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Full text of "Beiträge zur Kentniss der nordamericanischen Nachtfalter besonders der Microlepidopteren"

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LibKis    Clark^ 


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„4.  if.  m\is,  cujwc 


JBeiträge  zur  Kenntniss 

der 

nordamerikaiiischen  Nachtfalter, 

besonders   der  Microlepidopteren./-  ' 

Von 

Professor  F.  0.  Zeller 

in  Grünhof  bei  Stettin. 

Erste   Abtlaeilung-. 
CMit  Tafel  II  und  III.) 

Vorgelegt  in   der  Sitzung  vom   6.   März   1872. 


I'  ■  T 

tl  e  mehr  wir  die  nordamerikanischen  Lepidopteren  kennen  lernen,    desto 

mehr  Arten  finden  wir,  die  den  europäischen  sehr  nahe  stehen  oder  sich 
gar  nicht  von  ihnen  unterscheiden  lassen.  Wenu  man  also  jetzt,  und  mit 
Recht,  den  ganzen  Norden  Asien's  nebst  Kleinasieu  und  den  Nordraud 
Afrika's  zur  europäischen  Falterfauna  rechnet,  so  wird  diess  bestimmt 
auch  nicht  bloss  mit  Island,  Grönland  und  Labrador,  deren  Producte  schon 

^  seit  längerer  Zeit  mit  unter  die  europäischen  aufgenommen  sind,  sondern 
auch  mit  Caiiada  und  einem  grossen  Theile  der  Vereiusstaaten  geschehen. 
Es  ist  auflallend  genug,    dass  diess  bisher  unterblieben  ist,    da  doch  sibi- 

♦  rische  Producte   ohne  Vergleich    schwieriger    nach    Europa    gelangen    als 

'amerikanische.  Soviel  mir  bekannt  ist,  hat  Dr.  S  taudinger  die  letzteren, 

mit  Ausnahme    der    hochuordischen,    nur   darum   aus  seinem  vortrefflichen 

.  Catalog  ausgeschlossen,  weil  er  sie  und  ihre  Literatur  kennen  zu  lernen 
noch  nicht  Gelegenheit  genug  gehabt  hat. 

Man    thut    den    amerikanischen    Lepidopterologen    im    Allgemeinen 

\  wohl  ui  ht  Unrecht,  wenn  mau  behauptet,    dass  sie  es  sich  zu  wenig  au- 

>  gelegen  sein  lassen,  die  transmarinen  Entomologen  mit  ihrer  Fauna  bekannt 

zu  macl  -u  und  dagegen  deren  Fauna  kenneu  zu  lernen.  Die  Folge  davon 

ist,    dass    sie  ihre  eigenen  Producte    nicht   gründlich    kennen   lernen    und 


;:& 


2  Prof.  P.C.  Zellcr:  (AAS') 

z.  B.  ihre  mit  den  eiiropäischcu  identischen  Arten  mit  neuen  Namen  be- 
zeichnen und,  wenn  sie  ökonomische  Bedeutung  haben,  die  in  Europa 
gemachten  Erfahrungen  nicht  benutzen,  oder  die  den  europäischen  Arten 
zunächst  stehenden  für  identisch  halten  und  also  mit  denselben  Namen 
versehen. 

Einer  der  grossen  Uebelstäude  ist  ferner  die  Schwierigkeit,  sich  die 
uordamerikanische  Literatur  zu  verschaffen,  eine  Schwierigkeit,  über  die 
selbst  in  Amerika  geklagt  wird,  indem  auch  den  dortigen  Entomologen 
bei  weitem  nicht  alle  literarischen  Hilfsmittel  zur  Hand  oder  auch  nur 
zugänglich  sind.  Vieles  wird  dort  so  publicirt,  dass  man  es  nur  geschenkt 
oder  zufällig  erhalten  kann.  Irgend  ein  Staat  gibt  nämlich  das  Geld  zum 
Druck  eines  Report  her;  dann  erhalten  Senatoren,  Abgeordnete  und  Beamte 
Freiexemplare*,  ein  bestimmter  kleiner  Theil  wird  zum  Austausch  gegen 
ähnliche  Reports  anderer  Staaten  und  zu  Geschenken  für  Gesellschaften 
und  einige  Dutzend  Gelehrte  aufgehoben.  So  sind  sie  für  kein  Geld  zu 
erhalten,  ausser  etwa  antiquarisch,  und  oft  lange  nachher,  nachdem  davon  i 
hätte  ein  nützlicher  Gebrauch  gemacht  werden  können.   So  ist  es  mit  den 

Berichten  von  Asa  Fitch,  Le  Baron  und  Andern:   ja  man  erfährt  nicht 

.  .  .  .  ' 

einmal,  was  erschienen  ist.  *)    Welch'  ein  Schade  das  ist,  lässt  sich  leicht 

einsehen,  wenn  man  sich  von  dem  Eifer  überzeugt  hat,  mit  welchem  man 
dort  in  der  Biologie  der  ökonomisch  wichtigen  Insekten  vorwärts  zu  kom- 
men strebt. 

Ueber  einen  sehr  wesentlichen  Uebelstand  haben  ich  und  Andere 
bitter  zu  klagen  vielfach  Ursache  gehabt,  so  dass  ich  glaube,  ihn  hier 
nicht  übergehen  zu  dürfen:  Es  ist  die  Methode  bei  der  Uebersendung  der  , 
getrockneten  Insekten  nach  Europa.  Zunächst  scheinen  sich  manche  dor- 
tige Lepidopterologen  nur  von  dem  zu  trennen,  was  für  sie  gar  keinen 
Werth  mehr  hat:  von  verflogeneu,  verstümmelten,  verdoibeuen  Exemplnren. 
Wer  wie  Gueuee  als  Sammler  der  Producte  aller  Erdtheile  nothgedruu- 
gen  auch  das  aufnahm,  was  ihm  nach  der  gewöhnlichen  Behandlung  bei 
Versendungen  aus  Nordamerika  noch  mehr  verdorben  zukam  und  sich 
genöthigt  sah,  bei  seinen  Publicationen  auch  mit  unvollkommenem  Materia! 
zu  arbeiten,  musste  wohl  theilweise  Darstellungen  geben,  die  nicht  nur 
den  Europäern,  sondern  auch  den  amerikanischen  Lepidopterologen  schwer 
zu  lösende  Räthsel  bieten,  gleichsam  als  Vergeltung  für  die  ihm  von  dort 
her  gewordene  ungenügende  Unterstützung.  Zu  der  gewöhnlich  schon 
bedenklichen  Beschaffenheit  des  Materials    kommt    die  nachlässige  Weise    ' 


^)  Unter  diesen  Umständen  ist  es  ein  wahrer  Segen,  dass  Dr.  Packard 
angefangen  hat,  nach  dem  Beispiele  der  Erichson-,  Schaum-,  Gerstäcker-,  Brauer- 
schen  Jahresberichte  die  Records  of  American  Entomology  herauszugeben,  wodurch 
man  mm  wenigstens  erfahren  wird,  was  in  jedem  Jahre  erschienen  ist.  Dabei 
bleibt  noch  das  sehr  tiefe  Dunkel  zu  heben,  das  über  den  Erscheinungen  vor 
dem  Jahre   1869  schwebt. 


/- /^9"k  Beiträge  zur  Kemitniss  der  norilamcrik.  Naclitfaltcr.  3 

der  Verpackung  für  den  Transport,  der  zufolge,  wenn  man  eudlicli  erwar- 
tungsvoll eine  Kiste  öffnet,  der  Anblick  eines  Trümmerhaufens  oft  schweres 
Herzleid  bereitet.  Wie  übel  die  Versendungen  auf  dem  Wege  über 
Washington,  vermittelst  der  Smithsonian  Institution,  ganz  regelmässig 
gerathen,  haben  wir,  Director  Loew  und  ich,  mehr  als  hinreichend  er- 
fahren. Dass  aber  der  Vermittler  der  Zusendung  uur  ausnahmsweise  die 
Schuld  an  dem  Unheil  trägt,  scheint  daraus  hervorzugehen,  dass  die  Em- 
pfänger der  auf  demselben  Wege  vou  EuropD.  nach  Amerika  gelangten 
Sendungen  regelmässig  ihre  völlige  Zufriedenheit  über  deren  Beschaffenheit 
aussprechen  konnten.  Es  ist  nicht  zu  verwundern,  Avenn  ein  grosser  Theil 
der  europäischen  Sammler,  an  saubere  Haltung  der  Präparate  gewölnit, 
sich  so  lange  gegen  eine  Bereicherung  durch  verstümmelte  und  verdorbene 
Exemplare  völlig  gleichgiltig  zeigt,  bis  die  Ausgabe  eines  neuen  Staudin- 
ger-Catalogs,  worin  die  nordamerikanische  Fauna  nicht  mehr  von  der 
europäischen  getrennt  wird,  für  die  Erwerbung  besseren  Materials  thätig 
zu  sein  nöthigt. 

Da  ich  selbst  gegen  die  Abschliessung  auf  ein  bestimmtes  Eauneu- 
gebiet,  die  zugleich  eine  absichtliche  Verschliessung  gegen  die  genaue 
Kenntniss  der  Producte  eben  dieses  Gebietes  ist,  von  jeher  gewesen  bin, 
so  benütze  ich  die  Gelegenheit,  die  eine  reiche  für  das  Cambridger  Museum 
gewonnene  Sammlung  Texauer  Schmetterlinge  bietet,  deren  Benützung 
die  Herreu  Agassiz  und  Hagen  mir  gestatten,  etwas  dazu  beizutragen, 
dass  der  Werth,  den  die  amerikanischen  Producte  für  die  Kenntniss  der 
europäischen  und  umgekehrt  haben,  besser  gewürdigt  werde,  dass  man 
diese  Producte  genauer  kennen  lerne,  und  dass  ein  regerer  Verkehr  zwi- 
schen den  Lepidopterologen  beider  Erdt;heile  zu  Stande  komme.  Icli  habe 
mich  dabei  jedoch  hauptsächlich  auf  die  niederen  Formen  der  Nachtfalter 
beschränkt,  weil  für  diese  das  Interesse  bei  den  Amcrikauern  im  Allge- 
meinen erst  geweckt  werden  muss. 

Das  zur  vorliegenden  Arbeit  theilweise  benützte  Material  halien 
mir  verschiedene  Zusendungen  von  sehr  ungleicher  Güte  und  Reichhaltig- 
keit durch  die  Herren  Dr.  Packard  (den  berühmten  Verfasser  des  Guide 
to  the  study  of  Insects),  Burgess  (den  Couservator  des  Museums  in  Cam- 
bridge), Edwards  in  San  Francisco,  Bisch  off  in  Oliio  etc.  geliefert; 
das  Meiste  stammt  aus  den  Einsammlungen,  welche  die  Herren  BoU  (aus 
Bremgarten  in  der  Schweiz)  und  Beifrage  in  Texas  gemacht  haben 
Unbedingt  am  besten  erhalten  ist  das,  was  Herr  Boll  im  Jahre  1870 
gesammelt  und  an  das  Museum  in  Cambridge  abgegeben  hat.  Die  von  ihm 
durchforschte  Gegend,  die  wasserreiche  Dallas  County  im  nördlichen 
Texas,  liegt  800—1000'  über  dem  Meere.  Die  etwas  tiefere  Niederung 
wird  vom  Trinity  river  durchflössen  und  ist  bewaldetes  Alluvium;  das 
Tafelland  selbst  ist,  wo  es  nicht  mit  der  Post-oak  iQuercus  obtusifolici) 
bewaldet  wird,  völlige  Prärie.  Der  gelinde  Winter  dauert  hier  2  Monate: 


4  Prof.  p.c.  Zeller:  ("450") 

die  schlechteste  Zeit  zum  Sammeln  ist  im  Juni  und  Juli;  die  reichste  fällt 
in  die  darauf  folgenden  Monate  bis  zur  Mitte  October,  in  welcher  Zeit 
sich  eine  zweite  Generation  entwickelt.  Leider  hat  Boll  nur  bei  den 
wenigsten  Arten  die  Flugzeit  angemerkt,  so  dass  die  von  Beifrage 
(durch  Staiuton  und  Loew)  erhaltenen  Exemplare  einen  wesentlichen 
Vorzug  vor  den  seinigen  haben,  indem  jedes  einen  Zettel  mit  dem  Datum 
des  Fanges  an  der  Nadel  trägt,  ein  Vorzug,  den  sie  mit  den  meisten  mir 
durch  Herrn  Burgess  zugeschickten  theilen.  Dagegen  kann  an  den 
Belfrage^schen  Exemplaren  die  Art  der  Conservation  nicht  genug  gerügt 
werden,  denn  fast  alle  haben  den  grössten  Theil  der  Fransen  und  folglich 
auch  der  Fliigelschuppen,  wenigstens  auf  der  hinteren  Flügelfläche,  ein- 
gebüsst,  was  offenbar  daher  gekommen  ist,  dass  sie  stundenlang  in  der 
Hitze  umhergetragen  wurden,  ehe  man  sie  tödtete;  sie  sind  daher  in  den 
seltensten  Fällen  zu  etwas  Anderem  als  zum  völligen  Abschuppen  und 
zur  Untersuchung  des  Geäders  zu  verwenden. 

Meine  literarischen  Hilfsmittel  bestehen  ausser  den  älteren  Werken 
hauptsächlich  in  den  Arbeiten  Guenee's,  Walker's,  Lederer's,  Cle- 
mens'', Grote^s  und  Robinson's.  Guenee  liat  in  seinen  Noctuelites 
(3  Theile)  1852,  Uranides  et  Phalenites  (2  Tlieile)  1857  und  Deltoides  et 
Pyralides  (1  Theil)  1854  auf  eine  Weise  gearbeitet,  über  welche  Led  erer 
in  der  Einleitung  zu  seinem  Pyralidenwerk  (Beiträge  zur  Kenntniss  der 
Pyraliden,  im  VH.  Bande  der  Wiener  entomologischen  Monatschrift  18G.3) 
ausführlich  und  treffend  spricht.*)  Mich  gehen  hier  nur  die  Genera  und 
Species  an;  sie  sind  nach  der  seichten,  leichten,  eleganten  französischen 
Weise  behandelt,  die  denjenigen,  der  seine  Exemplare  bestimmen  will, 
meist  in  Verzweiflung  zu  bringen  geeignet  ist. 

Ueber  Francis  Walker's  umfassende  Arbeit  (List  of  the  speci- 
niens  of  Insects  of  the  British  Museum)  sind  die  verdammenden  Urtheilc 
StäTs,  Anton  Dohrn's,  Lederer's,  Herrich-Schäff er's  zu  bekannt, 
als  dass  sich  ohne  Wiederholungen  viel  über  dieselben  Punkte  sagen 
licsse;  ich  gebe  daher  nur  einige  ergänzende  Bemerkungen.  Zunächst 
füge  ich  zu  den  Verdammungsurtheilen  das  von  Brunner  v.  Watten- 
wyl  (Verhdlg.  d.  zoolog.-botan.  Gesellscji.  1870,  S.  161  ff)  und  das  von 
Grote  und  Robinson  (in  den  Transactious  Amer.  PLnt.  Soc.  Philadelphia, 
.luliheft)  ausgesprochene  bei.  Da  ich  wohl  Derjenige  bin,  der  in  der 
Ueberzeugung,  dass  ein  mit  so  gewaltigem  Material  gearbeitetes  Werk, 
von  einem  Manne,  der  früher,  ehe  er  seine  Unglücksarbeit  unternalim, 
Tüchtiges  leistete  —  weil  man  ihm  ja  sonst  die  Anfertigung  des  Museums- 
Catalogs  nicht  übertragen  hätte  —  und  der  mit  den  Verdammungsurtheilen 


*)  Auch  Herrich-Schä  ffer  urtheilt  mehrfach  ebenso,  z.  B.  im  Corre- 
spoüdenzblatt  18(jS  bei  der  Bearbeitung  der  Cubaner  Noctuen  S.  114,  147  QLeit- 
canici),  153  (vor   Cekieno). 


rAKi~\  Beiträge  zur  Kennliüss  der  aordamerik.  Nachtfalter.  x 

nicht  uubekauut  geblieben  seiu  kann,  so  dass  er  wenigstens  später  eine 
bessere  Art  des  Arbeitens  hätte  einschlagen  müssen,  dass  also  dieses 
Werk  für  meine  Zwecke  wenigstens  einiges  Bedeutende  gewähren  würde, 
mehr  Zeit  als  Andere  auf  dessen  Studium  verwendet  habe,  so  halte  ich 
mich  für  ebenso  gut  zu  einem  Urtheile  berechtigt,  wie  die  früheren  Beur- 
theiler.  Dieses  Urtheil  fällt  dahin  aus,  dass  die  Lepidoptern  am  Ende  wo 
möglich  noch  schlechter  gearbeitet  sind  als  in  den  früheren  Theilen,  weil 
offenbar  der  Verfasser  sich  in  seine  Weise  zu  arbeiten  so  eingewöhnt  hat, 
dass  er  von  ihr  nicht  mehr  zu  lassen  vermochte,  und  dass  sie,  so  lange 
sie  nicht  bis  auf  den  letzten  Rest  verschwunden  sind,  ein  trauriges  Denk- 
mal für  ihren  Verfasser  und  eine  stehende  Warnung  für  jeden  künftigen 
Arbeiter  bleiben  werden.  Diejenigen,  die  Walker's  Vertheidigung  über- 
nommen liaben,  können  nie  den  Versuch  gemacht  haben,  das  Werk  auch 
nur  in  einem  kleinen  Theile  und  für  ganz  kurze  Zeit  zu  studiren;  ihnen 
wird  es  zu  danken  sein,  dass  sich  immer  noch  Engländer  finden,  die  ihre 
aus  fernen  Gegenden  erhaltenen  Sendungen  von  Walker  bearbeiten 
lassen,  so  dass  man  immer  noch  zu  oft  auf  den  ominösen  Titel :  Characters 
of  undescribed  etc.  by  Francis  Walker  stösst  und  zum  Seufzen  über  den 
Zuwachs  an  dieser  Sorte  von  Literatur  veranlasst  wird. 

Auf  einen  Punkt,  den  man  noch  nicht  genug  iu's  Auge  gefasst  hat, 
glaube  ich  aufmerksam  macheu  zu  müssen:  Die  von  Walker  gebildeten 
Namen  für  seine  sogenannten  Genera  und  Species.  Man  hat  seinerzeit 
viel  gespottet  über  Artenbenennuugen  wie:  Lapidisaria  und  Abietisana. 
Dergleichen  und  ärgere  Missbildungen  sind  bei  Walker  in  solcher  Un- 
zahl vorhanden,  dass  es  den  Anschein  hat,  als  habe  er  sie  mit  völligem 
Bewusstsein  und  absichtlich  geschaffen,  da  sich  kaum  denken  lässt,  dass 
Jemand,  der  sieh  herausnimmt,  griecliische  und  lateinische  Wortbildungen 
aufzustellen,  mit  den  Gesetzen  dieser  Sprachen  ganz  unbekannt  sein 
werde.  Weil  es  ihm  zu  zeitraubend  war,  sich  um  einigermassen  bezeich- 
nende lateinische  Beueuuungen  zu  bemühen,  so  nahm  er  kurzweg  ein 
Register  lateinischer  und  griechischer  Eigennamen,  griff  blindlings  den 
ersten  besten  für  eine  zu  taufende  Art  heraus  und  hing  ilim  ohne  alle 
Aeuderung  die  Endung  alis  etc.  an.  Es  würde  eine  sehr  lange  Liste  werden, 
wenn  man  nur  alle  Zünsleruamen  von  dieser  Beschaffenheit  —  denn  sie 
hauptsächlich  sind  auf  diese  Art  entstanden  —  autzähleu  wollte.  Wird 
man  solche  Namen,  wie:  Claudiusalis  —  Eudoxusalis  —  Lysippusalis  — 
Lycopusalis  —  Narcissusalis  —  Ocellusalis  —  Perseusalis  —  Orasiusalis 
und  Orasusalis  —  Ulricusalis  —  Pyrrhusalis  (ausserdem  Pyrrhalis)  —  Eu- 
rytusalis  (ausserdem  Eurytalis)  —  Thyrisalis  —  Phyllisalis  —  Irisalis  — 
Niciasalis  —  Damoetesalis  —  Eryxalis  —  Lelexalis  —  Caepioalis  —  Ve- 
tusalis  etc.  etc.  etc.  in  der  Wisseuschaffc  dulden?  Die  Nordamerikauer, 
bei  denen  es  Grundsatz  ist,  dass  derjenige,  der  einer  Art  ihren  Platz  in 
einem   andern    Genus    anweist,    als    in    welchem  sie  bisher  stand,    damit 


6  Prof.  p.c.  Zell  er:  (452) 

zugleich  die  Paternität  ül)eriiimmt  und  seinen  Namen  als  Autorität  da- 
hinter zu  schreiben  hat,  sollten  doch  am  Iieftigsten  opponiren.  Denn  da 
die  Versetzung  sehr  vieler  Walker'.schen  Arten  in  andere  Gattungen  nöthig 
ist,  so  würde  Jeder,  der  nicht  seinen  Namen  als  den  des  Erzeugers  eines 
Imbrexalis,  Pelopsalis,  Narcissusalis  und  anderer  Monstra  ansehen  lassen 
will,  eine  jede  solche  Transaction  unterlassen  müssen.  Lederer  hat  in 
seinem  Pyralidenbuch  manche  Walker^sche  Benennung  den  Sprachregeln 
gemäss  berichtigt,    und  meiner  Ansicht  nach  muss  es  mit  allen  geschehen. 

Hat  Francis  Walker  es  sich  mit  den  Artnamen  leicht  gemacht,  so 
hat  er  für  die  Benennung  dessen,  was  er  neue  (xattung  nennt,  einen 
andern,  aber  ebenso  bequemen  Weg  gefunden.  Er  nahm  ein  paar  Conso- 
nanteu  und  ebenso  yiele  Vocalc,  würfelte  sie  durcheinander,  bis  sich  etwas 
wie  ein  Wort  gebildet  hatle,  und  der.  geforderte  Name  war  da!  Welch"' 
eine  bewundernswürdige!  Zahl  solcher  Geschöpfe,  wie  Davana,  üataua, 
Nadata,  Nachaba,  Bardaxima,  Rusicada,  Orudiza  verdankt  diesem  Ver- 
fahren ihre  Entstehung!  Man  hat  gesagt,  solche  Namen  seien  wenigstens 
wohlklingend.  Das  möchte  selbst  für  ein  englisches  Ohr  bei  manchen 
Namen,  z.  B.  Tiauspa,  Cbabuata,  Pluiphena,  etwas  fraglicli  sein.  Aber 
welche  Anmassung,  rrformen  zu  bilden,  die  zum  Theil  wie  kindisches 
Laileu  klingen,  die  dem  Gedächtnisse  so  wenig  Anhalt  bieten,  dass  der 
Schöpfer  derselben  selbst  sie  in  der  nächsten  Viertelstunde  vergessen 
haben  muss,  und  den  Lepidopterologea  zuzumuthen,  dass  sie  dergleichen 
Unrath  sauctioniren  sollen!  Hofi'entlich  werden  die  meisten  dieser  Namen, 
sobald  die  damit  geraeinten  Thiere  bekannt  geworden  sind,  durch  Zusam- 
menfallen mit  älteren  von  Anderen  gegründeten  Gattungen  ihre  Existenz 
und  damit  ihren   Werth   für  die  Prioritätenhüter  verlieren  ! 

Zum  Schlüsse  dieses  unerquicklichen  Capitels  erkläre  ich,  dass, 
nachdem  ich  so  viele  Stunden  meines  Lebens  mit  der  Walker'scheu  Tag- 
löhuerarbeit  verloren  oder  vielmehr  vergeudet  habe,  ich  nicht  gesonnen 
bin,  diess  fernerhin  zu  tluin,  sondern  bei  der  Fortsetzung  meiner  Arbeiten 
über  nordamerikanische  Mikrolepidopteren  die  Walkerschen  Namen  für 
Wickler  und  Tineinen  nur  berücksichtigen  werde,  wo  sie  mir  von  Andern 
überzeugend  nachgewiesen  werden. 

Clemens  hat  mit  sehr  mangelhaftem  Material  gearbeitet  und  hier 
und  da,  z.  B.  bei  den  Crambiden,  auf  die  Uuterscheidung  von  verwandten 
Arten  so  wenig  Rücksicht  genommen,  dass  er  in  einzelnen  Punkten  dun- 
kel und  unverständlich  bleiben  musste,  und  dass  man  über  manche  seiner 
Species    nur    durch   Befragung    seiner  Sammlung  Auskunft  erhalten  kann. 

Die  Aufsätze  von  Grote  und  Robinson  stehen  fast  in  jeder  Hin- 
sicht als  Muster  da;  ibrc  Beschreibungen  sind  mit  grosser  Sorgfalt  und 
Genauigkeit  entworfen,  uud  wenn  man  auch  Diagnosen  bei  ihnen  schmerz- 
haft verraisst,  so  haben  sie  durch  Vergleicliung  mit  naiiestehenden  Arten, 
sowie    durch    gute    Abbildungen    dem    Mangel    grosseutheils    abgeholfen. 


r4531  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamerik.  Nacht/alter.  7 

Es  stände  auders  und  ohne  Vergleich  besser,  wenn  ihre  Vorgänger  eben 
so  gewissenhaft  gearbeitet  hätten.  Grote  und  Robinson  haben  Mühe 
und  Kosten  nicht  gescheut,  sich  persönlich  im  British  Museum  Auskunft 
zu  holen,  um  ihre  Arten  mit  den  Walker'schen  in  Uebereiustimmung 
zu  bringen.  Der  leseusvverthe  Aufsatz,  der  das  Resultat  ihrer  Pilgerschaft 
zu  Francis  Walker  mittheilt,  ist  in  den  Transactions  of  the  Amer.  Ent. 
Society,  Philadelphia  1868  (Sep.  pag.  1—22)  enthalten.  Was  aber  war 
das  Resultat?  Eine  Meng-e  Synonyme  Walker''scher  Arten  zu  einander, 
die  sonderbarsten  Plätze  der  Arten  in  den  Gattungen  (wie  ja  schon  an- 
dere Entomologen  in  andern  Insektenorduungen  fanden),  Beschreibungen 
nach  völlig  unbrauchbaren  Exemplaren,  die  jeder  nur  eiuigermasseu  ge- 
wissenhafte Arbeiter  wo  nicht  weggeworfen,  doch  unbeachtet  gelassen 
hätte,  und  Exemplare,  die  gar  nicht  zu  den  Beschreibungen  des  Catalogs 
passen!  Welcher  grosse  Nutzen  ist  also  für  einen  Lepidopterologen  von 
einer  Wanderung  zum  British  Museum  zu  hoffen?  Wenn  Grote  und 
Robinson  den  Wunsch  aussprechen,  dass  eine  befähigte  Hand  das  Ma- 
terial des  britischen  Museums  baldigst  umarbeiten  möchte  („wegen  der 
Nothwendigkeit,  welche  jetzt  die  Naturforscher  aus  allen  Theilen  der 
civilisirten  Welt  zwingt,  die  Sammlung  persönlich  zu  befragen")  und  doch 
der  Ansicht  bleiben,  dass  einem  gänzlichen  Ig'norireu  der  Walker'schen 
Publicationen  „der  Flecken  der  Ungerechtigkeit  anhaften  würde",  so 
stimme  ich  zwar  hinsichtlich  des  ersten  Punktes  den  beiden  tüchtigen 
Forschern  bei;  aber  ebenso  bestimmt  schliesse  ich  mich,  ohne  Scheu  vor 
dem  Vorwurf  der  Ungerechtigkeit,  dem  Verdammungsurtheile  der  andern 
Richter  au. 

In  der  vorliegenden  Arbeit,  dem  ersten  Theil  dessen,  was  ich  über 
nordamerikanische  Schmetterlinge  zu  schreiben  beabsichtige,  gebe  ich 
Beiträge  zur  genaueren  Kenntniss  der  schon  publicirten  Arten  und  be- 
schreibe unter  neuen  Namen  diejenigem,  die  mir  neu  zu  sein  scheinen; 
ich  bezweifle  nicht  im  mindesten,  dass  manciier  der  neuen  Namen  künftig 
einem  älteren  wird  weichen  müssen.  Aber  das  Zeugniss  wird  man  mir 
wohl  nicht  versagen,  dass  ich  redliche  Mühe  augewendet  habe,  um  die 
Vermehrung  der  Syuonymie  zu  vermeiden.  Ebenso  bezweifle  ich  nicht,  dass 
man  mein  Bestreben  anerkennen  werde,  meine  neuen  Arten  möglichst 
kenntlich  zu  machen.  Einen  Uebelstand  darf  ich  nicht  verschweigen:  ich 
habe  mehrfach  neue  Arten  nach  einzelnen  Exemplaren  aufgestellt,  au 
denen  folglich  manches  Merkmal,  das  mir  charakteristisch  schien,  nur 
untergeordneten  Werth  haben  mag.  Es  sind  aber  fast  immer  nur  solche 
Arten  gewesen,  gegen  deren  Erkennbarkeit  ich  keinen  Zweifel  hegen 
konnte.  Sobald  ich  Nachträge  und  Berichtigungen  zu  solchen  Arten  liefern 
kann,  wird  diess  unverweilt  geschehen. 


Prof.  P.  c,.  Zellsr: 


Ao/«  malana  Fitch. 


C454) 


Major,  collari  nigro-niarginato;  aus  anterioribus  sine  tuberculis,  cauis, 
venis  strigisque  2  vel  3  fulmiualibus  uigris,  macula  parva  uigra  costali 
strigae  secundae  adjaceute. 

Bracliytaenia  malana,  Fitch:    Noxious    iusects    of    the    State  of 
New  York,  1856,  p.  244,  t.  3,  fig.  5  (?,  sehr  elend). 

Diese  grosse  Art  hat  ganz  den  Habitus  der  gewöhnlichen  Nola- 
Arten;  der  Mangel  von  Schuppenhöckern  auf  den  Vorderflügeln  nöthigt 
nicht,  ein  eigenes  Genus  aus  ihr  zu  bilden;  auch  glaube  ich  nicht,  dass 
Fitch  im  Geäder  einen  Grund  dazu  fand,  da  er  es  nicht  beschrieben  hat. 
Aber  die  ganz  ungefransten  Fühler  des  (^  und  der  Mangel  des  Schuppen- 
höckers am  untern  Ende  des  Wurzelgliedes  lassen  die  Errichtung  einer 
besondern  Abtheilung  zu.  Das  ^  hat  breitere  Flügel  als  das  (^  und 
schärfere  Zeichnung,  selbst  die  dritte  zackige  Querlinie  ist  bis  Vg  voll- 
ständig, während  sie  bei  meinen  zwei  (^  kaum  in  Andeutungen  erkannt 
wird.  Beiden  Geschlechtern  gemeinschaftlich  ist,  dass  der  Anfang  der 
zweiten,  vor  der  Mitte  des  Vorderrandes  entspringenden  Querlinie  ver- 
dickt ist  uud  dicht  hinter  sich  ein  schwarzes,  einwärts  gespitztes  Fleck- 
chen zeigt.    Besonders    die  Aeste  der  Medianader  sind  schwarz  beschuppt^ 

Fitch  hat  die  Zahl  der  Beine  (die  sicher  die  der  andern  iVbZa-Arten 
ist)  der  hellgrünen,  mit  5  weissen  Längslinien  gezeichneten,  weisspunk- 
tirten  Raupe  anzumerken  vei-gessen.  Ich  bezweifle,  dass  die  Raupe,  wie 
er  angibt,  sich  zur  Verpuppung  einfach  in  eiu  Blatt  einspinnt,  sondern 
glaube,  dass  sie  in  dem  zusammengezogenen  Blatte  ebenso  ein  kahnför- 
miges  Gespinnst  anlegt,  wie  es  die  andern  Arten  im  Freien  thun.  Ihre 
Nahrung  sind  hauptsächlich  die  Blätter  des  Apfelbaumes. 

Von  meinen  3  Exemplaren  wurde  das  eine  (^  am  25.  Juni,  das  ^ 
am  9.  August,  beide  bei  Beverly  in  Massachusetts  gefangen. 

A^ola  nigrofasciatti  u.  sp.   Tab.  II,  fig.  I. 

Thorace  alisque  anterioribus  albis,  puncto  basali  atro,  macula  humerali 
fasciaque  media  lata,  in  costa  dilatata,  fuscis,  iutus  plumbeo-squa- 
matis.  (^. 

Nur  so  gross  wie  Cucullatella,  der  weissen  Farbe  nach  in  die  Nähe 
von  Alhulalis  gehörig,  doch  sehr  verschieden  von  allen  Arten  durch  die 
breite,  braune,  im  Innern  reichlich  mit  bleiglänzenden  Schuppen  bestreute 
Mittelbinde  der  Vorderflügel, 

Kopf  und  Rückenschild  weiss,  wie  die  Wurzel  und  der  Rücken  der 
dicht,  doch  nicht  laug  gefransten  Fühler.  Taster  dick  behaart,  zusammen- 
gedrückt,   von    doppelter    Kopflänge,    auswärts  gelbbräunlich    angelaufen. 


CA^'l^  Beiträge  zur  Kennliiiss  der  nordamerik.  Nacblfalter.  g 

Alle  Schieueu  und  Füsse  auf  der  Lichtseite  braun,  die  läutern  Scliieueu 
am  hellsten,  alle  Schienen  mit  einem  weissen  Fleck  in  der  Mitte  und  am 
Ende;  die  Fussg-lieder  mit  weisseu  Eudeu.  Hinterleib  gelblichweiss,  die 
Segmente  au  der  Wurzelhälfte  hellbräuulich,  das  erste  mit  einem  Schup- 
penhöcker; Bauch  gelblich. 

Vorderflügel  iV^"'  lang,  etwas  gestreckt,  am  Vorderrande  schwach 
convex,  mit  kaum  abgerundeter  Spitze  und  sanft  couvexem  Hiuterrande. 
gelblichweiss.  Dicht  au  der  Wurzel  trägt  die  Medianader  eiueu  starken, 
tiefschwarzen  Punkt.  Hinter  ihm  ist  eiu  brauner,  mit  bleiglänzenden 
Schuppen  gemischter  Costalfleck,  aa  desseu  Hinterrand  ein  weisser  Schup- 
peiiwulst  liegt.  Gleich  darauf  fängt  am  Vorderrande  die  breite  gegen  den 
Innenraud  verengerte,  br;iune  Mittelbinde  an,  welche  mit  schwarzen  und 
noch  mehr  bleigläuzeuden  Schuppen  gemischt  ist;  in  der  Mittelzelle  ist  in 
ihr  ein  grosser,  kreisförmiger  und  gleich  dahinter  auf  der  Querader  ein 
querelliptischer  Ring,  jeder  mit  wulstigen,  bleigläuzeuden  Schuppeu;  in 
der  Falte  ist  diese  Binde  fast  der  ganzen  Länge  uach,  doch  sehr  fein 
durchschnitten.  In  der  Mitte  zwischen  der  Binde  und  dem  Hinterrandc, 
vor  welchem  eiu  hellgrauer  Schatten  herzieht,  ist  eiu  welliger,  zwei 
starke  Winkel  machender,  hellgrauer  Querstreif.  Die  Fransen  sind  von 
2  graueu  Schattenstreiten  durchzogen. 

Hiuterflügel  weisslich,  vor  dem  Hinterraude  breit  grau  beschattet 
und  neben  dem  verloschenen  Queraderfleckchen  mit  einem  grauen  Nebel- 
fleck auf  dem  Anfange  der  Verästelung  der  Medianader. 

Unterseite  der  Vorderflügel  bräunlich  grau  mit  verloschenem  Costal- 
fleck vor  der  Spitze,  von  welchem  ein  düuuer,  noch  mehr  verloschener, 
weisslicher  Wellenstreif  vor  dem  Hinterraude  herabzieht.  Fransen  grau. 
Hiuterflügel  weiss,  auf  der  Costalhälfte  bräunlich  bestäubt.  Der  Quer- 
aderfleck ist  deutlich;  vor  dem  Hinterrande  zieht  ein  bräunlicher  Quer- 
streif, der  sich  gegen  deu  Aiialwiukel  verliert.  Die  Medianader  theilt 
sich  in  3  Aeste.  Frausen  heller  als  an  deu  Vorderflügeln,  um  den  Aual- 
winkel  weiss. 

Vaterland  wahrscheiulich  Massachusetts;  1  Männchen  durch  Packard 
erhalten. 

JVola  minuscula  u.  sp. 

Antennis  (^  deutatis,  triente  inferiore  lougius  ciliato-pectinato,  prothoracis 
striga  nigra,  palpis  nigro-fuscis;  alis  anterioribus  acumiuatis,  dilute 
ciuereis,  strigis  uigris  arcuatis,  macula  costae  mediae  nigricaute; 
posteriorum  vena  mediana  bifida.   (^. 

Grösser  als  Cicati'icalis,  steht  sie  in  der  Flügelgestalt  zwischen  die- 
ser und  Confusalis;  die  Vorderflügel  sind  nämlich  spitzer  als  bei  letzterer 
und  weniger  spitz  als  bei  ersterer,     die    Hinterflügel   jedoch    mehr  zuge- 


^Q  Prof.  P.C.  Zell  er  ("456) 

spitzt  als  bei  beiden ;  von  iliueu  und  allen  mir  bekannten  ist  sie  durch 
die  Fühler  verschieden 5  diese  sind  au  der  obern  Hälfte  bloss  gezähnt, 
am  Basaldrittel  aber  mit  langen,  haarig  gefiederten  Kammzähnen  ver- 
sehen, welche  um  die  Mitte  an  Länge  und  Stärke  abnehmen.  Noch  eine 
Auszeichnung  besitzt  Minuscula  in  der  dunkelbraunen  Farbe  der  Wurzel- 
hälfte des  Bauches  und  dem  schwarzen  Bande  des  Halskragens. 

Das  Rückenschild  ist  wie  der  Kopf  weissgrau,  etwas  brauu  bestäubt, 
mit  der  angegebenen  Zeichuun  ;  des  Kragens.  Die  auswärts  schwarz- 
brauneu,  einwärts  grauen  Taster  sind  nicht  stark,  gegen  das  Ende  des 
zweiten  Gliedes  verstärkt,  dann  zugespitzt.  Beine  mit  brauugrauen,  au 
den  Enden  der  Glieder  grauen  Füssen.  Hinterleib  hellgrau,  schwach 
dunkler  bestäubt;  die  3  oder  4  ersten  Bauchsegmente  schwarzbraun  mit 
hellem  Hiuterrand ;  die  folgenden  Segmente  nur  an  jeder  Seite  mit  eineiu 
braunen,  allmälig  verkleinerten  und  verblassten  Fleck. 

Vorderflügel  3V4'"  lang,  ziemlich  schmal  und  nach  hinten  sehr  sanft 
erweitert  und  zugespitzt,  mit  schwach  convexem  Vorderraude  und  gradem, 
zurückgehenden  Hiuterrande.  Grundfarbe  mehlig  hellgrau  mit  den  drei 
gewöhnlichen  Schuppenbeulen,  am  Vorderrande  von  der  Wurzel  aus 
schwarzfleckig,  an  der  Mitte  zwischen  der  zweiten  und  der  dritten  Beule 
mit  einem  grossen,  fast  dreieckigen,  in  der  Mitte  gelichteten  schwärz- 
lichen Fleck  (der  eigentlich  gebildet  wird  durch  einen  dicken  schwarzen 
Schrägstrich  und  einen  dahinter  folgenden  Fleck,  mit  dem  er  durch 
dunklern  Staub  verbunden  ist).  Die  2  schwarzen  Querlinien  sind  fein; 
die  erste  ist  etwas  knotig  und  stark  nach  aussen  gebogen  und  stösst  mit 
der  stärksten  Biegung  an  die  zweite  Beule;  die  zweite  krümmt  sich  in 
einem  sehr  starken  Bogen  um  eine  verdunkelte  Stelle  hinter  der  dritten 
Beule  herum  und  ist  unterwärts  auf  der  Wurzelseite  von  einer  mehr 
verloschenen  schwärzlichen  Linie  begleitet.  Näher  dem  nicht  scharf 
schwarzpunktirten  Hinterrande  als  ihr  zieht  ein  schwärzliches,  auf  den 
Adern  verstärktes  Gewölk  in  zwei  Krümmungen  vom  Innenrande  bis  zu 
den  schwarzen  Costalflecken.  Fransen  grau,  sehr  verloschen  gefleckt. 

Hiüterflügel  zugespitzt,  hellgrau,  von  dem  deutlichen  braunen  Quer- 
aderfleck  bis  zur  Spitze  brauugrauschattig  und  auf  den  Adern  verdunkelt. 
Fransen  grau,  ungefleckt. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau,  am  Vorder-  und  Hinterraude 
schwärzlich  umzogen,  mit  verloschenem  Queraderfleck.  Hinterflügel  weiss- 
grau, am  Vorderrande  breit  und  grob  braun  bestäubt,  mit  brauner  Hin- 
terrandlinie und  sehr  deutlichem,  grossen  schwarzbraunen  Fleck  der 
Querader. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  1   (^  im  Cambridger  Museum. 

Anmerkung.  Ich  besitze  ein  ?  aus  Texas,  welches  das  schwarze 
Halsband  und  ähnlich  gebaute  und  gefärbte  Taster    und  auf  den  ziemlich 


riK^")  Beiträge  zur  "' c;.nlnis3  der  nordamerik.  Nachtfalter.  J^J 

übereiustimmend  gefärbten  xiiid  gezeichneten  Vorderflügeln  das  schwarze 
Costaldreieck,  endlich  auch  auf  der  Unterseite  der  Hiuterflügel  den  star- 
ken Queraderflpck  und  die  gegabelte  Medianader  hat.  Es  ist  beträchtlich 
grösser  mit  dunkleren  Hinterfiügelu;  sein  Bauch  weissgrau,  grau  bestäubt, 
nur  ganz  auswärts  am  Rande  der  4  ersten  Segmente  braun.  Alle  Flügel 
sind  so  stumpf  und  abgerundet,  dass  diese  Art  nicht  zu  Minuscula  gehö- 
ren kann;  wenigstens  unterscheiden  sich  die  Geschlechter  bei  den  euro- 
päischen Arten  nicht  auf  diese  auffallende  AVeise.  Beifrage  fing  das 
etwas  abgeflatterte  Exemplar  am  19.  August.  —  Ein  zweites  Belfrage- 
sches,  noch  mehr  in  der  Fangschachtel  abgestäubtes  Exemplar  ist  noch 
grösser  und  mit  spitzem  Flügeln.  Dass  die  Taster  heller  sind,  das  Costal- 
dreieck  der  Vorderflügel  und  der  Queraderfleck  auf  der  Unterseite  der 
Hinterflügel  klein  und  verloschen,  und  das  Bändchen  des  Halskragens  in 
Stücke  aufgelöst  ist,  mag  eine  Folge  der  schlechten  Behandlung  des 
Thieres  sein.  Der  Bauch  ist  stark  braun  bestäubt,  am  dunkelsten  gegen 
die  Wurzel.  Dieses  Exemplar  wurde  am  22.  Mai  gefangen.  So  viel  ich 
weiss,  erscheinen  die  iVoZa-Arten  nicht  zweimal  im  Jahre,  und  darum  glaube 
ich  nicht,  dass  beide  Exemplare  zu  einerlei  Art  gehören,  und  dass  ihre 
Verschiedenheit,  hauptsächlich  die  in  der  Vorderflügelgestalt,  eine  blosse 
Folge  der  Abreibung  sei.  —  F.tch  beschreibt  in  den  Noxious  insects  of 
New  York,  1.  c.  p.  244,  eine  Brachytaenia  triquetrana  Fitch,  die  „in 
den  Wäldern  im  Frühling,  ehe  die  Blätter  getrieben  haben,  gefangen  wird. 
Sie  ist  aschgrau-weiss  mit  einem  grossen,  dreiseitigen,  schwarzen  Fleck 
an  der  Mitte  des  Vord(iirraudes  der  Vorderflügel  versehen,  wonach  sie 
Brach,  triquetrana  geuannt  werden  mag.  Flügelspannung  0'80  [Malana 
0'80— 1'15].  Die  Schulter  der  Vorderflügel  ist  von  einem  kurzen,  breiten, 
schwarzen  Fleck  eingenommen,  und  unmittelbar  dahinter  ist  eiu  schwar- 
zes, eckiges  Querzeichen,  gestaltet  wie  der  Buchstabe  V,  dessen  innerer 
Theil  mehr  oder  weniger  zu  2 — 3  Fleckchen  unterbrochen  ist.  Der  drei- 
eckige schwarze  Fleck  hinter  diesem  ist  an  der  Mitte  des  Vorderrandes; 
seine  vordere  Seite  ist  schräg,  seine  hlutere  quer  (transverse,  d.  h.  wohl 
senkrecht).  Weiterhin  auf  dem  Vorderrande  sind  2 — 3  dunkle  Flecke,  und 
der  ApicaJtheil  des  Flügels  zeigt  schwach  einige  wellige  Querwolken  und 
Spuren  einer  Querreihe  schwarzer  Punkte."  —  Diese  Beschreibung  bezieht 
sich  gewiss  nicht  auf  Minuscula^  deren  so  ganz  von  der  der  Malana  ab- 
weichende Flügelgestalt  unmöglich  hätte  unerwähnt  bleiben  können.  Sie 
mag  vielleicht  auf  meine  zweite  Texas-Species  gehen,  ist  aber  sehr  un- 
vollständig, da  sie  nichts  vom  Fühlerbau  des  cj",  der  Färbung  des  Bauches  ' 
den  Schuppeubeulen  der  Vorderflügel  erwähnt.  Jedenfalls  wird  diese  Tri- 
quetrana nur  sicher  wiedererkannt  werden,  wenn  sich,  was  nicht  recht 
wahrscheinlich  ist,  im  Frühjahre  bei  New  York  nur  eine  Nola-Kvi  vor- 
findet. 


12  Prol.P.C.Zeller:  (458) 

Nola  melanopa  n.  sp.   Tab.  II,  fig.  2. 

Thorace  et  vertice  niveis,  fronte  palpisque  exterius  fusco-uigris;  alis  aut. 
acuminatis,  albidis,  costa  lata  fasciaque  media  retrorsa  uigris,  strigulis 
costae  teuuissimis  obliquis  albis;  posterioribus  cinereis.   <^. 

Die  uugewöbnlicb  scbarf  gespitzten  Vorderflügel  obue  Schuppen- 
höcker, der  wenig  robuste  Bau  des  Thorax,  der  durchaus  nicht  eingezo- 
gene Kopf,  der  längere  Kragen  —  lassen  es  fraglich  erscheinen,  ob  dieses 
eine  echte  ISIola  sei;  eine  Vergleicbung  des  Geäders  ist  mir  nicht  möglich; 
ich  stelle  also  diese  Art ,  die  durch  ihre  Vorderflügelgestalt,  den  breit 
schwarzen  Vorderraud  und  die  rückwärts  gerichtete  Binde  sehr  kenntlich 
ist,  nur  provisorisch  in  diese  Gattung. 

Etwas  kleiner  als  die  kleinste  echte  Nola,  Rückeuschild  und  Kopf 
schneeweiss;  von  der  locker  beschuppten,  schwarzbraunen  Stirn  geht  ein 
schwarzbrauner  Streif  am  obern  Augenrand  hin  nach  der  Flügelwurzel. 
Taster  von  Kopflänge,  durch  grobe  Schuppen  sehr  verbreitert,  zusammen- 
gedrückt, nach  oben  stark  erweitert,  mit  verstecktem  Endgliede,  auswärts 
braun,  einwärts  heller.  Fühler  gedrängt  kerbzähnig,  kurz  gefranst,  auf 
dem  Rücken  schwarzbraun  wie  das  mit  einem  kurzen  Schuppenhöcker 
versehene  Wurzelglied.  Brust  und  Beine  grau;  Vorderbeine  auf  der  Licht- 
seite gebräunt;  alle  Füsse  mit  weisslichen  Enden  der  Glieder,  auf  der 
Lichtseite  braun,  die  hintern  bräunlich.  Hinterleib  ziemlich  schlank,  weiss, 
auf  den  Segmenten  5,  6  und  7  an  der  Wurzel  stark  gebräunt;  Bauch 
hellgrau. 

Vorderflügel  Sy^'"  lang,  -ziemlich  gestreckt,  scharfspitzig  mit  sanft 
convexem  Vorderrande  und  fast  geradlinigem,  schräg  einwärts  gerichteten 
Hinterrande.  Grundfarbe  weiss,  auf  der  hintern  Hälfte  ochergelblich  über- 
flogen. Der  ganze  Vorderrand  ist  breit  striemenartig  schwarz,  auf  der 
Apicalhälfte  in  ziemlich  gleichen  Abständen  mit  6  feinen,  schräg  nach 
aussen  gelegten,  weisslichen  Strichelchen.  In  der  Mitte  geht  eine  breite, 
schwarze  Binde  zum  Innenrande,  welche  einwärts  gerichtet  und  an  den 
welligen  Rändern  verdunkelt  ist.  Am  Hinterrande  zieht  ein  breiter,  ein- 
wärts welliger,  bläulichgrauer  Streif,  welcher  unter  der  Lupe  mit  ausseiest 
feinen,  dunkeln  Querwellen  durchzogen  und  von  der  schwarzen  Randlinie 
durch  eine  feine,  vom  letzten  Costalstrichelchen  herabkommende,  weiss- 
liche  Kappenlinie  getrennt  ist.  Fransen  weisslich,  bräunlich  gefleckt,  am 
dunkelsten  braun  an  der  Flügelspitze  und  unter  der  Mitte  des  Hinter- 
randes. 

Hiuterflügel  hellgrau,  gegen  die  Wurzel  gelichtet.  Vor  dem  Hiuter- 
rande  ist  das  Grau  auch  fein  querwellig.  Hlnterrandlinie  braun,  ver- 
loschen, mit  einer  Verstärkung  im  Analwinkel.  Fransen  weisslich,  braun 
bestäubt. 


r4591  Beitrage  zur  Konntniss  rier  iiordanierik,  Nachtfalter.  lo 

Unterseite  der  Vordeifliigel  braiing-rau,  auf  der  Iniieurandhälfte  in's 
Weissliche,  am  Vorderrande  schwärzlich;  die  weisslicheu  Costalstricbelchen 
sehr  deutlich;  in  der  Flügelspitze  ein  schwarzer  Punkt.  Hinterflügel 
weisslich,  auf  der  Costalhälfte  reichlich  braun  bestäubt.  Medianader 
dreiästig.  Alle  Flügel  siud  vor  dem  Hinterrande,  besonders  in  der  Spitze 
hellgrau  uud  wie  auf  der  Oberseite  sehr  zart  dunkel  querwellig. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  1   (J  aus  dem  Cambridger  Museum. 

Anmerkung.  Folgende  echte  Nola  besitze  Ich  aus  dem  Berliner 
Museum  und  beschreibe  sie  hier  zum  Beweise,  dass  diese  Gattung  auch 
in  Neu- Ho  11  and  nicht  fehlt. 

Nola  sti'ictalls  n    sp.    Tab.  II,  fig.  3. 

Thorace  et   capite   niveis;    alis   ant.   elongatis,    acumlnatls,   obscure  luteo- 
griseis,  litnra  apicali  alba  in  strigam  tenuem  rectam  producta.   cS- 

Sie  übertrifft  in  der  Zuspitzung  der  Vorderfliig-el  noch  N.  Cicafri- 
calis  und  zeichnet  sich  vor  allen  Arten  auf  den  lehmiggrauen  Vorder- 
flügeln durch  den  weissen  Querstreif  aus  ,  der  vom  Vorderraude  vor  der 
Flügelspitze  sehr  schräg  nach  dem  Inneurande  herabzieht. 

Grösse  der  Cicatricalis.  Rückeuschild  und  Kopf  rein  weiss.  An  den 
Fühlern  ist  das  Wurzelglied  weiss  mit  ganz  kurzem  Schuppenbüschclien, 
die  Geissei  borstenförmig,  hellbräuulich  mit  ziemlich  langen  Franseubaaren. 
Taster  fast  von  Rückenschiklslänge,  stark  beschuppt,  stumpf  zugespitzt, 
zusamnieugedrücki,  weisslich,  aussen  bräunlich  angeflogen.  Beine  grau; 
die  vordem  dunkler,  die  4  hintern  auf  der  abgeweiideteu  Seite  weisslich; 
die  Fussglieder  mit  weisslicheu  Spitzen.  Hinterleib  weissgrau. 

Vorderfiügel  fast  4'"  lang-,  ziemlich  gestreckt  mit  verlängerter  Spitze 
wenig  convexem  Vorderrande  und  sehr  schräg  rückwärtsgehendem  Hinter- 
rande. Grundfarbe  lehmgelbllchgrau,  am  dunkelsten  vor  der  Querlinie  und 
vor  dem  Hinterrande.  Ein  weisser  Streif  geht  erst  von  der  Wurzel  aus 
am  Vorderrande  hin,  der  selbst  etwas  bräuulichgrau  bestäubt  ist,  uud 
trägt  drei  wurzelwärts  dunkelbräunliche,  auswärts  weisse  Schuppenbeulea: 
die  kleinste  nicht  weit  von  der  Basis,  die  grösste  weiter  von  der  ersten 
als  von  der  dritten  entfernt,  welche  in  der  Flügelhälfte  liegt.  Die  Flügel- 
spitze ist  wischartig  weiss,  und  von  diesem  Wisch  geht  bei  V5  des  Vor- 
derrandes ein  weisser,  wurzelwärts  dunkel  beschatteter,  grader  Streif 
nach  V3  des  lunenrandes  herab,  vor  welchem  er  auf  der  Innenseite  eine 
kleine  Ecke  bildet.  Hinter  ihm  sind  die  Adern,  auch  in  dem  Apicalwisch, 
dunkelbraun.  Gegen  den  Innenwinkel  Ist  ein  uuregelniässiges  weissliches 
Gewölk.  Fransen  bräuulich. 

Hinterflügel  einfarbig  grau  mit  gabelförmiger  Medianader.  Franseu 
kaum  heller,  mit  gelblicher  Wurzellinie. 


14  Prof.  p.c.  Zell  er:  ^4g0) 

Unterseite  einfarbio;  grau,  die  Vorderflügel  am  dunkelsten. 
Vaterland:  Adelaide. 


Thalpochares  mtntflttla  n.  sp.   Tab.  II,  fig.  4. 

Capite  coUarique  laete  ciiinainoraeis ;  aus  ant.  ex  basi  ultra  medium  schi- 
staceo-fuscescentibus,  striga  flavida  subrecta  fuscedinem  termiiiante, 
ceterum  düutius  schistaceis,  macula  parva  apicali  atra  interius  an- 
guste  flavido  ciucta    c^. 

Diese  schöue  Art  sieht  eher  einer  Uypena  als  einer  der  kleinen 
europäischea  Noctuen  ähnlich  und  passt  nur  zwangsweise  in  eines  der 
Genera  derselben.  Von  Erastria^  Pliotedes,  Mesotrosta  und  Prothyinia  wird 
sie  durcli  den  Maugel  der  Nebenzelle  auf  den  Vnrderfiügeln  getrennt 
(wenigstens  konute  ich  keine  selbst  durch  theilweise  Abreibung  der 
Schuppen  auf  der  Unterseite  des  linken  Flügels  zur  Ansicht  bekommen). 
So  bleibt,  da  auch  die  Stirn  keine  blasige  Auftreibung  hat,  Thalpochares. 
Von  den  Adern  der  Hinterflügel  jedoch,  die  auf  der  Unterseite  alle  deut- 
lich hervortreten,  ist  die  5.  entschieden  dünner  als  die  andern;  die  Stirn- 
schuppen stehen  als  e'n  ganz  kurzer  Kegel,  der  aber  in  sich  nichts  Festes 
hat,  also  nicht  durch  eine  Erhöhung  der  Stirn  entsteht,  über  das  ebene, 
senkrechte  Untergesicht  etwas  hervor;  das  Endglied  der  Taster  ist  sehr 
kurz  und  ragt  kaum  aus  den  Haaren  des  zweiten  Gliedes  als  Zuspitzung 
heraus. 

Die  Art  ist  leicht  zu  erkennen  durch  die  feine  helle  Querlinie, 
welclie  die  dunkle ,  grössere  Partie  der  Vorderflügel  von  der  helleren 
scheidet,  das  tiefschwarze  Punktfleckchen  in  der  Flügelspitze  und  die  fast 
rostgelbe  Zimmtfarbe  des  Kopfes  und  Kragens. 

Rückenschild  schieferfarben.  Der  starke  Halskragen  und  der  Kopf 
in  der  eben  angezeigten  Farbe.  Der  Stirnschopf  sehr  kurz  kegelförmig; 
das  Gesicht  darunter  senkrecht,  ganz  fiach,  in  der  Mitte  kahl,  an  jeder 
Seite  mit  einem  hellgelblichen  Längsstrich  unterhalb  des  Stirnbusches. 
Die  Taster  bräunlich  zimuitfarben,  von  doppelter  Kopflänge,  aufgekrümmt, 
der  Stirn  angelegt  und  über  den  Schopf  wegreichend,  zusammengedrückt, 
an  der  Unterseite  stark  behaart,  gegen  das  Ende  des  zweiten  Gliedes 
verstärkt;  Endglied  kaum  aus  der  Behaarung  hervortretend.  Sauger  klein 
und  schwächlich.  Beine  schlank  und  glatt  beschuppt,  bräunlich  grau,  die 
4  hinteren  Füsse  auf  der  Unterseite  bleichgelblich;  die  Hinterschienen 
etwas  verstärkt,  auf  der  Rückenschueide  schwach  behaart.  Hinterleib 
schlank,  ziemlich  weit  über  die  Hinterflügel  hinausreichend,  dunkelgrau 
auf  dem  Rücken  des  Wurzelsegments  mit  einem  schwachen  Schuppen- 
schöpfchen. 


r460  Beiträge  zur  Kenntniss  der  noidamerik.  Nachtfalter.  4k 

Vorderflügel  4'"  lang,  nach  hinten  ziemlich  stark  erweitert  mit  fast 
geradem  Vorderraude,  \Veuig  scharfer  Spitze  und  sauft  couvexem,  schwach 
gekerbtem  Hinterrande.  Grundfarbe  von  der  Wurzel  aus  duukelschiefer- 
braun  bis  fast  Vg,  hier  durch  eine  feine,  hellgelbe,  fast  gerade,  über  der 
Mitte  schwach  winklige  Querlinie  begrenzt;  diese  Querlinie  ist  einwärts 
dunkelbraun  gerandet,  welches  sanft  in  das  Schieferbraun  übergeht.  Fast 
in  der  Mitte  zwischen  ihr  und  der  Flügelbasis  ist  eine  verloschene,  braune, 
einwärts  hell  gerandete,  im  obersten  Drittel  stai'k  gebrochene  Querlinie. 
Der  Rest  des  Flügels  ist  schiefergrau,  etwas  gelblich  bestäubt,  von  einem 
verloschenen,  zackigen,  dunklern  Querstreif  durchzogen  und  auf  dem  Vor- 
derrande mit  5  scharfen,  gelblichweissen  Punkten  bezeichnet.  Vom  vierten 
Punkte  geht  eine  schwachwellige,  feine,  gelblichweisse  Linie  längs  des 
Hinterrandes  herab,  die  mit  ihrer  stärksten  Krümmung,  dicht  unter  der 
Spitze  einen  tiefschwarzen  Puuktfleck,  mit  den  übrigen  Krümmungen  aber 
eine  schwarze  Hinterrandlinie  begrenzt.  Fransen  grau,  mit  mehreren  dunk- 
leru  Wellenlinien  durchzogen. 

Hinterflügel  verhältuissmässig  klein,  braungrau;  die  schwärzliche 
HinterrauiUinie  ist  einwärts  von  einer  gelblichweissen,  verloschenen,  durch 
die  Adern  unterbrocheneu  Linie  gesäumt.  Fransen  duukelgrau,  am  Anal- 
winkel heller. 

Unterseite  der  VorderÜügel  brauugrau;  die  hellen  Costalpunkte 
deutlich,  ebenso  die  verstärkte,  etwas  knotige,  auf  die  Hinterflügel  fort- 
gesetzte schwarze  Hinterraudlinie.  HinterÖügel  grau,  braunstaubig  mit 
einem  braunen  Queraderfleckcbeu  und  zwischen  ihm  und  dem  Hinterrande 
mit  einem  verloschenen,  hellen,  gekrümmten  Querstreif. 

Vaterland:  Texas  (Bell).    1  c?  aus  dem  Cambridger  Museum. 

Agropftila  tortricina  n.  sp.    Tab.  H,  fig.  5. 

Alis  ant.  augustis,   flavis,    punctis   disci  duobus  nigris,   litura  dorsali  post 
medium  ciliisque  cinereis.  i:;;^". 

Da  die  Stirue  ein  wenig  beuleuförmig  aufgetrieben  ist  und  die 
Taster  wenig  darüber  hervorstehen,  so  scheint  mir  die  Wahl  der  Gattung 
nur  zwischen  Agroplüla  und  Xanthoptera  zu  schwanken;  weil  es  mir  nicht 
gelang,  die  Ueberzeugung  zu  gewinnen,  dass  die  Vorderflügel  eine  Neben- 
zelle besitzen,  so  wähle  ich,  auch  wegen  der  schmalen  Vorderflügel,  als 
wahrscheinlichen  Platz  für  diese  Art  Agrophila.  In  keiner  der  beiden 
Gattungen  finde  ich  bei  Gueuee  oder  Walker  eine  Beschreibung,  die 
auf  die  vorliegende  Art  passt,  womit  ich  jedoch  nicht  behaupten  will, 
dass  sie  nicht  bei  letzterem  au  irgend  einer  unerwarteten  Stelle  vorkom- 
men könnte. 

A.  tortricina  zeigt  eine  gewisse  Aehnlichkeit  mit  JTanth.  nigrofimbria 
darin,    dass  sie  auf  den  gelben  Vorderflügeln  2   schwarze    Punkte,    wenn 

3 


jg  Prof.  p.c.  Zell  er:  0462") 

auch  in  anderer  Stellung-,  und  dunkle  Fransen  hat.  Die  schraaleu  Vorder- 
flügel geben  ihr  aber  ein  etwas  wicklerartiges  Auseheu. 

Rückenschild  und  Kopf  hellgelb;  der  uutere  Theil  der  Stirne  steht 
ein  wenig  beulenförmig  hervor,  was  durch  die  Schuppenhaare  vermehrt 
wird;  das  darunter  liegende  kahle  Gesicht  ist  braun.  Fühler  bräunlich, 
mikroskopisch  pubescirend;  das  Wurzelglied  braun  mit  weissem  Längs- 
streif. Taster  von  Kopflänge,  gerade,  am  zweiten  zusammengedrückten 
Glieds  auf  der  Unterseite  abstehend  behaart;  das  dritte  Glied  y<^  so  lang 
wie  das  zweite,  glatthaarig,  dunkler  als  das  zweite  hellgelbliche  Glied. 
Beine  fahlgelblich,  die  vordem  auf  der  Lichtseite  braungrau.  Hinterleib 
gelblichgrau,  an  den  Seiten  der  hintern  Segmente  mit  etwas  buschigen 
Schuppen;  Afterbusch  ziemlich  lang,  bleich  ochergelb;  Bauch  gelblich  weiss. 

Vorderflügel  4'"  lang,  nach  hinten  wenig  erweitert,  mit  fast  geradem 
Vorderrande,  ohne  scharfe  Spitze.  Grundfarbe  hellgelb,  an  der  Innenrand- 
hälfte  gesättigter.  In  der  Mittelzelle  kurz  vor  der  Fiügelhälfte  liegt  ein 
tiefschwarzer  Punkt,  und  hinter  ihm  auf  der  Querader  ein  kleinerer.  Bis 
zu  diesem  reicht  der  schiefergraue,  gegen  die  Flügelwurzel  zu  verdunkelte, 
undeutliche  Wisch  herauf,  der  auf  dem  Inuenrande  hinter  der  Flügel- 
mitte liegt.  Der  Innenrand  trägt  gegen  die  Wurzel  einige  lange,  etwas 
abstehende  Haarschuppen.  Am  Hinterraude  ist  eine  Reihe  schwarzer 
Punkte,  von  denen  das  über  dem  Innenwinkel  das  grösste  und  bestum- 
schriebeue  ist.  Fransen  laug,  schiefergrau,  an  der  Wurzel  mit  hellgelben 
Schuppen  verdeckt  und  als  Grenze  für  diese  Bedeckung  mit  einer  dunkel- 
grauen Linie  durchzogen. 

Hinterflügel  einfarbig  grau.  Fransen  weisslich,  ganz  nahe  der  Wur- 
zel mit  einer  grauen  Linie  durchzogen. 

Unterseite  der  Vorderfliigel  an  allen  Rändern,  am  breitesten  am 
Innenrande  bleich  ochergelb,  in  der  Mitte  grau;  Fransen  grau,  von  der 
Wurzel  aus  mit  langen,  bleichgelben  Schuppen  bedeckt.  Hiuterflügel 
bleichgelblich,  weisslich  gefranst. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  1    c5"  ^^^  ^^'"  Cambridger  Museum. 

Coloboc/tila  saliffna  u.  sp. 

Alis  ant.  caesio-cinereis,  strigis  3  flavidis,  puncto  uno  ante,  duobus  post 
secundam  nigris,  spatio  inter  tertiam  et  marginem  posticum  griseo- 
fusco.    c^. 

Der  europäischen  Col.  salicalis  ausserordentlich  ähnlich  und  leicht 
für  ein  verkümmertes  Exemplar  derselben  zu  halten.  Da  ich  nur  ein 
Exemplar  der  C.  saligna  vor  mir  habe,  so  gebe  ich  zunächst  die  zwei 
sichern  specifischen  Unterschiede;  diese  sind:  1.  im  Mittelfelde  liegt  mitten 
zwischen  der  ersten  und  zweiten  gelben  Querlinie  ein  schwarzer  Punkt, 
und  gleich  hinttr  der  zweiten  zwei  solche  Punkte  senkrecht  uutereinauder 


r4fi^1  Beiträge  zur  Kennlniss  der  nordamcrik.  Nachlfalter.  i'r 

(diese  drei  Punkte  fehlen  der  Salicalis  immer);  2.  die  schwarzen,  scharfen 
Ilinterrandpunkte  sind  einwärts  hellgrau  umzogen  (bei  Salicalis  sind  sie 
schwächer  und  entbehren  der  Einfassung;  bei  ganz  uuverflogenen  Exem- 
plaren scheinen  sie  Tor  dem  Hiuterrande  zu  liegen,  weil  die  Wurzel  der 
Fransen  bis  zu  der  braunen,  sie  durchziehenden  Linie  mit  schiefergrauen 
Schuppen  dicht  überdeckt  ist,  ganz  wie  die  angrenzende  Flügelfläche). 
Als  staudhafte  Unterschiede  bewähren  sich  vielleicht  nicht:  1.  Die  Quer- 
liuien  der  Saligna  sind  auswärts  nicht  rostbraun  gesäumt  (die  erste  Quer- 
linie hat  gar  keine  Einfassung;  die  zweite  ist  auswärts  braunschattig 
gesäumt,  welcher  Schatten  gegen  den  Innenraud  breiter  wird;  der  Raum 
von  der  braun  gesäumten  dritten  Querlinie  au  bis  zum  Hinterraude  ist 
gleichförmig  braungrau,  dunkler  als  es  bei  Salicalis  der  Fall  ist;  da  die 
Richtung  und  Stärke  der  Querlinien  bei  Salicalis  etwas  veränderlich  ist, 
so  wird  diess  bei  Saligna  auch  nicht  der  Fall  sein,  wesshalb  ich  nur 
bemerke,  dass  die  dritte  bei  dem  vorliegenden  Exemplare  der  Saligna 
weniger  gekrümmt  und  oben  mehr  verdickt  ist).  2.  Saligna  hat  den  Vor- 
derraud  der  Yorderflügel  zwischen  der  zweiten  und  dritten  Querlinie  hell- 
gelb und  braun  wechselnd  gefleckt,  Salicalis  in  einer  feinen  Linie  bloss 
hellgelb.  3.  Obgleich  die  Kopfhaare  der  Saligna  nicht  beschädigt  schei- 
nen, so  nehme  ich  doch  eine  Beschädigung*  an,  denn  die  Stirnliaare  sind 
durchaus  nicht  zu  einem  kurzen  Kegel  verlängert,  sondern  liegen  ziemlich 
glatt  an  und  sind  im  Gesicht  lehmgelblich,  hinter  den  Fühlern  gelbbraun. 
4.  Das  Endglied  der  aussen  gelbbraunen  Taster  ist  länger,  steht  wenig- 
stens freier  aus  den  Schuppen  des  zweiten  Gliedes  hervor.  5.  Der  braune 
Schattenraum  am  Aualwinkel  der  Hinterfiügel  ist  breiter. 

Die  Vorderflügel,  so  länglich  wie  bei  mancher  Salicalis^  sind  kaum 
b'"  lang  gegen  mindestens  6'"  der  Salicalis. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  1    (^  im  Museum  von  Cambriilge. 

Anmerkung.  Den  Gattungsnamen,  der  ofl'eubar  die  grössere  Kürze 
der  Taster  im  Vergleich  mit  Bomoloclia  (Hypena')  andeuten  soll,  und  der 
in  Hbn.  Cat.  S.  344  Colohochyla  lautet,  habe  ich  corrigirt.  (KoXoßög  ver- 
stümmelt, verkürzt;  jjfr^oS  Lippe).  Walker  hat  Calohochyla  daraus  gemacht 
(Cat.  Pjr.  18).  Madopa  ist  als  jünger  unannehmbar,  bedeutet  auch  („mit 
kahlem  Gesicht")  etwas  in  der  Gattung  nicht  Vorhandenes. 

Hypena  albisignalis  n.  sp. 

PaJpis  thorace  brevioribus,  nigro-fuscis,  mucrone  apicali  albo;  alis  ant. 
latis,  nigro-fuscis,  strigis  3  obsoletis,  albidis,  subserratis,  secunda  in 
dorsi  maculam  albam  exeunte;  posterioribus  fusco-ciuereis,  unicolori- 
bus.    O. 

Mit  etwas  aufgerichteten  Tastern  und  ohne  rauhe  Beschuppuug  der 
breiten  Vorderflügel,    daher  in  die  Verwandtschaft  der  Hyp.  Baitimor  alis 

3* 


jg  Prof.  P.C.  Zeller:  (464) 

und  crassalls  gehörig-,  sehr  ausgezeichnet  durch  den  viereckigen  weissen 
Dorsalfleck  der  schwarzbraunen  Vorderflügel.  Wenn  deren  Spitzen  sich 
nicht  zufällig  so  gleichmässig  abwärts  gebogen  haben,  so  wäre  diess  auch 
ein  auffallendes  Merkmal. 

Grösse  einer  mittleren  JBaltimoralis.  Riickenschild  und  Kopf  dunkel- 
braun, letzterer  in  der  Mitte  mit  kamniartig  aufgerichteten  Haaren. 
Taster  etwas  aufgerichtet,  gerade,  schwarzbraun,  auf  der  Unterseite  heller 
und  borstig;  Endglied  aufgerichtet,  schwarzschuppig,  breit,  zusammenge- 
drückt, mit  kahler,  weisser,  frei  hervorstehender  Spitze.  Brust  hellbraun- 
wollig. Beine  braun,  am  Ende  der  Schienen  und  der  Tarsenglieder  punkt- 
artig weisslich.  Hinterleib  bräunlichgrau,  auf  dem  ersten  und  zweiten 
Segment  mit  schwarzbraunem  HaarscLuppenbusch;  der  gleichfalls  schwarz- 
braune des  Scutellums  schliesst  sich  dem  des  ersten  Segments  an. 

Vorderflügel  GVi"  lang,  breit,  nach  hinten  erweitert,  spitz  (mit 
niedergebogener  Spitze  —  ob  immer?);  der  schwach  gekerbte  Hiuterrand 
au  der  Mitte  mit  stärkster  Convexität,  darüber  bis  zur  Spitze  fast  gerade. 
Grundfarbe  gleichmässig  dunkelbraun,  auf  der  Querader  mit  einer  schwar- 
zen Sichel  und  in  einiger  Entfernung  davor  mit  einem  starken  schwarzen 
Punkt.  Vor  diesem  ist  eine  undeutliche,  weissliche,  etwas  hin  und  her- 
gebogene Querliuie,  deren  Convexitäten  nach  aussen  gerichtet  sind,  und 
die  den  Innenrand  nicht  erreicht.  Die  zweite  Querliuie  ist  vollständiger, 
fein,  hinter  der  Mittelzelle  am  stärksten  nach  aussen  gebogen,  ausserdem 
etwas  wellig;  sie  endigt  in  einen  viereckigen,  gelblichweissen,  besonders 
gegen  die  Flügelwurzel  schwarz  eingefassten  Fleck.  Die  dritte  weissliche 
Querlinie  ist  vielfach  durchschnitten  und  dadurch  sehr  undeutlich;  Ihre 
grosse  Convexität  ist  unterhalb  der  der  zweiten  Querlinie.  Der  Hiuterrand 
trägt  schwarze,  einwärts  weisslich  eiugefasste  Punkte.  Die  Fransen  sind 
braun,  undeutlich  schmutzig  weisslich  gescheckt. 

Hinterflügel  dunkelbraungrau;  die  Fransen  an  der  Wurzelhälfte 
braun,  an  der  Aussenhälfte  grau  mit  ungleichen  braunen  Stellen. 

Unterseite  braungrau;  die  Vorderflügel  am  Vorder-  und  Hinterrande 
hellgrau  bestäubt,  mit  verloschener  duukelgraustaubiger  Querlinie  kinter 
dem  deutlichen,  dicken,  schwarzen  Queraderstrich;  Hinterrandlinie  schwarz, 
an  den  Aderenden  durchschnitten.  Alle  Fransen  wie  oben. 

Vaterland:  Texas  (Boll).    1   9   i"i  Cambridger  Museum. 

Hypena  laciniosa  n.  sp.   Tab.  II,  fig.  8. 

Alis  ant.  longiusculis,  rufescenti-cinereis ,  plaga  in  costa  ex  basi  ad  Vs 
perducta,  maxima,  badio-fusca,  albido-marginata,  postice  producta,  in 
marginibus  dentata,  litura  ex  apice  fusco-nigra.    (S^- 

Guenee  sagt  von  seiner  Baitimoralis  p.  34:  tres  voisine  de  uotre 
Crassalis.    Nun  habe  ich  aber  zwei  Arten  vor  mir,    von   denen   diess  gilt, 


ri65'i  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamerik.  Nachtfalter.  19 

aber  gerade  von  derjenigen  in  etwas  geringerem  Grade,  bei  welcher  er 
sagt:  la  graude  tache  brune  est  plus  laciuiee  sur  ses  cojtours;  sonst 
lassen  sich  seine  oberflächlichen  Merkmale  auf  beide  Arten  anwenden. 
Walker  macht  mit  seiner  Baltimoralis,  Pyr.  p.  31,  die  Sache  erst  recht 
dunkel.  Ich  sehe  mich  also  geuüthigt,  zwei  neue  Namen  aufzustellen. 

Laciniosa  ist  die  grössere  Art,  bei  welcher  die  Flügel  gestreckter 
sind  und  der  grosse,  braune  Fleck  der  Vorderflügel  eine  viel  mehr  ver- 
längerte Gestalt  und  gezähnte  uud  ausgenagte  Ränder  hat.  Obgleich  sie 
etwas  veränderlich  ist,  zeigt  doch  das  c?  nicht  eine  dem  der  europäischen 
Crassalis  entsprechende  Verschiedenheit  vom  c?,  namentlich  nicht  eine 
erhebliche  Verdunkelung  der  Vorderflügel,  sondern  nur  der  grosse  cha- 
rakteristische Fleck  ist  bei  ihm  gegen  den  Vorderraud  dunkler. 

Die  Taster,  welche  fast  die  Länge  des  Rückenschildes  haben,  sind 
gelbbraun,  zweischneidig  beschuppt,  vorgestreckt;  das  kurze,  etwas  auf- 
gerichtete Endglied  ist  gleichfalls  zweischneidig  beschuppt,  mit  kahler, 
bleichgelblicher  Spitze.  Fühler  bleichgelblich,  beim  (^  mit  deutlich  abge- 
setzten Gliedern  und  sehr  zart  mit  kurzer  Pubescenz  gefranst.  Rückeu- 
schild  und  Kopf  (dieser  mit  massigem  Stirnbusch)  fahlgelblich,  braun 
besprengt.  Beiue  bleich  braungelblich;  au  den  vordem  die  Schenkel  unJ 
Schienen  auf  dem  Rücken  dunkelbraun;  alle  Füsse  auf  der  Rückseite 
braun  mit  hellen  Enden  der  Glieder.  Hinterleib  von  der  Farbe  der  Beine, 
auf  der  Rückenmitte  des  zweiten  uud  dritten  Segmentes  mit  bräunlichem 
Schuppenbusch. 

Vorderflügel  T'/j — 8'"  lang,  etwas  gestreckt,  spitz,  beim  (^  mehr 
als  beim  §  uud  mit  schräger  rückwärts  gehendem  Hiuterraude,  hell 
röthlichgrau,  beim  §  am  lunenrande  weisslicher  als  beim  qJ".  Der  sehr 
grosse  chocoladenbraune  Vorderrandfleck  reicht  von  der  Wurzel  bis  über 
Vg  des  Flügels;  am  Vorderraude  ist  er  beim  ^  lichter  als  beim  cj";  an 
seinen  andern  Rändern  ist  er  am  dunkelsten,  fast  schwarz,  und  mit  einer 
weisslichen  Liuie  eingefasst,  welche  auf  der  Innenrandseite  am  breitesten 
und  reinsten  ist;  an  seinem  hintern  Ende  ist  er  unterhalb  des  Vorder- 
randes  concav,  darunter  noch  weiter  gegen  den  Hinterrand  vorgezogen, 
worauf  sein  Rand  mit  zwei  welligen  Zähnen  rückwärts  und  über  der 
Falte  schräg  aufwärts  gegen  die  Schulter  zu  verläuft;  bei  der  Flügel- 
hälfte steht  aus  diesem  Rande  gegen  den  Innenrand  beim  C  ein  Zahn, 
beim  (^  eine  bis  zum  Inneurand  selbst  reichende,  aber  durch  die  Sub- 
dorsalader  zerschnittene  Verlängerung  hervor  (beides  mag  veränderlich 
sein,  wie  bei  Crassalis').  Von  diesen  Erweiterungen  an  ist  der  Innenrand 
bis  zur  Wurzel  gesättigter  röthlichgrau.  In  der  Mittelzelle  liegt  ein  wenig 
bemerkbarer  schwarzer  Punkt.  Mitten  zwischen  der  hintersten  Ecke  des 
grossen  Flecks  und  dem  Hinterrande  ist  eine  gebogene  Querreihe  schwärz- 
licher, auswärts  weisslich  umzogener  Fleckchen,  und  von  derselben  Ecke 
aus  geht  ein  brandig  schwarzbrauner  Wisch  etwas  gebogen  hinauf  in  die 


00  Prof.  p.c.  Zeller:  (^i^Q) 

Flügelspitze.  Der  gekerbte  Hiuterraud  hat  iu  jeder  Vertiefuug  eiueu 
schwarzen,  dreieckigen,  einwärts  weisslich  gerandeten  Puukt.  Pransen 
röthlichgrau,  verloschen  heller  gefleckt. 

Uinterflügel  braungrau  mit  verloscheneru,  schwärzlichen  Querader- 
flcck  und  bräunlicher  Hinterrandlinie,  Fransen  in  jeder  der  Vertiefungen 
des  Randes  mit  einer  lichten  Stelle. 

Auf  der  hell  gelblichgrauen  Unterseite  sind  die  Yorderflügel  iui 
Mittelfelde  dunkelgrau  und  am  Vorderrande  hinter  der  Mitte  mit  einem 
solchen  verloschenen  Fleck  gezeichnet.  Von  der  Querreihe  weisslicher 
Fleckchen  sind  Spuren  sichtbar;  eins  macht  sich  unter  dem  Vorderrande 
durch  seine  reinweisse,  einwärts  schwarz  begrenzte  Farbe  sehr  bemerk- 
lich. Auf  den  Hiuterflügeln  läuft  hinter  dem  deutlichen  schwärzlichen 
Queraderfleck  eine  gebogene  dunkelgraue  Schattenlinie.  Alle  Fransen  sind 
verloschen  gelbbräunlich  gefleckt,    an  den  Vorderflügeln  etwas  deutlicher. 

Vaterland  wahrscheinlich  Massachusetts;  beide  Geschlechter  durch 
Dr.  Packard  in  meiner  Sammlung. 

Hifpena  palUalis  n.  sp.  Tab.  II,  flg.  9. 

Alis  ant.  latis,  rufescenti-ciuereis,  plaga  in  costa  ex  basi  paulo  ultra 
medium  perducta,  raaxiraa,  brunneo-fusca,  albido-margluata,  postice 
subtruncata  uuidentata,  dorso  juxta  eani  rufescente,  litura  ex  apice 
fusco-uigra.   ^. 

Mit  H.  crassalis  hat  sie  ofifeubar  etwas  grössere  Aehnlichkeit  als 
j^.  laciniosa;  von  letzterer  ist  sie  verschieden  durch  beträchtlichere  Kürze 
und  Breite  des  grossen  Costalflecks,  von  H.  crassalis  ausser  durch  die 
beträchtlichere  Kürze  desselben  auch  dadurch,  dass  sein  Hinterrand  unter- 
halb der  weniger  vorspringenden  Ecke  keine  Wellen  macht  und  auf  der 
Subdorsalader  mit  der  nach  der  Schulter  zurückgehenden  Begrenzungs- 
linie einen  fast  rechten  Winkel  bildet,  der  bei  Crassalis  gewissermassen 
weggeschnitten  ist.  Die  Querreihe  weisslicher,  schwarz  ausgefüllter  Mönd- 
chen  läuft  dem  Hinterrande  näher  als  dem  grossen  Costalfleck;  bei  Cras- 
salis ist  sie  diesem  näher  und  besteht  aus  grössern,  weissen,  meist  anein- 
ander schliessenden  Winkeln.  Der  grosse  Costalfleck  ist  bei  PalUalis  mit 
einer  weissen  Linie  gesäumt;  bei  Crassalis  folgt  hinter  dieser  weissen 
(beim  <S  bräunlichgelben)  Linie  eine  breitere  lehmgelbe  Linie,  die  der 
PalUalis  fehlt.  Crassalis  hat  ausser  dem  schwarzen  Discalpunkt  auch 
einen  Niereufleck  auf  der  Querader,  der  bei  PalUalis  regelmässig  zu  feh- 
len scheint. 

Kleiner  als  Laciniosa.  Rückenscliild  lelimfarbig  grau,  Kopf  und 
Taster  gelbbraun ,  diese  etwas  kürzer  und  viel  behaarter  und  breiter  als 
bei  Laciniosa\  das  aufsteigende  Endglied  durch  die  Beschuppung  eiförmig 
mit   heller,    kahler    Spitze.    Fühler    hell    röthliciigrau,    deutlich    geringelt 


r467")  Beiträge  zur  Kenntnisa  der  nordamerik.  Nachtfalter.  21 

Beine  und  Hinterleib  wie  bei  Laciniosa  gefärbt,  letzterer  mit  braunem 
Schuppenhöcker    auf    dem  Rücken   eines  jeden  der  drei  ersten  Segmeute. 

Vorderflügel  7'"  lang,  in  der  Gestalt  wie  bei  Crassalis,  also  breiter 
und  kürzer  als  bei  Laciniosa.  Grundfarbe  hell  röthlichgrau,  am  lichtesten 
zwischen  dem  grossen  Costalfleck  und  der  Querreihe  heller  Mondfleckcheu. 
Der  grosse  Costalfleck  ist  tief  gelbbraun,  längs  des  Vorderraudes,  auf 
dem  er  bis  etwas  über  die  Hälfte  hinreicht,  am  lichtesten,  an  den  andern 
Rändern  fast  schwarz;  sein  Hinterrand  geht  der  Hauptsache  nach  senk- 
recht und  ziemlicli  gerade  herab;  nur  über  der  Mitte  hat  er  eine  mehr 
oder  weniger  yorspringende  Ecke,  unter  der  er  ein  wenig  concav  ist; 
auf  der  Subdorsalader  geht  von  ihm  ein  Streifchen  als  Fortsetzung  bis 
zum  Iniienrande,  der  bis  zur  Basis  grauröthlich  ist.  Der  dem  Inuenrande 
zugewendete  Rand  dieses  Flecks  läuft  eine  Strecke  auf  der  Subdorsalader 
hin,  worauf  er  unter  einem  concaven  Bogen  seine  Richtung  in  die  Schulter 
nimmt.  Die  Einfassung  des  Fleckes  ist  eine  weissliche  Linie,  welche  an 
der  Subdorsalliuie  am  düunsten,  in  der  Concavität  am  breitesten  und  rein- 
sten weiss  ist.  In  der  Mittelzelle  liegt  ein  nicht  sehr  auftauender  schwar- 
zer Punktfleck.  Näher  dem  Hinterrande  als  dem  grossen  Costalflecke  zieht 
eine  wellige  Querreihe  von  mehr  oder  weniger  deutlichen,  getrennten, 
weisslichen  Möndcheu,  welche  einwärts  schwärzliche  Schatten  haben.  Auf 
dem  Vorderrande  liegen  4 — ö  weissliche  Punkte,  deutlicher  als  bei  Laci- 
niosa. Aus  der  Flügelspitze  geht,  dem  Hiuterrande  näher  als  dem  Vorder- 
rande, ein  brandig-schwarzbrauner  Wisch  herab,  der  sich  in  der  Höhe  der 
Ecke  des  grossen  Costalflecks  plötzlich  nach  innen  vvendet  und  bis  zu 
den  Möndchen  reicht.  Der  Hinterrand  ist  mit  einer  Reihe  weit  getrennter, 
dunkelbrauner  Striclielchen  bezeichnet ,  deren  jedes  einwärts  weisslich 
aufgeblickt  ist,  und  von  dem  ein  weissliciier  Strich  in  die  graubräunlicheu 
Fransen  geht. 

Hinterflügel  braungrau  ohne  Queraderstrich.  Hinterrandlinie  aus 
braunen  Strichen  zusammengesetzt.  Fransen  einfarbig  mit  fablgelblicher 
Wurzellinie. 

Unterseite  grau,  reichlich  braun  bestäubt;  die  Vorder^ügel  hinter 
der  Mitte  mit  einem  verloschenen  braunen  Costalfleck,  hinter  welchem 
der  Vorderrand  gelichtet  ist.  Die  Hinterflügel  mit  schwachem,  bräun- 
lichen Queraderfleckchen.  Hinter  ihm  hat  das  eine  Exemplar  eine  gebo- 
gene schatteugraue  Querlinie,  die  dem  anderu  ganz  fehlt.  Die  braune, 
nur  auf  den  Adern  unterbrochene  Hinterrandlinie  ist  auf  den  Hinter- 
flügeln schärfer  als  auf  den  Vorderflügeln. 

Vaterland:  Texas  (Boll)  und  Massacliusetts.  2  ^  in  der  Cambridger 
und  meiner  Sammlung. 


22  Prof.  p.c.  Zell  er:  (-^gg) 

Hifpena  achatinalls  n.  sp.    Tab.  II,  fig.  7. 

Palpis  thorace  brevioribu.s ;  alls  ant.  latis,  dimidio  basali  luteo-brunneo 
ante  strigara  pallidam,  undatam  terminanteni  obscurato,  postice  eine- 
reo-fuscescent,ibu8  cum  striga  obsoleta  dilutiore  uebulaque  ex  apice 
fusca;  posterioribus  luteo-fuscescentibus.   ^. 

Aus  der  Verwandtschaft  der  Crassalis,  ausgezeichnet  durch  das 
gelbbräuiiliche,  hinten  verdunkelte,  mehr  als  die  Flügelhälfte  einnehmende 
Wurzelfeld,  das  durch  eine  helle,  wenig  wellige  Querlinie  gegen  den 
bräunlich  grauen  Fliigelrest  scharf  begrenzt  wird.  Das  kräftige  Rücken- 
hchM  und  der  Kopf  graubräunlich;  die  Stirne  mit  langem  Haarkegel. 
Fühler  bleichgelblich.  Taster  kaum  von  Rückeuschildslänge,  vorgestreckt, 
stark  haarschuppig,  zusammengedrückt;  das  dritte  Glied  etwa  Vj  so  lang 
wie  das  zweite,  aufsteigend,  gleichfalls  stark  bekleidet  und  zusammen- 
gedrückt, mit  kaum  aus  der  Beschuppuug  hervorstehender  gelblicher 
Spitze.  Beine  gelbbräunlich;  an  den  vordem  Schenkeln  und  Schienen 
braun,  an  den  mittlem  und  hintern  die  Schienen  reichlich  blond  behaart; 
alle  Füsse  hell  und  ungefleckt.  Hinterleib  graugelbllchbraun,  am  Bauche 
bleich,  auf  dem  Rücken  des  ersten  Segments  mit  einem  brauugrauen 
Schuppenhöcker. 

V^orderflügel  lYt"  IS'ög,  breit,  am  Vorderrande  sehr  schwach  con- 
vex,  mit  scharfer  Spitze,  unterhalb  welcher  der  sanft  convexe  Hinterrand 
kaum  als  eingedrückt  angesehen  werden  kann.  Die  Grundfarbe  ist  von 
der  Wurzel  bis  über  die  Mitte  hell  gelbbraun,  vor  der  die  Grenze  dieser 
Färbung  bildenden  Grenzlinie  stark  verdunkelt.  Nicht  weit  von  der  Wur- 
zel ist  eine  verloschene  bräunliche  Querliuie,  welche  in  2  Bogen  schräg 
herabgeht  und  den  Innenrand  kaum  erreicht.  In  der  Mittelzelle  ist  hinter 
ihr  ein  schwarzer,  wenig  deutlicher  Punkt,  und  auf  der  Querader,  nicht 
weit  vor  der  Querlinie,  eine  solche  Sichel.  Die  Querlinie  ist  dünn  und 
blass  graugelblich,  dem  Hinterrande  fast  parallel,  schwach  nach  aussen 
gekrümmt  mit  drei  ungleichen,  schwachen  Wellen.  Der  Rest  des  Flügels 
ist  ziemlich  dunkel  schiefergrau.  Am  Vorderrande  mitten  zwischen  der 
Flügelspitze  und  der  hellen  Querlinie  entspringend,  aber  ersterem  näher 
laufend  und  am  Inneuwn'nkel  endigend,  ist  eine  aus  sehr  verloscheneu, 
bellen,  stark  getrennten,  nach  aussen  convexen  Möndchcn  gebildete  Quer- 
linie, die  auf  der  Wurzelseite  durch  braune  Schatten  mehr  gehoben  wird 
und  unter  der  Mitte  eine  merkliche  Biegung  einwärts  macht.  Aus  der 
Flügolspitze  reicht  bis  zu  ihr  ein  bräunlicher  Schatten,  welcher  ein  zwi- 
schen ihm,  der  verloschenen  Querlinie  und  dem  Vorderrande  liegendes 
lichtgraues  Dreieck  begrenzt.  Der  Vorderrand  der  grauen  Hinterpartie 
trägt  in  gleichen  Abständen  4  verloschene  gelbliche  Pünktchen.  Die  Hin- 
terraudliuie  ist  aus  feinen,  brauneu,  einwärts  hell  begrenzten  Strichel- 
cben  zusammengesetzt-   Die  Fransen  siud  schwach  gekerbt. 


rifiQ")  Beitrüge  zur  Kenntniss  der  uordamerik.  Nachtfalter.  23 

Hinterflügel  bell  lehmgelbliclibraun  mit  Terloscbenem,  schwarzen 
Queraderstricb.  Die  braune  Raudliuie  ist  dünn,  verloschen,  auf  den 
Adern  unterbrochen.  Fransen  duukelgrau. 

Die  Unterseite  der  Vorderflügel  ist  braungrau  mit  gelblich  bestäub- 
tem Vorder-  und  Hinterraude  und  graubraunen  Fransen.  Die  Hinterflügel 
sind  bleich  ochergelb,  reichlich  bräunlich  bestäubt  mit  braunem  Querader- 
strich; die  braune  Hinterrandlinie  intermittirt  an  den  Aesten  der  Median- 
ader und  im  Analwinkel.  Die  Fransen  sind  heller  als  au  den  Vorderflügeln, 
mit  feiner,  gelblicher  Wurzellinie. 

Vaterland:  Texas  (Boll).    i    ^   aus  dem  Cambridger  Museum. 

Vielleicht  ist  diess  die  nach  einer  Abbildung  beschriebene  ß/ade- 
factalis  Guen.  Pyr.  p.  35;  aber  so  wie  die  Beschreibung  lautet,  lässt 
sich  meine  Art  nicht  mit  Sicherheit  darin  erkennen.  Unter  welchem  Namen 
sie  etwa  bei  Walker  vorkommt,  erfährt  man  vielleicht  durch  Besichtigung 
des  British  Museum. 

Anmerkung.  Ich  besitze  eine  der  Achatinalis  sehr  ähnliche,  viel- 
leicht auch  aus  Nordamerika  stammende  Art.  Sie  ist  viel  kleiner,  beträcht- 
lich schmalflügliger,  von  röthlichbrauner  Färbung;  die  wie  bei  Achatinalis 
gezeichneten  Vorderflügel  zeigen  den  wesentlichen  Unterschied,  dass  die 
helle  Querlinie  grader  ist,  keine  Wellen  macht  und  überdiess  auf  der 
Wurzelseite  mit  einer  dünnen,  braunen  Linie  gesäumt  ist.  Der  Querader- 
strich ist  auf  der  Oberseite  kaum  zu  erkennen,  auf  der  Unterseite  dagegen 
sehr  deutlich.  Die  Taster  sind  länger  als  bei  Achatinalis.  Da  das  Exem- 
plar nicht  gut  genug  erhalten  ist,  so  unterlasse  ich  die  Benennung  und 
genauere  Beschreibung,  und  erwähne  es  hier  nur,  damit  es  nicht  als 
einerlei  mit  Achatinalis  bestimmt  werde. 

Hypena  trituberalis  n.  sp.   Tab.  II,  fig.  6. 

Parva,  palpis  thoracis  longitudine;  alis  ant.  obscure  caesio-cinereis,  dorso 
basim  versus  lutescente,  punctis  3  scabris,  nigris,  oblique  ante  strigam 
mediam,  undatam,  albidam,  interius  luteo-marginatam  collocatis,  Jitura 
ex  apice  albicante.  9- 

Eine  der  kleinsten  Hypenen,  nahe  verwandt  mit  der  europäischen 
Ohsitalls.,  ausgezeichnet  durch  ihre  dunkel  schiefergrauen  Vorderflügel  mit 
weisslicher  Wellenlinie  quer  über  die  Mitte,  vor  welcher  drei  in  schräger 
Querlinie  aufgestellte  schwarze  Schuppenhöcker  gut  sichtbar  sind. 

Grösse  noch  unter  Lividalis.  Körper  braungrau,  Kopf  dunkler  mit 
starkem,  lockereu,  kegelförmigen  Stirnbusch.  Taster  von  Rückenschilds- 
läuge,  stark  zusammengedrückt,  grade  vorgestreckt,  dunkelbraungrau, 
unten  an  der  Basis  weisslich;  das  Endglied  rechtwinkelig  aufgei'ichtet, 
'^  so  lang    wie    das    zweite    Glied,    mit    kahler,    hlf ichgelblicher    Spitze. 

4 


24  Prof.  p.c.  Zell  er:  (470) 

Fühler  hellgrau.  Beine  hellgrau,  die  vordem  auf  der  Lichtseite  gebräunt; 
alle  Fussglieder  auf  der  Rückenseite  dunkelbrauugrau  mit  weissgelblichen 
Euden.  Hinterleib  ohne  Rückenhöcker,  bräunlichgrau  mit  bleichgelblicheu 
Hinterränderu,  am  Bauche  weisslich,  nach  hinten  gelblich. 

Vorderflügel  4yj'"  lang,  länglich,  allmälig  erweitert,  mit  sehr  wenig 
convexem  Vorderrande,  deutlicher  Spitze  und  gleichmässigera ,  schwach 
convexem  Hiuterraude.  Grundfarbe  von  der  Wurzel  aus  dunkel  schiefer- 
grau, am  Innenrande  bis  über  die  Falte  lehmgelblich.  Die  hintere  Begren- 
zung beider  Farben  wird  in  der  Flügelmitte  durch  eine  weissliche,  ein- 
wärts braungelb  gesäumte  Querlinie  hergestellt;  diese  steht  fast  senk- 
recht, biegt  sich  aber  conrex  nach  aussen  und  bildet  erst  einen  stumpfen 
Winkel,  dann  über  der  Falte  zwei  kurze  Wellen,  worauf  sie  in  stärkerem 
Bogen  nach  dem  Innenrande  läuft.  In  dem  Räume  vor  ihr  befindet  sich, 
doppelt  so  weit  von  der  Flügelbasis  als  von  ihr  entfernt,  in  der  Mittelzelle 
ein  schwarzer,  rauher  Fleck,  hinter  dem  noch  zerstreute  schwarze  Schup- 
pen folgen;  schräg  nach  aussen  unter  ihm,  noch  über  der  Falte,  ist  ein 
stärkerer  solcher  Fleck,  und  noch  mehr  nach  hinten  hängt  unterhalb  der 
Falte  ein  dritter  an  der  Innenseite  der  weisslichen  Querlinie;  alle  drei 
liegen  in  einer  schrägen  Querlinie.  Der  Rest  des  Flügels  ist  heller  schiefer- 
grau als  die  Wurzelhälfte,  mit  einem  weisslichen,  nebelartigen  Wisch  in 
der  Flügelspitze,  zwischen  welchem  und  dem  Hinterrande  die  Grundfarbe 
erst  dunkler,  dann  allmälig  heller  gebräunt  ist;  diese  dunklere  Färbung 
wird  durch  eine  verloschene,  hellgraue  Kappenlinie  begrenzt,  welche  aus 
dem  weisslichen  Äpicalwische  herabgeht  und  einwärts  fleckartig  dunkel 
schattirt  ist.  Der  Vorderrand  trägt  auf  dunklerem  Grunde  in  ziemlich 
gleichen  Abständen  3 — 4  weisse  Punkte.  Die  Hinterrandlinie  ist  schwarz, 
von  den  Adern  zerschnitten  und  einwärts  verloschen  weisslich  gesäumt. 
Die  gekerbten  Fransen  sind  brauugrau,  mit  zwei  verloschenen  dunkleren 
Linien  durchzogen,  an  der  Wurzel  mit  starker,  lehmgelber  Linie. 

Hinterflügel  braungrau  mit  verloschenem,  dunklen  Fleck  auf  der 
Querader.  Fransen  mit  gekerbtem  Aussenrand,  heller,  mit  dunklen  Schat- 
tenfleckchen durchzogen. 

Unterseite  der  Vorderflügel  bräunlichgrau,  am  Vorderrande  bleich- 
gelblich bestäubt  und  vor  der  Spitze  mit  4  weisslichen  Punkten;  Hinter- 
randlinie schwarz,  durch  die  Aderenden  in  Strichelcheu  zerschnitten. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  3  ^  von  ungleicher  Güte  im  Cambridger 
Museum. 

JEpizeuoeis  phaealis  G  n. 

—  Walker  Cat.  Pyr.  133.  Hdia  —  Guenee  Pyr.  p.  76. 
Mit  Recht  sagt  Guenee,    dass  sie  eine  oberflächliche  Aehnlichkeit 
mit  Pyralis  pinguinalis  habe;  wirklich  ist  sie  mir  auch  als  diese  bestimmt 
zugeschickt  worden. 


rAji^  Beiträgfe  zur  Kenntniss  der  nordamerik.  Nachtfalter.  25 

Diese  Art,  von  Gueuee  nach  gewöhnlicher  Manier  oberflächlich, 
doch  ziemlich  kenntlich  bezeichnet.,  ändert  in  der  Grösse,  Flügelbreite  und 
Schärfe  der  Zeichnung  ab.  Der  Raum  zwischen  der  dritten  Querlinie  und 
dem  Hinterrande  der  Vorderflügel  ist  bisweilen  ganz  hell,  bei  einem  9 
völlig  so  dunkel  wie  anderwärts,  auch  mit  einfarbigen  Fransen,  während 
sie  manchmal  fast  hell  und  dunkel  gescheckt  sind. 

Vaterland:  Texas  (BoU),  Massachusetts,  wo  Burgess  sie  bei 
Beverly  nicht  selten  den  Juli  hindurch  und  1  ^  ^o'^^  am  24.  August 
gefangen  hat,  und  andere  Theile  Nordamerika's. 

Anmerkung.  Da  Hübner's  Gattungsname  Epizeuxis  ohne  jeden 
Zweifel  die  hierher  gehörigen  Arten  bezeichnet,  so  ist  Guenee's  jüngere 
Schöpfung  als  unberechtigt  zu  verwerfen.  An  eine  Spaltung  des  Genus, 
um  Ilelia  beizubehalten,  kann  auch  nicht  gedacht  werden. 

Epizeuxis  Americalis  Gn. 

Helia    —    Guen,    Pyr.    p.    78,    tab.    6,    fig.    5.      Epizeuxis   —    Walker 

Cat.  Pyr.  p.  134. 

Guenee's  Bild  stellt  die  Art  kenntlich,  aber  nicht  in  ihrer  Schön- 
heit dar.  Die  tiefschwarze  Einfassung  der  letzten  Querlinie  auf  der  Innen- 
seite sollte  auf  dem  Vorderraude  fleckartig  hervortreten  und  die  Grundfarbe 
der  Wurzelhälfte  des  Flügels  heller  sein. 

Nach  Guenee  fliegt  sie  im  Mai,  kriecht  aber  auch  schon  im  März 
aus.  Burgess  fing  ein  schönes  §  J^n  Juli.  Die  nach  Guenee  schädliche 
Art,  die  jedenfalls  in  Nordamerika  viel  häufiger  ist  als  bei  uns  Calva- 
rialis,  besitze  ich  aus  New  York  und  Massachusetts. 

Epizeuccis  aemula  Hbn. 

Epig.  aemulalis  Hbn.  Cat.  346.    —    Walker   Cat.  Pyr.  p.  134.    Helia  — 

Guen.  Pyr.  p.  78. 

Von  den  vielen  Unterschieden  dieser  in  der  Flügelbreite  gleichfalls 
wechselnden  Art,  im  Vergleich  mit  der  vorigen,  erwähne  ich  hier  nur 
zwei.  Die  dritte  Querlinie  ist  bei  Aemula  auf  der  Innenseite  nur  mit  etwas 
dunklerer  Grundfarbe  schattirt,  während  sie  bei  Americalis  schwarz,  am 
Vorderrande  sogar  tiefschwarz  eiugefasst  ist.  Ferner  ist  der  gelbe  Fleck 
vor  der  zweiten  Querlinie,  der  bei  Americalis  eine  oben  überhängende 
Mondsichel  bildet,  und  durch  dunkelgelbe  Farbe  mit  der  Querlinie  in  Ver- 
bindung steht,  bei  Aemula  quer  elliptisch,  ringsum  von  grauer  Grundfarbe 
eiugefasst  und  im  Innern  an  beiden  Enden  mit  einem  schwarzen  Punkte 
oder  Fleckchen  bezeichnet,  welche  beiden  Punkte  öfters  durch  eine  feine 
Linie  in  Verbindung  stehen. 

Sie  scheint  in  Massachusetts  und  bei  New  York  nicht  selten  zusein; 
2  5  fing  Burgess  bei  Beverly  am  7,  Juli  und  19.  August. 


2g  Prof.  p.c.  Zell  er:  (i?2^ 

Zanclognatha  pedipilalis  Gueu. 
Herminia  —  Gueuce  Pyial.  i).  57.    ?  —  Walker  Cat.  Pyral.  p.  103, 

Das  vorliegende  Exemplar  stimmfc  gut  zu  Gueuee's  Beschreibung^ 
auch  In  sofern,  als  er  die  Art  vor  Tarsicrinalis  gestellt  hat,  wohin  ich 
es,  ehe  ich  seinen  Namen  herausfand,  gleichfalls  zu  stellen  geneigt  war. 
Die  unbedeutenden  Abweichungen  sind  folgende.  Die  dritte  Querlinie  ist 
fast  ganz  verloschen  (sie  nimmt  die  Richtung  in  die  Flügelspitze,  ver- 
schwindet aber  in  einiger  Entfernung  davor,  so  dass  sich  nicht  entscheiden 
lässt,  ob  sie  davor,  nämlich  wie  bei  Tarsicrinalis  am  Vorderrande,  zn 
endigen  bestimmt  ist).  Die  Flügelspitze  entbehrt  völlig  des  point  fonce 
sur  la  frange.  Die  feine  gelbbraune  Hinterrandlinie  ist  in  ihrer  obern 
Hälfte  sehr  scharf;  dann  wird  sie  blass  und  verschwindet  kurz  vor  dem 
Innenwinkel.  Auf  den  Hinterflügeln  ist  die  Luuule  und  die  erste  Querlinie 
verloschen,  die  letztere  so,  dass  nur  über  dem  Analwinkel,  zu  welchem 
sie  die  Richtung  hin  nimmt,  so  eben  zu  erkennen  ist  (auf  der  Unterseite 
ist  sie  ganz  deutlich;  ebenso  die  schwarze  Mondsichel);  dafür  ist  aber 
hier  die  zweite  hellbegrenzte  Querlinie  der  Oberseite  sehr  verloschen. 
Die  feine,  gelbbraune  Hinterrandlinie  der  Hinterflügel  erreicht  weder 
den  Vorder-,  noch  den  Aualwinkel.  —  Auf  der  Unterseite  der  Vorderflügel 
sind  nicht  schwarze,  sondern  nur  dunkelblonde  Haare  vorhanden,  und 
solche,  nur  mehr  anliegende  Haare  bekleiden  auch  alle  Adern  bis  zum 
Hiuterraude  sehr  reichlich.  —  An  den  Fühlern  befindet  sich  das  Knötchen 
an  der  Innern  Seite  und  ist  mit  ein  paar  braunen  Börstcheu  besetzt.  — 
Der  schwarze,  thellweise  stahlblauschimmernde,  reichliche  Haarbusch  sitzt 
auf  der  Unterseite  der  Schiene  gegen  das  Ende  und  lässt  sich  recht  wohl 
auseinaudersträuben;  in  der  Ruhe  ist  er  zusammengelegt  und  durch  die 
blonden,  langen  Schuppen  der  Oberseite  der  Schiene  meist  verdeckt; 
diese  reichen  auch  über  das  erste  Tarsalglied  hinweg,  welches  fast  halb 
so  lang  ist  wie  der  ganze,  dünne  Tarsus.  —  Unter  der  Wurzel  der  Taster 
Längt  ein  ziemlich  langer  Busch  blonder  Haare  herab.  Das  Endglied  der 
Taster  Ist  zusammengedrückt,  aber  durch  Haare  bei  weitem  nicht  so  stark 
fliigelartig  erweitert  wie  bei   Tarsicrinalis. 

Walker's  fragliche  Varietät  scheint  doch  hierher  zu  gehören,  ob- 
gleich an  seinem  Exemplar  die  dritte  Querlluie  auswärts  hell  gerandet 
ist.  Dass  bei  ihm  über  die  Beschaffenheit  der  Taster  und  des  Haarbusches 
au  den  Vorderschienen  Genaueres  angegeben  sein  sollte,  darf  man  nicht 
erwarten,  weil  solche  Untersuchungen  mehr  Mühe  und  Zeit  erfordern, 
als  ihm  in''s  Geschäft  passte. 

Vaterland:  Texas  (BoU).    1    <S  '">  Cambridger  Museum. 


r473"l  Beiträge  zur  Kennlniss  der  aordamerik.  Nachtfalter.  27 


Zanclognatha  lituralis  Hbn. 

Auteuuis  (5*  denticulo  medio  pubescente  instructis;  alis  ant.  obscure  gri- 
seis,  arcu  veuae  transversae  maculisque  3  costae  atris,  tertia  apicali 
pone  strigam  lumilis  pallidis  distantibus  compositam.    c??. 

Epizeuxis    —    Hbn.    Cat.    3i6.     —    Walker    Cat.    Pyr.    p.  134. 
Helia  —  Gueu.  Pyr.  p.  79. 

Guenee  hat  sie,  da  er  sie  nicht  in  der  Natur  kannte,  zu  Helia 
QEpizeuxis  H.)  gezogen,  und  Walker,  der  wie  Hübner  Exemplare  aus 
Georgien  vor  sich  hatte,  hat  diesen  Fehler  getreulich  beibehalten.  Die 
borstig  lang  gefransten  Fühler  des  Männchens  sind  bis  gegen  die  Mitte 
merklich  verdickt;  hier  macheu  sie  einen  kleinen  sanften  Bogen,  worauf 
die  zahnartige  Erweiterung  der  Innenseite,  mit  einigen  geraden,  senk- 
rechten Härchen,  folgt;  dann  sind  sie  dünner  mit  kürzeren  Fransenhaaren. 
Die  dünnen,  behaarten,  bogenförmig  aufgekrüraniten  Taster  haben  die 
Länge  des  Rückenschildes;  das  fein  gespitzte,  an  der  Wurzel  und  am 
Ende  weissHche  dritte  Glied  hat  die  halbe  Länge  des  Mittelgliedes  oder 
ist  auch  noch  etwas  länger.  Die  Vorderbeine  sind  dünn  und  bleichgelblich; 
die  Fussglieder  auf  dem  Rücken  braun  ausser  an  den  Enden;  der  Schenkel 
hat  auf  der  Unterseite  an  der  Mitte  einen  aus  ungleichen,  tiefschwarzen 
Schuppenhaaren  gebildeten  Streifen;  das  Schienbein  trägt  eine  eben  so 
lange  Platte  mit  dicht  anliegenden  bräunlichen  Schuppen,  die  auf  dem 
Rücken  au  der  Basis  angeheftet  ist  und  so  anliegt,  dass  sie  einen  Theil 
des  auf  diese  Weise  verdickten  Schienbeines  auszumachen  scheint;  unter 
dieser  Platte  sitzt  ein  langer,  bleichgelber  Haarpinsel,  der  selten  ganz 
hervorragt. 

Die  dunkel  staubgrauen ,  am  wenigsten  gegen  den  Vorderrand 
dunkler  bestäubten  Vorderflügel  haben,  ausser  einem  schwarzen  Querstrich 
nahe  der  Wurzel,  auf  dem  Vorderrande  3  tiefschwarze  Flecke,  die  zwei 
ersten  schräg  gelegt  und  unten  zugespitzt.  Vom  ersten,  am  Anfange  des 
zweiten  Drittels  liegenden,  geht  in  hellem  Grunde  eine  nur  auf  den  Adern 
durch  Fleckchen  ausgedrückte,  wellig  geschwungene  Querlinie;  der 
zweite,  unter  welchem  sich  ein  stumpfwinkliger,  nach  aussen  geöffneter 
schwarzer  Querstrich  auf  der  Querader  zeigt,  schliesst  sich  an  eine  aus 
schwarzen  hell  urazogenen  Aderpunkteu  bestehende  Querlinie  an,  die  einen 
starken  Bogen  nach  aussen  macht  und  hinter  der  Mitte  des  Innenrandes 
endigt;  der  dritte  füllt  den  Raum  zwischen  der  Flügelspitze  und  der  we- 
nig gekrümmten  Querlinie,  welche  aus  bleichgelben,  getrennten  Häkchen 
besteht,  die  auf  der  hohlen,  der  Wurzel  zugewendeten  Seite  dunkel  oder 
braun  ausgefüllt  sind.  Den  Hinterraud  umzieht  eine  Linie  aus  schwarzen 
Strichen.    Die  einfarbigen  Fransen  sind  wenig  heller    als   die  Grundfarbe, 


28  Prof.  P.  C.  Zell  er:  (474) 

Hiuterflügel  heller,  mit  verloschenem  Qiieraderstrich ,  eiuer  deut- 
lichem, schwärzlichen,  vollständigeu  Querlinie  in  der  Mitte  und  einer 
weisslichen,  aus  dem  Analwinkel  kommenden,  den  Vorderrand  nicht  errei- 
chenden Querlinie,  die  einwärts  breit  schwärzlich  beschattet  ist.  Die 
schwärzliche,  durch  die  Adern  unterbrochene  Hinterrandlinie  wird  deut- 
licher als  auf  den  Vorderflügeln  durch  eine  feine,  bleichgelbe  Linie  von 
den  Fransen  gesondert. 

Unterseite  der  Flügel  am  Vorderrande  gelblich  mit  brauner  Bestäu- 
bung und  von  zwei  vollständigen,  deutlichen,  braunen  Querstreifen  durch- 
zogen, deren  äusserer  mit  einer  schwach  sägezähnigen,  gelblichen  Linie 
eingefasst  ist.  Die  Grundfarbe  der  Vorderflügel  ist  braungrau,  der  Hiuter- 
flügel hellgrau  mit  schärferer  schwarzer  Sichel  auf  der  Querader  als  an 
den  Vorderflügeln. 

Vaterland:  New  York  (Grote),  Massachusetts  (Tackard). 

Zanclognatha  deceptricalis  n.  sp. 

Alis  ant.  obscure  cinereis,  striga  venae  transversae  maculisque  2  costae 
fusco-nigris,  posteriore  in  strigam  arcuatam ,  serratam  continuata, 
striga  postica  dentata  pallida,  intus  fuscoraarginata.   9- 

Nur  ein  Exemplar,  das  ich  bisher  unter  Lituralis  stecken  hatte. 
Es  unterscheidet  sich  aber  von  dieser  sehr  sicher  durch  deu  Mangel  des 
schwarzen  Aplcalflecks  der  Vorderflügel  und  durch  die  Vollständigkeit 
der  hintern  bleichgelbeu  Querlinie,  welche  einwärts  breiter  und  dunkler 
braun  schattirt  ist;  ausserdem  sind  die  Flügel  mehr  gestreckt,  von  anderer 
Grundfarbe,  und  die  Vorderflügel  haben  auf  der  Unterseite  nur  eine 
Querliuie. 

Kleiner  als  Lituralis.  Körper  grau,  am  hellsten  am  Kopf  und  au 
den  Tastern;  die  Stirne  mit  einem  kegelförmigen  Haarbusch.  Die  Taster 
aussen  wenig  verdunkelt,  von  Länge  des  Rückenschildes,  bogenförmig 
aufgekrümmt,  ziemlich  schlank,  zusammengedrückt,  schuppenhaarig;  das 
Endglied  V3  so  lang  wie  das  zweite  Glied. 

Vorderflügel  5'"  lang,  mit  sanft  convexem  Hinterrande,  grau  ohne 
gelbliche  Beimischung.  Nicht  weit  von  der  Wurzel  ist  ein  schwarzer,  auf 
dem  Vorderrande  wenig  merklicher,  welliger  Querstrich,  der  nicht  den 
Innenrand  erreicht.  Dann  folgt  auf  dem  Anfange  des  zweiten  Drittels  ein 
braunschwarzer  Costalfleck,  an  deu  sich  eine  feine,  zickzackförmige,  bis 
zum  Innenrand  reichende,  aber  nicht  deutliche  Querlinie  anschliesst.  In 
der  Flügelmitte  folgt  der  zweite  Costalfleck,  der  sich  mit  seiner  schräg 
nach  hinten  gerichteten  Spitze  in  eine  feine,  schwarze  Sägelinie  fortsetzt, 
die  in  einem  starken  und  weiten  Bogen  nach  dem  Innenrande  beim 
Innenwinkel    läuft.     Dicht   vor    der    Spitze     kommt    eine    bleichgelbliche 


('A7^')  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamerik.  Naclitfalter.  29 

vollständige,  ziemlich  grade,  gezähnte  Querlinie  vom  Vorderraude  herab; 
sie  läuft  in  den  Innenwinkel  und  ist  einwärts  breit  duukelbräuulicb  schat- 
tirt,  am  dunkelsten  im  obersten  Drittel  und  am  Innenwinkel.  Den  Hinter- 
rand fasst  eine  aus  schwärzlichen  Strichen  zusammengesetzte  Linie  ein. 
Die  Fransen  heller  grau. 

Hinterflügel  grau,  gegen  den  Vorderrand  weissgrau;  der  Querader- 
punkt und  die  braune  mittlere  Querlinie  verloschen.  Die  weissgraue,  aus 
dem  Analwinkel  hervorgehende,  schwach  gezähnte  Querlinie  ist  einwärts 
breit  dunkelgrau  schattirt  und  erreicht  verloschen  den  Vorderraud.  Die 
schwärzliche  Hinterrandlinie  ist  durch  die  Adern  unterbrochen. 

Unterseite  hellgrau,  braun  bestäubt.  Die  dunklern  Vorderflügel 
haben  hinter  den  zwei  dicken  Mittelpunkten  eine  deutliche,  auf  dem  Vor- 
derrande verstärkte,  nach  aussen  convexe  Querlinie  und  in  der  Spitze 
einen  bleichgelblicheu,  einwärts  dunkel  schattirten  Wisch.  Auf  den  Hin- 
terflügeln sind  der  Mittelfleck  und  die  schwärzliche  und  die  bleichgelbe 
Querlinie  sehr  deutlich ,  letztere  aber  nur  wenig  dunkel  schattirt,  am 
meisten  am  Vorderraude. 

Vaterland  wahrscheinlich  Ohio.  Ich  erhielt  mein  Exemplar  von 
Schläger  unter  dem  Namen  Bipunctalis. 


Coptocnemia  n.  g.    Tab.  II,  fig.  lO  a  et  b. 

Antennae   setaceae,   ciliatae,    dorso   ultra   medium   setis  4  adscendentibns 

instructo. 
Ocelli  distincti. 

Fasciculus  squamis  compositus  frontalis  breviter  conicus. 
Palpi  labiales  thorace  breviores,  subarcuati,    articulo    secundo    compresso, 

sensira  dilatato,  articulo  terminali  brevi  filiformi. 
Haustellum  mediocre. 
Pedes  elongati,    anticorum  tibiae  femoribus  duplo  breviores,    subtus  peui- 

cillo  instructae;  posticorum  tibiae  postice  subarcuatae,  superius  excisae 

et  villis  longiusculis  vestitae. 
Ventris  basis  obtecta  pilis  longis. 
Alae  latae,  anteriores  acutae  subtus  flocco  pilorum  infra  medium. 

Das  Hauptmerkmal  dieser  Gattung  geben  die  männlichen  Hinter- 
schieuen;  diese  haben  die  Länge  der  dünneren  Schenkel  und  sind  auf  der 
obern  Seite  mit  einem  Ausschnitte  versehen,  der  mehr  als  Yg  der  Länge 
einnimmt  und  auf  seiner  grossem  Hälfte,  jedoch  reichlicher  auf  seinem 
Anfange  mit  langen,  zottigen  Haaren  bekleidet  ist;  die  zwei  Paar  Dornen 
sind  von  ansehnlicher  Länge,  jedes  Paar  aber  ungleich.  Ferner  trägt  die 
kurze  Vorderschiene  auf  der  Unterseite  beim  Anfange  einen  anliegenden 
Haarpinsel,  der  ein  schmales  Hornplättchen  zu  verdecken  scheint  und  bis 


30  Prof.  p.c.  Zeller.  (476) 

über  die  Hälfte  der  Schieue  reicht.  Ausserdem  haben  die  borsteuförmigeu, 
etwas  weitläufig  und  fein  gefransten  Fühler  auf  dem  Rücken  hinter  der 
Mitte  eine  Reihe  von  4  zarten,  ziemlich  langen,  etwas  nach  vorn  geneig- 
ten (nur  durch  die  Lupe  gut  sichtbaren)  Borsten.  Endlich  haben  die  Vor- 
derflügel auf  der  Unterseite  in  der  Zelle  zwischen  dem  ersten  und  zweiten 
Medianast  eine  starke,  aufgerichtete  Haarflocke. 

Der  Stirnbusch  ist  kurz.  Die  Taster  sind  etwas  kürzer  als  das 
Rückenschild,  sanft  aufgebogen,  haarig  beschuppt^  das  zweite  Glied  zusam- 
mengedrückt und  allmälig  erweitert;  aus  seinen  Endschuppen  ragt  das 
dritte  Glied  hervor,  welches  glatt  und  fadenförmig  und  kürzer  als  die 
Hälfte  des  zweiten  ist.  Der  Hinterleib  ist  schlank  ohne  Schuppenhöcker 
auf  dem  Rücken. 

C.  floccalis  u.  sp. 

Dilute  luteo-fuscescens,  collari  obscure  cinereo;  alae  anteriores  puncto 
discali  nigro,  niacula  venae  transversae  annulari  fusca,  nebula  fusca 
ex  apice  oblique  in  dorsum  directa  ibique  condensata.    c^. 

Grösse  des  Pechipogon  harhalis.  Färbung  der  Flügel  hell  lehmbräun- 
lich, hier  und  da  mit  dunklem  Wischen;  der  grosse,  schwarze  Discalpunkt 
der  Vorderflügel  ist  die  stärkste  Zeichnung;  nächst  ihm  tritt  der  niereu- 
förmige  Ring  auf  der  Querader  hervor. 

Der  Kopf  und  der  breite  Kragen  ziemlich  dunkel  schiefergrau.  An 
den  Tastern  ist  das  Endglied  mit  weisslicher  Spitze  versehen.  Die  Brust 
ist  (wohl  hauptsächlich  durch  Abreibung  der  Deckschuppeu)  seidengläu- 
zend  schneeweiss,  wie  die  Vorderhüften,  Hinterscheukel  und  Hinterschie- 
nen auf  der  abgewendeteu  Seite;  die  Haare  der  letztern  sind  hellblond, 
die  am  Anfange  des  Bauches  weiss,  ohne  Glanz.  Afterbuscb  gelbbraun, 
zugespitzt. 

Vorderflügel  T"  lang ,  etwas  gestreckt  und  zugespitzt  mit  fast 
gradem  Vorderrande  und  sanft  convexem  Hinterrande  ohne  Einbiegung 
unterhalb  der  Spitze.  Die  Fläche  ist  bräunlich  bestäubt,  am  Vorderrande 
mit  4  dunklern  Stellen  in  ziemlich  gleichen  Abständen.  Der  starke  schwarze 
Discalpunkt  ist  etwas  weiter  von  der  Flügelbasis  entfernt  als  vom  brau- 
nen, in  der  Mitte  hellen,  nierenförmigen  Queraderfleck.  Aus  der  Flügel- 
spitze, dem  Hinterrande  näher,  zieht  ein  dunkler  Nebel  schräg  einwärts 
herab,  verschwindet  eine  Zeit  lang  fast  ganz  und  erscheint  wieder  am 
Innenrande  vor  dem  Innenwinkel  als  ein  grösserer,  dunkler  Nebelfleck 
Dem  Hinterrande  parallel  und  ihm  näher  liegt  eine  Reihe  von  4  weit- 
läufig gestellten  schwarzen  Punkten,  von  denen  die  zwei  gegen  den  Vor- 
derrand deutlicher  sind ,  am  meisten  der  im  Apicalnebel  liegende.  Der 
Hinterrand  trägt  7  dunkel  gelbbraune  verwischte  Punkte  vor  den  braun- 
grauen, gegen  die  Flügelspitze  bräunlichen  Fransen. 


/'<-■7^  Beiträge  zur  Kenntniss  der  norJamerik.  NaclilfalltT.  gj 

Hinterfliigel  mit  verloschenem,  braunem  Punkt  der  Qiierader  und 
einer  dem  Hinterraiide  doppelt  so  nahen  Querreihe  vveltläutig  gestellter 
schwarzer  Punkte,  von  denen  der  am  Analwinkel  in  einem  Nebelfleck 
liegt.    Die  Hinterrandpuukte  deutlicher  als  auf  den  Vorderflügeln. 

Unterseite  Jieller  mit  schärferer  Zeichnung.  Der  Discalpuiikt  und 
der  Nierenfleck  der  Vorderflügel  sehr  deutlich;  letzterem  näher  als  dem 
Hinterrande  eine  mehreckige,  feine,  schwärzliche  Querlinie,  die  am  ersteji 
Medianaderast  hinter  dem  röthlichblonden  Haarbusch  aufhört.  Auf  den 
Hinterflügeln  geht  vom  verloschenen  Queraderfleckchen  eine  graue  Schat- 
tenlinie zum  Inneurande;  hinter  der  Mitte  ist  eine  andere,  nur  auf  ihrer 
Costalhälfte  deutliche  \  zwischen  ihr  und  den  deutlichen  Hinterrand- 
punkteu  ist  noch  eine  sehr  verloschene  Querlinie  zu  erkennen. 

Vaterland:   Texas  (BoU),    1    s^  im  Cambridger  Museum. 


Aciflalia  pur  ata  Gu. 

Alis  uiveis,  posterioribus  integris  rotundatis,  puncto  venae  transversae 
omnium  uigro,  striga  postica  anguloso-undata  fusca,  raaculis  duabus 
in  anterioribus  strigae  adjecta  nebulaque  fasciata  in  posterioribus 
fuscis.    (^. 

—    Guenee    Geom.    I.   p.  488,  pl.  7,  fig.  G.     —    Walker    Cat. 
Geom.  p.  720. 

Gueuee's  Abbildung  ist,  wenn  sie  nicht  das  mir  unbekannte  ^ 
vorstellt,  kaum  keuntlich,  und  seine  Beschreibung  zu  kurz.  Ich  beschreibe 
also  die  Art  vollständiger. 

Diese  zwerghafte  Vetreterin  unserer  Paludata^  ganz  ohne  Ausbuch- 
tung der  Hinterflügel,  auf  allen  Flügeln  mit  hervorstechendem,  schwarzen 
Mittelpunkt  und  ohne  die  kappenförmigen  Wellen  der  hintern  braunen 
Querlinie  ist  kleiner  als  die  kleinsten  Exemplare  der  Paludata  oder 
Decorata  var.  congruata.  Der  ganze  Körper  schneeweiss,  der  Kopf  braun, 
im  Gesicht  sehr  dunkel.  Fühler  gelbbräunlich.  Beine  braun  angelaufen; 
die  hintern  viel  kürzer  als  die  mittlem,  die  weissen,  zusammengedrückten 
Hinterschieneu  ohne  hervorstehende  Dornen,  etwas  länger  als  die  Schenkel; 
Hinterfüsse  gelblich,  ziemlich  dünn  fadenförmig,  über  halb  so  lang  wie 
die  Schienen. 

Vorderflügel  3%'"  lang,  etwas  gestreckt  (wie  bisweilen  bei  Palu- 
data), spitz  mit  sanft  und  gleichmässig  zugerandetem  Hinterraude,  schnee- 
weiss mit  zerstreuten,  leicht  vergänglichen,  schwarzen  Schüppchen.  Die 
erste  braune  Querlinie  sehr  verloschen,  am  lunenraude  durch  schwarze 
Schüppchen  verstärkt.  Der  Querader-  (Mittel-)  Punkt  sehr  deutlich 
schwarz.  Die  hintere,  feine  braune  Querlinie  bildet  keine  kappenförmigen 
Wellen,  sondern  erst  einen  spitzen  Winkel,   darauf  einen  grössern  sanften 

5 


32  Prof   PC.  Zell  er:  (478) 

Bogen  der  Querader  gegenüber,  worauf  sie  concav  gekrümmt  in  den 
Iniienrand  läuft;  an  der  ersten  Coucavität  ist  sie  am  stärksten  durch 
schwarze  Schüppchen  verdickt,  weniger  au  ihrem  untersten  Drittel.  lu 
der  ersten  Concavität,  also  auswärts,  liegt  ein  brauner  Schuppenhaufen, 
der  einen  Fleck  bildet;  ein  zweiter  länglicher,  nebelförniiger,  brauner 
Fleck  ist  in  der  zweiten  Concavität  und  reicht  bis  zum  Innenrande;  beide 
Flecke  sind  durch  graue  Scliatteu  vei-buuden.  Zwei  solche  Schattenstrei- 
fen zeigen  sich  auch,  den  Concavitäten  der  Querliuie  gegenüber,  dicht  vor 
der  aus  schwarzen  Strichen  gebildeten  Hinterrandlinie.  Die  innere  Hälfte 
der  Fransen  ist  braungrau   bestäubt,  die  äussere  weiss. 

Die  weissen  Hinterflügel  sind  ähnlich  gezeiclinet;  nur  macht  die 
liintere  Querlinie  keine  scharfe  Ecke,  und  der  sie  auswärts  begleitende 
Schatten  reicht  zusammenhäng'end  vom  Vorder-  zum  Inueurande.  Die 
zwei  Nebelflecke  vor  den  schwarzen  Hinterrandstrichen  sind  schwach;  an 
der  Stelle,  wo  bei  Paludata  die  Einbuchtung  ist,  liegen  statt  eines  lan- 
gem schwarzen  Strichelcheus  zwei  kürzere.  Fransen  wie  bei  den  Vorder- 
flügeln. 

Unterseite  mit  sehr  deutlichen  schwarzen  Mittelpunkten  und  Hinter- 
randstrichelchen.  Die  Vorderrandhälfte  der  Vorderflügel  und  ein  Quer- 
sihatten  zwischen  Mittelpunkt  und  Hinterrand  bräuulichgrau.  Die  Hinter- 
flügel haben  hinter  dem  Mittelpunkte  eine  schatteugraue,  verloschene 
Querlinie. 

Vaterland:  Texas  (Bell).    \    (^  im  Cambridger  Museum. 

Acldalia  ferrnmiiiaria  n.  sp. 

Pedibus  posticis  q^  maucis,  ^  4  calcaratis;  alis  rufesceutl-ochraceis  vel 
ochraceo-rufescentibus ,  anterioribus  fascia  media  nigricanti  strigaque 
puuctorum  majusculorum  dentata  nigra  per  posteriores  continuata.  c^V- 

Die  mehr  noch  als  bei  Straminata  etc.  verkümmerten  (^  Hinterbeine 
beweisen,  dass  diess  eine  echte  Acidalia  ist,  der  sich  aber,  wenn  man 
diesen  Umstand  und  die  Färbung  berücksichtigt,  in  der  Gesellschaft  der 
europäischen  Arten  kaum  ein  passender  Platz  anweisen  lässt. 

Grösse  kaum  wie  Muricata.  Körper  röthlich  ochergelb  oder  ocher- 
gelbröthlich.  Gesicht  etwas  gebräunt.  Taster  kurz,  spitz,  röthlichgelb. 
Fühler  röthlichgelb,  beim  (^  durch  feine,  braune,  behaarte  Kammzähne 
doppelt  gefiedert.  Hinterleibssegmente  am  Anfange  mehr  oder  weniger 
braunstaubig.  Beine  röthlichgelb;  die  (^  Hinterbeine  ganz  verkümmert, 
klein  und  blassgelblich;  die  Schiene  ein  wenig  länger  als  der  Schenkel, 
schwach  verdickt;  der  Fuss  aus  zwei  Gliedern  bestehend,  dessen  erstes 
so  lang  wie  die  Schiene,  aber  etwas  dünner,  das  zweite  sehr  kurz,  dünn 
und  zugespitzt  ist.  Beim  ^  sind  die  Hinterbeine  regelmässig  ausgebildet 
mit  ■?  Paar  ansehnlichen   Dornen,  deren  oberstes  bei  %  angesetzt  ist. 


r47f)  )  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamerik.  Naclitt'diter.  -ig 

Vorderfliigel  4— 4V2'"  lang,  mit  deutlicher  Spitze,  vor  welcher  der 
Vorderraiid  etwas  convex  ist.  Grundfarbe  wie  die  des  Körpers.  Die 
iVlittelbinde  wird  gebildet  durch  eine  schwarze,  wellige,  auf  der  Median- 
und  Subdorsalader  winklige,  grobe  Querliuie  ,  die  auf  der  Aussenscite  in 
ansehnlicher  Breite  vou  einem  röthlichbrauueu  Schatten  begleitet  ist, 
dessen  Aussenrand  auch  in  einigen  scharfen  Ecken  hervortritt.  Kiu 
schwarzer  Mittelpunkt  fehlt.  In  der  Mitte  zwischen  dieser  Binde  und  dem 
Hinterrande  ist  eine  Querreihe  grober,  schwarzer  Punkte,  die  im  Innen- 
winkel endigt  und  bei  y^  und  unter  ihrer  Mitte  einen  ausspringeudeu 
Winkel  bildet;  die  Punkte  sind  hier  und  da  durch  feine,  schwärzliche 
Linien  yerbunden.  Den  Iliuterrand  entlang  zieht  eine  Reihe  schwarzer, 
strichförmiger  Punkte,  die  nicht  so  scharf  wie  jene  sind  und  bei  dem 
einen  duukelröthlichen  (^  in  dunklem  Staube,  der  den  Minterraud  uebLl- 
artig  begleitet,  fast  verschwinden.  Fransen  wie  die  Grundfarbe  oder  etwas 
violettgrau.  Die  schwarzen  groben  Punkte  haben  auf  allen  riii'dn 
etwas  Glanz. 

Hiuterflügel  mit  gerundetem  Hinterrande,  doch  ziemlich  deutlichem 
Analwiukel,  uud  vou  gleicher  Grundfarbe  wie  die  Vorderflügel.  Nur  auf 
dem  Innenrande  zeigen  sich  vor  der  Mitte  die  Anfänge  von  zwei  schwärz- 
lichen Querstreifen.  Die  Querreihe  schwarzer  Punkte  der  Vorderliügel  ist 
als  Fortsetzung  vollständig  vorhanden  und  bildet  iu  ihrer  Vorderhälfte 
einen  einspringenden  Winkel.  Zeichnung  des  Hiuterraudes  weniger  deut- 
lich als  bei  deu  Vorderflügeln. 

Unterseite  lebhaft  röthlich  ochergelb.  Alle  4  Flügel  haben  schwarze 
Striche  auf  den  Queradern,  das  ^  die  deutlichsten.  Die  Querreihe  schwar- 
zer Punkte  ist  recht  deutlich,  ebenso  die  Hinterraudpunkte. 

Vaterland:  Texas  (Boll),    11  c?,  1    ?   iu  meiner  Sammlung. 

Encrostis  *)  phyllinaria.  u.  sp. 

Palpis  et  vertice  flavidis,  fronte  cinnamomea;  alis  dilute  viridibus,  subtus 
magis  albidis,  auteriorum  costa  vittae  instar  flavida,  strigis  %  paiiide 
ochraceis,  opposite  obscurius  viridi-adumbratis;  posterioribus  rotun- 
datis,  striga  unica,  interius  viridi-adumbrata.   <^. 

Zufolge  des  zu  ^3  kammförmigen  Fühlers,  der  kurzen  Taster  und 
der  zweidornigen  Hiuterschieuen  ist  sie  eine  echte  J^ucrostis,  die  ebenso 
gut  wie  Indigenaria  einen  kleiueu  Saugrüssel  besitzt  (den  Guenee  der 
Gattung  abspricht). 

Grösse  der  Indigenaria.  Kopf  auf  dem  Scheitel  bleich  ochergelb,  im 
Gesichte  nach  oben    scharf   abgeschuitteu    hell    zimmtfarben,    nach    unten 

*)  Der  Name,  auf  die  Färbung  der  Fransen  bei  Indigenaria  gehend,  soll 
Schönfärbung  bedeuten,  müsste  also  richtig  Euchrostis  heissen  (;j;9c<j(;tj^?,  der  Färber). 


34  Pi^of-  ^  <^    Zeiler:  (480) 

blässer;  die  Taster  schwach,  wenisj  über  das  flache  Gesicht  hiiiaussteheud, 
hellgelb,  mit  nach  uaten  abstehenden  Schuppeuhaaren  und  kahlem,  etwas 
stumpfem  Endgliede.  Saug-riissel  zusammengerollt,  klein,  bernsteingelb. 
Rückenschild  (vielleicht  entfärbt)  bleich  ochergelb.  Beine  ebenso  gefärbt; 
an  den  hinteren  die  Schiene  wenig  länger  als  der  Schenkel,  durch  dicht 
anliegende  Haare  etwas  verdickt,  am  Ende  mit  2  Dornen,  von  denen  der 
längere  durch  Haare  verdickt  ist;  der  Fuss  kaum  halb  so  laug  wie  die 
Schiene.  Hinterleib  dünn,  wenig  die  Hinterflügel  überragend,  bleich  ocher- 
gelb, am  Bauch  weisslicher. 

Vorderfliigel  3V4 — S'/^'"  lang,  spitz  mit  schwach  convexem  Hiiiter- 
rande,  hell  apfelgrüii,  längs  des  Vorderrandes  in  einer  ziemlich  schmalen 
Strieme  hell  ochergelb.  Zwei  dünne,  so  gefärbte,  auf  den  einander  zuge- 
kehrten Seiten  dunkler  grün  beschattete  Querliuien  theilen  den  Raum  in 
drei  fast  gleiche  Theile;  die  erste  läuft  in  einem  nach  aussen  schwach 
convexen  Bogen  und  ist  etwas  wellig;  die  zweite  ist  grader,  mit  drei 
schwachen  Wellen.  Als  ihre  Fortsetzung  zeigt  sich  auf  den  Hiutertlügeln 
weit  hinter  der  Mitte,  eine  einwärts  grün  beschattete,  etwas  wellige 
Querlinie,  die  hinter  der  halben  Flügelbreite  einen  deutlichen  Winkel 
bildet  und  den  Innenrand  bei  %  desselben  erreicht.  Die  Fransen  aller 
Flügel  sind  blassgrünlich,  an  der  Wurzel  durch  eine  gelbliche  Linie  gegen 
die  Flügel  begrenzt.  Der  Hinterrand  der  Hinterflügel  hat  keine  Ecke, 
sondern  geht  in  sanftem  Bogen  zum  Aualwinkel,  wo  er  mit  dem  Inneu- 
rande  den   Winkel  der  Indigenaria  bildet. 

Unterseite  weisslichgrün,  am  Vorderrande  der  Vorderflügel  striemen- 
artig ochergelb  und  mit  sehr  verloschen  durchscheinender  hinterer  Quer- 
liiiie  ;    die    Hinterflügel   noch  weisslicher  mit  bleichgelber  Vorderraudader. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  3   ^J  in  meiner  Sammlung. 

Anmerkung.  Ich  habe  ein  einzelnes,  von  Boll  in  Texas  gefan- 
genes (^,  das  der  Phyllinaria  sehr  nahe  steht,  aber  nicht  gut  genug 
erhalten  ist,  um  eine  ausführliche  Beschreibung  zu  gestatten.  Es  ist  auch 
eine  sichere  Eucrostis^  etwas  grösser  (Vorderflügel  ^^/^"'  laug),  fast  von 
demselben  Grün  (das  aber  mit  weissen  Sommersprossen  bestreut  scheint); 
nur  die  Costa  der  Vorderflügel  selbst  ist  bleichgelb,  die  zweite  Querlinie 
grade  und  ohne  jede  Welle,  ganz  schmal  und  verloschen  einwärts  dunkler 
gesäumt,  während  die  erste  gar  nicht  gesäumt  zu  sein  scheint,  wenigstens 
nicht  auf  der  zugewendeten  Seite.  Die  Querlinie  der  Hinterflügel  ist 
gleichfalls  ohne  Wellen,  in  der  Mitte  zu  einem  äusserst  sturapfeu,  kaum 
merklichen  Winkel  ausgebogen;  der  Htnterrand  ist  zwar  gerundet,  zeigt 
aber  doch  eiue  Andeutuug  von  Erweiterung  in  der  Gegend  der  Median- 
aderäste QfjKcr.  rectillnea  Mus.  Z.).  Dass  diese  Art  nicht  gleich  Aplo- 
des  rubivora  Riley  (First  anuual  report  on  the  noxious  ins.  of  Missouri 
1869,  p.   139,  pl.  2,  flg.  25)    sein    kaun,    geht  aus  der  Angabe:    the  wings 


r<Cj^  Beiträge  zur  Kenntniäs  der  noidamenk.  Nachtfalter.  gg 

appear  subbyaliiie  (was  sie  bei  den  Eucrostis-ArteM  gar  nicbt  sind)  ber- 
vor;  aucb  glaube  ich  niclit,  dass  irgend  eine  Uucrostis-Rsbu^e  die  Sitten 
der  Gattung  Phorodesma  hat,  zu  welcher  diese  Rabivora  aller  Wahr- 
scheinlichkeit nach  gehört. 

Nemoria  oporaria  n.  sp. 

Antenuis  c?  brevissime  pectinalis,  lutesceutibus^  alis  sordide  viridibus, 
Costa  concoloi'e,  ciliis  paulo  dilutioribus,  striga  postica  pallida,  teuui, 
subflexuosa,  in  posterioribus  uuaugula.    c^. 

Bedeutend  kleiner  als  Viridata,  wenig  über  der  Euer,  pkyUinaria, 
kenntlich  an  den  kurzgezähnten  Fülilern,  der  trüben,  braungrüulichen 
Grundfarbe  und  dem  gleichfarbigen  Vorderrande  der  Vorderflügel. 

Körper  bleichgrün;  die  Segmentränder  des  dünnen,  zugespitzten 
Hinterleibes  sowie  der  Bauch  bleich  ochergelb.  Kopf  olivengrün,  am  dun- 
kelsten im  Gesichte.  Taster  sehr  kurz,  gerade,  zugespitzt;  Saugrüssel  laug. 
Fühler  lehmgelblich,  am  Enddrittel  gezähuelt,  übrigens  mit  zwei  Reihen 
kegelförmiger,  gefiederter  Kammzähne.  Beine  bleich  ochergelb;  an  den 
hintern  die  Schiene  am  Ende  schwach  verdickt  mit  zwei  ungleichen  Spo- 
ren; der  Fuss  wenig  kürzer  als  die  Schiene-  Das  Aftersegment  des  Hin- 
terleibs endigt  mit  einem  zugespitzten  Haarbusch,  unter  welchem  zu  jeder 
Seite  ein  kürzerer  die  Genitalien  verdeckt. 

Vorderflügel  4V2'"  lang,  Hinterflügel  mit  stumpfer,  doch  deutlicher 
Ecke.  Grundfarbe  bräunlichgrün,  trüb,  am  Vorderrande  ungelichtet  und 
ohne  Punktirung;  die  Fransen  ein  wenig  heller,  auswärts  an  den  Hinter- 
fiügeln  mehr  in's  Weissliche  als  an  den  Vorderflügelu.  Die  letztern  haben 
am  Anfange  ihres  letzten  Drittels  eine  verloschene,  dünne,  einwärts  kaum 
etwas  dunkler  schattirte  Querlinie,  die  in  ein  paar  schwachen  Krümmun- 
gen vom  Vorderrand  zum  Innenrand  zieht.  Die  Querlinie  der  Hiuterflügel 
ist  fast  noch  verloschener  (beim  zweiten  Exemplar  fehlt  sie  fast  ganz) 
um!   auf  der  Hälfte  in  einen  stumpfen  Winkel  gebrochen, 

Unterseite  bleich  graugelblichgrün,  am  hellsten  auf  den  Hinterflügeln, 
besonders  gegen  die  Wurzel,  längs  des  Vorderrandes  der  Vorderflügel  in's 
Gelbliche,  bei  dem  einen  Exemplar  fast  striemeuförmig. 

Vaterland:  Die  nördlichen  Staaten  Nordamerika's.  2  c?  durch  Dr. 
Packard  in  meiner  Sammlung. 

Kpione  mollicularia  n.  sp. 

Gen.  Euchlaena  Hbn.  Cat.  p.  293. 

Alis  flavis,  puncto  disci  raedii  fusco,  anteriorum  area  basali  omuiumque 
area  limbali  latissinia  rosea.   <^. 

Sehr  nahe  der  Vespertaria  (parallelaria  S,  V.),  aber  mit  vielen 
Verschiedenheiten  :    Die  Hinterflügel  haben  eine  tiefere,  ungezähnte  Aus- 


36  Prof.  P.  C.  Zeller:  (482^ 

buclituntr;  die  gelbe  Giuudfarbe  ist  ungestiithelt;  das  roseiif'arbige  Hiii- 
terraudfeld  ist  breiter,  und  namentlich  auf  den  hintern  fast  geradlinig 
begrenzt,  und  auf  den  vordem  auch  der  Raum  zwischen  der  Wurzel  und 
der  folgenden  Querliuie  ganz  mit  Rosenfavbe  ausgefüllt. 

Grösse  der  Vespertaria.  Kopf  und  Taster  röthlicbgelb.  Fühler  wie 
hei  Vespertaria  doppelt  gekämmt  mit  hellgelbem  Stiel.  Rückenschild  gelb, 
vorn  orangerotb  angelaufen.  Beine  liellgelb,  auf  der  Lichtseite  roth  an- 
gelaufen; Hinterschieuen  etwas  verdickt,  kürzer  als  bei  Vespertaria,  mit 
zwei  Paar  Dornen. 

Vordcrflügel  in  der  Gestalt  wie  bei  Vespertaria  mit  hellgelber  Grund- 
farbe, ohne  Querstrichelchen,  doch  mit  sehr  verloschen  röthlichen,  zer- 
streuten, nur  auf  dem  Vorderrande  bemerkbaren  Schüppchen.  Das  Basal- 
feld  ist  blass  rosenroth,  gegen  die  Wurzel  gelb  gemischt;  die  feine, 
hellbraune  Grenzlinie  bildet  unterhalb  des  Vorderrandes  einen  starken 
Bogen  und  geht  dann  sehr  schräg  rückwärts  bis  au  den  Innenrand.  Das 
blassrosenrothe  Hinterrandfeld  ist  breiter  als  bei  Vespertaria^  und  die 
braune  Grenzlinie  läuft  ohne  die  tiefen  Buchten  der  Vespertaria  in  schwach 
concavem  Bogen  herab  und  mit  einer  Welle  nach  dem  Innenrande;  an  der 
riügelspitze  ist  die  Farbe  dieses  Feldes  ohne  scharfe  Begrenzung  hellgelb. 
Die  schwach-  und  stumpfgezähuten,  rosenfarbenen,  dunkler  gefleckten 
Fransen  werden  durch  eine  bräunliche  Linie  von  der  Flügelfläche 
getrennt. 

Hiuterflügel  unter  der  Spitze  in  einen  ziemlich  spitzen  Zahn  ver- 
längert und  unter  diesem  mit  einem  flach  gebogenen,  zahnlosen  Ausschnitt. 
Grundfarbe  wie  auf  den  Vorderflügeln  bis  au  die  Wurzel  selbst.  Der  braune 
Mittelpunkt  ist  grösser  als  auf  den  Vorderflügelu.  Das  rosenfarbene  Hin- 
terraudfeld  wird  durch  eine  sanft  gekrümmte,  kaum  wellige  braune  Linie 
begrenzt,  und  an  seinem  Vorderraud  und  am  Analwinkel  tritt  in  ihm  die 
gelbe  Grundfarbe  etwas  hervor.  Fransen  wie  an  den  Vorderflügeln. 

Auf  der  Unterseite  ist  besonders  die  Grundfarbe  reichlich  mit  roth- 
bräunlichera  Staub  bestreut;  die  Rosenfarbe  ist  verblasst  und  lässt  die 
Grundfarbe  mehr  hervortreten.  Die  braunen  Mittelpunkte  und  die  brauneu 
Grenzlinien  sind  stärker  als  auf  der  Oberseite.  Aus  der  Spitze  der  Vorder- 
fiügel  kommt  nahe  am  Hinterrande  ein  schwarzes  Strichelchen  herab,  das 
auf  der  Oberseite  nur  ganz  schwach  angedeutet  ist. 

Ohne  Zweifel  ist  beim  ^  wie  bei  Vespertaria  ^  das  Hiuterrand- 
feld  der  Vorderflügel  verengt,  und  seine  Begreuzungslinie  kommt  aus  der 
Flügelfpitze  oder  dicht  davor  vom  Vorderrande. 

Vaterland:  Texas  (Boll).   \    (^  im  Cambridger  Museum. 


(483) 


neilrägi-  zur  Kenntnisä  der  norJamerik   Nachtfalter.  37 


Gen.  Macäria. 


Zur  sichern  Unterscheidung  der  zahlreichen  Arten  dieser  Gattung 
müssen  diejenigen,  deren  iS  eine  Längsrinne  an  der  Innenseite  der  ver- 
dickten Hinterschieuen  haben,  von  den  dieses  Merkmal  entbehrenden 
sorgfältig  getrennt  werden.  Jene  zeigen  hinter  der  Mitte  zwei  ungleich 
lange  Dornen  und  am  Ende  zwei  viel  kürzere,  gleichfalls  ungleiche,  und 
in  der  Rinne  einen  langen  Haarpinsel,  der  an  der  Schienen wurzel  ent- 
springt und  gewöhnlich  in  der  Rinne  versteckt  liegt.  Bei  der  andern 
Abtheilung  sind  die  Hinterschieuen  viel  dünner,  ohne  Rinne,  mit  2  Paaren 
längerer  Dornen,    die    jedoch  an  gleicher  Stelle  wie  dort  angeheftet  sind. 

Ich  bin  so  glücklich  gewesen,  unter  meinen  7  nordamerikanischeu 
Arten  für  2  die  Namen  bei  Gueuee  und  Walker  mit  Sicherheit  heraus- 
zubringen. Sechs  dieser  Arten  gehören  in  die  obenbezeichnete  erste 
Gruppe,  deren  Repräsentantin  in  Europa  LitHruta  Ist.  Ich  beschreibe 
davon   nur  3,  weil  ich  von  den  andern  nur  je   1  Exemplar  besitze. 

1.  Consimilata  n.  sp. 

Caesio-cinerea,  capite  collarique  ferrugineis-,  alis  ant.  acutioribus  infra 
apicera  leviter  excavatis ,  maculis  costae  4  imparibus  cinnaniomeo- 
fuscis,  quarta  praecedenti  propinqua,    iuferius  in  (S   ferrugiueo  alluta. 

Die  nächste  Verwandte  unserer  Liturata,  verschieden  von  ihr  durch 
spitzere  Vorderflügel  und  stärker  verlängerte  Ecke  der  Hinterflüge!. 
Beim  c^  ist  der  eine  Sporn  des  ersten  Paares  an  den  Hinterschienen  nur 
halb  so  lang  wie  der  andere  (bei  Liturata  V4)  und  das  Endpaar  kürzer 
und  ungleicher  als  bei  Liturata.  Von  den  zinimtbraunen  Costal flecken  der 
Vorderflügel  stehen  die  zwei  hintersten  einander  näher;  der  äusserste  ist 
schmäler  und  dunkler  als  bei  Liturata,  steht  etwas  weiter  vom  Hinter- 
rande ab  und  hat  nur  beim  (J  unter  seinem  Ende  eine  rostgelbliche  Lich- 
tung der  Grundfarbe  (sonst  fehlt  alles  Rostfarbene  auf  der  Oberseite), 
und  unterhalb  dieser  ist,  gleichfalls  beim  (^  ein  sehr  undeutlicher,  verlo- 
schener, gelbbräunlicher  Fleck;  dass  der  Costalfleck  etwas  schräger  ein- 
wärts liegt,  mag  keine  specifische  Bedeutung  haben,  da  Liturata  darin, 
sowie  in  der  Gestalt  und  Grösse  des  Flecks  sich  veränderlich  zeigt.  Nur 
vom  zweiten  Costalfleck  geht  ein  dunklerer  Schatten  der  Grundfarbe, 
beim  §  am  entschiedensten,  bindenartig  durch  alle  Flügel;  diess  mag 
aber,  sowie  das  Hervortreten  von  brauneu  Fleckchen  auf  deu  Aderu^ 
welche  den  oft  bei  Liturata  vorhandenen,  aus  braunen  Punkten  gebil- 
deten Querlinieu  entsprechen,  der  Veränderlichkeit  unterworfen  sein.  — 
Die  busenförmige  Aushöhlung  des  Hinterrandes    unterhalb    der    Spitze  ist 


33  Prof.  PC.  Zeller:  (484) 

wie  bei  Liturata  und  wird  durch  die  hier  rerdickteu  braunen  Sl riebe, 
mit  denen   der  Hinterrand   eingefasst  ist,  hervorgelioben. 

Auf  der  Unterseite  fehlt  die  breite,  helle  Rostfarbe  durch  alle  Flügel. 
Der  lielle,  weissliche  Fleck  in  der  Vorderflügelspitze  der  Liturata  ist  mit 
Gelb  gemischt  und  wenig  abgegrenzt,  und  ebenso  wenig  auflPallend  ist 
auf  den  Hiuterflügeln  der  Raum  vor  dem  Hinterrande,  der  bei  Liturata 
als  weissliche  Randbinde  durch  die  ocherfai  bene  Binde  scliarf  abgegrenzt 
wird.  Die  braunen  Hinterrandpunkte  sind  besonders  beim  cT  ^^''i'' 
deutlich. 

Vaterland:  Wahrscheinlich  Massachusetts.  Ein  gutes  durch  Dr. 
Packard   erhaltenes  Paar  in  meiner  Sammlung. 

Anmerkung.  Guenee  nennt  seine  Praeatomata  (tteoui.  2  p. '^6) 
voisine  de  notre  Liturata^  sondert  sie  aber  tou  dieser,  der  meine  Con- 
similata  so  äusserst  ähnlich  ist,  durch  eine  andere  Art  ab. 

2.  Galbineala  u.  sp. 

Capite  collarique  ochraceis;  alis  ant.  acutioribus  infra  apicem  leyiter  ex- 
cavatis,  albidis,  griseo-strigulosis,  anteriorum  costae  maculis  4  impa- 
ribus,  quarta  magna  ferrugiueo-fusca,  macula  infra  eam  obsoleta 
concolore.    (^. 

Ohoe  Vergleich  der  Hiuterschienen  wird  man  diese  Art  in  die  Nähe 
der  Notata  stellen  und  sie  durch  etwas  andere  Grundfarbe,  die  spitzeren 
Vorderflügel,  die  Verloschenheit  des  Flecks,  der  unterhalb  des  4.  Costal- 
flecks  liegt,  und  die  nicht  dunkler  gefärbten  Fransen  der  Aushöhlung  des 
Hinterrandes  unterscheiden.  Sie  steht  aber  in  Allem  der  Consimilata  sehr 
nahe,  nur  dass  ihre  Grundfarbe  durch  die  verwischten  bräunlichgrauen 
Querstrichelchen  schmutzig  weisslich   erscheint. 

Kopf,  Halskragen  und  Fühler  rostgelb.  Rückenschild  weissgrau. 
Hinterleib  und  Unterseite  ochergelblich  angelaufen,  vorzüglich  die  vier 
vorderen  Beine  auf  der  Ausseuseite. 

Flügelfarbe  weisslich,  durch  reichliclie,  blasse,  bräunlichgraue  Stäub- 
chen  verdunkelt.  Die  Vorderflügel  zugespitzt,  auf  dem  bräunlich  punk- 
tirten  Vorderrande  mit  4  braunen  Flecken  in  gleichen  Entfernungen  von 
einander;  der  erste  und  der  dritte  sind  die  kleinsten;  von  dem  stärkeren 
dritten  geht  ein  grauer,  blasser  Schatten  quer  über  den  Flügel,  wohl 
auch  oft  über  den  ganzen  hintern;  der  vierte  Fleck  ist  der  grösste,  läng- 
lich, herabhängend,  rostbraun,  hinten  ziemlich  gerade  abgeschnitten;  von 
ihm  geht  auch  ein  bisweilen  deutlicher,  immer  aber  breiter  Schatten 
herunter,  in  welchem  zwischen  den  zwei  untersten  Aesten  der  Mediaii- 
ader  ein  rostbräunlicher,  verwischter  (bei  4  Exemplar  fehlender)  Fleck 
liegt,  der  vor  sich  1 — 2  braune  nudeutliche  Punkte  liat.  Die  zu  Strichen 
ausgezogenen    braunen    Hinterrandpnnkte    sind    nur    au   der  Ausbu'^htuug 


r485")  Beiträge  zur  Kc-nntiiiäs  der  nordamerik.  Nachtfalter.  gg 

etwas  verstärkt;  die  Fransen  habea  die  Farbe  der  Flügel  und  sehr  A'er- 
loschene  oder  keine  grauen   Würfelfleckchen. 

Hiuterflügel  mit  stark  heryortretender  Ecke,  entweder  mit  breiter» 
sehr  verloschener  Schattenbiude  hinter  dem  undeutlichen  Mittelpunkte 
oder  auch  ganz  ohne  diese;  bei  dem  einen  Exemplar  breitet  sich  dieser 
graue  Schatten  bis  au  den  Hiuterrand  aus.  Hiuterraudpunkte  sehr  undeut- 
lich oder  fehlend. 

Auf  der  reinen  weissen  Unterseite  sind  der  Vorderraud  und  die 
Adern  ochergelb  angelaufen;  der  vierte  Fleck  der  Oberseite  ist  ochergelb 
und  begrenzt  den  hellen,  weisslicheu  Raum  der  Flügelspitze  scliarf.  Die 
4  schwärzlichen  Queraderpunkte  sind  deutlich,  wenn  auch  nicht  scharf. 
Auf  den  Hiuterfliigelu  läuft  mitten  zwischen  dem  Queraderpunkt  und  dem 
Hinterrande  eine  breite,  ochergelbe  Binde,  die  aber  dem  Punkt  gegenüber 
fast  durchbrochen  ist  und  nur  verloschen  den  Analwinke!  erreicht.  Die 
verloschenen  brauneu  Randpunkte  sind  auf  deu  Vorderflügeln  am  deut- 
lichsten. 

Vaterlaud:  Massachusetts,  woher  ich  meine  3  (^  durch  Dr.  Packard 
erhielt. 

3.  Succosata  n.  sp. 

Caesio  cinereo  albidoque  niixta,  aus  anterioribus  acutis,  infra  apicem 
leviter  excavatis,  costae  maculis  3  fuscis  in  strigas  repandas  continu- 
atis,  quarta  ferrugineo-fusca,  infra  eam  macula  prope  ad  strigam 
tertiam.   ^^. 

Eine  hübsche,  scharf  gezeichnete  Art,  bei  welcher  der  rostbraune 
Costalfleck  und  der  darunter  befindliche  schwarzbraune  lebhaft  hervor- 
treten. Körper  schiefergrau  mit  braunen  Stäubcheu,  die  an  den  weisslich 
gesäumten  Hinterrändern  der  Hinterleibssegmente  zu  je  zwei  Fleckcheo 
zusammentreten;  der  Kopf  und  der  Kragen,  wenigstens  des  c^,  hat  eine 
blassgelbliche  Beimischung.  Die  gelbbräunlichen  Fühler  sind  au  der 
Wurzelhälfte  auf  dem  Rücken  wtisslich  uud  braun  gefleckt.  Die  Beine 
sind  bleichgelblich,  braun  punktirt  uud  gefleckt. 

Grundfarbe  der  Vorderflügel  eigentlich  weiss,  aber  so  reichlich  mit 
Schiefergrau  überzogen,  dass  sie  nur  im  Mittelfelde  und  au  einigen  an- 
dern Stellen  hervortritt.  Die  Vorderflügel  sind  spitz,  nicht  so  sehr  wie 
bei  den  zwei  vorhergehenden  Arten,  beim  c^  aber  erheblich  mehr  als 
beim  §,  bei  jenem  6V2'"  lang,  bei  diesem  Sy^.  Auf  dem  Vorderrande 
liegen  3  braune,  längliche,  schräge  Flecke,  jeder  in  eine  uuregelraässige 
kappenförmige ,  brauuschieferfarbeue ,  erweiterte  Querlinie  fortgesetzt; 
die  dritte  ist  einwärts  schmal  weissgesäumt  uud  hat,  dem  untern  Ende 
der  Ausbuchtung  gegenüber,  eine  sehr  lichtgelbe  Stelle  vor  sich  uud  einen 
schwarzbraunen ,    durch    die    weisse   Einfassung  von  ihr  getrennteu  Fleck 

6 


40  Prof.  p.c.  Zeller:  ^^gß-j 

hinter  sich.  Der  vierte  Costalfleck  ist  duukel  rostbraun,  länglich  herab- 
hängeud  und  unter-  und  hinterwärts  bis  zum  Hinterrande  von  weissücher 
Farbe  begrenzt.  Ein  weisser  Streif  zieht  von  dem  schwarzbraunen  Fleck 
bis  zum  Innenwinkel.  Beim  (^  befindet  sich  zwischen  der  Median-  und 
Subdorsalader  nahe  der  Wurzel  eine  ziemlich  ansehnliche,  ovale,  schräge 
glasartige,  beuleuartige  (auf  der  Unterseite  concave)  Stelle,  die  den 
zwei  vorhergehende]!  Arten  ganz  fehlt.  Bei  dem  (^  ist  der  Vorderraud 
deutlicher  als  beim  ^  hellgelb,  mit  kleinen  schwarzen  Strichelchen.  Die 
Hinterraudstrichelchen  sind  schwarz  und  scharf  ausgedrückt.  Fransen 
hellgrau  mit  dunklen  Würfelfleckeu,  die  au  der  Ausbuchtung  braun 
werden. 

Auf  den  etwas  hellem  Hinterflügeln  läuft  eine  schiefergraue,  wel- 
lige Querlinie  vor  dem  deutlichen  schwarzen  Mittelpunkte.  Das  c^  hat 
eine  den  ^  fehlende  solche  angefangene  Querlinie  am  lunenrande.  Dicht 
über  dem  Analwinkel  fängt  eine  solche  Binde  au,  die  sich  gogeu  den 
Vorderrand  erweitert  und  ziemlich  weit  vor  ihm  eine  Ecke  bildet.  Die 
braunen  Hiuterrandpunkte  sind  deutlich,  beim  c;^  lang  gezogen.  Die 
Flügelecke  ist  ganz  deutlich,  doch  nicht  verlängert.  Fransen  grau,  an 
den   Aderenden  bräunlich  durchzogen. 

Auf  der  blässern  Unterseite  sind  die  Wellen  der  Vorderflügel  un- 
deutlich, die  der  heller  und  reiner  weissen  Hinterflügel  desto  deutlicher. 
Der  Vorderrand  der  Vorderflügel  ist  breit  ochergelb  angelaufen  und  der 
vierte  allein  vorhandene  Fleck  ebenso  gefärbt  oder  etwas  dunkler.  Die 
Ausbuchtung  ist  mit  einer  schwarzbrauueu  Linie  umzogen,  und  ihre  Fran- 
sen sind  braungrau.  Die  Binde  hinter  dem  sehr  scharfen  Mittelpunkte  ist 
mehr  oder  weniger  reichlich  ochergelb  gemischt. 

Vaterland:  Massachusetts,  woher  ich  durch  Dr.  Packard  1  (i*,  2  ^ 
erhielt. 

Meine  drei  andern  zu  dieser  Abtheilung  gehörenden  Arten  erman- 
geln der  Aushöhlung  des  Hinterrandes  der  Vorderflügel  gänzlich  j  eine 
derselben  ist 

4.  Ocellinata  Gn. 

—  Guenee  Geom.  2,  p.  85.  -   Walker  Cat.  Geom.  XXHI.  p.  883. 

Die  Bandelette  subterminale  (die  vielmehr  eine  vollständige  dunkel- 
graue Binde  ist)  hat  an  ihrem  hintern  Rande  drei  hervorstehende  Ecken, 
die  unterste  im  Innenwinkel,  in  denen  sie  schwarz  bestäubt  ist,  am  mei- 
sten in  der  mittelsten.  Die  schwarzen  Punkte,  die  au  ihrem  Inuenraude 
auf  den  Adern  liegen,  sind  mehr  oder  weniger  vollständig  und  scharf. 
Diese  Binde  setzt  sich  auf  den  Hinterflügela,  nachdem  sie  einen  Winkel 
gebildet  hat,  bis  zum  Innenrande  dicht  über  dem  Analwinkel  fort;  sie 
hat  hier  und  da  kleine  schwarze  Schuppenfleckchen,  die  stärksten  auf  den 


r  jg7")  Beiträge  zur  Kenntniss  der  norJamerlk.  Nachtfalter.  Ai 

Aesteu  der  Mediaaader,  und  unter  diesen  werden  sie  von  einer  undeut- 
lichen und  wohl  selten  vollstäudig-en  hellgrauen  Linie  durchzogen.  Auf 
der  Unterseite  ist  sie  auf  dem  weisslichen  Grunde  überall  sehr  deutlich 
begrenzt,  und  hier  ist  auch  die  helle  sie  durchziehende  Linie,  nur  in 
ochergelblicher  Farbe,  gut  ausgedrückt. 

Vaterland:  Massachusetts,  von  wo  ich  3  (^  von  ungleicher  Grösse 
durch  Dr.  Packard  erhielt. 

Aus  der  zweiten  Gruppe  dieser  Gattung  —  mit  unverdickten  Hinter- 
schienen ohne  Längsfalte  — ,  zu  welcher  von  Europäern  Notata^  Alter- 
nat a,  Signaria  und  Äestimaria  gehören,  habe  ich  vor  mir: 

5.  Aemiilataria  Walker. 

—  Walker  Cat.  Geom.  p.  884. 

Parva,  albida,  griseo-obscurata,  capite  collarique  ochraceis;  alis  aut.  iufra 
apicem  excavatis,  strigis  3  griseis,  macula  costae  ferrugineo-fusca  in 
fasciam  cinereara  continuata,  macula  intra  eam  fusca  dissecta,  mar- 
gine  postico  fusco-punctato  5  posterioribus  postice  late  cinerascen- 
tibus.   (j". 

So  ähnlich  unserer  Notata^  dass  sie  sehr  schwer  davon  zu  unter- 
scheiden ist,  worüber  Walker  kein  Wort  sagtl  Ihre  Kleinheit  macht  sie 
am  besten  auf  den  ersten  Blick  kenntlich.  Ihre  braunen  Hinterraudstriche 
auf  den  Hinterflügeln  (wofür  Notata  eine  feine,  zusammenhängende  Linie 
hat)  nähern  sie  der  Alternata^  die  aber  viel  reichlicher  schiefergrau 
gefärbt  ist,  und  deren  Hiuterflügel  auch  eine  schärfer  vortretende  Ecke 
liaben. 

Vorderflügel  5'"  lang  gegen  gewöhnlich  7'"  der  Notata.  Die  drei 
Querlinien,  die  sich  auf  der  Subcostalader  auswärts  biegen,  sind  auf  dem 
Vorderrande  nur  verdunkelt;  die  dritte,  die  eher  als  aus  einem  Costal- 
fleck  entsprungen  angesehen  werden  kann,  läuft  dicht  an  dem  grauen 
Bande,  in  welches  der  rostbraune  Costalfieck  übergeht.  In  diesem  liegt 
der  wie  bei  Notata  durch  die  Adern  dreitheilige  gelbbraune  Fleck,  dem 
sich,  gleichfalls  wie  bei  Notata.,  zwei  Punkte  der  dritten  grauen  Querlinie 
zu  einer  Gruppe  anschliessen.  Die  dunkelbraunen  Punkte  des  Hinter- 
randes vereinigen  sich  au  der  Ausbuchtung  zu  einer  verdickten  Linie, 
und  hier  sind  die  Fransen,  ausser  in  einer  feinen  Basallinie  derselben 
schwärzlich,  ohne  die  hellen  Stellen  der  Notata. 

Auf  den  Hiuterflügeln  läuft  hinter  dem  Mittelpunkte  eine  graue, 
auf  den  mittlem  Adern  braun  punktirte  Querlinie,  hinter  welcher  der 
Raum  bis  zum  Hinterrande  staubgrau  ausgefüllt  ist,  jedoch  mit  einer 
hellen,  undeutlichen,  aus  dem  Analwinkel  entspringenden  Querlinie. 
Fransen    hell  ,     hinter    der    gelblichen    Wurzel    mit     einer    grauen    Linie 

6  * 


42  Prof.  p.c.  Zeller:  (-4gg-) 

durchzogen,  au  der  Spitze  der  Ecke  ohne  den  bei  Alternata  gewöhnlichen 
braunen  Fleck. 

Die  Unterseite  ist  wie  bei  Notata. 

Offenbar  steht  diese  Art  zwischen  Notata  und  Alternata. 

Vaterland:  Texas  (Bell).  1   cJ  in  meiner  Sammlung. 

Fiflonia  halesaria  n.  sp. 

Alis  supra  luteo-fuscescentibus,  auteriorum  costa  vittae  instar  pallide 
ochracea,  interrupta,  ciliis  tessulatis;  posterioribus  subtus  pallide 
ochraceis,  fasciis  4  ex  maculis  albis  nitidulis,  quarta  autemarginali 
maculis  ovatis,  late  discretis  coraposita,   (^. 

Unserer  Fasciolaria  so  ähnlich,  dass  sie  als  deren  Stell  Vertreterin 
auf  dem  westlichen  Continente  anzusehen  ist",  sie  ist  etwas  grösser  als 
Fasciolaria.,  mit  gestreckteren  Vorderflügeln,  besonders  aber  dadurch 
verschieden,  dass  sie  auf  der  Unterseite  der  Hinterflügel  glänzend  weiss- 
lich  gefleckt  ist,  und  dass  die  eiförmigen  Flecke  der  vor  dem  Hinterrande 
herziehenden  Reihe  weit  von  einander  getrennt  stehen. 

Kopf  und  Rückenschild  hellbraun,  reichlich  hell  ochergelb  gemischt. 
Taster  kurz,  vorn  durch  Schuppenhaare  verdickt,  aus  denen  das  sehr  kurze 
Endglied  kaum  hervorragt.  Fühler  auf  dem  Rücken  bleichgelb;  dieKamm- 
zähue  länger  als  bei  Fasciolaria,  aber  gegen  die  Spitze  wie  bei  dieser  an 
Länge  abnehmend.  Beine  bleich  ochergelb;  die  Hinterschienen  am  Ende 
verdickt  mit  drei  (1  —  2)  kurzen,  ziemlich  feinen  Sporen,  die  nahe  an 
einander  gerückt  sind.  Hinterleib  bleich  ochergelb,  die  Segmente  an  der 
Seite  weisslich  gerandet. 

Vorderflügel  etwas  über  5"'  laug,  etwas  gestreckt,  am  Vorderende 
vor  dem  Enddrittel  schwach  eingedrückt,  mit  ziemlich  stark  convexem 
Hiiiterrande  (mehr  als  bei  Fasciolaria^.  Grundfarbe  hell  lehmgelbbraun, 
längs  des  Vorderrandes  in  einer  nach  hinten  erweiterten  Strieme  hell 
ochergelb,  die  auf  dem  Euddrittel  durch  verdunkelte  Grundfarbe  zweimal 
unterbrochen  ist;  das  dadurch  abgeschnittene  Ende  der  Strieme  bildet 
den  Anfang  einer  bald  verlöschenden  Reihe  hell  ochergelber  Fleckchen 
vor  dem  Hiuterrande.  Fransen  blassgelb  und  braun  gescheckt;  die  braunen 
Flecke  sind  umgekehrt  dreieckig,  gegen  den  Innenwinkel  hin  verschmä- 
lert und  strichförmig. 

Hinterflügel  mit  derselben  Grundfarbe  und  mit  2  sehr  verloschenen 
dunkleren  Querstreifeu  durchzogen;  auf  den  Fransen  mit  4  Schecken- 
flecken. 

Unterseite  der  Vorderflügel  hellbraun,  am  Vorderrande  und  um  die 
Spitze  herum  bis  zur  Mitte  des  Hinterrandes  hellochergelb,  am  Vorder- 
rande vor  der  Spitze  mit  einem  weissgelben,  etwas  glänzenden,  herab- 
gehendeu    Streifen     und     einer    Reihe     so    gefärbter    Fleckchen    vor    dem 


r489')  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamerik.  Nachtfalter.  ^o 

Hinterraiide.  —  Hinterflügel  bleicli  ochergelb  mit  gelbllchweisser,  etwas 
glänzender  Ziichnung,  welche  aus  Flecken  bestellt,  die  mit  braunen 
Schuppen  eingefasst  sind  und  4  unregelmässige  Binden  bilden.  Die  an 
der  Wurzel  besteht  aus  3  Flecken,  deren  mittelster  der  grösstc,  glän- 
zendste und  keilförmig  ist.  In  der  zweiten  liegt  der  mittelste  Fleck  frei. 
Die  dritte  besteht  aus  kleineren  und  regelmässigeren  Flecken;  beide 
Binden  sind  winklig  gekrümmt.  Die  vierte,  vor  dem  Hinterrande,  besteht 
aus  6  weit  von  einander  getrennten,  ovalen  Fleckchen,  welche  alle  glän- 
zen, und  von  denen  der  dritte  von  oben  der  grösste  ist. 

Vaterland:  Texas  —  Dallas  County  (Bell).  2  c?  in  meiner  Sammlung. 


Sudariophora  n.  g.  Tab.  Il,  fig.  il. 

Caput  exsertum.  Frontis  fasciculus  pilorum  conicus. 

Palpi  longi,   porrecti,  compressi,  acuminati. 

Haustellum  mediocre,  uudum. 

Antenuae  tenues,   §    setaceae,    (^  biseriato-ciliatae,  apice  uudo. 

Mentum  appeudicibus  duabus  pendulis,  elongatis,  piloso-squa- 

mati  s  instructum. 
Alae  anteriores  peracutae,    angulo    dorsali    obsolete;    posteriores  margine 

iuterao  brevi. 

Dass  diese  Gattung  nicht  mit  Dot't/Offes  Guen.  (Geom.  2,  233,  tab. 
17,  fig.  6)  zusammenfallen  kann,  ist  unzweifelhaft.  Sie  hat  einen  kegel- 
förmigen Stirnbusch  vor  Doryodes  voraus  (die  also  schon  desswegen  nicht 
mit  Ligia  zusammenfällt)  und  an  den  2  Anhängseln  unter  dem  Kinn  ein 
sie  von  allen  bekannten  Spaunergattungen  unterscheidendes  Merkmal;  es 
sind  2  ziemlich  lange,  längliche  Hautstreifen,  auf  der  Rückenseite  dicht 
mit  anliegenden,  die  Seiten  überragenden  Haarschuppen  bekleidet  und 
neben  einander  herabhängend  ^);  sie  sehen  fast  aus  wie  zwei  Hüften,  an 
denen  die  übrigen  Theile  der  Beine  fehlen.  Auch  der  Säugrüssel  ist  bei 
Sudariophora  länger.  Ohne  Zweifel  bietet  auch  der  Aderverlauf  einen 
Unterschied;  ich  habe  ihn  aber  an  den  uuabgeschuppten  Flügeln  nicht 
zu  erkennen  vermocht.  Die  Taster  sind  zwar  länger,  scheinen  mir  aber 
in  der  Gestalt  nicht  abweichend.  Beide  Gattungen  unterscheiden  sich  von 
Ligia  durch  ihren  vorgestreckten  Kopf  und  ihre  langen,  anders  gebau- 
ten Taster, 


*3  Auf  sie  deutet  der  Gattungsname  hin,  der  von  aovöccQtov,  dem  lateinischen 
eudarium  (Serviette)  abgeleitet  ist. 


44  Prof.  PC   Zell  er:  ^-^gO") 

Sitf/.  nastfiaria  Z. 

Alae  ant.  acuminatae,  griseo-ochraceae,  prope  basira  laetiores;  strigae 
binae  obliquae  albidae,  cinereo-raarginatae,  infra  costam  refractae, 
secniida  latior  et  ramuru  ex  angulo  in  apicem  mittens.    <S^- 

Doryodes  acutalis  Walker  Cat.  Pyr.  p.  73. 

Wie  Jemand  Exemplare  dieser  Art  und  die  beiden  guten  Abbil- 
dungen der  Dor.  acutaria  vor  Augen  haben  und  sie  doch  für  einerlei  Art 
ansehen  kann,  möchte  schwer  zu  erklären  sein.  Walker  bringt  nicht 
allein  die  Vereinigung  zu  Stande,  sondern  erkennt  auch,  dass  der  rich- 
tige Platz  für  die  Gattung  bei  den  Hypeuiden  ist,  wesshalb  er  den  Art- 
uameu  Acutaria  HS.  Gn.  in  Acutalis  umwandeln  zu  müssen  glaubt. 

Da  ihm  die  Hypeniden  als  Pyraliden  gelten,  und  er  in  derselben 
Familie  nicht  einerlei  Artnanien  duldet,  so  ist  es  nur  ein  Versehen,  dass 
er  hinterher  unter  den  Pyraliden  (in  Nascia)  noch  eine  Acutalis  vorführt. 
Auf  die  Gefahr  hin,  dass  man  die  Walker'sche  specifische  Benennung 
bevorzugen  werde,  wage  ich  es  doch,  der  Art  eine  neue,  die  Länge  der 
Taster  andeutende  zu  geben. 

Wenn  nun  Walker  nach  seiner  Acutalis  die  Gattung  Doryodes 
durch  lauter  nichtssagende  Merkmale  —  nur  fasciculus  frontalis  acutus 
ist  von  diesem  Prädicat  auszunehmen  —  charakterisirt,  so  macht  er  doch 
ausnahmsweise  die  vorliegende  Art  durch  seine  Beschreibung  hinreichend 
kenntlich. 

Die  zweite,  breite,  durch  eine  bräunliche 'Linie  grösstentheils  der 
Länge  nach  halbirte  Querliuie  geht  vom  Innenrande  hinter  der  Mitte  aus 
sanft  gebogen  und  ohne  Wellen  nach  der  Flügelspitze,  die  sie  aber  nicht 
in  ihrer  Breite  erreicht;  sie  sendet  nämlich  in  dieselbe  eine  einfache, 
verdünnte  Linie  von  der  Stelle  aus,  wo  unter  spitzem  Winkel  eine  etwa 
dreimal  so  lange,  ebenfalls  einfache  und  dabei  einwärts  gebogene  Linie 
nach   dem   Vorderrande  hinter  der  Mitte  abgeht. 

Das  Vaterland  des  im  Cambridger  Museum  vorhandenen  Paares  ist 
Texas  (Boll). 

Boarniia  psilogrammarla  n.  sp. 

Tibiis  posticis  penicillo  longo  instructis;  abdominis  segmento  prirao  albido, 
in  basi  nigro;  alis  fuscesceuti-cinereis,  ant.  subelongatis,  strigis  dua- 
bus  tenuibus  nigris,  superne  valde  postice  flexis,  omnium  subtus  strl- 
gula  venae  transversae  fusca  nebulaque  fuscescenti  ante  marginem 
posticum,  auteriorura  apice  pallido.  (j". 

Sie  hat  nur  die  Grösse  der  allerkleinsten  Cinctaria  ^.  Die  grosse, 
beulenförmige,  kahle  Stelle  an  der  Wurzel  der  Vorderflügel  und  der  Haar- 
pinsel   der    Hinterbeine    beweist,    dass    diese   Art  nicht  nächst   Cinctaria 


r<Ql^  Beiträge  zur  Keuutuiss  der  norJamerik,  Nachtfalter.  4K 

stehen  kann,  und  da  ihr  ausserdem  der  helle  Riugfleck  auf  der  Querader 
der  Vorderfliig-el  fehlt,  so  ist  es  uicht  glaublich,  dass  sie  mit  Gueuee's 
Sitblumiria  (Geom.  1,  248)  zusammenfallen  könne.  Auch  mit  der  euro- 
päischen Secundaria  ist  ihr  eine  nähere  Verwandtschaft  abzusprechen', 
denn  obgleich  diese  etwas  grössere  Art  gleichfalls  auf  der  Oberseite  der 
Vorderflügel  nur  einen  dunkeln  Fleck  auf  der  Querader  und  auf  der 
Unterseite  aller  Flügel  einen  solchen  zeigt,  und  ausserdem  einen  klaren, 
auf  der  Unterseite  kahlen  Fleck  an  der  Wurzel  der  Vorderflügel  besitzt, 
so  fehlt  ihr  doch  ein  Haarpinsel  au  den  Hinterschieneu,  und  ihre  beiden 
Querliuien  sind  dick  und  weniger  nach  aussen  gekrümmt.  Etwas  mehr 
stimmt  Psüoiirammaria  mit  der  viel  grössern  und  dunklem  Rhomboidaria 
in  der  Richtung  der  beiden  Querlinieu;  diese  hat  aber  einen  kleinern 
kahlen  Fleck  auf  den  Vorderflügelu  und  so  wenig  wie  Secundaria  einen 
Schieneiipinsel.  Dem  äussern  Ansehen  nach  lässt  sich  jedoch  Psilogram- 
maria  nebst  der  in  der  Anmerkung  beschriebenen  Fraudulentaria  noch 
am  ersten  neben  Rhomboidaria  stellen.  Von  Fraudulentaria  unterscheidet 
sie  sich  durch  die  weniger  zugespitzten  Vorderliügel,  den  gelblichem  Ton 
der  Grundfarbe  und  auf  der  Unterseite  durch  die  Nebelbinde  vor  dem 
Hiuterrande,  deren  auch  die  vorhin  erwähnten  drei  Arten  entbehren. 

Das  Rückenschild  ist  mit  lockern,  gelblichgrauen  Schuppen  reichlich 
bekleidet,  der  Halskragen  hinten  bräunlich  gesäumt,  und  die  Flügeldecken 
in  der  Hälfte  mit  einem  Bogenstrich  bezeichnet.  Hinterkopf  grau,  Stirne 
dunkelbraun,  am  Mundrande  schmal  weisslich.  Taster  an  der  Wurzel  licht 
bräunlich,  sonst  braun,  obenauf  schmal  weisslich.  Sauger  raittelmässig 
iHiig,  kahl.  Fühler  mit  weniger  langen  Kammzähnen  als  bei  Rhomboidaria; 
Geissei  gelblichgrau.  Beine  gelblichstaubgrau,  auf  der  Lichtseite  gebräunt; 
an  den  hintern  sind  die  Schienen  fast  dreimal  so  lang  wie  die  Schenkel, 
etwas  verdickt  und  zusammengedrückt,  an  der  Wurzel  der  Innenseite  mit 
einem  langen,  blonden  Haarpinsel,  der  grössteutheils  anliegt  und  fast  bis 
zur  Spitze  des  Gliedes  reicht.  Hinterleib  etwas  über  die  Hiuterflügel 
hinausragend,  grau;  das  erste  Glied  weisslich,  am  Basaldrittel  schwarz- 
braun. 

Vorderflügel  6V2'"  lang,  länglich,  mit  etwas  verlängerter  Spitze  wie 
bei  Cinctaria.  Grundfarbe  grau  mit  schwacher,  gelblicher  Beimischung. 
Die  kahle,  auf  der  Oberseite  beuleuartig  hervortretende  Stelle  zeigt  sich 
auf  der  Unterseite  als  eine  Ellipse,  welche  von  der  Subdorsalader  au  quer 
über  die  Falte  weg  bis  an  die  Medianader  reicht.  Die  zwei  schwarzen, 
feinen  Querliuien  sind  etwas  wellig  und  vom  lunenrand  aus  sehr  stark 
nach  hinten  gekrümmt;  die  erste,  bei  Yj  des  Innenraudes  sich  erhebend, 
biegt  sich  am  obern  Ende  einwärts  und  erreicht  den  Vorderraud  bei  Yg; 
die  zweite,  hinter  der  Hälfte  des  Innenrandes  entspringend,  biegt  sich 
oben  auch  etw-as  rückwärts  und  geht  bei  Vi  i"  f^eu  Vorderrand.  Vor 
dieser  zweiten,    ihr  ziemlich  nahe,    ist  ein  stärkerer,    mehrfach  unterbro- 


46  Prof  P  C.  Zelkr:  (492) 

chener,  dabei-  sehr  wenig-  auffalleuder  Querstreif,  welcher  oben  diver- 
girend,  so  dass  er  iu  der  Mitte  zwischeu  der  Querliiiie  uud  dem  schwachen 
braunen  Queraderpunkt  zieht,  in  den  Vorderraud  ausläuft.  Es  ist  also  der 
Verlauf  dieser  Linie  wie  bei  Bhomboidaria,  nur  dass  bei  dieser  der  Quer- 
streif deutlicher  ist  uud  viel  mehr  gegen  die  hintere  Querlinie  divergirt. 
Eine  helle  Zickzacklinie  zieht  verloschen  ungefähr  in  der  Mitte  zwischen 
der  Querliuie  und  dem  Hinterrande.  In  einiger  Entfernung  von  der  Spitze 
gebt  ein  dunkler  Schatten  über  die  Zickzacklinie  hinweg  und  endigt  unter 
dem  Queraderpunkt.  Der  Hinterraud  hat  braune,  durch  feine  braune 
Linien  verbundene  Punkte.  Auf  den  grauen  Fransen  liegen  an  den  Punk- 
ten sehr  unmerkliche  helle  Stellen. 

Hinterfliigel  von  gleicher  Grundfarbe,  nur  mit  einer  feinen,  schwar- 
zen Querlinie  hinter  der  Mitte;  sie  macht  auf  der  Vorderrandliälfte  ein 
paar  Winkel.  Vor  ihr,  doch  näher  als  bei  Rhomboidaria,  ist  vom  Innen- 
rand aus  ein  Querschattenstreif,  welcher  über  dem  ganz  verlo^ichenen 
Queraderfleckchen  aufhört.  Gegen  die  Wurzel  zeigt  sich  am  Inneurande 
ein  bräunlicher  Fleck,  der  braunen  Basis  des  ersten  Segments  entspre- 
chend. Die  helle  Zickzacklinie  der  Vorderflügel  ist  in  dem  verdunkelten 
Grunde  kaum  angedeutet.  Der  etwas  wellige  Hinterrand  ist  wie  bei  den 
Vorderflügeln  gezeichnet. 

Unterseite  g-elblichstaubgrau ,  mit  spärlichen  bräunlichen  Querstri- 
chelchen bestreut;  die  braunen  Queraderstriche  sind  ziemlich  verloschen. 
Die  Vorderflügel  sind  am  Vorderrande  lebhafter  gelblich  und  mit  braunen 
Strichelcheu  ungleichmässig  bestreut.  Vor  dem  Hinterraude  zieht  ein  brei- 
ter, bräunlicher,  bindeuförmiger  Nebel,  am  Vorderrande  verbreitert  und 
verdunkelt  und  einen  gelblichen,  nicht  grossen,  doch  recht  aufl'allendeL 
Raum  besonders  in  der  Flügelspite  abschliessend.  Auch  auf  den  Hiuter- 
flügelu  ist  diese  Nebelbinde  vorhanden,  doch  viel  schmäler  und  gegen  den 
Analwinkel  verlöschend.  Andere  Zeichnungen  fehlen. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  1  ^  iu  meiner  Sammlung,  nach  Dr. 
Hageu's  Notiz  genau  mit  den  Exemplaren  des  Cambridger  Museums 
stimmend. 

Anmerkung.  Nach  langer  Prüfung  unterscheide  ich  von  Psilogram- 
maria  als  eigene  Art  Boarmia  frauflulentaria^  von  der  ich  ein  c?  Exem- 
plar des  Cambridger  Museums  vergleiche.  Bedenken  gegen  die  Artrechte 
entstehen  vorzüglich  dadurch,  dass  die  Hinterschieuen  ganz  gleiche  Haar- 
pinsel tragen,  und  dass  auch  die  kahle  Stelle  der  Vorderflügel  fast  gleiche 
Grösse  hat  und  nur  mehr  kreisrund  zu  sein  scheint;  dazu  kommt,  dass 
die  Querlinien  einen  gleichen  Verlauf  haben  und  nur  etwas  stärker  sind. 
Was  sie  unterscheidet  ist  Folgendes:  1.  Die  Vorderflügel  sind  viel  stärker 
zugespitzt,  und  ihr  Hinterrand  ist  gerader  uud  geht  schräger  einwärts; 
2.    die   Grundfarbe    ist    grau,    ohne    die    mindeste    gelbliche    Beimischung; 


riQ^'^  Beiträge  zur  Keuiitoiss  der  nordamerik.  INaclillaltL-r.  47 

3.  der  schwärzliche,  die  zweite  Querliuie  begleitende  Querstreif  ist  voll- 
ständig; 4.  ein  Queraderpuukt  fehlt;  5.  die  schwarzen  Querliuieu  siud 
verstärkt  uud  die  zweite  macht  mehr  Ecken  und  endigt  in  einen  bei 
Psüogrammaria  fehlenden  Costalfleck;  6.  auf  den  Hinterfliigelu  geht  ein 
vollständiger,  schwarzer  Querstreif  nahe  der  Wurzel  querüber  als  Fort- 
setzung der  ersten  Querlinie  der  Vorderflügel;  7.  der  am  Inuenrande 
anfangende  Querstreif  vor  der  Querader  ist  viel  weiter  ab  von  der  schwar- 
zen Querlinie-,  8.  auf  der  Unterseite  fehlt  die  Wolkenbinde  gänzlich,  und 
nur  der  gelbliche  Raum  in  der  Vorderflügelspitze  ist  durch  braunen  Schat- 
ten abgegrenzt;  9.  die  Hinterflügel  sind  ganz  ohne  Queraderstrich. 

Von  diesen  Unterschieden  sind  offenbar  1  und  2  die  wichtigsten, 
8  und  9  von  geringer  Bedeutung.  Ob  sie  doch  nur  einer  Varietät  auge- 
hören, muss  der  Vergleich  mehrerer  Exemplare  ausweisen.  Dass  mau 
sowohl  Psilogrammaria  wie  Fraudulentaria  wieder  erkennen  werde,  hofle 
ich  mit  Bestimmtheit,  wenn  man  nur  zunächst  auf  die  Beschaffenheit  der 
Hinterschienen  und  die  der  Vorderflügelbasis  achtet. 

Ciduria  bistriolatu  n.  sp. 

Alis  ant.  elongatis,  acutis,  virescentibus,  fascia  latissima  ante  medium, 
obliqua,  fusca,  ad  dorsuni  denigrata,  litura  subfasciata  auguli  dorsalis 
fuscescente,    striolis  ante  apicis  striolam   duabus  atris.   ^. 

Die  Flügel  viel  schmäler  und  die  vordem  spitzer  und  mit  weniger 
convexem  Hiuterrande  als  bei  Literata^  wesshalb  diese  Art  der  Impluviata 
entfernter  steht  und  also  auch  der  Guenee'schen  Pluviata.  Mit  den  bei- 
den europäischen  Arten  hat  sie  die  2  tiefschwarzen,  kurzen  Längslinien 
gemein,  welche  vor  dem  schwarzen  Strich  der  Flügelspitze  so  übereinan- 
der liegen,  dass  die  obere  später  aufäugt  und  weiter  reicht  als  die  untere; 
letztere  ist  auch  feiner  und  länger. 

Die  Grundfarbe  ist  ein  blasses  Hellgrün.  Die  breite,  braune  Binde 
vor  der  Flügelmitte  ist  wie  bei  Literata  schräger  gelegt  als  bei  Implu- 
viata und  reicht  also  am  Innenrande  weiter  gegen  den  Innenwinkel;  sie 
ist  hier  schwarz  gemischt,  uud  die  Innenrandfransen  sind  an  ihrer  äussern 
Hälfte  auch  schwarz.  Die  hintere  braune  Binde  ist  nur  an  ihrem  Anfange, 
am  Innenwinkel  deutlich;  beim  zweiten  A^t  der  Medianader  verschwindet 
sie  in  der  Grundfarbe,  welche  unterhalb  der  ersten  schwarzen  Läugslinie 
bis  zum  Hinterrande  die  Oberhand  gewinnt.  Der  Raum,  in  welchem  die 
schwarzen  Läugslinien  liegen,  ist  bis  zum  Vorderrand  hinauf  wieder 
gebräunt. 

Die  Hinterflügel  siud  viel  dunkler  als  bei /mp^uvio^a  (während  diese 
sie  nach  Gueuee  dunkler  zeigt  als  seine  Pluviata). 

Die  Unterseite  scheiut  nioht.s  Charakteristisches  zu  besitzen. 


4g  Prof  P.C.  Zeller:  (49i) 

Guenee  beinülit  sich  die  zwei  europäischen  Arten  zu  unterscheiden; 
ich  kann  den  von  ilini  hemerkten  Unterschied  nicht  anerkennen,  und 
gebe  daher  von  den  Tastern  der  Bistriolata  nur  an,  dass  sie  ebenso  lang 
und  gestaltet  sind  und  am  dritten  Gliede  ein  weissliches  Ende  haben. 
Die  Schmalheit  ihrer  Flügel,  deren  Färbung  wahrscheinlich  abändert, 
erlaubt  weniger  diese  Art  mit  Impluviata  zu  verbinden    als    mit  Literata. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  1  ^  in  meiner  Sammlung,  das  mit  andern 
Kxeniplaren  des  Cambridger  Museums  nach  Dr.  Hagen""«  Angabe  genau 
übereinkommt. 

Ciflaria  designata  Bkh. 

Coremia  propugnata  Guenee  Geom.  2,  p.  412. 

Guenee  ist  etwas  zweifelhaft,  ob  er  nicht  sein  nordamerikanisches 
Exemplar  für  eine  von  der  europäischen  verschiedene  Art  ansehen  »oll. 
Obgleich  auch  meine  Exemplare  etwas  kleiner  sind,  als  Designata  bei 
uns  gewöhnlich  erscheint,  so  stehe  ich  doch  keinen  Augenblick  an,  sie 
für  dieselbe  Art  zu  erklären.  Eine  sehr  beständige  Eigenlieit  (]er  Designata 
ist,  dass  sie  im  obern  Theile  des  zweiten  Zahnes  der  Mittelbiude  eine 
fleckartige,  schwarze  Stelle  hat,  die  sich  öfters  wischartig  einwärts  ver- 
längert. Meine  4  Massachusetts-Exemplare  zeigen  sie  sehr  ausgebildet. 
Per  schmale  schwarze  Innenrand  der  Mittelbinde  ist  bei  3  Exeniplaren 
fast  gerade  (was  bei  den  unsrigen  selten  ist),  beim  vierten  gebogen,  wie 
gewöhnlich.  Alle  haben  in  dieser  Mittelbinde  ein  sehr  lichtes  Roth,  das 
doch  weniger  verloschen  ist  als  bei  Staudinger's  Var.  Islandicaria  {Ca,i . 
p.  186).  Sie  könnten  als  Verbindungsvarietät  zwischen  dieser  und  der 
Stamraart  gelten,  wenn  nicht  mein  bei  Raibl  in  Kärnten  gefangenes  § 
(mit  Ausnahme  der  beträchtlichem  Grösse)  ganz  mit  ihnen  stimmte. 

Die  Flugzeit  wird  in  Nordamerika  mit  der  bei  uns  gewöhnlichen 
zusammenfallen;  ein  unverflogenes  (^  fing  Burgess  bei  Beverly  am 
20.  Mai,  die  zwei  andern  abgeflogenen    (^  am   42.  und  16.  Juni. 

Ciflaria  fluviata  Hbn.   Fig.  280,  281   (^  var.  (schlecht),  283  ?. 

Canipiogramma  —  Guen.  Geom.  2,  p.  429. 

Diesen  seltenen,  aber  in  Europa  weit  verbreiteten  Spanner  besitze 
ich  nicht  nur  aus  England,  sondern  auch  (durch  Christoph)  aus  Sarepta 
und  (durch  Lederet)  aus  dem  Caucasus.  Guenee  zeigt  auch  Süd-Frank- 
reich, Italien  und  Sicilien,  Stau  d  i  nger  (im  Catalog)  Bithynien  und  Syrien 
als  Vaterländer  an;  I.ederer  kennt  ausserdem  die  Gegend  von  Wien, 
Rössler  (Nassauer  Fauna  S.  144)  zwei  Stellen  im  Nassauischen.  Das 
nördlichste  Vorkommen  in  Deutschland  ist  wohl  bei  Berlin  (nach  Pfütz- 
ner in  der  Berliner  entoni.  Zeitschrift.  XI,  S.  207)  und  Frankfurt  a.  d.  0., 


r495")  Beiträge  zur  Keanluiss  der  uordamerlk.  Nachtfalter.  ^g 

wo   ich   am    16.  August    1826    Abeuds    im    Gebüsch    eiues    Hohlweges    eiu 
schöues   (^  fiug,  dessen  Abbildung  ich  noch  besitze.  ') 

Dass  sie  aber  auch  in  Nordamerika  zu  Hause  ist,  meldet  schon 
Gueuee,  der  sein  (^  als  Var.  A  absondert.  Ich  selbst  habe  eiu  echtes 
Fluviata  ^  aus  Texas  (Boll),  das  den  schwarzen,  weiss  umzogenen 
Queraderstrich  auf  den  Vorderfiiigehi  sehr  deutlich  zeigt  und  nur  darin 
eine  Auszeichuuug  hat,  dass  der  Grundfarbe  auf  Ober-  und  Unterseite 
wenig  Roth  beigemischt  ist.  Aber  eiu  Sareptauer  ^  ist  gleich  schwach 
geröthet. 

Ciflarta  fei't'ugata  Liuu. 

Coremia  —  Gueu.  Geom.  2,  p.  413. 

Von  dieser  gemeinen,  über  den  ganzeu  gemässigten  Tlieil  Euro]ja"s 
und  Asiens  verbreiteten  Art  besitze  ich  drei  sichere  Exemplare  (2  (^,  1  §) 
aus  Massachusetts  durch  Packard  und  Burgess.  Letzterer  fing  das  eine 
(^  am  12.  Juni,  also  zu  einer  Zeit,  wo  die  erste  Generation  auch  bei  uns 
noch  fliegt.  Sie  sind  alle  klein  (doch  gibt  es  bei  uns  noch  kleinere)  und 
gehören  zur  Stammart;  das  ^  mit  bläulicher,  die  (J"  mit  mehr  röthlicher 
Mittelbinde  der  Vorderflügel. 

Cidaria  parinotata  ii.  sp. 

Antennis  (^  breviter  ciliatis-,  alis  aut.  griseis,  nigricanti  undulato-strigosis, 
strigis  mediis  in  fasciam  obsoletam  compositis,  striolis  2  atris  gemi- 
natis  superius  ante  margiuem  posticum  jacentibus,  punctis  margina- 
libus  uigris  per  paria  digestis.   (^ . 

Offenbar  eine  Verwandte  der  Cid.  didymata  L.,  von  dieser  aber  im 
mäunlicheu  Geschlecht  durch  die  gefransten,  nicht  kammförmigen  Fühler, 
die  feineren,  schärferen,  nicht  in  einander  fliessenden  Querlinieu  der  Vor- 
derflügel, die  etwas  in's  Gelbliche  spielende  Grundfarbe  derselben  und  die  2 
tiefschwarzen  Zwillingsstriche  vor  dem  Hiuterraude  verschieden.  Sie  scheint 
auch  eine  Verwandtschaft  mit  Cid.  cumutilis  Grote  (Annais  of  the 
Lyceum  of  Nat.  History.  New  York  VIII,  1867,  p.  29,  fig.  13)  zu  haben, 
welche  aber  bräunlichgrüne  Querliuien  der  Vorderflügel  hat  und  der  zwei  tief- 
schwarzen  Striche  entbehrt.  Selbst  mit  Lohophora  appensata  lässt  sie,  ob- 
gleich auch  diese  gar  uichts  von  den  Doppelstrichen  zeigt,  eine  Vergleichung 
zu,  weil  bei  sehr  genauer  Betrachtung  ganz  auf  der  Wurzel  der  Hiiiterflügel 


*)  Rössler  hat  meine  Mittheilung  sonderbar  missverstanden,  wenn  er 
a.  a.  O.  sagt,  ich  hätte  den  Spanner  zahlreich  gefangen;  ausser  dem  einen 
Exemplar  habe  Ich  bis  jetzt  keines  lebend  mehr  gesehen. 

7  * 


50  Prof.  p.c.  Zeller:  ^^ijg^ 

ein  kleines,  helles  Schüppchen  zu  entdecken  ist;  dieses  ist  jedoch  nicht 
der  Art,  dass  es  als  das  Anhängsel  der  Lobophoren  gelten  und  zur  Auf- 
nahme der  Parinotata  unter  diese  nöthigeii  könnte;  auch  scheint  das 
Verhältniss  des  Unifanges  der  Vorderflügel  zu  dem  der  Hinterflügel  ein 
anderes  zu  sein  als  in  dieser  Gattung. 

Rückenschild  staubig  grau,  Schulterdecken  vor  der  Mitte  und  am 
Ende  schwarz  beschuppt.  Der  starke  Schuppenbusch  des  Schildchens  ist 
schwarz,  in  der  Mitte  mit  gelbgrauen  Schuppen  verdeckt.  Kopf  gelblich- 
grau beschuppt,  im  Gesichte  dunkler.  Taster  kürzer  als  der  Kopf,  zuge- 
spitzt. Fühler  grau  mit  stark  abgesetzten  Gliedern,  die  etwas  länger  als 
breit  und  mit  kurzen  Haaren  gefranst  sind.  Beine  bleichgelblich,  die  vier 
vordem  auf  der  Lichtseite  dunkelbraun  mit  hellgolblichen  Enden  der 
Glieder;  die  Hinterfüsse  auf  dem  Rücken  der  Glieder  an  der  Wurzel 
ganz  verloschen  bräunlich.  Hinterleib  fahlgelblich,  an  den  Hinterrändern 
der  Segmente  und  am   Bauch  weisslich. 

Vorderflügel  SVz'"  l^'^g"?  f^ni  Vorderrande  gegen  die  scharfe  Spitze 
hin  convex,  staubgrau,  am  Vorderrande  von  der  Wurzel  aus  etwas  röth- 
lich.  Die  vielen  schwärzlichen,  gezähntwelligen  Querlinien,  welche  die 
ganze  Eläche  durchziehen,  sind  auf  dem  Vorderrande  verstärkt  und  ver- 
löschen zum  Theil  im  Mittelraum.  Die  gewöhnliche  Mittelbinde,  welche 
durch  die  in  ihr  etwas  verdunkelte  Grundfarbe  deutlicher  wird,  enthält 
an  ihrer  der  Flügelbasis  zugewendeten  Seite  die  kürzesten  und  vollstän- 
digsten Querlinien;  in  ihrer  hellen  Mitte  liegt  auf  der  Querader  ein  ver- 
loschenes, braunes  Strichelchen;  ihr  verloschener  Hinterraud  wird  durch 
ein  schmales,  helles  Band  begrenzt,  das  von  einer  schwärzlichen  Wellen- 
linie durchzogen  wird  und  erkennen  lässt,  dass  die  Mittelbinde  hinter- 
wärts, wie  etwa  bei  Designata,  in  2  stumpfen  Ecken  hervortritt.  Der 
Aushöhlung  zwischen  diesen  zwei  Ecken  gegenüber  liegen  in  gleichem 
Abstände  von  ihnen  und  vom  Hinterrande  die  2  tiefschwarzen  Längs- 
striche nebeneinander,  jeder  hinten  mit  einem  weisslicheu  Bogen  umzogen; 
diese  Bogen  sind  ein  Theil  der  gewöhnlichen  hellen,  bei  Parinotata  sehr 
verloschenen  Kappenlinie,  welche  vor  dem  Hinterrande  herabzieht.  Ober- 
halb der  zwei  schwarzen  Striche  ist  auf  dem  Vorderrande  der  Anfang 
einer  Wellenlinie  besonders  verstärkt.  Der  Hinterrand  ist  mit  einer  Reihe 
tiefschwarzer,  paarweise  geordneter  Punkte  eiiigefasst.  Die  grauen,  an 
der  Wurzel  hellen  Fransen  sind  an  jedem  Punktpaare  mit  einem  dunkel- 
grauen Längsstrich  gezeichnet. 

Hinterflügel  hell  staubgrau  mit  verloschenem,  kaum  bemerkbaren, 
dunkleren  Queraderpunkt;  einer  solchen  in  der  Mitte  zu  einem  Winkel 
gebogenen  Querlinie  dahinter  und  einem  schmalen,  grauen,  bindenförmigen 
Schatten  am  Hinterraude.  Die  paarweise  stehenden  schwarzen  Hinter- 
randpunkte etwas  verloschen.    Fransen  wie    bei  den  Vorderflügeln.     Ganz 


f  497")  Beiträge  zur  Kenntiiiss  der  nonlamerik.  Nacliilalter.  Ki 

an  der  Wurzel  des   luueurandes,  unter  der  Schulterdecke  versteckt,  liegt 
ein  kleines,  weissliches  schuppenähnliches  Plättchen. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  1    (^  im  Cambridger  Museum. 


Afflossa  cuprina  n.  sp. 

Antennis  c^  pectiuato-ciliatis,  palporum  articulo  terminal!  fusco,  apice 
albo;  alis  ant.  rubido  fuscoque  mixtis,  strigis  duabus  dilute  rubidis, 
altera  fulminali  ante,  altera  argute  serrata  post  maculam  disci  libe- 
ram  dilute  rubidam;  posterioribus  ciuereis.   cT^. 

Guenee  erwähnt  bei  seiner  uach  einem  ^  aufgestellten  Aglossa 
flomalis  (Pyral.  p.  128)  nichts  you  der  Färbung  der  Taster;  dagegen 
spricht  er  von  düsterer  Färbung  und  der  Spur  einer  Querlinie  auf  der 
Oberseite  der  Hinterflügel  uud  einer  am  Vorderrande  geradereu  Querliaie 
auf  den  Vorderflügeln  (im  Vergleich  mit  Cwprealis)  —  was  alles  sich  bei 
den  vorliegenden  Exemplaren  nicht  findet.  Das  so  betonte:  les  alles 
inferieures  ne  sont  uuUemeut  prolongees  ä  Taugle  interne  —  nöthigt  zur 
Voraussetzung,  dass  diese  Flügel  bei  Cuprealis  am  Aiialwinkel  verlängert 
seien  —  sie  sind  es  aber  eben  so  wenig  bei  den  drei  Cuprealis  meiner 
Sammlung,  wie  bei  der  vorliegenden  Cuprina.  Ich  halte  es  also  bis  zur 
genaueren  Kenutniss  der  Domalis  für  das  Sicherste,  die  Texanischen 
Exemplare  unter  einem  eigenen  Namen  aufzustellen.  —  Walker  zieht 
zu  Cuprealis  (Cat.  Pyr.  p.  275)  Exemplare  aus  Nordamerika,  die  wahr- 
scheinlich so  wenig  wie  meine   Cuprina  zu  ihr  gehören. 

Diese  Art  kommt  der  Cuprealis  so  nahe,  dass  ich  bloi-s  die  Unter- 
schiede angebe : 

1.  Die  (^  Fühler,  bei  Cuprealis  borstenförmig,  pubescirend  gefranst, 
haben  deutlich  abgesetzte  Glieder  und  sind  durch  längere  Haare  zwei- 
reihig kamuiartig  gefranst.   (Die   ^    Fühler  zeigen  keine  Verschiedenheit.) 

2.  Die  Taster,  in  beiden  Geschlechtern  bei  Cuprealis  einfarbig,  hell 
röthlichochergelb,  am  zweiten  Giiede  auswärts  ein  wenig  gebräunt,  sind 
bei  Cuprina  auswärts  an  den  zwei  letzten  Gliedern  schwarzbraun,  jedes 
an  der  Spitze  bleich  ochergelb. 

3.  Auf  den  Vorderflügelu  hat  Cuprealis  in  der  Mitte  des  Discus 
einen  grossen,  hell  röthlicheu,  zerflosseneu,  mit  einem  helleu  Vorderrand- 
fleckchen in  Verbindung  stehenden  Fleck;  bei  Cuprina  ist  dieser  Fleck 
kleiner,  breit  am  Vorderrande  getrennt  und  vorn  und  hinten  durch  braune 
Färbung  scharf  begrenzt. 

4.  Die  zweite  (hintere)  helle,  kappenförmige,  aus  einem  hellen 
Costalfleck  herabkomraende  Querlinie  nähert  sich  bei  Cuprealis  dem  Hin- 
terrande so  sehr,  dass  sie  von  dem  hellen  Mittelfleck  mehr  als  doppelt  so 
weit  entfernt  ist;    bei   Cuprina  ist  sie  nicht  kappenförraig,   sondern  scharf 


52  Prof.  p.c.  Zcller:  Qi^H^ 

sägczäliiiig,  und  dem  Hiuterrande  nur  ein  wenig  näher  als  dem  Mittelfleck, 
also  von  ersterem  erheblich  weiter  entfernt  als   bei   Cuprealis. 

Bei  dem  vorliegenden  zS  '^^  ^^^  Ober-  und  Unterseite  der  ganze 
Raum  zwischen  der  hintern  Querliuie  und  dem  Hiuterrande  mit  der  Farbe 
der  Querlinie  ausgefüllt,  wodurch  die  (beim  ^  undeutlichen)  schwarzen 
Randpunkte  sehr  deutlich  hervortreten.  Diess  mag  aber  eine  Varietät  sein. 
Auf  der  Unterseite  sind  die  Vorderflügel  beim  ^  einfarbig  dunkelgrau, 
beim  (^  aber  mit  dem  oben  bemerkten  hellen  Hinterrande;  beide  Ge- 
schlechter zeigen  auf  dem  Vorderrande  an  der  Mitte  3  helle  Punkte  und 
hinter  ihnen  den  hellen  Fleck  der  Obeiseite.  Auf  den  Hinterfliigeln  ist 
ein  schwacher,  grauer,  bindeuförmiger  Querschatten  hinter  der  Mitte, 
beim  (^  ziemlich  deutlich,  beim  ^  aber  nur  in  seinem  Anfange  auf  dem 
Vorderrande  zu  erkennen. 

Vaterland:  Texas  (Bollj.  1    z^  l    ^    im  Cambridger  Museum. 

Asopia  Tr. 

Ich  habe  drei  ähnliche  uordamerikanische  Arten  vor  mir,  die  in  ihrer 
Heimat  verwechselt  zu  werden  pflogen. 

1.  Fimbrialis  S.  V. 

Capite  palpisque  ferrugiueis",  alis  purpureis,  ciliis  cum  margiuis  postici 
liiiea  tenui  aureo-flavis,  anteriorum  maculis  costalibus  duabus  aureis 
in  strigas  pallidas  subundatas  continuatis;  posteriorum  strigis  undulatis 
pallidis  duabus.   c?  ?  . 

Pyral.  fimbrialis^  purpurfarbiger  Zünsler  mit  goldgelbem  Unter- 
rand. Wiener  Verzeichu.  S.  124. 

Asopia  —  Z.  Isis  1847,  S.  50:2.  —  Guenee  Pyr.  p.  118.  Pyralis  — 
Walker  Cat.  Pyr.  p.  261. 

Asopia  costalis  Fabr.  Lederer  Pyral.  S.  53.  Staudinger 
Cat.  p.  202. 

Diese  von  Hübner  Fig.  97  roh,  von  Diiponchel  auf  Tafel  22'^ 
besser  (doch  mit  falsch  gestellter  zweiter  Querliuie  der  Hinterflügel)  ab- 
gebildete Art  habe  ich  in  mehreren  Exemplaren  von  New  York  erhalten 
(Walker  hat  sie  aus  Neu-Schottlaud).  Sie  ändert  in  der  Streckung  der 
Vorderflügel  und  der  Deutlichkeit  der  Querlinien,  sowie  in  der  Grösse 
etwas  ab,  bleibt  aber  hinsichtlich  der  letztem  weit  unter  den  zwei  fol- 
genden Arten. 

Am  sichersten  ist  sie  daran  zu  erkennen,  dass  alle  Flügel  vor  den 
goldgelben  Fransen  mit  einer  schmalen,  auf  der  Unterseite  feinern  und 
schärfer  begrenzten,  goldgelben  Linie  umzogen  sind.  Ausserdem  sind  Kopf 
und  Taster  hell  rostgelb,    letztere  manchmal  auf  der  Ausseuseite  purpur- 


r499")  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nortlanierik.  Naclitfullcr.  kq 

röthlich  angeflogen.  Die  zweite  Qiierliuie  der  Hinterfliigel  entspringt  auf 
dem  Vorderrande  aus  einer  Verdickung  an  der  Mitte  des  Inneurandes  der 
Vordertlügel,  der  ersten  Querlinie  derselben  näher  als  der  zweiten. 

2.   Olinalis  Gu. 

Capite    palpisque    luteis;    alis    fuscescenti-purpureis,    pallide   aureo-ciliatis, 
anteriorum    maculis    costalibus    duabus    in    strigas    pallidas    subrectas 
coutinuatis;  posterioruiu  strigis  duabus  uudatis  pallidis  distantibus.  <^^. 
Asopia  —  Gueuee  Pyral.  p.  118. 

—   Trentonalis  Leder  er  Pyi".  S.  166,  tab.  7,  fig.  2  (mit  verfehl- 
ter Grundfarbe). 

Bedeutend  grösser  als  Fimbrialis  (Vorderflügel  4% — 5'''  gegen 
liöchstens  4),  durch  Mehreres  von  ihr  zu  unterscheiden,  liauptsächlich 
durch  den  Mangel  der  hellgelben  Hiuterrandlinie  unmittelbar  au  den 
Fransen,  wofür  der  Hinterrand  selbst  in  einer  feineu,  auf  der  Unterseite 
sehr  deutlichen  Linie  schwarz  ist.  Was  Guenee  nicht  bemerkt,  dass 
nämlich  die  Querlinieu  auf  ihren  zugewendeten  Seiten  schwärzlich  gesäumt 
sind,  gehört  auch  zu  den  guten  Unterscheidungsmerkmalen;  dagegen  er- 
wähnt er  als  solche  mit  Unrecht  die  gelben  Vorderrandpunkte  uud  ein 
gebogenes  (inflechi)  Endglied  der  Taster.  —  Die  zweite  Querlinie  macht 
gleich  unter  dem  Costalfleck  einen  sanfteu  Bogen,  worauf  sie  gerade  ver- 
läuft. Die  Costalflecke  sind  in  der  Grösse  etwas  veränderlich;  ebenso  die 
Querlinien  in  der  Deutlichkeit  und  die  Grundfarbe  in  der  Dunkelheit. 
Das   ^    ist  gewöhnlich  heller  als  das   (^. 

Von  der  folgenden  Art  ist  Olinalis  durch  die  weit  auseinander 
gerückten  Zeichnungen,  die  zahlreichern  gelben  Costalpuukte  uud  die 
Bieg'ung  der  zweiteu  Vorderflügelliuie  zu  unterscheiden. 

Da  Gueuee's  Beschreibung  selir  oberflächlich  ist,  so  hat  Lederer 
die  Art  mit  einem  neuen  Namen  versehen;  ich  glaube  aber  doch,  dass 
diess  nicht  nöthig  ist,  wenn  sich  nicht  noch  mehr  ähnliche  Arteu  findeu, 
auf  die  jeue  Beschreibung  gleich  gut  anwendbar  ist.  Ich  erhielt  Exemplare 
aus  Nordamerika  als   Pt/r.  fimbrialis  bestimmt. 

Die  mir  vorliegenden  Exemplare  sind  aus  Texas  (Boll),  Ohio 
(Lederer),  Massachusetts  und  Pennsylvanien  (Packard). 

Wovon  Gueuee  deu  specitischen  Namen  abgeleitet  hat,  ist  mir 
unbekannt. 

Anmerkung.  Im  American  Eutomologist  ed.  by  Walsh  and  Riley, 
I.  St.  Louis  1868,  p.  226  ist  eine  vermeintliche  Asopia  costalis  F.  im  Holz- 
schnitt und  dazu  eine  Nachricht  über  ihre  Naturgeschichte  gegeben.  Die 
Grösse  der  beiden  abgebildeteu  Schmetterliuge  ist  etwas  über  der  von 
Asop.  fimbrialis    und    entspricht    eher  der  von  As.   Olinalis.     Auch    passeu 


54  l'rof.  p.c.  Zeller:  (^500) 

die  Worte:  tlie  luoth  is  one  of  our  prettiest  species,  being  of  a  redtiish 
browii  color  nur  auf  As.  OUnalis  (ebenso  die  scharf  gesäumten  Quer- 
linien  iu  den  Bildern),  während  die  folgenden  Worte:  with  golden  yeliow 
niarkings  and  fringe  to  its  wings  sich  nur  zur  Noth  auf  sie  anwenden 
lassen.  Die  Raupen  wurden  bei  Galesbury  in  Micliigau  in  einem  Heu- 
scliober,  der  theilweise  aus  Klee  bestaud,  zwischen  dem  sie  in  weissseide- 
nen  Gespinnsten  lebten,  zu  Myriaden  gefunden.  Als  clover-worm  wurde 
der  Zünsler  schon  in  den  altern  mir  unbekannten  Werken:  the  Practical 
Entomologist  und  the  Prairie  Farmer  ausführlich  behandelt.  Dr.  Packard 
copirt  die  Abbildungen  des  American  Entomologist  in  seinem  Guide  to 
the  Study  of  Insects  p.  328,  bezeichnet  die  Art,  gleiclifalls  unter  dem 
Namen  Asopia  costalis^  als  lilac-colored  (was  auch  wieder  auf  As.  fimbri- 
alis  gar  nicht  passt)  und  erklärt  sie  für  eine  Einwanderin  aus  Europa. 
Letzteres  ist  für  OUnalis  allerdings  nicht  der  Fall,  weil  diese  nirgends  in 
Europa  vorkommt;  für  Fimbrialis  wäre  es  eher  möglich,  obgleich  diese 
in  Norddeutschland  eine  Seltenheit  ist  und  in  England  ganz  fehlt.  Merk- 
würdig wäre  es,  wenn  von  Fimbrialis  die  Naturgeschichte  in  Nordamerika 
.sehr  bekannt  wäre,  während  sie  iu  Europa  noch   zu  entdecken  bleibt. 

3.  Himonialts  n.  sp. 

Capitp  palpisque  cinnamomeis;  alis  fuscescenti-purpureis,  aureo-ciiiatis, 
anfceriorum  ruaculis  costalibus  duabus  approximatis  aureis  in  striga« 
subrectas  pallidas  contiuuatis;  posterioribus  ante  medium  strigis  dua- 
bus albidis  undatis.   (^ . 

Wie  die  grösste  OUnalis.,  auch  mit  schwarzer,  auf  der  Unterseite 
sehr  deutlicher  Hiiiterrandlinie  und  zwei  auf  deu  zugewendeten  Seiten 
dunkel  beschatteten  Querlinien;  aber  diese  siud  auf  beiderlei  Flügeln 
einander  sehr  genähert  und  ebenso  auch  die  2  Costalflecke,  deren  iiinterer 
mehr  senkrecht  gelegt  ist  und  aus  welchen  die  Querlinie  ohne  Biegung 
herabläuft.  Zwischen  den  beiden  Costalflecken  ist  nur  Raum  für  2 — 3 
Costalpunkte  (doch  wechselt  diese  Zahl  bei  OUnalis.,  obgleich  doppelter 
Platz  dafür  ist).  Auf  den  Hinterflügeln  sind  die  beiden  weisslichen  Wel- 
leuliuieu  einander  sehr  genähert,  und  die  hintere  liegt  noch  diesseits  der 
Flügelhälfte  (bei  OUnalis  jenseits).  Die  Grundfarbe  füllt  also  bei  Himo- 
nialis  auf  allen  Flügeln  zwischen  dem  Hinterrande  und  der  hintern  Quer- 
liuie  einen  viel  breitern  Raum  aus  als  bei  OUnalis.  —  Die  Fransen  sind 
nicht  ganz  so  schön  goldgelb  wie  bei  Fimbrialis;  an  ihrer  Wurzel  läuft 
wie  bei  OUnalis  eine  gelbbraune  Linie  um  den  ganzen  Hinterrand  der 
Flügel. 

Das  schöne  Exemplar  meiner  Sammlung  wurde  durch  Herrn  B  u  r- 
gess  am  7.  Juli  bei  Beverly  in  Massachusetts  gefangen.  Dass  es  nicht 
J/l/f/ ff tt'jf  Walker    Pyr.    p.  iC)ö    sein    kann,    wofür    es    bestimmt    wurd.^, 


/-xA^-k  Beiträge  zur  Kenutniss  der  nnrilamerik,  Nachtfalter.  KK 

lehrt  das  exterior  border  brig'ht  luteous;  auch  ist  das  Endglied  der  Taster 
nicht  elongate-coiiicul  und  halb  so  lang-  wie  das  zweite  Glied,  sondern  so 
kurz,  dass  es  kaum  aus  den  Schuppen  des  zweiten  hervorragt.  Endlich 
passt  auch  die  Grundfarbe  der  Flügel  gar  nicht. 

4.  Bhiodiilalis  u.  sp. 

Capite  palpisque  lutesceutibus ;  aus  longiusculis,  subriresceiiti-cinereis, 
ciliis  concoloribus,  anteriorum  costa  rufescente,  strigis  duabus  distan- 
tibus,  utraque  e  macula  costali   demissa.    ^. 

Von  den  drei  vorigen  sogleich  durch  die  nicht  gelben  Fransen  ver- 
schieden, kommt  sie  der  europäischen  Glaucinalis  in  der  Fliig-elstreckung, 
der  Grundfarbe  und  Zeichnung  so  nahe,  dass  sie  leicht  für  einerlei  Art 
mit  iiir  angesehen  werden  könnte.  Obgleich  ich  aber  nur  Ein  Exemplar 
vor  mir  habe.,  so  erkläre  ich  es  doch  zuversichtlich  für  eigene  Art,  die 
sich  am  leichtesten  durch  die  beiden  auf  dem  Vorderrande  der  Vorder- 
flügel zu  Flecken  verdickten  Querlinieu  unterscheiden  lässt.  (Bei  Glauci- 
nalis sieht  nur  die  zweite  durch  eine  geringe  Erweiterung  auf  dem  Vor- 
derrande fleckartig  verstärkt  aus,  während  die  der  viel  dunklern  Rubi- 
dalis  sich  wirklich  zu  einem  Costalfleck  ej'weitert.)  Das  Exemplar  hat  die 
mittlere  Grösse  der  in  dieser  Hinsicht  und  in  der  Flügelstreckung  sehr 
veränderlichen  Glaucinalis.  Die  Unterschiede  der  Binodulalis  von  dieser 
sind  folgende: 

Gesicht  und  Taster  sind  rothgelblich,  in  welcher  Färbung  ich  von 
Glaucinalis  nur  1  ^  habe,  während  bei  dieser  sonst  beides  nur  die  rötli- 
lichgraue  Rückenschildsfarbe  zeigt.  Die  Vorderflügel  sind  zwar  etwas 
gestreckt,  aber  doch  breiter  als  bei  der  breitesten  Form  der  Glaucinalis; 
ihre  Grundfarbe  ist  etwas  lichter,  kaum  mit  grünlicher,  auch  ohne  röth- 
liche  Beimischung  (welche  letztere  bei  Glaucinalis  öfters  ziemlich  reichlich 
vorhanden  ist);  nur  längs  des  ganzen  Vorderrandes  ist  die  Farbe  bis  zur 
Subcostalader  gelblichroth.  Die  beiden  blassgelbeu  Querlinien  entspringen 
aus  ansehnlichen,  dreieckigen  Costalfleckeu  (bei  Glaucinalis  sind  sie  nur 
auf  dem  Vorderrande  etwas  verstärkt  und  lebhafter  gefärbt);  die  erste 
steht  auf  dem  Vorderrande  entfernter  von  der  Basis  und  krümrat  sich 
mehr  nach  aussen,  worauf  sie  auf  dem  Innenrande  näher  an  der  Basis 
endigt;  sie  hat  also  eine  andere  Richtung,  indem  sie  oben  mehr  nach 
aussen  überhängt.  Die  zweite  ist  der  ersten  näher  als  bei  Glaucinalis, 
maclit  über  der  Mitte  einen  stärkern  Bogen  nach  aussen,  biegt  sich  aber 
unten  ein  wenig,  so  dass  sie  ebenso  wie  bei  Glaucinalis  nahe  am  Innen- 
winkel endigt.  Der  röthliche  Vorderrand  ist  zwischen  den  beiden  Costal- 
fleckeu sehr  eingeengt  und  behält  nur  für  3 — 4  gelbe  Costalpunkte  Raum, 
während   Glaucinalis  6—8  zeigt. 


