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Sonderabdruck aus der Monatsschrift cDie Erdbebenwarte >, Nr. i bis 4, IV. Jahrj;., 1904/5.
300856 Äv-
• • ■•
Bemerkungen zum Erdbeben von Lissabon.
Von Dr. S. GUnther in München.
• •
Es ist eine bekannte Sache, daß jene furchtbare Katastrophe, welche
am 1. November 1755 die schöne portugiesische Hauptstadt in Trümmer
legte und überhaupt die ganze Pyrenäische Halbinsel auf das furchtbarste
mitnahm, in der gesamten zivilisierten Welt das größte Aufsehen erregte
und eine Unzahl von Literaturprodukten auslöste. Sehr viele derselben
finden sich besprochen in einer Abhandlung von WoerleS die mit großem
Fleiße darauf ausging, das gesamte Erfahrungsmaterial zu sammeln und
so genau als möglich die Grenzen festzustellen, bis zu welchen die furcht-
bare Erregung des Erdbodens nachzitterte. Natürlich ließ sich diesen zeit-
genössischen Schriften auch noch manch anderes entnehmen, und wenn
auch nicht zu leugnen ist, daß bei der Durchmusterung für die Kultur-
geschichte mehr als für die Sache selbst herauskommt, so darf sich doch
auch die Erdbebenkunde als solche der Pflicht nicht entschlagen, in jenen
Quellen zweifelhaften Wertes nach Belehrung zu suchen. Manches Gold-
korn ist immer unter der Spreu verborgen. Systematische Durcharbeitung
führte zur Kenntnis einiger neuer Materialiensammlungen, die immerhin
beachtet zu werden verdienen, und von deren Inhalte im folgenden Bericht
erstattet werden soll.
Die Universitätsbibliothek in Erlangen besitzt einen Sammelband,*
dem man es sofort ansieht, daß er unter dem Einflüsse der aus Lissabon
und Umgegend stammenden Nachrichten entstanden ist. Auf zwei der fünf
Druckschriften, welche sich hier zusammenfinden, hat bereits Woerle die
Aufmerksamkeit der sich für derartige krause Darstellungen Interessierenden
gelenkt.» Die drei übrigen scheinen dagegen bislang einer Erwähnung und
Besprechung nicht teilhaftig geworden zu sein. Aus diesem Grunde sollen
sie in dieser Zeitschrift, welche schon manches einschlägige Dokument der
Vergessenheit entrissen hat, auf ihren Inhalt geprüft werden; einzelne der
in ihnen mitgeteilten Daten verdienen unter allen Umständen Beachtung.
Die beiden zuerst an die Reihe kommenden Bestandteile sind anonym;
der Druckort ist nur bei dem einen angegeben,* bei dem anderen» nicht.
Man gewinnt jedoch den Eindruck, daß sie der nämlichen Offizin ent-
stammen.
Beiden Traktätchen liegt der nämliche Gedanke zugrunde ; sie wollen
dartun, daß das Erdbeben eine göttliche Strafe für die Sündhaftigkeit der
Bewohner Portugals gewesen ist Wie bei einem Kriege der Himmel von
beiden Selten angefleht wird, so ist auch hier die Beurteilung der Vorfälle
eine ganz verschiedenartige, je nachdem die eine oder andere der großen
1
•• •
• • •
Religionsparteien zur ßftrachp kommt. Ebenso wie es ( WoerU, S. 7) katho«
lische «moralisch^*W^rnüngspredigten» gibt, deren Tendenz darauf hinaus-
läuft, ähnlichei'Erergnisse den eigenen Religionsgenossen in Aussicht zu
stellen, v^crfii\sie die Gebote ihres Bekenntnisses nicht strenge genug
begbathteh;'so suchen die hier in Frage kommenden Autoren, die offenbar
••.iaf/jeiriem rigoros protestantischen Standpunkte stehen, die Greuehaten
: der Portugiesen und vor allem des in Lissabon domizilierenden Inquisitions-
tribunales für die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit verantwortlich zu
machen. Man wird lange suchen dürfen, bis man in der ethnographischen
Literatur eine gleich hochgradige Verdammung irgend eines Volkscharakters
antrifft, wie sie uns hier entgegentritt. Von Objektivität ist da natürlich
keine Rede mehr. Der Verfasser, auf den erwähntermaßen beide Schriftchen
mit großer Wahrscheinlichkeit zurückzuleiten sind,* hat wahrscheinlich in
Lissabon selbst manch unangenehme Erfahrung gemacht, wie sie damals
den evangelischen Fremden allerdings oft nicht erspart geblieben sein
mögen,^ und schüttet nun das Kind mit dem Bade aus. Der Unwille über
das Inquisitionsverfahren ist gewiß berechtigt, aber daß von Seiten der
Angehörigen dieses unheimlichen Gerichtshofes solch abscheuliche Schand-
taten — nicht nur gelegentlich, sondern ganz in der Regel — vollführt
worden seien, wie das in unseren Vorlagen behauptet wird, das braucht
man doch nicht zu glauben. Der lusitanische Nationalcharakter hat, zumal
in nordischer Beleuchtung, zweifellos auch seine Schattenseiten, aber die
hier gegebene Schilderung ^ geht denn doch unter allen Umständen zu weit.
