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„4. if. m\is, cujwc
JBeiträge zur Kenntniss
der
nordamerikaiiischen Nachtfalter,
besonders der Microlepidopteren./- '
Von
Professor F. 0. Zeller
in Grünhof bei Stettin.
Erste Abtlaeilung-.
CMit Tafel II und III.)
Vorgelegt in der Sitzung vom 6. März 1872.
I' ■ T
tl e mehr wir die nordamerikanischen Lepidopteren kennen lernen, desto
mehr Arten finden wir, die den europäischen sehr nahe stehen oder sich
gar nicht von ihnen unterscheiden lassen. Wenu man also jetzt, und mit
Recht, den ganzen Norden Asien's nebst Kleinasieu und den Nordraud
Afrika's zur europäischen Falterfauna rechnet, so wird diess bestimmt
auch nicht bloss mit Island, Grönland und Labrador, deren Producte schon
^ seit längerer Zeit mit unter die europäischen aufgenommen sind, sondern
auch mit Caiiada und einem grossen Theile der Vereiusstaaten geschehen.
Es ist auflallend genug, dass diess bisher unterblieben ist, da doch sibi-
♦ rische Producte ohne Vergleich schwieriger nach Europa gelangen als
'amerikanische. Soviel mir bekannt ist, hat Dr. S taudinger die letzteren,
mit Ausnahme der hochuordischen, nur darum aus seinem vortrefflichen
. Catalog ausgeschlossen, weil er sie und ihre Literatur kennen zu lernen
noch nicht Gelegenheit genug gehabt hat.
Man thut den amerikanischen Lepidopterologen im Allgemeinen
\ wohl ui ht Unrecht, wenn mau behauptet, dass sie es sich zu wenig au-
> gelegen sein lassen, die transmarinen Entomologen mit ihrer Fauna bekannt
zu macl -u und dagegen deren Fauna kenneu zu lernen. Die Folge davon
ist, dass sie ihre eigenen Producte nicht gründlich kennen lernen und
;:&
2 Prof. P.C. Zellcr: (AAS')
z. B. ihre mit den eiiropäischcu identischen Arten mit neuen Namen be-
zeichnen und, wenn sie ökonomische Bedeutung haben, die in Europa
gemachten Erfahrungen nicht benutzen, oder die den europäischen Arten
zunächst stehenden für identisch halten und also mit denselben Namen
versehen.
Einer der grossen Uebelstäude ist ferner die Schwierigkeit, sich die
uordamerikanische Literatur zu verschaffen, eine Schwierigkeit, über die
selbst in Amerika geklagt wird, indem auch den dortigen Entomologen
bei weitem nicht alle literarischen Hilfsmittel zur Hand oder auch nur
zugänglich sind. Vieles wird dort so publicirt, dass man es nur geschenkt
oder zufällig erhalten kann. Irgend ein Staat gibt nämlich das Geld zum
Druck eines Report her; dann erhalten Senatoren, Abgeordnete und Beamte
Freiexemplare*, ein bestimmter kleiner Theil wird zum Austausch gegen
ähnliche Reports anderer Staaten und zu Geschenken für Gesellschaften
und einige Dutzend Gelehrte aufgehoben. So sind sie für kein Geld zu
erhalten, ausser etwa antiquarisch, und oft lange nachher, nachdem davon i
hätte ein nützlicher Gebrauch gemacht werden können. So ist es mit den
Berichten von Asa Fitch, Le Baron und Andern: ja man erfährt nicht
. . . . '
einmal, was erschienen ist. *) Welch' ein Schade das ist, lässt sich leicht
einsehen, wenn man sich von dem Eifer überzeugt hat, mit welchem man
dort in der Biologie der ökonomisch wichtigen Insekten vorwärts zu kom-
men strebt.
Ueber einen sehr wesentlichen Uebelstand haben ich und Andere
bitter zu klagen vielfach Ursache gehabt, so dass ich glaube, ihn hier
nicht übergehen zu dürfen: Es ist die Methode bei der Uebersendung der ,
getrockneten Insekten nach Europa. Zunächst scheinen sich manche dor-
tige Lepidopterologen nur von dem zu trennen, was für sie gar keinen
Werth mehr hat: von verflogeneu, verstümmelten, verdoibeuen Exemplnren.
Wer wie Gueuee als Sammler der Producte aller Erdtheile nothgedruu-
gen auch das aufnahm, was ihm nach der gewöhnlichen Behandlung bei
Versendungen aus Nordamerika noch mehr verdorben zukam und sich
genöthigt sah, bei seinen Publicationen auch mit unvollkommenem Materia!
zu arbeiten, musste wohl theilweise Darstellungen geben, die nicht nur
den Europäern, sondern auch den amerikanischen Lepidopterologen schwer
zu lösende Räthsel bieten, gleichsam als Vergeltung für die ihm von dort
her gewordene ungenügende Unterstützung. Zu der gewöhnlich schon
bedenklichen Beschaffenheit des Materials kommt die nachlässige Weise '
^) Unter diesen Umständen ist es ein wahrer Segen, dass Dr. Packard
angefangen hat, nach dem Beispiele der Erichson-, Schaum-, Gerstäcker-, Brauer-
schen Jahresberichte die Records of American Entomology herauszugeben, wodurch
man mm wenigstens erfahren wird, was in jedem Jahre erschienen ist. Dabei
bleibt noch das sehr tiefe Dunkel zu heben, das über den Erscheinungen vor
dem Jahre 1869 schwebt.
/- /^9"k Beiträge zur Kemitniss der norilamcrik. Naclitfaltcr. 3
der Verpackung für den Transport, der zufolge, wenn man eudlicli erwar-
tungsvoll eine Kiste öffnet, der Anblick eines Trümmerhaufens oft schweres
Herzleid bereitet. Wie übel die Versendungen auf dem Wege über
Washington, vermittelst der Smithsonian Institution, ganz regelmässig
gerathen, haben wir, Director Loew und ich, mehr als hinreichend er-
fahren. Dass aber der Vermittler der Zusendung uur ausnahmsweise die
Schuld an dem Unheil trägt, scheint daraus hervorzugehen, dass die Em-
pfänger der auf demselben Wege vou EuropD. nach Amerika gelangten
Sendungen regelmässig ihre völlige Zufriedenheit über deren Beschaffenheit
aussprechen konnten. Es ist nicht zu verwundern, Avenn ein grosser Theil
der europäischen Sammler, an saubere Haltung der Präparate gewölnit,
sich so lange gegen eine Bereicherung durch verstümmelte und verdorbene
Exemplare völlig gleichgiltig zeigt, bis die Ausgabe eines neuen Staudin-
ger-Catalogs, worin die nordamerikanische Fauna nicht mehr von der
europäischen getrennt wird, für die Erwerbung besseren Materials thätig
zu sein nöthigt.
Da ich selbst gegen die Abschliessung auf ein bestimmtes Eauneu-
gebiet, die zugleich eine absichtliche Verschliessung gegen die genaue
Kenntniss der Producte eben dieses Gebietes ist, von jeher gewesen bin,
so benütze ich die Gelegenheit, die eine reiche für das Cambridger Museum
gewonnene Sammlung Texauer Schmetterlinge bietet, deren Benützung
die Herreu Agassiz und Hagen mir gestatten, etwas dazu beizutragen,
dass der Werth, den die amerikanischen Producte für die Kenntniss der
europäischen und umgekehrt haben, besser gewürdigt werde, dass man
diese Producte genauer kennen lerne, und dass ein regerer Verkehr zwi-
schen den Lepidopterologen beider Erdt;heile zu Stande komme. Icli habe
mich dabei jedoch hauptsächlich auf die niederen Formen der Nachtfalter
beschränkt, weil für diese das Interesse bei den Amcrikauern im Allge-
meinen erst geweckt werden muss.
Das zur vorliegenden Arbeit theilweise benützte Material halien
mir verschiedene Zusendungen von sehr ungleicher Güte und Reichhaltig-
keit durch die Herren Dr. Packard (den berühmten Verfasser des Guide
to the study of Insects), Burgess (den Couservator des Museums in Cam-
bridge), Edwards in San Francisco, Bisch off in Oliio etc. geliefert;
das Meiste stammt aus den Einsammlungen, welche die Herren BoU (aus
Bremgarten in der Schweiz) und Beifrage in Texas gemacht haben
Unbedingt am besten erhalten ist das, was Herr Boll im Jahre 1870
gesammelt und an das Museum in Cambridge abgegeben hat. Die von ihm
durchforschte Gegend, die wasserreiche Dallas County im nördlichen
Texas, liegt 800—1000' über dem Meere. Die etwas tiefere Niederung
wird vom Trinity river durchflössen und ist bewaldetes Alluvium; das
Tafelland selbst ist, wo es nicht mit der Post-oak iQuercus obtusifolici)
bewaldet wird, völlige Prärie. Der gelinde Winter dauert hier 2 Monate:
4 Prof. p.c. Zeller: ("450")
die schlechteste Zeit zum Sammeln ist im Juni und Juli; die reichste fällt
in die darauf folgenden Monate bis zur Mitte October, in welcher Zeit
sich eine zweite Generation entwickelt. Leider hat Boll nur bei den
wenigsten Arten die Flugzeit angemerkt, so dass die von Beifrage
(durch Staiuton und Loew) erhaltenen Exemplare einen wesentlichen
Vorzug vor den seinigen haben, indem jedes einen Zettel mit dem Datum
des Fanges an der Nadel trägt, ein Vorzug, den sie mit den meisten mir
durch Herrn Burgess zugeschickten theilen. Dagegen kann an den
Belfrage^schen Exemplaren die Art der Conservation nicht genug gerügt
werden, denn fast alle haben den grössten Theil der Fransen und folglich
auch der Fliigelschuppen, wenigstens auf der hinteren Flügelfläche, ein-
gebüsst, was offenbar daher gekommen ist, dass sie stundenlang in der
Hitze umhergetragen wurden, ehe man sie tödtete; sie sind daher in den
seltensten Fällen zu etwas Anderem als zum völligen Abschuppen und
zur Untersuchung des Geäders zu verwenden.
Meine literarischen Hilfsmittel bestehen ausser den älteren Werken
hauptsächlich in den Arbeiten Guenee's, Walker's, Lederer's, Cle-
mens'', Grote^s und Robinson's. Guenee liat in seinen Noctuelites
(3 Theile) 1852, Uranides et Phalenites (2 Tlieile) 1857 und Deltoides et
Pyralides (1 Theil) 1854 auf eine Weise gearbeitet, über welche Led erer
in der Einleitung zu seinem Pyralidenwerk (Beiträge zur Kenntniss der
Pyraliden, im VH. Bande der Wiener entomologischen Monatschrift 18G.3)
ausführlich und treffend spricht.*) Mich gehen hier nur die Genera und
Species an; sie sind nach der seichten, leichten, eleganten französischen
Weise behandelt, die denjenigen, der seine Exemplare bestimmen will,
meist in Verzweiflung zu bringen geeignet ist.
Ueber Francis Walker's umfassende Arbeit (List of the speci-
niens of Insects of the British Museum) sind die verdammenden Urtheilc
StäTs, Anton Dohrn's, Lederer's, Herrich-Schäff er's zu bekannt,
als dass sich ohne Wiederholungen viel über dieselben Punkte sagen
licsse; ich gebe daher nur einige ergänzende Bemerkungen. Zunächst
füge ich zu den Verdammungsurtheilen das von Brunner v. Watten-
wyl (Verhdlg. d. zoolog.-botan. Gesellscji. 1870, S. 161 ff) und das von
Grote und Robinson (in den Transactious Amer. PLnt. Soc. Philadelphia,
.luliheft) ausgesprochene bei. Da ich wohl Derjenige bin, der in der
Ueberzeugung, dass ein mit so gewaltigem Material gearbeitetes Werk,
von einem Manne, der früher, ehe er seine Unglücksarbeit unternalim,
Tüchtiges leistete — weil man ihm ja sonst die Anfertigung des Museums-
Catalogs nicht übertragen hätte — und der mit den Verdammungsurtheilen
*) Auch Herrich-Schä ffer urtheilt mehrfach ebenso, z. B. im Corre-
spoüdenzblatt 18(jS bei der Bearbeitung der Cubaner Noctuen S. 114, 147 QLeit-
canici), 153 (vor Cekieno).
rAKi~\ Beiträge zur Kennliüss der aordamerik. Nachtfalter. x
nicht uubekauut geblieben seiu kann, so dass er wenigstens später eine
bessere Art des Arbeitens hätte einschlagen müssen, dass also dieses
Werk für meine Zwecke wenigstens einiges Bedeutende gewähren würde,
mehr Zeit als Andere auf dessen Studium verwendet habe, so halte ich
mich für ebenso gut zu einem Urtheile berechtigt, wie die früheren Beur-
theiler. Dieses Urtheil fällt dahin aus, dass die Lepidoptern am Ende wo
möglich noch schlechter gearbeitet sind als in den früheren Theilen, weil
offenbar der Verfasser sich in seine Weise zu arbeiten so eingewöhnt hat,
dass er von ihr nicht mehr zu lassen vermochte, und dass sie, so lange
sie nicht bis auf den letzten Rest verschwunden sind, ein trauriges Denk-
mal für ihren Verfasser und eine stehende Warnung für jeden künftigen
Arbeiter bleiben werden. Diejenigen, die Walker's Vertheidigung über-
nommen liaben, können nie den Versuch gemacht haben, das Werk auch
nur in einem kleinen Theile und für ganz kurze Zeit zu studiren; ihnen
wird es zu danken sein, dass sich immer noch Engländer finden, die ihre
aus fernen Gegenden erhaltenen Sendungen von Walker bearbeiten
lassen, so dass man immer noch zu oft auf den ominösen Titel : Characters
of undescribed etc. by Francis Walker stösst und zum Seufzen über den
Zuwachs an dieser Sorte von Literatur veranlasst wird.
Auf einen Punkt, den man noch nicht genug iu's Auge gefasst hat,
glaube ich aufmerksam macheu zu müssen: Die von Walker gebildeten
Namen für seine sogenannten Genera und Species. Man hat seinerzeit
viel gespottet über Artenbenennuugen wie: Lapidisaria und Abietisana.
Dergleichen und ärgere Missbildungen sind bei Walker in solcher Un-
zahl vorhanden, dass es den Anschein hat, als habe er sie mit völligem
Bewusstsein und absichtlich geschaffen, da sich kaum denken lässt, dass
Jemand, der sieh herausnimmt, griecliische und lateinische Wortbildungen
aufzustellen, mit den Gesetzen dieser Sprachen ganz unbekannt sein
werde. Weil es ihm zu zeitraubend war, sich um einigermassen bezeich-
nende lateinische Beueuuungen zu bemühen, so nahm er kurzweg ein
Register lateinischer und griechischer Eigennamen, griff blindlings den
ersten besten für eine zu taufende Art heraus und hing ilim ohne alle
Aeuderung die Endung alis etc. an. Es würde eine sehr lange Liste werden,
wenn man nur alle Zünsleruamen von dieser Beschaffenheit — denn sie
hauptsächlich sind auf diese Art entstanden — autzähleu wollte. Wird
man solche Namen, wie: Claudiusalis — Eudoxusalis — Lysippusalis —
Lycopusalis — Narcissusalis — Ocellusalis — Perseusalis — Orasiusalis
und Orasusalis — Ulricusalis — Pyrrhusalis (ausserdem Pyrrhalis) — Eu-
rytusalis (ausserdem Eurytalis) — Thyrisalis — Phyllisalis — Irisalis —
Niciasalis — Damoetesalis — Eryxalis — Lelexalis — Caepioalis — Ve-
tusalis etc. etc. etc. in der Wisseuschaffc dulden? Die Nordamerikauer,
bei denen es Grundsatz ist, dass derjenige, der einer Art ihren Platz in
einem andern Genus anweist, als in welchem sie bisher stand, damit
6 Prof. p.c. Zell er: (452)
zugleich die Paternität ül)eriiimmt und seinen Namen als Autorität da-
hinter zu schreiben hat, sollten doch am Iieftigsten opponiren. Denn da
die Versetzung sehr vieler Walker'.schen Arten in andere Gattungen nöthig
ist, so würde Jeder, der nicht seinen Namen als den des Erzeugers eines
Imbrexalis, Pelopsalis, Narcissusalis und anderer Monstra ansehen lassen
will, eine jede solche Transaction unterlassen müssen. Lederer hat in
seinem Pyralidenbuch manche Walker^sche Benennung den Sprachregeln
gemäss berichtigt, und meiner Ansicht nach muss es mit allen geschehen.
Hat Francis Walker es sich mit den Artnamen leicht gemacht, so
hat er für die Benennung dessen, was er neue (xattung nennt, einen
andern, aber ebenso bequemen Weg gefunden. Er nahm ein paar Conso-
nanteu und ebenso yiele Vocalc, würfelte sie durcheinander, bis sich etwas
wie ein Wort gebildet hatle, und der. geforderte Name war da! Welch"'
eine bewundernswürdige! Zahl solcher Geschöpfe, wie Davana, üataua,
Nadata, Nachaba, Bardaxima, Rusicada, Orudiza verdankt diesem Ver-
fahren ihre Entstehung! Man hat gesagt, solche Namen seien wenigstens
wohlklingend. Das möchte selbst für ein englisches Ohr bei manchen
Namen, z. B. Tiauspa, Cbabuata, Pluiphena, etwas fraglicli sein. Aber
welche Anmassung, rrformen zu bilden, die zum Theil wie kindisches
Laileu klingen, die dem Gedächtnisse so wenig Anhalt bieten, dass der
Schöpfer derselben selbst sie in der nächsten Viertelstunde vergessen
haben muss, und den Lepidopterologea zuzumuthen, dass sie dergleichen
Unrath sauctioniren sollen! Hofi'entlich werden die meisten dieser Namen,
sobald die damit geraeinten Thiere bekannt geworden sind, durch Zusam-
menfallen mit älteren von Anderen gegründeten Gattungen ihre Existenz
und damit ihren Werth für die Prioritätenhüter verlieren !
Zum Schlüsse dieses unerquicklichen Capitels erkläre ich, dass,
nachdem ich so viele Stunden meines Lebens mit der Walker'scheu Tag-
löhuerarbeit verloren oder vielmehr vergeudet habe, ich nicht gesonnen
bin, diess fernerhin zu tluin, sondern bei der Fortsetzung meiner Arbeiten
über nordamerikanische Mikrolepidopteren die Walkerschen Namen für
Wickler und Tineinen nur berücksichtigen werde, wo sie mir von Andern
überzeugend nachgewiesen werden.
Clemens hat mit sehr mangelhaftem Material gearbeitet und hier
und da, z. B. bei den Crambiden, auf die Uuterscheidung von verwandten
Arten so wenig Rücksicht genommen, dass er in einzelnen Punkten dun-
kel und unverständlich bleiben musste, und dass man über manche seiner
Species nur durch Befragung seiner Sammlung Auskunft erhalten kann.
Die Aufsätze von Grote und Robinson stehen fast in jeder Hin-
sicht als Muster da; ibrc Beschreibungen sind mit grosser Sorgfalt und
Genauigkeit entworfen, uud wenn man auch Diagnosen bei ihnen schmerz-
haft verraisst, so haben sie durch Vergleicliung mit naiiestehenden Arten,
sowie durch gute Abbildungen dem Mangel grosseutheils abgeholfen.
r4531 Beiträge zur Kenntniss der nordamerik. Nacht/alter. 7
Es stände auders und ohne Vergleich besser, wenn ihre Vorgänger eben
so gewissenhaft gearbeitet hätten. Grote und Robinson haben Mühe
und Kosten nicht gescheut, sich persönlich im British Museum Auskunft
zu holen, um ihre Arten mit den Walker'schen in Uebereiustimmung
zu bringen. Der leseusvverthe Aufsatz, der das Resultat ihrer Pilgerschaft
zu Francis Walker mittheilt, ist in den Transactions of the Amer. Ent.
Society, Philadelphia 1868 (Sep. pag. 1—22) enthalten. Was aber war
das Resultat? Eine Meng-e Synonyme Walker''scher Arten zu einander,
die sonderbarsten Plätze der Arten in den Gattungen (wie ja schon an-
dere Entomologen in andern Insektenorduungen fanden), Beschreibungen
nach völlig unbrauchbaren Exemplaren, die jeder nur eiuigermasseu ge-
wissenhafte Arbeiter wo nicht weggeworfen, doch unbeachtet gelassen
hätte, und Exemplare, die gar nicht zu den Beschreibungen des Catalogs
passen! Welcher grosse Nutzen ist also für einen Lepidopterologen von
einer Wanderung zum British Museum zu hoffen? Wenn Grote und
Robinson den Wunsch aussprechen, dass eine befähigte Hand das Ma-
terial des britischen Museums baldigst umarbeiten möchte („wegen der
Nothwendigkeit, welche jetzt die Naturforscher aus allen Theilen der
civilisirten Welt zwingt, die Sammlung persönlich zu befragen") und doch
der Ansicht bleiben, dass einem gänzlichen Ig'norireu der Walker'schen
Publicationen „der Flecken der Ungerechtigkeit anhaften würde", so
stimme ich zwar hinsichtlich des ersten Punktes den beiden tüchtigen
Forschern bei; aber ebenso bestimmt schliesse ich mich, ohne Scheu vor
dem Vorwurf der Ungerechtigkeit, dem Verdammungsurtheile der andern
Richter au.
In der vorliegenden Arbeit, dem ersten Theil dessen, was ich über
nordamerikanische Schmetterlinge zu schreiben beabsichtige, gebe ich
Beiträge zur genaueren Kenntniss der schon publicirten Arten und be-
schreibe unter neuen Namen diejenigem, die mir neu zu sein scheinen;
ich bezweifle nicht im mindesten, dass manciier der neuen Namen künftig
einem älteren wird weichen müssen. Aber das Zeugniss wird man mir
wohl nicht versagen, dass ich redliche Mühe augewendet habe, um die
Vermehrung der Syuonymie zu vermeiden. Ebenso bezweifle ich nicht, dass
man mein Bestreben anerkennen werde, meine neuen Arten möglichst
kenntlich zu machen. Einen Uebelstand darf ich nicht verschweigen: ich
habe mehrfach neue Arten nach einzelnen Exemplaren aufgestellt, au
denen folglich manches Merkmal, das mir charakteristisch schien, nur
untergeordneten Werth haben mag. Es sind aber fast immer nur solche
Arten gewesen, gegen deren Erkennbarkeit ich keinen Zweifel hegen
konnte. Sobald ich Nachträge und Berichtigungen zu solchen Arten liefern
kann, wird diess unverweilt geschehen.
Prof. P. c,. Zellsr:
Ao/« malana Fitch.
C454)
Major, collari nigro-niarginato; aus anterioribus sine tuberculis, cauis,
venis strigisque 2 vel 3 fulmiualibus uigris, macula parva uigra costali
strigae secundae adjaceute.
Bracliytaenia malana, Fitch: Noxious iusects of the State of
New York, 1856, p. 244, t. 3, fig. 5 (?, sehr elend).
Diese grosse Art hat ganz den Habitus der gewöhnlichen Nola-
Arten; der Mangel von Schuppenhöckern auf den Vorderflügeln nöthigt
nicht, ein eigenes Genus aus ihr zu bilden; auch glaube ich nicht, dass
Fitch im Geäder einen Grund dazu fand, da er es nicht beschrieben hat.
Aber die ganz ungefransten Fühler des (^ und der Mangel des Schuppen-
höckers am untern Ende des Wurzelgliedes lassen die Errichtung einer
besondern Abtheilung zu. Das ^ hat breitere Flügel als das (^ und
schärfere Zeichnung, selbst die dritte zackige Querlinie ist bis Vg voll-
ständig, während sie bei meinen zwei (^ kaum in Andeutungen erkannt
wird. Beiden Geschlechtern gemeinschaftlich ist, dass der Anfang der
zweiten, vor der Mitte des Vorderrandes entspringenden Querlinie ver-
dickt ist uud dicht hinter sich ein schwarzes, einwärts gespitztes Fleck-
chen zeigt. Besonders die Aeste der Medianader sind schwarz beschuppt^
Fitch hat die Zahl der Beine (die sicher die der andern iVbZa-Arten
ist) der hellgrünen, mit 5 weissen Längslinien gezeichneten, weisspunk-
tirten Raupe anzumerken vei-gessen. Ich bezweifle, dass die Raupe, wie
er angibt, sich zur Verpuppung einfach in eiu Blatt einspinnt, sondern
glaube, dass sie in dem zusammengezogenen Blatte ebenso ein kahnför-
miges Gespinnst anlegt, wie es die andern Arten im Freien thun. Ihre
Nahrung sind hauptsächlich die Blätter des Apfelbaumes.
Von meinen 3 Exemplaren wurde das eine (^ am 25. Juni, das ^
am 9. August, beide bei Beverly in Massachusetts gefangen.
A^ola nigrofasciatti u. sp. Tab. II, fig. I.
Thorace alisque anterioribus albis, puncto basali atro, macula humerali
fasciaque media lata, in costa dilatata, fuscis, iutus plumbeo-squa-
matis. (^.
Nur so gross wie Cucullatella, der weissen Farbe nach in die Nähe
von Alhulalis gehörig, doch sehr verschieden von allen Arten durch die
breite, braune, im Innern reichlich mit bleiglänzenden Schuppen bestreute
Mittelbinde der Vorderflügel,
Kopf und Rückenschild weiss, wie die Wurzel und der Rücken der
dicht, doch nicht laug gefransten Fühler. Taster dick behaart, zusammen-
gedrückt, von doppelter Kopflänge, auswärts gelbbräunlich angelaufen.
CA^'l^ Beiträge zur Kennliiiss der nordamerik. Nacblfalter. g
Alle Schieueu und Füsse auf der Lichtseite braun, die läutern Scliieueu
am hellsten, alle Schienen mit einem weissen Fleck in der Mitte und am
Ende; die Fussg-lieder mit weisseu Eudeu. Hinterleib gelblichweiss, die
Segmente au der Wurzelhälfte hellbräuulich, das erste mit einem Schup-
penhöcker; Bauch gelblich.
Vorderflügel iV^"' lang, etwas gestreckt, am Vorderrande schwach
convex, mit kaum abgerundeter Spitze und sanft couvexem Hiuterrande.
gelblichweiss. Dicht au der Wurzel trägt die Medianader eiueu starken,
tiefschwarzen Punkt. Hinter ihm ist eiu brauner, mit bleiglänzenden
Schuppen gemischter Costalfleck, aa desseu Hinterrand ein weisser Schup-
peiiwulst liegt. Gleich darauf fängt am Vorderrande die breite gegen den
Innenraud verengerte, br;iune Mittelbinde an, welche mit schwarzen und
noch mehr bleigläuzeuden Schuppen gemischt ist; in der Mittelzelle ist in
ihr ein grosser, kreisförmiger und gleich dahinter auf der Querader ein
querelliptischer Ring, jeder mit wulstigen, bleigläuzeuden Schuppeu; in
der Falte ist diese Binde fast der ganzen Länge uach, doch sehr fein
durchschnitten. In der Mitte zwischen der Binde und dem Hinterrandc,
vor welchem eiu hellgrauer Schatten herzieht, ist eiu welliger, zwei
starke Winkel machender, hellgrauer Querstreif. Die Fransen sind von
2 graueu Schattenstreiten durchzogen.
Hiuterflügel weisslich, vor dem Hinterraude breit grau beschattet
und neben dem verloschenen Queraderfleckchen mit einem grauen Nebel-
fleck auf dem Anfange der Verästelung der Medianader.
Unterseite der Vorderflügel bräunlich grau mit verloschenem Costal-
fleck vor der Spitze, von welchem ein düuuer, noch mehr verloschener,
weisslicher Wellenstreif vor dem Hinterraude herabzieht. Fransen grau.
Hiuterflügel weiss, auf der Costalhälfte bräunlich bestäubt. Der Quer-
aderfleck ist deutlich; vor dem Hinterrande zieht ein bräunlicher Quer-
streif, der sich gegen deu Aiialwiukel verliert. Die Medianader theilt
sich in 3 Aeste. Frausen heller als an deu Vorderflügeln, um den Aual-
winkel weiss.
Vaterland wahrscheiulich Massachusetts; 1 Männchen durch Packard
erhalten.
JVola minuscula u. sp.
Antennis (^ deutatis, triente inferiore lougius ciliato-pectinato, prothoracis
striga nigra, palpis nigro-fuscis; alis anterioribus acumiuatis, dilute
ciuereis, strigis uigris arcuatis, macula costae mediae nigricaute;
posteriorum vena mediana bifida. (^.
Grösser als Cicati'icalis, steht sie in der Flügelgestalt zwischen die-
ser und Confusalis; die Vorderflügel sind nämlich spitzer als bei letzterer
und weniger spitz als bei ersterer, die Hinterflügel jedoch mehr zuge-
^Q Prof. P.C. Zell er ("456)
spitzt als bei beiden ; von iliueu und allen mir bekannten ist sie durch
die Fühler verschieden 5 diese sind au der obern Hälfte bloss gezähnt,
am Basaldrittel aber mit langen, haarig gefiederten Kammzähnen ver-
sehen, welche um die Mitte an Länge und Stärke abnehmen. Noch eine
Auszeichnung besitzt Minuscula in der dunkelbraunen Farbe der Wurzel-
hälfte des Bauches und dem schwarzen Bande des Halskragens.
Das Rückenschild ist wie der Kopf weissgrau, etwas brauu bestäubt,
mit der angegebenen Zeichuun ; des Kragens. Die auswärts schwarz-
brauneu, einwärts grauen Taster sind nicht stark, gegen das Ende des
zweiten Gliedes verstärkt, dann zugespitzt. Beine mit brauugrauen, au
den Enden der Glieder grauen Füssen. Hinterleib hellgrau, schwach
dunkler bestäubt; die 3 oder 4 ersten Bauchsegmente schwarzbraun mit
hellem Hiuterrand ; die folgenden Segmente nur an jeder Seite mit eineiu
braunen, allmälig verkleinerten und verblassten Fleck.
Vorderflügel 3V4'" lang, ziemlich schmal und nach hinten sehr sanft
erweitert und zugespitzt, mit schwach convexem Vorderraude und gradem,
zurückgehenden Hiuterrande. Grundfarbe mehlig hellgrau mit den drei
gewöhnlichen Schuppenbeulen, am Vorderrande von der Wurzel aus
schwarzfleckig, an der Mitte zwischen der zweiten und der dritten Beule
mit einem grossen, fast dreieckigen, in der Mitte gelichteten schwärz-
lichen Fleck (der eigentlich gebildet wird durch einen dicken schwarzen
Schrägstrich und einen dahinter folgenden Fleck, mit dem er durch
dunklern Staub verbunden ist). Die 2 schwarzen Querlinien sind fein;
die erste ist etwas knotig und stark nach aussen gebogen und stösst mit
der stärksten Biegung an die zweite Beule; die zweite krümmt sich in
einem sehr starken Bogen um eine verdunkelte Stelle hinter der dritten
Beule herum und ist unterwärts auf der Wurzelseite von einer mehr
verloschenen schwärzlichen Linie begleitet. Näher dem nicht scharf
schwarzpunktirten Hinterrande als ihr zieht ein schwärzliches, auf den
Adern verstärktes Gewölk in zwei Krümmungen vom Innenrande bis zu
den schwarzen Costalflecken. Fransen grau, sehr verloschen gefleckt.
Hiüterflügel zugespitzt, hellgrau, von dem deutlichen braunen Quer-
aderfleck bis zur Spitze brauugrauschattig und auf den Adern verdunkelt.
Fransen grau, ungefleckt.
Unterseite der Vorderflügel grau, am Vorder- und Hinterraude
schwärzlich umzogen, mit verloschenem Queraderfleck. Hinterflügel weiss-
grau, am Vorderrande breit und grob braun bestäubt, mit brauner Hin-
terrandlinie und sehr deutlichem, grossen schwarzbraunen Fleck der
Querader.
Vaterland: Texas (Boll). 1 (^ im Cambridger Museum.
Anmerkung. Ich besitze ein ? aus Texas, welches das schwarze
Halsband und ähnlich gebaute und gefärbte Taster und auf den ziemlich
riK^") Beiträge zur "' c;.nlnis3 der nordamerik. Nachtfalter. J^J
übereiustimmend gefärbten xiiid gezeichneten Vorderflügeln das schwarze
Costaldreieck, endlich auch auf der Unterseite der Hiuterflügel den star-
ken Queraderflpck und die gegabelte Medianader hat. Es ist beträchtlich
grösser mit dunkleren Hinterfiügelu; sein Bauch weissgrau, grau bestäubt,
nur ganz auswärts am Rande der 4 ersten Segmente braun. Alle Flügel
sind so stumpf und abgerundet, dass diese Art nicht zu Minuscula gehö-
ren kann; wenigstens unterscheiden sich die Geschlechter bei den euro-
päischen Arten nicht auf diese auffallende AVeise. Beifrage fing das
etwas abgeflatterte Exemplar am 19. August. — Ein zweites Belfrage-
sches, noch mehr in der Fangschachtel abgestäubtes Exemplar ist noch
grösser und mit spitzem Flügeln. Dass die Taster heller sind, das Costal-
dreieck der Vorderflügel und der Queraderfleck auf der Unterseite der
Hinterflügel klein und verloschen, und das Bändchen des Halskragens in
Stücke aufgelöst ist, mag eine Folge der schlechten Behandlung des
Thieres sein. Der Bauch ist stark braun bestäubt, am dunkelsten gegen
die Wurzel. Dieses Exemplar wurde am 22. Mai gefangen. So viel ich
weiss, erscheinen die iVoZa-Arten nicht zweimal im Jahre, und darum glaube
ich nicht, dass beide Exemplare zu einerlei Art gehören, und dass ihre
Verschiedenheit, hauptsächlich die in der Vorderflügelgestalt, eine blosse
Folge der Abreibung sei. — F.tch beschreibt in den Noxious insects of
New York, 1. c. p. 244, eine Brachytaenia triquetrana Fitch, die „in
den Wäldern im Frühling, ehe die Blätter getrieben haben, gefangen wird.
Sie ist aschgrau-weiss mit einem grossen, dreiseitigen, schwarzen Fleck
an der Mitte des Vord(iirraudes der Vorderflügel versehen, wonach sie
Brach, triquetrana geuannt werden mag. Flügelspannung 0'80 [Malana
0'80— 1'15]. Die Schulter der Vorderflügel ist von einem kurzen, breiten,
schwarzen Fleck eingenommen, und unmittelbar dahinter ist eiu schwar-
zes, eckiges Querzeichen, gestaltet wie der Buchstabe V, dessen innerer
Theil mehr oder weniger zu 2 — 3 Fleckchen unterbrochen ist. Der drei-
eckige schwarze Fleck hinter diesem ist an der Mitte des Vorderrandes;
seine vordere Seite ist schräg, seine hlutere quer (transverse, d. h. wohl
senkrecht). Weiterhin auf dem Vorderrande sind 2 — 3 dunkle Flecke, und
der ApicaJtheil des Flügels zeigt schwach einige wellige Querwolken und
Spuren einer Querreihe schwarzer Punkte." — Diese Beschreibung bezieht
sich gewiss nicht auf Minuscula^ deren so ganz von der der Malana ab-
weichende Flügelgestalt unmöglich hätte unerwähnt bleiben können. Sie
mag vielleicht auf meine zweite Texas-Species gehen, ist aber sehr un-
vollständig, da sie nichts vom Fühlerbau des cj", der Färbung des Bauches '
den Schuppeubeulen der Vorderflügel erwähnt. Jedenfalls wird diese Tri-
quetrana nur sicher wiedererkannt werden, wenn sich, was nicht recht
wahrscheinlich ist, im Frühjahre bei New York nur eine Nola-Kvi vor-
findet.
12 Prol.P.C.Zeller: (458)
Nola melanopa n. sp. Tab. II, fig. 2.
Thorace et vertice niveis, fronte palpisque exterius fusco-uigris; alis aut.
acuminatis, albidis, costa lata fasciaque media retrorsa uigris, strigulis
costae teuuissimis obliquis albis; posterioribus cinereis. <^.
Die uugewöbnlicb scbarf gespitzten Vorderflügel obue Schuppen-
höcker, der wenig robuste Bau des Thorax, der durchaus nicht eingezo-
gene Kopf, der längere Kragen — lassen es fraglich erscheinen, ob dieses
eine echte ISIola sei; eine Vergleicbung des Geäders ist mir nicht möglich;
ich stelle also diese Art , die durch ihre Vorderflügelgestalt, den breit
schwarzen Vorderraud und die rückwärts gerichtete Binde sehr kenntlich
ist, nur provisorisch in diese Gattung.
Etwas kleiner als die kleinste echte Nola, Rückeuschild und Kopf
schneeweiss; von der locker beschuppten, schwarzbraunen Stirn geht ein
schwarzbrauner Streif am obern Augenrand hin nach der Flügelwurzel.
Taster von Kopflänge, durch grobe Schuppen sehr verbreitert, zusammen-
gedrückt, nach oben stark erweitert, mit verstecktem Endgliede, auswärts
braun, einwärts heller. Fühler gedrängt kerbzähnig, kurz gefranst, auf
dem Rücken schwarzbraun wie das mit einem kurzen Schuppenhöcker
versehene Wurzelglied. Brust und Beine grau; Vorderbeine auf der Licht-
seite gebräunt; alle Füsse mit weisslichen Enden der Glieder, auf der
Lichtseite braun, die hintern bräunlich. Hinterleib ziemlich schlank, weiss,
auf den Segmenten 5, 6 und 7 an der Wurzel stark gebräunt; Bauch
hellgrau.
Vorderflügel Sy^'" lang, -ziemlich gestreckt, scharfspitzig mit sanft
convexem Vorderrande und fast geradlinigem, schräg einwärts gerichteten
Hinterrande. Grundfarbe weiss, auf der hintern Hälfte ochergelblich über-
flogen. Der ganze Vorderrand ist breit striemenartig schwarz, auf der
Apicalhälfte in ziemlich gleichen Abständen mit 6 feinen, schräg nach
aussen gelegten, weisslichen Strichelchen. In der Mitte geht eine breite,
schwarze Binde zum Innenrande, welche einwärts gerichtet und an den
welligen Rändern verdunkelt ist. Am Hinterrande zieht ein breiter, ein-
wärts welliger, bläulichgrauer Streif, welcher unter der Lupe mit ausseiest
feinen, dunkeln Querwellen durchzogen und von der schwarzen Randlinie
durch eine feine, vom letzten Costalstrichelchen herabkommende, weiss-
liche Kappenlinie getrennt ist. Fransen weisslich, bräunlich gefleckt, am
dunkelsten braun an der Flügelspitze und unter der Mitte des Hinter-
randes.
Hiuterflügel hellgrau, gegen die Wurzel gelichtet. Vor dem Hiuter-
rande ist das Grau auch fein querwellig. Hlnterrandlinie braun, ver-
loschen, mit einer Verstärkung im Analwinkel. Fransen weisslich, braun
bestäubt.
r4591 Beitrage zur Konntniss rier iiordanierik, Nachtfalter. lo
Unterseite der Vordeifliigel braiing-rau, auf der Iniieurandhälfte in's
Weissliche, am Vorderrande schwärzlich; die weisslicheu Costalstricbelchen
sehr deutlich; in der Flügelspitze ein schwarzer Punkt. Hinterflügel
weisslich, auf der Costalhälfte reichlich braun bestäubt. Medianader
dreiästig. Alle Flügel siud vor dem Hinterrande, besonders in der Spitze
hellgrau uud wie auf der Oberseite sehr zart dunkel querwellig.
Vaterland: Texas (Boll). 1 (J aus dem Cambridger Museum.
Anmerkung. Folgende echte Nola besitze Ich aus dem Berliner
Museum und beschreibe sie hier zum Beweise, dass diese Gattung auch
in Neu- Ho 11 and nicht fehlt.
Nola sti'ictalls n sp. Tab. II, fig. 3.
Thorace et capite niveis; alis ant. elongatis, acumlnatls, obscure luteo-
griseis, litnra apicali alba in strigam tenuem rectam producta. cS-
Sie übertrifft in der Zuspitzung der Vorderfliig-el noch N. Cicafri-
calis und zeichnet sich vor allen Arten auf den lehmiggrauen Vorder-
flügeln durch den weissen Querstreif aus , der vom Vorderraude vor der
Flügelspitze sehr schräg nach dem Inneurande herabzieht.
Grösse der Cicatricalis. Rückeuschild und Kopf rein weiss. An den
Fühlern ist das Wurzelglied weiss mit ganz kurzem Schuppenbüschclien,
die Geissei borstenförmig, hellbräuulich mit ziemlich langen Franseubaaren.
Taster fast von Rückenschiklslänge, stark beschuppt, stumpf zugespitzt,
zusamnieugedrücki, weisslich, aussen bräunlich angeflogen. Beine grau;
die vordem dunkler, die 4 hintern auf der abgeweiideteu Seite weisslich;
die Fussglieder mit weisslicheu Spitzen. Hinterleib weissgrau.
Vorderfiügel fast 4'" lang-, ziemlich gestreckt mit verlängerter Spitze
wenig convexem Vorderrande und sehr schräg rückwärtsgehendem Hinter-
rande. Grundfarbe lehmgelbllchgrau, am dunkelsten vor der Querlinie und
vor dem Hinterrande. Ein weisser Streif geht erst von der Wurzel aus
am Vorderrande hin, der selbst etwas bräuulichgrau bestäubt ist, uud
trägt drei wurzelwärts dunkelbräunliche, auswärts weisse Schuppenbeulea:
die kleinste nicht weit von der Basis, die grösste weiter von der ersten
als von der dritten entfernt, welche in der Flügelhälfte liegt. Die Flügel-
spitze ist wischartig weiss, und von diesem Wisch geht bei V5 des Vor-
derrandes ein weisser, wurzelwärts dunkel beschatteter, grader Streif
nach V3 des lunenrandes herab, vor welchem er auf der Innenseite eine
kleine Ecke bildet. Hinter ihm sind die Adern, auch in dem Apicalwisch,
dunkelbraun. Gegen den Innenwinkel Ist ein uuregelniässiges weissliches
Gewölk. Fransen bräuulich.
Hinterflügel einfarbig grau mit gabelförmiger Medianader. Franseu
kaum heller, mit gelblicher Wurzellinie.
14 Prof. p.c. Zell er: ^4g0)
Unterseite einfarbio; grau, die Vorderflügel am dunkelsten.
Vaterland: Adelaide.
Thalpochares mtntflttla n. sp. Tab. II, fig. 4.
Capite coUarique laete ciiinainoraeis ; aus ant. ex basi ultra medium schi-
staceo-fuscescentibus, striga flavida subrecta fuscedinem termiiiante,
ceterum düutius schistaceis, macula parva apicali atra interius an-
guste flavido ciucta c^.
Diese schöue Art sieht eher einer Uypena als einer der kleinen
europäischea Noctuen ähnlich und passt nur zwangsweise in eines der
Genera derselben. Von Erastria^ Pliotedes, Mesotrosta und Prothyinia wird
sie durcli den Maugel der Nebenzelle auf den Vnrderfiügeln getrennt
(wenigstens konute ich keine selbst durch theilweise Abreibung der
Schuppen auf der Unterseite des linken Flügels zur Ansicht bekommen).
So bleibt, da auch die Stirn keine blasige Auftreibung hat, Thalpochares.
Von den Adern der Hinterflügel jedoch, die auf der Unterseite alle deut-
lich hervortreten, ist die 5. entschieden dünner als die andern; die Stirn-
schuppen stehen als e'n ganz kurzer Kegel, der aber in sich nichts Festes
hat, also nicht durch eine Erhöhung der Stirn entsteht, über das ebene,
senkrechte Untergesicht etwas hervor; das Endglied der Taster ist sehr
kurz und ragt kaum aus den Haaren des zweiten Gliedes als Zuspitzung
heraus.
Die Art ist leicht zu erkennen durch die feine helle Querlinie,
welclie die dunkle , grössere Partie der Vorderflügel von der helleren
scheidet, das tiefschwarze Punktfleckchen in der Flügelspitze und die fast
rostgelbe Zimmtfarbe des Kopfes und Kragens.
Rückenschild schieferfarben. Der starke Halskragen und der Kopf
in der eben angezeigten Farbe. Der Stirnschopf sehr kurz kegelförmig;
das Gesicht darunter senkrecht, ganz fiach, in der Mitte kahl, an jeder
Seite mit einem hellgelblichen Längsstrich unterhalb des Stirnbusches.
Die Taster bräunlich zimuitfarben, von doppelter Kopflänge, aufgekrümmt,
der Stirn angelegt und über den Schopf wegreichend, zusammengedrückt,
an der Unterseite stark behaart, gegen das Ende des zweiten Gliedes
verstärkt; Endglied kaum aus der Behaarung hervortretend. Sauger klein
und schwächlich. Beine schlank und glatt beschuppt, bräunlich grau, die
4 hinteren Füsse auf der Unterseite bleichgelblich; die Hinterschienen
etwas verstärkt, auf der Rückenschueide schwach behaart. Hinterleib
schlank, ziemlich weit über die Hinterflügel hinausreichend, dunkelgrau
auf dem Rücken des Wurzelsegments mit einem schwachen Schuppen-
schöpfchen.
r460 Beiträge zur Kenntniss der noidamerik. Nachtfalter. 4k
Vorderflügel 4'" lang, nach hinten ziemlich stark erweitert mit fast
geradem Vorderraude, \Veuig scharfer Spitze und sauft couvexem, schwach
gekerbtem Hinterrande. Grundfarbe von der Wurzel aus duukelschiefer-
braun bis fast Vg, hier durch eine feine, hellgelbe, fast gerade, über der
Mitte schwach winklige Querlinie begrenzt; diese Querlinie ist einwärts
dunkelbraun gerandet, welches sanft in das Schieferbraun übergeht. Fast
in der Mitte zwischen ihr und der Flügelbasis ist eine verloschene, braune,
einwärts hell gerandete, im obersten Drittel stai'k gebrochene Querlinie.
Der Rest des Flügels ist schiefergrau, etwas gelblich bestäubt, von einem
verloschenen, zackigen, dunklern Querstreif durchzogen und auf dem Vor-
derrande mit 5 scharfen, gelblichweissen Punkten bezeichnet. Vom vierten
Punkte geht eine schwachwellige, feine, gelblichweisse Linie längs des
Hinterrandes herab, die mit ihrer stärksten Krümmung, dicht unter der
Spitze einen tiefschwarzen Puuktfleck, mit den übrigen Krümmungen aber
eine schwarze Hinterrandlinie begrenzt. Fransen grau, mit mehreren dunk-
leru Wellenlinien durchzogen.
Hinterflügel verhältuissmässig klein, braungrau; die schwärzliche
HinterrauiUinie ist einwärts von einer gelblichweissen, verloschenen, durch
die Adern unterbrocheneu Linie gesäumt. Fransen duukelgrau, am Anal-
winkel heller.
Unterseite der VorderÜügel brauugrau; die hellen Costalpunkte
deutlich, ebenso die verstärkte, etwas knotige, auf die Hinterflügel fort-
gesetzte schwarze Hinterraudlinie. HinterÖügel grau, braunstaubig mit
einem braunen Queraderfleckcbeu und zwischen ihm und dem Hinterrande
mit einem verloschenen, hellen, gekrümmten Querstreif.
Vaterland: Texas (Bell). 1 c? aus dem Cambridger Museum.
Agropftila tortricina n. sp. Tab. H, fig. 5.
Alis ant. augustis, flavis, punctis disci duobus nigris, litura dorsali post
medium ciliisque cinereis. i:;;^".
Da die Stirue ein wenig beuleuförmig aufgetrieben ist und die
Taster wenig darüber hervorstehen, so scheint mir die Wahl der Gattung
nur zwischen Agroplüla und Xanthoptera zu schwanken; weil es mir nicht
gelang, die Ueberzeugung zu gewinnen, dass die Vorderflügel eine Neben-
zelle besitzen, so wähle ich, auch wegen der schmalen Vorderflügel, als
wahrscheinlichen Platz für diese Art Agrophila. In keiner der beiden
Gattungen finde ich bei Gueuee oder Walker eine Beschreibung, die
auf die vorliegende Art passt, womit ich jedoch nicht behaupten will,
dass sie nicht bei letzterem au irgend einer unerwarteten Stelle vorkom-
men könnte.
A. tortricina zeigt eine gewisse Aehnlichkeit mit JTanth. nigrofimbria
darin, dass sie auf den gelben Vorderflügeln 2 schwarze Punkte, wenn
3
jg Prof. p.c. Zell er: 0462")
auch in anderer Stellung-, und dunkle Fransen hat. Die schraaleu Vorder-
flügel geben ihr aber ein etwas wicklerartiges Auseheu.
Rückenschild und Kopf hellgelb; der uutere Theil der Stirne steht
ein wenig beulenförmig hervor, was durch die Schuppenhaare vermehrt
wird; das darunter liegende kahle Gesicht ist braun. Fühler bräunlich,
mikroskopisch pubescirend; das Wurzelglied braun mit weissem Längs-
streif. Taster von Kopflänge, gerade, am zweiten zusammengedrückten
Glieds auf der Unterseite abstehend behaart; das dritte Glied y<^ so lang
wie das zweite, glatthaarig, dunkler als das zweite hellgelbliche Glied.
Beine fahlgelblich, die vordem auf der Lichtseite braungrau. Hinterleib
gelblichgrau, an den Seiten der hintern Segmente mit etwas buschigen
Schuppen; Afterbusch ziemlich lang, bleich ochergelb; Bauch gelblich weiss.
Vorderflügel 4'" lang, nach hinten wenig erweitert, mit fast geradem
Vorderrande, ohne scharfe Spitze. Grundfarbe hellgelb, an der Innenrand-
hälfte gesättigter. In der Mittelzelle kurz vor der Fiügelhälfte liegt ein
tiefschwarzer Punkt, und hinter ihm auf der Querader ein kleinerer. Bis
zu diesem reicht der schiefergraue, gegen die Flügelwurzel zu verdunkelte,
undeutliche Wisch herauf, der auf dem Inuenrande hinter der Flügel-
mitte liegt. Der Innenrand trägt gegen die Wurzel einige lange, etwas
abstehende Haarschuppen. Am Hinterraude ist eine Reihe schwarzer
Punkte, von denen das über dem Innenwinkel das grösste und bestum-
schriebeue ist. Fransen laug, schiefergrau, an der Wurzel mit hellgelben
Schuppen verdeckt und als Grenze für diese Bedeckung mit einer dunkel-
grauen Linie durchzogen.
Hinterflügel einfarbig grau. Fransen weisslich, ganz nahe der Wur-
zel mit einer grauen Linie durchzogen.
Unterseite der Vorderfliigel an allen Rändern, am breitesten am
Innenrande bleich ochergelb, in der Mitte grau; Fransen grau, von der
Wurzel aus mit langen, bleichgelben Schuppen bedeckt. Hiuterflügel
bleichgelblich, weisslich gefranst.
Vaterland: Texas (Boll). 1 c5" ^^^ ^^'" Cambridger Museum.
Coloboc/tila saliffna u. sp.
Alis ant. caesio-cinereis, strigis 3 flavidis, puncto uno ante, duobus post
secundam nigris, spatio inter tertiam et marginem posticum griseo-
fusco. c^.
Der europäischen Col. salicalis ausserordentlich ähnlich und leicht
für ein verkümmertes Exemplar derselben zu halten. Da ich nur ein
Exemplar der C. saligna vor mir habe, so gebe ich zunächst die zwei
sichern specifischen Unterschiede; diese sind: 1. im Mittelfelde liegt mitten
zwischen der ersten und zweiten gelben Querlinie ein schwarzer Punkt,
und gleich hinttr der zweiten zwei solche Punkte senkrecht uutereinauder
r4fi^1 Beiträge zur Kennlniss der nordamcrik. Nachlfalter. i'r
(diese drei Punkte fehlen der Salicalis immer); 2. die schwarzen, scharfen
Ilinterrandpunkte sind einwärts hellgrau umzogen (bei Salicalis sind sie
schwächer und entbehren der Einfassung; bei ganz uuverflogenen Exem-
plaren scheinen sie Tor dem Hiuterrande zu liegen, weil die Wurzel der
Fransen bis zu der braunen, sie durchziehenden Linie mit schiefergrauen
Schuppen dicht überdeckt ist, ganz wie die angrenzende Flügelfläche).
Als staudhafte Unterschiede bewähren sich vielleicht nicht: 1. Die Quer-
liuien der Saligna sind auswärts nicht rostbraun gesäumt (die erste Quer-
linie hat gar keine Einfassung; die zweite ist auswärts braunschattig
gesäumt, welcher Schatten gegen den Innenraud breiter wird; der Raum
von der braun gesäumten dritten Querlinie au bis zum Hinterraude ist
gleichförmig braungrau, dunkler als es bei Salicalis der Fall ist; da die
Richtung und Stärke der Querlinien bei Salicalis etwas veränderlich ist,
so wird diess bei Saligna auch nicht der Fall sein, wesshalb ich nur
bemerke, dass die dritte bei dem vorliegenden Exemplare der Saligna
weniger gekrümmt und oben mehr verdickt ist). 2. Saligna hat den Vor-
derraud der Yorderflügel zwischen der zweiten und dritten Querlinie hell-
gelb und braun wechselnd gefleckt, Salicalis in einer feinen Linie bloss
hellgelb. 3. Obgleich die Kopfhaare der Saligna nicht beschädigt schei-
nen, so nehme ich doch eine Beschädigung* an, denn die Stirnliaare sind
durchaus nicht zu einem kurzen Kegel verlängert, sondern liegen ziemlich
glatt an und sind im Gesicht lehmgelblich, hinter den Fühlern gelbbraun.
4. Das Endglied der aussen gelbbraunen Taster ist länger, steht wenig-
stens freier aus den Schuppen des zweiten Gliedes hervor. 5. Der braune
Schattenraum am Aualwinkel der Hinterfiügel ist breiter.
Die Vorderflügel, so länglich wie bei mancher Salicalis^ sind kaum
b'" lang gegen mindestens 6'" der Salicalis.
Vaterland: Texas (Boll). 1 (^ im Museum von Cambriilge.
Anmerkung. Den Gattungsnamen, der ofl'eubar die grössere Kürze
der Taster im Vergleich mit Bomoloclia (Hypena') andeuten soll, und der
in Hbn. Cat. S. 344 Colohochyla lautet, habe ich corrigirt. (KoXoßög ver-
stümmelt, verkürzt; jjfr^oS Lippe). Walker hat Calohochyla daraus gemacht
(Cat. Pjr. 18). Madopa ist als jünger unannehmbar, bedeutet auch („mit
kahlem Gesicht") etwas in der Gattung nicht Vorhandenes.
Hypena albisignalis n. sp.
PaJpis thorace brevioribus, nigro-fuscis, mucrone apicali albo; alis ant.
latis, nigro-fuscis, strigis 3 obsoletis, albidis, subserratis, secunda in
dorsi maculam albam exeunte; posterioribus fusco-ciuereis, unicolori-
bus. O.
Mit etwas aufgerichteten Tastern und ohne rauhe Beschuppuug der
breiten Vorderflügel, daher in die Verwandtschaft der Hyp. Baitimor alis
3*
jg Prof. P.C. Zeller: (464)
und crassalls gehörig-, sehr ausgezeichnet durch den viereckigen weissen
Dorsalfleck der schwarzbraunen Vorderflügel. Wenn deren Spitzen sich
nicht zufällig so gleichmässig abwärts gebogen haben, so wäre diess auch
ein auffallendes Merkmal.
Grösse einer mittleren JBaltimoralis. Riickenschild und Kopf dunkel-
braun, letzterer in der Mitte mit kamniartig aufgerichteten Haaren.
Taster etwas aufgerichtet, gerade, schwarzbraun, auf der Unterseite heller
und borstig; Endglied aufgerichtet, schwarzschuppig, breit, zusammenge-
drückt, mit kahler, weisser, frei hervorstehender Spitze. Brust hellbraun-
wollig. Beine braun, am Ende der Schienen und der Tarsenglieder punkt-
artig weisslich. Hinterleib bräunlichgrau, auf dem ersten und zweiten
Segment mit schwarzbraunem HaarscLuppenbusch; der gleichfalls schwarz-
braune des Scutellums schliesst sich dem des ersten Segments an.
Vorderflügel GVi" lang, breit, nach hinten erweitert, spitz (mit
niedergebogener Spitze — ob immer?); der schwach gekerbte Hiuterrand
au der Mitte mit stärkster Convexität, darüber bis zur Spitze fast gerade.
Grundfarbe gleichmässig dunkelbraun, auf der Querader mit einer schwar-
zen Sichel und in einiger Entfernung davor mit einem starken schwarzen
Punkt. Vor diesem ist eine undeutliche, weissliche, etwas hin und her-
gebogene Querliuie, deren Convexitäten nach aussen gerichtet sind, und
die den Innenrand nicht erreicht. Die zweite Querliuie ist vollständiger,
fein, hinter der Mittelzelle am stärksten nach aussen gebogen, ausserdem
etwas wellig; sie endigt in einen viereckigen, gelblichweissen, besonders
gegen die Flügelwurzel schwarz eingefassten Fleck. Die dritte weissliche
Querlinie ist vielfach durchschnitten und dadurch sehr undeutlich; Ihre
grosse Convexität ist unterhalb der der zweiten Querlinie. Der Hiuterrand
trägt schwarze, einwärts weisslich eiugefasste Punkte. Die Fransen sind
braun, undeutlich schmutzig weisslich gescheckt.
Hinterflügel dunkelbraungrau; die Fransen an der Wurzelhälfte
braun, an der Aussenhälfte grau mit ungleichen braunen Stellen.
Unterseite braungrau; die Vorderflügel am Vorder- und Hinterrande
hellgrau bestäubt, mit verloschener duukelgraustaubiger Querlinie kinter
dem deutlichen, dicken, schwarzen Queraderstrich; Hinterrandlinie schwarz,
an den Aderenden durchschnitten. Alle Fransen wie oben.
Vaterland: Texas (Boll). 1 9 i"i Cambridger Museum.
Hypena laciniosa n. sp. Tab. II, fig. 8.
Alis ant. longiusculis, rufescenti-cinereis , plaga in costa ex basi ad Vs
perducta, maxima, badio-fusca, albido-marginata, postice producta, in
marginibus dentata, litura ex apice fusco-nigra. (S^-
Guenee sagt von seiner Baitimoralis p. 34: tres voisine de uotre
Crassalis. Nun habe ich aber zwei Arten vor mir, von denen diess gilt,
ri65'i Beiträge zur Kenntniss der nordamerik. Nachtfalter. 19
aber gerade von derjenigen in etwas geringerem Grade, bei welcher er
sagt: la graude tache brune est plus laciuiee sur ses cojtours; sonst
lassen sich seine oberflächlichen Merkmale auf beide Arten anwenden.
Walker macht mit seiner Baltimoralis, Pyr. p. 31, die Sache erst recht
dunkel. Ich sehe mich also geuüthigt, zwei neue Namen aufzustellen.
Laciniosa ist die grössere Art, bei welcher die Flügel gestreckter
sind und der grosse, braune Fleck der Vorderflügel eine viel mehr ver-
längerte Gestalt und gezähnte uud ausgenagte Ränder hat. Obgleich sie
etwas veränderlich ist, zeigt doch das c? nicht eine dem der europäischen
Crassalis entsprechende Verschiedenheit vom c?, namentlich nicht eine
erhebliche Verdunkelung der Vorderflügel, sondern nur der grosse cha-
rakteristische Fleck ist bei ihm gegen den Vorderraud dunkler.
Die Taster, welche fast die Länge des Rückenschildes haben, sind
gelbbraun, zweischneidig beschuppt, vorgestreckt; das kurze, etwas auf-
gerichtete Endglied ist gleichfalls zweischneidig beschuppt, mit kahler,
bleichgelblicher Spitze. Fühler bleichgelblich, beim (^ mit deutlich abge-
setzten Gliedern und sehr zart mit kurzer Pubescenz gefranst. Rückeu-
schild und Kopf (dieser mit massigem Stirnbusch) fahlgelblich, braun
besprengt. Beiue bleich braungelblich; au den vordem die Schenkel unJ
Schienen auf dem Rücken dunkelbraun; alle Füsse auf der Rückseite
braun mit hellen Enden der Glieder. Hinterleib von der Farbe der Beine,
auf der Rückenmitte des zweiten uud dritten Segmentes mit bräunlichem
Schuppenbusch.
Vorderflügel T'/j — 8'" lang, etwas gestreckt, spitz, beim (^ mehr
als beim § uud mit schräger rückwärts gehendem Hiuterraude, hell
röthlichgrau, beim § am lunenrande weisslicher als beim qJ". Der sehr
grosse chocoladenbraune Vorderrandfleck reicht von der Wurzel bis über
Vg des Flügels; am Vorderraude ist er beim ^ lichter als beim cj"; an
seinen andern Rändern ist er am dunkelsten, fast schwarz, und mit einer
weisslichen Liuie eingefasst, welche auf der Innenrandseite am breitesten
und reinsten ist; an seinem hintern Ende ist er unterhalb des Vorder-
randes concav, darunter noch weiter gegen den Hinterrand vorgezogen,
worauf sein Rand mit zwei welligen Zähnen rückwärts und über der
Falte schräg aufwärts gegen die Schulter zu verläuft; bei der Flügel-
hälfte steht aus diesem Rande gegen den Innenrand beim C ein Zahn,
beim (^ eine bis zum Inneurand selbst reichende, aber durch die Sub-
dorsalader zerschnittene Verlängerung hervor (beides mag veränderlich
sein, wie bei Crassalis'). Von diesen Erweiterungen an ist der Innenrand
bis zur Wurzel gesättigter röthlichgrau. In der Mittelzelle liegt ein wenig
bemerkbarer schwarzer Punkt. Mitten zwischen der hintersten Ecke des
grossen Flecks und dem Hinterrande ist eine gebogene Querreihe schwärz-
licher, auswärts weisslich umzogener Fleckchen, und von derselben Ecke
aus geht ein brandig schwarzbrauner Wisch etwas gebogen hinauf in die
00 Prof. p.c. Zeller: (^i^Q)
Flügelspitze. Der gekerbte Hiuterraud hat iu jeder Vertiefuug eiueu
schwarzen, dreieckigen, einwärts weisslich gerandeten Puukt. Pransen
röthlichgrau, verloschen heller gefleckt.
Uinterflügel braungrau mit verloscheneru, schwärzlichen Querader-
flcck und bräunlicher Hinterrandlinie, Fransen in jeder der Vertiefungen
des Randes mit einer lichten Stelle.
Auf der hell gelblichgrauen Unterseite sind die Yorderflügel iui
Mittelfelde dunkelgrau und am Vorderrande hinter der Mitte mit einem
solchen verloschenen Fleck gezeichnet. Von der Querreihe weisslicher
Fleckchen sind Spuren sichtbar; eins macht sich unter dem Vorderrande
durch seine reinweisse, einwärts schwarz begrenzte Farbe sehr bemerk-
lich. Auf den Hiuterflügeln läuft hinter dem deutlichen schwärzlichen
Queraderfleck eine gebogene dunkelgraue Schattenlinie. Alle Fransen sind
verloschen gelbbräunlich gefleckt, an den Vorderflügeln etwas deutlicher.
Vaterland wahrscheinlich Massachusetts; beide Geschlechter durch
Dr. Packard in meiner Sammlung.
Hifpena palUalis n. sp. Tab. II, flg. 9.
Alis ant. latis, rufescenti-ciuereis, plaga in costa ex basi paulo ultra
medium perducta, raaxiraa, brunneo-fusca, albido-margluata, postice
subtruncata uuidentata, dorso juxta eani rufescente, litura ex apice
fusco-uigra. ^.
Mit H. crassalis hat sie ofifeubar etwas grössere Aehnlichkeit als
j^. laciniosa; von letzterer ist sie verschieden durch beträchtlichere Kürze
und Breite des grossen Costalflecks, von H. crassalis ausser durch die
beträchtlichere Kürze desselben auch dadurch, dass sein Hinterrand unter-
halb der weniger vorspringenden Ecke keine Wellen macht und auf der
Subdorsalader mit der nach der Schulter zurückgehenden Begrenzungs-
linie einen fast rechten Winkel bildet, der bei Crassalis gewissermassen
weggeschnitten ist. Die Querreihe weisslicher, schwarz ausgefüllter Mönd-
chen läuft dem Hinterrande näher als dem grossen Costalfleck; bei Cras-
salis ist sie diesem näher und besteht aus grössern, weissen, meist anein-
ander schliessenden Winkeln. Der grosse Costalfleck ist bei PalUalis mit
einer weissen Linie gesäumt; bei Crassalis folgt hinter dieser weissen
(beim <S bräunlichgelben) Linie eine breitere lehmgelbe Linie, die der
PalUalis fehlt. Crassalis hat ausser dem schwarzen Discalpunkt auch
einen Niereufleck auf der Querader, der bei PalUalis regelmässig zu feh-
len scheint.
Kleiner als Laciniosa. Rückenscliild lelimfarbig grau, Kopf und
Taster gelbbraun , diese etwas kürzer und viel behaarter und breiter als
bei Laciniosa\ das aufsteigende Endglied durch die Beschuppung eiförmig
mit heller, kahler Spitze. Fühler hell röthliciigrau, deutlich geringelt
r467") Beiträge zur Kenntnisa der nordamerik. Nachtfalter. 21
Beine und Hinterleib wie bei Laciniosa gefärbt, letzterer mit braunem
Schuppenhöcker auf dem Rücken eines jeden der drei ersten Segmeute.
Vorderflügel 7'" lang, in der Gestalt wie bei Crassalis, also breiter
und kürzer als bei Laciniosa. Grundfarbe hell röthlichgrau, am lichtesten
zwischen dem grossen Costalfleck und der Querreihe heller Mondfleckcheu.
Der grosse Costalfleck ist tief gelbbraun, längs des Vorderraudes, auf
dem er bis etwas über die Hälfte hinreicht, am lichtesten, an den andern
Rändern fast schwarz; sein Hinterrand geht der Hauptsache nach senk-
recht und ziemlicli gerade herab; nur über der Mitte hat er eine mehr
oder weniger yorspringende Ecke, unter der er ein wenig concav ist;
auf der Subdorsalader geht von ihm ein Streifchen als Fortsetzung bis
zum Iniienrande, der bis zur Basis grauröthlich ist. Der dem Inuenrande
zugewendete Rand dieses Flecks läuft eine Strecke auf der Subdorsalader
hin, worauf er unter einem concaven Bogen seine Richtung in die Schulter
nimmt. Die Einfassung des Fleckes ist eine weissliche Linie, welche an
der Subdorsalliuie am düunsten, in der Concavität am breitesten und rein-
sten weiss ist. In der Mittelzelle liegt ein nicht sehr auftauender schwar-
zer Punktfleck. Näher dem Hinterrande als dem grossen Costalflecke zieht
eine wellige Querreihe von mehr oder weniger deutlichen, getrennten,
weisslichen Möndcheu, welche einwärts schwärzliche Schatten haben. Auf
dem Vorderrande liegen 4 — ö weissliche Punkte, deutlicher als bei Laci-
niosa. Aus der Flügelspitze geht, dem Hiuterrande näher als dem Vorder-
rande, ein brandig-schwarzbrauner Wisch herab, der sich in der Höhe der
Ecke des grossen Costalflecks plötzlich nach innen vvendet und bis zu
den Möndchen reicht. Der Hinterrand ist mit einer Reihe weit getrennter,
dunkelbrauner Striclielchen bezeichnet , deren jedes einwärts weisslich
aufgeblickt ist, und von dem ein weissliciier Strich in die graubräunlicheu
Fransen geht.
Hinterflügel braungrau ohne Queraderstrich. Hinterrandlinie aus
braunen Strichen zusammengesetzt. Fransen einfarbig mit fablgelblicher
Wurzellinie.
Unterseite grau, reichlich braun bestäubt; die Vorder^ügel hinter
der Mitte mit einem verloschenen braunen Costalfleck, hinter welchem
der Vorderrand gelichtet ist. Die Hinterflügel mit schwachem, bräun-
lichen Queraderfleckchen. Hinter ihm hat das eine Exemplar eine gebo-
gene schatteugraue Querlinie, die dem anderu ganz fehlt. Die braune,
nur auf den Adern unterbrochene Hinterrandlinie ist auf den Hinter-
flügeln schärfer als auf den Vorderflügeln.
Vaterland: Texas (Boll) und Massacliusetts. 2 ^ in der Cambridger
und meiner Sammlung.
22 Prof. p.c. Zell er: (-^gg)
Hifpena achatinalls n. sp. Tab. II, fig. 7.
Palpis thorace brevioribu.s ; alls ant. latis, dimidio basali luteo-brunneo
ante strigara pallidam, undatam terminanteni obscurato, postice eine-
reo-fuscescent,ibu8 cum striga obsoleta dilutiore uebulaque ex apice
fusca; posterioribus luteo-fuscescentibus. ^.
Aus der Verwandtschaft der Crassalis, ausgezeichnet durch das
gelbbräuiiliche, hinten verdunkelte, mehr als die Flügelhälfte einnehmende
Wurzelfeld, das durch eine helle, wenig wellige Querlinie gegen den
bräunlich grauen Fliigelrest scharf begrenzt wird. Das kräftige Rücken-
hchM und der Kopf graubräunlich; die Stirne mit langem Haarkegel.
Fühler bleichgelblich. Taster kaum von Rückeuschildslänge, vorgestreckt,
stark haarschuppig, zusammengedrückt; das dritte Glied etwa Vj so lang
wie das zweite, aufsteigend, gleichfalls stark bekleidet und zusammen-
gedrückt, mit kaum aus der Beschuppuug hervorstehender gelblicher
Spitze. Beine gelbbräunlich; an den vordem Schenkeln und Schienen
braun, an den mittlem und hintern die Schienen reichlich blond behaart;
alle Füsse hell und ungefleckt. Hinterleib graugelbllchbraun, am Bauche
bleich, auf dem Rücken des ersten Segments mit einem brauugrauen
Schuppenhöcker.
V^orderflügel lYt" IS'ög, breit, am Vorderrande sehr schwach con-
vex, mit scharfer Spitze, unterhalb welcher der sanft convexe Hinterrand
kaum als eingedrückt angesehen werden kann. Die Grundfarbe ist von
der Wurzel bis über die Mitte hell gelbbraun, vor der die Grenze dieser
Färbung bildenden Grenzlinie stark verdunkelt. Nicht weit von der Wur-
zel ist eine verloschene bräunliche Querliuie, welche in 2 Bogen schräg
herabgeht und den Innenrand kaum erreicht. In der Mittelzelle ist hinter
ihr ein schwarzer, wenig deutlicher Punkt, und auf der Querader, nicht
weit vor der Querlinie, eine solche Sichel. Die Querlinie ist dünn und
blass graugelblich, dem Hinterrande fast parallel, schwach nach aussen
gekrümmt mit drei ungleichen, schwachen Wellen. Der Rest des Flügels
ist ziemlich dunkel schiefergrau. Am Vorderrande mitten zwischen der
Flügelspitze und der hellen Querlinie entspringend, aber ersterem näher
laufend und am Inneuwn'nkel endigend, ist eine aus sehr verloscheneu,
bellen, stark getrennten, nach aussen convexen Möndchcn gebildete Quer-
linie, die auf der Wurzelseite durch braune Schatten mehr gehoben wird
und unter der Mitte eine merkliche Biegung einwärts macht. Aus der
Flügolspitze reicht bis zu ihr ein bräunlicher Schatten, welcher ein zwi-
schen ihm, der verloschenen Querlinie und dem Vorderrande liegendes
lichtgraues Dreieck begrenzt. Der Vorderrand der grauen Hinterpartie
trägt in gleichen Abständen 4 verloschene gelbliche Pünktchen. Die Hin-
terraudliuie ist aus feinen, brauneu, einwärts hell begrenzten Strichel-
cben zusammengesetzt- Die Fransen siud schwach gekerbt.
rifiQ") Beitrüge zur Kenntniss der uordamerik. Nachtfalter. 23
Hinterflügel bell lehmgelbliclibraun mit Terloscbenem, schwarzen
Queraderstricb. Die braune Raudliuie ist dünn, verloschen, auf den
Adern unterbrochen. Fransen duukelgrau.
Die Unterseite der Vorderflügel ist braungrau mit gelblich bestäub-
tem Vorder- und Hinterraude und graubraunen Fransen. Die Hinterflügel
sind bleich ochergelb, reichlich bräunlich bestäubt mit braunem Querader-
strich; die braune Hinterrandlinie intermittirt an den Aesten der Median-
ader und im Analwinkel. Die Fransen sind heller als au den Vorderflügeln,
mit feiner, gelblicher Wurzellinie.
Vaterland: Texas (Boll). i ^ aus dem Cambridger Museum.
Vielleicht ist diess die nach einer Abbildung beschriebene ß/ade-
factalis Guen. Pyr. p. 35; aber so wie die Beschreibung lautet, lässt
sich meine Art nicht mit Sicherheit darin erkennen. Unter welchem Namen
sie etwa bei Walker vorkommt, erfährt man vielleicht durch Besichtigung
des British Museum.
Anmerkung. Ich besitze eine der Achatinalis sehr ähnliche, viel-
leicht auch aus Nordamerika stammende Art. Sie ist viel kleiner, beträcht-
lich schmalflügliger, von röthlichbrauner Färbung; die wie bei Achatinalis
gezeichneten Vorderflügel zeigen den wesentlichen Unterschied, dass die
helle Querlinie grader ist, keine Wellen macht und überdiess auf der
Wurzelseite mit einer dünnen, braunen Linie gesäumt ist. Der Querader-
strich ist auf der Oberseite kaum zu erkennen, auf der Unterseite dagegen
sehr deutlich. Die Taster sind länger als bei Achatinalis. Da das Exem-
plar nicht gut genug erhalten ist, so unterlasse ich die Benennung und
genauere Beschreibung, und erwähne es hier nur, damit es nicht als
einerlei mit Achatinalis bestimmt werde.
Hypena trituberalis n. sp. Tab. II, fig. 6.
Parva, palpis thoracis longitudine; alis ant. obscure caesio-cinereis, dorso
basim versus lutescente, punctis 3 scabris, nigris, oblique ante strigam
mediam, undatam, albidam, interius luteo-marginatam collocatis, Jitura
ex apice albicante. 9-
Eine der kleinsten Hypenen, nahe verwandt mit der europäischen
Ohsitalls., ausgezeichnet durch ihre dunkel schiefergrauen Vorderflügel mit
weisslicher Wellenlinie quer über die Mitte, vor welcher drei in schräger
Querlinie aufgestellte schwarze Schuppenhöcker gut sichtbar sind.
Grösse noch unter Lividalis. Körper braungrau, Kopf dunkler mit
starkem, lockereu, kegelförmigen Stirnbusch. Taster von Rückenschilds-
läuge, stark zusammengedrückt, grade vorgestreckt, dunkelbraungrau,
unten an der Basis weisslich; das Endglied rechtwinkelig aufgei'ichtet,
'^ so lang wie das zweite Glied, mit kahler, hlf ichgelblicher Spitze.
4
24 Prof. p.c. Zell er: (470)
Fühler hellgrau. Beine hellgrau, die vordem auf der Lichtseite gebräunt;
alle Fussglieder auf der Rückenseite dunkelbrauugrau mit weissgelblichen
Euden. Hinterleib ohne Rückenhöcker, bräunlichgrau mit bleichgelblicheu
Hinterränderu, am Bauche weisslich, nach hinten gelblich.
Vorderflügel 4yj'" lang, länglich, allmälig erweitert, mit sehr wenig
convexem Vorderrande, deutlicher Spitze und gleichmässigera , schwach
convexem Hiuterraude. Grundfarbe von der Wurzel aus dunkel schiefer-
grau, am Innenrande bis über die Falte lehmgelblich. Die hintere Begren-
zung beider Farben wird in der Flügelmitte durch eine weissliche, ein-
wärts braungelb gesäumte Querlinie hergestellt; diese steht fast senk-
recht, biegt sich aber conrex nach aussen und bildet erst einen stumpfen
Winkel, dann über der Falte zwei kurze Wellen, worauf sie in stärkerem
Bogen nach dem Innenrande läuft. In dem Räume vor ihr befindet sich,
doppelt so weit von der Flügelbasis als von ihr entfernt, in der Mittelzelle
ein schwarzer, rauher Fleck, hinter dem noch zerstreute schwarze Schup-
pen folgen; schräg nach aussen unter ihm, noch über der Falte, ist ein
stärkerer solcher Fleck, und noch mehr nach hinten hängt unterhalb der
Falte ein dritter an der Innenseite der weisslichen Querlinie; alle drei
liegen in einer schrägen Querlinie. Der Rest des Flügels ist heller schiefer-
grau als die Wurzelhälfte, mit einem weisslichen, nebelartigen Wisch in
der Flügelspitze, zwischen welchem und dem Hinterrande die Grundfarbe
erst dunkler, dann allmälig heller gebräunt ist; diese dunklere Färbung
wird durch eine verloschene, hellgraue Kappenlinie begrenzt, welche aus
dem weisslichen Äpicalwische herabgeht und einwärts fleckartig dunkel
schattirt ist. Der Vorderrand trägt auf dunklerem Grunde in ziemlich
gleichen Abständen 3 — 4 weisse Punkte. Die Hinterrandlinie ist schwarz,
von den Adern zerschnitten und einwärts verloschen weisslich gesäumt.
Die gekerbten Fransen sind brauugrau, mit zwei verloschenen dunkleren
Linien durchzogen, an der Wurzel mit starker, lehmgelber Linie.
Hinterflügel braungrau mit verloschenem, dunklen Fleck auf der
Querader. Fransen mit gekerbtem Aussenrand, heller, mit dunklen Schat-
tenfleckchen durchzogen.
Unterseite der Vorderflügel bräunlichgrau, am Vorderrande bleich-
gelblich bestäubt und vor der Spitze mit 4 weisslichen Punkten; Hinter-
randlinie schwarz, durch die Aderenden in Strichelcheu zerschnitten.
Vaterland: Texas (Boll). 3 ^ von ungleicher Güte im Cambridger
Museum.
JEpizeuoeis phaealis G n.
— Walker Cat. Pyr. 133. Hdia — Guenee Pyr. p. 76.
Mit Recht sagt Guenee, dass sie eine oberflächliche Aehnlichkeit
mit Pyralis pinguinalis habe; wirklich ist sie mir auch als diese bestimmt
zugeschickt worden.
rAji^ Beiträgfe zur Kenntniss der nordamerik. Nachtfalter. 25
Diese Art, von Gueuee nach gewöhnlicher Manier oberflächlich,
doch ziemlich kenntlich bezeichnet., ändert in der Grösse, Flügelbreite und
Schärfe der Zeichnung ab. Der Raum zwischen der dritten Querlinie und
dem Hinterrande der Vorderflügel ist bisweilen ganz hell, bei einem 9
völlig so dunkel wie anderwärts, auch mit einfarbigen Fransen, während
sie manchmal fast hell und dunkel gescheckt sind.
Vaterland: Texas (BoU), Massachusetts, wo Burgess sie bei
Beverly nicht selten den Juli hindurch und 1 ^ ^o'^^ am 24. August
gefangen hat, und andere Theile Nordamerika's.
Anmerkung. Da Hübner's Gattungsname Epizeuxis ohne jeden
Zweifel die hierher gehörigen Arten bezeichnet, so ist Guenee's jüngere
Schöpfung als unberechtigt zu verwerfen. An eine Spaltung des Genus,
um Ilelia beizubehalten, kann auch nicht gedacht werden.
Epizeuxis Americalis Gn.
Helia — Guen, Pyr. p. 78, tab. 6, fig. 5. Epizeuxis — Walker
Cat. Pyr. p. 134.
Guenee's Bild stellt die Art kenntlich, aber nicht in ihrer Schön-
heit dar. Die tiefschwarze Einfassung der letzten Querlinie auf der Innen-
seite sollte auf dem Vorderraude fleckartig hervortreten und die Grundfarbe
der Wurzelhälfte des Flügels heller sein.
Nach Guenee fliegt sie im Mai, kriecht aber auch schon im März
aus. Burgess fing ein schönes § J^n Juli. Die nach Guenee schädliche
Art, die jedenfalls in Nordamerika viel häufiger ist als bei uns Calva-
rialis, besitze ich aus New York und Massachusetts.
Epizeuccis aemula Hbn.
Epig. aemulalis Hbn. Cat. 346. — Walker Cat. Pyr. p. 134. Helia —
Guen. Pyr. p. 78.
Von den vielen Unterschieden dieser in der Flügelbreite gleichfalls
wechselnden Art, im Vergleich mit der vorigen, erwähne ich hier nur
zwei. Die dritte Querlinie ist bei Aemula auf der Innenseite nur mit etwas
dunklerer Grundfarbe schattirt, während sie bei Americalis schwarz, am
Vorderrande sogar tiefschwarz eiugefasst ist. Ferner ist der gelbe Fleck
vor der zweiten Querlinie, der bei Americalis eine oben überhängende
Mondsichel bildet, und durch dunkelgelbe Farbe mit der Querlinie in Ver-
bindung steht, bei Aemula quer elliptisch, ringsum von grauer Grundfarbe
eiugefasst und im Innern an beiden Enden mit einem schwarzen Punkte
oder Fleckchen bezeichnet, welche beiden Punkte öfters durch eine feine
Linie in Verbindung stehen.
Sie scheint in Massachusetts und bei New York nicht selten zusein;
2 5 fing Burgess bei Beverly am 7, Juli und 19. August.
2g Prof. p.c. Zell er: (i?2^
Zanclognatha pedipilalis Gueu.
Herminia — Gueuce Pyial. i). 57. ? — Walker Cat. Pyral. p. 103,
Das vorliegende Exemplar stimmfc gut zu Gueuee's Beschreibung^
auch In sofern, als er die Art vor Tarsicrinalis gestellt hat, wohin ich
es, ehe ich seinen Namen herausfand, gleichfalls zu stellen geneigt war.
Die unbedeutenden Abweichungen sind folgende. Die dritte Querlinie ist
fast ganz verloschen (sie nimmt die Richtung in die Flügelspitze, ver-
schwindet aber in einiger Entfernung davor, so dass sich nicht entscheiden
lässt, ob sie davor, nämlich wie bei Tarsicrinalis am Vorderrande, zn
endigen bestimmt ist). Die Flügelspitze entbehrt völlig des point fonce
sur la frange. Die feine gelbbraune Hinterrandlinie ist in ihrer obern
Hälfte sehr scharf; dann wird sie blass und verschwindet kurz vor dem
Innenwinkel. Auf den Hinterflügeln ist die Luuule und die erste Querlinie
verloschen, die letztere so, dass nur über dem Analwinkel, zu welchem
sie die Richtung hin nimmt, so eben zu erkennen ist (auf der Unterseite
ist sie ganz deutlich; ebenso die schwarze Mondsichel); dafür ist aber
hier die zweite hellbegrenzte Querlinie der Oberseite sehr verloschen.
Die feine, gelbbraune Hinterrandlinie der Hinterflügel erreicht weder
den Vorder-, noch den Aualwinkel. — Auf der Unterseite der Vorderflügel
sind nicht schwarze, sondern nur dunkelblonde Haare vorhanden, und
solche, nur mehr anliegende Haare bekleiden auch alle Adern bis zum
Hiuterraude sehr reichlich. — An den Fühlern befindet sich das Knötchen
an der Innern Seite und ist mit ein paar braunen Börstcheu besetzt. —
Der schwarze, thellweise stahlblauschimmernde, reichliche Haarbusch sitzt
auf der Unterseite der Schiene gegen das Ende und lässt sich recht wohl
auseinaudersträuben; in der Ruhe ist er zusammengelegt und durch die
blonden, langen Schuppen der Oberseite der Schiene meist verdeckt;
diese reichen auch über das erste Tarsalglied hinweg, welches fast halb
so lang ist wie der ganze, dünne Tarsus. — Unter der Wurzel der Taster
Längt ein ziemlich langer Busch blonder Haare herab. Das Endglied der
Taster Ist zusammengedrückt, aber durch Haare bei weitem nicht so stark
fliigelartig erweitert wie bei Tarsicrinalis.
Walker's fragliche Varietät scheint doch hierher zu gehören, ob-
gleich an seinem Exemplar die dritte Querlluie auswärts hell gerandet
ist. Dass bei ihm über die Beschaffenheit der Taster und des Haarbusches
au den Vorderschienen Genaueres angegeben sein sollte, darf man nicht
erwarten, weil solche Untersuchungen mehr Mühe und Zeit erfordern,
als ihm in''s Geschäft passte.
Vaterland: Texas (BoU). 1 <S '"> Cambridger Museum.
r473"l Beiträge zur Kennlniss der aordamerik. Nachtfalter. 27
Zanclognatha lituralis Hbn.
Auteuuis (5* denticulo medio pubescente instructis; alis ant. obscure gri-
seis, arcu veuae transversae maculisque 3 costae atris, tertia apicali
pone strigam lumilis pallidis distantibus compositam. c??.
Epizeuxis — Hbn. Cat. 3i6. — Walker Cat. Pyr. p. 134.
Helia — Gueu. Pyr. p. 79.
Guenee hat sie, da er sie nicht in der Natur kannte, zu Helia
QEpizeuxis H.) gezogen, und Walker, der wie Hübner Exemplare aus
Georgien vor sich hatte, hat diesen Fehler getreulich beibehalten. Die
borstig lang gefransten Fühler des Männchens sind bis gegen die Mitte
merklich verdickt; hier macheu sie einen kleinen sanften Bogen, worauf
die zahnartige Erweiterung der Innenseite, mit einigen geraden, senk-
rechten Härchen, folgt; dann sind sie dünner mit kürzeren Fransenhaaren.
Die dünnen, behaarten, bogenförmig aufgekrüraniten Taster haben die
Länge des Rückenschildes; das fein gespitzte, an der Wurzel und am
Ende weissHche dritte Glied hat die halbe Länge des Mittelgliedes oder
ist auch noch etwas länger. Die Vorderbeine sind dünn und bleichgelblich;
die Fussglieder auf dem Rücken braun ausser an den Enden; der Schenkel
hat auf der Unterseite an der Mitte einen aus ungleichen, tiefschwarzen
Schuppenhaaren gebildeten Streifen; das Schienbein trägt eine eben so
lange Platte mit dicht anliegenden bräunlichen Schuppen, die auf dem
Rücken au der Basis angeheftet ist und so anliegt, dass sie einen Theil
des auf diese Weise verdickten Schienbeines auszumachen scheint; unter
dieser Platte sitzt ein langer, bleichgelber Haarpinsel, der selten ganz
hervorragt.
Die dunkel staubgrauen , am wenigsten gegen den Vorderrand
dunkler bestäubten Vorderflügel haben, ausser einem schwarzen Querstrich
nahe der Wurzel, auf dem Vorderrande 3 tiefschwarze Flecke, die zwei
ersten schräg gelegt und unten zugespitzt. Vom ersten, am Anfange des
zweiten Drittels liegenden, geht in hellem Grunde eine nur auf den Adern
durch Fleckchen ausgedrückte, wellig geschwungene Querlinie; der
zweite, unter welchem sich ein stumpfwinkliger, nach aussen geöffneter
schwarzer Querstrich auf der Querader zeigt, schliesst sich an eine aus
schwarzen hell urazogenen Aderpunkteu bestehende Querlinie an, die einen
starken Bogen nach aussen macht und hinter der Mitte des Innenrandes
endigt; der dritte füllt den Raum zwischen der Flügelspitze und der we-
nig gekrümmten Querlinie, welche aus bleichgelben, getrennten Häkchen
besteht, die auf der hohlen, der Wurzel zugewendeten Seite dunkel oder
braun ausgefüllt sind. Den Hinterraud umzieht eine Linie aus schwarzen
Strichen. Die einfarbigen Fransen sind wenig heller als die Grundfarbe,
28 Prof. P. C. Zell er: (474)
Hiuterflügel heller, mit verloschenem Qiieraderstrich , eiuer deut-
lichem, schwärzlichen, vollständigeu Querlinie in der Mitte und einer
weisslichen, aus dem Analwinkel kommenden, den Vorderrand nicht errei-
chenden Querlinie, die einwärts breit schwärzlich beschattet ist. Die
schwärzliche, durch die Adern unterbrochene Hinterrandlinie wird deut-
licher als auf den Vorderflügeln durch eine feine, bleichgelbe Linie von
den Fransen gesondert.
Unterseite der Flügel am Vorderrande gelblich mit brauner Bestäu-
bung und von zwei vollständigen, deutlichen, braunen Querstreifen durch-
zogen, deren äusserer mit einer schwach sägezähnigen, gelblichen Linie
eingefasst ist. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist braungrau, der Hiuter-
flügel hellgrau mit schärferer schwarzer Sichel auf der Querader als an
den Vorderflügeln.
Vaterland: New York (Grote), Massachusetts (Tackard).
Zanclognatha deceptricalis n. sp.
Alis ant. obscure cinereis, striga venae transversae maculisque 2 costae
fusco-nigris, posteriore in strigam arcuatam , serratam continuata,
striga postica dentata pallida, intus fuscoraarginata. 9-
Nur ein Exemplar, das ich bisher unter Lituralis stecken hatte.
Es unterscheidet sich aber von dieser sehr sicher durch deu Mangel des
schwarzen Aplcalflecks der Vorderflügel und durch die Vollständigkeit
der hintern bleichgelbeu Querlinie, welche einwärts breiter und dunkler
braun schattirt ist; ausserdem sind die Flügel mehr gestreckt, von anderer
Grundfarbe, und die Vorderflügel haben auf der Unterseite nur eine
Querliuie.
Kleiner als Lituralis. Körper grau, am hellsten am Kopf und au
den Tastern; die Stirne mit einem kegelförmigen Haarbusch. Die Taster
aussen wenig verdunkelt, von Länge des Rückenschildes, bogenförmig
aufgekrümmt, ziemlich schlank, zusammengedrückt, schuppenhaarig; das
Endglied V3 so lang wie das zweite Glied.
Vorderflügel 5'" lang, mit sanft convexem Hinterrande, grau ohne
gelbliche Beimischung. Nicht weit von der Wurzel ist ein schwarzer, auf
dem Vorderrande wenig merklicher, welliger Querstrich, der nicht den
Innenrand erreicht. Dann folgt auf dem Anfange des zweiten Drittels ein
braunschwarzer Costalfleck, an deu sich eine feine, zickzackförmige, bis
zum Innenrand reichende, aber nicht deutliche Querlinie anschliesst. In
der Flügelmitte folgt der zweite Costalfleck, der sich mit seiner schräg
nach hinten gerichteten Spitze in eine feine, schwarze Sägelinie fortsetzt,
die in einem starken und weiten Bogen nach dem Innenrande beim
Innenwinkel läuft. Dicht vor der Spitze kommt eine bleichgelbliche
('A7^') Beiträge zur Kenntniss der nordamerik. Naclitfalter. 29
vollständige, ziemlich grade, gezähnte Querlinie vom Vorderraude herab;
sie läuft in den Innenwinkel und ist einwärts breit duukelbräuulicb schat-
tirt, am dunkelsten im obersten Drittel und am Innenwinkel. Den Hinter-
rand fasst eine aus schwärzlichen Strichen zusammengesetzte Linie ein.
Die Fransen heller grau.
Hinterflügel grau, gegen den Vorderrand weissgrau; der Querader-
punkt und die braune mittlere Querlinie verloschen. Die weissgraue, aus
dem Analwinkel hervorgehende, schwach gezähnte Querlinie ist einwärts
breit dunkelgrau schattirt und erreicht verloschen den Vorderraud. Die
schwärzliche Hinterrandlinie ist durch die Adern unterbrochen.
Unterseite hellgrau, braun bestäubt. Die dunklern Vorderflügel
haben hinter den zwei dicken Mittelpunkten eine deutliche, auf dem Vor-
derrande verstärkte, nach aussen convexe Querlinie und in der Spitze
einen bleichgelblicheu, einwärts dunkel schattirten Wisch. Auf den Hin-
terflügeln sind der Mittelfleck und die schwärzliche und die bleichgelbe
Querlinie sehr deutlich , letztere aber nur wenig dunkel schattirt, am
meisten am Vorderraude.
Vaterland wahrscheinlich Ohio. Ich erhielt mein Exemplar von
Schläger unter dem Namen Bipunctalis.
Coptocnemia n. g. Tab. II, fig. lO a et b.
Antennae setaceae, ciliatae, dorso ultra medium setis 4 adscendentibns
instructo.
Ocelli distincti.
Fasciculus squamis compositus frontalis breviter conicus.
Palpi labiales thorace breviores, subarcuati, articulo secundo compresso,
sensira dilatato, articulo terminali brevi filiformi.
Haustellum mediocre.
Pedes elongati, anticorum tibiae femoribus duplo breviores, subtus peui-
cillo instructae; posticorum tibiae postice subarcuatae, superius excisae
et villis longiusculis vestitae.
Ventris basis obtecta pilis longis.
Alae latae, anteriores acutae subtus flocco pilorum infra medium.
Das Hauptmerkmal dieser Gattung geben die männlichen Hinter-
schieuen; diese haben die Länge der dünneren Schenkel und sind auf der
obern Seite mit einem Ausschnitte versehen, der mehr als Yg der Länge
einnimmt und auf seiner grossem Hälfte, jedoch reichlicher auf seinem
Anfange mit langen, zottigen Haaren bekleidet ist; die zwei Paar Dornen
sind von ansehnlicher Länge, jedes Paar aber ungleich. Ferner trägt die
kurze Vorderschiene auf der Unterseite beim Anfange einen anliegenden
Haarpinsel, der ein schmales Hornplättchen zu verdecken scheint und bis
30 Prof. p.c. Zeller. (476)
über die Hälfte der Schieue reicht. Ausserdem haben die borsteuförmigeu,
etwas weitläufig und fein gefransten Fühler auf dem Rücken hinter der
Mitte eine Reihe von 4 zarten, ziemlich langen, etwas nach vorn geneig-
ten (nur durch die Lupe gut sichtbaren) Borsten. Endlich haben die Vor-
derflügel auf der Unterseite in der Zelle zwischen dem ersten und zweiten
Medianast eine starke, aufgerichtete Haarflocke.
Der Stirnbusch ist kurz. Die Taster sind etwas kürzer als das
Rückenschild, sanft aufgebogen, haarig beschuppt^ das zweite Glied zusam-
mengedrückt und allmälig erweitert; aus seinen Endschuppen ragt das
dritte Glied hervor, welches glatt und fadenförmig und kürzer als die
Hälfte des zweiten ist. Der Hinterleib ist schlank ohne Schuppenhöcker
auf dem Rücken.
C. floccalis u. sp.
Dilute luteo-fuscescens, collari obscure cinereo; alae anteriores puncto
discali nigro, niacula venae transversae annulari fusca, nebula fusca
ex apice oblique in dorsum directa ibique condensata. c^.
Grösse des Pechipogon harhalis. Färbung der Flügel hell lehmbräun-
lich, hier und da mit dunklem Wischen; der grosse, schwarze Discalpunkt
der Vorderflügel ist die stärkste Zeichnung; nächst ihm tritt der niereu-
förmige Ring auf der Querader hervor.
Der Kopf und der breite Kragen ziemlich dunkel schiefergrau. An
den Tastern ist das Endglied mit weisslicher Spitze versehen. Die Brust
ist (wohl hauptsächlich durch Abreibung der Deckschuppeu) seidengläu-
zend schneeweiss, wie die Vorderhüften, Hinterscheukel und Hinterschie-
nen auf der abgewendeteu Seite; die Haare der letztern sind hellblond,
die am Anfange des Bauches weiss, ohne Glanz. Afterbuscb gelbbraun,
zugespitzt.
Vorderflügel T" lang , etwas gestreckt und zugespitzt mit fast
gradem Vorderrande und sanft convexem Hinterrande ohne Einbiegung
unterhalb der Spitze. Die Fläche ist bräunlich bestäubt, am Vorderrande
mit 4 dunklern Stellen in ziemlich gleichen Abständen. Der starke schwarze
Discalpunkt ist etwas weiter von der Flügelbasis entfernt als vom brau-
nen, in der Mitte hellen, nierenförmigen Queraderfleck. Aus der Flügel-
spitze, dem Hinterrande näher, zieht ein dunkler Nebel schräg einwärts
herab, verschwindet eine Zeit lang fast ganz und erscheint wieder am
Innenrande vor dem Innenwinkel als ein grösserer, dunkler Nebelfleck
Dem Hinterrande parallel und ihm näher liegt eine Reihe von 4 weit-
läufig gestellten schwarzen Punkten, von denen die zwei gegen den Vor-
derrand deutlicher sind , am meisten der im Apicalnebel liegende. Der
Hinterrand trägt 7 dunkel gelbbraune verwischte Punkte vor den braun-
grauen, gegen die Flügelspitze bräunlichen Fransen.
/'<-■7^ Beiträge zur Kenntniss der norJamerik. NaclilfalltT. gj
Hinterfliigel mit verloschenem, braunem Punkt der Qiierader und
einer dem Hinterraiide doppelt so nahen Querreihe vveltläutig gestellter
schwarzer Punkte, von denen der am Analwinkel in einem Nebelfleck
liegt. Die Hinterrandpuukte deutlicher als auf den Vorderflügeln.
Unterseite Jieller mit schärferer Zeichnung. Der Discalpuiikt und
der Nierenfleck der Vorderflügel sehr deutlich; letzterem näher als dem
Hinterrande eine mehreckige, feine, schwärzliche Querlinie, die am ersteji
Medianaderast hinter dem röthlichblonden Haarbusch aufhört. Auf den
Hinterflügeln geht vom verloschenen Queraderfleckchen eine graue Schat-
tenlinie zum Inneurande; hinter der Mitte ist eine andere, nur auf ihrer
Costalhälfte deutliche \ zwischen ihr und den deutlichen Hinterrand-
punkteu ist noch eine sehr verloschene Querlinie zu erkennen.
Vaterland: Texas (BoU), 1 s^ im Cambridger Museum.
Aciflalia pur ata Gu.
Alis uiveis, posterioribus integris rotundatis, puncto venae transversae
omnium uigro, striga postica anguloso-undata fusca, raaculis duabus
in anterioribus strigae adjecta nebulaque fasciata in posterioribus
fuscis. (^.
— Guenee Geom. I. p. 488, pl. 7, fig. G. — Walker Cat.
Geom. p. 720.
Gueuee's Abbildung ist, wenn sie nicht das mir unbekannte ^
vorstellt, kaum keuntlich, und seine Beschreibung zu kurz. Ich beschreibe
also die Art vollständiger.
Diese zwerghafte Vetreterin unserer Paludata^ ganz ohne Ausbuch-
tung der Hinterflügel, auf allen Flügeln mit hervorstechendem, schwarzen
Mittelpunkt und ohne die kappenförmigen Wellen der hintern braunen
Querlinie ist kleiner als die kleinsten Exemplare der Paludata oder
Decorata var. congruata. Der ganze Körper schneeweiss, der Kopf braun,
im Gesicht sehr dunkel. Fühler gelbbräunlich. Beine braun angelaufen;
die hintern viel kürzer als die mittlem, die weissen, zusammengedrückten
Hinterschieneu ohne hervorstehende Dornen, etwas länger als die Schenkel;
Hinterfüsse gelblich, ziemlich dünn fadenförmig, über halb so lang wie
die Schienen.
Vorderflügel 3%'" lang, etwas gestreckt (wie bisweilen bei Palu-
data), spitz mit sanft und gleichmässig zugerandetem Hinterraude, schnee-
weiss mit zerstreuten, leicht vergänglichen, schwarzen Schüppchen. Die
erste braune Querlinie sehr verloschen, am lunenraude durch schwarze
Schüppchen verstärkt. Der Querader- (Mittel-) Punkt sehr deutlich
schwarz. Die hintere, feine braune Querlinie bildet keine kappenförmigen
Wellen, sondern erst einen spitzen Winkel, darauf einen grössern sanften
5
32 Prof PC. Zell er: (478)
Bogen der Querader gegenüber, worauf sie concav gekrümmt in den
Iniienrand läuft; an der ersten Coucavität ist sie am stärksten durch
schwarze Schüppchen verdickt, weniger au ihrem untersten Drittel. lu
der ersten Concavität, also auswärts, liegt ein brauner Schuppenhaufen,
der einen Fleck bildet; ein zweiter länglicher, nebelförniiger, brauner
Fleck ist in der zweiten Concavität und reicht bis zum Innenrande; beide
Flecke sind durch graue Scliatteu vei-buuden. Zwei solche Schattenstrei-
fen zeigen sich auch, den Concavitäten der Querliuie gegenüber, dicht vor
der aus schwarzen Strichen gebildeten Hinterrandlinie. Die innere Hälfte
der Fransen ist braungrau bestäubt, die äussere weiss.
Die weissen Hinterflügel sind ähnlich gezeiclinet; nur macht die
liintere Querlinie keine scharfe Ecke, und der sie auswärts begleitende
Schatten reicht zusammenhäng'end vom Vorder- zum Inueurande. Die
zwei Nebelflecke vor den schwarzen Hinterrandstrichen sind schwach; an
der Stelle, wo bei Paludata die Einbuchtung ist, liegen statt eines lan-
gem schwarzen Strichelcheus zwei kürzere. Fransen wie bei den Vorder-
flügeln.
Unterseite mit sehr deutlichen schwarzen Mittelpunkten und Hinter-
randstrichelchen. Die Vorderrandhälfte der Vorderflügel und ein Quer-
sihatten zwischen Mittelpunkt und Hinterrand bräuulichgrau. Die Hinter-
flügel haben hinter dem Mittelpunkte eine schatteugraue, verloschene
Querlinie.
Vaterland: Texas (Bell). \ (^ im Cambridger Museum.
Acldalia ferrnmiiiaria n. sp.
Pedibus posticis q^ maucis, ^ 4 calcaratis; alis rufesceutl-ochraceis vel
ochraceo-rufescentibus , anterioribus fascia media nigricanti strigaque
puuctorum majusculorum dentata nigra per posteriores continuata. c^V-
Die mehr noch als bei Straminata etc. verkümmerten (^ Hinterbeine
beweisen, dass diess eine echte Acidalia ist, der sich aber, wenn man
diesen Umstand und die Färbung berücksichtigt, in der Gesellschaft der
europäischen Arten kaum ein passender Platz anweisen lässt.
Grösse kaum wie Muricata. Körper röthlich ochergelb oder ocher-
gelbröthlich. Gesicht etwas gebräunt. Taster kurz, spitz, röthlichgelb.
Fühler röthlichgelb, beim (^ durch feine, braune, behaarte Kammzähne
doppelt gefiedert. Hinterleibssegmente am Anfange mehr oder weniger
braunstaubig. Beine röthlichgelb; die (^ Hinterbeine ganz verkümmert,
klein und blassgelblich; die Schiene ein wenig länger als der Schenkel,
schwach verdickt; der Fuss aus zwei Gliedern bestehend, dessen erstes
so lang wie die Schiene, aber etwas dünner, das zweite sehr kurz, dünn
und zugespitzt ist. Beim ^ sind die Hinterbeine regelmässig ausgebildet
mit ■? Paar ansehnlichen Dornen, deren oberstes bei % angesetzt ist.
r47f) ) Beiträge zur Kenntniss der nordamerik. Naclitt'diter. -ig
Vorderfliigel 4— 4V2'" lang, mit deutlicher Spitze, vor welcher der
Vorderraiid etwas convex ist. Grundfarbe wie die des Körpers. Die
iVlittelbinde wird gebildet durch eine schwarze, wellige, auf der Median-
und Subdorsalader winklige, grobe Querliuie , die auf der Aussenscite in
ansehnlicher Breite vou einem röthlichbrauueu Schatten begleitet ist,
dessen Aussenrand auch in einigen scharfen Ecken hervortritt. Kiu
schwarzer Mittelpunkt fehlt. In der Mitte zwischen dieser Binde und dem
Hinterrande ist eine Querreihe grober, schwarzer Punkte, die im Innen-
winkel endigt und bei y^ und unter ihrer Mitte einen ausspringeudeu
Winkel bildet; die Punkte sind hier und da durch feine, schwärzliche
Linien yerbunden. Den Iliuterrand entlang zieht eine Reihe schwarzer,
strichförmiger Punkte, die nicht so scharf wie jene sind und bei dem
einen duukelröthlichen (^ in dunklem Staube, der den Minterraud uebLl-
artig begleitet, fast verschwinden. Fransen wie die Grundfarbe oder etwas
violettgrau. Die schwarzen groben Punkte haben auf allen riii'dn
etwas Glanz.
Hiuterflügel mit gerundetem Hinterrande, doch ziemlich deutlichem
Analwiukel, uud vou gleicher Grundfarbe wie die Vorderflügel. Nur auf
dem Innenrande zeigen sich vor der Mitte die Anfänge von zwei schwärz-
lichen Querstreifen. Die Querreihe schwarzer Punkte der Vorderliügel ist
als Fortsetzung vollständig vorhanden und bildet iu ihrer Vorderhälfte
einen einspringenden Winkel. Zeichnung des Hiuterraudes weniger deut-
lich als bei deu Vorderflügeln.
Unterseite lebhaft röthlich ochergelb. Alle 4 Flügel haben schwarze
Striche auf den Queradern, das ^ die deutlichsten. Die Querreihe schwar-
zer Punkte ist recht deutlich, ebenso die Hinterraudpunkte.
Vaterland: Texas (Boll), 11 c?, 1 ? iu meiner Sammlung.
Encrostis *) phyllinaria. u. sp.
Palpis et vertice flavidis, fronte cinnamomea; alis dilute viridibus, subtus
magis albidis, auteriorum costa vittae instar flavida, strigis % paiiide
ochraceis, opposite obscurius viridi-adumbratis; posterioribus rotun-
datis, striga unica, interius viridi-adumbrata. <^.
Zufolge des zu ^3 kammförmigen Fühlers, der kurzen Taster und
der zweidornigen Hiuterschieuen ist sie eine echte J^ucrostis, die ebenso
gut wie Indigenaria einen kleiueu Saugrüssel besitzt (den Guenee der
Gattung abspricht).
Grösse der Indigenaria. Kopf auf dem Scheitel bleich ochergelb, im
Gesichte nach oben scharf abgeschuitteu hell zimmtfarben, nach unten
*) Der Name, auf die Färbung der Fransen bei Indigenaria gehend, soll
Schönfärbung bedeuten, müsste also richtig Euchrostis heissen (;j;9c<j(;tj^?, der Färber).
34 Pi^of- ^ <^ Zeiler: (480)
blässer; die Taster schwach, wenisj über das flache Gesicht hiiiaussteheud,
hellgelb, mit nach uaten abstehenden Schuppeuhaaren und kahlem, etwas
stumpfem Endgliede. Saug-riissel zusammengerollt, klein, bernsteingelb.
Rückenschild (vielleicht entfärbt) bleich ochergelb. Beine ebenso gefärbt;
an den hinteren die Schiene wenig länger als der Schenkel, durch dicht
anliegende Haare etwas verdickt, am Ende mit 2 Dornen, von denen der
längere durch Haare verdickt ist; der Fuss kaum halb so laug wie die
Schiene. Hinterleib dünn, wenig die Hinterflügel überragend, bleich ocher-
gelb, am Bauch weisslicher.
Vorderfliigel 3V4 — S'/^'" lang, spitz mit schwach convexem Hiiiter-
rande, hell apfelgrüii, längs des Vorderrandes in einer ziemlich schmalen
Strieme hell ochergelb. Zwei dünne, so gefärbte, auf den einander zuge-
kehrten Seiten dunkler grün beschattete Querliuien theilen den Raum in
drei fast gleiche Theile; die erste läuft in einem nach aussen schwach
convexen Bogen und ist etwas wellig; die zweite ist grader, mit drei
schwachen Wellen. Als ihre Fortsetzung zeigt sich auf den Hiutertlügeln
weit hinter der Mitte, eine einwärts grün beschattete, etwas wellige
Querlinie, die hinter der halben Flügelbreite einen deutlichen Winkel
bildet und den Innenrand bei % desselben erreicht. Die Fransen aller
Flügel sind blassgrünlich, an der Wurzel durch eine gelbliche Linie gegen
die Flügel begrenzt. Der Hinterrand der Hinterflügel hat keine Ecke,
sondern geht in sanftem Bogen zum Aualwinkel, wo er mit dem Inneu-
rande den Winkel der Indigenaria bildet.
Unterseite weisslichgrün, am Vorderrande der Vorderflügel striemen-
artig ochergelb und mit sehr verloschen durchscheinender hinterer Quer-
liiiie ; die Hinterflügel noch weisslicher mit bleichgelber Vorderraudader.
Vaterland: Texas (Boll). 3 ^J in meiner Sammlung.
Anmerkung. Ich habe ein einzelnes, von Boll in Texas gefan-
genes (^, das der Phyllinaria sehr nahe steht, aber nicht gut genug
erhalten ist, um eine ausführliche Beschreibung zu gestatten. Es ist auch
eine sichere Eucrostis^ etwas grösser (Vorderflügel ^^/^"' laug), fast von
demselben Grün (das aber mit weissen Sommersprossen bestreut scheint);
nur die Costa der Vorderflügel selbst ist bleichgelb, die zweite Querlinie
grade und ohne jede Welle, ganz schmal und verloschen einwärts dunkler
gesäumt, während die erste gar nicht gesäumt zu sein scheint, wenigstens
nicht auf der zugewendeten Seite. Die Querlinie der Hinterflügel ist
gleichfalls ohne Wellen, in der Mitte zu einem äusserst sturapfeu, kaum
merklichen Winkel ausgebogen; der Htnterrand ist zwar gerundet, zeigt
aber doch eiue Andeutuug von Erweiterung in der Gegend der Median-
aderäste QfjKcr. rectillnea Mus. Z.). Dass diese Art nicht gleich Aplo-
des rubivora Riley (First anuual report on the noxious ins. of Missouri
1869, p. 139, pl. 2, flg. 25) sein kaun, geht aus der Angabe: the wings
r<Cj^ Beiträge zur Kenntniäs der noidamenk. Nachtfalter. gg
appear subbyaliiie (was sie bei den Eucrostis-ArteM gar nicbt sind) ber-
vor; aucb glaube ich niclit, dass irgend eine Uucrostis-Rsbu^e die Sitten
der Gattung Phorodesma hat, zu welcher diese Rabivora aller Wahr-
scheinlichkeit nach gehört.
Nemoria oporaria n. sp.
Antenuis c? brevissime pectinalis, lutesceutibus^ alis sordide viridibus,
Costa concoloi'e, ciliis paulo dilutioribus, striga postica pallida, teuui,
subflexuosa, in posterioribus uuaugula. c^.
Bedeutend kleiner als Viridata, wenig über der Euer, pkyUinaria,
kenntlich an den kurzgezähnten Fülilern, der trüben, braungrüulichen
Grundfarbe und dem gleichfarbigen Vorderrande der Vorderflügel.
Körper bleichgrün; die Segmentränder des dünnen, zugespitzten
Hinterleibes sowie der Bauch bleich ochergelb. Kopf olivengrün, am dun-
kelsten im Gesichte. Taster sehr kurz, gerade, zugespitzt; Saugrüssel laug.
Fühler lehmgelblich, am Enddrittel gezähuelt, übrigens mit zwei Reihen
kegelförmiger, gefiederter Kammzähne. Beine bleich ochergelb; an den
hintern die Schiene am Ende schwach verdickt mit zwei ungleichen Spo-
ren; der Fuss wenig kürzer als die Schiene- Das Aftersegment des Hin-
terleibs endigt mit einem zugespitzten Haarbusch, unter welchem zu jeder
Seite ein kürzerer die Genitalien verdeckt.
Vorderflügel 4V2'" lang, Hinterflügel mit stumpfer, doch deutlicher
Ecke. Grundfarbe bräunlichgrün, trüb, am Vorderrande ungelichtet und
ohne Punktirung; die Fransen ein wenig heller, auswärts an den Hinter-
fiügeln mehr in's Weissliche als an den Vorderflügelu. Die letztern haben
am Anfange ihres letzten Drittels eine verloschene, dünne, einwärts kaum
etwas dunkler schattirte Querlinie, die in ein paar schwachen Krümmun-
gen vom Vorderrand zum Innenrand zieht. Die Querlinie der Hiuterflügel
ist fast noch verloschener (beim zweiten Exemplar fehlt sie fast ganz)
um! auf der Hälfte in einen stumpfen Winkel gebrochen,
Unterseite bleich graugelblichgrün, am hellsten auf den Hinterflügeln,
besonders gegen die Wurzel, längs des Vorderrandes der Vorderflügel in's
Gelbliche, bei dem einen Exemplar fast striemeuförmig.
Vaterland: Die nördlichen Staaten Nordamerika's. 2 c? durch Dr.
Packard in meiner Sammlung.
Kpione mollicularia n. sp.
Gen. Euchlaena Hbn. Cat. p. 293.
Alis flavis, puncto disci raedii fusco, anteriorum area basali omuiumque
area limbali latissinia rosea. <^.
Sehr nahe der Vespertaria (parallelaria S, V.), aber mit vielen
Verschiedenheiten : Die Hinterflügel haben eine tiefere, ungezähnte Aus-
36 Prof. P. C. Zeller: (482^
buclituntr; die gelbe Giuudfarbe ist ungestiithelt; das roseiif'arbige Hiii-
terraudfeld ist breiter, und namentlich auf den hintern fast geradlinig
begrenzt, und auf den vordem auch der Raum zwischen der Wurzel und
der folgenden Querliuie ganz mit Rosenfavbe ausgefüllt.
Grösse der Vespertaria. Kopf und Taster röthlicbgelb. Fühler wie
hei Vespertaria doppelt gekämmt mit hellgelbem Stiel. Rückenschild gelb,
vorn orangerotb angelaufen. Beine liellgelb, auf der Lichtseite roth an-
gelaufen; Hinterschieuen etwas verdickt, kürzer als bei Vespertaria, mit
zwei Paar Dornen.
Vordcrflügel in der Gestalt wie bei Vespertaria mit hellgelber Grund-
farbe, ohne Querstrichelchen, doch mit sehr verloschen röthlichen, zer-
streuten, nur auf dem Vorderrande bemerkbaren Schüppchen. Das Basal-
feld ist blass rosenroth, gegen die Wurzel gelb gemischt; die feine,
hellbraune Grenzlinie bildet unterhalb des Vorderrandes einen starken
Bogen und geht dann sehr schräg rückwärts bis au den Innenrand. Das
blassrosenrothe Hinterrandfeld ist breiter als bei Vespertaria^ und die
braune Grenzlinie läuft ohne die tiefen Buchten der Vespertaria in schwach
concavem Bogen herab und mit einer Welle nach dem Innenrande; an der
riügelspitze ist die Farbe dieses Feldes ohne scharfe Begrenzung hellgelb.
Die schwach- und stumpfgezähuten, rosenfarbenen, dunkler gefleckten
Fransen werden durch eine bräunliche Linie von der Flügelfläche
getrennt.
Hiuterflügel unter der Spitze in einen ziemlich spitzen Zahn ver-
längert und unter diesem mit einem flach gebogenen, zahnlosen Ausschnitt.
Grundfarbe wie auf den Vorderflügeln bis au die Wurzel selbst. Der braune
Mittelpunkt ist grösser als auf den Vorderflügelu. Das rosenfarbene Hin-
terraudfeld wird durch eine sanft gekrümmte, kaum wellige braune Linie
begrenzt, und an seinem Vorderraud und am Analwinkel tritt in ihm die
gelbe Grundfarbe etwas hervor. Fransen wie an den Vorderflügeln.
Auf der Unterseite ist besonders die Grundfarbe reichlich mit roth-
bräunlichera Staub bestreut; die Rosenfarbe ist verblasst und lässt die
Grundfarbe mehr hervortreten. Die braunen Mittelpunkte und die brauneu
Grenzlinien sind stärker als auf der Oberseite. Aus der Spitze der Vorder-
fiügel kommt nahe am Hinterrande ein schwarzes Strichelchen herab, das
auf der Oberseite nur ganz schwach angedeutet ist.
Ohne Zweifel ist beim ^ wie bei Vespertaria ^ das Hiuterrand-
feld der Vorderflügel verengt, und seine Begreuzungslinie kommt aus der
Flügelfpitze oder dicht davor vom Vorderrande.
Vaterland: Texas (Boll). \ (^ im Cambridger Museum.
(483)
neilrägi- zur Kenntnisä der norJamerik Nachtfalter. 37
Gen. Macäria.
Zur sichern Unterscheidung der zahlreichen Arten dieser Gattung
müssen diejenigen, deren iS eine Längsrinne an der Innenseite der ver-
dickten Hinterschieuen haben, von den dieses Merkmal entbehrenden
sorgfältig getrennt werden. Jene zeigen hinter der Mitte zwei ungleich
lange Dornen und am Ende zwei viel kürzere, gleichfalls ungleiche, und
in der Rinne einen langen Haarpinsel, der an der Schienen wurzel ent-
springt und gewöhnlich in der Rinne versteckt liegt. Bei der andern
Abtheilung sind die Hinterschieuen viel dünner, ohne Rinne, mit 2 Paaren
längerer Dornen, die jedoch an gleicher Stelle wie dort angeheftet sind.
Ich bin so glücklich gewesen, unter meinen 7 nordamerikanischeu
Arten für 2 die Namen bei Gueuee und Walker mit Sicherheit heraus-
zubringen. Sechs dieser Arten gehören in die obenbezeichnete erste
Gruppe, deren Repräsentantin in Europa LitHruta Ist. Ich beschreibe
davon nur 3, weil ich von den andern nur je 1 Exemplar besitze.
1. Consimilata n. sp.
Caesio-cinerea, capite collarique ferrugineis-, alis ant. acutioribus infra
apicera leviter excavatis , maculis costae 4 imparibus cinnaniomeo-
fuscis, quarta praecedenti propinqua, iuferius in (S ferrugiueo alluta.
Die nächste Verwandte unserer Liturata, verschieden von ihr durch
spitzere Vorderflügel und stärker verlängerte Ecke der Hinterflüge!.
Beim c^ ist der eine Sporn des ersten Paares an den Hinterschienen nur
halb so lang wie der andere (bei Liturata V4) und das Endpaar kürzer
und ungleicher als bei Liturata. Von den zinimtbraunen Costal flecken der
Vorderflügel stehen die zwei hintersten einander näher; der äusserste ist
schmäler und dunkler als bei Liturata, steht etwas weiter vom Hinter-
rande ab und hat nur beim (J unter seinem Ende eine rostgelbliche Lich-
tung der Grundfarbe (sonst fehlt alles Rostfarbene auf der Oberseite),
und unterhalb dieser ist, gleichfalls beim (^ ein sehr undeutlicher, verlo-
schener, gelbbräunlicher Fleck; dass der Costalfleck etwas schräger ein-
wärts liegt, mag keine specifische Bedeutung haben, da Liturata darin,
sowie in der Gestalt und Grösse des Flecks sich veränderlich zeigt. Nur
vom zweiten Costalfleck geht ein dunklerer Schatten der Grundfarbe,
beim § am entschiedensten, bindenartig durch alle Flügel; diess mag
aber, sowie das Hervortreten von brauneu Fleckchen auf deu Aderu^
welche den oft bei Liturata vorhandenen, aus braunen Punkten gebil-
deten Querlinieu entsprechen, der Veränderlichkeit unterworfen sein. —
Die busenförmige Aushöhlung des Hinterrandes unterhalb der Spitze ist
33 Prof. PC. Zeller: (484)
wie bei Liturata und wird durch die hier rerdickteu braunen Sl riebe,
mit denen der Hinterrand eingefasst ist, hervorgelioben.
Auf der Unterseite fehlt die breite, helle Rostfarbe durch alle Flügel.
Der lielle, weissliche Fleck in der Vorderflügelspitze der Liturata ist mit
Gelb gemischt und wenig abgegrenzt, und ebenso wenig auflPallend ist
auf den Hiuterflügeln der Raum vor dem Hinterrande, der bei Liturata
als weissliche Randbinde durch die ocherfai bene Binde scliarf abgegrenzt
wird. Die braunen Hinterrandpunkte sind besonders beim cT ^^''i''
deutlich.
Vaterland: Wahrscheinlich Massachusetts. Ein gutes durch Dr.
Packard erhaltenes Paar in meiner Sammlung.
Anmerkung. Guenee nennt seine Praeatomata (tteoui. 2 p. '^6)
voisine de notre Liturata^ sondert sie aber tou dieser, der meine Con-
similata so äusserst ähnlich ist, durch eine andere Art ab.
2. Galbineala u. sp.
Capite collarique ochraceis; alis ant. acutioribus infra apicem leyiter ex-
cavatis, albidis, griseo-strigulosis, anteriorum costae maculis 4 impa-
ribus, quarta magna ferrugiueo-fusca, macula infra eam obsoleta
concolore. (^.
Ohoe Vergleich der Hiuterschienen wird man diese Art in die Nähe
der Notata stellen und sie durch etwas andere Grundfarbe, die spitzeren
Vorderflügel, die Verloschenheit des Flecks, der unterhalb des 4. Costal-
flecks liegt, und die nicht dunkler gefärbten Fransen der Aushöhlung des
Hinterrandes unterscheiden. Sie steht aber in Allem der Consimilata sehr
nahe, nur dass ihre Grundfarbe durch die verwischten bräunlichgrauen
Querstrichelchen schmutzig weisslich erscheint.
Kopf, Halskragen und Fühler rostgelb. Rückenschild weissgrau.
Hinterleib und Unterseite ochergelblich angelaufen, vorzüglich die vier
vorderen Beine auf der Ausseuseite.
Flügelfarbe weisslich, durch reichliclie, blasse, bräunlichgraue Stäub-
chen verdunkelt. Die Vorderflügel zugespitzt, auf dem bräunlich punk-
tirten Vorderrande mit 4 braunen Flecken in gleichen Entfernungen von
einander; der erste und der dritte sind die kleinsten; von dem stärkeren
dritten geht ein grauer, blasser Schatten quer über den Flügel, wohl
auch oft über den ganzen hintern; der vierte Fleck ist der grösste, läng-
lich, herabhängend, rostbraun, hinten ziemlich gerade abgeschnitten; von
ihm geht auch ein bisweilen deutlicher, immer aber breiter Schatten
herunter, in welchem zwischen den zwei untersten Aesten der Mediaii-
ader ein rostbräunlicher, verwischter (bei 4 Exemplar fehlender) Fleck
liegt, der vor sich 1 — 2 braune nudeutliche Punkte liat. Die zu Strichen
ausgezogenen braunen Hinterrandpnnkte sind nur au der Ausbu'^htuug
r485") Beiträge zur Kc-nntiiiäs der nordamerik. Nachtfalter. gg
etwas verstärkt; die Fransen habea die Farbe der Flügel und sehr A'er-
loschene oder keine grauen Würfelfleckchen.
Hiuterflügel mit stark heryortretender Ecke, entweder mit breiter»
sehr verloschener Schattenbiude hinter dem undeutlichen Mittelpunkte
oder auch ganz ohne diese; bei dem einen Exemplar breitet sich dieser
graue Schatten bis au den Hiuterrand aus. Hiuterraudpunkte sehr undeut-
lich oder fehlend.
Auf der reinen weissen Unterseite sind der Vorderraud und die
Adern ochergelb angelaufen; der vierte Fleck der Oberseite ist ochergelb
und begrenzt den hellen, weisslicheu Raum der Flügelspitze scliarf. Die
4 schwärzlichen Queraderpunkte sind deutlich, wenn auch nicht scharf.
Auf den Hiuterfliigelu läuft mitten zwischen dem Queraderpunkt und dem
Hinterrande eine breite, ochergelbe Binde, die aber dem Punkt gegenüber
fast durchbrochen ist und nur verloschen den Analwinke! erreicht. Die
verloschenen brauneu Randpunkte sind auf deu Vorderflügeln am deut-
lichsten.
Vaterlaud: Massachusetts, woher ich meine 3 (^ durch Dr. Packard
erhielt.
3. Succosata n. sp.
Caesio cinereo albidoque niixta, aus anterioribus acutis, infra apicem
leviter excavatis, costae maculis 3 fuscis in strigas repandas continu-
atis, quarta ferrugineo-fusca, infra eam macula prope ad strigam
tertiam. ^^.
Eine hübsche, scharf gezeichnete Art, bei welcher der rostbraune
Costalfleck und der darunter befindliche schwarzbraune lebhaft hervor-
treten. Körper schiefergrau mit braunen Stäubcheu, die an den weisslich
gesäumten Hinterrändern der Hinterleibssegmente zu je zwei Fleckcheo
zusammentreten; der Kopf und der Kragen, wenigstens des c^, hat eine
blassgelbliche Beimischung. Die gelbbräunlichen Fühler sind au der
Wurzelhälfte auf dem Rücken wtisslich uud braun gefleckt. Die Beine
sind bleichgelblich, braun punktirt uud gefleckt.
Grundfarbe der Vorderflügel eigentlich weiss, aber so reichlich mit
Schiefergrau überzogen, dass sie nur im Mittelfelde und au einigen an-
dern Stellen hervortritt. Die Vorderflügel sind spitz, nicht so sehr wie
bei den zwei vorhergehenden Arten, beim c^ aber erheblich mehr als
beim §, bei jenem 6V2'" lang, bei diesem Sy^. Auf dem Vorderrande
liegen 3 braune, längliche, schräge Flecke, jeder in eine uuregelraässige
kappenförmige , brauuschieferfarbeue , erweiterte Querlinie fortgesetzt;
die dritte ist einwärts schmal weissgesäumt uud hat, dem untern Ende
der Ausbuchtung gegenüber, eine sehr lichtgelbe Stelle vor sich uud einen
schwarzbraunen , durch die weisse Einfassung von ihr getrennteu Fleck
6
40 Prof. p.c. Zeller: ^^gß-j
hinter sich. Der vierte Costalfleck ist duukel rostbraun, länglich herab-
hängeud und unter- und hinterwärts bis zum Hinterrande von weissücher
Farbe begrenzt. Ein weisser Streif zieht von dem schwarzbraunen Fleck
bis zum Innenwinkel. Beim (^ befindet sich zwischen der Median- und
Subdorsalader nahe der Wurzel eine ziemlich ansehnliche, ovale, schräge
glasartige, beuleuartige (auf der Unterseite concave) Stelle, die den
zwei vorhergehende]! Arten ganz fehlt. Bei dem (^ ist der Vorderraud
deutlicher als beim ^ hellgelb, mit kleinen schwarzen Strichelchen. Die
Hinterraudstrichelchen sind schwarz und scharf ausgedrückt. Fransen
hellgrau mit dunklen Würfelfleckeu, die au der Ausbuchtung braun
werden.
Auf den etwas hellem Hinterflügeln läuft eine schiefergraue, wel-
lige Querlinie vor dem deutlichen schwarzen Mittelpunkte. Das c^ hat
eine den ^ fehlende solche angefangene Querlinie am lunenrande. Dicht
über dem Analwinkel fängt eine solche Binde au, die sich gogeu den
Vorderrand erweitert und ziemlich weit vor ihm eine Ecke bildet. Die
braunen Hiuterrandpunkte sind deutlich, beim c;^ lang gezogen. Die
Flügelecke ist ganz deutlich, doch nicht verlängert. Fransen grau, an
den Aderenden bräunlich durchzogen.
Auf der blässern Unterseite sind die Wellen der Vorderflügel un-
deutlich, die der heller und reiner weissen Hinterflügel desto deutlicher.
Der Vorderrand der Vorderflügel ist breit ochergelb angelaufen und der
vierte allein vorhandene Fleck ebenso gefärbt oder etwas dunkler. Die
Ausbuchtung ist mit einer schwarzbrauueu Linie umzogen, und ihre Fran-
sen sind braungrau. Die Binde hinter dem sehr scharfen Mittelpunkte ist
mehr oder weniger reichlich ochergelb gemischt.
Vaterland: Massachusetts, woher ich durch Dr. Packard 1 (i*, 2 ^
erhielt.
Meine drei andern zu dieser Abtheilung gehörenden Arten erman-
geln der Aushöhlung des Hinterrandes der Vorderflügel gänzlich j eine
derselben ist
4. Ocellinata Gn.
— Guenee Geom. 2, p. 85. - Walker Cat. Geom. XXHI. p. 883.
Die Bandelette subterminale (die vielmehr eine vollständige dunkel-
graue Binde ist) hat an ihrem hintern Rande drei hervorstehende Ecken,
die unterste im Innenwinkel, in denen sie schwarz bestäubt ist, am mei-
sten in der mittelsten. Die schwarzen Punkte, die au ihrem Inuenraude
auf den Adern liegen, sind mehr oder weniger vollständig und scharf.
Diese Binde setzt sich auf den Hinterflügela, nachdem sie einen Winkel
gebildet hat, bis zum Innenrande dicht über dem Analwinkel fort; sie
hat hier und da kleine schwarze Schuppenfleckchen, die stärksten auf den
r jg7") Beiträge zur Kenntniss der norJamerlk. Nachtfalter. Ai
Aesteu der Mediaaader, und unter diesen werden sie von einer undeut-
lichen und wohl selten vollstäudig-en hellgrauen Linie durchzogen. Auf
der Unterseite ist sie auf dem weisslichen Grunde überall sehr deutlich
begrenzt, und hier ist auch die helle sie durchziehende Linie, nur in
ochergelblicher Farbe, gut ausgedrückt.
Vaterland: Massachusetts, von wo ich 3 (^ von ungleicher Grösse
durch Dr. Packard erhielt.
Aus der zweiten Gruppe dieser Gattung — mit unverdickten Hinter-
schienen ohne Längsfalte — , zu welcher von Europäern Notata^ Alter-
nat a, Signaria und Äestimaria gehören, habe ich vor mir:
5. Aemiilataria Walker.
— Walker Cat. Geom. p. 884.
Parva, albida, griseo-obscurata, capite collarique ochraceis; alis aut. iufra
apicem excavatis, strigis 3 griseis, macula costae ferrugineo-fusca in
fasciam cinereara continuata, macula intra eam fusca dissecta, mar-
gine postico fusco-punctato 5 posterioribus postice late cinerascen-
tibus. (j".
So ähnlich unserer Notata^ dass sie sehr schwer davon zu unter-
scheiden ist, worüber Walker kein Wort sagtl Ihre Kleinheit macht sie
am besten auf den ersten Blick kenntlich. Ihre braunen Hinterraudstriche
auf den Hinterflügeln (wofür Notata eine feine, zusammenhängende Linie
hat) nähern sie der Alternata^ die aber viel reichlicher schiefergrau
gefärbt ist, und deren Hiuterflügel auch eine schärfer vortretende Ecke
liaben.
Vorderflügel 5'" lang gegen gewöhnlich 7'" der Notata. Die drei
Querlinien, die sich auf der Subcostalader auswärts biegen, sind auf dem
Vorderrande nur verdunkelt; die dritte, die eher als aus einem Costal-
fleck entsprungen angesehen werden kann, läuft dicht an dem grauen
Bande, in welches der rostbraune Costalfieck übergeht. In diesem liegt
der wie bei Notata durch die Adern dreitheilige gelbbraune Fleck, dem
sich, gleichfalls wie bei Notata., zwei Punkte der dritten grauen Querlinie
zu einer Gruppe anschliessen. Die dunkelbraunen Punkte des Hinter-
randes vereinigen sich au der Ausbuchtung zu einer verdickten Linie,
und hier sind die Fransen, ausser in einer feinen Basallinie derselben
schwärzlich, ohne die hellen Stellen der Notata.
Auf den Hiuterflügeln läuft hinter dem Mittelpunkte eine graue,
auf den mittlem Adern braun punktirte Querlinie, hinter welcher der
Raum bis zum Hinterrande staubgrau ausgefüllt ist, jedoch mit einer
hellen, undeutlichen, aus dem Analwinkel entspringenden Querlinie.
Fransen hell , hinter der gelblichen Wurzel mit einer grauen Linie
6 *
42 Prof. p.c. Zeller: (-4gg-)
durchzogen, au der Spitze der Ecke ohne den bei Alternata gewöhnlichen
braunen Fleck.
Die Unterseite ist wie bei Notata.
Offenbar steht diese Art zwischen Notata und Alternata.
Vaterland: Texas (Bell). 1 cJ in meiner Sammlung.
Fiflonia halesaria n. sp.
Alis supra luteo-fuscescentibus, auteriorum costa vittae instar pallide
ochracea, interrupta, ciliis tessulatis; posterioribus subtus pallide
ochraceis, fasciis 4 ex maculis albis nitidulis, quarta autemarginali
maculis ovatis, late discretis coraposita, (^.
Unserer Fasciolaria so ähnlich, dass sie als deren Stell Vertreterin
auf dem westlichen Continente anzusehen ist", sie ist etwas grösser als
Fasciolaria., mit gestreckteren Vorderflügeln, besonders aber dadurch
verschieden, dass sie auf der Unterseite der Hinterflügel glänzend weiss-
lich gefleckt ist, und dass die eiförmigen Flecke der vor dem Hinterrande
herziehenden Reihe weit von einander getrennt stehen.
Kopf und Rückenschild hellbraun, reichlich hell ochergelb gemischt.
Taster kurz, vorn durch Schuppenhaare verdickt, aus denen das sehr kurze
Endglied kaum hervorragt. Fühler auf dem Rücken bleichgelb; dieKamm-
zähue länger als bei Fasciolaria, aber gegen die Spitze wie bei dieser an
Länge abnehmend. Beine bleich ochergelb; die Hinterschienen am Ende
verdickt mit drei (1 — 2) kurzen, ziemlich feinen Sporen, die nahe an
einander gerückt sind. Hinterleib bleich ochergelb, die Segmente an der
Seite weisslich gerandet.
Vorderflügel etwas über 5"' laug, etwas gestreckt, am Vorderende
vor dem Enddrittel schwach eingedrückt, mit ziemlich stark convexem
Hiiiterrande (mehr als bei Fasciolaria^. Grundfarbe hell lehmgelbbraun,
längs des Vorderrandes in einer nach hinten erweiterten Strieme hell
ochergelb, die auf dem Euddrittel durch verdunkelte Grundfarbe zweimal
unterbrochen ist; das dadurch abgeschnittene Ende der Strieme bildet
den Anfang einer bald verlöschenden Reihe hell ochergelber Fleckchen
vor dem Hiuterrande. Fransen blassgelb und braun gescheckt; die braunen
Flecke sind umgekehrt dreieckig, gegen den Innenwinkel hin verschmä-
lert und strichförmig.
Hinterflügel mit derselben Grundfarbe und mit 2 sehr verloschenen
dunkleren Querstreifeu durchzogen; auf den Fransen mit 4 Schecken-
flecken.
Unterseite der Vorderflügel hellbraun, am Vorderrande und um die
Spitze herum bis zur Mitte des Hinterrandes hellochergelb, am Vorder-
rande vor der Spitze mit einem weissgelben, etwas glänzenden, herab-
gehendeu Streifen und einer Reihe so gefärbter Fleckchen vor dem
r489') Beiträge zur Kenntniss der nordamerik. Nachtfalter. ^o
Hinterraiide. — Hinterflügel bleicli ochergelb mit gelbllchweisser, etwas
glänzender Ziichnung, welche aus Flecken bestellt, die mit braunen
Schuppen eingefasst sind und 4 unregelmässige Binden bilden. Die an
der Wurzel besteht aus 3 Flecken, deren mittelster der grösstc, glän-
zendste und keilförmig ist. In der zweiten liegt der mittelste Fleck frei.
Die dritte besteht aus kleineren und regelmässigeren Flecken; beide
Binden sind winklig gekrümmt. Die vierte, vor dem Hinterrande, besteht
aus 6 weit von einander getrennten, ovalen Fleckchen, welche alle glän-
zen, und von denen der dritte von oben der grösste ist.
Vaterland: Texas — Dallas County (Bell). 2 c? in meiner Sammlung.
Sudariophora n. g. Tab. Il, fig. il.
Caput exsertum. Frontis fasciculus pilorum conicus.
Palpi longi, porrecti, compressi, acuminati.
Haustellum mediocre, uudum.
Antenuae tenues, § setaceae, (^ biseriato-ciliatae, apice uudo.
Mentum appeudicibus duabus pendulis, elongatis, piloso-squa-
mati s instructum.
Alae anteriores peracutae, angulo dorsali obsolete; posteriores margine
iuterao brevi.
Dass diese Gattung nicht mit Dot't/Offes Guen. (Geom. 2, 233, tab.
17, fig. 6) zusammenfallen kann, ist unzweifelhaft. Sie hat einen kegel-
förmigen Stirnbusch vor Doryodes voraus (die also schon desswegen nicht
mit Ligia zusammenfällt) und an den 2 Anhängseln unter dem Kinn ein
sie von allen bekannten Spaunergattungen unterscheidendes Merkmal; es
sind 2 ziemlich lange, längliche Hautstreifen, auf der Rückenseite dicht
mit anliegenden, die Seiten überragenden Haarschuppen bekleidet und
neben einander herabhängend ^); sie sehen fast aus wie zwei Hüften, an
denen die übrigen Theile der Beine fehlen. Auch der Säugrüssel ist bei
Sudariophora länger. Ohne Zweifel bietet auch der Aderverlauf einen
Unterschied; ich habe ihn aber an den uuabgeschuppten Flügeln nicht
zu erkennen vermocht. Die Taster sind zwar länger, scheinen mir aber
in der Gestalt nicht abweichend. Beide Gattungen unterscheiden sich von
Ligia durch ihren vorgestreckten Kopf und ihre langen, anders gebau-
ten Taster,
*3 Auf sie deutet der Gattungsname hin, der von aovöccQtov, dem lateinischen
eudarium (Serviette) abgeleitet ist.
44 Prof. PC Zell er: ^-^gO")
Sitf/. nastfiaria Z.
Alae ant. acuminatae, griseo-ochraceae, prope basira laetiores; strigae
binae obliquae albidae, cinereo-raarginatae, infra costam refractae,
secniida latior et ramuru ex angulo in apicem mittens. <S^-
Doryodes acutalis Walker Cat. Pyr. p. 73.
Wie Jemand Exemplare dieser Art und die beiden guten Abbil-
dungen der Dor. acutaria vor Augen haben und sie doch für einerlei Art
ansehen kann, möchte schwer zu erklären sein. Walker bringt nicht
allein die Vereinigung zu Stande, sondern erkennt auch, dass der rich-
tige Platz für die Gattung bei den Hypeuiden ist, wesshalb er den Art-
uameu Acutaria HS. Gn. in Acutalis umwandeln zu müssen glaubt.
Da ihm die Hypeniden als Pyraliden gelten, und er in derselben
Familie nicht einerlei Artnanien duldet, so ist es nur ein Versehen, dass
er hinterher unter den Pyraliden (in Nascia) noch eine Acutalis vorführt.
Auf die Gefahr hin, dass man die Walker'sche specifische Benennung
bevorzugen werde, wage ich es doch, der Art eine neue, die Länge der
Taster andeutende zu geben.
Wenn nun Walker nach seiner Acutalis die Gattung Doryodes
durch lauter nichtssagende Merkmale — nur fasciculus frontalis acutus
ist von diesem Prädicat auszunehmen — charakterisirt, so macht er doch
ausnahmsweise die vorliegende Art durch seine Beschreibung hinreichend
kenntlich.
Die zweite, breite, durch eine bräunliche 'Linie grösstentheils der
Länge nach halbirte Querliuie geht vom Innenrande hinter der Mitte aus
sanft gebogen und ohne Wellen nach der Flügelspitze, die sie aber nicht
in ihrer Breite erreicht; sie sendet nämlich in dieselbe eine einfache,
verdünnte Linie von der Stelle aus, wo unter spitzem Winkel eine etwa
dreimal so lange, ebenfalls einfache und dabei einwärts gebogene Linie
nach dem Vorderrande hinter der Mitte abgeht.
Das Vaterland des im Cambridger Museum vorhandenen Paares ist
Texas (Boll).
Boarniia psilogrammarla n. sp.
Tibiis posticis penicillo longo instructis; abdominis segmento prirao albido,
in basi nigro; alis fuscesceuti-cinereis, ant. subelongatis, strigis dua-
bus tenuibus nigris, superne valde postice flexis, omnium subtus strl-
gula venae transversae fusca nebulaque fuscescenti ante marginem
posticum, auteriorura apice pallido. (j".
Sie hat nur die Grösse der allerkleinsten Cinctaria ^. Die grosse,
beulenförmige, kahle Stelle an der Wurzel der Vorderflügel und der Haar-
pinsel der Hinterbeine beweist, dass diese Art nicht nächst Cinctaria
r<Ql^ Beiträge zur Keuutuiss der norJamerik, Nachtfalter. 4K
stehen kann, und da ihr ausserdem der helle Riugfleck auf der Querader
der Vorderfliig-el fehlt, so ist es uicht glaublich, dass sie mit Gueuee's
Sitblumiria (Geom. 1, 248) zusammenfallen könne. Auch mit der euro-
päischen Secundaria ist ihr eine nähere Verwandtschaft abzusprechen',
denn obgleich diese etwas grössere Art gleichfalls auf der Oberseite der
Vorderflügel nur einen dunkeln Fleck auf der Querader und auf der
Unterseite aller Flügel einen solchen zeigt, und ausserdem einen klaren,
auf der Unterseite kahlen Fleck an der Wurzel der Vorderflügel besitzt,
so fehlt ihr doch ein Haarpinsel au den Hinterschieneu, und ihre beiden
Querliuien sind dick und weniger nach aussen gekrümmt. Etwas mehr
stimmt Psüoiirammaria mit der viel grössern und dunklem Rhomboidaria
in der Richtung der beiden Querlinieu; diese hat aber einen kleinern
kahlen Fleck auf den Vorderflügelu und so wenig wie Secundaria einen
Schieneiipinsel. Dem äussern Ansehen nach lässt sich jedoch Psilogram-
maria nebst der in der Anmerkung beschriebenen Fraudulentaria noch
am ersten neben Rhomboidaria stellen. Von Fraudulentaria unterscheidet
sie sich durch die weniger zugespitzten Vorderliügel, den gelblichem Ton
der Grundfarbe und auf der Unterseite durch die Nebelbinde vor dem
Hiuterrande, deren auch die vorhin erwähnten drei Arten entbehren.
Das Rückenschild ist mit lockern, gelblichgrauen Schuppen reichlich
bekleidet, der Halskragen hinten bräunlich gesäumt, und die Flügeldecken
in der Hälfte mit einem Bogenstrich bezeichnet. Hinterkopf grau, Stirne
dunkelbraun, am Mundrande schmal weisslich. Taster an der Wurzel licht
bräunlich, sonst braun, obenauf schmal weisslich. Sauger raittelmässig
iHiig, kahl. Fühler mit weniger langen Kammzähnen als bei Rhomboidaria;
Geissei gelblichgrau. Beine gelblichstaubgrau, auf der Lichtseite gebräunt;
an den hintern sind die Schienen fast dreimal so lang wie die Schenkel,
etwas verdickt und zusammengedrückt, an der Wurzel der Innenseite mit
einem langen, blonden Haarpinsel, der grössteutheils anliegt und fast bis
zur Spitze des Gliedes reicht. Hinterleib etwas über die Hiuterflügel
hinausragend, grau; das erste Glied weisslich, am Basaldrittel schwarz-
braun.
Vorderflügel 6V2'" lang, länglich, mit etwas verlängerter Spitze wie
bei Cinctaria. Grundfarbe grau mit schwacher, gelblicher Beimischung.
Die kahle, auf der Oberseite beuleuartig hervortretende Stelle zeigt sich
auf der Unterseite als eine Ellipse, welche von der Subdorsalader au quer
über die Falte weg bis an die Medianader reicht. Die zwei schwarzen,
feinen Querliuien sind etwas wellig und vom lunenrand aus sehr stark
nach hinten gekrümmt; die erste, bei Yj des Innenraudes sich erhebend,
biegt sich am obern Ende einwärts und erreicht den Vorderraud bei Yg;
die zweite, hinter der Hälfte des Innenrandes entspringend, biegt sich
oben auch etw-as rückwärts und geht bei Vi i" f^eu Vorderrand. Vor
dieser zweiten, ihr ziemlich nahe, ist ein stärkerer, mehrfach unterbro-
46 Prof P C. Zelkr: (492)
chener, dabei- sehr wenig- auffalleuder Querstreif, welcher oben diver-
girend, so dass er iu der Mitte zwischeu der Querliiiie uud dem schwachen
braunen Queraderpunkt zieht, in den Vorderraud ausläuft. Es ist also der
Verlauf dieser Linie wie bei Bhomboidaria, nur dass bei dieser der Quer-
streif deutlicher ist uud viel mehr gegen die hintere Querlinie divergirt.
Eine helle Zickzacklinie zieht verloschen ungefähr in der Mitte zwischen
der Querliuie und dem Hinterrande. In einiger Entfernung von der Spitze
gebt ein dunkler Schatten über die Zickzacklinie hinweg und endigt unter
dem Queraderpunkt. Der Hinterraud hat braune, durch feine braune
Linien verbundene Punkte. Auf den grauen Fransen liegen an den Punk-
ten sehr unmerkliche helle Stellen.
Hinterfliigel von gleicher Grundfarbe, nur mit einer feinen, schwar-
zen Querlinie hinter der Mitte; sie macht auf der Vorderrandliälfte ein
paar Winkel. Vor ihr, doch näher als bei Rhomboidaria, ist vom Innen-
rand aus ein Querschattenstreif, welcher über dem ganz verlo^ichenen
Queraderfleckchen aufhört. Gegen die Wurzel zeigt sich am Inneurande
ein bräunlicher Fleck, der braunen Basis des ersten Segments entspre-
chend. Die helle Zickzacklinie der Vorderflügel ist in dem verdunkelten
Grunde kaum angedeutet. Der etwas wellige Hinterrand ist wie bei den
Vorderflügeln gezeichnet.
Unterseite g-elblichstaubgrau , mit spärlichen bräunlichen Querstri-
chelchen bestreut; die braunen Queraderstriche sind ziemlich verloschen.
Die Vorderflügel sind am Vorderrande lebhafter gelblich und mit braunen
Strichelcheu ungleichmässig bestreut. Vor dem Hinterraude zieht ein brei-
ter, bräunlicher, bindeuförmiger Nebel, am Vorderrande verbreitert und
verdunkelt und einen gelblichen, nicht grossen, doch recht aufl'allendeL
Raum besonders in der Flügelspite abschliessend. Auch auf den Hiuter-
flügelu ist diese Nebelbinde vorhanden, doch viel schmäler und gegen den
Analwinkel verlöschend. Andere Zeichnungen fehlen.
Vaterland: Texas (BoU). 1 ^ iu meiner Sammlung, nach Dr.
Hageu's Notiz genau mit den Exemplaren des Cambridger Museums
stimmend.
Anmerkung. Nach langer Prüfung unterscheide ich von Psilogram-
maria als eigene Art Boarmia frauflulentaria^ von der ich ein c? Exem-
plar des Cambridger Museums vergleiche. Bedenken gegen die Artrechte
entstehen vorzüglich dadurch, dass die Hinterschieuen ganz gleiche Haar-
pinsel tragen, und dass auch die kahle Stelle der Vorderflügel fast gleiche
Grösse hat und nur mehr kreisrund zu sein scheint; dazu kommt, dass
die Querlinien einen gleichen Verlauf haben und nur etwas stärker sind.
Was sie unterscheidet ist Folgendes: 1. Die Vorderflügel sind viel stärker
zugespitzt, und ihr Hinterrand ist gerader uud geht schräger einwärts;
2. die Grundfarbe ist grau, ohne die mindeste gelbliche Beimischung;
riQ^'^ Beiträge zur Keuiitoiss der nordamerik. INaclillaltL-r. 47
3. der schwärzliche, die zweite Querliuie begleitende Querstreif ist voll-
ständig; 4. ein Queraderpuukt fehlt; 5. die schwarzen Querliuieu siud
verstärkt uud die zweite macht mehr Ecken und endigt in einen bei
Psüogrammaria fehlenden Costalfleck; 6. auf den Hinterfliigelu geht ein
vollständiger, schwarzer Querstreif nahe der Wurzel querüber als Fort-
setzung der ersten Querlinie der Vorderflügel; 7. der am Inuenrande
anfangende Querstreif vor der Querader ist viel weiter ab von der schwar-
zen Querlinie-, 8. auf der Unterseite fehlt die Wolkenbinde gänzlich, und
nur der gelbliche Raum in der Vorderflügelspitze ist durch braunen Schat-
ten abgegrenzt; 9. die Hinterflügel sind ganz ohne Queraderstrich.
Von diesen Unterschieden sind offenbar 1 und 2 die wichtigsten,
8 und 9 von geringer Bedeutung. Ob sie doch nur einer Varietät auge-
hören, muss der Vergleich mehrerer Exemplare ausweisen. Dass mau
sowohl Psilogrammaria wie Fraudulentaria wieder erkennen werde, hofle
ich mit Bestimmtheit, wenn man nur zunächst auf die Beschaffenheit der
Hinterschienen und die der Vorderflügelbasis achtet.
Ciduria bistriolatu n. sp.
Alis ant. elongatis, acutis, virescentibus, fascia latissima ante medium,
obliqua, fusca, ad dorsuni denigrata, litura subfasciata auguli dorsalis
fuscescente, striolis ante apicis striolam duabus atris. ^.
Die Flügel viel schmäler und die vordem spitzer und mit weniger
convexem Hiuterrande als bei Literata^ wesshalb diese Art der Impluviata
entfernter steht und also auch der Guenee'schen Pluviata. Mit den bei-
den europäischen Arten hat sie die 2 tiefschwarzen, kurzen Längslinien
gemein, welche vor dem schwarzen Strich der Flügelspitze so übereinan-
der liegen, dass die obere später aufäugt und weiter reicht als die untere;
letztere ist auch feiner und länger.
Die Grundfarbe ist ein blasses Hellgrün. Die breite, braune Binde
vor der Flügelmitte ist wie bei Literata schräger gelegt als bei Implu-
viata und reicht also am Innenrande weiter gegen den Innenwinkel; sie
ist hier schwarz gemischt, uud die Innenrandfransen sind an ihrer äussern
Hälfte auch schwarz. Die hintere braune Binde ist nur an ihrem Anfange,
am Innenwinkel deutlich; beim zweiten A^t der Medianader verschwindet
sie in der Grundfarbe, welche unterhalb der ersten schwarzen Läugslinie
bis zum Hinterrande die Oberhand gewinnt. Der Raum, in welchem die
schwarzen Läugslinien liegen, ist bis zum Vorderrand hinauf wieder
gebräunt.
Die Hinterflügel siud viel dunkler als bei /mp^uvio^a (während diese
sie nach Gueuee dunkler zeigt als seine Pluviata).
Die Unterseite scheiut nioht.s Charakteristisches zu besitzen.
4g Prof P.C. Zeller: (49i)
Guenee beinülit sich die zwei europäischen Arten zu unterscheiden;
ich kann den von ilini hemerkten Unterschied nicht anerkennen, und
gebe daher von den Tastern der Bistriolata nur an, dass sie ebenso lang
und gestaltet sind und am dritten Gliede ein weissliches Ende haben.
Die Schmalheit ihrer Flügel, deren Färbung wahrscheinlich abändert,
erlaubt weniger diese Art mit Impluviata zu verbinden als mit Literata.
Vaterland: Texas (Boll). 1 ^ in meiner Sammlung, das mit andern
Kxeniplaren des Cambridger Museums nach Dr. Hagen""« Angabe genau
übereinkommt.
Ciflaria designata Bkh.
Coremia propugnata Guenee Geom. 2, p. 412.
Guenee ist etwas zweifelhaft, ob er nicht sein nordamerikanisches
Exemplar für eine von der europäischen verschiedene Art ansehen »oll.
Obgleich auch meine Exemplare etwas kleiner sind, als Designata bei
uns gewöhnlich erscheint, so stehe ich doch keinen Augenblick an, sie
für dieselbe Art zu erklären. Eine sehr beständige Eigenlieit (]er Designata
ist, dass sie im obern Theile des zweiten Zahnes der Mittelbiude eine
fleckartige, schwarze Stelle hat, die sich öfters wischartig einwärts ver-
längert. Meine 4 Massachusetts-Exemplare zeigen sie sehr ausgebildet.
Per schmale schwarze Innenrand der Mittelbinde ist bei 3 Exeniplaren
fast gerade (was bei den unsrigen selten ist), beim vierten gebogen, wie
gewöhnlich. Alle haben in dieser Mittelbinde ein sehr lichtes Roth, das
doch weniger verloschen ist als bei Staudinger's Var. Islandicaria {Ca,i .
p. 186). Sie könnten als Verbindungsvarietät zwischen dieser und der
Stamraart gelten, wenn nicht mein bei Raibl in Kärnten gefangenes §
(mit Ausnahme der beträchtlichem Grösse) ganz mit ihnen stimmte.
Die Flugzeit wird in Nordamerika mit der bei uns gewöhnlichen
zusammenfallen; ein unverflogenes (^ fing Burgess bei Beverly am
20. Mai, die zwei andern abgeflogenen (^ am 42. und 16. Juni.
Ciflaria fluviata Hbn. Fig. 280, 281 (^ var. (schlecht), 283 ?.
Canipiogramma — Guen. Geom. 2, p. 429.
Diesen seltenen, aber in Europa weit verbreiteten Spanner besitze
ich nicht nur aus England, sondern auch (durch Christoph) aus Sarepta
und (durch Lederet) aus dem Caucasus. Guenee zeigt auch Süd-Frank-
reich, Italien und Sicilien, Stau d i nger (im Catalog) Bithynien und Syrien
als Vaterländer an; I.ederer kennt ausserdem die Gegend von Wien,
Rössler (Nassauer Fauna S. 144) zwei Stellen im Nassauischen. Das
nördlichste Vorkommen in Deutschland ist wohl bei Berlin (nach Pfütz-
ner in der Berliner entoni. Zeitschrift. XI, S. 207) und Frankfurt a. d. 0.,
r495") Beiträge zur Keanluiss der uordamerlk. Nachtfalter. ^g
wo ich am 16. August 1826 Abeuds im Gebüsch eiues Hohlweges eiu
schöues (^ fiug, dessen Abbildung ich noch besitze. ')
Dass sie aber auch in Nordamerika zu Hause ist, meldet schon
Gueuee, der sein (^ als Var. A absondert. Ich selbst habe eiu echtes
Fluviata ^ aus Texas (Boll), das den schwarzen, weiss umzogenen
Queraderstrich auf den Vorderfiiigehi sehr deutlich zeigt und nur darin
eine Auszeichuuug hat, dass der Grundfarbe auf Ober- und Unterseite
wenig Roth beigemischt ist. Aber eiu Sareptauer ^ ist gleich schwach
geröthet.
Ciflarta fei't'ugata Liuu.
Coremia — Gueu. Geom. 2, p. 413.
Von dieser gemeinen, über den ganzeu gemässigten Tlieil Euro]ja"s
und Asiens verbreiteten Art besitze ich drei sichere Exemplare (2 (^, 1 §)
aus Massachusetts durch Packard und Burgess. Letzterer fing das eine
(^ am 12. Juni, also zu einer Zeit, wo die erste Generation auch bei uns
noch fliegt. Sie sind alle klein (doch gibt es bei uns noch kleinere) und
gehören zur Stammart; das ^ mit bläulicher, die (J" mit mehr röthlicher
Mittelbinde der Vorderflügel.
Cidaria parinotata ii. sp.
Antennis (^ breviter ciliatis-, alis aut. griseis, nigricanti undulato-strigosis,
strigis mediis in fasciam obsoletam compositis, striolis 2 atris gemi-
natis superius ante margiuem posticum jacentibus, punctis margina-
libus uigris per paria digestis. (^ .
Offenbar eine Verwandte der Cid. didymata L., von dieser aber im
mäunlicheu Geschlecht durch die gefransten, nicht kammförmigen Fühler,
die feineren, schärferen, nicht in einander fliessenden Querlinieu der Vor-
derflügel, die etwas in's Gelbliche spielende Grundfarbe derselben und die 2
tiefschwarzen Zwillingsstriche vor dem Hiuterraude verschieden. Sie scheint
auch eine Verwandtschaft mit Cid. cumutilis Grote (Annais of the
Lyceum of Nat. History. New York VIII, 1867, p. 29, fig. 13) zu haben,
welche aber bräunlichgrüne Querliuien der Vorderflügel hat und der zwei tief-
schwarzen Striche entbehrt. Selbst mit Lohophora appensata lässt sie, ob-
gleich auch diese gar uichts von den Doppelstrichen zeigt, eine Vergleichung
zu, weil bei sehr genauer Betrachtung ganz auf der Wurzel der Hiiiterflügel
*) Rössler hat meine Mittheilung sonderbar missverstanden, wenn er
a. a. O. sagt, ich hätte den Spanner zahlreich gefangen; ausser dem einen
Exemplar habe Ich bis jetzt keines lebend mehr gesehen.
7 *
50 Prof. p.c. Zeller: ^^ijg^
ein kleines, helles Schüppchen zu entdecken ist; dieses ist jedoch nicht
der Art, dass es als das Anhängsel der Lobophoren gelten und zur Auf-
nahme der Parinotata unter diese nöthigeii könnte; auch scheint das
Verhältniss des Unifanges der Vorderflügel zu dem der Hinterflügel ein
anderes zu sein als in dieser Gattung.
Rückenschild staubig grau, Schulterdecken vor der Mitte und am
Ende schwarz beschuppt. Der starke Schuppenbusch des Schildchens ist
schwarz, in der Mitte mit gelbgrauen Schuppen verdeckt. Kopf gelblich-
grau beschuppt, im Gesichte dunkler. Taster kürzer als der Kopf, zuge-
spitzt. Fühler grau mit stark abgesetzten Gliedern, die etwas länger als
breit und mit kurzen Haaren gefranst sind. Beine bleichgelblich, die vier
vordem auf der Lichtseite dunkelbraun mit hellgolblichen Enden der
Glieder; die Hinterfüsse auf dem Rücken der Glieder an der Wurzel
ganz verloschen bräunlich. Hinterleib fahlgelblich, an den Hinterrändern
der Segmente und am Bauch weisslich.
Vorderflügel SVz'" l^'^g"? f^ni Vorderrande gegen die scharfe Spitze
hin convex, staubgrau, am Vorderrande von der Wurzel aus etwas röth-
lich. Die vielen schwärzlichen, gezähntwelligen Querlinien, welche die
ganze Eläche durchziehen, sind auf dem Vorderrande verstärkt und ver-
löschen zum Theil im Mittelraum. Die gewöhnliche Mittelbinde, welche
durch die in ihr etwas verdunkelte Grundfarbe deutlicher wird, enthält
an ihrer der Flügelbasis zugewendeten Seite die kürzesten und vollstän-
digsten Querlinien; in ihrer hellen Mitte liegt auf der Querader ein ver-
loschenes, braunes Strichelchen; ihr verloschener Hinterraud wird durch
ein schmales, helles Band begrenzt, das von einer schwärzlichen Wellen-
linie durchzogen wird und erkennen lässt, dass die Mittelbinde hinter-
wärts, wie etwa bei Designata, in 2 stumpfen Ecken hervortritt. Der
Aushöhlung zwischen diesen zwei Ecken gegenüber liegen in gleichem
Abstände von ihnen und vom Hinterrande die 2 tiefschwarzen Längs-
striche nebeneinander, jeder hinten mit einem weisslicheu Bogen umzogen;
diese Bogen sind ein Theil der gewöhnlichen hellen, bei Parinotata sehr
verloschenen Kappenlinie, welche vor dem Hinterrande herabzieht. Ober-
halb der zwei schwarzen Striche ist auf dem Vorderrande der Anfang
einer Wellenlinie besonders verstärkt. Der Hinterrand ist mit einer Reihe
tiefschwarzer, paarweise geordneter Punkte eiiigefasst. Die grauen, an
der Wurzel hellen Fransen sind an jedem Punktpaare mit einem dunkel-
grauen Längsstrich gezeichnet.
Hinterflügel hell staubgrau mit verloschenem, kaum bemerkbaren,
dunkleren Queraderpunkt; einer solchen in der Mitte zu einem Winkel
gebogenen Querlinie dahinter und einem schmalen, grauen, bindenförmigen
Schatten am Hinterraude. Die paarweise stehenden schwarzen Hinter-
randpunkte etwas verloschen. Fransen wie bei den Vorderflügeln. Ganz
f 497") Beiträge zur Kenntiiiss der nonlamerik. Nacliilalter. Ki
an der Wurzel des luueurandes, unter der Schulterdecke versteckt, liegt
ein kleines, weissliches schuppenähnliches Plättchen.
Vaterland: Texas (Boll). 1 (^ im Cambridger Museum.
Afflossa cuprina n. sp.
Antennis c^ pectiuato-ciliatis, palporum articulo terminal! fusco, apice
albo; alis ant. rubido fuscoque mixtis, strigis duabus dilute rubidis,
altera fulminali ante, altera argute serrata post maculam disci libe-
ram dilute rubidam; posterioribus ciuereis. cT^.
Guenee erwähnt bei seiner uach einem ^ aufgestellten Aglossa
flomalis (Pyral. p. 128) nichts you der Färbung der Taster; dagegen
spricht er von düsterer Färbung und der Spur einer Querlinie auf der
Oberseite der Hinterflügel uud einer am Vorderrande geradereu Querliaie
auf den Vorderflügeln (im Vergleich mit Cwprealis) — was alles sich bei
den vorliegenden Exemplaren nicht findet. Das so betonte: les alles
inferieures ne sont uuUemeut prolongees ä Taugle interne — nöthigt zur
Voraussetzung, dass diese Flügel bei Cuprealis am Aiialwinkel verlängert
seien — sie sind es aber eben so wenig bei den drei Cuprealis meiner
Sammlung, wie bei der vorliegenden Cuprina. Ich halte es also bis zur
genaueren Kenutniss der Domalis für das Sicherste, die Texanischen
Exemplare unter einem eigenen Namen aufzustellen. — Walker zieht
zu Cuprealis (Cat. Pyr. p. 275) Exemplare aus Nordamerika, die wahr-
scheinlich so wenig wie meine Cuprina zu ihr gehören.
Diese Art kommt der Cuprealis so nahe, dass ich bloi-s die Unter-
schiede angebe :
1. Die (^ Fühler, bei Cuprealis borstenförmig, pubescirend gefranst,
haben deutlich abgesetzte Glieder und sind durch längere Haare zwei-
reihig kamuiartig gefranst. (Die ^ Fühler zeigen keine Verschiedenheit.)
2. Die Taster, in beiden Geschlechtern bei Cuprealis einfarbig, hell
röthlichochergelb, am zweiten Giiede auswärts ein wenig gebräunt, sind
bei Cuprina auswärts an den zwei letzten Gliedern schwarzbraun, jedes
an der Spitze bleich ochergelb.
3. Auf den Vorderflügelu hat Cuprealis in der Mitte des Discus
einen grossen, hell röthlicheu, zerflosseneu, mit einem helleu Vorderrand-
fleckchen in Verbindung stehenden Fleck; bei Cuprina ist dieser Fleck
kleiner, breit am Vorderrande getrennt und vorn und hinten durch braune
Färbung scharf begrenzt.
4. Die zweite (hintere) helle, kappenförmige, aus einem hellen
Costalfleck herabkomraende Querlinie nähert sich bei Cuprealis dem Hin-
terrande so sehr, dass sie von dem hellen Mittelfleck mehr als doppelt so
weit entfernt ist; bei Cuprina ist sie nicht kappenförraig, sondern scharf
52 Prof. p.c. Zcller: Qi^H^
sägczäliiiig, und dem Hiuterrande nur ein wenig näher als dem Mittelfleck,
also von ersterem erheblich weiter entfernt als bei Cuprealis.
Bei dem vorliegenden zS '^^ ^^^ Ober- und Unterseite der ganze
Raum zwischen der hintern Querliuie und dem Hiuterrande mit der Farbe
der Querlinie ausgefüllt, wodurch die (beim ^ undeutlichen) schwarzen
Randpunkte sehr deutlich hervortreten. Diess mag aber eine Varietät sein.
Auf der Unterseite sind die Vorderflügel beim ^ einfarbig dunkelgrau,
beim (^ aber mit dem oben bemerkten hellen Hinterrande; beide Ge-
schlechter zeigen auf dem Vorderrande an der Mitte 3 helle Punkte und
hinter ihnen den hellen Fleck der Obeiseite. Auf den Hinterfliigeln ist
ein schwacher, grauer, bindeuförmiger Querschatten hinter der Mitte,
beim (^ ziemlich deutlich, beim ^ aber nur in seinem Anfange auf dem
Vorderrande zu erkennen.
Vaterland: Texas (Bollj. 1 z^ l ^ im Cambridger Museum.
Asopia Tr.
Ich habe drei ähnliche uordamerikanische Arten vor mir, die in ihrer
Heimat verwechselt zu werden pflogen.
1. Fimbrialis S. V.
Capite palpisque ferrugiueis", alis purpureis, ciliis cum margiuis postici
liiiea tenui aureo-flavis, anteriorum maculis costalibus duabus aureis
in strigas pallidas subundatas continuatis; posteriorum strigis undulatis
pallidis duabus. c? ? .
Pyral. fimbrialis^ purpurfarbiger Zünsler mit goldgelbem Unter-
rand. Wiener Verzeichu. S. 124.
Asopia — Z. Isis 1847, S. 50:2. — Guenee Pyr. p. 118. Pyralis —
Walker Cat. Pyr. p. 261.
Asopia costalis Fabr. Lederer Pyral. S. 53. Staudinger
Cat. p. 202.
Diese von Hübner Fig. 97 roh, von Diiponchel auf Tafel 22'^
besser (doch mit falsch gestellter zweiter Querliuie der Hinterflügel) ab-
gebildete Art habe ich in mehreren Exemplaren von New York erhalten
(Walker hat sie aus Neu-Schottlaud). Sie ändert in der Streckung der
Vorderflügel und der Deutlichkeit der Querlinien, sowie in der Grösse
etwas ab, bleibt aber hinsichtlich der letztem weit unter den zwei fol-
genden Arten.
Am sichersten ist sie daran zu erkennen, dass alle Flügel vor den
goldgelben Fransen mit einer schmalen, auf der Unterseite feinern und
schärfer begrenzten, goldgelben Linie umzogen sind. Ausserdem sind Kopf
und Taster hell rostgelb, letztere manchmal auf der Ausseuseite purpur-
r499") Beiträge zur Kenntniss der nortlanierik. Naclitfullcr. kq
röthlich angeflogen. Die zweite Qiierliuie der Hinterfliigel entspringt auf
dem Vorderrande aus einer Verdickung an der Mitte des Inneurandes der
Vordertlügel, der ersten Querlinie derselben näher als der zweiten.
2. Olinalis Gu.
Capite palpisque luteis; alis fuscescenti-purpureis, pallide aureo-ciliatis,
anteriorum maculis costalibus duabus in strigas pallidas subrectas
coutinuatis; posterioruiu strigis duabus uudatis pallidis distantibus. <^^.
Asopia — Gueuee Pyral. p. 118.
— Trentonalis Leder er Pyi". S. 166, tab. 7, fig. 2 (mit verfehl-
ter Grundfarbe).
Bedeutend grösser als Fimbrialis (Vorderflügel 4% — 5''' gegen
liöchstens 4), durch Mehreres von ihr zu unterscheiden, liauptsächlich
durch den Mangel der hellgelben Hiuterrandlinie unmittelbar au den
Fransen, wofür der Hinterrand selbst in einer feineu, auf der Unterseite
sehr deutlichen Linie schwarz ist. Was Guenee nicht bemerkt, dass
nämlich die Querlinieu auf ihren zugewendeten Seiten schwärzlich gesäumt
sind, gehört auch zu den guten Unterscheidungsmerkmalen; dagegen er-
wähnt er als solche mit Unrecht die gelben Vorderrandpunkte uud ein
gebogenes (inflechi) Endglied der Taster. — Die zweite Querlinie macht
gleich unter dem Costalfleck einen sanfteu Bogen, worauf sie gerade ver-
läuft. Die Costalflecke sind in der Grösse etwas veränderlich; ebenso die
Querlinien in der Deutlichkeit und die Grundfarbe in der Dunkelheit.
Das ^ ist gewöhnlich heller als das (^.
Von der folgenden Art ist Olinalis durch die weit auseinander
gerückten Zeichnungen, die zahlreichern gelben Costalpuukte uud die
Bieg'ung der zweiteu Vorderflügelliuie zu unterscheiden.
Da Gueuee's Beschreibung selir oberflächlich ist, so hat Lederer
die Art mit einem neuen Namen versehen; ich glaube aber doch, dass
diess nicht nöthig ist, wenn sich nicht noch mehr ähnliche Arteu findeu,
auf die jeue Beschreibung gleich gut anwendbar ist. Ich erhielt Exemplare
aus Nordamerika als Pt/r. fimbrialis bestimmt.
Die mir vorliegenden Exemplare sind aus Texas (Boll), Ohio
(Lederer), Massachusetts und Pennsylvanien (Packard).
Wovon Gueuee deu specitischen Namen abgeleitet hat, ist mir
unbekannt.
Anmerkung. Im American Eutomologist ed. by Walsh and Riley,
I. St. Louis 1868, p. 226 ist eine vermeintliche Asopia costalis F. im Holz-
schnitt und dazu eine Nachricht über ihre Naturgeschichte gegeben. Die
Grösse der beiden abgebildeteu Schmetterliuge ist etwas über der von
Asop. fimbrialis und entspricht eher der von As. Olinalis. Auch passeu
54 l'rof. p.c. Zeller: (^500)
die Worte: tlie luoth is one of our prettiest species, being of a redtiish
browii color nur auf As. OUnalis (ebenso die scharf gesäumten Quer-
linien iu den Bildern), während die folgenden Worte: with golden yeliow
niarkings and fringe to its wings sich nur zur Noth auf sie anwenden
lassen. Die Raupen wurden bei Galesbury in Micliigau in einem Heu-
scliober, der theilweise aus Klee bestaud, zwischen dem sie in weissseide-
nen Gespinnsten lebten, zu Myriaden gefunden. Als clover-worm wurde
der Zünsler schon in den altern mir unbekannten Werken: the Practical
Entomologist und the Prairie Farmer ausführlich behandelt. Dr. Packard
copirt die Abbildungen des American Entomologist in seinem Guide to
the Study of Insects p. 328, bezeichnet die Art, gleiclifalls unter dem
Namen Asopia costalis^ als lilac-colored (was auch wieder auf As. fimbri-
alis gar nicht passt) und erklärt sie für eine Einwanderin aus Europa.
Letzteres ist für OUnalis allerdings nicht der Fall, weil diese nirgends in
Europa vorkommt; für Fimbrialis wäre es eher möglich, obgleich diese
in Norddeutschland eine Seltenheit ist und in England ganz fehlt. Merk-
würdig wäre es, wenn von Fimbrialis die Naturgeschichte in Nordamerika
.sehr bekannt wäre, während sie iu Europa noch zu entdecken bleibt.
3. Himonialts n. sp.
Capitp palpisque cinnamomeis; alis fuscescenti-purpureis, aureo-ciiiatis,
anfceriorum ruaculis costalibus duabus approximatis aureis in striga«
subrectas pallidas contiuuatis; posterioribus ante medium strigis dua-
bus albidis undatis. (^ .
Wie die grösste OUnalis., auch mit schwarzer, auf der Unterseite
sehr deutlicher Hiiiterrandlinie und zwei auf deu zugewendeten Seiten
dunkel beschatteten Querlinien; aber diese siud auf beiderlei Flügeln
einander sehr genähert und ebenso auch die 2 Costalflecke, deren iiinterer
mehr senkrecht gelegt ist und aus welchen die Querlinie ohne Biegung
herabläuft. Zwischen den beiden Costalflecken ist nur Raum für 2 — 3
Costalpunkte (doch wechselt diese Zahl bei OUnalis., obgleich doppelter
Platz dafür ist). Auf den Hinterflügeln sind die beiden weisslichen Wel-
leuliuieu einander sehr genähert, und die hintere liegt noch diesseits der
Flügelhälfte (bei OUnalis jenseits). Die Grundfarbe füllt also bei Himo-
nialis auf allen Flügeln zwischen dem Hinterrande und der hintern Quer-
liuie einen viel breitern Raum aus als bei OUnalis. — Die Fransen sind
nicht ganz so schön goldgelb wie bei Fimbrialis; an ihrer Wurzel läuft
wie bei OUnalis eine gelbbraune Linie um den ganzen Hinterrand der
Flügel.
Das schöne Exemplar meiner Sammlung wurde durch Herrn B u r-
gess am 7. Juli bei Beverly in Massachusetts gefangen. Dass es nicht
J/l/f/ ff tt'jf Walker Pyr. p. iC)ö sein kann, wofür es bestimmt wurd.^,
/-xA^-k Beiträge zur Kenutniss der nnrilamerik, Nachtfalter. KK
lehrt das exterior border brig'ht luteous; auch ist das Endglied der Taster
nicht elongate-coiiicul und halb so lang- wie das zweite Glied, sondern so
kurz, dass es kaum aus den Schuppen des zweiten hervorragt. Endlich
passt auch die Grundfarbe der Flügel gar nicht.
4. Bhiodiilalis u. sp.
Capite palpisque lutesceutibus ; aus longiusculis, subriresceiiti-cinereis,
ciliis concoloribus, anteriorum costa rufescente, strigis duabus distan-
tibus, utraque e macula costali demissa. ^.
Von den drei vorigen sogleich durch die nicht gelben Fransen ver-
schieden, kommt sie der europäischen Glaucinalis in der Fliig-elstreckung,
der Grundfarbe und Zeichnung so nahe, dass sie leicht für einerlei Art
mit iiir angesehen werden könnte. Obgleich ich aber nur Ein Exemplar
vor mir habe., so erkläre ich es doch zuversichtlich für eigene Art, die
sich am leichtesten durch die beiden auf dem Vorderrande der Vorder-
flügel zu Flecken verdickten Querlinieu unterscheiden lässt. (Bei Glauci-
nalis sieht nur die zweite durch eine geringe Erweiterung auf dem Vor-
derrande fleckartig verstärkt aus, während die der viel dunklern Rubi-
dalis sich wirklich zu einem Costalfleck ej'weitert.) Das Exemplar hat die
mittlere Grösse der in dieser Hinsicht und in der Flügelstreckung sehr
veränderlichen Glaucinalis. Die Unterschiede der Binodulalis von dieser
sind folgende:
Gesicht und Taster sind rothgelblich, in welcher Färbung ich von
Glaucinalis nur 1 ^ habe, während bei dieser sonst beides nur die rötli-
lichgraue Rückenschildsfarbe zeigt. Die Vorderflügel sind zwar etwas
gestreckt, aber doch breiter als bei der breitesten Form der Glaucinalis;
ihre Grundfarbe ist etwas lichter, kaum mit grünlicher, auch ohne röth-
liche Beimischung (welche letztere bei Glaucinalis öfters ziemlich reichlich
vorhanden ist); nur längs des ganzen Vorderrandes ist die Farbe bis zur
Subcostalader gelblichroth. Die beiden blassgelbeu Querlinien entspringen
aus ansehnlichen, dreieckigen Costalfleckeu (bei Glaucinalis sind sie nur
auf dem Vorderrande etwas verstärkt und lebhafter gefärbt); die erste
steht auf dem Vorderrande entfernter von der Basis und krümrat sich
mehr nach aussen, worauf sie auf dem Innenrande näher an der Basis
endigt; sie hat also eine andere Richtung, indem sie oben mehr nach
aussen überhängt. Die zweite ist der ersten näher als bei Glaucinalis,
maclit über der Mitte einen stärkern Bogen nach aussen, biegt sich aber
unten ein wenig, so dass sie ebenso wie bei Glaucinalis nahe am Innen-
winkel endigt. Der röthliche Vorderrand ist zwischen den beiden Costal-
fleckeu sehr eingeengt und behält nur für 3 — 4 gelbe Costalpunkte Raum,
während Glaucinalis 6—8 zeigt.