56  Prof.  p.c.  Zeller:  (-502) 

Die  Hinterflügel,  die  bei  Glaucinalis  eine»  sehr  von  den  Vorder- 
fliigelii  abweichenden  grauen  Ton  haben,  stimmen  in  der  Farbe  mit  den 
Vorderflügelu  überein.  Die  zweite  Querlinie  geht  ohne  Wellen  (bei  Glauci- 
nalis mit  mehreren)  in  sanftem  Bogen  und  entfernter  vom  Hinterrande 
in  den  Innenrand. 

Auf  der  Unterseite  ist  die  Farbe  heller  grau;  die  Vorderflügel  zei- 
gen auf  dem  gerötheten  Vorderrande  nur  den  zweiten  gelblichen  Fleck 
und  knine  Querliuie;  auf  den  Hiuterflügeln  ist  die  zweite  in  einer  schwa- 
chen Spur  zu  erkennen, 

Vaterland:  Texas  (Boll).    1    ^   im  Cambridger  Museum. 

Sedenia  Guen.    Tab.  II I,  fig.  14  a,  h. 
Abtheilung  B.  Cavifrons. 

Frons  conica,  superne  cornea,   excavata. 

Antennae  breviusculae   (abdominis  dimidium  vix  aequautes). 
Alarum  posteriorum  vena  subcostalis  trifida,    ramo  primo  prope  basim  ex- 
orto  in  costam  ante  apicem  exeunte. 

Sedenia  (cavifi'ons)  hiunilulalis  n.  sp. 

Alis  albis,  auterioribus  serieeis,  strigis  duabus  crassis,  undulatis,  uigris.  ^. 

Diese  leicht  kenntliche  Art  bildet,  wo  nicht  eine  eigene  Gattung, 
doch  eine  besondere  Abtheilung  in  Sedenia.  Der  dicke  Stiinkegel  ist  auf 
der  Oberseite  vor  seinem  Ende  mit  einer  breiten,  kahlen,  tiefen,  horn- 
artigen  Grube  versehen.  Die  spitz  zulaufenden  borstenförmigen  Fühler 
sind  wenig  länger  als  der  halbe  Hinterleib,  statt  dass  sie  bei  Cervalis 
(c?)  ^^^t  ^^^  ganze  Länge  desselben  haben.  Auf  den  Hinterfliigelu,  wo 
die  Adern  auf  der  Unterseite  sehr  sichtbar  sind,  zeichnet  sich  die  Sub- 
costalader  dadurch  aus,  dass  ihr  erster  Ast  (8)  nicht  weit  von  derWurzel 
aus  ihr  entspringt  und  daher  sehr  laug  ist;  die  Gabel,  in  welche  sich 
darauf  die  Subcostalader  theilt,  trennt  sich  dicht  unter  der  Querader  und 
geht  mit  dem  oberu  Ast  (7)  in  die  Flügelspitze.  Es  ist  also  wie  auf 
Lederer's  Tafel  "?,  E'ig.  3  und  4,  nur  dass  die  Ader  8  ganz  deutlich  aus 
demselben  Stamme,  der  sich  zu  7  und  6  gabelförmig  theilt,  hervorgeht. 
Auf  deu  Vorderflügelu  ist  der  Verlauf  der  in  den  Vorderrand  auslaufen- 
den Adern  nicht  kenntlich;  ich  weiss  also  nicht,  ob  er  auch  von  dem  der 
Cervalis  abweicht. 

Der  Kopf  ist  weisslich  beschuppt,  im  Gesichte  gelblich  weiss.  Die 
kahle  Stirnhöhle  ist  pechschwarz.  Taster  dünn,  um  ihre  halbe  Länge  über 
die  Stirne  hervorstehend,  fast  horizontal,  gelblichweiss,  auf  der  Ausseu- 
seite  oberwärts  gelbbraun;  Endglied  Vg  so  lang  wie  das  zweite  Glied 
dünner,    am    Ende    abgeschnitten;    Maxiliartaster    klein,    auf   dem  ersten 


r503~)  Beiträge  zur  Kenntniss  der  norJamerik.  Naditfalter.  gT 

(jliede  der  Lippentaster  liegend,  brauu.  Vorder-  und  Mittelbeiiie  ziemlich 
kräftig  (die  Hinterbeine  fehlen),  weisslich ,  au  den  Vorderschenkeln  und 
Schienen  obenauf  so  wie  an  den  Füssen  gelbbraun.  Rückenschild  weiss, 
auf  den  Srhulterdecken  etwas  glänzend.  Hinterleib  etwas  über  die  Hinter- 
flügel  hervorstehend,  gelblichgrauweiss ,  seidenschimniernd,  am  Bauche 
weisslich;  der  Legestachel  kurz,  abgeschnitten,  fast  versteckt. 

Vorderflügel  SVz'"  laug?  der  Hinterrand  geht  unterhalb  der  Spitze 
sehr  schwach  einwärts,  ist  dann  convex  und  zieht  schräg  gegen  den 
Innenwinkel.  Grundfarbe  weiss,  gegen  die  Wurzel  hin  allmälig  immer 
lebhafter  seidenglänzeud.  Zwei  starke,  schwarze,  etwas  schräge,  wellige 
Querlinien  bilden  die  einzige  Zeichnung;  die  erste  ist  vor  der  Mitte,  die 
zweite,  mitten  zwischen  jener  und  der  Flügelspitze  vom  Vorderrande 
herabkommend,  biegt  sich  erst  schwach  nach  aussen,  dann  in  grösserer 
Ausdehnung  einwärts  und   eudigt  auf  dem  Anfange  der  Inneurandfransen. 

Hinterflügel  etwas  unrein  weisslich,  seidenglänzeud,  mit  verloschener, 
gelbgrauer  Hinterraudlinie. 

Unterseite  der  Vorderflügel  bräunlich  grau,  gegen  den  Innenrand 
lichter  mit  den  matt  durchscheinenden  zwei  Querlinien.  Hinterfliigel 
wie  obeu. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  1    ^   im  Cambridger  Museum. 

Balis  ^)  octomacitlata  Linn. 

Die  in  der  Preth-Raibler  Fauna  (Verhaudl.  d.  zool.-bot.  Ges.  1868, 
593)  erwähnten  nordanierikanischen  Exemplare  (aus  Massachusetts,  New 
York,  Ohio)  gehören  ganz  sicher  zu  dieser  Art.  Walker  hat  sie  als  eigene 
Art:  Ennychia  glomeralis  (Cat.  Pyr.  330)  abgesondert  und,  nur  mit 
dem  Schreibfehler  in  der  Diagnose:  maculis  2  maguis  aut  parvis  uigris 
statt  albis,  kenntlich  beschrieben.  Er  sagt:  seems  to  be  quite  distinct 
from  Knn.  S-mucululis\  Man  sollte  annehmen,  dass  er  Octomaculata  L. 
richtig  kenne,  da  er  eiue  Menge  Citate  bei  derselben  anführt.  Wahr- 
scheinlich hat  er  sich  aber  hinsichtlich  des  quite  distinct  nur  uach  seiner 
Diagnose  der  Octomaculata  gerichtet,  die  freilich  so  verschieden  lautet, 
dass  er  das  seems  to  be  getrost  iu  is  hätte  verwandeln  können.  Er  de- 
finirt  sie  nämlich:  Cupreo-nigra,  albo-couspersa;  ahdonieu  albo  fasciatum; 


*)  Mit  allem  Rechte  wird  in  Agassiz  Index  universalis  p.  50  angegeben, 
dass  der  Gattungsname  Botis  0mtig,  Hirtin)  zu  schreiben  sei,  welche  Schreibart 
auch  schon  Swainson  lUustr.  1821  befolgt  hat.  Latreille  hat  zwar  Botys 
(180Ö).  Es  ist  aber  doch  zu  beleidigend  für  einen  Latreille  annehmen  zu 
wollen,  er  habe  die  griechischen  Buchstaben  nicht  hinreichend  gekannt,  um 
ßüiTrjq  (pastor)  richtig  lesen  zu  können.  Während  man  bei  Botys  nicht  weiss, 
wie  man  es  deklinireu  und  welches  Geschlecht  man  ihm  geben  soll,  bleibt  für 
Botis  in  beider  Hinsicht  nicht  der  geringste  Zweifel. 

8  * 


58  Prof.  p.c.  Zeller:  q^q^-^ 

alae  fascia  e  macuHs  quatuor  niveis;  fimbria  nivea.  Mit  was  für  Augen 
muss  wohl  Jemand  die  sicher  in  Eng-land  vorhandene  Octomaculata  be- 
trachtet haben,  um  an  ihr  Kupfriges  und  weissbandirte  Flügel  zu  sehen 
und  die  dottergelben  Schulterdecken  gar  nicht  zu  bemerken?  Oder  was 
für  eine  Art  hat  er  aus  „England  und  Europa"  in  mehr  als  20  Exemplaren 
vor  sich  gehabt?  Sollte  er  Angtlinttlis^  p.  329,  zweimal  cliarakterisirt 
haben  :  das  erstemal  als  Ennych.  anguinalis  richtig,  das  zweitemai  als 
Octomaculalis  ?  Wo  aber  die  fascia  e  maculis  4  bei  Anguinalis  herhommea 
sollte,  bliebe  dann   noch  zu   erratheu! 

Botis  laticlavia  Grote. 

—  Transact.  Amer.  Soc.  Philadelphia  1867,  p.  47,  t.  2,  f.  \% 

Diese  von  Grote  vortrefflich  beschriebene  und  kenntlich  abgebil- 
dete Art,  bei  der  nur  die  charakteristische  Färbung  der  Hinterflügel- 
fransen unerwähnt  geblieben  ist,  kann  als  die  amerikanische  Stellver- 
treteriu  unserer  europäischen  Sanguinalis  angesehen  werden.  Ihre 
Hinterflügelfrauseu  sind  an  der  kleinern  Analliälfte  (bis  zum  ersten 
Medianaderast)  blassgelb,  an  der  grossem  Apicalhälfte  hell  purpurroth 
mit  verdunkelter  Wurzel. —  Dass  auch  bei  dieser  Art  als  die  Grundfarbe 
der  Vorderflügel  eigentlich  die  gelbe  anzunehmen  ist,  lässt  sich  nach  der 
südeuropäischeu  Sommergeneration  der  Sanguinalis,  nämlich  Haematalis^ 
schliessen. 

Nach  Grote  1.  c.  1868,  p.  13,  ist  Walker's  fragliche  Varietät  der 
Rhoduria  tyralis  Cat.  Pyr.  p.  317  (aus  Cuba)  zufolge  des  British  Mu- 
seums dieselbe  Art.  Auch  enthält  die  Walker'sche  Diagnose  nichts 
Widersprechendes. 

Die  Art  lebt  auch  in  Texas,  wo  Boll  und  Bei  frage  sie  sammelten. 
Ein    ^    wurde  von  letzterem  am  20.  August  gefangen. 

Anmerkung.  Von  Leder  er  erhielt  ich  3  Exemplare  (1  c?,  2  ^^ 
einer  sibirischen  Art  als  Virginalis.  Obgleich  ich  ihn  auf  die  Verschieden- 
heiten aufmerksam  machte,  so  Hess  er  doch  die  Art,  die  auch  bei  Guenee, 
Walker  und  Bremer  iiicht  vorkommt,  in  seinem  Pyralidenwerk,  S.  78, 
unerwähnt;  dagegen  bespricht  er  sie  als  nicht  specifisch  von  Virginalis 
Dup.  verschieden  in  den  Verhaudl.  der  zool.-bot.  Gesellsch.  1853,  S.  383 
(Sep.  S.  33).    Ich  nenne  sie  als  eigene  Art. 

Bot.   Tlthonialis.    Tab.  III,  fig.  15. 

Capillis  et  thorace  vitellinis;  alis  ant.  acuminatis,  in  basi  etiam  in  costa 
vitellinis,  ceterum  purpureis,  fascia  postica  costam  attingente  superius 
coarctata  flava;  posterioribus  fuscescenti-cinereis,  cinereo-ciliatis.  (S^' 


TtD")  1  Beiträge  zur  Kenntuiss  der  norJamerik.  Nachlfaltor.  gtj 

Sie  lässt  sich  am  kenatliclisten  durch  den  Vergleich  mit  deu  Exem- 
plaren der  Sanguinalis  var.  anroralls  machen,  bei  weichen  die  Mittel- 
binde so  gut  wie  gar  kein  Gelb,  nämlich  nur  einige  gelbe  Schüppchen, 
enthält  (so  dass  sie  als  ganz  einfarbig  purpurfarben  gelten  kann).  Die 
Vorderflügel  von  Tithonialis  sind  gestreckt  wie  bei  schnialflügligen  Exem- 
plaren der  Sanguinalis^  aber  spitzer  als  bei  jeder  Varietät  dieser  Art. 
Das  Basalfeld  ist  wie  das  Rückenschild  gesättigt  dottergelb,  auf  dem 
Vorderrande  ohne  eine  Spur  von  Roth 5  es  wird  durch  die  folgende 
Purpurfarbe  scharf  und  ziemlich  gradlinig  begrenzt,  und  die  Begienzung 
durch  querstreifenfürmig  gelichtetes  Gelb  noch  mehr  hervorgehoben.  Der 
bis  zu  der  gelblichen  Binde  folgende  purpurfarbige  Flügeltheil  (die  Pur- 
purbinde der  Sanguinalls)  enthält  nichts  Gelbes,  ausser  dem  schmalen 
Streifchen,  das  auf  dem  Vorderrande  vom  gelben  Wurzelfelde  hereinreicht. 
Die  darauf  folgende  gelbe  Binde  hat  das  helle  Gelb,  womit  die  vorher- 
gehende Purpurbinde  gegen  das  Wurzelfeld  abgegrenzt  wird;  sie  verläuft 
wie  bei  Auroralis,  ist  am  Innenrande  am  breitesten,  verdünnt  sich  über 
der  Mitte  und  verstärkt  sich  wieder  gegen  den  Vorderrand,  den  sie  in 
aller  Vollständigkeit  erreicht.  Der  purpurfarbige  Rest  des  Flügels  hat  die 
doppelte  Breite  dieser  gelben  Binde.    Die   Fransen  sind  einfarbig  grau. 

Die  bräunlichgrauen,  ziemlich  dunkeln  Hinterflügel  haben  gegen 
den  Analwinkel  einen  hellen,  verloschenen  Wisch  ;  ihre  Fransen  sind  heller 
graUc  Der  Hinterleib  ist  auf  den  drei  ersten  Segmenten  ochergelb,  dann 
grau  mit  gelblichem  Afterbusch,   beim    ^   fast  ganz  gelb. 

Dass  Tithionalis  nicht  etwa  zu  Castalis  gehört,  geht  unter  ande- 
rem daraus  hervor,  dass  bei  dieser  die  schmutzig  rothe  Farbe  des  Mittel- 
feldes gegen  die  Wurzel  hin  einen  gebogenen  Rand  hat,  der  auf  dem 
Vorderrande  bis  zur  Schulter  reicht,  und  dass  der  rothe  Hiuterrandtheil 
kaum  so  breit  wie  die  davorliegeude  gelbe  Binde  ist. 

Botis  einer  OS  a  Grote. 
—  Transact.  Am.  Soc    Pliilad.  1867,    j>.  18,  tab.  2,  fig.  13. 

Wie  Grote  richtig  bemerkt,  gleicht  sie  der  Laticlavia  in  Allem, 
nur  nicht  in  der  Farbe.  Selbst  die  Hinterflügelfransen  haben  die  dort 
bemerkte  Eigenheit;  jedoch  tritt  weissliche  Farbe  bei  ihr  für  die  gelbe 
ein.  Man  dürfte  wohl  auf  die  Vermuthung  kommen,  Cinerosa  sei  die 
Frühlingsgeneration  von  jener,  die  sich  freilich  noch  viel  bedeutender  von 
der  Sommergeneration  unterscheiden  würde,  als  es  im  südlichen  Europa 
mit  Sanguinalis  der  Fall  ist. 

Vaterland:  Texas.  Von  den  zwei  vorliegenden  Weibchen  wurde  das 
eine  durch  Beifrage  am  1k.  April  gefangen. 


60  Prof.  p.c.  Zell  er:  (^5q6) 

JBotis  signatalis  Walker. 

Capite  abdomiiiisque  initio  vitellinis;  alis  ant.  subeloiig'atis,  punicei.s,  fla- 
rido-ciliatis,  striga  bisinuata  antice  abrupta  ante  punctum  medium 
flavum  strigaque  postica,  utriiuque  crassiore,  superue  arciiata,  in  plica 
acute  dentata  flavis;  posterioribus  flavido-cinereis,  post  strigani  utriui- 
que  abruptam  ciuereis.    (j*^. 

—  Grote:  Transact.  Am.  Soc.  Philad.  1807,  p.  16,  t.  2,  f.  H. 
Rhodaria  signatalis  Walker  Suppl.  p.  1283. 

Grote''s  Abbildung  ist  etwas  grob,  doch  nicht  ganz  unkenntlich; 
ich  habe  sicher  seine  Art  vor  mir,  da  ich  von  ihm  selbst  ein  Exemplar 
erhielt.  Seine  Beschreibung  ist  übrigens  genau.  Guenee's  Rliodaria 
Tyralis  Pyral.  169  (aus  Cuba)  scheint  viel  Uebereinstimmendes  mit 
Signatalis  zu  haben,  kann  aber  nicht  damit  vereinigt  werden,  da  bei  ihr 
alle  Flüge]  purpurfarbig  und  mit  solchen  Fransen  versehen  (ailes  concolo- 
res,  d''un  rose  lie  de  vin,  ä  frange  pareille)  und  auf  der  Unterseite  fast 
ganz  zeichnungslos  und  gleichfalls  geröthet  (Dessous  d' uu  rose  vineux  sali, 
presque  saus  aucun  des  dessins  du  dessus)  sein  sollen.  Auch  sagt  G  uenee 
nicht,  dass  die  erste  Querlinie  der  Vorderfliigel  unterhalb  des  Vorderran- 
des aufhört.  Die  erste  Querliuie  der  Vorderflügel  ist  aber  bei  5  vor  mir 
befindlichen  Exemplaren  nicht  nearly  straight,  sondern  wellig  gebogen, 
indem  sie  sich  unter  der  Subdorsalader  einwärts  und  darüber  noch  stär- 
ker und  fast  winklig  auswärts  krümmt.  In  der  Mittelzelle  vor  der  Quer- 
ader ist  ein  gelber,  nicht  scharf  begrenzter  Punkt,  den  die  Abbildung 
richtig  zeigt.  Die  hintere  Querlinie  macht  in  ihrem  verdickten  Dorsal- 
drittel  in  der  Falte  einen  scharfen,  mit  ihrem  Scheitel  gegen  den  Hinter- 
rand gerichteten  Winkel.  Die  Fransen  sind  gelblich,  nach  aussen  in^s 
Graue,  au  der  Flügelspitze  schattengrau.  Vor  ihnen  ist  am  Innenwinkel 
ein  kaum  merklicher,  kleiner,  gelber  Wisch. 

Auf  den  Hinterflügeln  ist  die  blasse  Qiierlinie,  die  sehr  schräg  gegen 
den  Hinterrand  liegt,  nicht  witliln  the  anal  angle,  sondern,  wie  in  der 
Abbildung,  über  die  Aeste  der  Medianader  hiuweggezogen. 

Beim  ^  steht  der  Legestachel  aus  dem  verdünnten  Hinterleibsende 
hervor. 

Vaterland:  Nach  Grote  von  Massachusetts  bis  Pennsylvauien.  In 
Texas  wurde  die  Art  von  Boll  und  Beifrage  gefangen,  von  letzterem. 
1    ^   am  27.  Juni. 

Eine  Slenia  signatalis  habe  ich  in  den  Lepid.  micropt.  Cafifr. 
(1852)  p.  62  aus  dem  Caffernlande  beschrieben.  Lederer  stellt  sie  ver- 
muthungsweise  in  seine  Gattung  Aethaloes.'^a  (Pyralid.  S.  143),  ob  mit 
Recht,  kann  ich  nicht  sagen,    da  ich  selbst  kein  Exemplar  davon  besitze 


r507")  Beiträge  zur  Keimtniss  der  nordamerik.  Naclilfaller.  oi 

Botis  marculenta  Grote 

Alis  aut.  pallide  fla^^idis,  costa  ex  basi  et  thorace  satnratioribus,  striga 
priore  undulata,  puncto  disci,  strigula  venae  trausversae  strigaque 
postica  s.upra  medium  foras  flexa  fusco-ciuereis,  nebula  fasciata  ciue- 
rea  superius  dirergente  ante  marginem  posticum;  posteriorum  striga 
disci  obliqua  margineque  postico   cinereis.   (^ . 

—  Grote:  Trausact.  Am.  Soc.  Philad.  1867,  p.  23,  t.  2,  f.  24. 

Ich  glaube  Grote's  Art  vor  mir  zu  haben,  wenn  auch  deren  Be- 
schreibung in  einigen  Kleinigkeiten  abweicht,  und  deren  viel  zu  verlo- 
schene (vielmehr  in  der  Zeichnung  nicht  illuminirte)  Abbildung  sie  nicht 
kenntlich  macht,  sondern  nur  eben  an  sie  erinnert.  An  dem  vorliegenden 
Exemplare  sind  die  zwei  Querlinien  der  Vorderflügel  und  die  dazwischen 
befindliche  Zeichnung  (ein  Punkt  und  ein  gebogener  Strich  der  Querader) 
ganz  deutlich,  sonst  genau  von  der  bei  Grote  angegebenen  Beschaffen- 
heit, wie  auch,  mit  dessen  Beschreibung  stimmend,  der  Vorderrand  von 
der  Wurzel  aus  eine  striemeuartige,  gesättigtere,  ocherröthliche  Färbung 
besitzt.  Der  graue,  fast  gerade  Schattenstreif,  der  vor  dem  gesättigter 
gelblichen  Hinterrand  herabzieht,  hat  dadurch  etwas  Charakteristisches, 
dass  er  vom  Innenwinkel  aus  nach  oben  gegen  ihn  divergirt  und  dem 
Bogen  der  Querlinie  näher  kommt  als  dem  Hinterrande;  er  endigt  unter- 
halb des  Vorderrandes. 

Auf  den  Hiuterflügelu  ist  die  Richtung  der  ziemlich  geraden  Quer- 
linie bemerkenswerth;  sie  fängt  weit  vom  Vorderrande  an  und  verschwin- 
det, sich  verdünnend  und  die  Richtung  gegen  den  Hinterrand  vor  dem 
Analwinkel  nehmend,  am  ersten  Medianaderast.  Der  Schattenstreif  läuft 
parallel  mit  der  bräunlichgrauen,  verloscheneu  Hiuterrandlinie  und  ihr 
ganz  nahe. 

Die  Art  steht  nebst  Citrina  Grote  am  besten  neben  Ruficostalis 
Led.,  obgleich  diese  auf  den  Hinterflügeln  eine  andere  Richtung  der 
Querlinie  hat  und  auf  der  Unterseite  zeichnuugslos  ist. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  1  (j*  im  Cambridger  Museum.  Grote  hatte 
die  Art  aus  Peunsylvauieu. 

Botis  citrina  Grote. 

Alis  saturatius  flavidis,  auteriorum  costa  ex  basi  et  thorace  subochraceis, 
puncto  disci,  macula  venae  transversae  strigisque  duabus  fuscescen- 
tibus  (priore  costam  non  attingente,  posteriore  supra  medium  foras  flexa), 
nebula  ante  marginem  posticum  nulla;  posteriorum  striga  disci  obliqua. 

—  Grote  1.  c.  pag.  23,  tab.  2,  fig.  20   §. 


62  Prof.  p.c.  Zell  er:  (^508) 

Bei  Grote  gut  beschrieben  und  kenntlich  abgebildet.  Sie  ist  meist 
kleiuei'  als  Marculenta,  und  von  dieser  durch  lebhafter  gelbe  Färbung  und 
gänzlichen  Maugel  des  Antemarginalschattens  zu  unterscheiden.  Von  den 
zwei  ziemlich  verloschenen  Discalflecken  ist  der  erste  klein  und  leicht  zu 
übersehen.  Wo  die  Grundfarbe  abgerieben  ist,  schimmert  die  Membran 
opalisirend.  Bei  den  ^,  deren  eines  so  gross,  wie  Marculenta  ist,  sind 
die  Flügel   gestreckter,  als  bei  den  c^. 

Beide  Arten  sind  offenbar  nahe  mit  einander  verwandt,  und  durch 
die  Richtung  der  (beim  9  oberwärts  verdickten)  Querlinie  der  Hinterflii- 
gel  —  nämlicli  von  etwas  unterhalb  des  Vorderrandes,  den  sie  nicht  be- 
rührt, gegen  den  Analwiukel,  vor  dem  sie  verlöscht  —  charakterisirt,  nach 
denen  sie  von  den  mir  bekannten,  auf  den  Vorderflügelu  ähnlichen  euro- 
päischen Botiden  versciiieden,  aber  mit  Proceralis  Led.,  Signatalis  Gr. 
und    Onythesalis  Wkr.  zusammen  gehört. 

Nach  Grote  1.  c.  (1868)  ist  diese  Art  zufolge  des  British  Museum 
gleich  W  a.[^ er'' s  Sjiilofies  /tettilalls  Cdt.  Pjr.  772  (wohl  ganz  abgeflogen, 
da  sie  alae  anticae  flavescente-  albae  und  einfarbige  [albae]  Hiuterfliigel 
haben  soll),  hinterher  auch  noch  gleich  Botlfs  thycesalis  (die  ich  nicht 
finde),  und  die  erste  serner  2  Botis  apei'talls^  nämlich  die  im  Supplem. 
p.  1393  charakterisirte! 

Vaterland:  New-Tork  (1  c^  von  Grote)  und  Texas  (2  ^,  von  Bei- 
frage am  23.  August  und  20.  September  gefangen). 

Botis  centralis  Grote. 
Boiys  —  Grote  1.  c.  pag.  21,  tab.  2,  fig.  23    <S- 

Von  seiner  Ventralis  theilte  mir  Grote  ein  Pärchen  mit,  welches 
mit  seiner  Beschreibung  genau  stimmt.  Da  Ventralis^  wie  er  bemerkt,  iu 
der  Grundfarbe  und  dem  Ausdrucke  der  Zeichnung  veränderlich  ist,  so 
hätte  er  zu  der  constanten  Färbung  des  Bauches  —  2  weisse  Längsstreifen, 
welche  einen  dunkleren  in  der  Bauchmitte  ziehenden  begrenzen  —  hinzu- 
fügen können,  dass  auf  der  Unterseite  der  Vorderflügel  eine  gerade,  feine 
weisse  Linie  vom  Hiuterrande  aus  bis  zur  Querader,  auf  den  Hinterflügeln 
eine  gleichfalls  weisse  und  gerade,  aber  stärkere  vom  Hinterrande  über 
die  Querader  hinweg  bis  nahe  an  die  Flügelbasis  geht.  Vielleicht  ist  auch 
der  ganz  schmale,  weisse  Vorderrand  der  Hinterflügel  eine  beständige 
Eigenthümlichkeit  dieser  Art. 

Eben  dieselben  Merkmale  auf  der  Unterseite  der  Hinterflügel  hat 
auch  das  Pärchen  der  Bot.  argyralis  Guen.  Pyr.  p.  341  meiner  Samm- 
lung. Guenee  gibt  dieser  als  Grundfarbe  un  brun-canelle  uui,  wie  es 
meine  von  Grote  erhaltenen  Ventralis  sicher  haben;  dem  ^  schreibt  er 
im  Vergleiche  mit  einem  (^  alles  superieures  plus  courtes  et  d'un  jaune 
d'ocre  fauve    zu.     So  gefärbt    ist  mein    (S   der  Argyralis,    während  das   § 


r509")  Beitrage  zur  Kennluiss  der  nordaraerik-  Nacbtfaller.  gg 

fast  dottergelbe  Vorderflügel  hat  mit  grösseren,  weissen,  sonst  aber  genau 
übereinstimmenden  Zeichnung*en.  Ich  würde  Argiiralis  mit  Ventralis  als 
eine  Sj)ecies  vereinigen,  wenn  nicht  beide  Geschlechter  am  Bauche  nur  auf 
den  3  letzten  Segmenten  2  weisse  Streifen  führten  (die  beim  verflogenen 
(^  noch  dazu  ganz  verloschen  sind),  und  beim  ^  die  Spitze  der  Hinter- 
flügel aulfallend  weit  über  den  Innenwinkel  der  Vorderflügel  hiuwegreich- 
ten.  Vielleicht  ist  aber  doch  die  Flügelgestalt  nur  eine  Monstrosität,  und 
die  Färbung  des  Bauches  eine  Varietät. 

Ein  (^  der  Ventralis  aus  Texas  im  Cambridger  Museum  hat  auf  den 
Vorderflügelu  sehr  kleine  und  ganz  verloschene  Punkte,  deren  Plätze 
durch  reichlichere  schwärzliche  Schuppen  bezeichnet  werden,  gerade  die 
3  dem  Innenwinkel  nächsten  sind  undeutlicher  und  kleiner,  als  der  ein- 
zelne in  der  Mittelzelle  und  der  auch  vereinzelte  au  der  Falte.  Aber  die 
oben  erwähnten  weissen  Linien  der  Unterseite  der  Flügel  und  die  2  weis- 
sen Bauchstreifen  sind  höchst  vollständig  und  scharf. 

Eine  Eigenthümlichkeit  in  den  Tastern  erwähne  ich  bei  der  folgen- 
den nächstverwandten  Fracturalis. 

Botis  fracturalis  u.  sp.  Tab.  IIE,  fig.  16. 

Alis  ant.  elongatis,  ciunamomeis,  maculis  5  niveis  nitidis  nigrocinctis  (prima 
arcuata  transversa  in  plica,  tertia  bidente  infra  secundara  parvam,  quinta 
in  strigulam  mutata);  ventris  vittis  duabus  canis  ^. 

In  der  Grösse  und  Gestalt  der  Ventralis,  nur  mit  etwas  gestreckteren 
Vorderflügeln,  sehr  ausgezeichnet  vor  dieser  und  der  Ärgyralis  durch  die 
Grösse  der  glänzend    schneeweisen,   überall    schwarz    eingefassten  Flecke. 

Rückenschild  und  Kopf  heller  und  mehr  grau,  als  die  Vorderflügel. 
der  obere  Augenrand  mit  feiner,  weisser  Linie  umzogen.  Taster  zlmmt- 
braun,  auf  der  Unterseite  von  der  Wurzel  aus  bis  vor  das  Ende  des  Busches 
des  zweiten  Gliedes  scharf  abgeschnitten,  schneeweiss;  das  Endglied  ist 
wie  bei  Ventralis  und  Ärgyralis  aufgerichtet,  klein,  nach  oben  verdickt, 
mit  abgeschnittenem  Ende.  Beine  weisslich,  die  vordei'en  auf  der 
Vorderseite,  die  anderen  an  den  Schenkeln,  und  mehr  noch  an  den  Füssen 
bräunlich-grau  angelaufen.  Hinterleib  ochergelblich-grau,  an  den  hinteren 
Segmeuten  mit  feinen  weissen  Hinterrändern;  am  Bauche  mit  zwei  breiten, 
weissen,  hinten  vereinigten,  eine  zimmtbräunliche  Strieme  säumenden 
Streifen;  Afterbusch  kegelförmig-,  abgestutzt,  ochergelblich. 

Vorderflügel  SV^— 5V2'"  lang,  gestreckt,  hinten  erweitert,  spitz,  mit 
schwach  convexem  Hinterrande.  Grundfarbe  zimmtbrauu,  am  Vorderraude 
bis  zum  4.  Flecke  und  am  ganzen  lunenraude  heller,  mehr  ochergelblich. 
Fünf  glänzend  schneeweisse,  schmal  schwarz  gesäumte  Flecke  bilden  die 
Zeichnung.    Der  erste   liegt   iu  der  Falte  gleichweit    von  der  Wurzel  und 

9 


64  vvor  p.c.  Zell  PI  (510) 

den  "i  nächsten,  und  bildet  einen  schräg  gelegten,  hinten  etwas  ausgeran- 
deten  Bogen.  Der  zweite  ist  klein  und  gerundet,  und  liegt  über  der  Me- 
dianader mitten  zwischen  dem  1.  uud  4.  Der  3.  gleich  unter  dem  2.  ist 
nebst  dem  4.  der  grösste  von  allen,  und  hat  nach  hinten  2  lauge,  divergi- 
rende  Sjjitzeu.  Der  4.,  gleichweit  vom  3.  und  der  Flügelspitze,  ist  länglich 
schräg  mit  dem  oberen  Ende  nahe  am  Vorderrande,  am  unteren  mehr  einwärts 
liegenden  Ende  nach  hinten  in  eine  Spitze  ausg'ezogeu.  Der  5.  nicht  weit 
vom  Hinterraude,  bildet  ein  über  die  Aeste  der  Medianader  gelegtes  Streif- 
chen.   Fransen  hellgrau,  hinter  der  bleich  ochergelben  Wurzellinie  dunkler. 

Hinterflügel  braungrau,  gegen  die  Wurzel  heller.  Fransen  weiss 
mit  bleich  ochergelber  Wurzellinie  uud  hinter  dieser  mit  einer  grauen, 
sehr  unterbrochenen,  um  die  Flügelspitze  vollständigeren  Linie  durchzogen. 

Unterseite  der  Vorderflügel  braungrau,  am  Vorderraude  bleich  ocber- 
geblich  mit  matt  durchscheiuendei",  nicht  dunkel  gerandeter,  weisser  Zeich- 
nung. Die  Adern  vom  Hinterrande  aus  bis  Fleck  4  und  5  und  eine  bis  zu 
Fleck  3  weisslich.  Hinterflügel  hellgrau,  in  der  Spitze  am  dunkelsten^  die 
Adern  weisslich;  eine  gerade,  weisse  Linie  zieht  vom  Hinterraude  durch 
die  Querader  bis  2ur  Basis;  zwei  weniger  auü'allende  gehen  ebenso  zwischen 
luuenrand  und  Medianader. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  2   ^   in  meiner  Sammlung. 

Die  Eigeuthümlichkeit  des  3.  Tastergliedes  und  die  lauge  weisse 
Linie  auf  der  Unterseite  der  Hinterflügel  können  als  Merkmale  einer 
Gruppe  von  Botis  dienen,  zu  welcher  Ventralis,  Argyralis  uud  Fracturalis 
gehören. 

Botis  rublyalls  G  n. 

Scopula  —  Gueuee  Pyr.,  p.  398.  —  Walker   Cat.  Pyr.,  p.  784. 

Meine  männlichen  Exemplare  aus  Californieu  und  Texas  zeigen,  dass 
von  den  Unterschieden  von  Ferrugalis,  die  Guenee  und  Walker  anführen, 
nur  die  Kürze  und  Breite  sich  als  staudhaft  und  charakteristisch  bewäh- 
ren, und  da  Ferrugalis  bei  uns  in  den  Kärntneralpeu,  bei  Triest,  im  süd- 
lichsten Italien,  auf  Rhodus  und  Caudia  (aus  welchen  allen  Gegenden  ich 
Exemplare  besitze) ,  stets  gleiche  Flügelgestalt  zeigt,  so  zweifle  ich 
nicht  an  der  Artverschiedenheit  der  Rubigalis,  von  welcher  Walker  4, 
Guenee  1  und  ich  3  hiusichtlich  der  Kürze  der  Flügel  übereinstimmende 
Exemplare  vor  uns  haben.  Die  Kürze  gilt  auch  von  den  Hiuterflügelu, 
die  bei  weitem  nicht  so  zugespitzt  sind,  wie  bei  Ferrugalis.  Es  ist  zwar 
richtig,  dass  die  Hinterflügel  der  Rahigalia  auch  heller  und  nur  in  der 
Flügelspitze  und  zwar  schwach  verdunkelt  sind;  doch  Aü,  Ferrugalis  darin 
etwas  abändert,  so  mag  das  auch  bei  Ruhigalis  der  Fall  sein.  Bei  2  meiner 
Ruhigalis  verläuft  auf  den  Hiuterflügelu  die  feinere  (allerdings  auch  ver- 
loschenere)  Querlinie  mit   ihrem  Bogen,  statt    gleich    weit   vom  Querader- 


rr.^  ^\  Ceitriige  zur  Kenntniss  der  nordamerik.  Naflilf.ilter.  ftx 

punkte  und  dem  Hinterrande  abzustehen  (wie  bei  der  am  deutlichsten  ge- 
zeichneten FerruyaUs\  dem  Hinterrande  sehr  merklich  näher;  bei  dem  3., 
das  doch  sicher  zu  derselben  Art  gehört,  geht  diese  Linie  entschieden  dem 
Punkte  näher.  —  Die  Vorderflügelfransen  sind  bei  Ruhigalis  heller  und 
Yon  2  feinen,  grauen  Schattenlinien  durchzogen;  bei  Ferrugalis  sind  sie 
grau  und  zeigen  nur  an  der  Wurzel  eine  einzelne  stärkere,  dunkle  Linie. 

—  Der  aus  der  Spitze  der  Vorderfliigel  herabkommende,  in  Hübner's 
Fig.  54  sehr  deutlich  ausgedrückte  Schatten,  der  nach  Guenee  manchmal 
bis  in  die  Mittelzelle  hinreichen  soll,  findet  sich  unter  21  verglichenen 
Exemplaren  nur  bei  2 — 3  in  schwacher  Andeutung;  sonst  feblt  er  völlig, 
wie  bei  Ruhigalis.     Helle  Exemplare  sind  noch  heller  als  Ruhigalis. 

Die  2  Texas-Exemplare  sind  viel  kleiner,  als  das  californische  (Vor- 
derflügel 4'"  gegen  5 — oVi). 

Bofis  subjectalis  I^  e  d  e  r  e  r. 

—  Led.  Pyr.,    S.   84,   Taf.    10,    Fig.  13.     Bot.    Eupliaesalis  (!)  Wkr.   Cat. 

Pyr.,  p.   1008. 

Lederer''s  Abbildung  macht  sie  kenntlich.  Die  Kürperfarbe  ist 
schneeweiss,  jedoch  auf  Kopf-  und  Rückenschild  (auf  diesem  beim  ^  völ- 
lig') durch  grobe,  graubraune  Schuppen  verdunkelt.  Der  Hinterleib  bleibt 
in  beiden  Geschlechtern  auf  dem  2.  Segmeute  rcinweiss  mit  3  braungrauen 
Basalfleckchen;  die  folgenden  Segmente  sind  beim  ^  alle  braungrau  mit 
schneeweissen  Hiuterrändern;  beim  ^  sind  Segmente  4,  5  und  6  reinweiss, 
und  nur  auf  der  Rückenniitte  ausser  am  Hinterrande  braungrau,  während 
die  anderen  Segmente  wie  beim  O  sind,  nur  mit  breiten  reinweissen  Rän- 
dern. Auf  der  Baj.is  der  Vorderflügel  tritt  der  reinweisse  Grund  etwas 
hervor. 

Da  es  unmöglich  ist,  aus  Walker's  Beschreibung'  die  Art  zu  er- 
kennen, so  muss  sich  Lederer  die  Kenntniss  des  Namens  aus  dem  British 
Museum  selbst  geholt  haben. 

Walkers  Benennung  Euphaesalis  ist  eine  so  kindliche  Formation, 
dass  zu  wünschen  wäre,  ihre  Aufnahme  würde  den  Prioritätsjägern  durch 
das  Eintreten  der  Hübner^schen  Benennung  Illihttlis  (die  freilich  wie 
lucus  a  non  luceudo  ist),  abgeschnitten.  Grote  Transact.  Am.  Soc.  Philad. 
1868,  p.  14  erklärt  sie  beide  für  identisch.  Lederer,  dem  ich  zufolge 
meines  schön  erhaltenen  Exemplares  beistimmen  muss,  hält  beide  getrennt. 

Botis  adipaloides  Grote. 
—  Grote:  Transact.  Am.  Soc.  Philad.  1867.  p.  26,  tab.   2,  fig.  19. 

Gratet's  Abbildung  ist  zu  klein  und  lässt  die  dottergelbliche  Grund- 
farbe der  Vorderflügel  zu  eingeschränkt  und  die  Querlinien  der  Hinterflü- 
gel nicht  richtig  erscheinen.    Seine  Beschreibung   dagegen  ist  sehr  genau. 

9  '" 


gß  Prof.  P.c.  Zeller  (512") 

Um  die  Ai't  aber  von  den  ähnlichen  zu  unterscheiden,  wird  man  wohl  das 
Hauptgewicht  auf  die  beiden  Flecke  der  Mittelzelle  legen  müssen;  sie  sind 
gross  und  bis  auf  die  schmalen  schwarzbraunen  Eänder  mit  Blei  glänz 
ausgefüllt.  Der  erste  ist  viereckig  und  hängt  mit  einem  noch  grösseren 
zusammen,  welcher  den  Raum  zwischen  der  Median-  und  Subdorsalader 
einnimmt;  der  2.,  auf  der  Querader  liegende,  ist  grösser  als  der  erste  und 
querobloug.  Die  Randbinde  aller  Flügel  ist  duukelschiefergrau,  lilafarbig 
schimmernd,  einwärts  brauugerandet.  Die  Basis  der  Vorderflügel  ist  gänz- 
lich röthlichgrau,  wie  die  Wurzel  des  Vorderrandes,  und  es  ist  hier  ein 
solches  Bändchen  dicht  vor  der  Flügelbasis. 

Auf  den  Hinterflügelu  sehe  ich  gar  keine  basal  interrupted  line  (die 
auch  die  Abbildung  des  ^  zeigt).  Hinter  dem  länglichen  graubraunen 
Queraderfleck,  tiefer  und  durch  den  Raum  zwischen  2  Adern  davon  getrennt, 
folgt  ein  dicker  Querstrich,  der  nicht  bis  zum  Innenrande  reicht;  er  ist 
als  die  Fortsetzung  der  tiefer  liegenden,  vom  Vorderrande  ausgehenden, 
wiuklich  gebrochenen  und  feineren  Querlinien  anzusehen,  obgleich  sie  sich 
mit  einer  Ecke  der  Marginalbiude  vereinigt,  und  keine  rückwärtsgehende 
Verbindungslinie,  wodurch  sie  sich  an  jene  anschlösse,  vorhanden  ist.  — 
Die  Grundfarbe  der  ganzen  Unterseite  ist  nur  blässer,  als  die  der  Oberseite. 
—  Unter  den  Flügeln  liegt  längs  der  weissen  Brust  ein  dünner,  bleichgel- 
ber Haarpinsel. 

Ungeachtet  des  Maugels  der  Basallinie  der  Hinterlinie  der  Hinter- 
fiiigel  auf  beiden  Seiten,  glaube  ich  doch  nicht,  dass  Grote's  Art  eine 
andere  als  die  meinige  ist. 

Vaterland  meiner  4  ?  Texas.  3  wurden  von  Beifrage  am  23.  und 
26.  August  und  gleichfalls  unversehrt  am  24.  October  (!)  gefangen. 

Aus  Grote's  Notizen  1.  c.  1868.  p.  14  erfahren  wir,  dass  zufolge 
des  British  Museum  Walker  diese  Art  im  Cataloge  p.  351  zuerst  als 
Samea  Klealis  (aus  Nordamerika),  dann  als  Samea  liparalis  Guen. 
p.  353  (aus  Brasilien)  und  zuletzt  als  Botißs  taedialls  p.  732  (aus  der 
Country  unknown)  aufgestellt  hat.  Die  ekelhafte  Arbeit,  nachzuweisen, 
worin  die  Walker'schen  Beschreibungen  mit  dem  Befunde  der  Sammlung 
stimmen  oder  disharmoniren,  überlasse  ich  Anderen;  ich  begnüge  mich  mit 
dem  Vergleiche  der  ungewöhnlich  sorgfältigen  Beschreibung  der  Samea 
liparalis  Gm en.  Pyr.,  p.  195,  die  in  der  That  recht  viel  Uebereinstimmeu- 
des  mit  Adipaloides,  doch  auch  solche  Abweichungen  hat,  dass  ich  bei  der 
Wahrscheinlichkeit,  dass  es  in  Brasilien  ähnliche,  nächststehende  Arten 
gebe,  die  Annahme  der  Identität  so  lange  für  bedenklich  halte,  als  sie 
nicht  aus  der  Guenee'schen  Sammlung  selbst  nachgewiesen  ist.  Die  Flü- 
gel der  Adipaloides  haben  kein  jaune-paille  demi-transparent,  sondern  die 
vorderen  sind  bright  clear  yellow  (angenehm  hellgelb),  welche  Farbe  auf 
den  hinteren  nur  etwas  blässer    ist,    und   gar   kein   Licht  durchlässt.     Die 


r^l^l  Beitriiiro  zur  Kcnntniss  der  norilninerik.  Narhtl'.ilter.  ß<r 

Discalflecke  sollen  einfach  grau  sein,  der  2.  raarquee  d'un  croissant 
jauue.  Bei  Adipaloides  sind  sie,  wie  oben  angegeben,  und  der  2.,  d.  h. 
der  auf  der  Querader  enthält  gar  keine  gelbe  Mondsichel.  Dass  der 
erste  aus  zwei  untereinander  liegenden  und  zusammengewachsenen  besteht, 
deren  jeder  fast  die  Grösse  des  Qaeraderfleckes  hat,  erwähnt  Guenee  mit 
keinem  Worte.  Er  sagt  von  den  Fransen,  sie  seien  finement  brodees  de 
jaune  et  de  gris,  welche  yage  Bezeichnung  doch  nur  willkürlich  als  frin- 
ges  pales  (nämlich  als  die  Randbiude)  with  a  basal  liue  gedeutet  werden 
kann.  Walker  gibt  mit  seiner  nach  Guenee's  Worten  gebildeten  Dia- 
gnose —  darin  macula  reniformi  flava  (I)  notata  —  gar  keine  Aufklärung. 
Er  fügt  dazu  eine  fragliche  Varietät,  die  immerhin  gleich  Adipaloides 
sein  mag,  aber  hinsichtlich  des  Namens  nichts  Entscheidendes  enthält. 

Botis  flavidalis  Guen. 

Botys  —  Guenee  Pyr.,  p.  329.  —Walker  Cat.  Pyr.,  p.  562. 

Diese  grosse  Art,  die  mir  Grote  als  Oxydalis  mittheilte,  hat,  wie 
Guenee  richtig  erwähnt,  mit  ihrer  Verwandten,  Oxydalis  Gn.,  an  den 
Vorderbeinen  die  Schienen  und  Eüsse  schneeweiss,  die  ersteren  an  der  End- 
hälfte, die  letzteren  an  den  Enden  der  Glieder  violettlichschwarz,  während 
die  Schenkel  auf  der  Lichtseite,  ausser  au  der  Basis,  violettbraun  gefärbt 
sind.  Hals,  Brust  und  die  4  Hinterbeine  sind  schneeweiss  mit  Seidenglanz, 
Die  Taster  an  den  2  ersten  Gliedern  schneeweiss,  das  2.  auswärts,  oben 
scharf  abgeschnitten,  schwarzbraun;  das  sehr  kurze  Endglied  gelblichweiss. 
Vom  Auge  geht  bis  zur  Flügelwurzel  ein  dicker,  braunrother  Streif. 

Vorderflügel  7 — 8'"  laug,  hellgelb,  am  Vorderrande  bis  zur  Subcostal- 
ader  nur  etwas  gesättigter;  wo  die  Farbe  abgerieben  ist,  schillern  sie 
opalartig.  Von  den  welligen,  bräunlichen  Querlinieu  entspringen  nur  i, 
2  und  4  auf  dem  Vorderrande  aus  fieckartigen  Verdickungen;  die  3.,  vor 
welcher  in  der  Mittelzelle  ein  bräunlicher  Punkt  liegt,  kommt  aus  dem 
verdickten  Queraderstrich  und  nähert  sich  gegen  den  Innenrand  bisweilen 
sehr  bedeutend.  Die  5.,  aus  Möndchen  zusammengesetzt,  welche  durch  die 
Adern  getrennt  werden,  fängt  unter  dem  Vorderrande  an,  und  vereinigt 
sich  durch  einen  Fleck  mit  dem  4. 

Anmerkung  1.  Man  hat  die  5  Querlinien  wohl  so  zu  deuten,  dass 
die  4.  eigentlich  nur  bis  zum  ersten  Medianaderaste  reicht,  und  hier  sehr 
scharf  zurück  und  aufwärts  gegen  das  untere  Ende  des  Queraderstriches 
gehen  sollte,  um  sich  an  die  dritte  Querlluie  als  an  ihr  unteres  Drittel 
anzuschliessen;  dadurch  würde  die  gewöhnliche  hintere  Botiden-Querlinie 
entstehen;  der  Schattenfleck  am  Innenwinkel  würde  demnach  zu  der  Ante- 
marginallinie  gehören.  —  So  wäre  auch  auf  den  Hinterflügeln  die  abge- 
brochene vom  Innenrande  ausgehende  Querlinie  eine  blosse  Fortsetzung  der 


68  Prof.  r>.  n.  Zell or:  (;514^ 

vom  Vorderrande  auscreliendcn  Querlinie,  an  die  sie  sich  erst  anschlösse, 
nachdem  sie  am  ersten  Medianaderaste  lierabgegangen  wäre;  die  (schein- 
bare) Fortsetzung  der  am  Vorderrande  entspringenden  Querlinie,  die  näm- 
lich bis  in  den  Analwinkel  reichende,  würde  der  Wirklichkeit  nach  nur  das 
Ende  der  Autemarginallinie  sein.  Hiernach  ergibt  sich  für  Flavidalis  und 
Oxydalis  eine  Stelle  in  der  Nähe  unserer  Ruralis. 

Anmerkung  2.  Wie  wir  durch  Grote  erfahren  (i.e.  1868,  p.  14), 
sind  im  British  Museum  Botis  laconlis  Wkr.  Cat.  Pyr.,  733  und 
Botis  chictipedalis  Wlkr.  Pyr.  Suppl.  1391  mit  Flavidalis  (Oxydalis 
Grote)  identisch.  Wenn  Walker  Flavidalis  Gn.  nicht  erkannte,  so  ist 
das  sehr  verzeihlich,  zumal  da  Lacoalis  ein  Mitglied  der  Walker- 
scheu  geographischen  Gruppe  Country  unknown  ist.  Wie  aber  jemand 
aus  den  vor  seinen  Augen  befindlichen  Exemplaren  einer  so  gar  uicht  ver- 
änderlichen Art  drei  sollte  macheu  können,  wäre  etwas  schwerer  beg-reif- 
lich.  Mag  aber  lAicoalis  der  Sammlung  wirklich  einerlei  mit  Flavidalis 
sein,  so  gibt  es  wichtige  Bedenken,  ob  sie  mit  der  Lacoalis  der  Beschrei- 
buuo-  einerlei  ist.  Bei  Flavidalis  sind  die  Taster  oben  uicht  ferrugiuei,  son- 
dern nigro-fusci;  das  Abdomeu  ist  nicht  albidum,  luteo-fasciatum,  sondern 
einfarbig  pallide  flavidum  und  nicht  subtus  chalybaeum  (!),  sondern 
album,  subsericeum;  die  Vorderflügel  nicht  lineis  tribus  ru  f  escentibus, 
sondern  quinque  fuscescentibus,  die  Costa  uicht  subochracea,  sondern  uur 
saturatius  flavida.  Der  allgemeine  Color  ist  auch  uicht  luteus,  sondern  pallide 
flavus  s.  flavidus.  Hiernach  rauss  die  Lacoalis  als  eine  ganz  verschiedene 
Art  gelten!  Was  uützt  da  selbst  die  Besichtigung  des  British  Museum, 
wenn  sie  etwas  ganz  Anderes  ergibt,  als  was  die  im  Catalogue  of  the 
British  Museum  gegebene  Beschreibung  verlaugt? 

Anmerknug  3.  Bot.  Oxydalis  Guen.  Pyr.  p.  328,  die  mir  sowie 
Flavidalis  durch  Guenee  selbst  bestimmt  wurde,  ist  viel  kleiner  (Vorder- 
flügel 5'"  lang);  ihre  Vorderflügel  sind  gesättigter  gelb,  am  Vorderrande 
bräunlichroth;  dies  ist  auch  die  Farbe  der  dickeren,  sonst  wie  bei  Flavidalis 
laufenden  und  gestalteten  Querlinien;  der  Punkt  der  Mittelzelle  hängt  an 
der  Farbe  des  Vorderrandes.  Die  Unterseite  des  Körpers  ist  gelblich,  bloss 
die  Hinterschieneu  und  Füsse  sind  weiss.  —  Meine  2  Exemplare  sind  aus 
Georgien  und  von  Rio  Janeiro. 

Botis  Thesealis  Led.  (?). 

Major,  abbomine  (^  elongato,  cinerascente,  albido-annulato;  alis  pallidis- 
sime  flavidis,  griseo-mixtis,  in  disco  subiridesceutibus,  anteriorum  ma- 
culis  2  discalibus  aunuliformibus,  strigis  3  fascescenti-ciuereis,  secunda 
repauda  cum  macnla  secunda  lineis  conjuncta,  tertia  serratissima.  (S^- 
?  Botys  —  Lederer  Pyral.,  S.  83.  ?  Botys  Theseusalis  (!) 
Walker  Cat.  Pyr.,  562. 

?  Botys  pertextalis  Led.  S.  81  und  174,  Taf.  9,  Fig.  10. 


rSlÖ^  Beiträge  zur  Kenritniss  der  nordamerik.  Nachtfalter.  QQ 

Das  uearly  allied  to  B.  verticalis  {ruralis\  (obgleich  bei  genauerer 
Verg'leichung  die  Verwandtschaft  nicht  so  gar  gross  ist)  —  abdomen  ex- 
tending  far  beyoud  the  hindwiugs  —  wings  iridesce.ut  —  the  oibicuhir 
aud  reuiform  niarks  rather  large,  their  disks  paler  lassen  den  Schluss  zu, 
dass  ich  dieselbe  Art,  wie  Walker  Tor  mir  habe,  wenn  auch  die  Angabe: 
marginal  points  browu,  wenigstens  hinsichtlich  der  Vorderflügel,  nicht  zu- 
stimmt. Aber  auch,  wenn  Walker,  Leder  er  und  ich  wirklich  dieselbe 
Art  vor  uns  haben,  so  würde  doch  die  Led  er  er'sche  Benennung  als  eine 
richtige  lateinische  Formation  den  Vorzug  erhalten  müssen. 

Ihre  ansehnliche  Grösse,  die  jedoch  noch  erheblich  hinter  der  von 
Flavidalis  und  Ruralis  zurückbleibt,  ihre  sehr  bleich  graugelblichen,  etwas 
opalisirenden  Flügel,  die  deutliche  Riugform  der  beiden  Flecke  in  der 
Mittelzelle,  die  tiefgesägte  Antemarginallinie  aller  Flügel  und  der  lange, 
hräunlichgraue  Hinterleib  mit  weisslichen  Segmenträndern  scheinen  sie 
sicher  kenntlich  zu  machen. 

Lederer's  Pet'textalis  würdeich  ohne  Bedenken  mit  meiner  The- 
sealis vereinigen,  wenn  1.  in  der  Abbildung  die  2.  Querliuie  der  Vorder- 
flügel durch  verstärkte  Adern  mit  dem  Queraderflecke  verbunden,  und  die 
(dritte)  Zickzacklinie  ihr  nicht  viel  zu  nahe  wäre  (auf  den  Hinterflügelu 
ist  sie  richtig  gestellt);  2.,  wenn  Lederer  sie  nicht  für  zum  Verwechseln 
ähnlich  seiner  Multilinealis  erklärte;  3.  wenn  Leder  er  nicht  die  Wal- 
ker'sche  Theseusalis  gekannt  haben  müsste,  da  er  das -j- vor  dem  corrigir- 
teu  Namen  weglässt. 

Es  gibt  eine  andere  nordamerikanische  Sotis  von  gleicher  Grösse 
{^AbflOHlinalis  Mus.  Z.),  die  nicht  mit  Thesealis  verwechselt  werden  darf. 
Diese  hat  einen  gelblichem  Ton  der  Flügel.  Von  den  beiden  bräunlichen 
Flecken  der  Mittelzelle  ist  nur  der  der  Querader  ringförmig  (vielleicht  ist 
es  bisweilen  jedoch  auch  der  erste,  was  sich  nach  einem  einzelnen  Exemplare 
nicht  sicher  sagen  lässt),  und  nicht  mit  der  2.  Querlinie  durch  verdunkelte 
Längslinien  verbunden;  die  dritte  Querlinie  ist  nur  mit  kleinen  Sägezäh- 
nen versehen  und  liegt  der  busigen  Ausbiegung  der  2.  Querlinie  näher 
als  dem  Hinterrande,  statt  dass  sie  bei  Thesealis  genau  die  Mitte  einnimmt; 
der  lange  Hinterleib  ist  auf  der  ganzen  Oberseite  ochergelb. 

Eine  Aehnlichkeit  in  der  Grösse,  Gestalt  und  Färbung  hat  Thesealis 
auch  mit  der  europäischen  Perlncidalis  H.  Bei  dieser  ist  aber  der  Hin- 
terleib weniger  verlängert  und  nur  hellgraugelblich  mit  weissen  Segment- 
rändern; die  Vorderflügel  sind  breiter  und  weniger  zugespitzt;  die  2  Dis- 
calflecke  der  Vorderflügel  sind  durchaus  nicht  hohl  oder  ringförmig;  statt 
der  3.  Querlinie  ist  nur  ein  grauer,  auf  der  Innenseite  sägezähniger 
Schattenstreif  vor  dem  Hinterrande,  und  was  die  Art  sogleich  kenntlich 
macht,,  ihrHinterrand  trägt  auf  allen  Flügeln  scharfe,  weitgetrennte,  schwarze 
Punkte. 


70  Prof.  p.c.  Zell  er:  (g^g-j 

Eadlich  erwähne  ich  noch  die  unten  folgende   €Jrocifloit/tot'a  serra- 

tissimtilis  als  der  Thesealis  ähnlich,  zumal  im  (J?  Geschlechte,  weil  deren 
beide  Geschlechter,  wenn  auch  das  ^  viel  deutlicher  als  das  (^  die  stark 
sägenformig-e  Querlinie  vor  dem  Hinterrande  besitzen.  Diese  Art  hat  einen 
durchaus  nicht  verlängerten,  auf  der  Oberseite  einfarbig  hellocherfarbeiien 
Hinterleib  und  keine  Ringüecke  iu  der  Mittelzelle  der  Vorderflügel,  während 
doch  von  der  2.  Querliuie  aus  gegen  den  Queraderfleck  bräunliche  Linien 
zurückgehen.  Das  kleinere  (^  macht  sich  ausserdem  durch  die  generisclie 
Auszeichnung  und  beide  Geschlechter  durch  die  Kürze  der  Mittelzelle  der 
Vorderüügel  sehr  kenntlich. 

Ich  gebe  eine  neue,  vollständigere  Beschreibung   der   Thesealis. 

Fühler  mikroskopisch  pubescirend.  Taster  aufsteigend  nach  oben  ver- 
dickt, nicht  vorgestreckt,  weiss,  am  oberen  llande  breit,  striemenartig  braun; 
das  ganz  kurze  Endglied  braun.  Beine  weiss,  die  vorderen  auf  der  Licht- 
seite der  Schenkel  und  Schienen  gebräunt,  und  an  letzteren  zieht  sich  die 
bräunliche  Farbe  und  das  verdickte  Ende  bis  auf  die  andere  Seite  herum. 
Der  (^  Hinterleib  ist  dünn  und  laug;  das  zugespitzte  Endglied  länger  als 
das  vorhergehende  Segment;  die  Oberseite  braungrau,  dunkler  als  der 
Bauch,  mit  weissen  hinteren  Segmenträuderu  (dem  ?  fehlt  der  Hin- 
terleib). 

Vorderflügel  c?  7,  ?  6'"  lang,  beim  (J*  gestreckter  und  spitzer, 
ringsherum  und  an  der  Wurzel  sehr  blassgelb,  im  ganzen  Räume  zwischen 
der  Subcostal-  und  Subdorsalader  bis  zur  Autemarginallinie  noch  blässer 
und  schwach  opalisirend.  Die  Zeichnungen  bräunlichgrau.  Die  Mittelzelle 
trägt  einen  kleinen,  kreisförmigen  Ring  nicht  weit  hinter  der  ersten  wel- 
ligen Querlinie  und  einen  viel  grösseren,  nierenförmigen  auf  der  Querader; 
die  2.  welliggezälinte  Querlinie  auf  den  Aesten  der  hellgelblichen,  bräun- 
lich gesäumten  Medianader  einen  starken  Bogen  nach  aussen,  worauf  sie 
ungezähnt  und  2mal  verdickt  zur  Mitte  des  Innenrandes  geht;  die  Zähne 
sind  mit  dem  nierenförmigen  Ringe  durch  bräunlichgraue  Linien  ver- 
bunden. Die  3.  Querlinie,  in  der  Mitte  zwischen  dem  Bogen  der  2.  und 
dem  Hiuterrande  ist  zickzackförmig,  beim  (^^  etwas  verflossen;  hinter  ihr 
ist  die  Farbe  blassgelb,  und  darin  gehen  von  der  feinen  Hiuterrandlinie 
aus  bräuulichgraue,  auf  dem  Hinterrande  verstärkte  Längsstrichelchen, 
der  Zahl  nach  doppelt  so  viele,  wie  die  3.  Querlinie  Zacken  hat  (die  vex'- 
dickten,  auf  dem  Hiuterrande  ruhenden  Enden  dieser  Strichelcheu  halte 
ich  für  die  von  W.alker  gemeinten  Randpunkte).  Fransen  bleichgelblich 
von  einer  stark  zerschnittenen,  fast  iu  Fleckchen  aufgelösten  grauen  Linie 
durchzogen. 

Hinterflügel  ebenso  gelblich,  nur  auch  längs  des  Vorderrandes  opa- 
lisirend. Die  bräunlichen  Zeichnungen  bestehen  in  einem  starken  Discal- 
fleck  nicht  weit  von  der  Basis,  iu  einer  gezähnten  Querliuie  iu  der  Flügel- 


f^i'7'\  Beilrage  zur  Kenntniss  der  nordamerik.  Naclitfalter.  ■y  i 

mitte  hinter  welcher  zwischen  den  Aesten  der  Mediauader  uoch  ein  drei 
Wellen  bildender  Zug  liegt,  und  iu  der  Zickzacklinie  vor  dem  wie  auf  den 
Vorderfliigeln  gezeichneten   Hinterrande. 

Vaterland:  Texas  (Boll)  und  wahrscheinlich  Massachusetts,  von 
wo  ich  durch  Dr.  Packard  2   c?,   1    ^    erhielt. 

Eurycreon  (Spilotles)  cereralis  n.  sp. 

Alis  ant.  elongatis,  griseo-fuscescentibus,  nigro-striolatis,  macula  elongata 
arite  venae  transversal-  ruaculani  nigrani,  litura  nigro-liniitata  costae 
ante  apicem  fasciaque  marginis  postici  pallide  ochraceis.   c?  ^' . 

Aehulich  unserem  Sticticalis  und  wahrscheinlich  dessen  Stellvertreter 
in  Texas,  verschieden  durch  gestrecktere  Vordei'-  und  stumpfere  Hinter- 
flügel sowie  durcii  bräunlichere  Grundfarbe  der  ersteren  mit  schwarzen 
Längsstriciielchen,  einen  bleichgelben  Längsfleck  (wofür  Sticticalis  i^i\\(;n 
schräggelegten,  viereckigen,  kürzeren  hat)  und  einem  einwärts  schwarz- 
begrenzten, bleichgelben  Costalwiscli  vor  der  Flügelspitze •  auch  ist  die 
ganze  Unterseite  viel  heller,  weisslich  feingezeichuet  und  auf  jedem  Flügel 
ist  nur  ein  einziger,  angefangener,  brauner  Querstreif. 

Grösse  des  Sticticalis.  Kopf  gelbbraun,  oberer  Augenrand  weiss. 
Taster  mit  längerem,  feinerem  Ende  als  bei  Sticticalis,  gelbbraun,  innen 
weisslich,  unten  breit  schneeweiss.  Rückenschild  braun,  Schulterdecken 
am  Ende  bleichgelblich.  Hinterleib  grau  mit  weissgrauem  Bauche,  beim 
(^  die  2  letzten  Segmente  hellgraugelblich,  beim  ^  hellochergelb.  Brust 
weiss.  Beine  weissgrau,  die  vorderen  auf  der  Lichtseite,  die  mittleren  auf 
dem  Rücken  der  Schiene  hellbraun. 

Vo'rderflügel  öVj — ^'''  lang'i  ziemlich  gestreckt,  nach  hinten  allmälig 
erweitert,  mit  sehr  schwach  convexem  Hinte.'rande.  Grundfarbe  hellgrau- 
braun  mit  mehreren  schwarzen  Flecken  und  Längsstrichelcheu  scheinbar 
unregelmässig  bestreut.  Nicht  weit  von  der  Wurzel  ist  über  der  Falte 
eine  ziemlich  lange,  schwarze,  oberwärts  licht  eingefasste,  vor  ihrem  Ende 
verdickte  Längslinie.  Am  Ende  der  Mittelzelle  liegt  ein  bleichochergelber, 
nicht  überall  scharf  gerandeter  Längsfleck,  der  vorn  und  hinten  durch  je 
einen  schwarzen  Fleck  begrenzt  ist;  der  vordere  schwarze  Fleck  begrenzt 
ihn  schief  und  hat  unter  sich  bis  zum  Inneurande  mehrere  unregelmässigo, 
dickere  oder  dünnere,  schwarze  Längsstriche;  der  hintere,  auf  der  Quer- 
ader liegende,  ist  unregelmässig  mit  mehreren  Spitzen,  von  denen  die  ein- 
wärts g'erichtete  den  bleichocliergelben  Fleck  spaltet,  und  die  auswärts 
gerichteten  sich  auf  den  Adern  als  Längslinien  fortsetzen.  Am  Vorderrande 
vor  der  Flügelspitze  ist  ein  bleichgelber,  wurzehvärts  durch  einen  schwar- 
zen Schatten  scharf  begrenzter  Wisch;  dieser  schwarze  Schatten  setzt  sich 
unterwärts  bis  zur  halben  Flügelbreite  in  eine  Zickzacklinie  fort,  an  wel- 
cher die  schwarzen  Adern  endigen.    Längs  des  Hinterrandes  ist  eine  bleich 

10 


72  l>rof.  1-,  C.  Zellor:  ^^^q-^ 

oclierpelbe.  iiacli  beiden  Enden  veidiiuiUe,  einwärts  schwarz  scbattirte, 
selir  deutlicbe  Binde  von  het .'äclitliclit rer  Breite  als  bei  den  meisten 
Sticticalis.  Fransen  braungrau,  an  der  Wurzel  von  •  iner  brauneu  Linie 
duichzoi!en. 

Hiuterfl\io-el  >tumpfer,  als  bei  Sticticalis^  bräunlichgrau,  gegen  den 
Hintirrand  alliuälig  dunkler  und  vor  diesi^n  mit  eint^r  kaum  erkennbaren 
Spur  '  iner  gelblicben  Einfassungsliiiie.  Fransen  weisslich,  an  der  Wurzel 
voll  einer  feinen,  gelbbräunlichen   Linie  durchzogen. 

Unterseite  schmutzig  gelblichweiss ;  die  Vorderflügel  haben  einen 
schwärzlichen,  nach  hinten  etwas  schattirten  Quei  aderstrich ;  vor  demselben 
liegt  in  etwas  lebhafter  gelblicher  Färbung  der  längliche,  helle  Fleck  der 
Oberseite,  den  gegen  die  Wurzel  hiu  ein  länglicher,  schwärzlicher  Fleck 
begrenzt.  Von  dem  gleichfalls  etwas  gelblichen  Vorderraude  hängt  vor 
der  Flügelspitze  ein  schmaler,  ans  schwarzen  Fleckchen  zusammengesetzter, 
üebogeiier  Streif  bis  zur  Flügelhälfte  herab.  Den  Hinterrand  fasst  eine 
Linie  aus  feineu,  schwarzen,  weitgetreuuten  Strichelcheu  ein;  Fransen 
hellgrau. 

Die  Hinterflügel  haben  gleichfalls  hinter  der  Mitte  einen  dünnen, 
schwärzlichen,  schräg  zum  Uinterrande  herabreichendeu  Streifen,  der  aus 
Fleckchen  auf  den  Adern  besteht,  und  in  der  Flügelhälfte  endigt,  wo  dicht 
vor  dem  Hiuterrande  ein  graues  (bei  einem  (^  fehlendes)  Schattenfleckchen 
liegt^  von  diesem  au  begleiten  den  Hinterrand  5—6  zu  Querlinien  ausge- 
zogene, schwarze  Punkte  bis  zur  Spitze.     Fransen  reiuweiss. 

Das  ^  ist  etwas  kleiner  als  die  (^,  mit  dickerem,  am  Ende  gelb- 
lichen Hinterleib  und    schmäleren,  dunkler  gezeichneten   V^orderflütrelu. 

Vaterland:  Texas  (Boll).    3  Exemplare   in  meiner  Sammlung. 

Anmerkung  1.  Zur  Unterscheidung  von  dem  vorhergehenden  und 
dem  folgenden  Eurycreon  stelle  ich  die  Diagnose  des  Sticticalis  so: 
Alis  ant.  oblongis,  postice  ampliatis,  luteo-fuscescentibus,  macula  obliqua, 
quadraugula,  pallide  ochracea  ante  maculam  veuae  transversae  snb- 
annulareni  et  post  maculam  ovatam  fuscescQntes,  striga  postica  fusce- 
scente  lituram  coslae  anteapicalem  subochraceam  terminante.  t'ascia 
terminal!  obtuse  unidentata  ochracea,    ciliis  unicoloribus.  (^^. 

Aumerkunsi'  2.  Dem  Äfi'e/icaZis  kommt  besonders  nach  der  Unterseite 
uoch  näher  eine  Art  vom  Vorgebirge  der  guten  Hoffnung,  l/eucostictalis 
u.  sp,,  die  Lederer  auch  für  diese  Art  erklären  wollte,  was  sie  aber  sicher 
'nicht  ist. 

Alis  ant.  ,  oblongis,  postice  ampliatis,  luteo-fuscis,  macula  quadrangula 
superne  ampliata  ante  maculam  venae  transversae  fuscam  maculaque 
post  eam  exalbidis,  litura  costae  postica  liueaque  marijrinis  postici  seniel 
incrassata  pallide  ochraceis,  ciliorum  basi  serie  punctorum  exalbidorum 
notata.  (^    ?. 


/"-jjyj  Beitrage  zur  kcnntniss  der  nordamerik.  Nachlfallcr.  ■rg 

Ihre  Vorderflüorel  sind  g-eg-eii  die  Wurzel  mehr  verschmälert,  uud 
haben  einen  L'"eradereii  Hiiiterraud,  ihre  Hintertiü^-el  eine  stumpfire  Spitze 
als  bei  Sticticalis.  Die  Grundfarbe  der  Vorderfliigel  ist, dunkler  gelbbraun. 
Der  helle  Fleck  liegt  zwar  auch  schräg,  ist  aber  oben  erweitert,  weiss- 
iicher  und  durch  die  yergrösserten  und  verdunkelten  davor  und  (lahinter 
liegenden  Flecke  schärfer  abgegrenzt.  Der  Raum  zwischen  dem  Qnerader- 
flecke  und  der  schärferen  hinteren  Querlinie  ist  durch  einen  gelblichweissen 
Fleck  (der  bei  Sticticalis  fehlt),  ausgefüllt.  Die  hintere  Qiierlinie  ist 
schwarz,  schärfer  g-ezähut  und  gesciiwungeu  als  bei  SticticaUs  und,  iui>ser 
dass  sie  den  hellen  Costalfleck  begrenzt,  hier  und  da  auswärts  mit  w  ss- 
lichen  Schuppen  eingefasst.  Längs  des  Hinterrandes  zieht  eine  dii  ne, 
ochergelbe  Linie,  die  sich  in  der  Geo-eud,  wo  Sticticalis  den  stumpfen  Zahn 
besitzt,  in  eiuen  Fleck  erweitert.  Die  brauneu  Fransen  haben  aut  der 
Wurzelhälfte  eine  Reihe  von  etwa  8  weissgelblichen  Flecken.  Die  weissen 
Fransen  der  Hinterflügel  sind  au  der  Wurzelhälfte  braun  uud  weisslichgejb 
gescheckt. 

Auf  der  Unterseite  sind  die  dunkeln  Zeichnuugen  umfangreicher  uud 
beengen  also  die  gelblichen  mehr.  Auf  den  Hinterflügeln  ist  besonders 
die  braune,  durch  die  gelblichen  Adern  uuterbroch  ne  Binde  durch  ihre 
Breite  und  Annäherung-  an  den  Hiuteri*and  ausgezei.  hnet,  und  die  sehr 
gegen  di'-  Basis  gerückte  Querader  hat  eiuen  brauueu  Sichelstrich,  der 
dem  Sticticalis  ganz  fehlt. 

Knrifcreon  rantalis  G  n. 

Nymphula  (!)  —  G  u  e  u  e  e  Py  r.  p.  405.  Nymphula  (!  j  —  W  a  1  k  e  r  Cat.  Pyr.p.  802. 
Botys  —  Leder  er   Pyral.,  S.  86,  Taf.   12,  Fig.  3. 

Wie  die  gute  Abbildung  zeigt,  ist  Lederer  mit  der  Annahme, 
Rantalis  könne  Varietät  seiner  Botys  crinitalis  Fig.  2  (Walker's  Crini- 
salis)  seiu.  im  Inthum.  Ebenso  zeigt  sie  richtig,  dass  die  2  Mitt'  Iflecke 
braun  und  sehr  ungleich  sind  uud  nicht,  wie  Gueuee  iu  seiner  sonst 
richtigen  Beschreibung  sagt:  presque  egales,  d'un  roux-ferrugineux  (oder 
sollte  das  gar  eine  andere  Art  sein?)  Beide  Geschlechter  sind  gleich,  uur 
das   (^   auf  allen  Flügeln  etwas  duukler. 

Mein  9  aus  Buenos- Ayres,  von  Lederer  selbst  bestimmt,  hat  ein 
wenig  länger  gestreckte  Vorderflügel. 

Ausserdem  habe  ich  die  Art  aus  Texas  (Bell)  und  Californien  (das 
<^  aus  letzterem  hatte  Leder  er  zur  Ansicht). 

luuryci'eon  crinitalis  Led. 

Botys  —  Lederer  Pyral.  S.  86,  Taf.  12,  Fig.  2. 
Lederer's   Abbildung    macht    die    Art    kenntlich,    uur  dass  sie  den 
Grund    der    Vorderfliigel    zu    schön    rostfarbig    und    den    Punktfleck    dem 

lü'^ 


■j'^  Prof.  P.  C.  Zell  er:  fÖ'^O) 

Nierenfleck  und  diesen  der  Qiierlinie  etwas  zu  nahe  darstellt;  auch  sollte 
diese  mehr  gezähnelt  und  auswärts  mit  etwas  ijelichteter  Grundfarbe 
schattirt  s<in  ;  endlich  sollte  der  Hinterrand  eine  Reihe  verloschener, 
dunkler  Punkte  audeuten. 

Die  Flügel  dieser  Art  sind  breiter  als  bei  RantaJis  and  auch  in  der 
Färbung  so  abweichend,  dass  schwer  zu  erklären  ist,  warum  Lederer 
in  beiden   Arten  nur  eine  vermuthete. 

Lederer  hielt  seine  Art  für  einerlei  mit  Walker's  Scopilla  Cl'ini- 
salis  l\)  <"at.  Pyr  p.  798.  Er  hatte  sich  vermuthlich  im  British  Museum 
die  Teberzeugung  von  der  [di  iirität  geholt;  denn  Walker's  Worte 
gewähren  sie  durchaus  nicht.  Crinitalis  ist  nicht  siender,  nicht  white 
beneath  (sondern  weisslich  ocherarelb).  hat  kein  Abdomen  cinereous  (es 
ist  hell  ochergelb);  die  erste  Querlinif  der  Vorderflüo-el  soll  denticulated 
sein  (es  ist  aber  gar  keine  erste  Querlinie  bei  Cri/iitalis  da),  die  Hinter- 
flügel  whitish,  testaceous  along  the  exterior  border  (bei  Crinitalis  sind 
sie  gleichmässig  bl  iss  ochergelb,  heller  als  der  Hinterleib,  auf  den  Adern 
em  wenig  g-esättigter,  was  man  nur  durch  die  Lupe  erkennt,  und  ohne 
Spur  der  Querlinie  der  Rantalis). 

Crinitalis  steht,  wenigstens  der  Diagnose  nach,  meiner  Hottjs 
infuscalis  Micropt.  Caffr.  p.  k\  sehr  nahe;  letztere  ist  aber  eine  BoVis 
mit  längern  Tastern  und  gespitztem  Flügeln. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  2    ^   im  Cambridger   Museum. 

ßlesof/rnphe  stramentalis  H. 

Pyralis  —  H.  62  (schlecht).  Scopula  —  Dup.  t.  216,  f.  2  (kenntlich). 
Pionea  —  Gueuee  Pyr.  373. 

Sie  ändert  in  der  Breite  und  dem  Ausdruck  des  braunen  Schattens 
vor  der  1  Hi  terrande  der  Vorderflügel  sehr  ab;  es  gibt  Exemplare,  die 
dafür  nur  eine  zweimal  gebogene,    etwas  verflossene  Querlinie  haben. 

Ebenso  veränderlich  ist  diese  Art  in  Nordamerika,  wo  sie  stellen- 
weise häufig  sein  muss.  Ich  habe  sie  aus  New  York,  Maine  und  Massa- 
chusetts; in  letzterem  Staate  fing  Burgess  2  §  bei  Beverly  am  16.  Juni 
und  11.  .Juli. 

Eine  sehr  aufi'allende  Varietät  des  ^  besitze  ich  aus  Königsberg  in 
Preussen.  Ihr  fehlen  auf  den  Vorderflügeln  die  zwei  gelbbraunen  Quer- 
linien und  alle  Bestäubung  gänzlich;  nur  die  Schattenlinie  vor  dem 
Hinterrande  ist  vorhanden,  mit  dem  sie  auf  den  drei  Medianaderästeu  in 
Verbindung  steht.  Das  Mittelzeichen  ist  in  ein  verdicktes,  doch  etwas 
verschwommenes  x  umgewandelt.  Auf  den  Hinterflügeln  fehlt  die  Quer- 
linie vor  dem  branngrauen  Hinterrande.  Die  Unterseite  entbehrt  gleich- 
Calls  aller  Querlinien, 


r520  ßeil-i'ligc  zur  Kcnntniss  der  noi-dumerik,  iN'aclitl'ulter.  ■75 

Ich  habe  nicht  den  mincleslen  Zweifel,  dass  Walker,  ungeachtet 
er  ein  Dutzend  Exemplare  der  Stramentalis  vor  Augen  hatte  und  eine 
Menge  Beschreibungen  dazu  citirte,  die  7  nordamerikanischen,  im  British 
Museum  vorhandenen  Exemplare  als  neue  Art:  Plonea  Eiinnxalis  (!) 
Cat.  Pyr.  p.  756  aufgestellt  h;it;  wie  er  dabei  nicht  au  Strainentalis  den- 
ken und  diese  also  unerwähnt   lassen  konnte,  ist  ein   Räthsel. 

Anmerkung-.  Da  Guenee  sich  so  viel  auf  die  Bildung  seines 
Genus  Plonea  zu  gute  thut,  so  ist  es  recht  zu  bedauern,  dass  der  Name 
IJesographe  Hübn.  als  der  ältere  und  berechtigtere  hergestellt  werden 
muss.  Hübner  charakterisirt  das  Genus  im  Cat.  S.  354  gut  genug,  und 
wenn  von  den  7  hingestellten  Arten  3,  als  nicht  dazu  gehörig,  daraus 
entfernt  werden  müssen,  so  ist  Guenee  mit  seiner  Pionea  in  gleichem 
Falle.  Er  stellt  in  die  Gruppe  Mesographe  H.  ausser  Forficalis  noch  drei 
andere  Arten.  Sonderbarer  Weise  nennt  H.  v.  Heinemann  (Schmett.  v. 
Deutschi.  IL  S.  93)  gerade  diese  Gruppe,  die  er  zur  Gattung  macht,  von 
der  er  nur  die  eine  Art  Forficalis  kennt,  Pionea  Guen.  ! 

Croci'//op/tora  tnbei'culalis  Led. 
—  Lederer  Pyral.  S.  95  u.    184.  Taf.  2,  Fig.  15   u.  Taf.  12,  Fig.  9. 

Das  Bild  dieses  Zünslers  CTaf.  12)  ist,  was  Lederer  selbst  anmerkt, 
sehr  missrathen:  auch  würde  das  Geäder  nach  einem  abu-eschuppten 
Flügel  wohl  etwas  anders  ausfallen,    als  es  auf  Tnf.  2  dargestellt  ist. 

Unter  den  Botiden  zieht  diese  Art  sogleich  ilurch  den  sehr  couvexen 
Vorderraud  der  Vorderflügi  1  die  Aufinerksamkeit  auf  sich;  dann  fallen 
auch  die  auf  der  Oberseite  kahlen  Flecke  auf,  in  welchen  die  Flügel  wie 
verschrumpft  aussehen.  Wegen  der  Kürze  der  Mittelzelle  läuft  der  zweite 
fgesch  \  uiigene)  Querstreif  uugewöhnlicli  nahe  der  FlügelhälFte,  so  dass, 
obglficli  der  Schatteu>treif  vor  dem  Hinteirande  liar  nicht  diciit  vor  die- 
sem hinzieht,  zwischen  ihm  und  dem  Querstreif  ein  breite  .  biudenförmiger 
Raum  der  Grundfarbe  bleibt.  Weder  der  Schattenstreif,  noih  die  Quer- 
linien erreichen  den  Voidcrraiid,  der  die  Grundfirbe  breit  und  striemeu- 
förmig  rein  behalt.  Die  Grundfarbe  vt-rg-leicht  Lederer  richtig  mit  der 
unserer  (hellsten)  B.  Pandaiis.  Wie  das  O  aussieht,  ist  noch  nicht 
bekannt. 

Aus>er  in  Tenuesse  (Leder er)  lebt  die  Art  auch  in  Texas  (Boll), 
von  wo  ich  2   (^  vor  mir  habe. 

Ci'ocidophora  ser/'atLisimalis  n.  sp. 

Alis  flavidis,  anteriorum  puncto  disci,  macula  venae  tfausversae  strigisque 
3  fuscescenti-cinereis,  secunda  arcuata,  non  dentata,  tertia  valde 
scrrata.  ci"  ?  • 


76  ivof  i>.  c.  z..ii,m:  (522) 

Viel  gfrösser  als  Tuberculalis,  von  etwas  blasserem  Gelb,  sehr  leicht 
in  beiden  Geschlechtern  auf  der  Unterseite  durch  die  Kürze  der  Mittel- 
zelie  als  eine  Crocidophora  und  durcli  ihre  Zickzacklinie  vor  dem 
Hinterraiide  als  eigene  Art  in  dieser  Gattung  charakterisirt.  Schon  bei 
oberflächlicher  Betrachtung  unterscheidet  sie  sich  von  der  mit  gleicii 
siigezähniger  Antemarginaliinie  bezeichneten  ßot.  Thesealis  durch  ihre 
lebhafter  aelbe  Farbe  und  dadurch,  dass  die  zwei  üiscalflecke  nicht  ring- 
förmig sind. 

Rückenschild  hell  ocherg-elb,  Kopf  heiler  mit  weisser  oberer  Orbital- 
linie und  ochergelbem  Hinterrande  der  Augen.  Taster  auswärts  ochergelb, 
auf  Her  Unterseite  weisslich.  Beine  weissÜciigelb,  die  vordem  auf  der 
Lichtseite  gelblichg'rau.  Hinterleib  (beim  (^  lange  nicht  so  weit  über  die 
Hinterfliigel  hinausragend  wie  bei  Tuberculalis)  oben  blass  ochergelb,  au 
der  Wurzel   und   am    Bnuch  in's  Weissliche. 

Vorderllügel  c^  SVji  ?  6'"  laug,  breiter  als  bei  Tuberculalis  und 
mit  weniger  convexera  Vorderraude.  blassgelb  (ein  wenig  gesättigter  als 
bei  Ruralis').  Die  Zeichnungen  gelbbräunlich,  beim  (^  mehr  grau.  Die 
erste  Querjinie  fängt  erst  bei  der  Subcostallinie  au  und  ist  etwas  winklig; 
beim  (^  ist  sie  undeutlich  und  geht  über  ein  in  der  Ecke  der  Median- 
und  Subdorsalader  liegendes  Glasfleckchen  hinweg.  Gleich  hinter  ihr  ist 
in  der  Mittelzelle  ein  deutlicher,  grosser  dunkler  Punkt,  hinter  welchem 
in  weiterem  Abstände,  noch  diesseits  der  Flügelhälfte,  der  längliche  Quer- 
fleck der  Querader  folgt.  Ebenso  weit,  wie  dieser  Fleck  vom  Punkt,  steht 
die  ziemlich  dicke  Queriinie  von  dem  Fleck  entfernt;  sie  verbindet  beide 
Gegenränder,  ist  etwas  hin  und  her  gebogen,  dabei  ungezähnt  und  macht 
auf  den  Aesten  der  Medianader  einen  starken,  nach  aussen  convexen 
Bogen,  von  welchem  aus  die  Aeste  der  Medianader  bis  zu  dem  gelb- 
lichen, bräunlich  gesäumten  Stamm  selbst  bräunlich  und  hier  durch  ein 
querüber  gelegtes  Gewölk  bezeichnet  sind;  iiuch  aus  dem  obern  Theile 
dieser  Querlinie  sind  zwei  längere  Spitzen  gerichtet,  die  sich,  ehe  sie  den 
Queraderfleck  erreichen,  vereinigen.  Die  dritte,  sehr  scharf  sägeziihnig 
gezackte,  beim  (^  etwas  verflossene  Querlinie  liegt  auf  der  reinsten 
Gruiidfarl)e  und  erreicht  den  V'^orderranl  nicht.  Von  der  verloscheneu 
Hinterraudlinie  erheben  sich  schmale,  verloschene  Kegelstriche,  für  jede 
Bucht  der  Zickzacklinie  einer.  Fransen  gegen  die  Flügelspitze  getrübt, 
ungefleckt,    mit  feiner,  gelblicher  Wurzellinie. 

Hinterflügel  längs  de-  Vorderrandes  breit  weisslich,  etwas  opali- 
sireu'!.  H  nter  der  Mitie  ist  eine  stumpfwinklig  gebrochene  Querlinie,  die 
weder  deu  Vorder-  noch  den  Innenrand  erreicht  und  gegen  den  letztern 
hiu  auch  unterbrochen  ist;  vom  Winkel  aus  sind  die  Aeste  der  Median- 
ader bis  zu  dieser  selbst  gebräunt.  Die  Zickzacklinie  wie  auf  len  Vorder- 
flügelu ;  die  Hinterraudzeichuuug  besteht  aus  kürzern  Kegeln  mit  breiterer 
Basis. 


rS^S'l  lieitriigo  ziir  Keiiiiliiiss  ilei-  iinnliimei-ik.  N;h iill'.illliT.  ■rr' 

Auf  der  opalisirendeu  Untei'seite  ist  der  Vorderrand  der  Vorderflügel 
bis  zur  Subcostalader  grau,  der  Queraderfleck,  die  verdickte  zweite  Quer- 
liuie  und  die  in  einen  breiteu  Schatteustreif  verwandelte  Zickzacklinie, 
aus  welcher  Spitzen  nach  inuen  hervorstehen,  ziemlich  stark  verdunkelt. 
Der  Raum  zwischen  dem  Queraderfleck  und  der  zweiten  Querlinie  ist 
auch  verdunkelt,  während  der  zwischen  dieser  und  dem  Auteniarginal- 
schatten  rein  hellg-elblich  ist.  Rinterraudlinie  dick,  bräunlich.  Das  c^  liat 
auf  der  Medianader  auf  dem  ersten  Aste  einen  läuglichen  Schuppenwulst, 
von  welchem  aus  eine  gebogene,  kielförmige  Linie  zwischen  der  Sub- 
dorsalader  und  dem  ersten  Aste  der  Medianader  hinzieht.  Zwischen  den 
beiden  Mittelflecken  ist  eine  fast  kahle,  opalisirende  Stelle,  die  sich  gegen 
die  Mediauader  hin  verbreitet.  —  Auf  den  Hinterflügeln  ist  die  Wiiikel- 
linie  deutlich,  die  Zackenlinie  aber  in  einen  aus  Fleckchen  zusammenge- 
setzten Schatten  verwandelt.  Hinterrandlinie  fein,  bräunlich,  nicht  den 
Analwinkel  erreichend. 

Vaterland:  Massachusetts  (1  (^  von  Packard)  und  Texas  (I  O 
durch  Boll). 

lilepharontastiiv  ranttlis  Ouen. 

—  Lederer  Pyr.   S.   131.     Stenia    -     Guenee  Pyr.   p.  "243.     —     Walker 

Cat.  Pyr.  p.  417. 
Bofys  gvaiilts  Grote:   Tran>act.  Amer.  Eut.  Süc.  Phi  adelph.  1867,  p.  25, 

tab.  2,  fig.  15. 

Diese  von  Schläger  als  Bot.  septdUs  in  lit.  erhaltene  Art  bestimmte 
mir  Guenee  selbst  als  seine  Stcnia  ranalis ,  und  unter  dies(Mn  Namen 
erhielt  Lederer  sie  von  mir;  dieselbe  Art  theilte  mir  Grote  als  seine 
Bot.  gracili.t  mit.    Hiernach    kann    kein  Irrthinn   in   den   Namen  st-ittfinden. 

Guenee's  Beschreibung,  in  w^elcher  die  Grundfarbe  besser  d'un 
blanc  paille  ou  ochrace  als  bei  Grot'  pale  brownish  testaceous  genannt 
scheint,  erwähnt  nicht,  dass  die  beiden  Discalflecke,  wie  Grote  sie  rich- 
tig angibt,  eine  ringförmige  Gestalt  haben  (wie  in  seiner  Sten.  hatracalis 
[!J  pl.  9,  f.  8)  und  ebenso  hat  er  Herrn  Grote  den  Verlauf  der  hintern 
Querlinie   richtig  zu   beschreiben  übeilassen. 

Auf  den  Hinterflügeln  sieht  man  bei  unbeschädigten  Exemplaren, 
dass  die  vom  Queraderfleck  gegen  den  lunenrand  laufende  Querlinie  nur 
der  hintere  Tlieil  der  tiefer  liegenden  und  vom  Vorderrande  ausgehenden 
ist,  indem  von  deren  gegen  den  Ailalwinkel  gerichtetem  Ende,  wie  auf 
den  Vorderfliigeln,  eine  feine  Linie  plötzlich  unter  spitzem  Winkel  ein- 
wärts geht  und  sich  dem   Anfange  der  erstem  Linie  anschliesst. 

Grote's  nicht  feine  Figur  macht  die  Art  kenntlich,  sollte  aber 
weniger  sichelförmige  Vorderflügel  habtn. 


78  ITot.  [>.  (■Zellcr:  ("524) 

Ausser  bei  New  Yoik  und  iu  Poimsylvanien  lebt  die  Art  auch  in 
Oliio  (Schläger)  und  Texas  (BoU). 

Anmerkunp:.  Bei  Lederer  scheint  S.  132  ein  Versehen  vorgefal- 
len zu  sein.  Er  zieht  hier  Saurialis  Gu.  zu  seiner  Stenia  praestrictalis, 
Taf.  18,  Fig.  12,  die  sich  doch  schlecht  mit  der  Guenee'schen  Beschrei- 
bung vereinigt. 

Gen.  Homophysa  Gn.  Led. 

So  weit  es  sich  ohne  Abschuppung,   nämlich  bloss  durch  Anfeuchtung 

mit  Chloroform,  erkennen   lässt,  bilden   bei  den   4  mir  vorliegenden   Arten 

auf  den  Vorderflügeln  die  Adern   10  und  11  (Taf.  2,  Fig,  29  bei  Lederer) 

eine  in   den   Vorderrand  vor  der  Spitze  mündende  Gabel,  und   da  bei  allen 

ie  Ocellen   deutlich  sind,    so   gehören  sie  alle  in  die  Gattung  Homophysa. 

1.  filapfiijralis  (Guen.  ?)  Led. 
—  Lederer  Tyr.  S.  163.  Taf.  18,  Fig.   14. 

Bei  meinem  einzelnen,  nicht  sonderlich  schönen  Exemplar,  das 
Lederer  selbst  bestimmt  hat,  sind  die  Vorderflügel  nicht,  wie  in  der 
Abbildung,  scharf  gespitzt,  und  der  Hinteirand  ist  convexer;  die  Grund- 
farbe ist  zwar  d'uu  jaune  d'ocre  gai ,  aber  nicht  prt^sque  citrin,  und  die 
hintere,  gegen  den  Innenrand  hin  schärfer  gezähnte  und  auf  der  Falte 
winklige  Querlinie  ist  ganz  deutlich  auswärts  dunkel  gesäumt.  Ausserdem 
geht  von  jedem  der  verloschenen,  bräunlichen  Hinterrandpunkte  eine 
weisse,  kurze  Linie  einwärts.  Die  Hinterflügel  sind  völlig  so,  wie  Guenee 
sie  mit  einer  ihm  ungewöhnlichen  Genauigkeit  beschreibt.  Auf  der  Unter- 
seite ist  aber  die  Querlinie  nicht  lavee  de  noirätre,  sondern  einwärts  sehr 
verloschen  gelbbräuulich   uerandet. 

Es  scheint  sich  aus  diesen  Abweichungen  und  denen  von  Lederer's 
Abbildung  zu  ergeben,  dass  die  Art  etwas  abändert.  Die  Breite  ihrer 
Vorderflügel  unterscheidet  sie  von  den  drei  folgenden   Arten. 

2.  Sesf/uLstrialis  (Hbn.?)  Led  er  er. 

Alis  ant.  oblongis,  acntis,  vitellino-ochraceis,  strigis  2  albis,  opposite 
fuscescenti-marginatis,  (priore  tulminali,  posteriore  arcuato-repanda), 
punctis  marginis  postici  nigris;  posterioribus  albidis,  margine  postico 
medio  ochraceo-nebuloso.   c??- 

—  Led.  Pyr.  S.   193.   —   Guen.  Pyr.  p.  360. 

Hühner"'*  Abbildung  kann  ich  nicht  vergleichen.  Zu  Guenee's 
gut  passender  Beschreibung  füge  ich  hinzu,  dass  mein  einzelnes  (^  grösser 
ist  als  die  2  ?    meiner  Sammlung.    Die   zwei   Querlinien   der  Vorderflügel 


^525")  Beiträge  zur  Kennlniss  der  nordamcrik.  Naclitfuller.  yn 

siud  auch  auf  ihren  abgeweudeten  Seiten,  nur  nicht  so  dunkel  wie  auf 
den  zugewendeten,  bräunlich  gesäumt,  wodurch  ihre  Zähne  und  Ecken 
um  so  deutlicher  hervortreten.  Die  schwarzen  Hinterraiulpuukte  siud  nicht 
immer  einwärts  weiss  eingefasst;  sie  sind  es  am  meisten  an  den  drei  ober- 
sten bei  einem  5i  das  sich  die  andern  nebst  den  Fransen  abgeflogen  hat. 
Der  weisse  Queraderstrieh  (leger  trait  cellulaire  blaue),  dessen  Guenee 
erwähnt,  fehlt  meinen  drei  Exemplaren^  das  eine  ^  liat  dafür  einen  htll- 
bräuulichen  Fleck.  Die  HiuterÜügel  siud  aber,  wie  Guenee  sie  beschreibt. 
Auf  der  Unterseite  sind  die  schwarzen  Kaudpuukte  sehr  deutlich, 
ebenso  beim  ^  auf  alkii  Flügeln  das  braune  Queraderfleckchen.  Die 
verloschene  hintere  Querliuie  (beim  (^  nur  zur  oberu  Iliilfte  vorhanden) 
ist  einwärts  beim  §  dunkler  gesäumt  als  beiuj  (^,  und  die  auf  den  Hin- 
terflügelu  macht  auf  der  fünften  Ader  einen  einspringenden  Winkel. 

Vaterland:  Texas  (Boll,  Beifrage).  Die  beiden  ^  sind  am  19.  Mai 
gefangen. 

3.  Leutiflnalis  n.  sp. 

Alis  ant.  oblongis,  acuminatis,  vitellino-ochraceis,  strigis  2  pallidis,  ar- 
cLiato-undulatis,  opposite  obscurius  marginatis,  macula  venae  trans- 
versae  obscuriore,  punctis  marginis  postici  fuscis;  posterioribus  pallidis, 
margine  postico  ochraceo.   <S^- 

Sie  ist  wohl  meistens  etwas  grösser  als  Sesquistrialls  und  unter- 
scheidet sich  von  ihr  au  den  Vorderiiügeln  durch  schärfere  Zuspitzung, 
weniger  conyexen  Hiuterrand,  dichte,  dunklere  Bestäubung,  wodurch  die 
Grundfarbe  gesättigter  ochergelb  erscheint,  und  durch  die  beiden  blassen 
Querlinien,  die  durch  ihre  hell  lehmgelbe  Einfassung  viel  weniger  hervor- 
treten und  der  scharfen  Ausbuchtungen  entbehren;  die  Hinterflügel  sind 
nicht  weiss,  sondern   blassgelb,  am  Hinterrande  gesättigter. 

Rückeuschild  von  der  Farbe  der  Vorderilüg'el,  also  viel  lebhafter 
ochergelb  als  bei  Sesquistrialls,  fast  hell  rostfarbig.  Kopf  lichter,  über 
dem  Munde  und  in  einer  Linie  am  obern  Augenrande  weiss.  Füiiler  bor- 
stenförmig,  hellgelblich,  an  der  Vorderseite  des  Wurzelgliedes  und  darüber 
weiss.  Taster  von  doppelter  Kopflänge,  stark  behaart,  so  dass  die  Haare 
einen  schrägen  Endbusch  bilden,  am  Wnrzelgliede  und  einwärts  weiss, 
auswärts  lebhaft  ochergelb;  das  Endglied  doruförmig,  aufgerichtet, 
weisslich.  Brust  und  Beine  weiss;  die  vordem  vorn  ochergelb,  ihre 
Schiene  auf  der  Unterseite  mit  einem  anliegenden  Haarpinsel.  Hinterleib 
blassocliei'gelb  mit  weissen  Segmenträndern  und  solchem  Bauch;  das  eine 
Exemplar  (ein  C  zufolge  der  borsteuförmigen,  nicht  pubescirendeu  Füh- 
ler) hat  ziemlich  starke,  auf  der  Oberseite  fast  schwärzliche  Seiteu- 
büsche. 

H 


80  Prof.  p.c.  Zell  er:  ("526) 

Vorderfliisjol  etwas  unter  4'"  laug,  länglich,  uacli  hiuteu  erweitert, 
selir  .«cliarfspitzig  mit  fast  geradem  Vorderrauile  uud  scliwach  couvexeui, 
uuterlialb  der  Sjiitze  zieuilich  geradem  Hiuterraude.  Die  Gruudfarbe  ist 
durch  .sehr  reichliche  dunklere  Stäubchen  fast  dottergelb.  Die  beiden 
blassen  Qiurliuien  haben  fast  die  Lag-e  wie  bei  Sestjiästrialls,  sind  aber 
am  Vorderrande  viel,  am  luuenrande  etwas  weiter  auseinander,  auf  der 
zugewendeten  Seite  verloschen  bräunlieh  gesäumt,  auf  der  abgewendeten 
feiner,  aber  noch  weit  blässer  gerandet;  die  erste  macht  die  Biegungen 
wie  bei  Sef^quistrialis,  nur  nicht  so  stark;  die  zweite  maclit  iu  der  oberu 
■Hälfte  einen  sanftem  Bogen  und  iu  der  Falte  nicht  den  scharfen  Winkel 
der  Seyquistrialis  uud  entbehrt  der  kappenförnugen  Schwingungen.  Auf 
der  Querader  ist  ein  verloschenes,  bräunliches  Fleckchen,  fast  in  der  Mitte 
zwischen  den  zwei  Querliuien.  Die  Hiuterrandlinie  wird  durch  braune, 
fast  znsaranienhäugende  Punktstriche  gebildet,  von  welchen  aus  die  Adern 
bis  über  die  zweite  Querlinie  hinaus  hell  sind,  Fransen  grau,  auf  der 
Wurzellinie  und   am  Ende  hell. 

Hinterflügel  viel  blässer  als  die  Vorderfliigel,  aber  nicht  weiss,  längs 
des  Hinterraudes  dunkler,  besonders  zwischen  den  Aesten  der  Median- 
ader, über  welche  ein  heller,  ganz  verloschener  Querstreif  hinzieht 
Eandlinie  uud  Fransen  wie  bei  den  VorderÜügeln. 

Unterseite  auf  dm-  Vorderhälfte  braun  bestäubt  mit  hellen  Längs- 
adern, auf  der  Dorsalhälfte  weisslich,  am  reinsten  auf  den  Hinterflügeln, 
Alle  Queraderfleckchen  und  Hinterrandpunkte  mehr  oder  weniger  deut- 
lich, ebenso  die  Anfänge  einer  hellen  Querlinie  auf  dem  Vorderrande  der 
Vorderfiügel  vor  der  Spitze  und  in  der  Mitte  der  Hinterflngel, 

Vaterland:  Texas  (Boll,  Beifrage).  2  Exemplare  wurden  am  20. 
und   2r>,  Aug-iist  gefangen. 

4.  lienicnlalts  n.  sp. 

Alis  ant.  oblougis,  acutis,  canis,  confertini  fuscesceuti-pulverulentis,  strigis 
2  arcuatis,  albidis,  opposite  fuscescenti-marginatis ,  macula  venae 
transversae  biloba  majore  maculaque  minore  inferius  adjacente  albis.  ^. 

Sehr  verschieden  von  den  vorigen,  kenntlich  .an  den  dicht  bräunlich 
bestäubten  Flügeln,  von  denen  die  vordem  auf  der  Qaerader  mit  einem 
weissen,  nierenförniig  zweilappigen  uud  darunter  mit  einem  kleinen 
weissen  Fleck  gezeichnet  sind. 

Grösse  der  Sesquistrialis.  Rüekeuschüd  und  Kopf  Aveissgrau,  bräun- 
lich bestäubt.  Fühler  hellgrau,  am  Wurzelgliede  vom  und  darüber  schmal 
weiss.  Taster  aufgebogen,  weissgrau;  zweites  Glied  auf  der  Unterseite 
schuppenhaarig,  zusammengedrückt;  drittes  Glied  halb  so  lang,  giatt, 
dornfürmig.  Brust  und  Beine  weissgrau.  Hinterleib  hellgrau  mit  weissen 
Segmenträndern  und  weissem  Bauch. 


rö*??!  bi'ilragi'  zur  Kenutniss  der  nnrdamenk.  Naclitl'.iitcr.  Gi 

Vorderflüg-el  3 — SV*'"  lang-,  läng-licb,  spitz,  am  Vorderraude  nur 
hinten  etwas  coiivex,  am  schwach  convexcii  Hluterrande  schräger  einwärts 
gebogen  als  bei  Lentiflualis.  Die  helle,  weissgraue  Grundfarbe  ist  sehr 
reichlich  mit  braunen  Schuppen  bestreut  und  erscheint  dadurch  brauii- 
g-rau;  nur  am  Vorderrande  und  hinter  der  ersten  Querlinie  tritt  sie  freier 
hervor.  Die  2  Querlinieu  sind  weiss,  auf  den  zugewendeten  Seiten  fein 
braun  g-erandet^  die  erste  ziemlich  senkrecht,  in  3  starken  Bogen  herab- 
laufend; die  zweite  ist  an  den  obern  ^/j,  in  denen  sie  in  eiueu  starken 
Bogen  nach  aussen  gekrümmt  ist,  kappenförmig  gezähnt,  macht  unter- 
halb des  Nierenfleckes  einen  starken,  einspringenden  Winkel  und  darunter 
einen  nach  aussen  convexen  Bogen,  worauf  sie  den  Innenrand  erreiclit. 
Auf  der  Querader  liegt  ein  ansehnlicher,  weisser,  etwas  nierenförmiger 
Fleck,  dessen  untere  Hälfte  grösser  und  nach  aus>en  gezogen  ist;  dicht 
unter  ihm  am  Winkel  der  zweiten  Querlinie  und  in  der  Falte  ist  ein 
kleiner,  etwas  eckiger,  weisser  Fleck;  beide  Flecke  sind  ung'leichmässig 
bräunlich  einget'asst.  Längs  des  Hinterrandes  zieht  eine  Keiho  schwarzer 
Punkte,  die  aber  deji  Innenwinkel  nicht  erreicht,  uud  von  deren  jedem 
ein  weisslicher  Strich  einwärts  geht.  Fransen  bräunlich  grau ,  aus- 
wärts hell. 

Hinterfiüo-el  am  Vorder-  und  Innenrande  breit  Aveissgrau  ohne 
braunen  Stauh,  so  dass  der  bestäubte  Theil  ungelähr  ein  schlecht 
begrenztes  Dreieck  bildet,  das  auf  dem  Uinterrande  ruht  und  in  der 
Mitte  2  (oder  1 )  weisse  Ileckclien  und  zwinlien  diesen  und  dem  Hinter- 
rande einen  undeutliclie]i  Bogen  aus  mehr  oder  weniger  aneinander 
schliessenden  weissen  Fleckchen  enthält.  Die  schwarzen  liinterrandpunkte 
treten  mehr  als  auf  den  Vorderflügeln  zu  einer  Linie  zusammen,  haben 
aber  auch  die  weissen  Stelleu  über  sich.  Fransen  wie  an  den  Vordei'- 
flügeln. 

Unterseite  der  Vorderfliigel  grau,  dunkler  bestäubt,  am  Vorderrande 
breit  hell;  auf  den  Hintei'llügeln  viel  heller,  besondei's  an  der  Wurzel 
und  am  lunenranue.  Die  hintere  Querlinie  geht  deutlich  auch  über  die 
Hiuterllügel  bis  zum  Analwinkel  weg  und  ist  einwärts  stark  braun 
gerandet.  Der  Nierenfleck  ist  ziemlich  deutlich,  das  Fleckchen  darunter 
verloschener. 

Vaterland:  Texas  (Boll,  Beifrage).  Von  den  drei  vorliegenden 
Exemplaren  wurden  zwei  am  20.  Juli  und  %\.  August  gefangen. 


II  * 


82  Prof.  p.c.  Zi'Ilnr:  ^^28') 


Chalcoela')  n.  g.    Tab.  II,  fig-.  1'2,  a  und  b. 

Antennae  (cT?)  simplices,  sctaceae. 

Ocelli   niilli. 

Frons  laevis,  obtusa. 

Palpi   labiales  longi,  teuues,  porrecti;  maxillares  breves,  incurabeutes. 

Haustellum  brevissiniuiu,  couvolutiim. 

Alae  anteriores  breves,  venis  7  et  8  separates. 

—  jiosteriores   latiusciilae,    niarg-ine  postico  ante  apiceiu  inciso,    vena  me- 

fiiana  pilis   long-is   vestita,  quadrifida. 
Corpus  robustum,   pedes  breviuscuü. 

Leder  er  sagt  bei  Cryptocosma  (Pyr.  S.  56),  dass  deren  Hinter- 
flüg'el  in  der  Zeichnung  an  Cataclysta  lemnalis  §  erinnern.  Wie  die 
Abbildung'  Taf.  7,  Fig.  11  zeig't.  haben  sie  auch  am  Hinterrande  vor  der 
Flügelspitze  einen  Einschnitt,  dessen  Andeutung*  man  bei  Cataclysta 
erkennt.  Da  beides  bei  der  vorliejrendeu  Texaner  Art  sehr  auffallend  ist, 
so  lag'  der  Gedanke  nahe,  dass  sie,  zumal  da  ich  sie  nur  im  weiblichen 
Geschlechte  besitze,  wie  Lederer  von  der  seinigen  nur  das  männliche,  mit 
zu  Cryptocosma  g-ehört.  Das  kann  aber  durchaus  nicht  der  Fall  sein,  selbst 
wenn,  was  nicht  recht  wahrscheinlich,  das  (^  kammförmige  Fühler  haben 
sollte.  Denn  Lederer's  Gattung-  hat,  wie  ihre  Stelle  g-leich  hinter  ^sop?a 
und  vor  S'-oparia  beweist,  eine  völlig  unbehaarte  Medianader  der  Hinter- 
flügel, wälirend  sie  hier  von  der  Wurzel  an  bis  zur  Theilung  lang-e  Haare 
träg't.  Ferner  sind  bei  Cryptocnsma  „die  Palpen  ganz  kurz  und  verküm- 
mert, kaum  zu  erkenne:i";  dagegen  haben  sie  bei  Clialcocla  die  Länge 
des  Rückenschildes  und  rag-en,  neben  einander  ausgestreckt,  sehr  w^eit 
über  den  Kopf  hervor.  Dass  bei  Cryptocosma  der  Saugrüssel  fehlen  soll, 
mag  nicht  völlig  richtig  sein,  wäre  aber  auch  von  keiner  Bedeutung, 
weil  er  bei  Chalcoela  so  kurz  und  versteckt  ist,  dass  er  erst  nach  Ab- 
brechen  des  einen  Tasters  zu  erkennen  war. 

ChaJcoela  kann  also  wegen  ihrer  behaarten  Medianader  auf  den 
Hinterflügeln  weder  in  die  Nähe  von  Cryptocomna^  noch  in  die  von  Cata- 
clysta gestellt  werden,  von  der  sie  sich  ausserdem  durch  ihren  plumpen 
Körperbau  und  ihre  kurzen  Fühler  und  Beine  unterscheidet.  Sie  stimmt 
mit  der  folgenden  Dirymolomia  in  der  Behaarung  der  Hinterflügelader 
überein,  Aveicht  aber  von  ihr  ab  durch  das  sehr  leicht  erkennbare  Merkmal 
ihres  nur  eingeschnittenen  Hinterrandes  der  Hinterflüge],  dann  durch  den 
Maugel  der  Ocellen,  durch  die  Länge  und  einfache  Zuspitzung  ihrer  Lip- 
pentaster und   durch  ihren  sehr  kurzen  und  schwachen  Säugrüssel. 


1)  Von  inl-nög.  Metall  und  rjloq,  Nagel  —  wegen  der  Hiuterüügelzeichnung. 


r5201  Bdträcre  zur  Keiintniss  der  nordamerik,  Naclitf.iltiT.  gg 

Chttlcoela  atirlfera  n.  sp.    Tab.  II,  lig.  12  a,  6. 

Corpus  totura  ochraceum  ,  alae  anteriores  in  basi  et  costa  late  ochraceae, 
ceterura  cinereae  uigro  conf'ertim  pulveruleiitae;  posteriores  cinereae, 
nigTo  pulveruleiitae,  serie  marg'iuali  punctoruni  atrorum  nietallice 
aureo  luixtoruni.    ^. 

In  der  Grösse  etwas  über  Asopia  fimbrialis^  aber  mit  kräftiger  g-e- 
banteni  Körper.  Dieser  überall  ochergelb.  Der  obere  Augeiirand  mit  feiner 
weisser  Linie.  Taster  fast  von  dreifacher  Kopflänge,  eng  aneinander  liegend, 
so  dass  der  kurze,  schwache,  zusammengerollte  Säugrüssel  ganz  versteckt 
ist,  horizontal  vorgestreckt,  mit  3  deutlich  gesonderten  Gliedern:  das  erste 
mit  abstehenden,  zum  Theil  weissen  Haaren,  die  nacli  vorn  einen  Busch 
bilden;  das  zweite  etwa  doppf^lt  so  lang,  cyliudrisch  mit  anliegender 
Beschuppung,  aus  welcher  d?s  dünnere,  etwas  kürzere,  cylindrische  End- 
glied frei  hervorsteht.  Fühler  ziemlich  kurz  mit  gedrängten  Gliedern,  an 
der  Wurzel  ziemlich  stark,  gegen  die  Spitze  merklich  verdünnt,  hell 
gelblichgrau  mit  ochergelbem  Wurzelgliede.  Brust,  Bauch  und  Beine 
weisslich,  die  vordem  ochergelb  gefleckt,  die  hintern  an  der  Schiene  und 
dem  ersten  Fussgliede  auf  der  Lichtseite  grau  bestäubt.  Hinterleib  etwa 
*/^  über  die  Hinterflügel  hinausragend. 

Vorderflüfi-el  4 — iVa'"  lang,  ziemlich  kurz,  nnch  hintf^n  allmälig 
stark  erweitert,  mit  deutlicher  Spitze,  am  Vorderrande  nach  hinten  con- 
vex,  am  Hinterraude  sanft  convex.  Das  Wurz.elfeld  und  der  ganze  Vorder- 
rand lebhaft  ochergelb;  der  übrige,  den  Innenwinkel  in  sehr  grosser 
Ausdehnung  ausfüllende  Raum  ist  hellgrau,  sehr  reichlich  schwarz  bestäubt, 
am  Hinterrande  über  dem  Innenwinkel  mit  einem  ochergelbbraunen  Wisch. 
Dieser  graue  Raum  hat  gegen  sein  inneres  Ende  eine  aus  schwarzen 
Schuppen  gebildete,  hier  und  da  unterbrochene  oder  auch  in  wenige 
Fleckchen  aufgelöste  Querlinie  bis  zur  ochergelben  Färbung'.  Gegen  sein 
äusseres  Ende  ist  eine  sehr  gebogene,  ganz  zusammenhängende,  schwarze 
Querlinie,  die  in  der  Falte  einen  starken,  einspringenden,  den  ocherfar- 
benen  Wisch  enthaltenden  Winkel  und  darüber  einen  spitzen  Bogen 
nach  aussen  macht,  der  sich  sehr  schräg  einwärts,  auf  der  Aussenseite 
weisslich  gesäumt,  bis  zum  Vorderrande  fortsetzt.  Auf  der  Querader,  auf 
hellem  Grunde,  liegt  ein  starker,  schwärzlicher  Fleck.  Vor  dem  Hinter- 
rande ist  das  Grau  etwas  verdunkelt.  Auf  dem  Hinterrande  liegt  oberhalb 
des  Innenwinkels  eine  Reihe  mehr  oder  weniger  zusammenfliessender 
goldglänzender  Punkte,  über  deren  oberstem  eine  weisse,  ziemlich  deut- 
liche Linie,  die  vom  Hinterrande  einwärts  biegt,  durch  den  ochergelben 
Grund  bis  nahe  an  den  Vorderrand  vor  der  Spitze  reicht.  Fransen  grau, 
auf  der  breiteren  Wurzelliälfte  schwärzlich  bestäubt,  und  bei  einem  ^ 
mit  ziemlich  deutlichen,  schwärzlichen  Fleckchen  gescheckt. 


g4  Prof.  p.c.  Zollcr:  (^530) 

Hinterfliisfel  am  Vorderraiidc  bräuniich  grau,  g'egeu  die  ^^'urzel 
hell,  übrig-eiis  grau  mit  schwarzen,  sehr  reichlichen  Stäubclieii  regelmäs- 
sig bestreut,  mit  zwei  schwärzlichen  Anhiiufuugen  um  die  Mitte  und 
einer  stark  gebogenen  solchen,  auswärts  liell  gesäumten  Querlinie  in 
einiger  Entfernung  vor  dem  Hinterrande.  Dieser  hat  zwisclien  den  Aesten 
der  Medianader  eine  goldglänzende  Wellenlinie,  in  deren  Vertiefungen  und 
Erhöhungen  je  ein  tiefschwarzer  Punkt  liegt.  Die  Fransen  sind  am  Innen- 
rande weisslich,  am  Hinterrande  grau,  auf  der  Wurzelhälfte  verdunkelt, 
längs  der  Goldzeichnung  schwarz  schillernd.  In  dem  tiefen  Anssclinltte 
unterhalb  der  Flügelspitze  und  um  dieselbe  herum  sind  sie  an  den  Enden 
deutlicher  weisslich  als   anderwärts. 

Unterseite  der  Vorderflügel  am  Vorderrande  breit  ocherröthlich, 
sonst  grau,  in  der  Mitte  reichlich  schwarz  bestäubt  mit  den  Andeutungen 
der  beiden  Qiierlinien,  von  denen  die  zweite  den  hellgrauen  Innenraud 
erreicht.  Die  Fransen  sind  grau,  in  der  Mitte  verdunkelt,  obei'halb  des 
Innenwinkels,  wo  der  Hinterrand  eine  kleine  Ausbuchtung"  hat,  mit  einem 
deutlichem  weissen  Wisch  als  auf  der  Oberseite.  —  Hinterllügel  am  Vor- 
derrande schmal  ochergelb,  sonst  weissgrau,  dicht  schwarz  bestäubt,  mit 
zwei  gegen  die  Wurzel  gespitzten,  schwarzen  Wischen  diesseits  der  Mitte 
und  hinterwärts  mit  einem  schwarzen,  stark  g-ebogenen  Querstreif.  Die 
Randzeichnung  besteht  aus  einem  Goldstreifen  mit  8  tiefschwarzen 
Punkten.  Fransen  seidenschimmernd  weisslich  und  grau. 

Vaterland:  Texas.  Beifrage  fing  die  drei  ausnahmsweise  gut 
erhaltenen    ^    meiner  Sammlung  am  25.  August. 

Dicymolomia  n.  g.   Tab.  II,  fig.  13,  a,  b,  c. 

Antennae  simplices,  setaceae. 

Ocel  li   d  i  still  cti. 

Frons  laevis,  obtusa. 

Palpi    labiales    modici,    adscendentes    infra    pilnsl,    pilis    articuli    secundi 

fasciculum  apicalem  formantibus,    articulo  terminali   adscendente, 

laevi,  acuto;  maxillares  longiusculi,  biarticulati,  filiformes. 
Haustellum   mediocre  in   dorso   squamatum. 
Alae  oblongae,    anteriores    vena  7  et  S  sei^aratis;    posteriores    latiusculae, 

margine    postico    bisiuuato,    vena    mediana    pilis    longis    vestita, 

quadrifida. 

Wie  der  Name  anzeigt,  hat  die  vorliegende  Gattung  zwei  Wellen 
des  Randes,  nämlich  des  hinterm  der  Hinterflügel ^  da  aber  die  unterhalb 
des  Apicalwinkels  befindliclie  wie  bei  Chalcoiila  ist,  und  am  Hinterrande 
eine  ähnliche  Zeichnung  liegt',  ausserdem  der  Bau  des  Körpers  ein  ent- 
sprechender ist,  so  w^äre  kein  Grund  gegen  die  Aufnahme  in  Chrysoiila 
vorhanden,     wenn    nicht    4.    hei    ihr  sehr  deutliche  Ocelleu  w'ären,    2.  der 


/•Ko-l^  Brilrage  zur  Kenntiiiss  der  imnlamerik.  Narhtfiilter.  gK 

Bau  der  Tnster  ein  ganz  anderer,  und  3.  der  Saugrüssel  viel  ausgebildeter 
wäre.  Statt  nänilicli,  wie  bei  Chrysoela  lang,  gerade  und  einförmig  zuge- 
spitzt zu  sein,  habeu  die  Lippeutaster  nicht  die  doppelte  Kopflänge,  sind 
etwas  aufgerichtet,  an  der  Unterseite  der  zwei  ersten  Glieder  mit  ziem- 
lich reiclilichen  Haaren,  welche  am  Ende  des  zweiten  Gliedes  als  ein 
s])itzer  Busch  hervorstehen,  welcher  mit  dem  V3  so  langen,  glatt  beschupp- 
ten, fast  aufgerichteten  geraden  Endgliede  eine  Gabel  bildet;  die  Maxil- 
lartaster  sind  et\^'as  länger  als  dieses  Endglied  der  Lippentaster,  stiel- 
förinig,  deutlicli  zweigliederig,  am  Ende  etwas  verdickt.  Wenn  mau  den 
Kopf  von  oben  (Fig.  13?*)  betrac])tet,so  erblickt  man  4  paarweise  divergirende, 
etwas  kurze,  über  ihn  hervorstehende  Spitzen,  von  denen  die  2  mittleren 
die  Maxillartaster  sind,  die  2  äusseren  dem  dritten  Lippentastergliede 
angehören.  —  Der  Säugrüssel,  bei  Chrysoela  ganz  verkümmert,  klein  und 
vei'steckt,  hat  bei  Dicymolomia  eine  mittlere  Länge  und  ist  gebogen  und 
auf  dem  Riicken  dicht  beschuppt. 

Die  deutlichen  Ocellen,  die  ausgebildeten  Taster,  die  Behaarung 
der  Medianader  der  Hinterfiügel  und  die  beim  (^  nur  mikroskopisch  pu- 
bescireuden  Fühler  verbieten  die  Vereinigung  mit   Cryptocosma. 

Dicymolonu'a  decora  n.  sp.   Tab.  II,  fig.  13  a,  6,  c. 

Al;ie  anteriores  cinnamomeae;  strigis  2  arcuatis  nigricantibus,  exterius 
albido  marginatis,  spatio  interjecto  ad  costam  late  niveo;  posteriores 
ante  marginem  posticum  cinnamomeae  serieque  punctorum  atrorum 
metallice  aureo  cinctorura   ornatae.    ci*?- 

In  der  Grösse  der  Asopia  ßnihruilis^  auffallend  durch  die  in  dem 
Wurzel-  und  dem  Hinterrandfelde  röthlich  zimmtbraunen,  am  Vorderrande 
des  Mittelfeldes  breit  weissen  Vorderfiügel  und  die  tiefschwarzen,  goldig 
eingefassten  Randpunkte    an  der  Mitte  der  Hinterflügel. 

Rückenschild  hell  ochergelb,  die  Scliulterdecken  einwärts  weisslich 
gerandet.  Kopf  weisslich  mit  ziemlich  breiter  Stirne  und  grossen  Augen. 
Taster  au  der  Wurzel  weiss,  innen  und  am  Endgliede  weisslich,  am  zwei- 
ten Gliede  auswärts  ochergelb  mit  dunkeln  Stellen;  Maxillartaster  weiss- 
lich. Beine  kräftig,  schmutzig  weisslich,  die  vordem  auf  der  Lichtseite 
an  den  Schenkeln  lehmgelb,  an  den  Füssen  verloschen  bräunlich  getieckt; 
die  Mittelbeine  an  den  Schienen  durch  anliegende  Behaarung  etwas  ver- 
dickt, au  den  Füssen  ungefleckt;  die  Hinterbeine  auf  der  Rückenseite 
der  Schenkel  ausser  der  Spitze,  an  den  Schienen  ausser  der  Wurzel  und 
an  den  Fussgliedern  ausser  den  Enden  dunkelgrau.  Hinterleib  dunkelgrau 
mit  weissllchen  Hinterrändern   der  Segmente. 

Vorderflügel  fast  4'"  lang-,  sanft  nach  hinten  erweitert  mit  wenig 
scharfer  Spitze  und  mehr  als  der  Ilinterrand  convexem  Vorderrande. 
Grundfärbe    zimmtbraun,    am    Ende    des   Wurzelfeldes  und  iu  der  Flügel- 


86  Prof.  p.c.  Zell  er:  (^532) 

spitze  gesättigt  röthlich  zimmtbraun.  Das  Mittelfeld  wird  durch  zwei  nach 
aussen  wellig  gebogeue  weissliche  Querlinien  begrenzt,  die  auf  der  ein- 
ander zugewendeten  Seite  in  den  Vertiefungen  schwärzlich  ausgefüllt 
sind  (welche  schwärzliche  Ausfüllung  zwei  ziemlich  vollständige,  hier  und 
da  verdickte  Linien  bildet),  und,  da  die  äussere  an  ihier  obern  Hälfte 
einen  starken  Bogen  gegen  den  Hinterrand  macht,  auf  dem  Innenrande 
halb  so  weit  wie  auf  dem  Vorderrande  auseinander  stehen.  Das  Mittelfeld 
hat  weissen  Grund,  der  jedoch  nur  in  einem  grossen  Costalfieck  rein 
bleibt,  unterwärts  aber  durch  schwarze,  ungleichmässig  vertheilte  Stäub- 
chen  grauwolkig  erscheint.  Längs  des  Hinterrandes  zieht  eine  mehr  oder 
weniger  verloschene,  feine,  weissliche  Linie.  Fransen  hell  zimnitfarbig  mit 
verloschenen  dunklem  Linien  durchzogen,  oberhalb  des  luaenwinkels  mit 
einem  kleinen  weisslichen  Wisch. 

Hinterflügel  am  Vorderwiukel  zugeruudet,  bleich  fahlgelbl'ch,  am 
Hiiiterrande  vom  Analwinkel  aus  blässer  werdend  zimmtbraun  und  dicht 
an  ihm  zwischen  den  Aesten  der  Mediauader,  also  in  weiten  Abständen 
von  einander  mit  4  tiefschwarzen,  blass  goldglänzend  umzogeuen  Punkten. 
In  einiger  Entfernung  vom  Hinterraude  läuft  fast  vom  Analwinkel  aus 
ein  zweiwelliger,  schwärzlicher  Bogeustreif,  der  auswärts  weiss  gesäumt 
ist  und  weit  vor  dem  Vorderrande  verlöscht.  Ueber  diesem  Bogeustreif 
ist  der  Innenrand  schwarz  gefleckt,  aber  nicht  bis  zur  Basis,  und  über 
diese  schwarze  Farbe  legt  sich  der  hellbloude  Haarstreif  der  Medianader 
zum  Theil  hinweg.  Die  Fransen  des  Innenrandes  sind  weisslich,  die  des 
Hinterraudes  weissgrau   und  von  einer  gelbgrauen  Linie  durchzogen. 

Unterseite  bleich  gelblichgrau;  die  Vorderfliigel  in  der  Mittelzelle 
mit  einem  schwarzen  Längswisch,  der  durch  die  helle  Querader  plötzlich 
durchschnitten,  dann  als  tiefer  schwarzer  Fleck  bis  zu  dem  schwärzlichen, 
aussen  hell  gesäumten,  scheu  in  halber  Flügelbreite  aufhörenden  Quer- 
streif fortsetzt.  Hinterflügel  mit  einem  verloschenen,  weisslichen  Querstreif 
hinter  der  Mitte,  auf  dessen  Innenseite  ein  paar  schwarze  Fleckchen 
liegen.  In  der  Mitte  zwischen  ihm  und  der  Flügelbasis  ist  ein  schwarzer 
Fleck  nicht  weit  vom  Innenrande.  Die  4  tiefscliwarzen  Hinterrandpunkte 
sind  vorhanden,  doch  klein  und  wenig  deutlich;  auch  zeigt  ihre  blasse 
Einfassung  nur  wenig  Metallglanz. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  2    ^,  1    ^    in  meiner  Sammlung. 


Sc'irpophatja   Vesttiliella  n.  sp. 

Parva,  nivea,  palpis  pedibusijue  anticis  griseo-luteis.    ^. 

Die  kleinste  bekannte  Art,  wie  Virginea  mit  zugespitztem  Ende  des 
Hinterleibes  und  gauz  dünnem  Analbusch. 

Ueberall  schneeweiss,  schwach  seidenschimmernd  auf  den  Flügeln; 
diese  (die  vorderu  3%'"  lang)    sind    weniger   gestreckt    als    bei   Viviiinea, 


^_„q.  Bciti'age  zur  Keimtniss  der  nonJamerik.  Naclitfniler.  57 

sonst  von  gleicher  Gestalt.  Die  Taster  sind  lehmgelb,  auswendig  dunkler 
angelaufen;  die  Vorderbeine  hell  graulehn.gelblich,  die  Schenkel  der 
mittleren  Beine  sehr  blass;  die  Hinterbeine  ganz  reinweiss,  auch  an  den 
Füssen  (die  bei   Virginea  grau  sind  mit  weissen  Enden  der  Glieder). 

Vaterland:  Texas  (Bol!,  Beifrage).    Von  den  3   ?    meiner  Samm- 
lung wurden  2  am  19.  August  gefangen. 

Schoeiiohliis  longirostrelliis^}  Clemens. 
—  Z.  MoDogr.  p.5.  —  Robinson:  Annais  Lyc  Nat.  Hist.  IX.  p.  312. 
Die  nahe  Verwandtschaft,  in  der  er  mit  dem  europäischen  Forficellus 
steht,  zeigt  sich  auch  darin,  dass  er  ähnlich  abändert.  Der  bräunliche 
Schattenstrich  aus  der  Spitze  der  c?  Vorderflügel,  der  stets  wie  bei  Forfi- 
cellus nur  bis  zu  einem  braunen  Fleckchen  in  der  Falte,  nie  bis  zum 
lunenraude  herabreicht,  ist  entweder  ganz  ohne  Unterbrechung,  oder  es 
treten,  während  die  Farbe  sich  lichtet,  auf  den  Adern  dunkle  Stellen  als 
Flecke  in  ihm  hervor,  oder  er  löst  sich  auch  ganz  in  gesonderte  Flecke 
auf.  Ich  balte  es  auch  für  wahrscheinlich,  dass  wie  bei  Forficellus  bei 
manchen  Exemplaren  die  Grundfarbe  gesättigter  oder  gar  mit  Braun 
überflogen  wird,    und     dass    sich  ein  dunkler  Streif  auf  der  Subcostalader 

ausbildet. 

Die  6  vor  mir  befindlichen  9  ziehe  ich  alle  ohne  den  geringsten 
Zweifel  zu  Longirostrellus ,  nicht  bloss  wegen  ihrer  Analogie  mit  Forfi- 
cellus ?,  sondern  auch  well  5  davon  mit  einem  c?  ^^'^  Beverly  in  der 
ersten   Hälfte  des  Juli   gefangen  wurden. 

Ais  standhaften  Unterschied  von  Forfi.cellus  sehe  ich  nur  den  Vorder- 
rand der  Vorderüüa-el  bei  Lo-ngirostrdlus  weniger  convex.  Alles  Andere 
ist,  wie  mir  scheint,  ebenso  veränderlich.  Da  alle  6  ^  Exemplare  unter 
einander  verschieden  sind,  so  muss  ich  sie  einzeln  nach  ihren  Hauptmerk- 
malen beschreiben: 

a)  Von  New  York  (von  woher  auch  \  c?)-  Es  stimmt  in  Farbe  und 
Zeichnung  der  '5'"  langen  VorderÜügel  am  meisten  mit  dem  gewöhn- 
liclien  c?  überein;  die  Grundfarbe  ist  aber  viel  gesättigter;  der 
Apicalstrich  reicht  nur  bis  in  die  Gegend  des  schwarzen  Querader- 
punktes. 
h)  Grösser  (am  8.  Juli  gefangen).  Hat  die  Vorderflügel  heller  gelb  als 
das  c?,  weil  die  braunen  Stäubcheu  fast  ganz  fehlen.  Von  dem 
etwas  weiter  herabreichendeu  Apicalstrich  an  ist  der  Kaum  zwi- 
schen der  Medianader  und  dem  Vorderrande  sehr  dicht  gelbbraun 
bestäubt. 


1)  In  Clemen's  Contributions  steht  Longirosiridlm,    welchen  Druckfehler 
auch  Robinson  verbessert. 

12 


88  Prof.  P.c.  Zellen:  (-534-) 

c)  Noch  grösser  (am  11.  Juli  g-efangea).  Hat  dieselbe  Grundfarbe  wie  b. 
Der  diiaiie,  braune  Apicalstrich  schliesst  sich  mit  seinem  Ende  unter 
einem  sehr  stumpfen  Winkel  an  eine  dicke,  allmälig  verdünnte, 
braune  Längslinie  an,  die  unterhalb  der  Subcostalader  bis  an  die 
Wurzel  zieht. 

d)  (Am  11.  Juli  gefangen)  hat  auf  den  7'"  langen  Vorderfliigelu  rost- 
gelbliche Grundfarbe 5  von  dem  bis  zur  Höhe  des  schwarzen  Quer- 
aderpunktes reichenden  Apicalstriche  einwärts  ist  der  Grund  gelb- 
bräunlich  bestäubt,  und  in  der  Mittelzelle  liegt  ein  dunkelbrauner, 
gegen  die  Flügelbasis  zu  zugespitzter  Läugsstreif,  der  weit  vor  der 
Flügelbasis  aufhört. 

e)  (Am  3.  Juli  gefangen)  ist  auf  den  6'"  langen  Vorderflügelu  hell 
lehmgelb,  dicht  bräunlich  bestäubt;  der  Apicalstrich,  der  Querader- 
puukt  und  ein  Längsschatteu  der  Mittelzelle  sind  verloschen  zu 
erkennen. 

/)  (Am  6.  Juli  gefangen)  hat  die  l^/i"  langen  Vorderflügel  ganz  gelb- 
braun, gegen  den  Innenrand  heller;  der  Apicalstrich  und  der  breite 
Läugsstreif  der  Mittelzelle  sind  braun,  wenig  hervortretend;  letz- 
tei'er  ist  aber  durch  die  weissliche  Farbe  der  Medianader,  so  weit 
er  reicht,  begrenzt;   der  Queraderpunkt  ist  nicht  zu  erkennen. 

Alle  diese  ^  haben  mehr  oder  weniger  deutliche  Hinterraudpunkte 
und  ihre  Hinterflügel  sind  einfarbig  weiss  mit  Seidenschimmer,  bisweilen 
mit  schwacher  gelblicher  Beimiscliuug. 

Anmerkung.  1.  Ob  die  von  Robinson  1.  c.  aufgestellten  Arten: 
Melf'iieflt/s,  Clemensellus  (!),  Disperselüis,  Unipunctellns  und  Tri- 
pnnctellns  sich  als  gut  bewähren  werden,  ist  mir  sehr  zweifelhaft.  Ich 
vermuthe,  da,ss  die  Mehrzahl,  wo  nicht  alle,  nichts  weiter  als  ^  des 
LiOngirostrellus  seien.  Wenn  ich  keine  unter  den  G  von  mir  charakterisir- 
ten  9  mit  Bestimmtheit  herau.vfiiide,  so  mag  das  daher  kommen,  dass 
Longh-ostrellus  noch  viel  mehr  abändert.  Robinson  hätte  angeben  sollen, 
nach  wie  viel  Exemplaren  er  jede  seiner  Arten  aufstellt.  So  lässt  sich 
nur  bei  zweien  sicher  erkennen,  dass  er  mehrere  vor  sich  hatte. 

Anmerkung-  2.  Uebrigens  gibt  es  in  Texas  sicher  noch  eine  dem 
Longirot^trellus  nahe  Art.  Ich  habe  ein  von  Belfrag-e  am  7.  Juni  gefan- 
genes, leider  kläglich  abgeflogenes  (^,  das  wegen  der  etwas  stumpfem 
Vorderflügel,  des  vor  der  Flügelspitze  iw'ia  he'i  MinuteUus)  herabkommen- 
deu  braunen  Striches  und  der  stumpfern,  weisslichern  Hinterflügel  nicht 
zu  Longirotitrellus  gehören  kann. 


r5351  rii'itriigp  zur  Kcnnliiiss  der  nordaiiiorik,  NadUfallpr.  CO 

Geu.  Crambus. 

Zu  eiuer  Gruppe,  die  durch  das  Fehlen  eiues  weissen  Fleckchens 
zwischen  der  Vitta  und  der  hintern  Querlinie  charakterisirt  wird,  kann 
man  Praefectellus^  Pulchellus  und  Zieachellus ,  nebst  dem  europäischen 
JBamellus,  allenfalls  auch  Satrapelhis,  zusaiumeustellen ;  zu  ihr  gehört 
auch   der  unten  beschriebene  Cr.  bklens. 

\.  P/'fiefecfelln's  Ziuck.,  durch  den  breiten  Abstand  der  silber- 
weisseu  Vitta  vom  Vorderrande  und  seine  weissen,  besonders  beim  ^ 
durchscheinenden  Hiuterflügel  ausgezeichnet,  kommt  bei  New  York,  in 
Massachusetts  bei  Beverly  (wo  Burgess  1  ^  am  17.  Juni  fing),  ausser- 
dem iu  Texas  vor  (1  (^  von  Beifrage  mit  der  bestimmt  irrigen  Angabe: 
18.  März). 

2.  heuchellus  Zinck.,  der  unserem  Pascuellus  durch  den  schmalen 
Zwischenraum  zwischen  der  Silbervitta  und  dem  Vorderrande  am  meisten 
entspricht,  aber  gleich  Praefeclellus  durch  den  Mangel  des  silberweissen 
Fleckchens  von  ihm  abweicht,  kommt  ausser  in  Illinois  auch  in  Georg-ien, 
bei  Philadelphia  und  in  Texas  vor.  Ein  kleines  Exemplar  (mit  abgebro- 
chenem Hinterleib  und  sonst  beschädigt,  aber  wahrscheinlich  ^')  aus 
Venezuela  (in  der  Kaden^schen  Sammlung)  hielt  ich  ungeachtet  seiner 
ganz  weissen,  durchsichtigen  Hinterflügel  doch  nur  für  dieselbe  Art. 

3.  Pulchellus  Z.  mit  seinen  dunkeln  Hinterflügeln  ist  mir  jetzt 
hiusichtlicli  seiner  Artrechte  verdächtig  geworden,  da  ich  noch  kein  ent- 
schieden dazu  gehöriges  ^  gesehen  habe,  das  in  der  Monogr.  p.  18  in 
der  Anmerkung  erwähnte  o  einen  Uebergang  zu  Leachellus  anzudeuten 
scheint,  und  das  (^  von  Leachellus  sowohl  in  der  Dunkelheit  der  Hinter- 
flügel wie  in  der  Gestalt  des  braunen  Keilstrichs  in  der  Spitze  der  Vor- 
derflügel veränderlich  ist.  —  An  den  Stellen,  wo  Leachellus  und  Pulchellus 
zusammenfliegen,  werden  sich  natürlich  die  speciflschen  Rechte  sehr  leicht 
entscheiden  lassen.  —  Ein  (^  des  Pulchellus  erhielt  ich  durch  Dr.  Packard, 
vermuthlich  aus  JMassachusetts. 

4.   Crambus  bidens  u.  sp.   Tab.  HI,  flg.  17. 
Alis  ant.  non   emarginatis,    laete    ochraceis,    vitta    argentea    costam    longe 
tangente,  valde  acumiuata,  post  medium  inferius  acute  dentata,    ma- 
cula  iuter  strigam  stauueam  marginemque  posticum   quadrata,    nivea; 
posterioribus    (^  canis,   ^    albis  pellucidis.   c?  ^' . 

Diese  kleine  Art  zeichnet  sich  dadurch  aus,  dass  die  silberglänzende 
Strieme  beim  (^  zwischen  der  Subcostalader  und  einer  schuialen  Costal- 
linie  von  der  Wurzel  aus  bis  nahe  an  ihren  Hinterrand  dicht  gelbbraun 
bestäubt    ist,    während    sie    beim    ^     nicht    ein    dunkles  Stäubchen  trägt. 

12  * 


90  Prof.  l'.C.  Zell  er:  (53p,^ 

Hiernach,  und  weil  die  Strieme  in  mehr  als  ihrei'  halben  Länge  den  Vor- 
derrand berührt,  könnte  die  Art  neben  UliginoseUus  gestellt  werden:  aber 
die  Vitta  hat  zwischen  ihrem  Ende  und  der  Querlinie  keinen  weissen 
Fleck,  und  ist  dafür  welter  gegen  die  Querlinie  hin  verlängert.  Wegen 
dieses  Unistandes  gehört  sie  zu  den  eben  aufgeführten  Arten,  obgleich 
ihr  eine  gewisse  Verwandtschaft  mit  UliginoseUus  und  Agitatdlus  nicht 
abzusprechen  ist. 

Kleiner  als  die  meisten  Agitatellus.  Kopf  und  Rückenschild  ocher- 
gelb,  letzteres  lebhafter,  Taster  kürzer  als  das  Rückenschild,  zugespitzt? 
hell  ochergelb,  auswärts  etwas  dunkler.  Fühler  weisslich  ocherg-elb,  beim 
cJ  pubescirend  gefranst.  Beine  ochergdblich  grau,  die  hintern  auf  der 
Innenseite  beim  ^  weisslich.  Hinterleib  grau  ochergelblich  mit  hellem 
Afteibusch. 

Vorderflügel  4 — iVz"  l^'Hg'i  schmäler  als  bei  Agitatellus^  nach  hinten 
erweitert,  am  Hinterrande  unterhalb  der  Spitze  sehr  schwach  concav. 
Grundfarbe  angenehm  ochergelb  wie  bei  Agitatellus,  nach  hinten  rostbraun 
bestäubt.  Die  silberglänzende  Strieme  ist  sehr  breit,  läuft  bis  über  ihre 
Hälfte  dicht  am  Vorderrande  hin,  dann  in  schräger  Linie  einwärts,  ist 
fein  zugespitzt  und  trägt  auf  der  untern  Seite  hinter  der  Mitte  einen 
scharfen,  starken  Zahn  in  der  Flügelfalte;  sie  ist  überall  mit  einer  g-elb- 
brauneu  Linie  gerandet,  der  Raum  aber  zwischen  ihrer  Spitze  und  dem 
Zahne  mit  dunklem  Staube  ausgefüllt;  ihre  Spitze  reicht  weit  in  den 
stumpfen  Winkel  der  zinnglänzendeu  Querlinie  hinein  und  liegt  in  keinem 
wie  bei  Praefectellus  etc.  gelichteten  Grunde;  zwischen  ihr  und  dem 
ersten  weissen  CostalÜeck  zeigt  sich  eine  sehr  feine,  kurze,  braiingesäumte 
Silberliuie.  Der  zweite  weisse  Costalfleck  wird  durch  einen  zimmtbraunen, 
aus  der  Flügelspitze  bis  zur  Querlinie  schief  herabgehenden  Streifen 
TOU  dem  weissen  dreieckigen  Hinterrandfleck  getrennt.  Unter  diesem 
liegt  ein  grosser,  viereckiger,  reinweisser  Fleck,  der  vom  Hinterrande  bis 
zu  der  ziemlich  weit  abstehenden  Querlinie  reicht.  Den  Hinterrand  beglei- 
ten 5  —  6  schwarze  Punkte,  von  denen  einer  am  obern  Rande  des  Vierecks, 
zwei  in  demselben  und  einer  an  seinem  untern  Ende  liegt.  Fransen  grau, 
metallglänzend,  gegen  die  Flügelspitze  allmälig  weisslich. 

Hinterflügel  des  (:^  hell  gelblichgrau,  vor  der  blassgelblichen  Flügel- 
spitze dunkler;  des   ^    weiss  und   etwas   durchsclieinend. 

Unterseite  der  Vorderflügel  braung'rau,  am  Hinterrande  bleichgelb- 
lich mit  5  schwarzen  Randpunkten;  beim  ^  ist  auch  der  Vorderrand 
schmal,  der  Innenrand  sehr  breit  bleichgelblich,  so  dass  von  der  braun- 
grauen  Farbe  nur  eine  breite  Strieme  vorhanden  ist.  Hiuterflügel  am 
Vorderrande  dunkler  grau  als  oben. 

Vaterland:  Massachusetts.  ((^?,  durch  Dr.  Packard  erhalten,  in 
meiner  Sammlung.) 


(537~)  lit'jtracv  zur  Kciiiitiiiss  der  iiordanifrik.  Nachtfalter.  ül 

5.  Crambus  floridus  u.  sp. 

Alis  ant.  emarg-inatis,  latiusculis,  pallide  ochraceis,  vitta  argeiitea  siih- 
costali  acuminata,  mucroiiata,  uoii  deiitata,  macula  parva  uivea 
iuferius  iuter  ejus  apicem  et  strigaui  staniieaiii;  posterioribus  albidis; 
palpis  supra  niveis.   cT  ?  . 

Er  kommt  den  hellsten  Exemplaren  des  Pascuellus^  dessen  mittlere 
Grösse  (Vorderflügel  4% — 5''')  er  hat,  so  nahe,  dnss  mau  ihn  für  dieselbe 
Art  halteu  möchte,  zumal  da  Cr.  pascuellus  (uach  Bremer}  an  der  Osl- 
küste  Sibiriens  vorkommt,  so  dass  er  sich  bis  nach  Amei'ika  verbreitet 
haben  könnte;  aber  meine  4  Exemplare  des  Floridus  habeu  übereinstim- 
meud  kürzere,  breitere  Flügel,  die  hintern  mit  weniger  vorg-ezogener 
Spitze;  der  ocliergelbe  Raum  zwischen  dem  obern  Rande  der  Silberstrieme 
und  dem  ersten  weissen  Costalfleck  (dem  vor  der  Querlinie  liegenden) 
ist  etwas  breiter;  der  Spiegelfleck  (mit  4  tiefschwarzen  Punkten  in  mehr 
oder  weniger  weissem  Felde)  ist  etwas  schmäler,  die  Spitze  der  Silber- 
vitta  bleibt  etwas  weiter  entfernt  von  der  Querliuie,  und  der  weisse 
Fleck,  welcher  unterhalb  der  Vitta  liegt,  wird  durch  einen  breitern  gel- 
ben Raum  von  der  Querlinie  getrennt;  die  Taster  sind  verhältnissmässig 
kürzer  und   dicker. 

Die  Grundfarbe  der  Vorderflügel  ist  wie  bei  uuserm  hellsten  Pasci«- 
ellus.  Die  Hinterflügel  sind  in  beiden  Geschlechtern  weisslich,  gegen  die 
Flügelspitze  allmälig  schattengrau,  am  Rande  selbst  schmal  gelblich  oder 
doch  hell. 

Vaterland  :  Massachusetts.  Beide  Geschlechter  in  frischen  Exemplaren 
fing  Burgess  am  20.  und  26.  Juni  bei  Beverly. 

Anmerkung.  Bei  Pascuellus  muss  in  der  Diagnose  hinter  emar- 
ginatis  eingeschoben  werden:  elongatis,  und  statt  inter  eam  muss  es  wie 
bei  Floridus  heissen:  iuferius  iuter  ejus  apicem,  damit  der  Unterschied 
gegen  Utiginosellus  besser  hervorgehoben  wird.  Den  als  fragliche  Art 
aufgestellten  Extinctellus,  dessen  Artrechte  Staudiuger  nicht  bezwei- 
felte (Ent.  Zeitung  1857,  S.  272),  hat  Dr.  Wocke  wohl  mit  vollem  Recht 
zu  Pascuellus  gezogen,  da  ich  Exemplare  mit  ähnlicher,  durch  Regen 
bewirkter  Färbung  auch  bei  uns  gefangen  habe.  Der  im  Catalog  als 
Varietät  aufgeführte  Laharpesche  Scii'pellus  (leider  nicht  diagnosirt), 
dessen  Beschreibung  ich  nicht  vergleichen  kann,  wird  wahrscheinlich  zu 
der  aufl'allendeu  Varietät  von  Pascuellus  gehören,  die  ich  in  Graubünden 
in  der  Gesellschaft  der  gewöhnlichen  Exemplare  fing,  deren  Silberstrieme 
grau  angelaufen  ist,  und  deren  Hiuterflügel  verdunkelt  sind. 


92  l'rnl.  p.c.  Zeller:  (^533^ 

6.  Agltatellus  Clemens. 

Ausser  deu  schon  angegebeueu  Lokalitäten  habe  ich  die  Art  auch 
von  Texas,  New  York  und  Massachusetts;  Burgess  fing  sie  bei  Beverly 
zahlreich  zu  Ende  Juui  und  in   der  ersten  Hälfte  Juli. 

Mit  Agitatellus  ist  uothwendig  AlboclfWellas  Schi.,  Moiiogr.  p.  19, 
als  dunkle  Varietät,  deren  wahre  Natur  ich  nach  dem  einen  vorliigeiiden 
Exemplare  nicht  erkannte,  zu  vereinigen;  sie  kann  charakterisirt  werden 
als  Var.  6)  alis  ant.  brunneo-obscuratis,  praesertim  circa  yittae  apicem 
pulvere  higro-fusco  deuse  conspersis.   c^^- 

Die  Silberstrieme  ist  bei  2  Weibcken  (das  eine  etwas,  das  andere 
viel  grösser  als  das  (^)  auf  der  Subcostalader  ganz  deutlich  gelb  und 
dazu  hinterwärts  mit  braunem  Staube  bestreut,  so  dass  also  die  Sti'ieme 
der  Länge  nach  zerschnitten  ist. 

Von  diesen  beiden  ^  ist  das  eine  aus  der  Gegend  von  New  York, 
das  andere  wahrscheinlich  aus  Massachusetts. 

7.  Laqueatellns  Clemens. 

Ausser  von  den  in  der  Monographie  angezeigten  Orten  habe  ich 
ihn  aus  Illinois,  Texas  und  Massachusetts.  In  letzterem  Staate  scheint  er 
häufig  zu  sein.    Burgess  fing  ihn  bei  Beverly  den  ganzen  Juui  hindurch. 

8.  Decorelltis  Zinck. 

Nach  den  vorliegenden  Exemplaren,  \  sehr  kleineu  c^  und  2  gros- 
sen ^,  kann  ich  den  Polyacftnelliis  KoUar  Monogr.  p.  25,  ganz  sicher 
zu  Decorellas  ziehen,  von  dem  er  nicht  einmal  Varietät  ist.  Da  die 
Beschreibung  des  Polyactinellas  viel  genauer  ist,  so  ergänze  ich  bloss  die 
dort  vorhandenen  Mängel. 

Das  Rückenschild  ist  weiss  wie  der  Kopf,  die  Schulterdecken  aber 
ochergelb  angeflogen.  Der  Hinterleib  ist  weisslichgelbgrau  mit  hellem, 
beim   5    ochergelblichem,  zugespitztem  Afterbusch. 

Vorderfliigel  der  ^  öVz — 6"S  ^^^  zwerghaften  (J"  4"%  mehr  oder 
weniger  gestreckt.  Der  Innenrand  ist  bis  etwas  über  die  Subdorsallinie 
nur  heller  als  die  übrige  Grundfarbe.  Die  erste  rostfarbene  Querlinie  ist 
sehr  deutlich  bei  den  ^,  verloschen  beim  (^,  mit  dem  bei  Decorellus  an- 
gegebenen Verlauf;  sie  reicht  aber  bis  zum  Innenrande.  Das  mattsilberue 
Stiichelchen,  wodurch  die  rostgelbe  Hinterrandfarbe  oben  gespalten  sein 
soll,  ist  nur  bei  einem  ^  zu  erkennen,  bei  den  andern  gar  nicht;  es  bleibt 
am  besten  unbeachtet.  Die  7  tiefscliwarzen  Hinterraudp unkte  nehmen 
nach  oben  an  Grosse  ab. 

Meine  Exemplare  sind  aus  Texas  (Boll)  und  Massachusetts,  wo 
Burgess  ein   ^   am  4.  August  gefangen  hat. 


r5?Q"^  Bi'itriigc  zur  Keniitiiiss  der  iiorclainerik.  Niii.'htfallcr.  (jg 

9.   Terrellns  Zinck. 

Diese  unscheinbare  Art,  deren  Kopf  und  Oberseite  der  Taster 
richtiger  als  weiss  (statt  schneeweiss)  bezeichnet  werden,  hat  in  uuvei'- 
flogenen  Exemplaren  vor  der  meist  unvollständigen  ersten  Querlinie  der 
Vorderfliigel  braun  und  grau  gemischte  rauhe  Schuppen  ,  die  durch  die 
gelblichen  Längsadern  in  zwei  oder  drei  Partien  getheiit  werden  und 
dem  Flügel  das  Ansehen  geben,  als  ob  er  durch  Feuchtigkeit  verdorben 
wäre.  Beim  ^  scheint  der  ganze  Raum  von  der  Querlinie  bis  zur  Wurzel 
mit  solchen  Schuppen  ausgefüllt  zu  sein;  dass  sie  sich  leicht  abreiben, 
ist  schon  erwähnt. 

Das   5   ist  etwas  grösser  als  das    (j*,  mit  viel  stärkerem  Hinterleibe. 

Ob  die  Art  nicht  richtiger  bei  Ceriissellus  steht,  muss  die  Unter- 
suchung des  Geäders  lehren. 

Sie  kommt  auch  in  Texas  vor,  wo  Beifrage  meine  2  ^  am  12. 
und  19.  Juli  fing. 

1 0.  Elegans  Clemens. 
Cr,  ierminellus  Z.  Monogr.  p.   27. 

Durch  seine  Kleinheit,  die  fast  gerade  abgeschnittenen  Vordcrflügel, 
die  zimmtbraune,  sichelförmig*  gekrümmte  Querlinie  des  Iniienrandes  und 
die  ziemlich  gerade,  einwärts  breit,  auswärts  fein  zimmtbraun  gesäumte 
hintere  Querlinie  kenntlich. 

Von  New  York  (Grote,  der  ihn  mir  als  Cr.  elegans  Cl.  mittheilte), 
aus  Maryland  (Packard)  und  aus  Texas  (BoU). 

11.  C/talybit'ostris  Z. 

Da  ich  durch  Grote  (der  aber  den  Rurirolellus  nicht  als  eigene 
Art  kannte)  ein  Exemplar  dieser  Art  als  Vulyivayelliis  Cl.  mitgetheilt 
erhielt,  so  könnte  es  scheinen,  als  ob  dieser  Name  der  berechtigtere  wäre, 
obgleich  Clemens  gar  nichts  angibt,  was  ihn  rechtfertigen  könnte; 
über  das  so  charakteristische  Merkmal,  die  palporum  squamae  apicales 
metaliice  nitentes  schweigt  Clemens,  man  müsste  denn  die  labial  palpi 
luteous  dark  fuscous  externally  —  was  sie  bei  Ruricolellus  doch  auch 
sind  —  dahin  deuten  wollen. 

Noch  sicherer  mengt  Walker  in  seinem  Cl'.  UHl'ifimbrittUs  (Cat, 
Crambites  et  Tortricites  p.  157)  die  zwei  Arten  untereinander,  wie  die 
Angabe:  length  of  the  wings  7 — 11'"  leiirt.  Von  den  Tastern  weiss  er 
weiter  nichts  zu  bemerken,  als  dass  sie  viel  länger  sind,  als  der  Kopf 
breit  ist. 


94  Prof.  p.c.  Zell  er:  ^-54^^ 

Ich  erhielt  die  Art  aus  Texa.s  (Boll),  von  New  York  (Dr.  Speyer) 
und  aus  Massachusetts,  wo  Burg  es  s  .sie  nicht  selten  fiug^  ein  (j'  trägt 
die   Notiz:  Tuckeniuck  29.  August. 

Anmerkung.  Es  gibt  in  Nordamerika  eine  Mehrzahl  mit  Fuscico- 
stellus,  Exsiccatus,  Inquinatellus  verwandter  Arten,  die  gehörig  zu  sondern 
und  kenntlich  zu  macheu,  ein  ganz  anderes  Material  erfordern,  als  das 
mir  vorliegende. 

Catharylla  Z. 

Grote  hat  Recht,  indem  er  behauptet,  dass  diese  Gattung  Argyria 
Hbn.  heissen  müsse  (Transact.  Am.  Soc.  Philadelph.  1868,  p.  18);  Urola 
Wkr.  ist  ebenso  jünger  als  meine  Benennung. 

\.  Ca  t/t.  conff'f/ftelffi  n.  sp. 

Palpis  exterius  luteis;  alis  ant.  eloügato-triauguiis,  acutis,  uiveis,  Stria 
costali  postice  evanescente  fusco-lutea,  punctis  2  fuscis  ante  medium, 
striga  postica  subarcuata  fusco-ferrugiuea,  punctis  marginis  postici 
fuscis.    ^ . 

Sehr  kenntlich  an  den  bräunlichen  Costaistreifen  und  der  gelb- 
braunen hintern  Querlinie. 

Fühler,    Kopf,    Rückeuschild  (beschädigt)    und    der    ziemlich     dicke 
zugespitzte  Hinterleib  weiss;    die    Wurzel    der   Schulterdeckeu  gelbbraun. 
Die    Taster,    um    Kopflänge    hervorstehend,     auswärts    dunktUclimbraun, 
wodurch    die    schneeweisse    Farbe    des    Kopfes    um    so    mehr    hervortritt. 
Beine  bräunlich  angelaufen;  Hinterschienen  weiss. 

Vorderflügel  etwas  über  3'"  lang,  ziemlich  schmal,  nach  hinten 
erweitert,  mit  geradem,  an>  letzten  Viertel  schwach  convexem  Vorderrande 
und  ziemlich  geradem  Hinterraude,  wodurch  die  Flügelspitze  scharf  her- 
vortritt. Grundfarbe  schneeweiss  mit  etwas  Seidenolanz.  Der  Vorderrand 
ist  von  der  Wurzel  aus  in  einem  schmalen,  nämlich  nur  bis  zur  Subcostal- 
ader  reichenden  Streifen  gelbbraun,  der  sich  allmälig  vei-engert  und  rost- 
farbig wird  und  bei  der  Quei'linie  fast  ganz  verlöscht.  Oberhalb  des 
Anfanges  des  zweiten  Inueuranddrittels  liegt  ein  dunkel  gelbbrauner 
Punkt,  und  schräg  auswärts  über  ihm  ein  zweiter  (der  auf  dem  linken 
Flügel  zufällig  fehlt).  Hinter  der  Querader  ist  eine  rostbraune,  auf  den 
Adern  fleckartig  gebräunte  Querlinie,  die  einen  schwachen,  nach  aussen 
concaven  Bogen  bildet  und  kurz  vor  der  Flügelspitze  auf  dem  Vorder- 
rande endigt,  während  sie  auf  dem  Innenrande  vom  Innenwinkel  ziemlich 
entfernt  bleibt.  Der  Hinterraiid  hat  eine  Linie  von  6 — 7  dunkel  rost- 
bräunlichen Strichelchen;  die  Fransen  sind  weiss. 

Hinterrand  ziemlich  schmal,  weiss,  der  Hiuterraud  au  der  Apical- 
hälfte  mit  verloschenen  bräunlichen  Punkten. 


r541')  Beitrage  zur  KemUiiiss  der  nordamerik.  Nadilfaitor.  05 

Unterseite  weiss,  scliwach  seideng-Iänzend;  die  Vorderfliigel  am 
Vorderrande  breiter  als  die  Hiuterflügel  blass  gelbbräunlich  angelaufen. 
Hiiiterrandpuukte   rerloschen. 

Vaterland:  Cuba;  ein  einzelnes  ^  in  H  errich  -  S  chä  ff  er's 
Sammlung. 

Ich  habe  bei  dieser  Art  au  Walke  r's  Urola  cl'OceivUella  —  was 
doch  wohl  croceivittella  heissen  soll  —  1.  c.  p  182,  gedacht;  aber  unmög- 
lich kann  sein  interior  hardly  oblique  ochraceous  band  auf  die  Querlinie 
der  Contiguella  gedeutet  werden,  und  vvenn  die  Lage  dieser  Binde  schon 
räthselhaft  ist,  so  ist  es  noch  nuhr  die  co>tal  line  emitting  a  short 
oblique  streak  towards  the  tip;  man  denke  sich  einmal  eiue  Costallinie, 
von  der  ein  kurzer,  schräger  Strich  gegen  die  Flügelspitze  geht! 

2.  Cath.  imlchella.  Tab.  111,  fig.  18. 

?    Urola  pulchella  Walker,   Cat.  Cramb.   p.   183. 

Thorace  palpisque  superne  niveis,  nitidis,  coUari  pedibusque  4  anticis 
vitellinis,  aus  ant.  niveis,  nitidis,  fascia  media  obliqua  liueaque  mar- 
ginali  juxta  marginem  dorsalem  conjunctis  ferrugineis,  ciliis  dilutio- 
ribus  nitidis.    cS  ^  ■ 

Es  ist  nur  wahrscheinlich,  keineswegs  sicher,  dass  ich  die  Wal- 
ke r'sche  Species  vor  mir  habe,  da  bei  dieser  die  Schulterdecken  vorn 
ockergelb  sein  sollen  und  verschwiegen  wird,  wie  die  Binde  gelegt  ist^ 
und  ob  sie  sich  am  Innenrande  bis  zum  Hinterraude  herumzieht. 

Kopf  rein  weiss.  Taster  von  Rückenscliildslänge,  rein  weiss,  aus- 
wärts am  ersten  und  an  y.^  des  zweiten  Gliedes  rostgelb.  Fühler  hellgelb 
mit  weissem  Rücken.  Halskrageu  rostgelb,  Schiilterdecken  silberweiss. 
Hinterleib  seidenartig  weissgrau. 

Vorderfiügel  3'"  lang,  breit,  nach  hinten  erweitert,  mit  deutlicher 
Spitze,  am  Hinterraude  convex,  glänzend  schneeweiss.  Eine  breite,  rost- 
gelbe schräge  Binde,  die  auf  dem  Vorderrande  der  Flügelspitze  näher 
ist  als  auf  dem  Inneurande,  zieht  durch  die  Flügel  mitte  so,  dass  der 
silberweisse,  dahinter  liegende  Raum  grösser  ist  als  das  Basalfeld;  sie 
ist,  ausser  beim  Vorderrande,  dunkel  rostbraun  gesäumt,  unten  erweitert 
und  setzt  sich  iu  einem  Streifen  am  Innenrande  bis  zum  Hinterraude 
fort;  dieser  ist  von  einem  schmalen,  rostfarbenen,  einwärts  rostbraun 
gesäumten  Streifen  umzogen,  an  dem  sich  die  hcl'er  gelben  Fransen  fast 
ohne  Uebergaug  auschliessen. 

Hinterflügel  weiss,  beim  (^  etwas  in's  Graue,  seidenartig  schim- 
mernd. Unterseite  der  Vorderflügel  beim  (^  braungrau,  am  Innen-  und 
Hinterraude  weisslich;  die  des  ^  sin  1  fast  ganz  weiss.  Auch  die  Hinter- 
flügel sind  beim   J*  am  Vorderrande  grau  angeflogen. 

13 


96  Prof.  p.c.  Zeller:  ("542) 

Das  etwas  kürzer  geflügelte  und  grössere  (^  wurde  iu  Massacliu- 
setts  bei  Beverly  von  Burgess  am  19.  Juli  gefangen •,  das  §  ist  aus 
Texas  (Boll). 

3.   Calh.  ntimniuluUs  Z. 

Nach  Grotc  ist  diese  Art  zufolge  des  British  Museum  einerlei  mit 
Walker's  Ui'ola  Iflichi'ochi'f/sella  (!)  (Cramb.  p.  1S1)  und   Urola  suh- 

aeuescens  (ib.  p.  182)  eine  Varietät  davon.  Ich  habe  von  meiner  Num- 
mulalis  17  Exemplare,  Walker  hatte  von  seiner  irichrochrysella  ein 
Dutzend.  Kein  einziges  meiner  Exemplare  hat  einen  ocherfarbenen  Kopf; 
er  ist  rein  weiss,  und  nur  sein  hinterer  Rand,  wenn  er  nicht  auch  rein 
weiss  bleibt,  schmal  rostgelb;  während  Walker  schreibt:  Caput  et  tho- 
racis  margo  plus  minusve  ochracea,  was  doch  nur  bedeuten  kann,  dass 
ochraceus  die  Hauptfarbe  ist,  die  nur  mehr  oder  weniger  verdrängt  wird. 
Will  man  aber  trotzdem  beide  Arten  als  identisch  anerkennen,  so  wird 
der 'Same  wenigsxeüs  Microclirysella  heissen,  wie  ihn  auch  Grote  schreibt. 
Urola  subaenescens  mit  head  and  palpi  briglit  ochraceous  ist  aber  sicher 
eine  andere  Art,  die  ich,  obgleich  die  Mitte  des  Kragens  und  Riicken- 
schildes  rostfarbig  ist  —  also  gerade  das  Gegentheil  von  thorax  on  each 
side  in  front  —  —  tinged  with  ochraceous  —  auf  meine  Fuscipes  deuten 
möchte.  Da  nun  Grote  diese  für  die  wahre  Nummulalis  H.  erklärt,  so 
scheint  mir,  dass  er  mehrere   Arten  iu  eine  zusammenzieht. 

Meine  Nummulalis  ist  in  Nordamerika  sehr  verbreitet.  Ausser  aus 
den  in  der  Monographie  angezeigten  Geg'endeu  habe  ich  sie  aus  Texas 
(Boll)  und  Massachusetts,  wo  Burgess  sie  in  beiden  Geschlechtern  in 
der  ersten  Hälfte  des  Juli  mehrfach  gefangen  hat.  Sie  ist  wirklich  ver- 
iinderlich,  nicht  nur  darin,  dass  auch  der  Hinterkopf  rein  weiss  bleibt, 
sondern  selbst  iu  der  Streckung  der  Flügel.  Ein  ^  mit  recht  verlänger- 
ten Vorderflügeln,  aber  auch  durch  Abfliegen  verblasster  Fransen  und 
fast  abgewischtem  Dorsalfleck,  fing  Beifrage  in  Texas  (Bosque  County) 
am  27.  Juli. 

4.  Cath.  ritfisignella  u.  sp. 

Capite  palpisque  ferrugineis,  pedibus  anticis  ochraceis;  aus  ant.  elongato- 
triangulis,  acutis,  niveis,  nitidis,  costae  punctis  duobus,  dorsi  medii 
uno  ferrugineis,  liuea  marginal!  fusca,  ciliis  ferrugineis;  posterioribus 
exalbidis.    (^. 

Diese  in  die  Nähe  der  Lusella  gehörige  Art  unterscheidet  sich  von 
ihr  sicher  durch  die  rostbraune  Farbe  dos  Kopfes  und  der  ganzen  Taster, 
sowie  durch  die  gelblichen  Hiaterflügel.  Das  rostfarbige  Fleckchen  an  der 
Mitte  des  Innenrandes  hat  sie  mit  meiner  viel  grösseren  Nummulalis 
gemein,  von  der  sie  sich  durcJi  ihre  gelbliclien  HinterÜügel  und  die  zwei 
rostfarbenen  Vorder randfleckchen  nutersclieidet. 


r543")  Beiträge  zur  Kenntniss  der  iioni^imerik.  Naclitfaller.  QJ 

Koj)f  und  Taster  durchaus  rostbraun.  Fühler  graubräunlich  mit 
rostbraunem  Wurzelg-liede.  Vorderbeine  an  den  Hüften  ocheri'arben,  an 
den  Schenkeln  und  Schienen  dunkler,  an  den  Füssen  gelbbraun;  die  ande- 
ren Beine  auf  der  Lichtseite  ochergelb,  auf  der  abgewendeteu  Seite  gelb- 
lichweiss.    Hinterleib  hell  graugelblich. 

Vorderflügel  4'"  lang,  nach  hinten  stark  erweitert,  spitz,  mit  schwach 
couvexem  Vorderrande  und  fast  geradem,  ziemlich  senkrechtem  Hinterraude. 
Grundfarbe  silberweiss.  Auf  dem  Vorderrande  ist  hinter  der  Mitte  ein  verlo- 
schener, rostfarbener  Punkt,  und  weiter  von  ihm,  als  von  der  Flügelspitze  ent- 
fernt, ein  rostfarbener,  nach  hinten  etwas  schattirter  Schrägstrich.  Die  Mitte 
des  Innerandes  trägt  ein  rostbraunes,  gerundetes  Punktfleckchen.  Die  Hinter- 
randlinie besteht  aus  gelbbraunen,  aneinanderstossenden,  in  der  Mitte  etwas 
concav  gekrümmten  Strichen.  Fransen  rostgelb,  bis  dicht  an  den  Innenwinkel. 

Hinterflügel  gelblichweiss,  seidengläuzeud,  von  den  Fransen  durch 
eine  sehr  blasse  ochergelbliche  Linie  geschieden. 

Unterseite  der  Vorderflügel  dunkelgrau,  am  Vorderrande  striemen- 
artig hellröthiich,  am  Hinterrande  schmal,  am  Innenrande  breit  blass- 
ochergelblich ;  der  Hinterrand  mit  einer  Reihe  verloschener,  brauner  Punkte. 
Fransen  hell  grauochergelbüch.  Hinterflügel  bleicligelblich,  am  Vorderrande 
hellgrau,  vor  der  Spitze  mit  einem  dunkleren  Scliatteu,  dem  Anfange  eines 
Querstreifeus.  Die  feine,  ocherfarbene  Hinterrandliuie  hat  vor  dem  Annl- 
■winkel  und  bei  Ader  5  eine  Verdunkelung. 

Vaterland:  Texas  (Boll).    Ein  c^   in  meiner  Sammlung. 

Eromene   Texana  Robinson. 
•-  Robinson:  Ann.  Lyc.  Nat.  Hist.  IX,  p.  155,  tab.  1,  flg.  5. 

Ich  bezweifle  sehr,  dass  sie  von  JErumene  ocellea  wirklich  specifiscli 
verschieden  ist.  Bei  der  genauesten  Untersuchung  finde  ich  nur,  dass  dii 
beiden  ochergelben,  durch  ein  silberglänzendes  Band  getrennten  Querstrei- 
fen ein  wenig  dünner  sind,  als  bei  meinen  4,  der  Mittelmeerfauna  ange- 
hörigen  Exemplaren,  und  dass  die  2  ochergelben  Schrägstreifchen  des  Vor- 
derrandes vor  der  Flügelspitze  schärfer  begrenzt  sind:  geringfügige  Unter- 
schiede, die  s'cher  nicht  einmal  standhaft  sein  werden.  Die  Arten  der 
Gattung  Eromene  zeigen  gerade  in  der  Breite,  Gestalt  und  Richtung  der 
Querlinien  eine  verhältnissmässig  bedeutende  Vei'änderlichkeit.  Demge- 
mäss  ist  auch  bei  dem  vorliegenden  Texaner  §  der  erste  Querstreif  der 
Flügelhälfte  unterhalb  des  Vorderrandes  stumpfwinkelig  gebogen,  beim  i^ 
gerade.  —  Uebrigeus  haben  beide  auf  den  Hinterflügeln  weissliche  Grund- 
farbe mit  gelblichbrauner,  einwärts  schmal  beschatteter  Hiuterraudlinie, 
wie  H.  S.,  flg.  144  Cyrilli. 

Das  c?  wurde  von  Bei  frage  in  Bosqne  County  am  17.  Mai,  das 
ganz  unversehrte    ^   von  Boll  in  Dallas  County  gefangen. 

i  :j  * 


98  Prüf.  p.c.  Zr  110 r:  (^544) 

Peiiipella  Uynosella  Z. 

Isis  1848  S.   883. 

Diese  kleine  Art  ist  im  (^  Geschlechte  leicht  zu  erke.nueu  an  den 
schmalen,  ocherfarbenen,  an  Vorder-  und  Inuenrand  gebräunten  Vorder- 
fliigeln  und  den  durchsichtigen  Hiiiterflüg-elu  mit  4-theiliger  Medianader. 
Das  ^  ist  weniger  leicht  kenntlich,  weil  es  mehrere  Phycideen  mit  durch- 
sichtigen Hinterfliigeln  und  schmalen,  fast  einfarbig  schwärzlichen  Vordei- 
flügeln  gibt.  Um  es  nicht  mit  diesen  zu  verwechseln,  hat  man  die  Länge 
der  Taster  zu  beachten,  die  zwar  kürzer  als  beim  c^,  aber  doch  länger 
als  der  Kopf  und  dünn  sind,  und  etwas  aufsteigen.  Eine  solche,  ebenso 
grosse,  auch  in  Texas  vorhandene  Art  ist  TartareUUi  die  sich  von  Ligno- 
sella  5  durch  kürzere,  aufgebogene  Taster,  durch  etwas  kürzere  Vorder- 
flügel und  durch  ihren  schwarzgrauen  Hinterleib  unterscheidet.  —  Pemp 
leiicophaeella  Z.  (Ent.  Ztg.  1867,  S.  372)  aus  Ostindien,  ist  grösser  mit 
2  verloschenen  helleren  Querstreifen  der  Vorderflügel.  —  Pemp.  Psani- 
menitella  Z.  (Transact.  Ent.  Soc,  London.  3.  Serie,  Vol.  V,  p.  463,  pl.  24, 
flg.  4.  Ent.  Ztg.  1867  S.  372)  aus  Aegypteu,  ist  auch  grösser,  und  hat 
eine  tief  schwarze  Hiuterrandlinie  der  rauchschuppigen  Vorderflügel.  — 
Gleichgross  und  sonst  wie  Lignosella  ist  Ittcautella\  diese  hat  aber 
dickere,  aufgebogene  Taster  und  auf  dem  Rückenschilde  und  dem  Basal- 
drittel  der  Vorderflügel  röthliche  Färbung. 

Lignosella  hat  eine  weite  Verbreitung  in  Amerika.    Ausser  Brasilien 
Columbien  und  Carolina  lebt  sie  in  Texas  (Boll,  Beifrage),  wo  sie  nicht 
selten  sein  kann.    Beifrage  fing  ein    schönes    (^  mit    einem  (wahrschein- 
lich nach  dem  Fange  sehr  beschädigtem),   ^    om   15.  Juli  und  zwei   ^    von 
gleicher  Beschaffenheit  wie  das    (^  am  15  August. 

Anmerkung  1.  Pemjtelia  {^)  Tartarella  u.  sp.  palpis  breviuscu- 
lis  cum  capite  et  thorace  nigricantibus,  nitidulis,  abdomine  nigro-cinereo; 
alis   ant.  angustis  nigris,  posterioribus  exalbidis  pellucidis.    C) 

Diese  Art,  die  ich  nach  einem  einzelnen  Exemplare  aufstelle,  und 
die  hoffentlich  eine  Pemfelia^  jedenfalls  aber  für  den,  der  Lignosella  ^ 
kennt,  leicht  kenntlich  sein  wird,  ist  kleiner  als  Lignosella  ?,  mit  nach 
hinten  fast  gar  nicht  erweiterten  Vorderflügeln.  Rückenschild,  Kopf  und 
Taster  sind  schwarz,  etwas  glänzend.  Die  Taster  haben  nur  etwas  über 
Kopflänge  und  sind  dicker  und  stärker  aufgebogen,  als  bei  Lignosella  ^, 
übrigens  wie  bei  dieser,  und  so  auch  an  der  Wurzel  des  Endgliedes  auf 
der  Innenseite  weisslich.  Die  Beine  sind  auf  der  Lichtseite  dunkel  rauch-- 
braun,  und  nur  die  Hinterfüsse  haben  helle  Enden  der  Glieder.  Hinter- 
leib dunkelgrau,  nach  hinten  etwas  heller,  mit  ochergelbem  After. 

Vorderflügel  SV^'"  lang,  sclimal,  nach  hinten  sehr  wenig  erweitert, 
einfarbig  violettlichschwarz,  g'egen  den  Hiuterrand  kaum  etwas   gelichtet. 


r54T~)  IK'ilrat;!'  zur  Krimtniss  dor  inirdaiiifrik   NaclitfalttT.  qa 

HiiitiMÜiio-el  trüber  als  bei  Lignosella,  wenn  auch  nicht  minder  durchsich- 
tig. Die  gelbliche  Mediaiiader  sendet  ihre  3  Aestc  in  gleichen  Abständen 
iib.  Die  feinere,  schwärzliche  Hinterrandlinie  ist  einwärts  schattengrau 
gesäumt;  die  Fransen  schimmernd,  doch  weniger  rein  weisslich  als  bei 
LignoseUa.  —  Auf  der  Unterseite  sind   die  Vorderfliigel   dunkler  braun. 

Mein  ziemlich  gut  erhaltenes  Exemplar  wurde  von  Bei  frage  am 
t\.  August  gefangen. 

Anmerkung  i.  Von  IncatiteUa  n.  sp.,  deren  richtig-en  Platz  bei 
LignoseUa  ich  nicht  bezweifle,  habe  ich  auch  nur  1  §,  das  sich  obendrein 
die  Fransen  der  Vorderfliigel  ganz  abgeflogen  hat;  ich  gebe  daher  nur  die 
Unterschiede  von  Lignofella  ^  an.  Das  Rückenschild  ist  rothlich  ocher- 
gelb.  Der  braune  Stirnbusch  ist  stark  und  stumpfkegelförmig.  Die  Taster 
sind  etwas  stärker,  aufgebogen  und  an  die  Stirne  angelegt,  an  der  Wur- 
zel weiss,  sonst  dunkelgrau  mit  weisslicher  Wurzel  des  Endgliedes.  Die 
Vorderfliigel  von  der  Wurzel  aus  auf  etwa  Vg  des  ganzen  Raumes,  am 
Vorderrande  noch  viel  weiter  hin,  als  am  Innenrande  rothlich  ochergelb 
von  der  Farbe  des  Rückenschildes;  diese  Farbe  geht  ohne  scharfe  Grenze 
in  die  braung-raue  des  Flügelrestes  über.  In  der  Mittelzelle  zieht  noch 
ein  röthlicher  Streif  bis  über  die  Querader  hinweg.  (Die  Hinterrandpartie 
ist  sehr  abgeflogen  und  ohne  Fransen,  wesshalb  ich  nichts  davon  erwähne). 
Die  Hiuterflügel  sind   wie  bei   Tartarella. 

Beifrage  fing  das  Exemplar  in  Texas  iu  Bosque  Couuty  am 
21.  August. 

Pempelia  petrella  (mus.  Berol.)   Z. 

Isis  1846,  S.  771    und   1848,  S.  886. 

Ein  ganz  frisches  und  unversehrtes  ^  aus  Texas  im  Cnmbridger 
Museum  ist  sehr  viel  schöner  und  lebhafter  gelärbt,  als  die  Exemplare, 
die  ich  zur  Beschreibung  benutzte.  Bei  ihm  ist  der  weissliche  Vorderrand 
der  Vorderfliigel  von  der  Wurzel  aus  abnehmend  rothlich  bestäubt,  was 
nicht  so  weit  wie  bei  jenen  einwärts  reicht,  sondern  au  seiner  breitesten 
Stelle  nur  so  weit,  dass  es  den  obersten  Queraderpunkt  so  eben  mit  uni- 
fasst.  Der  weisse,  stark  unterbrochene,  mit  2  schwarzen  Punkten  auswärts 
bezeichnete  Querstreif  ist  nicht  stärker,  als  der  weiter  gegen  die  Wurzel 
liegende,  mit  dem  er  den  röthlichen  Dorsalfleck  begrenzt.  Die  schwarzen 
Hinterraudpuukte  sind  ziemlich  gross,  mit  nur  wenigem  weisslichen  Staube 
einwärts. 

Diese  Art  scheint    eine    nahe  Verwandte    der  Subornatella    zu    sein 
von  der,   wie  von  den  anderen  nächsten  Verwandten   sie  sogleich  durch  die 
durchscheinenden  Hinterflügel  mit  viertheiliger  Mediauader  zu  unterscheiden 
ist.    Ihre  Diagnose  möchte  ich  so  stellen; 


100  l'rof.  p.c.  ZHIor:  (^546) 

Tliorace  rufescenti-ochraceo;  aus  ant.  rufo-fiiscescentibus,  costavittae  instar 
albida,  rufescenti-pulverulentn,  strigis  2  distautibus  ante  medium  una- 
que  postica  albis,  interruptis.  punctis  venae  transversae  2  fuscis;  poste- 
rioribus  oehraceo-griseis,  subhyalinis.    (^    ^. 

Teti'alopha  nielanogratnmos  n.  sp.  tab.  II [,  fig.  24  a,  h. 

Alis  ant.  cinereis,  strigis  duabus,  in  dorso  conv^ergentibns,  priore  ante  plagara 
dorsalem  albam  posita  utrimque,  postica  interius  nigro-marginata,  linea 
marginis  postici  distinctissima  nigra,    c^. 

Sehr  ähnlicli  der  Tetr.  militella  Z.  (Isis  1848  S.  880),  yerschiedeu  von 
ihr  durch  den  hellblonden  Pinsel  der  Maxillartaster,  die  angenehm  gelb- 
lichgraue Grundfarbe  der  Vorderflügel  und  die  scharfen  schwarzen  Linien 
auf  denselben,  sowie  durch  die  noch  mehr  abgerundeten  Hinterflügel.  — 
Die  dünnen,  langen  Lippentaster  schienen  mir  gar  nicht  geeignet,  den 
Pinsel  der  Maxillartaster  aufzunehmen;  erst  als  ich  beobachtete,  dass  die 
flache  Stirue  eine  seichte  Vertiefung  enthält,  dass  die  langen  Haarschup- 
pen etwas  aufgerichtet  und  nach  hinten  über  gelegt  sind,  dass  die  Vorder- 
flügel in  der  Mittelzelie  eine  kahle  Längsgrube  haben,  und  auf  der  Unter- 
seite von  der  Wurzel  aus  längs  '^/g  des  Vorderrandes  mit  langen  Sciiuppen 
dicht  gepolstert  sind,  kam  ich  auf  den  Gedanken,  dass  der  Haarpinsel  doch 
vorhanden  sein  köuute,  und  durch  Abbrechen  des  einen  Lippentasters 
wurde  wirklich  ein  langer,  blonder  Haarpinsel  frei,  um  den  sich  der  Lip- 
peutaster  eng  herum  gelegt  hatte.  Das  weitere  Merkwürdige  ist,  dass 
dieser  Pinsel  nur  einfach  ist.  Es  ist  dahnr  fraglich,  ob  im  frischen  Zustande 
wie  bei  Militella  aus  jedem  Maxillartaster  2  weit  auseinander  gesperrte 
Haarpinsel  zum  Vorscheine  gekommen  wären,  um  den  Gattungsnamen  auch 
für  diese  Art  zu  rechtfertigen,  oder  ob  er  sich  von  dem  der  Gattung  Pem- 
pelia  nicht  unterscheidet  (bei  welcher  ich  ilin  übrigens  auch  schon  in  zwei 
Partien  auseinander  gehend  gesehen  habe).  Müsste  man  aber  den  Taster- 
bau für  Pempelia  und  Tetralopha  dem  Wesen  der  Saclie  nach  für  gleich 
ansehen,  so  erlaubt  doch  der  Bau  der  Fühler,  der  Beine  und  der  Flügel 
weder  Tetralopha  mit  Pempelia,  noch  mit  Oymnancyla,  Oncolabis,  oder 
Epicrocis  zu  verbinden.  Denn  die  Fühler  sind  einfach  borstenförmig,  ohne 
Krümmung  und  ohne  Schuppeuwulst  über  dem  Wurzelgliede,  und  bis  etwa 
zur  Hälfte  in  2  Reihen  borstig  gefranst,  worauf  sie  in  allmälig  abnehmen- 
der Länge  Haarfrausen  haben.  Die  Beine  mit  ihrem  ganz  einfachen  Bau 
und  ohne  Haarquasten  verbieten  die  Vereinigung  mit  Oncolabis  oder 
JEpicrocis. 

Grösse  einer  mittleren  Militella.  Rückenschild  gelblichgrau  mit  star- 
kem, schwarzgemischten  Schuppeubusche  auf  dem  Schildchen.  Oberkopf 
mit  langen,  etwas  aufwärts  und  dann  nach  hinten  gerichteten  Schuppen 
bekleidet,    welche  hinter  jeder  Fülilerwurzel    einen  längereu  Busch  bilden. 


f^i7'\  Bcilrüije  zur  Keniitiiiss  der  nordaiiwrik.  Nachtfalter.  lül 

Stirn  flach,  in  der  Mitte  der  Länge  nach  coucav  ausgehöhlt.  Taster  lang, 
dünu,  cyiiudrisch,  aufgebogen,  jeder  einen  langen,  blonden  (ob  sich  in  2 
auseinanderspreitzenden?),  Haarpinsel  des  entsprechenden  Maxillartasters 
ene  umschliessend.  Tühler  grau,  von  der  schon  angezeigten  Beschafl'en- 
heit.  Beine  weissgrau,  die  Füsse  auf  der  einen  Seite  braun,  mit  weissen 
Enden  der  Glieder;  die  Vorderschienen  und  Füsse  auffallend  weiss,  an  den 
Enden  der  Glieder  schwarz  gefleckt.  Hinterleib  gelblicligrau,  an  den 
Enden  der  Segmente  und  auf  dem  ganzen  ersten  bleich^! eiblich;  Bauch 
weisslich. 

Vorderfliigel  etwas  über  4"'  lang,  mit  stark  convexem  Vorder- 
rande. Grundfarbe  angenehm  gelblicligrau,  am  Innenrande  bis  zur  ersten 
Querlinie  mit  gröberen  und  dunkleren  Schuppen.  Von  V3  des  Vorderran- 
des geht  zur  Mitte  des  luuenrandes  eine  weisse,  auf  beiden  Seiten  tief 
schwarz  gerandete  (oder  wenn  mau  will:  eine  schwarze,  weiss  ausgefüllte 
Doppelliuie)  fast  gerade  Linie,  die  aber  gegen  den  Vorderraud  etwas  ver- 
loschen und  grau  ist.  An  sie  stösst  auf  der  der  Füigelhasis  zugewendeten 
Seite  ein  in  der  Falte  liegender,  starker,  schwarzer  Schuppenbusch.  In 
der  Mittelzelle  ist  eine  hängliche,  etwas  kahle,  nicht  leicht  zu  bemerkende 
Längsgrube,  über  deren  Vordertheil  die  helle,  schwarz  gesäumte  Querlinie 
hinweggeht.  Bis  zu  dieser  Grube  herauf  reicht  vom  Innenrande  aus  ein 
breiter,  weisser  Raum,  der  sich  einwärts  an  die  erste  Querlinie  auschliesst 
und  auswärts  ungieichmässig  und  fleckartig  mit  etwas  rauhen,  schwarzen 
Schuppen  begrenzt  wird.  Jeder  der  2  Medianaderäste,  die  vom  oberen 
Rande  dieses  weissen  Raumes  ausgehen,  bildet  eine  feine,  schwarze,  bis 
nahe  an  die  hintere  Querlinio  reichende  Linie.  Die  hintere  Querlinie  ver- 
läuft in  der  Mitte  zwischen  dem  weissen  Fleck  und  dem  Hinterrande,  ist 
wellig  gezähnt,  weisslich,  doch  nach  oben  ins  Graue,  einwärts  scharf 
schwarz  geraudet,  auswärts  von  einem  röthlichgrauen  Gewölk  begleitet, 
das  an  ihrer  schärfsten  Ecke  (bei  y^)  sich  am  meisten  verdünnt.  Die  Hin- 
terrandlinie wird  durch  tiefschwarze,  einander  fast  berührende  Strichelchea 
gebildet.    Fransen  grau,  auf  der  Endhälfte  dunkler. 

Hinterflügel  am  Vorderwinkel  stärker  abgerundet  als  bei  Militella, 
am  Innenranddrittel  bleichgelblich,  übrigens  dunkelgrau  und  reichlich  mit 
braunen,  länglichen  Schuppen  bestreut;  die  Medianader  mit  ihren  Aesten 
tritt  durch  bräunliche  Färbung  etwas  hervor.  Hiuenandlinie  dunkelbraun 
fein,  den  Analwinkel  nicht  erreichend.    Fransen  grau. 

Unterseite  der  Vorderflügcl  braungrau,  am  Innenrande  breit  bleich- 
gelblichgiau;  längs  des,  wie  bei  Militella  bis  %  der  Länge  umgebogeneu 
Vorderrandes  sitzt  ein  dicker  Polster  aus  langen,  am  Ende  erweiterten, 
blonden  Schuppen,  die  sich  einwärts  überlegen,  und  die  Längsgrube  völlig 
verdeckfeu.  —  Hinterflügel  bleichgelblichgrau,  am  Vorderrande  breit  weiss- 
lich mit  brauner  Bestäubung;  in  einiger  Entfernung  vom  Hinterrande  geht 
vom  Vorderraude    eine    bräunliche  Querliuie,    die  aber    schon  beim    ersten 


102  I'n.f.  p.c.  /.eller:  (^543) 

Aste  der  Medianader  ganz   ver.schwiiidet.  Die  Hinterrandliuie  ist  vorlian- 

den  auf   allen  Flügeln,    am    stärksten  auf  deu    vorderen,    doch    auch  liier 
etwas  verlo.scheu. 

Vaterland:  Texas  (BoU).   1   schönes  (^   im  Cambridger  Museum. 

Nephopferyx  consobrhwlla  n.  sp.  tab.  III,  fig.  22. 

Fronte  palpisque  albidis,  thorace  rufescente;  aus  ant.  elongatis,  basi 
rufescente,  ceterum  cinereis,  strigis  2  duplicatis  (priore  nebuia  nigri- 
cante  transverse  obducta)  striguiaque  venae  transversae  nigris.   ^. 

Diese  ansehnliche  Art  hat  am  meisten  mit  unserer  Pempelia  adel- 
%>hella  Aehnlichkeit,  ist  aber  durch  ihre  mit  keinem  Haarpinsel  versehenen 
Maxillartaster  geuerisch  verschieden,  ausserdem  durch  den  fast  fehlenden 
Schuppenwulst  in  der  Fühlerbiegung  und  auf  den  Vorderfliigeln  dadurch 
ausgezeichnet,  dass  die  erste  Doppellinie  fast  in  der  Mitte,  statt  vor  der- 
selben liegt,  und  die  Querader  statt  2  Punkte  einen  starken  Strich  trägt. 
Die  kleinere  jPempeZia  formosa^  die  auch  eine  gewisse  oberflächliche  Aehn- 
lichkeit mit  Consobrinella  hat,  stimmt  mit  dieser  in  der  Lage  der  Doppel- 
linie und  dem  Queraderstrich 5  sie  hat  aber  ein  lebhaferes  Roth  am  Innen- 
rande; das  schwarze  Gewölk,  das  über  die  doppelte  Querlinie  hinwegzieht, 
ist  dunkler  und  breitet  sich  vor  ihr  am  Innenrande  viel  weniger  aus,  und 
die  schwarze  Hinterrandliuie  ist  nicht  zusammenhängend,  sondern  durch 
die  Adern  in  grobe  Punkte  zerschnitten.  Keine  dieser  2  europäischen 
Arten  hat  ein  weissiiches  Ge.sicht  und  weissliche  Taster.  Beides  zeigt  die 
iiordamerikanische  Ae/>//o/i/.  (?)  basilaris.  Bei  dieser  sind  aber  Rücken- 
schild und  ßasalteld  der  Vorderflügel  röthlichweiss,  letzteres  am  Innen- 
rande mit  groben,  schwarzen  Schuppen  bekleidet;  die  erste  Querlinie 
erreicht  nicht  den  Vorderrand,  die  2.  ist  ganz  verbiasst,  sägezähnig  und 
weiter  von  der  ersten  entfernt.  Der  Hinterrand  ist  nur  mit  einigen  Punk- 
ten, die  Querader  statt  des  Querstriches  mit  2  verloschenen  Punkten  be- 
zeichnet; die  Hinterflügel  sind  heller  und  durchsichtig.  —  Nephopt.  rhe- 
nella^  neben  welche  Consobrinella  voriäuiig  gestellt  werden  mag,  hat  nur 
durch  die  röthliche  Vorderflügelbasis  eine  entfernte  Aehnlichkeit  mit  ihr. 
Bei  Rhenella  ist  der  Fühlerknoten  stark,  Kopf-  und  Rückenschild  dunkel- 
grau; die  beiden  Düppellinien  stehen  sehr  weit  auseinander;  die  Quer- 
ader hat  2  Punkte,  die  Hint(^rrandlinie  ist  gewöhnlich   in  Punkte  aufgelöst. 

Grösse  einer  grossen  Neph.  rhenella.  Rückenschild  und  Hinterkopf 
röthlich.  Gesicht  weisslich.  Taster  weisslich,  von  doppelter  Kopflänge, 
durch  die  Bekleidung  stark  verdickt,  zusammengedrückt  und  aufgebogen; 
zweites  Glied,  ausser  an  der  Wurzel,  auswendig  dunkelgrau  bestäubt; 
Endglied  kaum  halb  so  lang,  glattschuppig,  etwas  plump,  aufgerichtet, 
und  fast  eine  Gabel  mit  dem  Ende  des  vorhergehenden  Gliedes  bildend, 
Maxillartaster  an  der  Stirne  anliegend,  länger  als  das  3.  Lippentasterglied, 


/'5491  Bfitrase  zur  Kenntniss  iler  nonlnmcrik.  NarliU'allor.  -j  r\o 

keulenförmig',  grau,  dunkler  bestäubt.  —  Fühler  mit  hellröthlicl)em,  vorn 
weissem  Wurzelgliede;  Geissei  bräunlich,  kaum  pubescirend,  über  dem 
Wurzelgliede  etwas  gebogen  und  flachgedrückt  und  auf  dem  Rücken  tief 
schwarz  beschuppt,  aber  ohne  Schuppenbusch.  —  Beine  hellgrau,  die  vor- 
deren auf  der  Lichtseite  gebräunt;  die  Mittelschieueu  flachgedrückt  und 
bei  V4  mit  schwarzem  Bändchen,  die  Hinterschienen  noch  breiter,  flach  mit 
2  breiten,  schwärzlichen  Bändern,  alle  Füsse  schwärzlich  mit  Weissgrauen 
Enden  der  Glieder.  Hinterleib  an  der  Wurzel  der  Segmente  braunorau 
auch  am  Bauche,  sonst  bleich  ochergelb. 

Vorderflügel  6"'  lang,  schmal,  nach  hinten  schwacli  erweitert,  am 
Vorderraude  hinter  der  Mitte  etwas  convexer  als  bei  Khenella.  Grund- 
fai-be  am  Basalviertel  hellroth,  am  Vorderraude  weisslicher,  von  da  ab 
grau.  Die  beiden  Querliuien  schwarz,  doppelt;  die  erste  fast  in  der  Flü- 
gelmitte, oberwärts  etwas  nach  innen  geneigt,  mehrere  Winkel  bildend, 
am  unteren  Drittel  weisslich  ausgefüllt;  am  oberen  Ende  ist  die  Ausfüllung 
durch  die  schwärzliche  Wolke  verdunkelt,  welche  vom  Inneurande  aus 
schräg  über  sie  hinwegzieht;  diese  Wolke  ist  am  Innenrande  durch  die 
Doppellinie  und  das  röthliche  Basalfeld,  dessen  Breite  sie  hat,  begrenzt. 
Die  2.  Doppelliiiie,  von  keinem  Schatten  begleitet  und  nur  grau  ausge- 
füllt, zieht  fast  mitten  zwischen  dem  schwarzen  Strich  der  Querader  und 
dem  Hinterrande  und  endigt  am  Innenwinkel;  sie  ist  etwas  gezähnelt 
und  bildet  bei  V3  einen  einspringenden  Winkel.  Das  Mittelfeld,  am  Dorsal- 
drittel hell,  zeigt  auf  der  weisslichen  Subdorsalader  einen  schwarzen 
Längsstrich  und  den  Raum  darüber  bis  zur  Falte  hellröthlich.  Unterhalb 
des  Queraderstriches  haben  die  3  Aeste  der  Medianader  schwarze  Anfänge. 
Die  Hinterrandlinie  ist  stark,  ununterbrochen,  tief  schwarz,  erreicht  aber 
nicht  die  Flügelspitze  und  verdünnt  sich  zum  Innenwinkel.  Fransen 
hellgrau,  mit  dunkler  Schattenlinie  hinter  der  gelblichen   Wurzel. 

Hinterflügel  etwas  durchscheinend,  bleichgelblich,  am  Vorderrande 
und  in  der  Spitze  graubräunlich  angelaufen.  Die  braune  Hinterrandlinie 
verschwindet  weit  vor  dem  Analwinkel.  Fransen  grauweisslich,  sonst  wie 
an  den  Vorderflügeln. 

Unterseite  der  Vorderflügel  dunkelgrau  mit  schwarzer  Hinterrand- 
linie und  verloschener,  hinterer  Doppelliuie,  die  nur  am  Vorderraude 
stärker  ausgedrückt  ist.  Hinterflügel  heller,  als  auf  der  Oberseite,  am 
Vorderrande  schmal  gebräunt  und  gegen  die  Spitze  mit  dem  Anfange  eines 
bald   verschwindenden,  braunen  Querstreifens. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  1    (^  im  Cambridger  Museum 

Anmerkung.  Von  der  oben  erwähnten,  schönen,  neuen  A'e/^/i.  (?) 
basilai'is  (Taf.  III,  Fig.  23)  besitze  ich  nur  1  ^i  so  dass  ich  über  die 
Gattung  in  Uugewissheit  bin,  und  eine  vollständige  Beschreibung  unter- 
lasse. Ihre  hauptsächlichen  Verschiedenheiten  von  ConsobrineUa  sind  ange- 
geben.    Da    sie    keiner   sehr    veränderlichen  Art  anzugeliören    scheint,    so 

14 


104  hvr.  1'.  C.Zell  or:  (55O) 

wird  sie  bei  ilirer  ausgezeicbneten  FJirbuiig'  wobl  uicbt  scbwer  zu  erkennen 
sein.  Ihr  Fliigelbau  ist  nicht  sehr  von  dem  der  Consobrinella  abweichend, 
Rückenscbild  und  Hinterkopf  blass  ochergelb;  Stirn  weisslich,  wie  das 
Wurzelglied  und  das  unterste  Drittel  der  Fühler.  Taster  kürzer  als  bei 
Consobrinella^  weisslich,  auswärts  grau  bestäubt;  Endglied  sehr  kurz,  doch 
hervorstehend.  Mittelschienen  flach,  weisslich  mit  schwarzem  Fleck  bei 
y^,  Hinterschieneu  weniger  flachgedrückt,  weissgrau  mit  2  schwärzlichen 
Flecken.  —  Vorderflügel  im  Wurzelfelde  wie  das  Rückenscbild  gefärbt,  am 
Innenrande  tief  schwarzbraun  beschuppt.  Die  erste  fast  senkrechte,  weiss- 
liche  Querlinie  hört  weit  vor  dem  Vorderrande  auf,  und  ist  zweimal  win- 
kelig gebrochen*,  sie  wird  auf  der  Basalseite  breit  (doch  lange  nicht  so 
breit,  wie  bei  Consobrinella'),  auf  der  Aussenseite  schmal  schwarz  geran- 
det,  welche  Farbe  sich  oberlialb  bis  zum  Vorderrande  fortsetzt.  Die  2 
Mittelpunkte  sind  weit  getrennt  und  sehr  verloschen.  Die  2.  Querlinie  steht 
sehr  weit  von  der  ersten  ab,  ist  dem  Hinterrande  ungefähr  parallel  und 
sehr  verloschen,  gezähneU,  auf  der  Basalseite  in  jeder  Auszähuung  mit 
einem  schwärzlichen  Punkte  auf  der  Aussenseite  von  einem  schwachen 
dunkler  grauen  Schatten  begleitet,  der  sich  über  dem  Innenwinkel  in 
einen  rothlichochergelbeu  Fleck  verwandelt.  Am  Hinterrande  liegen  einige 
schwarze,  weit  getrennte  Punkte,  die  auf  der  einfarbig  grauen  Unterseite 
fast  nicht  zu  erkennen   sind. 

Vaterlnnd:  Massachusetts,  wo  Burgess  das  schöne  Exemplar  am 
8.  Juli  fing. 

Xophodia  BolUi  n.  sp.  Tab.  III,  flg.  21  a,  b. 

Robusta,    anteunis   breviter  pectinatis,    thorace    griseo,    postice  nigro;    alis 

ant.  elongatis,  ciuereis,  antice  albis,  strigis  2  nigris  (priore  semel  acute 

fracta,    posteriore    geminata    serrato-angulata),    strigula  venae  trans- 

versae  nigra  infra  incrassata;    posterioribus    albis,    in  disco  opalizanti- 

V    bus.  ^  V. 

Eine  der  allergrössteu  Phi/cicleen^  von  einer  gewissen  Aehnlicbkeit 
mit  Convolutella^  ausgezeichnet  durch  verdickte  Taster  und  wulstige,  hinten 
aufgeblähte  Beschuppung  der  Schulterdecken. 

Kopf  braungrau,  hinten  hell.  Fühler  bräunlich,  auf  dem  Rücken 
weisslich  heschuppt,  mit  kurzen,  getlrängten,  allmälig  an  Länge  abneh- 
menden Kammzälinen,  die  beim  ^  nur  die  halbe  Länge  haben,  aber  wie 
beim  (^  am  Ende  der  Fühler  in  Zähncheu  übergehen;  das  dicke  Wurzel- 
glied reicht  bis  nahe  an  den  Rand  des  Hinterkopfes,  und  der  schwer  auf- 
zufindende Ocellus  steht  dicht  an  der  Fühlerwurzel.  Die  rauhschuppigen, 
brauugrauen,  dicken,  zusammengedrückten  Taster  sind  kürzer,  als  das 
Rückenschild;  die  Schuppen  des  ersten  Gliedes  liängen  nach  unten  busch- 
förmig  verlängert,    die  des  2.,  längereu  bilden  gleichfalls   einen  Busch  am 


r551')  Btiitrage  zur  Kcmitiiiss  tlcr  imnlamcrik.  Narhiraltcr.  aq^ 

Ende;  das  3.,  weit  kürzere,  ragt  vorn  horizontal,  verdickt  und  abg'estunipft 
liervor.  Die  Maxillartaster  sind  kurz,  zusaninieuged rückt,  locker  bescliuppt, 
oben  etwas  weisslich  bestäubt,  oberhalb  des  zweiten  Gliedes  der  Lippen- 
taster an  der  Stirue  liegend.  Säugrüssel  liorng'.'lb,  obenauf  weissgrau  be- 
scliuppt.  —  Rückenschild  dick  und  kräftig,  oben  mit  dunkelbraungraueu 
Schuppen  dicht  bekleidet,  auf  dem  Schildchen  mit  2  schwarzen,  in  eiuan- 
derfliessendeu,  lockeren  Schuppenwülsten;  die  starken,  hinten  lang-  und 
lockerschuppigen  Schulterdecken  sind  vor  dem  hellgrauen  Ende  bandartig 
schwarz.  Brust  dicht  weiss  schuppenhaarig.  Die  kräftigen  Beine  mit 
dunkelbraunen  Eüssen  sind  auf  der  Aussenseite  weiss,  die  Mittelschienen 
vor  der  Spitze,  die  Hinterschienen  über  der  Basis  mit  einem  schwarzen 
Bändchen  geziert;  die  letzteren  sind  kurz,  auf  dem  Rücken,  vor  dem  Au- 
faiige  des  Bändohens  mit  einem  Haarschuppenbusch;  die  Sporen  braun.  — 
Hinterleib  dick,  weit  über  die  Hiuterflügel  hinausreicheud,  etwas  flach, 
hellgelblichgrau,  an  der  Wurzel  des  2.  Segmentes  schwarz;  Bauch  braun- 
grau, gegen  die  Wurzel  hin  schwärzlich. 

Vorderflügel  9,  -bei  dem  wohl  meistens  grösseren  ^,  bis  10'"  lang, 
gestreckt,  nach  liinteu  sanft  erweitert,  am  Hinterraude  gegen  den  Innen- 
winkel sehr  couvex.  Grundfarbe  au  der  schmäleren  Costalliälfte  weiss,  an 
der  breitereu  Dorsalhälfte  mehr  oder  weniger  dunkel  staubgrau,  welche 
Farben  sich  nicht  scharf  scheiden.  Die  Zeichnungen  sind  schwarz  und 
scharf.  Die  erste,  feine  Querlinie  entspringt  bei  V^  des  Vorderrandes,  und 
geht  gerade  und  sehr  schräg  bis  zur  Falte,  von  wo  sie  unter  einem  spitzen 
Winkel  in  concavem  Bogen  nach  dem  Innenrande  zieht;  einwärts  ist  sie 
weisslich  gesäumt,  und  diese  Einfassung  von  einer  schattenartigen  Linie 
begrenzt.  Auf  der  Querader  ist  ein  dicker,  unten  verdickter,  selbst  kegel- 
förmiger Strich.  Die  hintere  Querlinie,  mitten  zwischen  dem  Querader- 
striche und  dem  Hinterraude,  ist  feiu,  scharf  sägeartig,  und  erst  auf  der 
Höhe  des  Queraderstriches,  dann  in  der  Falte  einwärts  winkelig;  sie  wird 
hinter  einer  Weisslichen  Einfassung  von  einer  mehr  verflosseneu,  schwärz- 
licheu  Linie  begleitet;  letztere  nähert  sich  gegen  den  Vorderrand  der 
Hauptlinie,  und  hier  wird  sie  selbst  dunkler  Sfhwarz.  Den  Hiuterrand 
umzieht  eine  Reihe  starker,  schwarzer  Punkte,  die  am  luuenrande  mehr 
zu  kurzen  Linien  werden,  und  bei  einem  (^  grossteutheils  zu  einer  Raud- 
liuie  zusammenfliessen.    Fransen  grau.  

Hiuterflügel  wie  bei  Convolutella  gegen  die  Spitze  verlängert,  weiss, 
im  Mittelraume  opalisireud,  am  Vorderrande  und  gegen  die  Spitze  ge- 
bräunt; die  bräunliche,  mehr  oder  weniger  deutliche  Hiuterrandliuie  ver- 
schwindet vor  dem  Aualwinkel. 

Unterseite  der  Vorderflügel  braungrau,  gegen  die  Wurzel  heller; 
ein  vom  Vorderraude  vor  der  Spitze  herabgehender  Strich  und  die  Hiuter- 
randliuie sind  dankelbraun.  Hinterflügel  weiss,  längs  des  Vorderrandes 
mit  bräunlichem  Schatten;  beim    ^    wie  auf  der  Oberseite. 

14* 


106  Prof.  p.c.  Zell  er:  (-550) 

Vaterland:  Texas;  beide  Geschlechter,  die  mau  nach  ihrer  Uurei-- 
selirtheit  für  gezogene  halten  sollte,  wurden  nach  Hageu's  Notizen  von 
Boll  im  August  und  September  am  Köder  iu  Mehrzahl  gefangen. 


Gen.  Anerastia. 

Au  liierherg-ehörigen  Arten  scheint  Nordamerika  durchaus  uicht  arm 
zu  sein;  ich  habe  eiue  Anzahl  Anerastien  vou  Beifrage  erhalten,  die 
sicher  zu  mehreren  Arten  gehören,  leider  aber  alle  kläglich  abgeflogen 
sind,  so  dass  ich  sie  iiothweudig  übergehen  muss.  Sichere  Arten,  die  sich 
kenntlich  macheu  lassen,  sind  folgende: 

1.  An.  tetrtidella  n.  sp. 

Alis  ant.  angustis,  ochraceo-griseis,    vitta  costali  postice  angustata    albida, 
venis  omnibus   longitudinalibus  albidis,  nigricauti-raargiuatis.   (^   ^. 

Iu  der  Grösse  veränderlich,  kleiner  als  die  südeuropäische  Vulnera- 
tella^  das  (^  meistens  viel  grösser,  als  das  ^.  Sie  ist  au  der  weisslicheu, 
gegen  die  Spitze  zwischen  den  Adern  etwas  gTau  bestäubten  Costalstrieme, 
vorzüglich  aber  an  den  dünnen,  weisslicheu,  braunschuppig  gesäumten 
Adern  zu  erkennen.  Da  auch  bei  der  ostindischen  Sceletella  die  Adern 
sehr  deutlich  und  fein  hervortreten,  so  sei  hier  nur  erwähnt,  dass  diese  zu 
den  grössteu  Arten  der  Gattung  gehört,  eine  blassrothe  Grundfarbe  hat,  in 
welcher  die  Adern  iu  noch  weit  höherem  Grade  sichtbar  sind,  und  einer 
Costalstrieme  gänzlich  entbehrt.  Bei  unserer  L/Otella,  die  erheblich  grös- 
ser als  Tetradella  ist,  bilden  die  brauu  bestäubten  Adern  gröbere  und 
weniger  weisse  Linien. 

Kopf-  und  Rückeuschild  bleich  ocliergelb.  Stirnkegel  kurz  und  zu- 
geruudet.  (^  Fühler  gekerbt,  pubescireud,  bleich  ochergelb.  Taster  von 
mehr  als  Rückenschildslänge,  horizontal  vorg'estreckt,  allmälig  zugespitzt, 
einwärts  bleichgelblich,  auswärts  grau,  am  unteren  Drittel  mit  einer  recht 
abstechenden,  weissen,  von  der  Wurzel  bis  zum  Ende  des  2.  Gliedes 
reichenden  Strieme.  Saugrüssel  auf  dem  Rücken  weisslich  beschuppt. 
Schulterdeckeu  ein  wenig  dunkler  als  das  Rückeuschild.  Beine  blass  grau- 
ochergelb,  mit  hellereu  Füssen,  die  vorderen  auf  der  Lichtseite  gebräunt, 
die  Hiuterschieueu  zusammengedrückt.  Hinterleib  obenauf  ochergelb,  am 
Bauche  weisslich.    Der  Legestachel  steht  nur  wenig  hervor. 

Vorderflügel  4 — SVj'"  lang,  gestreckt,  nach  hinten  schwach  erwei- 
tert, mit  schwach  convexem  Vorderrande,  abgerundeter  Spitze  und  sehr 
cüuvexera  Hinterraude.  Grundfarbe  hell  ochergelblichgrau,  im  Dorsalraume 
bis  zur  Falte  reiuer,  bla.ss  ocherfarbig.  Der  Vorderraud  wird  bis  zur  Snb- 
costalader  von  einer  nach  hinten  etwas  verdünnten,  weisslicheu  Strieme 
eingenommen,  die  gegen  die  Spitze  zwischen   deu  Adern  mehr  oder  weui- 


r553")  Beiti'äge  zur  Keiiiitiiiss  liei-  iiurdiimcnk.  A'aclitlalti^r.  107 

gev  deutlich  graubestäubt,  und  auf  dem  Vorderrande  selbst  au  der  Schul- 
ter mit  einer  kurzen,  braunen  Linie  gezeichnet  ist;  sie  hat  gegen  die 
Flügelfläche  keine  dunklere  Einfassung.  Alle  in  den  Hinterrand  mündenden 
Adern,  sowie  eine  Linie  in  der  Falte,  sind  weiss  und  zu  beiden  Seiten  mit 
schwarzbraunen,  zerstreuten  Schuppen  gesäumt;  die  Medianader  bildet 
die  stärkste  weisse  Ader,  ist,  ausser  an  ihren  Aesten,  nicht  braun  ge- 
säumt, und  erreicht  nicht  als  weisse  Linie  die  Flügelbasis,  sondern  hört 
verdünnt  beim  Anfange  des  2.  Viertels  der  Länge  auf.  Ebenso  reicht  auch 
die  weisse  Färbung  der  Subdorsalader  nicht  bis  zur  Wurzel.  (Bei  den 
meisten  B  e  1fr  age'schen  Exemplaren  sind  die  schwärzlichen  Schuppen 
ganz  abgeflogen,  und  auch  die  weissen,  abgeriebenen  Adern  wenig  sicht- 
bar, und  nur  unter  der  Lupe  zu  erkennen.  Die  breiten  Fransen  sind  grau 
und  dunkel  bestäubt). 

Hinterflügel  bleichgelblich,  in  der  Spitze  in  grösserer  oder  geringerer 
Ausdehnung  schwach  grauschattig;  die  Hiuterrandlinie  blassbräuulicli. 

Unterseite  der  Vorderflügel  bräunlichgrau,  mit  dünner,  gelblicher 
Costallinie,  die  nicht  bis  zur  Basis  reicht. 

Vaterland:  Texas  (Boll,  Beifrage).  Mehrere  (S  und  §  fing  Bei- 
frage in  der  ersten  Hälfte  des  Juni,  2   §   am  8.  und  9.  Juli. 

2.  A/ier.  glareosella  n.  sp. 

Alis  ant.  minus  elongatis,  caesio-griseis,  ubique  squamis  fuscesceutibus  ad- 
spersis,  vitta  costali  lata  albida,  postice  sensim  magis  dilatata.   ^, 

Nur  1  §,  aber  so  abweichend  von  den  anderen  nahestehenden,  dass 
ich  es  zu  beschreiben  wagen  darf.  Die  Flügel  sind  kürzer  als  bei  den 
anderen  Anerastien,  die  vorderen  am  Vorderrande  merklich  convex;  ihre 
weissliche  Vorderraudstrieme  ist  aufi'allend  breit,  nach  liinten  sogar  erwei- 
tert, einwärts  ohne  scharfe  Begrenzung,  und  wie  die  ganze  Fläche  mit 
biäunlichen  Stäubchen  bestreut. 

Kopf  und  Rückenschild  grau,  die  Schulterdecken,  sowie  die  Aussen- 
seite  der  Taster  schiefergrau.  (Der  Stirnkegel  ist  abgerieben).  Die  Taster 
haben  die  Länge  des  Rückenschildes,  und  sind  horizontal  vorgestreckt, 
zugespitzt,  wie  die  Fühler  hell  gelblichgrau,  am  Wurzelgliede  und  unter- 
wärts weiss.  Saug-rüssel  sehr  versteckt.  Beine  gelblichstaubgrau.  Hinter- 
leib ochergelb  mit  hellerem  Bauche  und  eingezogenem   Legestachel. 

Vorderflügel  fast  4"'  lang,  kürzer  als  gewöhnlich  im  Genus  (wie  bei 
Ematheudes 'pihnctella^  mit  gleichförmig  sanft  convexem  Vorderrande,  zuge- 
rundeter Spitze  und  convexem,  in  den  abgerundeten  Innenwinkel  überge- 
hendem Hinterrande.  Grundfarbe  violettlichgrau,  am  dunkelsten  über  der 
Falte  als  Einfassung  der  Vorderrandstrieme  von  der  Wurzel  aus.  Die  sehr 
breite,  weissliche  Vorderraudstrieme,  die  nur  von  der  AVurzel  aus  gegen 
die  Grundfarbe  scharf  absticht,  wird  allmälig  breiter,  und  erreicht  iu  dop- 


108  ITol.  l'.C.  ZelNT  (554-) 

pelter  Breite,  die  fast  die  halbe  Flügelbreite  einnimmt,  den  Hiiiterraud. 
Sie  sowohl,  wie  die  übrige  Fläche  ist  mit  bräuullcheu  Schuppen  bestreut, 
besonders  reichlich  nach  hinten.  Die  Adern  treten  gar  nicht  hervor;  auch 
ist  nirgends  ein  Punkt  oder  Fleck  vorhanden.    Fransen  grau. 

Hinterfliigel  mit  ziemlich  stumpfer  Spitze,  gelbweisslich,  etwas  durch- 
sclieinend. 

Unterseite  der  Vorderflügel  bräunlichgrau,  ohne  helle  Ränder.  Hin- 
terfliigel etwas  grau,  besonders  am  Vordurrande. 

Vaterland:  Texas,  wo  Beifrage  mein  Exemplar  am  15.  August  ge- 
fangen hat. 

Anmerkung.  Zwei  viel  kleinere  O  mit  spitzeren  HinterfUigeln, 
von  Beifrage  im  August  gefangen,  und  ein  ebenso  kleines  (^  mit  abge- 
rundeter Hinterflügelspitze,  haben  gleichfalls  eine  sehr  breite  Costalstrieme 
der  Vorderflügel,  sind  aber  durch  die  unglückliche  Belfr age'sche  Fang- 
niethode  so  beschädigt,  dass  sich  von  ihnen  nur  sagen  lässt,  dass  sie,  wenu 
nicht  zu  3,  doch  bestimmt  zu  2  verschiedenen  Arten  gehören,  vou  denen 
keine  mit  Glareosella  zusammenfällt. 

3.  Anei\  binotellu  u.  sp. 

Alis  ant.  angustis,  pallide  ochraceo-griseis,  vitta  costali  postiee  coarctata 
albida,  punctis  2  fuscis  venae  subdorsalis,  altero  ante  medium,  altt  ro 
ante  angulum  dorsalem.   (^ . 

Auch  diese  kleine  Art  wage  ich  nach  einem  Belf rage"'schen 
Exemplare  aufzustellen,  weil  die  2  dunkelbraunen  Punkte  auf  der  Dorsal- 
adei-  der  Vorderflügel  so  auffallend  sind,  dass  sie  darau  wohl  stets  zu 
erkennen  sein  wird. 

Kopf  und  Rückenschild  bleicji  ochergelb.  Taster  etwas  kürzer  als 
das  Rückenschild,  etwas  dick,  mit  abgestumpftem  Endgliede,  innen  gelb- 
lichweiss,  aussen  gelbbraun,  nur  ganz  an  der  Wurzel  weisslich.  Maxillar- 
taster  sehr  fein,  kurz,  aufliegend.  Fühler  borstenfürmig,  über  dem  Wui'zel- 
gliede  ein  wenig  gebogen.  Letzteres  gelbbraun,  mit  weissem  Längsstrich 
am  Rande.  Beine  bleich  ochergelb.  Hinterleib  ochergelb;  Afterbusch 
hell,  zwei  länglichrunde  Oenitalklappen  enthaltend. 

Vorderflügel  3'"  laug,  schmal,  nach  hinten  schwach  erweitert,  mit 
abgerundeter  Spitze  und  convexeni  Hinterrande,  der  in  den  gerundeteu 
Innenwinkel  übergeht.  Grundfarbe  bleich  ochergelb,  in  der  Falte  iu  eiuem 
Läugsstreifen  und  in  einer  von  der  Querader  bis  zum  Hinterrande  gezo- 
genen Linie,  wenn  auch  nicht  besonders  hervortretend,  am  reinsten.  Am 
Vorderrande  zieht  eine  ziemlich  breite,  gelblichweisse  Strieme,  die  sich  von 
der  Querader  an  verengt,  uud  spitz  vor  der  Flügelspitze  endigt,  einwärts 
aber  nirgends  dunkel  gesäumt  ist.     Die  Subdorsaiader  trägt  vor  der  Hälfte 


r^l^^"^  npitriige  xtir  Kemitniss  der  mirilamerik.  Nachiralli'r.  109 

und  diclit  vor  dem  Innenwinkel  je  einen  starken,  auffallenden,  schwarz- 
braunen Punkt.  Oberhalb  des  letzteren  ist  der  Fliigelraum  auch  am  Ende 
der  Costalstrieme,  mit  eiin'g-en  feinen,  braunen  Stäubchen  bis  zum  Hinter- 
rande bestreut.    Fransen  hellgrau. 

Hinterflügel  bleich,  weisslichgelb,  etwas  glänzend,  ohne  dunklere 
Einfassung. 

Unterseite  der  Vorderflügel  hell  lehmgelblicligrau,  seidenglilnzend. 

Vaterland:  Texas.     Beifrage  fing  das  Exemplar  am   12.  Juli. 

4.  Aner.  haematica  u.  sp. 

Palpis  collariqiie  sordide  sanguineis,  alis  ant.  elongatis,  postice  senslm 
dilatatis,  fuscescenti-sanguiiieis,  dorso  pallide  ochraceo,  vitta  costali 
exalbida,  postice  acurainata,  iuterius  fusco-marginata.   (j'^- 

Grösser  als  die  vorigen,  kenntlich  an  der  hell  blutrothen  am  lunen- 
rande  gelblichen  Grundfarbe  der  Vorderfiügel  und  an  der  nach  hinten  zu- 
gespitzten, gelblichweissen,  einwärts  gerandeten  Vorderrandstrieme.  (Doch 
gibt  es  sicher  noch  mehrere  ähnliche  Arten,  s.  die  Anmerkung.) 

Kopf  mit  ganz  kurzem,  abgernndetem  Stirnkegel,  ochergelhlich, 
Taster  etwas  kürzer  als  das  Rückenschild,  etwas  dick,  zusammengedrückt, 
mit  dünnerem,  fast  spitzem  Endgliede,  auf  der  Aussenseite  mehr  oder 
weiliger  dunkel  schmutzig  blutroth,  an  der  Wurzel  in  veränderlicher  Länge 
hellgelblich,  auf  der  Innenseite  gelblich.  Saugrüssel  vorhanden,  aber  sehr 
klein  und  versteckt.  Fühler  hellgelblich,  pubescirend  gefranst,  über  dem 
"Wurzelgliede  auf  dem  Rücken  etwas  ausgehöhlt  und  rauh.  Kragen  an 
der  Seite  röthlich;  Rückeuschild  hell  ochergelb.  Beine  schiefergrau-,  Hin- 
terschienen zusammengedrückt,  auf  dem  Rücken  mit  einem  Ha:irschuppen- 
kamme.  Hinterleib  ochergelblich,  auf  der  Hinterhälfte  grau,  am  Bauche 
noch  dunkler;  Afterbusch   hell;  Legestachel  stark,  kurz,  hervorstehend. 