Gerade jene Anarchie, die nach dem Erdbeben mehrere Tage lang über
Lissabon herrschte, hat den Beweis geliefert, daß mit Greueln aller Art
auch genug Betätigungen edelmütiger und hochherziger Gesinnung sich
vergesellschafteten.
Eine ganz merkwürdige gereimte Moralpredigt enthält auch noch eine
anonyme Druckschrift (Das Erdbeben am 1. November 1755, s. 1. e. a.,
P. O. germ. 316 der Münchner k. Hof- und Staatsbibliothek). Der Autor,
seiner Bibelbelesenheit nach ein Theologe, geht von der Ansicht aus, das
man ein Erdbeben schon aus natürlichen Gründen zu erklären ein Recht
habe; wenn es aber so wie das Lissaboner auftrete, volkreiche Städte in
Trümmer lege und — wofür zahlreiche Belege beigebracht werden — den
halben Erdball erschüttere, so reichten jene Hilfsmittel nicht aus und man
müsse an ein furchtbares göttliches Strafgericht denken, dazu bestimmt,
den Gottesleugnern die Macht des Schöpfers zu zeigen. Das wird dann
sehr gründlich besorgt. Konfessionelle Befangenheit ist dem Dichter fremd
und er kehrt sich nur gegen die «starken Geister» und Spinozisten. Dann
aber hat sich die Katastrophe an eine unrichtige Adresse gewendet, denn
so viel Schlechtes man den damaligen Lissabonern nachsagen mag, Atheisten
und Leute, die zu viel denken, sind sie sicherlich nie gewesen.
Eigentlich liegt eine gewisse Inkonsequenz darin, irgend einen Vorfall
als unmittelbares göttliches Strafgericht anzusprechen und doch zugleich
— 3 —
nach anderweiten Gründen dafilr zu forschen. Im sechsten Abschnitte der
ersterwähnten Schrift wird mit gewaltigem Aufwände von Bibelstellen «von
den moralischen Grtlnden und Folgen der Erdbeben» gehandelt und im
dritten ist «von den Ursachen des vorgewesenen Erdbebens» die Rede.
Dieser Mangel an Folgerichtigkeit des Denkens ist auch dem Autor nicht
verborgen geblieben und er sucht sich darüber, wie das so zu geschehen
pflegt, durch ein schwächliches Kompromiß hinwegzusetzen. «Es können
daher», sagt er, «die würkende Gründe der Natur mit denen sittlichen
Ursachen zugleich bestehen und sind denselben unterworffen.»» Dem ge-
neigten Leser bleibt es folglich anheimgestellt, sich mehr fttr das physi-
kalische oder für das ethisch-religiöse Prinzip zu entscheiden.