56 Prof. p.c. Zeller: (-502)
Die Hinterflügel, die bei Glaucinalis eine» sehr von den Vorder-
fliigelii abweichenden grauen Ton haben, stimmen in der Farbe mit den
Vorderflügelu überein. Die zweite Querlinie geht ohne Wellen (bei Glauci-
nalis mit mehreren) in sanftem Bogen und entfernter vom Hinterrande
in den Innenrand.
Auf der Unterseite ist die Farbe heller grau; die Vorderflügel zei-
gen auf dem gerötheten Vorderrande nur den zweiten gelblichen Fleck
und knine Querliuie; auf den Hiuterflügeln ist die zweite in einer schwa-
chen Spur zu erkennen,
Vaterland: Texas (Boll). 1 ^ im Cambridger Museum.
Sedenia Guen. Tab. II I, fig. 14 a, h.
Abtheilung B. Cavifrons.
Frons conica, superne cornea, excavata.
Antennae breviusculae (abdominis dimidium vix aequautes).
Alarum posteriorum vena subcostalis trifida, ramo primo prope basim ex-
orto in costam ante apicem exeunte.
Sedenia (cavifi'ons) hiunilulalis n. sp.
Alis albis, auterioribus serieeis, strigis duabus crassis, undulatis, uigris. ^.
Diese leicht kenntliche Art bildet, wo nicht eine eigene Gattung,
doch eine besondere Abtheilung in Sedenia. Der dicke Stiinkegel ist auf
der Oberseite vor seinem Ende mit einer breiten, kahlen, tiefen, horn-
artigen Grube versehen. Die spitz zulaufenden borstenförmigen Fühler
sind wenig länger als der halbe Hinterleib, statt dass sie bei Cervalis
(c?) ^^^t ^^^ ganze Länge desselben haben. Auf den Hinterfliigelu, wo
die Adern auf der Unterseite sehr sichtbar sind, zeichnet sich die Sub-
costalader dadurch aus, dass ihr erster Ast (8) nicht weit von derWurzel
aus ihr entspringt und daher sehr laug ist; die Gabel, in welche sich
darauf die Subcostalader theilt, trennt sich dicht unter der Querader und
geht mit dem oberu Ast (7) in die Flügelspitze. Es ist also wie auf
Lederer's Tafel "?, E'ig. 3 und 4, nur dass die Ader 8 ganz deutlich aus
demselben Stamme, der sich zu 7 und 6 gabelförmig theilt, hervorgeht.
Auf deu Vorderflügelu ist der Verlauf der in den Vorderrand auslaufen-
den Adern nicht kenntlich; ich weiss also nicht, ob er auch von dem der
Cervalis abweicht.
Der Kopf ist weisslich beschuppt, im Gesichte gelblich weiss. Die
kahle Stirnhöhle ist pechschwarz. Taster dünn, um ihre halbe Länge über
die Stirne hervorstehend, fast horizontal, gelblichweiss, auf der Ausseu-
seite oberwärts gelbbraun; Endglied Vg so lang wie das zweite Glied
dünner, am Ende abgeschnitten; Maxiliartaster klein, auf dem ersten
r503~) Beiträge zur Kenntniss der norJamerik. Naditfalter. gT
(jliede der Lippentaster liegend, brauu. Vorder- und Mittelbeiiie ziemlich
kräftig (die Hinterbeine fehlen), weisslich , au den Vorderschenkeln und
Schienen obenauf so wie an den Füssen gelbbraun. Rückenschild weiss,
auf den Srhulterdecken etwas glänzend. Hinterleib etwas über die Hinter-
flügel hervorstehend, gelblichgrauweiss , seidenschimniernd, am Bauche
weisslich; der Legestachel kurz, abgeschnitten, fast versteckt.
Vorderflügel SVz'" laug? der Hinterrand geht unterhalb der Spitze
sehr schwach einwärts, ist dann convex und zieht schräg gegen den
Innenwinkel. Grundfarbe weiss, gegen die Wurzel hin allmälig immer
lebhafter seidenglänzeud. Zwei starke, schwarze, etwas schräge, wellige
Querlinien bilden die einzige Zeichnung; die erste ist vor der Mitte, die
zweite, mitten zwischen jener und der Flügelspitze vom Vorderrande
herabkommend, biegt sich erst schwach nach aussen, dann in grösserer
Ausdehnung einwärts und eudigt auf dem Anfange der Inneurandfransen.
Hinterflügel etwas unrein weisslich, seidenglänzeud, mit verloschener,
gelbgrauer Hinterraudlinie.
Unterseite der Vorderflügel bräunlich grau, gegen den Innenrand
lichter mit den matt durchscheinenden zwei Querlinien. Hinterfliigel
wie obeu.
Vaterland: Texas (Boll). 1 ^ im Cambridger Museum.
Balis ^) octomacitlata Linn.
Die in der Preth-Raibler Fauna (Verhaudl. d. zool.-bot. Ges. 1868,
593) erwähnten nordanierikanischen Exemplare (aus Massachusetts, New
York, Ohio) gehören ganz sicher zu dieser Art. Walker hat sie als eigene
Art: Ennychia glomeralis (Cat. Pyr. 330) abgesondert und, nur mit
dem Schreibfehler in der Diagnose: maculis 2 maguis aut parvis uigris
statt albis, kenntlich beschrieben. Er sagt: seems to be quite distinct
from Knn. S-mucululis\ Man sollte annehmen, dass er Octomaculata L.
richtig kenne, da er eiue Menge Citate bei derselben anführt. Wahr-
scheinlich hat er sich aber hinsichtlich des quite distinct nur uach seiner
Diagnose der Octomaculata gerichtet, die freilich so verschieden lautet,
dass er das seems to be getrost iu is hätte verwandeln können. Er de-
finirt sie nämlich: Cupreo-nigra, albo-couspersa; ahdonieu albo fasciatum;
*) Mit allem Rechte wird in Agassiz Index universalis p. 50 angegeben,
dass der Gattungsname Botis 0mtig, Hirtin) zu schreiben sei, welche Schreibart
auch schon Swainson lUustr. 1821 befolgt hat. Latreille hat zwar Botys
(180Ö). Es ist aber doch zu beleidigend für einen Latreille annehmen zu
wollen, er habe die griechischen Buchstaben nicht hinreichend gekannt, um
ßüiTrjq (pastor) richtig lesen zu können. Während man bei Botys nicht weiss,
wie man es deklinireu und welches Geschlecht man ihm geben soll, bleibt für
Botis in beider Hinsicht nicht der geringste Zweifel.
8 *
58 Prof. p.c. Zeller: q^q^-^
alae fascia e macuHs quatuor niveis; fimbria nivea. Mit was für Augen
muss wohl Jemand die sicher in Eng-land vorhandene Octomaculata be-
trachtet haben, um an ihr Kupfriges und weissbandirte Flügel zu sehen
und die dottergelben Schulterdecken gar nicht zu bemerken? Oder was
für eine Art hat er aus „England und Europa" in mehr als 20 Exemplaren
vor sich gehabt? Sollte er Angtlinttlis^ p. 329, zweimal cliarakterisirt
haben : das erstemal als Ennych. anguinalis richtig, das zweitemai als
Octomaculalis ? Wo aber die fascia e maculis 4 bei Anguinalis herhommea
sollte, bliebe dann noch zu erratheu!
Botis laticlavia Grote.
— Transact. Amer. Soc. Philadelphia 1867, p. 47, t. 2, f. \%
Diese von Grote vortrefflich beschriebene und kenntlich abgebil-
dete Art, bei der nur die charakteristische Färbung der Hinterflügel-
fransen unerwähnt geblieben ist, kann als die amerikanische Stellver-
treteriu unserer europäischen Sanguinalis angesehen werden. Ihre
Hinterflügelfrauseu sind an der kleinern Analliälfte (bis zum ersten
Medianaderast) blassgelb, an der grossem Apicalhälfte hell purpurroth
mit verdunkelter Wurzel. — Dass auch bei dieser Art als die Grundfarbe
der Vorderflügel eigentlich die gelbe anzunehmen ist, lässt sich nach der
südeuropäischeu Sommergeneration der Sanguinalis, nämlich Haematalis^
schliessen.
Nach Grote 1. c. 1868, p. 13, ist Walker's fragliche Varietät der
Rhoduria tyralis Cat. Pyr. p. 317 (aus Cuba) zufolge des British Mu-
seums dieselbe Art. Auch enthält die Walker'sche Diagnose nichts
Widersprechendes.
Die Art lebt auch in Texas, wo Boll und Bei frage sie sammelten.
Ein ^ wurde von letzterem am 20. August gefangen.
Anmerkung. Von Leder er erhielt ich 3 Exemplare (1 c?, 2 ^^
einer sibirischen Art als Virginalis. Obgleich ich ihn auf die Verschieden-
heiten aufmerksam machte, so Hess er doch die Art, die auch bei Guenee,
Walker und Bremer iiicht vorkommt, in seinem Pyralidenwerk, S. 78,
unerwähnt; dagegen bespricht er sie als nicht specifisch von Virginalis
Dup. verschieden in den Verhaudl. der zool.-bot. Gesellsch. 1853, S. 383
(Sep. S. 33). Ich nenne sie als eigene Art.
Bot. Tlthonialis. Tab. III, fig. 15.
Capillis et thorace vitellinis; alis ant. acuminatis, in basi etiam in costa
vitellinis, ceterum purpureis, fascia postica costam attingente superius
coarctata flava; posterioribus fuscescenti-cinereis, cinereo-ciliatis. (S^'
TtD") 1 Beiträge zur Kenntuiss der norJamerik. Nachlfaltor. gtj
Sie lässt sich am kenatliclisten durch den Vergleich mit deu Exem-
plaren der Sanguinalis var. anroralls machen, bei weichen die Mittel-
binde so gut wie gar kein Gelb, nämlich nur einige gelbe Schüppchen,
enthält (so dass sie als ganz einfarbig purpurfarben gelten kann). Die
Vorderflügel von Tithonialis sind gestreckt wie bei schnialflügligen Exem-
plaren der Sanguinalis^ aber spitzer als bei jeder Varietät dieser Art.
Das Basalfeld ist wie das Rückenschild gesättigt dottergelb, auf dem
Vorderrande ohne eine Spur von Roth 5 es wird durch die folgende
Purpurfarbe scharf und ziemlich gradlinig begrenzt, und die Begienzung
durch querstreifenfürmig gelichtetes Gelb noch mehr hervorgehoben. Der
bis zu der gelblichen Binde folgende purpurfarbige Flügeltheil (die Pur-
purbinde der Sanguinalls) enthält nichts Gelbes, ausser dem schmalen
Streifchen, das auf dem Vorderrande vom gelben Wurzelfelde hereinreicht.
Die darauf folgende gelbe Binde hat das helle Gelb, womit die vorher-
gehende Purpurbinde gegen das Wurzelfeld abgegrenzt wird; sie verläuft
wie bei Auroralis, ist am Innenrande am breitesten, verdünnt sich über
der Mitte und verstärkt sich wieder gegen den Vorderrand, den sie in
aller Vollständigkeit erreicht. Der purpurfarbige Rest des Flügels hat die
doppelte Breite dieser gelben Binde. Die Fransen sind einfarbig grau.
Die bräunlichgrauen, ziemlich dunkeln Hinterflügel haben gegen
den Analwinkel einen hellen, verloschenen Wisch ; ihre Fransen sind heller
graUc Der Hinterleib ist auf den drei ersten Segmenten ochergelb, dann
grau mit gelblichem Afterbusch, beim ^ fast ganz gelb.
Dass Tithionalis nicht etwa zu Castalis gehört, geht unter ande-
rem daraus hervor, dass bei dieser die schmutzig rothe Farbe des Mittel-
feldes gegen die Wurzel hin einen gebogenen Rand hat, der auf dem
Vorderrande bis zur Schulter reicht, und dass der rothe Hiuterrandtheil
kaum so breit wie die davorliegeude gelbe Binde ist.
Botis einer OS a Grote.
— Transact. Am. Soc Pliilad. 1867, j>. 18, tab. 2, fig. 13.
Wie Grote richtig bemerkt, gleicht sie der Laticlavia in Allem,
nur nicht in der Farbe. Selbst die Hinterflügelfransen haben die dort
bemerkte Eigenheit; jedoch tritt weissliche Farbe bei ihr für die gelbe
ein. Man dürfte wohl auf die Vermuthung kommen, Cinerosa sei die
Frühlingsgeneration von jener, die sich freilich noch viel bedeutender von
der Sommergeneration unterscheiden würde, als es im südlichen Europa
mit Sanguinalis der Fall ist.
Vaterland: Texas. Von den zwei vorliegenden Weibchen wurde das
eine durch Beifrage am 1k. April gefangen.
60 Prof. p.c. Zell er: (^5q6)
JBotis signatalis Walker.
Capite abdomiiiisque initio vitellinis; alis ant. subeloiig'atis, punicei.s, fla-
rido-ciliatis, striga bisinuata antice abrupta ante punctum medium
flavum strigaque postica, utriiuque crassiore, superue arciiata, in plica
acute dentata flavis; posterioribus flavido-cinereis, post strigani utriui-
que abruptam ciuereis. (j*^.
— Grote: Transact. Am. Soc. Philad. 1807, p. 16, t. 2, f. H.
Rhodaria signatalis Walker Suppl. p. 1283.
Grote''s Abbildung ist etwas grob, doch nicht ganz unkenntlich;
ich habe sicher seine Art vor mir, da ich von ihm selbst ein Exemplar
erhielt. Seine Beschreibung ist übrigens genau. Guenee's Rliodaria
Tyralis Pyral. 169 (aus Cuba) scheint viel Uebereinstimmendes mit
Signatalis zu haben, kann aber nicht damit vereinigt werden, da bei ihr
alle Flüge] purpurfarbig und mit solchen Fransen versehen (ailes concolo-
res, d''un rose lie de vin, ä frange pareille) und auf der Unterseite fast
ganz zeichnungslos und gleichfalls geröthet (Dessous d' uu rose vineux sali,
presque saus aucun des dessins du dessus) sein sollen. Auch sagt G uenee
nicht, dass die erste Querlinie der Vorderfliigel unterhalb des Vorderran-
des aufhört. Die erste Querliuie der Vorderflügel ist aber bei 5 vor mir
befindlichen Exemplaren nicht nearly straight, sondern wellig gebogen,
indem sie sich unter der Subdorsalader einwärts und darüber noch stär-
ker und fast winklig auswärts krümmt. In der Mittelzelle vor der Quer-
ader ist ein gelber, nicht scharf begrenzter Punkt, den die Abbildung
richtig zeigt. Die hintere Querlinie macht in ihrem verdickten Dorsal-
drittel in der Falte einen scharfen, mit ihrem Scheitel gegen den Hinter-
rand gerichteten Winkel. Die Fransen sind gelblich, nach aussen in^s
Graue, au der Flügelspitze schattengrau. Vor ihnen ist am Innenwinkel
ein kaum merklicher, kleiner, gelber Wisch.
Auf den Hinterflügeln ist die blasse Qiierlinie, die sehr schräg gegen
den Hinterrand liegt, nicht witliln the anal angle, sondern, wie in der
Abbildung, über die Aeste der Medianader hiuweggezogen.
Beim ^ steht der Legestachel aus dem verdünnten Hinterleibsende
hervor.
Vaterland: Nach Grote von Massachusetts bis Pennsylvauien. In
Texas wurde die Art von Boll und Beifrage gefangen, von letzterem.
1 ^ am 27. Juni.
Eine Slenia signatalis habe ich in den Lepid. micropt. Cafifr.
(1852) p. 62 aus dem Caffernlande beschrieben. Lederer stellt sie ver-
muthungsweise in seine Gattung Aethaloes.'^a (Pyralid. S. 143), ob mit
Recht, kann ich nicht sagen, da ich selbst kein Exemplar davon besitze
r507") Beiträge zur Keimtniss der nordamerik. Naclilfaller. oi
Botis marculenta Grote
Alis aut. pallide fla^^idis, costa ex basi et thorace satnratioribus, striga
priore undulata, puncto disci, strigula venae trausversae strigaque
postica s.upra medium foras flexa fusco-ciuereis, nebula fasciata ciue-
rea superius dirergente ante marginem posticum; posteriorum striga
disci obliqua margineque postico cinereis. (^ .
— Grote: Trausact. Am. Soc. Philad. 1867, p. 23, t. 2, f. 24.
Ich glaube Grote's Art vor mir zu haben, wenn auch deren Be-
schreibung in einigen Kleinigkeiten abweicht, und deren viel zu verlo-
schene (vielmehr in der Zeichnung nicht illuminirte) Abbildung sie nicht
kenntlich macht, sondern nur eben an sie erinnert. An dem vorliegenden
Exemplare sind die zwei Querlinien der Vorderflügel und die dazwischen
befindliche Zeichnung (ein Punkt und ein gebogener Strich der Querader)
ganz deutlich, sonst genau von der bei Grote angegebenen Beschaffen-
heit, wie auch, mit dessen Beschreibung stimmend, der Vorderrand von
der Wurzel aus eine striemeuartige, gesättigtere, ocherröthliche Färbung
besitzt. Der graue, fast gerade Schattenstreif, der vor dem gesättigter
gelblichen Hinterrand herabzieht, hat dadurch etwas Charakteristisches,
dass er vom Innenwinkel aus nach oben gegen ihn divergirt und dem
Bogen der Querlinie näher kommt als dem Hinterrande; er endigt unter-
halb des Vorderrandes.
Auf den Hiuterflügelu ist die Richtung der ziemlich geraden Quer-
linie bemerkenswerth; sie fängt weit vom Vorderrande an und verschwin-
det, sich verdünnend und die Richtung gegen den Hinterrand vor dem
Analwinkel nehmend, am ersten Medianaderast. Der Schattenstreif läuft
parallel mit der bräunlichgrauen, verloscheneu Hiuterrandlinie und ihr
ganz nahe.
Die Art steht nebst Citrina Grote am besten neben Ruficostalis
Led., obgleich diese auf den Hinterflügeln eine andere Richtung der
Querlinie hat und auf der Unterseite zeichnuugslos ist.
Vaterland: Texas (BoU). 1 (j* im Cambridger Museum. Grote hatte
die Art aus Peunsylvauieu.
Botis citrina Grote.
Alis saturatius flavidis, auteriorum costa ex basi et thorace subochraceis,
puncto disci, macula venae transversae strigisque duabus fuscescen-
tibus (priore costam non attingente, posteriore supra medium foras flexa),
nebula ante marginem posticum nulla; posteriorum striga disci obliqua.
— Grote 1. c. pag. 23, tab. 2, fig. 20 §.
62 Prof. p.c. Zell er: (^508)
Bei Grote gut beschrieben und kenntlich abgebildet. Sie ist meist
kleiuei' als Marculenta, und von dieser durch lebhafter gelbe Färbung und
gänzlichen Maugel des Antemarginalschattens zu unterscheiden. Von den
zwei ziemlich verloschenen Discalflecken ist der erste klein und leicht zu
übersehen. Wo die Grundfarbe abgerieben ist, schimmert die Membran
opalisirend. Bei den ^, deren eines so gross, wie Marculenta ist, sind
die Flügel gestreckter, als bei den c^.
Beide Arten sind offenbar nahe mit einander verwandt, und durch
die Richtung der (beim 9 oberwärts verdickten) Querlinie der Hinterflii-
gel — nämlicli von etwas unterhalb des Vorderrandes, den sie nicht be-
rührt, gegen den Analwiukel, vor dem sie verlöscht — charakterisirt, nach
denen sie von den mir bekannten, auf den Vorderflügelu ähnlichen euro-
päischen Botiden versciiieden, aber mit Proceralis Led., Signatalis Gr.
und Onythesalis Wkr. zusammen gehört.
Nach Grote 1. c. (1868) ist diese Art zufolge des British Museum
gleich W a.[^ er'' s Sjiilofies /tettilalls Cdt. Pjr. 772 (wohl ganz abgeflogen,
da sie alae anticae flavescente- albae und einfarbige [albae] Hiuterfliigel
haben soll), hinterher auch noch gleich Botlfs thycesalis (die ich nicht
finde), und die erste serner 2 Botis apei'talls^ nämlich die im Supplem.
p. 1393 charakterisirte!
Vaterland: New-Tork (1 c^ von Grote) und Texas (2 ^, von Bei-
frage am 23. August und 20. September gefangen).
Botis centralis Grote.
Boiys — Grote 1. c. pag. 21, tab. 2, fig. 23 <S-
Von seiner Ventralis theilte mir Grote ein Pärchen mit, welches
mit seiner Beschreibung genau stimmt. Da Ventralis^ wie er bemerkt, iu
der Grundfarbe und dem Ausdrucke der Zeichnung veränderlich ist, so
hätte er zu der constanten Färbung des Bauches — 2 weisse Längsstreifen,
welche einen dunkleren in der Bauchmitte ziehenden begrenzen — hinzu-
fügen können, dass auf der Unterseite der Vorderflügel eine gerade, feine
weisse Linie vom Hiuterrande aus bis zur Querader, auf den Hinterflügeln
eine gleichfalls weisse und gerade, aber stärkere vom Hinterrande über
die Querader hinweg bis nahe an die Flügelbasis geht. Vielleicht ist auch
der ganz schmale, weisse Vorderrand der Hinterflügel eine beständige
Eigenthümlichkeit dieser Art.
Eben dieselben Merkmale auf der Unterseite der Hinterflügel hat
auch das Pärchen der Bot. argyralis Guen. Pyr. p. 341 meiner Samm-
lung. Guenee gibt dieser als Grundfarbe un brun-canelle uui, wie es
meine von Grote erhaltenen Ventralis sicher haben; dem ^ schreibt er
im Vergleiche mit einem (^ alles superieures plus courtes et d'un jaune
d'ocre fauve zu. So gefärbt ist mein (S der Argyralis, während das §
r509") Beitrage zur Kennluiss der nordaraerik- Nacbtfaller. gg
fast dottergelbe Vorderflügel hat mit grösseren, weissen, sonst aber genau
übereinstimmenden Zeichnung*en. Ich würde Argiiralis mit Ventralis als
eine Sj)ecies vereinigen, wenn nicht beide Geschlechter am Bauche nur auf
den 3 letzten Segmenten 2 weisse Streifen führten (die beim verflogenen
(^ noch dazu ganz verloschen sind), und beim ^ die Spitze der Hinter-
flügel aulfallend weit über den Innenwinkel der Vorderflügel hiuwegreich-
ten. Vielleicht ist aber doch die Flügelgestalt nur eine Monstrosität, und
die Färbung des Bauches eine Varietät.
Ein (^ der Ventralis aus Texas im Cambridger Museum hat auf den
Vorderflügelu sehr kleine und ganz verloschene Punkte, deren Plätze
durch reichlichere schwärzliche Schuppen bezeichnet werden, gerade die
3 dem Innenwinkel nächsten sind undeutlicher und kleiner, als der ein-
zelne in der Mittelzelle und der auch vereinzelte au der Falte. Aber die
oben erwähnten weissen Linien der Unterseite der Flügel und die 2 weis-
sen Bauchstreifen sind höchst vollständig und scharf.
Eine Eigenthümlichkeit in den Tastern erwähne ich bei der folgen-
den nächstverwandten Fracturalis.
Botis fracturalis u. sp. Tab. IIE, fig. 16.
Alis ant. elongatis, ciunamomeis, maculis 5 niveis nitidis nigrocinctis (prima
arcuata transversa in plica, tertia bidente infra secundara parvam, quinta
in strigulam mutata); ventris vittis duabus canis ^.
In der Grösse und Gestalt der Ventralis, nur mit etwas gestreckteren
Vorderflügeln, sehr ausgezeichnet vor dieser und der Ärgyralis durch die
Grösse der glänzend schneeweisen, überall schwarz eingefassten Flecke.
Rückenschild und Kopf heller und mehr grau, als die Vorderflügel.
der obere Augenrand mit feiner, weisser Linie umzogen. Taster zlmmt-
braun, auf der Unterseite von der Wurzel aus bis vor das Ende des Busches
des zweiten Gliedes scharf abgeschnitten, schneeweiss; das Endglied ist
wie bei Ventralis und Ärgyralis aufgerichtet, klein, nach oben verdickt,
mit abgeschnittenem Ende. Beine weisslich, die vordei'en auf der
Vorderseite, die anderen an den Schenkeln, und mehr noch an den Füssen
bräunlich-grau angelaufen. Hinterleib ochergelblich-grau, an den hinteren
Segmeuten mit feinen weissen Hinterrändern; am Bauche mit zwei breiten,
weissen, hinten vereinigten, eine zimmtbräunliche Strieme säumenden
Streifen; Afterbusch kegelförmig-, abgestutzt, ochergelblich.
Vorderflügel SV^— 5V2'" lang, gestreckt, hinten erweitert, spitz, mit
schwach convexem Hinterrande. Grundfarbe zimmtbrauu, am Vorderraude
bis zum 4. Flecke und am ganzen lunenraude heller, mehr ochergelblich.
Fünf glänzend schneeweisse, schmal schwarz gesäumte Flecke bilden die
Zeichnung. Der erste liegt iu der Falte gleichweit von der Wurzel und
9
64 vvor p.c. Zell PI (510)
den "i nächsten, und bildet einen schräg gelegten, hinten etwas ausgeran-
deten Bogen. Der zweite ist klein und gerundet, und liegt über der Me-
dianader mitten zwischen dem 1. uud 4. Der 3. gleich unter dem 2. ist
nebst dem 4. der grösste von allen, und hat nach hinten 2 lauge, divergi-
rende Sjjitzeu. Der 4., gleichweit vom 3. und der Flügelspitze, ist länglich
schräg mit dem oberen Ende nahe am Vorderrande, am unteren mehr einwärts
liegenden Ende nach hinten in eine Spitze ausg'ezogeu. Der 5. nicht weit
vom Hinterraude, bildet ein über die Aeste der Medianader gelegtes Streif-
chen. Fransen hellgrau, hinter der bleich ochergelben Wurzellinie dunkler.
Hinterflügel braungrau, gegen die Wurzel heller. Fransen weiss
mit bleich ochergelber Wurzellinie uud hinter dieser mit einer grauen,
sehr unterbrochenen, um die Flügelspitze vollständigeren Linie durchzogen.
Unterseite der Vorderflügel braungrau, am Vorderraude bleich ocber-
geblich mit matt durchscheiuendei", nicht dunkel gerandeter, weisser Zeich-
nung. Die Adern vom Hinterrande aus bis Fleck 4 und 5 und eine bis zu
Fleck 3 weisslich. Hinterflügel hellgrau, in der Spitze am dunkelsten^ die
Adern weisslich; eine gerade, weisse Linie zieht vom Hinterraude durch
die Querader bis 2ur Basis; zwei weniger auü'allende gehen ebenso zwischen
luuenrand und Medianader.
Vaterland: Texas (Boll). 2 ^ in meiner Sammlung.
Die Eigeuthümlichkeit des 3. Tastergliedes und die lauge weisse
Linie auf der Unterseite der Hinterflügel können als Merkmale einer
Gruppe von Botis dienen, zu welcher Ventralis, Argyralis uud Fracturalis
gehören.
Botis rublyalls G n.
Scopula — Gueuee Pyr., p. 398. — Walker Cat. Pyr., p. 784.
Meine männlichen Exemplare aus Californieu und Texas zeigen, dass
von den Unterschieden von Ferrugalis, die Guenee und Walker anführen,
nur die Kürze und Breite sich als staudhaft und charakteristisch bewäh-
ren, und da Ferrugalis bei uns in den Kärntneralpeu, bei Triest, im süd-
lichsten Italien, auf Rhodus und Caudia (aus welchen allen Gegenden ich
Exemplare besitze) , stets gleiche Flügelgestalt zeigt, so zweifle ich
nicht an der Artverschiedenheit der Rubigalis, von welcher Walker 4,
Guenee 1 und ich 3 hiusichtlich der Kürze der Flügel übereinstimmende
Exemplare vor uns haben. Die Kürze gilt auch von den Hiuterflügelu,
die bei weitem nicht so zugespitzt sind, wie bei Ferrugalis. Es ist zwar
richtig, dass die Hinterflügel der Rahigalia auch heller und nur in der
Flügelspitze und zwar schwach verdunkelt sind; doch Aü, Ferrugalis darin
etwas abändert, so mag das auch bei Ruhigalis der Fall sein. Bei 2 meiner
Ruhigalis verläuft auf den Hiuterflügelu die feinere (allerdings auch ver-
loschenere) Querlinie mit ihrem Bogen, statt gleich weit vom Querader-
rr.^ ^\ Ceitriige zur Kenntniss der nordamerik. Naflilf.ilter. ftx
punkte und dem Hinterrande abzustehen (wie bei der am deutlichsten ge-
zeichneten FerruyaUs\ dem Hinterrande sehr merklich näher; bei dem 3.,
das doch sicher zu derselben Art gehört, geht diese Linie entschieden dem
Punkte näher. — Die Vorderflügelfransen sind bei Ruhigalis heller und
Yon 2 feinen, grauen Schattenlinien durchzogen; bei Ferrugalis sind sie
grau und zeigen nur an der Wurzel eine einzelne stärkere, dunkle Linie.
— Der aus der Spitze der Vorderfliigel herabkommende, in Hübner's
Fig. 54 sehr deutlich ausgedrückte Schatten, der nach Guenee manchmal
bis in die Mittelzelle hinreichen soll, findet sich unter 21 verglichenen
Exemplaren nur bei 2 — 3 in schwacher Andeutung; sonst feblt er völlig,
wie bei Ruhigalis. Helle Exemplare sind noch heller als Ruhigalis.
Die 2 Texas-Exemplare sind viel kleiner, als das californische (Vor-
derflügel 4'" gegen 5 — oVi).
Bofis subjectalis I^ e d e r e r.
— Led. Pyr., S. 84, Taf. 10, Fig. 13. Bot. Eupliaesalis (!) Wkr. Cat.
Pyr., p. 1008.
Lederer''s Abbildung macht sie kenntlich. Die Kürperfarbe ist
schneeweiss, jedoch auf Kopf- und Rückenschild (auf diesem beim ^ völ-
lig') durch grobe, graubraune Schuppen verdunkelt. Der Hinterleib bleibt
in beiden Geschlechtern auf dem 2. Segmeute rcinweiss mit 3 braungrauen
Basalfleckchen; die folgenden Segmente sind beim ^ alle braungrau mit
schneeweissen Hiuterrändern; beim ^ sind Segmente 4, 5 und 6 reinweiss,
und nur auf der Rückenniitte ausser am Hinterrande braungrau, während
die anderen Segmente wie beim O sind, nur mit breiten reinweissen Rän-
dern. Auf der Baj.is der Vorderflügel tritt der reinweisse Grund etwas
hervor.
Da es unmöglich ist, aus Walker's Beschreibung' die Art zu er-
kennen, so muss sich Lederer die Kenntniss des Namens aus dem British
Museum selbst geholt haben.
Walkers Benennung Euphaesalis ist eine so kindliche Formation,
dass zu wünschen wäre, ihre Aufnahme würde den Prioritätsjägern durch
das Eintreten der Hübner^schen Benennung Illihttlis (die freilich wie
lucus a non luceudo ist), abgeschnitten. Grote Transact. Am. Soc. Philad.
1868, p. 14 erklärt sie beide für identisch. Lederer, dem ich zufolge
meines schön erhaltenen Exemplares beistimmen muss, hält beide getrennt.
Botis adipaloides Grote.
— Grote: Transact. Am. Soc. Philad. 1867. p. 26, tab. 2, fig. 19.
Gratet's Abbildung ist zu klein und lässt die dottergelbliche Grund-
farbe der Vorderflügel zu eingeschränkt und die Querlinien der Hinterflü-
gel nicht richtig erscheinen. Seine Beschreibung dagegen ist sehr genau.
9 '"
gß Prof. P.c. Zeller (512")
Um die Ai't aber von den ähnlichen zu unterscheiden, wird man wohl das
Hauptgewicht auf die beiden Flecke der Mittelzelle legen müssen; sie sind
gross und bis auf die schmalen schwarzbraunen Eänder mit Blei glänz
ausgefüllt. Der erste ist viereckig und hängt mit einem noch grösseren
zusammen, welcher den Raum zwischen der Median- und Subdorsalader
einnimmt; der 2., auf der Querader liegende, ist grösser als der erste und
querobloug. Die Randbinde aller Flügel ist duukelschiefergrau, lilafarbig
schimmernd, einwärts brauugerandet. Die Basis der Vorderflügel ist gänz-
lich röthlichgrau, wie die Wurzel des Vorderrandes, und es ist hier ein
solches Bändchen dicht vor der Flügelbasis.
Auf den Hinterflügelu sehe ich gar keine basal interrupted line (die
auch die Abbildung des ^ zeigt). Hinter dem länglichen graubraunen
Queraderfleck, tiefer und durch den Raum zwischen 2 Adern davon getrennt,
folgt ein dicker Querstrich, der nicht bis zum Innenrande reicht; er ist
als die Fortsetzung der tiefer liegenden, vom Vorderrande ausgehenden,
wiuklich gebrochenen und feineren Querlinien anzusehen, obgleich sie sich
mit einer Ecke der Marginalbiude vereinigt, und keine rückwärtsgehende
Verbindungslinie, wodurch sie sich an jene anschlösse, vorhanden ist. —
Die Grundfarbe der ganzen Unterseite ist nur blässer, als die der Oberseite.
— Unter den Flügeln liegt längs der weissen Brust ein dünner, bleichgel-
ber Haarpinsel.
Ungeachtet des Maugels der Basallinie der Hinterlinie der Hinter-
fiiigel auf beiden Seiten, glaube ich doch nicht, dass Grote's Art eine
andere als die meinige ist.
Vaterland meiner 4 ? Texas. 3 wurden von Beifrage am 23. und
26. August und gleichfalls unversehrt am 24. October (!) gefangen.
Aus Grote's Notizen 1. c. 1868. p. 14 erfahren wir, dass zufolge
des British Museum Walker diese Art im Cataloge p. 351 zuerst als
Samea Klealis (aus Nordamerika), dann als Samea liparalis Guen.
p. 353 (aus Brasilien) und zuletzt als Botißs taedialls p. 732 (aus der
Country unknown) aufgestellt hat. Die ekelhafte Arbeit, nachzuweisen,
worin die Walker'schen Beschreibungen mit dem Befunde der Sammlung
stimmen oder disharmoniren, überlasse ich Anderen; ich begnüge mich mit
dem Vergleiche der ungewöhnlich sorgfältigen Beschreibung der Samea
liparalis Gm en. Pyr., p. 195, die in der That recht viel Uebereinstimmeu-
des mit Adipaloides, doch auch solche Abweichungen hat, dass ich bei der
Wahrscheinlichkeit, dass es in Brasilien ähnliche, nächststehende Arten
gebe, die Annahme der Identität so lange für bedenklich halte, als sie
nicht aus der Guenee'schen Sammlung selbst nachgewiesen ist. Die Flü-
gel der Adipaloides haben kein jaune-paille demi-transparent, sondern die
vorderen sind bright clear yellow (angenehm hellgelb), welche Farbe auf
den hinteren nur etwas blässer ist, und gar kein Licht durchlässt. Die
r^l^l Beitriiiro zur Kcnntniss der norilninerik. Narhtl'.ilter. ß<r
Discalflecke sollen einfach grau sein, der 2. raarquee d'un croissant
jauue. Bei Adipaloides sind sie, wie oben angegeben, und der 2., d. h.
der auf der Querader enthält gar keine gelbe Mondsichel. Dass der
erste aus zwei untereinander liegenden und zusammengewachsenen besteht,
deren jeder fast die Grösse des Qaeraderfleckes hat, erwähnt Guenee mit
keinem Worte. Er sagt von den Fransen, sie seien finement brodees de
jaune et de gris, welche yage Bezeichnung doch nur willkürlich als frin-
ges pales (nämlich als die Randbiude) with a basal liue gedeutet werden
kann. Walker gibt mit seiner nach Guenee's Worten gebildeten Dia-
gnose — darin macula reniformi flava (I) notata — gar keine Aufklärung.
Er fügt dazu eine fragliche Varietät, die immerhin gleich Adipaloides
sein mag, aber hinsichtlich des Namens nichts Entscheidendes enthält.
Botis flavidalis Guen.
Botys — Guenee Pyr., p. 329. —Walker Cat. Pyr., p. 562.
Diese grosse Art, die mir Grote als Oxydalis mittheilte, hat, wie
Guenee richtig erwähnt, mit ihrer Verwandten, Oxydalis Gn., an den
Vorderbeinen die Schienen und Eüsse schneeweiss, die ersteren an der End-
hälfte, die letzteren an den Enden der Glieder violettlichschwarz, während
die Schenkel auf der Lichtseite, ausser au der Basis, violettbraun gefärbt
sind. Hals, Brust und die 4 Hinterbeine sind schneeweiss mit Seidenglanz,
Die Taster an den 2 ersten Gliedern schneeweiss, das 2. auswärts, oben
scharf abgeschnitten, schwarzbraun; das sehr kurze Endglied gelblichweiss.
Vom Auge geht bis zur Flügelwurzel ein dicker, braunrother Streif.
Vorderflügel 7 — 8'" laug, hellgelb, am Vorderrande bis zur Subcostal-
ader nur etwas gesättigter; wo die Farbe abgerieben ist, schillern sie
opalartig. Von den welligen, bräunlichen Querlinieu entspringen nur i,
2 und 4 auf dem Vorderrande aus fieckartigen Verdickungen; die 3., vor
welcher in der Mittelzelle ein bräunlicher Punkt liegt, kommt aus dem
verdickten Queraderstrich und nähert sich gegen den Innenrand bisweilen
sehr bedeutend. Die 5., aus Möndchen zusammengesetzt, welche durch die
Adern getrennt werden, fängt unter dem Vorderrande an, und vereinigt
sich durch einen Fleck mit dem 4.
Anmerkung 1. Man hat die 5 Querlinien wohl so zu deuten, dass
die 4. eigentlich nur bis zum ersten Medianaderaste reicht, und hier sehr
scharf zurück und aufwärts gegen das untere Ende des Queraderstriches
gehen sollte, um sich an die dritte Querlluie als an ihr unteres Drittel
anzuschliessen; dadurch würde die gewöhnliche hintere Botiden-Querlinie
entstehen; der Schattenfleck am Innenwinkel würde demnach zu der Ante-
marginallinie gehören. — So wäre auch auf den Hinterflügeln die abge-
brochene vom Innenrande ausgehende Querlinie eine blosse Fortsetzung der
68 Prof. r>. n. Zell or: (;514^
vom Vorderrande auscreliendcn Querlinie, an die sie sich erst anschlösse,
nachdem sie am ersten Medianaderaste lierabgegangen wäre; die (schein-
bare) Fortsetzung der am Vorderrande entspringenden Querlinie, die näm-
lich bis in den Analwinkel reichende, würde der Wirklichkeit nach nur das
Ende der Autemarginallinie sein. Hiernach ergibt sich für Flavidalis und
Oxydalis eine Stelle in der Nähe unserer Ruralis.
Anmerkung 2. Wie wir durch Grote erfahren (i.e. 1868, p. 14),
sind im British Museum Botis laconlis Wkr. Cat. Pyr., 733 und
Botis chictipedalis Wlkr. Pyr. Suppl. 1391 mit Flavidalis (Oxydalis
Grote) identisch. Wenn Walker Flavidalis Gn. nicht erkannte, so ist
das sehr verzeihlich, zumal da Lacoalis ein Mitglied der Walker-
scheu geographischen Gruppe Country unknown ist. Wie aber jemand
aus den vor seinen Augen befindlichen Exemplaren einer so gar uicht ver-
änderlichen Art drei sollte macheu können, wäre etwas schwerer beg-reif-
lich. Mag aber lAicoalis der Sammlung wirklich einerlei mit Flavidalis
sein, so gibt es wichtige Bedenken, ob sie mit der Lacoalis der Beschrei-
buuo- einerlei ist. Bei Flavidalis sind die Taster oben uicht ferrugiuei, son-
dern nigro-fusci; das Abdomeu ist nicht albidum, luteo-fasciatum, sondern
einfarbig pallide flavidum und nicht subtus chalybaeum (!), sondern
album, subsericeum; die Vorderflügel nicht lineis tribus ru f escentibus,
sondern quinque fuscescentibus, die Costa uicht subochracea, sondern uur
saturatius flavida. Der allgemeine Color ist auch uicht luteus, sondern pallide
flavus s. flavidus. Hiernach rauss die Lacoalis als eine ganz verschiedene
Art gelten! Was uützt da selbst die Besichtigung des British Museum,
wenn sie etwas ganz Anderes ergibt, als was die im Catalogue of the
British Museum gegebene Beschreibung verlaugt?
Anmerknug 3. Bot. Oxydalis Guen. Pyr. p. 328, die mir sowie
Flavidalis durch Guenee selbst bestimmt wurde, ist viel kleiner (Vorder-
flügel 5'" lang); ihre Vorderflügel sind gesättigter gelb, am Vorderrande
bräunlichroth; dies ist auch die Farbe der dickeren, sonst wie bei Flavidalis
laufenden und gestalteten Querlinien; der Punkt der Mittelzelle hängt an
der Farbe des Vorderrandes. Die Unterseite des Körpers ist gelblich, bloss
die Hinterschieneu und Füsse sind weiss. — Meine 2 Exemplare sind aus
Georgien und von Rio Janeiro.
Botis Thesealis Led. (?).
Major, abbomine (^ elongato, cinerascente, albido-annulato; alis pallidis-
sime flavidis, griseo-mixtis, in disco subiridesceutibus, anteriorum ma-
culis 2 discalibus aunuliformibus, strigis 3 fascescenti-ciuereis, secunda
repauda cum macnla secunda lineis conjuncta, tertia serratissima. (S^-
? Botys — Lederer Pyral., S. 83. ? Botys Theseusalis (!)
Walker Cat. Pyr., 562.
? Botys pertextalis Led. S. 81 und 174, Taf. 9, Fig. 10.
rSlÖ^ Beiträge zur Kenritniss der nordamerik. Nachtfalter. QQ
Das uearly allied to B. verticalis {ruralis\ (obgleich bei genauerer
Verg'leichung die Verwandtschaft nicht so gar gross ist) — abdomen ex-
tending far beyoud the hindwiugs — wings iridesce.ut — the oibicuhir
aud reuiform niarks rather large, their disks paler lassen den Schluss zu,
dass ich dieselbe Art, wie Walker Tor mir habe, wenn auch die Angabe:
marginal points browu, wenigstens hinsichtlich der Vorderflügel, nicht zu-
stimmt. Aber auch, wenn Walker, Leder er und ich wirklich dieselbe
Art vor uns haben, so würde doch die Led er er'sche Benennung als eine
richtige lateinische Formation den Vorzug erhalten müssen.
Ihre ansehnliche Grösse, die jedoch noch erheblich hinter der von
Flavidalis und Ruralis zurückbleibt, ihre sehr bleich graugelblichen, etwas
opalisirenden Flügel, die deutliche Riugform der beiden Flecke in der
Mittelzelle, die tiefgesägte Antemarginallinie aller Flügel und der lange,
hräunlichgraue Hinterleib mit weisslichen Segmenträndern scheinen sie
sicher kenntlich zu machen.
Lederer's Pet'textalis würdeich ohne Bedenken mit meiner The-
sealis vereinigen, wenn 1. in der Abbildung die 2. Querliuie der Vorder-
flügel durch verstärkte Adern mit dem Queraderflecke verbunden, und die
(dritte) Zickzacklinie ihr nicht viel zu nahe wäre (auf den Hinterflügelu
ist sie richtig gestellt); 2., wenn Lederer sie nicht für zum Verwechseln
ähnlich seiner Multilinealis erklärte; 3. wenn Leder er nicht die Wal-
ker'sche Theseusalis gekannt haben müsste, da er das -j- vor dem corrigir-
teu Namen weglässt.
Es gibt eine andere nordamerikanische Sotis von gleicher Grösse
{^AbflOHlinalis Mus. Z.), die nicht mit Thesealis verwechselt werden darf.
Diese hat einen gelblichem Ton der Flügel. Von den beiden bräunlichen
Flecken der Mittelzelle ist nur der der Querader ringförmig (vielleicht ist
es bisweilen jedoch auch der erste, was sich nach einem einzelnen Exemplare
nicht sicher sagen lässt), und nicht mit der 2. Querlinie durch verdunkelte
Längslinien verbunden; die dritte Querlinie ist nur mit kleinen Sägezäh-
nen versehen und liegt der busigen Ausbiegung der 2. Querlinie näher
als dem Hinterrande, statt dass sie bei Thesealis genau die Mitte einnimmt;
der lange Hinterleib ist auf der ganzen Oberseite ochergelb.
Eine Aehnlichkeit in der Grösse, Gestalt und Färbung hat Thesealis
auch mit der europäischen Perlncidalis H. Bei dieser ist aber der Hin-
terleib weniger verlängert und nur hellgraugelblich mit weissen Segment-
rändern; die Vorderflügel sind breiter und weniger zugespitzt; die 2 Dis-
calflecke der Vorderflügel sind durchaus nicht hohl oder ringförmig; statt
der 3. Querlinie ist nur ein grauer, auf der Innenseite sägezähniger
Schattenstreif vor dem Hinterrande, und was die Art sogleich kenntlich
macht,, ihrHinterrand trägt auf allen Flügeln scharfe, weitgetrennte, schwarze
Punkte.
70 Prof. p.c. Zell er: (g^g-j
Eadlich erwähne ich noch die unten folgende €Jrocifloit/tot'a serra-
tissimtilis als der Thesealis ähnlich, zumal im (J? Geschlechte, weil deren
beide Geschlechter, wenn auch das ^ viel deutlicher als das (^ die stark
sägenformig-e Querlinie vor dem Hinterrande besitzen. Diese Art hat einen
durchaus nicht verlängerten, auf der Oberseite einfarbig hellocherfarbeiien
Hinterleib und keine Ringüecke iu der Mittelzelle der Vorderflügel, während
doch von der 2. Querliuie aus gegen den Queraderfleck bräunliche Linien
zurückgehen. Das kleinere (^ macht sich ausserdem durch die generisclie
Auszeichnung und beide Geschlechter durch die Kürze der Mittelzelle der
Vorderüügel sehr kenntlich.
Ich gebe eine neue, vollständigere Beschreibung der Thesealis.
Fühler mikroskopisch pubescirend. Taster aufsteigend nach oben ver-
dickt, nicht vorgestreckt, weiss, am oberen llande breit, striemenartig braun;
das ganz kurze Endglied braun. Beine weiss, die vorderen auf der Licht-
seite der Schenkel und Schienen gebräunt, und an letzteren zieht sich die
bräunliche Farbe und das verdickte Ende bis auf die andere Seite herum.
Der (^ Hinterleib ist dünn und laug; das zugespitzte Endglied länger als
das vorhergehende Segment; die Oberseite braungrau, dunkler als der
Bauch, mit weissen hinteren Segmenträuderu (dem ? fehlt der Hin-
terleib).
Vorderflügel c? 7, ? 6'" lang, beim (J* gestreckter und spitzer,
ringsherum und an der Wurzel sehr blassgelb, im ganzen Räume zwischen
der Subcostal- und Subdorsalader bis zur Autemarginallinie noch blässer
und schwach opalisirend. Die Zeichnungen bräunlichgrau. Die Mittelzelle
trägt einen kleinen, kreisförmigen Ring nicht weit hinter der ersten wel-
ligen Querlinie und einen viel grösseren, nierenförmigen auf der Querader;
die 2. welliggezälinte Querlinie auf den Aesten der hellgelblichen, bräun-
lich gesäumten Medianader einen starken Bogen nach aussen, worauf sie
ungezähnt und 2mal verdickt zur Mitte des Innenrandes geht; die Zähne
sind mit dem nierenförmigen Ringe durch bräunlichgraue Linien ver-
bunden. Die 3. Querlinie, in der Mitte zwischen dem Bogen der 2. und
dem Hiuterrande ist zickzackförmig, beim (^^ etwas verflossen; hinter ihr
ist die Farbe blassgelb, und darin gehen von der feinen Hiuterrandlinie
aus bräuulichgraue, auf dem Hinterrande verstärkte Längsstrichelchen,
der Zahl nach doppelt so viele, wie die 3. Querlinie Zacken hat (die vex'-
dickten, auf dem Hiuterrande ruhenden Enden dieser Strichelcheu halte
ich für die von W.alker gemeinten Randpunkte). Fransen bleichgelblich
von einer stark zerschnittenen, fast iu Fleckchen aufgelösten grauen Linie
durchzogen.
Hinterflügel ebenso gelblich, nur auch längs des Vorderrandes opa-
lisirend. Die bräunlichen Zeichnungen bestehen in einem starken Discal-
fleck nicht weit von der Basis, iu einer gezähnten Querliuie iu der Flügel-
f^i'7'\ Beilrage zur Kenntniss der nordamerik. Naclitfalter. ■y i
mitte hinter welcher zwischen den Aesten der Mediauader uoch ein drei
Wellen bildender Zug liegt, und iu der Zickzacklinie vor dem wie auf den
Vorderfliigeln gezeichneten Hinterrande.
Vaterland: Texas (Boll) und wahrscheinlich Massachusetts, von
wo ich durch Dr. Packard 2 c?, 1 ^ erhielt.
Eurycreon (Spilotles) cereralis n. sp.
Alis ant. elongatis, griseo-fuscescentibus, nigro-striolatis, macula elongata
arite venae transversal- ruaculani nigrani, litura nigro-liniitata costae
ante apicem fasciaque marginis postici pallide ochraceis. c? ^' .
Aehulich unserem Sticticalis und wahrscheinlich dessen Stellvertreter
in Texas, verschieden durch gestrecktere Vordei'- und stumpfere Hinter-
flügel sowie durcii bräunlichere Grundfarbe der ersteren mit schwarzen
Längsstriciielchen, einen bleichgelben Längsfleck (wofür Sticticalis i^i\\(;n
schräggelegten, viereckigen, kürzeren hat) und einem einwärts schwarz-
begrenzten, bleichgelben Costalwiscli vor der Flügelspitze • auch ist die
ganze Unterseite viel heller, weisslich feingezeichuet und auf jedem Flügel
ist nur ein einziger, angefangener, brauner Querstreif.
Grösse des Sticticalis. Kopf gelbbraun, oberer Augenrand weiss.
Taster mit längerem, feinerem Ende als bei Sticticalis, gelbbraun, innen
weisslich, unten breit schneeweiss. Rückenschild braun, Schulterdecken
am Ende bleichgelblich. Hinterleib grau mit weissgrauem Bauche, beim
(^ die 2 letzten Segmente hellgraugelblich, beim ^ hellochergelb. Brust
weiss. Beine weissgrau, die vorderen auf der Lichtseite, die mittleren auf
dem Rücken der Schiene hellbraun.
Vo'rderflügel öVj — ^''' lang'i ziemlich gestreckt, nach hinten allmälig
erweitert, mit sehr schwach convexem Hinte.'rande. Grundfarbe hellgrau-
braun mit mehreren schwarzen Flecken und Längsstrichelcheu scheinbar
unregelmässig bestreut. Nicht weit von der Wurzel ist über der Falte
eine ziemlich lange, schwarze, oberwärts licht eingefasste, vor ihrem Ende
verdickte Längslinie. Am Ende der Mittelzelle liegt ein bleichochergelber,
nicht überall scharf gerandeter Längsfleck, der vorn und hinten durch je
einen schwarzen Fleck begrenzt ist; der vordere schwarze Fleck begrenzt
ihn schief und hat unter sich bis zum Inneurande mehrere unregelmässigo,
dickere oder dünnere, schwarze Längsstriche; der hintere, auf der Quer-
ader liegende, ist unregelmässig mit mehreren Spitzen, von denen die ein-
wärts g'erichtete den bleichocliergelben Fleck spaltet, und die auswärts
gerichteten sich auf den Adern als Längslinien fortsetzen. Am Vorderrande
vor der Flügelspitze ist ein bleichgelber, wurzehvärts durch einen schwar-
zen Schatten scharf begrenzter Wisch; dieser schwarze Schatten setzt sich
unterwärts bis zur halben Flügelbreite in eine Zickzacklinie fort, an wel-
cher die schwarzen Adern endigen. Längs des Hinterrandes ist eine bleich
10
72 l>rof. 1-, C. Zellor: ^^^q-^
oclierpelbe. iiacli beiden Enden veidiiuiUe, einwärts schwarz scbattirte,
selir deutlicbe Binde von het .'äclitliclit rer Breite als bei den meisten
Sticticalis. Fransen braungrau, an der Wurzel von • iner brauneu Linie
duichzoi!en.
Hiuterfl\io-el >tumpfer, als bei Sticticalis^ bräunlichgrau, gegen den
Hintirrand alliuälig dunkler und vor diesi^n mit eint^r kaum erkennbaren
Spur ' iner gelblicben Einfassungsliiiie. Fransen weisslich, an der Wurzel
voll einer feinen, gelbbräunlichen Linie durchzogen.
Unterseite schmutzig gelblichweiss ; die Vorderflügel haben einen
schwärzlichen, nach hinten etwas schattirten Quei aderstrich ; vor demselben
liegt in etwas lebhafter gelblicher Färbung der längliche, helle Fleck der
Oberseite, den gegen die Wurzel hiu ein länglicher, schwärzlicher Fleck
begrenzt. Von dem gleichfalls etwas gelblichen Vorderraude hängt vor
der Flügelspitze ein schmaler, ans schwarzen Fleckchen zusammengesetzter,
üebogeiier Streif bis zur Flügelhälfte herab. Den Hinterrand fasst eine
Linie aus feineu, schwarzen, weitgetreuuten Strichelcheu ein; Fransen
hellgrau.
Die Hinterflügel haben gleichfalls hinter der Mitte einen dünnen,
schwärzlichen, schräg zum Uinterrande herabreichendeu Streifen, der aus
Fleckchen auf den Adern besteht, und in der Flügelhälfte endigt, wo dicht
vor dem Hiuterrande ein graues (bei einem (^ fehlendes) Schattenfleckchen
liegt^ von diesem au begleiten den Hinterrand 5—6 zu Querlinien ausge-
zogene, schwarze Punkte bis zur Spitze. Fransen reiuweiss.
Das ^ ist etwas kleiner als die (^, mit dickerem, am Ende gelb-
lichen Hinterleib und schmäleren, dunkler gezeichneten V^orderflütrelu.
Vaterland: Texas (Boll). 3 Exemplare in meiner Sammlung.
Anmerkung 1. Zur Unterscheidung von dem vorhergehenden und
dem folgenden Eurycreon stelle ich die Diagnose des Sticticalis so:
Alis ant. oblongis, postice ampliatis, luteo-fuscescentibus, macula obliqua,
quadraugula, pallide ochracea ante maculam veuae transversae snb-
annulareni et post maculam ovatam fuscescQntes, striga postica fusce-
scente lituram coslae anteapicalem subochraceam terminante. t'ascia
terminal! obtuse unidentata ochracea, ciliis unicoloribus. (^^.
Aumerkunsi' 2. Dem Äfi'e/icaZis kommt besonders nach der Unterseite
uoch näher eine Art vom Vorgebirge der guten Hoffnung, l/eucostictalis
u. sp,, die Lederer auch für diese Art erklären wollte, was sie aber sicher
'nicht ist.
Alis ant. , oblongis, postice ampliatis, luteo-fuscis, macula quadrangula
superne ampliata ante maculam venae transversae fuscam maculaque
post eam exalbidis, litura costae postica liueaque marijrinis postici seniel
incrassata pallide ochraceis, ciliorum basi serie punctorum exalbidorum
notata. (^ ?.
/"-jjyj Beitrage zur kcnntniss der nordamerik. Nachlfallcr. ■rg
Ihre Vorderflüorel sind g-eg-eii die Wurzel mehr verschmälert, uud
haben einen L'"eradereii Hiiiterraud, ihre Hintertiü^-el eine stumpfire Spitze
als bei Sticticalis. Die Grundfarbe der Vorderfliigel ist, dunkler gelbbraun.
Der helle Fleck liegt zwar auch schräg, ist aber oben erweitert, weiss-
iicher und durch die yergrösserten und verdunkelten davor und (lahinter
liegenden Flecke schärfer abgegrenzt. Der Raum zwischen dem Qnerader-
flecke und der schärferen hinteren Querlinie ist durch einen gelblichweissen
Fleck (der bei Sticticalis fehlt), ausgefüllt. Die hintere Qiierlinie ist
schwarz, schärfer g-ezähut und gesciiwungeu als bei SticticaUs und, iui>ser
dass sie den hellen Costalfleck begrenzt, hier und da auswärts mit w ss-
lichen Schuppen eingefasst. Längs des Hinterrandes zieht eine dii ne,
ochergelbe Linie, die sich in der Geo-eud, wo Sticticalis den stumpfen Zahn
besitzt, in eiuen Fleck erweitert. Die brauneu Fransen haben aut der
Wurzelhälfte eine Reihe von etwa 8 weissgelblichen Flecken. Die weissen
Fransen der Hinterflügel sind au der Wurzelhälfte braun uud weisslichgejb
gescheckt.
Auf der Unterseite sind die dunkeln Zeichnuugen umfangreicher uud
beengen also die gelblichen mehr. Auf den Hinterflügeln ist besonders
die braune, durch die gelblichen Adern uuterbroch ne Binde durch ihre
Breite und Annäherung- an den Hiuteri*and ausgezei. hnet, und die sehr
gegen di'- Basis gerückte Querader hat eiuen brauueu Sichelstrich, der
dem Sticticalis ganz fehlt.
Knrifcreon rantalis G n.
Nymphula (!) — G u e u e e Py r. p. 405. Nymphula (! j — W a 1 k e r Cat. Pyr.p. 802.
Botys — Leder er Pyral., S. 86, Taf. 12, Fig. 3.
Wie die gute Abbildung zeigt, ist Lederer mit der Annahme,
Rantalis könne Varietät seiner Botys crinitalis Fig. 2 (Walker's Crini-
salis) seiu. im Inthum. Ebenso zeigt sie richtig, dass die 2 Mitt' Iflecke
braun und sehr ungleich sind uud nicht, wie Gueuee iu seiner sonst
richtigen Beschreibung sagt: presque egales, d'un roux-ferrugineux (oder
sollte das gar eine andere Art sein?) Beide Geschlechter sind gleich, uur
das (^ auf allen Flügeln etwas duukler.
Mein 9 aus Buenos- Ayres, von Lederer selbst bestimmt, hat ein
wenig länger gestreckte Vorderflügel.
Ausserdem habe ich die Art aus Texas (Bell) und Californien (das
<^ aus letzterem hatte Leder er zur Ansicht).
luuryci'eon crinitalis Led.
Botys — Lederer Pyral. S. 86, Taf. 12, Fig. 2.
Lederer's Abbildung macht die Art kenntlich, uur dass sie den
Grund der Vorderfliigel zu schön rostfarbig und den Punktfleck dem
lü'^
■j'^ Prof. P. C. Zell er: fÖ'^O)
Nierenfleck und diesen der Qiierlinie etwas zu nahe darstellt; auch sollte
diese mehr gezähnelt und auswärts mit etwas ijelichteter Grundfarbe
schattirt s<in ; endlich sollte der Hinterrand eine Reihe verloschener,
dunkler Punkte audeuten.
Die Flügel dieser Art sind breiter als bei RantaJis and auch in der
Färbung so abweichend, dass schwer zu erklären ist, warum Lederer
in beiden Arten nur eine vermuthete.
Lederer hielt seine Art für einerlei mit Walker's Scopilla Cl'ini-
salis l\) <"at. Pyr p. 798. Er hatte sich vermuthlich im British Museum
die Teberzeugung von der [di iirität geholt; denn Walker's Worte
gewähren sie durchaus nicht. Crinitalis ist nicht siender, nicht white
beneath (sondern weisslich ocherarelb). hat kein Abdomen cinereous (es
ist hell ochergelb); die erste Querlinif der Vorderflüo-el soll denticulated
sein (es ist aber gar keine erste Querlinie bei Cri/iitalis da), die Hinter-
flügel whitish, testaceous along the exterior border (bei Crinitalis sind
sie gleichmässig bl iss ochergelb, heller als der Hinterleib, auf den Adern
em wenig g-esättigter, was man nur durch die Lupe erkennt, und ohne
Spur der Querlinie der Rantalis).
Crinitalis steht, wenigstens der Diagnose nach, meiner Hottjs
infuscalis Micropt. Caffr. p. k\ sehr nahe; letztere ist aber eine BoVis
mit längern Tastern und gespitztem Flügeln.
Vaterland: Texas (BoU). 2 ^ im Cambridger Museum.
ßlesof/rnphe stramentalis H.
Pyralis — H. 62 (schlecht). Scopula — Dup. t. 216, f. 2 (kenntlich).
Pionea — Gueuee Pyr. 373.
Sie ändert in der Breite und dem Ausdruck des braunen Schattens
vor der 1 Hi terrande der Vorderflügel sehr ab; es gibt Exemplare, die
dafür nur eine zweimal gebogene, etwas verflossene Querlinie haben.
Ebenso veränderlich ist diese Art in Nordamerika, wo sie stellen-
weise häufig sein muss. Ich habe sie aus New York, Maine und Massa-
chusetts; in letzterem Staate fing Burgess 2 § bei Beverly am 16. Juni
und 11. .Juli.
Eine sehr aufi'allende Varietät des ^ besitze ich aus Königsberg in
Preussen. Ihr fehlen auf den Vorderflügeln die zwei gelbbraunen Quer-
linien und alle Bestäubung gänzlich; nur die Schattenlinie vor dem
Hinterrande ist vorhanden, mit dem sie auf den drei Medianaderästeu in
Verbindung steht. Das Mittelzeichen ist in ein verdicktes, doch etwas
verschwommenes x umgewandelt. Auf den Hinterflügeln fehlt die Quer-
linie vor dem branngrauen Hinterrande. Die Unterseite entbehrt gleich-
Calls aller Querlinien,
r520 ßeil-i'ligc zur Kcnntniss der noi-dumerik, iN'aclitl'ulter. ■75
Ich habe nicht den mincleslen Zweifel, dass Walker, ungeachtet
er ein Dutzend Exemplare der Stramentalis vor Augen hatte und eine
Menge Beschreibungen dazu citirte, die 7 nordamerikanischen, im British
Museum vorhandenen Exemplare als neue Art: Plonea Eiinnxalis (!)
Cat. Pyr. p. 756 aufgestellt h;it; wie er dabei nicht au Strainentalis den-
ken und diese also unerwähnt lassen konnte, ist ein Räthsel.
Anmerkung-. Da Guenee sich so viel auf die Bildung seines
Genus Plonea zu gute thut, so ist es recht zu bedauern, dass der Name
IJesographe Hübn. als der ältere und berechtigtere hergestellt werden
muss. Hübner charakterisirt das Genus im Cat. S. 354 gut genug, und
wenn von den 7 hingestellten Arten 3, als nicht dazu gehörig, daraus
entfernt werden müssen, so ist Guenee mit seiner Pionea in gleichem
Falle. Er stellt in die Gruppe Mesographe H. ausser Forficalis noch drei
andere Arten. Sonderbarer Weise nennt H. v. Heinemann (Schmett. v.
Deutschi. IL S. 93) gerade diese Gruppe, die er zur Gattung macht, von
der er nur die eine Art Forficalis kennt, Pionea Guen. !
Croci'//op/tora tnbei'culalis Led.
— Lederer Pyral. S. 95 u. 184. Taf. 2, Fig. 15 u. Taf. 12, Fig. 9.
Das Bild dieses Zünslers CTaf. 12) ist, was Lederer selbst anmerkt,
sehr missrathen: auch würde das Geäder nach einem abu-eschuppten
Flügel wohl etwas anders ausfallen, als es auf Tnf. 2 dargestellt ist.
Unter den Botiden zieht diese Art sogleich ilurch den sehr couvexen
Vorderraud der Vorderflügi 1 die Aufinerksamkeit auf sich; dann fallen
auch die auf der Oberseite kahlen Flecke auf, in welchen die Flügel wie
verschrumpft aussehen. Wegen der Kürze der Mittelzelle läuft der zweite
fgesch \ uiigene) Querstreif uugewöhnlicli nahe der FlügelhälFte, so dass,
obglficli der Schatteu>treif vor dem Hinteirande liar nicht diciit vor die-
sem hinzieht, zwischen ihm und dem Querstreif ein breite . biudenförmiger
Raum der Grundfarbe bleibt. Weder der Schattenstreif, noih die Quer-
linien erreichen den Voidcrraiid, der die Grundfirbe breit und striemeu-
förmig rein behalt. Die Grundfarbe vt-rg-leicht Lederer richtig mit der
unserer (hellsten) B. Pandaiis. Wie das O aussieht, ist noch nicht
bekannt.
Aus>er in Tenuesse (Leder er) lebt die Art auch in Texas (Boll),
von wo ich 2 (^ vor mir habe.
Ci'ocidophora ser/'atLisimalis n. sp.
Alis flavidis, anteriorum puncto disci, macula venae tfausversae strigisque
3 fuscescenti-cinereis, secunda arcuata, non dentata, tertia valde
scrrata. ci" ? •
76 ivof i>. c. z..ii,m: (522)
Viel gfrösser als Tuberculalis, von etwas blasserem Gelb, sehr leicht
in beiden Geschlechtern auf der Unterseite durch die Kürze der Mittel-
zelie als eine Crocidophora und durcli ihre Zickzacklinie vor dem
Hinterraiide als eigene Art in dieser Gattung charakterisirt. Schon bei
oberflächlicher Betrachtung unterscheidet sie sich von der mit gleicii
siigezähniger Antemarginaliinie bezeichneten ßot. Thesealis durch ihre
lebhafter aelbe Farbe und dadurch, dass die zwei üiscalflecke nicht ring-
förmig sind.
Rückenschild hell ocherg-elb, Kopf heiler mit weisser oberer Orbital-
linie und ochergelbem Hinterrande der Augen. Taster auswärts ochergelb,
auf Her Unterseite weisslich. Beine weissÜciigelb, die vordem auf der
Lichtseite gelblichg'rau. Hinterleib (beim (^ lange nicht so weit über die
Hinterfliigel hinausragend wie bei Tuberculalis) oben blass ochergelb, au
der Wurzel und am Bnuch in's Weissliche.
Vorderllügel c^ SVji ? 6'" laug, breiter als bei Tuberculalis und
mit weniger convexera Vorderraude. blassgelb (ein wenig gesättigter als
bei Ruralis'). Die Zeichnungen gelbbräunlich, beim (^ mehr grau. Die
erste Querjinie fängt erst bei der Subcostallinie au und ist etwas winklig;
beim (^ ist sie undeutlich und geht über ein in der Ecke der Median-
und Subdorsalader liegendes Glasfleckchen hinweg. Gleich hinter ihr ist
in der Mittelzelle ein deutlicher, grosser dunkler Punkt, hinter welchem
in weiterem Abstände, noch diesseits der Flügelhälfte, der längliche Quer-
fleck der Querader folgt. Ebenso weit, wie dieser Fleck vom Punkt, steht
die ziemlich dicke Queriinie von dem Fleck entfernt; sie verbindet beide
Gegenränder, ist etwas hin und her gebogen, dabei ungezähnt und macht
auf den Aesten der Medianader einen starken, nach aussen convexen
Bogen, von welchem aus die Aeste der Medianader bis zu dem gelb-
lichen, bräunlich gesäumten Stamm selbst bräunlich und hier durch ein
querüber gelegtes Gewölk bezeichnet sind; iiuch aus dem obern Theile
dieser Querlinie sind zwei längere Spitzen gerichtet, die sich, ehe sie den
Queraderfleck erreichen, vereinigen. Die dritte, sehr scharf sägeziihnig
gezackte, beim (^ etwas verflossene Querlinie liegt auf der reinsten
Gruiidfarl)e und erreicht den V'^orderranl nicht. Von der verloscheneu
Hinterraudlinie erheben sich schmale, verloschene Kegelstriche, für jede
Bucht der Zickzacklinie einer. Fransen gegen die Flügelspitze getrübt,
ungefleckt, mit feiner, gelblicher Wurzellinie.
Hinterflügel längs de- Vorderrandes breit weisslich, etwas opali-
sireu'!. H nter der Mitie ist eine stumpfwinklig gebrochene Querlinie, die
weder deu Vorder- noch den Innenrand erreicht und gegen den letztern
hiu auch unterbrochen ist; vom Winkel aus sind die Aeste der Median-
ader bis zu dieser selbst gebräunt. Die Zickzacklinie wie auf len Vorder-
flügelu ; die Hinterraudzeichuuug besteht aus kürzern Kegeln mit breiterer
Basis.
rS^S'l lieitriigo ziir Keiiiiliiiss ilei- iinnliimei-ik. N;h iill'.illliT. ■rr'
Auf der opalisirendeu Untei'seite ist der Vorderrand der Vorderflügel
bis zur Subcostalader grau, der Queraderfleck, die verdickte zweite Quer-
liuie und die in einen breiteu Schatteustreif verwandelte Zickzacklinie,
aus welcher Spitzen nach inuen hervorstehen, ziemlich stark verdunkelt.
Der Raum zwischen dem Queraderfleck und der zweiten Querlinie ist
auch verdunkelt, während der zwischen dieser und dem Auteniarginal-
schatten rein hellg-elblich ist. Rinterraudlinie dick, bräunlich. Das c^ liat
auf der Medianader auf dem ersten Aste einen läuglichen Schuppenwulst,
von welchem aus eine gebogene, kielförmige Linie zwischen der Sub-
dorsalader und dem ersten Aste der Medianader hinzieht. Zwischen den
beiden Mittelflecken ist eine fast kahle, opalisirende Stelle, die sich gegen
die Mediauader hin verbreitet. — Auf den Hinterflügeln ist die Wiiikel-
linie deutlich, die Zackenlinie aber in einen aus Fleckchen zusammenge-
setzten Schatten verwandelt. Hinterrandlinie fein, bräunlich, nicht den
Analwinkel erreichend.
Vaterland: Massachusetts (1 (^ von Packard) und Texas (I O
durch Boll).
lilepharontastiiv ranttlis Ouen.
— Lederer Pyr. S. 131. Stenia - Guenee Pyr. p. "243. — Walker
Cat. Pyr. p. 417.
Bofys gvaiilts Grote: Tran>act. Amer. Eut. Süc. Phi adelph. 1867, p. 25,
tab. 2, fig. 15.
Diese von Schläger als Bot. septdUs in lit. erhaltene Art bestimmte
mir Guenee selbst als seine Stcnia ranalis , und unter dies(Mn Namen
erhielt Lederer sie von mir; dieselbe Art theilte mir Grote als seine
Bot. gracili.t mit. Hiernach kann kein Irrthinn in den Namen st-ittfinden.
Guenee's Beschreibung, in w^elcher die Grundfarbe besser d'un
blanc paille ou ochrace als bei Grot' pale brownish testaceous genannt
scheint, erwähnt nicht, dass die beiden Discalflecke, wie Grote sie rich-
tig angibt, eine ringförmige Gestalt haben (wie in seiner Sten. hatracalis
[!J pl. 9, f. 8) und ebenso hat er Herrn Grote den Verlauf der hintern
Querlinie richtig zu beschreiben übeilassen.
Auf den Hinterflügeln sieht man bei unbeschädigten Exemplaren,
dass die vom Queraderfleck gegen den lunenrand laufende Querlinie nur
der hintere Tlieil der tiefer liegenden und vom Vorderrande ausgehenden
ist, indem von deren gegen den Ailalwinkel gerichtetem Ende, wie auf
den Vorderfliigeln, eine feine Linie plötzlich unter spitzem Winkel ein-
wärts geht und sich dem Anfange der erstem Linie anschliesst.
Grote's nicht feine Figur macht die Art kenntlich, sollte aber
weniger sichelförmige Vorderflügel habtn.
78 ITot. [>. (■Zellcr: ("524)
Ausser bei New Yoik und iu Poimsylvanien lebt die Art auch in
Oliio (Schläger) und Texas (BoU).
Anmerkunp:. Bei Lederer scheint S. 132 ein Versehen vorgefal-
len zu sein. Er zieht hier Saurialis Gu. zu seiner Stenia praestrictalis,
Taf. 18, Fig. 12, die sich doch schlecht mit der Guenee'schen Beschrei-
bung vereinigt.
Gen. Homophysa Gn. Led.
So weit es sich ohne Abschuppung, nämlich bloss durch Anfeuchtung
mit Chloroform, erkennen lässt, bilden bei den 4 mir vorliegenden Arten
auf den Vorderflügeln die Adern 10 und 11 (Taf. 2, Fig, 29 bei Lederer)
eine in den Vorderrand vor der Spitze mündende Gabel, und da bei allen
ie Ocellen deutlich sind, so gehören sie alle in die Gattung Homophysa.
1. filapfiijralis (Guen. ?) Led.
— Lederer Tyr. S. 163. Taf. 18, Fig. 14.
Bei meinem einzelnen, nicht sonderlich schönen Exemplar, das
Lederer selbst bestimmt hat, sind die Vorderflügel nicht, wie in der
Abbildung, scharf gespitzt, und der Hinteirand ist convexer; die Grund-
farbe ist zwar d'uu jaune d'ocre gai , aber nicht prt^sque citrin, und die
hintere, gegen den Innenrand hin schärfer gezähnte und auf der Falte
winklige Querlinie ist ganz deutlich auswärts dunkel gesäumt. Ausserdem
geht von jedem der verloschenen, bräunlichen Hinterrandpunkte eine
weisse, kurze Linie einwärts. Die Hinterflügel sind völlig so, wie Guenee
sie mit einer ihm ungewöhnlichen Genauigkeit beschreibt. Auf der Unter-
seite ist aber die Querlinie nicht lavee de noirätre, sondern einwärts sehr
verloschen gelbbräuulich uerandet.
Es scheint sich aus diesen Abweichungen und denen von Lederer's
Abbildung zu ergeben, dass die Art etwas abändert. Die Breite ihrer
Vorderflügel unterscheidet sie von den drei folgenden Arten.
2. Sesf/uLstrialis (Hbn.?) Led er er.
Alis ant. oblongis, acntis, vitellino-ochraceis, strigis 2 albis, opposite
fuscescenti-marginatis, (priore tulminali, posteriore arcuato-repanda),
punctis marginis postici nigris; posterioribus albidis, margine postico
medio ochraceo-nebuloso. c??-
— Led. Pyr. S. 193. — Guen. Pyr. p. 360.
Hühner"'* Abbildung kann ich nicht vergleichen. Zu Guenee's
gut passender Beschreibung füge ich hinzu, dass mein einzelnes (^ grösser
ist als die 2 ? meiner Sammlung. Die zwei Querlinien der Vorderflügel
^525") Beiträge zur Kennlniss der nordamcrik. Naclitfuller. yn
siud auch auf ihren abgeweudeten Seiten, nur nicht so dunkel wie auf
den zugewendeten, bräunlich gesäumt, wodurch ihre Zähne und Ecken
um so deutlicher hervortreten. Die schwarzen Hinterraiulpuukte siud nicht
immer einwärts weiss eingefasst; sie sind es am meisten an den drei ober-
sten bei einem 5i das sich die andern nebst den Fransen abgeflogen hat.
Der weisse Queraderstrieh (leger trait cellulaire blaue), dessen Guenee
erwähnt, fehlt meinen drei Exemplaren^ das eine ^ liat dafür einen htll-
bräuulichen Fleck. Die HiuterÜügel siud aber, wie Guenee sie beschreibt.
Auf der Unterseite sind die schwarzen Kaudpuukte sehr deutlich,
ebenso beim ^ auf alkii Flügeln das braune Queraderfleckchen. Die
verloschene hintere Querliuie (beim (^ nur zur oberu Iliilfte vorhanden)
ist einwärts beim § dunkler gesäumt als beiuj (^, und die auf den Hin-
terflügelu macht auf der fünften Ader einen einspringenden Winkel.
Vaterland: Texas (Boll, Beifrage). Die beiden ^ sind am 19. Mai
gefangen.
3. Leutiflnalis n. sp.
Alis ant. oblongis, acuminatis, vitellino-ochraceis, strigis 2 pallidis, ar-
cLiato-undulatis, opposite obscurius marginatis, macula venae trans-
versae obscuriore, punctis marginis postici fuscis; posterioribus pallidis,
margine postico ochraceo. <S^-
Sie ist wohl meistens etwas grösser als Sesquistrialls und unter-
scheidet sich von ihr au den Vorderiiügeln durch schärfere Zuspitzung,
weniger conyexen Hiuterrand, dichte, dunklere Bestäubung, wodurch die
Grundfarbe gesättigter ochergelb erscheint, und durch die beiden blassen
Querlinien, die durch ihre hell lehmgelbe Einfassung viel weniger hervor-
treten und der scharfen Ausbuchtungen entbehren; die Hinterflügel sind
nicht weiss, sondern blassgelb, am Hinterrande gesättigter.
Rückeuschild von der Farbe der Vorderilüg'el, also viel lebhafter
ochergelb als bei Sesquistrialls, fast hell rostfarbig. Kopf lichter, über
dem Munde und in einer Linie am obern Augenrande weiss. Füiiler bor-
stenförmig, hellgelblich, an der Vorderseite des Wurzelgliedes und darüber
weiss. Taster von doppelter Kopflänge, stark behaart, so dass die Haare
einen schrägen Endbusch bilden, am Wnrzelgliede und einwärts weiss,
auswärts lebhaft ochergelb; das Endglied doruförmig, aufgerichtet,
weisslich. Brust und Beine weiss; die vordem vorn ochergelb, ihre
Schiene auf der Unterseite mit einem anliegenden Haarpinsel. Hinterleib
blassocliei'gelb mit weissen Segmenträndern und solchem Bauch; das eine
Exemplar (ein C zufolge der borsteuförmigen, nicht pubescirendeu Füh-
ler) hat ziemlich starke, auf der Oberseite fast schwärzliche Seiteu-
büsche.
H
80 Prof. p.c. Zell er: ("526)
Vorderfliisjol etwas unter 4'" laug, länglich, uacli hiuteu erweitert,
selir .«cliarfspitzig mit fast geradem Vorderrauile uud scliwach couvexeui,
uuterlialb der Sjiitze zieuilich geradem Hiuterraude. Die Gruudfarbe ist
durch .sehr reichliche dunklere Stäubchen fast dottergelb. Die beiden
blassen Qiurliuien haben fast die Lag-e wie bei Sestjiästrialls, sind aber
am Vorderrande viel, am luuenrande etwas weiter auseinander, auf der
zugewendeten Seite verloschen bräunlieh gesäumt, auf der abgewendeten
feiner, aber noch weit blässer gerandet; die erste macht die Biegungen
wie bei Sef^quistrialis, nur nicht so stark; die zweite maclit iu der oberu
■Hälfte einen sanftem Bogen und iu der Falte nicht den scharfen Winkel
der Seyquistrialis uud entbehrt der kappenförnugen Schwingungen. Auf
der Querader ist ein verloschenes, bräunliches Fleckchen, fast in der Mitte
zwischen den zwei Querliuien. Die Hiuterrandlinie wird durch braune,
fast znsaranienhäugende Punktstriche gebildet, von welchen aus die Adern
bis über die zweite Querlinie hinaus hell sind, Fransen grau, auf der
Wurzellinie und am Ende hell.
Hinterflügel viel blässer als die Vorderfliigel, aber nicht weiss, längs
des Hinterraudes dunkler, besonders zwischen den Aesten der Median-
ader, über welche ein heller, ganz verloschener Querstreif hinzieht
Eandlinie uud Fransen wie bei den VorderÜügeln.
Unterseite auf dm- Vorderhälfte braun bestäubt mit hellen Längs-
adern, auf der Dorsalhälfte weisslich, am reinsten auf den Hinterflügeln,
Alle Queraderfleckchen und Hinterrandpunkte mehr oder weniger deut-
lich, ebenso die Anfänge einer hellen Querlinie auf dem Vorderrande der
Vorderfiügel vor der Spitze und in der Mitte der Hinterflngel,
Vaterland: Texas (Boll, Beifrage). 2 Exemplare wurden am 20.
und 2r>, Aug-iist gefangen.
4. lienicnlalts n. sp.
Alis ant. oblougis, acutis, canis, confertini fuscesceuti-pulverulentis, strigis
2 arcuatis, albidis, opposite fuscescenti-marginatis , macula venae
transversae biloba majore maculaque minore inferius adjacente albis. ^.
Sehr verschieden von den vorigen, kenntlich .an den dicht bräunlich
bestäubten Flügeln, von denen die vordem auf der Qaerader mit einem
weissen, nierenförniig zweilappigen uud darunter mit einem kleinen
weissen Fleck gezeichnet sind.
Grösse der Sesquistrialis. Rüekeuschüd und Kopf Aveissgrau, bräun-
lich bestäubt. Fühler hellgrau, am Wurzelgliede vom und darüber schmal
weiss. Taster aufgebogen, weissgrau; zweites Glied auf der Unterseite
schuppenhaarig, zusammengedrückt; drittes Glied halb so lang, giatt,
dornfürmig. Brust und Beine weissgrau. Hinterleib hellgrau mit weissen
Segmenträndern und weissem Bauch.
rö*??! bi'ilragi' zur Kenutniss der nnrdamenk. Naclitl'.iitcr. Gi
Vorderflüg-el 3 — SV*'" lang-, läng-licb, spitz, am Vorderraude nur
hinten etwas coiivex, am schwach convexcii Hluterrande schräger einwärts
gebogen als bei Lentiflualis. Die helle, weissgraue Grundfarbe ist sehr
reichlich mit braunen Schuppen bestreut und erscheint dadurch brauii-
g-rau; nur am Vorderrande und hinter der ersten Querlinie tritt sie freier
hervor. Die 2 Querlinieu sind weiss, auf den zugewendeten Seiten fein
braun g-erandet^ die erste ziemlich senkrecht, in 3 starken Bogen herab-
laufend; die zweite ist an den obern ^/j, in denen sie in eiueu starken
Bogen nach aussen gekrümmt ist, kappenförmig gezähnt, macht unter-
halb des Nierenfleckes einen starken, einspringenden Winkel und darunter
einen nach aussen convexen Bogen, worauf sie den Innenrand erreiclit.
Auf der Querader liegt ein ansehnlicher, weisser, etwas nierenförmiger
Fleck, dessen untere Hälfte grösser und nach aus>en gezogen ist; dicht
unter ihm am Winkel der zweiten Querlinie und in der Falte ist ein
kleiner, etwas eckiger, weisser Fleck; beide Flecke sind ung'leichmässig
bräunlich einget'asst. Längs des Hinterrandes zieht eine Keiho schwarzer
Punkte, die aber deji Innenwinkel nicht erreicht, uud von deren jedem
ein weisslicher Strich einwärts geht. Fransen bräunlich grau , aus-
wärts hell.
Hinterfiüo-el am Vorder- und Innenrande breit Aveissgrau ohne
braunen Stauh, so dass der bestäubte Theil ungelähr ein schlecht
begrenztes Dreieck bildet, das auf dem Uinterrande ruht und in der
Mitte 2 (oder 1 ) weisse Ileckclien und zwinlien diesen und dem Hinter-
rande einen undeutliclie]i Bogen aus mehr oder weniger aneinander
schliessenden weissen Fleckchen enthält. Die schwarzen liinterrandpunkte
treten mehr als auf den Vorderflügeln zu einer Linie zusammen, haben
aber auch die weissen Stelleu über sich. Fransen wie an den Vordei'-
flügeln.
Unterseite der Vorderfliigel grau, dunkler bestäubt, am Vorderrande
breit hell; auf den Hintei'llügeln viel heller, besondei's an der Wurzel
und am lunenranue. Die hintere Querlinie geht deutlich auch über die
Hiuterllügel bis zum Analwinkel weg und ist einwärts stark braun
gerandet. Der Nierenfleck ist ziemlich deutlich, das Fleckchen darunter
verloschener.
Vaterland: Texas (Boll, Beifrage). Von den drei vorliegenden
Exemplaren wurden zwei am 20. Juli und %\. August gefangen.
II *
82 Prof. p.c. Zi'Ilnr: ^^28')
Chalcoela') n. g. Tab. II, fig-. 1'2, a und b.
Antennae (cT?) simplices, sctaceae.
Ocelli niilli.
Frons laevis, obtusa.
Palpi labiales longi, teuues, porrecti; maxillares breves, incurabeutes.
Haustellum brevissiniuiu, couvolutiim.
Alae anteriores breves, venis 7 et 8 separates.
— jiosteriores latiusciilae, niarg-ine postico ante apiceiu inciso, vena me-
fiiana pilis long-is vestita, quadrifida.
Corpus robustum, pedes breviuscuü.
Leder er sagt bei Cryptocosma (Pyr. S. 56), dass deren Hinter-
flüg'el in der Zeichnung an Cataclysta lemnalis § erinnern. Wie die
Abbildung' Taf. 7, Fig. 11 zeig't. haben sie auch am Hinterrande vor der
Flügelspitze einen Einschnitt, dessen Andeutung* man bei Cataclysta
erkennt. Da beides bei der vorliejrendeu Texaner Art sehr auffallend ist,
so lag' der Gedanke nahe, dass sie, zumal da ich sie nur im weiblichen
Geschlechte besitze, wie Lederer von der seinigen nur das männliche, mit
zu Cryptocosma g-ehört. Das kann aber durchaus nicht der Fall sein, selbst
wenn, was nicht recht wahrscheinlich, das (^ kammförmige Fühler haben
sollte. Denn Lederer's Gattung- hat, wie ihre Stelle g-leich hinter ^sop?a
und vor S'-oparia beweist, eine völlig unbehaarte Medianader der Hinter-
flügel, wälirend sie hier von der Wurzel an bis zur Theilung lang-e Haare
träg't. Ferner sind bei Cryptocnsma „die Palpen ganz kurz und verküm-
mert, kaum zu erkenne:i"; dagegen haben sie bei Clialcocla die Länge
des Rückenschildes und rag-en, neben einander ausgestreckt, sehr w^eit
über den Kopf hervor. Dass bei Cryptocosma der Saugrüssel fehlen soll,
mag nicht völlig richtig sein, wäre aber auch von keiner Bedeutung,
weil er bei Chalcoela so kurz und versteckt ist, dass er erst nach Ab-
brechen des einen Tasters zu erkennen war.
ChaJcoela kann also wegen ihrer behaarten Medianader auf den
Hinterflügeln weder in die Nähe von Cryptocomna^ noch in die von Cata-
clysta gestellt werden, von der sie sich ausserdem durch ihren plumpen
Körperbau und ihre kurzen Fühler und Beine unterscheidet. Sie stimmt
mit der folgenden Dirymolomia in der Behaarung der Hinterflügelader
überein, Aveicht aber von ihr ab durch das sehr leicht erkennbare Merkmal
ihres nur eingeschnittenen Hinterrandes der Hinterflüge], dann durch den
Maugel der Ocellen, durch die Länge und einfache Zuspitzung ihrer Lip-
pentaster und durch ihren sehr kurzen und schwachen Säugrüssel.
1) Von inl-nög. Metall und rjloq, Nagel — wegen der Hiuterüügelzeichnung.
r5201 Bdträcre zur Keiintniss der nordamerik, Naclitf.iltiT. gg
Chttlcoela atirlfera n. sp. Tab. II, lig. 12 a, 6.
Corpus totura ochraceum , alae anteriores in basi et costa late ochraceae,
ceterura cinereae uigro conf'ertim pulveruleiitae; posteriores cinereae,
nigTo pulveruleiitae, serie marg'iuali punctoruni atrorum nietallice
aureo luixtoruni. ^.
In der Grösse etwas über Asopia fimbrialis^ aber mit kräftiger g-e-
banteni Körper. Dieser überall ochergelb. Der obere Augeiirand mit feiner
weisser Linie. Taster fast von dreifacher Kopflänge, eng aneinander liegend,
so dass der kurze, schwache, zusammengerollte Säugrüssel ganz versteckt
ist, horizontal vorgestreckt, mit 3 deutlich gesonderten Gliedern: das erste
mit abstehenden, zum Theil weissen Haaren, die nacli vorn einen Busch
bilden; das zweite etwa doppf^lt so lang, cyliudrisch mit anliegender
Beschuppung, aus welcher d?s dünnere, etwas kürzere, cylindrische End-
glied frei hervorsteht. Fühler ziemlich kurz mit gedrängten Gliedern, an
der Wurzel ziemlich stark, gegen die Spitze merklich verdünnt, hell
gelblichgrau mit ochergelbem Wurzelgliede. Brust, Bauch und Beine
weisslich, die vordem ochergelb gefleckt, die hintern an der Schiene und
dem ersten Fussgliede auf der Lichtseite grau bestäubt. Hinterleib etwa
*/^ über die Hinterflügel hinausragend.
Vorderflüfi-el 4 — iVa'" lang, ziemlich kurz, nnch hintf^n allmälig
stark erweitert, mit deutlicher Spitze, am Vorderrande nach hinten con-
vex, am Hinterraude sanft convex. Das Wurz.elfeld und der ganze Vorder-
rand lebhaft ochergelb; der übrige, den Innenwinkel in sehr grosser
Ausdehnung ausfüllende Raum ist hellgrau, sehr reichlich schwarz bestäubt,
am Hinterrande über dem Innenwinkel mit einem ochergelbbraunen Wisch.
Dieser graue Raum hat gegen sein inneres Ende eine aus schwarzen
Schuppen gebildete, hier und da unterbrochene oder auch in wenige
Fleckchen aufgelöste Querlinie bis zur ochergelben Färbung'. Gegen sein
äusseres Ende ist eine sehr gebogene, ganz zusammenhängende, schwarze
Querlinie, die in der Falte einen starken, einspringenden, den ocherfar-
benen Wisch enthaltenden Winkel und darüber einen spitzen Bogen
nach aussen macht, der sich sehr schräg einwärts, auf der Aussenseite
weisslich gesäumt, bis zum Vorderrande fortsetzt. Auf der Querader, auf
hellem Grunde, liegt ein starker, schwärzlicher Fleck. Vor dem Hinter-
rande ist das Grau etwas verdunkelt. Auf dem Hinterrande liegt oberhalb
des Innenwinkels eine Reihe mehr oder weniger zusammenfliessender
goldglänzender Punkte, über deren oberstem eine weisse, ziemlich deut-
liche Linie, die vom Hinterrande einwärts biegt, durch den ochergelben
Grund bis nahe an den Vorderrand vor der Spitze reicht. Fransen grau,
auf der breiteren Wurzelliälfte schwärzlich bestäubt, und bei einem ^
mit ziemlich deutlichen, schwärzlichen Fleckchen gescheckt.
g4 Prof. p.c. Zollcr: (^530)
Hinterfliisfel am Vorderraiidc bräuniich grau, g'egeu die ^^'urzel
hell, übrig-eiis grau mit schwarzen, sehr reichlichen Stäubclieii regelmäs-
sig bestreut, mit zwei schwärzlichen Anhiiufuugen um die Mitte und
einer stark gebogenen solchen, auswärts liell gesäumten Querlinie in
einiger Entfernung vor dem Hinterrande. Dieser hat zwisclien den Aesten
der Medianader eine goldglänzende Wellenlinie, in deren Vertiefungen und
Erhöhungen je ein tiefschwarzer Punkt liegt. Die Fransen sind am Innen-
rande weisslich, am Hinterrande grau, auf der Wurzelhälfte verdunkelt,
längs der Goldzeichnung schwarz schillernd. In dem tiefen Anssclinltte
unterhalb der Flügelspitze und um dieselbe herum sind sie an den Enden
deutlicher weisslich als anderwärts.
Unterseite der Vorderflügel am Vorderrande breit ocherröthlich,
sonst grau, in der Mitte reichlich schwarz bestäubt mit den Andeutungen
der beiden Qiierlinien, von denen die zweite den hellgrauen Innenraud
erreicht. Die Fransen sind grau, in der Mitte verdunkelt, obei'halb des
Innenwinkels, wo der Hinterrand eine kleine Ausbuchtung" hat, mit einem
deutlichem weissen Wisch als auf der Oberseite. — Hinterllügel am Vor-
derrande schmal ochergelb, sonst weissgrau, dicht schwarz bestäubt, mit
zwei gegen die Wurzel gespitzten, schwarzen Wischen diesseits der Mitte
und hinterwärts mit einem schwarzen, stark g-ebogenen Querstreif. Die
Randzeichnung besteht aus einem Goldstreifen mit 8 tiefschwarzen
Punkten. Fransen seidenschimmernd weisslich und grau.
Vaterland: Texas. Beifrage fing die drei ausnahmsweise gut
erhaltenen ^ meiner Sammlung am 25. August.
Dicymolomia n. g. Tab. II, fig. 13, a, b, c.
Antennae simplices, setaceae.
Ocel li d i still cti.
Frons laevis, obtusa.
Palpi labiales modici, adscendentes infra pilnsl, pilis articuli secundi
fasciculum apicalem formantibus, articulo terminali adscendente,
laevi, acuto; maxillares longiusculi, biarticulati, filiformes.
Haustellum mediocre in dorso squamatum.
Alae oblongae, anteriores vena 7 et S sei^aratis; posteriores latiusculae,
margine postico bisiuuato, vena mediana pilis longis vestita,
quadrifida.
Wie der Name anzeigt, hat die vorliegende Gattung zwei Wellen
des Randes, nämlich des hinterm der Hinterflügel ^ da aber die unterhalb
des Apicalwinkels befindliclie wie bei Chalcoiila ist, und am Hinterrande
eine ähnliche Zeichnung liegt', ausserdem der Bau des Körpers ein ent-
sprechender ist, so w^äre kein Grund gegen die Aufnahme in Chrysoiila
vorhanden, wenn nicht 4. hei ihr sehr deutliche Ocelleu w'ären, 2. der
/•Ko-l^ Brilrage zur Kenntiiiss der imnlamerik. Narhtfiilter. gK
Bau der Tnster ein ganz anderer, und 3. der Saugrüssel viel ausgebildeter
wäre. Statt nänilicli, wie bei Chrysoela lang, gerade und einförmig zuge-
spitzt zu sein, habeu die Lippeutaster nicht die doppelte Kopflänge, sind
etwas aufgerichtet, an der Unterseite der zwei ersten Glieder mit ziem-
lich reiclilichen Haaren, welche am Ende des zweiten Gliedes als ein
s])itzer Busch hervorstehen, welcher mit dem V3 so langen, glatt beschupp-
ten, fast aufgerichteten geraden Endgliede eine Gabel bildet; die Maxil-
lartaster sind et\^'as länger als dieses Endglied der Lippentaster, stiel-
förinig, deutlicli zweigliederig, am Ende etwas verdickt. Wenn mau den
Kopf von oben (Fig. 13?*) betrac])tet,so erblickt man 4 paarweise divergirende,
etwas kurze, über ihn hervorstehende Spitzen, von denen die 2 mittleren
die Maxillartaster sind, die 2 äusseren dem dritten Lippentastergliede
angehören. — Der Säugrüssel, bei Chrysoela ganz verkümmert, klein und
vei'steckt, hat bei Dicymolomia eine mittlere Länge und ist gebogen und
auf dem Riicken dicht beschuppt.
Die deutlichen Ocellen, die ausgebildeten Taster, die Behaarung
der Medianader der Hinterfiügel und die beim (^ nur mikroskopisch pu-
bescireuden Fühler verbieten die Vereinigung mit Cryptocosma.
Dicymolonu'a decora n. sp. Tab. II, fig. 13 a, 6, c.
Al;ie anteriores cinnamomeae; strigis 2 arcuatis nigricantibus, exterius
albido marginatis, spatio interjecto ad costam late niveo; posteriores
ante marginem posticum cinnamomeae serieque punctorum atrorum
metallice aureo cinctorura ornatae. ci*?-
In der Grösse der Asopia ßnihruilis^ auffallend durch die in dem
Wurzel- und dem Hinterrandfelde röthlich zimmtbraunen, am Vorderrande
des Mittelfeldes breit weissen Vorderfiügel und die tiefschwarzen, goldig
eingefassten Randpunkte an der Mitte der Hinterflügel.
Rückenschild hell ochergelb, die Scliulterdecken einwärts weisslich
gerandet. Kopf weisslich mit ziemlich breiter Stirne und grossen Augen.
Taster au der Wurzel weiss, innen und am Endgliede weisslich, am zwei-
ten Gliede auswärts ochergelb mit dunkeln Stellen; Maxillartaster weiss-
lich. Beine kräftig, schmutzig weisslich, die vordem auf der Lichtseite
an den Schenkeln lehmgelb, an den Füssen verloschen bräunlich getieckt;
die Mittelbeine an den Schienen durch anliegende Behaarung etwas ver-
dickt, au den Füssen ungefleckt; die Hinterbeine auf der Rückenseite
der Schenkel ausser der Spitze, an den Schienen ausser der Wurzel und
an den Fussgliedern ausser den Enden dunkelgrau. Hinterleib dunkelgrau
mit weissllchen Hinterrändern der Segmente.
Vorderflügel fast 4'" lang-, sanft nach hinten erweitert mit wenig
scharfer Spitze und mehr als der Ilinterrand convexem Vorderrande.
Grundfärbe zimmtbraun, am Ende des Wurzelfeldes und iu der Flügel-
86 Prof. p.c. Zell er: (^532)
spitze gesättigt röthlich zimmtbraun. Das Mittelfeld wird durch zwei nach
aussen wellig gebogeue weissliche Querlinien begrenzt, die auf der ein-
ander zugewendeten Seite in den Vertiefungen schwärzlich ausgefüllt
sind (welche schwärzliche Ausfüllung zwei ziemlich vollständige, hier und
da verdickte Linien bildet), und, da die äussere an ihier obern Hälfte
einen starken Bogen gegen den Hinterrand macht, auf dem Innenrande
halb so weit wie auf dem Vorderrande auseinander stehen. Das Mittelfeld
hat weissen Grund, der jedoch nur in einem grossen Costalfieck rein
bleibt, unterwärts aber durch schwarze, ungleichmässig vertheilte Stäub-
chen grauwolkig erscheint. Längs des Hinterrandes zieht eine mehr oder
weniger verloschene, feine, weissliche Linie. Fransen hell zimnitfarbig mit
verloschenen dunklem Linien durchzogen, oberhalb des luaenwinkels mit
einem kleinen weisslichen Wisch.
Hinterflügel am Vorderwiukel zugeruudet, bleich fahlgelbl'ch, am
Hiiiterrande vom Analwinkel aus blässer werdend zimmtbraun und dicht
an ihm zwischen den Aesten der Mediauader, also in weiten Abständen
von einander mit 4 tiefschwarzen, blass goldglänzend umzogeuen Punkten.
In einiger Entfernung vom Hinterraude läuft fast vom Analwinkel aus
ein zweiwelliger, schwärzlicher Bogeustreif, der auswärts weiss gesäumt
ist und weit vor dem Vorderrande verlöscht. Ueber diesem Bogeustreif
ist der Innenrand schwarz gefleckt, aber nicht bis zur Basis, und über
diese schwarze Farbe legt sich der hellbloude Haarstreif der Medianader
zum Theil hinweg. Die Fransen des Innenrandes sind weisslich, die des
Hinterraudes weissgrau und von einer gelbgrauen Linie durchzogen.
Unterseite bleich gelblichgrau; die Vorderfliigel in der Mittelzelle
mit einem schwarzen Längswisch, der durch die helle Querader plötzlich
durchschnitten, dann als tiefer schwarzer Fleck bis zu dem schwärzlichen,
aussen hell gesäumten, scheu in halber Flügelbreite aufhörenden Quer-
streif fortsetzt. Hinterflügel mit einem verloschenen, weisslichen Querstreif
hinter der Mitte, auf dessen Innenseite ein paar schwarze Fleckchen
liegen. In der Mitte zwischen ihm und der Flügelbasis ist ein schwarzer
Fleck nicht weit vom Innenrande. Die 4 tiefscliwarzen Hinterrandpunkte
sind vorhanden, doch klein und wenig deutlich; auch zeigt ihre blasse
Einfassung nur wenig Metallglanz.
Vaterland: Texas (BoU). 2 ^, 1 ^ in meiner Sammlung.
Sc'irpophatja Vesttiliella n. sp.
Parva, nivea, palpis pedibusijue anticis griseo-luteis. ^.
Die kleinste bekannte Art, wie Virginea mit zugespitztem Ende des
Hinterleibes und gauz dünnem Analbusch.
Ueberall schneeweiss, schwach seidenschimmernd auf den Flügeln;
diese (die vorderu 3%'" lang) sind weniger gestreckt als bei Viviiinea,
^_„q. Bciti'age zur Keimtniss der nonJamerik. Naclitfniler. 57
sonst von gleicher Gestalt. Die Taster sind lehmgelb, auswendig dunkler
angelaufen; die Vorderbeine hell graulehn.gelblich, die Schenkel der
mittleren Beine sehr blass; die Hinterbeine ganz reinweiss, auch an den
Füssen (die bei Virginea grau sind mit weissen Enden der Glieder).
Vaterland: Texas (Bol!, Beifrage). Von den 3 ? meiner Samm-
lung wurden 2 am 19. August gefangen.
Schoeiiohliis longirostrelliis^} Clemens.
— Z. MoDogr. p.5. — Robinson: Annais Lyc Nat. Hist. IX. p. 312.
Die nahe Verwandtschaft, in der er mit dem europäischen Forficellus
steht, zeigt sich auch darin, dass er ähnlich abändert. Der bräunliche
Schattenstrich aus der Spitze der c? Vorderflügel, der stets wie bei Forfi-
cellus nur bis zu einem braunen Fleckchen in der Falte, nie bis zum
lunenraude herabreicht, ist entweder ganz ohne Unterbrechung, oder es
treten, während die Farbe sich lichtet, auf den Adern dunkle Stellen als
Flecke in ihm hervor, oder er löst sich auch ganz in gesonderte Flecke
auf. Ich balte es auch für wahrscheinlich, dass wie bei Forficellus bei
manchen Exemplaren die Grundfarbe gesättigter oder gar mit Braun
überflogen wird, und dass sich ein dunkler Streif auf der Subcostalader
ausbildet.
Die 6 vor mir befindlichen 9 ziehe ich alle ohne den geringsten
Zweifel zu Longirostrellus , nicht bloss wegen ihrer Analogie mit Forfi-
cellus ?, sondern auch well 5 davon mit einem c? ^^'^ Beverly in der
ersten Hälfte des Juli gefangen wurden.
Ais standhaften Unterschied von Forfi.cellus sehe ich nur den Vorder-
rand der Vorderüüa-el bei Lo-ngirostrdlus weniger convex. Alles Andere
ist, wie mir scheint, ebenso veränderlich. Da alle 6 ^ Exemplare unter
einander verschieden sind, so muss ich sie einzeln nach ihren Hauptmerk-
malen beschreiben:
a) Von New York (von woher auch \ c?)- Es stimmt in Farbe und
Zeichnung der '5'" langen VorderÜügel am meisten mit dem gewöhn-
liclien c? überein; die Grundfarbe ist aber viel gesättigter; der
Apicalstrich reicht nur bis in die Gegend des schwarzen Querader-
punktes.
h) Grösser (am 8. Juli gefangen). Hat die Vorderflügel heller gelb als
das c?, weil die braunen Stäubcheu fast ganz fehlen. Von dem
etwas weiter herabreichendeu Apicalstrich an ist der Kaum zwi-
schen der Medianader und dem Vorderrande sehr dicht gelbbraun
bestäubt.
1) In Clemen's Contributions steht Longirosiridlm, welchen Druckfehler
auch Robinson verbessert.
12
88 Prof. P.c. Zellen: (-534-)
c) Noch grösser (am 11. Juli g-efangea). Hat dieselbe Grundfarbe wie b.
Der diiaiie, braune Apicalstrich schliesst sich mit seinem Ende unter
einem sehr stumpfen Winkel an eine dicke, allmälig verdünnte,
braune Längslinie an, die unterhalb der Subcostalader bis an die
Wurzel zieht.
d) (Am 11. Juli gefangen) hat auf den 7'" langen Vorderfliigelu rost-
gelbliche Grundfarbe 5 von dem bis zur Höhe des schwarzen Quer-
aderpunktes reichenden Apicalstriche einwärts ist der Grund gelb-
bräunlich bestäubt, und in der Mittelzelle liegt ein dunkelbrauner,
gegen die Flügelbasis zu zugespitzter Läugsstreif, der weit vor der
Flügelbasis aufhört.
e) (Am 3. Juli gefangen) ist auf den 6'" langen Vorderflügelu hell
lehmgelb, dicht bräunlich bestäubt; der Apicalstrich, der Querader-
puukt und ein Längsschatteu der Mittelzelle sind verloschen zu
erkennen.
/) (Am 6. Juli gefangen) hat die l^/i" langen Vorderflügel ganz gelb-
braun, gegen den Innenrand heller; der Apicalstrich und der breite
Läugsstreif der Mittelzelle sind braun, wenig hervortretend; letz-
tei'er ist aber durch die weissliche Farbe der Medianader, so weit
er reicht, begrenzt; der Queraderpunkt ist nicht zu erkennen.
Alle diese ^ haben mehr oder weniger deutliche Hinterraudpunkte
und ihre Hinterflügel sind einfarbig weiss mit Seidenschimmer, bisweilen
mit schwacher gelblicher Beimiscliuug.
Anmerkung. 1. Ob die von Robinson 1. c. aufgestellten Arten:
Melf'iieflt/s, Clemensellus (!), Disperselüis, Unipunctellns und Tri-
pnnctellns sich als gut bewähren werden, ist mir sehr zweifelhaft. Ich
vermuthe, da,ss die Mehrzahl, wo nicht alle, nichts weiter als ^ des
LiOngirostrellus seien. Wenn ich keine unter den G von mir charakterisir-
ten 9 mit Bestimmtheit herau.vfiiide, so mag das daher kommen, dass
Longh-ostrellus noch viel mehr abändert. Robinson hätte angeben sollen,
nach wie viel Exemplaren er jede seiner Arten aufstellt. So lässt sich
nur bei zweien sicher erkennen, dass er mehrere vor sich hatte.
Anmerkung- 2. Uebrigens gibt es in Texas sicher noch eine dem
Longirot^trellus nahe Art. Ich habe ein von Belfrag-e am 7. Juni gefan-
genes, leider kläglich abgeflogenes (^, das wegen der etwas stumpfem
Vorderflügel, des vor der Flügelspitze iw'ia he'i MinuteUus) herabkommen-
deu braunen Striches und der stumpfern, weisslichern Hinterflügel nicht
zu Longirotitrellus gehören kann.
r5351 rii'itriigp zur Kcnnliiiss der nordaiiiorik, NadUfallpr. CO
Geu. Crambus.
Zu eiuer Gruppe, die durch das Fehlen eiues weissen Fleckchens
zwischen der Vitta und der hintern Querlinie charakterisirt wird, kann
man Praefectellus^ Pulchellus und Zieachellus , nebst dem europäischen
JBamellus, allenfalls auch Satrapelhis, zusaiumeustellen ; zu ihr gehört
auch der unten beschriebene Cr. bklens.
\. P/'fiefecfelln's Ziuck., durch den breiten Abstand der silber-
weisseu Vitta vom Vorderrande und seine weissen, besonders beim ^
durchscheinenden Hiuterflügel ausgezeichnet, kommt bei New York, in
Massachusetts bei Beverly (wo Burgess 1 ^ am 17. Juni fing), ausser-
dem iu Texas vor (1 (^ von Beifrage mit der bestimmt irrigen Angabe:
18. März).
2. heuchellus Zinck., der unserem Pascuellus durch den schmalen
Zwischenraum zwischen der Silbervitta und dem Vorderrande am meisten
entspricht, aber gleich Praefeclellus durch den Mangel des silberweissen
Fleckchens von ihm abweicht, kommt ausser in Illinois auch in Georg-ien,
bei Philadelphia und in Texas vor. Ein kleines Exemplar (mit abgebro-
chenem Hinterleib und sonst beschädigt, aber wahrscheinlich ^') aus
Venezuela (in der Kaden^schen Sammlung) hielt ich ungeachtet seiner
ganz weissen, durchsichtigen Hinterflügel doch nur für dieselbe Art.
3. Pulchellus Z. mit seinen dunkeln Hinterflügeln ist mir jetzt
hiusichtlicli seiner Artrechte verdächtig geworden, da ich noch kein ent-
schieden dazu gehöriges ^ gesehen habe, das in der Monogr. p. 18 in
der Anmerkung erwähnte o einen Uebergang zu Leachellus anzudeuten
scheint, und das (^ von Leachellus sowohl in der Dunkelheit der Hinter-
flügel wie in der Gestalt des braunen Keilstrichs in der Spitze der Vor-
derflügel veränderlich ist. — An den Stellen, wo Leachellus und Pulchellus
zusammenfliegen, werden sich natürlich die speciflschen Rechte sehr leicht
entscheiden lassen. — Ein (^ des Pulchellus erhielt ich durch Dr. Packard,
vermuthlich aus JMassachusetts.
4. Crambus bidens u. sp. Tab. HI, flg. 17.
Alis ant. non emarginatis, laete ochraceis, vitta argentea costam longe
tangente, valde acumiuata, post medium inferius acute dentata, ma-
cula iuter strigam stauueam marginemque posticum quadrata, nivea;
posterioribus (^ canis, ^ albis pellucidis. c? ^' .
Diese kleine Art zeichnet sich dadurch aus, dass die silberglänzende
Strieme beim (^ zwischen der Subcostalader und einer schuialen Costal-
linie von der Wurzel aus bis nahe an ihren Hinterrand dicht gelbbraun
bestäubt ist, während sie beim ^ nicht ein dunkles Stäubchen trägt.
12 *
90 Prof. l'.C. Zell er: (53p,^
Hiernach, und weil die Strieme in mehr als ihrei' halben Länge den Vor-
derrand berührt, könnte die Art neben UliginoseUus gestellt werden: aber
die Vitta hat zwischen ihrem Ende und der Querlinie keinen weissen
Fleck, und ist dafür welter gegen die Querlinie hin verlängert. Wegen
dieses Unistandes gehört sie zu den eben aufgeführten Arten, obgleich
ihr eine gewisse Verwandtschaft mit UliginoseUus und Agitatdlus nicht
abzusprechen ist.
Kleiner als die meisten Agitatellus. Kopf und Rückenschild ocher-
gelb, letzteres lebhafter, Taster kürzer als das Rückenschild, zugespitzt?
hell ochergelb, auswärts etwas dunkler. Fühler weisslich ocherg-elb, beim
cJ pubescirend gefranst. Beine ochergdblich grau, die hintern auf der
Innenseite beim ^ weisslich. Hinterleib grau ochergelblich mit hellem
Afteibusch.
Vorderflügel 4 — iVz" l^'Hg'i schmäler als bei Agitatellus^ nach hinten
erweitert, am Hinterrande unterhalb der Spitze sehr schwach concav.
Grundfarbe angenehm ochergelb wie bei Agitatellus, nach hinten rostbraun
bestäubt. Die silberglänzende Strieme ist sehr breit, läuft bis über ihre
Hälfte dicht am Vorderrande hin, dann in schräger Linie einwärts, ist
fein zugespitzt und trägt auf der untern Seite hinter der Mitte einen
scharfen, starken Zahn in der Flügelfalte; sie ist überall mit einer g-elb-
brauneu Linie gerandet, der Raum aber zwischen ihrer Spitze und dem
Zahne mit dunklem Staube ausgefüllt; ihre Spitze reicht weit in den
stumpfen Winkel der zinnglänzendeu Querlinie hinein und liegt in keinem
wie bei Praefectellus etc. gelichteten Grunde; zwischen ihr und dem
ersten weissen CostalÜeck zeigt sich eine sehr feine, kurze, braiingesäumte
Silberliuie. Der zweite weisse Costalfleck wird durch einen zimmtbraunen,
aus der Flügelspitze bis zur Querlinie schief herabgehenden Streifen
TOU dem weissen dreieckigen Hinterrandfleck getrennt. Unter diesem
liegt ein grosser, viereckiger, reinweisser Fleck, der vom Hinterrande bis
zu der ziemlich weit abstehenden Querlinie reicht. Den Hinterrand beglei-
ten 5 — 6 schwarze Punkte, von denen einer am obern Rande des Vierecks,
zwei in demselben und einer an seinem untern Ende liegt. Fransen grau,
metallglänzend, gegen die Flügelspitze allmälig weisslich.
Hinterflügel des (:^ hell gelblichgrau, vor der blassgelblichen Flügel-
spitze dunkler; des ^ weiss und etwas durchsclieinend.
Unterseite der Vorderflügel braung'rau, am Hinterrande bleichgelb-
lich mit 5 schwarzen Randpunkten; beim ^ ist auch der Vorderrand
schmal, der Innenrand sehr breit bleichgelblich, so dass von der braun-
grauen Farbe nur eine breite Strieme vorhanden ist. Hiuterflügel am
Vorderrande dunkler grau als oben.
Vaterland: Massachusetts. ((^?, durch Dr. Packard erhalten, in
meiner Sammlung.)
(537~) lit'jtracv zur Kciiiitiiiss der iiordanifrik. Nachtfalter. ül
5. Crambus floridus u. sp.
Alis ant. emarg-inatis, latiusculis, pallide ochraceis, vitta argeiitea siih-
costali acuminata, mucroiiata, uoii deiitata, macula parva uivea
iuferius iuter ejus apicem et strigaui staniieaiii; posterioribus albidis;
palpis supra niveis. cT ? .
Er kommt den hellsten Exemplaren des Pascuellus^ dessen mittlere
Grösse (Vorderflügel 4% — 5''') er hat, so nahe, dnss mau ihn für dieselbe
Art halteu möchte, zumal da Cr. pascuellus (uach Bremer} an der Osl-
küste Sibiriens vorkommt, so dass er sich bis nach Amei'ika verbreitet
haben könnte; aber meine 4 Exemplare des Floridus habeu übereinstim-
meud kürzere, breitere Flügel, die hintern mit weniger vorg-ezogener
Spitze; der ocliergelbe Raum zwischen dem obern Rande der Silberstrieme
und dem ersten weissen Costalfleck (dem vor der Querlinie liegenden)
ist etwas breiter; der Spiegelfleck (mit 4 tiefschwarzen Punkten in mehr
oder weniger weissem Felde) ist etwas schmäler, die Spitze der Silber-
vitta bleibt etwas weiter entfernt von der Querliuie, und der weisse
Fleck, welcher unterhalb der Vitta liegt, wird durch einen breitern gel-
ben Raum von der Querlinie getrennt; die Taster sind verhältnissmässig
kürzer und dicker.
Die Grundfarbe der Vorderflügel ist wie bei uuserm hellsten Pasci«-
ellus. Die Hinterflügel sind in beiden Geschlechtern weisslich, gegen die
Flügelspitze allmälig schattengrau, am Rande selbst schmal gelblich oder
doch hell.
Vaterland : Massachusetts. Beide Geschlechter in frischen Exemplaren
fing Burgess am 20. und 26. Juni bei Beverly.
Anmerkung. Bei Pascuellus muss in der Diagnose hinter emar-
ginatis eingeschoben werden: elongatis, und statt inter eam muss es wie
bei Floridus heissen: iuferius iuter ejus apicem, damit der Unterschied
gegen Utiginosellus besser hervorgehoben wird. Den als fragliche Art
aufgestellten Extinctellus, dessen Artrechte Staudiuger nicht bezwei-
felte (Ent. Zeitung 1857, S. 272), hat Dr. Wocke wohl mit vollem Recht
zu Pascuellus gezogen, da ich Exemplare mit ähnlicher, durch Regen
bewirkter Färbung auch bei uns gefangen habe. Der im Catalog als
Varietät aufgeführte Laharpesche Scii'pellus (leider nicht diagnosirt),
dessen Beschreibung ich nicht vergleichen kann, wird wahrscheinlich zu
der aufl'allendeu Varietät von Pascuellus gehören, die ich in Graubünden
in der Gesellschaft der gewöhnlichen Exemplare fing, deren Silberstrieme
grau angelaufen ist, und deren Hiuterflügel verdunkelt sind.
92 l'rnl. p.c. Zeller: (^533^
6. Agltatellus Clemens.
Ausser deu schon angegebeueu Lokalitäten habe ich die Art auch
von Texas, New York und Massachusetts; Burgess fing sie bei Beverly
zahlreich zu Ende Juui und in der ersten Hälfte Juli.
Mit Agitatellus ist uothwendig AlboclfWellas Schi., Moiiogr. p. 19,
als dunkle Varietät, deren wahre Natur ich nach dem einen vorliigeiiden
Exemplare nicht erkannte, zu vereinigen; sie kann charakterisirt werden
als Var. 6) alis ant. brunneo-obscuratis, praesertim circa yittae apicem
pulvere higro-fusco deuse conspersis. c^^-
Die Silberstrieme ist bei 2 Weibcken (das eine etwas, das andere
viel grösser als das (^) auf der Subcostalader ganz deutlich gelb und
dazu hinterwärts mit braunem Staube bestreut, so dass also die Sti'ieme
der Länge nach zerschnitten ist.
Von diesen beiden ^ ist das eine aus der Gegend von New York,
das andere wahrscheinlich aus Massachusetts.
7. Laqueatellns Clemens.
Ausser von den in der Monographie angezeigten Orten habe ich
ihn aus Illinois, Texas und Massachusetts. In letzterem Staate scheint er
häufig zu sein. Burgess fing ihn bei Beverly den ganzen Juui hindurch.
8. Decorelltis Zinck.
Nach den vorliegenden Exemplaren, \ sehr kleineu c^ und 2 gros-
sen ^, kann ich den Polyacftnelliis KoUar Monogr. p. 25, ganz sicher
zu Decorellas ziehen, von dem er nicht einmal Varietät ist. Da die
Beschreibung des Polyactinellas viel genauer ist, so ergänze ich bloss die
dort vorhandenen Mängel.
Das Rückenschild ist weiss wie der Kopf, die Schulterdecken aber
ochergelb angeflogen. Der Hinterleib ist weisslichgelbgrau mit hellem,
beim 5 ochergelblichem, zugespitztem Afterbusch.
Vorderfliigel der ^ öVz — 6"S ^^^ zwerghaften (J" 4"% mehr oder
weniger gestreckt. Der Innenrand ist bis etwas über die Subdorsallinie
nur heller als die übrige Grundfarbe. Die erste rostfarbene Querlinie ist
sehr deutlich bei den ^, verloschen beim (^, mit dem bei Decorellus an-
gegebenen Verlauf; sie reicht aber bis zum Innenrande. Das mattsilberue
Stiichelchen, wodurch die rostgelbe Hinterrandfarbe oben gespalten sein
soll, ist nur bei einem ^ zu erkennen, bei den andern gar nicht; es bleibt
am besten unbeachtet. Die 7 tiefscliwarzen Hinterraudp unkte nehmen
nach oben an Grosse ab.
Meine Exemplare sind aus Texas (Boll) und Massachusetts, wo
Burgess ein ^ am 4. August gefangen hat.
r5?Q"^ Bi'itriigc zur Keniitiiiss der iiorclainerik. Niii.'htfallcr. (jg
9. Terrellns Zinck.
Diese unscheinbare Art, deren Kopf und Oberseite der Taster
richtiger als weiss (statt schneeweiss) bezeichnet werden, hat in uuvei'-
flogenen Exemplaren vor der meist unvollständigen ersten Querlinie der
Vorderfliigel braun und grau gemischte rauhe Schuppen , die durch die
gelblichen Längsadern in zwei oder drei Partien getheiit werden und
dem Flügel das Ansehen geben, als ob er durch Feuchtigkeit verdorben
wäre. Beim ^ scheint der ganze Raum von der Querlinie bis zur Wurzel
mit solchen Schuppen ausgefüllt zu sein; dass sie sich leicht abreiben,
ist schon erwähnt.
Das 5 ist etwas grösser als das (j*, mit viel stärkerem Hinterleibe.
Ob die Art nicht richtiger bei Ceriissellus steht, muss die Unter-
suchung des Geäders lehren.
Sie kommt auch in Texas vor, wo Beifrage meine 2 ^ am 12.
und 19. Juli fing.
1 0. Elegans Clemens.
Cr, ierminellus Z. Monogr. p. 27.
Durch seine Kleinheit, die fast gerade abgeschnittenen Vordcrflügel,
die zimmtbraune, sichelförmig* gekrümmte Querlinie des Iniienrandes und
die ziemlich gerade, einwärts breit, auswärts fein zimmtbraun gesäumte
hintere Querlinie kenntlich.
Von New York (Grote, der ihn mir als Cr. elegans Cl. mittheilte),
aus Maryland (Packard) und aus Texas (BoU).
11. C/talybit'ostris Z.
Da ich durch Grote (der aber den Rurirolellus nicht als eigene
Art kannte) ein Exemplar dieser Art als Vulyivayelliis Cl. mitgetheilt
erhielt, so könnte es scheinen, als ob dieser Name der berechtigtere wäre,
obgleich Clemens gar nichts angibt, was ihn rechtfertigen könnte;
über das so charakteristische Merkmal, die palporum squamae apicales
metaliice nitentes schweigt Clemens, man müsste denn die labial palpi
luteous dark fuscous externally — was sie bei Ruricolellus doch auch
sind — dahin deuten wollen.
Noch sicherer mengt Walker in seinem Cl'. UHl'ifimbrittUs (Cat,
Crambites et Tortricites p. 157) die zwei Arten untereinander, wie die
Angabe: length of the wings 7 — 11'" leiirt. Von den Tastern weiss er
weiter nichts zu bemerken, als dass sie viel länger sind, als der Kopf
breit ist.
94 Prof. p.c. Zell er: ^-54^^
Ich erhielt die Art aus Texa.s (Boll), von New York (Dr. Speyer)
und aus Massachusetts, wo Burg es s .sie nicht selten fiug^ ein (j' trägt
die Notiz: Tuckeniuck 29. August.
Anmerkung. Es gibt in Nordamerika eine Mehrzahl mit Fuscico-
stellus, Exsiccatus, Inquinatellus verwandter Arten, die gehörig zu sondern
und kenntlich zu macheu, ein ganz anderes Material erfordern, als das
mir vorliegende.
Catharylla Z.
Grote hat Recht, indem er behauptet, dass diese Gattung Argyria
Hbn. heissen müsse (Transact. Am. Soc. Philadelph. 1868, p. 18); Urola
Wkr. ist ebenso jünger als meine Benennung.
\. Ca t/t. conff'f/ftelffi n. sp.
Palpis exterius luteis; alis ant. eloügato-triauguiis, acutis, uiveis, Stria
costali postice evanescente fusco-lutea, punctis 2 fuscis ante medium,
striga postica subarcuata fusco-ferrugiuea, punctis marginis postici
fuscis. ^ .
Sehr kenntlich an den bräunlichen Costaistreifen und der gelb-
braunen hintern Querlinie.
Fühler, Kopf, Rückeuschild (beschädigt) und der ziemlich dicke
zugespitzte Hinterleib weiss; die Wurzel der Schulterdeckeu gelbbraun.
Die Taster, um Kopflänge hervorstehend, auswärts dunktUclimbraun,
wodurch die schneeweisse Farbe des Kopfes um so mehr hervortritt.
Beine bräunlich angelaufen; Hinterschienen weiss.
Vorderflügel etwas über 3'" lang, ziemlich schmal, nach hinten
erweitert, mit geradem, an> letzten Viertel schwach convexem Vorderrande
und ziemlich geradem Hinterraude, wodurch die Flügelspitze scharf her-
vortritt. Grundfarbe schneeweiss mit etwas Seidenolanz. Der Vorderrand
ist von der Wurzel aus in einem schmalen, nämlich nur bis zur Subcostal-
ader reichenden Streifen gelbbraun, der sich allmälig vei-engert und rost-
farbig wird und bei der Quei'linie fast ganz verlöscht. Oberhalb des
Anfanges des zweiten Inueuranddrittels liegt ein dunkel gelbbrauner
Punkt, und schräg auswärts über ihm ein zweiter (der auf dem linken
Flügel zufällig fehlt). Hinter der Querader ist eine rostbraune, auf den
Adern fleckartig gebräunte Querlinie, die einen schwachen, nach aussen
concaven Bogen bildet und kurz vor der Flügelspitze auf dem Vorder-
rande endigt, während sie auf dem Innenrande vom Innenwinkel ziemlich
entfernt bleibt. Der Hinterraiid hat eine Linie von 6 — 7 dunkel rost-
bräunlichen Strichelchen; die Fransen sind weiss.
Hinterrand ziemlich schmal, weiss, der Hiuterraud au der Apical-
hälfte mit verloschenen bräunlichen Punkten.
r541') Beitrage zur KemUiiiss der nordamerik. Nadilfaitor. 05
Unterseite weiss, scliwach seideng-Iänzend; die Vorderfliigel am
Vorderrande breiter als die Hiuterflügel blass gelbbräunlich angelaufen.
Hiiiterrandpuukte rerloschen.
Vaterland: Cuba; ein einzelnes ^ in H errich - S chä ff er's
Sammlung.
Ich habe bei dieser Art au Walke r's Urola cl'OceivUella — was
doch wohl croceivittella heissen soll — 1. c. p 182, gedacht; aber unmög-
lich kann sein interior hardly oblique ochraceous band auf die Querlinie
der Contiguella gedeutet werden, und vvenn die Lage dieser Binde schon
räthselhaft ist, so ist es noch nuhr die co>tal line emitting a short
oblique streak towards the tip; man denke sich einmal eiue Costallinie,
von der ein kurzer, schräger Strich gegen die Flügelspitze geht!
2. Cath. imlchella. Tab. 111, fig. 18.
? Urola pulchella Walker, Cat. Cramb. p. 183.
Thorace palpisque superne niveis, nitidis, coUari pedibusque 4 anticis
vitellinis, aus ant. niveis, nitidis, fascia media obliqua liueaque mar-
ginali juxta marginem dorsalem conjunctis ferrugineis, ciliis dilutio-
ribus nitidis. cS ^ ■
Es ist nur wahrscheinlich, keineswegs sicher, dass ich die Wal-
ke r'sche Species vor mir habe, da bei dieser die Schulterdecken vorn
ockergelb sein sollen und verschwiegen wird, wie die Binde gelegt ist^
und ob sie sich am Innenrande bis zum Hinterraude herumzieht.
Kopf rein weiss. Taster von Rückenscliildslänge, rein weiss, aus-
wärts am ersten und an y.^ des zweiten Gliedes rostgelb. Fühler hellgelb
mit weissem Rücken. Halskrageu rostgelb, Schiilterdecken silberweiss.
Hinterleib seidenartig weissgrau.
Vorderfiügel 3'" lang, breit, nach hinten erweitert, mit deutlicher
Spitze, am Hinterraude convex, glänzend schneeweiss. Eine breite, rost-
gelbe schräge Binde, die auf dem Vorderrande der Flügelspitze näher
ist als auf dem Inneurande, zieht durch die Flügel mitte so, dass der
silberweisse, dahinter liegende Raum grösser ist als das Basalfeld; sie
ist, ausser beim Vorderrande, dunkel rostbraun gesäumt, unten erweitert
und setzt sich iu einem Streifen am Innenrande bis zum Hinterraude
fort; dieser ist von einem schmalen, rostfarbenen, einwärts rostbraun
gesäumten Streifen umzogen, an dem sich die hcl'er gelben Fransen fast
ohne Uebergaug auschliessen.
Hinterflügel weiss, beim (^ etwas in's Graue, seidenartig schim-
mernd. Unterseite der Vorderflügel beim (^ braungrau, am Innen- und
Hinterraude weisslich; die des ^ sin 1 fast ganz weiss. Auch die Hinter-
flügel sind beim J* am Vorderrande grau angeflogen.
13
96 Prof. p.c. Zeller: ("542)
Das etwas kürzer geflügelte und grössere (^ wurde iu Massacliu-
setts bei Beverly von Burgess am 19. Juli gefangen •, das § ist aus
Texas (Boll).
3. Calh. ntimniuluUs Z.
Nach Grotc ist diese Art zufolge des British Museum einerlei mit
Walker's Ui'ola Iflichi'ochi'f/sella (!) (Cramb. p. 1S1) und Urola suh-
aeuescens (ib. p. 182) eine Varietät davon. Ich habe von meiner Num-
mulalis 17 Exemplare, Walker hatte von seiner irichrochrysella ein
Dutzend. Kein einziges meiner Exemplare hat einen ocherfarbenen Kopf;
er ist rein weiss, und nur sein hinterer Rand, wenn er nicht auch rein
weiss bleibt, schmal rostgelb; während Walker schreibt: Caput et tho-
racis margo plus minusve ochracea, was doch nur bedeuten kann, dass
ochraceus die Hauptfarbe ist, die nur mehr oder weniger verdrängt wird.
Will man aber trotzdem beide Arten als identisch anerkennen, so wird
der 'Same wenigsxeüs Microclirysella heissen, wie ihn auch Grote schreibt.
Urola subaenescens mit head and palpi briglit ochraceous ist aber sicher
eine andere Art, die ich, obgleich die Mitte des Kragens und Riicken-
schildes rostfarbig ist — also gerade das Gegentheil von thorax on each
side in front — — tinged with ochraceous — auf meine Fuscipes deuten
möchte. Da nun Grote diese für die wahre Nummulalis H. erklärt, so
scheint mir, dass er mehrere Arten iu eine zusammenzieht.
Meine Nummulalis ist in Nordamerika sehr verbreitet. Ausser aus
den in der Monographie angezeigten Geg'endeu habe ich sie aus Texas
(Boll) und Massachusetts, wo Burgess sie in beiden Geschlechtern in
der ersten Hälfte des Juli mehrfach gefangen hat. Sie ist wirklich ver-
iinderlich, nicht nur darin, dass auch der Hinterkopf rein weiss bleibt,
sondern selbst iu der Streckung der Flügel. Ein ^ mit recht verlänger-
ten Vorderflügeln, aber auch durch Abfliegen verblasster Fransen und
fast abgewischtem Dorsalfleck, fing Beifrage in Texas (Bosque County)
am 27. Juli.
4. Cath. ritfisignella u. sp.
Capite palpisque ferrugineis, pedibus anticis ochraceis; aus ant. elongato-
triangulis, acutis, niveis, nitidis, costae punctis duobus, dorsi medii
uno ferrugineis, liuea marginal! fusca, ciliis ferrugineis; posterioribus
exalbidis. (^.
Diese in die Nähe der Lusella gehörige Art unterscheidet sich von
ihr sicher durch die rostbraune Farbe dos Kopfes und der ganzen Taster,
sowie durch die gelblichen Hiaterflügel. Das rostfarbige Fleckchen an der
Mitte des Innenrandes hat sie mit meiner viel grösseren Nummulalis
gemein, von der sie sich durcJi ihre gelbliclien HinterÜügel und die zwei
rostfarbenen Vorder randfleckchen nutersclieidet.
r543") Beiträge zur Kenntniss der iioni^imerik. Naclitfaller. QJ
Koj)f und Taster durchaus rostbraun. Fühler graubräunlich mit
rostbraunem Wurzelg-liede. Vorderbeine an den Hüften ocheri'arben, an
den Schenkeln und Schienen dunkler, an den Füssen gelbbraun; die ande-
ren Beine auf der Lichtseite ochergelb, auf der abgewendeteu Seite gelb-
lichweiss. Hinterleib hell graugelblich.
Vorderflügel 4'" lang, nach hinten stark erweitert, spitz, mit schwach
couvexem Vorderrande und fast geradem, ziemlich senkrechtem Hinterraude.
Grundfarbe silberweiss. Auf dem Vorderrande ist hinter der Mitte ein verlo-
schener, rostfarbener Punkt, und weiter von ihm, als von der Flügelspitze ent-
fernt, ein rostfarbener, nach hinten etwas schattirter Schrägstrich. Die Mitte
des Innerandes trägt ein rostbraunes, gerundetes Punktfleckchen. Die Hinter-
randlinie besteht aus gelbbraunen, aneinanderstossenden, in der Mitte etwas
concav gekrümmten Strichen. Fransen rostgelb, bis dicht an den Innenwinkel.
Hinterflügel gelblichweiss, seidengläuzeud, von den Fransen durch
eine sehr blasse ochergelbliche Linie geschieden.
Unterseite der Vorderflügel dunkelgrau, am Vorderrande striemen-
artig hellröthiich, am Hinterrande schmal, am Innenrande breit blass-
ochergelblich ; der Hinterrand mit einer Reihe verloschener, brauner Punkte.
Fransen hell grauochergelbüch. Hinterflügel bleicligelblich, am Vorderrande
hellgrau, vor der Spitze mit einem dunkleren Scliatteu, dem Anfange eines
Querstreifeus. Die feine, ocherfarbene Hinterrandliuie hat vor dem Annl-
■winkel und bei Ader 5 eine Verdunkelung.
Vaterland: Texas (Boll). Ein c^ in meiner Sammlung.
Eromene Texana Robinson.
•- Robinson: Ann. Lyc. Nat. Hist. IX, p. 155, tab. 1, flg. 5.
Ich bezweifle sehr, dass sie von JErumene ocellea wirklich specifiscli
verschieden ist. Bei der genauesten Untersuchung finde ich nur, dass dii
beiden ochergelben, durch ein silberglänzendes Band getrennten Querstrei-
fen ein wenig dünner sind, als bei meinen 4, der Mittelmeerfauna ange-
hörigen Exemplaren, und dass die 2 ochergelben Schrägstreifchen des Vor-
derrandes vor der Flügelspitze schärfer begrenzt sind: geringfügige Unter-
schiede, die s'cher nicht einmal standhaft sein werden. Die Arten der
Gattung Eromene zeigen gerade in der Breite, Gestalt und Richtung der
Querlinien eine verhältnissmässig bedeutende Vei'änderlichkeit. Demge-
mäss ist auch bei dem vorliegenden Texaner § der erste Querstreif der
Flügelhälfte unterhalb des Vorderrandes stumpfwinkelig gebogen, beim i^
gerade. — Uebrigeus haben beide auf den Hinterflügeln weissliche Grund-
farbe mit gelblichbrauner, einwärts schmal beschatteter Hiuterraudlinie,
wie H. S., flg. 144 Cyrilli.
Das c? wurde von Bei frage in Bosqne County am 17. Mai, das
ganz unversehrte ^ von Boll in Dallas County gefangen.
i :j *
98 Prüf. p.c. Zr 110 r: (^544)
Peiiipella Uynosella Z.
Isis 1848 S. 883.
Diese kleine Art ist im (^ Geschlechte leicht zu erke.nueu an den
schmalen, ocherfarbenen, an Vorder- und Inuenrand gebräunten Vorder-
fliigeln und den durchsichtigen Hiiiterflüg-elu mit 4-theiliger Medianader.
Das ^ ist weniger leicht kenntlich, weil es mehrere Phycideen mit durch-
sichtigen Hinterfliigeln und schmalen, fast einfarbig schwärzlichen Vordei-
flügeln gibt. Um es nicht mit diesen zu verwechseln, hat man die Länge
der Taster zu beachten, die zwar kürzer als beim c^, aber doch länger
als der Kopf und dünn sind, und etwas aufsteigen. Eine solche, ebenso
grosse, auch in Texas vorhandene Art ist TartareUUi die sich von Ligno-
sella 5 durch kürzere, aufgebogene Taster, durch etwas kürzere Vorder-
flügel und durch ihren schwarzgrauen Hinterleib unterscheidet. — Pemp
leiicophaeella Z. (Ent. Ztg. 1867, S. 372) aus Ostindien, ist grösser mit
2 verloschenen helleren Querstreifen der Vorderflügel. — Pemp. Psani-
menitella Z. (Transact. Ent. Soc, London. 3. Serie, Vol. V, p. 463, pl. 24,
flg. 4. Ent. Ztg. 1867 S. 372) aus Aegypteu, ist auch grösser, und hat
eine tief schwarze Hiuterrandlinie der rauchschuppigen Vorderflügel. —
Gleichgross und sonst wie Lignosella ist Ittcautella\ diese hat aber
dickere, aufgebogene Taster und auf dem Rückenschilde und dem Basal-
drittel der Vorderflügel röthliche Färbung.
Lignosella hat eine weite Verbreitung in Amerika. Ausser Brasilien
Columbien und Carolina lebt sie in Texas (Boll, Beifrage), wo sie nicht
selten sein kann. Beifrage fing ein schönes (^ mit einem (wahrschein-
lich nach dem Fange sehr beschädigtem), ^ om 15. Juli und zwei ^ von
gleicher Beschaffenheit wie das (^ am 15 August.
Anmerkung 1. Pemjtelia {^) Tartarella u. sp. palpis breviuscu-
lis cum capite et thorace nigricantibus, nitidulis, abdomine nigro-cinereo;
alis ant. angustis nigris, posterioribus exalbidis pellucidis. C)
Diese Art, die ich nach einem einzelnen Exemplare aufstelle, und
die hoffentlich eine Pemfelia^ jedenfalls aber für den, der Lignosella ^
kennt, leicht kenntlich sein wird, ist kleiner als Lignosella ?, mit nach
hinten fast gar nicht erweiterten Vorderflügeln. Rückenschild, Kopf und
Taster sind schwarz, etwas glänzend. Die Taster haben nur etwas über
Kopflänge und sind dicker und stärker aufgebogen, als bei Lignosella ^,
übrigens wie bei dieser, und so auch an der Wurzel des Endgliedes auf
der Innenseite weisslich. Die Beine sind auf der Lichtseite dunkel rauch--
braun, und nur die Hinterfüsse haben helle Enden der Glieder. Hinter-
leib dunkelgrau, nach hinten etwas heller, mit ochergelbem After.
Vorderflügel SV^'" lang, sclimal, nach hinten sehr wenig erweitert,
einfarbig violettlichschwarz, g'egen den Hiuterrand kaum etwas gelichtet.
r54T~) IK'ilrat;!' zur Krimtniss dor inirdaiiifrik NaclitfalttT. qa
HiiitiMÜiio-el trüber als bei Lignosella, wenn auch nicht minder durchsich-
tig. Die gelbliche Mediaiiader sendet ihre 3 Aestc in gleichen Abständen
iib. Die feinere, schwärzliche Hinterrandlinie ist einwärts schattengrau
gesäumt; die Fransen schimmernd, doch weniger rein weisslich als bei
LignoseUa. — Auf der Unterseite sind die Vorderfliigel dunkler braun.
Mein ziemlich gut erhaltenes Exemplar wurde von Bei frage am
t\. August gefangen.
Anmerkung i. Von IncatiteUa n. sp., deren richtig-en Platz bei
LignoseUa ich nicht bezweifle, habe ich auch nur 1 §, das sich obendrein
die Fransen der Vorderfliigel ganz abgeflogen hat; ich gebe daher nur die
Unterschiede von Lignofella ^ an. Das Rückenschild ist rothlich ocher-
gelb. Der braune Stirnbusch ist stark und stumpfkegelförmig. Die Taster
sind etwas stärker, aufgebogen und an die Stirne angelegt, an der Wur-
zel weiss, sonst dunkelgrau mit weisslicher Wurzel des Endgliedes. Die
Vorderfliigel von der Wurzel aus auf etwa Vg des ganzen Raumes, am
Vorderrande noch viel weiter hin, als am Innenrande rothlich ochergelb
von der Farbe des Rückenschildes; diese Farbe geht ohne scharfe Grenze
in die braung-raue des Flügelrestes über. In der Mittelzelle zieht noch
ein röthlicher Streif bis über die Querader hinweg. (Die Hinterrandpartie
ist sehr abgeflogen und ohne Fransen, wesshalb ich nichts davon erwähne).
Die Hiuterflügel sind wie bei Tartarella.
Beifrage fing das Exemplar in Texas iu Bosque Couuty am
21. August.
Pempelia petrella (mus. Berol.) Z.
Isis 1846, S. 771 und 1848, S. 886.
Ein ganz frisches und unversehrtes ^ aus Texas im Cnmbridger
Museum ist sehr viel schöner und lebhafter gelärbt, als die Exemplare,
die ich zur Beschreibung benutzte. Bei ihm ist der weissliche Vorderrand
der Vorderfliigel von der Wurzel aus abnehmend rothlich bestäubt, was
nicht so weit wie bei jenen einwärts reicht, sondern au seiner breitesten
Stelle nur so weit, dass es den obersten Queraderpunkt so eben mit uni-
fasst. Der weisse, stark unterbrochene, mit 2 schwarzen Punkten auswärts
bezeichnete Querstreif ist nicht stärker, als der weiter gegen die Wurzel
liegende, mit dem er den röthlichen Dorsalfleck begrenzt. Die schwarzen
Hinterraudpuukte sind ziemlich gross, mit nur wenigem weisslichen Staube
einwärts.
Diese Art scheint eine nahe Verwandte der Subornatella zu sein
von der, wie von den anderen nächsten Verwandten sie sogleich durch die
durchscheinenden Hinterflügel mit viertheiliger Mediauader zu unterscheiden
ist. Ihre Diagnose möchte ich so stellen;
100 l'rof. p.c. ZHIor: (^546)
Tliorace rufescenti-ochraceo; aus ant. rufo-fiiscescentibus, costavittae instar
albida, rufescenti-pulverulentn, strigis 2 distautibus ante medium una-
que postica albis, interruptis. punctis venae transversae 2 fuscis; poste-
rioribus oehraceo-griseis, subhyalinis. (^ ^.
Teti'alopha nielanogratnmos n. sp. tab. II [, fig. 24 a, h.
Alis ant. cinereis, strigis duabus, in dorso conv^ergentibns, priore ante plagara
dorsalem albam posita utrimque, postica interius nigro-marginata, linea
marginis postici distinctissima nigra, c^.
Sehr ähnlicli der Tetr. militella Z. (Isis 1848 S. 880), yerschiedeu von
ihr durch den hellblonden Pinsel der Maxillartaster, die angenehm gelb-
lichgraue Grundfarbe der Vorderflügel und die scharfen schwarzen Linien
auf denselben, sowie durch die noch mehr abgerundeten Hinterflügel. —
Die dünnen, langen Lippentaster schienen mir gar nicht geeignet, den
Pinsel der Maxillartaster aufzunehmen; erst als ich beobachtete, dass die
flache Stirue eine seichte Vertiefung enthält, dass die langen Haarschup-
pen etwas aufgerichtet und nach hinten über gelegt sind, dass die Vorder-
flügel in der Mittelzelie eine kahle Längsgrube haben, und auf der Unter-
seite von der Wurzel aus längs '^/g des Vorderrandes mit langen Sciiuppen
dicht gepolstert sind, kam ich auf den Gedanken, dass der Haarpinsel doch
vorhanden sein köuute, und durch Abbrechen des einen Lippentasters
wurde wirklich ein langer, blonder Haarpinsel frei, um den sich der Lip-
peutaster eng herum gelegt hatte. Das weitere Merkwürdige ist, dass
dieser Pinsel nur einfach ist. Es ist dahnr fraglich, ob im frischen Zustande
wie bei Militella aus jedem Maxillartaster 2 weit auseinander gesperrte
Haarpinsel zum Vorscheine gekommen wären, um den Gattungsnamen auch
für diese Art zu rechtfertigen, oder ob er sich von dem der Gattung Pem-
pelia nicht unterscheidet (bei welcher ich ilin übrigens auch schon in zwei
Partien auseinander gehend gesehen habe). Müsste man aber den Taster-
bau für Pempelia und Tetralopha dem Wesen der Saclie nach für gleich
ansehen, so erlaubt doch der Bau der Fühler, der Beine und der Flügel
weder Tetralopha mit Pempelia, noch mit Oymnancyla, Oncolabis, oder
Epicrocis zu verbinden. Denn die Fühler sind einfach borstenförmig, ohne
Krümmung und ohne Schuppeuwulst über dem Wurzelgliede, und bis etwa
zur Hälfte in 2 Reihen borstig gefranst, worauf sie in allmälig abnehmen-
der Länge Haarfrausen haben. Die Beine mit ihrem ganz einfachen Bau
und ohne Haarquasten verbieten die Vereinigung mit Oncolabis oder
JEpicrocis.
Grösse einer mittleren Militella. Rückenschild gelblichgrau mit star-
kem, schwarzgemischten Schuppeubusche auf dem Schildchen. Oberkopf
mit langen, etwas aufwärts und dann nach hinten gerichteten Schuppen
bekleidet, welche hinter jeder Fülilerwurzel einen längereu Busch bilden.
f^i7'\ Bcilrüije zur Keniitiiiss der nordaiiwrik. Nachtfalter. lül
Stirn flach, in der Mitte der Länge nach coucav ausgehöhlt. Taster lang,
dünu, cyiiudrisch, aufgebogen, jeder einen langen, blonden (ob sich in 2
auseinanderspreitzenden?), Haarpinsel des entsprechenden Maxillartasters
ene umschliessend. Tühler grau, von der schon angezeigten Beschafl'en-
heit. Beine weissgrau, die Füsse auf der einen Seite braun, mit weissen
Enden der Glieder; die Vorderschienen und Füsse auffallend weiss, an den
Enden der Glieder schwarz gefleckt. Hinterleib gelblicligrau, an den
Enden der Segmente und auf dem ganzen ersten bleich^! eiblich; Bauch
weisslich.
Vorderfliigel etwas über 4"' lang, mit stark convexem Vorder-
rande. Grundfarbe angenehm gelblicligrau, am Innenrande bis zur ersten
Querlinie mit gröberen und dunkleren Schuppen. Von V3 des Vorderran-
des geht zur Mitte des luuenrandes eine weisse, auf beiden Seiten tief
schwarz gerandete (oder wenn mau will: eine schwarze, weiss ausgefüllte
Doppelliuie) fast gerade Linie, die aber gegen den Vorderraud etwas ver-
loschen und grau ist. An sie stösst auf der der Füigelhasis zugewendeten
Seite ein in der Falte liegender, starker, schwarzer Schuppenbusch. In
der Mittelzelle ist eine hängliche, etwas kahle, nicht leicht zu bemerkende
Längsgrube, über deren Vordertheil die helle, schwarz gesäumte Querlinie
hinweggeht. Bis zu dieser Grube herauf reicht vom Innenrande aus ein
breiter, weisser Raum, der sich einwärts an die erste Querlinie auschliesst
und auswärts ungieichmässig und fleckartig mit etwas rauhen, schwarzen
Schuppen begrenzt wird. Jeder der 2 Medianaderäste, die vom oberen
Rande dieses weissen Raumes ausgehen, bildet eine feine, schwarze, bis
nahe an die hintere Querlinio reichende Linie. Die hintere Querlinie ver-
läuft in der Mitte zwischen dem weissen Fleck und dem Hinterrande, ist
wellig gezähnt, weisslich, doch nach oben ins Graue, einwärts scharf
schwarz geraudet, auswärts von einem röthlichgrauen Gewölk begleitet,
das an ihrer schärfsten Ecke (bei y^) sich am meisten verdünnt. Die Hin-
terrandlinie wird durch tiefschwarze, einander fast berührende Strichelchea
gebildet. Fransen grau, auf der Endhälfte dunkler.
Hinterflügel am Vorderwinkel stärker abgerundet als bei Militella,
am Innenranddrittel bleichgelblich, übrigens dunkelgrau und reichlich mit
braunen, länglichen Schuppen bestreut; die Medianader mit ihren Aesten
tritt durch bräunliche Färbung etwas hervor. Hiuenandlinie dunkelbraun
fein, den Analwinkel nicht erreichend. Fransen grau.
Unterseite der Vorderflügcl braungrau, am Innenrande breit bleich-
gelblichgiau; längs des, wie bei Militella bis % der Länge umgebogeneu
Vorderrandes sitzt ein dicker Polster aus langen, am Ende erweiterten,
blonden Schuppen, die sich einwärts überlegen, und die Längsgrube völlig
verdeckfeu. — Hinterflügel bleichgelblichgrau, am Vorderrande breit weiss-
lich mit brauner Bestäubung; in einiger Entfernung vom Hinterrande geht
vom Vorderraude eine bräunliche Querliuie, die aber schon beim ersten
102 I'n.f. p.c. /.eller: (^543)
Aste der Medianader ganz ver.schwiiidet. Die Hinterrandliuie ist vorlian-
den auf allen Flügeln, am stärksten auf deu vorderen, doch auch liier
etwas verlo.scheu.
Vaterland: Texas (BoU). 1 schönes (^ im Cambridger Museum.
Nephopferyx consobrhwlla n. sp. tab. III, fig. 22.
Fronte palpisque albidis, thorace rufescente; aus ant. elongatis, basi
rufescente, ceterum cinereis, strigis 2 duplicatis (priore nebuia nigri-
cante transverse obducta) striguiaque venae transversae nigris. ^.
Diese ansehnliche Art hat am meisten mit unserer Pempelia adel-
%>hella Aehnlichkeit, ist aber durch ihre mit keinem Haarpinsel versehenen
Maxillartaster geuerisch verschieden, ausserdem durch den fast fehlenden
Schuppenwulst in der Fühlerbiegung und auf den Vorderfliigeln dadurch
ausgezeichnet, dass die erste Doppellinie fast in der Mitte, statt vor der-
selben liegt, und die Querader statt 2 Punkte einen starken Strich trägt.
Die kleinere jPempeZia formosa^ die auch eine gewisse oberflächliche Aehn-
lichkeit mit Consobrinella hat, stimmt mit dieser in der Lage der Doppel-
linie und dem Queraderstrich 5 sie hat aber ein lebhaferes Roth am Innen-
rande; das schwarze Gewölk, das über die doppelte Querlinie hinwegzieht,
ist dunkler und breitet sich vor ihr am Innenrande viel weniger aus, und
die schwarze Hinterrandliuie ist nicht zusammenhängend, sondern durch
die Adern in grobe Punkte zerschnitten. Keine dieser 2 europäischen
Arten hat ein weissiiches Ge.sicht und weissliche Taster. Beides zeigt die
iiordamerikanische Ae/>//o/i/. (?) basilaris. Bei dieser sind aber Rücken-
schild und ßasalteld der Vorderflügel röthlichweiss, letzteres am Innen-
rande mit groben, schwarzen Schuppen bekleidet; die erste Querlinie
erreicht nicht den Vorderrand, die 2. ist ganz verbiasst, sägezähnig und
weiter von der ersten entfernt. Der Hinterrand ist nur mit einigen Punk-
ten, die Querader statt des Querstriches mit 2 verloschenen Punkten be-
zeichnet; die Hinterflügel sind heller und durchsichtig. — Nephopt. rhe-
nella^ neben welche Consobrinella voriäuiig gestellt werden mag, hat nur
durch die röthliche Vorderflügelbasis eine entfernte Aehnlichkeit mit ihr.
Bei Rhenella ist der Fühlerknoten stark, Kopf- und Rückenschild dunkel-
grau; die beiden Düppellinien stehen sehr weit auseinander; die Quer-
ader hat 2 Punkte, die Hint(^rrandlinie ist gewöhnlich in Punkte aufgelöst.
Grösse einer grossen Neph. rhenella. Rückenschild und Hinterkopf
röthlich. Gesicht weisslich. Taster weisslich, von doppelter Kopflänge,
durch die Bekleidung stark verdickt, zusammengedrückt und aufgebogen;
zweites Glied, ausser an der Wurzel, auswendig dunkelgrau bestäubt;
Endglied kaum halb so lang, glattschuppig, etwas plump, aufgerichtet,
und fast eine Gabel mit dem Ende des vorhergehenden Gliedes bildend,
Maxillartaster an der Stirne anliegend, länger als das 3. Lippentasterglied,
/'5491 Bfitrase zur Kenntniss iler nonlnmcrik. NarliU'allor. -j r\o
keulenförmig', grau, dunkler bestäubt. — Fühler mit hellröthlicl)em, vorn
weissem Wurzelgliede; Geissei bräunlich, kaum pubescirend, über dem
Wurzelgliede etwas gebogen und flachgedrückt und auf dem Rücken tief
schwarz beschuppt, aber ohne Schuppenbusch. — Beine hellgrau, die vor-
deren auf der Lichtseite gebräunt; die Mittelschieueu flachgedrückt und
bei V4 mit schwarzem Bändchen, die Hinterschienen noch breiter, flach mit
2 breiten, schwärzlichen Bändern, alle Füsse schwärzlich mit Weissgrauen
Enden der Glieder. Hinterleib an der Wurzel der Segmente braunorau
auch am Bauche, sonst bleich ochergelb.
Vorderflügel 6"' lang, schmal, nach hinten schwacli erweitert, am
Vorderraude hinter der Mitte etwas convexer als bei Khenella. Grund-
fai-be am Basalviertel hellroth, am Vorderraude weisslicher, von da ab
grau. Die beiden Querliuien schwarz, doppelt; die erste fast in der Flü-
gelmitte, oberwärts etwas nach innen geneigt, mehrere Winkel bildend,
am unteren Drittel weisslich ausgefüllt; am oberen Ende ist die Ausfüllung
durch die schwärzliche Wolke verdunkelt, welche vom Inneurande aus
schräg über sie hinwegzieht; diese Wolke ist am Innenrande durch die
Doppellinie und das röthliche Basalfeld, dessen Breite sie hat, begrenzt.
Die 2. Doppelliiiie, von keinem Schatten begleitet und nur grau ausge-
füllt, zieht fast mitten zwischen dem schwarzen Strich der Querader und
dem Hinterrande und endigt am Innenwinkel; sie ist etwas gezähnelt
und bildet bei V3 einen einspringenden Winkel. Das Mittelfeld, am Dorsal-
drittel hell, zeigt auf der weisslichen Subdorsalader einen schwarzen
Längsstrich und den Raum darüber bis zur Falte hellröthlich. Unterhalb
des Queraderstriches haben die 3 Aeste der Medianader schwarze Anfänge.
Die Hinterrandlinie ist stark, ununterbrochen, tief schwarz, erreicht aber
nicht die Flügelspitze und verdünnt sich zum Innenwinkel. Fransen
hellgrau, mit dunkler Schattenlinie hinter der gelblichen Wurzel.
Hinterflügel etwas durchscheinend, bleichgelblich, am Vorderrande
und in der Spitze graubräunlich angelaufen. Die braune Hinterrandlinie
verschwindet weit vor dem Analwinkel. Fransen grauweisslich, sonst wie
an den Vorderflügeln.
Unterseite der Vorderflügel dunkelgrau mit schwarzer Hinterrand-
linie und verloschener, hinterer Doppelliuie, die nur am Vorderraude
stärker ausgedrückt ist. Hinterflügel heller, als auf der Oberseite, am
Vorderrande schmal gebräunt und gegen die Spitze mit dem Anfange eines
bald verschwindenden, braunen Querstreifens.
Vaterland: Texas (Boll). 1 (^ im Cambridger Museum
Anmerkung. Von der oben erwähnten, schönen, neuen A'e/^/i. (?)
basilai'is (Taf. III, Fig. 23) besitze ich nur 1 ^i so dass ich über die
Gattung in Uugewissheit bin, und eine vollständige Beschreibung unter-
lasse. Ihre hauptsächlichen Verschiedenheiten von ConsobrineUa sind ange-
geben. Da sie keiner sehr veränderlichen Art anzugeliören scheint, so
14
104 hvr. 1'. C.Zell or: (55O)
wird sie bei ilirer ausgezeicbneten FJirbuiig' wobl uicbt scbwer zu erkennen
sein. Ihr Fliigelbau ist nicht sehr von dem der Consobrinella abweichend,
Rückenscbild und Hinterkopf blass ochergelb; Stirn weisslich, wie das
Wurzelglied und das unterste Drittel der Fühler. Taster kürzer als bei
Consobrinella^ weisslich, auswärts grau bestäubt; Endglied sehr kurz, doch
hervorstehend. Mittelschienen flach, weisslich mit schwarzem Fleck bei
y^, Hinterschieneu weniger flachgedrückt, weissgrau mit 2 schwärzlichen
Flecken. — Vorderflügel im Wurzelfelde wie das Rückenscbild gefärbt, am
Innenrande tief schwarzbraun beschuppt. Die erste fast senkrechte, weiss-
liche Querlinie hört weit vor dem Vorderrande auf, und ist zweimal win-
kelig gebrochen*, sie wird auf der Basalseite breit (doch lange nicht so
breit, wie bei Consobrinella'), auf der Aussenseite schmal schwarz geran-
det, welche Farbe sich oberlialb bis zum Vorderrande fortsetzt. Die 2
Mittelpunkte sind weit getrennt und sehr verloschen. Die 2. Querlinie steht
sehr weit von der ersten ab, ist dem Hinterrande ungefähr parallel und
sehr verloschen, gezähneU, auf der Basalseite in jeder Auszähuung mit
einem schwärzlichen Punkte auf der Aussenseite von einem schwachen
dunkler grauen Schatten begleitet, der sich über dem Innenwinkel in
einen rothlichochergelbeu Fleck verwandelt. Am Hinterrande liegen einige
schwarze, weit getrennte Punkte, die auf der einfarbig grauen Unterseite
fast nicht zu erkennen sind.
Vaterlnnd: Massachusetts, wo Burgess das schöne Exemplar am
8. Juli fing.
Xophodia BolUi n. sp. Tab. III, flg. 21 a, b.
Robusta, anteunis breviter pectinatis, thorace griseo, postice nigro; alis
ant. elongatis, ciuereis, antice albis, strigis 2 nigris (priore semel acute
fracta, posteriore geminata serrato-angulata), strigula venae trans-
versae nigra infra incrassata; posterioribus albis, in disco opalizanti-
V bus. ^ V.
Eine der allergrössteu Phi/cicleen^ von einer gewissen Aehnlicbkeit
mit Convolutella^ ausgezeichnet durch verdickte Taster und wulstige, hinten
aufgeblähte Beschuppung der Schulterdecken.
Kopf braungrau, hinten hell. Fühler bräunlich, auf dem Rücken
weisslich heschuppt, mit kurzen, getlrängten, allmälig an Länge abneh-
menden Kammzälinen, die beim ^ nur die halbe Länge haben, aber wie
beim (^ am Ende der Fühler in Zähncheu übergehen; das dicke Wurzel-
glied reicht bis nahe an den Rand des Hinterkopfes, und der schwer auf-
zufindende Ocellus steht dicht an der Fühlerwurzel. Die rauhschuppigen,
brauugrauen, dicken, zusammengedrückten Taster sind kürzer, als das
Rückenschild; die Schuppen des ersten Gliedes liängen nach unten busch-
förmig verlängert, die des 2., längereu bilden gleichfalls einen Busch am
r551') Btiitrage zur Kcmitiiiss tlcr imnlamcrik. Narhiraltcr. aq^
Ende; das 3., weit kürzere, ragt vorn horizontal, verdickt und abg'estunipft
liervor. Die Maxillartaster sind kurz, zusaninieuged rückt, locker bescliuppt,
oben etwas weisslich bestäubt, oberhalb des zweiten Gliedes der Lippen-
taster an der Stirue liegend. Säugrüssel liorng'.'lb, obenauf weissgrau be-
scliuppt. — Rückenschild dick und kräftig, oben mit dunkelbraungraueu
Schuppen dicht bekleidet, auf dem Schildchen mit 2 schwarzen, in eiuan-
derfliessendeu, lockeren Schuppenwülsten; die starken, hinten lang- und
lockerschuppigen Schulterdecken sind vor dem hellgrauen Ende bandartig
schwarz. Brust dicht weiss schuppenhaarig. Die kräftigen Beine mit
dunkelbraunen Eüssen sind auf der Aussenseite weiss, die Mittelschienen
vor der Spitze, die Hinterschienen über der Basis mit einem schwarzen
Bändchen geziert; die letzteren sind kurz, auf dem Rücken, vor dem Au-
faiige des Bändohens mit einem Haarschuppenbusch; die Sporen braun. —
Hinterleib dick, weit über die Hiuterflügel hinausreicheud, etwas flach,
hellgelblichgrau, an der Wurzel des 2. Segmentes schwarz; Bauch braun-
grau, gegen die Wurzel hin schwärzlich.
Vorderflügel 9, -bei dem wohl meistens grösseren ^, bis 10'" lang,
gestreckt, nach liinteu sanft erweitert, am Hinterraude gegen den Innen-
winkel sehr couvex. Grundfarbe au der schmäleren Costalliälfte weiss, an
der breitereu Dorsalhälfte mehr oder weniger dunkel staubgrau, welche
Farben sich nicht scharf scheiden. Die Zeichnungen sind schwarz und
scharf. Die erste, feine Querlinie entspringt bei V^ des Vorderrandes, und
geht gerade und sehr schräg bis zur Falte, von wo sie unter einem spitzen
Winkel in concavem Bogen nach dem Innenrande zieht; einwärts ist sie
weisslich gesäumt, und diese Einfassung von einer schattenartigen Linie
begrenzt. Auf der Querader ist ein dicker, unten verdickter, selbst kegel-
förmiger Strich. Die hintere Querlinie, mitten zwischen dem Querader-
striche und dem Hinterraude, ist feiu, scharf sägeartig, und erst auf der
Höhe des Queraderstriches, dann in der Falte einwärts winkelig; sie wird
hinter einer Weisslichen Einfassung von einer mehr verflosseneu, schwärz-
licheu Linie begleitet; letztere nähert sich gegen den Vorderrand der
Hauptlinie, und hier wird sie selbst dunkler Sfhwarz. Den Hiuterrand
umzieht eine Reihe starker, schwarzer Punkte, die am luuenrande mehr
zu kurzen Linien werden, und bei einem (^ grossteutheils zu einer Raud-
liuie zusammenfliessen. Fransen grau.
Hiuterflügel wie bei Convolutella gegen die Spitze verlängert, weiss,
im Mittelraume opalisireud, am Vorderrande und gegen die Spitze ge-
bräunt; die bräunliche, mehr oder weniger deutliche Hiuterrandliuie ver-
schwindet vor dem Aualwinkel.
Unterseite der Vorderflügel braungrau, gegen die Wurzel heller;
ein vom Vorderraude vor der Spitze herabgehender Strich und die Hiuter-
randliuie sind dankelbraun. Hinterflügel weiss, längs des Vorderrandes
mit bräunlichem Schatten; beim ^ wie auf der Oberseite.
14*
106 Prof. p.c. Zell er: (-550)
Vaterland: Texas; beide Geschlechter, die mau nach ihrer Uurei--
selirtheit für gezogene halten sollte, wurden nach Hageu's Notizen von
Boll im August und September am Köder iu Mehrzahl gefangen.
Gen. Anerastia.
Au liierherg-ehörigen Arten scheint Nordamerika durchaus uicht arm
zu sein; ich habe eiue Anzahl Anerastien vou Beifrage erhalten, die
sicher zu mehreren Arten gehören, leider aber alle kläglich abgeflogen
sind, so dass ich sie iiothweudig übergehen muss. Sichere Arten, die sich
kenntlich macheu lassen, sind folgende:
1. An. tetrtidella n. sp.
Alis ant. angustis, ochraceo-griseis, vitta costali postice angustata albida,
venis omnibus longitudinalibus albidis, nigricauti-raargiuatis. (^ ^.
Iu der Grösse veränderlich, kleiner als die südeuropäische Vulnera-
tella^ das (^ meistens viel grösser, als das ^. Sie ist au der weisslicheu,
gegen die Spitze zwischen den Adern etwas gTau bestäubten Costalstrieme,
vorzüglich aber an den dünnen, weisslicheu, braunschuppig gesäumten
Adern zu erkennen. Da auch bei der ostindischen Sceletella die Adern
sehr deutlich und fein hervortreten, so sei hier nur erwähnt, dass diese zu
den grössteu Arten der Gattung gehört, eine blassrothe Grundfarbe hat, in
welcher die Adern iu noch weit höherem Grade sichtbar sind, und einer
Costalstrieme gänzlich entbehrt. Bei unserer L/Otella, die erheblich grös-
ser als Tetradella ist, bilden die brauu bestäubten Adern gröbere und
weniger weisse Linien.
Kopf- und Rückeuschild bleich ocliergelb. Stirnkegel kurz und zu-
geruudet. (^ Fühler gekerbt, pubescireud, bleich ochergelb. Taster von
mehr als Rückenschildslänge, horizontal vorg'estreckt, allmälig zugespitzt,
einwärts bleichgelblich, auswärts grau, am unteren Drittel mit einer recht
abstechenden, weissen, von der Wurzel bis zum Ende des 2. Gliedes
reichenden Strieme. Saugrüssel auf dem Rücken weisslich beschuppt.
Schulterdeckeu ein wenig dunkler als das Rückeuschild. Beine blass grau-
ochergelb, mit hellereu Füssen, die vorderen auf der Lichtseite gebräunt,
die Hiuterschieueu zusammengedrückt. Hinterleib obenauf ochergelb, am
Bauche weisslich. Der Legestachel steht nur wenig hervor.
Vorderflügel 4 — SVj'" lang, gestreckt, nach hinten schwach erwei-
tert, mit schwach convexem Vorderrande, abgerundeter Spitze und sehr
cüuvexera Hinterraude. Grundfarbe hell ochergelblichgrau, im Dorsalraume
bis zur Falte reiuer, bla.ss ocherfarbig. Der Vorderraud wird bis zur Snb-
costalader von einer nach hinten etwas verdünnten, weisslicheu Strieme
eingenommen, die gegen die Spitze zwischen deu Adern mehr oder weui-
r553") Beiti'äge zur Keiiiitiiiss liei- iiurdiimcnk. A'aclitlalti^r. 107
gev deutlich graubestäubt, und auf dem Vorderrande selbst au der Schul-
ter mit einer kurzen, braunen Linie gezeichnet ist; sie hat gegen die
Flügelfläche keine dunklere Einfassung. Alle in den Hinterrand mündenden
Adern, sowie eine Linie in der Falte, sind weiss und zu beiden Seiten mit
schwarzbraunen, zerstreuten Schuppen gesäumt; die Medianader bildet
die stärkste weisse Ader, ist, ausser an ihren Aesten, nicht braun ge-
säumt, und erreicht nicht als weisse Linie die Flügelbasis, sondern hört
verdünnt beim Anfange des 2. Viertels der Länge auf. Ebenso reicht auch
die weisse Färbung der Subdorsalader nicht bis zur Wurzel. (Bei den
meisten B e 1fr age'schen Exemplaren sind die schwärzlichen Schuppen
ganz abgeflogen, und auch die weissen, abgeriebenen Adern wenig sicht-
bar, und nur unter der Lupe zu erkennen. Die breiten Fransen sind grau
und dunkel bestäubt).
Hinterflügel bleichgelblich, in der Spitze in grösserer oder geringerer
Ausdehnung schwach grauschattig; die Hiuterrandlinie blassbräuulicli.
Unterseite der Vorderflügel bräunlichgrau, mit dünner, gelblicher
Costallinie, die nicht bis zur Basis reicht.
Vaterland: Texas (Boll, Beifrage). Mehrere (S und § fing Bei-
frage in der ersten Hälfte des Juni, 2 § am 8. und 9. Juli.
2. A/ier. glareosella n. sp.
Alis ant. minus elongatis, caesio-griseis, ubique squamis fuscesceutibus ad-
spersis, vitta costali lata albida, postice sensim magis dilatata. ^,
Nur 1 §, aber so abweichend von den anderen nahestehenden, dass
ich es zu beschreiben wagen darf. Die Flügel sind kürzer als bei den
anderen Anerastien, die vorderen am Vorderrande merklich convex; ihre
weissliche Vorderraudstrieme ist aufi'allend breit, nach liinten sogar erwei-
tert, einwärts ohne scharfe Begrenzung, und wie die ganze Fläche mit
biäunlichen Stäubchen bestreut.
Kopf und Rückenschild grau, die Schulterdecken, sowie die Aussen-
seite der Taster schiefergrau. (Der Stirnkegel ist abgerieben). Die Taster
haben die Länge des Rückenschildes, und sind horizontal vorgestreckt,
zugespitzt, wie die Fühler hell gelblichgrau, am Wurzelgliede und unter-
wärts weiss. Saug-rüssel sehr versteckt. Beine gelblichstaubgrau. Hinter-
leib ochergelb mit hellerem Bauche und eingezogenem Legestachel.
Vorderflügel fast 4"' lang, kürzer als gewöhnlich im Genus (wie bei
Ematheudes 'pihnctella^ mit gleichförmig sanft convexem Vorderrande, zuge-
rundeter Spitze und convexem, in den abgerundeten Innenwinkel überge-
hendem Hinterrande. Grundfarbe violettlichgrau, am dunkelsten über der
Falte als Einfassung der Vorderrandstrieme von der Wurzel aus. Die sehr
breite, weissliche Vorderraudstrieme, die nur von der AVurzel aus gegen
die Grundfarbe scharf absticht, wird allmälig breiter, und erreicht iu dop-
108 ITol. l'.C. ZelNT (554-)
pelter Breite, die fast die halbe Flügelbreite einnimmt, den Hiiiterraud.
Sie sowohl, wie die übrige Fläche ist mit bräuullcheu Schuppen bestreut,
besonders reichlich nach hinten. Die Adern treten gar nicht hervor; auch
ist nirgends ein Punkt oder Fleck vorhanden. Fransen grau.
Hinterfliigel mit ziemlich stumpfer Spitze, gelbweisslich, etwas durch-
sclieinend.
Unterseite der Vorderflügel bräunlichgrau, ohne helle Ränder. Hin-
terfliigel etwas grau, besonders am Vordurrande.
Vaterland: Texas, wo Beifrage mein Exemplar am 15. August ge-
fangen hat.
Anmerkung. Zwei viel kleinere O mit spitzeren HinterfUigeln,
von Beifrage im August gefangen, und ein ebenso kleines (^ mit abge-
rundeter Hinterflügelspitze, haben gleichfalls eine sehr breite Costalstrieme
der Vorderflügel, sind aber durch die unglückliche Belfr age'sche Fang-
niethode so beschädigt, dass sich von ihnen nur sagen lässt, dass sie, wenu
nicht zu 3, doch bestimmt zu 2 verschiedenen Arten gehören, vou denen
keine mit Glareosella zusammenfällt.
3. Anei\ binotellu u. sp.
Alis ant. angustis, pallide ochraceo-griseis, vitta costali postiee coarctata
albida, punctis 2 fuscis venae subdorsalis, altero ante medium, altt ro
ante angulum dorsalem. (^ .
Auch diese kleine Art wage ich nach einem Belf rage"'schen
Exemplare aufzustellen, weil die 2 dunkelbraunen Punkte auf der Dorsal-
adei- der Vorderflügel so auffallend sind, dass sie darau wohl stets zu
erkennen sein wird.
Kopf und Rückenschild bleicji ochergelb. Taster etwas kürzer als
das Rückenschild, etwas dick, mit abgestumpftem Endgliede, innen gelb-
lichweiss, aussen gelbbraun, nur ganz an der Wurzel weisslich. Maxillar-
taster sehr fein, kurz, aufliegend. Fühler borstenfürmig, über dem Wui'zel-
gliede ein wenig gebogen. Letzteres gelbbraun, mit weissem Längsstrich
am Rande. Beine bleich ochergelb. Hinterleib ochergelb; Afterbusch
hell, zwei länglichrunde Oenitalklappen enthaltend.
Vorderflügel 3'" laug, schmal, nach hinten schwach erweitert, mit
abgerundeter Spitze und convexeni Hinterrande, der in den gerundeteu
Innenwinkel übergeht. Grundfarbe bleich ochergelb, in der Falte iu eiuem
Läugsstreifen und in einer von der Querader bis zum Hinterrande gezo-
genen Linie, wenn auch nicht besonders hervortretend, am reinsten. Am
Vorderrande zieht eine ziemlich breite, gelblichweisse Strieme, die sich von
der Querader an verengt, uud spitz vor der Flügelspitze endigt, einwärts
aber nirgends dunkel gesäumt ist. Die Subdorsaiader trägt vor der Hälfte
r^l^^"^ npitriige xtir Kemitniss der mirilamerik. Nachiralli'r. 109
und diclit vor dem Innenwinkel je einen starken, auffallenden, schwarz-
braunen Punkt. Oberhalb des letzteren ist der Fliigelraum auch am Ende
der Costalstrieme, mit eiin'g-en feinen, braunen Stäubchen bis zum Hinter-
rande bestreut. Fransen hellgrau.
Hinterflügel bleich, weisslichgelb, etwas glänzend, ohne dunklere
Einfassung.
Unterseite der Vorderflügel hell lehmgelblicligrau, seidenglilnzend.
Vaterland: Texas. Beifrage fing das Exemplar am 12. Juli.
4. Aner. haematica u. sp.
Palpis collariqiie sordide sanguineis, alis ant. elongatis, postice senslm
dilatatis, fuscescenti-sanguiiieis, dorso pallide ochraceo, vitta costali
exalbida, postice acurainata, iuterius fusco-marginata. (j'^-
Grösser als die vorigen, kenntlich an der hell blutrothen am lunen-
rande gelblichen Grundfarbe der Vorderfiügel und an der nach hinten zu-
gespitzten, gelblichweissen, einwärts gerandeten Vorderrandstrieme. (Doch
gibt es sicher noch mehrere ähnliche Arten, s. die Anmerkung.)
Kopf mit ganz kurzem, abgernndetem Stirnkegel, ochergelhlich,
Taster etwas kürzer als das Rückenschild, etwas dick, zusammengedrückt,
mit dünnerem, fast spitzem Endgliede, auf der Aussenseite mehr oder
weiliger dunkel schmutzig blutroth, an der Wurzel in veränderlicher Länge
hellgelblich, auf der Innenseite gelblich. Saugrüssel vorhanden, aber sehr
klein und versteckt. Fühler hellgelblich, pubescirend gefranst, über dem
"Wurzelgliede auf dem Rücken etwas ausgehöhlt und rauh. Kragen an
der Seite röthlich; Rückeuschild hell ochergelb. Beine schiefergrau-, Hin-
terschienen zusammengedrückt, auf dem Rücken mit einem Ha:irschuppen-
kamme. Hinterleib ochergelblich, auf der Hinterhälfte grau, am Bauche
noch dunkler; Afterbusch hell; Legestachel stark, kurz, hervorstehend.
Vorderflügel (^ ^Vt, ? 4— SVV" lang, schmal, nach hinten erweitert,
mit abgerundeter Spitze und convexem Hinterrande, hell blutroth, mehr
oder weniger rein, gegen den breit hell ochergelben Innenrand hin etwas
blässer. Am Vorderraude ist eine ziemlich breite, weisslichgelbe Strieme,
die sich allmälig scharf zuspitzt, und in den bräunlichen Costalfransen vor
der Flügelspitze endigt; sie ist einwärts in gerader Linie scharf schwarz-
braun, schmal gesäumt, und dieser Saum bildet eben in seiner etwas ver-
dickten Fortsetzung die dunkle Stelle in den Costalfransen hinter der
Spitze der Strieme. Die Schulter ist in einer kurzen Linie, von veränder-
licher Deutliclikeit schwarzbraun. Die Fläche der Flügel hat keine stär-
keren dunklen Punkte. Fransen gelblichgrau.