Vorderflügel  (^  ^Vt,  ?  4— SVV"  lang,  schmal,  nach  hinten  erweitert, 
mit  abgerundeter  Spitze  und  convexem  Hinterrande,  hell  blutroth,  mehr 
oder  weniger  rein,  gegen  den  breit  hell  ochergelben  Innenrand  hin  etwas 
blässer.  Am  Vorderraude  ist  eine  ziemlich  breite,  weisslichgelbe  Strieme, 
die  sich  allmälig  scharf  zuspitzt,  und  in  den  bräunlichen  Costalfransen  vor 
der  Flügelspitze  endigt;  sie  ist  einwärts  in  gerader  Linie  scharf  schwarz- 
braun, schmal  gesäumt,  und  dieser  Saum  bildet  eben  in  seiner  etwas  ver- 
dickten Fortsetzung  die  dunkle  Stelle  in  den  Costalfransen  hinter  der 
Spitze  der  Strieme.  Die  Schulter  ist  in  einer  kurzen  Linie,  von  veränder- 
licher Deutliclikeit  schwarzbraun.  Die  Fläche  der  Flügel  hat  keine  stär- 
keren dunklen  Punkte.    Fransen  gelblichgrau. 

Hinterflügel  mit  hervortretender  Spitze,  hellgrau,  in  der  Flügelspitze 
verdunkelt;  Fransen  heller,  als  an  den  Vorderflügeln,  stark  abstechend 
gegen  die  Flügelfarbe. 


110  Prof,  p.c.  Zellor:  (556~) 

Untei'seite  der  Vorderflüg-el  grau,  in  der  Mittelzclle  aiu  dunkelsten, 
mit  etwas  heller  durchscheinender  Costalstrieiue.  Hinterfiügel  längs  des 
Vorderrandes  verdunkelt. 

Diese    Art    erhielt    ich    mit    der    Benennung    Ilithyia    enrnea   von 

New  York  und  aus  Massachusetts;  1  <^  und  1  ^  find  Burgess  bei  Beverly 
am  27.  Juni. 

Anmerkung  1.  Ein  grösseres,  schönes  (^,  von  Packard  wahr- 
scheinlich aus  Massachusetts  erhalten,  ist  der  Maematica  ganz  gleich,  hat 
aber  dünnere,  längere,  anscheinend  unversehrte  Taster  von  bleichgelber 
Farbe  am  2.  Gliede  auswärts  mit  braunem  Längsstreif  bis  ans  Ende.  Die 
Costalstrieme  ist  ziemlich  reichlich  mit  braunen  Stäubchen  bestreut,  und 
die  schwarze  Einfassung  derselben  ist  am  Ende  stärker  erweitert.  —  Fer- 
ner habe  ich  aus  Texas  von  Beifrage  ein  am  20.  Mai  gefangenes  (^  und 
ein  sehr  kleines  Pärchen  vom  15.  und  25.  August,  die  zu  2  besonderen 
Arten  zu  gehören  scheinen,  welche  sich  von  Haematica  durch  kürzere 
Taster  unterscheiden,  sich  aber  wegen  ihrer  unvollkommenen  Conservatiou 
nicht  beschreiben  lassen. 

Anmerkung  2.  Ich  mache  noch  auf  beschriebene  Arten  unter  den 
Anerastien  mit  ähnlicher  Färbung  und  Zeichnung  aufmerksam:  Lotriceila 
und  Deliqueüa  iu  Brasilien,  Sabuletella  im  südlichen  Africa,  Opificella  und 
Laterculella  in  Ostindien,  die  wohl  alle  noch  mit  reichlicherem  Materiale 
zu  untersuchen  und  fester  zu  umgrenzen  sind. —  In  anderen  Phycideengat- 
tungeu  sind  gleichfalls  der  Haematica  ähnliche  Färbungen  bekannt.  Ab- 
gesehen von  der  Y a^rietät  Sa^iguinella  H.  Fig.  05  dur  I*etJipclt'a  carnella 
L.,  gibt  es  deren  3  in  der  Gattung  yl/ye/o/*  aus  dem  südöstlichen  Europa, 
über  die  ich  hier  etwas  sagen  zu  müssen  glaube.  Die  kleine  Myel.  (leset'' 
ficolfi  Stdgr.  (mit  Stheiliger  Medianader  der  Hinterflügel)  ist  wegen  ihrer 
graurothen  Vorderflügel  mit  einwärts  nicht  scharf  begrenzter  Costalstrieme 
der  Haematica  etwas  weniger  ähnlich,  als  die  grössere  Jlt/el.  albicosta 
Stdgr.,  bei  welcher  die  Strieme  durch  dunkles,  streifenartiges  Braun  von 
der  röthlichgrauen  Flügelfläche  geschieden  ist  (die  Strieme  ist  schmal  und 
verschmälert  sich  gegen  ilir  Ende,  welches  die  Flügelspitze  nicht  völlig 
erreicht.  Das  Rückenschild  ist  ganz  einfarbig  rothgrau,  der  Kopf  etwas 
heller,  im  Gesichte  und  in  einer  sehr  feinen  Linie  des  oberen  Augenrandes 
gelblichweiss.  Die  Taster  von  doppelter  Kopflänge  sind  fast  gerade,  ziem- 
lich stark  behaart,  stark  zustimmeugedrückt,  mit  kurzem,  kegelförmigen, 
glatten  Endgliede;  hell  röthlichgrau,  auf  der  Innenseite  bleichgelb.  Saug- 
rüssel stark,  gelblichweiss  beschuppt.  Fühler  in  beiden  Gesclilechtera 
borstenförmig,  beim  (^  mikroskopisch  pubescirend,  hellbräunlich.  Die  Me- 
dianader ist  Stheilig). 

Ihr  nahe  steht: 


(557)  Ri'itrnfffi  zur  ICi'Untniss  ilrr  nonlamorik.  Narliif;ii(pr  i  «  4 

Myel.  ciliatella  u.  sp.  aus  Sarepta. 

Autennis  c?  pubesceiiti-ciliatis,  tliorace  rubescenti  alboque  mixto-  alis 
ant.  angustis,  cinereo-rubris,  vitta  costali  alba,  ante  alae  apicem  acu- 
minata,  dorsi  liiiea  basali  angusta  alba;  posterioribus  albis,  vena  me- 
diana trifida.   (^ . 

Von  der  Grösse  der  Alhicosta.,  von  dieser  durch  die  angenehm  grau- 
röthliche  Grundfarbe  der  Vorderflügel  und  die  ganz  weissen  Hinterflügel, 
Yorzüglich  aber  durch  die  sehr  merklich  gefransten  <^  Fühler  leicht  und 
sicher  zu  unterscheiden.  —  Rückenschild  hellroth,  am  vorderen  Ausseii- 
raude  der  Schulterdecken  und  unter  der  Mitte  des  rothen  Halskragens 
weiss.  Kopf  röthlichweiss;  der  obere  Augenrand  mit  reinweisser  Linie  um- 
zogen. Taster  von  iVjmaliger  Länge  des  Kopfes,  etwas  aufgebogen,  zu- 
sammengedrückt, reichlich  behaart,  weisslich,  auswärts  röthlich,  docli  mit 
weisslichen  Haaren  an  der  Unterseite;  das  glatte  Endglied  ganz  klein, 
knospenförmig  kaum  aus  den  Schuppen  des  2.  Gliedes  hervorragend.  Saug- 
rüssel stark,  auf  dem  Rücken  weisslich  beschuppt.  Fühler  borstenförmig*, 
heilbräunlich,  mit  zarten  Haaren,  von  ansehnlicher  Länge,  die  aber  all- 
mälig  kürzer  werden,  und  das  Fühlerende  nicht  erreichen,  in  2  Reihen 
gefranst;  Wurzelglied,  stark,  weisslich,  auf  der  Rückenseite  röthlich.  Beine 
rothgrau  bestäubt;  Hinterschieueu  ziemlich  dünn,  auswärts  schwach  grau 
bestäubt;  Hinterfüsse  gegen  das  Ende  dunkler  grau.  Hinterleib  graii- 
weissHch,  das  erste  Segment  weiss  und  in  der  Mitte  hell  braunroth. 

Vorderflügel  5'"  lang,  schmal,  nach  hinten  stark  erweitert,  an  der 
Spitze  zugerundet,  mit  schwach  convexem  Hiuterrande,  grauroth,  längs 
der  Vorderrandstrieme  am  gesättigtsten,  gegen  den  Innenrand  gelichtet 
und  mehr  ins  Graue,  besonders  gegen  den  Innenwinkel.  Die  weisse  Costal- 
strieme  ist  schmal,  über  der  Querader  fast  unmerklich  erweitert,  dann  zu- 
gespitzt und  die  Flügelspitze  nicht  erreichend.  Die  Schulter  ist  in  einer 
äusserst  feinen,  kurzen  Linie  bräunlich.  Der  Innenrand  ist  von  der  Wur- 
zel aus  bis  zu  seiner  Hälfte  in  einer  dünnen  Linie  weiss.  Auf  der  Quer- 
ader ist  die  Grundfarbe  kaum  ein  wenig  verdunkelt.  Hinterrand  ohne 
Punkte.    Fransen  blassroth. 

Hinterflügel  weiss,  am  Vorderrande,  in  der  Flügelspitze  und  ganz 
schmal  am  Hinterrande  grau  beschattet;  auch  die  Median-  und  Subcostal- 
ader  mit  ihren  Aesten  treten  durch  schatteugraue  Beschuppung  etwas  her- 
vor.   Fransen  weiss,  an  der  Wurzel  von  einer  grauen  Linie  durchzogen. 

Unterseite  der  Vorderflügel  braungrau,  am  Hiuterrande  hellgrau. 
Die  bleichgelbliche  Costalstrieme  ist  deutlich  und  vor  ihrem  Ende  erweitert^ 
Fransen  blass  rosenfarbig.  Hinterflügel  weiss,  am  Vorderrande  breit  strie- 
nienartig  grau. 

Noch  eine  ähnliche  Art  ist  die  folgende: 

15 


112  Prof.  p.c.  Zeller:  (558) 

Epixc/mia  farrella  C  u  rt  i  s. 

Alis  ant.  ang-ustis,  luteo-ciiiereis,  vitta  costali  ad  apicem  usque  perducta 
alba,  postice  juxta  costam  cinereo-pulveruleiita,  puncto  venae  trans- 
versae  ulgro,  veiia  subdorsali  et  dorso  squamis  nigricantibus  couspersis. 

Myalois    Lafauryella^    Constant.     Ann.    Soc.    ent.    Frauce     1865. 
Tab.  VII,  fig-.  1. 

Diese  Art.,  welche  die  nördlichen  Küsten  Mitteleuropas  überall  zu 
bewohnen  scheint,  lebt  an  der  pommerschcu  auf  Anthyllis  vulneraria\  ihre 
Raupe  erhält  man  am  leichtesten,  nachdem  sie  sich  zur  Ueberwinteruug  in 
eine  kleine  Sandkugel  eingespoimen  hat,  durch  Aussieben  des  Sandes;  \m. 
Frühjahre  spinnt  sie  sich  ein  längliches  Gewebe,  in  welchem  sie  zur  Puppe 
wird.  Dass  Farella  auch  in  Nordamerika  einheimisch  ist,  beweist  ein 
schönes  (^,  das  Burgess  am  8.  Juni  bei  Beverly  in  Massachusetts  gefan- 
gen hat,  und  das  unzweifelhaft  dieselbe  Art  ist;  es  unterscheidet  sich  von 
meinen  europäischen  Exemplaren  durch  nichts,  als  seine  gewaltige  Grösse. 
(Vorderflügeliänge  6V4"'  gegen  5'"  des  grössten  pommerschen  (^). 

Ein  ^  dieser  Art,  welches  ich  durch  Lederer  als  ungarisch 
erhielt,  trug  in  meiner  Sammlung  den  provisorischen  Namen  liesectella. 
"Dies  ist  al.so  die  von  Staudinger  in  der  Berliner  entomol.  Zeitung  1870, 
S,  203  bei  Myel.  albicosta  erwähnte  Art.  Der  lange,  ans  Haarsihuppen 
gebildete  Stirnkegel,  die  langen  Taster  mit  dem  zusammengedrückten,  haar- 
schuppigen Endgliede,,  das  die  Länge  des  2.  Gliedes  hat,  und  die  vier- 
theilige Medianader  der  Hinterflügel  unterscheiden  Farella  sehr  von 
Albicosta. 

Der  Farella  ähnlich  ist  Eplsclmia  leucotoma  IL  S.  (im  Stau- 
d  i  nger- Wo c keuschen  Catalog  auch  dicht  davor  gestellt),  wenigstens 
hin.sichtlich  der  längs  des  Vorderrandes  selbst  grau  bestäubten  Costal- 
strieme.  Diese  reicht  nicht  bis  zur  Flügel  spitze,  oder  verliert  sich  doch 
ganz  in  den  grauen  Schuppen  derselben.  Die  Grundfarbe  der  auch  etwas 
kurzem  Vorderflügel  ist  ohne  lehmfarbene  Beimischung,  bräunlichgrau 
und  reichlich  mit  groben,  weisslichen  Schuppen,  besonders  gegen  den 
Hinterraud,  bestreut.  Das  Rückenschild  ist  nicht  einfarbig  und  rein  lehm- 
gelb, sondern  weisslich,  grau  bestäubt.  Dabei  sind  die  Taster  ganz  anders, 
nämlich  zwar  aufgebogen  und  an  das  Gesicht  angelegt,  aber  das  ver- 
dünnte, zugespitze  Endglied  ist  kürzer  als  das  zweite  Glied  und  schnabel- 
artig horizontal  vorgestreckt.  Mein  (^  Exemplar,  von  Leder  er  aus 
Lydien  mitgebracht,  hat  Vorderflügel  von  7'"  Länge,  ist  also  noch  grösser 
als  mein  (^  der  Farrdla  aus  Nordamerika.  Ob  H.  S.  Fig.  126  5,  etwas 
fremdartig  aussehend,  gut  dargestellt  ist,  weiss  ich  nicht,  die  Costalstrieme 


r 559")  Beitrüge  zur  Keiinluiss  der  iiorJamti'ik.  Nachlfalter.  ]  a  o 

scheiut  mir  aber  zu  gelblich  und   die  Hinterflügel  zu  dunkel   uud  zu  «>'leich- 
niässig  gefärbt  zu  seiu. 

Galleria  inimicella  n.  sp.   Tab.  HI,  fig.  20. 

Alis  ant.  iufra  apicem  retusis,  iu  basi  ochraceis,  ceterum  griseis  costa 
late  fusco-umbrosa,  strigula  ante  marginem  posticum  arcuata  brun- 
uea.  (J*. 

Sie  ist  sogleich  durch  den  gebogenen  gelbbraunen  Querstrich  vor 
dem  Hiuterrande  der  Vorderflügel  von  G.  mellonella  zu  unterscheiden, 
aber  aiu  sichersten  dadurch  als  eigene  Art  charakterisirt,  dass  der  Hin- 
terrand dieser  Flügel  unterhalb  der  Spitze  uur  bis  zu  seiner  Hälfte  ein- 
gedrückt ist  und    die   Hinterflügel  viel  stumpfer  sind. 

Grösse  einer  mittlem  Ifellonella  (S-  Rückenschild  braungrau ; 
Schulterdeckeu  sehr  abstechend  blass  ochergelb.  Kopfhaare  hell  ochergelb. 
Fühler  ziemlich  stark,  zusammengedrückt,  gelbbräunlich;  das  helle  Wurzel- 
glied zwar  etwas  verdickt,  aber  ohne  zahnartige  Verdickung.  Beine  kräf- 
tig, hell  ocberfarbeu,  die  vorderu  auf  der  Lichtseite  gebräunt;  die  stark 
zusammengedrückten  Mittelschieueu  hier  mit  einem  hellen  Bäudchen;  die 
besonders  breiten  ,  zusammengedrückten  Hinterschieuen  auf  der  Rücken- 
kante mit  längerem  uud  dichterem  Schuppeukamm  als  auf  der  Bauchkaute. 
Hinterleib  braungrau  (verölt). 

Vorderflügel  öVa'"  laug,  breit  (kürzer  und  daher  breiter  als  bei 
Mellonella^  am  Hiuterrande  mit  einem  gleich  unterhalb  der  Spitze  anfan- 
genden und  nur  bis  fast  zur  Hälfte  des  Flügels  reichenden,  seichten 
Eindruck,  unter  welchem  der  Hinterraud  stark  convex  hervortritt,  worauf 
er  iu  sanfter  Krümmuug  uud  ohne  weitere  Ausbuchtung  in  den  zugeruu- 
deten  Innenwinkel  übergeht.  Grundfarbe  staubgrau,  an  der  Basis  hell 
ocherfarben,  über  der  Falte  in  Braunroth  übergehend,  am  luueuraude 
schiefergrau,  am  Vorderrande  sehr  breit  schwarzbraun  beschattet;  alle 
diese  Farben  ohne  scharfe  Begrenzung.  Die  Fläche  ist  am  luneurande 
und  auf  den  Aderu  mit  uuregelmässigen  Reiben  schwai'zer,  grösserer  uud 
kleinerer  Punkte  bestreut.  Auf  dem  Vorderraiide  lassen  sich  in  der  dun- 
keln Färbuug  scbräge,  hell  uud  schwarz  wechselude  Querstrichelchen 
durch  die  Lupe  erkennen.  Vor  der  Ausbuchtung  des  Hiiiterrandes  liegt 
auf  hellem  Grunde  ein  sehr  auffallendes,  rothbraunes,  gebogenes  Quer- 
strichelcheu,  hinter  dessen  oberem  Ende  in  den  ocliergelben  Fransen  ein 
braunes  Läugsstrichelchen  liegt,  während  sein  unteres  Ende  sich  iu  die 
Fransen  fortsetzt. 

Hinterflügel  viel  breiter  und  stumpfer  als  bei  Mellonella ,  ganz 
wicklerförmig,  die  Convexität  näher  gegen  die  Flügelspitze  als  gegen  den 
Analwinkel  vortretend;  Grundfarbe  gleichmässig  dunkelbraungrau,  die 
Fransen  gelblichgrau  mit  grauer  Linie  vor  der  Wurzel. 


114  Prof.  p.c.  Zelk-r:  (56O) 

Unterseite  der  Vorderfliigel  duiikelbraungrau  mit  recht  deutlichen 
dunklem  und  heilem  Querstrichelcheu  wicklerartig  gezeichnet;  der  bogen- 
förmige Strich  vor  dem  Hinterrande  dunkelbraun  und  an  jedem  Ende  mit 
einem  braunen  Strich  iu  den  Fransen,  die  dergleichen  noch  zwei  am 
Innenwinkel  zeigen.  —  Hinterflügel  grau,  besonders  an  dem  gelblichen 
Vorderrande  mit  verloschenen,  dicken  Querstrichelchen  ziemlich  reichlich 
hestreut.  Hinsichtlich  des  Geäders  ist  zu  bemerken,  dass  auf  den  Vorder- 
flügeln die  Mittelzelle  nicht  so  weit  gegen  den  Hinterrand  reicht  und  also 
längere  Aderu  an  den  Hinterrand  abgibt  als  bei  Mellonella^  und  dass  auf 
den  Hiuterflügeln  die  Medianader  sich  ganz  deutlich  nur  iu  drei  Aeste 
spaltet,  die  freie  Ader  5  aber  nahe  au  der  Eudgabel  der  Medianader  zu 
entspringen   scheint. 

Vaterland:  Texas  (Bell),  1  gut  erhaltenes  c^  im  Cambridger 
Museum. 

nielissoblaitles  falmiunlis  n.  sp.  Tab.  HI,  fig.  19. 

Tiiorace  albido ;  alis  ant.  rufescenti-albidis,  strigis  2  nigris,  priore  ex 
humero  Oriente  serrato-fracta,  posteriore  profunde  serrata,  macula 
iuterjecta  diffusa  nigra.   ^. 

Dem  Habitus  nach  eher  eine  Äphonda^  zu  welcher  Gattung  sie  aber 
nicht  gehören  kann,  weil  die  Mittelzelle  der  Vorderfliigel  weit  vor  dem 
Hintenande  endigt  und  ziemlich  lange  Adern  in  denselben  sendet;  die 
Art  weicht  aber  darin  auch  von  Melissobl.  bipunctanus  ab,  dass  diese 
Zelle  viel  weiter  gegen  den  Hinterrand  reicht  und  spitz  endigt. 

Grösse  eines  mittleren  Bipunctanus^  doch  die  Vorderflügel  schmäler 
und  die  Hinterflügel   breiter. 

Kopf  und  Rückeuschild  weisslich.  Fühler  fein,  borsteuförniig,  nach 
der  Mitte  zu  mit  deutlich  abgesetzten  Gliedern,  am  Wurzelgliede  ohne 
Schuppenzahn.  Beine  weisslich,  viel  schlanker  und  länger  als  bei  ßi- 
punctanus.    Hinterleib  ochergelblich,  am  Wurzelsegment  weisslich. 

Vorderfiügel  8V2'"  ^^^gi  schmal  mit  stark  convexem  Hinterrande, 
röthlich  weiss  mit  sehr  feinen,  schwarzhrauueu  Schüppcheu  bestreut,  mit 
zwei  sehr  sägeförmigeu,  schwarzen  Querliuien.  Die  erste  zieht  aus  der 
Schulter  auf  dem  Vorderrande  hin,  worauf  sie  4  spitzwinklige  Zacken 
macht,  ehe  sie  den  Innenrand  erreicht,  von  denen  der  zweite  und  dritte 
am  weitesten  gegen  die  Flügelmitte  reicht;  aus  dem  Winkel  des  zweiten 
geht  in  der  Falte  ein  brauner  Staubstreifeu  gegen  die  Flügelbasis.  Die 
hintere  Querlinie  ist  mit  mehreren,  aber  nicht  so  langen  Sägezähuen 
versehen  und  macht  uutei'halb  des  Vorderrandes  eine  starke  Krümmung 
gegen  den  Hinterrand;  sie  ist  hier  deutlich  auswärts  hell  gesäumt,  weil 
der  Raum  bis  zu  der  aus  schwarzen  Strichen  gebildeten  Hinterrandüiiie 
in  dieser  ganzen  Ausdehnung  gelblichbraun  verstäubt  iat.  Zwiacheu  beideu 


rKC|"\  ßeiirägc  zur  Keiinlniss  der  iiorduiiierik.  Naihtfaltcr.  115 

Querlinien  liegt  ein  beide  fast  verbiudeuder  unregelmässig  viereckiger, 
schräger,  verflosseuer,  in  der  Mitte  heller,  schwarzbrauner  Fleck  in  der 
Mittelzelle.    Frauseu  bräunlichgrau  mit  breiter,  dunkler  Linie  durchzogen. 

Hinterflügel  stumpfer  und  breiter  als  bei  ßipunctanus,  brauugrau, 
au  der  Wurzel  heller.  Fransen  wie  bei  den  Vorderflügeln. 

Unterseite  der  Vorderflügel  längs  des  Vorderrandes,  am  breitesten 
an  der  Wurzel  ochergelblich.  Die  Mittelzelle  ist  mit  anliegenden  grauen 
Haaren  gefüllt,  an  der  Wurzel  mit  einem  langen,  niedergelegten,  schwärz- 
lichen Haarstreifen,  über  den  die  Haare  des  Vorderrandfeldes  etwas 
hinüberreichen.  Hinterflügel   wie  oben,  nur  mit  dunklern  Fransen. 

Vaterland:  Texas  (Boll).   1    schönes    (^  im  Cau,bridger  Museum. 

Psecadia  semiltigens  n.  sp.  Tab.  HI.  flg.  25. 

Alis  ant.  minus  elongatis,  triente  dorsali  albo,  vitta  costali  latissima  nigra 
maculam  albani  apicalem  includente,  iuterius  bis  incisa,  puncto  nigro 
in  priore  sinn;  ventre  ferrugineo,  tibiis  posticis  pallide  ferrugineis.  ^. 

Offenbar  in  der  westlichen  Hemisphäre  die  Stellvertreterin  unserer 
Bipunctella^  verschieden  von  ihr  durch  eine  andere  Ausbuchtung  der 
schwarzen  Vorderflügelpartie,  den  schwarzen  freiliegenden  Funkt  in  der 
ersten  Ausbuchtung,  deu  nur  am  Bauche  und  au  den  Seitenrändeni  gel- 
ben Hinterleib. 

Kleiner  als  Bipunctella^  so  gross  wie  Haemorrhoidella. 

Kopf  und  Rückenschild  weiss,  dieses  auf  dem  Anfange  der  Schulter- 
decken mit  1,  in  seiner  Mitte  mit  2  grossen  und  auf  dem  Schildcheu  mit 
2  kleinem  tiefschwarzen  Punkten;  der  Kopf  mit  einem  grossen  solchen 
Punkt  auf  dem  Scheitel  und  auch  über  dem  Mundraude  schwarz.  Fühler 
schwarz;  das  Wurzelglied  auf  der  Unterseite  weiss,  auf  der  Oberseite 
mit  einer  weissen  Seitenlinie.  Taster  wie  bei  Bipunctella  gestaltet,  am 
zweiten  Gliede  schwarz,  innen  nach  oben  weissgefleckt,  Endglied  weiss. 
Saugrüssel  honiggelb,  an  der  Wurzel  auf  dem  Rücken  weisslich  beschuppt. 
Beine  auf  der  Lichtseite  schwarz,  au  den  Enden  der  Glieder  weiss,  auf 
der  Lichtseite  der  Schenkel  und  Schienen  weisslich;  Hinterbeine  au  den 
Schenkeln  weiss,  au  den  Schienen  hell  rostgelb,  an  den  Füssen  schwarz 
mit  weissen  Enden  der  Glieder.  Hinterleib  auf  dem  Rücken  schwarzgrau 
mit  heilem  Hinterrändern  der  Segmente;  au  den  hintersten  Segmenten 
sind  die  Seiteuränder  mit  rostgelben  Haaren  eingefasst ;  Aualsegment 
hellgelb  ;  der  ganze  Bauch   rostgelb. 

Vorderflügel  47^"'  \<\ng.,  kürzer  als  bei  Bipunctella^  zu  mehr  als  V3 
schwarz,  welche  Farbe  nach  inuen  gesättigter  wird  und  in  der  Flügel- 
spitze einen  schärfer  begrenzten,  aber  kurzem  weissen  Fleck  einschliesst. 
Die  Dorsalpartie  des  Flügels  ist  weiss  und  greift  vor  der  Flügelhäifte 
mit  einer  kurzem,    hinter    derselben   mit    einer    läugeru,    uuregehuässigeii 


116  Prof.  p.c.  Zell  er:  (^562) 

Einbuchtung  in  die  tiefschvvarze  Farbe  ein.  In  der  ersten  Einbuchtung 
liegt  ein  starker,  schwarzer  Punkt  frei  da.  Den  Hinterrand  fasst  eine 
Reihe  starker,  schwarzer  Punkte  ein,  welche  bis  über  den  weissen  Api- 
calfleck  reicht.   Fransen  weiss,  an  der  Flügel  spitze  geschwärzt. 

Hinterflügel  weisslich,  gegen  den  Vorderraud  grau,  am  dunkelsten 
in  der  Flügelspitze.  Den  Hinterraud  begleitet  eine  weit  vor  dem  Anal- 
winkel verlöschende  Reihe  kurzer,  schwarzer  Striche. 

Auf  der  Unterseite  sind  die  Vorderflügel  wie  auf  der  Oberseite 
gefärbt,  nur  sehr  verloschen;  die  Hinterflügel  weisslich,  längs  des  Vorder- 
randes mit  einer  vor  der  Flügelspitze  abgebrochenen  schwarzgrauen  Strieme. 
Die  Randpunkte  aller  Flügel  sind  so  dunkel  wie  auf  der  Oberseite,  auf 
den  Hinteriiügeln  noch  dunkler. 

Vaterland:  Texas  (Beifrage).  2  am  i9.  April  gefangene,  schön 
erhaltene  (^  in  meiner  Sammlung. 

Enaemia  n.  g. 

Capilli  laevigati. 

Ocelll  nulli. 

Antennae  setaceae,  artlculi  basalis  apice  anteriore  squaiuis   incrassato. 

Palpi  labiales  filiformes,  non  arcuati,  subobtusi ;   maxillares  nulli. 

Haustelluni  breve,  nudura. 

Alae    oblongae ,    breviter    ciliatae  ;     anteriorum     area     discoidali    cellulam 

clausam  continente,   veuarum  rauiis  simplicibus,   venae  subdorsalis  basi 

breviter    furcata,     stigmate    nuUo;     posteriores     latitudine    anteriores 

superantes,  fovea  hyalina  basali   nulla. 
Abdomen    mediocre.     Pedes    raediocres  ;    anticorum    tarsi   tibiis  multo  lon- 

giores;    posticorum  tibiae  laeves,  dorso  piloso-squamato,  4-calcaratae. 
Nomen  ex  ^v  (in)  et  aX^ia  (sanguis)  compositum. 

Dass  diese  Gattung  nicht  zu  Hyponomeuta  gehört,  beweist  der 
Maugel  einer  verdickten  Stelle  am  Vorderrande  der  Vorderflügel  (Stigma) 
und  der  einer  kahlen  Grube  an  der  Wurzel  der  Hinterflügel.  Sie  mit 
Psecadia  zu  vereinigen,  verhindert  die  Kürze  des  kahlen  Saugrüssels  und 
die  ganz  andere  Beschafl'enheit  der  Taster;  statt  nämlich  aufwärts  gebo- 
gen zu  sein  mit  verdünntem,  glattem,  zugespitztem  Endglied.-,  sind  sie 
gerade,  fadenförmig,  vorgestreckt,  vorn  etwas  gesenkt,  und  ihr  drittes 
Glied  ist  fast  dicker  als  das  zweite  und  nur  ganz  am  .Ende  ein  wenig 
zugespitzt.  Dazu  kommt  auch,  dass  die  über  der  Spitze  der  Vorderflügel 
ausgehende  Ader  nicht  gabelförmig,  sondern  einfach  ist. 

1.  Enaemia  psamnüUs  n.  sp.   Tab.  Ill,  flg.  26.   ^T. 

Palpis,  abdomine  alisque  poslerioribus  latericiis,    alis  ant.  canis,  squamulis 
elougatis  fuscis   iuspersis.   ci"^'. 


r563")  Hf^ilrage  zur  KVnnliiiss  ilftr  nApilnmi  rik.  NarlilfaltiT.  1  ('7 

Sehr  ausgezeichnet  wie  die  folgende  Art  durch  die  zicgclrothe 
Farbe  des  Hinterleibes,  der  ganzen  Unterseite  aller  Flügel  und  der  Ober- 
seite der  hintern;  ihre  hellgrauen,  braunbestäuhten  Vorderflügel  unter- 
scheiden sie  sehr  leicht  von  der  folgenden. 

Kopf  und  Wurzelglied  der  einfach  borstent'örmigen,  gelbbräunlichen, 
beim  (j*  sehr  zart  pubescirendeu  Fühler  weissgrau.  Taster  von  Kopflänge, 
ziemlich  dünn,  fadcuförmig,  ziegelroth,  auswärts  etwas  dunkler  ano-elau- 
fen,  besonders  am  Endgliede  \  dieses  fast  so  laug  wie  das  zweite  Glied,  eben 
so  dick,  am  Ende  plötzlich  zugespitzt.  Rückenschild  hellgrau;  die  Schul- 
terdecken unter  dem  Halskragen  dnnkelroth.  Beine  auf  der  Lichtseite 
ziegelroth,  auf  der  abgewendeteu  Seite  hellgrau;  die  Hinterschieneu  auf 
der  Rückenkante  mit  einigen  laugen,  abstehenden  Haaren.  Hinterleib 
lebhaft  ziegelroth,  am  Bauche  mit  einem  breiten,  weissgraueu  Längsstreif 
in  der  Mitte;  beim  (^  sind  die  hintern  Segmeute  am  Hinteriande  und  au 
der  Seite  mit  langen  Schuppenhaareu  gefranst,  und  die  Genitalien  mit 
noch  längern  reichlich  eingefasst.  Der  Legestachel  ist  eingezogen,  mit 
einem  dicken,  kurzborstigeu   Wulst  umgeben. 

Vorderfiügel  5 — SV^'"  lang,  länglich,  massig  gestreckt,  mit  convexem 
Vorderrande,  etwas  vortretender  Spitze  und  schrägem,  fast  o-eradeni 
Hinterrande.  Grundfarbe  hellgrau,  unregelmässig  reichlich  mit  länglichen, 
braunen  Schuppen  bestreut;  beim  ^  sind  die  Schuppen  weniger  reichlich 
und  im  ganzen  Dorsalraum  gar  keine  ;  in  diesem  Räume  hat  es  zweimal 
3  schwarze,  zu  je  einer  geraden  Querreihe  geordnete  Punkte.  Die  erste 
so  gebildete  Querreihe  befiudet  sich  beim  Anfange  des  zweiten  Fiügel- 
drittels  und  ist  sehr  schräg  gelegt,  oben  viel  weiter  von  der  Flügelbasis 
entfernt  als  unten;  ihr  obei'ster  Punkt  liegt  über,  die  zwei  andern  unter 
der  Falte.  Die  zweite  Querreihe  ist  hinter  der  Mitte  uud  noch  schräger 
nach  aussen  gelegt,  mit  dem  Hiuterrande  parallel;  ihr  mittelster  Punkt 
liegt  in  der  Falte.  Von  den  2  .^  zeigt  das  eine  beide  Punktreihen,  aber 
in  geringerer  Grösse  und  durch  die  reichlichem,  braunen  Schüppchen 
mehr  verdeckt,  und  etwas  über  der  zweiten  Reihe  ist  noch  ein  Punkt  auf 
der  Querader.  Beim  zweiten  (^  ist  von  beiden  Reihen  nur  der  unterste 
Punkt  uud  auch  kaum  kennbar  vorhanden.  Der  Vorderrand  ist  an  der 
Wurzel  braunroth.  Die  ungefleckteu  Fransen  sind  heim  <^  hellgrau,  beim 
5   hellröthlichgrau. 

Hinterflügel  und  ganze  Unterseite  hellziegelroth,  hier  nur  der  Vor- 
derrand der  Vorderfiügel  in  einer  feineu  Linie  weisslich. 

Vaterland:  Texas  (ßoll).  2   (^,   1    ?    in  meiner  Sammlung. 

2.  Enaemia  crttsstvenella  n.  sp.  Tab.  III,  fig.  27. 

Palpis  fuscis,  thorace  cano,  fusco-maculato;  abdomine  alisque  posterioribus 
latericiis;  alis  anter.  sordide  albidis,  venis  costae  et  marginis  postici 
iucrassatis  nigris.   ^ 


118 


Prof.  P.C.  Zell  er; 


(564) 

.Etwas  grösser  als  die  vorige,  durch  die  stralilenfttriiilgeii,  schwarzen 
Aderäste  uud  den  Mangel  der  bräunlichen  Schüppchen  auf  den  Vorder- 
fliigelu  leicht  zu  erkennen. 

Kopf  (oben  abgerieben)  am  Hinterrande  mit  ziegelrothen  Haar- 
schuppen, im  Gesicht  weisslich  beschuppt.  Taster  an  der  Wurzel  rüthlich, 
dann,  besonders  auswärts,  dunkelbraun;  das  Endglied  wenigstens  so  lang 
wie  das  Mittelglied.  Fühler  gelbbräunlich,  an  der  Verdickung  des  Wurzel- 
gliedes weisslich.  Rückenschild  schmutzig  weiss;  die  Schulterdecken  am 
Ende  und  das  Schildchen  braun,  Beine  ziegelroth,  die  4  vordem  Schienen 
und  alle  Füsse  braun;  die  Hinterschienen  ohne  lauge  Haare.  Hinterleib 
ziegelroth,  am  Bauch  in  der  Mitte  bleichgelblich;  der  Legestachel  in  den 
gelblichen  Hornring,  den  das  umgebende  Segment  bildet,  eingezogen. 

Vorderflügel  Sy^'"  lang,  etwas  breiter  als  bei  der  vorigen  Art,  und 
mit  stärker  gebogenem  Vorderrande.  Grundfarbe  schmutzig  gelbweisslich. 
Die  Vorderraudwurzel  und  5  in  den  Vorderrand  mündende  Adern  verdickt 
schwarz  und  der  Raum  von  der  W^urzel  bis  zu  der  dritten  grau;  die  eine 
in  die  Flügelspitze  und  die  4  in  den  Hinterraud  mündenden  Adern  und 
das  Ende  der  Falte  sind  wie  die  Vorderrandadern  verdickt  und  gefärbt. 
Auf  der  Mitte  der  Subcostalader  ist  ein  schwarzer  Läugsstrich  und  auf 
der  Querader  ein  solcher  Punkt.  Unterhalb  des  Anfanges  des  Subcostal- 
aderstrichs  liegt  über  der  Falte  ein  kurzes  Läugsstrichelchen,  uud  vor 
dessen  Anfang,  von  der  röthlichen  Subdorsalader  durchschnitten,  ein 
schwarzes  Querfleckcheu.  Eine  Gruppe  von  3  schwarzen  Fleckchen  zeigt 
sich  noch  über  dem  lunenrande  vor  dem  Innenwinkel.  Fransen  weissgrau. 

Hinterliügel  und  ganze  Unterseite  hellziegelroth;  der  Vorderrand 
der  Vorderflügel  in  einer  sehr  feinen,  vor  der  Flügelspitze  aufhörenden 
Linie  dunkelbraun. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  Ein  schönes  9   'lu  Cambridger  Museum. 


Benennung  der  Figuren. 

Tafel    IL 


Seite 

Fig.  1.  Nola  nigrofasciata    .    .    .  454 

„  2.  Noia  melauopa      ....  458 

„  3.  Nola  strictalis 459 

„  4.  Tlialpochares  mundula    .  460 

„  5.  Agrophila  tortricina    .    .  4(51 

„  6.  Hypena  trituberalis     .    .  469 

„  7.  Ilypena  achatinalis  .    .    ,  468 


Seite 
Fig.  8.  Hypena  laciniosa   ....  464 
„      9.  Hypena  pallialis     ....  466 
„    10.  Coptocnemiafloccalis  aKopf 

U.Vorderbeine,  fe  Htrbeine  475 
„  IL  a.  Sudariopliora  nasutaria  490 
„  12.  a,  b.  Chalcoela  aurifera  .  529 
„    13.  a,?),c.  Dicymolomia  decora  531 


(565) 


Deiträge  zur  Kenntriiss  der  iiürJamerik.  Naclitfalter. 


119 


Tafe 
Seite 
Fig.  14.  a,6,c.  Sedeniabiuiidulalis  502 
„  15.  Botis  Tithonialis  ....  504 
„  16.  Botis  fracturalis  ....  509 
„  17.  Crambus  bideus  ....  535 
„  18.  Catharjlla  pulchella  .  .  541 
„  19-  Melissoblaptes  fulminalis  560 
„  20.  Galleria  iniiuicella  .  .  .  539 
„     21.  Zophodia  Bollii  b.  Taster  550 


1  m. 

Fig.  22. 

„     23. 
„     24. 

„     25. 
„     26. 

„     27. 


Seite 
Nephopteryx     cousobri- 

nella 548 

Nephopteryx (?3basilaris  549 
b.    Tetralopha     melauo- 

grammos 546 

Psecadia  semilugeiis  ,  .  561 
Enaeraia  psammitis  .  .  562 
Euaemia  crassiyenella  .  563 


E  e  g  i 

Seite 
Abdominalis  Mus.  Z.  (Botis)  .  .  515 
Achatiualis  n.  sp.  (Hypeua)  .  .  468 
Acutalis  Wkr.  (Doryodes)  .  .  .490 
Adipaloides  Grote  (Botis)  .  .  .511 
Aeraula  Hbn.  (Epizeuxis)  .  .  .  471 
Aemulataria  Wkr.  (Macaria)  .  .  487 
Ägitatellus  Ci.  (Craiubus)  .  .  .538 
Albicosta  Stdgr.  (Myelois)  .  .  556 
Albisigualis  n.  sp.  (Hypena)  .  .  463 
Alboclayellus  Z.  (Crambus)  .  .  538 
Araericalis  Gueii.  (Epizeuxis)  .  471 
Aurifera  n.  sp.  (Chalcoela)  .  .  .  529 
Basilaris  n.  sp.  (Nephopteryx?)  .  548 
Bideus  u.  sp.  (Crambus)  ....  533 
Biuodulalis  n.  sp.  (Asopia)  .  .  .  501 
Binotella  a.  sp.  (Auerastia)  .  .  534 
Bistriolata  n.  sp.  (Cidaria)  .  .  .  493 
Biundulalis  u.  sp.  (Sedenia)  .  .  502 
Bollii  n.  sp.  (Zophodia)  ....  550 
Cereralis  n.  sp.  (Botis)     ....  517 

Chalcoela  n.  g^ 528 

Chalybirostris  Z.  (Crambus)  .  .  539 
Ciliatella  n.  sp.  (Myelois)  .  .  .  557 
Cinerosa  Grote  (Botis)    ....  305 

Citrina  Grote  (Botis) 507 

Cousirailata  u.  sp.  (Macaria)  .  .  483 
Consobriaellan.sp.  (Nephopteryx)  548 
Coutiguella  n.  sp.  (Catharylla)  •  540 
Coptocnemla  n.  g 475 


s  t  e  r, 

Seite 

Costalis  F.  (Asopia) 498 

Crassiveuella  n.  sp.  (Euaemia)  .  563 
Crinitalis  Led.  (Eurycreon)  .  .  519 
Cuprina  n.  sp.  (Aglossa)  ....  497 
Deceptricalis  u.  sp.(Zaucloguatha)  474 
Decora  n.  sp.  (Dicymolomia)  .  .  531 
Decorellus  Zck.  (Crambus)  .  .538 
Deserticola  Stdgr.  (Myelois)  .  .  556 
Desiguata  Bkh.  (Cidaria)    .    .    .  494 

Dicymolomia  n.  g 530 

Elegans  Cl.  (Crambus) 539 

Enaemia  n.  g^ 362 

Euiiusalis  Wkr.  (Piouea)  .  .  .  521 
Euphaesalis  Wkr.  (Botis)  .  .  .  511 
Farella  Curt.  (Epischnia)    .    .    .558 

Ferrugata  L.  (Cidaria) 495 

Ferruminaria  n.  sp.  (Acidalia)  .  478 
Fimbrialis  S.  V.  (Asopia)  ...  498 
Flavidalis  Guen.  (Botis)  .  .  .  .513 
Floccalis  u.  sp.  (Coptocuemla)  .  476 
Floridus  n.  sp.  (Crambus)  .  .  .  537 
Fluviata  Hbn.  (Cidaria)  ....  494 
Fracturalis  n.  sp.  (Botis)  ....  509 
Frauduleutaria  n.  sp.  (Boarmia)  492 
Fulmiaalis  u.  sp.  (Melissoblaptes)  560 
Galbineata  u.  sp.  (Macaria)  .  .  484 
Glaphyralis  Led.  (Homophysa)  .  524 
Glareosella  n.  sp.  (Anerastia)  .  .  553 
Gracilis  Grote  (Botys)  .  .  .  .  523 
16 


120 


Prof.  P.C.  Zell  er:  Deitriige  zur  Kcnntuiss  der  nordamerik.  Nachtfalter. 


(5G6) 


Haematica  n.  sp.  (Anerastia) 
Haiesaria  n.  sp.  (Fidonia)    . 
Hiiuüuialis  n.  sp.  (Asopia)    . 
Hyllalis  Wkr.  (Asopia)    .    . 

rilibalis  H.  (Botis) 

Inimicella  u.  sp.  (Galleria)  . 
lucautella  ii.  sp.  (Pempelia?) 
Laciuiosa  u.  sp.  (Hypeua)  . 
Laqueatellus  Cl.  (Crambus)  . 
Laticlavia  Grote  (Botis)  .  . 
Leachellus  Zck.  (Crambus)  . 
Leutifiualis  u.  sp.  (Horaophysa) 
Leucoloma  H.  S.  (Epischuia) 
Leucostictalis  u.  sp.  (Eurycreon 
Lig-uosella  Z.  (Pempelia)  . 
Lituralis  Hbu.  (Zanclognatha)  . 
Longirostrellus  Cl.  (Schoeuobius) 
Madefactalis  Gueu.  (Hypeiia)  . 
Malaua  Fitch  (Nola)  .  . 
Marculeuta  Grote  (Botis)  .  .  . 
Melanogrammos    u.    sp.    (Tetra- 

lopha) 

Melanopa  u.  sp.  (Nola) 

Miiiuscula  u.  sp.  (Nola)  .  .  .  , 
Mollicularia  u.  sp.  (Epioue)  .  .  . 
Munduia  n.  sp.  (Tbalpochares)  . 
Nasutaria  Z.  (Sudariophora)  .  . 
Nigrofasciata  u.  sp.  (Nola)  .  .  . 
Nummulalis  Z.  (Catbarylla)  .  .  , 
Ocellinaria  Gueu.  (Macarin)  ,  . 
Octomaculata  L.  (Botis)  .  .  .  . 
Olinalis  Gueu.  (Asopia)  .  ,  .  , 
Oporaria  u.  sp.  (Nemoria)  .  .  . 
Oxydalis  Guen.  (Botis)  .  .  .  . 
Pallialis  u.  sp.  (Hypena)  .  .  .  . 
Pariuotata  u.  sp.  (Cidaria)  .  .  . 
Pedipilalis  Guen.  (Zaucloguatba) 

Perlucidalis  H.  (Botis) 

Pertextalis  Led.  (Botis)    .    .    .    . 

Petrella  Z.  (Pempelia) 

Phaealis  Gueu.  (Epizeuxis)  .  . 
Phyllinaria  u.  sp,  (Eucrostis)  .    . 


Seite 
555 
488 
5()0 
500 
5H 
559 
544 
464 
538 
504 
535 
5^25 
558 
518 
544 
473 
533 
469 
454 
507 

546 
458 
455 
481 
460 
490 
454 
542 
486 
503 
499 
481 
514 
466 
495 
472 
515 
515 
545 
470 
479 


Seite 
538 
484 
535 
562 


Polyactiuellus  Z.  (Crambus)  .  . 
Praeatomata  Gueu.  (Macaria) 
Praefectellus  Zck.  (Crambus)  . 
Psammitis  n.  sp.  (Euaemia)  .  . 
Psilogrammaria  n.  sp.  (Boarmia)  490 
Pulchella  Wkr.  (Catbarylla)  .  .541 
Pulchellus  Z.  (Crambus)  ....  535 
Purata  Gueu,  (Acidalia)  ....  477 
Ranalis  Gueu.  (Blepbaromastix)  523 
Rantalis  Guen.  (Eurycreon)  .  .519 
Rectilinea  u.  sp.  (Eucrostis)  .  .  480 
Reniculalis  n.  sp.  (Homophysa)  .  526 
Rubigalis  Gueu.  (Botis)  .  .  .  .510 
Rubivora  Riley  (Aplodes)  .  .  .  480 
Rufisignella  n.  sp.  (Catbarylla)  542 
Saligna  n.  sp.  (Colobocliila)  .  .  .  462 
Semilugens  u.  sp.  (Psecadia)  .  .  561 
Serratissimalis    n.    sp.    (Crocido- 

phora) 521 

Sesquistrialis  Led.  (Homopbysa)  324 
Siguatalis  Grote  (Botis)  ....  506 
Sticticalis  L.  (Eurycreon)  .  .  .518 
Stramentalis  Hbu.  (Mesograpbe)  520 

Strictalis  n.  sp.  (Nola) 439 

Subjectalis  Grote  (Botis)  .  .  .511 
Succosata  n.  sp.  (Macaria)   .    .    .  485 

Sudariophora  n.  g 489 

Tartarella  u.  sp.  (Pempelia?)  .  .  544 
Termiuellus  Z.  (Crambus)  .  ,  .  539 
Terrellus  Zinck  (Crambus)  .  .  539 
Tetradella  n.  sp.  (Anerastia)  .  .  552 
Texana  Robiuson  (Eromeue)   ,  543 

Thesealis  Led.  (Botis) 514 

Tithouialis  n.  sp.  (Botis)  ....  504 
Tortriciua  n.  sp.  (Agrophila)  .  .  461 
Trentonalis  Led.  (Asopia)  ,  .  .  499 
Tri(iuetranaFitcb(Bracbytaenia)457 
Trituberalis  u.  sp.  (Hypeua)  .  .  469 
Tuberculalis  Led.  (Crocidopbora)  522 
Tyralis  Wkr.  (Rhodaria)  ...  504 
Ventralis  Grote  (Botis)  ....  508 
Vestaliella  n.  sp.  (Scirpophaga)  .  532 


Band  nn  im. 


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L  ri3cfier.  z,c. 


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Beiträge  zur  Kenntniss 

der 

nordamericanischen   Nachtfalter, 

besonders  der  Microlepidopteren. 

Von 

Professor  P.  C.  Zeller 

in  Grünhof  bei  Stettin. 

(Aus  den  Verhandlungen  der  k.  k.  zoologisch-botanischen  Gesellschaft  in  Wien. 

[Jahrgang  1873J  besonders  abgedruckt.) 

Zweite    Abtlieiluiag.*) 

Mit  Tafel  III  und  IV. 


(Vorgelegt  in  der  Sitzung  am  7.  Mai  1873.) 

Die  vorliegende  Abtheilung  meiner  Arbeit  enthält  hauptsächlich  Tineinen 
und  Pterophoriden.  Meine  Absicht  war,  in  ihr  auch  die  mir  bekannten  Tortri- 
cinen  zu  bringen;  da  ich  aber  eine  Hauptarbeit  über  dieselben,  Grote's  Abhand- 
lung über  nordamericanische  Arten  der  Gattungen  Tortrix,  Teras  und  Concliylis, 
noch  nicht  erlangen  konnte,  so  musste  diese  einer  dritten  Abtheilung  aufgespart 
bleiben. 

Was  die  Tineinen  betriflft,  so  glaube  ich,  Nordamerica  werde  sich  ungefähr 
so  artenreich  erweisen  wie  Europa.  Nicht  nur  übergewanderte  Arten,  sondern 
auch  solche,  an  deren  americanischem  Indigenat  wenig  zu  zweifeln  ist,  sind  in 
beiden  Erdtheilen  identisch;  manche  Arten  beider  Continente  kommen  einander 
so  nahe,  dass  ihre  specifische  Verschiedenheit  noch  Zweifeln  unterliegt,  zumal 
wenn  man  die  Racentheorie  auf  sie  anwendet;  ein  grosser  Theil,  bei  dem  solche 
Ansichten  nicht  stattfinden  können,  stimmt  mit  den  europäischen  Arten  wenigstens 
in  den  Gattungsmerkmalen  überein  und  ordnet  sich  daher  oft  ohne  die  mindeste 
Schwierigkeit  zwischen  jene.  Die  Zahl  der  ächten  Gattungen  oder  Unterab- 
theilungen von  Gattungen,  die  in  der  europäischen  Fauna  keine  Vertretung  haben, 
ist  im  Vergleich  mit  der  Zahl  der  identischen  ohne  Zweifel  auffallend  klein. 

Von  der  grossen  nordamericanischen  Artenzahl  mache  ich  hier  nur  einen 
geringen  Bruchtheil  bekannt.  Ich  besitze  ungefähr  die  doppelte  Zahl  der  hier 
abgehandelten,  aber  meist  in  unvollständigen  oder  einzelnen  Exemplaren ,  deren 
Wiedererkennen  ungeachtet  aller  Genauigkeit  der  Beschreibung  zu  bedenklich 
ist,  wesshalb  ich  sie  lieber  übergehe.     Von   den   beschriebenen  sind  leider  auch 


..'-rv> 


*)  I.  diese  Verhandig.     Bd.  XXII  (1872),  p.  447.  ft. 


2  P.  C.  Zeller. 

viele  'im.ica,  und  wenn  ich  auch  nach  Kräften  bemüht  war,  sie  durch  Worte  und 
Abhiklung  kenntlich  zu  machen,  so  wird  sich  manches  Merkmal  vielleicht  nicht 
bestätigen  oder  die  Beschreibung  sich  als  unvollständig  erweisen.  Da  die  Mehr- 
zahl dieser  rmica  sich  im  Cambridger  Museum  befindet,  so  werden  nordamerica- 
nische  Micropteristen  sich  in  zweifelhaften  Fällen  ohne  zu  grosse  Schwierigkeit 
Auskunft  verschaffen  können. 

Bei  dieser  Arbeit  habe  ich  in  erster  Linie  die  Clemens'schen  Aufsätze  über 
nordamericanische  Tineinen  zu  Rathe  gezogen.  Ein  vorzügliches  Hülfsraittel  zu 
deren  Studium,  welches  auch  Americaner,  denen  die  Proceedings  of  the  Academy 
of  Natural  Sciences  of  Philadelphia  zur  Verfügung  stehen,  schon  Avegen  der 
Stainton'schen  Notizen  nicht  entbehren  können,  ist  Stainton's  Buch:  The  Thineina 
of  North-America  by  Dr.  Brackenridge-Clemens.  London  1872  —  eine  Zusammen- 
stellung aller  Clemens'schen  Aufsätze  über  die  nordam.  Tineinen  mit  Anmer- 
kungen über  einzelne  Arten,  systematischer  Anordnung  und  vollständigem  Register 
aller  von  Clemens  beschriebenen,  dazu  mit  biographischen  Nachrichten  über 
Clemens  und  dem  Wichtigsten  aus  der  Correspondenz  zwischen  ihm  und  Stainton. 
Gern  gestehe  ich,  dass  ich  ohne  dieses  Hülfsmittel  manche  Cleniens'sche  Art 
übersehen  oder  nicht  erkannt  hätte.  Dass  ich  dennoch  im  Ganzen  nicht  so  gar 
viele  Arten  mit  voller  Ueberzeugung  wieder  erkannte,  hat  seinen  Grund  eines 
Theils  in  dem  Reichthum  der  nordam.  Fauna,  aus  dem  mir  gerade  die  Clemens'- 
schen Arten  verborgen  blieben,  anderen  Theils  in  seinen  nicht  immer  ganz  ge- 
nauen Beschreibungen  (er  hatte,  wie  es  scheint,  noch  viel  mehr  und  unvoU- 
kommnere  unica  als  ich  und  ahnte  nicht,  dass  es  noch  mehr  ähnliche  Arten 
neben  den  seinigen  gebe),  und  endlich,  weil  er  weit  mehr  um  Gattungen,  als 
um  Arten  bemüht  war.  Letzterer  Grund  bewog  ihn  zu  einem  Verfahren,  in 
welchem  ich  ihm  weder  bei  fremdem  Material  nachfolgen  durfte,  noch  bei  eignem 
nachfolgen  wollte:  er  brach  bei  seinen  nnicis  die  Flügel  der  einen  Seite  ohne 
Umstände  ab,  um  sie  zu  entschuppen  und,  sobald  er  im  Geäder  eine  Abweichung 
fand,  ein  Genus  zu  errichten.  Vielleicht  habe  ich  deswegen  einige  seiner  Genera 
nicht  erkannt;  andere  aber  glaubte  ich,  bis  auf  weiteres  —  Avenn  nämlich  ein 
grösseres  Material  lehren  wird,  welche  Merkmale  wesentlich  und  welche  un- 
wesentlich sind  —  mit  den  bisher  bestehenden  wieder  vereinigen  zu  müssen. 
Dies  betrifft  insbesondere  die  Gattungen  Cri/ptolechia  und  Gelechia.  Von  der 
ersteren  zählt  Francis  Walker  162  Nummern  (um  nicht  Species  zu  sagen)  auf, 
von  Gelechia  386  ohne  andere  Unterscheidung  als  nach  den  Regionen  ihres  Vor- 
kommens, kaum  jemals  mit  Hindeutung  auf  eine  verwandte  Art!  Die  Zerlegung 
dieser  Gattungen  —  denn  die  von  Herrn  v.  Heinemann  versuchte  bei  den  Gelechien 
halte  ich  für  eine  sehr  missrathene  —  überlässt  man  wohl  billig  einem  neuen 
Bearbeiter  der  Vorräthe  des  British  Museum. 

Ferner  habe  ich  die  Reports  von  Riley  und  von  den  Fitch'schen  die 
wenigen ,  die  mir  zur  Verfügung  standen ,  benutzt.  Ich  glaube ,  Herrn  Fitch 
nicht  Unrecht  zu  thun,  wenn  ich  ihm  die  Geschicklichkeit,  Arten  kenntlich  zu 
beschreiben,  in  geringem  Grade  zuspreche.  Vielleicht  wird  ihm  das  Herbe  dieser 
Erklärung  dadurch  versüsst,  dass  ich  ihn  darin  mit  Reaumur  vergleiche.     Nur 


Beitrao;e  zur  Keimtniss  ilev  nordamericaniscben  Naclitfalter.  O 

finde  ich  den  Unterschied  zwischen  beiden,  dass  Eeaumur,  weil  er  die  Classifica- 
tion des  Ganzen  im  Auge  hatte,  auf  die  Unterscheidung  des  Speciellen  keinen 
Werth  legte,  während  Fitch  rein  die  öconomischen  Verhältnisse  in  Betracht 
zog  und  darum  die  Species  selbst,  die  somit  recht  eigentlich  Beachtung  verdient 
hätte,  als  Nebensache  behandelte. 

Nicht  benutzt  habe  ich  Francis  Walker's  List  of  Lepidopterous  Insects 
of  the  British  Museurn  aus  dem  schon  früher  angegebenen  Grunde.  —  Eine 
vorzügliche  Arbeit,  die  des  Professor  Frey  in  Zürich,  über  nordamerikanische 
Tineinen  in  der  Entomologischen  Zeitung  1873,  S.  201  ff,  veranlasste  mich,  weil 
ich  sie  zu  spät  zur  Benutzung  erhielt,  die  von  ihm  behandelten  Tineinen,  haupt- 
sächlich Lithocolletiden,  ganz  zu  übergehen,  obgleich  es  wahrscheinlich  ist,  dass 
ich  ein  paar  ihm  fehlende  Texasarten  hätte  beschreiben  und  abbilden  können. 
Nur  bei  den  Gracilarien  hatte  ich  mich  überzeugt,  dass  keine  der  von  mir  be- 
schriebenen Arten  mit  den  seinigen  zusammenfalle,  und  desshalb  führe  ich  meine 
neuen  Arten  auf. 

Was  sonst  über  nordamericanische  Tineinen  und  Pterophoriden  bekannt 
gemacht  worden  ist,  z,  B.  Chamber's  bei  Frey  erwähnte  Arbeit,  habe  ich  nicht 
benutzt,  weil  es  mir  entweder  unbekannt  oder  unerreichbar  geblieben  ist. 

Noetuidae. 
Agrophila  trancatiila  n.  sp.  Taf.  III.  Fig.  1. 

Capite  et  thorace  rufo-ferrugineis ;  alis  mit.  nigris,  squamis  filiform ibus 
sulplmreis  obtectis,  basi  rufo-ferruginea,  apice  abrupte  exalbido.  Q 

Von  der  Grösse  einer  kleinern  Ägr.  sulphurulis,  mit  schmälern  Vorder- 
flügeln  und  spitzeren  Hinterflügeln,  durch  ihre  Färbung  sehr  kenntlich. 

Eückenschild  und  Kopf  röthlich  rostfarben,  ersterer  nach  hinten  dunkler 
mit  gebräuntem  Wulst  des  Scutellums.  Stirn  schwach  gewölbt,  Taster  etwas 
kürzer  als  bei  SidpluiraUs,  fast  horizontal;  das  Endglied  nur  V4  so  lang  wie 
das  zweite  Glied.  Saugrüssel  ziemlich  lang,  auf  dem  Rücken  rostbraun  beschuppt. 
Fühler  braun,  kürzer  als  bei  Sulphuralis ,  mit  hellgelbem  Wurzelglied.  Beine 
blassgelb,  die  vordem  auf  der  Lichtseite  braun  mit  hellgelben  Punkten;  die 
Hinterschienen  auf  dem  Rücken  von  der  Wurzel  aus  dunkelgrau  und  vor  der 
Spitze  mit  einem  solchen  Fleckchen;  alle  Füsse  dunkelgrau,  hellgelb  geringelt. 
Hinterleib  dunkelgrau  mit  hellgelbem  Afterbusch. 

Vorderüügel  i'"  lang,  etwas  gestreckt  und  nach  hinttn  erweitert.  Die 
Grundfarbe  ist  schwarz,  aber  so  reichlich  mit  laugen,  schmalen,  hellgelben 
Schuppen  bestreut,  dass  sie  dunkelgelblichgrau,  etwas  gewölkt,  aber  gegen  den 
Innenwinkel  ins  Hellgelbe  übergehend  erscheint;  der  Vorderrand  selbst  ist  in  einer 
dünnen  Linie  blassgelb;  die  Basis  in  einem  schrägen,  am  Innenrand  verlängerten 
bandförmigen  Streifen  braunrostfarbig  und  auswärts  auf  der  obern  Hälfte  hell- 
gelb breit  gerandet.  Die  Flügelspitze  ist  nebst  den  anstossenden  Franzen  als 
ein  Dreieck  hellgelb,  an  der  Spitze  selbst  rostgelblich.  Die  darunter  folgenden 
Hinterrandfranzen  sind  tiefschwarz,  auf  der  Wurzel  mit  hellgelben  Schuppen 
bestreut;  die  Franzen  des  Innenwinkels  blassgelb. 

1* 


1  P.  C.  Zell  er. 

Hinterfiügel  dunkelgrau.  Franzen  sehr  blassgelb,  von  einer  breiten,  grauen 
Schattenlinie  durchzogen,  die  sich  um  die  Fliigelspitze  erweitert  und  hier  fast 
die  ganzen  Franzen  färbt. 

Unterseite  schwarzgrau;  Vorderflügel  mit  blassrostgelbem,  nach  hinten  er- 
weiterten Costaistreif  und  sehr  breiter,  blassgelber  Dorsalstrieme.  Das  Apical- 
dreieck  der  Oberseite  ist  nicht  vorhanden. 

Vaterland:  Texas  (BolL).   Ein  schön  erhaltenes  9  im  Cambridger  Museum, 

Äletoponia  obtusnla  n.  sp.  Tat.  III.  Fig.  2. 

Antennis  crassmsculis;  alis  ant.  flavis,  maculis  costae  5,  dorsi  meäii 
nna  majoribus,  pluriUis  disci  minoribus  dispersis  rufescenti-cinereis ,  pofit. 
albidis,  obsolete  einer eo-bifaseiatis.   9 

Verschieden  von  den  übrigen  Metoponien  durch  kürzeren  Saugrüssel, 
dickere,  kürzere  Fühler,  viel  weniger  gespitzte  Vorderflügel  und  unverdunkelte, 
durch  keine  dunkle  Hinterrandlinie  begrenzte  Franzen.  Die  Stirn  läuft  aber  in 
eine  horizontale,  unter  den  Schuppen  versteckte  Hornplatte  aus,  und  auf  der 
Unterseite  haben  die  Vorderflügel  wie  dort  ein  helles,  einwärts  scharf  begrenztes 
Band  am  Hinterrand,  welches  sich  vor  der  Spitze  in  einen  Fleck  erweitert,  und 
die  Hinterflügel  an  der  Spitze  einen  hellen  Fleck,  welcher  den  vor  dem  Hinter- 
rand herziehenden  Schattenstreifen  unterbricht. 

Rückenschild  und  Kopf  gelb,  Schulterdecken  zimmtfarbig  bestäubt.  Fühler 
kürzer  als  bei  Vesiwtina,  viel  dicker,  am  Ende  auff'allend  verdünnt,  gelbbräun- 
lich mit  blassgelbem  Rücken.  Die  schwarze,  horizontale  Stirnplatte  ist  kaum 
von  Augenlänge,  vorn  gerade  abgeschnitten,  durch  längliche  Schuppen  bedeckt. 
Taster  aufwärts  gekrümmt,  am  Gesicht  liegend  und  bis  an  die  Stirnplatte 
reichend,  zusammengedrückt  cylindrisch,  auswärts  locker  beschuppt,  am  ersten 
Glied  mit  abstehenden  Haaren;  das  Endglied  sehr  kurz  (etwa  '/s  so  lang  wie 
das  zweite  Glied  und  dünner  als  dieses),  stumpf.  Saugrüssel  kurz,  zusammen- 
gerollt. Beine  anliegend  beschuppt,  sehr  bleich  ochergelb;  die  vordem,  am 
meisten  das  erste  Paar,  braun  bestäubt.  —  Hinterleib  um  die  Hälfte  über  die 
Hinterflügel  hervorragend,  bleich  ochergelb;  der  Legestachel  in  dem  abge- 
stumpften Analbusch  verborgen. 

Vorderflügel  5"'  lang,  ziemlich  breit,  nach  hinten  erweitert,  mit  convexem 
Hinterrand  und  deutlicher,  doch  nicht  scharfer  Spitze,  gelb,  längs  des  Vorder- 
randes sehr  schwach  rüthlich  angeflogen,  mit  röthlichgrauen  Flecken  gezeichnet 
(in  Grundfarbe  und  Zeichnung  etwas  an  Arctia  imrpurea  erinnernd).  Der  Vorder- 
rand trägt  in  ziemlich  gleichen  Abständen  fünf  Flecke,  den  ersten  an  der  Schulter, 
den  letzten  etwas  vor  der  Flügelspitze;  der  zweite  und  vierte  sind  kleiner  als 
die  andern;  vom  fünften  zieht  eine  Reihe  von  fünf  Fleckchen  parallel  dem  Hin- 
terrand zum  Innenwinkel  herab.  An  der  Mitte  des  Innenrandes,  dem  dritten 
Costalfleck  gegenüber,  ist  ein  grosser  und  dicht  hinter  ihm  ein  kleiner  Fleck. 
Im  Mittelraum  sind  noch  vier  Fleckchen  sichtbar:  das  erste  unterhalb  des  zweiten 
Costalflecks,  das  zweite  grössere  unterhalb  des  dritten  Costalflecks;  die  zwei  fol- 
genden bilden  mit  dem  vierten  Costalfleck  und  dem  zweiten  Dorsalfleckchen  eine 


Beiträge  zur  Keniitniss  der  nnrdamericanischen  Nachtfalter.  5 

sehr  weitläuftige,  gebogene  Querreihe.  Franzen  wenig  heller  als  die  Grimdfarbe 
mit  kaum  merklicher  dunklerer  Mittellinie  und  etwas  verdunkelten  Enden. 

Hiuterflügel  weisslich,  vor  dem  etwas  gelblichen  Hinterrand  mit  einem 
nur  auf  der  Apicalhälfte  vorhandenen  Schattenstreifen  und  vor  diesem  in  etwas 
weiterer  Entfernung  mit  einem  schmäleren,   der  über  die  Medianaderäste  zieht. 

Unterseite  gelbweisslich,  an  den  Vorderrändern  breit  blassochergelb.  Die 
Vorderflügel  im  Mittelraum  grau  mit  einem  dunklern,  bindenförmigen  Quer- 
streif vor  dem  oben  besprochenen  Marginalband  und  in  einiger  Entfernung  davor 
mit  einem  schmäleren.  Die  Hinterflügel  mit  einem  deutlichem  und  vollständigem 
Querband  vor  dem  Hinterrand  und  weiter  einwärts  mit  einem  solchen  am  Vorder- 
rand anfangenden  Schatten.    Auf  der  Querader  ist  ein  erloschener  grauer  Punkt. 

Vaterland:  Texas  (BolL),    Das  schöne   9  ist  im  Cambridger  Museum. 

Geometridae. 
Cidaria  luscinata  n.  sp. 

Alis  mit.  suhrufescenti-cinereis,  nmltistrigatis,  strigis  duahus  (altera  alba 
ante  medium,  altera  albida  post  medium,  superius  arcuata)  interius  latiiis 
nigro-marginatis,  puncto  interjecto  nigro ,  albido-cincto ,  striga  ante  marginem 
posticum  albida,  repanda.  cf . 

Sie  ist  die  Stellvertreterin  unserer  (von  Hübner  Fig.  277  nicht  sonderlich 
gut  abgebildeten)  Polygrammata,  deren  Varietät  Conjiigata  sie  so  nahe  kommt, 
dass  sie  leicht  damit  zu  verwechseln  ist. 

Wenn  sie  nicht  abändert,  so  hat  sie  nur  die  Grösse  der  kleineren  Exem- 
plare von  Polygrammata.  Ihre  Unterschiede  von  dieser  Art  sind  folgende: 
1.  alle  Flügel  haben  eine,  wenn  auch  sehr  schwache  röthliche  Beimischung,  die 
den  Polygr.  stets  fehlt.  2.  Die  zweite  weissliche  Querlinie,  welche  die,  wie  bei 
Pohjgr.  gewöhnlich,  unvollständige  Mittelbinde  bilden  hilft  und  bei  Polygr.  am 
obern  einwärts  schwarzbeschatteten  Drittel  eine  ganz  schwache  oder  auch  gar 
keine  Biegung  nach  aussen  macht,  hat  bei  Luscinata  eine  erst  nach  aussen  und 
dann  nach  innen  gehende,  sehr  merkliche  Krümmung,  welche  durch  die  schwarze, 
bis  zum  Vorderrand  reichende  Beschattung  hervorgehoben  wird.  3.  Die  weiss- 
liche Querlinie  vor  dem  Hinterrand,  welche  bei  Polygrammata  schwach  wellig 
ist',  hat  bei  Ltiscinata  einen  kappenförmigen  Verlauf.  4.  Am  Vorderrand  der 
Vorderflügel  vor  der  Spitze  ist  der  dunkle  Fleck,  der  das  oberste,  spitzwinklig 
abgebrochene  Ende  der  weisslichen  Querlinie  von  beiden  Seiten  einschliesst,  bei 
Polygrammata  mehr  oder  weniger  dunkelgrau,  bei  Luscinata  schwarz,  also  auf- 
fallend dunkler. 

Da  Polygrammata  nicht  wenig  veränderlich  ist,  so  lässt  sich  von  ihrer 
Nebenart  auch  keine  Unveränderlichkeit  erwarten.  Aber  die  unter  2  angegebene 
Krümmung  der  Querlinie  und  die  unter  3  bemerkte  kappenförmige  Gestalt  der 
Antemarginallinie  werden  sich  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  als  standhafte  Unter- 
schiede bewähren. 

Vaterland:  Texas  (Boll)  und  Massachusetts  (Burgess).  2  cT,  von  denen 
eins  in  meiner  Sammlung,  eins  im  Cambridger  Museum. 


6  P.  C.  Zeller. 

Pyralidae. 
Cor(h/Io2>ez(i  n.  «/.  Taf.  III.  Fig.  3.  a— e. 

(xop?iuXr)  —  tumor,  -ita.  —  pes). 

Ocelli  nulli. 

Capilli  sublaevigati. 

Antennae  meäiocres,  simpUces,  cj'   crassiusculae,   microacopice    cüiatae. 

Palpi  labiales  porrecti,  thorace  hrcviores,  articulo  terminali  hrevkis- 
cnh),  laevi,  deflexo. 

Haustellum  meäiocre,  in  hasi  squamatum. 

Pedes  longiores,  robusti;  mediorum  et  posticorum  tibiae  et  nietat arsi 
.s q u a m i .s  n odos i. 

Abdomen  cT  gracile,  deplanatum,  Q  subconvexum,  oviductu  retracto. 

Alae  anteriores  in  costa  media  c^^  bis,  $  latius  semel  emar- 
ginatae. 

Ccllida  media  brevis,  ramo  venae  subcostalis  anteapicali  et  ramo  venne 
medianae  prima  furcatis. 

Alae  posteriores  latac,  margine  postico  rotundato,  breviter  ciliatae,  subtus 
et  in  cp  supra  pictae;  vena  mediana  quadrifida  in  basi  non  barbata. 

Diese  durch  ihre  am  Vorderrande  busenförmig  eingedruckten  Vorderflügcl 
und  die  Schuppenknoten  der  vier  hintern  Beine  leicht  kenntliche  Gattung  wird 
wohl  mit  Eecht  zu  den  Pyraliden,  und  zwar  in  die  Nähe  von  Lederer's  Amhlyura 
Tab.  6  Fig.  14  gestellt.  Der  Mangel  der  Ocellen,  die  Länge  der  vier  hintern 
Beine  und  der  gleichmässig  gerundete  Hinterrand  der  Hinterflügel  geben  vor- 
läufig genügende  Trennungsgründe*);  wahrscheinlich  aber  zeigt  das  Geäder  einen 
noch  grössern,  da  Cordylopeza  sich  darin  von  allen  mir  bekannten  Pyraliden 
unterscheidet.  Auf  den  Vorderflügeln  hat  nämlich  die  Mittelzelle  nur  '/s  der  Flügel- 
lünge;  die  Medianader  theilt  sich  in  drei  an  der  Wurzel  sehr  genäherte  Aeste, 
deren  erster  an  seinem  Enddrittel  eine  Gabel  bildet;  die  Subdorsalader 
hat  an  ihrem  Anfangsdrittel  einen  schrägen,  gegen  den  Innenrand  gerichteten 
Fortsatz.  Auf  den  Hinterflügeln  ist  die  Mittelzelle  offen  (wenn  nicht  eine  sehr 
feine,  stark  einwärts  gekrümmte,  scheinbar  einfache  Ader  die  Begrenzung  bildet) 
und  die  freie  Ader  1  c  fehlt,  wenigstens  auf  dem  abgeschuppten  männlichen 
Flügel,  so  dass  zwischen  1  b  und  der  Medianader  ein  breiter  Raum  ist. 

Habitus  und  Kürze  der  Franzen  würden  erlauben,  die  Gattung  in  die  Nähe 
von  Cryptolechia  zu  bringen;  aber  die  horizontalen  Taster  mit  niedergebogenem 
Endglied  entfernen  sie  gänzlich  aus  deren  Verwandtschaft. 

1.  nigvinodis  n.  sp. 

Alae  ant.  rufae,  linea  costae  mediae  alba,  strigis  diiabns  obsoletis  inter- 
rupdis  albidis,  margine  postico  mgro-pmictato.  ö'  $ . 


*}  Der  Vorderrand  der  Vorderfliigel  von  Amhlyura  zeigt  Fig.  14  in  der  Mitte  einen  merklichen 
Eindruck,  der  mich  eben  auf  Verwandtschaft  der  beiden  Gattungen  scbliessen  lässt;  dagegen  sagt 
Lederer  S.  67:  „Vorderrand  der  Vorderflügel  stark  convex;  an  der  Wurzel  oben  mit  einer  uraschlag- 
artigen,  mit  iilattgedrückten  Schuppen  belegten  Haarmähne. " 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamerieanisoheu  Nachtfalter.  7 

Grösse  wie  Asopia  costalis.  Eückenschild  hellroth;  das  Schildchen  und 
der  grösste  Theil  des  Kragens  schmutzig  weisslich,  wie  der  Kopf  und  das 
Wurzelgiied  der  bräunlichen  Fühler;  diese  beim  cT  dicker  und  kürzer  als  beim  Q 
und  ausserdem  gezähnelt  und  mikroskopisch  gefranzt.  Stirn  durch  die  etAvas 
lockere  Beschuppung  fast  convex.  Taster  röthlichbraungrau  oder  bräunlich, 
doppelt  so  lang  wie  der  Kopf,  horizontal;  das  zweite  Glied  etwas  locker  be- 
schuppt und  allmälig  verdickt;  das  Endglied  dünner  und  nur  Vs  so  lang, 
zugespitzt  und  abwärts  geneigt.  Maxillartaster  fehlen.  Saugrüssel  massig  lang, 
zusammengerollt.  Vorderbeine  röthlichbraun,  an  den  Enden  der  Glieder  mit  je 
einem  weisslichen  Punkt.  Die  vier  andern  Beine  ziemlich  lang,  grauweisslich 
mit  braunrothen  Hüften;  an  den  mittlem  hat  der  Schenkel  unten  vor  der  Spitze 
einen  schwärzlichen  Schuppenbusch,  und  die  Schiene  ist  an  der  Mitte  und  noch 
mehr  am  Ende  durch  schwarze  Schuppenhaare  verdeckt;  auch  das  erste  Fuss- 
glied  hat  auf  dem  Rücken  gegen  das  Ende  einen  solchen  Schuppenbusch.  An 
den  Hinterbeinen  ist  der  Schenkel  gegen  die  Spitze  schwärzlich  bestäubt;  ebenso 
überall  die  doppelt  so  lange  Schiene,  welche  am  Ende  einen  schwarzen  Schuppen- 
busch trägt;  einen  noch  stärkern  zeigt  das  erste  Fussglied  auf  dem  Eücken ; 
die  übrigen  Fussglieder  sind  weiss.  —  Hinterleib  des  cf  schmächtig  und  etwas 
flach,  dunkelbraungrau,  an  den  Endrändern  der  Segmente  mit  bleichen  Schuppen 
gefranzt;  der  Afterbusch  ohne  Auszeichnung,  bleichgelblich.  Beim  Weibchen 
ist  der  Hinterleib  kräftiger,  länger  und  convexer,  ebenso  gefärbt,  am  Bauch  auf 
den  Seiten  der  vordem  Segmente  braunroth,  sonst  wie  der  Afterbusch  bleich- 
gelblich; Legestachel  eingezogen. 

Vorderflügel  3V4— 4V2'"  lang,  länglich,  beim  q^  etwas  breiter  als  beim  9, 
mit  abgerundeter  Spitze  und  schwach  convexem  Hinterrande;  der  Vorderrand 
von  der  Wurzel  stark  aufsteigend,  dann  schwach  gebogen,  aber  in  der  Mitte 
beim  9  mit  einem  ziemlich  tiefen  und  langen  Eindruck;  dieser  ist  beim  o'^ 
seichter,  aber  am  Anfang  und  Ende  vertieft  und  auf  der  vordem  Hälfte,  ausser 
in  den  Vertiefungen,  mit  schwarzen  Börstchen  gesäumt.  Grundfarbe  roth,  im 
Wurzeldrittel  mehr  orangeroth.  In  der  Ausbuchtung  ist  der  Vorderrand  beim  9 
in  einer  starken  Linie,  beim  cf  schmäler  und  undeutlicher  gelblichweiss ;  an  ihr 
und  auf  den  Convexitäten  davor  und  dahinter  sind  die  Costalschuppen  etwas 
sägezähnig  abstehend,  und  beim  cf  schwärzlich.  Vor  dem  Anfang  der  weisslichen 
Costallinie  geht  eine  mehr  oder  weniger  deutliche,  mehrfach  unterbrochene,  ge- 
zackte, weissliche  Linie  ziemlich  senkrecht  zum  Innenrand,  und  von  dem  hintern 
Ende  der  Costallinie  zieht  eine  zweite,  über  der  Mitte  einen  starken  Winkel 
bildende  und  sich  dann  in  weit  getrennte  Punkte  auflösende  weisse  Quer- 
linie. Den  Hinterrand  begleitet  eine  Reihe  schwarzer,  länglicher  Punkte  vor 
den  dunkel  röthlichgrauen  Franzen. 

Hinterflügel  beim  c?  spitzer  als  beim  9i  bräunlichgrau,  beim  (^  am 
heilsten  und  gegen  die  Wurzel  gelblich,  am  dunkelsten  grau  in  der  Flügelspitze. 
Vom  Vorderrand  kommt  in  einiger  Entfernung  von  der  Spitze  eine  verloschene, 
helle,  auf  beiden  Seiten  dunkler  grau  eingefasste  Linie  gebogen  herab  und  ver- 
schwindet in   den  Medianaderästen ;   beim   9  fehlt  sie  entweder  ganz  oder  ist 


8  P.  e.  Zeller. 

noch  unvollständiger  und  verloschener  sichtbar.  Den  Hinterrand  fasst  eine' 
schwarze,  durch  die  bleichgelben  Adercndcn  unterbrochene  und  vor  dem  Anal- 
winkel verschwindende  Linie  ein.  Franzen  hellgrau,  nahe  an  der  Wurzel  von 
einer  dunklern  Schattenlinie,  welche  um  die  Flügelspitze  am  dunkelsten  ist, 
durchzogen;  die  Franzen  des  Innenrandes  sind  dunkler  und  schimmern  besonders 
beim  (^  purpurfarbig. 

Unterseite  der  Vorderflügel  dunkelgrau,  am  Vorderrand  gerOthet,  am 
Innenrand  gelichtet;  die  hellgelbe  Mittellinie  des  Vorderrandes  vorhanden; 
ebenso  die  Anliinge  der  zwei  Querlinien ,  aber  weiss  und  zu  beiden  Seiten 
schwärzlich  eingefasst;  den  Hinterrand  fasst,  wie  auf  den  Hinterflügeln,  eine 
schwarze,  durch  die  gelblichen  Aderenden  durchschnittene  Linie  ein.  Hinter- 
flügel hellgrau,  beim  cf  weisslicher,  am  Vorderrand  breit  grau  mit  rother  Be- 
stäubung. Nahe  an  der  Basis  trägt  er  ein  schwärzliches  Fleckchen  als  Anfang 
eines  Querstreifens;  der  Querstreifen  vor  dem  Hinterrand  ist  fast  vollständig  und 
bildet  einen  auf  den  Aesten  der  Medianader  winklig  gebrochenen,  einwärts 
schwärzlich  schattirten  Bogen. 

Vaterland:  Massachusetts.  Meine  2  cf  3  9  wurden  durch  Burgess  bei 
Beverly  in  der  Endhälfte  des  Juli  gesammelt. 

V 
Botis  't'ibicalis  n.  sj».  Tat.  III.  Fig.  4. 

Antennis  cüiatis;  alis  mit.  stramineis,  roseu-ciliatis,  margine  dorsali 
striyisque  duabus  (priore  obliquissima)  ohscure  roseis;  post.  cinereis.  cf. 

Ganz  vom  Aussehen  eines  kleinen  Spanners,  etwa  aus  dem  Genus  Sterrha, 
aber  mit  deutlichen  Ocellen,  nicht  schlank  gebaut,  mit  verlängerten  Lippeu- 
tastern (daher  keine  Emprepes),  ohne  Hornfortsatz  der  Stirn  (daher  weder  zu 
Antliophüodcs,  noch  zu  Tegostoma  gehörig),  sondern  nach  ihrem  Kopfbau  eine 
Botis  und  nach  ihrem  sonstigen  Aussehen  eine  Verwandte  der  Sanguinalis, 
aber  ausser  der  grössern  Spannerähnlichkeit  mit  ansehnlichem  Franzenhaaren 
an  den  Fühlern. 

Grösse  der  kleinsten  Sanguinalis.  Rückenschild  lehmgrau,  mit  stroh- 
gelben Schulterdecken.  Kopf  hell  lehmgrau  mit  hellgelber  Augenrandlinie,  die 
sich  nach  vorn  verlängert  und  um  das  gerade  abgeschnittene  Gesicht  herum- 
zieht. Fühler  auf  dem  Bücken  weisslich  mit  abgesetzten  Gliedern  und  ziemlich 
langen  Franzen.  Maxillavtaster  gelblichweiss,  weit  hervorstehend.  Lippentaster 
verlängert,  zugespitzt,  zusammengedrückt,  obenauf  gelblichweiss,  an  den  Seiten 
bräunlichgrau.  Beine  bräunlichgrau;  die  hintern  auswendig  am  Schenkel  längs- 
streifenartig  gelbbraun  und  an  der  Schiene  mit  bräunlicher  Mittellinie.  Hinter- 
leib bräunlichgrau.  ? 

Vorderflügel  3'"  lang,  in  der  Gestalt  fast  wie  bei  Sanguinalis,  blass 
dottergelb,  auf  dem  Vorderrand  mit  einer  bis  ans  Ende  des  ersten  Querstreifs 
reichenden  und  hinten  ein  wenig  erweiterten  bräunlichen  Linie.  Der  erste  breite, 
bandförmige  Querstreif  liegt  sehr  schief,  indem  er  vom  Innenrand  nahe  der 
Basis  bis  etwas  hinter  die  Hälfte  des  Vorderrandes  reicht. '  Der  zweite ,  etwas 
breitere    Querstreif   entspringt   vor    dem   Innenwinkel,    geht   dem   Hinterrande 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  iiordaiuericauischen  Nacliifalter.  9 

parallel  bis  zum  Vorderrand  und  ist  mit  dem  ersten  Querstreif  durch  eine 
ziemlich  breite  Innenrandstriemc  verbunden.  Beide  Querstreifen  und  die  Ver- 
bindungsstrieme sind  dunkelrosenroth  und  auf  ihren  einander  zugekehrten  Seiten 
mit  lilaglänzenden  Schuppen  verdeckt.  Franzen  heller  rosenfarbig,  in  der  Mitte 
mit  einer  dunkeln  Linie  durchzogen  und  auf  der  Wurzelbälfte  gleichfalls  mit 
etwas  Lilaschimmer. 

Hinterflügel  einfarbig  bräunlichgrau,  etwas  röthlich  gemischt,  mit  braun- 
grauen  Franzen. 

Unterseite  bräunlichgrau,  auf  den  Hinterflügeln  heller;  die  Franzen  der 
Vorderflügel  hell  und  röthlich  gemischt, 

Vaterland:  Texas  (Boll.).    1  <^  im  Cambridger  Museum. 

Botis  sesquialteralis  n.  sp.  Taf.  HL  Fig.  5. 

Alis  mit.  aeutis,  gilvis,  strigula  ex  margine  dorsali  adscendente  ante 
medium  striga  'postica  intra  plicam  angidata  lyunctoque  venae  transversae 
griseo-fuscis,  striga  antemarginali  tenui  x)allida.  Q. 

Kleiner  als  B.  inbicalis  und  ihr  verwandt:  grösser  als  B.  nasonialis  und 
dieser  sehr  nahe.  Ihre  auffallendsten  Unterschiede  von  Nasonialis  sind  bei 
dieser  angegeben. 

Rückenschild  und  Kopf  blass  dottergelb.  Ocellen  gross.  Taster  weit  über 
den  Kopf  hervorstehend,  lang  zugespitzt.  Fühler  dünn,  graugelblich.  Beine  blass 
ochergelb.   Hinterleib  grau. 

Vordei-flügel  2y^"'  lang,  spitzer  als  bei  Vihicalis  und  mit  glcichmässiger 
convexem  Hinterrand.  Grundfarbe  blass  dottergelb.  Aus  dem  Innenrande  kommt 
vor  der  Mitte  ein  fast  senkrechtes ,  bräunlichgraues  Streifchen ,  das  von  der 
starken,  gelblichen  Subdorsallinie  durchschnitten  wird  und  nur  bis  zur  Falte 
reicht.  Auf  der  Querader  ist  ein  starker,  gleichfarbiger  Punkt.  Fast  in  der 
Mitte  zwischen  ihm  und  dem  Hinterrande  ist  ein  vollständiger,  starker,  unter- 
wärts verengter,  bräunlich  grauer  Querstreif,  welcher  in  der  Falte  einen  spitzen, 
einspringenden  und  auf  der  Subdorsalader  einen  fast  rechten,  ausspringenden 
Winkel  bildet.  Etwas  vor  dem  Hinterrande  zieht  eine  Querlinie,  welche  heller 
ist  als  die  Grundfarbe.  Franzen  hellgrau,  von  einer  dunkelgrauen  Linie  durch- 
schnitten. 

Hinterflügel  mit  ganz  abgerundetem  Vorderwinkel,  grau,  am  Hinterrand 
dunkler;  Franzen  hellgrau  mit  feiner,  gelblicher  Wurzellinie. 

Unterseite  der  Vorderflügel  gelbgrau  mit  verloschenem,  grauem  hinteren 
Querstreif,  hinter  welchem  ein  blasses  Gelb  den  Raum  bis  zum  Hinterrand  band- 
artig ausfüllt.  Hinterflügel  hellgrau,  am  Vorderrand  gelbgrau  bestäubt,  längs 
des  Hinterrandes  blassgelblich. 

Vaterland:  Texas  (Boll.).     Ein  schönes   9  im  Cambridger  Museum. 

Botis  nasonialis  n.  sp.  Taf.  III.  Fig.  6. 
Mimita,  alis  ant.  aciitis,  rufo-ochraceis ,  iMllide  venosis,   fascia  obscura 
ante  strigam  submarginalem  latam  pallidam,  lumila  venae  transversae  obscura.^ . 

2 


10  P.  C.  Zeller. 

Vav.  b.  Puncto  nif/ricmiti  pru  lunula,  fasciae  margine  iHteriorc  in  strujam 
nicjriccuitem  mutata  Q . 

Die  beiden  vorliegenden  Exemplare  sind  etwas  unter  sich  verschieden. 
Sie  kommen  (besonders  Var.  b.)  der  grösseren  Sesqaüdteralis  so  nahe,  dass  ich 
sie  anfangs  für  Varietät  derselben  hielt;  aber  sie  weichen  von  ihr  ab  durch 
grössere  Zuspitzung  aller  Flügel,  durch  die  ins  Rothe  übergehende  Ocherfarbe 
der  Vorderflügel,  durch  die  grössere  Breite,  fast  bindenartige  Gestalt  der  hellen 
Anteniarginallii)ie  und  durch  den  gänzlichen  Mangel  der  abgekürzten  ersten  Quer- 
linie. Vielleicht  ist  auch  ihre  beträchtlichere  Kleinheit  ein  beständiges  Merkmal. 
Einer  der  allerkleinsten  Zünsler,  ßückenschild  und  Kopf  von  der  röth- 
lichen  Grundfarbe  der  Vorderflügel.  Taster  wie  bei  Sesq.,  aussen  etwas  ver- 
dunkelt, an  der  Wurzel  unten  weissJich.  Die  grauen  Fühler  so  fein  wie  bei  Sesq. 
Vorderflügel  2'"  lang,  am  Vorderrand  convexer,  am  Hinterrand  weniger 
convex  als  bei  Sesq.,  auf  hell  ochergelbem  Grunde  sehr  dicht  röthlich  beschuppt; 
doch  treten  die  Adern  in  hellgelber  Farbe  hervor,  am  breitesten  die  Subcostal- 
ader,  und  die  ebenso  breite  Längslinie  in  der  Falte.  Auf  der  Querader  ist  eine 
niondsichelartige  Verdunkelung,  statt  deren  die  übrigens  weniger  dunkelröthliche 
Var.  b.  einen  sehr  deutlichen  schwarzgrauen  Punkt  trägt.  Hinter  dieser  Quer- 
aderzeichnung folgt  eine  breite,  dunkler  röthliche,  von  keinen  Adern  durch- 
schnittene Binde;  sie  ist  nach  unten  erweitert  und  auf  der  der  Flügelwurzel 
zugekehrten  Seite  am  dunkelsten ;  bei  Var.  b.  bildet  sich  aber  diese  Seite  zu 
einer  scharf  abstechenden  schwärzlichen  Querlinie  aus,  die  gegen  den  Dorsalraiul 
auch  zu  den  Winkeln  der  Sesquialteralis  gebrochen  ist.  Statt  der  hellen  Ante- 
marginallinie  der  Sesq.  hat  Nasonialis  einen  mehr  als  doppelt  so  breiten,  gegen 
den  Innenwinkel  verengerten  Quei streifen  der  hellgelben  Grundfarbe,  durch 
welchen  der  röthliche  Hinterrandstreifen  auf  eine  ganz  dünne  Linie  eingeengt 
wird.  Franzen  grau,  von  einer  dunkeln  Linie  durchzogen,  vor  welcher  sie  röth- 
lich gemischt  sind. 

Hinterflügel  weniger  in  die  Länge  gezogen,  dagegen  mit  viel  mehr  her- 
vortretendem Vorderwinkel  als  bei  Sesquialtenüis ,  grau,  vor  der  breiten  gelb- 
lichen Hinterrandlinie  bindenartig  dunkelgrau;  die  Franzen  hell  gelblichgrau. 
Unterseite  der  Vorderflügel  hellgrau ,  am  Vorderrand  breit  striemenartig 
gelblich.  Hinter  dem  verloschenen  schwärzlichen  Queraderpunkt  zieht  ein  eben 
solcher  Querstreifen  bis  zur  Palte  herab ;  der  helle  bindenförmige  Raum  vor  dem 
Hinterrand  ist  breiter  als  auf  der  Oberseite.  Hinterflügel  noch  heller  als  die 
Vorderfiügel,  am  Vorderrand  grob  dunkler  bestäubt.  Ziemlich  weit  vor  dem 
Hinterrande  zieht  ein  verloschener,  dunkelgrauer  Streifen,  der  wohl  nicht  immer 
vollständig  vorhanden  ist. 

Vaterland:  Texas.    Die  beiden  in  meiner  Sammlung  befindlichen  9  wurden 
von  Beifrage  am  20.  August  gefangen. 

JBotis  terrealis  Tr. 
Fischer  v,  Rösl.  Beitr.  Taf.  75  Fig.  4. 
Ein  cT  erhielt  ich  durch  Dr.  Speyer  aus  der  Gegend  von  New- York  mit 
der  richtigen  Bemerkung,  dass  es  etwas  spitzere  Flügel  und  schärfere  Zeichnung 


Beiträgfe  zur  Kenntniss  der  nordamericanisolien  Nachtfalter.  \l 

habe  als  unsere  Exemplare.  Die  grössere  Schärfe  der  Zeichnung  zeigt  sich,  im 
Vergleich  mit  20  europäischen  Exemplaren,  am  besten  auf  der  Unterseite  aus- 
gedrückt, wo  die  hintere  Querlinie  der  Vorderflügel  mit  einem  schwarz- 
grauen Costalfleck  anfängt.  Die  angegebenen  Unterschiede  (und  andere  giebt 
es  nicht)  sind  aber  durchaus  keine  specifischen,  wofür  Dr.  Speyer  sie  auch  nicht 
ansehen  will ;  selbst  als  Zeichen  einer  Localvarietät  möchte  ich  sie  nicht  gelten 
lassen,  da  Terrealis  trotz  ihrer  Einfachheit  nicht  nur  in  der  Deutlichkeit  der 
Querlinien  auf  beiden  Flügelseiten,  sondern  auch  in  der  Zuspitzung  der  n)änn- 
lichen  Flügel  abändert.  Ich  habe  selbst  ein  alpines  Exemplar,  bei  welchem  wie 
bei  den  americanischen  der  rechte  Vorderflügel  etwas  breiter  und  weniger  zu- 
gespitzt ist  als  der  linke,  weshalb  ich  nicht  bezweifle,  dass  bei  einer  grösseren 
Zahl  americanischer  Exemplare  sich  einige  Veränderlichkeit  sowohl  in  der  Zu- 
spitzung der  Flügel,  wie  in  der  Schärfe  der  Querlinien   herausstellen  werde. 

Wie  diese  Art,  die  mehr  bergige  Gegenden  bewohnt  und  sich  wohl  überall 
von  der  Meeresküste  fern  hält,  nach  America  gewandert  sein  sollte,  ist  schwer 
anzugeben.  Jedenfalls  könnte  es  nur  in  der  zwischen  Moos  etc.  überwinternden 
Raupe  geschehen  sein. 

Orohena  octonalis  n.  sp.  Taf.  III.  Fig.  7. 

Alis  mit.  pallide  sulphureis ,  maculis  costae  aequalifer  dispositis  intus 
dilute  rufis,  nigro-cinctis  (tertia  orbieulos  duos  formante)  in  series  punctorum 
nigrorum  contimiatis,  litura  ciliorum  apicalium  schistaceo-fusca.  cf. 

Eine  schöne,  leicht  kenntliche  Art  von  Botis-ähnlicher  Beschaff'enheit,  nur 
nicht  nach  den  Tastern  und  vielleicht  nicht  nach  dem  Geäder,  dessen  Verlauf 
ich  nicht  kenne;  die  Stirn  ist  zugerundet;  die  ganz  kurzen  Taster  krummen  sich 
am  Untergesicht  aufwärts,  und  ihr  kurzes  Endglied  reicht  nicht  über  die  Stirn 
weg.  Hiernach  wäre  die  Art  eine  Orobena;  da  ihr  aber  Maxillartaster  ganz  zu 
fehlen  scheinen,  so  ist  ihr  Platz  in  Orohena  nur  provisorisch. 

Grösse  einer  kleinen  Orob.  piraetextalis.  Rückenschild  blass  schwefelgelb, 
wenigstens  auf  den  Schulterdecken;  der  Halskragen  hellroth,  an  jeder  Seite 
hellgelb  wie  der  Kopf.  Fühler  ziemlich  dick  und  kurz,  gegen  das  Ende  ver- 
dünnt, mit  gedrängten  Gliedern,  ocherbraun.  Lippentaster  rostroth  mit  ver- 
dunkeltem Ende;  Saugrüssel  lang.  Die  Vorderbeine  an  Schenkeln  und  Schienen 
schwarz,  an  den  Füssen  schwarz  und  weissbunt;  die  andern  Beine  weiss;  das 
Knie  der  mittlem  und  die  Wurzeln  der  letzten  Fussglieder  schwärzlich.  — 
Hinterleib  weiss,  um  '/4  über  die  Hinterflügel  hinausreichend. 

Vorderflügel  4VV"  lang,  ziemlich  breit,  nach  hinten  erweitert,  hell  schwe- 
felgelb. Am  Vorderrand  hängen  in  ziemlich  gleichen  Zwischenräumen  vier  hell- 
rothe,  schwarz  umzogene  Flecke;  der  erste  ist  nahe  der  Basis,  eckig  und  wie 
der  folgende  auf  dem  Vorderrande  stark  schwarz;  der  zweite  querviereckig  und 
vermittelst  einer  Reihe  ungleicher,  schwarzer  Punkte  mit  einem  dreieckigen, 
hellrothen,  schwarzbestäubten  Innenrandfleck  verbunden;  der  dritte  ist  der 
grösste,  aus  zwei  an  einander  hängenden  hellrothen,  schwarz  eingefassten 
Scheiben  (die  ungefähr  eine  8  bilden)  zusammengesetzt  und  durch  drei  schwarze 

2  K 


12  P.  C.  Zeller. 

Querstriche  mit  dem  Innenrande  verbunden;  der  vierte  ist  der  dunkelste,  nach 
unten  zugespitzt,  und  von  ihm  gelit  eine  verloschene,  aus  schwarzen  Punkten 
und  Strichelchen  bestehende  Querlinie  nach  einem  tiefschwarzeu  Fleckchen  des 
Hinterrandes  unmittelbar  über  dem  Innenwinkel.  Frauzen  weissgelb;  die  des 
Apicaldrittels  schieferbraun  und  von  einer  tiefschwarzen  Linie  des  Hinterrandes 
begleitet. 

Hinterflügel  mit  abgerundeter  Spitze,  weiss,  am  Hinterrand  blass  schwefel- 
gelb. Im  Analwinkel  ist  ein  kurzer,  tiefschwarzer  Strich;  ein  kleinerer  liegt  in 
einiger  Entfernung  von  ihm  am  Hinterrand,  und  dieser  ist  gegen  die  Flügel- 
spitze in  weiten  Entfernungen  mit  vier  schwarzen  Pünktchen  bezeichnet.  Fran- 
zen  weiss. 

Unterseite  weiss,  längs  des  Vorder-  und  Hinterrandes  blass  schwefelgelb. 
Auf  den  Vorderfiügeln  sind  die  Costalflecke  vorhanden ,  aber  der  erste  nur  an- 
gedeutet und  so  wie  die  andern  verloschen  und  ohne  Roth.  Die  Querlinie  vom 
vierten  bis  zum  Hinterrandfleck  ist  vollständig  und  viel  stärker  als  auf  der 
Oberseite,  und  vor  ihr  ist  der  Raum  bis  zum  dritten  Costalfleck  schwärzlich 
bestäubt.  Franzen  wie  auf  der  Oberseite.  Auf  den  Hinterflügehi  sind  die  Enden 
jeder  Ader,  ausgenommen  die  am  Analwiukel,  mit  je  einem  schwarzen  Punkt 
bezeichnet. 

Vaterland:  Texas  (Boll.).    Ein  schönes  cT  i"'  Cambridger  Museum. 

Aphoniia  sociella  L. 

Aph.  colonella,  Heinemann  Pyr.  S.  207.  Hübn.  Fig.  22.  cT  (Sociella). 
23  9   (Colonella). 

Nach  den  drei  aus  America  erhaltenen  9  kommt  diese  Art  in  genauester 
Uebereinstimmung  mit  den  europäischen  Exemplaren,  also  auch  in  gleicher  Ver- 
änderlichkeit der  Grösse  und  Färbung,  in  Massachusetts  vor.  Zwei  grosse  Exem- 
plare zeichnen  sich  durch  Lebhaftigkeit  der  grünen  Färbung  aus,  welche  den 
Vorder-  und  Hinterrand  umzieht.  Das  eine  derselben  fing  Burgess  bei  Beverly 
am  20.  Juni;  ein  kleineres,  ohne  Grün,  also  mehr  mit  Hühners  Fig.  23  stimmend, 
am  7.  Juli. 

Melissohlaptes  furelliis  n.  sp. 

Thorace  canescente;  alis  ant.  obsaire  cinereis,  litura  ex  basi  orta  nigra, 
limho  fusciae  instar  dilutius  cinereo  venis  nigris  dissecto.  cT  9  • 

Etwas  grösser  und  breitflügliger  als  Mel.  fulminalis  (Zool.-bot.  Gesellsch.- 
Verhdl.  1872,  S.  560,  Öep.  114),  mit  diesem  darin  übereinstimmend,  dass  auf 
den  cf- Vorderflügeln  die  behaarte  Mittelzelle  nicht  (wie  bei  Aphomia)  bis  zum 
Hinterrand,  aber  doch  weiter  als  bei  Mel.  bipunctanus  verlängert  ist.  Furelliis 
hat  ein  verräuchertes  Aussehen,  auf  den  Vorderflügeln  mit  einem  starken, 
schwarzen  Längswisch  aus  der  Wurzel  und  mit  schwarzen  Längsadern  in  der 
helleren  Hinterrandpartie. 

Beide  Geschlechter  fast  gleich  gross.  Rückenschild  und  Kopf  hellgrau^ 
Fühler  dünn,  borstenförmig  mit  deutlich  gesonderten  Gliedern;  das  Wurzelglied 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  uordamericanischen  Nachtfalter.  13 

wie  bei  Mel.  bipimctanus  länglich,  hellgrau  beschuppt,  die  Schuppen  beim  <^ 
an  der  Spitze  einen  kurzen  Zahn  bildend.  Taster  des  $  kaum  von  Kopflänge, 
dünn,  grau,  mit  sehr  kurzem  Endglied.  Beine  hellgrau,  auf  der  Aussenseite 
beim  cf  dunkler  beraucht  als  beim  9-  Hinterleib  auf  dem  Rücken  schwach 
gewölbt,  ochergelblich,  am  Wurzelglied  weisslich  beschuppt;  Bauch  des  o'  grau, 
des   $   weisslich. 

Vorderflügel  des  cT  6'"»  9  6Vi"'»  ziemlich  schmal,  mit  stärker  convexem 
Vorderrand  als  bei  Bipimctanus  und  Fulminalis,  grau,  schwärzlich  bestäubt 
wie  beraucht.  Ein  schwarzer  Wisch,  am  Anfang  weisslich  bestäubt,  hinten  er- 
weitert, reicht  von  der  Basis  oberhalb  der  Falte  bis  über  Vs  der  Flügellänge 
(er  mag  beim  9  etwas  kleiner  und  blässer  sein;  bei  meinem  Exemplar  ist  der 
Flügel  hier  bedeutend  verwischt).  Hinter  ihm  folgt  beim  9  oberhalb  der  Flügel- 
hälfte eine  schwarze,  mit  einer  Erweiterung  endigende  Längslinie.  Die  schwärz- 
liche hintere  Querlinie  hat  im  Allgemeinen  gleichen  Verlauf  wie  bei  Bipimctanus 
und  Fulminalis,  ist  aber  dem  Hinterrande  näher  und  sägezähnig  kappenförraig; 
sie  begrenzt  den  heller  grauen  Eaum,  der  sich  bis  zum  Hinterrand  ausdehnt 
und  von  den  schwärzlichen  Adern,  deren  jede  aus  einem  Zahn  der  Kappenlinie 
kommt,  durchschnitten  wird.  Die  schwarze  Hinterrandlinie  ist  an  den  Enden  dieser 
Linien  fast  unterbrochen  und  an  denselben  auf  den  grauen  Franzen  mit  je  einer 
kleinen  hellgraugelblichen  Stelle  bezeichnet. 

Hinterflügel  des  cf  schmäler  als  bei  Fulminalis,  des  9  fast  ebenso  breit; 
sie  sind  einfarbig  grau  mit  etwas  lichteren  Franzen. 

Unterseite  hellgrau,  auf  allen  Flügeln  gegen  die  Spitze  mit  einem  ver- 
loschenen schwärzlichen  Fleck  als  Anfang  einer  Querlinie.  Beim  cT  ist  eine 
längliche,  zugespitze,  schwefelgelbliche,  filzige  Stelle,  welche  von  der  Wurzel 
aus  Vs  der  Länge  des  Vorderrandes  einnimmt.  Die  auffallend  zart  und  dicht 
behaarte  Mittelzelle  ist  breiter  als  bei  Fulminalis  und  reicht,  auch  in  eine  Spitze 
auslaufend,  näher  an  den  Hinterrand  heran.  Beim  9  sind  die  verlängerten 
Vorderrandschuppen  nach  unten  umgelegt.  —  Hinterflügel  heller  als  die  Vorder- 
flügel; die  Hinterrandlinie  an  der  Apicalhälfte  am  dunkelsten. 

Vaterland:  die  Gegend  von  Albany  bei  New- York.  Ein  Pärchen,  das  ich 
von  Dr.  Speyer  erhielt,  in  meiner  Sammlung. 

Anmerkung.  Wegen  der  Uebereinstimmung  im  Zellenbau  der  Flügel 
fuge  ich  die  Beschreibung  einer  australischen  Art  bei. 

Melissohlaptes  latro  n.  sp. 

Maximus,  alis  ant.  angustis,  x^ostice  coarctatis,  griseo-carneis,  stria  disci 
flavida  e  basi  in  apicevi  ducta,  inferius  ftiscescenti-adumhrata;  ptf^^tß^'iorihns 
albido-hyalinis,  apice  cinereo.  cf. 

Die  giösste  mir  bekannte  Galleria,  sehr  auff'allend  durch  die  schmalen, 
nach  hinten  zugespitzten  Vorderflügel  und  die  zur  grössern  Hälfte  durchsichtigen 
llinterflügel. 

Rückenschild,  Kopf  mit  den  Fühlern,  Beine  und  Vorderflügel  schmutzig- 
dunkel fleischroth.    Die  dichten,  flach  anliegenden  Kopfschuppen  bilden  ein  vorn 


14  P.  f".  Zeller. 

abgeschnittenes  Stirndach  mit  parallelen  Seiten.  Fühler  borstenförniig,  deutlich 
dunkel  geringelt  mit  länglichem,  anliegend  bescliupptem  Wurzelglied.  Hinterleib 
fast  um  seine  Hälfte  über  die  Hinterflügel  hinausragend,  auf  dem  Rücken  convex 
und  glatt,  bleichochergelb,  mit  hellerem  Bauch. 

Vorderflügel  8'"  lang,  schmal,  nach  hinten  verengert  mit  gleichmässig 
convexem  Yorderrand;  der  Hinterrand  convex,  sehr  schräg  rückwärts  gehend, 
so  dass  der  Innenwinkel  ganz  verschwindet.  Aus  der  Mitte  der  Basis  entspringt 
eine  ziendich  gerade,  breite,  hellgelbe,  unterwärts  braun  beschattete  Linie,  welche 
nach  der  Flügelspitze  hin  zieht  und  sich  vor  derselben  verschmälert  und  durch 
rüthliche  Bestäubung  verdunkelt.  Unterhalb  derselben  sind  die  in  den  Plinter- 
rand  auslaufenden  Adern  vertieft.  Der  Hinterrand  ist  mit  kleinen,  schwarzen 
Punkten  gezeichnet.  Andere  Zeichnungen  sind  nicht  vorhanden.  Franzen  wenig 
blässer  als  die  Grundfarbe. 

Hiuteiflügel  viel  schniäler'und  gestreckter  als  bei  jeder  andern  GuUcria, 
weisslich  durchsichtig,  im  Apicaldrittel  undurchsichtig,  grau  beschuppt,  am 
dunkelsten  in  der  Flügelspitze.  Franzen  weiss,  um  die  Flügelspitze  grau  ge- 
mischt und  ruthlich  angelaufen. 

Unterseite  der  Vorderflügel  bleich,  ins  Gelbliche,  gegen -die  Spitze  mehr 
röthlich.  Die  Mittelzelle,  welche  nach  vorn  durch  die  matt  durchscheinende 
gelbliche  Linie  begrenzt  wird,  ist  schmal  und  endigt  zugespitzt  am  Anfange  des 
letzten  Flügelviertels;  sie  ist  nicht  überall  behaart,  sondern  in  einem  Streifen 
längs  der  Mediauader  mit  gewöhnlichen,  feinen  Schuppen  bekleidet.  Hinter- 
flügel längs  des  Vorderrandes  und  auf  den  andern  beschuppten  Theilen  hell 
röthlichgrau. 

Vaterland:  Adelaide  auf  Neu-Holland.  Ein  cf  in  meiner  Sammlung  aus 
dem  Beiliner  Museum. 

Tineacea. 

Anaphora  Clemens  ed.  Stainton  p.  56  und  60,  Fig.  3.  4. 
Durch  die  Länge  seiner  männlichen  Taster,  die  über  den  ganzen  Kopt 
und  das  Rückenschild  hinüber  geschlagen  sind,  während  die  weiblichen  Taster 
nur  bis  zur  Stirn  heraufreichen,  steht  dieses  Genus  unter  den  Tineinen  ver- 
einzelt da.  Bei  den  Pyraliden  giebt  es  ähnlich  gebaute  Gattungen,  z.  B.  Den- 
tcrollytu,  und  manche  Phycideen  zeigen  wenigstens  in  den  männlichen  Tastern 
eine  viel  höhere  Ausbildung  als  in  den  weiblichen.  Zu  ihnen  lässt  sich  Anaphora 
unmöglich  stellen,  sondern  die  Gattung  scheint  eine  ächte  Tineine  zu  sein. 
Clemens  will  sie  in  Stainton's  Exapatiden  unterbringen ,  was  aber  nicht  anzu- 
gehen scheint,  weil  bei  diesen  die  Taster  in  beiden  Geschlechtern  entweder 
gleich  oder,  wie  bei  Ghim.  fagella,  beim  Q  ausgebreiteter  sind  als  beim  (/'. 
Ktwas  Analoges  in  der  Tasterbildung,  nämlich  der  Kürze  oder  dem  Fehlen  der 
Taster,  haben  wir  bei  den  Tineaceen,  namentlich  den  ersten  derselben  (Talae- 
1)oria  und  Solenubia)  und  den  letzten  (Nemotois) ,  und  so  möchte  sich  wohl 
der  Schluss  rechtfertigen ,  dass  Anaphora  ihren  richtigen  Platz  unter  den 
Tineaceen  habe. 


Beiträge  zur  Kenntuiss  der  nordaraericanischeii  Nachtfalter.  j  Q 

Clemens  charakterisirt  die  Gattung  ziemlich  genau,  jedenfalls  kenntlich. 
Dass  das  Wurzelglied  der  Taster  verengert  (arctate)  sein  soll,  kann  sich  nur 
auf  die  geringere  Verdickung  durch  Haarschuppen  bei  einer  einzelnen  Art  (oder 
vielleicht  einigen  wenigen)  beziehen ;  da  bei  einer  zweiten  dieses  kaum  der  Fall 
ist,  bei  den  zwei  mir  bekannten  aber  das  erste  Glied  —  ohne  Beschuppung  — 
dicker  als  die  folgenden  und  dabei  von  so  ungewöhnlicher  Länge  ist,  dass  es 
sich  um  das  ganze  Gesicht  bis  auf  die  Mitte  der  Stirn  herum  biegt,  so  glaube 
ich,  Clemens  habe  arcuate  schreiben  wollen.  Dieses  Glied  ist  zugleich  an  das 
Gesicht  angedrückt,  wodurch  eine  Art  Rinne  für  dasselbe  entsteht  und  wenigstens 
bei  einer  Art  (Scanlina)  die  Haarschuppen  zwischen  beiden  Tastern  einen  Haar- 
kamm bilden,  der  oben  in  die  rückwärts  gestrichenen  Schuppenliaare  des  Ober- 
kopfes übergeht.  —  Als  Gattungscharakter  hebt  Clemens  die  im  männlichen 
Geschlecht  auf  der  Unterseite  sägezähnigen  Fühler  hervor.  Hierüber  bemerke 
ich  folgendes.  Ohne  genaue  Untersuchung  erscheinen  sie  fast  einfach,  nur  stark 
zusammengedrückt.  Erst  bei  genauerer  mikroskopischer  Untersuchung  zeigt  sich, 
dass  sie  auf  der  Unterseite  sehr  gedrängt  sägezähnig  sind  und  sehr  zarte  Pube- 
scenz  haben.  Bei  der  einen  Art  sind  die  Sägezähne,  weil  sie  ziemlich  lang  und 
dünn  sind  und  nicht  zu  dicht  stehen,  ziemlich  leicht  zu  unterscheiden,  bei  der 
andern  sind  sie  kürzer,  breiter,  am  Ende  gerade  abgestutzt  und  so  dicht  zu- 
sammengerückt, dass  sie  nur  bei  rückwärts  gebogenem  Fühler  auseinander 
treten,  sonst  aber  dem  Fühler  das  obenerwähnte  Ansehen  geben,  als  ob  er  zu- 
sammengedrückt und  auf  der  Unterseite  kaum  gekerbt  ist. 

Auf  den  Vorderflügeln  ist  die  Mittelzelle  durch  drei  Adern  in  vier  Längs- 
felder zerschnitten.  Von  der  Subcostalader  gehen  zwei  Aeste  in  den  Vorderrand 
vor  der  Flügelspitze  und  einer  in  diese  selbst.  Das  Enddrittel  der  Falte  ist  in 
eine  Ader  verwandelt.  Auf  den  Hinlerflügeln  ist  die  Mittelzelle  durch  eine  zarte 
Ader  geschlossen,  durch  welche  eine  von  der  Subcostalader  herabkommende  und 
die  Zelle  durchschneidende  Ader  unaufgehalten  bis  zum  Hinterrand  fortläuft. 

Ob  ich  die  Clemens'schen  Arten  unter  den  meinigen  vor  mir  habe,  kann 
ich  aus  seinen  Angaben  nicht  mit  Sicherheit  erkennen;  ich  gebe  also  letztere 
unter  eigenen  Namen. 

1.  Scardina. 

?Popeanella  Clemens  1.  c.  p.  57. 

Äntennis  cf  nrete  serratis,  dentibus  gracilibus;  alis  mit.  brmmescentibus, 
juxta  dorstim  pcdlescentibus,  ceterum  fusco-strigulatis,  stria  pcdlida  plicae  per 
maciüam  fuscani  terminata,  macula  venae  transversae  fusca.  c^. 

Diese  Art  ist  in  Grösse  und,  da  sich  ihre  gröberen  Schuppen  leicht  ab- 
fliegen, in  Färbung  und  Zeichnung  veränderlich,  und  selbst  ihre  Hinterflügel  sind 
mehr  oder  weniger  zugespitzt.  Nebst  ihren  Fühlern  macht  der  blassgelbliche 
Streifen  in  der  Vorderflügelfalte  sie  kenntlich. 

Vorderflügel  5—6'"  lang,  länglich,  nach  hinten  fast  gar  nicht  erweitert, 
mit  schwach  convexem  Hinterrand  und  etwas  stumpfer  Spitze.  Grundfarbe  grau- 
lebmfarben,  mehr  oder  weniger  zu  Braun  verdunkelt  oder  —  wohl  durch  längern 


16  P.  C.  Zeller. 

Flug  —  ZU  dunklem  Schiefergrau,  das  in  gewisser  Richtung  ein  wenig  hell- 
violettlich  schimmert,  abgeändert,  reichlich  mit  groben,  braunen  Querstrichelchen 
bestreut,  in  dem  Raum  zwischen  Falte  und  Inneiirand  heller.  In  der  Falte  ist 
in  einiger  Entfernung  von  der  Basis  ein  ziemlich  breiter,  hellgelblicher  Längs- 
streif, der  durch  längern  Flug  um  so  deutlicher  hervortritt,  an  beiden  Rändern 
theilweise  mit  einem  schwarzbraunen  Streifen  eingefasst  ist  und  nach  hinten 
durch  einen  starken,  unregelmässigen  schwarzbraunen  Fleck  begrenzt  wird.  Ein 
kleinerer  solcher  Fleck  liegt  auf  der  Querader,  und  hinter  ihm  färbt  sich  ein 
grösserer  oder  kleinerer  Raum  ohne  deutliche  Begrenzung  hellgelblich.  Die  Franzen 
sind  heller  als  die  Grundfarbe  und  sehr  verloschen  dunkler  gescheckt. 

Hinterflügcl  dunkelbraungrau  (bei  meinen  zwei  alten  Exemplaren  mit  gelb- 
licher Beimischung,  aber  durchaus  nicht  auf  der  ganzen  Fläche  brownish-yellow, 
wie  Aii.  Popeanella  sein  soll),  liciiter  gefranzt. 

Vaterland:  Texas  (Bell.).  (Ein  ziemlich  gut  erhaltenes  und  drei  ganz  ver- 
flogene aus  dem  Cambridger  Museum);  Carolina  (nach  einem  kleinen  Exemplar 
aus  dem  Berliner  Museum;  es  ist  das  hellste  und  am  wenigsten  querstrichige 
von  allen).  Bei  einem  Exemplar  unbekannten  Vaterlandes  meiner  Sammlung, 
dem  grüssten  von  allen,  ist  der  hellgelbliche  Faltenstreif  fast  verdeckt,  und  der 
folgende  schwarzbraune  Fleck  halbeiförniig  mit  abwärts  gewendeter  Rundung, 
also  ungefähr  wie  er  bei  Po2)eanclla  sein  soll. 

2.  Bonibycina  n.  sp. 

Antennis  arcfissivie  serratis,  dentihus  truncafis;  alis  mit.  c^  cinereis, 
praesertim  ad  costam  latericio  tinctis,  9  cinereis,  strigulis  fuscis  asperis 
copiose  sjHirsis,  cT  2  macula  venae  transversae  fusca;  p)osterioribus  cf  fmce- 
scentihus,  9  cinereis. 

Viel  kräftiger  und  plumper  als  die  vorige,  spinnerförmig,  mit  weniger 
langen,  kürzer  gezähnten  Fühlern,  breiteren,  stumpferen  Hinterflügeln  und  ohne 
gelblichen  Faltenstreif,  dagegen  mit  beim  (^  längs  des  Vorderrandes  ziegelroth 
angelaufenen  Vorderflügeln.  Etwas  grösser  als  Scardina.  Die  männlichen  Taster 
reichen  nur  bis  zur  Mitte  des  Rückens,  sind  aber  dichter  und  länger  und  so 
behaart,  dass  kein  Raum  für  einen  Haarkamm  im  Gesicht  wie  bei  Scardina 
zwischen  ihnen  übrig  bleibt;  die  weiblichen  Taster  sind  gleichmässig  langhaarig 
und  reichen  bis  an  die  Stirn,  deren  Haare  sich  den  ihrigen  eng  anschliessen. 
An  den  männlichen  Fühlern  stehen  die  Zähne  dichter  und  sind  breiter  und 
kürzer  als  bei  Scardina  und  am  Ende  abgestutzt;  beim  9  sind  die  Fühler  etAvas 
kürzer  und  dünner  und  auf  der  Unterseite  mit  kurzen,  geneigten  Qucrlamellen 
versehen. 

Vorderflügel  fast  T"  lang,  etwas  breiter  als  bei  Scardina,  beim  cf  hell- 
grau (bei  einem  Exemplar  mehr  als  bei  dem  andern),  hier  und  da,  am  lebhaftesten 
längs  des  Vorderrandes,  hell  ziegelroth  angelaufen.  Eine  ziemliche  Anzahl  brauner 
Querstrichelchen  (die  bei  dem  einen  Exemplar  gröber  und  fast  zu  Fleckchen  ge- 
worden sind),  ist  ohne  bestimmte  Ordnung  über  die  hintern  2/3  ausgestreut.  Sie 
laufen  bei  dem   einen  Exemplar  auf  der  Falte  hinter   der  Mitte  (wo  Scardina 


Beiträge  zur  Ketintuiss  der  uordamericanisclieii  Nachtfalter.  17 

ihren  dunkelbraunen  Fleck  hat)  zu  einem  bestimmt  begrenzten  Fleck  zusammen, 
während  das  andere  Exemplar  keine  Andeutung  davon  besitzt.  Beiden  Exem- 
plaren fehlt  der  hellgelbliche  Faltenstreif  der  Scardina  c^änzlich;  dagegen  zeigt 
sich  auf  der  Querader  ein  brauner,  wischformiger  Fleck.  Franzen  grau,  hell 
ziegelroth  angelaufen. 

Beim  Weibchen,  das  sehr  verschieden  aussieht,  ist  die  Grundfarbe  dunkler 
aschgrau,  mit  sehr  wenig  Lilafarbe  gemischt,  und  ohne  jedes  Roth,  reichlich 
mit  groben,  etwas  aufgerichteten  Schuppen  bestreut.  Dunkelbraune 
Schuppen  bilden  eine  Menge  fast  gitterartig  zusammenschliesscnder  Querstriche. 
Auf  der  Falte  hinter  .der  Mitte  treten  sie  zu  einem  Fleck  zusammen,  und  einen 
zweiten,  der  grösser  ist  als  beim  o^.  trägt  die  Qnerader.  Franzen  des  Vorder- 
und  Hinterrandes  verloschen  hell  und  dunkel  gescheckt. 

Hinterflügel  J^  dunkelbrauugrau ,  9  sehr  hellgrau.  Diei  Franzen  sind 
um  den  Analwinkel  bräunlichgrau. 

Vaterland  des  9  (nach  Lederer):  Buenos  Ayres;  die  zwei  cT?  welche  ich 
durch  Dr.  Packard  erhielt,  stammen  vermuthlich  aus  Massachusetts. 

Anmerkung.  Das  maroon-brown,  auf  das  Clemens  bei  seiner  Plumi- 
frontella  p.  57  bedeutendes  Gewicht  legt,  vermisse  ich  bei  meinem  Exemplar 
durchaus;  ebenso  den  braunen  Faltenfleck  der  Vorderflügel  gegen  die  Basis.  — 
Die  ausserordentlich  grobe  Beschuppung  der  Vorderflügel  des  südamerica- 
nischen  Weibchens,  der  Mangel  alles  Rothen,  die  ganz  hellen  und  stumpfern 
Hinterflügel  Hessen  mich  anfangs  zweifeln,  ob  es  wirklich  mit  dem  Männchen 
zu  vereinigen  sei.  Aber  das  genau  übereinstimmende  Flügelgeäder,  das  besonders 
auf  der  Unterseite  d^-r  Hinterflügel  recht  sichtbar  hervortritt,  hat  mein  Bedenken 
gehoben. 

XylestMa  Clem. 

Die  Gattung  ist  gut  begründet  und  durch  den  wollhaarigen  Kopf,  den 
fast  augendeckelartigen  Schuppenbusch  am  Wurzelglied  der  Fühler,  die  Haar= 
bürste  an  der  Unterseite  des  zweiten  und  die  Kürze  des  dritten  Tastergliedes 
leicht  zu  erkennen.  Von  Ochsenheimeria  unterscheidet  sie  sich  durch  den  dünnen 
Hinterleib  und  den  hervorstehenden  Legestachel  des  Weibchens,  die  reichlich 
und  lang  behaarten  Hinterschienen,  die  längern  Fühler,  den  Mangel  der  Ocellen, 
das  freie  Endglied  der  Taster  —  von  Hapsifera  durch  den  reichlich  behaarten 
Wollkopf,  die  kurzem  Fühler  mit  einem  Schuppenbusch  am  Wurzelglied,  das 
freie  Endglied  der  Taster  —  von  AfeUotum ,  welcher  Gattung  sie  im  Kopfbau 
nahe  kommt,  durch  den  Fühlerbusch  und  dit^  nicht  verlängerte  Bürste  des  zweiten 
Tastergliedes  —  von  Setomorpha  (Lep.  Caffr.  p.  93)  durch  den  wolligen  (nicht 
glatten)  Kopf,  den  Fühlerbusch ,  den  ganz  andern  Tasterbau  (indem  bei  Seto- 
morpha kein  Busch  am  zweiten  Gliedo  vorhanden  und  das  Endglied  flach  ge- 
drückt ist). 

Clemens  hat  seine  Xyl.  pruniramiella  aus  knotenförmigen  Holzauswuchsen 
an  den  Aesten  der  Pflaumenbäume  gezogen,  muss  also  von  ihr  unversehrte  Exem- 
plare vor  sich  gehabt  haben.    An  diesen  sieht  er  „die  Vorderflügel  schwarzbraun 

3 


18  P-  C.  Zeller. 

oder  gelbbraun,  etwas  weisslich  bunt,  mit  rauhen  Schuppenflecken  an  der  Basis 
und  längs  der  Falte".  Ferner  sieht  er  wohl  undeutliche,  weissliche  Binden; 
aber  sie  bilden  ihm  keine  Doppellini^n,  und  er  zählt  weniger  als  ich  an  meinen 
Exemplaren.  Obgleich  der  „schwärzliche  Fleck  in  der  Flügelspitze,  einwärts 
weisslich  eingefasst",  auf  diese  gut  zu  passen  scheint,  so  halte  ich  es  doch  für 
sicherer,  sie  unter  einem  eigenen  Namen  aufzuführen. 

Xyl.  congemhiatella  n.  sp.  ? 

Capite  et  thorace  albis,  alis  ant.  elongatis,  lutescentibns,  squamis  asperis 
fuscis  adspersis,  strigarum  congeminatarum  parihus  fere  quinis  albidis  ohsoletis, 
macula  venae  transversae  punetoque  apicis  subocellari  fuscis.  cf  $ . 

Kopfbekleidung  rein  weiss.  Fühler  mit  sehr  gedrängten,  gezähnelten 
Gliedern,  gelblichbraun,  am  Wurzelglied  weiss,  und  ebenso  auf  dem  Rücken  der 
Geissei  in  grösserer  oder  geringerer  Ausdehnung.  Lippentaster  von  Kopflänge, 
weiss;  das  zweite  Glied  mit  zusammengedrückter,  gleichmässiger  (nicht  nach 
vorn  in  einen  Busch  verlängerter),  innen  und  aussen  grau  angelaufener  Bürste 
und  an  der  Seite  mit  einzelnen  Borsten;  das  Endglied  kaum  halb  so  lang  wie 
das  zweite  Glied,  glattschuppig,  ein  wenig  aufgerichtet.  —  Rückenschild  weiss, 
hinten  etwas  braun  bestäubt.  Beine  bräunlich,  an  den  Enden  der  Glieder  weiss- 
lich; die  Hinlerschienen  mit  zwei  Paaren  langer  Dornen  und  mit  langen,  blonden 
Haaren  reichlich  bekleidet.  —  Hinterleib  braun,  am  Bauch  weisslich,  schmächtig 
und  etwas  zusammengedrückt,  beim  cf  mit  schwachem  Afterbusch ;  beim  9  be- 
deutend länger,  zugespitzt,  mil  lang  hervorstehendem  Legestachel. 

Vorderflügel  2V2— 3'",  9  ^^2'"  lang,  ziemlich  schmal,  nach  hinten  schwach 
erweitert,  dann  sanft  verengert  und  an  der  Spitze  abgerundet  (in  Gestalt  und 
Färbung  etwas  an  Acrolepia  granitella  erinnernd),  hell  lehmgelblich  mit  zer- 
streuten, groben,  schwarzen  und  weisslichen  aufgerichteten  Schuppenpunkten. 
Durch  das  Spannen  werden  wohl  die  meisten  niedergedrückt;  aber  bei  keinem 
meiner  fünf  Exemplare  scheinen  sie  an  der  Basis  und  an  der  Falte  am  häufigsten 
gewesen  zu  sein.  Ziemlich  gleichmässig  theilt  sich  der  Raum  der  Länge  nach 
in  Bänder  der  Grundfarbe  und  fast  ebenso  breite,  paarweise  gestellte  weissliche, 
doch  mehr  oder  weniger,  besonders  hinter  der  Mitte,  undeutliche  Querlinien; 
solcher  Paare  sind  bei  den  am  deutlichsten  gezeichneten  Exemplaren  fünf  vor- 
handen; sie  sind  ein  wenig  schräg  nach  hinten  gelegt  und  schwach  wellig; 
ausserdem  ist  die  Flügelwurzel  weiss.  Die  Bänder,  welche  die  Grundfarbe  bilden, 
sind  etwas  breiter  als  je  ein  Paar  der  Querlinien.  Auf  der  Querader  liegt  ein 
grösserer,  eckiger,  dunkelbrauner  Fleck  und  zuweilen  vor  ihm  in  der  Mittelzelle 
ein  anderer.  In  der  Flügelspitze  ist  ein  schwarzbrauner  Punkt,  einwärts  weiss- 
lich umzogen,  wodurch  ein  unvollständiger  Augenpunkt  gebildet  wird.  Vor  der 
weisslichen  Einfassung  zeigen  sich  einige  schwarzbraune  Punkte  oder  Striche, 
die  eine  unvollkommene  Querreihe  bilden.  Die  Franzen  sind  an  der  Wurzel  von 
einer  schwarzbraunen  Linie  umzogen.  Im  Innenwinkel  ist  bisweilen  ein  undeut- 
liches, weissliches  Fleckchen. 


Beiträge  zur  Kenntiiiss  der  nordamericauischen  Nachtfalter.  19 

Hinterflügel  kaum  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  lanzettförmig  zugespitzt, 
braungrau,  beim  cf  sehr  schwach,  beim  Q  deutlich  purpurschimraernd.  Franzen 
heller,  mit  bleichgelblicher  Wurzellinie. 

Unterseite  braungrau,  verloschen  purpurschiramerud;  die  Vorderflügel  in  den 
Vorderrandfranzen  und  in  der  Wurzel  der  Hinterrandfranzen  mit  verloschenen, 
bleichgelblichen  Fleckchen. 

Vaterland:  Massachusetts;  vier  cf  an  verschiedenen  Tagen  des  Juli,  das 
Q  am  13.  von  Burgess  bei  Beverly  gefangen,  in  meiner  Sammlung. 

Atnyclria  effrenatella  Clem. 

Alae  ant.  lutescentes ,  parte  costali  ex  basi  obscurata  punctis  grossis, 
fuscis  adspersae ,  parte  dorsali  puriore,  marginibus  costali  et  pjostico  fusco- 
maeulatis,  litura  fusca  venae  transversae  cum  litura  plicali  cohaerente.  cf . 

Clem.  ed.  Staint.  p.  55  p.  60  Fig.  2.  (Kopf,  fälschlich  mit  Borsten  auf 
der  Oberseite  des  zweiten  Tastergliedes). 

Clemens  scheint  mir  gegen  Stainton  (Anm.  S.  55)  Eecht  zu  haben,  dass 
Amydria  nicht  mit  Euplocamus  oder  Scardia  vereinigt  werden  kann.  Letztere 
Gattung  hat  zwar  gleich  kurze,  gedrängte  Fühlerglieder;  aber  sie  sind  im  männ- 
lichen Geschlecht  doppelt  gefranzt,  und  die  deutlichen ,  fadenförmigen  Maxillar- 
taster  sind  mehrgliedrig.  Bei  Amydria  dagegen  sind  die  Fühler  ganz  ungefrauzt, 
und  ihre  Glieder  nur  gegen  die  Spitze  hin  sehr  kurz  gezähnelt;  die  Maxillartaster 
sind  sehr  kurz  und  versteckt  (nach  Clemens  zweigliedrig).  Euplocamus  hat 
keine  Maxillartaster,  und  die  Fühlerglieder  zeichnen  sich  durchaus  nicht  durch 
Kürze  aus ,  nnd  die  männlichen  tragen  lange  ,  gefiederte  Kammzähne.  —  Bei 
Sc.  boleti  kommen  auf  den  Vorderflügeln  die  beiden  über  der  Spitze  mundenden 
Aderäste  aus  einem  gemeinschaftlichen  Stiel;  bei  Amydria  bleiben  sie  an  der 
Wurzel  getrennt.  Die  richtige  Stelle  für  die  Gattung  scheint  hinter  Scardia 
zu  sein. 

Am.  effrenatella  hat  das  Aussehen  einer  Tinea,  etwa  der  spretella  in  ver- 
grössertem  Massstabe;  sie  wird  aber  durch  die  Taster  sofort  von  Tinea  aus- 
geschlossen. 

Die  Vorderflügel  sind  nicht  schmal  (narrow,  Cl.),  sondern  nur  länglich, 
nach  hinten  erweitert,  dann  zugespitzt,  am  Vorderrand  nur  gegen  die  Spitze 
gekrümmt,  glanzlos,  hell  lehmgelb  mit  groben,  brauneu  Fleckchen  bestreut,  die 
von  der  Wurzel  aus  längs  des  Vorderrandes  auf  Vs  der  Länge  zusammenfliessen; 
nach  hinten  und  gegen  den  Innenrand  zu  sind  es  eher  Punkte  von  ungleicher 
Grösse,  die  den  Grund  sehr  sichtbar  lassen,  besonders  am  Innenrand.  (Nach 
Clemens  wird  beim  9  das  Braune  zur  Grundfarbe,  und  das  Gelbe  tritt  nur 
fleckartig  hervor  [varied  witli  yellow],  am  meisten  am  Innenrand).  Auf  der 
Querader  ist  ein  grosser,  wischförmiger,  Querfleck,  der  an  einen  dicken,  tief- 
braunen Längsstreif  der  Falte  anstösst.  Bei  einem  Exemplar  zeigt  sich  in  der 
Falte  vor  der  Mitte  noch  ein  kürzerer,  fleckartiger,  tiefbrauner  Längsstrich.  Am 
Vorderrand  liegen  von  der  Hälfte  an  grosse,  eckige,  braune  Flecke,  welche 
würfelartig  mit  helilehmgelben  wechseln ;  sie  gehen  über  in  eine  am  Hinterrand 

3^ 


20  P-  C.  Zeller. 

hinziehende  Reihe  brauner,  hellerer  Flecke.    Franzen  staubgrau,  vom  Hinterraud 
durch  eine  braungraue  Linie  getrennt. 

Vaterland:  Pennsylvanien  (Clemens);  Mas>sachusetts  bei  Beverly,  wo  Burgess 
meine  5  cT  vom  8—8.  Juli  fing. 

Tinea  (Bf(ibophanes)  dorsistrigella  Cl. 

Capillis  exalbidis,  thorace  albo,  scapulis  atris;  alis  ant.  atris,  vitta  dorsali 
sinuata,  maeula  costae  mediae  inferius  hyalina  punctisque  costae  ante  apicem 
iähis.  cT   9. 

Tinea  dorsistrigella  Clemens  ed.  Staint.  p,  49.  50. 

Obgleich  sie  nur  schwache  Farbeiiunterschiede  von  unserer  T.  ferruginella 
zeigt,  so  stimme  ich  doch  Staintou  bei,  sie  für  eine  sicher  verschiedene  Art  zu 
halten.  Die  Diagnose  giebt  die  auiFallcndsten  Unterschiede  genügend  an;  ausser- 
dem sehe  ich  bei  Dorsistrigella  die  weisse  Dorsalstrieme  dem  Costalfleck  gegen- 
über tiefer  eingedrückt  und  deren  Endtheil  mit  einer  Anzahl  ungleich  grosser, 
schwarzer  Punkte  bestreut,  während  bei  Ferruginella  die  rostgelbe  Strieme  bis 
zum  Ende  ganz  rein  bleibt.  Die  Zahl  der  Costalpunkte  ist  veränderlich,  zwischen 
Mittelfleck  und  Flügelbasis  sind  wenige  sehr  kleine,  oder  gar  keine  vorhanden. 
In  der  Grösse  scheint  Dorsistrigella  wenig  abzuändern. 

Vaterland:  Pennsylvanien  (Clemens)  und  Massachusetts ;  meine  vier  Exem- 
plare wurden  von  Burgess  an  vier  verschiedenen  Tagen  des  Juli  bei  Beverly 
gefangen. 

Anmerkung.  Hübner's  Mendicella  Fig.  179,  im  Text  S.  63  otfenbar 
nach  der  Abbildung  beschrieben,  stimmt  zwar  hinsichtlich  der  weissen  Vorder- 
flügelzeichnung mit  Dorsis^n^feWa;  aber  die  Grundfarbe  soll  graubraun  sein,  und 
dabei  sind  Kopf  und  Rückenschild  braun  bemalt.  Sicher  ist  diese  Mendicella 
nichts  weiter  als  ein  verdorbenes,  ganz  abgeblasstes  Exemplar  der  Ferruginella. 

Tinea  (BlabojtJianes)  rusticella  St. 

(^   Tinea  hiflavimaculella  Clemens  1.  c.  p.  49.  50. 

Ich  habe  ein  grosses,  am  11.  Juli  gefangenes  (f ,  das  mit  zwei  ebenso 
grossen  livländischen  Exemplaren  genau  übereinstimmt,  und  drei  kleine  9  (ge- 
fangen 7.  Juli,  1.  und  9.  August),  die  sich  gleichfalls  von  den  ebenso  grossen 
europäischen  9  nicht  unterscheiden.  Burgess  fing  die  vier  Exemplare  in  Mas- 
sachusetts. —  Nach  Clemens  fliegt  die  Art  im  August  und  September.  Da  ich 
die  cT  am  frühesten  am  15.  Mai  fing,  so  ist  eine  doppelte  Generation  der  in 
alten  Vogelnestern  lebenden  Art  ziemlich  gewiss. 

Tinea  defectella  n.  sp.  Taf.  III.  Fig.  8. 

Capillis,  thorace  alisque  ant.  niveis,  Jiis  rarius  inordinate  nigropunctatis, 
striga  ahrupta  prope  hasim,  striga  media  acute  refracfa,  dorsum  non  tangente 
striaque  ante  marginem  posticum  atris,  ciliis  albo  cinereoque  tessulatis.  (f. 

Die  nächste  Verwandte  der  europäischen  Nigralbella  (Herr.  Schff.  Fig.  296), 
von  ihr  dadurch  verschieden,  dass  ihr  das  zweite  Paar  schwarzer,  convergirender 


Beiträge  zur  Kenntnisa  rler  iinrdamericanischen  Nachtfalter.  21 

Querstriche  bei  V3  der  Länge  (der  eine  vom  Vorderrand,  der  andere  vom  Innen- 
rand ausgehend)  ganz  fehlt,  und  dass  der  lange,  spitzwinidig  zurückgebrocjiene 
Querstrich  der  Flügelhälfte  sich  fast  bis  zum  Innenrand  fortsetzt,  statt  wie  bei 
Nigralhella  in  der  Flügelmitte  aufzuhören  und  in  dem  eben  erwälmten  Innenrand- 
strich  gleichsam  seine  Fortsetzung  zu  haben.  Auch  die  Zeichnung  vor  dem  Hinter- 
rand ist  anders;  doch  mag  sie  veränderlich  sein. 

Grösse  der  Nigralhella-(^.  Vorderflügel  S'/j'"  lang,  etwas  schmäler  als 
dort,  rein  weiss.  Nicht  weit  von  der  Wurzel  liegt  ein  schwarzer  Schrägstrich, 
der  vom  Vorderrand  anfängt,  sich  in  der  Falte  verdickt  und  keine  Andeutung 
einer  Fortsetzung  bis  zu  dem  Punkte  am  Anfang  des  Innenrandes  zeigt.  Nach 
einigen  zerstreuten  schwarzen  I'unkteui  folgt  in  der  Flügelhälfte  die  schwarze, 
schräge  Querlinie,  welche  wie  bei  Nigralhella  \h>e  Dichtung  gegen  den  uiH.ersten 
schwarzen  verdickten  Strich  des  Hinterrandes  nimmt,  sich  aber  gleichfalls  unter 
einem  spitzen  Winkel  bricht  und  dann  sich  dem  Innenrand  zuwendend  bis  über 
die  Falte  hinwegreicht.  Hinter  zwei  Cobtalpunkten  kommt  vor  der  Flügelspitze 
eine  dem  Hinterrand  parallele,  unregelmässig  verdickte  Linie  herab.  Den  Hiiiter- 
rand  begleitet  eine  Reihe  schwarzer  Strichelchen,  die  nach  unten  an  Stärke  zu- 
nehmen, und  von  denen  das  im  Innenwinkel  das  grösste  ist.  In  der  Flügelspitze 
ist  ein  stärkeres  Fleckchen.  Von  den  Hinterrandstrichelchen  aus  gehen  durch 
die  Franzen  drei  breite,  graue,  schwarzbestäubte  Schatten,  zwischen  denen  die 
weisse  Farbe  einen  schmäleren  Raum  einnimmt. 

Hinterflügel,  wie  bei  Nigralhella ,  beträchtlich  schmäler  als  die  Vorder- 
flügel, zugespitzt,  hellgrau. 

Auf  der  Unterseite  sind  die  Vorderflügel  einfarbig  braun  grau,  die  Franzen 
verloschen  weisslich  gefleckt. 

Vaterland:  Californien,  bei  San  Francisco,  von  wo  ich  durch  Loew  ein 
gutes  cf  erhielt. 

Anmerkung.  Die  Diagnose  der  Nigralhella  (Linnaea  entomol.  VI,  131) 
reicht  nun  nicht  mehr  aus,  sondern  muss  hinsichtlich  der  Vordei-flügelzeichnung 
erweitert  werden,  etwa  so:  strigis  trihus  ex  costa  (prima  et  fertia  refractis), 
una  ex  dorso  ante  medium,  pnnctift  costalihus  margineque  postico  atris ,  cutis 
alho  cinereoqiie  tessulatis. 

Tinea  grantella  n.  sj».  Taf.  III.  Fig.  y. 

Capillis  liiteis;  alis  ant.  nitidulis,  lutescenfibiis ,  praeter  dorsum  fusce- 
scenti-suffusis,  punctis  majusculis  2  (super iore  ante,  inferiore  post  medium) 
strigulaque  venae  transversae  fuscis,  margine  postico  grosse  fusco-punctato, 
ciliis  dilutis.  9- 

Von  Tin.  pellionella  ist  sie  sicher  verschieden  durch  die  Stärke  der 
dunkeln  VorderÜügelzeichnung,  besonders  durch  die  sehr  hervortretenden  grossen 
und  vollständigen  Punkte  des  Hinterrandes,  welche  bei  Pellionella  ganz  fehlen. 
Viel  näher  kommt  sie  der  Pallescent ella,  deren  Hinterrand  ganz  ähnlich,  nur 
mit  viel  verloscheneren  und  kleineren  dunkelbraunen  Punkten  gezeichnet  ist. 
Meine  hieben  Pallescent  ella  haben  gröber  bestäubte  Vorderflügel   (was  vielleicht 


22  P-  (■    Zell  er. 

(lalier  kommen  mag,  dass  sie  etwas  verflogen  sinrl);  der  Qu'^raderfleck  ist  nur 
kleip  und  gerundet;  in  der  Falte  ist  nicht  ein  Punkt,  sondern  ein  dicker  Strich, 
der  ziemlich  weit  gegen  die  Wurzel  verlängert  ist  und  nur  bis  unter  den  Anfang 
des  Discalfleckchens  reicht,  statt  dass  bei  Grumella  ein  über  die  Palte  hinweg- 
rcichendr  Fleck,  und  zwar  weit  hinter  dem  Discalfleck,  vorhanden  ist.  Ausser- 
dem hat  Pallescentella  ein.'n  convexien,  Grumella  einen  nur  an  der  Wurzel 
schwach  gebogenen,  sonst  wie  bei  PelKonella  geraden  Vorderrand.  Also  sind 
lieide  sicher  verscliiedene  Arten. 

Grösse  einer  mittleren  Pellionella  oder  kleinen  Pallescentella.  Kopfhaare 
dunkel  rüthlich  lehmgelb,  dunkler  als  bei  beiden  Arten.  Vorderflügel  fast  4'" 
lang,  in  der  Gestalt  etwa  wie  bei  Penionella ,  also  mit  geraden,  nur  an  der 
Wurzel  und  ganz  am  Ende  schwach  herabgehendem  Vorderrand,  fett  glänzend, 
bleich  lehmgelb,  am  Vorderrand  von  der  Wurzel  bis  zur  Hälfte  braun  unter- 
laufen, sonst  mit  braunem  Staub  bestreut,  welcher  unterhalb  der  Falte  von  der 
Wurzel  aus  fast  einen  Streifen  bildet  und  zwischen  dem  Queraderfleck  und  dem 
Hinterrand  am  meisten  gehäuft  ist;  am  reinsten  bleibt  übrigens  die  Innenrand- 
hälfte.  Ein  starker,  dunkelbrauner  Punkt  liegt  im  Mittelraum,  etwas  näher  der 
Querader  als  der  Basis.  Schräg  hinter  und  unter  ihm  ist  ein  etwas  verflossener, 
in  der  Falte  am  meisten  verdunkelter  Fleck.  Die  Querader  trägt  einen  dicken, 
tiefschwarzen  Querstrich ,  der  sich  durch  die  Bestäubung  schräg  gegen  den 
Ilinterraud  verlängert.  Am  ganzen  Hinterrand  und  um  die  Spitze  bis  in  den 
Vorderrand  hinein  sind  dicke,  schwarze  Punktfleckchen;  von  denen,  die  der  Quer- 
ader gegenüber  liegen,  zieht  sich  dichte,  braune  Bestäubung,  welche  helle  Längs - 
streifen  zwischen  sich  lässt,  bis  zum  Queraderfleck.  Franzen  heller  als  die 
Grundfarbe. 

Hinterflügel,  wie  es  scheint,  etwas  schmäler  als  bei  Pallescentella;  ins- 
besondere an  der  breitesten  Stelle  hinter  der  Mitte. 

Vaterland:  Massachusetts.  Ein  gut  erhaltenes  9)  mi^  mehreren  von  Burgess 
atn  8.  Juli  gefangen,  in  meiner  Sammlung. 

Tinea  spretelfa  (S.  V.)  Stainton. 
—  Z.  Linnaea  entom.  VI,  S.  154. 

Tinea  nubilipennella  Clem.  (ed.  Stainton)  p.  50  und  52. 

Wenn  nicht  Stainton  die  Cleraens'sche  Nubilipennella  für  unsere  Spretella 
(fusci-pimctella  Haw.)  erklärt  hätte,  so  würde  ich  sie  schwerlich  aus  der  Be- 
schreibung erkannt  haben.  Nach  Clemens  sollen  die  Hinterflagel  »bläulich,  grau- 
glänzend, und  ihre  Franzen  von  derselben  Färbung*  sein!  Heinemann  hat 
(Tin.  p.  53)  besser  gethan,  als  ich  und  Clemens,  indem  er  auf  den  Vorderflügeln 
das  Gelbliche  als  Grundfarbe  betrachtete. 

Das  einzelne  mir  vorliegende  (f,  von  BoU  aus  Texas  mitgebracht,  gehört 
zu  meiner  Var.  b.;  doch  ist  der  schwarze,  strichförmige  Punkt  der  Flügelfalte 
ganz  deutlich,  und  die  Hinterflügel  sind  besonders  hell  und  ihre  Franzen  sehr 
bleichgelblich. 


Beiträge  zur  KenntniBS  der  nordamericanisclien  Nachtfalter.  23 

Tinea  misella  Z. 

Liniiaea  ent.  VI,  S.  151. 

Von  dieser  an  ihien  violettschimmeinden  Hiuterflügeln  leicht  kenntlichen 
Art  brachte  Boll  mehrere  Exemplare  aus  Texas  mit,  von  denen  icli  ein  cT  vor 
mir  habe.  Es  weicht  von  den  europäischen  kaum  dadurch  etwas  ab ,  dass  der 
Vorderrand  der  Vorderflügel  auf  der  hintern  Hälfte  deutlichere,  braune,  durch 
breitere  gelbliche  Färbung  getrennte  Flecke  hat.  —  Bei  Clemens  finde  ich  keine 
entsprechende  Beschreibung. 

Tinea  (Tineola)  hiseUiella  Hummel. 

Tuiea  lanariella  Clem.  (ed.  Stainton)  p.  50  und  52. 

Von  dieser  Art,  die  als  Einwanderin  wohl  in  allen  nordamericanischen 
Städten  vorkommt,  und  deren  Naturgeschichte  Clemens  kurz  betchreibt,  erhielt 
ich  durch  Dr.  Speyer  ein  kleines   Q  aus  New-York. 

Anmerkung.  BissellieUa,  wie  das  Wort  Hummel  schreibt,  habe  ich  in 
der  Isis  und  Linnaca  stillschweigend  in  BiseUiella  corrigirt;  Heinemann  macht 
daraus  BiselieUa,  vielleicht  durch  einen  Druckfehler. 

Setomorpha  Z. 

Lepid.  micropt.  Caff"r.  p.  93. 

lieber  das  Zweifelhafte  der  Stellung  dieser  glattköpfigen  Gattung  habe 
ich  mich  a.  a.  0.  ausgesprochen.  Vielleicht  lehrt  das  Geäder  und  die  früheren 
Stände  Sichereres.  Für  jetzt  weiss  ich  weiter  nichts  hinzuzufügen,  als  dass  die 
Arten  schwer  zu  unterscheiden  sind,  und  dass  die  beiden  Geschlechter  nicht 
bloss  der  africanischen  Set.  mtella,  sondern  auch  der  americanischen  Arten  in 
der  Grösse  sehr  verschieden  zu  sein  scheinen. 

Die  drei  mir  vorliegenden  Exemplare  aus  Texas  sind  den  Tastern  nach 
wenigstens  zwei  Arten;  sie  haben  alle  eine  äussere  Aehnlichkeit  mit  Tinea 
misella,  entbehren  aber  den  deutlichen  Purpurschimmer  der  Hinterflügel. 

1.  Set.  operosella  n.  sp. 

Mis  ant.  oblongis,  diluie  luteis ,  fusco-nebulosis,  cosfa  fusco-punctaia  et 
postice  matulata.   Q. 

In  der  Grösse  der  grössten  Tin.  misella  9»  doch  mit  kürzeren  Vorder- 
flügeln ;  verschieden  von  der  grösseren  Set.  rutella  Q  durch  viel  weniger  ge- 
streckte Vorderflügel  und  weniger  lang  zugespitze  Hinterflügel;  von  den  zwei 
folgenden  Arten  (von  denen  Inamoenella  mit  ihr  und  mit  Ratella  in  den  flach- 
gedrückten Tastern  stimmt)  und  der  cubanischen  Rupicella  (Lep.  micr.  Caff.  p.  95) 
durch  viel  beträchtlichere  Grösse,  von  der  letzteren  Art  durch  hellere  Grund- 
farbe, von  Ruderella  durch  den  Mangel  grosser,  schwarzbrauner  Flecke  auf  der 
unteren  Hälfte  der  Vorderflügel. 

Rüokenschild  bleich  lehmgelb  mit  brauner  Bestäubung;  die  hellen  Schulter- 
decken an  der  Wurzel  braun.  Kopf  staubgrau,  dunkler  bestäubt.  Fühler  mit 
sehr  gedrungenen  Gliedern,   hellbräunlich,   etwas   schimmernd;  das  Wurzelglied 


24  P-  t^-  Zell  er. 

braun  mit  bleichgelblicher  Spitze.  Taster  stark  flachgedrückt,  auf  der  flachen 
oberen  Seite  bleichgelblich;  das  zweite  Glied  auf  der  unteren  Seite  braun,  an 
den  Seiten  mit  mehreren  abstehenden  Borsten ;  das  dritte  mehr  als  halb  so  lang 
wie  das  zweite,  schmäler,  stumpf,  fast  einfarbig  bleichgelblich.  —  An  den  Vor- 
derbeinen sind  Hüften  und  Schenkel  grau,  Schienen  und  Füsse  braun,  erstere 
weissfleckig,  letztere  mit  weisslichen  Enden  der  Glieder.  Hinterbeine  schmutzig 
hellgelblichgrau;  die  Schienen  auf  dem  Rücken  reichlich  grauhaarig,  die  Füsse 
schimmernd,  aussen  hellgrau  mit  breiten  weisslichen  Enden.  Hinterleib  grau 
mit  weisslichem  Bauch,  kräftig,  lang  zugespitzt  mit  langem  Legestachel. 

Vorderflügel  4'"  lang,  länglich,  durch  die  Befrauzuug  scheinbar  erweitert, 
an  der  Spitze  abgerundet,  bleich  lehmgelb  mit  schwarzbraunen  Schuppen  be- 
streut, welche  an  der  Flügelwurzel  einen  lichten  Nebel  und  in  der  Falte  vor 
der  Mitte  einen  starken,  doch  nicht  sonderlich  scharf  begrenzten  Längsstrich 
bilden;  im  Mittelraum  über  dem  Enddrittel  der  Falte  sind  mehrere  zusammen- 
fliessende  unregelmässige  Längsstriche.  Auf  dem  Innenrand  liegen  wenige 
Flecke;  auf  dem  Vorderrand  in  der  Wurzelhälfte  acht  ungleiche,  etwas  grosse 
Punkte,  in  der  Endhälfte  sechs  Flecke  in  grösseren  Zwischenräumen,  von  denen 
die  vier  letzten  die  Costalfranzen  einnehmen  und  Schrägstreifen  bilden.  Franzen 
gelblichgrau,  auf  der  grössern  Wurzelhälfte  reichlich  schwarzbraun  bestäubt,  auf 
der  kleineren  Endhälfte  mit  verloschenen,  duukelgrauen  Würfelflecken. 

Hinterflügel  hellgrau  mit  gelblichem  Franzen.  —  Unterseite  der  Vorder- 
flügel dunkel  braungrau,  einfarbig;  nur  die  Costalfranzen  heller. 

Ein  schon  erhaltenes   ^  im  Cambridger  Museum. 

2.  Set.  inainoenella  n.  sp. 

Parva,  alis  ant.  ohlongis ,  äilute  luteis ,  fusco-maculatis ,  infra  costam 
purioribus,  costa  tota  fusco-maculata ,  maculis  postice  sensim  major ihiis.  cf. 

Im  Bau  und  in  der  Körperfärbung  stimmt  sie  mit  der  vorigen  überein, 
mit  der  sie  jedoch  vorläufig  noch  nicht  als  das  andere  Geschlecht  verbunden 
werden  kann. 

Hinterleib  dünn  und  verhältnissmässig  kurz,  hell  gelblichstaubgrau. 

Vorderflügel  2'"  lang,  nach  hinten  etwas  erweitert,  mit  derselben  Grund- 
farbe wie  bei  Operosella,  aber  mit  gröberen  und  reichlicheren  dunkelbraunen 
Schuppen  bestreut,  welche  grössere  Flecke  bilden.  Am  meisten  Flecke  zeigen 
sich  auf  der  grösseren  Innenrandhälfte;  sie  sind  so  verschieden  gestaltet  und 
fliessen  so  verworren  in  einander,  dass  sich  ohne  grosse  Umständlichkeit  keine 
genaue  Beschreibung  davon  geben  lässt.  Der  Raum  unterhalb  des  Vorderrandes 
ist  auch  bei  Inainoenella  viel  weniger  verdunkelt.  Die  Costalflecke  fangen  an 
der  Basis  an  und  nehmen  nach  hinten  an  Grösse  und  Abstand  von  einander 
zu;  sie  sind  meist  nach  innen  zugespitzt.  Der  Hint  rrand  ist  mit  einer  dunkel- 
braunen, hier  und  da  unterbrochenen  Linie  umzogen  (diese  fehlt  der  Operosella 
völlig).  Dl':  Franzon  sind  reicblich  braun  bestäubt;  die  Bestäubung  bildet  ver- 
flossene Würfelflecke. 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  25 

Hinterflügel  verhältnissmässig  etwas  breiter  als  bei  0]}eroseUa.   Ihre  Fär- 
bung, so  wie  die  der  Unterseite,  hat  nichts  von  dieser  Art  Abweichendes. 
Ein  gut  erhaltenes  (^  im  Cambridger  Museum. 

3.  Set,  t'uderella  n.  sp. 

Palpia  tenuiorihus ;  alis  unt.  dilute  luteis,  dünidio  dorscdi  mactdis  ma- 
gnis  fuscis,  partim  subangulatis  consperso,  punctis  costalihus  fuscis,  postiee 
evanescentibus.  <^ . 

In  der  Grösse  etwas  über  Inamoenella.  Wenn  ihre  Taster  nicht  be- 
beschädigt sind,  was  doch  nicht  der  Fall  zu  sein  scheint,  so  weicht  sie  von  den 
andern  Arten  erheblich  ab  durch  die  Dünnheit  und  etwas  ansehnlichere  Länge 
der  Taster,  und  durch  deren  unverdicktes ,  mit  keinen  Borsten  versehenes 
zweites  Glied;  das  längere  und  dünnere  Endglied  ist  aber  doch,  den  Gattungs- 
raerkraalen  gemäss,  flachgedrückt.  Unter  der  Wurzel  der  Taster  steht  ein  Borsten- 
busch hervor. 

Färbung  der  Körpertheile  wie  bei  den  vorigen,  die  Hinterbeine  sehr  blass 
blond,  ungefleckt.     Hinterleib  heller  als  bei  Inamoenella ,  etwas  seidenglänzend. 

Vorderflügel  2V4'"  lang,  etwas  breiter  als  bei  Inamoenella,  am  Vorderrand 
vor  der  Spitze  convexer,  mit  bleich  lehm gelblicher  Grundfarbe,  welcher  jedoch 
etwas  Eöthliches" beigemischt  ist.  Die  Innenrandhälfte  trägt  grosse,  schwarz- 
braune, zum  Theil  eckige  Flecke,  in  2 — 3  sehr  unordentlichen  Längsreihen ;  der 
Mittelfleck  des  Innenrandes  ist  der  grösste  und  fast  viereckig.  Die  Flecke, 
welche  auf  dem  Innenrande  liegen,  setzen  sich  bis  zu  der  Reihe  grober,  strich- 
förmiger  Punkte  fort,  womit  der  Hinterrand  eingefasst  ist.  Auf  der  Vorder rand- 
hälfte  des  Flügels  sind  zerstreute  Punkte,  und  der  Vorderrand  selbst  ist  von  der 
Wurzel  aus  mit  eben  solchen,  nur  nach  hinten  weitläuftiger  gestellten  und  vor 
der  Flügelspitze  verschwindenden  Punkten  bestreut.  Franzen  hellgrau  mit 
dunkleren,  von  den  Hinterrandpunkten  ausgehenden  Schatten. 

Hinterflügel  breiter  und  weniger  gespitzt  als  bei  Inamoenella,  ebenso  ge- 
färbt. Unterseite  der  Vorderflügel  braungrau,  auf  der  hintern  Hälfte  mit  bleich- 
gelblicher  Costallinie  und  solcher  Flügelspitze. 

Ein  ziemlich  gut  erhaltenes  cf  im  Cambridger  Museum. 

Adela  chalyheis  n.  sp. 

Capillis  ferrugineis,  antennis  cf  corpore  quadruplo  longiorihm,  inferiua 
alho  nigroqiie  annulatis;  pectore  inaurato •  pedibus  nigris,  tarsis  albo-annulatis; 
alis  nnt.  angustis,  violaceo- nigris,  dimidio  basali  cyaneo-chalybeo.  cf . 

Nach  den  einfarbigen  Vorderfiügeln  und  der  Fühlerlänge  scheint  sie  einige 
Verwandtschaft  mit  Violella  zu  haben;  da  aber  die  in  den  Hinterrand  aus- 
gehenden Adern  der  Vorderflügel  tiefschwarz  sind,  so  könnte  man  sie  auch  als 
verwandt  mit  Sulseriella  ansehen,  nur  dass  sie  wegen  der  gänzlich  fehlenden 
Binde  schlecht  zwischen  diese  und  Associatella  passen  würde. 

Grösse  einer  ansehnlichen  Sulzeriella.  Kopfhaare  rostgelb.  Fühler  etwa 
viermal  so  lang  wie  der  ganze  Körper,  an  den  verdickten  8—10  Wurzelgliedern 

4 


26  P-  0-  Zell  er. 

violettschwärzlich,  dann  in  grösserer  Länge  deutlich  weiss  und  schwarz  geringelt, 
hierauf  in  2/3  <iör  ganzen  Länge  weiss.  Taster  klein,  dünn,  spitz,  niederhängend, 
gelblich  schimmernd.  Rückenschild  stahlblau;  Brust  vergoldet  und  glänzend. 
Beine  violettschwarz,  an  den  Schenkeln  auswärts  vergoldet;  alle  Spitzen  der 
Fussglieder,  sowie  die  der  vier  vordem  Schienen  und  ein  Punkt  hinter  der  Mitte 
der  Vorderschienen  reinweiss;  die  Hinterschienen  glattschuppig,  auf  der  Innen- 
seite glänzend  hellgelb  und  gegen  die  Spitze  dunkler.  Hinterleib  dünn,  bläu- 
lichschwarz. 

Vorderflügel  schmal,  gestreckter  als  bei  Sulzeriella,  mit  hervortretender, 
aber  abgerundeter  Spitze,  violettschwarz,  in  gewisser  Richtung  etwas  golden 
schimmernd,  an  mehr  als  der  Hälfte  von  der  Wurzel  aus  stahlblau,  am  leb- 
haftesten am  Innenrand  bis  zur  Falte.  Die  in  die  Räuder  auslaufenden  Adern 
sind  tiefschwarz,  doch  nur  wenn  sie  in  gewisser  Richtung  betrachtet  werden. 
Franzen  schwarz,  mit  bläulich  violettem  Glanz. 

Hinterflügel  weniger  spitz  als  bei  Sulzeriella,  heller  violettschwarz  als 
die  Vorderflügel;  die  Adern  erscheinen  in  gewisser  Richtung  sehr  deutlich  schwarz. 
Franzen  dunkelgrau,  violettglänzend. 

Unterseite  der  Vorderflügel  schwarz,  bläulichviolett  übergössen,  mit  mehr 
kupferfarbigen  Franzen.    Hinterflügel  wie  oben. 

Vaterland:  Texas  (Boll).    Ein  cf  im  Cambridger  Museum. 

Adela  biviella  n.  sp.  Taf.  III.  Fig.  10. 

CapiUis  palpisque  infra  nigro-hirsutis ,  antennis  cT  longis,  alhis,  baaim 
versus  nigro-subannulatis ;  alis  ant.  cupreis,  strigis  duabus  alhis,  interius  atro- 
marginatis.  cT. 

Wegen  des  rauhen  Kopfes  gehört  sie  in  die  Nähe  der  Cuprella,  sie  zeichnet 
sich  aber  vor  allen  Adelen  durch  die  zwei  weissen,  einwärts  tiefschwarz  ge- 
säumten Querlinien  aus,  von  denen  die  hintere  überdies  einen  geschlängelten 
Lauf  hat. 

Grösser  als  Cuprella,  am  ganzen  Körper  schwarz.  Stirn  dicht  und  lang 
behaart.  Taster  länger  als  der  Kopf;  ihre  dichten  und  langen  Haare  reichen 
etwas  über  sie  hinweg.  Saugrüssel  unbehaart.  Fühler  dünn,  lang,  weiss,  an 
der  Wurzelhälfte  auf  der  Unterseite  verloschen  schwärzlich  geringelt.  Alle  Füsse 
an  den  drei  ersten  Gliedern  mit  punktähnlich  weisser  Spitze;  die  Hinterschienen 
ziemlich  dicht  mit  langen  Haaren  bekleidet  und  mit  hellgelben  Dornen;  das 
erste  Hinterfussglied  auf  dem  Rücken  langhaarig. 

Vorderflügel  SVa'"  lang,  viel  gestreckter  als  bei  Cuprella,  sanft  zugespitzt, 
violett,  mit  hell  kupferglänzenden  Schuppen  dicht  bestreut.  Hinter  der  Mitte 
geht  eine  ziemlich  gerade,  bindenförmige,  weisse  Querlinie  fast  senkrecht  herab; 
sie  ist  nach  unten  erweitert,  einwärts  in  ihrer  ganzen  Länge  schmal  tiefschwarz 
gesäumt,  auswärts  nur  durch  einen  tiefschwarzen  Costalfleck  begrenzt.  Die 
zweite  weisse  Querlinie  ist  viel  feiner,  aber  einwärts  gleichfalls  schwarz  gesäumt; 
sie  fängt  auf  dem  Vorderrande  näher  der  ersten  Querlinie  als   der  Flügelspitze 


Beiträge  zur  Kenntnias  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  27 

an,  geht  S-förmig  gekrümmt  herab  und  endigt  am  Hinterrand  über  dem  Innen- 
winkel.   Franzen  schwärzlich,  auf  der  Wurzelhälfte  hell  kupferfarbig. 

Hinterüügel  grau,  spärlich  beschuppt;  die  Schuppen  sind  lang  und  liegen 
so  zerstreut,  dass  überall  die  Membran  zwischen  ihnen  frei  bleibt.  Franzen 
schwärzlich,  auf  dem  Wurzeldrittel  kupferig  und  messingfarbenschimmernd. 

Unterseite  aller  Flügel  mit  langen,  schwarzen  Schuppen  spärlich  bekleidet, 
sonst  dunkelgrau,  violettschimraernd;  auf  den  Vorderflügeln  scheinen  beide  Quer- 
linien durch;  der  Vorderrand  und  besonders  die  Flügelspitze  tragen  kupfer-  und 
messingfarbige,  glänzende,  kleine  Schuppen  ziemlich  gedrängt. 

Vaterland:  wahrscheinlich  Massachussets.  Ein  von  Dr.  Packard  erhaltenes 
cT  in  meiner  Sammlung. 

Adela  Schlaegeri  n.  sp.  Taf.  III.  Fig.  11. 

Capülis  palpisq_ue  hirsutis  brunneis';  antennis  longis,  albis,  basim  versus 
nigro-annulatis ;  alis  ant.  luteis,  striga  media  stannea,  lineis  3  post  eam  et 
Serie  punctorum  majusculorum  atris  metallice  interruptis  longitudinalibtts.  cf. 

Diese  sonderbare  Art,  die  mit  gar  keiner  europäischen  Adela  verglichen 
werden  kann,  wohl  aber  der  Zeichnung  nach  mit  einem  Wickler,  nämlich  Gra- 
plwlitlia  (Boxana)  arcuella,  scheint  mit  der,  mir  nur  aus  der  Beschreibung  be- 
kannten Bidingsella  Clem.  (ed.  Stainton  p.  250)  eine  besondere  Gruppe  zu  bilden, 
die  sich  zufolge  des  stark  behaarten,  dicken  Kopfes  und  des  langhaarigen  ersten 
Hinterfussgliedes  an  Biviella  anschliesst. 

Grösse  der  Suheriella.  Körper  schwarz.  Kopf  auf  Scheitel  und  Stirn, 
sowie  die  Taster,  dicht  mit  langen,  gelbbraunen  Haaren  bekleidet.  Fühler  fast 
viermal  so  lang  wie  der  Körper,  weiss,  an  der  grösseren  Basalhälfte  lebhaft 
schwarz  geringelt,  doch  so,  dass  die  Eückenlinie  weiss  bleibt.  Saugrüssel  un- 
behaart. —  Beine  hell  ochergelb,  alle  auswärts  braun  mit  weisser  Spitze  der 
Fussglieder.  Hinterschienen  mit  reichlichen  ,  langen,  blonden  Haaren  und  hell- 
gelblichen Dornen;  auf  der  Aussenseite  ist  ein  breiter,  bandähnlicher,  brauner 
Fleck;  das  erste  Fussglied  hat  auf  dem  Eücken  lange,  blonde  Behaarung,  die 
über  die  zwei  folgenden  Fussglieder  hinwegreicht. 

Vorderflügel  3'"  lang,  gestreckt,  hinten  zugerundet,  lehmgelb  ohne  Glanz. 
In  der  Mitte  ist  eine  zinnfarbene,  glänzende,  ziemlich  gerade  und  senkrechte 
Querlinie.  Hinter  ihr  folgt  ein  vom  Vorderrand  schräg  einwärts  herabgeheuder, 
gleichfarbiger  Strich,  dann  zwei  kurze,  fast  verloschene,  und  zuletzt  vor  der 
Spitze  ein  bis  zur  Mitte  des  Hinterrandes  reichender,  der  auf  seinem  Ende  eine 
glänzendere  Stelle  hat.  Der  Raum  zwischen  der  ersten  (unvollständigen)  Quer- 
linie und  diesem  vierten  Querstrich  ist  hellgelb  und  in  seiner  oberen  Hälfte  mit 
drei  aus  tiefschwarzen,  hier  und  da  unterbrochenen  Schuppenhäufchen  gebildeten 
Längslinien  gezeichnet.  Im  untersten  Theile  dieses  Raumes  ist  eine  Längsreihe 
von  vier  grossen,  tiefschwarzen,  durch  Silberglanz  getrennten  Punkten,  und  unter 
ihr  liegen  noch  dicht  am  Innenrand  zwei  solche  Pünktchen.  Der  Hinterrand 
ist  mit  vier  silberglänzenden  Fleckchen  bezeichnet,  von  denen  zwei  zu  den  tief- 

4* 


28  P.  C.  Z  eilet. 

schwarzen  Zeichnungen  gehören.  In  der  Flügelspitze  ist  ein  mattzinnfarbiges 
Streifchen,  das  aber  weiter  abwärts  ebenso  glänzt.     Pranzen  lehmgelb. 

Hinterflügel  deutlich  geädert,  dicht  und  fein  beschuppt,  braungrau.  Franzen 
an  der  Wurzel  mit  messingglänzender  Linie  umzogen. 

Unterseite  braungrau,  violettlich  überzogen;  die  Vorderflügel  an  der  End- 
hälfte des  Vorderrandes  mit  vier,  am  Hinterrand  mit  fünf  verloschenen  wciss- 
lichen  Fleckchen.  Au  den  Hinterflügeln  sind  die  Franzen  um  die  Flügelspitze 
herum  an  der  Wurzel  weisslich. 

Vaterland:  Ohio.    Ein  cf,  durch  Schläger  erhalten,  in  meiner  Sammlung. 

Hypononieiita  ttialtipunctellus  Clem. 

Alis  mit.  minus  elongatis,  niveis,  seriehiis  imnctorum  nigrorum  lonyi- 
tudinalibus  suhquinque  (serie  superplicali  punetis  8  composita) ;  post.  cf  dilute 
cinereis,  albo-ciliatis,  9  iotis  albis. 

Hyp.  multipunctella  Clem.  ed.  Stt.  p.  95.  —  Millepunctatella  Packard 
Guide  p.  348. 

Von  der  Grösse  eines  mittleren  H.  Evonymi,  unterscheidet  er  sich  von 
allen  Arten  durch  breitere  Vorderflügel ;  er  gehört  zu  den  Arten  mit  zahlreichern 
Punkten  der  Vorderflügel,  ohne  dass  doch  die  Punkte,  wie  bei  Padi  und  Bo- 
rellus,  darum  kleiner  wären  als  bei  den  mit  geringerer  Punktzahl  gezeichneten. 
Alle  Vorderflügelfranzen  sind  wie  bei  Evonymi  rein  weiss.  Beide  Geschlechter 
zeigen  in  den  Hinterflügeln  und  auf  der  Unterseite  einen  bei  den  Europäern 
gar  nicht  vorkommenden  Unterschied.  Die  Oberseite  der  Hinterflügel  ist  nämlich 
beim  $  ganz  weiss,  beim  cf  weisslich,  nach  hinten  allmälig  in  Weissgrau 
übergehend,  welches  iu  der  Flügelspitze  am  dunkelsten  ist,  während  alle  Franzen 
wie  beim  9  rein  weiss  bleiben.  Auf  der  Unterseite  ist  das  9  ganz  weiss. 
Beim  cf  ist  sie  grau,  auf  den  Vorderflügeln  am  dunkelsten;  ihr  Vorderrand  ist 
in  einer  feinen,  sich  nach  hinten  erweiternden  Linie  weiss,  welche  in  die  ebenso 
weissen  Franzen  übergeht,  von  denen  aus  der  ganze  Innenrand  in  einem  dünneu 
Streifen  gleichfalls  weiss  ist;  die  Hinterflügel  sind  längs  des  Vorderrandes  grau, 
am  breitesten  in  der  Spitze;  ihre  Franzen  rein  weiss. 

Vaterland:  Ohio  (Schläger);  Illinois  (Lederer),  Die  Art  muss  sich  noch 
wenig  bemerklich  gemacht  haben,  weil  Clemens,  der  nur  das  cT  und  so  ober- 
flächlich beschreibt,  dass  die  Beschreibung  auf  alle  europäischen  Arten  mit 
weissen  Vorderflügeln  passt,  nichts  über  sie  mittheilt. 

Anmerkung.  Walker  beschreibt  Cat.  XXVHI,  (1863)  p.  530  einen 
Hyponom.  ordinatellus  aus  Canada,  bei  welchem  in  beiden  Geschlechtern 
alae  postieae  nigricante-cinereae,  fimbria  alba  sein  sollen,  und  der  daher  nicht 
Multipimctellus  sein  kann,  falls  das  British  Museum  diese  Angabe  nicht  wider- 
legt. Wunderbarer  Weise  hat  er  nur  ein  Exemplar  vor  sich  gehabt  und  doch 
beide  Geschlechter  beschrieben! 

Oeta  punctella  Cramer. 

*Phalaena  punctella,  Cramer  Ins.  31  (recte  IV,  p.  164),  tab.  372, 
Fig.  L.  (sec.  Fabric). 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordarnericanischen  Nachfalter.  29 

Tinea  pustulella,  Fabr.  Ent.  syst.  3.  2,  p.  292. 

Poeciloptera  eompta,  Clemens,  Proceed.  Acad.  Nat.  Sc.  Philadelphia 
18G0,   p.  546. 

Oeta  eompta,  Grote,  Proceed.  Ent.  Soc.  Philadelph.  V.  p.  230. 

The  Ailanthus  Worm,  Oeta  eompta  (Cl.),  Riley,  First  annual  Report  oi 
the  State  of  Missouri  (1869)  p.  151,  pl.  2,  f.  22.  23. 

Oeta  eompta,  Zeller,  Entomol.  Zeit.  1871,  S.  178. 

Die  sicher  in  die  nächste  Nähe  von  Hyponomeuta  gehörende  Gattung 
ist  wohl  begründet.  Clemens,  der  einen  schon  verbrauchten  Gattungsnamen  für 
sie  anwendet,  beschreibt  ihr  Flügelgeäder  und  giebt  als  ein  Hauptmerkmal  die 
dicht  und  feingesägten  Fühler  an.  Aber  ein  ebenso  wichtiges  Kennzeichen 
geben  die  männlichen  Hinterbeine.  (Clemens,  der  offenbar  nur  das  $  kennt, 
giebt  ein  Paar  Dornen  am  Ende  der  Hinterschienen  an.)  Sie  sind  nämlich 
kürz  er  und  dünner  als  die  übrigen  Beine:  der  Schenkel  sehr  kurz;  die  Schiene 
dreimal  so  lang,  sehr  dünn,  etwas  gebogen,  auf  der  Unterseite  mit  weichen, 
schräg  gelegten  Haaren  dicht  bekleidet,  ohne  Dornen;  der  Fuss  kurzer,  gleich- 
sam ein  dünner,  fast  ungegliederter  Faden  ohne  Krallen.  Das 
längliche,  knospenförmige  Analglied  des  cT  ist  länger  als  die  drei  letzten  Ab- 
dominalsegmente zusammengenommen.  —  Die  Flügelfranzen  sind  noch  kürzer 
als  bei  Hyponomeuta. 

Durch  zwei  9  der  Atteva  basalis  Vollenhoven,  Tydschrift  VI  (1863) 
p.  140,  tab.  IX,  f.  6  aus  Morotai,  die  auch  zu  Oeta  gehören,  wurde  ich  auf  die 
Walker'sche  Lithosidengattung  Atteva  (Cat.  Bombyc.  p.  526)  hingeführt. 
Walker  giebt  davon  eine  Beschreibung,  die  nichts  wider  Oeta  Sprechendes  ent- 
hält, ausser  dass  er  den  Hinterschienen  (da  er  nur  das  9  kannte)  zwei  ziemlich 
lange  (rather-long)  Enddornen  ertheilt,  während  sie  unbedingt  kurze,  und  ausser- 
dem bei  3/j  noch  zwei  besitzen,  von  denen  der  eine  sogar  der  längste  von  allen 
ist.  Wenn  nun  der  so  genaue  Clemens  an  seiner  P.  eompta  auch  nur  ein  Paar 
Dornen  sieht  (vorausgesetzt,  dass  er  nicht  falsch  sieht,  da  ich  es  ihm  in  Er- 
mangelung eines  Comptaweibchens  nicht  mit  voller  Bestimmtheit  nachweisen 
kann),  so  wird  dies  bei  einem  Walker  noch  viel  eher  zu  entschuldigen  sein.  Da 
nun  Vollenhoven  sich  wohl  volle  Gewissheit  über  den  Gattungsnamen  verschallt 
haben  wird,  ehe  er  den  Namen  Atteva  dafür  annahm,  so  hätte  statt  Oeta  die 
Walker'sche  Urschöpfung  als  Gattungsname  einzutreten. 

Die  vorliegende  Art  ändert  in  der  Grösse  und  Zeichnung  etwas  ab ;  mein 
grösstes  Exemplar  (aus  Texas)  hat  51/2'"  Vorderflügellänge;  zwei  andere,  ver- 
muthlich  durch  die  Zucht  erhalten,  aus  Missouri  (von  Eiley  und  Grote)  5'";  das 
kleinste,  aus  Columbien,  nur  41/2'".  Die  blauschwarzen  Binden  der  Vorderflügel 
wechseln  in  der  Breite,  so  dass  die  orangerothe  Grundfarbe  mehr  oder  weniger 
eingeschränkt  wird,  und  die  schwefelgelben  Tropfen  ändern  in  der  Grösse  und 
Zahl  gleichfalls.  Bei  dem  columbischen  Exemplar  ist  das  Roth  am  meisten  ein- 
geengt und  die  schwefelgelben  Tropfen  am  grössten  und  wenigsten  zahlreich; 
ich  trage  kein  Bedenken  mehr,  es  für  einerlei  Art  mit  den  Nordamericanern 
anzusehen. 


30  P-  C.  Zeller. 

Clemens  beschreibt  die  Art  hinlänglich  genau.  Er  erwähnt  nicht,  dass 
die  Vorderhüften  auf  der  Vorderseite  orangeroth  sind,  mit  schwarzer  Wurzel 
und  Spitze. 

Die  dunkelolivenbraune ,  der  Länge  nach  weissliniirte  Eaupe  lebt  um 
St.  Louis  am  Ailanthus  zu  5—30  gesellschaftlich  innerhalb  eines  schwachen 
Seidengewebes  im  August  und  September.  Sie  wird  dadurch  schädlich,  dass  sie 
die  Blätter  am  Stiele  abbeisst.  Ihre  Verpuppung  geschieht  in  dem  lockeren 
Gewebe.  Der  Schmetterling  erscheint  nach  einer  Puppenruhe  von  zwei  Wochen, 
selbst  noch  im  November,  und  besucht  gern  (ob  bei  Tage?)  die  Blüthen  der 
Goldruthe  und  des  Eupatorium  serotimun.  Dass  er  aber,  wie  Riley  vermuthet, 
überwintere,  möchte  wohl  wenig  Wahrscheinlichkeit  für  sich  haben. 

Anmerkung.  Die  Gattung  scheint  nicht  arm  an  Arten  zu  sein.  Ausser 
der  schon  erwähnten  Atteva  hasalis  besitze  ich  in  beiden  Geschlechtern  Oeta 
albiguttata  n.  sp.  abdomine  ferrugineo,  alis  mit.  elangatis,  postice  truncatis, 
saturate  ferrugineis,  postice  anguste  atris,  guttis  plurimis  niveis  sine  online 
dispersis ;  post.  nigris,  basi  aurantiaca.  cf  9  • 

Viel  grösser  als  Pumtella,  schlanker  und  mit  länger  gestreckten  Flügeln. 
Der  ganze  Körper  rostgelb.  Der  Kopf  mit  zwei  weissen  Flecken  hinten  ist 
unter  den  Augen  schneeweiss  und  hat  zwei  weisse,  breite,  unten  vereinigte  Linien 
des  Gesichtsrandes.  Taster  dünn,  fadenförmig,  etwas  aufgebogen,  schwarz,  am 
Ende  des  ersten  und  zweiten  Gliedes  mit  einem  weissen  Fleck  (beim  $  ist  das 
erste  ganz  weiss),  am  Anfang  und  Ende  des  etwas  gespitzten  dritten  weisslich 
(beim  $  auch  auf  dem  Rücken).  Saugrüssel  von  Hinterleibslänge,  dünn,  ocher- 
gelb,  unbeschuppt.  Fühler  (wie  bei  Punctella)  verhältnissmässig  länger  als  bei 
Hyponomeuta ,  sehr  gedrängt  fein  sägezähnig,  beim  cf  bräunlich,  über  dem 
Wurzelglied  auf  dem  Rücken  weiss;  beim  9  bier  schwärzlich,  dann  geringelt, 
hierauf  weisslich;  das  verdickte  Wurzelglied  weiss  mit  schwarzer  Spitze.  — 
Rückenschild  am  Kragen  mit  zwei,  auf  der  Mitte  der  Schulterdecke  mit  einem, 
und  vor  dem  Schildchen  mit  zwei  weissen  Flecken;  die  Brust  an  der  Kehle, 
so  wie  zu  jeder  Seite  mit  einem  weissen  Fleck.  —  Die  vier  vordem  Beine 
schwarz  und  weissbunt.  Beim  9  sind  die  Hinterbeine  ebenso  stark  wie  die 
andern;  die  Schiene  rostbraun,  am  Ende  schwarzbraun  mit  weisser  Spitze,  bei 
^4  und  an  der  Spitze  mit  je  einem  Paar  kurzer,  weisser  Dornen;  der  Fuss  so 
lang  wie  die  Schiene,  wie  gewöhnlich  gegliedert,  verloschen  weissfleckig.  Beim 
cf  sind  die  Hinterbeine  ausserordentlich  dünn :  der  Schenkel  am  stärksten,  ocher- 
gelb;  die  Schiene  doppelt  so  lang,  dünn  fadenförmig,  etwas  gebogen,  ohne 
Dornen  und  unbehaart,  blassgelblich,  innen  weisslich;  der  Fuss  ebenso  lang, 
noch  dünner,  gebogen,  mit  fast  unabgetheilten  Gliedern,  ohne  Krallen,  weisslich.  — 
Hinterleib  lang  und  dünn,  am  Bauch  mit  einer  Mittelreihe  weisser  Flecke.  Das 
Aualglied  des  ^T  noch  mehr  abgesetzt  als  bei  Punctella,  länglich  eiförmig,  so 
lang  wie  die  drei  vorletzten  Segmente  zusammengenommen;  beim  9  ist  dieses 
Glied  viel  kürzer,  nicht  abgesetzt,  etwas  zugespitzt,  mit  einem  Haarbusch,  der 
gegen  den  Bauch  schräg  abgeschnitten  ist;   der  Legestachel   ist  nicht  sichtbar. 


Beiträge  zui-  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  31 

Vordeiflügel  des  cf  5V2,  des  9  ''""  lang,  schmal,  nach  hinten  allmählich 
erweitert,  am  fast  geraden  Hinterrande  wenig  schräg,  gesättigt  rostbraun,  am 
Hinterrande  tiefschwarz.  Sehr  viele,  ungleich  grosse,  runde  oder  querovale, 
reinweisse  Tropfen  sind  über  die  ganze  Fläche  ohne  erkennbare  Ordnung  ge- 
streut; die  kleinsten  liegen  auf  dem  Vorderrande,  die  grössten  als  Grenze  gegen 
die  schwarze  Färbung.  Franzen  kurz,  schneeweiss,  an  der  Wurzelhälfte  und 
über  und  vor  dem  Innenwinkel  grau. 

Hinterflügel  des  cT  etwas  breiter,  des  9  '''iel  breiter  als  die  Vorderflügel 
und  beim  cf  länger  zugespitzt  als  beim  9)  ^^  Basaldrittel,  welches  den  Anal- 
winkel mit  begreift,  rostgelb,  sonst  schwärzlich.  Franzen  gleichfarbig  mit  den 
angrenzenden  Flügelpartien. 

Unterseite  der  Vorderflügel  schwärzlich,  gegen  die  Basis  mit  Eostfarbe 
gemischt,  am  Vorderrand  vor  der  Spitze  mit  zwei  schneeweissen  Tropfen.  Sonst 
scheinen  die  Tropfen  der  Oberseite  sehr  verloschen  durch,  am  deutlichsten  am 
Innenrand.  Die  Hinterrandfranzen  sind  auf  der  Aussenhälfte  schneeweiss.  — 
Hinterflügel  wie  oben. 

Vaterland:  Australien,  Queensland  (Masters).  (5^   9  ii^  meiner  Sammlung. 

Walker  hat  eine  Atteva  niveiguttata  1.  c.  p.  526  aus  Silhet,  die, 
wenn  sie  richtig  beschrieben  ist,  nicht  meine  Art  sein  kann.  Jene  soll  braune 
Taster  und  bräunliche  Tarsen  und  Vorderschienen  haben;  auch  sieht  Walker 
auf  den  Vorderflügeln  fünf  Eeihen  weisser  Punkte,  die  in  der  Grösse  unbedeutend 
verschieden  sind.  Die  schwarze  Spitze  der  Vorderflügel  und  die  Farbe  der 
Hinterflügel  erwähnt  er  nicht.  Eben  so  wenig  kann  meine  Art  mit  Atteva 
apicalis  VoUenh.  1.  c.  p.  139,  pl.  IX,  f.  5  (aus  Java)  einerlei  sein;  bei  dieser 
haben  die  Vorderflügel  nur  11 — 15  weisse  Flecke,  und  ihre  ganze  Endhälfte  ist 
schwarzbraun. 

Eine  andere  Art  sah  ich  aus  Herrich  Schäfi'er's  Sammlung;  ich  nenne  sie: 
Oeta  fulviguttata,  viricU-nigra,  collari  seapulisque  aurantmcis,  alis  elon- 
gatis,  anterioribus  cyaneo-clialyheis ,  maculis  fribus  in  disco  per  longitudinem 
locatis  aurantiacis.  cf. 

Rückenschild  auf  der  ganzen  Vorderhälfte,  sowie  am  Kragen  und  auf  den 
Schulterdecken  orangegelb,  seidenglänzend,  auf  der  Hinterhälfte  schwarz  mit 
grünem  Schimmer.  Kopf  (verschimmelt)  wahrscheinlich  schwarz,  an  jeder  Seite 
des  Gesichtes  mit  einem  weissen  Punkt.  Fühler  schwarz,  ziemlich  stark,  be- 
sonders am  Basaldrittel,  mit  sehr  zusammengeschobenen,  kurzen  Gliedern,  an 
der  Unterseite  schwach  gekerbt,  gegen  die  Spitze  fein  sägezähnig.  Taster  kürzer 
als  der  Kopf,  dünn,  spitz,  mit  verlängertem  Endglied,  schwarz  mit  einigen 
weissen  Schuppen.  Saugrüssel  schwarz.  —  Beine  schlank;  die  vier  vordem 
stahlgrünblau  mit  schneeweissen  Fleckchen  und  solchen  Wurzeln  der  Glieder. 
Die  Hinterbeine  schwarz,  am  Schenkel  weissfleckig;  der  Fuss  sehr  verlängert 
und  ausserordentlich  dünn,  etwas  gebogen,  mit  nicht  zu  unterscheidenden  Glie- 
dern. —  Hinterleib  lang  und  dünn,  schwarz,  hinten  und  am  Bauch  stahlblau, 
letzterer  an  jeder  Seite  mit  einer  Reihe  weisser  Fleckchen. 


32  P.  C.  Zeller. 

Vordeiflügel  5'"  lang,  sehr  schmal,  mit  ziemlich  geradem  Hinterrand  und 
deutlichem  Vorderwinkel,  etwas  glänzend  stahlblau,  an  der  Wurzel  des  Vorder- 
randes glänzend  orangefarbig  und  im  Mittelraum  mit  drei  grossen,  ebenso  ge- 
färbten Flecken ;  der  erste  ist  etwas  gestreckt  und  von  der  Falte  durchschnitten 
und  steht  von  der  Flügelbasis  und  dem  zweiten  gleich  weit  ab;  der  zweite,  in 
der  Flügelhälfte  über  der  Falte,  ist  grösser,  unregelmässig  gerundet  und  quer; 
der  dritte  ist  der  kleinste,  etwas  gerundet,  dicht  über  der  Falte  und  mitten 
zwischen  dem  zweiten  und  dem  Hinterrand. 

Hinterflügel  schmal  und  lang  zugespitzt,  mit  haariger,  schwarzer  Be- 
schuiipung,  welche  die  Membran  nicht  deckt,  sondern  halb  durchsichtig  lässt; 
die  Flügelränder  und  die  Adern  sind  verdunkelt;  die  Vorderrandzelle  grau  be- 
schuppt und  undurchsichtig.     Franzen  schwarz,  violettschimmernd. 

Unterseite  der  Vorderflügel  schwarzbraun,  an  den  Rändern  blauschimmernd; 
die  Hinterflügel  irisiren  in  der  Mittelzelle  und  zwischen  den  aus  ihr  entsprin- 
genden Adern. 

Vaterland:  wahrscheinlich  Neuholland. 

Tegeticula  n.  G. 

Capilli  hreves,  hirsuti,  etiam  in  fronte. 

Occlli  nulli.  —  Antennae  hreves,  setaceae,  denique  attenuatae. 

Palpi  labiales  hreves,  tenues,  porrecti. 

Haustellmn  mediucre,  in  dorso  squamatmii. 

Pedum  posticorum  fcmora  tibiaeqiic  rohiistae,  coiiipressae,  tibiarum 
dorso  piloso. 

Abdomen  breve,  pilosuw;  valvulae  anales  ö'  connicenies,  in  dorso  pilosae. 

Alae  obloiigac,  brevius  ciliatae,  2^osteriores  dcuse  piloso-squamalae 
acuminatae. 

Aus  der  Verwandtschaft  der  Gattungen  Psecadia,  Enaematia  und  Tricho- 
stibas,  von  allen  durch  die  kurzgeschorenen,  aufgerichteten  Kopfhaare,  die  kräf- 
tigen Hinterschenkel  und  die  dicht  haarschuppigen  Hiuterflügel,  ausserdem  von 
Psecadia  durch  die  kurzen  Fühler  und  Taster,  von  Enaematia  durch  die  ge- 
spitzten, am  Hinterrand  vor  der  Spitze  etwas  eingezogenen  Hintcrflügel  unter- 
schieden. 

Alba  n.  sp. 

Alae  ant.  supra  albae,  suhtus  praeter  cilia,  fuseescenti-cinereae;  post. 
albae,  postice  cinerascentes,  albo-ciliatae.  cT. 

Grösse  der  Psecad.  semilugens.  Der  ganze  Körper  weiss.  Fühler  von 
wenig  über  halber  Vorderflügellänge,  borstenförmig.  Stirn  breit  und  so  wie  das 
ganze  Gesicht  mit  kurzen,  aufgerichteten  Haaren  bekleidet.  Maxillartaster  halb 
so  lang  wie  die  Lippentaster,  diese  horizontal,  mit  kurzem  Endglied,  unten 
etwas  behaart,  aussen  ausser  am  Endgliede  braun  angelaufen.  —  Beine  kräftig, 
weiss,  mit  hellbräunlichen  Füssen;  die  Vorderschenkel  und  Schienen  aussen  ge- 
bräunt.   Die  Hinterbeine  mit  besonders  kräftigen,  zusammengedrückten  Schenkeln 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nortlaraericauischen  Nachtfalter.  33 

und  Schienen,  letztere  oben  und  unten  anliegend  behaart,  mit  zwei  Paaren  gelb- 
licher Dornen.  —  Hinterleib  ziemlich  kurz ,  gegen  die  Wurzel  hellgrau ,  an  den 
Hinterrändern  der  Segmente  mit  nach  hinten  immer  länger  werdenden  Schuppen- 
haaren gesäumt.  Die  beiden  Analklappeii  löifelfürmig,  mit  ihrem  untern  Hinter- 
rand an  einander  gelegt,  auf  der  Auasenseite  kurzhaarig. 

Vorderflügel  4 — 5'"  lang,  nach  hinten  verengert  und  zugespitzt,  mit  sehr 
schrägem  Hinterrand,  dicht  beschuppt,  ganz  weiss  ohne  Glanz. 

Hinterflügel  viel  breiter,  an  der  Hinterhälfte  zugespitzt,  dicht  mit  weissen 
Schuppenhaaren  bekleidet,  die  gegen  die  hellbräunliche  Spitze  kleiner  werden. 

Unterseite  der  Vorderflügel  rauchbraun,  am  Innenrand  heller,  am  Vorder- 
rand in  einer  nach  hinten  erweiterten  Linie  weiss.  Die  Mittelzelle  hat  eine 
deutliche  Nebenzelle.  Hinterflügel  in  der  Spitze  und  in  einer  breiten  Costal- 
strieme  hell  rauchbraun.     Alle  Franzeu  weiss. 

Vaterland:  Texas  (Boll,  Beifrage).  Ein  gut  erhaltenes,  von  Beifrage  am 
24.  Mai  gefangenes  cT  in  meiner  Sammlung,  ein  anderes  im  Museum  Cambridge. 

Flutella  cruciferariini  Z. 

Plut.  limhipennella  Clera.  p.  90.  —  molUpedella  Cl.  p.  91. 

The  Cabbage  Moth.  Cerostoma  hrassicella,  Fitch.  Report.  New -York. 
1856,  p.  170-175. 

Da  die  Innenrandstrieme  der  Vorderflügel  des  cT  oft  rüthlichgrau  und 
auf  dem  Innenrande  selbst  schwarzbraun  punktirt  ist,  so  braucht  Clemens  in 
seiner  MolUpeäella  nicht  gerade  das  Weibchen  dieser  Art  beschrieben  zu 
haben.  Beide  Beschreibungen  sind  nur  oberflächliche.  —  Die  Veränderlichkeit 
der  Färbung  wird  selbst  von  Fitch  angezeigt.  Dieser  fand  die  Raupen,  zugleich 
mit  den  Motten,  in  den  Gärten  bei  Ottawa  in  Illinois  den  October  hindurch  in 
schädlicher  Menge  an  den  Kohlptianzen,  deren  äussere  Blätter  ganz  zerlöchert 
und  zerfressen  wurden.  Das  Puppengespinnst  bildet  er  S.  172  unnatürlich  an 
beiden  Enden  abgerundet  ab,  statt  dass  es  wie  bei  dem  der  Plut.  'porrectella 
nach  beiden  Seiten  zugespitzt  ist.  (Bei  uns  hat  die  Art  noch  nie  Schaden  an- 
gerichtet). 

Ich  habe  männliche  Exemplare  aus  Ohio  (Schläger)  und  beide  Geschlechter 
aus  Texas  (Boll)  erhalten. 

Depressaria. 

Zu  den  vier  von  Clemens  beschriebenen  Arten  hat  Robinson  in  den  Annais 
Nat.  Hist.  IX,  p.  157,  pl.  1,  Fig.  10  eine  Depr.  Grotella  hinzugefügt.  Die  mir 
bekannten  sind: 

1.  Atrodorsella  Cl. 
Thorace  atro,  eapillis  roseo  nigroque  mixtis,  palporum  articulo  terminali 
nigro-biannulato ;  alis   ant.  flaviclo-ocliraceis ,   basi  anguste  atra,    cosfa  nigro- 
punctata,  punctis  postice  in  lifuram  coalescentihits ,  puncto  venae   transversae 
alba  litwae-brunneae  imposita.  cf  Q. 

Clemens  ed.  Stainton  p.  230. 

5 


34  P-  C.  Zeller. 

Sehr  leicht  zu  erkennen  an  dem  schwarzen  Thorax  und  der  schwarzen 
Vorderflüfcelbasis  —  was  sie  mit  Culcitella  gemein  hat,  ohne  doch  dieser  Art 
nahe  verwandt  zu  sein;  denn  sie  hat  eine  deutliche  Vorderflügelspitze  und  anders 
gebaute  Taster,  so  dass  sie  wohl  am  besten  nach  Assimilclla,  deren  Durch- 
schnittsgrösse  sie  hat,  gestellt  wird. 

Eückenschild  tiefschwarz  mit  bleichochergelblichem  Schildchen.  In  die 
schwarzbraunen  Haare  des  Oberkopfes  sind  zu  beiden  Seiten  aufgerichtete,  rosen- 
rothe  Schuppen  streifenförmig  eingemengt;  Gesicht  bleichgelb  wie  die  Taster 
und  die  Schuppen  des  Rüssels.  Taster  von  gewöhnlichem  Bau  (also  nicht  mit 
verlängertem  Mittelgliede),  am  zweiten  Gliede  braun  besprengt  und  mit  braunem 
Schuppenkamm  der  Schneide;  Endglied  mit  zwei  breiten,  schwarzen  Ringen  (an 
der  Wurzel  und  vor  der  Spitze).  Fühler  graubräunlich.  —  Beine  bleichgelb, 
aussen  braun  bestäubt;  die  vier  vordem  an  den  Schienen  gebräunt;  alle  Dornen 
braungrau  mit  hellgelblichen  Spitzen  und  alle  Füsse  auswärts  braungrau,  an  den 
Enden  der  Glieder  hellgelb;  nur  die  zwei  letzten  Vorderfussglieder  einfarbig 
schwarzbraun.  —  Hinterleib  bleichgelb,  am  Bauch  mit  vier  schwarzen  Punkt- 
reihen, von  denen  die  äussern  stark  und  etwas  verflossen,  die  zwei  mittleren  fein  sind. 

Vorderflügel  4V3'"  lang,  mit  deutlicher,  doch  nicht  scharfer  Spitze,  blass 
ocherfarben,  hier  und  da  gelbbräunlich  angelaufen  und  mit  einzelneu  schwarz- 
braunen Schuppen  bestreut.  Die  Basis  enthält  einen  grossen,  schwarzen  Punkt, 
der  an  einen  kleineren  der  Medianaderwurzel  stüsst.  Der  Vorderrand  ist  fast 
von  der  Wurzel  aus  bis  zur  Spitze  mit  8 — 10  schwarzen  Punkten  oder  Fleckchen 
gezeichnet,  von  denen  die  vier  letzten  an  ihrem  untern  Ende  durch  einen 
schwarzen  Längsstreifen  verbunden  sind.  Vor  der  Mitte  liegt  im  Mittelraum 
in  hellerer  Grundfarbe  ein  schwarzer  Punkt,  und  auf  der  Querader  ein  weisser 
in  einem  gelbbraunen  (fast  rostbraunen)  Längswiscli,  von  welchem  aus  die  Adern 
in  gleicher  Farbe  gegen  den  schwarzen,  die  Costalflecke  verbindenden  Streifen 
gerichtet  sind.  (Diesen  und  den  gelbbraunen  Wisch  betrachtet  Clemens  als  ein 
nur  theilweise  unterbrochenes  Ganzes).  Hinterrand  verloschen  schwarzbraun 
punktirt.    Franzen  von  der  Grundfarbe  oder  röthlich  angelaufen. 

Hinterflügel  hellgelblichgrau ,  gegen  die  Spitze  verdunkelt.  Hinterrand 
unbezeichnet  oder  um  die  Spitze  mit  ganz  verloschenen  braunen  Strichclchen. 
Franzen  weisslich,  um  die  Spitze  ins  Gelbliche,  nahe  der  Wurzel  mit  einer  ver- 
loschenen, grauen  Linie  durchzogen. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau,  rings  herum  bleichgelb,  auf  dem  Vorder- 
rand mit  schwarzen  Punkten  bestreut.  Hinterflügel  bleichgelb,  am  Vorderrand 
und  in  der  Spitze  in  ziemlicher  Breite  schwarz  bestäubt. 

Vaterland  der  drei  von  Dr.  Hagen  erhaltenen  cT  die  Gegend  von  Cambridge. 

'2.  Hilarella  n.  sp. 
Palporuin  orticuU  terminalis  hasi  annuloque  medio  fiiscifi,  capülis  ferru- 
gineis;  alis  ant.  ohlongis,  apice  rotundato,  mfescemti-ferrugineis ,  fuscescenti 
er  ehr  0  irr  or  aus,  puncto   disci   ante   medium   nigro,   Jitura  media  transversa 
fuscescenti.  cT  9- 


Beitrüge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  35 

Verwandt  mit  LatereUa,  kurzflügliger,  mit  weniger  hervortretendem  Anal- 
winkel der  Hinterflügel  (darin  also  mehr  mit  Contcrminella  stimmend),  anf  den 
gesättigt  rostrothen  Vorderflügeln   nur  mit  einem  Discalpunkt  vor  der  Mitte_ 

Rückenschild  hell  rostgelb,  röthlichfleckig.  Kopfhaar  rostgelb,  Gesicht 
blassgelb  wie  alle  Taster  und  die  Schuppen  des  Saugrüssels.  Lippentaster  am 
zweiten  Glied  auswärts  lebhafter  gelb  und  braunbestäubt;  das  Endglied  an  der 
Wurzel  braun  und  mit  breitem,  braunem  Ringe  vor  der  hellen  Spitze,  Fühler 
graubraun.  —  Beine  blassgelb ;  die  Vorderschienen  an  der  Vorderseite  rostroth, 
die  2—3  vorletzten  Fussglieder  schwarz;  die  Mittelbeine  an  den  Schienen  und 
Füssen  (ausser  der  Spitze)  braungrau;  die  Hinterschienen  auswendig  schwach 
graustaubig  mit  einfach  bleichen  Dornen.  —  Hinterleib  des  <^  dunkelgrau  mit 
hellem,  gelbgemischtem  Analbusch,  des  $  graugelblich.  Der  Bauch  ist  hellgelb- 
lich, jederseits  mit  einer  Reihe  schwärzlicher  Fleckchen. 

Vorderflügel  des  cT'  41/4  (bei  einem  31/2),  des  $  43/4'"  lang,  breiter  und 
viel  weniger  gestreckt  als  bei  Laterella,  mit  fast  abgerundeter  Spitze,  rostgelb, 
mehr  oder  weniger  roth  überlaufen,  sehr  reichlich  mit  braungrauen,  hier  und 
da  zusammenfliesseuden  Querstrichelchen  bestreut.  Vor  der  Mitte  liegt  im  Mittel- 
raum auf  einer  gelichteten  Stelle  ein  schwarzer  Punkt;  etwas  hinter  und  unter 
ihm  ist  in  der  Falte  ein  schwarzes  Längsstrichelchen ,  das  aber  wenig  auff"ällt, 
weil  der  grosse,  wischförmige,  dunkle  Querfleck  der  Flügelmitte  bis  zu  ihm 
hinreicht.  Der  Hinterrand  ist  durch  schwärzliche,  meist  wenig  hervortretende 
Punkte  von  den  Franzen  getrennt.  Diese  sind  heller  als  die  Grundfarbe,  blass, 
mit  einer  verloschenen,  grauen  Linie  durchzogen. 

Hinterflügel  grau,  beim   9  heller,  in  der  Spitze  am  dunkelsten. 

Unterseite  grau,  beim  9  heller;  die  Vordertiügel  auf  der  hinteren  Hälfte 
des  Vorderrandes  hellgelb  mit  schwärzlichen  Fleckchen;  beim  9  ist  das  Gelbe 
breiter  und  zieht  auch  um  den  Hinterrand  herum,  und  der  Vorderrand  ist  fast 
ganz  schwärzlich  puuktirt.    Franzen  hell,  an  den  Enden  röthlich. 

Hinterflügel  beim  9  mehr  als  beim  (f  in  der  Flügelspitze  und  von  da 
aus  eine  Strecke  am  Hinterrande  hin  mit  schwärzlichen  Punkten  bestreut. 

Vaterland:  Massachusetts  bei  Beverly;  von  Burgess  erhielt  ich  fünf  Exem- 
plare mit  der  Angabe:  Nahrungspflanze  Robinia  pseudacaciu;  sie  krochen  aus 
vom  2L  Juni  bis  81.  Juli. 

3.  Ileractiana  Deg. 

Linnaea  Entom.  IX,  S.  312.  Stainton,  Nat.  Hist.  Tin.  VI.  p.  112,  tab.  3, 
Fig.  2  (Schmetterling  unkenntlich).  Herrich-Schälfer,  Schm.  v.  Europa  V,  Fig.  445 
(wenig  besser). 

Zwei  durch  Dr.  Speyer  unter  der  Benennung  Bepress.  Ontariella 
Bethune  erhaltene  9  (ob  also  aus  der  Gegend  von  New- York?)  stimmen  mit 
grossen  europäischen  Exemplaren  auf  das  Genaueste  überein.  Das  eine  trägt 
einen  Zettel  mit  der  Angabe:  „14.  Aug.".  wonach  auch  die  Flugzeit  nichts  Ab- 
weichendes hat. 

5* 


36  P-  C.  Zeller. 

Ohne  Zweifel  ist  diese  Art  dort  eingewandert,  und  die  Wahl  einer  pas- 
senden Futterüanze  für  ihre  Nachkommenschaft  hat  ihr,  sobald  sie  nach  glück- 
licher winterlicher  Ueherfahrt  das  Land  betrat,  nicht  die  mindeste  Schwierigkeit 
geboten. 

4.  Scabella  n.  sp. 

Palpis  subattenuatis,  fusco-cinereis ,  articulo  terminäli  in  medio  alhido  - 
alis  mit.  elongatis,  fusco-cinereis,  suhnelmlosis ,  punctis  diwhus  ante,  uno  post 
medium  nigris,   scabris.   9- 

Eine  aberrircnde  Art,  bei  welcher  das  zweite  Tasterglied  fast  gar  keine 
abstehende,  bürstenförmig  gesträubte  Schuppen  hat  (also  mehr  gelochienartig 
ist),  und  die  Vorderflügel  mit  rauhen  Schuppenbüschchen  bezeichnet  sind  (was  ich 
noch  von  keiner  Depjvessaria  kenne).  Die  Färbung  der  Vorderfiügel  weist  sie 
zu  den  Arten  ohne  helles  Wurzelfeldchen. 

Grösse  der  folgenden  Art.  Rückenschild  und  Kopf  braungrau,  Gesicht 
etwas  heller.  Taster  von  Rückenschildlänge,  braungrau,  auf  der  Innenseite  etwas 
lichter;  das  zweite  Glied  hier  vor  der  hellgrauen  Spitze  mit  schwärzlichem 
Bande;  dieses  Glied  ist  zusammengedrückt  walzenförmig,  nur  am  Basaldrittel 
verdünnt,  auf  der  Schneide  mit  kaum  ein  wenig  gelockerten  Schuppen,  doch 
gegen  die  Spitze  mit  einer  Längsfurche;  das  Endglied  halb  so  lang  wie  das 
zweite  Glied;  braun  mit  weisslichem  Mittelringe  und  feiner,  weisslichcr  Spitze. 
Fühler  dünn,  bräunlichgrau.  —  Beine  einwärts  hell  ledergelb,  die  vier  vorderen 
auswärts  braun,  am  Ende  der  Schienen  und  der  Fussglieder  hell;  die  zwei  vor- 
letzten Fussglieder  der  Vorderbeine  einfarbig  braun,  wie  bei  den  Depressarien 
gewöhnlich.  Hinterschienen  auswärts  hell  ledergelb  mit  zwei  grauen  Längs- 
flecken und  blonder  Behaarung;  die  Dornen  auswärts  mit  dunkler  Wurzelhälfte; 
die  Füsse  braun,  an  den  Enden  der  Glieder  hell.  —  Hinterleib  bleich  gelblichgrau 
mit  hellerem,  ganz  ungeflecktem  Bauch. 

Vorderflügel  4'"  laug,  gestreckt,  hinten  zugerundet,  braungrau,  dunkel 
bestäubt,  vorzüglich  gegen  den  Hinterrand.  Auf  der  hinteren  Hälfte  des  Vorder- 
randes lassen  sich  undeutliche,  dunklere  Fleckchen  unterscheiden.  Im  Mittel- 
raum liegen  vor  der  Mitte  zwei  schwarze,  rauhe  Punkte  schräg  untereinander 
und  senkrecht  unter  dem  unteren  ist  in  der  Falte  ein  dritter.  Hinter  der  Mitte, 
dem  zweiten  gegenüber  ist  noch  ein  solcher  Punkt,  dem  ein  grösserer,  ver- 
dunkelter, mit  ein  paar  rauhen,  schwarzen  Pünktchen  bezeichneter  Nebelfleck 
folgt.  Zwischen  und  über  diesen  zwei  Gruppen  liegt  unterhalb  des  Vorderrandes 
eine  kleine,  schwarze  Längslinie.  Die  dunklere  Bestäubung  der  Fläche  reicht 
in  die  grauen  Franzen  hinein. 

Hinterflügel  hellgrau,  feinschuppig,  in  der  Flügelspitze  gröber  beschuppt 
und  bräunlich  bestäubt.  Der  obere  Ast  der  Medianader  (2)  ist  von  den  beiden 
aus  der  Ecke  der  Mittelzelle  (8  u.  4)  fast  aus  demselben  Punkte  kommenden 
weit  abgerückt. 

Unterseite  der  Vorderflügel  bräunlichgrau,  am  Hinterrand  mit  einer  Reihe 
kleiner,  schwarzbrauner  Punkte.    Auch  hier  ist  der  dem  Innenrande  nächste  Ast 


Beiträge  znr  Kenntniss  der  nordamericanisclien  Nachtfalter.  37 

der  Medianader  (wie  Linnaea  entnmol.  tab.  2,  Fig.  6)  weit  ab2:erüclvt.  Hiiiter- 
fliigel  vor  der  Spitze  mit  groben,  braunen  Schuppen  bestreut,  in  der  Spitze  selbst 
mit  einem  schwarzbraunen  Raudstrichelchen,  dem  sich  ein  paar  hellere  und  ver- 
loschenere  des  Hinterrandes  anschliessen.  Der  Aualwinkel  tritt  nur  schwach  hervor. 
Vaterland:  Ohio  (Schläger).     Ein  gutes   2   in  meiner  Sammlung. 

5.  Nehulosa  n.  sp. 

Palpormn  fasciculo  subinfundihuliformi ;  alis  mit.  dongatifi,  apice  rohiv- 
dato,  cinereis,  ohscuriufs  dense  marmoratia ,  cosia  obsolete  maetäata,  puncto 
striolaque  albo-marginafa  nigris  ante,  piincto  <dho  nigra  -  marginaio  pont 
medium,  cf    Q . 

Eine  ziemlich  kleine  Art,  die  von  allen  durch  den  fast  trichterförmig 
ausgebreiteten  Schuppenbusch  am  Ende  des  zweiten  Tastergliedes  abweicht. 
Dass  sie  trotzdem  eine  wirkliche  Dep^-essaria  ist,  zeigt  die  fast  mit  Appilana 
stimmende  Vorderflügelzeichnung;  doch  ist  das  helle  Basalfeld  nur  so  eben 
angedeutet.  Ungeachtet  der  Tasterbildung  ist  der  beste  Platz  für  diese  Art 
wohl  bei  Ciniflonella. 

Eückenschild,  Kopf  und  Fühler  grau.  Gesicht  und  Innenseite  der  Taster 
weisslich;  diese  auswärts  schwärzlich  bestäubt;  das  zweite  Glied  von  der  Wurzel 
bis  zur  Hälfte  schlank,  dann  auf  der  Unterseite  mit  einem  starken,  au  Länge 
bis  zur  Spitze  abnehmenden  Schuppenbusch,  der  sich  fast  trichterförmig  aus- 
einandersträubt; Endglied  an  der  Wurzel  und  in  einem  breiten  Einge  vor  der 
weisslichen  Spitze  schwarz.  Säugrüssel  weisslich  beschuppt.  —  Beine  weissgrau, 
auswärts  dunkler  grau  bestäubt;  die  Füsse  an  den  Enden  der  Glieder  gelblich- 
weiss:  die  drei  letzten  Vorderfussglieder  nur  grau.  —  Hinterleib  hellgrau  mit 
helleren  Hinterränderu  der  Segmente;  der  Bauch  weisslich,  an  jeder  Seite  mit 
einer  Reihe  kleiner,  schwarzer  Punkte,  und  dazwischen  noch  zwei  abgekürzten 
Reihen  schwarzer  Pünktchen, 

Vorderflügel  4— 4V4'"  lang,  gestreckt,  nach  hinten  wenig  erweitert,  mit 
abgerundeter  Spitze,  grau,  sehr  dicht  mit  dunkelgrauen,  mehr  oder  weniger  zu- 
sammenfliessenden  Punkten  besprengt.  Bei  manchen  Exemplaren  last  sich  ein 
helleres,  gegen  die  Flügelfläche  nur  durch  etwas  dunklere  Farbe  begrenztes 
Basalfeld  erkennen,  das  sich  auch  am  Vorderrande  mehr  oder  weniger  verlängert. 
Der  Vorderrand  ist  auf  der  Endhälfte  meist  mit  sehr  verloschenen,  dunkleren 
Flecken  bezeichnet.  Im  Mittelfelde  liegen  bei  Vs  schräg  unter  einander  zwei 
schwarze  Punkte,  der  untere  meist  strichfürrnig  und  oberwärts  mit  einigen 
weissen  Schuppen  gerandet  und  bei  deutlichen  Exemplaren  in  eine  weissliche  Linie 
fortgesetzt,  hinter  welcher,  etwa  in  der  Flügelhälfte,  auf  der  Querader  ein 
weisser,  theilweise  schwarz  umzogener  Punkt  folgt.  Am  Hinterrand  zieht  von 
der  Plügelspitze  aus  eine  Reihe  von  sechs  schwarzen  Punkten,  von  denen  aber 
bisweilen  nur  die  obersten   sichtbar  bleiben  und  bisweilen  keiner  deutlich  ist. 

Hinterflügel  einfarbig  hellgrau;  die  Franzen  um  die  Flügelspitze  ins 
Weissliche. 


38  P-  C.  Zpller. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau,  am  Vorderrand  schmal  weisslich  mit  dunkel- 
grauen Flecken  und  Stäubclieu.  Den  Hinterrand  umzieht  bis  in  den  Vorderrand 
eine  Reihe  schwarzer,  kleiner  Punkte.  —  Der  erste  Ast  der  Medianader  wie  bei  Litu- 
rella.  An  den  Hinterflügeln  ist  die  Spitze  mit  schwärzlichen  Strichelchen  eingefast. 
Der  erste  Ast  der  Medianader  (2)  entspringt  weit   entfernt  von  dem  folgenden. 

Vaterland:  Massachusetts.  6  (f  4  Q ,  wahrscheinlich  alle  erzogen,  durch 
Dr.  Hagen  aus  der  Gegend  von  Cambridge. 

Cryptolechia  tentoriferella  Cl. 

Palpis  alhidis,  articuli  secmidi  dimidio  exterius  fusco ;  alis  mit.  tortrici- 
formilms,  costa  convexiuscula,  apice  acuto,  rufescenti-osneis,  costue  hasi,  xmnctis 
3  disci  (primo  subgemello  ante  medium,  secundo  in  plica  media,  tertio  venue 
transversue)  nehulaque  suhfasciata  postica  nigris.  cf   9- 

Machimia  tentoriferella  Clem.  ed.  Stainton  p.  147. 

Sie  gehört  mit  Cr.  straminella  und  castella  (CaflY.  p.  107)  eng  zusammen, 
ihre  Vorderflügel  sind  nicht  so  gleichmässig  geröthet  wie  bei  letzterer  und 
ausserdem  mit  Zeichnungen  versehen. 

Von  der  Grösse  einer  ansehnlichen  De^jr.  applana.  Die  Schuppenhaare 
des  Oberkopfes  und  die  der  Stirn  sind  nicht  ganz  horizontal  gegen  einander 
gestrichen  und  liegen  daher  nicht  ganz  glatt.  Der  Kopf,  sowie  das  Rücken- 
schild, röthlichweiss ;  das  Gesicht  zu  jeder  Seite  am  Auge  mit  einigen  braunen 
Schuppen.  Fühler  am  Wurzelglied  und  etwas  darüber  weisslich,  dann  ver- 
dunkelt, in  beiden  Geschlechtern  gekerbt  (doch  beim  9  schwächer  und  nur  an 
der  Endhälfte),  beim  cf  ^^^  zwei  Reihen  Börstchen  gefranzt.  Taster  lang, 
zurückgekrümmt;  das  zweite  Glied  zusammengedrückt,  am  Ende  wenig  breiter 
als  am  Anfang,  an  der  untern  Schneide  etwas  locker  schuppenhaarig,  auswärts 
von  der  Wurzel  aus  in  grösserer  oder  geringerer  Länge  (bei  einem  9  gar  nicht) 
lebhaft  braun,  übrigens  wie  das  mehr  als  halb  so  lange,  dünne,  feingespitzte 
Endglied  weisslich.  Saugrüssel  von  Rückenschildlänge,  halbbeschuppt.  —  Vorder- 
beine von  den  Schenkeln  an  abwärts  immer  schwärzer  braun;  die  Mittelbeine 
gegen  die  Füsse  hin  lichter  (bei  einem  9  sind  die  vier  vorderen  Beine  fast  gar 
nicht  verdunkelt);  die  Hinterbeine  bleich  ochergelblich ;  die  Schienen  ziemlich 
dick,  besonders  auf  der  Rückenschneide  mit  niederliegenden  Borstenhaaren;  die 
Dornen  auf  der  Aussenseite  gebräunt,  ausser  an  der  Spitze.  —  Hinterleib  ziem- 
lich schlank,  bleich  gelblichgrau,  am  Bauch  etwas  dunkel  bestäubt  und  oft  mit 
recht  deutlicher,  hellgelber,  breiter  Mittelstrieme;  die  Seiten  sind  büschelschuppig, 
der  Rücken  des  9  meist  sehr  merklich  convex;  die  letzten  Segmente  des  9 
verschmälern  sich,  und  der  Legestachel  steht  etwas  hervor;  der  Analbusch  des 
cf  ist  hell. 

Vorderflügel  4-'/4— 5'"  lang,  von  der  Schulter  aus  am  Vorderrand  convex, 
dann  erst  gerade,  hierauf  gegen  die  Spitze  mehr  gebogen  herabgehend,  der 
Hiuterrand  sanft  convex  zurückgehend.  Die  Grundfarbe  ist  ein  sehr  helles, 
röihliches  Beingelb,  dessen  röthliche  Beimischung  gewöhnlich  am  meisten  aul 
dem  Enddrittel  hervortritt;  schwarze  Stäubcheu   sind  spärlich  und  ungleich  aut 


Beiträge  zur  Keimtniss  der  uordamericaiiischeii  Naclitfalter.  39 

der  Fläche  zerstreut.  Der  Schulterpunkt  ist  tiefachwarz  und  in  eine  kurze  Linie 
ausgezogen.  Im  Mittelraum  liegt  ein  schwarzer,  oft  zusammengeflossener  Doppel- 
punkt vor  der  Mitte;  in  der  Hälfte  der  Falte  ein  kurzes,  von  einem  mehr  oder 
weniger  starken  Hof  umgebenes  Längsstrichelchen ,  und  hinter  und  über  ihm 
der  schräge  Queraderstrich,  der  selten  einen  Schatten  nach  hinten  wirft.  Mitten 
zwischen  ihm  und  dem  Hinterrand  zieht  eine  aus  Stäubchen  gebildete  Nebel- 
binde, die  sich  oberwärts  nach  innen  krümmt  und  den  Vorderrand  kurz  hinter 
dem  Queraderstrich  erreicht.  Längs  des  Hinterrandes  sind  6—8  schwarze  Pünkt- 
chen, die  zwei  obersten  schon  über  der  Flügelspitze.     Franzen  hell,   nngefleckt. 

Hinterflügel  ohne  Ausbuchtung  unterhalb  der  stumpfwinkligen  Spitze,  ein- 
farbig hellgrau  mit  lichteren  Franzen. 

Unterseite  der  Vorderflügel  hellgrau,  am  Vorderrand  strieraenartig  hell- 
ochergelb.  Hinterflügel  viel  heller,  am  Vorderrand  gelblich  mit  brauner  Be- 
stäubung. Die  schwarzen  Hinterrandpunkte  der  Vorderflügcl  viel  schärfer  als 
auf  der  Oberseite,  auch  die  Hinterflügel  sind  um  die  Spitze  herum  mit  dergleichen 
versehen. 

Vaterland:  Massachusetts  und  die  Gegend  von  New- York;  wenigstens  um 
Cambridge  ist  die  Art  nicht  selten  (ein  Exemplar  mit  der  Angabe:  September). 
Nach  Clemens  lebt  die  Eaupe,  die  er  beschreibt,  bis  gegen  Anfang  September 
am  wilden  Kirschbaum,  an  Eichen  und  Wallnussbäunien  (hickory)  auf  der  Unter- 
seite der  Blätter  in  einer  kurzen  Seidenröhre,  und  der  Schmetterling  erscheint 
in  der  Endhälfte  des  September. 

Anmerkung.  Clemens  bildet,  ohne  von  der  Gattung  Cryptolechm  zu 
wissen,  die  zwei  Gattungen:  Machimia  und  Psilocorsis,  welche  ich  vor- 
läuflg  nur  für  Mitglieder  von  Cryptolechia  ansehen  kann.  Bei  Machimia, 
legt  er  auf  die  oben  angegebene  Beschaffenheit  der  Kopfhaare  (er  nennt  sie 
shaggy)  und  auf  die  des  zweiten  Tastergliedes  (second  Joint  roughencd  mth  scales) 
das  Hauptgewicht,  bei  Psilocorsis  auf  den  glattschuppigen  Kopf,  die  ange- 
ilrückte  Beschuppung  des  zweiten  Tastergliedcs,  die  wickl erförmige  Gestalt  der 
Vorderflügel  (welche  3Iachimia  doch  nicht  minder  hat)  und  auf  die  unbedeutende 
Entfernung  des  untersten  Astes  der  Medianader  derselben  Flügel  (the  medio- 
posterior  vein  not  remote  from  the  penultimate).  Meines  Eraclitens  geht  schon 
daraus,  dass  er  aus  seinen  zwei  Psilocorsisarteu  zwei  Abtheilungen  bildet,  hervor, 
dass  diese  Unterschiede  keine  generischen  sind,  oder  dass  man  fast  aus  jeder 
Art  von  CryptoUchia  ein  eigenes  Genus  zu  bilden  hätte  (vgl.  Linnaea  entomol. 
IX,  Taf.  3). 