Der theoretische Teil ist ärmlich; sogar die Kometen werden als
Vorboten und Verursacher von Erderschütterungen diskreditiert, wie An-
gaben des Aristoteles, Plinius, Seneca beweisen sollen. Immerhin wird doch
der Versuch einer kausalen Erklärung gemacht, indem die Schweifsterne,
da sie vielfach so nahe an die Sonne herankämen, eine ungeheure Hitze
mitbringen sollen. Newton habe berechnet, daß der Komet von 1680 in
seinem Perihel eine Temperatur gehabt habe, die dreißigtausendmal so
hoch wie diejenige des glühenden Eisens gewesen sei. Aus dem Kometen-
körper fallen solch erhitzte Stücke zur Erde, dringen in deren Inneres ein
und entzünden die dortselbst in reicher Menge aufgespeicherten brenn-
baren Materialien. Als solche sind Schwefel, Salpeter, Fette, Ol, Harz,
Vitriol, Eisen, Kalksteine u. dergl. anzusehen. Störend ist dem Erfinder
dieser Kometenhypothese, daß im November 1755 keines der gefürchteten
Himmelszeichen zu sehen war, allein er tröstet sich damit, es werde von
den Astronomen ein sehr großer Komet erwartet,^« dem man schon zutrauen
könne, daß sich sein Herannahen durch terrestrische Umwälzungen an-
gekündigt habe. Bemerkenswert ist diese astrometeorologische Deutung
der Katastrophe immerhin; wir haben es da mit einem letzten Aufflackern
des uralten Kometenaberglaubens zu tun. Dem Geiste des «Aufklärungs-
zeitalters» wird aber doch wenigstens insofern eine Konzession gemacht,
als der Komet das Unheil nicht schlechthin mit sich bringt, wie das
hundert Jahre früher selbstverständlich gewesen wäre, sondern daß er nach
einer gewissen Gesetzmäßigkeit auf die Erde wirken muß. Bemerkt sei
noch, daß ein eigenes (das zweite) Kapitel den Synchronismus von Erd-
beben über die ganze Erde hin zu verfolgen sucht. In der Hauptsache
finden sich diese Notizen aber auch in anderen Veröffentlichungen und
bei JVoerle^K Die Schätzung der in Lissabon Getöteten ist eine viel zu
hohe; es ist von 50.000 oder 100.000 die Sprache, während wahrscheinlich
schon die Zahl von 30.000, an sich schrecklich genug, eher zu hoch als
zu niedrig gegriffen sein dürfte.
Wir wenden uns jetzt dem fünften und letzten Bestandteile des in
Erlangen aufbewahrten Bandes zu, dessen wissenschaftlicher Wert zwar
auch nur mit dem Maßstabe seiner Zeit gemessen werden darf, gleichwohl
— 4 —
aber jenen Tendenzschriften gegenüber unverkennbar ist Den Charakter
einer Gelegenheitsschrift an sich tragend, sucht diese kleine Dissertation i*
des Mathematikers Graefenhahn^^ das um die Mitte des XVIII. Jahrhunderts in
Deutschland ** vorhandene seismologische Wissen übersichtlich darzustellen
und an einem besonders interessanten Falle zu prüfen. Begonnen wird mit
einer meteorologischen Erörterung. Der Winter 1754/55 sei der kälteste
in dem Halbjahrhundert gewesen, und diese kühle Temperatur sei dem
ganzen Jahre eigen geblieben, welches dadurch seinen Vorgängern gegen-
über sich ausgezeichnet habe. In den frostigen Herbst fiel die furchtbare
Naturerscheinung, die man indessen nicht als etwas so gar Abnormes be-
trachten dürfe. Lege man nämlich auf Grund der vorhandenen Vorarbeiten
einen Erdbebenkatalog an, so zeige sich, daß die Erde zu allen Zeiten
und an allen Orten gebebt habe, am seltensten allerdings in den nördlichen
Ländern (Großbritannien und Skandinavien). Man habe auch kein Recht,
zu sagen, das Lissaboner Erdbeben stehe ganz einzig da bezüglich des
Schadens, welchen es anrichtete. Wohl aber sei seine Flächenausdehnung
unerhört, wie durch eine Reihe von Beispielen näher belegt wird. Ganz
zutreffend wird — obgleich dieser moderne Kunstausdruck begreiflicher-
weise nicht gebraucht wird — darauf hingewiesen, daß ein Schwarmbeben
unseren Planeten heimgesucht habe; zwei Monate hindurch kam die Erd-
oberfläche nicht aus ihrem Erzitterungszustande heraus, aber am 1. und
9. November sowie am 26. Dezember 1755 sei die Intensität der Stöße die
stärkste gewesen. Daß die optischen Anzeichen, die man am 14. Oktober
am Lago Maggiore beobachtete,** eine Rolle spielen, durfte man erwarten.