Hinterflügel mit hervortretender Spitze, hellgrau, in der Flügelspitze
verdunkelt; Fransen heller, als an den Vorderflügeln, stark abstechend
gegen die Flügelfarbe.
110 Prof, p.c. Zellor: (556~)
Untei'seite der Vorderflüg-el grau, in der Mittelzclle aiu dunkelsten,
mit etwas heller durchscheinender Costalstrieiue. Hinterfiügel längs des
Vorderrandes verdunkelt.
Diese Art erhielt ich mit der Benennung Ilithyia enrnea von
New York und aus Massachusetts; 1 <^ und 1 ^ find Burgess bei Beverly
am 27. Juni.
Anmerkung 1. Ein grösseres, schönes (^, von Packard wahr-
scheinlich aus Massachusetts erhalten, ist der Maematica ganz gleich, hat
aber dünnere, längere, anscheinend unversehrte Taster von bleichgelber
Farbe am 2. Gliede auswärts mit braunem Längsstreif bis ans Ende. Die
Costalstrieme ist ziemlich reichlich mit braunen Stäubchen bestreut, und
die schwarze Einfassung derselben ist am Ende stärker erweitert. — Fer-
ner habe ich aus Texas von Beifrage ein am 20. Mai gefangenes (^ und
ein sehr kleines Pärchen vom 15. und 25. August, die zu 2 besonderen
Arten zu gehören scheinen, welche sich von Haematica durch kürzere
Taster unterscheiden, sich aber wegen ihrer unvollkommenen Conservatiou
nicht beschreiben lassen.
Anmerkung 2. Ich mache noch auf beschriebene Arten unter den
Anerastien mit ähnlicher Färbung und Zeichnung aufmerksam: Lotriceila
und Deliqueüa iu Brasilien, Sabuletella im südlichen Africa, Opificella und
Laterculella in Ostindien, die wohl alle noch mit reichlicherem Materiale
zu untersuchen und fester zu umgrenzen sind. — In anderen Phycideengat-
tungeu sind gleichfalls der Haematica ähnliche Färbungen bekannt. Ab-
gesehen von der Y a^rietät Sa^iguinella H. Fig. 05 dur I*etJipclt'a carnella
L., gibt es deren 3 in der Gattung yl/ye/o/* aus dem südöstlichen Europa,
über die ich hier etwas sagen zu müssen glaube. Die kleine Myel. (leset''
ficolfi Stdgr. (mit Stheiliger Medianader der Hinterflügel) ist wegen ihrer
graurothen Vorderflügel mit einwärts nicht scharf begrenzter Costalstrieme
der Haematica etwas weniger ähnlich, als die grössere Jlt/el. albicosta
Stdgr., bei welcher die Strieme durch dunkles, streifenartiges Braun von
der röthlichgrauen Flügelfläche geschieden ist (die Strieme ist schmal und
verschmälert sich gegen ilir Ende, welches die Flügelspitze nicht völlig
erreicht. Das Rückenschild ist ganz einfarbig rothgrau, der Kopf etwas
heller, im Gesichte und in einer sehr feinen Linie des oberen Augenrandes
gelblichweiss. Die Taster von doppelter Kopflänge sind fast gerade, ziem-
lich stark behaart, stark zustimmeugedrückt, mit kurzem, kegelförmigen,
glatten Endgliede; hell röthlichgrau, auf der Innenseite bleichgelb. Saug-
rüssel stark, gelblichweiss beschuppt. Fühler in beiden Gesclilechtera
borstenförmig, beim (^ mikroskopisch pubescirend, hellbräunlich. Die Me-
dianader ist Stheilig).
Ihr nahe steht:
(557) Ri'itrnfffi zur ICi'Untniss ilrr nonlamorik. Narliif;ii(pr i « 4
Myel. ciliatella u. sp. aus Sarepta.
Autennis c? pubesceiiti-ciliatis, tliorace rubescenti alboque mixto- alis
ant. angustis, cinereo-rubris, vitta costali alba, ante alae apicem acu-
minata, dorsi liiiea basali angusta alba; posterioribus albis, vena me-
diana trifida. (^ .
Von der Grösse der Alhicosta., von dieser durch die angenehm grau-
röthliche Grundfarbe der Vorderflügel und die ganz weissen Hinterflügel,
Yorzüglich aber durch die sehr merklich gefransten <^ Fühler leicht und
sicher zu unterscheiden. — Rückenschild hellroth, am vorderen Ausseii-
raude der Schulterdecken und unter der Mitte des rothen Halskragens
weiss. Kopf röthlichweiss; der obere Augenrand mit reinweisser Linie um-
zogen. Taster von iVjmaliger Länge des Kopfes, etwas aufgebogen, zu-
sammengedrückt, reichlich behaart, weisslich, auswärts röthlich, docli mit
weisslichen Haaren an der Unterseite; das glatte Endglied ganz klein,
knospenförmig kaum aus den Schuppen des 2. Gliedes hervorragend. Saug-
rüssel stark, auf dem Rücken weisslich beschuppt. Fühler borstenförmig*,
heilbräunlich, mit zarten Haaren, von ansehnlicher Länge, die aber all-
mälig kürzer werden, und das Fühlerende nicht erreichen, in 2 Reihen
gefranst; Wurzelglied, stark, weisslich, auf der Rückenseite röthlich. Beine
rothgrau bestäubt; Hinterschieueu ziemlich dünn, auswärts schwach grau
bestäubt; Hinterfüsse gegen das Ende dunkler grau. Hinterleib graii-
weissHch, das erste Segment weiss und in der Mitte hell braunroth.
Vorderflügel 5'" lang, schmal, nach hinten stark erweitert, an der
Spitze zugerundet, mit schwach convexem Hiuterrande, grauroth, längs
der Vorderrandstrieme am gesättigtsten, gegen den Innenrand gelichtet
und mehr ins Graue, besonders gegen den Innenwinkel. Die weisse Costal-
strieme ist schmal, über der Querader fast unmerklich erweitert, dann zu-
gespitzt und die Flügelspitze nicht erreichend. Die Schulter ist in einer
äusserst feinen, kurzen Linie bräunlich. Der Innenrand ist von der Wur-
zel aus bis zu seiner Hälfte in einer dünnen Linie weiss. Auf der Quer-
ader ist die Grundfarbe kaum ein wenig verdunkelt. Hinterrand ohne
Punkte. Fransen blassroth.
Hinterflügel weiss, am Vorderrande, in der Flügelspitze und ganz
schmal am Hinterrande grau beschattet; auch die Median- und Subcostal-
ader mit ihren Aesten treten durch schatteugraue Beschuppung etwas her-
vor. Fransen weiss, an der Wurzel von einer grauen Linie durchzogen.
Unterseite der Vorderflügel braungrau, am Hiuterrande hellgrau.
Die bleichgelbliche Costalstrieme ist deutlich und vor ihrem Ende erweitert^
Fransen blass rosenfarbig. Hinterflügel weiss, am Vorderrande breit strie-
nienartig grau.
Noch eine ähnliche Art ist die folgende:
15
112 Prof. p.c. Zeller: (558)
Epixc/mia farrella C u rt i s.
Alis ant. ang-ustis, luteo-ciiiereis, vitta costali ad apicem usque perducta
alba, postice juxta costam cinereo-pulveruleiita, puncto venae trans-
versae ulgro, veiia subdorsali et dorso squamis nigricantibus couspersis.
Myalois Lafauryella^ Constant. Ann. Soc. ent. Frauce 1865.
Tab. VII, fig-. 1.
Diese Art., welche die nördlichen Küsten Mitteleuropas überall zu
bewohnen scheint, lebt an der pommerschcu auf Anthyllis vulneraria\ ihre
Raupe erhält man am leichtesten, nachdem sie sich zur Ueberwinteruug in
eine kleine Sandkugel eingespoimen hat, durch Aussieben des Sandes; \m.
Frühjahre spinnt sie sich ein längliches Gewebe, in welchem sie zur Puppe
wird. Dass Farella auch in Nordamerika einheimisch ist, beweist ein
schönes (^, das Burgess am 8. Juni bei Beverly in Massachusetts gefan-
gen hat, und das unzweifelhaft dieselbe Art ist; es unterscheidet sich von
meinen europäischen Exemplaren durch nichts, als seine gewaltige Grösse.
(Vorderflügeliänge 6V4"' gegen 5'" des grössten pommerschen (^).
Ein ^ dieser Art, welches ich durch Lederer als ungarisch
erhielt, trug in meiner Sammlung den provisorischen Namen liesectella.
"Dies ist al.so die von Staudinger in der Berliner entomol. Zeitung 1870,
S, 203 bei Myel. albicosta erwähnte Art. Der lange, ans Haarsihuppen
gebildete Stirnkegel, die langen Taster mit dem zusammengedrückten, haar-
schuppigen Endgliede,, das die Länge des 2. Gliedes hat, und die vier-
theilige Medianader der Hinterflügel unterscheiden Farella sehr von
Albicosta.
Der Farella ähnlich ist Eplsclmia leucotoma IL S. (im Stau-
d i nger- Wo c keuschen Catalog auch dicht davor gestellt), wenigstens
hin.sichtlich der längs des Vorderrandes selbst grau bestäubten Costal-
strieme. Diese reicht nicht bis zur Flügel spitze, oder verliert sich doch
ganz in den grauen Schuppen derselben. Die Grundfarbe der auch etwas
kurzem Vorderflügel ist ohne lehmfarbene Beimischung, bräunlichgrau
und reichlich mit groben, weisslichen Schuppen, besonders gegen den
Hinterraud, bestreut. Das Rückenschild ist nicht einfarbig und rein lehm-
gelb, sondern weisslich, grau bestäubt. Dabei sind die Taster ganz anders,
nämlich zwar aufgebogen und an das Gesicht angelegt, aber das ver-
dünnte, zugespitze Endglied ist kürzer als das zweite Glied und schnabel-
artig horizontal vorgestreckt. Mein (^ Exemplar, von Leder er aus
Lydien mitgebracht, hat Vorderflügel von 7'" Länge, ist also noch grösser
als mein (^ der Farrdla aus Nordamerika. Ob H. S. Fig. 126 5, etwas
fremdartig aussehend, gut dargestellt ist, weiss ich nicht, die Costalstrieme
r 559") Beitrüge zur Keiinluiss der iiorJamti'ik. Nachlfalter. ] a o
scheiut mir aber zu gelblich und die Hinterflügel zu dunkel uud zu «>'leich-
niässig gefärbt zu seiu.
Galleria inimicella n. sp. Tab. HI, fig. 20.
Alis ant. iufra apicem retusis, iu basi ochraceis, ceterum griseis costa
late fusco-umbrosa, strigula ante marginem posticum arcuata brun-
uea. (J*.
Sie ist sogleich durch den gebogenen gelbbraunen Querstrich vor
dem Hiuterrande der Vorderflügel von G. mellonella zu unterscheiden,
aber aiu sichersten dadurch als eigene Art charakterisirt, dass der Hin-
terrand dieser Flügel unterhalb der Spitze uur bis zu seiner Hälfte ein-
gedrückt ist und die Hinterflügel viel stumpfer sind.
Grösse einer mittlem Ifellonella (S- Rückenschild braungrau ;
Schulterdeckeu sehr abstechend blass ochergelb. Kopfhaare hell ochergelb.
Fühler ziemlich stark, zusammengedrückt, gelbbräunlich; das helle Wurzel-
glied zwar etwas verdickt, aber ohne zahnartige Verdickung. Beine kräf-
tig, hell ocberfarbeu, die vorderu auf der Lichtseite gebräunt; die stark
zusammengedrückten Mittelschieueu hier mit einem hellen Bäudchen; die
besonders breiten , zusammengedrückten Hinterschieuen auf der Rücken-
kante mit längerem uud dichterem Schuppeukamm als auf der Bauchkaute.
Hinterleib braungrau (verölt).
Vorderflügel öVa'" laug, breit (kürzer und daher breiter als bei
Mellonella^ am Hiuterrande mit einem gleich unterhalb der Spitze anfan-
genden und nur bis fast zur Hälfte des Flügels reichenden, seichten
Eindruck, unter welchem der Hinterraud stark convex hervortritt, worauf
er iu sanfter Krümmuug uud ohne weitere Ausbuchtung in den zugeruu-
deten Innenwinkel übergeht. Grundfarbe staubgrau, an der Basis hell
ocherfarben, über der Falte in Braunroth übergehend, am luueuraude
schiefergrau, am Vorderrande sehr breit schwarzbraun beschattet; alle
diese Farben ohne scharfe Begrenzung. Die Fläche ist am luneurande
und auf den Aderu mit uuregelmässigen Reiben schwai'zer, grösserer uud
kleinerer Punkte bestreut. Auf dem Vorderraiide lassen sich in der dun-
keln Färbuug scbräge, hell uud schwarz wechselude Querstrichelchen
durch die Lupe erkennen. Vor der Ausbuchtung des Hiiiterrandes liegt
auf hellem Grunde ein sehr auffallendes, rothbraunes, gebogenes Quer-
strichelcheu, hinter dessen oberem Ende in den ocliergelben Fransen ein
braunes Läugsstrichelchen liegt, während sein unteres Ende sich iu die
Fransen fortsetzt.
Hinterflügel viel breiter und stumpfer als bei Mellonella , ganz
wicklerförmig, die Convexität näher gegen die Flügelspitze als gegen den
Analwinkel vortretend; Grundfarbe gleichmässig dunkelbraungrau, die
Fransen gelblichgrau mit grauer Linie vor der Wurzel.
114 Prof. p.c. Zelk-r: (56O)
Unterseite der Vorderfliigel duiikelbraungrau mit recht deutlichen
dunklem und heilem Querstrichelcheu wicklerartig gezeichnet; der bogen-
förmige Strich vor dem Hinterrande dunkelbraun und an jedem Ende mit
einem braunen Strich iu den Fransen, die dergleichen noch zwei am
Innenwinkel zeigen. — Hinterflügel grau, besonders an dem gelblichen
Vorderrande mit verloschenen, dicken Querstrichelchen ziemlich reichlich
hestreut. Hinsichtlich des Geäders ist zu bemerken, dass auf den Vorder-
flügeln die Mittelzelle nicht so weit gegen den Hinterrand reicht und also
längere Aderu an den Hinterrand abgibt als bei Mellonella^ und dass auf
den Hiuterflügeln die Medianader sich ganz deutlich nur iu drei Aeste
spaltet, die freie Ader 5 aber nahe au der Eudgabel der Medianader zu
entspringen scheint.
Vaterland: Texas (Bell), 1 gut erhaltenes c^ im Cambridger
Museum.
nielissoblaitles falmiunlis n. sp. Tab. HI, fig. 19.
Tiiorace albido ; alis ant. rufescenti-albidis, strigis 2 nigris, priore ex
humero Oriente serrato-fracta, posteriore profunde serrata, macula
iuterjecta diffusa nigra. ^.
Dem Habitus nach eher eine Äphonda^ zu welcher Gattung sie aber
nicht gehören kann, weil die Mittelzelle der Vorderfliigel weit vor dem
Hintenande endigt und ziemlich lange Adern in denselben sendet; die
Art weicht aber darin auch von Melissobl. bipunctanus ab, dass diese
Zelle viel weiter gegen den Hinterrand reicht und spitz endigt.
Grösse eines mittleren Bipunctanus^ doch die Vorderflügel schmäler
und die Hinterflügel breiter.
Kopf und Rückeuschild weisslich. Fühler fein, borsteuförniig, nach
der Mitte zu mit deutlich abgesetzten Gliedern, am Wurzelgliede ohne
Schuppenzahn. Beine weisslich, viel schlanker und länger als bei ßi-
punctanus. Hinterleib ochergelblich, am Wurzelsegment weisslich.
Vorderfiügel 8V2'" ^^^gi schmal mit stark convexem Hinterrande,
röthlich weiss mit sehr feinen, schwarzhrauueu Schüppcheu bestreut, mit
zwei sehr sägeförmigeu, schwarzen Querliuien. Die erste zieht aus der
Schulter auf dem Vorderrande hin, worauf sie 4 spitzwinklige Zacken
macht, ehe sie den Innenrand erreicht, von denen der zweite und dritte
am weitesten gegen die Flügelmitte reicht; aus dem Winkel des zweiten
geht in der Falte ein brauner Staubstreifeu gegen die Flügelbasis. Die
hintere Querlinie ist mit mehreren, aber nicht so langen Sägezähuen
versehen und macht uutei'halb des Vorderrandes eine starke Krümmung
gegen den Hinterrand; sie ist hier deutlich auswärts hell gesäumt, weil
der Raum bis zu der aus schwarzen Strichen gebildeten Hinterrandüiiie
in dieser ganzen Ausdehnung gelblichbraun verstäubt iat. Zwiacheu beideu
rKC|"\ ßeiirägc zur Keiinlniss der iiorduiiierik. Naihtfaltcr. 115
Querlinien liegt ein beide fast verbiudeuder unregelmässig viereckiger,
schräger, verflosseuer, in der Mitte heller, schwarzbrauner Fleck in der
Mittelzelle. Frauseu bräunlichgrau mit breiter, dunkler Linie durchzogen.
Hinterflügel stumpfer und breiter als bei ßipunctanus, brauugrau,
au der Wurzel heller. Fransen wie bei den Vorderflügeln.
Unterseite der Vorderflügel längs des Vorderrandes, am breitesten
an der Wurzel ochergelblich. Die Mittelzelle ist mit anliegenden grauen
Haaren gefüllt, an der Wurzel mit einem langen, niedergelegten, schwärz-
lichen Haarstreifen, über den die Haare des Vorderrandfeldes etwas
hinüberreichen. Hinterflügel wie oben, nur mit dunklern Fransen.
Vaterland: Texas (Boll). 1 schönes (^ im Cau,bridger Museum.
Psecadia semiltigens n. sp. Tab. HI. flg. 25.
Alis ant. minus elongatis, triente dorsali albo, vitta costali latissima nigra
maculam albani apicalem includente, iuterius bis incisa, puncto nigro
in priore sinn; ventre ferrugineo, tibiis posticis pallide ferrugineis. ^.
Offenbar in der westlichen Hemisphäre die Stellvertreterin unserer
Bipunctella^ verschieden von ihr durch eine andere Ausbuchtung der
schwarzen Vorderflügelpartie, den schwarzen freiliegenden Funkt in der
ersten Ausbuchtung, deu nur am Bauche und au den Seitenrändeni gel-
ben Hinterleib.
Kleiner als Bipunctella^ so gross wie Haemorrhoidella.
Kopf und Rückenschild weiss, dieses auf dem Anfange der Schulter-
decken mit 1, in seiner Mitte mit 2 grossen und auf dem Schildcheu mit
2 kleinem tiefschwarzen Punkten; der Kopf mit einem grossen solchen
Punkt auf dem Scheitel und auch über dem Mundraude schwarz. Fühler
schwarz; das Wurzelglied auf der Unterseite weiss, auf der Oberseite
mit einer weissen Seitenlinie. Taster wie bei Bipunctella gestaltet, am
zweiten Gliede schwarz, innen nach oben weissgefleckt, Endglied weiss.
Saugrüssel honiggelb, an der Wurzel auf dem Rücken weisslich beschuppt.
Beine auf der Lichtseite schwarz, au den Enden der Glieder weiss, auf
der Lichtseite der Schenkel und Schienen weisslich; Hinterbeine au den
Schenkeln weiss, au den Schienen hell rostgelb, an den Füssen schwarz
mit weissen Enden der Glieder. Hinterleib auf dem Rücken schwarzgrau
mit heilem Hinterrändern der Segmente; au den hintersten Segmenten
sind die Seiteuränder mit rostgelben Haaren eingefasst ; Aualsegment
hellgelb ; der ganze Bauch rostgelb.
Vorderflügel 47^"' \<\ng., kürzer als bei Bipunctella^ zu mehr als V3
schwarz, welche Farbe nach inuen gesättigter wird und in der Flügel-
spitze einen schärfer begrenzten, aber kurzem weissen Fleck einschliesst.
Die Dorsalpartie des Flügels ist weiss und greift vor der Flügelhäifte
mit einer kurzem, hinter derselben mit einer läugeru, uuregehuässigeii
116 Prof. p.c. Zell er: (^562)
Einbuchtung in die tiefschvvarze Farbe ein. In der ersten Einbuchtung
liegt ein starker, schwarzer Punkt frei da. Den Hinterrand fasst eine
Reihe starker, schwarzer Punkte ein, welche bis über den weissen Api-
calfleck reicht. Fransen weiss, an der Flügel spitze geschwärzt.
Hinterflügel weisslich, gegen den Vorderraud grau, am dunkelsten
in der Flügelspitze. Den Hinterraud begleitet eine weit vor dem Anal-
winkel verlöschende Reihe kurzer, schwarzer Striche.
Auf der Unterseite sind die Vorderflügel wie auf der Oberseite
gefärbt, nur sehr verloschen; die Hinterflügel weisslich, längs des Vorder-
randes mit einer vor der Flügelspitze abgebrochenen schwarzgrauen Strieme.
Die Randpunkte aller Flügel sind so dunkel wie auf der Oberseite, auf
den Hinteriiügeln noch dunkler.
Vaterland: Texas (Beifrage). 2 am i9. April gefangene, schön
erhaltene (^ in meiner Sammlung.
Enaemia n. g.
Capilli laevigati.
Ocelll nulli.
Antennae setaceae, artlculi basalis apice anteriore squaiuis incrassato.
Palpi labiales filiformes, non arcuati, subobtusi ; maxillares nulli.
Haustelluni breve, nudura.
Alae oblongae , breviter ciliatae ; anteriorum area discoidali cellulam
clausam continente, veuarum rauiis simplicibus, venae subdorsalis basi
breviter furcata, stigmate nuUo; posteriores latitudine anteriores
superantes, fovea hyalina basali nulla.
Abdomen mediocre. Pedes raediocres ; anticorum tarsi tibiis multo lon-
giores; posticorum tibiae laeves, dorso piloso-squamato, 4-calcaratae.
Nomen ex ^v (in) et aX^ia (sanguis) compositum.
Dass diese Gattung nicht zu Hyponomeuta gehört, beweist der
Maugel einer verdickten Stelle am Vorderrande der Vorderflügel (Stigma)
und der einer kahlen Grube an der Wurzel der Hinterflügel. Sie mit
Psecadia zu vereinigen, verhindert die Kürze des kahlen Saugrüssels und
die ganz andere Beschafl'enheit der Taster; statt nämlich aufwärts gebo-
gen zu sein mit verdünntem, glattem, zugespitztem Endglied.-, sind sie
gerade, fadenförmig, vorgestreckt, vorn etwas gesenkt, und ihr drittes
Glied ist fast dicker als das zweite und nur ganz am .Ende ein wenig
zugespitzt. Dazu kommt auch, dass die über der Spitze der Vorderflügel
ausgehende Ader nicht gabelförmig, sondern einfach ist.
1. Enaemia psamnüUs n. sp. Tab. Ill, flg. 26. ^T.
Palpis, abdomine alisque poslerioribus latericiis, alis ant. canis, squamulis
elougatis fuscis iuspersis. ci"^'.
r563") Hf^ilrage zur KVnnliiiss ilftr nApilnmi rik. NarlilfaltiT. 1 ('7
Sehr ausgezeichnet wie die folgende Art durch die zicgclrothe
Farbe des Hinterleibes, der ganzen Unterseite aller Flügel und der Ober-
seite der hintern; ihre hellgrauen, braunbestäuhten Vorderflügel unter-
scheiden sie sehr leicht von der folgenden.
Kopf und Wurzelglied der einfach borstent'örmigen, gelbbräunlichen,
beim (j* sehr zart pubescirendeu Fühler weissgrau. Taster von Kopflänge,
ziemlich dünn, fadcuförmig, ziegelroth, auswärts etwas dunkler ano-elau-
fen, besonders am Endgliede \ dieses fast so laug wie das zweite Glied, eben
so dick, am Ende plötzlich zugespitzt. Rückenschild hellgrau; die Schul-
terdecken unter dem Halskragen dnnkelroth. Beine auf der Lichtseite
ziegelroth, auf der abgewendeteu Seite hellgrau; die Hinterschieneu auf
der Rückenkante mit einigen laugen, abstehenden Haaren. Hinterleib
lebhaft ziegelroth, am Bauche mit einem breiten, weissgraueu Längsstreif
in der Mitte; beim (^ sind die hintern Segmeute am Hinteriande und au
der Seite mit langen Schuppenhaareu gefranst, und die Genitalien mit
noch längern reichlich eingefasst. Der Legestachel ist eingezogen, mit
einem dicken, kurzborstigeu Wulst umgeben.
Vorderfiügel 5 — SV^'" lang, länglich, massig gestreckt, mit convexem
Vorderrande, etwas vortretender Spitze und schrägem, fast o-eradeni
Hinterrande. Grundfarbe hellgrau, unregelmässig reichlich mit länglichen,
braunen Schuppen bestreut; beim ^ sind die Schuppen weniger reichlich
und im ganzen Dorsalraum gar keine ; in diesem Räume hat es zweimal
3 schwarze, zu je einer geraden Querreihe geordnete Punkte. Die erste
so gebildete Querreihe befiudet sich beim Anfange des zweiten Fiügel-
drittels und ist sehr schräg gelegt, oben viel weiter von der Flügelbasis
entfernt als unten; ihr obei'ster Punkt liegt über, die zwei andern unter
der Falte. Die zweite Querreihe ist hinter der Mitte uud noch schräger
nach aussen gelegt, mit dem Hiuterrande parallel; ihr mittelster Punkt
liegt in der Falte. Von den 2 .^ zeigt das eine beide Punktreihen, aber
in geringerer Grösse und durch die reichlichem, braunen Schüppchen
mehr verdeckt, und etwas über der zweiten Reihe ist noch ein Punkt auf
der Querader. Beim zweiten (^ ist von beiden Reihen nur der unterste
Punkt uud auch kaum kennbar vorhanden. Der Vorderrand ist an der
Wurzel braunroth. Die ungefleckteu Fransen sind heim <^ hellgrau, beim
5 hellröthlichgrau.
Hinterflügel und ganze Unterseite hellziegelroth, hier nur der Vor-
derrand der Vorderfiügel in einer feineu Linie weisslich.
Vaterland: Texas (ßoll). 2 (^, 1 ? in meiner Sammlung.
2. Enaemia crttsstvenella n. sp. Tab. III, fig. 27.
Palpis fuscis, thorace cano, fusco-maculato; abdomine alisque posterioribus
latericiis; alis anter. sordide albidis, venis costae et marginis postici
iucrassatis nigris. ^
118
Prof. P.C. Zell er;
(564)
.Etwas grösser als die vorige, durch die stralilenfttriiilgeii, schwarzen
Aderäste uud den Mangel der bräunlichen Schüppchen auf den Vorder-
fliigelu leicht zu erkennen.
Kopf (oben abgerieben) am Hinterrande mit ziegelrothen Haar-
schuppen, im Gesicht weisslich beschuppt. Taster an der Wurzel rüthlich,
dann, besonders auswärts, dunkelbraun; das Endglied wenigstens so lang
wie das Mittelglied. Fühler gelbbräunlich, an der Verdickung des Wurzel-
gliedes weisslich. Rückenschild schmutzig weiss; die Schulterdecken am
Ende und das Schildchen braun, Beine ziegelroth, die 4 vordem Schienen
und alle Füsse braun; die Hinterschienen ohne lauge Haare. Hinterleib
ziegelroth, am Bauch in der Mitte bleichgelblich; der Legestachel in den
gelblichen Hornring, den das umgebende Segment bildet, eingezogen.
Vorderflügel Sy^'" lang, etwas breiter als bei der vorigen Art, und
mit stärker gebogenem Vorderrande. Grundfarbe schmutzig gelbweisslich.
Die Vorderraudwurzel und 5 in den Vorderrand mündende Adern verdickt
schwarz und der Raum von der W^urzel bis zu der dritten grau; die eine
in die Flügelspitze und die 4 in den Hinterraud mündenden Adern und
das Ende der Falte sind wie die Vorderrandadern verdickt und gefärbt.
Auf der Mitte der Subcostalader ist ein schwarzer Läugsstrich und auf
der Querader ein solcher Punkt. Unterhalb des Anfanges des Subcostal-
aderstrichs liegt über der Falte ein kurzes Läugsstrichelchen, uud vor
dessen Anfang, von der röthlichen Subdorsalader durchschnitten, ein
schwarzes Querfleckcheu. Eine Gruppe von 3 schwarzen Fleckchen zeigt
sich noch über dem lunenrande vor dem Innenwinkel. Fransen weissgrau.
Hinterliügel und ganze Unterseite hellziegelroth; der Vorderrand
der Vorderflügel in einer sehr feinen, vor der Flügelspitze aufhörenden
Linie dunkelbraun.
Vaterland: Texas (BoU). Ein schönes 9 'lu Cambridger Museum.
Benennung der Figuren.
Tafel IL
Seite
Fig. 1. Nola nigrofasciata . . . 454
„ 2. Noia melauopa .... 458
„ 3. Nola strictalis 459
„ 4. Tlialpochares mundula . 460
„ 5. Agrophila tortricina . . 4(51
„ 6. Hypena trituberalis . . 469
„ 7. Ilypena achatinalis . . , 468
Seite
Fig. 8. Hypena laciniosa .... 464
„ 9. Hypena pallialis .... 466
„ 10. Coptocnemiafloccalis aKopf
U.Vorderbeine, fe Htrbeine 475
„ IL a. Sudariopliora nasutaria 490
„ 12. a, b. Chalcoela aurifera . 529
„ 13. a,?),c. Dicymolomia decora 531
(565)
Deiträge zur Kenntriiss der iiürJamerik. Naclitfalter.
119
Tafe
Seite
Fig. 14. a,6,c. Sedeniabiuiidulalis 502
„ 15. Botis Tithonialis .... 504
„ 16. Botis fracturalis .... 509
„ 17. Crambus bideus .... 535
„ 18. Catharjlla pulchella . . 541
„ 19- Melissoblaptes fulminalis 560
„ 20. Galleria iniiuicella . . . 539
„ 21. Zophodia Bollii b. Taster 550
1 m.
Fig. 22.
„ 23.
„ 24.
„ 25.
„ 26.
„ 27.
Seite
Nephopteryx cousobri-
nella 548
Nephopteryx (?3basilaris 549
b. Tetralopha melauo-
grammos 546
Psecadia semilugeiis , . 561
Enaeraia psammitis . . 562
Euaemia crassiyenella . 563
E e g i
Seite
Abdominalis Mus. Z. (Botis) . . 515
Achatiualis n. sp. (Hypeua) . . 468
Acutalis Wkr. (Doryodes) . . .490
Adipaloides Grote (Botis) . . .511
Aeraula Hbn. (Epizeuxis) . . . 471
Aemulataria Wkr. (Macaria) . . 487
Ägitatellus Ci. (Craiubus) . . .538
Albicosta Stdgr. (Myelois) . . 556
Albisigualis n. sp. (Hypena) . . 463
Alboclayellus Z. (Crambus) . . 538
Araericalis Gueii. (Epizeuxis) . 471
Aurifera n. sp. (Chalcoela) . . . 529
Basilaris n. sp. (Nephopteryx?) . 548
Bideus u. sp. (Crambus) .... 533
Biuodulalis n. sp. (Asopia) . . . 501
Binotella a. sp. (Auerastia) . . 534
Bistriolata n. sp. (Cidaria) . . . 493
Biundulalis u. sp. (Sedenia) . . 502
Bollii n. sp. (Zophodia) .... 550
Cereralis n. sp. (Botis) .... 517
Chalcoela n. g^ 528
Chalybirostris Z. (Crambus) . . 539
Ciliatella n. sp. (Myelois) . . . 557
Cinerosa Grote (Botis) .... 305
Citrina Grote (Botis) 507
Cousirailata u. sp. (Macaria) . . 483
Consobriaellan.sp. (Nephopteryx) 548
Coutiguella n. sp. (Catharylla) • 540
Coptocnemla n. g 475
s t e r,
Seite
Costalis F. (Asopia) 498
Crassiveuella n. sp. (Euaemia) . 563
Crinitalis Led. (Eurycreon) . . 519
Cuprina n. sp. (Aglossa) .... 497
Deceptricalis u. sp.(Zaucloguatha) 474
Decora n. sp. (Dicymolomia) . . 531
Decorellus Zck. (Crambus) . .538
Deserticola Stdgr. (Myelois) . . 556
Desiguata Bkh. (Cidaria) . . . 494
Dicymolomia n. g 530
Elegans Cl. (Crambus) 539
Enaemia n. g^ 362
Euiiusalis Wkr. (Piouea) . . . 521
Euphaesalis Wkr. (Botis) . . . 511
Farella Curt. (Epischnia) . . .558
Ferrugata L. (Cidaria) 495
Ferruminaria n. sp. (Acidalia) . 478
Fimbrialis S. V. (Asopia) ... 498
Flavidalis Guen. (Botis) . . . .513
Floccalis u. sp. (Coptocuemla) . 476
Floridus n. sp. (Crambus) . . . 537
Fluviata Hbn. (Cidaria) .... 494
Fracturalis n. sp. (Botis) .... 509
Frauduleutaria n. sp. (Boarmia) 492
Fulmiaalis u. sp. (Melissoblaptes) 560
Galbineata u. sp. (Macaria) . . 484
Glaphyralis Led. (Homophysa) . 524
Glareosella n. sp. (Anerastia) . . 553
Gracilis Grote (Botys) . . . . 523
16
120
Prof. P.C. Zell er: Deitriige zur Kcnntuiss der nordamerik. Nachtfalter.
(5G6)
Haematica n. sp. (Anerastia)
Haiesaria n. sp. (Fidonia) .
Hiiuüuialis n. sp. (Asopia) .
Hyllalis Wkr. (Asopia) . .
rilibalis H. (Botis)
Inimicella u. sp. (Galleria) .
lucautella ii. sp. (Pempelia?)
Laciuiosa u. sp. (Hypeua) .
Laqueatellus Cl. (Crambus) .
Laticlavia Grote (Botis) . .
Leachellus Zck. (Crambus) .
Leutifiualis u. sp. (Horaophysa)
Leucoloma H. S. (Epischuia)
Leucostictalis u. sp. (Eurycreon
Lig-uosella Z. (Pempelia) .
Lituralis Hbu. (Zanclognatha) .
Longirostrellus Cl. (Schoeuobius)
Madefactalis Gueu. (Hypeiia) .
Malaua Fitch (Nola) . .
Marculeuta Grote (Botis) . . .
Melanogrammos u. sp. (Tetra-
lopha)
Melanopa u. sp. (Nola)
Miiiuscula u. sp. (Nola) . . . ,
Mollicularia u. sp. (Epioue) . . .
Munduia n. sp. (Tbalpochares) .
Nasutaria Z. (Sudariophora) . .
Nigrofasciata u. sp. (Nola) . . .
Nummulalis Z. (Catbarylla) . . ,
Ocellinaria Gueu. (Macarin) , .
Octomaculata L. (Botis) . . . .
Olinalis Gueu. (Asopia) . , . ,
Oporaria u. sp. (Nemoria) . . .
Oxydalis Guen. (Botis) . . . .
Pallialis u. sp. (Hypena) . . . .
Pariuotata u. sp. (Cidaria) . . .
Pedipilalis Guen. (Zaucloguatba)
Perlucidalis H. (Botis)
Pertextalis Led. (Botis) . . . .
Petrella Z. (Pempelia)
Phaealis Gueu. (Epizeuxis) . .
Phyllinaria u. sp, (Eucrostis) . .
Seite
555
488
5()0
500
5H
559
544
464
538
504
535
5^25
558
518
544
473
533
469
454
507
546
458
455
481
460
490
454
542
486
503
499
481
514
466
495
472
515
515
545
470
479
Seite
538
484
535
562
Polyactiuellus Z. (Crambus) . .
Praeatomata Gueu. (Macaria)
Praefectellus Zck. (Crambus) .
Psammitis n. sp. (Euaemia) . .
Psilogrammaria n. sp. (Boarmia) 490
Pulchella Wkr. (Catbarylla) . .541
Pulchellus Z. (Crambus) .... 535
Purata Gueu, (Acidalia) .... 477
Ranalis Gueu. (Blepbaromastix) 523
Rantalis Guen. (Eurycreon) . .519
Rectilinea u. sp. (Eucrostis) . . 480
Reniculalis n. sp. (Homophysa) . 526
Rubigalis Gueu. (Botis) . . . .510
Rubivora Riley (Aplodes) . . . 480
Rufisignella n. sp. (Catbarylla) 542
Saligna n. sp. (Colobocliila) . . . 462
Semilugens u. sp. (Psecadia) . . 561
Serratissimalis n. sp. (Crocido-
phora) 521
Sesquistrialis Led. (Homopbysa) 324
Siguatalis Grote (Botis) .... 506
Sticticalis L. (Eurycreon) . . .518
Stramentalis Hbu. (Mesograpbe) 520
Strictalis n. sp. (Nola) 439
Subjectalis Grote (Botis) . . .511
Succosata n. sp. (Macaria) . . . 485
Sudariophora n. g 489
Tartarella u. sp. (Pempelia?) . . 544
Termiuellus Z. (Crambus) . , . 539
Terrellus Zinck (Crambus) . . 539
Tetradella n. sp. (Anerastia) . . 552
Texana Robiuson (Eromeue) , 543
Thesealis Led. (Botis) 514
Tithouialis n. sp. (Botis) .... 504
Tortriciua n. sp. (Agrophila) . . 461
Trentonalis Led. (Asopia) , . . 499
Tri(iuetranaFitcb(Bracbytaenia)457
Trituberalis u. sp. (Hypeua) . . 469
Tuberculalis Led. (Crocidopbora) 522
Tyralis Wkr. (Rhodaria) ... 504
Ventralis Grote (Botis) .... 508
Vestaliella n. sp. (Scirpophaga) . 532
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Beiträge zur Kenntniss
der
nordamericanischen Nachtfalter,
besonders der Microlepidopteren.
Von
Professor P. C. Zeller
in Grünhof bei Stettin.
(Aus den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien.
[Jahrgang 1873J besonders abgedruckt.)
Zweite Abtlieiluiag.*)
Mit Tafel III und IV.
(Vorgelegt in der Sitzung am 7. Mai 1873.)
Die vorliegende Abtheilung meiner Arbeit enthält hauptsächlich Tineinen
und Pterophoriden. Meine Absicht war, in ihr auch die mir bekannten Tortri-
cinen zu bringen; da ich aber eine Hauptarbeit über dieselben, Grote's Abhand-
lung über nordamericanische Arten der Gattungen Tortrix, Teras und Concliylis,
noch nicht erlangen konnte, so musste diese einer dritten Abtheilung aufgespart
bleiben.
Was die Tineinen betriflft, so glaube ich, Nordamerica werde sich ungefähr
so artenreich erweisen wie Europa. Nicht nur übergewanderte Arten, sondern
auch solche, an deren americanischem Indigenat wenig zu zweifeln ist, sind in
beiden Erdtheilen identisch; manche Arten beider Continente kommen einander
so nahe, dass ihre specifische Verschiedenheit noch Zweifeln unterliegt, zumal
wenn man die Racentheorie auf sie anwendet; ein grosser Theil, bei dem solche
Ansichten nicht stattfinden können, stimmt mit den europäischen Arten wenigstens
in den Gattungsmerkmalen überein und ordnet sich daher oft ohne die mindeste
Schwierigkeit zwischen jene. Die Zahl der ächten Gattungen oder Unterab-
theilungen von Gattungen, die in der europäischen Fauna keine Vertretung haben,
ist im Vergleich mit der Zahl der identischen ohne Zweifel auffallend klein.
Von der grossen nordamericanischen Artenzahl mache ich hier nur einen
geringen Bruchtheil bekannt. Ich besitze ungefähr die doppelte Zahl der hier
abgehandelten, aber meist in unvollständigen oder einzelnen Exemplaren , deren
Wiedererkennen ungeachtet aller Genauigkeit der Beschreibung zu bedenklich
ist, wesshalb ich sie lieber übergehe. Von den beschriebenen sind leider auch
..'-rv>
*) I. diese Verhandig. Bd. XXII (1872), p. 447. ft.
2 P. C. Zeller.
viele 'im.ica, und wenn ich auch nach Kräften bemüht war, sie durch Worte und
Abhiklung kenntlich zu machen, so wird sich manches Merkmal vielleicht nicht
bestätigen oder die Beschreibung sich als unvollständig erweisen. Da die Mehr-
zahl dieser rmica sich im Cambridger Museum befindet, so werden nordamerica-
nische Micropteristen sich in zweifelhaften Fällen ohne zu grosse Schwierigkeit
Auskunft verschaffen können.
Bei dieser Arbeit habe ich in erster Linie die Clemens'schen Aufsätze über
nordamericanische Tineinen zu Rathe gezogen. Ein vorzügliches Hülfsraittel zu
deren Studium, welches auch Americaner, denen die Proceedings of the Academy
of Natural Sciences of Philadelphia zur Verfügung stehen, schon Avegen der
Stainton'schen Notizen nicht entbehren können, ist Stainton's Buch: The Thineina
of North-America by Dr. Brackenridge-Clemens. London 1872 — eine Zusammen-
stellung aller Clemens'schen Aufsätze über die nordam. Tineinen mit Anmer-
kungen über einzelne Arten, systematischer Anordnung und vollständigem Register
aller von Clemens beschriebenen, dazu mit biographischen Nachrichten über
Clemens und dem Wichtigsten aus der Correspondenz zwischen ihm und Stainton.
Gern gestehe ich, dass ich ohne dieses Hülfsmittel manche Cleniens'sche Art
übersehen oder nicht erkannt hätte. Dass ich dennoch im Ganzen nicht so gar
viele Arten mit voller Ueberzeugung wieder erkannte, hat seinen Grund eines
Theils in dem Reichthum der nordam. Fauna, aus dem mir gerade die Clemens'-
schen Arten verborgen blieben, anderen Theils in seinen nicht immer ganz ge-
nauen Beschreibungen (er hatte, wie es scheint, noch viel mehr und unvoU-
kommnere unica als ich und ahnte nicht, dass es noch mehr ähnliche Arten
neben den seinigen gebe), und endlich, weil er weit mehr um Gattungen, als
um Arten bemüht war. Letzterer Grund bewog ihn zu einem Verfahren, in
welchem ich ihm weder bei fremdem Material nachfolgen durfte, noch bei eignem
nachfolgen wollte: er brach bei seinen nnicis die Flügel der einen Seite ohne
Umstände ab, um sie zu entschuppen und, sobald er im Geäder eine Abweichung
fand, ein Genus zu errichten. Vielleicht habe ich deswegen einige seiner Genera
nicht erkannt; andere aber glaubte ich, bis auf weiteres — Avenn nämlich ein
grösseres Material lehren wird, welche Merkmale wesentlich und welche un-
wesentlich sind — mit den bisher bestehenden wieder vereinigen zu müssen.
Dies betrifft insbesondere die Gattungen Cri/ptolechia und Gelechia. Von der
ersteren zählt Francis Walker 162 Nummern (um nicht Species zu sagen) auf,
von Gelechia 386 ohne andere Unterscheidung als nach den Regionen ihres Vor-
kommens, kaum jemals mit Hindeutung auf eine verwandte Art! Die Zerlegung
dieser Gattungen — denn die von Herrn v. Heinemann versuchte bei den Gelechien
halte ich für eine sehr missrathene — überlässt man wohl billig einem neuen
Bearbeiter der Vorräthe des British Museum.
Ferner habe ich die Reports von Riley und von den Fitch'schen die
wenigen , die mir zur Verfügung standen , benutzt. Ich glaube , Herrn Fitch
nicht Unrecht zu thun, wenn ich ihm die Geschicklichkeit, Arten kenntlich zu
beschreiben, in geringem Grade zuspreche. Vielleicht wird ihm das Herbe dieser
Erklärung dadurch versüsst, dass ich ihn darin mit Reaumur vergleiche. Nur
Beitrao;e zur Keimtniss ilev nordamericaniscben Naclitfalter. O
finde ich den Unterschied zwischen beiden, dass Eeaumur, weil er die Classifica-
tion des Ganzen im Auge hatte, auf die Unterscheidung des Speciellen keinen
Werth legte, während Fitch rein die öconomischen Verhältnisse in Betracht
zog und darum die Species selbst, die somit recht eigentlich Beachtung verdient
hätte, als Nebensache behandelte.
Nicht benutzt habe ich Francis Walker's List of Lepidopterous Insects
of the British Museurn aus dem schon früher angegebenen Grunde. — Eine
vorzügliche Arbeit, die des Professor Frey in Zürich, über nordamerikanische
Tineinen in der Entomologischen Zeitung 1873, S. 201 ff, veranlasste mich, weil
ich sie zu spät zur Benutzung erhielt, die von ihm behandelten Tineinen, haupt-
sächlich Lithocolletiden, ganz zu übergehen, obgleich es wahrscheinlich ist, dass
ich ein paar ihm fehlende Texasarten hätte beschreiben und abbilden können.
Nur bei den Gracilarien hatte ich mich überzeugt, dass keine der von mir be-
schriebenen Arten mit den seinigen zusammenfalle, und desshalb führe ich meine
neuen Arten auf.
Was sonst über nordamericanische Tineinen und Pterophoriden bekannt
gemacht worden ist, z, B. Chamber's bei Frey erwähnte Arbeit, habe ich nicht
benutzt, weil es mir entweder unbekannt oder unerreichbar geblieben ist.
Noetuidae.
Agrophila trancatiila n. sp. Taf. III. Fig. 1.
Capite et thorace rufo-ferrugineis ; alis mit. nigris, squamis filiform ibus
sulplmreis obtectis, basi rufo-ferruginea, apice abrupte exalbido. Q
Von der Grösse einer kleinern Ägr. sulphurulis, mit schmälern Vorder-
flügeln und spitzeren Hinterflügeln, durch ihre Färbung sehr kenntlich.
Eückenschild und Kopf röthlich rostfarben, ersterer nach hinten dunkler
mit gebräuntem Wulst des Scutellums. Stirn schwach gewölbt, Taster etwas
kürzer als bei SidpluiraUs, fast horizontal; das Endglied nur V4 so lang wie
das zweite Glied. Saugrüssel ziemlich lang, auf dem Rücken rostbraun beschuppt.
Fühler braun, kürzer als bei Sulphuralis , mit hellgelbem Wurzelglied. Beine
blassgelb, die vordem auf der Lichtseite braun mit hellgelben Punkten; die
Hinterschienen auf dem Rücken von der Wurzel aus dunkelgrau und vor der
Spitze mit einem solchen Fleckchen; alle Füsse dunkelgrau, hellgelb geringelt.
Hinterleib dunkelgrau mit hellgelbem Afterbusch.
Vorderüügel i'" lang, etwas gestreckt und nach hinttn erweitert. Die
Grundfarbe ist schwarz, aber so reichlich mit laugen, schmalen, hellgelben
Schuppen bestreut, dass sie dunkelgelblichgrau, etwas gewölkt, aber gegen den
Innenwinkel ins Hellgelbe übergehend erscheint; der Vorderrand selbst ist in einer
dünnen Linie blassgelb; die Basis in einem schrägen, am Innenrand verlängerten
bandförmigen Streifen braunrostfarbig und auswärts auf der obern Hälfte hell-
gelb breit gerandet. Die Flügelspitze ist nebst den anstossenden Franzen als
ein Dreieck hellgelb, an der Spitze selbst rostgelblich. Die darunter folgenden
Hinterrandfranzen sind tiefschwarz, auf der Wurzel mit hellgelben Schuppen
bestreut; die Franzen des Innenwinkels blassgelb.
1*
1 P. C. Zell er.
Hinterfiügel dunkelgrau. Franzen sehr blassgelb, von einer breiten, grauen
Schattenlinie durchzogen, die sich um die Fliigelspitze erweitert und hier fast
die ganzen Franzen färbt.
Unterseite schwarzgrau; Vorderflügel mit blassrostgelbem, nach hinten er-
weiterten Costaistreif und sehr breiter, blassgelber Dorsalstrieme. Das Apical-
dreieck der Oberseite ist nicht vorhanden.
Vaterland: Texas (BolL). Ein schön erhaltenes 9 im Cambridger Museum,
Äletoponia obtusnla n. sp. Tat. III. Fig. 2.
Antennis crassmsculis; alis ant. flavis, maculis costae 5, dorsi meäii
nna majoribus, pluriUis disci minoribus dispersis rufescenti-cinereis , pofit.
albidis, obsolete einer eo-bifaseiatis. 9
Verschieden von den übrigen Metoponien durch kürzeren Saugrüssel,
dickere, kürzere Fühler, viel weniger gespitzte Vorderflügel und unverdunkelte,
durch keine dunkle Hinterrandlinie begrenzte Franzen. Die Stirn läuft aber in
eine horizontale, unter den Schuppen versteckte Hornplatte aus, und auf der
Unterseite haben die Vorderflügel wie dort ein helles, einwärts scharf begrenztes
Band am Hinterrand, welches sich vor der Spitze in einen Fleck erweitert, und
die Hinterflügel an der Spitze einen hellen Fleck, welcher den vor dem Hinter-
rand herziehenden Schattenstreifen unterbricht.
Rückenschild und Kopf gelb, Schulterdecken zimmtfarbig bestäubt. Fühler
kürzer als bei Vesiwtina, viel dicker, am Ende auff'allend verdünnt, gelbbräun-
lich mit blassgelbem Rücken. Die schwarze, horizontale Stirnplatte ist kaum
von Augenlänge, vorn gerade abgeschnitten, durch längliche Schuppen bedeckt.
Taster aufwärts gekrümmt, am Gesicht liegend und bis an die Stirnplatte
reichend, zusammengedrückt cylindrisch, auswärts locker beschuppt, am ersten
Glied mit abstehenden Haaren; das Endglied sehr kurz (etwa '/s so lang wie
das zweite Glied und dünner als dieses), stumpf. Saugrüssel kurz, zusammen-
gerollt. Beine anliegend beschuppt, sehr bleich ochergelb; die vordem, am
meisten das erste Paar, braun bestäubt. — Hinterleib um die Hälfte über die
Hinterflügel hervorragend, bleich ochergelb; der Legestachel in dem abge-
stumpften Analbusch verborgen.
Vorderflügel 5"' lang, ziemlich breit, nach hinten erweitert, mit convexem
Hinterrand und deutlicher, doch nicht scharfer Spitze, gelb, längs des Vorder-
randes sehr schwach rüthlich angeflogen, mit röthlichgrauen Flecken gezeichnet
(in Grundfarbe und Zeichnung etwas an Arctia imrpurea erinnernd). Der Vorder-
rand trägt in ziemlich gleichen Abständen fünf Flecke, den ersten an der Schulter,
den letzten etwas vor der Flügelspitze; der zweite und vierte sind kleiner als
die andern; vom fünften zieht eine Reihe von fünf Fleckchen parallel dem Hin-
terrand zum Innenwinkel herab. An der Mitte des Innenrandes, dem dritten
Costalfleck gegenüber, ist ein grosser und dicht hinter ihm ein kleiner Fleck.
Im Mittelraum sind noch vier Fleckchen sichtbar: das erste unterhalb des zweiten
Costalflecks, das zweite grössere unterhalb des dritten Costalflecks; die zwei fol-
genden bilden mit dem vierten Costalfleck und dem zweiten Dorsalfleckchen eine
Beiträge zur Keniitniss der nnrdamericanischen Nachtfalter. 5
sehr weitläuftige, gebogene Querreihe. Franzen wenig heller als die Grimdfarbe
mit kaum merklicher dunklerer Mittellinie und etwas verdunkelten Enden.
Hiuterflügel weisslich, vor dem etwas gelblichen Hinterrand mit einem
nur auf der Apicalhälfte vorhandenen Schattenstreifen und vor diesem in etwas
weiterer Entfernung mit einem schmäleren, der über die Medianaderäste zieht.
Unterseite gelbweisslich, an den Vorderrändern breit blassochergelb. Die
Vorderflügel im Mittelraum grau mit einem dunklern, bindenförmigen Quer-
streif vor dem oben besprochenen Marginalband und in einiger Entfernung davor
mit einem schmäleren. Die Hinterflügel mit einem deutlichem und vollständigem
Querband vor dem Hinterrand und weiter einwärts mit einem solchen am Vorder-
rand anfangenden Schatten. Auf der Querader ist ein erloschener grauer Punkt.
Vaterland: Texas (BolL), Das schöne 9 ist im Cambridger Museum.
Geometridae.
Cidaria luscinata n. sp.
Alis mit. suhrufescenti-cinereis, nmltistrigatis, strigis duahus (altera alba
ante medium, altera albida post medium, superius arcuata) interius latiiis
nigro-marginatis, puncto interjecto nigro , albido-cincto , striga ante marginem
posticum albida, repanda. cf .
Sie ist die Stellvertreterin unserer (von Hübner Fig. 277 nicht sonderlich
gut abgebildeten) Polygrammata, deren Varietät Conjiigata sie so nahe kommt,
dass sie leicht damit zu verwechseln ist.
Wenn sie nicht abändert, so hat sie nur die Grösse der kleineren Exem-
plare von Polygrammata. Ihre Unterschiede von dieser Art sind folgende:
1. alle Flügel haben eine, wenn auch sehr schwache röthliche Beimischung, die
den Polygr. stets fehlt. 2. Die zweite weissliche Querlinie, welche die, wie bei
Pohjgr. gewöhnlich, unvollständige Mittelbinde bilden hilft und bei Polygr. am
obern einwärts schwarzbeschatteten Drittel eine ganz schwache oder auch gar
keine Biegung nach aussen macht, hat bei Luscinata eine erst nach aussen und
dann nach innen gehende, sehr merkliche Krümmung, welche durch die schwarze,
bis zum Vorderrand reichende Beschattung hervorgehoben wird. 3. Die weiss-
liche Querlinie vor dem Hinterrand, welche bei Polygrammata schwach wellig
ist', hat bei Ltiscinata einen kappenförmigen Verlauf. 4. Am Vorderrand der
Vorderflügel vor der Spitze ist der dunkle Fleck, der das oberste, spitzwinklig
abgebrochene Ende der weisslichen Querlinie von beiden Seiten einschliesst, bei
Polygrammata mehr oder weniger dunkelgrau, bei Luscinata schwarz, also auf-
fallend dunkler.
Da Polygrammata nicht wenig veränderlich ist, so lässt sich von ihrer
Nebenart auch keine Unveränderlichkeit erwarten. Aber die unter 2 angegebene
Krümmung der Querlinie und die unter 3 bemerkte kappenförmige Gestalt der
Antemarginallinie werden sich aller Wahrscheinlichkeit nach als standhafte Unter-
schiede bewähren.
Vaterland: Texas (Boll) und Massachusetts (Burgess). 2 cT, von denen
eins in meiner Sammlung, eins im Cambridger Museum.
6 P. C. Zeller.
Pyralidae.
Cor(h/Io2>ez(i n. «/. Taf. III. Fig. 3. a— e.
(xop?iuXr) — tumor, -ita. — pes).
Ocelli nulli.
Capilli sublaevigati.
Antennae meäiocres, simpUces, cj' crassiusculae, microacopice cüiatae.
Palpi labiales porrecti, thorace hrcviores, articulo terminali hrevkis-
cnh), laevi, deflexo.
Haustellum meäiocre, in hasi squamatum.
Pedes longiores, robusti; mediorum et posticorum tibiae et nietat arsi
.s q u a m i .s n odos i.
Abdomen cT gracile, deplanatum, Q subconvexum, oviductu retracto.
Alae anteriores in costa media c^^ bis, $ latius semel emar-
ginatae.
Ccllida media brevis, ramo venae subcostalis anteapicali et ramo venne
medianae prima furcatis.
Alae posteriores latac, margine postico rotundato, breviter ciliatae, subtus
et in cp supra pictae; vena mediana quadrifida in basi non barbata.
Diese durch ihre am Vorderrande busenförmig eingedruckten Vorderflügcl
und die Schuppenknoten der vier hintern Beine leicht kenntliche Gattung wird
wohl mit Eecht zu den Pyraliden, und zwar in die Nähe von Lederer's Amhlyura
Tab. 6 Fig. 14 gestellt. Der Mangel der Ocellen, die Länge der vier hintern
Beine und der gleichmässig gerundete Hinterrand der Hinterflügel geben vor-
läufig genügende Trennungsgründe*); wahrscheinlich aber zeigt das Geäder einen
noch grössern, da Cordylopeza sich darin von allen mir bekannten Pyraliden
unterscheidet. Auf den Vorderflügeln hat nämlich die Mittelzelle nur '/s der Flügel-
lünge; die Medianader theilt sich in drei an der Wurzel sehr genäherte Aeste,
deren erster an seinem Enddrittel eine Gabel bildet; die Subdorsalader
hat an ihrem Anfangsdrittel einen schrägen, gegen den Innenrand gerichteten
Fortsatz. Auf den Hinterflügeln ist die Mittelzelle offen (wenn nicht eine sehr
feine, stark einwärts gekrümmte, scheinbar einfache Ader die Begrenzung bildet)
und die freie Ader 1 c fehlt, wenigstens auf dem abgeschuppten männlichen
Flügel, so dass zwischen 1 b und der Medianader ein breiter Raum ist.
Habitus und Kürze der Franzen würden erlauben, die Gattung in die Nähe
von Cryptolechia zu bringen; aber die horizontalen Taster mit niedergebogenem
Endglied entfernen sie gänzlich aus deren Verwandtschaft.
1. nigvinodis n. sp.
Alae ant. rufae, linea costae mediae alba, strigis diiabns obsoletis inter-
rupdis albidis, margine postico mgro-pmictato. ö' $ .
*} Der Vorderrand der Vorderfliigel von Amhlyura zeigt Fig. 14 in der Mitte einen merklichen
Eindruck, der mich eben auf Verwandtschaft der beiden Gattungen scbliessen lässt; dagegen sagt
Lederer S. 67: „Vorderrand der Vorderflügel stark convex; an der Wurzel oben mit einer uraschlag-
artigen, mit iilattgedrückten Schuppen belegten Haarmähne. "
Beiträge zur Kenntniss der nordamerieanisoheu Nachtfalter. 7
Grösse wie Asopia costalis. Eückenschild hellroth; das Schildchen und
der grösste Theil des Kragens schmutzig weisslich, wie der Kopf und das
Wurzelgiied der bräunlichen Fühler; diese beim cT dicker und kürzer als beim Q
und ausserdem gezähnelt und mikroskopisch gefranzt. Stirn durch die etAvas
lockere Beschuppung fast convex. Taster röthlichbraungrau oder bräunlich,
doppelt so lang wie der Kopf, horizontal; das zweite Glied etwas locker be-
schuppt und allmälig verdickt; das Endglied dünner und nur Vs so lang,
zugespitzt und abwärts geneigt. Maxillartaster fehlen. Saugrüssel massig lang,
zusammengerollt. Vorderbeine röthlichbraun, an den Enden der Glieder mit je
einem weisslichen Punkt. Die vier andern Beine ziemlich lang, grauweisslich
mit braunrothen Hüften; an den mittlem hat der Schenkel unten vor der Spitze
einen schwärzlichen Schuppenbusch, und die Schiene ist an der Mitte und noch
mehr am Ende durch schwarze Schuppenhaare verdeckt; auch das erste Fuss-
glied hat auf dem Rücken gegen das Ende einen solchen Schuppenbusch. An
den Hinterbeinen ist der Schenkel gegen die Spitze schwärzlich bestäubt; ebenso
überall die doppelt so lange Schiene, welche am Ende einen schwarzen Schuppen-
busch trägt; einen noch stärkern zeigt das erste Fussglied auf dem Eücken ;
die übrigen Fussglieder sind weiss. — Hinterleib des cf schmächtig und etwas
flach, dunkelbraungrau, an den Endrändern der Segmente mit bleichen Schuppen
gefranzt; der Afterbusch ohne Auszeichnung, bleichgelblich. Beim Weibchen
ist der Hinterleib kräftiger, länger und convexer, ebenso gefärbt, am Bauch auf
den Seiten der vordem Segmente braunroth, sonst wie der Afterbusch bleich-
gelblich; Legestachel eingezogen.
Vorderflügel 3V4— 4V2'" lang, länglich, beim q^ etwas breiter als beim 9,
mit abgerundeter Spitze und schwach convexem Hinterrande; der Vorderrand
von der Wurzel stark aufsteigend, dann schwach gebogen, aber in der Mitte
beim 9 mit einem ziemlich tiefen und langen Eindruck; dieser ist beim o'^
seichter, aber am Anfang und Ende vertieft und auf der vordem Hälfte, ausser
in den Vertiefungen, mit schwarzen Börstchen gesäumt. Grundfarbe roth, im
Wurzeldrittel mehr orangeroth. In der Ausbuchtung ist der Vorderrand beim 9
in einer starken Linie, beim cf schmäler und undeutlicher gelblichweiss ; an ihr
und auf den Convexitäten davor und dahinter sind die Costalschuppen etwas
sägezähnig abstehend, und beim cf schwärzlich. Vor dem Anfang der weisslichen
Costallinie geht eine mehr oder weniger deutliche, mehrfach unterbrochene, ge-
zackte, weissliche Linie ziemlich senkrecht zum Innenrand, und von dem hintern
Ende der Costallinie zieht eine zweite, über der Mitte einen starken Winkel
bildende und sich dann in weit getrennte Punkte auflösende weisse Quer-
linie. Den Hinterrand begleitet eine Reihe schwarzer, länglicher Punkte vor
den dunkel röthlichgrauen Franzen.
Hinterflügel beim c? spitzer als beim 9i bräunlichgrau, beim (^ am
heilsten und gegen die Wurzel gelblich, am dunkelsten grau in der Flügelspitze.
Vom Vorderrand kommt in einiger Entfernung von der Spitze eine verloschene,
helle, auf beiden Seiten dunkler grau eingefasste Linie gebogen herab und ver-
schwindet in den Medianaderästen ; beim 9 fehlt sie entweder ganz oder ist
8 P. e. Zeller.
noch unvollständiger und verloschener sichtbar. Den Hinterrand fasst eine'
schwarze, durch die bleichgelben Adercndcn unterbrochene und vor dem Anal-
winkel verschwindende Linie ein. Franzen hellgrau, nahe an der Wurzel von
einer dunklern Schattenlinie, welche um die Flügelspitze am dunkelsten ist,
durchzogen; die Franzen des Innenrandes sind dunkler und schimmern besonders
beim (^ purpurfarbig.
Unterseite der Vorderflügel dunkelgrau, am Vorderrand gerOthet, am
Innenrand gelichtet; die hellgelbe Mittellinie des Vorderrandes vorhanden;
ebenso die Anliinge der zwei Querlinien , aber weiss und zu beiden Seiten
schwärzlich eingefasst; den Hinterrand fasst, wie auf den Hinterflügeln, eine
schwarze, durch die gelblichen Aderenden durchschnittene Linie ein. Hinter-
flügel hellgrau, beim cf weisslicher, am Vorderrand breit grau mit rother Be-
stäubung. Nahe an der Basis trägt er ein schwärzliches Fleckchen als Anfang
eines Querstreifens; der Querstreifen vor dem Hinterrand ist fast vollständig und
bildet einen auf den Aesten der Medianader winklig gebrochenen, einwärts
schwärzlich schattirten Bogen.
Vaterland: Massachusetts. Meine 2 cf 3 9 wurden durch Burgess bei
Beverly in der Endhälfte des Juli gesammelt.
V
Botis 't'ibicalis n. sj». Tat. III. Fig. 4.
Antennis cüiatis; alis mit. stramineis, roseu-ciliatis, margine dorsali
striyisque duabus (priore obliquissima) ohscure roseis; post. cinereis. cf.
Ganz vom Aussehen eines kleinen Spanners, etwa aus dem Genus Sterrha,
aber mit deutlichen Ocellen, nicht schlank gebaut, mit verlängerten Lippeu-
tastern (daher keine Emprepes), ohne Hornfortsatz der Stirn (daher weder zu
Antliophüodcs, noch zu Tegostoma gehörig), sondern nach ihrem Kopfbau eine
Botis und nach ihrem sonstigen Aussehen eine Verwandte der Sanguinalis,
aber ausser der grössern Spannerähnlichkeit mit ansehnlichem Franzenhaaren
an den Fühlern.
Grösse der kleinsten Sanguinalis. Rückenschild lehmgrau, mit stroh-
gelben Schulterdecken. Kopf hell lehmgrau mit hellgelber Augenrandlinie, die
sich nach vorn verlängert und um das gerade abgeschnittene Gesicht herum-
zieht. Fühler auf dem Bücken weisslich mit abgesetzten Gliedern und ziemlich
langen Franzen. Maxillavtaster gelblichweiss, weit hervorstehend. Lippentaster
verlängert, zugespitzt, zusammengedrückt, obenauf gelblichweiss, an den Seiten
bräunlichgrau. Beine bräunlichgrau; die hintern auswendig am Schenkel längs-
streifenartig gelbbraun und an der Schiene mit bräunlicher Mittellinie. Hinter-
leib bräunlichgrau. ?
Vorderflügel 3'" lang, in der Gestalt fast wie bei Sanguinalis, blass
dottergelb, auf dem Vorderrand mit einer bis ans Ende des ersten Querstreifs
reichenden und hinten ein wenig erweiterten bräunlichen Linie. Der erste breite,
bandförmige Querstreif liegt sehr schief, indem er vom Innenrand nahe der
Basis bis etwas hinter die Hälfte des Vorderrandes reicht. ' Der zweite , etwas
breitere Querstreif entspringt vor dem Innenwinkel, geht dem Hinterrande
Beiträge zur Kenntniss der iiordaiuericauischen Nacliifalter. 9
parallel bis zum Vorderrand und ist mit dem ersten Querstreif durch eine
ziemlich breite Innenrandstriemc verbunden. Beide Querstreifen und die Ver-
bindungsstrieme sind dunkelrosenroth und auf ihren einander zugekehrten Seiten
mit lilaglänzenden Schuppen verdeckt. Franzen heller rosenfarbig, in der Mitte
mit einer dunkeln Linie durchzogen und auf der Wurzelbälfte gleichfalls mit
etwas Lilaschimmer.
Hinterflügel einfarbig bräunlichgrau, etwas röthlich gemischt, mit braun-
grauen Franzen.
Unterseite bräunlichgrau, auf den Hinterflügeln heller; die Franzen der
Vorderflügel hell und röthlich gemischt,
Vaterland: Texas (Boll.). 1 <^ im Cambridger Museum.
Botis sesquialteralis n. sp. Taf. HL Fig. 5.
Alis mit. aeutis, gilvis, strigula ex margine dorsali adscendente ante
medium striga 'postica intra plicam angidata lyunctoque venae transversae
griseo-fuscis, striga antemarginali tenui x)allida. Q.
Kleiner als B. inbicalis und ihr verwandt: grösser als B. nasonialis und
dieser sehr nahe. Ihre auffallendsten Unterschiede von Nasonialis sind bei
dieser angegeben.
Rückenschild und Kopf blass dottergelb. Ocellen gross. Taster weit über
den Kopf hervorstehend, lang zugespitzt. Fühler dünn, graugelblich. Beine blass
ochergelb. Hinterleib grau.
Vordei-flügel 2y^"' lang, spitzer als bei Vihicalis und mit glcichmässiger
convexem Hinterrand. Grundfarbe blass dottergelb. Aus dem Innenrande kommt
vor der Mitte ein fast senkrechtes , bräunlichgraues Streifchen , das von der
starken, gelblichen Subdorsallinie durchschnitten wird und nur bis zur Falte
reicht. Auf der Querader ist ein starker, gleichfarbiger Punkt. Fast in der
Mitte zwischen ihm und dem Hinterrande ist ein vollständiger, starker, unter-
wärts verengter, bräunlich grauer Querstreif, welcher in der Falte einen spitzen,
einspringenden und auf der Subdorsalader einen fast rechten, ausspringenden
Winkel bildet. Etwas vor dem Hinterrande zieht eine Querlinie, welche heller
ist als die Grundfarbe. Franzen hellgrau, von einer dunkelgrauen Linie durch-
schnitten.
Hinterflügel mit ganz abgerundetem Vorderwinkel, grau, am Hinterrand
dunkler; Franzen hellgrau mit feiner, gelblicher Wurzellinie.
Unterseite der Vorderflügel gelbgrau mit verloschenem, grauem hinteren
Querstreif, hinter welchem ein blasses Gelb den Raum bis zum Hinterrand band-
artig ausfüllt. Hinterflügel hellgrau, am Vorderrand gelbgrau bestäubt, längs
des Hinterrandes blassgelblich.
Vaterland: Texas (Boll.). Ein schönes 9 im Cambridger Museum.
Botis nasonialis n. sp. Taf. III. Fig. 6.
Mimita, alis ant. aciitis, rufo-ochraceis , iMllide venosis, fascia obscura
ante strigam submarginalem latam pallidam, lumila venae transversae obscura.^ .
2
10 P. C. Zeller.
Vav. b. Puncto nif/ricmiti pru lunula, fasciae margine iHteriorc in strujam
nicjriccuitem mutata Q .
Die beiden vorliegenden Exemplare sind etwas unter sich verschieden.
Sie kommen (besonders Var. b.) der grösseren Sesqaüdteralis so nahe, dass ich
sie anfangs für Varietät derselben hielt; aber sie weichen von ihr ab durch
grössere Zuspitzung aller Flügel, durch die ins Rothe übergehende Ocherfarbe
der Vorderflügel, durch die grössere Breite, fast bindenartige Gestalt der hellen
Anteniarginallii)ie und durch den gänzlichen Mangel der abgekürzten ersten Quer-
linie. Vielleicht ist auch ihre beträchtlichere Kleinheit ein beständiges Merkmal.
Einer der allerkleinsten Zünsler, ßückenschild und Kopf von der röth-
lichen Grundfarbe der Vorderflügel. Taster wie bei Sesq., aussen etwas ver-
dunkelt, an der Wurzel unten weissJich. Die grauen Fühler so fein wie bei Sesq.
Vorderflügel 2'" lang, am Vorderrand convexer, am Hinterrand weniger
convex als bei Sesq., auf hell ochergelbem Grunde sehr dicht röthlich beschuppt;
doch treten die Adern in hellgelber Farbe hervor, am breitesten die Subcostal-
ader, und die ebenso breite Längslinie in der Falte. Auf der Querader ist eine
niondsichelartige Verdunkelung, statt deren die übrigens weniger dunkelröthliche
Var. b. einen sehr deutlichen schwarzgrauen Punkt trägt. Hinter dieser Quer-
aderzeichnung folgt eine breite, dunkler röthliche, von keinen Adern durch-
schnittene Binde; sie ist nach unten erweitert und auf der der Flügelwurzel
zugekehrten Seite am dunkelsten ; bei Var. b. bildet sich aber diese Seite zu
einer scharf abstechenden schwärzlichen Querlinie aus, die gegen den Dorsalraiul
auch zu den Winkeln der Sesquialteralis gebrochen ist. Statt der hellen Ante-
marginallinie der Sesq. hat Nasonialis einen mehr als doppelt so breiten, gegen
den Innenwinkel verengerten Quei streifen der hellgelben Grundfarbe, durch
welchen der röthliche Hinterrandstreifen auf eine ganz dünne Linie eingeengt
wird. Franzen grau, von einer dunkeln Linie durchzogen, vor welcher sie röth-
lich gemischt sind.
Hinterflügel weniger in die Länge gezogen, dagegen mit viel mehr her-
vortretendem Vorderwinkel als bei Sesquialtenüis , grau, vor der breiten gelb-
lichen Hinterrandlinie bindenartig dunkelgrau; die Franzen hell gelblichgrau.
Unterseite der Vorderflügel hellgrau , am Vorderrand breit striemenartig
gelblich. Hinter dem verloschenen schwärzlichen Queraderpunkt zieht ein eben
solcher Querstreifen bis zur Palte herab ; der helle bindenförmige Raum vor dem
Hinterrand ist breiter als auf der Oberseite. Hinterflügel noch heller als die
Vorderfiügel, am Vorderrand grob dunkler bestäubt. Ziemlich weit vor dem
Hinterrande zieht ein verloschener, dunkelgrauer Streifen, der wohl nicht immer
vollständig vorhanden ist.
Vaterland: Texas. Die beiden in meiner Sammlung befindlichen 9 wurden
von Beifrage am 20. August gefangen.
JBotis terrealis Tr.
Fischer v, Rösl. Beitr. Taf. 75 Fig. 4.
Ein cT erhielt ich durch Dr. Speyer aus der Gegend von New- York mit
der richtigen Bemerkung, dass es etwas spitzere Flügel und schärfere Zeichnung
Beiträgfe zur Kenntniss der nordamericanisolien Nachtfalter. \l
habe als unsere Exemplare. Die grössere Schärfe der Zeichnung zeigt sich, im
Vergleich mit 20 europäischen Exemplaren, am besten auf der Unterseite aus-
gedrückt, wo die hintere Querlinie der Vorderflügel mit einem schwarz-
grauen Costalfleck anfängt. Die angegebenen Unterschiede (und andere giebt
es nicht) sind aber durchaus keine specifischen, wofür Dr. Speyer sie auch nicht
ansehen will ; selbst als Zeichen einer Localvarietät möchte ich sie nicht gelten
lassen, da Terrealis trotz ihrer Einfachheit nicht nur in der Deutlichkeit der
Querlinien auf beiden Flügelseiten, sondern auch in der Zuspitzung der n)änn-
lichen Flügel abändert. Ich habe selbst ein alpines Exemplar, bei welchem wie
bei den americanischen der rechte Vorderflügel etwas breiter und weniger zu-
gespitzt ist als der linke, weshalb ich nicht bezweifle, dass bei einer grösseren
Zahl americanischer Exemplare sich einige Veränderlichkeit sowohl in der Zu-
spitzung der Flügel, wie in der Schärfe der Querlinien herausstellen werde.
Wie diese Art, die mehr bergige Gegenden bewohnt und sich wohl überall
von der Meeresküste fern hält, nach America gewandert sein sollte, ist schwer
anzugeben. Jedenfalls könnte es nur in der zwischen Moos etc. überwinternden
Raupe geschehen sein.
Orohena octonalis n. sp. Taf. III. Fig. 7.
Alis mit. pallide sulphureis , maculis costae aequalifer dispositis intus
dilute rufis, nigro-cinctis (tertia orbieulos duos formante) in series punctorum
nigrorum contimiatis, litura ciliorum apicalium schistaceo-fusca. cf.
Eine schöne, leicht kenntliche Art von Botis-ähnlicher Beschaff'enheit, nur
nicht nach den Tastern und vielleicht nicht nach dem Geäder, dessen Verlauf
ich nicht kenne; die Stirn ist zugerundet; die ganz kurzen Taster krummen sich
am Untergesicht aufwärts, und ihr kurzes Endglied reicht nicht über die Stirn
weg. Hiernach wäre die Art eine Orobena; da ihr aber Maxillartaster ganz zu
fehlen scheinen, so ist ihr Platz in Orohena nur provisorisch.
Grösse einer kleinen Orob. piraetextalis. Rückenschild blass schwefelgelb,
wenigstens auf den Schulterdecken; der Halskragen hellroth, an jeder Seite
hellgelb wie der Kopf. Fühler ziemlich dick und kurz, gegen das Ende ver-
dünnt, mit gedrängten Gliedern, ocherbraun. Lippentaster rostroth mit ver-
dunkeltem Ende; Saugrüssel lang. Die Vorderbeine an Schenkeln und Schienen
schwarz, an den Füssen schwarz und weissbunt; die andern Beine weiss; das
Knie der mittlem und die Wurzeln der letzten Fussglieder schwärzlich. —
Hinterleib weiss, um '/4 über die Hinterflügel hinausreichend.
Vorderflügel 4VV" lang, ziemlich breit, nach hinten erweitert, hell schwe-
felgelb. Am Vorderrand hängen in ziemlich gleichen Zwischenräumen vier hell-
rothe, schwarz umzogene Flecke; der erste ist nahe der Basis, eckig und wie
der folgende auf dem Vorderrande stark schwarz; der zweite querviereckig und
vermittelst einer Reihe ungleicher, schwarzer Punkte mit einem dreieckigen,
hellrothen, schwarzbestäubten Innenrandfleck verbunden; der dritte ist der
grösste, aus zwei an einander hängenden hellrothen, schwarz eingefassten
Scheiben (die ungefähr eine 8 bilden) zusammengesetzt und durch drei schwarze
2 K
12 P. C. Zeller.
Querstriche mit dem Innenrande verbunden; der vierte ist der dunkelste, nach
unten zugespitzt, und von ihm gelit eine verloschene, aus schwarzen Punkten
und Strichelchen bestehende Querlinie nach einem tiefschwarzeu Fleckchen des
Hinterrandes unmittelbar über dem Innenwinkel. Frauzen weissgelb; die des
Apicaldrittels schieferbraun und von einer tiefschwarzen Linie des Hinterrandes
begleitet.
Hinterflügel mit abgerundeter Spitze, weiss, am Hinterrand blass schwefel-
gelb. Im Analwinkel ist ein kurzer, tiefschwarzer Strich; ein kleinerer liegt in
einiger Entfernung von ihm am Hinterrand, und dieser ist gegen die Flügel-
spitze in weiten Entfernungen mit vier schwarzen Pünktchen bezeichnet. Fran-
zen weiss.
Unterseite weiss, längs des Vorder- und Hinterrandes blass schwefelgelb.
Auf den Vorderfiügeln sind die Costalflecke vorhanden , aber der erste nur an-
gedeutet und so wie die andern verloschen und ohne Roth. Die Querlinie vom
vierten bis zum Hinterrandfleck ist vollständig und viel stärker als auf der
Oberseite, und vor ihr ist der Raum bis zum dritten Costalfleck schwärzlich
bestäubt. Franzen wie auf der Oberseite. Auf den Hinterflügehi sind die Enden
jeder Ader, ausgenommen die am Analwiukel, mit je einem schwarzen Punkt
bezeichnet.
Vaterland: Texas (Boll.). Ein schönes cT i"' Cambridger Museum.
Aphoniia sociella L.
Aph. colonella, Heinemann Pyr. S. 207. Hübn. Fig. 22. cT (Sociella).
23 9 (Colonella).
Nach den drei aus America erhaltenen 9 kommt diese Art in genauester
Uebereinstimmung mit den europäischen Exemplaren, also auch in gleicher Ver-
änderlichkeit der Grösse und Färbung, in Massachusetts vor. Zwei grosse Exem-
plare zeichnen sich durch Lebhaftigkeit der grünen Färbung aus, welche den
Vorder- und Hinterrand umzieht. Das eine derselben fing Burgess bei Beverly
am 20. Juni; ein kleineres, ohne Grün, also mehr mit Hühners Fig. 23 stimmend,
am 7. Juli.
Melissohlaptes furelliis n. sp.
Thorace canescente; alis ant. obsaire cinereis, litura ex basi orta nigra,
limho fusciae instar dilutius cinereo venis nigris dissecto. cT 9 •
Etwas grösser und breitflügliger als Mel. fulminalis (Zool.-bot. Gesellsch.-
Verhdl. 1872, S. 560, Öep. 114), mit diesem darin übereinstimmend, dass auf
den cf- Vorderflügeln die behaarte Mittelzelle nicht (wie bei Aphomia) bis zum
Hinterrand, aber doch weiter als bei Mel. bipunctanus verlängert ist. Furelliis
hat ein verräuchertes Aussehen, auf den Vorderflügeln mit einem starken,
schwarzen Längswisch aus der Wurzel und mit schwarzen Längsadern in der
helleren Hinterrandpartie.
Beide Geschlechter fast gleich gross. Rückenschild und Kopf hellgrau^
Fühler dünn, borstenförmig mit deutlich gesonderten Gliedern; das Wurzelglied
Beiträge zur Kenntniss der uordamericanischen Nachtfalter. 13
wie bei Mel. bipimctanus länglich, hellgrau beschuppt, die Schuppen beim <^
an der Spitze einen kurzen Zahn bildend. Taster des $ kaum von Kopflänge,
dünn, grau, mit sehr kurzem Endglied. Beine hellgrau, auf der Aussenseite
beim cf dunkler beraucht als beim 9- Hinterleib auf dem Rücken schwach
gewölbt, ochergelblich, am Wurzelglied weisslich beschuppt; Bauch des o' grau,
des $ weisslich.
Vorderflügel des cT 6'"» 9 6Vi"'» ziemlich schmal, mit stärker convexem
Vorderrand als bei Bipimctanus und Fulminalis, grau, schwärzlich bestäubt
wie beraucht. Ein schwarzer Wisch, am Anfang weisslich bestäubt, hinten er-
weitert, reicht von der Basis oberhalb der Falte bis über Vs der Flügellänge
(er mag beim 9 etwas kleiner und blässer sein; bei meinem Exemplar ist der
Flügel hier bedeutend verwischt). Hinter ihm folgt beim 9 oberhalb der Flügel-
hälfte eine schwarze, mit einer Erweiterung endigende Längslinie. Die schwärz-
liche hintere Querlinie hat im Allgemeinen gleichen Verlauf wie bei Bipimctanus
und Fulminalis, ist aber dem Hinterrande näher und sägezähnig kappenförraig;
sie begrenzt den heller grauen Eaum, der sich bis zum Hinterrand ausdehnt
und von den schwärzlichen Adern, deren jede aus einem Zahn der Kappenlinie
kommt, durchschnitten wird. Die schwarze Hinterrandlinie ist an den Enden dieser
Linien fast unterbrochen und an denselben auf den grauen Franzen mit je einer
kleinen hellgraugelblichen Stelle bezeichnet.
Hinterflügel des cf schmäler als bei Fulminalis, des 9 fast ebenso breit;
sie sind einfarbig grau mit etwas lichteren Franzen.
Unterseite hellgrau, auf allen Flügeln gegen die Spitze mit einem ver-
loschenen schwärzlichen Fleck als Anfang einer Querlinie. Beim cT ist eine
längliche, zugespitze, schwefelgelbliche, filzige Stelle, welche von der Wurzel
aus Vs der Länge des Vorderrandes einnimmt. Die auffallend zart und dicht
behaarte Mittelzelle ist breiter als bei Fulminalis und reicht, auch in eine Spitze
auslaufend, näher an den Hinterrand heran. Beim 9 sind die verlängerten
Vorderrandschuppen nach unten umgelegt. — Hinterflügel heller als die Vorder-
flügel; die Hinterrandlinie an der Apicalhälfte am dunkelsten.
Vaterland: die Gegend von Albany bei New- York. Ein Pärchen, das ich
von Dr. Speyer erhielt, in meiner Sammlung.
Anmerkung. Wegen der Uebereinstimmung im Zellenbau der Flügel
fuge ich die Beschreibung einer australischen Art bei.
Melissohlaptes latro n. sp.
Maximus, alis ant. angustis, x^ostice coarctatis, griseo-carneis, stria disci
flavida e basi in apicevi ducta, inferius ftiscescenti-adumhrata; ptf^^tß^'iorihns
albido-hyalinis, apice cinereo. cf.
Die giösste mir bekannte Galleria, sehr auff'allend durch die schmalen,
nach hinten zugespitzten Vorderflügel und die zur grössern Hälfte durchsichtigen
llinterflügel.
Rückenschild, Kopf mit den Fühlern, Beine und Vorderflügel schmutzig-
dunkel fleischroth. Die dichten, flach anliegenden Kopfschuppen bilden ein vorn
14 P. f". Zeller.
abgeschnittenes Stirndach mit parallelen Seiten. Fühler borstenförniig, deutlich
dunkel geringelt mit länglichem, anliegend bescliupptem Wurzelglied. Hinterleib
fast um seine Hälfte über die Hinterflügel hinausragend, auf dem Rücken convex
und glatt, bleichochergelb, mit hellerem Bauch.
Vorderflügel 8'" lang, schmal, nach hinten verengert mit gleichmässig
convexem Yorderrand; der Hinterrand convex, sehr schräg rückwärts gehend,
so dass der Innenwinkel ganz verschwindet. Aus der Mitte der Basis entspringt
eine ziendich gerade, breite, hellgelbe, unterwärts braun beschattete Linie, welche
nach der Flügelspitze hin zieht und sich vor derselben verschmälert und durch
rüthliche Bestäubung verdunkelt. Unterhalb derselben sind die in den Plinter-
rand auslaufenden Adern vertieft. Der Hinterrand ist mit kleinen, schwarzen
Punkten gezeichnet. Andere Zeichnungen sind nicht vorhanden. Franzen wenig
blässer als die Grundfarbe.
Hiuteiflügel viel schniäler'und gestreckter als bei jeder andern GuUcria,
weisslich durchsichtig, im Apicaldrittel undurchsichtig, grau beschuppt, am
dunkelsten in der Flügelspitze. Franzen weiss, um die Flügelspitze grau ge-
mischt und ruthlich angelaufen.
Unterseite der Vorderflügel bleich, ins Gelbliche, gegen -die Spitze mehr
röthlich. Die Mittelzelle, welche nach vorn durch die matt durchscheinende
gelbliche Linie begrenzt wird, ist schmal und endigt zugespitzt am Anfange des
letzten Flügelviertels; sie ist nicht überall behaart, sondern in einem Streifen
längs der Mediauader mit gewöhnlichen, feinen Schuppen bekleidet. Hinter-
flügel längs des Vorderrandes und auf den andern beschuppten Theilen hell
röthlichgrau.
Vaterland: Adelaide auf Neu-Holland. Ein cf in meiner Sammlung aus
dem Beiliner Museum.
Tineacea.
Anaphora Clemens ed. Stainton p. 56 und 60, Fig. 3. 4.
Durch die Länge seiner männlichen Taster, die über den ganzen Kopt
und das Rückenschild hinüber geschlagen sind, während die weiblichen Taster
nur bis zur Stirn heraufreichen, steht dieses Genus unter den Tineinen ver-
einzelt da. Bei den Pyraliden giebt es ähnlich gebaute Gattungen, z. B. Den-
tcrollytu, und manche Phycideen zeigen wenigstens in den männlichen Tastern
eine viel höhere Ausbildung als in den weiblichen. Zu ihnen lässt sich Anaphora
unmöglich stellen, sondern die Gattung scheint eine ächte Tineine zu sein.
Clemens will sie in Stainton's Exapatiden unterbringen , was aber nicht anzu-
gehen scheint, weil bei diesen die Taster in beiden Geschlechtern entweder
gleich oder, wie bei Ghim. fagella, beim Q ausgebreiteter sind als beim (/'.
Ktwas Analoges in der Tasterbildung, nämlich der Kürze oder dem Fehlen der
Taster, haben wir bei den Tineaceen, namentlich den ersten derselben (Talae-
1)oria und Solenubia) und den letzten (Nemotois) , und so möchte sich wohl
der Schluss rechtfertigen , dass Anaphora ihren richtigen Platz unter den
Tineaceen habe.
Beiträge zur Kenntuiss der nordaraericanischeii Nachtfalter. j Q
Clemens charakterisirt die Gattung ziemlich genau, jedenfalls kenntlich.
Dass das Wurzelglied der Taster verengert (arctate) sein soll, kann sich nur
auf die geringere Verdickung durch Haarschuppen bei einer einzelnen Art (oder
vielleicht einigen wenigen) beziehen ; da bei einer zweiten dieses kaum der Fall
ist, bei den zwei mir bekannten aber das erste Glied — ohne Beschuppung —
dicker als die folgenden und dabei von so ungewöhnlicher Länge ist, dass es
sich um das ganze Gesicht bis auf die Mitte der Stirn herum biegt, so glaube
ich, Clemens habe arcuate schreiben wollen. Dieses Glied ist zugleich an das
Gesicht angedrückt, wodurch eine Art Rinne für dasselbe entsteht und wenigstens
bei einer Art (Scanlina) die Haarschuppen zwischen beiden Tastern einen Haar-
kamm bilden, der oben in die rückwärts gestrichenen Schuppenliaare des Ober-
kopfes übergeht. — Als Gattungscharakter hebt Clemens die im männlichen
Geschlecht auf der Unterseite sägezähnigen Fühler hervor. Hierüber bemerke
ich folgendes. Ohne genaue Untersuchung erscheinen sie fast einfach, nur stark
zusammengedrückt. Erst bei genauerer mikroskopischer Untersuchung zeigt sich,
dass sie auf der Unterseite sehr gedrängt sägezähnig sind und sehr zarte Pube-
scenz haben. Bei der einen Art sind die Sägezähne, weil sie ziemlich lang und
dünn sind und nicht zu dicht stehen, ziemlich leicht zu unterscheiden, bei der
andern sind sie kürzer, breiter, am Ende gerade abgestutzt und so dicht zu-
sammengerückt, dass sie nur bei rückwärts gebogenem Fühler auseinander
treten, sonst aber dem Fühler das obenerwähnte Ansehen geben, als ob er zu-
sammengedrückt und auf der Unterseite kaum gekerbt ist.
Auf den Vorderflügeln ist die Mittelzelle durch drei Adern in vier Längs-
felder zerschnitten. Von der Subcostalader gehen zwei Aeste in den Vorderrand
vor der Flügelspitze und einer in diese selbst. Das Enddrittel der Falte ist in
eine Ader verwandelt. Auf den Hinlerflügeln ist die Mittelzelle durch eine zarte
Ader geschlossen, durch welche eine von der Subcostalader herabkommende und
die Zelle durchschneidende Ader unaufgehalten bis zum Hinterrand fortläuft.
Ob ich die Clemens'schen Arten unter den meinigen vor mir habe, kann
ich aus seinen Angaben nicht mit Sicherheit erkennen; ich gebe also letztere
unter eigenen Namen.
1. Scardina.
?Popeanella Clemens 1. c. p. 57.
Äntennis cf nrete serratis, dentibus gracilibus; alis mit. brmmescentibus,
juxta dorstim pcdlescentibus, ceterum fusco-strigulatis, stria pcdlida plicae per
maciüam fuscani terminata, macula venae transversae fusca. c^.
Diese Art ist in Grösse und, da sich ihre gröberen Schuppen leicht ab-
fliegen, in Färbung und Zeichnung veränderlich, und selbst ihre Hinterflügel sind
mehr oder weniger zugespitzt. Nebst ihren Fühlern macht der blassgelbliche
Streifen in der Vorderflügelfalte sie kenntlich.
Vorderflügel 5—6'" lang, länglich, nach hinten fast gar nicht erweitert,
mit schwach convexem Hinterrand und etwas stumpfer Spitze. Grundfarbe grau-
lebmfarben, mehr oder weniger zu Braun verdunkelt oder — wohl durch längern
16 P. C. Zeller.
Flug — ZU dunklem Schiefergrau, das in gewisser Richtung ein wenig hell-
violettlich schimmert, abgeändert, reichlich mit groben, braunen Querstrichelchen
bestreut, in dem Raum zwischen Falte und Inneiirand heller. In der Falte ist
in einiger Entfernung von der Basis ein ziemlich breiter, hellgelblicher Längs-
streif, der durch längern Flug um so deutlicher hervortritt, an beiden Rändern
theilweise mit einem schwarzbraunen Streifen eingefasst ist und nach hinten
durch einen starken, unregelmässigen schwarzbraunen Fleck begrenzt wird. Ein
kleinerer solcher Fleck liegt auf der Querader, und hinter ihm färbt sich ein
grösserer oder kleinerer Raum ohne deutliche Begrenzung hellgelblich. Die Franzen
sind heller als die Grundfarbe und sehr verloschen dunkler gescheckt.
Hinterflügcl dunkelbraungrau (bei meinen zwei alten Exemplaren mit gelb-
licher Beimischung, aber durchaus nicht auf der ganzen Fläche brownish-yellow,
wie Aii. Popeanella sein soll), liciiter gefranzt.
Vaterland: Texas (Bell.). (Ein ziemlich gut erhaltenes und drei ganz ver-
flogene aus dem Cambridger Museum); Carolina (nach einem kleinen Exemplar
aus dem Berliner Museum; es ist das hellste und am wenigsten querstrichige
von allen). Bei einem Exemplar unbekannten Vaterlandes meiner Sammlung,
dem grüssten von allen, ist der hellgelbliche Faltenstreif fast verdeckt, und der
folgende schwarzbraune Fleck halbeiförniig mit abwärts gewendeter Rundung,
also ungefähr wie er bei Po2)eanclla sein soll.
2. Bonibycina n. sp.
Antennis arcfissivie serratis, dentihus truncafis; alis mit. c^ cinereis,
praesertim ad costam latericio tinctis, 9 cinereis, strigulis fuscis asperis
copiose sjHirsis, cT 2 macula venae transversae fusca; p)osterioribus cf fmce-
scentihus, 9 cinereis.
Viel kräftiger und plumper als die vorige, spinnerförmig, mit weniger
langen, kürzer gezähnten Fühlern, breiteren, stumpferen Hinterflügeln und ohne
gelblichen Faltenstreif, dagegen mit beim (^ längs des Vorderrandes ziegelroth
angelaufenen Vorderflügeln. Etwas grösser als Scardina. Die männlichen Taster
reichen nur bis zur Mitte des Rückens, sind aber dichter und länger und so
behaart, dass kein Raum für einen Haarkamm im Gesicht wie bei Scardina
zwischen ihnen übrig bleibt; die weiblichen Taster sind gleichmässig langhaarig
und reichen bis an die Stirn, deren Haare sich den ihrigen eng anschliessen.
An den männlichen Fühlern stehen die Zähne dichter und sind breiter und
kürzer als bei Scardina und am Ende abgestutzt; beim 9 sind die Fühler etAvas
kürzer und dünner und auf der Unterseite mit kurzen, geneigten Qucrlamellen
versehen.
Vorderflügel fast T" lang, etwas breiter als bei Scardina, beim cf hell-
grau (bei einem Exemplar mehr als bei dem andern), hier und da, am lebhaftesten
längs des Vorderrandes, hell ziegelroth angelaufen. Eine ziemliche Anzahl brauner
Querstrichelchen (die bei dem einen Exemplar gröber und fast zu Fleckchen ge-
worden sind), ist ohne bestimmte Ordnung über die hintern 2/3 ausgestreut. Sie
laufen bei dem einen Exemplar auf der Falte hinter der Mitte (wo Scardina
Beiträge zur Ketintuiss der uordamericanisclieii Nachtfalter. 17
ihren dunkelbraunen Fleck hat) zu einem bestimmt begrenzten Fleck zusammen,
während das andere Exemplar keine Andeutung davon besitzt. Beiden Exem-
plaren fehlt der hellgelbliche Faltenstreif der Scardina c^änzlich; dagegen zeigt
sich auf der Querader ein brauner, wischformiger Fleck. Franzen grau, hell
ziegelroth angelaufen.
Beim Weibchen, das sehr verschieden aussieht, ist die Grundfarbe dunkler
aschgrau, mit sehr wenig Lilafarbe gemischt, und ohne jedes Roth, reichlich
mit groben, etwas aufgerichteten Schuppen bestreut. Dunkelbraune
Schuppen bilden eine Menge fast gitterartig zusammenschliesscnder Querstriche.
Auf der Falte hinter .der Mitte treten sie zu einem Fleck zusammen, und einen
zweiten, der grösser ist als beim o^. trägt die Qnerader. Franzen des Vorder-
und Hinterrandes verloschen hell und dunkel gescheckt.
Hinterflügel J^ dunkelbrauugrau , 9 sehr hellgrau. Diei Franzen sind
um den Analwinkel bräunlichgrau.
Vaterland des 9 (nach Lederer): Buenos Ayres; die zwei cT? welche ich
durch Dr. Packard erhielt, stammen vermuthlich aus Massachusetts.
Anmerkung. Das maroon-brown, auf das Clemens bei seiner Plumi-
frontella p. 57 bedeutendes Gewicht legt, vermisse ich bei meinem Exemplar
durchaus; ebenso den braunen Faltenfleck der Vorderflügel gegen die Basis. —
Die ausserordentlich grobe Beschuppung der Vorderflügel des südamerica-
nischen Weibchens, der Mangel alles Rothen, die ganz hellen und stumpfern
Hinterflügel Hessen mich anfangs zweifeln, ob es wirklich mit dem Männchen
zu vereinigen sei. Aber das genau übereinstimmende Flügelgeäder, das besonders
auf der Unterseite d^-r Hinterflügel recht sichtbar hervortritt, hat mein Bedenken
gehoben.
XylestMa Clem.
Die Gattung ist gut begründet und durch den wollhaarigen Kopf, den
fast augendeckelartigen Schuppenbusch am Wurzelglied der Fühler, die Haar=
bürste an der Unterseite des zweiten und die Kürze des dritten Tastergliedes
leicht zu erkennen. Von Ochsenheimeria unterscheidet sie sich durch den dünnen
Hinterleib und den hervorstehenden Legestachel des Weibchens, die reichlich
und lang behaarten Hinterschienen, die längern Fühler, den Mangel der Ocellen,
das freie Endglied der Taster — von Hapsifera durch den reichlich behaarten
Wollkopf, die kurzem Fühler mit einem Schuppenbusch am Wurzelglied, das
freie Endglied der Taster — von AfeUotum , welcher Gattung sie im Kopfbau
nahe kommt, durch den Fühlerbusch und dit^ nicht verlängerte Bürste des zweiten
Tastergliedes — von Setomorpha (Lep. Caffr. p. 93) durch den wolligen (nicht
glatten) Kopf, den Fühlerbusch , den ganz andern Tasterbau (indem bei Seto-
morpha kein Busch am zweiten Gliedo vorhanden und das Endglied flach ge-
drückt ist).
Clemens hat seine Xyl. pruniramiella aus knotenförmigen Holzauswuchsen
an den Aesten der Pflaumenbäume gezogen, muss also von ihr unversehrte Exem-
plare vor sich gehabt haben. An diesen sieht er „die Vorderflügel schwarzbraun
3
18 P- C. Zeller.
oder gelbbraun, etwas weisslich bunt, mit rauhen Schuppenflecken an der Basis
und längs der Falte". Ferner sieht er wohl undeutliche, weissliche Binden;
aber sie bilden ihm keine Doppellini^n, und er zählt weniger als ich an meinen
Exemplaren. Obgleich der „schwärzliche Fleck in der Flügelspitze, einwärts
weisslich eingefasst", auf diese gut zu passen scheint, so halte ich es doch für
sicherer, sie unter einem eigenen Namen aufzuführen.
Xyl. congemhiatella n. sp. ?
Capite et thorace albis, alis ant. elongatis, lutescentibns, squamis asperis
fuscis adspersis, strigarum congeminatarum parihus fere quinis albidis ohsoletis,
macula venae transversae punetoque apicis subocellari fuscis. cf $ .
Kopfbekleidung rein weiss. Fühler mit sehr gedrängten, gezähnelten
Gliedern, gelblichbraun, am Wurzelglied weiss, und ebenso auf dem Rücken der
Geissei in grösserer oder geringerer Ausdehnung. Lippentaster von Kopflänge,
weiss; das zweite Glied mit zusammengedrückter, gleichmässiger (nicht nach
vorn in einen Busch verlängerter), innen und aussen grau angelaufener Bürste
und an der Seite mit einzelnen Borsten; das Endglied kaum halb so lang wie
das zweite Glied, glattschuppig, ein wenig aufgerichtet. — Rückenschild weiss,
hinten etwas braun bestäubt. Beine bräunlich, an den Enden der Glieder weiss-
lich; die Hinlerschienen mit zwei Paaren langer Dornen und mit langen, blonden
Haaren reichlich bekleidet. — Hinterleib braun, am Bauch weisslich, schmächtig
und etwas zusammengedrückt, beim cf mit schwachem Afterbusch ; beim 9 be-
deutend länger, zugespitzt, mil lang hervorstehendem Legestachel.
Vorderflügel 2V2— 3'", 9 ^^2'" lang, ziemlich schmal, nach hinten schwach
erweitert, dann sanft verengert und an der Spitze abgerundet (in Gestalt und
Färbung etwas an Acrolepia granitella erinnernd), hell lehmgelblich mit zer-
streuten, groben, schwarzen und weisslichen aufgerichteten Schuppenpunkten.
Durch das Spannen werden wohl die meisten niedergedrückt; aber bei keinem
meiner fünf Exemplare scheinen sie an der Basis und an der Falte am häufigsten
gewesen zu sein. Ziemlich gleichmässig theilt sich der Raum der Länge nach
in Bänder der Grundfarbe und fast ebenso breite, paarweise gestellte weissliche,
doch mehr oder weniger, besonders hinter der Mitte, undeutliche Querlinien;
solcher Paare sind bei den am deutlichsten gezeichneten Exemplaren fünf vor-
handen; sie sind ein wenig schräg nach hinten gelegt und schwach wellig;
ausserdem ist die Flügelwurzel weiss. Die Bänder, welche die Grundfarbe bilden,
sind etwas breiter als je ein Paar der Querlinien. Auf der Querader liegt ein
grösserer, eckiger, dunkelbrauner Fleck und zuweilen vor ihm in der Mittelzelle
ein anderer. In der Flügelspitze ist ein schwarzbrauner Punkt, einwärts weiss-
lich umzogen, wodurch ein unvollständiger Augenpunkt gebildet wird. Vor der
weisslichen Einfassung zeigen sich einige schwarzbraune Punkte oder Striche,
die eine unvollkommene Querreihe bilden. Die Franzen sind an der Wurzel von
einer schwarzbraunen Linie umzogen. Im Innenwinkel ist bisweilen ein undeut-
liches, weissliches Fleckchen.
Beiträge zur Kenntiiiss der nordamericauischen Nachtfalter. 19
Hinterflügel kaum so breit wie die Vorderflügel, lanzettförmig zugespitzt,
braungrau, beim cf sehr schwach, beim Q deutlich purpurschimraernd. Franzen
heller, mit bleichgelblicher Wurzellinie.
Unterseite braungrau, verloschen purpurschiramerud; die Vorderflügel in den
Vorderrandfranzen und in der Wurzel der Hinterrandfranzen mit verloschenen,
bleichgelblichen Fleckchen.
Vaterland: Massachusetts; vier cf an verschiedenen Tagen des Juli, das
Q am 13. von Burgess bei Beverly gefangen, in meiner Sammlung.
Atnyclria effrenatella Clem.
Alae ant. lutescentes , parte costali ex basi obscurata punctis grossis,
fuscis adspersae , parte dorsali puriore, marginibus costali et pjostico fusco-
maeulatis, litura fusca venae transversae cum litura plicali cohaerente. cf .
Clem. ed. Staint. p. 55 p. 60 Fig. 2. (Kopf, fälschlich mit Borsten auf
der Oberseite des zweiten Tastergliedes).
Clemens scheint mir gegen Stainton (Anm. S. 55) Eecht zu haben, dass
Amydria nicht mit Euplocamus oder Scardia vereinigt werden kann. Letztere
Gattung hat zwar gleich kurze, gedrängte Fühlerglieder; aber sie sind im männ-
lichen Geschlecht doppelt gefranzt, und die deutlichen , fadenförmigen Maxillar-
taster sind mehrgliedrig. Bei Amydria dagegen sind die Fühler ganz ungefrauzt,
und ihre Glieder nur gegen die Spitze hin sehr kurz gezähnelt; die Maxillartaster
sind sehr kurz und versteckt (nach Clemens zweigliedrig). Euplocamus hat
keine Maxillartaster, und die Fühlerglieder zeichnen sich durchaus nicht durch
Kürze aus , nnd die männlichen tragen lange , gefiederte Kammzähne. — Bei
Sc. boleti kommen auf den Vorderflügeln die beiden über der Spitze mundenden
Aderäste aus einem gemeinschaftlichen Stiel; bei Amydria bleiben sie an der
Wurzel getrennt. Die richtige Stelle für die Gattung scheint hinter Scardia
zu sein.
Am. effrenatella hat das Aussehen einer Tinea, etwa der spretella in ver-
grössertem Massstabe; sie wird aber durch die Taster sofort von Tinea aus-
geschlossen.
Die Vorderflügel sind nicht schmal (narrow, Cl.), sondern nur länglich,
nach hinten erweitert, dann zugespitzt, am Vorderrand nur gegen die Spitze
gekrümmt, glanzlos, hell lehmgelb mit groben, brauneu Fleckchen bestreut, die
von der Wurzel aus längs des Vorderrandes auf Vs der Länge zusammenfliessen;
nach hinten und gegen den Innenrand zu sind es eher Punkte von ungleicher
Grösse, die den Grund sehr sichtbar lassen, besonders am Innenrand. (Nach
Clemens wird beim 9 das Braune zur Grundfarbe, und das Gelbe tritt nur
fleckartig hervor [varied witli yellow], am meisten am Innenrand). Auf der
Querader ist ein grosser, wischförmiger, Querfleck, der an einen dicken, tief-
braunen Längsstreif der Falte anstösst. Bei einem Exemplar zeigt sich in der
Falte vor der Mitte noch ein kürzerer, fleckartiger, tiefbrauner Längsstrich. Am
Vorderrand liegen von der Hälfte an grosse, eckige, braune Flecke, welche
würfelartig mit helilehmgelben wechseln ; sie gehen über in eine am Hinterrand
3^
20 P- C. Zeller.
hinziehende Reihe brauner, hellerer Flecke. Franzen staubgrau, vom Hinterraud
durch eine braungraue Linie getrennt.
Vaterland: Pennsylvanien (Clemens); Mas>sachusetts bei Beverly, wo Burgess
meine 5 cT vom 8—8. Juli fing.
Tinea (Bf(ibophanes) dorsistrigella Cl.
Capillis exalbidis, thorace albo, scapulis atris; alis ant. atris, vitta dorsali
sinuata, maeula costae mediae inferius hyalina punctisque costae ante apicem
iähis. cT 9.
Tinea dorsistrigella Clemens ed. Staint. p, 49. 50.
Obgleich sie nur schwache Farbeiiunterschiede von unserer T. ferruginella
zeigt, so stimme ich doch Staintou bei, sie für eine sicher verschiedene Art zu
halten. Die Diagnose giebt die auiFallcndsten Unterschiede genügend an; ausser-
dem sehe ich bei Dorsistrigella die weisse Dorsalstrieme dem Costalfleck gegen-
über tiefer eingedrückt und deren Endtheil mit einer Anzahl ungleich grosser,
schwarzer Punkte bestreut, während bei Ferruginella die rostgelbe Strieme bis
zum Ende ganz rein bleibt. Die Zahl der Costalpunkte ist veränderlich, zwischen
Mittelfleck und Flügelbasis sind wenige sehr kleine, oder gar keine vorhanden.
In der Grösse scheint Dorsistrigella wenig abzuändern.
Vaterland: Pennsylvanien (Clemens) und Massachusetts ; meine vier Exem-
plare wurden von Burgess an vier verschiedenen Tagen des Juli bei Beverly
gefangen.
Anmerkung. Hübner's Mendicella Fig. 179, im Text S. 63 otfenbar
nach der Abbildung beschrieben, stimmt zwar hinsichtlich der weissen Vorder-
flügelzeichnung mit Dorsis^n^feWa; aber die Grundfarbe soll graubraun sein, und
dabei sind Kopf und Rückenschild braun bemalt. Sicher ist diese Mendicella
nichts weiter als ein verdorbenes, ganz abgeblasstes Exemplar der Ferruginella.
Tinea (BlabojtJianes) rusticella St.
(^ Tinea hiflavimaculella Clemens 1. c. p. 49. 50.
Ich habe ein grosses, am 11. Juli gefangenes (f , das mit zwei ebenso
grossen livländischen Exemplaren genau übereinstimmt, und drei kleine 9 (ge-
fangen 7. Juli, 1. und 9. August), die sich gleichfalls von den ebenso grossen
europäischen 9 nicht unterscheiden. Burgess fing die vier Exemplare in Mas-
sachusetts. — Nach Clemens fliegt die Art im August und September. Da ich
die cT am frühesten am 15. Mai fing, so ist eine doppelte Generation der in
alten Vogelnestern lebenden Art ziemlich gewiss.
Tinea defectella n. sp. Taf. III. Fig. 8.
Capillis, thorace alisque ant. niveis, Jiis rarius inordinate nigropunctatis,
striga ahrupta prope hasim, striga media acute refracfa, dorsum non tangente
striaque ante marginem posticum atris, ciliis albo cinereoque tessulatis. (f.
Die nächste Verwandte der europäischen Nigralbella (Herr. Schff. Fig. 296),
von ihr dadurch verschieden, dass ihr das zweite Paar schwarzer, convergirender
Beiträge zur Kenntnisa rler iinrdamericanischen Nachtfalter. 21
Querstriche bei V3 der Länge (der eine vom Vorderrand, der andere vom Innen-
rand ausgehend) ganz fehlt, und dass der lange, spitzwinidig zurückgebrocjiene
Querstrich der Flügelhälfte sich fast bis zum Innenrand fortsetzt, statt wie bei
Nigralhella in der Flügelmitte aufzuhören und in dem eben erwälmten Innenrand-
strich gleichsam seine Fortsetzung zu haben. Auch die Zeichnung vor dem Hinter-
rand ist anders; doch mag sie veränderlich sein.
Grösse der Nigralhella-(^. Vorderflügel S'/j'" lang, etwas schmäler als
dort, rein weiss. Nicht weit von der Wurzel liegt ein schwarzer Schrägstrich,
der vom Vorderrand anfängt, sich in der Falte verdickt und keine Andeutung
einer Fortsetzung bis zu dem Punkte am Anfang des Innenrandes zeigt. Nach
einigen zerstreuten schwarzen I'unkteui folgt in der Flügelhälfte die schwarze,
schräge Querlinie, welche wie bei Nigralhella \h>e Dichtung gegen den uiH.ersten
schwarzen verdickten Strich des Hinterrandes nimmt, sich aber gleichfalls unter
einem spitzen Winkel bricht und dann sich dem Innenrand zuwendend bis über
die Falte hinwegreicht. Hinter zwei Cobtalpunkten kommt vor der Flügelspitze
eine dem Hinterrand parallele, unregelmässig verdickte Linie herab. Den Hiiiter-
rand begleitet eine Reihe schwarzer Strichelchen, die nach unten an Stärke zu-
nehmen, und von denen das im Innenwinkel das grösste ist. In der Flügelspitze
ist ein stärkeres Fleckchen. Von den Hinterrandstrichelchen aus gehen durch
die Franzen drei breite, graue, schwarzbestäubte Schatten, zwischen denen die
weisse Farbe einen schmäleren Raum einnimmt.
Hinterflügel, wie bei Nigralhella , beträchtlich schmäler als die Vorder-
flügel, zugespitzt, hellgrau.
Auf der Unterseite sind die Vorderflügel einfarbig braun grau, die Franzen
verloschen weisslich gefleckt.
Vaterland: Californien, bei San Francisco, von wo ich durch Loew ein
gutes cf erhielt.
Anmerkung. Die Diagnose der Nigralhella (Linnaea entomol. VI, 131)
reicht nun nicht mehr aus, sondern muss hinsichtlich der Vordei-flügelzeichnung
erweitert werden, etwa so: strigis trihus ex costa (prima et fertia refractis),
una ex dorso ante medium, pnnctift costalihus margineque postico atris , cutis
alho cinereoqiie tessulatis.
Tinea grantella n. sj». Taf. III. Fig. y.
Capillis liiteis; alis ant. nitidulis, lutescenfibiis , praeter dorsum fusce-
scenti-suffusis, punctis majusculis 2 (super iore ante, inferiore post medium)
strigulaque venae transversae fuscis, margine postico grosse fusco-punctato,
ciliis dilutis. 9-
Von Tin. pellionella ist sie sicher verschieden durch die Stärke der
dunkeln VorderÜügelzeichnung, besonders durch die sehr hervortretenden grossen
und vollständigen Punkte des Hinterrandes, welche bei Pellionella ganz fehlen.
Viel näher kommt sie der Pallescent ella, deren Hinterrand ganz ähnlich, nur
mit viel verloscheneren und kleineren dunkelbraunen Punkten gezeichnet ist.
Meine hieben Pallescent ella haben gröber bestäubte Vorderflügel (was vielleicht
22 P- (■ Zell er.
(lalier kommen mag, dass sie etwas verflogen sinrl); der Qu'^raderfleck ist nur
kleip und gerundet; in der Falte ist nicht ein Punkt, sondern ein dicker Strich,
der ziemlich weit gegen die Wurzel verlängert ist und nur bis unter den Anfang
des Discalfleckchens reicht, statt dass bei Grumella ein über die Palte hinweg-
rcichendr Fleck, und zwar weit hinter dem Discalfleck, vorhanden ist. Ausser-
dem hat Pallescentella ein.'n convexien, Grumella einen nur an der Wurzel
schwach gebogenen, sonst wie bei PelKonella geraden Vorderrand. Also sind
lieide sicher verscliiedene Arten.
Grösse einer mittleren Pellionella oder kleinen Pallescentella. Kopfhaare
dunkel rüthlich lehmgelb, dunkler als bei beiden Arten. Vorderflügel fast 4'"
lang, in der Gestalt etwa wie bei Penionella , also mit geraden, nur an der
Wurzel und ganz am Ende schwach herabgehendem Vorderrand, fett glänzend,
bleich lehmgelb, am Vorderrand von der Wurzel bis zur Hälfte braun unter-
laufen, sonst mit braunem Staub bestreut, welcher unterhalb der Falte von der
Wurzel aus fast einen Streifen bildet und zwischen dem Queraderfleck und dem
Hinterrand am meisten gehäuft ist; am reinsten bleibt übrigens die Innenrand-
hälfte. Ein starker, dunkelbrauner Punkt liegt im Mittelraum, etwas näher der
Querader als der Basis. Schräg hinter und unter ihm ist ein etwas verflossener,
in der Falte am meisten verdunkelter Fleck. Die Querader trägt einen dicken,
tiefschwarzen Querstrich , der sich durch die Bestäubung schräg gegen den
Ilinterraud verlängert. Am ganzen Hinterrand und um die Spitze bis in den
Vorderrand hinein sind dicke, schwarze Punktfleckchen; von denen, die der Quer-
ader gegenüber liegen, zieht sich dichte, braune Bestäubung, welche helle Längs -
streifen zwischen sich lässt, bis zum Queraderfleck. Franzen heller als die
Grundfarbe.
Hinterflügel, wie es scheint, etwas schmäler als bei Pallescentella; ins-
besondere an der breitesten Stelle hinter der Mitte.
Vaterland: Massachusetts. Ein gut erhaltenes 9) mi^ mehreren von Burgess
atn 8. Juli gefangen, in meiner Sammlung.
Tinea spretelfa (S. V.) Stainton.
— Z. Linnaea entom. VI, S. 154.
Tinea nubilipennella Clem. (ed. Stainton) p. 50 und 52.
Wenn nicht Stainton die Cleraens'sche Nubilipennella für unsere Spretella
(fusci-pimctella Haw.) erklärt hätte, so würde ich sie schwerlich aus der Be-
schreibung erkannt haben. Nach Clemens sollen die Hinterflagel »bläulich, grau-
glänzend, und ihre Franzen von derselben Färbung* sein! Heinemann hat
(Tin. p. 53) besser gethan, als ich und Clemens, indem er auf den Vorderflügeln
das Gelbliche als Grundfarbe betrachtete.
Das einzelne mir vorliegende (f, von BoU aus Texas mitgebracht, gehört
zu meiner Var. b.; doch ist der schwarze, strichförmige Punkt der Flügelfalte
ganz deutlich, und die Hinterflügel sind besonders hell und ihre Franzen sehr
bleichgelblich.
Beiträge zur KenntniBS der nordamericanisclien Nachtfalter. 23
Tinea misella Z.
Liniiaea ent. VI, S. 151.
Von dieser an ihien violettschimmeinden Hiuterflügeln leicht kenntlichen
Art brachte Boll mehrere Exemplare aus Texas mit, von denen icli ein cT vor
mir habe. Es weicht von den europäischen kaum dadurch etwas ab , dass der
Vorderrand der Vorderflügel auf der hintern Hälfte deutlichere, braune, durch
breitere gelbliche Färbung getrennte Flecke hat. — Bei Clemens finde ich keine
entsprechende Beschreibung.
Tinea (Tineola) hiseUiella Hummel.
Tuiea lanariella Clem. (ed. Stainton) p. 50 und 52.
Von dieser Art, die als Einwanderin wohl in allen nordamericanischen
Städten vorkommt, und deren Naturgeschichte Clemens kurz betchreibt, erhielt
ich durch Dr. Speyer ein kleines Q aus New-York.
Anmerkung. BissellieUa, wie das Wort Hummel schreibt, habe ich in
der Isis und Linnaca stillschweigend in BiseUiella corrigirt; Heinemann macht
daraus BiselieUa, vielleicht durch einen Druckfehler.
Setomorpha Z.
Lepid. micropt. Caff"r. p. 93.
lieber das Zweifelhafte der Stellung dieser glattköpfigen Gattung habe
ich mich a. a. 0. ausgesprochen. Vielleicht lehrt das Geäder und die früheren
Stände Sichereres. Für jetzt weiss ich weiter nichts hinzuzufügen, als dass die
Arten schwer zu unterscheiden sind, und dass die beiden Geschlechter nicht
bloss der africanischen Set. mtella, sondern auch der americanischen Arten in
der Grösse sehr verschieden zu sein scheinen.
Die drei mir vorliegenden Exemplare aus Texas sind den Tastern nach
wenigstens zwei Arten; sie haben alle eine äussere Aehnlichkeit mit Tinea
misella, entbehren aber den deutlichen Purpurschimmer der Hinterflügel.
1. Set. operosella n. sp.
Mis ant. oblongis, diluie luteis , fusco-nebulosis, cosfa fusco-punctaia et
postice matulata. Q.
In der Grösse der grössten Tin. misella 9» doch mit kürzeren Vorder-
flügeln ; verschieden von der grösseren Set. rutella Q durch viel weniger ge-
streckte Vorderflügel und weniger lang zugespitze Hinterflügel; von den zwei
folgenden Arten (von denen Inamoenella mit ihr und mit Ratella in den flach-
gedrückten Tastern stimmt) und der cubanischen Rupicella (Lep. micr. Caff. p. 95)
durch viel beträchtlichere Grösse, von der letzteren Art durch hellere Grund-
farbe, von Ruderella durch den Mangel grosser, schwarzbrauner Flecke auf der
unteren Hälfte der Vorderflügel.
Rüokenschild bleich lehmgelb mit brauner Bestäubung; die hellen Schulter-
decken an der Wurzel braun. Kopf staubgrau, dunkler bestäubt. Fühler mit
sehr gedrungenen Gliedern, hellbräunlich, etwas schimmernd; das Wurzelglied
24 P- t^- Zell er.
braun mit bleichgelblicher Spitze. Taster stark flachgedrückt, auf der flachen
oberen Seite bleichgelblich; das zweite Glied auf der unteren Seite braun, an
den Seiten mit mehreren abstehenden Borsten ; das dritte mehr als halb so lang
wie das zweite, schmäler, stumpf, fast einfarbig bleichgelblich. — An den Vor-
derbeinen sind Hüften und Schenkel grau, Schienen und Füsse braun, erstere
weissfleckig, letztere mit weisslichen Enden der Glieder. Hinterbeine schmutzig
hellgelblichgrau; die Schienen auf dem Rücken reichlich grauhaarig, die Füsse
schimmernd, aussen hellgrau mit breiten weisslichen Enden. Hinterleib grau
mit weisslichem Bauch, kräftig, lang zugespitzt mit langem Legestachel.
Vorderflügel 4'" lang, länglich, durch die Befrauzuug scheinbar erweitert,
an der Spitze abgerundet, bleich lehmgelb mit schwarzbraunen Schuppen be-
streut, welche an der Flügelwurzel einen lichten Nebel und in der Falte vor
der Mitte einen starken, doch nicht sonderlich scharf begrenzten Längsstrich
bilden; im Mittelraum über dem Enddrittel der Falte sind mehrere zusammen-
fliessende unregelmässige Längsstriche. Auf dem Innenrand liegen wenige
Flecke; auf dem Vorderrand in der Wurzelhälfte acht ungleiche, etwas grosse
Punkte, in der Endhälfte sechs Flecke in grösseren Zwischenräumen, von denen
die vier letzten die Costalfranzen einnehmen und Schrägstreifen bilden. Franzen
gelblichgrau, auf der grössern Wurzelhälfte reichlich schwarzbraun bestäubt, auf
der kleineren Endhälfte mit verloschenen, duukelgrauen Würfelflecken.
Hinterflügel hellgrau mit gelblichem Franzen. — Unterseite der Vorder-
flügel dunkel braungrau, einfarbig; nur die Costalfranzen heller.
Ein schon erhaltenes ^ im Cambridger Museum.
2. Set. inainoenella n. sp.
Parva, alis ant. ohlongis , äilute luteis , fusco-maculatis , infra costam
purioribus, costa tota fusco-maculata , maculis postice sensim major ihiis. cf.
Im Bau und in der Körperfärbung stimmt sie mit der vorigen überein,
mit der sie jedoch vorläufig noch nicht als das andere Geschlecht verbunden
werden kann.
Hinterleib dünn und verhältnissmässig kurz, hell gelblichstaubgrau.
Vorderflügel 2'" lang, nach hinten etwas erweitert, mit derselben Grund-
farbe wie bei Operosella, aber mit gröberen und reichlicheren dunkelbraunen
Schuppen bestreut, welche grössere Flecke bilden. Am meisten Flecke zeigen
sich auf der grösseren Innenrandhälfte; sie sind so verschieden gestaltet und
fliessen so verworren in einander, dass sich ohne grosse Umständlichkeit keine
genaue Beschreibung davon geben lässt. Der Raum unterhalb des Vorderrandes
ist auch bei Inainoenella viel weniger verdunkelt. Die Costalflecke fangen an
der Basis an und nehmen nach hinten an Grösse und Abstand von einander
zu; sie sind meist nach innen zugespitzt. Der Hint rrand ist mit einer dunkel-
braunen, hier und da unterbrochenen Linie umzogen (diese fehlt der Operosella
völlig). Dl': Franzon sind reicblich braun bestäubt; die Bestäubung bildet ver-
flossene Würfelflecke.
Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 25
Hinterflügel verhältnissmässig etwas breiter als bei 0]}eroseUa. Ihre Fär-
bung, so wie die der Unterseite, hat nichts von dieser Art Abweichendes.
Ein gut erhaltenes (^ im Cambridger Museum.
3. Set, t'uderella n. sp.
Palpia tenuiorihus ; alis unt. dilute luteis, dünidio dorscdi mactdis ma-
gnis fuscis, partim subangulatis consperso, punctis costalihus fuscis, postiee
evanescentibus. <^ .
In der Grösse etwas über Inamoenella. Wenn ihre Taster nicht be-
beschädigt sind, was doch nicht der Fall zu sein scheint, so weicht sie von den
andern Arten erheblich ab durch die Dünnheit und etwas ansehnlichere Länge
der Taster, und durch deren unverdicktes , mit keinen Borsten versehenes
zweites Glied; das längere und dünnere Endglied ist aber doch, den Gattungs-
raerkraalen gemäss, flachgedrückt. Unter der Wurzel der Taster steht ein Borsten-
busch hervor.
Färbung der Körpertheile wie bei den vorigen, die Hinterbeine sehr blass
blond, ungefleckt. Hinterleib heller als bei Inamoenella , etwas seidenglänzend.
Vorderflügel 2V4'" lang, etwas breiter als bei Inamoenella, am Vorderrand
vor der Spitze convexer, mit bleich lehm gelblicher Grundfarbe, welcher jedoch
etwas Eöthliches" beigemischt ist. Die Innenrandhälfte trägt grosse, schwarz-
braune, zum Theil eckige Flecke, in 2 — 3 sehr unordentlichen Längsreihen ; der
Mittelfleck des Innenrandes ist der grösste und fast viereckig. Die Flecke,
welche auf dem Innenrande liegen, setzen sich bis zu der Reihe grober, strich-
förmiger Punkte fort, womit der Hinterrand eingefasst ist. Auf der Vorder rand-
hälfte des Flügels sind zerstreute Punkte, und der Vorderrand selbst ist von der
Wurzel aus mit eben solchen, nur nach hinten weitläuftiger gestellten und vor
der Flügelspitze verschwindenden Punkten bestreut. Franzen hellgrau mit
dunkleren, von den Hinterrandpunkten ausgehenden Schatten.
Hinterflügel breiter und weniger gespitzt als bei Inamoenella, ebenso ge-
färbt. Unterseite der Vorderflügel braungrau, auf der hintern Hälfte mit bleich-
gelblicher Costallinie und solcher Flügelspitze.
Ein ziemlich gut erhaltenes cf im Cambridger Museum.
Adela chalyheis n. sp.
Capillis ferrugineis, antennis cf corpore quadruplo longiorihm, inferiua
alho nigroqiie annulatis; pectore inaurato • pedibus nigris, tarsis albo-annulatis;
alis nnt. angustis, violaceo- nigris, dimidio basali cyaneo-chalybeo. cf .
Nach den einfarbigen Vorderfiügeln und der Fühlerlänge scheint sie einige
Verwandtschaft mit Violella zu haben; da aber die in den Hinterrand aus-
gehenden Adern der Vorderflügel tiefschwarz sind, so könnte man sie auch als
verwandt mit Sulseriella ansehen, nur dass sie wegen der gänzlich fehlenden
Binde schlecht zwischen diese und Associatella passen würde.
Grösse einer ansehnlichen Sulzeriella. Kopfhaare rostgelb. Fühler etwa
viermal so lang wie der ganze Körper, an den verdickten 8—10 Wurzelgliedern
4
26 P- 0- Zell er.
violettschwärzlich, dann in grösserer Länge deutlich weiss und schwarz geringelt,
hierauf in 2/3 <iör ganzen Länge weiss. Taster klein, dünn, spitz, niederhängend,
gelblich schimmernd. Rückenschild stahlblau; Brust vergoldet und glänzend.
Beine violettschwarz, an den Schenkeln auswärts vergoldet; alle Spitzen der
Fussglieder, sowie die der vier vordem Schienen und ein Punkt hinter der Mitte
der Vorderschienen reinweiss; die Hinterschienen glattschuppig, auf der Innen-
seite glänzend hellgelb und gegen die Spitze dunkler. Hinterleib dünn, bläu-
lichschwarz.
Vorderflügel schmal, gestreckter als bei Sulzeriella, mit hervortretender,
aber abgerundeter Spitze, violettschwarz, in gewisser Richtung etwas golden
schimmernd, an mehr als der Hälfte von der Wurzel aus stahlblau, am leb-
haftesten am Innenrand bis zur Falte. Die in die Räuder auslaufenden Adern
sind tiefschwarz, doch nur wenn sie in gewisser Richtung betrachtet werden.
Franzen schwarz, mit bläulich violettem Glanz.
Hinterflügel weniger spitz als bei Sulzeriella, heller violettschwarz als
die Vorderflügel; die Adern erscheinen in gewisser Richtung sehr deutlich schwarz.
Franzen dunkelgrau, violettglänzend.
Unterseite der Vorderflügel schwarz, bläulichviolett übergössen, mit mehr
kupferfarbigen Franzen. Hinterflügel wie oben.
Vaterland: Texas (Boll). Ein cf im Cambridger Museum.
Adela biviella n. sp. Taf. III. Fig. 10.
CapiUis palpisque infra nigro-hirsutis , antennis cT longis, alhis, baaim
versus nigro-subannulatis ; alis ant. cupreis, strigis duabus alhis, interius atro-
marginatis. cT.
Wegen des rauhen Kopfes gehört sie in die Nähe der Cuprella, sie zeichnet
sich aber vor allen Adelen durch die zwei weissen, einwärts tiefschwarz ge-
säumten Querlinien aus, von denen die hintere überdies einen geschlängelten
Lauf hat.
Grösser als Cuprella, am ganzen Körper schwarz. Stirn dicht und lang
behaart. Taster länger als der Kopf; ihre dichten und langen Haare reichen
etwas über sie hinweg. Saugrüssel unbehaart. Fühler dünn, lang, weiss, an
der Wurzelhälfte auf der Unterseite verloschen schwärzlich geringelt. Alle Füsse
an den drei ersten Gliedern mit punktähnlich weisser Spitze; die Hinterschienen
ziemlich dicht mit langen Haaren bekleidet und mit hellgelben Dornen; das
erste Hinterfussglied auf dem Rücken langhaarig.
Vorderflügel SVa'" lang, viel gestreckter als bei Cuprella, sanft zugespitzt,
violett, mit hell kupferglänzenden Schuppen dicht bestreut. Hinter der Mitte
geht eine ziemlich gerade, bindenförmige, weisse Querlinie fast senkrecht herab;
sie ist nach unten erweitert, einwärts in ihrer ganzen Länge schmal tiefschwarz
gesäumt, auswärts nur durch einen tiefschwarzen Costalfleck begrenzt. Die
zweite weisse Querlinie ist viel feiner, aber einwärts gleichfalls schwarz gesäumt;
sie fängt auf dem Vorderrande näher der ersten Querlinie als der Flügelspitze
Beiträge zur Kenntnias der nordamericanischen Nachtfalter. 27
an, geht S-förmig gekrümmt herab und endigt am Hinterrand über dem Innen-
winkel. Franzen schwärzlich, auf der Wurzelhälfte hell kupferfarbig.
Hinterüügel grau, spärlich beschuppt; die Schuppen sind lang und liegen
so zerstreut, dass überall die Membran zwischen ihnen frei bleibt. Franzen
schwärzlich, auf dem Wurzeldrittel kupferig und messingfarbenschimmernd.
Unterseite aller Flügel mit langen, schwarzen Schuppen spärlich bekleidet,
sonst dunkelgrau, violettschimraernd; auf den Vorderflügeln scheinen beide Quer-
linien durch; der Vorderrand und besonders die Flügelspitze tragen kupfer- und
messingfarbige, glänzende, kleine Schuppen ziemlich gedrängt.
Vaterland: wahrscheinlich Massachussets. Ein von Dr. Packard erhaltenes
cT in meiner Sammlung.
Adela Schlaegeri n. sp. Taf. III. Fig. 11.
Capülis palpisq_ue hirsutis brunneis'; antennis longis, albis, basim versus
nigro-annulatis ; alis ant. luteis, striga media stannea, lineis 3 post eam et
Serie punctorum majusculorum atris metallice interruptis longitudinalibtts. cf.
Diese sonderbare Art, die mit gar keiner europäischen Adela verglichen
werden kann, wohl aber der Zeichnung nach mit einem Wickler, nämlich Gra-
plwlitlia (Boxana) arcuella, scheint mit der, mir nur aus der Beschreibung be-
kannten Bidingsella Clem. (ed. Stainton p. 250) eine besondere Gruppe zu bilden,
die sich zufolge des stark behaarten, dicken Kopfes und des langhaarigen ersten
Hinterfussgliedes an Biviella anschliesst.
Grösse der Suheriella. Körper schwarz. Kopf auf Scheitel und Stirn,
sowie die Taster, dicht mit langen, gelbbraunen Haaren bekleidet. Fühler fast
viermal so lang wie der Körper, weiss, an der grösseren Basalhälfte lebhaft
schwarz geringelt, doch so, dass die Eückenlinie weiss bleibt. Saugrüssel un-
behaart. — Beine hell ochergelb, alle auswärts braun mit weisser Spitze der
Fussglieder. Hinterschienen mit reichlichen , langen, blonden Haaren und hell-
gelblichen Dornen; auf der Aussenseite ist ein breiter, bandähnlicher, brauner
Fleck; das erste Fussglied hat auf dem Eücken lange, blonde Behaarung, die
über die zwei folgenden Fussglieder hinwegreicht.
Vorderflügel 3'" lang, gestreckt, hinten zugerundet, lehmgelb ohne Glanz.
In der Mitte ist eine zinnfarbene, glänzende, ziemlich gerade und senkrechte
Querlinie. Hinter ihr folgt ein vom Vorderrand schräg einwärts herabgeheuder,
gleichfarbiger Strich, dann zwei kurze, fast verloschene, und zuletzt vor der
Spitze ein bis zur Mitte des Hinterrandes reichender, der auf seinem Ende eine
glänzendere Stelle hat. Der Raum zwischen der ersten (unvollständigen) Quer-
linie und diesem vierten Querstrich ist hellgelb und in seiner oberen Hälfte mit
drei aus tiefschwarzen, hier und da unterbrochenen Schuppenhäufchen gebildeten
Längslinien gezeichnet. Im untersten Theile dieses Raumes ist eine Längsreihe
von vier grossen, tiefschwarzen, durch Silberglanz getrennten Punkten, und unter
ihr liegen noch dicht am Innenrand zwei solche Pünktchen. Der Hinterrand
ist mit vier silberglänzenden Fleckchen bezeichnet, von denen zwei zu den tief-
4*
28 P. C. Z eilet.
schwarzen Zeichnungen gehören. In der Flügelspitze ist ein mattzinnfarbiges
Streifchen, das aber weiter abwärts ebenso glänzt. Pranzen lehmgelb.
Hinterflügel deutlich geädert, dicht und fein beschuppt, braungrau. Franzen
an der Wurzel mit messingglänzender Linie umzogen.
Unterseite braungrau, violettlich überzogen; die Vorderflügel an der End-
hälfte des Vorderrandes mit vier, am Hinterrand mit fünf verloschenen wciss-
lichen Fleckchen. Au den Hinterflügeln sind die Franzen um die Flügelspitze
herum an der Wurzel weisslich.
Vaterland: Ohio. Ein cf, durch Schläger erhalten, in meiner Sammlung.
Hypononieiita ttialtipunctellus Clem.
Alis mit. minus elongatis, niveis, seriehiis imnctorum nigrorum lonyi-
tudinalibus suhquinque (serie superplicali punetis 8 composita) ; post. cf dilute
cinereis, albo-ciliatis, 9 iotis albis.
Hyp. multipunctella Clem. ed. Stt. p. 95. — Millepunctatella Packard
Guide p. 348.
Von der Grösse eines mittleren H. Evonymi, unterscheidet er sich von
allen Arten durch breitere Vorderflügel ; er gehört zu den Arten mit zahlreichern
Punkten der Vorderflügel, ohne dass doch die Punkte, wie bei Padi und Bo-
rellus, darum kleiner wären als bei den mit geringerer Punktzahl gezeichneten.
Alle Vorderflügelfranzen sind wie bei Evonymi rein weiss. Beide Geschlechter
zeigen in den Hinterflügeln und auf der Unterseite einen bei den Europäern
gar nicht vorkommenden Unterschied. Die Oberseite der Hinterflügel ist nämlich
beim $ ganz weiss, beim cf weisslich, nach hinten allmälig in Weissgrau
übergehend, welches iu der Flügelspitze am dunkelsten ist, während alle Franzen
wie beim 9 rein weiss bleiben. Auf der Unterseite ist das 9 ganz weiss.
Beim cf ist sie grau, auf den Vorderflügeln am dunkelsten; ihr Vorderrand ist
in einer feinen, sich nach hinten erweiternden Linie weiss, welche in die ebenso
weissen Franzen übergeht, von denen aus der ganze Innenrand in einem dünneu
Streifen gleichfalls weiss ist; die Hinterflügel sind längs des Vorderrandes grau,
am breitesten in der Spitze; ihre Franzen rein weiss.
Vaterland: Ohio (Schläger); Illinois (Lederer), Die Art muss sich noch
wenig bemerklich gemacht haben, weil Clemens, der nur das cT und so ober-
flächlich beschreibt, dass die Beschreibung auf alle europäischen Arten mit
weissen Vorderflügeln passt, nichts über sie mittheilt.
Anmerkung. Walker beschreibt Cat. XXVHI, (1863) p. 530 einen
Hyponom. ordinatellus aus Canada, bei welchem in beiden Geschlechtern
alae postieae nigricante-cinereae, fimbria alba sein sollen, und der daher nicht
Multipimctellus sein kann, falls das British Museum diese Angabe nicht wider-
legt. Wunderbarer Weise hat er nur ein Exemplar vor sich gehabt und doch
beide Geschlechter beschrieben!
Oeta punctella Cramer.
*Phalaena punctella, Cramer Ins. 31 (recte IV, p. 164), tab. 372,
Fig. L. (sec. Fabric).
Beiträge zur Kenntniss der nordarnericanischen Nachfalter. 29
Tinea pustulella, Fabr. Ent. syst. 3. 2, p. 292.
Poeciloptera eompta, Clemens, Proceed. Acad. Nat. Sc. Philadelphia
18G0, p. 546.
Oeta eompta, Grote, Proceed. Ent. Soc. Philadelph. V. p. 230.
The Ailanthus Worm, Oeta eompta (Cl.), Riley, First annual Report oi
the State of Missouri (1869) p. 151, pl. 2, f. 22. 23.
Oeta eompta, Zeller, Entomol. Zeit. 1871, S. 178.
Die sicher in die nächste Nähe von Hyponomeuta gehörende Gattung
ist wohl begründet. Clemens, der einen schon verbrauchten Gattungsnamen für
sie anwendet, beschreibt ihr Flügelgeäder und giebt als ein Hauptmerkmal die
dicht und feingesägten Fühler an. Aber ein ebenso wichtiges Kennzeichen
geben die männlichen Hinterbeine. (Clemens, der offenbar nur das $ kennt,
giebt ein Paar Dornen am Ende der Hinterschienen an.) Sie sind nämlich
kürz er und dünner als die übrigen Beine: der Schenkel sehr kurz; die Schiene
dreimal so lang, sehr dünn, etwas gebogen, auf der Unterseite mit weichen,
schräg gelegten Haaren dicht bekleidet, ohne Dornen; der Fuss kurzer, gleich-
sam ein dünner, fast ungegliederter Faden ohne Krallen. Das
längliche, knospenförmige Analglied des cT ist länger als die drei letzten Ab-
dominalsegmente zusammengenommen. — Die Flügelfranzen sind noch kürzer
als bei Hyponomeuta.
Durch zwei 9 der Atteva basalis Vollenhoven, Tydschrift VI (1863)
p. 140, tab. IX, f. 6 aus Morotai, die auch zu Oeta gehören, wurde ich auf die
Walker'sche Lithosidengattung Atteva (Cat. Bombyc. p. 526) hingeführt.
Walker giebt davon eine Beschreibung, die nichts wider Oeta Sprechendes ent-
hält, ausser dass er den Hinterschienen (da er nur das 9 kannte) zwei ziemlich
lange (rather-long) Enddornen ertheilt, während sie unbedingt kurze, und ausser-
dem bei 3/j noch zwei besitzen, von denen der eine sogar der längste von allen
ist. Wenn nun der so genaue Clemens an seiner P. eompta auch nur ein Paar
Dornen sieht (vorausgesetzt, dass er nicht falsch sieht, da ich es ihm in Er-
mangelung eines Comptaweibchens nicht mit voller Bestimmtheit nachweisen
kann), so wird dies bei einem Walker noch viel eher zu entschuldigen sein. Da
nun Vollenhoven sich wohl volle Gewissheit über den Gattungsnamen verschallt
haben wird, ehe er den Namen Atteva dafür annahm, so hätte statt Oeta die
Walker'sche Urschöpfung als Gattungsname einzutreten.
Die vorliegende Art ändert in der Grösse und Zeichnung etwas ab ; mein
grösstes Exemplar (aus Texas) hat 51/2'" Vorderflügellänge; zwei andere, ver-
muthlich durch die Zucht erhalten, aus Missouri (von Eiley und Grote) 5'"; das
kleinste, aus Columbien, nur 41/2'". Die blauschwarzen Binden der Vorderflügel
wechseln in der Breite, so dass die orangerothe Grundfarbe mehr oder weniger
eingeschränkt wird, und die schwefelgelben Tropfen ändern in der Grösse und
Zahl gleichfalls. Bei dem columbischen Exemplar ist das Roth am meisten ein-
geengt und die schwefelgelben Tropfen am grössten und wenigsten zahlreich;
ich trage kein Bedenken mehr, es für einerlei Art mit den Nordamericanern
anzusehen.
30 P- C. Zeller.
Clemens beschreibt die Art hinlänglich genau. Er erwähnt nicht, dass
die Vorderhüften auf der Vorderseite orangeroth sind, mit schwarzer Wurzel
und Spitze.
Die dunkelolivenbraune , der Länge nach weissliniirte Eaupe lebt um
St. Louis am Ailanthus zu 5—30 gesellschaftlich innerhalb eines schwachen
Seidengewebes im August und September. Sie wird dadurch schädlich, dass sie
die Blätter am Stiele abbeisst. Ihre Verpuppung geschieht in dem lockeren
Gewebe. Der Schmetterling erscheint nach einer Puppenruhe von zwei Wochen,
selbst noch im November, und besucht gern (ob bei Tage?) die Blüthen der
Goldruthe und des Eupatorium serotimun. Dass er aber, wie Riley vermuthet,
überwintere, möchte wohl wenig Wahrscheinlichkeit für sich haben.
Anmerkung. Die Gattung scheint nicht arm an Arten zu sein. Ausser
der schon erwähnten Atteva hasalis besitze ich in beiden Geschlechtern Oeta
albiguttata n. sp. abdomine ferrugineo, alis mit. elangatis, postice truncatis,
saturate ferrugineis, postice anguste atris, guttis plurimis niveis sine online
dispersis ; post. nigris, basi aurantiaca. cf 9 •
Viel grösser als Pumtella, schlanker und mit länger gestreckten Flügeln.
Der ganze Körper rostgelb. Der Kopf mit zwei weissen Flecken hinten ist
unter den Augen schneeweiss und hat zwei weisse, breite, unten vereinigte Linien
des Gesichtsrandes. Taster dünn, fadenförmig, etwas aufgebogen, schwarz, am
Ende des ersten und zweiten Gliedes mit einem weissen Fleck (beim $ ist das
erste ganz weiss), am Anfang und Ende des etwas gespitzten dritten weisslich
(beim $ auch auf dem Rücken). Saugrüssel von Hinterleibslänge, dünn, ocher-
gelb, unbeschuppt. Fühler (wie bei Punctella) verhältnissmässig länger als bei
Hyponomeuta , sehr gedrängt fein sägezähnig, beim cf bräunlich, über dem
Wurzelglied auf dem Rücken weiss; beim 9 bier schwärzlich, dann geringelt,
hierauf weisslich; das verdickte Wurzelglied weiss mit schwarzer Spitze. —
Rückenschild am Kragen mit zwei, auf der Mitte der Schulterdecke mit einem,
und vor dem Schildchen mit zwei weissen Flecken; die Brust an der Kehle,
so wie zu jeder Seite mit einem weissen Fleck. — Die vier vordem Beine
schwarz und weissbunt. Beim 9 sind die Hinterbeine ebenso stark wie die
andern; die Schiene rostbraun, am Ende schwarzbraun mit weisser Spitze, bei
^4 und an der Spitze mit je einem Paar kurzer, weisser Dornen; der Fuss so
lang wie die Schiene, wie gewöhnlich gegliedert, verloschen weissfleckig. Beim
cf sind die Hinterbeine ausserordentlich dünn : der Schenkel am stärksten, ocher-
gelb; die Schiene doppelt so lang, dünn fadenförmig, etwas gebogen, ohne
Dornen und unbehaart, blassgelblich, innen weisslich; der Fuss ebenso lang,
noch dünner, gebogen, mit fast unabgetheilten Gliedern, ohne Krallen, weisslich. —
Hinterleib lang und dünn, am Bauch mit einer Mittelreihe weisser Flecke. Das
Aualglied des ^T noch mehr abgesetzt als bei Punctella, länglich eiförmig, so
lang wie die drei vorletzten Segmente zusammengenommen; beim 9 ist dieses
Glied viel kürzer, nicht abgesetzt, etwas zugespitzt, mit einem Haarbusch, der
gegen den Bauch schräg abgeschnitten ist; der Legestachel ist nicht sichtbar.
Beiträge zui- Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 31
Vordeiflügel des cf 5V2, des 9 ''"" lang, schmal, nach hinten allmählich
erweitert, am fast geraden Hinterrande wenig schräg, gesättigt rostbraun, am
Hinterrande tiefschwarz. Sehr viele, ungleich grosse, runde oder querovale,
reinweisse Tropfen sind über die ganze Fläche ohne erkennbare Ordnung ge-
streut; die kleinsten liegen auf dem Vorderrande, die grössten als Grenze gegen
die schwarze Färbung. Franzen kurz, schneeweiss, an der Wurzelhälfte und
über und vor dem Innenwinkel grau.
Hinterflügel des cT etwas breiter, des 9 '''iel breiter als die Vorderflügel
und beim cf länger zugespitzt als beim 9) ^^ Basaldrittel, welches den Anal-
winkel mit begreift, rostgelb, sonst schwärzlich. Franzen gleichfarbig mit den
angrenzenden Flügelpartien.
Unterseite der Vorderflügel schwärzlich, gegen die Basis mit Eostfarbe
gemischt, am Vorderrand vor der Spitze mit zwei schneeweissen Tropfen. Sonst
scheinen die Tropfen der Oberseite sehr verloschen durch, am deutlichsten am
Innenrand. Die Hinterrandfranzen sind auf der Aussenhälfte schneeweiss. —
Hinterflügel wie oben.
Vaterland: Australien, Queensland (Masters). (5^ 9 ii^ meiner Sammlung.
Walker hat eine Atteva niveiguttata 1. c. p. 526 aus Silhet, die,
wenn sie richtig beschrieben ist, nicht meine Art sein kann. Jene soll braune
Taster und bräunliche Tarsen und Vorderschienen haben; auch sieht Walker
auf den Vorderflügeln fünf Eeihen weisser Punkte, die in der Grösse unbedeutend
verschieden sind. Die schwarze Spitze der Vorderflügel und die Farbe der
Hinterflügel erwähnt er nicht. Eben so wenig kann meine Art mit Atteva
apicalis VoUenh. 1. c. p. 139, pl. IX, f. 5 (aus Java) einerlei sein; bei dieser
haben die Vorderflügel nur 11 — 15 weisse Flecke, und ihre ganze Endhälfte ist
schwarzbraun.
Eine andere Art sah ich aus Herrich Schäfi'er's Sammlung; ich nenne sie:
Oeta fulviguttata, viricU-nigra, collari seapulisque aurantmcis, alis elon-
gatis, anterioribus cyaneo-clialyheis , maculis fribus in disco per longitudinem
locatis aurantiacis. cf.
Rückenschild auf der ganzen Vorderhälfte, sowie am Kragen und auf den
Schulterdecken orangegelb, seidenglänzend, auf der Hinterhälfte schwarz mit
grünem Schimmer. Kopf (verschimmelt) wahrscheinlich schwarz, an jeder Seite
des Gesichtes mit einem weissen Punkt. Fühler schwarz, ziemlich stark, be-
sonders am Basaldrittel, mit sehr zusammengeschobenen, kurzen Gliedern, an
der Unterseite schwach gekerbt, gegen die Spitze fein sägezähnig. Taster kürzer
als der Kopf, dünn, spitz, mit verlängertem Endglied, schwarz mit einigen
weissen Schuppen. Saugrüssel schwarz. — Beine schlank; die vier vordem
stahlgrünblau mit schneeweissen Fleckchen und solchen Wurzeln der Glieder.
Die Hinterbeine schwarz, am Schenkel weissfleckig; der Fuss sehr verlängert
und ausserordentlich dünn, etwas gebogen, mit nicht zu unterscheidenden Glie-
dern. — Hinterleib lang und dünn, schwarz, hinten und am Bauch stahlblau,
letzterer an jeder Seite mit einer Reihe weisser Fleckchen.
32 P. C. Zeller.
Vordeiflügel 5'" lang, sehr schmal, mit ziemlich geradem Hinterrand und
deutlichem Vorderwinkel, etwas glänzend stahlblau, an der Wurzel des Vorder-
randes glänzend orangefarbig und im Mittelraum mit drei grossen, ebenso ge-
färbten Flecken ; der erste ist etwas gestreckt und von der Falte durchschnitten
und steht von der Flügelbasis und dem zweiten gleich weit ab; der zweite, in
der Flügelhälfte über der Falte, ist grösser, unregelmässig gerundet und quer;
der dritte ist der kleinste, etwas gerundet, dicht über der Falte und mitten
zwischen dem zweiten und dem Hinterrand.
Hinterflügel schmal und lang zugespitzt, mit haariger, schwarzer Be-
schuiipung, welche die Membran nicht deckt, sondern halb durchsichtig lässt;
die Flügelränder und die Adern sind verdunkelt; die Vorderrandzelle grau be-
schuppt und undurchsichtig. Franzen schwarz, violettschimmernd.
Unterseite der Vorderflügel schwarzbraun, an den Rändern blauschimmernd;
die Hinterflügel irisiren in der Mittelzelle und zwischen den aus ihr entsprin-
genden Adern.
Vaterland: wahrscheinlich Neuholland.
Tegeticula n. G.
Capilli hreves, hirsuti, etiam in fronte.
Occlli nulli. — Antennae hreves, setaceae, denique attenuatae.
Palpi labiales hreves, tenues, porrecti.
Haustellmn mediucre, in dorso squamatmii.
Pedum posticorum fcmora tibiaeqiic rohiistae, coiiipressae, tibiarum
dorso piloso.
Abdomen breve, pilosuw; valvulae anales ö' connicenies, in dorso pilosae.
Alae obloiigac, brevius ciliatae, 2^osteriores dcuse piloso-squamalae
acuminatae.
Aus der Verwandtschaft der Gattungen Psecadia, Enaematia und Tricho-
stibas, von allen durch die kurzgeschorenen, aufgerichteten Kopfhaare, die kräf-
tigen Hinterschenkel und die dicht haarschuppigen Hiuterflügel, ausserdem von
Psecadia durch die kurzen Fühler und Taster, von Enaematia durch die ge-
spitzten, am Hinterrand vor der Spitze etwas eingezogenen Hintcrflügel unter-
schieden.
Alba n. sp.
Alae ant. supra albae, suhtus praeter cilia, fuseescenti-cinereae; post.
albae, postice cinerascentes, albo-ciliatae. cT.
Grösse der Psecad. semilugens. Der ganze Körper weiss. Fühler von
wenig über halber Vorderflügellänge, borstenförmig. Stirn breit und so wie das
ganze Gesicht mit kurzen, aufgerichteten Haaren bekleidet. Maxillartaster halb
so lang wie die Lippentaster, diese horizontal, mit kurzem Endglied, unten
etwas behaart, aussen ausser am Endgliede braun angelaufen. — Beine kräftig,
weiss, mit hellbräunlichen Füssen; die Vorderschenkel und Schienen aussen ge-
bräunt. Die Hinterbeine mit besonders kräftigen, zusammengedrückten Schenkeln
Beiträge zur Kenntniss der nortlaraericauischen Nachtfalter. 33
und Schienen, letztere oben und unten anliegend behaart, mit zwei Paaren gelb-
licher Dornen. — Hinterleib ziemlich kurz , gegen die Wurzel hellgrau , an den
Hinterrändern der Segmente mit nach hinten immer länger werdenden Schuppen-
haaren gesäumt. Die beiden Analklappeii löifelfürmig, mit ihrem untern Hinter-
rand an einander gelegt, auf der Auasenseite kurzhaarig.
Vorderflügel 4 — 5'" lang, nach hinten verengert und zugespitzt, mit sehr
schrägem Hinterrand, dicht beschuppt, ganz weiss ohne Glanz.
Hinterflügel viel breiter, an der Hinterhälfte zugespitzt, dicht mit weissen
Schuppenhaaren bekleidet, die gegen die hellbräunliche Spitze kleiner werden.
Unterseite der Vorderflügel rauchbraun, am Innenrand heller, am Vorder-
rand in einer nach hinten erweiterten Linie weiss. Die Mittelzelle hat eine
deutliche Nebenzelle. Hinterflügel in der Spitze und in einer breiten Costal-
strieme hell rauchbraun. Alle Franzeu weiss.
Vaterland: Texas (Boll, Beifrage). Ein gut erhaltenes, von Beifrage am
24. Mai gefangenes cT in meiner Sammlung, ein anderes im Museum Cambridge.
Flutella cruciferariini Z.
Plut. limhipennella Clera. p. 90. — molUpedella Cl. p. 91.
The Cabbage Moth. Cerostoma hrassicella, Fitch. Report. New -York.
1856, p. 170-175.
Da die Innenrandstrieme der Vorderflügel des cT oft rüthlichgrau und
auf dem Innenrande selbst schwarzbraun punktirt ist, so braucht Clemens in
seiner MolUpeäella nicht gerade das Weibchen dieser Art beschrieben zu
haben. Beide Beschreibungen sind nur oberflächliche. — Die Veränderlichkeit
der Färbung wird selbst von Fitch angezeigt. Dieser fand die Raupen, zugleich
mit den Motten, in den Gärten bei Ottawa in Illinois den October hindurch in
schädlicher Menge an den Kohlptianzen, deren äussere Blätter ganz zerlöchert
und zerfressen wurden. Das Puppengespinnst bildet er S. 172 unnatürlich an
beiden Enden abgerundet ab, statt dass es wie bei dem der Plut. 'porrectella
nach beiden Seiten zugespitzt ist. (Bei uns hat die Art noch nie Schaden an-
gerichtet).
Ich habe männliche Exemplare aus Ohio (Schläger) und beide Geschlechter
aus Texas (Boll) erhalten.
Depressaria.
Zu den vier von Clemens beschriebenen Arten hat Robinson in den Annais
Nat. Hist. IX, p. 157, pl. 1, Fig. 10 eine Depr. Grotella hinzugefügt. Die mir
bekannten sind:
1. Atrodorsella Cl.
Thorace atro, eapillis roseo nigroque mixtis, palporum articulo terminali
nigro-biannulato ; alis ant. flaviclo-ocliraceis , basi anguste atra, cosfa nigro-
punctata, punctis postice in lifuram coalescentihits , puncto venae transversae
alba litwae-brunneae imposita. cf Q.
Clemens ed. Stainton p. 230.
5
34 P- C. Zeller.
Sehr leicht zu erkennen an dem schwarzen Thorax und der schwarzen
Vorderflüfcelbasis — was sie mit Culcitella gemein hat, ohne doch dieser Art
nahe verwandt zu sein; denn sie hat eine deutliche Vorderflügelspitze und anders
gebaute Taster, so dass sie wohl am besten nach Assimilclla, deren Durch-
schnittsgrösse sie hat, gestellt wird.
Eückenschild tiefschwarz mit bleichochergelblichem Schildchen. In die
schwarzbraunen Haare des Oberkopfes sind zu beiden Seiten aufgerichtete, rosen-
rothe Schuppen streifenförmig eingemengt; Gesicht bleichgelb wie die Taster
und die Schuppen des Rüssels. Taster von gewöhnlichem Bau (also nicht mit
verlängertem Mittelgliede), am zweiten Gliede braun besprengt und mit braunem
Schuppenkamm der Schneide; Endglied mit zwei breiten, schwarzen Ringen (an
der Wurzel und vor der Spitze). Fühler graubräunlich. — Beine bleichgelb,
aussen braun bestäubt; die vier vordem an den Schienen gebräunt; alle Dornen
braungrau mit hellgelblichen Spitzen und alle Füsse auswärts braungrau, an den
Enden der Glieder hellgelb; nur die zwei letzten Vorderfussglieder einfarbig
schwarzbraun. — Hinterleib bleichgelb, am Bauch mit vier schwarzen Punkt-
reihen, von denen die äussern stark und etwas verflossen, die zwei mittleren fein sind.
Vorderflügel 4V3'" lang, mit deutlicher, doch nicht scharfer Spitze, blass
ocherfarben, hier und da gelbbräunlich angelaufen und mit einzelneu schwarz-
braunen Schuppen bestreut. Die Basis enthält einen grossen, schwarzen Punkt,
der an einen kleineren der Medianaderwurzel stüsst. Der Vorderrand ist fast
von der Wurzel aus bis zur Spitze mit 8 — 10 schwarzen Punkten oder Fleckchen
gezeichnet, von denen die vier letzten an ihrem untern Ende durch einen
schwarzen Längsstreifen verbunden sind. Vor der Mitte liegt im Mittelraum
in hellerer Grundfarbe ein schwarzer Punkt, und auf der Querader ein weisser
in einem gelbbraunen (fast rostbraunen) Längswiscli, von welchem aus die Adern
in gleicher Farbe gegen den schwarzen, die Costalflecke verbindenden Streifen
gerichtet sind. (Diesen und den gelbbraunen Wisch betrachtet Clemens als ein
nur theilweise unterbrochenes Ganzes). Hinterrand verloschen schwarzbraun
punktirt. Franzen von der Grundfarbe oder röthlich angelaufen.
Hinterflügel hellgelblichgrau , gegen die Spitze verdunkelt. Hinterrand
unbezeichnet oder um die Spitze mit ganz verloschenen braunen Strichclchen.
Franzen weisslich, um die Spitze ins Gelbliche, nahe der Wurzel mit einer ver-
loschenen, grauen Linie durchzogen.
Unterseite der Vorderflügel grau, rings herum bleichgelb, auf dem Vorder-
rand mit schwarzen Punkten bestreut. Hinterflügel bleichgelb, am Vorderrand
und in der Spitze in ziemlicher Breite schwarz bestäubt.
Vaterland der drei von Dr. Hagen erhaltenen cT die Gegend von Cambridge.
'2. Hilarella n. sp.
Palporuin orticuU terminalis hasi annuloque medio fiiscifi, capülis ferru-
gineis; alis ant. ohlongis, apice rotundato, mfescemti-ferrugineis , fuscescenti
er ehr 0 irr or aus, puncto disci ante medium nigro, Jitura media transversa
fuscescenti. cT 9-
Beitrüge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 35
Verwandt mit LatereUa, kurzflügliger, mit weniger hervortretendem Anal-
winkel der Hinterflügel (darin also mehr mit Contcrminella stimmend), anf den
gesättigt rostrothen Vorderflügeln nur mit einem Discalpunkt vor der Mitte_
Rückenschild hell rostgelb, röthlichfleckig. Kopfhaar rostgelb, Gesicht
blassgelb wie alle Taster und die Schuppen des Saugrüssels. Lippentaster am
zweiten Glied auswärts lebhafter gelb und braunbestäubt; das Endglied an der
Wurzel braun und mit breitem, braunem Ringe vor der hellen Spitze, Fühler
graubraun. — Beine blassgelb ; die Vorderschienen an der Vorderseite rostroth,
die 2—3 vorletzten Fussglieder schwarz; die Mittelbeine an den Schienen und
Füssen (ausser der Spitze) braungrau; die Hinterschienen auswendig schwach
graustaubig mit einfach bleichen Dornen. — Hinterleib des <^ dunkelgrau mit
hellem, gelbgemischtem Analbusch, des $ graugelblich. Der Bauch ist hellgelb-
lich, jederseits mit einer Reihe schwärzlicher Fleckchen.
Vorderflügel des cT' 41/4 (bei einem 31/2), des $ 43/4'" lang, breiter und
viel weniger gestreckt als bei Laterella, mit fast abgerundeter Spitze, rostgelb,
mehr oder weniger roth überlaufen, sehr reichlich mit braungrauen, hier und
da zusammenfliesseuden Querstrichelchen bestreut. Vor der Mitte liegt im Mittel-
raum auf einer gelichteten Stelle ein schwarzer Punkt; etwas hinter und unter
ihm ist in der Falte ein schwarzes Längsstrichelchen , das aber wenig auff"ällt,
weil der grosse, wischförmige, dunkle Querfleck der Flügelmitte bis zu ihm
hinreicht. Der Hinterrand ist durch schwärzliche, meist wenig hervortretende
Punkte von den Franzen getrennt. Diese sind heller als die Grundfarbe, blass,
mit einer verloschenen, grauen Linie durchzogen.
Hinterflügel grau, beim 9 heller, in der Spitze am dunkelsten.
Unterseite grau, beim 9 heller; die Vordertiügel auf der hinteren Hälfte
des Vorderrandes hellgelb mit schwärzlichen Fleckchen; beim 9 ist das Gelbe
breiter und zieht auch um den Hinterrand herum, und der Vorderrand ist fast
ganz schwärzlich puuktirt. Franzen hell, an den Enden röthlich.
Hinterflügel beim 9 mehr als beim (f in der Flügelspitze und von da
aus eine Strecke am Hinterrande hin mit schwärzlichen Punkten bestreut.
Vaterland: Massachusetts bei Beverly; von Burgess erhielt ich fünf Exem-
plare mit der Angabe: Nahrungspflanze Robinia pseudacaciu; sie krochen aus
vom 2L Juni bis 81. Juli.
3. Ileractiana Deg.
Linnaea Entom. IX, S. 312. Stainton, Nat. Hist. Tin. VI. p. 112, tab. 3,
Fig. 2 (Schmetterling unkenntlich). Herrich-Schälfer, Schm. v. Europa V, Fig. 445
(wenig besser).
Zwei durch Dr. Speyer unter der Benennung Bepress. Ontariella
Bethune erhaltene 9 (ob also aus der Gegend von New- York?) stimmen mit
grossen europäischen Exemplaren auf das Genaueste überein. Das eine trägt
einen Zettel mit der Angabe: „14. Aug.". wonach auch die Flugzeit nichts Ab-
weichendes hat.
5*
36 P- C. Zeller.
Ohne Zweifel ist diese Art dort eingewandert, und die Wahl einer pas-
senden Futterüanze für ihre Nachkommenschaft hat ihr, sobald sie nach glück-
licher winterlicher Ueherfahrt das Land betrat, nicht die mindeste Schwierigkeit
geboten.
4. Scabella n. sp.
Palpis subattenuatis, fusco-cinereis , articulo terminäli in medio alhido -
alis mit. elongatis, fusco-cinereis, suhnelmlosis , punctis diwhus ante, uno post
medium nigris, scabris. 9-
Eine aberrircnde Art, bei welcher das zweite Tasterglied fast gar keine
abstehende, bürstenförmig gesträubte Schuppen hat (also mehr gelochienartig
ist), und die Vorderflügel mit rauhen Schuppenbüschchen bezeichnet sind (was ich
noch von keiner Depjvessaria kenne). Die Färbung der Vorderfiügel weist sie
zu den Arten ohne helles Wurzelfeldchen.
Grösse der folgenden Art. Rückenschild und Kopf braungrau, Gesicht
etwas heller. Taster von Rückenschildlänge, braungrau, auf der Innenseite etwas
lichter; das zweite Glied hier vor der hellgrauen Spitze mit schwärzlichem
Bande; dieses Glied ist zusammengedrückt walzenförmig, nur am Basaldrittel
verdünnt, auf der Schneide mit kaum ein wenig gelockerten Schuppen, doch
gegen die Spitze mit einer Längsfurche; das Endglied halb so lang wie das
zweite Glied; braun mit weisslichem Mittelringe und feiner, weisslichcr Spitze.
Fühler dünn, bräunlichgrau. — Beine einwärts hell ledergelb, die vier vorderen
auswärts braun, am Ende der Schienen und der Fussglieder hell; die zwei vor-
letzten Fussglieder der Vorderbeine einfarbig braun, wie bei den Depressarien
gewöhnlich. Hinterschienen auswärts hell ledergelb mit zwei grauen Längs-
flecken und blonder Behaarung; die Dornen auswärts mit dunkler Wurzelhälfte;
die Füsse braun, an den Enden der Glieder hell. — Hinterleib bleich gelblichgrau
mit hellerem, ganz ungeflecktem Bauch.
Vorderflügel 4'" laug, gestreckt, hinten zugerundet, braungrau, dunkel
bestäubt, vorzüglich gegen den Hinterrand. Auf der hinteren Hälfte des Vorder-
randes lassen sich undeutliche, dunklere Fleckchen unterscheiden. Im Mittel-
raum liegen vor der Mitte zwei schwarze, rauhe Punkte schräg untereinander
und senkrecht unter dem unteren ist in der Falte ein dritter. Hinter der Mitte,
dem zweiten gegenüber ist noch ein solcher Punkt, dem ein grösserer, ver-
dunkelter, mit ein paar rauhen, schwarzen Pünktchen bezeichneter Nebelfleck
folgt. Zwischen und über diesen zwei Gruppen liegt unterhalb des Vorderrandes
eine kleine, schwarze Längslinie. Die dunklere Bestäubung der Fläche reicht
in die grauen Franzen hinein.
Hinterflügel hellgrau, feinschuppig, in der Flügelspitze gröber beschuppt
und bräunlich bestäubt. Der obere Ast der Medianader (2) ist von den beiden
aus der Ecke der Mittelzelle (8 u. 4) fast aus demselben Punkte kommenden
weit abgerückt.
Unterseite der Vorderflügel bräunlichgrau, am Hinterrand mit einer Reihe
kleiner, schwarzbrauner Punkte. Auch hier ist der dem Innenrande nächste Ast
Beiträge znr Kenntniss der nordamericanisclien Nachtfalter. 37
der Medianader (wie Linnaea entnmol. tab. 2, Fig. 6) weit ab2:erüclvt. Hiiiter-
fliigel vor der Spitze mit groben, braunen Schuppen bestreut, in der Spitze selbst
mit einem schwarzbraunen Raudstrichelchen, dem sich ein paar hellere und ver-
loschenere des Hinterrandes anschliessen. Der Aualwinkel tritt nur schwach hervor.
Vaterland: Ohio (Schläger). Ein gutes 2 in meiner Sammlung.
5. Nehulosa n. sp.
Palpormn fasciculo subinfundihuliformi ; alis mit. dongatifi, apice rohiv-
dato, cinereis, ohscuriufs dense marmoratia , cosia obsolete maetäata, puncto
striolaque albo-marginafa nigris ante, piincto <dho nigra - marginaio pont
medium, cf Q .
Eine ziemlich kleine Art, die von allen durch den fast trichterförmig
ausgebreiteten Schuppenbusch am Ende des zweiten Tastergliedes abweicht.
Dass sie trotzdem eine wirkliche Dep^-essaria ist, zeigt die fast mit Appilana
stimmende Vorderflügelzeichnung; doch ist das helle Basalfeld nur so eben
angedeutet. Ungeachtet der Tasterbildung ist der beste Platz für diese Art
wohl bei Ciniflonella.
Eückenschild, Kopf und Fühler grau. Gesicht und Innenseite der Taster
weisslich; diese auswärts schwärzlich bestäubt; das zweite Glied von der Wurzel
bis zur Hälfte schlank, dann auf der Unterseite mit einem starken, au Länge
bis zur Spitze abnehmenden Schuppenbusch, der sich fast trichterförmig aus-
einandersträubt; Endglied an der Wurzel und in einem breiten Einge vor der
weisslichen Spitze schwarz. Säugrüssel weisslich beschuppt. — Beine weissgrau,
auswärts dunkler grau bestäubt; die Füsse an den Enden der Glieder gelblich-
weiss: die drei letzten Vorderfussglieder nur grau. — Hinterleib hellgrau mit
helleren Hinterränderu der Segmente; der Bauch weisslich, an jeder Seite mit
einer Reihe kleiner, schwarzer Punkte, und dazwischen noch zwei abgekürzten
Reihen schwarzer Pünktchen,
Vorderflügel 4— 4V4'" lang, gestreckt, nach hinten wenig erweitert, mit
abgerundeter Spitze, grau, sehr dicht mit dunkelgrauen, mehr oder weniger zu-
sammenfliessenden Punkten besprengt. Bei manchen Exemplaren last sich ein
helleres, gegen die Flügelfläche nur durch etwas dunklere Farbe begrenztes
Basalfeld erkennen, das sich auch am Vorderrande mehr oder weniger verlängert.
Der Vorderrand ist auf der Endhälfte meist mit sehr verloschenen, dunkleren
Flecken bezeichnet. Im Mittelfelde liegen bei Vs schräg unter einander zwei
schwarze Punkte, der untere meist strichfürrnig und oberwärts mit einigen
weissen Schuppen gerandet und bei deutlichen Exemplaren in eine weissliche Linie
fortgesetzt, hinter welcher, etwa in der Flügelhälfte, auf der Querader ein
weisser, theilweise schwarz umzogener Punkt folgt. Am Hinterrand zieht von
der Plügelspitze aus eine Reihe von sechs schwarzen Punkten, von denen aber
bisweilen nur die obersten sichtbar bleiben und bisweilen keiner deutlich ist.
Hinterflügel einfarbig hellgrau; die Franzen um die Flügelspitze ins
Weissliche.
38 P- C. Zpller.
Unterseite der Vorderflügel grau, am Vorderrand schmal weisslich mit dunkel-
grauen Flecken und Stäubclieu. Den Hinterrand umzieht bis in den Vorderrand
eine Reihe schwarzer, kleiner Punkte. — Der erste Ast der Medianader wie bei Litu-
rella. An den Hinterflügeln ist die Spitze mit schwärzlichen Strichelchen eingefast.
Der erste Ast der Medianader (2) entspringt weit entfernt von dem folgenden.
Vaterland: Massachusetts. 6 (f 4 Q , wahrscheinlich alle erzogen, durch
Dr. Hagen aus der Gegend von Cambridge.
Cryptolechia tentoriferella Cl.
Palpis alhidis, articuli secmidi dimidio exterius fusco ; alis mit. tortrici-
formilms, costa convexiuscula, apice acuto, rufescenti-osneis, costue hasi, xmnctis
3 disci (primo subgemello ante medium, secundo in plica media, tertio venue
transversue) nehulaque suhfasciata postica nigris. cf 9-
Machimia tentoriferella Clem. ed. Stainton p. 147.
Sie gehört mit Cr. straminella und castella (CaflY. p. 107) eng zusammen,
ihre Vorderflügel sind nicht so gleichmässig geröthet wie bei letzterer und
ausserdem mit Zeichnungen versehen.
Von der Grösse einer ansehnlichen De^jr. applana. Die Schuppenhaare
des Oberkopfes und die der Stirn sind nicht ganz horizontal gegen einander
gestrichen und liegen daher nicht ganz glatt. Der Kopf, sowie das Rücken-
schild, röthlichweiss ; das Gesicht zu jeder Seite am Auge mit einigen braunen
Schuppen. Fühler am Wurzelglied und etwas darüber weisslich, dann ver-
dunkelt, in beiden Geschlechtern gekerbt (doch beim 9 schwächer und nur an
der Endhälfte), beim cf ^^^ zwei Reihen Börstchen gefranzt. Taster lang,
zurückgekrümmt; das zweite Glied zusammengedrückt, am Ende wenig breiter
als am Anfang, an der untern Schneide etwas locker schuppenhaarig, auswärts
von der Wurzel aus in grösserer oder geringerer Länge (bei einem 9 gar nicht)
lebhaft braun, übrigens wie das mehr als halb so lange, dünne, feingespitzte
Endglied weisslich. Saugrüssel von Rückenschildlänge, halbbeschuppt. — Vorder-
beine von den Schenkeln an abwärts immer schwärzer braun; die Mittelbeine
gegen die Füsse hin lichter (bei einem 9 sind die vier vorderen Beine fast gar
nicht verdunkelt); die Hinterbeine bleich ochergelblich ; die Schienen ziemlich
dick, besonders auf der Rückenschneide mit niederliegenden Borstenhaaren; die
Dornen auf der Aussenseite gebräunt, ausser an der Spitze. — Hinterleib ziem-
lich schlank, bleich gelblichgrau, am Bauch etwas dunkel bestäubt und oft mit
recht deutlicher, hellgelber, breiter Mittelstrieme; die Seiten sind büschelschuppig,
der Rücken des 9 meist sehr merklich convex; die letzten Segmente des 9
verschmälern sich, und der Legestachel steht etwas hervor; der Analbusch des
cf ist hell.
Vorderflügel 4-'/4— 5'" lang, von der Schulter aus am Vorderrand convex,
dann erst gerade, hierauf gegen die Spitze mehr gebogen herabgehend, der
Hiuterrand sanft convex zurückgehend. Die Grundfarbe ist ein sehr helles,
röihliches Beingelb, dessen röthliche Beimischung gewöhnlich am meisten aul
dem Enddrittel hervortritt; schwarze Stäubcheu sind spärlich und ungleich aut
Beiträge zur Keimtniss der uordamericaiiischeii Naclitfalter. 39
der Fläche zerstreut. Der Schulterpunkt ist tiefachwarz und in eine kurze Linie
ausgezogen. Im Mittelraum liegt ein schwarzer, oft zusammengeflossener Doppel-
punkt vor der Mitte; in der Hälfte der Falte ein kurzes, von einem mehr oder
weniger starken Hof umgebenes Längsstrichelchen , und hinter und über ihm
der schräge Queraderstrich, der selten einen Schatten nach hinten wirft. Mitten
zwischen ihm und dem Hinterrand zieht eine aus Stäubchen gebildete Nebel-
binde, die sich oberwärts nach innen krümmt und den Vorderrand kurz hinter
dem Queraderstrich erreicht. Längs des Hinterrandes sind 6—8 schwarze Pünkt-
chen, die zwei obersten schon über der Flügelspitze. Franzen hell, nngefleckt.
Hinterflügel ohne Ausbuchtung unterhalb der stumpfwinkligen Spitze, ein-
farbig hellgrau mit lichteren Franzen.
Unterseite der Vorderflügel hellgrau, am Vorderrand strieraenartig hell-
ochergelb. Hinterflügel viel heller, am Vorderrand gelblich mit brauner Be-
stäubung. Die schwarzen Hinterrandpunkte der Vorderflügcl viel schärfer als
auf der Oberseite, auch die Hinterflügel sind um die Spitze herum mit dergleichen
versehen.
Vaterland: Massachusetts und die Gegend von New- York; wenigstens um
Cambridge ist die Art nicht selten (ein Exemplar mit der Angabe: September).
Nach Clemens lebt die Eaupe, die er beschreibt, bis gegen Anfang September
am wilden Kirschbaum, an Eichen und Wallnussbäunien (hickory) auf der Unter-
seite der Blätter in einer kurzen Seidenröhre, und der Schmetterling erscheint
in der Endhälfte des September.
Anmerkung. Clemens bildet, ohne von der Gattung Cryptolechm zu
wissen, die zwei Gattungen: Machimia und Psilocorsis, welche ich vor-
läuflg nur für Mitglieder von Cryptolechia ansehen kann. Bei Machimia,
legt er auf die oben angegebene Beschaffenheit der Kopfhaare (er nennt sie
shaggy) und auf die des zweiten Tastergliedes (second Joint roughencd mth scales)
das Hauptgewicht, bei Psilocorsis auf den glattschuppigen Kopf, die ange-
ilrückte Beschuppung des zweiten Tastergliedcs, die wickl erförmige Gestalt der
Vorderflügel (welche 3Iachimia doch nicht minder hat) und auf die unbedeutende
Entfernung des untersten Astes der Medianader derselben Flügel (the medio-
posterior vein not remote from the penultimate). Meines Eraclitens geht schon
daraus, dass er aus seinen zwei Psilocorsisarteu zwei Abtheilungen bildet, hervor,
dass diese Unterschiede keine generischen sind, oder dass man fast aus jeder
Art von CryptoUchia ein eigenes Genus zu bilden hätte (vgl. Linnaea entomol.
IX, Taf. 3).
Cryptolechia piperatelUi n. sp.
