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Full text of "Bericht des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben und Neuburg (a.V.) in Augsburg"

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Dreiunddreissiester Bericht :| 


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Dreiunddreissigster bericht 


des 


Naturwissenschaftlichen Vereins 


Schwaben und Neuburg (a. Y.) 


früher 
Naturhistorischen Vereins in Augsburg, 


Veröffentlicht im Jahre 1898. 


MAR 251942 


LIBRARY 


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Echäftlicher Teil. 


Bericht über die Jahre 1897: und 1898: . Kir NG 
Beilage I. Verzeichnis der in den Jahren 1897 und 1898 er- 

nd worbenen Gegenstände . : R XII 

„ II. Kassa-Bericht über die Jahre 1896 und 18597 SE RERMIER| 

„ Ill. Verzeichnis der Mitglieder des Vereins . . XXXlIl 


 Wissenschaftlicher Teil. 
Wirbeltierreste aus dem Dinotheriensande der bayerisch-schwäb- 
ischen Hochebene, beschrieben von Dr. Otto Roger. kgl. Re- 
gierungs- und Kreis-Medizinalrat m Augsburg. Mit 3 Tafeln N 
Ueber fossile Affen- und Menschenreste. Vortrag gehalten in der 
Vereinsversammlung am 28. Februar 1893 von Dr. Otto Roger. 


| kgl. Regierungs- und Kreis-Medizinalrat in Augsburg 47 
® Die Gross-Schmetterlinge der Umgebung Augsburgs von Jos. Munk 29 
. Fortsetzung der Nachträge zur Flora von Schwaben und Neuburg 
im 31. Bericht 1894. Von Max Weinhart . h 125 
Die Moosflora von Memmingen und dem benachbarten Ober- 
schwaben. Von Dr. A.Holler, kgl. Bezirksarzt in Memmingen 129 
Die Lichenen der Flora von Augsburg. Von M. Britzelmayr 205 


Flora von Augsburg. Uebersicht über die in der Umgebung von 
Augsburg wildwachsenden und allgemein kultivierten Phanero- 
gamen nebst den Gefässkryptogamen. Unter Mitwirkung von 
Heinrich Lutzenberger neu bearbeitet von Max Weinhart. 
Dazu als Einleitung: ‚Der Boden des heimischen Florengebietes“ 
von Dr. Alois Geistbeck. Mit einem Querprofil . Ä ; 241 


Wirbeltierreste aus dem Dinotheriensande, beschrieben von 
Dr. Otto Roger, kgl. Regierungs- und Kreis - Medizinalrat in 


Augsburg. II. Teil . . ; \ x fl 5 383 
Nekrologe. 

Andreas Wiedemann , ; ; : 4 E i 397 

Max Hauer £ . : ; { ; ; ’ } E 401 


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Bericht 


über die Jahre 1897 und 1898. 


a 


Das wichtigste Ereignis in der abgelaufenen Berichtsperiode 
ist die Jubiläumsfeier aus Anlass des fünfzigjährigen 
Bestehens unseres Vereines, welche am 23. u. 24. Oktober 1896 
begangenwurde. Ein zahlreiches, distinguirtes Publikum füllte 
am Samstag abends 8 Uhr die weiten Räume des Börsensaales 
nahezu vollständig, um der Festfeier anzuwohnen. Dieselbe 
wurde von dem derzeitigen Vorsitzenden mit einem geschicht- 
lichen Rückblicke auf das Werden und Wachsen des naturwissen- 
schaftlichen Vereines eingeleitet. All den verdienstvollen Männern, 
die je an den Aufgaben des Vereines mitarbeiteten oder noch 
heute hierin thätig sind, zollte der Festredner wärmsten Dank, 
in ganz besonderem Masse aber den beiden städtischen Kollegien, 
dem hohen Landrate und der kgl. Regierung von Schwaben und 
Neuburg, den hauptsächlichsten Gönnern des Vereines, ferner 
allen dem Vereine nahestehenden Korporationen, insbesondere 
dem historischen Kreisvereine, dessen Sammlungen in demselben 
Gebäude untergebracht sind. Der Festakt klang schliesslich in 
eine von den Anwesenden begeistert aufgenommene Huldigung 
auf Se. Kgl. Hoheit den Prinz-Regenten aus. 

Hierauf wurde bekannt gegeben, dass der Verein anlässlich 
der Jubelfeier: 1) Seine Excellenz, den (damaligen) kgl. Regier- 
ungspräsidenten von Schwaben und Neuburg, Herrn Joseph 
Ritter von Kopp, 2) den kel. Hofrat und rechtskundigen 
Bürgermeister der Stadt Nördlingen, Herrn Balthasar Reiger, 
Präsidenten des Landrates von Schwaben und Neuburg, beide in 
dankbarer Anerkennung ihrer Sympathien und grossen Verdienste 
um die Förderung des Vereines, ferner 3) den k. k. Universitäts- 
Professor Herrn Dr. Albrecht, Penck m Wien in dankbarer 
Würdigung seiner Verdienste um die geologische Erforschung der 
schwäbisch - bayerischen Hochebene zu Ehrenmitgliedern, 
Herrn Dr. Max Schlosser, kgl. I. Kustos der paläontologischen 
Staatssammlung, zum korrespondierenden Mitgliede des Vereines 
ernannt habe. 

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In warmen Worten brachte nun Herr Rechtsrat Gentner 
namens der Stadtverwaltung dem naturwissenschaftlichen Vereine 
seine Glückwünsche dar, demselben auch fürderhin das Wohl- 
wollen der Bürgerschaft Augsburgs bekundend; in ähnlichem Sinne 
sprachen ferner Herr kgl. Regierungs- und Kreismedizinalrat Dr. 
OÖ. Roger als I. Vorstand des historischen Kreisvereins, Herr 
kel. Hofrat Dr. Lindemann im Namen des ärztlichen Lokal- 
vereins und Herr Apotheker Wolfrum namens des Apotheker- 
Gremiums für Schwaben und Neuburg. 

Nach kurzer Pause begann Herr Professor Hans Götz seinen 
hochinteressanten, mit grossem Beifalle aufgenommenen Vortrag 
über Röntgenstrahlen, der mit einer Reihe von glänzenden, 
höchst gelungenen Experimenten verbunden war. Herr Reallehrer 
A.Wildbrett assistierte dem Vortragenden, während die Herren 
Elektrotechniker Hünerkopf und Photograph Siemssen 
Apparate und Gebrauchsgegenstände in dankenswerter Weise zur 
Benützung überlassen hatten. An Röhren neuerer und neuester 
Konstruktion wurden mittels Fluoreszenzschirmes die Entstehung 
und die Ausbreitung der Röntgen - Strahlen erklärt, die Durch- 
lässigkeit von Holz, dieken, schwarzen Karten, von den Weich- 
teilen des menschlichen Körpers, die weit geringere Durchlässig- 
keit des Knochengerüstes, sowie die Undurchlässigkeit von Metallen, 
Glas ete. demonstriert. Sodann schritt der Vortragende zum 
Photographieren mit NRöntgenstrahlen. Nachdem mittels eines 
Projektionsapparates eine Reihe von Photogrammen, die er für 
diesen Abend eigens aufgenommen hatte, vorgeführt worden war, 
wurde zuletzt noch eine Durchleuchtung des menschlichen Kör- 
pers vorgenommen, zu welcher Herr Hünerkopf einen riesigen 
Induktor und einen grossen Fluoreszenz - Schirm zur Verfügung 
gestellt hatte. Besonderes Interesse erregten die Photographien 
einer Maus, Eidechse, Natter, eines Krebses, eines Frosches, so- 


wie einer Kollektion herrlicher Edelsteine, welche Herr Juwelier 


Karl Rieth zur Verfügung gestellt hatte. Alle echten Edelsteine 
erwiesen sich durchlässig für Röntgen - Strahlen, die Falsifikate 
hingegen vollkommen undurchlässig. 