Höchstens also jenes umfassende Erdbeben, welches bei Ammianus Mar-
cellimis und Orosvis als unter der Herrschaft des Kaisers Valentiknianus L
eingetreten verzeichnet stehe, könne den Vergleich mit dem, was die
Gegenwart erlebte, einigermaßen aushalten.
Der Verpflichtung, seine Meinung über den ursächlichen Hergang aus-
zusprechen, kann sich Graefenhahn nicht entziehen; er ist sich jedoch der
S :hwierigkeit seiner Aufgabe wohl bewußt. Zuerst wird gebührenderweise
das Altertum befragt und aus den römischen Schriftstellern eine Reihe von
Ausdrücken beigebracht, mit denen man damals die Art der Boden-
bewegung und die vom Erdbeben bewirkten Zerstörungen kennzeichnete.
Auf das Lissaboner Erdbeben würden diese Bezeichnungen wohl sämtlich
zutreffen. Eine neue Theorie aufzustellen hält Graefenhahn nicht für
erforderlich; er ist hinsichtlich der letzten Ursache der seismischen Er-
scheinungen überzeugter Vulkanist und hält dafür, daß die Werke von vier
Gelehrten, die er aufzählt**, alle Elemente zur Erklärung der mancherlei
Rätsel eines solchen Ereignisses in sich schlössen. Indessen lehnt er
Kitcliers «Zentralfeuer», welches dieser habe «in Kupfer stechen lassen,
ohne es gesehen zu haben», ausdrücklich ab; die Materien, deren «Gärung»
die Erdrinde beunruhige, dürften schwerlich sehr weit von der Ober-
fläche entfernt sein. Als ein deutliches Zeichen von dem Vorhandensein
- s -
explodierender Dämpfe in ganz geringer Tiefe hätten die Schlagwetter der
Bergwerke zu gelten. An Höhlen und Klüften im Gezimmer der Erde sei
kein Mangel, und zwar bestehe kein Grund anzunehmen, ^^ daß es solche
unterhalb des Meeres weniger als im Bereiche der Festländer gäbe. Das
in diesen Höhlräumen entzündete Feuer habe ja zum öfteren schon Inseln
aus dem Meere emporgehoben, wie die von Plinius und Setieca namhaft
gemachten Fälle dartun; von den Neueren sei diese Ansicht hauptsächlich
von dem Engländer Ray'^^ vertreten worden. Die Dämpfe drücken nach
außen, und wenn sie Widerstand finden, so kommt die Decke jener
subterranen Klüfte ins Wanken; nicht unpassend vergleiche man die Erd-
beben mit Minen, deren Ladung eine zu schwache ist. Lemerys bekanntes
Experiment ^« dünkt dem Autor höchst beweiskräftig. Ohne Wasserzuguß
werde dasselbe übrigens nicht gelingen, und darum sei das Wasser «bey
dem Ausbruche mancher Erdbeben als eine Gelegenheitsursache anzusehen».
Auch mit unterirdischen Gewittern habe man die Erderschütterungen ver-
gleichen wollen. Endlich sei noch My litis zu nennen; derselbe ist nach
Graefenhahn der eigentliche Begründer der Einsturzhypothese, *<> die man
gemeiniglich mit dem etwas späteren Genfer Naturforscher Necket ^^ in
Verbindung bringt. Eine spätere Stelle des Schriftchens läßt vermuten,
daß diese Auffassung auch dem Autor zusagt.