Palpis cäbidis, articuU seeundi äimidio exterius fuscescente; alis nnt.
Costa valde convexa, angmte flavicante, cetenim exalbidift, squamis f/rossis
nigris inordinate conspersis. q\
Klein und durch den stark convexen Vorderrand und die groben, ziem-
lich zahlreichen, schwarzen Schuppen der gelblich weissen Vorderflügel sehr
kenntlich.
40 P- C. Zeller.
Rückeiischikl uucl Kopf mit seinen Theilen gelblichweiss. Taster von
Eückenschildlänge , aufgekrümmt, am zweiten Glied mit kaum gelockerter Be-
schuppung auf der untern Schneide, auswärts bis über die Hälfte gelbbraun;
das Endglied von Ys Länge des zweiten Gliedes. Saugrüssel klein. Fühler mit
verdicktem Wurzelgliede; die schmutzig ochergelbe Geissei nur gegen die Spitze
mit gezähnelten Gliedern, mikroskopisch gefranzt. Beine hell ochergelblich, die
vorderen gebräunt, die hinteren am hellsten; die dicht behaarten Hinterschienen
haben die längsten und dichtesten Haare auf der ßückenschneide; die Enddornen
ziemlich kurz. Hinterleib von der Farbe der Hinterbeine, gegen die Wurzel
weisslich; Analbusch klein.
Vorderflügel 32/4'" lang, länglich, mit von der Wurzel aus gleichmässig
und stark convexem Vorderrand, gelblichweiss, reichlich, aber unordentlich mit
grossen, runden, schwarzen Punkten bestreut, am wenigsten gegen die Wurzel
und am Innenrand. Der Vorderrand ist von der Wurzel aus in einer feinen,
sich allmälich erweiternden Linie bis zur Flügelspitze ochergelb. In der Apical-
hälfte des Hinterrandes sind einige verloschene, schwarze Punkte. Franzen etwas
länger als bei Tentoriferella.
Hinterflügel ein wenig breiter und gelblicher als die Vorderflügel, spitz,
am Hinterrand unterhalb der Spitze etwas eingebogen, seidenglänzend.
Unterseite der Vorderflügel graugelblich mit verdunkelt in den H^interrand
laufenden Adern, am Vorderrand gelblich, mit bränlicher, vor dem Innenwinkel
verlöschender Hinterrandlinie. Hinterflügel wie oben.
Vaterland: Texas (Boll). Ein schönes cT im Cambridger Museum.
Anmerkung. Die Schuppen des Kopfes sind nur im Nacken etwas ge-
sträubt; die Maxillartaster deutlich, über dem Saugrüssel gegen einander ge-
neigt; das Wurzelglied der Fühler breit und zusammengedrückt. Die Franzen
der Flügel sind verhältnissmässig länger als bei Tentoriferella ; die Vorderflügel
haben einen auffallend convexen Vorderrand; die sehr kurze Endgabel der Sub-
cüstalader endigt über der Flügelspitze; der erste Medianaderast steht wie bei
Tentoriferella weit vom zweiten ab.
Cryptolechia quercicella Clem.
CapiMs et thorace füscescentibus , palpis linea longitudinali nigra si-
fjnatis, ajiice pallido ; alis ant. subelongatis, costa leviter arcuata, paUida, luteis,
dense fuscescenti strigulosis, puncto venae transversae punctuUsque obsoletis
marginalilms nigris. 9-
Psilocorsis quercicella Clemens, Tin. ed. Staint. p. 159.
Sie ist kleiner und schmalflügliger als Tentoriferella. Rückenschild und
Kopf hellbräunlich. Taster von Rückenschildlänge, ziemlich schlank, aufge-
krümmt; das zweite Glied stark zusammengedrückt, am Ende kaum dicker als
das Endglied, mit einer Längsfurche in der Schuppenschneide, bleich ocher-
gelblich, in der Furche mit schwarzer Längslinie, die sich bis vor die ganz
helle, weissliche Spitze des Endgliedes fortsetzt: das Endglied mehr als 2/3 ^<>
lang wie das zweite Glied, fein und gespitzt, auf der Innenseite mit einer dünnen,
Beiträge zur Keuntniss der nordamericaiiisclien Nachtfalter. 41
schwarzen Länsfsiinie, die hier und da mit der anderen zusammenfiicst (daher
nennt Clemens das Endglied schwarz, vorn mit zwei gelblichweissen Streifen).
An den Fühlern trägt das längliche, schwarze Wurzelglied vorn eine hellgelb-
lichc Längslinie und ist auf dem Rücken ebenso hellgelblich; von hier aus zieht
eine feine, ebensolche Linie die ganze Geissei entlang, welche übrigens hell
ochergelb ist mit allmälich feineren braunen Eingen (Clemens sagt: Antennae
ochreous, with a black line above, terminating in black spots; basal Joint with
two black stripes in front). — Beine bleich ochergelb; an den vorderen die
Schienen etwas gebräunt; am Fuss, wie bei den meisten Depressarien, die zwei
ersten Glieder mit hellen Enden, die zwei folgenden ganz schwarzbraun, das
Endglied ganz hell. An den Hinterbeinen die Schienen reichlich langhaarig,
die Dornen einfarbig, die des ersten Paares fast über die Schienenspitze hin-
wegreichend. — Hinterleib hell gelblichgrau mit hellgelblichera Bauch und an
den Seiten mit Schuppenbüschchen ; der Legestachel steht aus dem Analbusch
etwas hervor.
Vorderflügel 4'" lang, etwas gestreckt, nach hinten wenig erweitert, mit
schwach convexem Vorderrand, auf bleich ochergelblichcm Grunde so dicht, am
dichtesten von der Wurzel aus, mit hellbräunlichen Qnerwellen, dass die Grund-
farbe nur wenig sichtbar wird ; die Vorderrandader bleibt rein, ebenso ein kurzer
Innenrandstreif von der Wurzel aus. Auf der Querader ist ein schwarzer, wenig
bemerkbarer Punkt, und am Hinterrand eine Reihe schwarzer Punkte. Franzen
hell; auf die dunklere Wurzel folgt eine bräunliche Linie und hinter dieser noch
eine verloschenere.
Hinterflügel nur so breit wie die Vorderflügel, unter der Spitze mit einer
sehr unmerklichen Einbiegung des Hinterrandes, hellgrau, um die Spitze mit
verloschenen braunen Hinterrandstrichelchen. Franzen weisslichgrau , nahe der
gelblichen Wurzel mit einer verloschenen, grauen Linie durchzogen.
Unterseite der Vorderflügel grau, am Vorderrand schmal, am Hinterrand
breit gelblich. Hinterflügel heller als auf der Oberseite, am Vorderrand breit
grau bestäubt. Alle Hinterrandstrichelchen deutlicher als auf der Oberseite.
Vaterland: Ohio (Schläger), Texas (BolL). Das Texasexemplar hat ent-
schieden kürzere und zartere Taster als die beiden anderen: auch tritt auf den
Fühlern die von Clemens bemerkte schwai'ze, in Punkte übergehende Linie deut-
licher hervor. Es gehört aber sicher derselben Art an.
Anmerkung. Quercicella und die zwei folgenden Arten zeichnen sich
durch die zusammengedrückten Lippentaster aus. welche auf der glattschuppigen
Schneide des zweiten Gliedes eine enge Längsfurche haben, in der eine dunkle,
bis vor die Spitze des Endgliedes reichende Längslinie hinzieht; die Maxillar-
taster sind wie bei Piperatella. Die Schuppen des Kopfes liegen glatt. An den
länglichen Vorderflugeln ist der Vorderrand schwach, aber gleichmässig convex_
Die Gabel der Gabelader ist fast so lang wie der Stiel und mündet mit dem
unteren Zinken in die Flügelspitze. Der erste Ast der Medianader ist dem
folgenden ganz nahe. Die drei Arten gehören also zu Psüocorsis Clemens.
6
42 P- C. Zoller.
Cryptolechia obsoletella n. sp.
I'arrii, fhoracc et capüUs lutco-fmcis, pälpis nigro-lineatis, apice iHillido;
(dis (int. (lequaliter luteo-fuscescentihm, striola ante, puncto post meditim
scrieque punctorum marginis postici nigris. Q.
Viel kleiner als Quercicella, von weniger wicklerähnlichem Aussehen, mit
gleichmässi«? gelbbraunen Vorderfiügeln und einem schwarzen Strichelchen vor
deren Mitte, das der Quercicella fehlt; ausserdem fängt der Vorderrand erst
hinter der Mitte an, sich gelb zu färben, und die Hinterrandzeichnung besteht
aus mehreren und gröberen schwarzen Punkten.
Kopf und Rückeuschild ziemlich dunkel gelbbraun. Fühler heller; das
Wurzelglied mit weissgelblicher Längslinie, die sich auf der Geissei fortsetzt
und von deren Hälfte an, durch die deutliche Absonderung der Glieder, in gelb-
liche Punkte oder Ringe aufgelöst scheint. Taster dünn, von mehr als Rücken-
schildlänge, hell gelbbräunlich; das zweite Glied mit der sehr engen Furche,
welche als schwarze Linie erscheint, die auf der Aussenseite von einer sehr
feinen, hellgelblichen Linie begleitet wird; die Innenseite dieses Gliedes hell-
gelblich; das Endglied über halb so lang wie das zweite Glied und ohne Absatz
aus diesem hervortretend, blassgelb, auf der Vorderseite mit feiner, schwarzer
Längslinie und mit weisslichgelber Spitze. Saugrüssel von Rückenschildlänge. —
Beine bleichgelb, die vier vorderen auswärts gebräunt; an den Vorderfüssen die
zwei vorletzten Glieder schwarz, sonst alle Füsse auswärts bräunlich mit hellen
Enden der Glieder. Hinterbeine hell; die Schienen zusammengedrückt mit lang-
haariger Rückenschneide und hellen Dornen, deren erstes Paar bis ans Ende
der Schienen reicht. — Hinterleib braungrau mit bleichgelbem Bauch und etwas
aus dem Analbusch hervorstehendem Legestachel.
Vorderflügel 3'", etwas kürzer als bei Quercicella, mit ähnlich gebogenem
Vorderrand, doch schrägerem und etwas convexem Hinterrand. Grundfarbe
gleichmässig hell lehmigbraun. Die Costalader färbt sich von der Mitte an
gelblich , und diese Färbung setzt sich durch die Vorderrandfranzen bis zur
Plügelspitze fort. Auf der Querader liegt ein starker, schwarzer Punkt, und
mitten zwischen ihm und der Flügelbasis im Mittelraum ein kurzes, schwarzes
Längsstrichelchen. Ueber dem Innenwinkel ist eine schwärzliche, auch einige
Innenrandfranzen färbende Wolke. Den Hinterrand säumt eine Reihe grober,
schwarzer Punkte, denen sich über der Flügelspitze ein paar verloschene Punkte
anschliessen. Die ziemlich langen Franzen sind merklich heller als die Grund-
farbe der Flügel.
Hinterflügel so breit wie die Vorderflügel mit deutlicher Spitze, unterhalb
derselben ohne Eindruck des Hinterrandes , hell bräunlichgrau , um die Spitze
herum mit schwärzlichen Marginalstrichelchen. Franzen heller als die Grundfarbe.
Unterseite grau, der Vorderrand der Vorderflügel breiter hellgelb als auf
der Oberseite; die Randpunkte deutlich, doch viel blässer als oben. Der Stiel
der Gabelader ist länger als die Gabel; der erste Ast der Medianader entspringt
dem folgenden sehr nahe und geht anfangs in stärkerem Bogen als bei Qioer-
Beiträge znr Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 43
cicella. — Auf den Hinterflügeln sind die Randpunkte so deutlich wie auf der
Oberseite.
Vaterland: Ohio (Schläger). Ein 9 in meiner Sammlung.
Cryptolechia ferruginosa n. sp.
Thorace et cainllis ferrugineo-ochraceis , palporum articulo terminali
niyro-lineato ; alis ant. subelongatis, ferrugineo-ochraceis, imnctis disci duohm
(altera ante, altera post medium) nigris, margine postico ohsolete punctato. Q .
So gross wie Quercicella, mit gestreckteren Vorderflügeln, von nicht so
wicklerförraigem Aussehen und durch die fast rostgelbliche Ocherfarbe des Vorder-
kürpers und durch die zwei schwarzen Punkte der Vorderflügel ausgezeichnet.
Kopf, Rückenschild und Vorderflügel gleichfarbig wie angegeben. Fühler
hell ochergelb; das Wurzelglied mit schwarzer, auf der Geissei etwas fortge-
setzter Längslinie , auf welche dann bräunliche Pankte folgen , wodurch die
Fühler deutliche Halbringe erhalten. — Taster so lang wie das Rückenschild,
hell ochergelb; das zweite Glied mit deutlicher, doch so enger Furche, dass
keine dunkle Linie darin zu erkennen ist: Endglied von mehr als halber Länge
des zweiten Gliedes, deutlich abgesetzt, mit drei schwarzen Längslinien und
feiner, heller Spitze. Saugrüssel länger als das Rückenschild, bleich ochergelb
beschuppt. — Beine ebenso, fast einfarbig. Hinterschienen schwach zusammen-
gedrückt, auf dem Rücken mit anliegenden, nicht reichlichen Haaren. Der eine
Dorn des ersten Paares reicht bis an das Schienenende. — Hinterleib graugelb<
am Bauch sehr hellgelblioh; der kurze Legestachel ragt aus dem Analbusch hervor.
Vorderflügel 4'" lang, ziemlich gestreckt, mit schrägerem Hinterrand und
dadurch stärker gespitzt als bei Quercicella. Auf der Querader ist ein schwarzer
Punkt; ihm etwas näher als der Flügelbasis im Mittelraume ein anderer solcher
Pnnkt. Am Hinterrand entlang liegen von der Flügelspitze aus vier verloschene
schwärzliche Strichelchen. Franzen ziemlich lang, etwas heller als die Grundfarbe.
Hinterflügel so breit wie die Vorderflügel, ohne Einbiegung des Hinter-
randes unterhalb der Spitze, hell gelblichgrau, um die mit einer dunklen Stelle
gezeichnete Spitze mehr gelblich; Franzen hell gelblichgrau.
Unterseite der Vorderflügel grau, längs des Vorderrandes und dreimal so
breit am Hinterrand bleichgelb, mit kaum bemerkbarer Randzeichnung; Hinter-
flügel gelblichweiss, am Vorderrand und um die Spitze bleichgelb. Der erste
Ast der Medianader hat einen sehr schwachen, aber bedeutend gekrümmten
Anfang, sonst einen geraden Verlauf.
Vaterland: Ohio (Schläger). Ein Q in meiner Sammlung.
Cryptolechia cretacea n. sp.
Parva, cretacea, antennis cf longius ciliatis, palporum articiili secundi
vix dimidio fuscescente, pedibus anticis fuscis; alis ant. ohlongis, punctis duobus
di'ici nebulaque transversa jiostica cincreis oJ^soleiis. (^ Q.
44 P- <^- 55ellpr.
Wenig grösser als Obsoletella, auf der ganzen Oberseite weiss mit sehr
schwacher gelblicher Beimischung, auf den Vorderflügeln beim ersten Anblick
zeichuuugslos.
Vorderkürper und Vorderflügel gleichfarbig, der Kopf und die Innenseite
der Taster reinweiss. Letzterer so lang wie Kopf und Rückenscliild zusammen-
genommen; das zweite Glied zusammengedrückt, nach oben verdünnt, auf der
Uli gefurchten Schneide ein wenig locker beschuppt, auf der kleinem Wurzelhälfte
graubraun ; das Endglied fast so lang wie das zweite Glied und diesem ohne
merklichen Absatz aufgesetzt. Maxillartaster weisslich. Saugrüssel bräunlich be-
schuppt. — Pühier hellbräunlicli mit weisslichem Wurzelgliede, beim cf doppelt
gefranzt, die Franzen au der Wurzelhälfte länger als an der Endhälfte. — Vorder-
beine auf der Aussenseite dunkelbraun, auf der Innenseite hellbräunlich wie die
Mittelbeine; Hinterbeine bräunlichweiss , an den Schienen ziemlich reichlich be-
luiart. — Hinterleib hellbraun grau, am Bauch kreideweiss; das c/" mit starkem
Analbusch.
Vorderflügel 274—3'" lang, länglich, mit schwach convexem Vorderrand,
stumpfer Spitze und convexem Hiuterrand. In der Costalbasis in ein schwarzer,
fast unmerklicher Punkt. Die zwei Punkte des Mittelraumes, der eine auf der
Querader, der andere ihm ein wenig näher als der Flügelbasis, sind aus ein
paar grauen Schuppen zusammengesetzt und daher leicht zu übersehen. Noch
undeutlicher ist die aus je ein paar Schüppchen zusammengesetzte Puuktreihe,
welche dem Hinterrand näher als dem Queraderpunkte liegt und, stark nach
aussen gebogen, einen kaum merklichen Nebelstreifen bildet.
Hinterflügel eben so breit wie die Vorderflügel, weniger rein weiss, unter-
halb der Spitze ohne Einbiegung des Hinterrandes.
Unterseite der Vorderflügel dicht grau bestäubt, auch auf den Franzen.
Der Stiel der Gabelader ist kürzer als die Gabel. Der erste Ast der Medianader
sehr schwach gebogen, etwas abgerückt von dem folgenden, der mit dem letzten
fast aus demselben Punkte kommt. Hinterflügel weiss, am Vorderrand breit
grau bestäubt.
Vaterland: Texas. Ein gutes cf (durch Boll mitgebracht) im Cambridger
Museum, drei fast frauzenlose Q, ganz ohne Zeichnung (durch Beifrage am 5.
und 0. Juni gefangen) in meiner Sammlung.
Cryptolechia Uthosina n. sp.
Pulporum articulo secundo dimidio fusco, thoraee pallide ochraceo ; alis
uiit. elongatis, ohtusis, osseo-albidis ; posteriorihus duplo latiorihus alhidis. cf.
Von der Grösse der Quercicella, nicht wicklerförmig, mit schmalen, nicht
nach hinten erweiterten Vorderflügeln und doppelt so breiten Hinterflügeln.
Eückenschild in der Mitte blassröthlich ocherfarben, ringsum heller. Kopf
glattschuppig, kreideweiss. Taster so lang wie Kopf und Rückenschild zusammen-
genommen, aufgekrümmt; das zweite Glied ohne Furche, glattschuppig, zu-
sammengedrückt, am Ende ein wenig verdünnt, auswärts fast bis zum Ende
gelbbraun, sonst weiss, wie das feine Endglied, das fast Vs so lang wie das
Beiträge zur Kenntniss der nordamericaiiischeii Nachtfalter. 45
zweite Glied ist. Maxillartaster bleichgraugelblich, wie die Beschuppung des
Saugrüssels. — Fühler fast so lang wie die Vorderflügel, über dem Wurzelglied
ziemlich dick, pubescirend gefranzt, beingelblich . gegen das Ende gebräunt. —
(Vorderbeine fehlen); Mittelbeine hoUgelblichgrau. Hinterbeine fast weisslich;
die Schenkel und Schienen zusammengedrückt, die letzteren wenig behaart (viel-
leicht nur abgerieben); der eine Dorn jedes Paares lang. — Hinterleib hellgrau;
Analbusch bleichgelb, gross, einen grossen Genitalapparat einschliesend.
Vorderflügel 4'" lang, schmal, nach hinten nicht erweitert; der Vorderrand
von der Wurzel aus convex, dann ziemlich gerade verlaufend und mit dem con-
vexen Hinterrand die abgerundete Flügelspitze bildend. Grundfarbe weisslicli
beingelb, am Tnnenrand lebhafter beingelb, sonst ganz ohne Zeichnung.
Hinterflügel doppelt so breit wie die Vorderflügel, unterhalb der Spitze
oline Eindruck des Hinterrandes, gelblichweiss, weissfranzig.
Unterseite der Vorderfiügel hell gelblicligrau, gegen den Innenrand noch
lichter. Soviel sich ohne Abschuppung erkennen lässt, ist der Stiel der Gabel-
ader länger als die Gabel, und der erste Ast der Medianader entspringt nalie
am folgenden.
Vaterland: Texas (Boll). Ein massig gut erhaltenes (f im Cambridger
Museum.
CryptolecMa tiubeculosa n. sp. Taf. III. Fig. 12.
Palpis ante apicem fuscis; alis ant. xwstice angustatis, einer eis, mthe-
culis ohscuris aliquot äispersis, maculis 3 costalibus ohsoletis nigricantihus,
fitriula plicae ante medium punctoque venae transversae nigris; post. paulo
latioribus. ^f Q .
In der nach hinten verschmälerten Vorderflügelform und also in der
Unähnlichkeit mit der Tortricidenformation stimmt diese kleine Art mit Cr.
alhicilla Z.
Eückenschild und Kopf grau, Gesicht weisslich. Taster schlank; das zweite
Glied etwas zusammengedrückt, am Ende etwas verdünnt, auswärts und an der
Schneide grau, innen weisslich; das Endglied nicht fein, mehr als halb so lang
wie das zweite Glied, weissgrau, vor der hellen, feinen Spitze gewöhnlich rings
herum schwärzlich, auch auf dem Rücken an der Wurzel schwärzlich. Maxillar-
taster und Rücken des Saugrüssels weissgrau. — Fühler ^4 so lang wie die
Vorderflügel, beim cf borstenförmig, dicht haarig gefranzt, hellgrau, mit weiss-
lichem Wurzelglied. — Beine weissgrau , die vorderen auf der Lichtseite braun
angelaufen, die vier hinteren Schenkel weiss, schiefergrau schimmernd; die
Hinterschienen zusammengedrückt, ziemlich reichlich haarschuppig, besonders
auf der Rückenschneide ; die Dornen plump , der erste des oberen Paares bis
zur Schienenspitze reichend. Vorderbrust weiss mit einem gegen die Vorder-
flügel gerichteten Schuppenbüschel. — Hinterleib grau , an den Seiten mit
Schuppenbüschen und am Bauch gelblichweiss; der dicke Legestachel des 9
steht kaum hervor.
46 P. C. Zeller.
Vorderflügel 3— 3V3'" lang, ziemlich gestreckt, im ersten Drittel am
breitesten, dann allmälig verengert und mit ziemlich abgerundeter Spitze, grau
mit weisslicheren Stellen und wischförmigen, bräunlichen Nebelflecken, von
denen sich drei am Vorderrand und drei längs des Innenrandes am meisten
bemerklich machen. Die Costalbasis ist mit einem dunkeln Fleckchen bezeichnet
und darunter die Innenrandgegend fleckartig verdunkelt. Ein Nebelstreif geht
schräg nach aussen vom Vorderrand bei V4 herab und endigt über der Flügel-
mitte mit einem schwarzen Punkt; unter diesem fängt er mit einem scharfen,
schwarzen, in der Falte liegenden Strichelchen wieder an und setzt sich, dieselbe
schräge Richtung beibehaltend, bis zum Innenrande fort. Vor der Flügelmitte
ist am Vorderrand der zweite Nebelfleck; der dritte, von welchem eine nach
aussen gebogene, mehr oder weniger deutliche Linie zum Innenwinkel herabzieht,
liegt gegen die Flügelspitze hinter dem schwarzen Queraderpunkte, unter welchem
sich auch vor dem Innenwinkel ein Nebelfleck bildet. Der Hinterrand ist auch
um die Spitze herum mit einer Reihe schwarzer Punkte gezeichnet. Franzen
einfarbig, weissgrau. Bei abgeflatterten Exemplaren, denen die Nebelflecke zum
Theil fehlen, hat der schwarze Strich in der Falte und der Punkt auf der Quer-
ader sich gut erhalten.
Hinterflügel breiter als die Vorderflügel , mit wenig vortretender Spitze
und darunter nicht eingebogen, ziemlich dunkelgrau; die weisslichen Franzen
nahe der Wurzel mit einer grauen Schattenlinie durchzogen.
Unterseite der Vorderflügel grau mit feiner, weisslicher Costallinie. In
die Flügelspitze geht, soviel sich ohne Abschuppung erkennen lässt, nur eine
einfache Ader; die zwei ersten Aeste der Medianader entspringen dicht bei-
sammen. Hinterflügel weissgrau.
Vaterland: Texas. Mehrere Exemplare im Cambridger Museum; ein ab-
geflogenes Belfrage'sches 9> dessen Zettel mit der Flugzeit mir verloren gegangen
ist, in meiner Sammlung.
Anmerkung. Eine merklich grössere Art (Vorderflügel 4'") besitze ich
aus Venezuela. Das schlechte, auf der Basalhälfte ganz abgewischte 9 {Muscer-
ilella Mus. Z.) hat gestrecktere Flügel und entbehrt den Nebelfleck vor der Flügel-
spitze auf dem hier weisslichen Vorderrande gänzlich, und den Hinterrand fosst
eine vollständige Reihe schwarzer Punkte ein. Sehr deutlich zu erkennen ist
hier, dass in die Spitze der Vorderflügel nur eine einfache Ader geht.
CryptoleeJiia Schlaegeri Z,
Linnaea entomol. IX, S. 372, Fig. 18. — X, S. 158.
Vaterland ausser den angegebenen Staaten auch Texas. Von zwei durch
ßoll gesammelten Weibchen ist das eine von vorzüglicher Grösse (Vorderflügel
fast 7'"); die bläulichgrauen Nebel der Vorderflügel sind bei ihm sehr einge-
schränkt und lassen die weisse Grundfarbe um so ausgedehnter und reiner her-
vortreten. Die Hinterflügel sind fast weiss, nur im Mittelrauin hellgrau angeflogen.
Der starke Schuppenbusch des Scutellums enthält eine Menge an der Spitze
stahlblau glänzender Schuppen. — Ein Männchen ist ungewöhnlicli klein, näm-
Beiträge zur Keuntniss der nordamericanisoheu Nachtfalter. 47
lieh nur von 4'" Vorderflügellänge. — Zwei auch kleine von Beifrage am 20. August
gefangene Männchen sind so abgeflogen (sie haben an den Vorderflügeln gar
keine Franzcn!), dass dem Schuppenbusch des Scutellums die stahlblauen Schuppen
ganz fehlen, und er nun lehmgelb aussieht.
Die verhältnissmässig kurzen Taster, die im Nacken etwas aufgesträubten
und gegen einander gerichteten Kopfschuppen und besonders der starke Schuppen-
knoten auf dem Scutelluui, dazu die schmalen Vorderflügel (die nur die halbe
Breite der Hinterflügel haben) und die einfache in die Plügelspitze laufende
Ader würden gestatten, ein leicht zu erkennendes Genus zu errichten, wenn
das Bedürfniss dazu vorhanden wäre; die 162 Walker'schen Arten scheinen mir
es nicht anzudeuten, so lange nicht ein anderer Mann als Francis Walker das
im British Museum vorhandene Material von neuem bearbeitet.
Cryptolechia vestalis n. sp.
Antennis praeter hasiiii palporumque articulo secimdo exterius fasce-
scentibus; alis mit. ohlowjis, postice levitcr coarctatis, niveis, unicolorihus ; post.
Idtis, alhis. 9.
Zu unterscheiden von Cr. alhella durch viel geringere Grösse, die nach
hinten verengerten, auch auf der Unterseite ganz einfarbigen Vorderflügel, die
schräger zugesintzten Hinterflügel, die kürzeren, reinweissen, nur am zweiten
Gliede auswärts gebräunten Taster, die aussen an der Wurzel bräunlichen
Fühler — von LeuciUana durch die kürzeren Vorderflügel und die anders ge-
färbten Taster — von Alhicüla durch weniger gespitzte, ganz einfarbige, auf
der Unterseite nicht grau angelaufene Vorderflügel und breitere Hinterflügel.
Grösse einer kleineren Crypt. Schläxjeri. Eückenschild und Kopf mit
seinen Theilen rein weiss, ohne Glanz; das Schildchen ganz glattsclmppig. Fühler
am Wurzelglied und den folgenden 3—4 Gliedern weiss, dann hellbraun. Taster
etwas kürzer als bei Schlügeri, aber das Endglied verhältnissmässig länger; sie
sind reinweiss, nur am zweiten Gliede auswärts bis zur Spitze gelbbraun. Beine
weisS; auswärts hell ocherbräunlich angelaufen ; die Hinterschienen bleiben rein
weiss und sind reichlich haarschuppig. Hinterleib ziemlich stark, weiss, mit
eingezogenem Legestachel.
Vorderflügel fast 5'" lang, länglich, nach hinten ein wenig verengert;
der Vorderrand hat vor der Mitte seine meiste Convexität und läuft dann fast
gerade bis zu der beinahe abgerundeten Spitze ; der Hinterrand convex. Grund-
farbe reinweiss, ein wenig seidenglänzeud, ohne jede Zeichnung. — Hinterflügel
am breitesten vor dem Analwinkel, und zwar doppelt so breit wie die Vorderflügel,
dann gegen den abgerundeten Apicalwinkel zugespitzt, vor diesem mit einem
sehr seichten Eindruck des Hinterrandes.
Unterseite der Vorderflügel äusserst blassgelblich angelaufen, mit sehr
deutlichem Geäder. Die Medianader verästelt sich wie bei Schlägeri fast aus
einem Pnnkte. Auch die Hinterflügel sind nicht völlig reinweiss, alle Franzen
aber schneeweiss.
Vaterland: Texas (Boll). Ein sehr schön erhaltenes 2 im Cambridger Museum.
48 P C. Zell er.
Eiiicorthylis u. g. Taf. III. Fig. 13 a. b.
KopÖuXo?, cwis quaedam capite crintatü.
CapilliUum deprcssum, laevigatum.
Ocelli nulli.
Antennue cremdatae.
Palpi labiales porrecti, thorace multo lonrjiores, articulo secundo
fiiiharcuato, suhtus laevis, supra postice aqiuimis erectis cri-
stato; terminali setaceo, erecto.
Haustellimi brevissimum .
Alae anteriores anyustae, murginibus oppositis subparallelis; cellula
media siiiiplici, vena apicali farcata; posteriores anterioribiis latiores, trajiezi-
formes, margine postico infra apicem leviter impresso, vena mediana trifida.
Tihiae posticae in dorso piloso-cristatae.
Vom Plügelbau, auch von der Färbung und Zeichnung der Vorderflügel,
des Ypsol. juniperellus , aber an dem langen Mittelgliede der Taster auf der
Unterseite mit glatt anliegender Beschuppung, während die Schuppenhaare der
Oberseite auf der Endhälfte verlängert und aufgerichtet sind und eine längliche
Bürste bilden. Bei der ganz verschieden aussehenden Gattung Enicostoma
sind die Schuppen der Unterseite des zweiten Gliedes etwas gelockert, und auf
der Oberseite liegen sie überall an und sind in der Länge einander gleich.
Dasselbe gilt von der Gattung Ceuthomadarus, deren Flügelgestalt jedoch mehr
der von Epicorthylis entspricht.
Das Flügelgeäder scheint wie bei Yjjs. jimiperellus zu sein. Ohne Ab-
schu])pung lässt sich erkennen, dass die Mittelzelle der Vorderflügel keine Neben-
zelle hat, und dass aus ihr eine Ader kommt, die mit ihrer Gabel die Flügelspitze
umfasst. Ocellen konnte ich auch nach Abschuppung des oberen Aiigcnrandes
durch die Doppellupe nicht entdecken.
Eine geeignete Stelle für dieses Genus mag bei Ypsolophus sein, ich be-
trachte die bei TachyptiUa (Gelechia z. B. Fopulella) für noch besser.
1. inversella n. sp.
Alae ant. canae, in disco albidae; puncta majuscula 4 (1,2,1) in disco ;
fascia albida pjost punctum quartum. cT.
Aehnlich theils dem Ypsol. juniperelhos , theils der Tachypt. populella,
mit mehr verstärkten Punkten als letztere und mit breiterem, etwas anders ver-
laufendem hinteren Querstreif.
Kopf etwas heller als das graue Rückenschild. Taster so lang wie beide
zusammengenommen, etwas aufgebogen, auswärts braungrau , einwärts hellgrau,
unten auch braungrau; das Endglied weniger als halb so lang wie das zweite
Glied und rechtwinklig von diesem abstehend, fein, hellgrau, mit schwarzem
Ringe vor der Spitze. Fühler hellgrau mit feinen, schwarzen Ringen. Die vier
vorderen Beine dunkelgrau mit weisslichen Enden der Fussglieder; die Hinter-
beine weisslichgrau, nur an den Schenkeln auswärts dunkelgrau; die Schiene
Beiträge zur Kenntuiss der uordamericanischen Nachtfalter. 49
auf der Rückenschneide mit dichtem, starkem, niederliegendem Haarkamm; die
Dornen ebenso hell, ungleich; der äussere des oberen Paares ist der längste
und reicht bis ans Ende der Schiene. Hinterleib an den Seiten mit Schuppen-
büscheln, bräunlichgrau, am Bauch bis vor den Analbusch schwärzlich.
Vorderflügel 4'" lang, nach hinten nicht erweitert, mit rechtwinkliger
Spitze und ziemlich gerade herabgehendem Hinterrand, hellgrau mit schwarzen
Stäubcheu, am wenigsten im Mittelraum, so dass dieser weisslich bleibt. Die
Schulter ist schwärzlich, ohne einen abgegrenzten Fleck zu bilden. Die schwarzen,
fleckähnlichen Punkte liegen folgendermassen: der erste, mehr verwischte in der
Palte mitten zwischen der Basis und dem vor der Flügelmitte folgenden Paare,
von welchem der oberste Punkt der deutlichste von allen und viel grösser ist
als der nahe an ihm in der Falte liegende. Der vierte Punkt, auf der Querader
ist ein wenig weiter vom zweiten, als dieser vom ersten entfernt. Gleich hinter
ihm zieht die breite, weissliche, schwärzlichgrau beschattete Binde schräg aus-
wärts vom Vorderrande bis zum Innenwinkel herab; sie ist oben verdünnt und
bildet über dem Queraderpunkte einen nach innen gerichteten Winkel. Bis zur
Spitze ist der Vorderrand mit einigen schwarzen Fleckchen gezeichnet. Den
Hiuterrand bildet eine mehrmals unterbrochene schwärzliche Linie. Die Franzen
(welche sehr beschädigt sind) scheinen grau oder schwärzlich zu sein; am Innen-
winkel sind sie weisslich.
Hinterflügel einfarbig braungrau. Franzen heller, gleich hinter der gelb-
lichen Wurzel mit einem dunkeln Schatten durchzogen.
Unterseite der Vorderflügel dunkelgrau ; auf dem Vorderrand vor der Spitze
mit weisslichen Punkten; Hinterflügel heller.
Vaterland: Texas (BoU). Ein cf im Cambridger Museum.
Gelechia (TachyiitUia) innocuella n. sp.
Falpis dilute cinereis, articulo secundo exterius excepto apiee fusco, an-
tennis fusco-ammlatis, tibiis posticis superius pallide ochraceis, inferius abrupte
fuseo-cinereis ; alis ant. fusco-cinereis , punctis 4 niyris (1, 2, 1) subobsoletis,
striga postica canescente bifracta, margine postico nigro-piunctato ; post. sitb-
obtusis, fuscesceutibus, pallidius ciliatis. Q.
Sie hat mit der auf dem Hinterleib einfarbig staubgrauen Populella die
grösste Aehnlichkeit und unterscheidet sich von ihr nur durch weniges, aber
sicher: sie ist beträchtlich grösser und breitflügliger mit stumpferer Spitze der
Hinterflügel; auf den Vorderflügeln ist der schwarze Schulterfleck (der bei Po-
pulella oft ganz fehlt) gross und sehr deutlich; die vier schwarzen Mittelpunkte,
namentlich der auf der Querader, sind grösser, die helle hintere Querlinie läuft
in ihrem untersten Drittel mehr nach hinten; die Spitze des zweiten Taster-
gliedes ist breiter hellgrau. — Von der folgenden Art, die in der Färbung eher
mit Scintillella zu vergleichen ist, lässt sie sich durch ihre beträchtlichere
Grösse, ihre breitereu und stumpferen, graugelblich gefranzten Flügel, die weniger
gleichmässig graue Grundfarbe der vorderen und ihre einwärts nicht dunkel
gesäumte Querlinie, ferner durch die an der Basis gelichteten Hinterflügel, sowie
7
50 P- C. Zell er.
durch die Zeichnung ihres stärker keulenförmigen zweiten Tastergliedes und die
der Hinterschiene unterscheiden.
Rückenschild und Kopf grau, Gesicht und oberer Augenrand weissgrau.
Fühler fein, auf der Unterseite heller gelblichgrau als auf dem Rücken, fein
braungeringelt; das Wurzelglied auf dem Rücken bräunlich, am Ende schmal
gelblichgrau. Taster lang, gekrümmt, dünn, hellgrau; die zwei ersten Glieder
aussen braun, das zweite nach oben keulenförmig verdickt, am Enddrittel hell-
grau; das dritte Glied von fast mehr als halber Länge des ganzen Tasters, ein-
farbig. Saugrüssel lang, gelblichgrau, kaum an der Wurzel etwas beschuppt.
Beine bleichgelb, die vier vorderen auswärts braun; die Hinterschienen, wie bei
Populella, auf der A.ussenseite an der oberen Hälfte bleich ochergelb, an der
unteren streifenförmig braungrau; alle Füsse auf dem Rücken bräunlich, an den
Enden der Glieder wie die Schienendornen bleichgelb. — Hinterleib flachge-
drückt, staubgrau, heller als auf dem Rückenschild; bei dem einen Exemplar
ist er (analog der Populella) bräunlich gelb, nur an den drei hintersten Seg-
menten grau; bei ihm ist auch der Bauch lebhafter ins Gelbliche gefärbt als
bei den anderen. Der blassgelbliche Legestachel steht aus dem zugespitzten
Analglied ein wenig hervor.
Vorderflügel fast 5'" (bei Populella höchstens 472'") , länglich, mit deut-
licher, doch nicht scharfer Spitze, auf grauem Grunde ziemlich reichlich und
gleichmässig dunkelbraun bestäubt und dadurch bräunlichgrau erscheinend. Der
Vorderrand selbst ist bis zur hellen Querlinie bleichgelblich, aber so schwach,
dass es nur bei der Betrachtung von vorn zu erkennen ist. An der Schulter
ist ein längliches, tiefschwarzes Fleckchen. Die gewöhnlichen vier schwarzen
Punkte sind gross, aber ziemlich verloschen: der erste dicht über der Falte
bei Vs der Länge; die zwei folgenden vor der Mitte sehr schräg unter einander,
und zwar der kleinere untere weit vor dem oberen, in der Falte; der vierte
näher dem dritten als dieser dem ersten, auf der Querader in etwas hellerer
Umgebung. Die darauf folgende Querlinie ist verloschen, bleichgelblich, am
Vorderrand etwas erweitert, darunter zu einem einspringenden spitzen Winkel,
dann zu einem kürzeren rechten gebrochen, worauf sie ziemlich gerade und
senkrechter als bei Populella in den Innenwinkel läuft; auf der Aussenseite
ist sie, besonders oben, etwas dunkelschattig gerandet. Um den Hinterrand
zieht eine Reihe schwarzer Punkte bis zu der hellen Querlinie. Franzen bleich-
gelblich, an der Wurzel und in der Mitte in einer verloschenen Linie grau.
Hinterflügel breiter als die Vorderflügel, viel stumpfer als bei Populella,
ganz ohne Ausrandung unterhalb der Spitze, dunkel braungrau, in der Mittel-
zelle gegen die Wurzel hell. Die bleichgelblichen Franzen haben nahe an der
Wurzel eine graue, breite Linie, die weit vor dem Analwinkel verschwindet, und
auswärts eine schmälere, verloschenere, die sich um die Flügelspitze herumzieht
und nicht bis zur Flügelhälfte reicht.
Unterseite der Vorderflügel schwarzgrau, am Hinterrand breit, an den
Gegenrändern schmal bleichgelb, vor der Spitze mit einem solchen Fleck (dem
erweiterten Anfang der bellen Querlinie der Oberseite). Hinterflügel schwarzgrau
Beiträge zur Keuntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 51
mit groben, dunkleren Schüppchen dicht bestreut, in der Mittelzelle bleichgelb.
Alle Franzen heller gelblich als auf der Oberseite, aber ebenso gezeichnet.
Vaterland: Texas (BoU). Ein 9 in meiner Sammlung, zwei im Cam-
bridger Museum.
Gelechia (Tachyptilia) consonella n. sp.
Palpis pallicle ochraceis, articulo secundo exterius fusco, antennis distincte
fusco-amiulatis , tibiis posticis exterius fuscis; alis ant. angristis, suhacutis,
fusco-cinereis, vena costali flavida, punctis ordinariis 4 nigris distinctis, striga
postica dilutOi, subbifracta, interius fuscescenti-marginata. cT Q .
Kleiner als die vorige, mit schmäleren, gleichmässiger dunkel braungrauen
Vorderflügeln ohne schwarzes Schulterfleckchen und mit spitzeren, einfarbig
dunkelbraunen Hinterflügeln. — Es giebt von Scintillella eine grössere Varietät
(Panormitella Mann in lit.), bei welcher die helle hintere Querlinie der Vorder-
flügel vollständiger als gewöhnlich ist. Mit dieser lässt sich Consonella, obgleich
sie mit der vorigen näher verwandt ist, hinsichtlich der Färbung vergleichen.
Bei der grösseren Consonella sind alle Flügel spitzer, die vorderen gleich-
mässiger und etwas heller braungrau, mit wenigeren dunklen Schuppen bestreut;
ihre helle Querlinie ist deutlicher, feiner und einwärts dunkel eingefasst; ihre
Taster sind auf der Aussenseite des zweiten Gliedes braun (bei Scintillella
überall bleichgelb).
Grösse einer mittleren Populella. Eückenschild, Kopf und Vorderflügel
gleichmässig dunkelgrau; das Gesicht nach unten zu weissgrau gelichtet. Fühler
fein, weisslich ochergelb, auf dem Eücken mehr grau, sehr deutlich braun ge-
ringelt; das Wurzelglied auf der Rückseite grau. Taster von der Gestalt der
vorigen, nur gegen das Ende des zweiten Gliedes dünner keulenförmig, bleich
ochergelblich, besonders auf der Innenseite; das zweite Glied dunkel braungrau,
nach oben kaum etAvas lichter. Saugrüssel lang, hell graugelb, kaum etwas be-
schuppt. Beine graubraun, an den Fussgliedern mit kaum merklicher verloschen
gelblichen Enden; die Hinterschienen innen bleichgelb, auswärts einfarbig grau-
braun mit bleichgelben Dornen. Hinterleib des cT einfarbig grau, etwas flach,
mit dünnem, zugespitztem, länglichem Analbusch.
Vorderflügel 372—4'" lang, schmal, nach hinten wenig erweitert, mit
deutlicher, doch nicht scharfer Spitze und geraderem Aussenrand der Hinter-
randfranzen als bei Scintillella. Grundfarbe dunkelgrau. Der Vorderrand ist
in deutlicherer, schärferer Linie als bei Innocuella, von der Wurzel aus, wo er
bräunlich ist, aber gar keinen Fleck oder Punkt trägt, bis zur hellen Querlinie
blassgelb. An der Wurzel ist die ganze Vorderrandgegend etwas weissgrau.
Die vier schwarzen Punkte sind beim $ kleiner als bei Innocuella, beim cT
ebenso gross, und wenigstens die drei letzten sind ganz scharf; ihre Lage ist
wie bei Innocuella; der vierte, auf der Querader liegende ist kleiner als die
zwei vorhergehenden. Die helle hintere Querlinie, die mit einer lichteren Er-
weiterung auf dem Vorderrande anfängt, ist dünner als bei Innocuella und
Scintillella und auf der inneren Seite vom einem dunklen Schatten begrenzt;
7*
52 r. C- Zeller.
sie bricht sich in der Mitte zu einem stumpfen Winkel, dessen oberer Schenkel
kürzer als bei Innocuella eingeknickt ist, und dessen unterer Schenkel gerader
und schräger als bei Scintillella einwärts läuft. Längs des Hinterrandes sind
einige mehr oder weniger scharfe schwarze Punkte. Franzen ziemlich dunkel-
grau, an der Wurzel und vor dem Ende ein wenig dunkler.
Hinterflügel ohne Ausrandung unterhalb der Spitze, einfarbig dunkel
braungrau. Franzen heller, an der Wurzel durch eine sehr feine, bleichgelbe
Linie von der Flügelfläche getrennt, hinter ihr etwas verdunkelt; sie sind also
anders als bei Innocuella gefärbt.
Die ganze Unterseite ist dunkel braungrau; die ebenso gefärbten Franzen
haben eine sehr feine, bleichgelbe Wurzellinie.
Vaterland: Missouri, von wo ich das 9 durch Riley erhielt; Texas (Boll),
von wo das (^ des Cambridger Museums stammt.
Anmerkung. Die Clemens''sche Gelechia Rhoifructclla (ed.
Stainton p. 114) würde ich für meine Consonclla halten, da sie nach Stain-
ton's Anmerkung nothwendig in diese Nähe gehört, und die freilich etwas
dürftige Beschreibung (insbesondere wegen der dark-fuscous dots) fast völlig
auf sie anwendbar ist ; aber nach ihr sollen die Taster einfach ziemlich
dunkelocherfarben (rather dark ochreous) sein, während Consonella sie recht hell
ocherfarben und auf der Aussenseite des zweiten Gliedes dunkelbraungrau zeigt,
und die Hinterflügel sollen eine schwache Ausrandung haben (hind-wings slightly
emarginate beneath the tip.). Dazu kommt, dass Stainton die von Clemens
erhaltenen Exemplare von der Populella unterscheidet, und zwar durch Merk-
male, die bloss auf Innocuella passen (nur nicht die exp. al. 8'", welches eng-
lische Mass für die lO'/g pariser Linien der Innocuella viel zu klein ist). Ich
glaube daher, dass Clemens mehrere Arten in eine zusammengefasst hat. Da
er die Raupe beschreibt, so wird die wahre Bhoifructclla leicht wieder aufzu-
finden sein.
Gelechia caecella n. sp.
Ahdominis hasi ochracea, alis ant. angustis, cinerascentihus , praeter
costani creherrime nigro - pulvereis et praesertim p)'^^tice rufeftcenti-suffusis,
maculis duabus posticis oppositis nlbidis. 9-
Keiner mir bekannten Art recht ähnlich, durch das runde Fleckchen vor
der Mitte der Vorderflügel (das wenigstens das eine Exemplar besitzt) in die
Nähe der Gel. atra, muscosella, cuneatella, LynceelJa, versutella gewiesen, vor
allen durch die ganz hellgraue Basal- und Costalpartie und den röthlichen Anflug
ausgezeichnet, der zwischen der dichten schwarzen Bestäubung, besonders gegen
den Hinterrand zum Vorschein kommt.
Von der Grösse der folgenden, mit etwas schmäleren Vorderflügeln.
Rückenschild und Kopf hellgrau, wenig dunkelbestäubt und im Gesicht nicht
heller. Fühler bräunlich, kaum an der Wurzelhälfte auf dem Rücken etwas
heller punktirt; die Spitze des Wurzelgliedes hell. An den Tastern ist das
zweite Glied mit ziemlich gleichraässiger, reichlicher Bürste versehen und aus-
Beiträge zur Kenntniss der nordainericanischeu NacLtfalter. 53
wärts braun bestäubt; das Endglied 74™al so lang wie das zweite Glied, braun
mit hellem Racken und solchem Fleck au d.jr Mitte. — Die vier vorderen Beine
aussen braun mit hellen Enden der Fussglieder. An den hinteren die Schienen
nebst den Dornen und die Füsse auswärts braun, erstere auf der ßückenschneide
reichlich blondhaarig und, wie alle Fussglieder, an der Spitze bleichgelblich. —
Hinterleib zugespitzt, bräunlichgrau, auf den drei ersten Segmenten ausser am
Rande ochergelblich ; Bauch blassgelblich, an der Seite reichlich schwarzbestäubt;
der Legestachel steht aus dem kegelförmigen, obenauf braungraucn Analseg-
ment hervor.
Vorderflügel 3V2 — 4'" lang, schmal, nicht erweitert, hellgrau, welche Farbe
aber nur an der Basis rein bleibt und am Vorderrand bis zur Mitte fast weiss-
lich ist, während der ganze übrige Raum, doch nicht gleichmässig, dicht
schwarz verstäubt ist. Hinter der schwarzen Schulter geht ein sehr kurzes
schwarzes Strichelchen etwas schräg unterhalb des Vorderrandes, und nicht weit
davon kommt vom Vorderrand ein sehr schräg nach aussen gerichteter, unter-
brochener Strich herab. Die Falte zeigt sich als eine feine, hier und da unter-
brochene und ausbleibende Längslinie. In der Mitte des Mittelrauraes liegt bei
dem einen Exemplar ein gerundetes, weissgraues Fleckchen, rings von dem ver-
dunkelten Grunde umgeben, doch nach dem Vorderrande zu heller begrenzt; es
ist bei dem zAveiten Exemplar nur in seinem unteren, hakenförmigen Theile vor-
handen. Ein kleineres, eckiges, gleichfarbiges Fleckchen folgt bei dem ersten
Exemplare auf der Querader; über ihm ist bis zum Vorderrande die Grundfarbe
röthlich angelaufen. Indem die schwarze Bestäubung als Fleck bis zum Vorder-
rande reicht, wird eine in der Mitte schavfwinklige, helle, hintere Querlinie an-
gedeutet, welche sich auf dem Vorderrande zu einem weissgrauen Fleck und
im Innenwinkel zu einem solchen Wisch ausbildet; beide Enden der Querlinie
liegen schräg unter einander, das obere weiter nach hinten als das untere. Der
Raum [bis zum Hinterrande ist geröthet und mehr oder weniger schwarz be-
stäubt. Längs des Hinterrandes zieht eine Reihe schwarzer, schlecht ausge-
drückter, mehr oder weniger zusammengeflossener Punkte. Frauzen grau, auf
der Wurzelhälfte dunkel bestäubt.
Hinterflügel merklich breiter als die Vorderflügel, mit schwachem Ein-
druck des Hinterrandes unterhalb der Spitze, hellbraungrau, gelblicher gefranzt.
Unterseite der Vorderflügel hellbraun grau, am Vorderrand vor der Spitze
mit einem verloschenen gelblichen Fleck. Frauzen heller mit hellgelblicher Ba-
sallinie. Hinterflügel heller als auf der Oberseite, am Vorderrand und in der
Spitze bräunlich bestäubt.
Vaterland: Massachusetts. Zwei gut erhaltene 9 > "^od Burgess bei Beverly,
das eine am 20. Juni, gefangen, in meiner Sammlung.
Gelechia versutella n. sp.
Abäominis hasi ochracea, palporum articulo terminali fusco, npice
alhido; alis ant. angustis, cinereo nigroque marmoratis, puncto disci ante
54 P- C- Zeller.
medium, macula parva venae transversae nigro-pujnllata , strigaqiie postica
angulata albidis, linea plicae interrupta nigra, ciliorum basi lutescente. Q.
Verwandt mit Gel. nigra Haw. (cautella Z.), doch grösser, auf den etwas
kürzeren Vorderflügeln ganz ohne den bläulichen Ton dieser Art, und mit gross -
fleckiger, schwarzer Marmorirung, in welcher die zwei weisslichen Punkte des
Mittelrauraes und die dünnere hintere Querlinie am stärksten hervortreten.
Rückenschild gelblichgrau, in der Mitte und vorn braun bestäubt. Kopf
gelblichgrau, im Gesicht heller, auf dem Scheitel etwas bestäubt. Fühler braun,
in einer sehr dünnen Eückenlinie gelbgrau und bräunlich punktirt, gleichsam
geringelt. Taster braun, auf der Innenseite blassochergelb, auf der Aussenseite
mit dieser Farbe bestäubt; die Bürste des zweiten Gliedes ist stark, ihre Schuppen
werden aber nach oben merklich kürzer; das Endglied fast so lang wie das
zweite Glied, braun, mit feiner, weisslicher Spitze. — Die vier vorderen Beine
auswärts dunkelbraun, an den Enden der Fussglieder bleichgelblich; die Hiuter-
schienen bleichgelb, auswärts an der Wurzel braungrau und von der Mitte an
mit einem braungrauen Streif, auf der Eückenschneide mit langen, reichlichen,
blonden Haaren; die Hinterfüsse auswärts graubraun, an den Enden der Glieder
und in einer feinen Linie an der unteren Schneide bleichgelb. — Hinterleib
ziemlich laug, zugespitzt, auf dem ersten Drittel und den zwei letzten Segmenten
bleichochergelb; der Bauch fast weisslich, an der Wurzel der Segmente breit
braungrau; der Legestachel steht nicht hervor.
Vorderflügel 4'" lang, ziemlich schmal, nach hinten nicht erweitert, auf
weissgrauem Grunde sehr reichlich und grob schwarzbraun marmorirt. Als die
schärfsten Flecke lassen sich ansehen: einer an der Schulter, einer an der Mitte
des Vorderrandes und einer am Anfang der Costalfranzen, welcher den Anfang
der breiten inneren Einfassung der hellen Querlinie bildet. Ferner liegen im
Mittelfelde zwei dicke Längsstriche, die durch den weissgrauen, etwas gerundeten
Punkt getrennt werden, und von denen der längere zweite durch das grössere
helle, mit einem Mittelpunkte versehene Fleckchen begrenzt wird. Aus dem
Schulterfleck kommt eine gegen den Vorderrand divergirende und bis zum Mittel-
fleck des Vorderrandes reichende tiefschwarze Längslinie. In der Falte ist eine
tiefschwarze Linie, welche nicht an der Wurzel anfängt, hinter der Mitte unter-
brochen ist und bis zum Innenwinkel reicht. Der Raum zwischen dem hellen
Queraderfleckchen und der weisslichen, in der Mitte scharfwinkligen Querlinie
ist ganz schwarzbraun, wie aus drei Flecken zusammengesetzt. Der Raum hinter
dieser Querlinie bis zum Hinterrand ist auch ganz dunkel und auf den Adern,
doch nur in gewisser Beleuchtung, mit kurzen, tiefschwarzen Längslinien ge-
zeichnet. Den Hinterrand fasst eine sich oben und unten an die Enden der
Querlinie anschliessende weissliche Linie ein, welche mit groben, schwarzen
Punkten bezeichnet ist. Franzen an der Wurzelhälfte hell lehmgelblich, braun
bestäubt, an der Aussenhälfte grau.
Hinterflügel breiter als die Vorderflügel, mit seichtem Eindruck des
Hinterrandes unterhalb der Spitze, braungrau, weit heller gefranzt.
Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 55
Unterseite der Vorderflügel braungrau mit einer bleichgelblichen Costai-
stelle hinter der Mitte und solchen Costalpunkten vor der Spitze. Franzen grau,
gegen die Wurzel bleichgelb und dadurch gegen die Flügelfläche scharf ab-
stehend. Hinterflügel hellgrau, gelblich seidenartig schimmernd, längs des
Vorderrandes und in der Spitze matt gelblichweiss und bräunlich bestäubt.
Vaterland: Texas (Boll). Eiu 9 i"i Cambridger Museum.
Gelechia Lynceella n. sp.
Abdominis basi ochracea; antennis obsolete annulatis; alis ant. angiistis,
canescentibus , nigro - pulvereis litwatisque , orbiculo disci ante medium cano,
nigro-pupillato; post. canescentibus, subpelhicidis. cT.
Nahe verwandt mit den beiden bei Herrich - SchäfFer ganz unkenntlich
abgebildeten Arten Muscosella (welche in der Wirklichkeit eine trüb grünlich-
graue Grundfarbe hat) und Cuneatella (die auf den schmäleren Vorderflügeln
gelblichgrau ist); sie ist auf den Vorderflügeln sehr hellgrau und deutlicher
als beide Arten mit einem gleichfalls helleren, schwarzgekernten Eing versehen,
und ihre Hinterflügel scheinen etwas durch.
In der Grösse der Cuneatella, mit nicht ganz so schmalen Vorderflügeln.
Rückenschild grau; fein schwärzlich bestäubt; Kopf weissgrau, unbestäubt,
Fühler braungrau, auf der Rückenseite verloschen grau geringelt, das Wurzel-
glied braun mit weissgrauem Längsstrich. Zweites Glied der Taster cylindrisch
zusammengedrückt, auswärts braun bestäubt, vor der hellen Spitze dunkelbraun;
die Schuppenbürste locker, hell, nach oben verdünnt; das Endglied über halb
so lang wie das zweite Glied, schwärzlich , auf der Innenseite in der Mitte mit
hellem Band. — Beine weissgrau, die Mittelhüften weisslich; die vier vorderen
Schienen auswärts schwärzlich mit weissgrauen Flecken, die Füsse schwärzlich
mit weisslichen Enden der Glieder; die Hinterschienen auswärts dunkelbraun
bestäubt mit hellen Dornen und auf der Rückenschneide mit langen, hellblonden
Haaren; die Hinterfüsse grau, an den Enden der Glieder heller. — Hinterleib
grau, auf den drei ersten Segmenten hell ochergelb; der Bauch weisslichgrau;
der Analbusch lang oval, hell braungrau, auf jeder Seite mit einem hellgelb-
lichen Längsstreifen.
Vorderflügel 31/2'" lang, schmal (mehr als bei Muscosella, weniger als
bei Cuneatella), hinten nicht erweitert, auf weisslichem Grunde reichlich, aber
ungleichmässig schwarz bestäubt, am gleichmässigsten in dem schrägbegrenzten
Basalraum zwischen der Schulter und dem Innenranddrittel. Im Mittelraume
liegt vor der Mitte ein rundes, weissgraues Fleckchen mit schwarzem Mittel-
punkte. Von ihm reicht ein schwarzer Längsstrich bis zu dem verloschenen,
hellen, gleichfalls mit einem schwarzen Punkte bezeichneten Fleckchen der Quer-
ader. Ueber beiden Flecken trägt der Vorderrand je einen schwarzen Fleck,
und der erste von beiden ist mit dem Discoidalstrich durch eine verdünnte Ver-
längerung verbunden; hinter dem zweiten ist eine nicht scharf abgegrenzte,
dünne, weissgraue, in der Mitte scharfwinklige Querlinie, von deren Enden sich
eine Reihe ebenso undeutlich ausgedrückter, weissgrauer Fleckchen um den
5G P. C. Zeller.
Hinterrand herumzieht; jedes dieser Fleckchen endigt nach aussen in einen
schAvarzen Punkt. In der Falte lassen sich unter und hinter dem hellen Ring-
tleck Bruchstücke einer schwarzen Längslinie erkennen. Franzen hellgrau, auf
der Wurzelhälfte schwarz bestäubt.
Hiuterflügel merklich breiter als die Vorderüügel, mit unterhalb der Spitze
sehr schwach eingedrücktem Hinterrand, hellgrau, ein wenig durchscheinend.
Frauzen mit feiner, bleich ochergelblicher Wurzellinie.
Unterseite der Vordertlügel grau, am Enddrittel des Vorderrandes, sowie
die Wurzel der helleren Frauzen bleichgelblich. Hinteriiügel am Vorderrand in
einem schmalen Streifen matt und bräunlichgrau bestäubt.
Vaterland: Texas (Boll). Ein gutes (j^ in meiner Sammlung; nach Dr.
flagen's Angabe sind mehrere genau übereinstimmende im Cambridger Museum.
Gelechid nunclinella n. sp.
Abdominis basi ochracea; antennis annulatis, jJaZpis griseis, articulo
terminali nigro-biannulato ; alis ant. oblongis, clüute luteolo-griseis, nigro-pul-
vereis, maculis obsoletis nigricantibus 8 — 0 in diseo dispersis. Q.
Keiner anderen Art ähnlich ; wenn auch mit derselben Färbung der ersten
Hiuterleibsegmente wie die vorigen, doch durch die breiteren Flügel abweichend
und besonders ausgezeichnet durch die bleich gelblichgraue, schwarzstaubige
Färbung der VorderÜügel und die unregelmässig auf den zwei Basaldritteln im
Mittelraum zerstreuten, zerfliessenden, weit von einander getrennten Flecke.
Grösser als die vorigen, auf Ruckenschild, Kopf und Vorderflügelu heU
bleichgelblichgrau mit schwarzen, nicht zusammenhängenden Stäubchen bestreut,
so dass der Ton der Grundfarbe dadurch nicht oder wenig verändert wird.
Das Gesicht ist unterwärts unbestäubt. Fühler bleichgelb mit deutlich abge-
setzten und an ihrem Anfang verdunkelten Gliedern, daher geringelt. Taster
von ansehnlicher Länge, bleichgelb, auswärts und au der Bürste reichlich braun
bestäubt; die Bürste, die in der starken Furche hell ist, wird nach oben kürzer;
das Endglied ist -'^ so laug wie das zweite Glied, auch zusammengedrückt und
auf der Schneide etwas locker beschuppt, auswärts mit zwei schwarzen Bändern,
an der Spitze hell und unbestäubt. — Alle Beine bleichgelb, die vorderen aus-
wärts reichlicher dunkel bestäubt als die Hinterbeine, deren Schienen aussen
reichlich behaart sind. — Hinterleib gelblichgrau, auf den zwei oder drei ersten
Segmenten blassgelb, am Bauch hell mit brauner Bestäubung; Legestachel ein-
gezogen.
Vordertlügel 472'" lang, weniger gestreckt als bei den vorigen, nach
hinten kaum erweitert. Von den nicht scharf begrenzten, verloschenen, schwärz-
lichen Flecken, die sich nicht wohl zählen lassen, weil die unterhalb des Vorder-
randes gegen die Basis liegenden zu undeutlich werden, liegt der unterste unter
dem ersten Drittel der Falte, der zweite in der Hälfte derselben. Darüber be-
linden sich im Mittelraume fünf in einer unregelmässigen Längsreihe, der erste,
dritte und fünfte (dieser in der Gegend, wo die völlig undeutliche Querliuie
ihren Winkel bilden würde) wischförmig, der zweite und vierte etwas höher
Beiträge zur KeiintnisR der nordamericaniHchen Nachtfalter. 57
gerückt und wie der in der Hälfte der Falte kleiner, dunkler und schärfer.
Weiter gegen den Vorderrand sind noch 3—4 sehr undeutliche Wischchen, von
denen das hinterste, das ziemlich oberhalb des Paltenfleckchens schwebt, am
deutlichsten ist. Den Hinterrand entlang und am Ende des Vorderrandes zieht
eine Randzeichnung aus schwarzen, undeutlichen Schuppenhäufchen. Die Franzen
sind auf der Hälfte von einer schwarzen Schuppenlinie durchzogen und davor
etwas bestäubt.
Hinterflügel bedeutend breiter als die Vorderflügel, unterhalb der Spitze
ein wenig eingedrückt, gran, gegen den Innenrand heller und weniger grobschuppig.
Unterseite der Vorderflügel dunkelgrau, am Vorderrande bleichgelblich
mit bräunlicher Bestäubung, am Hinterrand mit bleichgelblichen, in die
Franzen ausstrahlenden Wischpunkten. Hinterflügel hellgrau, am Vorderrand
bleichgelblich mit bräunlichen Stäubchen; der Eaum in der Flügelspitze bräun-
lich bestäubt, mit einem bleichgelblichen, in die Franzen verlängerten Wisch
aus der Spitze selbst.
Vaterland: Texas (Bell). Ein Q in meiner Sammlung, mehrere nach
Dr. Hagen's Angabe im Cambridger Museum.
Gelechia unctulella n. sp.
Tliorace et capite fuscis antennis palpisque nigerrimis; alis mit. angu-
fitnlis, nigro- fuscis, nitidulis, p%mctis disci duobus inagnis, nigris (altero ante
medium, altero venae transversae) . cf.
Auf allen Flügeln und auch auf dem Hinterleibe etwas fettglänzend, in
der Grösse einer mittleren Gallineila (Ericetella) , aber schmalflügliger, mit
dunkleren Vorderflügeln ohne helle Randpunkte und mit schmäleren, etwas
spitzeren Hinterflügeln.
Der ganze Vorderkörper schwärzlichbraun, der Kopf ein wenig schimmernd.
Fühler borstenförmig, gegen die Spitze kaum kennbar gekerbt, schwarz. Taster
so lang wie Kopf und Rückenschild zusammen, aufgekrümmt, ganz schwarz; das
zweite Glied cylindrisch, zusammengedrückt, gegen das Ende ein wenig verengt
ohne Furche, auf der Bauchschneide kaum lockerschuppig, indem die Schuppen
nur einen kerbigen Rand bilden; das Endglied über halb so lang, dünn pfriemen-
förmig, feinspitzig. — Beine tiefschwarz, nur an den Enden der Fussglieder ein
wenig verloschen weisslich; die Vorderschenkel auf der Innenseite etwas kupferig
schimmernd; die Hinterschienen auf dem Rücken mit rauchbraunen Haaren. —
Hinterleib braungrau, fettglänzend: der Bauch schwarzbraun, in der Mitte strie-
menartig gelbbräunlich; Afterbusch länglich, zugespitzt, hellbraun.
Vorderflügel SVa'" lang, schmal, nach hinten ein wenig erweitert, an der
Spitze zugerundet, fettglänzend schwarzbraun, ins Hellviolettliche schimmernd.
Die flach liegenden, länglichen Schuppen sind ausser an der Spitze ganz hell
ins Graue. In der Mittelzelle liegt vor der Flügelmitte ein dicker, schwarzer
Punkt, doppelt so weit von der Basis wie von dem noch grösseren Punkte der
Querader; beide Punkte treten aus der Grundfarbe sehr wenig hervor. Andere
8
58 ^- C. ZellPr.
Zeichnungen fehlen. Franzen braungrau, an der Wurzel besonders dicht um die
Flügelspitze, mit schwarzen Schuppen bestreut.
Hinterflügel breiter als die Vorderflügel, spitz, unter der Spitze mit sanft
eingebogenem Hinterrande, fettglänzend bräunlichgrau, längs des Vorderrandes
und in der Spitze verdunkelt.
Unterseite der Vorderflügel einfarbig dunkel braungrau, heller gefranzt;
Hinterflügel wie oben.
Vaterland: Texas (BoU); ein schön erhaltenes cj'' im Cambridger Museum.
Anmerkung: Herrich-Schäffer behauptet, doch wohl auf weiter nichts
als auf den Namen — der allerdings den Aufenthalt in ericetis richtig an-
deutet — und auf die Dunkelheit der Färbung gestützt: zu Gallin eil a Tr.
gehöre „Ericetella H. 470 gewiss; doch ist die Form nicht richtig." Auf
diese Behauptung hin ist der Name Ericetella allgemein angenommen worden —
nur von Herrich-Schäffer selbst nicht! Und meines Erachtens hat er daran sehr
recht gethan. Das Bild stellt durchaus keine Gallinella dar, wie schon die
schmalen Hinterflügel, der Mangel heller Eandpunkte auf den Vorderflügeln und
der weissliche Haken vor der Mitte derselben lehren. Mit mehr Eecht Hesse
sich eine Deutung der Figur auf Gel. cinerosella oder Gel. servella versuchen. —
Man wird sich wohl zur Annahme des kläglichen Haworthschen, von einer
schlechten Beschreibung kläglich unterstützten Namens entscliliessen müssen.
Gelechia violaceo-fusca n. sp.
Antennis crassiusculis , fiiscis, fronte flavida; alis mit. ohlongis, -tub-
truncatis, violaceo-fuscis, fitriola plicae mediae punctisqtie marginalibus nigris;
post. dilute einer eis. cf.
Sie scheint mit Gel. gallinella Tr. zusammengestellt Averden zu können,
da sie die feste Beschuppung des zweiten Tastergliedes und eine violettlich
braune Grundfarbe der Vorderflügel mit ihr gemein hat; durch die Dicke der
Fühler und durch die Kürze und den ziemlich gerade abgeschnittenen Hinterrand
der Vorderflügel weicht sie aber ganz ab.
Viel kleiner als Gallinella. Eückenschild und Oberkopf dunkelbraun
violett schimmernd; Gesicht blassgelb. Fühler dick, borstenförmig, braun; das
kleine Wurzelglied auf der abgewendeten Seite mit gelblicher Spitze. Taster
bleichgelb; das zweite Glied aussen braun mit Ausnahme der Spitze, innen
etwas dunkler bestäubt; die Bürste nicht lockerschuppig, nach oben kaum ver-
dünnt, mit Längsfurche; das Endglied 2/3 so lang wie das zweite Glied, aussen
etwas braun bestäubt. — Vorderbeine auswärts schwarzbraun; die Mittel- und
Hinterbeine heller; alle mit bleichgelben Enden aller Glieder ; die Hinterschienen
an der Mitte und am Ende, wie ihre Dornen, bleichgelb mit blonden Eücken-
haaren. — Hinterleib bräunlichgrau, am Bauch mit bleichgelber, am Afterbusch
knotenförmig erweiterter Mittelstrieme.
Vorderflügel 3'" lang, länglich, nach hinten kaum erweitert, mit fast
gerade abgeschnittenen, wenig schräg zurückgehendem Hinterrand, dunkelbraun
mit violettem Schimmer, am Innenrand bis zur Falte ein wenig lichter braun.
Beitrage zur Keuntniss der nordiuuericanisclieii Nachlfalter. Ö9
lu der Falte liegt vor der Hälfte ein wenig auffallender, länglicher,
schwarzer Punkt, an beiden Enden mit einigen weisslichen Schuppen bezeichnet.
Weiter zeigt die ganze Fläche keine Zeichnung. Am Hinterrand zieht eine bis
auf den Vorderrand fortgesetzte Eeihe schwarzer, nicht weiss bezeichneter Punkte.
Franzen heller als die Grundfarbe, auch violett schimmernd.
Hinterflügel breiter als die Vorderflügel, dicht unter der Spitze mit einem
kleinen Eindruck des Hinterrandes, einfarbig grau.
Unterseite der Vorderflügel einfarbig grau; die Franzen durch eine sehr
feine, gelbliche Linie von der Flügelfläche gesondert; die Hinterflügel heller.
Vaterland: Texas (BoU). Ein gut erhaltenes cf' iin Cambridger Museum.
Gelechia Olympiadella u. sp. Fig. 15.
Thorace fusco, capite exalbido, palpis praeter apicem albis; alis mit.
nigricantibiis, maculis tribus costalibus (prima transversa), una dorsali ciliis-
que albis ; post. dilute einer eis. <^ 9 •
In der Lage der weissen Flecke der Vorderflügel stimmt sie mit der
europäischen, etwas kleinern Tessella H. (q^uaärella F. Scopolella Tr.); sie unter-
scheidet sich aber schon durch die nur schwärzliche Grundfarbe dieser Flügel,
dann durch die schwarze Spitze der Taster, die schwarzbraune (nicht, weissgelb-
liche) Farbe des Eückenschildes und die hellgrauen Hinterflügel ohne einge-
drückten Hinterrand unterhalb der Spitze.
Eückenschild ganz schwarzbraun. Kopf weissgelb. Taster reiner weiss;
zweites Glied sehr zusammengedrückt mit lockerer, tief ausgefurchter Bürste,
gegen die Spitze verjüngt; Endglied über halb so lang, gekrümmt, schwarz mit
weisser Wurzel und heller, feiner Spitze. Maxillartaster und Beschuppung des
Saugrüssels weisslich. Ocellen deutlich. Fühler des (j^ schwach gekerbt, gegen
die Spitze etwas sägezähnig, ganz braun. Vorderschenkel aussen braun; Vorder-
und Mittelschienen und Füsse braun, weiss punktirt; Hinterbeine bleich ocher-
gelblich, die Schienen reichlich und lang behaart, auf der Aussenseite an der
Mitte und vor der Spitze mit einem bräunlichen Wisch, die Füsse bräunlich
mit weisslichen Enden der Glieder und solcher Wurzel des ersten Gliedes.
Hinterleib grau mit weissgelblichem, ungeflecktem Bauch; cf Afterbusch bleich-
ochergelb; Q Analsegment zugespitzt mit langem Legestachel.
Vorderflügel 3—374'" lang, nach hinten nicht erweitert, schwärzlichbraun
mit vier weissen Flecken. Der erste Costalfleck, nicht weit von der Basis, schräg
nach aussen gelegt, etwas eckig, mit der Spitze über die Falte reichend; der
ZAveite an der Mitte des Vorderrandes ist der kleinste und ziemlich gerundet;
der dritte, vor der Flügelspitze, ist grösser, aber auch einwärts abgerundet.
Ihm gegenüber liegt ein grosser, mehr gerundeter Fleck im Innenwinkel und
sich am Hinterrande etwas heraufziehend. Vor dem zweiten Costalfleck zeigt sich in
der Mitte der Falte ein schwarzes Längsstrichelchen, hinten mit ein paar weiss-
lichen Schuppen begrenzt. Auf der Querader, hinter dem zweiten Costalfleck,
ist auch ein schwarzer, undeutlicher Punkt. Längs des Hinterrandes zieht von
60 P- C. Zellpr.
der Flügelspitze aus eine Reihe schwarzer Punkte mehr oder weniger weit gegen
den Innenrand herab. Hinterrandfranzen weisslich, Cosfcalfranzen schwärzlich.
Hinterflügel breiter als die Vorderflügel, ohne Eindruck des Hinterrandes
unterhalb der Spitze, hellgrau, beim Q etwas dunkler. Unterseite der Vorder-
flügel dunkelgrau; der zweite und dritte Costalfleck sind in der Färbung der
weisslichen Franzen schwach angedeutet, die Hinterrandpunkte sehr verloschen.
Vaterland: Texas (Boll). Ein ziemlich gut erhaltenes Paar in meiner
Sammlung; nach Hagen's Angabe befinden sich mehrere im Cambridger Museum.
Anmerkung 1. Gilvicomella Clem. p. 219 scheint in einiger Verwandt-
schaft mit OlympiadeUa zu stehen. Aber schon die Färbung des Kopfes und
der Vordei"flügelflecke unterscheidet sie.
Anmerkung 2. Für Gel. tessella Hbu. ist die Diagnose etwa so zu
stellen: Thorace et capite exalbidis, palpis albis, articulo tenninali nigro-
hipunctato; alis mit. nigerrimis, maculis tribios costae (prima transversa), una
dorsi ciliisque albis; post. obscure cinereis. c? Q.
Oelechia qtiinella n. sp. Fig. 14.
Thorace nigro, capite palpisque praeter Jiorum apicem exalbidis, alis
ant. nigris, striga costae abbreviata binisque macularum parihus oppositis albis,
ciliis nigris. Q.
Sehr ausgezeichnet durch fünf weisse Flecke auf dem schwarzen Grunde
der Vorderflügel; von ihnen bildet der erste einen schrägen, bis zur Falte
reichenden Querstreif, und der untere des Mittelpaares ist eckig und bleibt voin
Innenrand getrennt.
Kleiner und breitflügliger als Olympiadella, Rückenschild schwarz. Kopf
weissgelb; Taster reiner weiss; das zweite Glied sehr zusammengedrückt, mit
lockerer, kaum gefurchter Bürste; das Endglied mehr als halb so lang, spitz,
am Enddrittel schwärzlich. Maxillartaster sehr deutlich, spitz und weisslich wie
die Beschuppung des Saugrüssels. Ocellen deutlich. Vorderbeine an den Schenkein
aussen braun, an den Schienen schwarz und am Ende gelblichweiss ; alle Füsse
schwarz mit bleichgelben Spitzen der Fussglieder; die Hinterschienen auswärts
braun mit zwei bleichgelben Flecken und solchen Dornen. Hinterleib braungrau,
am Bauch bleichgelb; das ganze Analsegment kegelförmig, grau mit hervor-
stehendem Legestachel.
Vorderflügel 3'" lang, etwas breit, nach hinten nicht erweitert ; mit abge-
rundeter Spitze, einfarbig schwarz mit weisser Zeichnung. Am Vorderrand ist
nicht weit von der Basis ein schmaler Querstreif, der schräg nach aussen liegt
und bis zur Falte reicht. An der Mitte des Vorderrandes hängt ein kleiner Fleck,
und senkrecht unter ihm ist ein grösserer, fast viereckiger, der nicht den Inneu-
rand berührt. Am Anfang der Costalfranzen trägt der Vorderrand einen kleinen
Fleck, und etwas weiter nach hinten liegt über dem Innenwinkel am Hinterrand
ein eben so grosser. Franzen schwarz, am Innenwinkel etwas weisslich.
Beiträge zur Keniituiss der iiordaiiiericauiechen Nachtfalter. Q\
Hinterflügel kaum breiter als die Vorderflügel, mit etwas stumpfer
Spitze; der Hinterrand unterhalb derselben fast ohne Eindruck; Grundfarbe
gleichmässig grau.
Unterseite der Vorderflügel dunkelgrau; nur die zwei letzten Costalflecke
scheinen sehr klein und verloschen durch.
Vaterland: Texas (Beifrage). Ein Q, besser als gewöhnlich erhalten, am
19. August gefangen, in meiner Sammlung.
Gelechia albilorella n. sp. Fig. 16.
Thurace praeter scajnilas, capite palpisqtie pjraeter apicem exalbidis,
antemiis nigris; alis nigris, strigis tribus albis (prior ibus 2 obliquis abbreviatis,
tertia angulata), ciliis nigris. 9-
Mit Viduella F. und LuctueUa H. (Sauteriella Z.) zu vergleichen , aber
kleiner, der Thorax von der Farbe des Kopfes, nur mit schwarzen Schulterdecken,
die Fühler ganz schwarz, die zweite Querlinie der Vorderflügel so dünn wie die
erste und am Ende knotenartig erweitert, die dritte wie bei LuctueUa gestellt,
aber in der Mitte in einen spitzen Winkel gebrochen.
Rückenschild weissgelb, zu beiden Seiten (nämlich auf den Schulterdecken)
schwarz, so dass das Weissgelbe eine breite, parallelrandige Strieme bildet.
Kopf weissgelb mit schmalem, schwarzem oberen Augenrand. Taster länger als
bei den zwei vorigen Arten, gelblichweiss ; das zweite Glied stark zusammen-
gedrückt mit lockerer, deutlich gefurchter Bürste; Endglied von -/s Länge des
zweiten Gliedes, stark abgesetzt, fein, am Enddrittel schwärzlich. Fühler ein-
farbig schwarz, ganz ungeringelt. Vorderbeine auswärts schwarz, die Mittel-
schienen auswärts schwarz mit zwei weisslichen Flecken; die Hinterschienen
schwärzlich, an der Wurzel und am Ende weisslich, in der Mitte mit weissem
Bande ; alle Füsse auswärts braun, am Ende weisslich. — Hinterleib gelbgrau,
an den Hinterrändern hell, am Bauch weisslich; Analglied zugespitzt, am Ende
gelblich mit hervorstehendem Legestachel.
Vorderflügel fast 3"' lang, ziemlich schmal ohne Erweiterung, schwarz,
mit drei weissen, vom Vorderrand ausgehenden Querlinien. Die erste, nicht weit
von der Wurzel, sehr schräg nach aussen gelegt, dünn, etwas über die Falte
wegreichend. Die zweite, ihr parallellaufend, entspringt vor der Mitte und er-
weitert sich an der Falte in einen starken Knoten, der nach hinten zugespitzt
ist. Die dritte, weiter von der zweiten als von der Flügelspitze entfernt, diver-
girt oben gegen den Hinterrand, ist am Vorderrand in einen Fleck erweitert,
bildet in der Mitte einen Winkel, dessen scharfe Spitze gegen den Hinterrand
gekehrt ist, und endigt im Innenwinkel. Die Franzen scheinen, nach den wenigen,
an der Spitze noch übrigen, zu schliessen, schwarz gewesen zu sein.
Hinterflügel so breit wie die Vorderflügel, unterhalb der scharfen Spitze
deutlich eingedrückt, einfarbig grau.
Unterseite der Vorderflügel dunkelgrau mit ganz verloschen durchschei-
nenden Zeichnungen; die Hinterflügel heller grau, gegen die Wurzel noch lichter,
in der Spitze mit verloschenem, weisslichem Fleck.
62 r. C. Zell er.
Vaterland: Texas (Beifrage). Ein 9> dessen Zettel mit der Angabe der
Flugzeit beim Spannen verloren ging, in meiner Sammlung.
Anmerkung. Herrich-Schäffer's Luctiferella (neue Beiträge Fig. 46)
muss zufolge der Abbildung eine von Viduella und Luctuella verschiedene Art
sein. Die erste Querlinie, die bei beiden nur bis zur Falte reicht, geht hier bis
zum Innenrande selbst und bildet auf der Falte einen scharfen Winkel. Dass
die Fortsetzung bis zum Innenrande keine Erdichtung sein kann, scheint daraus
hervorzugehen, dass an der Flügelbasis ein gleichfalls bei den beiden andern
Arten fehlender weisser Punkt liegt. An der Mitte des Vorderrandes ist, viel
weiter von diesem getrennt als bei Luctuella, nur ein sehr kleiner Punkt (bei
Viduella liegt der Fleck auf dem Costalrande selbst); die Franzen sind weiss
gefärbt, während sie bei Luctuella schwarz sind.
Gelechia (? Bryotro2)ha) operculella n. sp. Fig. 17.
Capite palpisq^ue exalbidis, horum articulo terminali nigro-himaculato,
alis ant. pallide ochraceo-griseis, cinereo-suhnehulosis, j^unctis tribus disci strio-
laque plicae mediac fuscis (Q nigris, albido-cinctis) ; segmento cf anali pallide
ochraceo , superne operculo magno, oxmto, patelliformi obfecto, penicillo pilorum
utrimque eminente.
Das Männchen ist an dem oben mit einer grossen ovalen Scheibe be-
deckten Analgliede, neben welchem zwei gekrümmte Haarbüsche hervorstehen,
leicht zu erkennen. Das etwas hellere Weibchen — wenn es wirklich das Weibchen
dazu ist — hat etwas breitere Vorderflügel und den Queraderpunkt und den vor
ihm liegenden Punkt in dunklerer Farbe und auf der dem Innenraude zuge-
kehrten Seite auffallender hell umzogen.
Grösse der kleinsten Terella oder der grössten Senectella. Kopf weiss-
lich, mit ein wenig Ochergelb gemischt, heller als das Rückenschild. Ocellen
erkenne ich nicht. Fühler grau, nach unten heller, mit abgesetzten Gliedern,
daher fast verloschen geringelt. Taster weisslich; zweites Glied zusammenge-
drückt, mit deutlicher Rinne der Bürste, aussen grau angeflogen ausser am Ende;
drittes Glied mehr als halb so lang wie das zweite, plriemenförmig, feingespitzt,
auswärts an der Wurzel und hinter der Mitte mit einem braunen Fleck. — Die
vier Vorderbeine hellgrau, aussen braun bestäubt, an 'den Füssen braun mit
weisslichen Enden der Glieder; die Hinterbeine bleich gelblich, an den Schienen
mit wenigen hellblonden Haaren, an den Fussgliedern mit hellbräunlicher Wurzel.
— Hinterleib gelblich staubgrau mit grau weis slichem Bauch. Afterglied des c/'
so lang wie Vs d^s Hinterleibs, hell ochergelb; zwei länglichrunde, etwas aus-
gehöhlte Scheiben liegen mit ihren Höhlungen aufeinander; die untere ragt
überall etwas unter der oberen hervor und ist auf ihrem (unterseitigen) Rücken
reichlich mit ziemlich locker liegenden Haaren bekleidet, während sie auf der
oberen angedrückt sind und nur etwas über die Ränder wegreichen; an beiden
Seiten des Ursprungs der oberen Scheibe steht ein fast bis zu ihrem Ende
reichender, auswärts gekrümmter Haarbusch hervor. Beim Q hat das Analglied
Beiträge- zur Kenntniss der norflamericanischen Nachtfalter. 63
die gewöhnliche Länge und ist abgestutzt kegelförmig mit etwas hervorstehendem
Legestachel.
Vorderflügel 2V4— V2'" ^ang, beim cT schmäler als beim $ , hellgrau,
gelblichgrau bestäubl, besonders am Innenrand; im Mittelraum reiner ochergelb.
In der Mitte der Falte liegt ein schwärzlicher Längsstrich, der an beiden Enden
weisslich strichförmig eingefasst ist. Ueber ihm liegen zwei kleine, schwärzliche
Punkte,, der untere weiter nach hinten als der obere. Auf der Querader ist ein
grösserer Punkt, der fast ringsum sehr hellgrau eingefasst ist. Am Hinterrande
zieht sich eine Reihe verloschener, schwärzlicher, ungleich grosser Punkte hin.
Franzen hellgrau, einwärts dunkelbestäubt, besonders um die Flügelspitze.
Hinterflügel kauro so breit wie die Vorderflügel, mit feiner Spitze und
unter demselben eingebogenem Hinterrande, hellgrau. Franzen länger als die
Flügelbreite, mit gelblichem Schimmer an der Wurzel. — Ganze Unterseite
einfarbig grau.
Bei dem fraglichen Q ist der ganze Rücken so gefärbt wie der Kopf,
der Hinterleib wie angegeben. Die breitern Vorderflügel sind am Vorderrand
am hellsten, sonst ziemlich gleichförmig grau bestäubt, ohne die ochergelbliche
Färbung im Mittelfelde und ohne den gelblichen Ton des Ganzen. In der Falte
liegt ein schwarzer Punkt auf einer weisslichen Längslinie. Schräg hinter und
über dem Punkt ist nicht ein Doppclpunkt, sondern ein einfacher, starker, tief-
schwarzer, ringsum hell und auff"allend eingefasster Punkt; der Queraderpunkt
ist kleiner, aber ebenso schwarz und oben auswärts eben so hell eingefasst.
Da die Franzen fast ganz abgeflogen sind, so lässt sich über die Hinterrand-
zeichnung nichts sagen. — Die Hinterflügel sind merklich breiter als die
Vorderflügel und weniger fein gespitzt.
Vaterland: Texas (Boll, Beifrage). Drei cT im Cambridger Museum; ein
von Beifrage am 12. August gefangenes cT in meiner Sammlung, worin auch
die zwei fraglichen, am 1. und 26. August gefangenen 9-
Anmerkung. Eine kleinere, ähnlich gefärbte Art, ist gleichfalls im
männlichen Geschlecht am Genitalienbau sehr leicht zu erkennen:
Gel. glochinella n. g,p. (Fig. 18.) capite palpisquc exalbidis, horum arti-
culo terminäli nigro-bimaculato , antennis albido ftiscoque ammlatis; alis mit.
ochraceo-griseis, cinereo — marmoratis; (f abdominis segmento anali stilis duobus
lateralibus cluvutis armatn. — In der Färbung der Körpertheile stimmt sie mit
Operculella; nur ist sie am Kopf und Thorax etwas mehr grau. Fühler deutlich
hell und dunkel geringelt. Die Vorderflügel ochergelblich grau, iiberall grau
bestäubt, so dass nur undeutliche Fleckchen entstehen , unter welchen keiner
der gewöhnlichen Discalpunkte oder ein Faltenstrich hervortritt. Die grauen
Franzen sind auch auf der Wurzel dunkler bestäubi als bei Operculella. —
Hinterflügel ein wenig breiter als die Vorderflügel, spitz, unter der Spitze mit
schwach eingebogenem Hinterrand. Hinterleib bräunlichgrau, am Bauch sehr
hell bleichgelb. Das weibliche Analglied gelblich, länglich kegelförmig mit her-
vorstehendem Legestachel. Beim cf Jst es kaum so lang wie die zwei vorletzten
Segmente zusammengenommen; der untere Theil ist bleich ochergelb behaart,
ß4 P. C. Zell er.
einen halben Cylinder bildend, auf dessen Mitte oben ein dünner, spitzer, grauer,
hellgelbspitziger Kegel (statt des obern Deckels der Operculella) horizontal
liegt; zu jeder Seite ragt über ihn ein dünner, Sförmig gebogener Griffel hin-
weg, dessen gelbliches Ende verdickt und dann zugespitzt ist und sich haken-
förmig seitwärts und einwärts biegt.
Vaterland: Texas (Beifrage). Ein gutes, sicher zusammengehöriges Paar
(c^ am 18. Septbr., 9 ^^^ 16- Ju^i gefangen) in meiner Sammlung.
Gelechia (? Lita) ternariella. n. sp. Fig. 19.
Thorace flavido, antice infuscato, capite flavido, antennis totis palpisque
exterius fuscis; alis ant. angustis, nigris, litura hast propinqua, macula trans-
versa utrimque libera disci meäii strigaque postica angulata alhis. 9-
Eine der an Caryophyllaceen lebenden Arten, mit ähnlicher Lage der
Vorderflügelzeichnuugen, doch beträchtlich grösser, mit weniger rein weissen
Flecken, ohne röthliche Färbung der Schulterdecken, mit schlankeren Tastern,
welche nur eine bleichgelbe Rückenlinie des zweiten und eine solche Spitze des
dritten Gliedes haben.
Rückenschild bleich ochergelb, welche Farbe aber nur in seiner Mitte und
in der Endhälfte der Schulterdecken rein bleibt, indem sie anderwärts braun
verstäubt ist. Kopf bleich ochergelb. Fühler schwarzbraun mit hellgelber Spitze
des Basalgliedes. Taster fast so lang wie Kopf und Rückenschild zusammen,
aufgekrümmt, ziemlich schlank, braun; das zweite Glied mit bleich ochergelber
Rückenlinie; das dritte Glied über halb so lang wie das zweite, an der Wurzel
auf dem Rücken hellgelb. Die vier vordem Beine aussen braun, die Mittelschienen
heller, die Enden der Glieder bleichgelb; die Hinterschienen bleichgelb, aus-
wärts mit zwei breiten, bräunlichen Bändern und solchen Dornen, auf dem
Rücken mit wenigen (vielleicht zum Theil abgeriebenen) blonden Haaren; die
Hinterfüsse dunkelbraun, an den Enden der Glieder bleichgelb. — Hinterleib bräun-
lich grau, am bleichgelben Bauch auf beiden Seiten mit je einem breiten, braunen
Längsstreifen; das Analsegment länglich kegelförmig, am Enddrittel bleichgelb,
mit wenig hervorstehendem Legestachel.
Vorderflügel S^/2'" lang, schmal, nach hinten sanft und schwach erweitert,
schwarz. Nicht weit von der Basis, vom Vorderrande getrennt, liegt ein schräger,
gelblichweisser Fleck, der in der Falte, wo er am reinsten weiss ist, aufhört.
Etwas vor der Mitte ist ein grösserer, fast viereckiger solcher Querfleck, der
bis zur Falte reicht und fast gleich weit vom Vorder- wie vom Innenrand ent-
fernt bleibt. Der Raum zwischen beiden Flecken ist fleckartig tiefschwarz, und
hinter dem zweiten zeigt sich noch eine ebenso verdunkelte Stelle. Weiter vom
zweiten Fleck entfernt als dieser vom ersten folgt die ziemlich breite, gelblich-
weisse Querlinie, die senkrecht auf dem Innenwinkel steht und in der Mitte
einen mit der Spitze nach hinten gerichteten Winkel bildet. Franzen dunkel-
braungrau, auf der Wurzel schwarz beschuppt.
Beiträge zur Kenntnigs der nonlamericanischen Nachtfalter. 65
Hinterflügel breiter als die Vorderflügel, spitz, mit unterhalb der Spitze
ziemlich merklich eingedrücktem Hinterrande, grau. Franzen an der Wurzel mit
feiner, bleichgelber Linie.
Unterseite der Vorderflügel graubraun, an der Stelle der Querlinie mit
verloschenem, blassgelblichem Costalfleckchen. Hinterflügel hellgrau, am Verder-
rand striemenartig dunkler grobschuppig.
Vaterland: Texas (BoU). Ein gutes 9 io^ Cambridger Museum.
Gelechia (Uta Hum.^ liturosella n. sp.
Alis ant. rufescenti-ochreis, plaga maxima costali nigra, interius oblique
atro-terminata, exterius in disco ultra venaiu transversam continuata, margiiie
postieo nigro-punetato. cf.
Sie sieht der Gel. costella HS. Fig. 625 so ähnlich , dass man sie für
eine Varietät davon halten möchte, wenn sie nicht entschieden längere Taster
hätte. Costella hat auf den Vorderflügeln einen sehr grossen, schwarzen Costal-
fleck, der Aveit vor der Mitte anfängt und mit scharfer, tief schwarzer, schräger
Begrenzung bis zur Palte herabreicht, dann sich nach hinten allmählich verengert
und lichtet und zugespitzt auf dem Vorderrande am Anfange des letzten Drittels
endigt. Bei Liturosella ist dieser Fleck an seinem Anfange ganz ebenso; aber
nach hinten lässt sich keine eigentliche Zuspitzung erkennen, und unter der
Stelle des Vorderrandes, wo er bei Costella endigt, zeigt sich ein längswisch-
artiger, sich als Fortsetzung anschliessender Fleck, welcher etwa V4 •^ß^' Flügel-
breite einnimmt und da endigt, wo der Winkel einer (nicht vorhandenen helleren)
hinteren Querlinie sein würde. (Diese Querlinie sehe ich übrigens unter den
sieben Cosie?Z«-Exemplaren meiner Sammlung nur bei einem angedeutet.) Bei
Costella umziehen den Hinterrand und die Vorderrandspitze helle Fleckchen,
die durch dunkle, hie und da verstärkte Bestäubung abgegrenzt werden (Stainton's
hinder margin and apex of the costa alternately fuscous and reddish-ochreous).
Bei Liturosella umzieht diese Ränder eine Reihe recht scharfer, schwarzer
Punkte, von denen der in der Flügelspitze einwärts eine helle, fleckartige Be-
grenzung hat, während ihre viel schmäleren Zwischenräume nicht die helle
Grundfarbe haben, sondern, so wie die dahinter folgende Franzenhälfte schwärz-
lich bestäubt sind.
Vaterland: Texas (Boll). Ein schön erhaltenes c/ im Cambridger Museum.
Gelechia (Teleia) sequaoc Haw.
Stainton: Nat, History of the Tineina X, p. 170, t. 12, f. 3. — Var.
b capite griseo, non alhido.
Meine gut erhaltenen americanischen Exemplare (2 cT 1 9) stimmen so
genau mit den europäischen überein, dass sie sich nur als unbedeutende Varietät,
deren Merkmal die graue Kopfbeschuppung, vielleicht nicht einmal standhaft, ist,
ansehen lassen.
Sie sind etwas kleiner als meine in Graubünden gefangenen Exemplare,
doch nicht kleiner als andere bei Wien gesammelte. Der Kopf hat ziemlich
9
66 P- C. Zeller.
dunkel staubgraue Beschuppuug, statt dass er bei unserer Sequax weisslich
(nach Stainton's Angabe gelblichweiss) und zuweilen in der Mitte grau ange-
laufen ist. Auch die Taster sind etwas grau statt weiss, und der Ring hinter
der Mitte des Endgliedes ist vollständig, während er bei unseren Exemplaren
auf dem Eücken offen bleibt. Auf den Vorderflügeln ist die Mittelpartie (vor
dem Queraderstrich) dunkler und mit mehr röthlichem Braun gemischt. Die
schwarze Längslinie vor der Flügelspitze ist bei einem cf frei und sehr scharf,
bei dem anderen und dem 9 ™i^ der umgebenden rothbraunen Farbe zu einem
dicken Längsstrich zusammengeflossen, während sie bei den europäischen Exem-
plaren gewöhnlich wie bei jenen q^ auf etwas hellerem Grunde frei schwebt.
Andere Verschiedenheiten, noch viel weniger eine als specifisch zu deutende,
kann ich nicht entdecken.
Vaterland: wahrscheinlich Massachusetts; meine Exemplare erhielt ich von
Dr. Packard.
Anmerkung. Dass dies keine aus Europa eingewanderte Art ist, scheint
mir gewiss. Selbst wenn ihre Futterflanze zufällig oder absichtlich hinüber-
gebracht sein sollte, ist die Einführung der Motte kaum denkbar, viel weniger
ihre so starke Verbreitung, dass sie nun im Freien, wahrscheinlich gar nicht
selten, leben sollte.
Gelecliia (Teleia?) gilviscopella n. sp.
Capillis albis, palporum articulo terminali nigro-hicincto, antennis eras.
siusciilis, fuscis, obsolete anntdatis; fasciculo püorum güvorum ex husi alaruni
posteriorum nato; alis mit. albidis, fuscescenti-nebulosis obsciiriusque maculatis,
linea plicae nigra; posterioribus albidis. cf •
Wie bei der folgenden Art kommt bei ihr neben der Wurzel der Hinter-
flügel ein aus blass ochergelben Haaren gebildeter Pinsel vermittelst eines Stieles
hervor und ragt schräg über den Anfang des Hinterleibes hin.
Eückenschild und Kopf weiss. Taster massig lang und schwach aufge-
bogen; das zweite Glied cylindrisch, zusammengedrückt, aussen schwärzlich,
am Ende breit weiss, innen weiss, vor der Spitze unterwärts mit schwärzlichem
Fleck; das Endglied halb so lang wie das zweite Glied, dünn mit zwei breiten,
schwarzen Ringen. Ocellen auch nach Abschuppung des Kopfes nicht zu ent-
decken. Fühler ziemlich dick, am Endviertel merklich verdünnt, mit zusammen-
gedrängten Gliedern, graubräunlich, hell geringelt. Die vier vorderen Beine
auswärts weissgrau mit weissen Spitzen der Glieder; Hinterschieuen ziemlich
dünn, auswärts weisslich mit weissen Dornen und langen, fast weisslichen
Haaren auf dem Rücken; das erste Fussglied weisslich, die anderen an der
Wurzelhälfte auswärts grau. — Hinterleib dünn, bleichgelblich, nach hinten
grau, am Bauche weiss.
Vorderflügel 3'" lang, schmal, im Grunde weiss, welche Farbe aber, ausser
unterhalb der Falte, durch braungraue Bestäubung, worin mehrere Fleckchen
liegen, verdeckt ist; solcher Fleckchen lassen sich auf dem Vorderrand drei
annehmen: nahe der Wurzel, vor und hinter der Mitte. In der Falte zieht fast
7'A
Beiträge zur Kenntnis? der nordamericanisclien Nachtfalter. 67
aus der Wurzel bis nahe ans Ende eine braune Linie, bei dem einen Exemplar
mit einzelnen Verdickungen, bei dem anderen hinter der Hälfte unterbrochen
und vor der Unterbrechung stark verdunkelt; das Stück hinter der Unterbrechung
bildet einen kurzen, dicken, verdunkelten Längsstrich. Im Innenwinkel liegt ein
dunkles Fleckchen dem dritten Costalfleckchen gegenüber. An den Franzen des
Vorderrandes und der oberen Hälfte des Hinterrandes zieht eine Reihe läng-
licher, schwarzer Punkte auf weisslichem Grunde. Franzen sehr licht grau, gegen
den Innenwinkel bei dem einen Exemplar gelblich schimmernd.
Hinterflügel schmäler als die Vorderflügel, mit hervorstehender Spitze,
weisslichgrau. Franzen fast doppelt so lang wie die Breite der Flügel.
Unterseite der Vorderflügel grau; der Hinterflügel weiss. Nach Abreibung
der Schuppen zeigt sich die Mittelzelle durch eine feine Ader geschlossen.
Vaterland: Texas (BoU). Zwei cf im Cambridger Museum (ein drittes,
zerbrochenes benutzte ich zur Untersuchung des Kopfes und der Flügeladern).
GelecMa (Teleia?) dorsivittella n. sp. Taf. III. Fig. 20.
Thorace et capite alhiäis, antennis crassiusculis, fuscis, subannulatis ;
faseiculo inlorum gilvorum. ex basi alarum posteriorum nato; alis ant. sub-
elongatis, nigris, vitta dorsali acuminata, alhida, interius bis atro-emarginata ;
posterioribus albidis. (^.
Vor der vorigen durch die Vorderflügelzeichuung ausgezeichnet, vor der
folgenden sehr ähnlichen schon durch das Vorhandensein des gelblichen Haar-
busches an der Hinterflügelwurzel.
Rückenschild und Kopf weiss, doch letzterer etwas grau überlaufen; so
auch die Schulterdecken. Fühler dick, borstenförmig, schwarzbraun, wegen der
deutlich getrennten Glieder gleichsam dunkler geringelt. (Taster fehlen.) Die
vier vorderen Beine auswärts schwarz mit weissen Enden der Glieder; an den
Hinterbeinen die Schenkel weisslich mit dunkelgrauen Flecken, die Schienen
ziemlich dünn, auswärts weisslich mit dunkelgrauem Längswisch vor der Mitte
und grau vor der Spitze, auf dem Rücken mit langen , hellblonden Haaren , die
Dornen schwärzlich mit weisslicher Spitze; die Fussglieder auswärts schwärzlich
mit weisser Spitze, die zwei letzten ganz weiss. (Hinterleib fehlt.)
Vorderflügel 2V2'" lang, schmal, nicht erweitert, schwarz, in dem Räume
zwischen Falte und Innenrand weiss; dieser Raum bildet eine zugespitzte und
sehr wenig mit äusserst feinen schwarzen Stäubchen bestreute Dorsalstrieme,
deren gerader, schwarzer Innenrand bei Vg durch ein tiefschwarzes, in sie eckig
hineinragendes Fleckchen und auf der Mitte durch einen gleichfalls etwas hinein-
ragenden, tiefschwarzen Faltenstrich unterbrochen wird; über ihrem Ende liegt
vor dem Innenwinkel auf gelichtetem , schwärzlichem Grunde ein tiefschwarzes
Querfleckchen. Der schwarze Grund ist hier und da schwarzfleckig und auf der
Vorderrandhälfte mit einem Fleck und dann mit einer noch grösseren solchen
Stelle vor dem weisslichen Costaldreieck bezeichnet, welches nebst einem weiss-
lichen dreieckigen Fleck im Innenwinkel den Anfang und das Ende der (nicht
vorhandenen) hinteren Querlinie andeutet; zwischen beiden zeigt sich ein tief-
9*
68 P- C. Zeller.
schwarzes Längsstrichelchen. Am Hinterrand liegen auf hellem Grunde drei
schwarze, längliche Punkte. Franzen gelblichweiss, nur ganz an der Plügelspitze
dunkelgrau.
Hinterflügel viel schmäler als die Vorderflügel, mit stark verlängerter
Spitze, auf beiden Seiten seidenglänzend grauweisslich mit helleren, etwas gelb-
lich schimmernden Franzen; dicht neben der Flügelwurzel kommt ein bleich
ochergelber Haarbusch wie bei Gilviscopella.
■ Unterseite der Vorderflügel grau, vor der Spitze mit einem weisslichen
Costalwisch und ein paar weisslichen verloschenen Punkten in den Costalfranzen.
Vaterland: Texas (Boll). Ein cf (ohne Taster und Hinterleib) im Cam-
bridger Museum.
Gelechia (Teleia?) leuconota n. sp. Taf. III. Fig. 21.
Capite et thorace albis, scapulis nigris, palpis albis, apice nigro; alis
mit. nigricantibus , vitta dorsali alba, interius ter emargina.ta; post. dilute
einer eis. (f.
Bei flüchtiger Betrachtung so ähnlich der vorigen, dass ich sie anfangs
für dieselbe Art hielt. Ausserdem, dass ihr der gelbliche Haarbusch fehlt, sind
ihre Schulterdecken schwarz; die weisse Dorsalstrieme der Vorderflügel ist länger
und gegen die Spitze nicht verengt, und ihr Innenrand anders ausgeschnitten;
auch ist das Schwarze heller, ohne dunkle Costalflecke, und die Franzen sind
um die ganze Spitze herum dunkelgrau.
Etwas kleiner als Dorsivittella. Eückenschild und Kopf reinweiss, die
Schulterdecken tiefschwarz. Fühler (unvollständig) fadenförmig, schwarz, un-
deutlich geringelt. Taster wenig gebogen, kürzer als das Eückenschild, weiss;
das zweite Glied glattschuppig, am Basal drittel verdünnt, an der Wurzelhälfte
unterwärts schwarz; das Endglied mehr als halb so lang. wie das zweite Glied,
nur an der Spitze schwarz. — Beine weiss. Die vier vorderen auswärts schwarz,
an den Enden der Glieder weiss; die Hinterschienen auswärts dunkelbraungrau,
an Anfang, Mitte und Ende weiss, die Dornen und die langen, spärlichen Eücken-
haare weisslich; die Fussglieder schwarz, an den Enden weiss. — Hinterleib
dunkelgrau; Bauch schwärzlich, an den Seiten' weisslich und in der Mitte mit
einer Eeihe verloschener, weisslicher Flecke.
Vorderflügel 2V4'" lang, schmal, nicht erweitert, schwärzlich, etwas
schiefergrau schimmernd, nach hinten weisslich bestäubt, von der Wurzel aus
bis zur Hälfte der weissen Dorsalstrieme in einem dicken Striche schwarz. Die
Dorsalstrieme fängt an der Flügelbasis sehr schmal an, erweitert sich dann bis
zur Falte, verengert sich alsdann wieder etwas, worauf sie mit einem abge-
stumpften Zahn über die Palte hinwegreicht und zuletzt an der Hälfte des
Hinterrandes aufhört. Am Vorderrand ist kein dunklerer Fleck in der Grund-
farbe; aber gegen die Flügelspitze zeigen sich ein paar solche Stellen. Die
Costalfranzen, so wie die kleinere obere Hälfte der Hinterrandfranzen , sind
schwärzlich bestäubt; der Eest der letzteren, so weit er die Dorsalstrieme be-
gleitet, ist weisslich und unbestäubt.
Beiträge zur Kenutniss der nordainericanischen Nachtfalter. 69
Hinterflügel viel schmäler als die Vorderflügel, mit vortretender Spitze,
etwas dunkler grau als bei Dorsivittella. An ihrer Wurzel ist keine Spur des
gelblichen Haarbusches.
Unterseite der Vorderflügel grau mit sehr verloschener heller Stelle am
Vorderrand vor der Spitze. Franzen wie oben.
Vaterland: Texas (Boll). Ein cf im Cambridger Museum.
Gelechia (Poecilia?) hnsifasciella n. sp. Taf. HI. Fig. 22.
Capite albo, palpis alhis, articulo terminali nigro-hifasciato ; alis ant.
albis, fascia obliqua, atra, superius in costa in basim piroducta, iiiferius
nbrupta, viaculis deinde duabuft costae atris, macula micjidi dorsalis niyyicatite. cf .
Anscheinend verwandt mit Gel. nigrinotella, doch in Farbe und Zeichnung
noch ähnlicher der Gel. scalella. Das auffallendste Merkmal giebt ihr auf den
weisslichen Vorderflügeln die tiefschwarze, sehr schräge Binde, welche auf dem
Vorderrande bis zur Flügelbasis verlängert ist und mit ihrem unteren Ende den
Innenrand nicht erreicht. Die folgende kleinere Art hat auf den weissgrauen
Vorderflügeln eine schmälere Binde oder vielmehr Querlinie, welche weniger
schräg liegt, vollständig ist und keine costale Portsetzung hat.
Rückenschild weiss, hinter dem Kragen und an der Wurzei der Schulter-
decken geschwärzt. Kopf weiss. Fühler schwarz, an der Spitze des Wurzel-
gliedes mit einem hellen Punkte. Taster weiss; das zweite Glied zusammenge-
drückt cylindrisch, gegen die Wurzel verdünnt, auswärts schwarz mit weissem
Bande vor und an dem Ende, innen weiss mit zwei schwarzen Flecken; das
Endglied mehr als halb so lang wie das zweite Glied, schwach gebogen mit
schmalem, schwarzem Ring vor der Mitte und breitem vor der Spitze. — Beine
schwarz und weissbunt. (Hinterleib fehlt.)
Vorderflügel 3'" lang, ziemlich schmal, weiss mit sehr spärlicher, feiner,
schwärzlicher Bestäubung. Nahe der Basis ist ein tiefschwarzes, sehr schräg
nach aussen gelegtes Band, das sich auf dem Vorderrande bis dicht an die
Basis verlängert und unterhalb der Falte wie verwischt aufhört, ohne den Innen-
rand zu erreichen. Vor der Mitte liegt ein kleiner, länglicher, einwärts abge-
rundeter (also halbeiförmiger) Costalfleck, und über dem schwärzlichen Quer-
aderstrich ein ebenso grosser, viereckiger, von welchem in einem Bogen hinter
dem Queraderstrich ein schwärzliches Gewölk bis zu dem schwärzlichen, nebel-
haften Innenwinkelfleck hinzieht. Dahinter sind am Vorderrand bis zur Spitze
drei graue Nebelfleckchen, und längs des Hinterrandes ein paar undeutliche
schwarze Punkte. Die Franzen sind auf der Wurzelhälfte schwärzlich bestäubt,
doch nicht die des Innenwinkels.
Hinterflügel fast so breit wie die Vorderflügel, mit stark abgesetzter
Spitze, weisslichgrau, an den Rändern und auf den Adern dunkel angelaufen.
Unterseite der Vorderflügel grau mit einem weisslichen Costalfleckchen
nicht weit vor der Spitze. Hinterflügel längs des Vorderrandes striemenartig
dunkelgrau beschuppt.
70 P. C. Zeller.
Vaterland: Texas (BoU). Ein bis auf den Mangel des Hinterleibes und
der Hinterbeine schön erhaltenes (J' im Cambridger Museum.
Anmerkung. Ein zerbrochenes cT habe ich zur Abschuppung benutzt.
Ocellen nach Entfernung der Schuppen deutlich. Auf den Vorderflügeln gehen
von der Subcostalader drei einfache Aeste und ein Gabelast in den Vorderrand
und ein einfacher in den Hiuterrand unterhalb der Spitze. Die Medianader hat
vier Aeste; der erste ist vom zweiten ziemlich weit abgerückt und gerade; der
zweite, dritte und vierte kommen nicht aus demselben Punkte. Die Mittelzelle
ist nicht geschlossen. Auf den Hinterflügeln hat die Mittelzelle eine, wenn
auch feine, doch deutliche Schlussader, aus welcher die etwas gebogene Ader
fünf zum Hinterrande geht. Die drei Aeste der Medianader sind von einander
weit getrennt und der letzte (4) so weit von drei wie von fünf. Die Subcostal-
ader umfasst mit zwei langen Aesten die Flügelspitze. — Das Geschlossensein
der Hinterflügelzelle stimmt also nicht mit Heinemann's Angabe über Poecilia
(Tin. S. 281); eben so wenig passen die stark vortretende Hinterflügelspitze,
die weit getrennten Adern drei und vier und die Länge der Franzen zu seiner
Gattung Gelechia S. 193.
Gelechüi (Poecilia?) hasistrigella n. sp. Taf. IV. Fig. 23.
Capite albido, palpis albis, articulo terminali nigro-biannulato ; alis mit.
einer eo-alhis, striga obliqua subangulata nigra, maculis duabus costalibus unaque
dorsali nigricantibus, striola disci medii obliq%ia punctisqiie duobus venae trans-
versae nigris. cf.
Ihr Unterschied von Basifasciella ist bei dieser angegeben.
Eückenschild und Kopf weissgrau. Fühler schwärzlich und grau ge-
ringelt, an der Spitze weissgrau; Wurzelglied schwärzlich, an der Spitze weiss-
lich. Taster länger als das Eückenschild, gekrümmt; das zweite Glied zusammen-
gedrückt, cylindrisch, auswärts schwärzlich mit zwei bindenartigen schwarzen
Flecken ; das Endglied mehr als halb so lang wie das zweite Glied, mit breitem
schwarzem Ringe vor der Mitte und schmalem vor der Spitze. — Beine gelblich
weiss; die vier vorderen auswärts schwärzlich, weisslich gefleckt; die Hinter-
schienen auf dem Eücken mit langen, nicht sehr reichlichen blonden Haaren,
auswärts dunkelgrau, an Wurzel, Mitte und Ende mit je einem weisslichen,
bindenförmigen Fleck; die Dornen schwärzlich mit weisser Spitze; die Fuss-
glieder auswärts schwärzlich mit weisslichen Enden. (Hinterleib fehlt.)
Vorderflügel 272'" lang, massig schmal, nach hinten kaum erweitert, weiss,
aber durch die feine, reichliche, schwärzliche Bestäubung grauweiss erscheinend
und nur an einzelnen Stellen reiner weiss. Die Schulter bat ein schwärzliches
Fleckchen, und an der Wurzel der Falte ist ein deutlicher, schwarzer Punkt.
Nicht weit von der Basis ist eine schräg nach aussen gelegte, ziemlich starke,
etwas gezähnte, über der Falte verdickte, vollständige Querlinie, die gegen den
Vorderrand auswärts von reiner Grundfarbe begrenzt wird. Vor der Mitte ist
ein neblichter, schwärzlicher Costalfleck, und unter ihm ein kurzer, etwas schräger,
schwarzer Strich. Hinter der Mitte liegt ein viereckiges, nebeiförmiges, schwärz-
Beiträge zur Kenntniss der uordamericanisclien Nachtfalter. 71
liches Costalfleckchen, welches mit dem Nebelfleck des Innenwinkels durch den
schwarzen Doppelpunkt der Querader in Verbindung steht. Eine helle hintere
Querlinie ist nicht vorhanden; doch ist nach einer Lichtung der Eaum bis zar
Flügelspitze schwarz bestäubt. Der Hinterrand zeigt ein paar schwarze Punkte.
Die Franzen sind auf der grösseren Wurzelhälfte sehr fein schwärzlich bestäubt
und diese Bestäubung ist durch eine ziemlich deutliche Linie nach aussen
begrenzt.
Hinterflügel- so breit wie die Vorderflügel, mit stark verlängerter Spitze,
hellgrau; die hellen Franzen mit feiner, gelblicher Basallinie.
Unterseite der Vorderflügel grau, in den Costalfranzen mit verwischten
gelblichen Flecken und mit gelblicher Wurzel der Hinterrandfranzen, Auf den
Hinterflügeln scheint die Mittelzelle durch eine Querader geschlossen zu sein.
Vaterland: Texas (Bell). Ein gut erhaltenes cT im Cambridger Museum.
GelecJiia (Poecilia?) fragmentella n. sp.
Capite dilute cinereo, palporum articulo terminali albido, bis nigro-
cincto; alis ant. dilute einer eis, fascia suhinterrupta , obliqua, dorsum non
attingente, nigra,, maeula costae ante medium nigricante , striola obliqiia disci
medii nigra, maeula costae post medium cum maciila anguli interni per stri-
gulam nigram venae transversae conjuncta nigricante. Q.
Viel dunkler als Basistrigella, von ihr verschieden schon durch die Binde,
welche nicht fern von der Basis herabzieht, und welche, oberwärts fast durch-
brochen sich in der Palte stark erweitert und den Innenrand nicht erreicht.
Rückenschild grau, Kopf etwas heller. Fühler braun, verloschen heller
geringelt. Taster stark gekrümmt; das zweite Glied zusammengedrückt cylin-
drisch, hellgrau, auswärts an der Wurzel mit einem grossen und vor der Spitze
mit einem kleinen schwarzen Fleck, innen gegen die Wurzel mit einem dunkel-
grauen Fleck gezeichnet; das Endglied mehr als halb so lang wie das zweite
Glied, dünn, weisslich mit zwei breiten schwarzen Eingen. — Die vier vorderen
Beine sind auswärts schwärzlich mit grauen Enden der Glieder ; die Hinterbeine
bleichgelblich; die Schenkel auswärts mit grossem, dunkelgrauem Fleck; die
Schienen mit vier dunkelgrauen Staubflecken, grauen, hellspitzigeu Dornen und
reichlichen blonden Haaren auf der Rückenschneide; die Fussglieder an der
Wurzel graustaubig. — Hinterleib bräunlichgrau mit bleichen Schuppenbüschchen
an allen Rändern; Bauch weisslich, an den Seiten graustaubig; Legestachel
hervorstehend.
Vorderflügel fast 3'" lang, massig schmal, hinten kaum erweitert, hellgrau
mit dunkleren Stellen. Schulter mit schwärzlichem Fleck; an der Wurzel der
Falte ein deutlicher, schwarzer Punkt. Nicht weit von der Wurzel ist eine
schräge, winklige, schwarze Binde; sie verengert sich unterhalb des Vorderrandes,
worauf sie sich, besonders in der Falte, erweitert und unterhalb derselben mit
einer Spitze endigt. Zwischen ihr und dem folgenden Costalfleck ist die Grund-
farbe am hellsten. Der Costalfleck liegt vor der Hälfte und ist länglich und
schwärzlich; unter ihm ist ein schräges, schwarzes Strichelchen, und unter
72 P- C. Zeller.
diesem in der Falte ein schwarzes Längsstrichelchen. Hinter der Flügelmitte
folgt ein zweiter schwärzlicher Costalfleck, von welchem ein schwarzer Strich
auf der Querader bis zu dem schwärzlichen Schattenfleck des Innenwinkels hin-
reicht. Eine helle hintere Querlinie, in der Mitte nach aussen gekrümmt, ist
angedeutet, und hinter ihr ist der Grund bis zur Flügelspitze schwärzlich. Am
hellen Hinterrand zieht eine Reihe grober, schwarzer Schuppen, und eine solche
Schuppenreihe zieht auch von der Flügelspitze auf der Franzenhälfte herab, um
bald zu verschwinden.
Unterseite der Vorderflügel grau mit wie bei Basistrigella gezeichneten
Franzen. Ob die Mittelzelle der Hinterflügel geschlossen ist, lässt sich ohne
Abschuppen nicht erkennen.
Vaterland: Texas (BoU). Ein gut erhaltenes 9 im Cambridger Museum.
Anmerkung. Eine kleinere Art, eben daher, ohne Hinterleib, mit dicken,
kerbig gezähnten Fühlern (also cT) unterscheidet sich sogleich von Fragmentella
dadurch, dass die Binde der Vorderflügel bis zum Innenrande reicht, dass der
schwarze Längsstrich in der Falte fehlt, und dass dafür darunter ein starker,
schwarzer Punkt liegt. Sie wird am besten benannt und beschrieben , wenn
mehr Exemplare gesammelt sein werden.
Gelechia (Ergatis) roseosuffusella Cl. Taf. IV. Fig. 24.
Palpis alhis, nigro-cingulatis , antennis nigro alhidoque annulatis; alis
mit. in parte dorsali laete ochraceis, roseo-mixtis , in parte costali fasciis ab-
breviatis; maculisque alhis nigrisque quatemis alternatis, macula apicali
alba, cf 9.
Gelechia roseosuffusella Clemens ed. Stainton 113. 225.
Diese schöne Art kommt in der Grösse breitfiügligen Exemplaren der
europäischen Subericinella gleich, hat aber mehr die Farbe der viel grösseren
Decurtella, unterscheidet sich jedoch von beiden auf den ersten Anblick durch
die tiefer schwarzen und breiter reinweissen Costalbinden und den weissen Apical-
fleck der Vorderflügel, sowie durch die schwarz- und weissbunten Beine. Von
der folgenden, schmalflügligeren Art, die noch mehr Rosenfarbe, aber weniger
Ochergelb in die Grundfarbe eingemischt hat, wird sie am leichtesten durch
die weisse Costalbinde gegen die Wurzel und durch die zwei weissen Flecke iu
und vor der Flügelspitze getrennt, statt deren bei Pudihundella die Grundfarbe
blass gelichtet ist.
Clemens beschreibt die Art sehr genau, sieht aber das Schwarz als die
Grundfarbe der Vorderflügel an, während als solche doch wohl nur die lebhafte
Ocherfarbe, und das Weiss und Schwarz als Zeichnung anzusehen ist. Die
Ocherfarbe fängt an der Basis an, nimmt den ganzen Raum zwischen der Falte
und dem Innenrande ein, zieht sich dann über die Querader bis gegen den schwarzen
Vorderrandwisch und hinter dem rosenfarbenen Fleck des Innenwinkels mehr
oder weniger verdunkelt oder auch in Schwarz übergehend bis gegen die Flügel-
spitze. Vom Vorderrande gehen zwei breite, schwarze Binden schräg bis zur
Falte herab; die erste spitzt sich zu einem länglichen Dreieck zu; die zweite
Beiträge 7,nr Kenntniss der nordamericanigchen Nachtfalter. 73
setzt sich an ihrem unteren Ende nach hinten in eine Spitze fort. Der Raum
zwischen beiden bildet eine breite, weisse, auch bis zur Falte reichende Schräg-
binde. Hinter der zweiten schwarzen Binde ist ein weisser, grösstentheils grau
bestäubter Eaum bis zu dem schwarzen Längswisch oder -strich des Vorder-
randes, der über einen schwarzen, weiss aufgeblickten Punkt der Querader liegt.
Auf ihn folgt ein weisser, mit der Spitze einwärts gerichteter Costalfieck, welchem
das rosige Dreieck des Innenwinkels gegenüber liegt. Die Costalfranzen sind
bis zum weissen Apicalfleck schwarz, und da auch die Franzen hinter ihm
schwärzlich sind, so wird sein Weiss gewöhnlich dadurch sehr gehoben. Am
unteren Ende des graubestäubten Costalraumes zeigt sich am Innenrand noch
eine rosige Stelle. Die Hinterrandfranzen sind am rosigen Innenwinkel weisslicb.
Diese Art ist sehr verbreitet. Ich habe sie aus Ohio durch Schläger,
aus Massachusetts, wo Burgess sie bei Beverly den ganzen Juli hindurch fing,
aus Washington durch Low. BoU fing sie in Texas.
Gelechia (Ergatis) pudibiindella n. sp.
Palpis dlhis nigro-cingulatis, antennis fiiscescentüma ; alif^ ant. angustis,
obscure cinereis, lutescenti-mixtis, circa margines roseo-maculati'i, maculis costae
fusco-nigris quatuor, secunda subfasciata. rf 9-
Von derselben Zeichnungsanlage auf den schmäleren Vorderflügeln wie
Roseostiffusella, aber mit dunklerem Grunde, zahlreicheren rosigen Stellen und
ohne die drei weissen Costalflecke. statt deren kleinere, rosige Fleckchen
vorhanden sind. Von der in der Anmerkung beschriebenen Molefitella unter-
scheidet sie sich sogleich durch den dieser ganz fehlenden röth liehen oder röth-
lichgefleckten Innenrand.
In der Grösse über oder auch, besonders im weiblichen Geschlecht, unter
Eoi^eosnffusella. Rückenschild und Kopf grau, bisweilen recht hell und gelblich
gemischt: die Stirn in der Mitte dunkler als an den Rändern, und das Gesicht
am hellsten. Fühler bräunlich, kaum verloschen geringelt. Taster stark ge-
bogen, röthlichweiss ; zweites Glied cylindrisch, zusammengedrückt, an der
Wurzel verdünnt, mit zwei breiten, schwarzen Bändern: Endglied so lang wie
das zweite Glied, vor der Mitte und vor der Spitze mit breitem, schwarzem
Ringe. — Beine auswärts schwarz mit weisslichen Bändern und Spitzen der
Glieder; an den Hinterbeinen die Schienen wenig- behaart, die Fussglieder auf
der Innenseite sehr dunkel grau mit bleichgelben Enden. — Hinterleib braun-
grau mit weisslichem Bauch: das kegelförmige Analsegment des 9 mit bleich-
gelbem Enddrittel und hervorstehendem Legestachel.
Vorderfiügel des cT 2—272, des 9 2'" lang, schmal, beim 9 etwas
weniger; die Grundfarbe sehr feinstaubig braungrau, am Innenrand mehr oder
weniger mit Ocherfarbe gemischt und an allen Rändern mit rosenfarbigen,
nicht dunkelstaubigen Fleckchen von ungleicher Grösse. Die dunkle Zeichnung
des Vorderrandes ist fast wie bei Roseosuffusella, nämlich nahe der Wurzel ein
schiefgelegter, bindenförmiger Querstrich: dann eine schräge, bis zur Falte
10
74 P- C. Zellei.
reichende und hier nach hinten gebogene und stark verdunkelte Binde, welche
auf beiden Seiten rosig gesäumt ist; hinter der Mitte ein länglicher, gegen die
Wurzel rosig gesäumter Fleck, aufweichen nach einem breiten rosigen Zwischen-
raum ein eben solcher Fleck vor der Flügelspitze folgt. Die Zwischenräume
der drei ersten Flecke sind fein punktirt grau, nur an den Rändern hell und
rosig. Dem rosenfarbenen Räume zwischen dem dritten und vierten Fleck
gegenüber liegt im Innenwinkel ein grösserer, rosenfarbener Fleck, und zwischen
beiden zeigt sich ein schwarzes Längsstrichelchen. Der Hinterrand ist rosen-
farbig mit schwärzlichen Flecken wechselnd. Auf den hellgrauen Franzen zieht
eine dunkelgraue Linie durch die Mitte und eine am Ende, beide vor dem Innen-
winkel verschwindend.
Hinterflügel so breit wie die Vorderflügel, mit verlängerter Spitze, ein-
farbig grau.
Unterseite der Vorderflügel dunkelgrau, auf dem Vorderrande in der Mitte
mit weisslicher Längslinie und weiter nach hinten mit einem solchen Fleckchen,
hinter welchem die Vorderrandfranzen fleckartig schwarz sind. Hinterflügel längs
des Vorderrandes striemenartig braungrau mit groben Schuppen.
Vaterland: Texas (Boll, Beifrage). Zwei c? wurden am 29. Juli gefangen.
Massachusetts, wo Burgess mehrere Exemplare im Laufe des Juli bei Beverly
sammelte.
Anmerkung. Ein ausnahmsweise gut erhaltenes Belfrage'sches Exemplar
weiblichen Geschlechts nenne ich als verschiedene Art Molestella. Es ist
etwas grösser und breitflügliger mit dunkler braunen Fühlern und sehr merklich
längerem Endglied der Taster. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist überall,
also auch längs des Innenrandes, ein violettliches Grau, durch viele schwarze,
sehr feine Stäubchen verdunkelt. Die Costalflecke liegen wie bei den zwei
anderen Arten; der vierte ist aber so verloschen, dass er kaum dunkler ist als
die Grundfarbe. Der zweite, stärkste, gleichfalls nach unten tiefer schwarz, hat
nach hinten keine Verlängerung, sondern statt dieser zeigt sich hinter ihm im
Mittelfelde ein frei schwebendes, schwarzes Pünktchen, während unter dem ab-
geschnittenen Ende des bindenförmigen Flecken auf der entgegengesetzten Seite
der Falte ein röthlich ochergelbes Fleckchen liegt. Ein helleres, doch kleineres,
rundes Fleckchen befindet sich am unteren Ende des dritten Costalflecks und
trennt diesen von einem schwärzlichen, verwischten Fleck des Innenwinkels:
man könnte sagen, eine schwärzliche Binde reiche verengert vom Vorderrande
bis zum Innenwinkel und trage in der Hälfte einen grossen, hell röthlichocher-
gelben Punkt, hinter welchem ein kurzes, tiefschwarzes Längsstrichelchen liegt.
Der zweite und der dritte Costalfleck werden am Vorderrande durch einen ganz
verloschenen, röthlichochergelben Punkt auf jeder Seite begrenzt, von welchen
Punkten der hinter dem dritten Fleck der grösste ist. Die grauen Franzen sind
vom Hinterrand durch einen auswärts undeutlich begrenzten röthlichgelben Raum
getrennt, welcher am Hinterrand mit einzelnen schwarzen Schuppen bestreut
ist; am Innenwinkel ist dieser Raum am ausgedehntesten; etwas Geschecktes
haben sie gar nicht.
Beiträge zur Keuntniss der iiordamoricanischen Nachtfalter. 75
Da der Zettel mit dem Patuiii beim Spannen verloren gegangen ist, so
ist mir die Flugzeit dieser Art unbekannt.
Gelechia (Anacampsis) agrinioniefla Cl.
Pal])is palliäe ochraceis; alarum mit. dimidio hasali obsctire cinereo,
apicali nigro, striga flavida postica, in costa postice producta; subtus costa in
strigae loco macula ptarva flavida notatu. (j'^ Q .
Gelechia agrimoniella Clemens ed. Stainton p. 112.
Gelechia aduncella Z. Verh. Zool. bot. Gesellsch. 1868 S. 614.*)
Clemens entdeckte die ßaupe in der Agrimonia eupatoria, deren Blätter
sie, wie ihre europäischen Verwandten bei den Papilionaceen , zu Knäueln zu-
sammenspinnt. Die Schmetterlinge erscheinen zu Ende Juni und Anfang Juli.
Clemens sieht an der Basalhälfte der Vorderflügel des Schmetterlings
etwas Grünliches (suffused with a greenish hue); dies mag für das lebende oder
eben getödtete Thier, das dann auch wirklich crimson eyes haben wird, richtig
sein ; an den getrockneten Thieren sieht man auf den Flügeln kein Grün und
an den Augen ebenso wenig Eothes.
Ein (^ habe ich aus Greorgien. Da Baron Osten - Sacken die Art bei
Washingthon, Clemens in Pennsylvanien fing, so hat sie offenbar in den öst-
lichen Staaten eine beträchtliche Verbreitung.
Gelechia (Anacampsis) glandiferella n. sp. Taf. IV. Fig. 25.
Capite cinereo, palporum articulo terminali nigro-biannulato ; alis ant.
suhelongatis, einer ein, strigula dorsali prope basim angulata, macula transverse
ovata dorsi ante medium pimctoque venae transversae nigris, dilute cinetis. (f 9 ■
Sie ist besonders durch den einförmigen, schwarzen, hell umzogenen
Dorsalfleck von der Mitte der grauen Vorderflügel .sehr ausgezeichnet.
Eückenschild und Kopf grau mit sehr schwacher, röthlicher Beimischung.
Fühler grau, beim (j^ verloschener als beim 9 dunkler geringelt. Taster lang,
aufwärts gekrümmt, hellgrau; das zweite Glied cylindrisch, zusammengedrückt,
auf der Schneide etwas locker beschuppt, auswärts braun, am Ende grau; das
Endglied fast so lang wie das zweite Glied , mit einem breiten Ring an der
Mitte und einem schmälern vor der Spitze. Saugrüssel lang, an der Wurzel
wie die aufliegenden Maxillartaster hellgrauschuppig. — Vorderbeine auswärts
schwarzbraun, an den Enden der Fussglieder hellgrau; Mittelbeine heller und
an den Fussgliedern mit breiten hellen Enden; Hinterbeine hellgrau; die Schienen
auswärts grau bestäubt, die Dornen und die langen Haare der Eückenschneide
hellgrau; die Füsse dunkelgrau, an den Enden der Glieder hell. — Hinterleib
bräunlichgrau, an den Seiten mit Schuppenbüscheln, am Bauch heller mit dunkel-
grauen Seiten ; der weibliche Analkegel an der Spitze mehr oder weniger breit
hellochergelb mit etwas hervorstehendem Legestachel.
*) In der Beschreibung lese man statt Vorraiide : Vorderrande und statt fernen Unterschied :
ferneren Unterschied.
10*
76 P. C. Zeller.
Vordeiüügel cT 2V2» 9 2'" lang, ziemlich schmal, von der Farbe des
Rückenschildes, dunkelbraun bestäubt, wodurch aber die Grundfarbe nur in der
Spitze verdunkelt wird. Die Schulter ist geschwärzt, der Vorderrand bis zu
einem über der Querader liegenden Querwisch mit einer grössern oder geringern
Zahl schwacher, punktförmiger Striche, zwischen denen der Grund weisslich ist,
bestreut. Am Innenraud ist nicht weit von der Wurzel ein schräg nach aussen
aufsteigender und bis über die Falte reichender, unregelmässiger, schwarzer
Strich, dessen Anfang auf dem Innenrande sich leicht zu verwischen scheint.
In gleicher Entfernung von ihm, wie er von der Flügelwurzel, ist ein grosser,
sehr weuig nach hinten übergeneigter, nach innen zugespitzter und über 2/3 der
Flügelbreite hinwegreichender, schwarzer Dorsalfleck. Auf der Querader liegt ein
kleines, schwarzes, strichförmiges Fleckchen, dessen Spitze der Basis zugewendet
ist. Alle drei schwarze Zeichnungen sind manchmal sehr deutlich gelblich oder
doch heller als die Grundfarbe ringförmig eingefasst. Hinter dem schwärzlichen
Costalwisch, dem ein noch weniger scharf ausgedrückter im Innenwinkel gegen-
über liegt, folgt eine weissliche Stelle am Vorderrande. Die grauen Franzen
sind an der Flügelspitze am dichtesten schwärzlich bestäubt; bei einem cf geht
von der Spitze eine aus schwarzen Schuppen gebildete Linie in der Hälfte der
Franzen weit herunter.
Hinterflügel so breit wie die Vorderflügel, mit stark verlängerter Spitze,
hellgrau. Franzen heller, gegen die Wurzel gelblich schimmernd. Unterseite der
Vorderflügel mit hellem Fleckchen am Anfang der Costalfranzen, und blassgelb-
licher Basallinie aller Franzen.
Vaterland: Texas (BoU, Beifrage). Vier Weibchen, welche, als sie gefangen
wurden, ganz unvei flogen waren, tragen die Data: 27. Juli, 7. und 27. August.
Diese Art hat also eine lange Flugzeit.
Anmerkung. Ocellen entdecke ich durch Abschuppung des Augenrandes.
Auf den Vorderflügeln geht von der Subcostalader eine Gabelader in den Vorder-
rand vor der Spitze. Die Medianader hat vier getrennte Aeste, deren längster,
der zweite, von dem folgenden weit entfernt und fast gerade ist. Die Mittelzelle
ist nicht oder doch nur äusserst fein geschlossen; aber Ader sechs kommt aus
einer deutlichen Verlängerung der Subcostalader hervor, welche fast die Hälfte
der Zelle begrenzt. Auf den Hinterflügeln scheint die Mittelzelle . offen zu sein.
— Welcher Heinemannschen Gattung ich diese Art zuweisen soll, ist mir ein
Räthsel.
GelecMa (Ceratophora?) fullonella n. sp.
Thorace et cajnte osseis, antennis albido nigroque annulatis, palxm alhidis;
alis ant. pallide rufescenti-ochraceis, postice einer ascentibus, punctis tribus fuscis
(priiiLO elouguto in plica media, secuitdo in disco media, terlio venue trans-
versae), striga pjostica fracta, pallida. 9 .
Obgleich die Vorderflügel sich nach hinten nicht erweitern und die Adern
zWei und drei nicht aus einem Punkt kommen (wenigstens scheinen sie mir
es nicht), so stimmt sie doch nach der Flügelgestait, der Kürze der Hinterflügel-
Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachfaltor. 77
franzen und den Palpen mit den von Heinemann zu seiner Gattung Ceratophora
gereclineten Arten, und die Zeiclmung der Vorderflügel ist die der Liornatella.
Grösse der Gerronella. Rückeuschild und Kopf beinfarbig gelblich, im
Gesicht am weissesten. Fühler dünn, schwarz und weisslich geringelt. Taster
stark aufwärts gebogen; das zweite Glied cylindrisch, zusammengedrückt, weiss-
lich, auswärts an der Wurzelhälfte braun; das Endglied länger als das zweite
Glied, pfriemenförmig, feingespitzt, am Ende etwas verdunkelt. Maxillartaster
kaum vorhanden. Saugrüssel bräunlich, von Rückenschildslänge. — Die vier
vordem Beine graubraun mit hellen Enden der Fussglieder; die Hinterbeine auf
der Innenseite weisslichgrau, auswärts dunkel; die Schienen mit blonden Haaren
ziemlich spärlich bekleidet. — Hinterleib braungrau mit hellgelblichgrauem
Bauch; das Analglied abgestutzt kegelförmig mit hervorstehendem Legestachel.
Vorderflügel 2'/2"' lang, ziemlich schmal, nach hinten nicht erweitert,
zugespitzt mit sehr schrägem, schwach convexem Hinterrand, hell röthlich
ochergelb, am hellsten an der Wurzel, vor dem Hinterrand grau. Der Vorder-
rand ist von der Wurzel aus in einer feinen, kaum merklichen, an der Wurzel
punktförmig verstärkten Linie schwarz. In der Mitte der Falte ist ein länglicher,
brauner Punkt; hinter und über ihm im Mittelraum ein kleiner, brauner Punkt
(bei dem einen Exemplar verloschen) und auf der Querader ein wenig grösserer.
Hinter diesem verdunkelt sich die Grundfarbe zu einer grau und roströthlich
gemischten bindenförmigen Wolke, welche nach aussen durch eine verloschene,
gebrochene, oben erweiterte Querlinie der Grundfarbe begrenzt Avird, hinter
welcher die Grundfarbe bis zum Hiuterrand dunkler grau ist. Die gelblichgrauen,
um die Flügelspitze und am Innenwinkel duokler grauen Franzen sind durch
eine feine, gelbliche Wurzellinie vom Hiuterrand getrennt.
Hinterflügel IV2 rual so breit wie die Vorderflügel, am Hinterand unter-
halb der kurzen, abgerundeten Spitze schwach eingedrückt, einfarbig dunkelgrau;
die Franzen der Apicalhälfte kürztr als die halbe Breite der Flügelfläche.
Unterseite einfarbig braungrau.
Vaterland: Texas (Beifrage). Zwei 9» am 20. und 2L August gefangen,
in meiner Sammlung.
Gelechia (Doryiihora) piscijiellis n. sp.
Capillis i^alpisqae albidis , aydennis alba nigroque anniilatis; alis unt.
angustis, dilute griseis, squamis nigriecmti-alhidis creberrime adspersis , plica
partim pi^Mide ochracea macidam obsoletam fuscescentem vel striolam nigravi
eontinente. cf 9-
Sehr ähnlich der GelecU. tenuiellu Blann, wesshalb ich sie in das dieser
(Tin. S. 191) durch Htinemann angewiesene neue*) Genus stelle; sie ist etwas
kleiner, mit dickerem zweiten Tasterglied, auf den Vorderflügelu mit grobem
Schuppen bestreut, welche schwärzlich bind, mit hellgrauen Enden.
Rückenschild und Oberkopf heller staubgelb als die Vorderflügel; die Schulter-
decken beim 9 öiit solchen Schuppen wie diese bestreut; Stirn weisslich. Taster
*) schoQ zweimal vergebeue. Kedact.
78 ^- C- Zeller.
SO lang wie das Eückenschild, innen weisslich, aussen am locker beschuppten
und dadurch verdickten zweiten Glied ein wenig dunkler; das Endglied fein,
spitz, kaum 2/3 so lang wie das zweite Glied, wenig gebogen; vorgestreckt.
Saugrüssel ziemlich lang, an der Wurzel obenauf weiss. Fühler weisslich und
schwärzlich vollständig geringelt. Beine schlank, weissgrau, auswärts bräunlich
angeflogen; die Hinterschienen dünn, auf dem Rücken mit dünner, weisslicher
Behaarung; die Hinterfüsse auswärts am dunkelsten bräunlichgrau mit weisslichen
Enden der Glieder, — Hinterleib veihältnissmässig lang, hell gelblichstaubgrau,
am Bauch heller, beim q stark gerandet, mit bleichgelblichem, kurzkegelför-
migem, sehr dichtem Analbusch; beim Q ist der Hinterleib lang kegelförmig
zugespitzt mit etwas hervorstehendem Legestachel.
Vorderflügel 3'" lang, schmal, nach hinten wenig erweitert, dann länglich
zugespitzt, mit schwach convexem Hinterrand und ganz stumpfem Innenwinkel.
Grundfarbe sehr bleich ochergelb, aber sehr reichlich mit schwarzen, an ihren
Enden weisslichen Schuppen bestreut, so dass die Grundfarbe nur hier und
da, am meisten beim $, zum Vorschein kommt. Als ein solcher, doch ziemlich
undeutlicher, bleichgelblicher Längsstreif tritt beim 9 ^^^ Falte hervor; sie
wird auf ihrer Mitte durch einen schwärzlichen, wenig scharfen Fleck unter-
brochen, während das ^f an derselben Stelle durch einen schärfern, länglichen
Längsstrich bezeichnet ist. Bei dem cT zeigt sich auch im Mittelfelde schräg
hinter diesem Strich eine feine, ganz kurze, schwärzliche Längslinie, von der
beim 9 keine Spur sichtbar ist. Den Hiuterrand sondert eine ziemlich deut-
liche, aus den angegebenen Schuppen gebildete Linie von den grauen Frauzen
ab, welche am meisten um die Flügelspitze mit schwärzlichen Schuppen be-
streut sind.
Hinterflügel schmäler als die Vorderflügel, mit fast parallelen Gegen-
rändern und stark verlängerter, feiner Spitze, unter welcher der Hinterrand einen
tiefen Ausschnitt hat. Ihre bleigraue Farbe sticht von den heller grauen, gegen
den Analwinkel gelblicheren Franzen dadurch besonders ab , dass diese eine
ziemlich scharfe, blass ochergelbliche Wurzellinie haben; sie sind, so weit sie die
Innenhälfte des Flügels einfassen, doppelt so lang wie dieser breit ist.
Unterseite der Vorderflügel einfarbig, hell bräunlichgrau; die Hinterflügel
bleigrau mit einem gröber beschuppten Streifen von der Farbe der Vorderflügel
längs des Vorderrandes.
Vaterland: Texas (Beifrage). Ein ausnahmsweise ziemlich gut erhaltenes
Paar (das c? am 7. Juli, das 9 am 6. August gefangen) in meiner Sammlung.
Anmerkung. Gel. temtiella ist in der Wiener Monatsschrift 1864, tab. 4,
Fig. 16 wenig kenntlich abgebildet. Die Vorderflügel sind etwas zu kurz, der Aus-
schnitt des Hinterrandes der Hinterflügel zu seicht; auf dem erstem ist vor dem
heilern Hinterrand ein dunkler Querstreif, den keines meiner beiden von Mann
erhaltenen Männchen zeigt, auf den Hinterflügeln ist die Oberseite viel zu dunkel.
Man muss freilich zugeben, dass sich die unscheinbare Art weder in der Ab-
bildung, noch in Worten leicht kenntlich darstellen lässt.
Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 79
Gelechia (Trichotaphe) fiavocostella Clem. Fig. 26. .
Palpis paüide ocliraceis, antennis fuscescentibiis; alis mit. mgris, vitta
cosiali pallide flava, ante apicew, coarctatum detUem longum adversus anrjuliim
internum exserente cT 9-
Gelechia (?) — Clemens ed. Stt. p. 11.3. Trichotuphe — ib. p. 180.
Die Taster, welche Clemens nicht beschreiben konnte, sind so lang wie
Kopf und Rückenschild zusammengenommen, sehr schwach gebogen, einfarbig
bleich ochergelb; das zweite Glied stark zusammengedrückt, nach beiden Enden
hin verdünnt, sowohl auf dem Rücken wie an der convexen Schneide glatt-
schuppig; das Endglied fast so lang wie das zweite Glied, dünn und feingespitzt.
Grösse einer kleinen Gel. (Brachycross.) cinerella, von 4'" Vorderflügel-
länge; das 9 etwas grösser als das cT.
Vaterland Maine (nach Clemens). Meine zwei Exemplare wurden von Bur-
gess in Massachusetts bei Beverly, und zwar das bis auf die abgebrochenen
Taster gut erhaltene q^' am 20. Juli, gefangen.
Anmerkung. Die Zeichnung lässt sich auf die von Gel. bilobella zu-
rückführen; selbst die Franzen sind dicht am Hinterrand ähnlich mit gelblichen
Punkten gezeichnet. Wahrscheinlich haben die Malacotriclien gleichen Aderver-
lauf. Die kleine Verschiedenheit in der Behaarung der Taster zwischen Malaco-
tricha und Trichotapjhe hat Clemens sicher mit Recht nicht als Gattungsmerkmal
betrachtet (bei seiner Setosella zeigt er sie so au, wie ich sie als Merkmal
meiner Abtheilung Malacotricha ansehe). Welche Heinemann'sche sogenannte
Gattung auf Trichotaphe (und Malacotricha) zurückzuführen ist, vermag ich
nicht zu sagen.
Gelechia (Trichotaphe) ocJirijHilpella Z.
Epistomio palpisque ferrugineis ochraceisve , a/utennis fuscescentibiis;
alis ant. nigris, vitta cosfae metalUca coerulescente , ante medium ompliata,
postice puncto ferrugineo costali terminata et in ajigulum internimi coarctata,
striga coerulescente ante marginem posticum. cT 9 •
Trichotaphe alacella Clem. (ed. Stt.) p. 180.
Kleiner als die vorige. Vorderflügel 'P/i'" lang. Das Schwarz ist, soweit
es die hellbläulich metallische Partie begrenzt, in ungleicher Breite sehr ge-
sättigt; am Innenrand geht es in tiefes Gelbbraun über. Der Vorderrand ist
striemenartig bis zum Anfang der Costalfranzeu metallglänzend hellbläulich; sie
erweitert sich vor der Mitte zu einem sehr breiten, bis zur Falte reichenden,
dreieckigen Zahn, hinter welchem sie ihre geringste Breite hat; dann wird sie
wieder sehr breit und endigt mit einem hellrostfarbigen Punkt auf dem Vorder-
rand, während sie sich einwärts zu einer Linie verengert, welche schräg bis
zum Innenwinkel hinzieht. Vor der tiefschwarzen Hinterrandlinie ist ein breiter
metallisch hellblauer Streif, von den schwarzen Adern in Fleckchen (Clemens
nennt sie blos dots) zerschnitten.
Vaterland: Die Gegend von Washington, wo Baron Osten-Sacken meine
drei Exemplare fing. Clemens fing das seinige in Pensjlvanien am 17. Juli.
80 P. C. Zeller.
Anmerkung. Da es schon eine Gelechia (AcantJiophüa Heinemann)
alacella giebt, so rausste der Name der Clemens'sclien Art geändert werden.
Gelechia (Trichotaphe?) serrativittella n. sp. Fig. 27.
Capite fuscescenti- einer eo , orhitis, epistomio pcdpisqiie pallide flavis;
uUn ant. violaceo-nigris, vitta costali latissima, pallide flava, postice acuminata,
interius dentata. d^ 9-
Mit auiFallend gefärbten und gezeichneten Vorderflügehi, nach denen sie
keiner europäischen Art ähnlich sieht. Ihr Plügelgeäder kann ich ohne Ab-
schuppung nicht genau erkennen, wesshalb ich unsicher bin, ob sie zu Tricho-
taphe gehört.
Grösse der Gel. Imulella. Rückenschild braungrau mit hellgelben Schulter-
decken ; Kopf heller braungrau, an den Augen ins Hellgelbe, im Gesicht hellgelb.
Fühler bräunlich, beim cT fei» gezähnelt, am Wurzelglied blassgelb. Ocellen
erkenne ich nicht. Ma.xillartaster blassgelb, fadenförmig, gegen einander gelegt.
Lippentaster so lang wie Kopf und Rückenschild zusammengenommen, aufwärts
gekrümmt, hellgelb: das zweite Glied kräftig, zusammengedrückt, glatt, am Ende
kaum verdünnt; das Englied ein wenig kürzer als das zweite Glied, borsten-
förmig, spitz, Saugrüssel länger als das Rückeuschild. — Die vier vordem Beine
graubraun , an den Enden der Glieder verloschen gelblich ; die Htnterschienen
gelblichgrau, auf dem Rücken schwach behaart; die Hinterfüsse graugelblich,
an den Wurzeln der Glieder bräunlich. — Hinterleib braungrau mit kaum her-
vorragendem Legestachel des 9-
Vorderflügel 3'" lang, länglich, hinten kaum erweitert, violettschwarz,
an der Strieme hin tiefscbwarz und ebenso in der Falte und in der Hinterrand-
linie. Am Vorderrand zieht eine breite nach hinten verschmälerte und zugespitzte,
vor der Flflgelspitze endigende , hellgelbe Strieme ; sie verbreitet sich an der
Wurzel bis zur Falte; ihr Innenrand ist bis fast zur Hälfte geradlinig ; dann hat
er einen schrägen Einschnitt und vor der Zuspitzung einen kleinern, so dass er
in zwei scharfen und einem abgerundeten Zahn hervorsteht. Franzen etwas heller
als die Grundfarbe, an der Wurzel mit gelblichen Schuppen.
Hinterflügel ein wenig breiter als die Vorderflügel, am Hinterraud unter-
halb der Spitze ein wenig eingezogen, dunkelgrau.
Unterseite dunkelgrau. Auf den Vorderflügeln kommt von der Medianader
eine langstielige Gabel (Ader zwei und drei); auf den Hinterflügeln scheint die
Mittelzelle off'en zu sein.
Vaterland: Texas. Ein 9 "^^ Cambridger Museum; ein Paar in meiner
Sammlung, wie gewöhnlich, mit gänzlich abgeschlissenen Franzen, durch Bei-
frage am 28. Juli und 15. August gefangen.
Gelechia (Malacotricha Z.) hilohella n. s. Fig. 28.
Palpis j)allide ochraceis, autennis fuscescentiliu.s; alis a,nt. pallide ochra-
ceis,plaga magna biloba nigra, ad dorsutn schistacea, ante puncta duo venae
transversae nigra, fascia marginis postici schistacea, nigro-marginata. cT.
Beiträge zur Kenntniss der iiorclamericaiüechen Nachtfalter. 3]
Ausseiordentlich ähnlich der Nothris dolabella, aber sogleich durch die
ganz anders beschaffenen Taster zu unterscheiden; auch ist der zweilappige
Fleck anders gestaltet; die Hinterrandbinde ist schmäler mit schwach convexem
Innenraude, und die Querader trägt nicht einen Strich, sondern zwei weit ge-
trennte Punkte.
In der Grösse etwas über der vorigen. — Rückenschild und Kopf gelb-
lichgrau; Schulterdecken, Seiten der Stirn und am entschiedensten das Gesicht
gelblich. Fühler bräunlich, zahnartig fein gekerbt und dadurch scheinbar heller
geringelt. Taster hell ochergelb, auf der Innenseite am hellsten, am zweiten
Glied auswärts bis ^/g lehmgelb; dieses Glied ist gebogen, stark zusammenge-
drückt, gegen die Wurzel verdünnt, mit glatter Schneide, auf der Endhälfte des
Rückens mit lockeren, aufsteigenden Schuppenhaaren; das Endglied nur ^4 so
lang wie das zweite Glied, dünn, gebogen, einfarbig. Maxillartaster und Kücken
des ziemlich langen Saugrüssels bleichgelb beschuppt. — Die vier vorderen
Beine gebräunt mit bleichgelben Enden der Fussglieder; die Hinterschienen
ziemlich lang, dünn, auswärts lehmfarbigbraun wie die hellspitzigen Dornen,
auf dem fast haarlosen Rücken und der Innenseite bleichgelb; die Hinterfüsse
aussen blassbraun, an den Enden der Glieder hell. — Hinterleib grau; der Bauch
blassgelb, an den Seiten bräunlich. Analbusch ziemlich lang, mit langen, fast
anliegenden Haarschuppen.
Vorderflügel Z^U'" lang, recht merklich gestreckt, hinten wenig erweitert,
mit schwach convexem Hinterrand, an dei Wurzelhälfte hellgrau, etwas bestäubt,
dann dunkler, und zuletzt von der Querader an bis zur Hinterrandbinde ocher-
gelblich. In der Falte liegt nicht weit von der Basis ein tiefschwarzer, sich
verdünnt hinziehender Fleck, der sich einem viel grösseren, nach vorn zuge-
rundeten anschliesst und mit ihm die zweilappige, schwarze Zeichnung bildet,
von welcher aus die Farbe bis zum Innenrand dunkel schiefergrau ist. Auf der
Querader liegt ein schwarzer Punkt, und ein zweiter, davon getrennt, von Ocher-
farbe eingefasst, darunter. Den Hinterrand nimmt ein breiter, ovaler, binden-
förmiger Fleck ein; er ist dunkel violettschwärzlich, und seinen Innenrand bildet
eine dicke, schwarze Linie, durch welche er um so mehr von dem lebhaft ocher-
gelben Grunde absticht. Von den dunkel grauen , nur am Innenwinkel ganz
hellen Franzen ist er durch sechs in gleichen Abständen aufgestellte, hellgelbe,
scharfe, ziemlich grosse Punkte getrennt.
Hinterflügel etwas breiter als die Vordeiflügel, unterhalb der nicht ver-
längerten, aber deutlichen Spitze mit eingezogenem Hinterrand, grau; die grauen
Franzen mit feiner, gelblicher Wurzellinie.
Unterseite der Vorderflügel grau, mit einem kleinen, gelblichen Costal-
wisch dicht vor der Spitze und mit verloschenen, gelblichen Punkten an der
Franzenwurzel.
Vaterland: die Gegend von Washington, wo Baron Osten-Sacken mein
schönes cT fing, und Ohio, von wo ich ein sehr verflogenes cf durch Schläger
erhielt.
11
82 P- C. Zeller.
Anmerkung. Diese Art gehört nach Flügel- nnd Tasterbau mit Gel.
internella Z. (Lep. CafFr. p. 109) zu einerlei Abtheilung, welche Malaco-
tricha heissen kann. Bei Internella, von der ich ein 9 besitze, ist, was in
der Beschreibung nicht erwähnt wurde, der Rücken des zweiten Tastergliedes
gleichfalls mit einem Haarbusche versehen; (das Endglied ist verhältnissmässig
länger als bei Büohella). Ocellen konnte ich nicht entdecken. Vielleicht gehört
auch Gel. septella Caffr. p. 108 in dieselbe Abtheilung (in der Diagnose muss
es statt interne heissen; interius). Die mir sonst unbekannte Trdchot.
setosella Gl. ist zufolge der p. 121 angegebenen Merkmale gleichfalls eine
Malacotricha.
Enchrysa n. g. Fig. 29. a. b.
Capüli laevigati, nitidi. Ocelli nulli.
Antennae hreviores, subdenticulatae.
Palpi labiales longi, tenues, arcuati, laevigati.
Haustellum mediocre, dorso squamato.
Alae anteriores acuminatae, m argine costali postiee subexca-
vatae, margine postico longo.
Alae posteriores angustae, infra apicem productum profunde excisae.
Der Vorderflügelfärbung und Zeichnung nach an Tinagma transversellum
nach den Fühlern allenfalls an Ghrysoclista erinnernd, ist diese Gattung zufolge
der Hinterflügel eine ächte Gelechide. Den Glanz des Rückenschildes und Kopfes
hat sie nur mit Gelechia (Nannodia) Hermannella gemein; aber ihre dünnen
Taster sind so lang wie Kopf und Rückenschild zusammengenommen und stark
nach oben gekrümmt. Was. sie vor allen auszeichnet, ist die Gestalt der Vorder-
flügel, deren Vorderrand sich von der Wurzel aus schwach convex krümmt, von
der Mitte an aber sanft concav bis gegen die Spitze hin verläuft; der Hinter-
rand ist sehr schräg und lang, schwach convex und geht, ohne einen Innen-
winkel zu bilden, in den Innenrand über. Daher sind die Vorderflügel lang
zugespitzt. Die Hinterflügel haben etwas über halbe Breite derselben und sind
unter der verlängerten Spitze tief ausgerandet und langgefranzt.
Auf den Vorderflügeln gehen aus dem Vorderrande der langen, schmalen
Mittelzelle drei einfache Aeste parallel schräg zum Vorderrande und zuletzt
eine Gabelader, die sich vor der Flügelspitze endigt, und deren Zinken länger
sind als der Stiel. Aus der Querader gehen zwei Aeste in den Hinterand, aus
der Medianader drei mit ihnen parallele, deren zwei oberste doppelt so lang
sind wie der unterste. Die Subdorsalader, der Medianader parallel, scheint an
der Basis gabelartig gespalten zu sein.
Auf den Hinterflügeln theilt sich die Subcostalader in eine Gabel, von
welcher der obere Zinken in die lange Flügelspitze, der untere in den Scheitel
des fast rechten Winkels, in welchen der Hinterrand gebrochen ist, ausläuft.
Der fast gerade untere Schenkel des Hinterrandwinkels nimmt eine von der
Mittelzelle kommende Ader au seiner Hälfte und eine andere an seinem untern
Bcih-iige znr Kenntniss der notdaTnpricaniKcliPn Naclitf.alt.er, 33
Ende auf. Der übrige Theil des Hinterrandes läuft mit dem Vorderrande fast
parallel. Die Franzen haben mindestens die Breite der Hinterfiügelfläche.
1. dissecteUa n. sp.
Antennae nigrae, apice alba; tliorax et caput metallice aiirea. Alarmn
area basalis cuprea, postice nigro-terminata et exalhido-marginata; pars reliqua
aurantiaca, litura costali nigra, (j^.
Grösse der Clirysoclista Schrcmlcella. Das Rückenschild und der hervor-
stehende Kopf sehr glatt und glänzend röthlichgoldig; die Stirn messinggelb.
Fühler kürzer als die Vorderflügel, etwas stark, fadenförmig, gegen das Ende
etwas verdünnt, schwarz, am Endviertel weiss. Taster dünn, stark aufwärts
gebogen, innen metallisch hellgelb, auswärts braun; das zweite Glied cylindrisch,
glattschuppig, gegen die Wurzel schwach verdünnt; das Endglied fast ebenso
lang, feingespitzt. — Vorderbeine glänzend braun, an den Enden der Fussglieder
ein wenig heller (die übrigen Beine und der Hinterleib fehlen).
Vorderflügel 2V2'" lang, ziemlich schmal; das bis fast zur Mitte reichende
Wurzelfeld ist kupferglänzend, am Vorderrand in einer nach hinten erweiterten
Linie schwarz und hinten in fast gerader, etwas schräger Linie breit schwarz
begrenzt und mit einer hellgoldgelben Querlinie eingefasst. Der Rest der Flügel
ist weniger glänzend, hell orangegelb, am Vorderrand mit einem breiten, schwarzen
Streifen, der nicht weit vom Wurzelfeld anfängt und verdünnt in der Flügel-
spitze endigt. Die schwärzlichen Franzen ziehen sich am Innenrande bis über
das Ende des Wurzelfeldes hin.
Hinterflügel schwarzgrau. — Unterseite aller Flügel einfarbig graubraun,
kupferig schimmernd.
Vaterland: Ohio (Schläger). Ein cT in meiner Sammlung (das zweite
abgeschuppt).
Tiisolophus invucigiittellus Clemens.
Antennis fuscis, rarius suhannulatis ; alis ant. angustis, acutis, varie
coloratis; posteriorihus hyalinis, iridescentibus, fusco-venosis.
Var. a) alis ant. dilute luteis, fusco pimctatis lituratisque.
Ypsol. j^aucigutt. Clemens (ed. Staiuton) p. 228.
Var. Ij) alis ant. colore fascescenti indtictis.
Var. c) alis ant. obscure brunneis, vitta costali ussea distinctissima.
Ypsol. flavivittell'iis Clem. 1. c. p. 254.
Eine höchst veränderliche Art, die sich in dieser Hinsicht mit Cerost.
radiatella vergleichen lässt, aber in allen Varietäten viel leichter an den durch-
sichtigen, irisirenden Hinterflügelu mit aller Bestimmtheit zu erkennen ist.
Rückenschild und Köpf hellbraun, bei Var. c. ersteres vorn gelichtet und
gelblich gemischt und der Kopf gelblich, in der Mitte der Länge nach braun-
grau; die Fühler bräuulich, doch bei hellen Exemplaren bisweilen ganz voll-
ständig hell und dunkelgeringelt, während sonst nur auf der Unterseite hellere
Ringe zu erkennen sind. Ocellen deutlich. Der starke Busch des zweiten
11*
34 ^- C. ZoÜPr.
Tasterglicdes ist braun, nur am oberen Ende in einem mehr oder weniger ver-
längerten Streifen hellgrau; das feine, borstenförmige Endglied braun mit heller
Rückenlinie, die nicht bis zur Spitze reicht, die Spitze selbst hell. — Die vier
Vorderbeine 'aussen braun mit hellen Gliederspitzen. Die Hinterbeine bleich-
gelb; die Schienen am oberen und unteren Rande braungrau oder auch ohne
diese Färbung, auf der Rückenschneide mit dichtem, auf der unteren Seite mit
dünnerem, hellblondem Haarkamm ; die Dornen an der Seite gebräunt; die Fuss-
glieder grau mit hellen Spitzen. Hinterleib hellbraun, am Bauch hcUgelblich
und zu jeder Seite, bisweilen auch in der Mitte, mit einer Reihe dunkelgrauer
Fleckchen.
Vorderflügcl 372—3^4'" ^^^S^ schmal, spitz, doch nicht scharfspitzig, mit
sehr schräg zurückgehendem Hinterrande. Grundfarbe lehmgelb, mehr oder
weniger lebhaft und gesättigt, mit dunkelbraunen Stäubchen bestreut. Bei den
am vollständigsten gezeichneten Exemplaren liegen zwei schwarze Punkte nahe
der Basis (einer auf dem Vorderrande, einer unter der Falte), dann ein einzelner
dicht über der Falte, hierauf zwei schräg unter einander (der vordere über, der
hintere in der Falte), beide durch einen braunen Nebelfleck verbunden, endlich
im Mittelfelde hinter der Mitte noch ein Paar schräg gestellter und durch einen
grösseren Nebelfleck oder Wisch verbundener Punkte. Oefters fehlt der eine
oder andere oder mehrere dieser Punkte, und bei der dunkleren Varietät b ist
fast gar keiner zu erkennen. Ein Exemplar ist hell mit sehr kleinen Punkten
und ohne Nebelflecke, und die Fläche ist vom Vorderrande aus rosig angelaufen.
Bei Var. c ist die grössere Innenrandhälfte dunkelbraun; die kleinere Costal-
hälfte bildet eine beingelbe , sich hinten zuspitzende und vor der Flügelspitze
endigende Strieme. Auf der Grenze beider Färbungen liegen drei tiefschwarze
Punkte, dem dritten, vierten und sechsten der oben angegebenen entsprechend.
Eine Reihe schwarzer Punkte zieht am Hinterrande hin bis in den Vorderrand,
und liegt öfters in gelblichem Grunde. Bei Var. a zieht eine bräunliche Wolke
davor her. Franzen heller als die Grundfarbe, an der Wiirzel meist gelblich.
Hinterflügel ein wenig breiter als die Vorderflügel, unter der vortretenden
Spitze mit einem schwachen Eindruck des Hinterrandes, durchsichtig glasartig
und irisirend, nur gegen die Spitze braun angelaufen, sonst mit starken, braunen
Adern, unter denen sich vorzüglich der Hauptast der Medianader auszeichnet.
Franzen braungrau.
Unterseite der Vorderflügel braungrau, bei Var. c' am Vorderrande vor
der Spitze etwas gelblich.
Vaterland: Ohio (wo die Art nicht selten zu sein scheint) und Texas (Boll);
zwei 9 der Var. a in meiner Sammlung und dem Cambridger Museum.
Anmerkung 1. Es ist auffallend, dass Clemens bei seinen beiden Arten
die Durchsichtigkeit der Hinterflügcl unerwähnt lässt und dieselben bei Pauci-
guttcllus nur als brownish with a bluish iridescent hue, bei Flavivlttcllus gar
nur kurzweg als fuscous bezeichnet. Aber die Identität seiner Arten mit der
meinigen unterliegt darum keinem Zweifel.
Beiträge znr Kenntniss fler novrtatiiericanischon Naclitlaltor. 85
Anmerkung 2. In Fitcli : First and second Report on'the Insccts of
the State of New-York 1856 findet sich S. 221—234 ein sehr ausführlicher
Bericht über die Verwüstungen, welche das Räupchen Pabner-Worm im östlichen
Theile des Staates New-York und in allen Neu-Englandstaaten am Laube der
Garten- und Waldbäume, namentlich der Apfelbäume und Eichen , von Zeit zu
Zeit anrichtet. Die sich daraus entAvickelnde , in Färbung und Zeichnung sehr
variirende Motte nennt er Chaetochihis pometellus Harr. Aus der von
einer höchst elenden Abbildung (T. 4, Fig. 4) begleiteten Beschreibung der-
selben (S. 229) scheinen mir die Worte: the bind wings above and beneath are
dusky with a glossy azure blue reflection and blackish veins — obgleich die
Durchsichtigkeit dieser Flügel ebenso wie bei Clemens unerwähnt bleibt — auf
den Yps. pcmciguttellus hinzudeuten. Fitch beschreibt S. 232 einen Chaeto-
chilus malifolielluü n. sp., den ich mit Yps. pimctidiscellus Clera. ver-
einigen würde, wenn nur das Mindeste über den so wesentlichen Unterschied
in den Hinterflügeln zwischen ihm und Pometellus gesagt wäre! Den Chaeto-
chilus contubernnlelltis Fitch, the Corarade Palmer-Worm, S. 233 bin ich
geneigt, für den Clemens'schen Yps. flavivittellus (oder meine Var. c des Pauci-
(juttellus) zu halten; Fitch glaubt, in einem Räupchen, das mit dem seines
Pometellus zusammenlebt , aber sich von diesem durch die Farbe des Kopfes
und Prothorax unterscheidet, das von Contubernalcllus zu erkennen, obgleich
ihm dessen Erziehung nicht gelungen ist. Die Beschreibungen seiner zwei breit-
flügligen CJiaetochüus-Arten weiss ich auf keinen mir bekannten Ypsoloplms
anzuwenden. Die specifische Benennung Pometellus wird wahrscheinlich für die
Clemens'sche eintreten müssen; da aber Clemens sie nicht kennt, so begnüge
ich mich, auf sie hier wenigstens aufmerksam zu machen.
Ypsolophiis pimctidiscelliis Clem.
Antennis albido fuscoqne annulatis ; palporum fasciculo praeter apicem
fusco, articulo tcrminali albo; alis mit. pallide luteolis, fuscescenti irroratis,
puncto tmo ante, duohus post medium frisccscentihus, striga postica pallidiorc
obsoleta superius hifracta; posteriorihus cinercis, wipellucidis. cf 9-
Ypsol. punctid. Clemens 1. c. p. 228.
Von der vorigen Art sogleich durch die undurchsichtigen Hinterflügel zu
unterscheiden, aber auch mit etwas kürzeren, sti;mpferen Vorderflügeln und sehr
deutlich geringelten Fühlern. Ocellen. die bei manchen Exemplaren des Pcmci-
guttellus sehr sichtbar sind, kann ich nicht erkennen.
Rückenschild und Kopf blass lehmgelblich. Fühler ebenso mit braunen
Ringen, nur am Wurzeldrittel auf einer Seite einfarbig hell. Tasterbusch lang
und zugespitzt, aussen gelbbraun, innen bräunlichgrau, auf dem Rücken und am
Endrande mit einem bleichgelblichen Streif und an der Wurzel des Endgliedes
weiss; das Endglied fein, lang, braun mit bleichgelblicher Rückenlinie. Die vier
vorderen Beine aussen braun; die Hinterschienen aussen an der untern Schneide
bräunlich, an der oberen mit langen, hellblonden Haaren ; alle Fussglieder braun
86 r. ('. Zoller.
mit bleichen Spitzen. — Hinterleib schmal, s'au". cl"-'!' Bauch und der unbefleckte
Analbusch bleichgelb.
Vorderflügel S'/s'" lang, schmal, nach hinten etwas erweitert, mit con-
vexerem Hinterrande als bei Pancujuttellm, sehr blass lehmgelb, am Vorder-
rande gegen die Basis am hellsten, von Vs ^n nach und nach reichlicher mit
blassbräunlichen Schuppen bestreut. In einiger Entfernung von der Basis liegt
in der Falte ein solch'^r verloschener Punkt; ebenso weit von diesem ab folgen
zAvei Punkte: der obere im Mittelfelde, der untere sehr wenig weiter nach hinten
gerückte in der Falte; ebenso weit ab folgen zwei auf der Querader, nahe bei
einander oder zusammenfliessend, der untere etwas gegen die Basis gerückt.
Wieder in gleicher Entfernung kommt die sehr verloschene helle Querlinie, die
nur dadurch gebildet wird, dass auf ihr die Grundfarbe rein bleibt; sie ist dünn,
über der Mitte mit zwei Winkeln und hinterwärts etwas dunkel eingefasst. Eine
schwärzliche Punktreihe umzieht den Hinter- und Vorderrand bis zur Querlinie;
jeder Punkt hat eine hellgelbliche Stelle auf den Franzen hinter sich. Franzen
hellgrau, hinter den hellgelblichen Stellen mit einer dunkleren Schattenlinie
durchzogen.
Hinterflügel sehr wenig breiter als die Vorderflügel, am Hinterrande unter-
halb der Spitze schwach eingedrückt, einfarbig hellgrau, doch gegen die Wurzel
zarter beschuppt; die Flügelspitze ist auf den lichteren Franzen mit einer ver-
loschenen Schattenlinie umzogen.
Unterseite der Vorderflügel grau, auf den Franzen mit verloschenen, hell-
gelblichen Flecken. Die Hinterflügel ausser am Vorderrande sehr zart hellgrau
beschuppt und ins Bläuliche schimmernd.
Vaterland: Ohio (Schläger), New-York (Tengström). Ein gut erhaltenes
Paar in meiner Sammlung.
Anmerkung. Von Clemens wird der erste Punkt der Vorderflügel als
at the base of the fold liegend bezeichnet; er liegt aber ebenso weit von der
Basis ab wie vom folgenden Punktpaar.
YpsoJophiis unicipunctellus Cl.
Antennis fuscescenti-annulatis; %ialporum fasciculo exterius 2^'*'f''^t^f
(ipicem fusco, articulo terminali longo, palliäo^ alis ant. pallide luteolis,
squaniis fuscis creliro adspersis , costa ipsa pallida, pimctis duobus nigris
exterius alba terminatis ante medium, uno vemie transversae nigra interius
(dbo-signato. (f Q .
Ypsol. unicip. Clemens 1. c. p. 229.
Man muss gewöhnlich sehr genau und bei günstigem Lichte nachsehen,
um auf den Vorderflügeln unter den vielen schwärzlichen Stäubchen die drei
charakteristischen schwarzen Punkte, deren jeder auf einer Seite mit einem oder
ein paar weissen Schüppchen bezeichnet ist, zu entdecken; sie liegen wie bei
Nothris verbascella, nämlich zwei im Mittelraume in der Flügelmitte, der hintere
auf der Querader; sie sind auf den einander zugewandten Seiten mit den weissen
Schüppchen versehen; der dritte ist in der Falte, ungefähr in deren Hälfte,
Beitrüge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 37
etwas vor dem ersten Discalpunkt, und trägt seine weisse Auszeichnung; am
hinteren Ende.
Diese Art hat die Grösse der N. verhascella und ist in der Helligkeit
und Mischung der Grundfarbe (blasslebmgelblich , blassochergelblich , blassröth-
lichochergelb), sowie in der Reichlichkeit der aufgestreuten braunen und schwarzen
Stäubchen veränderlich. Immer bleibt der äusserste Vorderrand dieser Flügel
von der Wurzel aus bis über die Mitte oder auch bis zum Anfange der Franzen
hell und ungefieckt. Von den drei Punkten , die beständig grösser als die
Stäubchen sind, ist der hinterste der grösste; der vor ihm im Mittelraume lie-
gende ist zuweilen nicht kleiner als der in der Falte. Die schwärzlichen kleinen
Punkte, mit denen der Hinterrand und das hintere Ende des Vorderrandes
umzogen ist, werden durch die gelblichen Stellen in der Wurzel der Franzen
gehoben.
Die Vorderflügel, 4— 41/2'" lang (bei einem Texaner nur S'/s). sind breiter
als bei Piincticliscellus, nach hinten sehr unbedeutend erweitert, mit deutlicher
Spitze. Die Hinterflügel sind ansehnlich breiter, ohne Eindruck des Hinter-
randes unter der Spitze, grau, in der Mittelzelle ein wenig durchscheinend, sehr
zart beschuppt, welche Beschuppung sich in einem breiten Streif bis zum Hinter-
rande fortsetzt; nur ein breiter Vorderrandstreif ist gröber beschuppt und braun-
staubig. Bei dem grössten Exemplare, einem recht dunkeln, röthlich angelaufenen
Weibchen aus Missouri, zeigt sich sogar auf dem linken Vorderflügel eine helle
Querlinie, die dem Hinterrande näher als dem Queraderpunkt, ziemlich senkrecht
steht und in der Mitte einen stumpfen Winkel bildet. Hier hat der erste Discal-
punkt kein weisses Schüppchen an sich und ist etwas grösser als der Quer-
aderpunkt.
Die Nebenaugen sind (durch Abreiben vermittelst einer Pinselspitze) am
oberen Augenrande ganz deutlich. Die Fühler sind beim Q feiner und dabei
weniger deutlich geringelt als beim cf . Die Hinterschienen sind auf der Aussen-
seite unterwärts braun, oberwärts und auf dem Rücken blondhaarig ; die Dornen
und Füsse braun. Der Bauch hat einen breiten, blassgelben Mittelstreif, der
in der Mitte eine Reihe schwärzlicher Fleckchen von verschiedener Deutlich-
keit trägt.
Vaterland: Ohio (Schläger), Texas (Boll), Missouri (Riley).
Anmerkung 1. Clemens giebt den Vorderflügeln einen purpurfarbenen
Anflug (pale brownish-ochreous with a purplish hue) und schwacher Bestäubung
(slightly dusted with blackish). Ich habe unter sieben Exemplaren nur zwei 9'
auf welche Letzteres passt, und nur ein cf init etwas röthlicher Beimischung.
Clemens bat den ersten Discalpunkt ganz übersehen und bemerkt bloss am
dritten Punkt Weisses (two or thre white scals on its interior margin).
Anmerkung 2. Dagegen habe ich zwei grössere, wohl erhaltene cT
aus Ohio, auf welche das purplish hue vortrefflich passt. Die Vorderflügel
(5'" lang) sind etwas breiter und nach hinten mehr erweitert, dichter bestäubt.
Bei dem einen ist die Falte fast in ihrer ganzen Länge als eine feine, weiss-
liche, sehr auffallende Linie ausgezeichnet; bei dem zweiten ist von ihr nur
88 P. C. Zeller.
gegen die Mitte der Falte ein trüber gefärbtes Bruchstück auf dem rothen Flügel
zu entdecken. Die drei charakteristischen Punkte und mit ihnen die weissen
Schüppchen fehlen sämintlich; höchstens lässt sich bei dem einen Exemplare
auf der Querader in der zusammenfliesseuden dunkeln Bestäubung ein weiss-
liches Pünktchen auffinden, bei dem andern auch dieses nicht. Obgleich der
Bauch ebenso gezeichnet und die Beschuppung der Hinterflügel nicht anders
ist als bei Unicipunctellus , so scheint doch eine verschiedene, wenn auch sehr
ähnliche Art vorzuliegen, für welche vielleicht, ausser dem Mangel der drei
Punkte, der Innenrand, der von der Hälfte an bis zu den Franzeu in einer
äusserst feinen Linie blassröthlich ist, ein untei scheidendes Merkmal abgiebt.
Nothris dolahella n. sp. Fig. 30.
Palporum articulo sectindo exterius praeter apicem fmco ; alis ant. lute-
scentihus, inferius schistaceis, macula dolabriformi plicae superposita ante
medium punctoque venae transversae nigris, fascia marginis postici fusca
interius nigro-marginata. cf.
Ohne Beachtung der Taster ist sie sehr leicht mit der etwas grösseren
Gelechia (Malacotriclm) hilohella zu verwechseln; im Falle, dass die Taster
abgebrochen sein sollten, macht die Unterseite der Vorderflügel sie gegen diese
kenntlich.