Am darauffolgenden Sonntag wurden von den geladenen 
Gästen und den Vereinsmitgliedern unter Führung der Konserva- 
toren die Sammlungen des Maximiliansmuseums besucht und um 
2 Uhr fand im Gasthof „zum weissen Lamm“ ein Festmahl statt, 


IX 


bei welchem der Vorsitzende die eingelaufenen Telegramme und 
Glückwunschschreiben bekannt gab. Der schöne Verlauf der Fest- 
feier, zu welcher von nah und fern von Männern der Wissen- 
schaft, wie von sonstigen Gönnern des Vereines mündlich und 
schriftlich die herzlichsten Glückwünsche zum Ausdrucke kamen, 
darf in unserem Vereine als wichtiger Markstein gelten. 

Zu grossem Danke sind wir vor allem den Wohlthätern des 
Vereines verpflichtet, welche vor der Jubiläumsfeier durch Zu- 
wendung von Legaten ihre treue Anhänglichkeit und ihre opfer- 
freudige Gesinnung bekundeten. Es sind dies Herr Privatier Karl 
Keller und die inzwischen verstorbene Wittwe unseres früheren 
verdienten Vorsitzenden, Frau Babette Wulzinger, welche mit 
herzlichen Begleitschreiben je 100 Mark dem Vereine zum Ge- 
schenk überwiesen. 

In den beiden letzten Jahren haben sich im Mitgliederstande 
viele Veränderungen durch Todesfall, Austritt und Wegzug von 
Augsburg ergeben. Zwei berühmte Ehrenmitglieder hat uns der 
Tod entrissen, nämlich. den früheren Regierungspräsidenten von 
Schwaben und Neuburg, Se. Excellenz Winfried von Hörmann, 
kgl. Staatsrat, dem ob seines verdienstvollen, langjährigen Wir- 
kens der ganze Kreis ein treues Andenken bewahrt, ferner vor 
wenigen Wochen den Akademiker Dr. C.W.v.Gümbel, kel. Ober- 
bergdirektor, den gelehrten und hochverdienten Geologen, der wie 
kein anderer vor ihm unser engeres Vaterland erforscht hat. Das 
Andenken an diesen grossen Gelehrten, der unserem Vereine jeder- 
zeit vollste Sympathie und Förderung seiner Bestrebungen ent- 
gegengebracht hat, wird stets in Ehren gehalten werden. 

Auch in den Konservatoren - Rat hat der Tod eine fühlbare 
Lücke gerissen. Am 16. November 1896 starb nach einem arbeits- 
vollen Leben unser verdienter Konservator für Zoologie, Herr 
Andreas Wiedemann, qu. Lehrer. Wie er noch in der Voll- 
kraft der Jahre der Vereinsthätigkeit das regste Interesse zuge- 
wendet hat, so war auch seine Sympathie, als ihn zunehmende 
Kränklichkeit und die Beschwerden des Alters verhinderten, an 
den Versammlungen und Vorträgen teilzunehmen, für den ihm 
lieb gewordenen Verein, nicht erloschen. Einen glänzenden Be- 
weis seiner uneigennützigen, edlen Gesinnung hat der Verblichene 
damit bekundet, dass er laut testamentarischer Bestimmung vom 
5. November 1896 dem naturwissenschaftlichen Vereine für 


Schwaben und Neuburg ein Legat von 1000 Mark unter de 
Namen „Wiedemann Andreas Stiftung“, sowie seine ; 
Libellensammlung vermachte. Die segensvolle Thätigkeit 3 
ee seltenen Mannes, dem der Verein stets den grössten Dank R, 


a ausgeführt. 


Gleichwie in den früheren Jahren wurde auch in der B y 
flossenen Berichtsperiode der Erweiterung unserer Sammlungen 
besondere Sorgfalt zugewendet. Dieselben haben sowohl dure 
namhafte Ankäufe wertvoller Schaustücke, als durch Geschenke 
von seiten unserer Gönner und Freunde, sowie durch Tause 
eine erfreuliche Vermehrung erfahren und verweisen wir in dieser 
Hinsicht auf die hetreffenden Beilagen. Die geselligen Unterhalt- 
ungen fanden wie früher jeden Montag in dem kleineren Lokale 
des Gasthofes zum Eisenhut statt und waren durch Demonstra- 
tionen und Besprechung von interessanten Naturobjekten gewürzt. 
Von grösseren Vorträgen wurden 2 in dem Lehrsaale für Physik 
der kgl. Industrieschule, die übrigen im Vereinslokale gehalten. 
Die Themata derselben sind folgende: “= 


1897. 


11. Januar: Oxydations- und Reduktionsvorgänge im lebenden 
Organismus, von dem kgl. Professor des Realgymnasiu 
Herrn Dr. Gottl. Heut. te 


15. Februar: Die Vogelwelt und ihre geologische Vergangenheit, E: 
von dem kgl. Regierungs- und Kreismedizinalrat Herrn Dr. 
0. Roger. 
99. März: Die tiefsten und höchsten, gegenwärtig erreichbaren 
Temperaturen, von dem damaligen Assistenten am pharm. 
Institute der kaiserl. Universität in Strassburg, Herrn Dr. Re 


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. April: Hochgespannte Ströme im Vakuum bei variabler Ver- 
dünnung, von Herrn Professor Hans Götz. (Lehrsaal 2 
Industrieschule). 


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10. Mai: Beziehungen des nördlichen schwäbisch - [ränkischen 


Alpenvorlandes zum Aufbau der Alpen, von dem prak 
Arzte Herrn Dr. K. Winter. 


XI 


1898. 


3. Januar: Anatomische und physiologische Bedeutung der 
Pflanzenhaare, von Herrn Lehramtskandidaten Hans 
Schnegg. 

7. Februar: Die Sintflut, von dem kgl. Reallehrer M. Fischer. 
98. Februar: Fossile Affen- u. Menschenreste, von dem kgl. Re- 
gierungs- und Kreismedizinalrate Herrn Dr. OÖ. Roger. 

98. März: Telegraphie ohne Draht von dem kel. Professor Herrn 
Hans Götz. (Lehrsaal der Industrieschule). 

18. April: Anatomie der Weinbergschnecke (Helix pomatia), 
von Herrn Lehramtskandidaten Hans Schnegg. 

Am 28. Februar wurde der Verein durch den Besuch des 
Herrn Regierungs - Präsidenten von Lermann ausgezeichnet, 
welcher dem Vortrage anwohnte. 

Indem wir schliesslich allen unseren verehrlichen Gönnern 
und Freunden für das bekundete Wohlwollen und für die kräftige 
Unterstützung der Vereinsbestrebungen den wärmsten Dank aus- 
sprechen und sie um die Fortdauer ihrer Sympathie bitten, 
richten wir zugleich an alle Mitglieder des Kreises das dringende 
Ersuchen, der erspriesslichen Thätigkeit des naturwissenschaft- 
lichen Vereines jeden nur möglichen Vorschub zu leisten und ihm 
neue Mitglieder zuzuführen. Die an den Verein herantretenden 
Aufgaben werden ja mit jedem Jahre grösser und erheischen 
neben materieller Unterstützung eine gesteigerte Thätigkeit, welche 
nur ein frisch-pulsierender Organismus mit nie versiegender Lebens- 
quelle zu leisten vermag. 