Das Lissaboner Ereignis unterliegt nach Graefenhahn denselben Ge-
setzen, welche als für diese ganze Klasse von Naturerscheinungen maßgebend
erkannt worden sind, allein es ist doch eine Besonderheit dabei sehr zu
beachten. Der Impuls scheint nämlich nicht vom Lande, sondern vom
Meere ausgegangen zu sein; die Aufwühlung des Flusses Tejo, von der
alle Berichte übereinstimmend zu melden wissen, soll die Folge einer in
das Flußbett eingedrungenen Woge sein, was freilich bei kritischer Prüfung
der uns bekannten Tatsachen kaum zutreffen dürfte.'* So glaubt denn
unser Autor als Hauptfrage diese stellen zu müssen:'« «Was hat das Meer
in ein solches Brausen versetzt.?» Nachdem das sonderbare Hirngespinst
Gautiers^*^ in einer Randnote erledigt ist, wird das Seebeben, in dem
Graefenhahn die treibende Ursache erblickt, auf einen unterseeischen
Vulkanausbruch im Geiste Moros (s. o.) zurückgeführt. Wahrscheinlich sei
Wasser in einen verborgenen Glutherd eingedrungen und habe das dort
in Gluthitze wallende Magma ''^ zur Explosion gebracht.** Als eine Folge-
erscheinung der tiefgreifenden Umwälzung, welche sich damals über einen
so großen Teil der Erde erstreckte, wird der ungewöhnlich milde Winter
1755^56 aufgefaßt, der sich von dem des vorausgegangenen Jahres so weit
wie nur immer möglich unterschieden habe. Die «schwülen Dünste», welche
durch die Erdstöße entbunden wurden, sollen die Erde erwärmt haben.
Immerhin fühlt der Verfasser selbst, daß die Bündigkeit solcher Schlüsse
nicht über allen Zweifel erhaben ist; «aus Mangel einer gewissen Witterungs-
theorie», meint er,*^ müsse man auf strenge Beweise der an sich ja ganz
plausiblen Mutmaßungen Verzicht leisten.
— 6 —
Graefenhahns Schrift war mit Unrecht in totale Vergessenheit ge-
raten, so daß sie von keinem neueren Seismologen angeführt wird. Gewiß,
sie erhebt sich im allgemeinen nicht über das Durchschnittsmaß ihrer Zeit,
aber innerhalb dieses Rahmens hält sie sich von allen Torheiten und
Überschwenglichkeiten frei, wie sie damals im Schwange gingen, und
bringt das vulkanistische Glaubensbekenntnis ihres Verfassers geschickt zum
Ausdrucke. Die Lehre, daß Vulkane als Sicherheitsventile gegen Erdbeben
wirkten," begegnet uns bei Graefenhahn bereits in deutlicher Formulierung.
Von den vielen literarischen Versuchen, deren Entstehung im Eingange
dieses Aufsatzes erörtert wurde, ist dieser einer der anerkennenswertesten.
Bei allen den Schriften, mit denen wir uns bisher zu beschäftigen hatten,
stand das Erdbeben von Lissabon im Vordergrunde; tatsächliches Material
zur Beurteilung der Vorgänge, welche sich an Ort und Stelle abspielten,
konnte und wollte nicht verwertet werden. Eine gute Quelle von Original-
mitteilungen, die erst etwas später zu fließen begann, ist anscheinend
nirgends noch für jene Frage nutzbar gemacht worden." Deshalb mag es
wohl angezeigt erscheinen, diese «Sammlung authentischer Briefe, welche
während und kurz nach dem Erdbeben zu Lissabon in dieser unglücklichen
Stadt und in der Nähe derselben geschrieben worden »,"<* der allgemeinen
Beachtung zu empfehlen. Es ist wahr, die physische Geographie wird in
ihren Einsichten durch diese Zeugnisse einer grauenvollen Episode der
Menschheit nicht erheblich gefördert, denn die Männer, welche damals
zur Feder griffen, waren viel zu sehr mit ihren eigenen Angelegenheiten
befaßt, um genaue Beschreibungen liefern zu können. Wenn der Heraus-
geber sagt, die Briefe seien «für die Geschichte, Natur- und Menschen-
Jfunde, selbst fär die Religion» höchst wichtig, so kann man dem, was
Kulturgeschichte und Psychologie '^ angeht, unbedingt beipflichten; für die
Naturwissenschaft hingegen fällt nur wenig ab. Trotzdem hat ein der Erd-
bebenkunde gewidmetes Organ zweifellos Ursache, von den in ihrer Art
einzig dastehenden Dokumenten Akt zu nehmen. Es sind durchaus Briefe von
deutschen Kaufleuten, die am kritischen Tage zum Glück großenteils auf ihren
Landhäusern nächst der Stadt weilten, gewechselt mit ihren Angestellten.