Rückenschild graugelblich, Kopf grau. Fühler weisslich und grau ge-
ringelt. Taster: zweites Glied durch seine Behaarung ein etwas schrägge-
stutztes, zusammengedrücktes Dreieck darstellend, aussen dunkelbraun mit
Ausnahme des hellgrauen Endes, innen hellgrau, doch uiiterwärts schwarzgrau;
Endglied ebenso lang, dünn, aufgerichtet, etwas gebogen, hellgelbgrau, an der
Spitze und der Vorderseite der Wurzel schwarz. Beine gelbbraun mit bleich-
gelblichen Spitzen der Glieder; die Hinterschienen auf dem Rücken gelblichweiss
und ebenso behaart. Hinterleib lehmgelblich, in der Mitte gebräunt; Bauch mit
schmalem, bleichgelblichem Mittelstreif, zu jeder Seite desselben braun. After-
busch ziemlich lang, fahlgelblich.
Vorderflügel 274'" lang, ziemlich schmal, hinten nicht erweitert, mit
ziemlich abgerundeter Spitze. Die Grundfarbe ist in der Vorderrandhälfte, doch
hinter der hobeiförmigen Zeichnung in geringerer Breite, bleich lehmgelb, übrigens
hell schiefergrau. Der Vorderrand ist mit brauneu Punkten bestreut. Vor der
Mitte liegt auf der Falte die schwarze Hobelzeichnung; sie fängt nicht weit von
der Wurzel an als eine sich zu einem ganz flachen Dreieck verstärkende Linie,
die sich an ein transversales, oben etwas übergeneigtes und hinten concaves
Dreieck anschliesst. Auf der Querlinie liegt ein schwarzer Querpunkt, an dessen
Mitte vorn und hinten je ein gelbes Pünktchen hängt. Den ganzen Endtheil
des Flügels nimmt ein bindenförmiger, dunkel schieferbrauner Fleck ein, der
einwärts einen in der Mitte etwas convexen, schwarzen Rand hat und durch
eine feine, gelbliche Einfassung noch mehr von der hell schiefergrauen Grund-
farbe absticht. Die grauen Hinterrandfranzen sind einwärts verdunkelt und mit
einer verloschenen Reihe gelber Punkte gezeichnet.
Beiträge zur Keiintniss der nordamericanischen Naclitfalter. 89
Hinterflügel breiter als die Vorderflügel, einfarbig grau ; die Pranzen mit
einer sehr feinen, gelblichen Wurzellinie.
Unterseite der Vorderflügel grau, am Vorderrande von der Mitte bis vor
die Spitze mit einem hellgelben Wisch. Ast zwei und drei sind weit von ein-
ander getrennt. — Hinterflügel heller grau, am Vorderrande striemenartig braun
bestäubt.
Vaterland: Texas; ein ungewöhnlich gut erhaltenes, von Beifrage am
24. Juni gefangenes cT in meiner Sammlung.
Dasycera Newnianella Clem.
Thorace et capite cupreis, nitidis, palpis vitellinis, antemiis violaceo-
nigris, apice atteniiato alho; alis mit. elongatis, nitidtdis, nigro-violaceis, vitta
aiirantiaca ex hasi ad medium producta, acuminata, oblique nigro dissecta. cf.
Das. Newmanella Clem. ed. Staint. p. 252.
Clemens giebt unter den Gattungsmerkmalen die Vorderflügel als lanzett-
furmig an; sie sind es aber grade bei dieser einen Art in etwas höherem Grade
als bei D. sidpliurellu, und da sie bei D. imitatrix etc. ganz abgerundet sind,
so haben sie für die Charakterisirung der Gattung keinen Werth.
Am lebhaftesten glänzen bei Newmanella der Koi^f m\d die Schalterdecken.
Die Taster sind fast so lang wie bei SulpJmrella und gegen die Spitze ver-
dunkelt. Die Hinterbeine sind auf der Innenseiie glänzend ochergelb, auswärts
nur an den Füssen. Der dünne Hinterleib ist dunkelgraubraun mit ochergelben.
braun behaarten Genitalien.
Vorderflügel 4'" lang, ziemlich gestreckt, allmählich erweitert, vom Innen-
winkel aus zugespitzt, ohne scharfe Spitze, etwas glänzend schwarzviolett. Von
der Wurzel aus geht unterhalb der Subcostalader eine orangegelbe, sich zu-
spitzende Strieme bis wenig über die Flügelhälfte; von ihrer Hälfte an ist sie
durch eine sehr schräge, am Anfang und Ende verdickte Linie der Grundfarbe
durchschnitten, so dass Clemens zwei Streifen sieht (an orange- coloiired stripe
in the disk and a shorter one at the base of the loing in tlie fold and nearly
joining the former) ; von ihrer Spitze aus sind bis gegen den Hinterrand einzelne
orangefarbene Schuppen auf kupferigem Grunde gestreut. Franzen schwarz. —
Auf der Unterseite dieser Flügel ist keine Zeichnung sichtbar.
Die schwarzen, etwas messingfarbig schimmernden Hinterflügel haben,
wo sie am breitesten sind, die Breite der Vorderflügel, verengern sich sanft nach
hinten und endigen in eine abgerundete Spitze.
Clemens hatte sein Exemplar aus Virginien. Das meinige erhielt ich durch
Schläger aus Ohio, von wo er noch eins besass.
Oeco2)hora detemninatella n. sp. Fig. 31.
Alis ant. lilacino-nigricantibus, fascia latissima ante medium macidaque
costae postica inferius rotimdata pallide aureis, nigro-terminatis. cf.
Nahe verwandt mit der folgenden und von der Grösse der kleinsten
Exemplare derselben, auf den schwärzlichen Vorderflügeln mit einer sehr breiten
12
90 P. C. Zfillev.
hellgoldgelben Binde und einem grossen gleichfarbigen Fleck, der vom Vorder-
rand schräg einwärts herabhängt und unten zugerundet ist.
Rückenschild und Kopf braun. Fühler ebenso, nach oben sehr verloschen
heller geringelt. Die. langen, dünnen Taster sind über den ganzen Kopf hinweg-
gebogen; das zweite Glied auswärts braun, innen ochergelb, das Endglied an
der Wurzel und Spitze weiss. Vorderbeine braun, an den Fussgliedern mit heller
Spitze; die vier hintern Beine einwärts bleich ochergelb; die Hinterschienen
auswärts am Ende braun; die Fussglieder weisslich mit bräunlichen Enden.
Hinterleib schwächlich, grau, mit ochergelblichem Analbusch.
Vorderiiügel 2'" lang, länglich, an der Wurzel verengert, hinten zugespitzt,
violettschwärzlich. Vor der Mitte ist eine sehr breite, am Vorderrand etwas ver-
schmälerte, blassgoldgelbe, auf beiden Seiten tiefschwarz gesäumte Binde, deren
Innenrand ganz grade und deren Hinterrand conves ist. Der Fingelspitze etwas
näher als dieser Binde hängt vom Vorderrand ein einwärts erweiterter nnd zu-
gerundeter Fleck bis in die Gegend des Innenwinkels herab; er ist gleichfalls
hell goldgelb, auf dem Vorderrand selbst weisslich, und rings, ausser auf dem
Vorderrand, tiefschwarz eingefasst. Die schwärzlichen Franzen haben an der
Flügelspitze einen kleinen, am Innenwinkel einen grössern gelblichen Wisch.
Hinterfiügel etwas über halb so breit wie die Vorderflügel, länglich eiförmig,
zugespitzt, grau mit schwärzlichen Franzen.
Unterseite dunkelgrau; auf den Vorderflügeln scheint das untere Ende
der Binde und das Costalende des grossen Flecks sehr verloschen durch.
Vaterland: Texas (Boll.) Ein cf i™ Cambridger Museum. Da es nicht
ganz frisch ist, so mag die Färbung des Vorderkörpers und seiner Theile etwas
bunter sein, als sie beschrieben ist.
Oecophora Borkhausenii Z.
Ali^s ant. lilacino-nigris, grosse squaniatis, maculis 4 maximis (prima
dar sali ohliqua subfasciata, secmida rotundata costali, tertia dar sali rotundata
ante angulum dorsalem, quarta postica ex costa pendente) ciliisque pallide aureis.
Herrich- SchäfFer Fig. 406 (pessima). Heineraann Tin. S. 382.
Heinemanns Beschreibung genügt so wenig wie H.-Schäffer's Abbildung.
Die Vorderflügel sind, wie Herrich -Schaff er richtig sagt, violettgrau, welche Farbe
aber durch die grobe, schwarze Beschuppung fast ganz verdeckt wird und einen
geringern Raum einnimmt, als die vier grossen, hochgoldgelben Flecke, deren
Lage und Gestalt Heinemann richtig angiebt; sie sind theilweise sehr fein weiss
umzogen. Die blassgoldgelbe Farbe der Franzen ist nicht scharf vom Hinterrand
abgeschnitten, und die des Vordevrandes sind fast bis zur Flügelspitze braun.
Die Grösse der vier Flecke ändert etwas ab; wenigstens sind die des Q grösser,
und der erste Costalfleck, der beim c? wohl immer vom Vorderrand getrennt
ist, verbreitet sich bei diesem mehr oder weniger auf dem Vorderrand hin. Die
stärkere Verbreitung gilt besonders von dem vorliegenden amerikaiiischen Exemplar,
bei welchem auch durch die Breite des hin'ern Costalflecks die Grundfarbe
I!oit,r;ifro /.ur Koiintniss der MurrlampriraiiiscIiPri NarlitfaltiOr. <^ |
zwischen den beiden Costalflecken ungewöhnlich eingeschränkt wird. Uebrigens
stimmt es so sehr mit den europäischen Exemplaren, dass an Artverschiedenheit
durchaus nicht gedacht werden kann.
Vaterland: Die Gegend von Washington, wo Baron Osten-Sacken das in
meiner Sammlung befindliche 9 gefangen hat.
Anmerkung. Diese im nordöstlichen Europa sehr verbreitete, aber wohl
überall seltene Art sammelte ich bei Berlin (in der Nähe von Tegel im J. 1829),
Prankfurt a. d. Oder, Glogau*) undMeseritz; Herr Büttner bei Stettin, Schläger
in Jena selbst, Erschoif bei Petersburg. Sie fliegt hauptsächlich im Juli; am
frühsten fing ich ein cT am 14. Juni, am spätesten Schläger das seinige am
19. August. Ihr Wohnort sind Kieferwälder, in denen sie an den dicken Stämmen
unten sitzt oder von den dünnern aus der Höhe abgeklopft wird. Sehr wahr-
scheinlich lebt ihre Raupe unter Kieferrinde. Die Erklärung des Vorkommens
derselben Art in Nordamerika scheint etwas schwierig zu sein.
Oecophora constrictella n. sp. Fig. 32,
Äntennis albo fuseoque annulatis; (üis ant. ochraceis, fascin ante medium
cinnamomea, exterius albiäo-marginata , maeula costae postica mite lituram
exalhidam costalem apiceque cinnamomeis; post. angustatis, düute cinereis. cf 9-
Keiner europäischen Art ähnlich, wenn auch allenfalls neben Formosella
zu stellen, noch kleiner als Burkhauseiiii und alle Oecophoren durch Schmal-
heit der Hinterflügel übertreff'end, doch wohl nicht, wenn das Geädcr keine be-
deutende Verschiedenheit nachweist, von ihnen abzusondern.
Rückenschild und Kopf hellochergelb. Fühler mit länglichem, dünnem,
cylindrischem, helloch ergelbem Wurzelglied und scharf weiss und braun geringelter
Geissei. Taster so lang wie Kopf und Rückenschild zusammengenommen, aufge-
bogen, dünn, ganz hell; das spitze Endglied etwas kürzer als die Hälfte des
zweiten Gliedes. Beine sehr bleich ochergelb; an den vordem die Schienen und
Füsse auswärts blassbräunlich gefleckt; an den hintern die Schienen durch lange
Haare etwas verdickt und nebst den Füssen verloschen gefleckt. Hinterleib grau
ochcrgelblich, beim 9 zugespitzt ohne vorstehenden Legestachel.
Vorderflügel P/4— 2'" lang, ziemlich schmal, durch die Franzen scheinbar
erweitert, zugespitzt, hell ochergelb. Nicht weit von der Wurzel ist ein fast senk-
rechtes, unter der Falte etwas auswärts gebogenes, schmales, zimmtbraunes
Band; es ist gegen die Basis nicht scharf abgegrenzt, nach aussen verdunkelt
und scharf abgeschnitten und mit einer gelblich weissen Linie gerandet, welche
sich auf dem Vorderrand bis zum Costalfleck verlängert. Dieser liegt hinter der
Mitte, ist etwas dunkler als die Binde und einwärts nicht scharf begrenzt; ihm
schliest sich ein weisslichgelber Costalwisch an, der sich schräg einwärts ver-
dünnt und, mehr oder weniger verlöschend, fortsetzt und bisweilen bis zum
*) Was Heinemann's „Schwaitz" bedeuten soll, ist mir räthseilliaft, da es in Schlesien, so
viel ich weiss, keinen Ort dieses Namens gieht, und die Schweiz nicht als Vaterland der Art
bekannt ist.
1-2*
92 ' P- ^'- Zeller.
Iiinenraiul am Anlaiig der Doisalfranzeii verfolgt werden kann, wo er dann basal-
wärts einen dunkeln Schatten wirft. Im Mittelraum ist, wenigstens beim Q,
unterhalb des dunkeln Costalflecks ein braunes Pünktchen sichtbar. Längs des
Hinterraudes ist die Grundfarbe verdunkelt, mehr noch in der^.Pliigelspitze, und
auf den Costalfranzen am meisten. Franzen gelblichgrau, an der Flügelspitze
mit einem verwischten weissgelblichen Längsstrich.
Hinterflügel weniger als halb so breit wie die Vorderflügel, lang zuge-
spitzt mit gradem Hinterrand, seidenglänzeud hellgrau mit gelblichgrauen Franzen.
Unterseite der Vordei-flügel hellgrau ochergelblich, in der Spitze verdunkelt
und mit verkleinertem, verloschen durchscheinendem Costalfleck.
Vaterland: Texas (BoU.). Ein 9 in meiner Sammlung, ein 9 "n^l ö^
(nebst noch mehreren nach Dr. Hagens Angabe) im Cambridger Museum.
BntaHs.
Mit Stainton glaube ich, dass Matutclla Clem. p. 127 mit meiner
Impositella (Linnaoa ent. X, p. 241) zusammenfällt. Mein bedeutend abge-
riebenes Exemplar hat die Flecke in weisslicher, Matutella in grünlich weisser
Farbe. Der hintere Fleck — am Hinterrand oberhalb des Innenwinkels — hat
die Lage, die unter den bekannten Arten nur bei manchen Varietäten der Cheno-
podiella vorkommt (bei CHspideUa Var. d ist er höher gegen die Plügelspitze
hinaufgerückt). Clemens' Angabe on the inner margin kann nur ein Versehen
statt on the hinder margin sein, wie das beigefügte near the apex — was doch
auch nicht im strengsten Sinne zu nehmen ist — beweist.
Flavifrontella Clem. p. 126 würde ich mit Stainton für meine JBfflsi-
laris halten, weil die Flügelbeschreibung sehr gut zutrifft. Aber bei meinem
Exemplare der Basilaris hat der Kopf eine fast so dunkle, nur im Gesicht nach
unten hell schimmernde, Farbe wie das Eückenschikl. Bei Flavifrontella , die
sogar den Namen nach der Gesichtsfarbe erhalten hat, sind head and face pale
brownish-ochreous. Es ist aber wohl möglich, dass die Färbung des Kopfes bei
Basilaris ebenso abändert wie bei Gnspidella. Clemens scheint jedoch, unge-
achtet er mehrere Exemplare vor sich hatte, keine Veränderlichkeit wahrge-
nommen zu haben.
Fuscicomella Clem. p. 126 kann nicht mit meiner Eboracensis
1. c. p. 205 einerlei sein, wie das tinted somewhat with yellowish der Vorder-
flügel bei jener lehrt. Da es in Nordamerica ohne Zweifel mehrere einfarbige
Arten giebt, so wird der Mangel genauer Angaben über Grösse, Hinterflügelbreite
und Zuspitzung, Beschaffenheit des männlichen Hinterleibs dem Wiedererkennen
dieser Fuscicomella manche Schwierigkeit bereiten.
1. Trivinetella n. s]). Fig. 33 a. b.
Minor, palpis hreviusculis; alis ant. bnmneis, hasi palliilc ochracca, striga
lata ohliqua ante medium strigaque postica, inferim ßssa exalbidis; venire
exalbido, fasciculo anali aeuminato. cf .
Beitriifie mir Kenntniss der ii()id;uno.i-i(-;iiiiscliPH Nai;hfcl':iUßr. 9o
Sie zeichnet sich vor allen Butaliden durch die drei hellen Bänder der
Vordorfliigel aus, deren hinterstes die Besonderheit hat, dass es am unteren
Ende ges))alten ist und mit dessen vorderem Theil nur bis zur Falte reicht.
Grösse wie B. iinj^osüella, neben welche die Art auch am besten gestellt
wird. Rückenschild hellgelbbraun , auf den Schulterdecken und dem Kragen
heller schimmernd. Kopf hell gelbbraun. Taster kaum von Rückenschildlänge,
schwach aufgekrümmt, dünn, spitz, aussen gelbbräunlich, innen weiss^lich. Fühler
braun. Beine hell gelbbräunlich; Hinterschienen weisslich ochergelb. Hinterleib
massig stark, braungrau, an den Seiten mit hellen Scliuppenhöckerchen, am
Bauch schmutzig weiss. Analbusch pyramidenförmig, gelblichgrau, auf der Unter-
seite bleich ochergelb.
Vorderflügel etwas über 'i'/j'" lang, ziemlich schmal, spitz, gelbbraun mit
drei hellen Querstreifen. Die Wurzel nimmt ein bindenartiger, hell ochergelber
Fleck ein , der auswärts convex und etwas eckig ist. Von V4 ^^^ Vorder-
randes geht eine schwach nach aussen gebogene, wcissgelbliche Querlinie nach
dem Innenrande vor der Mitte. Mit ihr unterwärts stark convergirend läuft
von 2/3 des Vorderrandes ein fast weisser Querstreif herab, der sich unterwärts
sehr erweitert und unten so spaltet, dass das innere Ende auf der Falte ruht,
das äussere aber in den Innenwinkel reicht, wo von ihm aus einige weissliche
Haarschuppen über die braungrauen Franzen gebreitet sind.
Hinterflügel viel schmäler als die Vorderflügel, lang zugespitzt, dunkelbraun.
Von gleicher dunkelbrauner Farbe ist die ganze Unterseite; nur die Vorder-
flügel haben die Endhälfte des Vorderrandes in einer feinen Linie bleichgelb.
Vaterland: Texas (Boll). Ein ^T i» meiner Sammlung, mehrere überein-
stimmende nach Dr. Hagen's Angabe im Cambridger Museum.
2. Pilosella n. sp.
Minor, alis mit. eloiigatis, brunneis, triente postico j^ilis longis, (lavidis
dense obsito; post. angustioribiis, sensim acuminatis; abdomine non crasso,
fuseo-cinereo , venire flavescenti-nitidulo , fasciculo ancdi brevi, bipartito. cf.
Wegen der reichlich mit gelblichen Haarschuppen bestreuten Vorderflügel
mit der gleichgrossen But. senescens zu vergleichen, aber mit viel gestreckteren
Vorderflügeln, schmäleren Hinterflügeln, dünnerem Hinterleib und in zwei Büsche
getheiltem Analbusch. So wenig wie Senescens hat irgend eine kleinere oder
grössere Bntalis die letztere Beschaftenheit des Analbusche:s. Pilosella kann,
da sie nichts Violettbraunes, ausser auf der Unterseite der Flügel, an sich hat,
nicht Ftiseicomella Clem. sein, selbst wenn bei dieser der männliche Analbusch
ähnlich sein sollte, oder die beiden Geschlechter müssten sich ungewöhnlich
unterscheiden.
Rückenschild und Kopf gelbbraun. Fühler borstenförmig , einfach, dun-
kelbraun. Taster von Rückenschildlänge, stark aufwärts gebogen, dünn, spitz,
gelbbraun. Beine gelbbraun; die Hinterschienen unbehaart, gelblichschimmernd.
Hinterleib ziemlich schmal, flach convex, dunkel brauugrau, am Bauch mit langen.
94 r (J. Zfllor.
dicht anliegenden , braungcclbliclicn, scliimniernden Schuppen hcklf'idet. Anal-
bnsch kurz, nicht leiclilich, in zwei Büsche gespalten.
Vorderflügel 2V2'" lang, schmal, braunerzfarben , mit nach hinten immer
längeren, haarförmigen , bleichgelben Schuppen gedrängt bekleidet; unterhalb
der Falte sind die Schuppen am gedrängtesten und weniger hell gefärbt. Pranzen
bi-aungrau.
Hinterflügel viel sclimäler als die Vorderflügel, lang zugespitzt, braungrau,
wie die ganze, nur etwas violettschimmernde Unterseite.
Vaterland: Massachusetts, von woher ich durch Dr. Packard das einzelne
o^ meiner Sammlung erhielt.
Anmerkung. Ich habe ein einzelnes 9 des Cambridger Museums aus
Texas vor mir. Es ist kleiner als Pilosella, mit noch schmäleren Hinterflügeln
und kürzeren, geraden, dünnen, zugespitzten Tastern. Die Vorderflügel sind
erzfarbig und hauptsächlich in der Falte mit bleichgelblichen Haarschuppen be-
streut; da aber solche Haarschuppen auch am Innenwinkel und in der Flügel-
spitze vorhanden sind, so ist es leicht möglich, dass bei noch besser conservirten
Exemplaren sich auch anderwärts dergleichen finden. In der vertieften Falte
zeigen sich übrigens ein paar dunkle, fast schwarze Längsstreifen, die aber bei
verändertem Lichteinfall gänzlich verschwinden und folglich nichts als tiefer im
Schatten liegende Stellen sind. Das abgestumiift kegelförmige Analglied, aus
dem der Legestachel weit hervorsteht, ist schmäler als das vorhergehende Hinter-
leibssegment und dunkelbraun; am Bauch ist das letztere Segment trüb und
blassochergelb, und von ihm aus geht ein noch trüberer, sich allmählig ver-
engernder Streifen in der Bauchmitte gegen die Basis. — Eine von Pilosella
verschiedene Art ist diess gewiss; sie aber ohne Kenntniss des cT zu benennen,
halte ich nicht für rathsam.
. 3. Btitalts Eboracensis Z.
Minor, antennis crassiusculis , super ius attenuatis, palpis breviuscuUs
fcre rectis; alis ant. subelongatis , obscure violaceo-fuscis ; posterioribus angtt-
Htiorihus, sensim ncuminatis ; abdomine (j^ crassiusculo, iitrimque violaceo-nigro,
fasciculo anali atro, piloso, rotundato, apice suhemarginato ; Q
Linnaca Entomol. X, S. 205.
Ein zweites gutes Exemplar nöthigt mich, die Diagnose dadurch etwas
zu erweitern, dass ich die gegen das Ende verdünnten Fühler und den kurzen,
kräftigen Hinterleib mit seinem reichlichen, zugerundeten, am Ende in der Mitte
schwach ausgerandeten Analbusch hervorhebe. Der etwas flache Hinterleib hat
auch die Auszeichnung, dass an den zwei vorletzten Segmenten die Seitenschuppen
etwas verlängert sind und zahnartig hervorstehen. Der Analbusch bildet bei
diesem Exemplare nicht vier Partien, sondern ein Ganzes, das durch einen
seichten Einschnitt in der Mitte, der auch bei dem andern vorhanden ist, eine
taubenschwanzartige Gestalt erhält. Dasselbe Exemplar hat vor dem anderen
entschieden dickere Fühler (also gegen das Ende mit noch auffallenderer Ver-
dünnung) voraus.
Beiträge zur Kenntnis^ der nordainericanischen NaclitlUlter. 95
Vaterland: ausser New-York auch Texas, von wo Boll nach Hagen's An-
gabe mehrere gleiche Exemplare mitbrachte.
Blastobasis Z. (1855. Linnaea ent. X, S. 171.)
Holcocera Clem. 1863 (ed. Staint. p. 225).
Clemens hebt, indem er die Gattung ausführlich charakterisirt, das Haupt-
merkmal: die Krümmung und den Ausschnitt der männlichen Fühler über dem
Wurzelgliede, mit Recht hervor. Er sagt: no ocelli, Heiuemann: mit Neben-
augen; ich kann selbst bei der allergrössteu, bei Bogota durch Herrn v. Nolcken
entdeckten Art keine entdecken. Clemens vier Arten, deren Grösse nirgends
angezeigt wird, sind nicht so beschrieben, dass ich sie wieder erkenne. Seine
Chalcofrontella soll eine veränderliche Art sein; er scheint mir aber mehrere
zusammenzufassen, die meiner Quisquiliella nahe kommen. Gilhociliella (?)
Hesse sich auf meine Livorella, IVIode Stella auf Nuhüella deuten, wenn sie
nur auf der Querader (welche über dem Innenwinkel liegt, und welche Cl. mit
den Worten: above the end of the fold bezeichnet) eine Zeichnung hätten.
Obgleich ich viel Zeit und Mühe auf die Auseinandersetzung und Charakteri-
sirung der mir vorliegenden Arten verwendet habe, so bezweifle ich doch, überall
das Richtige getroffen und das, was mir als Art erschien, unverkennbar be-
zeichnet zu haben.
1. sciaiihilelhi n. sp. Fig. 34.
Alis mit. einer eis, area hasuli postice abrupt a maculaque costae tri-
angula interius albido-marginata nigricautibus, pari panctoriim supjra aitguluin
internum nigro. (f.
So gross wie die allergrösste Bl. phycidella H.-S. Fig. 358*), aber im
Bau verschieden durch die breiteren Vorderflügel und durch die kürzer und
eiförmig zugespitzten und daher weniger feinspitzigen Hinterflügel, dann auch
von ihr und der in der Anmerkung erwähnten Art durch den dreieckigen, schwärz-
lichen Fleck abweichend, der am Vorderrand der Vorderflügel hängt und mit
der Spitze bis zur Falte herabreicht.
Rückenschild und Kopf grau, etwas fettglänzend. Fühler grau, ganz vom
Bau der Phycidella, nämlich über dem verlängerten Wurzelgliede, welches vorn
unterwärts einen Borstenkaram trägt, mit einer kurzen Biegung, und in dieser
auf dem Rücken mit einem Ausschnitt, in welchem ein nach vorn abgeschnittenes
Schuppen wulstchen liegt. Taster von Rückenschildlänge, dünn, etwas aufge-
richtet; das zweite Glied anliegend beschuppt, braungrau, an der Spitze weiss-
lich; das dünne, spitze Endglied halb so lang, gegen das Ende hell. — Brust
weisslich. Beine braungrau, an den Spitzen der Schienen nnd Fussglieder
weisslich; die Hinterschienen zusammengedrückt, auf beiden Schneiden bräun-
*) Eine ganz ungeiiügemle Abbildung, iu der die Vordcrflügel nicht schmal und spitz genug
sind, und die weissliche Binde einen scbaritsn, ausspringendeu Winkel bilden sollte, wodurch sie
der unten t'olgeudeu Segnella ähnlich wird; für diese sind aber die Hiuterflügel viel zu solir zu-
gespitzt dargestellt; aber dadurch zeigeu sie eben, dass H.-S. wirklich Phycidella vor sich hatte.
96 P. 0. ZpllPr.
lieh behaart, aussen an der Spitze, auch an der Mitte auswärts mit einem binden-
förmigen weissen Fleck; die Dornen weisslich. — Hinterleib kurz, staubgrau,
etwas schimmernd mit kurzem, gerundetem, weisslichem Analbusch.
Vorderflügel SW" lang, zwar ziemlich schmal, aber bis zum Innenwinkel
fast gleichbreit bleibend und dann kürzer zugespitzt als bei Phycidella, auf
hellgrauem Grunde reichlich mit feinen, schwärzlichen Stäubchen bestreut. An
der Wurzel ist ein schwärzliches Feld, das etwa '/s der Flügellänge einnimmt
und hinten ziemlich gerade, wenn auch nicht scharf abgeschnitten ist. Etwas
vor der Mitte des Vorderrandes hängt ein schwärzliches Dreieck, das auf der
der Basis zugekehrten Seite verdunkelt, geradlinig und weisslich gesäumt, auf
der hinteren Seite dagegen verloschen und schlecht begrenzt ist; es erreicht
mit seiner Spitze die Falte. Ihm gegenüber liegt am Innenrand ein schwärz-
licher Nebelfleck , so dass das Ganze als eine in der Falte winklig gebrochene
und unterbrochene, nach unten verengerte und verlöschende Binde angesehen
werden kann, die iji ihrem oberen Theile auf der der Flügelbasis zugewendeten
Seite weisslich gerandet ist. Mitten zwischen dem Costaldreieck und der Flügel-
spitze zeigen sich über dem mit einem kleinen , dunklen Nebelfleck versehenen
Innenwinkel zwei tiefschwarze Punkte dicht übereinander. Der Hinterrand ist
kaum durch ein paar verloschene dunklere Schuppen (so dass also die schwarzen
Funkte der Phycidella ganz fehlen) von den grauen Franzen geschieden.
Hinterflügel schnfäler als die Vorderflügel, aber lange nicht so sehr wie
bei Phycidella, nur am Endviertel zugespitzt, ohne scharfe Spitze, grau, etwas
glänzend, gegen die Spitze dunkler. Franzen mehr staubgelblich und durch die
gelbliche Wurzellinie scharf von der Fläche abstechend.
Unterseite einfarbig, auf den Vorderflügeln braungrau, auf den Hinter-
flügeln heller und glänzender als auf der Oberseite.
Vaterland: Texas (BoU). Ein gut erhaltenes cf im Cambridger Museum.
Anmerkung 1. Mit dieser Bl. sciaphilella stimmt in Grösse und Bau
ziemlich überein: Blastop. segnella n. sp. aus dem südöstlichen Russland.
Bl. segnella : Alis ant. cinereis, fascia ante medium fere recta, alhida,
exterius fascia multo latiore nigricante terminata , pari punctorum nigrorum
supra angulum dorsalem in nebula alhida transversa posito. 9- (Fig. 35.)
Si.e hat kürzere Flügel als Phycidella , aber nicht so kurze wie Sciaphi-
lella, und die hintern sind zwar auch etwas breiter und viel kürzer zugespitzt
als bei Phycidella, aber doch mit schärferer Spitze versehen als bei Sciap)hilella.
Was sie von der ersteren leicht unterscheidet, ist die weissliche Binde vor der
Mitte der Vorderflügel; sie ist bei Segnella auf der dem Hinterrande zugewendeten
Seite schwach convex, fast geradlinig, statt einen scharfen Winkel zu bilden,
und hinter ihr folgt ein mehr als doppelt so breites schwäizliches, hinterwärts ge-
lichtetes und nicht deutlich begrenztes Band, wofür Phycidella nur ein schmales,
aus Flecken zusammengesetztes hat. Nach diesem Bande folgt bei Segnella
über dem Innenwinkel ein weisslicher, bindenförmiger Nebel; in ihm stehen
zwei tiefschwarze Punkte übereinander, und über diesen trägt der Vorderrand
ebenso wie unter ihnen der Innenrand ein schwärzliches, unbestimmt begrenzte s
Beiträge znr KeniitnisB der nordamericanischen Nachtfalter. 97
Fleckchen. Der Hinterrand entbehrt der dicken schwarzen Punkte völlig, welche
Phycidella hier zeigt. Das 9 ^^* ^^^ kegelförmiges Analsegment mit ocher-
gelber Spitze und lang hervorstehendem Legestachel. Es wurde nebst mehreren
von Christoph bei Sarepta am 10. August gefangen.
Anmerkung 2. Dieser Segnella sehr nahe kommt Bl. nubilella n» sp,
Alis ant. obscurius cinereis, striga ohsoleta albida ante medium posita,
in plica fracta, spatio post eam fasciae instar ohscurato punctumque majusculum
superius continenfe, pari punctorum nigrorum svpra angulum dorsalem (Fig. 36).
Ein 9 aus Texas im Cambridger Museum.
Vorderflügel 4'" lang; sie ist etwas grösser, mit breiteren Vorderflügeln
und dünner zugespitzten Hinterflügeln. Bei ihr ist nicht sowohl eine weissliche
Binde vor der Vorderflügelmitte, als eine weissliche Querliuie, die sich in der
Falte in einen stumpfen Winkel mit ziemlich graden Schenkeln bricht; diese
Querlinie ist auf der der Flügelbasis zugewendeten Seite nicht sonderlich scharf
begrenzt, desto schärfer aber auf der abgewendeten; die dunkelgraue Grundfarbe
verdunkelt sich nämlich an dieser am stärksten, indem sie fast eine Binde bildet,
die sich jedoch nach hiriten lichtet und ohne die mindeste scharfe Begrenzung
in die Grundfarbe übergeht; in diesem dunkeln Baum ist ein bei Segnella ganz
fehlender grosser, schwarzer, doch wenig auffallender Punkt in der Flügelhälfte
mitten zwischen der Falte und dem Vorderrande. In der Gegend des Innen-
winkels sind der Grundfarbe weissliche Schuppen beigemischt, und in diesem
gelichteten Raum liegen über einer dunkeln Stelle des völlig obliterirten Dorsal-
winkels zwei schwarze Punkte dicht über einander. Am Hinterrand sind keine
dunkeln Punkte; die Franzen sind heller als die Grundfarbe.
Hinterflügel kaum halb so breit wie die Vorderflügel, messerförmig zu-
gespitzt, doch ohne scharfe Spitze. — Das Analsegment des Hinterleibes ist
gespitzt, der Legestachel verborgen.
Anmerkung 3. Ein kleineres amerikanisches 9 (Vorderflügel 3'" lang)
lässt sich weder mit Nubilella, noch mit Segnella vereinigen , weil die Hinter-
flügel noch schmäler und feiner zugespitzt sind als bei ersterer. Die Vorder-
flügel dieser Bl. retectella n. sj). sind nicht so dunkel wie bei Nubilella (doch
wohl etwas verflogen, wie die schlechte Beschaffenheit der Franzen andeutet);
der weisse Querstreif ist nur nach aussen convex, etwas wellig, breiter, gegen
die Wurzel durch einen aus schwarzen Schuppen gebildeten Nebelfleck begrenzt.
Der schwarze, starke Punkt in der Flügelmitte ist vorhanden. Statt der zwei
schwarzen Punkte über dem Innenwinkel zeigt sich nur ein dickes Querstrichel-
chen. Der Hinterrand ist nur verdunkelt, ohne schwarze Punkte. — Der lange
Legestachel ist pfriemenförmig und platt gedrückt. — Beifrage fing das in
meiner Sammlung befindliche Exemplar am 29. August.
Ein von Boll aus Texas mitgebrachtes unverflogenes Exemplar von fast
gleicher Grösse, aber verstümmelten Fühlern und ohne Taster und Hinterleib,
scheint nicht zu derselben Art zu gehören, weil die Hinterflügel breiter und
stumpfer endigen. Statt der weisslichen Querlinie ist hier auf den Vorderflügelu
eine wirkliche Binde, nur auf der Basalseite ohne scharfe Grenze , auf der ab-
13
98 P- C. Zeller.
gewendeten Seite wie bei Retectella begrenzt. An diese Seite stösst, wie bei
Phycidella, ein schwarzer Längsstrich in der Flügelfalte, der aber aus der dunkeln
Färbung wenig hervortritt, während der schwarze Punkt in der Flügelhälfte dick
und deutlich ist. Im Innenwinkel, doch etwas von ihm entfernt, ist ein schwarzes
Fleckchen, und darüber, mehr einwärts, ein dicker, tiefschwarzer Querpunkt,
beide ziemlich nahe au einander reichend, und über diesem Punkt, doch etwas
hinterwärts, zeigt sich auf dem Vorderrand eine dunkle Stelle.
2. Fractilinea n. sp. Fig. 37.
Parva, alis ant. brevmsculis, canis, striga ante medium albida, in an-
gulum fracta, postice nigricanti-marginata, xmncto disci posteam Hirigulaque
venae transversae inferius incrassata nigris. cf.
Die zwei ziemlich gut erhaltenen cT Exemplare meiner Sammlung sind
so gross wie Boscidella, mit kürzeren Vordeiflügeln und viel hellerer Grundfarbe
als die vorigen Arten und mit scharfem Winkel der weisslichen Querlinie.
Die Taster sind fast wie bei Retectella, doch etwas kürzer, auswärts
schwarzbraun, am Ende des zweiten Gliedes bleichgelblich; das Endglied ist
nicht so fein gespitzt wie dort, pfrienienförmig, an der Spitze weniger hell.
Der Hinterleib breit wie dort, daher plumper als bei Phycidella, bleich gelb-
grau mit hellerem Bauch.
Vorderflügel 272*" lang, breit und stumpf wie bei Sciaphilella, weissiicb-
grau, mit schwärzlichen Stäubchen massig bestreut, am dichtesten an der Basis,
an der Endhälfte des Vorderrandes und um die Flügelspitze herum längs des
Hinterrandes. Die weissliche Querlinie bildet bei dem einen Exemplar den sehr auf-
fallenden Winkel in der Falte, bei dem andern etwas darüber, so dass bei
jenem der obere, bei diesem der untere Schenkel des Winkels der längere ist;
sie wird gegen die Flügelbasis zu durch schwärzliche Stäubchen, die sich vorzüglich
dem Winkel ge,<;;enüber zu einem Nebelfleck verdichten, unvollkommen begrenzt,
während sie nach aussen schwärzlich gesäumt ist; der breiteste schwarze Saum
ist am obern Schenkel. Hinter der Spitze des Winkels, doch etwas höher, liegt
in hellerem Grunde ein schwarzer Punkt. Auf der Querader sind zwei schwarze
Punkte zu einem schwarzen, unten verdickten Querstrich zusammengeflossen, der
bis nahe an den Innenwinkel reicht.
Hinterflügel kaum halb so breit wie die Vorderflügel, gleichmässig zuge-
spitzt, mit scharfer Spitze und ziemlich gradem Hinterrand, braungrau; die
hellen Franzen sind durch eine feine, gelbliche Basallinie von der Flügel-
fläche getrennt.
Beide cT wurden durch Beifrage in Bosque County in Texas am 1. und
19. August gefangen.
3. Quisquiliella n. sp.
Alis ant. unicolorihus , griseo-fuscescentibus, atouiis nigris frequentibus
inspersis, puncto disci ante medium parique puitctoruin disci postici nigris. c^ 9 •
Beitiäfje zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 99
Ohne Beachtung der generischen Auszeichnung der (^ Fühler und der
inesserförmigen Hinterflügel würde man diese unscheinbare Art allenfalls für
eine Gelechia aus der Verwandtschaft der Notatella halten; sie weicht aber
nebst der folgenden Livorella nicht nur durch den Mangel der typischen hellen
Binde ab, sondern auch durch die im Q Geschlecht merklich breitern und
stumpfern Hinterflügel. Letzteres ist so aulfallend, dass die Frage aufgeworfen
werden kann, ob die beiden Geschlechter wirklich zusammen gehören; aber sie
stimmen im übrigen zu sehr überein, als dass ich sie nicht für einerlei Art
halten sollte.
Grösse der Sciaphileüa. Kückenschild biäunlichgrau, mehr oder weniger
ins Bleichochergelbliche, was entschieden die Farbe des Kopfes ist. Fühler braun-
grau; Wurzelglied und die Schuppen auf dem gebogenen Theil der Geissei ganz
h'jllgelblich. Taster stark aufwärts gekrümmt und bis über die Stirn reichend,
ziemlich dünn, gleichmässig zugespitzt mit feiner Spitze, bleichgelblich, auswärts
braun. Saugrüssel zusammengerollt, bleichbeschuppt. Beine bleichgelb, auswärts
gebräunt; Hinterschienen kräftig, zusammengedrückt, auf dem Rücken mit langen,
blonden Haaren, auswärts vor der Mitte mit einem dunkelbraunen Bändchen
vor einem hellgelblichen Fleckchen, von* da ab dunkelbraun bis zur hellgelblichen
Spitze; die Füsse auf dem Rücken braun mit hellen Enden der Glieder. —
Hinterleib staubgrau, am Bauch hell ins Gelbliche mit braunen Seiten; Anal-
busch des (f bleichgelblich, Analsegment des 9 kegelförmig, an der Endhälfte
ochergelb, mit etwas hervorstehendem Legestachel.
Vorderflügel 4'" lang, von der kurzen Gestalt der Sciaphüella, gelblich-
staubgrau, sehr reichlich braun bestäubt und dadurch etwas wolkig, mit mehr
oder weniger hervortretenden gelblichen Stellen. Im Mittelraum ist vor der
Mitte, der Querader näher als der Flügelwurzel, ein schwarzer Punkt, und über
ihm trägt der Vorderrand gewöhnlich einen dunkeln Nebelfleck. Auf der Quer-
ader sind zwei eben so deutliche, von einander getrennte Punkte, der untere
etwas grösssr als der obere. Franzen grau mit gelblicher Wurzellinie, von welcher
aus, mehr oder weniger deutlich, sehr kleine, gelbliche Ecken, die nach innen
dunkel begrenzt werden, in den Hinterrand hineinreichen; hinter dieser Wurzel-
linie sind sie von einer dunkler grauen Schattenlinie durchzogen.
Hinterflügel etwas über halb so breit wie die Vorderflügel (beim 9 noch
mehr) zugespitzt, mit sanft convexera Hinterrand; beim 9 enden sie in eine
breitere Spitze. Grundfarbe grau, beim 9 bräunlichgrau. Franzen mit feiner
hellgelblicher Wurzellinie.
Unterseite braungrau; Hinterflügel gegen den Analwinkel gelichtet.
Vaterland: Texas (Boll). Zwei cf in meiner Sammlung, ein cT zwei 9
im Cambridger Museum.
4. Livorella n. sp.
Alis ant. angustis, osseo-griseis , puncto parvo infra hasim costdlem,
majore clisci ante medium pariqiie punctorum venae transversae nigris; post
minus lange acwminatis. (f.
13*
100 P. C, Zell er.
Viel Jieller als die andern Arten, auf dem ganzen Vorderkörper und den
Vorderflügeln sehr blass, beingelblichgrau, auf den letzteren ohne helleren
Querstreifen.
Kleiner als Phycidella. Der Vorderkörper und das dünne, verlängerte
Wurzelglied der Fühler nebst dem Schuppenbusch im Ausschnitt derselben
schmutzig beingelb, mit Grau gemischt. Gesicht in gewisser Richtung weisslich.
Fühlergeissel dünn, borstenförmig, grau. Taster sehr hell, von Rückenschildlänge,
aufwärts gebogen , dünn , gleichmässig zugespitzt ; das Endglied etwa halb so
lang wie das zweite Glied. Beine wie das Rückenschild gefärbt, nur die vordem
auf der Vorderseite etwas gebräunt; die Hinterschienen dünn, schwach behaart;
die Füsse ungefleckt. — Hinterleib kurz und schwächlich, grau, mit hellerem
Analbusch.
Vorderflügel 3'" lang, schmal, nicht erweitert, am verdünnten Ende etwas
abgerundet, von der bleichen Farbe des Rückenschildes. Nahe der Basis liegt
unterhalb des Vorderrandes ein wenig deutlicher, schwärzlicher Punkt. Ein viel
grösserer, sehr deutlicher, länglicher schwarzer Punkt ist im Mittelraum vor
der Flügelhälfte, der Falte viel näher als dem Vorderrande. In der Mitte zwischen
ihm und der Flügelspitze zeigt sich auf der Querader ein Paar schwarzer Punkte
dicht bei einander, und über dem obern bilden schwarze Schüppchen eine wenig
merkliche kurze Längslinie. Franzen hellgrau.
Hinterflügel bis zur Hälfte nur wenig schmäler als die Vorderfiügel, dann
sanft verengert und in eine deutliche, doch nicht lange Spitze auslaufend, sehr
hell staubgrau, etwas glänzend, gegen die Wurzel gelichtet. Franzen hell, ins
Gelbliche.
Unterseite der Vorderflügel einfarbig grau, am Innenrand hell; Hinter-
fltigel wie oben, doch längs des Vorderrandes verdunkelt.
Vaterland : Texas (Boll). Ein cf in meiner Sammlung, mehrere mit ihm
übereinstimmende nach Dr. Hagens Angabe im Cambridger Museum.
5. Blastobasis (?) aufugella n. sp.
Minuta, antennis crassiusculis, supra articulüm basalem sqiiamis amplia-
tum non excisis; alis ant. cinereis, fascia obscura post strigam albidam leviter
fractam, puncto nigro grosso in fascia punctisqiie duobus geminatis venae
transversae nigris ; post. lineari-laneeolatis. cf.
Nicht grösser als Boscidella*) und Fluxella, hat sie so wenig wie diese
über dem Wurzelgliede der Fühler einen Einschnitt und entbehrt also des cha-
rakteristischen Merkmals der Gattung Blastobasis, während sie in Habitus, Färbung
und Zeichnung ganz mit Phycidella, Sciaphilella etc. übereinstimmt. Es wird
wohl erst durch eine genaue Untersuchung des Geäders entschieden werden,
ob die drei Arten ungeachtet ihres Aussehens zu Hypatima zu stellen, oder ob
*j In H.-S. Fig. 985 ist der helle Querstreifen zvi rein weiss, und auf der Querader fehlt
der dunkle Strich, Auch sollte der Hinterflügel gegen die Wurzel zu etwas hreiter werden und
einen stumpfen, doch deutlichen Analwinkel zeigen.
Bpiträge zur Keniituiss der iiordamericanischen Nachtfalter. 101
Überhaupt Blastobasis und Hypntima zu einem Genus zu vereinigen sind.
Einstweilen betrachte ich sie lieber als eine Abtheilung von Blastobasis rait
uneingeschnitteuen Fühlern, die dicker sind als sonst in beiden nächstver-
wandten Gattungen.
Von Boscidella unterscheidet sich AufiigelJa sogleich durch ihre viel
schmälern Hinterflügel, ausserdem durch den starken, schwarzen Punkt auf den
Vorderflügeln gleich hinter dem weisslichen Querstreif über der Falte;
von Fluxella gleichfalls durch die Hinterflügel und auf den Vorderfliigeln durch
den sehr stumpfwinklig gebrochenen hellen Querstreif und die Stärke des
schwarzen Punktes dahinter.
An den starken, mikroskopisch flaumhaarigen, braungrauen Fühlern ist
das Wurzelglied durch hell gelblichgraue Schuppen zu einer runden Scheibe
erweitert; der Vorderrand dieser auf der ausgehöhlten Unterseite gelblichem
' Scheibe ist mit abstehenden Haaren besetzt. Die Taster sind sehr kurz, nur von
halber Kopflänge, bleichgelblich, verdickt, mit feinem Endgliede. Beine aussen
braun, an den Spitzen der Fussglieder bleichgelblich; die Hinterbeine auf der
Innenseite bleichgelblich. Hinterleib hell braungrau, etwas schlanker als bei
Boscidella.
Vorderflügel 2'/4"' lang, schmal, hellgrau mit dunkler Bestäubung, am
dunkelsten in der Binde hinter dem weisslichen , weniger als halb so breiten,
schwach winkelförmig gebrochenen, unten etwas erweiterten, weisslichen Quer-
streif. Der undeutliche, schwarze Doppelpunkt der Querader liegt in einem
schmalen, dunkeln Quernebel, vor und hinter dem der Grund fast weisslich ge-
lichtet ist.
Hinterflügel linear lanzettlich, auf dem Basaldrittel am breitesten, von
da ab gleichmässig lang- und fein zugespitzt; der Analwinkel sehr undeutlich.
Vaterland: Texas (Boll). Ein cT im Cambridger Museum.
6. Blastobasis (?) fluxella n. sp.
Minuta, antennis crassiusculis , supra articulum basalem squamis am-
pliatum non excisis; alis ant. einereis, striga ante medium fracta, albid'a, ex-
terius nigricanti-marginata, puncto disci pninctisque duobus geminatis venae
Iransversae coalescentibus nigris; post. lanceolatis. (^ .
Von der vorigen leicht durch die breitern Hinterflügel und die drei bis
viermal so langen Taster zu unterscheiden, kommt sie der Bl. fractilinea in der
Zeichnung nahe; sie ist aber kleiner, mit schmäleren Hinterflügeln und dünnerem
Hinterleib und hat ausserdem in den Fühlern keinen Einschnitt.
Die Fühler sind etwas dicker und heller als die der Aufagella, übrigens
gleich gebaut. Die Taster, schlanker als bei Fractilinea, haben Rückenschild-
länge und sind aufwärts gebogen, innen lichtgrau, auswärts bräunlich angeflogen;
das Endglied weniger als halb so lang wie das zweite Glied, dünner und zuge-
spitzt. Beine viel heller als bei Aufugella, weisslichochergelb; die hintern an
den Schienen reichlich langbehaart, auswärts wenig verdunkelt; die Hinterfüsse
auswärts hellbräunlich mit weisslichen Enden der Glieder. Hinterleib schmal,
102 P. C. Zeller.
gran , an den Seiten der hintern Ses^niente bleiclisfelblich boliaart. Analbusch
bleichgelblich.
Vorderflüge] 274'" lang, sehr wenig breiter als bei AiifiufeVa, grau., an
den Rändern am dunkelsten. Der wcissliche Qacrstreifen bricht sich über der
Falte in einen deutlichen Winkel und ist nach aussen schwärzlich gerandet.
Vor ihm liegen in der Falte ein schwärzliclies Fleckchen und dicht dar-
unter ein solches Längsstrichelchen, und hinter ihm, gleich über der Spitze
des Winkels im hellen Grunde ein scharfer, schwarzer Punkt. Auf der Querader
sind zwei schwarze, zusammenfliessende Punkte, unter denen im Innenwinkel
ein schwärzliches Fleckchen liegt. Den Hinterrand trennen schwarze, unregel-
mässige, aber nicht zusammenfliessende Punkte von den Franzen.
Hinterflügel etwa halb so breit wie die Vorderflügel, lanzettförmig, scharf
zugespitzt, mit deutlichem Analwinkel.
Vaterland: Texas (Boli). Ein gut erhaltenes cf im Cambridger Museum.
Hyputima auhsenella n. sp.
Alis ant. eanis, postice obscurioribus , striola plicae , puncto disci ante
medium, puncto venae transversae striolaque Ms interjecta nigris, macidis
duabus oppositis ante medium, nigricantibiis. cf .
Diese Art hat einigermassen das Aussehen einer Blastobasis, aber an den
männlichen Fühlern keine Spur eines Ausschnittes. Sie stimmt mit Hyp. hino-
tella in der Lage der schwarzen Costalpuukte und Striche auftalleud; nur ihre
Hinterflügel sind weniger breit und stumpf und dabei länger gefranzt; auch
scheint der Haarpinsel an der Tasterwurzel zu fehlen.
Rückenschild und Kopf weissllchgrau. Fühler grau, stark ; das Wurzelglied
oblong, ganz flach, weisslichgrau. vorn mit Borstenkamra. Taster von Rücken -
schildlänge, stark aufwärts gekrümmt, ziemlich schlank; das zweite Glied aus-
wärts braun, am Ende weisslich ; das Endglied über 2/3 so lang, spitz, weisslich,
in der Mitte mit bräunlichem Fleck. Saugrüssel von Hinterleibslänge. Beine
innen weisslich, auswärts braungrau angelaufen, an den Enden der Fussglieder
hell; die Hinterschienen kräftig, stark zusammengedrückt, an der Mitte und am
Ende auswärts mit einer hellen Stelle, auf dem Rücken blondhaarig, auf der
Innenseite bleichgelblich. Mittelbrust weisslich. — Hinterleib klein, dunkelgrau,
am Bauch bleichgelblich wie der kleine Analbusch.
Vorderflügel 3'" lang, ziemlich schmal, hinten zugespitzt, weissgrau. in
der Spitze verdunkelt. Die Schulter fleckartig dunkelgrau. Der Vorderrand trägt
bei Vs einen verloschenen, schwärzlichen Fleck; ihm gegenüber der Innenraud
einen grösseren, blasseren, etwas weiter gegen die Basis reichenden, der auf
dieser Seite schräg abgeschnitten ist und an den schwarzen Längsstrich der Falte
stösst. Schräg über und hinter dem Ende dieses Stvirhs ist im Mittelfelde ein
schwarzer Punkt. (Diese zwei Gegenflecke, der Discalpunkt und der Faltenstrii^h,
bieten eine der bei Blastobasis gewöhnlichen entsprechende Zeichnung, indem
eine sie verbindende Querlinie eine gebrochene Querliuie bilden würde, deren
Scheitelpunkt in dem Discalpunkt läge.) Hinter dem schwarzen Punkt folgt in
Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 103
gleicher Höhe ein schwarzes Längsstrichelchen und auf der Querader ein kleiner
schwarzer (auf dem linken Flügel verdoppelter) Punkt, über und unter welchem
die Grundfarbe etwas verdunkelt ist. Am Vorderrande sind schwarze Schuppen
deutlicher als am oberen Theile des Hinterrandes zu unregelmässigen Punkten
angehäuft. Franzen grau, um die Flügelspitze mit hellen und dunkeln Stäubchen
bestreut.
Hinterflügel vor der Mitte etwas schmäler als die Vorderflügel , von da
ab alluiälig zugespitzt, mit sanft convexem Hinderrand, grau; die wie bei Bla-
stobasis langen, staubgrauen Franzen haben eine feine, bleichgelbe Basallinie.
Unterseite einfarbig, auf den Vorderflügeln bräunlichgrau, auf den Hinter-
flügeln grau.
Vaterland: Texas (Bell). Ein cT im Cambridger Museum, bei welchem
ein Theil des Vordeirandes der Hinterflügel umgeschlagen ist, wodurch sie
schmäler zuzulaufen scheinen, als es in der Wirklichkeit der Fall ist.
Anmerkung 1. Ein etwas verwischtes kleineres $ (Vorderflügel 22/3'"
lang) aus Texas — Confectella n. sp.? — scheint gar nicht dazu zu gehören
wegen seiner ganz schmalen Hinterflügel, die nirgends die halbe Breite der
Vorderflügel haben und in eine schärfere Spitze auslaufen. Sollte das Exemplar
doch zu Subsenella gehören, so wäre die Verschiedenheit in der Hinterflügel-
breite eine Abweichung in diesem Genus, indem beide Geschlechter darin sonst
keinen merklichen Unterschied zeigen. Die Vorderflügel haben einen gelblichem
Ton des Hellgrauen. Die Basis des Vorderrandes ist ganz unverdunkelt. Statt
des ersten Costaifltcks ist eine sehr dünne Costallinie sichtbar; das Falten-
strichelchen über dem weiter gegen die Wurzel reichenden Dorsalwisch fehlt,
während weiter gegen die Wurzel ein längerer, schwarzer Streifen vorhanden
ist, von dem Subsenella keine Spur zeigt. Dafür fehlt der Längsstrich vor dem
Punkte der Querader gänzlich, und der Queraderpunkt hat noch einen kleineren
ganz deutlich über sich. Einzelne dieser Abweichungen mögen durch Abreiben
entstanden sein; aber die . Hinterflügelgestalt und die Grundfarbe der Vorder-
flügel ist so auffallend, dass ich das Exemplar benenne, obgleich ich im Bau
der Taster und Fühler nichts Abweichendes von Subsenella sehe.
Anmerkung 2. Zwei (j^ aus Texas stimmen in der Grundfarbe der
Vorderflügel mit dem eben charakterisirten Q , aber in der Hinterflügelform mit
Subsenella, und da beider Zeichnung unter sich etwas verschieden ist, so könnten
sie wohl alle drei zusammen einer veränderlichen Art angehören. Bei dem einen
der beiden Exemplare ist die Schulter und zugleich die Basis der Vorderflügel
verdunkelt. Der Discalpunkt, der zu den vier eine winklige Querreihe bildenden
Zeichnungen gehört, ist zu einem Längsstrich ausgezogen. Näher der Flügel-
basis sind noch zwei schwarze Längsstriche: einer nahe am Innenrande, einer
in der Falte, und bei dem einen Exemplare liegt sogar noch ein kürzerer dicht
über der Falte. Der schwarze Discalstrich vor den zwei sehr deutlichen Quer-
aderpunkten ist bei dem einen Exemplare kürzer als bei Subsenella, aber auch
tiefschwavz; dagegen bei dem zweiten ist er in ein schwaches Pünktchen ver-
wandelt. Gleichsam als Ersatz dafür ist gleich hinter den Queraderpunkten ein
104 P- C- Zeller.
recht dunkler Costalfleck, von dessen unterem |Ende ein schwärzlicher Staub-
streifen bis über den ersten Discalstreifen zieht.
1. Argyresthia Andereggiella P. R.
— F. V. R. Beiträge S. 209. Taf. 74, Fig. 2.
Argyr. Oreusella (!) Clemens 1. c. p. 93.
Mein einzelnes americanisches Exemplar ist etwas kleiner als die aus
der Schweiz und Steiermark (wo ich ein 9 z>^ Ende Juli bei Brück a. d. Mur
fing) und weicht von ihnen, in Uebereinstimmung mit der Clemens'schen
Angabe, darin ab, dass ein hell goldbräunlicher Schattenstreif, der aus der
Schulter kommt, unterhalb des Vorderrandes bis zur Binde hinzieht, während
bei jenen die weisse Farbe entweder rein bleibt oder sehr blass gelblich ange-
laufen ist. Die Mittelbinde ist wie bei jenen, verdünnt sich also nicht gegen
den Vorderrand (tapering to the costa, sagt Clemens). Die Zeichnung der Flügel-
spitze ist in Clemens' Beschreibung (in welcher ohnedies statt behind which wie
anderwärts before which zu denken ist) nicht recht verständlich; sie ist in F. R.'s
Bild auf Taf. 74 recht gut gegeben.
Vaterland: Peunsylvanien (Clemens), Ohio (Schläger).
2. Argyresthia quadristrigella n. sp.
Thorace nitido capillisque flavidis; alis ant. nitidis, exalbidis, hasi
fascüsque angustis distinctissimis quatuor ferrugineis. cf .
Eine kleine Art, keiner europäischen ähnlich, an den vier rostfarbigen
Binden der gelblichweissen, glänzenden Vorderflügel leicht kenntlich. Ihr Platz
ist wohl am besten bei Goedartella und Pygmäella.
Grösse der drei folgenden Arten. Rückenschild hell goldfarben, glänzend.
Kopf auch im Gesicht blassgelb. Die dünnen Taster mehr weisslieh , so wie
das Wurzelglied der schwarz und weisslieh geringelten Fühler. Die vier vorderen
Beine bräunlich angelaufen, an den Füssen dunkler; die Hinterbeine weisslieh,
an den Enden der Fussglieder bräunlichgrau. Hinterleib lehmgelb, hier und da
mit glänzenden, weisslichen Schuppen; Bauch blassgelblich, Analbusch weisslieh.
Vorderflügel 2'" lang, ziemlich schmal, nicht erweitert, am Ende wenig
verengert mit abgerundeter Spitze, glänzend, mit gelblichweisser Grundfarbe, an
der Wurzel ohne scharfe Begrenzung rostfarbig, darauf mit vier sehr scharfen,
streifenförmigen Binden von gleicher Farbe in ziemlich gleichen Abständen von
einander: die erste bei '/^ der Länge, über der Falte zu einem schwachen
Winkel nach aussen gebogen; die zweite vor der Mitte, gerade; die dritte in
der Flügelhälfte, nicht ganz gerade; die vierte vom Anfang der Costalfranzen
herabkommend. Vor der Flügelspitze ist noch ein ganz verloschenes, kaum
kenntliches, rostfarbenes Querstreifchen. Franzen heller als die Grundfarbe.
Hinterflügel hellgrau. Unterseite der Vorderflügel gelblichgrau; die vier
Binden scheinen etwas breiter und in verdunkelter Farbe sehr verloschen durch.
Vaterland: Texas (Boll). Ein schönes cj'' im Cambridger Museum.
Beiträge zur Kenntuiss der nordamericauischen Nachtfalter. 105
Argyresthia deletella n. sp.
Capillis alhis; alis mit. luteolis, dorso latius yallide flavido, striguUs
dispersis maculaque angustata dorsali post medium brunneis. cj' 9 ■
Von verloschenem, lehmgelblichem Aussehen, etwa bei Curvella zu stellen.
Kopf fast weiss, Gesicht gelblich. Taster dünn, weisslich. Fühler schwarz
und weisslich geringelt. Rückenschild bleich lehmgelblich. Hinterbeine schmutzig
weiss, die Schienen und Fussglieder an den Enden mit je einem braunen Funkt.
Hinterleib bräunlich grau mit hellerem Analbusch.
Vorderflügel 2'" lang, nach hinten verengert, schwach schimmernd, am
Vorderrande hin, nach hinten in zunehmender Breite und Dunkelheit hell lehm-
gelb, längs des Innenrandes bis über die Falte hinweg, ohne scharfe Grenze
gegen die lehmgelbe Farbe, sehr blass, weissgelblich oder gelblich, auf der
ganzen Fläche, am meisten an den Gegenrändern, mit gelbbräunlichen, etwas
verloschenen Querstrichelchen bestreut. Am Anfang der Innenrandfranzen, also
an der Flügelhälfte, steht auf dem Innenrand ein schmalbindenförmiges, in der
Breite etwas wechselndes , gelbbraunes Fleckchen , dessen oberes Ende in dem
Lehmgelblichen, weit unterhalb des Vorderrandes verschwindet, und das sich
überhaupt beim Fangen leicht verwischt. Vor der Flügelspitze trägt der Vorder-
rand bisweilen 2—3 ganz verloschene, helle Häkchen. Die Flügelspitze ist mit
einer gelbbraunen, gekrümmten Linie umzogen, hinter welcher die sonst bleich-
gelblichen Franzen gleichfalls verdunkelt sind.
Hinterflügel grau mit gelblich schimmernden Franzen.
Unterseite der Vordeiflügel etwas dunkel gelblichgrau, in der Spitze und
deren Franzen graubraun.
Vaterland: Texas (BoU). Hier scheint die Art nicht gerade selten zu
sein. Mehrere Exemplare in meiner Sammlung und im Cambridger Museum.
Argyresthia austerella n. sp. Fig. 38.
Capite, thorace alisque ant. niveis, harum costa nigro-conspersa , fascia
ahhreviata ante medium, fascia integra media oblique retroversis apiceque
albido-maculato nigris. cf 9-
Völlig ohne Glanz, durch ihre oben schräg überhängenden anderthalb
schwarzen Binden auf den schneeweissen Vorderflügela sehr ausgezeichnet.
Sie ist schwer unter die Europäer einzuordnen, vielleicht noch am ersten bei
Retinella.
Grösse der Deletella. Rückenschild und Kopf schneeweiss. Taster dünn,
weiss, am Endglied aussen dunkelgrau. Fühler schwarz, sehr fein weisslich
geringelt mit rein weissem Wurzelglied. Beine weisslich mit schwarzen Flecken.
Hinterleib grau mit weisslichem Analglied; Bauch weisslich mit weissen Hinter-
rändern der Segmente.
Vorderflügel 2'" lang, ziemlich schmal mit convexem Vorderrand, ohne
Glanz, schneeweiss mit schwarzer oder schwarzbrauner Zeichnung. Der Vorder-
rand ist von der Wurzel aus in zunehmender Breite mit groben, schwarzen,
14
106 ^- C- Zeller.
mehr oder weniger zusammenfliessenden Querstrichen bestreut, zwischen welchen
die weisse Grundfarbe als Punkte oder schräg rückwärts gerichtete Querstrichel-
chen hervortritt, letzteres am meisten gegen die Flügelspitze. Vor der Mitte
kommt vom Vorderrande ein dicker, schwarzer Querstreifen herab, welcher etwas
schräg rückwärts gerichtet ist und an der Palte endigt oder ein wenig über
sie wegreicht. Eine breitere, jenem parallele Binde zieht vom Vorderrande
hinter der Mitte herab, verdünnt sich meistens nach unten und endigt auf dem
Innenrande am Anfange der Franzen ; sie ist auf dem Vorderrande mit ein paar
weissen Punkten bezeichnet. Der Raum hinter ihr in der grösseren Costalhälfte
schwarz und wie oben angegeben weiss gestrichelt; zwischen dem Hinterrande
und dem unteren Theile der Binde bildet die weisse Farbe ungefähr ein Dreieck,
welches auf der Mitte des Hinterrandes durch ein schwarzes Fleckchen unter-
brochen wird. Franzen um den Innenwinkel hellgrau, höher hinauf am Hinter-
rande weiss, um die Flügelspitze schwarz.
Hinterflügel grau, heller gefranzt. Unterseite der Vorderflügel dunkel
braungrau; die Franzen wie auf der Oberseite.
Vaterland: Texas (Boll). Sechs Exemplare in meiner Sammlung und im
Cambridger Museum.
Argyresthia abdotninalis Z.
— Linnaea Entomol. II, S. 270.
Diese Art ist in der Zeichnung der Vorderflüge] veränderlich. Die drei
von Boll aus Texas mitgebrachten Exemplare zeigen die charakteristischen zwei
goldfarbenen Basalstreifen, den grösseren, schief nach oben verlängerten Innen-
randfleck, die zerstreuten Fleckchen dahinter und die tiefschwarzen Schüppchen
in der Flügelspitze — alles wie die europäische A. abdominalis. Der Innen -
randfleck ist auch wie bei diesen entweder mit dem darüberliegenden Costalfleck
zusammengeflossen oder deutlich von ihm getrennt. Kurz , ich vermag die
beiderlei Exemplare durch kein einziges Merkmal als verschiedene Arten zu
unterscheiden.
Oracilaria.
Die Gattung scheint in Nordamerika viele, aber nicht an Individuen reiche
Arten zu enthalten. Fünf vorliegende Exemplare muss ich für eben so viele
Arten erklären, von denen nur eine mit einer der sieben Clemens'schen zu-
sammenfällt.
Sehr aufi'allend wäre es, wenn unsere so verbreitete Syringella noch
nicht nach America verpflanzt sein sollte ; aber eine solche Verderberin der
Blätter des Flieders wie in unseren Gärten ist sie dort bis jetzt auf keinen
Fall, selbst wenn Clemens sie als seine Venu Stella (]). 92 und 216), wie ich
vermuthe, beschrieben hat; er hat so wenig Exemplare vor sich gehabt, dass
das Zweifelhafte in seinen beiden Beschreibungen recht gut von der mangel-
haften Beschaffenheit seines Materials hergeleitet werden kann.
Beiträge zur KeiiiitniBS der nordamericanischen Nachtfalter. 107
1. Ch'ac. Burgessiella n. sj). Fig. 39.
Capite exalhido, palpis alhis, apice fiisco; alis ant. schistaceis, purpureo-
nitentibus, triangnlo obliquo ante, striola costali post medium palliäe flavis. cf .
Die mir in natura unbekannte Gr. coroniella Clem. p. 243 muss dieser
Art nahe verwandt sein; ich kann sie aber, da die Gracilarien nicht auf diese
Weise abzuändern pflegen, nicht für einerlei mit der vorliegenden halten. Coro-
niella hat die Vorderflügel dunkel gelblich, mit Purpur überzogen (dark yellowish,
overlaid with purple), Burgessiella ohne alles Gelbliche, schiefergrau, lebhaft
purpurschimmernd; Coroniella hat hinter dem hellgelben Costaldreieck ein hell-
gelbes Costalfleckchen (a little posterior a small costal pale yellow spot) , Bur-
gessiella einen vom Dreieck durch einen ziemlich breiten Zwischenraum getrennten,
scharf begrenzten hellgelben Costaistreifen von IV'2 maliger Länge des Dreiecks;
Coroniella hat das Endtheil des Flügels gelblich mit gelblichen Franzen (apical
portion of the wing yellowish; cilia yellowish), Burgessiella eben so gefärbt wie
den Flügelrest mit grauen Franzen.
Verwandt mit Stigmatella, deren kleineren Exemplaren sie in der Grösse
gleichkommt.
Rückenschild von der Farbe der Vorderflügel. Kopf glänzend, gelblich-
weiss, hinten ins Röthlichgraue. Fühler einfarbig bräunlich. Taster länger und
dünner als bei Stigmatella, weiss, an der Spitze des Endgliedes braun. Die vier
vorderen Beine schwarzbraun mit weissen Füssen; die Hinterbeine an den
schwarzbraunen Hüften mit rein weissem Enddrittel, übrigens weisslich mit
wenigen verloschenen, grauen Stellen. Hinterleib grau, am Bauch weisslich.
Vorderflügel 3'" lang, etwas schmäler als bei Stigmatella, dunkel violett-
grau, am Innenrande etwas lichter, überall lebhaft purpurschimmernd. Von der
Mitte hängt am Vorderrand ein hellgelbes, mit der nach hinten gebogenen Spitze
ein wenig über die Palte hinwegreichendes Dreieck; seine der Basis zugekehrte
Seite ist schräg, etwas convex; seine abgewendete Seite tief concav; auf dem
Vorderraude trägt es hinterwärts zwei braune Punkte. In einem Abstände, der
etwas kürzer ist als die Costalseite des Dreiecks, liegt ein ringsum scharf be-
grenzter, hellgelber Streif, der etwas länger als das Dreieck und dreimal so
lang wie breit ist. Die Franzen der Fiügelspitze sind so dunkel wie die Flügel-
fläche; die übrigen des Hinter- und Innenrandes grau.
Hinterflügel etwas glänzend grau, heller gefranzt. Unterseite der Vorder-
flügel dunkelbraungrau; die zwei hellen Flecke scheinen sehr verloschen durch,
sind aber in einer dünnen Linie auf dem Vorderrande hellgelb.
Vaterland: Massachusetts. Mein gut erhaltenes cf wurde von Burgess
bei Beverly mit mehreren am 20. August gefangen.
2. Gracilaria falconipennella Hübn. 317.
Zeller Linnaea entomol. II, S. 323.
Diese Art ist sehr veränderlich und erlangt besonders durch die Ueber-
winterung, doch auch durch längeren Flug eine helle, röthliche Färbung, in
welcher sich das Costaldreieck fast immer ziemlich gut darstellt.
14*
108 ^- C- Zeller.
Ein solches kleines, doch wohl nicht überwintertes Exemplar ist das mir
aus Texas vorliegende (f. Ich finde gar keinen haltbaren Unterschied: selbst
der, dass bei ilim die Fühler nicht hell und dunkel geringelt, sondern einfarbig
bräunlich erscheinen, bewährt sich nicht, weil sie, von unten besehen, zwar ver-
loschener als sonst, aber doch deutlich geringelt sind.
3. GraciJaria desmodifoliella Cleni. Fig. 40.
— Clem. ed. Staint. p. 269. — violacella ib. p. 03.
Fronte alba, mtidula, palpis albis, nigra tnacnlatis , antennis cinereis;
alis ant. costa vlttae instar latissimae postice coaretatae p)Miäe flava punctu-
lisque nigris notata, ceterum ochraceis, purpureo-nitentibus, punctis disci
duobus nigris. cf .
Kleiner als Älchimiella, durch die sehr breite, einwärts nicht scharf be-
grenzte, vor der Flügelspitze endigende blassgelbe Costalstrieme und die zwei
schwarzen, an ihrem lunenrande liegenden Punkte kenntlich.
Rückenschild bleich ochergelb wie der Hinterkopf; das Gesicht weisslich,
etwas glänzend. Alle vier Taster weiss, an den Enden der Glieder schwärzlich.
Fühler gelblichgrau, ungeringelt, mit weisslicher Spitze und verdunkeltem
Wurzelgliede. Die vier vorderen Beine schwarz mit weissen Füssen ; die Mittel-
beine an den Schenkeln und besonders an der Unterseite der Schienen durch
die Beschuppung stark verdickt und dabei zusammengedrückt; die Hinterbeine
schmutzig gelblichweiss, auch an den Hüften , an der Spitze der Schienen ver-
loschen grau. — Hinterleib grau mit gelblichweissem Bauch.
Vorderflügel wenig über 2'" lang, ziemlich schmal. Die Grundfarbe ist
eigentlich bleich röthlich ocherfarben, nach hinten, besonders an der Spitze
dunkler, überall blass purpurfarbig schimmernd; sie wird aber durch die blass-
gelbliche Färbung der Costalpartie auf einen geringeren Raum beschränkt, als
diese einnimmt. Dieses blasse Gelb ist an^der Wurzel schmäler als weiter hin,
verengert sich aber von der Flügelhälfte an, bis wohin es bis zur Falte reichte,
und endigt in den Costalfranzen etwas vor der Flügelspitze; seine Begrenzung
gegen die Grundfarbe ist nirgends recht deutlich, wird aber in der Flügelmittc
durch einen länglichen und weiterhin durch einen kleineren, runden, tiefschwarzen
Punkt bezeicjinet. Der Vorderrand trägt an der Basis einen schwarzen Punkt
und vor dem Anfange der Costalfranzen fünf schwarze Pünktchen in ziemlich
gleichen Abständen. Die Costalfranzen sind anfangs bleich gelblich und werden
bis zur Flügplspitze röthlichochergelb; die Hinterrandfranzen sind um die FJügel-
spitze schwärlich bestäubt und violettschimmernd, weiter herab grau.
Hinterflügel grau schimmernd mit gelblichgrauen Franzen.
Unterseite der Vorderflügel schwärzlichgrau, nach hinten gelblich gemischt
und heller, auf dem Vorderrande von der Hälfte an bleich ochergelblich. Franzen
unter der Flügelspitze schwärzlich.
Vaterland: Texas (Boll), Ein gutes cT im Cambridger Museum.
Beiträge zur Kenntniss der nordaraeiicanischen Naclitt alter. 109
AniTierkung. Ich halte eine vollständige Beschreibung dieser Art, auf
die ich anfangs Clemens' Worte nicht vollständig anwenden konnte, für keinen
Ueberfluss. Den späteren Namen glaube ich mit Recht angenommen zu haben.
4. Gracilaria atotnofieUa n. sp.
Capillis albidis, in occipite hirsutulis, pdlpis nigricantihus, albido-ma-
culatis; alis ant. pallide ochraceis, squamis nigricantihus creherrimis nebulosis,
striga obsolet a ante medium pallide ocliracea. Q .
Eine unscheinbare Art, wohl neben Syringella, zu stellen, deren kleinen
Exemplaren sie in der Grösse gleicht, mit zwei Haarwülsten am Hinterkopf,
die, wenn sie nicht zufällig entstanden sind, das auffallendste Artmerkmal
geben würden.
Eückenschild mit bleich ochergelblicher Grundfarbe, dicht schwarz be-
stäubt. Kopf weiss; die Haare des Hinterkopfes als zwei starke Knäuel aufge-
richtet. Fühler schwarz und bleichgelblich geringelt mit schwarzem Wurzel-
gliede. Lippentaster nur von Rückenschildlänge, nicht schlank, doch fein gespitzt;
das zweite Glied schwarz mit zwei weissen Ringen; das Endglied schwarz, an
der Wurzel weiss. Die Maxillartaster fein, schwärzlich mit weissen Fleckchen. —
Vorderbeine schwarz; die Füsse weiss ; aussen grau angelaufen, an den Enden
der Glieder schwarz. (Mittelbeine fehlen.) Hinterbeine weisslich, an den Schienen
auswärts grau angelaufen, mit reinweissem Rücken und solchem Punkte an der
schwarzen Spitze; die Füsse wie oben. — Hinterleib grau, am Bauche weisslich.
Vorderflügel 3'" lang, nicht ganz schmal, durch die Beschuppung der
Franzen anscheinend hinten erweitert, auf bleich ochergelblichem Grunde sehr
reichlich mit schwarzen Schuppen bestreut, welche die Grundfarbe nur in wenigen
Fleckchen frei lassen und hier und da am Vorder- und Innenrand zu unregel-
mässigen, nicht scharf begrenzten, kurzen Querstrichelchen oder schmalen Fleckchen
zusammenfliessen. Am dunkelsten ist der Basalraum, den vor der Flügelhälfte
ein auf dem Vorderrande erweiterter Querstreif der Grundfarbe ziemlich scharf
begrenzt, welcher etwas schräg nach aussen bis zum Innenrand herabzieht. Die
Franzen um die ganze Flügelspitze und bis zur Hälfte des Hinterrandes herab
sind ziemlich dicht schwarz beschuppt; die tiefer abwärts folgenden Franzen
sind bleichgelblichgrau.
Hinterflügel grau, init helleren, etwas gelblich gemischten P^-anzen.
Unterseite der Vorderfliigel dunkel braungrau; die Costalfranzen bis um
die Fliigelspitze weisslichgran.
Vaterland: Texas (Boll). Ein gut erhaltenes 9 i'" Cambridger Museum.
Cofeophora n. sji. oceidenUs? an niqrireUa Haw?
Col. coracipennella Linnaea, entomol. IV, 379.
Unter der Benennung Col. pruniella Cl. erhielt ich von Herrn Burgess
eine Art in mehreren Exemplaren nach beiden Geschlechtern und mit Säcken.
Clemens hat den Schmetterling seiner Col. pruniella nicht beschrieben, sondern
110 P. C. Zeller.
S. 167 nur die Lebensweise der Raupe, itir Futter und die Beschaffenheit ihres
Gehäuses angegeben. Offenbar hat Burgess sich bei seiner Bestimmung haupt-
sächlich nach der Futterpflanze, wild cherry, gerichtet. Die lebhaft grünen,
glatten, unbehaarten Blattstücke, an denen die von ihm erhaltenen Säclie sitzen,
können keiner anderen Prunusart, als cerasus angehört haben. Die Motten
krochen ihm zu Anfang Juli aus, also zu einer Zeit, in der sich Gol. nigricans
entwickelt, mit deren Säcken auch die ihrigen grosse Uebereiustiramiing haben.
Nur fand Clemens seine Raupen in mehr als halb erwachsenem Zustande (more
than half grown) zu Anfang October, um welche Zeit die Raupen der Nigricella
und ihrer nächsten Verwandten ganz klein sind, wenn sie ja schon ihre Eier
verlassen haben. Den Sack beschreibt er als abgeflacht (flattened) und (nebst
geringeren Abweichungen) auf der unteren Kante am Enddrittel tief gekerbt
und gegen die obere Kante gekrümmt, wodurch ein schwanzähnliches Anhängsel
gebildet wird (deeply notched and curved towards the upper edge, thus forming
a tail-like appendage). Ein solches Anhängsel haben die Säcke bei manchen
Arten in der frühsten Jugend (vgl. Fischer v. Röslerstaram, Beitr. S. 112 ff".).
Ob also Clemens' Angabe, dass seine Raupen mehr als halb erwachsen waren,
richtig ist, bleibt noch zu untersuchen. Bei den von Burgess erhaltenen, die
sicher im Sommer gesammelt wurden, ist keine Spur einer schwanzähnlichen
Krümmung vorhanden, sondern sie endigen mit einer kurz pyramidenförmigen
Klappe, wie bei unserer im Sommer gesammelten Nigricella, und haben eine
ebensolche cylindrische Form.
Die nordamericanischen Schmetterlinge stimmen aufs Genaueste mit unsrer
Nigricella überein, ausser dass ihre Taster ein wenig schlanker, und ihre Vorder-
flügel nach hinten etwas mehr zugespitzt sind, beides so unbedeutend, dass,
wenn man die Motten ohne die Säcke und aus gleicher Gegend mit den unsrigen
vor sich hätte, man darauf gar kein Gewicht legen würde. Aber die Säcke, aus
denen sie stammen, sind anders als die von Nigricella, die ich in der Sammlung
habe. Jene sind braunroth, etwas kürzer, ganz kahl, glatt, nur hier und da
mit einer kurzen, rippenförmig vortretenden, unregelmässigen Längslinie, auf
dem Bauche und dem Rücken mit einem hautartigen Längskiel ; der des Bauches
ist ganz niedrig, der des Rückens entweder auch einfach oder aus einem ge-
kerbten (off"enbar aus einem Blattrand gebildeten) flügelartigen, höheren Haut-
rand bestehend; das kurz pyramidenförmige Ende ist dreiklappig; die Klappen
eben, indem eine untere zur horizontalen Grundfläche dient, oder eine obere
den horizontalen Deckel bildet; der Hals des cylindrischen Sackes ist sehr
v?emg verengert und schwach abwärts gebogen , so dass die kreisrunde Oeff"-
nung schräg liegt.
Von Nigricella habe ich viele auf Pflaumenblättern gesammelte Säcke
vor mir; sie sind länger und daher schlanker, kurz b. 'haart, hell graugelbbräun-
lich, ohne Rücken- und Bauchkiel (bei einem Exemplare jedoch auf dem Rücken
mit einem Flügelansatz) , dagegen mit zahlreichen, unregelmässigen, welligen
Längsrippen von verschiedener Länge und Richtung; der Hals ist kürzer als
dort und noch weniger gebogen; die Analpyraraide ist länglicher, die Klappen
Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 111
sind auf der Aussenseite etwas concav. — Vier von Mann erhaltene Säcke (von
Prunus) sind ebenso, nur röthlicher.
Hieraus ergiebt sich also, dass der Sack der nordamericanischen Coleophore
kürzer ist, braunroth, kahl, fast ohne Längsrippen, dafür mit zwei Kielen, mit
gebogenem, engerem Halse, mit kürzerer Analpyramide und ebenen Klappen.
Von Nigricella kennt Dr. Russler den Kirschbaum als Tutterpflauze
(Nassauer Fauna S. 265 [365]). Frey giebt in den Tineinen der Schweiz S. 220
ausdrücklich an, dass „die Säcke von Kirschbäumen einen gezackten Rücken-
kanim (den Rand des Kirschblattes) haben und glatt sind". Wahrscheinlich
werden beim Nebeneinanderhalten solcher und nordamericanischer Säcke die
Unterschiede noch mehr verschwinden, so dass die specifische Verschiedenheit
noch unsicherer wird.
Ich zweifle übrigens nicht im geringsten, dass unsere Nigricella in der
überwinternden Raupe vielfach nach America hinübergewandert ist und sich
dort ansässig gemacht hat.
Coleophora Fahriciella Vill.
Col. Mayrella H. Linnaea entomol. IV. 200.
Col. eoruscipennella Clemens (ed. Stainton) p. 88.
Nach Stainton's Anmerkung zu Coruscipemiella ist diese mit der ebenso
grossen Fabriciella sehr nahe verwandt, jedoch ein wenig brauner. Die mir
vorliegenden drei cf fünf 9 stimmen aber so genau mit Fahriciella, dass ich
sie durchaus nicht von einander trennen kann und nicht recht begreife, wie
Clemens, der doch Stainton's Insecta Britannica besass, für seine Exemplare
einen neuen Namen wählen konnte. Die Verdickung der Fühler reicht so weit
herauf wie bei unserer Fabriciella; die Endhälfte ist scharf schwarz und weiss
geringelt, nur bisweilen auf dem Rücken der letzten Ringe weiss (bei einem 9
am Endsechstel ohne ganz schwarze Ringe). Die Farbe der Vorderflügel ist,
wie bei Fabriciella, beim cT metallisch grün, in der Spitze kupferglänzend,
beim 9 gold- oder niessingfarben, nach hinten in grösserer Ausdehnung violett
oder stahlblau.
Meine Exemplare sind von New- York und aus Massachusetts. Burgess
fing die Art bei Beverly vom 10. Juni bis 4. Juli. (In Deutschland fliegt sie
bis gegen Ende Juli; bei Zürich fing ich am Uetliberg ein ganz frisches cf
am 29. Mai.)
Laverna definifella n. sp. Fig. 41.
Thorace, capite cum pulpis alisqiie ant. albis, harum macula magna
costali ante , fascia lutissima post medium et margine postico fuscis. ' ^f 9 •
Grösser und breitflügliger als die folgende Art, ihr übrigens ähnlich
gefärbt und gezeichnet, duch leicht dadurch zu erkennen, dass bei ihr vor dem
Hinterraud der Vorderflügel noch ein bindenförmiger Raum der weissen Grund-
farbe vorhanden ist, der dort gänzlich fehlt.
112 P- C. Zeller.
Rückenschild und Kopf weiss. Fühler bräunlich mit länglichem, weissen
Wurzelgliede; Taster von Rückenschildlänge, ziemlich schlank, aufwärts gekrümmt,
weiss; das zweite Glied an der verdünnten Wurzel gebräunt; das Endglied wenig
kürzer, feingespitzt. Brust mit wischförraigen, weissen Flecken. Vorderbeine
nnd Mittelschienen auswärts braun; die Hinterschienen zusammengedrückt, aus-
wärts b raun grau , an der Wurzel, Mitte und Spitze fleckartig weiss; alle Füsse
bräunlich mit weissen Spitzen der Glieder. — Hinterleib beim cs^ grau mit
weissem Bauch und kegelförmigem Analbusch, beim 9 ziemlich lang und stark,
grau, nach hinten weisslich; das Analglied kegelförmig, am Enddrittel bleich-
gelb mit hervorstehendem Legestachel.
Vorderflügel des cT 3, 9 S'^'". ziemlich gestreckt, zugespitzt, weiss
ohne Glanz. Weit vor der Mitte hängt am Vorderrand ein dreieckiger, brauner
Fleck mit der schwarzen Spitze bis über die Falte herab ; er ist beim (^ grösser
als beim 9 und verlängert sich auf dem Vorderrande bis zur Basis, während
er beim 9 f^'^i ist, und der Vorderrand bis zur Basis rein weiss bleibt. Unter
der Spitze des Dreiecks liegt am Innenrand ein schwarzbrauner Punkt. Hinter
der Mitte ist eine sehr breite, gegen den Innenrand verengte Binde; ihr Innen-
rand ist nur beim cf coucav, ihr Aussenrand schwach gezähnelt in beiden Ge-
schlechtern, Der darauf folgende weisse , bindenförmige Raum ist nur schmal,
nach dem Innenwinkel hin sehr verschmälert. Vor dem Hinterrand ist die
Farbe wolkig dunkelbraun mit einem weisslichen Wisch an der Mitte des Hinter-
randes selbst. Franzen braungrau, an der Flügelspitze weisslich gemischt.
Hinterflügel lanzettförmig, fein zugespitzt, braungrau.
Unterseite braungrau; die Franzen der Vorderflügel an der Wurzel bleich-
gelblich. Das Geäder ist ganz verdeckt.
Vaterland: Texas (Boll, Beifrage). Ein abgeflogenes 9 ii" Cambridger
Museum', ein an den Vorderflügelspitzen beschädigtes (^ , das Beifrage am
15, August fing, in meiner Sammlung.
Laverna cireiimscriptella n. sp. Fig. 42.
Thorace, capite palpisque albis; alis ant. niveis, macula triangula costae
ante medium hrunnea, äimidio alae -posteriore luteo -hrunneo per lineain.
arcuatam tenuem alhidam oblique dissecto. <^ 9-
Vielleicht neben L,av. decorella und propinquella zu stellen, doch mit
sehr verschiedenen Tastern, im Aussehen am meisten mit Definitella überein-
stimmend.
Grösse der Decorella. Wenn das verölte Rückenschild in der Mitte nicht
weiss ist, so sind es wenigstens die Schulterdecken. Kopf weiss. Fühler ziemlich
kurz, dunkelgrau, sehr fein heller geringelt, mit länglichem, weisslichem Wurzel-
glied. Taster von Rückenschildlänge, aufwärts gekrümmt, weiss; das zweite
Glied dünn, bis ans Enddrittel auswärts braun angelaufen, am Enddrittel durch
lockere, einen Trichter bildende Schuppen stark verdickt; das Endglied fast so
lang wie das zweite Glied, zusammengedrückt, auf der Bauchschneide locker
Beiträge Äur Kemituiss der nordamerioaiüst-lieu Nachtfalter. 113
besclmppt, fciuspitzig. — Vorder- und Mittelbeine braun; Hinterbeine innen
weisslich, auswärts an den Schienen und Füssen etwas bunt. (Hinterleib des
cf fehlt, des 9 verölt, mit kaum sichtbarem Legestachel.)
Vorderflügel 2V2— 2^/4'" lang, schmal, sanft zugespitzt, bloss auf der
Wurzelhälfte, bis zum Anfang der Innenrandfranzen weiss, welche Farbe durch
das dunkelgelbbraune Costaldreieck noch mehr eingeschränkt wird. Dieses hängt
vom Vorderrande weit vor der Flügelmitte bis znr Fnlte herab, ist stumpf und
breit und hat auf dem Vorden-ande eine Verlängerung bis zur Fiügelbasis und
stösst auswärts mit der dunkeln Flügelpartie zusammen; seine der Flügelbasis
zugewendete Seite ist schmal tiefschwarz, und unterhalb seiner Spitze liegt nahe
atii Innenrand ein tiefschwarzer Punkt. Die Begrenzung der lehmgelbbräunlichen
hinteren Flügelhälfte bildet auf der der Flügelbasis zugewendeten Seite eine
concave Linie, die über der Mitte mit einem schwarzen Schuppenpunkt und am
Innenrande mit einem solchen Fleck bezeichnet ist. Zwischen diesen beiden
schwarzen Stellen fängt eine feine weisse oder weissliche, mehr oder weniger
verloschene Linie an, welche gekrümmt nach dem Vorderrande hinaufzieht und
ihn weit vor der Spitze erreicht, indem sie so ein längliches, hellovales Stück
abschneidet. In der Flügelspitze und weiter abwärts am Hinterrande ist nicht
immer eine lichte Stelle in der gelbbraunen Farbe, und noch tiefer, gleichfalls
am Hinterrande, ein schwarzes Fleckchen. Franzen braun gelblichgrau, an der
Flügelspitze dicht beschuppt.
Hinterflügel linearlanzettlich, fein gespitzt, bräunlichgrau.
Unterseite braungrau; die Mitte des Innenrandes der Vorderflügel in einer
sehr feinen Linie weiss.
Vaterland: Texas (BoU). Zwei zerbrochene (^ und ein 9 in meiner
Sammlung; mehrere Exemplare nach Dr. Hagen's Angabe im Cambridger Museum.
Batrachedra striolata n. sp.
Alis ant. canis, fusco-pulverxdentis praesertivi juxta cilia costalia, striolis
disci duabus longüudinalibus (altera ante medium, altera postiea) nigris.
Var. b) striola tertia paulo ante striolam posteriorem.
Obgleich diese Art, die kleiner als Batr. praeangusta ist, sich etwas ver-
änderlich zeigt, so vermag ich doch nicht, die Salicipomonella Clem. p. 265
auf sie anzuwenden. Bei Salicip. sollen die Vorderflügel bräunlich sein mit
einem weisslichen , reichlich bräunlich bestäubten Streifen , der von der Basis
durch die Flügelmitte bis zur Flügelspitze läuft. Ein solcher lässt sich bei den
vorliegenden Exemplaren durchaus nicht erkennen, da die Costalpartie nicht
heller als die Dorsalpartie und sogar im Apicalviertel mehr als anderwärts ver-
dunkelt ist, so dass hier noch viel weniger von einem hellen Längsstreifen die
Kede sein kann.
Eückenschild und Kopf hellgrau, mit brauner Bestäubung, ausser im Ge-
sicht (das aber nicht weiss ist, wie Clemens von Salicip. angiebt). Taster
dünn, gebogen, innen weisslich, aussen braun gefleckt. Fühler hellbräunlich,
durch die Einschnitte der Glieder auf der Fiückseite sehr verloschen geringelt
15
1X4 r- C. Zeller.
erscheinend, auf dem dunkeln Endsechstel mit einem breiten Kinge, dann vor
der Spitze mit 2-3 schmäleren Ringen von weissgrauer Farbe. Beine grau,
an den Füssen auswärts schwärzlich, mit breiten, weisslichen Enden der Glieder;
die Hinterschienen an der Mitte mit einem weisslichen, beiderseits schwärzlich
begrenzten Bändchen und an der Spitze erst schwarz, dann mit weisslichen
Endhaaren. Hinterleib grau, auch Bauch mit weisslichen Hinterrändern der
Segmente.
Vorderflügel 2V4'" lang, weissgrau, durch braunen Staub verdunkelt, am
meisten am Vorderrand bis zur Spitze. Im Mittel räum vor der Mitte liegt ein
kurzer, schwarzer Längsstrich in der Falte, der Basis etwas näher als dem
folgenden, eben so langen Strich, welcher dem Hinterrand ziemlich nahe kommt
und sich dem Vorderrand mehr nähert als dem Innenrand. In gleicher Richtung
und Höhe mit ihm bildet sich vor demselben bei Var. b eine dünnere, längere,
auch wohl unterbrochene Längslinie mehr oder weniger aus. Frauzen grau, an
der Flügelspitze weisslichschimmernd.
Hinterflügel und Unterseite grau mit solchen Frauzen.
Vaterland: Texas (Boll). Beide Geschlechter in meiner Sammlung und
im Cambridger Museum.
Heliozela gracilis n. sp.
Alis ant. subelongatis, aeneis, subviolaceo-nüidulis, gratis dorsalibus duabus
arrßenteis, priore obliqua, posteriore triangula majore. cT.
Schwer von den europäischen Arten zu unterscheiden, am sichersten durch
die gestrecktem und zugespitztem Vorderflügel und die länger und feiner zuge-
spitzten Hinterflügel. In der Grösse steht sie zwischen Sericiella und ResplendeUa.
Die Vorderflüge] sind erzglänzend mit sehr wenig beigemischtem Violett-
schimmer, wie bei den genannten zwei Arten. Von den zwei reinsilberweissen,
glänzenden Dorsaltröpfchen ist das zweite, am Innenwinkel liegende dreieckig,
mit feiner, gegen den Vorderrand gerichteter Spitze und scharf umgrenzt (wie
bei Saltatricella [TinagmaJ , doch kleiner). Das erste, näher an der Wurzel als
an dem zweiten liegende, ist ein schmaler, oben nach hinten übergeneigter Strich.
Die Franzen sind, ausser gegen die Flügelspitze, ziemlich hellgrau und sondern
sich von der Flügelfläche gut ab, so dass die Zuspitzung der letztern auff'ällt.
Hinterflügel von mehr als der Hälfte an dünn zugespitzt, grau. Die Hinter-
landfranzeu heller, gegen die Wurzel heller und von der Flügelfläche sehr deutlich
abgesondert.
Vaterland: Texas (Boll). Ein gutes (j^ im Cambridger Museum.
Phyllocuistis.
1. Vitigenella Cl. pag. 82.
Die zwei vorliegenden Exemplare stimmen darin unter einandej-, dass sie
kleiner sind als die kleinsten Suff'usella und Saligna und das eine hat alle
Merkmale, welche Clemens von seiner Vitigenella angiebt, nach welchen sie
freilich nicht von unserer Saligna zu unterscheiden ist. Es hat nämlich wie
Beiti-äge zur Kenntniss der nordamericaiiischen Nachtfalter. llf)
diese einen bräunlichen, von der Schulter herabkonnnenden, am obern Rande der
Falte hinziehenden und etwas vor der Flügelhälfte endigenden Schattenstreifen.
Der Unterschied scheint zu sein, dass, da er sich der Länge nach spaltet, der
obere Theil bei Vitigenella der stärkere ist, bei Saliyna dagegen der untere,
und dass überhaupt der Streifen bei Vitigenella feiner anfängt. Aber das zweite
Exemplar entbehrt diesen Streifen völlig! Dennoch können beide Exemplare nicht
wohl zu verschiedenen Arten gehören, da sie in den übrigen, sie von den Euro-
päerinnen unterscheidenden Merkmalen übereinstimmen. Diese bestehen in den
Vorderrandstrichen auf der hintern Flügelhälfte. Sie sind nämlich bei Vitigenella
feiner, schärfer und dunkler und, während sie bei jenen beiden in ziemlich
gleichen Abständen von einander liegen, ist bei Vitigenella zwischen dem zweiten
und dritten ein solcher Abstand, dass noch ein Strich dazwischen liegen müsste,
um gleiche Abstände hervorzubringen. Der zweite Strich setzt sich bei allen
drei Arten als ein Bogen oder als eine winklig gebrochene Querlinie bis zum
Innenrand fort; bei Vitigenella ist der Winkel weit über der Mitte, bei den
beiden andern in der Mitte, wo auch die stärkste Convexität ist, wenn sich bloss
ein Bogen gebildet hat. — Clemens giebt für Vitigenella an, dass sie a blackish
dorsal patch on the inner margin near the base habe, und diesen Fleck zeigen
meine beiden Exemplare sehr stark. Keins meiner zehn (Sa^wa-Exemplare besitzt
eine Spur davon ; aber bei Suff'usella ist er eine ganz gewöhnliche Erscheinung
und manchmal nach beiden Seiten des Innenrandes hin verlängert. In der Flügel-
breite stimmt Vitigenella mit Suff'usella.
Diese, wie es scheint, so auifallend abändernde Art verdient genauer be-
obachtet zu werden. Erst wenn dies geschehen ist, lassen sich sichere Diagnosen
fiir die drei Arten anfertigen.
Vaterland meiner zwei Exemplare Massachusetts bei Cambridge.
2. Magnatella n. sp. Fig. 43.
Maxima, alis ant. caudulatis, niveis, postice ferrugineis, puncto baseos
suhdorsali atro, macula ante marginem posticam longitadinali, nivea, nitida,
tabercidum nigricans et superius Uneulam atram continente. (^.
Die beiden vor mir befindlichen Exemplare sind nicht nur in der Grösse,
sondern auch in der Zeichnung bedeutend verschieden, gehören aber zu einerlei
Art, wie der glänzendweisse, durch einen halb grauen, halb schwarzen Schuppen-
wulst unterbrochene Längsstreif in der gelben hintern Partie beweist. Das
grössere Exemplar übertrifft die grösste Lyonetia! Obgleich den Fühlern und
der Kopfbildung zufolge die Art eine Phyllocnistis ist, so scheint doch das aus-
gezeichnete Franzenschwänzchen und die Abweichung im Aussehen anzudeuten,
dass auch das Geäder ein verschiedenes sein, und dass man für sie ein beson-
deres Genus zu errichten haben werde.
ßückenschild und Kopf reinweiss. Fühler ziemlich stark, kürzer als die
Vorderflügel, hellbräunlich; das weisse Wurzelglied länglich, am Ende etwas
verdickt. - Beine weiss, schwarzbunt, besonders an den Füssen; die Hinter-
schieuen dünn, auswärts weisslich, vor der Spitze mit schwärzlichem Fleck, auf
16*
WP, P. C. Zellor.
dem Rücken mit langen, hellblonden Haaren dicht bekleidet: der eine Dorn des
ersten Paares ist doppelt so lang wie der andere und der längste von allen. --
Hinterleib dünn, grau mit kleinem, hellem Analbusch; Bauch weiss, an den
Seiten schwärzlich gefleckt.
Vorderflügel ohne Schwänzchen bei dem einen Exemplar 272» bei dem
undevn nur P/4'" lang, schmal (bei dem kleinern etwas breiter), weiss, ohne
Glanz, in der hintern Hälfte ausser am Vordervand rostgelb. Unterhalb der P'alte
an der Basis ist ein tiefschwarzer, eckiger Punkt (beim kleinern E.xemplar ver-
loschen und kleiner). Ebenso unterhalb der Falte ist weit vor der Mitte bei dem
kleinern ein ziemlich grosser, schwärzlicher Punkt, und weiter nach hinten dicht
am Vorderrand ein ebensolcher; statt beider hat das grössere Exemplar recht
undeutliche, kurze Längsstreifchen. Die Rostfarbe fängt beim grossem in
der Flügelhälfte dicht an der Falte mit einem starken, schwarzen Punkt an;
beim kleinern fehlt er fast, während bei ihm von dieser Stelle aus ein dunkel-
bräunlicher, sehr schräg aufwärts nach hinten gerichteter Strich die Rostfarbe
begrenzt und mit seinem Ende mit dem bei beiden Exemplaren vorhandenen,
sehr schräg herabkommenden, schwärzlichen Costalstrich zusammenstösst. Unter-
halb der Spitze des dadurch gebildeten Winkels ist der gestreckt eiförmige,
etwas silberweisse Längsstreifen, der bis zum Hinterrand hinreicht und in seiner
Mitte einen verdickten, grauen, hinten schwarzen Fleck trägt, von dessen oberem
Ende eine kurze, schwarze Länglinie gegen das Schwänzchen gerichtet ist.
Hinter dem angegebenen schwärzlichen Costalstrich folgen vier weisse, durch
Rostgelb schlecht begrenzte Costalflecke und Striche, deren letzter vor den ab-
gestutzten, hier schwarzen Franzen liegt. Das ziemlich lange, frei hervorstehende
Franzenschwänzchen ist schwarz. Die Franzen unter ihm enthalten einen am
Hinterrande hinziehenden schwärzlich punktirten Fleck: sonst sind sie blass
ochergelb.
Hinterflügel schmal messerförraig, grau; die sehr langen Franzen heller
und gelblich gemischt.
Unterseite der Vorderflügel bräunlichgrau , bei dem grössern Exemidar
vor dem schwarzen Franzenschwänzchen mit einer sehr deutlichen, weisslichen,
wischförmigen Stelle. Hinterflügel wie oben.
Vaterland: Massachusetts. Beide Exemplare wurden von Burgess gefangen,
das grössere bei Beverly am 8. Juli.
Trifurcula ohrutella n. sp.
Capüe et alis ant. pallide lutescentibus, Ms ptdvere grosso, crehro, fusco
conspersis, costa 'e basi lineae instar nigra, cf 9 •
In der Grösse zunächst der Palliäella, etwas schmalfüglicher, von den
europäischen Arten ziemlich leicht zu unter^'cheiden durch dickere Fühler, bleich
lehmgelbe, reichlich (wie bei Pulverosella) mit groben, braunen Schuppen be-
streute Vorderflügel und besonders durch den schwarzen Costalrand an der
Schulter.
Beiti'äge zur Kenntniss der novdamericanischen Nachtfalter. 117
Rückenschild nnd Kopf bleich lelungelblich, noch heller die auf der Unter-
seite weissen Augendeckel der dicken, staubgrauen Fühler. Beine einfarbig hell
ochergelb. Hinterleib grau mit gelbweissem, seidenglänzendem Bauch.
Vorderflügel kaum 2'" lang, bleich lehmgelb, auf der ganzen Fläche sehr
sehwach opalisirend, beim Q weniger reichlich als beim (j^ mit groben, braunen
Schuppen, besonders hinterwärts, bestreut. Der Vorderrand ist von der Wurzel
aus als eine kurze, beim $ feinere und weniger weit als beim (^ reichende
Linie schwarz. Am wenigsten und mit feineren Schuppen ist die Innenrandgegend
nach der Wurzel bestreut. Die hellgelblichgrauen Franzen sind um den Hinter-
rand herum mit einer Schiippenreihe durchzogen.
Hinterflügel hell bleigrau; die helleren Franzen mit gelblichem Seiden-
schinimer. — Auf der glänzenden Unterseite sind die Vorderflügel viel dunkler
grau als die Hinterflügel und stechen von den hellen , gelblichschimniernden
Franzen sehr ab.
Vaterland: Texas (BoU). Zwei cf ein 9 i" meiner Sammlung und im
Cambridger Museum.
Pteroplioridae.
Aus dieser Familie hat Fabricius eine einzige americanische Art be-
schrieben (Pfer. leucodaciylHs) , jedoch niciit so, dass sie leicht wieder zu er-
kennen sein möchte. Darauf stellte Asa Fitch im Report of the noxious Insects
of the State of New- York 1856 S. 139—145 mehrere Arten auf, von denen nur
die erste, Periscelidactylus, nach ihrer ganzen Naturgeschichte und auch sonst
hinreichend genau abgehandelt ist. Die folgenden: Lohidactylus, Tenuiäactylus,
Cineridactylus, Marginidactylus, Nelmlaeductylus , Naevosidactyhis und Oreti-
dactylus sind nur nach den Schmetterlingen und nicht einmal zur Unterschei-
dung von andern nordamericanischen Arten ausreichend beschrieben und tragen
sämmtlich Bastardnamen, die nicht geduldet werden können. Ob er noch andere
Arten beschrieben hat, ist mir gänzlich unbekannt. Hierauf charaktcrisirte ich
in der Entomol. Zeitung 1807 S. 333 einen Platy2)tilus Bischoß'ü aus Nord-
america. Zu diesen Arten fügte Riley im Annual Report of the noxions etc. in-
sects of the State of Missouri 1869 einen Pterophorus carduidactyhti^ hinzu.
Die mir in natura bekannten Arten Nordamerica's sind folgende:
1. Platyptilia Bischoffii Z.
Platyptilus B. Entern. Ztg. 1867, S. 333.
Sie steht der Plat. Bertrami nicht nur nach der Zeichnung der Hinter-
schienen, sondern auch in der Flügelfärbung am nächsten, unterscheidet sich
aber ausser dem etwas weniger gespitzten Vorderzipfel der Vorderflügel vor-
züglich durch die einfarbig weisslichen Hinterfüsse (bei Bertrami ist das erste
Hinterfussglied an der Spitze ocherfarbig in verschiedenen Abstufungen und
Mischungen). — Meine ersten Exemi)lare erhielt ich aus Ohio. Burgess schickte
mir (^ 9- «^lic* er bei Beverly im ersten Drittel des .Tuli gefangen hatte. Ihr
118 P. C. Zeller.
verflogener Zustand zeigt, wie bei Ochrodactyla und Bertrami, die Entwicklung
vor und in die Mitte des Juni fällt.
2. JPlatypt. cardui Z,
Pterophorus carduidactylus Eiley 1. c. p. 180, tab. 2, Fig. 13, 14.
In der Grösse der ansehnlichsten Fiat. Zetterstedtü, aber mit dunklerer,
fast etwas rothlicher Färbung, so dass sie dadurch der Fl. isodactyla (De Graaf)
nahe kommt. Die Hinterrandfranzen der Vorderflügelzipfel sind aber auswärts
so weisslich wie bei Zetterstedtii (bei jener Isodactyla schmutzig und bleich
ochergelblich). Die mit einem weissen verlängerten Costalpunkt anfangende helle
Einfassung des dunkelbraunen Costaldreiecks erweitert sich einwärts bei weitem
nicht so wie bei Zetterstedtii, sondern bildet eine etwas breite Linie, die aus-
wärts durch die dunkelröthlichzimmtbraune Farbe ziemlich deutlich begrenzt
wird. Die helle Querlinie, welche über die beiden Zipfel vor dem Hinterrande
hinwegzieht, ist ziemlich verloschen, nicht scharf begrenzt, und auf dem zweiten
Zipfel verlöscht sie weit vor dem Innenrande. (In der Abbildung Fig. 13 ist sie
so fein, scharf und vollständig wie bei Zetterstedtii gegeben, womit meine drei
Exemplare gar nicht übereinstimmen.) Das Hauptmerkmal giebt das schwarze
Schuppendreieck in den Franzen der dritten Hinterflügelfeder; dieses ist so
gross, wie es keine unserer Arten mit Ausnahme der Fl. nemoralis besitzt; es
liegt ein wenig vor der Mitte der Feder und hat vor sich eine weissliche Stelle,
von welcher aus bis zur Basis eine einfache Reihe schwarzer Schuppen auf den
Franzenhaaren liegt. (In Eiley's Figur ist das Dreieck ganz ausgelassen, oder
vielmehr ist die Feder selbst hier unnatürlich erweitert; auch die zweite Feder,
die wie bei Zetterstedtii gestaltet ist, zeigt einen falschen Umriss.) Auf der Unter-
seite hat der erste Hinterflügel die Andeutung einer verloschenen Querlinie. — Der
Stirnkegel ist kleiner als bei Zetterstedtii, wesshalb die Taster auch weiter über ihn
hinausreichen. Der Hinterleib ist ocherbraun, auf den zwei ersten Segmenten ins
Weissliche; am Ende des zweiten liegt in der Mitte ein mit der Spitze nach vorn
gerichtetes, dunkles, kleines Dreieck; der hintere Seitenrand des dritten Seg-
ments ist weisslich ; der des vierten mit einem dunkelbraunen Fleck gezeichnet.
— An den Hinterbeinen sind Schienen und Füsse weiss; die erstem vor dem
obern Dornenpaar mit einem dunkelzimmtbraunen Ringe; der darauf folgende
Theil ist an den ganzen zwei Enddritteln ebenso gefärbt. Auch das erste Fuss-
glied ist an der grössern Endhälfte von derselben Farbe, und die folgenden
haben hellbräunliche Spitzen.
Vaterland: Missouri; ich erhielt von Riley ein (j^ zwei Q. Die Raupe
lebt nach seiner Beobachtung den Monat Mai hindurch an der gemeinen Distel
(Cirsium lanceolatum — Cersium lanceuluta ist wohl nur Druckfehler), an der
man häufig die Köpfe durch Seidengespinnst zusammengezogen sehen kann;
öfters sind einzelne abgestoibene Blätter mit darin enthalten. Zieht man solche
üespinnstwulste auseinander, so trifft man 8 — 12 dicke, glatte, wurmähnliche
Raupen darin an. Sie sind licht strohgelb, in der Jugend mehr grün, mit Reihen
schwarzer l^unktwärzchen; der Kopf und die durch eine helle Längslinie halbirte
Beiträge zur Kenntniss der nordampricanisr'hf'n 'Nao.'htfalter. | ly
Hornplatte des Prothorax scliwarz. (Riley beschreibt dies ausführlich.) Gegen
Ende Mai verwandeln sie sich innerhalb des Nestes in glatte, glanzlose, schmutzig
gelbe Puppen mit kurzem Stirnkegel und zu jeder Seite mit drei dunkeln Längs-
streifen. (Fig. 14.) Genau in einer Woche nach der Verpuppung kriechen die
Schmetterlinge aus. (Von keinem europäischen Pterophoriden lebt, so viel man
weiss, eine Art gesellig; die Puppe der Pt. cnrdui stimmt aber mit den ver-
wandten europäischen PlnfypfiUen).
Anmerkung. Ein durch Boll aus Texas mitgebrachtes (^ ist von so
heller Grundfarbe auf den Vordei-flügeln wie Zetferstedtii. Da es sehr verflogen
ist. so könnte die helle Farbe eine Folge des längern Fluges sein. Aber die
Vorderfltigel sind etwas gestreckter als bei Cardui, und die helle Querlinie über
die Vorderflügelzipfel ist vollständiger und breiter. Das schwarze Schuppen-
dreieck der dritten Feder ist so vollständig wie bei dieser. Aber — was einen
sichern specifischen Unterschied anzudeuten scheint — an der Hinterschienen-
spitze nimmt bei diesem Texaner Exemplar die braune Farbe weniger als den
halben Raum zwischen den zwei Sporenpaaren ein, bei Cardui Vn- Der unge-
nügende Zustand des Exemplars verhindert eine genaue Beschreibung und Be-
nennung der Art. Es giebt also aus der Gonodactyla-Gi'n])Y)e in Nordamerica
wenigstens zwei Arten.
3. Oxyptihis periscelidactylus Fitch.
Fitch 1. c. p. 138. The gartered or grape-vine Phniic.
Riley 1. c. p. 137. tab. 2. Fig. 15. 16 the grape-vinc Plume.
Er gehört — zufolge der dritten Hinterflügelfeder, die vor dem starken,
schwarzbeschappten Ende nicht bloss in den Franzen weisse Schuppen führt,
sondern auf der Fläche selbst weissbeschuppt ist — in die Verwandtschaft des
DidacU/luft und Obficurus, mit denen er auch darin übereinstimmt, dass die
Puppe auf dem Eücken dornig ist. Von allen bekannten Arten unterscheidet
er sich durch das braune, gestreckte Dreieck, welches auf dem zweiten Vorder-
flügelzipfel auswärts von der weissen Querlinie, an seiner Spitze von einem
weissen Wisch begrenzt wird.
Er hat die Grösse und den Bau des Didactylus ; die Färbung des Körpers
und der Vorderflügel ist aber wie bei keinem europäischen Oxyptüuf: (bei Laehts
zwar heller, aber bleich ochergelb): hellzimmtfarben, weniger schön als bei
Plat. rlwdodactyla. Die Zeichnung der Vorderflügel ist wie bei Didactylus ;
aber die weisse Querlinie des zweiten Zipfels steht weiter vom Hinter-
rand ab und dient als Basis des gelbbraunen, diesem ganz fehlenden Dreiecks.
Der Vorderrand dieses Zipfels ist von der Spalte bis zur Querlinie und öfters
über diese hinaus auf den hellen Franzen mit tiefschwarzen Schuppen bekleidet
(die bei Didactylus, dessen Vorderrandfranzen schwarz sind, ganz fehlen). Die
Zeichnung der Franzen ist sonst wie bei Didactylus.
Der starke schwarze Schuppenbusch am Ende der dritten Feder ist kürzer
und breiter als bei Didactylus, weil die Schuppen, besonders am Hinteirande,
länger sind, und sticht gegen die weissen Schuppen der Franzen sehr ab; er
120 P. C. Zellei.
ist hinten gerade abgescli iiitt en, uud die hinter iliin ful>j;eiiden Franzen
sind rein weiss, wie auch die weisslich gefranztc Flügelfläche vor ihm; die
Basalhälfte dieser Feder ist blass ochergelb, mit hinfälligen dunkleren Schuppen
bestreut.
Die Fühler sind auf dem Eücken weiss , auf der Unterseite schwarz und
weiss wechselnd. Auf dem Rücken des in der Färbung mit den Vorderflügeln
stimmenden Hinterleibes sind die weissen Zeichnungen durch dickere Linien
gebildet als bei Didactylus. Die weissen Hinterbeine sind wie bei Didactylux
gefärbt, nur in den dunklen Stellen nicht schwarzbraun, sondern zimmtbraun.
Mein einzelnes Exemplar aus Ohio bildet eine Varietät. Alle dunkle
Färbung an Flügeln und Körper ist dunkler, und das Weisse, besonders auf
dem Hinterleibe, ist verloschener und weniger ausgedehnt. Die erste fleckähn-
liche Querlinie des Vorderflügelzipfels ist, statt schräg nach aussen gelegt zu
sein, fast senkrecht; die zweite weisse Querlinie ist vorhanden, aber die des
Hinterzipfels (die Fortsetzung der ersten des Vorderzipfels) fehlt völlig, und
da die Farbe dieses Zipfels dunkel ist , so tritt das charakteristische Dreieck
nicht aus der Grundfarbe hervor. Die Franzenzeichnung ist nicht verschieden,
nur weniger hell weiss. Auch die Haarknoten an den Hinterschienen sind
dunkler braun.
Meine anderen sechs Exemplare, alle weiblich, und von verschiedener Güte
der Conservation , stammen von New- York, aus Missouri und Texas. Die Art
hat in Nordamerica gewiss eine grosse Verbreitung. Ihre Raupe lebt zu Ende
Mai und Anfang Juni in einem oder zwei durch Seide zusammengezogenen
Blättern des Weinstocks und verpuppt sich an der Unterseite eines Blattes oder
Stengels. Pitch glaubt, dass es zwei Generationen gebe , deren zweite aus den
im Juli (nach Riley schon in etwa acht Tagen nach der Verpuppung) aus-
kriechenden Schmetterlingen erscheine, und da diese Art schädlich werden
könne, so müsse man die Raupe im Juni absuchen und tödten. Mir scheint die
Möglichkeit der Schädlichkeit wenig glaubhaft, wenn auch Riley die Raupe in
vielen Theilen von Missouri recht häufig fand.
4. Oxi/ptilus Delawaricus n. sp.
Antennis albo nigroque annulatis ; alis ant. minus quam ad medium
fissis, cinnmnomeis, lacinia anteriore albido-histrigata, ante apicem latius niveo-
ciliata, ciliis laciniae posterioris in hasi lineam alham gerentibus ; digiti tertii
medio albido, apice utrimque atrosquamato. (f.
Auch bei ihm, sowie bei dem folgenden ist die Spitze der dritten Hinter-
flügelfeder schwarz beschuppt. Vom vorigen unterscheidet er sich durch viel
geringere Grösse, vollständig schwarz und weiss geringelte Fühler, ganz andere
Grundfarbe der Vorderflügel , den rein weissen Costalstrcifen an der Spitze des
Vorderzipfels, den M'angel des braunen Dreiecks auf dem hintern Zipfel, die
anders gezeichneten Franzen dieser Zipfel, den hinten nicht gerade abgeschnit-
tenen Schuppenfleck an der Spitze der dritten Feder. — Die folgende Art über-
Boitrligp zur KpiintuisK dpr noifhinipiiianischpii Naditt'alter. 121
trifft er so sehr in der Grösse, wie ihn der Feriscelidactylns übertrifft; seine
Vorderflügel sind viel heller, und wenigstens die zwei weissen Querlinien des
ersten Zipfels sind vollständig, und von der zweiten an sind die Vorderrand -
franzen in einem breiten Streifen weiss, statt schwarzbraun; auch ist die Franzeu-
zeichnung eine andere. — In der Färbung konnnt Delmvaricus dem Püosellae
nahe, von dem ihn aber die Zeichnung der dritten Feder weit entfernt. Von
den dunkler und schöner gefärbten 0. ericetorum und 0. teucrii unterscheidet
ihn der grössere Umfang des schwarzen Schuppenfleckes der dritten Feder.
Fühler weiss und schwarz scharfgeringelt, nur an den ersten 6—7 Gliedern
auf der Unterseite bloss weisslich. Kopf, Rückenschild und Vorderflügel hell-
zimmtbraun wie beim gewöhnlichsten Püosellae.
Vorderflügel SVs'" lang und von der gewöhnlichen Oxyptilus-(je?,idi\i,
ziemlich hellzimmtfarben, auf der verdunkelten Vorderrandader von der Wurzel
aus weisspunktirt, und mit ein paar dunkeln Fleckchen im Mittelraume; vor der
Spalte mit einem kleinen weisslichen Fleckchen. Die zwei weissen Querlinien
des Vorderzipfels deutlich und gut begrenzt; die Costalfranzen vor der ersten,
schräg liegenden Querlinie und hinter ihr bis zur zweiten schwarz; die zweite
ist weniger schräg und geht in den breiten rein weissen Streifen über, den
die Franzen von ihr an bis zur Spitze bilden. Die Innenrandfranzen dieses
Zipfels sind von der Spalte aus blond, dann hinter der ersten Querlinie schwarz,
hierauf wieder blond,, gegen die Spitze an ihrer Wurzel streifenartig weiss,
welche Farbe erst durch einen schwarzen Längsstrich, dann bis zur Flügelspitze
durch verdunkelte Grundfarbe begrenzt wird. Auf dem zweiten Zipfel ist an
der gewöhnlichen Stelle ein weissliches Fleckchen, und von der Furtsetzung der
zweiten Querlinie eine Spur zu sehen (dies mag veränderlich und bei anderen
Exemplaren deutlicher sein). Die Vorderranzfranzen dieses Zipfels sind erst
hellblond, dann bis fast zur Spitze dunkelgrau mit einzelnen noch dunkleren
Haaren gemischt und mit einzelnen sehr kleinen schwarzen Schüppchen bestreut;
die Innenrandfranzen sind hellblond, an der Spitze aber schwarz und einen
auS'allenden solchen Fleck bildend; die Hinterrandfranzen sind wieder sehr hell
blond, an der Wurzel weisslich, so dass hier eine weisse Bogenlinie (wie bei
Ericetorum) gebildet wird, welche einwärts durch die Grundfarbe und einerseits
durch den schwarzen Franzeufleck, andererseits durch einen schwarzen, aus der
Spitze des Zipfels hervorkommenden Franzenstrich begrenzt wird. An diesen
schwarzen Längsstrich der Spitze stossen auf der anderen Seite einige an der
Wurzel weisse Franzenhaare.
Die zwei ersten Federn sind dunkelgrau; die dritte ist im Anfangs- und
Enddrittel hellzimmtfarbig , im mittelsten Drittel, so wie die es begrenzenden
Franzen weisslich. Um das Enddrittel bildet die schwarze Färbung der Franzen
einen länglichrunden Fleck, der besonders auf dem Vorderrande mit tiefschwarzen
Schuppen bekleidet ist. Die Franzen an der Spitze der Feder sind in ansehn-
licher Ausdehnung weiss, mit ein paar tiefschwarzen Schuppen.
Auf der Unterseite der Flügel ist das Schwarze weniger tief, das Weisse
aber auf den Vorderflügeln in den ausgeprägteren Zeichnungen reiner; hier ist
16
122 P- C- Zeller.
auch die (zweite) Querlinie des Hinterzipfels ganz deutlich, doch nicht bis an
beide Ränder ausgedehnt.
An den weissen Hinterschienen sind die Haarbüschchen (bei den Dornen)
gelblichbraun; diese Farbe nimmt die Endhälfte des Raumes bis zu dem ersten
Dornenpaare ein. An den Füssen sind die braunen Endringe der beiden ersten
Glieder halb so breit wie der weisse Rest.
Vaterland: am Delawarefluss. Ein cT (durch Schläger erhalten) in meiner
Sammlung.
Anmerkung. Tenuidactylus Fitch, der in Dornbüschen (brakes)
und auf Sümpfen Mitte Juli gemein sein soll, mag einerlei mit meiner Art sein,
ist aber durchaus nicht so beschrieben, dass ich ihn ohne Ansicht eines Originals
dafür annehmen könnte. Dass der schwarze Fleck der dritten Hinterflügelfeder
nahe an der Spitze gelegt wird, ist vielleicht nur Ungenauigkeit der Bezeichnung
(the inner lobe [d. h. die dritte Feder] threadlike, white, its fringes wliite. with
a broad black band uear the tip).
5. Oxyptiliis nigrociliatus n. sp.
Parvus, antennis albo nigroque annulatis; alis ant. minus quam ad
medium fissis, brunneo-fuscis , laeinia anteriore obsolete albido-bistrigata, ciliis
costalibus nigris; ciliis laciniae posterioris in basi linearn albam. gerentibus ;
digiti tertii medio albido, apice utrimque atro-squamato. Q .
Von der Grösse des kleinsten Oxypt. obscurus und von noch dunklerer
Farbe als dieser. Sein gerundeter schwarzer Schuppenbusch am Ende der dritten
Feder weist ihn wie die zwei vorigen Arten zwischen Didactylus und Obscurus.
Was ihn vor allen Oxyptilus- Arten kenntlich macht, ist die schwarze Farbe
aller Vorderrandfranzen am ganzen ersten Zipfel entlang.
Die Fühler sind lebhaft weiss und schwarz geringelt. Die Vorderflügel,
3'" lang, s-ind dunkel gelbbraun, ohne lichte Stelle an der Spalte. Die zwei
weissen Querlinien der Zipfel sind undeutlich; am deutlichsten und reinsten ist
der Anfang des ersten auf dem Vorderzipfel. Nur im Anfange der Spalte sind
die Franzen weisslich, sonst am Vorderzipfel überall schwarz, ausgenommen
unterhalb der Spitze, wo sie in einem spitzen Dreieck hell blond sind. Am
Hinterzipfel haben sie den ganzen Vorderrand entlang, mit Ausnahme des Winkels
der Spalte, schwarze Farbe; am lunenrande sind sie in grosser Ausdehnung hell-
blond mit em paar tiefschwarzen Schuppen, dann bis zum Hinterrande in ge-
ringerer Ausdehnung schwarz; am Hinterrande sind sie bis zur Spitze, wo ihre
Farbe tiefschwarz ist, mit einer hellen Stelle darüber, hellblond, an der Wurzel
aber ganz weiss in einem Bogen, der einwärts durch die schwarze Hinterrand-
linie scharf begrenzt wird, auswärts aber keine scharfe Grenze hat.
Hinterflügel dunkelbraun. Die dritte Feder in der Mitte weiss und hier
auch weisslich gefranzt; um die Spitze bilden die auf den Franzen liegenden
tiefschwarzen Schuppen einen kurzen, eiförmigen Fleck, hinter welchem, also
an der Spitze der Feder, die Franzen hellblond sind.
Beiträge zur Kenntniss der nordamericanisclien Nachtfalter 123
An den Hinterbeinen sind die Schienen und Füsse reinweiss, die erstem
mit braunschwarzer Farbe der Verdickungen (wie bei Obscurus). Die Fussglieder
sind an der Spitze wenigstens auf einer Seite schwarz, und das erste Glied ist
es auch an der Wurzel, so dass hier auf der Aussenseite der weisse Eing etwas
schmäler ist als der schwarze Endring.
Vaterland: am Delawarefluss. Ein 9 (durch Schläger erhalten) in meiner
Sammlung.
Anmerkung. Lohidactylus Pitch soll grösser sein als Tenuidactyhis
(Flügelspannung 0,80 gegen 0,60; bei Periscelidact. 0,85), und kann also schon
darum nicht einerlei mit Nigrocüiatus sein. — Ohne Zweifel giebt es in Nord-
america mehr Oxyj^tilus- Arten, als Fitch unterscheiden zu können glaubte.
6. Minieseoptilus semicostatus n. sp.
Parvus, alis ant. fuscescenti- cinereis , clor so gilvescente, venae costalis
dimidio posteriore albo, puncto ftisco ante fissuram 2)Osito, ciliis laciniae utrius-
que nigro-bipunctatis, punctis anterioris ante angulmn dorsalem.
Die zwei vorliegenden Exemplare lassen sich nicht als verschiedene Arten
ansehen. Es ist fraglich, ob sie nicht zu dem europäischen Zopliodactylus
(Loewii), dessen ganzen Bau und Färbung sie haben, gehören, indem die Stel-
lung der beiden Funkte in den Franzen des Vorderzipfels, die ohnedies nur bei
dem einen Exemplar unversehrt sind, vielleicht nur die Bedeutung einer Varietät
haben mag. Aber bei der Verschiedenheit des Vaterlandes ist es rathsamer, eine
eigene Art anzunehmen und die Entscheidung von der Erforschung der Natur-
geschichte (Zopliodactylus lebt an Erythraea centaurium) und von der Unter-
suchung mehrerer Exemplare abhängig zu machen.
Der Kopf ist grau, am obern Augenrande mit einer feinen weissen Linie.
Fühler grau, ungeringelt, gegen die Wurzel weiss. Rückenscbild etwas bräunlich
bestäubt. Hinterleib schlank, bleich gelblich, am Ende eines jeden der drei vor-
letzten Segmente mit zwei schwarzen Punkten. Beine weisslich.
Vorderflügel 3^/t'" lang, bräunlichgrau, längs des Innenrandes und in den
beiden Zipfeln, übrigens ohne scharfe Grenze, in bleiches Ocherröthlich über-
gehend. An der Grenze des Bräuulichgrauen ist im Mittelraum mitten zwischen
der Wurzel und der Spalte ein schwarzer, in die Länge gezogener Punkt. An
der Spalte liegt am Anfang des untern Zipfels ein anderer solcher Punkt, und
über ihm bei dem einen Exemplar ein grösserer, wischförmiger, doch sehr un-
deutlicher. Eben dieses Exemplar hat in der Mitte eines jeden Zipfels einen
feinen, braunen Längsstrich, auf dem vordem kurz und in der Mitte, auf dem
hintern lang und fast bis zum Hinterrande reichend. Nur von dem erstem
hat das zweite Exemplar eine Andeutung. — Die Costalader ist von der Gegend
des ersten Discalflecks an weiss, nach hinten breiter, bei dem ersten Exemplar
blos vor der Spitze des Zipfels (wo die weisse Farbe die Franzen einnimmt)
ein wenig getrübt; bei dem zweiten Exemplar hört aber die weisse Farbe bei
-/s des Zipfels ganz auf (doch sind hier die Franzen beschädigt). — Die Franzen
am Innenrand des Vorderzipfels sind weisslich, aussen grau, um den Innen^
16*
124 P- ^- Zeller.
winke! fleckartig schwäralicli ; darüber liegen in den reinweissen Hinterrand-
franzen zwei schwarze Punkte hinter einander. Die Franzcn des Hinterzipfels
sind grau, aussen dunkel; an der Spitze des Zipfels sind sie weiss mit zwei
schwarzen Punkten.
Hinterfiügel braungrau; die Franzen dunkelgrau, an der Wurzel in feiner
Linie hell, besonders um die Spitzen der zwei erstem Federn.
Vaterland: Texas (Boll). Zwei cf im Museum Cambridge.
7. Minies eoptiliis puniilio n. sp.
Pusillus; alis ant. laiioribus , düute cervinis, imrte venae costalis
posteriore alba, punctis disci nigris 3, ciliis laciniae postcrioris apicalihus
albis, nigro-punctatis. cf .
So klein wie Leiopt. microdactylus , von allen Miineseoptilen durch die
Kürze und Breite der hell hirschfarbenen, mit drei sehr deutlichen, schwarzen
Punkten gezeichneten Vorderflügel abweichend.
Kückenschild und Oberkopf röthlichgrau, Gesicht weisslich. Taster ganz
dünn, fadenförmig, von Kopflänge, horizontal, weisslich. Fühler hellgrau, gegen
die Wurzel aussen weiss. Beine fein, weiss; das erste Dornenpaar der Hintei*-
schienen ungewöhnlich lang, indem es fast bis zum Endpaar reicht. Hinterleib
an Anfang und Ende gelblichweiss.
Vorderflügel 2V2'" lang, für eine Minies, ungewöhnlich kurz und breit,
sehr hell hirschbraun, am dunkelsten im Vorderzipfel, und zwar am Hiuterrande
am meisten. Der Vorderrand fast gar nicht verdunkelt; die Vorderrandader von
der Flügelhälfte an bis zu Vs des Vorderzipfels weiss. Bei V4 der Flügellängc
liegt in der Falte ein schwarzes Längsstrichelchen; ein länglicher, ansehnlicher
Punkt in der Mitte zwischen ihm und der Sjmlte, und vor dieser ein aus zwei
Längsstrichelchen zusammengeflossenes Fleckchen. Die Franzen des Vorderzipfels
sind am Vorderrande wie angegeben, sonst grau mit zerstreuten tiefschwarzen
Schuppen, am Hinterrand mit zwei schwarzen, etwas znsammenfliessenden Punkten
nahe dem untern Ende. Die Franzen des hintern Ziitfels grau , reichlich mit
tiefschwarzen Scliüppchen bestreut, die an seinem Innenrande zu drei schwarzen
Flecken vereinigt sind; um die Spitze sind sie weisslich und mit einer licihe
ungleicher, etwas zusammenfliessender Punkte gezeichnet, welche nicht bis zur
Franzenwurzel reichen.
Hinterflügel bräunlichgrau, viel heller gefranzt. In der Spitze der ersten
und zweiten Feder lässt sich in gewisser Richtung ein schwarzes Pünktchen
erkennen, auf der Unterseite am deutlichsten, und hier ist auch die Spitze der
dritten Feder dunkelbraun.
Vaterland: Texas (Boll). Ein cT ini Cambridger Museum.
Anmerkung. Die 3Emeseoptilus-Gn\m)c lässt sich im gespannten Zu-
stande von Leioptilus mit Sicherheit dadurch unterscheiden , dass ihr Vorrand
nie mit dunkeln Flecken gezeichnet ist.
Beitrage zur Keimtniss der uordamericanischen Niiclitfalter. 125
8. Oedeniatop/ioriis litquinattis n. sp.
Parvus, jjeäibus albidis, tibiarum fasciculis exiguis, cinereis; alis ant.
fjriseis, albiclo fuscuque lituratis, macula ante fissuram maculisqiie laciniae
(interioris costdlibus duabus punctoqiic Ms interjecto fuscis, ciliis marginis
postici nigricanti-albidoque alternantibiis. cf Q.
Var. b) alis ant. albidis, ceterum ut var. a. 9-
Er stimmt in der Zeichnung des vordem Zipfels der Vorderflügel genau
mit Oed. lühodactylus, hat aber keine aufgekrümmten, sondern horizontale, zv-
gespitzte Taster, und seine längern Mittelschienen sind nur mit schwachen, durch
dunkle Färbung ein wenig gehobenen Haarbüschen versehen.
Grösse etwas über der des Minies, semicostatus. Kopf und Rückenschild
grau, weisslich bestäubt. Taster klein, vorgestreckt, zugespitzt, weisslich, aussen
gebräunt. Fühler weisslich, verloschen bräunlich geringelt, au der Wurzel auf
der Unterseite weiss.
Vorderflügel 4'" lang, etwas kürzer als bei Lühodactylus, staubgrau,
reichlich mit weissen und braunen Schuppen bestreut, welche hier und da Flecke
oder Wische bilden. Ein solcher ist gewöhnlich im Mittelraum zwischen der
Flügelwurzel und der Spalte zu sehen ; ein grösserer liegt vor der Spalte, durch
eine weissliche Stelle von ihr getrennt, gegen welche sein schräger Hinterrand
ausgehöhlt ist. Unter ihm ist ein grosser, länglicher, breiter Schuppenstreif, der
vor sich (gegen die Wurzel hin) einen weissen Fleck als Begrenzung hat und
gegen den Spaltenfleck durch einen weisslichen Raum getrennt wird. Auf dem
Vorderrande des Vorderzipfels, dessen Franzen weiss sind, liegen zwei schwarze,
strichförmige Flecke, der erste grösser als der zweite, und zwischen beiden ein
schwarzer Punkt. Die übrigen Franzen sind, besonders in der Spalte, schwärzlich
grau; an der Spitze des Vorderzi])fels sind sie weiss, und an dessen Hinter-
winkel enthalten sie einen weisslichen Wisch; die des Hinterzipfcls tragen vor
der Spitze und am Hinterwinkel einen solchen Wiscli. An jedem dieser drei
Wische liegt auf der Flügelfläche ein braunes Pünktchen.
Hinterflügel brauugrau, heller gefranzt, in der Spitze jeder Feder, oder
doch der ersten, ein verloschenes braunes Pünktchen.
Die ganze Unterseite ist braungrau, und der Vordoirand der Vorderflügel
ist von der Wurzel an umgeschlagen, mit etwas abstehenden weisslichen und
grauen Schuppen. Das Weiss zwischen den scliAvarzen Costalzeichnungen am
Vordcrzipfel, das weisse Fleckchen an der Spalte und die Wisclie in den Franzen
sind noch auifallender als auf der Oberseite.
Bei Var. b ist die ganze Grundfarbe der Vorderflügel und des Rücken-
schildes weisslich; die sonstigen weisslichen Stellen zeichnen sich durch grössere
Reinheit aus; die zerstreuten schwarzbraunen Schuppen sind weniger zahlreich,
die Flecke aber in der Zahl und Lage nicht verschieden.
Vaterland: Texas (Boll, Beifrage). Ein q'^ nebst der Var. b im Museum
Cambridge (worin sich noch mehrere befinden), drei 9> von denen eines am
23. Juli gefangen wurde, in meiner Sammlung.
126 P' C. Zeller.
9. Pterophorus nionodactylus Linn-
Ahicita pterodactyla Hbn.
Zuverlässig identisch mit der europäischen Art. Ein hell rüthlich graues
cT aus Texas (BoU) im Museum Cambridge, ein mehr staubgraues cT aus Ohio
(Schläger) in meiner Sammlung, beide in gewöhnlicher Grösse und ohne jede
Abweichung von den Europäischen. Schwerlich ist diese Art in neuerer Zeit
aus Europa eingewandert: eine Aufklärung über den Grund ihres gleichzeitigen
Vorhandenseins in Europa und Nordamerica wird wohl zugleich mit der über
solche Arten wie Van. Antiopa und Atdlanta erlangt werden.
10. Leiojttilus paleaceus n. sp.
Major, occipite cinnamomeo ; corpore alisquc anterioribus exalbido-ochra-
ceis, puncto ante fissuram fusco; al. post. cinereis, griseo-eiliatis. cT 9-
Er gehört zu der Abtheilung, bei welcher sich am Hinterzipfel gar kein
Hinterrand unterscheiden lässt, indem nämlich der Innenraud in schwach coucaver
Linie verläuft und sich in der Spitze des Zipfels mit dem convexeren Vorder-
rande vereinigt. Er ist, da ihm alle Kandzeichnung fehlt, mit Rhypoäactylus
(in Staudingers Katalog unrichtig in Mimescoptüus gestellt^, und Trimmato-
äactylus Christoph Hör, IX. 1872, p. 38 zusammenzustellen. Auf den Vorder-
flügeln hat er die hellere Farbe des Bliypoäactyhis; er ist aber kleiner, mit
ungeringelten Fühlern, zimmtbraunem Hinterkopf, mit braunem Punkt vor der
Spalte der Vorderflügel etc. Dagegen ist er bedeutend grösser als Trimmato-
dactylus, mit dem er in der Farbe der Fühler stimmt, von dem er aber als
sehr verschieden erscheint durch die Glätte, grössere Helligkeit und Einförmig-
keit der Vorderflügel; auch hat Trimmatodact. öin so verloschenes Pünktchen
vor der Spalte, dass man (wie Christoph) es leicht ganz übersieht.
Körper und Vorderflügel sehr licht ochergelb, ohne dunklere Stäubchen.
Hinterkopf dunkel zimmtbraun. Fühler in beiden Geschlechtern mikroskopisch
pubescirend gefranzt, eintärbig, hell. Taster kurz und dünn, etwas aufgekrümmt
und vorgestreckt, Beine weisslich ; an den mittlem die Schenkel auswärts zimmt-
braun, die Schienen auswärts in einer feinen Linie gelbbraun. -- Bauch mit
drei sehr blass zimmtbräunlichen Läugslinien. Beim cf ist das Endglied sehr
lang und zugespitzt, auf der Unterseite mit einer langen, schmalen zugespitzten,
hellzimmtbraunen, weissgesäumten, in ein weissliches Schuppenbüschchen aus-
laufenden Klappe, Vorderflügel 472—5'" laug. Der Hinterzipfel ist breiter und
kürzer als der Vorderzipfel, welcher mit seiner feinen Spitze sichelförmig über
ihn hinwegreicht. Grundfarbe ein sehr verschossenes, weissliches Ochergelb, am
dunkelsten im Vorderzipfel, ohne dunklere Bestäubung, am Vorderraude von der
Wurzel aus bis zur halben Länge weisslich, doch ohne Begrenzung und nach
hinten in die Grundfarbe übergehend. Kurz vor der Spalte ist ein etwas ver-
loschener brauner Punkt. Franzen von der Grundfarbe, höchstens am Hinterrande
etwas dunkler.
Hinterflügel bräunlichgrau, lichter gefranzt. — Unterseite einfarbig hell-
bräunlichgrau.
Beiträge zur Kenntniss der iiordiimfiricaniKrlien Nachtfalter. 127
Durch Einwirkung des Wetters und längern Fluges wird die Farbe überall
fast weisslich, sogar am Hinterkopf. Doch scheint der Punkt vor der Spalte sich
standhaft zu behaupten.
Vaterland: Ohio (zwei cT durch Schläger in meiner Sammlung) und Texas
(zwei cf ein 9 im Museum Cambridge).
Anmerkung. Ein ganz abgeflogenes (/' aus New- York in meiner Samm-
lung ist viel grösser. Seine 6'" langen Vorderfiügel sind ganz weiss geworden,
ausser dicht an der Wurzel des Innenrandes, wo sie noch etwas Gelbes haben.
Es fehlt aber der Punkt vor der Spalte völlig; die Franzen sind in der Spalte
rein weiss. Der Bau der Zipfel ist derselbe wie bei Paleaceus. Die Hinterflügel
sind fast weissgrau. Die untere Analklappe ist schmäler, länger, auf der Fläche
beschuppt und einfarbig weisslich. — Hiernach scheint das Exemplar eine ver-
schiedene Art zu bilden. Gewiss giebt es aber in Nordamerica noch mehr Arten
aus dieser Gruppe.
ScOptoUOIUil II. g'.
a)tu)7:x3tv irrklere — vo[j.o? lex.
Char. easent: Äntennae alis anterior ibus longiores; alae iutegrae, ante-
riores sine plica heteronoma, angulo dorsali prominente ; tibiae sine nodis.
Äntennae filiformes. — Ocelli distincti.
Palpi labiales mediocres, porrecti, squamosi, acuminati.
Hatistellum longum, crassuvi, convolutum, squamulatimi.
Pedes longi, graciles, tibiis posticis breviter calearatis.
Abdomen nodulis squamatis exiguis marginatum.
Alae integrae, elongatae; anteriores acutae, postice dilatatae, angulo
dorsali distincto, plica heteronoma nulla; posteriores elongato-ovatae, subacutae.
Diese Gattung zeichnet sich durch den Mangel des kleinschuppigen Feldes
auf den Vorderflügeln aus; obgleich ich aber kein ungespanntes Exemplar ge-
sehen habe, so halte ich es doch nicht für ausgemacht, dass die Flügel in der
Ruhe nicht der Länge nach gefaltet getragen werden. Dass die Gattung nicht
etwa zu den Pyraliden gehört, beweisen die Hinterschienen, welche über doppelt
so lang wie die Schenkel sind. Ausser durch den Mangel des heteronom be-
schuppten Feldes unterscheidet sie sich von Agdistis und Stenoptycha (Ent.
Ztg. 1863 p. 154) noch durch die Länge der Fühler, und von Stenopjtycha, der
sie durch die ausgebildete Flügelzeichnung am nächsten steht, durch die knoten-
losen Beine, von Agdistis durch den stärker hervortretenden Innenwinkel der
Vorderflügel und die Breite der Hinterflügel.
Das Geäder ist folgendermassen beschaffen. Auf den Vorderflügeln ist die
Costalader bis zum ersten Ast der Subcostalader stark verdickt. Von der vordem
Basis der Subcostalader geht keine Ader in den Vorderrand (12 fehlt also),
sondern der erste Ast kommt aus der Mitte und verläuft mit den zwei folgenden
parallel, von denen der letzte in eine Gabel getheilt ist. Die Mittelzelle ist durch
keine Querader, sondern durch eine kaum bemerkbare concave Hautfalte ge-
schlossen, aus welcher drei Adeini zum Hinterrande gehen. Die Mediauader
128 P 0. ZelUr.
theilt sich in drei Aeste, deren erster vom folgenden weit entfernt entspringt
und ganz gerade ist. Die Subdorsalader, die an der Wurzel keine oder eine sehr
kurze Gabel bildet, mündet in den Innenwinkel. — Auf den Hinterflügeln theilt
sich die Subcostalader in drei Aeste, deren oberster in den Vorderrand mündet,
während der folgende in die Plügelspitze, der dritte in den Hinterrand ausläuft.
Die Mittelzelle ist durch eine sehr schräge, rückwärts nach oben ziehende und
dann sich zum ersten Subcostalaste zurückkrümmende, schwache Falte geschlossen,
aus deren hinterstem Ende eine Ader zum Hinterrande läuft. Die Medianader
theilt sich in drei Aeste, von denen der erste vom zweiten weit absteht und in
die Mitte des Hinterrandes mündet. Zwischen ihm und dem Innenrande sind
drei freie Adern, und zwischen je zwei derselben eine zarte Falte.
1. Integra n. sp. Fig. 44.
Alis ant. griseis, macula magna costae ante upicem fusco-cinnamomea,
fascia dilute cinnamomea ex dorsu ante viedium usque prope costain post
medium curvata, deinde deflexa, denique adversus apicem coarctata alhoque
tenuiter marginata. (f 9-
Sehr ähnlich der folgenden , aber durch den geschlängelten , ununter-
brochenen Lauf des bindenfürmigen, zimmtbraunen Streifs sicher zu unterscheiden,
und wie diese schwierig zu beschreiben.
Kopf vorstehend, gelbbräunlichgrau mit einer weissen Linie, die sich am
obern Augenrande entlang und um den Unterrand des Gesichts herumzieht und
sich in rein weisser Farbe bis ans obere Ende des Wurzelgliedes der Fühler
verlängert. Ocellen sehr deutlich. Fühler viel länger als die Vorderliügel, faden-
förmig, dünn, mit ganz feiner, weisser Rückenlinie, sonst weisslich und ver-
loschen gelbbräunlich geringelt, gegen die Wurzel mit verlöschenden weisslichen
Ringen. Taster ziemlich weit vorstehend, reichlich und lang beschuppt, stark
zusammengedrückt; das Endglied schmaldreieckig, dünn, zugespitzt. Saugrüssel
stark und lang, auf dem Rücken weisslich feinbeschuppt, — Rückenschild gelb-
bräunlich grau. Beine dünn und lang, weissgrau, die vier vordem aussen braun
bestäubt; die Hinterschieneu mit zwei Paaren sehr kurzer, feiner Dornen ver-
sehen und am Ende etwas gebräunt, ohne Schuppenbüsche. Hinterleib des (j''
dünn, hellgrau, am Bauch weisslich, auf jedem der hintern Segmente über dem
seitlichen Schuppenbüschchen mit braunem Längsstrich; Afterbusch länglich,
langschuppig (Hinterleib des $ fehlt).
Vorderflügel 4'", schmal, nach hinten stark erweitert, dann deutlich zu-
gespitzt, am Innenrand concav, am Hinterrande ziemlich grade, weisslich und
bräunlichgrau schattirt, auf dem Enddrittel des Vorderrandes mit vier ungleich-
grossen, zimmtbraunen Fleckchen; dem zweiten, gross ten schliesst sich unterhalb
ein grosser, nach hinten gespitzter zimmtbrauner, mit mehreren schwarzen Linien
durchzogener und unterwärts verdunkelter Fleck an, den fast ringsum eine feine,
scharfe, weisse Linie einfasst. Ein hellerer bindeuförmiger Streif entspringt breit
auf dem Inneurand vor der Mitte, zieht gebogen bis nahe zum Vorderrand hinauf,
biegt sich dann wieder abwärts, worauf er, mit der Richtung gegen die Flügel-
Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 129
Spitze, sich zu einer Linie verdünnt, die einwärts von der weissen Begrenzungslinie
des grossen Flecks, auswärts durch eine eben so scharfe, weisse Linie gesäumt
wird. Genau genommen hört dieser Streif sclion viel früher auf, und es ist nur
der hellzimmtfarbene Grund vor dem Hinterrande, der die Fortsetzung zu bilden
scheint; auch die weisse äussere Einfassungslinie setzt sich zu einem verloschenem
Zickzack fort, welches bis zur Mitte des lunenrandes verlängert ist. Der binden-
förmige Streif ist bis zu seinem wirklichen Ende innen saumwärts dunkelbraun
schattirt und ausserdem von weisslicher Grundfarbe begrenzt. Li einiger Ent-
fernung vor dem Hinterrande zieht eine feine, weisse Querlinie, die weder die
Flügelspitze, noch den Innenwinkel erreicht; auf ihr ruhen einwärts zwei helle
Stellen in der zinimtbräunlichen Grundfarbe. Franzen auf der Wurzelhälfte zimmt-
bräunlich, auf der Endhälfte mit ein paar weisslichen Wischen gegen die Flügel-
spitze und einer grossen weissen Stelle über dem Innenwinkel, an dem sie ver-
dunkelt sind.
Hinterflügel gelblichgrau, am Hinterrande verdunkelt und mit einem
weisslichen Wisch auf dem Ende der Medianader. Den Hinterrand fasst eiue
braune, einwärts weisslich gesäumte Linie ein, welche aber weit vor dem Anal-
winkel verschwindet. Die fast weisslichen Franzen sind von einer bräunlichen
Linie durchzogen.
Auf der Unterseite der Vorderfiügel scheint die Zeichnung der Oberseite
verloschen durch; nur die weissen Linien vor der Flügelspitze und die des
Hinterrandes sind eben so scharf, und die Franzenzeichnung ist fast eben so
deutlich. — flintertiügel weisslich, in der Spitze dunkelgrau mit einer weiss-
lichen, braungesäumten Querlinie davor am Vorderrand. Dieser ist in einem
schmalen Streif braungrau bestäubt, und ein solcher Staubtieck zieht vor dem
Analwinkel vom Hinterrand aus zugespitzt gegen die Wurzel; die Randlinie und
die Franzenzeichnung sind verloschener als oben.
Vaterland: Texas (Boll). Ein Paar in meiner Sammlung, mehrere nach
Hagens Angabe im Cambridger Museum.
2. luterrapta n. sp.
Alis ant. griseis, macula magna costae ante apicem cinnamomea, fascia
concolore x)rope dorsum medium , Oriente , oblique adscendente , infra costani
interrupta, deinde deflexu, deidque udversus apicem coarctata exalbidoque
tenuiter marginata. cf $.
Bei ihr ist der breitere, zimmtbraune Streif (wirkliche Binde) an seinem
Ursprung vom Innenrand breit getrennt, hat nicht den sanftgebogenen Verlauf,
sondern bildet an seiner höchsten Erhebung einen Winkel, in welchem er unter-
brochen ist und wird an seinem zugespitzten Ende von schmutzig gelblichen
Linien eingefasst. Auch sind die Hinterüügel breiter und stumpfer.
So gross oder auch ein wenig grösser als Sc. integra. Fühler bräunlich-
grau, ganz ohne Ringe. Der weibliche Hinterleib viel kräftiger als beim cf , um
die Mitte herum verdickt, dann sanft zugespitzt, lehmgelblichgrau, an der Wurzel
schmutzig weiüslicli.
17
130 P- C. Zeller.
Auf den Vorderflügeln ist alles Weisse durch bräunliche Beimischung
getrübt und undeutlicher. Statt des Querstreifs der Integra ist eine breite, -weniger
nach hinten geneigte, an ihrem Aussenrande gradlinige Binde vorhanden, die
an ihrem Ursprünge durch einen hellen Raum vom Innenrand breit getrennt
bleibt und etwas höher hinauf durch die helle Medianader durchschnitten wird;
nahe am Vorderrand ist sie ganz unterbrochen, worauf sie sehr verengt abwärts
geht, nachdem sie mit dem ersten Arm einen fast rechten Winkel gebildet hat ;
hierauf stimmt sie in Gestalt und Richtung mit Integra. Die Costalüecke sind
blässer als bei dieser. — Die Hinterflügel sind viel breiter und stumpfer, etwas
dunkler, einfarbig; am Analwinkel sind sie, wie in einiger Entfernung vom
Hinterrand an der Medianader, braunscbuppig. Auf der Unterseite ist zwischen
den Aesten der Subcostalader in der Flügelspitze eine dunkelbraune Schuppen-
wolke und der Staubfleck vor dem Analwinkel ist auch dunkelbraun.
Vaterland: Texas (BoU). Ein cf zwei Q in meiner Sammlung, nach
Hagen mehrere im Cambridger Museum. Diese Art scheint früher aufzutreten
als Sc. integra, da meine Exemplare, besonders an den Franzen, durch den
Flug beschädigt sind.
Beiträge zur Kenntiiiss der uordamericauisclieu Nachtfalter.
131
Benennung der Figuren.
Taf. m.
Fig. 1. AgropMla truncatula S. 203.
„ 2. Metoponia ohhisula S. 204.
„ 3. Cordylopeza nigrinoäis S. 206.
b. weiblicher Vorderflügel.
c. Mittel- und Hinterbein.
d. e. Flügelgeäder.
„ 4. Botis vibicalis S. 208.
„5. — sesquiulteralis S. 209.
„ 6. — nasonialis S. 209.
„ 7. Orobena octonalis S. 211.
„ 8. Tinea defectella S. 220.
„ 9. — grumeUa S. 221.
„ 10. Aäela hiviella S. 226.
„11. — Schlaegeri S. 227.
„ 12. Cry2)tolechia nubeculosa 8.24:0.
„ 13. Epicorthylis inversella S. 248.
b. Lippentaster.
.. 14. Gelechia quin§lla S. 260.
„ 15. — Olympiadella S. 259.
„16. — albilorella S. 261.
„17. — operculellu {(f' Hiuterleibs-
ende) S. 262.
„18. — glochinelld (cf Hinterleibs-
ende) S. 263.
„19. — ternariella S. 264.
„ 20. — dorsivütella S. 267.
„21. — leuconota S. 268.
„22. — basifaseiella S. 269.
Fig.
23.
„
24.
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25.
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43
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44
Taf. IV.
Gelechia basisfrigella S. 270.
— roseosuffusella S. 272.
— glandiferella S. 275.
— fiavocostella S. 279.
— serrativittella S. 280.
— bilobella S. 280.
b. Taster.
Enclirysa disseetella S. 283.
b. Geäder des Vorderflügels.
Nothris äolabella S. 288.
b. Lippentaster.
Oecopliora deierminatella 289.
— constrictella S. 291.
Butalis trivinctella S. 292.
b. Hinterleib,
Blastobasis sciapliilella S.295.
— segnella S. 296.
— nubilella S. 297.
— fractilinea S. 298.
b. unterer Theil des Fühlers.
Argyresthia austerella S. 305.
Gracilaria Burgessiella S. 307.
— desmodifoliella S. 308.
Laverna definitellä S. 311.
b. Lippentaster.
— circumscriptella S. 312.
b. Lippentaster.
Phyllocuistis magnatella S.315.
Scoptoiwma integra S. 328.
17^
132
P. C. Zeller
Eegister,
Rp'ite
Abdominalis Z. (Argyrestliia) . . 306
Aduncella Z. (Gelechia) . . . . 275
Agrimoniella Cl. (Gelechia) . . 275
Alacella Cl. (Trichotaphe) ... 279
Alba 11. sp. (Tegeticiüa) .... 232
Albiguttata n. sp. (Oefa) . . . 230
Albilorella n. sp. (Gelechia) ■ . 261
Anaphora Clem 214
Andereggiella F. E. (Argyresthia) 304
Apicalis Volletih. (Atteva) . . . 231
AtomoseUa n. sp. (Gracikiria) ■ 309
Atrodor.fella Cl. (Depressaria) . 233
yliie-ya Walker ....... 229
Aufugella n. sp. (BlaHtohams?) ■ 300
Auaterella n. sp. (Argyresthia) . 305
J5ffl,s«iis Vollenh. (vlf^er«; ... 229
Basifasciella n. sp. (Gelechia) 209
Basilaris Z. (Butalis) 292
Basistrigella n. sp. (Gelechia) . 270
Biflavimaculella Cl. (Tinea) . . 220
Bilobella n. sp. (Gelechia) . . 280
Bischoffri Z. (Plalyptilia) . . . 317
Biselliella Hiinivn. (Tinea) ■ . . 223
Biviella n. sy. (Adcla) .... 226
Blastobasis Z 295
Bomhycina n. sp. (Anaphora) . 216
Borkhausenii Z. (Oecopliora) . . 290
Brassicella Fitch (Cerostoma) . . 233
Burgessiella n. sp. (Gracilaria) . 307
i'wtofe 292
Caecella n. sp. (Gelechia) . . ■ 252
Cardtti Z. (Blatyptilia) .... 318
Cardtcidactyhis Eiley {Pterophorus) 318
Seite
Chalybeis n. sp. (Adela) .... 225
Cireurnscriptella ii. sp. (Laverna) 312
Colonella Hein. (Aphom.) . . . 212
CoHii3te Grote fOef«; 229
Confectella n. sp. (Hypatima) ■ 803
Congeminatella n. sp. (Xylesthia) 218
Consonella ii. sp. (Gelechia) . . 251
Constrictella n. sp. (Oecophora) 291
Contubernalellus Fitch (Chaeto-
chihis) 28.5
Coracipennella H. (Coleophora) . 309
Cordi/lopeza n. g 206
Coroniella Cl. (Gracilaria) . . . 307
Coruscipennella CL (Coleophora) 311
Grefaceu ii. sp. (Cryptolechia) . 243
Cruciferarum Z. (Plutella) . . 233
DefecteUa n. sp. (Tinea) ... 220
Definitella n. sp* (Laverrm) . . 311
Delawaricm n. sp. (Oxyptilus) . 320
Deletella n. sp. (Argyresthia) . . 305
Depressaria 233
Desmodifoliella Cl. (Gracilaria) . 308
Determinatella n. sp. (Oecophora) 289
Dissectella n. sp. (Enchrysa) - . 283
Dolabella ii. sp. (Nothris) . . . 288
Dorsistrigella Cl. CJ-iwm; ... 220
Borsivittella ii. sp. (Gelechia) . 267
Eboracensis Z. (Butalis) . . . 244
Efjrenatella Cl. (Amydria) ... 219
Enchrysd n. g. ..... ■ 282
Epicorthylis n. g. ..... 248
Ericetella llnbn. (Gelechia) . . 258
Fahriciella Vill. (Coleopiliora) . . 311
Beiträge zur KenutnisB der uovdamericanischen Nachtfalter.
133
Seite
Falconipennella H. (Chracilaria) . 307
Ferniginosa n. sp. {(h-yptolecliia) 243
Flavifrontella Cl. (Butalis) . . 292
Flaviviüellus Cl. (Ypsolophns) . 283
FlavocosteJla Cl. (Gelechia) ■ . 279
Fluxella n. sp. (Blastohasisf) . 301
Fractilinea n. sp. (Blastobasis 0 . 298
Fragmentella n. sp. (Gelechia) . 271
Fullonella n. sp. (Gelechia) . . 276
Fulviguttata n. sp. (Oeta) ... 231
Furellus n. sp. (Melissohlaptes) 212
Fuscicomella Cl. (Butalis) . . . 292
Gallinella Tr. (Gelechia) .... 258
Gilvicomella Cl. (Gelechia) . . . 260
Gilviscopella n. sp. (Gelechia) . 266
Glanäiferella n. sp. (Gelechia) . 275
Glochinella n. sp. (Gelechia) . . 263
Gracilaria 306
Gi-acilis n. sp. (Heliozela) ... 314
Grumella n. sp. (Tinea) .... 221
Heracliana Deg. (Depressaria) . 235
Hilarella n. sp. (Depressaria) . 234
Holcocera Clem 295
Impositella Z. (Butalis) .... 292
Inamoenclla n. sp. ( Setomorpha) 224
Innociiella n. sp. ^Gelechia) . . 249
Inquinatus n.sp.( Oedematophorus) 325
Integra n. sp. (Scoptonoma) . . 328
Interrupjta n. sp. (Scoptonoma,) . 329
Inversella u. sp. (EpicorthyUs) . 248
Lanariella Cl. (Tinea) 223
Latro n. sp. (Melissohlaptes) ■ . 213
Leiiconota n. sp. (Gelechia) . . . 268
Limbipennella Cl. (Plutella) . . 233
Lithosina n. sp. (Cryptolechia) . 244
Liturosella n. sp. (Gelechia) . . 265
Livorella ii. sp. (Blastohasis) . - 299
Lohidactylus Fitch (Pterophorus) 323
Luctiferella H. S. (Gelechia) . . 262
Luscinata n. sp. (Ciäaria) . . 205
Lynceella n. sp. (Gelechia) . ■ . 255
Machimia Cl. . . 238
Magnatella u. sp. (Phyllocnistis) 315
Seite
Malacotricha Z . 280
Malifolielliis Fitch (Chaetochilus) 285
Matutella Cl. (Butalis) .... 292
MayreUa H. (Coleophora) . . . 311
Mendicella H. (Tinea) 220
Misella Z. (Tinea) 223
Molestella n. sp. (Gelechia) . . 274
Mollipedella Cl. (Plutella) ... 233
3Ionodactyhis L. (Pterophorus) 326
Multipunctellns Cl. (Hypono-
meiita) 228
Muscerdella n. sp. (Cryptolechia) 246
Nasonialis n. sp. (Botis) .... 209
Nebulosa n. sp. (Depressaria) . 237
Newmanella Cl. (Dasycera) . . 289
Nigralhella Z. (Tinea) 221
Nigricella Haw. (Coleophora) . . 309
Nigrinodis n. sp. (Cordylopeza) . 206
Nigrociliatus n. sp. (Oxyptilus) 322
Niveiguttata W. Kr. fj.^ierjctj . . 231
Nubeculosa n. sp. (Cryptolechia) 245
Nuhilella n. sp. (Blastohasis) . . 291
Nid)ilipennella Cl. {Tinea) . . . 222
Nundinella n. sp. (Gelechia) . . 256
Ohrutella n. sp. (Trifurcula) . . 316
Obsoletella n. sp. (Cryptolechia^ 242
Ohtusiila n. sp. (MetoponiaJ . . 204
Occidentis n. sp. (Coleophora) . 309
Ochripulpella Z. (Gelechia) . . . 279
Octonalis n. sp. (Orohena) . . . 211
Olympiadella n. sp. (Gelechia) ■ 259
Ontariella Bethume (Depressaria) 235
Operculella n. sp. (Gelechia) . . 262
Operosella n. sp. (Setomorpha) . 223
Orcasella Cl. (Argyresthia) ■ . . 304
Paleaceus n. sp. (Leioptilus) . . 326
Paucigiittellus Cl. (Ypsolophus) . 283
Periscelidactylus Fitch ( Oxyptilus) 319
Phyllocnistis 314
Pilosella n. sp. (Butalis) .... 293
Piperatella n. sp. (Cryptolechia) 239
Piscipellis n. sp. (Gelechia) . . 211
Plumifrontella Cl. (Anaphora) 217
134
P. C. Zeller. Beiträge zur Kenntnise dor iiordamericaiiischen Nachtfalter.
Seite
Pometelhis Harr. (Chaetoehilus) . 285
Popeanella Cl. (Anaphora) . . . 215
Pruniella Cl. (Coleopliora) ■ . . 309
Pruniramiella Cl. (Xylestliia) . . 217
Psiloeorsis Cl. 239
Pteroäactyla H. CAlucita) . . . 326
Pudibunclella n. sp. (Gelechia) . 273
Pumüio I). sp. (Mimeseoptüius) ■ 324
Punctella Cram. ^Oef«; .... 228
Punctidiscellus Cl. (Ypsolophus) 285
Pustulclla Fabr. (Tinea) .... 228
Quadristrigella n. sp. (Argyresthia) 304
Quercicella Cl. (Cryptoleeliia) . . 240
Quinella n. sp. (Gelechia) . • ■ 260
Quisquiliella n. sp. (Blastohasis) 298
Betectella n. sp. (Blastohasis) . ■ 297
Rhoifructella Cl. (Gelechia) . . 252
Boseo-suffusella Cl. (Gelechia) . 272
Ruderella n. sp. (Setomorpha) ■ 225
Rusticella H. fTme«; 220
Salicipomonella Cl. (Batrachedra) 313
Scahella n. sp. (Depressaria) . . 236
Scardina n. sp. (Anaphora) ■ - 214
Schlaegeri n. sp. ^.AdeZrtj .... 227
Schlaegeri Z. (Cryptolechia) . . 246
Sciaphilella n. sp. (Blastohasis) ■ 295
Scoptonoma n. g. ... 327
Segnella n. sp. (Blastohasis) ■ • 296
Semicostatus n-s-p. {Mimeseoptilus) 323
Seite
Sequax Haw. (Gelechia) .... 265
Serrativittella n. sp. (Gelechia) . 280
Sesquialteralis n. sp. (Botis) • . 209
Setomorpha Z 223
Sociella Linn. (Aphomia) . . . 212
Spretella S. V. (Tmea) ..... 222
Striolata n. sp. (Batrachedra) . 313
Stihsenella n. sp. (Hypatima) . ■ 302
Syringella Fabr. (Gracilaria) . . 306
Tegeticula n. g 232
Tentoriferella Cl. (Cryptolechia) . 238
Tenuidactylus Fitch (Pterophorus) 322
Tenuiella Mann (Gelechia) ■ 277
Ternariella n. sp. (Gelechia) • . 264
Terrealis Tr. (Boiis) 210
Tes-seZia Hbn. (Gelechia) . ... 260
Trivinctella n. sp. (Butalis) . • 292
Truncatida n. sp. (Agrophila) . 203
Unctulella n. sp. (Gelechia) • . 257
Unicipunctellus Cl. ( Ypsolophus) 286
Venustella Cl. (Gracilaria) . • . 306
Verstitella n. sp. (Gelechia) • ■ • 253
FesiaZis n. sp. (Oryptolechia) . - 247
Vibicalis n. sp. (Botis) 208
Violacella Cl. (Gracilaria) . • . 308
Violaceofusca n. sp. (Gelechia) . 258
Vitigenella Cl. (Phyllocnistis) . 314
Xylesthia Clem. 217
ß.uul XXm iSl.i.
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Beiträge zur Kenntoiss
nordamericanischen Nachtfalter
besonders der Microlepidopteren
Professor P. C. Zeller
in Grünliof bei Stettin.
Dritte Abtlaeilun.
Mit Tafel VIII— X.
(Ans den Verhandinngen der k. k. zoologisch-botanischen GesoUschat't in Wien
[Jahrgang J87."i] besonders abgedruckt.)
Wien, 1875.
Druck V (I a A d <> 1 f II o 1 z li n n s c n.
Beiträge zur Keüntniss
der
nordamericanischen Nachtfalter
besonders der Microlepidopteren
Professor P. C. Zeller
in Grünhof bei Stettin.
Dritte A Id t li e i 1 ii n
Mit Tafel VIII— X.
(Aus den Verhandlungen der k. Ic. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien
[Jahrgang J875] besonders abgedruckt.)
Wien, 1875.
D r u c k V I) 11 A d o 1 f H o 1 z li ;i n .s v ii.
Beiträge zur Kenntniss
der
nordamericanischen Nachtfalter,
besonders der Microlepidopteren
von
Professor P. C. Zeller
In Grünhof bei Stettin.
Dritte Abtlaeilung".
Mit Tafel VIII-X.
(Vorgelegt in der Jahiessitzung vom 7. April 1875.)
(Aus den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien
[Jahrgang 1875] besonders abgedruckt.)
Das vorliegende dritte und -wahrscheinlich letzte Heft meiner Beiträge
zur Nachtfalter-Fauna Nordamericas enthält einen grossen Theil der in meiner
Sammlung und im Cambridger Museum vorhandenen Tortricinen und einen
Nachtrag von Berichtigungen und Ergänzungen zu den zwei ersten Heften.
Ueber die Tortricinen sind die zwei wichtigsten von Americanern ge-
lieferten Arbeiten die von Brackenridge-Clemens und Coleman Robin-
son. Ausserdem sind mehrere Arten, zum Theil mit ihrer Naturgeschichte von
Harris, Fitch, Riley, Grote u. A. bekannt gemacht worden.
Clemens' Aufsätze sind in den Proceedings of the Academy of Natural
Sciences of Philadelphia und in den Proceedings of the Entomological Society
of Philadelphia erschienen. In den ersteren (Jahrgang 1860. S. 345 — 62) sind
40 Arten, in den letzteren in Vol. I (1862), S. 137 eine Art, in Vol. II (1863),
S. 417-18 3, in Vol. III (1864), S. 510-20 25, in Vol. V (1865), S. 133—142
22, also im Ganzen etwa 90 Arten beschrieben.
Clemens erklärt (1860, S. 360. W. Stainton S. 154) die Wickler für die
wahrscheinlich schwierigste Falterfamilie in systematischer Hinsicht, zugleich
aber auch für die uninteressanteste von allen. Ich finde in dieser Behauptung
einen Widerspruch, in den er nicht verfallen wäre, wenn er sich länger mit
dem Gegenstand beschäftigt und ein reichhaltigeres Material gehabt hätte. Dass
er hinsichtlich der Schwierigkeit, die Gattungen scharf und naturgemäss abzu-
grenzen. Recht hatte, kann nicht geläugnet werden. Wir sind noch so fern
von einer guten Classification der Wickler, das Wocke im Staudinger- Wocke
Catalog die neueste, die Heinemann'sche, nur theilweise angenommen hat.
Eine befriedigendere aufzufinden, als die Guenee-Wilkinson'sche, die Clemens
allein zur Verfügung hatte, wäre doch gemss keine uninteressante Beschäftigung
gewesen.
1
2 P. C. Zeller. [208]
Ungeachtet des Widerwillens, den er oifenbar gegen die Wickler empfand,
der sich aber sicher gelegt hätte, wenn ihm ein längeres Leben beschieden
gewesen wäre, hat er sich doch gewissenhaft bemüht, seine Arten kenntlich zu
beschreiben. Nun besitzt aber Nordamerica eine recht bedeutende Zahl, und
viele derselben sind, wie die europäischen, entweder einander sehr ähnlich oder
grosser Abänderung unterworfen. Bei aller Sorgfalt kann es daher nicht aus-
bleiben, wenn das Material zu mangelhaft ist, dass manche Beschreibungen an
Dunkelheit leiden und erst richtig zu verstehen sind, wenn man die Originale
vergleichen kann.
Dieser Schwierigkeit abzuhelfen hat Robinson angefangen, indem er
die Clemens'sche Sammlung zur Bestimmung der Arten benutzte und jede
neu beschrieb und durch gute Abbildungen erläuterte. Leider hat ihn ein
plötzlicher Tod gehindert, mehr als die drei Genera des Staudinger- Wocke
Catalogs: Tortrix, Teras und Concliylis zu bearbeiten. Die Arbeit ist in den
Transactions of the American Entomological Society 1869, S. 261—288
(Tafel 1. 4—8) enthalten. Mit einem sehr beträchtlichen Material ausgerüstet,
hat er nicht blos die Clemens'schen, sondern eine Anzahl neuer Arten ge-
liefert auf eine Weise, die fast nichts zu wünschen übrig lässt und wohl als
Muster für künftige Arbeiter auf diesem Felde aufgestellt werden kann.
In meiner vorliegenden Arbeit habe ich es also bei den drei von Rob in-
son behandelten Gattungen leicht gehabt, und ich darf wenig befürchten, eine
dahin gehörige ältere Art verkannt oder eine Art unrecht als neu aufgestellt
zu haben, vorausgesetzt, dass sie nicht in einer mir verborgen gebliebenen
nordamericanischen Schrift vorkommt. Ganz anders steht es mit den Arten
der übrigen Gattungen. Bei diesen werde ich manches Synonym geliefert
haben! Da es aber jedenfalls weniger schädlich ist, eine Art unter zwei Namen,
als zwei Arten unter einem vor sich zu haben, so habe ich, wo ich nicht völlig
sicher zu sein glaubte, eine neue Beschreibung unter einem neuen Namen ver-
fasst und meine Bedenken gegen die Annahme einer älteren Benennung erwähnt.
Wenn ich nun auch eine ganze Anzahl Arten überging, weil sie zu den schwer
kenntlich zu machenden oder zu den in der Zeichnung veränderlichen gehören,
so blieben doch viele, die ich nicht unerwähnt lassen wollte, die ich aber nur
in einzelnen oder wenigen Exemplaren vor mir hatte. Um die Wahrscheinlich-
keit, treffende Beschreibungen zu geben, zu erhöhen, bemühte ich mich bei
nordamericanischen Lepidopterologen um Vermehrung meines Materials; aber
ungeachtet der mir bereitwillig gegebenen Versprechungen erhielt ich — ausser
5 Exemplaren, die als zu hinreichend sichern Arten gehörig mir überflüssig
waren — rein gar nichts. Da ein längerer Aufschub der Publication meiner
Arbeit aus mehreren Gründen nicht angeht, so muss ich also die vielen auf
unicis beruhenden Species ihr Heil versuchen lassen. Einigerraassen ist dem
Verkennen dadurch vorgebeugt, dass ich von mancher Art die genaue Abbildung
eines Flügels gebe; aber gerade bei den schwierigsten Arten, für welche diese
Hilfe recht am Orte wäre, musste ich dies unterlassen, weil bei ihnen blos
Schwarz und Weiss nicht hinreicht, sondern Illumination erforderlich ist. Meine
r209l Beitiäge zur Keiintuisa dfir U'irdamerii'anischen Nachtfalter. 3
Beschreibungen werden zum Theil für europäische Lepidopterologm verständ-
licher sein als für nordainericanische, weil ich die Arten meist mit allgemein
bekannten europäischen verglichen habe. Die Nordamericaner können, wenn
sie ihre Arten richtig kennen wollen, die Kenutniss der europäischen nicht
entbehren, und so mag ihnen meine Wicklerarbeit mit Veranlassung sein, mit
den europäischen Lepidopteristen mehr als bisher in Verkehr zu treten.
Nachträge und Berichtigungen, namentlich in der Synonyniie, hätte ich
zu den zwei früheren Arbeiten zahlreicher liefern können, als geschehen ist;
ich unterliess sie aber, wo mir die Mittel fehlten, mich zu überzeugen, dass
ich eine wirkliche Berichtigung brächte. Ueberhaupt sind es aber schon mehr,
als ich in so kurzer Zeit für möglich gehalten hätte.
Als Abkürzungen habe ich angewendet: Vdfl. für Vorderflügel, Htfl. für
Hinterflügel, Vdrd. und Htrd. für Vorder- und Hinterrand, R. und K. für
Rückenschild und Kopf, Ex. für Exemplar.
Teras Tr.i)
Betrachtet man die Bilder der 7. Robinson'schen Tafel, so scheint es
leicht, fast in allen europäische Arten wieder zu erkennen. So sehen z. B.
ausser Fig. 63, die Robinson selbst für Hasfiana var. divisana erklärt,
Fig. 60, 61, 62, 73 wie Abänderungen unserer so veränderlichen Hasfiana aus.
Vergleicht man sie aber mit europäischen Ex, so wollen s-ie nicht in allen
Punkten damit ijbereinstimmen, und das gilt auch von den Beschreibungen, die
zum Theil wieder etwas von den Bildern abweichen. Robinson's Verfahren,
solche Alten, die europäischen ähnlich sehen, aber sich nicht mit Ueberzeugung
für identisch mit ihnen erklären lassen, neu zu benennen, ist gewiss nicht zu
missbilligen; er hätte aber jede Art mit der entsprechenden europäischen ver-
gleichen und die von ihm aufgefundenen Verschiedenheiten angeben sollen.
Mit ihm nehme ich an, dass die Identität mancher europäischen und ameri-
canischtn jTejY/s- Arten sich erweisen werde; denn da fast alle als Schmetterlinge
öberwintJrn, so ist tine Verpflanzung aus Europa nach Nordamerica bei ihnen
so leicht ausführbar wie bei den Depressarien.
Die Arten, welche auf den Vdfl. Schuppenhöcker oder den Vdrd. von dtr
Wurzel aus durch horizontal hei vorstehende Schuppen rauh haben (Herrich-
SchäfFer's Charakter für Teras), sind leicht als zu Teras gehörig zu erkennen
(wobei nur hinsichtlich der zur Abtbeilung Platynota gehörigen Tortrices die
nöthige Vorsicht zu üben ist). Wo beides fehlt, geben die verlängerten Fransen
des Analwinkels der Htfl. (die bei Robinson nur selten in der richtigen Länge
dargestellt sind), meist ein gutes Unterscheidungszeichen gegen Tortrix (z. B.
Teras Lipsiana). Auch die Kürze der Taster, welche nur sehr selten die
1) Dieses Wort als Fem. zu behandeln, ist so -nenig genügender Grund vorhandi^n, wie bei
Exartema oder Anthrax; doch überlasse ich die Einführung der für die Species nothwendigen
Endungen Andern. Vgl. Marshall im Eutoinologiit's Annual for 1874, p. 117 unter Dryuteras,
1*
4 P. C. Zeller. [210]
doppelte Kopflänge haben, in der Regel aber nur wenig über die Stirn heraus-
reichen, und der durchgängige Mangel eines Vdrd. -Umschlages an den männ-
lichen V'dfl. geben einen guten Unterschied von vielen To?-^n.T-A rten. Das
sicherste Merkmal soll nach Heinemann der Verlauf der Ader 7 auf den
Vdfl. bilden, indem diese bei Teras über der Spitze in den Vdrd., bei Tortrix
unter der Spitze in den Htrd. ausläuft. Ob dieser feine Unterschied, nach
welchem Heinemann Holmiana allerdings mit Recht zu Teras zieht, während
sonst kaum weiter etwas dazu räth, ein generischer ist, möchte ich bezweifeln.