Augsburg, im Juli 1898. 


Die Vorstandschait des Naturwissenschaftliehen Vereines 
Iür Schwanen und Neuburg (a. V.) in Augsburg, 


Der Vorsitzende. 


XIV 


Aragonit von Cumberland, X X. 

Witherit von Schottland, Xx 

Witherit von Schottland, X x. 

Oronstedtit von Cornwall, (Wheal Jane), XXX 
Redruthit von Cornwall, XX 

Redruthit von Cornwal, XxX 

Anglesit von Monte Poni, XxX 

Quarz xx mit Eisenglanz von Cumberland. 


IV. Zu den geologischen und paläontologischen Sammlungen. 
Geschenke: 


Von Herrn Dr. Karl Reiser, kgl. Reallehrer in München: Eine 
Kollektion von Gesteinen aus dem Allgäu (Hindelang). 

Von Herrn Privatier Heinrich Wiedenmann: Muttergestein des 
Diamanten von West-Griqualand. 

Von Herrn Adolf Rettich in London: Eine wertvolle Kollektion 
von diamantenführenden Gesteinen von Newland in West-Griqualand, 
zahlreiche Pyropen enthaltend. 

Von Herrn kgl. Bezirks-Ingenieur H. Maier: 1 Stück Zellen- 
dolomit aus dem Muschelkalke von Markt-Erlbach, 1 Backzahn von 
Dinotherium giganteum. 

Von Herrn Dr. Modl, kgl. Bezirksarzt a. D.: Eine Kollektion 
von Petrefakten. 

Von Herrn Kaufmann Hiller: Einige versteinerte Muscheln. 


Angekauft: 
Ein grosser versteinerter Fisch, Strobilodus giganteus, Wagn., 
von Solnhofen. 
Hinsichtlich der in Stätzlingen gemachten Funde verweisen wir 
auf die im gegenwärtigen Berichte entbaltene Arbeit des Herrn Kreis- 
medizinalrates Dr. Roger. 


V. Verschiedenes. 
Geschenke: 
Von Herrn A. Grubauer in Berlin: 1 Dajakschwert mit Messer 
von Bandjermassin in Südost-Borneo. 
Von Herrn Andreas Bauer, Gouvernements-Beamten in Deutsch- 
Ostafrika: Eine Nilpferdpeitsche. 


XV 


Gekauft: 


Ein Gipsabguss einer Schädeldecke von Pithecanthropus erectus 
(Java). 


VI. Zur Bibliothek. 
Stand vom 10. Juli 1898. 


a) Von wissenschaftlichen Vereinen und Instituten durch 
Schriften-Austausch. 
Zugleich Verzeichnis der Vereine und Institute, mit denen der 
naturwissenschaftliche Verein Augsburg in Tauschverbindung steht. 


Aarau. Aargauische naturforschende Gesellschaft. 
Mitteilungen, 
Albany. New-York State-Museum. 
Report 48. 
Altenburg. Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes. 
Mitteilungen. Bd. 7. 1896. 
Amsterdam. Konikl. Academie van Wetenschappen. 
Afdeeling Naiuurkunde. 
Verhandelingen: 2. Sectie Deel IV. 7—9. 
L. Sectie Deel V, 1--8. II. Sectie Deel V, 1—10. 
Oudemans: Revision des Champignons IT. 
Verslagen van de Zittingen. 1895 — 97. 
Annaberg-Buchholz. Verein für Naturkunde. 
Bericht. 
Aussig. Naturwissenschaftlicher Verein. 
Bericht. 
Bamberg. Naturforschende Gesellschaft. 
Bericht. 
Basel. Naturforschende Gesellschaft. 
Verhandiungen, XI. 3. 
Bautzen. Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Jsis“. 
Sitzungsbericht und Abhandlungen 1896.97. 
Bergen. Bergens Museum. 
Aarbog 1897. Afhandlinger og Aarsberetning 1896. 
An Account of the Crustacea of Norway. Jsopoda 
part. I-IV. 5—10. 
Berlin. Deutsche geolog. Gesellschatt. 
Bd. 47. 4. 48.1.3. 4. 49. 


XVI 

Berlin. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. 
Verhandlungen. Jahrg. 37. 38. 39. 

Berlin. Naturwissensch. Verein für Neu-Vorpommern u. Rügen. 
Mitteilungen. Jahrg. 28. 29. 

Bern. Naturforschende Gesellschaft. 
Mitteilungen. Nr. 1373—1435. 

Bern. Schweizerische naturforsch. Gesellschaft. 
Verhandlungen. Zermatt 78. Zürich 79. 

Bonn. Naturhist. Verein der preuss. Rheinlande ete. 
Verhandlungen. Jahrg. 53. 54. 

Bonn. Niederrheinische Gesellsch. für Natur- u. Heilkunde. 
Sitzungsbericht 1895. 2. 1896. 1897. 

Bordeaux. sSociele des sciences et physiques nat. 
Men... Serie‘ IV. t. V.,.Serie Vs4..17 2: 
Observations 1893/94. 1895/96. 1896/97, 
Proces verbaux des seances 1894/95. 1895/96. 1896/97. 

Boston. Society of natural history. 
Proceed. Vol. XXVIIL 7—330. XXVII 1—4. 

Boston. American Academy of arts and sciences, 
Proceed. Vol. 23. 32. 33. 1—12. 

Braunschweig. Verein für Naturwissenschaft. 
Bericht 10. 1895 — 97. 

Bremen. Naturwissenschaftl. Verein. 
Abhandlg. Bd. XIV. 2. 3. XV. 2. 

Brescia. Ateneo. 
Commentari 1895. 1896. 1897. 


Breslau. Schlesische Gesellschaft für vaterländ. Kultur. 
Jahresber. 73 und 74 und Ergänzungsheft. 
Brünn. Naturforsch. Verein. 
Verh. Bd. 34. 35. Ber. der meteorol. Comm. 1894. 1895. 
Brünn. K.k. mähr. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues etc. 
Zentralblatt 76. 77. 
Brüssel. sSociete Royale Malacologique de Belgique. 
Annales Proc. verb. 
Brüssel. sSociete Entomologique de Belgique. 
Annales Tome 38. 39. 40. 41. Mem. 3. 4. 5. 6. 
Buenos-Aires. Museo Nacional. 
Annales T. IV. S.1l.t. 1. 7T.V. Memoria 1894. 1895. 1896. 