Cryptolechia  piperatelUi  n.  sp. 

Palpis  cäbidis,  articuU  seeundi  äimidio  exterius  fuscescente;  alis  nnt. 
Costa  valde  convexa,  angmte  flavicante,  cetenim  exalbidift,  squamis  f/rossis 
nigris  inordinate  conspersis.  q\ 

Klein  und  durch  den  stark  convexen  Vorderrand  und  die  groben,  ziem- 
lich zahlreichen,  schwarzen  Schuppen  der  gelblich  weissen  Vorderflügel  sehr 
kenntlich. 


40  P-  C.  Zeller. 

Rückeiischikl  uucl  Kopf  mit  seinen  Theilen  gelblichweiss.  Taster  von 
Eückenschildlänge ,  aufgekrümmt,  am  zweiten  Glied  mit  kaum  gelockerter  Be- 
schuppung auf  der  untern  Schneide,  auswärts  bis  über  die  Hälfte  gelbbraun; 
das  Endglied  von  Ys  Länge  des  zweiten  Gliedes.  Saugrüssel  klein.  Fühler  mit 
verdicktem  Wurzelgliede;  die  schmutzig  ochergelbe  Geissei  nur  gegen  die  Spitze 
mit  gezähnelten  Gliedern,  mikroskopisch  gefranzt.  Beine  hell  ochergelblich,  die 
vorderen  gebräunt,  die  hinteren  am  hellsten;  die  dicht  behaarten  Hinterschienen 
haben  die  längsten  und  dichtesten  Haare  auf  der  ßückenschneide;  die  Enddornen 
ziemlich  kurz.  Hinterleib  von  der  Farbe  der  Hinterbeine,  gegen  die  Wurzel 
weisslich;  Analbusch  klein. 

Vorderflügel  32/4'"  lang,  länglich,  mit  von  der  Wurzel  aus  gleichmässig 
und  stark  convexem  Vorderrand,  gelblichweiss,  reichlich,  aber  unordentlich  mit 
grossen,  runden,  schwarzen  Punkten  bestreut,  am  wenigsten  gegen  die  Wurzel 
und  am  Innenrand.  Der  Vorderrand  ist  von  der  Wurzel  aus  in  einer  feinen, 
sich  allmälich  erweiternden  Linie  bis  zur  Flügelspitze  ochergelb.  In  der  Apical- 
hälfte  des  Hinterrandes  sind  einige  verloschene,  schwarze  Punkte.  Franzen  etwas 
länger  als  bei  Tentoriferella. 

Hinterflügel  ein  wenig  breiter  und  gelblicher  als  die  Vorderflügel,  spitz, 
am  Hinterrand  unterhalb  der  Spitze  etwas  eingebogen,  seidenglänzend. 

Unterseite  der  Vorderflügel  graugelblich  mit  verdunkelt  in  den  H^interrand 
laufenden  Adern,  am  Vorderrand  gelblich,  mit  bränlicher,  vor  dem  Innenwinkel 
verlöschender  Hinterrandlinie.     Hinterflügel  wie  oben. 

Vaterland:  Texas  (Boll).     Ein  schönes  cT  im  Cambridger  Museum. 

Anmerkung.  Die  Schuppen  des  Kopfes  sind  nur  im  Nacken  etwas  ge- 
sträubt; die  Maxillartaster  deutlich,  über  dem  Saugrüssel  gegen  einander  ge- 
neigt; das  Wurzelglied  der  Fühler  breit  und  zusammengedrückt.  Die  Franzen 
der  Flügel  sind  verhältnissmässig  länger  als  bei  Tentoriferella ;  die  Vorderflügel 
haben  einen  auffallend  convexen  Vorderrand;  die  sehr  kurze  Endgabel  der  Sub- 
cüstalader  endigt  über  der  Flügelspitze;  der  erste  Medianaderast  steht  wie  bei 
Tentoriferella  weit  vom  zweiten  ab. 

Cryptolechia  quercicella  Clem. 

CapiMs  et  thorace  füscescentibus ,  palpis  linea  longitudinali  nigra  si- 
fjnatis,  ajiice  pallido ;  alis  ant.  subelongatis,  costa  leviter  arcuata,  paUida,  luteis, 
dense  fuscescenti  strigulosis,  puncto  venae  transversae  punctuUsque  obsoletis 
marginalilms  nigris.  9- 

Psilocorsis  quercicella  Clemens,  Tin.  ed.  Staint.  p.  159. 

Sie  ist  kleiner  und  schmalflügliger  als  Tentoriferella.  Rückenschild  und 
Kopf  hellbräunlich.  Taster  von  Rückenschildlänge,  ziemlich  schlank,  aufge- 
krümmt; das  zweite  Glied  stark  zusammengedrückt,  am  Ende  kaum  dicker  als 
das  Endglied,  mit  einer  Längsfurche  in  der  Schuppenschneide,  bleich  ocher- 
gelblich, in  der  Furche  mit  schwarzer  Längslinie,  die  sich  bis  vor  die  ganz 
helle,  weissliche  Spitze  des  Endgliedes  fortsetzt:  das  Endglied  mehr  als  2/3  ^<> 
lang  wie  das  zweite  Glied,  fein  und  gespitzt,  auf  der  Innenseite  mit  einer  dünnen, 


Beiträge  zur  Keuntniss  der  nordamericaiiisclien  Nachtfalter.  41 

schwarzen  Länsfsiinie,  die  hier  und  da  mit  der  anderen  zusammenfiicst  (daher 
nennt  Clemens  das  Endglied  schwarz,  vorn  mit  zwei  gelblichweissen  Streifen). 
An  den  Fühlern  trägt  das  längliche,  schwarze  Wurzelglied  vorn  eine  hellgelb- 
lichc  Längslinie  und  ist  auf  dem  Rücken  ebenso  hellgelblich;  von  hier  aus  zieht 
eine  feine,  ebensolche  Linie  die  ganze  Geissei  entlang,  welche  übrigens  hell 
ochergelb  ist  mit  allmälich  feineren  braunen  Eingen  (Clemens  sagt:  Antennae 
ochreous,  with  a  black  line  above,  terminating  in  black  spots;  basal  Joint  with 
two  black  stripes  in  front).  —  Beine  bleich  ochergelb;  an  den  vorderen  die 
Schienen  etwas  gebräunt;  am  Fuss,  wie  bei  den  meisten  Depressarien,  die  zwei 
ersten  Glieder  mit  hellen  Enden,  die  zwei  folgenden  ganz  schwarzbraun,  das 
Endglied  ganz  hell.  An  den  Hinterbeinen  die  Schienen  reichlich  langhaarig, 
die  Dornen  einfarbig,  die  des  ersten  Paares  fast  über  die  Schienenspitze  hin- 
wegreichend. —  Hinterleib  hell  gelblichgrau  mit  hellgelblichera  Bauch  und  an 
den  Seiten  mit  Schuppenbüschchen ;  der  Legestachel  steht  aus  dem  Analbusch 
etwas  hervor. 

Vorderflügel  4'"  lang,  etwas  gestreckt,  nach  hinten  wenig  erweitert,  mit 
schwach  convexem  Vorderrand,  auf  bleich  ochergelblichcm  Grunde  so  dicht,  am 
dichtesten  von  der  Wurzel  aus,  mit  hellbräunlichen  Qnerwellen,  dass  die  Grund- 
farbe nur  wenig  sichtbar  wird ;  die  Vorderrandader  bleibt  rein,  ebenso  ein  kurzer 
Innenrandstreif  von  der  Wurzel  aus.  Auf  der  Querader  ist  ein  schwarzer,  wenig 
bemerkbarer  Punkt,  und  am  Hinterrand  eine  Reihe  schwarzer  Punkte.  Franzen 
hell;  auf  die  dunklere  Wurzel  folgt  eine  bräunliche  Linie  und  hinter  dieser  noch 
eine  verloschenere. 

Hinterflügel  nur  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  unter  der  Spitze  mit  einer 
sehr  unmerklichen  Einbiegung  des  Hinterrandes,  hellgrau,  um  die  Spitze  mit 
verloschenen  braunen  Hinterrandstrichelchen.  Franzen  weisslichgrau ,  nahe  der 
gelblichen  Wurzel  mit  einer  verloschenen,  grauen  Linie  durchzogen. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau,  am  Vorderrand  schmal,  am  Hinterrand 
breit  gelblich.  Hinterflügel  heller  als  auf  der  Oberseite,  am  Vorderrand  breit 
grau  bestäubt.     Alle   Hinterrandstrichelchen    deutlicher  als    auf   der  Oberseite. 

Vaterland:  Ohio  (Schläger),  Texas  (BolL).  Das  Texasexemplar  hat  ent- 
schieden kürzere  und  zartere  Taster  als  die  beiden  anderen:  auch  tritt  auf  den 
Fühlern  die  von  Clemens  bemerkte  schwai'ze,  in  Punkte  übergehende  Linie  deut- 
licher hervor.    Es  gehört  aber  sicher  derselben  Art  an. 

Anmerkung.  Quercicella  und  die  zwei  folgenden  Arten  zeichnen  sich 
durch  die  zusammengedrückten  Lippentaster  aus.  welche  auf  der  glattschuppigen 
Schneide  des  zweiten  Gliedes  eine  enge  Längsfurche  haben,  in  der  eine  dunkle, 
bis  vor  die  Spitze  des  Endgliedes  reichende  Längslinie  hinzieht;  die  Maxillar- 
taster  sind  wie  bei  Piperatella.  Die  Schuppen  des  Kopfes  liegen  glatt.  An  den 
länglichen  Vorderflugeln  ist  der  Vorderrand  schwach,  aber  gleichmässig  convex_ 
Die  Gabel  der  Gabelader  ist  fast  so  lang  wie  der  Stiel  und  mündet  mit  dem 
unteren  Zinken  in  die  Flügelspitze.  Der  erste  Ast  der  Medianader  ist  dem 
folgenden  ganz  nahe.    Die  drei  Arten  gehören  also  zu  Psüocorsis  Clemens. 

6 


42  P-  C.  Zoller. 

Cryptolechia  obsoletella  n.  sp. 

I'arrii,  fhoracc  et  capüUs  lutco-fmcis,  pälpis  nigro-lineatis,  apice  iHillido; 
(dis  (int.  (lequaliter  luteo-fuscescentihm,  striola  ante,  puncto  post  meditim 
scrieque  punctorum  marginis  postici  nigris.  Q. 

Viel  kleiner  als  Quercicella,  von  weniger  wicklerähnlichem  Aussehen,  mit 
gleichmässi«?  gelbbraunen  Vorderfiügeln  und  einem  schwarzen  Strichelchen  vor 
deren  Mitte,  das  der  Quercicella  fehlt;  ausserdem  fängt  der  Vorderrand  erst 
hinter  der  Mitte  an,  sich  gelb  zu  färben,  und  die  Hinterrandzeichnung  besteht 
aus  mehreren  und  gröberen  schwarzen  Punkten. 

Kopf  und  Rückeuschild  ziemlich  dunkel  gelbbraun.  Fühler  heller;  das 
Wurzelglied  mit  weissgelblicher  Längslinie,  die  sich  auf  der  Geissei  fortsetzt 
und  von  deren  Hälfte  an,  durch  die  deutliche  Absonderung  der  Glieder,  in  gelb- 
liche Punkte  oder  Ringe  aufgelöst  scheint.  Taster  dünn,  von  mehr  als  Rücken- 
schildlänge, hell  gelbbräunlich;  das  zweite  Glied  mit  der  sehr  engen  Furche, 
welche  als  schwarze  Linie  erscheint,  die  auf  der  Aussenseite  von  einer  sehr 
feinen,  hellgelblichen  Linie  begleitet  wird;  die  Innenseite  dieses  Gliedes  hell- 
gelblich; das  Endglied  über  halb  so  lang  wie  das  zweite  Glied  und  ohne  Absatz 
aus  diesem  hervortretend,  blassgelb,  auf  der  Vorderseite  mit  feiner,  schwarzer 
Längslinie  und  mit  weisslichgelber  Spitze.  Saugrüssel  von  Rückenschildlänge.  — 
Beine  bleichgelb,  die  vier  vorderen  auswärts  gebräunt;  an  den  Vorderfüssen  die 
zwei  vorletzten  Glieder  schwarz,  sonst  alle  Füsse  auswärts  bräunlich  mit  hellen 
Enden  der  Glieder.  Hinterbeine  hell;  die  Schienen  zusammengedrückt  mit  lang- 
haariger Rückenschneide  und  hellen  Dornen,  deren  erstes  Paar  bis  ans  Ende 
der  Schienen  reicht.  —  Hinterleib  braungrau  mit  bleichgelbem  Bauch  und  etwas 
aus  dem  Analbusch  hervorstehendem  Legestachel. 

Vorderflügel  3'",  etwas  kürzer  als  bei  Quercicella,  mit  ähnlich  gebogenem 
Vorderrand,  doch  schrägerem  und  etwas  convexem  Hinterrand.  Grundfarbe 
gleichmässig  hell  lehmigbraun.  Die  Costalader  färbt  sich  von  der  Mitte  an 
gelblich ,  und  diese  Färbung  setzt  sich  durch  die  Vorderrandfranzen  bis  zur 
Plügelspitze  fort.  Auf  der  Querader  liegt  ein  starker,  schwarzer  Punkt,  und 
mitten  zwischen  ihm  und  der  Flügelbasis  im  Mittelraum  ein  kurzes,  schwarzes 
Längsstrichelchen.  Ueber  dem  Innenwinkel  ist  eine  schwärzliche,  auch  einige 
Innenrandfranzen  färbende  Wolke.  Den  Hinterrand  säumt  eine  Reihe  grober, 
schwarzer  Punkte,  denen  sich  über  der  Flügelspitze  ein  paar  verloschene  Punkte 
anschliessen.  Die  ziemlich  langen  Franzen  sind  merklich  heller  als  die  Grund- 
farbe der  Flügel. 

Hinterflügel  so  breit  wie  die  Vorderflügel  mit  deutlicher  Spitze,  unterhalb 
derselben  ohne  Eindruck  des  Hinterrandes ,  hell  bräunlichgrau ,  um  die  Spitze 
herum  mit  schwärzlichen  Marginalstrichelchen.  Franzen  heller  als  die  Grundfarbe. 
Unterseite  grau,  der  Vorderrand  der  Vorderflügel  breiter  hellgelb  als  auf 
der  Oberseite;  die  Randpunkte  deutlich,  doch  viel  blässer  als  oben.  Der  Stiel 
der  Gabelader  ist  länger  als  die  Gabel;  der  erste  Ast  der  Medianader  entspringt 
dem  folgenden  sehr  nahe  und  geht  anfangs  in   stärkerem  Bogen  als  bei  Qioer- 


Beiträge  znr  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  43 

cicella.  —  Auf  den  Hinterflügeln  sind  die  Randpunkte   so  deutlich   wie  auf  der 
Oberseite. 

Vaterland:  Ohio  (Schläger).    Ein  9  in  meiner  Sammlung. 

Cryptolechia  ferruginosa  n.  sp. 

Thorace  et  cainllis  ferrugineo-ochraceis ,  palporum  articulo  terminali 
niyro-lineato ;  alis  ant.  subelongatis,  ferrugineo-ochraceis,  imnctis  disci  duohm 
(altera  ante,  altera  post  medium)  nigris,  margine  postico  ohsolete  punctato.  Q . 

So  gross  wie  Quercicella,  mit  gestreckteren  Vorderflügeln,  von  nicht  so 
wicklerförraigem  Aussehen  und  durch  die  fast  rostgelbliche  Ocherfarbe  des  Vorder- 
kürpers  und  durch  die   zwei  schwarzen  Punkte   der  Vorderflügel  ausgezeichnet. 

Kopf,  Rückenschild  und  Vorderflügel  gleichfarbig  wie  angegeben.  Fühler 
hell  ochergelb;  das  Wurzelglied  mit  schwarzer,  auf  der  Geissei  etwas  fortge- 
setzter Längslinie ,  auf  welche  dann  bräunliche  Pankte  folgen ,  wodurch  die 
Fühler  deutliche  Halbringe  erhalten.  —  Taster  so  lang  wie  das  Rückenschild, 
hell  ochergelb;  das  zweite  Glied  mit  deutlicher,  doch  so  enger  Furche,  dass 
keine  dunkle  Linie  darin  zu  erkennen  ist:  Endglied  von  mehr  als  halber  Länge 
des  zweiten  Gliedes,  deutlich  abgesetzt,  mit  drei  schwarzen  Längslinien  und 
feiner,  heller  Spitze.  Saugrüssel  länger  als  das  Rückenschild,  bleich  ochergelb 
beschuppt.  —  Beine  ebenso,  fast  einfarbig.  Hinterschienen  schwach  zusammen- 
gedrückt, auf  dem  Rücken  mit  anliegenden,  nicht  reichlichen  Haaren.  Der  eine 
Dorn  des  ersten  Paares  reicht  bis  an  das  Schienenende.  —  Hinterleib  graugelb< 
am  Bauch  sehr  hellgelblioh;  der  kurze  Legestachel  ragt  aus  dem  Analbusch  hervor. 

Vorderflügel  4'"  lang,  ziemlich  gestreckt,  mit  schrägerem  Hinterrand  und 
dadurch  stärker  gespitzt  als  bei  Quercicella.  Auf  der  Querader  ist  ein  schwarzer 
Punkt;  ihm  etwas  näher  als  der  Flügelbasis  im  Mittelraume  ein  anderer  solcher 
Pnnkt.  Am  Hinterrand  entlang  liegen  von  der  Flügelspitze  aus  vier  verloschene 
schwärzliche  Strichelchen.    Franzen  ziemlich  lang,  etwas  heller  als  die  Grundfarbe. 

Hinterflügel  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  ohne  Einbiegung  des  Hinter- 
randes unterhalb  der  Spitze,  hell  gelblichgrau,  um  die  mit  einer  dunklen  Stelle 
gezeichnete  Spitze  mehr  gelblich;  Franzen  hell  gelblichgrau. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau,  längs  des  Vorderrandes  und  dreimal  so 
breit  am  Hinterrand  bleichgelb,  mit  kaum  bemerkbarer  Randzeichnung;  Hinter- 
flügel gelblichweiss,  am  Vorderrand  und  um  die  Spitze  bleichgelb.  Der  erste 
Ast  der  Medianader  hat  einen  sehr  schwachen,  aber  bedeutend  gekrümmten 
Anfang,  sonst  einen  geraden  Verlauf. 

Vaterland:  Ohio  (Schläger).    Ein   Q  in  meiner  Sammlung. 

Cryptolechia  cretacea  n.  sp. 

Parva,  cretacea,  antennis  cf  longius  ciliatis,  palporum  articiili  secundi 
vix  dimidio  fuscescente,  pedibus  anticis  fuscis;  alis  ant.  ohlongis,  punctis  duobus 
di'ici  nebulaque  transversa  jiostica  cincreis  oJ^soleiis.  (^   Q. 


44  P-  <^-  55ellpr. 

Wenig  grösser  als  Obsoletella,  auf  der  ganzen  Oberseite  weiss  mit  sehr 
schwacher  gelblicher  Beimischung,  auf  den  Vorderflügeln  beim  ersten  Anblick 
zeichuuugslos. 

Vorderkürper  und  Vorderflügel  gleichfarbig,  der  Kopf  und  die  Innenseite 
der  Taster  reinweiss.  Letzterer  so  lang  wie  Kopf  und  Rückenscliild  zusammen- 
genommen; das  zweite  Glied  zusammengedrückt,  nach  oben  verdünnt,  auf  der 
Uli  gefurchten  Schneide  ein  wenig  locker  beschuppt,  auf  der  kleinem  Wurzelhälfte 
graubraun ;  das  Endglied  fast  so  lang  wie  das  zweite  Glied  und  diesem  ohne 
merklichen  Absatz  aufgesetzt.  Maxillartaster  weisslich.  Saugrüssel  bräunlich  be- 
schuppt. —  Pühier  hellbräunlicli  mit  weisslichem  Wurzelgliede,  beim  cf  doppelt 
gefranzt,  die  Franzen  au  der  Wurzelhälfte  länger  als  an  der  Endhälfte.  —  Vorder- 
beine auf  der  Aussenseite  dunkelbraun,  auf  der  Innenseite  hellbräunlich  wie  die 
Mittelbeine;  Hinterbeine  bräunlichweiss ,  an  den  Schienen  ziemlich  reichlich  be- 
luiart.  —  Hinterleib  hellbraun  grau,  am  Bauch  kreideweiss;  das  c/"  mit  starkem 
Analbusch. 

Vorderflügel  274—3'"  lang,  länglich,  mit  schwach  convexem  Vorderrand, 
stumpfer  Spitze  und  convexem  Hiuterrand.  In  der  Costalbasis  in  ein  schwarzer, 
fast  unmerklicher  Punkt.  Die  zwei  Punkte  des  Mittelraumes,  der  eine  auf  der 
Querader,  der  andere  ihm  ein  wenig  näher  als  der  Flügelbasis,  sind  aus  ein 
paar  grauen  Schuppen  zusammengesetzt  und  daher  leicht  zu  übersehen.  Noch 
undeutlicher  ist  die  aus  je  ein  paar  Schüppchen  zusammengesetzte  Puuktreihe, 
welche  dem  Hinterrand  näher  als  dem  Queraderpunkte  liegt  und,  stark  nach 
aussen  gebogen,  einen  kaum  merklichen  Nebelstreifen  bildet. 

Hinterflügel  eben  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  weniger  rein  weiss,  unter- 
halb der  Spitze  ohne  Einbiegung  des  Hinterrandes. 

Unterseite  der  Vorderflügel  dicht  grau  bestäubt,  auch  auf  den  Franzen. 
Der  Stiel  der  Gabelader  ist  kürzer  als  die  Gabel.  Der  erste  Ast  der  Medianader 
sehr  schwach  gebogen,  etwas  abgerückt  von  dem  folgenden,  der  mit  dem  letzten 
fast  aus  demselben  Punkte  kommt.  Hinterflügel  weiss,  am  Vorderrand  breit 
grau  bestäubt. 

Vaterland:  Texas.  Ein  gutes  cf  (durch  Boll  mitgebracht)  im  Cambridger 
Museum,  drei  fast  frauzenlose  Q,  ganz  ohne  Zeichnung  (durch  Beifrage  am  5. 
und  0.  Juni  gefangen)  in  meiner  Sammlung. 

Cryptolechia  Uthosina  n.  sp. 

Pulporum  articulo  secundo  dimidio  fusco,  thoraee  pallide  ochraceo ;  alis 
uiit.  elongatis,  ohtusis,  osseo-albidis ;  posteriorihus  duplo  latiorihus  alhidis.  cf. 

Von  der  Grösse  der  Quercicella,  nicht  wicklerförmig,  mit  schmalen,  nicht 
nach  hinten  erweiterten  Vorderflügeln  und  doppelt  so  breiten  Hinterflügeln. 

Eückenschild  in  der  Mitte  blassröthlich  ocherfarben,  ringsum  heller.  Kopf 
glattschuppig,  kreideweiss.  Taster  so  lang  wie  Kopf  und  Rückenschild  zusammen- 
genommen, aufgekrümmt;  das  zweite  Glied  ohne  Furche,  glattschuppig,  zu- 
sammengedrückt, am  Ende  ein  wenig  verdünnt,  auswärts  fast  bis  zum  Ende 
gelbbraun,  sonst  weiss,    wie  das  feine  Endglied,   das   fast  Vs  so  lang  wie  das 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericaiiischeii  Nachtfalter.  45 

zweite  Glied  ist.  Maxillartaster  bleichgraugelblich,  wie  die  Beschuppung  des 
Saugrüssels.  —  Fühler  fast  so  lang  wie  die  Vorderflügel,  über  dem  Wurzelglied 
ziemlich  dick,  pubescirend  gefranzt,  beingelblich .  gegen  das  Ende  gebräunt.  — 
(Vorderbeine  fehlen);  Mittelbeine  hoUgelblichgrau.  Hinterbeine  fast  weisslich; 
die  Schenkel  und  Schienen  zusammengedrückt,  die  letzteren  wenig  behaart  (viel- 
leicht nur  abgerieben);  der  eine  Dorn  jedes  Paares  lang.  —  Hinterleib  hellgrau; 
Analbusch  bleichgelb,  gross,  einen  grossen  Genitalapparat  einschliesend. 

Vorderflügel  4'"  lang,  schmal,  nach  hinten  nicht  erweitert;  der  Vorderrand 
von  der  Wurzel  aus  convex,  dann  ziemlich  gerade  verlaufend  und  mit  dem  con- 
vexen  Hinterrand  die  abgerundete  Flügelspitze  bildend.  Grundfarbe  weisslicli 
beingelb,  am  Tnnenrand  lebhafter  beingelb,  sonst  ganz  ohne  Zeichnung. 

Hinterflügel  doppelt  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  unterhalb  der  Spitze 
oline  Eindruck  des  Hinterrandes,  gelblichweiss,  weissfranzig. 

Unterseite  der  Vorderfiügel  hell  gelblicligrau,  gegen  den  Innenrand  noch 
lichter.  Soviel  sich  ohne  Abschuppung  erkennen  lässt,  ist  der  Stiel  der  Gabel- 
ader länger  als  die  Gabel,  und  der  erste  Ast  der  Medianader  entspringt  nalie 
am  folgenden. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  massig  gut  erhaltenes  (f  im  Cambridger 
Museum. 

CryptolecMa  tiubeculosa  n.  sp.  Taf.  III.  Fig.  12. 

Palpis  ante  apicem  fuscis;  alis  ant.  xwstice  angustatis,  einer  eis,  mthe- 
culis  ohscuris  aliquot  äispersis,  maculis  3  costalibus  ohsoletis  nigricantihus, 
fitriula  plicae  ante  medium  punctoque  venae  transversae  nigris;  post.  paulo 
latioribus.  ^f  Q . 

In  der  nach  hinten  verschmälerten  Vorderflügelform  und  also  in  der 
Unähnlichkeit  mit  der  Tortricidenformation  stimmt  diese  kleine  Art  mit  Cr. 
alhicilla  Z. 

Eückenschild  und  Kopf  grau,  Gesicht  weisslich.  Taster  schlank;  das  zweite 
Glied  etwas  zusammengedrückt,  am  Ende  etwas  verdünnt,  auswärts  und  an  der 
Schneide  grau,  innen  weisslich;  das  Endglied  nicht  fein,  mehr  als  halb  so  lang 
wie  das  zweite  Glied,  weissgrau,  vor  der  hellen,  feinen  Spitze  gewöhnlich  rings 
herum  schwärzlich,  auch  auf  dem  Rücken  an  der  Wurzel  schwärzlich.  Maxillar- 
taster und  Rücken  des  Saugrüssels  weissgrau.  —  Fühler  ^4  so  lang  wie  die 
Vorderflügel,  beim  cf  borstenförmig,  dicht  haarig  gefranzt,  hellgrau,  mit  weiss- 
lichem  Wurzelglied.  —  Beine  weissgrau ,  die  vorderen  auf  der  Lichtseite  braun 
angelaufen,  die  vier  hinteren  Schenkel  weiss,  schiefergrau  schimmernd;  die 
Hinterschienen  zusammengedrückt,  ziemlich  reichlich  haarschuppig,  besonders 
auf  der  Rückenschneide ;  die  Dornen  plump ,  der  erste  des  oberen  Paares  bis 
zur  Schienenspitze  reichend.  Vorderbrust  weiss  mit  einem  gegen  die  Vorder- 
flügel gerichteten  Schuppenbüschel.  —  Hinterleib  grau ,  an  den  Seiten  mit 
Schuppenbüschen  und  am  Bauch  gelblichweiss;  der  dicke  Legestachel  des  9 
steht  kaum  hervor. 


46  P.  C.  Zeller. 

Vorderflügel  3— 3V3'"  lang,  ziemlich  gestreckt,  im  ersten  Drittel  am 
breitesten,  dann  allmälig  verengert  und  mit  ziemlich  abgerundeter  Spitze,  grau 
mit  weisslicheren  Stellen  und  wischförmigen,  bräunlichen  Nebelflecken,  von 
denen  sich  drei  am  Vorderrand  und  drei  längs  des  Innenrandes  am  meisten 
bemerklich  machen.  Die  Costalbasis  ist  mit  einem  dunkeln  Fleckchen  bezeichnet 
und  darunter  die  Innenrandgegend  fleckartig  verdunkelt.  Ein  Nebelstreif  geht 
schräg  nach  aussen  vom  Vorderrand  bei  V4  herab  und  endigt  über  der  Flügel- 
mitte mit  einem  schwarzen  Punkt;  unter  diesem  fängt  er  mit  einem  scharfen, 
schwarzen,  in  der  Falte  liegenden  Strichelchen  wieder  an  und  setzt  sich,  dieselbe 
schräge  Richtung  beibehaltend,  bis  zum  Innenrande  fort.  Vor  der  Flügelmitte 
ist  am  Vorderrand  der  zweite  Nebelfleck;  der  dritte,  von  welchem  eine  nach 
aussen  gebogene,  mehr  oder  weniger  deutliche  Linie  zum  Innenwinkel  herabzieht, 
liegt  gegen  die  Flügelspitze  hinter  dem  schwarzen  Queraderpunkte,  unter  welchem 
sich  auch  vor  dem  Innenwinkel  ein  Nebelfleck  bildet.  Der  Hinterrand  ist  auch 
um  die  Spitze  herum  mit  einer  Reihe  schwarzer  Punkte  gezeichnet.  Franzen 
einfarbig,  weissgrau.  Bei  abgeflatterten  Exemplaren,  denen  die  Nebelflecke  zum 
Theil  fehlen,  hat  der  schwarze  Strich  in  der  Falte  und  der  Punkt  auf  der  Quer- 
ader sich  gut  erhalten. 

Hinterflügel  breiter  als  die  Vorderflügel ,  mit  wenig  vortretender  Spitze 
und  darunter  nicht  eingebogen,  ziemlich  dunkelgrau;  die  weisslichen  Franzen 
nahe  der  Wurzel  mit  einer  grauen  Schattenlinie  durchzogen. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau  mit  feiner,  weisslicher  Costallinie.  In 
die  Flügelspitze  geht,  soviel  sich  ohne  Abschuppung  erkennen  lässt,  nur  eine 
einfache  Ader;  die  zwei  ersten  Aeste  der  Medianader  entspringen  dicht  bei- 
sammen.   Hinterflügel  weissgrau. 

Vaterland:  Texas.  Mehrere  Exemplare  im  Cambridger  Museum;  ein  ab- 
geflogenes Belfrage'sches  9>  dessen  Zettel  mit  der  Flugzeit  mir  verloren  gegangen 
ist,  in  meiner  Sammlung. 

Anmerkung.  Eine  merklich  grössere  Art  (Vorderflügel  4'")  besitze  ich 
aus  Venezuela.  Das  schlechte,  auf  der  Basalhälfte  ganz  abgewischte  9  {Muscer- 
ilella  Mus.  Z.)  hat  gestrecktere  Flügel  und  entbehrt  den  Nebelfleck  vor  der  Flügel- 
spitze  auf  dem  hier  weisslichen  Vorderrande  gänzlich,  und  den  Hinterrand  fosst 
eine  vollständige  Reihe  schwarzer  Punkte  ein.  Sehr  deutlich  zu  erkennen  ist 
hier,  dass  in  die  Spitze  der  Vorderflügel  nur  eine  einfache  Ader  geht. 

CryptoleeJiia  Schlaegeri  Z, 

Linnaea  entomol.  IX,  S.  372,  Fig.  18.  —  X,  S.  158. 

Vaterland  ausser  den  angegebenen  Staaten  auch  Texas.  Von  zwei  durch 
ßoll  gesammelten  Weibchen  ist  das  eine  von  vorzüglicher  Grösse  (Vorderflügel 
fast  7'");  die  bläulichgrauen  Nebel  der  Vorderflügel  sind  bei  ihm  sehr  einge- 
schränkt und  lassen  die  weisse  Grundfarbe  um  so  ausgedehnter  und  reiner  her- 
vortreten. Die  Hinterflügel  sind  fast  weiss,  nur  im  Mittelrauin  hellgrau  angeflogen. 
Der  starke  Schuppenbusch  des  Scutellums  enthält  eine  Menge  an  der  Spitze 
stahlblau  glänzender  Schuppen.  —  Ein  Männchen  ist  ungewöhnlicli  klein,  näm- 


Beiträge  zur  Keuntniss  der  nordamericanisoheu  Nachtfalter.  47 

lieh  nur  von  4'"  Vorderflügellänge.  —  Zwei  auch  kleine  von  Beifrage  am  20.  August 
gefangene  Männchen  sind  so  abgeflogen  (sie  haben  an  den  Vorderflügeln  gar 
keine  Franzcn!),  dass  dem  Schuppenbusch  des  Scutellums  die  stahlblauen  Schuppen 
ganz  fehlen,  und  er  nun  lehmgelb  aussieht. 

Die  verhältnissmässig  kurzen  Taster,  die  im  Nacken  etwas  aufgesträubten 
und  gegen  einander  gerichteten  Kopfschuppen  und  besonders  der  starke  Schuppen- 
knoten auf  dem  Scutelluui,  dazu  die  schmalen  Vorderflügel  (die  nur  die  halbe 
Breite  der  Hinterflügel  haben)  und  die  einfache  in  die  Plügelspitze  laufende 
Ader  würden  gestatten,  ein  leicht  zu  erkennendes  Genus  zu  errichten,  wenn 
das  Bedürfniss  dazu  vorhanden  wäre;  die  162  Walker'schen  Arten  scheinen  mir 
es  nicht  anzudeuten,  so  lange  nicht  ein  anderer  Mann  als  Francis  Walker  das 
im  British  Museum  vorhandene  Material  von  neuem  bearbeitet. 

Cryptolechia  vestalis  n.  sp. 

Antennis  praeter  hasiiii  palporumque  articulo  secimdo  exterius  fasce- 
scentibus;  alis  mit.  ohlowjis,  postice  levitcr  coarctatis,  niveis,  unicolorihus ;  post. 
Idtis,  alhis.   9. 

Zu  unterscheiden  von  Cr.  alhella  durch  viel  geringere  Grösse,  die  nach 
hinten  verengerten,  auch  auf  der  Unterseite  ganz  einfarbigen  Vorderflügel,  die 
schräger  zugesintzten  Hinterflügel,  die  kürzeren,  reinweissen,  nur  am  zweiten 
Gliede  auswärts  gebräunten  Taster,  die  aussen  an  der  Wurzel  bräunlichen 
Fühler  —  von  LeuciUana  durch  die  kürzeren  Vorderflügel  und  die  anders  ge- 
färbten Taster  —  von  Alhicüla  durch  weniger  gespitzte,  ganz  einfarbige,  auf 
der  Unterseite  nicht  grau  angelaufene    Vorderflügel    und   breitere   Hinterflügel. 

Grösse  einer  kleineren  Crypt.  Schläxjeri.  Eückenschild  und  Kopf  mit 
seinen  Theilen  rein  weiss,  ohne  Glanz;  das  Schildchen  ganz  glattsclmppig.  Fühler 
am  Wurzelglied  und  den  folgenden  3—4  Gliedern  weiss,  dann  hellbraun.  Taster 
etwas  kürzer  als  bei  Schlügeri,  aber  das  Endglied  verhältnissmässig  länger;  sie 
sind  reinweiss,  nur  am  zweiten  Gliede  auswärts  bis  zur  Spitze  gelbbraun.  Beine 
weisS;  auswärts  hell  ocherbräunlich  angelaufen ;  die  Hinterschienen  bleiben  rein 
weiss  und  sind  reichlich  haarschuppig.  Hinterleib  ziemlich  stark,  weiss,  mit 
eingezogenem  Legestachel. 

Vorderflügel  fast  5'"  lang,  länglich,  nach  hinten  ein  wenig  verengert; 
der  Vorderrand  hat  vor  der  Mitte  seine  meiste  Convexität  und  läuft  dann  fast 
gerade  bis  zu  der  beinahe  abgerundeten  Spitze ;  der  Hinterrand  convex.  Grund- 
farbe reinweiss,  ein  wenig  seidenglänzeud,  ohne  jede  Zeichnung.  —  Hinterflügel 
am  breitesten  vor  dem  Analwinkel,  und  zwar  doppelt  so  breit  wie  die  Vorderflügel, 
dann  gegen  den  abgerundeten  Apicalwinkel  zugespitzt,  vor  diesem  mit  einem 
sehr  seichten  Eindruck  des  Hinterrandes. 

Unterseite  der  Vorderflügel  äusserst  blassgelblich  angelaufen,  mit  sehr 
deutlichem  Geäder.  Die  Medianader  verästelt  sich  wie  bei  Schlägeri  fast  aus 
einem  Pnnkte.  Auch  die  Hinterflügel  sind  nicht  völlig  reinweiss,  alle  Franzen 
aber  schneeweiss. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  sehr  schön  erhaltenes  2  im  Cambridger  Museum. 


48  P   C.  Zell  er. 

Eiiicorthylis  u.  g.  Taf.  III.  Fig.  13  a.  b. 

KopÖuXo?,  cwis  quaedam  capite  crintatü. 

CapilliUum  deprcssum,  laevigatum. 

Ocelli  nulli. 

Antennue  cremdatae. 

Palpi  labiales  porrecti,  thorace  multo  lonrjiores,  articulo  secundo 
fiiiharcuato,  suhtus  laevis,  supra  postice  aqiuimis  erectis  cri- 
stato;  terminali  setaceo,  erecto. 

Haustellimi  brevissimum . 

Alae  anteriores  anyustae,  murginibus  oppositis  subparallelis;  cellula 
media  siiiiplici,  vena  apicali  farcata;  posteriores  anterioribiis  latiores,  trajiezi- 
formes,  margine  postico  infra  apicem  leviter  impresso,  vena  mediana  trifida. 

Tihiae  posticae  in  dorso  piloso-cristatae. 

Vom  Plügelbau,  auch  von  der  Färbung  und  Zeichnung  der  Vorderflügel, 
des  Ypsol.  juniperellus ,  aber  an  dem  langen  Mittelgliede  der  Taster  auf  der 
Unterseite  mit  glatt  anliegender  Beschuppung,  während  die  Schuppenhaare  der 
Oberseite  auf  der  Endhälfte  verlängert  und  aufgerichtet  sind  und  eine  längliche 
Bürste  bilden.  Bei  der  ganz  verschieden  aussehenden  Gattung  Enicostoma 
sind  die  Schuppen  der  Unterseite  des  zweiten  Gliedes  etwas  gelockert,  und  auf 
der  Oberseite  liegen  sie  überall  an  und  sind  in  der  Länge  einander  gleich. 
Dasselbe  gilt  von  der  Gattung  Ceuthomadarus,  deren  Flügelgestalt  jedoch  mehr 
der  von  Epicorthylis  entspricht. 

Das  Flügelgeäder  scheint  wie  bei  Yjjs.  jimiperellus  zu  sein.  Ohne  Ab- 
schu])pung  lässt  sich  erkennen,  dass  die  Mittelzelle  der  Vorderflügel  keine  Neben- 
zelle hat,  und  dass  aus  ihr  eine  Ader  kommt,  die  mit  ihrer  Gabel  die  Flügelspitze 
umfasst.  Ocellen  konnte  ich  auch  nach  Abschuppung  des  oberen  Aiigcnrandes 
durch  die  Doppellupe  nicht  entdecken. 

Eine  geeignete  Stelle  für  dieses  Genus  mag  bei  Ypsolophus  sein,  ich  be- 
trachte die  bei  TachyptiUa  (Gelechia  z.  B.  Fopulella)  für  noch  besser. 

1.  inversella  n.  sp. 

Alae  ant.  canae,  in  disco  albidae;  puncta  majuscula  4  (1,2,1)  in  disco ; 
fascia  albida  pjost  punctum  quartum.  cT. 

Aehnlich  theils  dem  Ypsol.  juniperelhos ,  theils  der  Tachypt.  populella, 
mit  mehr  verstärkten  Punkten  als  letztere  und  mit  breiterem,  etwas  anders  ver- 
laufendem hinteren  Querstreif. 

Kopf  etwas  heller  als  das  graue  Rückenschild.  Taster  so  lang  wie  beide 
zusammengenommen,  etwas  aufgebogen,  auswärts  braungrau  ,  einwärts  hellgrau, 
unten  auch  braungrau;  das  Endglied  weniger  als  halb  so  lang  wie  das  zweite 
Glied  und  rechtwinklig  von  diesem  abstehend,  fein,  hellgrau,  mit  schwarzem 
Ringe  vor  der  Spitze.  Fühler  hellgrau  mit  feinen,  schwarzen  Ringen.  Die  vier 
vorderen  Beine  dunkelgrau  mit  weisslichen  Enden  der  Fussglieder;  die  Hinter- 
beine weisslichgrau,   nur  an   den   Schenkeln   auswärts   dunkelgrau;   die   Schiene 


Beiträge  zur  Kenntuiss  der  uordamericanischen  Nachtfalter.  49 

auf  der  Rückenschneide  mit  dichtem,  starkem,  niederliegendem  Haarkamm;  die 
Dornen  ebenso  hell,  ungleich;  der  äussere  des  oberen  Paares  ist  der  längste 
und  reicht  bis  ans  Ende  der  Schiene.  Hinterleib  an  den  Seiten  mit  Schuppen- 
büscheln, bräunlichgrau,  am  Bauch  bis  vor  den  Analbusch  schwärzlich. 

Vorderflügel  4'"  lang,  nach  hinten  nicht  erweitert,  mit  rechtwinkliger 
Spitze  und  ziemlich  gerade  herabgehendem  Hinterrand,  hellgrau  mit  schwarzen 
Stäubcheu,  am  wenigsten  im  Mittelraum,  so  dass  dieser  weisslich  bleibt.  Die 
Schulter  ist  schwärzlich,  ohne  einen  abgegrenzten  Fleck  zu  bilden.  Die  schwarzen, 
fleckähnlichen  Punkte  liegen  folgendermassen:  der  erste,  mehr  verwischte  in  der 
Palte  mitten  zwischen  der  Basis  und  dem  vor  der  Flügelmitte  folgenden  Paare, 
von  welchem  der  oberste  Punkt  der  deutlichste  von  allen  und  viel  grösser  ist 
als  der  nahe  an  ihm  in  der  Falte  liegende.  Der  vierte  Punkt,  auf  der  Querader 
ist  ein  wenig  weiter  vom  zweiten,  als  dieser  vom  ersten  entfernt.  Gleich  hinter 
ihm  zieht  die  breite,  weissliche,  schwärzlichgrau  beschattete  Binde  schräg  aus- 
wärts vom  Vorderrande  bis  zum  Innenwinkel  herab;  sie  ist  oben  verdünnt  und 
bildet  über  dem  Queraderpunkte  einen  nach  innen  gerichteten  Winkel.  Bis  zur 
Spitze  ist  der  Vorderrand  mit  einigen  schwarzen  Fleckchen  gezeichnet.  Den 
Hiuterrand  bildet  eine  mehrmals  unterbrochene  schwärzliche  Linie.  Die  Franzen 
(welche  sehr  beschädigt  sind)  scheinen  grau  oder  schwärzlich  zu  sein;  am  Innen- 
winkel sind  sie  weisslich. 

Hinterflügel  einfarbig  braungrau.  Franzen  heller,  gleich  hinter  der  gelb- 
lichen Wurzel  mit  einem  dunkeln  Schatten  durchzogen. 

Unterseite  der  Vorderflügel  dunkelgrau ;  auf  dem  Vorderrand  vor  der  Spitze 
mit  weisslichen  Punkten;  Hinterflügel  heller. 

Vaterland:  Texas  (BoU).    Ein  cf  im  Cambridger  Museum. 

Gelechia  (TachyiitUia)  innocuella  n.  sp. 

Falpis  dilute  cinereis,  articulo  secundo  exterius  excepto  apiee  fusco,  an- 
tennis  fusco-ammlatis,  tibiis  posticis  superius  pallide  ochraceis,  inferius  abrupte 
fuseo-cinereis ;  alis  ant.  fusco-cinereis ,  punctis  4  niyris  (1,  2,  1)  subobsoletis, 
striga  postica  canescente  bifracta,  margine  postico  nigro-piunctato ;  post.  sitb- 
obtusis,  fuscesceutibus,  pallidius  ciliatis.   Q. 

Sie  hat  mit  der  auf  dem  Hinterleib  einfarbig  staubgrauen  Populella  die 
grösste  Aehnlichkeit  und  unterscheidet  sich  von  ihr  nur  durch  weniges,  aber 
sicher:  sie  ist  beträchtlich  grösser  und  breitflügliger  mit  stumpferer  Spitze  der 
Hinterflügel;  auf  den  Vorderflügeln  ist  der  schwarze  Schulterfleck  (der  bei  Po- 
pulella oft  ganz  fehlt)  gross  und  sehr  deutlich;  die  vier  schwarzen  Mittelpunkte, 
namentlich  der  auf  der  Querader,  sind  grösser,  die  helle  hintere  Querlinie  läuft 
in  ihrem  untersten  Drittel  mehr  nach  hinten;  die  Spitze  des  zweiten  Taster- 
gliedes ist  breiter  hellgrau.  —  Von  der  folgenden  Art,  die  in  der  Färbung  eher 
mit  Scintillella  zu  vergleichen  ist,  lässt  sie  sich  durch  ihre  beträchtlichere 
Grösse,  ihre  breitereu  und  stumpferen,  graugelblich  gefranzten  Flügel,  die  weniger 
gleichmässig  graue  Grundfarbe  der  vorderen  und  ihre  einwärts  nicht  dunkel 
gesäumte  Querlinie,  ferner  durch  die  an  der  Basis  gelichteten  Hinterflügel,  sowie 

7 


50  P-  C.  Zell  er. 

durch  die  Zeichnung  ihres  stärker  keulenförmigen  zweiten  Tastergliedes  und  die 
der  Hinterschiene  unterscheiden. 

Rückenschild  und  Kopf  grau,  Gesicht  und  oberer  Augenrand  weissgrau. 
Fühler  fein,  auf  der  Unterseite  heller  gelblichgrau  als  auf  dem  Rücken,  fein 
braungeringelt;  das  Wurzelglied  auf  dem  Rücken  bräunlich,  am  Ende  schmal 
gelblichgrau.  Taster  lang,  gekrümmt,  dünn,  hellgrau;  die  zwei  ersten  Glieder 
aussen  braun,  das  zweite  nach  oben  keulenförmig  verdickt,  am  Enddrittel  hell- 
grau; das  dritte  Glied  von  fast  mehr  als  halber  Länge  des  ganzen  Tasters,  ein- 
farbig. Saugrüssel  lang,  gelblichgrau,  kaum  an  der  Wurzel  etwas  beschuppt. 
Beine  bleichgelb,  die  vier  vorderen  auswärts  braun;  die  Hinterschienen,  wie  bei 
Populella,  auf  der  A.ussenseite  an  der  oberen  Hälfte  bleich  ochergelb,  an  der 
unteren  streifenförmig  braungrau;  alle  Füsse  auf  dem  Rücken  bräunlich,  an  den 
Enden  der  Glieder  wie  die  Schienendornen  bleichgelb.  —  Hinterleib  flachge- 
drückt, staubgrau,  heller  als  auf  dem  Rückenschild;  bei  dem  einen  Exemplar 
ist  er  (analog  der  Populella)  bräunlich  gelb,  nur  an  den  drei  hintersten  Seg- 
menten grau;  bei  ihm  ist  auch  der  Bauch  lebhafter  ins  Gelbliche  gefärbt  als 
bei  den  anderen.  Der  blassgelbliche  Legestachel  steht  aus  dem  zugespitzten 
Analglied  ein  wenig  hervor. 

Vorderflügel  fast  5'"  (bei  Populella  höchstens  472'") ,  länglich,  mit  deut- 
licher, doch  nicht  scharfer  Spitze,  auf  grauem  Grunde  ziemlich  reichlich  und 
gleichmässig  dunkelbraun  bestäubt  und  dadurch  bräunlichgrau  erscheinend.  Der 
Vorderrand  selbst  ist  bis  zur  hellen  Querlinie  bleichgelblich,  aber  so  schwach, 
dass  es  nur  bei  der  Betrachtung  von  vorn  zu  erkennen  ist.  An  der  Schulter 
ist  ein  längliches,  tiefschwarzes  Fleckchen.  Die  gewöhnlichen  vier  schwarzen 
Punkte  sind  gross,  aber  ziemlich  verloschen:  der  erste  dicht  über  der  Falte 
bei  Vs  der  Länge;  die  zwei  folgenden  vor  der  Mitte  sehr  schräg  unter  einander, 
und  zwar  der  kleinere  untere  weit  vor  dem  oberen,  in  der  Falte;  der  vierte 
näher  dem  dritten  als  dieser  dem  ersten,  auf  der  Querader  in  etwas  hellerer 
Umgebung.  Die  darauf  folgende  Querlinie  ist  verloschen,  bleichgelblich,  am 
Vorderrand  etwas  erweitert,  darunter  zu  einem  einspringenden  spitzen  Winkel, 
dann  zu  einem  kürzeren  rechten  gebrochen,  worauf  sie  ziemlich  gerade  und 
senkrechter  als  bei  Populella  in  den  Innenwinkel  läuft;  auf  der  Aussenseite 
ist  sie,  besonders  oben,  etwas  dunkelschattig  gerandet.  Um  den  Hinterrand 
zieht  eine  Reihe  schwarzer  Punkte  bis  zu  der  hellen  Querlinie.  Franzen  bleich- 
gelblich, an  der  Wurzel  und  in  der  Mitte  in  einer  verloschenen  Linie  grau. 

Hinterflügel  breiter  als  die  Vorderflügel,  viel  stumpfer  als  bei  Populella, 
ganz  ohne  Ausrandung  unterhalb  der  Spitze,  dunkel  braungrau,  in  der  Mittel- 
zelle gegen  die  Wurzel  hell.  Die  bleichgelblichen  Franzen  haben  nahe  an  der 
Wurzel  eine  graue,  breite  Linie,  die  weit  vor  dem  Analwinkel  verschwindet,  und 
auswärts  eine  schmälere,  verloschenere,  die  sich  um  die  Flügelspitze  herumzieht 
und  nicht  bis  zur  Flügelhälfte  reicht. 

Unterseite  der  Vorderflügel  schwarzgrau,  am  Hinterrand  breit,  an  den 
Gegenrändern  schmal  bleichgelb,  vor  der  Spitze  mit  einem  solchen  Fleck  (dem 
erweiterten  Anfang  der  bellen  Querlinie  der  Oberseite).    Hinterflügel  schwarzgrau 


Beiträge  zur  Keuntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  51 

mit  groben,  dunkleren  Schüppchen  dicht  bestreut,  in  der  Mittelzelle  bleichgelb. 
Alle  Franzen  heller  gelblich  als  auf  der  Oberseite,  aber  ebenso  gezeichnet. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  Ein  9  in  meiner  Sammlung,  zwei  im  Cam- 
bridger Museum. 

Gelechia  (Tachyptilia)  consonella  n.  sp. 

Palpis  pallicle  ochraceis,  articulo  secundo  exterius  fusco,  antennis  distincte 
fusco-amiulatis ,  tibiis  posticis  exterius  fuscis;  alis  ant.  angristis,  suhacutis, 
fusco-cinereis,  vena  costali  flavida,  punctis  ordinariis  4  nigris  distinctis,  striga 
postica  dilutOi,  subbifracta,  interius  fuscescenti-marginata.  cT   Q . 

Kleiner  als  die  vorige,  mit  schmäleren,  gleichmässiger  dunkel  braungrauen 
Vorderflügeln  ohne  schwarzes  Schulterfleckchen  und  mit  spitzeren,  einfarbig 
dunkelbraunen  Hinterflügeln.  —  Es  giebt  von  Scintillella  eine  grössere  Varietät 
(Panormitella  Mann  in  lit.),  bei  welcher  die  helle  hintere  Querlinie  der  Vorder- 
flügel vollständiger  als  gewöhnlich  ist.  Mit  dieser  lässt  sich  Consonella,  obgleich 
sie  mit  der  vorigen  näher  verwandt  ist,  hinsichtlich  der  Färbung  vergleichen. 
Bei  der  grösseren  Consonella  sind  alle  Flügel  spitzer,  die  vorderen  gleich- 
mässiger und  etwas  heller  braungrau,  mit  wenigeren  dunklen  Schuppen  bestreut; 
ihre  helle  Querlinie  ist  deutlicher,  feiner  und  einwärts  dunkel  eingefasst;  ihre 
Taster  sind  auf  der  Aussenseite  des  zweiten  Gliedes  braun  (bei  Scintillella 
überall  bleichgelb). 

Grösse  einer  mittleren  Populella.  Eückenschild,  Kopf  und  Vorderflügel 
gleichmässig  dunkelgrau;  das  Gesicht  nach  unten  zu  weissgrau  gelichtet.  Fühler 
fein,  weisslich  ochergelb,  auf  dem  Eücken  mehr  grau,  sehr  deutlich  braun  ge- 
ringelt; das  Wurzelglied  auf  der  Rückseite  grau.  Taster  von  der  Gestalt  der 
vorigen,  nur  gegen  das  Ende  des  zweiten  Gliedes  dünner  keulenförmig,  bleich 
ochergelblich,  besonders  auf  der  Innenseite;  das  zweite  Glied  dunkel  braungrau, 
nach  oben  kaum  etAvas  lichter.  Saugrüssel  lang,  hell  graugelb,  kaum  etwas  be- 
schuppt. Beine  graubraun,  an  den  Fussgliedern  mit  kaum  merklicher  verloschen 
gelblichen  Enden;  die  Hinterschienen  innen  bleichgelb,  auswärts  einfarbig  grau- 
braun mit  bleichgelben  Dornen.  Hinterleib  des  cT  einfarbig  grau,  etwas  flach, 
mit  dünnem,  zugespitztem,  länglichem  Analbusch. 

Vorderflügel  372—4'"  lang,  schmal,  nach  hinten  wenig  erweitert,  mit 
deutlicher,  doch  nicht  scharfer  Spitze  und  geraderem  Aussenrand  der  Hinter- 
randfranzen  als  bei  Scintillella.  Grundfarbe  dunkelgrau.  Der  Vorderrand  ist 
in  deutlicherer,  schärferer  Linie  als  bei  Innocuella,  von  der  Wurzel  aus,  wo  er 
bräunlich  ist,  aber  gar  keinen  Fleck  oder  Punkt  trägt,  bis  zur  hellen  Querlinie 
blassgelb.  An  der  Wurzel  ist  die  ganze  Vorderrandgegend  etwas  weissgrau. 
Die  vier  schwarzen  Punkte  sind  beim  $  kleiner  als  bei  Innocuella,  beim  cT 
ebenso  gross,  und  wenigstens  die  drei  letzten  sind  ganz  scharf;  ihre  Lage  ist 
wie  bei  Innocuella;  der  vierte,  auf  der  Querader  liegende  ist  kleiner  als  die 
zwei  vorhergehenden.  Die  helle  hintere  Querlinie,  die  mit  einer  lichteren  Er- 
weiterung auf  dem  Vorderrande  anfängt,  ist  dünner  als  bei  Innocuella  und 
Scintillella  und  auf  der  inneren  Seite  vom  einem  dunklen  Schatten  begrenzt; 

7* 


52  r.  C-  Zeller. 

sie  bricht  sich  in  der  Mitte  zu  einem  stumpfen  Winkel,  dessen  oberer  Schenkel 
kürzer  als  bei  Innocuella  eingeknickt  ist,  und  dessen  unterer  Schenkel  gerader 
und  schräger  als  bei  Scintillella  einwärts  läuft.  Längs  des  Hinterrandes  sind 
einige  mehr  oder  weniger  scharfe  schwarze  Punkte.  Franzen  ziemlich  dunkel- 
grau, an  der  Wurzel  und  vor  dem  Ende  ein  wenig  dunkler. 

Hinterflügel  ohne  Ausrandung  unterhalb  der  Spitze,  einfarbig  dunkel 
braungrau.  Franzen  heller,  an  der  Wurzel  durch  eine  sehr  feine,  bleichgelbe 
Linie  von  der  Flügelfläche  getrennt,  hinter  ihr  etwas  verdunkelt;  sie  sind  also 
anders  als  bei  Innocuella  gefärbt. 

Die  ganze  Unterseite  ist  dunkel  braungrau;  die  ebenso  gefärbten  Franzen 
haben  eine  sehr  feine,  bleichgelbe  Wurzellinie. 

Vaterland:  Missouri,  von  wo  ich  das  9  durch  Riley  erhielt;  Texas  (Boll), 
von  wo  das  (^  des  Cambridger  Museums  stammt. 

Anmerkung.  Die  Clemens''sche  Gelechia  Rhoifructclla  (ed. 
Stainton  p.  114)  würde  ich  für  meine  Consonclla  halten,  da  sie  nach  Stain- 
ton's  Anmerkung  nothwendig  in  diese  Nähe  gehört,  und  die  freilich  etwas 
dürftige  Beschreibung  (insbesondere  wegen  der  dark-fuscous  dots)  fast  völlig 
auf  sie  anwendbar  ist ;  aber  nach  ihr  sollen  die  Taster  einfach  ziemlich 
dunkelocherfarben  (rather  dark  ochreous)  sein,  während  Consonella  sie  recht  hell 
ocherfarben  und  auf  der  Aussenseite  des  zweiten  Gliedes  dunkelbraungrau  zeigt, 
und  die  Hinterflügel  sollen  eine  schwache  Ausrandung  haben  (hind-wings  slightly 
emarginate  beneath  the  tip.).  Dazu  kommt,  dass  Stainton  die  von  Clemens 
erhaltenen  Exemplare  von  der  Populella  unterscheidet,  und  zwar  durch  Merk- 
male, die  bloss  auf  Innocuella  passen  (nur  nicht  die  exp.  al.  8'",  welches  eng- 
lische Mass  für  die  lO'/g  pariser  Linien  der  Innocuella  viel  zu  klein  ist).  Ich 
glaube  daher,  dass  Clemens  mehrere  Arten  in  eine  zusammengefasst  hat.  Da 
er  die  Raupe  beschreibt,  so  wird  die  wahre  Bhoifructclla  leicht  wieder  aufzu- 
finden sein. 

Gelechia  caecella  n.  sp. 

Ahdominis  hasi  ochracea,  alis  ant.  angustis,  cinerascentihus ,  praeter 
costani  creherrime  nigro  -  pulvereis  et  praesertim  p)'^^tice  rufeftcenti-suffusis, 
maculis  duabus  posticis  oppositis  nlbidis.   9- 

Keiner  mir  bekannten  Art  recht  ähnlich,  durch  das  runde  Fleckchen  vor 
der  Mitte  der  Vorderflügel  (das  wenigstens  das  eine  Exemplar  besitzt)  in  die 
Nähe  der  Gel.  atra,  muscosella,  cuneatella,  LynceelJa,  versutella  gewiesen,  vor 
allen  durch  die  ganz  hellgraue  Basal-  und  Costalpartie  und  den  röthlichen  Anflug 
ausgezeichnet,  der  zwischen  der  dichten  schwarzen  Bestäubung,  besonders  gegen 
den  Hinterrand  zum  Vorschein  kommt. 

Von  der  Grösse  der  folgenden,  mit  etwas  schmäleren  Vorderflügeln. 
Rückenschild  und  Kopf  hellgrau,  wenig  dunkelbestäubt  und  im  Gesicht  nicht 
heller.  Fühler  bräunlich,  kaum  an  der  Wurzelhälfte  auf  dem  Rücken  etwas 
heller  punktirt;  die  Spitze  des  Wurzelgliedes  hell.  An  den  Tastern  ist  das 
zweite  Glied  mit  ziemlich  gleichraässiger,  reichlicher  Bürste   versehen  und  aus- 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordainericanischeu  NacLtfalter.  53 

wärts  braun  bestäubt;  das  Endglied  74™al  so  lang  wie  das  zweite  Glied,  braun 
mit  hellem  Racken  und  solchem  Fleck  au  d.jr  Mitte.  —  Die  vier  vorderen  Beine 
aussen  braun  mit  hellen  Enden  der  Fussglieder.  An  den  hinteren  die  Schienen 
nebst  den  Dornen  und  die  Füsse  auswärts  braun,  erstere  auf  der  ßückenschneide 
reichlich  blondhaarig  und,  wie  alle  Fussglieder,  an  der  Spitze  bleichgelblich.  — 
Hinterleib  zugespitzt,  bräunlichgrau,  auf  den  drei  ersten  Segmenten  ausser  am 
Rande  ochergelblich ;  Bauch  blassgelblich,  an  der  Seite  reichlich  schwarzbestäubt; 
der  Legestachel  steht  aus  dem  kegelförmigen,  obenauf  braungraucn  Analseg- 
ment hervor. 

Vorderflügel  3V2 — 4'"  lang,  schmal,  nicht  erweitert,  hellgrau,  welche  Farbe 
aber  nur  an  der  Basis  rein  bleibt  und  am  Vorderrand  bis  zur  Mitte  fast  weiss- 
lich  ist,  während  der  ganze  übrige  Raum,  doch  nicht  gleichmässig,  dicht 
schwarz  verstäubt  ist.  Hinter  der  schwarzen  Schulter  geht  ein  sehr  kurzes 
schwarzes  Strichelchen  etwas  schräg  unterhalb  des  Vorderrandes,  und  nicht  weit 
davon  kommt  vom  Vorderrand  ein  sehr  schräg  nach  aussen  gerichteter,  unter- 
brochener Strich  herab.  Die  Falte  zeigt  sich  als  eine  feine,  hier  und  da  unter- 
brochene und  ausbleibende  Längslinie.  In  der  Mitte  des  Mittelrauraes  liegt  bei 
dem  einen  Exemplar  ein  gerundetes,  weissgraues  Fleckchen,  rings  von  dem  ver- 
dunkelten Grunde  umgeben,  doch  nach  dem  Vorderrande  zu  heller  begrenzt;  es 
ist  bei  dem  zAveiten  Exemplar  nur  in  seinem  unteren,  hakenförmigen  Theile  vor- 
handen. Ein  kleineres,  eckiges,  gleichfarbiges  Fleckchen  folgt  bei  dem  ersten 
Exemplare  auf  der  Querader;  über  ihm  ist  bis  zum  Vorderrande  die  Grundfarbe 
röthlich  angelaufen.  Indem  die  schwarze  Bestäubung  als  Fleck  bis  zum  Vorder- 
rande reicht,  wird  eine  in  der  Mitte  schavfwinklige,  helle,  hintere  Querlinie  an- 
gedeutet, welche  sich  auf  dem  Vorderrande  zu  einem  weissgrauen  Fleck  und 
im  Innenwinkel  zu  einem  solchen  Wisch  ausbildet;  beide  Enden  der  Querlinie 
liegen  schräg  unter  einander,  das  obere  weiter  nach  hinten  als  das  untere.  Der 
Raum  [bis  zum  Hinterrande  ist  geröthet  und  mehr  oder  weniger  schwarz  be- 
stäubt. Längs  des  Hinterrandes  zieht  eine  Reihe  schwarzer,  schlecht  ausge- 
drückter, mehr  oder  weniger  zusammengeflossener  Punkte.  Frauzen  grau,  auf 
der  Wurzelhälfte  dunkel  bestäubt. 

Hinterflügel  merklich  breiter  als  die  Vorderflügel,  mit  schwachem  Ein- 
druck des  Hinterrandes  unterhalb  der  Spitze,  hellbraungrau,  gelblicher  gefranzt. 

Unterseite  der  Vorderflügel  hellbraun  grau,  am  Vorderrand  vor  der  Spitze 
mit  einem  verloschenen  gelblichen  Fleck.  Frauzen  heller  mit  hellgelblicher  Ba- 
sallinie.  Hinterflügel  heller  als  auf  der  Oberseite,  am  Vorderrand  und  in  der 
Spitze  bräunlich  bestäubt. 

Vaterland:  Massachusetts.  Zwei  gut  erhaltene  9  >  "^od  Burgess  bei  Beverly, 
das  eine  am  20.  Juni,  gefangen,  in  meiner  Sammlung. 

Gelechia  versutella  n.  sp. 

Abäominis  hasi  ochracea,  palporum  articulo  terminali  fusco,  npice 
alhido;   alis  ant.   angustis,   cinereo   nigroque   marmoratis,   puncto  disci  ante 


54  P-  C-  Zeller. 

medium,  macula  parva  venae  transversae  nigro-pujnllata ,  strigaqiie  postica 
angulata  albidis,  linea  plicae  interrupta  nigra,  ciliorum  basi  lutescente.  Q. 

Verwandt  mit  Gel.  nigra  Haw.  (cautella  Z.),  doch  grösser,  auf  den  etwas 
kürzeren  Vorderflügeln  ganz  ohne  den  bläulichen  Ton  dieser  Art,  und  mit  gross - 
fleckiger,  schwarzer  Marmorirung,  in  welcher  die  zwei  weisslichen  Punkte  des 
Mittelrauraes  und  die  dünnere  hintere  Querlinie  am  stärksten  hervortreten. 

Rückenschild  gelblichgrau,  in  der  Mitte  und  vorn  braun  bestäubt.  Kopf 
gelblichgrau,  im  Gesicht  heller,  auf  dem  Scheitel  etwas  bestäubt.  Fühler  braun, 
in  einer  sehr  dünnen  Eückenlinie  gelbgrau  und  bräunlich  punktirt,  gleichsam 
geringelt.  Taster  braun,  auf  der  Innenseite  blassochergelb,  auf  der  Aussenseite 
mit  dieser  Farbe  bestäubt;  die  Bürste  des  zweiten  Gliedes  ist  stark,  ihre  Schuppen 
werden  aber  nach  oben  merklich  kürzer;  das  Endglied  fast  so  lang  wie  das 
zweite  Glied,  braun,  mit  feiner,  weisslicher  Spitze.  —  Die  vier  vorderen  Beine 
auswärts  dunkelbraun,  an  den  Enden  der  Fussglieder  bleichgelblich;  die  Hiuter- 
schienen  bleichgelb,  auswärts  an  der  Wurzel  braungrau  und  von  der  Mitte  an 
mit  einem  braungrauen  Streif,  auf  der  Eückenschneide  mit  langen,  reichlichen, 
blonden  Haaren;  die  Hinterfüsse  auswärts  graubraun,  an  den  Enden  der  Glieder 
und  in  einer  feinen  Linie  an  der  unteren  Schneide  bleichgelb.  —  Hinterleib 
ziemlich  laug,  zugespitzt,  auf  dem  ersten  Drittel  und  den  zwei  letzten  Segmenten 
bleichochergelb;  der  Bauch  fast  weisslich,  an  der  Wurzel  der  Segmente  breit 
braungrau;  der  Legestachel  steht  nicht  hervor. 

Vorderflügel  4'"  lang,  ziemlich  schmal,  nach  hinten  nicht  erweitert,  auf 
weissgrauem  Grunde  sehr  reichlich  und  grob  schwarzbraun  marmorirt.  Als  die 
schärfsten  Flecke  lassen  sich  ansehen:  einer  an  der  Schulter,  einer  an  der  Mitte 
des  Vorderrandes  und  einer  am  Anfang  der  Costalfranzen,  welcher  den  Anfang 
der  breiten  inneren  Einfassung  der  hellen  Querlinie  bildet.  Ferner  liegen  im 
Mittelfelde  zwei  dicke  Längsstriche,  die  durch  den  weissgrauen,  etwas  gerundeten 
Punkt  getrennt  werden,  und  von  denen  der  längere  zweite  durch  das  grössere 
helle,  mit  einem  Mittelpunkte  versehene  Fleckchen  begrenzt  wird.  Aus  dem 
Schulterfleck  kommt  eine  gegen  den  Vorderrand  divergirende  und  bis  zum  Mittel- 
fleck des  Vorderrandes  reichende  tiefschwarze  Längslinie.  In  der  Falte  ist  eine 
tiefschwarze  Linie,  welche  nicht  an  der  Wurzel  anfängt,  hinter  der  Mitte  unter- 
brochen ist  und  bis  zum  Innenwinkel  reicht.  Der  Raum  zwischen  dem  hellen 
Queraderfleckchen  und  der  weisslichen,  in  der  Mitte  scharfwinkligen  Querlinie 
ist  ganz  schwarzbraun,  wie  aus  drei  Flecken  zusammengesetzt.  Der  Raum  hinter 
dieser  Querlinie  bis  zum  Hinterrand  ist  auch  ganz  dunkel  und  auf  den  Adern, 
doch  nur  in  gewisser  Beleuchtung,  mit  kurzen,  tiefschwarzen  Längslinien  ge- 
zeichnet. Den  Hinterrand  fasst  eine  sich  oben  und  unten  an  die  Enden  der 
Querlinie  anschliessende  weissliche  Linie  ein,  welche  mit  groben,  schwarzen 
Punkten  bezeichnet  ist.  Franzen  an  der  Wurzelhälfte  hell  lehmgelblich,  braun 
bestäubt,  an  der  Aussenhälfte  grau. 

Hinterflügel  breiter  als  die  Vorderflügel,  mit  seichtem  Eindruck  des 
Hinterrandes  unterhalb  der  Spitze,  braungrau,  weit  heller  gefranzt. 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  55 

Unterseite  der  Vorderflügel  braungrau  mit  einer  bleichgelblichen  Costai- 
stelle hinter  der  Mitte  und  solchen  Costalpunkten  vor  der  Spitze.  Franzen  grau, 
gegen  die  Wurzel  bleichgelb  und  dadurch  gegen  die  Flügelfläche  scharf  ab- 
stehend. Hinterflügel  hellgrau,  gelblich  seidenartig  schimmernd,  längs  des 
Vorderrandes  und  in  der  Spitze  matt  gelblichweiss  und  bräunlich  bestäubt. 

Vaterland:  Texas  (Boll).     Eiu   9  i"i  Cambridger  Museum. 

Gelechia  Lynceella  n.  sp. 

Abdominis  basi  ochracea;  antennis  obsolete  annulatis;  alis  ant.  angiistis, 
canescentibus ,  nigro  -  pulvereis  litwatisque ,  orbiculo  disci  ante  medium  cano, 
nigro-pupillato;  post.  canescentibus,  subpelhicidis.  cT. 

Nahe  verwandt  mit  den  beiden  bei  Herrich  -  SchäfFer  ganz  unkenntlich 
abgebildeten  Arten  Muscosella  (welche  in  der  Wirklichkeit  eine  trüb  grünlich- 
graue Grundfarbe  hat)  und  Cuneatella  (die  auf  den  schmäleren  Vorderflügeln 
gelblichgrau  ist);  sie  ist  auf  den  Vorderflügeln  sehr  hellgrau  und  deutlicher 
als  beide  Arten  mit  einem  gleichfalls  helleren,  schwarzgekernten  Eing  versehen, 
und  ihre  Hinterflügel  scheinen  etwas  durch. 

In  der  Grösse  der  Cuneatella,  mit  nicht  ganz  so  schmalen  Vorderflügeln. 
Rückenschild  grau;  fein  schwärzlich  bestäubt;  Kopf  weissgrau,  unbestäubt, 
Fühler  braungrau,  auf  der  Rückenseite  verloschen  grau  geringelt,  das  Wurzel- 
glied braun  mit  weissgrauem  Längsstrich.  Zweites  Glied  der  Taster  cylindrisch 
zusammengedrückt,  auswärts  braun  bestäubt,  vor  der  hellen  Spitze  dunkelbraun; 
die  Schuppenbürste  locker,  hell,  nach  oben  verdünnt;  das  Endglied  über  halb 
so  lang  wie  das  zweite  Glied,  schwärzlich ,  auf  der  Innenseite  in  der  Mitte  mit 
hellem  Band.  —  Beine  weissgrau,  die  Mittelhüften  weisslich;  die  vier  vorderen 
Schienen  auswärts  schwärzlich  mit  weissgrauen  Flecken,  die  Füsse  schwärzlich 
mit  weisslichen  Enden  der  Glieder;  die  Hinterschienen  auswärts  dunkelbraun 
bestäubt  mit  hellen  Dornen  und  auf  der  Rückenschneide  mit  langen,  hellblonden 
Haaren;  die  Hinterfüsse  grau,  an  den  Enden  der  Glieder  heller.  —  Hinterleib 
grau,  auf  den  drei  ersten  Segmenten  hell  ochergelb;  der  Bauch  weisslichgrau; 
der  Analbusch  lang  oval,  hell  braungrau,  auf  jeder  Seite  mit  einem  hellgelb- 
lichen Längsstreifen. 

Vorderflügel  31/2'"  lang,  schmal  (mehr  als  bei  Muscosella,  weniger  als 
bei  Cuneatella),  hinten  nicht  erweitert,  auf  weisslichem  Grunde  reichlich,  aber 
ungleichmässig  schwarz  bestäubt,  am  gleichmässigsten  in  dem  schrägbegrenzten 
Basalraum  zwischen  der  Schulter  und  dem  Innenranddrittel.  Im  Mittelraume 
liegt  vor  der  Mitte  ein  rundes,  weissgraues  Fleckchen  mit  schwarzem  Mittel- 
punkte. Von  ihm  reicht  ein  schwarzer  Längsstrich  bis  zu  dem  verloschenen, 
hellen,  gleichfalls  mit  einem  schwarzen  Punkte  bezeichneten  Fleckchen  der  Quer- 
ader. Ueber  beiden  Flecken  trägt  der  Vorderrand  je  einen  schwarzen  Fleck, 
und  der  erste  von  beiden  ist  mit  dem  Discoidalstrich  durch  eine  verdünnte  Ver- 
längerung verbunden;  hinter  dem  zweiten  ist  eine  nicht  scharf  abgegrenzte, 
dünne,  weissgraue,  in  der  Mitte  scharfwinklige  Querlinie,  von  deren  Enden  sich 
eine   Reihe   ebenso   undeutlich    ausgedrückter,    weissgrauer  Fleckchen  um   den 


5G  P.  C.  Zeller. 

Hinterrand  herumzieht;  jedes  dieser  Fleckchen  endigt  nach  aussen  in  einen 
schAvarzen  Punkt.  In  der  Falte  lassen  sich  unter  und  hinter  dem  hellen  Ring- 
tleck  Bruchstücke  einer  schwarzen  Längslinie  erkennen.  Franzen  hellgrau,  auf 
der  Wurzelhälfte  schwarz  bestäubt. 

Hiuterflügel  merklich  breiter  als  die  Vorderüügel,  mit  unterhalb  der  Spitze 
sehr  schwach  eingedrücktem  Hinterrand,  hellgrau,  ein  wenig  durchscheinend. 
Frauzen  mit  feiner,  bleich  ochergelblicher  Wurzellinie. 

Unterseite  der  Vordertlügel  grau,  am  Enddrittel  des  Vorderrandes,  sowie 
die  Wurzel  der  helleren  Frauzen  bleichgelblich.  Hinteriiügel  am  Vorderrand  in 
einem  schmalen  Streifen  matt  und  bräunlichgrau  bestäubt. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  gutes  (j^  in  meiner  Sammlung;  nach  Dr. 
flagen's  Angabe  sind  mehrere  genau  übereinstimmende  im  Cambridger  Museum. 

Gelechid  nunclinella  n.  sp. 

Abdominis  basi  ochracea;  antennis  annulatis,  jJaZpis  griseis,  articulo 
terminali  nigro-biannulato ;  alis  ant.  oblongis,  clüute  luteolo-griseis,  nigro-pul- 
vereis,  maculis  obsoletis  nigricantibus  8 — 0  in  diseo  dispersis.   Q. 

Keiner  anderen  Art  ähnlich ;  wenn  auch  mit  derselben  Färbung  der  ersten 
Hiuterleibsegmente  wie  die  vorigen,  doch  durch  die  breiteren  Flügel  abweichend 
und  besonders  ausgezeichnet  durch  die  bleich  gelblichgraue,  schwarzstaubige 
Färbung  der  VorderÜügel  und  die  unregelmässig  auf  den  zwei  Basaldritteln  im 
Mittelraum   zerstreuten,    zerfliessenden,    weit    von    einander  getrennten   Flecke. 

Grösser  als  die  vorigen,  auf  Ruckenschild,  Kopf  und  Vorderflügelu  heU 
bleichgelblichgrau  mit  schwarzen,  nicht  zusammenhängenden  Stäubchen  bestreut, 
so  dass  der  Ton  der  Grundfarbe  dadurch  nicht  oder  wenig  verändert  wird. 
Das  Gesicht  ist  unterwärts  unbestäubt.  Fühler  bleichgelb  mit  deutlich  abge- 
setzten und  an  ihrem  Anfang  verdunkelten  Gliedern,  daher  geringelt.  Taster 
von  ansehnlicher  Länge,  bleichgelb,  auswärts  und  au  der  Bürste  reichlich  braun 
bestäubt;  die  Bürste,  die  in  der  starken  Furche  hell  ist,  wird  nach  oben  kürzer; 
das  Endglied  ist  -'^  so  laug  wie  das  zweite  Glied,  auch  zusammengedrückt  und 
auf  der  Schneide  etwas  locker  beschuppt,  auswärts  mit  zwei  schwarzen  Bändern, 
an  der  Spitze  hell  und  unbestäubt.  —  Alle  Beine  bleichgelb,  die  vorderen  aus- 
wärts reichlicher  dunkel  bestäubt  als  die  Hinterbeine,  deren  Schienen  aussen 
reichlich  behaart  sind.  —  Hinterleib  gelblichgrau,  auf  den  zwei  oder  drei  ersten 
Segmenten  blassgelb,  am  Bauch  hell  mit  brauner  Bestäubung;  Legestachel  ein- 
gezogen. 

Vordertlügel  472'"  lang,  weniger  gestreckt  als  bei  den  vorigen,  nach 
hinten  kaum  erweitert.  Von  den  nicht  scharf  begrenzten,  verloschenen,  schwärz- 
lichen Flecken,  die  sich  nicht  wohl  zählen  lassen,  weil  die  unterhalb  des  Vorder- 
randes gegen  die  Basis  liegenden  zu  undeutlich  werden,  liegt  der  unterste  unter 
dem  ersten  Drittel  der  Falte,  der  zweite  in  der  Hälfte  derselben.  Darüber  be- 
linden sich  im  Mittelraume  fünf  in  einer  unregelmässigen  Längsreihe,  der  erste, 
dritte  und  fünfte  (dieser  in  der  Gegend,  wo  die  völlig  undeutliche  Querliuie 
ihren   Winkel  bilden  würde)    wischförmig,    der  zweite   und  vierte  etwas   höher 


Beiträge  zur  KeiintnisR  der  nordamericaniHchen  Nachtfalter.  57 

gerückt  und  wie  der  in  der  Hälfte  der  Falte  kleiner,  dunkler  und  schärfer. 
Weiter  gegen  den  Vorderrand  sind  noch  3—4  sehr  undeutliche  Wischchen,  von 
denen  das  hinterste,  das  ziemlich  oberhalb  des  Paltenfleckchens  schwebt,  am 
deutlichsten  ist.  Den  Hinterrand  entlang  und  am  Ende  des  Vorderrandes  zieht 
eine  Randzeichnung  aus  schwarzen,  undeutlichen  Schuppenhäufchen.  Die  Franzen 
sind  auf  der  Hälfte  von  einer  schwarzen  Schuppenlinie  durchzogen  und  davor 
etwas  bestäubt. 

Hinterflügel  bedeutend  breiter  als  die  Vorderflügel,  unterhalb  der  Spitze 
ein  wenig  eingedrückt,  gran,  gegen  den  Innenrand  heller  und  weniger  grobschuppig. 

Unterseite  der  Vorderflügel  dunkelgrau,  am  Vorderrande  bleichgelblich 
mit  bräunlicher  Bestäubung,  am  Hinterrand  mit  bleichgelblichen,  in  die 
Franzen  ausstrahlenden  Wischpunkten.  Hinterflügel  hellgrau,  am  Vorderrand 
bleichgelblich  mit  bräunlichen  Stäubchen;  der  Eaum  in  der  Flügelspitze  bräun- 
lich bestäubt,  mit  einem  bleichgelblichen,  in  die  Franzen  verlängerten  Wisch 
aus  der  Spitze  selbst. 

Vaterland:  Texas  (Bell).  Ein  Q  in  meiner  Sammlung,  mehrere  nach 
Dr.  Hagen's  Angabe  im  Cambridger  Museum. 

Gelechia  unctulella  n.  sp. 

Tliorace  et  capite  fuscis  antennis  palpisque  nigerrimis;  alis  mit.  angu- 
fitnlis,  nigro- fuscis,  nitidulis,  p%mctis  disci  duobus  inagnis,  nigris  (altero  ante 
medium,  altero  venae  transversae) .  cf. 

Auf  allen  Flügeln  und  auch  auf  dem  Hinterleibe  etwas  fettglänzend,  in 
der  Grösse  einer  mittleren  Gallineila  (Ericetella) ,  aber  schmalflügliger,  mit 
dunkleren  Vorderflügeln  ohne  helle  Randpunkte  und  mit  schmäleren,  etwas 
spitzeren  Hinterflügeln. 

Der  ganze  Vorderkörper  schwärzlichbraun,  der  Kopf  ein  wenig  schimmernd. 
Fühler  borstenförmig,  gegen  die  Spitze  kaum  kennbar  gekerbt,  schwarz.  Taster 
so  lang  wie  Kopf  und  Rückenschild  zusammen,  aufgekrümmt,  ganz  schwarz;  das 
zweite  Glied  cylindrisch,  zusammengedrückt,  gegen  das  Ende  ein  wenig  verengt 
ohne  Furche,  auf  der  Bauchschneide  kaum  lockerschuppig,  indem  die  Schuppen 
nur  einen  kerbigen  Rand  bilden;  das  Endglied  über  halb  so  lang,  dünn  pfriemen- 
förmig,  feinspitzig.  —  Beine  tiefschwarz,  nur  an  den  Enden  der  Fussglieder  ein 
wenig  verloschen  weisslich;  die  Vorderschenkel  auf  der  Innenseite  etwas  kupferig 
schimmernd;  die  Hinterschienen  auf  dem  Rücken  mit  rauchbraunen  Haaren.  — 
Hinterleib  braungrau,  fettglänzend:  der  Bauch  schwarzbraun,  in  der  Mitte  strie- 
menartig gelbbräunlich;  Afterbusch  länglich,  zugespitzt,  hellbraun. 

Vorderflügel  SVa'"  lang,  schmal,  nach  hinten  ein  wenig  erweitert,  an  der 
Spitze  zugerundet,  fettglänzend  schwarzbraun,  ins  Hellviolettliche  schimmernd. 
Die  flach  liegenden,  länglichen  Schuppen  sind  ausser  an  der  Spitze  ganz  hell 
ins  Graue.  In  der  Mittelzelle  liegt  vor  der  Flügelmitte  ein  dicker,  schwarzer 
Punkt,  doppelt  so  weit  von  der  Basis  wie  von  dem  noch  grösseren  Punkte  der 
Querader;  beide  Punkte  treten  aus  der  Grundfarbe  sehr  wenig  hervor.     Andere 

8 


58  ^-  C.  ZellPr. 

Zeichnungen  fehlen.  Franzen  braungrau,  an  der  Wurzel  besonders  dicht  um  die 
Flügelspitze,  mit  schwarzen  Schuppen  bestreut. 

Hinterflügel  breiter  als  die  Vorderflügel,  spitz,  unter  der  Spitze  mit  sanft 
eingebogenem  Hinterrande,  fettglänzend  bräunlichgrau,  längs  des  Vorderrandes 
und  in  der  Spitze  verdunkelt. 

Unterseite  der  Vorderflügel  einfarbig  dunkel  braungrau,  heller  gefranzt; 
Hinterflügel  wie  oben. 

Vaterland:  Texas  (BoU);  ein  schön  erhaltenes  cj''  im  Cambridger  Museum. 

Anmerkung:  Herrich-Schäffer  behauptet,  doch  wohl  auf  weiter  nichts 
als  auf  den  Namen  —  der  allerdings  den  Aufenthalt  in  ericetis  richtig  an- 
deutet —  und  auf  die  Dunkelheit  der  Färbung  gestützt:  zu  Gallin  eil  a  Tr. 
gehöre  „Ericetella  H.  470  gewiss;  doch  ist  die  Form  nicht  richtig."  Auf 
diese  Behauptung  hin  ist  der  Name  Ericetella  allgemein  angenommen  worden  — 
nur  von  Herrich-Schäffer  selbst  nicht!  Und  meines  Erachtens  hat  er  daran  sehr 
recht  gethan.  Das  Bild  stellt  durchaus  keine  Gallinella  dar,  wie  schon  die 
schmalen  Hinterflügel,  der  Mangel  heller  Eandpunkte  auf  den  Vorderflügeln  und 
der  weissliche  Haken  vor  der  Mitte  derselben  lehren.  Mit  mehr  Eecht  Hesse 
sich  eine  Deutung  der  Figur  auf  Gel.  cinerosella  oder  Gel.  servella  versuchen.  — 
Man  wird  sich  wohl  zur  Annahme  des  kläglichen  Haworthschen,  von  einer 
schlechten  Beschreibung  kläglich  unterstützten  Namens    entscliliessen  müssen. 

Gelechia  violaceo-fusca  n.  sp. 

Antennis  crassiusculis ,  fiiscis,  fronte  flavida;  alis  mit.  ohlongis,  -tub- 
truncatis,  violaceo-fuscis,  fitriola  plicae  mediae  punctisqtie  marginalibus  nigris; 
post.  dilute  einer  eis.  cf. 

Sie  scheint  mit  Gel.  gallinella  Tr.  zusammengestellt  Averden  zu  können, 
da  sie  die  feste  Beschuppung  des  zweiten  Tastergliedes  und  eine  violettlich 
braune  Grundfarbe  der  Vorderflügel  mit  ihr  gemein  hat;  durch  die  Dicke  der 
Fühler  und  durch  die  Kürze  und  den  ziemlich  gerade  abgeschnittenen  Hinterrand 
der  Vorderflügel  weicht  sie  aber  ganz  ab. 

Viel  kleiner  als  Gallinella.  Eückenschild  und  Oberkopf  dunkelbraun 
violett  schimmernd;  Gesicht  blassgelb.  Fühler  dick,  borstenförmig,  braun;  das 
kleine  Wurzelglied  auf  der  abgewendeten  Seite  mit  gelblicher  Spitze.  Taster 
bleichgelb;  das  zweite  Glied  aussen  braun  mit  Ausnahme  der  Spitze,  innen 
etwas  dunkler  bestäubt;  die  Bürste  nicht  lockerschuppig,  nach  oben  kaum  ver- 
dünnt, mit  Längsfurche;  das  Endglied  2/3  so  lang  wie  das  zweite  Glied,  aussen 
etwas  braun  bestäubt.  —  Vorderbeine  auswärts  schwarzbraun;  die  Mittel-  und 
Hinterbeine  heller;  alle  mit  bleichgelben  Enden  aller  Glieder  ;  die  Hinterschienen 
an  der  Mitte  und  am  Ende,  wie  ihre  Dornen,  bleichgelb  mit  blonden  Eücken- 
haaren.  —  Hinterleib  bräunlichgrau,  am  Bauch  mit  bleichgelber,  am  Afterbusch 
knotenförmig  erweiterter  Mittelstrieme. 

Vorderflügel  3'"  lang,  länglich,  nach  hinten  kaum  erweitert,  mit  fast 
gerade  abgeschnittenen,  wenig  schräg  zurückgehendem  Hinterrand,  dunkelbraun 
mit  violettem  Schimmer,  am  Innenrand  bis  zur  Falte   ein   wenig  lichter  braun. 


Beitrage  zur  Keuntniss  der  nordiuuericanisclieii  Nachlfalter.  Ö9 

lu  der  Falte  liegt  vor  der  Hälfte  ein  wenig  auffallender,  länglicher, 
schwarzer  Punkt,  an  beiden  Enden  mit  einigen  weisslichen  Schuppen  bezeichnet. 
Weiter  zeigt  die  ganze  Fläche  keine  Zeichnung.  Am  Hinterrand  zieht  eine  bis 
auf  den  Vorderrand  fortgesetzte  Eeihe  schwarzer,  nicht  weiss  bezeichneter  Punkte. 
Franzen  heller  als  die  Grundfarbe,  auch  violett  schimmernd. 

Hinterflügel  breiter  als  die  Vorderflügel,  dicht  unter  der  Spitze  mit  einem 
kleinen  Eindruck  des  Hinterrandes,  einfarbig  grau. 

Unterseite  der  Vorderflügel  einfarbig  grau;  die  Franzen  durch  eine  sehr 
feine,  gelbliche  Linie  von  der  Flügelfläche  gesondert;  die  Hinterflügel  heller. 

Vaterland:  Texas  (BoU).   Ein  gut  erhaltenes  cf'  iin  Cambridger  Museum. 

Gelechia  Olympiadella  u.  sp.  Fig.  15. 

Thorace  fusco,  capite  exalbido,  palpis  praeter  apicem  albis;  alis  mit. 
nigricantibiis,  maculis  tribus  costalibus  (prima  transversa),  una  dorsali  ciliis- 
que  albis ;  post.  dilute  einer  eis.  <^   9  • 

In  der  Lage  der  weissen  Flecke  der  Vorderflügel  stimmt  sie  mit  der 
europäischen,  etwas  kleinern  Tessella  H.  (q^uaärella  F.  Scopolella  Tr.);  sie  unter- 
scheidet sich  aber  schon  durch  die  nur  schwärzliche  Grundfarbe  dieser  Flügel, 
dann  durch  die  schwarze  Spitze  der  Taster,  die  schwarzbraune  (nicht,  weissgelb- 
liche)  Farbe  des  Eückenschildes  und  die  hellgrauen  Hinterflügel  ohne  einge- 
drückten Hinterrand  unterhalb  der  Spitze. 

Eückenschild  ganz  schwarzbraun.  Kopf  weissgelb.  Taster  reiner  weiss; 
zweites  Glied  sehr  zusammengedrückt  mit  lockerer,  tief  ausgefurchter  Bürste, 
gegen  die  Spitze  verjüngt;  Endglied  über  halb  so  lang,  gekrümmt,  schwarz  mit 
weisser  Wurzel  und  heller,  feiner  Spitze.  Maxillartaster  und  Beschuppung  des 
Saugrüssels  weisslich.  Ocellen  deutlich.  Fühler  des  (j^  schwach  gekerbt,  gegen 
die  Spitze  etwas  sägezähnig,  ganz  braun.  Vorderschenkel  aussen  braun;  Vorder- 
und  Mittelschienen  und  Füsse  braun,  weiss  punktirt;  Hinterbeine  bleich  ocher- 
gelblich,  die  Schienen  reichlich  und  lang  behaart,  auf  der  Aussenseite  an  der 
Mitte  und  vor  der  Spitze  mit  einem  bräunlichen  Wisch,  die  Füsse  bräunlich 
mit  weisslichen  Enden  der  Glieder  und  solcher  Wurzel  des  ersten  Gliedes. 
Hinterleib  grau  mit  weissgelblichem,  ungeflecktem  Bauch;  cf  Afterbusch  bleich- 
ochergelb;   Q  Analsegment  zugespitzt  mit  langem  Legestachel. 

Vorderflügel  3—374'"  lang,  nach  hinten  nicht  erweitert,  schwärzlichbraun 
mit  vier  weissen  Flecken.  Der  erste  Costalfleck,  nicht  weit  von  der  Basis,  schräg 
nach  aussen  gelegt,  etwas  eckig,  mit  der  Spitze  über  die  Falte  reichend;  der 
ZAveite  an  der  Mitte  des  Vorderrandes  ist  der  kleinste  und  ziemlich  gerundet; 
der  dritte,  vor  der  Flügelspitze,  ist  grösser,  aber  auch  einwärts  abgerundet. 
Ihm  gegenüber  liegt  ein  grosser,  mehr  gerundeter  Fleck  im  Innenwinkel  und 
sich  am  Hinterrande  etwas  heraufziehend.  Vor  dem  zweiten  Costalfleck  zeigt  sich  in 
der  Mitte  der  Falte  ein  schwarzes  Längsstrichelchen,  hinten  mit  ein  paar  weiss- 
lichen Schuppen  begrenzt.  Auf  der  Querader,  hinter  dem  zweiten  Costalfleck, 
ist  auch  ein  schwarzer,  undeutlicher  Punkt.    Längs  des  Hinterrandes  zieht  von 


60  P-  C.  Zellpr. 

der  Flügelspitze  aus  eine  Reihe  schwarzer  Punkte  mehr  oder  weniger  weit  gegen 
den  Innenrand  herab.  Hinterrandfranzen  weisslich,  Cosfcalfranzen  schwärzlich. 

Hinterflügel  breiter  als  die  Vorderflügel,  ohne  Eindruck  des  Hinterrandes 
unterhalb  der  Spitze,  hellgrau,  beim  Q  etwas  dunkler.  Unterseite  der  Vorder- 
flügel dunkelgrau;  der  zweite  und  dritte  Costalfleck  sind  in  der  Färbung  der 
weisslichen  Franzen  schwach  angedeutet,  die  Hinterrandpunkte  sehr  verloschen. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  ziemlich  gut  erhaltenes  Paar  in  meiner 
Sammlung;  nach  Hagen's  Angabe  befinden  sich  mehrere  im  Cambridger  Museum. 

Anmerkung  1.  Gilvicomella  Clem.  p.  219  scheint  in  einiger  Verwandt- 
schaft mit  OlympiadeUa  zu  stehen.  Aber  schon  die  Färbung  des  Kopfes  und 
der  Vordei"flügelflecke  unterscheidet  sie. 

Anmerkung  2.  Für  Gel.  tessella  Hbu.  ist  die  Diagnose  etwa  so  zu 
stellen:  Thorace  et  capite  exalbidis,  palpis  albis,  articulo  tenninali  nigro- 
hipunctato;  alis  mit.  nigerrimis,  maculis  tribios  costae  (prima  transversa),  una 
dorsi  ciliisque  albis;  post.  obscure  cinereis.  c?   Q. 

Oelechia  qtiinella  n.  sp.  Fig.  14. 

Thorace  nigro,  capite  palpisque  praeter  Jiorum  apicem  exalbidis,  alis 
ant.  nigris,  striga  costae  abbreviata  binisque  macularum  parihus  oppositis  albis, 
ciliis  nigris.   Q. 

Sehr  ausgezeichnet  durch  fünf  weisse  Flecke  auf  dem  schwarzen  Grunde 
der  Vorderflügel;  von  ihnen  bildet  der  erste  einen  schrägen,  bis  zur  Falte 
reichenden  Querstreif,  und  der  untere  des  Mittelpaares  ist  eckig  und  bleibt  voin 
Innenrand  getrennt. 

Kleiner  und  breitflügliger  als  Olympiadella,  Rückenschild  schwarz.  Kopf 
weissgelb;  Taster  reiner  weiss;  das  zweite  Glied  sehr  zusammengedrückt,  mit 
lockerer,  kaum  gefurchter  Bürste;  das  Endglied  mehr  als  halb  so  lang,  spitz, 
am  Enddrittel  schwärzlich.  Maxillartaster  sehr  deutlich,  spitz  und  weisslich  wie 
die  Beschuppung  des  Saugrüssels.  Ocellen  deutlich.  Vorderbeine  an  den  Schenkein 
aussen  braun,  an  den  Schienen  schwarz  und  am  Ende  gelblichweiss ;  alle  Füsse 
schwarz  mit  bleichgelben  Spitzen  der  Fussglieder;  die  Hinterschienen  auswärts 
braun  mit  zwei  bleichgelben  Flecken  und  solchen  Dornen.  Hinterleib  braungrau, 
am  Bauch  bleichgelb;  das  ganze  Analsegment  kegelförmig,  grau  mit  hervor- 
stehendem Legestachel. 

Vorderflügel  3'"  lang,  etwas  breit,  nach  hinten  nicht  erweitert ;  mit  abge- 
rundeter Spitze,  einfarbig  schwarz  mit  weisser  Zeichnung.  Am  Vorderrand  ist 
nicht  weit  von  der  Basis  ein  schmaler  Querstreif,  der  schräg  nach  aussen  liegt 
und  bis  zur  Falte  reicht.  An  der  Mitte  des  Vorderrandes  hängt  ein  kleiner  Fleck, 
und  senkrecht  unter  ihm  ist  ein  grösserer,  fast  viereckiger,  der  nicht  den  Inneu- 
rand  berührt.  Am  Anfang  der  Costalfranzen  trägt  der  Vorderrand  einen  kleinen 
Fleck,  und  etwas  weiter  nach  hinten  liegt  über  dem  Innenwinkel  am  Hinterrand 
ein  eben  so  grosser.  Franzen  schwarz,  am  Innenwinkel  etwas  weisslich. 


Beiträge  zur  Keniituiss  der  iiordaiiiericauiechen  Nachtfalter.  Q\ 

Hinterflügel  kaum  breiter  als  die  Vorderflügel,  mit  etwas  stumpfer 
Spitze;  der  Hinterrand  unterhalb  derselben  fast  ohne  Eindruck;  Grundfarbe 
gleichmässig  grau. 

Unterseite  der  Vorderflügel  dunkelgrau;  nur  die  zwei  letzten  Costalflecke 
scheinen  sehr  klein  und  verloschen  durch. 

Vaterland:  Texas  (Beifrage).  Ein  Q,  besser  als  gewöhnlich  erhalten,  am 
19.  August  gefangen,  in  meiner  Sammlung. 

Gelechia  albilorella  n.  sp.  Fig.  16. 

Thurace  praeter  scajnilas,  capite  palpisqtie  pjraeter  apicem  exalbidis, 
antemiis  nigris;  alis  nigris,  strigis  tribus  albis  (prior  ibus  2  obliquis  abbreviatis, 
tertia  angulata),  ciliis  nigris.   9- 

Mit  Viduella  F.  und  LuctueUa  H.  (Sauteriella  Z.)  zu  vergleichen ,  aber 
kleiner,  der  Thorax  von  der  Farbe  des  Kopfes,  nur  mit  schwarzen  Schulterdecken, 
die  Fühler  ganz  schwarz,  die  zweite  Querlinie  der  Vorderflügel  so  dünn  wie  die 
erste  und  am  Ende  knotenartig  erweitert,  die  dritte  wie  bei  LuctueUa  gestellt, 
aber  in  der  Mitte  in  einen  spitzen  Winkel  gebrochen. 

Rückenschild  weissgelb,  zu  beiden  Seiten  (nämlich  auf  den  Schulterdecken) 
schwarz,  so  dass  das  Weissgelbe  eine  breite,  parallelrandige  Strieme  bildet. 
Kopf  weissgelb  mit  schmalem,  schwarzem  oberen  Augenrand.  Taster  länger  als 
bei  den  zwei  vorigen  Arten,  gelblichweiss ;  das  zweite  Glied  stark  zusammen- 
gedrückt mit  lockerer,  deutlich  gefurchter  Bürste;  Endglied  von  -/s  Länge  des 
zweiten  Gliedes,  stark  abgesetzt,  fein,  am  Enddrittel  schwärzlich.  Fühler  ein- 
farbig schwarz,  ganz  ungeringelt.  Vorderbeine  auswärts  schwarz,  die  Mittel- 
schienen auswärts  schwarz  mit  zwei  weisslichen  Flecken;  die  Hinterschienen 
schwärzlich,  an  der  Wurzel  und  am  Ende  weisslich,  in  der  Mitte  mit  weissem 
Bande ;  alle  Füsse  auswärts  braun,  am  Ende  weisslich.  —  Hinterleib  gelbgrau, 
an  den  Hinterrändern  hell,  am  Bauch  weisslich;  Analglied  zugespitzt,  am  Ende 
gelblich  mit  hervorstehendem  Legestachel. 

Vorderflügel  fast  3"'  lang,  ziemlich  schmal  ohne  Erweiterung,  schwarz, 
mit  drei  weissen,  vom  Vorderrand  ausgehenden  Querlinien.  Die  erste,  nicht  weit 
von  der  Wurzel,  sehr  schräg  nach  aussen  gelegt,  dünn,  etwas  über  die  Falte 
wegreichend.  Die  zweite,  ihr  parallellaufend,  entspringt  vor  der  Mitte  und  er- 
weitert sich  an  der  Falte  in  einen  starken  Knoten,  der  nach  hinten  zugespitzt 
ist.  Die  dritte,  weiter  von  der  zweiten  als  von  der  Flügelspitze  entfernt,  diver- 
girt  oben  gegen  den  Hinterrand,  ist  am  Vorderrand  in  einen  Fleck  erweitert, 
bildet  in  der  Mitte  einen  Winkel,  dessen  scharfe  Spitze  gegen  den  Hinterrand 
gekehrt  ist,  und  endigt  im  Innenwinkel.  Die  Franzen  scheinen,  nach  den  wenigen, 
an  der  Spitze  noch  übrigen,  zu  schliessen,  schwarz  gewesen  zu  sein. 

Hinterflügel  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  unterhalb  der  scharfen  Spitze 
deutlich  eingedrückt,  einfarbig  grau. 

Unterseite  der  Vorderflügel  dunkelgrau  mit  ganz  verloschen  durchschei- 
nenden Zeichnungen;  die  Hinterflügel  heller  grau,  gegen  die  Wurzel  noch  lichter, 
in  der  Spitze  mit  verloschenem,  weisslichem  Fleck. 


62  r.  C.  Zell  er. 

Vaterland:  Texas  (Beifrage).  Ein  9>  dessen  Zettel  mit  der  Angabe  der 
Flugzeit  beim  Spannen  verloren  ging,  in  meiner  Sammlung. 

Anmerkung.  Herrich-Schäffer's  Luctiferella  (neue  Beiträge  Fig.  46) 
muss  zufolge  der  Abbildung  eine  von  Viduella  und  Luctuella  verschiedene  Art 
sein.  Die  erste  Querlinie,  die  bei  beiden  nur  bis  zur  Falte  reicht,  geht  hier  bis 
zum  Innenrande  selbst  und  bildet  auf  der  Falte  einen  scharfen  Winkel.  Dass 
die  Fortsetzung  bis  zum  Innenrande  keine  Erdichtung  sein  kann,  scheint  daraus 
hervorzugehen,  dass  an  der  Flügelbasis  ein  gleichfalls  bei  den  beiden  andern 
Arten  fehlender  weisser  Punkt  liegt.  An  der  Mitte  des  Vorderrandes  ist,  viel 
weiter  von  diesem  getrennt  als  bei  Luctuella,  nur  ein  sehr  kleiner  Punkt  (bei 
Viduella  liegt  der  Fleck  auf  dem  Costalrande  selbst);  die  Franzen  sind  weiss 
gefärbt,  während  sie  bei  Luctuella  schwarz  sind. 

Gelechia  (?  Bryotro2)ha)  operculella  n.  sp.  Fig.  17. 

Capite  palpisq^ue  exalbidis,  horum  articulo  terminali  nigro-himaculato, 
alis  ant.  pallide  ochraceo-griseis,  cinereo-suhnehulosis,  j^unctis  tribus  disci  strio- 
laque  plicae  mediac  fuscis  (Q  nigris,  albido-cinctis) ;  segmento  cf  anali  pallide 
ochraceo ,  superne  operculo  magno,  oxmto,  patelliformi  obfecto,  penicillo  pilorum 
utrimque  eminente. 

Das  Männchen  ist  an  dem  oben  mit  einer  grossen  ovalen  Scheibe  be- 
deckten Analgliede,  neben  welchem  zwei  gekrümmte  Haarbüsche  hervorstehen, 
leicht  zu  erkennen.  Das  etwas  hellere  Weibchen  —  wenn  es  wirklich  das  Weibchen 
dazu  ist  —  hat  etwas  breitere  Vorderflügel  und  den  Queraderpunkt  und  den  vor 
ihm  liegenden  Punkt  in  dunklerer  Farbe  und  auf  der  dem  Innenraude  zuge- 
kehrten Seite  auffallender  hell  umzogen. 

Grösse  der  kleinsten  Terella  oder  der  grössten  Senectella.  Kopf  weiss- 
lich,  mit  ein  wenig  Ochergelb  gemischt,  heller  als  das  Rückenschild.  Ocellen 
erkenne  ich  nicht.  Fühler  grau,  nach  unten  heller,  mit  abgesetzten  Gliedern, 
daher  fast  verloschen  geringelt.  Taster  weisslich;  zweites  Glied  zusammenge- 
drückt, mit  deutlicher  Rinne  der  Bürste,  aussen  grau  angeflogen  ausser  am  Ende; 
drittes  Glied  mehr  als  halb  so  lang  wie  das  zweite,  plriemenförmig,  feingespitzt, 
auswärts  an  der  Wurzel  und  hinter  der  Mitte  mit  einem  braunen  Fleck.  —  Die 
vier  Vorderbeine  hellgrau,  aussen  braun  bestäubt,  an 'den  Füssen  braun  mit 
weisslichen  Enden  der  Glieder;  die  Hinterbeine  bleich  gelblich,  an  den  Schienen 
mit  wenigen  hellblonden  Haaren,  an  den  Fussgliedern  mit  hellbräunlicher  Wurzel. 
—  Hinterleib  gelblich  staubgrau  mit  grau  weis  slichem  Bauch.  Afterglied  des  c/' 
so  lang  wie  Vs  d^s  Hinterleibs,  hell  ochergelb;  zwei  länglichrunde,  etwas  aus- 
gehöhlte Scheiben  liegen  mit  ihren  Höhlungen  aufeinander;  die  untere  ragt 
überall  etwas  unter  der  oberen  hervor  und  ist  auf  ihrem  (unterseitigen)  Rücken 
reichlich  mit  ziemlich  locker  liegenden  Haaren  bekleidet,  während  sie  auf  der 
oberen  angedrückt  sind  und  nur  etwas  über  die  Ränder  wegreichen;  an  beiden 
Seiten  des  Ursprungs  der  oberen  Scheibe  steht  ein  fast  bis  zu  ihrem  Ende 
reichender,  auswärts  gekrümmter  Haarbusch  hervor.  Beim   Q  hat  das  Analglied 


Beiträge-  zur  Kenntniss  der  norflamericanischen  Nachtfalter.  63 

die  gewöhnliche  Länge  und  ist  abgestutzt  kegelförmig  mit  etwas  hervorstehendem 
Legestachel. 

Vorderflügel  2V4— V2'"  ^ang,  beim  cT  schmäler  als  beim  $  ,  hellgrau, 
gelblichgrau  bestäubl,  besonders  am  Innenrand;  im  Mittelraum  reiner  ochergelb. 
In  der  Mitte  der  Falte  liegt  ein  schwärzlicher  Längsstrich,  der  an  beiden  Enden 
weisslich  strichförmig  eingefasst  ist.  Ueber  ihm  liegen  zwei  kleine,  schwärzliche 
Punkte,,  der  untere  weiter  nach  hinten  als  der  obere.  Auf  der  Querader  ist  ein 
grösserer  Punkt,  der  fast  ringsum  sehr  hellgrau  eingefasst  ist.  Am  Hinterrande 
zieht  sich  eine  Reihe  verloschener,  schwärzlicher,  ungleich  grosser  Punkte  hin. 
Franzen  hellgrau,  einwärts  dunkelbestäubt,  besonders  um  die  Flügelspitze. 

Hinterflügel  kauro  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  mit  feiner  Spitze  und 
unter  demselben  eingebogenem  Hinterrande,  hellgrau.  Franzen  länger  als  die 
Flügelbreite,  mit  gelblichem  Schimmer  an  der  Wurzel.  —  Ganze  Unterseite 
einfarbig  grau. 

Bei  dem  fraglichen  Q  ist  der  ganze  Rücken  so  gefärbt  wie  der  Kopf, 
der  Hinterleib  wie  angegeben.  Die  breitern  Vorderflügel  sind  am  Vorderrand 
am  hellsten,  sonst  ziemlich  gleichförmig  grau  bestäubt,  ohne  die  ochergelbliche 
Färbung  im  Mittelfelde  und  ohne  den  gelblichen  Ton  des  Ganzen.  In  der  Falte 
liegt  ein  schwarzer  Punkt  auf  einer  weisslichen  Längslinie.  Schräg  hinter  und 
über  dem  Punkt  ist  nicht  ein  Doppclpunkt,  sondern  ein  einfacher,  starker,  tief- 
schwarzer, ringsum  hell  und  auff"allend  eingefasster  Punkt;  der  Queraderpunkt 
ist  kleiner,  aber  ebenso  schwarz  und  oben  auswärts  eben  so  hell  eingefasst. 
Da  die  Franzen  fast  ganz  abgeflogen  sind,  so  lässt  sich  über  die  Hinterrand- 
zeichnung nichts  sagen.  —  Die  Hinterflügel  sind  merklich  breiter  als  die 
Vorderflügel  und  weniger  fein  gespitzt. 

Vaterland:  Texas  (Boll,  Beifrage).  Drei  cT  im  Cambridger  Museum;  ein 
von  Beifrage  am  12.  August  gefangenes  cT  in  meiner  Sammlung,  worin  auch 
die  zwei  fraglichen,  am  1.  und  26.  August  gefangenen  9- 

Anmerkung.  Eine  kleinere,  ähnlich  gefärbte  Art,  ist  gleichfalls  im 
männlichen  Geschlecht  am  Genitalienbau  sehr  leicht  zu  erkennen: 

Gel.  glochinella  n.  g,p.  (Fig.  18.)  capite  palpisquc  exalbidis,  horum  arti- 
culo  terminäli  nigro-bimaculato ,  antennis  albido  ftiscoque  ammlatis;  alis  mit. 
ochraceo-griseis,  cinereo  —  marmoratis;  (f  abdominis  segmento  anali  stilis  duobus 
lateralibus  cluvutis  armatn.  —  In  der  Färbung  der  Körpertheile  stimmt  sie  mit 
Operculella;  nur  ist  sie  am  Kopf  und  Thorax  etwas  mehr  grau.  Fühler  deutlich 
hell  und  dunkel  geringelt.  Die  Vorderflügel  ochergelblich  grau,  iiberall  grau 
bestäubt,  so  dass  nur  undeutliche  Fleckchen  entstehen ,  unter  welchen  keiner 
der  gewöhnlichen  Discalpunkte  oder  ein  Faltenstrich  hervortritt.  Die  grauen 
Franzen  sind  auch  auf  der  Wurzel  dunkler  bestäubi  als  bei  Operculella.  — 
Hinterflügel  ein  wenig  breiter  als  die  Vorderflügel,  spitz,  unter  der  Spitze  mit 
schwach  eingebogenem  Hinterrand.  Hinterleib  bräunlichgrau,  am  Bauch  sehr 
hell  bleichgelb.  Das  weibliche  Analglied  gelblich,  länglich  kegelförmig  mit  her- 
vorstehendem Legestachel.  Beim  cf  Jst  es  kaum  so  lang  wie  die  zwei  vorletzten 
Segmente  zusammengenommen;  der  untere  Theil  ist  bleich  ochergelb  behaart, 


ß4  P.  C.  Zell  er. 

einen  halben  Cylinder  bildend,  auf  dessen  Mitte  oben  ein  dünner,  spitzer,  grauer, 
hellgelbspitziger  Kegel  (statt  des  obern  Deckels  der  Operculella)  horizontal 
liegt;  zu  jeder  Seite  ragt  über  ihn  ein  dünner,  Sförmig  gebogener  Griffel  hin- 
weg, dessen  gelbliches  Ende  verdickt  und  dann  zugespitzt  ist  und  sich  haken- 
förmig seitwärts  und  einwärts  biegt. 

Vaterland:  Texas  (Beifrage).  Ein  gutes,  sicher  zusammengehöriges  Paar 
(c^  am  18.  Septbr.,   9  ^^^  16-  Ju^i  gefangen)  in  meiner  Sammlung. 

Gelechia  (?  Lita)  ternariella.  n.  sp.  Fig.  19. 

Thorace  flavido,  antice  infuscato,  capite  flavido,  antennis  totis  palpisque 
exterius  fuscis;  alis  ant.  angustis,  nigris,  litura  hast  propinqua,  macula  trans- 
versa utrimque  libera  disci  meäii  strigaque  postica  angulata  alhis.   9- 

Eine  der  an  Caryophyllaceen  lebenden  Arten,  mit  ähnlicher  Lage  der 
Vorderflügelzeichnuugen,  doch  beträchtlich  grösser,  mit  weniger  rein  weissen 
Flecken,  ohne  röthliche  Färbung  der  Schulterdecken,  mit  schlankeren  Tastern, 
welche  nur  eine  bleichgelbe  Rückenlinie  des  zweiten  und  eine  solche  Spitze  des 
dritten  Gliedes  haben. 

Rückenschild  bleich  ochergelb,  welche  Farbe  aber  nur  in  seiner  Mitte  und 
in  der  Endhälfte  der  Schulterdecken  rein  bleibt,  indem  sie  anderwärts  braun 
verstäubt  ist.  Kopf  bleich  ochergelb.  Fühler  schwarzbraun  mit  hellgelber  Spitze 
des  Basalgliedes.  Taster  fast  so  lang  wie  Kopf  und  Rückenschild  zusammen, 
aufgekrümmt,  ziemlich  schlank,  braun;  das  zweite  Glied  mit  bleich  ochergelber 
Rückenlinie;  das  dritte  Glied  über  halb  so  lang  wie  das  zweite,  an  der  Wurzel 
auf  dem  Rücken  hellgelb.  Die  vier  vordem  Beine  aussen  braun,  die  Mittelschienen 
heller,  die  Enden  der  Glieder  bleichgelb;  die  Hinterschienen  bleichgelb,  aus- 
wärts mit  zwei  breiten,  bräunlichen  Bändern  und  solchen  Dornen,  auf  dem 
Rücken  mit  wenigen  (vielleicht  zum  Theil  abgeriebenen)  blonden  Haaren;  die 
Hinterfüsse  dunkelbraun,  an  den  Enden  der  Glieder  bleichgelb.  —  Hinterleib  bräun- 
lich grau,  am  bleichgelben  Bauch  auf  beiden  Seiten  mit  je  einem  breiten,  braunen 
Längsstreifen;  das  Analsegment  länglich  kegelförmig,  am  Enddrittel  bleichgelb, 
mit  wenig  hervorstehendem  Legestachel. 

Vorderflügel  S^/2'"  lang,  schmal,  nach  hinten  sanft  und  schwach  erweitert, 
schwarz.  Nicht  weit  von  der  Basis,  vom  Vorderrande  getrennt,  liegt  ein  schräger, 
gelblichweisser  Fleck,  der  in  der  Falte,  wo  er  am  reinsten  weiss  ist,  aufhört. 
Etwas  vor  der  Mitte  ist  ein  grösserer,  fast  viereckiger  solcher  Querfleck,  der 
bis  zur  Falte  reicht  und  fast  gleich  weit  vom  Vorder-  wie  vom  Innenrand  ent- 
fernt bleibt.  Der  Raum  zwischen  beiden  Flecken  ist  fleckartig  tiefschwarz,  und 
hinter  dem  zweiten  zeigt  sich  noch  eine  ebenso  verdunkelte  Stelle.  Weiter  vom 
zweiten  Fleck  entfernt  als  dieser  vom  ersten  folgt  die  ziemlich  breite,  gelblich- 
weisse  Querlinie,  die  senkrecht  auf  dem  Innenwinkel  steht  und  in  der  Mitte 
einen  mit  der  Spitze  nach  hinten  gerichteten  Winkel  bildet.  Franzen  dunkel- 
braungrau, auf  der  Wurzel  schwarz  beschuppt. 


Beiträge  zur  Kenntnigs  der  nonlamericanischen  Nachtfalter.  65 

Hinterflügel  breiter  als  die  Vorderflügel,  spitz,  mit  unterhalb  der  Spitze 
ziemlich  merklich  eingedrücktem  Hinterrande,  grau.  Franzen  an  der  Wurzel  mit 
feiner,  bleichgelber  Linie. 

Unterseite  der  Vorderflügel  graubraun,  an  der  Stelle  der  Querlinie  mit 
verloschenem,  blassgelblichem  Costalfleckchen.  Hinterflügel  hellgrau,  am  Verder- 
rand  striemenartig  dunkler  grobschuppig. 

Vaterland:  Texas  (BoU).    Ein  gutes   9  io^  Cambridger  Museum. 

Gelechia  (Uta  Hum.^  liturosella  n.  sp. 

Alis  ant.  rufescenti-ochreis,  plaga  maxima  costali  nigra,  interius  oblique 
atro-terminata,  exterius  in  disco  ultra  venaiu  transversam  continuata,  margiiie 
postieo  nigro-punetato.  cf. 

Sie  sieht  der  Gel.  costella  HS.  Fig.  625  so  ähnlich ,  dass  man  sie  für 
eine  Varietät  davon  halten  möchte,  wenn  sie  nicht  entschieden  längere  Taster 
hätte.  Costella  hat  auf  den  Vorderflügeln  einen  sehr  grossen,  schwarzen  Costal- 
fleck,  der  Aveit  vor  der  Mitte  anfängt  und  mit  scharfer,  tief  schwarzer,  schräger 
Begrenzung  bis  zur  Palte  herabreicht,  dann  sich  nach  hinten  allmählich  verengert 
und  lichtet  und  zugespitzt  auf  dem  Vorderrande  am  Anfange  des  letzten  Drittels 
endigt.  Bei  Liturosella  ist  dieser  Fleck  an  seinem  Anfange  ganz  ebenso;  aber 
nach  hinten  lässt  sich  keine  eigentliche  Zuspitzung  erkennen,  und  unter  der 
Stelle  des  Vorderrandes,  wo  er  bei  Costella  endigt,  zeigt  sich  ein  längswisch- 
artiger,  sich  als  Fortsetzung  anschliessender  Fleck,  welcher  etwa  V4  •^ß^'  Flügel- 
breite einnimmt  und  da  endigt,  wo  der  Winkel  einer  (nicht  vorhandenen  helleren) 
hinteren  Querlinie  sein  würde.  (Diese  Querlinie  sehe  ich  übrigens  unter  den 
sieben  Cosie?Z«-Exemplaren  meiner  Sammlung  nur  bei  einem  angedeutet.)  Bei 
Costella  umziehen  den  Hinterrand  und  die  Vorderrandspitze  helle  Fleckchen, 
die  durch  dunkle,  hie  und  da  verstärkte  Bestäubung  abgegrenzt  werden  (Stainton's 
hinder  margin  and  apex  of  the  costa  alternately  fuscous  and  reddish-ochreous). 
Bei  Liturosella  umzieht  diese  Ränder  eine  Reihe  recht  scharfer,  schwarzer 
Punkte,  von  denen  der  in  der  Flügelspitze  einwärts  eine  helle,  fleckartige  Be- 
grenzung hat,  während  ihre  viel  schmäleren  Zwischenräume  nicht  die  helle 
Grundfarbe  haben,  sondern,  so  wie  die  dahinter  folgende  Franzenhälfte  schwärz- 
lich bestäubt  sind. 

Vaterland:  Texas  (Boll).    Ein  schön  erhaltenes  c/  im  Cambridger  Museum. 

Gelechia  (Teleia)  sequaoc  Haw. 
Stainton:   Nat,  History  of  the  Tineina  X,   p.    170,  t.    12,  f.   3.   —  Var. 

b  capite  griseo,  non  alhido. 

Meine  gut  erhaltenen  americanischen  Exemplare  (2  cT  1  9)  stimmen  so 
genau  mit  den  europäischen  überein,  dass  sie  sich  nur  als  unbedeutende  Varietät, 
deren  Merkmal  die  graue  Kopfbeschuppung,  vielleicht  nicht  einmal  standhaft,  ist, 
ansehen  lassen. 

Sie  sind  etwas  kleiner  als  meine  in  Graubünden  gefangenen  Exemplare, 
doch  nicht  kleiner  als   andere  bei  Wien  gesammelte.     Der  Kopf  hat  ziemlich 

9 


66  P-  C.  Zeller. 

dunkel  staubgraue  Beschuppuug,  statt  dass  er  bei  unserer  Sequax  weisslich 
(nach  Stainton's  Angabe  gelblichweiss)  und  zuweilen  in  der  Mitte  grau  ange- 
laufen ist.  Auch  die  Taster  sind  etwas  grau  statt  weiss,  und  der  Ring  hinter 
der  Mitte  des  Endgliedes  ist  vollständig,  während  er  bei  unseren  Exemplaren 
auf  dem  Eücken  offen  bleibt.  Auf  den  Vorderflügeln  ist  die  Mittelpartie  (vor 
dem  Queraderstrich)  dunkler  und  mit  mehr  röthlichem  Braun  gemischt.  Die 
schwarze  Längslinie  vor  der  Flügelspitze  ist  bei  einem  cf  frei  und  sehr  scharf, 
bei  dem  anderen  und  dem  9  ™i^  der  umgebenden  rothbraunen  Farbe  zu  einem 
dicken  Längsstrich  zusammengeflossen,  während  sie  bei  den  europäischen  Exem- 
plaren gewöhnlich  wie  bei  jenen  q^  auf  etwas  hellerem  Grunde  frei  schwebt. 
Andere  Verschiedenheiten,  noch  viel  weniger  eine  als  specifisch  zu  deutende, 
kann  ich  nicht  entdecken. 

Vaterland:  wahrscheinlich  Massachusetts;  meine  Exemplare  erhielt  ich  von 
Dr.  Packard. 

Anmerkung.  Dass  dies  keine  aus  Europa  eingewanderte  Art  ist,  scheint 
mir  gewiss.  Selbst  wenn  ihre  Futterflanze  zufällig  oder  absichtlich  hinüber- 
gebracht sein  sollte,  ist  die  Einführung  der  Motte  kaum  denkbar,  viel  weniger 
ihre  so  starke  Verbreitung,  dass  sie  nun  im  Freien,  wahrscheinlich  gar  nicht 
selten,  leben  sollte. 

Gelecliia  (Teleia?)  gilviscopella  n.  sp. 

Capillis  albis,  palporum  articulo  terminali  nigro-hicincto,  antennis  eras. 
siusciilis,  fuscis,  obsolete  anntdatis;  fasciculo  püorum  güvorum  ex  husi  alaruni 
posteriorum  nato;  alis  mit.  albidis,  fuscescenti-nebulosis  obsciiriusque  maculatis, 
linea  plicae  nigra;  posterioribus  albidis.  cf  • 

Wie  bei  der  folgenden  Art  kommt  bei  ihr  neben  der  Wurzel  der  Hinter- 
flügel ein  aus  blass  ochergelben  Haaren  gebildeter  Pinsel  vermittelst  eines  Stieles 
hervor  und  ragt  schräg  über  den  Anfang  des  Hinterleibes  hin. 

Eückenschild  und  Kopf  weiss.  Taster  massig  lang  und  schwach  aufge- 
bogen; das  zweite  Glied  cylindrisch,  zusammengedrückt,  aussen  schwärzlich, 
am  Ende  breit  weiss,  innen  weiss,  vor  der  Spitze  unterwärts  mit  schwärzlichem 
Fleck;  das  Endglied  halb  so  lang  wie  das  zweite  Glied,  dünn  mit  zwei  breiten, 
schwarzen  Ringen.  Ocellen  auch  nach  Abschuppung  des  Kopfes  nicht  zu  ent- 
decken. Fühler  ziemlich  dick,  am  Endviertel  merklich  verdünnt,  mit  zusammen- 
gedrängten Gliedern,  graubräunlich,  hell  geringelt.  Die  vier  vorderen  Beine 
auswärts  weissgrau  mit  weissen  Spitzen  der  Glieder;  Hinterschieuen  ziemlich 
dünn,  auswärts  weisslich  mit  weissen  Dornen  und  langen,  fast  weisslichen 
Haaren  auf  dem  Rücken;  das  erste  Fussglied  weisslich,  die  anderen  an  der 
Wurzelhälfte  auswärts  grau.  —  Hinterleib  dünn,  bleichgelblich,  nach  hinten 
grau,  am  Bauche  weiss. 

Vorderflügel  3'"  lang,  schmal,  im  Grunde  weiss,  welche  Farbe  aber,  ausser 
unterhalb  der  Falte,  durch  braungraue  Bestäubung,  worin  mehrere  Fleckchen 
liegen,  verdeckt  ist;  solcher  Fleckchen  lassen  sich  auf  dem  Vorderrand  drei 
annehmen:  nahe  der  Wurzel,  vor  und  hinter  der  Mitte.    In  der  Falte  zieht  fast 


7'A 


Beiträge  zur  Kenntnis?  der  nordamericanisclien  Nachtfalter.  67 

aus  der  Wurzel  bis  nahe  ans  Ende  eine  braune  Linie,  bei  dem  einen  Exemplar 
mit  einzelnen  Verdickungen,  bei  dem  anderen  hinter  der  Hälfte  unterbrochen 
und  vor  der  Unterbrechung  stark  verdunkelt;  das  Stück  hinter  der  Unterbrechung 
bildet  einen  kurzen,  dicken,  verdunkelten  Längsstrich.  Im  Innenwinkel  liegt  ein 
dunkles  Fleckchen  dem  dritten  Costalfleckchen  gegenüber.  An  den  Franzen  des 
Vorderrandes  und  der  oberen  Hälfte  des  Hinterrandes  zieht  eine  Reihe  läng- 
licher, schwarzer  Punkte  auf  weisslichem  Grunde.  Franzen  sehr  licht  grau,  gegen 
den  Innenwinkel  bei  dem  einen  Exemplar  gelblich  schimmernd. 

Hinterflügel  schmäler  als  die  Vorderflügel,  mit  hervorstehender  Spitze, 
weisslichgrau.     Franzen  fast  doppelt  so  lang  wie  die  Breite  der  Flügel. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau;  der  Hinterflügel  weiss.  Nach  Abreibung 
der  Schuppen  zeigt  sich  die  Mittelzelle  durch  eine  feine  Ader  geschlossen. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  Zwei  cf  im  Cambridger  Museum  (ein  drittes, 
zerbrochenes  benutzte  ich  zur  Untersuchung  des  Kopfes   und  der  Flügeladern). 

GelecMa  (Teleia?)  dorsivittella  n.  sp.  Taf.  III.  Fig.  20. 

Thorace  et  capite  alhiäis,  antennis  crassiusculis,  fuscis,  subannulatis ; 
faseiculo  inlorum  gilvorum.  ex  basi  alarum  posteriorum  nato;  alis  ant.  sub- 
elongatis,  nigris,  vitta  dorsali  acuminata,  alhida,  interius  bis  atro-emarginata ; 
posterioribus  albidis.  (^. 

Vor  der  vorigen  durch  die  Vorderflügelzeichuung  ausgezeichnet,  vor  der 
folgenden  sehr  ähnlichen  schon  durch  das  Vorhandensein  des  gelblichen  Haar- 
busches an  der  Hinterflügelwurzel. 

Rückenschild  und  Kopf  weiss,  doch  letzterer  etwas  grau  überlaufen;  so 
auch  die  Schulterdecken.  Fühler  dick,  borstenförmig,  schwarzbraun,  wegen  der 
deutlich  getrennten  Glieder  gleichsam  dunkler  geringelt.  (Taster  fehlen.)  Die 
vier  vorderen  Beine  auswärts  schwarz  mit  weissen  Enden  der  Glieder;  an  den 
Hinterbeinen  die  Schenkel  weisslich  mit  dunkelgrauen  Flecken,  die  Schienen 
ziemlich  dünn,  auswärts  weisslich  mit  dunkelgrauem  Längswisch  vor  der  Mitte 
und  grau  vor  der  Spitze,  auf  dem  Rücken  mit  langen ,  hellblonden  Haaren ,  die 
Dornen  schwärzlich  mit  weisslicher  Spitze;  die  Fussglieder  auswärts  schwärzlich 
mit  weisser  Spitze,  die  zwei  letzten  ganz  weiss.     (Hinterleib  fehlt.) 

Vorderflügel  2V2'"  lang,  schmal,  nicht  erweitert,  schwarz,  in  dem  Räume 
zwischen  Falte  und  Innenrand  weiss;  dieser  Raum  bildet  eine  zugespitzte  und 
sehr  wenig  mit  äusserst  feinen  schwarzen  Stäubchen  bestreute  Dorsalstrieme, 
deren  gerader,  schwarzer  Innenrand  bei  Vg  durch  ein  tiefschwarzes,  in  sie  eckig 
hineinragendes  Fleckchen  und  auf  der  Mitte  durch  einen  gleichfalls  etwas  hinein- 
ragenden, tiefschwarzen  Faltenstrich  unterbrochen  wird;  über  ihrem  Ende  liegt 
vor  dem  Innenwinkel  auf  gelichtetem ,  schwärzlichem  Grunde  ein  tiefschwarzes 
Querfleckchen.  Der  schwarze  Grund  ist  hier  und  da  schwarzfleckig  und  auf  der 
Vorderrandhälfte  mit  einem  Fleck  und  dann  mit  einer  noch  grösseren  solchen 
Stelle  vor  dem  weisslichen  Costaldreieck  bezeichnet,  welches  nebst  einem  weiss- 
lichen  dreieckigen  Fleck  im  Innenwinkel  den  Anfang  und  das  Ende  der  (nicht 
vorhandenen)  hinteren  Querlinie  andeutet;  zwischen  beiden   zeigt  sich  ein  tief- 

9* 


68  P-  C.  Zeller. 

schwarzes  Längsstrichelchen.  Am  Hinterrand  liegen  auf  hellem  Grunde  drei 
schwarze,  längliche  Punkte.  Franzen  gelblichweiss,  nur  ganz  an  der  Plügelspitze 
dunkelgrau. 

Hinterflügel  viel  schmäler  als  die  Vorderflügel,  mit  stark  verlängerter 
Spitze,  auf  beiden  Seiten  seidenglänzend  grauweisslich  mit  helleren,  etwas  gelb- 
lich schimmernden  Franzen;  dicht  neben  der  Flügelwurzel  kommt  ein  bleich 
ochergelber  Haarbusch  wie  bei  Gilviscopella. 

■  Unterseite  der  Vorderflügel  grau,  vor  der  Spitze  mit  einem  weisslichen 
Costalwisch  und  ein  paar  weisslichen  verloschenen  Punkten  in  den  Costalfranzen. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  cf  (ohne  Taster  und  Hinterleib)  im  Cam- 
bridger Museum. 

Gelechia  (Teleia?)  leuconota  n.  sp.  Taf.  III.  Fig.  21. 

Capite  et  thorace  albis,  scapulis  nigris,  palpis  albis,  apice  nigro;  alis 
mit.  nigricantibus ,  vitta  dorsali  alba,  interius  ter  emargina.ta;  post.  dilute 
einer  eis.  (f. 

Bei  flüchtiger  Betrachtung  so  ähnlich  der  vorigen,  dass  ich  sie  anfangs 
für  dieselbe  Art  hielt.  Ausserdem,  dass  ihr  der  gelbliche  Haarbusch  fehlt,  sind 
ihre  Schulterdecken  schwarz;  die  weisse  Dorsalstrieme  der  Vorderflügel  ist  länger 
und  gegen  die  Spitze  nicht  verengt,  und  ihr  Innenrand  anders  ausgeschnitten; 
auch  ist  das  Schwarze  heller,  ohne  dunkle  Costalflecke,  und  die  Franzen  sind 
um  die  ganze  Spitze  herum  dunkelgrau. 

Etwas  kleiner  als  Dorsivittella.  Eückenschild  und  Kopf  reinweiss,  die 
Schulterdecken  tiefschwarz.  Fühler  (unvollständig)  fadenförmig,  schwarz,  un- 
deutlich geringelt.  Taster  wenig  gebogen,  kürzer  als  das  Eückenschild,  weiss; 
das  zweite  Glied  glattschuppig,  am  Basal  drittel  verdünnt,  an  der  Wurzelhälfte 
unterwärts  schwarz;  das  Endglied  mehr  als  halb  so  lang. wie  das  zweite  Glied, 
nur  an  der  Spitze  schwarz.  —  Beine  weiss.  Die  vier  vorderen  auswärts  schwarz, 
an  den  Enden  der  Glieder  weiss;  die  Hinterschienen  auswärts  dunkelbraungrau, 
an  Anfang,  Mitte  und  Ende  weiss,  die  Dornen  und  die  langen,  spärlichen  Eücken- 
haare  weisslich;  die  Fussglieder  schwarz,  an  den  Enden  weiss.  —  Hinterleib 
dunkelgrau;  Bauch  schwärzlich,  an  den  Seiten' weisslich  und  in  der  Mitte  mit 
einer  Eeihe  verloschener,  weisslicher  Flecke. 

Vorderflügel  2V4'"  lang,  schmal,  nicht  erweitert,  schwärzlich,  etwas 
schiefergrau  schimmernd,  nach  hinten  weisslich  bestäubt,  von  der  Wurzel  aus 
bis  zur  Hälfte  der  weissen  Dorsalstrieme  in  einem  dicken  Striche  schwarz.  Die 
Dorsalstrieme  fängt  an  der  Flügelbasis  sehr  schmal  an,  erweitert  sich  dann  bis 
zur  Falte,  verengert  sich  alsdann  wieder  etwas,  worauf  sie  mit  einem  abge- 
stumpften Zahn  über  die  Palte  hinwegreicht  und  zuletzt  an  der  Hälfte  des 
Hinterrandes  aufhört.  Am  Vorderrand  ist  kein  dunklerer  Fleck  in  der  Grund- 
farbe; aber  gegen  die  Flügelspitze  zeigen  sich  ein  paar  solche  Stellen.  Die 
Costalfranzen,  so  wie  die  kleinere  obere  Hälfte  der  Hinterrandfranzen ,  sind 
schwärzlich  bestäubt;  der  Eest  der  letzteren,  so  weit  er  die  Dorsalstrieme  be- 
gleitet, ist  weisslich  und  unbestäubt. 


Beiträge  zur  Kenutniss  der  nordainericanischen  Nachtfalter.  69 

Hinterflügel  viel  schmäler  als  die  Vorderflügel,  mit  vortretender  Spitze, 
etwas  dunkler  grau  als  bei  Dorsivittella.  An  ihrer  Wurzel  ist  keine  Spur  des 
gelblichen  Haarbusches. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau  mit  sehr  verloschener  heller  Stelle  am 
Vorderrand  vor  der  Spitze.    Franzen  wie  oben. 

Vaterland:  Texas  (Boll).    Ein  cf  im  Cambridger  Museum. 

Gelechia  (Poecilia?)  hnsifasciella  n.  sp.  Taf.  HI.  Fig.  22. 

Capite  albo,  palpis  alhis,  articulo  terminali  nigro-hifasciato ;  alis  ant. 
albis,  fascia  obliqua,  atra,  superius  in  costa  in  basim  piroducta,  iiiferius 
nbrupta,  viaculis  deinde  duabuft  costae  atris,  macula  micjidi  dorsalis  niyyicatite.  cf . 

Anscheinend  verwandt  mit  Gel.  nigrinotella,  doch  in  Farbe  und  Zeichnung 
noch  ähnlicher  der  Gel.  scalella.  Das  auffallendste  Merkmal  giebt  ihr  auf  den 
weisslichen  Vorderflügeln  die  tiefschwarze,  sehr  schräge  Binde,  welche  auf  dem 
Vorderrande  bis  zur  Flügelbasis  verlängert  ist  und  mit  ihrem  unteren  Ende  den 
Innenrand  nicht  erreicht.  Die  folgende  kleinere  Art  hat  auf  den  weissgrauen 
Vorderflügeln  eine  schmälere  Binde  oder  vielmehr  Querlinie,  welche  weniger 
schräg  liegt,  vollständig  ist  und  keine  costale  Portsetzung  hat. 

Rückenschild  weiss,  hinter  dem  Kragen  und  an  der  Wurzei  der  Schulter- 
decken geschwärzt.  Kopf  weiss.  Fühler  schwarz,  an  der  Spitze  des  Wurzel- 
gliedes mit  einem  hellen  Punkte.  Taster  weiss;  das  zweite  Glied  zusammenge- 
drückt cylindrisch,  gegen  die  Wurzel  verdünnt,  auswärts  schwarz  mit  weissem 
Bande  vor  und  an  dem  Ende,  innen  weiss  mit  zwei  schwarzen  Flecken;  das 
Endglied  mehr  als  halb  so  lang  wie  das  zweite  Glied,  schwach  gebogen  mit 
schmalem,  schwarzem  Ring  vor  der  Mitte  und  breitem  vor  der  Spitze.  —  Beine 
schwarz  und  weissbunt.     (Hinterleib  fehlt.) 

Vorderflügel  3'"  lang,  ziemlich  schmal,  weiss  mit  sehr  spärlicher,  feiner, 
schwärzlicher  Bestäubung.  Nahe  der  Basis  ist  ein  tiefschwarzes,  sehr  schräg 
nach  aussen  gelegtes  Band,  das  sich  auf  dem  Vorderrande  bis  dicht  an  die 
Basis  verlängert  und  unterhalb  der  Falte  wie  verwischt  aufhört,  ohne  den  Innen- 
rand zu  erreichen.  Vor  der  Mitte  liegt  ein  kleiner,  länglicher,  einwärts  abge- 
rundeter (also  halbeiförmiger)  Costalfleck,  und  über  dem  schwärzlichen  Quer- 
aderstrich ein  ebenso  grosser,  viereckiger,  von  welchem  in  einem  Bogen  hinter 
dem  Queraderstrich  ein  schwärzliches  Gewölk  bis  zu  dem  schwärzlichen,  nebel- 
haften Innenwinkelfleck  hinzieht.  Dahinter  sind  am  Vorderrand  bis  zur  Spitze 
drei  graue  Nebelfleckchen,  und  längs  des  Hinterrandes  ein  paar  undeutliche 
schwarze  Punkte.  Die  Franzen  sind  auf  der  Wurzelhälfte  schwärzlich  bestäubt, 
doch  nicht  die  des  Innenwinkels. 

Hinterflügel  fast  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  mit  stark  abgesetzter 
Spitze,  weisslichgrau,   an  den  Rändern  und  auf  den  Adern  dunkel  angelaufen. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau  mit  einem  weisslichen  Costalfleckchen 
nicht  weit  vor  der  Spitze.  Hinterflügel  längs  des  Vorderrandes  striemenartig 
dunkelgrau  beschuppt. 


70  P.  C.  Zeller. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  Ein  bis  auf  den  Mangel  des  Hinterleibes  und 
der  Hinterbeine  schön  erhaltenes  (J'  im  Cambridger  Museum. 

Anmerkung.  Ein  zerbrochenes  cT  habe  ich  zur  Abschuppung  benutzt. 
Ocellen  nach  Entfernung  der  Schuppen  deutlich.  Auf  den  Vorderflügeln  gehen 
von  der  Subcostalader  drei  einfache  Aeste  und  ein  Gabelast  in  den  Vorderrand 
und  ein  einfacher  in  den  Hiuterrand  unterhalb  der  Spitze.  Die  Medianader  hat 
vier  Aeste;  der  erste  ist  vom  zweiten  ziemlich  weit  abgerückt  und  gerade;  der 
zweite,  dritte  und  vierte  kommen  nicht  aus  demselben  Punkte.  Die  Mittelzelle 
ist  nicht  geschlossen.  Auf  den  Hinterflügeln  hat  die  Mittelzelle  eine,  wenn 
auch  feine,  doch  deutliche  Schlussader,  aus  welcher  die  etwas  gebogene  Ader 
fünf  zum  Hinterrande  geht.  Die  drei  Aeste  der  Medianader  sind  von  einander 
weit  getrennt  und  der  letzte  (4)  so  weit  von  drei  wie  von  fünf.  Die  Subcostal- 
ader umfasst  mit  zwei  langen  Aesten  die  Flügelspitze.  —  Das  Geschlossensein 
der  Hinterflügelzelle  stimmt  also  nicht  mit  Heinemann's  Angabe  über  Poecilia 
(Tin.  S.  281);  eben  so  wenig  passen  die  stark  vortretende  Hinterflügelspitze, 
die  weit  getrennten  Adern  drei  und  vier  und  die  Länge  der  Franzen  zu  seiner 
Gattung  Gelechia  S.  193. 

Gelechüi  (Poecilia?)  hasistrigella  n.  sp.  Taf.  IV.  Fig.  23. 

Capite  albido,  palpis  albis,  articulo  terminali  nigro-biannulato ;  alis  mit. 
einer eo-alhis,  striga  obliqua  subangulata  nigra,  maculis  duabus  costalibus  unaque 
dorsali  nigricantibus,  striola  disci  medii  obliq%ia  punctisqiie  duobus  venae  trans- 
versae  nigris.  cf. 

Ihr  Unterschied  von  Basifasciella  ist  bei  dieser  angegeben. 

Eückenschild  und  Kopf  weissgrau.  Fühler  schwärzlich  und  grau  ge- 
ringelt, an  der  Spitze  weissgrau;  Wurzelglied  schwärzlich,  an  der  Spitze  weiss- 
lich.  Taster  länger  als  das  Eückenschild,  gekrümmt;  das  zweite  Glied  zusammen- 
gedrückt, cylindrisch,  auswärts  schwärzlich  mit  zwei  bindenartigen  schwarzen 
Flecken ;  das  Endglied  mehr  als  halb  so  lang  wie  das  zweite  Glied,  mit  breitem 
schwarzem  Ringe  vor  der  Mitte  und  schmalem  vor  der  Spitze.  —  Beine  gelblich 
weiss;  die  vier  vorderen  auswärts  schwärzlich,  weisslich  gefleckt;  die  Hinter- 
schienen auf  dem  Eücken  mit  langen,  nicht  sehr  reichlichen  blonden  Haaren, 
auswärts  dunkelgrau,  an  Wurzel,  Mitte  und  Ende  mit  je  einem  weisslichen, 
bindenförmigen  Fleck;  die  Dornen  schwärzlich  mit  weisser  Spitze;  die  Fuss- 
glieder  auswärts  schwärzlich  mit  weisslichen  Enden.    (Hinterleib  fehlt.) 

Vorderflügel  272'"  lang,  massig  schmal,  nach  hinten  kaum  erweitert,  weiss, 
aber  durch  die  feine,  reichliche,  schwärzliche  Bestäubung  grauweiss  erscheinend 
und  nur  an  einzelnen  Stellen  reiner  weiss.  Die  Schulter  bat  ein  schwärzliches 
Fleckchen,  und  an  der  Wurzel  der  Falte  ist  ein  deutlicher,  schwarzer  Punkt. 
Nicht  weit  von  der  Basis  ist  eine  schräg  nach  aussen  gelegte,  ziemlich  starke, 
etwas  gezähnte,  über  der  Falte  verdickte,  vollständige  Querlinie,  die  gegen  den 
Vorderrand  auswärts  von  reiner  Grundfarbe  begrenzt  wird.  Vor  der  Mitte  ist 
ein  neblichter,  schwärzlicher  Costalfleck,  und  unter  ihm  ein  kurzer,  etwas  schräger, 
schwarzer  Strich.    Hinter  der  Mitte  liegt  ein  viereckiges,  nebeiförmiges,  schwärz- 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  uordamericanisclien  Nachtfalter.  71 

liches  Costalfleckchen,  welches  mit  dem  Nebelfleck  des  Innenwinkels  durch  den 
schwarzen  Doppelpunkt  der  Querader  in  Verbindung  steht.  Eine  helle  hintere 
Querlinie  ist  nicht  vorhanden;  doch  ist  nach  einer  Lichtung  der  Eaum  bis  zar 
Flügelspitze  schwarz  bestäubt.  Der  Hinterrand  zeigt  ein  paar  schwarze  Punkte. 
Die  Franzen  sind  auf  der  grösseren  Wurzelhälfte  sehr  fein  schwärzlich  bestäubt 
und  diese  Bestäubung  ist  durch  eine  ziemlich  deutliche  Linie  nach  aussen 
begrenzt. 

Hinterflügel-  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  mit  stark  verlängerter  Spitze, 
hellgrau;  die  hellen  Franzen  mit  feiner,  gelblicher  Basallinie. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau,  in  den  Costalfranzen  mit  verwischten 
gelblichen  Flecken  und  mit  gelblicher  Wurzel  der  Hinterrandfranzen,  Auf  den 
Hinterflügeln  scheint  die  Mittelzelle   durch   eine  Querader   geschlossen   zu  sein. 

Vaterland:  Texas  (Bell).    Ein  gut  erhaltenes  cT  im  Cambridger  Museum. 

GelecJiia  (Poecilia?)  fragmentella  n.  sp. 

Capite  dilute  cinereo,  palporum  articulo  terminali  albido,  bis  nigro- 
cincto;  alis  ant.  dilute  einer  eis,  fascia  suhinterrupta ,  obliqua,  dorsum  non 
attingente,  nigra,,  maeula  costae  ante  medium  nigricante ,  striola  obliqiia  disci 
medii  nigra,  maeula  costae  post  medium  cum  maciila  anguli  interni  per  stri- 
gulam  nigram  venae  transversae  conjuncta  nigricante.   Q. 

Viel  dunkler  als  Basistrigella,  von  ihr  verschieden  schon  durch  die  Binde, 
welche  nicht  fern  von  der  Basis  herabzieht,  und  welche,  oberwärts  fast  durch- 
brochen sich  in   der  Palte    stark   erweitert  und  den  Innenrand   nicht   erreicht. 

Rückenschild  grau,  Kopf  etwas  heller.  Fühler  braun,  verloschen  heller 
geringelt.  Taster  stark  gekrümmt;  das  zweite  Glied  zusammengedrückt  cylin- 
drisch,  hellgrau,  auswärts  an  der  Wurzel  mit  einem  grossen  und  vor  der  Spitze 
mit  einem  kleinen  schwarzen  Fleck,  innen  gegen  die  Wurzel  mit  einem  dunkel- 
grauen Fleck  gezeichnet;  das  Endglied  mehr  als  halb  so  lang  wie  das  zweite 
Glied,  dünn,  weisslich  mit  zwei  breiten  schwarzen  Eingen.  —  Die  vier  vorderen 
Beine  sind  auswärts  schwärzlich  mit  grauen  Enden  der  Glieder ;  die  Hinterbeine 
bleichgelblich;  die  Schenkel  auswärts  mit  grossem,  dunkelgrauem  Fleck;  die 
Schienen  mit  vier  dunkelgrauen  Staubflecken,  grauen,  hellspitzigeu  Dornen  und 
reichlichen  blonden  Haaren  auf  der  Rückenschneide;  die  Fussglieder  an  der 
Wurzel  graustaubig.  —  Hinterleib  bräunlichgrau  mit  bleichen  Schuppenbüschchen 
an  allen  Rändern;  Bauch  weisslich,  an  den  Seiten  graustaubig;  Legestachel 
hervorstehend. 

Vorderflügel  fast  3'"  lang,  massig  schmal,  hinten  kaum  erweitert,  hellgrau 
mit  dunkleren  Stellen.  Schulter  mit  schwärzlichem  Fleck;  an  der  Wurzel  der 
Falte  ein  deutlicher,  schwarzer  Punkt.  Nicht  weit  von  der  Wurzel  ist  eine 
schräge,  winklige,  schwarze  Binde;  sie  verengert  sich  unterhalb  des  Vorderrandes, 
worauf  sie  sich,  besonders  in  der  Falte,  erweitert  und  unterhalb  derselben  mit 
einer  Spitze  endigt.  Zwischen  ihr  und  dem  folgenden  Costalfleck  ist  die  Grund- 
farbe am  hellsten.  Der  Costalfleck  liegt  vor  der  Hälfte  und  ist  länglich  und 
schwärzlich;    unter  ihm  ist  ein   schräges,    schwarzes    Strichelchen,    und   unter 


72  P-  C.  Zeller. 

diesem  in  der  Falte  ein  schwarzes  Längsstrichelchen.  Hinter  der  Flügelmitte 
folgt  ein  zweiter  schwärzlicher  Costalfleck,  von  welchem  ein  schwarzer  Strich 
auf  der  Querader  bis  zu  dem  schwärzlichen  Schattenfleck  des  Innenwinkels  hin- 
reicht. Eine  helle  hintere  Querlinie,  in  der  Mitte  nach  aussen  gekrümmt,  ist 
angedeutet,  und  hinter  ihr  ist  der  Grund  bis  zur  Flügelspitze  schwärzlich.  Am 
hellen  Hinterrand  zieht  eine  Reihe  grober,  schwarzer  Schuppen,  und  eine  solche 
Schuppenreihe  zieht  auch  von  der  Flügelspitze  auf  der  Franzenhälfte  herab,  um 
bald  zu  verschwinden. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau  mit  wie  bei  Basistrigella  gezeichneten 
Franzen.  Ob  die  Mittelzelle  der  Hinterflügel  geschlossen  ist,  lässt  sich  ohne 
Abschuppen  nicht  erkennen. 

Vaterland:  Texas  (BoU).     Ein  gut  erhaltenes  9   im  Cambridger  Museum. 

Anmerkung.  Eine  kleinere  Art,  eben  daher,  ohne  Hinterleib,  mit  dicken, 
kerbig  gezähnten  Fühlern  (also  cT)  unterscheidet  sich  sogleich  von  Fragmentella 
dadurch,  dass  die  Binde  der  Vorderflügel  bis  zum  Innenrande  reicht,  dass  der 
schwarze  Längsstrich  in  der  Falte  fehlt,  und  dass  dafür  darunter  ein  starker, 
schwarzer  Punkt  liegt.  Sie  wird  am  besten  benannt  und  beschrieben ,  wenn 
mehr  Exemplare  gesammelt  sein  werden. 

Gelechia  (Ergatis)  roseosuffusella  Cl.  Taf.   IV.  Fig.  24. 

Palpis  alhis,  nigro-cingulatis ,  antennis  nigro  alhidoque  annulatis;  alis 
mit.  in  parte  dorsali  laete  ochraceis,  roseo-mixtis ,  in  parte  costali  fasciis  ab- 
breviatis;  maculisque  alhis  nigrisque  quatemis  alternatis,  macula  apicali 
alba,  cf   9. 

Gelechia  roseosuffusella  Clemens  ed.  Stainton  113.  225. 

Diese  schöne  Art  kommt  in  der  Grösse  breitfiügligen  Exemplaren  der 
europäischen  Subericinella  gleich,  hat  aber  mehr  die  Farbe  der  viel  grösseren 
Decurtella,  unterscheidet  sich  jedoch  von  beiden  auf  den  ersten  Anblick  durch 
die  tiefer  schwarzen  und  breiter  reinweissen  Costalbinden  und  den  weissen  Apical- 
fleck  der  Vorderflügel,  sowie  durch  die  schwarz-  und  weissbunten  Beine.  Von 
der  folgenden,  schmalflügligeren  Art,  die  noch  mehr  Rosenfarbe,  aber  weniger 
Ochergelb  in  die  Grundfarbe  eingemischt  hat,  wird  sie  am  leichtesten  durch 
die  weisse  Costalbinde  gegen  die  Wurzel  und  durch  die  zwei  weissen  Flecke  iu 
und  vor  der  Flügelspitze  getrennt,  statt  deren  bei  Pudihundella  die  Grundfarbe 
blass  gelichtet  ist. 

Clemens  beschreibt  die  Art  sehr  genau,  sieht  aber  das  Schwarz  als  die 
Grundfarbe  der  Vorderflügel  an,  während  als  solche  doch  wohl  nur  die  lebhafte 
Ocherfarbe,  und  das  Weiss  und  Schwarz  als  Zeichnung  anzusehen  ist.  Die 
Ocherfarbe  fängt  an  der  Basis  an,  nimmt  den  ganzen  Raum  zwischen  der  Falte 
und  dem  Innenrande  ein,  zieht  sich  dann  über  die  Querader  bis  gegen  den  schwarzen 
Vorderrandwisch  und  hinter  dem  rosenfarbenen  Fleck  des  Innenwinkels  mehr 
oder  weniger  verdunkelt  oder  auch  in  Schwarz  übergehend  bis  gegen  die  Flügel- 
spitze. Vom  Vorderrande  gehen  zwei  breite,  schwarze  Binden  schräg  bis  zur 
Falte  herab;    die  erste  spitzt  sich  zu  einem  länglichen  Dreieck  zu;  die  zweite 


Beiträge  7,nr  Kenntniss  der  nordamericanigchen  Nachtfalter.  73 

setzt  sich  an  ihrem  unteren  Ende  nach  hinten  in  eine  Spitze  fort.  Der  Raum 
zwischen  beiden  bildet  eine  breite,  weisse,  auch  bis  zur  Falte  reichende  Schräg- 
binde. Hinter  der  zweiten  schwarzen  Binde  ist  ein  weisser,  grösstentheils  grau 
bestäubter  Eaum  bis  zu  dem  schwarzen  Längswisch  oder  -strich  des  Vorder- 
randes, der  über  einen  schwarzen,  weiss  aufgeblickten  Punkt  der  Querader  liegt. 
Auf  ihn  folgt  ein  weisser,  mit  der  Spitze  einwärts  gerichteter  Costalfieck,  welchem 
das  rosige  Dreieck  des  Innenwinkels  gegenüber  liegt.  Die  Costalfranzen  sind 
bis  zum  weissen  Apicalfleck  schwarz,  und  da  auch  die  Franzen  hinter  ihm 
schwärzlich  sind,  so  wird  sein  Weiss  gewöhnlich  dadurch  sehr  gehoben.  Am 
unteren  Ende  des  graubestäubten  Costalraumes  zeigt  sich  am  Innenrand  noch 
eine  rosige  Stelle.  Die  Hinterrandfranzen  sind  am  rosigen  Innenwinkel  weisslicb. 
Diese  Art  ist  sehr  verbreitet.  Ich  habe  sie  aus  Ohio  durch  Schläger, 
aus  Massachusetts,  wo  Burgess  sie  bei  Beverly  den  ganzen  Juli  hindurch  fing, 
aus  Washington  durch  Low.     BoU  fing  sie  in  Texas. 

Gelechia  (Ergatis)  pudibiindella  n.  sp. 

Palpis  dlhis  nigro-cingulatis,  antennis  fiiscescentüma ;  alif^  ant.  angustis, 
obscure  cinereis,  lutescenti-mixtis,  circa  margines  roseo-maculati'i,  maculis  costae 
fusco-nigris  quatuor,  secunda  subfasciata.  rf   9- 

Von  derselben  Zeichnungsanlage  auf  den  schmäleren  Vorderflügeln  wie 
Roseostiffusella,  aber  mit  dunklerem  Grunde,  zahlreicheren  rosigen  Stellen  und 
ohne  die  drei  weissen  Costalflecke.  statt  deren  kleinere,  rosige  Fleckchen 
vorhanden  sind.  Von  der  in  der  Anmerkung  beschriebenen  Molefitella  unter- 
scheidet sie  sich  sogleich  durch  den  dieser  ganz  fehlenden  röth liehen  oder  röth- 
lichgefleckten  Innenrand. 

In  der  Grösse  über  oder  auch,  besonders  im  weiblichen  Geschlecht,  unter 
Eoi^eosnffusella.  Rückenschild  und  Kopf  grau,  bisweilen  recht  hell  und  gelblich 
gemischt:  die  Stirn  in  der  Mitte  dunkler  als  an  den  Rändern,  und  das  Gesicht 
am  hellsten.  Fühler  bräunlich,  kaum  verloschen  geringelt.  Taster  stark  ge- 
bogen, röthlichweiss ;  zweites  Glied  cylindrisch,  zusammengedrückt,  an  der 
Wurzel  verdünnt,  mit  zwei  breiten,  schwarzen  Bändern:  Endglied  so  lang  wie 
das  zweite  Glied,  vor  der  Mitte  und  vor  der  Spitze  mit  breitem,  schwarzem 
Ringe.  —  Beine  auswärts  schwarz  mit  weisslichen  Bändern  und  Spitzen  der 
Glieder;  an  den  Hinterbeinen  die  Schienen  wenig-  behaart,  die  Fussglieder  auf 
der  Innenseite  sehr  dunkel  grau  mit  bleichgelben  Enden.  —  Hinterleib  braun- 
grau mit  weisslichem  Bauch:  das  kegelförmige  Analsegment  des  9  mit  bleich- 
gelbem Enddrittel  und  hervorstehendem  Legestachel. 

Vorderfiügel  des  cT  2—272,  des  9  2'"  lang,  schmal,  beim  9  etwas 
weniger;  die  Grundfarbe  sehr  feinstaubig  braungrau,  am  Innenrand  mehr  oder 
weniger  mit  Ocherfarbe  gemischt  und  an  allen  Rändern  mit  rosenfarbigen, 
nicht  dunkelstaubigen  Fleckchen  von  ungleicher  Grösse.  Die  dunkle  Zeichnung 
des  Vorderrandes  ist  fast  wie  bei  Roseosuffusella,  nämlich  nahe  der  Wurzel  ein 
schiefgelegter,    bindenförmiger  Querstrich:    dann   eine    schräge,    bis   zur  Falte 

10 


74  P-  C.  Zellei. 

reichende  und  hier  nach  hinten  gebogene  und  stark  verdunkelte  Binde,  welche 
auf  beiden  Seiten  rosig  gesäumt  ist;  hinter  der  Mitte  ein  länglicher,  gegen  die 
Wurzel  rosig  gesäumter  Fleck,  aufweichen  nach  einem  breiten  rosigen  Zwischen- 
raum ein  eben  solcher  Fleck  vor  der  Flügelspitze  folgt.  Die  Zwischenräume 
der  drei  ersten  Flecke  sind  fein  punktirt  grau,  nur  an  den  Rändern  hell  und 
rosig.  Dem  rosenfarbenen  Räume  zwischen  dem  dritten  und  vierten  Fleck 
gegenüber  liegt  im  Innenwinkel  ein  grösserer,  rosenfarbener  Fleck,  und  zwischen 
beiden  zeigt  sich  ein  schwarzes  Längsstrichelchen.  Der  Hinterrand  ist  rosen- 
farbig mit  schwärzlichen  Flecken  wechselnd.  Auf  den  hellgrauen  Franzen  zieht 
eine  dunkelgraue  Linie  durch  die  Mitte  und  eine  am  Ende,  beide  vor  dem  Innen- 
winkel verschwindend. 

Hinterflügel  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  mit  verlängerter  Spitze,  ein- 
farbig grau. 

Unterseite  der  Vorderflügel  dunkelgrau,  auf  dem  Vorderrande  in  der  Mitte 
mit  weisslicher  Längslinie  und  weiter  nach  hinten  mit  einem  solchen  Fleckchen, 
hinter  welchem  die  Vorderrandfranzen  fleckartig  schwarz  sind.  Hinterflügel  längs 
des  Vorderrandes  striemenartig  braungrau  mit  groben  Schuppen. 

Vaterland:  Texas  (Boll,  Beifrage).  Zwei  c?  wurden  am  29.  Juli  gefangen. 
Massachusetts,  wo  Burgess  mehrere  Exemplare  im  Laufe  des  Juli  bei  Beverly 
sammelte. 

Anmerkung.  Ein  ausnahmsweise  gut  erhaltenes  Belfrage'sches  Exemplar 
weiblichen  Geschlechts  nenne  ich  als  verschiedene  Art  Molestella.  Es  ist 
etwas  grösser  und  breitflügliger  mit  dunkler  braunen  Fühlern  und  sehr  merklich 
längerem  Endglied  der  Taster.  Die  Grundfarbe  der  Vorderflügel  ist  überall, 
also  auch  längs  des  Innenrandes,  ein  violettliches  Grau,  durch  viele  schwarze, 
sehr  feine  Stäubchen  verdunkelt.  Die  Costalflecke  liegen  wie  bei  den  zwei 
anderen  Arten;  der  vierte  ist  aber  so  verloschen,  dass  er  kaum  dunkler  ist  als 
die  Grundfarbe.  Der  zweite,  stärkste,  gleichfalls  nach  unten  tiefer  schwarz,  hat 
nach  hinten  keine  Verlängerung,  sondern  statt  dieser  zeigt  sich  hinter  ihm  im 
Mittelfelde  ein  frei  schwebendes,  schwarzes  Pünktchen,  während  unter  dem  ab- 
geschnittenen Ende  des  bindenförmigen  Flecken  auf  der  entgegengesetzten  Seite 
der  Falte  ein  röthlich  ochergelbes  Fleckchen  liegt.  Ein  helleres,  doch  kleineres, 
rundes  Fleckchen  befindet  sich  am  unteren  Ende  des  dritten  Costalflecks  und 
trennt  diesen  von  einem  schwärzlichen,  verwischten  Fleck  des  Innenwinkels: 
man  könnte  sagen,  eine  schwärzliche  Binde  reiche  verengert  vom  Vorderrande 
bis  zum  Innenwinkel  und  trage  in  der  Hälfte  einen  grossen,  hell  röthlichocher- 
gelben  Punkt,  hinter  welchem  ein  kurzes,  tiefschwarzes  Längsstrichelchen  liegt. 
Der  zweite  und  der  dritte  Costalfleck  werden  am  Vorderrande  durch  einen  ganz 
verloschenen,  röthlichochergelben  Punkt  auf  jeder  Seite  begrenzt,  von  welchen 
Punkten  der  hinter  dem  dritten  Fleck  der  grösste  ist.  Die  grauen  Franzen  sind 
vom  Hinterrand  durch  einen  auswärts  undeutlich  begrenzten  röthlichgelben  Raum 
getrennt,  welcher  am  Hinterrand  mit  einzelnen  schwarzen  Schuppen  bestreut 
ist;  am  Innenwinkel  ist  dieser  Raum  am  ausgedehntesten;  etwas  Geschecktes 
haben  sie  gar  nicht. 


Beiträge  zur  Keuntniss  der  iiordamoricanischen  Nachtfalter.  75 

Da  der  Zettel  mit  dem  Patuiii  beim  Spannen  verloren  gegangen  ist,  so 
ist  mir  die  Flugzeit  dieser  Art  unbekannt. 

Gelechia  (Anacampsis)  agrinioniefla  Cl. 

Pal])is  palliäe  ochraceis;  alarum  mit.  dimidio  hasali  obsctire  cinereo, 
apicali  nigro,  striga  flavida  postica,  in  costa  postice  producta;  subtus  costa  in 
strigae  loco  macula  ptarva  flavida  notatu.  (j'^   Q . 

Gelechia  agrimoniella  Clemens  ed.  Stainton  p.  112. 

Gelechia  aduncella  Z.  Verh.  Zool.  bot.  Gesellsch.  1868  S.  614.*) 

Clemens  entdeckte  die  ßaupe  in  der  Agrimonia  eupatoria,  deren  Blätter 
sie,  wie  ihre  europäischen  Verwandten  bei  den  Papilionaceen ,  zu  Knäueln  zu- 
sammenspinnt.    Die  Schmetterlinge  erscheinen   zu  Ende  Juni  und  Anfang  Juli. 

Clemens  sieht  an  der  Basalhälfte  der  Vorderflügel  des  Schmetterlings 
etwas  Grünliches  (suffused  with  a  greenish  hue);  dies  mag  für  das  lebende  oder 
eben  getödtete  Thier,  das  dann  auch  wirklich  crimson  eyes  haben  wird,  richtig 
sein ;  an  den  getrockneten  Thieren  sieht  man  auf  den  Flügeln  kein  Grün  und 
an  den  Augen  ebenso  wenig  Eothes. 

Ein  (^  habe  ich  aus  Greorgien.  Da  Baron  Osten  -  Sacken  die  Art  bei 
Washingthon,  Clemens  in  Pennsylvanien  fing,  so  hat  sie  offenbar  in  den  öst- 
lichen Staaten  eine  beträchtliche  Verbreitung. 

Gelechia  (Anacampsis)  glandiferella  n.  sp.  Taf.  IV.  Fig.  25. 

Capite  cinereo,  palporum  articulo  terminali  nigro-biannulato ;  alis  ant. 
suhelongatis,  einer  ein,  strigula  dorsali  prope  basim  angulata,  macula  transverse 
ovata  dorsi  ante  medium  pimctoque  venae  transversae  nigris,  dilute  cinetis.  (f  9  ■ 

Sie  ist  besonders  durch  den  einförmigen,  schwarzen,  hell  umzogenen 
Dorsalfleck  von  der  Mitte  der  grauen  Vorderflügel  .sehr  ausgezeichnet. 

Eückenschild  und  Kopf  grau  mit  sehr  schwacher,  röthlicher  Beimischung. 
Fühler  grau,  beim  (j^  verloschener  als  beim  9  dunkler  geringelt.  Taster  lang, 
aufwärts  gekrümmt,  hellgrau;  das  zweite  Glied  cylindrisch,  zusammengedrückt, 
auf  der  Schneide  etwas  locker  beschuppt,  auswärts  braun,  am  Ende  grau;  das 
Endglied  fast  so  lang  wie  das  zweite  Glied ,  mit  einem  breiten  Ring  an  der 
Mitte  und  einem  schmälern  vor  der  Spitze.  Saugrüssel  lang,  an  der  Wurzel 
wie  die  aufliegenden  Maxillartaster  hellgrauschuppig.  —  Vorderbeine  auswärts 
schwarzbraun,  an  den  Enden  der  Fussglieder  hellgrau;  Mittelbeine  heller  und 
an  den  Fussgliedern  mit  breiten  hellen  Enden;  Hinterbeine  hellgrau;  die  Schienen 
auswärts  grau  bestäubt,  die  Dornen  und  die  langen  Haare  der  Eückenschneide 
hellgrau;  die  Füsse  dunkelgrau,  an  den  Enden  der  Glieder  hell.  —  Hinterleib 
bräunlichgrau,  an  den  Seiten  mit  Schuppenbüscheln,  am  Bauch  heller  mit  dunkel- 
grauen Seiten ;  der  weibliche  Analkegel  an  der  Spitze  mehr  oder  weniger  breit 
hellochergelb  mit  etwas  hervorstehendem  Legestachel. 


*)  In  der  Beschreibung  lese  man  statt  Vorraiide :  Vorderrande  und  statt  fernen  Unterschied  : 
ferneren  Unterschied. 

10* 


76  P.  C.  Zeller. 

Vordeiüügel  cT  2V2»  9  2'"  lang,  ziemlich  schmal,  von  der  Farbe  des 
Rückenschildes,  dunkelbraun  bestäubt,  wodurch  aber  die  Grundfarbe  nur  in  der 
Spitze  verdunkelt  wird.  Die  Schulter  ist  geschwärzt,  der  Vorderrand  bis  zu 
einem  über  der  Querader  liegenden  Querwisch  mit  einer  grössern  oder  geringern 
Zahl  schwacher,  punktförmiger  Striche,  zwischen  denen  der  Grund  weisslich  ist, 
bestreut.  Am  Innenraud  ist  nicht  weit  von  der  Wurzel  ein  schräg  nach  aussen 
aufsteigender  und  bis  über  die  Falte  reichender,  unregelmässiger,  schwarzer 
Strich,  dessen  Anfang  auf  dem  Innenrande  sich  leicht  zu  verwischen  scheint. 
In  gleicher  Entfernung  von  ihm,  wie  er  von  der  Flügelwurzel,  ist  ein  grosser, 
sehr  weuig  nach  hinten  übergeneigter,  nach  innen  zugespitzter  und  über  2/3  der 
Flügelbreite  hinwegreichender,  schwarzer  Dorsalfleck.  Auf  der  Querader  liegt  ein 
kleines,  schwarzes,  strichförmiges  Fleckchen,  dessen  Spitze  der  Basis  zugewendet 
ist.  Alle  drei  schwarze  Zeichnungen  sind  manchmal  sehr  deutlich  gelblich  oder 
doch  heller  als  die  Grundfarbe  ringförmig  eingefasst.  Hinter  dem  schwärzlichen 
Costalwisch,  dem  ein  noch  weniger  scharf  ausgedrückter  im  Innenwinkel  gegen- 
über liegt,  folgt  eine  weissliche  Stelle  am  Vorderrande.  Die  grauen  Franzen 
sind  an  der  Flügelspitze  am  dichtesten  schwärzlich  bestäubt;  bei  einem  cf  geht 
von  der  Spitze  eine  aus  schwarzen  Schuppen  gebildete  Linie  in  der  Hälfte  der 
Franzen  weit  herunter. 

Hinterflügel  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  mit  stark  verlängerter  Spitze, 
hellgrau.  Franzen  heller,  gegen  die  Wurzel  gelblich  schimmernd.  Unterseite  der 
Vorderflügel  mit  hellem  Fleckchen  am  Anfang  der  Costalfranzen,  und  blassgelb- 
licher Basallinie  aller  Franzen. 

Vaterland:  Texas  (BoU,  Beifrage).  Vier  Weibchen,  welche,  als  sie  gefangen 
wurden,  ganz  unvei flogen  waren,  tragen  die  Data:  27.  Juli,  7.  und  27.  August. 
Diese  Art  hat  also  eine  lange  Flugzeit. 

Anmerkung.  Ocellen  entdecke  ich  durch  Abschuppung  des  Augenrandes. 
Auf  den  Vorderflügeln  geht  von  der  Subcostalader  eine  Gabelader  in  den  Vorder- 
rand vor  der  Spitze.  Die  Medianader  hat  vier  getrennte  Aeste,  deren  längster, 
der  zweite,  von  dem  folgenden  weit  entfernt  und  fast  gerade  ist.  Die  Mittelzelle 
ist  nicht  oder  doch  nur  äusserst  fein  geschlossen;  aber  Ader  sechs  kommt  aus 
einer  deutlichen  Verlängerung  der  Subcostalader  hervor,  welche  fast  die  Hälfte 
der  Zelle  begrenzt.  Auf  den  Hinterflügeln  scheint  die  Mittelzelle .  offen  zu  sein. 
—  Welcher  Heinemannschen  Gattung  ich  diese  Art  zuweisen  soll,  ist  mir  ein 
Räthsel. 

GelecMa  (Ceratophora?)  fullonella  n.  sp. 

Thorace  et  cajnte  osseis,  antennis  albido  nigroque  annulatis,  palxm  alhidis; 
alis  ant.  pallide  rufescenti-ochraceis,  postice  einer ascentibus,  punctis  tribus  fuscis 
(priiiLO  elouguto  in  plica  media,  secuitdo  in  disco  media,  terlio  venue  trans- 
versae),  striga  pjostica  fracta,  pallida.   9 . 

Obgleich  die  Vorderflügel  sich  nach  hinten  nicht  erweitern  und  die  Adern 
zWei  und  drei  nicht  aus  einem  Punkt  kommen  (wenigstens  scheinen  sie  mir 
es  nicht),  so  stimmt  sie  doch  nach  der  Flügelgestait,  der  Kürze  der  Hinterflügel- 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachfaltor.  77 

franzen  und  den  Palpen  mit  den  von  Heinemann  zu  seiner  Gattung  Ceratophora 
gereclineten  Arten,  und  die  Zeiclmung  der  Vorderflügel  ist  die  der  Liornatella. 

Grösse  der  Gerronella.  Rückeuschild  und  Kopf  beinfarbig  gelblich,  im 
Gesicht  am  weissesten.  Fühler  dünn,  schwarz  und  weisslich  geringelt.  Taster 
stark  aufwärts  gebogen;  das  zweite  Glied  cylindrisch,  zusammengedrückt,  weiss- 
lich, auswärts  an  der  Wurzelhälfte  braun;  das  Endglied  länger  als  das  zweite 
Glied,  pfriemenförmig,  feingespitzt,  am  Ende  etwas  verdunkelt.  Maxillartaster 
kaum  vorhanden.  Saugrüssel  bräunlich,  von  Rückenschildslänge.  —  Die  vier 
vordem  Beine  graubraun  mit  hellen  Enden  der  Fussglieder;  die  Hinterbeine  auf 
der  Innenseite  weisslichgrau,  auswärts  dunkel;  die  Schienen  mit  blonden  Haaren 
ziemlich  spärlich  bekleidet.  —  Hinterleib  braungrau  mit  hellgelblichgrauem 
Bauch;  das  Analglied  abgestutzt  kegelförmig  mit  hervorstehendem  Legestachel. 

Vorderflügel  2'/2"'  lang,  ziemlich  schmal,  nach  hinten  nicht  erweitert, 
zugespitzt  mit  sehr  schrägem,  schwach  convexem  Hinterrand,  hell  röthlich 
ochergelb,  am  hellsten  an  der  Wurzel,  vor  dem  Hinterrand  grau.  Der  Vorder- 
rand ist  von  der  Wurzel  aus  in  einer  feinen,  kaum  merklichen,  an  der  Wurzel 
punktförmig  verstärkten  Linie  schwarz.  In  der  Mitte  der  Falte  ist  ein  länglicher, 
brauner  Punkt;  hinter  und  über  ihm  im  Mittelraum  ein  kleiner,  brauner  Punkt 
(bei  dem  einen  Exemplar  verloschen)  und  auf  der  Querader  ein  wenig  grösserer. 
Hinter  diesem  verdunkelt  sich  die  Grundfarbe  zu  einer  grau  und  roströthlich 
gemischten  bindenförmigen  Wolke,  welche  nach  aussen  durch  eine  verloschene, 
gebrochene,  oben  erweiterte  Querlinie  der  Grundfarbe  begrenzt  Avird,  hinter 
welcher  die  Grundfarbe  bis  zum  Hiuterrand  dunkler  grau  ist.  Die  gelblichgrauen, 
um  die  Flügelspitze  und  am  Innenwinkel  duokler  grauen  Franzen  sind  durch 
eine  feine,  gelbliche  Wurzellinie  vom  Hiuterrand  getrennt. 

Hinterflügel  IV2  rual  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  am  Hinterand  unter- 
halb der  kurzen,  abgerundeten  Spitze  schwach  eingedrückt,  einfarbig  dunkelgrau; 
die  Franzen  der  Apicalhälfte  kürztr  als  die  halbe  Breite  der  Flügelfläche. 

Unterseite  einfarbig  braungrau. 

Vaterland:  Texas  (Beifrage).  Zwei  9»  am  20.  und  2L  August  gefangen, 
in  meiner  Sammlung. 

Gelechia  (Doryiihora)  piscijiellis  n.  sp. 

Capillis  i^alpisqae  albidis ,  aydennis  alba  nigroque  anniilatis;  alis  unt. 
angustis,  dilute  griseis,  squamis  nigriecmti-alhidis  creberrime  adspersis ,  plica 
partim  pi^Mide  ochracea  macidam  obsoletam  fuscescentem  vel  striolam  nigravi 
eontinente.  cf    9- 

Sehr  ähnlich  der  GelecU.  tenuiellu  Blann,  wesshalb  ich  sie  in  das  dieser 
(Tin.  S.  191)  durch  Htinemann  angewiesene  neue*)  Genus  stelle;  sie  ist  etwas 
kleiner,  mit  dickerem  zweiten  Tasterglied,  auf  den  Vorderflügelu  mit  grobem 
Schuppen  bestreut,  welche  schwärzlich  bind,  mit  hellgrauen  Enden. 

Rückenschild  und  Oberkopf  heller  staubgelb  als  die  Vorderflügel;  die  Schulter- 
decken beim   9   öiit  solchen  Schuppen  wie  diese  bestreut;  Stirn  weisslich.  Taster 

*)  schoQ  zweimal  vergebeue.  Kedact. 


78  ^-  C-  Zeller. 

SO  lang  wie  das  Eückenschild,  innen  weisslich,  aussen  am  locker  beschuppten 
und  dadurch  verdickten  zweiten  Glied  ein  wenig  dunkler;  das  Endglied  fein, 
spitz,  kaum  2/3  so  lang  wie  das  zweite  Glied,  wenig  gebogen;  vorgestreckt. 
Saugrüssel  ziemlich  lang,  an  der  Wurzel  obenauf  weiss.  Fühler  weisslich  und 
schwärzlich  vollständig  geringelt.  Beine  schlank,  weissgrau,  auswärts  bräunlich 
angeflogen;  die  Hinterschienen  dünn,  auf  dem  Rücken  mit  dünner,  weisslicher 
Behaarung;  die  Hinterfüsse  auswärts  am  dunkelsten  bräunlichgrau  mit  weisslichen 
Enden  der  Glieder,  —  Hinterleib  veihältnissmässig  lang,  hell  gelblichstaubgrau, 
am  Bauch  heller,  beim  q  stark  gerandet,  mit  bleichgelblichem,  kurzkegelför- 
migem, sehr  dichtem  Analbusch;  beim  Q  ist  der  Hinterleib  lang  kegelförmig 
zugespitzt  mit  etwas  hervorstehendem  Legestachel. 

Vorderflügel  3'"  lang,  schmal,  nach  hinten  wenig  erweitert,  dann  länglich 
zugespitzt,  mit  schwach  convexem  Hinterrand  und  ganz  stumpfem  Innenwinkel. 
Grundfarbe  sehr  bleich  ochergelb,  aber  sehr  reichlich  mit  schwarzen,  an  ihren 
Enden  weisslichen  Schuppen  bestreut,  so  dass  die  Grundfarbe  nur  hier  und 
da,  am  meisten  beim  $,  zum  Vorschein  kommt.  Als  ein  solcher,  doch  ziemlich 
undeutlicher,  bleichgelblicher  Längsstreif  tritt  beim  9  ^^^  Falte  hervor;  sie 
wird  auf  ihrer  Mitte  durch  einen  schwärzlichen,  wenig  scharfen  Fleck  unter- 
brochen, während  das  ^f  an  derselben  Stelle  durch  einen  schärfern,  länglichen 
Längsstrich  bezeichnet  ist.  Bei  dem  cT  zeigt  sich  auch  im  Mittelfelde  schräg 
hinter  diesem  Strich  eine  feine,  ganz  kurze,  schwärzliche  Längslinie,  von  der 
beim  9  keine  Spur  sichtbar  ist.  Den  Hiuterrand  sondert  eine  ziemlich  deut- 
liche, aus  den  angegebenen  Schuppen  gebildete  Linie  von  den  grauen  Frauzen 
ab,  welche  am  meisten  um  die  Flügelspitze  mit  schwärzlichen  Schuppen  be- 
streut sind. 

Hinterflügel  schmäler  als  die  Vorderflügel,  mit  fast  parallelen  Gegen- 
rändern und  stark  verlängerter,  feiner  Spitze,  unter  welcher  der  Hinterrand  einen 
tiefen  Ausschnitt  hat.  Ihre  bleigraue  Farbe  sticht  von  den  heller  grauen,  gegen 
den  Analwinkel  gelblicheren  Franzen  dadurch  besonders  ab ,  dass  diese  eine 
ziemlich  scharfe,  blass  ochergelbliche  Wurzellinie  haben;  sie  sind,  so  weit  sie  die 
Innenhälfte  des  Flügels  einfassen,  doppelt  so  lang  wie  dieser  breit  ist. 

Unterseite  der  Vorderflügel  einfarbig,  hell  bräunlichgrau;  die  Hinterflügel 
bleigrau  mit  einem  gröber  beschuppten  Streifen  von  der  Farbe  der  Vorderflügel 
längs  des  Vorderrandes. 

Vaterland:  Texas  (Beifrage).  Ein  ausnahmsweise  ziemlich  gut  erhaltenes 
Paar  (das  c?  am  7.  Juli,  das  9  am  6.  August  gefangen)  in  meiner  Sammlung. 

Anmerkung.  Gel.  temtiella  ist  in  der  Wiener  Monatsschrift  1864,  tab.  4, 
Fig.  16  wenig  kenntlich  abgebildet.  Die  Vorderflügel  sind  etwas  zu  kurz,  der  Aus- 
schnitt des  Hinterrandes  der  Hinterflügel  zu  seicht;  auf  dem  erstem  ist  vor  dem 
heilern  Hinterrand  ein  dunkler  Querstreif,  den  keines  meiner  beiden  von  Mann 
erhaltenen  Männchen  zeigt,  auf  den  Hinterflügeln  ist  die  Oberseite  viel  zu  dunkel. 
Man  muss  freilich  zugeben,  dass  sich  die  unscheinbare  Art  weder  in  der  Ab- 
bildung, noch  in  Worten  leicht  kenntlich  darstellen  lässt. 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  79 

Gelechia  (Trichotaphe)  fiavocostella  Clem.  Fig.  26.  . 

Palpis  paüide  ocliraceis,  antennis  fuscescentibiis;  alis  mit.  mgris,  vitta 
cosiali  pallide  flava,  ante  apicew,  coarctatum  detUem  longum  adversus  anrjuliim 
internum  exserente  cT   9- 

Gelechia  (?)  —  Clemens  ed.   Stt.    p.    11.3.    Trichotuphe   —    ib.  p.  180. 

Die  Taster,  welche  Clemens  nicht  beschreiben  konnte,  sind  so  lang  wie 
Kopf  und  Rückenschild  zusammengenommen,  sehr  schwach  gebogen,  einfarbig 
bleich  ochergelb;  das  zweite  Glied  stark  zusammengedrückt,  nach  beiden  Enden 
hin  verdünnt,  sowohl  auf  dem  Rücken  wie  an  der  convexen  Schneide  glatt- 
schuppig; das  Endglied  fast  so  lang  wie  das  zweite  Glied,  dünn  und  feingespitzt. 

Grösse  einer  kleinen  Gel.  (Brachycross.)  cinerella,  von  4'"  Vorderflügel- 
länge; das   9   etwas  grösser  als  das  cT. 

Vaterland  Maine  (nach  Clemens).  Meine  zwei  Exemplare  wurden  von  Bur- 
gess  in  Massachusetts  bei  Beverly,  und  zwar  das  bis  auf  die  abgebrochenen 
Taster  gut  erhaltene  q^'  am  20.  Juli,  gefangen. 

Anmerkung.  Die  Zeichnung  lässt  sich  auf  die  von  Gel.  bilobella  zu- 
rückführen; selbst  die  Franzen  sind  dicht  am  Hinterrand  ähnlich  mit  gelblichen 
Punkten  gezeichnet.  Wahrscheinlich  haben  die  Malacotriclien  gleichen  Aderver- 
lauf. Die  kleine  Verschiedenheit  in  der  Behaarung  der  Taster  zwischen  Malaco- 
tricha  und  Trichotapjhe  hat  Clemens  sicher  mit  Recht  nicht  als  Gattungsmerkmal 
betrachtet  (bei  seiner  Setosella  zeigt  er  sie  so  au,  wie  ich  sie  als  Merkmal 
meiner  Abtheilung  Malacotricha  ansehe).  Welche  Heinemann'sche  sogenannte 
Gattung  auf  Trichotaphe  (und  Malacotricha)  zurückzuführen  ist,  vermag  ich 
nicht  zu  sagen. 

Gelechia  (Trichotaphe)  ocJirijHilpella  Z. 

Epistomio  palpisque  ferrugineis  ochraceisve ,  a/utennis  fuscescentibiis; 
alis  ant.  nigris,  vitta  cosfae  metalUca  coerulescente ,  ante  medium  ompliata, 
postice  puncto  ferrugineo  costali  terminata  et  in  ajigulum  internimi  coarctata, 
striga  coerulescente  ante  marginem  posticum.  cT   9  • 

Trichotaphe  alacella  Clem.  (ed.  Stt.)  p.  180. 

Kleiner  als  die  vorige.  Vorderflügel  'P/i'"  lang.  Das  Schwarz  ist,  soweit 
es  die  hellbläulich  metallische  Partie  begrenzt,  in  ungleicher  Breite  sehr  ge- 
sättigt; am  Innenrand  geht  es  in  tiefes  Gelbbraun  über.  Der  Vorderrand  ist 
striemenartig  bis  zum  Anfang  der  Costalfranzeu  metallglänzend  hellbläulich;  sie 
erweitert  sich  vor  der  Mitte  zu  einem  sehr  breiten,  bis  zur  Falte  reichenden, 
dreieckigen  Zahn,  hinter  welchem  sie  ihre  geringste  Breite  hat;  dann  wird  sie 
wieder  sehr  breit  und  endigt  mit  einem  hellrostfarbigen  Punkt  auf  dem  Vorder- 
rand, während  sie  sich  einwärts  zu  einer  Linie  verengert,  welche  schräg  bis 
zum  Innenwinkel  hinzieht.  Vor  der  tiefschwarzen  Hinterrandlinie  ist  ein  breiter 
metallisch  hellblauer  Streif,  von  den  schwarzen  Adern  in  Fleckchen  (Clemens 
nennt  sie  blos  dots)  zerschnitten. 

Vaterland:  Die  Gegend  von  Washington,  wo  Baron  Osten-Sacken  meine 
drei  Exemplare  fing.  Clemens  fing  das  seinige  in  Pensjlvanien  am  17.  Juli. 


80  P.  C.  Zeller. 

Anmerkung.  Da  es  schon  eine  Gelechia  (AcantJiophüa  Heinemann) 
alacella  giebt,  so  rausste  der  Name  der  Clemens'sclien  Art  geändert  werden. 

Gelechia  (Trichotaphe?)  serrativittella  n.  sp.  Fig.  27. 

Capite  fuscescenti- einer eo ,  orhitis,  epistomio  pcdpisqiie  pallide  flavis; 
uUn  ant.  violaceo-nigris,  vitta  costali  latissima,  pallide  flava,  postice  acuminata, 
interius  dentata.  d^   9- 

Mit  auiFallend  gefärbten  und  gezeichneten  Vorderflügehi,  nach  denen  sie 
keiner  europäischen  Art  ähnlich  sieht.  Ihr  Plügelgeäder  kann  ich  ohne  Ab- 
schuppung nicht  genau  erkennen,  wesshalb  ich  unsicher  bin,  ob  sie  zu  Tricho- 
taphe gehört. 

Grösse  der  Gel.  Imulella.  Rückenschild  braungrau  mit  hellgelben  Schulter- 
decken ;  Kopf  heller  braungrau,  an  den  Augen  ins  Hellgelbe,  im  Gesicht  hellgelb. 
Fühler  bräunlich,  beim  cT  fei»  gezähnelt,  am  Wurzelglied  blassgelb.  Ocellen 
erkenne  ich  nicht.  Ma.xillartaster  blassgelb,  fadenförmig,  gegen  einander  gelegt. 
Lippentaster  so  lang  wie  Kopf  und  Rückenschild  zusammengenommen,  aufwärts 
gekrümmt,  hellgelb:  das  zweite  Glied  kräftig,  zusammengedrückt,  glatt,  am  Ende 
kaum  verdünnt;  das  Englied  ein  wenig  kürzer  als  das  zweite  Glied,  borsten- 
förmig,  spitz,  Saugrüssel  länger  als  das  Rückeuschild.  —  Die  vier  vordem  Beine 
graubraun ,  an  den  Enden  der  Glieder  verloschen  gelblich ;  die  Htnterschienen 
gelblichgrau,  auf  dem  Rücken  schwach  behaart;  die  Hinterfüsse  graugelblich, 
an  den  Wurzeln  der  Glieder  bräunlich.  —  Hinterleib  braungrau  mit  kaum  her- 
vorragendem Legestachel  des   9- 

Vorderflügel  3'"  lang,  länglich,  hinten  kaum  erweitert,  violettschwarz, 
an  der  Strieme  hin  tiefscbwarz  und  ebenso  in  der  Falte  und  in  der  Hinterrand- 
linie. Am  Vorderrand  zieht  eine  breite  nach  hinten  verschmälerte  und  zugespitzte, 
vor  der  Flflgelspitze  endigende ,  hellgelbe  Strieme ;  sie  verbreitet  sich  an  der 
Wurzel  bis  zur  Falte;  ihr  Innenrand  ist  bis  fast  zur  Hälfte  geradlinig ;  dann  hat 
er  einen  schrägen  Einschnitt  und  vor  der  Zuspitzung  einen  kleinern,  so  dass  er 
in  zwei  scharfen  und  einem  abgerundeten  Zahn  hervorsteht.  Franzen  etwas  heller 
als  die  Grundfarbe,  an  der  Wurzel  mit  gelblichen  Schuppen. 

Hinterflügel  ein  wenig  breiter  als  die  Vorderflügel,  am  Hinterraud  unter- 
halb der  Spitze  ein  wenig  eingezogen,  dunkelgrau. 

Unterseite  dunkelgrau.  Auf  den  Vorderflügeln  kommt  von  der  Medianader 
eine  langstielige  Gabel  (Ader  zwei  und  drei);  auf  den  Hinterflügeln  scheint  die 
Mittelzelle  off'en  zu  sein. 

Vaterland:  Texas.  Ein  9  "^^  Cambridger  Museum;  ein  Paar  in  meiner 
Sammlung,  wie  gewöhnlich,  mit  gänzlich  abgeschlissenen  Franzen,  durch  Bei- 
frage am  28.  Juli  und  15.  August  gefangen. 

Gelechia  (Malacotricha  Z.)  hilohella  n.  s.  Fig.  28. 
Palpis  j)allide  ochraceis,  autennis  fuscescentiliu.s;  alis  a,nt.  pallide  ochra- 
ceis,plaga  magna  biloba  nigra,  ad  dorsutn  schistacea,  ante  puncta  duo  venae 
transversae  nigra,  fascia  marginis  postici  schistacea,  nigro-marginata.  cT. 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  iiorclamericaiüechen  Nachtfalter.  3] 

Ausseiordentlich  ähnlich  der  Nothris  dolabella,  aber  sogleich  durch  die 
ganz  anders  beschaffenen  Taster  zu  unterscheiden;  auch  ist  der  zweilappige 
Fleck  anders  gestaltet;  die  Hinterrandbinde  ist  schmäler  mit  schwach  convexem 
Innenraude,  und  die  Querader  trägt  nicht  einen  Strich,  sondern  zwei  weit  ge- 
trennte Punkte. 

In  der  Grösse  etwas  über  der  vorigen.  —  Rückenschild  und  Kopf  gelb- 
lichgrau; Schulterdecken,  Seiten  der  Stirn  und  am  entschiedensten  das  Gesicht 
gelblich.  Fühler  bräunlich,  zahnartig  fein  gekerbt  und  dadurch  scheinbar  heller 
geringelt.  Taster  hell  ochergelb,  auf  der  Innenseite  am  hellsten,  am  zweiten 
Glied  auswärts  bis  ^/g  lehmgelb;  dieses  Glied  ist  gebogen,  stark  zusammenge- 
drückt, gegen  die  Wurzel  verdünnt,  mit  glatter  Schneide,  auf  der  Endhälfte  des 
Rückens  mit  lockeren,  aufsteigenden  Schuppenhaaren;  das  Endglied  nur  ^4  so 
lang  wie  das  zweite  Glied,  dünn,  gebogen,  einfarbig.  Maxillartaster  und  Kücken 
des  ziemlich  langen  Saugrüssels  bleichgelb  beschuppt.  —  Die  vier  vorderen 
Beine  gebräunt  mit  bleichgelben  Enden  der  Fussglieder;  die  Hinterschienen 
ziemlich  lang,  dünn,  auswärts  lehmfarbigbraun  wie  die  hellspitzigen  Dornen, 
auf  dem  fast  haarlosen  Rücken  und  der  Innenseite  bleichgelb;  die  Hinterfüsse 
aussen  blassbraun,  an  den  Enden  der  Glieder  hell.  —  Hinterleib  grau;  der  Bauch 
blassgelb,  an  den  Seiten  bräunlich.  Analbusch  ziemlich  lang,  mit  langen,  fast 
anliegenden  Haarschuppen. 

Vorderflügel  Z^U'"  lang,  recht  merklich  gestreckt,  hinten  wenig  erweitert, 
mit  schwach  convexem  Hinterrand,  an  dei  Wurzelhälfte  hellgrau,  etwas  bestäubt, 
dann  dunkler,  und  zuletzt  von  der  Querader  an  bis  zur  Hinterrandbinde  ocher- 
gelblich.  In  der  Falte  liegt  nicht  weit  von  der  Basis  ein  tiefschwarzer,  sich 
verdünnt  hinziehender  Fleck,  der  sich  einem  viel  grösseren,  nach  vorn  zuge- 
rundeten anschliesst  und  mit  ihm  die  zweilappige,  schwarze  Zeichnung  bildet, 
von  welcher  aus  die  Farbe  bis  zum  Innenrand  dunkel  schiefergrau  ist.  Auf  der 
Querader  liegt  ein  schwarzer  Punkt,  und  ein  zweiter,  davon  getrennt,  von  Ocher- 
farbe  eingefasst,  darunter.  Den  Hinterrand  nimmt  ein  breiter,  ovaler,  binden- 
förmiger  Fleck  ein;  er  ist  dunkel  violettschwärzlich,  und  seinen  Innenrand  bildet 
eine  dicke,  schwarze  Linie,  durch  welche  er  um  so  mehr  von  dem  lebhaft  ocher- 
gelben  Grunde  absticht.  Von  den  dunkel  grauen ,  nur  am  Innenwinkel  ganz 
hellen  Franzen  ist  er  durch  sechs  in  gleichen  Abständen  aufgestellte,  hellgelbe, 
scharfe,  ziemlich  grosse  Punkte  getrennt. 

Hinterflügel  etwas  breiter  als  die  Vordeiflügel,  unterhalb  der  nicht  ver- 
längerten, aber  deutlichen  Spitze  mit  eingezogenem  Hinterrand,  grau;  die  grauen 
Franzen  mit  feiner,  gelblicher  Wurzellinie. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau,  mit  einem  kleinen,  gelblichen  Costal- 
wisch  dicht  vor  der  Spitze  und  mit  verloschenen,  gelblichen  Punkten  an  der 
Franzenwurzel. 

Vaterland:  die  Gegend  von  Washington,  wo  Baron  Osten-Sacken  mein 
schönes  cT  fing,  und  Ohio,  von  wo  ich  ein  sehr  verflogenes  cf  durch  Schläger 
erhielt. 

11 


82  P-  C.  Zeller. 

Anmerkung.  Diese  Art  gehört  nach  Flügel-  nnd  Tasterbau  mit  Gel. 
internella  Z.  (Lep.  CafFr.  p.  109)  zu  einerlei  Abtheilung,  welche  Malaco- 
tricha  heissen  kann.  Bei  Internella,  von  der  ich  ein  9  besitze,  ist,  was  in 
der  Beschreibung  nicht  erwähnt  wurde,  der  Rücken  des  zweiten  Tastergliedes 
gleichfalls  mit  einem  Haarbusche  versehen;  (das  Endglied  ist  verhältnissmässig 
länger  als  bei  Büohella).  Ocellen  konnte  ich  nicht  entdecken.  Vielleicht  gehört 
auch  Gel.  septella  Caffr.  p.  108  in  dieselbe  Abtheilung  (in  der  Diagnose  muss 
es  statt  interne  heissen;  interius).  Die  mir  sonst  unbekannte  Trdchot. 
setosella  Gl.  ist  zufolge  der  p.  121  angegebenen  Merkmale  gleichfalls  eine 
Malacotricha. 

Enchrysa  n.  g.  Fig.  29.  a.  b. 

Capüli  laevigati,  nitidi.     Ocelli  nulli. 

Antennae  hreviores,  subdenticulatae. 

Palpi  labiales  longi,  tenues,  arcuati,  laevigati. 

Haustellum  mediocre,  dorso  squamato. 

Alae  anteriores  acuminatae,  m argine  costali  postiee  subexca- 
vatae,  margine  postico  longo. 

Alae  posteriores  angustae,   infra  apicem   productum  profunde  excisae. 

Der  Vorderflügelfärbung  und  Zeichnung  nach  an  Tinagma  transversellum 
nach  den  Fühlern  allenfalls  an  Ghrysoclista  erinnernd,  ist  diese  Gattung  zufolge 
der  Hinterflügel  eine  ächte  Gelechide.  Den  Glanz  des  Rückenschildes  und  Kopfes 
hat  sie  nur  mit  Gelechia  (Nannodia)  Hermannella  gemein;  aber  ihre  dünnen 
Taster  sind  so  lang  wie  Kopf  und  Rückenschild  zusammengenommen  und  stark 
nach  oben  gekrümmt.  Was.  sie  vor  allen  auszeichnet,  ist  die  Gestalt  der  Vorder- 
flügel, deren  Vorderrand  sich  von  der  Wurzel  aus  schwach  convex  krümmt,  von 
der  Mitte  an  aber  sanft  concav  bis  gegen  die  Spitze  hin  verläuft;  der  Hinter- 
rand  ist  sehr  schräg  und  lang,  schwach  convex  und  geht,  ohne  einen  Innen- 
winkel zu  bilden,  in  den  Innenrand  über.  Daher  sind  die  Vorderflügel  lang 
zugespitzt.  Die  Hinterflügel  haben  etwas  über  halbe  Breite  derselben  und  sind 
unter  der  verlängerten  Spitze  tief  ausgerandet  und  langgefranzt. 

Auf  den  Vorderflügeln  gehen  aus  dem  Vorderrande  der  langen,  schmalen 
Mittelzelle  drei  einfache  Aeste  parallel  schräg  zum  Vorderrande  und  zuletzt 
eine  Gabelader,  die  sich  vor  der  Flügelspitze  endigt,  und  deren  Zinken  länger 
sind  als  der  Stiel.  Aus  der  Querader  gehen  zwei  Aeste  in  den  Hinterand,  aus 
der  Medianader  drei  mit  ihnen  parallele,  deren  zwei  oberste  doppelt  so  lang 
sind  wie  der  unterste.  Die  Subdorsalader,  der  Medianader  parallel,  scheint  an 
der  Basis  gabelartig  gespalten  zu  sein. 

Auf  den  Hinterflügeln  theilt  sich  die  Subcostalader  in  eine  Gabel,  von 
welcher  der  obere  Zinken  in  die  lange  Flügelspitze,  der  untere  in  den  Scheitel 
des  fast  rechten  Winkels,  in  welchen  der  Hinterrand  gebrochen  ist,  ausläuft. 
Der  fast  gerade  untere  Schenkel  des  Hinterrandwinkels  nimmt  eine  von  der 
Mittelzelle  kommende  Ader  au  seiner  Hälfte  und  eine  andere  an  seinem  untern 


Bcih-iige  znr  Kenntniss  der  notdaTnpricaniKcliPn  Naclitf.alt.er,  33 

Ende  auf.    Der  übrige  Theil  des  Hinterrandes  läuft   mit  dem  Vorderrande  fast 
parallel.    Die  Franzen  haben  mindestens  die  Breite  der  Hinterfiügelfläche. 

1.  dissecteUa  n.  sp. 

Antennae  nigrae,  apice  alba;  tliorax  et  caput  metallice  aiirea.  Alarmn 
area  basalis  cuprea,  postice  nigro-terminata  et  exalhido-marginata;  pars  reliqua 
aurantiaca,  litura  costali  nigra,  (j^. 

Grösse  der  Clirysoclista  Schrcmlcella.  Das  Rückenschild  und  der  hervor- 
stehende Kopf  sehr  glatt  und  glänzend  röthlichgoldig;  die  Stirn  messinggelb. 
Fühler  kürzer  als  die  Vorderflügel,  etwas  stark,  fadenförmig,  gegen  das  Ende 
etwas  verdünnt,  schwarz,  am  Endviertel  weiss.  Taster  dünn,  stark  aufwärts 
gebogen,  innen  metallisch  hellgelb,  auswärts  braun;  das  zweite  Glied  cylindrisch, 
glattschuppig,  gegen  die  Wurzel  schwach  verdünnt;  das  Endglied  fast  ebenso 
lang,  feingespitzt.  —  Vorderbeine  glänzend  braun,  an  den  Enden  der  Fussglieder 
ein  wenig  heller  (die  übrigen  Beine  und  der  Hinterleib  fehlen). 

Vorderflügel  2V2'"  lang,  ziemlich  schmal;  das  bis  fast  zur  Mitte  reichende 
Wurzelfeld  ist  kupferglänzend,  am  Vorderrand  in  einer  nach  hinten  erweiterten 
Linie  schwarz  und  hinten  in  fast  gerader,  etwas  schräger  Linie  breit  schwarz 
begrenzt  und  mit  einer  hellgoldgelben  Querlinie  eingefasst.  Der  Rest  der  Flügel 
ist  weniger  glänzend,  hell  orangegelb,  am  Vorderrand  mit  einem  breiten,  schwarzen 
Streifen,  der  nicht  weit  vom  Wurzelfeld  anfängt  und  verdünnt  in  der  Flügel- 
spitze endigt.  Die  schwärzlichen  Franzen  ziehen  sich  am  Innenrande  bis  über 
das  Ende  des  Wurzelfeldes  hin. 

Hinterflügel  schwarzgrau.  —  Unterseite  aller  Flügel  einfarbig  graubraun, 
kupferig  schimmernd. 

Vaterland:  Ohio  (Schläger).  Ein  cT  in  meiner  Sammlung  (das  zweite 
abgeschuppt). 

Tiisolophus  invucigiittellus  Clemens. 

Antennis  fuscis,  rarius  suhannulatis ;  alis  ant.  angustis,  acutis,  varie 
coloratis;  posteriorihus  hyalinis,  iridescentibus,  fusco-venosis. 

Var.  a)  alis  ant.  dilute  luteis,  fusco  pimctatis  lituratisque. 
Ypsol.  j^aucigutt.  Clemens  (ed.  Staiuton)  p.  228. 

Var.  Ij)  alis  ant.  colore  fascescenti  indtictis. 

Var.  c)  alis  ant.  obscure  brunneis,  vitta  costali  ussea  distinctissima. 
Ypsol.  flavivittell'iis  Clem.  1.  c.  p.  254. 

Eine  höchst  veränderliche  Art,  die  sich  in  dieser  Hinsicht  mit  Cerost. 
radiatella  vergleichen  lässt,  aber  in  allen  Varietäten  viel  leichter  an  den  durch- 
sichtigen, irisirenden  Hinterflügelu    mit  aller  Bestimmtheit  zu  erkennen  ist. 

Rückenschild  und  Köpf  hellbraun,  bei  Var.  c.  ersteres  vorn  gelichtet  und 
gelblich  gemischt  und  der  Kopf  gelblich,  in  der  Mitte  der  Länge  nach  braun- 
grau; die  Fühler  bräuulich,  doch  bei  hellen  Exemplaren  bisweilen  ganz  voll- 
ständig hell  und  dunkelgeringelt,  während  sonst  nur  auf  der  Unterseite  hellere 
Ringe    zu    erkennen    sind.     Ocellen    deutlich.     Der    starke  Busch   des    zweiten 

11* 


34  ^-  C.  ZoÜPr. 

Tasterglicdes  ist  braun,  nur  am  oberen  Ende  in  einem  mehr  oder  weniger  ver- 
längerten Streifen  hellgrau;  das  feine,  borstenförmige  Endglied  braun  mit  heller 
Rückenlinie,  die  nicht  bis  zur  Spitze  reicht,  die  Spitze  selbst  hell.  —  Die  vier 
Vorderbeine  'aussen  braun  mit  hellen  Gliederspitzen.  Die  Hinterbeine  bleich- 
gelb; die  Schienen  am  oberen  und  unteren  Rande  braungrau  oder  auch  ohne 
diese  Färbung,  auf  der  Rückenschneide  mit  dichtem,  auf  der  unteren  Seite  mit 
dünnerem,  hellblondem  Haarkamm ;  die  Dornen  an  der  Seite  gebräunt;  die  Fuss- 
glieder  grau  mit  hellen  Spitzen.  Hinterleib  hellbraun,  am  Bauch  hcUgelblich 
und  zu  jeder  Seite,  bisweilen  auch  in  der  Mitte,  mit  einer  Reihe  dunkelgrauer 
Fleckchen. 

Vorderflügcl  372—3^4'"  ^^^S^  schmal,  spitz,  doch  nicht  scharfspitzig,  mit 
sehr  schräg  zurückgehendem  Hinterrande.  Grundfarbe  lehmgelb,  mehr  oder 
weniger  lebhaft  und  gesättigt,  mit  dunkelbraunen  Stäubchen  bestreut.  Bei  den 
am  vollständigsten  gezeichneten  Exemplaren  liegen  zwei  schwarze  Punkte  nahe 
der  Basis  (einer  auf  dem  Vorderrande,  einer  unter  der  Falte),  dann  ein  einzelner 
dicht  über  der  Falte,  hierauf  zwei  schräg  unter  einander  (der  vordere  über,  der 
hintere  in  der  Falte),  beide  durch  einen  braunen  Nebelfleck  verbunden,  endlich 
im  Mittelfelde  hinter  der  Mitte  noch  ein  Paar  schräg  gestellter  und  durch  einen 
grösseren  Nebelfleck  oder  Wisch  verbundener  Punkte.  Oefters  fehlt  der  eine 
oder  andere  oder  mehrere  dieser  Punkte,  und  bei  der  dunkleren  Varietät  b  ist 
fast  gar  keiner  zu  erkennen.  Ein  Exemplar  ist  hell  mit  sehr  kleinen  Punkten 
und  ohne  Nebelflecke,  und  die  Fläche  ist  vom  Vorderrande  aus  rosig  angelaufen. 
Bei  Var.  c  ist  die  grössere  Innenrandhälfte  dunkelbraun;  die  kleinere  Costal- 
hälfte  bildet  eine  beingelbe ,  sich  hinten  zuspitzende  und  vor  der  Flügelspitze 
endigende  Strieme.  Auf  der  Grenze  beider  Färbungen  liegen  drei  tiefschwarze 
Punkte,  dem  dritten,  vierten  und  sechsten  der  oben  angegebenen  entsprechend. 
Eine  Reihe  schwarzer  Punkte  zieht  am  Hinterrande  hin  bis  in  den  Vorderrand, 
und  liegt  öfters  in  gelblichem  Grunde.  Bei  Var.  a  zieht  eine  bräunliche  Wolke 
davor  her.    Franzen  heller  als  die  Grundfarbe,  an  der  Wiirzel  meist  gelblich. 

Hinterflügel  ein  wenig  breiter  als  die  Vorderflügel,  unter  der  vortretenden 
Spitze  mit  einem  schwachen  Eindruck  des  Hinterrandes,  durchsichtig  glasartig 
und  irisirend,  nur  gegen  die  Spitze  braun  angelaufen,  sonst  mit  starken,  braunen 
Adern,  unter  denen  sich  vorzüglich  der  Hauptast  der  Medianader  auszeichnet. 
Franzen  braungrau. 

Unterseite  der  Vorderflügel  braungrau,  bei  Var.  c'  am  Vorderrande  vor 
der  Spitze  etwas  gelblich. 

Vaterland:  Ohio  (wo  die  Art  nicht  selten  zu  sein  scheint)  und  Texas  (Boll); 
zwei  9   der  Var.  a  in  meiner  Sammlung  und  dem  Cambridger  Museum. 

Anmerkung  1.  Es  ist  auffallend,  dass  Clemens  bei  seinen  beiden  Arten 
die  Durchsichtigkeit  der  Hinterflügcl  unerwähnt  lässt  und  dieselben  bei  Pauci- 
guttcllus  nur  als  brownish  with  a  bluish  iridescent  hue,  bei  Flavivlttcllus  gar 
nur  kurzweg  als  fuscous  bezeichnet.  Aber  die  Identität  seiner  Arten  mit  der 
meinigen  unterliegt  darum  keinem  Zweifel. 


Beiträge  znr  Kenntniss  fler  novrtatiiericanischon  Naclitlaltor.  85 

Anmerkung  2.  In  Fitcli :  First  and  second  Report  on'the  Insccts  of 
the  State  of  New-York  1856  findet  sich  S.  221—234  ein  sehr  ausführlicher 
Bericht  über  die  Verwüstungen,  welche  das  Räupchen  Pabner-Worm  im  östlichen 
Theile  des  Staates  New-York  und  in  allen  Neu-Englandstaaten  am  Laube  der 
Garten-  und  Waldbäume,  namentlich  der  Apfelbäume  und  Eichen ,  von  Zeit  zu 
Zeit  anrichtet.  Die  sich  daraus  entAvickelnde ,  in  Färbung  und  Zeichnung  sehr 
variirende  Motte  nennt  er  Chaetochihis  pometellus  Harr.  Aus  der  von 
einer  höchst  elenden  Abbildung  (T.  4,  Fig.  4)  begleiteten  Beschreibung  der- 
selben (S.  229)  scheinen  mir  die  Worte:  the  bind  wings  above  and  beneath  are 
dusky  with  a  glossy  azure  blue  reflection  and  blackish  veins  —  obgleich  die 
Durchsichtigkeit  dieser  Flügel  ebenso  wie  bei  Clemens  unerwähnt  bleibt  —  auf 
den  Yps.  pcmciguttellus  hinzudeuten.  Fitch  beschreibt  S.  232  einen  Chaeto- 
chilus  malifolielluü  n.  sp.,  den  ich  mit  Yps.  pimctidiscellus  Clera.  ver- 
einigen würde,  wenn  nur  das  Mindeste  über  den  so  wesentlichen  Unterschied 
in  den  Hinterflügeln  zwischen  ihm  und  Pometellus  gesagt  wäre!  Den  Chaeto- 
chilus  contubernnlelltis  Fitch,  the  Corarade  Palmer-Worm,  S.  233  bin  ich 
geneigt,  für  den  Clemens'schen  Yps.  flavivittellus  (oder  meine  Var.  c  des  Pauci- 
(juttellus)  zu  halten;  Fitch  glaubt,  in  einem  Räupchen,  das  mit  dem  seines 
Pometellus  zusammenlebt ,  aber  sich  von  diesem  durch  die  Farbe  des  Kopfes 
und  Prothorax  unterscheidet,  das  von  Contubernalcllus  zu  erkennen,  obgleich 
ihm  dessen  Erziehung  nicht  gelungen  ist.  Die  Beschreibungen  seiner  zwei  breit- 
flügligen  CJiaetochüus-Arten  weiss  ich  auf  keinen  mir  bekannten  Ypsoloplms 
anzuwenden.  Die  specifische  Benennung  Pometellus  wird  wahrscheinlich  für  die 
Clemens'sche  eintreten  müssen;  da  aber  Clemens  sie  nicht  kennt,  so  begnüge 
ich  mich,  auf  sie  hier  wenigstens  aufmerksam  zu  machen. 

Ypsolophiis  pimctidiscelliis  Clem. 

Antennis  albido  fuscoqne  annulatis ;  palporum  fasciculo  praeter  apicem 
fusco,   articulo  tcrminali  albo;  alis  mit.  pallide  luteolis,  fuscescenti  irroratis, 
puncto  tmo  ante,  duohus  post  medium  frisccscentihus,  striga  postica  pallidiorc 
obsoleta  superius  hifracta;  posteriorihus  cinercis,  wipellucidis.  cf   9- 
Ypsol.  punctid.  Clemens  1.  c.  p.  228. 

Von  der  vorigen  Art  sogleich  durch  die  undurchsichtigen  Hinterflügel  zu 
unterscheiden,  aber  auch  mit  etwas  kürzeren,  sti;mpferen  Vorderflügeln  und  sehr 
deutlich  geringelten  Fühlern.  Ocellen.  die  bei  manchen  Exemplaren  des  Pcmci- 
guttellus sehr  sichtbar  sind,  kann  ich  nicht  erkennen. 

Rückenschild  und  Kopf  blass  lehmgelblich.  Fühler  ebenso  mit  braunen 
Ringen,  nur  am  Wurzeldrittel  auf  einer  Seite  einfarbig  hell.  Tasterbusch  lang 
und  zugespitzt,  aussen  gelbbraun,  innen  bräunlichgrau,  auf  dem  Rücken  und  am 
Endrande  mit  einem  bleichgelblichen  Streif  und  an  der  Wurzel  des  Endgliedes 
weiss;  das  Endglied  fein,  lang,  braun  mit  bleichgelblicher  Rückenlinie.  Die  vier 
vorderen  Beine  aussen  braun;  die  Hinterschienen  aussen  an  der  untern  Schneide 
bräunlich,  an  der  oberen  mit  langen,  hellblonden  Haaren ;  alle  Fussglieder  braun 


86  r.  ('.  Zoller. 

mit  bleichen  Spitzen.  —  Hinterleib  schmal,  s'au".  cl"-'!'  Bauch  und  der  unbefleckte 
Analbusch  bleichgelb. 

Vorderflügel  S'/s'"  lang,  schmal,  nach  hinten  etwas  erweitert,  mit  con- 
vexerem  Hinterrande  als  bei  Pancujuttellm,  sehr  blass  lehmgelb,  am  Vorder- 
rande gegen  die  Basis  am  hellsten,  von  Vs  ^n  nach  und  nach  reichlicher  mit 
blassbräunlichen  Schuppen  bestreut.  In  einiger  Entfernung  von  der  Basis  liegt 
in  der  Falte  ein  solch'^r  verloschener  Punkt;  ebenso  weit  von  diesem  ab  folgen 
zAvei  Punkte:  der  obere  im  Mittelfelde,  der  untere  sehr  wenig  weiter  nach  hinten 
gerückte  in  der  Falte;  ebenso  weit  ab  folgen  zwei  auf  der  Querader,  nahe  bei 
einander  oder  zusammenfliessend,  der  untere  etwas  gegen  die  Basis  gerückt. 
Wieder  in  gleicher  Entfernung  kommt  die  sehr  verloschene  helle  Querlinie,  die 
nur  dadurch  gebildet  wird,  dass  auf  ihr  die  Grundfarbe  rein  bleibt;  sie  ist  dünn, 
über  der  Mitte  mit  zwei  Winkeln  und  hinterwärts  etwas  dunkel  eingefasst.  Eine 
schwärzliche  Punktreihe  umzieht  den  Hinter-  und  Vorderrand  bis  zur  Querlinie; 
jeder  Punkt  hat  eine  hellgelbliche  Stelle  auf  den  Franzen  hinter  sich.  Franzen 
hellgrau,  hinter  den  hellgelblichen  Stellen  mit  einer  dunkleren  Schattenlinie 
durchzogen. 

Hinterflügel  sehr  wenig  breiter  als  die  Vorderflügel,  am  Hinterrande  unter- 
halb der  Spitze  schwach  eingedrückt,  einfarbig  hellgrau,  doch  gegen  die  Wurzel 
zarter  beschuppt;  die  Flügelspitze  ist  auf  den  lichteren  Franzen  mit  einer  ver- 
loschenen Schattenlinie  umzogen. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau,  auf  den  Franzen  mit  verloschenen,  hell- 
gelblichen Flecken.  Die  Hinterflügel  ausser  am  Vorderrande  sehr  zart  hellgrau 
beschuppt  und  ins  Bläuliche  schimmernd. 

Vaterland:  Ohio  (Schläger),  New-York  (Tengström).  Ein  gut  erhaltenes 
Paar  in  meiner  Sammlung. 

Anmerkung.  Von  Clemens  wird  der  erste  Punkt  der  Vorderflügel  als 
at  the  base  of  the  fold  liegend  bezeichnet;  er  liegt  aber  ebenso  weit  von  der 
Basis  ab  wie  vom  folgenden  Punktpaar. 

YpsoJophiis  unicipunctellus  Cl. 

Antennis  fuscescenti-annulatis;  %ialporum  fasciculo  exterius  2^'*'f''^t^f 
(ipicem  fusco,  articulo  terminali  longo,  palliäo^  alis  ant.  pallide  luteolis, 
squaniis  fuscis  creliro  adspersis ,  costa  ipsa  pallida,  pimctis  duobus  nigris 
exterius  alba  terminatis  ante  medium,  uno  vemie  transversae  nigra  interius 
(dbo-signato.  (f   Q . 

Ypsol.  unicip.  Clemens  1.  c.  p.  229. 

Man  muss  gewöhnlich  sehr  genau  und  bei  günstigem  Lichte  nachsehen, 
um  auf  den  Vorderflügeln  unter  den  vielen  schwärzlichen  Stäubchen  die  drei 
charakteristischen  schwarzen  Punkte,  deren  jeder  auf  einer  Seite  mit  einem  oder 
ein  paar  weissen  Schüppchen  bezeichnet  ist,  zu  entdecken;  sie  liegen  wie  bei 
Nothris  verbascella,  nämlich  zwei  im  Mittelraume  in  der  Flügelmitte,  der  hintere 
auf  der  Querader;  sie  sind  auf  den  einander  zugewandten  Seiten  mit  den  weissen 
Schüppchen  versehen;   der  dritte  ist  in  der  Falte,   ungefähr  in  deren    Hälfte, 


Beitrüge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  37 

etwas  vor  dem  ersten  Discalpunkt,  und  trägt  seine  weisse  Auszeichnung;  am 
hinteren  Ende. 

Diese  Art  hat  die  Grösse  der  N.  verhascella  und  ist  in  der  Helligkeit 
und  Mischung  der  Grundfarbe  (blasslebmgelblich ,  blassochergelblich ,  blassröth- 
lichochergelb),  sowie  in  der  Reichlichkeit  der  aufgestreuten  braunen  und  schwarzen 
Stäubchen  veränderlich.  Immer  bleibt  der  äusserste  Vorderrand  dieser  Flügel 
von  der  Wurzel  aus  bis  über  die  Mitte  oder  auch  bis  zum  Anfange  der  Franzen 
hell  und  ungefieckt.  Von  den  drei  Punkten ,  die  beständig  grösser  als  die 
Stäubchen  sind,  ist  der  hinterste  der  grösste;  der  vor  ihm  im  Mittelraume  lie- 
gende ist  zuweilen  nicht  kleiner  als  der  in  der  Falte.  Die  schwärzlichen  kleinen 
Punkte,  mit  denen  der  Hinterrand  und  das  hintere  Ende  des  Vorderrandes 
umzogen  ist,  werden  durch  die  gelblichen  Stellen  in  der  Wurzel  der  Franzen 
gehoben. 

Die  Vorderflügel,  4— 41/2'"  lang  (bei  einem  Texaner  nur  S'/s).  sind  breiter 
als  bei  Piincticliscellus,  nach  hinten  sehr  unbedeutend  erweitert,  mit  deutlicher 
Spitze.  Die  Hinterflügel  sind  ansehnlich  breiter,  ohne  Eindruck  des  Hinter- 
randes unter  der  Spitze,  grau,  in  der  Mittelzelle  ein  wenig  durchscheinend,  sehr 
zart  beschuppt,  welche  Beschuppung  sich  in  einem  breiten  Streif  bis  zum  Hinter- 
rande fortsetzt;  nur  ein  breiter  Vorderrandstreif  ist  gröber  beschuppt  und  braun- 
staubig. Bei  dem  grössten  Exemplare,  einem  recht  dunkeln,  röthlich  angelaufenen 
Weibchen  aus  Missouri,  zeigt  sich  sogar  auf  dem  linken  Vorderflügel  eine  helle 
Querlinie,  die  dem  Hinterrande  näher  als  dem  Queraderpunkt,  ziemlich  senkrecht 
steht  und  in  der  Mitte  einen  stumpfen  Winkel  bildet.  Hier  hat  der  erste  Discal- 
punkt kein  weisses  Schüppchen  an  sich  und  ist  etwas  grösser  als  der  Quer- 
aderpunkt. 

Die  Nebenaugen  sind  (durch  Abreiben  vermittelst  einer  Pinselspitze)  am 
oberen  Augenrande  ganz  deutlich.  Die  Fühler  sind  beim  Q  feiner  und  dabei 
weniger  deutlich  geringelt  als  beim  cf .  Die  Hinterschienen  sind  auf  der  Aussen- 
seite  unterwärts  braun,  oberwärts  und  auf  dem  Rücken  blondhaarig ;  die  Dornen 
und  Füsse  braun.  Der  Bauch  hat  einen  breiten,  blassgelben  Mittelstreif,  der 
in  der  Mitte  eine  Reihe  schwärzlicher  Fleckchen  von  verschiedener  Deutlich- 
keit trägt. 

Vaterland:  Ohio  (Schläger),  Texas  (Boll),  Missouri  (Riley). 

Anmerkung  1.  Clemens  giebt  den  Vorderflügeln  einen  purpurfarbenen 
Anflug  (pale  brownish-ochreous  with  a  purplish  hue)  und  schwacher  Bestäubung 
(slightly  dusted  with  blackish).  Ich  habe  unter  sieben  Exemplaren  nur  zwei  9' 
auf  welche  Letzteres  passt,  und  nur  ein  cf  init  etwas  röthlicher  Beimischung. 
Clemens  bat  den  ersten  Discalpunkt  ganz  übersehen  und  bemerkt  bloss  am 
dritten  Punkt  Weisses  (two  or  thre  white  scals  on  its  interior  margin). 

Anmerkung  2.  Dagegen  habe  ich  zwei  grössere,  wohl  erhaltene  cT 
aus  Ohio,  auf  welche  das  purplish  hue  vortrefflich  passt.  Die  Vorderflügel 
(5'"  lang)  sind  etwas  breiter  und  nach  hinten  mehr  erweitert,  dichter  bestäubt. 
Bei  dem  einen  ist  die  Falte  fast  in  ihrer  ganzen  Länge  als  eine  feine,  weiss- 
liche,  sehr   auffallende  Linie   ausgezeichnet;  bei  dem   zweiten  ist  von  ihr  nur 


88  P.  C.  Zeller. 

gegen  die  Mitte  der  Falte  ein  trüber  gefärbtes  Bruchstück  auf  dem  rothen  Flügel 
zu  entdecken.  Die  drei  charakteristischen  Punkte  und  mit  ihnen  die  weissen 
Schüppchen  fehlen  sämintlich;  höchstens  lässt  sich  bei  dem  einen  Exemplare 
auf  der  Querader  in  der  zusammenfliesseuden  dunkeln  Bestäubung  ein  weiss- 
liches  Pünktchen  auffinden,  bei  dem  andern  auch  dieses  nicht.  Obgleich  der 
Bauch  ebenso  gezeichnet  und  die  Beschuppung  der  Hinterflügel  nicht  anders 
ist  als  bei  Unicipunctellus ,  so  scheint  doch  eine  verschiedene,  wenn  auch  sehr 
ähnliche  Art  vorzuliegen,  für  welche  vielleicht,  ausser  dem  Mangel  der  drei 
Punkte,  der  Innenrand,  der  von  der  Hälfte  an  bis  zu  den  Franzeu  in  einer 
äusserst  feinen  Linie  blassröthlich   ist,    ein  untei scheidendes   Merkmal  abgiebt. 

Nothris  dolahella  n.  sp.  Fig.  30. 

Palporum  articulo  sectindo  exterius  praeter  apicem  fmco ;  alis  ant.  lute- 
scentihus,  inferius  schistaceis,  macula  dolabriformi  plicae  superposita  ante 
medium  punctoque  venae  transversae  nigris,  fascia  marginis  postici  fusca 
interius  nigro-marginata.  cf. 

Ohne  Beachtung  der  Taster  ist  sie  sehr  leicht  mit  der  etwas  grösseren 
Gelechia  (Malacotriclm)  hilohella  zu  verwechseln;  im  Falle,  dass  die  Taster 
abgebrochen  sein  sollten,  macht  die  Unterseite  der  Vorderflügel  sie  gegen  diese 
kenntlich. 