In Leder er's V\g. 4 (Bhacodia = Teras) mündet Ader 7 so gut in den
Htrd. wie in Fig. 5, 6 (Tortrix).
Abth. Bhacodia.
1. Teras peculiana n. sp. Taf. VIII, Fig. 1.
Alis ant. (cosia profmiditis emarginata) albis, punctis fuscis asperis
adspersis, macula iriangula brminea emarginationem amplectente , nebida
dilutiore ex ejus apice ad dorsum usque producta. Q.
Sehr ähnlich der Boscana F. und Deflectana ßbs., von ihnen zu unter-
scheiden durch die ziemlich tiefe Ausrandung des Vdrdes. und den sie um-
fassenden, gleichraässig gelbbraunen, nicht zusammengesetzten Fleck, aus dessen
Spitze ein lichterer, breiter Nebelstreifen bis zum Innenrand herabläuft. Ich
glaube nicht, dass diese Art sehr abändert; höchstens wird der Nebelstreifen
unterbrochen oder verloschen sein.
R. und K. weiss. Taster um die halbe Kopflänge über die Stirn hervor-
stehend, weiss, am verdickten zweiten Gliede aussen gebräunt; Endglied sehr
kurz, knospenförmig. Beine hellbräunlich, die hinteren mit helleren Schienen-
dornen.
Vdfl. 3'" lang, etwas gestreckt, mit zugerundeter Spitze und convexera
Htrd., am Vdrd. mit ziemlich tiefer Ausbuchtung, Avelcbe ohne abrupten Ueber-
gang vor der Mitte anfängt und mit ebenso sanftem Uebergang in den Vdrd.
bei Ve endigt; die Schuppen au ihrem Anfang sind ein wenig rauh. Die Grund-
farbe ist weiss und durch sehr verloschene graue, mehr oder weniger schräge
und unterbrochene Querstreifen, die vor dem Htrd. reichlicher und zusammen-
hängender sind, nicht oder wenig getrübt. Einzelne punktförmige, rauhe
Schuppenhäufchen sind schwarz. An der Ausbuchtung liegt ein von ihrem
Anfang bis zum Ende reichendes, einfarbig gelbbraunes Dreieck mit gestutzter
Spitze, welche auf der Basalseite einen schwarzen Punkt trägt; unter dieseiu
Punkt fäogt der licht gelbbraune, breite Nebelstreif an, der schräg querüber
zieht, an seiner Hälfte basalwärts eine Ecke mit einem dunkeln Punkt bildet
und vor den Fransen des Innenrandes endigt, ohne ihn jedoch zu berühren; in
der Falte enthält dieser Nebel vorn und hinten ein schwärzliches Pünktchen.
Die Fransen sind lehmiggrau augelaufen.
1211] Beiträge zur Kenntniss der uorJamericaiiischea Nachtfalter. ' y
Htfl. ziemlich Junkelgrau, gegen die Wurzel heller, auf den helleren
Fransen mit eiuer sehr verloschenen, gelblichen Linie umzogen, die die Flügel-
spitze deutlich hervortreten lässt.
Unterseite der Vdfl. bräunlichgiau mit undeutlichen, dunklern, schrägen
Querlinien. Am Anfang der Ausbuchtung ist eine weisse Stelle, und hinter
derselben enthalten die Vdrd. -Fransen zwei kleinere, weisse Wische. Htrd.-
Fransen mit weisslicher Wurzel. Htfl. weisslichgrau, weisslich gefranst, in der
Flügelspitze dunkelgrau querfleckig.
Vaterland: Texas (Boll). Ein gut erhaltenes Q im Museum Cambridge.
Abth. Teras.
2. Ter. deflectatta Rbs.
Parva; al. ant. apice obtuso albis, triangulo costae posticae hrunneo-
fusco maculis frihus composito, lituris ante marginem. posticum transvcrsis
brunneis, ciliis fuscescentibus. cf 9-
— Robinson Trans. Am. Ent. Soc. 11 (1868), p. 283, tab. 7, F. 71. 9.
Sehr ähnlich der europäischen Boscana. Die zwei vorliegenden Ex. sind
bedeutend kleiner als mein kleinstes der Boscana (Vdfl. 2^/4— 3'" gegen 3'/4
bis 3^4'"), haben aber gleiche Flügelgestalt, nur dass die Vdfl. etwas gestreckter
und an der Spitze abgerundet sind. Das gelbbraune Costaldreieck besteht aus
drei Flecken, deren unterster einen dicken, dunkeln Längsstrich bildet, der beim
9 mit dem ersten Costalfleck zu einem Streifen mit sehr schrägem Basalrand
zusammenfliesst. Unter dem Ende des zweiten Costalflecks geht ein gelb-
braunes, schwarzfleckiges Gewölk, worin sich besonders ein breiter Schräg-
streifen auszeichnet, gegen den Innenwinkel herab. (Bei Boscana sind blos
graue und schwarze, zu Querlinien zusammenfliessende Querstrichelchen vor-
handen, die gerade gegen den Innenwinkel am schwächsten und spärlichsten
auftreten). Fransen gelbbraun, gegen den Innenwinkel am dunkelsten (bei
Boscana ganz weiss), am Vdrd. weiss mit dunkeln Flecken.
Htfl. gegen die Wurzel heller grau als im Apicalraum (Boscana ein-
farbig wie die etwas hellereu Fransen); die Fransen grau, um den Analwinkel
und am Innenrand weiss.
Ich bezweifle nicht, die richtige Deflectana vor mir zu haben. Robin-
son hatte offenbar nur 1 Ex. (aus Pennsylvanien) zur Verfügung. In der
Abbildung ist es grösser als die mir vorliegenden und mit schärfer gespitzten
Vdfl., was ich beides für Fehler des Zeichners halte. Dass das als ziemlich
einfarbig abgebildete Costaldreieck nicht ganz richtig ist, zeigen die Worte:
dark brown, except in the center, where it is paler. Die two brown dots
near the base (des Vdrds.) in der Beschreibung wollen nichts sagen. Wichtiger
ist, dass in Bild und Beschreibung gegen den Htrd. keine dunklen Stellen er-
wähnt werden; aber dass nicht etwa Boscana dargestellt worden ist, geht
daraus hervor, dass bei dieser das dunkle Costaldreieck auf drei stark getrennten
P. C. Zell er.
[212]
Fleckchen besteht, von denen das untere weiter gosjen die Flügelniitte hin er-
weitert ist. Robinson's Ex. wird kein unversehrtes gewesen sein.
Ein ziemlich gut erhaltenes Paar aus Texas (Boll) im Cambridger Museum.
3. Teras femigana S. V.
— Heinemann, Wickler S. 25.
Ein schön erhaltenes (^ dieser höchst veränderlichen Art, das noch am
besten der (zu grossen) Fig. k auf Taf. 23 der F. Röschen Beiträge entspricht,
halte ich ohne allen Zweifel für Ferrugana. Die Grundfarbe des Vorderkörpers
und der Vdfi. ist ein lichtes Grauochergelb. Die Gestalt der letzteren ist kaum
ein wenig gestreckter als in der Regel. Schwarze, rauhe Punkte sind ohne
Ordnung und nicht zahlreich ausgestreut. Am Vdrd. liegt an der gewöhnlichen
Stelle ein verloschenes, dunkles, mit schwarzen Punkten bestreutes Dreieck, das
sehr undeutlich aus drei Flecken zusammengesetzt und im Innern längs des
Vdrdes. hohl ist.
Die Htfl. sind, wie oft. lichtgrau und am Rande, besonders in der Spitze
mit dunkelgrauen Fleckchen bestreut; Fransen noch helh'r grau.
Da Ferrugana in Meuge überwintert, so ist es sehr wahrscheinlich, dass
sie erst durch die SchiiFfahrt in Nordamerica eingeführt ist. Auch wird sie
dort wohl in so veränderlicher Färbung auftreten wie bei uns.
Das Ex. ist aus Ohio (Schläger).
Robinson's Ter. semiannula (aus Pennsylvanien) Fig. 70, S. 282
mag nur Ferrugana sein. Sie ist aber nicht so gut abgebildet (wohl auch zu
gross) und beschrieben, dass nicht zu einem sicheren Urtheil die Ansicht eines
Originals nöthig sein sollte.
4. Ter. variolana n. sp.
Parva; al. ant. ferrugineo-ochraeeis, ferrugineo-pulveratis, pulvere
posterius in strigas undulatas congesto, striola disci medii fusca; posi. albido-
ochraceis. cT.
Am besten mit Quercinana zu vergleichen, da die Grundfarbe auch
etwas Geglättetes hat. Ader 7 mündet dicht über der Spitze; 2 entspringt
weit vor der Hälfte der Medianider.
Die gespitzten Taster, der Kopf und das Riickenschild sind hell rostfarbig.
Vdfl. 3'" lang, lä'iglicher als die von Quercinana, von der Gestalt der
Ferrugana, nur an der Endhälfte des Vdrdes. und nur sehr schwach rauh-
schuppig, hell ochergelb, etwas geglättet, sehr reichlich mit groben, rostfarbenen
Schuppen bestreut. Diese fliessen mehr oder weniger zusammen und bilden
auf der Endhälfte des Flügels mehr oder weniger deutlich von einander ge-
trennte, schräge, wellige Querlinien, welche durch die Adern in Punktfleckchen
geschnitten werden. Im Ende der Mittelzelle liegt auf einer schwach einge-
drückten Stelle ein verloschenes, braunes Längsstrichelchen. Fransen blass
rostfarbig.
12131 Beiträge zur KenntniHs der nordamericanischen Nachtfalter. 7
Htfl. weisslich ochergelb, am Htrd. und in der Spitze grau gemischt.
Fransen noch heller als die Flügelfläche.
Unterseite einfarbig weisslich gelb ohne Querstrichelchen.
Vaterland: Texas (BoU). Ein cT iin Museum Cambridge.
5. Ter. niaciilidorsana Clem.
Alis ant. (costa vix scdbra, postice suhrecta) cinereis, laevigatis, punctis
nigris scabris adspersis, macula plicae ante medium majusculu fusca, fascia
media obliqiia obscura nebulosa, in medio ftrruginea. cT 9-
Cnephasia (?) Clem. Proc. Ent. Soc. Philad. III (1864), p. 514.
Teras Robinson 1. c, }). 281, tab. 7, Fig. 64.
Recht gut bei Rbs. abgebildet, nur zu gross und mit zu breiten Vdfl.
Die Art gehört sicher nicht zu Hastiana, für deren mögliche Varietät Rbs. sie
erklärt. Der auf den hintersten ^3 gerade Vdrd. der Vdfl. ohne Einbiegung,
der fast gänzliche Mangel rauher Costalschuppen, die abgerundete Flügelspitze,
die glatte, wenn auch mit einigen rauhen Schuppen bekleidete Fläche — das
Alles verweist sie in die Nähe von Maccana.
Rbs. vervollständigt Clemens' gute Beschreibung. Die Schrägbinde,
bei meinem Q sehr verloschen, enthält in der Flügelmitte eine roströthliche
Stelle, die beim $ kleiner und verloschener ist als beim cf.
Mein Pärchen erhielt ich, wie Clemens das seinige, von Dr. Packard
aus Maine oder Massachusetts. Rbs. kennt auch Pennsylvanien als Vaterland.
6. Te»*. Hastiana Linn.
Var (f) ptyehogrammos Z. alis ant. cinereis, linea plicae longa
lineaque disci medii nigris, triangulo costali ferrugineo-fusco. (^.
Unter 175 Ex. der Hastiana, die ich zum Vergleich habe, ist kein ein-
ziges, das mit dem vorliegenden übereinstimmt. Die Var. psorana Fröl. hat
zwar die gekrümmte Linie des Mittelraumes, oft sogar schärfer, wenn sie auch
nicht so weit nach hinten reicht; die Var. radiana Hbn. zeigt zwar öfters in
der Falte eine Längslinie, ist aber sonst ganz anders, namentlich ohne das
Costaldreieck. Da aber das americanische Ex. in Flügelbau und Beschuppung,
auch des Vdrdes., mit Hastiana stimmt, und da selbst Rbs. eine ihm unzweifel-
hafte Hastiana in der Var. divisana als nordamericanisch vorstellt, so ist es
mir nur wenig zweifelhaft, dass ich eine blosse Varietät der Hastiana vor mir
habe. — Hastiana überwintert wie Ferrugana sehr häufig, kann also ohne
Schaden an ihrer Fortpflanzungsfähigkeit die Fahrt nach Nordamerica mit-
machen, und so ist kein Grund denkbar, warum ihre dortigen Nachkommen
nicht in so verschiedenem und selbst noch etwas modificirtem Gewände auf-
treten wie ihre europäischen Verwandten.
8 P. C. Zeller. [214]
Das Ex. ist nur so gross wie eine durch Hunger verkleinerte Hastiana.
Vorderkörper und die S'/i'" langen Vdfl. grau, letztere hier und da mit ver-
loschenen schwärzlichen Querstrichelchen. In der Falte zieht eine feine,
schwarze Linie, welche bei ^1^ verdünnt endigt. Aus der Schulter kommt (doch
nur auf dem linken Flügel deutlich vorhanden) ein kurzer, dicker, schwarzer
Strich. Von der Mitte des Vdrdes. an liegt ein verloschenes, rothbriiunliches
Costaldreieck, das auf der Basalseite von einer schrägen, welligen, rauhen,
dünneu, schwarzen Linie begrenzt wird, die hinter dem Ende der Faltenlinie
auf dem Innenrande endigt; der Vdrd. zeigt in diesem Dreieck vier durch
weisslichgraue Räume getrennte braune Fleckchen, und vor der Flügelspitze
liegt noch eins. Unterhalb der gerade abgeschnittenen Spitze des Dreiecks
und schon viel früher anfangend zeigt sich eine schwarze, nicht recht scharfe,
feine Längslinie, welche im Mittelraum hinzieht, sich hinter dem Dreieck etwas
hebt und vor ^4 des Htrdes. verschwindet. Der Htrd. ist durch undeutliche,
zusammenfliessende, dunkelgraue Flecke von den grauen Fransen geschieden. —
Htfl. sehr lichtgrau, in der Spitze braungrau. Die hintere Hälfte des Htrdes.
ist von einer braungrauen Linie eingefasst. Auf der Unterseite sind in der
Spitze und am Vdrd. braungraue Querstrichelcheu ziemlich reichlich.
Vaterland: Texas (Boll). 1 c^ im Mus. Cambridge.
7. Ter. tristana H.
Var. famula Z. alis ant. rufo-cinereis, punctis asper is atris adspersis,
litura costae posticae fuscescenti obliterata. cT.
Von der veränderlichen Tristana H. (Heinemann S. 17) gibt es dunkle,
ziemlich einfarbige Varietäten, die sich von der H. S. 'sehen (zu kurzflüglig ab-
gebildeten) Erutana Fig. 9 durch das ganz verloschene, nur als dunkler Wisch
erscheinende Costaldreieck unterscheiden, und die völlig mit den 4 vorliegen-
den ainericanischen Männchen übereinstimmen. Ich glaubte einen specifischen
Unterschied im Geäder der Htfl. aufgefunden zu haben: bei Tristana- Erutana
die Adern 3 und 4 nur an der Wurzel vereinigt, bei den Americanern beide
eine Gabel mit kurzem Stiel bildend. Aber dieses ändert bei jenen so ab, dass
sogar einzelne Ex. vorkommen, welche auf der linken Seite jene, auf der rechten
diese Verbindung aufweisen. Selbst bei den Americanern lässt sich ein Mehr
oder Weniger erkennen. So bleibt nicht einmal die Bezeichnung der Varietät
als americanisch möglich. Es versteht sich, dass die americ. Ex. nicht haar-
genau mit einander stimmen. Eins ist am meisten mit rauhen, scliwarzeu
Punkten bestreut. Auch der grössere Punkt in der Falte, den Heinemann
als wichtig hervorhebt, ist bei ihnen zu bemerken.
Meine schön erhaltenen Ex. schickte mir Dr. Hagen aus der Gegend
von Cambridge.
Anmerkung. Es scheint mir leicht möglich, dass Ter. vihurnana
Cl. Rbs. Fig. 66 nur eine Varietät der Tristana ist; auch He ine mann führt
Viburnum als Nahrungspflanze der Tristana auf; doch würde sie nur zu
[215] Beiträge ziu Kenntuiss iler nordamevicanischen Nachtfalter. y
Var. erutana gestellt werden können. Die Ansicht mehrerer americ. Ex. wird
die Entscheidung sowohl über diesen Punkt wie darüber geben, ob nicht noch
1 oder 2 Robinson'sche Namen einzuziehen sind.
Torfrix (Liiin). Lederer, Heinemann.
Diese Gattung ist eine unnatürliche, die nothwendig in mehrere aufgelöst
werden muss, wozu sich auch Merkmale, wenn schon nur nach dem männlichen
Geschlecht, hinreichend finden. Ich begnüge mich, den mir in der Natur be-
kannten nordamericanischen Arten ihre Abtheilungen der Gattung Tortrix, wie
wir sie bei Heinemann aufgestellt sehen, zuzuweisen. Nur eine darin nicht
vorkommende erlaube ich mir sofort als eigenes Genus Genopis zu trennen.
Abth. Cacoecia H. (Led.) Heinemann S. 32.
8. Tortr, (Cacoec.) rosaceona Harris.
Alis mit. (margine postico convexo, (f revolucro a hasi remoto, fusco,
9 a^öe apice acutangulo) , pallide liiteis, faftcia media ohliqua viaculaque
costae anteapicali hrunnescenlihus ; }Mst. cf canescenfiby,s, Q pallide ochraceis,
(^ 2 interius cinereis.
Tortr. rosaceana Rob. 1. c. p. 262, Fig. 3 J', 1, 2 9.
Sie steht der europäischen Decretana Tr. so nahe, dass Schläger mir
ein 9 unter diesem Namen schickte. Bei Decretana <^ fängt der Vorderrand-
umschlag der Vdfl. an der Flügelwurzel an und ist nicht viel dunkler als die
Grundfarbe; Bosaceana hat einen kürzeren, der ziemlich weit von der Flügel-
wurzel wie ein dreieckiger Zipfel von brauner Farbe herübergeschlagen ist.
Bei Decretana cT liegt nicht weit von der Basis unterhalb der Falte ein
rostbrauner Fleck, welcher so wie die schimmernde Stelle hinter ihm bei Bosa-
ceana (^ fehlt. Die Htfl. sind bei letzterer in grösserer Ausdehnung auf der
Apicalhälfte weisslichgelb (in Robinson's Abbildung sind .sie fälschlich ganz
einfarbig weisslichgelb). — Beide Geschlechter von Bosaceana haben unter der
einfarbigen hellen Spitze der Vdfl. eine schwache Einbiegung des Htrdes.,
während diese bei Decretana beträchtlicher ist und die Spitze mehr hervor-
treten lässt, welche letztere auch dicht an den Fransen eine schwarze Stelle
enthält. Die Htfl. der Bosaceana Q sind in viel grösserer Ausdehnung blass
ochergelb als bei Decretana 9 und gegen den Innenwinkel schwach grau an-
gelaufen, statt hier in mehr als halber Flügelbreite braungrau, gewöhnlich recht
dunkel, zu sein.
Meine Ex. sind aus Massachusetts, Maine, New-York und Ohio. Ein 9
aus Texas (Boll) ist im Mus. Cambridge.
9. Tortr. (Cacoec.) purpurana Cl.
Alis ant. (^ (costa ante medium revoluta, margine postico valde con-
vexo), rufescenti-luteis, violaceo-nitidiüis, faseia media obliqiia subinterrupta
10 I'. C. Z«llBr. [21(^]
maciilaque costae anteapiculi hruimescentibus utrimque fusco-marginatis ; post.
canescentihns, interius late fusco-ciiiereift, margine costali prope basim albido.
9 AI. mit. Costa ante apicem prominentem profunde impressa, margine
postico infra apicem excavato.
C^ Torlr. pnrpurana Rob. 1. c. p. 263, tab. 1, F. 4.
9 — gurgifana Rob. 1. c. p. 203, tab. 4, V. IG.
Beide Gescblechter sind sebr kenntlich abgebildet; nur sollte der Htrd.
der Vdfl. «och stärker cönvex sein und beim c? dadurch die Spitze noch weiter
zuiücktreten. So auffallend \ erschieden das 9 ^^ seiner Färbung von cf ist,
so zweifle ich doch eben wegen dieser sonderbaren Htrd.-Kriiminung durchaus
nicht an ihrem Zusammengehören. Beide Geschlechter stimmen auch darin
überein, dass auf den Htfl. der dunkle, graue Raum von der Medianader und
ihrem zweiten Ast (Ader 3) begrenzt wird. (Robinson's Abbildung entbehrt
der dunkeln Färbung).
Das in der F'ärbung und Zeichnung ziemlich veränderliche c^ hat am
Vdrd. nicht eigentlich einen Umschlag, sondern der Vdrd. fängt nicht weit von
der Basis an, sich aufwärts zu biegen, und krümmt sich erst weiterhin, in der
Gegend des Anfangs d^' Binde, etwas gegen die Flügelfläche. Dies, dann die
Convexität des Htrdes., die violettliche Beimischung in die Farbe der Vdfl. und
die Begrenzung des Grauen auf den Htfl. — bilden die specifischen Merkmale.
Die Grundfarbe der Vdfl. ist mehr oder weniger getrübt und, wenn sie stark
verdunkelt ist, fast ohne Zeichnung. Die mikroskopisch-pubefcirenden cT Fühler
habtn über dem verdickten Wurzelgliede keinen Ausschnitt.
Meine Ex. sind aus Maine (Packard) und New-York (Speyer).
10. Tortr. (Cacoec.) infumatana n. sp.
Alis ant. (margine postico valde convexo, cT revolucro hasali, appresso) niti-
dulis, fusco-luteis, area hasali, fascia media introrsus dilatata strigaque ante-
apicali introrsus attenuata nigra- fuscis ; post. fuscis totis. o 9-
Der Purpurana dadurch verwandt, dass der Htrd. der Vdfl. auch ua-
zierlich convcx ist und die Flügelspitze sehr zurücktreten lässt; aber der Vdrd.
des (^ ist nicht, wie bei Purpurana, blos umgebogen, sondern hat einen fest
anliegenden Umschlag, der von der Basis bis an die Mittelbinde reicht. —
Durch ihre geglättete, ein wenig glänzende Vdfl.- Fläche und deren sehr dunkle
Färbung, sowie durch die einfarbigen, dunkelbraunen Htfl. ist Infumatana vor
allen bekannten Tortrix- krten ausgezeichnet. In der Grösse steht sie hinter
Purpurana merklich zurück.
R. dunkelbraun, K. heller. Taster lehmgelb (9 heller), von V/^ Kopf-
länge, nicht sehr stark, zusammengedrückt, mit hervorstehendem dünneren End-
gliede. Saugrüesel vorhanden. Mittel- und Hinterbrust seidenglänzend grau.
Beine lehmgelb, die vorderen an Schiene und Fuss braun mit hellen Enden der
Glieder. Hinterleib hellbraun, beim (^ an den Seiten schwarzbraun.
[217] Beiträge zur Kenntniss der uordamericanisclien Nachtfalter. 11
Vdfl: cf 4"', 9 5'" lang, länglich, mit stark convexem, vor der Spitze
nur schwaoli eingebogenem Vdrd., sehr convexem Htrd. (der unter der Spitze
beim Q nur ein wenig mehr eingedrückt ist als beim cT), so dass die Spitze
stumpfwinklig und wenig beiperkbar wird; dif grösste Convexität des Htrdes.
ist unter der Mitte. Der ganz fest aufliegende Umschlag des (f reicht von
der Schulter bis zum Anfang der Mittelbinde. Die Flügelfläche ist geglättet
und hat einen schwachen Fettglanz. Die Grundfarbe ist dunkel lehmgelb, aber
zwischen der Zeichnung durch Violettgrau mehr oder weniger verdeckt, so dass
sie nur am Vdrd. und als Randlinien der Zeichnung rein bleibt. Die sehr
dunklen, fast schwarzbraunen Zeichnungen sind folgende: das breite Basalfeld
ist hinten zugerundet. Nach einem bindenfürmigen Raum, der beim cT schmäler
ist als beim 9> ^olgt die breite, gar nicht durchbrochene, schräge Mittelbinde;
sie ist am Vdrd. am schmälsten, erweitert sich schnell sehr stark und endigt
etwas verengert am Innenwinkel; ihr Innenrand bildet ungleiche, grosse Wellen
und wird durch eine mehr oder weniger vollständige Linie der Grundfarbe
ziemlich scharf abgegrenzt, während ihr Äussenrand, ausser am Anfange, wenig
solche Begrenzung hat, wesshalb sie mit der verdunkelten und grau gemischten
Grundfarbe zusammenfliesst. Vor der Flügelspitze geht vom Vdrd. ein fleck-
artig anfangender, beim 9 schmälerer als beim ^f , auf beiden Seiten lehmgelb
eingefasster, schräger Streifen herab, der sich allmälig verdünnt und am unter-
sten Drittel des Htrdes. endigt. Fransen lehmgelb, an der Flügelspitze mit
einem kurzen, schwarzbraunen Strichelchen.
Htfl. einfarbig dunkel schwärzlichbraun, beim 9 heller, Fransen einfarbig,
etwas lichter als die Flügelfläche.
Die ganze Unterseite einfarbig graubraun, beim 9 etwas lichter, der
Vdrd. der Vdfl. schmal, beim 9 ein wenig breiter, lehmgelb, durch braune
Querstrichelchen unterbrochen.
Vaterland: Missouri. Zwei Paare, wahrscheinlich erzogen, erhielt ich
von Riley mit der Nummer 325.
11. Tortr. (Cacoec.) cerasivorana Fitch.
Majuscula, alis ant. latioribics, obtusis, satumte ferrugineis, squamis
lüacinis nitidulis copiosis punctisque fuscis raris adspersis, maculis 3 costae
fuscis minoribus; post. laete ochraceis, fuscescenti-suffusis Q.
Tortr. cerasivorana Rob. 1. c. p. 275, tab. 6, Fig. 47. ^T.
Das cT. welches Robinson abbildet, scheint in der Flügelgestalt und
Grösse ziemlich verschieden vom Q zu sein; es ist daher fraglich, ob ich die
Art hier richtig anfüge.
Sie ist durch ihre fast rostfarbigen Htfl. der gleich grossen Rileyana
ähnlich, aber doch leicht von ihr zu unterscheiden, da eben diese Flügel bei
ihr ausser am breiten Vdrd. bräunlich angelaufen, und die Vdfl. sehr reichlich
mit schimmernden lilafarbenen Schuppenanhäufungen . welche unregelmässige
Querstreifen bilden, bestreut sind.
2
12 P. C. Zeller, [218]
Vaterland des einen Ex. meiner Sammlung Massachusetts (Beverly 23. Juli:
Burgess), des anderen Maine (Packard). Nach Fitch, dessen Beschreibung
ich nicht vergleichen kann, lebt die Art auch im Staate New- York.
12. Tortr. (Cacoec.) laevigana S. V.
Tortr. rosana Heineni. Wickler S. 34. Oxyacanthana H. Fig. 117.
Die 2 vorliegenden Ex. kann ich durchaus nur für Laevigana 9 mitt-
lerer Grösse ansehen. Sie haben genau deren Flügelgestalt, nur dass der Htrd. der
Vdfl. kaum merklich weniger convex ist als bei den meisten europäischen Ex.
Ihrer dunkeln Färbung nach gehören sie zu Oxyacanthana H., deren Htfl. -Spitze
in beträchtlicher Ausdehnung tiefgelb und bräunlich punktirt abgebildet ist,
statt dass sie sich bei den 2 Americanerinnen, wie bei manchen europäischen
Ex., nur auf einem kleinen Raum zu einem gelblichen Ton lichtet. Der Art
angemessen ist bei diesen Americanerinnen auf der Unterseite hier das Gelbe
lebhafter und breiter als auf der Oberseite. Auf den trüb graubraunen Vdfl.
tritt die Zeichnung, mit Ausnahme der braunen Querstriche, sehr wenig hervor.
Das Gelbliche der Unterseite ist nicht lebhaft, aber in der Ausdehnung wie bei
unserer Laevigana.
Ich vermuthe daher, dass die cf ebensowenig specifische Unterschiede
zeigen werden wie diese 2 aus New-York stammenden 9- Bei Robinson
finde ich keine der Laevigana entsprechende Abbildung.
Anmerkung, So wohl in Hübn. Fig. 302 wie in F. v. R.'s Taf. 11
haben die 9 Htfl. einen so ausgedehnten gelben Raum, wie er in der Natur
nie vorkommt; bei Hübn. nehmen sogar die Fransen an dieser Färbung Theil!
Bei F. R. haben sie — ein fast bei allen Wicklern seines Werkes vorkommen-
der Fehler — eine ganz falsche Gestalt. Auch bei Duponchel's Oxyacan-
thana pl. 238, F. 10 ist die Htfl. -Gestalt, nur in anderer Hinsicht, verfehlt.
Da über den Namen Laevigana kein Zweifel stattfindet, so wähle ich
ihn zur Bezeichnung der Art. Wie man Linne's Worte: „Alae omnes griseae
seil dilute testaceae tarn supra quam infra, ut et totum animar' auf sie
anwenden will, sehe ich nicht ein, und wenn etwa Linne's Museum ein Ex.
der Laevigana unter dem Namen Rosana enthält, so bestreite ich dessen Be-
weiskraft. Wie gern ich auch Linneische Namen annehme, so verbietet es
sich mir in diesem Fall, wo die Worte der Beschreibung so entschieden wider-
sprechen. Auch Werneburg's Beweis (I, S. 266), dass Linne's Americana
zu Laevigana gehöre, erkläre ich für ganz verfehlt.
Abth. Loxotaenia (H. S.) Led. Heinem. S. 35.
Diese Abtheilung ist meiner Ansicht nach nicht von Cacoecia verschieden.
Das schon zweifelhafte Geknicktsein (auf der Querader) der Vdfl. ist ein Merk-
mal, das beim Spannen völlig verschwindet. Es bleibt als Unterschied nur die
weniger vortretende Flügelspitze, eine Folge davon, dass der Htrd. unter ihr
[219] Beiträge zur Kenntniss der uordamericaniöchen Nachtfalter. X3
eine Eiubieguug hat oder nicht. Sie fehlt allerdings bei Duviicolana, Histrio-
nanu, Musculana etc. Aber bei Semialhana (die Keinem, zu Cacoeeia stellt)
hat nur das 9 sie; bei Unifasciuna [hei Reinem, in Loxotaenia) ist sie, wenn
auch schwach, in beiden Geschlechtern vorhanden. Dieses Merkmal würde die
verwandtesten Arten auseinander reisseu.
13. Tortr. (Loxot.) furvana Rob.
Majuscula, alis ant. (niargine postico simjdiciter convexo) ochraceis,
fusco-ferrugiiieo dense irroratis, viaculis costalihus (una revolucro (^ adjqcente,
v/na majore media subquadrangula, una parva apicali) albido-flavis, niti-
dulis. cf Q.
Tortrix — Robinson 1. c. p. 265, tab. 1, Fig. 9.
Sie ist in der guten Abbildung sogleich zu erkennen; dafür macht die
Beschreibung sie kaum kenntlich, weil hier die 3 oder vielmehr 2 charakteri-
stischen weisslichgelben Costalfiecke, welche sich nur noch bei Ilaccidana vor-
finden, gar nicht hervorgehoben werden. Diese Flecke sind übrigens von ver-
änderlicher Gestalt und Grösse. Der erste ist dreieckig, schief nach hinten
gelegt und unten zugespitzt, und wird an seinem Anfange beim cf durch den
Umschlag verdeckt. Der zweite, an der Flügelmitte befindliche, ist gewöhnlich
auch schief nach hinten gelegt, dabei rhombisch oder trapezoidisch oder selbst
dreieckig; unterhalb seines unteren Endes ist ein schwarzer Punkt meist recht
deutlich. Der dritte Fleck, der sich an der Flügelspitze befindet, ist der kleinste
und verüiesst oft in die längs des Htrdes. gelichtete Grundfarbe. — Schimmernde
Schuppen zeigen sich zahlreich in der Flügelfläche zwischen den schwer kennt-
lichen Bindenzeichnuügen.
Diese Art ist sehr verbreitet. Ich habe sie aus Missouri, Ohio, Illinois
(durch Leder er, der sie als eine Ptycholoma sp. bestimmte), New-York, Mas-
sachusetts (wo Burgess die cf frisch und verflogen Mitte Juli fing) und
durch den verstorbenen Lieutenant v. Müller (wenn seiner Angabe zu trauen
ist) aus Californien. Boll brachte 1 9 aus Texas.
14. Tortr. (Loxot.) flaccidana Rob.
Majuscula, alis ant. (margine piostico simpliciter convexo) ochraceis,
opacis, maculis costalibus (una revolucru cT adjacente, una media trianga-
lari, una apicali ter dissecta) albidis nitidulis, secundu in strigam angulatam
producta. cT.
Tortr. — Robinson, 1. c. p. 277, tab- 6, Fig. 53.
Sie kommt der Furvana so nahe, dass ich sie, zumal da ich meine Ex.
vermischt mit ihr erhielt, für eine verblasste Varietät derselben Art hielt.
Robinson hat sie mit Recht von ihr getrennt, obgleich sie ganz dieselbe
Grösse und den Flügelbau hat. Die Vdfl. sind ein wenig breiter. Die Grund-
2'
14 P- 0. Zeller. [220]
färbe ist ein gleichförmiges, mehr oder weniger gesättigtes, mattes Ochergelb,
ganz ohne alle Marmorirung. Die Costalfiecke sind weisslich, nur auf dem
Vdrd. selbst matt, sonst schimmernd; die 2 ersten kleiner als bei Furvana,
der zweite spitz dreieckig. Vom ersten gehen zwei mehr oder weniger deut-
liche, divergireude, silbergraue, glänzende Streifen bis zur Falte herab. Vom
zweiten geht ein zweimal winklig gebrochener, sehr deutlicher, solcher Streifen
bis in den Innenwinkel. Der dritte ist vor der Flügelspitze, undeutlich drei-
eckig, durch Querstriche in drei Stücke zerschnitten, von deren erstem eine
kurze, glänzende Linie bis zur Htrd.-Mitte reicht. Ein Ex. hat unterhalb der
Spitze des Mitteiflecks auf der Querader ein schwarzes Strichelchen. Die
Fransen sind sehr hell ochergelblich.
Unterseite heller als bei Furvana; die Htfl. auf einem grösseren Raum
verdunkelt. — Das 9 ist mir unbekannt.
Vaterland: Texas (Robinson, Boll), Illinois (Lederer).
15. Tortr. (Loxot.) sescuplana n. sp.
Parva, alis ant. acutis, dilute griseo-ochraceis , obscurius strigulosis,
(revolucro cf basali brunneo-luteo) , macula costae mediae parva trianguloque
costae postico cinereo-fuscis ; posticis acutis, dilute einer eis. cT 9-
Verwandt mit Unifasciana und Semialbana, viel kleiner, spitz flügliger,
besonders in den Htfl. Die grossere Peritana sieht ihr ähnlich, hat aber
weniger gespitzte Flügel, und auf den Vdfl. gelbere Grundfarbe, ausserdem eine
vollständige Mittelbinde und eine vom Costaldreieck herabgehende lehm-
gelbe Linie.
K. und R. wie die Vdtl. sehr hell grau ochergelblich. Fühler heller,
gleichsam fein geringelt, beim cT mikroskopisch pubescirend. Taster fast um
Kopflänge hervorstehend, aussen dunkel angelaufen, mit hervorragendem, dünnem
Endgliede. Säugrüssel vorhanden. Beine blass. Rücken der 4 Vorderbeine an
Schiene und Fuss braun, mit hellen Eiiden der Glieder. Hinterleib lichtgrau;
Analbusch des cT stark, so lang wie 3 Segmente, sehr blass gelblich; der des
9 ärmlich und kurz.
Vdfl. 3 — 2^/2" lang, länglich mit spitzem Vorderwinkel; der convexe
Vdrd. läuft von der Hälfte an fast gerade und ist nur vor der Spitze schwach
concav; der Htrd. ziemlich gerade, unter der Spitze kaum merklich eingebogen,
Grundfarbe wie angegeben, reichlich mit bräunlichen oder schwärzlichen, nach
hinten deutlicheren Querstrichelchen bestreut. Der Umschlag des (^^ reicht von
der Wurzel bis nahe an den Costalfleck und ist bräunlich oder röthlich lehm-
farben, verloschen braun gefleckt. Vor der Mitte des Vdrdes. liegt ein schräges,
brauugraues Fleckchen, vorn und hinten dunkel eingefasst; es ist der Anfang
der Mittelbinde, von der sich gewöhnlich keine Spur entdecken lässt; bei zwei
ganz unversehrten cf zeigt sich die schattenhafte Andeutung einer nach unten
erweiterten, an ihrem Innenraude ziemlich geradlinigen Binde, die auf dem
Dorsalrande dis Flügels im Hinterwinkel, wo sie endigt, mit ein paar dunkel-
[221] Beiträge zur Kenntniss der nordamyricauisoh^ii Nachtfalter. lO
grauen Fleckchen bezeichnet ist. Nach diesem Costalfleckchen folgt ein mehr
als doppelt so langes, braungraues, schmales Dreieck, das auf der Innenseite
schwarz gerandet, ausserdem mit 2 — 3 schwarzen Costalfleckchen gezeichnet
ist; ans seiner Spitze zieht keine Linie herab, und so ist auch der Htrd. durch
keine dunkle Linie oder Flecke von den hellen Fransen geschieden.
Htfl. mit etwas verlängerter Spitze, sehr hell grau; von der noch helleren
Unterseite scheinen die zerstreuten dunkelgrauen, verdickten Querstrichelchen
hindurch.
Die Vdfl. sind auf der Unterseite grau, am Vdrd. und noch breiter am
Htrd. bleich ochergelb und auf dieser Farbe mit dunkelgrauen Querstrichelchen
bestreut.
Vaterland: Maine (Packard), Texas (Boll, Beifrage — ein Paar hier am
17. September gefangen).
Anmerkung. Ein ungespanntes $ aus Texas (Boll) hat die Grösse
der kleinsten Sescuplana. Die Vdfl. scheinen weniger scharfspitzig, und sicher
haben sie einen convexer verlaufenden Vdrd. Grundfarbe ohne graue Bei-
mischung, also sehr blass ochergelb, mit dunkel braungelben Querstrichelchen
bestreut. Die Mittelbinde ist vollständig, im mittleren Drittel lichter, am An-
fang und Ende gleich dunkel, wesshalb der verdunkelte Costaltheil weiter nach
innen reicht als der Gostalfleck der gewöhnlichen Sescuplana; der Innenrand
dieser Binde ist fast gerade, verdunkelt und von einer bellen Linie der Grund-
farbe begleitet. Statt des Costaldreiecks ist ein grösserer, halbeiförmiger, an
den Kändern schwarz gefleckter Gostalfleck, von dessen Mitte eine braungelbe,
wenig auffallende Linie nach dem untersten Drittel des Htrdes. herabgeht. So
vielfach dieses Ex. von den mir vorliegenden 9 Sescuplana abweicht, so glaube
ich doch, dass erst der Vergleich einer grösseren Zahl entscheidet, ob es eine
eigene Art oder nur eine auffallende Vaiietät der Sescuplana ist. Zu Tortr.
peritana Eob. Fig. 52, p. 277 gehört es nicht. Diese hat (nach meinem am
29. Juni bei Beverly gefangenen 9) entschieden weniger gespitzte Flügel, auf
den vorderen sowie auf R. und K. eine gesättigtere Ocherfarbe und eine deut-
liche, vom hinteren Drittel des Costaldreiecks in den Htrd. dicht über dem
Innenwinkel herabgehende rostbraune Linie. Auch sind die ganzen Zeichnungen
stark mit Rostfarbe gemischt. (Wie der Vdrd. der cf Vdfl. beschaffen ist, zeigt
Robinson nicht an).
16. Tortr. (Löxot.) Rileydna Grote.
Majuscula, älis ant. obtusis (costa postice subconcava, revolucro cT
longiore), rufescenti-ochraceis, maculis 2 costae, una disci strigidaque ante
marginem posticum medium obscure cinnamomeis; post. suhsericeis, dilute
ferrugineis. o^ 2-
Tortr. — Grote. Transact. Am. Eut. Soc. 1868 (Sept.), p. 121.
— — Robinson 1. c. p. 271, tab. 4. Fig. 28 Q.
— — Riley: Nox Ins. I (1869), pL 2, Fig. 4, 5, p. 153.
Robinson's Abbildung des 9 ist sehr gut.
16 P. C. Zeller. [222]
Die ochergelbe Grundfarbe der Vdfl. ist mehr oder weniger röthlich an-
gehaucht. Bei dem viel kleineren cf reiclit der verdickte, etwas schmale Um-
schlag von der Schulter bis zum ersten Costalfleck und nimmt also über V3
des Vdrdes. ein. Der dunkel ziiiimtbrauiie Fleck liegt an der Medianader
zwischen ihrem ersten und zweiten Ast und hat gewöhnlich einen solchen Punkt
über und unter sich. Die schräge zininitbraune Querlinie vor dem Htrd. besteht
aus 3 — 5 an einander gereihten Punktfleckchen, ist mit ihrem oberen Anfang
gegen das Ende des zweiten Costalflecks gerichtet und endigt am Htrd. nicht
weit vom Innenwinkel.
Die Htfl. sind ganz rein hellrostfarben, seidenschimmernd, mit gleich-
farbigen Fransen.
Das Geäder zeigt die Merkwürdigkeit, dass beim cT — wenigstens dem
meiner Sammlung — auf den Vdfi. die Adern 7 und 8 zu einer Gabel ver-
wachsen sind, deren Stiel 1/4 so lang wie das Ganze ist, während sie bei den
Q sich an der Wurzel kaum berühren oder auch zu einem kaum Ys der Länge
betragenden Stiel vereinigt sind.
Meine 6 Ex. erhielt ich durch Rilej aus Missouri.
Abth. Idiographis Led. Meinem. S. 31.
Ich beschreibe hier eine sehr ausgezeichnete, als neuseeländisch
erhaltene Art, die nach Led. -Hnm. 'scher Vertheilung zu Idiographis gehören
würde, also mit Centrana H. S. (= Inopiana Haw.) zusammengestellt werden
müsste. Meine Ämplexcma lebt ohne allen Zweifel wie die anderen Tortrix-
Arten nicht in der Erde und in Wurzeln, wie Inopiana (s. Nolcken's Fauna
V. Estl., Livl. und Curland S. 359) — die also schon darum aus dem Genus
Tortrix entfernt werden muss. So bliebe meine Ämplexana, um diesen Abthei-
lungsbegrifF: Ader 7 und 8 getrennt, Umschlag der cT Vdfl. vorhanden, Taster
wie bei der Abth. Capua ungewöhnlich verlängert, zu repräsentiren.
17. Tortr. (Idiogr.) ämplexana n. sp. YIII, Fig. 2.
Palpis elongatis, albidis, exterius hrunneis; alis ant. acutis , albidis,
fusco-strigulosis, angulo revolucrum amplectente lituraque dorsi medii trans-
versa ustulato-fuseis, triangulo costae posticae fuscescenti, nigro-strigulato. cf .
Sehr kenntlich an dem brandigbraunen Winkelstreifen, der auf den weiss-
lichen oder grauweissen Vdfl. den Basalumschlag einfasst, und dem brandig-
braunen, nach hinten grau beschatteten Querwisch der Innenrandmitte.
Kleiner als Costan'a. R. und Kopf hellgrau. Taster von dreifacher
Kopflänge, zusammengedrückt, weissgrau, abwärts gelbbrau;i; Endglied kurz
und geneigt. Saugrüssel kurz, aufgerollt. Fühler grau, kurz pubescirend. Die
4 vorderen Beine mit weissgrauen Enden der Glieder; die Mittelschiene mit
weisslichem Bändchen unterhalb der Mitte; Hinterbeine einfarbig gelblichgrau.
[223] Beiträge zur Kenntniss der nordameiicanischen Nachtfalter. 17
Hinterleib lehragrau, an den hintersten Segmenten mit rauhen seitlichen
Schuppen; Analbusch länger als das letzte Segment, grau.
Vdfl. 4V2"' lang, länglicher als bei Costana, mit graderem Vdrd. an der
hinteren Hälfte und tieferer Einbiegung unterhalb der Spitze, die daher stärker
hervorsteht. Der Umschlag befindet sich nahe der Basis, liegt fest an und ist
mehr oder weniger dunkelbräunlich angelaufen. Grundfarbe weisslich, grössten-
theils etwas durch Grau getrübt und reichlich mit braungrauen, welligen Quer-
strichelchen bestreut. Aus der Schulter geht ein kurzer, brandigbrauner Strich
nach der Falte, wo sich ihm ein schräg aufsteigender, bis zum Vdrd. reichen-
der, viel dickerer, in seiner Mitte mehr oder weniger verdünnter anschliesst;
der dadurch gebildete rechtwinklige Haken umfasst den Umschlag und ein
Stückchen der Flügelfläche unterhalb desselben. Vor der Mitte erhebt sich vom
Innenrande, schräg einwärts geneigt, ein dicker, brandigbrauner, zweiwelliger
Strich bis über die halbe Flügelbreite; auf der hinteren Seite geht er in einen
doppelt so breiten, violettgrauen Schatten über. Wenig hinter seiner Spitze
fängt das bräunliche, mit schwarzen, schrägen Querstrichen durchzogene, ein-
wärts nicht scharf begrenzte Costaldreieck an, welches bis kurz vor die mit
einem schwarzen Punkt bezeichnete Flügelspitze reicht. Vor der Mitte des
Htrdes. liegt eine schräge, mehr oder weniger kurze, schwarze, aus Schüppchen
zusammengesetzte, hinten grau schattirte Querlinie. Eine schwarze, ebenso
zusammengesetzte und mehr oder weniger weit herabreicbende Htrd.-Linie zieht
vor den Fransen, deren grössere obere Hälfte auswärts gebräunt ist.
Htfl. mit deutlicher Spitze, weisslichgrau mit gelblicher Beimischung und
ziemlich reichlich mit verloschenen, braungrauen, von der Unterseite durch-
scheinenden Querstrichelchen bestreut.
Unterseite der Vdfl. röthlich brauugrau ; der Vdrd. an der Wurzel, so
weit der Umschlag reicht, graubraun, von da ab schmal grauweisslich und
braun gefleckt. Fransen stärker verdunkelt als auf der Oberseite. Htfl. mit
mehr gelblicher Beimischung und deutlichem Querstrichen als oben. Die
Htrd.-Linie dünn, gelbbräunlich, auf dem Analwinkeldrittel fehlend.
4, bis auf eins, gut erhaltene cf aus Neu-Seeland in meiner Sammlung.
Abth. Ptycholoma Stph. Keinem. S. 38.
Getrennte Adern 7 und 8. Starker Umschlag des i^. Taster sehr kurz.
18. Tortr. (JPtychol.) ynelaleucana Walker.
Media, palpis minutis; alis ant. elongatis (revoluero cT ex basi longe
ultra medium producta), albidis, nitidulis, dorso latissime ustulato-fusco, in
medio suhinterrupto, macula eostae anteapicali fuscescente. cT 9-
Tortrix — Eobinson 1. c. p. 271, tab. 4, Fig. 29.
In Robinson's Abbildung gut zu erkennen, wenn auch die Flügel zu
wenig gestreckt und in der Grundfarbe nicht hell genug sind. Die Art hat
18 P C. Zeller. ["224]
ausser den Abtheilungsmerkmalen nichts mit Lecheana und Magnifieana ge-
mein. Die cT Fühler entbehren der feinen Zähnchen der Lecheana und sind
einfach boistenförmig, sehr zart pubescircnd gefranst. Der Umschlag der Vdfl.
reicht von der Wurzel an bis % des Vdrdes., und ist also länger als bei irgend
einer bekannten Wicklerart; an seinem Basaldrittel ist er gelblich braungrau.
Der sehr breite, braune, gelbumflosseue und mit glänzend grauen, geglätteten
Schupjien bestreute Wisch, der sich am ganzen Innenrand hinzieht, nimmt mehr
Raum ein als die gelblichweisse Grundfarbe und ist durch glänzend graue und
rostbräunliche Beschuppung in zwei Flecke getrennt. — Das grössere 9 h^^-
einen convexen Vdrd. und reineres Weiss, das an der Basis nicht verdunkelt
ist. Auch verbindet sich der Costalfleck mit dem Dorsalwisch nur durch gelbe
Linien, statt dass er beim 9 <lurch glänzendgraue und gelbbräuiiliche Färbung
damit zusammenhängt.
Meine 4 FiX. sind aus Ohio (Schläger).
.Anmerkung. Ohne Zweifel hat Robinson sich den Namen aus dem
British Museum geholt. Denn an albo-cinereus und alae vitta postica latis-
sima einer CO- fusca wird Niemand die Art erkennen. In der Beschreibung wird
diese vitta, unserer Art entsprechend, an den Innenrand verlegt; aber über den
Costalfleck schweigen Diagnose und Beschreibung. — Cleraen's Beschreibung
(Proceed. E. S. Phil. 3, p. 518, wo auch das Geäder und der Kopf abgebildet
ist) als Ptycholoma? semifuscana ist äusserst genau.
Abth. Lophoderus (Stph.) Heinem. S. 41.
Vdfl. ohne cT Umschlag, mit ' wenig convexem Vdrd. und getrennten
Adern 7 und 8. Scutellum mit einem Schuppenhöcker. Taster kurz.
19. Tortr. (Lophocl.) lutosana Clemens.
Parva, alis ant. (costa leviter convexa, revolucro (f nullo) suboehraceis,
fascia media öbliqua superius fusca, infra striolani nigram dilatata einna-
momea, triangulo costae posticae fusco cum macula super angulo dorsali po-
sita conjuncto; jiost. öbscure einer eis. cf 9.
Tortr. — Clemens Proc. E. S. Philad. V. (1865), p. 138.
— — Robinson 1. c. p. 279, tab. 6, Fig. 59.
Ich habe nur 2 cT und 1 sicheres 9 '^^r mir; nach ihnen ist mir die
specifische Verschiedenheit von Politana Haw. sehr zweifelhaft. Die cf sind
kleiner als meine Ex. von Politana und haben auf den Vdfl. eine gelblichere,
hellere Grundfarbe als diese gewöhnlich; aber der Flügelbau und die Zeich-
nungsanlage ist ganz dieselbe. Die Binde geht von der Mitte des Vdrdes.
schräg nach dem Innenrand; sie erweitert sich auf den unteren -/s so, dass ihr
Htrd. bis in den Innenwinkel reicht; sie ist auf dem obersten Drittel dunkel
gelbbraun bis zu einem tiefschwarzen, sie durchschneidenden Längsstreifen, der
r225l Beiträge zur Kenntniss der aoraamericanischen Nachtfalter. 19
auf der Basalseite zahnförmig gebogen hervorsteht, über welchem die Binde
verengert ist, wodurch der von Bobinson bemerkte helle Fleck an ihrer
Basalseite entsteht; unterhalb des schwarzpn Längsstreifens ist die Farbe leb-
haft dunkel ocher- oder zimmtbraun. Ganz so sind deutlich gezeichnete Ex.
der Politana, denen aber öfters der schwarze Längsstreifen fehlt. Der Baum
zwischen der Binde und dem Costaldreieck, welcher sich auch auf der Unter-
seite als weisslicher (bei Politana öfters getheilter) Fleck auszeichnet, bildet
eine schmale, helle Binde, welche die Mittelbinde auswärts einfasst und in
ihrem Costalanfang besonders scharf ist.
Auf diesen Raum folgen bei deutschen Ex. der Politana gewöhnlich noch
3—4 kleinere weisse Fleckchen; sie fehlen bei englischen meist ganz; bei den
NAm. sind sie verloschen und dunkler gefärbt. Die untere Spitze des Costal-
dreiecks hängt durch einen Faden mit dem eiförmigen zimmtbraunen Fleck zu-
sammen, der zwischen dem unteren Theil der Mittelbinde und dem Htrd. über
dem Innenwinkel liegt. — So bleibt für Lutosana ausser der Kleinheit und
helleren Grundfarbe gar keine Auszeichnung vor Politana.
Robinson bildet in Fig. 59 ein grosses 9 ^^^ ^^^ ^^^ Fleck über
dem Innenwinkel fehlt; aber er deutet ihn in der Beschreibung durch die
Worte an: connected by a paler streak with internal angle, während Clemens
darüber schweigt. Das vorliegende Q, das sicher hierher gehört, hat ihn sehr
deutlich, aber verdünnt bis in den Innenwinkel fortgesetzt, und so ist es bei
der europäischen Politana.
Ich habe 2 9 äus Texas (Boll) vor mir, beide etwas grösser und breit-
flügliger als das besprochene, von denen das eine ziemlich genau als Incer-
tana bei Robinson in Fig. 58 abgebildet scheint. Der Raum zwischen Basis
und Mittelbinde ist gesättigter, röthlich ochergelb; das Schwarze am Innenrand
tiefer und breiter. Auch ist die Mittelbinde ein wenig breiter und angenehmer
braungelb an den unteren 2/3. Das Costaldreieck ist dunkler und ein wenig
grösser, und der schmale bindenförmige Streifen zwischen seiner Spitze und der
Mittelbinde ist schwärzlich bestäubt. Dieses Ex. hat, wie Fig. 58 es zeigt und
wie Robinson und Clemens es beschreiben, den eirunden Fleck über dem
Innenwinkel. — Die Zeichnungen haben aber alle die Lage wie bei der echten
Lutosana Q, so dass nur die beträchtlichere Grösse und die schönere und ge-
sättigtere Färbung als- ungenügender Unterschied übrig bleibt.
Das zweite abgeflogene Ex. ist offenbar dieselbe Art, nur mit blasserer,
röthlicher Ocherfarbe und mit mehr gleichmässigem Schwärzlichbraun der
Mittelbinde und des Costaldreiecks. Robinson's Fig. 57 Incertana cT
stimmt mit diesem Ex.; das Bild ist schmalflügliger und zeigt — offenbar in
Folge ungenauer, durch den verdunkelten schmalen Trennungsraum veranlasster
Darstellung — die Mittelbinde mit dem Costaldreieck zusammengeflossen. Ro-
binson gibt dem Endgliede der Taster eine schwärzliche Farbe, was ein Ver-
sehen, jedenfalls nichts Beständiges ist.
3
20 P C. Zeller. [226]
Meiner Ansicht nach ist daher Incertana Cl. Eob. p. 278 nicht specifisch
von Lutosana, und beide zusammen nicht specifisch von Politana verschieden,
Vaterland meiner 2 cT New-York, der 3 9 Texas (Boll).
Anmerkung. Politana Haw. ist eine etwas veränderliche Art, nach
Wilkinson (p. 271) sogar „sehr veränderlich, sowohl in der Färbung wie in
der Intensität ihrer Zeichnungen". Sie ist nur in der englischen Varietät, die
auch Heinemann S. 41 beschreibt, bei H. S. als Lepidana gut und kennt-
lich abgebildet. F. v. R.'s. Sylvana, die ich von ihm selbst unter diesem
Namen erhielt, ist die deutsche, gelblichere, weniger scharf gezeichnete Varietät
und bei ihm Taf. 22, Fig. 4 ganz unkenntlich dargestellt. Wenn H. S. IV,
S. 162 sagt, die 2 schwarzen Punkte der Abbildung seien „selten" vorhanden,
so heisst das nichts Anders, als an seinen Ex. seien keine zu sehen. Meine
12 deutschen und 9 englischen Ex. zeigen sie ebensowenig.
Ich selbst fing bisher bei Glogau in einer Kiefernschonung am 13. Mai
2 cT und bezweifle die Richtigkeit der bei Treitschke zu lesenden (wohl
von 0. V. Tischer ihm gemeldeten) doppelten Generation.
Abth. Argyrotoxa*) Heinem. S. 48.
E. glatt. Vdrd. der Vdfi. schwach convex oder auf der hinteren Hälfte
gradlinig, ohne Umschlag des cf. Ader 7 und 8 getrennt.
20. Tortr. (Argyrot.) trifurculana n. sp.
Alis ant. oblongis (revolucro (^ nullo), pallide flavis, obsolete ochraceo-
reticulatis, strigis 3 subangulatis, obliquis, ochraceis (una ante medium, una
postica utrimque furcata, una ante apicem) ; post. niveis totis. cT Q-
Aehnlich in Färbung und Zeichnung der folgenden Furcatana, bei wel-
cher aber die Adern 7 und 8 eine Gabel bilden, während sie bei Trifurculana
bis zur Wurzel getrennt bleiben.
ß. und K. blassgelb, wie das Wurzelglied der beim cT zart pubescirend
gefransten Fühler. Taster blass ochergelb, beim 9 '^on doppelter Kopflänge,
beim c? kürzer, am Ende des zweiten Gliedes stark verdickt; das Endglied
kurz. Saugrüssel sehr kurz (oder fehlend?). Beine weisslich, die vorderen
aussen ochergelblich angelaufen; Hinterschienen weiss. Hinterleib gelblichweiss
mit schwachem Analbusch.
Vdfl. cT 3^/4'", 9 4V2'" lang, länglich mit sanft couvexem, an der hin-
teren Hälfte ziemlich geradem Vdrd., deutlicher Spitze und sanft convexem
Htrd. ohne Eindruck unter der Spitze. Die blassgelbe Grundfarbe ist reichlich
mit blass ochergelben Fleckchen oder groben Punkten bestreut, welche, beim 9
') Argyrotota ist, sowie Lozotaetüa, als ein Memento, das Stephens ohne die griechischen
Buchstaben zu kennen, griechische Wörter gebildet hat, zu verwerfen.
r227] Beiträge zui' Kenutniss der iiordamericanischen Naclitfalter. 21
deutlicher getrennt als beiiri cf, wellige Querlinien bilden. Vor der Mitte geht
eine starke, schwachwellige, hier und da verdickte, ocherhraune Querlinie vom
Vdrd. bis hinter die Mitte des Innenrandes. Ihr parallel ist die zweite Quer-
linie, von hinter der Mitte des Vdrdes. bis zum Htrd. dicht über dem abge-
rundeten Innenwinkel; an ihrem Anfang und Ende bildet sie eine kurze Gabel,
und über ihrer Hälfte sendet sie einen Ast nach der dritten Querlinie. Diese
ist kurz, da sie vom Vdrd. nur bis zur Mitte des Htrdes. reicht; sie ist beim
9 etwas zerrissen und am Vdrd. gleichfalls in eine kurze Gabel gespalten.
Den Htrd. umzieht eine ocherbräunliche, gegen die weisslich gelben Fransen
scharf abstechende Linie.
Htä. rein weiss, etwas seidenglänzend, mit gleichen Fransen.
Unterseite weiss, beim cT besonders am Vdrd. der Vdfl. und gegen die
Wurzel sehr blass ochergelb angelaufen. Ader 7 und 8 kommen einander an
der Wurzel sehr nahe, ohne sich doch zu vereinigen, und Ader 8 endigt ent-
schieden über der Hügelspitze in den Costalfranseu.
Das cT meiner Sammlung ist aus New-York (Speyer), das sehr schöne Q
des Museum Cambridge aus Texas (Bell).
21. Tortr. (Argi/rot.) alhicottiana Clemens.
Parva; alis ant. hreviuseuUs (revolucro cT nullo, costa convexa), pallide
citrinis, strigis 3—4 obliquis, arcuatis, lüacinis, nüidulis, saepe ferrugineo-
fusco marginatis; post. alhis, saepe ad marginem posticum cinerascentibus. cT Q .
Tortr. — Robinson 1. c. tab. 5, F. 41.
Var. b) al. ant. basi et margine postico pallide citrinis, ceterum fusco-
ferrugineis, in medio ferrugineis, macula parva venae transversae alhida, strigis
lilacinis dilatatis; post. cinereis. cf 9-
Xanthosetia — Clem. Proc. E. S. Philad. V. (1865), p. 137.
Tortr. — Robinson 1. c. p. 273, tab. 5, F. 42.
Robinson vergleicht sie richtig mit Bergmanniana; jedoch ist bei
dieser die Spitze der Vdfl. etwas deutlicher, und Ader 7 geht etwas tiefer unter-
halb der Spitze in den Htrd. Die einfachste Färbung (Fig. 41) scheint er
darum weiter nicht zu erwähnen, weil Clemens sie beschrieben hat.
Beide Geschlechter dieser schönen Art kommen in beiden Färbungen vor;
nur hat Var. b) wohl ohne Ausnahme dunkelgraue Htfl.
Die Art scheint sehr verbreitet und stellenweise häufig zu sein. Bur-
gess fing cf <^er Var. a) bei Beverly am 21. Juli.
22. Tortr. (Argyrot.) conigerana n. sp. Taf. VIII, Fig. 3.
Alis ant. (costa leviter convexa, revolucro cT basali, appresso) saturate
rufo- ferrugineis, postice brunneo piirpureoque mixtis, macula costae triangu-
lari vel trapezoidali nivea. (^ 9-
22 p.c. Zeller. [228]
Nach dem schneeweissen Costaldreieck der Vdfl. scheint diese schöne
Art mit der viel kleineren Teras Hohniana L. verwandt; aber bei ihr geht
Ader 7 deutlich unterhalb der Flügelspitze in den Htrd., und das (f hat einen
ziemlich langen Umschlag. Es fällt mir sehr auf, dass ich, obgleich die Art
nicht selten sein kann, bei Clemens keine auf sie passende Beschreibung
finde. Robinson mag sie für ein anderes Genus, an dessen Bearbeitung ihn
der Tod gehindert hat, aufgespart haben. Da sie aber nicht neben Hohniana
gestellt werden darf, so findet sie wohl den geeignetsten Platz bei Unifasciana.
Etwas grösser als Loeflingiana. R. und K. röthlich rostfarben, beim cf
weniger lebhaft. Taster ziemlich dünn, um wenig mehr als die halbe Kopf-
länge vorstehend. Säugrüssel klein. Fühler des cT borstenförmig , mit ge-
drängten Gliedern, mikroskopisch pubescirend; graubräunlich, mit gelblichem
Wurzelgliede. Die 4 vorderen Beine bräunlich mit helleren Enden der Glieder;
die Hinterbeine grau mit verdunkeltem Rücken der Wurzel der Fussglieder.
Hinterleib grau, an den Hinterrändern der letzten Segmente schuppenhaarig
gefranst. Analbusch des cT stark, graugelblich, des 9 ärmlich, bleichgelb.
Vdfl. 4'" lang, länglich mit von der Wurzel stärker, dann schwach con-
vexem, beim 9 fast geradlinigem Vdrd. und sehr schwach convexem Htrd.
Grundfarbe gesättigt rostroth, bei % des Innenrandes mit einem braunen Fleck-
chen. Der Umschlag reicht von der Basis bis zum weissen Dreieck und ist
mit einigen dunkelgrauen Fleckchen bestreut. An der Mitte des Vdrdes., von
der Basis etwas weiter entfernt bleibend als von der Flügelspitze und kaum '4
der Plügelbreite einnehmend, liegt ein schneeweisses Dreieck; beim Q ist
seine Spitze abgeschnitten, wodurch es ein Trapez wird.
Eine sehr dunkel rostbraune, nach unten gebräunte Binde, die das Dreieck
von der Basalseite begrenzt, läuft schräg zum Innenrand; hinter ihr ist der
Grund gelichtet und hell purpurfarbig gemischt. Am Htrd. ist eine hell rost-
braune, gelblich bestäubte (oder gelbliche, rostbraun fleckige) Binde, welche an
ihrer Mitte mehr oder weniger stark eckig nach innen erweitert und auf der
Basalseite von einem breiten, braun rostfarbigen Streifen eingefasst ist, wodurch
ihr Raum um so schärfer bezeichnet wird. Fransen heller rostfarbig als die
Grundfarbe.
Htfl. grau, gegen die Wurzel und den Vdrd. gelichtet.
Unterseite der Vdfl. hellgrau; das Costaldreieck scheint in gelblich-
weisser, die Htrd. -Binde in gelblicher- Farbe verloschen durch; Fransen rost-
bräunlich. Htfl. weissgrau, am Vdrd. und in der Spitze weisslich.
Meine Sammlung enthält 1 cf aus Maine (Packard), 3 9 aus Massachu-
setts (mit dem Datum 26. Juni) und 1 9 ^^^ New-York (Speyer).
Abth. Oeuectra Gn., Heinem. S. 50.
Taster von dreimaliger Kopflänge. Vdrd. der Vdfl. des cf ohne Um-
schlag. Ader 7 und 8 zu einer Gabel zusammengeflossen.
r229j Beiträge zur KenntnisB der nordampricanischen Nachtfaltir. 23
An Püleriana, der einzigen Art, auf welche Guenee und Lederer die
Abtheilung Oenectra gründen, bemerke ich einen ganz kleinen Umschlag an
der Wurzel des Vdrdes. und von ihm aus den Rand selbst fast bis zur Binde
aufgebogen; der Umschlag scheint zwar nicht aus Haut, sondern nur aus ver-
grösserten Schuppen zu bestehen. — Bei Exustana Z. (Ent. Ztg. 1866,
S. 144), die ich darauf hin nicht untersuchen kann, weil ich nur 1 9 besitze
(nicht 1 cT, wie dort gedruckt ist), ist der Stiel der durch Ader 7 und 8 ge-
bildeten Gabel viermal so lang wie die beiden Gabeläste. — Die folgende Art
hat in sonstigem Bau und Färbung so wenig Aehnlichkeit mit den beiden an-
deren Oenectra-Arten, wie diese unter sich.
23. Tortr, (Oenecf.) violaceana Robs.
Mediocris, palpis lomjis; al. ant. subacutis, (costa leviter convexa,
revolucro cf nullo), fusco-violaceis, basi late aurea nitidula, margine postico
ciliisque ochraceis; post. obscure einer eis, subtus canis, cf.
Tortr. — Robinson 1. c. p. 271, tab. 5, Fig. 31.
Die Fühler sind borsten förmig, kaum gegen die Spitze schwach gekerbt,
mikroskopisch pubescirend. Die spitzen Vdfl. haben einen schwach gekrümmten
Vdrd. und einen solchen Htrd., so dass die Spitze nicht sonderlich scharf ist.
Von einem Umschlag ist nicht die geringste Spur zu entdecken. — Eine Aehn-
lichkeit mit Ministrana, die Robinson sieht, ist der Art abzusprechen. Auch
sehe ich bei ihr auf dem Scutellum keine Spur eines Haarschuppenhöckers.
Meine 4 Ex. sind, wie die Robinson's, aus den Staaten New-York und
Massachusetts.
Abtb. Dichelia Led., Heinem., S. 50.
Taster kaum von doppelter Kopflänge. cT Fühler nur pubescirend ge-
franst. Vdfl. ohne Umschlag. Ader 7 und 8 bilden eine Gabel.
24. Tortr. (Dichel.) puritana Robins.
Alis ant. elongatis (costa sine revolucro) , aureis, fascia perobliqua, suh-
angulata, viacula costae posticae lituraqiie sub aince rufo-ferrugineis, Ulacino-
conspersis ; posticis cinereis, Q dilutioribus.
Tortrix — Robinson 1. c. p. 271, tab. 5, Fig. 30.
Sie hat einige Aehnlichkeit mit der europäischen Strigana, aber eine
schöner gelbe Grundfarbe. Die Taster, die bei meinem Paar abgebrochen sind,
beschreibt Robinson als lang und rüsselförmig, wonach die Art sogar zu
Oenectra gehören und ein noch bunteres Artengemisch hervorbringen würde.
Das (;f hat an den Fühlern etwas Besonderes, indem die Geissei vom
Wurzelgliede abgeschnürt, dann in 10 — 12 Gliedern etwas zusammengedrückt
24 P. 0. Zeller. [230]
convex, an beiden Seitenrändern sägezähni^j und borstig gefranst, von da ab
einfach borstenförmig, gczähnelt und flaumhaarig ist.
Die Binde der Vdfl. geht von V4 des Vdrdes. nach dem Anfang des
letzten Innenranddrittels hin, an dem sie sich zu einem bis in den Innenwinkel
reichenden Streifen erweitert, was sie auch in der Falte thut, wodurch sie eine
eckige Gestalt erhält. Der Stiel der Gabel von 7 und 8 hat kaum V3 der
Länge des Ganzen.
Vaterland meiner Ex. wahrscheinlich Maine. Robinson gibt für die
seinigen Massachusetts und Illinois an.
Anmerkung. Croesia? unifnsciana Clemens (Proc. E. S. Phil. 3,
p. 516), welche Robinson für seine Art hält, kann kaum hierhergehören, wenn
sie nicht sehr abändert. Die Zeichnung der Flügelspitze stimmt; aber von der
Binde, die er als über der Falte unterbrochen beschreibt, soll dadurch das
untere Ende alx ein Fleck auf dem Innenrand ein wenig hinter der Mitte
übrig bleiben, statt dass sie, wie ich beschrieben habe, und wie Robinson
abbildet, sich von -/:, des Innenrandes bis in den Innenwinkel fortsetzt. Ro-
binson's Figur halte ich für die des q\ sie hat aber blass gelbliche Htfl.,
blässer als bei meinem Q. Clemens gibt kein Geschlecht an und bezeichnet
sie als blass braungelb. Diese Flügel mögen eine veränderliche Färbung haben.
25. Toi^tr. (Dichel.) sulfnreana Clem.
Parva, palpis prominentibus ; al. ant. (sine cf revolucro) aureis, niti-
dulis, ferrugineo-retieulatis, fascia ohliqua ex margine dorsali ramum emittente
adversns marginem posticum directum et cum macula marginali connexum,
puncto dorsi ante medium maculaque co.'^tae posticae lilacino-brunneis ; al.
post. obscure cinereis. o^ 9-
Törtr. — Robinson, p. 273, t. 5. Fig. 38 (zu gross), 39.
Croesia? — Clem. Proc. Ac. Nat. Sc. Philad., 1860, p. 353.
— ? virgineana Clem. Proc. E. S. Philad. 1864, p. 517.
Robinson, der 100 Ex. zum Vergleich hatte, mag mit der Behauptung
Recht haben, dass diese Art sehr veränderlich sei. Ich habe nur 5 sicher zu
einer Art gehörige Ex. und zwei grössere cf, die ich nicht mit Bestimmtheit
damit vereinigen kann. Jene (3 rf, 2 9) stimmen mit Clemens' Beschrei-
bung seiner Sulfureana, nur nicht in der der Htfl., die nach ihm whitish sein
sollen, während sie bei meinen Ex. dunkel braungrau, beträchtlich dunkler
sind als bei den 2 grösseren, in Anmerkung 1 erwähnten, und nicht in dem
stripe along the inner margin (der Vdfl.), von dem meine Ex. so wenig zeigen
wie Robin so n's Figuren. In Rbs.' Fig. 39 nimmt ein dunkelrother Streifen
fast den ganzen Htrd. ein.
• ,/ Meine Ex. sehen folgendermassen aus. Auf den Vdfl. ist die Grundfarbe
ein schönes, schimmerndes Goldgelb, mit rostrothen Gitterstrichen reichlich
überzogen, die gegen die Basis hin ziemlich verloschen, gegen den Htrd. hin
[2311 Beiträge zur Kenntniss der nordaraericanischen Nachtfalter. 25
um SO deutlicher ausgedrückt sind; hier treten besonders die Adern in dieser
Farbe scharf hervor. Eine violettlichbraune Binde fängt auf */3 des Vdrdes.
einfach oder zu einem Fleck erweitert au und geht schräg und ziemlich gerade
bis zum Innenrand hinter der Mitte, wo sie sich zu einem grösseren Fleck
erweitert; von dessen hinterem Ende steigt schräg aufwärts ein starker Arm
auf, der sich oberhalb der halben Flügelbreite ganz nach hinten wendet und
sich durch verstärkte Adern mit einem Hinterrandfleck von verschiedener Länge
und Deutlichkeit vereinigt. Am Innenrand liegt vor 1/3 ein starker, gleich-
farbiger Punkt und am Vdrd. vor der Spitze ein ebenso gefärbter dreieckiger
Fleck. Die Fransen sind hellgelb.
Die 5 sind etwas grösser als die cf, mit schmäleren, spitzeren Vdfl.,
deren Vdrd. hinter der Mitte bis vor die Spitze sanft eingedrückt ist. Das
Costaldreieck ist schmäler als beim cT, der Htrd. -Fleck kleiner und vom Htrd.
abgerückt, so dass hinter ihm die rostfarbenen Adern deutlich hervortreten.
Die Htfl. haben in beiden Geschlechtern in den Fransen dasselbe Dunkel-
grau wie auf der ganzen Flügelfläche. Ebs. bildet sie gelblich ab, lässt aber
aus der Beschreibung errathen, dass sie von der Flügelfläche nicht abweichen.
Der Stiel der Gabel, welche auf den Vdfl. die Adern 7 und 8 bilden, ist halb
so lang wie das Ganze. — Die 2 9 haben dicke, lange, dunkelgraue Hinter-
leiber; der kleine Analbusch des einen ist gelblich; aber die duukelgrauen
Deckhaare mögen abgerieben sein.
Nach der Länge der Taster, die um etwas mehr als die Kopflänge her-
vorstehen, würde diese Art auch zu Oenectra zu stellen sein; sie sind dreieckig
verdickt, dann schnell verdünnt, mit dünnem, abwärts gerichtetem Endgliede.
Meine Ex. sind aus Massachusetts (cT 29. Juni und ^T 16. Sept., Bur-
gess), Missouri (Eiley) und Texas (Boll).
Anmerkung 1. Die zwei grösseren (j^ Ex. (1 so gross wie die eben
beschriebenen $, das andere noch grösser, beide jedoch kleiner als Puritana)
haben zwar unter einander gleiche Flügelgestalt, nämlich die Vdfl. ein wenig
länger als bei den beschriebenen Sulfureana cf, sind aber ia der Färbung
unter einander etwas verscliieden. Bei beiden stimmt die goldgelbe, schim-
mernde Fläche ganz mit der von Sulfureana ; es fehlt aber alle Gitterzeichnung,
und die übrige Zeichnung ist rostbraun, mit violettlich schimmernden Schuppen
überdeckt, so dass das Rostbraun nur schmal an den Rändern zum Vorschein
kommt. Die Binde ist in 3 Flecke aufgelöst, von denen der mittelste weiter
vom Dorsalfleck absteht als vom Costalfleck; der Dorsalfleck, der grösste,
streckt gegen den Mittelfleck eine Spitze hervor und sendet hinten einen Arm
schräg in die Höhe, der sich auf der Qaerader zu einem Fleck verdickt und
hier endigt. Hinter und über diesem Fleck ist bei dem kleineren Ex. der
Grund ganz reingelb; bei diesem zieht dicht vor dem Htrd., ihn nicht be-
rührend, aus der Flügelspitze ein breites Band herab, das sich unten verdünnt
und durch einen dünnen Randstreifen mit dem Dorsalfleck verbindet. Ebenso
ist auch der dunkle Dorsalpunkt auf dem Innenrande durch rostgelbe Schuppen
mit dem Dorsalfleck verbunden. Das Costaldreieck, welches vor dem Quer-
26 P. C. Zeller. [232]
aderfleck anfängt, ist nach hinten sehr verengert und gelichtet und hängt nicht
mit der Flügelspitze zusammen. Bei dem grösseren Ex. erreicht es aber nicht
nur die Flügelspitze, sondern fliesst auch mit dem Bande des Htrdes. zusammen;
zwischen diesem und dem Queraderfleck ist noch ein Querfleck vorhanden, der
mit diesem, sowie mit dem Mittelbande durch lichtere Eostfarbe wischartig
verbunden ist. Die Gabelader ist wie bei Sulfureana. Die Fransen sind nur
gelblich. Die Htfl. sind lichtgrau mit helleren, doch nicht gelblichen Fransen.
Was also diese Ex. (das kleinere aus Texas [Packard], das grössere aus
Maine oder Massachusetts [gleichfalls von Packard]) von meiner Sulfureana
unterscheidet, ist die beträchtlichere Grösse, der Mangel der Gitterzeichnung,
die in Flecke aufgelöste Binde, der Queraderfleck, das Htrd.-Band und die
helleren Htfl. — Auf das kleinere passt Kbs. Fig. 40' gut, und ich würde sie
für eine Darstellung desselben erklären können, wenn sie nicht eine voll-
ständige Binde zeigte.
Anmerkung 2. Ich habe 3 cf, 1 Q von Beifrage aus Texas (die cf
am 20. Juli und 1. August, das 9 ^.m 30. Juli gefangen). Sie sind zum Theil
sehr abgeflogen ; nur das eine cf hat vollständige Fransen, woher sich mit
Wahrscheinlichkeit annehmen lässt, dass auch die Flügelfärbung bei ihm nicht
durch Abreibung verändert ist. Sie sind noch kleiner als meine Sulfureana,
mit etwas längeren Vdfl., wie bei den in Anm. 1 beschriebenen. Die Grund-
farbe ist ein helles Goldgelb mit einigem Schimmer, und nur bei dem unab-
geflogenen (^ in der Gegend des Innenwinkels mit einiger Spur von Gitterung.
Die Farbe der Zeichnungen und der Schulterdecken ist rostroth, schwach lila-
schimmernd. Die Binde ist in 3 getrennte Flecke aufgelöst; bei einem cf
hängt jedoch der zweite mit dem grossen Dorsalfleck genau zusammen. Der
grosse Queraderfleck ist mehr oder weniger weit vom Dorsalfleck entfernt;
jedoch bei demselben cT mit ihm durch einen dünnen Hals verbunden. Der
Costalfleck ist klein und völlig frei. Der Htrd. -Streifen, der sich dem Htrd.
über dem Innenwinkel mehr nähert als oben, ist nach unten sehr verdünnt.
Der Dorsalpunkt vor der Binde ist gross und dreieckig. Auch die Basis des
Vdrdes. ist fleckartig rostroth und durch solche Schuppen mit der Binde ver-
bunden. Die Gabelader wie bei Sulfureana.
Htfl. sehr hellgrau, auf der Unterseite fast gelblich. Hinterleib blass
gelbgrau.
Diese kleine Form nenne ich als Varietät oder als Art, falls sie sich als
solche erweisen sollte, Belfrageana.
26. Tortr, (Dichel.) furcatana Walker.
Alisi ant. acutis (revolucro (^ nullof), pallide flavis, suhreticulatis, fascia
media inferius furcata, ramo altera cum macula dorsali conjuncto, strigaque
postica hisinuata in angulo interno cum macula dorsali conjuncta fusco-
ferrugineis; j)ost. albis. Q.
Bichelia — Walcker Brit. Mus. 28, p. 319.
Tortr. — Robinson 1. c. p. 270, tab. 4, Fig. 27.
r2333 Beiträge zur Kenntniss der Tiordamericanischen Naclitfaltor. 27
Meine 2 Ex. sind grösser als die folgende Beticulatana und haben keine
Taster; nach Walker sind diese kurz, während Robinson über ihre Länge
schweigt. Der Vdrd. der Vdfl. ist vor der scharfen Spitze sanft eingedrückt,
der Htrd. fast gerade, kaum ein wenig convex, ganz ohne Eindruck unterhalb
der Spitze. Die Gabel der Adern 7 und 8 ist länger als der Stiel.
Was diese Art besonders charakterisirt, ist der rostbraune Dorsalfleck,
der von 2/3 *i6s Innenrandes, wo er den einen Arm der beiden, in die sich die
Binde spaltet, aufnimmt, bis in den Innenwinkel hinein reicht. InRobinson's
Bild ist er nicht ausgedrückt. — Die Art hat eine äussere Aehnlichkcit mit
Trifurculana, bei welcher aber die Adern 7 und 8 der Vdfl. getrennt bleiben.
Meine zwei Ex. sind aus den Staaten New- York und Ohio.
Abth. Batodes Guen., Heineinann S. 49.
Vdrd. der Vdfl. mit kurzem Umschlag; Ader 7 und 8 bilden eine Gabel.
Taster bis zu doppelter Kopflänge.
27. Tortrix (Bat.) retieulatana Clemens.
Alis ant. acutis (revolucro c? parva), pallide aureis, ferrugineo-recii-
culatis, puncto dorsali, striga ohliqua in maeiilam doradlem diVatata maculaquc
costae posticae furcam in maculam dorsalem ei in angulum intcrnum demit-
tente viuluceo-fascescentihiis; post. alfiis vel aJhidis, in cf ad marginis inferni
basim ccdlosis. cf $.
Croesia? — Clemens Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. 1860, ]). 353.
Tortrix — Robinson 1. c. p. 272, tab. 5, Fig. 33—35.
?Var. h) mesosjiila Z. al. ant. striga ante medium iitaciilaque costali
nullis, viacula dorsali magna. 9 ■
Mit Recht nennt Robinson diese Art sehr veränderlich. Das (f wird
aber wohl immer au der Beschaffenheit der Htfl. zu erkennen sein. An diesen
ist nämlich der Innenrand auffallend kurz und wulstig verdickt, und weiter
einwärts zieht in der etwas vertieften Fläche ein kurzer Wulststreifen herab.
Die ganze Stelle ist blass ochergelb. Ausserdem ist der Flügel entweder so
weiss wie beim Q, oder gelblichweiss, in der Flügelspitze grau angelaufen.
Die Taster reichen um wenig mehr als Kopflänge über die Stirn hinaus. —
Der Umschlag des ^T liegt dicht an und ist ziemlich leicht zu übersehen; er
reicht bis in den erweiterten Anfang des mehr oder weniger biudenfürmigen
Querstreifens. Das Costaldreieck ist hell und dunkel gegittert, und von seinem
unteren Ende geht ein Stiel, der sich schnell in 2 gebogene Arme theilt, von
denen der innere zu der dreieckigen Dorsalerweiterung des Querstreifens, der
andei-e in den Innenwinkel reicht; beide ändern in der Deutlichkeit ab, und
es fehlt bisweilen der eine oder auch beide.
4
28 P. ^- Zßller. [234]
Varietät b) unterscheidet sich durch die breiteren Vdfl., die auch
unterhalb der Spitze gar keine Einbiegung haben, wie sie doch bei den drei
anderen Ex., wenn auch sehr schwach, vorhanden ist. Der erste Querstreifen
fehlt; doch ist der Anfang, wenn auch undeutlich, zu erkennen. Dalur ist der
halbeiförmige Dorsalfleck desto grösser und dunkler und durch Schuppen auf
dem Innenrand mit dem Innenrandpuukt verbunden. Auch das Costaldreieck
fehlt und ist kaum durch verloschene Querstrichelchen angedeutet; wo sein
Anfang sein sollte, geht eine dunkle, gebogene Querlinie in gleicher Richtung,
wie bei den anderen Ex., in den Innenwinkel; die zum Dorsalüeck gerichtete
fehlt völlig, wie auch die vor dem Htrd., welche sonst bei cT und 9 ^'^^^
Vdrd. schräg zum Htrd. geht und ihn über dem Innenwinkel erreicht. Die
Gabel der Adern 7 und 8 hat einen kürzeren Stiel als bei den 3 anderen Ex.,
bei denen er Vs »ies Ganzen beträgt. Es ist also möglich, dass das Ex. (dem
die Taster fehlen) wegen der Breite der Vdü., des uneingebogenen Htrdes., der
etwas anderen Zeichnung und der Gabelader zu einer verschiedenen Art gehört.
Vaterland: Texas (1 cf), Maine oder Massachusetts (cf 9)' New- York
(Var. b).
Anmerkung 1. Robinson's Fig. 36 scheint ein cf darzustellen, dem
die dünnen Querlinien und die Gitterung wie in Fig. 35 fehlen. Beide Figuren
sind sicher nach Ex. mit weggewischtem Dorsalpunkt gemacht. In Fig. 36 ist
das Dorsaldreieck sehr klein und gegen die Wurzel zu nicht so weit verlängert
wie bei den anderen Ex., wesshalb seine Lage weiter gegen den Innenwinkel
gerückt erscheint. Ich stimme Robinson bei, der beide Figuren als Varietäten
hierherzieht.
Anmerkung 2. Der 'N&me Reticulatana verträgt aich mit Beticulanß R.
und Beticulata Stt. in demselben Genus schlecht, da Verwechslungen nicht
ausbleiben können. Ich würde daher Walker's Benennung Subauratana
(Teras — 40, p. 289) vorziehen, deren Beschreibung ungewöhnlich sorgfältig
ist und, wenn man weiss, dass diese Art gemeint sei, zutrifft.
Abth. Aniphisai) Gurt. Coelostatlima Clemens.
Taster wenig länger als der Kopf. (/ Fühler kammzähnig. Vdü. des (^
ohne Umschlag. Ader 7 und 8 bilden eine Gabel.
28. TorttHx (Amjih.) tliscopunctana Clem.
Parva, antennis (f breviter pectinatis; alis ant. aeutis (costa convexa,
revoluero (j^ nullo), pallide ocliraceis, strigis 2 arcuutis, brunneis, priore usque
') Nicht AmphyHa, wie Lederer, Heineniaiiu und Audere schreiben. S. Curtia British
Entomology, V (182S), p. 209. Stephens wühlte dafür in den lllustrations IV (IS;«), p. 81
P)i iledone.
r235'| noitiilge zur Kenntniss der nordamoricanischen Nachtfalter. 29
ad punctum venac transversae nigrum, posteriore usque ad marginem postieum
fasciae instar eolore brunnescenti adumhratis; post. albidis. c^.
Coelostathma — Cleni. Proc. E. S. Philad. 1860, p. 355.
Tortrix — Robinson 1. c. p. 276, tab. 6, Fig. 51.
Der Stiel der aus 7 und 8 gebildeten Gabel ist halb so lang wie das
Ganze. Auf der Unterseite sind die Vdfl. blassgelb, gegen die Wurzel hin grau-
schattig, der Vdrd. schmal weissgelblich und gegen die Wurzel hin mit bräun-
lichen und hinter der Mitte bis zur Spitze mit 4 starken, braunen Punkten
gezeichnet, aus deren zweitem eine Querlinie bis in den Innenwinkel zieht. Der
Queraderpunkt ist braun und nicht so deutlich wie auf der Oberseite.
Ein cf, kleiner als Eobinson's Abbildung, aus Texas (Boll) im Museum
Cambridge.
Ein eben solches aus Dr. Rössler's Sammlung.
Abth. Platynota Clemens.
Taster von 2 — Sfacher Kopflänge, vorgestreckt. Fühler einfach. Vdfl.
mit rauhen Querlinien und Schuppcuhaufen. Umschlag des cf vorhanden.
Ader 7 und 8 zu einer Gabel verwachsen.
Diese durch ihre rauhen Vdfl. ausgezeichnete Abtheilung, die Clemens
sehr genau charakterisirt, ist nicht mehr und nicht weniger als die anderen
To?'/n'a;-Abthcilungen berechtigt, eine eigene Gattung zu bilden. Sie hat nicht
blos in der Beschuppung, sondern auch in der Flügelgestalt mit den rauh-
schuppigen Teras-krian Aehnlichkeit. Nach Leder er's und Heinemann''s
Anordnung würde sie am besten hinter Cajma zu stehen kommen.
20. Tortr. (Platyn.) sentana Clem.
Alis ant. acutis, (revolucro cf hrevi), ohscure fuscescenti-griseis, strigis
ohliquis asperis nigris, striga media ohliqua nigra cxterius fasciae instar fus-
cescenti-adumhrata, triangulo costae posticae ohsoleto fuscescente, puncto venae
transversae aspero atro; post. fasco-cinereis, cf hasi canescente. (f Q.
Platynota - Clemens Proc. Ac. Nat. Sc Philad. 1860, p. 348.
Tortrix - Robinson 1. c. p. 277, tab. 6, Fig. 54 $.
Sie ist veränderlich in der Grösse (doch das kleinste cT so gross wie
Flavedana Q), desgleichen in der Länge der Taster (bei dem einen grösseren
cT nicht um die ganze Kopflänge, bei dem kleineren cf um die volle Kopf-
länge, beim 9 ^^ «^'ß doppelte über die Stirn hinausragend) und in der Farbe
der letzteren (bei dem kleineren cf oben duukclgrau, bei den 2 anderen Ex.
hell staubgrau). Nach den vorliegenden Ex., deren Htfl. -Farbe dunkel braun-
grau ist, ändert diese wohl nie so ab, dass sie eine gelbliche Beimischung er-
hält. Clemens nennt sie freilich yellowish fuscous, und da er die Möglich-
4*
30 T. t*. Zeller. [236]
keit auniiiinit, dass Flavedana nur Varietät der Sentana sei, so möcbte seine
Art gar niclit mit der liobinso n'scheu einerlei zu sein sclieinen; dafür be-
schreibt er die VdQ.. so trellend, dass ich ^ejjen das Zusannnengehüren der
Giemen s'schen, Rob ins o n'scheu und meiner Sentana keinen Zweifel habe.
Das wichtigste Unterscheidungszeichen, das weder Clemens, noch Ro-
binson angibt, ist der Umschlag des cf ; er reicht bei Sentana nicht bis
zum Anfang der Binde und hat somit Vs oder Vg der Vdrd. -Länge; dabei ist
er ziemlich schmal; bei Flavedana reicht er bis über die Hälfte des Vdrdes.
und hat eine angemessene Breite. Einen anderen wichtigen Unterschied gibt
die Färbung der cf Htfl.; bei Sentana ist nämlich von der Wurzel aus ein am
Innenrand hinziehender, auffallend heller, dreieckiger Raum, der sich auf der
Grundfarbe wie eine abgewischte Stelle ausnimmt.
Auf den Vdfl. zeigt sich ein starker, tiefschwarzer Schuppenbusch auf
der Querader als hintere Grenze der Binde, die gerade hier am hellsten und
von zwei schwarzen, rauhen Längslinien durchzogen ist. Der Dorsaltheil der
Binde ist am bi-eitesten und bildet einen grossen, röthlich gemischten Wisch-'
fleck. Wie die Binde, so ist auch das verloschene, von schwarzen Querstreifen
durchzogene Costaldreieck auf der sehr schiefen Basalseite durch eine rauhe,
schwarze Linie begrenzt.
Auf der Unterseite sind die Vdfl. bräunlichgrau, ringsherum hellgrau mit
verloschenen, dunkleren Querstrichen; die Htfl. ganz hellgrau und sehr reich-
lich mit zu unvollständigen Querlinieu zusammcnfliessendeu braungrauen Quer-
strichelcheu bestreut.
Clemens beschreibt die au Vibuniwiii prwnifolium lebende Raupe;
den Schmetterling erhielt er daraus zeitig im Juli.
Robinson, dessen kenntliche Abbildung die schwarzen Querliuien nicht
genug hervortreten lässt, kennt als Vaterland: Massachusetts, New-York und
Pennsylvanieu. Aus den beiden ersten Staaten habe ich (f und 9 ; »^i" cT i'"
Museum Cambridge stammt aus Texas (Bull).
30. Tortr. (Platyn.) flavedana Clem.
Parva; alis post. fuscescenti-luteis ; ant. scabris, cf, (revolucro longis-
simo) in basi anguste , ad marginem posticum latius lutescentibus, ceteruni
fusco nigroque mixtis; 2 lutescentibus, fascia media obliqua, siiperiiis angu-
stiore trianguloque costae posticae brunnescentibtis, fusco transverse scabris.
Platynota — Clemens. Proc. Ac Nat. Sc. Phil. 1860, p. 318.
Tortrix — Robinson 1. c. p. 278, tab. 6, Fig. 55 (^ .
— laterana Rob. 1. c. ]). 278, tab. 6, Fig. 56 9.
Von der vorhergehenden und den folgenden durch den ungewöhnlich
laugen Umschlag des (f und ausser anderen Farbenverschiedenheiten durch die
bräunlich lehrafarbenen Htfl. sehr sicher zu unterscheiden. Die beiden Ge-
schlechter weichen dabei so sehr von einander ab, dass Clemens ungewiss ist.
P237] Beiträge zur Kenntniss der norrtamerieauitiolien Nachtfalter. 31
üb das cT wirklich zu dem vorher ali Flavedana beschriebenen 9 gebort, uiul
Robinson sie als zwei verschiedene Arten aufstellt, von denen er sondur-
barer Weise die eine, das Q, neu benennt und der anderen, dem für Giemen s
zweifelhaften cf, den Namen Flavedana lässt. Eobinson's Bilder machen
die Art sehr kenntlich; nur sind sie, gegen die mir vorliegenden 3 (^, 3 9.
zu gross, und keins der Q hat, obgleich sie in der Färbung etwas veränder-
lich sind, so lebhaft gelbe Htfl. wie Fig. 56; er nennt sie, wie auch die ganze
Unterseite, tiefrostfarbig, Clemens sogar röthlich safranfarbig. Auch zeigen
die Htfl. der Fig. 55 die Basalhälfte nicht heller gefärbt als den Rest, wie sie
doch nach der Beschreibung und nach der Natur sein sollten.
Auch bei dieser Art sind die Q Taster länger als die männlichen; jene
ragen um die doppelte, diese kaum um die anderthalbmalige Kopflänge über
die Stirn hinaus. Der bis über die Hälfte des Vdrdes. reichende Umschlag hat
dunkelbraune Farbe, ist aber auf seiner Unterseite wie der dadurch verdeckte
Flügeltheil blasslehmfarbig.
Die Htfl. des (f sind lehmgelbbraun mit röthlicher Beimischung, an der
Wurzel sehr gelichtet, wie verloschen; auf der Unterseite sind sie heller und
einfarbig, aber auf der Costalhälfte und um die Flügelspitze mit bräunliehen
Querstrichelchen bestreut, die jedoch auch verlöschen können. Beim 9 ^^^^
beide Seiten gleichfarbig, gewöhnlich viel heller als beim cT, und auf der
Unterseite verloschener und spärlicher, oder gar nicht gestrichelt.
Vaterland der mir vorliegenden Ex. : Texas (Boll), Washington (Osten-
Sacken), Massachusetts, wo Burgess 2 gut erhaltene cf bei Beverly am
15. und 18. Juli üng.
I?
31. Tortr. (Platyu.) labiosana n. sp.
Parva; alis Omnibus ferrugineo-ochraceis, ant. brunneo-scabris (revo-
liicro (^ brevi), macula costali initium fasciae mediae referente, triangulo
costae posticae striaque transversa ante-marginuli brunnescentibus, puncto
venae transversae scahro atro ; jjost. dilatioribus, uiiiculoribus. (f Q .
Von der vorigen verschieden durch den kurzen Umschlag, die helle rost-
gelbliche Ocherfarbe aller Flügel, die in beiden Geschlechtern gleiche Zeich-
nung der vorderen, durch die nur in ihrem Anfange vorhandene Binde, und
durch die an der Wurzel nicht gelichtete Farbe der cT Htfl.
Grösse der Flavedana, das 9 "ur wenig grösser und breitfiügliger als
das Männchen. Farbe auf R. und Flügeln ein rostgelb gemischtes Ochergelb,
auf K., Hinterleib und Htfl. nur heller. Taster um mehr als Kopflänge schnabel-
förmig über die Stirn hervorstehend, an den Seiten gelbbraun, Endglied läng-
lich, kegelförmig. Fühler zart sägezähnig mit feinen Fransenhaaren. Beine
ziemlich einfarbig, die 4 vorderen kaum nach unten verloschen heller punktirt.
Analbusch nicht stark.
Vdfl. 3 — 372'" lang, ziemlich gestreckt, in der Gestalt wohl wenig von
denen der Flavedana abweichend (worüber sich, da alle Fransen abgeflogen
32 P. •'. Zellor. [238]
sind, nicht sicher urthcilon lässt). Der Umschlag;, von der Wurzel bis zum An-
fang des ersten Costalflecks reichend und kaum V4 flcr Vdrd. -Länge betragend,
liegt fest an. Der Costalfleck, der vor der Vdrd. -Mitte anfängt, ist braun oder
gclbbräunlich und dunkler begrenzt, schräg nach hinten gelegt, fast rhombisch,
schon weit über der Falte gänzlich verschwindend. Das hintere, gleichfarbige
Costaldrcieck ist durch die Breite des Costaldreiecks von diesem getrennt und
erreicht nicht die Flügelspitze; es ist auf der Basalseite dunkel begrenzt, und
unter dem unteren Ende dieser Grenzlinie liegt auf der Querader ein dunkel-
brauner Punkt. Das Dreieck ist hinter seiner Hälfte von einer brauneu Schräg-
linie durchschnitten, die sich in einer mehr oder weniger deutlichen Linie rauher
Punkte gegen den Innenwinkel hin fortsetzt. Am Htrd. liegt ein dunkler
Streifen, der weiter als bei Flavedana nach dem Innenwinkel hin reicht und
sich nach unten verdünnt. Die dunkeln Querlinien sind wahrscheinlich bei un-
versehrten Ex. alle rauh, und auch im Mittelraum werden sich rauhe, doch
hellfarbige Punkte finden.
Htfl. einfarbig, in beiden Geschlechtern gleich, mit helleren Fransen. So
ist auch die Unterseite, wo jedoch der Vdrd. der Vdfl. einige dunkle Fleckchen
und Punkte zeigt.
Vaterland: Texas (Beifrage). Die 3 cT meiner Sammlung wurden am
25. Juni, 1. und 25. Juli, das 9 an' 2. Juli gefangen.
32. Tortr. (IVatyn.) exdspfrafaiia n. sp.
Parva; alis mit. (revolucro (^ hrcvi) ochraceo, ftisco nigroque mixtis,
domo hasali marf/inequc postico paUidis, litiira cgstae ante medium macidaque
quadrangida, costae mediae pallidis (Q alhidis) ; post. einer eis, cf adver sus
hasiin albidis. (^^ Q.
Die hellgelblichen und sehr reichlich braun gemischten und mit schwarzen
Schuppenhäufchen bestreuten Vdfl. haben an der Mitte des Vdrdes. einen, be-
sonders beim 9 i'einen und scharfen, weissen, viereckigen Fleck, der die Art
sehr auszeichnet.
Grösse der Lahiosana Pi. gelbgrauweisslich mit bräunlicher Vorderhälfle
der Schulterdecken. K. und Taster noch heller als das K., bei einem (j^ weiss-
licli. Taster nach aussen verdunkelt, um Kopflänge hervorstehend, zugcsj)itzt,
mit geneigtem Endgliede. Beine weissgrau, an den Füssen, die vorderen auch
an den Schienen, dunkler grau mit hellen Enden der Glieder. Hinterleib des
(f hellgrau mit schmalem, ziemlich langem, hellem Analbusch ; das 9 ganz
ochergelblichgrau, am Bauch schwärzlich grau, mit sehr kleinem, ärmlichem,
grauem Analbuach.
Vdfl. cf 3'", 9 ^^'A'" I'inS'' "lit sanft couvexem Vdrd. und noch schwä-
cher convexem Htrd., von schmutzigem Aussehen; der blassochergelbe Grund
ist dicht mit braunem, zusammengeflossenem Gewölk überzogen, und dieses mit
zahlreichen, schwarzen Schuppenhöckern bestreut. Die Grundfarbe bleibt frei:
in einem grossen Fleck an der Wurzel des Innenrandes, einem kleinen, ver-
[231)1 P.oitiiige zur KonntnisK der nonlamericaniKcheii Nachtfalter. OO
loscheiien Vdrd.-Fleck gleich hinter dem kurzen Umschlag, einem grösseren,
viereckigen an der Mitte des Vdrdes. und in ziemlicher Breite längs des Htrdes.
Der viereckige Costalfleck zeichnet sich beim 9 durch seine Grösse und rein-
weisse Farbe aus; seine untere hintere Ecke ist nach hinten in eine Spitze
verlängert. Vor der Mitte des Htrdes. liegt ein runder, verwischter, schwarz-
brauner Fleck. Fransen heller als die Grundfarbe.
Htfl. grau, beim 9 einfarbig, beim (^ an der VVurzelhiilfte oline scharfe
Begrenzung weisslich.
Unterseite grau; die Vdfi. dunkler, am schmal weisslichen Vdrd. der
ganzen Länge nach mit braunen Querstrichen; an der Mitte desselben ist ein
kleiner, weisslicher, durchschnittener Fleck. Htfl. hellgrau, mit verloschenen,
dunkeln Querstrichelchen bestreut.
Vaterland: Texas (Boll) und New- York (Speyer). (^'' 9 in nieiner, cf 9
in der Cambridger Sammlung.
Cenopis ii. ^,
x£V(^; inanis, w\ facies.
Frons cf profunde excavata (^9 integra'^).
Palpi labiales caxnte duplo longiores, articulo terminali acuminato.
Haustellum cf hrevissimum vel sulmnllum.
Fasciculus analis hrevis, exilis.
Alae latae; anteriores oblongae, acutae, costa et margine postico leviter
convexis, venis 7 et 8 in furcam conjunctis, vena 8 in apicem exeunte ; poste-
riores cT subtus cullo prope marginem internum decurrente, ciliis
anguli analis reliquis paido longioribus.
Mir ist ausser der Sedenia biundtäata weiter kein Schmetterling be-
kannt, bei dem die Stirn so tief und zu einem so regelmässigen Loch einge-
drückt wäre wie bei den vorliegenden zwei Wicklern; es ist, als ob den Männ-
chen nach Herausnahme des Gehirns die Hirnschale umgekehrt eingesetzt oder
wegen des Fehlens der sonst darunter liegenden Masse eingesunken ist. Die 9
werden, wie ich nicht bezweifle, mit ausgefüllter, vollständiger Stirn versehen
sein, wie bei anderen Schmetterlingen, als ob ihnen das Denken für beide Ge-
schlechter übertragen ist. Ausser diesem Merkmal haben die cf auf den HtH.
noch eine Auszeichnung. Auf der Oberseite zieht von der Basis neben dem
etwas umgeschlagenen Innenrand eine furchenartige Vertiefung, welche auf der
Unterseite als eine wurmförmig gekrümmte, nach unten verdünnte Beule her-
vortritt. Der Bau dieser Flügel wird daher eigenthüralich sein; er lässt sich
aber ohne Abschuppung nicht deutlich erkennen, wesshalb er künftig genauer
angegeben werden muss. Das 9 scheint sich auch darin von den echten Tor-
trices nicht zu unterscheiden.
Im Uebrigen haben die Arten eiuigermassen das Aussehen der einfarbigen
Toririx- Abtheilung Heterognonion ; ihre Taster sind jedoch länger, und die
34 r. 0. Zeller. [240]
Adern 7 und 8 der Vdfl. sind nicht gesondert wie dort, sondern bilden eine
lanc^gestielte Gabel. — Der Umschlag ist ganz kurz und schmal und daher
leicht zu übersehen.
1. Cen. JPettitafia Eobins.
Major; alis jiost. nweis; ant. (^ fiiilj^hiircis, humero hrunneo, striga ex
Costa ante medium lutescetite ad plicam evunescente ; Q albis, sericeo trans-
verse nndulatis.
Tortrix — Eobinson 1. c. p. 269, tab. 4, Fig. 21 cT, 22 9.
Mein einzelnes 9 stimmt, mit Ausnahme der Farbe der Vdfl. genau mit
Robinson's Fig. 22, mein einzelnes (f mit Fig. 21, ausser dass es auf seinen,
allerdings sehr abgeriebenen Vdfl. keine Sj)ur des zweiten Costalflecks zeigt;
hiernach kommt es mehr mit Fig. 23 übereiu; aber dieses Bild hat kürzere
Taster, und der Querstreif der Vdfl. liegt der Wurzel näher, so dass ich von
dem Zusammengehören der in Fig. 21 und 22 abgebildeten Arten lange nicht
so überzeugt bin wie Robinson. Merkwürdig ist es, dass er die so auffallende
Stirnbildung des (f gar nicht bemerkt hat.
Der hellgelbe K. des c/' ist von hinten nach vorn erhöht und dann hinter
der Mitte der Augen ziemlich senkrecht abgeschnitten, in dem abgeschnittenen
Tlieil aber mit einer grossen und tiefen querelliptischen, von einem Auge zum
anderen reichenden Höhle versehen, durch welche aber das dunkle Obergesicht
nicht verengert wird.
Die Taster, etwas länger als beim 9) stehen um mehr als Kopflänge
hervor, sind ziemlich schlank, zusammengedrückt, vor dem Ende des zweiten
Gliedes verdickt, und das geneigte dritte Glied hat kaum ','4 Länge des zweiten ;
sie sind auswärts rostbraun angelaufen bis vor das Ende des zweiten Gliedes,
welches wie das dritte hellgelb ist. Vom Saugrüssel ist kaum eine Spur zu
erkennen. Fühler borstenförmig, gezähnelt, kurzborstig gefranst, mit verlängertem
Endgliede.
Die hell schwefelgelben, nach hinten noch helleren Vdfl. sind am Vdrd.
von der Schulter aus nicht völlig bis zum Querstreifen sehr schmal rostbraun.
Der Querstreifen geht von V4 des Vdrdes. schräg nach hinten abwärts; er ist
erst wie ein schmales Band, das sich bald fleckartig erweitert; dann wird er
dünn und verloschen und hört an der Falte ganz auf. Der Htrd. verläuft sehr
schwach convex, fast geradlinig und ohne Einbiegung unter der Spitze bis zum
abgerundeten Innenwinkel herab.
Das 9 (d'is ich wenigstens für das meiner Fettitana halte) ist beträcht-
lich grösser (Vdfl. 6^2'" gegen 5'"), Der gelblich weisse K. hat eine flach
convexe Stirn ohne Auszeichnung. Die Taster, nur um Kopflänge hervorstehend,
sind auswärts ocherbräunlich angelaufen. Der Saugrüssel ist dünn, aufgerollt,
etwa von Rückenschildlänge. Beine weiss, die vorderen auf der Lichtseite
ocherfarbig. — Die weissen Vdfl. sind am Vdrd. vor der Mitte convexer als
r24ll Beitrage zur Kenntuiss der nordamericauischen Nachtfalter. 3Ö
beim (j^, am Htrd. unter der Spitze sehr sanft eingebogen, am Innenwinkel
noch stärker abgerundet als beim cf. Die schimmernden, sehr reichlichen
Querwellen sind deutlicher als beim cT. Auf der Querader ist wie bei diesem
eine beulenartig aufgetriebene Stelle. An der Gabel hat der Stiel die halbe
Länge des Ganzen, beim cf aber volle drei Viertel.
Das cT erhielt ich aus Missouri (Riley) mit der Angabe: „Raupe auf
Eichen", das 9 aus New-York (Speyer).
2. Cen. testulana n. sp.
Alis ant. rufescenti-ochraceis, lituris 3 parvis, ohsöletis, obscurioribus;
post. flavescenti-albidis. cT.
Sehr verschieden v^n der vorigen durch gestreckteren Flügelbau, auch
dadurch, dass das Loch in der Stirn kleiner, weiter nach vorn gerückt ist und
damit das Obergesicht sehr verengert.
R., K. und Vdfl. röthlich ochergelb. Der Oberkopf ist sanft gewölbt und
zeigt, von oben gesehen, das Loch gar nicht, weil es sich ganz vorne befindet;
es ist kreisrund, viel kleiner als bei Pettitana und steht daher weiter von den
Augen ab; an der oberen Hälfte hat es einen schmalen, weisslichen Rand. Die
auswärts gebräunten Taster stehen um Kopflänge hervor, sind aber am Ende
stark niedergebogen; das zweite Glied ist zusammengedrückt, an der Endhälfte
stark erweitert, das dritte Glied deutlich. Saugrüssel kaum von Kopflänge.
Fühler sehr kurz gezähnelt. Beine hell ochergelb, die vorderen dunkel geröthet.
Hinterleib blass ochergelb mit schwachem Analbusch.
Vdfl. 3V4'" lang, länglicher als bei Pettitana cf , am Htrd. und Innen-
vrtnkel mehr zugerundet, ohne Glanz und ohne Beule der Querader. Umschlag
dicht an der Wurzel, klein, dicht anliegend, daher leicht zu übersehen. Die
Fläche ist ziemlich reichlich mit kurzen, bräunlichen, sehr verloschenen Quer-
strichelchen bestreut, welche nur vor dem Htrd. sich zu etwa 3 vollständigeren
welligen Querlinien vereinigen. Unterhalb des Anfangs der sonstigen Binde ist
ein dreieckiges, bräunliches Wischchen, und an der Mitte des Innenrandes eine
bis über die Falte reichende, gekrümrate, kurze Querlinie; beide sind offenbar
die spärlichen Ueberreste der gewöhnlichen Binde, die vielleicht bei anderen
Ex. vollständiger vorhanden ist. Ein gleichfarbiger Wisch liegt auf der Quer-
ader, welcher, wie gesagt, die beulige Auftreibung fehlt. Fransen heller als die
Grundfarbe.
Htfl. schmäler und spitzer als bei Pettitana, schmutzig gelblichweiss,
gegen die Wurzel weisslicher.
Unterseite der Vdfl. sehr blass röthlich ochergelb, auf dem Vdrd. ver-
loschen dunkler gestrichelt. Htfl. unrein weisslich, längs des Vdrdes. blass-
röthlich.
Vaterland: Texas (Boll). Ein cf im lyiuseum Cambridge.
5
36 P. U. Zeller. [242]
Coiichylis Tr.
Ohne Zweifel ist diese Gattung in America nicht weniger artenreich als
in Europa, und eine Menge Arten werden ebenso schwer zu unterscheiden sein.
Zu der besonders schwierigen Gruppe der in den Stengeln des Alismu plantago
lebenden Griseana werden Kobinsou's Lepidana, Interrupjto - fasciata , etc.
gehören, die wohl alle nach wenigen und mittelniässig conservirten Ex. aufge-
stellt sind und daher schwer wieder zu erkennen sein werden. Ich enthalte mich
daher der Charakteristik einer kleinen Art aus Texas, obgleich ich sie in 6 Ex.
vor mir habe, von denen 3, wie gewöhnlich zugerichtet, zu Ende Juni und
Anfang Juli durch Beifrage gesammelt wurden. Sie ist so klein wie die zu
derselben Zeit auf unseren Torfwiesen zwischen Triglochin 2)alustre schwärmen-
den Ex., von denen noch nicht fest steht, ob sie einerlei mit Griseana oder
eigene Art sind. Mit ihnen haben die 6 Texaner grosse Aehnlichkeit. Soll
aber Sicherheit über die specifischen Rechte gewonnen werden, so müssen
durchaus unversehrte, zahlreiche, wo möglich aus der Raupe erhaltene Ex. aur
Verfügung stellen
Dass es in Nordamerica Arten gibt, die der Gruppe der Latoniana und
Parreyssiana angehören, zeigen Robiusou's Fig. 75 — 77.
Ein (f aus New- York, von der Grösse der Baumanniana, stimmt in der
Zeichnungsanlage mit Vulneratana und deren Var. Exsulana; seine Kleinheit
und andere Färbung mögen individuell sein; aber nach einem einzelnen schlecht
conservirten Ex. lässt sich hier nichts Sicheres sagen.
\. Conch. argentilifnitana Robins.
Minor; alis ant. elongatis, exulbidis, plaga hasdli, fascia media fr acta
fasciaque marginis postici cum macula costae posticae cohaerente vitellinis,
argenteo-marginatis. cf.
C. — Robinson 1. c. p. 287, tab. 8, Fig. 82.
Sie und die folgende Art, mit der sie nicht verwechselt werden darf,
gehören wegen der silberglänzenden Einfassung der Zeichnungen in die Nähe
der europäischen Amiantana. Wenn sie auch nicht immer grösser sein mag, als
Vitellinana, so hat sie doch auf den Vdfl. eine sehr helle, gelblichweisse Grund-
farbe — nicht eine schön reingelbe; ihre Mittelbinde steht senkrecht und ist
in der Mitte fast rechtwinklig gebrochen; ihre hintere Binde zieht dicht am
Htrd. und bildet mit dem Costalfleck einen starken Winkel, statt eine Fort-
setzung dieses Flecks zu sein und fern vom H,trd. zu laufen.
Statt des Basalfeldes zeigt sich bei genauer Betrachtung in geringer
Entfernung von der Basis eine stark gebrochene, auf beiden Seiten silberglän-
zend eingefasste Binde, deren unterer, längerer Arm weiter gegen die Basis
zurückgeht, als der obere, kürzere; der Vdrd. ist bis zu letzterem von der Wurzel
aus dottergelb mit schwärzlicher Costaischneide.
r243l Beiträge zur Kenntniss der iiord;iTnericanisohen Nachtfalter. 37
Robinson's Abbildung macht die Art wenig kenntlich, da die Zeichnun-
gen zu bräunlich sind und der silbernen Einfassung entbehren. Die Beschreibung
hebt aber jeden Zweifel.
Vaterland: Texas (Boll). 2 cT ini Cambridger Museum.
2. Conch. vitellinana n. sp.
Minor; alis ant. angustulis, laete flavis, fascia media suhohliqua, incurva,
fasciaque postica recta vitellinis, argenteo-marginatis. cf.
Nur ein cf , das aber an den in der Diagnose und bei Argentilimitana an-
gegebenen Merkmalen zu erkennen sein wird.
Kleiner als Argentilimitana; alle Flügel schmäler, die vordem mit weniger
scharfer Sjntze.
R. hellgelb, K. mehr ins Weissliche. Taster ziemlich dick mit kurzem
Endglied, gelblichweiss. Beine weisslich. Hinterleib ochergelblichgrau mit hell
ochergelbem, schmalem Analbusch.
Vdfl. 23/4'" lang, schmal, ohne scharfe Spitze, mit convexöm Htrd., rein-
gelb, an der Wurzel kaum verdunkelt; vom Innenrand nahe der Wurzel geht
ein bräunlicher Nebelstreif schräg aufwärts bis über die Falte. Die dottergelbe,
auf beiden Seiten silberglänzend gesäumte Mittelbinde ist auf dem Vdrd. näher
der Basis als auf dem Innenrand; sie erweitert sich allmälig nach unten und
ist in der Mitte schwach gebogen. Die hintere, gleichfarbige Binde fängt an
der Stelle des sonstigen Costaldreiecks an, ist grade, schmäler als die Mittel-
binde, nur auf der verdunkelten Basalseite silberglänzend gesäumt, und endigt
auf dem Htrd. über dem Innenwinkel. Auch die Flügelspitze ist in einem kleinen
Fleck dottergelb und einwärts mit silberglänzenden Schuppen begrenzt. Fransen
heller als die Grundfarbe.
Htfl. spitz, einfarbig dunkelgrau wie die ganze Unterseite, wo aber der
Vdrd. der Vdfl. gegen die Spitze weisslich ist; Fransen der Vdfl. wie auf der
Oberseite.
Vaterland; Maine oder Massachusetts. Ein von Packard erhaltenes Ex.
in meiner Sammlung.
3. Conch, bimaculana Robin s.
Minor ; alis ant. elongatis, pallide griseo-ochraceis, macula disci curvato-
ovali, adseendente maculaque flexa ante marginem poaticum jaeente laete cin-
namomeis. cf 9-
Conch. — Robinson 1. c. p. 285, tab. 8, Fig. 78.
Leicht zu erkennen. In der Zeichnung mit keiner europäischen Art über-
einstimmend, doch aber wohl zur Verwandtschaft der Jucundana zu rechnen.
Der schräg aufgerichtete, gekrümmt eiförmige Fleck im Mittelraum reicht
mit seinem untersten Drittel über die Falte herunter. Der grössere Fleck vor
dem Htrd. fängt verdünnt unterhalb der Spitze an, krümmt sich einwärts und
5*
38 r. C. Zell er. [244]
ist auf seiner concaven, gehrilnnten Basalseite scliinmiernd weisslich ein^efasst.
Die hellen, am Ende braunen Fransen sind vor der Mitte mit einer feinen-
schwärzlichen Linie durchzogen.
Htfl. dunkelgrau, auf der Unterseite hell mit verloschenen dunkleren
Querstrichelchen. Fransen hell, nahe der Wurzel mit dunkelgrauer Linie
durchzogen.
Ein (^ (Vdfl. nur 2'" lang) ist kleiner, mit feineren Zeichnungen als
die 3 anderen.
Vaterland: Texas (Boll). In meiner Sammlung und im Cambridger Museum.
4. ConcJi. seriafana n. sp.
Minor; alis ant. elongatis, acutis, exalbidis, linea obliqua prope hasim.,
arcu ex costa media demisso maeulaque inferius x>osita cinnamomeis, nigro-
squamulatis, serie lineolarum fuscarum marginis postici; post. canis. cf.
Nur ein c/', das jedoch, wenn es auch zu einer veränderlichen Art ge-
hören sollte, sicher wieder erkannt zu werden scheint. Den schrägen Längs-
strich in der Nähe der Wurzel, der hoiFentlich ein beständiges Merkmal ist,
sehe ich nur bei einzelnen Ex. der Smeathmanniana durch einen ganz ver-
loschenen Nebelstreif angedeutet.
Grösse der Kindermanniana ; die Flügel aber viel spitzer. Vörderkörper
und Vdfl. fast weiss, mit sehr schwacher gelblicher Beimischung. Taster dick,
um die halbe Kopflänge hervorragend, weiss, mit kurzem Endgliede. Vorder-
beine gelbbraun; Hinterbeine weisslich. Hinterleib gelbgrau mit ansehnlichem
zugespitztem, weisslichem Analbusch.
Vdfl. fast 3'" laug, gestreckt, langgespitzt; Htrd. sehr schräg zurück-
gehend, schwach convex. Breit von der Basis getrennt zieht im Mittelfelde ein
grader, dünner, zimmtbrauner Längsstrich schräg über die Falte hinweg, die
sie um Vs ihrer Länge überragt, und hinter der sie in gleichem Abstände vom
Vorder- und Innenrand mit einem dunkeln Punkt endigt. Von der Mitte des
Vdrdes. geht ein zimmtbrauner, schwarzbestäubter, nach aussen concaver Bogen
schräg herab bis zur Querader, unter welcher, mehr gegen die Basis zu, an
der Falte ein eckiges, ebenso gelbes, schwarzbestäubtes Fleckchen liegt; beide
Zeichnungen stellen die gewöhnliche, gebrochene Mittelbiade vor. Den Htrd.
säumt eine Linie aus 4 schwarzschuppigen, gelblich beschatteten Strichelchen
gebildet, deren oberstes bis an die Flügelspitze reicht.
Htfl. unterhalb der Spitze recht merklich eingedrückt, weissgrau, etwas
seidenschimmernd, weissfransig.
Unterseite der Vdfl. braungrau; Fransen weisslich; die des Vdrdes. bilden
eine bis vor die Flügelhälfte reichende, nach hinten erweiterte, weisse Linie.
Htfl. noch heller als auf der Oberseite.
Vaterland: Texas (Boll). Ein Ex. im Cambridger Museum.
[245] Beiträge zur KenntniBS der iiordamericaiüschen Nachtfalter. 39
5- Concho glaucofuscana n. sp.
Parva; alis ant. pallide flavis, costa fusco-strigulata, faseia ex dorso
medio obliqua fusca, atro-dissecta, limho latissime fusco, qlauco nigroque
mixto, ciliis glauco-fuscescentibus. 9-
Sie gehört in die Verwandtschaft der Posterana, hat aber eine dunklere
Färbung und die des Htrdes der Vdfl. noch mehr verbreitert, so dass zwischen
ihr und dem schräg nach aussen gelegten Mittelband ein schmaler Costalfleck
die Grundfarbe behält und dadurch eine Uebereinstimmung mit Schreibersiana
entsteht.
R. dunkel gelbbräunlich (verwischt); die Schulterdecken so wie die Ober-
seite des Kopfes und die Taster schmutzig hellgelb; letztere zugespitzt mit
kurzem Endgliede und an der Seite gebräunt. Beine weisslichgelb. Hinterleib
braungrau mit weisslichgelbem Analbusch und hervorstehendem Legestachel.
Vdfl. 272'" lang, länglich, mit wenig vortretender, abgerundeter Spitze.
Die schmutzig gelbliche (sehr hell ochergelbliche) Grundfarbe nimmt kaum
einen so grossen Raum ein wie die dunkle Zeichnung. Der Vdrd. ist mit senk-
rechten, schwarzbraunen Querstrichelchen gezeichnet, zwischen denen dicht an
der Basis, dann bei V4 der Länge und hinter der Mitte je ein gelbbräunlicher
Fleck liegt; der dritte, als sehr verdünnter Anfang der Mittelbinde, ist grösser
und dunkler als die beiden vorhergehenden. Von der Wurzel des Innenrandes
aus ist ein breiter, aufwärts gebogener, bis unter das zweite Costalfleckchen
reichender, ochergelblicher Streifen , ähnlich einem Oelstreifen. Die breite,
braune, dunkel marmorirte Binde fängt vor der Mitte des Innenraudes an und
steigt schräg nach aussen aufwärts; bei V3 ihrer Höhe endigt sie tiefschwarz,
indem sie hier mit dem Costalfleck, der ihr sehr verengertes oberstes Ende
bildet, kaum in Verbindung steht. Ein eckiger Costalfleck der Grundfarbe, der
zugespitzt bis zur Hälfte der Flügelbreite herabreicht, folgt dieser Binde. Alles
Uebrige bis zum Htrd. ist braun, mit Schwarz und noch mehr mit Violettgrau
gemischt. Nur vor dem Innenwinkel liegen auf dem Innenrande ein paar Fleck-
chen der Grundfarbe als Begrenzung der Binde. Man kann also die grössere
hintere Flügelhälfte als dunkel betrachten mit einem grossen, hellgelben Costal-
fleck und 2 — 3 solchen Dorsalfleckchen. Fransen dnnkelbräunlich, violettschimmernd.
Htfl. braungrau. — Unterseite der Vdfl. braungrau; der Vdrd. an der
Endhälfte schmal hellgelb mit schwarzen Querstrichelchen; die Flügelspitze bis
zum halben Htrd. herunter mit hellgelben Fleckchen. Htfl. hellgrau mit ziem-
lich reichlichen braunen Querstrichelchen.
Vaterland: Texas (Boll). Ein in den Htfl. beschädigtes Q im Museum
Cambridge.
6. Conch. Bimteana Rbs.?
Parva; al. ant. in triente basali pallide ferrugineis, ceterum roseis,
faseia media ochreo-nigricante in costain coarctata, plaga anguli dorsalis ro-
tundata, superius fusca. 9-
? Robinson 1. c. p. 288, tab. 8, F. 86.
40 r. 0. Zeller. [246]
Rubinson's Beschreibung mit ihrem outer thirtl of the wiiig proini-
nently tinged with pink (wovon jedoch die Figur gar nichts zeigt) und largo
patch (welcher aber irregulär sein soll) of duU brown scales scheint gut auf
die vorliegende Art zu passen; aber aus der Abbildung ist sie nicht zu erkennen.
Vielleicht ändert sie ab.
Sie ist verwandt mit der gleich grossen Mussehliana, der Alisma-Griseana,
Notulana ; nur hat sie etwas gestrecktere und hinten mehr erweiterte Vdfl.
Sie würde durch die schöne Rosenfarbe der Vdfl., welche durch die braune,
auswäits braun ochergelbe Mittelbinde gegen die hell rostgelbe Farbe des
Basaldrittels sehr scharf abgegrenzt ist, leicht und unverkennbar charakterisirt
sein, wenn sie nicht abändert.
R., K. und Oberseite der Taster weissgelblich. Vorderbeine braun; Mit-
telbeine heller mit weisslichen Enden der Fussglieder; Hinterbeine bleich gelb-
grau. (Hinterleib fehlt.)
Vdfl. 2V2'" lang, nach hinten etwas erweitert; das Basaldrittel hell dot-
tergelb, auf dem Vdrd. mit verloschenen bräunlichen Querstrichelchen. Die fol-
gende schräge Binde ist gesättigt ocherbraun, mit schwarzen Schuppen bestreut,
besonders basalwärts, und verengert sich in den Vdrd., den sie in der Mitte
erreicht; sie fliesst hinten von der Mitte an gegen den Innenrand aus und
uraschliesst damit ein rosenfarbiges üorsalfleckchen, welches ebenso wie sie
schwärzliche Dorsalpunkte, deren hinterster der stärkste ist, enthält. Vor der
Flügelspitze geht vom Vdrd. ein ocherbrauner, etwas schwarz gesäumter Streifen
gegen den Htrd. herab, den er mit seinem verschmälerten Ende an der Mitte
erreicht. Zwischen diesem Streifen und der Mittelbinde liegt im Innenwinkel
ein grosser, gerundeter, ocherbrauner Fleck, der bis zu Vs der Flügelbreite
heraufreicht und hier schwarzbraun gefärbt ist, während er sich nach unten
lichtet und von dem ausgeflossenen Theil der Mittelbinde kaum getrennt bleibt ;
in ihm hat der Dorsalrand keine schwarzen Punkte. Der ganze, nicht von diesen
Zeichnungen eingenommene Raum ist lebhaft rosenfarbig, mit schwarzen oder
braunen ungleichen Punkten bestreut. Auch der Vdrd. enthält hier ungleiche,
braune Fleckchen, besonders vor der Flügelspitze. Fransen ocherbräuulich.
Htfl. braungrau ; die Fransen lichter mit gelblicher Basallinie.
Unterseite der Vdfl. dunkel braungrau; die Endhälfte des Vdrdes. mit
gelblichen, durch die Grundfarbe getheilten Fleckchen. Fransen dunkler als
oben. Htfl. heller, doch in der Spitze dunkel und mit einigen dunkleren Quer-
strichelchen.
Vaterland: Nordamerica. Ein in den Flügeln schön erhaltenes 9 in
Dr. Rössler's Sammlung.
Bactra Stph. Aphelia Heinem. S. 136.
R. glatt. Vdfl. ohne Umschlag, schmal, spitz ohne Sichelspitze und ohne
augenförmige Apicalzeichnuug, mit fast gradem Vdrd. und sehr schrägem, wenig
convexem oder gradem Htrd. Htfl. mit Ader, 3, 4 und 5 aus einem Punkt.
r24:7l Beiträge zur Kenutuiss der uordamericanisclieu Nachtfalter. 41
1. Bactra lanceolana Hbn.
Var. verutana, alis ant. pallide coriaceis, costa suhtiliter oblique
nigro-strigulata, dorso nigro-punctuto, signo fusco infra venam transversam
obsoleto, linea marginali nigra. cT Q.
Drei cT und zwei $, untereinander in der Grösse und Färbung gleich,
konnnen den kleinsten Ex. der höchst veränderlichen Lanceolana so nahe, dass
ich sie für nichts weiter als für Varietät davon halten kann. Ihre Vdfl. haben
eine etwas stumpfere Spitze, indem der Htrd. unterhalb derselben gar nicht
eingebogen ist. Die Grundfarbe ist ein blasses Ledergelb (wie oft bei Lanceo-
lana), am lichtesten in der Mittelzelle. Der Vdrd. hat feine, schwarze, schräg
gelegte Strichelchen, die sich auf der Basalhälfte allmälig in Punkte ver-
wandeln (so schwarz, kurz und fein sehe ich sie bei keinem meiner vielen
Lanceolana cf $)• Der Innenrand ist mit ziemlich groben, schwarzen Punkten,
die sich leicht verwischen, gezeichnet. Den Htrd. fasst eine, nur auf den
Aderenden unterbrochene, grade, ganz seh war ze Linie ein. (Bei mancher
Lanceolana ist der InnenranJ auch schwiivz punktirt, und bisweilen setzt sich
die Punktirung aus dem Innenwinkel am Htrd. aufAvärts fort, aber nie bis zur
Hälfte desselben, geschweige dass sie zu einer Linie vereinigt bis zur Flügel-
spitze gehen sollte, und ausserdem scheint sie sich etwas vom Hlrd. zu ent-
fernen). Fransen auswärts gebräunt.
Auf der Unterseite haben die Vdfl. nur die hintere Hälfte des Vdrdes.
gelblichweiss kleinfleckig (wie oft Lanceolana auch).
Die schwarze Htrd. -Linie der Vdfl. machte mich anfangs geneigt, in diesen
5 Ex. eine eigene Art anzuerkennen. Aber ein cf, das ofi'enbar zu keiner an-
deren Art als die übrigen gehört, gibt den Beweis, dass sie alle nur Lanceo-
lana sind; es hat zwar dieselbe helle Grundfarbe wie die anderen; aber es
fehlt ihm die schwarze Htrd. -Linie völlig, und der Vdrd. ist wie gewöhnlich mit
hellbräunlicheu Schrägstrichelchen bezeichnet. Daher genügt es, die Varietät
mit einem eigenen Namen zu versehen.
Vaterland: Texas (Boll, Beifrage). Die 2 ziemlich gut conservirten Q
meiner Sammlung wurden am 31. Juli und 16. August gefangen.
2. Bactra furfurana Haw.
Aphelia — Heinem., S. 135.
— scirpana HS., S. 243. Pauperana Fig. 302.
JPhoxopteris lamana Z. Isis, 1846, S. 257.
Ein cT, drei 9, welche mit einander in der hellen Färbung ziemlich über-
einstimmen, wurden von Burgess in Massachusetts bei Beverly vom 19. Juni
bis 8. Juli gefangen. Sie gleichen den hellsten deutschen Ex., sind also von
beträchtlich hellerer Grundfarbe als HS.' Figur und sowohl kleiner als viel
lichter als die englischen Ex. Weder Flügelbildung noch Zeichnungsanlage
42 P. C. Zeller. [248]
erlaubt, in den araericauischen Ex. eine verschiedene Art anzuerkennen. Da
Furfurana auf sumpfigen Wiesen lebt und ihre Raupe sich von kleineren
Binsenarten nährt, so lässt sich nur annehmen, dass sie in Nordainerica eine,
ursprünü:lich einheimische Art ist.
Phoxopteris Tr.
Anchylopera Stph., Clem.
Taster kurz, durch Schuppenhaare verdickt, mit sehr kurzem Endgliede,
ß. glatt. Vdfl. ohne Umschlag, mit verlängerter sichelförmiger Spitze, unter
welcher der Htrd. mehr oder weniger eingebogen und auf den Fransen mit
2 weissen Längsstrichen gezeichnet ist. Die stets verdunkelte Flügelspitze hat
weissliche Costalhäkchen, ohne dadurch ein ocellenähnliches Ansehen zu erhal-
ten. Der Spiegelfleck ist nicht völlig ausgebildet.
Mit Recht nennt Wilkinson diese Gattung eine sehr natürliche. Heine-
manu kennt im Htfl.-Geäder der deutschen Arten keine Verschiedenheit (Wick-
ler, S. 100.) Clemens unterscheidet (Proc. Ent. Soc. Philad. III., 1864), S. 510
die ihm bekannten NAm. -Arten in Gruppen, je nachdem die Medianader der
Htfl. sich in 3 oder 4 Aeste auflöst. Er behauptet von seiner Auch, striatana,
dass bei ihr eine Theilung bald in 3, bald in 4 Aeste stattfinde. — Gewöhnlich
ist die Beschaffenheit der Medianader leicht und sicher auf der Unterseite zu
erkennen; ob aber die Mittelzelle der Vdfl. eine Nebenzelle besitzt (1. c. S. 509.
Fig. 3 b), kann ich nur durch Abreibung der Schuppen erkennen, und es
scheint mir zur Unterscheidung der Arten viel zu schwierig und darum wenig
brauchbar zu sein.
Die Gattung ist offenbar in NAm. artenreich. Unter den mir vorliegenden
10 finde ich nur für 2 die Namen aus den 16 Clemens'schen mit Sicherheit
heraus ; einige der letztern erklärt der Autar selbst für vermuthlich nicht gut
begründet; auch werden sie sich theilweise wegen ungenügender Beschreibung
schwer wieder erkennen lassen.
1. JPhox. niediofusciana Gl. Taf. VIII, Fig. 4.
Magna; al. ant. caesio-cinereis, fusco-marmoratis, costa late nivea, nigro
punctata, trabe fusca media ex costa oblique porrecta, angulo dorsali albido-
^lebulofio. cT 9-
Anch. — Clemens Ent. Soc. Philad. III, p. 511. (p. 509, Fig. 3.)
Von der Grösse der europ. Unguicella, breitflü geliger, sehr kenntlich an
der schiefergrauen Grundfarbe der VdÜ. mit breit reinweissem, einmal dunkel-
braun schief durchschnittenem Vdrd.
Da die Mittelzelle der Vdfl. deutlich eine Nebenzelle hat, und auf den
Htfl. die Medianader in eine Gabul — von veränderlicher Grösse — ausläuft,
[249] l;eiträge zur Kenntiiiss iUt nordamericauibcheu Nachtfalter. 43
SO gehört die Art in Clemens' dritte Gruppe, und da sein Ex. nach seiner An-
gabe „in schlechtem Zustande" war, so halte ich das Abweichende und Un-
genügende in seiner Beschreibung für eine Folge dieses Zustandes, nicht für
ein Zeichen von specifiscijer Verschiedenheit.
Die 4'" langen Ydfl. haben zur Hauptfarbe ein dunkles, bläuliches, ver-
loschen bräunliches Schiefergrau, aber längs des ganzen Vdrdes. einen schnee-
weissen Streifen, der weniger als 1/3 der Flügelbreite einnehmend, gegen das
Schiefergrau nicht scharf abgegrenzt ui;d auf den Vdrd. selbst mit schwarzen,
vor der Flügelspitze vergrösserten Punkten bestreut ist. Von der Mitte des
Vdrdes. kommt ein schräg nach aussen gelegtes, gegen den Innenwinkel gerich-
tetes, braunes Band, das sich in der schiefergraueu Farbe verliert. Fast in der
Mitte zwischen dem untersten Theile dieses Bandes und der Flügelbasis ist in
der dunkeln Partie in der Falte ein starker, tiefschwarzer, nach hinten weiss-
lich eingcfasster Punkt. Der Raum des Innenwinkels ist in beträchtlicher Aus-
dehnung weisslich mit hell bläulichgrauem Gewölk. Die etwas braunröthlich
gemischte Flügelspitze enthält ein tiefschwarzes, nach hinten zugespitztes, dickes
Strichelchen, unterhalb dessen die Fransen eine scbneeweisse Längslinie und
darunter einen solchen Punkt zeigen. Tiefer abwärts sind die Fransen weiss,
auswärts braun, aber um den Innenwinkel ganz reinweiss.
Htfl. hell bräunlichgrau, von den helleren Fransen durch eine feine
bräunliche Randlinie geschieden und in der Spitze mit 1-2 bräunlichen Quer-
schatten. Auf der Unterseite besonders deutlich, bildet Ader 3 am Ende eine
längere oder kürzere Gabel; bei einem (J ist sie ganz einfach.
Vaterland meiner Ex. New-Tork (Speyer; ; das eine cT tiägt das Datum:
14. Mai.
2. Phox. nubeculana Gl. Taf. VIII, Fig. 5.
Media; alis ant. alhis, dorso ex hasi lute fusco, j>osiice cum margine
postico caesiu-nebuloso, costa in medio strigula caesia obliqua notuta, ijosiice
cinereo-strigulata, apice ipso obscure ferrugineo. cf Q.
Anchyl. — Clem. Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. 18G0, p. 349.
Sie hat Aehnlichkeit mit der gewöhnlich etwas grösseren Harpana H.,
bei welcher aber die braune Farbe des Iniienrandes von der Wurzel aus breiter
und mit weissem Gewölk gemischt, dagegen nach dem Innenwinkel, wo Nube-
culana ein helles, mit Weiss gemischtes Grau hat, verdunkelt ist. Das bläulich-
graue Gewölk des Innenwinkels und der schwache, hellgraue Querstreifen des
Vdrdes. unterscheiden Nubeculaiia sogleich von den anderen mir bekannten
Arten mit weisser Grundfarbe.
R. hinten braun, vorn weiss wie die Schulterdecken und das Schildchen.
K. hell oder rothlichbraun; Stirn und Taster weissbehaart. Beine blass lehm-
gtlblichgrau; Ffisse hell und dunkel punktirt. Hinterleib lehmgelbgrau mit
blass ochergelbem Analbusch des (f.
6
44 H. C. Zeller. [250]
Vdfl. 3 — 3V2'" lang, weiss. Der Innenrand ist braun mit hellen, ver-
loschenen Querflecken von der Wurzel aus Lis über die Mitte hinweg; dann
folgt schiefergraues Gewiilk, welches mit einem unregelrnässig gerundeten, ver-
dunkelten Fleck über die Falte hiuwegreicht, zuletzt aber sich verengert und
vor dem Innenwinkel durch die weisse Grundfarbe begrenzt wird; der bei den
folgenden Arten so scharfe Dorsalfleck ist also eigentlich auch vorhanden, nur
durch das angehängte Gewölk Undeutlich und von unregelniässigerer Gestalt.
Von der Mitte des Vdrdes. geht schief nach hinten, in der Richtung gegen den
Innenwinkel, ein schmales, kurzes, graues, nur an seinem Anfange gebräuntes
Bäiidchen herab. Unter seiner Spitze liegen bis in den Innenwinkel hellschiefer-
graue Wolken, getrennt durch unregelmässige, weisse, linienformige Räume, die
jedoch am Htrd. gegen die Spitze hinauf am wenigsten vorhanden sind, von
denen aber der nach dem Innenwinkel herabziehende gewöhnlich der breiteste
ist. Hinter dem Mittelbändchen ist der Vdrd. mit schiefen grauen Strichelchen
gezeichnet, die nach der Flügelspitze hin rothbräunlich und kürzer werden.
Unterhalb derselben ist im grauen Gewnlk ein kurzes, tiefschwarzfs Längs-
Strichelchen von wechselnder Länge und Deutlichkeit. Die Flügelspitze ist braun,
wie die über ihr befindlichen Fransen; unter ihr enthalten die Fransen eine
scharfe, weisse Längslinie und unter dieser eine weniger scharfe. Die Htrd.-
Fransen sind weiss, am reinsten an ihrer Wurzel; in der Concavität unterhalb
der Flügelspitze sind sie in wechselnder Ausdehnung auswärts grau.
Htfl. hellgrau, gegen die Wurzel ein wenig heller, beim 9 dunkler und
überall gleichfarbig. Die auf der Unterseite sehr deutlichen Adern zeigen bei
keinem meiner 6 Ex. eine Gabelung.
Vaterland wohl aller Ex. Maine, welches wenigstens bei dem einen an-
gegeben ist; ich erhielt sie von Packard.
Anmerkung. Clemens' Angabe: „in the middle of the wing beneath
it (the oblique central fascia) is a grayish brown round spot" bezieht sich auf
eine länglichrunde Wolke (wie das exterior to which is a short blackish dash
lehrt), die nicht immer durch weissliche Räume abgesondert ist und also nicht
verdient hervorgehoben zu werden. Da das Gewölk entschieden eine bläulich-
hellgraue Farbe hat, so nennt er es wohl mit Unrecht grayish brown and
brownish. Ich zweifle nicht an der Richtigkeit meiner Bestimmung. Mehr als
ein Ex. wird Clemens schwerlich gehabt haben.
3. Phox. semiovana n. sp. Taf. VIII, Fig. 6.
Media; alis ant. niveis, macula dar sali semiuvata ohscure brunnea, trabe
cüsiae mediae ubliqua brunnea cum parle alae postica cinnainonieo-fusca coa-
lescente, siriya trabi posterius adjucente nivea inferius ampliata et truncata,
cosla postice albo-strigulata. cf.
Eine sehr schöne Art, zu denen mit scharfbegrenztem braunen Dorsal-
fleck gehörig, von ihnen unterschieden durch beträchtlichere Grösse, rein weisse
Grundfarbe der Vdfl. und besonders durch den weissen hinter dem braunen
1251] Bcitiäge zur KenntiÜBS der noitlamericaiiibchen Nachtfalter. 45
Mittelhand folgeiuleu Scbrägstreifcn, der sidi nach unten erweitert und liier
nach hinten zuspitzt.
So gross wie die grössteu Ex. der Derasana H. und Nuheculana Cl.
ß. gelbbraun, vorn und auf dem Scbildchen weiss; Schulterdecken weiss, arn
Ende hellbraun. Die gesträubte, reichliche Kopfbehaarung ist auf der Stirn
weiss, auf dem Hinterkopf weisslich mit gelbbräunlichen Spitzen, auf dem
Scheitel braun. Taster ganz rein weiss, zusammengedrückt dreieckig mit kaum
hervorstehendem Endglied. Beine weisslich gelbgrau, die vordem auf der Licht-
seite braun, die mittlem nur an der Schiene; die 4 hintern Füsse braun mit
weisslicheii Enden der Glieder. Hinterleib gelblichgrau mit reichlichem, weiss-
lich ochergelbem Analbusch.
Vdfl. S'/s'" lang, mit rein weisser Grundfarbe, die jedoc'i einen gerin-
geren Kaum einnimmt als das Braune. Auf dem Inneurand liegt, von der Basis
bis wenig hinter der Mitte ein halb ovaler, kaffeebrauner Fleck, der nur hinton
gesättigter, sonst eintönig ist; er reicht schnell über die Falte hinweg und ist
am hintern zugeruudeten Ende in der Mitte sehr schwach eingedrückt. Den
Rest des Flügels kann man als dunkel zimmtbraun, heller als den Halbovalfleck,
gefärbt ansehen, nur dass er von diesem Fleck durch einen schmalen, weissen,
linienförmigen Raum getrennt ist, auf welchen schwarzbraune Bestäubung auf
weissem Grunde folgt. Der Costalfheil dieses zimmtbraunen Raumes wird durch
einen ziemlich schmalen, streifenförmigen, schrägen, scharfbegrenzten, verdun-
kelten Balken gebildet, der auswärts seiner ganzen Länge nach durch einen
anfangs schmalen, dann nach unten erweiterten und hier nach hinten ausge-
zogenen Streifen begleitet wird, unter dessen grade abgeschnittenem Ende zwei
schwarze, nicht sebr auffallende Längslinien liegen. Der Vdrd. trägt hinter
diesen weissen Querstreifen 7 weisse, durch braune Linien getrennte Häk-
chen, unter denen der Grund etwas gelichtet ist. Die Flügelspitze ist dunkler;
die Fransen darüber ebenso, nur an der Wurzel lichter; die darunter sind weiss
mit einer schwarzen Längslinie. Die übrigen Htrd. -Fransen sind glänzend weiss-
grau, am Ende gebräunt; an ihrer Wurzel ist der Htrd. in den untern zwei
Dritteln ganz schmal reinweiss mit ein paar schwarzen Pünktchen.
Htfl. ziemlich hellgrau, nur um die Spitze mit einer dunkleren Linie cin-
gefasst. Die helleren Fransen werden durch eine weissliche Basallinie von der
Flügelfläche getrennt. Auf der helleren Unterseite treten die Adern scharf
hervor ; die dritte ist ganz einfach.
Vaterland: New-York (Speyer). Ein schön erhaltenes cf in meiner Sammlung.
Anmerkung. Bei diesem Ex. ist der halb ovale Fleck nicht reddish
brown, und der weisse Streifen hinter der oblique fascia, die of the same hue
sein soll, ist zu auffallend, als dass er — wenn er constant ist — unerwähnt
bleiben könnte. Ohne diese Abweichungen, die jedoch vielleiclit veränderlich
sind, würde ich meine Art für Clemens' Spireaefoliana halten, aber den
Namen in Spiraeifoliana verwandeln, weil Clemens die Raupen auf einer
Spiraea fand.
6*
40 P. C. Zeller. [252]
4. Phooc. Bargesfiiana n. sp. Taf. VIII, Fig. 7.
Media; alis ant. albis, mncula dorsali semiovata brttnnea, fa-fcia costae
medine ohliqua fusco-ferriiginea cum parte alae postica rufo-ferruginca coale-
scente et exterius alhido-marginata, costa postice alhido fuscoquestrigti-
lata. cf 9.
Von der etwas grösseren Semiovana sogleich durch die rostrothe, nicht
zimratbraune Hinterhälfte der Vdfl. zu unterscheiden. Ausserdem ist ihr Weiss
niclit so rein; statt des Balkens hat sie eine wirkliche Binde, und diese ist
hinterwärts, statt mit einem auffallenden schneeweissen Streif>^n, nur mit einer
weisslichen. nach unten bleifarbigen Linie gesäumt; der Vdrd. hinter derselben
hat abwechselnd breite, braune und ganz kurze, dünne, weissliche Strichelchen;
die Htrd.-Fransen sind röthlich; die Htfl. dunkler braungrau. — Die folgende
Laciniana hat gleichfalls als augenfälligsten Unterschied eine mehr zimnit-
braune, wenn auch mit etwas Rostgelb gemischte Endhälfte der Vdfl. ; dazu ist
das Weiss schon mit ein wenig Gelb versetzt und von geringerer Breite zwi-
schen dem Vdrd. und dem halbovalen Fleck. Ferner ist die Schrägbinde
schmäler und hat als äussere Einfassung einen Streifen fast von der Breite wie
bei Semiovana, jedoch schmutzig weisslich. — Burgessiana hat auch grosse
Aehnlichkeit mit der europäischen Lundana, bei der die Endhälfte der Vdfl.
noch mehr mit Rostfarbe gemischt ist als bei Burgessiana; bei Lundana ist
statt der weisslichen Grundfarbe ein sehr verblasstes Ochergelb; der helle
Raum zwischen Vdrd. und Haibeifleck schmäler; die Schrägbinde beträchtlich
schmäler, ein blosser Streifen, auswärts mit einer feinen Bleilinie eingcfasst,
welche hinter den 2 schwarzen Längslinien sich in einen sehr spitzen Winkel
bricht und dann erweitert bis in den Innenwinkel zieht. Die Costalhäkchen
auf der Endhälfte des Flügels sind weisslich und wechseln mit breiten, schwarzen.
Grnsse der Lundana. R gelbbraun; Schulterdecken ochergclblichweiss.
K. gelbbraun oder rostbraun; Gesicht weisslich. Taster weiss, scheibenförmig
zusammengedrückt mit kurzem Endglied. Beine hell staubgrau; Füsse auf dem
Rücken braun mit feinen weissen Enden der Glieder. Hinterleib dunkelgrau,
Analbusch des c^ stark, des Q schwach, bleich ochergelb.
Vdfl. BVi" lang, auf der hinteren Hälfte lebhaft rostroth, auf der Wurzel-
hälfte weiss, doch nicht ganz rein, welche Farbe einen geringeren Raum ein-
nimmt als der einfarbig gelbbraune oder braune Haibeifleck des lunenrandes.
Dieser Fleck fängt von der Flügelbasis an, reicht über die Falte weg und
endigt, nicht bei allen Ex. gleichförmig abgerundet, hinter der Hälfte des
Innenrandes. Um sein Ende zieht sich das Weisse in einer feinen Linie, hinter
welcher bis zur Rostfarbe der Grund mit schwarzgrauen Schuppen dicht be-
streut ist. Die verdunkelte, schief nach aussen geh'gte Mütelbinde veifliesst
in die Rostfarbe und ist auswärts von einer röthlichweissen Linie begleitet;
unterhalb ihres nach aussen gebogenen Endes liegtm, wie bei Semiovana, zwei
tiefschwarze, aber deutlichere Längslinien. Die röthlich weisse Linie ist ihrer-
f253n Beiträge zur Kenntniss der nonhimericanischen Nachtfalter 47
seits auswärts von einer feiin^n Bleilinie gesäumt, welche um das hintere Ende
der zwei schwarzen Linien in einem scharfen Winkel herum und dann abwärts
zieht, um an einem kleinen, dicken, tiefschwarzen Längsstrichelchen (las bei
dem schlecht erhaltenen cf fehlt, vielleicht abgewischt ist) oberhalb des Innen-
winkels zu endigen. Vor der Flügelspitze trägt der Vdrd. 4—5 rostbraune,
stärkere, mit feinen, weisslicheu wechselnde Häkchen. Die Flügelspitze ist
dunkel rostbraun, die Fransen darüber etwas heller, die darunter mit zwei rein-
weissen, durch eine schwarze Linie getrennten Wischen. Die übrigen Htrd.-
Fransen sind schwach schimmernd hell röthlichgrau ; eine weisse, schwarz-
punktirte Linie scheidet sie von der Flügelfläche.
Htfl. einfarbig braungrau; Fransen hellgrau, den Htrd. mit feiner, gelb-
licher Wurzellinie umziehend. Ader 3 ist ganz einfach.
Vaterland: Massachusetts. 1 cf, 1 9» ^^^ Burgess bei Beverly am
18. Juni und 3. Juli gefangen, 1 9 ^on Fackard erhalten, in meiner Sammlung.
Anmerkung. Anch. fuscociliana Clera. (Proc Ent. Soc. Philad. III
[1864], p. 512) kann nicht diese Art sein. Die Worte: the apical half of the
Costa, from the middle to the tip of the wing, is occupied by a dark ferru-
ginous semioval patch lassen sich gar nicht auf sie anwenden, sondern deuten
auf eine der Derasana nahe stehende Art. Es fehlen auch der BiirgesKimm
die duU kaden hned streaks zwischen den weissen Costalhäkchcn, und ihre
Htrd.-Fransen sind nicht whitish.
5. PJioo'.. laclnUina n. sp. Tai. VIII, Fig. 8.
Media; alis ant. alhis, iiiacida dorsali seiiiMvata hrunnea, trahc costae
meäiae ohliqua brunnea cum parte alac 'postica, lutea coale>iceiite, strirja trahi
posterius adjaceiite alba inferius ampliata et triincata; costa pjustice albido
fuscoqiie strigulata. cT.
Ihre Verschiedenheit von Burgessiana ist schon bei dieser angezeigt.
Vor den folgenden, bi-i denen die hintere Costalpartie nicht wie bei Derasana
ein dunkles, am Vdrd. hängendes Dreieck bildet, sondern die ganze hintere
Flügelhälfte ziemlich gleichförmig verdunkelt ist, zeichnet sie sich durch ihre
beträchtlichere Grösse aus (nur nicht vor d(!m cf fl«?!" Subaequana) , dann durch
die Deutlichkeit des schrägen Querbalkens, der den Vdrd. mit der dunkel lehm-
gelben Partie verbindet, und durch den ihn hinterwärts begleitenden weiss-
lichen. nach unten erweiterten und hier nach hinten zugespitzten Streifen. Auch
ist der dorsale Halbeifli.'ck bei Laciniana hinten sanft zugerundi't.
Grösse der Burgessiana. R. vorn wie die Schulterdecken schmutzig
gelblichweiss, hinten braun. K. obenauf verdunkelt, vorn weisslich. Taster
viel weniger erweitert als bei Burgessiana, schmutzigweiss. Hinterbeine woiss-
grau. verloschen braun punktirt. Hinterleib braungrau mit blass ocherg' Ibem
Analbusch; die raännlicheu Haltzangeu scheibenfiirmig, behaart, fast weisslich.
Vdfl. 3^/4 — 3V2'" lang, mit weisser Grundfarbe, die aber eine gelbliche,
nach hinten verstärkte Beimischung hat. Der Dursalfleck, von der Flügelbasis
48 r. C. Zeller. [254]
bis Übel die Uillfte des liiuenrandes reichend, crlieLt sich gerundet, über die
Falte und ist einfarbig gelbbraun, am abgerundeten Hinterende durch einen
schmalen, nach hinten schlecht begrenzten Streifen der Grundfarbe gesäumt.
Der weissliche Raum zwischen ihm und dem Vdrd. ist schmäler als bei Bur-
gessiana. Von der Mitte des Vdides. geht der schmale, balkenartige Binden-
streifen, der auf dem Vdrd. selbst am dunkelsten gelbbraun ist, schräg in der
Eichtung gegen den Innenwinkel und verliert sich in der Lehmfarbe der hin-
teren Flügelpartie; ihn begleitet hinterwärts ein wie bei Semiovana gestalteter
Streifen, der aber schmutzigweiss ist, und unter dessen gerade abgeschnittenem
Ende 2 deutliche, tiefschwarze Längslinien liegen; um deren hinteres Ende
biegt sich öfters eine linienförmige, helle Fortsetzung des weisslichen Streifens
nach innen zu, die weit vor dem lunenrande verschwindet. Der Vdrd. ist hinter
der Mittelbinde mit 6 abwechselnd starken und schwachen gelbbraunen Schräg-
strichelchen gezeichnet, zwischen denen der Grund als weisse Sirichelchen er-
scheint. Die Flügelspitze ist verdunkelt, die Fransen darüber etwas heller,
zimmtbraun, die darunter mit zwei reinweissen, durch eine schwarze Längslinie
getrennten Wischen. Die übrigen Htrd.-Fransen schmutzig gelblichweiss, an
der Wurzel reiner weiss.
Htfl. hellgrau, gegen die Basis heller, wie die Fransen. Die dritte Ader
is't auf der lichteren Unterseite sehr deutlich, einfach.
Ein cT (von BeverljO ist ein wenig grösser, mit noch weniger reinem
Weiss, das schon bei der etwas breiteren Mittelbinde ganz gelblich wird; der
sie begleitende weissliche Streifen ist viel dünner, nur eine unterwärts erweiterte
Linie. Unterhalb der Flügelspitze liegen 2 weisse Längsstriche , indcstn die
tiefschwarze Zwischcnlinie stärker ist. Hifl. viel dunkler, braungrau, ganz ein-
farbig. — Ich halte das Ex. nur für Varietät.
Vaterland: Massachusetts, von wo 3 cf durch Packard, 1 9 durch
Burgess in meiner Sammlung.
Anmerkung. Ancli. duhiana Clemens (Proc. E. Soc. Philad. III
|1S61], p. 512), in welcher der Verfasser eine Varietät seiner Spireaefoliana
vermuthet, ist nicht so genau beschrieben, dass ich meine Art mit ihr vereinigen
könnte.
6. PJtox, subaequana n. sp. Taf VI II, Fig. 9.
Parva vel media; alis ant. ocJtraceo-albidis, postice ohscuriorihua, Ma-
cula dorsali triangnla brunnea, supcrius fusca, macula costae mediae parva
fiiKca, macula disci post eam lutea, atro-trilineata, costa postice alhido fuscoque
strigulata, apice fusco. cT 9-
Sie hat zum Unterschiede von den 3 vorigen schon eine entschieden
ochergelblich weisse Grundfarbe der Vdfl., die auf der hinteren Hiilfte nur ver-
dunkelt und mit Grau gemischt ist, so dass nur ein schwacher Gegensatz gegen
die Basalhälfte entsteht. Unter den europäischen Arten kommt ihr Myrtil-
lana am nächsten, indem bei dieser auch der gelbbraune Dorsalfleck in seinem
r2551 Beiträge zur Keiiutuiss iler uorJamericauischen Narlitfalter. -49
hintersten Theil sich erhöht und so ein stumpfes Dreieck bildet, dessen Basis
auf dem Innenrand ruht.
Bei Myrtillana ist eine entschiedene Costalbinde vorhanden, die sich in
der dunkehl hinteren Flügelpartie verliert, gegen welche sich im Innenwinkel
ein grosser, eiförmiger, grauer Spiegelfleck abgrenzt; b'ä Stihaequana nt statt
der Binde nur ein angefangenes, schmales, braunes Schrägstreifchen vorhanden,
das mit dem weiter nach hinten liegenden, lehmgelblichen, drei schwarze Striche
enthaltenden Querfleck nicht in Verbindung steht. — Die k]einere'Anguli-
fasciana, deren auch ganz gelbliche Vdfl. auf der Endhälfte röthlich zimmt-
braun sind, zeigt den Dorsalfleck halbeiförmig und ausserdem nicht nur eine
vollständige Binde, sondern diese setzt sich auch, erweitert und über der Fiügel-
niitte nach aussen eine scharfe Ecke bildend und auswärts von einer hellen
Linie gesäumt, beinahe über die ganze Plügelbreite fort.
Das cf ist (vielleicht nicht immer) so gross wie Burgessiana, das 9
beträchtlich kleiner, so gross wie Ängidifascimia. Taster, Kopf, Vordertheil
des hellbraunen R. ochergelldichweiss. Beine grau; Pussglieder schwarz mit
weissen Enden. Hinterleib bräunlich grau, mit hell ochergelblichem, beim cf
kurzem Analbusch.
Vdfl. cf 372, 9 23/4'" lang, von schmutzig ochergelbweisslicher Grund-
farbe, die sich, wenig verdunkelt, fast bis zur Flügelspitze verbreitet Der gelb-
braune Dorsalfleck, von der Flügelbasis bis zur Hälfte des Innenrandes oder
wenig darüber reichend, ist mehr dreieckig als bei den vorigen Arten, indem
er sich mit seinem Enddrittel in einem stumpfen Zahn, in welchem die Farbe
auch verdunkelt ist, stark über die Falte erhebt und dahinter (beim 9 steiler
als beim c^) gegen den Innenrand abfällt. Statt der gewöhnlichen Binde zeigt
sich nur ein kurzes, schräg nach aussen gerichtetes, braunes Streifchen, das
sehr schnell aufhört. Der Vdrd. trägt vor ihm 2 sehr kleine, braune, dahinter
bis zur Spitze 7 längere, abwechselnd feine und starke, alle durch Weiss ge-
trennte Strichelchen. Die Farbe tiefer abwärts zwischen Dorsaldreieck, Htrd.
und Innenwinkel ist gelblichgrau nebelig; von ihr wird das Dorsaldreieck durch
eine feine, weisslichere Linie geschieden. In dieser nebeligen Partie liegt ein
gelbbräunlicher, hinten concaver und durch eine weissliche, schimmernde Linie
scharf begrenzter Fleck, der oberwärts 2Y2 tiefschwarze Längslinien enthält und
unteiwärts verlöscht, unter sich aber im Innenwinkel ein biäunliches Fleckchen
hat. In der Flügelspitze bildet die tiefbraune Farbe ein scharf begrenztes,
längliches Fleckchen, das durch die weissen Costalhäkchen und unterhalb durch
zwei weisse, fein schwarz getrennte Wische in den Fransen noch mehr gehoben
wird. Die übrigen Htrd.- Fransen sind rein weiss, aber unterhalb der 2 Wische
auf der Aussenhälfte mit einer breiten dunkelgrauen Stelle, welche auf der
Unterseite noch auffallender hervortritt.
Htfl. hell braungrau, einfarbig; Ader 3 einfach.
Vaterland: Maine oder Massachusetts; 2 cf, 1 9> von Packard er-
halten, in meiner Sammlung.
50 ^^ t-' /.eller. [256]
7. Phox. angulifasciano v. sp. Taf. VIII, Fig. 10.
Parva; alis anf. oehraceo-alhiäifi, paatice suhcinnamoineifi, macula dorsali
semiorala hrunnea, fnscia costae ineäiae ungnsta hrunnea in maculam postice
ungulufum exlerius linea alba muryinaiam producla, cofsta post eam albido
hrunneoque strigulata. cT 9-
Noch etwas kleiner als Suhaeqiiana. Ausser den bei dieser angezeigten
Veischiedenheiten hat sie in den Htrd.- Fransen unterhalb der weissen Be-
grenzung der Spitze nur einen kleinen oder gar keinen dunkelgrauen Fleck.
Von Comptana unterscheidet sie sich sofort durch den Vdrd., der zwischen
Basis und Mittelbinde rein bleibt, bei jener dagegen mit schwarzbraunen Quer-
strichelclien'gezeichnet ist. Auch ist bei Comptatia der Eaum zwischen Vdrd.
und Dorsalfleck viel schmäler, und des letzteren obere Seite ohne alle scharfe
Abgrenzung.
R. hinten gelbbraun, vorn sowie die Schulterdecken und der K. rothlich
weissgrau. Taster ziemlich stark behaart, zusammengedrückt, reiner weisslich,
gegen die Spitze etwas gebräunt. Beine hell braungrau; die hinteren hellgrau;
alle Füsse braungrau mit weisslichen Enden der Glieder. Hinterleib dunkelgraii
mit gelblich weissem Bauch und kurzem, blass ocherfarbenem Analbusch.
Vdfl. 272'" lang, trüb ochergelbweisslich, welche Farbe den Dorsalfleck
hinten als eine feine weissliche Linie einfasst, worauf der Grund allmälig,
ochergelb und dann zimmtbraun wird. Der von der Flügelbasis bis zur Innen-
randniitte reichende halbeiförmige Dorsalfleck ist gelbbraun, in der über die
Falte hinwegreichenden, nicht zahnfürmigen Partie und hinten verdunkelt und
überhaupt gegen die Grundfarbe scharf abgegrenzt. Die schräg nach aussen
gelegte streifenförmige Binde der Costalmitte ist mehr oder weniger lebhaft
gelbbraun und setzt sich in gleicher Farbe erweitert bis unter die Flügelhälfte
fort, wo sie hinterwärts einen schaifen Winkel bildet, in welchem nicht immer
zwei schwarze Längsstriche zu erkennen sind; sie wird auswärts von einer
dünnen, weisslichen, etwas glänzenden Linie als scharfer Begrenzung eingefasst,
welche unterhalb des Winkels eine bleiglänzende Färbung annimt und sich bis-
weilen erweitert.
Der Innenrand hat hinter dem Dorsalfleck auf weisslichem Grunde zwei
braune Querstrichelchen und im Innenwinkel einen braunen, sclikcht begrenzten
Fleck. Der Vdrd. trägt vor der Binde keine Querstriche, aber hinter derselben
bis zur Spitze 5 — 7 braune Strichelchen, von denen drei verdickt, alle aber
durch weissliche Strichelchen getrennt sind; unterhalb derselben ist die Grund-
farbe hell ochergelblich. Die Flügelspitze ist dunkel zimmtbraun, unterwärts
durch einen reinweisslichen Fransenwisch hervorgehoben, wou'hem unter einer
schwarzen Linie ein breiterer, weisser folgt. Die Htrd. -Fransen sind gelblich-
"weiss, an der Aussenhälfte schwach glänzend, mit einem grauen Fleckchen, das
bisweilen fehlt, unterhalb der Ausraudung.
[257] Beiträge zur Keuutniss der uordamericauischeu Naclitl'alter. Ol
Htfl. einfarbig dunkelgrau; die helleren, beim ^T bisweilen weissgrauen
Fransen mit feiner, gelblicher Wurzellinie. Ader 3 sehr deutlich, einfach.
Vaterland: Ohio (Schlilgeri, Massachusetts (Burgess). Vier ö\ ein 9 '»
meiner Sammlung.
8. fhosr. rotnptana Frülich.
Parva: alis aid. cinereis, postice lutescentilms, costa tota. fusco-strigu-
lata, maeula dorsali lata, triangula, brunnea, superius exolescente, pmrte spe-
culari cinerea maculam ex dorso adscendentem lufeani continente.
Tortrix — Frölich Tojtr. Würtemb. p. 99.
Phoxopteryx — Herrich Seh. IV, p. 286, Fig. 310.
Grapholitlia — Heinemann Tortr., p. 225.
Ändiylojiera — Wilkinson Tortr., p. 141. Stainton Man. II, p. 225.
— Fragariae Walsli. Riley First report nox. Ins. of Missouri
(1869), p. 142, Fig. 80 und tab, 2, F. 26, 27. cf. Entom.
Zeitung 1871, S. 178.
Veränderlich in der Grösse, in der sie meist über Angulifasciana steht,
und in der Helligkeit und Dunkelheit der Vdfl. -Färbung und Zeichnung.
Der gelbbraune Dorsalfleck der Vdfl. reicht weit hinauf gegen den Vdrd.
und verengert die Grundfarbe mehr als bei allen vorhergehenden Arten: er i.st
gegen diese nicht so scharf abgegrenzt, ja wenn diese recht dunkel grau ist,
fliesst er sogar mit ihr zusammen; nach hinten verdunkelt er sich und wird
durch eine dünne, hellgraue, ihn säumende Linie noch mehr hervorgehoben.
Dieser Linie folgt ein grauer, bandförmiger Streifen, der bis zum Innenrand
heruntergeht, sich hier erweitert und sich dann über dem Innenwinkel als
Spiegelfleck erhebt. In diesem Spiegelfleck liegt dicht vor den Innenwinkel
ein schräg nach hinten aufgerichteter, gerundeter, lehmgelber Fleck, der öfters
oben mit der lehmgelben Partie zusammenhängt; zwischen ihm und dem unte-
ren, erweiterten Ende der Binde ist der verengerte Raum gewöhnlich weisslich
und von einer braungrauen Linie durchzogen. Der Vdrd. ist fast von der Wur-
zel aus mit schwarzbraunen Schrägstrichelchen gezeichnet — eine Auszeichnung,
die unserer Myrtillana nur einigermassen zukommt, und welche Snbaequana
in sofern theilt, als sie vor dem Mittelstreifchen doch 2 solche Strichelchen
aufweist. Comptana hat gleichfalls an der Mitte des Vdrdes. ein gelbbraunes,
mehr oder weniger schmales Schrägband, das sich nach unten erweitert und
aussen von einer hellen Linie begleitet wird. Hinter ihm ist der Vdrd. mit 7
abwechselnd dünnen und dicken braunen Strichelchen versehen, mit einem
weisslichen zwischen je zwei braunen. Die gelbbraune Flügelspitze hat unter
sich in den Fransen 2 reinweisse, durch eine tiefschwarze Linie getrennte
Wische oder Linien. Die darunter folgenden Htrd.-Fransen sind heller oder
dunkler grau, einwärts am hellsten.
Die Htfl.-Fransen des cT sind oft ganz so dunkel wie die des 9 • Ader 3
spaltet sich ganz deutlich in eine Gabel mit '/j so langem Stiel. Die Vdfl.
haben ganz sicher keine Nebenzelle.
7
52 P. C. Zeller. [258]
Eine sehr verbreitete Art, die in Livland von Hrn. v. Nolcken beob-
achtet wurde und in Deutschland überall in der Fläche wie auf den Höhen
vorkommt. Im südlichen Eufjland, wo sie an vielen Stellen lebt, fing ich selbst
sie bei Mickleham und auf den Graubündner Alpen über 4000' hoch. Am süd-
lichsten in Europa scheint sie durch Mann in Toscana, am östlichsten durch
Christoph bei Sarepta beobachtet zu sein. — In Nordamerica hat sie gleich-
falls eine grosse Verbreitung. Riley gibt Nord-Illinois, Indiana und Canada an.
Bell brachte 1 Ex. (ein helles cT) aus Texas. Aus Massachusetts erhielt ich sie
von Burgess, und die von Packard erhaltenen mögen aus Maine stammen.
Die Flugzeit ist zuerst, selbst in Norddeutschland, zu Ende April und
Anfang Mai (in Livland zu Ende Mai und im Juni); dann im Juli (nach Wil-
kinson erst im August; ich fing die Art aber in England selbst im Juli). In
den Alpen scheint nur eine jährliche Generatien stattzufinden, da die Art mir
dort nur im Juli vorkam. Ihr Wohnort sind sonnige, trockene, blumige Wald-
stellen. Die Futterpflanze der Raupe ist auf Sandboden wohl vorzugsweise Po-
tentilla argentea, an der ich sie gezogen habe, vielleicht auf Kalk die von
Staintou erwähnte Pot. verna, zu welcher er noch Poterium sanguisorha und
Dryas octopetala fügt. Nach Riley lebt sie aber auf Fragaria und ist für die
Erdbeerbeete sehr schädlich. Da sie sich in solcher Hinsicht bei uns nie be-
merklich gemacht hat und nicht einmal als Bewohnerin der Erdbeere bekannt
ist, so scheint sie nicht zu den in America eingewanderten Arten zu gehören.
Riley gibt, so viel ich weiss, die erste Beschreibung der Raupe, deren zweite
Brut im Puppenstande überwintert.
9. Phooc. floridana n. sp.
Parva; al. ant. area basali fasciaque postica fracta inferius dilatata
laeie fusco-ferrugineis, fascia inierjectu maculaque speculari plumheis, costa
fere ex basi strigulata, strigtdis posticis alhis; post. fusco-cinereis. cT.
Von der folgenden etwas kleineren Art ist sie verschieden durch die
deutlich verlängerte Spitze ihrer Vdti., durch die schön rostbraune Hauptfarbe
derselben und durch die nach hinten an Länge zunehmenden weissen Strichel-
chen auf der Endhälfte des Vdrdes. — Auf Floridana folgt naturgemäss unsere
viel grössere Müterpacheriana, die auch lebhaft rostfarbene Vdfl. hat, aber
ohne Schimmer, ohne bleiglänzende Mittelbinde und ohne solchen Spiegelfleck.
Grösse eines grösseren cf der Comptana. K. und Vorderrücken ocher-
gelb , Hinterrücken gelbbraun ; Stirn blass ochergelb. Taster gelblichweiss.
Beine weissgrau; Hinterfüsse dunkelgrau mit weissen Enden der Glieder. (Hinter-
leib fehlt.)
Vdfl. 2V2'" lang, länglich, weniger gestreckt als bei Comptana. Statt
des Dorsalflecks ist ein Basalfeld, dessen eckiger Htrd. auf der unteren Hälfte
durch eine grade, einwärts gerichtete Linie gebildet wird; es ist in der Dor-
salgegend lebhaft rostfarben, an seinem Htrd. und noch breiter gegen den
Vdrd. in Gelbbraun übergehend. Der Vdrd. ist an ihm bis zur Subcostalader
[2591 Beiträ'?« znr Kenntniss der nordaraericanischen Naclitfalter. 53
SO schimmernd schiefer- oder bleicfran wie bis zur rosthrannen Binde, nnd
dieses Grau zieht sich als schmale Binde um das Basalfeld herum, also nach
aussen einen Winkel bildend bis zum Innenrand. Die darauf folgende, beson-
ders in der Mitte lebhaft rostfarbene, nach unten verdunkelte, auf dem Vdrd.
rostbraune Binde ist an ihrem obersten Viertel viel schmäler als weiter abwärts,
wo sie fast 3mal so breit ist wie die vorhergehende schimmernd graue Binde;
sie ist auf Vs zu einem Winkel gebrochen mit fast graden Schenkeln, von
denen der obere vom Vdrd. aus hinten von einer dünnen Bleilinie begleitet
wird. Diese Bleilinie erweitert sich unten in einen dicken, bis zum Innenwinkel
reichenden Streifen, hinter welchem der schmale Raum bis zum Htrd. hellrost-
gelb ist. Der Winkel der Rostbinde enthält ein paar schwarze, kurze Längs-
linien. Vor ihr zeigt der Vdrd. zwei Paar weissliche Querstrichelchen, hinter
ihr vier Paar weisse, die an Länge und Schärfe bis vor die Flügelspitze zu-
nehmen: sie sind durch abwechselnd dünnere und dickere braune Striche ge-
trennt. Unterhalb derselben ist der Grund zwischen Binde und Htrd. ziemlich
hell rostfarbig, am Htrd. unterhalb der Spitze durch Braun verdunkelt. Die
Flügelspitze ist rostfarbig und wird oberhalb durch die zwei letzten weissen
Costalhäkchen, unterAvärts durch einen weissen Fransenwisch hervorgehoben, dem
abwärts ein schwarzer Längsstrich und noch ein weisser folgt. Tiefer abwärts
sind die Htrd. -Fransen grau mit Bleischimmer.
Htfl. dunkelbraungrau, gegen die Wurzel wenig, die Fransen viel heller.
Auf der hellen Unterseite ist die dritte Ader sehr deutlich in eine kurzstielige
Gabel gespalten.
Vaterland: Ohio (Schläger). Ein cf in meiner Sammlung.
10. PJiooc. Atnhlygona n. sp.
Parva; al. ant. apice obtuso, cinnamomeis, area hasali fusco-ferruginea
postice per strigam albidam terminata, parte speciilari cinerea maculam hrun-
neam ex dorso adscendentem continente, costa inde a basi oblique nigro-
strigulata. 9 .
Dadurch, dass die Vdfl.-Spitze fast gar nicht hervortritt, ist sie von
allen vorhergehenden Arten verschieden, dagegen der europäischen Obttisana
sehr ähnlich, auch nach der rostbraunen Färbung. Wie diese, stimmt sie mit
Comptana darin, dass der Vdrd. von der Flügelspitze an fast bis zur Basis
schwarzbraun gestrichelt ist. Aber bei Obtusana bilden die weissen Costalstriche
zwischen der Binde und der Flügelspitze vier Paare und sind sehr deutlich,
und auch diesseits der Binde sind die Zwischenräume der schwarzbraunen
Strichelchen weiss; bei Amblygona lassen sich keine Paare unterscheiden, son-
dern nur dunkle Strichelchen mit fein linienförmigen Zwischenräumen von der
gelichteten Grundfarbe. Ferner entsteht bei Obtusana, als der einzigen mir
bekannten Phoxopteris, durch die Abrundung der Flügelspitze ein wirklicher
Apieal-OceUus, indem das letzte weisse Costalstrichelchen sich im Bogen gegen
den Htrd. herumzieht und sich an den einzelnen, ziemlich langen, reinweissen
7*
54 P. C. Zeller. [260]
Längsstrich der Htrd -Fransen anschliesst; auch sind die Apicalfransen weiss-
lich, nur oberwärts und auswärts braun. Bei Amhlygona dagegen ist zwar ein
sehr kurzes, weissliches Costalstrichelchen als letztes vor der Spitze vorhanden :
es reicht aber bei weitem nicht bis zu dem sehr kurzen, weissen Doppelstrich
der Htrd. -Fransen, und die Fransen um die Spitze sind ganz braun, so dass
also kein abgerundeter, einwärts umschriebener Augenfleck gebildet werden
kann. Endlich sind auch die Htrd. -Fransen bei Obtusana auswärts hell ocher-
gelb, selbst gelblichweiss, und nur unterhalb des weissen Striches dunkelgrau;
bei Amblygona sind sie einfarbig grau.
Kleiner als Obtusana. K. und Vorderrücken hell ochergelb. Taster viel
heller, länglich, auswendig und am Ende verdunkelt. Beine hell braungrau ;
Fiisse braun mit weisslichen Enden der Glieder. Hinterleib zugespitzt, braungrau.
Vdfl. wenig über 2'" lang, mit wenig vortretender Spitze und schwach
eingedrücktem Htrd. unter derselben. Grundfarbe röthlich zimmtfarben. Der
gewöhnliche Dorsalfleck ist viel gesättigter, röthlicher und nach hinten ver-
dunkelt, gegen den Vdrd. zu gar nicht abgegrenzt und lässt sich daher als
verdunkeltes, auf dem Vdrd, -Drittel gelichtetes Basalfcld ansehen, das hinten
sehr schräg abgeschnitten ist und den Innenrand hinter der Mitte erreicht; es
ist an seinem verdunkelten Ende rait einer feinen weissen, vom Innenrand bis
zur Subcostalader hinaufreichenden Linie eingefasst. Hinter ihr ist der Innen-
rand, wie bei Comptana, breit grau, welche Farbe sich am Innenwinkel zu
dem grossen, grauen Spiegelraum ausdehnt. In diesem erhebt sich aus dem
Innenwinkel ein oben nach aussen geneigter, schmaler, oben abgerundeter,
gelbbrauner Streifen, den oberwärts eine feine, weissgraue Linie umzieht. Der
Spiegelraum selbst ist oben ebenso hell weissgrau gesäumt und sticht dadurch
von der Grundfarbe sehr ab. Von der Wurzel aus bis zu der sonstigen Mittel-
binde hat der Vdrd. kleine, sehr schräge, schwarze Strichelchen; hinter dem
schwachen und schmalen, dunkeln Anfang der Binde zieht aus dem Vdrd. eine
sehr feine, helle, auswärts schwärzlich gesäumte Linie schräg gegen den Htrd.,
verschwindet aber vor den zwei weissen Htrd. -Strichen. Auf diese Linie folgen
bis zur Flügelspitze nicht recht deutliche, braune, mit hellen der Grundfarbe
abwechselnde Strichelchen. Unterhalb der verdunkelten zimmtbraunen Spitze
enthalten die Htrd. -Fransen zwei sehr kleine, weisse, durch eine schwarze
Linie getrennte Längsstrichelchen, unterhalb deren die Fransen grau sind.