XV 


Budapest. Kgl. ung. naturw. Gesellschaft. 
Mathem. u. natur. Berichte aus Ungarn, redig. v. Fröhlich. 
Buffalo. Socie!y of natural sciences. 
Bullet. 
Catania. Accademia Gioenia die scienze naturali. 
Atti 73. 74. Bulletino delle sedute. fasc. 4A4—50. 
Chapel-Hill. N. ©. Elisha Mitschell Scientific Society. 
Soma x. xl. X. 1.2, XII. XV. 1.2. 
Chemnitz. Naturwissenschaftl. Gesellschaft. 
Bericht 13. 1892/95. 
Cherbourg. sSocietE nationale des sciences naturelles. 
Memoires 1. 29. 30. 
Chicago. Academy of sciences. 
Report 39. 1896. Bulletin Vol. I. 1—10. 
Annual Adress 1878. Constitution 1892. 
Bullet. 1. of the geolog. and nat. hist. Survey. 
Artesian Wells. 
Naturalist in Mexico, 
The Nelumbium luteum. 
The Charter Const, and By-Laws. 
Christiania. Videnskaps Selskabets. 
Skrifter: I. math. nat. Klasse. 
II. Histor. filosof. Klasse. Oversigt. 
Forhandlinger : 1895. 1896. Oversigt. 
Christiania. Norweg. Kommission der europ. Gradmessung. 
Publikation, 
Resultate der Pendelbeobachtungen, 
Christiania. Kgl. Universität. 
Norrnaskaller Univers.-Progr. 1895. 
Fauna Norwegiae. Bd. I. von G. O. Sars. 
Chur. Naturforsch. Gesellschaft Graubünden. 
Bericht 39. 40. und Bernh. Eblin: Ueber die Waldreste des 
Averser Oberthales. 
Cineinnati. Society of natural history. 
Journal: XXVIMI. 3. 4. 19. 1—-3. 
Colmar. Naturhistor. Gesellschaft. (Soc. d’hist. nat). 
Mitteilungen. 3. Bd. 1895/96. 
Colorado. Colorado College Scientific Society. 
Proccedings Vol. IV. 1891/93. 1894/97. 1898. 


Colorado. Hills: The oscuro Mountain Meteorite. Vol. \V. 1894 5 

bis 1896. vr 

Danzig. Naturforsch. Gesellschaft. 

Schriften. Bd. IX. 2. 

Darmstadt. Verein für Erdkunde. 

Notizblatt. Heft 17. 18. 

Davenport. Academy of nat. sciences. f 
Proceedings. Vol. VI. 

Donaueschingen. Verein für Gesch. u. Naturgesch. 

IX. 1896. 

Dresden. Naturwissensch. Gesellsch. „Isis“. 
Sitzungsber. 1895. 2. 1896. 1897. 

Dürkheim a. d. H. Pollichia. 

Mitteilungen. 53. Nr. 10. 54. Nr. 11. Der Drachenfels II. 

Düsseldorf. Naturw. Verein. A 
Mitteilungen. 

Elberfeld. Naturwissensch. Verein. 

Jahresbericht. 
Emden. Naturforsch. Gesellschaft. 
Bericht. 81. 

Erlangen. Phys.-medie, Societät. 
Sitzungsbericht 28. 29. 

Florenz. Soc. entomolog. italiana, 

Bull. 28. 29. 

Florenz. .Biblioteca nazionale centrale di Firenze. 
Bolletino delle public. italiane 253 — 300. 
Reale Istituto di studi superiori. 
Archivio d’Anatomia. 

Florenz. Societa botanica Italiana. 
Giornale: 1896. 1897. 1898. 1. 2. > 
Bulletino: 1896. 5. 9. 1897. 1-—7. 1898. 1—4A. 

Frankfurt a. M. Senkenbergische naturforschende Gesellschaft. 
Bericht 1896. 1897. 

Frankfurt a. OÖ. Naturw. Ver. des Reg.-Bez. Frankfurt. 
Helios. Bd. 13. 7—12. 14. 15. 

Soc. litt. 1895. 10—12. 1896. 1897. 1898. 1—A. 

Frauenfeld. Thurgauische naturf. Gesellsch. 

H. 11—12. 1896. 
Freiburg i. Breisgau. Naturforschende Gesellschaft. 


XIX 


Genf. Societe de phys. et d’hist. natur. 
Compte rendu XIV. 

Genua. Soc. di letture. 

Giessen. Öberhessische Gesellschaft. 
Bericht 31. 

Görlitz. Oberlausitzische Gesellsch. d. Wissenschaften. 
Neues Lausitz, Magazin. 


Görlitz. Naturforsch. Gesellschaft. 
Abhandlungen. 


Graz. Naturwissensch. Verein für Steiermarck. 
Mitteilungen 1895. 1896. 
Graz. Verein der Ärzte in Steiermark. 
Mitteilungen. 
Graz. K. k. steiermärkischer Gartenbau - Verein. 
Mitteilungen. 1896. 1897. 
Hallea.d.S. Kais. Leop. Carol. deutsche Akademie der Naturforscher. 
Leopoldina: XXXIIL. 7—-12. XXXIM. XXXIV. 1—6. 
Hallea.d.S. Verein für Erdkunde, 
Mitteilungen. 1896. 1897. 
Halifax. Nova Scotion Institute of science. 
Proceed. and Transact. Vol, IX. 1—93. 
Hamburg. Naturwiss. Verein. 
Abhandlungen XV. 
VerhandInngen 1896. 1897. 
Hamburg. Verein für naturw. Unterhaltung. 
Hanau. Wetterauische Gesellschaft. 
Bericht. 
Hannover. Naturhist. Gesellschaft. 
Jahresber. 44/47. 
Flora der Provinz Hannover. 
Katalog der Vogelsammlung aus der Provinz Hannover. 
Katalog der system. Vogelsammlung des Provinz-Museums. 
Verzeichniss der Säugetiere im Provinz-Museum. 
Harlem. Musee Teyler. 
Archives Vol. V. 2—4. Vol. VI. 1. 
Heidelberg. Naturhistor. medic. Verein. 
Verhandlungen V, H. 5. 
Helsingfors. Societas pro fauna et flora Fennica, 
Acta XI. Meddelanden: 22, 


xXX 


Hermannstadt. Siebenbürgischer Verein für Naturwissensch. 
Verhandlungen 46. 

Iglö. Ungar. Karpathen-Verein. 
Jahrb. 24. 25. 

Indianopolis. Indiania Academy of science: 

Proceed. 1894. 1895. 1896. 

Innsbruck. Naturwissensch.- medic. Verein. 
Bericht 22. 

Innsbruck. Ferdinandeum für Tirol und Vorarlberg. 
Zeitschrift. 40. 41 mit Register. 

Karlsruhe. KNaturwissensch. Verein. 
Verhandlungen. 

Kassel. Verein für Naturkunde. 
Bericht 41. 42. 

Kiel. Naturwissensch. Verein. 
Schriften. Bd. XI. 1. 

Klagenfurt. Naturhist. Landes-Museum. 
Jahrbuch. 

Klausenburg. Siebenbürg. Museumsverein. 
Ertesitö 20. 21. 22. 

Königsberg. K. phys.-ökonom. Gesellschaft. 
Jahrg. 37. 38. 

Landshut. Botan. Verein. 
Bericht 15. 

Leipzig. Museum für Völkerkunde. 
22. 1894. 24. 1896. 

Leipzig. Naturforsch. Gesellschaft. 
Jahrgang 22. 

Linz. Museum Francisco-Carolinum. 
Ber. 55. Bibl. Katalog. 

Linz. Verein für Naturkunde ob der Enns. 
Ber. 25. 26. 

Lüneburg. Naturwissensch. Verein. 
Jahresheft 14. 

Luxemburg. sSociete botanique. 
Nr. XII. 1890—1896. 


Luxemburg. Fauna. Verein Luxemburg. Naturfreunde. 
Mitteilungen. 1896. 1897. 