Als erwähnenswerte Tatsache sei u. a. die genannt,"* daß die Brunnen
unmittelbar nach dem Erdbeben nur wenig und ganz trübes Wasser lieferten.
Einer der Briefsteller befand sich, als das Unglück eintraf, auf der Jagd
und bemerkte persönlich gar nichts, hatte aber eine unerklärbare Unruhe
seines Pferdes und seiner Hunde zu konstatieren;" gleich nachher fand
er die Brücke über ein Flüßchen zerstört und fand, daß dessen Tiefe von
zwei auf acht Fuß gestiegen war. Gewiß ein interessantes Beispiel für die
morphologischen Nachwirkungen eines starken Erdstoßes! Die bekannte
Erzählung, daß der Tejo bis in seine Tiefen gespalten gewesen sei, so
daß man für einen Augenblick seinen Grund habe sehen können, flndet
Bestätigung — allerdings nur aus zweiter Hand — von Augenzeugen;»*
eben diese stellen auch unzweideutig fest, daß die Schiffe unausgesetzt
- 7 —
im Kreise herumgedreht worden seien. Solche Wellen, schreibt ein un-
genannter Kapitän»*, wie er sie auf der Barre von Cascaes (unterhalb
Lissabons) habe überwinden müssen, seien ihm in 34 jährigem Seemanns-
leben nicht vorgekommen.
Wir erachten es nicht für unmöglich, daß bei fleißigem Nachsuchen
in der Flug- und Zeitschriftenliteratur des vorvergangenen Jahrhunderts noch
manch verwertbarer Beleg ftlr eine der großartigsten und vernichtendsten
Episoden, deren die Erdgeschichte Erwähnung zu tun hat, gefunden werden
möchte. Eine Bekanntmachung solcher Funde wird sich unter allen Um-
ständen verlohnen.
Anmerkungen.
* Der ErschQtterungsbezirk des großen Erdbebens zu Lissabon; ein Beitrag zur
Geschichte der Erdbeben, Münchener Geographische Studien, herausgegeben von
S. Günther, 9. Stück (München 1900).
' Es ist ein Quartband und trägt die Signatur S, 306 — 310.
» Woerle a. a. O., S. 7 ff.
^ Die unglückliche und im Erdbeben verfallene Stadt Lissabon nach ihrer ehemaligen
Pracht und Schönheit aus unverwerflichen Nachrichten beschrieben. Lübeck 1756.
* Neueste Nachricht von dem in Lissabon und anderen Orten gewesenen Erd-
beben, von dessen natürlichen Ursachen, nebst einer Beschreibung von der Lebensart
der Portugiesen und von ihrer Inquisition usw. Nach dem Amsterdamer Exemplar, 1756.
' Man könnte gegen diese Vermutung höchstens geltend machen, daß die Lübecker
Schrift auch menschlich wohltuendere Züge in dem Leben imd Treiben der Lissaboner
Bevölkerung hervorhebt, so insbesondere die Einrichtung der Hospitäler und die Ge-
sellschaft 'Misericordia», welcher auch der königliche Hof angehöre.
^ Der Briefwechsel zwischen einem Hamburger Kaufherrn und seinem als Kommis
in Lissabon sich aufhaltenden Sohne, von welchem Auszüge in G. Frey tags c Bildern aus
der deutschen Vergangenheit» mitgeteilt werden, ist in dieser Beziehung lehrreich.
Vgl. auch Haken, Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg, Leipzig 1845, S. 282 ff.,
S. 309 ff.
* «Von dem Naturel und der Lebensart der Portugiesen.»