Htfl. einfarbig braungrau; die wenig helleren Fransen mit sehr feiner
heller Linie an der Wurzel. Die Adern sind nicht deutlich zu erkennen, scheinen
aber mit denen der Obtusana übereinzustimmen, bei welcher die dritte Ader
in eine fast bis zu ihrem Anfang reichende Gabel gespalten ist.
Vaterland: Washington, wo Baron Ostun-Sacken mein einzelnes 9 S^-
funden hat.
11. JPhox. tnarcidanci n. sp.
Media; al. ant. pallide rufo-ferrugineis, ad costam, latius exalbidis,
fascia angusta ex costa strigulisque 2)ost eam costalibiis obsolete ferrugineis,
r2611 Beiträge zur Kenntniss der iiordäinericanischen Nachtfalter. 00
striolis 2 nigris ante marginis postici trientem snpremum; post. pallide
ochraceo-grisescentibus. c? 9-
Sie sieht wie ein Albino aus und -würde, wenn sie einen scharf um-
schriebenen Dorsalfleck hätte, wegen der schmalen, weisslichen hinteren Ein-
fassung der Mittelbinde gleich hinter Laciniana zu stehen kommen. Die ver-
loschene, hell roströthliche Färbung ihrer Vdfl., die gegen den Vdrd. ins Gelb-
lichweisse übergeht, und worin die Adern als dunklere Linien hervortreten, und
die sehr hell graugelblichen Htfl. zeichnen die Art vor den mir bekannten aus.
R., K. und Fühler von der hell ochergelblichweissen Farbe des Vdrdes.
der Vdfl. Taster und Beine noch weisslicher, nur die Vorderbeine mit Grau
gemischt, ungefleckt. Hinterleib hell ochergelb, beim Q noch heller.
Vdfl. von der Gestalt- und wechselnden Grösse der Laciniana. Grund-
farbe hell röthlich rostfarben, ohne sichere Grenze in die ochergelblichweisse
Farbe des Costaldrittels übergehend , am dunkelsten am Htrd. Das Dorsal-
dreieck ist dadurch wenigstens angedeutet, dass sich die Farbe hinter der
Flügelmitte lichtet, um sich gegen den Htrd. wieder zu verdunkeln. Die Adern
bilden wenig deutliche, dünne, etwas verdunkelte Längslinien. Von der Mitte
des Vdrdes. geht eine schmale, rostfarbene Binde sehr schief nach hinten und
verliert sich in der Grundfarbe; wo sie sonst ihre untere Ecke hat, der Ein-
buchtung des Htrdes. gegenüber, sind zwei wenig deutliche, tiefschwarze Längs-
streifchen neben einander; als hintere Einfassung dieser Binde lässt sich blos
ein schmaler, weisslicher Streifen erkennen.
Bis zu der dunkelrostrothen Flügelspitze ist der Vdrd. mit 6—7 Schräg-
strichelchen, die die Grundfarbe haben, bezeichnet. Fransen hell rostrothlich,
unterhalb der Spitze mit zwei verloschenen, weissen Längsstrichelchen.
Htfl. sehr hell ochergelblichgrau , in der Spitze mehr ochergelblich ,
Fransen lichter. Medianader dreiästig; erster Ast weit vom zweiten entfernt,
und dieser mit dem dritten aus einem Punkt an der Spitze der Mittelzelle.
Die ganze Unterseite heller als die Htfl. oben. Die Spitze der Vdfl.
braunrostfarben, die Fransen etwas heller.
Vaterland: Nordamerica. Ein kleineres c/' aus Texas (Boll) im Museum
Cambridge; ein grösseres Paar aus nicht angezeigter Localität in Dr. Rössler's
Sammlung,
Encliromia Stph. Grapholitha Heinemann, Wickler S. 100.
1. Euchr. hetniflesma n. sp. Taf. VIH, Fig. 11.
Media; alis ant. latis, fiiscis, postice fuscescenti-ruhiginosis, fascia media
nigro-fusca, inferius flavido tenuiter marginata; post. fuscis. 9-
Der Färbung nach verwandt mit Mygindana; doch kann ich nicht er-
kennen, ob Ader 3 und 4 der Htfl. genau aus der Ecke der Mittelzelle ent-
springen oder, wie es fast scheint, einen kurzen gemeinschaftlichen Stiel haben. Die
Flügel, die vorderen ohne Einknickung, sind auffallend breit; die braunrothe
56 V. <:. Zeller. ' [262]
Farbe in der Endhälftc der vorderen und die wenifjstens an der unteren Hälfte
fein gelblich gesäumte dunkelbraune, schmale Binde zeichnen die Art vor den
mir bekannten aus.
Grösse einer mittleren 3Iyginäana. R. glatt, von der Farbe der Vdfl.-
Basis. K. mehr grau. Taster um Kopflänge hervorstehend, nach vorn ver-
dickt, zusammengedrückt, vorn schräg abgeschnitt'^n. dunkelgrau, am Ende, so-
wie das stumpfe Endglied braun. Beine plump, lehmig grau; Mittelschienen
aussen ziemlich dicht anliegend behaart; Hinterschienen mit langen, starken
Dornen , auf der Innenseite, sowie die Füsse hell gelblichgrau. Hinterleib
braungrau, am Bauch hell; der Legestachel versteckt.
Vdfl. 4'" lang, breit, mit stark convexem Vdrd., abgestumpfter Spitze und
schwach convexem Htrd. Grundfarbe auf der Basalhälfte rüthlich braun, hinter
der Binde ziemlich hell braunroth, welche Farbe sich in der Flügelspitze bräunt.
Von der Mitte des Vdrdes. geht eine schwarzbraune, etwas schmale Binde nach
2/3 des Innenrandes. Sie ist an mehr als der unteren Hälfte (ich vermuthe, bei
manchen Ex. noch weiter hinauf) auf beiden Seiten mit einer scharfbegvenzten
gelblichen Linie gesäumt; die innere bildet zwei Ecken: in der Falte und an
der Subdorsalader ; die äussere macht in der Mitte, wo die Binde einen Vor-
sprung hat, eine nach aussen convexe Krümmung, unterhalb welcher sie schwach
convex verläuft. Sonstige Zeichnungen sind nicht vorhanden, wenn man nicht
ganz verloschene dunklere Costalstrichelchen, die von der Flügelbasis bis hinter
die Binde reichen, als Zeichnung ansehen will. Fransen einfarbig braun.
Htfl. braungrau, gegen die Basis heller. Fransen hell gelblichgrau, von
einer starken dunkelgrauen Linie durchzogen.
Unterseite dunkelbraun, auf den Htfl. etwas heller. Besonders auf diesen
treten die Adern stark hervor, doch nicht so, dass sich der Ursprung der
Adern 3. 4, 5 bestimmt erkennen liesse. Fransen einfarbig braungrau.
Vaterland: Massachusetts. Ein 9- ^on Bnrgess bei Beverly mit meh-
reren am 3. Juli gefangen, in meiner Sammlung.
Peuthina Tr. Antithesia Stph. Clem.
1. Afbeolana n. sp. Taf. VIII, Fig. 12.
Alis ant. obtusioribus, albis, a basi ultra medium cinereo-nebulosis,
praeserfim juxta äorsum, macula costae mcdiae adhaercnte obscuriore infra
fcr lineam nigram terminata, apice alae cinereo-liturata. (f.
Ein einzelnes cf, so rein weiss und so wenig grau nebelig, wie Hart-
manniana bei uns nie vorkommt. Das Auffallendste ist aber der Fleck der
Costalmitte; er ist kleiner als bei jener Art und basalwärts nicht schräg, son-
dern fast senkrecht begrenzt, indem der sonstige dunkle Theil des Flecks blos
durch wenige dunkelgraue Punkte auf weissem Grunde vertreten ist; der Fleck
wird wie bei Hartmanniana an der Medianander dureh eine kurze, tiefschwarze
Längslinie abgeschnitten. Hinter deren Ende zeigt sich auch das schwarze,
r2631 Beiträge zur Keuntniss der nordainericaniBcheu Nachtfalter. Ö7
schräge Strichelchen, das am Ausseiirande des grauen Gewölks liegt. Unter-
halb der schwarzen Längsliuie folgt nach einem weissen Zwischenraum allmälig
graues Gewulk bis zum Innenrande, das aber nicht so dunkel ist wie der
Costaltieck (was bei Hartmanniana gewöhnlich der Fall ist, nur nicht in Hüb-
ner's Fig. 110 [Scriptana], welcher also Älheolana am besten entspricht). In
dem reinweissen Eudtheil des Flügels liegen vor der abgerundeten Spitze zwei
lichtgraue, gebogene Querstreifen, deren oberster bei Hartmanniana fehlt.
Vdrd. auf der Endhälfte mit ein paar grauen Fleckchen bestreut. Fransen weiss,
gegen die Flügelspitze grau, durch eine scharfe graue Htrd.-Linie von der
Flügelfläche gesondert, die jedoch den Innenwinkel nicht erreicht.
Htfl. grau, einwärts gelichtet; Fransen weisslich mit grauer Schatten-
linie nahe der Wurzel.
Unterseite wie bei Hartmanniana, auf den Vdfl. an der Basis und längs
des ganzen Vdrdes. weiss und letzterer mit grauen Fleckchen bestreut.
Wenn Albeolana nicht abändert und sich nicht durch Uebergänge mit
Hartmanniana verbindet, so sind ihre Hauptmerkmale die gerundete Spitze und
das viel reinere Weiss der Vdfl.
Vaterland: Massachusetts, wo Burgess das ziemlich gut erhaltene c^
meiner Sammlung mit mehreren am 15. August iing.
Anmerkung. Es ist mir nicht klar, warum man Linne's Worte:
Alis einereis, superiorihics linea nigra albae adnata auf Hübner's Scriptana
(die zwar auch in Schweden vorkommt) und nicht lieber auf Haworth's Semi-
fasciana anwendet. Fischer v. R ö s 1 e r s t a m m, von dessen Urtheil Treitschke
sich vielfach leiten liess, besass lange Zeit nur Semifasciana und hielt Scrip-
tana H. für Varietät, bis er im Jahre 1834 in meiner Sammlung eine Anzahl
echter Scriptana sah, deren Artrechte er sofort anerkannte. Charpentier
scheint umgekehrt Semifasciana nicht gekannt und daher Scriptana für
Linne's Hartmanniana erklärt zu haben. Es mag also eine stillschweigende
auf keiner Ueberzeugung beruhende Annahme sein, nach welcher alle Autoren
der Hübner'schen Scriptana die Benennung Hartmanniana L. geben, ohne
an der linea nigra albae adnata, die eigentlich keine der beiden Arten besitzt,
Austoss zu nehmen.
Heinemann ertheilt der Hartmanniana ( Scripitana) , S. 106, August
und September als Flugzeit. Die Wahrheit ist, dass der Wickler von den
letzten Tagen des Juni an bis in den Anfang des August auf der Einde der
Weidenstämme sitzt.
2. Penth. nimbatana Clem. Taf. VIII, Fig. 13.
Media; alis ant. brevioribus, costa convexa, a basi ad tertium trieniem
usque fuscis, nigro-marmoratis, fuscedine arcuatim terminata, posfice alhis vel
exalbidis, ante apicem rotundatum vix einer ascentibus. cT 9 .
Antithesia — Clem. Proceed. Ac Nat. Sc. Philad. 1800, p. 346.
58 P. C. Zeller. [264]
Eine selir nahe Verwandte der Pruniana, doch weiter von ihr entfernt
als Pruneticolana (deren Artrechte etwas zweifelhaft sind), aber verschieden
von beiden durch abgerundetere Vdfl., an deren Spitze die gelblichweisse Grund-
farbe kaum grau getrübt ist, und durcli den Mangel des schwarzen Punktflecks,
der bei Pruniana und Pnmeticulanu au der Mitte des hinteren Randes des
Brauneu sehr deutlich hervortritt. Ochroleucanu, welche Clemens in der
Nimhulana venuuthet, ist gewöhnlich grösser, immer mit gestreckteren,
spitzeren, gesättigter gelben Vdfl., deren Fransen, ausser gegen den Innen-
winkel, grau oder doch graufleckig sind.
R. (bei Pruniana einfarbig dunkelbraun, bei Pruneticolana ein wenig
heller) weissgrau mit braungrauem Kragen, dunklem Querschatten über die
Mitte und dunkel gelbbraunem Scutellun)shöcker. Mittelbeine wie bei Pruniana
dunkelgrau mit schmutzig weisslichbandirter Schiene und braungrauen, am Ende
weissliclien Fussgliedern. Hinterbeine trüb gelblichweiss ; Schiene stark zu-
sammengedrückt, auf der Basis der Rückenschneide mit einem abstehenden,
bleichen Haarbüschchen.
Vdfl. 374'" lang, ziemlich breit, am Vdrd. etwas convexer als bei Pruniana,
mit etwas zugerundeter Spitze, von der Basis an auf -j^ ein Gemisch von Gelb-
braun, schwarzen Fleckchen und violettlichem Grau, mit ein paar trüb weiss-
lichen Stelleu. Unter der Subdorsalader liegen fast in der Hälfte dieser dunkeln
Farbe zwei weisse Punkte hinter einander, die sich auch vergrössern und zu-
sammonflies.seu und dann sich zu einem hellen Fleck bis an den Innenrand
ausdehnen. Der Htrd. des Braunen ist convex, doch nicht scharf begrenzt und
reicht vom Anfang der Innenrandfransen bis zur Mitte des Vdrdes.; aus ihm
steht gar kein schwarzer Punktfleck (wie bei den zwei Verwandten) hervor,
wenn auch an der Stelle ein schwarzes Querstrichelchen den Rand des Dunkeln
bildet. Von da an ist die Grundfarbe gelblichweiss. In ihr ist der Vdrd. bis
zur Spitze mit kleinen, verloschenen, grauen Flecken oder Punkten bezeichnet.
Dicht vor der Flügelspitze liegen ein paar graue, verloschene Querstreifchen
am Htrd. herunter, welcher an seiner Apicalhälfte mit einer grauen Linie ein-
gefasst ist. Fransen weiss, ungefleckt.
Htfl. lichtgrau, beim Q dunkler; die Franseu weisslich mit grauer
Scliattenlinie nahe der gelblichen Wurzel.
Unterseite der Vdfl. dunkelgrau, am Vdrd. ohne helle und dunkle Flecke,
längs des Innenrandes weisslich wie die Htfl.
Vaterland nach Clemens: Massachusetts, Pennsylvanien, Illinois. Meine
Ex. wurden von Burgess bei Beverly in der ersten Hälfte des Juli an ver-
schiedenen Tagen gefangen.
Die Raupe lebt nach Clemens zwischen zusammengezogenen Blättern
der Rosensträucher.
Anmerkung. Clemens vermuthete in seiner Nimhaiana die Hüb-
ner'sche Ochroleucana hauptsächlich wohl wegen der Raupennahrung. Grade
diese ist der beste Grund, warum sie nicht Varietät der Pruniana sein kann,
ii\dem Pruniana nur an Schlehen und l^flaumen lebt. Pruniana fängt zu Ende
[265] Beiträge zur Kenntniss der nordamericaniechen Nachtfalter. 59
Mai ZU fliegen an und findet sich ganz ausnahmsweise und verflogen noch An-
fang Juli. Dieser Monat, den Heinemann neben dem Juni als Flugzeit auf-
führt, gilt kaum von Gebirgsgegenden. Nimbatana scheint ihre beste Zeit zu
Ende Juni und in den allerersten Julitagen zu haben.
3. (JPenth.?) Chionosema n. sp.
Alis mit. obscure schistaceis, transverse nigro-undatis, macula costae
posticae semiovata nivea. Q.
Sehr nahe verwandt mit der europäischen Schreberiana, kleiner, mit
weniger dunklen Vdfl., deren schneeweisser Costalfleck weniger weit in die
Flügelfläche hineinreicht.
Grösse wie von Exart. albofasciatum. ß. (beschädigt) dunkel schiefer-
grau ; der Schuppenhöcker des Scutellums viel kleiner als bei Schreberiana.
K. oben und vorn röthlich hellbraun. Taster keulenförmig, zusammengedrückt,
etwas über die Stirne hervorstehend, inwendig hell braunröthlich, aussen braun,
mit hellem Bande vor der Spitze; Endglied kuospenförmig. Beine innen sehr
hell staubfarbig: die vorderen und mittleren aussen braun, hellfleckig. Hinter-
beine einfarbig; die Schienen verdickt, zusammengedrückt, auf der Rücken-
schneide mit etwas flach liegenden Haarschuppen ohne Flocke (also wie bei
Schreberiana). ') Hinterleib fehlt.
Vdfl. 3V4'" lang, länglich, wie bei Schreberiana gestaltet, aber mit con-
vexerem Htrd. Grundfarbe dunkel schiefergrau, schwarz quermarmorirt. Ein
stumpfwinkeliges Querband bildet die Grenze des fleckigen Basalfeldes. Hinter
der Mitte hängt am Vdrd. ein halbeiförmiger, nach hinten gespitzter schnee-
weisser Fleck, der nicht ganz bis Vg der Flügelbreite herabreicht und auf dem
Vdrd. mit 6 — 7 abwechselnd ungleichen, tiefschwarzen Punkten bezeichnet ist;
gegen die Flügelfläche ist er breit schwarz eingefasst. Von dem Anfang dieser
Einfassung geht durch die FJügelbälfte ein schwarzer Streifen zum Innenrand,
und von dem hinteren Ende erst ein schwärzlicher, schwaizgesäumter bis vor
den Innenwinkel und dann ein anderer bis zur Mitte des Htrdes., an dem er
sich zugespitzt herabzieht. Der von den letzteren zwei Streifen eingeschlossene
graue Eaura bildet einen aus dem Innenwinkel aufsteigenden bandförmigen
Streifen, der bis über 2/3 <i«r Flügelbfeite reicht, am Ende zugerundet ist und
ziemlich grade Ränder hat. (Bei Schreberiana ist er kürzer, unregelmässig und
wie zerrissen.) Zwischen der schwarzen Flügelspitze und dem schneeweissen
Costalfleck trägt der Vdrd. ein weisses Doppelhäkchen. Htrd. -Linie schwarz.
Fransen dunkelgrau, am Innenwinkel bräunlich.
') Sclireberiaua Q hat an der Wurzel der Eückenschneide eine ahstehende, gekrümmte
Haarflocte von '/, der Schienenlänge (Lederer, Taf. ü, Fig. 14) ; aber in der Seite fehlt die Kinne
und der darin ruhende Haarbusch (wie Heinemann Tortr. S. 103 richtig angibt) ; sie gehört daher
und wegen sonstiger Beschaffenheit nicht zu Ptnthina Tr.
8
60 p.c. Zeller. [266]
Htfl. mit abgerundeter Spitze uud unter dieser schwach eingedrücktem
Htrd., braungrau, in der Spitze am dunkelsten; Vdrd. unter den Vdfl. weisslich.
Fransen weisslich mit dunkelgrauer Linie nahe der Wurzel durchzogen.
Unterseite der Vdfl. einfarbig schwarzgrau. Der helle Costalfleck sehr
scharf, ochergelblich. (Bei Sclireberiana schimmert er von der Oberseite ver-
loschen durch, und nur der Vdrd. ist in einer gefleckten Linie ochergelblich.)
Htfl. grau, am Vdrd. heller.
Vaterland: Nordamerica. Ein Weibchen in Dr. Rössler's Sammlung.
Ecdytolopha n. g.
IxSuw promineo — Xd'fo; penicillus.
Äntennae hreves, simplices, setaceae.
Palpi hreves, compresso-cylindrici, squamati, articulo terminali brevissimo.
Haustellum hreve
Peduni posticorum femora ac tihiae compressae, hae robustae, pilis ap-
pressis, apicem versus productis vestitae.
Scutelluvi tuberculo squamoso instructum.
Fasciculus cf analis tumidus, rotundatus.
Alae anteriores angustae, suhobtusae, sine revolucro cf , macula obscura
triangula anguli interni pictae, speculo nullo; venis apicalibus separatis.
Alae posteriores latae, vena mediana trifida, rami tertii basi a venae
quartae origine distante; superne penicillo ex sulco juxta venae me-
dianae basim eminente.
Das wesentliche, aber sicher nur dem cT eigenthümliche Merkmal besteht
in dem gelblichen Pinsel, der auswärts an der Wurzel der Medianader aus
einer Furche hervorragt und nicht mit der anders gefärbten Behaarung der
Medianader verwechselt werden darf; an dieser Stelle sind auch die Adern
gleichsam etwas verkrüppelt, weshalb der Flügel hier Längsfalten wirft.
Der Schuppenwulst auf dem Scutellum, der Mangel eines Umschlags
und die Färbung der Vdfl.: von der Basis aus dunkel, am Ende hell, mit
einem schrägen, dunklen Strich am Htrd. unterhalb der Flu gelspitze — weisen
diese Gattung in die Verwandtschaft von Penthina Tr.
Eed. insiticiana n. sp. Taf. VHL Fig. 20.
Magna; alae ant. angustae, fuscae, postice albidae, fuseedinis termino
oblique ex dorso medio extrorsus adver sus costam adscendente, albedine niti-
dide transverse undulata, macula parva triangula fusca anguli dorsalis. cf .
In der Flügelgestalt, selbst in der Zeichnung des Endtheils der Vdfl.
hat diese Art einige Aehnlichkeit mit der gegen sie zwerghaften Ttnet. ocel-
lana; sie weicht aber von ihr sowie von allen Penthinen ab durch die schräg
auswärts vom Innenrand nach dem Vdrd. aufsteigende Grenze des braunen
Wurzelfeldes.
Viel grösser als die grösste Penth. salicella. R. und K. braun. Taster
wenig über die Stirn hervorragend, aussen braun, innen hell. Wulst des Scu-
tellums dunkelbraun. Hinterleib bräunlich staubgrau, ziemlich schlank, nach
r267] Beiträge zur Kenntniss der norrtamericanischen Nachtfalter. 61
hinten besonders an den Seiten lockerschuppig; der helle Analbusch stark, ab-
gerundet, breiter als lang. Beine staubgrau; Mittelscbienen aussen dunkel mit
hellem Mittelbändchen und solchem Ende; Füsse an den vier Endgliedern
etwas verdunkelt, mit verloschenen, hellen Spitzen.
Vdfl. 5 — 6'" lang, schmal, nach hinten erweitert; Vdrd. fast grade;
Spitze zugerundet; Htrd. schwach convex, wenig zurückgehend. Grundfarbe auf
mehr als der Basalhälfte braun, dunkler marmorirt, grob- und lockerschuppig;
diese Farbe hat eine von der Mitte des Innenrandes schräg nach Vs des Vdrdes.
gehende Grenze und verlängert sich hier schmal bis in die Flügelspitze, vor
welcher ein braunes, tiefschwarz gesäumtes Streifchen, das nicht immer voll-
ständig ist, bis zur Mitte des Htrdes. herabgeht. Der Vdrd. ist undeutlich
heller und dunkler gestrichelt. Die übrige Fai'be des Flügels ist schmutzig
weisslich oder hellgrau, mit helleren, etwas schimmernden, unregelmässigen
Querwellen, welche aus grösseren und lockerer liegenden Schuppen bestehen
als der matte Grund. Im Innenwinkel ist auf dem Innenrand ein kleiner, nach
oben gespitzter, brauner, mehr oder weniger tiefschwarz verdunkelter Fleck.
Fransen an der Flügelspitze braun, tiefer abwärts dunkelgrau, undeutlich gefleckt,
an der unteren Hälfte weisslich oder lichtgrau, wie der angrenzende Flügeltheil.
Htfl. braungrau, gegen die Basis wenig gelichtet. Der Haarpinsel sehr
hellgelb. Fransen weissgrau, nahe an ihrer gelblichen Wurzel mit einer duu-
kelgrauen Schattenlinie durchzogen.
Unterseite der Vdfl. dunkelgrau, auf der Endhälfte des Vdrdes. mit brau-
nen Fleckchen in gleichen Entfernungen: Htrd. hell mit braunen, verloschenen,
schräg gegen ihn herabgehenden Querlinien. — Htfl. lichtgrau, am Vdr.- und
Htrd. mit verloschenen braunen Strichelchen. Ader 5 entspringt, weit von der
Medianader getrennt, aus der sehr feinen oder vielleicht nicht vorhandenen
Querader und steht von 4 und 6 fast gleichweit ab.
Vaterland: Massachusetts (Burgess). Die 5 cf meiner Sammlung wurden
zwischen 16. Juni und 18. Juli gefangen, und scheinen keiner ^ sehr seltenen
Art anzugehören; jedoch erhielt ich kein $.
Tmetocera Lederer.
Der Ausschnitt des cf Fühlers über dem Wurzelgliede ist schwach und
nur in gewisser Richtung gut sichtbar; sein oberes Ende wird durch ein Knöt-
chen bezeichnet.
Ocellana Fabr. Heineraann S. 206. Wilkinson p. 118.
Grapholitha oeulana Canadian Entomologist 3, p. 13, Fig. 9.
Zu den besten Merkmalen der in der Färbung des hellen Vdfl.-Theiles
veränderlichen Art gehört das kleine, braune, schwarzfleckige, an seiner Spitze
tiefschwarze Dreieck dicht vor dem Innenwinkel und die 3 oder 31/2 tief-
schwarzen Längsstriche auf dunklem Grunde vor und unterhalb der Flügelspitze.
62 P- C. Zeller. [268]
Die zwei vorliegenden cT sind klein und gehören zu der hellen gewöhn-
lichen Färbung; nur ist das eine auf der Costalhälfte des Weissen graugewölkt.
Ich erhielt letzteres von Speyer aus New-York, das andere von Packard mit
der Angabe: Salem, 1. Juli.
Ich bezweifle nicht, dass die Art in Nordaraerica eingewandert ist und
dort ebenso abändert wie bei uns. Der Holzschnitt im Canad. Ent. stellt die
gewöhnliche Färbung recht kenntlich dar. Nach der hier von W. Saunders
gegebenen Auskunft ist die Eaupe, die in Aussehen und Lebensweise ganz mit
der europäischen übereinstimmt, in Canada in den kleinen Gärten dem Obst
sehr verderblich.
Der Name Gr. oculana scheint aus irgend einer mir nicht bekannten
(Garten?) Schrift genommen zu sein.
Exartema Clem. Eccopsis Led. i)
Schildchen mit schwachem Schuppenwulst. Vdfl. ohne Umschlag, mit der
Zeichnung von Sericoris. Htfl. des c? an der Wurzel des Innenrandes mit
linienförniigem Hautanhang.
Diese Gattung, die bei uns nur mit einer, oder wenn mit Lederer S. 374
seine Cymolomia Hartigiana dazu gezogen wird, mit zwei Arten vertreten ist,
kann in Nordamerica nicht arm an Arten sein. Dass Clemens das Genus
Exartema später einzog, mag weniger daher kommen, dass er den Werth des
Hauptmerkmals verkannte, als weil er bei Wilkinson keine entsprechend
charakterisirte Gattung fand. 2)
Auffallend ist mir, dass, während ich sieben nordamericauische Arten
kenne, mir nicht eine aus Texas vorliegt.
Exartema erfordert nach den Sprachregeln die Speciesnamen im säch-
lichen Geschlecht.
1. Exart. quadrifidum, n. sp. Taf. VIII, Fig. 14.
Mis ant. aeutis, margine postieo infra apicem subimpresso, griseo-fus-
cescentibus, dorso lituraque costae mediae öbscuratis, venu mediana exalbida
in ramos 4 tenues albos fissa, Stria marginali obliqua fuscescenti obsoleta. cf .
Die grösste mir bekannte Art, kenntlich an der verstärkten, schmutzig
weisslichen Medianader der Vdfl., deren vier sehr feine Aeste mehr oder weniger
deutlich und gleichfalls hell sind.
1) Wickler in d. V7ien. Zeitschr. 1859, S. 288. Meine Gattung Pccopsis (Micropt. Caffr., p. 79)
bann es nicht sein, wenn ihr wirklich der Hautanhang fehlt; ich habe keinen bemerkt, und da
ich kein Ej. der afx-icanischen Art besitze, so wird das Stockholmer Museum am ersten entscheiden
können, ob ich ihn übersehen, oder mit Becht unerwähnt gelassen habe.
') So übergenau auch Wilkinson die Länge der Tasterglieder mass und das Flügel-
geäder nnterauchte, um die schlecliten Guene'achen Genera zu begründen, so hat er doch an der
ihm ganz wohl bekannten Latifasciana den Hautanhang nicht gesehen.
[2691 Beiträge zur Keuntniss der nordamericanischen Nachtfalter. ßo
E. und K. gelbbräunlich, Gesicht heller. Taster von doppelter Kopflänge,
aufgebogen und bis zur Höhe der struppigen Scheitelhaare heraufreichend,
cylindrisch, zusammengedrückt, schmutzig gelblichweiss ; Endglied etwas her-
vorstehend. Beine von der Farbe der Taster; die vier vorderen auswärts braun-
grau, an den Enden der Glieder und in einem Mittelbändchen der Schienen
weisslich. Hinterbeine unverdunkelt; die Schienen stark zusammengedrückt, auf
der Rückenschneide mit langen, locker aufliegenden Haaren ziemlich reichlich
bekleidet, auf der Innenseite in einer Furche mit langem, schwärzlichem Haar-
pinsel. Hinterleib dünn, grau; Analbusch bleich ochergelb, fast doppelt so
lang wie breit, nach hinten erweitert.
Vdfl. über 4'" lang, etwas gestreckt, nach hinten erweitert, am Vdrd.
schwach convex, mit ziemlich scharfer Spitze, unter ihr an dem ziemlich graden
und steilen Htrd. schwach eingedrückt, mit wenig deutlichem Innenwinkel.
Grundfarbe graugelbbraun , mit hellen Schuppen überstreut und dadurch hell
erscheinend; am Innenrand bis zur Falte fehlen die Schuppen, und so ist die
Farbe hier dunkel gelbbraun, nach hinten ins Helle übergehend. Ein grosser
Wischfleck, eigentlich die wegen der lichten Schuppen bis zur Medianader
reichende Mittelbinde, nur nach hinten erweitert, hat dieselbe gelbbraune Fär-
bung. Die Medianader erscheint als ein heller, schmutzig gelblichweisser Längs-
streifen, der von der Schulter anfängt und sich in vier feine, weniger helle
Aeste auflöst; von diesen Aesten sind die zwei untersten die deutlichsten und
etwas abwärts gekrümmt; der oberste ist der kürzeste, undeutlichste und wie
der zweite grade; keiner erreicht den Htrd. Der gelbbraune Querstreifen, der
bis unter die Mitte des Htrdes. herabreicht, ist durch die dichte, ihm auf-
liegende Beschuppung sehr verloschen. Der Vdrd. ist von der Wurzel aus, doch
bis zur Mitte undeutlich, mit allmälig längeren, gelbbraunen Querstrichelchen
gezeichnet, zwischen welchen der Vdrd. selbst blass gelblich ist. Die Flügel-
spitze enthält einen undeutlichen braunen Fleck, der auswärts auf den Fransen
etwas röthlich schimmert. Fransen hell, nahe der gelblichen Wurzel mit
einer grauen Linie durchzogen und an der Endhälfte noch dunkler grau;
im Innenwinkel sind diese Färbungen ganz verloschen, und ihre Farbe
daher hell.
Htfl. hell braungrau, gegen die Wurzel allmälig hellgrau. Das An-
hängsel ist streifenförmig, hell, gefranst; das anliegende kleine Feld des Flügels
mit duukelgrauen Schüppchen belegt. Fransen weissgrau, dicht an der gelb-
lichen Wurzel mit grauer Schattenlinie durchzogen.
Unterseite der Vdfl. dunkelgrau, an der Endhälfte des Vdrdes. ziemlich
breit bleichgelb mit dünnen, dunkelgrauen Querstrichelchen. Htfl. einfarbig
weissgrau.
Vaterland: Massachusetts. Bürge ss fing am 6. Juli mehrere, von denen
das beschriebene (^ in meiner Sammlung ist.
64 p.c. Zeller. [270]
2. Excirt. exoletum n. sp.
Alis ant. acutis, margine postico infra apicem non impresso, pallide
fusceseenti-griseis, crebrius fuscescewti-strigulatis, puncto apieis rotundato nigro,
litiira fusea ex dorso ante medium oblique adscendente. cf.
Ich bin nicht sicher, ob dies nicht eine blosse Abänderung des Exart.
quadrifidum ist, von dem es sich hauptsächlich durch den Mangel der hellen
Adern auf den Vdfl. unterscheidet.
Ex. exoletum ist bedeutend kleiner als Quadrifidum. Die Vdfl. sind
nämlich nur 8^/2'" lang, im Bau zwar sonst gleich; nur ist der Htrd. gänzlich
ohne Einbiegung unterhalb der Spitze, also gleichmässig schwach convex. Die
Grundfarbe der Vdfl. ist heller, licht bräunlich staubgrau, reichlich mit braunen
Querstrichelchen wellig überzogen (jedoch bei dem einen Ex. blässer und weniger
gedrängt, als bei dem zweiten). Die Adern entbehren gänzlich der helleren
Färbung. Ader 3 hat zwar deutlich die Krümmung wie bei Quadrifidum, ist
aber am Ursprung von Ader 4 völlig getrennt, also nicht wie dort mit ihr an
der Wurzel zusammengeflossen. Vom Innenrand, nahe der Basis, erhebt sich,
schräg gegen die Mitte des Vdrdes. gerichtet, ein bindenförmiger, brauner Wisch,
der bis über die Falte hinwegreicht und sich dem dunklen, doch verloschenen
Nebel der Costalmitte auschliesst. In der Flügelspitze liegt ein starker, schwarzer
Punktfleck, und vor ihm trägt der Vdrd. einige wechselnd breitere und schmälere
Querstrichelchen. Von dem Querstreifen, der von der Htrd.-Mitte schräg zum
Vdrd. zieht, lässt sich nur bei dem weniger dunkel gestrichelten Ex. eine Spur
entdecken. Fransen hellgrau, über der Mitte an der Aussenhälfte fleckartig braun.
Htfl. auffallend spitzer als bei Quadrifidum, dunkler braungrau und gegen
die Basis weniger gelichtet. Fransen nicht verschieden. Auf der Unterseite
sind diese Flügel dunkler grau.
Vaterland des von Packard erhaltenen Ex. Massachusetts; das des an-
deren, in Dr. Rössler's Sammlung befindlichen, ist mir unbekannt.
3. Eocart. nitidanum Clem. Taf. VIII, Fig. 15.
Alis ant. dilute cinereo-purj)ureis, m,acula dorsi ante medium., fascia
media postice tridentata striaque obliqua ovata ante marginem posticum me-
dium nigro-brunneis, pallide tenuiter murginatis. (f.
Exartema nitidana Cl. Proceed. Ac. Nat. Sc. Philad. 1860, p. 356.
Sericoris — Cl. Proceed. Ent. Soc. Philad. 1865, p. 133.
Obgleich ich nicht zweifeln darf, dass mein Ex. mit dem Clemens-
schen zu einerlei Art gehört, so finde ich es doch, da kleine Abweichungen
obwalten, rathsam, selbst eine Beschreibung zu verfassen. Grade die hell pur-
purrothe Grundfarbe ist für die Art "feehr charakteristisch ; Clemens bezeichnet
sie 1860 passend duU sordid crirason, dagegen 1865 reddish brown, als ob er
nicht mehr dieselbe Art vor sich gehabt hätte.
["2711 Beiträge zur Kenntuiss der nordamericanischen Nachtfalter. ÖO
Nitidanum ist kleiner als Quadrifidum, mit gleichfalls etwas gestreckten,
aber nach hinten weniger erweiterten und stumpferen Vdfl., ganz ohne P^in-
biegung des Htrdes. •
Die Grundfarbe ist ein angenehmes, blasses Purpur- oder Kaniiinroth,
etwas mit violettlichem Grau, am reichlichsten auf der Basalhälfte gemischt.
Die Zeichnungen sind tief gelbbraun. Näher der Mittelbinde als der Basis
trägt der Innenrand einen bis zur Medianader reichenden, oben nach hinten
gebogenen, auf der hinteren Seite seicht ausgehöhlten Fleck. (Von einem gleich-
farbigen Streifen [streakj über demselben zeigt mein unverwischtes Ex. keine
Spur). Die Mittelbinde ist in den oberen Vs ziemlich schmal, im untersten
Drittel doppelt so breit und in der Mitte durch eine gelblichweisse Läugslinie
fast zerschnitten; ihr Basalrand ist wellig, tief ausgebuchtet, am tiefsten an
der Stelle, wo die gelblichweisse Linie in sie hineintritt; auf der abgewendeten
Seite zeigt sie bei Vs einen scharfen Zahn, an der Mitte einen grösseren,
schlecht abgerundeten (unter welchem sie einen tiefen Einschnitt hat) und nahe
am Innenrande einen breiten, zugespitzten. Der schräge Keilstreifen erweitert
sich stark, ist mit einem Costalfleck durch eine feine Linie verbunden und be-
rührt mit seinem unteren, verschmälerten und gelichteten Ende den Htrd. unter
der Mitte. Diese drei Zeichnungen sind, doch theilweise undeutlich oder wirk-
lich unterbrochen, mit einer feinen, hellen Linie eingefasst. Vor dem Innen-
winkel ist ein kleines, helles, leicht zu übersehendes Dreieck. Der Vdrd. ist
von der Wurzel bis zur Mitte etwas undeutlich gelbbräunlich gestrichelt, hinter
der Mitte bis zu dem nicht recht scharfen Apicalfleckchen deutlicher; zwischen
diesen Strichelchen liegen in gleichen Abständen drei gelbbraune, dreieckige
Fleckchen, etwas schräg nach hinten gerichtet; das erste ist dasjenige, welches
mit dem Keilstreifen zusammenhängt. Eine gelbbraune Linie, die unterhalb
des Keilstreifens verschwindet, fast den Htrd. ein. Die Fransen sind röthlich-
grau, am hellsten am Innenrande; au der Flügelspitze und dem Keilstreifeu
gegenüber braun, ausser an der Wurzel.
Htfl. (nach Cl. dark fuscous) ziemlich hell braungrau, gegen die Wurzel
heller, an der Wurzelhälfte des Vdrdes. grauweiss. Fransen an der Flügelspitze
dunkelgrau, sonst weissgrau, mit einer grauen Linie nahe der gelblichen Basis
durchzogen. Das behaarte Anhängsel ragt bis ans Ende der Fransen des
kleinen angrenzenden Flügelfeldes. Ader 5 entspringt ziemlich nahe an 4, doch
etwas höher, aus der Querader.
Unterseite der Vdfl. dunkelgrau; Vdrd. streifenartig bleichgelblich, von
feinen, braunen Querstrichelchen durchschnitten und mit vier grösseren braunen
Flecken, deren grösster auf der Mitte liegt.
Die Hinterschiene scheint auf dem Eücken auch .eine Furche mit schwärz-
lichem Haarbusch zu haben.
Vaterland: Maine oder Massachusetts (Packard). Ein gut erhaltenes (f
in meiner Sammlung.
66 P. C. Zeller. [272]
4. Exart. albofascidtum n. sp.
Alis ant. albis, area hasali fasciaque lata media fusco, nigro plumbeoque
mixtis, Costa postice alba, nigro-strigulata , Stria marginali obliqua fusco-
lutea. Q.
In der Färbung und Zeichnung schon ganz wie die gewöhnlichsten Seri-
con's-Arten, von diesen, so wie von den anderen Exartema-Arten durch die als
weisse Binde vor der Mitte hervortretende Grundfarbe und die weiss und schwarz-
wechselnde Vdrd. -Zeichnung zu unterscheiden.
Grösse der Serie, cespitana. K. und K. schwarzbraun, ersteres weisslich
gefleckt. Taster um eine halbe Kopflänge hervorstehend, länglich, zusammen-
gedrückt, mit abstehender Behaarung, weiss, obenauf graugetrübt; Endglied
dünn, stumpf, hervorstehend. Beine unrein gelblichweiss ; die vier vorderen und
alle Füsse aussen schwärzlich, weissgefleckt; die Hinterschienen zusammen-
gedrückt, durch die reichlichen, langen, locker liegenden Haare auf der Eücken-
schneide erweitert, auf dem Bücken mit schwarzer Längsfurche. Hinterleib
grau, an den Enden der Segmente locker haarschuppig; Analbusch massig,
bleich ochergelblich.
Vdfl. 3 — 3V2'" lang, länglich, wenig nach hinten erweitert, am Vdrd.
massig convex, am Htrd. mit schwacher Concavität. Die weisse Grundfarbe
nimmt kaum Yg des Flügelraumes ein und zeigt sich vorzüglich als Band vor
der Mitte. Das Basalfeld ist klein, von etwa '/j der Flügellänge, braun, mehr
oder weniger mit bleigrauen und schwarzen Flecken querdurchzogen und (nicht
immer) mit gelblichen Haarschuppen bestreut; der Htrd. dieses Feldes ist un-
regelmässig convex. Die folgende weisse Binde ist ebenso breit oder schmäler,
oben am breitesten, mit 2 — 3 schwarzen Costalpunkten und ein paar schwärz-
lichen, unregelmässigen Punkten in der Mitte. Auf sie folgt die breite, braune,
schwarzfleckige und mit Bleistreifen durchzogene und mehr oder weniger mit
lehmgelben Haarschuppen bestreute Mittelbinde; bei genauer Betrachtung ist
sie am Vdrd. schmal wie gewöhnlich und scheint nur so breit, weil Bleigrau
sie hinten oberwärts bis zu den Costalflecken säumt und diese als einen Theil
der Binde erscheinen lässt; eben so erscheint der halbeiförmige, aufrechte,
schwarzbraune, gelbbestreute Dorsalfleck vor dem Innenwinkel, weil er nur
durch einen dünnen Bleistreifen von der Binde geschieden ist, als ein Theil
der letzteren. Der schräge Keilstreifen ruht mit seinem verbreiterten Untertheil
auf dem Htrd. unter der Mitte und ist braun, mit lehmgelben Schuppen theil-
weise verdeckt. Zwischen ihm und dem Haibeifleck des Innenrandes bildet die
Grundfarbe einen aus dem Innenwinkel aufsteigenden, schrägen, zugespitzten
Streifen, der in der Mitte durch bleigrau getrübt ist. Vdrd. bis zur Spitze weiss
mit abwechselnd schmalen und breiten, schwarzen Schrägstrichen. In der Flü-
gelspitze ist ein schwarzes, gerundetes Fleckchen an der braunen, unterwärts
verlöschenden Htrd.-Linie. Fransen weiss, an der Flügelspitze braun, tiefer ab-
wärts mit einem solchen Fleckchen und am Keilstreifen breit schwarzbraun;
tiefer bleibt die Farbe bis zum Haibeifleck rein.
[2731 Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischeii Nachtfalter. 67
Htfl. braungrau, nur an der Basalhälfte des Vdrdes. weisslich. Fransen
weisslich, mit einer deutlichen grauen Linie nahe an der gelblichen Wurzel
durchzogen. Das behaarte, weissgraue Anhängsel reicht bis über das Ende der
Fransen. Ader 5 entspringt fast dicht an 4.
Unterseite der Vdfl. braungrau, im Dorsalfelde weisslich; der Vdrd. schmal
weisslich gefleckt, die Flecke durch Braun getrennt und jeder durch einen
braunen Querstrich durchschnitten. Htfl. weissgrau; die Fransen heller, ohne
dunkle Linie.
Vaterland: Ohio (Schläger); Illinois (Lederer). Drei cf in meiner
Sammlung.
Anmerkung. Exart. fasciatana Clem. (Froc. Acad. Philad. 1860,
p. 357) kann nicht wohl meine Art sein, welche kein silvery white baüd hat
(nur im Sonnenschein schimmert das weisse Band, so wie auch die Fransen
und noch mehr die Bleistellen), und bei welcher der Keilstreifen nicht bis zum
Vdrd. reicht, sondern von dem Costalstrich, gegen den er gerichtet ist, deutlich
getrennt bleibt oder höchstens mit ihm durch eine feine Linie verbunden wird.
5. Exart, permundanum Gl.
Alis ant. area basali, fascia media postice tridentata, macula semiovata
anguli dorsalis striaque marginali obliqua luteo-brunneis, pallide marginatis,
spatiis interjectis angustis, plumbeis. c^ 9 •
Exartema permundana Clem. Proc. Ac. Philad. 1860, p. 356.
? Sericoris — Clem. Proc. Ent. Soc. Philad. 1865, p. 134.
Dadurch, dass alle dunkle Zeichnungen der Vdfl. hell gesäumt sind, hat
diese Art eine gewisse Aehnlichkeit mit Sericoris Hvulana (conchana H.), und
sie unterscheiden sie von den anderen Exartema-krten. Nur bei dem auch sonst
nicht ähnlichen, hell purpurfarbenen Nitidanum hat die Mittelbinde drei Zähne;
bei dem näher verwandten Appendiceum sind die trüben, verflossenen Zeich-
nungen nicht hell gesäumt.
Etwas grösser als Alhofasciatum, in der Färbung etwas veränderlich;
wenigstens ist mein einzelnes 9 bedeutend dunkler, wofür die hellen Einfas-
sungen der Zeichnungen desto reiner hervortreten.
K. mit etwas aufgerichteten Haaren, heller als das gelblichbraune R.,
im Gesicht noch heller. Taster hellgelblich, fast um Kopflänge hervorstehend,
beim 9 dünner als beim cf, besonders unten behaart; die Endhaare des zwei-
ten Gliedes mit bräunlicher Spitze; das hervorstehende Endglied dunkelbraun.
Vorderbeine gelbbraun, hell gefleckt; Mittelschienen verloschen braun und hell
gezeichnet; Hinterschienen zusammengedrückt, grau, auf der Ruckenschneide
dicht mit langen, etwas aufgerichteten Borstenhaaren gefranst; Hinterfüsse
dunkler grau mit hellen Enden der Glieder. Hinterleib dunkelgrau mit hellerem,
länglichem, reichlichem Analbusch des cf; beim 9 ist er kurz, von der braun-
grauen Farbe des Hinterleibes und hat am vorletzten Segment zu jeder Seite
ein hellgelbes Büschchen.
9
68 P. C. Zeller. [274]
Vdfl. 33/4'" lang, wie bei Alhofasciatum gestaltet. Als Grundfarbe, die
zwischen den Zeichnungen sehr eingeengt ist, muss man die hellen Säume der-
selben und die von ihnen eingeschlossene schwach glänzende Bleifarbe ansehen.
Die Zeichnungen sind gelbbraun, beim cT theilweise mit lehmgelben Haar-
schuppen verdeckt, beim 9 it^iO) i^it braunen scharfen Rändern, so dass bei
ihm ihre Gestalt recht deutlich ausgedrückt ist. Der Htrd. des Wurzelfeldes ist
in der Mitte eckig, beim 9 etwas unregelmässig. Der bindenförmige Raum der
Grundfarbe zwischen ihm und der Mittelbinde ist schmal, am Vdrd. über das
Basalfeld hin gegen die Wurzel erweitert. Die Mittelbinde ist auf der Basäl-
seite wellig, saumwärts über der Mitte mit zwei starken, spitzen Zähnen; unter-
halb des zweiten ist sie sehr zusammengezogen, dann wieder erweitert und mit
einem, kurzen breiten Zahn auf der Subdorsalader versehen. Der halbeiförmige
Fleck des Innenwinkels reicht ziemlich nahe an die Mittelbinde heran und lässt
auch zwischen sich und dem Mittelzahn derselben und ebenso zwischen sich
und dem Keilstreifen nur einen schmalen Raum. Der schräge Keilstreifen, der
unterhalb der Mitte auf der braunen Htrd. -Linie ruht, erweitert sich nach oben
etwas und steht beim (^ durch einen dünnen Hals, beim 9 nur durch einen
hellen Faden mit dem ersten der drei gelbbraunen Costalfleckchen in Verbin-
dung. Die Costalfleckchen, welche zwischen sich helle Ocherfarbe mit dünnem,
braunen Querstrich haben, spitzen sich nach unten und hinten zu. Alle Räume
zwischen den gelblichgesäumten Zähnen und Flecken sind, wie schon ange-
geben, mit Bleifarbe ausgefüllt. In der Flügelspitze ist ein braunes, nicht scharfes
Fleckchen, und an diesem die gelblichen Fransen schwarzbraun. Einen jedoch
lichteren Fleck tragen die Fransen auch am Keilstreifen. Beim 9 sind sie aber
ganz braungrau, nur am Innenwinkel ein wenig heller.
Htfl. des cf bräunlichgrau, gegen die Wurzel sehr gelichtet; beim Q
einfarbig graubraun. Fransen weisslich, beim 9 grau, an der gelblichen Wurzel
mit einer dunkelgrauen Linie durchzogen. Das Anhängsel des cT reicht bis ans
Ende der Fransen des Innenwinkels. Beim 9 sind die Felder der freien Innen-
randadern gar nicht ungewöhnlich verkürzt. Ader 5 entspringt nahe an 4.
Unterseite der Vdfl. braungrau, am Vdrd. des cT mit 6, des 9 ™it 4
gelblichen, von je einem braunen Querstrich durchschnittenen Fleckchen. Htfl.
heller als auf der Oberseite.
Vaterland: Missouri (Riley), Washington (Osten-Sacken). cf und 9 in
meiner Sammlung.
Anmerkung 1. Ein (^ aus Illinois unterscheidet sich wahrscheinlich
als eigene Art durch Folgendes: Alle Flügel sind breiter, die hinteren einfarbig
hell graubraun, die vorderen heller und von gelblicherem Ton* als bei der be-
schriebenen Art. Die helle Binde hinter dem Bisalfelde ist am Vorder- und
Innenrand erweitert, enthält gar keine Bleifarbe und ist hell ochergelb, gar
nicht vorn und hinten durch scharfe, hellere Linien begrenzt. Auch sind die
Zeichnungen im hinteren Flügelraum nur undeutlich hell gesäumt, so dass die
Zwischenräume breiter scheinen. Der Keilstreifen ist oben plötzlicher erweitert.
Der Anaibusch ist länger und bleichgelblich.
r275] Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 69
Anmerkung ?. Clemens gibt an der zweiten Stelle eine Diagnose, die
nicht zu der Beschreibung an der ersten stimmt: „Vdrd. an der Basis ocher-
weisslich. ohne scharfe helle Räume hinter dem Basalfleck (das sinnlose fascal
wohl Druckfehler für basal) und hinter der Mittelbinde". Ich besitze ein schlecht
erhaltenes cT aus Ohio, auf welches diese Bezeichnung ziemlich gut passt; es
ist sicher von Permundanum verschieden, aber zur Beschreibung nicht gut genug.
Anmerkung 3. Als Synonym zu Sericoris permundana Cl. führt Grote
Walker's Sciaphüa Meanderana (!) XXVIII, p. 341 auf (Trans. Am. Ent.
Soc. 1868). Aus der Beschreibung lässt sich, um von Anderem zu schweigen,
die Angabe: Forewings with transverse black streaklets nicht auf die vorliegende
Art anwenden.
6. Exart. appendiceutn n. sp.
Alis ant. area basali, fascia media superius nigro-fusea, macula semio-
vata anguli dorsalis striaque marginali obliqua fuscescentibus squamisque
lutescentibus obtectis, fascia ante medium angusta, pallida, fuseescenti-strigu-
lata, spatio anguli dorsalis albido, nitidulo, puncto apicali nigro. cf Q.
Eine unscheinbare Art, von oberflächlichem Aussehen der Sericoris lacu-
nana oder noch mehr der Lucivagana. Sie mag dadurch etwas abändern, dass
sich die gelben Schuppen abreiben, wodurch dann die Zeichnungen in schwarz-
brauner Färbung hervortreten. Beim cT (wenigstens dem einzelnen Ex., das ich
besitze) zeichnet sich das Anhängsel der Htfl. durch seine Länge au«, indem es
über die Fransen des Analwinkels hervorsteht und das Aussehen eines verküm-
merten Beines hat. Auf den Vdfl. hat die Art das auffallende, schwarze, ge-
rundete Fleckchen in der Spitze mit Albofasciatum gemein; die Binde hinter
dem Basalfelde ist schmal, hellgrau, mit braunen Querstrichelchen bestreut; am
weissesten und etwas schimmernd ist der zugespitzte Streifen, der sich, aus
dem Innenwinkel schräg aufwärts steigend, allmälig zuspitzt.
Kleiner als Fermundanum, von derselben Gestalt der Flügel, nur die
hinteren ein wenig spitzer. R. und K. trüb graubraun, blassgelblich gemischt;
Gesicht des (^ weisslich. Taster um die halbe Kopflänge hervorstehend, läng-
lich, unten und am Ende behaart, weisslich, beim Q dunkler; das Endglied
hervorstehend, nicht dunkler. Vorderbeine braun, hellfleckig. Hinterbeine hell,
staubgrau, ziemlich kräftig, zusammengedrückt, beim Q auf der Rückenschneide
mit reichlichen, sehr geneigten Haaren, beim cf auf der Innenseite mit einer
Längsfurche, die einen langen, schwärzlichen Haarbusch einschliesst; die vier
letzten Fussglieder grau mit hellen Enden. Analbusch des Q kurz und braun-
grau, des cT länglich, bleichgelblich, an der Wurzel obenauf grau.
Vdfl. 374'" lang, in der Gestalt wie bei Permundanum, trüb graugelb-
bräunlich, auf den sehr beschränkten lichten Stellen ins schmutzigweissliche.
Das Wurzelfeld ist durch braune Querstriche marmorirt und hinten in der
Mitte eckig begrenzt. Die schmale, darauf folgende, helle Binde, beim cf deut-
licher braun quergestrichelt als beim 9 . erweitert sich am Vorder- und Innen-
9*
70 P. C. Zeller. [276]
rande. Die Mittelbinde liegt in ihrem ersten Drittel schräg; dann ist sie am
breitesten und hat eine fast senkrechte Richtung, worauf sie sich am untersten
Drittel wieder verengt: in der obersten Hälfte ist sie dunkelbraun, dann —
wie die zwei folgenden Zeichnungen — durch gelbliche Schuppen verdeckt, und
an der hintersten Ecke der breitesten Stelle befindet sich ein undeutlicher,
schwarzer Punkt. Der Haibeifleck des Innenwinkels ist breit, von der Mittel-
binde durch einen schmalen hellen Streifen getrennt. Der schräge Keilstreifen
ist breit, nach oben etwas verengert, mit der breiten Basis auf dem Ende der
feinen, schwarzbraunen Htrd.-Linie aufliegend. Beide Flecke schliessen einen
weisslichen, etwas schimmernden, länglich dreieckigen, auf dem Innenwinkel ruhen-
den Streifen ein, an welchem auch die Fransen am hellsten sind, während sie
darüber die Farbe des Keilstreifens haben und an der Flügelspitze am dun-
kelsten sind. Der Vdrd. ist von der Wurzel aus braun gestrichelt, hinter der
Mitte auf hellem Grunde; hier liegen drei dreieckige Fleckchen, mit je einem
braunen Strichelchen zwischen sich. In der Flügelspitze ist ein schwarzer, nicht
recht scharf begrenzter Punkt.
Htfl. braungrau, gegen die Wurzel gelichtet. Fransen weisslich, von einer
scharfen, grauen Linie an der gelblichen Wurzel durchzogen. Ader 5 entspringt
etwas höher und gesondert von 4. Der freie Hautstreifen reicht bis über die
Fransen des Analwinkels hervor.
Unterseite der Vdfl. braungrau; der Vdrd. mit fünf hellen, braun unter-
brochenen Streifchen.
Vaterland: Massachusetts. Ein cT, ein 9. '^on Burgess bei Beverly am
10. Juli gefangen, in meiner Sammlung.
Phaecasiophora Grote.
Diese, durch die beim (^ dichtwolligen, wie in einen Schimmelpelz ge-
hüllten Hinterschienen ausgezeichnete Gattung gehört, wie Clemens richtig
erkannte, zu den Sericoriden, weil die Vdfl. drei dunkle Costalfleckchen vor
der Spitze und ein Basalfeld, eine Mittelbinde, einen Keilstreifen am Htrd. und
einen Haibeifleck (auf dem Innenrand dicht vor dem Innenwinkel) haben. Da
das 9 gewöhnlich gebildete Schienen hat, so sind die beiden Geschlechtern
gemeinschaftlichen Merkmale: aufsteigende, dem Gesicht anliegende, dicht be-
schuppte Taster mit deutlichem Endglied — Schildchen mit Schuppenwulst —
Hinterleib stark und weit über die Htfl. hinausreichend. — Der Keilstreifen
der Vdfl. den Htrd. mit zwei Spitzen berührend. (Dass das Wurzel-
feld und die Mittelbinde vom Innenrande scharf getrennt bleiben, und der Halb-
eifleck sehr nach innen geneigt ist, mag vielleicht nicht generisch sein.)
Phaec. niutabilana Clem.
Sericoris mutabüana Gl. Proc. Ent. Soc. Philad. 1865, p. 135.
Phaecasiophora — Grote: Bulletin of the Buffalo Soc. of Nat. Sc. I
(1873), p. 90, t. 2, Fig. 4-6.
[277] Beiträge zur KenitnisB der nordamericanisehfn Nachtfalter. 71
Aus Clemens' Worten hätte ich diese Art sicher nicht erkannt. Das
Basalfeld der Vdfl. ist nur am Enddrittel dunkel und gegen den Innenrand fein
hellgesäumt und dadurch scharf begrenzt. Dass die Mittelbinde unterhalb der
Falte abgeschnitten und weisslich gesäumt ist, übersieht Clemens, und auf
das whitish discal dot legt er ein zu grosses Gewicht. Der Keilstreifen, den er
als vollständige Binde behandelt, ist nur ungewöhnlich breit und nur bis nahe
an das erste und zweite Costalfleckchen verlängert, ohne sich mit ihnen zu ver-
binden; er theilt sich unten in zwei Enden, deren oberes wie gewöhnlich auf
dem Htrd. aufsitzt, während das untere ihn mit einer Spitze berührt. — Der
Analbusch des cT ist dunkler graubräunlich als der Hinterleib, der des Q hell-
och ergelb.
Bei Grote ist das 9 henntlieh abgebildet. Ich erhielt von ihm beide
Geschlechter.
Vaterland: New- York, Pennsylvanien, Virginien (Grote).
Anmerkung. Grote's zweite Art, Phaec. niveiguttana 1. c. p. 91,
Fig. 15, stimmt wenigstens in der Eigenthümlichkeit des Keilstreifens mit
Mutabilana; ob auch die Mittelbinde vor dem Innenrande abbricht, ist aus
dem Bilde nicht wohl ersichtlich.
Sericoris Tr.
Schildchen mit schwachem Schuppenwulst. Vdfl. ohne Umschlag, mit
dunklem Wurzelfeld, solcher Mittelbinde und einem Keilstreifen der Htrd.-Mitte,
der sich bisweilen als schräge Binde bis zum Vdrd. verlängert, selten ganz fehlt;
im Innenwinkel ist ein halbeiförmiger oder kurz kegelförmiger Fleck, der oft
mit der Mittelbinde zusammenfliesst. Die Fransen ohne die gedrängte Atomen-
reihe von Semasia. Htfl. ohne den streifenförmigen Anhang von Exartema.
Hinterschienen des cf mit langen, anliegenden Haaren und oft mit langem Haar-
busch in einer Längsrinne.
A) Vdfl. mit Metallpunkten oder Metallstreifen; der Keilstreifen in eine
Binde verwandelt oder ganz fehlend.
1. Serie, argyroelana n. sp.
Alis ant. subangustis, pallide ochraceis, einer eo-cüiatis, area basali fas-
eiaque media nigro-sparsis, plumheo-punctatis, fascia postica plumbeo-margi-
nata, costa subtiliter nigro-pundata , strigula anteapicali plmnbea; poster.
fuscis, einer eo-ciliatis. cf.
Ganz nahe verwandt mit unserer hochalpinen Metalliferana, welche aber
auf dem Vdrd. grobe, schwarze, nach hinten weisslich wechselnde Fleckchen
hat (bei Argyroelmm sind ganz feine Querstrichelchen, die gegen die Flügel-
spitze hin nur etwas lichtere Grundfarbe zwischen sich haben) und des Blei-
streifchens der Argyroelana vor der Flügelspitze entbehrt; auch ist bei ihr die
hintere Binde breiter und geht grader bis in den Innenwinkel herab, und endlich
sind ihre Beine sehr dunkel. — Die folgende Coruscana steht der Argyroelana
72 P. C. Zeller. [278]
dadurch etwas ferner, dass ihre Vdfl. spitzer sind; ausserdem unterscheidet sie
die helle, fast weissliche Farbe aller Fransen, der helle Analbusch und die hellen
Beine am leichtesten von Argyroelana.
Etwas kleiner als die folgende. R. und K. bleich ochergelb, ersterer
schwarz gefleckt und punktirt. Fühler stark, bräunlich. Taster um eine halbe
Kopflänge hervorstehend, zusammengedrückt, unten reichlich behaart und nach
hinten verstärkt, aussen vor den Spitze mit einem schwärzlichen Punkt; End-
glied kurz, vorstehend, hell, mit schwarzem Fleckchen vor der Spitze. Beine
bleichgelb, die vorderen vorn braun, hell punktirt; an den mittleren und hinteren
die Schienen vor der Spitze mit verloschenem, grauem Bändchen; alle Fuss-
glieder obenauf schwarz mit weisslicher Spitze ; die Hinterschiene scheint keinen
Haarpinsel zu haben. Hinterleib dunkelgrau; Analbusch an der Wurzel ebenso,
an der Endhälfte trüb ochergelblich.
Vdfl. 3V2'" lang, etwas gestreckt, nach hinten erweitert, an der Spitze
abgerundet, von blass ochergelber, aber sehr beschränkter Grundfarbe. Das
Basalfeld ist nur durch zerstreute tiefschwarze Stäubchen angedeutet und un-
ordentlich mit groben, lebhaft bläulich bleiglänzenden Flecken oder Punkten
bezeichnet. Diese lassen das darauf folgende schmale Feld der Grundfarbe nur
an der Costalhälfte rein erscheinen. Die Mittelbinde ist wie das Basalfeld, nur
reichlicher, schwarz bestäubt; mit ihr fliesst der schlecht ausgedrückte Halb-
eifleck des Innenwinkels so zusammen, dass nur am Innenrande ein schmaler,
kurzer Streifen der Grundfarbe zu erkennen ist. Der Keilstreifen ist in eine
breite, nach oben einwärts gebogene, vorn und hinten durch eine Bleilinie scharf
begrenzte Binde verwandelt, in welcher unter den ochergelblichen Haarschuppen
durch Abreibung schwarze Stäubchen mehr oder weniger hervortreten; sie reicht
bis an den Vdrd., wo zwei schwarze Costalpunkte in ihr liegen; die innere
Bleilinie reicht bis in den Innenwinkel herab und begrenzt dessen helle Grund-
farbe so, als ob diese den unteren Theil der Binde bildete. Hinter der Binde
ist ein schmaler, nach oben erweiterter Streifen der Grundfarbe, in welchem
vor der Flügelspitze ein bleiglänzendes Querstreifchen liegt. Der Vdrd. ist ein
wenig heller als die Grundfarbe, von der Wurzel aus mit schwarzen, kleinen,
kaum gebogenen QuerstricheJchen gezeichnet. Eine Htrd. -Linie fehlt. Fransen
braungrau, am Innenwinkel heller.
Htfl. dunkel braungrau, an der Basalhälfte des Vdrdes. weissgrau. Fransen
dunkelgrau mit weisslicher Basallinie.
Unterseite dunkelgrau. Vdfl. im Dorsalfelde bis zur Falte hell; der Vdrd.
als ein schmaler Streifen hellgelblich, mit schwarzen Querstrichen ziemlich weit-
läuftig durchschnitten. Fransen an der Wurzel hellgelblich , sowie ein sehr
schmaler Streifen vor dem Htrd. Htfl. einfarbig grau, nur am Vdrd. gelblich
und grau besprengt.
Vaterland: New- York. Zwei von Dr. Speyer erhaltene cf in meiner
Sammlung.
r279l Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 73
2. Serie, coruscana Clem. (?)
Alis ant. suhangustis, acutis, pallide ochraceis, exalbido-ciliatis, area
basali fasciague media nigro-sparsis, 2^lumbeo-punctatif!, fascia postica plumheo-
marginata, eosta nigro-strigulata, strigula plumhea anteapicali; post. fuscis,
albido-ciliatis. cf.
fÄntithesia coruscana Clem. Proc. Ac. Nat. Sc. Philad. 1860, p. 346.
f'Sericoris — Clem. Proc. Ent. Soc. Philad. 1865, p. 134.
Es ist rein willkürlich, die Clemens'sche Benennung auf diese Art an-
zuwenden, da die Beschreibung ebensogut auf die vorige Art passt; ich nehme
aber den Namen an, weil ich zwei so bezeichnete Ex. von Grote erhielt, der
sich vielleicht von der Identität in der Clemens'schen Sammlung überzeugt
hatte. Die Beschreibung lässt sich sogar mit ihren hindwings dark brown
ganz bequem auf Constellatana anwenden, da die Grösse nicht angezeigt ist.
Die Hauptverschiedenheiten zwischen dieser Coruscana und Ärgyroelana
sind bei letzterer angezeigt.
Coruscana ist etwas grösser. Die Fühler sind gegen das Ende merklich
verdünnt, auf dem Eücken von der Wurzel aus bleichgelblich. Taster an der
Spitze des zweiten Gliedes verdunkelt, sonst wie bei Ärgyroelana. Beine mit
breiteren hellen Stellen. Die vier hinteren Schienen und Füsse sehr bleich gelb-
lich, fast weisslich; die Hinterschienen oben und unten locker langhaarig; die
Hinterfussglieder nur ganz an der Wurzel obenauf schwarz. Hinterleib dunkel-
grau, an den Hinterrändern der Segmente locker weisslichschuppig und am
Bauch weisslich. Analbusch hell, nur am Basaldrittel obenauf dunkel grau, daher
länger scheinend als bei Ärgyroelana.
Vdfl. mit sehr deutlicher, nicht abgerundeter Spitze und graderem Htrd.
als dort. Grundfarbe und Zeichnung wie bei jener. Wurzelfeld und Mittelbinde
reichlicher schwarz bestäubt, besonders in der Mitte. Der Vdrd. ist an der
Endhälfte heller, die Querstrichelchen aber ebenso klein. Fransen fast gelblich-
weiss, nur an der Flügelspitze und unter der Mitte fleckartig grau.
Htfl. so dunkel wie dort. Fransen wie der ganze Vdrd. gelblichweiss,
nahe der Wurzel von einer braungrauen Linie durchzogen.
Unterseite der Vdfl. dunkelgrau; der Vdrd. als eine breitere, nach hinten
erweiterte Linie gelblich, schwarz gestrichelt. Die gelblichweissen Fransen an
der Flügelspitze fleckartig grau und unterhalb der Mitte an den Enden schwärz-
lich. Htfl. hellgrau, an der Endhälfte zwischen den gelblichen Adern staubig
dunklergrau; Fransen einfarbig weisslich.
Vaterland: Wahrscheinlich New- York. Zwei cf in meiner Sammlung.
3. Serie, eonstellatana n. sp.
Magna; alis ant. latis, subobtusis (Q angustioribus, acutioribus), pallide
ochraceis, nigro-punctulatis, area basali fasciaque media nigro-sparsis, plumbeo-
74 P. C. Zeller. [280]
punctulatis , fascia j)Ostica plumheo-marginuta, in costae punctum nigrum
desinente, strigula anteapicali plumbea. cf 9-
Grösser und breit- und stumpfflügliger als Metallieana, bei welcher die
hellen Stellen der Grundfarbe bedeutend breiter und ganz rein bleiben, und die
Bleifleckchen der Mittelbinde fast nur auf die Ränder beschränkt sind. Sie
stimmt in der Flügelzeichnung sehr mit den zwei vorigen überein, ist aber viel
grösser und in allen Flügeln viel breiter und kürzer, und die hintere Binde
rundet sich oben so dicht vor dem Vdrd. ab, dass nur ein braunes Fleckchen
desselben sie berührt.
Fühler bräunlich. Taster um Kopflänge hervorstehend, buschig, zu-
sammengedrückt, sehr bleich, am Ende gebräunt; das dritte Glied macht sich
in den dunklen Haaren als helles Pünktchen bemerklich. Hinterleib wie bei
Coruscana; der Analbusch des cT ganz hell, der des 9 am Basaldrittel obenauf
dunkelgrau.
Vdfl. 4V4'" lang, beim (f ansehnlich breit, nach hinten erweitert, an der
Spitze abgerundet, am Htrd. sanft convex, beim 9 schmäler, doch verhältniss-
mässig nicht so schmal wie bei Coruscana, am Htrd. grader und daher mit
mehr hervortretender Spitze. Grundfarbe ein bleiches Ochergelb, welches durch
die Zeichnungen sehr eingeengt und durch mehr oder weniger zahlreiche
schwarze Pünktchen verunreinigt wird. Der schmale Raum zwischen dem Basal-
felde und der Mittelbinde wird dadurch und durch Bleifleckchen so verdeckt,
dass sich nur am Vdrd. eine Stelle als dazu gehörig deutlich erkennen lässt,
und dass es den Anschein hat, als ob die ganze Fläche von der Wurzel an bis
weit hinter der Mitte auf bleichem Grunde reichlich schwarz quergestrichelt
(am meisten in der Mittelbinde) und mit groben, recht glänzenden Bleifleckchen
unregelmässig bestreut ist; in diesen Raum ist auch der Haibeifleck des Innen-
randes mit aufgenommen. Die hinterste Binde ist schwarzbestäubt und auf jeder
Seite mit einer Bleilinie gesäumt; sie reicht vom untersten Drittel des Htrdes.
(den keine schwarze Linie einfasst), etwas gekrümmt und nach oben schwach
erweitert, mit ihrem abgerundeten Ende bis an die schwarzen Costalpunkte, von
denen ein starker die Mitte dieses abgerundeten Endes einnimmt. Die Flügel-
spitze ist ein bleiglänzender Querstrich wie bei Coruscana. Der Vdrd. ist in
einer dünnen Linie gelblich und von der Basis aus mit schwarzen, fast quer-
strichförmigen Punkten bestreut, unter denen die hintersten sich wenig durch
Stärke auszeichnen. Fransen fast weisslich, vor der gelblichen Wurzel beim 9
mehr als beim (f mit einer bräunlichen Linie, die von der Flügelspitze anfängt,
aber wohl nie bis zum Innenwinkel reicht; an der Flügelspitze sind sie braun
angelaufen und auch oberhalb des Innenwinkels an ihrer Spitze streifenartig
verdunkelt.
Htfl. breit und ziemlich abgestumpft, beim 9 ziemlich dunkel braungrau,
beim cf hell.
Unterseite der Vdfl. braungrau, beim cT von der Querader einwärts heller.
Vdrd. breiter gelblich und schärfer schwärzlich gefleckt und punktirt als oben.
r2811 Beiträge zur Eenntniss der nordamerieanisclien Nachtfalter. .75
Auch die Fransen mit lebhafter braunen und breiteren Stellen. Htfl. des <^
weissgrau, an der Apicalhälfte mit dunkeln Querstrichelchen auf gelblicherem
Grunde, des $ dunkler grau, am Vdrd. und in der Spitze mit bleichgelben
Querstrichelchen. Fransen ohne Schattenlinie.
Vaterland: Ohio (Schläger), New-York (Speyer). Die Art scheint gar
nicht selten zu sein, da ich sechs cT, zwei 9 zur Verfügung habe.
4. Serie, astrologana n. sp.
Magna; alis ant. latis, suhohtusis, oehraceis, nigro-pulvereis, praesertim
in medio, jjunctis majuseulis nüide plumbeis copiosis inordinate sparsis, ciliis
dilutis; post. fuscescenti-cinereis, exalbido-ciliatis. cf.
Sie weicht darin von der Regel bei Sericoris ganz ab , dass auf den
Vdfl. alle sonstige Bindenzeichnuug fehlt; doch ist sie als Ä'encom nicht wohl
zu verkennen.
R. und K. ochergelb, ersterer schwarz gefleckt und punktirt; Scutellums-
busch klein, ungefleckt; Gesicht mit vier verwischten schwarzen Punktfleckchen.
Taster um Kopflänge hervorstehend, stark, buschig, zusamraengediückt, am
Ende abgerundet, hell ochergelb, aussen mit einem schwarzen Punkt vor den
schwärzlichen Endhaaren des zweiten Gliedes, aus denen das dünne, ziemlich
lange, helle Endglied hervorragt. Fühler mikroskopisch gefranst, obenauf ocher-
gelblich ; Basalglied vorn mit einem schwarzen Fleck. (Beine und Hinterleib
fehlen).
Vdfl. 4:^/2" lang, breit, doch nicht so sehr wie bei Constellatana, auch
nicht ganz so stumpf und mit weniger convtxem Htrd., nach hinten erweitert.
Grundfarbe röthlich ochergelb, gegen die Spitze etwas heller und weniger röth-
lich, auf den ersten zwei Dritteln sehr reichlich mit schwarzen Stäubchen be-
streut, welche in der Flügelmitte zu einer grossen Qnerwolke ang-ihäuft sind
und am meisten längs des Innenrandes zu Querstricheichen zusammentreten.
Von der Wurzel aus liegen über die ganze Fläche hin bleiglänzeude Punkte
und runde Fleckchen sehr zahlreich (50—60) ohne bestimmte Ordnung, ausser
dass sie gegen die Flügelspitze hin beinahe Queneilien bilden. Den Vdrd.
nimmt von der Wurzel aus eine sehr feine, nach hinten ein wenig erweiterte,
blass ochergelbe Linie ein, die wenigstens auf der Endhäifte nur unterwärts
von schwarzen Pünktchen begrenzt ist, also auch der gewöhnlichen Costal-
zeichnung von Sericoris gänzlich entbehrt. Fransen fast gelblich weiss, dicht
an der Wurzel ochergelbiich, nur oberhalb des Innenwinkels an ihren Enden
ein wenig verdunkelt, dagegen um die FJügelspitze so hell wie am Innenwinkel.
Htfl. nicht ganz so breit wie bei Constellatana, braun grau, an der Wurzel-
hälfte gelichtet. Fransen gelblichM'eiss, nahe der Wurzel mit starker, dunkel-
grauer Schattenlinie.
Unterseite der Vdfl. dunkelgrau. Vdrd. -Strieme ziemlich breit hell ocher-
gelb, mit nicht sehr reichlichen schwarzen Querstricheichen, die auf der End-
10
76 P. C. Zeller. [282]
hälfte sie nicht ganz durchschneiden; ebenso gelb ist eine sehr schmale Htrd.-
Linie, vor welcher hellgelbe Stäubchen gestreut sind. Fransen sehr hell, an
ihren Spitzen ins Graue. Htfl. weissgrau, in der Spitze und längs des Vdrdes.
dunkler, und an diesem mit gelblichen Stäubchen bestreut; der Htrd. mit einer
so feinen gelblichen Linie umzogen wie die Vdfl.; die Fransen ohne Schattenlinie.
Vaterland: Texas (Bell). Ein Ex. in meiner Sammlung; mehrere ganz
gleiche befinden sich nach Hagen's Angabe im- Cambridger Museum.
B) Vdfl. ohne Metallzeichnung; der vom Htrd. unterhalb der Mitte aus-
gehende Keilstreifen völlig ausgebildet.
5. Serie, poana n. sp.
Parva; palporum apice fusco; dl. ant. suhelongatis, pallide ochraceis,
fusco-strigulosis, area basali, faseia media superne coarctata strigaque mar-
ginis postici obliqua cuneata fusco-hrunneis, linea marginis postici superioris
tenuissime exalhida, ciliis fuscescentibus. cf $.
Die zehn mir vorliegenden Ex. sind den kleinsten der Cespitana so ähn-
lich, dass sie leicht als kleine, dunkle Form derselben angesehen werden können,
für welche Dr. Rö ssler sie auch erklärte.
Gestalt der 3~3y4'" langen Vdfl. wie bei Cespitana. Die Grundfarbe,
die im Eaum hinter dem Basalfelde am reinsten hervortritt und etwas weiss-
licher ist, lässt die zahlreicheren, feineren und schwärzeren Querstrichelchen
deutlicher zum Vorschein kommen. Das Wurzelfeld, die Mittelbinde, der Keil-
streifen und ein aus dem Apicalfleck herabziehender Streifen, der mit dem
Keilstreifen verschmilzt, sind schwärzlichbraun, fast ohne gelbliche Beimischung,
und durch diese Farbe fallen die Ex. am meisten auf. Der Keilstreifen hat
eine veränderliche Gestalt, indem er sich nicht immer nach oben verengert,
sondern auch bisweilen erweitert, und nimmt die Richtung gegen das erste
starke Costalhäkchen, bleibt aber etwas weiter von demselben getrennt als bei
Cespitana. (Bei dieser, wie bei Flavijyalpana und Poana zieht über dem
Keilstreifen dicht an der dunkelbraunen Htrd.-Linie eine feine hellgelbliche
Linie, welche die schwarzbraune Flu gelspitze nicht erreicht). Fransen dunkel-
grau, am Keilstreifen und um die Flügelspitze braun oder doch verdunkelt.
Htfl. und ganze Unterseite braungrau, nur die Vdfl. am Vdrd. mehr oder
weniger reichlich mit gelblichen, einmal durchschnittenen Fleckchen, deren
Zwischenräume braun sind, bezeichnet.
Vaterland: Ohio (Schläger). Massachusetts, wo Burgess die Art wahr-
scheinlich nicht selten bei Beverly vom 16. Juni bis 3. Juli sammelte.
6. Serie, campestrana n. sp. Taf. VIII, Fig. 17.
Parva; palpis pallidis, exterius griseis; al. ant. suhelongatis, alhidis,
area basali, faseia media superne angiistata strigaque marginis postici obliqua
cuneata brunneis, linea marginis postici superioris subinterrupta albida, ciliis
maculatis. <^ 9-
[2831 Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 77
Etwas grösser als Poana, mit gestreckteren Vdfl., weisserer Grundfarbe
und heller gelbbraunen, schärfer hervortretenden Zeichnungen; die weissliche
Htrd. -Linie zwischen Flügelspitze und Keilstreifen ist breiter und bis zur Flügel-
spitze verlängert. Von Fuscalbana ist sie durch meist geringere Grösse, durch
weniger reines Weiss der Grundfarbe und durch Schmalheit der Mittelbinde (welche
nicht den ersten der drei Costalflecke mit umfasst) leicht zu unterscheiden.
R. gelbbraun, hell gefleckt. Gesicht staubgrau. Taster um mehr als andert-
halb Kopflängen hervorstehend, stark behaart, zusammengedrückt, bleichgelblich,
aussen mehr oder weniger grau angelaufen ; Endglied deutlich hervorstehend,
bleichgelb. Mittelschienen braungrau mit blassem Mittelbändchen; Mittelfüsse
obenauf dunkelbraun mit bleichgelben Enden der Glieder. Hinterbeine staubgrau,
an den letzten Fussgliedern verloschen gefleckt; Schienen stark, zusammenge-
drückt, auf beiden Schneiden etwas abstehend behaart, auf der Innenseite ober-
wärts mit schwarzem, in einer Furche verstecktem Pinsel. Hinterleib grau mit
länglichem, bleichgelbem Analbusch.
Vdfl. bis 3V2'" lang, etwas gestreckt, mit deutlicherer Spitze als bei
Poana. Grundfarbe unrein gelblichweiss, sehr schwach schimmernd, von der
Farbe der gelbbraunen Zeichnungen stark abstechend; sie bildet zwischen dem
Basalfelde und der Mittelbiude eine ziemlich schmale, von einer welligen unter-
brochnen Mittellinie durchzogene Binde, deren Basalrand winkliger ist als der
der Mittelbinde zugekehrte Rand; letzterer ist veränderlich, bisweilen fast grade,
wohl meistens in der Mitte mit einer ausspringenden Ecke. Die Mittelbinde ist
am Vdrd. verengert (weniger als bei Poana), hierauf, indem sie den halb-
eiförmigen Fleck des Innenrandes in sich aufgenommen hat, allmälig stark
erweitert; ihr unregelmässiger Htrd. zeigt über dem Ende des Haibeiflecks
einen unregelmässigen Einschnitt, über welchem eine verdunkelte, öfters schwarz-
braune, zugerundete Ecke, die sich bisweilen punktförmig absondert, hervorsteht;
diese Binde nnd besonders das Basalfeld sind dunkel marmorirt. Der breite
Keilstreifen ist nicht immer nach oben erweitert und abgerundet; er ist mit
dem dunkelbraunen Fleck der Flügelspitze durch einen bräunlichen Nebel ver-
bunden, doch nicht so, dass beide nicht sollten zu unterscheiden sein. Zwischen
ihm und der Flügelspitze zieht längs der braunen Htrd. -Linie eine weissliche
Linie, stärker als bei Poana und fast bis zur Spitze hinaufreichend, abwärts
bisweilen schwach unterbrochen. Das Weisse zwischen Mittelbinde und Keil-
streifen enthält einzelne bräunliche Querstriche. Vor der Flügelspitze sind drei
schwarzbraune Costalfleckchen, mit solchen Strichelchen abwechselnd. Fransen
hell, über der Flügelspitze und am Keilstreifen bräunlich.
Htfl. einfarbig grau; Fransen weisslich, mit grauer Schattenlinie durchzogen.
Unterseite der Vdfl. braangrau, auf dem Vdrd. mit verloschen weisslichen,
braun durchschnittenen Fleckchen. Htfl. weisslich grau.
Das 9 ist kleiner, schmalflügliger und schärfer gezeichnet als das (f.
Vaterland: M^aine oder Massachusetts (Packard).
10*
78 P C. Zeller. [284]
7. Serie, fuscalbana n. sp. Taf. VIII, Fig. 18.
Parva; palpis fuscescentihus ; al. ant. albis, area hasali, fascia media
(punctum nigrum in margine suo medio postico continente) strigulaque mar-
ginis postici medii cuneata brunneo-fuscis, linea marginis postici superioris
alba interrupta, ciliis albo fuscoque maculatis. cf.
Von der vorigen sogleich durch die den ersten Costalfleck mit umfassende,
also oben breitere Mittelbinde der Vdfl. zu unterscheiden, kommt sie der euro-
päischen Bipunctana (Heinemann S. 129) am nächsten ; sie ist aber kleiner,
mit lichterem Schwarzbraun der Zeichnungen, in der Mittelbinde ohne die Aus-
buchtung des hintern Bandes hinter dem weissen Pünktchen (wodurch diese
Biude bei Bipunctana gewöhnlich eingeschnürt erscheint), dafür aber mit einem
starken, tiefschwarzeu Punkt in diesem Rande. Die weisse Linie am Htrd.
zwischen dem schäiferen Keilstreifen und der Flügelspitze reicht fast bis zu
dieser hinauf, statt dass bei Bipunctana nur kurze Bruchstücke, bisweilen auch
nichts davon vorhanden ist. Bei Tiedemanniana ht das Schwarz gleichfalls
dunkler als bei Fuscalbana, und die zwei Binden, welche von der weissen Grund-
farbe gebildet werden, sind beträchtlich schmäler. Bei Sieversiana ist die erste
Binde in der Mitte unterbrochen, und die ganze Fiügelspitze dunkel.
Grösse der vorigen. R., K. und Taster braun, letztere bisweilen auf der
Innenseite hell. Beine bunt; die hinteren staubgran, mit braunem, bis über die
Hälfte reichendem Furchecpinsel der Schiene; die vier Endglieder des Fusses
an der Wurzel etwas verdunkelt.
Vdfl. 372'" lang, von der Gestalt wie bei Bipimctana, weiss, mit schwärz-
lichen Zeichnungen, die hier und da mit gelblichen Schuppen belegt sind. Das
Basalfeld ist an seinem Htrd. schräg zugerundet und wellig, unter der Falte
mit einiger Ausbuchtung. Die Mittelbinde ist, weil sie das erste der drei Costal-
fleckchen mit nmfasst (was bei einem Ex. jedoch nicht der Fall ist, weshalb
sie hier nur so breit wie bei Campestrana ist), am Vdrde. breit, über der Me-
dianader an ihrem Basalrande gewöhnlich mit einem Ausschnitt versehen und
am untersten Drittel, weil der Haibeifleck ganz mit ihr zusammengeflossen ist,
besonders breit; sie enthält auf dem Vdrd. ein weisses, querdurchsclmittenes
Fleckchen nnd auf der Verästelung der Querader, hinter einer weisslichen, ver-
loschenen Stelle einen tiefschwarzen, ein wenig aus dem Htrd. hervorstihenden,
gerundeten Punktfleck. Der Keilstreit'en ist breit, nicht immer nach oben er-
weitert, abgerundet oder auch zugespitzt, darch eine Verdunkelung mler ein
Gitterwerk mit dem schwarzen gerundeten Apicalpunkt verbunden, von welchem
aus bis zum Keilstreifen längs der schwarzen Htrd.-Li)iie eine weisse, dünne,
etwas unterbrochene Linie läuft. Zwischen dem Apicalpunkt und der Mittelbiude
trägt der Vdrd. zwei schwarze, mit Häkchen wechselnde Fleckchen. Der weisse,
biiideiiförmige Raum vor der Mittelbiude ist schmäler als das Basalfeld und
mehr oder weniger vollständig in der Mitte von einer braunen Querlinie durch-
zogen. Fransen weisslich, an der Flügelspitze und am Keilstreifen auf ihrer
Endhälfte bräunlich.
[2851 Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 79
Htfl. ziemlich hellgrau, einfarbig. Fransen weissgrau mit dunklerer
Schattenlinie.
Unterseite der Vdfl. braun grau, auf der Endhälfte des Vdrdes. mit vier
verloschenen, weisslichen, querdurchschnitteneu Fleckchen. Htfl. weissgrau.
Vaterland: Ohio (Schläger). — Maine odei Massachusetts (Packard).
8. Serie, caesialhana n. sp. Taf. VIII, Fig. 19.
Media; al. mit. latiusculis, alhidis, area basali fasciaque media lata (in
margine suo medio postico punctum majus nigrum continente) caesio fuscoqiie
mixtis, strigula marginis postici medii cuneata cinerea obsoleta: alis post.
einer eis canisve. cf .
Grösser als Fmcalhana und von ihr, sowie von der gleichgrossen Bi-
punctana auffallend durch breitere, stumpfere Flügel verschieden; auf den vor-
deren tritt das Weisse mehr hervor, besonders in der Endpartie, wo der Keil-
streifen verloschen und bruchstückweise erscheint; die schwarze Zeichnung
dagegen ist blässer, weil in ihr das Schiefer- oder bläuliche Grau vorherrscht.
R. und K. schwärzlichbraun. Taster um etwas über halbe Kopflänge
hervorragend, buschig, länglichrund, zusammengedrückt, braun, nur ganz im
Innern hellgrau; Endglied versteckt. Die vier vorderen Beine auswendig braun,
mit weisslichen Spitzen der Fussglieder; Mittelschiene mit verloschenem hellen
Bändchen. Hinterbeine sehr hell staubgrau; die Schienen auf der Rückenschiieide
reichlich behaart, nur mit hellem kurzem Pinsel. Hinterleib grau, nach hinten
heller und ins Bleichgelbliche; Analbusch breit, abgestutzt, bleichgelblich.
Vdfl. 4'" lang (bei einem Ex. nur 3V2'"). breit mit zugerundeter Spitze
und schwach convexem Htrd. Grundfarbe weiss, etwas schimmernd; die Zeich-
nungen dunkel schiefergrau, mit schwarzen Querstrichen unregelmässig durch-
zogen. Das Basalfeld hat hinten in der Mitte eine hervorstehende Ecke. Der
folgende weisse Raum bildet eine halb so breite Binde, welche auf den Gegen-
rändern einige deutliche, im Innern ein paar verwischte, dunkelgraue Quer-
strichelchen enthält. Die Mittelbinde ist doppelt so breit, am Innenrande, wo
der Haibeifleck völlig in sie aufgenommen ist, etwas breiter als am Vdrd., wo
das erste Costalfleckchen gewöhnlich mit ihr zusammengeflossen ist, wodurch
die vor diesem befindlichen zwei weissen Costalpunkte innerhalb der Binde
erscheinen; sie ist über der Mitte merklich verengert und an dieser Stelle auf
weisslicheiii Grunde mit einem schwarzen Mittelpunkt gezeichnet; in ihrem
hinteren Rande trägt sie einen starken, schwarzen, etwas aus ihr hervorragen-
den, gerundeten Punktfleck. Hinter ihr folgen bis zur Flügelspitze zwei dunkel-
graue, mit je einem Querstrichelchen abwechselnde Costalfleckchen. Die Flügel-
spitze enthält ein solches Fleckchen, das mit hellerem Nebel umgeben ist, der
sich bis zu dem verloschenen Keilstreifen verbreitet. Dieser ist am Ende fleck-
artig erweitert und bisweilen von seinem untersten Ende getrennt, das dann
als Nebelfleck vor dem obersten Drittel des Htrdes. daliegt. Unter ihm ist die
weisse Grundfarbe am reinsten. Fransen weiss, um die Flügelspitze am dunkelsten
80 P. C. Zeller. [286]
brauDgrau, tiefer abwärts mit zwei mehr oder weniger breiten verduuktlten
Stellen, um den Innenwinkel ganz weiss.
Htfl. breit, stumpfer als bei Fuscalbana und Bipimctana, hellgrau und
einfarbig, oder weisslich und in der Spitze dunkelgrau angelaufen. Fransen
weisslich, mit grauer, starker Schattenlinie an der Apicalhälfte des Flügels.
Unterseite der Vdfi. dunkelgrau, auf dem Vdrde. wie bei Fuscalbana,
nur verloschener, weissfleckig. Htfl. weissgrau oder weisslich; die Fransen der
Flügelspitze auswärts grau, oder auch hier wie überall einfarbig weisslich.
Vaterland: Massachusetts (Burgess). Ein Ex. wurde nebst mehreren am
14. Juni gefangen.
Grapholitha Tr.
Es wäre mir lieb, wenn Herr C. G. Barrett, unter den Engländern
gegenwärtig der beste Kenner der Tortricinen, sich ausführlicher über den
Werth der jetzigen Wicklereintheilungen ausgesprochen hätte. Er begnügt sich
im Montbly Magazine IX, S. 124 zu sagen: „Dr. Wocke's neue Anordnung
zu befolgen, hindert mich die Schwierigkeit, die ich empfinde, ein solches Genus
wie Penthina anzunehmen, welches mit unserer Paedisca profwndana anhebt
und unsere Brachytaenien, eigentlichen PentJmien, Euchromien, Orthotaelien,
Mixodien, Roxanen, die grösseren Arten von Sericoris und die Siderien
umfasst".
Die Arten, die ich hier als Grapholitha aufführe, haben nur das Gemein-
schaftliche, dass sie nicht zu einer der vorhergehenden Gattungen gehören,
aber, wie diese, mit Ausnahme einiger Tor^nx-Abtheilungen, im männlichen
Geschlecht keinen Costalumschlag besitzen.
Die ersten fünf Arten sind sowohl unter einander als auch mit der
zweiten Abtheilung von Paedisca verwandt.
1. Graph. VestaUana n. sp. Taf. VIII, Fig. 21.
Media; al. ant. (sine cf revolucro?) margine postico infra apiceni sub-
coneavo, niveis, puncto venae transversae, slrigulis costalibus posticis lineaque
marginis postici atris. Q.
Eine schöne, sehr ausgezeichnete Art, durch die einfache Vdfl. -Farbe und
Zeichnung: rein weiss und tiefschwarz, leicht zu erkennen, aber schwer einer
europäischen Art anzuschliessen, da sie keine Andeutung eines Spiegelflecks zeigt.
Vorderkörper weiss. Taster um die halbe Kopflänge hervorstehend,
Beine weiss ; Füsse auf dem Rücken des ersten Gliedes bis vor die Spitze
grau; die folgenden Glieder schwarz mit weissen Enden; Hinterschienen spindel-
förmig, etwas verdickt, nur an der Spitze mit einigen über dieselbe hervor-
stehenden Haaren. Hinterleib weissgrau, am Bauch weiss wie der starke,
grade abgeschnittene Analbusch, in welchem der Legestachel ganz verborgen ist.
Vdfl. 472'" lang, ziemlich gestreckt, mit gradem, nur an der Basis sehr
wenig convexem Vdrd., deutlicher Spitze und unterhalb derselben sanft ein-
(^2871 Beiträge zur Kenntniss der iiordamericanisclieu Nachtfalter. öl
gedrücktem Htrd. und stark abgerundetem Innenwinkel. Ob das cT einen
Costalumschlag hat, ist noch zu erforschen. Grundfarbe schneeweiss mit tief-
schwarzer Zeichnung. Auf der Endhälfte des Vdrdes. liegen vier länglich
dreieckige Punkte und vor der Flügelspitze zwei Häkchen, das zweite doppelt
so laug wie das erste; von dem dritten Punkt geht eine dünne, zweimal unter-
brochene Linie schräg nach der Einbiegung des Htrdes. Die feine Htrd. -Linie
fängt in den Apicalfransen an, folgt der Krümmung des Htrdes. und verlöscht
in der Nähe des Innenrandes. Am Ende der Falte im Innenwinkel ist ein
kleiner Punkt; ein grösserer auf der Querader unterhalb des Zwischenraumes
des zweiten und dritten Costalpuuktes. Fransen weiss, etwas schimmernd, an
ihrer Wurzel in einer Linie reinweiss, in der Krümmung, dem Ende der Quer-
linie gegenüber, mit einem dunkelgrauen Längswisch auf der Aussenhälfte.
Htfl. länglich und spitz, aus der weisslichen Basalhälfte in entschiedeneres,
in der Flügelspitze verdunkeltes Bräuulichgrau übergehend, mit weissen Fransen.
Unterseite der Vdfi. dunkelgrau; das Enddrittel des Vdrdes. schmal weiss;
die Apicalfransen mit dem braungrauen Anfang der nicht hervortretendeü
Htrd.-Liuie, und ein solches Häkchen in den weissen Costalfransen; der dunkle
Wisch in den weissen Htrd. -Fransen grösser als auf der Oberseite. Htfl. weiss,
am Vdrd. bis zur Subcostalader braungrau.
Die Medianader 4 ästig; Ader 3 und 4 ziemlich nahe bei einander und
an der Wurzel fast zu einem Stiel vereinigt; Ader 2 ihnen ein wenig näher
als der Flügelwurzel; alle drei grade; Ader 5 etwas gebogen, mit der Con-
cavität gegen 4.
Vaterland: Texas (BoU). Ein 9 (auf den Vdü. etwas fettfleckig) im
Cambridger Museum.
2. Ch'aph. trivittana n. sp. Taf. IX, Fig. 22.
Media; dl. ant. (revoltier o cf nullo, margine postico infra apicem vix
concavo) albis, trabe longitudinäli infra costam vittaque infra plicam dimidia
luteo-griseis (aut dl. ant. luteo-griseis, vitta costdli ac trabe longitudinäli supra
medium albis), costa postice strigis luteo-brunneis dissecta, speculo albo, atro-
bilineato. cf 2-
Bei dieser Art hat auf den Vdfl. entweder das Weisse die Oberhand, und
das Gelblichgrau bildet die Zeichnung, oder es ist umgekehrt; in beiden Fällen
bildet das Weisse eine mehr oder weniger breite Costalstrieme und einen nach
hinten erweiterten und bis an den Spiegel verlängerten Balken. Eben dieser
Balken gibt, wenn das Gelblichgrau die Grundfarbe ist, das sicherste Unter-
scheidungszeichen von Spiculana, die bei der Veränderlichkeit der Trivittana
leicht als Varietät davon angesehen werden könnte; er lehnt sich mit meist
gespaltenem Ende an die Falte, welche hier eine schwarzbraune, bis an den
Htrd. reichende Linie enthält. Bei Spiculana ist statt dieses Balkens eine
scharf zugespitzte, sich von der Falte weit entfernende schneeweisse Vitta.
82 r. C. Zeller. [288j
Ausserdem enthält bei Trivittana die Costalstrieme schräge, gelblichgraue, vom
Vdrd. selbst ausgehende Querlinien, während sie bei Spiculana sich unterwärts
verästelt und vor der Flügelspitze ein gelbgraues Costalstreifchen trägt.
In der Grösse etwas unter der ähnlichen eui'opäischen Albidulana (die
aber einen Costalumschlag hat), am nächsten verwandt mit Wtmmerana. K.
und Vorderrücken reinweiss; hinter dem Kragen sind bei einem (^, zwei 9
schwarze Punkte (die bei den anderen durch Veröluug verschwunden sein
mögen) ; die Schulterdecken am Ende und einwärts lehmgrau. Taster zusammen-
gedrückt mit kurzem, schwarzem Endglied. Beine weiss; die vier Endglieder
der Füsse obenauf schwarz mit weissen Spitzen; die Hinterschienen schmutzig-
weiss, kräftig, zusammengedrückt, auf der ganzen Eückenschneide etwas ab-
stehend behaart. Hinterleib grau, Analbusch klein und weiss.
Vdfl. S'/a — 4'" lang, länglich, ziemlich spitz (beim 9 spitzer) mit schwach
convexem Vdrd. und unterhalb der Spitze schwach eingedrücktem, in den ganz
abgerundeten Innenwinkel zurückgehendem Htrd. Als Grundfarbe wird, auch
wenn das Weisse die Oberhand hat, wohl richtig die helle Lehmfarbe ange-
nommen, welche über und unter dem Spiegel mit schwarzen Atomen dicht be-
streut ist und etwas oder gar nicht schimmert. Den Vdrd. bildet eine weisse,
sich bis zur Spitze erweiternde Strieme, welche auf ihrer Endhälfte mit drei
sehr schräg nach hinten gelegten und zuletzt mit zwei kürzeren fast senkrechten
Querlinien der Grundfarbe durchschnitten ist. Diese Qucrlinien ändern in der
Stärke ab; bei einem (f sind sie fein und verlöschen schnell, so dass nur die
erste das Weisse völlig durchschneidet; beim 9 li^g^ zwischen den drei ersten
noch je ein kurzes Strichelchen, das mit der vorhergehenden Linie ein y bildet.
Die mittlere, breitere Strieme zieht dicht am oberen Band der Falte hin, welche
weit hinter ihrer Hälfte eine braune Linie enthält; die Strieme, nach hinten
erweitert, zeigt vor ihrem Ende zwei oder einen lehmiggrauen Längsstrich, wo-
durch sie, wenn ein Querstreifen der Grundfarbe sie vom Spiegel trennt, wie
drei- oder zweispaltig erscheint. Der Spiegel wird von zwei etwas glänzenden
Linien eingefasst, ist weiss , höher als breit, u>nd enthält zwei tiefschwarze
Längslinien. Der Kaum zwischen Falte und Innenrand ist entweder von der
Grundfarbe, am lichtesten in der Mitte und an der Basis des Innenrandes rein
weiss; oder er ist weiss, im Mittelraum mit einer lichten Längswolke der
Grundfarbe, und mit einer Strieme der Grundfarbe, welche aus der Basis, sich
etwas verengernd, bis zur Flügelhälfte reicht. Die Plügelspitze ist bis zur
Htrd. -Hälfte lehmiggrau und gegen die weisse Costalstrieme durch einen
schwarzen Strich scharf geschieden. Htrd.-Fransen weiss, mit schwarzen, gegen
die Flügelspitze verdichteten Atomen bestreut.
Htfl. grau, am Innenrand hell. Fransen weiss, dicht bei ihrer Wurzel
mit einer lichtgrauen Linie durchzogen.
Unterseite der VJfl. dunkelgrau, auf der hinteren Costalhälfte mit dunk-
lern Fleckchen auf schmutzig hellgelblichem Grunde. Fransen weiss, gegen
die Flügelspitze hin immer reichlicher mit schwarzen Atomen. — Htfl. weisslich,
auf der Subcostalader grauschattig; oder sie sind auch ganz lichtgrau. Ader 3
r289'j Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. ö3
und 4 bilden eine sehr enge Gabel mit, kürzerem Stiel; Ader 5 ist am Ursprung
von diesen getrennt. Beim Q ist die Gabel kürzer, aber viel weiter aus-
einander gesperrt. Bei einem cf aus Massachusetts, das ich doch durchaus
nicht als eigene Art anerkennen kann, ist gar keine Gabel da, sondern die
Mediauader ist nur dreiästig.
Vaterland: Texas (Boll). Ein (^ daher in meiner Sammlung, mehrere
genau stimmende im Museum Cambridge. Illinois (ein 9 '^on Lederer erhal-
ten). Massachusetts, wo Burgess mehrere Ex. am 16. Juli bei Beverly fing,
von denen ich eins erhielt.
Anmerkung. Clemens gibt von seiner Anchylopera striatana
(Acad. Nat. Scienc. Philad. 1860, p. 349) eine Beschreibung in Fabricischer
Manier; aber unmöglich hätte er, wenn er meine Art vor sich hatte, diese für
eine Anchylopera (Phoxopteris) ansehen können. Bei dieser Striatana haben
die Htfl. eine zweiästige Medianader und einen raedio-discalen Ast, d. h. die
Medianader ist dreiästig wie bei dem obenerwähnten Ex. aus Massachusetts.
3. Graph, sjnculana n. sp. Taf. IX, Fig. 23.
Minor; al. ant. (sine c^ revolucro) angustulis, acutis, luteo-griseis, vitta
nivea costali x>ostice ramosa, striam griseam costalem continente, vittaqae nivea
media acuminata, ultra medium x>roducta, s2)eculo albido lineolis duahus nigris
dissecto. $.
Ihre auffallendsten Unterschiede von Trivittana sind bei dieser angezeigt.
Etwas kleiner als Trivittana. Vorderrückeu und Kopf einfarbig hellgrau;
die zusammengedrückten, länglich dreieckigen Taster auf der Innenseite weiss-
lich. Beine schmutzig gelblichweiss, an den Füssen kaum dunkler. Hinter-
schienen ziemlich dünn und cylindrisch, ohne abstehende Haare. Hinterleib
hell bräunlichgrau; Analbusch klein, weisslich, abgestumpft kegelförmig mit
etwas hervorstehendem Legestachel.
Vdfl. 3V4'" lang, ziemlich schmal mit verlängerter Spitze, noch weniger
convexem Vdrd. und am schräger nach hinten gehenden Htrd., wie es scheint,
etwas tiefer concav. Grundfarbe lehmgelb, auf dem Euddrittel und am breiten
Innenrand hellgrau mit sehr dichten, schwarzen Atomen. Die schneeweisse
Vdrd.-Strieme ziemlich schmal, am Enddrittel unterwärts mit zwei sehr schrägen,
einander parallelen, durch lehmgelbe Farbe getrennten Aesten; über dem zwei-
ten fängt auf dem Vdrd. selbst ein nach hinten erweitertes Streifchen der Grund-
farbe an, wodurch ein dritter Ast entsteht, der sich aber vor der Flügelspitze
erweitert. Die Mittelstrieme ist an ihrem Anfang etwas dünn, erweitert sich
dann und läuft unterhalb des ersten Astes der Costalstrieme sehr spitz zu; sie
wird unterwärts durch dunkelbraune Farbe grell gesäumt. Der Eaum zwischen
ihr und der Costalstrieme ist hell lehmgelb, fast ochergelb; ebenso der Eauni
unter ilir bis über die Falte. Der Spiegel ist schmal, vorn und hinten durch
je eine dicke, etwas matt glänzende, weissliche Linie begrenzt und enthält zwei
feine, an jedem Ende zu einem Punkt verdickte, schwarze Linien. Die Flügel-
11
84 P. C. Zell er. [290]
spitze hat die Grundfarbe, sticht aber durch einen schwarzen Strich gegen das
reinweisse Ende der Costaistriemen scharf ab. Die (beschädigten) Fransen sind
wenigstens an ihrer Wurzel mit schwarzen Atomen dicht bestreut.
Htfl. spitz, dunkelgrau. Fransen weiss mit gelblicher Basallinie.
Unterseite der Vdfl. braungrau mit weissem Costalfleck vor der Spitze.
Fransen weiss, am meisten an der Flügelspitze mit schwarzen Atomen. Htfl.
brauweiss. Die dritte Ader ist einfach.
Vaterland: Texas (Boll). Ein Q im Museum Cambridge.
4. Grai^h. stercoreana n. sp.
3Ieäia; alis ant. acutis (revolucro cf nullo), luteis, litura ohliqua dor-
sali ohseuriore, costa postice hrunneo nitideque albido-strigulata, speculo di-
stincto, lineis 8-3 atris signato, linea cüiorum hasali cinerea t^el nulla; ])ost.
ohscure einer eo-fuscis. c^ Q.
Nächst verwandt mit Asjndiscana und Avie diese (dme Umschlag und
dadurch sofort von Hohemvarfiana zu unterscheiden. Die überall glänzenden
weisslichen Costalstriche, die Feinheit oder der gänzliche Mangel der schwarzen
Atomenlinie auf der Wurzel der Htrd. -Fransen, worin sie der HolienwarUana
nahe kommt, und die dunkelbraunen, weisslich gefransten Htfl. trennen Ster-
coreana sicher von Aspidiscana.
Grösse der grössten Aspidiscana- R. und K. lehmfarben. Taster um ^4
Kopflänge hervorstehend, zusammengedrückt, ein breites und stumpfwinkliges
Dreieck bildend, vorn mit einem spitzen Winkel, aussen grau. Beine gelblich-
grauweiss; die vier letzten Fussglieder obenauf dunkel mit weisslichen Enden;
die Hinterschienen kräftig, wenig zusammengedrückt, auf den Schneiden locker
behaart. Hinterleib bräunlich; der hell ochergelbliche Analbusch beim cf reich-
lich, abgestutzt.
Vdfl. 4 — 4V2'" lang mit sanft convexem Vdrd., deutlicher Spitze und sehr
schwach convexem Htrd. Grundfarbe lehmgelb, bis zur Mitte mit groben, haar-
ähnlichen Schup]ien. Bei '/a ist ein verdunkelter, oben nach hinten überhän-
gender, dunkel zimmtbrauner Querwisch; hinter ihm bis zu der bindenartigen
Verdunklung ist die Farbe gelichtet und bildet einen oben imvollständig be-
grenzten Dorsalfleck, dessen Farbe auch die Costalhälfte des Flügels bis zur
Basis zeigt. Von der Mitte des Vdrdes. kommt ein schräg nach hinten gelegtes
dunkles Band herab, von dessen unterem Ende, bei Vs ^er Flügelbreite, der
Raum bis zum Spiegel und senkrecht herab bis zum Innenrand breit dunkel ist.
Von dem Mittelbande an bis zur Flügelspitze trägt der Vdrd. abwechselnd
dunkle und sehr schräg nach hinten verlängerte weissliche, metallglänzende
Querstrich eichen; das letzte ist bei einem cT reiner weiss und auswärts dunkel
gesäumt; bei allen geht es l»is dicht vor den Htrd. und schliesst sich der blei-
glänzenden hintern Grenzlinie des Spiegels an. Diese biegt sich über dem In-
nenwinkel nach vorn und verbindet sich mit dessen vorderer Grenzlinie, welche
dicker und mondsichelförmig ist. Der Spiegel ist höher als breit, ochergelb mit
[291] Beiträge zur Keiiutiiiss der nordaraericaiiischen Nachtfalter. 85
zwei schwarzen Längslinieu und unterhalb des LängsknifFs mit dem Anfang
einer solchen. Fransen heil, beim 9 durch eine zimmtbraune Linie von der
Bleilinie getrennt; beim cT fehlt sie, und dafür zieht auf den Fransen nahe
ihrer Wurzel eine nach oben erweiterte Linie dichtgestreuter schwarzer Atome.
Htfl. dunkel graubraun, einwärts nach und nach lichter. Fransen weiss-
lich, dicht au der gelblichen Wurzel mit starker, dunkelgrauer Linie durchzogen.
Unterseite der Vdfl. dunkelgrau, auf dem Enddrittel des Vdrdes. mit ab-
wechselnden, verloschenen, gelblichweissen und ziraintbraunen oder dunkelgrauen
Querstrichelcheu. Fransen an der Wurzel weisslich, alhnällig dunkler lehm-
gelblich. — Htfl. hellgrau, auf der Costalhälfte dunkler; beim Q sind sie ein-
farbig dunkelgrau. Ader drei ist in eine gesperrte Gabel gespalten, welche
kürzer ist als ihr Stiel.
Vaterland: Maine oder Massachusetts; drei cf ein 9 durch Dr. Packard
erhalten, in meiner Sammlung.
Anmerkung. Mit ihr verwandt, aber viel kleiner und angenehmer ge-
färbt ist S. corculana Z. von der Vancouver-Insel. (Diese Verhandlung. 1874,
Bd. XXIV, p. 433).
5. Graph. Roessleri n. sp. Taf. IX, Fig. 24.
Magna; al. ant. (sine cT revolucro) elongatis, infra apicem impressis,
sordide albidis, inferius, praesertim ante maeulam specularem punctis 4 nigris
notatam, luteo-ohscuratis, costa fusco-punctata; post. ohscure fuscis, hasim
versus düiitioribus, cano-ciliatis, siihtus totis exalhidis. cT.
Noch grösser als Paed, monogrammana, besonders durch die auf der
Oberseite dunkelbraunen, auf der Unterseite einfarbig schmutzig gelblichweissen
Htfl. ausgezeichnet. E. und K. hellbräunlich grau. Fühler borstenförmig, un-
behaart, grau. Taster buschig, zusammengedrückt, mit sehr kurzem Endgliede.
Sauger klein, gelblich. Vorder- und Mittelbeine hellgrau, lehmgelblich ange-
flogen (Hinterbeine fehlen). Hinterleib bräunlich mit zum Theil hellgrauschup-
pigen Segmenten, weissgrauem Bauch und gespreiztem, gelblichem Analbusch.
Vdfl. fast 7'" lang, sehr gestreckt mit vortretender Spitze, weil der Htrd.
unter ihr recht merklich eingedrückt ist. Grundfarbe lehmgelblichweiss, längs
des Vdrdes. am hellsten, sonst lehmgelb nebelig, besonders längs des Innen-
randes, wo der Grund durch verlängerte, gelbbraune Schuppen verdunkelt ist;
die dunkelste Stelle, ein grosser Nebelfleck, befindet sich vor dem Spiegelfleck.
Dieser ist gerundet, ohne scharfe Begrenzung ausser durch die Htrd. -Linie,
hell "wie die Costalpartie, und gegen den dunkeln Nebelfleck durch einen breiten
Bleistreifen abgegrenzt; ausserhalb desselben liegen zwei tiefschwarze Punkte
übereinander, und zwei innerhalb; diese vier Punkte sind weit von einander
getrennt und bilden die Ecken eines Quadrats. Der Vdrd. ist fast von der Basis
an braun punktirt; die Punkte nehmen in Grösse und Dunkelheit gegen die
rostbraune Flügelspitze zu und werden zuktzt dreieckige Costalstriche. Eine
weissliche Linie geht schräg vom viertletzteu Costalstrich nach der eingedrückten
Htrd.-Stelle, wo die Fransen auch weisslich sind; ein eben solches Strichelchen
11*
86 P- C- Zeller. [292]
kommt dicht vor der Flügelspitze aus dem Vdrd. herab. Zwischen der Flügel-
spitze und dem Ende der weissen Querlinie, und in einem Fleck unterhalb der
letztern sind die übrigens weisslichen Fransen schwärzlich.
Htfl. etwas gegen die Spitze verlängert, schwarzbraun gegen die Basis
gelichtet, am Innenrand hell bräunlichgrau. Fransen weissgrau, gegen die
Flügelspitze weisslich, an der Wurzel mit einer braungrauen Linie durchzogen.
Unterseite der Vdfl. dunkelbraun; der verloschen punktirte Vdrd. ist in
einem schmalen Streifen weissgeblich ; die Fransen ebenso, an der Aussenhälfte
wie auf der Oberseite gezeichnet. Htfl. einfarbig schmutzig weissgelblich; die
Fransen um den Innenwinkel hellgrau, gegen die Flügelspitze weiss. Ader 3
und 4 bilden eine Gabel, deren kürzerer Stiel mit Ader 5 fast aus einem
Punkt kommt.
Vaterland; Nordamerica. Ein schön erhaltenes cf in Dr. R ö s s 1 e r's
Sammlung.
6. Graphol. (Poecilochroma) malachitana n. sp. Taf. IX, Fig. 25.
Minor, fronte palpisque exalbidis: al. ant. (sine revolucro <^) purpu-
reo-einereis, plaga maxima, media, rottmdata, virescente, albo-marginata, ad-
versus costam canescente, arcu postico longitudinali nigro, superius albo-
marginato. c? Q.
Keiner mir bekannten Art ähnlich, an dem grossen, runden, bräunlich-
grünen Fleck der Vdfl.-Mitte leicht kenntlich.
R. purpurgrau. Hinterkopf grau, Vorderkopf weissgelblich wie die Taster.
Diese stehen um die halbe Kopflänge hervor und sind etwas gekrümmt, zu-
sammengedrückt keulenförmig; das kurze Endglied ist frei und auf der Ober-
seite grau. Saugrüssel kaum vorhanden. Fühler ziemlich dick, braun mit hell-
gelblichem Wurzelglied. Brust weiss, seidenglänzend. Vorderbeine braungrau.
Mittelbeine an den Schenkeln grau, seidenglänzend; ihre Schienen zusammen-
gedrückt, durch die reichliche, anliegende Behaarung länglich dreieckig, braun;
Füsse braungrau, seidenglänzend, mit hellen Spitzen der Glieder. Hinterbeine
grau mit Seidenglanz; Schienen nur unterwärts etwas behaart; die vier letzten
Fussglieder duukelgrau mit hellen Enden. Hinterleib ziemlich schlank, dunkel-
grau mit blassgelblichem Analbusch des cf ; das weibliche Analglied kegelför-
mig mit verstecktem Legestachel.
Vdfl. 3— S'/V" lang, länglich, mit schwach convexem Vdrd. und noch
schwächer convexem Htrd. Grundfarbe auf der Basalhälfte schiefergrau,
schwärzlich gefleckt, auf der Endhälfte purpurgrau und mit schwarzen Strichel-
cheu und Punkten bestreut. Ein sehr grosser, fast bis zum Innenrand reichen-
der, gerundeter, basalwärts etwas gespitzter, bräunlichgrüner Fleck nimmt den
ganzen Mittelraum ein ; er ist fein weisslich gesäumt und geht gegen den Vdrd.
in weissliche Farbe über. Auf dem Innenrand vor dem Innenwinkel liegt ein
kleines, schwarzes Dreieck, basalwärts weisslich gesäumt und von dem grossen,
grünen Fleck durch einen schwarz bestäubten Raum getrennt. Von der Mitte
[293] Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 87
des Htrdes. reicht ein schwarzer, gegen den Vdrd. convexer und oberwärts
weissgesätirater Streifen bis nahe an den grünen Fleck. Vdrd. auf den beiden
Enddritteln mit schwarzen, sehr schrägen Querstrichelchen gezeichnet. Fransen
einfarbig purpurgrau.
Htfl. ziemlich schmal und spitz, braungrau, am Htrd. und in der Spitze
am dunkelsten, die Adern braun. Fransen grau mit dunkler Linie nahe der
Wurzel.
Unterseite der Vdfl. dunkelbraun grau, am Innenrand hell, auf der End-
hälfte des Vdrdes. schmal blass mit braunen Flecken. Htfl. heller.
Vaterland: Missouri, von wo Riley mir ein Pärchen schickte; ein cT
erhielt ich von Professor Hering mit der Angabe: Südamerica.
7. Oraphol. (Poecilochr,?) usticana n. sp. Taf. IX, Fig. 26.
Alis ant. (sine revoltier o (^9) ohlongis, obtusis, einereis, obscwius stri-
gulatis, area basali brevi, truncata, plaga costae posticae magna in marginem
posticiim medium coarctata inmctoque apicali badio-fuscis. Q.
Von der Grösse und Gestalt der Achatana SV., sehr ausgezeichnet
durch das scharf abgeschnittene rothbraune Basalfeld, den grossen, ebenso ge-
färbten Costalfleck und den Mangel eines Spiegelflecks.
R. rothbraun, K. heller, Gesicht ins Gelbgraue. Taster hell gelbgrau,
stark zusammengedrückt; das Endglied dünn, stumpf, deutlich hervorragend.
Sauger kurz. Beine sehr hell staubgrau, die vorderen mit braunen, hell gering-
ten Schienen und Füssen (die Mittelbeine fehlen) ; die Hinterbeine mit ziemlich
verdickten Schienen, einfarbig. Hinterleib bräunlichgrau mit weisslichem Bauch
und kaum hervorragendem Legestachel.
Vdfl. fast 4'" lang, ziemlich breit mit abgerundeter rechtwinkliger Spitze
und darunter convex hervortretendem Htrd. Grundfarbe hellgrau, mit bräun-
lichen Querstrichelchen, welche auf Vorder- und Innenrand dunkle Punkte bil-
den, wellig durchzogen. Das sehr kurze, hinten scharf und ziemlich grade und
senkrecht abgeschnittene Basalfeld ist rothbraun, mit dunkleren Querstrichelchen
bestreut. Hinter der Mitte hängt am Vdrd. ein rothbrauner, grosser, etwas tra-
pezoidaler Fleck, der in einen schmalen Arm bis an die Mitte des Htrdes. aus-
gezogen ist und auf dem Vdrd. in der Mitte in einer wenig bemerkbaren grauen
Stelle drei schwarze Querstrichelchen enthält. Hinter ihm trägt der Vdrd. zwei
verstärkte, rothbraune Striche, welche mit feinen abwechseln, und auf welche
der gerundete rothbraune Apicalpunkt folgt. Die Stelle des Spiegelflecks ist
wenigstens basalwärts durch eine verloschene, weissgraue, einwärts dunkel be-
schattete Querlinie abgegrenzt. Htrd. -Linie braun. Fransen hellgrau, am Api-
calpunkt und am Ende des braunrotheu Arms des Costalflecks braun.
Htfl. schwärzlichbraun. Fransen weissgrau mit schwärzlichgrauer Basallinie.
Unterseite der Vdfl. schwarzgrau, am Vdrd. schmal ochergelblich und auf
diesem Grunde abwechselnd mit schwarzgrauen Fleckchen und schwarzen Quer-
strichelchen gezeichnet. Fransen blässer gefleckt als auf der Oberseite. — Htfl.
88 P. C. Zeller. [294]
hell gelblichgrau, in der Spitze hell und davor dmikler bestäubt. Eine dunkle
Stelle befindet sich am Htrd. zwischen Ader Ib und 2. Ader 3, 4 und 5 kommen
fast aus derselben Stelle und stehen am Ende gleich weit von einander ab.
Vaterland: Nonlamerica. Ein gut erhaltenes $ in Dr. Kössler's
Sammlung.
8. Graph, suhnisana n. sp.
Capite palpisque canescentibus , al. ant. cinereis, obscurius pidverosis,
Costa grossius fuscescenti-strigiilata, cqnce ocellari, macula dorsali fiisca ante
spatium dorsi medii canescens, macula anguli interni triangtda transversa
brunnea nigro-bilineolata. cf 9-
Aeusserst ähnlich den ganz hellen, auf dem Innenrand der Vdfl. nur mit
gelichteter Grundfarbe versehenen Ex. der Paedisca nisella L., aber oberhalb
des Spiegelfeldes ohne dunkeln , mit schwarzen Längsstrichen gezeichneten
Fleck, und beim cT ganz ohne Umschlag, wesshalb die Art nicht einmal
mit Nisella nahe verwandt ist, sondern etwa in die Nähe der Graph, corticana
gehört. Sie hat auch nicht geringe Aehnlichkeit mit Paed, tephrinana und der
etwas grösseren Paed, tetraquetrana, bei welchen beiden der Umschlag sehr
sichtbar ist, und die schmäleren Vdfl. gegen die Spitze eine lehmgelbliche Bei-
mischung und ein glänzend eingefasstes Spiegelfeld haben.
So gross wie kleine Paed, nisella oder tephrinana. R. weissgrau mit
dunklerer Bestäubung; K. und Taster ohne dieselbe. Taster obenauf noch weiss-
licher, auswärts dunkler ausser am Ende des zweiten Gliedes; sie ragen mit
dem kurzen Endgliede um die halbe Kopflänge über die Stirn hervor. Beine
weisslich; die vier vorderen Füsse aussen braun mit weissen Enden der Glieder;
Mittelschienen breitgedrückt, auswärts brauugrau mit weisslichem Mittelband
und solcher Spitze. Hinterleib hell staubgrau, am Bauch weisslich; Analbusch
blass, beim cT länglichrund, beim Q abgestumpft.
Vdfl. 374'" lang, in der Gestalt wie bei Nisella, nämlich etwas gestreckt,
nach hinten kaum erweitert, mit schwach convexem Vdrd. und solchem, unter-
halb der zugerundeten Spitze eingedrücktem Htrd. Grundfarbe weissgrau, reich-
lich dunkler grau bestäubt und unregelmässig mit kleinen Flecken bestreut.
Das Basalfeld ist nur bei '/s durch einen vom Innenrand schräg auswärts auf-
steigenden und bis über die halbe Flügelbreite reichenden, mehr oder weniger
dicken, bräunlichgrauen, aussen schmal weissgrau gesäumten Querstreifen an-
gedeutet. Der ganze Vdrd. ist mit etwa acht schwärzlichbraunen, dreieckigen,
schrägen Querstrichen bezeichnet, welche nach hinten grösser werden und je
eine feine, gleichfarbige Querlinie zwischen sich haben. Vor dem nur durch
etwas hellere Färbung ausgezeichneten Spiegelrautn liegt ein gelbbräunlicher,
mehr oder weniger deutlicher, dreieckiger Dorsalfleck, dessen Spitze eine kurze
und darunter eine etwas längere, tiefschwarze Längslinie enthält. Die Flügel-
spitze ist ocellenartig braun, durch zwei weissliche Costalhäkchen abgegrenzt,
die sich zu einem weisslichen Strich, der den Htrd. in der Krümmung erreicht.
r295'] rieiträge zur Kenntniss der iiorclaiiifricainsclieu Naclitfalter. ö9
verlängern. Htrd. -Linie braun, durch den woissliolien Strich an der Krümnnmg
unterbrochen und nur bis zur Hälfte des Htrdes. herabreichend. Fransen
bräunlichgrau, am Spiegel hellgrau.
Htfl. ziemlich hellgrau, am Innenrand noch heller. Fransen weisslich,
nahe der Wurzel mit einer grauen Schatteulinie durchzogen, die den Analwinkel
nicht erreicht.
Unterseite der Vdfl. braungrau, das Innenrandfeld hell; Vdrd. braun und
weisslich wechselnd gefleckt. Htfl. noch heller als oben.
Vaterland: Massachusetts oder Maine. Zwei cT, ein 9. ^i^ i<^li von
Packard erhielt, in meiner Sammlung.
9. Graphol. (Hcäya) allutana n. sji. Taf. IX, Fig. 27.
Minor; alis mit. elongatis (sine rcvohicro cT) pallidissime carneis s.
ochraeeis, lilacino-suhmicaniibus, spisse fuscescenti transverse strigiilosifi, liiura
costae posticae fuscencente, sjjeculo inferius siriga plumhea marginatu, nigvo-
linealo. cT $•
Eine nahe Verwandte der meist etwas grösseren, europäischen Minntana,
doch ausser vielem Anderen von ihr dadurch verschieden, dass sich bei ihr auf
den Vdfl. kein Basalfeld absondert, dass dagegen am Vdrd. hinter der Mitte
ein verdunkelter Wischfleck hängt, der sich durchaus nicht zu einer Binde fort-
setzt, und dass der Spiegel basalwärts mit einer Bleilinie eingefasst ist.
K. und X. sehr blass ochergelb, gelbbräunlich gefleckt; Gesicht bisweilen
fast weisslich. Taster klein, kaum über den K. hervorstehend, zusammen-
gedrückt keulenförmig, blass, auswärts bis gegen die Spitze gebräunt; Endglied
kurz, bräunlich. Saugrüssel kurz. Beine blass; die vier vorderen auf den
Schienen auswärts braun gefleckt, und die vier letzten Fussglieder auswärts
braun mit Aveisslichen Enden. Hinterleib grau, am Bauch weissgelblich; Anal-
busch bleich, beim cf stark.
Vdfl. 3 — 3'/4"' lang, ziemlich gestreckt mit sehr schwach convexem Vdrd.
und convexem, unterhalb der Spitze eingedrücktem Htrd. Grundfarbe mit
schwachem Lilaschiller, sehr blass ochergelbröthlich, nach hinten mehr röth-
lich, reichlich mit hellbraunen Querstrichen, die sich hier und da zu Querlinien
vereinigen imd auf den Gegenrändern oft punktförmig verdunkeln, wellig durch-
zogen. Hinter der Mitte hängt am Vdrd. ein bräunliclier, dankler Wisch, von
dessen Anfang bis zur Flügelspitze der Vdrd. auf verdunkeltem Grunde mit
abwechselnd feinen weisslichen und breiteren, längeren, braunen Querstrichei-
ch n gezeichnet ist. Der Spiegel wird basalwärts von einer starken, unregel-
mässig gekrümmten Bleilinie begrenzt, ist hell und glanzlos und enthält ein
paar Bleiwölkchen und eine Querreihe schwarzer, nach oben zu Punkten ver-
minderten Längsstrichen. Htrd. -Linie bräunlich, am J]indruck durch eine helle
Stelle unterbrochen und weit vor dem Innenwinkel aufhörend. Die blass ocher-
gelben Fransen, welche nahe der Wurzel vor einer verloschenen grauen, mit
90 P C. Zeller. [296]
der Htrd. -Linie aufhörenden Linie durchzogen sind, tragen unterhalb des Ein-
drucks auswärts einen braunen Fleck.
Htfl. hellgrau, gegen den Htrd. verdunkelt, beim $ ganz dunkelgrau.
Fransen weisslich,
Unterseite der Vdfl. braungrau, zwischen Medianader und Innenrand
weisslich. Endhälfte des Vdrdes. schmal blassgelblich mit 4—5 breiten, braunen
Querstrichen, die mit ebenso vielen schmalen wechseln. Htrd. blassgelblich
gefleckt, Htfl. heller als oben. Ader 3 und 4 bilden eine Gabel, die kürzer
ist als ihr Stiel, und deren Aeste näher an einander stehen als der erste (oder
Ader 3) von Ader 2.
Vaterland: Texas (Boll, Beifrage), wo ein Q am 26. Juli gefangen
wurde; Massachusetts, wo Burgess bei Beverly ein abgeflogenes cf am 9. Juli
fing; NcAV-York, wo Teugstrüin die Art sammelte. Ex. davon iu meiner
Sammlung und im Museum Cambridge.
10. Graph. (Eiihipp.) interstinctana Clem. Taf. IX, Fig. 28.
Parva, palpis albidis: alis ant. ex basi cinerascenti nigris, strigulis
costae 8 siihaequaliter distantibus, subobliquis, niveis, alternatim caerulescenti-
ierminatis, lunula geminata dorsi medü alba, strigula incrassata violascente
speculari; post. fuscis, albido-ciliatis. cT Q-
Stigmonota — Clem. Proceed. 1860, p. 351.
Grap)hdl. distema Grote, Bull. Buff. I (1873) p. 92.
Unserer Coronillana gattungsverwandt und höchst ähnlich, von ihr
nicht immer durch weissliche Htfl. -Fransen verschieden (denn diese sind bei Co-
ronillana öfters eben so hell), sondern am sichersten durch die gelichtete, ins
Graue gehende Farbe der A'^dfl. an der Basis (bei Coronillana ist die ganze
Fläche gleich dunkel), durch das von der Basis weiter abgerückte und den fol-
genden weissen Costalhäkchen mehr genäherte Häkchenpaar und durch das
weissliche, nicht graue Gesicht. Aehnlich, doch leichter zu unterscheiden ist
die etwas grössere Palli front ana; bei ihr ist das erste Häkchenpaar noch
weiter abgerückt und wie der gradere und aufgerichtetere Doppelstrich des
Innenrandes gelblicher, und das Gesicht gelblich statt weiss. Mit Composi-
tella ist Interstinctana kaum zu vergleichen, da sie jenen vierfachen Dorsal-
mond und halbweisse Htfl. hat. Eher möchte Internana zu erwähnen sein,
deren Q schAvarzbraune, weissgefranste Htfl. hat; bei ihr ist das Gesicht braun,
und das erste Costalhäkchenpaar wie bei Coronillana abgerückt, und die cT
Htfl. schneeweiss.
Von Coronillana habe ich das Geäder biosgelegt und es mit den Cle-
mens'schen Angaben über seine Stigmonata übereinstimmend gefunden. Die
Vdfl.- Zelle enthält ziemlich nahe an der Subcostalader eine Ader, die eine sehr
schmale Nebenzelle abschliesst, und wird ausserdem durch eine Falte ziemlich
nahe der Medianader durchschnitten. Dass Guenee von dieser Beschaifenheit
der Zelle nichts wusste, ist sicher; er hat sein Genus Stigmonata auf nichts
[297] Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nacttfalter. 91
als die Zeichnung gegründet, und so hat sich erst Wilkinson, dann Cle-
mens vergebens abgemüht, Gattungsraerkmale dafür herauszubringen.
Gewöhnlich kleiner als Coronülana. Gesicht und Vorderseite des Wurzel-
gliedes der Fühler schmutzig weisslich. Taster ziemlich dünn, fein zugespitzt,
horizontal, weisslich. Beine dunkelgrau, schimmernd. Hinterschienen flach, an
der Spitze hell, die Dornen weiss; erstes Fussglied duukelgrau mit weisslicher
Spitze, die folgenden weisslich mit dunkler Wurzel. Kücken und Hinterleib
schwarzgrau, letzterer an den Seitenrändern der hintern Segmente weisslich;
Bauch mit breiten, weissen oder weisslichen Hinterrätidern; Analbusch klein,
beim cf au der Seite weisslich.
Vdfl. P/4 — 2'" lang, länglich, beim cf etwas schmäler als beim 9- schwarz-
braun, an der Basis, besonders am Vdrd, bis zu den Costalhäkchen ins Graue,
ohne irgend scharfe Begrenzung. Der Vdrd. trägt von '/s an bis vor die Spitze
acht fast rein weisse, ziemlich kurze Querstrichelchen; die zwei ersten Paare
sind schräger nach hinten gelegt, als die zwei letzten, und das erste Paar steht
vom zweiten ein wenig weiter ab, als die übrigen unter sich; die zwei letzten
Strichelchen sind senkrecht; 1, 3, 5 und 8 haben eine etwas glänzende, blaue
Verlängerung. Auf der Mitte des Innenraudes liegen zwei durch eine feine
schwarze Linie getrennte, weisse, doch ein wenig mit Gelblich versetzte, nach
aussen gekrümmte Querlinien, welche die halbe Flügelbreite erreichen, sich
dort zuspitzen und meist eine blaue Farbe annehmen. Ein ziemlich dicker,
glänzend blauer oder röthlicher, gebogener Strich liegt im Spiegelfelde; sein
oberes Ende nähert sich der blauen Fortsetzung des dritten Costalstrichs; sein
unteres ruht auf dem Innenwinkel, wohl meist als ein weisses Pünktchen. Den
Htrd. fasst eine schwarze Linie ein, welche unterhalb der Flügelspitze gewöhn-
lich von einem kurzen, weissen Längsstrichelchen durchschnitten wird. Fransen
schimmernd dunkelgrau, über der Plügeispitze weisslich schimmernd.
Htfl. einfarbig dunkel braungrau. Fransen weisslich, gegen die Flügel-
spitze ins Hellgraue.
Unterseite schwärzlich, mit bläulichem oder gelblichem Schiller. Nur
die sechs hinteren Costalhäkchen deutlich und scharf. Fransen der Htfl. heller
grau als die der Vdfl.
Vaterland meiner sieben Ex. Massachusetts, wo Burgess sie vom
1. bis 12. Juni bei Beverly fing. Ein Ex. erhielt ich von Grote als sein
Distema mit der Nachricht, dass die Eaupe in Kleesaat lebt.
Anmerkung. Ich halte diese Art für einerlei .mit der Clemens'schen,
ungeachtet einiger Differenzen: Die Gesichtsfarbe wird verschwiegen, da das
head dark brown offenbar nur auf die Oberseite des K. geht; der dorsale
Doppelmond soll etwas Glanz haben (somewhat silvery) — der Specularstrich,
der violettlich oder bläulich ist, soll silvery sein; die Costalstriche werden nicht
so angegeben, wie ich sie beschreibe, sondern als j'ellowi^h white, slightly
silvery hued; von der Farbe der Htfl. -Fransen geschieht keine Erwähnung.
Grote, der seine Gr. distema ziemlich kurz beschreibt, meldet mir, dass er
12
92 P. C. Zeller. [298]
sie hauptsächlich darum nicht für die Giemen s'sche Art ansehe, weil bei dieser
die Vdfl. brown sein sollen.
11. Gi'a2)h. (EpJiipP') ecHjysana n. sp. Taf. IX. Fig. 29,
Parva, 2^0^11^^^ canis; al. ant. ex basi cinerea fuscis, strigulis costalibtis
aeqiialiter distantihus, niveis, caeriilescenti-terminatis, primis äuahus elongatis,
perobliquis, speculo sfrigis duahus aureis incluso; post. niveis, apice fusco. cf.
Bei genauer Betrachtung erkenne ich am Innenrand der Vdfl. des einzigen
vorliegenden Ex. zwei Sichellinien in der Gestalt wie bei Interstinctana ; sie
sind aber so undeutlich, dass sie als nicht vorhanden gelten können, jedoch
die Vermuthung erregen, dass sie bei anderen Ex., namentlich beim 9- deut-
licher auftreten und in die Diagnose aufgenommen werden müssen. Das lange,
sehr schräge erste Paar der Costalstriche, der von zwei goldglänzenden Quer-
streifon eingefasste Spiegel, die weissen, an der Spitze breit geschwärzten Htfl.
machen die Art, wenigstens das cT, leicht kenntlich.
Etwas grösser als Interstinctana. ß. hell bräunlichgrau; K. heller, im
Gesicht weissgrau. Taster cylindrisch, zusammengedrückt, von etwas mehr als
Kopflänge, horizontal, weissgrau; Endglied dünn, hervorstehend, etwas abwärts
geneigt. Beine grau; Mittelfüsse verloschen heller und dunkler geringelt
(Hinterbeine und Hinterleib fehlen).
Vdfl. 2V4'" lang, länglich, nach hinten allmälig erweitert. Aus der hell-
grauen Wurzel sind sie nach und nach dunkler und zuletzt braun, mit gelb-
lichem Schimmer, besonders gegen den Vdrd., am dunkelsten vor dem Spiegel
und in der Plügelspitze. Der Vdrd. trägt acht weisse, durch dunkelbraune
Querlinien getrennte Querstriche; nur das erste Paar, das viel grösser und
schräger als die folgenden ist, steht etwas weiter von dem anderen ab, als diese
unter sich; der erste Querstrich befindet sich bei % der Vdfl. -Länge und ist
sowie der dritte, basalwärts dunkler gesäumt; die sechs hintersten nehmen eine
immer weniger schräge Richtung an, bis der letzte mit dem Htrd. parallel läuft;
die meisten schimmern an ihrem unteren Ende bläulich. Auf der Mitte des
Innenrandes sind die zwei oben erwähnten Mondlinien, deren Anwesenheit nur,
wenn man sich genau danach umsieht, erkannt wird. Der schmale Spiegel ist
gelblich, von einer tiefschwarzen Querlinie durchzogen und von zwei röthlichen,
glänzenden Streifen eingefasst, deren innerer, breiterer auf dem Innenwinkel
ruht. Die schwarze Htrd.-Linie ist unterhalb der Plügelspitze von einem feinen,
weissen Längsstreifchen durchschnitten. Fransen grau, heller schimmernd, am
Innenwinkel verdunkelt.
Htfl. weiss, in der Spitze breit graubraun. Fransen des Htrdes. giau,
mit dunklerer Linie nahe der Wurzel; gegen den Innenwinkel hin sind sie ein-
farbig reiuM^eiss ; die Vdrd. -Fransen sind dicht an der Flügelspitze fleckartig
schneeweiss.
Unterseite der Vdfl. braungrau, reifartig schimmernd; von den weissen
Costalhäkchen sind die sechs hintersten rein, die zwei ersten sehr verloschen.
[299 J Beiträge zur Kenntniss der nordamericaaisctien Nachtfalter. 93
Htfl. weiss, in der Spitze in geringerer Ausdehnung braun als oben; der Vdrd.
braunfleckig, die Flecke an der Flügelspitze auf scbneeweissem Grunde.
Vaterland : Texas (Boll). Ein (^ im Cambridger Museum.
12. Graphol. perfiuana n. sp., Taf. IX, Fig. 30.
Parva; alis ant. subelongatis, costa recta, plumheo-cinereis, brunnescenti-
strigatis, striga media angulata, hrunnea, inferius düatata, macula dorsdli
post eam canescente, linea marginis postiei incrassata atra. Q.
Einigermasseu verwandt mit Strobilella, Vacciniana, Corollana, und wohl
am besten bei Strobilella einzuordnen; vor ihr und den anderen sogleich durch
den graden Vdrd. der nach hinten erweiterten Vdfl. ausgezeichnet und beson-
ders charakterisirt durch die starke, tiefschwarze, aus zusammenfliessenden
Flecken gebildete Linie des ziemlich graden Htrdes.
Grösse einer kleinen Vacciniana. R. und K. dunkelgrau. Taster weiss-
grau, zusammengedrückt, vorn abgerundet, um die halbe Kopflänge hervor-
stehend. Beine aussen grau; die Enden der Fussglieder weiss; die Hinter-
schienen zusammengedrückt, vor der weisslichen Spitze schwarzbraun. Plinter-
leib graubraun mit weisslichen Analschuppen; Bauch mit weissen Segmenträudern.
Vdfl. 21/2'" lang, etwas gestreckt, nach hinten sanft erweitert, mit ganz
gradem Vdrd., abgerundeter Spitze und fast gradem, einwärts gehendem Htrd.
Die Grundfarbe ist bis zu der braunen Binde, also bis um die Mitte, ein schwach
schimmerndes Schiefergrau, mit einigen dicken, kurzen Querstrichen und Costai-
punkten bestreut; hinter der Binde gewinnt ein lehmgelbliches Braun die
Oberhand, und das allmälig immer mehr glänzende Bleigrau erscheint darin
als Querlinien von verschiedener Gestalt und Länge. In der Mitte ist eine
stumpfwinklig gebrochene, dunkelbraune Binde, deren oberer Arm kürzer und
weiter gegen die Wurzel geneigt ist, während der untere den Inneurand halbirt ;
diese Binde ist auswärts scharf begrenzt, einwärts ohne scharfe Grenze und
gegen den Vdrd. hin schmäler und streifenartig; der untere Arm wird von
einem schmalen, oben verengten, weissgrauen, hinten nicht scharf abgesetzten
Fleck begrenzt, welchen verloschene, dunklere Querstreifen durchziehen.
Vom Vdrd. gehen bis zur Flügelspitze sieben bleiglänzende Querlinien
aus, die vier ersten parallel mit dem oberen Arm der Binde, die drei folgenden
mehr senkrecht; die drei ersten sind ziemlich kurz; die vierte reicht, zweimal
gebrochen, bis zum Innenwinkel; die fünfte ist ganz kurz, sechs und sieben
wenig länger und weiss. Von der Flügelspitze zieht am Htrd. eine dicke, tief-
schwarze, sich nach unten verdünnende Linie bis unter die Hälfte herab; sie
ist durch feine Trennungslinien in, fünf Punkte zerschnitten, am deutlichsten
unterhalb der Flügelspitze, wo der Htrd. ein wenig eingezogen ist. Fransen
glänzend hellgrau, am Ende dunkler.
Htfl. dunkelgrau, gegen die Basis hell; die schwärzliche Htrd. -Linie ist
an der abgerundeten Flügelspitze am schärfsten ausgedrückt. Fransen heller grau.
12*
94 P C. Zeller. [300]
Unterseite der Vdfl. schwarzgrau; der Vdrd. von '/s bis vor die Spitze
mit sieben weisslichen, durch Schwarz getrennten, an Länge und Schärfe zu-
nehmenden Häkchen; die ersten sehr verloschen und halbirt, die zwei letzten
ganz weiss. Die tiefschwarze Htrd. -Linie der Oberseite ist hier sehr deutlich
in fünf gerundete Punkte aufgelöst, von denen die zwei stärksten obersten
durch einen weissen Strich von den drei anderen abgesondert sind. — Htfl.
hellgrau, schillernd; der Htrd. vor der schwärzlichen Randlinie mit einer weiss-
lichen, gegen den Innenwinkel verlöschenden Linie umzogen.
Vaterland: Texas (Bell). Ein gut erhaltenes 9 ii^ Museum Cambridge.
13. Graphol. PacUardi n. sp. Taf. IX, Fig. 31.
Parva; al. ant. einer eis, obscurius transverse undulatis, fascia media
fusco- cinerea, costa obsolete fusco-strigulata, spatio speculari vix nigro-signato ;
post. dilute cinereis, postice obscuratis. (9 ?)
Eine sehr nahe Verwandte der europäischen Funebrana Tr., noch kleiner
als die kleinsten Ex. dieser Art, mit hellerer Grundfarbe der Vdfl. und sehr
deutlicher, dunkler, fast senkrechter Mittelbinde.
R. und Kopftheile ziemlich dunkelgrau. Taster etwas aufgebogen, wenig
über die Stirn hervorstehend, mit kurzem Endgliede. Beine grau; Füsse hell,
die Glieder obenauf am Ende dunkelgrau; Hinterschenkel und Hinterschienen
weisslichgrau, einfarbig. (Hinterleib fehlt).
Vdfl. wenig über 2'" lang, länglich, von der Gestalt der Funebrana 9
(deren Vdrd. convexer ist als der des cT), am Htrd. unterhalb der Spitze kaum
merklich eingedrückt. Grundfarbe glanzlos grau, heller als bei Funebrana, auf
der Basalhälfte deutlich dunkelgiau querwellig; die Wellenlinien etwas ver-
flossen, mehr oder weniger vollständig, hie und da verstärkt, meist oberwärts
nach hinten geneigt. In der Flügelmitte folgt eine ziemlich breite, fast senk-
rechte, dunkle Binde (bei Funebrana ist gewöhnlich eine bindenförmige Ver-
dunkelung zu erkennen, die aber von der Costalmitte schräg nach dem Innen-
winkel geht), am Innenrand verengert. Auf sie folgt im Innenwinkel ein ziem-
lich deutliches, kleines, dunkelgraues Dorsaldreieck. Der Spiegelraum ist nur
hell, etwas nebelig, in der Mitte mit Spuren von ein paar schwarzen Längs-
strichelchen. Die Flügelspitze ist etwas verdunkelt. Die braunen oder schwärz-
lichen, dreieckigen Costalstrichelchen sind sehr undeutlich, weil sie auf dunklem
Grunde liegen. Htrd.-Linie fein, braun. Fransen dunkelgrau.
Htfl. sehr hellgrau, am Htrd. und breiter in der Flügelspitze etwas ver-
dunkelt; auch die Adern sind durch ihre dunkle Färbung kenntlich. Fransen
grau, an der Wurzel mit dunkler Linie fast bis zum Analwinkel.
Unterseite der Vdfl. ziemlich hellgrau, vor der Htrd.-Liuie und auf der
Endhälfte des Vdrdes. schmal weisslich, wodurch die dreieckigen, brauneu
Costalhäkchen recht deutlich werden. Htfl. heller und am Rande viel weniger
verdunkelt als oben. Die Adern sind sehr deutlich ; 5 steht von 4 etwas weiter
ab, als diese von 3, und soweit wie 2 von 3.
rSOll Beiträge zur Kenntniss der nordamericaniachen Nachtfalter. 90
Vaterland: Texas (Boll). Ein wahrscheinlich weibliches Ex. im Museum
Cambridge. Ich habe diese unscheinbare Art dem Herren Dr. Packard jun.,
dem ich so viele Beiträge zu meinen Arbeiten über die uordamericauiscben
Micropteren verdanke, zu Ehren benannt, weil sie ohne Zweifel wie ihre Ver-
wandte, welche die Früchte der Pflaumen (und Schlehen) verdirbt, ein ökono-
misch wichtiges Thier ist. Wie der Schmetterling von Funebrana sehr selten
im Freien gesehen wird, so wird es auch mit Graph. Funebrana sein, und
meine Vermuthung, dass sie in NAm. eine bisher ungeahnte Verbreitung hat,
wird sich wahrscheinlich bestätigen.
Paedisca Tr.
Vdfl. länglich, beim (f mit Vdrd. -Umschlag an der Basis. Spiegel un-
vollständig, bisweilen etwas glänzend, ohne Einfassung durch glänzende Linien.
Haibeifleck am Innenwinkel meist vorhanden. An der Mitte des Innenrandes
ein heller, gegen die Flügelbasis hin durch einen dunkeln Fleck begrenzter,
mehr oder weniger gegen den Vdrd. verlängerter Fleck. Apicalfleckchen oft
ocellenähnlich.
A) Fransen ohne einen dunkeln Atomenstreifen an der Basis.
1. Paed, inclinana n. sp. Taf. IX, Fig. 32.
Media; alis ant. suhangustis, violaceo-fuscis, maciila dorsi medii alba
angusta, angulata, inclinatu, macula speculari albida adverstis eam dentem
porrigente. cT $.
Verwandt mit Paed, foenella L., bei welcher aber der weisse Dorsal-
fleck weit^- gegen den Vdrd. hinaufreicht und der Specülarfleck nie eine zahn-
artige, gegen den Dorsalfleck gerichtete Verlängerung hat; auch ist ihre Grund-
farbe nie dunkel violettbraun.
Grösse einer kleineren Foenella. li. und K. chocoladenfarbig, Gesicht
heller. Fühler stark, einfach borstenförmig, Taster von mehr als Kopflänge, zu-
sammengedrückt; zweites Glied keulenföruiig, innen hell; Endglied knospen-
förmig hervorstehend. Beine hell, an den Füssen etwas dunkler ausser an den
Enden der Glieder; Hinterschienen stark, zusammengedrückt, auf dem Kücken
mit niederliegender Behaarung. Hinterleib des cf dünn, des Q kräftig, staub-
grau. Analbusch schwach, ins Hellgelbliche.
Vdfl. 4— 4V2'" lang, ziemlich schmal mit deutlicher Spitze und schwach
convexem Htrd., violettbraun, hie und da dunkel. Umschlag des cf dicht an-
liegend, von % Länge des Vdrdes. Dieser von der Mitte an mit gedrängten,
schrägen, nach hinten an Länge zunehmenden, dunk*elzimmtbraunen Strichen;
vor dem tiefbraunen, ocellenähulichen Apicalfleckchen ist ein sehr deutliches,
weissliches Costaldreieck, welches vor seiuer vorderen Ecke einen braunen Quer-
strich hat. Auf der Mitte des Innenrandes liegt ein bis über die Falte reichen-
der, nach hinten überhängender, fast reinweisser Fleck von wechselnder Gestalt,
96 P- C. Zeller. [302]
der aber wohl iramer ge^en den Vdrd. hin zugespitzt ist und hinten oberhalb
eine spitze Ecke führt. Der grosse Spiegelfleck reicht bis in den Innenwinkel
hinein, ist schmutzig weisslich, über der Falte mit einem starken, abwärts ge-
richteten Zahn versehen, dessen Farbe in der ihn einfassenden, verdunkelten,
gelbbraunen Grundfarbe grell hervortritt; oberhalb enthält der Spiegelfleck, wo
er durch Grau wolkig wird, 2 — 3 schwarze sehr kurze Längsstriche; sein oberes
Ende verliert sich in die Grundfarbe und wird durch einen tiefgelbbraunen
Fleck gegen das weissliche Costaldreieck abgegrenzt. Fransen bräunlich, an
der Basalhälfte violettgrau bestäubt, am Innenwinkel um den Spiegelfleck
weisslich.
Htfl. dunkel braungrau, an der Basis kaum heller. Fransen hellgrau,
gegen den Innenwinkel ins Weissliche, nahe der Wurzel von einer verlosche-
nen, grauen Schattenlinie durchzogen.
Unterseite der Vdfl. dunkelbrauagrau, auf der Endhälfte mit vier ver-
loschenen, nach hinten deutlicheren und grösseren, zerschnittenen weisslichen
Costalfleckchen. Htfl. etwas heller, am lichtesten an der Wurzel und am Innen-
rand. Ader 8 und 4 bilden eine Gabel, deren Stiel etwas weniger als die Hälfte
des Ganzen beträgt.
Vaterland: New-York (Speyer), Texas (Boll). Ein (f, ein 9 in meiner
Sammlung, ein (^ im Cambridger Museum.
2. Paed, bimaculana Don.
Media; thorace et capite ftiscescenti-ochraceis, alis ant. fusco ferrugi-
neoque viixtis, macula dorsi medii lata, angulata, alba, maeiüa speculari
magna albida, nitidula, dentem postice deorsus porrigente. cT 9 •
GraphoUtha — Heinem. Wickler S. 145. •
Paedisca dissimilana Tr., Fr. E. Beitr. S. 170, Taf. 62, Fig. 2.
Mit der bei uns im Spätsommer als vorletzte Paedisca auftretenden Bi-
maculana stimmen drei durch Boll bei Cambridge gefangene Weibchen so
genau überein, dass ich sie nicht als eigene Art ansehen kann.
Ihre Abweichungen sind folgende : Sie sind etwas kleiner, auf E. und K.
lichter grauochergelb, fast ins Eostfarbene ziehend, die Htfl. heller grau. Hier-
nach könnten sie als Var. b charakterisirfc werden: minor, thorace et capite
griseo-ochraceis, alis post. dilute cinereis. Ob die Männchen damit überein-
stimmen, und ob die Art eine ursprünglich americanische ist, bleibt noch zu
entscheiden.
Bei Bimaculana hat der Htrd. der Vdfl. an der Mitte, etwas unter dem
oberen Ende des Specularüecks einen sehr sanften Eindruck. Der etwas glän-
zende Specularfleck wird in seiner Mitte von oben nach unten durch einen
glanzlosen, blass ochergelben Streifen durchzogen, der aber nicht bis in den
Innenwinkel reicht. Ader 3 und 4 bilden eine Gabel, deren Stiel '/s des Ganzen
beträgt. In dem allen stimmen die americ. Ex. mit den europäischen.
[3031 Beiträge ztir Kenutniss der nordamericanischen Nachtfalter. 97
3. Paed, clavana Schlag, in lit. Taf. IX. Fig. 33.
Media; palpis longioribus ; alis mit. acutis, rufescenti-cinereis, macula
ante dorsum medium semiovata, fascia postica inferius attenuata, in plica
constricta strigaque lata obliqua marginispostieihrunneis, cano-marginatis. cf $ .
Diese ziemlich grosse Art steht trotz ihrer sonstigen grossen Verschie-
denheit am besten bei Hühneriana und Junctana. ') Sie ist durch die breite,
schräge hintere Binde sehr auffallend gezeichnet, welche sich nach unten ver-
engert und auf der Falte beim $ eingeschnürt, beim cf wirklich durch-
schnitten ist.
Von der Grösse der grössten Hühneriana, mit scharfer Vdfl.- Spitze. R.
und K. röthlichgrau, letzterer mit etwas gesträubten Haaren und weissgrauem
Gesicht. Taster fast um doppelte Kopflänge hervorstehend, horizontal oder ge-
neigt, stark, zusammengedrückt, weit vor dem Ende am breitesten, aussen röth-
lichgrau, innen hellgrau; Endglied kurz, haarig, stumpf. Fühler des (^ mikro-
skopisch gezähnelt, mit gedrängten Gliedern. Beine röthlichgrau; Hinterbeine
sehr hellgrau, ungefleckt; die Schiene ziemlich dünn, ohne Haarpinsel, auf der
Rückenschneide mit geneigten Borstenhaaren dicht besetzt. Hinterleib grau,
ziemlich dünn; Analbusch schwach, kaum heller.
Vdfl. 4V2— 5'" lang, ziemlich schmal, nach hinten etwas erweitert, scharf-
spitzig, am schwach convexen Htrd. unterhalb der Spitze ein wenig eingedrückt,
röthlichgrau, gegen den Iniienrand heller und ohne Roth, sonst mit spärlichen,
verloschenen, dunkleren Querstrichelchen. Umschlag des cT von Va I-iänge des
Vdrdes. Am Innenrand vor der Mitte liegt ein halbeiförmiger, nach oben ver-
dünnter und hier etwas nach hinten geneigter, ein wenig über die Falte hin-
wegreichender, dunkel braunröthlicher Fleck, dessen hintere Seite etwas con-
cav, und der überall mit einer weissgrauen Linie umzogen ist. Von der Mitte
des Vdrdes. kommt eine erst verloschen, dann immer lebhafter braunröthliche
Binde schräg herab, welche sich gegen die Falte zusammenzieht und beim 9
mit dem kleinen, braunröthlichen Innenwinkeldreieck zusammenhängt, so dass
sie als in der Falte zusammengeschnürt gelten kann, während sie beim cf hier
zugespitzt endigt und von dem Innenwinkeldreieck getrennt bleibt; sie ist auf
beiden Seiten mit einer weissgrauen Linie gesäumt. Vom Htrd., oberhalb des
Innenwinkels, geht ein nach oben erweiterter, breiter Keilstreifen bis nahe an
den Vdrd. ; er ist blässer als die Binde, besonders beim cT, und auf beiden
Seiten hell gesäumt. Zwischen der Binde und dem röthlichbraunen, einwärts
hell gesäumten Apicalfleckchen sind nur zwei etwas hellere Costalfleckchen,
bis an welche der Keilstreifen heranreicht. Fransen grau, an der Wurzel in
einer undeutlichen Linie schwärzlich.
Htfl. grau, beim cT heller als beim Q ; Fransen noch heller, von einer
grauen Schattenlinie durchzogen.
') Die ich wegen ihres Aufenthalts zwischen Binsen an sumpfigen Ufern Juncetana getauft
hatte, welches Wort HS. zu einem so nichtssagenden verdorben hat. Einer gleichen Verderbung
verdankt Scoria selectata ihren Namen; ich hatte sie als Sc. sceletata mus. Z. an Gnenee
geschickt.
98 ' P C. Zeller. [304]
Unterseite der Vdfl. braungrau, einfarbig; die Htfi. heller, besonders auf
der Innenrandhälfte. Ader 3 und 4 bilden eine Gabel, deren Stiel kaum V3 der
ganzen Länge hat.
Vaterland: Ohio (Schläger). New-York (Speyer). Massachusetts, wo B oll
bei Cambridge mehrere Ex. fing.
4. Paed, quintana n. sp. Taf. IX, Fig. 34, 35.
Parva, eapite albido, alis ant. angustis, griseo-luteis, fasciis duabus
superins abruptis, macuUs 2 costae posticae niaculaque anguli dorsalis magnis
albis. cf-
Var. b) fasciis superius conjunctis. cf (Fig. 34).
Von der dritten Grösse der Paedisken, sehr kenntlich an den fünf grossen
scharfbegrenzten, weissen Zeichnungen der dunkel graulehmfarbenen Vdfl.
R. von der Farbe der Vdfl., die Schulterdecken an der Endhälfte weiss.
K. und Wurzelglied der Fühler weisslich. Taster um mehr als die halbe Kopf-
länge hervorragend, zusammengedrückt, erweitert, vorn dünner, oben und innen
weiss, auswärts staubgrau. Beine staubgrau, die vier vorderen an den Fiiss-
gliedern obenauf braun mit weissen Enden; Hinterbeine einfarbig mit dünnen,
glatten Schienbeinen. Hinterleib dünn, ziemlich lang, glatt, staubgrau mit
weisslichem Analbusch.
Vdfl. 3V3'" lang, ziemlich schmal, nach hinten wenig erweitert, mit deut-
licher Fiügelspitze und wenig convexem Htrd. Der Umschlag von V3 Länge des
Vdrdes. Grundfarbe dunkel graulehmfarbig, etwas braun bestäubt. Auf dem
Innenrand liegen bei Y4 und V2 zwei weisse, scharf abgegrenzte Binden, die
den Vdrd. nicht erreichen und die bei Var. b) oberwärts zusammenfliessen. Die
erste ist oben erweitert und abgerundet ; die zweite etwas breiti^r, unterhalb der
Falte hinten zahnartig erweitert, oben nach innen geneigt und dem Vdrd. mehr
genähert. Bei der Varietät, bei welcher sie sich vereinigen, schliessen sie ein
dunkel lehmfarbenes Dorsaldreieck ab, das bis oberhalb der Palte reicht und
hier durch schwarze Schuppen sehr verdunkelt ist. Auf der Endhälfte des
Vdrdes. liegen zwei grosse, weisse, schwärzlich eingefasste Flecke, jeder in der
Mitte mit einem braunen Costalpunkt; der erste Fleck ist schräg nach aussen
gelegt, halb elliptisch; der kleinere zweite ist halbkreisförmig. Im Innenwinkel
liegt ein grosser, ebenso gefärbter und gesäumter Fleck, welcher oberwärts
eingeschnitten ist und dem ersten Costalfleck näher kommt als dem zweiten.
Der Vdrd. hat nur über der ersten Binde einige verloschene, bräunliche Costal-
strichelchen auf hellem Grunde; die Flügelspitze ist nicht ocellenartig verdun-
kelt. Fransen grau (beschädigt; sie scheinen aber auf der Wurzel eine dunkle
Atomenlinie zu haben).
Htfl. einfarbig bräunlichgrau, heller gefranst.
Unterseite der Vdfl. wie die Htfl. oben; am Vdrd. scheinen die zwei
Costalflecke, aber verloschen und sehr verkleinert, durch. Htfl. heller. Die Adern
3 und 4 sind blos an ihrem Ursprünge vereinigt.
[3051 Beiträge zur Kenntniss der uordamerieauischen Nachtfalter. 99
Vaterland: Texas (Boll). Zwei in den Fransen mehr oder minder be-
schädigte cf, das eine in meiner Sammlung, das andere (Var. b) im Cam-
bridger Museum.
5. Paed. (?) constrictana n. sp. Taf. IX, Fig. 36.
Minor; al. ant. ohlongis, costa convexa (cum (^ revolucro'}) , luiescen-
tibus, dorso medio late exalbido, area basali postice fusco-lutea, macula angtili
dorsalis transversa fusco-lutea, albido-marginata , superius constricta, spatio
speculari exalbido, ocello apicali fusco. cT.
Kenntlich an dem quer verlängerten und oberwäits eingeschnürten Dor-
salfleck.
ß. lehmgelbbräunlich, Schulterdecken hinten ganz hell. Oberkoyf hell
lehmfarbig, Stirn gelblichweiss wie die Taster; diese wenig über die Stirn
hervorstehend, kurz dreieckig, zusammengedrückt; Endglied kurz, frei, braun.
Voiderbeine lehmgelblichbrauu mit bleichen Enden der Fussglieder ; Hinter-
beine einfarbig hell staubgrau. Hinterleib weit über die Htfl. hinausragend,
gelbbraungrau, hinten ins Bleichgelbliche übergehend; Bauch bleichgelblich;
Analbusch kuiz, abgestutzt.
Vdfl. 3'" lang, länglich ; der Vdrd. im ersten Drittel grade, dann auf-
fallend couvex; die Spitze deutlich hervortretend durch den sanften Eindruck
des convexeu Htrdes. Einen Umschlag, der so weit reichen sollte, wie der Vdrd.
gradlinig ist, und dessen Stelle auch abgegrenzt erscheint, finde ich so wenig
wie den Haarpinsel, der sonst gewöhnlich unter dem Umschlag verborgen liegt;
es ist also nicht sicher, ob die Art, wie es ihre Zeichnung andeutet, in Pae-
disca ihren richtigen Platz hat. Grundfarbe bräunlich lehmfarben. Das Basal-
feld ist braun querstricLig, gegen die Wurzel hell, am Ende dunkel lehm gelb-
braun, und zwar an der Innern andhälfte am breitesten; seine hintere Grenz-
linie bildet in der Mitte einen stumpfen Winkel und wird durch eine gelblich-
weisse Linie gesäumt, die gegen das folgende Innenrandfeid nicht absticht.
Dieses gelblichweisse Innenrandfeid reicht oben bis an die Falte, hinten an
den Dorsalkegel und stellt ein Trapez dar. Der dunkel bräunlich lehrafarbene
Kegelfleck des Innenrandes vor dem Innenwinkel ist nach oben verlängert und
in der Falte stark eingeschnürt; der über der Einschnürung liegende Theil ist
oben, wo er sich in die Grundfarbe verliert, abgerundet und trägt in der Ge-
gend der Querader ein schwarzes Längsstrichelchen. Vorn und hinten ist dieser
Fleck mit einer feinen, gelblichweissen Linie gesäumt, die am feinsten und
vollständigsten auf der dem Spiegelfleck zugekehrten Seite ist. Der Spiegelfleck
ist gelblichweiss, gegen den Kegelfleck grauschattig und sonst ohne Zeichnung.
Der Vdrd. ist auf derEndbälfte auf weisslichem Grunde mit starken, gelbbraunen,
schrägen, zugespitzten Querstrichen gezeichnet, die zwischen sich je ein schwarzes
Querstrichelchen haben. Die Flügelspitze ist zu einem braunen ücellus ver-
dunkelt, der durch ein weisses Costalhäkchen und unterwärts durch ein gebo-
13
100 P.C Zeller. [306]
genes, weisses Längsstrichelchen abgegrenzt wird. Fransen grau mit dunklerer
Wurzel; (um die Flügelspitze sind sie abgestossen).
Htfl. hellbraun. Fransen grau mit verloschener duukler Linie nahe der
Wurzel durchzogen.
Unterseite braungrau. Vdfl. auf dem Vdrd. wie oben gezeichnet; der
Apicalocellus schwarz. Htfl. etwas heller, um die Spitze und am Vdrd. mit
braunen, groben Punkten spärlich bestreut.
Vaterland: Texas (BoU). Ein cf im Museum Cambridge.
6. Paed, desertana n. sp. Taf. IX, Fig. 37.
Minor, palpis intus canis, exterius griseis; alis ant. area hasali nigri-
cante, oblique terminata, ceterum sordide albidis, macida anguli dorsalis ob-
solete cinerea, ciliis praeter angulum dorsalem fuscis. cf .
Nächst verwandt mit den europäischen Arten Roborana und Incarna-
tana, von verloschenem Aussehen, auf den Vdfl. ausser dem Basalfelde schmutzig
weisslich, ohne die graue Fortsetzung des Basalfekles auf dem Vdrd. und ohne
die braunrothe, schwarz bezeichnete Stelle in der Flügelspitze.
Grösse einer mittleren Roborana, von gleicher Färbung des K., des K.
und der Taster.
Vdfl. 4'" lang, von der Gestalt der Roborana, doch ein wenig stumpfer
und am Htrd., wenn auch nur sehr schwach, convex. Die Grundfarbe ist ein
schmutziges, fast unmerklich zum Röthlichen neigendes Weiss, ohne das blei-
graue Gewölk der beiden Verwandten. Das Wurzelfeld ist schwärzlichgrau,
unterhalb der Falte mit der Grundfarbe gemischt und mit vielen dunkeln,
groben Querstrichen durchzogen; es reicht am Vdrd. weiter als am Innenrande
und etwas mehr gegen das Ende des Umschlags als bei Roborana; es hat über
der Falte eine stumpfe Ecke und darunter eiue seichte Concavität. Der Vdrd.
ist bis zur Flügelspitze mit etwa 12 verloschenen, grauen, abwechselnd feineren
und stärkeren, etwas schrägen Querstrichen bezeichnet, von denen die hintersten
sich zum Theil als verloschene Querlinien bis zum Htrd. fortsetzen, ohne die
Flügelspitze dadurch dunkler erscheinen zu lassen. Der dunkle Fleck im Innen-
winkel ist mit weisslichen Schuppen überdeckt, durch welche nur einige dunkle
Querstriche hindurchscheinen; die schwarze Spitze, welche dieser Fleck bei
Roborana, Incarnatana, Suffusana stets zeigt, fehlt hier gänzlich. Ebenso
fehlt in der Flügelspitze der rothbraune Augenfleck und die schwarzen Punkte
in braunrothen Streifchen darunter. Nur dicht am Htrd. selbst liegt ein
schmaler, schwer kenntlicher, etwas unterbrochener, bräunlicher Streifen lätigs
der braunen Fransen, so weit diese eine solche Farbe haben; am Innenwinkel
sind die Fransen von der Grundfarbe des Flügels.
Htfl. dunkler braungrau als bei Roborana.
Unterseite der Vdfl. braungrau, auf dem Vdrd. sehr verloschen weisslich
quergestrichelt. Htfl. weissgrau, am Vdrd. dunkel bestäubt und mit verloschenen
[3073 Beiträge zur Keuutniss der mirdamericanischen Nachtfalter. lOl
solchen Querstrichelchen. Der Stiel der Gabel, welche Ader 3 und 4 bilden, ist
ein wenig kürzer als bei Roborana.
Vaterland: Texas (Boll), wo die Art vermuthlich auf Rosen lebt. Ein cf
im Museum Cambridge.
7. raed. affnsana n. sp. Taf. IX, Fig. 38.
Minor, palpis intus exalbidis, exterius fuscis; al. ant. subelongatis,
alhis, area basali nigrieante , brevi, oblique truncata, costa nubeque ante
spatium specidare einer eo-nebidosis, speculo atro-punctato, margine postico
infra apicem ferrugineo. 9-
Von der vorigen sogleich zu unterscheiden durch das gar nicht weisslich
gemischte, am Vdrd. verlängerte Basalfeld. Die sehr schief vom Vdrd. zum
Innenrand gezogene Grenze dieses Feldes unterscheidet sich auch von allen
ähnlichen europäischen Arten; ausserdem fehlt der Affusana, wie der verwand-
ten Boborana, die Giuppe der drei tiefschwarzen Längsstrichelchen, welche die
kleinere Suffusana vor dem oberen Ende des Spiegelflecks immer besitzt. Im
sonstigen Aussehen nähert sie sich am meisten den verdunkelten Ex. der Ro-
borana, deren grössten Ex. sie gleichkommt.
E. und K. schwarzbraun. Taster schwarzbraun, innen am zweiten Gliede
gelblichweiss. Fühler braun. Vorderbeine braun (die anderen Beine fehlen).
Hinterleib grau mit dunklerem Analbusch und gelbweisslichem Bauch.
Vdfi. 5'" lang, etwas gestreckt, hinten kaum erweitert, mit ziemlich
gradem Vdrd. und ohne Einbiegung des Htrdes. unterhalb der rechtwinkligen
Spitze. Grundfarbe weiss. Das schmale Basalfeld schwärzlich, dunkler gefleckt,
auf dem Vdrd. um die Hälfte weiter reichend als auf dem Innenrand; seine
hintere Grenze geht also vom Vdrd. aus sehr schräg einwärts in ziemlich
grader Richtung, doch etwas wellig. Der ganze Vdrd. ist von da an bläulich-
grau nebelig mit dunkleren Costalhäkchen; eine solche Wolke mit kleinen
weisslichen Stellen zieht breit vor dem Spiegelraum bis zum Innenrand herab
und enthält oberhalb der Falte einen grösseren eckigen, in der Falte unter
ihm einen kleineren tiefschwarzen Punkt; vor beiden zieht eine feine, schwarze,
wellige, oben gegabelte Querlinie herab. Der weisse Raum zwischen der Wolke
und dem Basalfelde ist oberwärts mit wenigen grauen Fleckchen und auf
dem Innenrand mit drei Querstrichelchen bestreut. Der Spiegelraum ist weiss,
hintenvärts mit einer herabgehenden Reihe grauer Fleckchen und im oberen
Theile mit zwei ungleichen, tiefschwarzen Punkten bezeichnet. Vor der Flügel-
spitze ist ein weissliches, grau quergestricheltes Costaldreieck, und unterhalb
der Flügelspitze am Htrd. eine schlecht begrenzte, rostbraune, schmale Mond-
sichel, zwischen welcher und dem Spiegelraum von der Mitte des Htrdes. eine
feine rostbraune Linie schräg aufwärts geht. Fransen braun, gegen den Tnnen-
rand heller, um denselben weisslich.
Htfl. dutikelgrau. gegen die weissliche Basis gelichtet. Fransen hell-
grau mit dunkler Wurzellinie. Die Gabel, welche Ader 3 und 4 bilden ist länger
als ihr Stiel.
13*
102 P C. Zeller. [308]
Unterseite der Vdfi. dunkelerau, auf dem Vdrd. in einer nach hinten
erweiterten Linie weisslich und grau querstrichig. Htfl. weisslich, am Vdrd.,
ausser gegen die Basis, und in der Spitze mit groben, fleckartigen, grauen
Querstrichelchen bestreut.
Vaterland: Nordamerica. Ein gut erhaltenes Q in Dr. Rössler's
Sammlung.
8. Paed, tripartitana n. sp. Tai. IX, Fig. 39.
Minor; al. ant. infra apicem retusis, costa strigulata, area hasali fusca,
reeta truncata, fascia media latissima exalbida, triente apicdli fuscescente,
nigro-consperso, speculo indistincto ; post. fusco-cinereis. $.
Sie sieht den gewöhnlichen, in der Mitte der Vdfl. hellen Ex. der Tmet.
ocellana etwas ähnlich, ist aber viel grösser, auf den Vdfl. mit kürzerem, grade
abgeschnittenem Basalfelde und scharf begrenztem dunklen Apicaldrittel. Auch
mit Olindia ulmana Q hat sie eine oberflächliche Aehnlichkeit; aber ihre am
Htrd. über der Mitte eingedrückten Vdfl. haben ein viel breiteres gelblich-
weisses Mittelfeld, und da auf den Htfl. der Tripartitana Ader 6 und 7 aus
einem Punkt kommen, so kann sie nicht in das Genus Olindia gesetzt werden.
Weniger Aehnlichkeit hat sie mit Roborana, weil ihre Vdfl. an der Mitte des
Vdrdes. gar nicht verdunkelt, dagegen auf dem ganzen Euddrittel so verdunkelt
sind, dass das Innenranddreieck, nicht zu erkennen ist. Doch mag die Art zu
der Gruppe der Tripunctana, Bohorana, Amoenana, Suffusana und Rosaecolana
und folglich in die Verwandtschaft der Affusana gehören, wenn auch ihr Taster-
bau etwas abweicht.
Grösse der kleinsten Roborana. R. und K. dunkelgelbbraun. Taster
heller, von wenig über Kopflänge, fast cylindrisch, mit wenig lockerer Behairung
und gegen das Ende nicht erweitert; das Endglied kurz, kaum abgesondert.
Beine schmutzig hellgrau; die vier vordem Schienen und Füsse auf der Licht-
seite braun und hell puiiktirt. Hinterleib grau mit weissem Bauch.
Vdfl. 372"' lang, etwas gestreckt, hinten sanft erweitert, am Vdrd. sanft
convex, am convexen Htrd. unterhalb der Spitze schwach eingedrückt. Das
Basalfeld ist kurz, braun, hinten fast senkrecht abgeschnitten. Das folgende,
um die Hälfte breitere Feld i^t gelblichweiss und nur auf dem Vdrd. mit etwa
sechs sehr kurzen, schwarzen Schrägstrichelchen gezeichnet; seine hintere Grenze
geht convex schräg bis vor den Innenwinkel, so dass es am Innenrand bedeu-
tend breiter ist als am Vdrd Der wenig schmälere Plügelrest ist schiefergrau
und mit schwarzen Punkten und Fleckchen unregelniässig bestreut. Ta der
hellem Partie des Spiegelflecks liegen drei schwarze, ungleiche Längsstrichel-
chen. Der Vdrd. dieses Endfeldes ist auf weisslichera Grunde abwechselnd
schmäler und breiter braun gestrichelt, und die Spitze selbst ist bräunlich.
Den Htrd. uin.zielit eine feine, braune Linie mit länglicher Verdickung unter-
halb des Eindrucks, und diese Verdickung wird gegen den Spiegelfleck durch
r309l Beiträge zur Kenntniss der nordainerieanischen Nachtfalter 103
eine weisse, bis in den Innenwinkel reichende Linie abgegrenzt. Fransen (un-
Tollständig) am Innenwinkel weisslich, darüber bis zum Eindruck dunkelgrau.
Htfl. bräunlichgrau, gegen die Wurzel hell. Fransen weisslich, an der
Wurzel mit einer braunen Linie umzogen.
Unterseite der Vdfl. braungrau, zwischen Falte und Innenrand weisslich.
Vdrd. schmal weisslich und fast von der Wurzel an bis zur Spitze schwarzbraun
gestrichelt, die Strichelchen vor der Spitze wechselnd breiter und schmäler. Htfl.
weisslichgrau, auf dem Costalviertel dunkelgrau mit bräunlichen Querfleckchen.
Vaterland: Texas (Bell ). 19™ Cambridger Museum.
Die beinfarbige Raupe lebt in einer länglichen Auftreibung des Stengels
(ähnlich der von Conch. hilarana in Artemisia) von Gutiereza microcephala
Hooker, in der sie überwintert; 1 Ex. kam in Europa Ende Juni aus.
9 Paed, tephrinana n. sp.
Parva abdomine sericeo-cano ; alif> ant. angustis, infra apiceni impressis,
griseis, fuscescenti-marmoraHs, area basali ohscuriore, triangido dorsali (ante
spatiiim speculare utrimqite striga plumbea inelusum) lutea, superius nigro;
post. canescentibus, apice obsciiriore. cf 9-
Sehr ähnlich unserer so gemeinen Tefraquetrana Haw. (Frutetana H.