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Rn 


XXI 
Luxemburg. Institut Grand Ducal, 
Publications Tome XXV. 
Lüttich. oc. geologique de Belgique, 
Bulletin XXI. XXI. 
Lyon. Soc. d’agrieulture sciences et industrie. 
Ann. Ser. VIE.-2.'3. 4. 
Madison. Wisconsin- Academy of sciences, arts and letters, T’ransact, 
Magdeburg. Naturwissensch. Verein. 
Bericht 1894/96. 
Mailand. Soc: ital, di scienze nat. 
Alti XXXVI 2—4. XXXVI. 
Memorie TI’. VI. fasc. 1. 
Mailand. Istituto Lombardo. 
Rendiconti XXVII. XXIX. 
Mannheim. Verein für Naturkunde. 
Bericht. 
Marburg. Gesellsch. zur Beförderung der gesamt. Naturw. 
Sitzungsber. 1894. 1895. 
Schriften. Bd. 12. 6. 
Abhandlg. 13. 1. 
Massachusetts. Zufts College. 
Tufts College Studies. 
Meriden. Conn. scientific association, 
Transact. 
Milwaukee. Nat. Hist. Society of Wisconsin. 
Occasional Papers. 
Publie Museum of the City of Milwaukee, Report 14. 
Minneapolis. Zhe geolog. and nat. history survey of Minnesota. 
2. Rep. of the State Zoölogist. 
Mitau. Kurländische Gesellschaft für Kunst und Literatur. 
Sitzungsber. 1896. 
Modena. Societü dei naturalisti. 
ATRERIIL: 222. XIV. 1.2; 
Moscau. sSocicte imperiale des nat. 
Zull. 1896.:1897.:2. 35.4. 


München. Kgl. bayer. Akademie der Wissenschaften. 
Abhandlungen XIX. 1, 2. 
Sitzungsber. 1896. 2-4. 1897. 1898. 1. 
IL 


XXIII 


München. Kgl. bayer. Akademie der Wissenschaften, 

Walther Dycek: Über die wechselseitigen Beziehungen zwisel 

der reinen und der angewandten Mathematik. 
München. Bayer. bot. Gesellschaft. 

Bd.V 21897. 

München. dGeograph. Gesellschaft. 3 

Bericht 2. 1872. 4--5. 1875. 6--7. 1877. 7. 1880) 

8. 1882/83. 9. 1884. 10. 1885. 16. 1894/95 

Katalog der Bibliothek 1896. 

Münster. Westphäl. Provinzialverein. 

Bericht 24. 

Neapel. doc. reale di Napoli. £ 

Rend. Ser. II. Vol. Il. 6—12. Vol. III. Vol. IV. 1-5. 
Neisse. Wissensch. Gesellschaft Philomatie. 

Bericht 25. 26. 27. 28. 
New-Haven. Conn. Academy of arts and sciences. 
New-York. Acad. of sciences. 

Annals IX. Transact XV. Memoir., 
New-York. American. Museum of nat. hist. 

Rep. 1895. 1896. 

Bulle NN: 1895. VIH 4896.71 89 
New-York. Microscopical Society. 

Journal XII. 3. 4. XIII. 4. XIV. 1. x 
New-York. Z’ihe Journal Comp. Medie. and Survey. 
Nürnberg. Naturbhist. Gesellschaft. 

Abhandlungen X. H. 4.5. EN 
Offenbach. Verein für Naturkunde. 3 

Bericht. 

Osnabrück. Naturwissensch. Verein. 

Ber. 1895/96. 1897. 

Padua. sSocieta Veneto-Trentina di scienze nat. 

Attt: Vol.2UL. 1. Bull. 

Palermo. Soc. di acclimazione e di agricol. in Sicilia. 
Paris. sSociete d’ethnographie. 
Passau. Naturhist. Verein. 
Bericht 1896. 1897. 
Perugia. Accad. Medico-Chirurgica. 
Philadelphia. Academy of nat. sciences. 
Proceed. 1896. 1897. 


XXI 


Philadelphia. Wagner Free Institute of sciences. 
Pransact. Vol. IV. V. 
Pisa. sSocieta toscana di science nat, 
Mem XV. 
Proc. verb. XI. 
Prag. Naturhist. Ver. „Lotos“. 
Jahrb. Abhandlg. TI. 1. 


Prag. Lese- und Redehalle der deutschen Studenten. 


Jahresber. 1897. 

Pressburg. Verein für Natur- und Heilkunde. 
Verh. 9. H. 1894/96. 

Regensburg. Naturwissensch. Verein. 
Bericht 5. 1894/1895. 

Reichenberg. Verein der Naturfreunde. 
Mitteilungen 26. 27. 28. 

Riga. Naturforscher - Verein. 
Korrespondenzblatt 39. 40. 

Rio de Janeiro. Museo Nacional. 
Vol. VI. 

Rochester. Academy of science. 
 Proceed. 11. 

Rom. R. Accademia dei Lincei. 

Rom. Comitato geolog. d’italiana. 
Boll. 27. 


Rom. Biblioteca nation. centrale Vittorio Emanuele. 


Rom. ZARassegna delle scienze geologiche in Italia. 
Rovereto. Z. Accademia degli Agliati. 

Atti Vol. II. 2—4. Vol. M. 
Salem. Zssex Institute. 

Bull. 26. 4—12. 27. 28. 1-6. 29. 1—6. 

San Franeisco. California Acad. of sciences. 

Proceed. 
San Jose, Museo Nacional. 

7 Hefte. 
Santiago. Deutscher wissensch. Verein. 

Bd. II. 3—4. 
Santiago. Societe scientifique du Chile. 

EICiES SD, N. 4-5. #V1..2225, VII; 
Schneeberg. .Wissenschaftl. Verein. 


10 


XXIV 


Schweinfurt. Naturwissensch. Verein. 
Sion. Valais (Suisse) La Murithienne Societe valaisanne des 
Bull. 
St. Gallen. Naturwissensch. Gesellschaft. 
1894 95. 1895/96. 
St. Louis. Acad. of science. 
Transact. VI. 4—15. 
St. Louis. Mo.: Missouri Botanical Garden. 
Annual, Rep. 3. 1892. 
Ninth Annual Report. 1898. 
Stavanger. Museum. 
Aarsberetning 1895. 1896. 
Stockholm. Entomologisk Tidskrift. 
1896. 1897. 
Stuttgart. Verein für vaterländ. Naturkunde, 
Jahresh. 52. 53. 
Thorn. Kopernikus-Verein. 
Jahresber. 43. 
Mitteilungen 11. 
Tokio. Kais. japan. Universität. ' 
Mitteilungen aus der mediz. Fakultät. Bd. IH. Nr. II. 
Trenesen. Naturw. Ver. des Trenes. Comitates. 
Jahresh. 19. 20. 
Gedenkblätter 1897. 
Triest. Societü Adriatica di scienze nat, 
Tromsö. Museum. 
Aarshefter XVIM. 
Aarsbereilning 1894. 
Udine,. Istitulo reale tecnico. 
Annali XIV. 
Upsala. Kgl. Universität. 
Studier. wann 


Venedig. .L’Ateneo Veneto: 

Serie XIX. 1—6. XX. 7—12. 2 
Verona. Accad. d’agricultura, arti e commercio, 

Mem.. 72.1.3, 1.2: | 
Washington. Smithsonian Institution. 

Annual Rep. 1894. 1895. 