Rückenschild  graugelblich,  Kopf  grau.  Fühler  weisslich  und  grau  ge- 
ringelt. Taster:  zweites  Glied  durch  seine  Behaarung  ein  etwas  schrägge- 
stutztes, zusammengedrücktes  Dreieck  darstellend,  aussen  dunkelbraun  mit 
Ausnahme  des  hellgrauen  Endes,  innen  hellgrau,  doch  uiiterwärts  schwarzgrau; 
Endglied  ebenso  lang,  dünn,  aufgerichtet,  etwas  gebogen,  hellgelbgrau,  an  der 
Spitze  und  der  Vorderseite  der  Wurzel  schwarz.  Beine  gelbbraun  mit  bleich- 
gelblichen Spitzen  der  Glieder;  die  Hinterschienen  auf  dem  Rücken  gelblichweiss 
und  ebenso  behaart.  Hinterleib  lehmgelblich,  in  der  Mitte  gebräunt;  Bauch  mit 
schmalem,  bleichgelblichem  Mittelstreif,  zu  jeder  Seite  desselben  braun.  After- 
busch ziemlich  lang,  fahlgelblich. 

Vorderflügel  274'"  lang,  ziemlich  schmal,  hinten  nicht  erweitert,  mit 
ziemlich  abgerundeter  Spitze.  Die  Grundfarbe  ist  in  der  Vorderrandhälfte,  doch 
hinter  der  hobeiförmigen  Zeichnung  in  geringerer  Breite,  bleich  lehmgelb,  übrigens 
hell  schiefergrau.  Der  Vorderrand  ist  mit  brauneu  Punkten  bestreut.  Vor  der 
Mitte  liegt  auf  der  Falte  die  schwarze  Hobelzeichnung;  sie  fängt  nicht  weit  von 
der  Wurzel  an  als  eine  sich  zu  einem  ganz  flachen  Dreieck  verstärkende  Linie, 
die  sich  an  ein  transversales,  oben  etwas  übergeneigtes  und  hinten  concaves 
Dreieck  anschliesst.  Auf  der  Querlinie  liegt  ein  schwarzer  Querpunkt,  an  dessen 
Mitte  vorn  und  hinten  je  ein  gelbes  Pünktchen  hängt.  Den  ganzen  Endtheil 
des  Flügels  nimmt  ein  bindenförmiger,  dunkel  schieferbrauner  Fleck  ein,  der 
einwärts  einen  in  der  Mitte  etwas  convexen,  schwarzen  Rand  hat  und  durch 
eine  feine,  gelbliche  Einfassung  noch  mehr  von  der  hell  schiefergrauen  Grund- 
farbe absticht.  Die  grauen  Hinterrandfranzen  sind  einwärts  verdunkelt  und  mit 
einer  verloschenen  Reihe  gelber  Punkte  gezeichnet. 


Beiträge  zur  Keiintniss  der  nordamericanischen  Naclitfalter.  89 

Hinterflügel  breiter  als  die  Vorderflügel,  einfarbig  grau ;  die  Pranzen  mit 
einer  sehr  feinen,  gelblichen  Wurzellinie. 

Unterseite  der  Vorderflügel  grau,  am  Vorderrande  von  der  Mitte  bis  vor 
die  Spitze  mit  einem  hellgelben  Wisch.  Ast  zwei  und  drei  sind  weit  von  ein- 
ander getrennt.  —  Hinterflügel  heller  grau,  am  Vorderrande  striemenartig  braun 
bestäubt. 

Vaterland:  Texas;  ein  ungewöhnlich  gut  erhaltenes,  von  Beifrage  am 
24.  Juni  gefangenes  cT  in  meiner  Sammlung. 

Dasycera  Newnianella  Clem. 

Thorace  et  capite  cupreis,  nitidis,  palpis  vitellinis,  antemiis  violaceo- 
nigris,  apice  atteniiato  alho;  alis  mit.  elongatis,  nitidtdis,  nigro-violaceis,  vitta 
aiirantiaca  ex  hasi  ad  medium  producta,  acuminata,  oblique  nigro  dissecta.  cf. 
Das.  Newmanella  Clem.  ed.  Staint.  p.  252. 

Clemens  giebt  unter  den  Gattungsmerkmalen  die  Vorderflügel  als  lanzett- 
furmig  an;  sie  sind  es  aber  grade  bei  dieser  einen  Art  in  etwas  höherem  Grade 
als  bei  D.  sidpliurellu,  und  da  sie  bei  D.  imitatrix  etc.  ganz  abgerundet  sind, 
so  haben  sie  für  die  Charakterisirung  der  Gattung  keinen  Werth. 

Am  lebhaftesten  glänzen  bei  Newmanella  der  Koi^f  m\d  die  Schalterdecken. 
Die  Taster  sind  fast  so  lang  wie  bei  SulpJmrella  und  gegen  die  Spitze  ver- 
dunkelt. Die  Hinterbeine  sind  auf  der  Innenseiie  glänzend  ochergelb,  auswärts 
nur  an  den  Füssen.  Der  dünne  Hinterleib  ist  dunkelgraubraun  mit  ochergelben. 
braun  behaarten  Genitalien. 

Vorderflügel  4'"  lang,  ziemlich  gestreckt,  allmählich  erweitert,  vom  Innen- 
winkel aus  zugespitzt,  ohne  scharfe  Spitze,  etwas  glänzend  schwarzviolett.  Von 
der  Wurzel  aus  geht  unterhalb  der  Subcostalader  eine  orangegelbe,  sich  zu- 
spitzende Strieme  bis  wenig  über  die  Flügelhälfte;  von  ihrer  Hälfte  an  ist  sie 
durch  eine  sehr  schräge,  am  Anfang  und  Ende  verdickte  Linie  der  Grundfarbe 
durchschnitten,  so  dass  Clemens  zwei  Streifen  sieht  (an  orange- coloiired  stripe 
in  the  disk  and  a  shorter  one  at  the  base  of  the  loing  in  tlie  fold  and  nearly 
joining  the  former) ;  von  ihrer  Spitze  aus  sind  bis  gegen  den  Hinterrand  einzelne 
orangefarbene  Schuppen  auf  kupferigem  Grunde  gestreut.  Franzen  schwarz.  — 
Auf  der  Unterseite  dieser  Flügel  ist  keine  Zeichnung  sichtbar. 

Die  schwarzen,  etwas  messingfarbig  schimmernden  Hinterflügel  haben, 
wo  sie  am  breitesten  sind,  die  Breite  der  Vorderflügel,  verengern  sich  sanft  nach 
hinten  und  endigen  in  eine  abgerundete  Spitze. 

Clemens  hatte  sein  Exemplar  aus  Virginien.  Das  meinige  erhielt  ich  durch 
Schläger  aus  Ohio,  von  wo  er  noch  eins  besass. 

Oeco2)hora  detemninatella  n.  sp.  Fig.  31. 
Alis  ant.  lilacino-nigricantibus,  fascia  latissima  ante  medium  macidaque 
costae  postica  inferius  rotimdata  pallide  aureis,  nigro-terminatis.  cf. 

Nahe  verwandt  mit  der  folgenden  und  von  der  Grösse  der  kleinsten 
Exemplare  derselben,  auf  den  schwärzlichen  Vorderflügeln  mit  einer  sehr  breiten 

12 


90  P.  C.  Zfillev. 

hellgoldgelben  Binde  und  einem  grossen  gleichfarbigen  Fleck,  der  vom  Vorder- 
rand schräg  einwärts  herabhängt  und  unten  zugerundet  ist. 

Rückenschild  und  Kopf  braun.  Fühler  ebenso,  nach  oben  sehr  verloschen 
heller  geringelt.  Die.  langen,  dünnen  Taster  sind  über  den  ganzen  Kopf  hinweg- 
gebogen; das  zweite  Glied  auswärts  braun,  innen  ochergelb,  das  Endglied  an 
der  Wurzel  und  Spitze  weiss.  Vorderbeine  braun,  an  den  Fussgliedern  mit  heller 
Spitze;  die  vier  hintern  Beine  einwärts  bleich  ochergelb;  die  Hinterschienen 
auswärts  am  Ende  braun;  die  Fussglieder  weisslich  mit  bräunlichen  Enden. 
Hinterleib  schwächlich,  grau,  mit  ochergelblichem  Analbusch. 

Vorderiiügel  2'"  lang,  länglich,  an  der  Wurzel  verengert,  hinten  zugespitzt, 
violettschwärzlich.  Vor  der  Mitte  ist  eine  sehr  breite,  am  Vorderrand  etwas  ver- 
schmälerte, blassgoldgelbe,  auf  beiden  Seiten  tiefschwarz  gesäumte  Binde,  deren 
Innenrand  ganz  grade  und  deren  Hinterrand  conves  ist.  Der  Fingelspitze  etwas 
näher  als  dieser  Binde  hängt  vom  Vorderrand  ein  einwärts  erweiterter  nnd  zu- 
gerundeter Fleck  bis  in  die  Gegend  des  Innenwinkels  herab;  er  ist  gleichfalls 
hell  goldgelb,  auf  dem  Vorderrand  selbst  weisslich,  und  rings,  ausser  auf  dem 
Vorderrand,  tiefschwarz  eingefasst.  Die  schwärzlichen  Franzen  haben  an  der 
Flügelspitze  einen  kleinen,  am  Innenwinkel  einen  grössern  gelblichen  Wisch. 

Hinterfiügel  etwas  über  halb  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  länglich  eiförmig, 
zugespitzt,  grau  mit  schwärzlichen  Franzen. 

Unterseite  dunkelgrau;  auf  den  Vorderflügeln  scheint  das  untere  Ende 
der  Binde  und  das  Costalende  des  grossen  Flecks  sehr  verloschen  durch. 

Vaterland:  Texas  (Boll.)  Ein  cf  i™  Cambridger  Museum.  Da  es  nicht 
ganz  frisch  ist,  so  mag  die  Färbung  des  Vorderkörpers  und  seiner  Theile  etwas 
bunter  sein,  als  sie  beschrieben  ist. 

Oecophora  Borkhausenii  Z. 

Ali^s  ant.  lilacino-nigris,  grosse  squaniatis,  maculis  4  maximis  (prima 
dar  sali  ohliqua  subfasciata,  secmida  rotundata  costali,  tertia  dar  sali  rotundata 
ante  angulum  dorsalem,  quarta  postica  ex  costa  pendente)  ciliisque  pallide  aureis. 
Herrich- SchäfFer  Fig.  406  (pessima).  Heineraann  Tin.  S.  382. 

Heinemanns  Beschreibung  genügt  so  wenig  wie  H.-Schäffer's  Abbildung. 
Die  Vorderflügel  sind,  wie  Herrich -Schaff er  richtig  sagt,  violettgrau,  welche  Farbe 
aber  durch  die  grobe,  schwarze  Beschuppung  fast  ganz  verdeckt  wird  und  einen 
geringern  Raum  einnimmt,  als  die  vier  grossen,  hochgoldgelben  Flecke,  deren 
Lage  und  Gestalt  Heinemann  richtig  angiebt;  sie  sind  theilweise  sehr  fein  weiss 
umzogen.  Die  blassgoldgelbe  Farbe  der  Franzen  ist  nicht  scharf  vom  Hinterrand 
abgeschnitten,  und  die  des  Vordevrandes  sind  fast  bis  zur  Flügelspitze  braun. 
Die  Grösse  der  vier  Flecke  ändert  etwas  ab;  wenigstens  sind  die  des  Q  grösser, 
und  der  erste  Costalfleck,  der  beim  c?  wohl  immer  vom  Vorderrand  getrennt 
ist,  verbreitet  sich  bei  diesem  mehr  oder  weniger  auf  dem  Vorderrand  hin.  Die 
stärkere  Verbreitung  gilt  besonders  von  dem  vorliegenden  amerikaiiischen  Exemplar, 
bei  welchem   auch   durch   die  Breite   des    hin'ern    Costalflecks    die    Grundfarbe 


I!oit,r;ifro  /.ur  Koiintniss  der  MurrlampriraiiiscIiPri  NarlitfaltiOr.  <^  | 

zwischen  den  beiden  Costalflecken  ungewöhnlich  eingeschränkt  wird.  Uebrigens 
stimmt  es  so  sehr  mit  den  europäischen  Exemplaren,  dass  an  Artverschiedenheit 
durchaus  nicht  gedacht  werden  kann. 

Vaterland:  Die  Gegend  von  Washington,  wo  Baron  Osten-Sacken  das  in 
meiner  Sammlung  befindliche   9   gefangen  hat. 

Anmerkung.  Diese  im  nordöstlichen  Europa  sehr  verbreitete,  aber  wohl 
überall  seltene  Art  sammelte  ich  bei  Berlin  (in  der  Nähe  von  Tegel  im  J.  1829), 
Prankfurt  a.  d.  Oder,  Glogau*)  undMeseritz;  Herr  Büttner  bei  Stettin,  Schläger 
in  Jena  selbst,  Erschoif  bei  Petersburg.  Sie  fliegt  hauptsächlich  im  Juli;  am 
frühsten  fing  ich  ein  cT  am  14.  Juni,  am  spätesten  Schläger  das  seinige  am 
19.  August.  Ihr  Wohnort  sind  Kieferwälder,  in  denen  sie  an  den  dicken  Stämmen 
unten  sitzt  oder  von  den  dünnern  aus  der  Höhe  abgeklopft  wird.  Sehr  wahr- 
scheinlich lebt  ihre  Raupe  unter  Kieferrinde.  Die  Erklärung  des  Vorkommens 
derselben  Art  in  Nordamerika  scheint  etwas  schwierig  zu  sein. 

Oecophora  constrictella  n.  sp.  Fig.  32, 

Äntennis  albo  fuseoque  annulatis;  (üis  ant.  ochraceis,  fascin  ante  medium 
cinnamomea,  exterius  albiäo-marginata ,  maeula  costae  postica  mite  lituram 
exalhidam  costalem  apiceque  cinnamomeis;  post.  angustatis,  düute  cinereis.  cf  9- 

Keiner  europäischen  Art  ähnlich,  wenn  auch  allenfalls  neben  Formosella 
zu  stellen,  noch  kleiner  als  Burkhauseiiii  und  alle  Oecophoren  durch  Schmal- 
heit der  Hinterflügel  übertreff'end,  doch  wohl  nicht,  wenn  das  Geädcr  keine  be- 
deutende Verschiedenheit  nachweist,  von  ihnen  abzusondern. 

Rückenschild  und  Kopf  hellochergelb.  Fühler  mit  länglichem,  dünnem, 
cylindrischem,  helloch  ergelbem  Wurzelglied  und  scharf  weiss  und  braun  geringelter 
Geissei.  Taster  so  lang  wie  Kopf  und  Rückenschild  zusammengenommen,  aufge- 
bogen, dünn,  ganz  hell;  das  spitze  Endglied  etwas  kürzer  als  die  Hälfte  des 
zweiten  Gliedes.  Beine  sehr  bleich  ochergelb;  an  den  vordem  die  Schienen  und 
Füsse  auswärts  blassbräunlich  gefleckt;  an  den  hintern  die  Schienen  durch  lange 
Haare  etwas  verdickt  und  nebst  den  Füssen  verloschen  gefleckt.  Hinterleib  grau 
ochcrgelblich,  beim   9   zugespitzt  ohne  vorstehenden  Legestachel. 

Vorderflügel  P/4— 2'"  lang,  ziemlich  schmal,  durch  die  Franzen  scheinbar 
erweitert,  zugespitzt,  hell  ochergelb.  Nicht  weit  von  der  Wurzel  ist  ein  fast  senk- 
rechtes,  unter  der  Falte  etwas  auswärts  gebogenes,  schmales,  zimmtbraunes 
Band;  es  ist  gegen  die  Basis  nicht  scharf  abgegrenzt,  nach  aussen  verdunkelt 
und  scharf  abgeschnitten  und  mit  einer  gelblich  weissen  Linie  gerandet,  welche 
sich  auf  dem  Vorderrand  bis  zum  Costalfleck  verlängert.  Dieser  liegt  hinter  der 
Mitte,  ist  etwas  dunkler  als  die  Binde  und  einwärts  nicht  scharf  begrenzt;  ihm 
schliest  sich  ein  weisslichgelber  Costalwisch  an,  der  sich  schräg  einwärts  ver- 
dünnt  und,   mehr  oder  weniger   verlöschend,   fortsetzt   und  bisweilen  bis  zum 


*)  Was  Heinemann's  „Schwaitz"  bedeuten  soll,  ist  mir  räthseilliaft,  da  es  in  Schlesien,  so 
viel  ich  weiss,  keinen  Ort  dieses  Namens  gieht,  und  die  Schweiz  nicht  als  Vaterland  der  Art 
bekannt  ist. 

1-2* 


92  '  P-  ^'-  Zeller. 

Iiinenraiul  am  Anlaiig  der  Doisalfranzeii  verfolgt  werden  kann,  wo  er  dann  basal- 
wärts  einen  dunkeln  Schatten  wirft.  Im  Mittelraum  ist,  wenigstens  beim  Q, 
unterhalb  des  dunkeln  Costalflecks  ein  braunes  Pünktchen  sichtbar.  Längs  des 
Hinterraudes  ist  die  Grundfarbe  verdunkelt,  mehr  noch  in  der^.Pliigelspitze,  und 
auf  den  Costalfranzen  am  meisten.  Franzen  gelblichgrau,  an  der  Flügelspitze 
mit  einem  verwischten  weissgelblichen  Längsstrich. 

Hinterflügel  weniger  als  halb  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  lang  zuge- 
spitzt mit  gradem  Hinterrand,  seidenglänzeud  hellgrau  mit  gelblichgrauen  Franzen. 

Unterseite  der  Vordei-flügel  hellgrau  ochergelblich,  in  der  Spitze  verdunkelt 
und  mit  verkleinertem,  verloschen  durchscheinendem  Costalfleck. 

Vaterland:  Texas  (BoU.).  Ein  9  in  meiner  Sammlung,  ein  9  "n^l  ö^ 
(nebst  noch  mehreren  nach  Dr.  Hagens  Angabe)  im  Cambridger  Museum. 

BntaHs. 

Mit  Stainton  glaube  ich,  dass  Matutclla  Clem.  p.  127  mit  meiner 
Impositella  (Linnaoa  ent.  X,  p.  241)  zusammenfällt.  Mein  bedeutend  abge- 
riebenes Exemplar  hat  die  Flecke  in  weisslicher,  Matutella  in  grünlich  weisser 
Farbe.  Der  hintere  Fleck  —  am  Hinterrand  oberhalb  des  Innenwinkels  —  hat 
die  Lage,  die  unter  den  bekannten  Arten  nur  bei  manchen  Varietäten  der  Cheno- 
podiella  vorkommt  (bei  CHspideUa  Var.  d  ist  er  höher  gegen  die  Plügelspitze 
hinaufgerückt).  Clemens'  Angabe  on  the  inner  margin  kann  nur  ein  Versehen 
statt  on  the  hinder  margin  sein,  wie  das  beigefügte  near  the  apex  —  was  doch 
auch  nicht  im  strengsten  Sinne  zu  nehmen  ist  —  beweist. 

Flavifrontella  Clem.  p.  126  würde  ich  mit  Stainton  für  meine  JBfflsi- 
laris  halten,  weil  die  Flügelbeschreibung  sehr  gut  zutrifft.  Aber  bei  meinem 
Exemplare  der  Basilaris  hat  der  Kopf  eine  fast  so  dunkle,  nur  im  Gesicht  nach 
unten  hell  schimmernde,  Farbe  wie  das  Eückenschikl.  Bei  Flavifrontella ,  die 
sogar  den  Namen  nach  der  Gesichtsfarbe  erhalten  hat,  sind  head  and  face  pale 
brownish-ochreous.  Es  ist  aber  wohl  möglich,  dass  die  Färbung  des  Kopfes  bei 
Basilaris  ebenso  abändert  wie  bei  Gnspidella.  Clemens  scheint  jedoch,  unge- 
achtet er  mehrere  Exemplare  vor  sich  hatte,  keine  Veränderlichkeit  wahrge- 
nommen zu  haben. 

Fuscicomella  Clem.  p.  126  kann  nicht  mit  meiner  Eboracensis 
1.  c.  p.  205  einerlei  sein,  wie  das  tinted  somewhat  with  yellowish  der  Vorder- 
flügel bei  jener  lehrt.  Da  es  in  Nordamerica  ohne  Zweifel  mehrere  einfarbige 
Arten  giebt,  so  wird  der  Mangel  genauer  Angaben  über  Grösse,  Hinterflügelbreite 
und  Zuspitzung,  Beschaffenheit  des  männlichen  Hinterleibs  dem  Wiedererkennen 
dieser  Fuscicomella  manche  Schwierigkeit  bereiten. 

1.  Trivinetella  n.  s]).    Fig.  33  a.  b. 

Minor,  palpis  hreviusculis;  alis  ant.  bnmneis,  hasi  palliilc  ochracca,  striga 
lata  ohliqua  ante  medium  strigaque  postica,  inferim  ßssa  exalbidis;  venire 
exalbido,  fasciculo  anali  aeuminato.  cf . 


Beitriifie  mir  Kenntniss  der  ii()id;uno.i-i(-;iiiiscliPH  Nai;hfcl':iUßr.  9o 

Sie  zeichnet  sich  vor  allen  Butaliden  durch  die  drei  hellen  Bänder  der 
Vordorfliigel  aus,  deren  hinterstes  die  Besonderheit  hat,  dass  es  am  unteren 
Ende   ges))alten  ist  und  mit  dessen   vorderem   Theil  nur  bis  zur  Falte  reicht. 

Grösse  wie  B.  iinj^osüella,  neben  welche  die  Art  auch  am  besten  gestellt 
wird.  Rückenschild  hellgelbbraun ,  auf  den  Schulterdecken  und  dem  Kragen 
heller  schimmernd.  Kopf  hell  gelbbraun.  Taster  kaum  von  Rückenschildlänge, 
schwach  aufgekrümmt,  dünn,  spitz,  aussen  gelbbräunlich,  innen  weiss^lich.  Fühler 
braun.  Beine  hell  gelbbräunlich;  Hinterschienen  weisslich  ochergelb.  Hinterleib 
massig  stark,  braungrau,  an  den  Seiten  mit  hellen  Scliuppenhöckerchen,  am 
Bauch  schmutzig  weiss.  Analbusch  pyramidenförmig,  gelblichgrau,  auf  der  Unter- 
seite bleich  ochergelb. 

Vorderflügel  etwas  über  'i'/j'"  lang,  ziemlich  schmal,  spitz,  gelbbraun  mit 
drei  hellen  Querstreifen.  Die  Wurzel  nimmt  ein  bindenartiger,  hell  ochergelber 
Fleck  ein ,  der  auswärts  convex  und  etwas  eckig  ist.  Von  V4  ^^^  Vorder- 
randes geht  eine  schwach  nach  aussen  gebogene,  wcissgelbliche  Querlinie  nach 
dem  Innenrande  vor  der  Mitte.  Mit  ihr  unterwärts  stark  convergirend  läuft 
von  2/3  des  Vorderrandes  ein  fast  weisser  Querstreif  herab,  der  sich  unterwärts 
sehr  erweitert  und  unten  so  spaltet,  dass  das  innere  Ende  auf  der  Falte  ruht, 
das  äussere  aber  in  den  Innenwinkel  reicht,  wo  von  ihm  aus  einige  weissliche 
Haarschuppen  über  die  braungrauen  Franzen  gebreitet  sind. 

Hinterflügel  viel  schmäler  als  die  Vorderflügel,  lang  zugespitzt,  dunkelbraun. 

Von  gleicher  dunkelbrauner  Farbe  ist  die  ganze  Unterseite;  nur  die  Vorder- 
flügel haben   die  Endhälfte  des  Vorderrandes  in   einer   feinen  Linie  bleichgelb. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  ^T  i»  meiner  Sammlung,  mehrere  überein- 
stimmende nach  Dr.  Hagen's  Angabe  im  Cambridger  Museum. 

2.  Pilosella  n.  sp. 

Minor,  alis  mit.  eloiigatis,  brunneis,  triente  postico  j^ilis  longis,  (lavidis 
dense  obsito;  post.  angustioribiis,  sensim  acuminatis;  abdomine  non  crasso, 
fuseo-cinereo ,  venire  flavescenti-nitidulo ,   fasciculo  ancdi  brevi,  bipartito.  cf. 

Wegen  der  reichlich  mit  gelblichen  Haarschuppen  bestreuten  Vorderflügel 
mit  der  gleichgrossen  But.  senescens  zu  vergleichen,  aber  mit  viel  gestreckteren 
Vorderflügeln,  schmäleren  Hinterflügeln,  dünnerem  Hinterleib  und  in  zwei  Büsche 
getheiltem  Analbusch.  So  wenig  wie  Senescens  hat  irgend  eine  kleinere  oder 
grössere  Bntalis  die  letztere  Beschaftenheit  des  Analbusche:s.  Pilosella  kann, 
da  sie  nichts  Violettbraunes,  ausser  auf  der  Unterseite  der  Flügel,  an  sich  hat, 
nicht  Ftiseicomella  Clem.  sein,  selbst  wenn  bei  dieser  der  männliche  Analbusch 
ähnlich  sein  sollte,  oder  die  beiden  Geschlechter  müssten  sich  ungewöhnlich 
unterscheiden. 

Rückenschild  und  Kopf  gelbbraun.  Fühler  borstenförmig ,  einfach,  dun- 
kelbraun. Taster  von  Rückenschildlänge,  stark  aufwärts  gebogen,  dünn,  spitz, 
gelbbraun.  Beine  gelbbraun;  die  Hinterschienen  unbehaart,  gelblichschimmernd. 
Hinterleib  ziemlich  schmal,  flach  convex,  dunkel  brauugrau,  am  Bauch  mit  langen. 


94  r    (J.   Zfllor. 

dicht  anliegenden ,  braungcclbliclicn,  scliimniernden  Schuppen  hcklf'idet.  Anal- 
bnsch  kurz,  nicht  leiclilich,  in  zwei  Büsche  gespalten. 

Vorderflügel  2V2'"  lang,  schmal,  braunerzfarben ,  mit  nach  hinten  immer 
längeren,  haarförmigen ,  bleichgelben  Schuppen  gedrängt  bekleidet;  unterhalb 
der  Falte  sind  die  Schuppen  am  gedrängtesten  und  weniger  hell  gefärbt.  Pranzen 
bi-aungrau. 

Hinterflügel  viel  sclimäler  als  die  Vorderflügel,  lang  zugespitzt,  braungrau, 
wie  die  ganze,  nur  etwas  violettschimmernde  Unterseite. 

Vaterland:  Massachusetts,  von  woher  ich  durch  Dr.  Packard  das  einzelne 
o^  meiner  Sammlung  erhielt. 

Anmerkung.  Ich  habe  ein  einzelnes  9  des  Cambridger  Museums  aus 
Texas  vor  mir.  Es  ist  kleiner  als  Pilosella,  mit  noch  schmäleren  Hinterflügeln 
und  kürzeren,  geraden,  dünnen,  zugespitzten  Tastern.  Die  Vorderflügel  sind 
erzfarbig  und  hauptsächlich  in  der  Falte  mit  bleichgelblichen  Haarschuppen  be- 
streut; da  aber  solche  Haarschuppen  auch  am  Innenwinkel  und  in  der  Flügel- 
spitze vorhanden  sind,  so  ist  es  leicht  möglich,  dass  bei  noch  besser  conservirten 
Exemplaren  sich  auch  anderwärts  dergleichen  finden.  In  der  vertieften  Falte 
zeigen  sich  übrigens  ein  paar  dunkle,  fast  schwarze  Längsstreifen,  die  aber  bei 
verändertem  Lichteinfall  gänzlich  verschwinden  und  folglich  nichts  als  tiefer  im 
Schatten  liegende  Stellen  sind.  Das  abgestumiift  kegelförmige  Analglied,  aus 
dem  der  Legestachel  weit  hervorsteht,  ist  schmäler  als  das  vorhergehende  Hinter- 
leibssegment und  dunkelbraun;  am  Bauch  ist  das  letztere  Segment  trüb  und 
blassochergelb,  und  von  ihm  aus  geht  ein  noch  trüberer,  sich  allmählig  ver- 
engernder Streifen  in  der  Bauchmitte  gegen  die  Basis.  —  Eine  von  Pilosella 
verschiedene  Art  ist  diess  gewiss;  sie  aber  ohne  Kenntniss  des  cT  zu  benennen, 
halte  ich  nicht  für  rathsam. 

.    3.  Btitalts  Eboracensis  Z. 

Minor,  antennis  crassiusculis ,  super ius  attenuatis,  palpis  breviuscuUs 
fcre  rectis;  alis  ant.  subelongatis ,  obscure  violaceo-fuscis ;  posterioribus  angtt- 
Htiorihus,  sensim  ncuminatis ;  abdomine  (j^  crassiusculo,  iitrimque  violaceo-nigro, 

fasciculo  anali  atro,  piloso,  rotundato,  apice  suhemarginato ;  Q 

Linnaca  Entomol.  X,  S.  205. 

Ein  zweites  gutes  Exemplar  nöthigt  mich,  die  Diagnose  dadurch  etwas 
zu  erweitern,  dass  ich  die  gegen  das  Ende  verdünnten  Fühler  und  den  kurzen, 
kräftigen  Hinterleib  mit  seinem  reichlichen,  zugerundeten,  am  Ende  in  der  Mitte 
schwach  ausgerandeten  Analbusch  hervorhebe.  Der  etwas  flache  Hinterleib  hat 
auch  die  Auszeichnung,  dass  an  den  zwei  vorletzten  Segmenten  die  Seitenschuppen 
etwas  verlängert  sind  und  zahnartig  hervorstehen.  Der  Analbusch  bildet  bei 
diesem  Exemplare  nicht  vier  Partien,  sondern  ein  Ganzes,  das  durch  einen 
seichten  Einschnitt  in  der  Mitte,  der  auch  bei  dem  andern  vorhanden  ist,  eine 
taubenschwanzartige  Gestalt  erhält.  Dasselbe  Exemplar  hat  vor  dem  anderen 
entschieden  dickere  Fühler  (also  gegen  das  Ende  mit  noch  auffallenderer  Ver- 
dünnung) voraus. 


Beiträge  zur  Kenntnis^  der  nordainericanischen  NaclitlUlter.  95 

Vaterland:  ausser  New-York  auch  Texas,  von  wo  Boll  nach  Hagen's  An- 
gabe mehrere  gleiche  Exemplare  mitbrachte. 

Blastobasis  Z.  (1855.  Linnaea  ent.  X,  S.  171.) 
Holcocera  Clem.  1863  (ed.  Staint.  p.  225). 
Clemens  hebt,  indem  er  die  Gattung  ausführlich  charakterisirt,  das  Haupt- 
merkmal: die  Krümmung  und  den  Ausschnitt  der  männlichen  Fühler  über  dem 
Wurzelgliede,  mit  Recht  hervor.  Er  sagt:  no  ocelli,  Heiuemann:  mit  Neben- 
augen; ich  kann  selbst  bei  der  allergrössteu,  bei  Bogota  durch  Herrn  v.  Nolcken 
entdeckten  Art  keine  entdecken.  Clemens  vier  Arten,  deren  Grösse  nirgends 
angezeigt  wird,  sind  nicht  so  beschrieben,  dass  ich  sie  wieder  erkenne.  Seine 
Chalcofrontella  soll  eine  veränderliche  Art  sein;  er  scheint  mir  aber  mehrere 
zusammenzufassen,  die  meiner  Quisquiliella  nahe  kommen.  Gilhociliella  (?) 
Hesse  sich  auf  meine  Livorella,  IVIode Stella  auf  Nuhüella  deuten,  wenn  sie 
nur  auf  der  Querader  (welche  über  dem  Innenwinkel  liegt,  und  welche  Cl.  mit 
den  Worten:  above  the  end  of  the  fold  bezeichnet)  eine  Zeichnung  hätten. 
Obgleich  ich  viel  Zeit  und  Mühe  auf  die  Auseinandersetzung  und  Charakteri- 
sirung  der  mir  vorliegenden  Arten  verwendet  habe,  so  bezweifle  ich  doch,  überall 
das  Richtige  getroffen  und  das,  was  mir  als  Art  erschien,  unverkennbar  be- 
zeichnet zu  haben. 

1.  sciaiihilelhi  n.  sp.      Fig.  34. 

Alis  mit.  einer  eis,  area  hasuli  postice  abrupt  a  maculaque  costae  tri- 
angula  interius  albido-marginata  nigricautibus,  pari  panctoriim  supjra  aitguluin 
internum  nigro.   (f. 

So  gross  wie  die  allergrösste  Bl.  phycidella  H.-S.  Fig.  358*),  aber  im 
Bau  verschieden  durch  die  breiteren  Vorderflügel  und  durch  die  kürzer  und 
eiförmig  zugespitzten  und  daher  weniger  feinspitzigen  Hinterflügel,  dann  auch 
von  ihr  und  der  in  der  Anmerkung  erwähnten  Art  durch  den  dreieckigen,  schwärz- 
lichen Fleck  abweichend,  der  am  Vorderrand  der  Vorderflügel  hängt  und  mit 
der  Spitze  bis  zur  Falte  herabreicht. 

Rückenschild  und  Kopf  grau,  etwas  fettglänzend.  Fühler  grau,  ganz  vom 
Bau  der  Phycidella,  nämlich  über  dem  verlängerten  Wurzelgliede,  welches  vorn 
unterwärts  einen  Borstenkaram  trägt,  mit  einer  kurzen  Biegung,  und  in  dieser 
auf  dem  Rücken  mit  einem  Ausschnitt,  in  welchem  ein  nach  vorn  abgeschnittenes 
Schuppen  wulstchen  liegt.  Taster  von  Rückenschildlänge,  dünn,  etwas  aufge- 
richtet; das  zweite  Glied  anliegend  beschuppt,  braungrau,  an  der  Spitze  weiss- 
lich;  das  dünne,  spitze  Endglied  halb  so  lang,  gegen  das  Ende  hell.  —  Brust 
weisslich.  Beine  braungrau,  an  den  Spitzen  der  Schienen  nnd  Fussglieder 
weisslich;  die  Hinterschienen  zusammengedrückt,   auf  beiden  Schneiden  bräun- 

*)  Eine  ganz  ungeiiügemle  Abbildung,  iu  der  die  Vordcrflügel  nicht  schmal  und  spitz  genug 
sind,  und  die  weissliche  Binde  einen  scbaritsn,  ausspringendeu  Winkel  bilden  sollte,  wodurch  sie 
der  unten  t'olgeudeu  Segnella  ähnlich  wird;  für  diese  sind  aber  die  Hiuterflügel  viel  zu  solir  zu- 
gespitzt dargestellt;    aber  dadurch  zeigeu  sie  eben,   dass  H.-S.  wirklich  Phycidella  vor   sich  hatte. 


96  P.  0.  ZpllPr. 

lieh  behaart,  aussen  an  der  Spitze,  auch  an  der  Mitte  auswärts  mit  einem  binden- 
förmigen  weissen  Fleck;  die  Dornen  weisslich.  —  Hinterleib  kurz,  staubgrau, 
etwas  schimmernd  mit  kurzem,  gerundetem,  weisslichem  Analbusch. 

Vorderflügel  SW"  lang,  zwar  ziemlich  schmal,  aber  bis  zum  Innenwinkel 
fast  gleichbreit  bleibend  und  dann  kürzer  zugespitzt  als  bei  Phycidella,  auf 
hellgrauem  Grunde  reichlich  mit  feinen,  schwärzlichen  Stäubchen  bestreut.  An 
der  Wurzel  ist  ein  schwärzliches  Feld,  das  etwa  '/s  der  Flügellänge  einnimmt 
und  hinten  ziemlich  gerade,  wenn  auch  nicht  scharf  abgeschnitten  ist.  Etwas 
vor  der  Mitte  des  Vorderrandes  hängt  ein  schwärzliches  Dreieck,  das  auf  der 
der  Basis  zugekehrten  Seite  verdunkelt,  geradlinig  und  weisslich  gesäumt,  auf 
der  hinteren  Seite  dagegen  verloschen  und  schlecht  begrenzt  ist;  es  erreicht 
mit  seiner  Spitze  die  Falte.  Ihm  gegenüber  liegt  am  Innenrand  ein  schwärz- 
licher Nebelfleck ,  so  dass  das  Ganze  als  eine  in  der  Falte  winklig  gebrochene 
und  unterbrochene,  nach  unten  verengerte  und  verlöschende  Binde  angesehen 
werden  kann,  die  iji  ihrem  oberen  Theile  auf  der  der  Flügelbasis  zugewendeten 
Seite  weisslich  gerandet  ist.  Mitten  zwischen  dem  Costaldreieck  und  der  Flügel- 
spitze zeigen  sich  über  dem  mit  einem  kleinen ,  dunklen  Nebelfleck  versehenen 
Innenwinkel  zwei  tiefschwarze  Punkte  dicht  übereinander.  Der  Hinterrand  ist 
kaum  durch  ein  paar  verloschene  dunklere  Schuppen  (so  dass  also  die  schwarzen 
Funkte  der  Phycidella  ganz  fehlen)  von  den  grauen  Franzen  geschieden. 

Hinterflügel  schnfäler  als  die  Vorderflügel,  aber  lange  nicht  so  sehr  wie 
bei  Phycidella,  nur  am  Endviertel  zugespitzt,  ohne  scharfe  Spitze,  grau,  etwas 
glänzend,  gegen  die  Spitze  dunkler.  Franzen  mehr  staubgelblich  und  durch  die 
gelbliche  Wurzellinie  scharf  von  der  Fläche  abstechend. 

Unterseite  einfarbig,  auf  den  Vorderflügeln  braungrau,  auf  den  Hinter- 
flügeln heller  und  glänzender  als  auf  der  Oberseite. 

Vaterland:  Texas  (BoU).    Ein  gut  erhaltenes  cf  im  Cambridger  Museum. 

Anmerkung  1.  Mit  dieser  Bl.  sciaphilella  stimmt  in  Grösse  und  Bau 
ziemlich  überein:  Blastop.  segnella  n.  sp.   aus   dem  südöstlichen  Russland. 

Bl.  segnella :  Alis  ant.  cinereis,  fascia  ante  medium  fere  recta,  alhida, 
exterius  fascia  multo  latiore  nigricante  terminata ,  pari  punctorum  nigrorum 
supra  angulum  dorsalem  in  nebula  alhida  transversa  posito.  9-  (Fig.  35.) 

Si.e  hat  kürzere  Flügel  als  Phycidella ,  aber  nicht  so  kurze  wie  Sciaphi- 
lella, und  die  hintern  sind  zwar  auch  etwas  breiter  und  viel  kürzer  zugespitzt 
als  bei  Phycidella,  aber  doch  mit  schärferer  Spitze  versehen  als  bei  Sciap)hilella. 
Was  sie  von  der  ersteren  leicht  unterscheidet,  ist  die  weissliche  Binde  vor  der 
Mitte  der  Vorderflügel;  sie  ist  bei  Segnella  auf  der  dem  Hinterrande  zugewendeten 
Seite  schwach  convex,  fast  geradlinig,  statt  einen  scharfen  Winkel  zu  bilden, 
und  hinter  ihr  folgt  ein  mehr  als  doppelt  so  breites  schwäizliches,  hinterwärts  ge- 
lichtetes und  nicht  deutlich  begrenztes  Band,  wofür  Phycidella  nur  ein  schmales, 
aus  Flecken  zusammengesetztes  hat.  Nach  diesem  Bande  folgt  bei  Segnella 
über  dem  Innenwinkel  ein  weisslicher,  bindenförmiger  Nebel;  in  ihm  stehen 
zwei  tiefschwarze  Punkte  übereinander,  und  über  diesen  trägt  der  Vorderrand 
ebenso  wie  unter  ihnen  der  Innenrand  ein  schwärzliches,  unbestimmt  begrenzte  s 


Beiträge  znr  KeniitnisB  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  97 

Fleckchen.  Der  Hinterrand  entbehrt  der  dicken  schwarzen  Punkte  völlig,  welche 
Phycidella  hier  zeigt.  Das  9  ^^*  ^^^  kegelförmiges  Analsegment  mit  ocher- 
gelber  Spitze  und  lang  hervorstehendem  Legestachel.  Es  wurde  nebst  mehreren 
von  Christoph  bei  Sarepta  am  10.  August  gefangen. 

Anmerkung  2.  Dieser  Segnella  sehr  nahe  kommt  Bl.  nubilella  n»  sp, 

Alis  ant.  obscurius  cinereis,  striga  ohsoleta  albida  ante  medium  posita, 
in  plica  fracta,  spatio  post  eam  fasciae  instar  ohscurato  punctumque  majusculum 
superius  continenfe,  pari  punctorum  nigrorum  svpra  angulum  dorsalem  (Fig.  36). 
Ein  9   aus  Texas  im  Cambridger  Museum. 

Vorderflügel  4'"  lang;  sie  ist  etwas  grösser,  mit  breiteren  Vorderflügeln 
und  dünner  zugespitzten  Hinterflügeln.  Bei  ihr  ist  nicht  sowohl  eine  weissliche 
Binde  vor  der  Vorderflügelmitte,  als  eine  weissliche  Querliuie,  die  sich  in  der 
Falte  in  einen  stumpfen  Winkel  mit  ziemlich  graden  Schenkeln  bricht;  diese 
Querlinie  ist  auf  der  der  Flügelbasis  zugewendeten  Seite  nicht  sonderlich  scharf 
begrenzt,  desto  schärfer  aber  auf  der  abgewendeten;  die  dunkelgraue  Grundfarbe 
verdunkelt  sich  nämlich  an  dieser  am  stärksten,  indem  sie  fast  eine  Binde  bildet, 
die  sich  jedoch  nach  hiriten  lichtet  und  ohne  die  mindeste  scharfe  Begrenzung 
in  die  Grundfarbe  übergeht;  in  diesem  dunkeln  Baum  ist  ein  bei  Segnella  ganz 
fehlender  grosser,  schwarzer,  doch  wenig  auffallender  Punkt  in  der  Flügelhälfte 
mitten  zwischen  der  Falte  und  dem  Vorderrande.  In  der  Gegend  des  Innen- 
winkels sind  der  Grundfarbe  weissliche  Schuppen  beigemischt,  und  in  diesem 
gelichteten  Raum  liegen  über  einer  dunkeln  Stelle  des  völlig  obliterirten  Dorsal- 
winkels zwei  schwarze  Punkte  dicht  über  einander.  Am  Hinterrand  sind  keine 
dunkeln  Punkte;  die  Franzen  sind  heller  als  die  Grundfarbe. 

Hinterflügel  kaum  halb  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  messerförmig  zu- 
gespitzt, doch  ohne  scharfe  Spitze.  —  Das  Analsegment  des  Hinterleibes  ist 
gespitzt,  der  Legestachel  verborgen. 

Anmerkung  3.  Ein  kleineres  amerikanisches  9  (Vorderflügel  3'"  lang) 
lässt  sich  weder  mit  Nubilella,  noch  mit  Segnella  vereinigen ,  weil  die  Hinter- 
flügel noch  schmäler  und  feiner  zugespitzt  sind  als  bei  ersterer.  Die  Vorder- 
flügel dieser  Bl.  retectella  n.  sj).  sind  nicht  so  dunkel  wie  bei  Nubilella  (doch 
wohl  etwas  verflogen,  wie  die  schlechte  Beschaffenheit  der  Franzen  andeutet); 
der  weisse  Querstreif  ist  nur  nach  aussen  convex,  etwas  wellig,  breiter,  gegen 
die  Wurzel  durch  einen  aus  schwarzen  Schuppen  gebildeten  Nebelfleck  begrenzt. 
Der  schwarze,  starke  Punkt  in  der  Flügelmitte  ist  vorhanden.  Statt  der  zwei 
schwarzen  Punkte  über  dem  Innenwinkel  zeigt  sich  nur  ein  dickes  Querstrichel- 
chen. Der  Hinterrand  ist  nur  verdunkelt,  ohne  schwarze  Punkte.  —  Der  lange 
Legestachel  ist  pfriemenförmig  und  platt  gedrückt.  —  Beifrage  fing  das  in 
meiner  Sammlung  befindliche  Exemplar  am  29.  August. 

Ein  von  Boll  aus  Texas  mitgebrachtes  unverflogenes  Exemplar  von  fast 
gleicher  Grösse,  aber  verstümmelten  Fühlern  und  ohne  Taster  und  Hinterleib, 
scheint  nicht  zu  derselben  Art  zu  gehören,  weil  die  Hinterflügel  breiter  und 
stumpfer  endigen.  Statt  der  weisslichen  Querlinie  ist  hier  auf  den  Vorderflügelu 
eine  wirkliche  Binde,  nur  auf  der  Basalseite  ohne  scharfe  Grenze ,   auf  der  ab- 

13 


98  P-  C.  Zeller. 

gewendeten  Seite  wie  bei  Retectella  begrenzt.  An  diese  Seite  stösst,  wie  bei 
Phycidella,  ein  schwarzer  Längsstrich  in  der  Flügelfalte,  der  aber  aus  der  dunkeln 
Färbung  wenig  hervortritt,  während  der  schwarze  Punkt  in  der  Flügelhälfte  dick 
und  deutlich  ist.  Im  Innenwinkel,  doch  etwas  von  ihm  entfernt,  ist  ein  schwarzes 
Fleckchen,  und  darüber,  mehr  einwärts,  ein  dicker,  tiefschwarzer  Querpunkt, 
beide  ziemlich  nahe  au  einander  reichend,  und  über  diesem  Punkt,  doch  etwas 
hinterwärts,  zeigt  sich  auf  dem  Vorderrand  eine  dunkle  Stelle. 

2.  Fractilinea  n.  sp.  Fig.  37. 

Parva,  alis  ant.  brevmsculis,  canis,  striga  ante  medium  albida,  in  an- 
gulum  fracta,  postice  nigricanti-marginata,  xmncto  disci  posteam  Hirigulaque 
venae  transversae  inferius  incrassata  nigris.  cf. 

Die  zwei  ziemlich  gut  erhaltenen  cT  Exemplare  meiner  Sammlung  sind 
so  gross  wie  Boscidella,  mit  kürzeren  Vordeiflügeln  und  viel  hellerer  Grundfarbe 
als  die  vorigen  Arten  und  mit  scharfem  Winkel  der  weisslichen  Querlinie. 

Die  Taster  sind  fast  wie  bei  Retectella,  doch  etwas  kürzer,  auswärts 
schwarzbraun,  am  Ende  des  zweiten  Gliedes  bleichgelblich;  das  Endglied  ist 
nicht  so  fein  gespitzt  wie  dort,  pfrienienförmig,  an  der  Spitze  weniger  hell. 
Der  Hinterleib  breit  wie  dort,  daher  plumper  als  bei  Phycidella,  bleich  gelb- 
grau mit  hellerem  Bauch. 

Vorderflügel  272*"  lang,  breit  und  stumpf  wie  bei  Sciaphilella,  weissiicb- 
grau,  mit  schwärzlichen  Stäubchen  massig  bestreut,  am  dichtesten  an  der  Basis, 
an  der  Endhälfte  des  Vorderrandes  und  um  die  Flügelspitze  herum  längs  des 
Hinterrandes.  Die  weissliche  Querlinie  bildet  bei  dem  einen  Exemplar  den  sehr  auf- 
fallenden Winkel  in  der  Falte,  bei  dem  andern  etwas  darüber,  so  dass  bei 
jenem  der  obere,  bei  diesem  der  untere  Schenkel  des  Winkels  der  längere  ist; 
sie  wird  gegen  die  Flügelbasis  zu  durch  schwärzliche  Stäubchen,  die  sich  vorzüglich 
dem  Winkel  ge,<;;enüber  zu  einem  Nebelfleck  verdichten,  unvollkommen  begrenzt, 
während  sie  nach  aussen  schwärzlich  gesäumt  ist;  der  breiteste  schwarze  Saum 
ist  am  obern  Schenkel.  Hinter  der  Spitze  des  Winkels,  doch  etwas  höher,  liegt 
in  hellerem  Grunde  ein  schwarzer  Punkt.  Auf  der  Querader  sind  zwei  schwarze 
Punkte  zu  einem  schwarzen,  unten  verdickten  Querstrich  zusammengeflossen,  der 
bis  nahe  an  den  Innenwinkel  reicht. 

Hinterflügel  kaum  halb  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  gleichmässig  zuge- 
spitzt, mit  scharfer  Spitze  und  ziemlich  gradem  Hinterrand,  braungrau;  die 
hellen  Franzen  sind  durch  eine  feine,  gelbliche  Basallinie  von  der  Flügel- 
fläche getrennt. 

Beide  cT  wurden  durch  Beifrage  in  Bosque  County  in  Texas  am  1.  und 
19.  August  gefangen. 

3.  Quisquiliella  n.  sp. 

Alis  ant.  unicolorihus ,  griseo-fuscescentibus,  atouiis  nigris  frequentibus 
inspersis,  puncto  disci  ante  medium  parique  puitctoruin  disci  postici  nigris.  c^  9  • 


Beitiäfje  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  99 

Ohne  Beachtung  der  generischen  Auszeichnung  der  (^  Fühler  und  der 
inesserförmigen  Hinterflügel  würde  man  diese  unscheinbare  Art  allenfalls  für 
eine  Gelechia  aus  der  Verwandtschaft  der  Notatella  halten;  sie  weicht  aber 
nebst  der  folgenden  Livorella  nicht  nur  durch  den  Mangel  der  typischen  hellen 
Binde  ab,  sondern  auch  durch  die  im  Q  Geschlecht  merklich  breitern  und 
stumpfern  Hinterflügel.  Letzteres  ist  so  aulfallend,  dass  die  Frage  aufgeworfen 
werden  kann,  ob  die  beiden  Geschlechter  wirklich  zusammen  gehören;  aber  sie 
stimmen  im  übrigen  zu  sehr  überein,  als  dass  ich  sie  nicht  für  einerlei  Art 
halten  sollte. 

Grösse  der  Sciaphileüa.  Kückenschild  biäunlichgrau,  mehr  oder  weniger 
ins  Bleichochergelbliche,  was  entschieden  die  Farbe  des  Kopfes  ist.  Fühler  braun- 
grau; Wurzelglied  und  die  Schuppen  auf  dem  gebogenen  Theil  der  Geissei  ganz 
h'jllgelblich.  Taster  stark  aufwärts  gekrümmt  und  bis  über  die  Stirn  reichend, 
ziemlich  dünn,  gleichmässig  zugespitzt  mit  feiner  Spitze,  bleichgelblich,  auswärts 
braun.  Saugrüssel  zusammengerollt,  bleichbeschuppt.  Beine  bleichgelb,  auswärts 
gebräunt;  Hinterschienen  kräftig,  zusammengedrückt,  auf  dem  Rücken  mit  langen, 
blonden  Haaren,  auswärts  vor  der  Mitte  mit  einem  dunkelbraunen  Bändchen 
vor  einem  hellgelblichen  Fleckchen,  von*  da  ab  dunkelbraun  bis  zur  hellgelblichen 
Spitze;  die  Füsse  auf  dem  Rücken  braun  mit  hellen  Enden  der  Glieder.  — 
Hinterleib  staubgrau,  am  Bauch  hell  ins  Gelbliche  mit  braunen  Seiten;  Anal- 
busch des  (f  bleichgelblich,  Analsegment  des  9  kegelförmig,  an  der  Endhälfte 
ochergelb,  mit  etwas  hervorstehendem  Legestachel. 

Vorderflügel  4'"  lang,  von  der  kurzen  Gestalt  der  Sciaphüella,  gelblich- 
staubgrau,  sehr  reichlich  braun  bestäubt  und  dadurch  etwas  wolkig,  mit  mehr 
oder  weniger  hervortretenden  gelblichen  Stellen.  Im  Mittelraum  ist  vor  der 
Mitte,  der  Querader  näher  als  der  Flügelwurzel,  ein  schwarzer  Punkt,  und  über 
ihm  trägt  der  Vorderrand  gewöhnlich  einen  dunkeln  Nebelfleck.  Auf  der  Quer- 
ader sind  zwei  eben  so  deutliche,  von  einander  getrennte  Punkte,  der  untere 
etwas  grösssr  als  der  obere.  Franzen  grau  mit  gelblicher  Wurzellinie,  von  welcher 
aus,  mehr  oder  weniger  deutlich,  sehr  kleine,  gelbliche  Ecken,  die  nach  innen 
dunkel  begrenzt  werden,  in  den  Hinterrand  hineinreichen;  hinter  dieser  Wurzel- 
linie sind  sie  von  einer  dunkler  grauen  Schattenlinie  durchzogen. 

Hinterflügel  etwas  über  halb  so  breit  wie  die  Vorderflügel  (beim  9  noch 
mehr)  zugespitzt,  mit  sanft  convexera  Hinterrand;  beim  9  enden  sie  in  eine 
breitere  Spitze.  Grundfarbe  grau,  beim  9  bräunlichgrau.  Franzen  mit  feiner 
hellgelblicher  Wurzellinie. 

Unterseite  braungrau;  Hinterflügel  gegen  den  Analwinkel  gelichtet. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Zwei  cf  in  meiner  Sammlung,  ein  cT  zwei  9 
im  Cambridger  Museum. 

4.  Livorella  n.  sp. 

Alis  ant.  angustis,  osseo-griseis ,  puncto  parvo  infra  hasim  costdlem, 
majore  clisci  ante  medium  pariqiie  punctorum  venae  transversae  nigris;  post 
minus  lange  acwminatis.  (f. 

13* 


100  P.  C,  Zell  er. 

Viel  Jieller  als  die  andern  Arten,  auf  dem  ganzen  Vorderkörper  und  den 
Vorderflügeln  sehr  blass,  beingelblichgrau,  auf  den  letzteren  ohne  helleren 
Querstreifen. 

Kleiner  als  Phycidella.  Der  Vorderkörper  und  das  dünne,  verlängerte 
Wurzelglied  der  Fühler  nebst  dem  Schuppenbusch  im  Ausschnitt  derselben 
schmutzig  beingelb,  mit  Grau  gemischt.  Gesicht  in  gewisser  Richtung  weisslich. 
Fühlergeissel  dünn,  borstenförmig,  grau.  Taster  sehr  hell,  von  Rückenschildlänge, 
aufwärts  gebogen ,  dünn ,  gleichmässig  zugespitzt ;  das  Endglied  etwa  halb  so 
lang  wie  das  zweite  Glied.  Beine  wie  das  Rückenschild  gefärbt,  nur  die  vordem 
auf  der  Vorderseite  etwas  gebräunt;  die  Hinterschienen  dünn,  schwach  behaart; 
die  Füsse  ungefleckt.  —  Hinterleib  kurz  und  schwächlich,  grau,  mit  hellerem 
Analbusch. 

Vorderflügel  3'"  lang,  schmal,  nicht  erweitert,  am  verdünnten  Ende  etwas 
abgerundet,  von  der  bleichen  Farbe  des  Rückenschildes.  Nahe  der  Basis  liegt 
unterhalb  des  Vorderrandes  ein  wenig  deutlicher,  schwärzlicher  Punkt.  Ein  viel 
grösserer,  sehr  deutlicher,  länglicher  schwarzer  Punkt  ist  im  Mittelraum  vor 
der  Flügelhälfte,  der  Falte  viel  näher  als  dem  Vorderrande.  In  der  Mitte  zwischen 
ihm  und  der  Flügelspitze  zeigt  sich  auf  der  Querader  ein  Paar  schwarzer  Punkte 
dicht  bei  einander,  und  über  dem  obern  bilden  schwarze  Schüppchen  eine  wenig 
merkliche  kurze  Längslinie.  Franzen  hellgrau. 

Hinterflügel  bis  zur  Hälfte  nur  wenig  schmäler  als  die  Vorderfiügel,  dann 
sanft  verengert  und  in  eine  deutliche,  doch  nicht  lange  Spitze  auslaufend,  sehr 
hell  staubgrau,  etwas  glänzend,  gegen  die  Wurzel  gelichtet.  Franzen  hell,  ins 
Gelbliche. 

Unterseite  der  Vorderflügel  einfarbig  grau,  am  Innenrand  hell;  Hinter- 
fltigel  wie  oben,  doch  längs  des  Vorderrandes  verdunkelt. 

Vaterland  :  Texas  (Boll).  Ein  cf  in  meiner  Sammlung,  mehrere  mit  ihm 
übereinstimmende  nach  Dr.  Hagens  Angabe  im  Cambridger  Museum. 

5.  Blastobasis  (?)  aufugella  n.  sp. 

Minuta,  antennis  crassiusculis,  supra  articulüm  basalem  sqiiamis  amplia- 
tum  non  excisis;  alis  ant.  cinereis,  fascia  obscura  post  strigam  albidam  leviter 
fractam,  puncto  nigro  grosso  in  fascia  punctisqiie  duobus  geminatis  venae 
transversae  nigris ;  post.  lineari-laneeolatis.  cf. 

Nicht  grösser  als  Boscidella*)  und  Fluxella,  hat  sie  so  wenig  wie  diese 
über  dem  Wurzelgliede  der  Fühler  einen  Einschnitt  und  entbehrt  also  des  cha- 
rakteristischen Merkmals  der  Gattung  Blastobasis,  während  sie  in  Habitus,  Färbung 
und  Zeichnung  ganz  mit  Phycidella,  Sciaphilella  etc.  übereinstimmt.  Es  wird 
wohl  erst  durch  eine  genaue  Untersuchung  des  Geäders  entschieden  werden, 
ob  die  drei  Arten  ungeachtet  ihres  Aussehens  zu  Hypatima  zu  stellen,  oder  ob 


*j  In  H.-S.  Fig.  985  ist  der  helle  Querstreifen  zvi  rein  weiss,  und  auf  der  Querader  fehlt 
der  dunkle  Strich,  Auch  sollte  der  Hinterflügel  gegen  die  Wurzel  zu  etwas  hreiter  werden  und 
einen  stumpfen,  doch  deutlichen  Analwinkel  zeigen. 


Bpiträge  zur  Keniituiss  der  iiordamericanischen  Nachtfalter.  101 

Überhaupt  Blastobasis  und  Hypntima  zu  einem  Genus  zu  vereinigen  sind. 
Einstweilen  betrachte  ich  sie  lieber  als  eine  Abtheilung  von  Blastobasis  rait 
uneingeschnitteuen  Fühlern,  die  dicker  sind  als  sonst  in  beiden  nächstver- 
wandten Gattungen. 

Von  Boscidella  unterscheidet  sich  AufiigelJa  sogleich  durch  ihre  viel 
schmälern  Hinterflügel,  ausserdem  durch  den  starken,  schwarzen  Punkt  auf  den 
Vorderflügeln  gleich  hinter  dem  weisslichen  Querstreif  über  der  Falte; 
von  Fluxella  gleichfalls  durch  die  Hinterflügel  und  auf  den  Vorderfliigeln  durch 
den  sehr  stumpfwinklig  gebrochenen  hellen  Querstreif  und  die  Stärke  des 
schwarzen  Punktes  dahinter. 

An  den  starken,  mikroskopisch  flaumhaarigen,  braungrauen  Fühlern  ist 
das  Wurzelglied  durch  hell  gelblichgraue  Schuppen  zu  einer  runden  Scheibe 
erweitert;  der  Vorderrand  dieser  auf  der  ausgehöhlten  Unterseite  gelblichem 
'  Scheibe  ist  mit  abstehenden  Haaren  besetzt.  Die  Taster  sind  sehr  kurz,  nur  von 
halber  Kopflänge,  bleichgelblich,  verdickt,  mit  feinem  Endgliede.  Beine  aussen 
braun,  an  den  Spitzen  der  Fussglieder  bleichgelblich;  die  Hinterbeine  auf  der 
Innenseite  bleichgelblich.  Hinterleib  hell  braungrau,  etwas  schlanker  als  bei 
Boscidella. 

Vorderflügel  2'/4"'  lang,  schmal,  hellgrau  mit  dunkler  Bestäubung,  am 
dunkelsten  in  der  Binde  hinter  dem  weisslichen ,  weniger  als  halb  so  breiten, 
schwach  winkelförmig  gebrochenen,  unten  etwas  erweiterten,  weisslichen  Quer- 
streif. Der  undeutliche,  schwarze  Doppelpunkt  der  Querader  liegt  in  einem 
schmalen,  dunkeln  Quernebel,  vor  und  hinter  dem  der  Grund  fast  weisslich  ge- 
lichtet ist. 

Hinterflügel  linear  lanzettlich,  auf  dem  Basaldrittel  am  breitesten,  von 
da  ab  gleichmässig   lang-  und  fein  zugespitzt;   der  Analwinkel  sehr  undeutlich. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  cT  im  Cambridger  Museum. 

6.  Blastobasis  (?)  fluxella  n.  sp. 

Minuta,  antennis  crassiusculis ,  supra  articulum  basalem  squamis  am- 
pliatum  non  excisis;  alis  ant.  einereis,  striga  ante  medium  fracta,  albid'a,  ex- 
terius  nigricanti-marginata,  puncto  disci  pninctisque  duobus  geminatis  venae 
Iransversae  coalescentibus  nigris;  post.  lanceolatis.  (^ . 

Von  der  vorigen  leicht  durch  die  breitern  Hinterflügel  und  die  drei  bis 
viermal  so  langen  Taster  zu  unterscheiden,  kommt  sie  der  Bl.  fractilinea  in  der 
Zeichnung  nahe;  sie  ist  aber  kleiner,  mit  schmäleren  Hinterflügeln  und  dünnerem 
Hinterleib  und  hat  ausserdem  in  den  Fühlern  keinen  Einschnitt. 

Die  Fühler  sind  etwas  dicker  und  heller  als  die  der  Aufagella,  übrigens 
gleich  gebaut.  Die  Taster,  schlanker  als  bei  Fractilinea,  haben  Rückenschild- 
länge und  sind  aufwärts  gebogen,  innen  lichtgrau,  auswärts  bräunlich  angeflogen; 
das  Endglied  weniger  als  halb  so  lang  wie  das  zweite  Glied,  dünner  und  zuge- 
spitzt. Beine  viel  heller  als  bei  Aufugella,  weisslichochergelb;  die  hintern  an 
den  Schienen  reichlich  langbehaart,  auswärts  wenig  verdunkelt;  die  Hinterfüsse 
auswärts   hellbräunlich  mit  weisslichen  Enden   der  Glieder.    Hinterleib   schmal, 


102  P.  C.  Zeller. 

gran ,  an  den  Seiten  der  hintern  Ses^niente  bleiclisfelblich  boliaart.  Analbusch 
bleichgelblich. 

Vorderflüge]  274'"  lang,  sehr  wenig  breiter  als  bei  AiifiufeVa,  grau.,  an 
den  Rändern  am  dunkelsten.  Der  wcissliche  Qacrstreifen  bricht  sich  über  der 
Falte  in   einen   deutlichen   Winkel   und    ist   nach   aussen    schwärzlich   gerandet. 

Vor  ihm  liegen  in  der  Falte  ein  schwärzliclies  Fleckchen  und  dicht  dar- 
unter ein  solches  Längsstrichelchen,  und  hinter  ihm,  gleich  über  der  Spitze 
des  Winkels  im  hellen  Grunde  ein  scharfer,  schwarzer  Punkt.  Auf  der  Querader 
sind  zwei  schwarze,  zusammenfliessende  Punkte,  unter  denen  im  Innenwinkel 
ein  schwärzliches  Fleckchen  liegt.  Den  Hinterrand  trennen  schwarze,  unregel- 
mässige, aber  nicht  zusammenfliessende  Punkte  von  den  Franzen. 

Hinterflügel  etwa  halb  so  breit  wie  die  Vorderflügel,  lanzettförmig,  scharf 
zugespitzt,  mit  deutlichem  Analwinkel. 

Vaterland:  Texas  (Boli).    Ein  gut  erhaltenes  cf  im  Cambridger  Museum. 

Hyputima  auhsenella  n.  sp. 

Alis  ant.  eanis,  postice  obscurioribus ,  striola  plicae ,  puncto  disci  ante 
medium,  puncto  venae  transversae  striolaque  Ms  interjecta  nigris,  macidis 
duabus  oppositis  ante  medium,  nigricantibiis.  cf . 

Diese  Art  hat  einigermassen  das  Aussehen  einer  Blastobasis,  aber  an  den 
männlichen  Fühlern  keine  Spur  eines  Ausschnittes.  Sie  stimmt  mit  Hyp.  hino- 
tella  in  der  Lage  der  schwarzen  Costalpuukte  und  Striche  auftalleud;  nur  ihre 
Hinterflügel  sind  weniger  breit  und  stumpf  und  dabei  länger  gefranzt;  auch 
scheint  der  Haarpinsel  an  der  Tasterwurzel  zu  fehlen. 

Rückenschild  und  Kopf  weissllchgrau.  Fühler  grau,  stark ;  das  Wurzelglied 
oblong,  ganz  flach,  weisslichgrau.  vorn  mit  Borstenkamra.  Taster  von  Rücken - 
schildlänge,  stark  aufwärts  gekrümmt,  ziemlich  schlank;  das  zweite  Glied  aus- 
wärts braun,  am  Ende  weisslich ;  das  Endglied  über  2/3  so  lang,  spitz,  weisslich, 
in  der  Mitte  mit  bräunlichem  Fleck.  Saugrüssel  von  Hinterleibslänge.  Beine 
innen  weisslich,  auswärts  braungrau  angelaufen,  an  den  Enden  der  Fussglieder 
hell;  die  Hinterschienen  kräftig,  stark  zusammengedrückt,  an  der  Mitte  und  am 
Ende  auswärts  mit  einer  hellen  Stelle,  auf  dem  Rücken  blondhaarig,  auf  der 
Innenseite  bleichgelblich.  Mittelbrust  weisslich.  —  Hinterleib  klein,  dunkelgrau, 
am  Bauch  bleichgelblich  wie  der  kleine  Analbusch. 

Vorderflügel  3'"  lang,  ziemlich  schmal,  hinten  zugespitzt,  weissgrau.  in 
der  Spitze  verdunkelt.  Die  Schulter  fleckartig  dunkelgrau.  Der  Vorderrand  trägt 
bei  Vs  einen  verloschenen,  schwärzlichen  Fleck;  ihm  gegenüber  der  Innenraud 
einen  grösseren,  blasseren,  etwas  weiter  gegen  die  Basis  reichenden,  der  auf 
dieser  Seite  schräg  abgeschnitten  ist  und  an  den  schwarzen  Längsstrich  der  Falte 
stösst.  Schräg  über  und  hinter  dem  Ende  dieses  Stvirhs  ist  im  Mittelfelde  ein 
schwarzer  Punkt.  (Diese  zwei  Gegenflecke,  der  Discalpunkt  und  der  Faltenstrii^h, 
bieten  eine  der  bei  Blastobasis  gewöhnlichen  entsprechende  Zeichnung,  indem 
eine  sie  verbindende  Querlinie  eine  gebrochene  Querliuie  bilden  würde,  deren 
Scheitelpunkt  in  dem  Discalpunkt  läge.)    Hinter  dem  schwarzen  Punkt  folgt  in 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  103 

gleicher  Höhe  ein  schwarzes  Längsstrichelchen  und  auf  der  Querader  ein  kleiner 
schwarzer  (auf  dem  linken  Flügel  verdoppelter)  Punkt,  über  und  unter  welchem 
die  Grundfarbe  etwas  verdunkelt  ist.  Am  Vorderrande  sind  schwarze  Schuppen 
deutlicher  als  am  oberen  Theile  des  Hinterrandes  zu  unregelmässigen  Punkten 
angehäuft.  Franzen  grau,  um  die  Flügelspitze  mit  hellen  und  dunkeln  Stäubchen 
bestreut. 

Hinterflügel  vor  der  Mitte  etwas  schmäler  als  die  Vorderflügel ,  von  da 
ab  alluiälig  zugespitzt,  mit  sanft  convexem  Hinderrand,  grau;  die  wie  bei  Bla- 
stobasis  langen,   staubgrauen  Franzen  haben  eine  feine,   bleichgelbe  Basallinie. 

Unterseite  einfarbig,  auf  den  Vorderflügeln  bräunlichgrau,  auf  den  Hinter- 
flügeln grau. 

Vaterland:  Texas  (Bell).  Ein  cT  im  Cambridger  Museum,  bei  welchem 
ein  Theil  des  Vordeirandes  der  Hinterflügel  umgeschlagen  ist,  wodurch  sie 
schmäler  zuzulaufen  scheinen,  als  es  in  der  Wirklichkeit  der  Fall  ist. 

Anmerkung  1.  Ein  etwas  verwischtes  kleineres  $  (Vorderflügel  22/3'" 
lang)  aus  Texas  —  Confectella  n.  sp.?  —  scheint  gar  nicht  dazu  zu  gehören 
wegen  seiner  ganz  schmalen  Hinterflügel,  die  nirgends  die  halbe  Breite  der 
Vorderflügel  haben  und  in  eine  schärfere  Spitze  auslaufen.  Sollte  das  Exemplar 
doch  zu  Subsenella  gehören,  so  wäre  die  Verschiedenheit  in  der  Hinterflügel- 
breite eine  Abweichung  in  diesem  Genus,  indem  beide  Geschlechter  darin  sonst 
keinen  merklichen  Unterschied  zeigen.  Die  Vorderflügel  haben  einen  gelblichem 
Ton  des  Hellgrauen.  Die  Basis  des  Vorderrandes  ist  ganz  unverdunkelt.  Statt 
des  ersten  Costaifltcks  ist  eine  sehr  dünne  Costallinie  sichtbar;  das  Falten- 
strichelchen  über  dem  weiter  gegen  die  Wurzel  reichenden  Dorsalwisch  fehlt, 
während  weiter  gegen  die  Wurzel  ein  längerer,  schwarzer  Streifen  vorhanden 
ist,  von  dem  Subsenella  keine  Spur  zeigt.  Dafür  fehlt  der  Längsstrich  vor  dem 
Punkte  der  Querader  gänzlich,  und  der  Queraderpunkt  hat  noch  einen  kleineren 
ganz  deutlich  über  sich.  Einzelne  dieser  Abweichungen  mögen  durch  Abreiben 
entstanden  sein;  aber  die  .  Hinterflügelgestalt  und  die  Grundfarbe  der  Vorder- 
flügel ist  so  auffallend,  dass  ich  das  Exemplar  benenne,  obgleich  ich  im  Bau 
der  Taster  und  Fühler  nichts  Abweichendes  von  Subsenella  sehe. 

Anmerkung  2.  Zwei  (j^  aus  Texas  stimmen  in  der  Grundfarbe  der 
Vorderflügel  mit  dem  eben  charakterisirten  Q ,  aber  in  der  Hinterflügelform  mit 
Subsenella,  und  da  beider  Zeichnung  unter  sich  etwas  verschieden  ist,  so  könnten 
sie  wohl  alle  drei  zusammen  einer  veränderlichen  Art  angehören.  Bei  dem  einen 
der  beiden  Exemplare  ist  die  Schulter  und  zugleich  die  Basis  der  Vorderflügel 
verdunkelt.  Der  Discalpunkt,  der  zu  den  vier  eine  winklige  Querreihe  bildenden 
Zeichnungen  gehört,  ist  zu  einem  Längsstrich  ausgezogen.  Näher  der  Flügel- 
basis sind  noch  zwei  schwarze  Längsstriche:  einer  nahe  am  Innenrande,  einer 
in  der  Falte,  und  bei  dem  einen  Exemplare  liegt  sogar  noch  ein  kürzerer  dicht 
über  der  Falte.  Der  schwarze  Discalstrich  vor  den  zwei  sehr  deutlichen  Quer- 
aderpunkten ist  bei  dem  einen  Exemplare  kürzer  als  bei  Subsenella,  aber  auch 
tiefschwavz;  dagegen  bei  dem  zweiten  ist  er  in  ein  schwaches  Pünktchen  ver- 
wandelt.   Gleichsam  als  Ersatz  dafür  ist  gleich  hinter  den  Queraderpunkten  ein 


104  P-  C-  Zeller. 

recht  dunkler  Costalfleck,   von    dessen    unterem  |Ende   ein  schwärzlicher  Staub- 
streifen bis  über  den  ersten  Discalstreifen  zieht. 

1.  Argyresthia  Andereggiella  P.  R. 

—  F.  V.  R.  Beiträge  S.  209.  Taf.  74,  Fig.  2. 
Argyr.   Oreusella  (!)  Clemens  1.  c.  p.  93. 

Mein  einzelnes  americanisches  Exemplar  ist  etwas  kleiner  als  die  aus 
der  Schweiz  und  Steiermark  (wo  ich  ein  9  z>^  Ende  Juli  bei  Brück  a.  d.  Mur 
fing)  und  weicht  von  ihnen,  in  Uebereinstimmung  mit  der  Clemens'schen 
Angabe,  darin  ab,  dass  ein  hell  goldbräunlicher  Schattenstreif,  der  aus  der 
Schulter  kommt,  unterhalb  des  Vorderrandes  bis  zur  Binde  hinzieht,  während 
bei  jenen  die  weisse  Farbe  entweder  rein  bleibt  oder  sehr  blass  gelblich  ange- 
laufen ist.  Die  Mittelbinde  ist  wie  bei  jenen,  verdünnt  sich  also  nicht  gegen 
den  Vorderrand  (tapering  to  the  costa,  sagt  Clemens).  Die  Zeichnung  der  Flügel- 
spitze  ist  in  Clemens'  Beschreibung  (in  welcher  ohnedies  statt  behind  which  wie 
anderwärts  before  which  zu  denken  ist)  nicht  recht  verständlich;  sie  ist  in  F.  R.'s 
Bild  auf  Taf.  74  recht  gut  gegeben. 

Vaterland:  Peunsylvanien  (Clemens),  Ohio  (Schläger). 

2.  Argyresthia  quadristrigella  n.  sp. 

Thorace  nitido  capillisque  flavidis;  alis  ant.  nitidis,  exalbidis,  hasi 
fascüsque  angustis  distinctissimis  quatuor  ferrugineis.  cf . 

Eine  kleine  Art,  keiner  europäischen  ähnlich,  an  den  vier  rostfarbigen 
Binden  der  gelblichweissen,  glänzenden  Vorderflügel  leicht  kenntlich.  Ihr  Platz 
ist  wohl  am  besten  bei  Goedartella  und  Pygmäella. 

Grösse  der  drei  folgenden  Arten.  Rückenschild  hell  goldfarben,  glänzend. 
Kopf  auch  im  Gesicht  blassgelb.  Die  dünnen  Taster  mehr  weisslieh ,  so  wie 
das  Wurzelglied  der  schwarz  und  weisslieh  geringelten  Fühler.  Die  vier  vorderen 
Beine  bräunlich  angelaufen,  an  den  Füssen  dunkler;  die  Hinterbeine  weisslieh, 
an  den  Enden  der  Fussglieder  bräunlichgrau.  Hinterleib  lehmgelb,  hier  und  da 
mit  glänzenden,  weisslichen  Schuppen;  Bauch  blassgelblich,  Analbusch  weisslieh. 

Vorderflügel  2'"  lang,  ziemlich  schmal,  nicht  erweitert,  am  Ende  wenig 
verengert  mit  abgerundeter  Spitze,  glänzend,  mit  gelblichweisser  Grundfarbe,  an 
der  Wurzel  ohne  scharfe  Begrenzung  rostfarbig,  darauf  mit  vier  sehr  scharfen, 
streifenförmigen  Binden  von  gleicher  Farbe  in  ziemlich  gleichen  Abständen  von 
einander:  die  erste  bei  '/^  der  Länge,  über  der  Falte  zu  einem  schwachen 
Winkel  nach  aussen  gebogen;  die  zweite  vor  der  Mitte,  gerade;  die  dritte  in 
der  Flügelhälfte,  nicht  ganz  gerade;  die  vierte  vom  Anfang  der  Costalfranzen 
herabkommend.  Vor  der  Flügelspitze  ist  noch  ein  ganz  verloschenes,  kaum 
kenntliches,  rostfarbenes  Querstreifchen.     Franzen  heller  als  die  Grundfarbe. 

Hinterflügel  hellgrau.  Unterseite  der  Vorderflügel  gelblichgrau;  die  vier 
Binden  scheinen  etwas  breiter  und  in  verdunkelter  Farbe  sehr  verloschen  durch. 

Vaterland:  Texas  (Boll).    Ein  schönes  cj''  im  Cambridger  Museum. 


Beiträge  zur  Kenntuiss  der  nordamericauischen  Nachtfalter.  105 

Argyresthia  deletella  n.  sp. 

Capillis  alhis;  alis  mit.  luteolis,  dorso  latius  yallide  flavido,  striguUs 
dispersis  maculaque  angustata  dorsali  post  medium  brunneis.  cj'   9  ■ 

Von  verloschenem,  lehmgelblichem  Aussehen,  etwa  bei  Curvella  zu  stellen. 

Kopf  fast  weiss,  Gesicht  gelblich.  Taster  dünn,  weisslich.  Fühler  schwarz 
und  weisslich  geringelt.  Rückenschild  bleich  lehmgelblich.  Hinterbeine  schmutzig 
weiss,  die  Schienen  und  Fussglieder  an  den  Enden  mit  je  einem  braunen  Funkt. 
Hinterleib  bräunlich  grau  mit  hellerem  Analbusch. 

Vorderflügel  2'"  lang,  nach  hinten  verengert,  schwach  schimmernd,  am 
Vorderrande  hin,  nach  hinten  in  zunehmender  Breite  und  Dunkelheit  hell  lehm- 
gelb, längs  des  Innenrandes  bis  über  die  Falte  hinweg,  ohne  scharfe  Grenze 
gegen  die  lehmgelbe  Farbe,  sehr  blass,  weissgelblich  oder  gelblich,  auf  der 
ganzen  Fläche,  am  meisten  an  den  Gegenrändern,  mit  gelbbräunlichen,  etwas 
verloschenen  Querstrichelchen  bestreut.  Am  Anfang  der  Innenrandfranzen,  also 
an  der  Flügelhälfte,  steht  auf  dem  Innenrand  ein  schmalbindenförmiges,  in  der 
Breite  etwas  wechselndes ,  gelbbraunes  Fleckchen ,  dessen  oberes  Ende  in  dem 
Lehmgelblichen,  weit  unterhalb  des  Vorderrandes  verschwindet,  und  das  sich 
überhaupt  beim  Fangen  leicht  verwischt.  Vor  der  Flügelspitze  trägt  der  Vorder- 
rand bisweilen  2—3  ganz  verloschene,  helle  Häkchen.  Die  Flügelspitze  ist  mit 
einer  gelbbraunen,  gekrümmten  Linie  umzogen,  hinter  welcher  die  sonst  bleich- 
gelblichen Franzen  gleichfalls  verdunkelt  sind. 

Hinterflügel  grau  mit  gelblich  schimmernden  Franzen. 

Unterseite  der  Vordeiflügel  etwas  dunkel  gelblichgrau,  in  der  Spitze  und 
deren  Franzen  graubraun. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  Hier  scheint  die  Art  nicht  gerade  selten  zu 
sein.     Mehrere   Exemplare   in   meiner   Sammlung  und  im  Cambridger  Museum. 

Argyresthia  austerella  n.  sp.  Fig.  38. 

Capite,  thorace  alisque  ant.  niveis,  harum  costa  nigro-conspersa ,  fascia 
ahhreviata  ante  medium,  fascia  integra  media  oblique  retroversis  apiceque 
albido-maculato  nigris.  cf   9- 

Völlig  ohne  Glanz,  durch  ihre  oben  schräg  überhängenden  anderthalb 
schwarzen  Binden  auf  den  schneeweissen  Vorderflügela  sehr  ausgezeichnet. 
Sie  ist  schwer  unter  die  Europäer  einzuordnen,  vielleicht  noch  am  ersten  bei 
Retinella. 

Grösse  der  Deletella.  Rückenschild  und  Kopf  schneeweiss.  Taster  dünn, 
weiss,  am  Endglied  aussen  dunkelgrau.  Fühler  schwarz,  sehr  fein  weisslich 
geringelt  mit  rein  weissem  Wurzelglied.  Beine  weisslich  mit  schwarzen  Flecken. 
Hinterleib  grau  mit  weisslichem  Analglied;  Bauch  weisslich  mit  weissen  Hinter- 
rändern der  Segmente. 

Vorderflügel  2'"  lang,  ziemlich  schmal  mit  convexem  Vorderrand,  ohne 
Glanz,  schneeweiss  mit  schwarzer  oder  schwarzbrauner  Zeichnung.  Der  Vorder- 
rand ist  von   der  Wurzel   aus   in    zunehmender  Breite   mit  groben,    schwarzen, 

14 


106  ^-  C-  Zeller. 

mehr  oder  weniger  zusammenfliessenden  Querstrichen  bestreut,  zwischen  welchen 
die  weisse  Grundfarbe  als  Punkte  oder  schräg  rückwärts  gerichtete  Querstrichel- 
chen hervortritt,  letzteres  am  meisten  gegen  die  Flügelspitze.  Vor  der  Mitte 
kommt  vom  Vorderrande  ein  dicker,  schwarzer  Querstreifen  herab,  welcher  etwas 
schräg  rückwärts  gerichtet  ist  und  an  der  Palte  endigt  oder  ein  wenig  über 
sie  wegreicht.  Eine  breitere,  jenem  parallele  Binde  zieht  vom  Vorderrande 
hinter  der  Mitte  herab,  verdünnt  sich  meistens  nach  unten  und  endigt  auf  dem 
Innenrande  am  Anfange  der  Franzen ;  sie  ist  auf  dem  Vorderrande  mit  ein  paar 
weissen  Punkten  bezeichnet.  Der  Raum  hinter  ihr  in  der  grösseren  Costalhälfte 
schwarz  und  wie  oben  angegeben  weiss  gestrichelt;  zwischen  dem  Hinterrande 
und  dem  unteren  Theile  der  Binde  bildet  die  weisse  Farbe  ungefähr  ein  Dreieck, 
welches  auf  der  Mitte  des  Hinterrandes  durch  ein  schwarzes  Fleckchen  unter- 
brochen wird.  Franzen  um  den  Innenwinkel  hellgrau,  höher  hinauf  am  Hinter- 
rande weiss,  um  die  Flügelspitze  schwarz. 

Hinterflügel  grau,  heller  gefranzt.  Unterseite  der  Vorderflügel  dunkel 
braungrau;  die  Franzen  wie  auf  der  Oberseite. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Sechs  Exemplare  in  meiner  Sammlung  und  im 
Cambridger  Museum. 

Argyresthia  abdotninalis  Z. 

—  Linnaea  Entomol.  II,  S.  270. 
Diese  Art  ist  in  der  Zeichnung  der  Vorderflüge]  veränderlich.  Die  drei 
von  Boll  aus  Texas  mitgebrachten  Exemplare  zeigen  die  charakteristischen  zwei 
goldfarbenen  Basalstreifen,  den  grösseren,  schief  nach  oben  verlängerten  Innen- 
randfleck,  die  zerstreuten  Fleckchen  dahinter  und  die  tiefschwarzen  Schüppchen 
in  der  Flügelspitze  —  alles  wie  die  europäische  A.  abdominalis.  Der  Innen - 
randfleck  ist  auch  wie  bei  diesen  entweder  mit  dem  darüberliegenden  Costalfleck 
zusammengeflossen  oder  deutlich  von  ihm  getrennt.  Kurz ,  ich  vermag  die 
beiderlei  Exemplare  durch  kein  einziges  Merkmal  als  verschiedene  Arten  zu 
unterscheiden. 

Oracilaria. 

Die  Gattung  scheint  in  Nordamerika  viele,  aber  nicht  an  Individuen  reiche 
Arten  zu  enthalten.  Fünf  vorliegende  Exemplare  muss  ich  für  eben  so  viele 
Arten  erklären,  von  denen  nur  eine  mit  einer  der  sieben  Clemens'schen  zu- 
sammenfällt. 

Sehr  aufi'allend  wäre  es,  wenn  unsere  so  verbreitete  Syringella  noch 
nicht  nach  America  verpflanzt  sein  sollte ;  aber  eine  solche  Verderberin  der 
Blätter  des  Flieders  wie  in  unseren  Gärten  ist  sie  dort  bis  jetzt  auf  keinen 
Fall,  selbst  wenn  Clemens  sie  als  seine  Venu  Stella  (]).  92  und  216),  wie  ich 
vermuthe,  beschrieben  hat;  er  hat  so  wenig  Exemplare  vor  sich  gehabt,  dass 
das  Zweifelhafte  in  seinen  beiden  Beschreibungen  recht  gut  von  der  mangel- 
haften Beschaffenheit  seines  Materials  hergeleitet  werden  kann. 


Beiträge  zur  KeiiiitniBS  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  107 

1.  Ch'ac.  Burgessiella  n.  sj).  Fig.  39. 

Capite  exalhido,  palpis  alhis,  apice  fiisco;  alis  ant.  schistaceis,  purpureo- 
nitentibus,  triangnlo  obliquo  ante,  striola  costali  post  medium  palliäe  flavis.  cf . 

Die  mir  in  natura  unbekannte  Gr.  coroniella  Clem.  p.  243  muss  dieser 
Art  nahe  verwandt  sein;  ich  kann  sie  aber,  da  die  Gracilarien  nicht  auf  diese 
Weise  abzuändern  pflegen,  nicht  für  einerlei  mit  der  vorliegenden  halten.  Coro- 
niella hat  die  Vorderflügel  dunkel  gelblich,  mit  Purpur  überzogen  (dark  yellowish, 
overlaid  with  purple),  Burgessiella  ohne  alles  Gelbliche,  schiefergrau,  lebhaft 
purpurschimmernd;  Coroniella  hat  hinter  dem  hellgelben  Costaldreieck  ein  hell- 
gelbes Costalfleckchen  (a  little  posterior  a  small  costal  pale  yellow  spot) ,  Bur- 
gessiella einen  vom  Dreieck  durch  einen  ziemlich  breiten  Zwischenraum  getrennten, 
scharf  begrenzten  hellgelben  Costaistreifen  von  IV'2 maliger  Länge  des  Dreiecks; 
Coroniella  hat  das  Endtheil  des  Flügels  gelblich  mit  gelblichen  Franzen  (apical 
portion  of  the  wing  yellowish;  cilia  yellowish),  Burgessiella  eben  so  gefärbt  wie 
den  Flügelrest  mit  grauen  Franzen. 

Verwandt  mit  Stigmatella,  deren  kleineren  Exemplaren  sie  in  der  Grösse 
gleichkommt. 

Rückenschild  von  der  Farbe  der  Vorderflügel.  Kopf  glänzend,  gelblich- 
weiss,  hinten  ins  Röthlichgraue.  Fühler  einfarbig  bräunlich.  Taster  länger  und 
dünner  als  bei  Stigmatella,  weiss,  an  der  Spitze  des  Endgliedes  braun.  Die  vier 
vorderen  Beine  schwarzbraun  mit  weissen  Füssen;  die  Hinterbeine  an  den 
schwarzbraunen  Hüften  mit  rein  weissem  Enddrittel,  übrigens  weisslich  mit 
wenigen  verloschenen,   grauen   Stellen.     Hinterleib   grau,    am   Bauch  weisslich. 

Vorderflügel  3'"  lang,  etwas  schmäler  als  bei  Stigmatella,  dunkel  violett- 
grau, am  Innenrande  etwas  lichter,  überall  lebhaft  purpurschimmernd.  Von  der 
Mitte  hängt  am  Vorderrand  ein  hellgelbes,  mit  der  nach  hinten  gebogenen  Spitze 
ein  wenig  über  die  Palte  hinwegreichendes  Dreieck;  seine  der  Basis  zugekehrte 
Seite  ist  schräg,  etwas  convex;  seine  abgewendete  Seite  tief  concav;  auf  dem 
Vorderraude  trägt  es  hinterwärts  zwei  braune  Punkte.  In  einem  Abstände,  der 
etwas  kürzer  ist  als  die  Costalseite  des  Dreiecks,  liegt  ein  ringsum  scharf  be- 
grenzter, hellgelber  Streif,  der  etwas  länger  als  das  Dreieck  und  dreimal  so 
lang  wie  breit  ist.  Die  Franzen  der  Fiügelspitze  sind  so  dunkel  wie  die  Flügel- 
fläche; die  übrigen  des  Hinter-  und  Innenrandes  grau. 

Hinterflügel  etwas  glänzend  grau,  heller  gefranzt.  Unterseite  der  Vorder- 
flügel dunkelbraungrau;  die  zwei  hellen  Flecke  scheinen  sehr  verloschen  durch, 
sind  aber  in  einer  dünnen  Linie  auf  dem  Vorderrande  hellgelb. 

Vaterland:  Massachusetts.  Mein  gut  erhaltenes  cf  wurde  von  Burgess 
bei  Beverly  mit  mehreren  am  20.  August  gefangen. 

2.  Gracilaria  falconipennella  Hübn.  317. 
Zeller  Linnaea  entomol.  II,  S.  323. 
Diese  Art  ist  sehr  veränderlich  und  erlangt  besonders  durch  die  Ueber- 
winterung,   doch   auch  durch  längeren  Flug  eine  helle,   röthliche  Färbung,   in 
welcher  sich  das  Costaldreieck  fast  immer  ziemlich  gut  darstellt. 

14* 


108  ^-  C-  Zeller. 

Ein  solches  kleines,  doch  wohl  nicht  überwintertes  Exemplar  ist  das  mir 
aus  Texas  vorliegende  (f.  Ich  finde  gar  keinen  haltbaren  Unterschied:  selbst 
der,  dass  bei  ilim  die  Fühler  nicht  hell  und  dunkel  geringelt,  sondern  einfarbig 
bräunlich  erscheinen,  bewährt  sich  nicht,  weil  sie,  von  unten  besehen,  zwar  ver- 
loschener als  sonst,  aber  doch  deutlich  geringelt  sind. 

3.  GraciJaria  desmodifoliella  Cleni.  Fig.  40. 
—  Clem.  ed.  Staint.  p.  269.  —  violacella  ib.  p.  03. 

Fronte  alba,  mtidula,  palpis  albis,  nigra  tnacnlatis ,  antennis  cinereis; 
alis  ant.  costa  vlttae  instar  latissimae  postice  coaretatae  p)Miäe  flava  punctu- 
lisque  nigris  notata,  ceterum  ochraceis,  purpureo-nitentibus,  punctis  disci 
duobus  nigris.  cf . 

Kleiner  als  Älchimiella,  durch  die  sehr  breite,  einwärts  nicht  scharf  be- 
grenzte, vor  der  Flügelspitze  endigende  blassgelbe  Costalstrieme  und  die  zwei 
schwarzen,  an  ihrem  lunenrande  liegenden  Punkte  kenntlich. 

Rückenschild  bleich  ochergelb  wie  der  Hinterkopf;  das  Gesicht  weisslich, 
etwas  glänzend.  Alle  vier  Taster  weiss,  an  den  Enden  der  Glieder  schwärzlich. 
Fühler  gelblichgrau,  ungeringelt,  mit  weisslicher  Spitze  und  verdunkeltem 
Wurzelgliede.  Die  vier  vorderen  Beine  schwarz  mit  weissen  Füssen ;  die  Mittel- 
beine an  den  Schenkeln  und  besonders  an  der  Unterseite  der  Schienen  durch 
die  Beschuppung  stark  verdickt  und  dabei  zusammengedrückt;  die  Hinterbeine 
schmutzig  gelblichweiss,  auch  an  den  Hüften ,  an  der  Spitze  der  Schienen  ver- 
loschen grau.  —  Hinterleib  grau  mit  gelblichweissem  Bauch. 

Vorderflügel  wenig  über  2'"  lang,  ziemlich  schmal.  Die  Grundfarbe  ist 
eigentlich  bleich  röthlich  ocherfarben,  nach  hinten,  besonders  an  der  Spitze 
dunkler,  überall  blass  purpurfarbig  schimmernd;  sie  wird  aber  durch  die  blass- 
gelbliche Färbung  der  Costalpartie  auf  einen  geringeren  Raum  beschränkt,  als 
diese  einnimmt.  Dieses  blasse  Gelb  ist  an^der  Wurzel  schmäler  als  weiter  hin, 
verengert  sich  aber  von  der  Flügelhälfte  an,  bis  wohin  es  bis  zur  Falte  reichte, 
und  endigt  in  den  Costalfranzen  etwas  vor  der  Flügelspitze;  seine  Begrenzung 
gegen  die  Grundfarbe  ist  nirgends  recht  deutlich,  wird  aber  in  der  Flügelmittc 
durch  einen  länglichen  und  weiterhin  durch  einen  kleineren,  runden,  tiefschwarzen 
Punkt  bezeicjinet.  Der  Vorderrand  trägt  an  der  Basis  einen  schwarzen  Punkt 
und  vor  dem  Anfange  der  Costalfranzen  fünf  schwarze  Pünktchen  in  ziemlich 
gleichen  Abständen.  Die  Costalfranzen  sind  anfangs  bleich  gelblich  und  werden 
bis  zur  Flügplspitze  röthlichochergelb;  die  Hinterrandfranzen  sind  um  die  FJügel- 
spitze  schwärlich  bestäubt  und  violettschimmernd,  weiter  herab  grau. 
Hinterflügel  grau  schimmernd  mit  gelblichgrauen  Franzen. 
Unterseite  der  Vorderflügel  schwärzlichgrau,  nach  hinten  gelblich  gemischt 
und  heller,  auf  dem  Vorderrande  von  der  Hälfte  an  bleich  ochergelblich.  Franzen 
unter  der  Flügelspitze  schwärzlich. 

Vaterland:  Texas  (Boll),     Ein  gutes  cT  im  Cambridger  Museum. 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordaraeiicanischen  Naclitt alter.  109 

AniTierkung.  Ich  halte  eine  vollständige  Beschreibung  dieser  Art,  auf 
die  ich  anfangs  Clemens'  Worte  nicht  vollständig  anwenden  konnte,  für  keinen 
Ueberfluss.     Den  späteren  Namen  glaube  ich  mit  Recht  angenommen  zu  haben. 

4.  Gracilaria  atotnofieUa  n.  sp. 

Capillis  albidis,  in  occipite  hirsutulis,  pdlpis  nigricantihus,  albido-ma- 
culatis;  alis  ant.  pallide  ochraceis,  squamis  nigricantihus  creherrimis  nebulosis, 
striga  obsolet a  ante  medium  pallide  ocliracea.   Q . 

Eine  unscheinbare  Art,  wohl  neben  Syringella,  zu  stellen,  deren  kleinen 
Exemplaren  sie  in  der  Grösse  gleicht,  mit  zwei  Haarwülsten  am  Hinterkopf, 
die,  wenn  sie  nicht  zufällig  entstanden  sind,  das  auffallendste  Artmerkmal 
geben  würden. 

Eückenschild  mit  bleich  ochergelblicher  Grundfarbe,  dicht  schwarz  be- 
stäubt. Kopf  weiss;  die  Haare  des  Hinterkopfes  als  zwei  starke  Knäuel  aufge- 
richtet. Fühler  schwarz  und  bleichgelblich  geringelt  mit  schwarzem  Wurzel- 
gliede.  Lippentaster  nur  von  Rückenschildlänge,  nicht  schlank,  doch  fein  gespitzt; 
das  zweite  Glied  schwarz  mit  zwei  weissen  Ringen;  das  Endglied  schwarz,  an 
der  Wurzel  weiss.  Die  Maxillartaster  fein,  schwärzlich  mit  weissen  Fleckchen.  — 
Vorderbeine  schwarz;  die  Füsse  weiss ;  aussen  grau  angelaufen,  an  den  Enden 
der  Glieder  schwarz.  (Mittelbeine  fehlen.)  Hinterbeine  weisslich,  an  den  Schienen 
auswärts  grau  angelaufen,  mit  reinweissem  Rücken  und  solchem  Punkte  an  der 
schwarzen  Spitze;  die  Füsse  wie  oben.  —  Hinterleib  grau,  am  Bauche  weisslich. 

Vorderflügel  3'"  lang,  nicht  ganz  schmal,  durch  die  Beschuppung  der 
Franzen  anscheinend  hinten  erweitert,  auf  bleich  ochergelblichem  Grunde  sehr 
reichlich  mit  schwarzen  Schuppen  bestreut,  welche  die  Grundfarbe  nur  in  wenigen 
Fleckchen  frei  lassen  und  hier  und  da  am  Vorder-  und  Innenrand  zu  unregel- 
mässigen,  nicht  scharf  begrenzten,  kurzen  Querstrichelchen  oder  schmalen  Fleckchen 
zusammenfliessen.  Am  dunkelsten  ist  der  Basalraum,  den  vor  der  Flügelhälfte 
ein  auf  dem  Vorderrande  erweiterter  Querstreif  der  Grundfarbe  ziemlich  scharf 
begrenzt,  welcher  etwas  schräg  nach  aussen  bis  zum  Innenrand  herabzieht.  Die 
Franzen  um  die  ganze  Flügelspitze  und  bis  zur  Hälfte  des  Hinterrandes  herab 
sind  ziemlich  dicht  schwarz  beschuppt;  die  tiefer  abwärts  folgenden  Franzen 
sind  bleichgelblichgrau. 

Hinterflügel  grau,  init  helleren,  etwas  gelblich  gemischten  P^-anzen. 

Unterseite  der  Vorderfliigel  dunkel  braungrau;  die  Costalfranzen  bis  um 
die  Fliigelspitze  weisslichgran. 

Vaterland:  Texas  (Boll).     Ein  gut  erhaltenes  9   i'"  Cambridger  Museum. 

Cofeophora  n.  sji.  oceidenUs?  an  niqrireUa  Haw? 

Col.  coracipennella  Linnaea,  entomol.  IV,  379. 

Unter  der  Benennung  Col.  pruniella  Cl.  erhielt  ich  von  Herrn  Burgess 

eine  Art  in  mehreren  Exemplaren    nach  beiden  Geschlechtern    und    mit  Säcken. 

Clemens  hat  den  Schmetterling  seiner  Col.  pruniella  nicht  beschrieben,  sondern 


110  P.  C.  Zeller. 

S.  167  nur  die  Lebensweise  der  Raupe,  itir  Futter  und  die  Beschaffenheit  ihres 
Gehäuses  angegeben.  Offenbar  hat  Burgess  sich  bei  seiner  Bestimmung  haupt- 
sächlich nach  der  Futterpflanze,  wild  cherry,  gerichtet.  Die  lebhaft  grünen, 
glatten,  unbehaarten  Blattstücke,  an  denen  die  von  ihm  erhaltenen  Säclie  sitzen, 
können  keiner  anderen  Prunusart,  als  cerasus  angehört  haben.  Die  Motten 
krochen  ihm  zu  Anfang  Juli  aus,  also  zu  einer  Zeit,  in  der  sich  Gol.  nigricans 
entwickelt,  mit  deren  Säcken  auch  die  ihrigen  grosse  Uebereiustiramiing  haben. 
Nur  fand  Clemens  seine  Raupen  in  mehr  als  halb  erwachsenem  Zustande  (more 
than  half  grown)  zu  Anfang  October,  um  welche  Zeit  die  Raupen  der  Nigricella 
und  ihrer  nächsten  Verwandten  ganz  klein  sind,  wenn  sie  ja  schon  ihre  Eier 
verlassen  haben.  Den  Sack  beschreibt  er  als  abgeflacht  (flattened)  und  (nebst 
geringeren  Abweichungen)  auf  der  unteren  Kante  am  Enddrittel  tief  gekerbt 
und  gegen  die  obere  Kante  gekrümmt,  wodurch  ein  schwanzähnliches  Anhängsel 
gebildet  wird  (deeply  notched  and  curved  towards  the  upper  edge,  thus  forming 
a  tail-like  appendage).  Ein  solches  Anhängsel  haben  die  Säcke  bei  manchen 
Arten  in  der  frühsten  Jugend  (vgl.  Fischer  v.  Röslerstaram,  Beitr.  S.  112  ff".). 
Ob  also  Clemens'  Angabe,  dass  seine  Raupen  mehr  als  halb  erwachsen  waren, 
richtig  ist,  bleibt  noch  zu  untersuchen.  Bei  den  von  Burgess  erhaltenen,  die 
sicher  im  Sommer  gesammelt  wurden,  ist  keine  Spur  einer  schwanzähnlichen 
Krümmung  vorhanden,  sondern  sie  endigen  mit  einer  kurz  pyramidenförmigen 
Klappe,  wie  bei  unserer  im  Sommer  gesammelten  Nigricella,  und  haben  eine 
ebensolche  cylindrische  Form. 

Die  nordamericanischen  Schmetterlinge  stimmen  aufs  Genaueste  mit  unsrer 
Nigricella  überein,  ausser  dass  ihre  Taster  ein  wenig  schlanker,  und  ihre  Vorder- 
flügel nach  hinten  etwas  mehr  zugespitzt  sind,  beides  so  unbedeutend,  dass, 
wenn  man  die  Motten  ohne  die  Säcke  und  aus  gleicher  Gegend  mit  den  unsrigen 
vor  sich  hätte,  man  darauf  gar  kein  Gewicht  legen  würde.  Aber  die  Säcke,  aus 
denen  sie  stammen,  sind  anders  als  die  von  Nigricella,  die  ich  in  der  Sammlung 
habe.  Jene  sind  braunroth,  etwas  kürzer,  ganz  kahl,  glatt,  nur  hier  und  da 
mit  einer  kurzen,  rippenförmig  vortretenden,  unregelmässigen  Längslinie,  auf 
dem  Bauche  und  dem  Rücken  mit  einem  hautartigen  Längskiel ;  der  des  Bauches 
ist  ganz  niedrig,  der  des  Rückens  entweder  auch  einfach  oder  aus  einem  ge- 
kerbten (off"enbar  aus  einem  Blattrand  gebildeten)  flügelartigen,  höheren  Haut- 
rand bestehend;  das  kurz  pyramidenförmige  Ende  ist  dreiklappig;  die  Klappen 
eben,  indem  eine  untere  zur  horizontalen  Grundfläche  dient,  oder  eine  obere 
den  horizontalen  Deckel  bildet;  der  Hals  des  cylindrischen  Sackes  ist  sehr 
v?emg  verengert  und  schwach  abwärts  gebogen ,  so  dass  die  kreisrunde  Oeff"- 
nung  schräg  liegt. 

Von  Nigricella  habe  ich  viele  auf  Pflaumenblättern  gesammelte  Säcke 
vor  mir;  sie  sind  länger  und  daher  schlanker,  kurz  b. 'haart,  hell  graugelbbräun- 
lich,  ohne  Rücken-  und  Bauchkiel  (bei  einem  Exemplare  jedoch  auf  dem  Rücken 
mit  einem  Flügelansatz) ,  dagegen  mit  zahlreichen,  unregelmässigen,  welligen 
Längsrippen  von  verschiedener  Länge  und  Richtung;  der  Hals  ist  kürzer  als 
dort  und  noch  weniger  gebogen;  die  Analpyraraide  ist  länglicher,   die  Klappen 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  111 

sind  auf  der  Aussenseite  etwas  concav.  —  Vier  von  Mann  erhaltene  Säcke  (von 
Prunus)  sind  ebenso,  nur  röthlicher. 

Hieraus  ergiebt  sich  also,  dass  der  Sack  der  nordamericanischen  Coleophore 
kürzer  ist,  braunroth,  kahl,  fast  ohne  Längsrippen,  dafür  mit  zwei  Kielen,  mit 
gebogenem,  engerem  Halse,  mit  kürzerer  Analpyramide  und  ebenen  Klappen. 

Von  Nigricella  kennt  Dr.  Russler  den  Kirschbaum  als  Tutterpflauze 
(Nassauer  Fauna  S.  265  [365]).  Frey  giebt  in  den  Tineinen  der  Schweiz  S.  220 
ausdrücklich  an,  dass  „die  Säcke  von  Kirschbäumen  einen  gezackten  Rücken- 
kanim  (den  Rand  des  Kirschblattes)  haben  und  glatt  sind".  Wahrscheinlich 
werden  beim  Nebeneinanderhalten  solcher  und  nordamericanischer  Säcke  die 
Unterschiede  noch  mehr  verschwinden,  so  dass  die  specifische  Verschiedenheit 
noch  unsicherer  wird. 

Ich  zweifle  übrigens  nicht  im  geringsten,  dass  unsere  Nigricella  in  der 
überwinternden  Raupe  vielfach  nach  America  hinübergewandert  ist  und  sich 
dort  ansässig  gemacht  hat. 

Coleophora  Fahriciella  Vill. 
Col.  Mayrella  H.  Linnaea  entomol.  IV.  200. 
Col.  eoruscipennella  Clemens  (ed.  Stainton)  p.  88. 

Nach  Stainton's  Anmerkung  zu  Coruscipemiella  ist  diese  mit  der  ebenso 
grossen  Fabriciella  sehr  nahe  verwandt,  jedoch  ein  wenig  brauner.  Die  mir 
vorliegenden  drei  cf  fünf  9  stimmen  aber  so  genau  mit  Fahriciella,  dass  ich 
sie  durchaus  nicht  von  einander  trennen  kann  und  nicht  recht  begreife,  wie 
Clemens,  der  doch  Stainton's  Insecta  Britannica  besass,  für  seine  Exemplare 
einen  neuen  Namen  wählen  konnte.  Die  Verdickung  der  Fühler  reicht  so  weit 
herauf  wie  bei  unserer  Fabriciella;  die  Endhälfte  ist  scharf  schwarz  und  weiss 
geringelt,  nur  bisweilen  auf  dem  Rücken  der  letzten  Ringe  weiss  (bei  einem  9 
am  Endsechstel  ohne  ganz  schwarze  Ringe).  Die  Farbe  der  Vorderflügel  ist, 
wie  bei  Fabriciella,  beim  cT  metallisch  grün,  in  der  Spitze  kupferglänzend, 
beim  9  gold-  oder  niessingfarben,  nach  hinten  in  grösserer  Ausdehnung  violett 
oder  stahlblau. 

Meine  Exemplare  sind  von  New- York  und  aus  Massachusetts.  Burgess 
fing  die  Art  bei  Beverly  vom  10.  Juni  bis  4.  Juli.  (In  Deutschland  fliegt  sie 
bis  gegen  Ende  Juli;  bei  Zürich  fing  ich  am  Uetliberg  ein  ganz  frisches  cf 
am  29.  Mai.) 

Laverna  definifella  n.  sp.  Fig.  41. 

Thorace,  capite  cum  pulpis  alisqiie  ant.  albis,  harum  macula  magna 
costali  ante ,   fascia  lutissima  post  medium  et  margine  postico  fuscis. '  ^f   9  • 

Grösser  und  breitflügliger  als  die  folgende  Art,  ihr  übrigens  ähnlich 
gefärbt  und  gezeichnet,  duch  leicht  dadurch  zu  erkennen,  dass  bei  ihr  vor  dem 
Hinterraud  der  Vorderflügel  noch  ein  bindenförmiger  Raum  der  weissen  Grund- 
farbe vorhanden  ist,  der  dort  gänzlich  fehlt. 


112  P-  C.  Zeller. 

Rückenschild  und  Kopf  weiss.  Fühler  bräunlich  mit  länglichem,  weissen 
Wurzelgliede;  Taster  von  Rückenschildlänge,  ziemlich  schlank,  aufwärts  gekrümmt, 
weiss;  das  zweite  Glied  an  der  verdünnten  Wurzel  gebräunt;  das  Endglied  wenig 
kürzer,  feingespitzt.  Brust  mit  wischförraigen,  weissen  Flecken.  Vorderbeine 
nnd  Mittelschienen  auswärts  braun;  die  Hinterschienen  zusammengedrückt,  aus- 
wärts b  raun  grau ,  an  der  Wurzel,  Mitte  und  Spitze  fleckartig  weiss;  alle  Füsse 
bräunlich  mit  weissen  Spitzen  der  Glieder.  —  Hinterleib  beim  cs^  grau  mit 
weissem  Bauch  und  kegelförmigem  Analbusch,  beim  9  ziemlich  lang  und  stark, 
grau,  nach  hinten  weisslich;  das  Analglied  kegelförmig,  am  Enddrittel  bleich- 
gelb mit  hervorstehendem  Legestachel. 

Vorderflügel  des  cT  3,  9  S'^'".  ziemlich  gestreckt,  zugespitzt,  weiss 
ohne  Glanz.  Weit  vor  der  Mitte  hängt  am  Vorderrand  ein  dreieckiger,  brauner 
Fleck  mit  der  schwarzen  Spitze  bis  über  die  Falte  herab ;  er  ist  beim  (^  grösser 
als  beim  9  und  verlängert  sich  auf  dem  Vorderrande  bis  zur  Basis,  während 
er  beim  9  f^'^i  ist,  und  der  Vorderrand  bis  zur  Basis  rein  weiss  bleibt.  Unter 
der  Spitze  des  Dreiecks  liegt  am  Innenrand  ein  schwarzbrauner  Punkt.  Hinter 
der  Mitte  ist  eine  sehr  breite,  gegen  den  Innenrand  verengte  Binde;  ihr  Innen- 
rand ist  nur  beim  cf  coucav,  ihr  Aussenrand  schwach  gezähnelt  in  beiden  Ge- 
schlechtern, Der  darauf  folgende  weisse ,  bindenförmige  Raum  ist  nur  schmal, 
nach  dem  Innenwinkel  hin  sehr  verschmälert.  Vor  dem  Hinterrand  ist  die 
Farbe  wolkig  dunkelbraun  mit  einem  weisslichen  Wisch  an  der  Mitte  des  Hinter- 
randes selbst.     Franzen  braungrau,  an  der  Flügelspitze  weisslich  gemischt. 

Hinterflügel  lanzettförmig,  fein  zugespitzt,  braungrau. 

Unterseite  braungrau;  die  Franzen  der  Vorderflügel  an  der  Wurzel  bleich- 
gelblich.    Das  Geäder  ist  ganz  verdeckt. 

Vaterland:  Texas  (Boll,  Beifrage).  Ein  abgeflogenes  9  ii"  Cambridger 
Museum',  ein  an  den  Vorderflügelspitzen  beschädigtes  (^ ,  das  Beifrage  am 
15,  August  fing,  in  meiner  Sammlung. 

Laverna  cireiimscriptella  n.  sp.  Fig.  42. 

Thorace,  capite  palpisque  albis;  alis  ant.  niveis,  macula  triangula  costae 
ante  medium  hrunnea,  äimidio  alae  -posteriore  luteo -hrunneo  per  lineain. 
arcuatam  tenuem  alhidam  oblique  dissecto.  <^   9- 

Vielleicht  neben  L,av.  decorella  und  propinquella  zu  stellen,  doch  mit 
sehr  verschiedenen  Tastern,  im  Aussehen  am  meisten  mit  Definitella  überein- 
stimmend. 

Grösse  der  Decorella.  Wenn  das  verölte  Rückenschild  in  der  Mitte  nicht 
weiss  ist,  so  sind  es  wenigstens  die  Schulterdecken.  Kopf  weiss.  Fühler  ziemlich 
kurz,  dunkelgrau,  sehr  fein  heller  geringelt,  mit  länglichem,  weisslichem  Wurzel- 
glied. Taster  von  Rückenschildlänge,  aufwärts  gekrümmt,  weiss;  das  zweite 
Glied  dünn,  bis  ans  Enddrittel  auswärts  braun  angelaufen,  am  Enddrittel  durch 
lockere,  einen  Trichter  bildende  Schuppen  stark  verdickt;  das  Endglied  fast  so 
lang  wie  das  zweite    Glied,    zusammengedrückt,    auf  der  Bauchschneide  locker 


Beiträge  Äur  Kemituiss  der  nordamerioaiüst-lieu  Nachtfalter.  113 

besclmppt,  fciuspitzig.  —  Vorder-  und  Mittelbeine  braun;  Hinterbeine  innen 
weisslich,  auswärts  an  den  Schienen  und  Füssen  etwas  bunt.  (Hinterleib  des 
cf  fehlt,  des  9  verölt,  mit  kaum  sichtbarem  Legestachel.) 

Vorderflügel  2V2— 2^/4'"  lang,  schmal,  sanft  zugespitzt,  bloss  auf  der 
Wurzelhälfte,  bis  zum  Anfang  der  Innenrandfranzen  weiss,  welche  Farbe  durch 
das  dunkelgelbbraune  Costaldreieck  noch  mehr  eingeschränkt  wird.  Dieses  hängt 
vom  Vorderrande  weit  vor  der  Flügelmitte  bis  znr  Fnlte  herab,  ist  stumpf  und 
breit  und  hat  auf  dem  Vorden-ande  eine  Verlängerung  bis  zur  Fiügelbasis  und 
stösst  auswärts  mit  der  dunkeln  Flügelpartie  zusammen;  seine  der  Flügelbasis 
zugewendete  Seite  ist  schmal  tiefschwarz,  und  unterhalb  seiner  Spitze  liegt  nahe 
atii  Innenrand  ein  tiefschwarzer  Punkt.  Die  Begrenzung  der  lehmgelbbräunlichen 
hinteren  Flügelhälfte  bildet  auf  der  der  Flügelbasis  zugewendeten  Seite  eine 
concave  Linie,  die  über  der  Mitte  mit  einem  schwarzen  Schuppenpunkt  und  am 
Innenrande  mit  einem  solchen  Fleck  bezeichnet  ist.  Zwischen  diesen  beiden 
schwarzen  Stellen  fängt  eine  feine  weisse  oder  weissliche,  mehr  oder  weniger 
verloschene  Linie  an,  welche  gekrümmt  nach  dem  Vorderrande  hinaufzieht  und 
ihn  weit  vor  der  Spitze  erreicht,  indem  sie  so  ein  längliches,  hellovales  Stück 
abschneidet.  In  der  Flügelspitze  und  weiter  abwärts  am  Hinterrande  ist  nicht 
immer  eine  lichte  Stelle  in  der  gelbbraunen  Farbe,  und  noch  tiefer,  gleichfalls 
am  Hinterrande,  ein  schwarzes  Fleckchen.  Franzen  braun  gelblichgrau,  an  der 
Flügelspitze  dicht  beschuppt. 

Hinterflügel  linearlanzettlich,  fein  gespitzt,  bräunlichgrau. 

Unterseite  braungrau;  die  Mitte  des  Innenrandes  der  Vorderflügel  in  einer 
sehr  feinen  Linie  weiss. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  Zwei  zerbrochene  (^  und  ein  9  in  meiner 
Sammlung;  mehrere  Exemplare  nach  Dr.  Hagen's  Angabe  im  Cambridger  Museum. 

Batrachedra  striolata  n.  sp. 

Alis  ant.  canis,  fusco-pulverxdentis  praesertivi  juxta  cilia  costalia,  striolis 
disci  duabus  longüudinalibus  (altera  ante  medium,  altera  postiea)  nigris. 
Var.  b)  striola  tertia  paulo  ante  striolam  posteriorem. 

Obgleich  diese  Art,  die  kleiner  als  Batr.  praeangusta  ist,  sich  etwas  ver- 
änderlich zeigt,  so  vermag  ich  doch  nicht,  die  Salicipomonella  Clem.  p.  265 
auf  sie  anzuwenden.  Bei  Salicip.  sollen  die  Vorderflügel  bräunlich  sein  mit 
einem  weisslichen ,  reichlich  bräunlich  bestäubten  Streifen ,  der  von  der  Basis 
durch  die  Flügelmitte  bis  zur  Flügelspitze  läuft.  Ein  solcher  lässt  sich  bei  den 
vorliegenden  Exemplaren  durchaus  nicht  erkennen,  da  die  Costalpartie  nicht 
heller  als  die  Dorsalpartie  und  sogar  im  Apicalviertel  mehr  als  anderwärts  ver- 
dunkelt ist,  so  dass  hier  noch  viel  weniger  von  einem  hellen  Längsstreifen  die 
Kede  sein  kann. 

Eückenschild  und  Kopf  hellgrau,  mit  brauner  Bestäubung,  ausser  im  Ge- 
sicht (das  aber  nicht  weiss  ist,  wie  Clemens  von  Salicip.  angiebt).  Taster 
dünn,  gebogen,  innen  weisslich,  aussen  braun  gefleckt.  Fühler  hellbräunlich, 
durch  die  Einschnitte  der  Glieder  auf  der  Fiückseite   sehr   verloschen   geringelt 

15 


1X4  r-  C.  Zeller. 

erscheinend,  auf  dem  dunkeln  Endsechstel  mit  einem  breiten  Kinge,  dann  vor 
der  Spitze  mit  2-3  schmäleren  Ringen  von  weissgrauer  Farbe.  Beine  grau, 
an  den  Füssen  auswärts  schwärzlich,  mit  breiten,  weisslichen  Enden  der  Glieder; 
die  Hinterschienen  an  der  Mitte  mit  einem  weisslichen,  beiderseits  schwärzlich 
begrenzten  Bändchen  und  an  der  Spitze  erst  schwarz,  dann  mit  weisslichen 
Endhaaren.  Hinterleib  grau,  auch  Bauch  mit  weisslichen  Hinterrändern  der 
Segmente. 

Vorderflügel  2V4'"  lang,  weissgrau,  durch  braunen  Staub  verdunkelt,  am 
meisten  am  Vorderrand  bis  zur  Spitze.  Im  Mittel  räum  vor  der  Mitte  liegt  ein 
kurzer,  schwarzer  Längsstrich  in  der  Falte,  der  Basis  etwas  näher  als  dem 
folgenden,  eben  so  langen  Strich,  welcher  dem  Hinterrand  ziemlich  nahe  kommt 
und  sich  dem  Vorderrand  mehr  nähert  als  dem  Innenrand.  In  gleicher  Richtung 
und  Höhe  mit  ihm  bildet  sich  vor  demselben  bei  Var.  b  eine  dünnere,  längere, 
auch  wohl  unterbrochene  Längslinie  mehr  oder  weniger  aus.  Frauzen  grau,  an 
der  Flügelspitze  weisslichschimmernd. 

Hinterflügel  und  Unterseite  grau  mit  solchen  Frauzen. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Beide  Geschlechter  in  meiner  Sammlung  und 
im  Cambridger  Museum. 

Heliozela  gracilis  n.  sp. 

Alis  ant.  subelongatis,  aeneis,  subviolaceo-nüidulis,  gratis  dorsalibus  duabus 
arrßenteis,  priore  obliqua,  posteriore  triangula  majore.  cT. 

Schwer  von  den  europäischen  Arten  zu  unterscheiden,  am  sichersten  durch 
die  gestrecktem  und  zugespitztem  Vorderflügel  und  die  länger  und  feiner  zuge- 
spitzten Hinterflügel.  In  der  Grösse  steht  sie  zwischen  Sericiella  und  ResplendeUa. 

Die  Vorderflüge]  sind  erzglänzend  mit  sehr  wenig  beigemischtem  Violett- 
schimmer, wie  bei  den  genannten  zwei  Arten.  Von  den  zwei  reinsilberweissen, 
glänzenden  Dorsaltröpfchen  ist  das  zweite,  am  Innenwinkel  liegende  dreieckig, 
mit  feiner,  gegen  den  Vorderrand  gerichteter  Spitze  und  scharf  umgrenzt  (wie 
bei  Saltatricella  [TinagmaJ ,  doch  kleiner).  Das  erste,  näher  an  der  Wurzel  als 
an  dem  zweiten  liegende,  ist  ein  schmaler,  oben  nach  hinten  übergeneigter  Strich. 
Die  Franzen  sind,  ausser  gegen  die  Flügelspitze,  ziemlich  hellgrau  und  sondern 
sich  von  der  Flügelfläche  gut  ab,  so  dass  die  Zuspitzung  der  letztern  auff'ällt. 

Hinterflügel  von  mehr  als  der  Hälfte  an  dünn  zugespitzt,  grau.  Die  Hinter- 
landfranzeu  heller,  gegen  die  Wurzel  heller  und  von  der  Flügelfläche  sehr  deutlich 
abgesondert. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  gutes  (j^  im  Cambridger  Museum. 

Phyllocuistis. 

1.   Vitigenella  Cl.  pag.  82. 

Die  zwei  vorliegenden  Exemplare  stimmen  darin  unter  einandej-,  dass  sie 

kleiner   sind   als    die   kleinsten    Suff'usella  und    Saligna  und   das   eine  hat  alle 

Merkmale,   welche  Clemens   von   seiner    Vitigenella  angiebt,    nach   welchen   sie 

freilich  nicht  von  unserer   Saligna  zu   unterscheiden   ist.    Es  hat  nämlich  wie 


Beiti-äge  zur  Kenntniss  der  nordamericaiiischen  Nachtfalter.  llf) 

diese  einen  bräunlichen,  von  der  Schulter  herabkonnnenden,  am  obern  Rande  der 
Falte  hinziehenden  und  etwas  vor  der  Flügelhälfte  endigenden  Schattenstreifen. 
Der  Unterschied  scheint  zu  sein,  dass,  da  er  sich  der  Länge  nach  spaltet,  der 
obere  Theil  bei  Vitigenella  der  stärkere  ist,  bei  Saliyna  dagegen  der  untere, 
und  dass  überhaupt  der  Streifen  bei  Vitigenella  feiner  anfängt.  Aber  das  zweite 
Exemplar  entbehrt  diesen  Streifen  völlig!  Dennoch  können  beide  Exemplare  nicht 
wohl  zu  verschiedenen  Arten  gehören,  da  sie  in  den  übrigen,  sie  von  den  Euro- 
päerinnen unterscheidenden  Merkmalen  übereinstimmen.  Diese  bestehen  in  den 
Vorderrandstrichen  auf  der  hintern  Flügelhälfte.  Sie  sind  nämlich  bei  Vitigenella 
feiner,  schärfer  und  dunkler  und,  während  sie  bei  jenen  beiden  in  ziemlich 
gleichen  Abständen  von  einander  liegen,  ist  bei  Vitigenella  zwischen  dem  zweiten 
und  dritten  ein  solcher  Abstand,  dass  noch  ein  Strich  dazwischen  liegen  müsste, 
um  gleiche  Abstände  hervorzubringen.  Der  zweite  Strich  setzt  sich  bei  allen 
drei  Arten  als  ein  Bogen  oder  als  eine  winklig  gebrochene  Querlinie  bis  zum 
Innenrand  fort;  bei  Vitigenella  ist  der  Winkel  weit  über  der  Mitte,  bei  den 
beiden  andern  in  der  Mitte,  wo  auch  die  stärkste  Convexität  ist,  wenn  sich  bloss 
ein  Bogen  gebildet  hat.  —  Clemens  giebt  für  Vitigenella  an,  dass  sie  a  blackish 
dorsal  patch  on  the  inner  margin  near  the  base  habe,  und  diesen  Fleck  zeigen 
meine  beiden  Exemplare  sehr  stark.  Keins  meiner  zehn  (Sa^wa-Exemplare  besitzt 
eine  Spur  davon ;  aber  bei  Suff'usella  ist  er  eine  ganz  gewöhnliche  Erscheinung 
und  manchmal  nach  beiden  Seiten  des  Innenrandes  hin  verlängert.  In  der  Flügel- 
breite stimmt   Vitigenella  mit  Suff'usella. 

Diese,  wie  es  scheint,  so  auifallend  abändernde  Art  verdient  genauer  be- 
obachtet zu  werden.  Erst  wenn  dies  geschehen  ist,  lassen  sich  sichere  Diagnosen 
fiir  die  drei  Arten  anfertigen. 

Vaterland  meiner  zwei  Exemplare  Massachusetts  bei  Cambridge. 

2.  Magnatella  n.  sp.  Fig.  43. 

Maxima,  alis  ant.  caudulatis,  niveis,  postice  ferrugineis,  puncto  baseos 
suhdorsali  atro,  macula  ante  marginem  posticam  longitadinali,  nivea,  nitida, 
tabercidum  nigricans  et  superius  Uneulam  atram  continente.  (^. 

Die  beiden  vor  mir  befindlichen  Exemplare  sind  nicht  nur  in  der  Grösse, 
sondern  auch  in  der  Zeichnung  bedeutend  verschieden,  gehören  aber  zu  einerlei 
Art,  wie  der  glänzendweisse,  durch  einen  halb  grauen,  halb  schwarzen  Schuppen- 
wulst unterbrochene  Längsstreif  in  der  gelben  hintern  Partie  beweist.  Das 
grössere  Exemplar  übertrifft  die  grösste  Lyonetia!  Obgleich  den  Fühlern  und 
der  Kopfbildung  zufolge  die  Art  eine  Phyllocnistis  ist,  so  scheint  doch  das  aus- 
gezeichnete Franzenschwänzchen  und  die  Abweichung  im  Aussehen  anzudeuten, 
dass  auch  das  Geäder  ein  verschiedenes  sein,  und  dass  man  für  sie  ein  beson- 
deres Genus  zu  errichten  haben  werde. 

ßückenschild  und  Kopf  reinweiss.  Fühler  ziemlich  stark,  kürzer  als  die 
Vorderflügel,  hellbräunlich;  das  weisse  Wurzelglied  länglich,  am  Ende  etwas 
verdickt.  -  Beine  weiss,  schwarzbunt,  besonders  an  den  Füssen;  die  Hinter- 
schieuen  dünn,  auswärts  weisslich,  vor  der  Spitze  mit  schwärzlichem  Fleck,  auf 

16* 


WP,  P.  C.  Zellor. 

dem  Rücken  mit  langen,  hellblonden  Haaren  dicht  bekleidet:  der  eine  Dorn  des 
ersten  Paares  ist  doppelt  so  lang  wie  der  andere  und  der  längste  von  allen.  -- 
Hinterleib  dünn,  grau  mit  kleinem,  hellem  Analbusch;  Bauch  weiss,  an  den 
Seiten  schwärzlich  gefleckt. 

Vorderflügel  ohne  Schwänzchen  bei  dem  einen  Exemplar  272»  bei  dem 
undevn  nur  P/4'"  lang,  schmal  (bei  dem  kleinern  etwas  breiter),  weiss,  ohne 
Glanz,  in  der  hintern  Hälfte  ausser  am  Vordervand  rostgelb.  Unterhalb  der  P'alte 
an  der  Basis  ist  ein  tiefschwarzer,  eckiger  Punkt  (beim  kleinern  E.xemplar  ver- 
loschen und  kleiner).  Ebenso  unterhalb  der  Falte  ist  weit  vor  der  Mitte  bei  dem 
kleinern  ein  ziemlich  grosser,  schwärzlicher  Punkt,  und  weiter  nach  hinten  dicht 
am  Vorderrand  ein  ebensolcher;  statt  beider  hat  das  grössere  Exemplar  recht 
undeutliche,  kurze  Längsstreifchen.  Die  Rostfarbe  fängt  beim  grossem  in 
der  Flügelhälfte  dicht  an  der  Falte  mit  einem  starken,  schwarzen  Punkt  an; 
beim  kleinern  fehlt  er  fast,  während  bei  ihm  von  dieser  Stelle  aus  ein  dunkel- 
bräunlicher, sehr  schräg  aufwärts  nach  hinten  gerichteter  Strich  die  Rostfarbe 
begrenzt  und  mit  seinem  Ende  mit  dem  bei  beiden  Exemplaren  vorhandenen, 
sehr  schräg  herabkommenden,  schwärzlichen  Costalstrich  zusammenstösst.  Unter- 
halb der  Spitze  des  dadurch  gebildeten  Winkels  ist  der  gestreckt  eiförmige, 
etwas  silberweisse  Längsstreifen,  der  bis  zum  Hinterrand  hinreicht  und  in  seiner 
Mitte  einen  verdickten,  grauen,  hinten  schwarzen  Fleck  trägt,  von  dessen  oberem 
Ende  eine  kurze,  schwarze  Länglinie  gegen  das  Schwänzchen  gerichtet  ist. 
Hinter  dem  angegebenen  schwärzlichen  Costalstrich  folgen  vier  weisse,  durch 
Rostgelb  schlecht  begrenzte  Costalflecke  und  Striche,  deren  letzter  vor  den  ab- 
gestutzten, hier  schwarzen  Franzen  liegt.  Das  ziemlich  lange,  frei  hervorstehende 
Franzenschwänzchen  ist  schwarz.  Die  Franzen  unter  ihm  enthalten  einen  am 
Hinterrande  hinziehenden  schwärzlich  punktirten  Fleck:  sonst  sind  sie  blass 
ochergelb. 

Hinterflügel  schmal  messerförraig,  grau;  die  sehr  langen  Franzen  heller 
und  gelblich  gemischt. 

Unterseite  der  Vorderflügel  bräunlichgrau ,  bei  dem  grössern  Exemidar 
vor  dem  schwarzen  Franzenschwänzchen  mit  einer  sehr  deutlichen,  weisslichen, 
wischförmigen  Stelle.    Hinterflügel  wie  oben. 

Vaterland:  Massachusetts.  Beide  Exemplare  wurden  von  Burgess  gefangen, 
das  grössere  bei  Beverly  am  8.  Juli. 

Trifurcula  ohrutella  n.  sp. 

Capüe  et  alis  ant.  pallide  lutescentibus,  Ms  ptdvere  grosso,  crehro,  fusco 
conspersis,  costa  'e  basi  lineae  instar  nigra,  cf   9  • 

In  der  Grösse  zunächst  der  Palliäella,  etwas  schmalfüglicher,  von  den 
europäischen  Arten  ziemlich  leicht  zu  unter^'cheiden  durch  dickere  Fühler,  bleich 
lehmgelbe,  reichlich  (wie  bei  Pulverosella)  mit  groben,  braunen  Schuppen  be- 
streute Vorderflügel  und  besonders  durch  den  schwarzen  Costalrand  an  der 
Schulter. 


Beiti'äge  zur  Kenntniss  der  novdamericanischen  Nachtfalter.  117 

Rückenschild  nnd  Kopf  bleich  lelungelblich,  noch  heller  die  auf  der  Unter- 
seite weissen  Augendeckel  der  dicken,  staubgrauen  Fühler.  Beine  einfarbig  hell 
ochergelb.  Hinterleib  grau  mit  gelbweissem,  seidenglänzendem  Bauch. 

Vorderflügel  kaum  2'"  lang,  bleich  lehmgelb,  auf  der  ganzen  Fläche  sehr 
sehwach  opalisirend,  beim  Q  weniger  reichlich  als  beim  (j^  mit  groben,  braunen 
Schuppen,  besonders  hinterwärts,  bestreut.  Der  Vorderrand  ist  von  der  Wurzel 
aus  als  eine  kurze,  beim  $  feinere  und  weniger  weit  als  beim  (^  reichende 
Linie  schwarz.  Am  wenigsten  und  mit  feineren  Schuppen  ist  die  Innenrandgegend 
nach  der  Wurzel  bestreut.  Die  hellgelblichgrauen  Franzen  sind  um  den  Hinter- 
rand herum  mit  einer  Schiippenreihe  durchzogen. 

Hinterflügel  hell  bleigrau;  die  helleren  Franzen  mit  gelblichem  Seiden- 
schinimer.  —  Auf  der  glänzenden  Unterseite  sind  die  Vorderflügel  viel  dunkler 
grau  als  die  Hinterflügel  und  stechen  von  den  hellen ,  gelblichschimniernden 
Franzen  sehr  ab. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  Zwei  cf  ein  9  i"  meiner  Sammlung  und  im 
Cambridger  Museum. 

Pteroplioridae. 

Aus  dieser  Familie  hat  Fabricius  eine  einzige  americanische  Art  be- 
schrieben (Pfer.  leucodaciylHs) ,  jedoch  niciit  so,  dass  sie  leicht  wieder  zu  er- 
kennen sein  möchte.  Darauf  stellte  Asa  Fitch  im  Report  of  the  noxious  Insects 
of  the  State  of  New- York  1856  S.  139—145  mehrere  Arten  auf,  von  denen  nur 
die  erste,  Periscelidactylus,  nach  ihrer  ganzen  Naturgeschichte  und  auch  sonst 
hinreichend  genau  abgehandelt  ist.  Die  folgenden:  Lohidactylus,  Tenuiäactylus, 
Cineridactylus,  Marginidactylus,  Nelmlaeductylus ,  Naevosidactyhis  und  Oreti- 
dactylus  sind  nur  nach  den  Schmetterlingen  und  nicht  einmal  zur  Unterschei- 
dung von  andern  nordamericanischen  Arten  ausreichend  beschrieben  und  tragen 
sämmtlich  Bastardnamen,  die  nicht  geduldet  werden  können.  Ob  er  noch  andere 
Arten  beschrieben  hat,  ist  mir  gänzlich  unbekannt.  Hierauf  charaktcrisirte  ich 
in  der  Entomol.  Zeitung  1807  S.  333  einen  Platy2)tilus  Bischoß'ü  aus  Nord- 
america.  Zu  diesen  Arten  fügte  Riley  im  Annual  Report  of  the  noxions  etc.  in- 
sects of  the  State  of  Missouri  1869  einen  Pterophorus  carduidactyhti^  hinzu. 
Die  mir  in  natura  bekannten  Arten  Nordamerica's  sind  folgende: 

1.  Platyptilia  Bischoffii  Z. 

Platyptilus  B.  Entern.  Ztg.  1867,  S.  333. 

Sie  steht  der  Plat.  Bertrami  nicht  nur  nach  der  Zeichnung  der  Hinter- 
schienen, sondern  auch  in  der  Flügelfärbung  am  nächsten,  unterscheidet  sich 
aber  ausser  dem  etwas  weniger  gespitzten  Vorderzipfel  der  Vorderflügel  vor- 
züglich durch  die  einfarbig  weisslichen  Hinterfüsse  (bei  Bertrami  ist  das  erste 
Hinterfussglied  an  der  Spitze  ocherfarbig  in  verschiedenen  Abstufungen  und 
Mischungen).  —  Meine  ersten  Exemi)lare  erhielt  ich  aus  Ohio.  Burgess  schickte 
mir  (^   9-   «^lic*   er  bei  Beverly  im   ersten   Drittel  des  .Tuli  gefangen  hatte.    Ihr 


118  P.  C.  Zeller. 

verflogener  Zustand  zeigt,  wie  bei  Ochrodactyla  und  Bertrami,  die  Entwicklung 
vor  und  in  die  Mitte  des  Juni  fällt. 

2.  JPlatypt.  cardui  Z, 

Pterophorus  carduidactylus  Eiley  1.  c.  p.  180,  tab.  2,  Fig.  13,  14. 

In  der  Grösse  der  ansehnlichsten  Fiat.  Zetterstedtü,  aber  mit  dunklerer, 
fast  etwas  rothlicher  Färbung,  so  dass  sie  dadurch  der  Fl.  isodactyla  (De  Graaf) 
nahe  kommt.  Die  Hinterrandfranzen  der  Vorderflügelzipfel  sind  aber  auswärts 
so  weisslich  wie  bei  Zetterstedtii  (bei  jener  Isodactyla  schmutzig  und  bleich 
ochergelblich).  Die  mit  einem  weissen  verlängerten  Costalpunkt  anfangende  helle 
Einfassung  des  dunkelbraunen  Costaldreiecks  erweitert  sich  einwärts  bei  weitem 
nicht  so  wie  bei  Zetterstedtii,  sondern  bildet  eine  etwas  breite  Linie,  die  aus- 
wärts durch  die  dunkelröthlichzimmtbraune  Farbe  ziemlich  deutlich  begrenzt 
wird.  Die  helle  Querlinie,  welche  über  die  beiden  Zipfel  vor  dem  Hinterrande 
hinwegzieht,  ist  ziemlich  verloschen,  nicht  scharf  begrenzt,  und  auf  dem  zweiten 
Zipfel  verlöscht  sie  weit  vor  dem  Innenrande.  (In  der  Abbildung  Fig.  13  ist  sie 
so  fein,  scharf  und  vollständig  wie  bei  Zetterstedtii  gegeben,  womit  meine  drei 
Exemplare  gar  nicht  übereinstimmen.)  Das  Hauptmerkmal  giebt  das  schwarze 
Schuppendreieck  in  den  Franzen  der  dritten  Hinterflügelfeder;  dieses  ist  so 
gross,  wie  es  keine  unserer  Arten  mit  Ausnahme  der  Fl.  nemoralis  besitzt;  es 
liegt  ein  wenig  vor  der  Mitte  der  Feder  und  hat  vor  sich  eine  weissliche  Stelle, 
von  welcher  aus  bis  zur  Basis  eine  einfache  Reihe  schwarzer  Schuppen  auf  den 
Franzenhaaren  liegt.  (In  Eiley's  Figur  ist  das  Dreieck  ganz  ausgelassen,  oder 
vielmehr  ist  die  Feder  selbst  hier  unnatürlich  erweitert;  auch  die  zweite  Feder, 
die  wie  bei  Zetterstedtii  gestaltet  ist,  zeigt  einen  falschen  Umriss.)  Auf  der  Unter- 
seite hat  der  erste  Hinterflügel  die  Andeutung  einer  verloschenen  Querlinie.  —  Der 
Stirnkegel  ist  kleiner  als  bei  Zetterstedtii,  wesshalb  die  Taster  auch  weiter  über  ihn 
hinausreichen.  Der  Hinterleib  ist  ocherbraun,  auf  den  zwei  ersten  Segmenten  ins 
Weissliche;  am  Ende  des  zweiten  liegt  in  der  Mitte  ein  mit  der  Spitze  nach  vorn 
gerichtetes,  dunkles,  kleines  Dreieck;  der  hintere  Seitenrand  des  dritten  Seg- 
ments ist  weisslich ;  der  des  vierten  mit  einem  dunkelbraunen  Fleck  gezeichnet. 
—  An  den  Hinterbeinen  sind  Schienen  und  Füsse  weiss;  die  erstem  vor  dem 
obern  Dornenpaar  mit  einem  dunkelzimmtbraunen  Ringe;  der  darauf  folgende 
Theil  ist  an  den  ganzen  zwei  Enddritteln  ebenso  gefärbt.  Auch  das  erste  Fuss- 
glied  ist  an  der  grössern  Endhälfte  von  derselben  Farbe,  und  die  folgenden 
haben  hellbräunliche  Spitzen. 

Vaterland:  Missouri;  ich  erhielt  von  Riley  ein  (j^  zwei  Q.  Die  Raupe 
lebt  nach  seiner  Beobachtung  den  Monat  Mai  hindurch  an  der  gemeinen  Distel 
(Cirsium  lanceolatum  —  Cersium  lanceuluta  ist  wohl  nur  Druckfehler),  an  der 
man  häufig  die  Köpfe  durch  Seidengespinnst  zusammengezogen  sehen  kann; 
öfters  sind  einzelne  abgestoibene  Blätter  mit  darin  enthalten.  Zieht  man  solche 
üespinnstwulste  auseinander,  so  trifft  man  8 — 12  dicke,  glatte,  wurmähnliche 
Raupen  darin  an.  Sie  sind  licht  strohgelb,  in  der  Jugend  mehr  grün,  mit  Reihen 
schwarzer  l^unktwärzchen;  der  Kopf  und  die  durch  eine  helle  Längslinie  halbirte 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordampricanisr'hf'n  'Nao.'htfalter.  |  ly 

Hornplatte  des  Prothorax  scliwarz.  (Riley  beschreibt  dies  ausführlich.)  Gegen 
Ende  Mai  verwandeln  sie  sich  innerhalb  des  Nestes  in  glatte,  glanzlose,  schmutzig 
gelbe  Puppen  mit  kurzem  Stirnkegel  und  zu  jeder  Seite  mit  drei  dunkeln  Längs- 
streifen. (Fig.  14.)  Genau  in  einer  Woche  nach  der  Verpuppung  kriechen  die 
Schmetterlinge  aus.  (Von  keinem  europäischen  Pterophoriden  lebt,  so  viel  man 
weiss,  eine  Art  gesellig;  die  Puppe  der  Pt.  cnrdui  stimmt  aber  mit  den  ver- 
wandten europäischen  PlnfypfiUen). 

Anmerkung.  Ein  durch  Boll  aus  Texas  mitgebrachtes  (^  ist  von  so 
heller  Grundfarbe  auf  den  Vordei-flügeln  wie  Zetferstedtii.  Da  es  sehr  verflogen 
ist.  so  könnte  die  helle  Farbe  eine  Folge  des  längern  Fluges  sein.  Aber  die 
Vorderfltigel  sind  etwas  gestreckter  als  bei  Cardui,  und  die  helle  Querlinie  über 
die  Vorderflügelzipfel  ist  vollständiger  und  breiter.  Das  schwarze  Schuppen- 
dreieck der  dritten  Feder  ist  so  vollständig  wie  bei  dieser.  Aber  —  was  einen 
sichern  specifischen  Unterschied  anzudeuten  scheint  —  an  der  Hinterschienen- 
spitze nimmt  bei  diesem  Texaner  Exemplar  die  braune  Farbe  weniger  als  den 
halben  Raum  zwischen  den  zwei  Sporenpaaren  ein,  bei  Cardui  Vn-  Der  unge- 
nügende Zustand  des  Exemplars  verhindert  eine  genaue  Beschreibung  und  Be- 
nennung der  Art.  Es  giebt  also  aus  der  Gonodactyla-Gi'n])Y)e  in  Nordamerica 
wenigstens  zwei  Arten. 

3.  Oxyptihis  periscelidactylus  Fitch. 
Fitch  1.  c.  p.  138.    The  gartered  or  grape-vine  Phniic. 
Riley  1.  c.  p.  137.   tab.  2.  Fig.  15.  16  the  grape-vinc  Plume. 

Er  gehört  —  zufolge  der  dritten  Hinterflügelfeder,  die  vor  dem  starken, 
schwarzbeschappten  Ende  nicht  bloss  in  den  Franzen  weisse  Schuppen  führt, 
sondern  auf  der  Fläche  selbst  weissbeschuppt  ist  —  in  die  Verwandtschaft  des 
DidacU/luft  und  Obficurus,  mit  denen  er  auch  darin  übereinstimmt,  dass  die 
Puppe  auf  dem  Eücken  dornig  ist.  Von  allen  bekannten  Arten  unterscheidet 
er  sich  durch  das  braune,  gestreckte  Dreieck,  welches  auf  dem  zweiten  Vorder- 
flügelzipfel auswärts  von  der  weissen  Querlinie,  an  seiner  Spitze  von  einem 
weissen  Wisch  begrenzt  wird. 

Er  hat  die  Grösse  und  den  Bau  des  Didactylus ;  die  Färbung  des  Körpers 
und  der  Vorderflügel  ist  aber  wie  bei  keinem  europäischen  Oxyptüuf:  (bei  Laehts 
zwar  heller,  aber  bleich  ochergelb):  hellzimmtfarben,  weniger  schön  als  bei 
Plat.  rlwdodactyla.  Die  Zeichnung  der  Vorderflügel  ist  wie  bei  Didactylus ; 
aber  die  weisse  Querlinie  des  zweiten  Zipfels  steht  weiter  vom  Hinter- 
rand ab  und  dient  als  Basis  des  gelbbraunen,  diesem  ganz  fehlenden  Dreiecks. 
Der  Vorderrand  dieses  Zipfels  ist  von  der  Spalte  bis  zur  Querlinie  und  öfters 
über  diese  hinaus  auf  den  hellen  Franzen  mit  tiefschwarzen  Schuppen  bekleidet 
(die  bei  Didactylus,  dessen  Vorderrandfranzen  schwarz  sind,  ganz  fehlen).  Die 
Zeichnung  der  Franzen  ist  sonst  wie  bei  Didactylus. 

Der  starke  schwarze  Schuppenbusch  am  Ende  der  dritten  Feder  ist  kürzer 
und  breiter  als  bei  Didactylus,  weil  die  Schuppen,  besonders  am  Hinteirande, 
länger  sind,  und  sticht  gegen  die   weissen  Schuppen   der  Franzen   sehr  ab;   er 


120  P.  C.  Zellei. 

ist  hinten  gerade  abgescli  iiitt  en,  uud  die  hinter  iliin  ful>j;eiiden  Franzen 
sind  rein  weiss,  wie  auch  die  weisslich  gefranztc  Flügelfläche  vor  ihm;  die 
Basalhälfte  dieser  Feder  ist  blass  ochergelb,  mit  hinfälligen  dunkleren  Schuppen 
bestreut. 

Die  Fühler  sind  auf  dem  Eücken  weiss ,  auf  der  Unterseite  schwarz  und 
weiss  wechselnd.  Auf  dem  Rücken  des  in  der  Färbung  mit  den  Vorderflügeln 
stimmenden  Hinterleibes  sind  die  weissen  Zeichnungen  durch  dickere  Linien 
gebildet  als  bei  Didactylus.  Die  weissen  Hinterbeine  sind  wie  bei  Didactylux 
gefärbt,  nur  in  den  dunklen  Stellen  nicht  schwarzbraun,    sondern  zimmtbraun. 

Mein  einzelnes  Exemplar  aus  Ohio  bildet  eine  Varietät.  Alle  dunkle 
Färbung  an  Flügeln  und  Körper  ist  dunkler,  und  das  Weisse,  besonders  auf 
dem  Hinterleibe,  ist  verloschener  und  weniger  ausgedehnt.  Die  erste  fleckähn- 
liche Querlinie  des  Vorderflügelzipfels  ist,  statt  schräg  nach  aussen  gelegt  zu 
sein,  fast  senkrecht;  die  zweite  weisse  Querlinie  ist  vorhanden,  aber  die  des 
Hinterzipfels  (die  Fortsetzung  der  ersten  des  Vorderzipfels)  fehlt  völlig,  und 
da  die  Farbe  dieses  Zipfels  dunkel  ist ,  so  tritt  das  charakteristische  Dreieck 
nicht  aus  der  Grundfarbe  hervor.  Die  Franzenzeichnung  ist  nicht  verschieden, 
nur  weniger  hell  weiss.  Auch  die  Haarknoten  an  den  Hinterschienen  sind 
dunkler  braun. 

Meine  anderen  sechs  Exemplare,  alle  weiblich,  und  von  verschiedener  Güte 
der  Conservation ,  stammen  von  New- York,  aus  Missouri  und  Texas.  Die  Art 
hat  in  Nordamerica  gewiss  eine  grosse  Verbreitung.  Ihre  Raupe  lebt  zu  Ende 
Mai  und  Anfang  Juni  in  einem  oder  zwei  durch  Seide  zusammengezogenen 
Blättern  des  Weinstocks  und  verpuppt  sich  an  der  Unterseite  eines  Blattes  oder 
Stengels.  Pitch  glaubt,  dass  es  zwei  Generationen  gebe ,  deren  zweite  aus  den 
im  Juli  (nach  Riley  schon  in  etwa  acht  Tagen  nach  der  Verpuppung)  aus- 
kriechenden Schmetterlingen  erscheine,  und  da  diese  Art  schädlich  werden 
könne,  so  müsse  man  die  Raupe  im  Juni  absuchen  und  tödten.  Mir  scheint  die 
Möglichkeit  der  Schädlichkeit  wenig  glaubhaft,  wenn  auch  Riley  die  Raupe  in 
vielen  Theilen  von  Missouri  recht  häufig  fand. 

4.  Oxi/ptilus  Delawaricus  n.  sp. 

Antennis  albo  nigroque  annulatis ;  alis  ant.  minus  quam  ad  medium 
fissis,  cinnmnomeis,  lacinia  anteriore  albido-histrigata,  ante  apicem  latius  niveo- 
ciliata,  ciliis  laciniae  posterioris  in  hasi  lineam  alham  gerentibus ;  digiti  tertii 
medio  albido,  apice  utrimque  atrosquamato.  (f. 

Auch  bei  ihm,  sowie  bei  dem  folgenden  ist  die  Spitze  der  dritten  Hinter- 
flügelfeder schwarz  beschuppt.  Vom  vorigen  unterscheidet  er  sich  durch  viel 
geringere  Grösse,  vollständig  schwarz  und  weiss  geringelte  Fühler,  ganz  andere 
Grundfarbe  der  Vorderflügel ,  den  rein  weissen  Costalstrcifen  an  der  Spitze  des 
Vorderzipfels,  den  M'angel  des  braunen  Dreiecks  auf  dem  hintern  Zipfel,  die 
anders  gezeichneten  Franzen  dieser  Zipfel,  den  hinten  nicht  gerade  abgeschnit- 
tenen Schuppenfleck  an  der  Spitze  der  dritten  Feder.  —  Die  folgende  Art  über- 


Boitrligp  zur  KpiintuisK  dpr  noifhinipiiianischpii  Naditt'alter.  121 

trifft  er  so  sehr  in  der  Grösse,  wie  ihn  der  Feriscelidactylns  übertrifft;  seine 
Vorderflügel  sind  viel  heller,  und  wenigstens  die  zwei  weissen  Querlinien  des 
ersten  Zipfels  sind  vollständig,  und  von  der  zweiten  an  sind  die  Vorderrand - 
franzen  in  einem  breiten  Streifen  weiss,  statt  schwarzbraun;  auch  ist  die  Franzeu- 
zeichnung  eine  andere.  —  In  der  Färbung  konnnt  Delmvaricus  dem  Püosellae 
nahe,  von  dem  ihn  aber  die  Zeichnung  der  dritten  Feder  weit  entfernt.  Von 
den  dunkler  und  schöner  gefärbten  0.  ericetorum  und  0.  teucrii  unterscheidet 
ihn  der  grössere  Umfang  des  schwarzen  Schuppenfleckes  der  dritten  Feder. 

Fühler  weiss  und  schwarz  scharfgeringelt,  nur  an  den  ersten  6—7  Gliedern 
auf  der  Unterseite  bloss  weisslich.  Kopf,  Rückenschild  und  Vorderflügel  hell- 
zimmtbraun  wie  beim  gewöhnlichsten  Püosellae. 

Vorderflügel  SVs'"  lang  und  von  der  gewöhnlichen  Oxyptilus-(je?,idi\i, 
ziemlich  hellzimmtfarben,  auf  der  verdunkelten  Vorderrandader  von  der  Wurzel 
aus  weisspunktirt,  und  mit  ein  paar  dunkeln  Fleckchen  im  Mittelraume;  vor  der 
Spalte  mit  einem  kleinen  weisslichen  Fleckchen.  Die  zwei  weissen  Querlinien 
des  Vorderzipfels  deutlich  und  gut  begrenzt;  die  Costalfranzen  vor  der  ersten, 
schräg  liegenden  Querlinie  und  hinter  ihr  bis  zur  zweiten  schwarz;  die  zweite 
ist  weniger  schräg  und  geht  in  den  breiten  rein  weissen  Streifen  über,  den 
die  Franzen  von  ihr  an  bis  zur  Spitze  bilden.  Die  Innenrandfranzen  dieses 
Zipfels  sind  von  der  Spalte  aus  blond,  dann  hinter  der  ersten  Querlinie  schwarz, 
hierauf  wieder  blond,,  gegen  die  Spitze  an  ihrer  Wurzel  streifenartig  weiss, 
welche  Farbe  erst  durch  einen  schwarzen  Längsstrich,  dann  bis  zur  Flügelspitze 
durch  verdunkelte  Grundfarbe  begrenzt  wird.  Auf  dem  zweiten  Zipfel  ist  an 
der  gewöhnlichen  Stelle  ein  weissliches  Fleckchen,  und  von  der  Furtsetzung  der 
zweiten  Querlinie  eine  Spur  zu  sehen  (dies  mag  veränderlich  und  bei  anderen 
Exemplaren  deutlicher  sein).  Die  Vorderranzfranzen  dieses  Zipfels  sind  erst 
hellblond,  dann  bis  fast  zur  Spitze  dunkelgrau  mit  einzelnen  noch  dunkleren 
Haaren  gemischt  und  mit  einzelnen  sehr  kleinen  schwarzen  Schüppchen  bestreut; 
die  Innenrandfranzen  sind  hellblond,  an  der  Spitze  aber  schwarz  und  einen 
auS'allenden  solchen  Fleck  bildend;  die  Hinterrandfranzen  sind  wieder  sehr  hell 
blond,  an  der  Wurzel  weisslich,  so  dass  hier  eine  weisse  Bogenlinie  (wie  bei 
Ericetorum)  gebildet  wird,  welche  einwärts  durch  die  Grundfarbe  und  einerseits 
durch  den  schwarzen  Franzeufleck,  andererseits  durch  einen  schwarzen,  aus  der 
Spitze  des  Zipfels  hervorkommenden  Franzenstrich  begrenzt  wird.  An  diesen 
schwarzen  Längsstrich  der  Spitze  stossen  auf  der  anderen  Seite  einige  an  der 
Wurzel  weisse  Franzenhaare. 

Die  zwei  ersten  Federn  sind  dunkelgrau;  die  dritte  ist  im  Anfangs-  und 
Enddrittel  hellzimmtfarbig ,  im  mittelsten  Drittel,  so  wie  die  es  begrenzenden 
Franzen  weisslich.  Um  das  Enddrittel  bildet  die  schwarze  Färbung  der  Franzen 
einen  länglichrunden  Fleck,  der  besonders  auf  dem  Vorderrande  mit  tiefschwarzen 
Schuppen  bekleidet  ist.  Die  Franzen  an  der  Spitze  der  Feder  sind  in  ansehn- 
licher Ausdehnung  weiss,  mit  ein  paar  tiefschwarzen  Schuppen. 

Auf  der  Unterseite  der  Flügel  ist  das  Schwarze  weniger  tief,  das  Weisse 
aber  auf  den  Vorderflügeln  in  den  ausgeprägteren  Zeichnungen   reiner;   hier  ist 

16 


122  P-  C-  Zeller. 

auch  die  (zweite)  Querlinie  des  Hinterzipfels  ganz  deutlich,  doch  nicht  bis  an 
beide  Ränder  ausgedehnt. 

An  den  weissen  Hinterschienen  sind  die  Haarbüschchen  (bei  den  Dornen) 
gelblichbraun;  diese  Farbe  nimmt  die  Endhälfte  des  Raumes  bis  zu  dem  ersten 
Dornenpaare  ein.  An  den  Füssen  sind  die  braunen  Endringe  der  beiden  ersten 
Glieder  halb  so  breit  wie  der  weisse  Rest. 

Vaterland:  am  Delawarefluss.  Ein  cT  (durch  Schläger  erhalten)  in  meiner 
Sammlung. 

Anmerkung.  Tenuidactylus  Fitch,  der  in  Dornbüschen  (brakes) 
und  auf  Sümpfen  Mitte  Juli  gemein  sein  soll,  mag  einerlei  mit  meiner  Art  sein, 
ist  aber  durchaus  nicht  so  beschrieben,  dass  ich  ihn  ohne  Ansicht  eines  Originals 
dafür  annehmen  könnte.  Dass  der  schwarze  Fleck  der  dritten  Hinterflügelfeder 
nahe  an  der  Spitze  gelegt  wird,  ist  vielleicht  nur  Ungenauigkeit  der  Bezeichnung 
(the  inner  lobe  [d.  h.  die  dritte  Feder]  threadlike,  white,  its  fringes  wliite.  with 
a  broad  black  band  uear  the  tip). 

5.  Oxyptiliis  nigrociliatus  n.  sp. 

Parvus,  antennis  albo  nigroque  annulatis;  alis  ant.  minus  quam  ad 
medium  fissis,  brunneo-fuscis ,  laeinia  anteriore  obsolete  albido-bistrigata,  ciliis 
costalibus  nigris;  ciliis  laciniae  posterioris  in  basi  linearn  albam.  gerentibus ; 
digiti  tertii  medio  albido,  apice  utrimque  atro-squamato.  Q . 

Von  der  Grösse  des  kleinsten  Oxypt.  obscurus  und  von  noch  dunklerer 
Farbe  als  dieser.  Sein  gerundeter  schwarzer  Schuppenbusch  am  Ende  der  dritten 
Feder  weist  ihn  wie  die  zwei  vorigen  Arten  zwischen  Didactylus  und  Obscurus. 
Was  ihn  vor  allen  Oxyptilus- Arten  kenntlich  macht,  ist  die  schwarze  Farbe 
aller  Vorderrandfranzen  am  ganzen  ersten  Zipfel  entlang. 

Die  Fühler  sind  lebhaft  weiss  und  schwarz  geringelt.  Die  Vorderflügel, 
3'"  lang,  s-ind  dunkel  gelbbraun,  ohne  lichte  Stelle  an  der  Spalte.  Die  zwei 
weissen  Querlinien  der  Zipfel  sind  undeutlich;  am  deutlichsten  und  reinsten  ist 
der  Anfang  des  ersten  auf  dem  Vorderzipfel.  Nur  im  Anfange  der  Spalte  sind 
die  Franzen  weisslich,  sonst  am  Vorderzipfel  überall  schwarz,  ausgenommen 
unterhalb  der  Spitze,  wo  sie  in  einem  spitzen  Dreieck  hell  blond  sind.  Am 
Hinterzipfel  haben  sie  den  ganzen  Vorderrand  entlang,  mit  Ausnahme  des  Winkels 
der  Spalte,  schwarze  Farbe;  am  lunenrande  sind  sie  in  grosser  Ausdehnung  hell- 
blond mit  em  paar  tiefschwarzen  Schuppen,  dann  bis  zum  Hinterrande  in  ge- 
ringerer Ausdehnung  schwarz;  am  Hinterrande  sind  sie  bis  zur  Spitze,  wo  ihre 
Farbe  tiefschwarz  ist,  mit  einer  hellen  Stelle  darüber,  hellblond,  an  der  Wurzel 
aber  ganz  weiss  in  einem  Bogen,  der  einwärts  durch  die  schwarze  Hinterrand- 
linie scharf  begrenzt  wird,  auswärts  aber  keine  scharfe  Grenze  hat. 

Hinterflügel  dunkelbraun.  Die  dritte  Feder  in  der  Mitte  weiss  und  hier 
auch  weisslich  gefranzt;  um  die  Spitze  bilden  die  auf  den  Franzen  liegenden 
tiefschwarzen  Schuppen  einen  kurzen,  eiförmigen  Fleck,  hinter  welchem,  also 
an  der  Spitze  der  Feder,  die  Franzen  hellblond  sind. 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanisclien  Nachtfalter  123 

An  den  Hinterbeinen  sind  die  Schienen  und  Füsse  reinweiss,  die  erstem 
mit  braunschwarzer  Farbe  der  Verdickungen  (wie  bei  Obscurus).  Die  Fussglieder 
sind  an  der  Spitze  wenigstens  auf  einer  Seite  schwarz,  und  das  erste  Glied  ist 
es  auch  an  der  Wurzel,  so  dass  hier  auf  der  Aussenseite  der  weisse  Eing  etwas 
schmäler  ist  als  der  schwarze  Endring. 

Vaterland:  am  Delawarefluss.  Ein  9  (durch  Schläger  erhalten)  in  meiner 
Sammlung. 

Anmerkung.  Lohidactylus  Pitch  soll  grösser  sein  als  Tenuidactyhis 
(Flügelspannung  0,80  gegen  0,60;  bei  Periscelidact.  0,85),  und  kann  also  schon 
darum  nicht  einerlei  mit  Nigrocüiatus  sein.  —  Ohne  Zweifel  giebt  es  in  Nord- 
america  mehr  Oxyj^tilus- Arten,  als  Fitch  unterscheiden  zu  können  glaubte. 

6.  Minieseoptilus  semicostatus  n.  sp. 

Parvus,  alis  ant.  fuscescenti-  cinereis ,  clor  so  gilvescente,  venae  costalis 
dimidio  posteriore  albo,  puncto  ftisco  ante  fissuram  2)Osito,  ciliis  laciniae  utrius- 
que  nigro-bipunctatis,  punctis  anterioris  ante  angulmn  dorsalem. 

Die  zwei  vorliegenden  Exemplare  lassen  sich  nicht  als  verschiedene  Arten 
ansehen.  Es  ist  fraglich,  ob  sie  nicht  zu  dem  europäischen  Zopliodactylus 
(Loewii),  dessen  ganzen  Bau  und  Färbung  sie  haben,  gehören,  indem  die  Stel- 
lung der  beiden  Funkte  in  den  Franzen  des  Vorderzipfels,  die  ohnedies  nur  bei 
dem  einen  Exemplar  unversehrt  sind,  vielleicht  nur  die  Bedeutung  einer  Varietät 
haben  mag.  Aber  bei  der  Verschiedenheit  des  Vaterlandes  ist  es  rathsamer,  eine 
eigene  Art  anzunehmen  und  die  Entscheidung  von  der  Erforschung  der  Natur- 
geschichte (Zopliodactylus  lebt  an  Erythraea  centaurium)  und  von  der  Unter- 
suchung mehrerer  Exemplare  abhängig  zu  machen. 

Der  Kopf  ist  grau,  am  obern  Augenrande  mit  einer  feinen  weissen  Linie. 
Fühler  grau,  ungeringelt,  gegen  die  Wurzel  weiss.  Rückenscbild  etwas  bräunlich 
bestäubt.  Hinterleib  schlank,  bleich  gelblich,  am  Ende  eines  jeden  der  drei  vor- 
letzten Segmente  mit  zwei  schwarzen  Punkten.  Beine  weisslich. 

Vorderflügel  3^/t'"  lang,  bräunlichgrau,  längs  des  Innenrandes  und  in  den 
beiden  Zipfeln,  übrigens  ohne  scharfe  Grenze,  in  bleiches  Ocherröthlich  über- 
gehend. An  der  Grenze  des  Bräuulichgrauen  ist  im  Mittelraum  mitten  zwischen 
der  Wurzel  und  der  Spalte  ein  schwarzer,  in  die  Länge  gezogener  Punkt.  An 
der  Spalte  liegt  am  Anfang  des  untern  Zipfels  ein  anderer  solcher  Punkt,  und 
über  ihm  bei  dem  einen  Exemplar  ein  grösserer,  wischförmiger,  doch  sehr  un- 
deutlicher. Eben  dieses  Exemplar  hat  in  der  Mitte  eines  jeden  Zipfels  einen 
feinen,  braunen  Längsstrich,  auf  dem  vordem  kurz  und  in  der  Mitte,  auf  dem 
hintern  lang  und  fast  bis  zum  Hinterrande  reichend.  Nur  von  dem  erstem 
hat  das  zweite  Exemplar  eine  Andeutung.  —  Die  Costalader  ist  von  der  Gegend 
des  ersten  Discalflecks  an  weiss,  nach  hinten  breiter,  bei  dem  ersten  Exemplar 
blos  vor  der  Spitze  des  Zipfels  (wo  die  weisse  Farbe  die  Franzen  einnimmt) 
ein  wenig  getrübt;  bei  dem  zweiten  Exemplar  hört  aber  die  weisse  Farbe  bei 
-/s  des  Zipfels  ganz  auf  (doch  sind  hier  die  Franzen  beschädigt).  —  Die  Franzen 
am  Innenrand  des  Vorderzipfels   sind  weisslich,   aussen  grau,  um  den  Innen^ 

16* 


124  P-  ^-  Zeller. 

winke!  fleckartig  schwäralicli ;  darüber  liegen  in  den  reinweissen  Hinterrand- 
franzen  zwei  schwarze  Punkte  hinter  einander.  Die  Franzcn  des  Hinterzipfels 
sind  grau,  aussen  dunkel;  an  der  Spitze  des  Zipfels  sind  sie  weiss  mit  zwei 
schwarzen  Punkten. 

Hinterfiügel  braungrau;  die  Franzen  dunkelgrau,  an  der  Wurzel  in  feiner 
Linie  hell,  besonders  um  die  Spitzen  der  zwei  erstem  Federn. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Zwei  cf  im  Museum  Cambridge. 

7.  Minies eoptiliis  puniilio  n.  sp. 

Pusillus;  alis  ant.  laiioribus ,  düute  cervinis,  imrte  venae  costalis 
posteriore  alba,  punctis  disci  nigris  3,  ciliis  laciniae  postcrioris  apicalihus 
albis,  nigro-punctatis.  cf . 

So  klein  wie  Leiopt.  microdactylus ,  von  allen  Miineseoptilen  durch  die 
Kürze  und  Breite  der  hell  hirschfarbenen,  mit  drei  sehr  deutlichen,  schwarzen 
Punkten  gezeichneten  Vorderflügel  abweichend. 

Kückenschild  und  Oberkopf  röthlichgrau,  Gesicht  weisslich.  Taster  ganz 
dünn,  fadenförmig,  von  Kopflänge,  horizontal,  weisslich.  Fühler  hellgrau,  gegen 
die  Wurzel  aussen  weiss.  Beine  fein,  weiss;  das  erste  Dornenpaar  der  Hintei*- 
schienen  ungewöhnlich  lang,  indem  es  fast  bis  zum  Endpaar  reicht.  Hinterleib 
an  Anfang  und  Ende  gelblichweiss. 

Vorderflügel  2V2'"  lang,  für  eine  Minies,  ungewöhnlich  kurz  und  breit, 
sehr  hell  hirschbraun,  am  dunkelsten  im  Vorderzipfel,  und  zwar  am  Hiuterrande 
am  meisten.  Der  Vorderrand  fast  gar  nicht  verdunkelt;  die  Vorderrandader  von 
der  Flügelhälfte  an  bis  zu  Vs  des  Vorderzipfels  weiss.  Bei  V4  der  Flügellängc 
liegt  in  der  Falte  ein  schwarzes  Längsstrichelchen;  ein  länglicher,  ansehnlicher 
Punkt  in  der  Mitte  zwischen  ihm  und  der  Sjmlte,  und  vor  dieser  ein  aus  zwei 
Längsstrichelchen  zusammengeflossenes  Fleckchen.  Die  Franzen  des  Vorderzipfels 
sind  am  Vorderrande  wie  angegeben,  sonst  grau  mit  zerstreuten  tiefschwarzen 
Schuppen,  am  Hinterrand  mit  zwei  schwarzen,  etwas  znsammenfliessenden  Punkten 
nahe  dem  untern  Ende.  Die  Franzen  des  hintern  Ziitfels  grau ,  reichlich  mit 
tiefschwarzen  Scliüppchen  bestreut,  die  an  seinem  Innenrande  zu  drei  schwarzen 
Flecken  vereinigt  sind;  um  die  Spitze  sind  sie  weisslich  und  mit  einer  licihe 
ungleicher,  etwas  zusammenfliessender  Punkte  gezeichnet,  welche  nicht  bis  zur 
Franzenwurzel  reichen. 

Hinterflügel  bräunlichgrau,  viel  heller  gefranzt.  In  der  Spitze  der  ersten 
und  zweiten  Feder  lässt  sich  in  gewisser  Richtung  ein  schwarzes  Pünktchen 
erkennen,  auf  der  Unterseite  am  deutlichsten,  und  hier  ist  auch  die  Spitze  der 
dritten  Feder  dunkelbraun. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  cT  ini  Cambridger  Museum. 

Anmerkung.  Die  3Emeseoptilus-Gn\m)c  lässt  sich  im  gespannten  Zu- 
stande von  Leioptilus  mit  Sicherheit  dadurch  unterscheiden ,  dass  ihr  Vorrand 
nie  mit  dunkeln  Flecken  gezeichnet  ist. 


Beitrage  zur  Keimtniss  der  uordamericanischen  Niiclitfalter.  125 

8.  Oedeniatop/ioriis  litquinattis  n.  sp. 

Parvus,  jjeäibus  albidis,  tibiarum  fasciculis  exiguis,  cinereis;  alis  ant. 
fjriseis,  albiclo  fuscuque  lituratis,  macula  ante  fissuram  maculisqiie  laciniae 
(interioris  costdlibus  duabus  punctoqiic  Ms  interjecto  fuscis,  ciliis  marginis 
postici  nigricanti-albidoque  alternantibiis.  cf   Q. 

Var.  b)  alis  ant.  albidis,  ceterum  ut  var.  a.   9- 

Er  stimmt  in  der  Zeichnung  des  vordem  Zipfels  der  Vorderflügel  genau 
mit  Oed.  lühodactylus,  hat  aber  keine  aufgekrümmten,  sondern  horizontale,  zv- 
gespitzte  Taster,  und  seine  längern  Mittelschienen  sind  nur  mit  schwachen,  durch 
dunkle  Färbung  ein  wenig  gehobenen  Haarbüschen  versehen. 

Grösse  etwas  über  der  des  Minies,  semicostatus.  Kopf  und  Rückenschild 
grau,  weisslich  bestäubt.  Taster  klein,  vorgestreckt,  zugespitzt,  weisslich,  aussen 
gebräunt.  Fühler  weisslich,  verloschen  bräunlich  geringelt,  au  der  Wurzel  auf 
der  Unterseite  weiss. 

Vorderflügel  4'"  lang,  etwas  kürzer  als  bei  Lühodactylus,  staubgrau, 
reichlich  mit  weissen  und  braunen  Schuppen  bestreut,  welche  hier  und  da  Flecke 
oder  Wische  bilden.  Ein  solcher  ist  gewöhnlich  im  Mittelraum  zwischen  der 
Flügelwurzel  und  der  Spalte  zu  sehen ;  ein  grösserer  liegt  vor  der  Spalte,  durch 
eine  weissliche  Stelle  von  ihr  getrennt,  gegen  welche  sein  schräger  Hinterrand 
ausgehöhlt  ist.  Unter  ihm  ist  ein  grosser,  länglicher,  breiter  Schuppenstreif,  der 
vor  sich  (gegen  die  Wurzel  hin)  einen  weissen  Fleck  als  Begrenzung  hat  und 
gegen  den  Spaltenfleck  durch  einen  weisslichen  Raum  getrennt  wird.  Auf  dem 
Vorderrande  des  Vorderzipfels,  dessen  Franzen  weiss  sind,  liegen  zwei  schwarze, 
strichförmige  Flecke,  der  erste  grösser  als  der  zweite,  und  zwischen  beiden  ein 
schwarzer  Punkt.  Die  übrigen  Franzen  sind,  besonders  in  der  Spalte,  schwärzlich 
grau;  an  der  Spitze  des  Vorderzi])fels  sind  sie  weiss,  und  an  dessen  Hinter- 
winkel  enthalten  sie  einen  weisslichen  Wisch;  die  des  Hinterzipfcls  tragen  vor 
der  Spitze  und  am  Hinterwinkel  einen  solchen  Wiscli.  An  jedem  dieser  drei 
Wische  liegt  auf  der  Flügelfläche  ein  braunes  Pünktchen. 

Hinterflügel  brauugrau,  heller  gefranzt,  in  der  Spitze  jeder  Feder,  oder 
doch  der  ersten,  ein  verloschenes  braunes  Pünktchen. 

Die  ganze  Unterseite  ist  braungrau,  und  der  Vordoirand  der  Vorderflügel 
ist  von  der  Wurzel  an  umgeschlagen,  mit  etwas  abstehenden  weisslichen  und 
grauen  Schuppen.  Das  Weiss  zwischen  den  scliAvarzen  Costalzeichnungen  am 
Vordcrzipfel,  das  weisse  Fleckchen  an  der  Spalte  und  die  Wisclie  in  den  Franzen 
sind  noch  auifallender  als  auf  der  Oberseite. 

Bei  Var.  b  ist  die  ganze  Grundfarbe  der  Vorderflügel  und  des  Rücken- 
schildes weisslich;  die  sonstigen  weisslichen  Stellen  zeichnen  sich  durch  grössere 
Reinheit  aus;  die  zerstreuten  schwarzbraunen  Schuppen  sind  weniger  zahlreich, 
die  Flecke  aber  in  der  Zahl  und  Lage  nicht  verschieden. 

Vaterland:  Texas  (Boll,  Beifrage).  Ein  q'^  nebst  der  Var.  b  im  Museum 
Cambridge  (worin  sich  noch  mehrere  befinden),  drei  9>  von  denen  eines  am 
23.  Juli  gefangen  wurde,  in  meiner  Sammlung. 


126  P'  C.  Zeller. 

9.  Pterophorus  nionodactylus  Linn- 
Ahicita  pterodactyla  Hbn. 
Zuverlässig  identisch  mit  der  europäischen  Art.  Ein  hell  rüthlich  graues 
cT  aus  Texas  (BoU)  im  Museum  Cambridge,  ein  mehr  staubgraues  cT  aus  Ohio 
(Schläger)  in  meiner  Sammlung,  beide  in  gewöhnlicher  Grösse  und  ohne  jede 
Abweichung  von  den  Europäischen.  Schwerlich  ist  diese  Art  in  neuerer  Zeit 
aus  Europa  eingewandert:  eine  Aufklärung  über  den  Grund  ihres  gleichzeitigen 
Vorhandenseins  in  Europa  und  Nordamerica  wird  wohl  zugleich  mit  der  über 
solche  Arten  wie   Van.  Antiopa  und  Atdlanta  erlangt  werden. 

10.  Leiojttilus  paleaceus  n.  sp. 

Major,  occipite  cinnamomeo ;  corpore  alisquc  anterioribus  exalbido-ochra- 
ceis,  puncto  ante  fissuram  fusco;  al.  post.  cinereis,  griseo-eiliatis.  cT   9- 

Er  gehört  zu  der  Abtheilung,  bei  welcher  sich  am  Hinterzipfel  gar  kein 
Hinterrand  unterscheiden  lässt,  indem  nämlich  der  Innenraud  in  schwach  coucaver 
Linie  verläuft  und  sich  in  der  Spitze  des  Zipfels  mit  dem  convexeren  Vorder- 
rande vereinigt.  Er  ist,  da  ihm  alle  Kandzeichnung  fehlt,  mit  Rhypoäactylus 
(in  Staudingers  Katalog  unrichtig  in  Mimescoptüus  gestellt^,  und  Trimmato- 
äactylus  Christoph  Hör,  IX.  1872,  p.  38  zusammenzustellen.  Auf  den  Vorder- 
flügeln hat  er  die  hellere  Farbe  des  Bliypoäactyhis;  er  ist  aber  kleiner,  mit 
ungeringelten  Fühlern,  zimmtbraunem  Hinterkopf,  mit  braunem  Punkt  vor  der 
Spalte  der  Vorderflügel  etc.  Dagegen  ist  er  bedeutend  grösser  als  Trimmato- 
dactylus,  mit  dem  er  in  der  Farbe  der  Fühler  stimmt,  von  dem  er  aber  als 
sehr  verschieden  erscheint  durch  die  Glätte,  grössere  Helligkeit  und  Einförmig- 
keit der  Vorderflügel;  auch  hat  Trimmatodact.  öin  so  verloschenes  Pünktchen 
vor  der  Spalte,  dass  man  (wie  Christoph)  es  leicht  ganz  übersieht. 

Körper  und  Vorderflügel  sehr  licht  ochergelb,  ohne  dunklere  Stäubchen. 
Hinterkopf  dunkel  zimmtbraun.  Fühler  in  beiden  Geschlechtern  mikroskopisch 
pubescirend  gefranzt,  eintärbig,  hell.  Taster  kurz  und  dünn,  etwas  aufgekrümmt 
und  vorgestreckt,  Beine  weisslich ;  an  den  mittlem  die  Schenkel  auswärts  zimmt- 
braun, die  Schienen  auswärts  in  einer  feinen  Linie  gelbbraun.  --  Bauch  mit 
drei  sehr  blass  zimmtbräunlichen  Läugslinien.  Beim  cf  ist  das  Endglied  sehr 
lang  und  zugespitzt,  auf  der  Unterseite  mit  einer  langen,  schmalen  zugespitzten, 
hellzimmtbraunen,  weissgesäumten,  in  ein  weissliches  Schuppenbüschchen  aus- 
laufenden Klappe,  Vorderflügel  472—5'"  laug.  Der  Hinterzipfel  ist  breiter  und 
kürzer  als  der  Vorderzipfel,  welcher  mit  seiner  feinen  Spitze  sichelförmig  über 
ihn  hinwegreicht.  Grundfarbe  ein  sehr  verschossenes,  weissliches  Ochergelb,  am 
dunkelsten  im  Vorderzipfel,  ohne  dunklere  Bestäubung,  am  Vorderraude  von  der 
Wurzel  aus  bis  zur  halben  Länge  weisslich,  doch  ohne  Begrenzung  und  nach 
hinten  in  die  Grundfarbe  übergehend.  Kurz  vor  der  Spalte  ist  ein  etwas  ver- 
loschener brauner  Punkt.  Franzen  von  der  Grundfarbe,  höchstens  am  Hinterrande 
etwas  dunkler. 

Hinterflügel  bräunlichgrau,  lichter  gefranzt.  —  Unterseite  einfarbig  hell- 
bräunlichgrau. 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  iiordiimfiricaniKrlien  Nachtfalter.  127 

Durch  Einwirkung  des  Wetters  und  längern  Fluges  wird  die  Farbe  überall 
fast  weisslich,  sogar  am  Hinterkopf.  Doch  scheint  der  Punkt  vor  der  Spalte  sich 
standhaft  zu  behaupten. 

Vaterland:  Ohio  (zwei  cT  durch  Schläger  in  meiner  Sammlung)  und  Texas 
(zwei  cf  ein   9  im  Museum  Cambridge). 

Anmerkung.  Ein  ganz  abgeflogenes  (/'  aus  New- York  in  meiner  Samm- 
lung ist  viel  grösser.  Seine  6'"  langen  Vorderfiügel  sind  ganz  weiss  geworden, 
ausser  dicht  an  der  Wurzel  des  Innenrandes,  wo  sie  noch  etwas  Gelbes  haben. 
Es  fehlt  aber  der  Punkt  vor  der  Spalte  völlig;  die  Franzen  sind  in  der  Spalte 
rein  weiss.  Der  Bau  der  Zipfel  ist  derselbe  wie  bei  Paleaceus.  Die  Hinterflügel 
sind  fast  weissgrau.  Die  untere  Analklappe  ist  schmäler,  länger,  auf  der  Fläche 
beschuppt  und  einfarbig  weisslich.  —  Hiernach  scheint  das  Exemplar  eine  ver- 
schiedene Art  zu  bilden.  Gewiss  giebt  es  aber  in  Nordamerica  noch  mehr  Arten 
aus  dieser  Gruppe. 

ScOptoUOIUil   II.    g'. 

a)tu)7:x3tv  irrklere  —  vo[j.o?  lex. 

Char.  easent:  Äntennae  alis  anterior ibus  longiores;  alae  iutegrae,  ante- 
riores sine  plica  heteronoma,  angulo  dorsali  prominente ;  tibiae  sine  nodis. 

Äntennae  filiformes.  —  Ocelli  distincti. 

Palpi  labiales  mediocres,  porrecti,  squamosi,  acuminati. 

Hatistellum  longum,  crassuvi,  convolutum,  squamulatimi. 

Pedes  longi,  graciles,  tibiis  posticis  breviter  calearatis. 

Abdomen  nodulis  squamatis  exiguis  marginatum. 

Alae  integrae,  elongatae;  anteriores  acutae,  postice  dilatatae,  angulo 
dorsali  distincto,  plica  heteronoma  nulla;  posteriores  elongato-ovatae,  subacutae. 

Diese  Gattung  zeichnet  sich  durch  den  Mangel  des  kleinschuppigen  Feldes 
auf  den  Vorderflügeln  aus;  obgleich  ich  aber  kein  ungespanntes  Exemplar  ge- 
sehen habe,  so  halte  ich  es  doch  nicht  für  ausgemacht,  dass  die  Flügel  in  der 
Ruhe  nicht  der  Länge  nach  gefaltet  getragen  werden.  Dass  die  Gattung  nicht 
etwa  zu  den  Pyraliden  gehört,  beweisen  die  Hinterschienen,  welche  über  doppelt 
so  lang  wie  die  Schenkel  sind.  Ausser  durch  den  Mangel  des  heteronom  be- 
schuppten Feldes  unterscheidet  sie  sich  von  Agdistis  und  Stenoptycha  (Ent. 
Ztg.  1863  p.  154)  noch  durch  die  Länge  der  Fühler,  und  von  Stenopjtycha,  der 
sie  durch  die  ausgebildete  Flügelzeichnung  am  nächsten  steht,  durch  die  knoten- 
losen Beine,  von  Agdistis  durch  den  stärker  hervortretenden  Innenwinkel  der 
Vorderflügel  und  die  Breite  der  Hinterflügel. 

Das  Geäder  ist  folgendermassen  beschaffen.  Auf  den  Vorderflügeln  ist  die 
Costalader  bis  zum  ersten  Ast  der  Subcostalader  stark  verdickt.  Von  der  vordem 
Basis  der  Subcostalader  geht  keine  Ader  in  den  Vorderrand  (12  fehlt  also), 
sondern  der  erste  Ast  kommt  aus  der  Mitte  und  verläuft  mit  den  zwei  folgenden 
parallel,  von  denen  der  letzte  in  eine  Gabel  getheilt  ist.  Die  Mittelzelle  ist  durch 
keine  Querader,  sondern  durch  eine  kaum  bemerkbare  concave  Hautfalte  ge- 
schlossen,  aus   welcher  drei  Adeini  zum    Hinterrande    gehen.    Die   Mediauader 


128  P    0.  ZelUr. 

theilt  sich  in  drei  Aeste,  deren  erster  vom  folgenden  weit  entfernt  entspringt 
und  ganz  gerade  ist.  Die  Subdorsalader,  die  an  der  Wurzel  keine  oder  eine  sehr 
kurze  Gabel  bildet,  mündet  in  den  Innenwinkel.  —  Auf  den  Hinterflügeln  theilt 
sich  die  Subcostalader  in  drei  Aeste,  deren  oberster  in  den  Vorderrand  mündet, 
während  der  folgende  in  die  Plügelspitze,  der  dritte  in  den  Hinterrand  ausläuft. 
Die  Mittelzelle  ist  durch  eine  sehr  schräge,  rückwärts  nach  oben  ziehende  und 
dann  sich  zum  ersten  Subcostalaste  zurückkrümmende,  schwache  Falte  geschlossen, 
aus  deren  hinterstem  Ende  eine  Ader  zum  Hinterrande  läuft.  Die  Medianader 
theilt  sich  in  drei  Aeste,  von  denen  der  erste  vom  zweiten  weit  absteht  und  in 
die  Mitte  des  Hinterrandes  mündet.  Zwischen  ihm  und  dem  Innenrande  sind 
drei  freie  Adern,  und  zwischen  je  zwei  derselben  eine  zarte  Falte. 

1.  Integra  n.  sp.  Fig.  44. 

Alis  ant.  griseis,  macula  magna  costae  ante  upicem  fusco-cinnamomea, 
fascia  dilute  cinnamomea  ex  dorsu  ante  viedium  usque  prope  costain  post 
medium  curvata,  deinde  deflexa,  denique  adversus  apicem  coarctata  alhoque 
tenuiter  marginata.  (f   9- 

Sehr  ähnlich  der  folgenden ,  aber  durch  den  geschlängelten ,  ununter- 
brochenen Lauf  des  bindenfürmigen,  zimmtbraunen  Streifs  sicher  zu  unterscheiden, 
und  wie  diese  schwierig  zu  beschreiben. 

Kopf  vorstehend,  gelbbräunlichgrau  mit  einer  weissen  Linie,  die  sich  am 
obern  Augenrande  entlang  und  um  den  Unterrand  des  Gesichts  herumzieht  und 
sich  in  rein  weisser  Farbe  bis  ans  obere  Ende  des  Wurzelgliedes  der  Fühler 
verlängert.  Ocellen  sehr  deutlich.  Fühler  viel  länger  als  die  Vorderliügel,  faden- 
förmig, dünn,  mit  ganz  feiner,  weisser  Rückenlinie,  sonst  weisslich  und  ver- 
loschen gelbbräunlich  geringelt,  gegen  die  Wurzel  mit  verlöschenden  weisslichen 
Ringen.  Taster  ziemlich  weit  vorstehend,  reichlich  und  lang  beschuppt,  stark 
zusammengedrückt;  das  Endglied  schmaldreieckig,  dünn,  zugespitzt.  Saugrüssel 
stark  und  lang,  auf  dem  Rücken  weisslich  feinbeschuppt,  —  Rückenschild  gelb- 
bräunlich grau.  Beine  dünn  und  lang,  weissgrau,  die  vier  vordem  aussen  braun 
bestäubt;  die  Hinterschieneu  mit  zwei  Paaren  sehr  kurzer,  feiner  Dornen  ver- 
sehen und  am  Ende  etwas  gebräunt,  ohne  Schuppenbüsche.  Hinterleib  des  (j'' 
dünn,  hellgrau,  am  Bauch  weisslich,  auf  jedem  der  hintern  Segmente  über  dem 
seitlichen  Schuppenbüschchen  mit  braunem  Längsstrich;  Afterbusch  länglich, 
langschuppig  (Hinterleib  des   $  fehlt). 

Vorderflügel  4'",  schmal,  nach  hinten  stark  erweitert,  dann  deutlich  zu- 
gespitzt, am  Innenrand  concav,  am  Hinterrande  ziemlich  grade,  weisslich  und 
bräunlichgrau  schattirt,  auf  dem  Enddrittel  des  Vorderrandes  mit  vier  ungleich- 
grossen,  zimmtbraunen  Fleckchen;  dem  zweiten,  gross ten  schliesst  sich  unterhalb 
ein  grosser,  nach  hinten  gespitzter  zimmtbrauner,  mit  mehreren  schwarzen  Linien 
durchzogener  und  unterwärts  verdunkelter  Fleck  an,  den  fast  ringsum  eine  feine, 
scharfe,  weisse  Linie  einfasst.  Ein  hellerer  bindeuförmiger  Streif  entspringt  breit 
auf  dem  Inneurand  vor  der  Mitte,  zieht  gebogen  bis  nahe  zum  Vorderrand  hinauf, 
biegt  sich  dann  wieder  abwärts,  worauf  er,  mit  der  Richtung  gegen  die  Flügel- 


Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  129 

Spitze,  sich  zu  einer  Linie  verdünnt,  die  einwärts  von  der  weissen  Begrenzungslinie 
des  grossen  Flecks,  auswärts  durch  eine  eben  so  scharfe,  weisse  Linie  gesäumt 
wird.  Genau  genommen  hört  dieser  Streif  sclion  viel  früher  auf,  und  es  ist  nur 
der  hellzimmtfarbene  Grund  vor  dem  Hinterrande,  der  die  Fortsetzung  zu  bilden 
scheint;  auch  die  weisse  äussere  Einfassungslinie  setzt  sich  zu  einem  verloschenem 
Zickzack  fort,  welches  bis  zur  Mitte  des  lunenrandes  verlängert  ist.  Der  binden- 
förmige  Streif  ist  bis  zu  seinem  wirklichen  Ende  innen  saumwärts  dunkelbraun 
schattirt  und  ausserdem  von  weisslicher  Grundfarbe  begrenzt.  Li  einiger  Ent- 
fernung vor  dem  Hinterrande  zieht  eine  feine,  weisse  Querlinie,  die  weder  die 
Flügelspitze,  noch  den  Innenwinkel  erreicht;  auf  ihr  ruhen  einwärts  zwei  helle 
Stellen  in  der  zinimtbräunlichen  Grundfarbe.  Franzen  auf  der  Wurzelhälfte  zimmt- 
bräunlich,  auf  der  Endhälfte  mit  ein  paar  weisslichen  Wischen  gegen  die  Flügel- 
spitze und  einer  grossen  weissen  Stelle  über  dem  Innenwinkel,  an  dem  sie  ver- 
dunkelt sind. 

Hinterflügel  gelblichgrau,  am  Hinterrande  verdunkelt  und  mit  einem 
weisslichen  Wisch  auf  dem  Ende  der  Medianader.  Den  Hinterrand  fasst  eiue 
braune,  einwärts  weisslich  gesäumte  Linie  ein,  welche  aber  weit  vor  dem  Anal- 
winkel verschwindet.  Die  fast  weisslichen  Franzen  sind  von  einer  bräunlichen 
Linie  durchzogen. 

Auf  der  Unterseite  der  Vorderfiügel  scheint  die  Zeichnung  der  Oberseite 
verloschen  durch;  nur  die  weissen  Linien  vor  der  Flügelspitze  und  die  des 
Hinterrandes  sind  eben  so  scharf,  und  die  Franzenzeichnung  ist  fast  eben  so 
deutlich.  —  flintertiügel  weisslich,  in  der  Spitze  dunkelgrau  mit  einer  weiss- 
lichen, braungesäumten  Querlinie  davor  am  Vorderrand.  Dieser  ist  in  einem 
schmalen  Streif  braungrau  bestäubt,  und  ein  solcher  Staubtieck  zieht  vor  dem 
Analwinkel  vom  Hinterrand  aus  zugespitzt  gegen  die  Wurzel;  die  Randlinie  und 
die  Franzenzeichnung  sind  verloschener  als  oben. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  Paar  in  meiner  Sammlung,  mehrere  nach 
Hagens  Angabe  im  Cambridger  Museum. 

2.  luterrapta  n.  sp. 

Alis  ant.  griseis,  macula  magna  costae  ante  apicem  cinnamomea,  fascia 
concolore  x)rope  dorsum  medium , Oriente ,  oblique  adscendente ,  infra  costani 
interrupta,  deinde  deflexu,  deidque  udversus  apicem  coarctata  exalbidoque 
tenuiter  marginata.  cf   $. 

Bei  ihr  ist  der  breitere,  zimmtbraune  Streif  (wirkliche  Binde)  an  seinem 
Ursprung  vom  Innenrand  breit  getrennt,  hat  nicht  den  sanftgebogenen  Verlauf, 
sondern  bildet  an  seiner  höchsten  Erhebung  einen  Winkel,  in  welchem  er  unter- 
brochen ist  und  wird  an  seinem  zugespitzten  Ende  von  schmutzig  gelblichen 
Linien  eingefasst.  Auch  sind  die  Hinterüügel  breiter  und  stumpfer. 

So  gross  oder  auch  ein  wenig  grösser  als  Sc.  integra.  Fühler  bräunlich- 
grau, ganz  ohne  Ringe.  Der  weibliche  Hinterleib  viel  kräftiger  als  beim  cf ,  um 
die  Mitte  herum  verdickt,  dann  sanft  zugespitzt,  lehmgelblichgrau,  an  der  Wurzel 
schmutzig  weiüslicli. 

17 


130  P-  C.  Zeller. 

Auf  den  Vorderflügeln  ist  alles  Weisse  durch  bräunliche  Beimischung 
getrübt  und  undeutlicher.  Statt  des  Querstreifs  der  Integra  ist  eine  breite,  -weniger 
nach  hinten  geneigte,  an  ihrem  Aussenrande  gradlinige  Binde  vorhanden,  die 
an  ihrem  Ursprünge  durch  einen  hellen  Raum  vom  Innenrand  breit  getrennt 
bleibt  und  etwas  höher  hinauf  durch  die  helle  Medianader  durchschnitten  wird; 
nahe  am  Vorderrand  ist  sie  ganz  unterbrochen,  worauf  sie  sehr  verengt  abwärts 
geht,  nachdem  sie  mit  dem  ersten  Arm  einen  fast  rechten  Winkel  gebildet  hat ; 
hierauf  stimmt  sie  in  Gestalt  und  Richtung  mit  Integra.  Die  Costalüecke  sind 
blässer  als  bei  dieser.  —  Die  Hinterflügel  sind  viel  breiter  und  stumpfer,  etwas 
dunkler,  einfarbig;  am  Analwinkel  sind  sie,  wie  in  einiger  Entfernung  vom 
Hinterrand  an  der  Medianader,  braunscbuppig.  Auf  der  Unterseite  ist  zwischen 
den  Aesten  der  Subcostalader  in  der  Flügelspitze  eine  dunkelbraune  Schuppen- 
wolke und  der  Staubfleck  vor  dem  Analwinkel  ist  auch  dunkelbraun. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  Ein  cf  zwei  Q  in  meiner  Sammlung,  nach 
Hagen  mehrere  im  Cambridger  Museum.  Diese  Art  scheint  früher  aufzutreten 
als  Sc.  integra,  da  meine  Exemplare,  besonders  an  den  Franzen,  durch  den 
Flug  beschädigt  sind. 


Beiträge  zur  Kenntiiiss  der  uordamericauisclieu  Nachtfalter. 


131 


Benennung  der  Figuren. 


Taf.  m. 

Fig.  1.  AgropMla  truncatula  S.  203. 
„     2.  Metoponia  ohhisula  S.  204. 
„     3.  Cordylopeza  nigrinoäis  S.  206. 

b.  weiblicher  Vorderflügel. 

c.  Mittel-  und  Hinterbein. 

d.  e.  Flügelgeäder. 

„     4.  Botis  vibicalis  S.  208. 

„5.  —  sesquiulteralis  S.  209. 

„     6.  —  nasonialis  S.  209. 

„     7.  Orobena  octonalis  S.  211. 

„     8.  Tinea  defectella  S.  220. 

„     9.  —  grumeUa  S.  221. 

„  10.  Aäela  hiviella  S.  226. 

„11.  —   Schlaegeri  S.  227. 

„  12.  Cry2)tolechia  nubeculosa  8.24:0. 

„  13.  Epicorthylis  inversella  S.  248. 
b.  Lippentaster. 

..  14.  Gelechia  quin§lla  S.  260. 

„  15.  —   Olympiadella  S.  259. 

„16.  —  albilorella  S.  261. 

„17.  —  operculellu  {(f'  Hiuterleibs- 
ende)  S.  262. 

„18.  —  glochinelld  (cf  Hinterleibs- 
ende) S.  263. 

„19.  —  ternariella  S.  264. 

„  20.  —  dorsivütella  S.  267. 

„21.  —  leuconota  S.  268. 

„22.  —  basifaseiella  S.  269. 


Fig. 

23. 

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24. 

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25. 

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26 

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44 

Taf.  IV. 
Gelechia  basisfrigella  S.  270. 

—  roseosuffusella  S.  272. 

—  glandiferella  S.  275. 

—  fiavocostella  S.  279. 

—  serrativittella  S.  280. 

—  bilobella  S.  280. 
b.  Taster. 

Enclirysa  disseetella  S.  283. 

b.  Geäder  des  Vorderflügels. 
Nothris  äolabella  S.  288. 

b.  Lippentaster. 
Oecopliora  deierminatella  289. 

—  constrictella  S.  291. 
Butalis  trivinctella  S.  292. 

b.  Hinterleib, 
Blastobasis  sciapliilella  S.295. 

—  segnella  S.  296. 

—  nubilella  S.  297. 

—  fractilinea  S.  298. 

b.  unterer  Theil  des  Fühlers. 
Argyresthia  austerella  S.  305. 
Gracilaria  Burgessiella  S.  307. 

—  desmodifoliella  S.  308. 
Laverna  definitellä  S.  311. 

b.  Lippentaster. 

—  circumscriptella  S.  312. 
b.  Lippentaster. 

Phyllocuistis  magnatella  S.315. 
Scoptoiwma  integra  S.  328. 


17^ 


132 


P.  C.  Zeller 


Eegister, 


Rp'ite 

Abdominalis  Z.  (Argyrestliia)  .    .  306 

Aduncella  Z.  (Gelechia)   .    .    .    .  275 

Agrimoniella  Cl.  (Gelechia)    .    .  275 

Alacella  Cl.  (Trichotaphe)    ...  279 

Alba  11.  sp.  (Tegeticiüa)   ....  232 

Albiguttata  n.  sp.  (Oefa)     .    .    .  230 

Albilorella  n.  sp.  (Gelechia)    ■    .  261 

Anaphora  Clem 214 

Andereggiella  F.  E.  (Argyresthia)  304 

Apicalis  Volletih.  (Atteva)   .    .    .  231 

AtomoseUa  n.  sp.  (Gracikiria)    ■  309 

Atrodor.fella  Cl.  (Depressaria)    .  233 

yliie-ya  Walker      .......  229 

Aufugella  n.  sp.   (BlaHtohams?)  ■  300 

Auaterella  n.  sp.  (Argyresthia)  .  305 

J5ffl,s«iis  Vollenh.  (vlf^er«;  ...  229 

Basifasciella  n.  sp.  (Gelechia)  209 

Basilaris  Z.  (Butalis) 292 

Basistrigella  n.  sp.  (Gelechia)    .  270 

Biflavimaculella  Cl.  (Tinea)    .    .  220 

Bilobella  n.  sp.   (Gelechia)       .    .  280 

Bischoffri  Z.  (Plalyptilia)    .    .    .  317 

Biselliella  Hiinivn.  (Tinea)    ■    .    .  223 

Biviella  n.  sy.  (Adcla)      ....  226 

Blastobasis  Z 295 

Bomhycina  n.  sp.  (Anaphora)    .  216 

Borkhausenii  Z.  (Oecopliora)  .    .  290 

Brassicella  Fitch  (Cerostoma)  .    .  233 

Burgessiella  n.  sp.  (Gracilaria)  .  307 

i'wtofe 292 

Caecella  n.  sp.  (Gelechia)    .    .    ■  252 

Cardtti  Z.  (Blatyptilia)    ....  318 

Cardtcidactyhis  Eiley {Pterophorus)  318 


Seite 

Chalybeis  n.  sp.  (Adela)  ....  225 

Cireurnscriptella  ii.  sp.  (Laverna)  312 

Colonella  Hein.  (Aphom.)     .    .    .  212 

CoHii3te  Grote  fOef«; 229 

Confectella  n.  sp.   (Hypatima)    ■  803 

Congeminatella  n.  sp.  (Xylesthia)  218 

Consonella  ii.  sp.  (Gelechia)    .    .  251 

Constrictella  n.  sp.    (Oecophora)  291 
Contubernalellus  Fitch    (Chaeto- 

chihis) 28.5 

Coracipennella  H.  (Coleophora)  .  309 

Cordi/lopeza  n.  g 206 

Coroniella  Cl.  (Gracilaria)  .    .    .  307 

Coruscipennella  CL  (Coleophora)  311 

Grefaceu  ii.  sp.  (Cryptolechia)     .  243 

Cruciferarum  Z.    (Plutella)      .    .  233 

DefecteUa  n.   sp.    (Tinea)     ...  220 

Definitella  n.  sp*  (Laverrm)    .    .  311 

Delawaricm  n.  sp.  (Oxyptilus)  .  320 

Deletella  n.  sp.  (Argyresthia)  .    .  305 

Depressaria         233 

Desmodifoliella  Cl.  (Gracilaria)  .  308 

Determinatella  n.  sp.  (Oecophora)  289 

Dissectella  n.  sp.  (Enchrysa)  -    .  283 

Dolabella  ii.  sp.  (Nothris)   .   .    .  288 

Dorsistrigella  Cl.  CJ-iwm;    ...  220 

Borsivittella  ii.  sp.    (Gelechia)    .  267 

Eboracensis  Z.  (Butalis)      .    .    .  244 

Efjrenatella  Cl.  (Amydria)  ...  219 

Enchrysd  n.  g.  .....       ■  282 

Epicorthylis  n.  g.    .....  248 

Ericetella  llnbn.  (Gelechia)     .    .  258 

Fahriciella  Vill.  (Coleopiliora)  .    .  311 


Beiträge  zur  KenutnisB  der  uovdamericanischen  Nachtfalter. 


133 


Seite 

Falconipennella  H.  (Chracilaria)  .  307 

Ferniginosa  n.  sp.  {(h-yptolecliia)  243 

Flavifrontella  Cl.   (Butalis)    .    .  292 

Flaviviüellus  Cl.   (Ypsolophns)  .  283 

FlavocosteJla  Cl.   (Gelechia)    ■   .  279 

Fluxella  n.  sp.  (Blastohasisf)      .  301 

Fractilinea  n.  sp.  (Blastobasis  0  .  298 

Fragmentella  n.  sp.  (Gelechia)  .  271 

Fullonella  n.  sp.  (Gelechia)    .    .  276 

Fulviguttata  n.  sp.  (Oeta)  ...  231 

Furellus  n.  sp.  (Melissohlaptes)  212 

Fuscicomella  Cl.  (Butalis)   .    .    .  292 

Gallinella  Tr.  (Gelechia)  ....  258 

Gilvicomella  Cl.  (Gelechia)  .   .    .  260 

Gilviscopella  n.  sp.  (Gelechia)    .  266 

Glanäiferella  n.  sp.  (Gelechia)   .  275 

Glochinella  n.  sp.   (Gelechia)  .    .  263 

Gracilaria 306 

Gi-acilis  n.  sp.  (Heliozela)  ...  314 

Grumella  n.  sp.   (Tinea)  ....  221 

Heracliana  Deg.  (Depressaria)  .  235 

Hilarella  n.  sp.   (Depressaria)    .  234 

Holcocera  Clem 295 

Impositella  Z.  (Butalis)   ....  292 

Inamoenclla  n.  sp.  ( Setomorpha)  224 

Innociiella  n.  sp.  ^Gelechia)    .   .  249 

Inquinatus  n.sp.(  Oedematophorus)  325 

Integra  n.  sp.  (Scoptonoma)   .    .  328 

Interrupjta  n.  sp.  (Scoptonoma,)  .  329 

Inversella  u.  sp.  (EpicorthyUs)  .  248 

Lanariella  Cl.  (Tinea) 223 

Latro  n.  sp.  (Melissohlaptes)  ■    .  213 

Leiiconota  n.  sp.  (Gelechia)  .    .    .  268 

Limbipennella  Cl.  (Plutella)  .    .  233 

Lithosina  n.  sp.  (Cryptolechia)  .  244 

Liturosella  n.  sp.  (Gelechia)   .    .  265 

Livorella  ii.  sp.  (Blastohasis)  .   -  299 

Lohidactylus  Fitch  (Pterophorus)  323 

Luctiferella  H.  S.   (Gelechia)  .    .  262 

Luscinata  n.  sp.  (Ciäaria)      .    .  205 

Lynceella  n.  sp.  (Gelechia)  .    ■    .  255 

Machimia  Cl.  .    . 238 

Magnatella  u.  sp.  (Phyllocnistis)  315 


Seite 

Malacotricha  Z .  280 

Malifolielliis  Fitch  (Chaetochilus)  285 

Matutella  Cl.  (Butalis)     ....  292 

MayreUa  H.  (Coleophora)    .    .    .  311 

Mendicella  H.  (Tinea) 220 

Misella  Z.  (Tinea) 223 

Molestella  n.  sp.    (Gelechia)    .    .  274 

Mollipedella  Cl.  (Plutella)   ...  233 

3Ionodactyhis  L.  (Pterophorus)  326 
Multipunctellns     Cl.     (Hypono- 

meiita) 228 

Muscerdella  n.  sp.  (Cryptolechia)  246 

Nasonialis  n.  sp.  (Botis)  ....  209 

Nebulosa  n.  sp.  (Depressaria)    .  237 

Newmanella  Cl.  (Dasycera)    .    .  289 

Nigralhella  Z.  (Tinea) 221 

Nigricella  Haw.  (Coleophora)  .    .  309 

Nigrinodis  n.  sp.  (Cordylopeza)  .  206 

Nigrociliatus  n.   sp.  (Oxyptilus)  322 

Niveiguttata  W.  Kr.  fj.^ierjctj  .    .  231 

Nubeculosa  n.  sp.  (Cryptolechia)  245 

Nuhilella  n.  sp.  (Blastohasis)  .    .  291 

Nid)ilipennella  Cl.  {Tinea)  .    .    .  222 

Nundinella  n.  sp.  (Gelechia)  .    .  256 

Ohrutella  n.  sp.  (Trifurcula)  .    .  316 

Obsoletella  n.   sp.   (Cryptolechia^  242 

Ohtusiila  n.  sp.  (MetoponiaJ    .    .  204 

Occidentis  n.  sp.  (Coleophora)    .  309 

Ochripulpella  Z.  (Gelechia)  .   .    .  279 

Octonalis  n.  sp.  (Orohena)  .   .    .  211 

Olympiadella  n.  sp.  (Gelechia)   ■  259 

Ontariella  Bethume  (Depressaria)  235 

Operculella  n.  sp.  (Gelechia)   .    .  262 

Operosella  n.  sp.  (Setomorpha)  .  223 

Orcasella  Cl.  (Argyresthia)  ■    .   .  304 

Paleaceus  n.  sp.  (Leioptilus)  .    .  326 

Paucigiittellus  Cl.  (Ypsolophus)  .  283 

Periscelidactylus  Fitch  ( Oxyptilus)  319 

Phyllocnistis 314 

Pilosella  n.  sp.  (Butalis)  ....  293 

Piperatella  n.   sp.  (Cryptolechia)  239 

Piscipellis  n.  sp.  (Gelechia)      .    .  211 

Plumifrontella  Cl.  (Anaphora)  217 


134 


P.  C.  Zeller.   Beiträge  zur  Kenntnise  dor  iiordamericaiiischen  Nachtfalter. 


Seite 

Pometelhis  Harr.  (Chaetoehilus)  .  285 

Popeanella  Cl.  (Anaphora)  .   .    .  215 

Pruniella  Cl.  (Coleopliora)  ■    .    .  309 

Pruniramiella  Cl.  (Xylestliia)  .    .  217 

Psiloeorsis  Cl. 239 

Pteroäactyla  H.  CAlucita)    .    .    .  326 

Pudibunclella  n.  sp.  (Gelechia)  .  273 

Pumüio  I).  sp.  (Mimeseoptüius)  ■  324 

Punctella  Cram.  ^Oef«;    ....  228 

Punctidiscellus  Cl.  (Ypsolophus)  285 

Pustulclla  Fabr.  (Tinea)  ....  228 

Quadristrigella n.  sp.  (Argyresthia)  304 

Quercicella  Cl.  (Cryptoleeliia)  .    .  240 

Quinella  n.  sp.  (Gelechia)    .    •    ■  260 

Quisquiliella  n.   sp.   (Blastohasis)  298 

Betectella  n.  sp.  (Blastohasis)  .    ■  297 

Rhoifructella  Cl.   (Gelechia)    .    .  252 

Boseo-suffusella  Cl.  (Gelechia)    .  272 

Ruderella  n.  sp.  (Setomorpha)    ■  225 

Rusticella  H.  fTme«; 220 

Salicipomonella  Cl.  (Batrachedra)  313 

Scahella  n.  sp.  (Depressaria)  .   .  236 

Scardina  n.  sp.  (Anaphora)    ■    -  214 

Schlaegeri  n.  sp.  ^.AdeZrtj  ....  227 

Schlaegeri  Z.  (Cryptolechia)    .    .  246 

Sciaphilella  n.  sp.  (Blastohasis)  ■  295 

Scoptonoma  n.  g.        ...  327 

Segnella  n.  sp.  (Blastohasis)    ■    •  296 

Semicostatus  n-s-p. {Mimeseoptilus)  323 


Seite 

Sequax  Haw.  (Gelechia)    ....  265 

Serrativittella  n.  sp.  (Gelechia)  .  280 

Sesquialteralis  n.  sp.  (Botis)   •    .  209 

Setomorpha  Z 223 

Sociella  Linn.  (Aphomia)     .   .   .  212 

Spretella  S.  V.  (Tmea)  .....  222 

Striolata  n.  sp.  (Batrachedra)    .  313 

Stihsenella  n.  sp.  (Hypatima)  .    ■  302 

Syringella  Fabr.  (Gracilaria)  .    .  306 

Tegeticula  n.  g 232 

Tentoriferella  Cl.  (Cryptolechia)  .  238 

Tenuidactylus  Fitch  (Pterophorus)  322 

Tenuiella  Mann  (Gelechia)       ■  277 

Ternariella  n.  sp.  (Gelechia)   •    .  264 

Terrealis  Tr.  (Boiis) 210 

Tes-seZia  Hbn.  (Gelechia)   .    ...  260 

Trivinctella  n.  sp.   (Butalis)    .    •  292 

Truncatida  n.  sp.  (Agrophila)     .  203 

Unctulella  n.  sp.   (Gelechia)    •    .  257 

Unicipunctellus  Cl.  ( Ypsolophus)  286 

Venustella  Cl.  (Gracilaria)  .   •    .  306 

Verstitella  n.  sp.  (Gelechia)  •    ■    •  253 

FesiaZis  n.  sp.  (Oryptolechia)  .    -  247 

Vibicalis  n.  sp.  (Botis) 208 

Violacella  Cl.  (Gracilaria)  .   •    .  308 

Violaceofusca  n.  sp.  (Gelechia)  .  258 

Vitigenella  Cl.   (Phyllocnistis)    .  314 

Xylesthia  Clem.         217 


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Beiträge  zur  Kenntoiss 


nordamericanischen  Nachtfalter 


besonders  der  Microlepidopteren 


Professor  P.  C.  Zeller 

in  Grünliof  bei  Stettin. 


Dritte     Abtlaeilun. 
Mit  Tafel  VIII— X. 


(Ans  den  Verhandinngen  der  k.  k.  zoologisch-botanischen  GesoUschat't  in  Wien 
[Jahrgang  J87."i]  besonders  abgedruckt.) 


Wien,  1875. 

Druck    V  (I  a    A  d  <>  1  f    II  o  1  z  li  n  n  s  c  n. 


Beiträge  zur  Keüntniss 


der 


nordamericanischen  Nachtfalter 


besonders  der  Microlepidopteren 


Professor  P.  C.  Zeller 

in  Grünhof  bei  Stettin. 


Dritte     A  Id  t  li  e  i  1  ii  n 
Mit  Tafel  VIII— X. 


(Aus  den  Verhandlungen  der  k.  Ic.  zoologisch-botanischen  Gesellschaft  in  Wien 
[Jahrgang  J875]  besonders  abgedruckt.) 


Wien,  1875. 

D  r  u  c  k    V  I)  11     A  d  o  1  f    H  o  1  z  li  ;i  n  .s  v  ii. 


Beiträge  zur  Kenntniss 

der 

nordamericanischen  Nachtfalter, 

besonders  der  Microlepidopteren 

von 

Professor  P.  C.  Zeller 

In  Grünhof  bei  Stettin. 

Dritte  Abtlaeilung". 
Mit  Tafel  VIII-X. 


(Vorgelegt  in  der  Jahiessitzung  vom  7.  April  1875.) 

(Aus  den  Verhandlungen  der  k.  k.  zoologisch-botanischen  Gesellschaft  in  Wien 
[Jahrgang  1875]  besonders  abgedruckt.) 

Das  vorliegende  dritte  und  -wahrscheinlich  letzte  Heft  meiner  Beiträge 
zur  Nachtfalter-Fauna  Nordamericas  enthält  einen  grossen  Theil  der  in  meiner 
Sammlung  und  im  Cambridger  Museum  vorhandenen  Tortricinen  und  einen 
Nachtrag  von  Berichtigungen  und  Ergänzungen  zu  den  zwei  ersten  Heften. 

Ueber  die  Tortricinen  sind  die  zwei  wichtigsten  von  Americanern  ge- 
lieferten Arbeiten  die  von  Brackenridge-Clemens  und  Coleman  Robin- 
son. Ausserdem  sind  mehrere  Arten,  zum  Theil  mit  ihrer  Naturgeschichte  von 
Harris,  Fitch,  Riley,  Grote  u.  A.  bekannt  gemacht  worden. 

Clemens'  Aufsätze  sind  in  den  Proceedings  of  the  Academy  of  Natural 
Sciences  of  Philadelphia  und  in  den  Proceedings  of  the  Entomological  Society 
of  Philadelphia  erschienen.  In  den  ersteren  (Jahrgang  1860.  S.  345  —  62)  sind 
40  Arten,  in  den  letzteren  in  Vol.  I  (1862),  S.  137  eine  Art,  in  Vol.  II  (1863), 
S.  417-18  3,  in  Vol.  III  (1864),  S.  510-20  25,  in  Vol.  V  (1865),  S.  133—142 
22,  also  im  Ganzen  etwa  90  Arten  beschrieben. 

Clemens  erklärt  (1860,  S.  360.  W.  Stainton  S.  154)  die  Wickler  für  die 
wahrscheinlich  schwierigste  Falterfamilie  in  systematischer  Hinsicht,  zugleich 
aber  auch  für  die  uninteressanteste  von  allen.  Ich  finde  in  dieser  Behauptung 
einen  Widerspruch,  in  den  er  nicht  verfallen  wäre,  wenn  er  sich  länger  mit 
dem  Gegenstand  beschäftigt  und  ein  reichhaltigeres  Material  gehabt  hätte.  Dass 
er  hinsichtlich  der  Schwierigkeit,  die  Gattungen  scharf  und  naturgemäss  abzu- 
grenzen. Recht  hatte,  kann  nicht  geläugnet  werden.  Wir  sind  noch  so  fern 
von  einer  guten  Classification  der  Wickler,  das  Wocke  im  Staudinger- Wocke 
Catalog  die  neueste,  die  Heinemann'sche,  nur  theilweise  angenommen  hat. 
Eine  befriedigendere  aufzufinden,  als  die  Guenee-Wilkinson'sche,  die  Clemens 
allein  zur  Verfügung  hatte,  wäre  doch  gemss  keine  uninteressante  Beschäftigung 
gewesen. 

1 


2  P.  C.  Zeller.  [208] 

Ungeachtet  des  Widerwillens,  den  er  oifenbar  gegen  die  Wickler  empfand, 
der  sich  aber  sicher  gelegt  hätte,  wenn  ihm  ein  längeres  Leben  beschieden 
gewesen  wäre,  hat  er  sich  doch  gewissenhaft  bemüht,  seine  Arten  kenntlich  zu 
beschreiben.  Nun  besitzt  aber  Nordamerica  eine  recht  bedeutende  Zahl,  und 
viele  derselben  sind,  wie  die  europäischen,  entweder  einander  sehr  ähnlich  oder 
grosser  Abänderung  unterworfen.  Bei  aller  Sorgfalt  kann  es  daher  nicht  aus- 
bleiben, wenn  das  Material  zu  mangelhaft  ist,  dass  manche  Beschreibungen  an 
Dunkelheit  leiden  und  erst  richtig  zu  verstehen  sind,  wenn  man  die  Originale 
vergleichen  kann. 

Dieser  Schwierigkeit  abzuhelfen  hat  Robinson  angefangen,  indem  er 
die  Clemens'sche  Sammlung  zur  Bestimmung  der  Arten  benutzte  und  jede 
neu  beschrieb  und  durch  gute  Abbildungen  erläuterte.  Leider  hat  ihn  ein 
plötzlicher  Tod  gehindert,  mehr  als  die  drei  Genera  des  Staudinger- Wocke 
Catalogs:  Tortrix,  Teras  und  Concliylis  zu  bearbeiten.  Die  Arbeit  ist  in  den 
Transactions  of  the  American  Entomological  Society  1869,  S.  261—288 
(Tafel  1.  4—8)  enthalten.  Mit  einem  sehr  beträchtlichen  Material  ausgerüstet, 
hat  er  nicht  blos  die  Clemens'schen,  sondern  eine  Anzahl  neuer  Arten  ge- 
liefert auf  eine  Weise,  die  fast  nichts  zu  wünschen  übrig  lässt  und  wohl  als 
Muster  für  künftige  Arbeiter  auf  diesem  Felde  aufgestellt  werden  kann. 

In  meiner  vorliegenden  Arbeit  habe  ich  es  also  bei  den  drei  von  Rob  in- 
son  behandelten  Gattungen  leicht  gehabt,  und  ich  darf  wenig  befürchten,  eine 
dahin  gehörige  ältere  Art  verkannt  oder  eine  Art  unrecht  als  neu  aufgestellt 
zu  haben,  vorausgesetzt,  dass  sie  nicht  in  einer  mir  verborgen  gebliebenen 
nordamericanischen  Schrift  vorkommt.  Ganz  anders  steht  es  mit  den  Arten 
der  übrigen  Gattungen.  Bei  diesen  werde  ich  manches  Synonym  geliefert 
haben!  Da  es  aber  jedenfalls  weniger  schädlich  ist,  eine  Art  unter  zwei  Namen, 
als  zwei  Arten  unter  einem  vor  sich  zu  haben,  so  habe  ich,  wo  ich  nicht  völlig 
sicher  zu  sein  glaubte,  eine  neue  Beschreibung  unter  einem  neuen  Namen  ver- 
fasst  und  meine  Bedenken  gegen  die  Annahme  einer  älteren  Benennung  erwähnt. 
Wenn  ich  nun  auch  eine  ganze  Anzahl  Arten  überging,  weil  sie  zu  den  schwer 
kenntlich  zu  machenden  oder  zu  den  in  der  Zeichnung  veränderlichen  gehören, 
so  blieben  doch  viele,  die  ich  nicht  unerwähnt  lassen  wollte,  die  ich  aber  nur 
in  einzelnen  oder  wenigen  Exemplaren  vor  mir  hatte.  Um  die  Wahrscheinlich- 
keit, treffende  Beschreibungen  zu  geben,  zu  erhöhen,  bemühte  ich  mich  bei 
nordamericanischen  Lepidopterologen  um  Vermehrung  meines  Materials;  aber 
ungeachtet  der  mir  bereitwillig  gegebenen  Versprechungen  erhielt  ich  —  ausser 
5  Exemplaren,  die  als  zu  hinreichend  sichern  Arten  gehörig  mir  überflüssig 
waren  —  rein  gar  nichts.  Da  ein  längerer  Aufschub  der  Publication  meiner 
Arbeit  aus  mehreren  Gründen  nicht  angeht,  so  muss  ich  also  die  vielen  auf 
unicis  beruhenden  Species  ihr  Heil  versuchen  lassen.  Einigerraassen  ist  dem 
Verkennen  dadurch  vorgebeugt,  dass  ich  von  mancher  Art  die  genaue  Abbildung 
eines  Flügels  gebe;  aber  gerade  bei  den  schwierigsten  Arten,  für  welche  diese 
Hilfe  recht  am  Orte  wäre,  musste  ich  dies  unterlassen,  weil  bei  ihnen  blos 
Schwarz  und  Weiss  nicht  hinreicht,  sondern  Illumination  erforderlich  ist.  Meine 


r209l  Beitiäge  zur  Keiintuisa  dfir  U'irdamerii'anischen  Nachtfalter.  3 

Beschreibungen  werden  zum  Theil  für  europäische  Lepidopterologm  verständ- 
licher sein  als  für  nordainericanische,  weil  ich  die  Arten  meist  mit  allgemein 
bekannten  europäischen  verglichen  habe.  Die  Nordamericaner  können,  wenn 
sie  ihre  Arten  richtig  kennen  wollen,  die  Kenutniss  der  europäischen  nicht 
entbehren,  und  so  mag  ihnen  meine  Wicklerarbeit  mit  Veranlassung  sein,  mit 
den  europäischen  Lepidopteristen  mehr  als  bisher  in  Verkehr  zu  treten. 

Nachträge  und  Berichtigungen,  namentlich  in  der  Synonyniie,  hätte  ich 
zu  den  zwei  früheren  Arbeiten  zahlreicher  liefern  können,  als  geschehen  ist; 
ich  unterliess  sie  aber,  wo  mir  die  Mittel  fehlten,  mich  zu  überzeugen,  dass 
ich  eine  wirkliche  Berichtigung  brächte.  Ueberhaupt  sind  es  aber  schon  mehr, 
als  ich  in  so  kurzer  Zeit  für  möglich  gehalten  hätte. 

Als  Abkürzungen  habe  ich  angewendet:  Vdfl.  für  Vorderflügel,  Htfl.  für 
Hinterflügel,  Vdrd.  und  Htrd.  für  Vorder-  und  Hinterrand,  R.  und  K.  für 
Rückenschild  und  Kopf,  Ex.  für  Exemplar. 


Teras  Tr.i) 

Betrachtet  man  die  Bilder  der  7.  Robinson'schen  Tafel,  so  scheint  es 
leicht,  fast  in  allen  europäische  Arten  wieder  zu  erkennen.  So  sehen  z.  B. 
ausser  Fig.  63,  die  Robinson  selbst  für  Hasfiana  var.  divisana  erklärt, 
Fig.  60,  61,  62,  73  wie  Abänderungen  unserer  so  veränderlichen  Hasfiana  aus. 
Vergleicht  man  sie  aber  mit  europäischen  Ex,  so  wollen  s-ie  nicht  in  allen 
Punkten  damit  ijbereinstimmen,  und  das  gilt  auch  von  den  Beschreibungen,  die 
zum  Theil  wieder  etwas  von  den  Bildern  abweichen.  Robinson's  Verfahren, 
solche  Alten,  die  europäischen  ähnlich  sehen,  aber  sich  nicht  mit  Ueberzeugung 
für  identisch  mit  ihnen  erklären  lassen,  neu  zu  benennen,  ist  gewiss  nicht  zu 
missbilligen;  er  hätte  aber  jede  Art  mit  der  entsprechenden  europäischen  ver- 
gleichen und  die  von  ihm  aufgefundenen  Verschiedenheiten  angeben  sollen. 
Mit  ihm  nehme  ich  an,  dass  die  Identität  mancher  europäischen  und  ameri- 
canischtn  jTejY/s- Arten  sich  erweisen  werde;  denn  da  fast  alle  als  Schmetterlinge 
öberwintJrn,  so  ist  tine  Verpflanzung  aus  Europa  nach  Nordamerica  bei  ihnen 
so  leicht  ausführbar  wie  bei  den  Depressarien. 

Die  Arten,  welche  auf  den  Vdfl.  Schuppenhöcker  oder  den  Vdrd.  von  dtr 
Wurzel  aus  durch  horizontal  hei  vorstehende  Schuppen  rauh  haben  (Herrich- 
SchäfFer's  Charakter  für  Teras),  sind  leicht  als  zu  Teras  gehörig  zu  erkennen 
(wobei  nur  hinsichtlich  der  zur  Abtbeilung  Platynota  gehörigen  Tortrices  die 
nöthige  Vorsicht  zu  üben  ist).  Wo  beides  fehlt,  geben  die  verlängerten  Fransen 
des  Analwinkels  der  Htfl.  (die  bei  Robinson  nur  selten  in  der  richtigen  Länge 
dargestellt  sind),  meist  ein  gutes  Unterscheidungszeichen  gegen  Tortrix  (z.  B. 
Teras  Lipsiana).      Auch   die   Kürze    der    Taster,    welche    nur   sehr   selten  die 


1)  Dieses  Wort  als  Fem.  zu  behandeln,  ist  so  -nenig  genügender  Grund  vorhandi^n,  wie  bei 
Exartema  oder  Anthrax;  doch  überlasse  ich  die  Einführung  der  für  die  Species  nothwendigen 
Endungen  Andern.  Vgl.  Marshall  im  Eutoinologiit's  Annual  for  1874,  p.  117  unter  Dryuteras, 

1* 


4  P.  C.  Zeller.  [210] 

doppelte  Kopflänge  haben,  in  der  Regel  aber  nur  wenig  über  die  Stirn  heraus- 
reichen, und  der  durchgängige  Mangel  eines  Vdrd. -Umschlages  an  den  männ- 
lichen V'dfl.  geben  einen  guten  Unterschied  von  vielen  To?-^n.T-A rten.  Das 
sicherste  Merkmal  soll  nach  Heinemann  der  Verlauf  der  Ader  7  auf  den 
Vdfl.  bilden,  indem  diese  bei  Teras  über  der  Spitze  in  den  Vdrd.,  bei  Tortrix 
unter  der  Spitze  in  den  Htrd.  ausläuft.  Ob  dieser  feine  Unterschied,  nach 
welchem  Heinemann  Holmiana  allerdings  mit  Recht  zu  Teras  zieht,  während 
sonst  kaum  weiter  etwas  dazu  räth,  ein  generischer  ist,  möchte  ich  bezweifeln. 
In  Leder er's  V\g.  4  (Bhacodia  =  Teras)  mündet  Ader  7  so  gut  in  den 
Htrd.  wie  in  Fig.  5,  6  (Tortrix). 