293, 294), aber specitisch verschieden. Sie ist kleiner und hat gestrecktere Vdfl.
und gespitztere Htfl.; letztere sind weissgrau, in der Spitze etwas verdunkelt,
überhaupt heller als bei jener Art; dafür ist die Linie, welche auf den weiss-
lichen Fransen nahe der Wurzel hinzieht, aber vor dem Analwinkel aufhört,
dunkler und schärfer ausgedrückt. Die Vdfl. (fast S'" lang gegen S'/s), deren
Umschlag noch etwas länger als bei Tetraquetrana ist, sind von weniger
dunkler Färbung; der helle Innenrandraum zwischen dem verdunkelten Ende des
Basalfeldes und dem gelbbraunen Dreieck des Innenwinkels tritt weniger durch
Helligkeit als die gewöhnliche Paediskenzeichnung hervor. (Die Spitze dieses
Dreiecks ist wie bei Tetraq. mit einem schwarzen Punktfleckchen oder kurzen
Längsstrich bezeichnet). Der Spiegelraum macht sich nicht durch besondere
Helligkeit bemerklich; doch wird in ihm deutlicher als dort ein Spiegel abge-
grenzt durch zwei mattglänzendo Bleilinien, die, einander parallel, gegen den
Htrd. divergiren und sich bis an die hellen Costalstriche verlängern; sie
schliessen einen hell gelbbräunlichen Raum ohne Zeichnung ein. (Die schwarze
Htrd.-Linie ist fast schärfer als bei Tetraq.). Der Apicalpunkt ist nicht wie
bei Tetraq. zu einem Ocellus verdunkelt.
Der Hinterleib ist viel heller als dort, beim cf weissgrau mit etwas
Seidenglanz. Auch Kopf und Taster sind hell, was bei Tetraq. nur ausnahms-
weise der Fall.
Vaterland: Massachusetts oder Maine, wo die Flugzeit wahrscheinlich
dieselbe (Mai und Juni) ist wie bei der europäischen nächsten Verwandten.
4 cf 1 9i ^on Packard erhalten, in meiner Sammlung.
104 P. C. Zeller. ■ [310]
10. Paed, vertuitinana n. n'p.
Parva; alis longius ciliatis, anterioribus elongatis, margine postico per-
obliquo, non impresso, einer eo-fuscescentibus, valde variabilibus, ciliorum linea
hie illic interrupta fusca.
Var. a) al. ant. subunicoloribus, obseiiris, dorso late dilutiore. cT Q.
Var. b) ut a) sed dorso concolore, eosta postiee fusco-strigulata Q.
Var. c) al. ant. totis einereo-fttscis, lineola ante spatium speeulare
nigra Q.
Var. d) al. ant. einereis, trabe atra inaequaliter incrassata, in medio
interrupta, ex basi ad apicem usque perducta. Q.
Var. e) al. ant. dilutioribus, striga abbreviata ex dorso ante medium
lineolaque vel striola plieae ante spatium speeulare nigris. cf Q.
Var. f) ut e) sed eosta fusco-strigulata, pliea fere tota late fusca. cT Q .
Eine kleine, sehr veränderliche Paedisca, die in einzelnen Varietäten
mancher verwandten (unbeschriebenen ?) Art sehr ähnlich sieht, aber wohl immer
durch feste Merkmale zu unterscheiden. Als solche Merkmale haben zu gelten :
Die gestreckten Vdfl., deren Vdrd. kaum convex ist, und deren Htrd. keinen
Eindtuck unterhalb der Spitze zeigt, und sehr schwach convex, sehr schief
rückwärts läuft; ferner die verhältnissmässig ungewöhnlich langen Fransen aller
Flügel; endlich die schwarzbraune, in Stücke aufgelöste Linie nahe an der
Wurzel der Vdfl.-Fransen.
Vorderkörper dunkel graubräunlich; Kopfhaare bei "manchen Ex., beson-
ders Var. e) ins Weissgraue, Taster etwas länger als der Kopf, zusammen-
gedrückt, dreieckig, mit abwärts gerichtetem Endgliede. Beine dunkel, die
hintern licht staubgrau. Hinterleib des (f schlank, dunkelstaubgrau mit bleich-
gelblichem, etwas gesträubtem, abgestutztem Analbusch; beim 9 ist der Hinter-
leib ziemlich stark, mehr ochergelblichgrau, mit zugespitztem Analgliede, ohne
hervorstehenden Legestachel.
Vdfl. 3— 3V4'" lang, beim Q kürzer als beim cf, ziemlich gestreckt mit
sehr wenig gebogenem Vdrd., abgerundeter Spitze und sehr schräg zurückgehen-
dem, schwach convexem, uneingtdrücktem Htrd. Der Umschlag hat V3 der Länge
des Vdrdes. und verdeckt einen eben so langen, bleichgelben Haarpinsel. Grund-
farbe dunkel graubräunlich bis ins Weissgraue. Ersteres bei der am einfachsten
gefärbten Var. a). Bei dieser ist nur der Innenrand bis zur Falte herauf
gelichtet; die Falte enthält in einiger Enfernung von der Basis einen scliwarz-
braunen Längswisch. Der Vdrd. ist auf der Eudhälfte mit einigen ganz ver-
loscheneu, nach hinten verstärkten, braunen Fleckchen gezeichnet. Auf den
verlängerten grauen Fransen zieht nahe der Wurzel eine schwarzbraune, hie
und da unterbrochene, starke Linie. — Bei Var. b) einem Q, ist der Innen-
rand nicht gelichtet; aber der ganze Vdrd. auf etwas hellerem Grunde mit
deutlichen, kleinen, dunkelbraunen Querfleck eben bezeichnet. — Var. c) ein 9,
hat die ganze Fläche sehr dunkel und einfarbig, fast ohne jede Spur von
Costalzeichnung, dagegen hinten in der Falte eine feine, schwarze, doch wenig
["31 IJ Beiträge zur Keuntiiiss der uordaniericauischea Nachtfalter. 105
hervorstehende, gekrümmte Läugslinie. — Bei Var. d) einem etwas heller
braungrauen 9i fängt von der Schulter eine sehr dicke, tiefschwarze, unregel-
mässige Längslinie an, welche iu der Falte bis vor die Flügelhälfte reicht; sie
ist auf dem rechten Flügel eine starke, einfache Linie, erweitert sich aber auf
dem linken allmälig zu mehr als dem doppelten Umfang, so dass sie ein
über die Falte herabreichendes Dreieck bildet, das in eine Spitze ausläuft. Ueber
dem Ende dieser Linie fängt eine zweite, etwas wellige Linie an, die sich erst
auf der Querader, dann vor der Flügelspitze knotenartig verdickt und mit dem
schwarzen Apicalfleckchen zusammenfliesst. — Die Ex. mit hellgrauer Grund-
farbe (Var. e) sind gleichfalls im Innenrandfelde am hellsten, über demselben
in mehr oder weniger Breite, am breitesten gegen die Flügelspitze bräunlich
wolkig, auf dem Vdrd. fast von der Basis aus auf hellem Grunde braunfleckig,
mit Flecken, die in der Gestalt sehr nach dem Ex. wechseln, immer aber nach
hinten dunkler und grösser werden. Vor der Flügelraitte geht aus dem Innen-
rand ein nach hinten concaver, brauner Querstreifen bis über die Falte und
basalwärts heller schattirt, also die Andeutung eines Basalfeldes. Dicht über
der Falte, etwas näher gegen den Htrd. als gegen den eben beschriebenen
Bogen ist ein kurzer, schwarzer Längsstrich, der bisweilen oberwärts dunkler
schattirt ist. (Bei einem $ fehlen beide Zeichnungen.) — Bei Var. f) befindet
sich in der Falte ein von der Basis anfangender, dicker schwarzer Längs -
streifen, der bis an den braunen Querstreifen reicht oder sich auch bis zu dem
schwarzen Längsstrich fortsetzt. Die zerstückelte schwarze oder schwarzbraune
Linie nahe der hellen Wurzel der grauen Fransen ist bei allen Varietäten vor-
handen und reicht von der Flügelspitze bis zum Innenwinkel.
Htfl. beim $ gespitzter als beim cf , grau, auf den langen, heilern Fransen
an der Wurzel mit einer verloschenen, dunkelgrauen Linie durchzogen.
Unterseite dunkelgrau, auf den Htfl. heller. Ader 3 und 4 bilden eine
kleine Gabel, die kürzer ist als ihr Stiel; das Ende der Ader 5 steht wenig
weiter von 4 ab, als 4 von 3.
Vaterland: Texas (BolL), wo die Art häufig zu sein scheint. Ein ^f der
Var. a) erhielt ich durch Speyer aus New- York.
B) Mit dem Atoraenstreifen an der Wurzel der Hinterrandfransen der
Vorderflügel.
11. Paed, dodecana n, sp. Taf. IX, Fig. 40.
Media; al. ant. (revolucro cf appresso, margine postico suhconvexo)
griseis, densisfime nigro-atomosis, parte apicali ochracea, glomere punctorum
12 atrorum ter stanneo-dissecto super angulo interno. (^ $.
Nach ihrer Zeichnung, welche auf den Vdfl. keinen eigentlichen Spiegel
bildet, hat sie eine gewisse Aehnlichkeit mit Arcuana L., doch auch mit Gr.
pupülana, welche einen vollständigen Spiegel besitzt. Vor beiden ist sie durch
das Vorhandensein eines Umschlages ausgezeichnet.
106 p.c. Zeller. [312]
Voll wechselnder Grösse, ungefähr wie Ärcuaua, doch auch bisweilen
bedeutend darüber, mit länger gestreckten Vdfl.
Vorderkürper hell gelblichstaubgrau. Taster, um weniger als Kopflänge
hervorbtehend, zusammengedrückt dreieckig, einwärts heller. Beine noch heller,
an den vier letzten Fussgliedein obenauf schwäizlich mit punktförmig weiss-
lichen Enden. Hinterschieuen staik zusammengedrückt, auf der Eückeuschueide
etwas locker haarig, auf der Unterseite nur bis zum ersten Dornenpaar behaart.
Hinterleib dunkler staubgrau, Analbusch hell, ziemlich kurz, abgerundet zuge-
spitzt. Legestachel des $ kaum sichtbar.
Vdfl. 3V2'" lang, bei einem $ 3'/4, bei zwei anderen 41/4, ziemlich ge-
streckt; der grade Vdrd. nur an der Wurzel sehr schwach convex, die Spitze
zugeruudet, der Htrd. schwach convex, in den abgerundeten Innenwinkel zurück-
gehend; der sehr dicht anliegende Umschlag von etwas über 74 ^^^ Vdrd.-
Länge. Grundfarbe ein helles Staubgrau, aber äusserst dicht mit schwarzen
Atomen bestreut. Nur der Apicalraum von etwa halber Flügellänge ist bleich
ochergelb, ohne Atome, und eine schmutzig gelblichweisse, schwach nach oben
gebogene Längslinie, die aber oft auf der Basalhälfte verloschen ist, zieht von
der Basis am Umschlage her, dann, die obere Grenze des tiefschwarzen Punkt-
conglomerats bildend, bis ans Ende des letzteren. Bisweilen enthält auch die
Falte eine ganz feine weisslichgelbe Linie von der Basis aus bis unter die
schwarzen Punkte. Das hell ochergelbe Feld wird von vier bleiglänzenden
Linien in gleichen Abständen quer durchzogen; die vierte ist die längste; die
zwei mittleren endigen an einem nach hinten ausgebreiteten Büschel von fünf
Strahlen, die aus tiefschwarzen Pünktchen bestehen ; die Bleilinien fangen mit
mehr oder weniger deutlichen weisslichen Costalpunkten an; bisweilen ist vor
der ersten noch eine zu erkennen. Die tiefschwarzen, ungleichen, viereckigen
Punkte, ungefähr 12—14, liegen in drei Längsreihen über dem Ende der Falte
auf weissgelblichem Grunde und sind von zwei Bleilinien quer durchschnitten
und von einer dritten, gleichsam der Fortsetzung der dritten Costallinie, hinten
begrenzt. Vor der Mitte ist unterhalb der Falte ein verloschenes, schwarz-
graues Fleckchen, und zuweilen weiter gegen die Basis ein zweites auf dem
Innenrand. Htrd,- Fransen grau, mit Keihen schwarzer Atome querdurchzogen.
Hifl. hellgrau, in der ziemlich scharfen Spitze am dunkelsten. Fransen
schmutzig weiss, an der Wurzel mit feiner, gelblicher Linie.
Unterseite der Vdfl. grau, auf der Basalhälfte des Innenrandes hell.
Vdrd. auf der Endhälfte mit mehr oder weniger deutlichen weisslichen Punkten.
Fransen wcissgrau mit dunkleren Enden. Htfl. viel heller als oben. Die Median-
ader vieiästig; Ast 3 und 4 bilden eine Gabel, die fast so lang wie ihr Stiel ist.
Vaterland : Texas (BoU, Beifrage), wo die auch im weiblichen Geschlecht
leicht verölende Art häufig zu sein scheint. Zwei (^ wurden von Beifrage
am 24. und 29. Mai gefangen.
[3131 Beiträge zur Keimtuiss der iiordamericaaischen Nachtfalter. 107
12. Paed, tnonogrammana n. sp. Taf. IX, Fig. 41.
Magna; al. ant. (revolucro cf longiore, margine postico superms suh-
concavo) albidis, punctis griseis crehrins adspersis, strigulis postisis subargen-
teis, speculo strigis duabus argenteis formato lineam atram unam continente. cT.
Diese grosse Art scheint leicht erkennbar zu sein. Ihre gelblichweissen
Vdfl. haben einen vollständigen Spiegel mit nur einer tiefschwarzen Längslinie
und sind mit staubgrauen Punkten reichlich bestreut. Sonst hat sie eine ge-
wisse Aehnlichkeit mit der südeuropäischen Älbuneana.
Körper mit seinen Theilen unrein weiss. Taster um die halbe Kopflänge
hervorstehend, vor der Stirn stark erweitert, zusammengedrückt und abgerundet.
Sauger fehlt. Die vier letzten Fussglieder obenauf grau, an den Enden weiss"-
lich. Analbusch kurz, vielhaarig; die Haltzangen in der Mitte verengert, am
Ende schräg zugerundet. (Der Hinterleib scheint leicht zu verölen).
Vdfl. fast 6'" lang, ziemlich gestreckt; der Vdrd. sehr schwach convex,
der Htrd. unterhalb der Spitze sehr sanft eingezogen , dann schwach convex
und in den abgerundeten Innenwinkel zurückgehend; der Umschlag reicht über
Vs des Vdrdes. hin. Grundfarbe ein gelbliches, unreines Weiss, reichlich mit
verloscheneu, bräunlich staubgrauen Punkten von ungleicher Grösse bestreut
und wie bestäubt. Vor der Flügelspitze bilden einige derselben verloschene
Querstriche, zwischen denen silberne Querstriche, und unter diesen ein paar
solche Längsstrichelchen liegen. Der Spiegel wird durch silberne, etwas un-
regelmässige und nicht völlig zusammenhängende Qüerlinien eingefasst, die
nach unten convexer gegen einander laufen, oben sich durch eine zerstückelte
Längslinie vereinigen, so dass der Spiegel eine ungefähr birnförmige Gestalt
erhält; in der Mitte wird er von einer feinen, tiefschwarzen Längslinie durch-
schnitten. An seiner oberen Grenze zeigen sich noch ein paar Längsreihen
schwärzlicher Stäubchen, die es möglich erscheinen lassen, dass bei manchen
Ex. noch eine oder die andere kürzere schwarze Längslinie vorhanden ist.
Fransen weisslich, vom Htrd. durch sehr feine, doch nicht reichliche, tiefschwarze
Atome getrennt.
Htfl. weisslichgrau, in der Spitze und längs des Htrdes. grau, ohne
scharfe Abgrenzung nach innen. Fransen weiss mit gelblicher Wurzellinie.
Unterseite der Vdfl. dunkelgrau, am Innenrand weissgrau. Vdrd. auf den
hinteren % weisslich, mit braunen, nicht scharfen Punkten an der Grenze des
dunklen Grundes. Fransen rein weiss. Htfl. weiss, gegen den Vdrd. hellgrau
beschattet. Medianader vierästig, indem Ast 3 und 4 eine Gabel bilden, die
halb so lang wie ihr Stiel ist.
Vaterland: Texas (Boll). Ein schönes cT in meiner Sammlung, mehrere
nach Dr. Hagen's Angabe im Museum Cambridge.
13. Paed, alhiguttana n. sp.
Parva; al. ant. (cum revolucro q, margine postico leviter cunvexo),
pallidissime ochraceis, costa tota strigulis strigisque albidis griseodisseptis
14
108 P. C. Zeller. [314]
notata, (jutiulis disci sparsis albiäis, speculo flavidu, airo-hilineato, ciliis mar-
ginis posiici dimidiis nigro-atomosis. cf.
Aus der Verwandtschaft der Decolorana, Ch'iseolana, Modestana, Caeci-
^laeulana, also wie sie im männlichen Geschlecht mit dem Costalumschlag,
dazu auf dem ganzen Vdrd. mit hellen, schrägen Querstrichen und insbesondere
auf dem Basaldrittel der Htrd. -Fransen dicht mit schwarzen Atomen bestreut.
Am nächsten ist sie der grösseren, dunkleren Hornigiana zu stellen, aber von
ihr, sowie von allen anderen, durch die weisslichen, dunkel eingefassten Tröpf-
chen zu unterscheiden, welche, 10 — 12 an der Zahl, zwischen der Falte und
den Costalstrichen unregelmässig ausgestreut sind.
Grösse der Decolorana. K. ziemlich glatt, bleich staubfarbig behaart;
Gesicht weiss wie die länglich dreieckigen Taster, an denen das Endglied nicht
hervorsteht, ß. hell staubgrau. Beine weisslich; Hinterschienen schwach ver-
dickt, zusammengedrückt, auf den Schneiden mit etwas lockeren Haaren; an
allen Füssen die vier letzten Glieder obenauf halb schwarz, halb weiss. Hinter-
leib weisslicher als das K. Analbusch weiss, massig stark, länger als breit.
Vdfl. 3'" lang, ziemlich gestreckt; Vdrd. sehr schAvach convex, Spitze
fast rechtwinklig, doch etwas abgestumpft, Htrd. fast grade, Innenwinkel ab-
gerundet; der Umschlag von mehr als V4 Länge des Vdrdes. Grundfarbe gleich-
massig blass ochergelb. Der Vdrd. ist von der Basis aus mit graubraunen,
starken Punkten bezeichnet, welche auf weisslichem Grunde liegen; von der
Mitte an wechseln längere und kürzere, hinterwärts dunkel beschattete Quer-
strichelchen. Zwei dieser weisslichen Querstriche bilden sehr schräge, nach
hinten gebogene Linien, deren erste aus der Costalmitte kommt und die Rich-
tung nach dem Spiegel nimmt, die zweite, über dem Anfang des Spiegels aus
dem Vdrd. herabkommt und gekrümmt und unterwärts glänzend über dem
Spiegel bis an den Htrd. und an diesem herunter zieht. Das letzte Costal-
häkchen, vor der mit einem weissen Punktfleckchen gezeichneten Flügelspitze,
ist auch verlängert, steht viel senkrechter, glänzt unterwärts etwas und reicht
bis zu % des Htrdes. In dem Raum zwischen der weissen Costalzeichnuug und
der Falte liegen etwa 12 runde, weissliche, dunkel umzogene Tröpfchen näher
oder entfernter von einander. Zwischen Falte und Inuenrand sind zerstreute
grössere graue Punkte, von denen einzelne einen weisslichen Kern haben. Der
Spiegel wird vorn und hinten durch zwei parallele, grade, zinnglänzende, un-
gleich lange Quorlinien eingeschlossen, ist blassgelb und wird von zwei schwarzen
Längslinien durchschnitten. Fransen weisslich ; auf ihrem Basaldrittel bilden
dichte, schwarze Atome einen Streifen, der sich um den Innenwinkel herum
bis in den Innenrand verlängert.
Htfl. grauweisslich, weiss gefranst.
Unterseite der Vdfl. schattengrau; der Vdrd. in der Endhälfte weisslich,
mit sechs ziemlich dicken, schwarzgrauen, nach hintefl gerichteten Querstrichen,
die aber den Vdrd. selbst nicht berühren. Fransen weisslich, am Ende ge-
[315] Heiträgo zur Kcnntniss der nindaniericanisclien Nachtfalter. 109
bräunt. Htfl. wie oben. Ader 3 bildet eine Gabel, die etwas länger als ihr
Stiel ist.
Vaterland: Texas (Boll). Ein gut erhaltenes cf in meiner Sammlung,
mehrere im Museum Cambridge.
14. Paed, occipitana n. sp.
Parva; eapillis suj)ra hirstitis, pallide griseis; al. ant. (cum revolucro cf )
pallide griseis, dense bninnescenti-marmoratis, Costa tofa fmco-strigulosa,
speculo obsoleto, interius nigro-tenninato, ciliis marginis postici dimidiis nigro-
atomosis. cf.
Mit der vorigen gar nicht zu verwechseln, desto leichter mit der folgen-
den, für welche ich sie anfangs hielt. Der sicherste Unterschied besteht darin,
dass Comatulana längs des Vdrdes. der Vdfl. in ansehnlicher Breite weisslich,
dass ihre übrige Grundfarbe ocherfarbig, und dass ihr Spiegel gut ausgebildet
und von zwei schwarzen Längslinieii durchschnitten ist — während bei Occipi-
tana die Grundfarbe überall schmutzig gelblichweiss ist, und ihr unausgebildeter
Spiegel nur ein paar schwarze Strichelchen enthält.
Grösse der vorigen. R. sehr hell gelblichstaubfarbig. Kopfhaare von
gleicher Farbe, vom Nacken bis zu den gleichfarbigen Fühlern aufgerichtet und
aus einander gesperrt, auf der Stirn fast gelblichweiss und locker. Taster hell,
länglich dreieckig, zusammengedrückt, mit verborgenem Endgliede. -
Beine gleichfalls ganz hell; alle Füsse an "clen vier letzten Gliedern
obenauf braun mit Aveisslichen Enden-, die Vorderscliienen vorn gelbbraun mit
hellen Punkten, die Mittelschienen graubraun mit schrägem, hellem Mittelband,
hellem Ende und solchen Dornen; die Hinterschienen wenig verdickt, zusammen-
gedrückt, auf der Rückenschneide auf 2/3 locker behaart. Hinterleib ochergelb-
grau mit gleichfarbigem, kurzem, grade abgeschnittenem Analbusch.
Vdfl. 3"' lang; Vdrd. fast grade, Spitze deutlich, Htrd. schwach corivex;
der Umschlag dicht anliegend, von V3 Länge des Vdrdes. Grundfarbe bleich-
gelb, zwischen den sehr reichlichen, vielfach zusamraenfliessenden, bräunlichen
Marmorfleckchen hervortretend. Vor der Mitte liegt auf der Falte ein grösserer,
schwärzlich bestäubter, nach hinten gespitzter, unterwärts hell begrenzter Fleck ;
unter ihm ist am Innenrande, doch weiter basalwärts, ein gleichfarbiger, nicht
gespitzter; beide sind die getrennten Stücke des bei Modestana, Biodieana etc.
vorhandenen, vom Innenrande ausgehenden Bandstreifens. Der Vdrd. ist mit
vielen nicht scharfen, gelbbraunen Querstreifchen bezeichnet, am undeutlichsten
auf dem verdunkelten Umschlag. Der Spiegel ist ganz unausgebildet; ein
schwachglänzender, weisslicher Querfleck, auf der Basalseite durch eine undeut-
liche schwärze Linie begrenzt, bezeichnet seine basale Begrenzung, eine solche
Querlinie vor dem Htrd. die äussere; in dem schmalen, dunkleren Zwischen-
raum liegen oberwärts zwei schwärzliche, sehr kurze, verflossene Längsstreif-
chen. Die (grösstentheils abgestossenen) Fransen zeigen an der Wurzel die
dichte, schwarze Bestäubung der vorigen und der folgenden Art.
14*
110 P. C. Zeller. [316]
Htfl. c^rau, gegen die Basis und den Innenrantl heller, gleich den Fransen.
Unterseite der Vdfl. dunkelgrau; der Vdrd. vom üraschlag an auf bleich-
gelblichem Grunde mit braunen, an Länge nach hinten zunehmenden und
schrägeren Querstrichen, die mit schwarzen Atomen bestreut sind. Htfl. weiss-
lichgrau, am Vdrd. gegen die Pltigelspitze mit bräunlichen Punktflecken. Ader 3
ist auf dem rechten Htfl. ganz einfach, auf dem linken aber in eine ziemlich
enge Gabel getheilt, welche so lang wie ihr Stiel ist.
Vaterland: Texas (Beifrage). Ein (^, am 24. Juni gefangen, in meiner
Sammlung.
15. Paed, connatulana n. sp.
Parva; capilUs eomosis, pallide oehracein; al. ant. latius juxta costam
albidis, costa fiiscescenti-strigulata, cetermn, ochraceis, obsolete nigricanti-])ustu-
latis, speculo atro-hilineato, cüiis marginis postici dimidiis nigro^atomosis. Q .
Ihre Hauptverschiedenheiten von Occipitana sind bei dieser angezeigt.
Sie ist auch ein wenig grösser und breitflügliger.
R. hell ochergelb; Ki-agen und Schulterdecken weisslich gerandet und in
der Mitte mit weisslichen Stellen. K. bleich ochergelb behaart; die Haarschuppen
im Nacken niedergelegt, auf dem Scheitel einen starken, aufrechtstehendeu
Schopf bildend, der sich bis tief ins Gesicht zieht.
Taster stark behaart, zusammengedrückt, am Ende scheibenförmig, in-
wendig weisslich. Beine gelbweisslich; Schienen und Püsse wie bei Occipitana
gezeichnet, doch nur blassbraun ; die zusammengedrückten Hinterschienen auf
der Rückenschneide in der Mitte und am Ende mit verlängerten Haaren. (Hinter-
leib fehlt).
Vdfl. 3V3'" lang, breiter und stumpfer als bei Occipitana, am Htrd.
unterhalb der Spitze ein wenig eingebogen. Grundfarbe hell ochergelb, längs
des Vdrdes. in V4 <l*-i' Flügelbreite, jedoch nach hinten schmäler, ohne scharfe
Grenze gegen innen, gelblichweiss, von der Basis aus mit kurzen, nach hinten
ein wenig längeren, gelbbräunlichen, schrägen Querstrichelchen; das in der
Mitte ist aus zweien zusammengeflossen; drei andere, mit feinen abwechselnd,
folgen bis zur Flügelspitze; alle vier sind mit tiefschwarzen Atomen dicht be-
streut. In dem ochergelben Grunde liegen sehr kleine verloschene, weissliche
Tröpfchen, und in mehr oder weniger weiten Zwischenräumen zeigen sich An-
häufungen von schwarzen Atomen, welche Anhäufungen sich dem blossen Auge
als schwärzliche Pusteln darstellen. Der Spiegel ist weisslich, an seineu Rän-
dern (nur nicht am oberen) etwas glänzend, reicht bis zum Ende der Falte
herab und enthält in seiner oberen Hälfte zwei scharfe, tiefschwarze Längs-
linien. Fransen sehr hell, gelblichweiss, auf der Wurzelhälfte mit einem Streifen
tiefschwarzer Atome, welcher sich verschmälert bis in deiV Innenrand zieht.
Htfl. hellgrau; Fransen weisslich, nahe der gelblichen Basis mit grauer
Schattenlinie.
[3171 Beiträge zur Kenntniss der nordamerioanischen Nachtfalter. 111
Unterseite der Vdfl. hellgrau; Vdrd. schmal weisslich, mit brauvigrauen,
verloschenen Querstrichelchen, unter denen vier durch ihre Dicke ausgezeichnet
sind, alle mit schwarzen Atomen bestreut. Solche Atome haben auch die weiss-
lichen Fransen gegen die Wurzel. Htfl. grauweiss. Die dritte Ader bildet eine
auseinander gesperrte Gabel, welche viel kürzer als ihr Stiel ist.
Vaterland: Texas (Beifrage). Ein $, am 26. August gefangen, in meiner
Sammlung.
16. Paed, nutnerosana n. sp.
Parva; al. ant. acutis (cum revolucro (^),. albiäis, confertim fusco-
2ndvereis, fmceäine praesertim ante speculum confluente, costa tota albo fasco-
que oblique strigulosa, strigula majore alba ante apicem, speeulo alhido striolam
niyricaniem continente, ciliis dense nigro-atomosis. cf .
Auch aus der Verwandtschaft der Moäicana, Modestana, Caecimaeulana,
aber mit dunkelbrauner Bestäubung auf weisslichem Grunde. Sie hat die Grösse
der Comatulana, ist aber noch etwas breittiügliger.
R. auf weisslichem Grunde braun bestäubt. Oberkopf reichlich und locker
behaart, gelblichstaubfarbig. Gesicht und Taster weisslich; ersteres in der
Mitte mit einem braunen, schlecht umgrenzten Fleck; letztere eiförmig, zu-
sammengedrückt, mit braunem, kaum hervort,teh(-ndem Endt;liede. Beine (verölt),
die vier letzten Fussglieder der Hinterbeine obenauf schwarz mit weissen Enden.
Analbusch hell staubgrau, ziemlich reichlich, grade abgeschnitten.
Vdü. 3V4'" lang, ziemlich breit, mit etwas convexem Vdrd., deutlicher
Spitze und schwach convexem, unterhalb der Spitze sehr seicht concavem Htrd.
Grundfarbe woisslich, sehr reichlich mit schwarzbraunen Punkten und Quer-
strichelchen bestreut, um den Spiegel in unregelmässiger Breite dunkelgrau mit
gedrängten schwarzen Atomen. Unter der Palte hängt vor der Mitte ein un-
regelmässiger, schwarz gesäumter, doch nicht sehr auffallender Fleck. Daher
tritt in dem Raum zwischen diesem und der dem Spiegel vorhergehenden Ver-
dunkelung die Grundfarbe am meisten hervor, und die Lichtung zieht sich auf
dem Innenrand noch unter und über dem Fleck etwas gegen die Basis. Der
Vdrd. ist von der Basis aus, doch am dunkelsten auf dem Umschlag, mit
schmalen, schrägen, schwarzbraunen und weissen Querstrichen, die etwa bis zur
Subcostalader reichen, bezeichnet. Vor der etwas verdunkelten Filigelspitze ist
ein senkrecht herabhängendes, weisses, mit einer schwärzlichen Querlinie durch-
schnittenes Dreieck recht auffallend; unterhalb der Spitze desselben zieht eine
sehr feine, verloschene, unregelmässig geschlängelte, weissliche Linie vom Htrd.
bis gegen die Flügelhälfte. Der Spiegel, der oberhalb des Innenwinkels liegt
und den Htrd. berührt, ist recht auffallend, unregelmässig gerundet, breiter als
hoch, weisslich, einwärts etwas zinnfarhig. am oberen Rande mit einem schwarzen
Längsstrichelchen und im Innern unterhalb seiner Mitte mit einem ebenso
kurzen. Fransen grau, ausser an ihren Enden dicht mit schwarzen Atomen
bis an den Innenwinkel bestreut.
112 V. r. Zeller. [318]
Htfl. dunkel braungrau, mit liclitgrauen Fransen.
Unterseite der Vdfl. grau, auf dem Vdrd., ausser in der Gegend des
Umschlages weisslich und mit kurzen, braunen Querstrichelchen. Flügelspitze
braun, das Costaldreieck davor deutlich. An der Mitte des Htrdes. ist eine
helle Stelle. Fransen heller als oben. Htfl. hellgrau mit noch helleren Fransen.
Ader 3 bildet eine Gabel, die die Länge ihres Stieles hat.
Vaterland: Texas (Boll). Ein ^T (auf der rechten Seite verölt) im Cam-
bridger Museum.
17. G^'ajih» subversana n. sp.
Parva; al. ant. angustulis (revolucro cT longiore), fuseo-cinereis, costae
dimidio postico oblique fusco-strigulato, strig^üa albida costäli ante apicem,
speculo albido unguium internum attingente, ciliis marginis postici superius
nigro-atomosis, ad artguliim internum albidis. cT 9-
Auf den ersten Blick sieht sie wie eine vergrösserte Phoxopt. curvana
oder verkleinerte Tineana aus; mit den vorher beschriebenen Grapholithen ist
sie also gar nicht zu verwechseln.
Grösse der Albiguttana. R. braungrau ; K. überall nur Avenig heller.
Taster länglich, weisslich, nur unterwärts mit abstehenden Haaren. Beine
scliniutzig gelblichweiss; nur die vier vorderen Fussglieder oben gebräunt mit
woisslichen Enden. Hinterschienen wenig verdickt und ohne abstehende Haare.
Analbusch kaum heller als der Hinterleib.
Vdfl. 3'" lang, ziemlich schmal, mit sehr schwach convexem Vdrd., deut-
licher Spitze und schwacher Einbiegung des wenig convexen Htrdes. Grund-
farbe braungrau, nach hinten durch reichliche schwarze Atome, welche durch
Schüppchen mit weisslichen Spitzen gebildet werden, etwas verdunkelt. Der
sehr sichtbare Umschlag reicht fast bis zur Hälfte des Vdrdes. und von da an
ist dieser mit vier Paaren schräger, schwarzbrauner, nach hinten etwas ver-
längerter Schrägstrichelchen bezeichnet, jedes Paar von dem anderen durch
einen hellen, aber nicht weissen Zwischenraum gesondert; hinter dem letzten
folgt vor der Flügelspitze ein fast weisses, auswärts dunkelbraun gesäumtes,
senkrecht gestelltes Häkchen. Der weissliche, vorn und hinten matt schimmernde
Spiegel reicht von der Mitte des Htrdes. bis in den Innenwinkel, ist basal-
wärts mit schwarzen, gedrängten Schuppen umzogen und trägt an seinem oberen
Runde einen schwarzen, beim Q hakenförmigen Längsstrich, etwas über seiner
Mitte eine feine solche Längslinie und tiefer ein paar verloschene Punkte. Die
Fransen sind am unteren Ende des Spiegels weisslich, höher hinauf überall,
ausser an den äussersten Enden, mit schwarzen Atomen bestäubt.
Htfl. hell bräunlichgrau mit grauen Fransen.
Unterseite der Vdfl. grau, am Innenrand breit bleich. Die Costalhäkchen
sehr undeutlich, die Fransen vor der Spitze und um dieselben weissschiramernd.
Htfl. weisslichgrau. Ader 3 bildet eine aufgesperrte Gabel, die halb so kurz
wie ihr Stiel ist-
r319"l Beiträge zur KenntuisB der uordaiiiericaniseheii Nachtfalter. llo
Vaterland: Texas (Boll). Massachusetts bei Beverly (Burgess) wo zwei $
am 27. Juni und 3. Juli gefangen wurden. Ein (^, ein $ im Museum Cam-
bridge, ein 2 in meiner Sammlung.
Dichrorafnpha aurisignana n. sp.
Alis mit. oblongis (cum revolucro c^), hiteo-fuscescentibus, postice ferru-
gineo-mixtis, macula dorsi medii magna, semiovata, pallide ferruginea, piodice
evanescente, x>unctis S atris in spuUo ferrugineo ante marginem posticum. cf .
Nächst verwandt mit Tetiverella, alpinana, polüana, von ihnen ver-
schieden durch den Dorsalfleck der Vdfl., der hinten nicht ausgehöhlt und
scharf begrenzt (also mondsichelförmig), sondern haibeiförmig ist und ganz
allmälig in die Grundfarbe übergeht. Dadurch hat sie mehr Uebereinstimm'&ng
mit Heegeriana (welche Heinemann mit Unrecht aus dieser Verwandtschaft zu
entfernen scheint); allein ihr Fleck ist gar nicht von Querlinien durchschnitten.
Grösse einer mittleren Petiverella. Vorderkörper von der Farbe der Vdfl.
Taster weissgrau, am Ende verdunkelt. Hinterbeine schmutzig hellgelblich, an
den Füssen gebräunt, mit blassen Spitzen der Glieder.
Vdfl. fast 3'" lang, in der Gestalt wie bei Petiverella, am Htrd. unter-
halb der Spitze sehr schwach eingezogen, lehmig gelbbraun, hinten rostfarbig
gemischt. Der deutliche Umschlag von V4 der Länge des Vdrdes. Der blass
rostgelbe, fast goldfarbene, halbeiförmige Dorsalfleck fängt etwas weiter gegen
die Mitte und hinter dem Ende des Umschlags an als bei den anderen Arten;
er ist etwas höher als breit, basalwärts convex und scharf begrenzt, reicht bis
zur halben Flügelbreite hinauf und ist auf seinem Enddrittel dunkel bestäubt,
so dass er auf dieser Seite in der gelbgemischten Grundfarbe verschwindet.
Ueber seinem oberen Ende liegen in der gelbgemischten Grundfarbe einige sehr
feine, tiefschwarze Längsstriche. Die matt bleifarbenen Costalstriche, welche
verschiedene Länge haben, ziehen auf rostfarbenem Grunde schräg nach aussen;
der eilie verlängert sich, zu einem spitzen Winkel gebrochen, bis zum Innen-
winkel und fasst auf der Basalseite den schmalen Spiegelfleck ein, welcher von
einer schwarzen, gebogenen Linie von oben nach unten durchzogen ist. Zwi-
schen der hinteren bleifarbenen Linie des Spiegels und dem Htrd. ist der
Grund in einem schmalen Streifen rostfarben und mit drei starken, tiefschwarzen
Punkten und darüber mit einem feinen Längsstrichelchen gezeichnet. Auch die
gerundete Flügelspitze ist rostfarben. Fransen glänzend grau, au den Enden
dunkel.
Htfl. brauugrau. Fransen hellgrau, an der Wurzel mit einer starken,
dunkelbraunen Linie durchzogen.
Unterseite der Vdfl. braungrau, am Vdrd. vor der Spitze etwas gelblich
und dunkel gestrichelt, auf der Mitte des Innenrandes mit einem kleinen,
schmutzig weisslichen Dreieck. — Htfl. viel heller als oben, am dunkelsten im
Cöstal viertel.
114 P. C. Zeller. [320]
Vaterland wahrscheinlich die Gegend von Washington. Ein von Osten-
Sa cken gefangenes cT in meiner Sammlung.
Choreutina Hum.
Choreutis pretiosana Dup.
Xylopoda — Dup. Suppl. IV, p. 182, tab. 65, Fig. 9.
Choreutis — Stand. Horae Soc. Eut. Ross. 1870, S. 272.
Choreutis vibrana var. australis Z. Isis 1847, S. 643.
Diese überall um das Mittelmeer lebende Art unterscheidet sich von
Bjerkandrella Thbg. (Vibrana H.) durch nichts als durch ihre Kleinheit und
lichtere Färbung; die Zeichnung ist ganz gleich, und die Vdfl. der Bjerkan-
drdla haben nicht immer einen weniger convexen Htrd. Dabei wechselt Pre-
tiosana doch etwas in der Grösse, und das 9 ist etwas kleiner als das (f.
Die sieben mir vorliegenden nordamericanischen Ex. sind noch kleiner,
als die 9 der europäischen Pretiosana. Bei den vier aus Texas stammenden
sind die zwei hellen, durch runde, sehr kenntliche Schuppen hervorgebrachten
Binden (die erste, ziemlich grade vor der Mitte, die zweite, gebogene und über
der Mitte stark erweiterte bei -j-^) hellgrau, bei den drei aus Ohio (cf 9). die
auch Schläger als Australis bestimmte, reinweiss, so dass die Schüppchen
sich unter der einfachen Lupe nur auf der hinteren Binde undeutlich unter-
scheiden lassen. (Sie könnten, wenn die weisse Farbe beständig sein sollte,
als Var. Ohiensis abgesondert werden). Ein weniger rein weissbindiges, sonst
übereinstimmendes 9 bä,be ich bei Syrakus gefangen.
Da die specifische Identität zwischen den americanischen und den euro-
päischen Ex. sicher und an keine Einwanderung zu denken ist, so kann Pre-
tiosana nur zu den beiden Erdtheilen ursprünglich gemeinschaftlichen Arten
gezählt werden.
Anmerkung. Zu beobachten bleibt (was ich in Italien versäumt habe),
ob Pretiosana, beim Sitzen auf Blumen , die Flügel so sonderbar verbogen
trägt wie Bjerkandrella. Letztere Art oder Form, für deren Raupe Heine-
mann als Nahrungspflanzen Inula salicina und Helenium kennt, lebt gewiss
auch auf Carlina aeaulis, auf deren Blättern ich die Raupen an trockenen,
sonnigen Stellen bei Bergün und Raibl (wo ich sie für die einer Depressarie
hielt, zool.-bot. Ges. Schriften 1868, S. 609) beobachtete; sie fressen, so viel
ich mich erinnere, die Epidermis stellenweise ab und lassen dadurch die Blätter
fleckig erscheinen. Bjerkandrella kommt an den Bergen von Jena vor, bei
Bergün über 4000 Fuss hoch; wahrscheinlich ist sie überall einheimisch, wo
Carlina aeaulis wächst, also immer in einiger Höhe über dem Meere, während
Pretiosana sogar nahe am Meeresufer fliegt. Dass ich in Raibl Bjerkandrella
auch von einer Veronica (wahrscheinlich alpina) gezogen habe, erwähnte ich
1. c. S. 619, Jedenfalls ist ihre Raupennahrung mannigfaltig, wenn auch nur
montan oder alpin.
["3211 Beiträge znr Kenntniss der nordamericanisclien Nachtfalter. llO
Simaethis rimulalis n. sp.
Palpis exalhidis, nigro-fasciatis, antennis albo nigroque annulatis; alis
luieo-hriinneis, anterioribus ochmceo-fiqHamtdatis, sfriga ante medium posita
pallida, fascia angusta marginali rubra, utrimque nigro - marginata ; cilns
cinereis, nitidis. 9-
Sehr kenntlich an dem schmalen, rothen Streifen, der am Htrd. der hell
gelhhraunen Vdfl. bindenartig hinzieht, und der feinen, weisslichen Querlinie
vor der Mitte.
Grösse einer mittleren Nemorana. Oberseite des Körpers gelbbraun.
Im Gesicht ist über dem Munde ein gelbliches Bändchen. Taster dilnn, auf-
gebogen, über das Gesicht etwas heraufreichend, ohne Borsten, weisslichgelb,
auswärts am zweiten Gliede mit zwei, am ziemlich kurzen, stumpfen Endgliede
mit einem schwarzen Bändchen. Fühler fein, weiss und schwarz geringelt. Die
vier Hinterbeine ziemlich schlank, hell ochergelb; die Mittelschienen an der
Wurzel schwarz und mit schwarzer Binde in der Mitte und vor der Spitze ; die
dünnen, unbehaarten, gelbdornigen Hinterschienen nur auswärts braun gezeich-
net; die Füsse schwarz mit blassgelben Enden der Glieder. Am Hinterleib sind
die Segmente dunkelbraun mit bindenförmig hellgelben Hinterrändern; Anal-
busch hellbraun.
Vdfl. 3V2'" lang, nach hinten stark erweitert, mit convexem Vdrd. und
fast gradem, wenig einwärts gerichtetem Htrd. Die Grundfarbe dunkelbraun,
aber durch die sehr reichlich aufgestreuten ochergelben, runden Schüppchen
viel heller aussehend. Vor der Mitte geht eine dünne, schwach nach aussen
gebogene Querlinie schräg herab; sie ist am Vdrd. weiss, im weiteren Verlauf
gelblich getrübt und wird auf der Basalseite durch die dunkle, hier nicht gelb-
lich beschuppte Grundfarbe bindenartig beschattet. An der tiefschwarzen Htrd.-
Linie zieht ein schmaler, bindenförmiger, ziegelrother Streifen an der Flügel-
spitze vorbei und zugespitzt bis zum Vdrd.; er ist abwärts ebenso zugespitzt
und erreicht den Innenwinkel nicht; gegen die Flügelfläche säumt ihu eine
feine schwarze Linie. Fransen raetallglänzend grau.
Htfl. dunkel gelbbraun; von der Basis aus zieht auf der Medianader ein
schmaler, hell ochergelber Streifen, der an der Verästelung mit einer Erweite-
rung aufhört. Fransen an der Flügelspitze hellgelb, sonst braungrau, mit
hellgelber Wurzellinie, welche aber weit vor dem Analwinkel aufhört.
Unterseite der Vdfl. braun, ausser am Vorder- und Htrd., röthlich ge-
mischt; von der Plügelspitze zieht ein hellgrauer Staubstreifen sich verdünnend
längs der schwärzlichen Htrd. -Linie herab. Fransen schwärzlich, fast ohne
Glanz. Htfl. dunkelgelbbraun. Die Median- und die Querader sind hellröthlich.
Fransen braun, an der Flügelspitze und in der Wurzellinie unrein hellröthlich.
Vaterland: Die westindische Insel St. Thomas. Ein Ex. aus dem Berliner
Museum in meiner Sammlung.
15
HC, P. C. Zeller. [3221
Simaethis viearialis n. sp.
Palpis piloso-squamatis, articulo terminali setoso; alis ant. hrunneis,
nehulis albidis fascias duati (alteram angustam ante, alteram latam post
medium) formantibus, ciltis fuscis supra et infra medium albidis; post. subtus
albido-nehulosis. Q .
Von der Grösse und Flügelbreite der Pariana, aber ohne die zwei Ein-
buchtungen in den Vdfi.-Fransen ; ihr Platz ist daher zwischen Pariana und
Diana, obgleich ihr Aussehen mehr an Fabriciana erinnert.
Körper braun, K. weisslich gemischt. Taster etwas dick, schwach auf-
gebogen, über die Stirn hervorragend, weisslich beschuppt und behaart; das
zweite Glied vor der Spitze hellbraun; das Endglied hellbraun, stumpf, mit
nach vorn gerichteten, kurzen Borsten bekleidet. Fühler sehr fein, bräunlich,
ungeringelt. Beine weisslich, schwarzbraun bandirt und gefleckt; Hinterschienen
kurz und durch anliegende Behaarung verdickt. Bauch weisslich mit hell
bräunlicher Bestäubung. Analbusch hellbraun.
Vdfl. fast 3'" lang, ziemlich breit, nach hinten allmälig erweitert, mit
sanft convexem Vdrd. und fast gradlinigem Htrd., gelbbraun, am dunkelsten,
und zwar bindenfönnig, hinter der zweiten weisslichen Binde. Vor der Mitte
ist eine ziemlich schmale, weissliche, nach aussen bogenförmige Binde (oder
breiter, Querstreif), auf dem Vdrd. reinweiss anfangend (die hier verwischten
Flügel lassen ihren Verlauf nicht genau erkennen). Die zweite Binde ist viel
breiter und auf dem Vdrd. auch rein weiss; sie ist über ihrer Hälfte stumpf-
winklig gebrochen, darunter erweitert, mit einem zahn artigen Vorsprung auf der
Basalseite unterhalb der Falte; in ihrem hinteren Drittel zieht eine am Anfang
und Ende deutlichste dunkelbraune Linie herab, durch welche sie wie aus einer
Binde und einem sie begleitenden Querstreifen zusammengesetzt erscheint. In
dem Winkel dicht an ihr ist auf der Querader ein sehr kleines, weisses Mönd-
chen. Die Fransen, durch eine starke, schwarze Linie von der Flügelfläche ge-
trennt, sind hellbraun, unterhalb der Spitze und oberhalb des Innenwinkels mit
einer breiten weisslichen Stelle.
Htfl. heller und gelblicher braun als die Vdfl., in nach aussen zunehmen-
der Dunkelheit. Fransen weisslich, mit starker, schwarzer Basallinie und ver-
loschen grauer Linie vor der Spitze; an der Flügelspitze sind sie schwärzlich
angelaufen.
Unterseite der Vdfl. braun, einwärts hell; wo die zwei Nebelbinden auf
der Oberseite anfangen, ist auf dem Vdrd. erst ein reinweisser Punkt, dann ein
solcher Nebelfleck. Fransen wie oben, nur mit hellerer Linie an der Wurzel.
Htfl. weisslich, am Vorder- und Htrd. braun bestäubt und mit einem braunen
Staubstreifen quer durch die Mitte, wodurch gleichsam eine breite, weissliche,
schlecht begrenzte Binde auf dem Enddrittel gebildet wird.
Vaterland: Maine oder Massachusetts; das einzelne 9 nieiner Samm-
lung wurde mir durch Dr. Packard mitgetheilt.
r323l Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 11^
ßrenthia pavonacella Clem.
Tarsorum apice nigro , palpis tenuibus; alis ohtusis, longnis düiatis,
cervinis, anteriorihus diffuse albido-squamatis, annulo oblongo venae trans-
versae albido, fascia marginali atra, nitidissime lilacino-squamata ; poste-
rioribus macula ante medium rotundata albida, sqiiamuUs nitide lilacinis ad
angiilum apicalem. <^ Q.
Brenthia pavonacella Clem. ed Stainton, p. 134.
Auffallend durch die in dieser Familie ganz ungewöhnlich langen Fransen,
gehört sie, obgleich sie dünn gespitzte Taster hat, doch nicht zu der folgenden
Gattung Setiostoma, weil sie gar keine Aehnlichkeit mit der Wicklerabtheilung
EphippipJwra, dagegen die breite Choreutidenform und auf der Unterseite scharf
gezeichnete Htfl. hat. Schon ihre langen Fransen nöthigeu zur Beibehaltung
eines eigenen Genus.
Die Art ist durch die fast metallglänzenden Lilaschuppen auf dem tief-
schwarzen Htrd.- Bande der abgerundeten Vdfl. und an der Spitze der Htfl. auf
der Oberseite und an mehreren Stellen der Unterseite und durch die grössten-
theils weissliche Unterseite aller Flügel sehr ausgezeichnet.
Grösse der Pretiosana. Körper gelbbraun, auf der Unterseite weiss.
Gesicht allmälig ins Weissliche übergehend. Fühler nicht so fein, wie bei den
anderen bekannten Arten, bräunlich, sehr undeutlich geringelt, beim cf mikro-
skopisch pubescirend. Taster von 11/2 Kopflänge, horizontal, sehr wenig auf-
gebogen, ziemlich dünn, nur am Wurzelgliede mit etwas abstehenden Haaren,
weiss, am zweiten Gliede mit einem verloschenen, braunen Fleckchen ; das halb
so lange Endglied an der Wurzel und Spitze braun. Beine kurz und stark,
weiss, die vorderen schwarzfleckig; die vier hinteren Schienen durch lockere
Behaarung verdickt; an allen Füssen ist die Spitze des ersten und die drei
letzten Glieder schwarz.
Vdfl. des cT 2'", des 9 2V2'" lang, länglich, nach hinten sehr erweitert
und an den Winkeln abgerundet, dunkel rehbraun mit helleren und trüberen,
weisslich beschuppten Stellen und Linien. Nicht weit von der Wurzel ist eine
helle, verloschene, gebogene Querlinie. Von der Falte gehen nach dem Innen-
rand drei schräge, weissliche Linien herab, die erste bei Vs» ^^^ zweite von der
Querader, die dritte am Innenwinkel. Auf der Querader liegt ein nicht recht
leicht bemerkbarer, quergezogener, fast nierenförmiger Eing. Noch gibt es ein
paar linienförmige weissliche Striche und einen solchen Costalpunkt vor dem
Anfang des tiefschwarzen, längs des Htrdes. herabziehenden Streifens. Auf
dem hinteren Theil dieses Streifens bilden metallschimmernde Lilaschuppen
eine unterbrochene Querlinie. Die langen Fransen sind hinter der gelbbräun-
lichou Wurzel von einer starken dunkelbraunen Linie durchzogen, hinter der-
selben braungrau, um die Flügelspitze weisslich.
Htfl. gleichfalls ungewöhnlich abgestumpft, braun, vor der Mitte mit
einem länglich runden, weissen Fleck und einem kleineren am Vdrd. gegen die
Flügelspitze. Von dieser zieht am Htrd. bis zur Flügelhälfte eine blasslila-
15*
118 p.c. Zeller. [324j
farbige, gleichfalls glänzende Linie , von deren Ende eine weisse, kurze, hie
und da etwas glänzende Linie schräg aufwärts gegen den Vdrd. gerichtet ist.
Die langen Fransen sind an der Wurzel wie bei den Vdfl. gezeichnet, dahinter
weiss, an der Mitte und vor der Plügelspitze weiss.
Unterseite der Vdfl. weiss, beim (^ mit grösseren braunen Flecken als
beim 9» "^it breiter, brauner Htrd. -Binde, in welcher eine violettglänzendo
Querlinie vor einer durch die hellen Adern zerscliiiittenen tiefschwarzen Linie
zieht. Httl. schwärzlich; die Basis nimmt ein grosser weisser Fleck ein, dem
im Mittelraum ein etwas kleinerer, kreisrunder folgt. Ein eckiger Costalfleck
liegt vor der Flügclspitze, als dessen Portsetzung die weisse Querliuie der
Oberseite gelten kann; darüber gegen den Innenwinkel zu ist noch ein weisser
Punkt. Er, sowie ein Fleck darüber, der Anfang und das Ende der Querlinie,
das innere Ende des Costalflecks und ein Htrd.- Streifen vor der Flügelspitze
haben die schon erwähnte Lilabeschuppung.
Vaterland: Texas (Boll), von wo das schön erhaltene 9 des Museums
Cambridge, und Brasilien, woher das kleine cf meiner Sammlung stammt.
Nach Clemens' Angabe ist die Flugzeit im Juli und August.
Anmerkung. Die Giemen s'sche Beschreibung stimmt zwar nicht
genau, enthält aber doch die Merkmale der mir vorliegenden Ex. Wahrschein-
lich ändert die Art etwas ab. Ob die zwei anderen Clemen'schen Arten in
den Gattungsmerkmalen genau mit Pavonacella stimmen, muss die Ansicht
natürlicher Ex. lehren.
Setlostoina n. g:.
(Fem. von Setiostomus. cyr^? tinea, aidfxa os.)
Caput breve, fronte perpendieulari.
Palpilabiales reflexi, squamati, non setosi, articulo terminali longiore,
attenuata, subulato.
Haustellum breve, convolutum.
Tibiae 4 posteriores in media et apice setis incrassatae.
Corpus breve, robustum.
Alae mediocriter ciliatae, posteriores elonyato-rotundatae, margine postico
toto convexo, subtus unicolores.
Ganz von der Gestalt einer kleinen Lederer'schen Phthoroblastis oder
Ephippiphora — nur mit tropischer ganz abweichender Färbung — aber mit
gelechienartiger Bildung der aufgekrümmten Taster, also sicher nicht zu den
Wicklern gehörig. Die Kürze der Fransen erlaubt durchaus nicht, sie zu den
Gelechiden zu zählen. Dagegen entspricht der kräftige Körperbau und die an
der Mitte und Spitze durch Borsten etwas verdickten Schienen den Choreatiden,
während der Mangel von Borsten an den Tastern und von Zeichnung auf der
Unterseite der Htfl. wenigstens nicht den europäischen Arten gemäss ist. Viel-
leicht gibt das Geäder, das sich ohne Abschuppung nicht genau erkennen lässt,
eine sichere Auskunft.
r325l Beiträge zur Kenntniss der nordamericanischen Nachtfalter. 119
1. Set, ocanthobasis n. ap. Taf. IX, Fig. 42.
Capite seapulisque citrinis; al. mit. triente hasali citrmo, ad costam et
dorsum nigro, striga caerulea termiiiaio, ccterum nigris, nitide violaceo-rivu-
losis; post. nigris, nigro-ciliatis. cf .
Grösse einer mittleren Coronillana. Körper schwarz. Schulterdecken und
K., ausser im Nacken, citronengelb. (42a) Fühler von ^4 Länge der Vdfl., kräftig,
gegen das Ende verdünnt, braun mit feiner, gelblicher, in den Gelenken unter-
brochener Euckenliiiie. Taster anliegeud, ziemlich dünn, zusammengedrückt, bis
ein Avenig über die Stirn reichend, blassgelb; das Endglied nicht abgesetzt, fein
zugespitzt. Vorderbeine innen grau, aussen schwarz; Mittelbeine innen metall-
glänzend grau, sonst schwarz, an den Fussgliedern mit weissen Spitzen ; Hinter-
beine am Knie weiss, an den Schienen innen so wie die Dornen glänzend weiss,
aussen in der Mitte und an der Spitze durch schneeweisse Borsten verdickt;
Fussglieder schwarz mit glänzend weissen Spitzen. Hinterleib mit glänzend
weissen Htrdn. der hinteren Segmente; Analbusch dünn.
Vdfl. 2V2'" lang, auf dem gradlinigen , wenig schräg abgeschnittenen
Basaldrittel citronengelb; in diesem an der Schulter mit einem tiefschwarzen
Fleck und einem längeren längs des Innenrandes. Als Begrenzung dieses gelben
Feldes folgt auf tiefschwarzem Grunde eine dunkelblaue, breite, grade, voll-
ständige Querlinie. Der Rest des Flügels ist tiefschwarz. Vor der Mitte des
Vdrdes., zwischen dem gelben Felde und der Flügelspitze ist ein weisser, ver-
loschener Punkt, von welchem blaue Beschuppung schräg abwärts nach hinten
geht. Vor der Flügelspitze liegt ein unregelmässiger, breiter, glänzend violetter
Querstreifen, der sich in hellerer Färbung und dünner am Htrd. herabreicht.
Fransen schwarzbraun mit grauem Schimmer.
Htfl. am Htrd. ganz ohne Eindruck unterhalb der Spitze, einfarbig schwarz;
die Fransen wie an den Vdfl.
Unterseite schwärzlichbraun. Die Vdfl. haben am Vdrd. zwei weissliche,
verwischte Punkte an den Stellen, wo auf der Oberseite der weisse Punkt liegt
und der violette Streifen anfängt. Eine sehr feine weissliche Linie trennt die
Flügelfläche von den Fransen.
Vaterland: Texas (BoU). Ein cf im Cambridger Museum.
2. Set. ehlorobasis n. sp.
Thorace et capite viridi-fkivis ; al. ant. dimidio hasali viridi-flavo, linea
atra terminato, ceterum fuscis, nitide violaceo-rivulosis ; post. fuscis, cinereo-
eiliatis. 9
Etwas kleiner als die vorige. R. und K. grünlichgelb. Fühler fein, hell-
bräunlich. Taster dünn, über die Stirn heraufreichend, mit pfriemenförmigem,
feinspitzigem Endgliede. Beine braun: Fussglieder schwarz, an den Enden silber-
weiss; die Verdickungen viel weniger auffallend als bei Xanthobasis ; die Dornen
der Hinterschienen fein und weiss. Hinterleib braungrau, hinten heller, am Bauch
120 P C. Zeller. [326]
mit bellen Htrdn. der Segmente. Der abgestutzte, flacbe, gelbe Legestachel
steht hervor.
Vdfl. 274'" lang, auf der kleineren Wurzelhälfte einfarbig grüngelb, hinten
durch eine feine, vollständige, tiefschwarze Querlinie fast senkrecht abgeschnitten.
Der Rest ist dunkelbraun und mit metallglänzendoiii Purpurviolett durchzogen,
welches einen breiten, bandförmigen Querstreifen hinter der schwarzen Quer-
linie, einen vom Vdrd. herabziehenden und nach hinten gebogenen Haken und
ein mehr bläulich schimmerndes Htrd.-Band bildet. Fransen braun mit schwarzer
Wuizellinie.
Htfl. braun, am Vdrd. auf der vom Vdfl. verdeckten Stelle weisslich.
Fransen grau, gegen die Flügelspitze dunkler, nahe der Wurzel von einer bräun-
lichen Linie durchzogen.
Unterseite braun, auf den Htfl. dunkler. Alle Fransen braungrau, durch
eine feine, verloschene, weissliche Linie von der Flügelfläche getrennt.
Vaterland: Brasilien. Ein vielleicht von Bat es gefangenes 9. erhielt ich
mit der Angabe: Marannon.
Berichtigungen und Nachträge
zu den Aufsätzen von 1872 und 1873.
Nola ntalana» Taf. X, Fig. 44 a.b.
Verb. d. zool.-bot. Gesellsch. XXH, 1872, S. 484 (Sep. 8.).
Nolaphana Grote Bull. Buflfalo Soc. II (1874), p. 126.
Gleich nach Durchlesuiig des gedruckten Artikels meldete mir Dr. Speyer
ich müsse ein dünnleibiges 9 f^'i' ^J^' cf angesehen haben, weil das cT in der
Wirklichkeit kammzähnige Fühler besitze. Da ich dies bestritt, überzeugte er
mich von der Richtigkeit seiner Behauptung durch Zusendung des cf ; ich sah
aber zugleich, dass ich mit manchen americanischen Lepidopteristen in gleichem
Irrthum befangen gewesen war, das cf ™it borstenförmigen Fühlern für die-
selbe Art mit dem, welches kammzähnige hat, zu halten. Grote, dem ich
dieses mittheilte, verfolgte die Sache weiter und benannte die Art mit kamm-
zähnigen männlichen Fühlern — und das ist die Fitch'sche, wie das von mir
unbeachtet gelassene: the anteuuae in the males are pectinated with two rows
of short robust branches beweist. — Nolaphana malana, und die mit un-
gezähnten männlichen Fühlern Nolophana Zelleri; endlich entdeckte sein
Scharfblick bei beiden Arten Ocellen, weshalb er sie ganz aus der Nähe von
Nola entfernte und zu den Noctuiden hinter Adipsophanes stellte.
Dass zwei Arten vorliegen, leidet keinen Zweifel. Ich habe seit 1872
noch kein unversehrtes Ex. erhalten, glaube aber doch, für beide Geschlechter
einer jeden derselben, also abgesehen von den männlichen Fühlern, die jeden
Zweifel heben, als Merkmale angeben zu können, dasti Malana Ftch. eine ziem-
[3271 Beiträge zur Kenntniss der nordaniericanischen Nachtfalter. 121
lieh deutliche weisse, nach hinten verschwindende Costalvitta hat, und dass die
dritte schwarze, vom Vdrd. ausgehende Querlinie in ihrem sehr zackigen Ver-
lauf meist vollständig his zum Innenrand verfolgt werden kann, während Zelleri
längs des Vdrdes. kaum ein wenig heller ist als auf der übrigen Fläche, und
die dritte schwarze Querlinie bald verschwindet, um erst gegen den Inuenrand
wieder zu erscheinen, wofür die schwarzen Adern um so stärker hervortreten.
Bei Malana cf sind die Htfl. hellgrau, gegen den Htrd. etwas verdunkelt, bei
Zelleri auf der ganzen Fläche gleichförmig dunkel staubgrau. Ob das 9 von
Zelleri auch auf den Htfl. noch dunkler braungrau ist als das von Malana, ist
mir unbekannt.
Um zu erfahren, ob beide Arten ausser durch das Vorhandensein von
Ocellen und durch den Mangel von Schuppenbeulen auf deu Vdfl., sich noch
durch Anderes von den gewohnlichen Nola-Arteu unterscheiden, habe ich die
Flügel der cT abgeschuppt. Mit Erstaunen sah ich, dass auf den vorderen sich
am oberen Ende der Mittelzelle eine schmale Nebeuzelle befindet, von welcher
bei Nola keine Spur vorhanden ist; auch gehen dort von der Subcostalader
drei Aeste (der dritte als Gabel) in den Vdrd., bei Nola nur zwei (der zweite
als Gabel);') ausserdem geht dort ein Ast mehr in den Htrd., der dicht an der
Spitze endigt.
Somit scheint Grote Recht zu haben, wenn er seine Nolaphana zu den
Noctuinen ordnet. Dem entspricht wahrscheinlich auch die Zahl der Beine
bei der Raupe, welche nicht die von Nola sein wird, und ebenso wird die Ver-
wandlung wohl nicht in dem so charakteristischen kahnförmigen Gehäuse von
Nola, sondern nach nicht ungewöhnlicher Noctuen-^ eise in kunstlosem Gewebe
zwischen Blättern vor sich gehen.
Da der Name Bracliytaenia, für sehr verschiedene Thiere gebildet, der
Gattung nicht bleiben kann, so hat Grote mit Recht einen neuen geschaffen.
Nach ihm kommen beide Arten in den östlichen und mittleren Vereins-
staaten vor.
Zum Vergleich des Flügelgeäders der Gattung Nolapliana habe ich das
der Nola confusalis in Fig. 43 a. b. abgebildet.
Agrophila truncatula Z.
Verh. d. zool.-bot. Ges. XXIII (1873), S. 203 (Sep. 3.).
Da das cf sehr verschieden vom $ aussieht, so muss die Diagnose, um
beide Geschlechter zu bezeichnen, geändert werden.
Capite et thorace rufo-ferrugineis ; al. ant. in hasi abrupte rufo-ferru-
gineis, ceterum cf flavidis, litura ciliorurn mecliorum hrunnea, 9 nigris squa-
misque fdiformibus sulphureis obtectis, apice abrupte exalbido ; jwst. cf flavido-
griseis, postice obscuratis, 9 obscure cinereis.
Das cT ist kleiner als das 9» i^^it merklicli schmäleren Vdfl. und spitzeren
Htfl. Jene sind auf der ganzen Fläche so weisslichgelb, wie beim 9 die
'•) Wenigstens bei Confusalis, Centonalis und CucuUaUUa.
122 r.C. Zeller. [328]
Plügelspitze und die Begronziincf des braunrostfarbeneu Basalflecks, also sehr
hei], ganz ohne Schwarz und ohne die aufgestreuten schmalen, schwefelgelben
Schuppen; nur der Vdrd. ist in einer dünnen, bis zur Flügelspitze reichenden
Linie, und die Flügelmitte ht einem Längsschatten bis zum Htrd. blassrostgolb-
lich oder ochergelblich. Der braunrostfarbenc Basalfleck hört am Innenrand
etwas eher auf. Die Htrd.-Fransen sind gegen die Flügelspitze wie die Grund-
farbe, aber auf der grösseren unteren Hälfte braungrau, was sich am Innen-
winkel sehr lichtet; am oberen Anfange der dunkeln Franseupartie liegt ein
kurzes, rostbraunes Htrd.-Strichelchen. Die viel weniger umfangreichen, stark
zugespitzten Htfl. sind hellgrau, am Htrd. dunkelgrau; die Fransen weissgrau.
Unterseite der Vdfl. hellgrau, am Innenranddrittel weissgelb; ebenso der
Vdrd. in einer vor der Flügelspitze erweiterten Linie. Htfl. gelblichweiss, in
der Spitze und am Vdrd. schmal hellgrau.
Der schlanke Hinterleib ist grau ochergelb mit weisslichem Bauch und
starkem, gesträubtem, ocherfarbenem Analbusch.
Wahrscheinlich ist die Art in der Färbung sehr veränderlich, so dass
diese so auffallende Geschlechtsverschiedenheit durch Bindeglieder ausge-
glichen wird.
Ich erhielt das männliche Ex. von Dr. Rössler mit der richtigen, oifen-
bar durch die Abbildung des 9 i^^^ <loch der Kupferstecher an der Vdfl. -Basis
zu hell gegeben hat) veranlassten Benpnnung und mit der Angabe: Aus
Central-Ämerica.
Sudariophora Z.
Verh. d. zool.-bot. Ges. XXII (1872), S. 490 (Sep. 44), Taf. 2, Fig. 11.
Phyprosopus callitrichoides, Grote, Transact. Am. Soc. IV (1872), p. 90.
Sudariophora callitrichoides, Grote, Bullet. Buifalo Soc. II (1874), p. 29.
Bei dieser so ganz spannerähnlichen Gattung fiel mir nicht ein, nach
Ocellen zu suchen. Sie hat sie aber wirklich und gehört daher nicht zu den
Geometriden, falls sich nicht die Raupe als echte Spannerraupe, d. h. mit blos
einem Paar Bauchfüsse versehen erweist. Das generische Merkmal, das ich
gefunden zu haben glaubte, beruht auf einem Irrthum: die zwSi Anhängsel
unter dem Kinn sind weiter nichts als die Vorderhüften, an denen der Rest
des Beines abgebrochen ist, und deren Anheftungspunkt nur so weit nach vorn
geschoben ist, dass er durch die etwas verlängerten Haarschuppen des Kinns
verdeckt wird. Hieraus ergibt sich, dass die Abbildung falsch ist.
Grote, der nichts von der dichten Behaarung der Vorderhüften sagt,
beschreibt in den Americ. Transact. das Flügelgeäder. Die zwei abgeschuppten
Flügel, die ich von ihm erhielt, bezeugen die Genauigkeit seiner Angaben.
Welches die charakteristischen Merkmale der Gattung sind, gibt er nicht an.
Er weist ihr eine Stelle zwischen Calpe (thalictri) und Hypsoropha an, welche
letztere Gattung ich nicht kenne und nicht einmal in der Abbildung ver-
gleichen kann.
r329'] Beiträge zur Kenntnins der norJaiuericiiuiscLen Nachtfalter. \'Jö
Im systematischen Verzeiclmiss nimmt er meine Gattungsbenennung auf,
vielleicht wegen der sprachlich falschen Bildung von Phyprosopus. Da sich
aber für Sudariophora die Priorität kaum nachweisen lässt, so vermuthe ich
stark, dass mau die Species künftig als Phtfprosopus ucutalis verzeichnet
sehen wird.
Nach Grote lebt die Art ausser in Texas auch im Staate New- York.
Colobochila saligna Z.
Verh. d. zool.-bot. ües. XXII (1872), S. 464 (Sep. 16;.
Madopa interpuncta Grote Trausact. Am. Eut. Soc. IV, Sept. 1872.
— — Grote Bull. Butf. Soc. II (Mai 1874), p. 49.
So gut Avie bei Sudariophora hat Grote's specifische Benetinunü: den
Vorzug vor der meinigen. Wenigstens glaube ich, dass das Heft der Wiener
Schriften später als im September ausgegeben wurde. ^)
Uyiiena laciniosa Z.
Verh. d. zool.-bot. Ges. XXII (1872), S. 464 (Sep. 18.), Taf. II, Fig. 8.
Hypena henignalis Wkr. Cat. Pyr., p. 32 (1858).
— baltimoralis (Guen. Gr. Transact. Am. Ent. Soc. IV, Sept. 1872.
— — Gr. Bull. Buff. Soc. II (1874), p. 51.
Walker's Benignalis (die Grote citirt) ist ausnahmsweise gut und
kenntlich beschrieben. Er gibt auch nach vier Ex. die Diagnose einer Hypena,
die er für identisch mit der Guenee'schen Baltimoralis Gn. ansieht, die aber
wohl Niemand nach seinen Worten dafür anerkennen wird. Da Grote die
Gründe nicht anzeigt, aus welchen gerade Laciniosa, und nicht meine Pallialis
gleich Baltimoralis Gn. sein muss, so sehe ich für jetzt kein Hinderniss,
Walker's Benennung als die berechtigtere anzunehmen.
Nach Grote bewohnt diese Art Canada und die westlichen und mittleren
Staaten als ganz gemein.
Hypena pallialis Z.
Verh. d. zool.-bot. Ges. XXII (1872;, S. 466 (Sep. 20.), Taf. 2, Fig. 9.
Hypena bijtiyalis Wkr. Cat. Pyr. p. 32 (1858).
— — (Wkr.) Gr. Transact. Am. Ent. Soc. IV, (Sept. 1872),
p. 103, pi. 1, Fig. 93 $.
Bomolocha - (Wkr.) Gr. Bull. Buff. Soc. 11 (1874), p. 51.
Wenn auch Walker's Beschreibung etwas dunkel ist, so bezweifle ich
doch nicht, das Grote Recht hat, und ziehe meine Benennung als synonym ein.
Diese Art bewohnt nach Grote die östlichen, mittleren und südlichen
Staaten Nordamericas.
1) Die Arbeit wurde Bchuu im Aiärz vorgelegt, ging aber vevloreu, bu dass icli sie noch
einmal ins Keine schreiben mussto.
16
124 P. C. Zeller. [330]
Hypena achatinalis Z.
Verh. (1. zool.-bot. Ges. XXII (1872), S. 468 (Sep. 22), Taf. II, Fig. 7.
Hypena madefactaiis Gr. Transact. Am. Soc. IV (1872), p. 103.
Bomolochu achatinalis Gr. Bull. Butf. Soc. 11 1874, p. 74.
Ein etwas kleineres 9 aus Dr. Rössler's Sammlung weicht darin ab,
dass auf den Vdfl. das dunklere Basalfeld nicht durch eine helle Linie begrenzt
wird, dass sich aber auf dem Vdrd. dicht an diesem Felde ein heller, ocher-
gelber Wisch: das obere Ende jener Begrenzungslinie sehr bemerklich macht.
Die Sichel auf der Querader ist verwischt und in einen schwarzen, schlecht
umgrenzten Fleck verwandelt. Der Rest des Flügels ist mit weniger Grau ver-
sehen, dafür mehr mit Ochergelb gemischt. Die in einiger Entfernung vor dem
Htrd. herziehende blasse Wellenlinie ist sehr unkenntlich und mehr durch ihre
innere dunkle Beschattung angedeutet. Statt des lichtgrauen Costaldreiecks vor
der Flügelspitze ist ein licht ochergelbes vorhanden, das noch grösser ist als
der vorhergehende Costalwisch. Auf der Unterseite der Htfl. zieht eine bräun-
liche Schattenlinie hinter dem Quei'aderwisch querüber.
Macaria galhineaUt Z.
Verh. d. zool.-bot. Ges. XXII (1872), S. 484 (Sep. 38).
Dr. Speyer meldete mir, dass Mac. quadrisignata Wkr. (Cat.
Suppl. 35, 5. p. 1655) dieselbe Art sei. Aus Walker's Beschreibung wider-
spricht : palpi fusci, palpi brown, denn bei Galbineata sind sie so bleichgelb
wie der K. : antennae subsetosae, antennae setose (wozu wohl auch minutely
gehört) — denn bei Galbineata cP «iwd sie mikroskopisch kurz pubescirend ; alae
posticae margine exteriore subangulato, hiad wiags with the exterior border
slightly angular in the middle — ' denn bei Galb. ist die Ecke der Htfl. sehr
merklich, wenn auch weniger fein zugespitzt als bei Notata. Auf die kleinere
Abweichung, dass die Vdfl. der quadrisignata schwärzliche Binden haben
sollen, ist weniger Gewicht zu legen, weil diese Abänderung eigen seih kann;
aber jene drei Abweichungen sind viel zu bedeutend, als dass man sie als un-
erheblich ansehen dürfte. Ist also der Name aus dem British Museum geholt,
so ist er ein Beispiel davon, dass die Namen der Gegenstände sich dort nicht
immer in Uebereiustimmung mit den Catalogsbescbreibungen finden. Uebrigens
scheint der Name Quadrisignata Wkr. für Galbineata in Nordamerica als
giltig angenommen zu sein. In Lintner's Entomological Contributions wird
sie ohne Weiteres S. 64 und S. 182 (mit den Flugzeiten Juli 4 und 25) auf-
geführt.
Im 33. Theil, Suppl. 3, p. 974 des Walke r'scheu Catalogs gibt es noch
eine Daddala (hernach Baddata) quadrisignata; diese gehört aber zu den
Noctuinen.
rSSlI Beiträge zur Kenntniss der n.')rdameri(;anischen Nachtfalter. 125
Fidonia halesaria Z.
Verh. d. zool.-bot. Ges. XXII (1872), S. 488 (Sep. 42).
Fidonia fimetaria Grote Transact. Am. Ent. Soc. 1870, p. 182, pl. 2,
Fig. 84—86.
Grote's Benennung hat die Priorität. Beifrage zeigt bei ihm den
Monat August als Flugzeit an. Es ist mir aber gar nicht zweifelhaft, dass es,
wie bei Fasciölaria, eine erste diesjährige Erscheinung im Frühjahr gibt.
Oectoperia n. g". Taf. X, Fig. 45. a. b, c.
(o'iystv öffnen — m(]pa Tasche.)
Ocelli mein.
Palpi labiales thoracis longitudine, pilosi, compressi, adscendentes, arti-
culo terminali seeundo breviore.
Hanstellum convolutum, squamatum.
Alae anteriores latae, acutae, costa in medio late emarginata,
bis incisa, (f costa inde a basi solenis instar ante emarginatio-
nem aperti inflata; subtus in disco medio striola excavata instruetae.
Alae posteriores rotundatae, venae mediana e basi nuda.
Abdomen graeile.
Pedes medioer es; mediorum tibiae spisse piloso-sqiiamatae,
pilis in mare fasciculos duos formantibus.
Eine sehr ausgezeichnete Gattung, anscheinend neben Amblyura und
Cordylopeza gehörig, gleich ihnen ohne behaarte Wurzel der Htfl. -Medianader,
aber mit abgerundeten Htfl., also ohne die stumpfe Ecke des Htrdes. von Am-
blyura. Ihre zwei Hauptauszeichnungen sind:
1. die Gestaltung des Vdrdes. der scharfspitzigen Vdfl. Er hat in
der Mitte eine breite, beim cf tiefere Ausrandung als beim Q, in welcher der
Rand noch zuerst einen tieferen und dann einen seichteren Einschnitt zeigt.
Zwischen der Ausrandung und der Flügelbasis ist der Vdrd. des 9 stark convex.
sonst ohne Auszeichnung. Beim cT ist er aber zu einer kurzen, weiten, an der
Schulter zugespitzten und geschlossenen, vor der Ausrandung weit geöffneten
Röhre mit schräger Oeffnung erweitert. Bei schräger Haltung sieht man in
ihrem Innern sprungfederartig gebogene Borsten, durch welche die Röhre aus-
gespannt wird. DieEöhrenwände scheinen aus Flügelmembran, welche mit Schuppen
bekleidet ist, zu bestehen. Der Vdrd. des Flügels bildet längs der ganzen Röhre
einen scharfen Kiel. — Auf der Unterseite des Flügels liegt am Ende der Mittel-
zelle ein länglicher, ausgehöhlter Streifen von honiggelber Farbe-, auf der Ober-
seite des Flügels ist die Membran über ihm unmerklich erhöht und ohne alle
Auszeichnung. — Das Geäder und der eigentliche Bau der Flügel bleiben noch
zu erforschen.
2. Die Beine sind von massiger Länge, die vorderen dünn, und, wie die
dickeren, zusammengedrückten hinteren, anliegend beschuppt. Die Mittelbeine
16*
126 P. C. Zeller. [332]
sind an der Unterseite des Schenkels durch einen Streifen verlängerter Haar-
schuppen geflügelt; die Schiene ist, gleichfalls an der Unterseite, mit sehr reich-
lichen Haarschuppen bekleidet, welche zuerst einen kleineren, dann gegen das Ende
einen viel grösseren und stärkeren Busch bilden. Die Hinterbeine haben zwei
Paar Dornen, das längere erste hinter der Mitte.
Der Hinterleib ragt wenig über die Htfl. hinaus und ist ziemlich schlank,
glatt, beim (^ mit einem länglichen Analbusch, beim 9 niit einem kurzen, aus
spärlichen Haaren hervorstehenden Legestachel.
1. Oect. sincera n. sp.
Alae ant. latae, peracutae, ferrugineo-cinereae, striga angulato-undata
obscuriore obsoleta post medium posita; post. griseae, suhUis striga media al-
bida, nigricanti-marginata notatae. (f Q.
Grösse der Cordylopesa. Körper einfarbig staubgrau. Taster um mehr als
K. -Länge hervorstehend. Fühler dünn, borstenförmig, unbehaart, weisslich, braun
geringelt (dem Q fehlt der K.). Die vorderen Beine sind grau mit schwärzlicher
Bestäubung; die Haarschuppen der mittleren schwärzlich.
Vdfl. 374'" lang, sehr breit, sehr scharfspitzig; der convexe Htrd. unter-
halb der Spitze sanft eingebogen. Grundfarbe am hellsten gegen die Wurzel,
rostgelblichgrau, bei Q mit weniger Eostgelb, beim (^ am lebhaftesten rostgelb
am Vdrd. zwischen der Ausbuchtung und der Flügelspitze. Die Costalröhre ist
innen hell ochergelblicb, aussen dunkelgrau. Vor der Mitte geht beim (^ ein
ganz verloschener, dunklerer Querstreifen bis zum Innenrand. Ein beim cT viel
deutlicherer und breiterer als beim 9 geht hinter der Mitte vom Innenrand
etwas wellig, mit starker Concavität nach aussen, hinauf gegen das hintere Ende
der Ausbuchtung, macht aber unterhalb derselben einen starken Winkel und
endigt im vordem Ende der Ausbuchtung. Die Fransen sind an der Flügelspitze
dunkel grau, unterhalb derselben an ihrer Endhälfte weiss, tiefer abwärts grau
und dunkler querwellig.
Htfl. zugerundet, doch gegen die Spitze etwas verengert, staubgrau, gegen
die Basis gelichtet. Fransen weisslich mit dunkelgrauer Schattenlinie, welche
vor dem Analwinkel verschwindet.
Unterseite der Vdfl. grau, beim 9 ^o™ Vdrd. aus braunbestäubt; beim
(^ am ersten Costaldrittel dunkelbraun bestäubt, dann hellgrau, gegen den
Innenrand am hellsten. Htrd. -Linie schwärzlich, eine feine Reihe weisslicher
Punkte enthaltend. Htfl. weisslichgrau, auf der Costalhälfte und in einer Htrd.-
Linie braunbestäubt. Mitten zwischen dem starken, braunen Queraderpunkt und
dem Htrd. ist eine weissliche Querlinie, welche auf beiden Seiten, aber am
breitesten und dunkelsten auf der inneren, schwarzbraun gesäumt ist: beim Q
ist sie sehr verloschen, ihre innere Einfassung am deutlichsten.
Vaterland: Texas (BoU). Ein gut erhaltenes cT ""fl ein abgeflogenes,
beschädigtes 9 1"^ Cambridger Museum,
r333] Bpiträge zur Kenntiiisg der nordamericanipchen Nachtfalter. 127
Perifipasta ii. g.
Frons rotundafa.
Antennae mediocres, nmplices, setaceae.
Ocelli distincti.
Palpi labiales pilosi, compressi, acuminati.
Hausiellum distinctum, convolutum.
Pedes graciles, mediocres, simplices.
Älae anterioris acutae , costa valde convexa, margine postico infra
apieem sinuato, macula hyalina post venam transversam insfructae, ramis venae
medianae infra eani congestis et flexis, plica super vena mediana profunde
impressa.
Älae posteriores rotundatae (vena suhcostali trifida ?)
Diese Gattung kann nicht mit Crocidopliora vereinigt werden, weil ihr
deren starke Haarflocke auf der Unterseite der Vdfl. fehlt, und nicht mit Ma-
rasmia, welche einen ziemlich graden Vdrd. der Vdfl. hat, und weil auf den
Htfl. vor der gegahelten Subcostalader eine sehr lange, scheinbar nahe ihrer
Wurzel entspringende Ader herläuft. Die Medianader der Vdfl. scheint bei Peri-
spasta einen von beiden Gattungen abweichenden Verlauf zu haben: die Aeste
sind an ihrem Ursprung, unterhalb des Glasflecks, zusammengedrängt, sind hier
etwas gebogen und gehen strahlenförmig auseinander; die krümmste Linie bildet
die erste. Dicht oberhalb der Medianader zieht auf der Unterseite der Vdfl. eine tiefe
Furche, welche durch ein EinkniflFen der Membran entstanden scheint. Auch die
Subcostalader scheint Eigenthümlichkeiten zu haben. Damit aber der Aderverlauf
genau beschrieben werden kann, wird die Abschuppung der Flügel erforderlich sein.
Per. caeculalis n. sp. Taf. X, Fig. 46. a. b.
Älae fusco-cinereae , striga postica flexuosa fusca; anteriores macula
magna hyalina instructae, ciliis nigris, infra apieem exterius longe albis. cf.
Die Art, und folglich auch die Gattung, ist an ihrem noch mehr als bei
Crocid. pustuliferalis Led. (tab. 12, Fig. 11) convexen Vdrd. der Vdfl. und der
schneeweissen Stelle in den schwarzen Fransen kenntlich.
R. und K. graugelbbrauu. Fühler stielrund, unbehaart, hellgrau. Taster
fast um K. -Länge über die Stirn hervorstehend, unten und am Ende locker
beschuppt, sehr zusammengedrückt, zugespitzt, an der oberen Hälfte gelbbraun,
an der unteren schneeweiss. Saugrüssel weiss beschuppt. Beine schlank und von
massiger Länge, ohne Auszeichnung; Schenkel und Vorderschienen gebräunt.
(Hinterleib fehlt.)
Vdfl. 3V2'" lang, länglich, mit sehr stark nach aussen gebogenem Vdrd.
und unterhalb der scharfen Spitze concavem. hierauf convexem Htrd. Grundfarbe
ziemlich dunkel braungrau. Unmittelbar hinter der Querader ist ein grosser,
viereckiger, mit einer Ecke fast an den Vdrd. reichenden Glasfleck; seine hin-
terste Seite wird durch eine braune wellige Querlinie gebildet, die vor dem
Enddrittel des Vdrdes. schräg herabkommt, sich dem Htrd. nähert, gebogen
12S P. C. Zeller. [334]
ge^en die Falte zurückweicht, hier eine Ecke bildet und dann schräg einwärts
und verdünnt und verloschen zum Innenrand zieht. Die feine Htrd. -Linie ist
braun. Die schwarzen Fransen sind an ihrer Aussenhälfte in einem Streifen
schneeweiss. der von unterhalb der Flügelspitze bis zur Hälfte des Htrdes. reicht
und die dadurch ura so bemerkbarere Concavität desselben ausfüllt.
Htfl. etwas heller, am Costalviertel ins Weissliche. Die braune Querlinie
der Vdfi. setzt sich, durch das Weissliche unterbrochen, auf der Hinterhälfte
des Flügels fort, indem sie einen nach aussen convexen Bogen bildet und dann
unter einem Winkel mehr einwärts zum Innenrand zieht. Fransen an der Innern
Hälfte schwarz, an der äussern schneeweiss.
Unterseite heller als die Oberseite, besonders auf den Htfl. Die Querlinie
ist nur auf den Vdfl. in ihrer oberen Hälfte vorhanden.
Vaterland: Texas (Boll). Ein etwas beschädigtes (^ im Museum Cambridge.
Botis Thesealis.
Verh. d. zool.-bot. Ges. XXII (1872), S. 514 (Sep. 68).
Meine Sammlung hat sich mit einem Pärchen meiner Thesealis aus
New- York (cf verflogen 10. Juli, Q frisch 4. Sept.), einem 9 ^^'^ Sot- ma-
gistralis Grote (ohne Fühler und Hinterleib), und, was mir das wichtigste ist,
einem typischen ö^ der Bot. TJiesealis Lederer aus dem kaiserlichen Museum
bereichert.
Meine Thesealis kann ich nicht mehr von Lederer's Pertextalis
getrennt halten. Die dunkelen Längslinien, welche die zweite Querlinie mit
dem zweiten, nierenförmigen Ringe verbinden, sind beim verflogenen cT — und
verflogene Ex. aus Nordamerica zu erhalten ist die Regel, von welcher die
Lederer'schen cf keine Ausnahme gemacht zu haben scheinen — nicht zu
erkennen. Dass in der Abbildung die dritte, zickzackförmige Querlinie auf den
Vdfl. zu nahe an der zweiten läuft, halte ich jetzt für einen Fehler, den sich
der Zeichner zu Schulden kommen Hess, und der aus Lederer's kurzer Be-
schreibung nicht erkannt werden kann. Wenn Leder er sagt: „leicht mit
Mnltilinealis zu verwechseln", so ist das von geringem Gewicht, da es wenig-
stens eine noch näher stehende Art gibt, die er nicht kannte, und die noch
leichter mit Pertextalis zu verwechseln ist.
Der Pertextalis sehr ähnlich ist Grote's Bot. magistralis. Mein
einzelnes Q ist grösser und von so gestalteten Flügeln wie bei Pertextalis 9
(also breiter und kürzer als beim cf derselben). Der Raum zwischen Vdrd. und
Subcostalader ist von der Basis aus bis zu der zweiten Querlinie sattochergelb,
das Uebrige weisslich, fast glasartig und opalisirend. Die Zeichnungen sind
viel gröber und dunkler, und was die Art besonders kenntlich macht, die säge-
zähnige, weiter als bei Pertextalis vom Htrd. abstehende Querlinie ist auf
ihrer hinteren Seite breit dunkelbraun schattirt. Ausserdem ist der
Htrd. der Vdfl. mit dicken, dunkelbraunen Punkten gezeichnet. Wo diese Art
beschrieben ist, weiss ich nicht.
13351 Beitrage zur Keimtuiss der nordamericauiticheu Nachtfalter. 129
Bot. Thesealis mus. Led. (Fig 47) ist kleiner als die zwei eben be-
sprochenen Arten und gehört mit den zwei noch zu erwähnenden in Guenee's
Gruppe IX. Sie kann nicht einmal Walker's Theseusalis nahe stehen, da sie
entschieden nicht mit Verticalis S. V. (Ruralis Scop.) verwandt ist, keine
ahdominis seymenta albido-marginata, keine wiugs iridescent, keine browu
marginal points besitzt, auch in den orbicular and reniform marks keine paler
disks zeigt.
Die Flügelgestalt und die Lage und Gestalt der Querlinien und Mittel-
zeichen zeigt die Figur. Von den beiden Mittelzeichen der Vdfi. ist das erste
klein, fast punktförmig und viel näher an die erste Querlinie gerückt als
an den ziemlich dicken Strich der Querader. Die zweite Querlinie ist am
oberen Drittel auswärts blass gerandet. Der Htrd. ist mit einer feinen, ununter-
brochenen, bräunlichen Linie umzogen. Der Hinterleib ist einfarbig, hell
ochergelblich.
Ich besitze ein schönes 9 (von Burgess bei Beverly am 3. Juli gefangen),
das in den Zeichnungen auf das genaueste mit dem (^ der Thesealis Led.
übereinstimmt, nur dass sie alle dunkler und .schärfer sind. Aber die Grund-
farbe ist, statt wie bei der Thesealis ein ziemlich gleichmässiges, blasses Ocher-
grau zu sein, ein recht angenehmes helles Ochergelb, und die hintere Quer-
linie ist auf den Htfl., nur nicht an dem feinen, einwärts ziehenden Theil, aus-
wärts mit gelichteter Grundfarbe eingefasst. Obgleich die Flügel auffallend
breit, kurz und weniger gespitzt sind (in höherem Grade als bei Pertextalis 9).
so vermuthe ich doch, dass dieses 9 und Lederer's Thesealis cf eine und
dieselbe Art bildet.
Der Thesealis nächst verwandt ist die africanische Bot. aegrotalis Z.
Caflfr., p. 38 (Fig. 48). Das beste Unterscheidungszeichen würden die imncta
abdominis duo fusca der Diagnose sein, — wenn sie nur standhaft wären!
Aber mein von Bohemau nach Rückgabe der beschriebenen Arten erhaltenes,
sehr gut conservirtes cT zeigt keine Spur davon, und die specifischen Unter-
schiede sind daher anderwärts zu suchen. Die Grundfarbe aller Flügel ist ein
reineres Gelblich, ohne graue Beimischung; ausserdem sind die vorderen spitzer
und länger. Auf diesen steht der erste Punkt weiter von der ersten Quer-
linie ab, also viel näher dem Queraderfleck, der nicht ein Querstrich, sondern
ein an beiden Enden etwas verdickter Fleck ist. Die zweite Querlinie bildet
auf beiden Flügeln über der Mitte einen eckigeren, breiteren Vorsprung,
dessen hintere Linie also länger und dabei grader als bei Tliesealis ist, und ihr
Costaltheil biegt sich zu einem stärkeren Winkel. Die Htrd.-Linie der Vdfl.
ist fein, grau, mit sieben Punkten gezeichnet, die aber wohl bisweilen ganz un-
deutlich sind, da ich in der Beschreibung nichts von ihnen erwähnt habe. Auf
den Htfl. ist die Htrd.-Linie aus Stückchen zusammengesetzt und verschwindet
gegen den Analwinkel. Der Hinterleib ist wie bei der vorigen und der fol-
genden Art. »
Weil selbst der scharfsichtige Leder er sich irrte, so erwähne ich noch
eine sehr ähnliche Art von der Grösse der Aegrotalis (Fig. 49) mit ein wenig
130 P. C. Zeller. [336]
breiteren und nicht ganz so blassen Flügeln. Ihr Hauptmerkmal — nur gegen
die zwei besprochenen Arten, nicht gegen andere nordamericanische — bildet
die zweite Querliuie, welche auf beiden Flügeln an ihrem Vorsprunge mit drei
recht scharfen Sägezähnen versehen ist. Der erste Puuktfleck steht weniger
weit von der ersten Querlinie ab als bei Äegrotalis, aber weiter als bei The-
sealis. Die Htrd.-Liuie der Vdfl. ist sehr fein, oder vielmehr fehlt sie; auf den
Htfl. ist sie deutlich, etwas breiter als bei Thesealis, und wie bei Äegrotalis
vor dem Analwinkel verloschen. Diese, aus dem Staat Georgien stammende
Botis bestimmte mir Guene'e als „ Verminulis ?'\ welche africanische Art sie
offenbar nicht sein kann. Ich schickte sie mit dieser Bestimmung zugleich
mit meinem Aegrotalis-Ex. an Lederer, von dem ich sie mit der Notiz:
„gleich Ihrer Äegrotalis. Vaterland richtig?'?" zurückerhielt. Wegen seines
Zweifels an der Richtigkeit der Vaterlaudsangabe zeigte er im Pyraliden-Katalog
nur Africa für Äegrotalis an.
Welchen Namen die Art etwa bei Walker tragen mag, unterlasse ich
zu erforschen, da ich doch sehr wahrscheinlich nicht den richtigen treffen würde.
Keine der drei vorstehenden Arten kann Walker's Theseusalis sein, da
die oben für Thesealis angegebenen Abweichungen auch von den zwei anderen
gelten. Die Worte: the orbicular and reniform marks rather large, not ex-
cavated, their disks paler werden wohl richtig so verstanden, dass beide Flecke
vollständige, nirgends unterbrochene Ringe bilden. Diese Theseusalis behält
also vor der Hand ihren Namen so gut wie ihre gleich schlecht benannten
Kameraden Siriusalis, Mysippusalis, Thymetusalis.
Zophodia Bollii Z.
Verb. d. zool.-bot. Ges. XXII (1872), S. 550 (Sep. 104).
Die Nachricht über ihre Flugzeit ist aus der Verwechslung der Art mit
einer Spinnerart entstanden. Wie mir Dr. Hagen meldet und Bell bestätigt,
sind die Ex. wirklich aus Raupen gezogen, weichein Agaveblättern miaireud lebten.
Ephestia.
1. Eph. interpuftctella H.
— Heinemann Pyr. S. 202.
Tinea zeae, Indian mealmoth, Fitch Noxious lusects (1868), p. 320,
pl. 4, Fig. 1.
fiinen Schuppenkegel auf der Stirn, den Heinem. angibt, hat diese Art
nicht, sondern die Schuppen des schwachgewölbten Gesichts verlängern sich
nur nach unten zu einer auf den Tastern liegenden Spitze.
Obgleich die Bezeichnung: dull gray or blackish with the basal tliird
of the forewings whitish sehr schlecht p»sst, so lässt doch die ausführliche
Beschreibung keinen Zweifel, dass Fitch diese Art, deren Naturgeschichte er
mittheilt, gemeint hat. Auch schickte mir Burgess ein q als Tinea zeae Y\ic\i.
[3371 Beiträge zur Kenntniss der nordamericanisclien Nachtfalter. 131
Ausser aus Massachusetts erhielt ich dieses sehr verbreitete Hausthier
aus Texas, wo Boll es mehrfach in Dallas County sammelte, und Beifrage
ein sehr kleines cf ohne Fransen am 24. August und ein gutes, gewöhnliches
9 am 28. April fing. Dass InterpunctelJa noch viel südlicher lebt, beweist ein
9 aus der Westindischen Insel St. Thomas. Ein wohl erhaltenes 9 tilg ich
hier in Grünhof am 13. Juli 1874 in meiner Stube.
2. Eph, ochrifrontella n. sp.
Parva, lialpis fronte collarique ochraceis; alis ant. usque ad medium,
rufescenti-luteis deinde fusco-cinereis, sfrigis duabus appropinquatii-i palUdis,
opposite fuaco-marginatis. (^.
Ungeachtet der lehmgelben Basalhälfte ihrer VdÜ. steht sie doch mit
Interpunctella in keiner nahen Verwandtschaft. Ihre K.- und Tasterfarbe, und
die einander genäherten Querlinien der Vdfl., deren erste in der Flügehuitte
steht, machen sie sehr kenntlich.
Etwas grösser als gewöhnlich die folgende Hospitella. K. und Halskragen
ochergelb; letzterer an der Seite von der Farbe des gelbbräunlichen E. Stirn
schwach gewölbt. Taster an ihr heraufgebogen und sie mit dem langen, spitzen
Endgliede überragend, hell ochergelb; das zweite Glied auswärts gelbbräunlich.
Beine braun; nur die Hinterschienen auf den ersten ^/^ hellgrau. Hinterleib
hellgrau, am Ende bleich ochergelblich; der Analbusch als Bekleidung der zwei
oberen, horizontalen Genitalklappen zweilappig mit abgerundeten Lappen, unter
welchen eine dunkle, fast dreieckige Höhle in den Hinterleib führt.
. Vdfl. 2^/i" lang, in der Basalhälfte schmal, dann stark erweitert. Die
Basalhälfte ist braun röthlichgelb mit etwas Kupferschimmer, hierauf dunkel
braungrau. Die Grenze beider Färbungen wird durch eine helle, nach aussen
convexe, etwas wellige Querlinie gebildet, welche am Dorsalrand am hellsten
und auf der hinteren Seite schwarzbraun schmal beschattet ist. Die zweite gelb-
liche Querlinie ist der ersten ungewöhnlich nahe, weil diese die Flügelhälfte
abschliesst; sie ist dünner, wenig gebogen, dem Htrd. ziemlich parallel; ihre
braune Einfassung ist auf der Basalseite dunkler und schmäler, als auf der hin-
teren Seite. Der von beiden Linien eingeschlossene Raum ist viel dunkler, als
das Htrd.-Feld. Eine Queraderzeichnung ist kaum durch einen ganz verloschenen
dunklen Punkt angedeutet. Eine linienfürmige Verdunkelung trennt den Htrd.
von den bräunlichgrauen Fransen.
Htfl. grau, am Rande dunkler. Fransen hell, nahe der Wurzel von einer
dunkelgrauen Schattenlinie, die gegen den Innenwinkel verschwindet, durchzogen.
Unterseite der Vdfl. bräunlichgrau mit deutlich von den Fransen ab-
gesondertem Htrd. Htfl. hellgrau.
Vaterland: Texas (Boll). Ein gut erhaltenes o i^ Cambridger Museum.
17
132 P. C. Zell^r. [338]
3. Eph» elutella H.
— Z. Isis, 1848, S. 592. Heinemann Pjr. S. 201.
Obgleich die gewöhnlich am Innenrand mehr oder weniger lebhaft ge-
rötheten Vdtt. die Art meistens kenntlich machen, so ist doch das sicherste
Artmerkmal der starke, bleichgelbe Haarpinsel an der Wurzel der männ-
lichen Htfl.
Gewiss ist dies iu Europa gemeine Hausthier auch in Nordamerica sehr
verbreitet; dennoch habe ich nur ein 9 durch Speyer aus New- York. Es
gehört zu den kleineren Ex. und ist auf dem Vorderkörper und den Vdfl. dunkel-
grau, am Innenrand kaum ein wenig röthlich gemischt. Da dies bei mancher
europäischen Elutella ebenso der Fall ist, so hat das Ex. vor den unseren nur
das voraus, dass auch die Htfi. ihren verhältnissmässigen Antheil an der Ver-
dunkelung nehmen, wodurch die Gabel, welche Ader 3 und 4 bilden, recht
sichtbar wird.
4. Eph. hospitella n. sp.
Parva; al. ant. cinereis, strigis 2 dilutis, latiusculis, late distantibus,
opposite nigricanti-adumhratis, posteriore imdulata, exterius nigricanti-adum-
brata, punctis 2 venae transversae nigris; post. canis vel dilute cinereis. (f Q .
Mit der Färbung und Zeichnung dieser Art ist gar manche Phycidee
versehen: daher ist, obgleich ihre Kleinheit sie sehr auszeichnet, vor allen Dingen
auf das Gattungsmerkmal — die einfache Gabel der Subcostalader der Htfl. —
zu achten. Aber auch unter den Ephestien gibt es beschriebene und unbeschrie-
bene ähnliche Arten. Elutella ist fast immer erheblich grösser und am Innen-
rand der Vdfl. gewöhnlich geröthet, während bei Hospitella der Innenrand gar
nicht geröthet und zwischen den Querlinien bisweilen geschwärzt ist. Die hellen
Querlinien der Elutella sind dünner und an den Gegenrändern nicht so dunkel
gesäumt; die erste ist der Basis näher gerückt und die zweite, weil sie feiner
ist, weiter vom Htrd. entfernt ; die Queraderpunkte, die gewöhnlich fehlen, sind
nie so schwarz und scharf ausgedrückt, wie bei Hospitella in den allermeisten
Fällen. Elutella (^ hat auf der Htfl. -Basis den schon erwähnten Haarpinsel;
die Flügelspitze ist in diesem Geschlecht mehr abgerundet als beim Q ; endlich
hat Elutella (f einen länglichen, abgerundeten Analbusch, während bei Ho-
spitella cf der untere Theil des Analgliedes weit unter dem abgestutzten Haar-
busch hervorsteht. — Die mit Ficella verwandten Arten sind noch grösser
als Elutella und haben viel gestrecktere Vdfl. ohne auffallend dunkle Einfassung
der Querlinien; eine Art hat auch durchscheinende Htfl., und bei keiner hat der
männliche Analbusch die Auszeichnung der Hospitella. — Die grössere, auf den
Vdfl. sehr verloschen gezeichnete Milleri hat einfarbig weissliche Htfl., einen
Analbusch ohne Auszeichnung, dagegen an den männlichen Fühlern eine Krüm-
mung, die keine bisher bekannte Art besitzt.
Vorderkörper ziemlich dunkelgrau. Gesicht gerundet, glatt. Taster an
ihm aufgekrümmt und über die Stirn hinaufreichend, aussen bräunlich an-
[339] Beiträge zur Keuntniss der tiordaraericaaisch"n Nacotfalter. 133
geiaui'en, zugespitzt. Fühler einfach borsteiiloniiig, grau, mit abgesetzten Gliedern,
daher bisweilen scheinbar dunkler geringelt. Beine bräunlich grau, Fussgliedei-
spitzen weisslich. Hinterleib staubgrau, beim $ mit gespitztem Analglied^'.
Beim cT ist der Analbusch hell, flach, abgestutzt : die untere Geuitalklappe
reicht unter ihm hervor und ist kielfürmig zusammengedrückt mit einer End-
spitze; zwischen ihr und dem Aualbusch bleibt dadurch ein leerer, dunkler Raum.
Vdfl. 2V2 — 3'" lang, ziemlich schmal, nach hinten erweitert, heller oder
dunkler grau. Bei Vs ist ein breiter, heller, etwas schräger Querstreifen, auf
seiner welligen hinteren Seite mit einem eben so breiten schwärzlichen Rande
und gegen diesen scharf abgegränzt, während er auf der Basalseite gegen den
grauen Grund wenig absticht. Der zweite helle Querstreifen liegt bei 3/4, ist
weniger breit, als der erste, meist schärfer gezähnt und auf der Basalseite we-
niger breit schwarz beschattet; auf dem Vdrd. steht er weiter vom ersten ab,
als auf dem Innenrand, wo er sich etwas erweitert; auf der Hinterseite ist er
mehr oder weniger breit beschattet. Zwischen beiden Querstreifen ist der Innen-
rand öfters schwärzlich angelaufen. Die zwei Punkte der Querader sind schwarz
scharf, doch etM'as in einander fliessend (bei einem 9 fehlen sie ganz!): sie
sind dem zweiten Querstreifen mehr als doppelt so nahe, wie dem ersten, und
berühren fast den Schatten des zweiten. Der Htrd. hat eine unvollständige Reihe
schwarzer Punkte, bisweilen gar keine, so dass die gelichtete Farbe des Htrdes.
in die fast ebenso helle der Fransen ohne Grenze verläuft.
Htfl. des cT fast so spitz, wie die des Q, dunkler oder heller grau, selbst
weisslich ausser dicht am Rande. Fransen wenig heller.
Unterseite der Vdfl. dunkelgrau; Htfl. hellgrau, gegen den Vdrd. ver-
dunkelt.
Vaterland: Texas (Boll, Beifrage). Sie scheint dort in zwei Generationen
zu fliegen, da ein 9 «ni 17. Mai, drei Q am 20. Juli und 16. August ge-
fangen wurden.
5. Ephest. Miller i u. sp.
Äntenfds cf^ supra basim leviter arcuatis; alis mit. dilute cinereis, strigis
duabus late disfantibus, dilutis, ohsoletis, opposite cinereo-marginatis, puncto
venae transversae obscuro, obsoleto ; post. albidis. (f 9 •
In der unscheinbaren Färbung und Zeichnung mit mancher Phycidee
übereinstimmend, ist sie eine echte Ephestia, aber mit der wichtigen Auszeich-
nung, dass die männlichen Fühler über dem Wurzelgliede eine schwache Krüm-
mung und vor deren Anfang eine kleine Verdickung haben. Von der gleich
grossen Elutella unterscheidet sie sich ausserdem durch schmälere Vdfl. ohne
gerötheten Innenrand und durch weissere Htfl. mit mehr vortretendem Anal-
winkel und weisslich em Basalpinsel. Hospitella ist viel kleiner mit breiteren,
nach hinten mehr erweiterten Vdfl., auf denen die Querstreifen einander viel
näher stehen und eine scharfe, dunklere Einfassung haben etc.
R. und K. ein wenig dunkler grau als die Vdfl. Fühler grau, borsten-
förmig; beim cf oberhalb des Wurzelgliedes mit einer schwachen Krümmung
17*
134 p.c. Zeller. l-"^4Uj
uud vor dem Anfang derselben auf dem Rücken mit einer beulenartigen Ver-
dickung, die, schwächer werdend, sich bis zum Wurzelgliede hinzieht und den
Fühlerstiel etwas verdickt erscheinen lässt. Taster an der convexen Stirn auf-
gekrümmt und sie mit dem länglichen, spitzen Endgliede überragend. Saug-
rüssel ziemlich laug. Fussglieder an den Enden weisslich; Hinterschienen breit,
zusammengedrückt, am Ende oberwärts in einen spitzen Haarbusch endigend.
Hinterleib staubgrau; Analbusch heller, zugerundet, beim cf auf der Unterseite
mit einer Längsspalte, beim 2 mit eingezogenem Legestachel.
Vdfl. 4'" lang, schmal, nach hinten sehr wenig erweitert, am Vdrd. nach
hinten convex; Grundfarbe grau, durch weisse Stäubchen gelichtet. Zwei ver-
loschene, weissliche Querstreifen stehen sehr w^eit von einander ab; der erste
bei V41 wenig schräg, schwach wellig, hinten verloschen und ziemlich dunkel-
grau gesäumt; der zweite hinter ^,'4, dem Htrd. parallel, also gegen den ersten
unterwärts stark divergirend, geschlängelt, basalwärts schmal-, saumwärts breiter
grau gerandet. Ihm näher al^ dem ersten liegt auf der Querader ein manchmal
ganz verloschener, dunkelgrauer Punkt und über diesem zuweilen ein kleinerer.
Auf dem Htrd. ist eine Eeihe grober, dunkler Punkte. Fransen einfarbig, heller
als die Grundfarbe.
Htfl. stark zugespitzt, am Htrd. weniger abgerundet als bei Elutella, wo-
durch der Analwinkel mehr hervortritt und die Flügelgestalt schärfer dreieckig wird.
Grundfarbe weisslich mit schwach verdunkelter Htrd. -Linie. Fransen weisslich.
Unterseite der Vdfi. hell bräunlichgrau. Der durch Schuppen gebildete
Umschlag an der Wurzel des Vdrdes, reicht fast bis zum zweiten Drittel des-
selben. Htfl. wie oben, am Vdrd. striemenförmig staubgrau. Die durch Ader
3 und 4 gebildete Gabel ist länger, als bei Elutella ; ihr Stiel ist halb so lang,
wie das Stück der Medianader von Ader 2 an bis zur Flügelbasis.
Vaterland wahrscheinlich Mittelamerica. So viel ich mich erinnere, fing
Herr Hermann Miller diese Art auf einem direct von dorther gekommenen Schiffe.
Ich benenne diese, wenn auch unscheinbare Art, nach dem Entdecker, um das An-
denken an den fleissigen, wissenschaftlichen Lepidopterologen auch in der Familie
der Phycideeii zu erhalten. (Vgl. Entomol. Zeitung, 1874, S. 320).
Tegeticula alba Z.
Verh. d. zool.-bot. Ges. XXIII (1873), S. 232 (Sep. 32).
Diese Art hat eine etwas ältere Benennung, die eintreten rauss, nämlich
Pronuba Yuccasella Riley.')
Pronuba Tuccasella Riley, Trans, of the St. Louis Ac. of science 1872,
— — — Fifth Report on the Insects of Missouri
1873, p. 150, Fig. 74, 75.
— _ _ Sixth Report etc., p. 131, Fig. 38 (Puppe).
Sie gehört nicht, wie ich, durch ihre sonstige Uebereinstimmung und durch
üebersehen ihrer langen Maxillartaster verleitet, annahm, zu den Hyponomeu-
■) Vielleicht mit einer kleinen Abänderung in Yuccaeella. da Tuccasello. eine gegen die
Kegeln der lateinischen Wortbildung streitende Ableitung von Fwcca ist.
[3411 Beiträge zur Kenntniös der uordamoricaiiisclien Nachtfalter. 1 o5
tiden, sondern zu den Tineiden, unter denen sie wegen des Tasterbaues nicht
bei Amydria und Anaphora stehen kann, sondern ihren besten Platz vor Bla-
bophanes, wenn auch in weiter Entfernung, zu finden scheint.
Zufolge der Riley'schen, sehr genauen Beobachtungen, wird die Be-
fruchtung der Y^cca-Arten: angustifolia, rupicola, Wliipplei, flaccida, puberula,
glauca, die in verschiedenen Südstaaten wachsen, einzig und allein durch die
Weibchen dieser Motte bewirkt. Sobald es befruchtet ist, kriecht es zwischen
den Staubgefässen abwärts, bohrt mit dem feingespitzten Legestachel in das
weiche Fleisch des Fruchtknotens und legt ein Ei hinein; darauf klettert es
auf eine Antliere, sammelt mit iliren Maxillartastern (tentacles) den Staub und
schiebt ihn in die Oeffuung des Stigma. Dies geschieht gewöhnlich nach jedem
Ablegen eines Eis, so dass, wo 10 — 12 Eier einem einzigen Pistill übergeben
werden, das Stigma ebenso vielmal mit Samenstaub versehen wird. Die Samen,
welche von dem am vierten oder fünften Tage ausgekrochenen Räupchen aus-
gefressen werden, schw-elleu an und verrathen grade durch ihre Geschwulst die
Anwesenheit des ganz jungen Thieres, das man sonst übersehen würde. In
einzelnen Kapseln zählte Riley 21 Raupen; doch in der Regel sind nur zwei
in einer. In letzterem Falle bleiben, da 12 — 15 Samen für eine Raupe bis zur
Yerpuppung ausreichen, von den mehr als 200, die oft eine Kapsel enthält,
genug fruchtbare Samen übrig; bei den Yuccas mit kleinen Kapseln wird
jedoch zuweilen jeder Same zerstört. Die Raupe ist ohne Bauchfüsse und
Nachschieber (?), weiss, erwachsen fleischfarbig; der K. kopalfarbig. Ausge-
wachsen bohrt sie sich hervor und verfertigt unter der Erde ein eiförmiges,
innen mit Seide ausgefüttertes Gehäuse. Darin bleibt sie unverwandelt bis
gegen die Blüthezeit der Yucca (5. Juni bis S.Juli); auch lässt sie sich durch
Stubenwärme nur wenig treiben. Bei der Verpuppung wird nicht die Raupen-
haut nach hinten abgestreift, sondern die Puppe arbeitet sich durch eine
Rückenspalte der Raupenhaut hervor, so dass die letztere beinahe ihre ursprüng-
liche Länge behält. (Ich kenne keine Schmetterliugsraupe, die sich auf difse
Weise verpuppt; nur von den Zygänen-Raupen weiss ich, dass sie so ihre Häu-
tungen vollziehen). Die Puppe hat einen kurzen Stirndorn; ihre Hinterleibs-
Segmente, besonders das erste, sind auf dem Rücken mit kräftigen Dornen be-
waffnet. Mit dieser Ausrüstung durchbohrt sie nicht allein ihr Gehäuse, son-
dern arbeitet sich auch durch wirbelnde Drehungen aus der Erde hervor.
Diese so merkwürdige Motte hat in Louisiana , Californien , Colorado,
Süd-Carolina eine weite Verbreitung.
Das 9) das ich von Grote erhielt, ist etwas grösser als die zwei von
mir gesehenen (f, und hat breitere Vdü. ; der Hinterleib ist an der Endhälfte
zusammengedrückt, kahl, hornbraun, zugespitzt; aus der Spitze ragt ein feiner,
2"' langer Stachel hervor. Das Merkwürdigste an dem Ex. ist der grosse, hell-
gelbe, wachsähnlicbe, anscheinend solide, nicht aus Körnchen zusammengesetzte
Klumpen, welcher zwischen der Wurzel des Saugrüssels und den Vorderhüften
fest angeklebt ist; auf ihm liegen, wie der Länge nach angeklebt, die zwei
hellbraunen Maxillartaster, und zwischen ihnen, also auch auf der oberen Seite,
186 r. c. zeiiei. ['^42]
reicht der hell honiggelbe Saugrüssel frei und gebogen bis etwa zur Hälfte des
Klumpens, während die Lippeutaster gar nicht sichtbar, sondern wahrschein-
lich unter die Masse verklebt sind. Die Erklärung, welche Riley von der An-
sammlung der Fig. 74 richtig dargestellten Pollenmasse gibt (V, p. 154) will
mir nicht genügen, da ich die Maxillartaster nicht für brauchbar zu dem Zweck
halte. Der kräftige Saugrüssel scheint mir dazu allein brauchbar; aber wie
durch allmäliges Ansammeln des Staubes eine solide, wie zusammengeschmol-
zene Masse entsteht, bleibt noch genauer zu untersuchen. Meines Erachtens
hat Riley bei seiner höchst interessanten Entdeckung noch nicht Alles ge-
sehen, und noch andere Beobachter werden erforderlich sein, um die sonder-
baren Vorgänge bei der Portpflanzung der Motte ganz genügend zu erklären.
Tinea dorsistrit/ella Clem.
Verb. d. zool.-bot. Ges. XXIII, 1873, S. 220 (Sep. S. 20).
Baron v. Nolcken erkennt Mendicella H. 179, die ich für eine
verdorbene, abgeblasste Ferruginella erklärte, in einer Art wieder, welche er
mit Tin. corticella aus Baumschwämmen erzogen hatte. Das ^f Ex., das er in
seiner musterhaften „Lepidopt.-Pauna von Estland, Livland und Kurland. Abth. 2
(1870), S. 478 (oder Heft HI der neuen Folge der Arbeiten des Naturforscher-
vereines zu Riga) als Tin. mendicella aufführt und mit Hübner's Fig. 179
und Ferruginella genau vergleicht, habe ich durch die Güte des Eigenthümers
vor mir. Dass es nicht mit Ferruginella verbunden werden kann, ist, wie
V. Nolcken richtig bemerkt, unzweifelhaft; ihm fehlt der durchsichtige Vdfl.-
Punkt, so dass es gar nicht einmal zu Blabophanes gehört. Mit Mendicella H.
stimmt es darin überein, dass sein R. braun ist, und in meinem Ex. des
Hübner'schen Werkes ist auch das Schwarze auf dem linken Vdfl. gegen den
Innenrand verlängert, also dem Nolcken'schen Ex. einigermassen entsprechend;
dieses hat auch einen weisslichen Punkt auf dem Vdrd. der Vdfl. vor der Mitte
(wofür jedoch Hübner's Bild auf dem rechten Vdfl. zwei weit getrennte, auf
dem linken nur einen dicht am Mittelfleck zeigt). — Was mich hindert, der
Nolcken'schen Ansicht beizustimmen, ist der schmale, schwarze K. der Men-
dicella H., der breite, hellgelbwollige der Mendicella Nolck. und der grosse,
wenn auch dunkel besprengte Costalfleck vor der Flügelspitze der letzteren,
wofür Mendicella H. links drei, rechts nur zwei kleine Costalstriche aufweist.
Selbst wenn die livländische Art so abändern sollte, dass sie der Mendicella H.
in der Flügelzeichnung ähnlicher sehen sollte, als es jetzt der Fall ist, so wird
ihr Kopf doch nie schwarz sein, und daher scheint es mir das Richtigste, ihr
als einer neuen Art einen Namen zu geben.
Adela trigrapha n. sp. Taf. X, Fig. 50.
Capite palpisqrie hirsutiasimis, antennis cT longis, 9 hrevibus, alhis,
inferius nigro-subannulatis; al. ant. atris, strigis trihus alhis; post. nigris,
puncto anguli analis albo cT Q.
Var. b) cf striga tertia in medio interrupta.
[343] Beiträge zur Keuiituiss der uordameiicauiscliöu Nachtfalter. lo7
Eine durch die tiefschwarzeu Vdfl. mit drei weissen Querlinien uud den
weissen Punkt der Htfl. sehr ausgezeichnete Art, die der grösseren Cupi-ella
verwandt ist.
Grösse der Bufimitrella. Körper tiefschwarz. K. des cf oben und auf
der Stirn lang- und unordentlich behaart; Taster kaum von ß.-Länge, an der
unteren Seite mit noch längeren Haaren reichlich bekleidet; das vorgestreckte
Endglied kahl. Säugrüssel an der Wurzel behaart. Beim Q ist der K. sehr
beschädigt und zeigt nur noch im Nacken und auf der Stirn kurze, rostrothe
Haare; auch die Taster fehlen ihm. Das cT ist an Schenkeln und Schienen
langhaarig; die Schienen und Füsse sind auf einer Seite weisslich oder doch
sehr hell; an den Hinterbeinen sind die Schienen innen kupferig schimmernd,
die Füsse weisslich, ausser am ersten Gliede. Beim 9 sind die Beine spär-
lich behaart; die Füsse gelbfleckig, die Hinterschienendornen gelblich. Der
Hinterleib des cT ist kurz und schlank, des Q viel länger mit gelber, stachel-
förmiger Legeröhre.
Vdfl. (^ 2V2» 9 2V4'" lang, länglich mit abgerundetem Htrd. und solcher
Spitze, tiefschwarz, beim 9 auf der Endhälfte von der zweiten Querlinie an
grünschimmernd, während beim (f der Vdrd. von der zweiten Querlinie an bis
zur Spitze schmal violett schimmert. Die drei weissen vollständigen Querlinien
liegen nicht bei allen Ex. in denselben Entfernungen von einander: die erste
ungefähr bei V4, die zweite in der Mitte, die dritte näher der Plügelspitze als
der zweiten. Die erste ist die feinste und ganz grade; die zweite krümmt sich
ein wenig nach aussen, die dritte, welche unter der Mitte des Htrdes. ver-
dünnt endigt, zieht sich auf dem Vdrde. ein wenig gegen die Spitze hin. Bei
Var. b ist sie in der Mitte so durchbrochen, dass das untere Stück die halbe
Länge des oberen hat. Fransen schimmernd gelbbräunlich, gegen den Innen-
winkel verdunkelt, um die Flügelspitze auswärts grau oder fast weisslich.
Htfl. viel heller schwarz als die Vdfl., nur längs des Innenrandes in einem
breiten Streifen dunkler. In diesem verdunkelten Theil liegt im Änalwinkel ein
in der Grösse wechselnder weisser Punkt. Fransen dunkelgrau, gelblich
schimmernd.
Unterseite der Vdfl. schwärzlich; die zwei hinteren Querlinien scheinen
verloschen durch. Htfl. schwärzlich, violettschimmernd, an den Rändern, am
breitesten in der Flügelspitze, mit goldfarbenen Schuppen bestreut.
Meine drei Ex. sind aus Nordaraerica , wahrscheinlich aus Cahfornien,
woher die Var. b und ein gewöhnliches cf der Eössler'schen Sammlung
sicher stammen.
(Jryptolechia atropicta n. sp. Taf. X, Fig. 51.
Palpis reflexis, albis, basi nigra; pedibus fusco-nigris; al. ant. exdlbi-
dis, pulvere brunnescenti et punctis nigris vurius conspersis, macula humerali
X>arva magnaque costae post medium subungulata uiris; post. dilute cinereis. 9-
138 P. €. Zeller. [344]
Kleiner als Cr. ustimacula, so gross wie Älbicilla, durch den kleinen,
tiefschwarzen Schulterfleck und den ebenso s^efärbten Costalfleck hinter der
Mitte der gelblichweissen Vdfl. sehr ausgezeichnet.
E. und K. von der Farbe der Vdfl.; Schildchen braun. Fühler borsten-
fürmig, an der Wurzel weiss. Saugrüssel aufgerollt, braun. Taster von K.-Länge,
zurückgekrümmt, weiss; zweites Glied zusammengedrückt, glatt mit anliegen-
der Behaarung, aussen am Basaldrittel schwarz; Endglied ebenso lang, dünn,
fein gespitzt, etwas braun bestäubt. Beine sämmtlich schwarzbraun; nur die
Vorderhüften vorn weisslich mit dichter, brauner Bestäubung. Hinterleib (verölt)
grau, ziemlich stark, mit kurzem, ziemlich dünnem Legestachel.
Vdfl. etwas über 4'" lang, schmal, am Vdrd. hinter der Mitte, wo der
tiefschwarze Fleck liegt, ein wenig eingebogen ; die Spitze deutlich, doch nicht
scharf; der Htrd. sanft convex. Grundfarbe gelblichweiss, hie und da, be-
sonders auf der Innenrandhälfte und unter dem grossen schwarzen Fleck bräun-
lich bestäubt. Die Schulter trägt einen kleinen, tiefschwarzen Fleck. Hinter
der Mitte hängt am Vdrd. ein ebenso gefärbter, eckiger Fleck herab, an dessen
Ende sich der tiefschwarze Queraderpunkt anschliesst. Ihm näher als dem
Schulterfleck liegt in der Mittelzelle ein schwarzer Punkt, und hinter dem
Costalfleck, dem Htrd. weit näher, zieht auf den unteren Vs der Flügelbreite
ein Bogen aneinander stossender tiefschwarzer Punkte. Der Htrd. ist von den
weissen Fransen nur durch bräunliche Stäubchen abgesetzt.
Htfl. von der Breite der Vdfl., an der Spitze etwas verengert und ab-
gerundet, hellgrau wie die Fransen.
Unterseite hellgrau. Die Vdfl. an der Stelle des Costalflecks verdunkelt,
dahinter bis vor die Fitigelspitze fast weisslich. Der Htrd. scharf abgesetzt
gegen die weisslichen, in der Mitte von einem grauen Nebel durchzogenen
Fransen.
Vaterland: Nordamerica. Ein 9 in D^'- Rössler's Sammlung.
Enaeniia Z.
Verh. d. zool.-bot. Ges. XXUI (1873), S. 562 vSep. S. 116).
Diese so echte Tmemew-Gattung^n — denn, dass sie zu den Tineinen
gehört, zeigt schon die verhältnissmässige Kürze des lunenrandes der Htfl. —
unter den Lithosien zu suchen, war mir nicht eingefallen. Nun ist es wohl
möglich, dass man, wie das Walker'sche Genus Atteva, auch die nahe ver-
wandte Gattung Trichostibas Z. unter den Bombyciden vorfinden werde. Liune
stellte die Lithosien unter die Tineen, Walker kehrte die Sache theilweise
um; aber Grote hätte Walker's Vorgange nicht folgen sollen. Ob der
Gattungsname Eustixis Hbn., welchen Grote vorzieht, oder Mieza^^kx., oder
keiner von beiden der berechtigte i.st, kann ich in Ermangelung des Hüb n er-
scheu Werkes nicht beurtheilen.
r345l Beiträge zur Keiiiituifis der nordameiicanischeu Niiclitt'alter. Id9
1. En, psammitis Z.
EusUxis subfervens (Wkr.) Giote Bull. Buffalo Soc. II (Sept. 1874), p. 152.
Mieza - Wkr. List. Bomb. II, 528.
Walker beschreibt meine Psammitis; ich hätte dies aber ohneGrote's
Synonymie nicht erkannt, da ich die Farbe des K., des Thorax und der Vdfl.
nicht, wie Wkr., weiss, sondern grau sehe und aus dem Schweigen über die
Htfl.- Farbe eher auf Weiss als auf Roth geschlossen hätte. Die Walker'sche
Speciesbenennung hat also die Priorität vor der meinigen.
2. En. crassivenellii Z.
Verh. d. zool.-bot. Ges. XXIII (1873), S. 563 (Sep. 117).
Mieza igninix Wkr. List. Bomb. 527.
Eustix. puptila Grote 1. c. p. 152.
üass Wkr. die vorliegende Art meinte, leidet wenig Zweifel, obgleich
hinsichtlich der von ihm als weiss bezeichneten Kör])ertheile und der Htfl.-
Farbe dasselbe gilt wie bei der vorigen. Seine Weise zu zählen ist aber schwer
verständlich; er sagt: thorax albus sexmaculatus und thorax white with six
black spots: one on the disk, two on each side, and one on the scutellum.
Es könnte scheinen, als ob er die Lage der zwei noch zu den sechs fehlenden
verschwiegen habe; aber ich sehe an dem Ex. des Cambridger Museums nur
drei fleckähnliche Verdunkelungen!
Als dritte Art seiner Mieza führt Walker noch Hübner's Pupula
auf, die nach Grote gleich meiner CrassiveneJla ist. Die Worte: Mieza?
puptila (p. 528), aurantiaca; thorax albus; alae anticae supra nigra not utae,
pallide virides, apices versus subroseae passen auf meine Art bis auf das nichts-
sagende nigro notatae nicht im allerraindesten. Ehe ich über Hübner's Art,
von welcher Walker nur die Abbildung kannte, nichts Bestimmteres weiss,
sehe ich nicht ein, wie Grote sie zu Crassivenella stellen konnte.
Blastobasis ntiMlella Z.
Verh. d. zool.-bot. Ges. XXIII. (1873) S. 297 (Sep. 97).
Diese Art ist mit grösster Wahrscheinlichkeit einerlei mit Holcocera
glandulellalixhy Report. IV (1872) S. 145, natürlich bloss nach der Beschrei-
bung, da das Bild mit seinen fast keulenförmigen Fühlern und den in der Dun-
kelheit verschwindenden Vdfl.- Punkten nur die Darstellung einer Blustobasis
im Allgemeinen gibt.
18
140 P. C. ZHlor. [346]
Riley sagt, die Art ändere ab, was ich gern glaube. Es ist mir nicht
ganz klar, ob er mit der, Worten : this [dark] shade generally extends from the
elbow [of the pale stripe| to the oosta above the discal spots, forniing a more
er less distinct triangulär shade in the anterior middle portion of the wing
das Dreieck bezeichnet, das bei meiner Sciaphilella Fig. 34 so deutlich ist. dass
es mir specifische Rechte anzudeuten schien. Da nächstverwandte Lepidoptern-
Species nicht so durcheinander vorzukommen pflegen, so wird Riley bein)
Vergleich seiner gezogenen Es. der Glandulella mit meinen Beschreibungen
und Bildern recht sicher beurtheilen können, ob ich nach den mir vorliegenden
Ex., über deren Lebensweise mir gar nichts vorlag, Varietäten, und welche ich
zu dem RaiTge von Species erhoben habe.
Riley erzog seine Glandulella aus Eicheln, die hauptsächlich durch den
Prass des Rüsselkäfers Balaninus rectus beschädigt und zum Abfallen gebracht
waren. Auffallend ist die lange Dauer des Auskriechens der Motte: von Ende
April bis September. Von unserer Phycidella und Roscidella, welche aliein ich
lebend beobachtete, fliegt die erstere in der Endhälfte des Mai und den Juni
hindurch, letztere in den ersten zwei Dritteln des August. Riley's Beobach-
tungen, geben einen Fingerzeig sowohl hinsichtlich der Lebensweise wie der
Artrechte dieser zwei Blastobasis. Da Phycidella nur im Kieferngehölz lebt, so
wird die Raupe in den abgefallenen Kieferzapfen, Roscidella, die ich nur im
Eichen- und Kastanien gehölz, in dem es kein Nadelgehölz gab, beobachtete, in
den Früchten einer dieser Baumarten leben. Mein stiller Verdacht, dass Rosci-
della am Ende doch nur eine zwerghafte, blasse Phycidella sein möge, ist da-
durch völlig gehoben.
Lithocolletfs
L Quercetornm Frey. Taf. X, Fig 52.
Ent. Zeitung 1873, S. 207.
Auch in Texas, wie schon Frey bemerkt. 2 cT, von Boll dort gesam-
melt, wovon 1 in meiner. 1 in der Cambridger Sammlung.
2. Conglomeratelln n. sp.
AI. ant. suhopacis, croceis. linea basali nuUa, strigulis costae trihus
(secundae apice atomis nigris circumdato) dorsoque toto lineae instar alhidis,
mibe marginis postici atomis nigris composita. cT.
Etwa in der Nähe der Corylifoliella aufzustellen, von allen nahen und
fernen Verwandten durch den gänzlichen Mangel der Basallinie ausgezeichnet,
wozu noch die Kürze der Costalhäkchen und die an Frölichiella erinnernde An-
häufung schwarzer Schüppchen kommt.
[347J Beiträge zur Keuutniss der nordauiericaiiiBchen Nachtfalter. 141
K, wie es scheint, einfarbig safrangelb; K. heller mit weisslicher Stirn
und solchen Tastern. Fühler fein braun geringelt, gegen die Basis verloschen.
Vorder- und Mittelfüsse weiss, schwarz punktirt; Hinterfüsse rein weiss.
Grösse der gewöhnlichen Quercifoliella. Vdfl. matt safrangelb. Auf dem
Vdrd. liegen zwei sehr kurze Schrägstrichelcheu und ein Punkt bei V3. V2 und
-/s der Länge, alle 3 weiss ohne Glanz; die beiden ersteren sind hinten schwärzlich
gerandet, das zweite, längere um sein verloschenes Ende mit einem Gewölk aus
schwarzen Schuppen umgeben. Der lunenrand ist in einer dünnen Linie weiss;
diese versteckt sich ein wenig dem ersten Costalhäkchen gegenüber, verlöscht
dann fast völlig, worauf sie sich mit einer Verstärkung, zwischen dem zweiten
Costalstrich und dem Costalpunkt, erhebt und in einem nach aussen convexen
Bogen, sich verdünnend, als innere Begrenzung der schwarzen Atomenwolke bis
in die Nähe der Flügelspitze zieht. So ist es aber nur bei dem einen Ex.; bei
dem zweiten hört sie nach der Verstärkung, die ein kurzes Häkchen bildet,
gänzlich auf, und als Andeutung ihrer Fortsetzung lässt sich noch ein ver-
loschener Punkt oberhalb der Atomenwolke, etwas hinter dem Costalpunkt an-
sehen. Gegen die Htrd. -Fransen und zum Theil auf diesen ist ein breiter Quer-
streifen, eine Wolke schwarzer Atome bildend, von dem Gewölk des zweiten
Costalstrichs durch einen schmalen Raum getrennt. Fransen gelblichgrau, an
der Atomenwolke ochergelblich, ohne jeden Lilaschimmer.
Htfl. grau, heller gefranst. Auf der grauen Unterseite der Vdfl. scheint
nichts von den Zeichnungen durch.
Ein kleines cf hat fast ungeringelte Fühler. Auf den Vdfl. sind die Co-
stalzeichnungen wie angegeben: nur die Strichelchen sind ein wenig länger, und
um die Spitze der zweiten liegen sehr wenig Atome, wie denn ihr Htrd. auch
nur verdunkelt, nicht schwärzlich ist. Die Innenrandlinie ist ganz wie bei dem
zweiten Ex. Aber die Atomenwolke ist zu einer Atomenlinie verengert, welche
von der Spitze der häkchenartigen Erweiterung im Innenwinkel gegen die Flügel-
spitze gerichtet ist und sich in dieser etwas versteckt. Eine eigene Art kann
ich hier nicht erkennen, wozu ich anfangs geneigt war, sondern ich nehme an,
dass Conglomeratella variirt oder sich die Atome leicht abfliegt.
Vaterland: Texas (Boll). Das kleinere Ex. sowie das mit der verlängerten
Dorsallinie im Museum Cambridge, das dritte in meiner Sammlung.
3. Ornatella Frey.
Ent. Zeitung 1873, S. 217.
Von dieser schönen, auch durch den Mangel eines Apicalpunktes der Vdfl.
ausgezeichneten, schwarzschopfigeu Art, die ich durch Prof. Frey selbst erhielt,
wurden mir durch Burgess vier un verflogene, bei Beverly gefangene Ex. mit
den Daten: 17. Juni, 23. Juni und 7. Juli geschickt. Ich schliesse hieraus auf
eine zweite, sehr zeitig auftretende Generation.
18*
142 f. C. Zell er. ' [348j
4. BoMnie/la Cleiii. Taf. X, Fig. 53.
Capillis nigro cinereoquc mixtis, antennis fuscis unicoloribiis ; alis ant.
aureis, dorso fuseo-pulvereo, linea hasali alba nulla, strigis costae 4, dorsi 3
albis, iineola plicae poslicue puncioque apicis magno atris. cf 9-
— Clem. ed Stainton p. 8, p. 16 (Flügelgeäder) und p. Q*o.
~ — Proc. Ac. Nat. Sc. Philad. 1859, p. 319.
Clemens hat diese Art recht genau beschrieben (man hat jedoch für
behind the apical spot zu lesen before, wie anderwärts), sie aber in der Ta-
belle S. 64 durch die Worte : sometimes rather silver}', die ich gar nicht an-
zuwenden, auch aus der Beschreibung nicht zu erklären weiss, unkenntlich
gemacht.
Es ist eine echte Lithocolletis, die man schwerlich zu einer neuen Gat-
tung erheben wird; daher hat Parectopa Bobiniella Clem., die mir übrigens
unbekannt ist, mit ihr nichts zu schaffen.
Da ich von ihr die folgende Texanella unterscheiden zu müssen glaube,
so beschreibe ich sie vollständig. Sie hat breitere Flügel, als Texanella, dazu
weniger silberglänzende Costalstriche, keine Basallinie und keinen glänzend-
weissen Dorsalstrich bei Vs ^^^ Flügellänge.
Grösse der Ornatella Fr. R. goldbraun, ohne Zeichnung. K. mit reich-
lichem, schwärzlichem Schopf, dessen Haare an den Enden grau sind. Gesicht
und Taster glänzend weiss. Fühler einfarbig schwärzlichbraun. Beine auswendig
schwarz und weiss bandirt. Hinterleib dunkelgrau mit weisslichem Bauch.
Vdfl. oberhalb der Falte und hinten goldfarbig, etwas glänzend, unter-
halb der Falte von der Wurzel bis zum ersten Dorsalstrich mit Andeutung eines
schwarzen, abgekürzten Querstreifens. Eine weisse Basallinie fehlt gänzlich. Aus
dem Vdrd. kommen vier reinweisse Querstriche (ungefähr bei '/s, V2> V4 und V5).
Die zwei ersten laufen parallel, sind sehr schräg nach hinten gelegt, auf beiden
Seiten schwarz eingefasst und reichen etwa bis zur halben Flügelbreite; der
erste ist etwas breiter, als der zweite. Der dritte und vierte (welcher letztere
öfters mit dem dritten Dorsalhäkcben zusammenfliesst) sind kürzer, weniger
schräg und nur einwärts schwärzlich gesäumt. Das in der Hälfte liegende weisse,
bisweilen getrübte Dorsalhäkchen ist schräg nach aussen gelegt, schmal, spitz
und berührt mit seiner Spitze die starke, tiefschwarze Faltenlinie, welche ihrer-
seits die Spitze des dem dritten Costalstrich gegenüber befindlichen und fast
senkrechten Dorsalhäkchens berührt. In dem Raum vor und hinter diesen zwei
Dorsalhäkchen, besonders zwischen beiden, ist der gelichtete Grund mit groben,
tiefschwarzen Schuppen bestreut. Dem zweiten Dorsalhäkchen nahe und dem
vierten Costalhäkchen zugewendet, ist das dritte Dorsalhäkchen, das eigentlich
dem Htrd. angehört. In der Flügelspitze ist ein starker, tiefschwarzer, runder
Punkt, welchen eine tiefschwarze Bogeulinie auswärts umzieht. Fransen grau,
um die schwarze Bogeulinie weisslich schimmernd.
r349l Beiträge zur Kenntniss der nordamericanisc)ien Nachtfalter. 14o
Htfl. ziemlich dunkelgrau mit gleichfarbigen Fransen. Auf der dunkel-
grauen Unterseite der Vdfl. liegen vor der Spitze zwei weisse, einwärts gerich-
tete Costalstriche, von denen der zweite länger ist, als der erste.
A'^aterland meiner als Bobiniella erhaltenen Ex. Massachusetts. Zwei tragen
das Datum: 23. und 31. October. Burgess schickte mir ein trockenes, buckelig
zusammengezogenes Foliolum der Bohinia pseudac, dessen untere Epidermis
ganz weiss ist. ZAvischen den beiden Häuten befinden sich drei verhältniss-
mässig sehr grosse, länglich elliptische, etwas flache, reinweisse Gespinnste, mit
ihren Enden über einander liegend; aus zweien haben sich die Puppen, nach
der Sitte ihrer Gattung, aus den Enden hervorgedrängt. Hiernach scheint also
ein Fiederblatt sogar drei Eaupen enthalten zu können. — Sehr ausführlich
handelt über die Lebensweise dieser Art Clemens in seinen Briefen an
Stainton S. 8 ff.
5. Texanelia n. sp. Taf. X, Fig. 54.
Capillis nigro cinereoque mixtis, antennis fuscis, unicoloribus; al. ant.
aureis, dorso late fusco, linea hasali tenui alba, strigulis eostae 4, dorsi 3 ni-
veis nitidissiinis, lineola plicae postieae piinctoque apicis magno atris. c^ Q .
Clemens erwähnt 1. o. S. 67 einer an AMphicarpaea monoica minirenden
Art, die er nur für Bobiniella var. erklärt. Er beschreibt sie nicht so genau,
wie er gethan hätte, wenn er sie für eigene Art hielt. Sie stimmt in manchem
mit meiner Texanelia, scheint aber der weissen Basallinie zu ermangeln, da,
wenn sie an ihr vorhanden war, Clemens sie schwerlich übersehen hätte.
Texanelia kommt der Bobiniella so nahe, insbesondere in der so cha-
rakteristischen schwarzen Faltenlinie, dass es wirklich möglich scheint, dass sie
doch nur eine Varietät davon ist; aber keine meiner zwölf Bobiniella hat eine
Spur der weissen Basallinie, keine den Glanz der Costalhäkchen oder das rein-
weisse Dorsalhäkchen bei '/s des Innenrandes. Ich gebe nur die Unterschiede an.
Texanelia hat die Grösse der kleinsten Bobiniella. Beine nur weiss und
graubunt, also besonders auffallend blass an den Hinterfüssen.
Vdfl. bedeutend schmäler. Die Eandhäkchen reinweiss, lebhaft silber-
glänzend. Von den Costalhäkchen ist das erste kürzer und verhältnissmässig
nicht so breit, wie bei Bobiniella; das zweite läuft mit ihm nicht parallel,
sondern convergirt und vereinigt sich mit dem zweiten Dorsalhäkchen zu einem
nach aussen convexen Bogen oder doch sehr stumpfen Winkel (bei Bobiniella
reicht seine Spitze weit über dieses Dorsalhäkchen, das bei ihr als erstes zu
gelten hat, hinaus und bildet mit ihm einen recht scharfen, spitzen Winkel).
Auf dem Innenrand liegt bei Vs > etwas vor dem Anfang des ersten Costal-
häkchens, ein senkrechter, bis zur Falte reichender und hier abgestutü-ter gläuzend-
weisser Strich (er ist bei mancher Bobiniella duich eine lichte Stelle angedeutet).
Der zweite, den ersten bei der Bobiniella darstellend, glänzt lebhaft und hat
144 r. C. Zell er [350]
liiiiler sich in der Falte die schwarze Linie wie Bobiniella. In der Falte kommt
aus der Flügelbasis eine ieiue, sich nach hinten verdünnende, weisse Linie,
welche die Spitze des ersten Dorsalhäkchons berührt und hinter derselben
verschwindet. Der Eaum unter ihr, zwischen Basis und erstem Dorsalstrich,
bildet ein längliches, einfarbig dunkelbraunes Viereck; der Raum zwischen dem
ersten und zweiten Dorsalhäkchen ein längeres, schmäleres und helleres;
der unterhalb der schwarzen Faltenlinie ist grau (vielleicht verwischt). Die
Zeichnung der Flügelspitze hat nichts Abweichendes.
Auf der Unterseite der Vdfl, sind die zwei weissen Costalfleckchen
wie bei Robiniella; ausserdem sind aber auch die zwei vorhergehenden Costal-
häkchen und die entsprechenden Dorsalhäkcheu durch weissliche Punkte an-
gedeutet.
Vaterland: Texas (BoU). Ein 9 i™ Museum Cambridge.
6. Atoniariella n. sp.
Capillis albidis; al. ant. latinsculis, albis, opacis, nigro-pulvereis, ma-
culis costae 5, dorsi 3 obliquis luteis, postice nigricanti-marginatis (exceptta
secimda costali), in fascias angulatas confluentibtis, lineola apicis atra. (/" 9-
In der Gruppe der Pastorella, Populifoliella , Tremulae, Comparella
stimmt sie durch den weisslichen Haarschopf nur mit der gleich grossen,
schraalflügligeren und auf den Vdfl. reiner weissen Comparella überein. (Ob
Apparella HS. Fig. 804, 805, die ich nicht besitze, auch einen so weiss be-
haarten K. hat, ist nicht angegeben). Die weisse Grundfarbe der Vdfl. und
die Kürze der schwarzen Apicallinie — Comparella hat eine längere — lässt
sie der Ätomariella am nächsten erscheinen ; bei ihr fehlt aber, sowie bei
Comparella, der grosse Htrd.-Fleck vor der Flügelspitze (also ein vierter Dorsal-
fleck), den Ätomariella besitzt.
Grösse der Populifoliella. R. und K. weiss; der Schopf in zwei diver-
girende Büsche getheilt, gleichfalls weisslich, bisweilen mit gebräunten Spitzen
einzelner Haare. Fühler weiss, mehr oder weniger deutlich geringelt. An den
Hinterfüssen ist das erste Glied weiss, am Enddrittel braungrau; die folgenden
drei Glieder braungrau mit reinweisser Wurzel; das Endglied weisslich. Hinter-
leib dunkelgrau mit weisslichem Analglied.
Vdfl. in der Breite nicht ganz beständig, aber breiter als bei Comparella
und schmäler als bei Populifoliella, ohne Glanz, reinweiss, mit schwarzen
Stäubchen nicht sehr reichlich bestreut. Die Zeichnung besteht in angenehm
lehmgelben oder dunkel ocherfarbigen, hinterwärts schwarz gesäumten Flecken.
Auf den Vdrd. vertheilen sich fünf, von denen die zwei ersten sehr schräg nach
hinten liegen und sich scharf zuspitzen, und der erste sich auf dem Vdrd. bis
zur Basis verlängert; der dritte ist weniger schräg, und die zwei folgenden, in
["351] Beiträge zur Kenntniss der nordaineri<'anischoii Nachtfalter. 145
der Grösse sehr abnehmenden, fast senkrecht; der letzte, kleinste umschliesst,
indem er sich bis zum Htrd. bogenförmig: verlängert, den schwarzen Apical-
strich von unten ein. Unter der Falte liegt auf dem Innenrand nahe der Basis
ein Fleckchen, das oft klein oder verwischt und selbst bisweilen vom Rande
getrennt ist. Der folgende, als erster angesehene Dorsalfleck ist sehr schräg,
spitzdreieckig, reicht mit der scharfen Spitze an den ersten Costalfleck und
bildet mit ihm eine scharfwinklig gebrochene Binde. Der zweite, weit vom
ersten getrennte Dorsalfleck ist länger und in der Grösse veränderlich und ver-
einigt sich mit dem dritten und vierten Costalfleck, und da der dritte, oben
einwärts geneigte Dorsalfleck sich ihnen auch anschliesst, so entsteht eine
einigermassen X-ähnliche Figur, deren Enden auf den Gegenrändern ruhen.
Der schwarze Apicalstrich ist kurz und unten und hinten lehmgelb eingefasst,
während über ihm die weisse Grundfarbe als Costalfleckchen (hinter dem fünften
gelben Costalfleck) erscheint; auf den weisslichen Fransen ist er mit einer
schwärzlichen, bis nahe an den dritten Dorsalfleck reichenden Bogenlinie
umzogen.
Htfl. grau, lichter gefranst.
Unterseite der Vdfl. dunkelgrau, mit vier verloschenen weissen, an Grösse
nach hinten zunehmenden Costalfleckchen.
Vaterland: Massachusetts, bei Cambridge (Hagen), wo die Art nicht selten
zu sein scheint.
7. Alternatella n. sp.
Capillis albis; al. ant. opacis, albis, fasciis duabus superius fractis nia-
culaque costae posticae ochraceis, nigro-pulvereis, interjectis strigis e pulvere
nigro, apice crebrius nigro-pulverato. cf .
Wegen der glanzlosen (in der Sonne freilich schimmernden) und in der
Spitze mit keinem schwarzen Strich oder Punkt, sondern (etwa wie bei Tri-
fasciella) nur schwarzbestäubten Vdfl. kann sie leicht für eine Ärgyresthia bei
Austerella gehalten werden; aber ihre schmalen, gleichförmig zugespitzten
Htfl. beweisen, dass sie wirklich zu Lithocolletis gehört. So unähnlich sie auch
sonst der Trifasciella ist, so scheint doch der beste Platz für sie in der Nähe
dieser Art, hinter den Verwandten der Pastorella, zu sein. Ihre weissen,
schwarzbestäubten Vdfl. mit zwei gebrochenen, schwarz bestäubten Binden,
welche schwarzstaubige Querlinien vor, zwischen und hinter sich haben, und
die reichlichen schwarzen Stäubchen in der Spitze zeichnen sie vor allen Litho-
colletiden aus.
Grösse der Trifasciella oder einer gewöhnlichen Pastorella. R. und K.
ganz weiss. Fühler weiss mit abgesetzten Gliedern, daher scheinbar dunkler
geringelt. Beine weiss; die Mittelfüsse dunkel gefleckt; die Hinterschienea
mit langen, auseinander gesperrten, steifen Haaren. Hinterleib hellgrau; Bauch
und Analbusch weisslich.
]4n P. C. Zell er. [352]
Vdfl. glanzlos, weiss, mit feinen, schwarzen Schuppen ziemlich reichlich
bestreut, am meisten auf den zwei Binden und in der Plügelspitze. Die zwei
Binden sind ochergelb, über der Falte breit, darauf winklig gebrochen, worauf
sie sehr verschmäleit nach dem Innenrand gehen ; die erste ist dicht vor, die
zweite hinter der Flügelhälfte. Die schwarzen Atome bilden vor der ersten
und hinter der zweiten eine, und zwar nur undeutlich, aber zwischen beiden
eine ebenso wie diese gebrochene Querlinie. Hinter der zweiten Binde ist ein
gelber, unter den Stäubchen versteckter, bindenförmiger Costalfleck. Die schwarze
Atonienanhäufung der Fingelspitze wird dadurch vergrössert, dass ausserhalb
dieser Spitze die Fransen noch drei schwarze Atomenlinien tragen, welche nur
bis zur Hälfte der trüb gelblichweissen Fransen herabreichen.
Htfl. lichtgrau; Fransen gelblichweiss.
Unterseite der Vdfl. gelblichgrau, am Vdrd. dunkler und vor der Spitze
mit zwei verloschenen weissen Flecken.
Vaterland: Texas (Boll). Ein gut erhaltenes q^ (aber ohne Vorderfüsse)
im Cambridger Museum.
Tisclieria
1. Quercitella Clem.
- Clem. ed. Stainton, p. 221. — Frey, Entom. Zeitung 187P., S. 221.
Mit Frey halte ich diese Art für die Gl emens'sche, ungeachtet diese
orange yellow Vdfl. haben soll, während die unsere blass citronengelbe hat. —
Statt Quercitella hatte Clemens doch wohl sicher Quercetella im Mannscript.
Zwei Weibchen aus Texas (Boll) im Cambridger Museum.
2. Concolor n. sp.
AI. ant. luteo-ochraceis, unicoloribtis, circa apicem fusco-pulvereis ; post.
angusiis, albidis, exalbido-ciliatis. 9-
Das einzelne Weibchen hat die Grösse der Quercitella, also die einer
kleinen Complanella, und seine Vdfl. sind etwas breiter als bei jener und etwas
schmäler als bei dieser. Ausserdem unterscheidet sie sich von Quercitella durch
die ganz einfarbigen, dunkeln Vdfl., welche überall so dunkel sind wie bei
Complanella an der Spitze. Die etwas glänzenden, weisslichen Htfl. geben
gleichfalls einen Unterschied von beiden Arten, sowie von Zellerella Clem.
K., Fühler, Hinterleib (dessen Endglied abgestutzt kegelförmig ist) und
Beine sehr bleich ochergelb (wie bei Quercitella); die Fühler zeigen am Wurzel-
glied deutlich das charakteristische Zöpfchen. R. von der Farbe der Vdfl. (bei
Quercitella wie die ersten zwei Drittel der Vdfl.).
Vdfl. einfarbig dunkel-, fast lehmfarbig ochergelb, nur im Enddrittel mit
äusserst feinen braunen Stäubchen bestreut, die jedoch die Spitze nicht dunkler
erscheinen lassen. Fransen fast so hell wie an den Htfl.
r353l Beiträge zur Keuntniss der noidamericaüischen Nachtfalter. 147
Htfl. schmal messerförmig, feiner zugespitzt als bei ComplaneUa, etwas
glänzend, weiss, kaum ins Graue gemischt; Fransen ebenso hell, gelblich
schimmernd.
Unterseite der Vdfi. hell ochergelb, auf der Wurzelhälfte dunkelgrau
angelaufen,
Vaterland: Texas (Boll). Ein 9 i™ Museum Cambridge.
Anmerkung. Von Ti. Zeller ella Frey (1. c. S. 220), die ich auch
nur sehr zweifelhaft für die Cleraens'sche halte, empfing ich von Frey selbst
ein cf . Es übertrifft in der Grösse die grüsste ComplaneUa. Die Fühler haben
zwar die den Tischerien eigene Behaarung, aber keine Spur des Basalzöpfchens.
Auf der Unterseite der Vdfl. bemerke ich nichts von dem bei Frey erwähnten
dunkelbraunen Längsstrich. Das Merkwürdigste sind die Htfl. Diese haben
eine für Tischeria durchaus abweichende Breite, nämlich etwa 2/3 der Vdfl.,
und spitzen sich sehr plötzlich fein zu; der ganze Vdrd. ist mit
langen (so langen wie die Htfl. breit sind), schräg nach aussen gerichteten,
blass ochergelben Haaren bis zum Anfang des letzten Drittels besetzt; von da
an sind die Haare plötzlich sehr kurz und werden es bis nahe an die, wie am
Htrd., langhaarige Spitze noch mehr, so dass es aussieht, als ob hier eine be-
schädigte Stelle ist — was doch bei der gänzlichen Uebereinstimmung an beiden
Flügeln auffallend genug wäre.
Bucculatrix
1. PomifoUella Clem.
Antennis pallide fusco-anmdatis, capillis ochraceo fiiscoque mixtis; al.
ant. pullidis, maculis costae 4 ohliqim, acwninaiis, ochraceis, fusco-pidvereifs,
una dorsi medii subovata, puncto apicis rotundato atro, exterius arcu nigra
circumdato. (f.
— Clemens ed. Stainton, p. 146.
Ich glaube, die richtige Clemens'sche Art vor mir zu haben, obgleich
bei dieser der Apicalpunkt nur als dark-brown statt tiefschwarz angegeben
wird. Keine der bisher bekannten Arten aus der Gruppe der Ulmella, Vetu-
lella, Ch'ataegi hat ihn in dieser Schärfe.
PomifoUella, deren Namen wegen der Lithocoll. pomifoliella Anstoss
erregen wird, hat nach dem vorliegenden Ex. nur die Grösse der kleinsten
Ulmella und sieht noch etwas blässer aus als die hiesigen Ex. dieser Art, also
sehr unähnlich den durch Dunkelheit ausgezeichneten englischen. Die Grund-
farbe der Vdfl. ist also heller gelb als bei Ulmella, die Zeichnungen ziemlich
hell ochergelb (doch zu dunkel, um nur pale yellowish heissen zu können) und
mit dunkelbraunen Atomen, die alle von einander getrennt bleiben und nirgends
zusammeufliessen, reichlich bestreut. Der Innenrandfleck, der nicht viel dunkler
19
148 1'. C. Z.ller. [354]
als der dritte Costalfleck ist, mag bui manchen Ex. so stark bestäubt sein, dass
Clemens' dark-brown gerechtfertigt ist (Clemens versteht offenbar unter
upjiosite denselben Fleck auf dem anderen Vdfl.). Auf dem Vdrd. liegen vier
schräg nach hinten gerichtete, deutlich getrennte, bandförmige solche Flecke,
von denen der erste nur bis zur Falte reicht, der zweite mit dem Dorsalfleck
zu einem schrägen Querband verbunden ist, der dritte den Innenwinkel nur
vermittelst einer unbestäubten Fortsetzung erreicht, der vierte bis zum Htrd.
verlängert ist. Der tiefschwarze Apicalpunkt ist gerundet und sehr auffallend ;
die schwarze, ihn von aussen umziehende Bogenlinie liegt auf den Fransen.
Clemens beschreibt die im September auf Apfelblättern lebende Raupe,
welche nichts von der Natur des Genus Abweichendes zu haben scheint. Der
Schmetterling fliegt Ende April und im Mai. — Das vorliegende cT ist aus
Texas (Bell) und befindet sich im Museum Cambridge.
Anmerkung. Eiley gibt im vierten Annual Report Ins. Miss. 1872.
p. 49—51 Nachrichten von einer Bucculatrix, die t'v Bucc. 2^omifoliella C\.,
the apple-leaf Bucculatrix, nennt, und bildet Fig. 23 den Schmetterling in der
Vergrösserung ab. Die Vdfl. zeigen ausser dem schwarzen Apicalpunkt nur zwei
dunkle Zeichnungen. Da eine Beschreibung fehlt, aus welcher sich ersehen liesse,
ob die zwei sonstigen schwächeren Zeichnungen nur aus Versehen oder nach
mangelhaften Originalen weggelassen sind, so wage ich diese Buccul. pomifo-
liella nicht bei der meinigen zu citiren.
2. Litlgiosella n. sp.
Antennis fuscescenti-annidatis, capilUs ochraceis; al. ant. pallide ochra-
ceis, maculis costae 4 (tertia distinctiore) unaque dorsi medii mferius fusco-notaia
suturatioribus fusco-pulvereis, alae apice linea urcuata nigra circumdato; al.
post. diluie einer eis. cf.
Die Clemens'sche Goronatella 1. c. p. 109, worin aber das Dunkle als
Grundfarbe, das Helle als Zeichnung behandelt ist, scheint mir meiner Art sehr
nahe zu kommen. Orange-chrome haben aber die Vdfl. der Litigioseüa nicht;
iiire Htfl. sind ginz hellgrau (nicht dark-gray), und ihr Hinterleib ist nur hell
staubgrau mit blass ochergelbem Bauch und Analbusch (nicht pale orange-
chrome with a dark brownish stripe along the dorsum varied with fulvous).
Ausserdem kommt Litigiosella der Ulmella (Stainton Nat. Hist. VII.
t. 2, f. 1.) so nahe, dass es mich nicht wundern würde, wenn sie sich nur als
sehr helle Farbenvarietät derselben auswiese. Ihre Vdfl. -Gestalt ist dieselbe,
also breiter, als bei Pomifoliella, und ebenso die Zeichnung mit folgenden Ab-
weichungen:, sie sind viel lichter und spärlicher mit tchwarzbraunen Atomen
bestreut; der erste Costalfleck, bei Ulmella fast so braun, wie der dritte, ist
so hell und so wenig bestäubt, wie der zweite und veifliesst in die Dorsal-
färbung; der dritte scheint etwas kürzer als bei Ulmella zu sein und ist, wenn
auch dunkler, als die andern, doch im Vergleich mit dem der Ulmella sehr
hell; der vierte ist ganz blass, verflossen und bis zum Htrd. ausgedehnt. Der
[3551 Beitrag'- zur KeiuitnisB der uordiuiirricaiiincheu Naclitfiiltor. 149
ovale, der Länge nach liegende Dorsalfleck ibt mii' der Basalseite sehr dunkel
braun, sonst so hell wie der dritte Costalfleck. Die Flügelspitzc hat keinen
schwarzen Punkt, ist aber wie bei Poviifoliella auf den spärlich mit braunen
Atomen bestreuten Fransen mit einer schwarzen Bogenlinie umzogen. Von dem
schwarzen Längsstrich, den Vetustella und Crutaegi (bei Stainton in Fig. 2 auf
den zu schmalen Vdfl. mit zu gelber Grundfarbe) vielleicht immer zeigen, ist
keine Spur zu sehen.
Htfi. viel heller grau uiit weissgelblich schimmernden Fransen.
Vaterland: Texas (Boll). Zwei cT im Museum Cambridge.
Pterophorus monodactylus Linn.
Pf er. pergraciUdactylus Packard. Annais of the Lyccum of Nat. Hist.
N. Y. X, 1873. p. 265.
— cineridactylus Fitch, Nox. Ins. State of NcwVork p. 144.
Ich erhielt ein aus Massachusetts stammendes Ex mit der Bezeichnung:
„Cineridactylus Fitch = PergraciUdactylus Pck".
Packard's Beschreibung eines einzelnen cT als PergraciUdactylus (!)
passt recht genau auf die mehr graue Varietät des Monodactylus. Nur die
Fülller sind (wie auch bei mir Isis 1841. S. 846 Pterodactylus : grau und ver-
loschen, hellbraun geringelt) unrichtig angegeben als whitish ringed wlth brown.
An frisch gefangenen Ex. sind sie ganz einfarbig weigsgrau; erst durch Ein-
trocknen werden die Einschnitte tiefer, und der dadurch entstehende Schatten
bringt die Täuschung hervor, als seien zwei Farben vorhanden. — Packard
erklärt seine californischen Ex für verschieden von Pterodactylus H. Mono-
dactylus Linn. und auch für verschieden von Cineridactylus Fitch. Dieser Autor
beschreibt seinen Cineridactylus .so: „üeberall asciigrau, an der Brust dunkler
gefärbt. Vdfl. mit schwärzlichbraunen Atomen besprengt, hauptsächlich gegen
den Innenrand und die Basis. Fühler an jedem Gliede mit einem hellbraunen,
auf der Unterseite breit unterbrochenen Bande. Füssc und Schienen (shanks)
Wüisslich; die Hinterschienen mit einer schwachen, bräunlichen Bind(? an der
Spitze und einer anderen in der Mitte. Flügelspannung 0,75. Gefang< n in der
ersten Hälfte des Juli in Gehöften um die Häuser". Nach di'>ser Beschreihiing,
in welcher von der Flügelgestalt und dem dunkeln Fleck an der Spalte der
Vdfl. nichts erwähnt wird, d«n WIonodactyluslAww. zu erkennen, i^t unmöglich;
der Aufenthaltsort würde die Art fast am besten bezeichnen, vorausgesetzt, dass,
wie bei uns, auf den dortigen Kartoffel- und Getreidefeldern unter andern Un-
kräutern auch Convolvulus wächst.
Packard hält diesen Cineridactylus für den östlichen Stellvertreter seines
PergraciUdactylus. Er sagt: von Cineridact. habe er ein hei Salem am 26. Sept.
gefangenes Ex. g<isehen; die hintere Abtheilung des Vdfl. sei mehr dreieckig,
weniger scharf gespitzt, als bei der Californischen Art, und die Zeichnungen
(the markings on this division, wobei wohl die an der Spalte mitgemeint ist)
seien ein wenig anders.
19*
150 P. C. Zeller. [356]
Nun ist aber nach dem mir zugegangenen Ex. und nach der Beschrei-
bung Pergracilidactylus ohne Zweifel Monodactylus, und so wird Cineridact.
auch nichts anderes sein.
Dr. Speyer hat mich auf eine bislier unbeachtete Eigenheit des Mono-
dactylus aufmerksam gemacht. Die Hintertarsen sind nämlich gleichsam geflü-
gelt, indem die Schuppenhaare der Oberseite sehr dicht stehen und nach oben
gerichtet sind und so eine recht auffallende Erweiterung der Tarsenglieder
bilden, nur dass diese sich am langen Metatarsus bloss am Enddrittel zeigt. Bei
manchen Ex. ist die Erweiterung stärker, als bei anderen, ohne dass sie vom
Geschlecht oder vom längeren Fluge (der jedoch nicht ganz ohne Einfluss sein
mag) abzuhängen scheint. So zeigt sie mein Sareptaner Ex. am auffallendsten.
Man sieht sie natürlich nur, wenn man den Fuss von der Seite betrachtet. Es
versteht sich, dass die nordamericanischen Ex. (deren eins ich auch aus Ohio
habe) diese Auszeichnung vor den bekannten Pterophoriden auch besitzen.
[357]
Beiträge zur Keiintniss der nordamericanischen Nachtfalter.
151
Benenniiüg der Figuren.
Taf. VIII.
Fig. 1. Teras peculiana S. 210.
„ 2. Tortr. amplexana S. 222.
„ 3. — conigerana S. 227.
„ 4. Phox. mediofasciana Ü. 248.
„ 5. — nuheculana S. 249.
„ 6. — semiovana S. 250.
„ 7. — Burgessiana S. 252,
„ 8. — laeiniana S. 253.
„ 9. — subaequana S. 254.
„ 10. — angulifasciana S. 256.
„ 11. Enchrom. hemidesma S. 261.
„ 12. Penth. albeolana S. 262.
„ 13. — nimbatana S. 263.
„ 14. Exart. quadrifidum S. 268.
„ 15. — nitidanum S. 270.
„ 16. albofasciatum S. 272.
,, 17. Serie, campestrana S. 282.
„ 18. — fuscalbana S. 284.
„ 19. — caesiälbana S. 285.
„ 20. Eedytol. insiticiana S. 266.
„ 21. Graphol. Vestaliana S. 286.
Taf. IX.
Fig. 22. Graphol. trivittana S. 287.
„ 23. — spiculana S. 280.
„ 24. — Roessleri S. 291.
., 25. — malachitana S. 292.
,, 26. — usticana S. 293.
Fig. 27. Graphol. allutana S. 295.
„ 28. — interstinctana S. 296.
„ 29. — eelipsana S. 298.
„ 30. — 2)erfluana S. 299.
„ 31. — Paclcardi S. 300.
„ 32. Paed, inclinana S. 301.
„ 33. — clavana S. 303.
„ 34, 35. Paed, quintana S. 304.
„ 36. Paed, constrictana S. 305.
„ 37. — desertana S. 306.
„ 38. — aff'usana S. 307.
„ 39. — tripartitana S. 308.
„ 40. — dodecana S. 311.
„ 41. — monogrammana S. 313.
„ 42 a. Set. xanthobasis S. 325.
Taf. X.
Fig. 43 a.b. Nola confusalis S. 327.
„ 44 a. b. Nolaph. malana S. 326.
„ 45a. b.c. Oeet. sincei-a S. 331.
„ 46 a.b. Periap. caeciilalis S. 333.
„ 47. Bot. Thesealis S. 335.
„ 48. — aegrotalis S. 335.
„ 49. — spec. Am. sept. S. 335.
„ 50. Ad. trigrapha S. 342.
„ 51. Crypt. atropicta S. 343
„ 52. Lith. qiiercetorum S. 346.
„ 53. — robiniella S. 348.
54. — texanella S. 349.
152
P. C. Zell er.
358]
Register.
Seite
Achadnulis Z. (Hyp.) .... 330
Aeyrolulis Z. (Bot.) 335
Affusa na n. sp. (Paed.) . . . 307
Alba Z. (Tegeticula) .... 340
Älbeolana n. sp. (Penth.) . . 262
Albicomana Clem. (Torir.) . . 227
Albigtittana n. sp. (Paed.) . . 313
Albofasciatum n. sp. (Exart.) . 272
Ällutana n. sp. (Graphol.) . . 295
Älternatella u. sp. (Litliocoll.) . 351
Amblygona n. sp. (Phoxopt.) . 259
Amplexana n. sp. (Tortr) . . 222
Angulifasciana ii. sp. (Phoxopt.) 256
Appcndicctim n. sp. (Exart.) . 275
Argeniilimitana Rbs. (Concli.) . 242
Argyroelana n. sp. (Serie.) . . 277
Astrologana ii. sp. (Serie.) . . 281
Atomariella ii. sp. (Liihoc.) . . 350
Atropicta it. sp. (Crypiol.) . . 343
Aurisignana u. sp. (Dichror.) . 319
Baltimoralis Gr. (Hyp.) . . . 329
Belfrageana ii. sp. (Tortr.) . . 232
Bcnignalis Wkr. (Hyp.) . . . 329
Bijugnlis Wkr. CA?//'.; .... 329
Bimaeulana Rbs. (Conch.) . . 243
Bimaculana Dun. (Paed.) . . 302
5o/Zn Z. (Zojihod.) 336
Bunteana Rbs. (Conchyl.) . . 245
Burgessiana n. sp. (Phoxopt.) . 252
Caeciilalis ii. sp. (Perispasta) . 333
Caesialbana u. sp. (Serie.) . . 285
CaMürichoidcs (iroto (Phypr.) . 328
Campestrana u. sp. (Serie.) .
Cenopis n. g
Cerasivorana Ftcii (Torir.) .
Ch'ionosema ii. sp. (Penth. '0
Chloroljasis n. sp. (Setiost.) .
Cineridactylus Ftch (Pteroph.)
Clavana n. sp. (Paed.) . .
Comatulana n. sp. (Paed.) .
Comptana Fröl. (Phoxopt.) .
Conchylis Tr
Concolor n. sp. (Tisch.) . .
Conglomeratella ii.s)». (Lilhocoll.)
Conigerana u. sp. (Tortr.)
Constellatana u. .sp. (Serie.)
Constrictana u. sp. (Paed.) ,
Coruscana Clciii. (Serie.) . .
Crassivenella Z. (Enaem.)
Dejlectana Rbs. (Teras) . .
Desertana n. sp. (Paed.) . .
Diseopunctana Clem. (Torir.)
Dissimüana Tr. (Paed.) . .
Distema Gr. (Graphol.) . .
Dodeeana n. sp. (Paed.) . .
Dorsistrigella Clem. (Im.) .
Dubiana Clem. (Anchylop.) .
Ecdytolopha n. g. . . .
Eelipsana n. sp. (Graphol.) .
Enaemia Z
Elutella IL (Ephest.) . . .
Exartema Clem
Exasperatana n. sp. (Tortr.)
Exolettim n. sp. (Exart.) . .
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[359]
B(<it)iigp zur K'eiiiitniHs «ler iiorlainericMiiischpii Naclitf'.iUiT.
153
Fmnula (Teras) ....
Fasciatana ,Cleni. (Exart.)
Ferrugana S. V. (Teras) .
Fimetaria Gr. (Fid.) . .
Flaccidana Rbs. (Tortr.) .
Flavedana Clem. (Tortr.)
Floridana n. sp. (Phoxopt.)
Fragariae Walsb (Anchylup.)
Furcatana Wkr. (Tortr.) . .
Furfurana Haw. (Bactra)
Furvana Rbs. (Tortr.) . .
Fuscalhana n. sp. (Serie.) .
Fuscociliana Clem. (Anchylop.)
Galbineuta Z. (Macaria) . .
Glandulella ßiley (Holcoc.) .
Glaucofuscana (Conchgl.)
Grapholitha Tr
Gurgitana Rbs. (Tortr.) . .
Haiesaria Z. (Fidon.) . . .
Hastiana Liun. (Teras) . .
Hemidesma n. sp. (Euchrom.)
Hospitella n. sp. (Ephest.) .
Idiographis Led
Igninix Wkr. (Mieza) . . .
Incertana Rbs. (Tortr.) . .
Inclinana n. sp. (Paed.) . .
Infumatana n. sp. (Tortr.) .
Insiticiana n. sp. (Ecdyt.) .
Interpuncta Gr. (Mad.) . .
Interpunciella H. (Ephest.) .
Literstinctana Clem. (Graphol.)
Labiosana n. sp. (Tortr.) . .
Luciniana n. sp. (Phoxopt.) .
Laciniosa Z. (Hyp.) . . .
Luevigana S. V. (Tortr.) . .
Lamuna Z. (Phoxopt.) . .
Lanceolana H. (Buctra) . .
LaterafM Rbs. (Tortr.) . .
Lepidana F. R. (Tortr.) . .
Litigiosella n. sp. (Bucc.)
Loxotaenia Ld
Lutosana Clem. (Tortr.) . .
Maculidorsana Clem. (2'eras)
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214
273
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331
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218
224
213
Seite
Made f (letalis Gr. (Bomol.) . . 330
Magistralis Gr. (Bot.) .... 331
Malachitana n. sp. (Graph.) . 292
Malana Z. (Nola) 326
Mareidana n. sp. (Phoxopt.) . 260
Meanderana Wkr. (Sciaph.) . . 275
Mediofasciana Clem. (Phoxopt.) 248
Melaleiicana Wkr. (Tortr.) . . 223
Mendicella H. (Tin.) .... 312
Mesospila n. sp. (Tortr.) ... 233
Milleri n. sp. (Ephest.) ... 339
Monodactylus Linn. (Pteroph.) . 355
Monogrammana ii. sp. (Paed.) . 313
Mutabilana Clem. (Phaec.) . . 276
Nimhatana Clem. (Penth.) . . 263
Nitidanum Clem. (Exart.) . . 270
Nolaphana Grote 326
Nuhecidana Clem. (Phoxopt.) . 249
Nuhilella Z. (Blast oh. ) . . . . 345
Numerosana n. sp. (Paed.) . .317
Occipitana n. sp. (Paed.) . . 315
Ocellana F. (Tmetoc.) .... 267
Ochrifrontella n. sp. (Ephest.) . 337
Oculana {Graxihol.) 267
Oeetoperia n. {/ 331
Oenectra Gr 228
Ornatella Frey (Lithoe.) . . . 347
Oxyacanthana H. (Tortr.) . . 218
Pacl~ardi n. sp. (Graphol.) . . 300
Pallialis Z. riT//i).; 329
Pauperana H. S. (Aphel.) . . 247
Pavonacella Cb'm. (Brenthin) . 323
Peculiana n. sp. (Teras) . . . 210
Perßuana n. sp. (Graphol.) . . 299
Pergracilidactylus V&(i\.(Pteroph. ) 355
Perispasta n. g 333
Pcritana Rbs. (Tortr.) .... 221
Permundamim Clem. (Exart.) . 273
PertextuUs Led. fSoi.; . ... 334
Pettitana Rbs. (Cenop.) ... 240
Phaecasiophora Grote. . . 276
Phoxopt eris Tr 248
Pü«;ia n. sp. (Serie.) .... 282
154 P- C. Zell er. Beiträge zur KenutiiisB der nordiiraericaiiiaehen Nachtfalter. [3601
Seite
PoUtana Haw. (Tortr.J ... 226
Pomifoliella Cleni. (Bucc.J . . 353
Pretiosuna Dup. (Clior.) . . . 320
Psammitis Z. (Enuein.J . . . 345
I^ychogrammos (TerasJ . . . 213
Papula Gr. (Eiistix.) .... 345
Puritana Rbs. (Tortr.J .... 229
Purpurana Clem. (Tortr.J . .215
Quadrifidum n. sp. (Exart.J . . 268
Qiiudrisignata Wkr. (Mucar.J ■ 330
Quereetorum Frey (Lithocoll.J . C40
Qtiercitella Cleni. (Tisch.) . . . 352
Quintana (Paed.J 304
Betieulatuna Cleni. (Tortr.J . . 233
Bileyana Gr. fTorir.; .... 221
Rimulalis n. sp. (Slmaeth.J • . 321
Bobiniella Clein. (Lithoc.J . . 348
Boessleri (Graphol.J 291
Bosaceana Harr. (Tortr.J . . . 215
i?osa«« Keinem. ri'or^yJ ... 218
ASaZi^/t« z. rc'oZo?>.; 329
Scirpana H. S. r-4i>/«eL; ... 247
Semiannula Rbs. (Tortr.J . . . 212
Semifuscana Clem. (Tortr.J . . 224
Semiovana n. sp. (Plioxopt.J . 250
Seniana Clem. (Tortr.J ... 235
Seriatana n. sp. (Conch.J . ■ . 244
Sericoris Tr 277
Sescuplana n. sp. (Tortr.J . . 220
Sefiostoma n. g 324
Sincera n. sp, (Oectop.J . . . 332
Spicidana n. sp. (Graph.) . . 289
Spireaefoliana Clem. (Anchyl.) . 251
Stercoreana n. sp. (Grupliol.J . 290
Striaiana Cl. (Anchylop.J . . 289
Suhaequanu n. sp. (Phoxopt.J . 254
Seite
Suhauratana Wkr. (TerasJ .
. 234
Suhfervens Wkr. (Eustix.J .
. 345
Suhnisana n. sp. (Graphol.J .
. 294
Suhversana n. sp. (Graph.J .
. 318
Sudariophora Z. . . .
. 328
Sulfureana Clem. (Tortr.J
. 230
Sylvana F. R. (Tortr.J . .
. 226
TepjhritMna n. sp. (Paed.J
. 309
Teras Tr. ..... .
. 209
Testulana n. sp. (Cenop.J
. 241
Texanella n. sp. (Lithocoll.J
. 349
Theseulis Z. Led. f^o/.; .
. 334
Tort rix Led
. 215
Trifurculana n. sp. (Tortr.J
. 226
Trigrupha n. sp. (AdelaJ .
. 342
Tripartitana n. sp. (Paed.J
. 308
Tristana H. (TerasJ . . .
. . 214
Trivittana n. sp. (Graph.)
. . 287
Truncatula Z. (Agroph.J .
. 327
Unifasciana Clem. (CroesiaJ
. 230
Usticana n. sp. (Graphol.J
. . 293
Variolana n. sp. (TerasJ .
. . 212
Vertumnana n. sp. (Paed.J
. . 310
Verutana (BactraJ . . .
. 247
Vestaliana n. sp. (Graphol.J
. 286
Vibruna (Choreut.J . . .
. 320
Vibumana Clem. (Tortr.J .
. 214
Vicarialis n. sp. (Choreut.J
. 322
Violuceana Rbs. (Tortr.J .
. 229
Virgineana Clem. (Croes.J
. 230
Vitellinana n. sp. (Conch.J
. 243
Xanthobasls n. sp. (Setiost.J
. 325
Yuccasella Riloy (PronubaJ
. . 340
Zeue Ftch (Tinea) . . .
. . 336
Zeller ella Frey (Tisch.J . .
. . 353
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