XXV 


Washington. U, S, National-Museum. 
Bull. 47. p. 1. Rep. 1894. Proceed. 
Bureau of Ethnology. Annual Rep. Bibliography. 
U. 8, M. Spec. Bull, Oceanic Ichthyologie. Text. Plates. 
Spec Bull. Life histories of North American Birds. 
Washington. National Academy of sciences. 
Memoirs. Vol. VI. 
Washington. Department of agriculture. Rep. Bull, 54. 
North Am. Fauna Nr, 10—13. Yearbook 1896. 1897. 
Washington. U. 8, Geological Survey. 
Manz nen: KWEOXNVI-XVH. p, 123: 
Wernigerode. Naturwissensch. Verein des Harzes. 
Schriften 11. 
Wien. Verein der Geographen an der Universität Wien. 
Bericht. 
Wien. Naturwissensch. Verein an der Universität Wien. 
Mitteilungen. i 
Wien. Verein zur Verbreitung naturwissensch. Kenntnisse. 
Bd. 36.. 34. 
Wien. K. k. Hofmuseum. 
Annalen. Bd. XII. 1. 
Wien. K. k. Gartenbaugesellschaft. 
Hlustr. Gartenbauzeitung. 1897. 
Wien. K.k zoolog. botan. Gesellschaft. 
Verhandlungen. 46. 6—10. 47. 
Wien. Entomologischer Verein. 
Jahresbericht 7. 8. 
Wien. K. k. geolog. Reichsanstalt. 
Jahrb. 45. 2—4. 46. 47.1. 2. 
Verh. 1896. 6—15. 1897. 1898. 1—8. 
Abhandlungen. XVII. 4. XVIN. 1. 6. VI. I. 
Wiesbaden. Nassauischer Verein für Naturkunde. 
Jahrg. 49. 50. 
Würzburg. Polytechnischer Centralverein. 
Wochenschrift. 46. 47. 
Zerbst. Naturwissenschaftlicher Verein. 
Zürich. Naturforschende Gesellschaft. 
Vierteljahrsschrift. Jahrg. 41. 42. Festschr, 96. 
Zwickau. Verein für Naturkunde. Bericht 1895, 1896. 


XXVI 


.. b) Von den Herren Verfassern und anderen Gönnern: 
Von Herrn Anton Balawelder in Wien: 

Abstammung des Allseins. 

Von Herrn Dr. C. W. v. Gümbel, kgl. Oberberg - Direktor 
München: = 
Geoznostische Jahreshefte 8. 9. SE 

Von Herrn Joh. Friedr. Hauser, Ingenieur in Nürnberg: / 
Theoretische Studien über das Wasser und seine Verwandlungen. 

Von Herrn Dr. Holler, kgl. Bezirksarzt in Memmingen: 
Memminger Ärzte aus der Familie Ehrhart. 

Dr. Balth. Ehrharts italienische Reise i. J. 1661. 
Von Herrn Dr. Theod. Hüeber, kgl. Oberstabsarzt in Ulm: 
Fauna Germanica: 
Hemiptera heteroptera I. II. III. 
Synopsis der deutschen Blindwanzen 1. 2. 
Rosers württemb. Hemipteren-Fauna. Sep.-Abdr. 
Von Herrn M. Ch. Janet, Ingenieur in Paris: 
Etudes sur les Fourmis. 
Les Fourmis. 
Sur les rapports des Lepismides mymecophiles avec les Fonranan 
Sur les rapports du Discopoma comata Berlese, avec le Lasiu 

mixtus Nylander. 1 

Von Herrn Dr. Jos. Kriechbaumer, I. Adjunkt an der kg 
Staatssammlung in München: b 
Über Ichneumoniden, 9 Sep.-Abdr. 

Von Herrn Eug. Köhler, Verlagsbuchhändler in Gera- Untermhaus 
Nützliche Vogelarten und ihre Eier. & 

Von Herrn Dr. Matteo Lanzi in Rom: 

J Funghi della Provincia di Roma, 4 Sep.-Abdr. 
J Funghi di Roma. 
Le Diatomee fossili del Quirinale. 

Von Herrn Dr. Joh. Ranke, kgl. Universitätsprofessor in Münch 
Beiträge zur Anthropologie u. Urgeschichte Bayerns. 2 Hefte. 

Von Herrn Dr. Saint-Lager in Paris: 

La vigne du mont Ida et le Vaccinium. R 
Les nouvelles flores de France. 
Les Gentianella du groupe grandiflora. 

‚Von Herrn A. Schwarz, kgl. b. Stabsveterinärarzt in Nürnberg: 

Dr. v. Forster: Über Hügelgräberfunde bei Nürnberg. 


XXVI 


Von Herrn Dr. Schube, OÖberlehrer am Realgymnasium in Breslau: 
Verbreitung der Gefässpflanzen in Schlesien. 
Von Herrn M. Stossich, Professor in Triest: 
7 Sep.-Abdr. 
Von der Verwaltung der Marienquelle Seeg bei Füssen: 
Die Marienquelle, eine neu aufgefundene Jodquelle. 
Von Fräulein Wickh, Privatiere, in Augsburg: 
Homann: Atlas novus. 
Von Herrn Dr. Adalb. Wrany in Prag: 
Die Pflege der Mineralogie in Böhmen. 
Von Herrn Apotheker Wolfrum in Augsburg: 
Esper, Eug. Joh. Chr.: Die Pflanzentiere 1. I. Forts. I. 1791—1797. 
Schreber: Die Säugetiere, Erlangen. I—IV. 1775—1792. 
Latham Joh.: Übers. der Vögel. I-VI. 1793 — 96. 
Leopoldina: 30. 32. 1. 2. 33. 
Annalen der Wetterauischen Gesellschaft für die gesammte Naturkunde. 
7501-22 718092°2=2Bd.71811: 3. Bde. H.:.1812% 
Hedwigii Fundamentum Historiae Naturalis. 
Muscorum Frondosorum Pars I. Lipsiae, 1782. 
Batsch: Gattungen u. Arten der Schwämme. Halle, 1783. 
Schäffer : Vorläufige Beobachtungen der Schwämme um Regensburg. 1759. 
Mauke: Grasbüchlein, 1818. 
Esper: Abbildungen der Tange. 1. T. 1800. 
Spix u. Martius: Reise in Brasilien. 2. T. 1828. 
Esper: Die Schmetterlinge in Abbildungen nach der Natur mit Be- 
schreibungen. 1 T. 1777. 
Drury : Abbildungen u. Beschreibungen exotisch. Insekten, übers. v. Panzer. 
1785. 
Müller: Entomostraca seu Insecta testacea. 1785. 
Rumphs Ambionische Raritäten-Kammer. 1766. 
Dezallier v. Argenville : Conchyliologie. 1772. 
Schröter: Geschichte der Flussconchylien. 1779, 
Chemnitz: Abhandlung von den Land- u Flussschnecken. 1786. 
Fichtel u. Moll: Mikroskop. u. andere kleine Schaltiere. 1786. 
Schröter: Über den innern Bau der See- u. einiger Erd- u. Fluss- 
schnecken. 1783. 
Schmidel: Vorstellung einiger merkwürdiger Versteinerungen. 1780. 
Breyni: Dissertatio Physika äe Polythalamiis. 1732. 
Kupfer zu C. v. Linne: Natursystem des Mineralreichs. 1.—4. Bd. 


XXVIT 


c) Durch Ankauf: 
Deutsche botan. Monatsschrift. 1897, 1898. 
Entomologische Nachrichten. 1897. 1898. 
Naturwissenschaftl. Rundschau. 1897. 1898. 
Monatsschrift zum Schutze der Vogelwelt. 22. 23. 
Zeitschrift für prakt. Geologie. 1896. 1897. 1898. Ä 
Claus: Lehrbuch der Zoologie. eds) 
Goebel: Organographie der Pflanzen. 1. Teil. z 
Hammerschmid: Excursionsflora für Tölz u. Umgebung. 
Kirchner u. Boltshauser: Atlas der Krankheiten und Beschäig- 
ungen unserer landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. 
I. Serie: Getreidearten. 
II. Serie: Hülsenfrüchte, Futtergräser u. Futterkräuter. 
Leimer: Die Flora von Augsburg. 
Mohn: Grundzüge der Meteorologie. 
Peters: Zur Kenntnis der Wirbeltiere aus den Mio vor 
Eibiswald in Steiermark. 
Schröter u. Kirchner: Die Vegetation des Bodensees. 
Schwarz: Sintflut u. Völkerwanderungen. 
Sydow: Die Moose Deutschlands. = 
Therese, Prinzessin von Bayern: Meine Reise in den brasilianische 
Tropen. 
Tümpel: Die Gradflügler Mitteleuropas. 
Vogt u. Specht: Die Säugetiere in Wort u. Bild. 