Abth.  Bhacodia. 
1.  Teras  peculiana  n.  sp.  Taf.  VIII,  Fig.  1. 

Alis  ant.  (cosia  profmiditis  emarginata)  albis,  punctis  fuscis  asperis 
adspersis,  macula  iriangula  brminea  emarginationem  amplectente ,  nebida 
dilutiore  ex  ejus  apice  ad  dorsum  usque  producta.  Q. 

Sehr  ähnlich  der  Boscana  F.  und  Deflectana  ßbs.,  von  ihnen  zu  unter- 
scheiden durch  die  ziemlich  tiefe  Ausrandung  des  Vdrdes.  und  den  sie  um- 
fassenden, gleichraässig  gelbbraunen,  nicht  zusammengesetzten  Fleck,  aus  dessen 
Spitze  ein  lichterer,  breiter  Nebelstreifen  bis  zum  Innenrand  herabläuft.  Ich 
glaube  nicht,  dass  diese  Art  sehr  abändert;  höchstens  wird  der  Nebelstreifen 
unterbrochen  oder  verloschen  sein. 

R.  und  K.  weiss.  Taster  um  die  halbe  Kopflänge  über  die  Stirn  hervor- 
stehend, weiss,  am  verdickten  zweiten  Gliede  aussen  gebräunt;  Endglied  sehr 
kurz,  knospenförmig.  Beine  hellbräunlich,  die  hinteren  mit  helleren  Schienen- 
dornen. 

Vdfl.  3'"  lang,  etwas  gestreckt,  mit  zugerundeter  Spitze  und  convexera 
Htrd.,  am  Vdrd.  mit  ziemlich  tiefer  Ausbuchtung,  Avelcbe  ohne  abrupten  Ueber- 
gang  vor  der  Mitte  anfängt  und  mit  ebenso  sanftem  Uebergang  in  den  Vdrd. 
bei  Ve  endigt;  die  Schuppen  au  ihrem  Anfang  sind  ein  wenig  rauh.  Die  Grund- 
farbe ist  weiss  und  durch  sehr  verloschene  graue,  mehr  oder  weniger  schräge 
und  unterbrochene  Querstreifen,  die  vor  dem  Htrd.  reichlicher  und  zusammen- 
hängender sind,  nicht  oder  wenig  getrübt.  Einzelne  punktförmige,  rauhe 
Schuppenhäufchen  sind  schwarz.  An  der  Ausbuchtung  liegt  ein  von  ihrem 
Anfang  bis  zum  Ende  reichendes,  einfarbig  gelbbraunes  Dreieck  mit  gestutzter 
Spitze,  welche  auf  der  Basalseite  einen  schwarzen  Punkt  trägt;  unter  dieseiu 
Punkt  fäogt  der  licht  gelbbraune,  breite  Nebelstreif  an,  der  schräg  querüber 
zieht,  an  seiner  Hälfte  basalwärts  eine  Ecke  mit  einem  dunkeln  Punkt  bildet 
und  vor  den  Fransen  des  Innenrandes  endigt,  ohne  ihn  jedoch  zu  berühren;  in 
der  Falte  enthält  dieser  Nebel  vorn  und  hinten  ein  schwärzliches  Pünktchen. 
Die  Fransen  sind  lehmiggrau  augelaufen. 


1211]  Beiträge  zur  Kenntniss  der  uorJamericaiiischea  Nachtfalter.  '  y 

Htfl.  ziemlich  Junkelgrau,  gegen  die  Wurzel  heller,  auf  den  helleren 
Fransen  mit  eiuer  sehr  verloschenen,  gelblichen  Linie  umzogen,  die  die  Flügel- 
spitze deutlich  hervortreten  lässt. 

Unterseite  der  Vdfl.  bräunlichgiau  mit  undeutlichen,  dunklern,  schrägen 
Querlinien.  Am  Anfang  der  Ausbuchtung  ist  eine  weisse  Stelle,  und  hinter 
derselben  enthalten  die  Vdrd. -Fransen  zwei  kleinere,  weisse  Wische.  Htrd.- 
Fransen  mit  weisslicher  Wurzel.  Htfl.  weisslichgrau,  weisslich  gefranst,  in  der 
Flügelspitze  dunkelgrau  querfleckig. 

Vaterland:   Texas  (Boll).     Ein  gut  erhaltenes   Q  im  Museum  Cambridge. 

Abth.  Teras. 
2.  Ter.  deflectatta  Rbs. 

Parva;  al.  ant.  apice  obtuso  albis,  triangulo  costae  posticae  hrunneo- 
fusco  maculis  frihus  composito,  lituris  ante  marginem.  posticum  transvcrsis 
brunneis,  ciliis  fuscescentibus.  cf   9- 

—  Robinson  Trans.  Am.  Ent.  Soc.  11    (1868),    p.  283,   tab.  7,  F.  71.   9. 

Sehr  ähnlich  der  europäischen  Boscana.  Die  zwei  vorliegenden  Ex.  sind 
bedeutend  kleiner  als  mein  kleinstes  der  Boscana  (Vdfl.  2^/4— 3'"  gegen  3'/4 
bis  3^4'"),  haben  aber  gleiche  Flügelgestalt,  nur  dass  die  Vdfl.  etwas  gestreckter 
und  an  der  Spitze  abgerundet  sind.  Das  gelbbraune  Costaldreieck  besteht  aus 
drei  Flecken,  deren  unterster  einen  dicken,  dunkeln  Längsstrich  bildet,  der  beim 
9  mit  dem  ersten  Costalfleck  zu  einem  Streifen  mit  sehr  schrägem  Basalrand 
zusammenfliesst.  Unter  dem  Ende  des  zweiten  Costalflecks  geht  ein  gelb- 
braunes, schwarzfleckiges  Gewölk,  worin  sich  besonders  ein  breiter  Schräg- 
streifen auszeichnet,  gegen  den  Innenwinkel  herab.  (Bei  Boscana  sind  blos 
graue  und  schwarze,  zu  Querlinien  zusammenfliessende  Querstrichelchen  vor- 
handen, die  gerade  gegen  den  Innenwinkel  am  schwächsten  und  spärlichsten 
auftreten).  Fransen  gelbbraun,  gegen  den  Innenwinkel  am  dunkelsten  (bei 
Boscana  ganz  weiss),  am  Vdrd.  weiss  mit  dunkeln  Flecken. 

Htfl.  gegen  die  Wurzel  heller  grau  als  im  Apicalraum  (Boscana  ein- 
farbig wie  die  etwas  hellereu  Fransen);  die  Fransen  grau,  um  den  Analwinkel 
und  am  Innenrand  weiss. 

Ich  bezweifle  nicht,  die  richtige  Deflectana  vor  mir  zu  haben.  Robin- 
son hatte  offenbar  nur  1  Ex.  (aus  Pennsylvanien)  zur  Verfügung.  In  der 
Abbildung  ist  es  grösser  als  die  mir  vorliegenden  und  mit  schärfer  gespitzten 
Vdfl.,  was  ich  beides  für  Fehler  des  Zeichners  halte.  Dass  das  als  ziemlich 
einfarbig  abgebildete  Costaldreieck  nicht  ganz  richtig  ist,  zeigen  die  Worte: 
dark  brown,  except  in  the  center,  where  it  is  paler.  Die  two  brown  dots 
near  the  base  (des  Vdrds.)  in  der  Beschreibung  wollen  nichts  sagen.  Wichtiger 
ist,  dass  in  Bild  und  Beschreibung  gegen  den  Htrd.  keine  dunklen  Stellen  er- 
wähnt werden;  aber  dass  nicht  etwa  Boscana  dargestellt  worden  ist,  geht 
daraus  hervor,  dass  bei  dieser  das  dunkle  Costaldreieck  auf  drei  stark  getrennten 


P.  C.  Zell  er. 


[212] 


Fleckchen  besteht,  von  denen  das  untere  weiter  gosjen    die  Flügelniitte  hin  er- 
weitert ist.     Robinson's  Ex.  wird  kein  unversehrtes  gewesen  sein. 

Ein  ziemlich  gut  erhaltenes  Paar  aus  Texas  (Boll)  im  Cambridger  Museum. 


3.    Teras  femigana  S.  V. 

—  Heinemann,  Wickler  S.  25. 


Ein  schön  erhaltenes  (^  dieser  höchst  veränderlichen  Art,  das  noch  am 
besten  der  (zu  grossen)  Fig.  k  auf  Taf.  23  der  F.  Röschen  Beiträge  entspricht, 
halte  ich  ohne  allen  Zweifel  für  Ferrugana.  Die  Grundfarbe  des  Vorderkörpers 
und  der  Vdfi.  ist  ein  lichtes  Grauochergelb.  Die  Gestalt  der  letzteren  ist  kaum 
ein  wenig  gestreckter  als  in  der  Regel.  Schwarze,  rauhe  Punkte  sind  ohne 
Ordnung  und  nicht  zahlreich  ausgestreut.  Am  Vdrd.  liegt  an  der  gewöhnlichen 
Stelle  ein  verloschenes,  dunkles,  mit  schwarzen  Punkten  bestreutes  Dreieck,  das 
sehr  undeutlich  aus  drei  Flecken  zusammengesetzt  und  im  Innern  längs  des 
Vdrdes.  hohl  ist. 

Die  Htfl.  sind,  wie  oft.  lichtgrau  und  am  Rande,  besonders  in  der  Spitze 
mit  dunkelgrauen  Fleckchen  bestreut;   Fransen  noch  helh'r  grau. 

Da  Ferrugana  in  Meuge  überwintert,  so  ist  es  sehr  wahrscheinlich,  dass 
sie  erst  durch  die  SchiiFfahrt  in  Nordamerica  eingeführt  ist.  Auch  wird  sie 
dort  wohl  in  so  veränderlicher  Färbung  auftreten  wie  bei  uns. 

Das  Ex.  ist  aus  Ohio  (Schläger). 

Robinson's  Ter.  semiannula  (aus  Pennsylvanien)  Fig.  70,  S.  282 
mag  nur  Ferrugana  sein.  Sie  ist  aber  nicht  so  gut  abgebildet  (wohl  auch  zu 
gross)  und  beschrieben,  dass  nicht  zu  einem  sicheren  Urtheil  die  Ansicht  eines 
Originals  nöthig  sein  sollte. 

4.  Ter.  variolana  n.  sp. 

Parva;  al.  ant.  ferrugineo-ochraeeis,  ferrugineo-pulveratis,  pulvere 
posterius  in  strigas  undulatas  congesto,  striola  disci  medii  fusca;  posi.  albido- 
ochraceis.  cT. 

Am  besten  mit  Quercinana  zu  vergleichen,  da  die  Grundfarbe  auch 
etwas  Geglättetes  hat.  Ader  7  mündet  dicht  über  der  Spitze;  2  entspringt 
weit  vor  der  Hälfte  der  Medianider. 

Die  gespitzten  Taster,  der  Kopf  und  das  Riickenschild  sind  hell  rostfarbig. 

Vdfl.  3'"  lang,  lä'iglicher  als  die  von  Quercinana,  von  der  Gestalt  der 
Ferrugana,  nur  an  der  Endhälfte  des  Vdrdes.  und  nur  sehr  schwach  rauh- 
schuppig, hell  ochergelb,  etwas  geglättet,  sehr  reichlich  mit  groben,  rostfarbenen 
Schuppen  bestreut.  Diese  fliessen  mehr  oder  weniger  zusammen  und  bilden 
auf  der  Endhälfte  des  Flügels  mehr  oder  weniger  deutlich  von  einander  ge- 
trennte, schräge,  wellige  Querlinien,  welche  durch  die  Adern  in  Punktfleckchen 
geschnitten  werden.  Im  Ende  der  Mittelzelle  liegt  auf  einer  schwach  einge- 
drückten Stelle  ein  verloschenes,  braunes  Längsstrichelchen.  Fransen  blass 
rostfarbig. 


12131  Beiträge  zur  KenntniHs  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  7 

Htfl.    weisslich   ochergelb,   am   Htrd.   und  in   der   Spitze   grau   gemischt. 
Fransen  noch  heller  als  die  Flügelfläche. 

Unterseite  einfarbig  weisslich  gelb  ohne  Querstrichelchen. 
Vaterland:    Texas  (BoU).     Ein  cT  iin  Museum  Cambridge. 


5.  Ter.  niaciilidorsana  Clem. 

Alis  ant.  (costa  vix  scdbra,  postice  suhrecta)  cinereis,  laevigatis,  punctis 
nigris  scabris  adspersis,  macula  plicae  ante  medium  majusculu  fusca,  fascia 
media  obliqiia  obscura  nebulosa,  in  medio  ftrruginea.     cT   9- 

Cnephasia  (?)  Clem.  Proc.  Ent.  Soc.  Philad.  III  (1864),  p.  514. 

Teras  Robinson  1.  c,  }).  281,  tab.  7,  Fig.  64. 

Recht  gut  bei  Rbs.  abgebildet,  nur  zu  gross  und  mit  zu  breiten  Vdfl. 
Die  Art  gehört  sicher  nicht  zu  Hastiana,  für  deren  mögliche  Varietät  Rbs.  sie 
erklärt.  Der  auf  den  hintersten  ^3  gerade  Vdrd.  der  Vdfl.  ohne  Einbiegung, 
der  fast  gänzliche  Mangel  rauher  Costalschuppen,  die  abgerundete  Flügelspitze, 
die  glatte,  wenn  auch  mit  einigen  rauhen  Schuppen  bekleidete  Fläche  —  das 
Alles  verweist  sie  in  die  Nähe  von  Maccana. 

Rbs.  vervollständigt  Clemens'  gute  Beschreibung.  Die  Schrägbinde, 
bei  meinem  Q  sehr  verloschen,  enthält  in  der  Flügelmitte  eine  roströthliche 
Stelle,  die  beim   $  kleiner  und  verloschener  ist  als  beim  cf. 

Mein  Pärchen  erhielt  ich,  wie  Clemens  das  seinige,  von  Dr.  Packard 
aus  Maine  oder  Massachusetts.     Rbs.  kennt  auch  Pennsylvanien    als  Vaterland. 


6.  Te»*.  Hastiana  Linn. 

Var  (f)  ptyehogrammos  Z.  alis  ant.  cinereis,  linea  plicae  longa 
lineaque  disci  medii  nigris,  triangulo  costali  ferrugineo-fusco.  (^. 

Unter  175  Ex.  der  Hastiana,  die  ich  zum  Vergleich  habe,  ist  kein  ein- 
ziges, das  mit  dem  vorliegenden  übereinstimmt.  Die  Var.  psorana  Fröl.  hat 
zwar  die  gekrümmte  Linie  des  Mittelraumes,  oft  sogar  schärfer,  wenn  sie  auch 
nicht  so  weit  nach  hinten  reicht;  die  Var.  radiana  Hbn.  zeigt  zwar  öfters  in 
der  Falte  eine  Längslinie,  ist  aber  sonst  ganz  anders,  namentlich  ohne  das 
Costaldreieck.  Da  aber  das  americanische  Ex.  in  Flügelbau  und  Beschuppung, 
auch  des  Vdrdes.,  mit  Hastiana  stimmt,  und  da  selbst  Rbs.  eine  ihm  unzweifel- 
hafte Hastiana  in  der  Var.  divisana  als  nordamericanisch  vorstellt,  so  ist  es 
mir  nur  wenig  zweifelhaft,  dass  ich  eine  blosse  Varietät  der  Hastiana  vor  mir 
habe.  —  Hastiana  überwintert  wie  Ferrugana  sehr  häufig,  kann  also  ohne 
Schaden  an  ihrer  Fortpflanzungsfähigkeit  die  Fahrt  nach  Nordamerica  mit- 
machen, und  so  ist  kein  Grund  denkbar,  warum  ihre  dortigen  Nachkommen 
nicht  in  so  verschiedenem  und  selbst  noch  etwas  modificirtem  Gewände  auf- 
treten wie  ihre  europäischen  Verwandten. 


8  P.  C.  Zeller.  [214] 

Das  Ex.  ist  nur  so  gross  wie  eine  durch  Hunger  verkleinerte  Hastiana. 
Vorderkörper  und  die  S'/i'"  langen  Vdfl.  grau,  letztere  hier  und  da  mit  ver- 
loschenen schwärzlichen  Querstrichelchen.  In  der  Falte  zieht  eine  feine, 
schwarze  Linie,  welche  bei  ^1^  verdünnt  endigt.  Aus  der  Schulter  kommt  (doch 
nur  auf  dem  linken  Flügel  deutlich  vorhanden)  ein  kurzer,  dicker,  schwarzer 
Strich.  Von  der  Mitte  des  Vdrdes.  an  liegt  ein  verloschenes,  rothbriiunliches 
Costaldreieck,  das  auf  der  Basalseite  von  einer  schrägen,  welligen,  rauhen, 
dünneu,  schwarzen  Linie  begrenzt  wird,  die  hinter  dem  Ende  der  Faltenlinie 
auf  dem  Innenrande  endigt;  der  Vdrd.  zeigt  in  diesem  Dreieck  vier  durch 
weisslichgraue  Räume  getrennte  braune  Fleckchen,  und  vor  der  Flügelspitze 
liegt  noch  eins.  Unterhalb  der  gerade  abgeschnittenen  Spitze  des  Dreiecks 
und  schon  viel  früher  anfangend  zeigt  sich  eine  schwarze,  nicht  recht  scharfe, 
feine  Längslinie,  welche  im  Mittelraum  hinzieht,  sich  hinter  dem  Dreieck  etwas 
hebt  und  vor  ^4  des  Htrdes.  verschwindet.  Der  Htrd.  ist  durch  undeutliche, 
zusammenfliessende,  dunkelgraue  Flecke  von  den  grauen  Fransen  geschieden.  — 
Htfl.  sehr  lichtgrau,  in  der  Spitze  braungrau.  Die  hintere  Hälfte  des  Htrdes. 
ist  von  einer  braungrauen  Linie  eingefasst.  Auf  der  Unterseite  sind  in  der 
Spitze  und  am  Vdrd.  braungraue  Querstrichelcheu  ziemlich  reichlich. 

Vaterland:   Texas  (Boll).     1  c^  im  Mus.  Cambridge. 

7.  Ter.  tristana  H. 

Var.  famula  Z.  alis  ant.  rufo-cinereis,  punctis  asper is  atris  adspersis, 
litura  costae  posticae  fuscescenti  obliterata.  cT. 

Von  der  veränderlichen  Tristana  H.  (Heinemann  S.  17)  gibt  es  dunkle, 
ziemlich  einfarbige  Varietäten,  die  sich  von  der  H.  S. 'sehen  (zu  kurzflüglig  ab- 
gebildeten) Erutana  Fig.  9  durch  das  ganz  verloschene,  nur  als  dunkler  Wisch 
erscheinende  Costaldreieck  unterscheiden,  und  die  völlig  mit  den  4  vorliegen- 
den ainericanischen  Männchen  übereinstimmen.  Ich  glaubte  einen  specifischen 
Unterschied  im  Geäder  der  Htfl.  aufgefunden  zu  haben:  bei  Tristana- Erutana 
die  Adern  3  und  4  nur  an  der  Wurzel  vereinigt,  bei  den  Americanern  beide 
eine  Gabel  mit  kurzem  Stiel  bildend.  Aber  dieses  ändert  bei  jenen  so  ab,  dass 
sogar  einzelne  Ex.  vorkommen,  welche  auf  der  linken  Seite  jene,  auf  der  rechten 
diese  Verbindung  aufweisen.  Selbst  bei  den  Americanern  lässt  sich  ein  Mehr 
oder  Weniger  erkennen.  So  bleibt  nicht  einmal  die  Bezeichnung  der  Varietät 
als  americanisch  möglich.  Es  versteht  sich,  dass  die  americ.  Ex.  nicht  haar- 
genau mit  einander  stimmen.  Eins  ist  am  meisten  mit  rauhen,  scliwarzeu 
Punkten  bestreut.  Auch  der  grössere  Punkt  in  der  Falte,  den  Heinemann 
als  wichtig  hervorhebt,  ist  bei  ihnen  zu  bemerken. 

Meine  schön  erhaltenen  Ex.  schickte  mir  Dr.  Hagen  aus  der  Gegend 
von  Cambridge. 

Anmerkung.  Es  scheint  mir  leicht  möglich,  dass  Ter.  vihurnana 
Cl.  Rbs.  Fig.  66  nur  eine  Varietät  der  Tristana  ist;  auch  He  ine  mann  führt 
Viburnum    als    Nahrungspflanze    der    Tristana    auf;     doch    würde    sie   nur    zu 


[215]  Beiträge  ziu  Kenntuiss  iler  nordamevicanischen  Nachtfalter.  y 

Var.  erutana  gestellt  werden  können.  Die  Ansicht  mehrerer  americ.  Ex.  wird 
die  Entscheidung  sowohl  über  diesen  Punkt  wie  darüber  geben,  ob  nicht  noch 
1  oder  2  Robinson'sche  Namen  einzuziehen  sind. 

Torfrix  (Liiin).     Lederer,  Heinemann. 

Diese  Gattung  ist  eine  unnatürliche,  die  nothwendig  in  mehrere  aufgelöst 
werden  muss,  wozu  sich  auch  Merkmale,  wenn  schon  nur  nach  dem  männlichen 
Geschlecht,  hinreichend  finden.  Ich  begnüge  mich,  den  mir  in  der  Natur  be- 
kannten nordamericanischen  Arten  ihre  Abtheilungen  der  Gattung  Tortrix,  wie 
wir  sie  bei  Heinemann  aufgestellt  sehen,  zuzuweisen.  Nur  eine  darin  nicht 
vorkommende  erlaube  ich  mir  sofort  als  eigenes  Genus  Genopis  zu  trennen. 

Abth.  Cacoecia  H.  (Led.)  Heinemann  S.  32. 
8.  Tortr,  (Cacoec.)  rosaceona  Harris. 

Alis  mit.  (margine  postico  convexo,  (f  revolucro  a  hasi  remoto,  fusco, 
9  a^öe  apice  acutangulo) ,  pallide  liiteis,  faftcia  media  ohliqua  viaculaque 
costae  anteapicali  hrunnescenlihus ;  }Mst.  cf  canescenfiby,s,  Q  pallide  ochraceis, 
(^    2  interius  cinereis. 

Tortr.  rosaceana  Rob.  1.  c.  p.  262,  Fig.  3  J',  1,  2  9. 

Sie  steht  der  europäischen  Decretana  Tr.  so  nahe,  dass  Schläger  mir 
ein  9  unter  diesem  Namen  schickte.  Bei  Decretana  <^  fängt  der  Vorderrand- 
umschlag der  Vdfl.  an  der  Flügelwurzel  an  und  ist  nicht  viel  dunkler  als  die 
Grundfarbe;  Bosaceana  hat  einen  kürzeren,  der  ziemlich  weit  von  der  Flügel- 
wurzel wie  ein  dreieckiger  Zipfel  von  brauner  Farbe  herübergeschlagen  ist. 

Bei  Decretana  cT  liegt  nicht  weit  von  der  Basis  unterhalb  der  Falte  ein 
rostbrauner  Fleck,  welcher  so  wie  die  schimmernde  Stelle  hinter  ihm  bei  Bosa- 
ceana (^  fehlt.  Die  Htfl.  sind  bei  letzterer  in  grösserer  Ausdehnung  auf  der 
Apicalhälfte  weisslichgelb  (in  Robinson's  Abbildung  sind  .sie  fälschlich  ganz 
einfarbig  weisslichgelb).  —  Beide  Geschlechter  von  Bosaceana  haben  unter  der 
einfarbigen  hellen  Spitze  der  Vdfl.  eine  schwache  Einbiegung  des  Htrdes., 
während  diese  bei  Decretana  beträchtlicher  ist  und  die  Spitze  mehr  hervor- 
treten lässt,  welche  letztere  auch  dicht  an  den  Fransen  eine  schwarze  Stelle 
enthält.  Die  Htfl.  der  Bosaceana  Q  sind  in  viel  grösserer  Ausdehnung  blass 
ochergelb  als  bei  Decretana  9  und  gegen  den  Innenwinkel  schwach  grau  an- 
gelaufen, statt  hier  in  mehr  als  halber  Flügelbreite  braungrau,  gewöhnlich  recht 
dunkel,  zu  sein. 

Meine  Ex.  sind  aus  Massachusetts,  Maine,  New-York  und  Ohio.  Ein  9 
aus  Texas  (Boll)  ist  im  Mus.  Cambridge. 

9.  Tortr.  (Cacoec.)  purpurana  Cl. 

Alis  ant.  (^  (costa  ante  medium  revoluta,  margine  postico  valde  con- 
vexo),  rufescenti-luteis,  violaceo-nitidiüis,  faseia  media   obliqiia   subinterrupta 


10  I'.  C.  Z«llBr.  [21(^] 

maciilaque  costae  anteapiculi  hruimescentibus  utrimque  fusco-marginatis ;  post. 
canescentihns,  interius  late  fusco-ciiiereift,  margine  costali  prope  basim  albido. 

9  AI.  mit.  Costa  ante  apicem  prominentem  profunde  impressa,  margine 
postico  infra  apicem  excavato. 

C^   Torlr.  pnrpurana  Rob.  1.  c.  p.  263,  tab.   1,  F.  4. 

9      —      gurgifana  Rob.  1.  c.  p.  203,  tab.  4,  V.  IG. 

Beide  Gescblechter  sind  sebr  kenntlich  abgebildet;  nur  sollte  der  Htrd. 
der  Vdfl.  «och  stärker  cönvex  sein  und  beim  c?  dadurch  die  Spitze  noch  weiter 
zuiücktreten.  So  auffallend  \  erschieden  das  9  ^^  seiner  Färbung  von  cf  ist, 
so  zweifle  ich  doch  eben  wegen  dieser  sonderbaren  Htrd.-Kriiminung  durchaus 
nicht  an  ihrem  Zusammengehören.  Beide  Geschlechter  stimmen  auch  darin 
überein,  dass  auf  den  Htfl.  der  dunkle,  graue  Raum  von  der  Medianader  und 
ihrem  zweiten  Ast  (Ader  3)  begrenzt  wird.  (Robinson's  Abbildung  entbehrt 
der  dunkeln  Färbung). 

Das  in  der  F'ärbung  und  Zeichnung  ziemlich  veränderliche  c^  hat  am 
Vdrd.  nicht  eigentlich  einen  Umschlag,  sondern  der  Vdrd.  fängt  nicht  weit  von 
der  Basis  an,  sich  aufwärts  zu  biegen,  und  krümmt  sich  erst  weiterhin,  in  der 
Gegend  des  Anfangs  d^'  Binde,  etwas  gegen  die  Flügelfläche.  Dies,  dann  die 
Convexität  des  Htrdes.,  die  violettliche  Beimischung  in  die  Farbe  der  Vdfl.  und 
die  Begrenzung  des  Grauen  auf  den  Htfl.  —  bilden  die  specifischen  Merkmale. 
Die  Grundfarbe  der  Vdfl.  ist  mehr  oder  weniger  getrübt  und,  wenn  sie  stark 
verdunkelt  ist,  fast  ohne  Zeichnung.  Die  mikroskopisch-pubefcirenden  cT  Fühler 
habtn  über  dem  verdickten  Wurzelgliede  keinen  Ausschnitt. 

Meine  Ex.  sind  aus  Maine  (Packard)  und  New-York  (Speyer). 

10.  Tortr.  (Cacoec.)  infumatana  n.  sp. 

Alis  ant.  (margine  postico  valde  convexo,  cT  revolucro  hasali,  appresso)  niti- 
dulis,  fusco-luteis,  area  hasali,  fascia  media  introrsus  dilatata  strigaque  ante- 
apicali  introrsus  attenuata  nigra- fuscis ;  post.  fuscis  totis.  o    9- 

Der  Purpurana  dadurch  verwandt,  dass  der  Htrd.  der  Vdfl.  auch  ua- 
zierlich  convcx  ist  und  die  Flügelspitze  sehr  zurücktreten  lässt;  aber  der  Vdrd. 
des  (^  ist  nicht,  wie  bei  Purpurana,  blos  umgebogen,  sondern  hat  einen  fest 
anliegenden  Umschlag,  der  von  der  Basis  bis  an  die  Mittelbinde  reicht.  — 
Durch  ihre  geglättete,  ein  wenig  glänzende  Vdfl.- Fläche  und  deren  sehr  dunkle 
Färbung,  sowie  durch  die  einfarbigen,  dunkelbraunen  Htfl.  ist  Infumatana  vor 
allen  bekannten  Tortrix- krten  ausgezeichnet.  In  der  Grösse  steht  sie  hinter 
Purpurana  merklich  zurück. 

R.  dunkelbraun,  K.  heller.  Taster  lehmgelb  (9  heller),  von  V/^  Kopf- 
länge, nicht  sehr  stark,  zusammengedrückt,  mit  hervorstehendem  dünneren  End- 
gliede.  Saugrüesel  vorhanden.  Mittel-  und  Hinterbrust  seidenglänzend  grau. 
Beine  lehmgelb,  die  vorderen  an  Schiene  und  Fuss  braun  mit  hellen  Enden  der 
Glieder.    Hinterleib  hellbraun,  beim  (^  an  den  Seiten  schwarzbraun. 


[217]  Beiträge  zur  Kenntniss  der  uordamericanisclien  Nachtfalter.  11 

Vdfl:  cf  4"',  9  5'"  lang,  länglich,  mit  stark  convexem,  vor  der  Spitze 
nur  schwaoli  eingebogenem  Vdrd.,  sehr  convexem  Htrd.  (der  unter  der  Spitze 
beim  Q  nur  ein  wenig  mehr  eingedrückt  ist  als  beim  cT),  so  dass  die  Spitze 
stumpfwinklig  und  wenig  beiperkbar  wird;  dif  grösste  Convexität  des  Htrdes. 
ist  unter  der  Mitte.  Der  ganz  fest  aufliegende  Umschlag  des  (f  reicht  von 
der  Schulter  bis  zum  Anfang  der  Mittelbinde.  Die  Flügelfläche  ist  geglättet 
und  hat  einen  schwachen  Fettglanz.  Die  Grundfarbe  ist  dunkel  lehmgelb,  aber 
zwischen  der  Zeichnung  durch  Violettgrau  mehr  oder  weniger  verdeckt,  so  dass 
sie  nur  am  Vdrd.  und  als  Randlinien  der  Zeichnung  rein  bleibt.  Die  sehr 
dunklen,  fast  schwarzbraunen  Zeichnungen  sind  folgende:  das  breite  Basalfeld 
ist  hinten  zugerundet.  Nach  einem  bindenfürmigen  Raum,  der  beim  cT  schmäler 
ist  als  beim  9>  ^olgt  die  breite,  gar  nicht  durchbrochene,  schräge  Mittelbinde; 
sie  ist  am  Vdrd.  am  schmälsten,  erweitert  sich  schnell  sehr  stark  und  endigt 
etwas  verengert  am  Innenwinkel;  ihr  Innenrand  bildet  ungleiche,  grosse  Wellen 
und  wird  durch  eine  mehr  oder  weniger  vollständige  Linie  der  Grundfarbe 
ziemlich  scharf  abgegrenzt,  während  ihr  Äussenrand,  ausser  am  Anfange,  wenig 
solche  Begrenzung  hat,  wesshalb  sie  mit  der  verdunkelten  und  grau  gemischten 
Grundfarbe  zusammenfliesst.  Vor  der  Flügelspitze  geht  vom  Vdrd.  ein  fleck- 
artig anfangender,  beim  9  schmälerer  als  beim  ^f ,  auf  beiden  Seiten  lehmgelb 
eingefasster,  schräger  Streifen  herab,  der  sich  allmälig  verdünnt  und  am  unter- 
sten Drittel  des  Htrdes.  endigt.  Fransen  lehmgelb,  an  der  Flügelspitze  mit 
einem  kurzen,  schwarzbraunen  Strichelchen. 

Htfl.  einfarbig  dunkel  schwärzlichbraun,  beim  9  heller,  Fransen  einfarbig, 
etwas  lichter  als  die  Flügelfläche. 

Die  ganze  Unterseite  einfarbig  graubraun,  beim  9  etwas  lichter,  der 
Vdrd.  der  Vdfl.  schmal,  beim  9  ein  wenig  breiter,  lehmgelb,  durch  braune 
Querstrichelchen  unterbrochen. 

Vaterland:  Missouri.  Zwei  Paare,  wahrscheinlich  erzogen,  erhielt  ich 
von  Riley  mit  der  Nummer  325. 

11.  Tortr.  (Cacoec.)  cerasivorana  Fitch. 

Majuscula,  alis  ant.  latioribics,  obtusis,  satumte  ferrugineis,  squamis 
lüacinis  nitidulis  copiosis  punctisque  fuscis  raris  adspersis,  maculis  3  costae 
fuscis  minoribus;  post.  laete  ochraceis,  fuscescenti-suffusis  Q. 

Tortr.  cerasivorana  Rob.  1.  c.  p.  275,  tab.  6,  Fig.  47.  ^T. 

Das  cT.  welches  Robinson  abbildet,  scheint  in  der  Flügelgestalt  und 
Grösse  ziemlich  verschieden  vom  Q  zu  sein;  es  ist  daher  fraglich,  ob  ich  die 
Art  hier  richtig  anfüge. 

Sie  ist  durch  ihre  fast  rostfarbigen  Htfl.  der  gleich  grossen  Rileyana 
ähnlich,  aber  doch  leicht  von  ihr  zu  unterscheiden,  da  eben  diese  Flügel  bei 
ihr  ausser  am  breiten  Vdrd.  bräunlich  angelaufen,  und  die  Vdfl.  sehr  reichlich 
mit  schimmernden  lilafarbenen  Schuppenanhäufungen .  welche  unregelmässige 
Querstreifen  bilden,  bestreut  sind. 

2 


12  P.  C.  Zeller,  [218] 

Vaterland  des  einen  Ex.  meiner  Sammlung  Massachusetts  (Beverly  23.  Juli: 
Burgess),  des  anderen  Maine  (Packard).  Nach  Fitch,  dessen  Beschreibung 
ich  nicht  vergleichen  kann,  lebt  die  Art  auch  im  Staate  New- York. 


12.  Tortr.  (Cacoec.)  laevigana  S.  V. 
Tortr.  rosana  Heineni.  Wickler  S.  34.     Oxyacanthana  H.  Fig.  117. 

Die  2  vorliegenden  Ex.  kann  ich  durchaus  nur  für  Laevigana  9  mitt- 
lerer Grösse  ansehen.  Sie  haben  genau  deren  Flügelgestalt,  nur  dass  der  Htrd.  der 
Vdfl.  kaum  merklich  weniger  convex  ist  als  bei  den  meisten  europäischen  Ex. 
Ihrer  dunkeln  Färbung  nach  gehören  sie  zu  Oxyacanthana  H.,  deren  Htfl. -Spitze 
in  beträchtlicher  Ausdehnung  tiefgelb  und  bräunlich  punktirt  abgebildet  ist, 
statt  dass  sie  sich  bei  den  2  Americanerinnen,  wie  bei  manchen  europäischen 
Ex.,  nur  auf  einem  kleinen  Raum  zu  einem  gelblichen  Ton  lichtet.  Der  Art 
angemessen  ist  bei  diesen  Americanerinnen  auf  der  Unterseite  hier  das  Gelbe 
lebhafter  und  breiter  als  auf  der  Oberseite.  Auf  den  trüb  graubraunen  Vdfl. 
tritt  die  Zeichnung,  mit  Ausnahme  der  braunen  Querstriche,  sehr  wenig  hervor. 
Das  Gelbliche  der  Unterseite  ist  nicht  lebhaft,  aber  in  der  Ausdehnung  wie  bei 
unserer  Laevigana. 

Ich  vermuthe  daher,  dass  die  cf  ebensowenig  specifische  Unterschiede 
zeigen  werden  wie  diese  2  aus  New-York  stammenden  9-  Bei  Robinson 
finde  ich  keine  der  Laevigana  entsprechende  Abbildung. 

Anmerkung,  So  wohl  in  Hübn.  Fig.  302  wie  in  F.  v.  R.'s  Taf.  11 
haben  die  9  Htfl.  einen  so  ausgedehnten  gelben  Raum,  wie  er  in  der  Natur 
nie  vorkommt;  bei  Hübn.  nehmen  sogar  die  Fransen  an  dieser  Färbung  Theil! 
Bei  F.  R.  haben  sie  —  ein  fast  bei  allen  Wicklern  seines  Werkes  vorkommen- 
der Fehler  —  eine  ganz  falsche  Gestalt.  Auch  bei  Duponchel's  Oxyacan- 
thana pl.  238,  F.  10  ist  die  Htfl. -Gestalt,  nur  in  anderer  Hinsicht,  verfehlt. 

Da  über  den  Namen  Laevigana  kein  Zweifel  stattfindet,  so  wähle  ich 
ihn  zur  Bezeichnung  der  Art.  Wie  man  Linne's  Worte:  „Alae  omnes  griseae 
seil  dilute  testaceae  tarn  supra  quam  infra,  ut  et  totum  animar'  auf  sie 
anwenden  will,  sehe  ich  nicht  ein,  und  wenn  etwa  Linne's  Museum  ein  Ex. 
der  Laevigana  unter  dem  Namen  Rosana  enthält,  so  bestreite  ich  dessen  Be- 
weiskraft. Wie  gern  ich  auch  Linneische  Namen  annehme,  so  verbietet  es 
sich  mir  in  diesem  Fall,  wo  die  Worte  der  Beschreibung  so  entschieden  wider- 
sprechen. Auch  Werneburg's  Beweis  (I,  S.  266),  dass  Linne's  Americana 
zu  Laevigana  gehöre,  erkläre  ich  für  ganz  verfehlt. 

Abth.  Loxotaenia  (H.  S.)  Led.  Heinem.  S.  35. 

Diese  Abtheilung  ist  meiner  Ansicht  nach  nicht  von  Cacoecia  verschieden. 
Das  schon  zweifelhafte  Geknicktsein  (auf  der  Querader)  der  Vdfl.  ist  ein  Merk- 
mal, das  beim  Spannen  völlig  verschwindet.  Es  bleibt  als  Unterschied  nur  die 
weniger  vortretende  Flügelspitze,  eine  Folge  davon,  dass   der   Htrd.   unter  ihr 


[219]  Beiträge  zur  Kenntniss  der  uordamericaniöchen  Nachtfalter.  X3 

eine  Eiubieguug  hat  oder  nicht.  Sie  fehlt  allerdings  bei  Duviicolana,  Histrio- 
nanu,  Musculana  etc.  Aber  bei  Semialhana  (die  Keinem,  zu  Cacoeeia  stellt) 
hat  nur  das  9  sie;  bei  Unifasciuna  [hei  Reinem,  in  Loxotaenia)  ist  sie,  wenn 
auch  schwach,  in  beiden  Geschlechtern  vorhanden.  Dieses  Merkmal  würde  die 
verwandtesten  Arten  auseinander  reisseu. 

13.  Tortr.  (Loxot.)  furvana  Rob. 

Majuscula,  alis  ant.  (niargine  postico  simjdiciter  convexo)  ochraceis, 
fusco-ferrugiiieo  dense  irroratis,  viaculis  costalihus  (una  revolucro  (^  adjqcente, 
v/na  majore  media  subquadrangula,  una  parva  apicali)  albido-flavis,  niti- 
dulis.  cf   Q. 

Tortrix  —  Robinson  1.  c.  p.  265,  tab.  1,  Fig.  9. 

Sie  ist  in  der  guten  Abbildung  sogleich  zu  erkennen;  dafür  macht  die 
Beschreibung  sie  kaum  kenntlich,  weil  hier  die  3  oder  vielmehr  2  charakteri- 
stischen weisslichgelben  Costalfiecke,  welche  sich  nur  noch  bei  Ilaccidana  vor- 
finden, gar  nicht  hervorgehoben  werden.  Diese  Flecke  sind  übrigens  von  ver- 
änderlicher Gestalt  und  Grösse.  Der  erste  ist  dreieckig,  schief  nach  hinten 
gelegt  und  unten  zugespitzt,  und  wird  an  seinem  Anfange  beim  cf  durch  den 
Umschlag  verdeckt.  Der  zweite,  an  der  Flügelmitte  befindliche,  ist  gewöhnlich 
auch  schief  nach  hinten  gelegt,  dabei  rhombisch  oder  trapezoidisch  oder  selbst 
dreieckig;  unterhalb  seines  unteren  Endes  ist  ein  schwarzer  Punkt  meist  recht 
deutlich.  Der  dritte  Fleck,  der  sich  an  der  Flügelspitze  befindet,  ist  der  kleinste 
und  verüiesst  oft  in  die  längs  des  Htrdes.  gelichtete  Grundfarbe.  —  Schimmernde 
Schuppen  zeigen  sich  zahlreich  in  der  Flügelfläche  zwischen  den  schwer  kennt- 
lichen Bindenzeichnuügen. 

Diese  Art  ist  sehr  verbreitet.  Ich  habe  sie  aus  Missouri,  Ohio,  Illinois 
(durch  Leder  er,  der  sie  als  eine  Ptycholoma  sp.  bestimmte),  New-York,  Mas- 
sachusetts (wo  Burgess  die  cf  frisch  und  verflogen  Mitte  Juli  fing)  und 
durch  den  verstorbenen  Lieutenant  v.  Müller  (wenn  seiner  Angabe  zu  trauen 
ist)  aus  Californien.    Boll  brachte  1   9   aus  Texas. 

14.  Tortr.  (Loxot.)  flaccidana  Rob. 

Majuscula,  alis  ant.  (margine  piostico  simpliciter  convexo)  ochraceis, 
opacis,  maculis  costalibus  (una  revolucru  cT  adjacente,  una  media  trianga- 
lari,  una  apicali  ter  dissecta)  albidis  nitidulis,  secundu  in  strigam  angulatam 
producta.     cT. 

Tortr.  —  Robinson,  1.  c.  p.  277,  tab-  6,  Fig.  53. 

Sie  kommt  der  Furvana  so  nahe,  dass  ich  sie,  zumal  da  ich  meine  Ex. 
vermischt  mit  ihr  erhielt,  für  eine  verblasste  Varietät  derselben  Art  hielt. 
Robinson  hat  sie  mit  Recht  von  ihr  getrennt,  obgleich  sie  ganz  dieselbe 
Grösse  und  den  Flügelbau  hat.     Die  Vdfl.  sind  ein  wenig  breiter.    Die  Grund- 

2' 


14  P-  0.  Zeller.  [220] 

färbe  ist  ein  gleichförmiges,  mehr  oder  weniger  gesättigtes,  mattes  Ochergelb, 
ganz  ohne  alle  Marmorirung.  Die  Costalfiecke  sind  weisslich,  nur  auf  dem 
Vdrd.  selbst  matt,  sonst  schimmernd;  die  2  ersten  kleiner  als  bei  Furvana, 
der  zweite  spitz  dreieckig.  Vom  ersten  gehen  zwei  mehr  oder  weniger  deut- 
liche, divergireude,  silbergraue,  glänzende  Streifen  bis  zur  Falte  herab.  Vom 
zweiten  geht  ein  zweimal  winklig  gebrochener,  sehr  deutlicher,  solcher  Streifen 
bis  in  den  Innenwinkel.  Der  dritte  ist  vor  der  Flügelspitze,  undeutlich  drei- 
eckig, durch  Querstriche  in  drei  Stücke  zerschnitten,  von  deren  erstem  eine 
kurze,  glänzende  Linie  bis  zur  Htrd.-Mitte  reicht.  Ein  Ex.  hat  unterhalb  der 
Spitze  des  Mitteiflecks  auf  der  Querader  ein  schwarzes  Strichelchen.  Die 
Fransen  sind  sehr  hell  ochergelblich. 

Unterseite  heller  als  bei  Furvana;  die  Htfl.  auf  einem  grösseren  Raum 
verdunkelt.  —  Das   9   ist  mir  unbekannt. 

Vaterland:   Texas  (Robinson,  Boll),  Illinois  (Lederer). 

15.  Tortr.  (Loxot.)  sescuplana  n.  sp. 

Parva,  alis  ant.  acutis,  dilute  griseo-ochraceis ,  obscurius  strigulosis, 
(revolucro  cf  basali  brunneo-luteo) ,  macula  costae  mediae  parva  trianguloque 
costae  postico  cinereo-fuscis ;  posticis  acutis,  dilute  einer  eis.  cT   9- 

Verwandt  mit  Unifasciana  und  Semialbana,  viel  kleiner,  spitz  flügliger, 
besonders  in  den  Htfl.  Die  grossere  Peritana  sieht  ihr  ähnlich,  hat  aber 
weniger  gespitzte  Flügel,  und  auf  den  Vdfl.  gelbere  Grundfarbe,  ausserdem  eine 
vollständige  Mittelbinde  und  eine  vom  Costaldreieck  herabgehende  lehm- 
gelbe Linie. 

K.  und  R.  wie  die  Vdtl.  sehr  hell  grau  ochergelblich.  Fühler  heller, 
gleichsam  fein  geringelt,  beim  cT  mikroskopisch  pubescirend.  Taster  fast  um 
Kopflänge  hervorstehend,  aussen  dunkel  angelaufen,  mit  hervorragendem,  dünnem 
Endgliede.  Säugrüssel  vorhanden.  Beine  blass.  Rücken  der  4  Vorderbeine  an 
Schiene  und  Fuss  braun,  mit  hellen  Eiiden  der  Glieder.  Hinterleib  lichtgrau; 
Analbusch  des  cT  stark,  so  lang  wie  3  Segmente,  sehr  blass  gelblich;  der  des 
9   ärmlich  und  kurz. 

Vdfl.  3 — 2^/2"  lang,  länglich  mit  spitzem  Vorderwinkel;  der  convexe 
Vdrd.  läuft  von  der  Hälfte  an  fast  gerade  und  ist  nur  vor  der  Spitze  schwach 
concav;  der  Htrd.  ziemlich  gerade,  unter  der  Spitze  kaum  merklich  eingebogen, 
Grundfarbe  wie  angegeben,  reichlich  mit  bräunlichen  oder  schwärzlichen,  nach 
hinten  deutlicheren  Querstrichelchen  bestreut.  Der  Umschlag  des  (^^  reicht  von 
der  Wurzel  bis  nahe  an  den  Costalfleck  und  ist  bräunlich  oder  röthlich  lehm- 
farben,  verloschen  braun  gefleckt.  Vor  der  Mitte  des  Vdrdes.  liegt  ein  schräges, 
brauugraues  Fleckchen,  vorn  und  hinten  dunkel  eingefasst;  es  ist  der  Anfang 
der  Mittelbinde,  von  der  sich  gewöhnlich  keine  Spur  entdecken  lässt;  bei  zwei 
ganz  unversehrten  cf  zeigt  sich  die  schattenhafte  Andeutung  einer  nach  unten 
erweiterten,  an  ihrem  Innenraude  ziemlich  geradlinigen  Binde,  die  auf  dem 
Dorsalrande  dis  Flügels  im  Hinterwinkel,  wo  sie  endigt,  mit   ein  paar  dunkel- 


[221]  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamyricauisoh^ii  Nachtfalter.  lO 

grauen  Fleckchen  bezeichnet  ist.  Nach  diesem  Costalfleckchen  folgt  ein  mehr 
als  doppelt  so  langes,  braungraues,  schmales  Dreieck,  das  auf  der  Innenseite 
schwarz  gerandet,  ausserdem  mit  2 — 3  schwarzen  Costalfleckchen  gezeichnet 
ist;  ans  seiner  Spitze  zieht  keine  Linie  herab,  und  so  ist  auch  der  Htrd.  durch 
keine  dunkle  Linie  oder  Flecke  von  den  hellen  Fransen  geschieden. 

Htfl.  mit  etwas  verlängerter  Spitze,  sehr  hell  grau;  von  der  noch  helleren 
Unterseite  scheinen  die  zerstreuten  dunkelgrauen,  verdickten  Querstrichelchen 
hindurch. 

Die  Vdfl.  sind  auf  der  Unterseite  grau,  am  Vdrd.  und  noch  breiter  am 
Htrd.  bleich  ochergelb  und  auf  dieser  Farbe  mit  dunkelgrauen  Querstrichelchen 
bestreut. 

Vaterland:  Maine  (Packard),  Texas  (Boll,  Beifrage  —  ein  Paar  hier  am 
17.  September  gefangen). 

Anmerkung.  Ein  ungespanntes  $  aus  Texas  (Boll)  hat  die  Grösse 
der  kleinsten  Sescuplana.  Die  Vdfl.  scheinen  weniger  scharfspitzig,  und  sicher 
haben  sie  einen  convexer  verlaufenden  Vdrd.  Grundfarbe  ohne  graue  Bei- 
mischung, also  sehr  blass  ochergelb,  mit  dunkel  braungelben  Querstrichelchen 
bestreut.  Die  Mittelbinde  ist  vollständig,  im  mittleren  Drittel  lichter,  am  An- 
fang und  Ende  gleich  dunkel,  wesshalb  der  verdunkelte  Costaltheil  weiter  nach 
innen  reicht  als  der  Gostalfleck  der  gewöhnlichen  Sescuplana;  der  Innenrand 
dieser  Binde  ist  fast  gerade,  verdunkelt  und  von  einer  bellen  Linie  der  Grund- 
farbe begleitet.  Statt  des  Costaldreiecks  ist  ein  grösserer,  halbeiförmiger,  an 
den  Kändern  schwarz  gefleckter  Gostalfleck,  von  dessen  Mitte  eine  braungelbe, 
wenig  auffallende  Linie  nach  dem  untersten  Drittel  des  Htrdes.  herabgeht.  So 
vielfach  dieses  Ex.  von  den  mir  vorliegenden  9  Sescuplana  abweicht,  so  glaube 
ich  doch,  dass  erst  der  Vergleich  einer  grösseren  Zahl  entscheidet,  ob  es  eine 
eigene  Art  oder  nur  eine  auffallende  Vaiietät  der  Sescuplana  ist.  Zu  Tortr. 
peritana  Eob.  Fig.  52,  p.  277  gehört  es  nicht.  Diese  hat  (nach  meinem  am 
29.  Juni  bei  Beverly  gefangenen  9)  entschieden  weniger  gespitzte  Flügel,  auf 
den  vorderen  sowie  auf  R.  und  K.  eine  gesättigtere  Ocherfarbe  und  eine  deut- 
liche, vom  hinteren  Drittel  des  Costaldreiecks  in  den  Htrd.  dicht  über  dem 
Innenwinkel  herabgehende  rostbraune  Linie.  Auch  sind  die  ganzen  Zeichnungen 
stark  mit  Rostfarbe  gemischt.  (Wie  der  Vdrd.  der  cf  Vdfl.  beschaffen  ist,  zeigt 
Robinson  nicht  an). 

16.  Tortr.  (Löxot.)  Rileydna  Grote. 

Majuscula,  älis  ant.  obtusis  (costa  postice  subconcava,  revolucro  cT 
longiore),  rufescenti-ochraceis,  maculis  2  costae,  una  disci  strigidaque  ante 
marginem  posticum  medium  obscure  cinnamomeis;  post.  suhsericeis,  dilute 
ferrugineis.  o^    2- 

Tortr.  —  Grote.  Transact.  Am.  Eut.  Soc.  1868  (Sept.),  p.  121. 

—  —  Robinson  1.  c.  p.  271,  tab.  4.  Fig.  28  Q. 

—  —  Riley:   Nox  Ins.  I  (1869),  pL  2,  Fig.  4,  5,  p.  153. 
Robinson's  Abbildung  des   9   ist  sehr  gut. 


16  P.  C.  Zeller.  [222] 

Die  ochergelbe  Grundfarbe  der  Vdfl.  ist  mehr  oder  weniger  röthlich  an- 
gehaucht. Bei  dem  viel  kleineren  cf  reiclit  der  verdickte,  etwas  schmale  Um- 
schlag von  der  Schulter  bis  zum  ersten  Costalfleck  und  nimmt  also  über  V3 
des  Vdrdes.  ein.  Der  dunkel  ziiiimtbrauiie  Fleck  liegt  an  der  Medianader 
zwischen  ihrem  ersten  und  zweiten  Ast  und  hat  gewöhnlich  einen  solchen  Punkt 
über  und  unter  sich.  Die  schräge  zininitbraune  Querlinie  vor  dem  Htrd.  besteht 
aus  3 — 5  an  einander  gereihten  Punktfleckchen,  ist  mit  ihrem  oberen  Anfang 
gegen  das  Ende  des  zweiten  Costalflecks  gerichtet  und  endigt  am  Htrd.  nicht 
weit  vom  Innenwinkel. 

Die  Htfl.  sind  ganz  rein  hellrostfarben,  seidenschimmernd,  mit  gleich- 
farbigen Fransen. 

Das  Geäder  zeigt  die  Merkwürdigkeit,  dass  beim  cT  —  wenigstens  dem 
meiner  Sammlung  —  auf  den  Vdfi.  die  Adern  7  und  8  zu  einer  Gabel  ver- 
wachsen sind,  deren  Stiel  1/4  so  lang  wie  das  Ganze  ist,  während  sie  bei  den 
Q  sich  an  der  Wurzel  kaum  berühren  oder  auch  zu  einem  kaum  Ys  der  Länge 
betragenden  Stiel  vereinigt  sind. 

Meine  6  Ex.  erhielt  ich  durch  Rilej  aus  Missouri. 


Abth.  Idiographis  Led.  Meinem.  S.  31. 

Ich  beschreibe  hier  eine  sehr  ausgezeichnete,  als  neuseeländisch 
erhaltene  Art,  die  nach  Led. -Hnm. 'scher  Vertheilung  zu  Idiographis  gehören 
würde,  also  mit  Centrana  H.  S.  (=  Inopiana  Haw.)  zusammengestellt  werden 
müsste.  Meine  Ämplexcma  lebt  ohne  allen  Zweifel  wie  die  anderen  Tortrix- 
Arten  nicht  in  der  Erde  und  in  Wurzeln,  wie  Inopiana  (s.  Nolcken's  Fauna 
V.  Estl.,  Livl.  und  Curland  S.  359)  —  die  also  schon  darum  aus  dem  Genus 
Tortrix  entfernt  werden  muss.  So  bliebe  meine  Ämplexana,  um  diesen  Abthei- 
lungsbegrifF:  Ader  7  und  8  getrennt,  Umschlag  der  cT  Vdfl.  vorhanden,  Taster 
wie  bei  der  Abth.  Capua  ungewöhnlich  verlängert,  zu  repräsentiren. 

17.  Tortr.  (Idiogr.)  ämplexana  n.  sp.  YIII,  Fig.  2. 

Palpis  elongatis,  albidis,  exterius  hrunneis;  alis  ant.  acutis ,  albidis, 
fusco-strigulosis,  angulo  revolucrum  amplectente  lituraque  dorsi  medii  trans- 
versa ustulato-fuseis,  triangulo  costae  posticae  fuscescenti,  nigro-strigulato.  cf . 

Sehr  kenntlich  an  dem  brandigbraunen  Winkelstreifen,  der  auf  den  weiss- 
lichen  oder  grauweissen  Vdfl.  den  Basalumschlag  einfasst,  und  dem  brandig- 
braunen, nach  hinten  grau  beschatteten  Querwisch  der  Innenrandmitte. 

Kleiner  als  Costan'a.  R.  und  Kopf  hellgrau.  Taster  von  dreifacher 
Kopflänge,  zusammengedrückt,  weissgrau,  abwärts  gelbbrau;i;  Endglied  kurz 
und  geneigt.  Saugrüssel  kurz,  aufgerollt.  Fühler  grau,  kurz  pubescirend.  Die 
4  vorderen  Beine  mit  weissgrauen  Enden  der  Glieder;  die  Mittelschiene  mit 
weisslichem  Bändchen  unterhalb  der  Mitte;   Hinterbeine  einfarbig  gelblichgrau. 


[223]  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordameiicanischen  Nachtfalter.  17 

Hinterleib  lehragrau,  an  den  hintersten  Segmenten  mit  rauhen  seitlichen 
Schuppen;    Analbusch  länger  als  das  letzte  Segment,  grau. 

Vdfl.  4V2"'  lang,  länglicher  als  bei  Costana,  mit  graderem  Vdrd.  an  der 
hinteren  Hälfte  und  tieferer  Einbiegung  unterhalb  der  Spitze,  die  daher  stärker 
hervorsteht.  Der  Umschlag  befindet  sich  nahe  der  Basis,  liegt  fest  an  und  ist 
mehr  oder  weniger  dunkelbräunlich  angelaufen.  Grundfarbe  weisslich,  grössten- 
theils  etwas  durch  Grau  getrübt  und  reichlich  mit  braungrauen,  welligen  Quer- 
strichelchen bestreut.  Aus  der  Schulter  geht  ein  kurzer,  brandigbrauner  Strich 
nach  der  Falte,  wo  sich  ihm  ein  schräg  aufsteigender,  bis  zum  Vdrd.  reichen- 
der, viel  dickerer,  in  seiner  Mitte  mehr  oder  weniger  verdünnter  anschliesst; 
der  dadurch  gebildete  rechtwinklige  Haken  umfasst  den  Umschlag  und  ein 
Stückchen  der  Flügelfläche  unterhalb  desselben.  Vor  der  Mitte  erhebt  sich  vom 
Innenrande,  schräg  einwärts  geneigt,  ein  dicker,  brandigbrauner,  zweiwelliger 
Strich  bis  über  die  halbe  Flügelbreite;  auf  der  hinteren  Seite  geht  er  in  einen 
doppelt  so  breiten,  violettgrauen  Schatten  über.  Wenig  hinter  seiner  Spitze 
fängt  das  bräunliche,  mit  schwarzen,  schrägen  Querstrichen  durchzogene,  ein- 
wärts nicht  scharf  begrenzte  Costaldreieck  an,  welches  bis  kurz  vor  die  mit 
einem  schwarzen  Punkt  bezeichnete  Flügelspitze  reicht.  Vor  der  Mitte  des 
Htrdes.  liegt  eine  schräge,  mehr  oder  weniger  kurze,  schwarze,  aus  Schüppchen 
zusammengesetzte,  hinten  grau  schattirte  Querlinie.  Eine  schwarze,  ebenso 
zusammengesetzte  und  mehr  oder  weniger  weit  herabreicbende  Htrd.-Linie  zieht 
vor  den  Fransen,  deren  grössere  obere  Hälfte  auswärts  gebräunt  ist. 

Htfl.  mit  deutlicher  Spitze,  weisslichgrau  mit  gelblicher  Beimischung  und 
ziemlich  reichlich  mit  verloschenen,  braungrauen,  von  der  Unterseite  durch- 
scheinenden Querstrichelchen  bestreut. 

Unterseite  der  Vdfl.  röthlich  brauugrau ;  der  Vdrd.  an  der  Wurzel,  so 
weit  der  Umschlag  reicht,  graubraun,  von  da  ab  schmal  grauweisslich  und 
braun  gefleckt.  Fransen  stärker  verdunkelt  als  auf  der  Oberseite.  Htfl.  mit 
mehr  gelblicher  Beimischung  und  deutlichem  Querstrichen  als  oben.  Die 
Htrd.-Linie  dünn,  gelbbräunlich,  auf  dem  Analwinkeldrittel  fehlend. 

4,  bis  auf  eins,  gut  erhaltene  cf    aus  Neu-Seeland  in  meiner  Sammlung. 


Abth.  Ptycholoma  Stph.  Keinem.  S.  38. 
Getrennte  Adern  7  und  8.     Starker  Umschlag  des  i^.    Taster  sehr  kurz. 

18.  Tortr.  (JPtychol.)  ynelaleucana  Walker. 

Media,  palpis  minutis;  alis  ant.  elongatis  (revoluero  cT  ex  basi  longe 
ultra  medium  producta),  albidis,  nitidulis,  dorso  latissime  ustulato-fusco,  in 
medio  suhinterrupto,  macula  eostae  anteapicali  fuscescente.  cT   9- 

Tortrix  —  Eobinson  1.  c.  p.  271,  tab.  4,  Fig.  29. 

In  Robinson's  Abbildung  gut  zu  erkennen,  wenn  auch  die  Flügel  zu 
wenig  gestreckt  und  in   der  Grundfarbe   nicht  hell  genug  sind.     Die   Art   hat 


18  P    C.  Zeller.  ["224] 

ausser  den  Abtheilungsmerkmalen  nichts  mit  Lecheana  und  Magnifieana  ge- 
mein. Die  cT  Fühler  entbehren  der  feinen  Zähnchen  der  Lecheana  und  sind 
einfach  boistenförmig,  sehr  zart  pubescircnd  gefranst.  Der  Umschlag  der  Vdfl. 
reicht  von  der  Wurzel  an  bis  %  des  Vdrdes.,  und  ist  also  länger  als  bei  irgend 
einer  bekannten  Wicklerart;  an  seinem  Basaldrittel  ist  er  gelblich  braungrau. 
Der  sehr  breite,  braune,  gelbumflosseue  und  mit  glänzend  grauen,  geglätteten 
Schupjien  bestreute  Wisch,  der  sich  am  ganzen  Innenrand  hinzieht,  nimmt  mehr 
Raum  ein  als  die  gelblichweisse  Grundfarbe  und  ist  durch  glänzend  graue  und 
rostbräunliche  Beschuppung  in  zwei  Flecke  getrennt.  —  Das  grössere  9  h^^- 
einen  convexen  Vdrd.  und  reineres  Weiss,  das  an  der  Basis  nicht  verdunkelt 
ist.  Auch  verbindet  sich  der  Costalfleck  mit  dem  Dorsalwisch  nur  durch  gelbe 
Linien,  statt  dass  er  beim  9  <lurch  glänzendgraue  und  gelbbräuiiliche  Färbung 
damit  zusammenhängt. 

Meine  4  FiX.  sind  aus  Ohio  (Schläger). 

.Anmerkung.  Ohne  Zweifel  hat  Robinson  sich  den  Namen  aus  dem 
British  Museum  geholt.  Denn  an  albo-cinereus  und  alae  vitta  postica  latis- 
sima  einer  CO- fusca  wird  Niemand  die  Art  erkennen.  In  der  Beschreibung  wird 
diese  vitta,  unserer  Art  entsprechend,  an  den  Innenrand  verlegt;  aber  über  den 
Costalfleck  schweigen  Diagnose  und  Beschreibung.  —  Cleraen's  Beschreibung 
(Proceed.  E.  S.  Phil.  3,  p.  518,  wo  auch  das  Geäder  und  der  Kopf  abgebildet 
ist)  als  Ptycholoma?  semifuscana  ist  äusserst  genau. 


Abth.  Lophoderus  (Stph.)  Heinem.  S.  41. 

Vdfl.  ohne  cT  Umschlag,  mit '  wenig  convexem  Vdrd.  und  getrennten 
Adern  7  und  8.     Scutellum  mit  einem  Schuppenhöcker.     Taster  kurz. 

19.  Tortr.  (Lophocl.)  lutosana  Clemens. 

Parva,  alis  ant.  (costa  leviter  convexa,  revolucro  (f  nullo)  suboehraceis, 
fascia  media  öbliqua  superius  fusca,  infra  striolani  nigram  dilatata  einna- 
momea,  triangulo  costae  posticae  fusco  cum  macula  super  angulo  dorsali  po- 
sita  conjuncto;  jiost.  öbscure  einer  eis.  cf    9. 

Tortr.  —  Clemens  Proc.  E.  S.  Philad.  V.  (1865),  p.  138. 
—     —  Robinson  1.  c.  p.  279,  tab.  6,  Fig.  59. 

Ich  habe  nur  2  cT  und  1  sicheres  9  '^^r  mir;  nach  ihnen  ist  mir  die 
specifische  Verschiedenheit  von  Politana  Haw.  sehr  zweifelhaft.  Die  cf  sind 
kleiner  als  meine  Ex.  von  Politana  und  haben  auf  den  Vdfl.  eine  gelblichere, 
hellere  Grundfarbe  als  diese  gewöhnlich;  aber  der  Flügelbau  und  die  Zeich- 
nungsanlage ist  ganz  dieselbe.  Die  Binde  geht  von  der  Mitte  des  Vdrdes. 
schräg  nach  dem  Innenrand;  sie  erweitert  sich  auf  den  unteren  -/s  so,  dass  ihr 
Htrd.  bis  in  den  Innenwinkel  reicht;  sie  ist  auf  dem  obersten  Drittel  dunkel 
gelbbraun  bis  zu  einem  tiefschwarzen,  sie  durchschneidenden  Längsstreifen,  der 


r225l  Beiträge  zur  Kenntniss  der  aoraamericanischen  Nachtfalter.  19 

auf  der  Basalseite  zahnförmig  gebogen  hervorsteht,  über  welchem  die  Binde 
verengert  ist,  wodurch  der  von  Bobinson  bemerkte  helle  Fleck  an  ihrer 
Basalseite  entsteht;  unterhalb  des  schwarzpn  Längsstreifens  ist  die  Farbe  leb- 
haft dunkel  ocher-  oder  zimmtbraun.  Ganz  so  sind  deutlich  gezeichnete  Ex. 
der  Politana,  denen  aber  öfters  der  schwarze  Längsstreifen  fehlt.  Der  Baum 
zwischen  der  Binde  und  dem  Costaldreieck,  welcher  sich  auch  auf  der  Unter- 
seite als  weisslicher  (bei  Politana  öfters  getheilter)  Fleck  auszeichnet,  bildet 
eine  schmale,  helle  Binde,  welche  die  Mittelbinde  auswärts  einfasst  und  in 
ihrem  Costalanfang  besonders  scharf  ist. 

Auf  diesen  Raum  folgen  bei  deutschen  Ex.  der  Politana  gewöhnlich  noch 
3—4  kleinere  weisse  Fleckchen;  sie  fehlen  bei  englischen  meist  ganz;  bei  den 
NAm.  sind  sie  verloschen  und  dunkler  gefärbt.  Die  untere  Spitze  des  Costal- 
dreiecks  hängt  durch  einen  Faden  mit  dem  eiförmigen  zimmtbraunen  Fleck  zu- 
sammen, der  zwischen  dem  unteren  Theil  der  Mittelbinde  und  dem  Htrd.  über 
dem  Innenwinkel  liegt.  —  So  bleibt  für  Lutosana  ausser  der  Kleinheit  und 
helleren  Grundfarbe  gar  keine  Auszeichnung  vor  Politana. 

Robinson  bildet  in  Fig.  59  ein  grosses  9  ^^^  ^^^  ^^^  Fleck  über 
dem  Innenwinkel  fehlt;  aber  er  deutet  ihn  in  der  Beschreibung  durch  die 
Worte  an:  connected  by  a  paler  streak  with  internal  angle,  während  Clemens 
darüber  schweigt.  Das  vorliegende  Q,  das  sicher  hierher  gehört,  hat  ihn  sehr 
deutlich,  aber  verdünnt  bis  in  den  Innenwinkel  fortgesetzt,  und  so  ist  es  bei 
der  europäischen  Politana. 

Ich  habe  2  9  äus  Texas  (Boll)  vor  mir,  beide  etwas  grösser  und  breit- 
flügliger  als  das  besprochene,  von  denen  das  eine  ziemlich  genau  als  Incer- 
tana  bei  Robinson  in  Fig.  58  abgebildet  scheint.  Der  Raum  zwischen  Basis 
und  Mittelbinde  ist  gesättigter,  röthlich  ochergelb;  das  Schwarze  am  Innenrand 
tiefer  und  breiter.  Auch  ist  die  Mittelbinde  ein  wenig  breiter  und  angenehmer 
braungelb  an  den  unteren  2/3.  Das  Costaldreieck  ist  dunkler  und  ein  wenig 
grösser,  und  der  schmale  bindenförmige  Streifen  zwischen  seiner  Spitze  und  der 
Mittelbinde  ist  schwärzlich  bestäubt.  Dieses  Ex.  hat,  wie  Fig.  58  es  zeigt  und 
wie  Robinson  und  Clemens  es  beschreiben,  den  eirunden  Fleck  über  dem 
Innenwinkel.  —  Die  Zeichnungen  haben  aber  alle  die  Lage  wie  bei  der  echten 
Lutosana  Q,  so  dass  nur  die  beträchtlichere  Grösse  und  die  schönere  und  ge- 
sättigtere Färbung  als- ungenügender  Unterschied  übrig  bleibt. 

Das  zweite  abgeflogene  Ex.  ist  offenbar  dieselbe  Art,  nur  mit  blasserer, 
röthlicher  Ocherfarbe  und  mit  mehr  gleichmässigem  Schwärzlichbraun  der 
Mittelbinde  und  des  Costaldreiecks.  Robinson's  Fig.  57  Incertana  cT 
stimmt  mit  diesem  Ex.;  das  Bild  ist  schmalflügliger  und  zeigt  —  offenbar  in 
Folge  ungenauer,  durch  den  verdunkelten  schmalen  Trennungsraum  veranlasster 
Darstellung  —  die  Mittelbinde  mit  dem  Costaldreieck  zusammengeflossen.  Ro- 
binson gibt  dem  Endgliede  der  Taster  eine  schwärzliche  Farbe,  was  ein  Ver- 
sehen, jedenfalls  nichts  Beständiges  ist. 

3 


20  P    C.  Zeller.  [226] 

Meiner  Ansicht  nach  ist  daher  Incertana  Cl.  Eob.  p.  278  nicht  specifisch 
von  Lutosana,  und  beide  zusammen  nicht  specifisch  von  Politana  verschieden, 

Vaterland  meiner  2  cT  New-York,  der  3   9   Texas  (Boll). 

Anmerkung.  Politana  Haw.  ist  eine  etwas  veränderliche  Art,  nach 
Wilkinson  (p.  271)  sogar  „sehr  veränderlich,  sowohl  in  der  Färbung  wie  in 
der  Intensität  ihrer  Zeichnungen".  Sie  ist  nur  in  der  englischen  Varietät,  die 
auch  Heinemann  S.  41  beschreibt,  bei  H.  S.  als  Lepidana  gut  und  kennt- 
lich abgebildet.  F.  v.  R.'s.  Sylvana,  die  ich  von  ihm  selbst  unter  diesem 
Namen  erhielt,  ist  die  deutsche,  gelblichere,  weniger  scharf  gezeichnete  Varietät 
und  bei  ihm  Taf.  22,  Fig.  4  ganz  unkenntlich  dargestellt.  Wenn  H.  S.  IV, 
S.  162  sagt,  die  2  schwarzen  Punkte  der  Abbildung  seien  „selten"  vorhanden, 
so  heisst  das  nichts  Anders,  als  an  seinen  Ex.  seien  keine  zu  sehen.  Meine 
12  deutschen  und  9  englischen  Ex.  zeigen  sie  ebensowenig. 

Ich  selbst  fing  bisher  bei  Glogau  in  einer  Kiefernschonung  am  13.  Mai 
2  cT  und  bezweifle  die  Richtigkeit  der  bei  Treitschke  zu  lesenden  (wohl 
von  0.  V.  Tischer  ihm  gemeldeten)  doppelten  Generation. 


Abth.  Argyrotoxa*)  Heinem.  S.  48. 

E.  glatt.  Vdrd.  der  Vdfi.  schwach  convex  oder  auf  der  hinteren  Hälfte 
gradlinig,  ohne  Umschlag  des  cf.     Ader  7  und  8  getrennt. 

20.  Tortr.  (Argyrot.)  trifurculana  n.  sp. 

Alis  ant.  oblongis  (revolucro  (^  nullo),  pallide  flavis,  obsolete  ochraceo- 
reticulatis,  strigis  3  subangulatis,  obliquis,  ochraceis  (una  ante  medium,  una 
postica  utrimque  furcata,  una  ante  apicem) ;  post.  niveis  totis.  cT    Q- 

Aehnlich  in  Färbung  und  Zeichnung  der  folgenden  Furcatana,  bei  wel- 
cher aber  die  Adern  7  und  8  eine  Gabel  bilden,  während  sie  bei  Trifurculana 
bis  zur  Wurzel  getrennt  bleiben. 

ß.  und  K.  blassgelb,  wie  das  Wurzelglied  der  beim  cT  zart  pubescirend 
gefransten  Fühler.  Taster  blass  ochergelb,  beim  9  '^on  doppelter  Kopflänge, 
beim  c?  kürzer,  am  Ende  des  zweiten  Gliedes  stark  verdickt;  das  Endglied 
kurz.  Saugrüssel  sehr  kurz  (oder  fehlend?).  Beine  weisslich,  die  vorderen 
aussen  ochergelblich  angelaufen;  Hinterschienen  weiss.  Hinterleib  gelblichweiss 
mit  schwachem  Analbusch. 

Vdfl.  cT  3^/4'",  9  4V2'"  lang,  länglich  mit  sanft  couvexem,  an  der  hin- 
teren Hälfte  ziemlich  geradem  Vdrd.,  deutlicher  Spitze  und  sanft  convexem 
Htrd.  ohne  Eindruck  unter  der  Spitze.  Die  blassgelbe  Grundfarbe  ist  reichlich 
mit  blass  ochergelben  Fleckchen  oder  groben  Punkten  bestreut,  welche,  beim  9 


')  Argyrotota  ist,  sowie  Lozotaetüa,  als  ein  Memento,  das  Stephens  ohne  die  griechischen 
Buchstaben  zu  kennen,  griechische  Wörter  gebildet  hat,  zu  verwerfen. 


r227]  Beiträge  zui'  Kenutniss  der  iiordamericanischen  Naclitfalter.  21 

deutlicher  getrennt  als  beiiri  cf,  wellige  Querlinien  bilden.  Vor  der  Mitte  geht 
eine  starke,  schwachwellige,  hier  und  da  verdickte,  ocherhraune  Querlinie  vom 
Vdrd.  bis  hinter  die  Mitte  des  Innenrandes.  Ihr  parallel  ist  die  zweite  Quer- 
linie, von  hinter  der  Mitte  des  Vdrdes.  bis  zum  Htrd.  dicht  über  dem  abge- 
rundeten Innenwinkel;  an  ihrem  Anfang  und  Ende  bildet  sie  eine  kurze  Gabel, 
und  über  ihrer  Hälfte  sendet  sie  einen  Ast  nach  der  dritten  Querlinie.  Diese 
ist  kurz,  da  sie  vom  Vdrd.  nur  bis  zur  Mitte  des  Htrdes.  reicht;  sie  ist  beim 
9  etwas  zerrissen  und  am  Vdrd.  gleichfalls  in  eine  kurze  Gabel  gespalten. 
Den  Htrd.  umzieht  eine  ocherbräunliche,  gegen  die  weisslich  gelben  Fransen 
scharf  abstechende  Linie. 

Htä.  rein  weiss,  etwas  seidenglänzend,  mit  gleichen  Fransen. 

Unterseite  weiss,  beim  cT  besonders  am  Vdrd.  der  Vdfl.  und  gegen  die 
Wurzel  sehr  blass  ochergelb  angelaufen.  Ader  7  und  8  kommen  einander  an 
der  Wurzel  sehr  nahe,  ohne  sich  doch  zu  vereinigen,  und  Ader  8  endigt  ent- 
schieden über  der  Hügelspitze  in  den  Costalfranseu. 

Das  cT  meiner  Sammlung  ist  aus  New-York  (Speyer),  das  sehr  schöne  Q 
des  Museum  Cambridge  aus  Texas  (Bell). 

21.  Tortr.  (Argi/rot.)  alhicottiana  Clemens. 

Parva;  alis  ant.  hreviuseuUs  (revolucro  cT  nullo,  costa  convexa),  pallide 
citrinis,  strigis  3—4  obliquis,  arcuatis,  lüacinis,  nüidulis,  saepe  ferrugineo- 
fusco  marginatis;  post.  alhis,  saepe  ad  marginem  posticum  cinerascentibus.  cT  Q . 

Tortr.  —  Robinson  1.  c.  tab.  5,  F.  41. 

Var.  b)  al.  ant.  basi  et  margine  postico  pallide  citrinis,  ceterum  fusco- 
ferrugineis,  in  medio  ferrugineis,  macula  parva  venae  transversae  alhida,  strigis 
lilacinis  dilatatis;  post.  cinereis.  cf   9- 

Xanthosetia  —  Clem.  Proc.  E.  S.  Philad.  V.  (1865),  p.  137. 

Tortr.  —  Robinson  1.  c.  p.  273,  tab.  5,  F.  42. 

Robinson  vergleicht  sie  richtig  mit  Bergmanniana;  jedoch  ist  bei 
dieser  die  Spitze  der  Vdfl.  etwas  deutlicher,  und  Ader  7  geht  etwas  tiefer  unter- 
halb der  Spitze  in  den  Htrd.  Die  einfachste  Färbung  (Fig.  41)  scheint  er 
darum  weiter  nicht  zu  erwähnen,  weil  Clemens  sie  beschrieben  hat. 

Beide  Geschlechter  dieser  schönen  Art  kommen  in  beiden  Färbungen  vor; 
nur  hat  Var.  b)  wohl  ohne  Ausnahme  dunkelgraue  Htfl. 

Die  Art  scheint  sehr  verbreitet  und  stellenweise  häufig  zu  sein.  Bur- 
gess  fing  cf  <^er  Var.  a)  bei  Beverly  am  21.  Juli. 

22.  Tortr.  (Argyrot.)  conigerana  n.  sp.  Taf.  VIII,  Fig.  3. 

Alis  ant.  (costa  leviter  convexa,  revolucro  cT  basali,  appresso)  saturate 
rufo- ferrugineis,  postice  brunneo  piirpureoque  mixtis,  macula  costae  triangu- 
lari  vel  trapezoidali  nivea.  (^   9- 


22  p.c.  Zeller.  [228] 

Nach  dem  schneeweissen  Costaldreieck  der  Vdfl.  scheint  diese  schöne 
Art  mit  der  viel  kleineren  Teras  Hohniana  L.  verwandt;  aber  bei  ihr  geht 
Ader  7  deutlich  unterhalb  der  Flügelspitze  in  den  Htrd.,  und  das  (f  hat  einen 
ziemlich  langen  Umschlag.  Es  fällt  mir  sehr  auf,  dass  ich,  obgleich  die  Art 
nicht  selten  sein  kann,  bei  Clemens  keine  auf  sie  passende  Beschreibung 
finde.  Robinson  mag  sie  für  ein  anderes  Genus,  an  dessen  Bearbeitung  ihn 
der  Tod  gehindert  hat,  aufgespart  haben.  Da  sie  aber  nicht  neben  Hohniana 
gestellt  werden  darf,  so  findet  sie  wohl  den  geeignetsten  Platz  bei  Unifasciana. 

Etwas  grösser  als  Loeflingiana.  R.  und  K.  röthlich  rostfarben,  beim  cf 
weniger  lebhaft.  Taster  ziemlich  dünn,  um  wenig  mehr  als  die  halbe  Kopf- 
länge vorstehend.  Säugrüssel  klein.  Fühler  des  cT  borstenförmig ,  mit  ge- 
drängten Gliedern,  mikroskopisch  pubescirend;  graubräunlich,  mit  gelblichem 
Wurzelgliede.  Die  4  vorderen  Beine  bräunlich  mit  helleren  Enden  der  Glieder; 
die  Hinterbeine  grau  mit  verdunkeltem  Rücken  der  Wurzel  der  Fussglieder. 
Hinterleib  grau,  an  den  Hinterrändern  der  letzten  Segmente  schuppenhaarig 
gefranst.     Analbusch  des  cT  stark,  graugelblich,  des   9   ärmlich,  bleichgelb. 

Vdfl.  4'"  lang,  länglich  mit  von  der  Wurzel  stärker,  dann  schwach  con- 
vexem,  beim  9  fast  geradlinigem  Vdrd.  und  sehr  schwach  convexem  Htrd. 
Grundfarbe  gesättigt  rostroth,  bei  %  des  Innenrandes  mit  einem  braunen  Fleck- 
chen. Der  Umschlag  reicht  von  der  Basis  bis  zum  weissen  Dreieck  und  ist 
mit  einigen  dunkelgrauen  Fleckchen  bestreut.  An  der  Mitte  des  Vdrdes.,  von 
der  Basis  etwas  weiter  entfernt  bleibend  als  von  der  Flügelspitze  und  kaum  '4 
der  Plügelbreite  einnehmend,  liegt  ein  schneeweisses  Dreieck;  beim  Q  ist 
seine  Spitze  abgeschnitten,  wodurch  es  ein  Trapez  wird. 

Eine  sehr  dunkel  rostbraune,  nach  unten  gebräunte  Binde,  die  das  Dreieck 
von  der  Basalseite  begrenzt,  läuft  schräg  zum  Innenrand;  hinter  ihr  ist  der 
Grund  gelichtet  und  hell  purpurfarbig  gemischt.  Am  Htrd.  ist  eine  hell  rost- 
braune, gelblich  bestäubte  (oder  gelbliche,  rostbraun  fleckige)  Binde,  welche  an 
ihrer  Mitte  mehr  oder  weniger  stark  eckig  nach  innen  erweitert  und  auf  der 
Basalseite  von  einem  breiten,  braun  rostfarbigen  Streifen  eingefasst  ist,  wodurch 
ihr  Raum  um  so  schärfer  bezeichnet  wird.  Fransen  heller  rostfarbig  als  die 
Grundfarbe. 

Htfl.  grau,  gegen  die  Wurzel  und  den  Vdrd.  gelichtet. 

Unterseite  der  Vdfl.  hellgrau;  das  Costaldreieck  scheint  in  gelblich- 
weisser,  die  Htrd. -Binde  in  gelblicher-  Farbe  verloschen  durch;  Fransen  rost- 
bräunlich.    Htfl.  weissgrau,  am  Vdrd.  und  in  der  Spitze  weisslich. 

Meine  Sammlung  enthält  1  cf  aus  Maine  (Packard),  3  9  aus  Massachu- 
setts (mit  dem  Datum  26.  Juni)  und  1   9  ^^^  New-York  (Speyer). 


Abth.  Oeuectra  Gn.,  Heinem.  S.  50. 

Taster  von  dreimaliger  Kopflänge.     Vdrd.   der    Vdfl.  des  cf   ohne  Um- 
schlag.    Ader  7  und  8  zu  einer  Gabel  zusammengeflossen. 


r229j  Beiträge  zur  KenntnisB  der  nordampricanischen  Nachtfaltir.  23 

An  Püleriana,  der  einzigen  Art,  auf  welche  Guenee  und  Lederer  die 
Abtheilung  Oenectra  gründen,  bemerke  ich  einen  ganz  kleinen  Umschlag  an 
der  Wurzel  des  Vdrdes.  und  von  ihm  aus  den  Rand  selbst  fast  bis  zur  Binde 
aufgebogen;  der  Umschlag  scheint  zwar  nicht  aus  Haut,  sondern  nur  aus  ver- 
grösserten  Schuppen  zu  bestehen.  —  Bei  Exustana  Z.  (Ent.  Ztg.  1866, 
S.  144),  die  ich  darauf  hin  nicht  untersuchen  kann,  weil  ich  nur  1  9  besitze 
(nicht  1  cT,  wie  dort  gedruckt  ist),  ist  der  Stiel  der  durch  Ader  7  und  8  ge- 
bildeten Gabel  viermal  so  lang  wie  die  beiden  Gabeläste.  —  Die  folgende  Art 
hat  in  sonstigem  Bau  und  Färbung  so  wenig  Aehnlichkeit  mit  den  beiden  an- 
deren Oenectra-Arten,  wie  diese  unter  sich. 

23.  Tortr,  (Oenecf.)  violaceana  Robs. 

Mediocris,  palpis  lomjis;  al.  ant.  subacutis,  (costa  leviter  convexa, 
revolucro  cf  nullo),  fusco-violaceis,  basi  late  aurea  nitidula,  margine  postico 
ciliisque  ochraceis;  post.  obscure  einer  eis,  subtus  canis,  cf. 

Tortr.  —  Robinson  1.  c.  p.  271,  tab.  5,  Fig.  31. 

Die  Fühler  sind  borsten  förmig,  kaum  gegen  die  Spitze  schwach  gekerbt, 
mikroskopisch  pubescirend.  Die  spitzen  Vdfl.  haben  einen  schwach  gekrümmten 
Vdrd.  und  einen  solchen  Htrd.,  so  dass  die  Spitze  nicht  sonderlich  scharf  ist. 
Von  einem  Umschlag  ist  nicht  die  geringste  Spur  zu  entdecken.  —  Eine  Aehn- 
lichkeit mit  Ministrana,  die  Robinson  sieht,  ist  der  Art  abzusprechen.  Auch 
sehe  ich  bei  ihr  auf  dem  Scutellum  keine  Spur  eines  Haarschuppenhöckers. 

Meine  4  Ex.  sind,  wie  die  Robinson's,  aus  den  Staaten  New-York  und 
Massachusetts. 


Abtb.  Dichelia  Led.,  Heinem.,  S.  50. 

Taster  kaum  von  doppelter  Kopflänge.  cT  Fühler  nur  pubescirend  ge- 
franst.    Vdfl.  ohne  Umschlag.     Ader  7  und  8  bilden  eine  Gabel. 

24.  Tortr.  (Dichel.)  puritana  Robins. 

Alis  ant.  elongatis  (costa  sine  revolucro) ,  aureis,  fascia  perobliqua,  suh- 
angulata,  viacula  costae  posticae  lituraqiie  sub  aince  rufo-ferrugineis,  Ulacino- 
conspersis ;  posticis  cinereis,  Q  dilutioribus. 

Tortrix  —  Robinson  1.  c.  p.  271,  tab.  5,  Fig.  30. 

Sie  hat  einige  Aehnlichkeit  mit  der  europäischen  Strigana,  aber  eine 
schöner  gelbe  Grundfarbe.  Die  Taster,  die  bei  meinem  Paar  abgebrochen  sind, 
beschreibt  Robinson  als  lang  und  rüsselförmig,  wonach  die  Art  sogar  zu 
Oenectra  gehören  und  ein  noch  bunteres  Artengemisch  hervorbringen  würde. 

Das  (;f  hat  an  den  Fühlern  etwas  Besonderes,  indem  die  Geissei  vom 
Wurzelgliede  abgeschnürt,   dann  in   10 — 12   Gliedern  etwas  zusammengedrückt 


24  P.  0.  Zeller.  [230] 

convex,  an  beiden  Seitenrändern  sägezähni^j  und  borstig  gefranst,  von  da  ab 
einfach  borstenförmig,  gczähnelt  und  flaumhaarig  ist. 

Die  Binde  der  Vdfl.  geht  von  V4  des  Vdrdes.  nach  dem  Anfang  des 
letzten  Innenranddrittels  hin,  an  dem  sie  sich  zu  einem  bis  in  den  Innenwinkel 
reichenden  Streifen  erweitert,  was  sie  auch  in  der  Falte  thut,  wodurch  sie  eine 
eckige  Gestalt  erhält.  Der  Stiel  der  Gabel  von  7  und  8  hat  kaum  V3  der 
Länge  des  Ganzen. 

Vaterland  meiner  Ex.  wahrscheinlich  Maine.  Robinson  gibt  für  die 
seinigen  Massachusetts  und  Illinois  an. 

Anmerkung.  Croesia?  unifnsciana  Clemens  (Proc.  E.  S.  Phil.  3, 
p.  516),  welche  Robinson  für  seine  Art  hält,  kann  kaum  hierhergehören,  wenn 
sie  nicht  sehr  abändert.  Die  Zeichnung  der  Flügelspitze  stimmt;  aber  von  der 
Binde,  die  er  als  über  der  Falte  unterbrochen  beschreibt,  soll  dadurch  das 
untere  Ende  alx  ein  Fleck  auf  dem  Innenrand  ein  wenig  hinter  der  Mitte 
übrig  bleiben,  statt  dass  sie,  wie  ich  beschrieben  habe,  und  wie  Robinson 
abbildet,  sich  von  -/:,  des  Innenrandes  bis  in  den  Innenwinkel  fortsetzt.  Ro- 
binson's  Figur  halte  ich  für  die  des  q\  sie  hat  aber  blass  gelbliche  Htfl., 
blässer  als  bei  meinem  Q.  Clemens  gibt  kein  Geschlecht  an  und  bezeichnet 
sie  als  blass  braungelb.  Diese  Flügel  mögen  eine  veränderliche  Färbung  haben. 

25.  Toi^tr.  (Dichel.)  sulfnreana  Clem. 

Parva,  palpis  prominentibus ;  al.  ant.  (sine  cf  revolucro)  aureis,  niti- 
dulis,  ferrugineo-retieulatis,  fascia  ohliqua  ex  margine  dorsali  ramum  emittente 
adversns  marginem  posticum  directum  et  cum  macula  marginali  connexum, 
puncto  dorsi  ante  medium  maculaque  co.'^tae  posticae  lilacino-brunneis ;  al. 
post.  obscure  cinereis.  o^   9- 

Törtr.  —  Robinson,  p.  273,  t.  5.  Fig.  38  (zu  gross),  39. 

Croesia?  —  Clem.  Proc.  Ac.  Nat.  Sc.  Philad.,  1860,  p.  353. 
—     ?         virgineana  Clem.  Proc.  E.  S.  Philad.  1864,  p.  517. 

Robinson,  der  100  Ex.  zum  Vergleich  hatte,  mag  mit  der  Behauptung 
Recht  haben,  dass  diese  Art  sehr  veränderlich  sei.  Ich  habe  nur  5  sicher  zu 
einer  Art  gehörige  Ex.  und  zwei  grössere  cf,  die  ich  nicht  mit  Bestimmtheit 
damit  vereinigen  kann.  Jene  (3  rf,  2  9)  stimmen  mit  Clemens'  Beschrei- 
bung seiner  Sulfureana,  nur  nicht  in  der  der  Htfl.,  die  nach  ihm  whitish  sein 
sollen,  während  sie  bei  meinen  Ex.  dunkel  braungrau,  beträchtlich  dunkler 
sind  als  bei  den  2  grösseren,  in  Anmerkung  1  erwähnten,  und  nicht  in  dem 
stripe  along  the  inner  margin  (der  Vdfl.),  von  dem  meine  Ex.  so  wenig  zeigen 
wie  Robin  so  n's  Figuren.  In  Rbs.'  Fig.  39  nimmt  ein  dunkelrother  Streifen 
fast  den  ganzen  Htrd.  ein. 

•  ,/  Meine  Ex.  sehen  folgendermassen  aus.  Auf  den  Vdfl.  ist  die  Grundfarbe 
ein  schönes,  schimmerndes  Goldgelb,  mit  rostrothen  Gitterstrichen  reichlich 
überzogen,  die  gegen  die  Basis  hin  ziemlich   verloschen,  gegen   den   Htrd.  hin 


[2311  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordaraericanischen   Nachtfalter.  25 

um  SO  deutlicher  ausgedrückt  sind;  hier  treten  besonders  die  Adern  in  dieser 
Farbe  scharf  hervor.  Eine  violettlichbraune  Binde  fängt  auf  */3  des  Vdrdes. 
einfach  oder  zu  einem  Fleck  erweitert  au  und  geht  schräg  und  ziemlich  gerade 
bis  zum  Innenrand  hinter  der  Mitte,  wo  sie  sich  zu  einem  grösseren  Fleck 
erweitert;  von  dessen  hinterem  Ende  steigt  schräg  aufwärts  ein  starker  Arm 
auf,  der  sich  oberhalb  der  halben  Flügelbreite  ganz  nach  hinten  wendet  und 
sich  durch  verstärkte  Adern  mit  einem  Hinterrandfleck  von  verschiedener  Länge 
und  Deutlichkeit  vereinigt.  Am  Innenrand  liegt  vor  1/3  ein  starker,  gleich- 
farbiger Punkt  und  am  Vdrd.  vor  der  Spitze  ein  ebenso  gefärbter  dreieckiger 
Fleck.    Die  Fransen  sind  hellgelb. 

Die  5  sind  etwas  grösser  als  die  cf,  mit  schmäleren,  spitzeren  Vdfl., 
deren  Vdrd.  hinter  der  Mitte  bis  vor  die  Spitze  sanft  eingedrückt  ist.  Das 
Costaldreieck  ist  schmäler  als  beim  cT,  der  Htrd. -Fleck  kleiner  und  vom  Htrd. 
abgerückt,  so  dass  hinter  ihm  die  rostfarbenen  Adern  deutlich  hervortreten. 

Die  Htfl.  haben  in  beiden  Geschlechtern  in  den  Fransen  dasselbe  Dunkel- 
grau wie  auf  der  ganzen  Flügelfläche.  Ebs.  bildet  sie  gelblich  ab,  lässt  aber 
aus  der  Beschreibung  errathen,  dass  sie  von  der  Flügelfläche  nicht  abweichen. 
Der  Stiel  der  Gabel,  welche  auf  den  Vdfl.  die  Adern  7  und  8  bilden,  ist  halb 
so  lang  wie  das  Ganze.  —  Die  2  9  haben  dicke,  lange,  dunkelgraue  Hinter- 
leiber; der  kleine  Analbusch  des  einen  ist  gelblich;  aber  die  duukelgrauen 
Deckhaare  mögen  abgerieben  sein. 

Nach  der  Länge  der  Taster,  die  um  etwas  mehr  als  die  Kopflänge  her- 
vorstehen, würde  diese  Art  auch  zu  Oenectra  zu  stellen  sein;  sie  sind  dreieckig 
verdickt,  dann  schnell   verdünnt,  mit  dünnem,   abwärts   gerichtetem  Endgliede. 

Meine  Ex.  sind  aus  Massachusetts  (cT  29.  Juni  und  ^T  16.  Sept.,  Bur- 
gess),  Missouri  (Eiley)  und  Texas  (Boll). 

Anmerkung  1.  Die  zwei  grösseren  (j^  Ex.  (1  so  gross  wie  die  eben 
beschriebenen  $,  das  andere  noch  grösser,  beide  jedoch  kleiner  als  Puritana) 
haben  zwar  unter  einander  gleiche  Flügelgestalt,  nämlich  die  Vdfl.  ein  wenig 
länger  als  bei  den  beschriebenen  Sulfureana  cf,  sind  aber  ia  der  Färbung 
unter  einander  etwas  verscliieden.  Bei  beiden  stimmt  die  goldgelbe,  schim- 
mernde Fläche  ganz  mit  der  von  Sulfureana ;  es  fehlt  aber  alle  Gitterzeichnung, 
und  die  übrige  Zeichnung  ist  rostbraun,  mit  violettlich  schimmernden  Schuppen 
überdeckt,  so  dass  das  Rostbraun  nur  schmal  an  den  Rändern  zum  Vorschein 
kommt.  Die  Binde  ist  in  3  Flecke  aufgelöst,  von  denen  der  mittelste  weiter 
vom  Dorsalfleck  absteht  als  vom  Costalfleck;  der  Dorsalfleck,  der  grösste, 
streckt  gegen  den  Mittelfleck  eine  Spitze  hervor  und  sendet  hinten  einen  Arm 
schräg  in  die  Höhe,  der  sich  auf  der  Qaerader  zu  einem  Fleck  verdickt  und 
hier  endigt.  Hinter  und  über  diesem  Fleck  ist  bei  dem  kleineren  Ex.  der 
Grund  ganz  reingelb;  bei  diesem  zieht  dicht  vor  dem  Htrd.,  ihn  nicht  be- 
rührend, aus  der  Flügelspitze  ein  breites  Band  herab,  das  sich  unten  verdünnt 
und  durch  einen  dünnen  Randstreifen  mit  dem  Dorsalfleck  verbindet.  Ebenso 
ist  auch  der  dunkle  Dorsalpunkt  auf  dem  Innenrande  durch  rostgelbe  Schuppen 
mit  dem  Dorsalfleck  verbunden.     Das   Costaldreieck,   welches  vor   dem   Quer- 


26  P.  C.  Zeller.  [232] 

aderfleck  anfängt,  ist  nach  hinten  sehr  verengert  und  gelichtet  und  hängt  nicht 
mit  der  Flügelspitze  zusammen.  Bei  dem  grösseren  Ex.  erreicht  es  aber  nicht 
nur  die  Flügelspitze,  sondern  fliesst  auch  mit  dem  Bande  des  Htrdes.  zusammen; 
zwischen  diesem  und  dem  Queraderfleck  ist  noch  ein  Querfleck  vorhanden,  der 
mit  diesem,  sowie  mit  dem  Mittelbande  durch  lichtere  Eostfarbe  wischartig 
verbunden  ist.  Die  Gabelader  ist  wie  bei  Sulfureana.  Die  Fransen  sind  nur 
gelblich.    Die  Htfl.  sind  lichtgrau  mit  helleren,  doch  nicht  gelblichen  Fransen. 

Was  also  diese  Ex.  (das  kleinere  aus  Texas  [Packard],  das  grössere  aus 
Maine  oder  Massachusetts  [gleichfalls  von  Packard])  von  meiner  Sulfureana 
unterscheidet,  ist  die  beträchtlichere  Grösse,  der  Mangel  der  Gitterzeichnung, 
die  in  Flecke  aufgelöste  Binde,  der  Queraderfleck,  das  Htrd.-Band  und  die 
helleren  Htfl.  —  Auf  das  kleinere  passt  Kbs.  Fig.  40'  gut,  und  ich  würde  sie 
für  eine  Darstellung  desselben  erklären  können,  wenn  sie  nicht  eine  voll- 
ständige Binde  zeigte. 

Anmerkung  2.  Ich  habe  3  cf,  1  Q  von  Beifrage  aus  Texas  (die  cf 
am  20.  Juli  und  1.  August,  das  9  ^.m  30.  Juli  gefangen).  Sie  sind  zum  Theil 
sehr  abgeflogen ;  nur  das  eine  cf  hat  vollständige  Fransen,  woher  sich  mit 
Wahrscheinlichkeit  annehmen  lässt,  dass  auch  die  Flügelfärbung  bei  ihm  nicht 
durch  Abreibung  verändert  ist.  Sie  sind  noch  kleiner  als  meine  Sulfureana, 
mit  etwas  längeren  Vdfl.,  wie  bei  den  in  Anm.  1  beschriebenen.  Die  Grund- 
farbe ist  ein  helles  Goldgelb  mit  einigem  Schimmer,  und  nur  bei  dem  unab- 
geflogenen  (^  in  der  Gegend  des  Innenwinkels  mit  einiger  Spur  von  Gitterung. 
Die  Farbe  der  Zeichnungen  und  der  Schulterdecken  ist  rostroth,  schwach  lila- 
schimmernd. Die  Binde  ist  in  3  getrennte  Flecke  aufgelöst;  bei  einem  cf 
hängt  jedoch  der  zweite  mit  dem  grossen  Dorsalfleck  genau  zusammen.  Der 
grosse  Queraderfleck  ist  mehr  oder  weniger  weit  vom  Dorsalfleck  entfernt; 
jedoch  bei  demselben  cT  mit  ihm  durch  einen  dünnen  Hals  verbunden.  Der 
Costalfleck  ist  klein  und  völlig  frei.  Der  Htrd. -Streifen,  der  sich  dem  Htrd. 
über  dem  Innenwinkel  mehr  nähert  als  oben,  ist  nach  unten  sehr  verdünnt. 
Der  Dorsalpunkt  vor  der  Binde  ist  gross  und  dreieckig.  Auch  die  Basis  des 
Vdrdes.  ist  fleckartig  rostroth  und  durch  solche  Schuppen  mit  der  Binde  ver- 
bunden.   Die  Gabelader  wie  bei  Sulfureana. 

Htfl.  sehr  hellgrau,  auf  der  Unterseite  fast  gelblich.  Hinterleib  blass 
gelbgrau. 

Diese  kleine  Form  nenne  ich  als  Varietät  oder  als  Art,  falls  sie  sich  als 
solche  erweisen  sollte,  Belfrageana. 

26.  Tortr,  (Dichel.)  furcatana  Walker. 

Alisi  ant.  acutis  (revolucro  (^  nullof),  pallide  flavis,  suhreticulatis,  fascia 
media  inferius  furcata,  ramo  altera  cum  macula  dorsali  conjuncto,  strigaque 
postica  hisinuata  in  angulo  interno  cum  macula  dorsali  conjuncta  fusco- 
ferrugineis;  j)ost.  albis.   Q. 

Bichelia  —  Walcker  Brit.  Mus.  28,  p.  319. 

Tortr.  —  Robinson  1.  c.  p.  270,  tab.  4,  Fig.  27. 


r2333  Beiträge  zur  Kenntniss  der  Tiordamericanischen  Naclitfaltor.  27 

Meine  2  Ex.  sind  grösser  als  die  folgende  Beticulatana  und  haben  keine 
Taster;  nach  Walker  sind  diese  kurz,  während  Robinson  über  ihre  Länge 
schweigt.  Der  Vdrd.  der  Vdfl.  ist  vor  der  scharfen  Spitze  sanft  eingedrückt, 
der  Htrd.  fast  gerade,  kaum  ein  wenig  convex,  ganz  ohne  Eindruck  unterhalb 
der  Spitze.     Die  Gabel  der  Adern  7  und  8  ist  länger  als  der  Stiel. 

Was  diese  Art  besonders  charakterisirt,  ist  der  rostbraune  Dorsalfleck, 
der  von  2/3  *i6s  Innenrandes,  wo  er  den  einen  Arm  der  beiden,  in  die  sich  die 
Binde  spaltet,  aufnimmt,  bis  in  den  Innenwinkel  hinein  reicht.  InRobinson's 
Bild  ist  er  nicht  ausgedrückt.  —  Die  Art  hat  eine  äussere  Aehnlichkcit  mit 
Trifurculana,  bei  welcher  aber  die  Adern  7  und  8   der  Vdfl.  getrennt  bleiben. 

Meine  zwei  Ex.  sind  aus  den  Staaten  New- York  und  Ohio. 


Abth.  Batodes  Guen.,  Heineinann  S.  49. 

Vdrd.  der  Vdfl.  mit  kurzem  Umschlag;  Ader  7  und  8  bilden  eine  Gabel. 
Taster  bis  zu  doppelter  Kopflänge. 

27.  Tortrix  (Bat.)  retieulatana  Clemens. 

Alis  ant.  acutis  (revolucro  c?  parva),  pallide  aureis,  ferrugineo-recii- 
culatis,  puncto  dorsali,  striga  ohliqua  in  maeiilam  doradlem  diVatata  maculaquc 
costae  posticae  furcam  in  maculam  dorsalem  ei  in  angulum  intcrnum  demit- 
tente  viuluceo-fascescentihiis;  post.  alfiis  vel  aJhidis,  in  cf  ad  marginis  inferni 
basim  ccdlosis.  cf   $. 

Croesia?  —  Clemens  Proc.  Acad.  Nat.  Sc.  Philad.  1860,  ]).  353. 

Tortrix  —  Robinson  1.  c.  p.  272,  tab.  5,  Fig.  33—35. 

?Var.  h)  mesosjiila  Z.  al.  ant.  striga  ante  medium  iitaciilaque  costali 
nullis,  viacula  dorsali  magna.  9  ■ 

Mit  Recht  nennt  Robinson  diese  Art  sehr  veränderlich.  Das  (f  wird 
aber  wohl  immer  au  der  Beschaffenheit  der  Htfl.  zu  erkennen  sein.  An  diesen 
ist  nämlich  der  Innenrand  auffallend  kurz  und  wulstig  verdickt,  und  weiter 
einwärts  zieht  in  der  etwas  vertieften  Fläche  ein  kurzer  Wulststreifen  herab. 
Die  ganze  Stelle  ist  blass  ochergelb.  Ausserdem  ist  der  Flügel  entweder  so 
weiss  wie  beim  Q,  oder  gelblichweiss,  in  der  Flügelspitze  grau  angelaufen. 
Die  Taster  reichen  um  wenig  mehr  als  Kopflänge  über  die  Stirn  hinaus.  — 
Der  Umschlag  des  ^T  liegt  dicht  an  und  ist  ziemlich  leicht  zu  übersehen;  er 
reicht  bis  in  den  erweiterten  Anfang  des  mehr  oder  weniger  biudenfürmigen 
Querstreifens.  Das  Costaldreieck  ist  hell  und  dunkel  gegittert,  und  von  seinem 
unteren  Ende  geht  ein  Stiel,  der  sich  schnell  in  2  gebogene  Arme  theilt,  von 
denen  der  innere  zu  der  dreieckigen  Dorsalerweiterung  des  Querstreifens,  der 
andei-e  in  den  Innenwinkel  reicht;  beide  ändern  in  der  Deutlichkeit  ab,  und 
es  fehlt  bisweilen  der  eine  oder  auch  beide. 

4 


28  P.  ^-  Zßller.  [234] 

Varietät  b)  unterscheidet  sich  durch  die  breiteren  Vdfl.,  die  auch 
unterhalb  der  Spitze  gar  keine  Einbiegung  haben,  wie  sie  doch  bei  den  drei 
anderen  Ex.,  wenn  auch  sehr  schwach,  vorhanden  ist.  Der  erste  Querstreifen 
fehlt;  doch  ist  der  Anfang,  wenn  auch  undeutlich,  zu  erkennen.  Dalur  ist  der 
halbeiförmige  Dorsalfleck  desto  grösser  und  dunkler  und  durch  Schuppen  auf 
dem  Innenrand  mit  dem  Innenrandpuukt  verbunden.  Auch  das  Costaldreieck 
fehlt  und  ist  kaum  durch  verloschene  Querstrichelchen  angedeutet;  wo  sein 
Anfang  sein  sollte,  geht  eine  dunkle,  gebogene  Querlinie  in  gleicher  Richtung, 
wie  bei  den  anderen  Ex.,  in  den  Innenwinkel;  die  zum  Dorsalüeck  gerichtete 
fehlt  völlig,  wie  auch  die  vor  dem  Htrd.,  welche  sonst  bei  cT  und  9  ^'^^^ 
Vdrd.  schräg  zum  Htrd.  geht  und  ihn  über  dem  Innenwinkel  erreicht.  Die 
Gabel  der  Adern  7  und  8  hat  einen  kürzeren  Stiel  als  bei  den  3  anderen  Ex., 
bei  denen  er  Vs  »ies  Ganzen  beträgt.  Es  ist  also  möglich,  dass  das  Ex.  (dem 
die  Taster  fehlen)  wegen  der  Breite  der  Vdü.,  des  uneingebogenen  Htrdes.,  der 
etwas  anderen  Zeichnung  und  der  Gabelader  zu  einer  verschiedenen  Art  gehört. 

Vaterland:  Texas  (1  cf),  Maine  oder  Massachusetts  (cf  9)'  New- York 
(Var.  b). 

Anmerkung  1.  Robinson's  Fig.  36  scheint  ein  cf  darzustellen,  dem 
die  dünnen  Querlinien  und  die  Gitterung  wie  in  Fig.  35  fehlen.  Beide  Figuren 
sind  sicher  nach  Ex.  mit  weggewischtem  Dorsalpunkt  gemacht.  In  Fig.  36  ist 
das  Dorsaldreieck  sehr  klein  und  gegen  die  Wurzel  zu  nicht  so  weit  verlängert 
wie  bei  den  anderen  Ex.,  wesshalb  seine  Lage  weiter  gegen  den  Innenwinkel 
gerückt  erscheint.  Ich  stimme  Robinson  bei,  der  beide  Figuren  als  Varietäten 
hierherzieht. 

Anmerkung  2.  Der  'N&me  Reticulatana  verträgt  aich  mit  Beticulanß  R. 
und  Beticulata  Stt.  in  demselben  Genus  schlecht,  da  Verwechslungen  nicht 
ausbleiben  können.  Ich  würde  daher  Walker's  Benennung  Subauratana 
(Teras  —  40,  p.  289)  vorziehen,  deren  Beschreibung  ungewöhnlich  sorgfältig 
ist  und,  wenn  man  weiss,  dass  diese  Art  gemeint  sei,  zutrifft. 


Abth.  Aniphisai)  Gurt.     Coelostatlima  Clemens. 

Taster  wenig  länger  als  der  Kopf.     (/  Fühler  kammzähnig.    Vdü.  des  (^ 
ohne  Umschlag.     Ader  7  und  8  bilden  eine  Gabel. 

28.  TorttHx  (Amjih.)  tliscopunctana  Clem. 

Parva,  antennis  (f  breviter  pectinatis;  alis  ant.  aeutis   (costa  convexa, 
revoluero  (j^  nullo),  pallide  ocliraceis,  strigis  2  arcuutis,  brunneis,  priore  usque 


')  Nicht  AmphyHa,  wie  Lederer,  Heineniaiiu  und  Audere  schreiben.  S.  Curtia  British 
Entomology,  V  (182S),  p.  209.  Stephens  wühlte  dafür  in  den  lllustrations  IV  (IS;«),  p.  81 
P)i  iledone. 


r235'|  noitiilge  zur  Kenntniss  der  nordamoricanischen  Nachtfalter.  29 

ad  punctum  venac  transversae  nigrum,  posteriore  usque  ad  marginem  postieum 
fasciae  instar  eolore  brunnescenti  adumhratis;  post.  albidis.  c^. 

Coelostathma  —  Cleni.  Proc.  E.  S.  Philad.  1860,  p.  355. 

Tortrix  —  Robinson  1.  c.  p.  276,  tab.  6,  Fig.  51. 

Der  Stiel  der  aus  7  und  8  gebildeten  Gabel  ist  halb  so  lang  wie  das 
Ganze.  Auf  der  Unterseite  sind  die  Vdfl.  blassgelb,  gegen  die  Wurzel  hin  grau- 
schattig, der  Vdrd.  schmal  weissgelblich  und  gegen  die  Wurzel  hin  mit  bräun- 
lichen und  hinter  der  Mitte  bis  zur  Spitze  mit  4  starken,  braunen  Punkten 
gezeichnet,  aus  deren  zweitem  eine  Querlinie  bis  in  den  Innenwinkel  zieht.  Der 
Queraderpunkt  ist  braun  und  nicht  so  deutlich  wie  auf  der  Oberseite. 

Ein  cf,  kleiner  als  Eobinson's  Abbildung,  aus  Texas  (Boll)  im  Museum 
Cambridge. 

Ein  eben  solches  aus  Dr.  Rössler's  Sammlung. 


Abth.  Platynota  Clemens. 

Taster  von  2 — Sfacher  Kopflänge,  vorgestreckt.  Fühler  einfach.  Vdfl. 
mit  rauhen  Querlinien  und  Schuppcuhaufen.  Umschlag  des  cf  vorhanden. 
Ader  7  und  8  zu  einer  Gabel  verwachsen. 

Diese  durch  ihre  rauhen  Vdfl.  ausgezeichnete  Abtheilung,  die  Clemens 
sehr  genau  charakterisirt,  ist  nicht  mehr  und  nicht  weniger  als  die  anderen 
To?'/n'a;-Abthcilungen  berechtigt,  eine  eigene  Gattung  zu  bilden.  Sie  hat  nicht 
blos  in  der  Beschuppung,  sondern  auch  in  der  Flügelgestalt  mit  den  rauh- 
schuppigen Teras-krian  Aehnlichkeit.  Nach  Leder er's  und  Heinemann''s 
Anordnung  würde  sie  am  besten  hinter  Cajma  zu  stehen  kommen. 

20.  Tortr.  (Platyn.)  sentana  Clem. 

Alis  ant.  acutis,  (revolucro  cf  hrevi),  ohscure  fuscescenti-griseis,  strigis 
ohliquis  asperis  nigris,  striga  media  ohliqua  nigra  cxterius  fasciae  instar  fus- 
cescenti-adumhrata,  triangulo  costae  posticae  ohsoleto  fuscescente,  puncto  venae 
transversae  aspero  atro;  post.  fasco-cinereis,  cf  hasi  canescente.  (f   Q. 

Platynota  -  Clemens  Proc.  Ac.  Nat.  Sc  Philad.  1860,  p.  348. 
Tortrix  -  Robinson  1.  c.  p.  277,  tab.  6,  Fig.  54  $. 

Sie  ist  veränderlich  in  der  Grösse  (doch  das  kleinste  cT  so  gross  wie 
Flavedana  Q),  desgleichen  in  der  Länge  der  Taster  (bei  dem  einen  grösseren 
cT  nicht  um  die  ganze  Kopflänge,  bei  dem  kleineren  cf  um  die  volle  Kopf- 
länge, beim  9  ^^  «^'ß  doppelte  über  die  Stirn  hinausragend)  und  in  der  Farbe 
der  letzteren  (bei  dem  kleineren  cf  oben  duukclgrau,  bei  den  2  anderen  Ex. 
hell  staubgrau).  Nach  den  vorliegenden  Ex.,  deren  Htfl. -Farbe  dunkel  braun- 
grau ist,  ändert  diese  wohl  nie  so  ab,  dass  sie  eine  gelbliche  Beimischung  er- 
hält.   Clemens   nennt  sie  freilich  yellowish  fuscous,  und  da  er  die  Möglich- 

4* 


30  T.  t*.  Zeller.  [236] 

keit  auniiiinit,  dass  Flavedana  nur  Varietät  der  Sentana  sei,  so  möcbte  seine 
Art  gar  niclit  mit  der  liobinso  n'scheu  einerlei  zu  sein  sclieinen;  dafür  be- 
schreibt er  die  VdQ..  so  trellend,  dass  ich  ^ejjen  das  Zusannnengehüren  der 
Giemen s'schen,  Rob ins o n'scheu   und  meiner   Sentana  keinen   Zweifel  habe. 

Das  wichtigste  Unterscheidungszeichen,  das  weder  Clemens,  noch  Ro- 
binson angibt,  ist  der  Umschlag  des  cf ;  er  reicht  bei  Sentana  nicht  bis 
zum  Anfang  der  Binde  und  hat  somit  Vs  oder  Vg  der  Vdrd. -Länge;  dabei  ist 
er  ziemlich  schmal;  bei  Flavedana  reicht  er  bis  über  die  Hälfte  des  Vdrdes. 
und  hat  eine  angemessene  Breite.  Einen  anderen  wichtigen  Unterschied  gibt 
die  Färbung  der  cf  Htfl.;  bei  Sentana  ist  nämlich  von  der  Wurzel  aus  ein  am 
Innenrand  hinziehender,  auffallend  heller,  dreieckiger  Raum,  der  sich  auf  der 
Grundfarbe  wie  eine  abgewischte  Stelle  ausnimmt. 

Auf  den  Vdfl.  zeigt  sich  ein  starker,  tiefschwarzer  Schuppenbusch  auf 
der  Querader  als  hintere  Grenze  der  Binde,  die  gerade  hier  am  hellsten  und 
von  zwei  schwarzen,  rauhen  Längslinien  durchzogen  ist.  Der  Dorsaltheil  der 
Binde  ist  am  bi-eitesten  und  bildet  einen  grossen,  röthlich  gemischten  Wisch-' 
fleck.  Wie  die  Binde,  so  ist  auch  das  verloschene,  von  schwarzen  Querstreifen 
durchzogene  Costaldreieck  auf  der  sehr  schiefen  Basalseite  durch  eine  rauhe, 
schwarze  Linie  begrenzt. 

Auf  der  Unterseite  sind  die  Vdfl.  bräunlichgrau,  ringsherum  hellgrau  mit 
verloschenen,  dunkleren  Querstrichen;  die  Htfl.  ganz  hellgrau  und  sehr  reich- 
lich mit  zu  unvollständigen  Querlinieu  zusammcnfliessendeu  braungrauen  Quer- 
strichelcheu  bestreut. 

Clemens  beschreibt  die  au  Vibuniwiii  prwnifolium  lebende  Raupe; 
den  Schmetterling  erhielt  er  daraus  zeitig  im  Juli. 

Robinson,  dessen  kenntliche  Abbildung  die  schwarzen  Querliuien  nicht 
genug  hervortreten  lässt,  kennt  als  Vaterland:  Massachusetts,  New-York  und 
Pennsylvanieu.  Aus  den  beiden  ersten  Staaten  habe  ich  (f  und  9  ;  »^i"  cT  i'" 
Museum  Cambridge  stammt  aus  Texas  (Bull). 

30.  Tortr.  (Platyn.)  flavedana  Clem. 

Parva;  alis  post.  fuscescenti-luteis ;  ant.  scabris,  cf,  (revolucro  longis- 
simo)  in  basi  anguste ,  ad  marginem  posticum  latius  lutescentibus,  ceteruni 
fusco  nigroque  mixtis;  2  lutescentibus,  fascia  media  obliqua,  siiperiiis  angu- 
stiore  trianguloque  costae  posticae  brunnescentibtis,  fusco  transverse  scabris. 

Platynota  —  Clemens.  Proc.  Ac  Nat.  Sc.  Phil.  1860,  p.  318. 
Tortrix  —  Robinson  1.  c.  p.  278,  tab.  6,  Fig.  55  (^ . 
—       laterana  Rob.  1.  c.  ]).  278,  tab.  6,  Fig.  56  9. 

Von  der  vorhergehenden  und  den  folgenden  durch  den  ungewöhnlich 
laugen  Umschlag  des  (f  und  ausser  anderen  Farbenverschiedenheiten  durch  die 
bräunlich  lehrafarbenen  Htfl.  sehr  sicher  zu  unterscheiden.  Die  beiden  Ge- 
schlechter weichen  dabei  so  sehr  von  einander  ab,  dass  Clemens  ungewiss  ist. 


P237]  Beiträge  zur  Kenntniss  der  norrtamerieauitiolien  Nachtfalter.  31 

üb  das  cT  wirklich  zu  dem  vorher  ali  Flavedana  beschriebenen  9  gebort,  uiul 
Robinson  sie  als  zwei  verschiedene  Arten  aufstellt,  von  denen  er  sondur- 
barer Weise  die  eine,  das  Q,  neu  benennt  und  der  anderen,  dem  für  Giemen  s 
zweifelhaften  cf,  den  Namen  Flavedana  lässt.  Eobinson's  Bilder  machen 
die  Art  sehr  kenntlich;  nur  sind  sie,  gegen  die  mir  vorliegenden  3  (^,  3  9. 
zu  gross,  und  keins  der  Q  hat,  obgleich  sie  in  der  Färbung  etwas  veränder- 
lich sind,  so  lebhaft  gelbe  Htfl.  wie  Fig.  56;  er  nennt  sie,  wie  auch  die  ganze 
Unterseite,  tiefrostfarbig,  Clemens  sogar  röthlich  safranfarbig.  Auch  zeigen 
die  Htfl.  der  Fig.  55  die  Basalhälfte  nicht  heller  gefärbt  als  den  Rest,  wie  sie 
doch  nach  der  Beschreibung  und  nach  der  Natur  sein  sollten. 

Auch  bei  dieser  Art  sind  die  Q  Taster  länger  als  die  männlichen;  jene 
ragen  um  die  doppelte,  diese  kaum  um  die  anderthalbmalige  Kopflänge  über 
die  Stirn  hinaus.  Der  bis  über  die  Hälfte  des  Vdrdes.  reichende  Umschlag  hat 
dunkelbraune  Farbe,  ist  aber  auf  seiner  Unterseite  wie  der  dadurch  verdeckte 
Flügeltheil  blasslehmfarbig. 

Die  Htfl.  des  (f  sind  lehmgelbbraun  mit  röthlicher  Beimischung,  an  der 
Wurzel  sehr  gelichtet,  wie  verloschen;  auf  der  Unterseite  sind  sie  heller  und 
einfarbig,  aber  auf  der  Costalhälfte  und  um  die  Flügelspitze  mit  bräunliehen 
Querstrichelchen  bestreut,  die  jedoch  auch  verlöschen  können.  Beim  9  ^^^^ 
beide  Seiten  gleichfarbig,  gewöhnlich  viel  heller  als  beim  cT,  und  auf  der 
Unterseite  verloschener  und  spärlicher,  oder  gar  nicht  gestrichelt. 

Vaterland  der  mir  vorliegenden  Ex. :  Texas  (Boll),  Washington  (Osten- 
Sacken),  Massachusetts,  wo  Burgess  2  gut  erhaltene  cf  bei  Beverly  am 
15.  und  18.  Juli  üng. 

I? 

31.  Tortr.  (Platyu.)  labiosana  n.  sp. 

Parva;  alis  Omnibus  ferrugineo-ochraceis,  ant.  brunneo-scabris  (revo- 
liicro  (^  brevi),  macula  costali  initium  fasciae  mediae  referente,  triangulo 
costae  posticae  striaque  transversa  ante-marginuli  brunnescentibus,  puncto 
venae  transversae  scahro  atro ;  jjost.  dilatioribus,  uiiiculoribus.  (f   Q  . 

Von  der  vorigen  verschieden  durch  den  kurzen  Umschlag,  die  helle  rost- 
gelbliche Ocherfarbe  aller  Flügel,  die  in  beiden  Geschlechtern  gleiche  Zeich- 
nung der  vorderen,  durch  die  nur  in  ihrem  Anfange  vorhandene  Binde,  und 
durch  die  an  der  Wurzel  nicht  gelichtete  Farbe  der  cT  Htfl. 

Grösse  der  Flavedana,  das  9  "ur  wenig  grösser  und  breitfiügliger  als 
das  Männchen.  Farbe  auf  R.  und  Flügeln  ein  rostgelb  gemischtes  Ochergelb, 
auf  K.,  Hinterleib  und  Htfl.  nur  heller.  Taster  um  mehr  als  Kopflänge  schnabel- 
förmig über  die  Stirn  hervorstehend,  an  den  Seiten  gelbbraun,  Endglied  läng- 
lich, kegelförmig.  Fühler  zart  sägezähnig  mit  feinen  Fransenhaaren.  Beine 
ziemlich  einfarbig,  die  4  vorderen  kaum  nach  unten  verloschen  heller  punktirt. 
Analbusch  nicht  stark. 

Vdfl.  3 — 372'"  lang,  ziemlich  gestreckt,  in  der  Gestalt  wohl  wenig  von 
denen  der  Flavedana  abweichend  (worüber   sich,   da  alle  Fransen   abgeflogen 


32  P.  •'.  Zellor.  [238] 

sind,  nicht  sicher  urthcilon  lässt).  Der  Umschlag;,  von  der  Wurzel  bis  zum  An- 
fang des  ersten  Costalflecks  reichend  und  kaum  V4  flcr  Vdrd. -Länge  betragend, 
liegt  fest  an.  Der  Costalfleck,  der  vor  der  Vdrd. -Mitte  anfängt,  ist  braun  oder 
gclbbräunlich  und  dunkler  begrenzt,  schräg  nach  hinten  gelegt,  fast  rhombisch, 
schon  weit  über  der  Falte  gänzlich  verschwindend.  Das  hintere,  gleichfarbige 
Costaldrcieck  ist  durch  die  Breite  des  Costaldreiecks  von  diesem  getrennt  und 
erreicht  nicht  die  Flügelspitze;  es  ist  auf  der  Basalseite  dunkel  begrenzt,  und 
unter  dem  unteren  Ende  dieser  Grenzlinie  liegt  auf  der  Querader  ein  dunkel- 
brauner Punkt.  Das  Dreieck  ist  hinter  seiner  Hälfte  von  einer  brauneu  Schräg- 
linie durchschnitten,  die  sich  in  einer  mehr  oder  weniger  deutlichen  Linie  rauher 
Punkte  gegen  den  Innenwinkel  hin  fortsetzt.  Am  Htrd.  liegt  ein  dunkler 
Streifen,  der  weiter  als  bei  Flavedana  nach  dem  Innenwinkel  hin  reicht  und 
sich  nach  unten  verdünnt.  Die  dunkeln  Querlinien  sind  wahrscheinlich  bei  un- 
versehrten Ex.  alle  rauh,  und  auch  im  Mittelraum  werden  sich  rauhe,  doch 
hellfarbige  Punkte  finden. 

Htfl.  einfarbig,  in  beiden  Geschlechtern  gleich,  mit  helleren  Fransen.  So 
ist  auch  die  Unterseite,  wo  jedoch  der  Vdrd.  der  Vdfl.  einige  dunkle  Fleckchen 
und  Punkte  zeigt. 

Vaterland:  Texas  (Beifrage).  Die  3  cT  meiner  Sammlung  wurden  am 
25.  Juni,  1.  und  25.  Juli,  das   9   an'  2.  Juli  gefangen. 

32.  Tortr.  (IVatyn.)  exdspfrafaiia  n.  sp. 

Parva;  alis  mit.  (revolucro  (^  hrcvi)  ochraceo,  ftisco  nigroque  mixtis, 
domo  hasali  marf/inequc  postico  paUidis,  litiira  cgstae  ante  medium  macidaque 
quadrangida,  costae  mediae  pallidis  (Q  alhidis) ;  post.  einer  eis,  cf  adver  sus 
hasiin  albidis.     (^^   Q. 

Die  hellgelblichen  und  sehr  reichlich  braun  gemischten  und  mit  schwarzen 
Schuppenhäufchen  bestreuten  Vdfl.  haben  an  der  Mitte  des  Vdrdes.  einen,  be- 
sonders beim  9  i'einen  und  scharfen,  weissen,  viereckigen  Fleck,  der  die  Art 
sehr  auszeichnet. 

Grösse  der  Lahiosana  Pi.  gelbgrauweisslich  mit  bräunlicher  Vorderhälfle 
der  Schulterdecken.  K.  und  Taster  noch  heller  als  das  K.,  bei  einem  (j^  weiss- 
licli.  Taster  nach  aussen  verdunkelt,  um  Kopflänge  hervorstehend,  zugcsj)itzt, 
mit  geneigtem  Endgliede.  Beine  weissgrau,  an  den  Füssen,  die  vorderen  auch 
an  den  Schienen,  dunkler  grau  mit  hellen  Enden  der  Glieder.  Hinterleib  des 
(f  hellgrau  mit  schmalem,  ziemlich  langem,  hellem  Analbusch ;  das  9  ganz 
ochergelblichgrau,  am  Bauch  schwärzlich  grau,  mit  sehr  kleinem,  ärmlichem, 
grauem  Analbuach. 

Vdfl.  cf  3'",  9  ^^'A'"  I'inS''  "lit  sanft  couvexem  Vdrd.  und  noch  schwä- 
cher convexem  Htrd.,  von  schmutzigem  Aussehen;  der  blassochergelbe  Grund 
ist  dicht  mit  braunem,  zusammengeflossenem  Gewölk  überzogen,  und  dieses  mit 
zahlreichen,  schwarzen  Schuppenhöckern  bestreut.  Die  Grundfarbe  bleibt  frei: 
in  einem  grossen   Fleck   an    der  Wurzel  des  Innenrandes,  einem   kleinen,  ver- 


[231)1  P.oitiiige  zur  KonntnisK  der  nonlamericaniKcheii  Nachtfalter.  OO 

loscheiien  Vdrd.-Fleck  gleich  hinter  dem  kurzen  Umschlag,  einem  grösseren, 
viereckigen  an  der  Mitte  des  Vdrdes.  und  in  ziemlicher  Breite  längs  des  Htrdes. 
Der  viereckige  Costalfleck  zeichnet  sich  beim  9  durch  seine  Grösse  und  rein- 
weisse  Farbe  aus;  seine  untere  hintere  Ecke  ist  nach  hinten  in  eine  Spitze 
verlängert.  Vor  der  Mitte  des  Htrdes.  liegt  ein  runder,  verwischter,  schwarz- 
brauner Fleck.     Fransen  heller  als  die  Grundfarbe. 

Htfl.  grau,  beim  9  einfarbig,  beim  (^  an  der  VVurzelhiilfte  oline  scharfe 
Begrenzung  weisslich. 

Unterseite  grau;  die  Vdfi.  dunkler,  am  schmal  weisslichen  Vdrd.  der 
ganzen  Länge  nach  mit  braunen  Querstrichen;  an  der  Mitte  desselben  ist  ein 
kleiner,  weisslicher,  durchschnittener  Fleck.  Htfl.  hellgrau,  mit  verloschenen, 
dunkeln  Querstrichelchen  bestreut. 

Vaterland:  Texas  (Boll)  und  New- York  (Speyer).  (^''  9  in  nieiner,  cf  9 
in  der  Cambridger  Sammlung. 

Cenopis  ii.  ^, 

x£V(^;  inanis,  w\  facies. 

Frons  cf  profunde    excavata  (^9    integra'^). 

Palpi  labiales  caxnte  duplo  longiores,   articulo  terminali  acuminato. 

Haustellum   cf   hrevissimum  vel  sulmnllum. 

Fasciculus  analis  hrevis,  exilis. 

Alae  latae;  anteriores  oblongae,  acutae,  costa  et  margine  postico  leviter 
convexis,  venis  7  et  8  in  furcam  conjunctis,  vena  8  in  apicem  exeunte ;  poste- 
riores cT  subtus  cullo  prope  marginem  internum  decurrente,  ciliis 
anguli  analis  reliquis  paido  longioribus. 

Mir  ist  ausser  der  Sedenia  biundtäata  weiter  kein  Schmetterling  be- 
kannt, bei  dem  die  Stirn  so  tief  und  zu  einem  so  regelmässigen  Loch  einge- 
drückt wäre  wie  bei  den  vorliegenden  zwei  Wicklern;  es  ist,  als  ob  den  Männ- 
chen nach  Herausnahme  des  Gehirns  die  Hirnschale  umgekehrt  eingesetzt  oder 
wegen  des  Fehlens  der  sonst  darunter  liegenden  Masse  eingesunken  ist.  Die  9 
werden,  wie  ich  nicht  bezweifle,  mit  ausgefüllter,  vollständiger  Stirn  versehen 
sein,  wie  bei  anderen  Schmetterlingen,  als  ob  ihnen  das  Denken  für  beide  Ge- 
schlechter übertragen  ist.  Ausser  diesem  Merkmal  haben  die  cf  auf  den  HtH. 
noch  eine  Auszeichnung.  Auf  der  Oberseite  zieht  von  der  Basis  neben  dem 
etwas  umgeschlagenen  Innenrand  eine  furchenartige  Vertiefung,  welche  auf  der 
Unterseite  als  eine  wurmförmig  gekrümmte,  nach  unten  verdünnte  Beule  her- 
vortritt. Der  Bau  dieser  Flügel  wird  daher  eigenthüralich  sein;  er  lässt  sich 
aber  ohne  Abschuppung  nicht  deutlich  erkennen,  wesshalb  er  künftig  genauer 
angegeben  werden  muss.  Das  9  scheint  sich  auch  darin  von  den  echten  Tor- 
trices nicht  zu  unterscheiden. 

Im  Uebrigen  haben  die  Arten  eiuigermassen  das  Aussehen  der  einfarbigen 
Toririx- Abtheilung  Heterognonion ;    ihre   Taster    sind  jedoch    länger,    und  die 


34  r.  0.   Zeller.  [240] 

Adern  7  und  8  der  Vdfl.  sind  nicht  gesondert  wie  dort,  sondern  bilden  eine 
lanc^gestielte  Gabel.  —  Der  Umschlag  ist  ganz  kurz  und  schmal  und  daher 
leicht  zu  übersehen. 


1.  Cen.  JPettitafia  Eobins. 

Major;  alis  jiost.  nweis;  ant.  (^  fiiilj^hiircis,  humero  hrunneo,  striga  ex 
Costa  ante  medium  lutescetite  ad  plicam  evunescente ;  Q  albis,  sericeo  trans- 
verse  nndulatis. 

Tortrix  —  Eobinson  1.  c.  p.  269,  tab.  4,  Fig.  21  cT,  22  9. 

Mein  einzelnes  9  stimmt,  mit  Ausnahme  der  Farbe  der  Vdfl.  genau  mit 
Robinson's  Fig.  22,  mein  einzelnes  (f  mit  Fig.  21,  ausser  dass  es  auf  seinen, 
allerdings  sehr  abgeriebenen  Vdfl.  keine  Sj)ur  des  zweiten  Costalflecks  zeigt; 
hiernach  kommt  es  mehr  mit  Fig.  23  übereiu;  aber  dieses  Bild  hat  kürzere 
Taster,  und  der  Querstreif  der  Vdfl.  liegt  der  Wurzel  näher,  so  dass  ich  von 
dem  Zusammengehören  der  in  Fig.  21  und  22  abgebildeten  Arten  lange  nicht 
so  überzeugt  bin  wie  Robinson.  Merkwürdig  ist  es,  dass  er  die  so  auffallende 
Stirnbildung  des  (f  gar  nicht  bemerkt  hat. 

Der  hellgelbe  K.  des  c/'  ist  von  hinten  nach  vorn  erhöht  und  dann  hinter 
der  Mitte  der  Augen  ziemlich  senkrecht  abgeschnitten,  in  dem  abgeschnittenen 
Tlieil  aber  mit  einer  grossen  und  tiefen  querelliptischen,  von  einem  Auge  zum 
anderen  reichenden  Höhle  versehen,  durch  welche  aber  das  dunkle  Obergesicht 
nicht  verengert  wird. 

Die  Taster,  etwas  länger  als  beim  9)  stehen  um  mehr  als  Kopflänge 
hervor,  sind  ziemlich  schlank,  zusammengedrückt,  vor  dem  Ende  des  zweiten 
Gliedes  verdickt,  und  das  geneigte  dritte  Glied  hat  kaum  ','4  Länge  des  zweiten ; 
sie  sind  auswärts  rostbraun  angelaufen  bis  vor  das  Ende  des  zweiten  Gliedes, 
welches  wie  das  dritte  hellgelb  ist.  Vom  Saugrüssel  ist  kaum  eine  Spur  zu 
erkennen.  Fühler  borstenförmig,  gezähnelt,  kurzborstig  gefranst,  mit  verlängertem 
Endgliede. 

Die  hell  schwefelgelben,  nach  hinten  noch  helleren  Vdfl.  sind  am  Vdrd. 
von  der  Schulter  aus  nicht  völlig  bis  zum  Querstreifen  sehr  schmal  rostbraun. 
Der  Querstreifen  geht  von  V4  des  Vdrdes.  schräg  nach  hinten  abwärts;  er  ist 
erst  wie  ein  schmales  Band,  das  sich  bald  fleckartig  erweitert;  dann  wird  er 
dünn  und  verloschen  und  hört  an  der  Falte  ganz  auf.  Der  Htrd.  verläuft  sehr 
schwach  convex,  fast  geradlinig  und  ohne  Einbiegung  unter  der  Spitze  bis  zum 
abgerundeten  Innenwinkel  herab. 

Das  9  (d'is  ich  wenigstens  für  das  meiner  Fettitana  halte)  ist  beträcht- 
lich grösser  (Vdfl.  6^2'"  gegen  5'"),  Der  gelblich  weisse  K.  hat  eine  flach 
convexe  Stirn  ohne  Auszeichnung.  Die  Taster,  nur  um  Kopflänge  hervorstehend, 
sind  auswärts  ocherbräunlich  angelaufen.  Der  Saugrüssel  ist  dünn,  aufgerollt, 
etwa  von  Rückenschildlänge.  Beine  weiss,  die  vorderen  auf  der  Lichtseite 
ocherfarbig.    —    Die    weissen   Vdfl.  sind  am  Vdrd.  vor   der  Mitte   convexer  als 


r24ll  Beitrage  zur  Kenntuiss  der  nordamericauischen  Nachtfalter.  3Ö 

beim  (j^,  am  Htrd.  unter  der  Spitze  sehr  sanft  eingebogen,  am  Innenwinkel 
noch  stärker  abgerundet  als  beim  cf.  Die  schimmernden,  sehr  reichlichen 
Querwellen  sind  deutlicher  als  beim  cT.  Auf  der  Querader  ist  wie  bei  diesem 
eine  beulenartig  aufgetriebene  Stelle.  An  der  Gabel  hat  der  Stiel  die  halbe 
Länge  des  Ganzen,  beim  cf  aber  volle  drei  Viertel. 

Das   cT   erhielt  ich  aus  Missouri  (Riley)  mit  der  Angabe:    „Raupe  auf 
Eichen",  das  9  aus  New-York  (Speyer). 


2.  Cen.  testulana  n.  sp. 

Alis  ant.  rufescenti-ochraceis,  lituris  3  parvis,  ohsöletis,  obscurioribus; 
post.  flavescenti-albidis.  cT. 

Sehr  verschieden  v^n  der  vorigen  durch  gestreckteren  Flügelbau,  auch 
dadurch,  dass  das  Loch  in  der  Stirn  kleiner,  weiter  nach  vorn  gerückt  ist  und 
damit  das  Obergesicht  sehr  verengert. 

R.,  K.  und  Vdfl.  röthlich  ochergelb.  Der  Oberkopf  ist  sanft  gewölbt  und 
zeigt,  von  oben  gesehen,  das  Loch  gar  nicht,  weil  es  sich  ganz  vorne  befindet; 
es  ist  kreisrund,  viel  kleiner  als  bei  Pettitana  und  steht  daher  weiter  von  den 
Augen  ab;  an  der  oberen  Hälfte  hat  es  einen  schmalen,  weisslichen  Rand.  Die 
auswärts  gebräunten  Taster  stehen  um  Kopflänge  hervor,  sind  aber  am  Ende 
stark  niedergebogen;  das  zweite  Glied  ist  zusammengedrückt,  an  der  Endhälfte 
stark  erweitert,  das  dritte  Glied  deutlich.  Saugrüssel  kaum  von  Kopflänge. 
Fühler  sehr  kurz  gezähnelt.  Beine  hell  ochergelb,  die  vorderen  dunkel  geröthet. 
Hinterleib  blass  ochergelb  mit  schwachem  Analbusch. 

Vdfl.  3V4'"  lang,  länglicher  als  bei  Pettitana  cf ,  am  Htrd.  und  Innen- 
vrtnkel  mehr  zugerundet,  ohne  Glanz  und  ohne  Beule  der  Querader.  Umschlag 
dicht  an  der  Wurzel,  klein,  dicht  anliegend,  daher  leicht  zu  übersehen.  Die 
Fläche  ist  ziemlich  reichlich  mit  kurzen,  bräunlichen,  sehr  verloschenen  Quer- 
strichelchen bestreut,  welche  nur  vor  dem  Htrd.  sich  zu  etwa  3  vollständigeren 
welligen  Querlinien  vereinigen.  Unterhalb  des  Anfangs  der  sonstigen  Binde  ist 
ein  dreieckiges,  bräunliches  Wischchen,  und  an  der  Mitte  des  Innenrandes  eine 
bis  über  die  Falte  reichende,  gekrümrate,  kurze  Querlinie;  beide  sind  offenbar 
die  spärlichen  Ueberreste  der  gewöhnlichen  Binde,  die  vielleicht  bei  anderen 
Ex.  vollständiger  vorhanden  ist.  Ein  gleichfarbiger  Wisch  liegt  auf  der  Quer- 
ader, welcher,  wie  gesagt,  die  beulige  Auftreibung  fehlt.  Fransen  heller  als  die 
Grundfarbe. 

Htfl.  schmäler  und  spitzer  als  bei  Pettitana,  schmutzig  gelblichweiss, 
gegen  die  Wurzel  weisslicher. 

Unterseite  der  Vdfl.  sehr  blass  röthlich  ochergelb,  auf  dem  Vdrd.  ver- 
loschen dunkler  gestrichelt.  Htfl.  unrein  weisslich,  längs  des  Vdrdes.  blass- 
röthlich. 

Vaterland:    Texas  (Boll).  Ein  cf  im  lyiuseum  Cambridge. 

5 


36  P.  U.  Zeller.  [242] 


Coiichylis  Tr. 

Ohne  Zweifel  ist  diese  Gattung  in  America  nicht  weniger  artenreich  als 
in  Europa,  und  eine  Menge  Arten  werden  ebenso  schwer  zu  unterscheiden  sein. 
Zu  der  besonders  schwierigen  Gruppe  der  in  den  Stengeln  des  Alismu  plantago 
lebenden  Griseana  werden  Kobinsou's  Lepidana,  Interrupjto - fasciata ,  etc. 
gehören,  die  wohl  alle  nach  wenigen  und  mittelniässig  conservirten  Ex.  aufge- 
stellt sind  und  daher  schwer  wieder  zu  erkennen  sein  werden.  Ich  enthalte  mich 
daher  der  Charakteristik  einer  kleinen  Art  aus  Texas,  obgleich  ich  sie  in  6  Ex. 
vor  mir  habe,  von  denen  3,  wie  gewöhnlich  zugerichtet,  zu  Ende  Juni  und 
Anfang  Juli  durch  Beifrage  gesammelt  wurden.  Sie  ist  so  klein  wie  die  zu 
derselben  Zeit  auf  unseren  Torfwiesen  zwischen  Triglochin  2)alustre  schwärmen- 
den Ex.,  von  denen  noch  nicht  fest  steht,  ob  sie  einerlei  mit  Griseana  oder 
eigene  Art  sind.  Mit  ihnen  haben  die  6  Texaner  grosse  Aehnlichkeit.  Soll 
aber  Sicherheit  über  die  specifischen  Rechte  gewonnen  werden,  so  müssen 
durchaus  unversehrte,  zahlreiche,  wo  möglich  aus  der  Raupe  erhaltene  Ex.  aur 
Verfügung  stellen 

Dass  es  in  Nordamerica  Arten  gibt,  die  der  Gruppe  der  Latoniana  und 
Parreyssiana  angehören,  zeigen  Robiusou's  Fig.  75 — 77. 

Ein  (f  aus  New- York,  von  der  Grösse  der  Baumanniana,  stimmt  in  der 
Zeichnungsanlage  mit  Vulneratana  und  deren  Var.  Exsulana;  seine  Kleinheit 
und  andere  Färbung  mögen  individuell  sein;  aber  nach  einem  einzelnen  schlecht 
conservirten  Ex.  lässt  sich  hier  nichts  Sicheres  sagen. 

\.  Conch.  argentilifnitana  Robins. 

Minor;  alis  ant.  elongatis,  exulbidis,  plaga  hasdli,  fascia  media  fr  acta 
fasciaque  marginis  postici  cum  macula  costae  posticae  cohaerente  vitellinis, 
argenteo-marginatis.  cf. 

C.  —  Robinson  1.  c.  p.  287,  tab.  8,  Fig.  82. 

Sie  und  die  folgende  Art,  mit  der  sie  nicht  verwechselt  werden  darf, 
gehören  wegen  der  silberglänzenden  Einfassung  der  Zeichnungen  in  die  Nähe 
der  europäischen  Amiantana.  Wenn  sie  auch  nicht  immer  grösser  sein  mag,  als 
Vitellinana,  so  hat  sie  doch  auf  den  Vdfl.  eine  sehr  helle,  gelblichweisse  Grund- 
farbe —  nicht  eine  schön  reingelbe;  ihre  Mittelbinde  steht  senkrecht  und  ist 
in  der  Mitte  fast  rechtwinklig  gebrochen;  ihre  hintere  Binde  zieht  dicht  am 
Htrd.  und  bildet  mit  dem  Costalfleck  einen  starken  Winkel,  statt  eine  Fort- 
setzung dieses  Flecks  zu  sein  und  fern  vom  H,trd.  zu  laufen. 

Statt  des  Basalfeldes  zeigt  sich  bei  genauer  Betrachtung  in  geringer 
Entfernung  von  der  Basis  eine  stark  gebrochene,  auf  beiden  Seiten  silberglän- 
zend eingefasste  Binde,  deren  unterer,  längerer  Arm  weiter  gegen  die  Basis 
zurückgeht,  als  der  obere,  kürzere;  der  Vdrd.  ist  bis  zu  letzterem  von  der  Wurzel 
aus  dottergelb  mit  schwärzlicher  Costaischneide. 


r243l  Beiträge  zur  Kenntniss  der  iiord;iTnericanisohen  Nachtfalter.  37 

Robinson's  Abbildung  macht  die  Art  wenig  kenntlich,  da  die  Zeichnun- 
gen zu  bräunlich  sind  und  der  silbernen  Einfassung  entbehren.  Die  Beschreibung 
hebt  aber  jeden  Zweifel. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  2  cT  ini  Cambridger  Museum. 

2.  Conch.  vitellinana  n.  sp. 

Minor;  alis  ant.  angustulis,  laete  flavis,  fascia  media  suhohliqua,  incurva, 
fasciaque  postica  recta  vitellinis,  argenteo-marginatis.  cf. 

Nur  ein  cf ,  das  aber  an  den  in  der  Diagnose  und  bei  Argentilimitana  an- 
gegebenen Merkmalen  zu  erkennen  sein  wird. 

Kleiner  als  Argentilimitana;  alle  Flügel  schmäler,  die  vordem  mit  weniger 
scharfer  Sjntze. 

R.  hellgelb,  K.  mehr  ins  Weissliche.  Taster  ziemlich  dick  mit  kurzem 
Endglied,  gelblichweiss.  Beine  weisslich.  Hinterleib  ochergelblichgrau  mit  hell 
ochergelbem,  schmalem  Analbusch. 

Vdfl.  23/4'"  lang,  schmal,  ohne  scharfe  Spitze,  mit  convexöm  Htrd.,  rein- 
gelb, an  der  Wurzel  kaum  verdunkelt;  vom  Innenrand  nahe  der  Wurzel  geht 
ein  bräunlicher  Nebelstreif  schräg  aufwärts  bis  über  die  Falte.  Die  dottergelbe, 
auf  beiden  Seiten  silberglänzend  gesäumte  Mittelbinde  ist  auf  dem  Vdrd.  näher 
der  Basis  als  auf  dem  Innenrand;  sie  erweitert  sich  allmälig  nach  unten  und 
ist  in  der  Mitte  schwach  gebogen.  Die  hintere,  gleichfarbige  Binde  fängt  an 
der  Stelle  des  sonstigen  Costaldreiecks  an,  ist  grade,  schmäler  als  die  Mittel- 
binde, nur  auf  der  verdunkelten  Basalseite  silberglänzend  gesäumt,  und  endigt 
auf  dem  Htrd.  über  dem  Innenwinkel.  Auch  die  Flügelspitze  ist  in  einem  kleinen 
Fleck  dottergelb  und  einwärts  mit  silberglänzenden  Schuppen  begrenzt.  Fransen 
heller  als  die  Grundfarbe. 

Htfl.  spitz,  einfarbig  dunkelgrau  wie  die  ganze  Unterseite,  wo  aber  der 
Vdrd.  der  Vdfl.  gegen  die  Spitze  weisslich  ist;  Fransen  der  Vdfl.  wie  auf  der 
Oberseite. 

Vaterland;  Maine  oder  Massachusetts.  Ein  von  Packard  erhaltenes  Ex. 
in  meiner  Sammlung. 

3.  Conch,  bimaculana  Robin s. 

Minor ;  alis  ant.  elongatis,  pallide  griseo-ochraceis,  macula  disci  curvato- 
ovali,  adseendente  maculaque  flexa  ante  marginem  poaticum  jaeente  laete  cin- 
namomeis.  cf   9- 

Conch.  —  Robinson  1.  c.  p.  285,  tab.  8,  Fig.  78. 

Leicht  zu  erkennen.  In  der  Zeichnung  mit  keiner  europäischen  Art  über- 
einstimmend, doch  aber   wohl  zur  Verwandtschaft  der  Jucundana  zu   rechnen. 

Der  schräg  aufgerichtete,  gekrümmt  eiförmige  Fleck  im  Mittelraum  reicht 
mit  seinem  untersten  Drittel  über  die  Falte  herunter.  Der  grössere  Fleck  vor 
dem  Htrd.  fängt  verdünnt  unterhalb  der  Spitze  an,   krümmt   sich   einwärts  und 

5* 


38  r.  C.  Zell  er.  [244] 

ist  auf  seiner  concaven,  gehrilnnten  Basalseite  scliinmiernd  weisslich  ein^efasst. 
Die  hellen,  am  Ende  braunen  Fransen  sind  vor  der  Mitte  mit  einer  feinen- 
schwärzlichen  Linie  durchzogen. 

Htfl.  dunkelgrau,  auf  der  Unterseite  hell  mit  verloschenen  dunkleren 
Querstrichelchen.  Fransen  hell,  nahe  der  Wurzel  mit  dunkelgrauer  Linie 
durchzogen. 

Ein  (^  (Vdfl.  nur  2'"  lang)  ist  kleiner,  mit  feineren  Zeichnungen  als 
die  3  anderen. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  In  meiner  Sammlung  und  im  Cambridger  Museum. 


4.  ConcJi.  seriafana  n.  sp. 

Minor;  alis  ant.  elongatis,  acutis,  exalbidis,  linea  obliqua  prope  hasim., 
arcu  ex  costa  media  demisso  maeulaque  inferius  x>osita  cinnamomeis,  nigro- 
squamulatis,  serie  lineolarum  fuscarum  marginis  postici;  post.  canis.  cf. 

Nur  ein  c/',  das  jedoch,  wenn  es  auch  zu  einer  veränderlichen  Art  ge- 
hören sollte,  sicher  wieder  erkannt  zu  werden  scheint.  Den  schrägen  Längs- 
strich in  der  Nähe  der  Wurzel,  der  hoiFentlich  ein  beständiges  Merkmal  ist, 
sehe  ich  nur  bei  einzelnen  Ex.  der  Smeathmanniana  durch  einen  ganz  ver- 
loschenen Nebelstreif  angedeutet. 

Grösse  der  Kindermanniana ;  die  Flügel  aber  viel  spitzer.  Vörderkörper 
und  Vdfl.  fast  weiss,  mit  sehr  schwacher  gelblicher  Beimischung.  Taster  dick, 
um  die  halbe  Kopflänge  hervorragend,  weiss,  mit  kurzem  Endgliede.  Vorder- 
beine gelbbraun;  Hinterbeine  weisslich.  Hinterleib  gelbgrau  mit  ansehnlichem 
zugespitztem,  weisslichem  Analbusch. 

Vdfl.  fast  3'"  laug,  gestreckt,  langgespitzt;  Htrd.  sehr  schräg  zurück- 
gehend, schwach  convex.  Breit  von  der  Basis  getrennt  zieht  im  Mittelfelde  ein 
grader,  dünner,  zimmtbrauner  Längsstrich  schräg  über  die  Falte  hinweg,  die 
sie  um  Vs  ihrer  Länge  überragt,  und  hinter  der  sie  in  gleichem  Abstände  vom 
Vorder-  und  Innenrand  mit  einem  dunkeln  Punkt  endigt.  Von  der  Mitte  des 
Vdrdes.  geht  ein  zimmtbrauner,  schwarzbestäubter,  nach  aussen  concaver  Bogen 
schräg  herab  bis  zur  Querader,  unter  welcher,  mehr  gegen  die  Basis  zu,  an 
der  Falte  ein  eckiges,  ebenso  gelbes,  schwarzbestäubtes  Fleckchen  liegt;  beide 
Zeichnungen  stellen  die  gewöhnliche,  gebrochene  Mittelbiade  vor.  Den  Htrd. 
säumt  eine  Linie  aus  4  schwarzschuppigen,  gelblich  beschatteten  Strichelchen 
gebildet,  deren  oberstes  bis  an  die  Flügelspitze  reicht. 

Htfl.  unterhalb  der  Spitze  recht  merklich  eingedrückt,  weissgrau,  etwas 
seidenschimmernd,  weissfransig. 

Unterseite  der  Vdfl.  braungrau;  Fransen  weisslich;  die  des  Vdrdes.  bilden 
eine  bis  vor  die  Flügelhälfte  reichende,  nach  hinten  erweiterte,  weisse  Linie. 
Htfl.  noch  heller  als  auf  der  Oberseite. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  Ex.  im  Cambridger  Museum. 


[245]  Beiträge  zur  KenntniBS  der  iiordamericaiüschen  Nachtfalter.  39 

5-  Concho  glaucofuscana  n.  sp. 
Parva;  alis  ant.  pallide  flavis,  costa   fusco-strigulata,    faseia   ex    dorso 
medio    obliqua   fusca,    atro-dissecta,    limho    latissime   fusco,    qlauco    nigroque 
mixto,  ciliis  glauco-fuscescentibus.   9- 

Sie  gehört  in  die  Verwandtschaft  der  Posterana,  hat  aber  eine  dunklere 
Färbung  und  die  des  Htrdes  der  Vdfl.  noch  mehr  verbreitert,  so  dass  zwischen 
ihr  und  dem  schräg  nach  aussen  gelegten  Mittelband  ein  schmaler  Costalfleck 
die  Grundfarbe  behält  und  dadurch  eine  Uebereinstimmung  mit  Schreibersiana 
entsteht. 

R.  dunkel  gelbbräunlich  (verwischt);  die  Schulterdecken  so  wie  die  Ober- 
seite des  Kopfes  und  die  Taster  schmutzig  hellgelb;  letztere  zugespitzt  mit 
kurzem  Endgliede  und  an  der  Seite  gebräunt.  Beine  weisslichgelb.  Hinterleib 
braungrau  mit  weisslichgelbem  Analbusch  und  hervorstehendem  Legestachel. 

Vdfl.  272'"  lang,  länglich,  mit  wenig  vortretender,  abgerundeter  Spitze. 
Die  schmutzig  gelbliche  (sehr  hell  ochergelbliche)  Grundfarbe  nimmt  kaum 
einen  so  grossen  Raum  ein  wie  die  dunkle  Zeichnung.  Der  Vdrd.  ist  mit  senk- 
rechten, schwarzbraunen  Querstrichelchen  gezeichnet,  zwischen  denen  dicht  an 
der  Basis,  dann  bei  V4  der  Länge  und  hinter  der  Mitte  je  ein  gelbbräunlicher 
Fleck  liegt;  der  dritte,  als  sehr  verdünnter  Anfang  der  Mittelbinde,  ist  grösser 
und  dunkler  als  die  beiden  vorhergehenden.  Von  der  Wurzel  des  Innenrandes 
aus  ist  ein  breiter,  aufwärts  gebogener,  bis  unter  das  zweite  Costalfleckchen 
reichender,  ochergelblicher  Streifen ,  ähnlich  einem  Oelstreifen.  Die  breite, 
braune,  dunkel  marmorirte  Binde  fängt  vor  der  Mitte  des  Innenraudes  an  und 
steigt  schräg  nach  aussen  aufwärts;  bei  V3  ihrer  Höhe  endigt  sie  tiefschwarz, 
indem  sie  hier  mit  dem  Costalfleck,  der  ihr  sehr  verengertes  oberstes  Ende 
bildet,  kaum  in  Verbindung  steht.  Ein  eckiger  Costalfleck  der  Grundfarbe,  der 
zugespitzt  bis  zur  Hälfte  der  Flügelbreite  herabreicht,  folgt  dieser  Binde.  Alles 
Uebrige  bis  zum  Htrd.  ist  braun,  mit  Schwarz  und  noch  mehr  mit  Violettgrau 
gemischt.  Nur  vor  dem  Innenwinkel  liegen  auf  dem  Innenrande  ein  paar  Fleck- 
chen der  Grundfarbe  als  Begrenzung  der  Binde.  Man  kann  also  die  grössere 
hintere  Flügelhälfte  als  dunkel  betrachten  mit  einem  grossen,  hellgelben  Costal- 
fleck und  2 — 3  solchen  Dorsalfleckchen.  Fransen  dnnkelbräunlich,  violettschimmernd. 

Htfl.  braungrau.  —  Unterseite  der  Vdfl.  braungrau;  der  Vdrd.  an  der 
Endhälfte  schmal  hellgelb  mit  schwarzen  Querstrichelchen;  die  Flügelspitze  bis 
zum  halben  Htrd.  herunter  mit  hellgelben  Fleckchen.  Htfl.  hellgrau  mit  ziem- 
lich reichlichen  braunen  Querstrichelchen. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  in  den  Htfl.  beschädigtes  Q  im  Museum 
Cambridge. 

6.  Conch.  Bimteana  Rbs.? 

Parva;  al.  ant.  in  triente  basali  pallide  ferrugineis,  ceterum  roseis, 
faseia  media  ochreo-nigricante  in  costain  coarctata,  plaga  anguli  dorsalis  ro- 
tundata,  superius  fusca.  9- 

? Robinson  1.  c.  p.  288,  tab.  8,  F.  86. 


40  r.  0.  Zeller.  [246] 

Rubinson's  Beschreibung  mit  ihrem  outer  thirtl  of  the  wiiig  proini- 
nently  tinged  with  pink  (wovon  jedoch  die  Figur  gar  nichts  zeigt)  und  largo 
patch  (welcher  aber  irregulär  sein  soll)  of  duU  brown  scales  scheint  gut  auf 
die  vorliegende  Art  zu  passen;  aber  aus  der  Abbildung  ist  sie  nicht  zu  erkennen. 
Vielleicht  ändert  sie  ab. 

Sie  ist  verwandt  mit  der  gleich  grossen  Mussehliana,  der  Alisma-Griseana, 
Notulana ;  nur  hat  sie  etwas  gestrecktere  und  hinten  mehr  erweiterte  Vdfl. 
Sie  würde  durch  die  schöne  Rosenfarbe  der  Vdfl.,  welche  durch  die  braune, 
auswäits  braun  ochergelbe  Mittelbinde  gegen  die  hell  rostgelbe  Farbe  des 
Basaldrittels  sehr  scharf  abgegrenzt  ist,  leicht  und  unverkennbar  charakterisirt 
sein,  wenn  sie  nicht  abändert. 

R.,  K.  und  Oberseite  der  Taster  weissgelblich.  Vorderbeine  braun;  Mit- 
telbeine heller  mit  weisslichen  Enden  der  Fussglieder;  Hinterbeine  bleich  gelb- 
grau. (Hinterleib  fehlt.) 

Vdfl.  2V2'"  lang,  nach  hinten  etwas  erweitert;  das  Basaldrittel  hell  dot- 
tergelb, auf  dem  Vdrd.  mit  verloschenen  bräunlichen  Querstrichelchen.  Die  fol- 
gende schräge  Binde  ist  gesättigt  ocherbraun,  mit  schwarzen  Schuppen  bestreut, 
besonders  basalwärts,  und  verengert  sich  in  den  Vdrd.,  den  sie  in  der  Mitte 
erreicht;  sie  fliesst  hinten  von  der  Mitte  an  gegen  den  Innenrand  aus  und 
uraschliesst  damit  ein  rosenfarbiges  üorsalfleckchen,  welches  ebenso  wie  sie 
schwärzliche  Dorsalpunkte,  deren  hinterster  der  stärkste  ist,  enthält.  Vor  der 
Flügelspitze  geht  vom  Vdrd.  ein  ocherbrauner,  etwas  schwarz  gesäumter  Streifen 
gegen  den  Htrd.  herab,  den  er  mit  seinem  verschmälerten  Ende  an  der  Mitte 
erreicht.  Zwischen  diesem  Streifen  und  der  Mittelbinde  liegt  im  Innenwinkel 
ein  grosser,  gerundeter,  ocherbrauner  Fleck,  der  bis  zu  Vs  der  Flügelbreite 
heraufreicht  und  hier  schwarzbraun  gefärbt  ist,  während  er  sich  nach  unten 
lichtet  und  von  dem  ausgeflossenen  Theil  der  Mittelbinde  kaum  getrennt  bleibt ; 
in  ihm  hat  der  Dorsalrand  keine  schwarzen  Punkte.  Der  ganze,  nicht  von  diesen 
Zeichnungen  eingenommene  Raum  ist  lebhaft  rosenfarbig,  mit  schwarzen  oder 
braunen  ungleichen  Punkten  bestreut.  Auch  der  Vdrd.  enthält  hier  ungleiche, 
braune  Fleckchen,  besonders  vor  der  Flügelspitze.  Fransen  ocherbräuulich. 

Htfl.  braungrau ;  die  Fransen  lichter  mit  gelblicher  Basallinie. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkel  braungrau;  die  Endhälfte  des  Vdrdes.  mit 
gelblichen,  durch  die  Grundfarbe  getheilten  Fleckchen.  Fransen  dunkler  als 
oben.  Htfl.  heller,  doch  in  der  Spitze  dunkel  und  mit  einigen  dunkleren  Quer- 
strichelchen. 

Vaterland:  Nordamerica.  Ein  in  den  Flügeln  schön  erhaltenes  9  in 
Dr.  Rössler's  Sammlung. 


Bactra  Stph.  Aphelia  Heinem.  S.  136. 

R.  glatt.  Vdfl.  ohne  Umschlag,  schmal,  spitz  ohne  Sichelspitze  und  ohne 
augenförmige  Apicalzeichnuug,  mit  fast  gradem  Vdrd.  und  sehr  schrägem,  wenig 
convexem  oder  gradem  Htrd.  Htfl.  mit  Ader,  3,  4  und  5  aus  einem  Punkt. 


r24:7l  Beiträge  zur  Kenutuiss  der  uordamericanisclieu  Nachtfalter.  41 


1.  Bactra  lanceolana  Hbn. 

Var.  verutana,  alis  ant.  pallide  coriaceis,  costa  suhtiliter  oblique 
nigro-strigulata,  dorso  nigro-punctuto,  signo  fusco  infra  venam  transversam 
obsoleto,  linea  marginali  nigra.  cT    Q. 

Drei  cT  und  zwei  $,  untereinander  in  der  Grösse  und  Färbung  gleich, 
konnnen  den  kleinsten  Ex.  der  höchst  veränderlichen  Lanceolana  so  nahe,  dass 
ich  sie  für  nichts  weiter  als  für  Varietät  davon  halten  kann.  Ihre  Vdfl.  haben 
eine  etwas  stumpfere  Spitze,  indem  der  Htrd.  unterhalb  derselben  gar  nicht 
eingebogen  ist.  Die  Grundfarbe  ist  ein  blasses  Ledergelb  (wie  oft  bei  Lanceo- 
lana), am  lichtesten  in  der  Mittelzelle.  Der  Vdrd.  hat  feine,  schwarze,  schräg 
gelegte  Strichelchen,  die  sich  auf  der  Basalhälfte  allmälig  in  Punkte  ver- 
wandeln (so  schwarz,  kurz  und  fein  sehe  ich  sie  bei  keinem  meiner  vielen 
Lanceolana  cf  $)•  Der  Innenrand  ist  mit  ziemlich  groben,  schwarzen  Punkten, 
die  sich  leicht  verwischen,  gezeichnet.  Den  Htrd.  fasst  eine,  nur  auf  den 
Aderenden  unterbrochene,  grade,  ganz  seh  war  ze  Linie  ein.  (Bei  mancher 
Lanceolana  ist  der  InnenranJ  auch  schwiivz  punktirt,  und  bisweilen  setzt  sich 
die  Punktirung  aus  dem  Innenwinkel  am  Htrd.  aufAvärts  fort,  aber  nie  bis  zur 
Hälfte  desselben,  geschweige  dass  sie  zu  einer  Linie  vereinigt  bis  zur  Flügel- 
spitze gehen  sollte,  und  ausserdem  scheint  sie  sich  etwas  vom  Hlrd.  zu  ent- 
fernen). Fransen  auswärts  gebräunt. 

Auf  der  Unterseite  haben  die  Vdfl.  nur  die  hintere  Hälfte  des  Vdrdes. 
gelblichweiss  kleinfleckig  (wie  oft  Lanceolana  auch). 

Die  schwarze  Htrd. -Linie  der  Vdfl.  machte  mich  anfangs  geneigt,  in  diesen 
5  Ex.  eine  eigene  Art  anzuerkennen.  Aber  ein  cf,  das  ofi'enbar  zu  keiner  an- 
deren Art  als  die  übrigen  gehört,  gibt  den  Beweis,  dass  sie  alle  nur  Lanceo- 
lana sind;  es  hat  zwar  dieselbe  helle  Grundfarbe  wie  die  anderen;  aber  es 
fehlt  ihm  die  schwarze  Htrd. -Linie  völlig,  und  der  Vdrd.  ist  wie  gewöhnlich  mit 
hellbräunlicheu  Schrägstrichelchen  bezeichnet.  Daher  genügt  es,  die  Varietät 
mit  einem  eigenen  Namen  zu  versehen. 

Vaterland:  Texas  (Boll,  Beifrage).  Die  2  ziemlich  gut  conservirten  Q 
meiner  Sammlung  wurden  am  31.  Juli  und  16.  August  gefangen. 

2.  Bactra  furfurana  Haw. 

Aphelia  —  Heinem.,  S.  135. 

—  scirpana  HS.,  S.  243.  Pauperana  Fig.  302. 

JPhoxopteris  lamana  Z.  Isis,  1846,  S.  257. 

Ein  cT,  drei  9,  welche  mit  einander  in  der  hellen  Färbung  ziemlich  über- 
einstimmen, wurden  von  Burgess  in  Massachusetts  bei  Beverly  vom  19.  Juni 
bis  8.  Juli  gefangen.  Sie  gleichen  den  hellsten  deutschen  Ex.,  sind  also  von 
beträchtlich  hellerer  Grundfarbe  als  HS.'  Figur  und  sowohl  kleiner  als  viel 
lichter    als    die    englischen    Ex.     Weder  Flügelbildung    noch  Zeichnungsanlage 


42  P.  C.  Zeller.  [248] 

erlaubt,  in  den  araericauischen  Ex.  eine  verschiedene  Art  anzuerkennen.  Da 
Furfurana  auf  sumpfigen  Wiesen  lebt  und  ihre  Raupe  sich  von  kleineren 
Binsenarten  nährt,  so  lässt  sich  nur  annehmen,  dass  sie  in  Nordainerica  eine, 
ursprünü:lich  einheimische  Art  ist. 


Phoxopteris  Tr. 

Anchylopera  Stph.,  Clem. 

Taster  kurz,  durch  Schuppenhaare  verdickt,  mit  sehr  kurzem  Endgliede, 
ß.  glatt.  Vdfl.  ohne  Umschlag,  mit  verlängerter  sichelförmiger  Spitze,  unter 
welcher  der  Htrd.  mehr  oder  weniger  eingebogen  und  auf  den  Fransen  mit 
2  weissen  Längsstrichen  gezeichnet  ist.  Die  stets  verdunkelte  Flügelspitze  hat 
weissliche  Costalhäkchen,  ohne  dadurch  ein  ocellenähnliches  Ansehen  zu  erhal- 
ten. Der  Spiegelfleck  ist  nicht  völlig  ausgebildet. 

Mit  Recht  nennt  Wilkinson  diese  Gattung  eine  sehr  natürliche.  Heine- 
manu  kennt  im  Htfl.-Geäder  der  deutschen  Arten  keine  Verschiedenheit  (Wick- 
ler, S.  100.)  Clemens  unterscheidet  (Proc.  Ent.  Soc.  Philad.  III.,  1864),  S.  510 
die  ihm  bekannten  NAm. -Arten  in  Gruppen,  je  nachdem  die  Medianader  der 
Htfl.  sich  in  3  oder  4  Aeste  auflöst.  Er  behauptet  von  seiner  Auch,  striatana, 
dass  bei  ihr  eine  Theilung  bald  in  3,  bald  in  4  Aeste  stattfinde.  —  Gewöhnlich 
ist  die  Beschaffenheit  der  Medianader  leicht  und  sicher  auf  der  Unterseite  zu 
erkennen;  ob  aber  die  Mittelzelle  der  Vdfl.  eine  Nebenzelle  besitzt  (1.  c.  S.  509. 
Fig.  3  b),  kann  ich  nur  durch  Abreibung  der  Schuppen  erkennen,  und  es 
scheint  mir  zur  Unterscheidung  der  Arten  viel  zu  schwierig  und  darum  wenig 
brauchbar  zu  sein. 

Die  Gattung  ist  offenbar  in  NAm.  artenreich.  Unter  den  mir  vorliegenden 
10  finde  ich  nur  für  2  die  Namen  aus  den  16  Clemens'schen  mit  Sicherheit 
heraus ;  einige  der  letztern  erklärt  der  Autar  selbst  für  vermuthlich  nicht  gut 
begründet;  auch  werden  sie  sich  theilweise  wegen  ungenügender  Beschreibung 
schwer  wieder  erkennen  lassen. 

1.  JPhox.  niediofusciana  Gl.  Taf.  VIII,  Fig.  4. 

Magna;  al.  ant.  caesio-cinereis,  fusco-marmoratis,  costa  late  nivea,  nigro 
punctata,  trabe  fusca  media  ex  costa  oblique  porrecta,  angulo  dorsali  albido- 
^lebulofio.  cT   9- 

Anch.  —  Clemens  Ent.  Soc.  Philad.  III,  p.  511.  (p.  509,  Fig.  3.) 

Von  der  Grösse  der  europ.  Unguicella,  breitflü geliger,  sehr  kenntlich  an 
der  schiefergrauen  Grundfarbe  der  VdÜ.  mit  breit  reinweissem,  einmal  dunkel- 
braun schief  durchschnittenem  Vdrd. 

Da  die  Mittelzelle  der  Vdfl.  deutlich  eine  Nebenzelle  hat,  und  auf  den 
Htfl.  die  Medianader    in    eine  Gabul   —   von    veränderlicher  Grösse  —  ausläuft, 


[249]  l;eiträge  zur  Kenntiiiss  iUt  nordamericauibcheu  Nachtfalter.  43 

SO  gehört  die  Art  in  Clemens'  dritte  Gruppe,  und  da  sein  Ex.  nach  seiner  An- 
gabe „in  schlechtem  Zustande"  war,  so  halte  ich  das  Abweichende  und  Un- 
genügende in  seiner  Beschreibung  für  eine  Folge  dieses  Zustandes,  nicht  für 
ein  Zeichen  von  specifiscijer  Verschiedenheit. 

Die  4'"  langen  Ydfl.  haben  zur  Hauptfarbe  ein  dunkles,  bläuliches,  ver- 
loschen bräunliches  Schiefergrau,  aber  längs  des  ganzen  Vdrdes.  einen  schnee- 
weissen  Streifen,  der  weniger  als  1/3  der  Flügelbreite  einnehmend,  gegen  das 
Schiefergrau  nicht  scharf  abgegrenzt  ui;d  auf  den  Vdrd.  selbst  mit  schwarzen, 
vor  der  Flügelspitze  vergrösserten  Punkten  bestreut  ist.  Von  der  Mitte  des 
Vdrdes.  kommt  ein  schräg  nach  aussen  gelegtes,  gegen  den  Innenwinkel  gerich- 
tetes, braunes  Band,  das  sich  in  der  schiefergraueu  Farbe  verliert.  Fast  in  der 
Mitte  zwischen  dem  untersten  Theile  dieses  Bandes  und  der  Flügelbasis  ist  in 
der  dunkeln  Partie  in  der  Falte  ein  starker,  tiefschwarzer,  nach  hinten  weiss- 
lich  eingcfasster  Punkt.  Der  Raum  des  Innenwinkels  ist  in  beträchtlicher  Aus- 
dehnung weisslich  mit  hell  bläulichgrauem  Gewölk.  Die  etwas  braunröthlich 
gemischte  Flügelspitze  enthält  ein  tiefschwarzes,  nach  hinten  zugespitztes,  dickes 
Strichelchen,  unterhalb  dessen  die  Fransen  eine  scbneeweisse  Längslinie  und 
darunter  einen  solchen  Punkt  zeigen.  Tiefer  abwärts  sind  die  Fransen  weiss, 
auswärts  braun,  aber  um  den  Innenwinkel  ganz  reinweiss. 

Htfl.  hell  bräunlichgrau,  von  den  helleren  Fransen  durch  eine  feine 
bräunliche  Randlinie  geschieden  und  in  der  Spitze  mit  1-2  bräunlichen  Quer- 
schatten. Auf  der  Unterseite  besonders  deutlich,  bildet  Ader  3  am  Ende  eine 
längere  oder  kürzere  Gabel;  bei  einem  (J  ist  sie  ganz  einfach. 

Vaterland  meiner  Ex.  New-Tork  (Speyer; ;  das  eine  cT  tiägt  das  Datum: 
14.  Mai. 

2.  Phox.  nubeculana  Gl.  Taf.  VIII,  Fig.  5. 

Media;  alis  ant.  alhis,  dorso  ex  hasi  lute  fusco,  j>osiice  cum  margine 
postico  caesiu-nebuloso,  costa  in  medio  strigula  caesia  obliqua  notuta,  ijosiice 
cinereo-strigulata,  apice  ipso  obscure  ferrugineo.  cf    Q. 

Anchyl.  —  Clem.  Proc.  Acad.  Nat.  Sc.  Philad.  18G0,  p.  349. 

Sie  hat  Aehnlichkeit  mit  der  gewöhnlich  etwas  grösseren  Harpana  H., 
bei  welcher  aber  die  braune  Farbe  des  Iniienrandes  von  der  Wurzel  aus  breiter 
und  mit  weissem  Gewölk  gemischt,  dagegen  nach  dem  Innenwinkel,  wo  Nube- 
culana ein  helles,  mit  Weiss  gemischtes  Grau  hat,  verdunkelt  ist.  Das  bläulich- 
graue Gewölk  des  Innenwinkels  und  der  schwache,  hellgraue  Querstreifen  des 
Vdrdes.  unterscheiden  Nubeculaiia  sogleich  von  den  anderen  mir  bekannten 
Arten  mit  weisser  Grundfarbe. 

R.  hinten  braun,  vorn  weiss  wie  die  Schulterdecken  und  das  Schildchen. 
K.  hell  oder  rothlichbraun;  Stirn  und  Taster  weissbehaart.  Beine  blass  lehm- 
gtlblichgrau;  Ffisse  hell  und  dunkel  punktirt.  Hinterleib  lehmgelbgrau  mit 
blass  ochergelbem  Analbusch  des  (f. 

6 


44  H.  C.  Zeller.  [250] 

Vdfl.  3 — 3V2'"  lang,  weiss.  Der  Innenrand  ist  braun  mit  hellen,  ver- 
loschenen Querflecken  von  der  Wurzel  aus  Lis  über  die  Mitte  hinweg;  dann 
folgt  schiefergraues  Gewiilk,  welches  mit  einem  unregelrnässig  gerundeten,  ver- 
dunkelten Fleck  über  die  Falte  hiuwegreicht,  zuletzt  aber  sich  verengert  und 
vor  dem  Innenwinkel  durch  die  weisse  Grundfarbe  begrenzt  wird;  der  bei  den 
folgenden  Arten  so  scharfe  Dorsalfleck  ist  also  eigentlich  auch  vorhanden,  nur 
durch  das  angehängte  Gewölk  Undeutlich  und  von  unregelniässigerer  Gestalt. 
Von  der  Mitte  des  Vdrdes.  geht  schief  nach  hinten,  in  der  Richtung  gegen  den 
Innenwinkel,  ein  schmales,  kurzes,  graues,  nur  an  seinem  Anfange  gebräuntes 
Bäiidchen  herab.  Unter  seiner  Spitze  liegen  bis  in  den  Innenwinkel  hellschiefer- 
graue  Wolken,  getrennt  durch  unregelmässige,  weisse,  linienformige  Räume,  die 
jedoch  am  Htrd.  gegen  die  Spitze  hinauf  am  wenigsten  vorhanden  sind,  von 
denen  aber  der  nach  dem  Innenwinkel  herabziehende  gewöhnlich  der  breiteste 
ist.  Hinter  dem  Mittelbändchen  ist  der  Vdrd.  mit  schiefen  grauen  Strichelchen 
gezeichnet,  die  nach  der  Flügelspitze  hin  rothbräunlich  und  kürzer  werden. 
Unterhalb  derselben  ist  im  grauen  Gewnlk  ein  kurzes,  tiefschwarzfs  Längs- 
Strichelchen  von  wechselnder  Länge  und  Deutlichkeit.  Die  Flügelspitze  ist  braun, 
wie  die  über  ihr  befindlichen  Fransen;  unter  ihr  enthalten  die  Fransen  eine 
scharfe,  weisse  Längslinie  und  unter  dieser  eine  weniger  scharfe.  Die  Htrd.- 
Fransen  sind  weiss,  am  reinsten  an  ihrer  Wurzel;  in  der  Concavität  unterhalb 
der  Flügelspitze  sind  sie  in  wechselnder  Ausdehnung  auswärts  grau. 

Htfl.  hellgrau,  gegen  die  Wurzel  ein  wenig  heller,  beim  9  dunkler  und 
überall  gleichfarbig.  Die  auf  der  Unterseite  sehr  deutlichen  Adern  zeigen  bei 
keinem  meiner  6  Ex.  eine  Gabelung. 

Vaterland  wohl  aller  Ex.  Maine,  welches  wenigstens  bei  dem  einen  an- 
gegeben ist;  ich  erhielt  sie  von  Packard. 

Anmerkung.  Clemens'  Angabe:  „in  the  middle  of  the  wing  beneath 
it  (the  oblique  central  fascia)  is  a  grayish  brown  round  spot"  bezieht  sich  auf 
eine  länglichrunde  Wolke  (wie  das  exterior  to  which  is  a  short  blackish  dash 
lehrt),  die  nicht  immer  durch  weissliche  Räume  abgesondert  ist  und  also  nicht 
verdient  hervorgehoben  zu  werden.  Da  das  Gewölk  entschieden  eine  bläulich- 
hellgraue Farbe  hat,  so  nennt  er  es  wohl  mit  Unrecht  grayish  brown  and 
brownish.  Ich  zweifle  nicht  an  der  Richtigkeit  meiner  Bestimmung.  Mehr  als 
ein  Ex.  wird  Clemens  schwerlich  gehabt  haben. 

3.  Phox.  semiovana  n.  sp.  Taf.  VIII,  Fig.  6. 

Media;  alis  ant.  niveis,  macula  dar  sali  semiuvata  ohscure  brunnea,  trabe 
cüsiae  mediae  ubliqua  brunnea  cum  parle  alae  postica  cinnainonieo-fusca  coa- 
lescente,  siriya  trabi  posterius  adjucente  nivea  inferius  ampliata  et  truncata, 
cosla  postice  albo-strigulata.  cf. 

Eine  sehr  schöne  Art,  zu  denen  mit  scharfbegrenztem  braunen  Dorsal- 
fleck gehörig,  von  ihnen  unterschieden  durch  beträchtlichere  Grösse,  rein  weisse 
Grundfarbe  der  Vdfl.  und  besonders    durch    den    weissen    hinter    dem    braunen 


1251]  Bcitiäge  zur  KenntiÜBS  der  noitlamericaiiibchen  Nachtfalter.  45 

Mittelhand  folgeiuleu  Scbrägstreifcn,    der  sidi  nach    unten    erweitert    und    liier 
nach  hinten  zuspitzt. 

So  gross  wie  die  grössteu  Ex.  der  Derasana  H.  und  Nuheculana  Cl. 
ß.  gelbbraun,  vorn  und  auf  dem  Scbildchen  weiss;  Schulterdecken  weiss,  arn 
Ende  hellbraun.  Die  gesträubte,  reichliche  Kopfbehaarung  ist  auf  der  Stirn 
weiss,  auf  dem  Hinterkopf  weisslich  mit  gelbbräunlichen  Spitzen,  auf  dem 
Scheitel  braun.  Taster  ganz  rein  weiss,  zusammengedrückt  dreieckig  mit  kaum 
hervorstehendem  Endglied.  Beine  weisslich  gelbgrau,  die  vordem  auf  der  Licht- 
seite braun,  die  mittlem  nur  an  der  Schiene;  die  4  hintern  Füsse  braun  mit 
weisslicheii  Enden  der  Glieder.  Hinterleib  gelblichgrau  mit  reichlichem,  weiss- 
lich ochergelbem  Analbusch. 

Vdfl.  S'/s'"  lang,  mit  rein  weisser  Grundfarbe,  die  jedoc'i  einen  gerin- 
geren Kaum  einnimmt  als  das  Braune.  Auf  dem  Inneurand  liegt,  von  der  Basis 
bis  wenig  hinter  der  Mitte  ein  halb  ovaler,  kaffeebrauner  Fleck,  der  nur  hinton 
gesättigter,  sonst  eintönig  ist;  er  reicht  schnell  über  die  Falte  hinweg  und  ist 
am  hintern  zugeruudeten  Ende  in  der  Mitte  sehr  schwach  eingedrückt.  Den 
Rest  des  Flügels  kann  man  als  dunkel  zimmtbraun,  heller  als  den  Halbovalfleck, 
gefärbt  ansehen,  nur  dass  er  von  diesem  Fleck  durch  einen  schmalen,  weissen, 
linienförmigen  Raum  getrennt  ist,  auf  welchen  schwarzbraune  Bestäubung  auf 
weissem  Grunde  folgt.  Der  Costalfheil  dieses  zimmtbraunen  Raumes  wird  durch 
einen  ziemlich  schmalen,  streifenförmigen,  schrägen,  scharfbegrenzten,  verdun- 
kelten Balken  gebildet,  der  auswärts  seiner  ganzen  Länge  nach  durch  einen 
anfangs  schmalen,  dann  nach  unten  erweiterten  und  hier  nach  hinten  ausge- 
zogenen Streifen  begleitet  wird,  unter  dessen  grade  abgeschnittenem  Ende  zwei 
schwarze,  nicht  sebr  auffallende  Längslinien  liegen.  Der  Vdrd.  trägt  hinter 
diesen  weissen  Querstreifen  7  weisse,  durch  braune  Linien  getrennte  Häk- 
chen, unter  denen  der  Grund  etwas  gelichtet  ist.  Die  Flügelspitze  ist  dunkler; 
die  Fransen  darüber  ebenso,  nur  an  der  Wurzel  lichter;  die  darunter  sind  weiss 
mit  einer  schwarzen  Längslinie.  Die  übrigen  Htrd. -Fransen  sind  glänzend  weiss- 
grau,  am  Ende  gebräunt;  an  ihrer  Wurzel  ist  der  Htrd.  in  den  untern  zwei 
Dritteln  ganz  schmal  reinweiss  mit  ein  paar  schwarzen  Pünktchen. 

Htfl.  ziemlich  hellgrau,  nur  um  die  Spitze  mit  einer  dunkleren  Linie  cin- 
gefasst.  Die  helleren  Fransen  werden  durch  eine  weissliche  Basallinie  von  der 
Flügelfläche  getrennt.  Auf  der  helleren  Unterseite  treten  die  Adern  scharf 
hervor ;  die  dritte  ist  ganz  einfach. 

Vaterland:  New-York  (Speyer).  Ein  schön  erhaltenes  cf  in  meiner  Sammlung. 

Anmerkung.  Bei  diesem  Ex.  ist  der  halb  ovale  Fleck  nicht  reddish 
brown,  und  der  weisse  Streifen  hinter  der  oblique  fascia,  die  of  the  same  hue 
sein  soll,  ist  zu  auffallend,  als  dass  er  —  wenn  er  constant  ist  —  unerwähnt 
bleiben  könnte.  Ohne  diese  Abweichungen,  die  jedoch  vielleiclit  veränderlich 
sind,  würde  ich  meine  Art  für  Clemens'  Spireaefoliana  halten,  aber  den 
Namen  in  Spiraeifoliana  verwandeln,  weil  Clemens  die  Raupen  auf  einer 
Spiraea  fand. 

6* 


40  P.  C.  Zeller.  [252] 


4.  Phooc.  Bargesfiiana  n.  sp.  Taf.  VIII,  Fig.  7. 

Media;  alis  ant.  albis,  mncula  dorsali  semiovata  brttnnea,  fa-fcia  costae 
medine  ohliqua  fusco-ferriiginea  cum  parte  alae  postica  rufo-ferruginca  coale- 
scente  et  exterius  alhido-marginata,  costa  postice  alhido  fuscoquestrigti- 
lata.  cf   9. 

Von  der  etwas  grösseren  Semiovana  sogleich  durch  die  rostrothe,  nicht 
zimratbraune  Hinterhälfte  der  Vdfl.  zu  unterscheiden.  Ausserdem  ist  ihr  Weiss 
niclit  so  rein;  statt  des  Balkens  hat  sie  eine  wirkliche  Binde,  und  diese  ist 
hinterwärts,  statt  mit  einem  auffallenden  schneeweissen  Streif>^n,  nur  mit  einer 
weisslichen.  nach  unten  bleifarbigen  Linie  gesäumt;  der  Vdrd.  hinter  derselben 
hat  abwechselnd  breite,  braune  und  ganz  kurze,  dünne,  weissliche  Strichelchen; 
die  Htrd.-Fransen  sind  röthlich;  die  Htfl.  dunkler  braungrau.  —  Die  folgende 
Laciniana  hat  gleichfalls  als  augenfälligsten  Unterschied  eine  mehr  zimnit- 
braune,  wenn  auch  mit  etwas  Rostgelb  gemischte  Endhälfte  der  Vdfl. ;  dazu  ist 
das  Weiss  schon  mit  ein  wenig  Gelb  versetzt  und  von  geringerer  Breite  zwi- 
schen dem  Vdrd.  und  dem  halbovalen  Fleck.  Ferner  ist  die  Schrägbinde 
schmäler  und  hat  als  äussere  Einfassung  einen  Streifen  fast  von  der  Breite  wie 
bei  Semiovana,  jedoch  schmutzig  weisslich.  —  Burgessiana  hat  auch  grosse 
Aehnlichkeit  mit  der  europäischen  Lundana,  bei  der  die  Endhälfte  der  Vdfl. 
noch  mehr  mit  Rostfarbe  gemischt  ist  als  bei  Burgessiana;  bei  Lundana  ist 
statt  der  weisslichen  Grundfarbe  ein  sehr  verblasstes  Ochergelb;  der  helle 
Raum  zwischen  Vdrd.  und  Haibeifleck  schmäler;  die  Schrägbinde  beträchtlich 
schmäler,  ein  blosser  Streifen,  auswärts  mit  einer  feinen  Bleilinie  eingcfasst, 
welche  hinter  den  2  schwarzen  Längslinien  sich  in  einen  sehr  spitzen  Winkel 
bricht  und  dann  erweitert  bis  in  den  Innenwinkel  zieht.  Die  Costalhäkchen 
auf  der  Endhälfte  des  Flügels  sind  weisslich  und  wechseln  mit  breiten,  schwarzen. 

Grnsse  der  Lundana.  R  gelbbraun;  Schulterdecken  ochergclblichweiss. 
K.  gelbbraun  oder  rostbraun;  Gesicht  weisslich.  Taster  weiss,  scheibenförmig 
zusammengedrückt  mit  kurzem  Endglied.  Beine  hell  staubgrau;  Füsse  auf  dem 
Rücken  braun  mit  feinen  weissen  Enden  der  Glieder.  Hinterleib  dunkelgrau, 
Analbusch  des  c^  stark,  des   Q  schwach,  bleich  ochergelb. 

Vdfl.  BVi"  lang,  auf  der  hinteren  Hälfte  lebhaft  rostroth,  auf  der  Wurzel- 
hälfte weiss,  doch  nicht  ganz  rein,  welche  Farbe  einen  geringeren  Raum  ein- 
nimmt als  der  einfarbig  gelbbraune  oder  braune  Haibeifleck  des  lunenrandes. 
Dieser  Fleck  fängt  von  der  Flügelbasis  an,  reicht  über  die  Falte  weg  und 
endigt,  nicht  bei  allen  Ex.  gleichförmig  abgerundet,  hinter  der  Hälfte  des 
Innenrandes.  Um  sein  Ende  zieht  sich  das  Weisse  in  einer  feinen  Linie,  hinter 
welcher  bis  zur  Rostfarbe  der  Grund  mit  schwarzgrauen  Schuppen  dicht  be- 
streut ist.  Die  verdunkelte,  schief  nach  aussen  geh'gte  Mütelbinde  veifliesst 
in  die  Rostfarbe  und  ist  auswärts  von  einer  röthlichweissen  Linie  begleitet; 
unterhalb  ihres  nach  aussen  gebogenen  Endes  liegtm,  wie  bei  Semiovana,  zwei 
tiefschwarze,  aber  deutlichere  Längslinien.     Die  röthlich  weisse   Linie    ist    ihrer- 


f253n  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nonhimericanischen  Nachtfalter  47 

seits  auswärts  von  einer  feiin^n  Bleilinie  gesäumt,  welche  um  das  hintere  Ende 
der  zwei  schwarzen  Linien  in  einem  scharfen  Winkel  herum  und  dann  abwärts 
zieht,  um  an  einem  kleinen,  dicken,  tiefschwarzen  Längsstrichelchen  (las  bei 
dem  schlecht  erhaltenen  cf  fehlt,  vielleicht  abgewischt  ist)  oberhalb  des  Innen- 
winkels zu  endigen.  Vor  der  Flügelspitze  trägt  der  Vdrd.  4—5  rostbraune, 
stärkere,  mit  feinen,  weisslicheu  wechselnde  Häkchen.  Die  Flügelspitze  ist 
dunkel  rostbraun,  die  Fransen  darüber  etwas  heller,  die  darunter  mit  zwei  rein- 
weissen,  durch  eine  schwarze  Linie  getrennten  Wischen.  Die  übrigen  Htrd.- 
Fransen  sind  schwach  schimmernd  hell  röthlichgrau ;  eine  weisse,  schwarz- 
punktirte  Linie  scheidet  sie  von  der  Flügelfläche. 

Htfl.  einfarbig  braungrau;  Fransen  hellgrau,  den  Htrd.  mit  feiner,  gelb- 
licher Wurzellinie  umziehend.     Ader  3  ist  ganz  einfach. 

Vaterland:  Massachusetts.  1  cf,  1  9»  ^^^  Burgess  bei  Beverly  am 
18.  Juni  und  3.  Juli  gefangen,  1  9  ^on  Fackard  erhalten,  in  meiner  Sammlung. 

Anmerkung.  Anch.  fuscociliana  Clera.  (Proc  Ent.  Soc.  Philad.  III 
[1864],  p.  512)  kann  nicht  diese  Art  sein.  Die  Worte:  the  apical  half  of  the 
Costa,  from  the  middle  to  the  tip  of  the  wing,  is  occupied  by  a  dark  ferru- 
ginous  semioval  patch  lassen  sich  gar  nicht  auf  sie  anwenden,  sondern  deuten 
auf  eine  der  Derasana  nahe  stehende  Art.  Es  fehlen  auch  der  BiirgesKimm 
die  duU  kaden  hned  streaks  zwischen  den  weissen  Costalhäkchcn,  und  ihre 
Htrd.-Fransen  sind  nicht  whitish. 

5.  PJioo'..  laclnUina  n.  sp.  Tai.  VIII,  Fig.  8. 

Media;  alis  ant.  alhis,  iiiacida  dorsali  seiiiMvata  hrunnea,  trahc  costae 
meäiae  ohliqua  brunnea  cum  parte  alac  'postica,  lutea  coale>iceiite,  strirja  trahi 
posterius  adjaceiite  alba  inferius  ampliata  et  triincata;  costa  pjustice  albido 
fuscoqiie  strigulata.  cT. 

Ihre  Verschiedenheit  von  Burgessiana  ist  schon  bei  dieser  angezeigt. 
Vor  den  folgenden,  bi-i  denen  die  hintere  Costalpartie  nicht  wie  bei  Derasana 
ein  dunkles,  am  Vdrd.  hängendes  Dreieck  bildet,  sondern  die  ganze  hintere 
Flügelhälfte  ziemlich  gleichförmig  verdunkelt  ist,  zeichnet  sie  sich  durch  ihre 
beträchtlichere  Grösse  aus  (nur  nicht  vor  d(!m  cf  fl«?!"  Subaequana) ,  dann  durch 
die  Deutlichkeit  des  schrägen  Querbalkens,  der  den  Vdrd.  mit  der  dunkel  lehm- 
gelben Partie  verbindet,  und  durch  den  ihn  hinterwärts  begleitenden  weiss- 
lichen.  nach  unten  erweiterten  und  hier  nach  hinten  zugespitzten  Streifen.  Auch 
ist  der  dorsale  Halbeifli.'ck  bei  Laciniana  hinten  sanft  zugerundi't. 

Grösse  der  Burgessiana.  R.  vorn  wie  die  Schulterdecken  schmutzig 
gelblichweiss,  hinten  braun.  K.  obenauf  verdunkelt,  vorn  weisslich.  Taster 
viel  weniger  erweitert  als  bei  Burgessiana,  schmutzigweiss.  Hinterbeine  woiss- 
grau.  verloschen  braun  punktirt.  Hinterleib  braungrau  mit  blass  ocherg' Ibem 
Analbusch;   die  raännlicheu  Haltzangeu  scheibenfiirmig,  behaart,    fast  weisslich. 

Vdfl.  3^/4 — 3V2'"  lang,  mit  weisser  Grundfarbe,  die  aber  eine  gelbliche, 
nach  hinten  verstärkte  Beimischung  hat.     Der  Dursalfleck,  von  der  Flügelbasis 


48  r.  C.  Zeller.  [254] 

bis  Übel  die  Uillfte  des  liiuenrandes  reichend,  crlieLt  sich  gerundet,  über  die 
Falte  und  ist  einfarbig  gelbbraun,  am  abgerundeten  Hinterende  durch  einen 
schmalen,  nach  hinten  schlecht  begrenzten  Streifen  der  Grundfarbe  gesäumt. 
Der  weissliche  Raum  zwischen  ihm  und  dem  Vdrd.  ist  schmäler  als  bei  Bur- 
gessiana.  Von  der  Mitte  des  Vdides.  geht  der  schmale,  balkenartige  Binden- 
streifen, der  auf  dem  Vdrd.  selbst  am  dunkelsten  gelbbraun  ist,  schräg  in  der 
Eichtung  gegen  den  Innenwinkel  und  verliert  sich  in  der  Lehmfarbe  der  hin- 
teren Flügelpartie;  ihn  begleitet  hinterwärts  ein  wie  bei  Semiovana  gestalteter 
Streifen,  der  aber  schmutzigweiss  ist,  und  unter  dessen  gerade  abgeschnittenem 
Ende  2  deutliche,  tiefschwarze  Längslinien  liegen;  um  deren  hinteres  Ende 
biegt  sich  öfters  eine  linienförmige,  helle  Fortsetzung  des  weisslichen  Streifens 
nach  innen  zu,  die  weit  vor  dem  lunenrande  verschwindet.  Der  Vdrd.  ist  hinter 
der  Mittelbinde  mit  6  abwechselnd  starken  und  schwachen  gelbbraunen  Schräg- 
strichelchen gezeichnet,  zwischen  denen  der  Grund  als  weisse  Sirichelchen  er- 
scheint. Die  Flügelspitze  ist  verdunkelt,  die  Fransen  darüber  etwas  heller, 
zimmtbraun,  die  darunter  mit  zwei  reinweissen,  durch  eine  schwarze  Längslinie 
getrennten  Wischen.  Die  übrigen  Htrd.-Fransen  schmutzig  gelblichweiss,  an 
der  Wurzel  reiner  weiss. 

Htfl.  hellgrau,  gegen  die  Basis  heller,  wie  die  Fransen.  Die  dritte  Ader 
is't  auf  der  lichteren  Unterseite  sehr  deutlich,  einfach. 

Ein  cT  (von  BeverljO  ist  ein  wenig  grösser,  mit  noch  weniger  reinem 
Weiss,  das  schon  bei  der  etwas  breiteren  Mittelbinde  ganz  gelblich  wird;  der 
sie  begleitende  weissliche  Streifen  ist  viel  dünner,  nur  eine  unterwärts  erweiterte 
Linie.  Unterhalb  der  Flügelspitze  liegen  2  weisse  Längsstriche ,  indcstn  die 
tiefschwarze  Zwischcnlinie  stärker  ist.  Hifl.  viel  dunkler,  braungrau,  ganz  ein- 
farbig. —  Ich  halte  das  Ex.  nur  für  Varietät. 

Vaterland:  Massachusetts,  von  wo  3  cf  durch  Packard,  1  9  durch 
Burgess  in  meiner  Sammlung. 

Anmerkung.  Ancli.  duhiana  Clemens  (Proc.  E.  Soc.  Philad.  III 
|1S61],  p.  512),  in  welcher  der  Verfasser  eine  Varietät  seiner  Spireaefoliana 
vermuthet,  ist  nicht  so  genau  beschrieben,  dass  ich  meine  Art  mit  ihr  vereinigen 
könnte. 

6.  PJtox,  subaequana  n.  sp.  Taf  VI II,  Fig.  9. 

Parva  vel  media;  alis  ant.  ocJtraceo-albidis,  postice  ohscuriorihua,  Ma- 
cula dorsali  triangnla  brunnea,  supcrius  fusca,  macula  costae  mediae  parva 
fiiKca,  macula  disci  post  eam  lutea,  atro-trilineata,  costa  postice  alhido  fuscoque 
strigulata,  apice  fusco.  cT   9- 

Sie  hat  zum  Unterschiede  von  den  3  vorigen  schon  eine  entschieden 
ochergelblich  weisse  Grundfarbe  der  Vdfl.,  die  auf  der  hinteren  Hiilfte  nur  ver- 
dunkelt und  mit  Grau  gemischt  ist,  so  dass  nur  ein  schwacher  Gegensatz  gegen 
die  Basalhälfte  entsteht.  Unter  den  europäischen  Arten  kommt  ihr  Myrtil- 
lana  am  nächsten,  indem  bei  dieser  auch  der  gelbbraune  Dorsalfleck  in  seinem 


r2551  Beiträge  zur  Keiiutuiss  iler  uorJamericauischen  Narlitfalter.  -49 

hintersten  Theil  sich  erhöht  und  so  ein  stumpfes  Dreieck  bildet,  dessen  Basis 
auf  dem  Innenrand  ruht. 

Bei  Myrtillana  ist  eine  entschiedene  Costalbinde  vorhanden,  die  sich  in 
der  dunkehl  hinteren  Flügelpartie  verliert,  gegen  welche  sich  im  Innenwinkel 
ein  grosser,  eiförmiger,  grauer  Spiegelfleck  abgrenzt;  b'ä  Stihaequana  nt  statt 
der  Binde  nur  ein  angefangenes,  schmales,  braunes  Schrägstreifchen  vorhanden, 
das  mit  dem  weiter  nach  hinten  liegenden,  lehmgelblichen,  drei  schwarze  Striche 
enthaltenden  Querfleck  nicht  in  Verbindung  steht.  —  Die  k]einere'Anguli- 
fasciana,  deren  auch  ganz  gelbliche  Vdfl.  auf  der  Endhälfte  röthlich  zimmt- 
braun  sind,  zeigt  den  Dorsalfleck  halbeiförmig  und  ausserdem  nicht  nur  eine 
vollständige  Binde,  sondern  diese  setzt  sich  auch,  erweitert  und  über  der  Fiügel- 
niitte  nach  aussen  eine  scharfe  Ecke  bildend  und  auswärts  von  einer  hellen 
Linie  gesäumt,  beinahe  über  die  ganze  Plügelbreite  fort. 

Das  cf  ist  (vielleicht  nicht  immer)  so  gross  wie  Burgessiana,  das  9 
beträchtlich  kleiner,  so  gross  wie  Ängidifascimia.  Taster,  Kopf,  Vordertheil 
des  hellbraunen  R.  ochergelldichweiss.  Beine  grau;  Pussglieder  schwarz  mit 
weissen  Enden.  Hinterleib  bräunlich  grau,  mit  hell  ochergelblichem,  beim  cf 
kurzem  Analbusch. 

Vdfl.  cf  372,  9  23/4'"  lang,  von  schmutzig  ochergelbweisslicher  Grund- 
farbe, die  sich,  wenig  verdunkelt,  fast  bis  zur  Flügelspitze  verbreitet  Der  gelb- 
braune Dorsalfleck,  von  der  Flügelbasis  bis  zur  Hälfte  des  Innenrandes  oder 
wenig  darüber  reichend,  ist  mehr  dreieckig  als  bei  den  vorigen  Arten,  indem 
er  sich  mit  seinem  Enddrittel  in  einem  stumpfen  Zahn,  in  welchem  die  Farbe 
auch  verdunkelt  ist,  stark  über  die  Falte  erhebt  und  dahinter  (beim  9  steiler 
als  beim  c^)  gegen  den  Innenrand  abfällt.  Statt  der  gewöhnlichen  Binde  zeigt 
sich  nur  ein  kurzes,  schräg  nach  aussen  gerichtetes,  braunes  Streifchen,  das 
sehr  schnell  aufhört.  Der  Vdrd.  trägt  vor  ihm  2  sehr  kleine,  braune,  dahinter 
bis  zur  Spitze  7  längere,  abwechselnd  feine  und  starke,  alle  durch  Weiss  ge- 
trennte Strichelchen.  Die  Farbe  tiefer  abwärts  zwischen  Dorsaldreieck,  Htrd. 
und  Innenwinkel  ist  gelblichgrau  nebelig;  von  ihr  wird  das  Dorsaldreieck  durch 
eine  feine,  weisslichere  Linie  geschieden.  In  dieser  nebeligen  Partie  liegt  ein 
gelbbräunlicher,  hinten  concaver  und  durch  eine  weissliche,  schimmernde  Linie 
scharf  begrenzter  Fleck,  der  oberwärts  2Y2  tiefschwarze  Längslinien  enthält  und 
unteiwärts  verlöscht,  unter  sich  aber  im  Innenwinkel  ein  biäunliches  Fleckchen 
hat.  In  der  Flügelspitze  bildet  die  tiefbraune  Farbe  ein  scharf  begrenztes, 
längliches  Fleckchen,  das  durch  die  weissen  Costalhäkchen  und  unterhalb  durch 
zwei  weisse,  fein  schwarz  getrennte  Wische  in  den  Fransen  noch  mehr  gehoben 
wird.  Die  übrigen  Htrd.- Fransen  sind  rein  weiss,  aber  unterhalb  der  2  Wische 
auf  der  Aussenhälfte  mit  einer  breiten  dunkelgrauen  Stelle,  welche  auf  der 
Unterseite  noch  auffallender  hervortritt. 

Htfl.  hell  braungrau,  einfarbig;   Ader  3  einfach. 

Vaterland:  Maine  oder  Massachusetts;  2  cf,  1  9>  von  Packard  er- 
halten, in  meiner  Sammlung. 


50  ^^  t-'    /.eller.  [256] 


7.  Phox.  angulifasciano  v.  sp.  Taf.  VIII,  Fig.  10. 

Parva;  alis  anf.  oehraceo-alhiäifi,  paatice  suhcinnamoineifi,  macula  dorsali 
semiorala  hrunnea,  fnscia  costae  ineäiae  ungnsta  hrunnea  in  maculam  postice 
ungulufum  exlerius  linea  alba  muryinaiam  producla,  cofsta  post  eam  albido 
hrunneoque  strigulata.  cT   9- 

Noch  etwas  kleiner  als  Suhaeqiiana.  Ausser  den  bei  dieser  angezeigten 
Veischiedenheiten  hat  sie  in  den  Htrd.- Fransen  unterhalb  der  weissen  Be- 
grenzung der  Spitze  nur  einen  kleinen  oder  gar  keinen  dunkelgrauen  Fleck. 
Von  Comptana  unterscheidet  sie  sich  sofort  durch  den  Vdrd.,  der  zwischen 
Basis  und  Mittelbinde  rein  bleibt,  bei  jener  dagegen  mit  schwarzbraunen  Quer- 
strichelclien'gezeichnet  ist.  Auch  ist  bei  Comptatia  der  Eaum  zwischen  Vdrd. 
und  Dorsalfleck  viel  schmäler,  und  des  letzteren  obere  Seite  ohne  alle  scharfe 
Abgrenzung. 

R.  hinten  gelbbraun,  vorn  sowie  die  Schulterdecken  und  der  K.  rothlich 
weissgrau.  Taster  ziemlich  stark  behaart,  zusammengedrückt,  reiner  weisslich, 
gegen  die  Spitze  etwas  gebräunt.  Beine  hell  braungrau;  die  hinteren  hellgrau; 
alle  Füsse  braungrau  mit  weisslichen  Enden  der  Glieder.  Hinterleib  dunkelgraii 
mit  gelblich  weissem  Bauch  und  kurzem,  blass  ocherfarbenem  Analbusch. 

Vdfl.  272'"  lang,  trüb  ochergelbweisslich,  welche  Farbe  den  Dorsalfleck 
hinten  als  eine  feine  weissliche  Linie  einfasst,  worauf  der  Grund  allmälig, 
ochergelb  und  dann  zimmtbraun  wird.  Der  von  der  Flügelbasis  bis  zur  Innen- 
randniitte  reichende  halbeiförmige  Dorsalfleck  ist  gelbbraun,  in  der  über  die 
Falte  hinwegreichenden,  nicht  zahnfürmigen  Partie  und  hinten  verdunkelt  und 
überhaupt  gegen  die  Grundfarbe  scharf  abgegrenzt.  Die  schräg  nach  aussen 
gelegte  streifenförmige  Binde  der  Costalmitte  ist  mehr  oder  weniger  lebhaft 
gelbbraun  und  setzt  sich  in  gleicher  Farbe  erweitert  bis  unter  die  Flügelhälfte 
fort,  wo  sie  hinterwärts  einen  schaifen  Winkel  bildet,  in  welchem  nicht  immer 
zwei  schwarze  Längsstriche  zu  erkennen  sind;  sie  wird  auswärts  von  einer 
dünnen,  weisslichen,  etwas  glänzenden  Linie  als  scharfer  Begrenzung  eingefasst, 
welche  unterhalb  des  Winkels  eine  bleiglänzende  Färbung  annimt  und  sich  bis- 
weilen erweitert. 

Der  Innenrand  hat  hinter  dem  Dorsalfleck  auf  weisslichem  Grunde  zwei 
braune  Querstrichelchen  und  im  Innenwinkel  einen  braunen,  sclikcht  begrenzten 
Fleck.  Der  Vdrd.  trägt  vor  der  Binde  keine  Querstriche,  aber  hinter  derselben 
bis  zur  Spitze  5 — 7  braune  Strichelchen,  von  denen  drei  verdickt,  alle  aber 
durch  weissliche  Strichelchen  getrennt  sind;  unterhalb  derselben  ist  die  Grund- 
farbe hell  ochergelblich.  Die  Flügelspitze  ist  dunkel  zimmtbraun,  unterwärts 
durch  einen  reinweisslichen  Fransenwisch  hervorgehoben,  wou'hem  unter  einer 
schwarzen  Linie  ein  breiterer,  weisser  folgt.  Die  Htrd. -Fransen  sind  gelblich- 
"weiss,  an  der  Aussenhälfte  schwach  glänzend,  mit  einem  grauen  Fleckchen,  das 
bisweilen  fehlt,  unterhalb  der  Ausraudung. 


[257]  Beiträge  zur  Keuutniss  der  uordamericauischeu  Naclitl'alter.  Ol 

Htfl.  einfarbig  dunkelgrau;  die  helleren,  beim  ^T  bisweilen  weissgrauen 
Fransen  mit  feiner,  gelblicher  Wurzellinie.     Ader  3  sehr  deutlich,  einfach. 

Vaterland:  Ohio  (Schlilgeri,  Massachusetts  (Burgess).  Vier  ö\  ein  9  '» 
meiner  Sammlung. 

8.  fhosr.  rotnptana  Frülich. 

Parva:  alis  aid.  cinereis,  postice  lutescentilms,  costa  tota.  fusco-strigu- 
lata,  maeula  dorsali  lata,  triangula,  brunnea,  superius  exolescente,  pmrte  spe- 
culari  cinerea  maculam  ex  dorso  adscendentem  lufeani  continente. 

Tortrix  —  Frölich  Tojtr.  Würtemb.  p.  99. 

Phoxopteryx  —  Herrich  Seh.  IV,  p.  286,  Fig.  310. 

Grapholitlia  —  Heinemann  Tortr.,  p.  225. 

Ändiylojiera  —   Wilkinson  Tortr.,  p.  141.  Stainton  Man.  II,  p.  225. 

—  Fragariae  Walsli.  Riley  First  report  nox.  Ins.  of  Missouri 

(1869),  p.  142,  Fig.  80  und  tab,  2,  F.  26,  27.  cf.  Entom. 
Zeitung  1871,  S.  178. 

Veränderlich  in  der  Grösse,  in  der  sie  meist  über  Angulifasciana  steht, 
und  in  der  Helligkeit  und  Dunkelheit  der  Vdfl. -Färbung  und  Zeichnung. 

Der  gelbbraune  Dorsalfleck  der  Vdfl.  reicht  weit  hinauf  gegen  den  Vdrd. 
und  verengert  die  Grundfarbe  mehr  als  bei  allen  vorhergehenden  Arten:  er  i.st 
gegen  diese  nicht  so  scharf  abgegrenzt,  ja  wenn  diese  recht  dunkel  grau  ist, 
fliesst  er  sogar  mit  ihr  zusammen;  nach  hinten  verdunkelt  er  sich  und  wird 
durch  eine  dünne,  hellgraue,  ihn  säumende  Linie  noch  mehr  hervorgehoben. 
Dieser  Linie  folgt  ein  grauer,  bandförmiger  Streifen,  der  bis  zum  Innenrand 
heruntergeht,  sich  hier  erweitert  und  sich  dann  über  dem  Innenwinkel  als 
Spiegelfleck  erhebt.  In  diesem  Spiegelfleck  liegt  dicht  vor  den  Innenwinkel 
ein  schräg  nach  hinten  aufgerichteter,  gerundeter,  lehmgelber  Fleck,  der  öfters 
oben  mit  der  lehmgelben  Partie  zusammenhängt;  zwischen  ihm  und  dem  unte- 
ren, erweiterten  Ende  der  Binde  ist  der  verengerte  Raum  gewöhnlich  weisslich 
und  von  einer  braungrauen  Linie  durchzogen.  Der  Vdrd.  ist  fast  von  der  Wur- 
zel aus  mit  schwarzbraunen  Schrägstrichelchen  gezeichnet  —  eine  Auszeichnung, 
die  unserer  Myrtillana  nur  einigermassen  zukommt,  und  welche  Snbaequana 
in  sofern  theilt,  als  sie  vor  dem  Mittelstreifchen  doch  2  solche  Strichelchen 
aufweist.  Comptana  hat  gleichfalls  an  der  Mitte  des  Vdrdes.  ein  gelbbraunes, 
mehr  oder  weniger  schmales  Schrägband,  das  sich  nach  unten  erweitert  und 
aussen  von  einer  hellen  Linie  begleitet  wird.  Hinter  ihm  ist  der  Vdrd.  mit  7 
abwechselnd  dünnen  und  dicken  braunen  Strichelchen  versehen,  mit  einem 
weisslichen  zwischen  je  zwei  braunen.  Die  gelbbraune  Flügelspitze  hat  unter 
sich  in  den  Fransen  2  reinweisse,  durch  eine  tiefschwarze  Linie  getrennte 
Wische  oder  Linien.  Die  darunter  folgenden  Htrd.-Fransen  sind  heller  oder 
dunkler  grau,  einwärts  am  hellsten. 

Die  Htfl.-Fransen  des  cT  sind  oft  ganz  so  dunkel  wie  die  des  9  •  Ader  3 
spaltet  sich  ganz  deutlich  in  eine  Gabel  mit  '/j  so  langem  Stiel.  Die  Vdfl. 
haben  ganz  sicher  keine  Nebenzelle. 

7 


52  P.  C.  Zeller.  [258] 

Eine  sehr  verbreitete  Art,  die  in  Livland  von  Hrn.  v.  Nolcken  beob- 
achtet wurde  und  in  Deutschland  überall  in  der  Fläche  wie  auf  den  Höhen 
vorkommt.  Im  südlichen  Eufjland,  wo  sie  an  vielen  Stellen  lebt,  fing  ich  selbst 
sie  bei  Mickleham  und  auf  den  Graubündner  Alpen  über  4000'  hoch.  Am  süd- 
lichsten in  Europa  scheint  sie  durch  Mann  in  Toscana,  am  östlichsten  durch 
Christoph  bei  Sarepta  beobachtet  zu  sein.  —  In  Nordamerica  hat  sie  gleich- 
falls eine  grosse  Verbreitung.  Riley  gibt  Nord-Illinois,  Indiana  und  Canada  an. 
Bell  brachte  1  Ex.  (ein  helles  cT)  aus  Texas.  Aus  Massachusetts  erhielt  ich  sie 
von  Burgess,  und  die  von  Packard  erhaltenen  mögen   aus  Maine  stammen. 

Die  Flugzeit  ist  zuerst,  selbst  in  Norddeutschland,  zu  Ende  April  und 
Anfang  Mai  (in  Livland  zu  Ende  Mai  und  im  Juni);  dann  im  Juli  (nach  Wil- 
kinson  erst  im  August;  ich  fing  die  Art  aber  in  England  selbst  im  Juli).  In 
den  Alpen  scheint  nur  eine  jährliche  Generatien  stattzufinden,  da  die  Art  mir 
dort  nur  im  Juli  vorkam.  Ihr  Wohnort  sind  sonnige,  trockene,  blumige  Wald- 
stellen. Die  Futterpflanze  der  Raupe  ist  auf  Sandboden  wohl  vorzugsweise  Po- 
tentilla  argentea,  an  der  ich  sie  gezogen  habe,  vielleicht  auf  Kalk  die  von 
Staintou  erwähnte  Pot.  verna,  zu  welcher  er  noch  Poterium  sanguisorha  und 
Dryas  octopetala  fügt.  Nach  Riley  lebt  sie  aber  auf  Fragaria  und  ist  für  die 
Erdbeerbeete  sehr  schädlich.  Da  sie  sich  in  solcher  Hinsicht  bei  uns  nie  be- 
merklich gemacht  hat  und  nicht  einmal  als  Bewohnerin  der  Erdbeere  bekannt 
ist,  so  scheint  sie  nicht  zu  den  in  America  eingewanderten  Arten  zu  gehören. 
Riley  gibt,  so  viel  ich  weiss,  die  erste  Beschreibung  der  Raupe,  deren  zweite 
Brut  im  Puppenstande  überwintert. 

9.  Phooc.  floridana  n.  sp. 

Parva;  al.  ant.  area  basali  fasciaque  postica  fracta  inferius  dilatata 
laeie  fusco-ferrugineis,  fascia  inierjectu  maculaque  speculari  plumheis,  costa 
fere  ex  basi  strigulata,  strigtdis  posticis  alhis;  post.  fusco-cinereis.  cT. 

Von  der  folgenden  etwas  kleineren  Art  ist  sie  verschieden  durch  die 
deutlich  verlängerte  Spitze  ihrer  Vdti.,  durch  die  schön  rostbraune  Hauptfarbe 
derselben  und  durch  die  nach  hinten  an  Länge  zunehmenden  weissen  Strichel- 
chen auf  der  Endhälfte  des  Vdrdes.  —  Auf  Floridana  folgt  naturgemäss  unsere 
viel  grössere  Müterpacheriana,  die  auch  lebhaft  rostfarbene  Vdfl.  hat,  aber 
ohne  Schimmer,  ohne  bleiglänzende  Mittelbinde  und    ohne  solchen  Spiegelfleck. 

Grösse  eines  grösseren  cf  der  Comptana.  K.  und  Vorderrücken  ocher- 
gelb ,  Hinterrücken  gelbbraun ;  Stirn  blass  ochergelb.  Taster  gelblichweiss. 
Beine  weissgrau;  Hinterfüsse  dunkelgrau  mit  weissen  Enden  der  Glieder.  (Hinter- 
leib fehlt.) 

Vdfl.  2V2'"  lang,  länglich,  weniger  gestreckt  als  bei  Comptana.  Statt 
des  Dorsalflecks  ist  ein  Basalfeld,  dessen  eckiger  Htrd.  auf  der  unteren  Hälfte 
durch  eine  grade,  einwärts  gerichtete  Linie  gebildet  wird;  es  ist  in  der  Dor- 
salgegend lebhaft  rostfarben,  an  seinem  Htrd.  und  noch  breiter  gegen  den 
Vdrd.  in  Gelbbraun  übergehend.    Der  Vdrd.  ist  an   ihm  bis  zur  Subcostalader 


[2591  Beiträ'?«  znr  Kenntniss  der  nordaraericanischen  Naclitfalter.  53 

SO  schimmernd  schiefer-  oder  bleicfran  wie  bis  zur  rosthrannen  Binde,  nnd 
dieses  Grau  zieht  sich  als  schmale  Binde  um  das  Basalfeld  herum,  also  nach 
aussen  einen  Winkel  bildend  bis  zum  Innenrand.  Die  darauf  folgende,  beson- 
ders in  der  Mitte  lebhaft  rostfarbene,  nach  unten  verdunkelte,  auf  dem  Vdrd. 
rostbraune  Binde  ist  an  ihrem  obersten  Viertel  viel  schmäler  als  weiter  abwärts, 
wo  sie  fast  3mal  so  breit  ist  wie  die  vorhergehende  schimmernd  graue  Binde; 
sie  ist  auf  Vs  zu  einem  Winkel  gebrochen  mit  fast  graden  Schenkeln,  von 
denen  der  obere  vom  Vdrd.  aus  hinten  von  einer  dünnen  Bleilinie  begleitet 
wird.  Diese  Bleilinie  erweitert  sich  unten  in  einen  dicken,  bis  zum  Innenwinkel 
reichenden  Streifen,  hinter  welchem  der  schmale  Raum  bis  zum  Htrd.  hellrost- 
gelb  ist.  Der  Winkel  der  Rostbinde  enthält  ein  paar  schwarze,  kurze  Längs- 
linien. Vor  ihr  zeigt  der  Vdrd.  zwei  Paar  weissliche  Querstrichelchen,  hinter 
ihr  vier  Paar  weisse,  die  an  Länge  und  Schärfe  bis  vor  die  Flügelspitze  zu- 
nehmen: sie  sind  durch  abwechselnd  dünnere  und  dickere  braune  Striche  ge- 
trennt. Unterhalb  derselben  ist  der  Grund  zwischen  Binde  und  Htrd.  ziemlich 
hell  rostfarbig,  am  Htrd.  unterhalb  der  Spitze  durch  Braun  verdunkelt.  Die 
Flügelspitze  ist  rostfarbig  und  wird  oberhalb  durch  die  zwei  letzten  weissen 
Costalhäkchen,  unterAvärts  durch  einen  weissen  Fransenwisch  hervorgehoben,  dem 
abwärts  ein  schwarzer  Längsstrich  und  noch  ein  weisser  folgt.  Tiefer  abwärts 
sind  die  Htrd. -Fransen  grau  mit  Bleischimmer. 

Htfl.  dunkelbraungrau,  gegen  die  Wurzel  wenig,  die  Fransen  viel  heller. 
Auf  der  hellen  Unterseite  ist  die  dritte  Ader  sehr  deutlich  in  eine  kurzstielige 
Gabel  gespalten. 

Vaterland:  Ohio  (Schläger).  Ein  cf  in  meiner  Sammlung. 

10.  PJiooc.  Atnhlygona  n.  sp. 

Parva;  al.  ant.  apice  obtuso,  cinnamomeis,  area  hasali  fusco-ferruginea 
postice  per  strigam  albidam  terminata,  parte  speciilari  cinerea  maculam  hrun- 
neam  ex  dorso  adscendentem  continente,  costa  inde  a  basi  oblique  nigro- 
strigulata.   9 . 

Dadurch,  dass  die  Vdfl.-Spitze  fast  gar  nicht  hervortritt,  ist  sie  von 
allen  vorhergehenden  Arten  verschieden,  dagegen  der  europäischen  Obttisana 
sehr  ähnlich,  auch  nach  der  rostbraunen  Färbung.  Wie  diese,  stimmt  sie  mit 
Comptana  darin,  dass  der  Vdrd.  von  der  Flügelspitze  an  fast  bis  zur  Basis 
schwarzbraun  gestrichelt  ist.  Aber  bei  Obtusana  bilden  die  weissen  Costalstriche 
zwischen  der  Binde  und  der  Flügelspitze  vier  Paare  und  sind  sehr  deutlich, 
und  auch  diesseits  der  Binde  sind  die  Zwischenräume  der  schwarzbraunen 
Strichelchen  weiss;  bei  Amblygona  lassen  sich  keine  Paare  unterscheiden,  son- 
dern nur  dunkle  Strichelchen  mit  fein  linienförmigen  Zwischenräumen  von  der 
gelichteten  Grundfarbe.  Ferner  entsteht  bei  Obtusana,  als  der  einzigen  mir 
bekannten  Phoxopteris,  durch  die  Abrundung  der  Flügelspitze  ein  wirklicher 
Apieal-OceUus,  indem  das  letzte  weisse  Costalstrichelchen  sich  im  Bogen  gegen 
den  Htrd.  herumzieht  und  sich  an  den  einzelnen,   ziemlich   langen,   reinweissen 

7* 


54  P.  C.  Zeller.  [260] 

Längsstrich  der  Htrd  -Fransen  anschliesst;  auch  sind  die  Apicalfransen  weiss- 
lich,  nur  oberwärts  und  auswärts  braun.  Bei  Amhlygona  dagegen  ist  zwar  ein 
sehr  kurzes,  weissliches  Costalstrichelchen  als  letztes  vor  der  Spitze  vorhanden : 
es  reicht  aber  bei  weitem  nicht  bis  zu  dem  sehr  kurzen,  weissen  Doppelstrich 
der  Htrd. -Fransen,  und  die  Fransen  um  die  Spitze  sind  ganz  braun,  so  dass 
also  kein  abgerundeter,  einwärts  umschriebener  Augenfleck  gebildet  werden 
kann.  Endlich  sind  auch  die  Htrd. -Fransen  bei  Obtusana  auswärts  hell  ocher- 
gelb,  selbst  gelblichweiss,  und  nur  unterhalb  des  weissen  Striches  dunkelgrau; 
bei  Amblygona  sind  sie  einfarbig  grau. 

Kleiner  als  Obtusana.  K.  und  Vorderrücken  hell  ochergelb.  Taster  viel 
heller,  länglich,  auswendig  und  am  Ende  verdunkelt.  Beine  hell  braungrau ; 
Fiisse  braun  mit  weisslichen  Enden  der  Glieder.  Hinterleib  zugespitzt,  braungrau. 