* Neueste NachrichtmK usw. , S. 12. Nach dieser Seite hin ist sehr belehrend JUß
anonyme! Erdbebengedicht (Das Erdbeben am I.November 1755, s. 1. e. a., Münchner
k. Hof- und Staatsbibliothek, P. O. germ. 316, gr. 8*). Hier erfahren wir, daß es, wenn
man es mit einem Naturereignis schlechthin zu tun habe, schon erlaubt sei, nach natür-
lichen Gründen zu forschen; wenn aber eine Menge von Menschen und Orten betroffen
sei, dann habe man ein himmlisches Strafgericht anzuerkennen.
*• Wahrscheinlich ist an den Halleyschen Kometen gedacht, dessen Wiederkehr
für das Jahr 1756 prognostiziert war und der sich auch richtig einstellte (R. Wolf,
Geschichte der Astronomie. München 1877, S. 703).
" Ein isländisches Erdbeben vom 11. September, dessen (S. 9) gedacht wird, läßt
Woerle (S. 137) ganz mit Recht nicht als beweiskräftig gelten.
" W. L. Graefenhahn, Physikalische Gedanken von Entstehung der Erdbeben
überhaupt, dann besonders derer letztem, Baireuth-Hof 1756.
" Geboren 1718 in dem mittelfränkischen Flecken Wilhermsdorf, hat Graefenhahn
den größten Teil seines Lebens - er starb 1767 — in Baireuth zugebracht, wo er als
Lehrer und später als Konsistorialrat wirkte. Seine Arbeiten beziehen sich auf Optik
und Geschichte der Mathematik, auf Astronomie und Geodäsie (Ober die relative Höhe
des Fichtelgebirges, Beyreuth 1758). Auch die geologischen Verhältnisse des Landes,
in welchem er lebte, zogen seine Aufmerksamkeit auf sich, und zwei Schul Programme
hat er der «Oryktographie» des oberen Teiles der Burggrafschafl Nürnberg, d. h. des
heutigen Regierungsbezirkes Oberfranken, gewidmet (Baireuth 1764 und 1765).
** In Italien, dem klassischen Lande der seismischen Phänomene, war auch die
Erforschung der letzteren um diese Zeit bereits weiter als im übrigen Europa fort-
geschritten (Günther, Geschichte der Erdkunde, Wien-Leipzig 1904, S. 208 ff.).
" Woerle. S. 13; Graefenhahn, S. 9 ff.
^* A. Kircher, Mundus subterraneus , in quo universae naturae majestas et
divitiae demonstrantur, Amsterdam 1664; Leibniz, Protogaea, ed. Scheidt, Göttingen 1 748
(postham); J. G. Krüger, Gedanken von der Ursache der Erdbeben, Halle a. S. 1766;
. *J"
^
— 8 —
A. L. Moro, De' crostacei e degli altri marini corpi che si trovano sui monti, Venedig,
1740. (Deutsch: Neue Untersuchungen der Veränderungen des Erdbodens, nach Anleitung
der Spuren von Meertieren und Meergewächsen, die auf Bergen und in trockener Erde
gefunden werden, Leipzig 1761.)
*' Als Gewährsmänner figurieren Bacon of Verulam, Toumefort, Scheuchzer, Ray,
Krüger, Pontoppidan, Buffon und die «Reisebeschreiber», unter ihnen an erster Stelle
Keyßler.
" Graefenhahn, S. 14 ff.; Ray, On the Dissolution and Changements of the World,
London 1692, S. 31. Die Insel € Theresia» soll natürlich «Therasia» heißen.
^' Lemdry, Explication physique et chimique des feux souterrains, des tremblements
de terre, des ouragans, des dclairs et du tonnerre, M^m. de TAcad. de Paris, 1700,
S. 101 ff.
"• Wo C. Mylius (1722 — 1754) sich in dieser Weise ausgesprochen haben soll,
wird nicht gesagt; es wären die von ihm herausgegebenen Zeitschriften («Der Natur-
forscher» und »Physikalische Belustigungen») zu befragen.