—— > 390 -—&—— — ——— 


Beilage 11. 


KRass3a-Ber-ıic 


über die Jahre: 


1896. 


Einnahmen. 


Kassa-Bestand, Übertrag von 1895 
Mitgliederbeiträge 

Zuschuss vom Kreis 

von der Stadt 


) 


Eintrittskarten 


Geschenk von Herrn K. Keller 


„ 


29 


Frau Dr. Wulzinger 


Zins-Einnahme . \ 
Erlös für verkaufte Insekten. Kästchen 


2) 


” 


” Vereinsberichte . 


Kassa-Bestand von 1896 


Ausgaben für 


Ausgaben. 


Mineralogie 

Coleopteren 

einen Höhlenbären- Schädel 
Regie u. s. w. 
Ausgrabungen in Stätzling 
Bibliothek und Zeitschriften 
Vereinsberichte 

die Jubiläumsfeier . 
Feuerversicherungs-Prämie 


Übertrag 


29 


Mb 


het 


792.66 
2190.30 
915.— 
500.-- 
170.90 
200. — 
100 
12.26 
24.— 
21.10 


10.20 
50.— 
30.- 
361.54 
31.10 
289.50 
2186.95 
411.35 
80.— 


3450.64 


lb 4432.82. 


Mb 


18.23. 


Fe a en Er - 
x A = Er, IR =) N 
XXX 
Übertrag 
Bezüge des Kustos: 
für Gebalt Mb 445.— 
„Holz $ ro 
„ Reinigung der Ba . „ 82.40 
für Antheil aus der Einnahme 
von Eintrittskarten . 2,00 
Bezüge des Pedells 
Rest-Übertrag auf 1897 
1897. 


Einnahmen. 


Kassa- Band von 1896 


Legat des Herrn Lehrers Andr. wow 


Zuschuss vom Kreis 
„ von der Stadt 


Mitgliederbeiträge . 

Eintrittskarten . 

Zinsen 

Erlös für kaufe Yakuumröhren 
RER = Vereinsberichte 
EEE er Insektenkästchen 


Kassa-Bestand von 1897 


Ausgaben. 


Aufwendung für Entomologie 
3 „ Mineralogie 
“= „ Zoologie 
bs „ Bibliothek und Zeitschriften 


Feuerversicherungs-Prämie 
Ausgaben für Regie u. s. w. 


Mb 


= 


u 


,. 


u) 


23 


” 


7 


3450.64 


735.95 
228.— 
18.23 


18.23 
1000. — 
>10, 
900.— 
2142.80 


51.20 
93.20 
1300.55 
177.55 
80. 
331.36 


Übertrag Mb 2033.86. 


ezüge des Kustos: 
RürGehalt ". .. =. 


ER. von Eintrittskarten 
„ Holz pro 1896 Rest 
1897 


22.529 ” 


er 


ezüge des Pedells . 
st-Übertrag auf 1898 


Ex 


_„ Antheil aus der Einnahme 


& Reinigung der Lokale 


Übertrag Mb 2033.86 


M 445.— 
185.— 
82.25 
109.55 
>): 
„86.90 
BR 
wa Aula 


NM 4492.95. 


> Augsburg, den 31. Dezember 1897. 


Der Vereins-Kassier: 


Friedrich Landsperger. 


fi 
” 
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N 

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nn 
x 


Beilage III. 


Verzeichnis der Mitglieder des Vereins. 


Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold, 


des Königreiches Bayern Verweser. 


Vorstandschaft. 


Vorsitzender: Herr Mich. Fischer, kgl. Reallehrer. 
Schriftführer: ,„, Dr. A. Geistbeck, kgl. Reallehrer. 


Kassier: „ Fritz Landsperger, Kaufmann. 
Konservatoren. 
Herr EKuringer Gustav, Bankier, für Mineralogie. 


Fischer Mich., kgl. Reallehrer, für Mineralogie. 

ae NETBeT Heinrich, Privatier, ] Arne 
Weinhart Max, qu. Lehrer \ 

Dr. Roger Otto, kgl. Regierungs- und Kreismedizinalrat, für 
Paläontologie. 

Bub Eugen, Privatier, für Geognosie. 

Wiedenmann Heinr., Privatier, für Mikroskopie. 

(Götz Hans, kgl. Professor, für Physik. 

Weiss Jakob, Lehrer, Bibliothekar. 


Mitgliederstand: 
1. Ehren - Mitglieder: (14). 


° Dr. Canestrini Joh., Direktor des Museums ete. in Padua. 


von Fischer Ludw., kgl. geheimer Hofrat, 1. Bürgermeister 
der Stadt Augsburg. 

Friekhinger Albert, Landtagsabgeordneter, Privatier in Nörd- 
lingen. 

Frisch Nikodemus, II. Bürgermeister der Stadt Augsburg. 

Hauer Franz, Ritter von, Intendant des k. k. naturhist. Hof- 
museums in Wien, 

Dr. Holler, Aug., kgl. bezirksarzt in Memmingen. 


Herr 


Herr 


XXX 


Dr. Kenngott Adolf, Universitäts-Professor in Zürich. 

von Kopp Joseph, Excellenz, kgl. Regierungspräsident von 
Schwaben und Neuburg a. D., in München. 

Dr. Martin Ludwig, kgl. Hofrat in München. 

Dr. von Penck Alb., k. k. Universitäts-Professor in Wien. 

Reiger Balth., kgl. Hofrat, Bürgermeister der Stadt Nördlingen, 
Präsident des Landrates von Schwaben und Neuburg. 

Reuleaux Karl, kgl. Ingenieur a. D in München. 

Dr. Roger Ötto, kgl. Regierungs- und Kreismedizinalrat in 
Augsburg. 

Dr. von Zittel Karl Alf., kgl. Geheimrat und Universitäts- 
Professor in München. 


2. Korrespondierende Miglieder. (37). 


Adam Peter, kgl. Landstallmeister in Landshut. 

Dr. Arnold Fr., kgl. Oberlandesgerichtsrat in München. 

Brusina Spiridion, Vorstand des zool. Nationalmuseums und k.k. 
Professor der Universität in Agram. 

Carue] Th., Professor in Florenz. 

Giessin St., kgl. Offizial und Stationschef in Ochsenfurt. 

Dubreuil E. in Montpellier. 

Dürr Oskar, kaiserl. russischer Vize-Konsul a. D., Rentier in 
München. 

Dr. Egger J. G., kgl. Reg.- und Kreismedizinalrat in Landshut. 

Dr. Engler A., kgl. geheimer Regierungsrat, Direktor des 
botanischen Gartens in Berlin, 

Dr. Flügel Felix in Leipzig. 

Frieckhinger H., Apotheker in Nördlingen. 

Dr. Funk, prakt. Arzt in Bamberg. 

Dr. Hofbauer Phil., kgl. Stabsarzt in Landau. 

Dr. Hofmann Jos., kgl. Lyceal-Professor a. D. in München. 

Holst Chr:, Sekretär an der Universität in Christiania. 