Vdfl.  wenig  über  2'"  lang,  mit  wenig  vortretender  Spitze  und  schwach 
eingedrücktem  Htrd.  unter  derselben.  Grundfarbe  röthlich  zimmtfarben.  Der 
gewöhnliche  Dorsalfleck  ist  viel  gesättigter,  röthlicher  und  nach  hinten  ver- 
dunkelt, gegen  den  Vdrd.  zu  gar  nicht  abgegrenzt  und  lässt  sich  daher  als 
verdunkeltes,  auf  dem  Vdrd, -Drittel  gelichtetes  Basalfcld  ansehen,  das  hinten 
sehr  schräg  abgeschnitten  ist  und  den  Innenrand  hinter  der  Mitte  erreicht;  es 
ist  an  seinem  verdunkelten  Ende  rait  einer  feinen  weissen,  vom  Innenrand  bis 
zur  Subcostalader  hinaufreichenden  Linie  eingefasst.  Hinter  ihr  ist  der  Innen- 
rand, wie  bei  Comptana,  breit  grau,  welche  Farbe  sich  am  Innenwinkel  zu 
dem  grossen,  grauen  Spiegelraum  ausdehnt.  In  diesem  erhebt  sich  aus  dem 
Innenwinkel  ein  oben  nach  aussen  geneigter,  schmaler,  oben  abgerundeter, 
gelbbrauner  Streifen,  den  oberwärts  eine  feine,  weissgraue  Linie  umzieht.  Der 
Spiegelraum  selbst  ist  oben  ebenso  hell  weissgrau  gesäumt  und  sticht  dadurch 
von  der  Grundfarbe  sehr  ab.  Von  der  Wurzel  aus  bis  zu  der  sonstigen  Mittel- 
binde hat  der  Vdrd.  kleine,  sehr  schräge,  schwarze  Strichelchen;  hinter  dem 
schwachen  und  schmalen,  dunkeln  Anfang  der  Binde  zieht  aus  dem  Vdrd.  eine 
sehr  feine,  helle,  auswärts  schwärzlich  gesäumte  Linie  schräg  gegen  den  Htrd., 
verschwindet  aber  vor  den  zwei  weissen  Htrd. -Strichen.  Auf  diese  Linie  folgen 
bis  zur  Flügelspitze  nicht  recht  deutliche,  braune,  mit  hellen  der  Grundfarbe 
abwechselnde  Strichelchen.  Unterhalb  der  verdunkelten  zimmtbraunen  Spitze 
enthalten  die  Htrd. -Fransen  zwei  sehr  kleine,  weisse,  durch  eine  schwarze 
Linie  getrennte  Längsstrichelchen,  unterhalb  deren  die  Fransen  grau  sind. 

Htfl.  einfarbig  braungrau;  die  wenig  helleren  Fransen  mit  sehr  feiner 
heller  Linie  an  der  Wurzel.  Die  Adern  sind  nicht  deutlich  zu  erkennen,  scheinen 
aber  mit  denen  der  Obtusana  übereinzustimmen,  bei  welcher  die  dritte  Ader 
in  eine  fast  bis  zu  ihrem  Anfang  reichende  Gabel  gespalten  ist. 

Vaterland:  Washington,  wo  Baron  Ostun-Sacken  mein  einzelnes  9  S^- 
funden  hat. 

11.  JPhox.  tnarcidanci  n.  sp. 

Media;  al.  ant.  pallide  rufo-ferrugineis,  ad  costam,  latius  exalbidis, 
fascia  angusta  ex  costa  strigulisque  2)ost   eam  costalibiis  obsolete  ferrugineis, 


r2611  Beiträge  zur  Kenntniss  der  iiordäinericanischen  Nachtfalter.  00 

striolis   2   nigris   ante   marginis    postici    trientem    snpremum;    post.   pallide 
ochraceo-grisescentibus.  c?   9- 

Sie  sieht  wie  ein  Albino  aus  und  -würde,  wenn  sie  einen  scharf  um- 
schriebenen Dorsalfleck  hätte,  wegen  der  schmalen,  weisslichen  hinteren  Ein- 
fassung der  Mittelbinde  gleich  hinter  Laciniana  zu  stehen  kommen.  Die  ver- 
loschene, hell  roströthliche  Färbung  ihrer  Vdfl.,  die  gegen  den  Vdrd.  ins  Gelb- 
lichweisse  übergeht,  und  worin  die  Adern  als  dunklere  Linien  hervortreten,  und 
die  sehr  hell  graugelblichen  Htfl.  zeichnen  die  Art  vor  den  mir  bekannten  aus. 

R.,  K.  und  Fühler  von  der  hell  ochergelblichweissen  Farbe  des  Vdrdes. 
der  Vdfl.  Taster  und  Beine  noch  weisslicher,  nur  die  Vorderbeine  mit  Grau 
gemischt,  ungefleckt.     Hinterleib  hell  ochergelb,  beim   Q   noch  heller. 

Vdfl.  von  der  Gestalt-  und  wechselnden  Grösse  der  Laciniana.  Grund- 
farbe hell  röthlich  rostfarben,  ohne  sichere  Grenze  in  die  ochergelblichweisse 
Farbe  des  Costaldrittels  übergehend ,  am  dunkelsten  am  Htrd.  Das  Dorsal- 
dreieck ist  dadurch  wenigstens  angedeutet,  dass  sich  die  Farbe  hinter  der 
Flügelmitte  lichtet,  um  sich  gegen  den  Htrd.  wieder  zu  verdunkeln.  Die  Adern 
bilden  wenig  deutliche,  dünne,  etwas  verdunkelte  Längslinien.  Von  der  Mitte 
des  Vdrdes.  geht  eine  schmale,  rostfarbene  Binde  sehr  schief  nach  hinten  und 
verliert  sich  in  der  Grundfarbe;  wo  sie  sonst  ihre  untere  Ecke  hat,  der  Ein- 
buchtung des  Htrdes.  gegenüber,  sind  zwei  wenig  deutliche,  tiefschwarze  Längs- 
streifchen  neben  einander;  als  hintere  Einfassung  dieser  Binde  lässt  sich  blos 
ein  schmaler,  weisslicher  Streifen  erkennen. 

Bis  zu  der  dunkelrostrothen  Flügelspitze  ist  der  Vdrd.  mit  6—7  Schräg- 
strichelchen, die  die  Grundfarbe  haben,  bezeichnet.  Fransen  hell  rostrothlich, 
unterhalb  der  Spitze  mit  zwei  verloschenen,  weissen  Längsstrichelchen. 

Htfl.  sehr  hell  ochergelblichgrau ,  in  der  Spitze  mehr  ochergelblich , 
Fransen  lichter.  Medianader  dreiästig;  erster  Ast  weit  vom  zweiten  entfernt, 
und  dieser  mit  dem  dritten  aus  einem  Punkt  an  der  Spitze  der  Mittelzelle. 

Die  ganze  Unterseite  heller  als  die  Htfl.  oben.  Die  Spitze  der  Vdfl. 
braunrostfarben,  die  Fransen  etwas  heller. 

Vaterland:  Nordamerica.  Ein  kleineres  c/'  aus  Texas  (Boll)  im  Museum 
Cambridge;  ein  grösseres  Paar  aus  nicht  angezeigter  Localität  in  Dr.  Rössler's 
Sammlung, 

Encliromia  Stph.     Grapholitha  Heinemann,  Wickler  S.  100. 

1.  Euchr.  hetniflesma  n.  sp.  Taf.  VIH,  Fig.  11. 

Media;  alis  ant.  latis,  fiiscis,  postice  fuscescenti-ruhiginosis,  fascia  media 
nigro-fusca,  inferius  flavido  tenuiter  marginata;  post.  fuscis.   9- 

Der  Färbung  nach  verwandt  mit  Mygindana;  doch  kann  ich  nicht  er- 
kennen, ob  Ader  3  und  4  der  Htfl.  genau  aus  der  Ecke  der  Mittelzelle  ent- 
springen oder,  wie  es  fast  scheint,  einen  kurzen  gemeinschaftlichen  Stiel  haben.  Die 
Flügel,  die  vorderen   ohne  Einknickung,   sind  auffallend   breit;    die  braunrothe 


56  V.  <:.  Zeller.  '  [262] 

Farbe  in  der  Endhälftc  der  vorderen  und  die  wenifjstens  an  der  unteren  Hälfte 
fein  gelblich  gesäumte  dunkelbraune,  schmale  Binde  zeichnen  die  Art  vor  den 
mir  bekannten  aus. 

Grösse  einer  mittleren  3Iyginäana.  R.  glatt,  von  der  Farbe  der  Vdfl.- 
Basis.  K.  mehr  grau.  Taster  um  Kopflänge  hervorstehend,  nach  vorn  ver- 
dickt, zusammengedrückt,  vorn  schräg  abgeschnitt'^n.  dunkelgrau,  am  Ende,  so- 
wie das  stumpfe  Endglied  braun.  Beine  plump,  lehmig  grau;  Mittelschienen 
aussen  ziemlich  dicht  anliegend  behaart;  Hinterschienen  mit  langen,  starken 
Dornen ,  auf  der  Innenseite,  sowie  die  Füsse  hell  gelblichgrau.  Hinterleib 
braungrau,  am  Bauch  hell;    der  Legestachel  versteckt. 

Vdfl.  4'"  lang,  breit,  mit  stark  convexem  Vdrd.,  abgestumpfter  Spitze  und 
schwach  convexem  Htrd.  Grundfarbe  auf  der  Basalhälfte  rüthlich  braun,  hinter 
der  Binde  ziemlich  hell  braunroth,  welche  Farbe  sich  in  der  Flügelspitze  bräunt. 
Von  der  Mitte  des  Vdrdes.  geht  eine  schwarzbraune,  etwas  schmale  Binde  nach 
2/3  des  Innenrandes.  Sie  ist  an  mehr  als  der  unteren  Hälfte  (ich  vermuthe,  bei 
manchen  Ex.  noch  weiter  hinauf)  auf  beiden  Seiten  mit  einer  scharfbegvenzten 
gelblichen  Linie  gesäumt;  die  innere  bildet  zwei  Ecken:  in  der  Falte  und  an 
der  Subdorsalader ;  die  äussere  macht  in  der  Mitte,  wo  die  Binde  einen  Vor- 
sprung hat,  eine  nach  aussen  convexe  Krümmung,  unterhalb  welcher  sie  schwach 
convex  verläuft.  Sonstige  Zeichnungen  sind  nicht  vorhanden,  wenn  man  nicht 
ganz  verloschene  dunklere  Costalstrichelchen,  die  von  der  Flügelbasis  bis  hinter 
die  Binde  reichen,  als  Zeichnung  ansehen  will.     Fransen  einfarbig  braun. 

Htfl.  braungrau,  gegen  die  Basis  heller.  Fransen  hell  gelblichgrau,  von 
einer  starken  dunkelgrauen  Linie  durchzogen. 

Unterseite  dunkelbraun,  auf  den  Htfl.  etwas  heller.  Besonders  auf  diesen 
treten  die  Adern  stark  hervor,  doch  nicht  so,  dass  sich  der  Ursprung  der 
Adern  3.  4,  5  bestimmt  erkennen  liesse.     Fransen  einfarbig  braungrau. 

Vaterland:  Massachusetts.  Ein  9-  ^on  Bnrgess  bei  Beverly  mit  meh- 
reren am  3.  Juli  gefangen,  in  meiner  Sammlung. 

Peuthina  Tr.  Antithesia  Stph.  Clem. 
1.  Afbeolana  n.   sp.   Taf.  VIII,   Fig.   12. 

Alis  ant.  obtusioribus,  albis,  a  basi  ultra  medium  cinereo-nebulosis, 
praeserfim  juxta  äorsum,  macula  costae  mcdiae  adhaercnte  obscuriore  infra 
fcr  lineam  nigram  terminata,  apice  alae  cinereo-liturata.  (f. 

Ein  einzelnes  cf,  so  rein  weiss  und  so  wenig  grau  nebelig,  wie  Hart- 
manniana  bei  uns  nie  vorkommt.  Das  Auffallendste  ist  aber  der  Fleck  der 
Costalmitte;  er  ist  kleiner  als  bei  jener  Art  und  basalwärts  nicht  schräg,  son- 
dern fast  senkrecht  begrenzt,  indem  der  sonstige  dunkle  Theil  des  Flecks  blos 
durch  wenige  dunkelgraue  Punkte  auf  weissem  Grunde  vertreten  ist;  der  Fleck 
wird  wie  bei  Hartmanniana  an  der  Medianander  dureh  eine  kurze,  tiefschwarze 
Längslinie  abgeschnitten.     Hinter  deren   Ende  zeigt   sich   auch  das   schwarze, 


r2631  Beiträge  zur  Keuntniss  der  nordainericaniBcheu  Nachtfalter.  Ö7 

schräge  Strichelchen,  das  am  Ausseiirande  des  grauen  Gewölks  liegt.  Unter- 
halb der  schwarzen  Längsliuie  folgt  nach  einem  weissen  Zwischenraum  allmälig 
graues  Gewulk  bis  zum  Innenrande,  das  aber  nicht  so  dunkel  ist  wie  der 
Costaltieck  (was  bei  Hartmanniana  gewöhnlich  der  Fall  ist,  nur  nicht  in  Hüb- 
ner's  Fig.  110  [Scriptana],  welcher  also  Älheolana  am  besten  entspricht).  In 
dem  reinweissen  Eudtheil  des  Flügels  liegen  vor  der  abgerundeten  Spitze  zwei 
lichtgraue,  gebogene  Querstreifen,  deren  oberster  bei  Hartmanniana  fehlt. 
Vdrd.  auf  der  Endhälfte  mit  ein  paar  grauen  Fleckchen  bestreut.  Fransen  weiss, 
gegen  die  Flügelspitze  grau,  durch  eine  scharfe  graue  Htrd.-Linie  von  der 
Flügelfläche  gesondert,  die  jedoch  den  Innenwinkel  nicht  erreicht. 

Htfl.  grau,  einwärts  gelichtet;  Fransen  weisslich  mit  grauer  Schatten- 
linie nahe  der  Wurzel. 

Unterseite  wie  bei  Hartmanniana,  auf  den  Vdfl.  an  der  Basis  und  längs 
des  ganzen  Vdrdes.  weiss  und  letzterer  mit  grauen  Fleckchen  bestreut. 

Wenn  Albeolana  nicht  abändert  und  sich  nicht  durch  Uebergänge  mit 
Hartmanniana  verbindet,  so  sind  ihre  Hauptmerkmale  die  gerundete  Spitze  und 
das  viel  reinere  Weiss  der  Vdfl. 

Vaterland:  Massachusetts,  wo  Burgess  das  ziemlich  gut  erhaltene  c^ 
meiner  Sammlung  mit  mehreren  am  15.  August  iing. 

Anmerkung.  Es  ist  mir  nicht  klar,  warum  man  Linne's  Worte: 
Alis  einereis,  superiorihics  linea  nigra  albae  adnata  auf  Hübner's  Scriptana 
(die  zwar  auch  in  Schweden  vorkommt)  und  nicht  lieber  auf  Haworth's  Semi- 
fasciana  anwendet.  Fischer  v.  R ö s  1  e r s t a m m,  von  dessen  Urtheil  Treitschke 
sich  vielfach  leiten  liess,  besass  lange  Zeit  nur  Semifasciana  und  hielt  Scrip- 
tana H.  für  Varietät,  bis  er  im  Jahre  1834  in  meiner  Sammlung  eine  Anzahl 
echter  Scriptana  sah,  deren  Artrechte  er  sofort  anerkannte.  Charpentier 
scheint  umgekehrt  Semifasciana  nicht  gekannt  und  daher  Scriptana  für 
Linne's  Hartmanniana  erklärt  zu  haben.  Es  mag  also  eine  stillschweigende 
auf  keiner  Ueberzeugung  beruhende  Annahme  sein,  nach  welcher  alle  Autoren 
der  Hübner'schen  Scriptana  die  Benennung  Hartmanniana  L.  geben,  ohne 
an  der  linea  nigra  albae  adnata,  die  eigentlich  keine  der  beiden  Arten  besitzt, 
Austoss  zu  nehmen. 

Heinemann  ertheilt  der  Hartmanniana  ( Scripitana) ,  S.  106,  August 
und  September  als  Flugzeit.  Die  Wahrheit  ist,  dass  der  Wickler  von  den 
letzten  Tagen  des  Juni  an  bis  in  den  Anfang  des  August  auf  der  Einde  der 
Weidenstämme  sitzt. 


2.  Penth.  nimbatana  Clem.  Taf.  VIII,  Fig.  13. 

Media;  alis  ant.  brevioribus,  costa  convexa,  a  basi  ad  tertium  trieniem 
usque  fuscis,  nigro-marmoratis,  fuscedine  arcuatim  terminata,  posfice  alhis  vel 
exalbidis,  ante  apicem  rotundatum  vix  einer ascentibus.  cT   9 . 

Antithesia  —  Clem.  Proceed.  Ac  Nat.  Sc.  Philad.  1800,  p.  346. 


58  P.  C.  Zeller.  [264] 

Eine  selir  nahe  Verwandte  der  Pruniana,  doch  weiter  von  ihr  entfernt 
als  Pruneticolana  (deren  Artrechte  etwas  zweifelhaft  sind),  aber  verschieden 
von  beiden  durch  abgerundetere  Vdfl.,  an  deren  Spitze  die  gelblichweisse  Grund- 
farbe kaum  grau  getrübt  ist,  und  durcli  den  Mangel  des  schwarzen  Punktflecks, 
der  bei  Pruniana  und  Pnmeticulanu  au  der  Mitte  des  hinteren  Randes  des 
Brauneu  sehr  deutlich  hervortritt.  Ochroleucanu,  welche  Clemens  in  der 
Nimhulana  venuuthet,  ist  gewöhnlich  grösser,  immer  mit  gestreckteren, 
spitzeren,  gesättigter  gelben  Vdfl.,  deren  Fransen,  ausser  gegen  den  Innen- 
winkel, grau  oder  doch  graufleckig  sind. 

R.  (bei  Pruniana  einfarbig  dunkelbraun,  bei  Pruneticolana  ein  wenig 
heller)  weissgrau  mit  braungrauem  Kragen,  dunklem  Querschatten  über  die 
Mitte  und  dunkel  gelbbraunem  Scutellun)shöcker.  Mittelbeine  wie  bei  Pruniana 
dunkelgrau  mit  schmutzig  weisslichbandirter  Schiene  und  braungrauen,  am  Ende 
weissliclien  Fussgliedern.  Hinterbeine  trüb  gelblichweiss ;  Schiene  stark  zu- 
sammengedrückt, auf  der  Basis  der  Rückenschneide  mit  einem  abstehenden, 
bleichen  Haarbüschchen. 

Vdfl.  374'"  lang,  ziemlich  breit,  am  Vdrd.  etwas  convexer  als  bei  Pruniana, 
mit  etwas  zugerundeter  Spitze,  von  der  Basis  an  auf  -j^  ein  Gemisch  von  Gelb- 
braun, schwarzen  Fleckchen  und  violettlichem  Grau,  mit  ein  paar  trüb  weiss- 
lichen  Stelleu.  Unter  der  Subdorsalader  liegen  fast  in  der  Hälfte  dieser  dunkeln 
Farbe  zwei  weisse  Punkte  hinter  einander,  die  sich  auch  vergrössern  und  zu- 
sammonflies.seu  und  dann  sich  zu  einem  hellen  Fleck  bis  an  den  Innenrand 
ausdehnen.  Der  Htrd.  des  Braunen  ist  convex,  doch  nicht  scharf  begrenzt  und 
reicht  vom  Anfang  der  Innenrandfransen  bis  zur  Mitte  des  Vdrdes.;  aus  ihm 
steht  gar  kein  schwarzer  Punktfleck  (wie  bei  den  zwei  Verwandten)  hervor, 
wenn  auch  an  der  Stelle  ein  schwarzes  Querstrichelchen  den  Rand  des  Dunkeln 
bildet.  Von  da  an  ist  die  Grundfarbe  gelblichweiss.  In  ihr  ist  der  Vdrd.  bis 
zur  Spitze  mit  kleinen,  verloschenen,  grauen  Flecken  oder  Punkten  bezeichnet. 
Dicht  vor  der  Flügelspitze  liegen  ein  paar  graue,  verloschene  Querstreifchen 
am  Htrd.  herunter,  welcher  an  seiner  Apicalhälfte  mit  einer  grauen  Linie  ein- 
gefasst  ist.     Fransen  weiss,  ungefleckt. 

Htfl.  lichtgrau,  beim  Q  dunkler;  die  Franseu  weisslich  mit  grauer 
Scliattenlinie  nahe  der  gelblichen  Wurzel. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelgrau,  am  Vdrd.  ohne  helle  und  dunkle  Flecke, 
längs  des  Innenrandes  weisslich  wie  die  Htfl. 

Vaterland  nach  Clemens:  Massachusetts,  Pennsylvanien,  Illinois.  Meine 
Ex.  wurden  von  Burgess  bei  Beverly  in  der  ersten  Hälfte  des  Juli  an  ver- 
schiedenen Tagen  gefangen. 

Die  Raupe  lebt  nach  Clemens  zwischen  zusammengezogenen  Blättern 
der  Rosensträucher. 

Anmerkung.  Clemens  vermuthete  in  seiner  Nimhaiana  die  Hüb- 
ner'sche  Ochroleucana  hauptsächlich  wohl  wegen  der  Raupennahrung.  Grade 
diese  ist  der  beste  Grund,  warum  sie  nicht  Varietät  der  Pruniana  sein  kann, 
ii\dem  Pruniana  nur  an  Schlehen  und  l^flaumen  lebt.  Pruniana  fängt  zu  Ende 


[265]  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericaniechen  Nachtfalter.  59 

Mai  ZU  fliegen  an  und  findet  sich  ganz  ausnahmsweise  und  verflogen  noch  An- 
fang Juli.  Dieser  Monat,  den  Heinemann  neben  dem  Juni  als  Flugzeit  auf- 
führt, gilt  kaum  von  Gebirgsgegenden.  Nimbatana  scheint  ihre  beste  Zeit  zu 
Ende  Juni  und  in  den  allerersten  Julitagen  zu  haben. 


3.  (JPenth.?)  Chionosema  n.  sp. 

Alis  mit.  obscure  schistaceis,  transverse  nigro-undatis,  macula  costae 
posticae  semiovata  nivea.   Q. 

Sehr  nahe  verwandt  mit  der  europäischen  Schreberiana,  kleiner,  mit 
weniger  dunklen  Vdfl.,  deren  schneeweisser  Costalfleck  weniger  weit  in  die 
Flügelfläche  hineinreicht. 

Grösse  wie  von  Exart.  albofasciatum.  ß.  (beschädigt)  dunkel  schiefer- 
grau ;  der  Schuppenhöcker  des  Scutellums  viel  kleiner  als  bei  Schreberiana. 
K.  oben  und  vorn  röthlich  hellbraun.  Taster  keulenförmig,  zusammengedrückt, 
etwas  über  die  Stirne  hervorstehend,  inwendig  hell  braunröthlich,  aussen  braun, 
mit  hellem  Bande  vor  der  Spitze;  Endglied  kuospenförmig.  Beine  innen  sehr 
hell  staubfarbig:  die  vorderen  und  mittleren  aussen  braun,  hellfleckig.  Hinter- 
beine einfarbig;  die  Schienen  verdickt,  zusammengedrückt,  auf  der  Rücken- 
schneide mit  etwas  flach  liegenden  Haarschuppen  ohne  Flocke  (also  wie  bei 
Schreberiana). ')  Hinterleib  fehlt. 

Vdfl.  3V4'"  lang,  länglich,  wie  bei  Schreberiana  gestaltet,  aber  mit  con- 
vexerem  Htrd.  Grundfarbe  dunkel  schiefergrau,  schwarz  quermarmorirt.  Ein 
stumpfwinkeliges  Querband  bildet  die  Grenze  des  fleckigen  Basalfeldes.  Hinter 
der  Mitte  hängt  am  Vdrd.  ein  halbeiförmiger,  nach  hinten  gespitzter  schnee- 
weisser Fleck,  der  nicht  ganz  bis  Vg  der  Flügelbreite  herabreicht  und  auf  dem 
Vdrd.  mit  6 — 7  abwechselnd  ungleichen,  tiefschwarzen  Punkten  bezeichnet  ist; 
gegen  die  Flügelfläche  ist  er  breit  schwarz  eingefasst.  Von  dem  Anfang  dieser 
Einfassung  geht  durch  die  FJügelbälfte  ein  schwarzer  Streifen  zum  Innenrand, 
und  von  dem  hinteren  Ende  erst  ein  schwärzlicher,  schwaizgesäumter  bis  vor 
den  Innenwinkel  und  dann  ein  anderer  bis  zur  Mitte  des  Htrdes.,  an  dem  er 
sich  zugespitzt  herabzieht.  Der  von  den  letzteren  zwei  Streifen  eingeschlossene 
graue  Eaura  bildet  einen  aus  dem  Innenwinkel  aufsteigenden  bandförmigen 
Streifen,  der  bis  über  2/3  <i«r  Flügelbfeite  reicht,  am  Ende  zugerundet  ist  und 
ziemlich  grade  Ränder  hat.  (Bei  Schreberiana  ist  er  kürzer,  unregelmässig  und 
wie  zerrissen.)  Zwischen  der  schwarzen  Flügelspitze  und  dem  schneeweissen 
Costalfleck  trägt  der  Vdrd.  ein  weisses  Doppelhäkchen.  Htrd. -Linie  schwarz. 
Fransen  dunkelgrau,  am  Innenwinkel  bräunlich. 


')  Sclireberiaua  Q  hat  an  der  Wurzel  der  Eückenschneide  eine  ahstehende,  gekrümmte 
Haarflocte  von  '/,  der  Schienenlänge  (Lederer,  Taf.  ü,  Fig.  14) ;  aber  in  der  Seite  fehlt  die  Kinne 
und  der  darin  ruhende  Haarbusch  (wie  Heinemann  Tortr.  S.  103  richtig  angibt) ;  sie  gehört  daher 
und  wegen  sonstiger  Beschaffenheit  nicht  zu  Ptnthina  Tr. 

8 


60  p.c.  Zeller.  [266] 

Htfl.  mit  abgerundeter  Spitze  uud  unter  dieser  schwach  eingedrücktem 
Htrd.,  braungrau,  in  der  Spitze  am  dunkelsten;  Vdrd.  unter  den  Vdfl.  weisslich. 
Fransen  weisslich  mit  dunkelgrauer  Linie  nahe  der  Wurzel  durchzogen. 

Unterseite  der  Vdfl.  einfarbig  schwarzgrau.  Der  helle  Costalfleck  sehr 
scharf,  ochergelblich.  (Bei  Sclireberiana  schimmert  er  von  der  Oberseite  ver- 
loschen durch,  und  nur  der  Vdrd.  ist  in  einer  gefleckten  Linie  ochergelblich.) 
Htfl.  grau,  am  Vdrd.  heller. 

Vaterland:  Nordamerica.  Ein  Weibchen  in  Dr.  Rössler's  Sammlung. 

Ecdytolopha  n.  g. 

IxSuw  promineo  —  Xd'fo;  penicillus. 

Äntennae  hreves,  simplices,  setaceae. 

Palpi  hreves,  compresso-cylindrici,  squamati,  articulo  terminali  brevissimo. 
Haustellum  hreve 

Peduni  posticorum  femora  ac  tihiae  compressae,  hae  robustae,  pilis  ap- 
pressis,  apicem  versus  productis  vestitae. 

Scutelluvi  tuberculo  squamoso  instructum. 

Fasciculus  cf  analis  tumidus,  rotundatus. 

Alae  anteriores  angustae,  suhobtusae,  sine  revolucro  cf ,  macula  obscura 
triangula  anguli  interni  pictae,  speculo  nullo;  venis  apicalibus  separatis. 

Alae  posteriores  latae,  vena  mediana  trifida,  rami  tertii  basi  a  venae 
quartae  origine  distante;  superne  penicillo  ex  sulco  juxta  venae  me- 
dianae  basim  eminente. 

Das  wesentliche,  aber  sicher  nur  dem  cT  eigenthümliche  Merkmal  besteht 
in  dem  gelblichen  Pinsel,  der  auswärts  an  der  Wurzel  der  Medianader  aus 
einer  Furche  hervorragt  und  nicht  mit  der  anders  gefärbten  Behaarung  der 
Medianader  verwechselt  werden  darf;  an  dieser  Stelle  sind  auch  die  Adern 
gleichsam  etwas  verkrüppelt,   weshalb    der  Flügel  hier  Längsfalten  wirft. 

Der  Schuppenwulst  auf  dem  Scutellum,  der  Mangel  eines  Umschlags 
und  die  Färbung  der  Vdfl.:  von  der  Basis  aus  dunkel,  am  Ende  hell,  mit 
einem  schrägen,  dunklen  Strich  am  Htrd.  unterhalb  der  Flu  gelspitze  —  weisen 
diese  Gattung  in  die  Verwandtschaft  von  Penthina  Tr. 

Eed.  insiticiana  n.  sp.  Taf.  VHL  Fig.  20. 

Magna;  alae  ant.  angustae,  fuscae,  postice  albidae,  fuseedinis  termino 
oblique  ex  dorso  medio  extrorsus  adver sus  costam  adscendente,  albedine  niti- 
dide  transverse  undulata,  macula  parva  triangula  fusca  anguli  dorsalis.  cf . 

In  der  Flügelgestalt,  selbst  in  der  Zeichnung  des  Endtheils  der  Vdfl. 
hat  diese  Art  einige  Aehnlichkeit  mit  der  gegen  sie  zwerghaften  Ttnet.  ocel- 
lana;  sie  weicht  aber  von  ihr  sowie  von  allen  Penthinen  ab  durch  die  schräg 
auswärts  vom  Innenrand  nach  dem  Vdrd.  aufsteigende  Grenze  des  braunen 
Wurzelfeldes. 

Viel  grösser  als  die  grösste  Penth.  salicella.  R.  und  K.  braun.  Taster 
wenig  über  die  Stirn  hervorragend,  aussen  braun,  innen  hell.  Wulst  des  Scu- 
tellums   dunkelbraun.     Hinterleib   bräunlich   staubgrau,    ziemlich   schlank,    nach 


r267]  Beiträge  zur  Kenntniss  der  norrtamericanischen  Nachtfalter.  61 

hinten  besonders  an  den  Seiten  lockerschuppig;  der  helle  Analbusch  stark,  ab- 
gerundet, breiter  als  lang.  Beine  staubgrau;  Mittelscbienen  aussen  dunkel  mit 
hellem  Mittelbändchen  und  solchem  Ende;  Füsse  an  den  vier  Endgliedern 
etwas  verdunkelt,  mit  verloschenen,  hellen  Spitzen. 

Vdfl.  5 — 6'"  lang,  schmal,  nach  hinten  erweitert;  Vdrd.  fast  grade; 
Spitze  zugerundet;  Htrd.  schwach  convex,  wenig  zurückgehend.  Grundfarbe  auf 
mehr  als  der  Basalhälfte  braun,  dunkler  marmorirt,  grob-  und  lockerschuppig; 
diese  Farbe  hat  eine  von  der  Mitte  des  Innenrandes  schräg  nach  Vs  des  Vdrdes. 
gehende  Grenze  und  verlängert  sich  hier  schmal  bis  in  die  Flügelspitze,  vor 
welcher  ein  braunes,  tiefschwarz  gesäumtes  Streifchen,  das  nicht  immer  voll- 
ständig ist,  bis  zur  Mitte  des  Htrdes.  herabgeht.  Der  Vdrd.  ist  undeutlich 
heller  und  dunkler  gestrichelt.  Die  übrige  Fai'be  des  Flügels  ist  schmutzig 
weisslich  oder  hellgrau,  mit  helleren,  etwas  schimmernden,  unregelmässigen 
Querwellen,  welche  aus  grösseren  und  lockerer  liegenden  Schuppen  bestehen 
als  der  matte  Grund.  Im  Innenwinkel  ist  auf  dem  Innenrand  ein  kleiner,  nach 
oben  gespitzter,  brauner,  mehr  oder  weniger  tiefschwarz  verdunkelter  Fleck. 
Fransen  an  der  Flügelspitze  braun,  tiefer  abwärts  dunkelgrau,  undeutlich  gefleckt, 
an  der  unteren  Hälfte  weisslich  oder  lichtgrau,  wie  der  angrenzende  Flügeltheil. 

Htfl.  braungrau,  gegen  die  Basis  wenig  gelichtet.  Der  Haarpinsel  sehr 
hellgelb.  Fransen  weissgrau,  nahe  an  ihrer  gelblichen  Wurzel  mit  einer  duu- 
kelgrauen  Schattenlinie  durchzogen. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelgrau,  auf  der  Endhälfte  des  Vdrdes.  mit  brau- 
nen Fleckchen  in  gleichen  Entfernungen:  Htrd.  hell  mit  braunen,  verloschenen, 
schräg  gegen  ihn  herabgehenden  Querlinien.  —  Htfl.  lichtgrau,  am  Vdr.-  und 
Htrd.  mit  verloschenen  braunen  Strichelchen.  Ader  5  entspringt,  weit  von  der 
Medianader  getrennt,  aus  der  sehr  feinen  oder  vielleicht  nicht  vorhandenen 
Querader  und  steht  von  4  und  6  fast  gleichweit  ab. 

Vaterland:  Massachusetts  (Burgess).  Die  5  cf  meiner  Sammlung  wurden 
zwischen  16.  Juni  und  18.  Juli  gefangen,  und  scheinen  keiner  ^  sehr  seltenen 
Art  anzugehören;  jedoch  erhielt  ich  kein  $. 

Tmetocera  Lederer. 

Der  Ausschnitt  des  cf  Fühlers  über  dem  Wurzelgliede  ist  schwach  und 
nur  in  gewisser  Richtung  gut  sichtbar;  sein  oberes  Ende  wird  durch  ein  Knöt- 
chen bezeichnet. 

Ocellana  Fabr.  Heineraann  S.  206.  Wilkinson  p.  118. 

Grapholitha  oeulana  Canadian  Entomologist  3,  p.  13,  Fig.  9. 

Zu  den  besten  Merkmalen  der  in  der  Färbung  des  hellen  Vdfl.-Theiles 
veränderlichen  Art  gehört  das  kleine,  braune,  schwarzfleckige,  an  seiner  Spitze 
tiefschwarze  Dreieck  dicht  vor  dem  Innenwinkel  und  die  3  oder  31/2  tief- 
schwarzen Längsstriche  auf  dunklem  Grunde  vor  und  unterhalb  der  Flügelspitze. 


62  P-  C.  Zeller.  [268] 

Die  zwei  vorliegenden  cT  sind  klein  und  gehören  zu  der  hellen  gewöhn- 
lichen Färbung;  nur  ist  das  eine  auf  der  Costalhälfte  des  Weissen  graugewölkt. 
Ich  erhielt  letzteres  von  Speyer  aus  New-York,  das  andere  von  Packard  mit 
der  Angabe:  Salem,  1.  Juli. 

Ich  bezweifle  nicht,  dass  die  Art  in  Nordaraerica  eingewandert  ist  und 
dort  ebenso  abändert  wie  bei  uns.  Der  Holzschnitt  im  Canad.  Ent.  stellt  die 
gewöhnliche  Färbung  recht  kenntlich  dar.  Nach  der  hier  von  W.  Saunders 
gegebenen  Auskunft  ist  die  Eaupe,  die  in  Aussehen  und  Lebensweise  ganz  mit 
der  europäischen  übereinstimmt,  in  Canada  in  den  kleinen  Gärten  dem  Obst 
sehr  verderblich. 

Der  Name  Gr.  oculana  scheint  aus  irgend  einer  mir  nicht  bekannten 
(Garten?)  Schrift  genommen  zu  sein. 

Exartema  Clem.  Eccopsis  Led.  i) 

Schildchen  mit  schwachem  Schuppenwulst.  Vdfl.  ohne  Umschlag,  mit  der 
Zeichnung  von  Sericoris.  Htfl.  des  c?  an  der  Wurzel  des  Innenrandes  mit 
linienförniigem  Hautanhang. 

Diese  Gattung,  die  bei  uns  nur  mit  einer,  oder  wenn  mit  Lederer  S.  374 
seine  Cymolomia  Hartigiana  dazu  gezogen  wird,  mit  zwei  Arten  vertreten  ist, 
kann  in  Nordamerica  nicht  arm  an  Arten  sein.  Dass  Clemens  das  Genus 
Exartema  später  einzog,  mag  weniger  daher  kommen,  dass  er  den  Werth  des 
Hauptmerkmals  verkannte,  als  weil  er  bei  Wilkinson  keine  entsprechend 
charakterisirte  Gattung  fand.  2) 

Auffallend  ist  mir,  dass,  während  ich  sieben  nordamericauische  Arten 
kenne,  mir  nicht  eine  aus  Texas  vorliegt. 

Exartema  erfordert  nach  den  Sprachregeln  die  Speciesnamen  im  säch- 
lichen Geschlecht. 

1.  Exart.  quadrifidum,  n.  sp.  Taf.  VIII,  Fig.  14. 

Mis  ant.  aeutis,  margine  postieo  infra  apicem  subimpresso,  griseo-fus- 
cescentibus,  dorso  lituraque  costae  mediae  öbscuratis,  venu  mediana  exalbida 
in  ramos  4  tenues  albos  fissa,  Stria  marginali  obliqua  fuscescenti  obsoleta.  cf . 

Die  grösste  mir  bekannte  Art,  kenntlich  an  der  verstärkten,  schmutzig 
weisslichen  Medianader  der  Vdfl.,  deren  vier  sehr  feine  Aeste  mehr  oder  weniger 
deutlich  und  gleichfalls  hell  sind. 


1)  Wickler  in  d.  V7ien.  Zeitschr.  1859,  S.  288.  Meine  Gattung  Pccopsis  (Micropt.  Caffr.,  p.  79) 
bann  es  nicht  sein,  wenn  ihr  wirklich  der  Hautanhang  fehlt;  ich  habe  keinen  bemerkt,  und  da 
ich  kein  Ej.  der  afx-icanischen  Art  besitze,  so  wird  das  Stockholmer  Museum  am  ersten  entscheiden 
können,  ob  ich  ihn  übersehen,  oder  mit  Becht  unerwähnt  gelassen  habe. 

')  So  übergenau  auch  Wilkinson  die  Länge  der  Tasterglieder  mass  und  das  Flügel- 
geäder  nnterauchte,  um  die  schlecliten  Guene'achen  Genera  zu  begründen,  so  hat  er  doch  an  der 
ihm  ganz  wohl  bekannten  Latifasciana  den  Hautanhang  nicht  gesehen. 


[2691  Beiträge  zur  Keuntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  ßo 

E.  und  K.  gelbbräunlich,  Gesicht  heller.  Taster  von  doppelter  Kopflänge, 
aufgebogen  und  bis  zur  Höhe  der  struppigen  Scheitelhaare  heraufreichend, 
cylindrisch,  zusammengedrückt,  schmutzig  gelblichweiss ;  Endglied  etwas  her- 
vorstehend. Beine  von  der  Farbe  der  Taster;  die  vier  vorderen  auswärts  braun- 
grau, an  den  Enden  der  Glieder  und  in  einem  Mittelbändchen  der  Schienen 
weisslich.  Hinterbeine  unverdunkelt;  die  Schienen  stark  zusammengedrückt,  auf 
der  Rückenschneide  mit  langen,  locker  aufliegenden  Haaren  ziemlich  reichlich 
bekleidet,  auf  der  Innenseite  in  einer  Furche  mit  langem,  schwärzlichem  Haar- 
pinsel. Hinterleib  dünn,  grau;  Analbusch  bleich  ochergelb,  fast  doppelt  so 
lang  wie  breit,  nach  hinten  erweitert. 

Vdfl.  über  4'"  lang,  etwas  gestreckt,  nach  hinten  erweitert,  am  Vdrd. 
schwach  convex,  mit  ziemlich  scharfer  Spitze,  unter  ihr  an  dem  ziemlich  graden 
und  steilen  Htrd.  schwach  eingedrückt,  mit  wenig  deutlichem  Innenwinkel. 
Grundfarbe  graugelbbraun ,  mit  hellen  Schuppen  überstreut  und  dadurch  hell 
erscheinend;  am  Innenrand  bis  zur  Falte  fehlen  die  Schuppen,  und  so  ist  die 
Farbe  hier  dunkel  gelbbraun,  nach  hinten  ins  Helle  übergehend.  Ein  grosser 
Wischfleck,  eigentlich  die  wegen  der  lichten  Schuppen  bis  zur  Medianader 
reichende  Mittelbinde,  nur  nach  hinten  erweitert,  hat  dieselbe  gelbbraune  Fär- 
bung. Die  Medianader  erscheint  als  ein  heller,  schmutzig  gelblichweisser  Längs- 
streifen, der  von  der  Schulter  anfängt  und  sich  in  vier  feine,  weniger  helle 
Aeste  auflöst;  von  diesen  Aesten  sind  die  zwei  untersten  die  deutlichsten  und 
etwas  abwärts  gekrümmt;  der  oberste  ist  der  kürzeste,  undeutlichste  und  wie 
der  zweite  grade;  keiner  erreicht  den  Htrd.  Der  gelbbraune  Querstreifen,  der 
bis  unter  die  Mitte  des  Htrdes.  herabreicht,  ist  durch  die  dichte,  ihm  auf- 
liegende Beschuppung  sehr  verloschen.  Der  Vdrd.  ist  von  der  Wurzel  aus,  doch 
bis  zur  Mitte  undeutlich,  mit  allmälig  längeren,  gelbbraunen  Querstrichelchen 
gezeichnet,  zwischen  welchen  der  Vdrd.  selbst  blass  gelblich  ist.  Die  Flügel- 
spitze enthält  einen  undeutlichen  braunen  Fleck,  der  auswärts  auf  den  Fransen 
etwas  röthlich  schimmert.  Fransen  hell,  nahe  der  gelblichen  Wurzel  mit 
einer  grauen  Linie  durchzogen  und  an  der  Endhälfte  noch  dunkler  grau; 
im  Innenwinkel  sind  diese  Färbungen  ganz  verloschen,  und  ihre  Farbe 
daher  hell. 

Htfl.  hell  braungrau,  gegen  die  Wurzel  allmälig  hellgrau.  Das  An- 
hängsel ist  streifenförmig,  hell,  gefranst;  das  anliegende  kleine  Feld  des  Flügels 
mit  duukelgrauen  Schüppchen  belegt.  Fransen  weissgrau,  dicht  an  der  gelb- 
lichen Wurzel  mit  grauer  Schattenlinie  durchzogen. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelgrau,  an  der  Endhälfte  des  Vdrdes.  ziemlich 
breit  bleichgelb  mit  dünnen,  dunkelgrauen  Querstrichelchen.  Htfl.  einfarbig 
weissgrau. 

Vaterland:  Massachusetts.  Bürge ss  fing  am  6.  Juli  mehrere,  von  denen 
das  beschriebene  (^  in  meiner  Sammlung  ist. 


64  p.c.  Zeller.  [270] 

2.  Excirt.  exoletum  n.  sp. 

Alis  ant.  acutis,  margine  postico  infra  apicem  non  impresso,  pallide 
fusceseenti-griseis,  crebrius  fuscescewti-strigulatis,  puncto  apieis  rotundato  nigro, 
litiira  fusea  ex  dorso  ante  medium  oblique  adscendente.  cf. 

Ich  bin  nicht  sicher,  ob  dies  nicht  eine  blosse  Abänderung  des  Exart. 
quadrifidum  ist,  von  dem  es  sich  hauptsächlich  durch  den  Mangel  der  hellen 
Adern  auf  den  Vdfl.  unterscheidet. 

Ex.  exoletum  ist  bedeutend  kleiner  als  Quadrifidum.  Die  Vdfl.  sind 
nämlich  nur  8^/2'"  lang,  im  Bau  zwar  sonst  gleich;  nur  ist  der  Htrd.  gänzlich 
ohne  Einbiegung  unterhalb  der  Spitze,  also  gleichmässig  schwach  convex.  Die 
Grundfarbe  der  Vdfl.  ist  heller,  licht  bräunlich  staubgrau,  reichlich  mit  braunen 
Querstrichelchen  wellig  überzogen  (jedoch  bei  dem  einen  Ex.  blässer  und  weniger 
gedrängt,  als  bei  dem  zweiten).  Die  Adern  entbehren  gänzlich  der  helleren 
Färbung.  Ader  3  hat  zwar  deutlich  die  Krümmung  wie  bei  Quadrifidum,  ist 
aber  am  Ursprung  von  Ader  4  völlig  getrennt,  also  nicht  wie  dort  mit  ihr  an 
der  Wurzel  zusammengeflossen.  Vom  Innenrand,  nahe  der  Basis,  erhebt  sich, 
schräg  gegen  die  Mitte  des  Vdrdes.  gerichtet,  ein  bindenförmiger,  brauner  Wisch, 
der  bis  über  die  Falte  hinwegreicht  und  sich  dem  dunklen,  doch  verloschenen 
Nebel  der  Costalmitte  auschliesst.  In  der  Flügelspitze  liegt  ein  starker,  schwarzer 
Punktfleck,  und  vor  ihm  trägt  der  Vdrd.  einige  wechselnd  breitere  und  schmälere 
Querstrichelchen.  Von  dem  Querstreifen,  der  von  der  Htrd.-Mitte  schräg  zum 
Vdrd.  zieht,  lässt  sich  nur  bei  dem  weniger  dunkel  gestrichelten  Ex.  eine  Spur 
entdecken.  Fransen  hellgrau,  über  der  Mitte  an  der  Aussenhälfte  fleckartig  braun. 

Htfl.  auffallend  spitzer  als  bei  Quadrifidum,  dunkler  braungrau  und  gegen 
die  Basis  weniger  gelichtet.  Fransen  nicht  verschieden.  Auf  der  Unterseite 
sind  diese  Flügel  dunkler  grau. 

Vaterland  des  von  Packard  erhaltenen  Ex.  Massachusetts;  das  des  an- 
deren, in  Dr.  Rössler's  Sammlung  befindlichen,  ist  mir  unbekannt. 

3.  Eocart.  nitidanum  Clem.  Taf.  VIII,  Fig.  15. 

Alis  ant.  dilute  cinereo-purj)ureis,  m,acula  dorsi  ante  medium.,  fascia 
media  postice  tridentata  striaque  obliqua  ovata  ante  marginem  posticum  me- 
dium nigro-brunneis,  pallide  tenuiter  murginatis.  (f. 

Exartema  nitidana  Cl.  Proceed.  Ac.  Nat.  Sc.  Philad.  1860,  p.  356. 
Sericoris         —        Cl.  Proceed.  Ent.  Soc.  Philad.  1865,  p.  133. 

Obgleich  ich  nicht  zweifeln  darf,  dass  mein  Ex.  mit  dem  Clemens- 
schen  zu  einerlei  Art  gehört,  so  finde  ich  es  doch,  da  kleine  Abweichungen 
obwalten,  rathsam,  selbst  eine  Beschreibung  zu  verfassen.  Grade  die  hell  pur- 
purrothe  Grundfarbe  ist  für  die  Art  "feehr  charakteristisch ;  Clemens  bezeichnet 
sie  1860  passend  duU  sordid  crirason,  dagegen  1865  reddish  brown,  als  ob  er 
nicht  mehr  dieselbe  Art  vor  sich  gehabt  hätte. 


["2711  Beiträge  zur  Kenntuiss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  ÖO 

Nitidanum  ist  kleiner  als  Quadrifidum,  mit  gleichfalls  etwas  gestreckten, 
aber  nach  hinten  weniger  erweiterten  und  stumpferen  Vdfl.,  ganz  ohne  P^in- 
biegung  des  Htrdes.  • 

Die  Grundfarbe  ist  ein  angenehmes,  blasses  Purpur-  oder  Kaniiinroth, 
etwas  mit  violettlichem  Grau,  am  reichlichsten  auf  der  Basalhälfte  gemischt. 
Die  Zeichnungen  sind  tief  gelbbraun.  Näher  der  Mittelbinde  als  der  Basis 
trägt  der  Innenrand  einen  bis  zur  Medianader  reichenden,  oben  nach  hinten 
gebogenen,  auf  der  hinteren  Seite  seicht  ausgehöhlten  Fleck.  (Von  einem  gleich- 
farbigen Streifen  [streakj  über  demselben  zeigt  mein  unverwischtes  Ex.  keine 
Spur).  Die  Mittelbinde  ist  in  den  oberen  Vs  ziemlich  schmal,  im  untersten 
Drittel  doppelt  so  breit  und  in  der  Mitte  durch  eine  gelblichweisse  Läugslinie 
fast  zerschnitten;  ihr  Basalrand  ist  wellig,  tief  ausgebuchtet,  am  tiefsten  an 
der  Stelle,  wo  die  gelblichweisse  Linie  in  sie  hineintritt;  auf  der  abgewendeten 
Seite  zeigt  sie  bei  Vs  einen  scharfen  Zahn,  an  der  Mitte  einen  grösseren, 
schlecht  abgerundeten  (unter  welchem  sie  einen  tiefen  Einschnitt  hat)  und  nahe 
am  Innenrande  einen  breiten,  zugespitzten.  Der  schräge  Keilstreifen  erweitert 
sich  stark,  ist  mit  einem  Costalfleck  durch  eine  feine  Linie  verbunden  und  be- 
rührt mit  seinem  unteren,  verschmälerten  und  gelichteten  Ende  den  Htrd.  unter 
der  Mitte.  Diese  drei  Zeichnungen  sind,  doch  theilweise  undeutlich  oder  wirk- 
lich unterbrochen,  mit  einer  feinen,  hellen  Linie  eingefasst.  Vor  dem  Innen- 
winkel ist  ein  kleines,  helles,  leicht  zu  übersehendes  Dreieck.  Der  Vdrd.  ist 
von  der  Wurzel  bis  zur  Mitte  etwas  undeutlich  gelbbräunlich  gestrichelt,  hinter 
der  Mitte  bis  zu  dem  nicht  recht  scharfen  Apicalfleckchen  deutlicher;  zwischen 
diesen  Strichelchen  liegen  in  gleichen  Abständen  drei  gelbbraune,  dreieckige 
Fleckchen,  etwas  schräg  nach  hinten  gerichtet;  das  erste  ist  dasjenige,  welches 
mit  dem  Keilstreifen  zusammenhängt.  Eine  gelbbraune  Linie,  die  unterhalb 
des  Keilstreifens  verschwindet,  fast  den  Htrd.  ein.  Die  Fransen  sind  röthlich- 
grau,  am  hellsten  am  Innenrande;  au  der  Flügelspitze  und  dem  Keilstreifeu 
gegenüber  braun,  ausser  an  der  Wurzel. 

Htfl.  (nach  Cl.  dark  fuscous)  ziemlich  hell  braungrau,  gegen  die  Wurzel 
heller,  an  der  Wurzelhälfte  des  Vdrdes.  grauweiss.  Fransen  an  der  Flügelspitze 
dunkelgrau,  sonst  weissgrau,  mit  einer  grauen  Linie  nahe  der  gelblichen  Basis 
durchzogen.  Das  behaarte  Anhängsel  ragt  bis  ans  Ende  der  Fransen  des 
kleinen  angrenzenden  Flügelfeldes.  Ader  5  entspringt  ziemlich  nahe  an  4,  doch 
etwas  höher,  aus  der  Querader. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelgrau;  Vdrd.  streifenartig  bleichgelblich,  von 
feinen,  braunen  Querstrichelchen  durchschnitten  und  mit  vier  grösseren  braunen 
Flecken,  deren  grösster  auf  der  Mitte  liegt. 

Die  Hinterschiene  scheint  auf  dem  Eücken  auch  .eine  Furche  mit  schwärz- 
lichem Haarbusch  zu  haben. 

Vaterland:  Maine  oder  Massachusetts  (Packard).  Ein  gut  erhaltenes  (f 
in  meiner  Sammlung. 


66  P.  C.  Zeller.  [272] 

4.  Exart.  albofascidtum  n.  sp. 

Alis  ant.  albis,  area  hasali  fasciaque  lata  media  fusco,  nigro  plumbeoque 
mixtis,  Costa  postice  alba,  nigro-strigulata ,  Stria  marginali  obliqua  fusco- 
lutea.  Q. 

In  der  Färbung  und  Zeichnung  schon  ganz  wie  die  gewöhnlichsten  Seri- 
con's-Arten,  von  diesen,  so  wie  von  den  anderen  Exartema-Arten  durch  die  als 
weisse  Binde  vor  der  Mitte  hervortretende  Grundfarbe  und  die  weiss  und  schwarz- 
wechselnde Vdrd. -Zeichnung  zu  unterscheiden. 

Grösse  der  Serie,  cespitana.  K.  und  K.  schwarzbraun,  ersteres  weisslich 
gefleckt.  Taster  um  eine  halbe  Kopflänge  hervorstehend,  länglich,  zusammen- 
gedrückt, mit  abstehender  Behaarung,  weiss,  obenauf  graugetrübt;  Endglied 
dünn,  stumpf,  hervorstehend.  Beine  unrein  gelblichweiss ;  die  vier  vorderen  und 
alle  Füsse  aussen  schwärzlich,  weissgefleckt;  die  Hinterschienen  zusammen- 
gedrückt, durch  die  reichlichen,  langen,  locker  liegenden  Haare  auf  der  Eücken- 
schneide  erweitert,  auf  dem  Bücken  mit  schwarzer  Längsfurche.  Hinterleib 
grau,  an  den  Enden  der  Segmente  locker  haarschuppig;  Analbusch  massig, 
bleich  ochergelblich. 

Vdfl.  3 — 3V2'"  lang,  länglich,  wenig  nach  hinten  erweitert,  am  Vdrd. 
massig  convex,  am  Htrd.  mit  schwacher  Concavität.  Die  weisse  Grundfarbe 
nimmt  kaum  Yg  des  Flügelraumes  ein  und  zeigt  sich  vorzüglich  als  Band  vor 
der  Mitte.  Das  Basalfeld  ist  klein,  von  etwa  '/j  der  Flügellänge,  braun,  mehr 
oder  weniger  mit  bleigrauen  und  schwarzen  Flecken  querdurchzogen  und  (nicht 
immer)  mit  gelblichen  Haarschuppen  bestreut;  der  Htrd.  dieses  Feldes  ist  un- 
regelmässig convex.  Die  folgende  weisse  Binde  ist  ebenso  breit  oder  schmäler, 
oben  am  breitesten,  mit  2  —  3  schwarzen  Costalpunkten  und  ein  paar  schwärz- 
lichen, unregelmässigen  Punkten  in  der  Mitte.  Auf  sie  folgt  die  breite,  braune, 
schwarzfleckige  und  mit  Bleistreifen  durchzogene  und  mehr  oder  weniger  mit 
lehmgelben  Haarschuppen  bestreute  Mittelbinde;  bei  genauer  Betrachtung  ist 
sie  am  Vdrd.  schmal  wie  gewöhnlich  und  scheint  nur  so  breit,  weil  Bleigrau 
sie  hinten  oberwärts  bis  zu  den  Costalflecken  säumt  und  diese  als  einen  Theil 
der  Binde  erscheinen  lässt;  eben  so  erscheint  der  halbeiförmige,  aufrechte, 
schwarzbraune,  gelbbestreute  Dorsalfleck  vor  dem  Innenwinkel,  weil  er  nur 
durch  einen  dünnen  Bleistreifen  von  der  Binde  geschieden  ist,  als  ein  Theil 
der  letzteren.  Der  schräge  Keilstreifen  ruht  mit  seinem  verbreiterten  Untertheil 
auf  dem  Htrd.  unter  der  Mitte  und  ist  braun,  mit  lehmgelben  Schuppen  theil- 
weise  verdeckt.  Zwischen  ihm  und  dem  Haibeifleck  des  Innenrandes  bildet  die 
Grundfarbe  einen  aus  dem  Innenwinkel  aufsteigenden,  schrägen,  zugespitzten 
Streifen,  der  in  der  Mitte  durch  bleigrau  getrübt  ist.  Vdrd.  bis  zur  Spitze  weiss 
mit  abwechselnd  schmalen  und  breiten,  schwarzen  Schrägstrichen.  In  der  Flü- 
gelspitze ist  ein  schwarzes,  gerundetes  Fleckchen  an  der  braunen,  unterwärts 
verlöschenden  Htrd.-Linie.  Fransen  weiss,  an  der  Flügelspitze  braun,  tiefer  ab- 
wärts mit  einem  solchen  Fleckchen  und  am  Keilstreifen  breit  schwarzbraun; 
tiefer  bleibt  die  Farbe  bis  zum  Haibeifleck  rein. 


[2731  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischeii  Nachtfalter.  67 

Htfl.  braungrau,  nur  an  der  Basalhälfte  des  Vdrdes.  weisslich.  Fransen 
weisslich,  mit  einer  deutlichen  grauen  Linie  nahe  an  der  gelblichen  Wurzel 
durchzogen.  Das  behaarte,  weissgraue  Anhängsel  reicht  bis  über  das  Ende  der 
Fransen.  Ader  5  entspringt  fast  dicht  an  4. 

Unterseite  der  Vdfl.  braungrau,  im  Dorsalfelde  weisslich;  der  Vdrd.  schmal 
weisslich  gefleckt,  die  Flecke  durch  Braun  getrennt  und  jeder  durch  einen 
braunen  Querstrich  durchschnitten.  Htfl.  weissgrau;  die  Fransen  heller,  ohne 
dunkle  Linie. 

Vaterland:  Ohio  (Schläger);  Illinois  (Lederer).  Drei  cf  in  meiner 
Sammlung. 

Anmerkung.  Exart.  fasciatana  Clem.  (Froc.  Acad.  Philad.  1860, 
p.  357)  kann  nicht  wohl  meine  Art  sein,  welche  kein  silvery  white  baüd  hat 
(nur  im  Sonnenschein  schimmert  das  weisse  Band,  so  wie  auch  die  Fransen 
und  noch  mehr  die  Bleistellen),  und  bei  welcher  der  Keilstreifen  nicht  bis  zum 
Vdrd.  reicht,  sondern  von  dem  Costalstrich,  gegen  den  er  gerichtet  ist,  deutlich 
getrennt  bleibt  oder  höchstens  mit  ihm  durch  eine  feine  Linie  verbunden  wird. 

5.  Exart,  permundanum  Gl. 

Alis  ant.  area  basali,  fascia  media  postice  tridentata,  macula  semiovata 
anguli  dorsalis  striaque  marginali  obliqua  luteo-brunneis,  pallide  marginatis, 
spatiis  interjectis  angustis,  plumbeis.  c^   9  • 

Exartema  permundana  Clem.  Proc.  Ac.  Philad.  1860,  p.  356. 

?  Sericoris  —  Clem.  Proc.  Ent.  Soc.  Philad.  1865,  p.  134. 

Dadurch,  dass  alle  dunkle  Zeichnungen  der  Vdfl.  hell  gesäumt  sind,  hat 
diese  Art  eine  gewisse  Aehnlichkeit  mit  Sericoris  Hvulana  (conchana  H.),  und 
sie  unterscheiden  sie  von  den  anderen  Exartema-krten.  Nur  bei  dem  auch  sonst 
nicht  ähnlichen,  hell  purpurfarbenen  Nitidanum  hat  die  Mittelbinde  drei  Zähne; 
bei  dem  näher  verwandten  Appendiceum  sind  die  trüben,  verflossenen  Zeich- 
nungen nicht  hell  gesäumt. 

Etwas  grösser  als  Alhofasciatum,  in  der  Färbung  etwas  veränderlich; 
wenigstens  ist  mein  einzelnes  9  bedeutend  dunkler,  wofür  die  hellen  Einfas- 
sungen der  Zeichnungen  desto  reiner  hervortreten. 

K.  mit  etwas  aufgerichteten  Haaren,  heller  als  das  gelblichbraune  R., 
im  Gesicht  noch  heller.  Taster  hellgelblich,  fast  um  Kopflänge  hervorstehend, 
beim  9  dünner  als  beim  cf,  besonders  unten  behaart;  die  Endhaare  des  zwei- 
ten Gliedes  mit  bräunlicher  Spitze;  das  hervorstehende  Endglied  dunkelbraun. 
Vorderbeine  gelbbraun,  hell  gefleckt;  Mittelschienen  verloschen  braun  und  hell 
gezeichnet;  Hinterschienen  zusammengedrückt,  grau,  auf  der  Ruckenschneide 
dicht  mit  langen,  etwas  aufgerichteten  Borstenhaaren  gefranst;  Hinterfüsse 
dunkler  grau  mit  hellen  Enden  der  Glieder.  Hinterleib  dunkelgrau  mit  hellerem, 
länglichem,  reichlichem  Analbusch  des  cf;  beim  9  ist  er  kurz,  von  der  braun- 
grauen Farbe  des  Hinterleibes  und  hat  am  vorletzten  Segment  zu  jeder  Seite 
ein  hellgelbes  Büschchen. 

9 


68  P.  C.  Zeller.  [274] 

Vdfl.  33/4'"  lang,  wie  bei  Alhofasciatum  gestaltet.  Als  Grundfarbe,  die 
zwischen  den  Zeichnungen  sehr  eingeengt  ist,  muss  man  die  hellen  Säume  der- 
selben und  die  von  ihnen  eingeschlossene  schwach  glänzende  Bleifarbe  ansehen. 
Die  Zeichnungen  sind  gelbbraun,  beim  cT  theilweise  mit  lehmgelben  Haar- 
schuppen verdeckt,  beim  9  it^iO)  i^it  braunen  scharfen  Rändern,  so  dass  bei 
ihm  ihre  Gestalt  recht  deutlich  ausgedrückt  ist.  Der  Htrd.  des  Wurzelfeldes  ist 
in  der  Mitte  eckig,  beim  9  etwas  unregelmässig.  Der  bindenförmige  Raum  der 
Grundfarbe  zwischen  ihm  und  der  Mittelbinde  ist  schmal,  am  Vdrd.  über  das 
Basalfeld  hin  gegen  die  Wurzel  erweitert.  Die  Mittelbinde  ist  auf  der  Basäl- 
seite  wellig,  saumwärts  über  der  Mitte  mit  zwei  starken,  spitzen  Zähnen;  unter- 
halb des  zweiten  ist  sie  sehr  zusammengezogen,  dann  wieder  erweitert  und  mit 
einem,  kurzen  breiten  Zahn  auf  der  Subdorsalader  versehen.  Der  halbeiförmige 
Fleck  des  Innenwinkels  reicht  ziemlich  nahe  an  die  Mittelbinde  heran  und  lässt 
auch  zwischen  sich  und  dem  Mittelzahn  derselben  und  ebenso  zwischen  sich 
und  dem  Keilstreifen  nur  einen  schmalen  Raum.  Der  schräge  Keilstreifen,  der 
unterhalb  der  Mitte  auf  der  braunen  Htrd. -Linie  ruht,  erweitert  sich  nach  oben 
etwas  und  steht  beim  (^  durch  einen  dünnen  Hals,  beim  9  nur  durch  einen 
hellen  Faden  mit  dem  ersten  der  drei  gelbbraunen  Costalfleckchen  in  Verbin- 
dung. Die  Costalfleckchen,  welche  zwischen  sich  helle  Ocherfarbe  mit  dünnem, 
braunen  Querstrich  haben,  spitzen  sich  nach  unten  und  hinten  zu.  Alle  Räume 
zwischen  den  gelblichgesäumten  Zähnen  und  Flecken  sind,  wie  schon  ange- 
geben, mit  Bleifarbe  ausgefüllt.  In  der  Flügelspitze  ist  ein  braunes,  nicht  scharfes 
Fleckchen,  und  an  diesem  die  gelblichen  Fransen  schwarzbraun.  Einen  jedoch 
lichteren  Fleck  tragen  die  Fransen  auch  am  Keilstreifen.  Beim  9  sind  sie  aber 
ganz  braungrau,  nur  am  Innenwinkel  ein  wenig  heller. 

Htfl.  des  cf  bräunlichgrau,  gegen  die  Wurzel  sehr  gelichtet;  beim  Q 
einfarbig  graubraun.  Fransen  weisslich,  beim  9  grau,  an  der  gelblichen  Wurzel 
mit  einer  dunkelgrauen  Linie  durchzogen.  Das  Anhängsel  des  cT  reicht  bis  ans 
Ende  der  Fransen  des  Innenwinkels.  Beim  9  sind  die  Felder  der  freien  Innen- 
randadern  gar  nicht  ungewöhnlich  verkürzt.  Ader  5  entspringt  nahe  an  4. 

Unterseite  der  Vdfl.  braungrau,  am  Vdrd.  des  cT  mit  6,  des  9  ™it  4 
gelblichen,  von  je  einem  braunen  Querstrich  durchschnittenen  Fleckchen.  Htfl. 
heller  als  auf  der  Oberseite. 

Vaterland:  Missouri  (Riley),  Washington  (Osten-Sacken).  cf  und  9  in 
meiner  Sammlung. 

Anmerkung  1.  Ein  (^  aus  Illinois  unterscheidet  sich  wahrscheinlich 
als  eigene  Art  durch  Folgendes:  Alle  Flügel  sind  breiter,  die  hinteren  einfarbig 
hell  graubraun,  die  vorderen  heller  und  von  gelblicherem  Ton*  als  bei  der  be- 
schriebenen Art.  Die  helle  Binde  hinter  dem  Bisalfelde  ist  am  Vorder-  und 
Innenrand  erweitert,  enthält  gar  keine  Bleifarbe  und  ist  hell  ochergelb,  gar 
nicht  vorn  und  hinten  durch  scharfe,  hellere  Linien  begrenzt.  Auch  sind  die 
Zeichnungen  im  hinteren  Flügelraum  nur  undeutlich  hell  gesäumt,  so  dass  die 
Zwischenräume  breiter  scheinen.  Der  Keilstreifen  ist  oben  plötzlicher  erweitert. 
Der  Anaibusch  ist  länger  und  bleichgelblich. 


r275]  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  69 

Anmerkung  ?.  Clemens  gibt  an  der  zweiten  Stelle  eine  Diagnose,  die 
nicht  zu  der  Beschreibung  an  der  ersten  stimmt:  „Vdrd.  an  der  Basis  ocher- 
weisslich.  ohne  scharfe  helle  Räume  hinter  dem  Basalfleck  (das  sinnlose  fascal 
wohl  Druckfehler  für  basal)  und  hinter  der  Mittelbinde".  Ich  besitze  ein  schlecht 
erhaltenes  cT  aus  Ohio,  auf  welches  diese  Bezeichnung  ziemlich  gut  passt;  es 
ist  sicher  von  Permundanum  verschieden,  aber  zur  Beschreibung  nicht  gut  genug. 

Anmerkung  3.  Als  Synonym  zu  Sericoris permundana  Cl.  führt  Grote 
Walker's  Sciaphüa  Meanderana  (!)  XXVIII,  p.  341  auf  (Trans.  Am.  Ent. 
Soc.  1868).  Aus  der  Beschreibung  lässt  sich,  um  von  Anderem  zu  schweigen, 
die  Angabe:  Forewings  with  transverse  black  streaklets  nicht  auf  die  vorliegende 
Art  anwenden. 

6.  Exart.  appendiceutn  n.  sp. 

Alis  ant.  area  basali,  fascia  media  superius  nigro-fusea,  macula  semio- 
vata  anguli  dorsalis  striaque  marginali  obliqua  fuscescentibus  squamisque 
lutescentibus  obtectis,  fascia  ante  medium  angusta,  pallida,  fuseescenti-strigu- 
lata,  spatio  anguli  dorsalis  albido,  nitidulo,  puncto  apicali  nigro.  cf   Q. 

Eine  unscheinbare  Art,  von  oberflächlichem  Aussehen  der  Sericoris  lacu- 
nana  oder  noch  mehr  der  Lucivagana.  Sie  mag  dadurch  etwas  abändern,  dass 
sich  die  gelben  Schuppen  abreiben,  wodurch  dann  die  Zeichnungen  in  schwarz- 
brauner Färbung  hervortreten.  Beim  cT  (wenigstens  dem  einzelnen  Ex.,  das  ich 
besitze)  zeichnet  sich  das  Anhängsel  der  Htfl.  durch  seine  Länge  au«,  indem  es 
über  die  Fransen  des  Analwinkels  hervorsteht  und  das  Aussehen  eines  verküm- 
merten Beines  hat.  Auf  den  Vdfl.  hat  die  Art  das  auffallende,  schwarze,  ge- 
rundete Fleckchen  in  der  Spitze  mit  Albofasciatum  gemein;  die  Binde  hinter 
dem  Basalfelde  ist  schmal,  hellgrau,  mit  braunen  Querstrichelchen  bestreut;  am 
weissesten  und  etwas  schimmernd  ist  der  zugespitzte  Streifen,  der  sich,  aus 
dem  Innenwinkel  schräg  aufwärts  steigend,  allmälig  zuspitzt. 

Kleiner  als  Fermundanum,  von  derselben  Gestalt  der  Flügel,  nur  die 
hinteren  ein  wenig  spitzer.  R.  und  K.  trüb  graubraun,  blassgelblich  gemischt; 
Gesicht  des  (^  weisslich.  Taster  um  die  halbe  Kopflänge  hervorstehend,  läng- 
lich, unten  und  am  Ende  behaart,  weisslich,  beim  Q  dunkler;  das  Endglied 
hervorstehend,  nicht  dunkler.  Vorderbeine  braun,  hellfleckig.  Hinterbeine  hell, 
staubgrau,  ziemlich  kräftig,  zusammengedrückt,  beim  Q  auf  der  Rückenschneide 
mit  reichlichen,  sehr  geneigten  Haaren,  beim  cf  auf  der  Innenseite  mit  einer 
Längsfurche,  die  einen  langen,  schwärzlichen  Haarbusch  einschliesst;  die  vier 
letzten  Fussglieder  grau  mit  hellen  Enden.  Analbusch  des  Q  kurz  und  braun- 
grau,  des  cT  länglich,  bleichgelblich,  an  der  Wurzel  obenauf  grau. 

Vdfl.  374'"  lang,  in  der  Gestalt  wie  bei  Permundanum,  trüb  graugelb- 
bräunlich,  auf  den  sehr  beschränkten  lichten  Stellen  ins  schmutzigweissliche. 
Das  Wurzelfeld  ist  durch  braune  Querstriche  marmorirt  und  hinten  in  der 
Mitte  eckig  begrenzt.  Die  schmale,  darauf  folgende,  helle  Binde,  beim  cf  deut- 
licher braun  quergestrichelt  als  beim   9 .  erweitert  sich  am  Vorder-  und  Innen- 

9* 


70  P.  C.  Zeller.  [276] 

rande.  Die  Mittelbinde  liegt  in  ihrem  ersten  Drittel  schräg;  dann  ist  sie  am 
breitesten  und  hat  eine  fast  senkrechte  Richtung,  worauf  sie  sich  am  untersten 
Drittel  wieder  verengt:  in  der  obersten  Hälfte  ist  sie  dunkelbraun,  dann  — 
wie  die  zwei  folgenden  Zeichnungen  —  durch  gelbliche  Schuppen  verdeckt,  und 
an  der  hintersten  Ecke  der  breitesten  Stelle  befindet  sich  ein  undeutlicher, 
schwarzer  Punkt.  Der  Haibeifleck  des  Innenwinkels  ist  breit,  von  der  Mittel- 
binde durch  einen  schmalen  hellen  Streifen  getrennt.  Der  schräge  Keilstreifen 
ist  breit,  nach  oben  etwas  verengert,  mit  der  breiten  Basis  auf  dem  Ende  der 
feinen,  schwarzbraunen  Htrd.-Linie  aufliegend.  Beide  Flecke  schliessen  einen 
weisslichen,  etwas  schimmernden,  länglich  dreieckigen,  auf  dem  Innenwinkel  ruhen- 
den Streifen  ein,  an  welchem  auch  die  Fransen  am  hellsten  sind,  während  sie 
darüber  die  Farbe  des  Keilstreifens  haben  und  an  der  Flügelspitze  am  dun- 
kelsten sind.  Der  Vdrd.  ist  von  der  Wurzel  aus  braun  gestrichelt,  hinter  der 
Mitte  auf  hellem  Grunde;  hier  liegen  drei  dreieckige  Fleckchen,  mit  je  einem 
braunen  Strichelchen  zwischen  sich.  In  der  Flügelspitze  ist  ein  schwarzer,  nicht 
recht  scharf  begrenzter  Punkt. 

Htfl.  braungrau,  gegen  die  Wurzel  gelichtet.  Fransen  weisslich,  von  einer 
scharfen,  grauen  Linie  an  der  gelblichen  Wurzel  durchzogen.  Ader  5  entspringt 
etwas  höher  und  gesondert  von  4.  Der  freie  Hautstreifen  reicht  bis  über  die 
Fransen  des  Analwinkels  hervor. 

Unterseite  der  Vdfl.  braungrau;  der  Vdrd.  mit  fünf  hellen,  braun  unter- 
brochenen Streifchen. 

Vaterland:  Massachusetts.  Ein  cT,  ein  9.  '^on  Burgess  bei  Beverly  am 
10.  Juli  gefangen,  in  meiner  Sammlung. 

Phaecasiophora  Grote. 

Diese,  durch  die  beim  (^  dichtwolligen,  wie  in  einen  Schimmelpelz  ge- 
hüllten Hinterschienen  ausgezeichnete  Gattung  gehört,  wie  Clemens  richtig 
erkannte,  zu  den  Sericoriden,  weil  die  Vdfl.  drei  dunkle  Costalfleckchen  vor 
der  Spitze  und  ein  Basalfeld,  eine  Mittelbinde,  einen  Keilstreifen  am  Htrd.  und 
einen  Haibeifleck  (auf  dem  Innenrand  dicht  vor  dem  Innenwinkel)  haben.  Da 
das  9  gewöhnlich  gebildete  Schienen  hat,  so  sind  die  beiden  Geschlechtern 
gemeinschaftlichen  Merkmale:  aufsteigende,  dem  Gesicht  anliegende,  dicht  be- 
schuppte Taster  mit  deutlichem  Endglied  —  Schildchen  mit  Schuppenwulst  — 
Hinterleib  stark  und  weit  über  die  Htfl.  hinausreichend.  —  Der  Keilstreifen 
der  Vdfl.  den  Htrd.  mit  zwei  Spitzen  berührend.  (Dass  das  Wurzel- 
feld und  die  Mittelbinde  vom  Innenrande  scharf  getrennt  bleiben,  und  der  Halb- 
eifleck  sehr  nach  innen  geneigt  ist,  mag  vielleicht  nicht  generisch  sein.) 

Phaec.  niutabilana  Clem. 

Sericoris  mutabüana  Gl.  Proc.  Ent.  Soc.  Philad.  1865,  p.  135. 
Phaecasiophora    —    Grote:  Bulletin  of  the  Buffalo  Soc.   of  Nat.  Sc.  I 
(1873),  p.  90,  t.  2,  Fig.  4-6. 


[277]  Beiträge  zur  KenitnisB  der  nordamericanisehfn  Nachtfalter.  71 

Aus  Clemens'  Worten  hätte  ich  diese  Art  sicher  nicht  erkannt.  Das 
Basalfeld  der  Vdfl.  ist  nur  am  Enddrittel  dunkel  und  gegen  den  Innenrand  fein 
hellgesäumt  und  dadurch  scharf  begrenzt.  Dass  die  Mittelbinde  unterhalb  der 
Falte  abgeschnitten  und  weisslich  gesäumt  ist,  übersieht  Clemens,  und  auf 
das  whitish  discal  dot  legt  er  ein  zu  grosses  Gewicht.  Der  Keilstreifen,  den  er 
als  vollständige  Binde  behandelt,  ist  nur  ungewöhnlich  breit  und  nur  bis  nahe 
an  das  erste  und  zweite  Costalfleckchen  verlängert,  ohne  sich  mit  ihnen  zu  ver- 
binden; er  theilt  sich  unten  in  zwei  Enden,  deren  oberes  wie  gewöhnlich  auf 
dem  Htrd.  aufsitzt,  während  das  untere  ihn  mit  einer  Spitze  berührt.  —  Der 
Analbusch  des  cT  ist  dunkler  graubräunlich  als  der  Hinterleib,  der  des  Q  hell- 
och  ergelb. 

Bei  Grote  ist  das  9  henntlieh  abgebildet.  Ich  erhielt  von  ihm  beide 
Geschlechter. 

Vaterland:  New- York,  Pennsylvanien,  Virginien  (Grote). 

Anmerkung.  Grote's  zweite  Art,  Phaec.  niveiguttana  1.  c.  p.  91, 
Fig.  15,  stimmt  wenigstens  in  der  Eigenthümlichkeit  des  Keilstreifens  mit 
Mutabilana;  ob  auch  die  Mittelbinde  vor  dem  Innenrande  abbricht,  ist  aus 
dem  Bilde  nicht  wohl  ersichtlich. 

Sericoris  Tr. 

Schildchen  mit  schwachem  Schuppenwulst.  Vdfl.  ohne  Umschlag,  mit 
dunklem  Wurzelfeld,  solcher  Mittelbinde  und  einem  Keilstreifen  der  Htrd.-Mitte, 
der  sich  bisweilen  als  schräge  Binde  bis  zum  Vdrd.  verlängert,  selten  ganz  fehlt; 
im  Innenwinkel  ist  ein  halbeiförmiger  oder  kurz  kegelförmiger  Fleck,  der  oft 
mit  der  Mittelbinde  zusammenfliesst.  Die  Fransen  ohne  die  gedrängte  Atomen- 
reihe von  Semasia.  Htfl.  ohne  den  streifenförmigen  Anhang  von  Exartema. 
Hinterschienen  des  cf  mit  langen,  anliegenden  Haaren  und  oft  mit  langem  Haar- 
busch in  einer  Längsrinne. 

A)  Vdfl.  mit  Metallpunkten  oder  Metallstreifen;  der  Keilstreifen  in  eine 
Binde  verwandelt  oder  ganz  fehlend. 

1.  Serie,  argyroelana  n.  sp. 

Alis  ant.  subangustis,  pallide  ochraceis,  einer eo-cüiatis,  area  basali  fas- 
eiaque  media  nigro-sparsis,  plumheo-punctatis,  fascia  postica  plumbeo-margi- 
nata,  costa  subtiliter  nigro-pundata ,  strigula  anteapicali  plmnbea;  poster. 
fuscis,  einer eo-ciliatis.  cf. 

Ganz  nahe  verwandt  mit  unserer  hochalpinen  Metalliferana,  welche  aber 
auf  dem  Vdrd.  grobe,  schwarze,  nach  hinten  weisslich  wechselnde  Fleckchen 
hat  (bei  Argyroelmm  sind  ganz  feine  Querstrichelchen,  die  gegen  die  Flügel- 
spitze hin  nur  etwas  lichtere  Grundfarbe  zwischen  sich  haben)  und  des  Blei- 
streifchens  der  Argyroelana  vor  der  Flügelspitze  entbehrt;  auch  ist  bei  ihr  die 
hintere  Binde  breiter  und  geht  grader  bis  in  den  Innenwinkel  herab,  und  endlich 
sind  ihre  Beine  sehr  dunkel.  —  Die  folgende  Coruscana  steht  der  Argyroelana 


72  P.  C.  Zeller.  [278] 

dadurch  etwas  ferner,  dass  ihre  Vdfl.  spitzer  sind;  ausserdem  unterscheidet  sie 
die  helle,  fast  weissliche  Farbe  aller  Fransen,  der  helle  Analbusch  und  die  hellen 
Beine  am  leichtesten  von  Argyroelana. 

Etwas  kleiner  als  die  folgende.  R.  und  K.  bleich  ochergelb,  ersterer 
schwarz  gefleckt  und  punktirt.  Fühler  stark,  bräunlich.  Taster  um  eine  halbe 
Kopflänge  hervorstehend,  zusammengedrückt,  unten  reichlich  behaart  und  nach 
hinten  verstärkt,  aussen  vor  den  Spitze  mit  einem  schwärzlichen  Punkt;  End- 
glied kurz,  vorstehend,  hell,  mit  schwarzem  Fleckchen  vor  der  Spitze.  Beine 
bleichgelb,  die  vorderen  vorn  braun,  hell  punktirt;  an  den  mittleren  und  hinteren 
die  Schienen  vor  der  Spitze  mit  verloschenem,  grauem  Bändchen;  alle  Fuss- 
glieder  obenauf  schwarz  mit  weisslicher  Spitze ;  die  Hinterschiene  scheint  keinen 
Haarpinsel  zu  haben.  Hinterleib  dunkelgrau;  Analbusch  an  der  Wurzel  ebenso, 
an  der  Endhälfte  trüb  ochergelblich. 

Vdfl.  3V2'"  lang,  etwas  gestreckt,  nach  hinten  erweitert,  an  der  Spitze 
abgerundet,  von  blass  ochergelber,  aber  sehr  beschränkter  Grundfarbe.  Das 
Basalfeld  ist  nur  durch  zerstreute  tiefschwarze  Stäubchen  angedeutet  und  un- 
ordentlich mit  groben,  lebhaft  bläulich  bleiglänzenden  Flecken  oder  Punkten 
bezeichnet.  Diese  lassen  das  darauf  folgende  schmale  Feld  der  Grundfarbe  nur 
an  der  Costalhälfte  rein  erscheinen.  Die  Mittelbinde  ist  wie  das  Basalfeld,  nur 
reichlicher,  schwarz  bestäubt;  mit  ihr  fliesst  der  schlecht  ausgedrückte  Halb- 
eifleck  des  Innenwinkels  so  zusammen,  dass  nur  am  Innenrande  ein  schmaler, 
kurzer  Streifen  der  Grundfarbe  zu  erkennen  ist.  Der  Keilstreifen  ist  in  eine 
breite,  nach  oben  einwärts  gebogene,  vorn  und  hinten  durch  eine  Bleilinie  scharf 
begrenzte  Binde  verwandelt,  in  welcher  unter  den  ochergelblichen  Haarschuppen 
durch  Abreibung  schwarze  Stäubchen  mehr  oder  weniger  hervortreten;  sie  reicht 
bis  an  den  Vdrd.,  wo  zwei  schwarze  Costalpunkte  in  ihr  liegen;  die  innere 
Bleilinie  reicht  bis  in  den  Innenwinkel  herab  und  begrenzt  dessen  helle  Grund- 
farbe so,  als  ob  diese  den  unteren  Theil  der  Binde  bildete.  Hinter  der  Binde 
ist  ein  schmaler,  nach  oben  erweiterter  Streifen  der  Grundfarbe,  in  welchem 
vor  der  Flügelspitze  ein  bleiglänzendes  Querstreifchen  liegt.  Der  Vdrd.  ist  ein 
wenig  heller  als  die  Grundfarbe,  von  der  Wurzel  aus  mit  schwarzen,  kleinen, 
kaum  gebogenen  QuerstricheJchen  gezeichnet.  Eine  Htrd. -Linie  fehlt.  Fransen 
braungrau,  am  Innenwinkel  heller. 

Htfl.  dunkel  braungrau,  an  der  Basalhälfte  des  Vdrdes.  weissgrau.  Fransen 
dunkelgrau  mit  weisslicher  Basallinie. 

Unterseite  dunkelgrau.  Vdfl.  im  Dorsalfelde  bis  zur  Falte  hell;  der  Vdrd. 
als  ein  schmaler  Streifen  hellgelblich,  mit  schwarzen  Querstrichen  ziemlich  weit- 
läuftig  durchschnitten.  Fransen  an  der  Wurzel  hellgelblich ,  sowie  ein  sehr 
schmaler  Streifen  vor  dem  Htrd.  Htfl.  einfarbig  grau,  nur  am  Vdrd.  gelblich 
und  grau  besprengt. 

Vaterland:  New- York.  Zwei  von  Dr.  Speyer  erhaltene  cf  in  meiner 
Sammlung. 


r279l  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  73 


2.  Serie,  coruscana  Clem.  (?) 

Alis  ant.  suhangustis,  acutis,  pallide  ochraceis,  exalbido-ciliatis,  area 
basali  fasciague  media  nigro-sparsis,  2^lumbeo-punctatif!,  fascia  postica  plumheo- 
marginata,  eosta  nigro-strigulata,  strigula  plumhea  anteapicali;  post.  fuscis, 
albido-ciliatis.  cf. 

fÄntithesia  coruscana  Clem.  Proc.  Ac.  Nat.  Sc.  Philad.  1860,  p.  346. 
f'Sericoris         —  Clem.  Proc.  Ent.  Soc.  Philad.  1865,  p.  134. 

Es  ist  rein  willkürlich,  die  Clemens'sche  Benennung  auf  diese  Art  an- 
zuwenden, da  die  Beschreibung  ebensogut  auf  die  vorige  Art  passt;  ich  nehme 
aber  den  Namen  an,  weil  ich  zwei  so  bezeichnete  Ex.  von  Grote  erhielt,  der 
sich  vielleicht  von  der  Identität  in  der  Clemens'schen  Sammlung  überzeugt 
hatte.  Die  Beschreibung  lässt  sich  sogar  mit  ihren  hindwings  dark  brown 
ganz  bequem  auf  Constellatana  anwenden,   da  die  Grösse  nicht  angezeigt  ist. 

Die  Hauptverschiedenheiten  zwischen  dieser  Coruscana  und  Ärgyroelana 
sind  bei  letzterer  angezeigt. 

Coruscana  ist  etwas  grösser.  Die  Fühler  sind  gegen  das  Ende  merklich 
verdünnt,  auf  dem  Eücken  von  der  Wurzel  aus  bleichgelblich.  Taster  an  der 
Spitze  des  zweiten  Gliedes  verdunkelt,  sonst  wie  bei  Ärgyroelana.  Beine  mit 
breiteren  hellen  Stellen.  Die  vier  hinteren  Schienen  und  Füsse  sehr  bleich  gelb- 
lich, fast  weisslich;  die  Hinterschienen  oben  und  unten  locker  langhaarig;  die 
Hinterfussglieder  nur  ganz  an  der  Wurzel  obenauf  schwarz.  Hinterleib  dunkel- 
grau, an  den  Hinterrändern  der  Segmente  locker  weisslichschuppig  und  am 
Bauch  weisslich.  Analbusch  hell,  nur  am  Basaldrittel  obenauf  dunkel  grau,  daher 
länger  scheinend  als  bei  Ärgyroelana. 

Vdfl.  mit  sehr  deutlicher,  nicht  abgerundeter  Spitze  und  graderem  Htrd. 
als  dort.  Grundfarbe  und  Zeichnung  wie  bei  jener.  Wurzelfeld  und  Mittelbinde 
reichlicher  schwarz  bestäubt,  besonders  in  der  Mitte.  Der  Vdrd.  ist  an  der 
Endhälfte  heller,  die  Querstrichelchen  aber  ebenso  klein.  Fransen  fast  gelblich- 
weiss,  nur  an  der  Flügelspitze  und  unter  der  Mitte  fleckartig  grau. 

Htfl.  so  dunkel  wie  dort.  Fransen  wie  der  ganze  Vdrd.  gelblichweiss, 
nahe  der  Wurzel  von  einer  braungrauen  Linie  durchzogen. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelgrau;  der  Vdrd.  als  eine  breitere,  nach  hinten 
erweiterte  Linie  gelblich,  schwarz  gestrichelt.  Die  gelblichweissen  Fransen  an 
der  Flügelspitze  fleckartig  grau  und  unterhalb  der  Mitte  an  den  Enden  schwärz- 
lich. Htfl.  hellgrau,  an  der  Endhälfte  zwischen  den  gelblichen  Adern  staubig 
dunklergrau;  Fransen  einfarbig  weisslich. 

Vaterland:   Wahrscheinlich  New- York.     Zwei  cf  in  meiner  Sammlung. 

3.  Serie,  eonstellatana  n.  sp. 

Magna;  alis  ant.  latis,  subobtusis  (Q  angustioribus,  acutioribus),  pallide 
ochraceis,  nigro-punctulatis,  area  basali  fasciaque  media  nigro-sparsis,  plumbeo- 


74  P.  C.  Zeller.  [280] 

punctulatis ,   fascia  j)Ostica  plumheo-marginuta,   in  costae   punctum   nigrum 
desinente,  strigula  anteapicali  plumbea.  cf   9- 

Grösser  und  breit-  und  stumpfflügliger  als  Metallieana,  bei  welcher  die 
hellen  Stellen  der  Grundfarbe  bedeutend  breiter  und  ganz  rein  bleiben,  und  die 
Bleifleckchen  der  Mittelbinde  fast  nur  auf  die  Ränder  beschränkt  sind.  Sie 
stimmt  in  der  Flügelzeichnung  sehr  mit  den  zwei  vorigen  überein,  ist  aber  viel 
grösser  und  in  allen  Flügeln  viel  breiter  und  kürzer,  und  die  hintere  Binde 
rundet  sich  oben  so  dicht  vor  dem  Vdrd.  ab,  dass  nur  ein  braunes  Fleckchen 
desselben  sie  berührt. 

Fühler  bräunlich.  Taster  um  Kopflänge  hervorstehend,  buschig,  zu- 
sammengedrückt, sehr  bleich,  am  Ende  gebräunt;  das  dritte  Glied  macht  sich 
in  den  dunklen  Haaren  als  helles  Pünktchen  bemerklich.  Hinterleib  wie  bei 
Coruscana;  der  Analbusch  des  cT  ganz  hell,  der  des  9  am  Basaldrittel  obenauf 
dunkelgrau. 

Vdfl.  4V4'"  lang,  beim  (f  ansehnlich  breit,  nach  hinten  erweitert,  an  der 
Spitze  abgerundet,  am  Htrd.  sanft  convex,  beim  9  schmäler,  doch  verhältniss- 
mässig  nicht  so  schmal  wie  bei  Coruscana,  am  Htrd.  grader  und  daher  mit 
mehr  hervortretender  Spitze.  Grundfarbe  ein  bleiches  Ochergelb,  welches  durch 
die  Zeichnungen  sehr  eingeengt  und  durch  mehr  oder  weniger  zahlreiche 
schwarze  Pünktchen  verunreinigt  wird.  Der  schmale  Raum  zwischen  dem  Basal- 
felde  und  der  Mittelbinde  wird  dadurch  und  durch  Bleifleckchen  so  verdeckt, 
dass  sich  nur  am  Vdrd.  eine  Stelle  als  dazu  gehörig  deutlich  erkennen  lässt, 
und  dass  es  den  Anschein  hat,  als  ob  die  ganze  Fläche  von  der  Wurzel  an  bis 
weit  hinter  der  Mitte  auf  bleichem  Grunde  reichlich  schwarz  quergestrichelt 
(am  meisten  in  der  Mittelbinde)  und  mit  groben,  recht  glänzenden  Bleifleckchen 
unregelmässig  bestreut  ist;  in  diesen  Raum  ist  auch  der  Haibeifleck  des  Innen- 
randes mit  aufgenommen.  Die  hinterste  Binde  ist  schwarzbestäubt  und  auf  jeder 
Seite  mit  einer  Bleilinie  gesäumt;  sie  reicht  vom  untersten  Drittel  des  Htrdes. 
(den  keine  schwarze  Linie  einfasst),  etwas  gekrümmt  und  nach  oben  schwach 
erweitert,  mit  ihrem  abgerundeten  Ende  bis  an  die  schwarzen  Costalpunkte,  von 
denen  ein  starker  die  Mitte  dieses  abgerundeten  Endes  einnimmt.  Die  Flügel- 
spitze ist  ein  bleiglänzender  Querstrich  wie  bei  Coruscana.  Der  Vdrd.  ist  in 
einer  dünnen  Linie  gelblich  und  von  der  Basis  aus  mit  schwarzen,  fast  quer- 
strichförmigen  Punkten  bestreut,  unter  denen  die  hintersten  sich  wenig  durch 
Stärke  auszeichnen.  Fransen  fast  weisslich,  vor  der  gelblichen  Wurzel  beim  9 
mehr  als  beim  (f  mit  einer  bräunlichen  Linie,  die  von  der  Flügelspitze  anfängt, 
aber  wohl  nie  bis  zum  Innenwinkel  reicht;  an  der  Flügelspitze  sind  sie  braun 
angelaufen  und  auch  oberhalb  des  Innenwinkels  an  ihrer  Spitze  streifenartig 
verdunkelt. 

Htfl.  breit  und  ziemlich  abgestumpft,  beim  9  ziemlich  dunkel  braungrau, 
beim  cf  hell. 

Unterseite  der  Vdfl.  braungrau,  beim  cT  von  der  Querader  einwärts  heller. 
Vdrd.  breiter  gelblich  und  schärfer  schwärzlich   gefleckt  und  punktirt  als  oben. 


r2811  Beiträge  zur  Eenntniss  der  nordamerieanisclien  Nachtfalter.  .75 

Auch  die  Fransen  mit  lebhafter  braunen  und  breiteren  Stellen.  Htfl.  des  <^ 
weissgrau,  an  der  Apicalhälfte  mit  dunkeln  Querstrichelchen  auf  gelblicherem 
Grunde,  des  $  dunkler  grau,  am  Vdrd.  und  in  der  Spitze  mit  bleichgelben 
Querstrichelchen.     Fransen  ohne  Schattenlinie. 

Vaterland:    Ohio   (Schläger),  New-York  (Speyer).     Die  Art  scheint  gar 
nicht  selten  zu  sein,  da  ich  sechs  cT,  zwei  9  zur  Verfügung  habe. 


4.  Serie,  astrologana  n.  sp. 

Magna;  alis  ant.  latis,  suhohtusis,  oehraceis,  nigro-pulvereis,  praesertim 
in  medio,  jjunctis  majuseulis  nüide  plumbeis  copiosis  inordinate  sparsis,  ciliis 
dilutis;  post.  fuscescenti-cinereis,  exalbido-ciliatis.  cf. 

Sie  weicht  darin  von  der  Regel  bei  Sericoris  ganz  ab ,  dass  auf  den 
Vdfl.  alle  sonstige  Bindenzeichnuug  fehlt;  doch  ist  sie  als  Ä'encom  nicht  wohl 
zu  verkennen. 

R.  und  K.  ochergelb,  ersterer  schwarz  gefleckt  und  punktirt;  Scutellums- 
busch  klein,  ungefleckt;  Gesicht  mit  vier  verwischten  schwarzen  Punktfleckchen. 
Taster  um  Kopflänge  hervorstehend,  stark,  buschig,  zusamraengediückt,  am 
Ende  abgerundet,  hell  ochergelb,  aussen  mit  einem  schwarzen  Punkt  vor  den 
schwärzlichen  Endhaaren  des  zweiten  Gliedes,  aus  denen  das  dünne,  ziemlich 
lange,  helle  Endglied  hervorragt.  Fühler  mikroskopisch  gefranst,  obenauf  ocher- 
gelblich ;  Basalglied  vorn  mit  einem  schwarzen  Fleck.  (Beine  und  Hinterleib 
fehlen). 

Vdfl.  4:^/2"  lang,  breit,  doch  nicht  so  sehr  wie  bei  Constellatana,  auch 
nicht  ganz  so  stumpf  und  mit  weniger  convtxem  Htrd.,  nach  hinten  erweitert. 
Grundfarbe  röthlich  ochergelb,  gegen  die  Spitze  etwas  heller  und  weniger  röth- 
lich,  auf  den  ersten  zwei  Dritteln  sehr  reichlich  mit  schwarzen  Stäubchen  be- 
streut, welche  in  der  Flügelmitte  zu  einer  grossen  Qnerwolke  ang-ihäuft  sind 
und  am  meisten  längs  des  Innenrandes  zu  Querstricheichen  zusammentreten. 
Von  der  Wurzel  aus  liegen  über  die  ganze  Fläche  hin  bleiglänzeude  Punkte 
und  runde  Fleckchen  sehr  zahlreich  (50—60)  ohne  bestimmte  Ordnung,  ausser 
dass  sie  gegen  die  Flügelspitze  hin  beinahe  Queneilien  bilden.  Den  Vdrd. 
nimmt  von  der  Wurzel  aus  eine  sehr  feine,  nach  hinten  ein  wenig  erweiterte, 
blass  ochergelbe  Linie  ein,  die  wenigstens  auf  der  Endhäifte  nur  unterwärts 
von  schwarzen  Pünktchen  begrenzt  ist,  also  auch  der  gewöhnlichen  Costal- 
zeichnung  von  Sericoris  gänzlich  entbehrt.  Fransen  fast  gelblich  weiss,  dicht 
an  der  Wurzel  ochergelbiich,  nur  oberhalb  des  Innenwinkels  an  ihren  Enden 
ein  wenig  verdunkelt,  dagegen  um  die  FJügelspitze  so  hell  wie  am  Innenwinkel. 

Htfl.  nicht  ganz  so  breit  wie  bei  Constellatana,  braun  grau,  an  der  Wurzel- 
hälfte gelichtet.  Fransen  gelblichM'eiss,  nahe  der  Wurzel  mit  starker,  dunkel- 
grauer Schattenlinie. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelgrau.  Vdrd. -Strieme  ziemlich  breit  hell  ocher- 
gelb, mit  nicht  sehr  reichlichen  schwarzen  Querstricheichen,  die  auf  der  End- 

10 


76  P.  C.  Zeller.  [282] 

hälfte  sie  nicht  ganz  durchschneiden;  ebenso  gelb  ist  eine  sehr  schmale  Htrd.- 
Linie,  vor  welcher  hellgelbe  Stäubchen  gestreut  sind.  Fransen  sehr  hell,  an 
ihren  Spitzen  ins  Graue.  Htfl.  weissgrau,  in  der  Spitze  und  längs  des  Vdrdes. 
dunkler,  und  an  diesem  mit  gelblichen  Stäubchen  bestreut;  der  Htrd.  mit  einer 
so  feinen  gelblichen  Linie  umzogen  wie  die  Vdfl.;  die  Fransen  ohne  Schattenlinie. 

Vaterland:  Texas  (Bell).  Ein  Ex.  in  meiner  Sammlung;  mehrere  ganz 
gleiche  befinden  sich  nach  Hagen's  Angabe  im- Cambridger  Museum. 

B)  Vdfl.  ohne  Metallzeichnung;  der  vom  Htrd.  unterhalb  der  Mitte  aus- 
gehende Keilstreifen  völlig  ausgebildet. 

5.  Serie,  poana  n.  sp. 

Parva;  palporum  apice  fusco;  dl.  ant.  suhelongatis,  pallide  ochraceis, 
fusco-strigulosis,  area  basali,  faseia  media  superne  coarctata  strigaque  mar- 
ginis  postici  obliqua  cuneata  fusco-hrunneis,  linea  marginis  postici  superioris 
tenuissime  exalhida,  ciliis  fuscescentibus.  cf   $. 

Die  zehn  mir  vorliegenden  Ex.  sind  den  kleinsten  der  Cespitana  so  ähn- 
lich, dass  sie  leicht  als  kleine,  dunkle  Form  derselben  angesehen  werden  können, 
für  welche  Dr.  Rö ssler  sie  auch  erklärte. 

Gestalt  der  3~3y4'"  langen  Vdfl.  wie  bei  Cespitana.  Die  Grundfarbe, 
die  im  Eaum  hinter  dem  Basalfelde  am  reinsten  hervortritt  und  etwas  weiss- 
licher  ist,  lässt  die  zahlreicheren,  feineren  und  schwärzeren  Querstrichelchen 
deutlicher  zum  Vorschein  kommen.  Das  Wurzelfeld,  die  Mittelbinde,  der  Keil- 
streifen und  ein  aus  dem  Apicalfleck  herabziehender  Streifen,  der  mit  dem 
Keilstreifen  verschmilzt,  sind  schwärzlichbraun,  fast  ohne  gelbliche  Beimischung, 
und  durch  diese  Farbe  fallen  die  Ex.  am  meisten  auf.  Der  Keilstreifen  hat 
eine  veränderliche  Gestalt,  indem  er  sich  nicht  immer  nach  oben  verengert, 
sondern  auch  bisweilen  erweitert,  und  nimmt  die  Richtung  gegen  das  erste 
starke  Costalhäkchen,  bleibt  aber  etwas  weiter  von  demselben  getrennt  als  bei 
Cespitana.  (Bei  dieser,  wie  bei  Flavijyalpana  und  Poana  zieht  über  dem 
Keilstreifen  dicht  an  der  dunkelbraunen  Htrd.-Linie  eine  feine  hellgelbliche 
Linie,  welche  die  schwarzbraune  Flu  gelspitze  nicht  erreicht).  Fransen  dunkel- 
grau, am  Keilstreifen  und  um  die  Flügelspitze  braun  oder  doch  verdunkelt. 

Htfl.  und  ganze  Unterseite  braungrau,  nur  die  Vdfl.  am  Vdrd.  mehr  oder 
weniger  reichlich  mit  gelblichen,  einmal  durchschnittenen  Fleckchen,  deren 
Zwischenräume  braun  sind,  bezeichnet. 

Vaterland:  Ohio  (Schläger).  Massachusetts,  wo  Burgess  die  Art  wahr- 
scheinlich nicht  selten  bei  Beverly  vom  16.  Juni  bis  3.  Juli  sammelte. 

6.  Serie,  campestrana  n.  sp.  Taf.  VIII,  Fig.  17. 
Parva;  palpis  pallidis,  exterius  griseis;  al.    ant.  suhelongatis,   alhidis, 
area  basali,  faseia  media  superne  angiistata  strigaque  marginis  postici  obliqua 
cuneata  brunneis,  linea  marginis  postici  superioris  subinterrupta  albida,  ciliis 
maculatis.  <^   9- 


[2831  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  77 

Etwas  grösser  als  Poana,  mit  gestreckteren  Vdfl.,  weisserer  Grundfarbe 
und  heller  gelbbraunen,  schärfer  hervortretenden  Zeichnungen;  die  weissliche 
Htrd. -Linie  zwischen  Flügelspitze  und  Keilstreifen  ist  breiter  und  bis  zur  Flügel- 
spitze  verlängert.  Von  Fuscalbana  ist  sie  durch  meist  geringere  Grösse,  durch 
weniger  reines  Weiss  der  Grundfarbe  und  durch  Schmalheit  der  Mittelbinde  (welche 
nicht  den    ersten    der   drei   Costalflecke   mit  umfasst)  leicht   zu  unterscheiden. 

R.  gelbbraun,  hell  gefleckt.  Gesicht  staubgrau.  Taster  um  mehr  als  andert- 
halb Kopflängen  hervorstehend,  stark  behaart,  zusammengedrückt,  bleichgelblich, 
aussen  mehr  oder  weniger  grau  angelaufen ;  Endglied  deutlich  hervorstehend, 
bleichgelb.  Mittelschienen  braungrau  mit  blassem  Mittelbändchen;  Mittelfüsse 
obenauf  dunkelbraun  mit  bleichgelben  Enden  der  Glieder.  Hinterbeine  staubgrau, 
an  den  letzten  Fussgliedern  verloschen  gefleckt;  Schienen  stark,  zusammenge- 
drückt, auf  beiden  Schneiden  etwas  abstehend  behaart,  auf  der  Innenseite  ober- 
wärts  mit  schwarzem,  in  einer  Furche  verstecktem  Pinsel.  Hinterleib  grau  mit 
länglichem,  bleichgelbem  Analbusch. 

Vdfl.  bis  3V2'"  lang,  etwas  gestreckt,  mit  deutlicherer  Spitze  als  bei 
Poana.  Grundfarbe  unrein  gelblichweiss,  sehr  schwach  schimmernd,  von  der 
Farbe  der  gelbbraunen  Zeichnungen  stark  abstechend;  sie  bildet  zwischen  dem 
Basalfelde  und  der  Mittelbiude  eine  ziemlich  schmale,  von  einer  welligen  unter- 
brochnen  Mittellinie  durchzogene  Binde,  deren  Basalrand  winkliger  ist  als  der 
der  Mittelbinde  zugekehrte  Rand;  letzterer  ist  veränderlich,  bisweilen  fast  grade, 
wohl  meistens  in  der  Mitte  mit  einer  ausspringenden  Ecke.  Die  Mittelbinde  ist 
am  Vdrd.  verengert  (weniger  als  bei  Poana),  hierauf,  indem  sie  den  halb- 
eiförmigen Fleck  des  Innenrandes  in  sich  aufgenommen  hat,  allmälig  stark 
erweitert;  ihr  unregelmässiger  Htrd.  zeigt  über  dem  Ende  des  Haibeiflecks 
einen  unregelmässigen  Einschnitt,  über  welchem  eine  verdunkelte,  öfters  schwarz- 
braune, zugerundete  Ecke,  die  sich  bisweilen  punktförmig  absondert,  hervorsteht; 
diese  Binde  nnd  besonders  das  Basalfeld  sind  dunkel  marmorirt.  Der  breite 
Keilstreifen  ist  nicht  immer  nach  oben  erweitert  und  abgerundet;  er  ist  mit 
dem  dunkelbraunen  Fleck  der  Flügelspitze  durch  einen  bräunlichen  Nebel  ver- 
bunden, doch  nicht  so,  dass  beide  nicht  sollten  zu  unterscheiden  sein.  Zwischen 
ihm  und  der  Flügelspitze  zieht  längs  der  braunen  Htrd. -Linie  eine  weissliche 
Linie,  stärker  als  bei  Poana  und  fast  bis  zur  Spitze  hinaufreichend,  abwärts 
bisweilen  schwach  unterbrochen.  Das  Weisse  zwischen  Mittelbinde  und  Keil- 
streifen enthält  einzelne  bräunliche  Querstriche.  Vor  der  Flügelspitze  sind  drei 
schwarzbraune  Costalfleckchen,  mit  solchen  Strichelchen  abwechselnd.  Fransen 
hell,  über  der  Flügelspitze  und  am  Keilstreifen  bräunlich. 

Htfl.  einfarbig  grau;  Fransen  weisslich,  mit  grauer  Schattenlinie  durchzogen. 
Unterseite  der  Vdfl.  braangrau,  auf  dem  Vdrd.  mit  verloschen  weisslichen, 
braun  durchschnittenen  Fleckchen.  Htfl.  weisslich  grau. 

Das  9  ist  kleiner,  schmalflügliger   und   schärfer  gezeichnet  als  das   (f. 
Vaterland:  M^aine  oder  Massachusetts  (Packard). 

10* 


78  P    C.  Zeller.  [284] 

7.  Serie,  fuscalbana  n.  sp.  Taf.  VIII,  Fig.  18. 

Parva;  palpis  fuscescentihus ;  al.  ant.  albis,  area  hasali,  fascia  media 
(punctum  nigrum  in  margine  suo  medio  postico  continente)  strigulaque  mar- 
ginis  postici  medii  cuneata  brunneo-fuscis,  linea  marginis  postici  superioris 
alba  interrupta,  ciliis  albo  fuscoque  maculatis.  cf. 

Von  der  vorigen  sogleich  durch  die  den  ersten  Costalfleck  mit  umfassende, 
also  oben  breitere  Mittelbinde  der  Vdfl.  zu  unterscheiden,  kommt  sie  der  euro- 
päischen Bipunctana  (Heinemann  S.  129)  am  nächsten ;  sie  ist  aber  kleiner, 
mit  lichterem  Schwarzbraun  der  Zeichnungen,  in  der  Mittelbinde  ohne  die  Aus- 
buchtung des  hintern  Bandes  hinter  dem  weissen  Pünktchen  (wodurch  diese 
Biude  bei  Bipunctana  gewöhnlich  eingeschnürt  erscheint),  dafür  aber  mit  einem 
starken,  tiefschwarzeu  Punkt  in  diesem  Rande.  Die  weisse  Linie  am  Htrd. 
zwischen  dem  schäiferen  Keilstreifen  und  der  Flügelspitze  reicht  fast  bis  zu 
dieser  hinauf,  statt  dass  bei  Bipunctana  nur  kurze  Bruchstücke,  bisweilen  auch 
nichts  davon  vorhanden  ist.  Bei  Tiedemanniana  ht  das  Schwarz  gleichfalls 
dunkler  als  bei  Fuscalbana,  und  die  zwei  Binden,  welche  von  der  weissen  Grund- 
farbe gebildet  werden,  sind  beträchtlich  schmäler.  Bei  Sieversiana  ist  die  erste 
Binde  in  der  Mitte  unterbrochen,  und  die  ganze  Fiügelspitze  dunkel. 

Grösse  der  vorigen.  R.,  K.  und  Taster  braun,  letztere  bisweilen  auf  der 
Innenseite  hell.  Beine  bunt;  die  hinteren  staubgran,  mit  braunem,  bis  über  die 
Hälfte  reichendem  Furchecpinsel  der  Schiene;  die  vier  Endglieder  des  Fusses 
an  der  Wurzel  etwas  verdunkelt. 

Vdfl.  372'"  lang,  von  der  Gestalt  wie  bei  Bipimctana,  weiss,  mit  schwärz- 
lichen Zeichnungen,  die  hier  und  da  mit  gelblichen  Schuppen  belegt  sind.  Das 
Basalfeld  ist  an  seinem  Htrd.  schräg  zugerundet  und  wellig,  unter  der  Falte 
mit  einiger  Ausbuchtung.  Die  Mittelbinde  ist,  weil  sie  das  erste  der  drei  Costal- 
fleckchen  mit  nmfasst  (was  bei  einem  Ex.  jedoch  nicht  der  Fall  ist,  weshalb 
sie  hier  nur  so  breit  wie  bei  Campestrana  ist),  am  Vdrde.  breit,  über  der  Me- 
dianader an  ihrem  Basalrande  gewöhnlich  mit  einem  Ausschnitt  versehen  und 
am  untersten  Drittel,  weil  der  Haibeifleck  ganz  mit  ihr  zusammengeflossen  ist, 
besonders  breit;  sie  enthält  auf  dem  Vdrd.  ein  weisses,  querdurchsclmittenes 
Fleckchen  nnd  auf  der  Verästelung  der  Querader,  hinter  einer  weisslichen,  ver- 
loschenen Stelle  einen  tiefschwarzen,  ein  wenig  aus  dem  Htrd.  hervorstihenden, 
gerundeten  Punktfleck.  Der  Keilstreit'en  ist  breit,  nicht  immer  nach  oben  er- 
weitert, abgerundet  oder  auch  zugespitzt,  darch  eine  Verdunkelung  mler  ein 
Gitterwerk  mit  dem  schwarzen  gerundeten  Apicalpunkt  verbunden,  von  welchem 
aus  bis  zum  Keilstreifen  längs  der  schwarzen  Htrd.-Li)iie  eine  weisse,  dünne, 
etwas  unterbrochene  Linie  läuft.  Zwischen  dem  Apicalpunkt  und  der  Mittelbiude 
trägt  der  Vdrd.  zwei  schwarze,  mit  Häkchen  wechselnde  Fleckchen.  Der  weisse, 
biiideiiförmige  Raum  vor  der  Mittelbiude  ist  schmäler  als  das  Basalfeld  und 
mehr  oder  weniger  vollständig  in  der  Mitte  von  einer  braunen  Querlinie  durch- 
zogen. Fransen  weisslich,  an  der  Flügelspitze  und  am  Keilstreifen  auf  ihrer 
Endhälfte  bräunlich. 


[2851  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  79 

Htfl.  ziemlich  hellgrau,  einfarbig.  Fransen  weissgrau  mit  dunklerer 
Schattenlinie. 

Unterseite  der  Vdfl.  braun  grau,  auf  der  Endhälfte  des  Vdrdes.  mit  vier 
verloschenen,  weisslichen,  querdurchschnitteneu  Fleckchen.  Htfl.  weissgrau. 

Vaterland:  Ohio  (Schläger).  —  Maine  odei  Massachusetts  (Packard). 

8.  Serie,  caesialhana  n.  sp.  Taf.  VIII,  Fig.  19. 

Media;  al.  mit.  latiusculis,  alhidis,  area  basali  fasciaque  media  lata  (in 
margine  suo  medio  postico  punctum  majus  nigrum  continente)  caesio  fuscoqiie 
mixtis,  strigula  marginis  postici  medii  cuneata  cinerea  obsoleta:  alis  post. 
einer  eis  canisve.  cf . 

Grösser  als  Fmcalhana  und  von  ihr,  sowie  von  der  gleichgrossen  Bi- 
punctana  auffallend  durch  breitere,  stumpfere  Flügel  verschieden;  auf  den  vor- 
deren tritt  das  Weisse  mehr  hervor,  besonders  in  der  Endpartie,  wo  der  Keil- 
streifen verloschen  und  bruchstückweise  erscheint;  die  schwarze  Zeichnung 
dagegen  ist  blässer,  weil  in  ihr  das  Schiefer-   oder  bläuliche  Grau  vorherrscht. 

R.  und  K.  schwärzlichbraun.  Taster  um  etwas  über  halbe  Kopflänge 
hervorragend,  buschig,  länglichrund,  zusammengedrückt,  braun,  nur  ganz  im 
Innern  hellgrau;  Endglied  versteckt.  Die  vier  vorderen  Beine  auswendig  braun, 
mit  weisslichen  Spitzen  der  Fussglieder;  Mittelschiene  mit  verloschenem  hellen 
Bändchen.  Hinterbeine  sehr  hell  staubgrau;  die  Schienen  auf  der  Rückenschiieide 
reichlich  behaart,  nur  mit  hellem  kurzem  Pinsel.  Hinterleib  grau,  nach  hinten 
heller  und  ins  Bleichgelbliche;  Analbusch  breit,  abgestutzt,  bleichgelblich. 

Vdfl.  4'"  lang  (bei  einem  Ex.  nur  3V2'").  breit  mit  zugerundeter  Spitze 
und  schwach  convexem  Htrd.  Grundfarbe  weiss,  etwas  schimmernd;  die  Zeich- 
nungen dunkel  schiefergrau,  mit  schwarzen  Querstrichen  unregelmässig  durch- 
zogen. Das  Basalfeld  hat  hinten  in  der  Mitte  eine  hervorstehende  Ecke.  Der 
folgende  weisse  Raum  bildet  eine  halb  so  breite  Binde,  welche  auf  den  Gegen- 
rändern einige  deutliche,  im  Innern  ein  paar  verwischte,  dunkelgraue  Quer- 
strichelchen enthält.  Die  Mittelbinde  ist  doppelt  so  breit,  am  Innenrande,  wo 
der  Haibeifleck  völlig  in  sie  aufgenommen  ist,  etwas  breiter  als  am  Vdrd.,  wo 
das  erste  Costalfleckchen  gewöhnlich  mit  ihr  zusammengeflossen  ist,  wodurch 
die  vor  diesem  befindlichen  zwei  weissen  Costalpunkte  innerhalb  der  Binde 
erscheinen;  sie  ist  über  der  Mitte  merklich  verengert  und  an  dieser  Stelle  auf 
weisslicheiii  Grunde  mit  einem  schwarzen  Mittelpunkt  gezeichnet;  in  ihrem 
hinteren  Rande  trägt  sie  einen  starken,  schwarzen,  etwas  aus  ihr  hervorragen- 
den, gerundeten  Punktfleck.  Hinter  ihr  folgen  bis  zur  Flügelspitze  zwei  dunkel- 
graue,  mit  je  einem  Querstrichelchen  abwechselnde  Costalfleckchen.  Die  Flügel- 
spitze enthält  ein  solches  Fleckchen,  das  mit  hellerem  Nebel  umgeben  ist,  der 
sich  bis  zu  dem  verloschenen  Keilstreifen  verbreitet.  Dieser  ist  am  Ende  fleck- 
artig erweitert  und  bisweilen  von  seinem  untersten  Ende  getrennt,  das  dann 
als  Nebelfleck  vor  dem  obersten  Drittel  des  Htrdes.  daliegt.  Unter  ihm  ist  die 
weisse  Grundfarbe  am  reinsten.  Fransen  weiss,  um  die  Flügelspitze  am  dunkelsten 


80  P.  C.  Zeller.  [286] 

brauDgrau,  tiefer  abwärts  mit  zwei  mehr  oder  weniger  breiten  verduuktlten 
Stellen,  um  den  Innenwinkel  ganz  weiss. 

Htfl.  breit,  stumpfer  als  bei  Fuscalbana  und  Bipimctana,  hellgrau  und 
einfarbig,  oder  weisslich  und  in  der  Spitze  dunkelgrau  angelaufen.  Fransen 
weisslich,  mit  grauer,  starker  Schattenlinie  an  der  Apicalhälfte  des  Flügels. 

Unterseite  der  Vdfi.  dunkelgrau,  auf  dem  Vdrde.  wie  bei  Fuscalbana, 
nur  verloschener,  weissfleckig.  Htfl.  weissgrau  oder  weisslich;  die  Fransen  der 
Flügelspitze  auswärts  grau,  oder  auch  hier  wie  überall  einfarbig  weisslich. 

Vaterland:  Massachusetts  (Burgess).  Ein  Ex.  wurde  nebst  mehreren  am 
14.  Juni  gefangen. 

Grapholitha  Tr. 

Es  wäre  mir  lieb,  wenn  Herr  C.  G.  Barrett,  unter  den  Engländern 
gegenwärtig  der  beste  Kenner  der  Tortricinen,  sich  ausführlicher  über  den 
Werth  der  jetzigen  Wicklereintheilungen  ausgesprochen  hätte.  Er  begnügt  sich 
im  Montbly  Magazine  IX,  S.  124  zu  sagen:  „Dr.  Wocke's  neue  Anordnung 
zu  befolgen,  hindert  mich  die  Schwierigkeit,  die  ich  empfinde,  ein  solches  Genus 
wie  Penthina  anzunehmen,  welches  mit  unserer  Paedisca  profwndana  anhebt 
und  unsere  Brachytaenien,  eigentlichen  PentJmien,  Euchromien,  Orthotaelien, 
Mixodien,  Roxanen,  die  grösseren  Arten  von  Sericoris  und  die  Siderien 
umfasst". 

Die  Arten,  die  ich  hier  als  Grapholitha  aufführe,  haben  nur  das  Gemein- 
schaftliche, dass  sie  nicht  zu  einer  der  vorhergehenden  Gattungen  gehören, 
aber,  wie  diese,  mit  Ausnahme  einiger  Tor^nx-Abtheilungen,  im  männlichen 
Geschlecht  keinen  Costalumschlag  besitzen. 

Die  ersten  fünf  Arten  sind  sowohl  unter  einander  als  auch  mit  der 
zweiten  Abtheilung  von  Paedisca  verwandt. 

1.  Graph.  VestaUana  n.  sp.  Taf.  VIII,  Fig.  21. 

Media;  al.  ant.  (sine  cf  revolucro?)  margine  postico  infra  apiceni  sub- 
coneavo,  niveis,  puncto  venae  transversae,  slrigulis  costalibus  posticis  lineaque 
marginis  postici  atris.   Q. 

Eine  schöne,  sehr  ausgezeichnete  Art,  durch  die  einfache  Vdfl. -Farbe  und 
Zeichnung:  rein  weiss  und  tiefschwarz,  leicht  zu  erkennen,  aber  schwer  einer 
europäischen  Art  anzuschliessen,  da  sie  keine  Andeutung  eines  Spiegelflecks  zeigt. 

Vorderkörper  weiss.  Taster  um  die  halbe  Kopflänge  hervorstehend, 
Beine  weiss ;  Füsse  auf  dem  Rücken  des  ersten  Gliedes  bis  vor  die  Spitze 
grau;  die  folgenden  Glieder  schwarz  mit  weissen  Enden;  Hinterschienen  spindel- 
förmig, etwas  verdickt,  nur  an  der  Spitze  mit  einigen  über  dieselbe  hervor- 
stehenden Haaren.  Hinterleib  weissgrau,  am  Bauch  weiss  wie  der  starke, 
grade  abgeschnittene  Analbusch,  in  welchem  der  Legestachel  ganz  verborgen  ist. 

Vdfl.  472'"  lang,  ziemlich  gestreckt,  mit  gradem,  nur  an  der  Basis  sehr 
wenig  convexem  Vdrd.,    deutlicher  Spitze  und  unterhalb  derselben  sanft  ein- 


(^2871  Beiträge  zur  Kenntniss  der  iiordamericanisclieu  Nachtfalter.  öl 

gedrücktem  Htrd.  und  stark  abgerundetem  Innenwinkel.  Ob  das  cT  einen 
Costalumschlag  hat,  ist  noch  zu  erforschen.  Grundfarbe  schneeweiss  mit  tief- 
schwarzer Zeichnung.  Auf  der  Endhälfte  des  Vdrdes.  liegen  vier  länglich 
dreieckige  Punkte  und  vor  der  Flügelspitze  zwei  Häkchen,  das  zweite  doppelt 
so  laug  wie  das  erste;  von  dem  dritten  Punkt  geht  eine  dünne,  zweimal  unter- 
brochene Linie  schräg  nach  der  Einbiegung  des  Htrdes.  Die  feine  Htrd. -Linie 
fängt  in  den  Apicalfransen  an,  folgt  der  Krümmung  des  Htrdes.  und  verlöscht 
in  der  Nähe  des  Innenrandes.  Am  Ende  der  Falte  im  Innenwinkel  ist  ein 
kleiner  Punkt;  ein  grösserer  auf  der  Querader  unterhalb  des  Zwischenraumes 
des  zweiten  und  dritten  Costalpuuktes.  Fransen  weiss,  etwas  schimmernd,  an 
ihrer  Wurzel  in  einer  Linie  reinweiss,  in  der  Krümmung,  dem  Ende  der  Quer- 
linie gegenüber,  mit  einem  dunkelgrauen  Längswisch  auf  der  Aussenhälfte. 

Htfl.  länglich  und  spitz,  aus  der  weisslichen  Basalhälfte  in  entschiedeneres, 
in  der  Flügelspitze  verdunkeltes  Bräuulichgrau  übergehend,  mit  weissen  Fransen. 

Unterseite  der  Vdfi.  dunkelgrau;  das  Enddrittel  des  Vdrdes.  schmal  weiss; 
die  Apicalfransen  mit  dem  braungrauen  Anfang  der  nicht  hervortretendeü 
Htrd.-Liuie,  und  ein  solches  Häkchen  in  den  weissen  Costalfransen;  der  dunkle 
Wisch  in  den  weissen  Htrd. -Fransen  grösser  als  auf  der  Oberseite.  Htfl.  weiss, 
am  Vdrd.  bis  zur  Subcostalader  braungrau. 

Die  Medianader  4  ästig;  Ader  3  und  4  ziemlich  nahe  bei  einander  und 
an  der  Wurzel  fast  zu  einem  Stiel  vereinigt;  Ader  2  ihnen  ein  wenig  näher 
als  der  Flügelwurzel;  alle  drei  grade;  Ader  5  etwas  gebogen,  mit  der  Con- 
cavität  gegen  4. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  Ein  9  (auf  den  Vdü.  etwas  fettfleckig)  im 
Cambridger  Museum. 


2.  Ch'aph.  trivittana  n.  sp.  Taf.  IX,  Fig.  22. 

Media;  dl.  ant.  (revoltier o  cf  nullo,  margine  postico  infra  apicem  vix 
concavo)  albis,  trabe  longitudinäli  infra  costam  vittaque  infra  plicam  dimidia 
luteo-griseis  (aut  dl.  ant.  luteo-griseis,  vitta  costdli  ac  trabe  longitudinäli  supra 
medium  albis),  costa  postice  strigis  luteo-brunneis  dissecta,  speculo  albo,  atro- 
bilineato.  cf   2- 

Bei  dieser  Art  hat  auf  den  Vdfl.  entweder  das  Weisse  die  Oberhand,  und 
das  Gelblichgrau  bildet  die  Zeichnung,  oder  es  ist  umgekehrt;  in  beiden  Fällen 
bildet  das  Weisse  eine  mehr  oder  weniger  breite  Costalstrieme  und  einen  nach 
hinten  erweiterten  und  bis  an  den  Spiegel  verlängerten  Balken.  Eben  dieser 
Balken  gibt,  wenn  das  Gelblichgrau  die  Grundfarbe  ist,  das  sicherste  Unter- 
scheidungszeichen von  Spiculana,  die  bei  der  Veränderlichkeit  der  Trivittana 
leicht  als  Varietät  davon  angesehen  werden  könnte;  er  lehnt  sich  mit  meist 
gespaltenem  Ende  an  die  Falte,  welche  hier  eine  schwarzbraune,  bis  an  den 
Htrd.  reichende  Linie  enthält.  Bei  Spiculana  ist  statt  dieses  Balkens  eine 
scharf  zugespitzte,   sich    von    der  Falte  weit    entfernende  schneeweisse  Vitta. 


82  r.  C.  Zeller.  [288j 

Ausserdem  enthält  bei  Trivittana  die  Costalstrieme  schräge,  gelblichgraue,  vom 
Vdrd.  selbst  ausgehende  Querlinien,  während  sie  bei  Spiculana  sich  unterwärts 
verästelt  und  vor  der  Flügelspitze  ein  gelbgraues  Costalstreifchen  trägt. 

In  der  Grösse  etwas  unter  der  ähnlichen  eui'opäischen  Albidulana  (die 
aber  einen  Costalumschlag  hat),  am  nächsten  verwandt  mit  Wtmmerana.  K. 
und  Vorderrücken  reinweiss;  hinter  dem  Kragen  sind  bei  einem  (^,  zwei  9 
schwarze  Punkte  (die  bei  den  anderen  durch  Veröluug  verschwunden  sein 
mögen) ;  die  Schulterdecken  am  Ende  und  einwärts  lehmgrau.  Taster  zusammen- 
gedrückt mit  kurzem,  schwarzem  Endglied.  Beine  weiss;  die  vier  Endglieder 
der  Füsse  obenauf  schwarz  mit  weissen  Spitzen;  die  Hinterschienen  schmutzig- 
weiss,  kräftig,  zusammengedrückt,  auf  der  ganzen  Eückenschneide  etwas  ab- 
stehend behaart.    Hinterleib  grau,  Analbusch  klein  und  weiss. 

Vdfl.  S'/a — 4'"  lang,  länglich,  ziemlich  spitz  (beim  9  spitzer)  mit  schwach 
convexem  Vdrd.  und  unterhalb  der  Spitze  schwach  eingedrücktem,  in  den  ganz 
abgerundeten  Innenwinkel  zurückgehendem  Htrd.  Als  Grundfarbe  wird,  auch 
wenn  das  Weisse  die  Oberhand  hat,  wohl  richtig  die  helle  Lehmfarbe  ange- 
nommen, welche  über  und  unter  dem  Spiegel  mit  schwarzen  Atomen  dicht  be- 
streut ist  und  etwas  oder  gar  nicht  schimmert.  Den  Vdrd.  bildet  eine  weisse, 
sich  bis  zur  Spitze  erweiternde  Strieme,  welche  auf  ihrer  Endhälfte  mit  drei 
sehr  schräg  nach  hinten  gelegten  und  zuletzt  mit  zwei  kürzeren  fast  senkrechten 
Querlinien  der  Grundfarbe  durchschnitten  ist.  Diese  Qucrlinien  ändern  in  der 
Stärke  ab;  bei  einem  (f  sind  sie  fein  und  verlöschen  schnell,  so  dass  nur  die 
erste  das  Weisse  völlig  durchschneidet;  beim  9  li^g^  zwischen  den  drei  ersten 
noch  je  ein  kurzes  Strichelchen,  das  mit  der  vorhergehenden  Linie  ein  y  bildet. 
Die  mittlere,  breitere  Strieme  zieht  dicht  am  oberen  Band  der  Falte  hin,  welche 
weit  hinter  ihrer  Hälfte  eine  braune  Linie  enthält;  die  Strieme,  nach  hinten 
erweitert,  zeigt  vor  ihrem  Ende  zwei  oder  einen  lehmiggrauen  Längsstrich,  wo- 
durch sie,  wenn  ein  Querstreifen  der  Grundfarbe  sie  vom  Spiegel  trennt,  wie 
drei-  oder  zweispaltig  erscheint.  Der  Spiegel  wird  von  zwei  etwas  glänzenden 
Linien  eingefasst,  ist  weiss ,  höher  als  breit,  u>nd  enthält  zwei  tiefschwarze 
Längslinien.  Der  Kaum  zwischen  Falte  und  Innenrand  ist  entweder  von  der 
Grundfarbe,  am  lichtesten  in  der  Mitte  und  an  der  Basis  des  Innenrandes  rein 
weiss;  oder  er  ist  weiss,  im  Mittelraum  mit  einer  lichten  Längswolke  der 
Grundfarbe,  und  mit  einer  Strieme  der  Grundfarbe,  welche  aus  der  Basis,  sich 
etwas  verengernd,  bis  zur  Flügelhälfte  reicht.  Die  Plügelspitze  ist  bis  zur 
Htrd. -Hälfte  lehmiggrau  und  gegen  die  weisse  Costalstrieme  durch  einen 
schwarzen  Strich  scharf  geschieden.  Htrd.-Fransen  weiss,  mit  schwarzen,  gegen 
die  Flügelspitze  verdichteten  Atomen  bestreut. 

Htfl.  grau,  am  Innenrand  hell.  Fransen  weiss,  dicht  bei  ihrer  Wurzel 
mit  einer  lichtgrauen  Linie  durchzogen. 

Unterseite  der  VJfl.  dunkelgrau,  auf  der  hinteren  Costalhälfte  mit  dunk- 
lern Fleckchen  auf  schmutzig  hellgelblichem  Grunde.  Fransen  weiss,  gegen 
die  Flügelspitze  hin  immer  reichlicher  mit  schwarzen  Atomen.  —  Htfl.  weisslich, 
auf  der  Subcostalader  grauschattig;   oder  sie  sind  auch  ganz  lichtgrau.    Ader  3 


r289'j  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  ö3 

und  4  bilden  eine  sehr  enge  Gabel  mit,  kürzerem  Stiel;  Ader  5  ist  am  Ursprung 
von  diesen  getrennt.  Beim  Q  ist  die  Gabel  kürzer,  aber  viel  weiter  aus- 
einander gesperrt.  Bei  einem  cf  aus  Massachusetts,  das  ich  doch  durchaus 
nicht  als  eigene  Art  anerkennen  kann,  ist  gar  keine  Gabel  da,  sondern  die 
Mediauader  ist  nur  dreiästig. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  (^  daher  in  meiner  Sammlung,  mehrere 
genau  stimmende  im  Museum  Cambridge.  Illinois  (ein  9  '^on  Lederer  erhal- 
ten). Massachusetts,  wo  Burgess  mehrere  Ex.  am  16.  Juli  bei  Beverly  fing, 
von  denen  ich  eins  erhielt. 

Anmerkung.  Clemens  gibt  von  seiner  Anchylopera  striatana 
(Acad.  Nat.  Scienc.  Philad.  1860,  p.  349)  eine  Beschreibung  in  Fabricischer 
Manier;  aber  unmöglich  hätte  er,  wenn  er  meine  Art  vor  sich  hatte,  diese  für 
eine  Anchylopera  (Phoxopteris)  ansehen  können.  Bei  dieser  Striatana  haben 
die  Htfl.  eine  zweiästige  Medianader  und  einen  raedio-discalen  Ast,  d.  h.  die 
Medianader  ist  dreiästig  wie  bei  dem  obenerwähnten  Ex.  aus  Massachusetts. 

3.  Graph,  sjnculana  n.  sp.  Taf.  IX,  Fig.  23. 

Minor;  al.  ant.  (sine  c^  revolucro)  angustulis,  acutis,  luteo-griseis,  vitta 
nivea  costali  x>ostice  ramosa,  striam  griseam  costalem  continente,  vittaqae  nivea 
media  acuminata,  ultra  medium  x>roducta,  s2)eculo  albido  lineolis  duahus  nigris 
dissecto.   $. 

Ihre  auffallendsten  Unterschiede  von  Trivittana  sind  bei  dieser  angezeigt. 

Etwas  kleiner  als  Trivittana.  Vorderrückeu  und  Kopf  einfarbig  hellgrau; 
die  zusammengedrückten,  länglich  dreieckigen  Taster  auf  der  Innenseite  weiss- 
lich.  Beine  schmutzig  gelblichweiss,  an  den  Füssen  kaum  dunkler.  Hinter- 
schienen ziemlich  dünn  und  cylindrisch,  ohne  abstehende  Haare.  Hinterleib 
hell  bräunlichgrau;  Analbusch  klein,  weisslich,  abgestumpft  kegelförmig  mit 
etwas  hervorstehendem  Legestachel. 

Vdfl.  3V4'"  lang,  ziemlich  schmal  mit  verlängerter  Spitze,  noch  weniger 
convexem  Vdrd.  und  am  schräger  nach  hinten  gehenden  Htrd.,  wie  es  scheint, 
etwas  tiefer  concav.  Grundfarbe  lehmgelb,  auf  dem  Euddrittel  und  am  breiten 
Innenrand  hellgrau  mit  sehr  dichten,  schwarzen  Atomen.  Die  schneeweisse 
Vdrd.-Strieme  ziemlich  schmal,  am  Enddrittel  unterwärts  mit  zwei  sehr  schrägen, 
einander  parallelen,  durch  lehmgelbe  Farbe  getrennten  Aesten;  über  dem  zwei- 
ten fängt  auf  dem  Vdrd.  selbst  ein  nach  hinten  erweitertes  Streifchen  der  Grund- 
farbe an,  wodurch  ein  dritter  Ast  entsteht,  der  sich  aber  vor  der  Flügelspitze 
erweitert.  Die  Mittelstrieme  ist  an  ihrem  Anfang  etwas  dünn,  erweitert  sich 
dann  und  läuft  unterhalb  des  ersten  Astes  der  Costalstrieme  sehr  spitz  zu;  sie 
wird  unterwärts  durch  dunkelbraune  Farbe  grell  gesäumt.  Der  Eaum  zwischen 
ihr  und  der  Costalstrieme  ist  hell  lehmgelb,  fast  ochergelb;  ebenso  der  Eauni 
unter  ilir  bis  über  die  Falte.  Der  Spiegel  ist  schmal,  vorn  und  hinten  durch 
je  eine  dicke,  etwas  matt  glänzende,  weissliche  Linie  begrenzt  und  enthält  zwei 
feine,  an  jedem  Ende  zu  einem  Punkt  verdickte,  schwarze  Linien.     Die  Flügel- 

11 


84  P.  C.  Zell  er.  [290] 

spitze  hat  die  Grundfarbe,  sticht  aber  durch  einen  schwarzen  Strich  gegen  das 
reinweisse  Ende  der  Costaistriemen  scharf  ab.  Die  (beschädigten)  Fransen  sind 
wenigstens  an  ihrer  Wurzel  mit  schwarzen  Atomen  dicht  bestreut. 

Htfl.  spitz,  dunkelgrau.  Fransen  weiss  mit  gelblicher  Basallinie. 

Unterseite  der  Vdfl.  braungrau  mit  weissem  Costalfleck  vor  der  Spitze. 
Fransen  weiss,  am  meisten  an  der  Flügelspitze  mit  schwarzen  Atomen.  Htfl. 
brauweiss.     Die  dritte  Ader  ist  einfach. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein   Q  im  Museum  Cambridge. 

4.  Grai^h.  stercoreana  n.  sp. 

3Ieäia;  alis  ant.  acutis  (revolucro  cf  nullo),  luteis,  litura  ohliqua  dor- 
sali  ohseuriore,  costa  postice  hrunneo  nitideque  albido-strigulata,  speculo  di- 
stincto,  lineis  8-3  atris  signato,  linea  cüiorum  hasali  cinerea  t^el  nulla;  ])ost. 
ohscure  einer eo-fuscis.  c^   Q. 

Nächst  verwandt  mit  Asjndiscana  und  Avie  diese  (dme  Umschlag  und 
dadurch  sofort  von  Hohemvarfiana  zu  unterscheiden.  Die  überall  glänzenden 
weisslichen  Costalstriche,  die  Feinheit  oder  der  gänzliche  Mangel  der  schwarzen 
Atomenlinie  auf  der  Wurzel  der  Htrd. -Fransen,  worin  sie  der  HolienwarUana 
nahe  kommt,  und  die  dunkelbraunen,  weisslich  gefransten  Htfl.  trennen  Ster- 
coreana sicher  von  Aspidiscana. 

Grösse  der  grössten  Aspidiscana-  R.  und  K.  lehmfarben.  Taster  um  ^4 
Kopflänge  hervorstehend,  zusammengedrückt,  ein  breites  und  stumpfwinkliges 
Dreieck  bildend,  vorn  mit  einem  spitzen  Winkel,  aussen  grau.  Beine  gelblich- 
grauweiss;  die  vier  letzten  Fussglieder  obenauf  dunkel  mit  weisslichen  Enden; 
die  Hinterschienen  kräftig,  wenig  zusammengedrückt,  auf  den  Schneiden  locker 
behaart.  Hinterleib  bräunlich;  der  hell  ochergelbliche  Analbusch  beim  cf  reich- 
lich, abgestutzt. 

Vdfl.  4  — 4V2'"  lang  mit  sanft  convexem  Vdrd.,  deutlicher  Spitze  und  sehr 
schwach  convexem  Htrd.  Grundfarbe  lehmgelb,  bis  zur  Mitte  mit  groben,  haar- 
ähnlichen Schup]ien.  Bei  '/a  ist  ein  verdunkelter,  oben  nach  hinten  überhän- 
gender, dunkel  zimmtbrauner  Querwisch;  hinter  ihm  bis  zu  der  bindenartigen 
Verdunklung  ist  die  Farbe  gelichtet  und  bildet  einen  oben  imvollständig  be- 
grenzten Dorsalfleck,  dessen  Farbe  auch  die  Costalhälfte  des  Flügels  bis  zur 
Basis  zeigt.  Von  der  Mitte  des  Vdrdes.  kommt  ein  schräg  nach  hinten  gelegtes 
dunkles  Band  herab,  von  dessen  unterem  Ende,  bei  Vs  ^er  Flügelbreite,  der 
Raum  bis  zum  Spiegel  und  senkrecht  herab  bis  zum  Innenrand  breit  dunkel  ist. 
Von  dem  Mittelbande  an  bis  zur  Flügelspitze  trägt  der  Vdrd.  abwechselnd 
dunkle  und  sehr  schräg  nach  hinten  verlängerte  weissliche,  metallglänzende 
Querstrich  eichen;  das  letzte  ist  bei  einem  cT  reiner  weiss  und  auswärts  dunkel 
gesäumt;  bei  allen  geht  es  l»is  dicht  vor  den  Htrd.  und  schliesst  sich  der  blei- 
glänzenden hintern  Grenzlinie  des  Spiegels  an.  Diese  biegt  sich  über  dem  In- 
nenwinkel nach  vorn  und  verbindet  sich  mit  dessen  vorderer  Grenzlinie,  welche 
dicker  und  mondsichelförmig  ist.  Der  Spiegel  ist  höher  als  breit,  ochergelb  mit 


[291]  Beiträge  zur  Keiiutiiiss  der  nordaraericaiiischen  Nachtfalter.  85 

zwei  schwarzen  Längslinieu  und  unterhalb  des  LängsknifFs  mit  dem  Anfang 
einer  solchen.  Fransen  heil,  beim  9  durch  eine  zimmtbraune  Linie  von  der 
Bleilinie  getrennt;  beim  cT  fehlt  sie,  und  dafür  zieht  auf  den  Fransen  nahe 
ihrer  Wurzel  eine  nach  oben  erweiterte  Linie   dichtgestreuter  schwarzer  Atome. 

Htfl.  dunkel  graubraun,  einwärts  nach  und  nach  lichter.  Fransen  weiss- 
lich,  dicht  au  der  gelblichen  Wurzel  mit  starker,  dunkelgrauer  Linie  durchzogen. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelgrau,  auf  dem  Enddrittel  des  Vdrdes.  mit  ab- 
wechselnden, verloschenen,  gelblichweissen  und  ziraintbraunen  oder  dunkelgrauen 
Querstrichelcheu.  Fransen  an  der  Wurzel  weisslich,  alhnällig  dunkler  lehm- 
gelblich. —  Htfl.  hellgrau,  auf  der  Costalhälfte  dunkler;  beim  Q  sind  sie  ein- 
farbig dunkelgrau.  Ader  drei  ist  in  eine  gesperrte  Gabel  gespalten,  welche 
kürzer  ist  als  ihr  Stiel. 

Vaterland:  Maine  oder  Massachusetts;  drei  cf  ein  9  durch  Dr.  Packard 
erhalten,  in  meiner  Sammlung. 

Anmerkung.  Mit  ihr  verwandt,  aber  viel  kleiner  und  angenehmer  ge- 
färbt ist  S.  corculana  Z.  von  der  Vancouver-Insel.  (Diese  Verhandlung.  1874, 
Bd.  XXIV,  p.  433). 

5.  Graph.  Roessleri  n.  sp.  Taf.  IX,  Fig.  24. 

Magna;  al.  ant.  (sine  cT  revolucro)  elongatis,  infra  apicem  impressis, 
sordide  albidis,  inferius,  praesertim  ante  maeulam  specularem  punctis  4  nigris 
notatam,  luteo-ohscuratis,  costa  fusco-punctata;  post.  ohscure  fuscis,  hasim 
versus  düiitioribus,  cano-ciliatis,  siihtus  totis  exalhidis.  cT. 

Noch  grösser  als  Paed,  monogrammana,  besonders  durch  die  auf  der 
Oberseite  dunkelbraunen,  auf  der  Unterseite  einfarbig  schmutzig  gelblichweissen 
Htfl.  ausgezeichnet.  E.  und  K.  hellbräunlich  grau.  Fühler  borstenförmig,  un- 
behaart, grau.  Taster  buschig,  zusammengedrückt,  mit  sehr  kurzem  Endgliede. 
Sauger  klein,  gelblich.  Vorder-  und  Mittelbeine  hellgrau,  lehmgelblich  ange- 
flogen (Hinterbeine  fehlen).  Hinterleib  bräunlich  mit  zum  Theil  hellgrauschup- 
pigen Segmenten,  weissgrauem  Bauch  und   gespreiztem,  gelblichem  Analbusch. 

Vdfl.  fast  7'"  lang,  sehr  gestreckt  mit  vortretender  Spitze,  weil  der  Htrd. 
unter  ihr  recht  merklich  eingedrückt  ist.  Grundfarbe  lehmgelblichweiss,  längs 
des  Vdrdes.  am  hellsten,  sonst  lehmgelb  nebelig,  besonders  längs  des  Innen- 
randes, wo  der  Grund  durch  verlängerte,  gelbbraune  Schuppen  verdunkelt  ist; 
die  dunkelste  Stelle,  ein  grosser  Nebelfleck,  befindet  sich  vor  dem  Spiegelfleck. 
Dieser  ist  gerundet,  ohne  scharfe  Begrenzung  ausser  durch  die  Htrd. -Linie, 
hell  "wie  die  Costalpartie,  und  gegen  den  dunkeln  Nebelfleck  durch  einen  breiten 
Bleistreifen  abgegrenzt;  ausserhalb  desselben  liegen  zwei  tiefschwarze  Punkte 
übereinander,  und  zwei  innerhalb;  diese  vier  Punkte  sind  weit  von  einander 
getrennt  und  bilden  die  Ecken  eines  Quadrats.  Der  Vdrd.  ist  fast  von  der  Basis 
an  braun  punktirt;  die  Punkte  nehmen  in  Grösse  und  Dunkelheit  gegen  die 
rostbraune  Flügelspitze  zu  und  werden  zuktzt  dreieckige  Costalstriche.  Eine 
weissliche  Linie  geht  schräg  vom  viertletzteu  Costalstrich  nach  der  eingedrückten 
Htrd.-Stelle,  wo  die  Fransen  auch  weisslich  sind;   ein  eben  solches  Strichelchen 

11* 


86  P-  C-  Zeller.  [292] 

kommt  dicht  vor  der  Flügelspitze  aus  dem  Vdrd.  herab.  Zwischen  der  Flügel- 
spitze und  dem  Ende  der  weissen  Querlinie,  und  in  einem  Fleck  unterhalb  der 
letztern  sind  die  übrigens  weisslichen  Fransen  schwärzlich. 

Htfl.  etwas  gegen  die  Spitze  verlängert,  schwarzbraun  gegen  die  Basis 
gelichtet,  am  Innenrand  hell  bräunlichgrau.  Fransen  weissgrau,  gegen  die 
Flügelspitze  weisslich,   an  der  Wurzel  mit  einer  braungrauen  Linie  durchzogen. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelbraun;  der  verloschen  punktirte  Vdrd.  ist  in 
einem  schmalen  Streifen  weissgeblich ;  die  Fransen  ebenso,  an  der  Aussenhälfte 
wie  auf  der  Oberseite  gezeichnet.  Htfl.  einfarbig  schmutzig  weissgelblich;  die 
Fransen  um  den  Innenwinkel  hellgrau,  gegen  die  Flügelspitze  weiss.  Ader  3 
und  4  bilden  eine  Gabel,  deren  kürzerer  Stiel  mit  Ader  5  fast  aus  einem 
Punkt  kommt. 

Vaterland;  Nordamerica.  Ein  schön  erhaltenes  cf  in  Dr.  R  ö  s  s  1  e  r's 
Sammlung. 

6.  Graphol.  (Poecilochroma)  malachitana  n.  sp.  Taf.  IX,   Fig.  25. 

Minor,  fronte  palpisque  exalbidis:  al.  ant.  (sine  revolucro  <^)  purpu- 
reo-einereis,  plaga  maxima,  media,  rottmdata,  virescente,  albo-marginata,  ad- 
versus  costam  canescente,  arcu  postico  longitudinali  nigro,  superius  albo- 
marginato.  c?   Q. 

Keiner  mir  bekannten  Art  ähnlich,  an  dem  grossen,  runden,  bräunlich- 
grünen  Fleck  der  Vdfl.-Mitte  leicht  kenntlich. 

R.  purpurgrau.  Hinterkopf  grau,  Vorderkopf  weissgelblich  wie  die  Taster. 
Diese  stehen  um  die  halbe  Kopflänge  hervor  und  sind  etwas  gekrümmt,  zu- 
sammengedrückt keulenförmig;  das  kurze  Endglied  ist  frei  und  auf  der  Ober- 
seite grau.  Saugrüssel  kaum  vorhanden.  Fühler  ziemlich  dick,  braun  mit  hell- 
gelblichem Wurzelglied.  Brust  weiss,  seidenglänzend.  Vorderbeine  braungrau. 
Mittelbeine  an  den  Schenkeln  grau,  seidenglänzend;  ihre  Schienen  zusammen- 
gedrückt, durch  die  reichliche,  anliegende  Behaarung  länglich  dreieckig,  braun; 
Füsse  braungrau,  seidenglänzend,  mit  hellen  Spitzen  der  Glieder.  Hinterbeine 
grau  mit  Seidenglanz;  Schienen  nur  unterwärts  etwas  behaart;  die  vier  letzten 
Fussglieder  duukelgrau  mit  hellen  Enden.  Hinterleib  ziemlich  schlank,  dunkel- 
grau  mit  blassgelblichem  Analbusch  des  cf ;  das  weibliche  Analglied  kegelför- 
mig mit  verstecktem  Legestachel. 

Vdfl.  3— S'/V"  lang,  länglich,  mit  schwach  convexem  Vdrd.  und  noch 
schwächer  convexem  Htrd.  Grundfarbe  auf  der  Basalhälfte  schiefergrau, 
schwärzlich  gefleckt,  auf  der  Endhälfte  purpurgrau  und  mit  schwarzen  Strichel- 
cheu  und  Punkten  bestreut.  Ein  sehr  grosser,  fast  bis  zum  Innenrand  reichen- 
der, gerundeter,  basalwärts  etwas  gespitzter,  bräunlichgrüner  Fleck  nimmt  den 
ganzen  Mittelraum  ein ;  er  ist  fein  weisslich  gesäumt  und  geht  gegen  den  Vdrd. 
in  weissliche  Farbe  über.  Auf  dem  Innenrand  vor  dem  Innenwinkel  liegt  ein 
kleines,  schwarzes  Dreieck,  basalwärts  weisslich  gesäumt  und  von  dem  grossen, 
grünen  Fleck  durch  einen  schwarz  bestäubten  Raum    getrennt.     Von   der  Mitte 


[293]  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  87 

des  Htrdes.  reicht  ein  schwarzer,  gegen  den  Vdrd.  convexer  und  oberwärts 
weissgesätirater  Streifen  bis  nahe  an  den  grünen  Fleck.  Vdrd.  auf  den  beiden 
Enddritteln  mit  schwarzen,  sehr  schrägen  Querstrichelchen  gezeichnet.  Fransen 
einfarbig  purpurgrau. 

Htfl.  ziemlich  schmal  und  spitz,  braungrau,  am  Htrd.  und  in  der  Spitze 
am  dunkelsten,  die  Adern  braun.  Fransen  grau  mit  dunkler  Linie  nahe  der 
Wurzel. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelbraun  grau,  am  Innenrand  hell,  auf  der  End- 
hälfte des  Vdrdes.  schmal  blass  mit  braunen  Flecken.  Htfl.  heller. 

Vaterland:  Missouri,  von  wo  Riley  mir  ein  Pärchen  schickte;  ein  cT 
erhielt  ich  von  Professor  Hering  mit  der  Angabe:  Südamerica. 

7.  Oraphol.  (Poecilochr,?)  usticana  n.  sp.  Taf.  IX,  Fig.  26. 

Alis  ant.  (sine  revoltier o  (^9)  ohlongis,  obtusis,  einereis,  obscwius  stri- 
gulatis,  area  basali  brevi,  truncata,  plaga  costae  posticae  magna  in  marginem 
posticiim  medium  coarctata  inmctoque  apicali  badio-fuscis.   Q. 

Von  der  Grösse  und  Gestalt  der  Achatana  SV.,  sehr  ausgezeichnet 
durch  das  scharf  abgeschnittene  rothbraune  Basalfeld,  den  grossen,  ebenso  ge- 
färbten Costalfleck  und  den  Mangel  eines  Spiegelflecks. 

R.  rothbraun,  K.  heller,  Gesicht  ins  Gelbgraue.  Taster  hell  gelbgrau, 
stark  zusammengedrückt;  das  Endglied  dünn,  stumpf,  deutlich  hervorragend. 
Sauger  kurz.  Beine  sehr  hell  staubgrau,  die  vorderen  mit  braunen,  hell  gering- 
ten  Schienen  und  Füssen  (die  Mittelbeine  fehlen) ;  die  Hinterbeine  mit  ziemlich 
verdickten  Schienen,  einfarbig.  Hinterleib  bräunlichgrau  mit  weisslichem  Bauch 
und  kaum  hervorragendem  Legestachel. 

Vdfl.  fast  4'"  lang,  ziemlich  breit  mit  abgerundeter  rechtwinkliger  Spitze 
und  darunter  convex  hervortretendem  Htrd.  Grundfarbe  hellgrau,  mit  bräun- 
lichen Querstrichelchen,  welche  auf  Vorder-  und  Innenrand  dunkle  Punkte  bil- 
den, wellig  durchzogen.  Das  sehr  kurze,  hinten  scharf  und  ziemlich  grade  und 
senkrecht  abgeschnittene  Basalfeld  ist  rothbraun,  mit  dunkleren  Querstrichelchen 
bestreut.  Hinter  der  Mitte  hängt  am  Vdrd.  ein  rothbrauner,  grosser,  etwas  tra- 
pezoidaler  Fleck,  der  in  einen  schmalen  Arm  bis  an  die  Mitte  des  Htrdes.  aus- 
gezogen ist  und  auf  dem  Vdrd.  in  der  Mitte  in  einer  wenig  bemerkbaren  grauen 
Stelle  drei  schwarze  Querstrichelchen  enthält.  Hinter  ihm  trägt  der  Vdrd.  zwei 
verstärkte,  rothbraune  Striche,  welche  mit  feinen  abwechseln,  und  auf  welche 
der  gerundete  rothbraune  Apicalpunkt  folgt.  Die  Stelle  des  Spiegelflecks  ist 
wenigstens  basalwärts  durch  eine  verloschene,  weissgraue,  einwärts  dunkel  be- 
schattete Querlinie  abgegrenzt.  Htrd. -Linie  braun.  Fransen  hellgrau,  am  Api- 
calpunkt und  am  Ende  des  braunrotheu  Arms  des  Costalflecks  braun. 

Htfl.  schwärzlichbraun.  Fransen  weissgrau  mit  schwärzlichgrauer  Basallinie. 

Unterseite  der  Vdfl.  schwarzgrau,  am  Vdrd.  schmal  ochergelblich  und  auf 
diesem  Grunde  abwechselnd  mit  schwarzgrauen  Fleckchen  und  schwarzen  Quer- 
strichelchen gezeichnet.  Fransen  blässer  gefleckt  als  auf  der  Oberseite.  —  Htfl. 


88  P.  C.  Zeller.  [294] 

hell  gelblichgrau,  in  der  Spitze  hell  und  davor  dmikler  bestäubt.  Eine  dunkle 
Stelle  befindet  sich  am  Htrd.  zwischen  Ader  Ib  und  2.  Ader  3,  4  und  5  kommen 
fast  aus  derselben  Stelle  und  stehen  am  Ende  gleich  weit  von  einander  ab. 

Vaterland:  Nonlamerica.  Ein  gut  erhaltenes  $  in  Dr.  Kössler's 
Sammlung. 

8.  Graph,  suhnisana  n.  sp. 

Capite  palpisque  canescentibus ,  al.  ant.  cinereis,  obscurius  pidverosis, 

Costa  grossius  fuscescenti-strigiilata,  cqnce  ocellari,   macula  dorsali  fiisca  ante 

spatium  dorsi  medii  canescens,  macula  anguli  interni  triangtda  transversa 
brunnea  nigro-bilineolata.  cf   9- 

Aeusserst  ähnlich  den  ganz  hellen,  auf  dem  Innenrand  der  Vdfl.  nur  mit 
gelichteter  Grundfarbe  versehenen  Ex.  der  Paedisca  nisella  L.,  aber  oberhalb 
des  Spiegelfeldes  ohne  dunkeln ,  mit  schwarzen  Längsstrichen  gezeichneten 
Fleck,  und  beim  cT  ganz  ohne  Umschlag,  wesshalb  die  Art  nicht  einmal 
mit  Nisella  nahe  verwandt  ist,  sondern  etwa  in  die  Nähe  der  Graph,  corticana 
gehört.  Sie  hat  auch  nicht  geringe  Aehnlichkeit  mit  Paed,  tephrinana  und  der 
etwas  grösseren  Paed,  tetraquetrana,  bei  welchen  beiden  der  Umschlag  sehr 
sichtbar  ist,  und  die  schmäleren  Vdfl.  gegen  die  Spitze  eine  lehmgelbliche  Bei- 
mischung und  ein  glänzend  eingefasstes  Spiegelfeld  haben. 

So  gross  wie  kleine  Paed,  nisella  oder  tephrinana.  R.  weissgrau  mit 
dunklerer  Bestäubung;  K.  und  Taster  ohne  dieselbe.  Taster  obenauf  noch  weiss- 
licher,  auswärts  dunkler  ausser  am  Ende  des  zweiten  Gliedes;  sie  ragen  mit 
dem  kurzen  Endgliede  um  die  halbe  Kopflänge  über  die  Stirn  hervor.  Beine 
weisslich;  die  vier  vorderen  Füsse  aussen  braun  mit  weissen  Enden  der  Glieder; 
Mittelschienen  breitgedrückt,  auswärts  brauugrau  mit  weisslichem  Mittelband 
und  solcher  Spitze.  Hinterleib  hell  staubgrau,  am  Bauch  weisslich;  Analbusch 
blass,  beim  cT  länglichrund,  beim   Q  abgestumpft. 

Vdfl.  374'"  lang,  in  der  Gestalt  wie  bei  Nisella,  nämlich  etwas  gestreckt, 
nach  hinten  kaum  erweitert,  mit  schwach  convexem  Vdrd.  und  solchem,  unter- 
halb der  zugerundeten  Spitze  eingedrücktem  Htrd.  Grundfarbe  weissgrau,  reich- 
lich dunkler  grau  bestäubt  und  unregelmässig  mit  kleinen  Flecken  bestreut. 
Das  Basalfeld  ist  nur  bei  '/s  durch  einen  vom  Innenrand  schräg  auswärts  auf- 
steigenden und  bis  über  die  halbe  Flügelbreite  reichenden,  mehr  oder  weniger 
dicken,  bräunlichgrauen,  aussen  schmal  weissgrau  gesäumten  Querstreifen  an- 
gedeutet. Der  ganze  Vdrd.  ist  mit  etwa  acht  schwärzlichbraunen,  dreieckigen, 
schrägen  Querstrichen  bezeichnet,  welche  nach  hinten  grösser  werden  und  je 
eine  feine,  gleichfarbige  Querlinie  zwischen  sich  haben.  Vor  dem  nur  durch 
etwas  hellere  Färbung  ausgezeichneten  Spiegelrautn  liegt  ein  gelbbräunlicher, 
mehr  oder  weniger  deutlicher,  dreieckiger  Dorsalfleck,  dessen  Spitze  eine  kurze 
und  darunter  eine  etwas  längere,  tiefschwarze  Längslinie  enthält.  Die  Flügel- 
spitze ist  ocellenartig  braun,  durch  zwei  weissliche  Costalhäkchen  abgegrenzt, 
die  sich  zu  einem  weisslichen  Strich,  der  den  Htrd.  in  der  Krümmung  erreicht. 


r295']  rieiträge  zur  Kenntniss  der  iiorclaiiifricainsclieu  Naclitfalter.  ö9 

verlängern.  Htrd. -Linie  braun,  durch  den  woissliolien  Strich  an  der  Krümnnmg 
unterbrochen  und  nur  bis  zur  Hälfte  des  Htrdes.  herabreichend.  Fransen 
bräunlichgrau,  am  Spiegel  hellgrau. 

Htfl.  ziemlich  hellgrau,  am  Innenrand  noch  heller.  Fransen  weisslich, 
nahe  der  Wurzel  mit  einer  grauen  Schatteulinie  durchzogen,  die  den  Analwinkel 
nicht  erreicht. 

Unterseite  der  Vdfl.  braungrau,  das  Innenrandfeld  hell;  Vdrd.  braun  und 
weisslich  wechselnd  gefleckt.     Htfl.  noch  heller  als  oben. 

Vaterland:  Massachusetts  oder  Maine.  Zwei  cT,  ein  9.  ^i^  i<^li  von 
Packard  erhielt,  in  meiner  Sammlung. 

9.  Graphol.  (Hcäya)  allutana  n.  sji.  Taf.  IX,  Fig.  27. 

Minor;  alis  mit.  elongatis  (sine  rcvohicro  cT)  pallidissime  carneis  s. 
ochraeeis,  lilacino-suhmicaniibus,  spisse  fuscescenti  transverse  strigiilosifi,  liiura 
costae  posticae  fuscencente,  sjjeculo  inferius  siriga  plumhea  marginatu,  nigvo- 
linealo.  cT   $• 

Eine  nahe  Verwandte  der  meist  etwas  grösseren,  europäischen  Minntana, 
doch  ausser  vielem  Anderen  von  ihr  dadurch  verschieden,  dass  sich  bei  ihr  auf 
den  Vdfl.  kein  Basalfeld  absondert,  dass  dagegen  am  Vdrd.  hinter  der  Mitte 
ein  verdunkelter  Wischfleck  hängt,  der  sich  durchaus  nicht  zu  einer  Binde  fort- 
setzt, und  dass  der  Spiegel  basalwärts  mit  einer  Bleilinie  eingefasst  ist. 

K.  und  X.  sehr  blass  ochergelb,  gelbbräunlich  gefleckt;  Gesicht  bisweilen 
fast  weisslich.  Taster  klein,  kaum  über  den  K.  hervorstehend,  zusammen- 
gedrückt keulenförmig,  blass,  auswärts  bis  gegen  die  Spitze  gebräunt;  Endglied 
kurz,  bräunlich.  Saugrüssel  kurz.  Beine  blass;  die  vier  vorderen  auf  den 
Schienen  auswärts  braun  gefleckt,  und  die  vier  letzten  Fussglieder  auswärts 
braun  mit  Aveisslichen  Enden.  Hinterleib  grau,  am  Bauch  weissgelblich;  Anal- 
busch bleich,  beim  cf  stark. 

Vdfl.  3 — 3'/4"'  lang,  ziemlich  gestreckt  mit  sehr  schwach  convexem  Vdrd. 
und  convexem,  unterhalb  der  Spitze  eingedrücktem  Htrd.  Grundfarbe  mit 
schwachem  Lilaschiller,  sehr  blass  ochergelbröthlich,  nach  hinten  mehr  röth- 
lich,  reichlich  mit  hellbraunen  Querstrichen,  die  sich  hier  und  da  zu  Querlinien 
vereinigen  imd  auf  den  Gegenrändern  oft  punktförmig  verdunkeln,  wellig  durch- 
zogen. Hinter  der  Mitte  hängt  am  Vdrd.  ein  bräunliclier,  dankler  Wisch,  von 
dessen  Anfang  bis  zur  Flügelspitze  der  Vdrd.  auf  verdunkeltem  Grunde  mit 
abwechselnd  feinen  weisslichen  und  breiteren,  längeren,  braunen  Querstrichei- 
ch n  gezeichnet  ist.  Der  Spiegel  wird  basalwärts  von  einer  starken,  unregel- 
mässig gekrümmten  Bleilinie  begrenzt,  ist  hell  und  glanzlos  und  enthält  ein 
paar  Bleiwölkchen  und  eine  Querreihe  schwarzer,  nach  oben  zu  Punkten  ver- 
minderten Längsstrichen.  Htrd. -Linie  bräunlich,  am  J]indruck  durch  eine  helle 
Stelle  unterbrochen  und  weit  vor  dem  Innenwinkel  aufhörend.  Die  blass  ocher- 
gelben  Fransen,  welche  nahe   der  Wurzel  vor   einer  verloschenen   grauen,  mit 


90  P    C.  Zeller.  [296] 

der  Htrd. -Linie  aufhörenden  Linie  durchzogen  sind,  tragen  unterhalb  des  Ein- 
drucks auswärts  einen  braunen  Fleck. 

Htfl.  hellgrau,  gegen  den  Htrd.  verdunkelt,  beim  $  ganz  dunkelgrau. 
Fransen  weisslich, 

Unterseite  der  Vdfl.  braungrau,  zwischen  Medianader  und  Innenrand 
weisslich.  Endhälfte  des  Vdrdes.  schmal  blassgelblich  mit  4—5  breiten,  braunen 
Querstrichen,  die  mit  ebenso  vielen  schmalen  wechseln.  Htrd.  blassgelblich 
gefleckt,  Htfl.  heller  als  oben.  Ader  3  und  4  bilden  eine  Gabel,  die  kürzer 
ist  als  ihr  Stiel,  und  deren  Aeste  näher  an  einander  stehen  als  der  erste  (oder 
Ader  3)  von  Ader  2. 

Vaterland:  Texas  (Boll,  Beifrage),  wo  ein  Q  am  26.  Juli  gefangen 
wurde;  Massachusetts,  wo  Burgess  bei  Beverly  ein  abgeflogenes  cf  am  9.  Juli 
fing;  NcAV-York,  wo  Teugstrüin  die  Art  sammelte.  Ex.  davon  iu  meiner 
Sammlung  und  im  Museum  Cambridge. 

10.  Graph.  (Eiihipp.)  interstinctana  Clem.  Taf.  IX,  Fig.  28. 

Parva,  palpis  albidis:  alis  ant.  ex  basi  cinerascenti  nigris,  strigulis 
costae  8  siihaequaliter  distantibus,  subobliquis,  niveis,  alternatim  caerulescenti- 
ierminatis,  lunula  geminata  dorsi  medü  alba,  strigula  incrassata  violascente 
speculari;  post.  fuscis,  albido-ciliatis.  cT   Q- 

Stigmonota  —  Clem.  Proceed.  1860,  p.  351. 

Grap)hdl.  distema  Grote,  Bull.  Buff.  I  (1873)  p.  92. 

Unserer  Coronillana  gattungsverwandt  und  höchst  ähnlich,  von  ihr 
nicht  immer  durch  weissliche  Htfl. -Fransen  verschieden  (denn  diese  sind  bei  Co- 
ronillana öfters  eben  so  hell),  sondern  am  sichersten  durch  die  gelichtete,  ins 
Graue  gehende  Farbe  der  A'^dfl.  an  der  Basis  (bei  Coronillana  ist  die  ganze 
Fläche  gleich  dunkel),  durch  das  von  der  Basis  weiter  abgerückte  und  den  fol- 
genden weissen  Costalhäkchen  mehr  genäherte  Häkchenpaar  und  durch  das 
weissliche,  nicht  graue  Gesicht.  Aehnlich,  doch  leichter  zu  unterscheiden  ist 
die  etwas  grössere  Palli front ana;  bei  ihr  ist  das  erste  Häkchenpaar  noch 
weiter  abgerückt  und  wie  der  gradere  und  aufgerichtetere  Doppelstrich  des 
Innenrandes  gelblicher,  und  das  Gesicht  gelblich  statt  weiss.  Mit  Composi- 
tella  ist  Interstinctana  kaum  zu  vergleichen,  da  sie  jenen  vierfachen  Dorsal- 
mond und  halbweisse  Htfl.  hat.  Eher  möchte  Internana  zu  erwähnen  sein, 
deren  Q  schAvarzbraune,  weissgefranste  Htfl.  hat;  bei  ihr  ist  das  Gesicht  braun, 
und  das  erste  Costalhäkchenpaar  wie  bei  Coronillana  abgerückt,  und  die  cT 
Htfl.  schneeweiss. 

Von  Coronillana  habe  ich  das  Geäder  biosgelegt  und  es  mit  den  Cle- 
mens'schen  Angaben  über  seine  Stigmonata  übereinstimmend  gefunden.  Die 
Vdfl.- Zelle  enthält  ziemlich  nahe  an  der  Subcostalader  eine  Ader,  die  eine  sehr 
schmale  Nebenzelle  abschliesst,  und  wird  ausserdem  durch  eine  Falte  ziemlich 
nahe  der  Medianader  durchschnitten.  Dass  Guenee  von  dieser  Beschaifenheit 
der  Zelle  nichts  wusste,  ist  sicher;  er  hat   sein    Genus   Stigmonata  auf  nichts 


[297]  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nacttfalter.  91 

als  die  Zeichnung  gegründet,  und  so  hat  sich  erst  Wilkinson,  dann  Cle- 
mens vergebens  abgemüht,  Gattungsraerkmale  dafür  herauszubringen. 

Gewöhnlich  kleiner  als  Coronülana.  Gesicht  und  Vorderseite  des  Wurzel- 
gliedes der  Fühler  schmutzig  weisslich.  Taster  ziemlich  dünn,  fein  zugespitzt, 
horizontal,  weisslich.  Beine  dunkelgrau,  schimmernd.  Hinterschienen  flach,  an 
der  Spitze  hell,  die  Dornen  weiss;  erstes  Fussglied  duukelgrau  mit  weisslicher 
Spitze,  die  folgenden  weisslich  mit  dunkler  Wurzel.  Kücken  und  Hinterleib 
schwarzgrau,  letzterer  an  den  Seitenrändern  der  hintern  Segmente  weisslich; 
Bauch  mit  breiten,  weissen  oder  weisslichen  Hinterrätidern;  Analbusch  klein, 
beim  cf  au  der  Seite  weisslich. 

Vdfl.  P/4 — 2'"  lang,  länglich,  beim  cf  etwas  schmäler  als  beim  9-  schwarz- 
braun, an  der  Basis,  besonders  am  Vdrd,  bis  zu  den  Costalhäkchen  ins  Graue, 
ohne  irgend  scharfe  Begrenzung.  Der  Vdrd.  trägt  von  '/s  an  bis  vor  die  Spitze 
acht  fast  rein  weisse,  ziemlich  kurze  Querstrichelchen;  die  zwei  ersten  Paare 
sind  schräger  nach  hinten  gelegt,  als  die  zwei  letzten,  und  das  erste  Paar  steht 
vom  zweiten  ein  wenig  weiter  ab,  als  die  übrigen  unter  sich;  die  zwei  letzten 
Strichelchen  sind  senkrecht;  1,  3,  5  und  8  haben  eine  etwas  glänzende,  blaue 
Verlängerung.  Auf  der  Mitte  des  Innenraudes  liegen  zwei  durch  eine  feine 
schwarze  Linie  getrennte,  weisse,  doch  ein  wenig  mit  Gelblich  versetzte,  nach 
aussen  gekrümmte  Querlinien,  welche  die  halbe  Flügelbreite  erreichen,  sich 
dort  zuspitzen  und  meist  eine  blaue  Farbe  annehmen.  Ein  ziemlich  dicker, 
glänzend  blauer  oder  röthlicher,  gebogener  Strich  liegt  im  Spiegelfelde;  sein 
oberes  Ende  nähert  sich  der  blauen  Fortsetzung  des  dritten  Costalstrichs;  sein 
unteres  ruht  auf  dem  Innenwinkel,  wohl  meist  als  ein  weisses  Pünktchen.  Den 
Htrd.  fasst  eine  schwarze  Linie  ein,  welche  unterhalb  der  Flügelspitze  gewöhn- 
lich von  einem  kurzen,  weissen  Längsstrichelchen  durchschnitten  wird.  Fransen 
schimmernd  dunkelgrau,  über  der  Plügeispitze  weisslich  schimmernd. 

Htfl.  einfarbig  dunkel  braungrau.  Fransen  weisslich,  gegen  die  Flügel- 
spitze ins  Hellgraue. 

Unterseite  schwärzlich,  mit  bläulichem  oder  gelblichem  Schiller.  Nur 
die  sechs  hinteren  Costalhäkchen  deutlich  und  scharf.  Fransen  der  Htfl.  heller 
grau  als  die  der  Vdfl. 

Vaterland  meiner  sieben  Ex.  Massachusetts,  wo  Burgess  sie  vom 
1.  bis  12.  Juni  bei  Beverly  fing.  Ein  Ex.  erhielt  ich  von  Grote  als  sein 
Distema  mit  der  Nachricht,  dass  die  Eaupe  in  Kleesaat  lebt. 

Anmerkung.  Ich  halte  diese  Art  für  einerlei  .mit  der  Clemens'schen, 
ungeachtet  einiger  Differenzen:  Die  Gesichtsfarbe  wird  verschwiegen,  da  das 
head  dark  brown  offenbar  nur  auf  die  Oberseite  des  K.  geht;  der  dorsale 
Doppelmond  soll  etwas  Glanz  haben  (somewhat  silvery)  —  der  Specularstrich, 
der  violettlich  oder  bläulich  ist,  soll  silvery  sein;  die  Costalstriche  werden  nicht 
so  angegeben,  wie  ich  sie  beschreibe,  sondern  als  j'ellowi^h  white,  slightly 
silvery  hued;  von  der  Farbe  der  Htfl. -Fransen  geschieht  keine  Erwähnung. 
Grote,  der   seine   Gr.  distema  ziemlich   kurz  beschreibt,   meldet  mir,   dass  er 

12 


92  P.  C.  Zeller.  [298] 

sie  hauptsächlich  darum  nicht  für  die  Giemen  s'sche  Art  ansehe,  weil  bei  dieser 
die  Vdfl.  brown  sein  sollen. 

11.  Gi'a2)h.  (EpJiipP')  ecHjysana  n.  sp.  Taf.  IX.  Fig.  29, 

Parva,  2^0^11^^^  canis;  al.  ant.  ex  basi  cinerea  fuscis,  strigulis  costalibtis 
aeqiialiter  distantihus,  niveis,  caeriilescenti-terminatis,  primis  äuahus  elongatis, 
perobliquis,  speculo  sfrigis  duahus  aureis  incluso;  post.  niveis,  apice  fusco.  cf. 

Bei  genauer  Betrachtung  erkenne  ich  am  Innenrand  der  Vdfl.  des  einzigen 
vorliegenden  Ex.  zwei  Sichellinien  in  der  Gestalt  wie  bei  Interstinctana ;  sie 
sind  aber  so  undeutlich,  dass  sie  als  nicht  vorhanden  gelten  können,  jedoch 
die  Vermuthung  erregen,  dass  sie  bei  anderen  Ex.,  namentlich  beim  9-  deut- 
licher auftreten  und  in  die  Diagnose  aufgenommen  werden  müssen.  Das  lange, 
sehr  schräge  erste  Paar  der  Costalstriche,  der  von  zwei  goldglänzenden  Quer- 
streifon  eingefasste  Spiegel,  die  weissen,  an  der  Spitze  breit  geschwärzten  Htfl. 
machen  die  Art,  wenigstens  das  cT,  leicht  kenntlich. 

Etwas  grösser  als  Interstinctana.  ß.  hell  bräunlichgrau;  K.  heller,  im 
Gesicht  weissgrau.  Taster  cylindrisch,  zusammengedrückt,  von  etwas  mehr  als 
Kopflänge,  horizontal,  weissgrau;  Endglied  dünn,  hervorstehend,  etwas  abwärts 
geneigt.  Beine  grau;  Mittelfüsse  verloschen  heller  und  dunkler  geringelt 
(Hinterbeine  und  Hinterleib  fehlen). 

Vdfl.  2V4'"  lang,  länglich,  nach  hinten  allmälig  erweitert.  Aus  der  hell- 
grauen Wurzel  sind  sie  nach  und  nach  dunkler  und  zuletzt  braun,  mit  gelb- 
lichem Schimmer,  besonders  gegen  den  Vdrd.,  am  dunkelsten  vor  dem  Spiegel 
und  in  der  Plügelspitze.  Der  Vdrd.  trägt  acht  weisse,  durch  dunkelbraune 
Querlinien  getrennte  Querstriche;  nur  das  erste  Paar,  das  viel  grösser  und 
schräger  als  die  folgenden  ist,  steht  etwas  weiter  von  dem  anderen  ab,  als  diese 
unter  sich;  der  erste  Querstrich  befindet  sich  bei  %  der  Vdfl. -Länge  und  ist 
sowie  der  dritte,  basalwärts  dunkler  gesäumt;  die  sechs  hintersten  nehmen  eine 
immer  weniger  schräge  Richtung  an,  bis  der  letzte  mit  dem  Htrd.  parallel  läuft; 
die  meisten  schimmern  an  ihrem  unteren  Ende  bläulich.  Auf  der  Mitte  des 
Innenrandes  sind  die  zwei  oben  erwähnten  Mondlinien,  deren  Anwesenheit  nur, 
wenn  man  sich  genau  danach  umsieht,  erkannt  wird.  Der  schmale  Spiegel  ist 
gelblich,  von  einer  tiefschwarzen  Querlinie  durchzogen  und  von  zwei  röthlichen, 
glänzenden  Streifen  eingefasst,  deren  innerer,  breiterer  auf  dem  Innenwinkel 
ruht.  Die  schwarze  Htrd.-Linie  ist  unterhalb  der  Plügelspitze  von  einem  feinen, 
weissen  Längsstreifchen  durchschnitten.  Fransen  grau,  heller  schimmernd,  am 
Innenwinkel  verdunkelt. 

Htfl.  weiss,  in  der  Spitze  breit  graubraun.  Fransen  des  Htrdes.  giau, 
mit  dunklerer  Linie  nahe  der  Wurzel;  gegen  den  Innenwinkel  hin  sind  sie  ein- 
farbig reiuM^eiss ;  die  Vdrd. -Fransen  sind  dicht  an  der  Flügelspitze  fleckartig 
schneeweiss. 

Unterseite  der  Vdfl.  braungrau,  reifartig  schimmernd;  von  den  weissen 
Costalhäkchen  sind  die  sechs  hintersten  rein,   die  zwei  ersten  sehr  verloschen. 


[299 J  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericaaisctien  Nachtfalter.  93 

Htfl.  weiss,  in  der  Spitze  in  geringerer  Ausdehnung  braun  als  oben;  der  Vdrd. 
braunfleckig,  die  Flecke  an  der  Flügelspitze  auf  scbneeweissem  Grunde. 
Vaterland :    Texas  (Boll).     Ein  (^  im  Cambridger  Museum. 


12.  Graphol.  perfiuana  n.  sp.,  Taf.  IX,  Fig.  30. 

Parva;  alis  ant.  subelongatis,  costa  recta,  plumheo-cinereis,  brunnescenti- 
strigatis,  striga  media  angulata,  hrunnea,  inferius  düatata,  macula  dorsdli 
post  eam  canescente,  linea  marginis  postiei  incrassata  atra.   Q. 

Einigermasseu  verwandt  mit  Strobilella,  Vacciniana,  Corollana,  und  wohl 
am  besten  bei  Strobilella  einzuordnen;  vor  ihr  und  den  anderen  sogleich  durch 
den  graden  Vdrd.  der  nach  hinten  erweiterten  Vdfl.  ausgezeichnet  und  beson- 
ders charakterisirt  durch  die  starke,  tiefschwarze,  aus  zusammenfliessenden 
Flecken  gebildete  Linie  des  ziemlich  graden  Htrdes. 

Grösse  einer  kleinen  Vacciniana.  R.  und  K.  dunkelgrau.  Taster  weiss- 
grau,  zusammengedrückt,  vorn  abgerundet,  um  die  halbe  Kopflänge  hervor- 
stehend. Beine  aussen  grau;  die  Enden  der  Fussglieder  weiss;  die  Hinter- 
schienen zusammengedrückt,  vor  der  weisslichen  Spitze  schwarzbraun.  Plinter- 
leib  graubraun  mit  weisslichen  Analschuppen;  Bauch  mit  weissen  Segmenträudern. 

Vdfl.  21/2'"  lang,  etwas  gestreckt,  nach  hinten  sanft  erweitert,  mit  ganz 
gradem  Vdrd.,  abgerundeter  Spitze  und  fast  gradem,  einwärts  gehendem  Htrd. 
Die  Grundfarbe  ist  bis  zu  der  braunen  Binde,  also  bis  um  die  Mitte,  ein  schwach 
schimmerndes  Schiefergrau,  mit  einigen  dicken,  kurzen  Querstrichen  und  Costai- 
punkten  bestreut;  hinter  der  Binde  gewinnt  ein  lehmgelbliches  Braun  die 
Oberhand,  und  das  allmälig  immer  mehr  glänzende  Bleigrau  erscheint  darin 
als  Querlinien  von  verschiedener  Gestalt  und  Länge.  In  der  Mitte  ist  eine 
stumpfwinklig  gebrochene,  dunkelbraune  Binde,  deren  oberer  Arm  kürzer  und 
weiter  gegen  die  Wurzel  geneigt  ist,  während  der  untere  den  Inneurand  halbirt ; 
diese  Binde  ist  auswärts  scharf  begrenzt,  einwärts  ohne  scharfe  Grenze  und 
gegen  den  Vdrd.  hin  schmäler  und  streifenartig;  der  untere  Arm  wird  von 
einem  schmalen,  oben  verengten,  weissgrauen,  hinten  nicht  scharf  abgesetzten 
Fleck  begrenzt,  welchen  verloschene,  dunklere  Querstreifen  durchziehen. 

Vom  Vdrd.  gehen  bis  zur  Flügelspitze  sieben  bleiglänzende  Querlinien 
aus,  die  vier  ersten  parallel  mit  dem  oberen  Arm  der  Binde,  die  drei  folgenden 
mehr  senkrecht;  die  drei  ersten  sind  ziemlich  kurz;  die  vierte  reicht,  zweimal 
gebrochen,  bis  zum  Innenwinkel;  die  fünfte  ist  ganz  kurz,  sechs  und  sieben 
wenig  länger  und  weiss.  Von  der  Flügelspitze  zieht  am  Htrd.  eine  dicke,  tief- 
schwarze, sich  nach  unten  verdünnende  Linie  bis  unter  die  Hälfte  herab;  sie 
ist  durch  feine  Trennungslinien  in,  fünf  Punkte  zerschnitten,  am  deutlichsten 
unterhalb  der  Flügelspitze,  wo  der  Htrd.  ein  wenig  eingezogen  ist.  Fransen 
glänzend  hellgrau,  am  Ende  dunkler. 

Htfl.  dunkelgrau,  gegen  die  Basis  hell;  die  schwärzliche  Htrd. -Linie  ist 
an  der  abgerundeten  Flügelspitze  am  schärfsten  ausgedrückt.  Fransen  heller  grau. 

12* 


94  P    C.  Zeller.  [300] 

Unterseite  der  Vdfl.  schwarzgrau;  der  Vdrd.  von  '/s  bis  vor  die  Spitze 
mit  sieben  weisslichen,  durch  Schwarz  getrennten,  an  Länge  und  Schärfe  zu- 
nehmenden Häkchen;  die  ersten  sehr  verloschen  und  halbirt,  die  zwei  letzten 
ganz  weiss.  Die  tiefschwarze  Htrd. -Linie  der  Oberseite  ist  hier  sehr  deutlich 
in  fünf  gerundete  Punkte  aufgelöst,  von  denen  die  zwei  stärksten  obersten 
durch  einen  weissen  Strich  von  den  drei  anderen  abgesondert  sind.  —  Htfl. 
hellgrau,  schillernd;  der  Htrd.  vor  der  schwärzlichen  Randlinie  mit  einer  weiss- 
lichen, gegen  den  Innenwinkel  verlöschenden  Linie  umzogen. 

Vaterland:  Texas  (Bell).     Ein  gut  erhaltenes   9  ii^  Museum  Cambridge. 

13.  Graphol.  PacUardi  n.  sp.  Taf.  IX,  Fig.  31. 

Parva;  al.  ant.  einer  eis,  obscurius  transverse  undulatis,  fascia  media 
fusco- cinerea,  costa  obsolete  fusco-strigulata,  spatio  speculari  vix  nigro-signato ; 
post.  dilute  cinereis,  postice  obscuratis.  (9  ?) 

Eine  sehr  nahe  Verwandte  der  europäischen  Funebrana  Tr.,  noch  kleiner 
als  die  kleinsten  Ex.  dieser  Art,  mit  hellerer  Grundfarbe  der  Vdfl.  und  sehr 
deutlicher,  dunkler,  fast  senkrechter  Mittelbinde. 

R.  und  Kopftheile  ziemlich  dunkelgrau.  Taster  etwas  aufgebogen,  wenig 
über  die  Stirn  hervorstehend,  mit  kurzem  Endgliede.  Beine  grau;  Füsse  hell, 
die  Glieder  obenauf  am  Ende  dunkelgrau;  Hinterschenkel  und  Hinterschienen 
weisslichgrau,  einfarbig.     (Hinterleib  fehlt). 

Vdfl.  wenig  über  2'"  lang,  länglich,  von  der  Gestalt  der  Funebrana  9 
(deren  Vdrd.  convexer  ist  als  der  des  cT),  am  Htrd.  unterhalb  der  Spitze  kaum 
merklich  eingedrückt.  Grundfarbe  glanzlos  grau,  heller  als  bei  Funebrana,  auf 
der  Basalhälfte  deutlich  dunkelgiau  querwellig;  die  Wellenlinien  etwas  ver- 
flossen, mehr  oder  weniger  vollständig,  hie  und  da  verstärkt,  meist  oberwärts 
nach  hinten  geneigt.  In  der  Flügelmitte  folgt  eine  ziemlich  breite,  fast  senk- 
rechte, dunkle  Binde  (bei  Funebrana  ist  gewöhnlich  eine  bindenförmige  Ver- 
dunkelung zu  erkennen,  die  aber  von  der  Costalmitte  schräg  nach  dem  Innen- 
winkel geht),  am  Innenrand  verengert.  Auf  sie  folgt  im  Innenwinkel  ein  ziem- 
lich deutliches,  kleines,  dunkelgraues  Dorsaldreieck.  Der  Spiegelraum  ist  nur 
hell,  etwas  nebelig,  in  der  Mitte  mit  Spuren  von  ein  paar  schwarzen  Längs- 
strichelchen.  Die  Flügelspitze  ist  etwas  verdunkelt.  Die  braunen  oder  schwärz- 
lichen, dreieckigen  Costalstrichelchen  sind  sehr  undeutlich,  weil  sie  auf  dunklem 
Grunde  liegen.     Htrd.-Linie  fein,  braun.    Fransen  dunkelgrau. 

Htfl.  sehr  hellgrau,  am  Htrd.  und  breiter  in  der  Flügelspitze  etwas  ver- 
dunkelt; auch  die  Adern  sind  durch  ihre  dunkle  Färbung  kenntlich.  Fransen 
grau,  an  der  Wurzel  mit  dunkler  Linie  fast  bis  zum  Analwinkel. 

Unterseite  der  Vdfl.  ziemlich  hellgrau,  vor  der  Htrd.-Liuie  und  auf  der 
Endhälfte  des  Vdrdes.  schmal  weisslich,  wodurch  die  dreieckigen,  brauneu 
Costalhäkchen  recht  deutlich  werden.  Htfl.  heller  und  am  Rande  viel  weniger 
verdunkelt  als  oben.  Die  Adern  sind  sehr  deutlich ;  5  steht  von  4  etwas  weiter 
ab,  als  diese  von  3,  und  soweit  wie  2  von  3. 


rSOll  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericaniachen  Nachtfalter.  90 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  wahrscheinlich  weibliches  Ex.  im  Museum 
Cambridge.  Ich  habe  diese  unscheinbare  Art  dem  Herren  Dr.  Packard  jun., 
dem  ich  so  viele  Beiträge  zu  meinen  Arbeiten  über  die  uordamericauiscben 
Micropteren  verdanke,  zu  Ehren  benannt,  weil  sie  ohne  Zweifel  wie  ihre  Ver- 
wandte, welche  die  Früchte  der  Pflaumen  (und  Schlehen)  verdirbt,  ein  ökono- 
misch wichtiges  Thier  ist.  Wie  der  Schmetterling  von  Funebrana  sehr  selten 
im  Freien  gesehen  wird,  so  wird  es  auch  mit  Graph.  Funebrana  sein,  und 
meine  Vermuthung,  dass  sie  in  NAm.  eine  bisher  ungeahnte  Verbreitung  hat, 
wird  sich  wahrscheinlich  bestätigen. 

Paedisca  Tr. 

Vdfl.  länglich,  beim  (f  mit  Vdrd. -Umschlag  an  der  Basis.  Spiegel  un- 
vollständig, bisweilen  etwas  glänzend,  ohne  Einfassung  durch  glänzende  Linien. 
Haibeifleck  am  Innenwinkel  meist  vorhanden.  An  der  Mitte  des  Innenrandes 
ein  heller,  gegen  die  Flügelbasis  hin  durch  einen  dunkeln  Fleck  begrenzter, 
mehr  oder  weniger  gegen  den  Vdrd.  verlängerter  Fleck.  Apicalfleckchen  oft 
ocellenähnlich. 

A)  Fransen  ohne  einen  dunkeln  Atomenstreifen  an  der  Basis. 

1.  Paed,  inclinana  n.  sp.  Taf.  IX,  Fig.  32. 

Media;  alis  ant.  suhangustis,  violaceo-fuscis,  maciila  dorsi  medii  alba 
angusta,  angulata,  inclinatu,  macula  speculari  albida  adverstis  eam  dentem 
porrigente.  cT    $. 

Verwandt  mit  Paed,  foenella  L.,  bei  welcher  aber  der  weisse  Dorsal- 
fleck weit^-  gegen  den  Vdrd.  hinaufreicht  und  der  Specülarfleck  nie  eine  zahn- 
artige, gegen  den  Dorsalfleck  gerichtete  Verlängerung  hat;  auch  ist  ihre  Grund- 
farbe nie  dunkel  violettbraun. 

Grösse  einer  kleineren  Foenella.  li.  und  K.  chocoladenfarbig,  Gesicht 
heller.  Fühler  stark,  einfach  borstenförmig,  Taster  von  mehr  als  Kopflänge,  zu- 
sammengedrückt; zweites  Glied  keulenföruiig,  innen  hell;  Endglied  knospen- 
förmig  hervorstehend.  Beine  hell,  an  den  Füssen  etwas  dunkler  ausser  an  den 
Enden  der  Glieder;  Hinterschienen  stark,  zusammengedrückt,  auf  dem  Kücken 
mit  niederliegender  Behaarung.  Hinterleib  des  cf  dünn,  des  Q  kräftig,  staub- 
grau. Analbusch  schwach,  ins  Hellgelbliche. 

Vdfl.  4— 4V2'"  lang,  ziemlich  schmal  mit  deutlicher  Spitze  und  schwach 
convexem  Htrd.,  violettbraun,  hie  und  da  dunkel.  Umschlag  des  cf  dicht  an- 
liegend, von  %  Länge  des  Vdrdes.  Dieser  von  der  Mitte  an  mit  gedrängten, 
schrägen,  nach  hinten  an  Länge  zunehmenden,  dunk*elzimmtbraunen  Strichen; 
vor  dem  tiefbraunen,  ocellenähulichen  Apicalfleckchen  ist  ein  sehr  deutliches, 
weissliches  Costaldreieck,  welches  vor  seiuer  vorderen  Ecke  einen  braunen  Quer- 
strich hat.  Auf  der  Mitte  des  Innenrandes  liegt  ein  bis  über  die  Falte  reichen- 
der, nach  hinten  überhängender,  fast  reinweisser  Fleck  von  wechselnder  Gestalt, 


96  P-  C.  Zeller.  [302] 

der  aber  wohl  iramer  ge^en  den  Vdrd.  hin  zugespitzt  ist  und  hinten  oberhalb 
eine  spitze  Ecke  führt.  Der  grosse  Spiegelfleck  reicht  bis  in  den  Innenwinkel 
hinein,  ist  schmutzig  weisslich,  über  der  Falte  mit  einem  starken,  abwärts  ge- 
richteten Zahn  versehen,  dessen  Farbe  in  der  ihn  einfassenden,  verdunkelten, 
gelbbraunen  Grundfarbe  grell  hervortritt;  oberhalb  enthält  der  Spiegelfleck,  wo 
er  durch  Grau  wolkig  wird,  2  — 3  schwarze  sehr  kurze  Längsstriche;  sein  oberes 
Ende  verliert  sich  in  die  Grundfarbe  und  wird  durch  einen  tiefgelbbraunen 
Fleck  gegen  das  weissliche  Costaldreieck  abgegrenzt.  Fransen  bräunlich,  an 
der  Basalhälfte  violettgrau  bestäubt,  am  Innenwinkel  um  den  Spiegelfleck 
weisslich. 

Htfl.  dunkel  braungrau,  an  der  Basis  kaum  heller.  Fransen  hellgrau, 
gegen  den  Innenwinkel  ins  Weissliche,  nahe  der  Wurzel  von  einer  verlosche- 
nen, grauen  Schattenlinie  durchzogen. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelbrauagrau,  auf  der  Endhälfte  mit  vier  ver- 
loschenen, nach  hinten  deutlicheren  und  grösseren,  zerschnittenen  weisslichen 
Costalfleckchen.  Htfl.  etwas  heller,  am  lichtesten  an  der  Wurzel  und  am  Innen- 
rand. Ader  8  und  4  bilden  eine  Gabel,  deren  Stiel  etwas  weniger  als  die  Hälfte 
des  Ganzen  beträgt. 

Vaterland:  New-York  (Speyer),  Texas  (Boll).  Ein  (f,  ein  9  in  meiner 
Sammlung,  ein  (^  im  Cambridger  Museum. 

2.  Paed,  bimaculana  Don. 

Media;  thorace  et  capite  ftiscescenti-ochraceis,  alis  ant.  fusco  ferrugi- 
neoque  viixtis,  macula  dorsi  medii  lata,  angulata,  alba,  maeiüa  speculari 
magna  albida,  nitidula,  dentem  postice  deorsus  porrigente.  cT   9  • 

GraphoUtha  —  Heinem.  Wickler  S.  145.  • 

Paedisca  dissimilana  Tr.,  Fr.  E.  Beitr.  S.  170,  Taf.  62,  Fig.  2. 

Mit  der  bei  uns  im  Spätsommer  als  vorletzte  Paedisca  auftretenden  Bi- 
maculana stimmen  drei  durch  Boll  bei  Cambridge  gefangene  Weibchen  so 
genau  überein,  dass  ich  sie  nicht  als  eigene  Art  ansehen  kann. 

Ihre  Abweichungen  sind  folgende :  Sie  sind  etwas  kleiner,  auf  E.  und  K. 
lichter  grauochergelb,  fast  ins  Eostfarbene  ziehend,  die  Htfl.  heller  grau.  Hier- 
nach könnten  sie  als  Var.  b  charakterisirfc  werden:  minor,  thorace  et  capite 
griseo-ochraceis,  alis  post.  dilute  cinereis.  Ob  die  Männchen  damit  überein- 
stimmen, und  ob  die  Art  eine  ursprünglich  americanische  ist,  bleibt  noch  zu 
entscheiden. 

Bei  Bimaculana  hat  der  Htrd.  der  Vdfl.  an  der  Mitte,  etwas  unter  dem 
oberen  Ende  des  Specularüecks  einen  sehr  sanften  Eindruck.  Der  etwas  glän- 
zende Specularfleck  wird  in  seiner  Mitte  von  oben  nach  unten  durch  einen 
glanzlosen,  blass  ochergelben  Streifen  durchzogen,  der  aber  nicht  bis  in  den 
Innenwinkel  reicht.  Ader  3  und  4  bilden  eine  Gabel,  deren  Stiel  '/s  des  Ganzen 
beträgt.  In  dem  allen  stimmen  die  americ.  Ex.  mit  den  europäischen. 


[3031  Beiträge  ztir  Kenutniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  97 

3.  Paed,  clavana  Schlag,  in  lit.  Taf.  IX.  Fig.  33. 

Media;  palpis  longioribus ;  alis  mit.  acutis,  rufescenti-cinereis,  macula 
ante  dorsum  medium  semiovata,  fascia  postica  inferius  attenuata,  in  plica 
constricta  strigaque  lata  obliqua  marginispostieihrunneis,  cano-marginatis.  cf  $ . 

Diese  ziemlich  grosse  Art  steht  trotz  ihrer  sonstigen  grossen  Verschie- 
denheit am  besten  bei  Hühneriana  und  Junctana. ')  Sie  ist  durch  die  breite, 
schräge  hintere  Binde  sehr  auffallend  gezeichnet,  welche  sich  nach  unten  ver- 
engert und  auf  der  Falte  beim  $  eingeschnürt,  beim  cf  wirklich  durch- 
schnitten ist. 

Von  der  Grösse  der  grössten  Hühneriana,  mit  scharfer  Vdfl.- Spitze.  R. 
und  K.  röthlichgrau,  letzterer  mit  etwas  gesträubten  Haaren  und  weissgrauem 
Gesicht.  Taster  fast  um  doppelte  Kopflänge  hervorstehend,  horizontal  oder  ge- 
neigt, stark,  zusammengedrückt,  weit  vor  dem  Ende  am  breitesten,  aussen  röth- 
lichgrau, innen  hellgrau;  Endglied  kurz,  haarig,  stumpf.  Fühler  des  (^  mikro- 
skopisch gezähnelt,  mit  gedrängten  Gliedern.  Beine  röthlichgrau;  Hinterbeine 
sehr  hellgrau,  ungefleckt;  die  Schiene  ziemlich  dünn,  ohne  Haarpinsel,  auf  der 
Rückenschneide  mit  geneigten  Borstenhaaren  dicht  besetzt.  Hinterleib  grau, 
ziemlich  dünn;  Analbusch  schwach,  kaum  heller. 

Vdfl.  4V2— 5'"  lang,  ziemlich  schmal,  nach  hinten  etwas  erweitert,  scharf- 
spitzig, am  schwach  convexen  Htrd.  unterhalb  der  Spitze  ein  wenig  eingedrückt, 
röthlichgrau,  gegen  den  Iniienrand  heller  und  ohne  Roth,  sonst  mit  spärlichen, 
verloschenen,  dunkleren  Querstrichelchen.  Umschlag  des  cT  von  Va  I-iänge  des 
Vdrdes.  Am  Innenrand  vor  der  Mitte  liegt  ein  halbeiförmiger,  nach  oben  ver- 
dünnter und  hier  etwas  nach  hinten  geneigter,  ein  wenig  über  die  Falte  hin- 
wegreichender, dunkel  braunröthlicher  Fleck,  dessen  hintere  Seite  etwas  con- 
cav,  und  der  überall  mit  einer  weissgrauen  Linie  umzogen  ist.  Von  der  Mitte 
des  Vdrdes.  kommt  eine  erst  verloschen,  dann  immer  lebhafter  braunröthliche 
Binde  schräg  herab,  welche  sich  gegen  die  Falte  zusammenzieht  und  beim  9 
mit  dem  kleinen,  braunröthlichen  Innenwinkeldreieck  zusammenhängt,  so  dass 
sie  als  in  der  Falte  zusammengeschnürt  gelten  kann,  während  sie  beim  cf  hier 
zugespitzt  endigt  und  von  dem  Innenwinkeldreieck  getrennt  bleibt;  sie  ist  auf 
beiden  Seiten  mit  einer  weissgrauen  Linie  gesäumt.  Vom  Htrd.,  oberhalb  des 
Innenwinkels,  geht  ein  nach  oben  erweiterter,  breiter  Keilstreifen  bis  nahe  an 
den  Vdrd. ;  er  ist  blässer  als  die  Binde,  besonders  beim  cT,  und  auf  beiden 
Seiten  hell  gesäumt.  Zwischen  der  Binde  und  dem  röthlichbraunen,  einwärts 
hell  gesäumten  Apicalfleckchen  sind  nur  zwei  etwas  hellere  Costalfleckchen, 
bis  an  welche  der  Keilstreifen  heranreicht.  Fransen  grau,  an  der  Wurzel  in 
einer  undeutlichen  Linie  schwärzlich. 

Htfl.  grau,  beim  cT  heller  als  beim  Q  ;  Fransen  noch  heller,  von  einer 
grauen  Schattenlinie  durchzogen. 

')  Die  ich  wegen  ihres  Aufenthalts  zwischen  Binsen  an  sumpfigen  Ufern  Juncetana  getauft 
hatte,  welches  Wort  HS.  zu  einem  so  nichtssagenden  verdorben  hat.  Einer  gleichen  Verderbung 
verdankt  Scoria  selectata  ihren  Namen;  ich  hatte  sie  als  Sc.  sceletata  mus.  Z.  an  Gnenee 
geschickt. 


98  '        P    C.  Zeller.  [304] 

Unterseite  der  Vdfl.  braungrau,  einfarbig;  die  Htfi.  heller,  besonders  auf 
der  Innenrandhälfte.  Ader  3  und  4  bilden  eine  Gabel,  deren  Stiel  kaum  V3  der 
ganzen  Länge  hat. 

Vaterland:  Ohio  (Schläger).  New-York  (Speyer).  Massachusetts,  wo  B  oll 
bei  Cambridge  mehrere  Ex.  fing. 

4.  Paed,  quintana  n.  sp.  Taf.  IX,  Fig.  34,  35. 

Parva,  eapite  albido,  alis  ant.  angustis,  griseo-luteis,  fasciis  duabus 
superins  abruptis,  macuUs  2  costae  posticae  niaculaque  anguli  dorsalis  magnis 
albis.  cf- 

Var.  b)  fasciis  superius  conjunctis.  cf  (Fig.  34). 

Von  der  dritten  Grösse  der  Paedisken,  sehr  kenntlich  an  den  fünf  grossen 
scharfbegrenzten,  weissen  Zeichnungen  der  dunkel  graulehmfarbenen  Vdfl. 

R.  von  der  Farbe  der  Vdfl.,  die  Schulterdecken  an  der  Endhälfte  weiss. 
K.  und  Wurzelglied  der  Fühler  weisslich.  Taster  um  mehr  als  die  halbe  Kopf- 
länge hervorragend,  zusammengedrückt,  erweitert,  vorn  dünner,  oben  und  innen 
weiss,  auswärts  staubgrau.  Beine  staubgrau,  die  vier  vorderen  an  den  Fiiss- 
gliedern  obenauf  braun  mit  weissen  Enden;  Hinterbeine  einfarbig  mit  dünnen, 
glatten  Schienbeinen.  Hinterleib  dünn,  ziemlich  lang,  glatt,  staubgrau  mit 
weisslichem  Analbusch. 

Vdfl.  3V3'"  lang,  ziemlich  schmal,  nach  hinten  wenig  erweitert,  mit  deut- 
licher Fiügelspitze  und  wenig  convexem  Htrd.  Der  Umschlag  von  V3  Länge  des 
Vdrdes.  Grundfarbe  dunkel  graulehmfarbig,  etwas  braun  bestäubt.  Auf  dem 
Innenrand  liegen  bei  Y4  und  V2  zwei  weisse,  scharf  abgegrenzte  Binden,  die 
den  Vdrd.  nicht  erreichen  und  die  bei  Var.  b)  oberwärts  zusammenfliessen.  Die 
erste  ist  oben  erweitert  und  abgerundet ;  die  zweite  etwas  breiti^r,  unterhalb  der 
Falte  hinten  zahnartig  erweitert,  oben  nach  innen  geneigt  und  dem  Vdrd.  mehr 
genähert.  Bei  der  Varietät,  bei  welcher  sie  sich  vereinigen,  schliessen  sie  ein 
dunkel  lehmfarbenes  Dorsaldreieck  ab,  das  bis  oberhalb  der  Palte  reicht  und 
hier  durch  schwarze  Schuppen  sehr  verdunkelt  ist.  Auf  der  Endhälfte  des 
Vdrdes.  liegen  zwei  grosse,  weisse,  schwärzlich  eingefasste  Flecke,  jeder  in  der 
Mitte  mit  einem  braunen  Costalpunkt;  der  erste  Fleck  ist  schräg  nach  aussen 
gelegt,  halb  elliptisch;  der  kleinere  zweite  ist  halbkreisförmig.  Im  Innenwinkel 
liegt  ein  grosser,  ebenso  gefärbter  und  gesäumter  Fleck,  welcher  oberwärts 
eingeschnitten  ist  und  dem  ersten  Costalfleck  näher  kommt  als  dem  zweiten. 
Der  Vdrd.  hat  nur  über  der  ersten  Binde  einige  verloschene,  bräunliche  Costal- 
strichelchen  auf  hellem  Grunde;  die  Flügelspitze  ist  nicht  ocellenartig  verdun- 
kelt. Fransen  grau  (beschädigt;  sie  scheinen  aber  auf  der  Wurzel  eine  dunkle 
Atomenlinie  zu  haben). 

Htfl.  einfarbig  bräunlichgrau,  heller  gefranst. 

Unterseite  der  Vdfl.  wie  die  Htfl.  oben;  am  Vdrd.  scheinen  die  zwei 
Costalflecke,  aber  verloschen  und  sehr  verkleinert,  durch.  Htfl.  heller.  Die  Adern 
3  und  4  sind  blos  an  ihrem  Ursprünge  vereinigt. 


[3051  Beiträge  zur  Kenntniss  der  uordamerieauischen  Nachtfalter.  99 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Zwei  in  den  Fransen  mehr  oder  minder  be- 
schädigte cf,  das  eine  in  meiner  Sammlung,  das  andere  (Var.  b)  im  Cam- 
bridger Museum. 


5.  Paed.  (?)  constrictana  n.  sp.  Taf.  IX,  Fig.  36. 

Minor;  al.  ant.  ohlongis,  costa  convexa  (cum  (^  revolucro'}) ,  luiescen- 
tibus,  dorso  medio  late  exalbido,  area  basali  postice  fusco-lutea,  macula  angtili 
dorsalis  transversa  fusco-lutea,  albido-marginata ,  superius  constricta,  spatio 
speculari  exalbido,  ocello  apicali  fusco.  cT. 

Kenntlich  an  dem  quer  verlängerten  und  oberwäits  eingeschnürten  Dor- 
salfleck. 

ß.  lehmgelbbräunlich,  Schulterdecken  hinten  ganz  hell.  Oberkoyf  hell 
lehmfarbig,  Stirn  gelblichweiss  wie  die  Taster;  diese  wenig  über  die  Stirn 
hervorstehend,  kurz  dreieckig,  zusammengedrückt;  Endglied  kurz,  frei,  braun. 
Voiderbeine  lehmgelblichbrauu  mit  bleichen  Enden  der  Fussglieder ;  Hinter- 
beine einfarbig  hell  staubgrau.  Hinterleib  weit  über  die  Htfl.  hinausragend, 
gelbbraungrau,  hinten  ins  Bleichgelbliche  übergehend;  Bauch  bleichgelblich; 
Analbusch  kuiz,  abgestutzt. 

Vdfl.  3'"  lang,  länglich ;  der  Vdrd.  im  ersten  Drittel  grade,  dann  auf- 
fallend couvex;  die  Spitze  deutlich  hervortretend  durch  den  sanften  Eindruck 
des  convexeu  Htrdes.  Einen  Umschlag,  der  so  weit  reichen  sollte,  wie  der  Vdrd. 
gradlinig  ist,  und  dessen  Stelle  auch  abgegrenzt  erscheint,  finde  ich  so  wenig 
wie  den  Haarpinsel,  der  sonst  gewöhnlich  unter  dem  Umschlag  verborgen  liegt; 
es  ist  also  nicht  sicher,  ob  die  Art,  wie  es  ihre  Zeichnung  andeutet,  in  Pae- 
disca  ihren  richtigen  Platz  hat.  Grundfarbe  bräunlich  lehmfarben.  Das  Basal- 
feld  ist  braun  querstricLig,  gegen  die  Wurzel  hell,  am  Ende  dunkel  lehm gelb- 
braun, und  zwar  an  der  Innern andhälfte  am  breitesten;  seine  hintere  Grenz- 
linie bildet  in  der  Mitte  einen  stumpfen  Winkel  und  wird  durch  eine  gelblich- 
weisse  Linie  gesäumt,  die  gegen  das  folgende  Innenrandfeid  nicht  absticht. 
Dieses  gelblichweisse  Innenrandfeid  reicht  oben  bis  an  die  Falte,  hinten  an 
den  Dorsalkegel  und  stellt  ein  Trapez  dar.  Der  dunkel  bräunlich  lehrafarbene 
Kegelfleck  des  Innenrandes  vor  dem  Innenwinkel  ist  nach  oben  verlängert  und 
in  der  Falte  stark  eingeschnürt;  der  über  der  Einschnürung  liegende  Theil  ist 
oben,  wo  er  sich  in  die  Grundfarbe  verliert,  abgerundet  und  trägt  in  der  Ge- 
gend der  Querader  ein  schwarzes  Längsstrichelchen.  Vorn  und  hinten  ist  dieser 
Fleck  mit  einer  feinen,  gelblichweissen  Linie  gesäumt,  die  am  feinsten  und 
vollständigsten  auf  der  dem  Spiegelfleck  zugekehrten  Seite  ist.  Der  Spiegelfleck 
ist  gelblichweiss,  gegen  den  Kegelfleck  grauschattig  und  sonst  ohne  Zeichnung. 
Der  Vdrd.  ist  auf  derEndbälfte  auf  weisslichem  Grunde  mit  starken,  gelbbraunen, 
schrägen,  zugespitzten  Querstrichen  gezeichnet,  die  zwischen  sich  je  ein  schwarzes 
Querstrichelchen  haben.  Die  Flügelspitze  ist  zu  einem  braunen  ücellus  ver- 
dunkelt, der  durch  ein  weisses  Costalhäkchen  und  unterwärts  durch  ein  gebo- 

13 


100  P.C    Zeller.  [306] 

genes,  weisses  Längsstrichelchen  abgegrenzt  wird.  Fransen  grau  mit  dunklerer 
Wurzel;  (um  die  Flügelspitze  sind  sie  abgestossen). 

Htfl.  hellbraun.  Fransen  grau  mit  verloschener  duukler  Linie  nahe  der 
Wurzel  durchzogen. 

Unterseite  braungrau.  Vdfl.  auf  dem  Vdrd.  wie  oben  gezeichnet;  der 
Apicalocellus  schwarz.  Htfl.  etwas  heller,  um  die  Spitze  und  am  Vdrd.  mit 
braunen,  groben  Punkten  spärlich  bestreut. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  Ein  cf  im  Museum  Cambridge. 

6.  Paed,  desertana  n.  sp.  Taf.  IX,  Fig.  37. 

Minor,  palpis  intus  canis,  exterius  griseis;  alis  ant.  area  hasali  nigri- 
cante,  oblique  terminata,  ceterum  sordide  albidis,  macida  anguli  dorsalis  ob- 
solete cinerea,  ciliis  praeter  angulum  dorsalem  fuscis.  cf . 

Nächst  verwandt  mit  den  europäischen  Arten  Roborana  und  Incarna- 
tana,  von  verloschenem  Aussehen,  auf  den  Vdfl.  ausser  dem  Basalfelde  schmutzig 
weisslich,  ohne  die  graue  Fortsetzung  des  Basalfekles  auf  dem  Vdrd.  und  ohne 
die  braunrothe,  schwarz  bezeichnete  Stelle  in  der  Flügelspitze. 

Grösse  einer  mittleren  Roborana,  von  gleicher  Färbung  des  K.,  des  K. 
und  der  Taster. 

Vdfl.  4'"  lang,  von  der  Gestalt  der  Roborana,  doch  ein  wenig  stumpfer 
und  am  Htrd.,  wenn  auch  nur  sehr  schwach,  convex.  Die  Grundfarbe  ist  ein 
schmutziges,  fast  unmerklich  zum  Röthlichen  neigendes  Weiss,  ohne  das  blei- 
graue  Gewölk  der  beiden  Verwandten.  Das  Wurzelfeld  ist  schwärzlichgrau, 
unterhalb  der  Falte  mit  der  Grundfarbe  gemischt  und  mit  vielen  dunkeln, 
groben  Querstrichen  durchzogen;  es  reicht  am  Vdrd.  weiter  als  am  Innenrande 
und  etwas  mehr  gegen  das  Ende  des  Umschlags  als  bei  Roborana;  es  hat  über 
der  Falte  eine  stumpfe  Ecke  und  darunter  eiue  seichte  Concavität.  Der  Vdrd. 
ist  bis  zur  Flügelspitze  mit  etwa  12  verloschenen,  grauen,  abwechselnd  feineren 
und  stärkeren,  etwas  schrägen  Querstrichen  bezeichnet,  von  denen  die  hintersten 
sich  zum  Theil  als  verloschene  Querlinien  bis  zum  Htrd.  fortsetzen,  ohne  die 
Flügelspitze  dadurch  dunkler  erscheinen  zu  lassen.  Der  dunkle  Fleck  im  Innen- 
winkel ist  mit  weisslichen  Schuppen  überdeckt,  durch  welche  nur  einige  dunkle 
Querstriche  hindurchscheinen;  die  schwarze  Spitze,  welche  dieser  Fleck  bei 
Roborana,  Incarnatana,  Suffusana  stets  zeigt,  fehlt  hier  gänzlich.  Ebenso 
fehlt  in  der  Flügelspitze  der  rothbraune  Augenfleck  und  die  schwarzen  Punkte 
in  braunrothen  Streifchen  darunter.  Nur  dicht  am  Htrd.  selbst  liegt  ein 
schmaler,  schwer  kenntlicher,  etwas  unterbrochener,  bräunlicher  Streifen  lätigs 
der  braunen  Fransen,  so  weit  diese  eine  solche  Farbe  haben;  am  Innenwinkel 
sind  die  Fransen  von  der  Grundfarbe  des  Flügels. 

Htfl.  dunkler  braungrau  als  bei  Roborana. 

Unterseite  der  Vdfl.  braungrau,  auf  dem  Vdrd.  sehr  verloschen  weisslich 
quergestrichelt.  Htfl.  weissgrau,  am  Vdrd.  dunkel  bestäubt  und  mit  verloschenen 


[3073  Beiträge  zur  Keuutniss  der  mirdamericanischen  Nachtfalter.  lOl 

solchen  Querstrichelchen.  Der  Stiel  der  Gabel,  welche  Ader  3  und  4  bilden,  ist 
ein  wenig  kürzer  als  bei  Roborana. 

Vaterland:  Texas  (Boll),  wo  die  Art  vermuthlich  auf  Rosen  lebt.  Ein  cf 
im  Museum  Cambridge. 

7.  raed.  affnsana  n.  sp.  Taf.  IX,  Fig.  38. 

Minor,  palpis  intus  exalbidis,  exterius  fuscis;  al.  ant.  subelongatis, 
alhis,  area  basali  nigrieante ,  brevi,  oblique  truncata,  costa  nubeque  ante 
spatium  specidare  einer eo-nebidosis,  speculo  atro-punctato,  margine  postico 
infra  apicem  ferrugineo.   9- 

Von  der  vorigen  sogleich  zu  unterscheiden  durch  das  gar  nicht  weisslich 
gemischte,  am  Vdrd.  verlängerte  Basalfeld.  Die  sehr  schief  vom  Vdrd.  zum 
Innenrand  gezogene  Grenze  dieses  Feldes  unterscheidet  sich  auch  von  allen 
ähnlichen  europäischen  Arten;  ausserdem  fehlt  der  Affusana,  wie  der  verwand- 
ten Boborana,  die  Giuppe  der  drei  tiefschwarzen  Längsstrichelchen,  welche  die 
kleinere  Suffusana  vor  dem  oberen  Ende  des  Spiegelflecks  immer  besitzt.  Im 
sonstigen  Aussehen  nähert  sie  sich  am  meisten  den  verdunkelten  Ex.  der  Ro- 
borana, deren  grössten  Ex.  sie  gleichkommt. 

E.  und  K.  schwarzbraun.  Taster  schwarzbraun,  innen  am  zweiten  Gliede 
gelblichweiss.  Fühler  braun.  Vorderbeine  braun  (die  anderen  Beine  fehlen). 
Hinterleib  grau  mit  dunklerem  Analbusch  und  gelbweisslichem  Bauch. 

Vdfi.  5'"  lang,  etwas  gestreckt,  hinten  kaum  erweitert,  mit  ziemlich 
gradem  Vdrd.  und  ohne  Einbiegung  des  Htrdes.  unterhalb  der  rechtwinkligen 
Spitze.  Grundfarbe  weiss.  Das  schmale  Basalfeld  schwärzlich,  dunkler  gefleckt, 
auf  dem  Vdrd.  um  die  Hälfte  weiter  reichend  als  auf  dem  Innenrand;  seine 
hintere  Grenze  geht  also  vom  Vdrd.  aus  sehr  schräg  einwärts  in  ziemlich 
grader  Richtung,  doch  etwas  wellig.  Der  ganze  Vdrd.  ist  von  da  an  bläulich- 
grau nebelig  mit  dunkleren  Costalhäkchen;  eine  solche  Wolke  mit  kleinen 
weisslichen  Stellen  zieht  breit  vor  dem  Spiegelraum  bis  zum  Innenrand  herab 
und  enthält  oberhalb  der  Falte  einen  grösseren  eckigen,  in  der  Falte  unter 
ihm  einen  kleineren  tiefschwarzen  Punkt;  vor  beiden  zieht  eine  feine,  schwarze, 
wellige,  oben  gegabelte  Querlinie  herab.  Der  weisse  Raum  zwischen  der  Wolke 
und  dem  Basalfelde  ist  oberwärts  mit  wenigen  grauen  Fleckchen  und  auf 
dem  Innenrand  mit  drei  Querstrichelchen  bestreut.  Der  Spiegelraum  ist  weiss, 
hintenvärts  mit  einer  herabgehenden  Reihe  grauer  Fleckchen  und  im  oberen 
Theile  mit  zwei  ungleichen,  tiefschwarzen  Punkten  bezeichnet.  Vor  der  Flügel- 
spitze ist  ein  weissliches,  grau  quergestricheltes  Costaldreieck,  und  unterhalb 
der  Flügelspitze  am  Htrd.  eine  schlecht  begrenzte,  rostbraune,  schmale  Mond- 
sichel, zwischen  welcher  und  dem  Spiegelraum  von  der  Mitte  des  Htrdes.  eine 
feine  rostbraune  Linie  schräg  aufwärts  geht.  Fransen  braun,  gegen  den  Tnnen- 
rand  heller,  um  denselben  weisslich. 

Htfl.  dutikelgrau.  gegen  die  weissliche  Basis  gelichtet.  Fransen  hell- 
grau mit  dunkler  Wurzellinie.  Die  Gabel,  welche  Ader  3  und  4  bilden  ist  länger 
als  ihr  Stiel. 

13* 


102  P    C.  Zeller.  [308] 

Unterseite  der  Vdfi.  dunkelerau,  auf  dem  Vdrd.  in  einer  nach  hinten 
erweiterten  Linie  weisslich  und  grau  querstrichig.  Htfl.  weisslich,  am  Vdrd., 
ausser  gegen  die  Basis,  und  in  der  Spitze  mit  groben,  fleckartigen,  grauen 
Querstrichelchen  bestreut. 

Vaterland:  Nordamerica.  Ein  gut  erhaltenes  Q  in  Dr.  Rössler's 
Sammlung. 

8.  Paed,  tripartitana  n.  sp.  Tai.  IX,  Fig.  39. 

Minor;  al.  ant.  infra  apicem  retusis,  costa  strigulata,  area  hasali  fusca, 
reeta  truncata,  fascia  media  latissima  exalbida,  triente  apicdli  fuscescente, 
nigro-consperso,  speculo  indistincto ;  post.  fusco-cinereis.   $. 

Sie  sieht  den  gewöhnlichen,  in  der  Mitte  der  Vdfl.  hellen  Ex.  der  Tmet. 
ocellana  etwas  ähnlich,  ist  aber  viel  grösser,  auf  den  Vdfl.  mit  kürzerem,  grade 
abgeschnittenem  Basalfelde  und  scharf  begrenztem  dunklen  Apicaldrittel.  Auch 
mit  Olindia  ulmana  Q  hat  sie  eine  oberflächliche  Aehnlichkeit;  aber  ihre  am 
Htrd.  über  der  Mitte  eingedrückten  Vdfl.  haben  ein  viel  breiteres  gelblich- 
weisses  Mittelfeld,  und  da  auf  den  Htfl.  der  Tripartitana  Ader  6  und  7  aus 
einem  Punkt  kommen,  so  kann  sie  nicht  in  das  Genus  Olindia  gesetzt  werden. 
Weniger  Aehnlichkeit  hat  sie  mit  Roborana,  weil  ihre  Vdfl.  an  der  Mitte  des 
Vdrdes.  gar  nicht  verdunkelt,  dagegen  auf  dem  ganzen  Euddrittel  so  verdunkelt 
sind,  dass  das  Innenranddreieck,  nicht  zu  erkennen  ist.  Doch  mag  die  Art  zu 
der  Gruppe  der  Tripunctana,  Bohorana,  Amoenana,  Suffusana  und  Rosaecolana 
und  folglich  in  die  Verwandtschaft  der  Affusana  gehören,  wenn  auch  ihr  Taster- 
bau etwas  abweicht. 

Grösse  der  kleinsten  Roborana.  R.  und  K.  dunkelgelbbraun.  Taster 
heller,  von  wenig  über  Kopflänge,  fast  cylindrisch,  mit  wenig  lockerer  Behairung 
und  gegen  das  Ende  nicht  erweitert;  das  Endglied  kurz,  kaum  abgesondert. 
Beine  schmutzig  hellgrau;  die  vier  vordem  Schienen  und  Füsse  auf  der  Licht- 
seite braun  und  hell  puiiktirt.     Hinterleib  grau  mit  weissem  Bauch. 

Vdfl.  372"'  lang,  etwas  gestreckt,  hinten  sanft  erweitert,  am  Vdrd.  sanft 
convex,  am  convexen  Htrd.  unterhalb  der  Spitze  schwach  eingedrückt.  Das 
Basalfeld  ist  kurz,  braun,  hinten  fast  senkrecht  abgeschnitten.  Das  folgende, 
um  die  Hälfte  breitere  Feld  i^t  gelblichweiss  und  nur  auf  dem  Vdrd.  mit  etwa 
sechs  sehr  kurzen,  schwarzen  Schrägstrichelchen  gezeichnet;  seine  hintere  Grenze 
geht  convex  schräg  bis  vor  den  Innenwinkel,  so  dass  es  am  Innenrand  bedeu- 
tend breiter  ist  als  am  Vdrd  Der  wenig  schmälere  Plügelrest  ist  schiefergrau 
und  mit  schwarzen  Punkten  und  Fleckchen  unregelniässig  bestreut.  Ta  der 
hellem  Partie  des  Spiegelflecks  liegen  drei  schwarze,  ungleiche  Längsstrichel- 
chen.  Der  Vdrd.  dieses  Endfeldes  ist  auf  weisslichera  Grunde  abwechselnd 
schmäler  und  breiter  braun  gestrichelt,  und  die  Spitze  selbst  ist  bräunlich. 
Den  Htrd.  uin.zielit  eine  feine,  braune  Linie  mit  länglicher  Verdickung  unter- 
halb des  Eindrucks,  und  diese  Verdickung  wird   gegen   den  Spiegelfleck  durch 


r309l  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordainerieanischen  Nachtfalter  103 

eine  weisse,  bis  in  den  Innenwinkel  reichende  Linie  abgegrenzt.  Fransen  (un- 
Tollständig)  am  Innenwinkel   weisslich,    darüber  bis   zum   Eindruck  dunkelgrau. 

Htfl.  bräunlichgrau,  gegen  die  Wurzel  hell.  Fransen  weisslich,  an  der 
Wurzel  mit  einer  braunen  Linie  umzogen. 

Unterseite  der  Vdfl.  braungrau,  zwischen  Falte  und  Innenrand  weisslich. 
Vdrd.  schmal  weisslich  und  fast  von  der  Wurzel  an  bis  zur  Spitze  schwarzbraun 
gestrichelt,  die  Strichelchen  vor  der  Spitze  wechselnd  breiter  und  schmäler.  Htfl. 
weisslichgrau,  auf  dem  Costalviertel  dunkelgrau   mit  bräunlichen  Querfleckchen. 

Vaterland:  Texas  (Bell  ).  19™  Cambridger  Museum. 

Die  beinfarbige  Raupe  lebt  in  einer  länglichen  Auftreibung  des  Stengels 
(ähnlich  der  von  Conch.  hilarana  in  Artemisia)  von  Gutiereza  microcephala 
Hooker,  in  der  sie  überwintert;  1  Ex.  kam  in  Europa  Ende  Juni  aus. 

9   Paed,  tephrinana  n.  sp. 

Parva  abdomine  sericeo-cano ;  alif>  ant.  angustis,  infra  apiceni  impressis, 
griseis,  fuscescenti-marmoraHs,  area  basali  ohscuriore,  triangido  dorsali  (ante 
spatiiim  speculare  utrimqite  striga  plumbea  inelusum)  lutea,  superius  nigro; 
post.  canescentibus,  apice  obsciiriore.  cf   9- 

Sehr  ähnlich  unserer  so  gemeinen  Tefraquetrana  Haw.  (Frutetana  H. 
293,  294),  aber  specitisch  verschieden.  Sie  ist  kleiner  und  hat  gestrecktere  Vdfl. 
und  gespitztere  Htfl.;  letztere  sind  weissgrau,  in  der  Spitze  etwas  verdunkelt, 
überhaupt  heller  als  bei  jener  Art;  dafür  ist  die  Linie,  welche  auf  den  weiss- 
lichen  Fransen  nahe  der  Wurzel  hinzieht,  aber  vor  dem  Analwinkel  aufhört, 
dunkler  und  schärfer  ausgedrückt.  Die  Vdfl.  (fast  S'"  lang  gegen  S'/s),  deren 
Umschlag  noch  etwas  länger  als  bei  Tetraquetrana  ist,  sind  von  weniger 
dunkler  Färbung;  der  helle  Innenrandraum  zwischen  dem  verdunkelten  Ende  des 
Basalfeldes  und  dem  gelbbraunen  Dreieck  des  Innenwinkels  tritt  weniger  durch 
Helligkeit  als  die  gewöhnliche  Paediskenzeichnung  hervor.  (Die  Spitze  dieses 
Dreiecks  ist  wie  bei  Tetraq.  mit  einem  schwarzen  Punktfleckchen  oder  kurzen 
Längsstrich  bezeichnet).  Der  Spiegelraum  macht  sich  nicht  durch  besondere 
Helligkeit  bemerklich;  doch  wird  in  ihm  deutlicher  als  dort  ein  Spiegel  abge- 
grenzt durch  zwei  mattglänzendo  Bleilinien,  die,  einander  parallel,  gegen  den 
Htrd.  divergiren  und  sich  bis  an  die  hellen  Costalstriche  verlängern;  sie 
schliessen  einen  hell  gelbbräunlichen  Raum  ohne  Zeichnung  ein.  (Die  schwarze 
Htrd.-Linie  ist  fast  schärfer  als  bei  Tetraq.).  Der  Apicalpunkt  ist  nicht  wie 
bei  Tetraq.  zu  einem  Ocellus  verdunkelt. 