'^ Hoemes, Erdbebenkunde, Leipzig 1893, S. 13 ff. In gewissem Sinne mag auch
schon J. J. Scheuchzer als Anhänger der Lehrmeinung betrachtet werden, welche die
Erdbeben als Folge von Deckeneinstürzen hinstellt.
" Es ist so gut als gewiß, daß das Epizentrum oberhalb des Weichbildes von
Lissabon lag. Das Zurückweichen und spätere ungestüme Vordringen des Stromes deutet
sonach nicht auf ein Seebeben, sondern auf eine Erdbebenflut hin (Rudolph, Ober sub-
marine Erdbeben und Eruptionen, Beiträge zur Geophysik, 1. Band, S. 132 ff.).
" Graefenhahn, S. 18.
•* Auch Gautier ist, was zwar leichter begreiflich, ganz dem Gedächtnis der Folge-
zeit entschwunden. Kant dagegen hat (Sämtliche Schriften zur physikalischen Geographie,
ed. Schubert, Leipzig 1839, S. 265) diese sonderbare Hypothese in Betracht gezogen;
ihr zufolge bringt der Druck der Sonnenstrahlen sowohl die Umdrehung der Erdkugel
wie auch die Erderschütterungen zuwege.
■• Dieses der Neuzeit angehörige Wort wird selbstredend nicht gebraucht, aber es
wird auf die den feuerspeienden Bergen entströmende Lava als Analogon hingewiesen.
** Bestimmend für diese sehr umfassend abgehandelte Theorie war ein unlängst
erschienener Beitrag zur Erdbebenlehre, den die «Hannoverischen Anzeigen» (1756,
16. Stück) gebracht hatten. Derselbe rührte her von einem Montanisten, der seine Er-
fahrungen aus dem Hüttenwesen verwertete . In der Tat darf man bei rein vulkanischen
Erdbeben recht wohl an Vorgänge denken, wie sie uns das bekannte Leiden frostsche
Experiment im kleinen vorfuhrt (Günther, Handbuch der Geophysik, 1. Band, Stuttgart
1897, S. 421).
" Graefenhahn, S. 32.
>* Die klassische Ausbildung dieser — immer mehr als nicht völlig unrichtig
erkannten — Anschauung durch die «heroische» Richtung in der deutschen Geologie
hat Duck (Die Stellung Alexander v. Humboldts zur Lehre von den Erdbeben, diese
Zeitschrift, 3. Jahrgang, S. 59 ff.) einer eingehenden Besprechung unterzogen.
*^ Schreiber dieses wurde durch Herrn Dr. J. Reindl auf die merkwürdige Brief-
sammlung aufmerksam gemacht.
•• Hannoversches Magazin, 17. Jahrgang (1779), Hannover 1780, Stück 64, 65, 68, 69,
70, 76, 77, 78.
•* Es verdient z.B. gewiß bemerkt zu werden, daß ein Kaufmann erzählt, er sei
mit einer befreundeten Familie zusammen in einen Keller gestürzt; Schaden hätten sie
dabei nicht genommen, aber eine Befreiung aus dem Verliese sei nicht möglich gewesen,
und unter den Qualen des Hungers habe er ernstlich überlegt, ob er nicht jenen Herrn
ennorden und aufzehren solle. Hätte er ein Mordinstrument bei sich gehabt, wäre die
Untat vielleicht geschehen. Ebenda, Spalte 1214.
" Ebenda, Spalte 1035 ff.
•• Ebenda, Spalte 1073. Von der weit größeren Einwirkung, welche ungewohnte
Naturgeschehnisse auf die Tiere als auf Menschen ausüben, liegen zahlreiche Erfahrungen
vor (Hoemes a.a.O., S. 136 ff.; Sieberg, Handbuch der Erdbebenkunde, Braunschweig
1904, S. 134 ff.; Milne, Effects of Earthquakes on Animals, Nature, 38. Band, S. 500).
Den bekannten Belegen ist der oben zitierte als ein drastisches Beispiel der relativen
Unempfindlichkeit des Menschen hinzuzufügen.
»* Ebenda, Spalte 1103.
" Ebenda, Spalte 1204.
KMmmmur A Bwubcrf , Lalbaok.