Der  Hinterleib  ist  viel  heller  als  dort,  beim  cf  weissgrau  mit  etwas 
Seidenglanz.  Auch  Kopf  und  Taster  sind  hell,  was  bei  Tetraq.  nur  ausnahms- 
weise der  Fall. 

Vaterland:  Massachusetts  oder  Maine,  wo  die  Flugzeit  wahrscheinlich 
dieselbe  (Mai  und  Juni)  ist  wie  bei  der  europäischen  nächsten  Verwandten. 
4  cf  1   9i  ^on  Packard  erhalten,  in  meiner  Sammlung. 


104  P.  C.  Zeller.  ■  [310] 

10.  Paed,  vertuitinana  n.  n'p. 

Parva;  alis  longius  ciliatis,  anterioribus  elongatis,  margine  postico  per- 
obliquo,  non  impresso,  einer eo-fuscescentibus,  valde  variabilibus,  ciliorum  linea 
hie  illic  interrupta  fusca. 

Var.  a)  al.  ant.  subunicoloribus,  obseiiris,  dorso  late  dilutiore.  cT   Q. 

Var.  b)  ut  a)  sed  dorso  concolore,  eosta  postiee  fusco-strigulata  Q. 

Var.  c)  al.  ant.  totis  einereo-fttscis,  lineola  ante  spatium  speeulare 
nigra  Q. 

Var.  d)  al.  ant.  einereis,  trabe  atra  inaequaliter  incrassata,  in  medio 
interrupta,  ex  basi  ad  apicem  usque  perducta.   Q. 

Var.  e)  al.  ant.  dilutioribus,  striga  abbreviata  ex  dorso  ante  medium 
lineolaque  vel  striola  plieae  ante  spatium  speeulare  nigris.  cf   Q. 

Var.  f)  ut  e)  sed  eosta  fusco-strigulata,  pliea  fere  tota  late  fusca.  cT  Q . 

Eine  kleine,  sehr  veränderliche  Paedisca,  die  in  einzelnen  Varietäten 
mancher  verwandten  (unbeschriebenen  ?)  Art  sehr  ähnlich  sieht,  aber  wohl  immer 
durch  feste  Merkmale  zu  unterscheiden.  Als  solche  Merkmale  haben  zu  gelten : 
Die  gestreckten  Vdfl.,  deren  Vdrd.  kaum  convex  ist,  und  deren  Htrd.  keinen 
Eindtuck  unterhalb  der  Spitze  zeigt,  und  sehr  schwach  convex,  sehr  schief 
rückwärts  läuft;  ferner  die  verhältnissmässig  ungewöhnlich  langen  Fransen  aller 
Flügel;  endlich  die  schwarzbraune,  in  Stücke  aufgelöste  Linie  nahe  an  der 
Wurzel  der  Vdfl.-Fransen. 

Vorderkörper  dunkel  graubräunlich;  Kopfhaare  bei  "manchen  Ex.,  beson- 
ders Var.  e)  ins  Weissgraue,  Taster  etwas  länger  als  der  Kopf,  zusammen- 
gedrückt, dreieckig,  mit  abwärts  gerichtetem  Endgliede.  Beine  dunkel,  die 
hintern  licht  staubgrau.  Hinterleib  des  (f  schlank,  dunkelstaubgrau  mit  bleich- 
gelblichem, etwas  gesträubtem,  abgestutztem  Analbusch;  beim  9  ist  der  Hinter- 
leib ziemlich  stark,  mehr  ochergelblichgrau,  mit  zugespitztem  Analgliede,  ohne 
hervorstehenden  Legestachel. 

Vdfl.  3— 3V4'"  lang,  beim  Q  kürzer  als  beim  cf,  ziemlich  gestreckt  mit 
sehr  wenig  gebogenem  Vdrd.,  abgerundeter  Spitze  und  sehr  schräg  zurückgehen- 
dem, schwach  convexem,  uneingtdrücktem  Htrd.  Der  Umschlag  hat  V3  der  Länge 
des  Vdrdes.  und  verdeckt  einen  eben  so  langen,  bleichgelben  Haarpinsel.  Grund- 
farbe dunkel  graubräunlich  bis  ins  Weissgraue.  Ersteres  bei  der  am  einfachsten 
gefärbten  Var.  a).  Bei  dieser  ist  nur  der  Innenrand  bis  zur  Falte  herauf 
gelichtet;  die  Falte  enthält  in  einiger  Enfernung  von  der  Basis  einen  scliwarz- 
braunen  Längswisch.  Der  Vdrd.  ist  auf  der  Eudhälfte  mit  einigen  ganz  ver- 
loscheneu, nach  hinten  verstärkten,  braunen  Fleckchen  gezeichnet.  Auf  den 
verlängerten  grauen  Fransen  zieht  nahe  der  Wurzel  eine  schwarzbraune,  hie 
und  da  unterbrochene,  starke  Linie.  —  Bei  Var.  b)  einem  Q,  ist  der  Innen- 
rand nicht  gelichtet;  aber  der  ganze  Vdrd.  auf  etwas  hellerem  Grunde  mit 
deutlichen,  kleinen,  dunkelbraunen  Querfleck  eben  bezeichnet.  —  Var.  c)  ein  9, 
hat  die  ganze  Fläche  sehr  dunkel  und  einfarbig,  fast  ohne  jede  Spur  von 
Costalzeichnung,  dagegen  hinten  in  der  Falte  eine  feine,  schwarze,  doch  wenig 


["31 IJ  Beiträge  zur  Keuntiiiss  der  uordaniericauischea  Nachtfalter.  105 

hervorstehende,  gekrümmte  Läugslinie.  —  Bei  Var.  d)  einem  etwas  heller 
braungrauen  9i  fängt  von  der  Schulter  eine  sehr  dicke,  tiefschwarze,  unregel- 
mässige Längslinie  an,  welche  iu  der  Falte  bis  vor  die  Flügelhälfte  reicht;  sie 
ist  auf  dem  rechten  Flügel  eine  starke,  einfache  Linie,  erweitert  sich  aber  auf 
dem  linken  allmälig  zu  mehr  als  dem  doppelten  Umfang,  so  dass  sie  ein 
über  die  Falte  herabreichendes  Dreieck  bildet,  das  in  eine  Spitze  ausläuft.  Ueber 
dem  Ende  dieser  Linie  fängt  eine  zweite,  etwas  wellige  Linie  an,  die  sich  erst 
auf  der  Querader,  dann  vor  der  Flügelspitze  knotenartig  verdickt  und  mit  dem 
schwarzen  Apicalfleckchen  zusammenfliesst.  —  Die  Ex.  mit  hellgrauer  Grund- 
farbe (Var.  e)  sind  gleichfalls  im  Innenrandfelde  am  hellsten,  über  demselben 
in  mehr  oder  weniger  Breite,  am  breitesten  gegen  die  Flügelspitze  bräunlich 
wolkig,  auf  dem  Vdrd.  fast  von  der  Basis  aus  auf  hellem  Grunde  braunfleckig, 
mit  Flecken,  die  in  der  Gestalt  sehr  nach  dem  Ex.  wechseln,  immer  aber  nach 
hinten  dunkler  und  grösser  werden.  Vor  der  Flügelraitte  geht  aus  dem  Innen- 
rand ein  nach  hinten  concaver,  brauner  Querstreifen  bis  über  die  Falte  und 
basalwärts  heller  schattirt,  also  die  Andeutung  eines  Basalfeldes.  Dicht  über 
der  Falte,  etwas  näher  gegen  den  Htrd.  als  gegen  den  eben  beschriebenen 
Bogen  ist  ein  kurzer,  schwarzer  Längsstrich,  der  bisweilen  oberwärts  dunkler 
schattirt  ist.  (Bei  einem  $  fehlen  beide  Zeichnungen.)  —  Bei  Var.  f)  befindet 
sich  in  der  Falte  ein  von  der  Basis  anfangender,  dicker  schwarzer  Längs - 
streifen,  der  bis  an  den  braunen  Querstreifen  reicht  oder  sich  auch  bis  zu  dem 
schwarzen  Längsstrich  fortsetzt.  Die  zerstückelte  schwarze  oder  schwarzbraune 
Linie  nahe  der  hellen  Wurzel  der  grauen  Fransen  ist  bei  allen  Varietäten  vor- 
handen und  reicht  von  der  Flügelspitze  bis  zum  Innenwinkel. 

Htfl.  beim  $  gespitzter  als  beim  cf ,  grau,  auf  den  langen,  heilern  Fransen 
an  der  Wurzel  mit  einer  verloschenen,  dunkelgrauen  Linie  durchzogen. 

Unterseite  dunkelgrau,  auf  den  Htfl.  heller.  Ader  3  und  4  bilden  eine 
kleine  Gabel,  die  kürzer  ist  als  ihr  Stiel;  das  Ende  der  Ader  5  steht  wenig 
weiter  von  4  ab,  als  4  von  3. 

Vaterland:  Texas  (BolL),  wo  die  Art  häufig  zu  sein  scheint.  Ein  ^f  der 
Var.  a)  erhielt  ich  durch  Speyer  aus  New- York. 

B)  Mit  dem  Atoraenstreifen   an  der  Wurzel  der  Hinterrandfransen   der 
Vorderflügel. 

11.  Paed,  dodecana  n,  sp.  Taf.  IX,  Fig.  40. 

Media;  al.  ant.  (revolucro  cf  appresso,  margine  postico  suhconvexo) 
griseis,  densisfime  nigro-atomosis,  parte  apicali  ochracea,  glomere  punctorum 
12  atrorum  ter  stanneo-dissecto  super  angulo  interno.  (^  $. 

Nach  ihrer  Zeichnung,  welche  auf  den  Vdfl.  keinen  eigentlichen  Spiegel 
bildet,  hat  sie  eine  gewisse  Aehnlichkeit  mit  Arcuana  L.,  doch  auch  mit  Gr. 
pupülana,  welche  einen  vollständigen  Spiegel  besitzt.  Vor  beiden  ist  sie  durch 
das  Vorhandensein  eines  Umschlages  ausgezeichnet. 


106  p.c.  Zeller.  [312] 

Voll  wechselnder  Grösse,  ungefähr  wie  Ärcuaua,  doch  auch  bisweilen 
bedeutend  darüber,  mit  länger  gestreckten  Vdfl. 

Vorderkürper  hell  gelblichstaubgrau.  Taster,  um  weniger  als  Kopflänge 
hervorbtehend,  zusammengedrückt  dreieckig,  einwärts  heller.  Beine  noch  heller, 
an  den  vier  letzten  Fussgliedein  obenauf  schwäizlich  mit  punktförmig  weiss- 
lichen  Enden.  Hinterschieuen  staik  zusammengedrückt,  auf  der  Eückeuschueide 
etwas  locker  haarig,  auf  der  Unterseite  nur  bis  zum  ersten  Dornenpaar  behaart. 
Hinterleib  dunkler  staubgrau,  Analbusch  hell,  ziemlich  kurz,  abgerundet  zuge- 
spitzt.    Legestachel  des   $  kaum  sichtbar. 

Vdfl.  3V2'"  lang,  bei  einem  $  3'/4,  bei  zwei  anderen  41/4,  ziemlich  ge- 
streckt; der  grade  Vdrd.  nur  an  der  Wurzel  sehr  schwach  convex,  die  Spitze 
zugeruudet,  der  Htrd.  schwach  convex,  in  den  abgerundeten  Innenwinkel  zurück- 
gehend; der  sehr  dicht  anliegende  Umschlag  von  etwas  über  74  ^^^  Vdrd.- 
Länge.  Grundfarbe  ein  helles  Staubgrau,  aber  äusserst  dicht  mit  schwarzen 
Atomen  bestreut.  Nur  der  Apicalraum  von  etwa  halber  Flügellänge  ist  bleich 
ochergelb,  ohne  Atome,  und  eine  schmutzig  gelblichweisse,  schwach  nach  oben 
gebogene  Längslinie,  die  aber  oft  auf  der  Basalhälfte  verloschen  ist,  zieht  von 
der  Basis  am  Umschlage  her,  dann,  die  obere  Grenze  des  tiefschwarzen  Punkt- 
conglomerats  bildend,  bis  ans  Ende  des  letzteren.  Bisweilen  enthält  auch  die 
Falte  eine  ganz  feine  weisslichgelbe  Linie  von  der  Basis  aus  bis  unter  die 
schwarzen  Punkte.  Das  hell  ochergelbe  Feld  wird  von  vier  bleiglänzenden 
Linien  in  gleichen  Abständen  quer  durchzogen;  die  vierte  ist  die  längste;  die 
zwei  mittleren  endigen  an  einem  nach  hinten  ausgebreiteten  Büschel  von  fünf 
Strahlen,  die  aus  tiefschwarzen  Pünktchen  bestehen ;  die  Bleilinien  fangen  mit 
mehr  oder  weniger  deutlichen  weisslichen  Costalpunkten  an;  bisweilen  ist  vor 
der  ersten  noch  eine  zu  erkennen.  Die  tiefschwarzen,  ungleichen,  viereckigen 
Punkte,  ungefähr  12—14,  liegen  in  drei  Längsreihen  über  dem  Ende  der  Falte 
auf  weissgelblichem  Grunde  und  sind  von  zwei  Bleilinien  quer  durchschnitten 
und  von  einer  dritten,  gleichsam  der  Fortsetzung  der  dritten  Costallinie,  hinten 
begrenzt.  Vor  der  Mitte  ist  unterhalb  der  Falte  ein  verloschenes,  schwarz- 
graues Fleckchen,  und  zuweilen  weiter  gegen  die  Basis  ein  zweites  auf  dem 
Innenrand.     Htrd,- Fransen  grau,  mit  Keihen  schwarzer  Atome  querdurchzogen. 

Hifl.  hellgrau,  in  der  ziemlich  scharfen  Spitze  am  dunkelsten.  Fransen 
schmutzig  weiss,  an  der  Wurzel  mit  feiner,  gelblicher  Linie. 

Unterseite  der  Vdfl.  grau,  auf  der  Basalhälfte  des  Innenrandes  hell. 
Vdrd.  auf  der  Endhälfte  mit  mehr  oder  weniger  deutlichen  weisslichen  Punkten. 
Fransen  wcissgrau  mit  dunkleren  Enden.  Htfl.  viel  heller  als  oben.  Die  Median- 
ader vieiästig;   Ast  3  und  4  bilden  eine  Gabel,  die  fast  so  lang  wie  ihr  Stiel  ist. 

Vaterland :  Texas  (BoU,  Beifrage),  wo  die  auch  im  weiblichen  Geschlecht 
leicht  verölende  Art  häufig  zu  sein  scheint.  Zwei  (^  wurden  von  Beifrage 
am  24.  und  29.  Mai  gefangen. 


[3131  Beiträge  zur  Keimtuiss  der  iiordamericaaischen  Nachtfalter.  107 

12.  Paed,  tnonogrammana  n.  sp.  Taf.  IX,  Fig.  41. 

Magna;  al.  ant.  (revolucro  cf  longiore,  margine  postico  superms  suh- 
concavo)  albidis,  punctis  griseis  crehrins  adspersis,  strigulis  postisis  subargen- 
teis,  speculo  strigis  duabus  argenteis  formato  lineam  atram  unam  continente.  cT. 

Diese  grosse  Art  scheint  leicht  erkennbar  zu  sein.  Ihre  gelblichweissen 
Vdfl.  haben  einen  vollständigen  Spiegel  mit  nur  einer  tiefschwarzen  Längslinie 
und  sind  mit  staubgrauen  Punkten  reichlich  bestreut.  Sonst  hat  sie  eine  ge- 
wisse Aehnlichkeit  mit  der  südeuropäischen  Älbuneana. 

Körper  mit  seinen  Theilen  unrein  weiss.  Taster  um  die  halbe  Kopflänge 
hervorstehend,  vor  der  Stirn  stark  erweitert,  zusammengedrückt  und  abgerundet. 
Sauger  fehlt.  Die  vier  letzten  Fussglieder  obenauf  grau,  an  den  Enden  weiss"- 
lich.  Analbusch  kurz,  vielhaarig;  die  Haltzangen  in  der  Mitte  verengert,  am 
Ende  schräg  zugerundet.     (Der  Hinterleib  scheint  leicht  zu  verölen). 

Vdfl.  fast  6'"  lang,  ziemlich  gestreckt;  der  Vdrd.  sehr  schwach  convex, 
der  Htrd.  unterhalb  der  Spitze  sehr  sanft  eingezogen ,  dann  schwach  convex 
und  in  den  abgerundeten  Innenwinkel  zurückgehend;  der  Umschlag  reicht  über 
Vs  des  Vdrdes.  hin.  Grundfarbe  ein  gelbliches,  unreines  Weiss,  reichlich  mit 
verloscheneu,  bräunlich  staubgrauen  Punkten  von  ungleicher  Grösse  bestreut 
und  wie  bestäubt.  Vor  der  Flügelspitze  bilden  einige  derselben  verloschene 
Querstriche,  zwischen  denen  silberne  Querstriche,  und  unter  diesen  ein  paar 
solche  Längsstrichelchen  liegen.  Der  Spiegel  wird  durch  silberne,  etwas  un- 
regelmässige und  nicht  völlig  zusammenhängende  Qüerlinien  eingefasst,  die 
nach  unten  convexer  gegen  einander  laufen,  oben  sich  durch  eine  zerstückelte 
Längslinie  vereinigen,  so  dass  der  Spiegel  eine  ungefähr  birnförmige  Gestalt 
erhält;  in  der  Mitte  wird  er  von  einer  feinen,  tiefschwarzen  Längslinie  durch- 
schnitten. An  seiner  oberen  Grenze  zeigen  sich  noch  ein  paar  Längsreihen 
schwärzlicher  Stäubchen,  die  es  möglich  erscheinen  lassen,  dass  bei  manchen 
Ex.  noch  eine  oder  die  andere  kürzere  schwarze  Längslinie  vorhanden  ist. 
Fransen  weisslich,  vom  Htrd.  durch  sehr  feine,  doch  nicht  reichliche,  tiefschwarze 
Atome  getrennt. 

Htfl.  weisslichgrau,  in  der  Spitze  und  längs  des  Htrdes.  grau,  ohne 
scharfe  Abgrenzung  nach  innen.     Fransen  weiss  mit  gelblicher  Wurzellinie. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelgrau,  am  Innenrand  weissgrau.  Vdrd.  auf  den 
hinteren  %  weisslich,  mit  braunen,  nicht  scharfen  Punkten  an  der  Grenze  des 
dunklen  Grundes.  Fransen  rein  weiss.  Htfl.  weiss,  gegen  den  Vdrd.  hellgrau 
beschattet.  Medianader  vierästig,  indem  Ast  3  und  4  eine  Gabel  bilden,  die 
halb  so  lang  wie  ihr  Stiel  ist. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  schönes  cT  in  meiner  Sammlung,  mehrere 
nach  Dr.  Hagen's  Angabe  im  Museum  Cambridge. 

13.  Paed,  alhiguttana  n.  sp. 
Parva;    al.   ant.    (cum    revolucro   q,  margine  postico   leviter   cunvexo), 
pallidissime    ochraceis,  costa    tota  strigulis  strigisque   albidis  griseodisseptis 

14 


108  P.  C.  Zeller.  [314] 

notata,  (jutiulis  disci  sparsis  albiäis,   speculo  flavidu,  airo-hilineato,  ciliis  mar- 
ginis  posiici  dimidiis  nigro-atomosis.  cf. 

Aus  der  Verwandtschaft  der  Decolorana,  Ch'iseolana,  Modestana,  Caeci- 
^laeulana,  also  wie  sie  im  männlichen  Geschlecht  mit  dem  Costalumschlag, 
dazu  auf  dem  ganzen  Vdrd.  mit  hellen,  schrägen  Querstrichen  und  insbesondere 
auf  dem  Basaldrittel  der  Htrd. -Fransen  dicht  mit  schwarzen  Atomen  bestreut. 
Am  nächsten  ist  sie  der  grösseren,  dunkleren  Hornigiana  zu  stellen,  aber  von 
ihr,  sowie  von  allen  anderen,  durch  die  weisslichen,  dunkel  eingefassten  Tröpf- 
chen zu  unterscheiden,  welche,  10 — 12  an  der  Zahl,  zwischen  der  Falte  und 
den  Costalstrichen  unregelmässig  ausgestreut  sind. 

Grösse  der  Decolorana.  K.  ziemlich  glatt,  bleich  staubfarbig  behaart; 
Gesicht  weiss  wie  die  länglich  dreieckigen  Taster,  an  denen  das  Endglied  nicht 
hervorsteht,  ß.  hell  staubgrau.  Beine  weisslich;  Hinterschienen  schwach  ver- 
dickt, zusammengedrückt,  auf  den  Schneiden  mit  etwas  lockeren  Haaren;  an 
allen  Füssen  die  vier  letzten  Glieder  obenauf  halb  schwarz,  halb  weiss.  Hinter- 
leib weisslicher  als  das  K.     Analbusch  weiss,  massig  stark,  länger  als  breit. 

Vdfl.  3'"  lang,  ziemlich  gestreckt;  Vdrd.  sehr  schAvach  convex,  Spitze 
fast  rechtwinklig,  doch  etwas  abgestumpft,  Htrd.  fast  grade,  Innenwinkel  ab- 
gerundet; der  Umschlag  von  mehr  als  V4  Länge  des  Vdrdes.  Grundfarbe  gleich- 
massig  blass  ochergelb.  Der  Vdrd.  ist  von  der  Basis  aus  mit  graubraunen, 
starken  Punkten  bezeichnet,  welche  auf  weisslichem  Grunde  liegen;  von  der 
Mitte  an  wechseln  längere  und  kürzere,  hinterwärts  dunkel  beschattete  Quer- 
strichelchen. Zwei  dieser  weisslichen  Querstriche  bilden  sehr  schräge,  nach 
hinten  gebogene  Linien,  deren  erste  aus  der  Costalmitte  kommt  und  die  Rich- 
tung nach  dem  Spiegel  nimmt,  die  zweite,  über  dem  Anfang  des  Spiegels  aus 
dem  Vdrd.  herabkommt  und  gekrümmt  und  unterwärts  glänzend  über  dem 
Spiegel  bis  an  den  Htrd.  und  an  diesem  herunter  zieht.  Das  letzte  Costal- 
häkchen,  vor  der  mit  einem  weissen  Punktfleckchen  gezeichneten  Flügelspitze, 
ist  auch  verlängert,  steht  viel  senkrechter,  glänzt  unterwärts  etwas  und  reicht 
bis  zu  %  des  Htrdes.  In  dem  Raum  zwischen  der  weissen  Costalzeichnuug  und 
der  Falte  liegen  etwa  12  runde,  weissliche,  dunkel  umzogene  Tröpfchen  näher 
oder  entfernter  von  einander.  Zwischen  Falte  und  Inuenrand  sind  zerstreute 
grössere  graue  Punkte,  von  denen  einzelne  einen  weisslichen  Kern  haben.  Der 
Spiegel  wird  vorn  und  hinten  durch  zwei  parallele,  grade,  zinnglänzende,  un- 
gleich lange  Quorlinien  eingeschlossen,  ist  blassgelb  und  wird  von  zwei  schwarzen 
Längslinien  durchschnitten.  Fransen  weisslich ;  auf  ihrem  Basaldrittel  bilden 
dichte,  schwarze  Atome  einen  Streifen,  der  sich  um  den  Innenwinkel  herum 
bis  in  den  Innenrand  verlängert. 

Htfl.  grauweisslich,  weiss  gefranst. 

Unterseite  der  Vdfl.  schattengrau;  der  Vdrd.  in  der  Endhälfte  weisslich, 
mit  sechs  ziemlich  dicken,  schwarzgrauen,  nach  hintefl  gerichteten  Querstrichen, 
die  aber  den   Vdrd.   selbst    nicht   berühren.     Fransen   weisslich,   am   Ende   ge- 


[315]  Heiträgo  zur  Kcnntniss  der  nindaniericanisclien  Nachtfalter.  109 

bräunt.     Htfl.  wie  oben.     Ader   3   bildet   eine    Gabel,   die   etwas  länger  als  ihr 
Stiel  ist. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  gut  erhaltenes  cf  in  meiner  Sammlung, 
mehrere  im  Museum  Cambridge. 

14.  Paed,  occipitana  n.  sp. 

Parva;  eapillis  suj)ra  hirstitis,  pallide  griseis;  al.  ant.  (cum  revolucro  cf ) 
pallide  griseis,  dense  bninnescenti-marmoratis,  Costa  tofa  fmco-strigulosa, 
speculo  obsoleto,  interius  nigro-tenninato,  ciliis  marginis  postici  dimidiis  nigro- 
atomosis.  cf. 

Mit  der  vorigen  gar  nicht  zu  verwechseln,  desto  leichter  mit  der  folgen- 
den, für  welche  ich  sie  anfangs  hielt.  Der  sicherste  Unterschied  besteht  darin, 
dass  Comatulana  längs  des  Vdrdes.  der  Vdfl.  in  ansehnlicher  Breite  weisslich, 
dass  ihre  übrige  Grundfarbe  ocherfarbig,  und  dass  ihr  Spiegel  gut  ausgebildet 
und  von  zwei  schwarzen  Längslinieii  durchschnitten  ist  —  während  bei  Occipi- 
tana  die  Grundfarbe  überall  schmutzig  gelblichweiss  ist,  und  ihr  unausgebildeter 
Spiegel  nur  ein  paar  schwarze  Strichelchen  enthält. 

Grösse  der  vorigen.  R.  sehr  hell  gelblichstaubfarbig.  Kopfhaare  von 
gleicher  Farbe,  vom  Nacken  bis  zu  den  gleichfarbigen  Fühlern  aufgerichtet  und 
aus  einander  gesperrt,  auf  der  Stirn  fast  gelblichweiss  und  locker.  Taster  hell, 
länglich  dreieckig,  zusammengedrückt,  mit  verborgenem  Endgliede.  - 

Beine  gleichfalls  ganz  hell;  alle  Füsse  an  "clen  vier  letzten  Gliedern 
obenauf  braun  mit  Aveisslichen  Enden-,  die  Vorderscliienen  vorn  gelbbraun  mit 
hellen  Punkten,  die  Mittelschienen  graubraun  mit  schrägem,  hellem  Mittelband, 
hellem  Ende  und  solchen  Dornen;  die  Hinterschienen  wenig  verdickt,  zusammen- 
gedrückt, auf  der  Rückenschneide  auf  2/3  locker  behaart.  Hinterleib  ochergelb- 
grau  mit  gleichfarbigem,  kurzem,  grade  abgeschnittenem  Analbusch. 

Vdfl.  3"'  lang;  Vdrd.  fast  grade,  Spitze  deutlich,  Htrd.  schwach  corivex; 
der  Umschlag  dicht  anliegend,  von  V3  Länge  des  Vdrdes.  Grundfarbe  bleich- 
gelb, zwischen  den  sehr  reichlichen,  vielfach  zusamraenfliessenden,  bräunlichen 
Marmorfleckchen  hervortretend.  Vor  der  Mitte  liegt  auf  der  Falte  ein  grösserer, 
schwärzlich  bestäubter,  nach  hinten  gespitzter,  unterwärts  hell  begrenzter  Fleck ; 
unter  ihm  ist  am  Innenrande,  doch  weiter  basalwärts,  ein  gleichfarbiger,  nicht 
gespitzter;  beide  sind  die  getrennten  Stücke  des  bei  Modestana,  Biodieana  etc. 
vorhandenen,  vom  Innenrande  ausgehenden  Bandstreifens.  Der  Vdrd.  ist  mit 
vielen  nicht  scharfen,  gelbbraunen  Querstreifchen  bezeichnet,  am  undeutlichsten 
auf  dem  verdunkelten  Umschlag.  Der  Spiegel  ist  ganz  unausgebildet;  ein 
schwachglänzender,  weisslicher  Querfleck,  auf  der  Basalseite  durch  eine  undeut- 
liche schwärze  Linie  begrenzt,  bezeichnet  seine  basale  Begrenzung,  eine  solche 
Querlinie  vor  dem  Htrd.  die  äussere;  in  dem  schmalen,  dunkleren  Zwischen- 
raum liegen  oberwärts  zwei  schwärzliche,  sehr  kurze,  verflossene  Längsstreif- 
chen.     Die  (grösstentheils   abgestossenen)    Fransen   zeigen   an   der   Wurzel  die 

dichte,  schwarze  Bestäubung  der  vorigen  und  der  folgenden  Art. 

14* 


110  P.   C.  Zeller.  [316] 

Htfl.  c^rau,  gegen  die  Basis  und  den  Innenrantl  heller,  gleich  den  Fransen. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelgrau;  der  Vdrd.  vom  üraschlag  an  auf  bleich- 
gelblichem Grunde  mit  braunen,  an  Länge  nach  hinten  zunehmenden  und 
schrägeren  Querstrichen,  die  mit  schwarzen  Atomen  bestreut  sind.  Htfl.  weiss- 
lichgrau,  am  Vdrd.  gegen  die  Pltigelspitze  mit  bräunlichen  Punktflecken.  Ader  3 
ist  auf  dem  rechten  Htfl.  ganz  einfach,  auf  dem  linken  aber  in  eine  ziemlich 
enge  Gabel  getheilt,  welche  so  lang  wie  ihr  Stiel  ist. 

Vaterland:  Texas  (Beifrage).  Ein  (^,  am  24.  Juni  gefangen,  in  meiner 
Sammlung. 

15.  Paed,  connatulana  n.  sp. 

Parva;  capilUs  eomosis,  pallide  oehracein;  al.  ant.  latius  juxta  costam 
albidis,  costa  fiiscescenti-strigulata,  cetermn,  ochraceis,  obsolete  nigricanti-])ustu- 
latis,  speculo  atro-hilineato,  cüiis  marginis  postici  dimidiis  nigro^atomosis.    Q . 

Ihre  Hauptverschiedenheiten  von  Occipitana  sind  bei  dieser  angezeigt. 
Sie  ist  auch  ein  wenig  grösser  und  breitflügliger. 

R.  hell  ochergelb;  Ki-agen  und  Schulterdecken  weisslich  gerandet  und  in 
der  Mitte  mit  weisslichen  Stellen.  K.  bleich  ochergelb  behaart;  die  Haarschuppen 
im  Nacken  niedergelegt,  auf  dem  Scheitel  einen  starken,  aufrechtstehendeu 
Schopf  bildend,  der  sich  bis  tief  ins  Gesicht  zieht. 

Taster  stark  behaart,  zusammengedrückt,  am  Ende  scheibenförmig,  in- 
wendig weisslich.  Beine  gelbweisslich;  Schienen  und  Püsse  wie  bei  Occipitana 
gezeichnet,  doch  nur  blassbraun  ;  die  zusammengedrückten  Hinterschienen  auf 
der  Rückenschneide  in  der  Mitte  und  am  Ende  mit  verlängerten  Haaren.  (Hinter- 
leib fehlt). 

Vdfl.  3V3'"  lang,  breiter  und  stumpfer  als  bei  Occipitana,  am  Htrd. 
unterhalb  der  Spitze  ein  wenig  eingebogen.  Grundfarbe  hell  ochergelb,  längs 
des  Vdrdes.  in  V4  <l*-i'  Flügelbreite,  jedoch  nach  hinten  schmäler,  ohne  scharfe 
Grenze  gegen  innen,  gelblichweiss,  von  der  Basis  aus  mit  kurzen,  nach  hinten 
ein  wenig  längeren,  gelbbräunlichen,  schrägen  Querstrichelchen;  das  in  der 
Mitte  ist  aus  zweien  zusammengeflossen;  drei  andere,  mit  feinen  abwechselnd, 
folgen  bis  zur  Flügelspitze;  alle  vier  sind  mit  tiefschwarzen  Atomen  dicht  be- 
streut. In  dem  ochergelben  Grunde  liegen  sehr  kleine  verloschene,  weissliche 
Tröpfchen,  und  in  mehr  oder  weniger  weiten  Zwischenräumen  zeigen  sich  An- 
häufungen von  schwarzen  Atomen,  welche  Anhäufungen  sich  dem  blossen  Auge 
als  schwärzliche  Pusteln  darstellen.  Der  Spiegel  ist  weisslich,  an  seineu  Rän- 
dern (nur  nicht  am  oberen)  etwas  glänzend,  reicht  bis  zum  Ende  der  Falte 
herab  und  enthält  in  seiner  oberen  Hälfte  zwei  scharfe,  tiefschwarze  Längs- 
linien. Fransen  sehr  hell,  gelblichweiss,  auf  der  Wurzelhälfte  mit  einem  Streifen 
tiefschwarzer  Atome,  welcher  sich  verschmälert  bis  in  deiV  Innenrand  zieht. 

Htfl.  hellgrau;  Fransen  weisslich,  nahe  der  gelblichen  Basis  mit  grauer 
Schattenlinie. 


[3171  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamerioanischen  Nachtfalter.  111 

Unterseite  der  Vdfl.  hellgrau;  Vdrd.  schmal  weisslich,  mit  brauvigrauen, 
verloschenen  Querstrichelchen,  unter  denen  vier  durch  ihre  Dicke  ausgezeichnet 
sind,  alle  mit  schwarzen  Atomen  bestreut.  Solche  Atome  haben  auch  die  weiss- 
lichen  Fransen  gegen  die  Wurzel.  Htfl.  grauweiss.  Die  dritte  Ader  bildet  eine 
auseinander  gesperrte  Gabel,  welche  viel  kürzer  als  ihr  Stiel  ist. 

Vaterland:  Texas  (Beifrage).  Ein  $,  am  26.  August  gefangen,  in  meiner 
Sammlung. 

16.  Paed,  nutnerosana  n.  sp. 

Parva;  al.  ant.  acutis  (cum  revolucro  (^),.  albiäis,  confertim  fusco- 
2ndvereis,  fmceäine  praesertim  ante  speculum  confluente,  costa  tota  albo  fasco- 
que  oblique  strigulosa,  strigula  majore  alba  ante  apicem,  speeulo  alhido  striolam 
niyricaniem  continente,  ciliis  dense  nigro-atomosis.  cf . 

Auch  aus  der  Verwandtschaft  der  Moäicana,  Modestana,  Caecimaeulana, 
aber  mit  dunkelbrauner  Bestäubung  auf  weisslichem  Grunde.  Sie  hat  die  Grösse 
der  Comatulana,  ist  aber  noch  etwas  breittiügliger. 

R.  auf  weisslichem  Grunde  braun  bestäubt.  Oberkopf  reichlich  und  locker 
behaart,  gelblichstaubfarbig.  Gesicht  und  Taster  weisslich;  ersteres  in  der 
Mitte  mit  einem  braunen,  schlecht  umgrenzten  Fleck;  letztere  eiförmig,  zu- 
sammengedrückt, mit  braunem,  kaum  hervort,teh(-ndem  Endt;liede.  Beine  (verölt), 
die  vier  letzten  Fussglieder  der  Hinterbeine  obenauf  schwarz  mit  weissen  Enden. 
Analbusch  hell  staubgrau,  ziemlich  reichlich,  grade  abgeschnitten. 

Vdü.  3V4'"  lang,  ziemlich  breit,  mit  etwas  convexem  Vdrd.,  deutlicher 
Spitze  und  schwach  convexem,  unterhalb  der  Spitze  sehr  seicht  concavem  Htrd. 
Grundfarbe  woisslich,  sehr  reichlich  mit  schwarzbraunen  Punkten  und  Quer- 
strichelchen bestreut,  um  den  Spiegel  in  unregelmässiger  Breite  dunkelgrau  mit 
gedrängten  schwarzen  Atomen.  Unter  der  Palte  hängt  vor  der  Mitte  ein  un- 
regelmässiger, schwarz  gesäumter,  doch  nicht  sehr  auffallender  Fleck.  Daher 
tritt  in  dem  Raum  zwischen  diesem  und  der  dem  Spiegel  vorhergehenden  Ver- 
dunkelung die  Grundfarbe  am  meisten  hervor,  und  die  Lichtung  zieht  sich  auf 
dem  Innenrand  noch  unter  und  über  dem  Fleck  etwas  gegen  die  Basis.  Der 
Vdrd.  ist  von  der  Basis  aus,  doch  am  dunkelsten  auf  dem  Umschlag,  mit 
schmalen,  schrägen,  schwarzbraunen  und  weissen  Querstrichen,  die  etwa  bis  zur 
Subcostalader  reichen,  bezeichnet.  Vor  der  etwas  verdunkelten  Filigelspitze  ist 
ein  senkrecht  herabhängendes,  weisses,  mit  einer  schwärzlichen  Querlinie  durch- 
schnittenes Dreieck  recht  auffallend;  unterhalb  der  Spitze  desselben  zieht  eine 
sehr  feine,  verloschene,  unregelmässig  geschlängelte,  weissliche  Linie  vom  Htrd. 
bis  gegen  die  Flügelhälfte.  Der  Spiegel,  der  oberhalb  des  Innenwinkels  liegt 
und  den  Htrd.  berührt,  ist  recht  auffallend,  unregelmässig  gerundet,  breiter  als 
hoch,  weisslich,  einwärts  etwas  zinnfarhig.  am  oberen  Rande  mit  einem  schwarzen 
Längsstrichelchen  und  im  Innern  unterhalb  seiner  Mitte  mit  einem  ebenso 
kurzen.  Fransen  grau,  ausser  an  ihren  Enden  dicht  mit  schwarzen  Atomen 
bis  an  den  Innenwinkel  bestreut. 


112  V.  r.  Zeller.  [318] 

Htfl.  dunkel  braungrau,  mit  liclitgrauen  Fransen. 

Unterseite  der  Vdfl.  grau,  auf  dem  Vdrd.,  ausser  in  der  Gegend  des 
Umschlages  weisslich  und  mit  kurzen,  braunen  Querstrichelchen.  Flügelspitze 
braun,  das  Costaldreieck  davor  deutlich.  An  der  Mitte  des  Htrdes.  ist  eine 
helle  Stelle.  Fransen  heller  als  oben.  Htfl.  hellgrau  mit  noch  helleren  Fransen. 
Ader  3  bildet  eine  Gabel,  die  die  Länge  ihres  Stieles  hat. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  ^T  (auf  der  rechten  Seite  verölt)  im  Cam- 
bridger Museum. 

17.  G^'ajih»  subversana  n.  sp. 

Parva;  al.  ant.  angustulis  (revolucro  cT  longiore),  fuseo-cinereis,  costae 
dimidio  postico  oblique  fusco-strigulato,  strig^üa  albida  costäli  ante  apicem, 
speculo  albido  unguium  internum  attingente,  ciliis  marginis  postici  superius 
nigro-atomosis,  ad  artguliim  internum  albidis.  cT    9- 

Auf  den  ersten  Blick  sieht  sie  wie  eine  vergrösserte  Phoxopt.  curvana 
oder  verkleinerte  Tineana  aus;  mit  den  vorher  beschriebenen  Grapholithen  ist 
sie  also  gar  nicht  zu  verwechseln. 

Grösse  der  Albiguttana.  R.  braungrau ;  K.  überall  nur  Avenig  heller. 
Taster  länglich,  weisslich,  nur  unterwärts  mit  abstehenden  Haaren.  Beine 
scliniutzig  gelblichweiss;  nur  die  vier  vorderen  Fussglieder  oben  gebräunt  mit 
woisslichen  Enden.  Hinterschienen  wenig  verdickt  und  ohne  abstehende  Haare. 
Analbusch  kaum  heller  als  der  Hinterleib. 

Vdfl.  3'"  lang,  ziemlich  schmal,  mit  sehr  schwach  convexem  Vdrd.,  deut- 
licher Spitze  und  schwacher  Einbiegung  des  wenig  convexen  Htrdes.  Grund- 
farbe braungrau,  nach  hinten  durch  reichliche  schwarze  Atome,  welche  durch 
Schüppchen  mit  weisslichen  Spitzen  gebildet  werden,  etwas  verdunkelt.  Der 
sehr  sichtbare  Umschlag  reicht  fast  bis  zur  Hälfte  des  Vdrdes.  und  von  da  an 
ist  dieser  mit  vier  Paaren  schräger,  schwarzbrauner,  nach  hinten  etwas  ver- 
längerter Schrägstrichelchen  bezeichnet,  jedes  Paar  von  dem  anderen  durch 
einen  hellen,  aber  nicht  weissen  Zwischenraum  gesondert;  hinter  dem  letzten 
folgt  vor  der  Flügelspitze  ein  fast  weisses,  auswärts  dunkelbraun  gesäumtes, 
senkrecht  gestelltes  Häkchen.  Der  weissliche,  vorn  und  hinten  matt  schimmernde 
Spiegel  reicht  von  der  Mitte  des  Htrdes.  bis  in  den  Innenwinkel,  ist  basal- 
wärts  mit  schwarzen,  gedrängten  Schuppen  umzogen  und  trägt  an  seinem  oberen 
Runde  einen  schwarzen,  beim  Q  hakenförmigen  Längsstrich,  etwas  über  seiner 
Mitte  eine  feine  solche  Längslinie  und  tiefer  ein  paar  verloschene  Punkte.  Die 
Fransen  sind  am  unteren  Ende  des  Spiegels  weisslich,  höher  hinauf  überall, 
ausser  an  den  äussersten  Enden,  mit  schwarzen  Atomen  bestäubt. 

Htfl.  hell  bräunlichgrau  mit  grauen  Fransen. 

Unterseite  der  Vdfl.  grau,  am  Innenrand  breit  bleich.  Die  Costalhäkchen 
sehr  undeutlich,  die  Fransen  vor  der  Spitze  und  um  dieselben  weissschiramernd. 
Htfl.  weisslichgrau.  Ader  3  bildet  eine  aufgesperrte  Gabel,  die  halb  so  kurz 
wie  ihr  Stiel  ist- 


r319"l  Beiträge  zur  KenntuisB  der  uordaiiiericaniseheii   Nachtfalter.  llo 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Massachusetts  bei  Beverly  (Burgess)  wo  zwei  $ 
am  27.  Juni  und  3.  Juli  gefangen  wurden.  Ein  (^,  ein  $  im  Museum  Cam- 
bridge, ein  2  in  meiner  Sammlung. 


Dichrorafnpha  aurisignana  n.  sp. 

Alis  mit.  oblongis  (cum  revolucro  c^),  hiteo-fuscescentibus,  postice  ferru- 
gineo-mixtis,  macula  dorsi  medii  magna,  semiovata,  pallide  ferruginea,  piodice 
evanescente,  x>unctis  S  atris  in  spuUo  ferrugineo  ante  marginem  posticum.  cf . 

Nächst  verwandt  mit  Tetiverella,  alpinana,  polüana,  von  ihnen  ver- 
schieden durch  den  Dorsalfleck  der  Vdfl.,  der  hinten  nicht  ausgehöhlt  und 
scharf  begrenzt  (also  mondsichelförmig),  sondern  haibeiförmig  ist  und  ganz 
allmälig  in  die  Grundfarbe  übergeht.  Dadurch  hat  sie  mehr  Uebereinstimm'&ng 
mit  Heegeriana  (welche  Heinemann  mit  Unrecht  aus  dieser  Verwandtschaft  zu 
entfernen  scheint);   allein  ihr  Fleck  ist  gar  nicht  von  Querlinien  durchschnitten. 

Grösse  einer  mittleren  Petiverella.  Vorderkörper  von  der  Farbe  der  Vdfl. 
Taster  weissgrau,  am  Ende  verdunkelt.  Hinterbeine  schmutzig  hellgelblich,  an 
den  Füssen  gebräunt,  mit  blassen  Spitzen  der  Glieder. 

Vdfl.  fast  3'"  lang,  in  der  Gestalt  wie  bei  Petiverella,  am  Htrd.  unter- 
halb der  Spitze  sehr  schwach  eingezogen,  lehmig  gelbbraun,  hinten  rostfarbig 
gemischt.  Der  deutliche  Umschlag  von  V4  der  Länge  des  Vdrdes.  Der  blass 
rostgelbe,  fast  goldfarbene,  halbeiförmige  Dorsalfleck  fängt  etwas  weiter  gegen 
die  Mitte  und  hinter  dem  Ende  des  Umschlags  an  als  bei  den  anderen  Arten; 
er  ist  etwas  höher  als  breit,  basalwärts  convex  und  scharf  begrenzt,  reicht  bis 
zur  halben  Flügelbreite  hinauf  und  ist  auf  seinem  Enddrittel  dunkel  bestäubt, 
so  dass  er  auf  dieser  Seite  in  der  gelbgemischten  Grundfarbe  verschwindet. 
Ueber  seinem  oberen  Ende  liegen  in  der  gelbgemischten  Grundfarbe  einige  sehr 
feine,  tiefschwarze  Längsstriche.  Die  matt  bleifarbenen  Costalstriche,  welche 
verschiedene  Länge  haben,  ziehen  auf  rostfarbenem  Grunde  schräg  nach  aussen; 
der  eilie  verlängert  sich,  zu  einem  spitzen  Winkel  gebrochen,  bis  zum  Innen- 
winkel und  fasst  auf  der  Basalseite  den  schmalen  Spiegelfleck  ein,  welcher  von 
einer  schwarzen,  gebogenen  Linie  von  oben  nach  unten  durchzogen  ist.  Zwi- 
schen der  hinteren  bleifarbenen  Linie  des  Spiegels  und  dem  Htrd.  ist  der 
Grund  in  einem  schmalen  Streifen  rostfarben  und  mit  drei  starken,  tiefschwarzen 
Punkten  und  darüber  mit  einem  feinen  Längsstrichelchen  gezeichnet.  Auch  die 
gerundete  Flügelspitze  ist  rostfarben.  Fransen  glänzend  grau,  au  den  Enden 
dunkel. 

Htfl.  brauugrau.  Fransen  hellgrau,  an  der  Wurzel  mit  einer  starken, 
dunkelbraunen  Linie  durchzogen. 

Unterseite  der  Vdfl.  braungrau,  am  Vdrd.  vor  der  Spitze  etwas  gelblich 
und  dunkel  gestrichelt,  auf  der  Mitte  des  Innenrandes  mit  einem  kleinen, 
schmutzig  weisslichen  Dreieck.  —  Htfl.  viel  heller  als  oben,  am  dunkelsten  im 
Cöstal  viertel. 


114  P.  C.  Zeller.  [320] 

Vaterland  wahrscheinlich  die  Gegend  von  Washington.    Ein  von  Osten- 
Sa  cken  gefangenes  cT  in  meiner  Sammlung. 


Choreutina  Hum. 
Choreutis  pretiosana  Dup. 

Xylopoda  —  Dup.  Suppl.  IV,  p.  182,  tab.  65,  Fig.  9. 
Choreutis   —  Stand.  Horae  Soc.  Eut.  Ross.  1870,  S.  272. 
Choreutis  vibrana  var.  australis  Z.  Isis  1847,  S.  643. 

Diese  überall  um  das  Mittelmeer  lebende  Art  unterscheidet  sich  von 
Bjerkandrella  Thbg.  (Vibrana  H.)  durch  nichts  als  durch  ihre  Kleinheit  und 
lichtere  Färbung;  die  Zeichnung  ist  ganz  gleich,  und  die  Vdfl.  der  Bjerkan- 
drdla  haben  nicht  immer  einen  weniger  convexen  Htrd.  Dabei  wechselt  Pre- 
tiosana doch  etwas  in  der  Grösse,  und  das   9   ist  etwas  kleiner  als  das  (f. 

Die  sieben  mir  vorliegenden  nordamericanischen  Ex.  sind  noch  kleiner, 
als  die  9  der  europäischen  Pretiosana.  Bei  den  vier  aus  Texas  stammenden 
sind  die  zwei  hellen,  durch  runde,  sehr  kenntliche  Schuppen  hervorgebrachten 
Binden  (die  erste,  ziemlich  grade  vor  der  Mitte,  die  zweite,  gebogene  und  über 
der  Mitte  stark  erweiterte  bei  -j-^)  hellgrau,  bei  den  drei  aus  Ohio  (cf  9).  die 
auch  Schläger  als  Australis  bestimmte,  reinweiss,  so  dass  die  Schüppchen 
sich  unter  der  einfachen  Lupe  nur  auf  der  hinteren  Binde  undeutlich  unter- 
scheiden lassen.  (Sie  könnten,  wenn  die  weisse  Farbe  beständig  sein  sollte, 
als  Var.  Ohiensis  abgesondert  werden).  Ein  weniger  rein  weissbindiges,  sonst 
übereinstimmendes   9   bä,be  ich  bei  Syrakus  gefangen. 

Da  die  specifische  Identität  zwischen  den  americanischen  und  den  euro- 
päischen Ex.  sicher  und  an  keine  Einwanderung  zu  denken  ist,  so  kann  Pre- 
tiosana nur  zu  den  beiden  Erdtheilen  ursprünglich  gemeinschaftlichen  Arten 
gezählt  werden. 

Anmerkung.  Zu  beobachten  bleibt  (was  ich  in  Italien  versäumt  habe), 
ob  Pretiosana,  beim  Sitzen  auf  Blumen ,  die  Flügel  so  sonderbar  verbogen 
trägt  wie  Bjerkandrella.  Letztere  Art  oder  Form,  für  deren  Raupe  Heine- 
mann als  Nahrungspflanzen  Inula  salicina  und  Helenium  kennt,  lebt  gewiss 
auch  auf  Carlina  aeaulis,  auf  deren  Blättern  ich  die  Raupen  an  trockenen, 
sonnigen  Stellen  bei  Bergün  und  Raibl  (wo  ich  sie  für  die  einer  Depressarie 
hielt,  zool.-bot.  Ges.  Schriften  1868,  S.  609)  beobachtete;  sie  fressen,  so  viel 
ich  mich  erinnere,  die  Epidermis  stellenweise  ab  und  lassen  dadurch  die  Blätter 
fleckig  erscheinen.  Bjerkandrella  kommt  an  den  Bergen  von  Jena  vor,  bei 
Bergün  über  4000  Fuss  hoch;  wahrscheinlich  ist  sie  überall  einheimisch,  wo 
Carlina  aeaulis  wächst,  also  immer  in  einiger  Höhe  über  dem  Meere,  während 
Pretiosana  sogar  nahe  am  Meeresufer  fliegt.  Dass  ich  in  Raibl  Bjerkandrella 
auch  von  einer  Veronica  (wahrscheinlich  alpina)  gezogen  habe,  erwähnte  ich 
1.  c.  S.  619,  Jedenfalls  ist  ihre  Raupennahrung  mannigfaltig,  wenn  auch  nur 
montan  oder  alpin. 


["3211  Beiträge  znr  Kenntniss  der  nordamericanisclien  Nachtfalter.  llO 


Simaethis  rimulalis  n.  sp. 

Palpis  exalhidis,  nigro-fasciatis,  antennis  albo  nigroque  annulatis;  alis 
luieo-hriinneis,  anterioribus  ochmceo-fiqHamtdatis,  sfriga  ante  medium  posita 
pallida,  fascia  angusta  marginali  rubra,  utrimque  nigro  -  marginata ;  cilns 
cinereis,  nitidis.   9- 

Sehr  kenntlich  an  dem  schmalen,  rothen  Streifen,  der  am  Htrd.  der  hell 
gelhhraunen  Vdfl.  bindenartig  hinzieht,  und  der  feinen,  weisslichen  Querlinie 
vor  der  Mitte. 

Grösse  einer  mittleren  Nemorana.  Oberseite  des  Körpers  gelbbraun. 
Im  Gesicht  ist  über  dem  Munde  ein  gelbliches  Bändchen.  Taster  dilnn,  auf- 
gebogen, über  das  Gesicht  etwas  heraufreichend,  ohne  Borsten,  weisslichgelb, 
auswärts  am  zweiten  Gliede  mit  zwei,  am  ziemlich  kurzen,  stumpfen  Endgliede 
mit  einem  schwarzen  Bändchen.  Fühler  fein,  weiss  und  schwarz  geringelt.  Die 
vier  Hinterbeine  ziemlich  schlank,  hell  ochergelb;  die  Mittelschienen  an  der 
Wurzel  schwarz  und  mit  schwarzer  Binde  in  der  Mitte  und  vor  der  Spitze ;  die 
dünnen,  unbehaarten,  gelbdornigen  Hinterschienen  nur  auswärts  braun  gezeich- 
net;  die  Füsse  schwarz  mit  blassgelben  Enden  der  Glieder.  Am  Hinterleib  sind 
die  Segmente  dunkelbraun  mit  bindenförmig  hellgelben  Hinterrändern;  Anal- 
busch hellbraun. 

Vdfl.  3V2'"  lang,  nach  hinten  stark  erweitert,  mit  convexem  Vdrd.  und 
fast  gradem,  wenig  einwärts  gerichtetem  Htrd.  Die  Grundfarbe  dunkelbraun, 
aber  durch  die  sehr  reichlich  aufgestreuten  ochergelben,  runden  Schüppchen 
viel  heller  aussehend.  Vor  der  Mitte  geht  eine  dünne,  schwach  nach  aussen 
gebogene  Querlinie  schräg  herab;  sie  ist  am  Vdrd.  weiss,  im  weiteren  Verlauf 
gelblich  getrübt  und  wird  auf  der  Basalseite  durch  die  dunkle,  hier  nicht  gelb- 
lich beschuppte  Grundfarbe  bindenartig  beschattet.  An  der  tiefschwarzen  Htrd.- 
Linie  zieht  ein  schmaler,  bindenförmiger,  ziegelrother  Streifen  an  der  Flügel- 
spitze vorbei  und  zugespitzt  bis  zum  Vdrd.;  er  ist  abwärts  ebenso  zugespitzt 
und  erreicht  den  Innenwinkel  nicht;  gegen  die  Flügelfläche  säumt  ihu  eine 
feine  schwarze  Linie.     Fransen  raetallglänzend  grau. 

Htfl.  dunkel  gelbbraun;  von  der  Basis  aus  zieht  auf  der  Medianader  ein 
schmaler,  hell  ochergelber  Streifen,  der  an  der  Verästelung  mit  einer  Erweite- 
rung aufhört.  Fransen  an  der  Flügelspitze  hellgelb,  sonst  braungrau,  mit 
hellgelber  Wurzellinie,  welche  aber  weit  vor  dem  Analwinkel  aufhört. 

Unterseite  der  Vdfl.  braun,  ausser  am  Vorder-  und  Htrd.,  röthlich  ge- 
mischt; von  der  Plügelspitze  zieht  ein  hellgrauer  Staubstreifen  sich  verdünnend 
längs  der  schwärzlichen  Htrd. -Linie  herab.  Fransen  schwärzlich,  fast  ohne 
Glanz.  Htfl.  dunkelgelbbraun.  Die  Median-  und  die  Querader  sind  hellröthlich. 
Fransen  braun,  an  der  Flügelspitze  und  in  der  Wurzellinie  unrein  hellröthlich. 
Vaterland:  Die  westindische  Insel  St.  Thomas.  Ein  Ex.  aus  dem  Berliner 

Museum  in  meiner  Sammlung. 

15 


HC,  P.  C.  Zeller.  [3221 


Simaethis  viearialis  n.  sp. 

Palpis  piloso-squamatis,  articulo  terminali  setoso;  alis  ant.  hrunneis, 
nehulis  albidis  fascias  duati  (alteram  angustam  ante,  alteram  latam  post 
medium)  formantibus,  ciltis  fuscis  supra  et  infra  medium  albidis;  post.  subtus 
albido-nehulosis.   Q . 

Von  der  Grösse  und  Flügelbreite  der  Pariana,  aber  ohne  die  zwei  Ein- 
buchtungen in  den  Vdfi.-Fransen ;  ihr  Platz  ist  daher  zwischen  Pariana  und 
Diana,  obgleich  ihr  Aussehen  mehr  an  Fabriciana  erinnert. 

Körper  braun,  K.  weisslich  gemischt.  Taster  etwas  dick,  schwach  auf- 
gebogen, über  die  Stirn  hervorragend,  weisslich  beschuppt  und  behaart;  das 
zweite  Glied  vor  der  Spitze  hellbraun;  das  Endglied  hellbraun,  stumpf,  mit 
nach  vorn  gerichteten,  kurzen  Borsten  bekleidet.  Fühler  sehr  fein,  bräunlich, 
ungeringelt.  Beine  weisslich,  schwarzbraun  bandirt  und  gefleckt;  Hinterschienen 
kurz  und  durch  anliegende  Behaarung  verdickt.  Bauch  weisslich  mit  hell 
bräunlicher  Bestäubung.     Analbusch  hellbraun. 

Vdfl.  fast  3'"  lang,  ziemlich  breit,  nach  hinten  allmälig  erweitert,  mit 
sanft  convexem  Vdrd.  und  fast  gradlinigem  Htrd.,  gelbbraun,  am  dunkelsten, 
und  zwar  bindenfönnig,  hinter  der  zweiten  weisslichen  Binde.  Vor  der  Mitte 
ist  eine  ziemlich  schmale,  weissliche,  nach  aussen  bogenförmige  Binde  (oder 
breiter,  Querstreif),  auf  dem  Vdrd.  reinweiss  anfangend  (die  hier  verwischten 
Flügel  lassen  ihren  Verlauf  nicht  genau  erkennen).  Die  zweite  Binde  ist  viel 
breiter  und  auf  dem  Vdrd.  auch  rein  weiss;  sie  ist  über  ihrer  Hälfte  stumpf- 
winklig gebrochen,  darunter  erweitert,  mit  einem  zahn  artigen  Vorsprung  auf  der 
Basalseite  unterhalb  der  Falte;  in  ihrem  hinteren  Drittel  zieht  eine  am  Anfang 
und  Ende  deutlichste  dunkelbraune  Linie  herab,  durch  welche  sie  wie  aus  einer 
Binde  und  einem  sie  begleitenden  Querstreifen  zusammengesetzt  erscheint.  In 
dem  Winkel  dicht  an  ihr  ist  auf  der  Querader  ein  sehr  kleines,  weisses  Mönd- 
chen.  Die  Fransen,  durch  eine  starke,  schwarze  Linie  von  der  Flügelfläche  ge- 
trennt, sind  hellbraun,  unterhalb  der  Spitze  und  oberhalb  des  Innenwinkels  mit 
einer  breiten  weisslichen  Stelle. 

Htfl.  heller  und  gelblicher  braun  als  die  Vdfl.,  in  nach  aussen  zunehmen- 
der Dunkelheit.  Fransen  weisslich,  mit  starker,  schwarzer  Basallinie  und  ver- 
loschen grauer  Linie  vor  der  Spitze;  an  der  Flügelspitze  sind  sie  schwärzlich 
angelaufen. 

Unterseite  der  Vdfl.  braun,  einwärts  hell;  wo  die  zwei  Nebelbinden  auf 
der  Oberseite  anfangen,  ist  auf  dem  Vdrd.  erst  ein  reinweisser  Punkt,  dann  ein 
solcher  Nebelfleck.  Fransen  wie  oben,  nur  mit  hellerer  Linie  an  der  Wurzel. 
Htfl.  weisslich,  am  Vorder-  und  Htrd.  braun  bestäubt  und  mit  einem  braunen 
Staubstreifen  quer  durch  die  Mitte,  wodurch  gleichsam  eine  breite,  weissliche, 
schlecht  begrenzte  Binde  auf  dem  Enddrittel  gebildet  wird. 

Vaterland:  Maine  oder  Massachusetts;  das  einzelne  9  nieiner  Samm- 
lung wurde  mir  durch  Dr.  Packard  mitgetheilt. 


r323l  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  11^ 

ßrenthia  pavonacella  Clem. 

Tarsorum  apice  nigro ,  palpis  tenuibus;  alis  ohtusis,  longnis  düiatis, 
cervinis,  anteriorihus  diffuse  albido-squamatis,  annulo  oblongo  venae  trans- 
versae  albido,  fascia  marginali  atra,  nitidissime  lilacino-squamata ;  poste- 
rioribus  macula  ante  medium  rotundata  albida,  sqiiamuUs  nitide  lilacinis  ad 
angiilum  apicalem.  <^   Q. 

Brenthia  pavonacella  Clem.  ed  Stainton,  p.  134. 

Auffallend  durch  die  in  dieser  Familie  ganz  ungewöhnlich  langen  Fransen, 
gehört  sie,  obgleich  sie  dünn  gespitzte  Taster  hat,  doch  nicht  zu  der  folgenden 
Gattung  Setiostoma,  weil  sie  gar  keine  Aehnlichkeit  mit  der  Wicklerabtheilung 
EphippipJwra,  dagegen  die  breite  Choreutidenform  und  auf  der  Unterseite  scharf 
gezeichnete  Htfl.  hat.  Schon  ihre  langen  Fransen  nöthigeu  zur  Beibehaltung 
eines  eigenen  Genus. 

Die  Art  ist  durch  die  fast  metallglänzenden  Lilaschuppen  auf  dem  tief- 
schwarzen Htrd.- Bande  der  abgerundeten  Vdfl.  und  an  der  Spitze  der  Htfl.  auf 
der  Oberseite  und  an  mehreren  Stellen  der  Unterseite  und  durch  die  grössten- 
theils  weissliche  Unterseite  aller  Flügel  sehr  ausgezeichnet. 

Grösse  der  Pretiosana.  Körper  gelbbraun,  auf  der  Unterseite  weiss. 
Gesicht  allmälig  ins  Weissliche  übergehend.  Fühler  nicht  so  fein,  wie  bei  den 
anderen  bekannten  Arten,  bräunlich,  sehr  undeutlich  geringelt,  beim  cf  mikro- 
skopisch pubescirend.  Taster  von  11/2  Kopflänge,  horizontal,  sehr  wenig  auf- 
gebogen, ziemlich  dünn,  nur  am  Wurzelgliede  mit  etwas  abstehenden  Haaren, 
weiss,  am  zweiten  Gliede  mit  einem  verloschenen,  braunen  Fleckchen ;  das  halb 
so  lange  Endglied  an  der  Wurzel  und  Spitze  braun.  Beine  kurz  und  stark, 
weiss,  die  vorderen  schwarzfleckig;  die  vier  hinteren  Schienen  durch  lockere 
Behaarung  verdickt;  an  allen  Füssen  ist  die  Spitze  des  ersten  und  die  drei 
letzten  Glieder  schwarz. 

Vdfl.  des  cT  2'",  des  9  2V2'"  lang,  länglich,  nach  hinten  sehr  erweitert 
und  an  den  Winkeln  abgerundet,  dunkel  rehbraun  mit  helleren  und  trüberen, 
weisslich  beschuppten  Stellen  und  Linien.  Nicht  weit  von  der  Wurzel  ist  eine 
helle,  verloschene,  gebogene  Querlinie.  Von  der  Falte  gehen  nach  dem  Innen- 
rand drei  schräge,  weissliche  Linien  herab,  die  erste  bei  Vs»  ^^^  zweite  von  der 
Querader,  die  dritte  am  Innenwinkel.  Auf  der  Querader  liegt  ein  nicht  recht 
leicht  bemerkbarer,  quergezogener,  fast  nierenförmiger  Eing.  Noch  gibt  es  ein 
paar  linienförmige  weissliche  Striche  und  einen  solchen  Costalpunkt  vor  dem 
Anfang  des  tiefschwarzen,  längs  des  Htrdes.  herabziehenden  Streifens.  Auf 
dem  hinteren  Theil  dieses  Streifens  bilden  metallschimmernde  Lilaschuppen 
eine  unterbrochene  Querlinie.  Die  langen  Fransen  sind  hinter  der  gelbbräun- 
lichou  Wurzel  von  einer  starken  dunkelbraunen  Linie  durchzogen,  hinter  der- 
selben braungrau,  um  die  Flügelspitze  weisslich. 

Htfl.  gleichfalls  ungewöhnlich  abgestumpft,  braun,  vor  der  Mitte  mit 
einem  länglich  runden,  weissen  Fleck  und  einem  kleineren  am  Vdrd.  gegen  die 
Flügelspitze.     Von  dieser    zieht  am   Htrd.   bis   zur  Flügelhälfte   eine  blasslila- 

15* 


118  p.c.  Zeller.  [324j 

farbige,  gleichfalls  glänzende  Linie ,  von  deren  Ende  eine  weisse,  kurze,  hie 
und  da  etwas  glänzende  Linie  schräg  aufwärts  gegen  den  Vdrd.  gerichtet  ist. 
Die  langen  Fransen  sind  an  der  Wurzel  wie  bei  den  Vdfl.  gezeichnet,  dahinter 
weiss,  an  der  Mitte  und  vor  der  Plügelspitze  weiss. 

Unterseite  der  Vdfl.  weiss,  beim  (^  mit  grösseren  braunen  Flecken  als 
beim  9»  "^it  breiter,  brauner  Htrd. -Binde,  in  welcher  eine  violettglänzendo 
Querlinie  vor  einer  durch  die  hellen  Adern  zerscliiiittenen  tiefschwarzen  Linie 
zieht.  Httl.  schwärzlich;  die  Basis  nimmt  ein  grosser  weisser  Fleck  ein,  dem 
im  Mittelraum  ein  etwas  kleinerer,  kreisrunder  folgt.  Ein  eckiger  Costalfleck 
liegt  vor  der  Flügclspitze,  als  dessen  Portsetzung  die  weisse  Querliuie  der 
Oberseite  gelten  kann;  darüber  gegen  den  Innenwinkel  zu  ist  noch  ein  weisser 
Punkt.  Er,  sowie  ein  Fleck  darüber,  der  Anfang  und  das  Ende  der  Querlinie, 
das  innere  Ende  des  Costalflecks  und  ein  Htrd.- Streifen  vor  der  Flügelspitze 
haben  die  schon  erwähnte  Lilabeschuppung. 

Vaterland:  Texas  (Boll),  von  wo  das  schön  erhaltene  9  des  Museums 
Cambridge,  und  Brasilien,  woher  das  kleine  cf  meiner  Sammlung  stammt. 
Nach  Clemens'  Angabe  ist  die  Flugzeit  im  Juli  und  August. 

Anmerkung.  Die  Giemen s'sche  Beschreibung  stimmt  zwar  nicht 
genau,  enthält  aber  doch  die  Merkmale  der  mir  vorliegenden  Ex.  Wahrschein- 
lich ändert  die  Art  etwas  ab.  Ob  die  zwei  anderen  Clemen'schen  Arten  in 
den  Gattungsmerkmalen  genau  mit  Pavonacella  stimmen,  muss  die  Ansicht 
natürlicher  Ex.  lehren. 

Setlostoina  n.  g:. 

(Fem.  von  Setiostomus.     cyr^?  tinea,  aidfxa  os.) 

Caput  breve,  fronte  perpendieulari. 

Palpilabiales  reflexi,  squamati,  non  setosi,  articulo  terminali  longiore, 
attenuata,  subulato. 

Haustellum  breve,  convolutum. 

Tibiae  4  posteriores  in  media  et  apice  setis  incrassatae. 

Corpus  breve,  robustum. 

Alae  mediocriter  ciliatae,  posteriores  elonyato-rotundatae,  margine  postico 
toto  convexo,  subtus  unicolores. 

Ganz  von  der  Gestalt  einer  kleinen  Lederer'schen  Phthoroblastis  oder 
Ephippiphora  —  nur  mit  tropischer  ganz  abweichender  Färbung  —  aber  mit 
gelechienartiger  Bildung  der  aufgekrümmten  Taster,  also  sicher  nicht  zu  den 
Wicklern  gehörig.  Die  Kürze  der  Fransen  erlaubt  durchaus  nicht,  sie  zu  den 
Gelechiden  zu  zählen.  Dagegen  entspricht  der  kräftige  Körperbau  und  die  an 
der  Mitte  und  Spitze  durch  Borsten  etwas  verdickten  Schienen  den  Choreatiden, 
während  der  Mangel  von  Borsten  an  den  Tastern  und  von  Zeichnung  auf  der 
Unterseite  der  Htfl.  wenigstens  nicht  den  europäischen  Arten  gemäss  ist.  Viel- 
leicht gibt  das  Geäder,  das  sich  ohne  Abschuppung  nicht  genau  erkennen  lässt, 
eine  sichere  Auskunft. 


r325l  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter.  119 

1.   Set,  ocanthobasis  n.  ap.  Taf.  IX,  Fig.  42. 

Capite  seapulisque  citrinis;  al.  mit.  triente  hasali  citrmo,  ad  costam  et 
dorsum  nigro,  striga  caerulea  termiiiaio,  ccterum  nigris,  nitide  violaceo-rivu- 
losis;  post.  nigris,  nigro-ciliatis.  cf . 

Grösse  einer  mittleren  Coronillana.  Körper  schwarz.  Schulterdecken  und 
K.,  ausser  im  Nacken,  citronengelb.  (42a)  Fühler  von  ^4  Länge  der  Vdfl.,  kräftig, 
gegen  das  Ende  verdünnt,  braun  mit  feiner,  gelblicher,  in  den  Gelenken  unter- 
brochener Euckenliiiie.  Taster  anliegeud,  ziemlich  dünn,  zusammengedrückt,  bis 
ein  Avenig  über  die  Stirn  reichend,  blassgelb;  das  Endglied  nicht  abgesetzt,  fein 
zugespitzt.  Vorderbeine  innen  grau,  aussen  schwarz;  Mittelbeine  innen  metall- 
glänzend grau,  sonst  schwarz,  an  den  Fussgliedern  mit  weissen  Spitzen ;  Hinter- 
beine am  Knie  weiss,  an  den  Schienen  innen  so  wie  die  Dornen  glänzend  weiss, 
aussen  in  der  Mitte  und  an  der  Spitze  durch  schneeweisse  Borsten  verdickt; 
Fussglieder  schwarz  mit  glänzend  weissen  Spitzen.  Hinterleib  mit  glänzend 
weissen  Htrdn.  der  hinteren  Segmente;  Analbusch  dünn. 

Vdfl.  2V2'"  lang,  auf  dem  gradlinigen ,  wenig  schräg  abgeschnittenen 
Basaldrittel  citronengelb;  in  diesem  an  der  Schulter  mit  einem  tiefschwarzen 
Fleck  und  einem  längeren  längs  des  Innenrandes.  Als  Begrenzung  dieses  gelben 
Feldes  folgt  auf  tiefschwarzem  Grunde  eine  dunkelblaue,  breite,  grade,  voll- 
ständige Querlinie.  Der  Rest  des  Flügels  ist  tiefschwarz.  Vor  der  Mitte  des 
Vdrdes.,  zwischen  dem  gelben  Felde  und  der  Flügelspitze  ist  ein  weisser,  ver- 
loschener Punkt,  von  welchem  blaue  Beschuppung  schräg  abwärts  nach  hinten 
geht.  Vor  der  Flügelspitze  liegt  ein  unregelmässiger,  breiter,  glänzend  violetter 
Querstreifen,  der  sich  in  hellerer  Färbung  und  dünner  am  Htrd.  herabreicht. 
Fransen  schwarzbraun  mit  grauem  Schimmer. 

Htfl.  am  Htrd.  ganz  ohne  Eindruck  unterhalb  der  Spitze,  einfarbig  schwarz; 
die  Fransen  wie  an  den  Vdfl. 

Unterseite  schwärzlichbraun.  Die  Vdfl.  haben  am  Vdrd.  zwei  weissliche, 
verwischte  Punkte  an  den  Stellen,  wo  auf  der  Oberseite  der  weisse  Punkt  liegt 
und  der  violette  Streifen  anfängt.  Eine  sehr  feine  weissliche  Linie  trennt  die 
Flügelfläche  von  den  Fransen. 

Vaterland:   Texas  (BoU).     Ein  cf  im  Cambridger  Museum. 

2.  Set.  ehlorobasis  n.  sp. 

Thorace  et  capite  viridi-fkivis ;  al.  ant.  dimidio  hasali  viridi-flavo,  linea 
atra  terminato,  ceterum  fuscis,  nitide  violaceo-rivulosis ;  post.  fuscis,  cinereo- 
eiliatis.   9 

Etwas  kleiner  als  die  vorige.  R.  und  K.  grünlichgelb.  Fühler  fein,  hell- 
bräunlich. Taster  dünn,  über  die  Stirn  heraufreichend,  mit  pfriemenförmigem, 
feinspitzigem  Endgliede.  Beine  braun:  Fussglieder  schwarz,  an  den  Enden  silber- 
weiss;  die  Verdickungen  viel  weniger  auffallend  als  bei  Xanthobasis ;  die  Dornen 
der  Hinterschienen  fein  und  weiss.  Hinterleib  braungrau,  hinten  heller,  am  Bauch 


120  P    C.  Zeller.  [326] 

mit  bellen  Htrdn.  der  Segmente.  Der  abgestutzte,  flacbe,  gelbe  Legestachel 
steht  hervor. 

Vdfl.  274'"  lang,  auf  der  kleineren  Wurzelhälfte  einfarbig  grüngelb,  hinten 
durch  eine  feine,  vollständige,  tiefschwarze  Querlinie  fast  senkrecht  abgeschnitten. 
Der  Rest  ist  dunkelbraun  und  mit  metallglänzendoiii  Purpurviolett  durchzogen, 
welches  einen  breiten,  bandförmigen  Querstreifen  hinter  der  schwarzen  Quer- 
linie, einen  vom  Vdrd.  herabziehenden  und  nach  hinten  gebogenen  Haken  und 
ein  mehr  bläulich  schimmerndes  Htrd.-Band  bildet.  Fransen  braun  mit  schwarzer 
Wuizellinie. 

Htfl.  braun,  am  Vdrd.  auf  der  vom  Vdfl.  verdeckten  Stelle  weisslich. 
Fransen  grau,  gegen  die  Flügelspitze  dunkler,  nahe  der  Wurzel  von  einer  bräun- 
lichen Linie  durchzogen. 

Unterseite  braun,  auf  den  Htfl.  dunkler.  Alle  Fransen  braungrau,  durch 
eine  feine,  verloschene,  weissliche  Linie  von  der  Flügelfläche  getrennt. 

Vaterland:  Brasilien.  Ein  vielleicht  von  Bat  es  gefangenes  9.  erhielt  ich 
mit  der  Angabe:  Marannon. 


Berichtigungen  und  Nachträge 

zu  den  Aufsätzen  von  1872  und  1873. 

Nola  ntalana»     Taf.  X,  Fig.  44  a.b. 
Verb.  d.  zool.-bot.  Gesellsch.  XXH,  1872,  S.  484  (Sep.  8.). 
Nolaphana  Grote  Bull.  Buflfalo  Soc.  II  (1874),  p.  126. 

Gleich  nach  Durchlesuiig  des  gedruckten  Artikels  meldete  mir  Dr.  Speyer 
ich  müsse  ein  dünnleibiges  9  f^'i'  ^J^'  cf  angesehen  haben,  weil  das  cT  in  der 
Wirklichkeit  kammzähnige  Fühler  besitze.  Da  ich  dies  bestritt,  überzeugte  er 
mich  von  der  Richtigkeit  seiner  Behauptung  durch  Zusendung  des  cf ;  ich  sah 
aber  zugleich,  dass  ich  mit  manchen  americanischen  Lepidopteristen  in  gleichem 
Irrthum  befangen  gewesen  war,  das  cf  ™it  borstenförmigen  Fühlern  für  die- 
selbe Art  mit  dem,  welches  kammzähnige  hat,  zu  halten.  Grote,  dem  ich 
dieses  mittheilte,  verfolgte  die  Sache  weiter  und  benannte  die  Art  mit  kamm- 
zähnigen  männlichen  Fühlern  —  und  das  ist  die  Fitch'sche,  wie  das  von  mir 
unbeachtet  gelassene:  the  anteuuae  in  the  males  are  pectinated  with  two  rows 
of  short  robust  branches  beweist.  —  Nolaphana  malana,  und  die  mit  un- 
gezähnten männlichen  Fühlern  Nolophana  Zelleri;  endlich  entdeckte  sein 
Scharfblick  bei  beiden  Arten  Ocellen,  weshalb  er  sie  ganz  aus  der  Nähe  von 
Nola  entfernte  und  zu  den  Noctuiden  hinter  Adipsophanes  stellte. 

Dass  zwei  Arten  vorliegen,  leidet  keinen  Zweifel.  Ich  habe  seit  1872 
noch  kein  unversehrtes  Ex.  erhalten,  glaube  aber  doch,  für  beide  Geschlechter 
einer  jeden  derselben,  also  abgesehen  von  den  männlichen  Fühlern,  die  jeden 
Zweifel  heben,  als  Merkmale  angeben  zu  können,  dasti  Malana  Ftch.  eine  ziem- 


[3271  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordaniericanischen  Nachtfalter.  121 

lieh  deutliche  weisse,  nach  hinten  verschwindende  Costalvitta  hat,  und  dass  die 
dritte  schwarze,  vom  Vdrd.  ausgehende  Querlinie  in  ihrem  sehr  zackigen  Ver- 
lauf meist  vollständig  his  zum  Innenrand  verfolgt  werden  kann,  während  Zelleri 
längs  des  Vdrdes.  kaum  ein  wenig  heller  ist  als  auf  der  übrigen  Fläche,  und 
die  dritte  schwarze  Querlinie  bald  verschwindet,  um  erst  gegen  den  Inuenrand 
wieder  zu  erscheinen,  wofür  die  schwarzen  Adern  um  so  stärker  hervortreten. 
Bei  Malana  cf  sind  die  Htfl.  hellgrau,  gegen  den  Htrd.  etwas  verdunkelt,  bei 
Zelleri  auf  der  ganzen  Fläche  gleichförmig  dunkel  staubgrau.  Ob  das  9  von 
Zelleri  auch  auf  den  Htfl.  noch  dunkler  braungrau  ist  als  das  von  Malana,  ist 
mir  unbekannt. 

Um  zu  erfahren,  ob  beide  Arten  ausser  durch  das  Vorhandensein  von 
Ocellen  und  durch  den  Mangel  von  Schuppenbeulen  auf  deu  Vdfl.,  sich  noch 
durch  Anderes  von  den  gewohnlichen  Nola-Arteu  unterscheiden,  habe  ich  die 
Flügel  der  cT  abgeschuppt.  Mit  Erstaunen  sah  ich,  dass  auf  den  vorderen  sich 
am  oberen  Ende  der  Mittelzelle  eine  schmale  Nebeuzelle  befindet,  von  welcher 
bei  Nola  keine  Spur  vorhanden  ist;  auch  gehen  dort  von  der  Subcostalader 
drei  Aeste  (der  dritte  als  Gabel)  in  den  Vdrd.,  bei  Nola  nur  zwei  (der  zweite 
als  Gabel);')  ausserdem  geht  dort  ein  Ast  mehr  in  den  Htrd.,  der  dicht  an  der 
Spitze  endigt. 

Somit  scheint  Grote  Recht  zu  haben,  wenn  er  seine  Nolaphana  zu  den 
Noctuinen  ordnet.  Dem  entspricht  wahrscheinlich  auch  die  Zahl  der  Beine 
bei  der  Raupe,  welche  nicht  die  von  Nola  sein  wird,  und  ebenso  wird  die  Ver- 
wandlung wohl  nicht  in  dem  so  charakteristischen  kahnförmigen  Gehäuse  von 
Nola,  sondern  nach  nicht  ungewöhnlicher  Noctuen-^ eise  in  kunstlosem  Gewebe 
zwischen  Blättern  vor  sich  gehen. 

Da  der  Name  Bracliytaenia,  für  sehr  verschiedene  Thiere  gebildet,  der 
Gattung  nicht  bleiben  kann,  so  hat  Grote  mit  Recht  einen  neuen    geschaffen. 

Nach  ihm  kommen  beide  Arten  in  den  östlichen  und  mittleren  Vereins- 
staaten vor. 

Zum  Vergleich  des  Flügelgeäders  der  Gattung  Nolapliana  habe  ich  das 
der  Nola  confusalis  in  Fig.  43  a.  b.  abgebildet. 

Agrophila  truncatula  Z. 

Verh.  d.  zool.-bot.  Ges.  XXIII  (1873),  S.  203  (Sep.  3.). 

Da  das  cf  sehr  verschieden  vom  $  aussieht,  so  muss  die  Diagnose,  um 
beide  Geschlechter  zu  bezeichnen,  geändert  werden. 

Capite  et  thorace  rufo-ferrugineis ;  al.  ant.  in  hasi  abrupte  rufo-ferru- 
gineis,  ceterum  cf  flavidis,  litura  ciliorurn  mecliorum  hrunnea,  9  nigris  squa- 
misque  fdiformibus  sulphureis  obtectis,  apice  abrupte  exalbido ;  jwst.  cf  flavido- 
griseis,  postice  obscuratis,  9   obscure  cinereis. 

Das  cT  ist  kleiner  als  das  9»  i^^it  merklicli  schmäleren  Vdfl.  und  spitzeren 
Htfl.     Jene    sind    auf   der    ganzen    Fläche   so   weisslichgelb,   wie  beim    9    die 


'•)  Wenigstens  bei  Confusalis,  Centonalis  und  CucuUaUUa. 


122  r.C.  Zeller.  [328] 

Plügelspitze  und  die  Begronziincf  des  braunrostfarbeneu  Basalflecks,  also  sehr 
hei],  ganz  ohne  Schwarz  und  ohne  die  aufgestreuten  schmalen,  schwefelgelben 
Schuppen;  nur  der  Vdrd.  ist  in  einer  dünnen,  bis  zur  Flügelspitze  reichenden 
Linie,  und  die  Flügelmitte  ht  einem  Längsschatten  bis  zum  Htrd.  blassrostgolb- 
lich  oder  ochergelblich.  Der  braunrostfarbenc  Basalfleck  hört  am  Innenrand 
etwas  eher  auf.  Die  Htrd.-Fransen  sind  gegen  die  Flügelspitze  wie  die  Grund- 
farbe, aber  auf  der  grösseren  unteren  Hälfte  braungrau,  was  sich  am  Innen- 
winkel sehr  lichtet;  am  oberen  Anfange  der  dunkeln  Franseupartie  liegt  ein 
kurzes,  rostbraunes  Htrd.-Strichelchen.  Die  viel  weniger  umfangreichen,  stark 
zugespitzten  Htfl.  sind  hellgrau,   am  Htrd.  dunkelgrau;   die   Fransen  weissgrau. 

Unterseite  der  Vdfl.  hellgrau,  am  Innenranddrittel  weissgelb;  ebenso  der 
Vdrd.  in  einer  vor  der  Flügelspitze  erweiterten  Linie.  Htfl.  gelblichweiss,  in 
der  Spitze  und  am  Vdrd.  schmal  hellgrau. 

Der  schlanke  Hinterleib  ist  grau  ochergelb  mit  weisslichem  Bauch  und 
starkem,  gesträubtem,  ocherfarbenem  Analbusch. 

Wahrscheinlich  ist  die  Art  in  der  Färbung  sehr  veränderlich,  so  dass 
diese  so  auffallende  Geschlechtsverschiedenheit  durch  Bindeglieder  ausge- 
glichen wird. 

Ich  erhielt  das  männliche  Ex.  von  Dr.  Rössler  mit  der  richtigen,  oifen- 
bar  durch  die  Abbildung  des  9  i^^^  <loch  der  Kupferstecher  an  der  Vdfl. -Basis 
zu  hell  gegeben  hat)  veranlassten  Benpnnung  und  mit  der  Angabe:  Aus 
Central-Ämerica. 

Sudariophora  Z. 

Verh.  d.  zool.-bot.  Ges.  XXII  (1872),  S.  490  (Sep.  44),  Taf.  2,  Fig.  11. 

Phyprosopus  callitrichoides,  Grote,  Transact.  Am.  Soc.  IV  (1872),  p.  90. 
Sudariophora  callitrichoides,  Grote,  Bullet.  Buifalo  Soc.  II  (1874),  p.  29. 

Bei  dieser  so  ganz  spannerähnlichen  Gattung  fiel  mir  nicht  ein,  nach 
Ocellen  zu  suchen.  Sie  hat  sie  aber  wirklich  und  gehört  daher  nicht  zu  den 
Geometriden,  falls  sich  nicht  die  Raupe  als  echte  Spannerraupe,  d.  h.  mit  blos 
einem  Paar  Bauchfüsse  versehen  erweist.  Das  generische  Merkmal,  das  ich 
gefunden  zu  haben  glaubte,  beruht  auf  einem  Irrthum:  die  zwSi  Anhängsel 
unter  dem  Kinn  sind  weiter  nichts  als  die  Vorderhüften,  an  denen  der  Rest 
des  Beines  abgebrochen  ist,  und  deren  Anheftungspunkt  nur  so  weit  nach  vorn 
geschoben  ist,  dass  er  durch  die  etwas  verlängerten  Haarschuppen  des  Kinns 
verdeckt  wird.     Hieraus  ergibt  sich,  dass  die  Abbildung  falsch  ist. 

Grote,  der  nichts  von  der  dichten  Behaarung  der  Vorderhüften  sagt, 
beschreibt  in  den  Americ.  Transact.  das  Flügelgeäder.  Die  zwei  abgeschuppten 
Flügel,  die  ich  von  ihm  erhielt,  bezeugen  die  Genauigkeit  seiner  Angaben. 
Welches  die  charakteristischen  Merkmale  der  Gattung  sind,  gibt  er  nicht  an. 
Er  weist  ihr  eine  Stelle  zwischen  Calpe  (thalictri)  und  Hypsoropha  an,  welche 
letztere  Gattung  ich  nicht  kenne  und  nicht  einmal  in  der  Abbildung  ver- 
gleichen kann. 


r329']  Beiträge  zur  Kenntnins  der  norJaiuericiiuiscLen  Nachtfalter.  \'Jö 

Im  systematischen  Verzeiclmiss  nimmt  er  meine  Gattungsbenennung  auf, 
vielleicht  wegen  der  sprachlich  falschen  Bildung  von  Phyprosopus.  Da  sich 
aber  für  Sudariophora  die  Priorität  kaum  nachweisen  lässt,  so  vermuthe  ich 
stark,  dass  mau  die  Species  künftig  als  Phtfprosopus  ucutalis  verzeichnet 
sehen  wird. 

Nach  Grote  lebt  die  Art  ausser  in  Texas  auch  im  Staate  New- York. 

Colobochila  saligna  Z. 

Verh.  d.  zool.-bot.  ües.  XXII  (1872),  S.  464  (Sep.  16;. 
Madopa  interpuncta  Grote  Trausact.  Am.  Eut.  Soc.  IV,  Sept.  1872. 

—  —  Grote  Bull.  Butf.  Soc.  II  (Mai  1874),  p.  49. 

So  gut  Avie  bei  Sudariophora  hat  Grote's  specifische  Benetinunü:  den 
Vorzug  vor  der  meinigen.  Wenigstens  glaube  ich,  dass  das  Heft  der  Wiener 
Schriften  später  als  im  September  ausgegeben  wurde.  ^) 

Uyiiena  laciniosa  Z. 

Verh.  d.  zool.-bot.  Ges.  XXII  (1872),   S.  464  (Sep.  18.),  Taf.  II,  Fig.  8. 
Hypena  henignalis  Wkr.  Cat.  Pyr.,  p.  32  (1858). 

—  baltimoralis  (Guen.  Gr.  Transact.  Am.  Ent.  Soc.  IV,  Sept.  1872. 

—  —  Gr.  Bull.  Buff.  Soc.  II  (1874),  p.  51. 

Walker's  Benignalis  (die  Grote  citirt)  ist  ausnahmsweise  gut  und 
kenntlich  beschrieben.  Er  gibt  auch  nach  vier  Ex.  die  Diagnose  einer  Hypena, 
die  er  für  identisch  mit  der  Guenee'schen  Baltimoralis  Gn.  ansieht,  die  aber 
wohl  Niemand  nach  seinen  Worten  dafür  anerkennen  wird.  Da  Grote  die 
Gründe  nicht  anzeigt,  aus  welchen  gerade  Laciniosa,  und  nicht  meine  Pallialis 
gleich  Baltimoralis  Gn.  sein  muss,  so  sehe  ich  für  jetzt  kein  Hinderniss, 
Walker's  Benennung  als  die  berechtigtere  anzunehmen. 

Nach  Grote  bewohnt  diese  Art  Canada  und  die  westlichen  und  mittleren 
Staaten  als  ganz  gemein. 

Hypena  pallialis  Z. 

Verh.  d.  zool.-bot.  Ges.  XXII  (1872;,   S.  466  (Sep.  20.),   Taf.  2,   Fig.  9. 
Hypena  bijtiyalis  Wkr.  Cat.  Pyr.  p.  32  (1858). 

—  —        (Wkr.)   Gr.   Transact.  Am.  Ent.  Soc.  IV,   (Sept.  1872), 

p.  103,  pi.  1,  Fig.  93   $. 
Bomolocha     -        (Wkr.)  Gr.  Bull.  Buff.  Soc.  11  (1874),  p.  51. 

Wenn  auch  Walker's  Beschreibung  etwas  dunkel  ist,  so  bezweifle  ich 
doch  nicht,  das  Grote  Recht  hat,  und  ziehe  meine  Benennung  als  synonym  ein. 

Diese  Art  bewohnt  nach  Grote  die  östlichen,  mittleren  und  südlichen 
Staaten  Nordamericas. 


1)  Die  Arbeit   wurde  Bchuu    im  Aiärz  vorgelegt,    ging  aber  vevloreu,    bu  dass    icli  sie   noch 
einmal  ins  Keine  schreiben  mussto. 

16 


124  P.  C.  Zeller.  [330] 


Hypena  achatinalis  Z. 

Verh.  (1.  zool.-bot.  Ges.  XXII  (1872),  S.  468  (Sep.  22),   Taf.  II,  Fig.  7. 
Hypena  madefactaiis  Gr.  Transact.  Am.  Soc.  IV  (1872),  p.  103. 
Bomolochu  achatinalis  Gr.  Bull.  Butf.  Soc.  11  1874,  p.  74. 

Ein  etwas  kleineres  9  aus  Dr.  Rössler's  Sammlung  weicht  darin  ab, 
dass  auf  den  Vdfl.  das  dunklere  Basalfeld  nicht  durch  eine  helle  Linie  begrenzt 
wird,  dass  sich  aber  auf  dem  Vdrd.  dicht  an  diesem  Felde  ein  heller,  ocher- 
gelber  Wisch:  das  obere  Ende  jener  Begrenzungslinie  sehr  bemerklich  macht. 
Die  Sichel  auf  der  Querader  ist  verwischt  und  in  einen  schwarzen,  schlecht 
umgrenzten  Fleck  verwandelt.  Der  Rest  des  Flügels  ist  mit  weniger  Grau  ver- 
sehen, dafür  mehr  mit  Ochergelb  gemischt.  Die  in  einiger  Entfernung  vor  dem 
Htrd.  herziehende  blasse  Wellenlinie  ist  sehr  unkenntlich  und  mehr  durch  ihre 
innere  dunkle  Beschattung  angedeutet.  Statt  des  lichtgrauen  Costaldreiecks  vor 
der  Flügelspitze  ist  ein  licht  ochergelbes  vorhanden,  das  noch  grösser  ist  als 
der  vorhergehende  Costalwisch.  Auf  der  Unterseite  der  Htfl.  zieht  eine  bräun- 
liche Schattenlinie  hinter  dem  Quei'aderwisch  querüber. 


Macaria  galhineaUt  Z. 

Verh.  d.  zool.-bot.  Ges.  XXII  (1872),  S.  484  (Sep.  38). 

Dr.  Speyer  meldete  mir,  dass  Mac.  quadrisignata  Wkr.  (Cat. 
Suppl.  35,  5.  p.  1655)  dieselbe  Art  sei.  Aus  Walker's  Beschreibung  wider- 
spricht :  palpi  fusci,  palpi  brown,  denn  bei  Galbineata  sind  sie  so  bleichgelb 
wie  der  K. :  antennae  subsetosae,  antennae  setose  (wozu  wohl  auch  minutely 
gehört)  —  denn  bei  Galbineata  cP  «iwd  sie  mikroskopisch  kurz  pubescirend ;  alae 
posticae  margine  exteriore  subangulato,  hiad  wiags  with  the  exterior  border 
slightly  angular  in  the  middle  — '  denn  bei  Galb.  ist  die  Ecke  der  Htfl.  sehr 
merklich,  wenn  auch  weniger  fein  zugespitzt  als  bei  Notata.  Auf  die  kleinere 
Abweichung,  dass  die  Vdfl.  der  quadrisignata  schwärzliche  Binden  haben 
sollen,  ist  weniger  Gewicht  zu  legen,  weil  diese  Abänderung  eigen  seih  kann; 
aber  jene  drei  Abweichungen  sind  viel  zu  bedeutend,  als  dass  man  sie  als  un- 
erheblich ansehen  dürfte.  Ist  also  der  Name  aus  dem  British  Museum  geholt, 
so  ist  er  ein  Beispiel  davon,  dass  die  Namen  der  Gegenstände  sich  dort  nicht 
immer  in  Uebereiustimmung  mit  den  Catalogsbescbreibungen  finden.  Uebrigens 
scheint  der  Name  Quadrisignata  Wkr.  für  Galbineata  in  Nordamerica  als 
giltig  angenommen  zu  sein.  In  Lintner's  Entomological  Contributions  wird 
sie  ohne  Weiteres  S.  64  und  S.  182  (mit  den  Flugzeiten  Juli  4  und  25)  auf- 
geführt. 

Im  33.  Theil,  Suppl.  3,  p.  974  des  Walke r'scheu  Catalogs  gibt  es  noch 
eine  Daddala  (hernach  Baddata)  quadrisignata;  diese  gehört  aber  zu  den 
Noctuinen. 


rSSlI  Beiträge  zur  Kenntniss  der  n.')rdameri(;anischen  Nachtfalter.  125 

Fidonia  halesaria  Z. 

Verh.  d.  zool.-bot.  Ges.  XXII  (1872),  S.  488  (Sep.  42). 

Fidonia  fimetaria  Grote   Transact.  Am.   Ent.  Soc.   1870,  p.    182,  pl.  2, 
Fig.  84—86. 

Grote's  Benennung  hat  die  Priorität.  Beifrage  zeigt  bei  ihm  den 
Monat  August  als  Flugzeit  an.  Es  ist  mir  aber  gar  nicht  zweifelhaft,  dass  es, 
wie  bei  Fasciölaria,  eine  erste  diesjährige  Erscheinung  im  Frühjahr  gibt. 

Oectoperia  n.  g".  Taf.  X,  Fig.  45.  a.  b,  c. 

(o'iystv  öffnen  —  m(]pa  Tasche.) 

Ocelli  mein. 

Palpi  labiales  thoracis  longitudine,  pilosi,  compressi,  adscendentes,  arti- 
culo  terminali  seeundo  breviore. 

Hanstellum  convolutum,  squamatum. 

Alae  anteriores  latae,  acutae,  costa  in  medio  late  emarginata, 
bis  incisa,  (f  costa  inde  a  basi  solenis  instar  ante  emarginatio- 
nem  aperti  inflata;  subtus  in  disco  medio  striola  excavata  instruetae. 

Alae  posteriores  rotundatae,  venae  mediana e  basi  nuda. 

Abdomen  graeile. 

Pedes  medioer  es;  mediorum  tibiae  spisse  piloso-sqiiamatae, 
pilis  in  mare  fasciculos  duos  formantibus. 

Eine  sehr  ausgezeichnete  Gattung,  anscheinend  neben  Amblyura  und 
Cordylopeza  gehörig,  gleich  ihnen  ohne  behaarte  Wurzel  der  Htfl. -Medianader, 
aber  mit  abgerundeten  Htfl.,  also  ohne  die  stumpfe  Ecke  des  Htrdes.  von  Am- 
blyura.   Ihre  zwei  Hauptauszeichnungen  sind: 

1.  die  Gestaltung  des  Vdrdes.  der  scharfspitzigen  Vdfl.  Er  hat  in 
der  Mitte  eine  breite,  beim  cf  tiefere  Ausrandung  als  beim  Q,  in  welcher  der 
Rand  noch  zuerst  einen  tieferen  und  dann  einen  seichteren  Einschnitt  zeigt. 
Zwischen  der  Ausrandung  und  der  Flügelbasis  ist  der  Vdrd.  des  9  stark  convex. 
sonst  ohne  Auszeichnung.  Beim  cT  ist  er  aber  zu  einer  kurzen,  weiten,  an  der 
Schulter  zugespitzten  und  geschlossenen,  vor  der  Ausrandung  weit  geöffneten 
Röhre  mit  schräger  Oeffnung  erweitert.  Bei  schräger  Haltung  sieht  man  in 
ihrem  Innern  sprungfederartig  gebogene  Borsten,  durch  welche  die  Röhre  aus- 
gespannt wird.  DieEöhrenwände  scheinen  aus  Flügelmembran,  welche  mit  Schuppen 
bekleidet  ist,  zu  bestehen.  Der  Vdrd.  des  Flügels  bildet  längs  der  ganzen  Röhre 
einen  scharfen  Kiel.  —  Auf  der  Unterseite  des  Flügels  liegt  am  Ende  der  Mittel- 
zelle ein  länglicher,  ausgehöhlter  Streifen  von  honiggelber  Farbe-,  auf  der  Ober- 
seite des  Flügels  ist  die  Membran  über  ihm  unmerklich  erhöht  und  ohne  alle 
Auszeichnung.  —  Das  Geäder  und  der  eigentliche  Bau  der  Flügel  bleiben  noch 
zu  erforschen. 

2.  Die  Beine  sind  von  massiger  Länge,  die  vorderen  dünn,  und,  wie  die 
dickeren,   zusammengedrückten  hinteren,  anliegend  beschuppt.     Die  Mittelbeine 

16* 


126  P.  C.  Zeller.  [332] 

sind  an  der  Unterseite  des  Schenkels  durch  einen  Streifen  verlängerter  Haar- 
schuppen geflügelt;  die  Schiene  ist,  gleichfalls  an  der  Unterseite,  mit  sehr  reich- 
lichen Haarschuppen  bekleidet,  welche  zuerst  einen  kleineren,  dann  gegen  das  Ende 
einen  viel  grösseren  und  stärkeren  Busch  bilden.  Die  Hinterbeine  haben  zwei 
Paar  Dornen,  das  längere  erste  hinter  der  Mitte. 

Der  Hinterleib  ragt  wenig  über  die  Htfl.  hinaus  und  ist  ziemlich  schlank, 
glatt,  beim  (^  mit  einem  länglichen  Analbusch,  beim  9  niit  einem  kurzen,  aus 
spärlichen  Haaren  hervorstehenden  Legestachel. 

1.  Oect.  sincera  n.  sp. 

Alae  ant.  latae,  peracutae,  ferrugineo-cinereae,  striga  angulato-undata 
obscuriore  obsoleta  post  medium  posita;  post.  griseae,  suhUis  striga  media  al- 
bida,  nigricanti-marginata  notatae.  (f   Q. 

Grösse  der  Cordylopesa.  Körper  einfarbig  staubgrau.  Taster  um  mehr  als 
K. -Länge  hervorstehend.  Fühler  dünn,  borstenförmig,  unbehaart,  weisslich,  braun 
geringelt  (dem  Q  fehlt  der  K.).  Die  vorderen  Beine  sind  grau  mit  schwärzlicher 
Bestäubung;  die  Haarschuppen  der  mittleren  schwärzlich. 

Vdfl.  374'"  lang,  sehr  breit,  sehr  scharfspitzig;  der  convexe  Htrd.  unter- 
halb der  Spitze  sanft  eingebogen.  Grundfarbe  am  hellsten  gegen  die  Wurzel, 
rostgelblichgrau,  bei  Q  mit  weniger  Eostgelb,  beim  (^  am  lebhaftesten  rostgelb 
am  Vdrd.  zwischen  der  Ausbuchtung  und  der  Flügelspitze.  Die  Costalröhre  ist 
innen  hell  ochergelblicb,  aussen  dunkelgrau.  Vor  der  Mitte  geht  beim  (^  ein 
ganz  verloschener,  dunklerer  Querstreifen  bis  zum  Innenrand.  Ein  beim  cT  viel 
deutlicherer  und  breiterer  als  beim  9  geht  hinter  der  Mitte  vom  Innenrand 
etwas  wellig,  mit  starker  Concavität  nach  aussen,  hinauf  gegen  das  hintere  Ende 
der  Ausbuchtung,  macht  aber  unterhalb  derselben  einen  starken  Winkel  und 
endigt  im  vordem  Ende  der  Ausbuchtung.  Die  Fransen  sind  an  der  Flügelspitze 
dunkel  grau,  unterhalb  derselben  an  ihrer  Endhälfte  weiss,  tiefer  abwärts  grau 
und  dunkler  querwellig. 

Htfl.  zugerundet,  doch  gegen  die  Spitze  etwas  verengert,  staubgrau,  gegen 
die  Basis  gelichtet.  Fransen  weisslich  mit  dunkelgrauer  Schattenlinie,  welche 
vor  dem  Analwinkel  verschwindet. 

Unterseite  der  Vdfl.  grau,  beim  9  ^o™  Vdrd.  aus  braunbestäubt;  beim 
(^  am  ersten  Costaldrittel  dunkelbraun  bestäubt,  dann  hellgrau,  gegen  den 
Innenrand  am  hellsten.  Htrd. -Linie  schwärzlich,  eine  feine  Reihe  weisslicher 
Punkte  enthaltend.  Htfl.  weisslichgrau,  auf  der  Costalhälfte  und  in  einer  Htrd.- 
Linie  braunbestäubt.  Mitten  zwischen  dem  starken,  braunen  Queraderpunkt  und 
dem  Htrd.  ist  eine  weissliche  Querlinie,  welche  auf  beiden  Seiten,  aber  am 
breitesten  und  dunkelsten  auf  der  inneren,  schwarzbraun  gesäumt  ist:  beim  Q 
ist  sie  sehr  verloschen,  ihre  innere  Einfassung  am  deutlichsten. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  Ein  gut  erhaltenes  cT  ""fl  ein  abgeflogenes, 
beschädigtes  9  1"^  Cambridger  Museum, 


r333]  Bpiträge  zur  Kenntiiisg  der  nordamericanipchen  Nachtfalter.  127 

Perifipasta  ii.  g. 

Frons  rotundafa. 

Antennae  mediocres,  nmplices,  setaceae. 

Ocelli  distincti. 

Palpi  labiales  pilosi,  compressi,  acuminati. 

Hausiellum  distinctum,  convolutum. 

Pedes  graciles,  mediocres,  simplices. 

Älae  anterioris  acutae ,  costa  valde  convexa,  margine  postico  infra 
apieem  sinuato,  macula  hyalina  post  venam  transversam  insfructae,  ramis  venae 
medianae  infra  eani  congestis  et  flexis,  plica  super  vena  mediana  profunde 
impressa. 

Älae  posteriores  rotundatae  (vena  suhcostali  trifida  ?) 

Diese  Gattung  kann  nicht  mit  Crocidopliora  vereinigt  werden,  weil  ihr 
deren  starke  Haarflocke  auf  der  Unterseite  der  Vdfl.  fehlt,  und  nicht  mit  Ma- 
rasmia,  welche  einen  ziemlich  graden  Vdrd.  der  Vdfl.  hat,  und  weil  auf  den 
Htfl.  vor  der  gegahelten  Subcostalader  eine  sehr  lange,  scheinbar  nahe  ihrer 
Wurzel  entspringende  Ader  herläuft.  Die  Medianader  der  Vdfl.  scheint  bei  Peri- 
spasta  einen  von  beiden  Gattungen  abweichenden  Verlauf  zu  haben:  die  Aeste 
sind  an  ihrem  Ursprung,  unterhalb  des  Glasflecks,  zusammengedrängt,  sind  hier 
etwas  gebogen  und  gehen  strahlenförmig  auseinander;  die  krümmste  Linie  bildet 
die  erste.  Dicht  oberhalb  der  Medianader  zieht  auf  der  Unterseite  der  Vdfl.  eine  tiefe 
Furche,  welche  durch  ein  EinkniflFen  der  Membran  entstanden  scheint.  Auch  die 
Subcostalader  scheint  Eigenthümlichkeiten  zu  haben.  Damit  aber  der  Aderverlauf 
genau  beschrieben  werden  kann,  wird  die  Abschuppung  der  Flügel  erforderlich  sein. 

Per.  caeculalis  n.  sp.  Taf.  X,  Fig.  46.  a.  b. 

Älae  fusco-cinereae ,  striga  postica  flexuosa  fusca;  anteriores  macula 
magna  hyalina  instructae,  ciliis  nigris,  infra  apieem  exterius  longe  albis.    cf. 

Die  Art,  und  folglich  auch  die  Gattung,  ist  an  ihrem  noch  mehr  als  bei 
Crocid.  pustuliferalis  Led.  (tab.  12,  Fig.  11)  convexen  Vdrd.  der  Vdfl.  und  der 
schneeweissen  Stelle  in  den  schwarzen  Fransen  kenntlich. 

R.  und  K.  graugelbbrauu.  Fühler  stielrund,  unbehaart,  hellgrau.  Taster 
fast  um  K. -Länge  über  die  Stirn  hervorstehend,  unten  und  am  Ende  locker 
beschuppt,  sehr  zusammengedrückt,  zugespitzt,  an  der  oberen  Hälfte  gelbbraun, 
an  der  unteren  schneeweiss.  Saugrüssel  weiss  beschuppt.  Beine  schlank  und  von 
massiger  Länge,  ohne  Auszeichnung;  Schenkel  und  Vorderschienen  gebräunt. 
(Hinterleib  fehlt.) 

Vdfl.  3V2'"  lang,  länglich,  mit  sehr  stark  nach  aussen  gebogenem  Vdrd. 
und  unterhalb  der  scharfen  Spitze  concavem.  hierauf  convexem  Htrd.  Grundfarbe 
ziemlich  dunkel  braungrau.  Unmittelbar  hinter  der  Querader  ist  ein  grosser, 
viereckiger,  mit  einer  Ecke  fast  an  den  Vdrd.  reichenden  Glasfleck;  seine  hin- 
terste Seite  wird  durch  eine  braune  wellige  Querlinie  gebildet,  die  vor  dem 
Enddrittel  des  Vdrdes.   schräg  herabkommt,    sich  dem  Htrd.   nähert,  gebogen 


12S  P.  C.  Zeller.  [334] 

ge^en  die  Falte  zurückweicht,  hier  eine  Ecke  bildet  und  dann  schräg  einwärts 
und  verdünnt  und  verloschen  zum  Innenrand  zieht.  Die  feine  Htrd. -Linie  ist 
braun.  Die  schwarzen  Fransen  sind  an  ihrer  Aussenhälfte  in  einem  Streifen 
schneeweiss.  der  von  unterhalb  der  Flügelspitze  bis  zur  Hälfte  des  Htrdes.  reicht 
und  die  dadurch  ura  so  bemerkbarere  Concavität  desselben  ausfüllt. 

Htfl.  etwas  heller,  am  Costalviertel  ins  Weissliche.  Die  braune  Querlinie 
der  Vdfi.  setzt  sich,  durch  das  Weissliche  unterbrochen,  auf  der  Hinterhälfte 
des  Flügels  fort,  indem  sie  einen  nach  aussen  convexen  Bogen  bildet  und  dann 
unter  einem  Winkel  mehr  einwärts  zum  Innenrand  zieht.  Fransen  an  der  Innern 
Hälfte  schwarz,  an  der  äussern  schneeweiss. 

Unterseite  heller  als  die  Oberseite,  besonders  auf  den  Htfl.  Die  Querlinie 
ist  nur  auf  den  Vdfl.  in  ihrer  oberen  Hälfte  vorhanden. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  etwas  beschädigtes  (^  im  Museum  Cambridge. 

Botis  Thesealis. 

Verh.  d.  zool.-bot.  Ges.  XXII  (1872),  S.  514  (Sep.  68). 

Meine  Sammlung  hat  sich  mit  einem  Pärchen  meiner  Thesealis  aus 
New- York  (cf  verflogen  10.  Juli,  Q  frisch  4.  Sept.),  einem  9  ^^'^  Sot-  ma- 
gistralis  Grote  (ohne  Fühler  und  Hinterleib),  und,  was  mir  das  wichtigste  ist, 
einem  typischen  ö^  der  Bot.  TJiesealis  Lederer  aus  dem  kaiserlichen  Museum 
bereichert. 

Meine  Thesealis  kann  ich  nicht  mehr  von  Lederer's  Pertextalis 
getrennt  halten.  Die  dunkelen  Längslinien,  welche  die  zweite  Querlinie  mit 
dem  zweiten,  nierenförmigen  Ringe  verbinden,  sind  beim  verflogenen  cT  —  und 
verflogene  Ex.  aus  Nordamerica  zu  erhalten  ist  die  Regel,  von  welcher  die 
Lederer'schen  cf  keine  Ausnahme  gemacht  zu  haben  scheinen  —  nicht  zu 
erkennen.  Dass  in  der  Abbildung  die  dritte,  zickzackförmige  Querlinie  auf  den 
Vdfl.  zu  nahe  an  der  zweiten  läuft,  halte  ich  jetzt  für  einen  Fehler,  den  sich 
der  Zeichner  zu  Schulden  kommen  Hess,  und  der  aus  Lederer's  kurzer  Be- 
schreibung nicht  erkannt  werden  kann.  Wenn  Leder  er  sagt:  „leicht  mit 
Mnltilinealis  zu  verwechseln",  so  ist  das  von  geringem  Gewicht,  da  es  wenig- 
stens eine  noch  näher  stehende  Art  gibt,  die  er  nicht  kannte,  und  die  noch 
leichter  mit  Pertextalis  zu  verwechseln  ist. 

Der  Pertextalis  sehr  ähnlich  ist  Grote's  Bot.  magistralis.  Mein 
einzelnes  Q  ist  grösser  und  von  so  gestalteten  Flügeln  wie  bei  Pertextalis  9 
(also  breiter  und  kürzer  als  beim  cf  derselben).  Der  Raum  zwischen  Vdrd.  und 
Subcostalader  ist  von  der  Basis  aus  bis  zu  der  zweiten  Querlinie  sattochergelb, 
das  Uebrige  weisslich,  fast  glasartig  und  opalisirend.  Die  Zeichnungen  sind 
viel  gröber  und  dunkler,  und  was  die  Art  besonders  kenntlich  macht,  die  säge- 
zähnige,  weiter  als  bei  Pertextalis  vom  Htrd.  abstehende  Querlinie  ist  auf 
ihrer  hinteren  Seite  breit  dunkelbraun  schattirt.  Ausserdem  ist  der 
Htrd.  der  Vdfl.  mit  dicken,  dunkelbraunen  Punkten  gezeichnet.  Wo  diese  Art 
beschrieben  ist,  weiss  ich  nicht. 


13351  Beitrage  zur  Keimtuiss  der  nordamericauiticheu  Nachtfalter.  129 

Bot.  Thesealis  mus.  Led.  (Fig  47)  ist  kleiner  als  die  zwei  eben  be- 
sprochenen Arten  und  gehört  mit  den  zwei  noch  zu  erwähnenden  in  Guenee's 
Gruppe  IX.  Sie  kann  nicht  einmal  Walker's  Theseusalis  nahe  stehen,  da  sie 
entschieden  nicht  mit  Verticalis  S.  V.  (Ruralis  Scop.)  verwandt  ist,  keine 
ahdominis  seymenta  albido-marginata,  keine  wiugs  iridescent,  keine  browu 
marginal  points  besitzt,  auch  in  den  orbicular  and  reniform  marks  keine  paler 
disks  zeigt. 

Die  Flügelgestalt  und  die  Lage  und  Gestalt  der  Querlinien  und  Mittel- 
zeichen zeigt  die  Figur.  Von  den  beiden  Mittelzeichen  der  Vdfi.  ist  das  erste 
klein,  fast  punktförmig  und  viel  näher  an  die  erste  Querlinie  gerückt  als 
an  den  ziemlich  dicken  Strich  der  Querader.  Die  zweite  Querlinie  ist  am 
oberen  Drittel  auswärts  blass  gerandet.  Der  Htrd.  ist  mit  einer  feinen,  ununter- 
brochenen, bräunlichen  Linie  umzogen.  Der  Hinterleib  ist  einfarbig,  hell 
ochergelblich. 

Ich  besitze  ein  schönes  9  (von  Burgess  bei  Beverly  am  3.  Juli  gefangen), 
das  in  den  Zeichnungen  auf  das  genaueste  mit  dem  (^  der  Thesealis  Led. 
übereinstimmt,  nur  dass  sie  alle  dunkler  und  .schärfer  sind.  Aber  die  Grund- 
farbe ist,  statt  wie  bei  der  Thesealis  ein  ziemlich  gleichmässiges,  blasses  Ocher- 
grau  zu  sein,  ein  recht  angenehmes  helles  Ochergelb,  und  die  hintere  Quer- 
linie ist  auf  den  Htfl.,  nur  nicht  an  dem  feinen,  einwärts  ziehenden  Theil,  aus- 
wärts mit  gelichteter  Grundfarbe  eingefasst.  Obgleich  die  Flügel  auffallend 
breit,  kurz  und  weniger  gespitzt  sind  (in  höherem  Grade  als  bei  Pertextalis  9). 
so  vermuthe  ich  doch,  dass  dieses  9  und  Lederer's  Thesealis  cf  eine  und 
dieselbe  Art  bildet. 

Der  Thesealis  nächst  verwandt  ist  die  africanische  Bot.  aegrotalis  Z. 
Caflfr.,  p.  38  (Fig.  48).  Das  beste  Unterscheidungszeichen  würden  die  imncta 
abdominis  duo  fusca  der  Diagnose  sein,  —  wenn  sie  nur  standhaft  wären! 
Aber  mein  von  Bohemau  nach  Rückgabe  der  beschriebenen  Arten  erhaltenes, 
sehr  gut  conservirtes  cT  zeigt  keine  Spur  davon,  und  die  specifischen  Unter- 
schiede sind  daher  anderwärts  zu  suchen.  Die  Grundfarbe  aller  Flügel  ist  ein 
reineres  Gelblich,  ohne  graue  Beimischung;  ausserdem  sind  die  vorderen  spitzer 
und  länger.  Auf  diesen  steht  der  erste  Punkt  weiter  von  der  ersten  Quer- 
linie ab,  also  viel  näher  dem  Queraderfleck,  der  nicht  ein  Querstrich,  sondern 
ein  an  beiden  Enden  etwas  verdickter  Fleck  ist.  Die  zweite  Querlinie  bildet 
auf  beiden  Flügeln  über  der  Mitte  einen  eckigeren,  breiteren  Vorsprung, 
dessen  hintere  Linie  also  länger  und  dabei  grader  als  bei  Tliesealis  ist,  und  ihr 
Costaltheil  biegt  sich  zu  einem  stärkeren  Winkel.  Die  Htrd.-Linie  der  Vdfl. 
ist  fein,  grau,  mit  sieben  Punkten  gezeichnet,  die  aber  wohl  bisweilen  ganz  un- 
deutlich sind,  da  ich  in  der  Beschreibung  nichts  von  ihnen  erwähnt  habe.  Auf 
den  Htfl.  ist  die  Htrd.-Linie  aus  Stückchen  zusammengesetzt  und  verschwindet 
gegen  den  Analwinkel.  Der  Hinterleib  ist  wie  bei  der  vorigen  und  der  fol- 
genden Art.  » 

Weil  selbst  der  scharfsichtige  Leder  er  sich  irrte,  so  erwähne  ich  noch 
eine  sehr  ähnliche  Art  von  der  Grösse  der  Aegrotalis  (Fig.  49)   mit  ein  wenig 


130  P.  C.  Zeller.  [336] 

breiteren  und  nicht  ganz  so  blassen  Flügeln.  Ihr  Hauptmerkmal  —  nur  gegen 
die  zwei  besprochenen  Arten,  nicht  gegen  andere  nordamericanische  —  bildet 
die  zweite  Querliuie,  welche  auf  beiden  Flügeln  an  ihrem  Vorsprunge  mit  drei 
recht  scharfen  Sägezähnen  versehen  ist.  Der  erste  Puuktfleck  steht  weniger 
weit  von  der  ersten  Querlinie  ab  als  bei  Äegrotalis,  aber  weiter  als  bei  The- 
sealis. Die  Htrd.-Liuie  der  Vdfl.  ist  sehr  fein,  oder  vielmehr  fehlt  sie;  auf  den 
Htfl.  ist  sie  deutlich,  etwas  breiter  als  bei  Thesealis,  und  wie  bei  Äegrotalis 
vor  dem  Analwinkel  verloschen.  Diese,  aus  dem  Staat  Georgien  stammende 
Botis  bestimmte  mir  Guene'e  als  „  Verminulis  ?'\  welche  africanische  Art  sie 
offenbar  nicht  sein  kann.  Ich  schickte  sie  mit  dieser  Bestimmung  zugleich 
mit  meinem  Aegrotalis-Ex.  an  Lederer,  von  dem  ich  sie  mit  der  Notiz: 
„gleich  Ihrer  Äegrotalis.  Vaterland  richtig?'?"  zurückerhielt.  Wegen  seines 
Zweifels  an  der  Richtigkeit  der  Vaterlaudsangabe  zeigte  er  im  Pyraliden-Katalog 
nur  Africa  für  Äegrotalis  an. 

Welchen  Namen  die  Art  etwa  bei  Walker  tragen  mag,  unterlasse  ich 
zu  erforschen,  da  ich  doch  sehr  wahrscheinlich  nicht  den  richtigen  treffen  würde. 

Keine  der  drei  vorstehenden  Arten  kann  Walker's  Theseusalis  sein,  da 
die  oben  für  Thesealis  angegebenen  Abweichungen  auch  von  den  zwei  anderen 
gelten.  Die  Worte:  the  orbicular  and  reniform  marks  rather  large,  not  ex- 
cavated,  their  disks  paler  werden  wohl  richtig  so  verstanden,  dass  beide  Flecke 
vollständige,  nirgends  unterbrochene  Ringe  bilden.  Diese  Theseusalis  behält 
also  vor  der  Hand  ihren  Namen  so  gut  wie  ihre  gleich  schlecht  benannten 
Kameraden  Siriusalis,  Mysippusalis,  Thymetusalis. 

Zophodia  Bollii  Z. 

Verb.  d.  zool.-bot.  Ges.  XXII  (1872),  S.  550  (Sep.  104). 

Die  Nachricht  über  ihre  Flugzeit  ist  aus  der  Verwechslung  der  Art  mit 
einer  Spinnerart  entstanden.  Wie  mir  Dr.  Hagen  meldet  und  Bell  bestätigt, 
sind  die  Ex.  wirklich  aus  Raupen  gezogen,  weichein  Agaveblättern  miaireud  lebten. 

Ephestia. 
1.  Eph.  interpuftctella  H. 

—  Heinemann  Pyr.  S.  202. 

Tinea  zeae,   Indian   mealmoth,    Fitch  Noxious  lusects  (1868),  p.  320, 
pl.  4,  Fig.  1. 

fiinen  Schuppenkegel  auf  der  Stirn,  den  Heinem.  angibt,  hat  diese  Art 
nicht,  sondern  die  Schuppen  des  schwachgewölbten  Gesichts  verlängern  sich 
nur  nach  unten  zu  einer  auf  den  Tastern  liegenden  Spitze. 

Obgleich  die  Bezeichnung:  dull  gray  or  blackish  with  the  basal  tliird 
of  the  forewings  whitish  sehr  schlecht  p»sst,  so  lässt  doch  die  ausführliche 
Beschreibung  keinen  Zweifel,  dass  Fitch  diese  Art,  deren  Naturgeschichte  er 
mittheilt,  gemeint  hat.  Auch  schickte  mir  Burgess  ein  q  als  Tinea  zeae  Y\ic\i. 


[3371  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanisclien  Nachtfalter.  131 

Ausser  aus  Massachusetts  erhielt  ich  dieses  sehr  verbreitete  Hausthier 
aus  Texas,  wo  Boll  es  mehrfach  in  Dallas  County  sammelte,  und  Beifrage 
ein  sehr  kleines  cf  ohne  Fransen  am  24.  August  und  ein  gutes,  gewöhnliches 
9  am  28.  April  fing.  Dass  InterpunctelJa  noch  viel  südlicher  lebt,  beweist  ein 
9  aus  der  Westindischen  Insel  St.  Thomas.  Ein  wohl  erhaltenes  9  tilg  ich 
hier  in  Grünhof  am  13.  Juli  1874  in  meiner  Stube. 


2.  Eph,  ochrifrontella  n.  sp. 

Parva,  lialpis  fronte  collarique  ochraceis;  alis  ant.  usque  ad  medium, 
rufescenti-luteis  deinde  fusco-cinereis,  sfrigis  duabus  appropinquatii-i  palUdis, 
opposite  fuaco-marginatis.  (^. 

Ungeachtet  der  lehmgelben  Basalhälfte  ihrer  VdÜ.  steht  sie  doch  mit 
Interpunctella  in  keiner  nahen  Verwandtschaft.  Ihre  K.-  und  Tasterfarbe,  und 
die  einander  genäherten  Querlinien  der  Vdfl.,  deren  erste  in  der  Flügehuitte 
steht,  machen  sie  sehr  kenntlich. 

Etwas  grösser  als  gewöhnlich  die  folgende  Hospitella.  K.  und  Halskragen 
ochergelb;  letzterer  an  der  Seite  von  der  Farbe  des  gelbbräunlichen  E.  Stirn 
schwach  gewölbt.  Taster  an  ihr  heraufgebogen  und  sie  mit  dem  langen,  spitzen 
Endgliede  überragend,  hell  ochergelb;  das  zweite  Glied  auswärts  gelbbräunlich. 
Beine  braun;  nur  die  Hinterschienen  auf  den  ersten  ^/^  hellgrau.  Hinterleib 
hellgrau,  am  Ende  bleich  ochergelblich;  der  Analbusch  als  Bekleidung  der  zwei 
oberen,  horizontalen  Genitalklappen  zweilappig  mit  abgerundeten  Lappen,  unter 
welchen  eine  dunkle,  fast  dreieckige  Höhle  in  den  Hinterleib  führt. 

.  Vdfl.  2^/i"  lang,  in  der  Basalhälfte  schmal,  dann  stark  erweitert.  Die 
Basalhälfte  ist  braun  röthlichgelb  mit  etwas  Kupferschimmer,  hierauf  dunkel 
braungrau.  Die  Grenze  beider  Färbungen  wird  durch  eine  helle,  nach  aussen 
convexe,  etwas  wellige  Querlinie  gebildet,  welche  am  Dorsalrand  am  hellsten 
und  auf  der  hinteren  Seite  schwarzbraun  schmal  beschattet  ist.  Die  zweite  gelb- 
liche Querlinie  ist  der  ersten  ungewöhnlich  nahe,  weil  diese  die  Flügelhälfte 
abschliesst;  sie  ist  dünner,  wenig  gebogen,  dem  Htrd.  ziemlich  parallel;  ihre 
braune  Einfassung  ist  auf  der  Basalseite  dunkler  und  schmäler,  als  auf  der  hin- 
teren Seite.  Der  von  beiden  Linien  eingeschlossene  Raum  ist  viel  dunkler,  als 
das  Htrd.-Feld.  Eine  Queraderzeichnung  ist  kaum  durch  einen  ganz  verloschenen 
dunklen  Punkt  angedeutet.  Eine  linienfürmige  Verdunkelung  trennt  den  Htrd. 
von  den  bräunlichgrauen  Fransen. 

Htfl.  grau,  am  Rande  dunkler.  Fransen  hell,  nahe  der  Wurzel  von  einer 
dunkelgrauen  Schattenlinie,  die  gegen  den  Innenwinkel  verschwindet,  durchzogen. 

Unterseite  der  Vdfl.  bräunlichgrau  mit  deutlich  von  den  Fransen  ab- 
gesondertem Htrd.    Htfl.  hellgrau. 

Vaterland:   Texas  (Boll).    Ein  gut  erhaltenes  o    i^  Cambridger  Museum. 

17 


132  P.  C.  Zell^r.  [338] 

3.  Eph»  elutella  H. 

—  Z.  Isis,  1848,  S.  592.  Heinemann  Pjr.  S.  201. 

Obgleich  die  gewöhnlich  am  Innenrand  mehr  oder  weniger  lebhaft  ge- 
rötheten  Vdtt.  die  Art  meistens  kenntlich  machen,  so  ist  doch  das  sicherste 
Artmerkmal  der  starke,  bleichgelbe  Haarpinsel  an  der  Wurzel  der  männ- 
lichen Htfl. 

Gewiss  ist  dies  iu  Europa  gemeine  Hausthier  auch  in  Nordamerica  sehr 
verbreitet;  dennoch  habe  ich  nur  ein  9  durch  Speyer  aus  New- York.  Es 
gehört  zu  den  kleineren  Ex.  und  ist  auf  dem  Vorderkörper  und  den  Vdfl.  dunkel- 
grau, am  Innenrand  kaum  ein  wenig  röthlich  gemischt.  Da  dies  bei  mancher 
europäischen  Elutella  ebenso  der  Fall  ist,  so  hat  das  Ex.  vor  den  unseren  nur 
das  voraus,  dass  auch  die  Htfi.  ihren  verhältnissmässigen  Antheil  an  der  Ver- 
dunkelung nehmen,  wodurch  die  Gabel,  welche  Ader  3  und  4  bilden,  recht 
sichtbar  wird. 

4.  Eph.  hospitella  n.  sp. 

Parva;  al.  ant.  cinereis,  strigis  2  dilutis,  latiusculis,  late  distantibus, 
opposite  nigricanti-adumhratis,  posteriore  imdulata,  exterius  nigricanti-adum- 
brata,  punctis  2  venae  transversae  nigris;  post.  canis  vel  dilute  cinereis.  (f  Q . 

Mit  der  Färbung  und  Zeichnung  dieser  Art  ist  gar  manche  Phycidee 
versehen:  daher  ist,  obgleich  ihre  Kleinheit  sie  sehr  auszeichnet,  vor  allen  Dingen 
auf  das  Gattungsmerkmal  —  die  einfache  Gabel  der  Subcostalader  der  Htfl.  — 
zu  achten.  Aber  auch  unter  den  Ephestien  gibt  es  beschriebene  und  unbeschrie- 
bene ähnliche  Arten.  Elutella  ist  fast  immer  erheblich  grösser  und  am  Innen- 
rand der  Vdfl.  gewöhnlich  geröthet,  während  bei  Hospitella  der  Innenrand  gar 
nicht  geröthet  und  zwischen  den  Querlinien  bisweilen  geschwärzt  ist.  Die  hellen 
Querlinien  der  Elutella  sind  dünner  und  an  den  Gegenrändern  nicht  so  dunkel 
gesäumt;  die  erste  ist  der  Basis  näher  gerückt  und  die  zweite,  weil  sie  feiner 
ist,  weiter  vom  Htrd.  entfernt ;  die  Queraderpunkte,  die  gewöhnlich  fehlen,  sind 
nie  so  schwarz  und  scharf  ausgedrückt,  wie  bei  Hospitella  in  den  allermeisten 
Fällen.  Elutella  (^  hat  auf  der  Htfl. -Basis  den  schon  erwähnten  Haarpinsel; 
die  Flügelspitze  ist  in  diesem  Geschlecht  mehr  abgerundet  als  beim  Q ;  endlich 
hat  Elutella  (f  einen  länglichen,  abgerundeten  Analbusch,  während  bei  Ho- 
spitella cf  der  untere  Theil  des  Analgliedes  weit  unter  dem  abgestutzten  Haar- 
busch hervorsteht.  —  Die  mit  Ficella  verwandten  Arten  sind  noch  grösser 
als  Elutella  und  haben  viel  gestrecktere  Vdfl.  ohne  auffallend  dunkle  Einfassung 
der  Querlinien;  eine  Art  hat  auch  durchscheinende  Htfl.,  und  bei  keiner  hat  der 
männliche  Analbusch  die  Auszeichnung  der  Hospitella.  —  Die  grössere,  auf  den 
Vdfl.  sehr  verloschen  gezeichnete  Milleri  hat  einfarbig  weissliche  Htfl.,  einen 
Analbusch  ohne  Auszeichnung,  dagegen  an  den  männlichen  Fühlern  eine  Krüm- 
mung, die  keine  bisher  bekannte  Art  besitzt. 

Vorderkörper  ziemlich  dunkelgrau.  Gesicht  gerundet,  glatt.  Taster  an 
ihm    aufgekrümmt    und    über    die  Stirn    hinaufreichend,    aussen   bräunlich   an- 


[339]  Beiträge  zur  Keuntniss  der  tiordaraericaaisch"n  Nacotfalter.  133 

geiaui'en,  zugespitzt.  Fühler  einfach  borsteiiloniiig,  grau,  mit  abgesetzten  Gliedern, 
daher  bisweilen  scheinbar  dunkler  geringelt.  Beine  bräunlich  grau,  Fussgliedei- 
spitzen  weisslich.  Hinterleib  staubgrau,  beim  $  mit  gespitztem  Analglied^'. 
Beim  cT  ist  der  Analbusch  hell,  flach,  abgestutzt :  die  untere  Geuitalklappe 
reicht  unter  ihm  hervor  und  ist  kielfürmig  zusammengedrückt  mit  einer  End- 
spitze; zwischen  ihr  und  dem  Aualbusch  bleibt  dadurch  ein  leerer,  dunkler  Raum. 

Vdfl.  2V2  —  3'"  lang,  ziemlich  schmal,  nach  hinten  erweitert,  heller  oder 
dunkler  grau.  Bei  Vs  ist  ein  breiter,  heller,  etwas  schräger  Querstreifen,  auf 
seiner  welligen  hinteren  Seite  mit  einem  eben  so  breiten  schwärzlichen  Rande 
und  gegen  diesen  scharf  abgegränzt,  während  er  auf  der  Basalseite  gegen  den 
grauen  Grund  wenig  absticht.  Der  zweite  helle  Querstreifen  liegt  bei  3/4,  ist 
weniger  breit,  als  der  erste,  meist  schärfer  gezähnt  und  auf  der  Basalseite  we- 
niger breit  schwarz  beschattet;  auf  dem  Vdrd.  steht  er  weiter  vom  ersten  ab, 
als  auf  dem  Innenrand,  wo  er  sich  etwas  erweitert;  auf  der  Hinterseite  ist  er 
mehr  oder  weniger  breit  beschattet.  Zwischen  beiden  Querstreifen  ist  der  Innen- 
rand öfters  schwärzlich  angelaufen.  Die  zwei  Punkte  der  Querader  sind  schwarz 
scharf,  doch  etM'as  in  einander  fliessend  (bei  einem  9  fehlen  sie  ganz!):  sie 
sind  dem  zweiten  Querstreifen  mehr  als  doppelt  so  nahe,  wie  dem  ersten,  und 
berühren  fast  den  Schatten  des  zweiten.  Der  Htrd.  hat  eine  unvollständige  Reihe 
schwarzer  Punkte,  bisweilen  gar  keine,  so  dass  die  gelichtete  Farbe  des  Htrdes. 
in  die  fast  ebenso  helle  der  Fransen  ohne  Grenze  verläuft. 

Htfl.  des  cT  fast  so  spitz,  wie  die  des  Q,  dunkler  oder  heller  grau,  selbst 
weisslich  ausser  dicht  am  Rande.  Fransen  wenig  heller. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelgrau;  Htfl.  hellgrau,  gegen  den  Vdrd.  ver- 
dunkelt. 

Vaterland:  Texas  (Boll,  Beifrage).  Sie  scheint  dort  in  zwei  Generationen 
zu  fliegen,  da  ein  9  «ni  17.  Mai,  drei  Q  am  20.  Juli  und  16.  August  ge- 
fangen wurden. 

5.  Ephest.  Miller i  u.  sp. 

Äntenfds  cf^  supra  basim  leviter  arcuatis;  alis  mit.  dilute  cinereis,  strigis 
duabus  late  disfantibus,  dilutis,  ohsoletis,  opposite  cinereo-marginatis,  puncto 
venae  transversae  obscuro,  obsoleto ;  post.  albidis.  (f   9  • 

In  der  unscheinbaren  Färbung  und  Zeichnung  mit  mancher  Phycidee 
übereinstimmend,  ist  sie  eine  echte  Ephestia,  aber  mit  der  wichtigen  Auszeich- 
nung, dass  die  männlichen  Fühler  über  dem  Wurzelgliede  eine  schwache  Krüm- 
mung und  vor  deren  Anfang  eine  kleine  Verdickung  haben.  Von  der  gleich 
grossen  Elutella  unterscheidet  sie  sich  ausserdem  durch  schmälere  Vdfl.  ohne 
gerötheten  Innenrand  und  durch  weissere  Htfl.  mit  mehr  vortretendem  Anal- 
winkel und  weisslich em  Basalpinsel.  Hospitella  ist  viel  kleiner  mit  breiteren, 
nach  hinten  mehr  erweiterten  Vdfl.,  auf  denen  die  Querstreifen  einander  viel 
näher  stehen  und  eine  scharfe,  dunklere  Einfassung  haben  etc. 

R.  und  K.  ein  wenig  dunkler  grau  als  die  Vdfl.  Fühler  grau,  borsten- 
förmig;   beim  cf   oberhalb  des  Wurzelgliedes   mit  einer   schwachen  Krümmung 

17* 


134  p.c.  Zeller.  l-"^4Uj 

uud  vor  dem  Anfang  derselben  auf  dem  Rücken  mit  einer  beulenartigen  Ver- 
dickung, die,  schwächer  werdend,  sich  bis  zum  Wurzelgliede  hinzieht  und  den 
Fühlerstiel  etwas  verdickt  erscheinen  lässt.  Taster  an  der  convexen  Stirn  auf- 
gekrümmt und  sie  mit  dem  länglichen,  spitzen  Endgliede  überragend.  Saug- 
rüssel ziemlich  laug.  Fussglieder  an  den  Enden  weisslich;  Hinterschienen  breit, 
zusammengedrückt,  am  Ende  oberwärts  in  einen  spitzen  Haarbusch  endigend. 
Hinterleib  staubgrau;  Analbusch  heller,  zugerundet,  beim  cf  auf  der  Unterseite 
mit  einer  Längsspalte,  beim   2  mit  eingezogenem  Legestachel. 

Vdfl.  4'"  lang,  schmal,  nach  hinten  sehr  wenig  erweitert,  am  Vdrd.  nach 
hinten  convex;  Grundfarbe  grau,  durch  weisse  Stäubchen  gelichtet.  Zwei  ver- 
loschene, weissliche  Querstreifen  stehen  sehr  w^eit  von  einander  ab;  der  erste 
bei  V41  wenig  schräg,  schwach  wellig,  hinten  verloschen  und  ziemlich  dunkel- 
grau  gesäumt;  der  zweite  hinter  ^,'4,  dem  Htrd.  parallel,  also  gegen  den  ersten 
unterwärts  stark  divergirend,  geschlängelt,  basalwärts  schmal-,  saumwärts  breiter 
grau  gerandet.  Ihm  näher  al^  dem  ersten  liegt  auf  der  Querader  ein  manchmal 
ganz  verloschener,  dunkelgrauer  Punkt  und  über  diesem  zuweilen  ein  kleinerer. 
Auf  dem  Htrd.  ist  eine  Eeihe  grober,  dunkler  Punkte.  Fransen  einfarbig,  heller 
als  die  Grundfarbe. 

Htfl.  stark  zugespitzt,  am  Htrd.  weniger  abgerundet  als  bei  Elutella,  wo- 
durch der  Analwinkel  mehr  hervortritt  und  die  Flügelgestalt  schärfer  dreieckig  wird. 
Grundfarbe  weisslich  mit  schwach  verdunkelter  Htrd. -Linie.    Fransen  weisslich. 

Unterseite  der  Vdfi.  hell  bräunlichgrau.  Der  durch  Schuppen  gebildete 
Umschlag  an  der  Wurzel  des  Vdrdes,  reicht  fast  bis  zum  zweiten  Drittel  des- 
selben. Htfl.  wie  oben,  am  Vdrd.  striemenförmig  staubgrau.  Die  durch  Ader 
3  und  4  gebildete  Gabel  ist  länger,  als  bei  Elutella ;  ihr  Stiel  ist  halb  so  lang, 
wie  das  Stück  der  Medianader  von  Ader  2  an  bis  zur  Flügelbasis. 

Vaterland  wahrscheinlich  Mittelamerica.  So  viel  ich  mich  erinnere,  fing 
Herr  Hermann  Miller  diese  Art  auf  einem  direct  von  dorther  gekommenen  Schiffe. 
Ich  benenne  diese,  wenn  auch  unscheinbare  Art,  nach  dem  Entdecker,  um  das  An- 
denken an  den  fleissigen,  wissenschaftlichen  Lepidopterologen  auch  in  der  Familie 
der  Phycideeii  zu  erhalten.    (Vgl.  Entomol.  Zeitung,  1874,  S.  320). 

Tegeticula  alba  Z. 

Verh.  d.  zool.-bot.  Ges.  XXIII  (1873),  S.  232  (Sep.  32). 
Diese  Art  hat  eine  etwas  ältere  Benennung,  die  eintreten  rauss,  nämlich 
Pronuba   Yuccasella  Riley.') 

Pronuba   Tuccasella  Riley,  Trans,  of  the  St.  Louis  Ac.  of  science  1872, 

—  —  —      Fifth    Report    on    the    Insects    of    Missouri 

1873,  p.  150,  Fig.  74,  75. 

—  _  _      Sixth  Report  etc.,  p.  131,  Fig.  38  (Puppe). 
Sie  gehört  nicht,  wie  ich,  durch  ihre  sonstige  Uebereinstimmung  und  durch 

üebersehen  ihrer  langen  Maxillartaster  verleitet,  annahm,   zu  den  Hyponomeu- 

■)  Vielleicht  mit  einer  kleinen  Abänderung  in  Yuccaeella.  da  Tuccasello.  eine  gegen  die 
Kegeln  der  lateinischen  Wortbildung  streitende  Ableitung  von   Fwcca  ist. 


[3411  Beiträge  zur  Kenntniös  der  uordamoricaiiisclien  Nachtfalter.  1  o5 

tiden,  sondern  zu  den  Tineiden,  unter  denen  sie  wegen  des  Tasterbaues  nicht 
bei  Amydria  und  Anaphora  stehen  kann,  sondern  ihren  besten  Platz  vor  Bla- 
bophanes,  wenn  auch  in  weiter  Entfernung,  zu  finden  scheint. 

Zufolge  der  Riley'schen,  sehr  genauen  Beobachtungen,  wird  die  Be- 
fruchtung der  Y^cca-Arten:  angustifolia,  rupicola,  Wliipplei,  flaccida,  puberula, 
glauca,  die  in  verschiedenen  Südstaaten  wachsen,  einzig  und  allein  durch  die 
Weibchen  dieser  Motte  bewirkt.  Sobald  es  befruchtet  ist,  kriecht  es  zwischen 
den  Staubgefässen  abwärts,  bohrt  mit  dem  feingespitzten  Legestachel  in  das 
weiche  Fleisch  des  Fruchtknotens  und  legt  ein  Ei  hinein;  darauf  klettert  es 
auf  eine  Antliere,  sammelt  mit  iliren  Maxillartastern  (tentacles)  den  Staub  und 
schiebt  ihn  in  die  Oeffuung  des  Stigma.  Dies  geschieht  gewöhnlich  nach  jedem 
Ablegen  eines  Eis,  so  dass,  wo  10  —  12  Eier  einem  einzigen  Pistill  übergeben 
werden,  das  Stigma  ebenso  vielmal  mit  Samenstaub  versehen  wird.  Die  Samen, 
welche  von  dem  am  vierten  oder  fünften  Tage  ausgekrochenen  Räupchen  aus- 
gefressen werden,  schw-elleu  an  und  verrathen  grade  durch  ihre  Geschwulst  die 
Anwesenheit  des  ganz  jungen  Thieres,  das  man  sonst  übersehen  würde.  In 
einzelnen  Kapseln  zählte  Riley  21  Raupen;  doch  in  der  Regel  sind  nur  zwei 
in  einer.  In  letzterem  Falle  bleiben,  da  12 — 15  Samen  für  eine  Raupe  bis  zur 
Yerpuppung  ausreichen,  von  den  mehr  als  200,  die  oft  eine  Kapsel  enthält, 
genug  fruchtbare  Samen  übrig;  bei  den  Yuccas  mit  kleinen  Kapseln  wird 
jedoch  zuweilen  jeder  Same  zerstört.  Die  Raupe  ist  ohne  Bauchfüsse  und 
Nachschieber  (?),  weiss,  erwachsen  fleischfarbig;  der  K.  kopalfarbig.  Ausge- 
wachsen bohrt  sie  sich  hervor  und  verfertigt  unter  der  Erde  ein  eiförmiges, 
innen  mit  Seide  ausgefüttertes  Gehäuse.  Darin  bleibt  sie  unverwandelt  bis 
gegen  die  Blüthezeit  der  Yucca  (5.  Juni  bis  S.Juli);  auch  lässt  sie  sich  durch 
Stubenwärme  nur  wenig  treiben.  Bei  der  Verpuppung  wird  nicht  die  Raupen- 
haut nach  hinten  abgestreift,  sondern  die  Puppe  arbeitet  sich  durch  eine 
Rückenspalte  der  Raupenhaut  hervor,  so  dass  die  letztere  beinahe  ihre  ursprüng- 
liche Länge  behält.  (Ich  kenne  keine  Schmetterliugsraupe,  die  sich  auf  difse 
Weise  verpuppt;  nur  von  den  Zygänen-Raupen  weiss  ich,  dass  sie  so  ihre  Häu- 
tungen vollziehen).  Die  Puppe  hat  einen  kurzen  Stirndorn;  ihre  Hinterleibs- 
Segmente,  besonders  das  erste,  sind  auf  dem  Rücken  mit  kräftigen  Dornen  be- 
waffnet. Mit  dieser  Ausrüstung  durchbohrt  sie  nicht  allein  ihr  Gehäuse,  son- 
dern arbeitet  sich  auch  durch  wirbelnde  Drehungen  aus  der  Erde  hervor. 

Diese  so  merkwürdige  Motte  hat  in  Louisiana ,  Californien ,  Colorado, 
Süd-Carolina  eine  weite  Verbreitung. 

Das  9)  das  ich  von  Grote  erhielt,  ist  etwas  grösser  als  die  zwei  von 
mir  gesehenen  (f,  und  hat  breitere  Vdü. ;  der  Hinterleib  ist  an  der  Endhälfte 
zusammengedrückt,  kahl,  hornbraun,  zugespitzt;  aus  der  Spitze  ragt  ein  feiner, 
2"'  langer  Stachel  hervor.  Das  Merkwürdigste  an  dem  Ex.  ist  der  grosse,  hell- 
gelbe, wachsähnlicbe,  anscheinend  solide,  nicht  aus  Körnchen  zusammengesetzte 
Klumpen,  welcher  zwischen  der  Wurzel  des  Saugrüssels  und  den  Vorderhüften 
fest  angeklebt  ist;  auf  ihm  liegen,  wie  der  Länge  nach  angeklebt,  die  zwei 
hellbraunen  Maxillartaster,  und  zwischen  ihnen,  also  auch  auf  der  oberen  Seite, 


186  r.  c.  zeiiei.  ['^42] 

reicht  der  hell  honiggelbe  Saugrüssel  frei  und  gebogen  bis  etwa  zur  Hälfte  des 
Klumpens,  während  die  Lippeutaster  gar  nicht  sichtbar,  sondern  wahrschein- 
lich unter  die  Masse  verklebt  sind.  Die  Erklärung,  welche  Riley  von  der  An- 
sammlung der  Fig.  74  richtig  dargestellten  Pollenmasse  gibt  (V,  p.  154)  will 
mir  nicht  genügen,  da  ich  die  Maxillartaster  nicht  für  brauchbar  zu  dem  Zweck 
halte.  Der  kräftige  Saugrüssel  scheint  mir  dazu  allein  brauchbar;  aber  wie 
durch  allmäliges  Ansammeln  des  Staubes  eine  solide,  wie  zusammengeschmol- 
zene Masse  entsteht,  bleibt  noch  genauer  zu  untersuchen.  Meines  Erachtens 
hat  Riley  bei  seiner  höchst  interessanten  Entdeckung  noch  nicht  Alles  ge- 
sehen, und  noch  andere  Beobachter  werden  erforderlich  sein,  um  die  sonder- 
baren Vorgänge  bei  der  Portpflanzung   der  Motte   ganz  genügend  zu  erklären. 

Tinea  dorsistrit/ella  Clem. 
Verb.  d.  zool.-bot.  Ges.  XXIII,  1873,  S.  220  (Sep.  S.  20). 
Baron  v.  Nolcken  erkennt  Mendicella  H.  179,  die  ich  für  eine 
verdorbene,  abgeblasste  Ferruginella  erklärte,  in  einer  Art  wieder,  welche  er 
mit  Tin.  corticella  aus  Baumschwämmen  erzogen  hatte.  Das  ^f  Ex.,  das  er  in 
seiner  musterhaften  „Lepidopt.-Pauna  von  Estland,  Livland  und  Kurland.  Abth.  2 
(1870),  S.  478  (oder  Heft  HI  der  neuen  Folge  der  Arbeiten  des  Naturforscher- 
vereines zu  Riga)  als  Tin.  mendicella  aufführt  und  mit  Hübner's  Fig.  179 
und  Ferruginella  genau  vergleicht,  habe  ich  durch  die  Güte  des  Eigenthümers 
vor  mir.  Dass  es  nicht  mit  Ferruginella  verbunden  werden  kann,  ist,  wie 
V.  Nolcken  richtig  bemerkt,  unzweifelhaft;  ihm  fehlt  der  durchsichtige  Vdfl.- 
Punkt,  so  dass  es  gar  nicht  einmal  zu  Blabophanes  gehört.  Mit  Mendicella  H. 
stimmt  es  darin  überein,  dass  sein  R.  braun  ist,  und  in  meinem  Ex.  des 
Hübner'schen  Werkes  ist  auch  das  Schwarze  auf  dem  linken  Vdfl.  gegen  den 
Innenrand  verlängert,  also  dem  Nolcken'schen  Ex.  einigermassen  entsprechend; 
dieses  hat  auch  einen  weisslichen  Punkt  auf  dem  Vdrd.  der  Vdfl.  vor  der  Mitte 
(wofür  jedoch  Hübner's  Bild  auf  dem  rechten  Vdfl.  zwei  weit  getrennte,  auf 
dem  linken  nur  einen  dicht  am  Mittelfleck  zeigt).  —  Was  mich  hindert,  der 
Nolcken'schen  Ansicht  beizustimmen,  ist  der  schmale,  schwarze  K.  der  Men- 
dicella H.,  der  breite,  hellgelbwollige  der  Mendicella  Nolck.  und  der  grosse, 
wenn  auch  dunkel  besprengte  Costalfleck  vor  der  Flügelspitze  der  letzteren, 
wofür  Mendicella  H.  links  drei,  rechts  nur  zwei  kleine  Costalstriche  aufweist. 
Selbst  wenn  die  livländische  Art  so  abändern  sollte,  dass  sie  der  Mendicella  H. 
in  der  Flügelzeichnung  ähnlicher  sehen  sollte,  als  es  jetzt  der  Fall  ist,  so  wird 
ihr  Kopf  doch  nie  schwarz  sein,  und  daher  scheint  es  mir  das  Richtigste,  ihr 
als  einer  neuen  Art  einen  Namen  zu  geben. 

Adela  trigrapha  n.  sp.  Taf.  X,  Fig.  50. 

Capite  palpisqrie  hirsutiasimis,  antennis  cT  longis,  9  hrevibus,  alhis, 
inferius  nigro-subannulatis;  al.  ant.  atris,  strigis  trihus  alhis;  post.  nigris, 
puncto  anguli  analis  albo  cT   Q. 

Var.  b)  cf  striga  tertia  in  medio  interrupta. 


[343]  Beiträge  zur  Keuiituiss  der  uordameiicauiscliöu  Nachtfalter.  lo7 

Eine  durch  die  tiefschwarzeu  Vdfl.  mit  drei  weissen  Querlinien  uud  den 
weissen  Punkt  der  Htfl.  sehr  ausgezeichnete  Art,  die  der  grösseren  Cupi-ella 
verwandt  ist. 

Grösse  der  Bufimitrella.  Körper  tiefschwarz.  K.  des  cf  oben  und  auf 
der  Stirn  lang-  und  unordentlich  behaart;  Taster  kaum  von  ß.-Länge,  an  der 
unteren  Seite  mit  noch  längeren  Haaren  reichlich  bekleidet;  das  vorgestreckte 
Endglied  kahl.  Säugrüssel  an  der  Wurzel  behaart.  Beim  Q  ist  der  K.  sehr 
beschädigt  und  zeigt  nur  noch  im  Nacken  und  auf  der  Stirn  kurze,  rostrothe 
Haare;  auch  die  Taster  fehlen  ihm.  Das  cT  ist  an  Schenkeln  und  Schienen 
langhaarig;  die  Schienen  und  Füsse  sind  auf  einer  Seite  weisslich  oder  doch 
sehr  hell;  an  den  Hinterbeinen  sind  die  Schienen  innen  kupferig  schimmernd, 
die  Füsse  weisslich,  ausser  am  ersten  Gliede.  Beim  9  sind  die  Beine  spär- 
lich behaart;  die  Füsse  gelbfleckig,  die  Hinterschienendornen  gelblich.  Der 
Hinterleib  des  cT  ist  kurz  und  schlank,  des  Q  viel  länger  mit  gelber,  stachel- 
förmiger Legeröhre. 

Vdfl.  (^  2V2»  9  2V4'"  lang,  länglich  mit  abgerundetem  Htrd.  und  solcher 
Spitze,  tiefschwarz,  beim  9  auf  der  Endhälfte  von  der  zweiten  Querlinie  an 
grünschimmernd,  während  beim  (f  der  Vdrd.  von  der  zweiten  Querlinie  an  bis 
zur  Spitze  schmal  violett  schimmert.  Die  drei  weissen  vollständigen  Querlinien 
liegen  nicht  bei  allen  Ex.  in  denselben  Entfernungen  von  einander:  die  erste 
ungefähr  bei  V4,  die  zweite  in  der  Mitte,  die  dritte  näher  der  Plügelspitze  als 
der  zweiten.  Die  erste  ist  die  feinste  und  ganz  grade;  die  zweite  krümmt  sich 
ein  wenig  nach  aussen,  die  dritte,  welche  unter  der  Mitte  des  Htrdes.  ver- 
dünnt endigt,  zieht  sich  auf  dem  Vdrde.  ein  wenig  gegen  die  Spitze  hin.  Bei 
Var.  b  ist  sie  in  der  Mitte  so  durchbrochen,  dass  das  untere  Stück  die  halbe 
Länge  des  oberen  hat.  Fransen  schimmernd  gelbbräunlich,  gegen  den  Innen- 
winkel verdunkelt,  um  die  Flügelspitze  auswärts  grau  oder  fast  weisslich. 

Htfl.  viel  heller  schwarz  als  die  Vdfl.,  nur  längs  des  Innenrandes  in  einem 
breiten  Streifen  dunkler.  In  diesem  verdunkelten  Theil  liegt  im  Änalwinkel  ein 
in  der  Grösse  wechselnder  weisser  Punkt.  Fransen  dunkelgrau,  gelblich 
schimmernd. 

Unterseite  der  Vdfl.  schwärzlich;  die  zwei  hinteren  Querlinien  scheinen 
verloschen  durch.  Htfl.  schwärzlich,  violettschimmernd,  an  den  Rändern,  am 
breitesten  in  der  Flügelspitze,  mit  goldfarbenen  Schuppen  bestreut. 

Meine  drei  Ex.  sind  aus  Nordaraerica ,  wahrscheinlich  aus  Cahfornien, 
woher  die  Var.  b  und  ein  gewöhnliches  cf  der  Eössler'schen  Sammlung 
sicher  stammen. 

(Jryptolechia  atropicta  n.  sp.  Taf.  X,  Fig.  51. 

Palpis  reflexis,  albis,  basi  nigra;  pedibus  fusco-nigris;  al.  ant.  exdlbi- 
dis,  pulvere  brunnescenti  et  punctis  nigris  vurius  conspersis,  macula  humerali 
X>arva  magnaque  costae  post  medium  subungulata  uiris;  post.  dilute  cinereis.   9- 


138  P.  €.  Zeller.  [344] 

Kleiner  als  Cr.  ustimacula,  so  gross  wie  Älbicilla,  durch  den  kleinen, 
tiefschwarzen  Schulterfleck  und  den  ebenso  s^efärbten  Costalfleck  hinter  der 
Mitte  der  gelblichweissen  Vdfl.  sehr  ausgezeichnet. 

E.  und  K.  von  der  Farbe  der  Vdfl.;  Schildchen  braun.  Fühler  borsten- 
fürmig,  an  der  Wurzel  weiss.  Saugrüssel  aufgerollt,  braun.  Taster  von  K.-Länge, 
zurückgekrümmt,  weiss;  zweites  Glied  zusammengedrückt,  glatt  mit  anliegen- 
der Behaarung,  aussen  am  Basaldrittel  schwarz;  Endglied  ebenso  lang,  dünn, 
fein  gespitzt,  etwas  braun  bestäubt.  Beine  sämmtlich  schwarzbraun;  nur  die 
Vorderhüften  vorn  weisslich  mit  dichter,  brauner  Bestäubung.  Hinterleib  (verölt) 
grau,  ziemlich  stark,  mit  kurzem,  ziemlich  dünnem  Legestachel. 

Vdfl.  etwas  über  4'"  lang,  schmal,  am  Vdrd.  hinter  der  Mitte,  wo  der 
tiefschwarze  Fleck  liegt,  ein  wenig  eingebogen ;  die  Spitze  deutlich,  doch  nicht 
scharf;  der  Htrd.  sanft  convex.  Grundfarbe  gelblichweiss,  hie  und  da,  be- 
sonders auf  der  Innenrandhälfte  und  unter  dem  grossen  schwarzen  Fleck  bräun- 
lich bestäubt.  Die  Schulter  trägt  einen  kleinen,  tiefschwarzen  Fleck.  Hinter 
der  Mitte  hängt  am  Vdrd.  ein  ebenso  gefärbter,  eckiger  Fleck  herab,  an  dessen 
Ende  sich  der  tiefschwarze  Queraderpunkt  anschliesst.  Ihm  näher  als  dem 
Schulterfleck  liegt  in  der  Mittelzelle  ein  schwarzer  Punkt,  und  hinter  dem 
Costalfleck,  dem  Htrd.  weit  näher,  zieht  auf  den  unteren  Vs  der  Flügelbreite 
ein  Bogen  aneinander  stossender  tiefschwarzer  Punkte.  Der  Htrd.  ist  von  den 
weissen  Fransen  nur  durch  bräunliche  Stäubchen  abgesetzt. 

Htfl.  von  der  Breite  der  Vdfl.,  an  der  Spitze  etwas  verengert  und  ab- 
gerundet, hellgrau  wie  die  Fransen. 

Unterseite  hellgrau.  Die  Vdfl.  an  der  Stelle  des  Costalflecks  verdunkelt, 
dahinter  bis  vor  die  Fitigelspitze  fast  weisslich.  Der  Htrd.  scharf  abgesetzt 
gegen  die  weisslichen,  in  der  Mitte  von  einem  grauen  Nebel  durchzogenen 
Fransen. 

Vaterland:  Nordamerica.    Ein  9  in  D^'-  Rössler's  Sammlung. 


Enaeniia  Z. 

Verh.  d.  zool.-bot.  Ges.  XXUI  (1873),  S.  562  vSep.  S.  116). 

Diese  so  echte  Tmemew-Gattung^n  —  denn,  dass  sie  zu  den  Tineinen 
gehört,  zeigt  schon  die  verhältnissmässige  Kürze  des  lunenrandes  der  Htfl.  — 
unter  den  Lithosien  zu  suchen,  war  mir  nicht  eingefallen.  Nun  ist  es  wohl 
möglich,  dass  man,  wie  das  Walker'sche  Genus  Atteva,  auch  die  nahe  ver- 
wandte Gattung  Trichostibas  Z.  unter  den  Bombyciden  vorfinden  werde.  Liune 
stellte  die  Lithosien  unter  die  Tineen,  Walker  kehrte  die  Sache  theilweise 
um;  aber  Grote  hätte  Walker's  Vorgange  nicht  folgen  sollen.  Ob  der 
Gattungsname  Eustixis  Hbn.,  welchen  Grote  vorzieht,  oder  Mieza^^kx.,  oder 
keiner  von  beiden  der  berechtigte  i.st,  kann  ich  in  Ermangelung  des  Hüb n er- 
scheu Werkes  nicht  beurtheilen. 


r345l  Beiträge  zur  Keiiiituifis  der  nordameiicanischeu  Niiclitt'alter.  Id9 


1.  En,  psammitis  Z. 

EusUxis  subfervens  (Wkr.)  Giote  Bull.  Buffalo  Soc.  II  (Sept.  1874),  p.  152. 
Mieza  -  Wkr.  List.  Bomb.  II,  528. 

Walker  beschreibt  meine  Psammitis;  ich  hätte  dies  aber  ohneGrote's 
Synonymie  nicht  erkannt,  da  ich  die  Farbe  des  K.,  des  Thorax  und  der  Vdfl. 
nicht,  wie  Wkr.,  weiss,  sondern  grau  sehe  und  aus  dem  Schweigen  über  die 
Htfl.- Farbe  eher  auf  Weiss  als  auf  Roth  geschlossen  hätte.  Die  Walker'sche 
Speciesbenennung  hat  also  die  Priorität  vor  der  meinigen. 


2.  En.  crassivenellii  Z. 

Verh.  d.  zool.-bot.  Ges.  XXIII  (1873),  S.  563  (Sep.  117). 

Mieza  igninix  Wkr.  List.  Bomb.  527. 
Eustix.  puptila  Grote  1.  c.  p.  152. 

üass  Wkr.  die  vorliegende  Art  meinte,  leidet  wenig  Zweifel,  obgleich 
hinsichtlich  der  von  ihm  als  weiss  bezeichneten  Kör])ertheile  und  der  Htfl.- 
Farbe  dasselbe  gilt  wie  bei  der  vorigen.  Seine  Weise  zu  zählen  ist  aber  schwer 
verständlich;  er  sagt:  thorax  albus  sexmaculatus  und  thorax  white  with  six 
black  spots:  one  on  the  disk,  two  on  each  side,  and  one  on  the  scutellum. 
Es  könnte  scheinen,  als  ob  er  die  Lage  der  zwei  noch  zu  den  sechs  fehlenden 
verschwiegen  habe;  aber  ich  sehe  an  dem  Ex.  des  Cambridger  Museums  nur 
drei  fleckähnliche  Verdunkelungen! 

Als  dritte  Art  seiner  Mieza  führt  Walker  noch  Hübner's  Pupula 
auf,  die  nach  Grote  gleich  meiner  CrassiveneJla  ist.  Die  Worte:  Mieza? 
puptila  (p.  528),  aurantiaca;  thorax  albus;  alae  anticae  supra  nigra  not utae, 
pallide  virides,  apices  versus  subroseae  passen  auf  meine  Art  bis  auf  das  nichts- 
sagende nigro  notatae  nicht  im  allerraindesten.  Ehe  ich  über  Hübner's  Art, 
von  welcher  Walker  nur  die  Abbildung  kannte,  nichts  Bestimmteres  weiss, 
sehe  ich  nicht  ein,  wie  Grote  sie  zu  Crassivenella  stellen  konnte. 


Blastobasis  ntiMlella  Z. 

Verh.  d.  zool.-bot.  Ges.  XXIII.  (1873)  S.  297  (Sep.  97). 

Diese  Art  ist  mit  grösster  Wahrscheinlichkeit  einerlei  mit  Holcocera 
glandulellalixhy  Report.  IV  (1872)  S.  145,  natürlich  bloss  nach  der  Beschrei- 
bung, da  das  Bild  mit  seinen  fast  keulenförmigen  Fühlern  und  den  in  der  Dun- 
kelheit verschwindenden  Vdfl.- Punkten  nur  die  Darstellung  einer  Blustobasis 
im  Allgemeinen  gibt. 

18 


140  P.  C.  ZHlor.  [346] 

Riley  sagt,  die  Art  ändere  ab,  was  ich  gern  glaube.  Es  ist  mir  nicht 
ganz  klar,  ob  er  mit  der,  Worten :  this  [dark]  shade  generally  extends  from  the 
elbow  [of  the  pale  stripe|  to  the  oosta  above  the  discal  spots,  forniing  a  more 
er  less  distinct  triangulär  shade  in  the  anterior  middle  portion  of  the  wing 
das  Dreieck  bezeichnet,  das  bei  meiner  Sciaphilella  Fig.  34  so  deutlich  ist.  dass 
es  mir  specifische  Rechte  anzudeuten  schien.  Da  nächstverwandte  Lepidoptern- 
Species  nicht  so  durcheinander  vorzukommen  pflegen,  so  wird  Riley  bein) 
Vergleich  seiner  gezogenen  Es.  der  Glandulella  mit  meinen  Beschreibungen 
und  Bildern  recht  sicher  beurtheilen  können,  ob  ich  nach  den  mir  vorliegenden 
Ex.,  über  deren  Lebensweise  mir  gar  nichts  vorlag,  Varietäten,  und  welche  ich 
zu  dem  RaiTge  von  Species  erhoben  habe. 

Riley  erzog  seine  Glandulella  aus  Eicheln,  die  hauptsächlich  durch  den 
Prass  des  Rüsselkäfers  Balaninus  rectus  beschädigt  und  zum  Abfallen  gebracht 
waren.  Auffallend  ist  die  lange  Dauer  des  Auskriechens  der  Motte:  von  Ende 
April  bis  September.  Von  unserer  Phycidella  und  Roscidella,  welche  aliein  ich 
lebend  beobachtete,  fliegt  die  erstere  in  der  Endhälfte  des  Mai  und  den  Juni 
hindurch,  letztere  in  den  ersten  zwei  Dritteln  des  August.  Riley's  Beobach- 
tungen, geben  einen  Fingerzeig  sowohl  hinsichtlich  der  Lebensweise  wie  der 
Artrechte  dieser  zwei  Blastobasis.  Da  Phycidella  nur  im  Kieferngehölz  lebt,  so 
wird  die  Raupe  in  den  abgefallenen  Kieferzapfen,  Roscidella,  die  ich  nur  im 
Eichen-  und  Kastanien gehölz,  in  dem  es  kein  Nadelgehölz  gab,  beobachtete,  in 
den  Früchten  einer  dieser  Baumarten  leben.  Mein  stiller  Verdacht,  dass  Rosci- 
della am  Ende  doch  nur  eine  zwerghafte,  blasse  Phycidella  sein  möge,  ist  da- 
durch völlig  gehoben. 

Lithocolletfs 

L  Quercetornm  Frey.  Taf.  X,  Fig  52. 

Ent.  Zeitung  1873,  S.  207. 

Auch  in  Texas,  wie  schon  Frey  bemerkt.  2  cT,  von  Boll  dort  gesam- 
melt, wovon  1  in  meiner.  1  in  der  Cambridger  Sammlung. 


2.  Conglomeratelln  n.  sp. 

AI.  ant.  suhopacis,  croceis.  linea  basali  nuUa,  strigulis  costae  trihus 
(secundae  apice  atomis  nigris  circumdato)  dorsoque  toto  lineae  instar  alhidis, 
mibe  marginis  postici  atomis  nigris  composita.  cT. 

Etwa  in  der  Nähe  der  Corylifoliella  aufzustellen,  von  allen  nahen  und 
fernen  Verwandten  durch  den  gänzlichen  Mangel  der  Basallinie  ausgezeichnet, 
wozu  noch  die  Kürze  der  Costalhäkchen  und  die  an  Frölichiella  erinnernde  An- 
häufung schwarzer  Schüppchen  kommt. 


[347J  Beiträge  zur  Keuutniss  der  nordauiericaiiiBchen  Nachtfalter.  141 

K,  wie  es  scheint,  einfarbig  safrangelb;  K.  heller  mit  weisslicher  Stirn 
und  solchen  Tastern.  Fühler  fein  braun  geringelt,  gegen  die  Basis  verloschen. 
Vorder-  und  Mittelfüsse  weiss,  schwarz  punktirt;  Hinterfüsse  rein  weiss. 

Grösse  der  gewöhnlichen  Quercifoliella.  Vdfl.  matt  safrangelb.  Auf  dem 
Vdrd.  liegen  zwei  sehr  kurze  Schrägstrichelcheu  und  ein  Punkt  bei  V3.  V2  und 
-/s  der  Länge,  alle  3  weiss  ohne  Glanz;  die  beiden  ersteren  sind  hinten  schwärzlich 
gerandet,  das  zweite,  längere  um  sein  verloschenes  Ende  mit  einem  Gewölk  aus 
schwarzen  Schuppen  umgeben.  Der  lunenrand  ist  in  einer  dünnen  Linie  weiss; 
diese  versteckt  sich  ein  wenig  dem  ersten  Costalhäkchen  gegenüber,  verlöscht 
dann  fast  völlig,  worauf  sie  sich  mit  einer  Verstärkung,  zwischen  dem  zweiten 
Costalstrich  und  dem  Costalpunkt,  erhebt  und  in  einem  nach  aussen  convexen 
Bogen,  sich  verdünnend,  als  innere  Begrenzung  der  schwarzen  Atomenwolke  bis 
in  die  Nähe  der  Flügelspitze  zieht.  So  ist  es  aber  nur  bei  dem  einen  Ex.;  bei 
dem  zweiten  hört  sie  nach  der  Verstärkung,  die  ein  kurzes  Häkchen  bildet, 
gänzlich  auf,  und  als  Andeutung  ihrer  Fortsetzung  lässt  sich  noch  ein  ver- 
loschener Punkt  oberhalb  der  Atomenwolke,  etwas  hinter  dem  Costalpunkt  an- 
sehen. Gegen  die  Htrd. -Fransen  und  zum  Theil  auf  diesen  ist  ein  breiter  Quer- 
streifen, eine  Wolke  schwarzer  Atome  bildend,  von  dem  Gewölk  des  zweiten 
Costalstrichs  durch  einen  schmalen  Raum  getrennt.  Fransen  gelblichgrau,  an 
der  Atomenwolke  ochergelblich,  ohne  jeden  Lilaschimmer. 

Htfl.  grau,  heller  gefranst.  Auf  der  grauen  Unterseite  der  Vdfl.  scheint 
nichts  von  den  Zeichnungen  durch. 

Ein  kleines  cf  hat  fast  ungeringelte  Fühler.  Auf  den  Vdfl.  sind  die  Co- 
stalzeichnungen  wie  angegeben:  nur  die  Strichelchen  sind  ein  wenig  länger,  und 
um  die  Spitze  der  zweiten  liegen  sehr  wenig  Atome,  wie  denn  ihr  Htrd.  auch 
nur  verdunkelt,  nicht  schwärzlich  ist.  Die  Innenrandlinie  ist  ganz  wie  bei  dem 
zweiten  Ex.  Aber  die  Atomenwolke  ist  zu  einer  Atomenlinie  verengert,  welche 
von  der  Spitze  der  häkchenartigen  Erweiterung  im  Innenwinkel  gegen  die  Flügel- 
spitze gerichtet  ist  und  sich  in  dieser  etwas  versteckt.  Eine  eigene  Art  kann 
ich  hier  nicht  erkennen,  wozu  ich  anfangs  geneigt  war,  sondern  ich  nehme  an, 
dass  Conglomeratella  variirt  oder  sich  die  Atome  leicht  abfliegt. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Das  kleinere  Ex.  sowie  das  mit  der  verlängerten 
Dorsallinie  im  Museum  Cambridge,  das  dritte  in  meiner  Sammlung. 


3.  Ornatella  Frey. 

Ent.  Zeitung  1873,  S.  217. 

Von  dieser  schönen,  auch  durch  den  Mangel  eines  Apicalpunktes  der  Vdfl. 
ausgezeichneten,  schwarzschopfigeu  Art,  die  ich  durch  Prof.  Frey  selbst  erhielt, 
wurden  mir  durch  Burgess  vier  un verflogene,  bei  Beverly  gefangene  Ex.  mit 
den  Daten:  17.  Juni,  23.  Juni  und  7.  Juli  geschickt.  Ich  schliesse  hieraus  auf 
eine  zweite,  sehr  zeitig  auftretende  Generation. 

18* 


142  f.  C.  Zell  er.  '  [348j 


4.  BoMnie/la  Cleiii.  Taf.  X,  Fig.  53. 

Capillis  nigro  cinereoquc  mixtis,  antennis  fuscis  unicoloribiis ;  alis  ant. 
aureis,  dorso  fuseo-pulvereo,  linea  hasali  alba  nulla,  strigis  costae  4,  dorsi  3 
albis,  iineola  plicae  poslicue  puncioque  apicis  magno  atris.  cf   9- 

—   Clem.  ed  Stainton  p.  8,  p.  16  (Flügelgeäder)  und  p.  Q*o. 

~     —      Proc.  Ac.  Nat.  Sc.  Philad.  1859,  p.  319. 

Clemens  hat  diese  Art  recht  genau  beschrieben  (man  hat  jedoch  für 
behind  the  apical  spot  zu  lesen  before,  wie  anderwärts),  sie  aber  in  der  Ta- 
belle S.  64  durch  die  Worte :  sometimes  rather  silver}',  die  ich  gar  nicht  an- 
zuwenden, auch  aus  der  Beschreibung  nicht  zu  erklären  weiss,  unkenntlich 
gemacht. 

Es  ist  eine  echte  Lithocolletis,  die  man  schwerlich  zu  einer  neuen  Gat- 
tung erheben  wird;  daher  hat  Parectopa  Bobiniella  Clem.,  die  mir  übrigens 
unbekannt  ist,  mit  ihr  nichts  zu  schaffen. 

Da  ich  von  ihr  die  folgende  Texanella  unterscheiden  zu  müssen  glaube, 
so  beschreibe  ich  sie  vollständig.  Sie  hat  breitere  Flügel,  als  Texanella,  dazu 
weniger  silberglänzende  Costalstriche,  keine  Basallinie  und  keinen  glänzend- 
weissen  Dorsalstrich  bei  Vs  ^^^  Flügellänge. 

Grösse  der  Ornatella  Fr.  R.  goldbraun,  ohne  Zeichnung.  K.  mit  reich- 
lichem, schwärzlichem  Schopf,  dessen  Haare  an  den  Enden  grau  sind.  Gesicht 
und  Taster  glänzend  weiss.  Fühler  einfarbig  schwärzlichbraun.  Beine  auswendig 
schwarz  und  weiss  bandirt.  Hinterleib  dunkelgrau  mit  weisslichem  Bauch. 

Vdfl.  oberhalb  der  Falte  und  hinten  goldfarbig,  etwas  glänzend,  unter- 
halb der  Falte  von  der  Wurzel  bis  zum  ersten  Dorsalstrich  mit  Andeutung  eines 
schwarzen,  abgekürzten  Querstreifens.  Eine  weisse  Basallinie  fehlt  gänzlich.  Aus 
dem  Vdrd.  kommen  vier  reinweisse  Querstriche  (ungefähr  bei  '/s,  V2>  V4  und  V5). 
Die  zwei  ersten  laufen  parallel,  sind  sehr  schräg  nach  hinten  gelegt,  auf  beiden 
Seiten  schwarz  eingefasst  und  reichen  etwa  bis  zur  halben  Flügelbreite;  der 
erste  ist  etwas  breiter,  als  der  zweite.  Der  dritte  und  vierte  (welcher  letztere 
öfters  mit  dem  dritten  Dorsalhäkcben  zusammenfliesst)  sind  kürzer,  weniger 
schräg  und  nur  einwärts  schwärzlich  gesäumt.  Das  in  der  Hälfte  liegende  weisse, 
bisweilen  getrübte  Dorsalhäkchen  ist  schräg  nach  aussen  gelegt,  schmal,  spitz 
und  berührt  mit  seiner  Spitze  die  starke,  tiefschwarze  Faltenlinie,  welche  ihrer- 
seits die  Spitze  des  dem  dritten  Costalstrich  gegenüber  befindlichen  und  fast 
senkrechten  Dorsalhäkchens  berührt.  In  dem  Raum  vor  und  hinter  diesen  zwei 
Dorsalhäkchen,  besonders  zwischen  beiden,  ist  der  gelichtete  Grund  mit  groben, 
tiefschwarzen  Schuppen  bestreut.  Dem  zweiten  Dorsalhäkchen  nahe  und  dem 
vierten  Costalhäkchen  zugewendet,  ist  das  dritte  Dorsalhäkchen,  das  eigentlich 
dem  Htrd.  angehört.  In  der  Flügelspitze  ist  ein  starker,  tiefschwarzer,  runder 
Punkt,  welchen  eine  tiefschwarze  Bogeulinie  auswärts  umzieht.  Fransen  grau, 
um  die  schwarze  Bogeulinie  weisslich  schimmernd. 


r349l  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordamericanisc)ien  Nachtfalter.  14o 

Htfl.  ziemlich  dunkelgrau  mit  gleichfarbigen  Fransen.  Auf  der  dunkel- 
grauen Unterseite  der  Vdfl.  liegen  vor  der  Spitze  zwei  weisse,  einwärts  gerich- 
tete Costalstriche,  von  denen  der  zweite  länger  ist,  als  der  erste. 

A'^aterland  meiner  als  Bobiniella  erhaltenen  Ex.  Massachusetts.  Zwei  tragen 
das  Datum:  23.  und  31.  October.  Burgess  schickte  mir  ein  trockenes,  buckelig 
zusammengezogenes  Foliolum  der  Bohinia  pseudac,  dessen  untere  Epidermis 
ganz  weiss  ist.  ZAvischen  den  beiden  Häuten  befinden  sich  drei  verhältniss- 
mässig  sehr  grosse,  länglich  elliptische,  etwas  flache,  reinweisse  Gespinnste,  mit 
ihren  Enden  über  einander  liegend;  aus  zweien  haben  sich  die  Puppen,  nach 
der  Sitte  ihrer  Gattung,  aus  den  Enden  hervorgedrängt.  Hiernach  scheint  also 
ein  Fiederblatt  sogar  drei  Eaupen  enthalten  zu  können.  —  Sehr  ausführlich 
handelt  über  die  Lebensweise  dieser  Art  Clemens  in  seinen  Briefen  an 
Stainton  S.  8  ff. 


5.  Texanelia  n.  sp.  Taf.  X,  Fig.  54. 

Capillis  nigro  cinereoque  mixtis,  antennis  fuscis,  unicoloribus;  al.  ant. 
aureis,  dorso  late  fusco,  linea  hasali  tenui  alba,  strigulis  eostae  4,  dorsi  3  ni- 
veis  nitidissiinis,  lineola  plicae  postieae  piinctoque  apicis  magno  atris.    c^   Q . 

Clemens  erwähnt  1.  o.  S.  67  einer  an  AMphicarpaea  monoica  minirenden 
Art,  die  er  nur  für  Bobiniella  var.  erklärt.  Er  beschreibt  sie  nicht  so  genau, 
wie  er  gethan  hätte,  wenn  er  sie  für  eigene  Art  hielt.  Sie  stimmt  in  manchem 
mit  meiner  Texanelia,  scheint  aber  der  weissen  Basallinie  zu  ermangeln,  da, 
wenn  sie  an  ihr  vorhanden  war,  Clemens  sie  schwerlich  übersehen  hätte. 

Texanelia  kommt  der  Bobiniella  so  nahe,  insbesondere  in  der  so  cha- 
rakteristischen schwarzen  Faltenlinie,  dass  es  wirklich  möglich  scheint,  dass  sie 
doch  nur  eine  Varietät  davon  ist;  aber  keine  meiner  zwölf  Bobiniella  hat  eine 
Spur  der  weissen  Basallinie,  keine  den  Glanz  der  Costalhäkchen  oder  das  rein- 
weisse Dorsalhäkchen  bei  '/s  des  Innenrandes.  Ich  gebe  nur  die  Unterschiede  an. 

Texanelia  hat  die  Grösse  der  kleinsten  Bobiniella.  Beine  nur  weiss  und 
graubunt,  also  besonders  auffallend  blass  an  den  Hinterfüssen. 

Vdfl.  bedeutend  schmäler.  Die  Eandhäkchen  reinweiss,  lebhaft  silber- 
glänzend. Von  den  Costalhäkchen  ist  das  erste  kürzer  und  verhältnissmässig 
nicht  so  breit,  wie  bei  Bobiniella;  das  zweite  läuft  mit  ihm  nicht  parallel, 
sondern  convergirt  und  vereinigt  sich  mit  dem  zweiten  Dorsalhäkchen  zu  einem 
nach  aussen  convexen  Bogen  oder  doch  sehr  stumpfen  Winkel  (bei  Bobiniella 
reicht  seine  Spitze  weit  über  dieses  Dorsalhäkchen,  das  bei  ihr  als  erstes  zu 
gelten  hat,  hinaus  und  bildet  mit  ihm  einen  recht  scharfen,  spitzen  Winkel). 
Auf  dem  Innenrand  liegt  bei  Vs  >  etwas  vor  dem  Anfang  des  ersten  Costal- 
häkchens,  ein  senkrechter,  bis  zur  Falte  reichender  und  hier  abgestutü-ter  gläuzend- 
weisser  Strich  (er  ist  bei  mancher  Bobiniella  duich  eine  lichte  Stelle  angedeutet). 
Der  zweite,  den  ersten  bei  der  Bobiniella  darstellend,  glänzt  lebhaft  und  hat 


144  r.  C.  Zell  er  [350] 

liiiiler  sich  in  der  Falte  die  schwarze  Linie  wie  Bobiniella.  In  der  Falte  kommt 
aus  der  Flügelbasis  eine  ieiue,  sich  nach  hinten  verdünnende,  weisse  Linie, 
welche  die  Spitze  des  ersten  Dorsalhäkchons  berührt  und  hinter  derselben 
verschwindet.  Der  Eaum  unter  ihr,  zwischen  Basis  und  erstem  Dorsalstrich, 
bildet  ein  längliches,  einfarbig  dunkelbraunes  Viereck;  der  Raum  zwischen  dem 
ersten  und  zweiten  Dorsalhäkchen  ein  längeres,  schmäleres  und  helleres; 
der  unterhalb  der  schwarzen  Faltenlinie  ist  grau  (vielleicht  verwischt).  Die 
Zeichnung  der  Flügelspitze  hat  nichts  Abweichendes. 

Auf  der  Unterseite  der  Vdfl,  sind  die  zwei  weissen  Costalfleckchen 
wie  bei  Robiniella;  ausserdem  sind  aber  auch  die  zwei  vorhergehenden  Costal- 
häkchen  und  die  entsprechenden  Dorsalhäkcheu  durch  weissliche  Punkte  an- 
gedeutet. 

Vaterland:  Texas  (BoU).  Ein   9  i™  Museum  Cambridge. 


6.  Atoniariella  n.  sp. 

Capillis  albidis;  al.  ant.  latinsculis,  albis,  opacis,  nigro-pulvereis,  ma- 
culis  costae  5,  dorsi  3  obliquis  luteis,  postice  nigricanti-marginatis  (exceptta 
secimda  costali),  in  fascias  angulatas  confluentibtis,  lineola  apicis  atra.  (/"   9- 

In  der  Gruppe  der  Pastorella,  Populifoliella ,  Tremulae,  Comparella 
stimmt  sie  durch  den  weisslichen  Haarschopf  nur  mit  der  gleich  grossen, 
schraalflügligeren  und  auf  den  Vdfl.  reiner  weissen  Comparella  überein.  (Ob 
Apparella  HS.  Fig.  804,  805,  die  ich  nicht  besitze,  auch  einen  so  weiss  be- 
haarten K.  hat,  ist  nicht  angegeben).  Die  weisse  Grundfarbe  der  Vdfl.  und 
die  Kürze  der  schwarzen  Apicallinie  —  Comparella  hat  eine  längere  —  lässt 
sie  der  Ätomariella  am  nächsten  erscheinen ;  bei  ihr  fehlt  aber,  sowie  bei 
Comparella,  der  grosse  Htrd.-Fleck  vor  der  Flügelspitze  (also  ein  vierter  Dorsal- 
fleck), den  Ätomariella  besitzt. 

Grösse  der  Populifoliella.  R.  und  K.  weiss;  der  Schopf  in  zwei  diver- 
girende  Büsche  getheilt,  gleichfalls  weisslich,  bisweilen  mit  gebräunten  Spitzen 
einzelner  Haare.  Fühler  weiss,  mehr  oder  weniger  deutlich  geringelt.  An  den 
Hinterfüssen  ist  das  erste  Glied  weiss,  am  Enddrittel  braungrau;  die  folgenden 
drei  Glieder  braungrau  mit  reinweisser  Wurzel;  das  Endglied  weisslich.  Hinter- 
leib dunkelgrau  mit  weisslichem  Analglied. 

Vdfl.  in  der  Breite  nicht  ganz  beständig,  aber  breiter  als  bei  Comparella 
und  schmäler  als  bei  Populifoliella,  ohne  Glanz,  reinweiss,  mit  schwarzen 
Stäubchen  nicht  sehr  reichlich  bestreut.  Die  Zeichnung  besteht  in  angenehm 
lehmgelben  oder  dunkel  ocherfarbigen,  hinterwärts  schwarz  gesäumten  Flecken. 
Auf  den  Vdrd.  vertheilen  sich  fünf,  von  denen  die  zwei  ersten  sehr  schräg  nach 
hinten  liegen  und  sich  scharf  zuspitzen,  und  der  erste  sich  auf  dem  Vdrd.  bis 
zur  Basis  verlängert;   der  dritte  ist  weniger  schräg,  und  die  zwei  folgenden,  in 


["351]  Beiträge  zur  Kenntniss  der  nordaineri<'anischoii  Nachtfalter.  145 

der  Grösse  sehr  abnehmenden,  fast  senkrecht;  der  letzte,  kleinste  umschliesst, 
indem  er  sich  bis  zum  Htrd.  bogenförmig:  verlängert,  den  schwarzen  Apical- 
strich  von  unten  ein.  Unter  der  Falte  liegt  auf  dem  Innenrand  nahe  der  Basis 
ein  Fleckchen,  das  oft  klein  oder  verwischt  und  selbst  bisweilen  vom  Rande 
getrennt  ist.  Der  folgende,  als  erster  angesehene  Dorsalfleck  ist  sehr  schräg, 
spitzdreieckig,  reicht  mit  der  scharfen  Spitze  an  den  ersten  Costalfleck  und 
bildet  mit  ihm  eine  scharfwinklig  gebrochene  Binde.  Der  zweite,  weit  vom 
ersten  getrennte  Dorsalfleck  ist  länger  und  in  der  Grösse  veränderlich  und  ver- 
einigt sich  mit  dem  dritten  und  vierten  Costalfleck,  und  da  der  dritte,  oben 
einwärts  geneigte  Dorsalfleck  sich  ihnen  auch  anschliesst,  so  entsteht  eine 
einigermassen  X-ähnliche  Figur,  deren  Enden  auf  den  Gegenrändern  ruhen. 
Der  schwarze  Apicalstrich  ist  kurz  und  unten  und  hinten  lehmgelb  eingefasst, 
während  über  ihm  die  weisse  Grundfarbe  als  Costalfleckchen  (hinter  dem  fünften 
gelben  Costalfleck)  erscheint;  auf  den  weisslichen  Fransen  ist  er  mit  einer 
schwärzlichen,  bis  nahe  an  den  dritten  Dorsalfleck  reichenden  Bogenlinie 
umzogen. 

Htfl.  grau,  lichter  gefranst. 

Unterseite  der  Vdfl.  dunkelgrau,  mit  vier  verloschenen  weissen,  an  Grösse 
nach  hinten  zunehmenden  Costalfleckchen. 

Vaterland:  Massachusetts,  bei  Cambridge  (Hagen),  wo  die  Art  nicht  selten 
zu  sein  scheint. 

7.  Alternatella  n.  sp. 

Capillis  albis;  al.  ant.  opacis,  albis,  fasciis  duabus  superius  fractis  nia- 
culaque  costae  posticae  ochraceis,  nigro-pulvereis,  interjectis  strigis  e  pulvere 
nigro,  apice  crebrius  nigro-pulverato.  cf . 

Wegen  der  glanzlosen  (in  der  Sonne  freilich  schimmernden)  und  in  der 
Spitze  mit  keinem  schwarzen  Strich  oder  Punkt,  sondern  (etwa  wie  bei  Tri- 
fasciella)  nur  schwarzbestäubten  Vdfl.  kann  sie  leicht  für  eine  Ärgyresthia  bei 
Austerella  gehalten  werden;  aber  ihre  schmalen,  gleichförmig  zugespitzten 
Htfl.  beweisen,  dass  sie  wirklich  zu  Lithocolletis  gehört.  So  unähnlich  sie  auch 
sonst  der  Trifasciella  ist,  so  scheint  doch  der  beste  Platz  für  sie  in  der  Nähe 
dieser  Art,  hinter  den  Verwandten  der  Pastorella,  zu  sein.  Ihre  weissen, 
schwarzbestäubten  Vdfl.  mit  zwei  gebrochenen,  schwarz  bestäubten  Binden, 
welche  schwarzstaubige  Querlinien  vor,  zwischen  und  hinter  sich  haben,  und 
die  reichlichen  schwarzen  Stäubchen  in  der  Spitze  zeichnen  sie  vor  allen  Litho- 
colletiden  aus. 

Grösse  der  Trifasciella  oder  einer  gewöhnlichen  Pastorella.  R.  und  K. 
ganz  weiss.  Fühler  weiss  mit  abgesetzten  Gliedern,  daher  scheinbar  dunkler 
geringelt.  Beine  weiss;  die  Mittelfüsse  dunkel  gefleckt;  die  Hinterschienea 
mit  langen,  auseinander  gesperrten,  steifen  Haaren.  Hinterleib  hellgrau;  Bauch 
und  Analbusch  weisslich. 


]4n  P.  C.  Zell  er.  [352] 

Vdfl.  glanzlos,  weiss,  mit  feinen,  schwarzen  Schuppen  ziemlich  reichlich 
bestreut,  am  meisten  auf  den  zwei  Binden  und  in  der  Plügelspitze.  Die  zwei 
Binden  sind  ochergelb,  über  der  Falte  breit,  darauf  winklig  gebrochen,  worauf 
sie  sehr  verschmäleit  nach  dem  Innenrand  gehen ;  die  erste  ist  dicht  vor,  die 
zweite  hinter  der  Flügelhälfte.  Die  schwarzen  Atome  bilden  vor  der  ersten 
und  hinter  der  zweiten  eine,  und  zwar  nur  undeutlich,  aber  zwischen  beiden 
eine  ebenso  wie  diese  gebrochene  Querlinie.  Hinter  der  zweiten  Binde  ist  ein 
gelber,  unter  den  Stäubchen  versteckter,  bindenförmiger  Costalfleck.  Die  schwarze 
Atonienanhäufung  der  Fingelspitze  wird  dadurch  vergrössert,  dass  ausserhalb 
dieser  Spitze  die  Fransen  noch  drei  schwarze  Atomenlinien  tragen,  welche  nur 
bis  zur  Hälfte  der  trüb  gelblichweissen  Fransen  herabreichen. 

Htfl.  lichtgrau;   Fransen  gelblichweiss. 

Unterseite  der  Vdfl.  gelblichgrau,  am  Vdrd.  dunkler  und  vor  der  Spitze 
mit  zwei  verloschenen  weissen  Flecken. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Ein  gut  erhaltenes  q^  (aber  ohne  Vorderfüsse) 
im  Cambridger  Museum. 

Tisclieria 
1.  Quercitella  Clem. 

-    Clem.  ed.  Stainton,  p.  221.  —  Frey,  Entom.  Zeitung  187P.,  S.  221. 

Mit  Frey  halte  ich  diese  Art  für  die  Gl  emens'sche,  ungeachtet  diese 
orange  yellow  Vdfl.  haben  soll,  während  die  unsere  blass  citronengelbe  hat.  — 
Statt  Quercitella  hatte  Clemens  doch  wohl  sicher  Quercetella  im  Mannscript. 

Zwei  Weibchen  aus  Texas  (Boll)  im  Cambridger  Museum. 

2.  Concolor  n.  sp. 

AI.  ant.  luteo-ochraceis,  unicoloribtis,  circa  apicem  fusco-pulvereis ;  post. 
angusiis,  albidis,  exalbido-ciliatis.   9- 

Das  einzelne  Weibchen  hat  die  Grösse  der  Quercitella,  also  die  einer 
kleinen  Complanella,  und  seine  Vdfl.  sind  etwas  breiter  als  bei  jener  und  etwas 
schmäler  als  bei  dieser.  Ausserdem  unterscheidet  sie  sich  von  Quercitella  durch 
die  ganz  einfarbigen,  dunkeln  Vdfl.,  welche  überall  so  dunkel  sind  wie  bei 
Complanella  an  der  Spitze.  Die  etwas  glänzenden,  weisslichen  Htfl.  geben 
gleichfalls  einen  Unterschied  von  beiden  Arten,  sowie  von  Zellerella  Clem. 

K.,  Fühler,  Hinterleib  (dessen  Endglied  abgestutzt  kegelförmig  ist)  und 
Beine  sehr  bleich  ochergelb  (wie  bei  Quercitella);  die  Fühler  zeigen  am  Wurzel- 
glied deutlich  das  charakteristische  Zöpfchen.  R.  von  der  Farbe  der  Vdfl.  (bei 
Quercitella  wie  die  ersten  zwei  Drittel  der  Vdfl.). 

Vdfl.  einfarbig  dunkel-,  fast  lehmfarbig  ochergelb,  nur  im  Enddrittel  mit 
äusserst  feinen  braunen  Stäubchen  bestreut,  die  jedoch  die  Spitze  nicht  dunkler 
erscheinen  lassen.     Fransen  fast  so  hell  wie  an  den  Htfl. 


r353l  Beiträge  zur  Keuntniss  der  noidamericaüischen  Nachtfalter.  147 

Htfl.  schmal  messerförmig,  feiner  zugespitzt  als  bei  ComplaneUa,  etwas 
glänzend,  weiss,  kaum  ins  Graue  gemischt;  Fransen  ebenso  hell,  gelblich 
schimmernd. 

Unterseite  der  Vdfi.  hell  ochergelb,  auf  der  Wurzelhälfte  dunkelgrau 
angelaufen, 

Vaterland:    Texas  (Boll).    Ein   9  i™  Museum  Cambridge. 

Anmerkung.  Von  Ti.  Zeller ella  Frey  (1.  c.  S.  220),  die  ich  auch 
nur  sehr  zweifelhaft  für  die  Cleraens'sche  halte,  empfing  ich  von  Frey  selbst 
ein  cf .  Es  übertrifft  in  der  Grösse  die  grüsste  ComplaneUa.  Die  Fühler  haben 
zwar  die  den  Tischerien  eigene  Behaarung,  aber  keine  Spur  des  Basalzöpfchens. 
Auf  der  Unterseite  der  Vdfl.  bemerke  ich  nichts  von  dem  bei  Frey  erwähnten 
dunkelbraunen  Längsstrich.  Das  Merkwürdigste  sind  die  Htfl.  Diese  haben 
eine  für  Tischeria  durchaus  abweichende  Breite,  nämlich  etwa  2/3  der  Vdfl., 
und  spitzen  sich  sehr  plötzlich  fein  zu;  der  ganze  Vdrd.  ist  mit 
langen  (so  langen  wie  die  Htfl.  breit  sind),  schräg  nach  aussen  gerichteten, 
blass  ochergelben  Haaren  bis  zum  Anfang  des  letzten  Drittels  besetzt;  von  da 
an  sind  die  Haare  plötzlich  sehr  kurz  und  werden  es  bis  nahe  an  die,  wie  am 
Htrd.,  langhaarige  Spitze  noch  mehr,  so  dass  es  aussieht,  als  ob  hier  eine  be- 
schädigte Stelle  ist  —  was  doch  bei  der  gänzlichen  Uebereinstimmung  an  beiden 
Flügeln  auffallend  genug  wäre. 


Bucculatrix 
1.  PomifoUella  Clem. 

Antennis  pallide  fusco-anmdatis,  capillis  ochraceo  fiiscoque  mixtis;  al. 
ant.  pullidis,  maculis  costae  4  ohliqim,  acwninaiis,  ochraceis,  fusco-pidvereifs, 
una  dorsi  medii  subovata,  puncto  apicis  rotundato  atro,  exterius  arcu  nigra 
circumdato.  (f. 

—  Clemens  ed.  Stainton,  p.  146. 

Ich  glaube,  die  richtige  Clemens'sche  Art  vor  mir  zu  haben,  obgleich 
bei  dieser  der  Apicalpunkt  nur  als  dark-brown  statt  tiefschwarz  angegeben 
wird.  Keine  der  bisher  bekannten  Arten  aus  der  Gruppe  der  Ulmella,  Vetu- 
lella,  Ch'ataegi  hat  ihn  in  dieser  Schärfe. 

PomifoUella,  deren  Namen  wegen  der  Lithocoll.  pomifoliella  Anstoss 
erregen  wird,  hat  nach  dem  vorliegenden  Ex.  nur  die  Grösse  der  kleinsten 
Ulmella  und  sieht  noch  etwas  blässer  aus  als  die  hiesigen  Ex.  dieser  Art,  also 
sehr  unähnlich  den  durch  Dunkelheit  ausgezeichneten  englischen.  Die  Grund- 
farbe der  Vdfl.  ist  also  heller  gelb  als  bei  Ulmella,  die  Zeichnungen  ziemlich 
hell  ochergelb  (doch  zu  dunkel,  um  nur  pale  yellowish  heissen  zu  können)  und 
mit  dunkelbraunen  Atomen,  die  alle  von  einander  getrennt  bleiben  und  nirgends 
zusammeufliessen,  reichlich  bestreut.  Der  Innenrandfleck,  der  nicht  viel  dunkler 

19 


148  1'.  C.  Z.ller.  [354] 

als  der  dritte  Costalfleck  ist,  mag  bui  manchen  Ex.  so  stark  bestäubt  sein,  dass 
Clemens'  dark-brown  gerechtfertigt  ist  (Clemens  versteht  offenbar  unter 
upjiosite  denselben  Fleck  auf  dem  anderen  Vdfl.).  Auf  dem  Vdrd.  liegen  vier 
schräg  nach  hinten  gerichtete,  deutlich  getrennte,  bandförmige  solche  Flecke, 
von  denen  der  erste  nur  bis  zur  Falte  reicht,  der  zweite  mit  dem  Dorsalfleck 
zu  einem  schrägen  Querband  verbunden  ist,  der  dritte  den  Innenwinkel  nur 
vermittelst  einer  unbestäubten  Fortsetzung  erreicht,  der  vierte  bis  zum  Htrd. 
verlängert  ist.  Der  tiefschwarze  Apicalpunkt  ist  gerundet  und  sehr  auffallend ; 
die  schwarze,  ihn  von  aussen  umziehende  Bogenlinie  liegt  auf  den  Fransen. 

Clemens  beschreibt  die  im  September  auf  Apfelblättern  lebende  Raupe, 
welche  nichts  von  der  Natur  des  Genus  Abweichendes  zu  haben  scheint.  Der 
Schmetterling  fliegt  Ende  April  und  im  Mai.  —  Das  vorliegende  cT  ist  aus 
Texas  (Bell)  und  befindet  sich  im  Museum  Cambridge. 

Anmerkung.  Eiley  gibt  im  vierten  Annual  Report  Ins.  Miss.  1872. 
p.  49—51  Nachrichten  von  einer  Bucculatrix,  die  t'v  Bucc. 2^omifoliella  C\., 
the  apple-leaf  Bucculatrix,  nennt,  und  bildet  Fig.  23  den  Schmetterling  in  der 
Vergrösserung  ab.  Die  Vdfl.  zeigen  ausser  dem  schwarzen  Apicalpunkt  nur  zwei 
dunkle  Zeichnungen.  Da  eine  Beschreibung  fehlt,  aus  welcher  sich  ersehen  liesse, 
ob  die  zwei  sonstigen  schwächeren  Zeichnungen  nur  aus  Versehen  oder  nach 
mangelhaften  Originalen  weggelassen  sind,  so  wage  ich  diese  Buccul.  pomifo- 
liella  nicht  bei  der  meinigen  zu  citiren. 

2.  Litlgiosella  n.  sp. 

Antennis  fuscescenti-annidatis,  capilUs  ochraceis;  al.  ant.  pallide  ochra- 
ceis,  maculis  costae  4  (tertia  distinctiore)  unaque  dorsi  medii  mferius  fusco-notaia 
suturatioribus  fusco-pulvereis,  alae  apice  linea  urcuata  nigra  circumdato;  al. 
post.  diluie  einer  eis.  cf. 

Die  Clemens'sche  Goronatella  1.  c.  p.  109,  worin  aber  das  Dunkle  als 
Grundfarbe,  das  Helle  als  Zeichnung  behandelt  ist,  scheint  mir  meiner  Art  sehr 
nahe  zu  kommen.  Orange-chrome  haben  aber  die  Vdfl.  der  Litigioseüa  nicht; 
iiire  Htfl.  sind  ginz  hellgrau  (nicht  dark-gray),  und  ihr  Hinterleib  ist  nur  hell 
staubgrau  mit  blass  ochergelbem  Bauch  und  Analbusch  (nicht  pale  orange- 
chrome  with  a  dark  brownish  stripe  along  the  dorsum  varied  with  fulvous). 

Ausserdem  kommt  Litigiosella  der  Ulmella  (Stainton  Nat.  Hist.  VII. 
t.  2,  f.  1.)  so  nahe,  dass  es  mich  nicht  wundern  würde,  wenn  sie  sich  nur  als 
sehr  helle  Farbenvarietät  derselben  auswiese.  Ihre  Vdfl. -Gestalt  ist  dieselbe, 
also  breiter,  als  bei  Pomifoliella,  und  ebenso  die  Zeichnung  mit  folgenden  Ab- 
weichungen:, sie  sind  viel  lichter  und  spärlicher  mit  tchwarzbraunen  Atomen 
bestreut;  der  erste  Costalfleck,  bei  Ulmella  fast  so  braun,  wie  der  dritte,  ist 
so  hell  und  so  wenig  bestäubt,  wie  der  zweite  und  veifliesst  in  die  Dorsal- 
färbung; der  dritte  scheint  etwas  kürzer  als  bei  Ulmella  zu  sein  und  ist,  wenn 
auch  dunkler,  als  die  andern,  doch  im  Vergleich  mit  dem  der  Ulmella  sehr 
hell;    der  vierte  ist  ganz  blass,   verflossen  und  bis  zum  Htrd.  ausgedehnt.     Der 


[3551  Beitrag'-  zur  KeiuitnisB  der  uordiuiirricaiiincheu   Naclitfiiltor.  149 

ovale,  der  Länge  nach  liegende  Dorsalfleck  ibt  mii'  der  Basalseite  sehr  dunkel 
braun,  sonst  so  hell  wie  der  dritte  Costalfleck.  Die  Flügelspitzc  hat  keinen 
schwarzen  Punkt,  ist  aber  wie  bei  Poviifoliella  auf  den  spärlich  mit  braunen 
Atomen  bestreuten  Fransen  mit  einer  schwarzen  Bogenlinie  umzogen.  Von  dem 
schwarzen  Längsstrich,  den  Vetustella  und  Crutaegi  (bei  Stainton  in  Fig.  2  auf 
den  zu  schmalen  Vdfl.  mit  zu  gelber  Grundfarbe)  vielleicht  immer  zeigen,  ist 
keine  Spur  zu  sehen. 

Htfi.  viel  heller  grau  uiit  weissgelblich  schimmernden  Fransen. 

Vaterland:  Texas  (Boll).  Zwei  cT  im  Museum  Cambridge. 

Pterophorus  monodactylus  Linn. 

Pf  er.  pergraciUdactylus   Packard.     Annais   of  the  Lyccum  of  Nat.   Hist. 
N.  Y.  X,  1873.  p.  265. 
—     cineridactylus  Fitch,  Nox.  Ins.  State  of  NcwVork  p.  144. 

Ich  erhielt  ein  aus  Massachusetts  stammendes  Ex  mit  der  Bezeichnung: 
„Cineridactylus  Fitch  =  PergraciUdactylus  Pck". 

Packard's  Beschreibung  eines  einzelnen  cT  als  PergraciUdactylus  (!) 
passt  recht  genau  auf  die  mehr  graue  Varietät  des  Monodactylus.  Nur  die 
Fülller  sind  (wie  auch  bei  mir  Isis  1841.  S.  846  Pterodactylus :  grau  und  ver- 
loschen, hellbraun  geringelt)  unrichtig  angegeben  als  whitish  ringed  wlth  brown. 
An  frisch  gefangenen  Ex.  sind  sie  ganz  einfarbig  weigsgrau;  erst  durch  Ein- 
trocknen werden  die  Einschnitte  tiefer,  und  der  dadurch  entstehende  Schatten 
bringt  die  Täuschung  hervor,  als  seien  zwei  Farben  vorhanden.  —  Packard 
erklärt  seine  californischen  Ex  für  verschieden  von  Pterodactylus  H.  Mono- 
dactylus Linn.  und  auch  für  verschieden  von  Cineridactylus  Fitch.  Dieser  Autor 
beschreibt  seinen  Cineridactylus  .so:  „üeberall  asciigrau,  an  der  Brust  dunkler 
gefärbt.  Vdfl.  mit  schwärzlichbraunen  Atomen  besprengt,  hauptsächlich  gegen 
den  Innenrand  und  die  Basis.  Fühler  an  jedem  Gliede  mit  einem  hellbraunen, 
auf  der  Unterseite  breit  unterbrochenen  Bande.  Füssc  und  Schienen  (shanks) 
Wüisslich;  die  Hinterschienen  mit  einer  schwachen,  bräunlichen  Bind(?  an  der 
Spitze  und  einer  anderen  in  der  Mitte.  Flügelspannung  0,75.  Gefang<  n  in  der 
ersten  Hälfte  des  Juli  in  Gehöften  um  die  Häuser".  Nach  di'>ser  Beschreihiing, 
in  welcher  von  der  Flügelgestalt  und  dem  dunkeln  Fleck  an  der  Spalte  der 
Vdfl.  nichts  erwähnt  wird,  d«n  WIonodactyluslAww.  zu  erkennen,  i^t  unmöglich; 
der  Aufenthaltsort  würde  die  Art  fast  am  besten  bezeichnen,  vorausgesetzt,  dass, 
wie  bei  uns,  auf  den  dortigen  Kartoffel-  und  Getreidefeldern  unter  andern  Un- 
kräutern auch  Convolvulus  wächst. 

Packard  hält  diesen  Cineridactylus  für  den  östlichen  Stellvertreter  seines 
PergraciUdactylus.  Er  sagt:  von  Cineridact.  habe  er  ein  hei  Salem  am  26.  Sept. 
gefangenes  Ex.  g<isehen;  die  hintere  Abtheilung  des  Vdfl.  sei  mehr  dreieckig, 
weniger  scharf  gespitzt,  als  bei  der  Californischen  Art,  und  die  Zeichnungen 
(the  markings  on  this  division,  wobei  wohl  die  an  der  Spalte  mitgemeint  ist) 
seien  ein  wenig  anders. 

19* 


150  P.  C.  Zeller.  [356] 

Nun  ist  aber  nach  dem  mir  zugegangenen  Ex.  und  nach  der  Beschrei- 
bung Pergracilidactylus  ohne  Zweifel  Monodactylus,  und  so  wird  Cineridact. 
auch  nichts  anderes  sein. 

Dr.  Speyer  hat  mich  auf  eine  bislier  unbeachtete  Eigenheit  des  Mono- 
dactylus aufmerksam  gemacht.  Die  Hintertarsen  sind  nämlich  gleichsam  geflü- 
gelt, indem  die  Schuppenhaare  der  Oberseite  sehr  dicht  stehen  und  nach  oben 
gerichtet  sind  und  so  eine  recht  auffallende  Erweiterung  der  Tarsenglieder 
bilden,  nur  dass  diese  sich  am  langen  Metatarsus  bloss  am  Enddrittel  zeigt.  Bei 
manchen  Ex.  ist  die  Erweiterung  stärker,  als  bei  anderen,  ohne  dass  sie  vom 
Geschlecht  oder  vom  längeren  Fluge  (der  jedoch  nicht  ganz  ohne  Einfluss  sein 
mag)  abzuhängen  scheint.  So  zeigt  sie  mein  Sareptaner  Ex.  am  auffallendsten. 
Man  sieht  sie  natürlich  nur,  wenn  man  den  Fuss  von  der  Seite  betrachtet.  Es 
versteht  sich,  dass  die  nordamericanischen  Ex.  (deren  eins  ich  auch  aus  Ohio 
habe)  diese  Auszeichnung  vor  den  bekannten  Pterophoriden  auch  besitzen. 


[357] 


Beiträge  zur  Keiintniss  der  nordamericanischen  Nachtfalter. 


151 


Benenniiüg  der  Figuren. 


Taf.  VIII. 

Fig.  1.  Teras  peculiana  S.  210. 

„  2.  Tortr.  amplexana  S.  222. 

„  3.     —  conigerana  S.  227. 

„  4.  Phox.  mediofasciana  Ü.  248. 

„  5.     —  nuheculana  S.  249. 

„  6.     —  semiovana  S.  250. 

„  7.     —  Burgessiana  S.  252, 

„  8.     —  laeiniana  S.  253. 

„  9.     —  subaequana  S.  254. 

„  10.     —  angulifasciana  S.  256. 

„  11.  Enchrom.  hemidesma  S.  261. 

„  12.  Penth.  albeolana  S.  262. 

„  13.    —  nimbatana  S.  263. 

„  14.  Exart.  quadrifidum  S.  268. 

„  15.     —  nitidanum  S.  270. 

„  16.     albofasciatum  S.  272. 

,,  17.  Serie,  campestrana  S.  282. 

„  18.    —  fuscalbana  S.  284. 

„  19.     —  caesiälbana  S.  285. 

„  20.  Eedytol.  insiticiana  S.  266. 

„  21.  Graphol.    Vestaliana  S.   286. 

Taf.  IX. 

Fig.  22.  Graphol.  trivittana  S.  287. 

„  23.     —  spiculana  S.  280. 

„  24.     —  Roessleri  S.  291. 

.,  25.     —  malachitana  S.  292. 

,,  26.     —  usticana  S.  293. 


Fig.  27.  Graphol.  allutana  S.  295. 

„  28.     —  interstinctana  S.  296. 

„  29.     —  eelipsana  S.  298. 

„  30.     —  2)erfluana  S.  299. 

„  31.    —  Paclcardi  S.  300. 

„  32.  Paed,  inclinana  S.  301. 

„  33.    —  clavana  S.  303. 

„  34,  35.  Paed,  quintana  S.  304. 

„  36.  Paed,  constrictana  S.  305. 

„  37.     —  desertana  S.  306. 

„  38.     —  aff'usana  S.  307. 

„  39.     —  tripartitana  S.  308. 

„  40.     —  dodecana  S.  311. 

„  41.     —  monogrammana  S.  313. 

„  42  a.  Set.  xanthobasis  S.  325. 

Taf.  X. 

Fig.  43 a.b.  Nola  confusalis  S.  327. 

„  44  a.  b.  Nolaph.  malana  S.  326. 

„  45a. b.c.   Oeet.  sincei-a  S.  331. 

„  46 a.b.  Periap.   caeciilalis  S.  333. 

„  47.  Bot.  Thesealis  S.  335. 

„  48.    —  aegrotalis  S.  335. 

„  49.     —  spec.  Am.  sept.   S.  335. 

„  50.  Ad.  trigrapha  S.  342. 

„  51.  Crypt.  atropicta  S.  343 

„  52.  Lith.  qiiercetorum  S.  346. 

„  53.     —  robiniella  S.  348. 
54.     —  texanella  S.  349. 


152 


P.  C.  Zell  er. 


358] 


Register. 


Seite 

Achadnulis  Z.  (Hyp.)  ....  330 

Aeyrolulis  Z.  (Bot.) 335 

Affusa  na  n.  sp.  (Paed.)     .     .     .  307 

Alba  Z.  (Tegeticula)      ....  340 

Älbeolana  n.  sp.  (Penth.)       .    .  262 

Albicomana  Clem.  (Torir.)     .     .  227 

Albigtittana  n.  sp.  (Paed.)     .     .  313 

Albofasciatum  n.  sp.  (Exart.)    .  272 

Ällutana  n.  sp.  (Graphol.)     .     .  295 

Älternatella  u.  sp.  (Litliocoll.)  .  351 

Amblygona  n.  sp.  (Phoxopt.)     .  259 

Amplexana  n.  sp.  (Tortr)     .     .  222 

Angulifasciana  ii.  sp.  (Phoxopt.)  256 

Appcndicctim  n.  sp.  (Exart.)     .  275 

Argeniilimitana  Rbs.  (Concli.)   .  242 

Argyroelana  n.  sp.  (Serie.)    .     .  277 

Astrologana  ii.  sp.  (Serie.)    .     .  281 

Atomariella  ii.  sp.  (Liihoc.)  .     .  350 

Atropicta  it.  sp.  (Crypiol.)     .     .  343 

Aurisignana  u.  sp.  (Dichror.)    .  319 

Baltimoralis  Gr.  (Hyp.)    .     .     .  329 

Belfrageana  ii.  sp.  (Tortr.)    .     .  232 

Bcnignalis  Wkr.  (Hyp.)     .     .     .  329 

Bijugnlis  Wkr.  CA?//'.;  ....  329 

Bimaeulana  Rbs.  (Conch.)     .     .  243 

Bimaculana  Dun.   (Paed.)      .     .  302 

5o/Zn  Z.  (Zojihod.) 336 

Bunteana  Rbs.  (Conchyl.)      .     .  245 

Burgessiana  n.  sp.  (Phoxopt.)   .  252 

Caeciilalis  ii.  sp.  (Perispasta)    .  333 

Caesialbana  u.  sp.  (Serie.)    .     .  285 

CaMürichoidcs  (iroto  (Phypr.)   .  328 


Campestrana  u.  sp.  (Serie.)  . 

Cenopis  n.  g 

Cerasivorana  Ftcii  (Torir.)  . 
Ch'ionosema  ii.  sp.  (Penth. '0 
Chloroljasis  n.  sp.  (Setiost.)  . 
Cineridactylus  Ftch  (Pteroph.) 
Clavana  n.  sp.  (Paed.)  .  . 
Comatulana  n.  sp.  (Paed.)  . 
Comptana  Fröl.  (Phoxopt.)    . 

Conchylis  Tr 

Concolor  n.  sp.  (Tisch.)     .     . 
Conglomeratella  ii.s)».  (Lilhocoll.) 
Conigerana  u.  sp.  (Tortr.) 
Constellatana  u.  .sp.    (Serie.) 
Constrictana  u.  sp.  (Paed.)    , 
Coruscana  Clciii.  (Serie.)  .     . 
Crassivenella  Z.  (Enaem.) 
Dejlectana  Rbs.  (Teras)     .     . 
Desertana  n.  sp.   (Paed.)  .     . 
Diseopunctana  Clem.  (Torir.) 
Dissimüana  Tr.  (Paed.)    .     . 
Distema  Gr.  (Graphol.)     .     . 
Dodeeana  n.  sp.  (Paed.)  .     . 
Dorsistrigella  Clem.  (Im.)     . 
Dubiana  Clem.  (Anchylop.)   . 
Ecdytolopha  n.  g.    .     .     . 
Eelipsana  n.  sp.  (Graphol.)  . 

Enaemia  Z 

Elutella  IL  (Ephest.)    .     .     . 

Exartema  Clem 

Exasperatana  n.  sp.  (Tortr.) 
Exolettim  n.  sp.  (Exart.)  .    . 


Seite 

282 
239 
217 
265 
325 
355 
303 
316 
257 
242 
352 
346 
227 
279 
305 
279 
345 
211 
306 
234 
302 
296 
311 
342 
254 
266 
298 
344 
338 
268 
238 
270 


[359] 


B(<it)iigp  zur  K'eiiiitniHs  «ler  iiorlainericMiiischpii  Naclitf'.iUiT. 


153 


Fmnula  (Teras)    .... 
Fasciatana  ,Cleni.  (Exart.) 
Ferrugana  S.  V.  (Teras)  . 
Fimetaria  Gr.  (Fid.)     .     . 
Flaccidana  Rbs.  (Tortr.)  . 
Flavedana  Clem.   (Tortr.) 
Floridana  n.  sp.    (Phoxopt.) 
Fragariae  Walsb  (Anchylup.) 
Furcatana  Wkr.  (Tortr.)  .     . 
Furfurana  Haw.  (Bactra) 
Furvana  Rbs.  (Tortr.)       .     . 
Fuscalhana  n.  sp.  (Serie.)     . 
Fuscociliana  Clem.  (Anchylop.) 
Galbineuta  Z.  (Macaria)  .     . 
Glandulella  ßiley  (Holcoc.)  . 
Glaucofuscana  (Conchgl.) 

Grapholitha  Tr 

Gurgitana  Rbs.  (Tortr.)    .     . 
Haiesaria  Z.  (Fidon.)  .     .     . 
Hastiana  Liun.  (Teras)     .     . 
Hemidesma  n.  sp.  (Euchrom.) 
Hospitella  n.  sp.  (Ephest.)    . 

Idiographis  Led 

Igninix  Wkr.  (Mieza)  .  .  . 
Incertana  Rbs.  (Tortr.)  .  . 
Inclinana  n.  sp.  (Paed.)  .  . 
Infumatana  n.  sp.  (Tortr.)  . 
Insiticiana  n.  sp.  (Ecdyt.)  . 
Interpuncta  Gr.  (Mad.)  .  . 
Interpunciella  H.  (Ephest.)  . 
Literstinctana  Clem.  (Graphol.) 
Labiosana  n.  sp.  (Tortr.)  .  . 
Luciniana  n.  sp.  (Phoxopt.) . 
Laciniosa  Z.  (Hyp.)  .  .  . 
Luevigana  S.  V.  (Tortr.)  .  . 
Lamuna  Z.  (Phoxopt.)  .  . 
Lanceolana  H.  (Buctra)  .  . 
LaterafM  Rbs.  (Tortr.)  .  . 
Lepidana  F.  R.  (Tortr.)  .  . 
Litigiosella  n.  sp.  (Bucc.) 

Loxotaenia  Ld 

Lutosana   Clem.  (Tortr.)    .     . 
Maculidorsana   Clem.  (2'eras) 


Seite 
214 
273 
212 
331 
219 
236 
258 
257 
232 
247 
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301 
216 
266 
329 
336 
29.3 
237 
253 
3v9 
•218 
247 
247 
236 
226 
354 
218 
224 
213 


Seite 

Made f (letalis  Gr.  (Bomol.)     .     .  330 

Magistralis  Gr.  (Bot.)  ....  331 

Malachitana  n.  sp.  (Graph.)      .  292 

Malana  Z.  (Nola) 326 

Mareidana  n.  sp.  (Phoxopt.)      .  260 

Meanderana  Wkr.  (Sciaph.)  .     .  275 

Mediofasciana  Clem.  (Phoxopt.)  248 

Melaleiicana  Wkr.  (Tortr.)     .     .  223 

Mendicella  H.  (Tin.)      ....  312 

Mesospila  n.  sp.  (Tortr.)   ...  233 

Milleri  n.  sp.  (Ephest.)      ...  339 

Monodactylus  Linn.  (Pteroph.)  .  355 

Monogrammana  ii.  sp.  (Paed.)  .  313 

Mutabilana  Clem.  (Phaec.)    .     .  276 

Nimhatana  Clem.  (Penth.)     .     .  263 

Nitidanum  Clem.  (Exart.)     .     .  270 

Nolaphana  Grote 326 

Nuhecidana  Clem.  (Phoxopt.)     .  249 

Nuhilella  Z.  (Blast oh. ) .     .     .    .  345 
Numerosana  n.  sp.  (Paed.)   .     .317 

Occipitana  n.  sp.  (Paed.)      .     .  315 

Ocellana  F.  (Tmetoc.)   ....  267 

Ochrifrontella  n.  sp.  (Ephest.)  .  337 

Oculana  {Graxihol.) 267 

Oeetoperia  n.  {/ 331 

Oenectra  Gr 228 

Ornatella  Frey  (Lithoe.)    .     .     .  347 

Oxyacanthana  H.  (Tortr.)      .     .  218 

Pacl~ardi  n.  sp.  (Graphol.)    .     .  300 

Pallialis  Z.  riT//i).; 329 

Pauperana  H.  S.  (Aphel.)      .     .  247 

Pavonacella  Cb'm.  (Brenthin)     .  323 

Peculiana  n.  sp.  (Teras)    .     .     .  210 

Perßuana  n.  sp.  (Graphol.)   .     .  299 

Pergracilidactylus V&(i\.(Pteroph. )  355 

Perispasta  n.  g 333 

Pcritana  Rbs.  (Tortr.)  ....  221 

Permundamim  Clem.  (Exart.)  .  273 

PertextuUs  Led.  fSoi.; .     ...  334 

Pettitana  Rbs.  (Cenop.)     ...  240 

Phaecasiophora  Grote.     .     .  276 

Phoxopt eris  Tr 248 

Pü«;ia  n.  sp.  (Serie.)     ....  282 


154  P-  C.  Zell  er.     Beiträge  zur  KenutiiisB  der  nordiiraericaiiiaehen  Nachtfalter.       [3601 


Seite 

PoUtana  Haw.  (Tortr.J      ...  226 

Pomifoliella  Cleni.  (Bucc.J     .     .  353 

Pretiosuna  Dup.  (Clior.)     .     .     .  320 

Psammitis  Z.  (Enuein.J      .     .     .  345 

I^ychogrammos  (TerasJ     .    .     .  213 

Papula  Gr.  (Eiistix.)    ....  345 

Puritana  Rbs.  (Tortr.J  ....  229 
Purpurana   Clem.   (Tortr.J     .     .215 

Quadrifidum  n.  sp.  (Exart.J  .     .  268 

Qiiudrisignata  Wkr.  (Mucar.J     ■  330 

Quereetorum  Frey  (Lithocoll.J    .  C40 

Qtiercitella  Cleni.  (Tisch.) .     .     .  352 

Quintana  (Paed.J 304 

Betieulatuna  Cleni.  (Tortr.J   .     .  233 

Bileyana  Gr.  fTorir.;    ....  221 

Rimulalis  n.  sp.  (Slmaeth.J   •     .  321 

Bobiniella  Clein.  (Lithoc.J     .     .  348 

Boessleri  (Graphol.J 291 

Bosaceana  Harr.  (Tortr.J  .     .     .  215 

i?osa««  Keinem.  ri'or^yJ   ...  218 

ASaZi^/t«  z.  rc'oZo?>.; 329 

Scirpana  H.  S.  r-4i>/«eL;    ...  247 

Semiannula  Rbs.  (Tortr.J .     .     .  212 

Semifuscana  Clem.  (Tortr.J  .     .  224 

Semiovana  n.   sp.   (Plioxopt.J    .  250 

Seniana  Clem.  (Tortr.J      ...  235 

Seriatana  n.  sp.  (Conch.J  .     ■     .  244 

Sericoris  Tr 277 

Sescuplana  n.  sp.  (Tortr.J      .     .  220 

Sefiostoma  n.  g 324 

Sincera  n.  sp,  (Oectop.J    .     .     .  332 

Spicidana  n.  sp.  (Graph.)      .     .  289 

Spireaefoliana  Clem.  (Anchyl.)  .  251 

Stercoreana  n.  sp.  (Grupliol.J     .  290 

Striaiana  Cl.  (Anchylop.J       .     .  289 

Suhaequanu  n.  sp.  (Phoxopt.J    .  254 


Seite 

Suhauratana  Wkr.  (TerasJ    . 

.    234 

Suhfervens  Wkr.  (Eustix.J     . 

.     345 

Suhnisana  n.  sp.  (Graphol.J  . 

.    294 

Suhversana  n.  sp.  (Graph.J   . 

.    318 

Sudariophora  Z. .     .    . 

.    328 

Sulfureana  Clem.  (Tortr.J 

.    230 

Sylvana  F.  R.  (Tortr.J  .    . 

.    226 

TepjhritMna  n.  sp.  (Paed.J 

.    309 

Teras  Tr.    .....     . 

.    209 

Testulana  n.  sp.  (Cenop.J 

.     241 

Texanella  n.  sp.  (Lithocoll.J 

.    349 

Theseulis  Z.  Led.  f^o/.;     . 

.     334 

Tort  rix  Led 

.    215 

Trifurculana  n.  sp.  (Tortr.J 

.     226 

Trigrupha  n.  sp.  (AdelaJ   . 

.     342 

Tripartitana  n.  sp.  (Paed.J 

.     308 

Tristana  H.  (TerasJ  .    .    . 

.    .    214 

Trivittana  n.  sp.  (Graph.) 

.     .    287 

Truncatula  Z.  (Agroph.J    . 

.     327 

Unifasciana  Clem.  (CroesiaJ 

.     230 

Usticana  n.  sp.  (Graphol.J 

.     .     293 

Variolana  n.  sp.  (TerasJ   . 

.     .    212 

Vertumnana  n.  sp.  (Paed.J 

.     .     310 

Verutana  (BactraJ    .    .    . 

.    247 

Vestaliana  n.  sp.  (Graphol.J 

.     286 

Vibruna  (Choreut.J    .     .     . 

.    320 

Vibumana  Clem.  (Tortr.J  . 

.    214 

Vicarialis  n.  sp.  (Choreut.J 

.    322 

Violuceana  Rbs.  (Tortr.J   . 

.    229 

Virgineana  Clem.  (Croes.J 

.     230 

Vitellinana  n.  sp.  (Conch.J 

.    243 

Xanthobasls  n.  sp.  (Setiost.J 

.    325 

Yuccasella  Riloy  (PronubaJ 

.    .     340 

Zeue  Ftch  (Tinea)     .     .     . 

.     .    336 

Zeller ella  Frey  (Tisch.J  .     . 

.     .     353 

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