Dr. Hueber Th., kgl. Oberstabsarzt und Regimentsarzt im Feld- 
Artillerie-Regiment „König Karl“ in Ulm. 

Kittel_Gg., kgl. Lyceal-Professor a. D. in Passau. 

Dr. Kriechbaumer J., kgl. Konservator an der zool. zootom. 
Staatssammlung in München. 

Dr. Lanzi Math., Spitaldirektor in Rom. 


Herr 


XXXIV 


Lefevre Th., Mitglied der geolog. und malaco-zoolog. Gesell- 
schaft in Brüssel. 

Dr, Ber lol 247 
a Cherbourg. 

Molendo Ludwig, Redakteur in München. 

Dr. Pfeffer Wilh., kgl. geheimer Hofrat 
Professor in Leipzig. 

Pickl Jos., kgl. Oberamtsrichter a. D. in München. 

Dr. Rehm, kgl. Landgerichtsarzt in Regensburg. 

Dr. Reiser Karl, kgl. Reallehrer in München. 

Sartorius Franz, Direktor der Ravensberger Flachsspinnerei in 
Bielefeld. 
Dr. Schlosser Max, kgl. I. 
Staatssammlung in München. 
Schwarz Aug., kgl. Stabs-Veterinärarzt 
Regiment in Nürnberg. 

Senoner Adolf in Wien. 

Stossich Ad., Professor in Triest. 

Targioni-Tozzetti Ad., Commandeur, Direktor des zoolog. 
Museums, Präsident der entomolog. Gesellschaft ete. in Florenz. 

Temple Rudolf in Pest. 

Dr. med. Terrigi Wilh. in Rom. 

Dr. Vogel Hans, kgl. Professor an der Akademie in Weihen- 
stephan. 

Dr, Wild Gustav in Heilbronn. 

Dr. Wrany, k. k. Universitäts-Professor in Prag. 


Ofneier de l’Academie de France ete. 


und Universitäts- 


Kustos der paläontologischen 


im I. Chevauleger- 


3. Ordentliche Miglieder. (387). 


Adam H., Prokurist. | Herr ArnoldKarl, Schönfärberei- 
Albert Nikolaus, Spengler- | besitzer. 

meister. |». Aufsess Hugo, Freiherr v., 
Albertshauser Edgar, Rittergutsbesitzer. 
Wachswarenfabrikant. „Bachmann Sigmund, Fa- 
Allescher Georg, Lehrer. brikant. 

Altenberger Otto, kgl.  ,, BauerLudw., Getreidehändl. 
Hauptzollamts-Offizial. 9» Bauer Ludwig, kgl. Bez.- 
Ammon Wilh., kgl. Kom- Schulkommissär und städt. 
merzienrat. Schulrat. 


Arnold Alb., Fabrikbesitzer. 


Baumann Adolf, Kaufmann. 


Fr | Bi) 
N y e 


ae N 


Herr Beck Karl, Freiherr von. 


BerchtoldP.Karl, 0.S.B., 


Seminardirektor. 
Bergdolt L., Brauerei- 
besitzer. 


Berger J. N., Apotheker. 
Bernhard Peter, Schneider- 
meister. 

Besch Joh., Lehrer. 
Besserer Freiherr v., kgl. 
Kammerherr u. Rittmeister. 
Betz Frz., Schreinermeister. 
Bey.er Ludwig, Kaufmann. 
Beyhl Karl, Lehrer. 
Beyschlag H., Seifen- u. 
Parfümeriefabrikant. 

Bisle Max, kgl. Gymnasial- 
professor u. Religionslehrer. 


Blank Ernst, kgl. Bahn- 


inspektor. 

Blümel Aug., Prokurist. 
Blümel Franz, Kupfer- 
schmiedmeister. 

Blümel F.X., kgl. Justizrat 
und Advokat. 

Blümel Max, Privatier. 
Bourier Jos., Prokurist. 
Britzelmayr Max, kgl. 
Kreis-Schulinspektor. 
Brütting Stephan, Lehrer. 
Bub Eugen, Privatier. 


Dr. Bub Ludwig, kgl. Be- | 


zirksarzt. 

Bühler Aug., Bankier. 

Dr. Buff A., städt. Archivar. 
Bnlinheimer Konrad, 
Fabrikbesitzer. 

Buser Adam, Lehrer. 
Butsch Fidel., Partikulier, 


? 


» Butz Karl, 


Fabrikbesitzer 
und Magistratsrat. 
BuzÜ.A., kgl Kommerzien- 
rat, Fabrikdirektor. 

Buz Heinr., kgl. Kommerzien- 
rat, Fabrikdirektor. 

Chur Karl, Controleur. 
Costa Gg., kgl. Justizrat 
und Advokat. 

Dr. Curtius F., prakt. Arzt. 
DaempfleFerd., Kaufmann. 
Degmair Alfr., kgl. Haupt- 
mann im IV. Art.-Reg. 
Degmair Ferd., Privatier. 
Degmair Rudolf, Privatier. 
Deller M., Kaufmann. 
Deschler Emil, Fabrikant. 
Dr. Dessauer Friedrich, 
kgl. Oberstabsarzt. 

Dodl Lrz., Spitalverwalter. 
Dominal Joh., Graveur. 
Dr. Dorffmeister Adolf, 
kgl. Bezirksarzt I. Kl. 
Dubois Aug., Fabrikantens- 
Witwe. 

Dumler Anna, Kaufmanns- 
Witwe, 

Dumler Bab., Kaufmanns- 
Witwe. 

DumlerRudolf, Kaufmann. 
Eber Fr., Likörfabrikant. 
Eberhard Joseph, kgl. 
Hauptzollamts-Assistent. 
Eckert Gg., Privatier, 
Eckhofer J. B., Chorregent 
und Musiklehrer. 

Egger Ulrich, Lehrer. 
Eisenhardt M., Brauerei- 
besitzers-Witwe, " 


Herr 


2) 
Frau 


Herr 


el} 


XXXVI 


Eitel Karl, Goldschlägerei- 
besitzer. 

Enzler Ignaz, Wagenbauer 
und Magistratsrat. 

Epple Karl, Privatier. 
Eppner Konst., Kaufmann, 
Epstein Ad., Bankier. 
Dr. Erdt Viktor, prakt. 
Arzt. 

Euringer Gust., Bankier. 
Ewald Wilh., kgl. Forstrat. 
Fackler Christ., Kranken- 
haus-Verwalter. 

Fassnacht Georg, städt. 
Schwimnlehrer. 


Faulmüller O., Kaufmann, 


Feist D., Kaufmann. 
Feist Heinr., Privatier. 
Feist Isaak, Privatier. 
Feldner Fr., Techniker. 
Fesenmayr J., Oberlehrer. 
Fessmann Ludw., Fabrik- 
Direktor. 

Fiek Wilh., Besitzer einer 
lithogr. Kunstanstalt. 
Fink Jos., Kassier. 
Fischer Alberta, 
bei St. Ursula. 

Dr. FischerE., prakt. Arzt. 
Dr. Fischer Hugo, kgl. 
Justizrat und Advokat. 
Fischer Mich., kgl. Real- 
lehrer. 

Fischer Rob., Eisengiesser, 
Fischöder Johann, kgl. 
Steueroberkontroleur. 
Forster Alb., kgl. 
merzienrat, Privatier. 
Forster Ernst, Gutsbesitzer. 


Kom- 


Priorin | 


| 
| 
| 


Herr 


Forster Hugo, Gutsbesitzer, 
Forster Karl. Privatier. 
Forster Otto, Gutsbesitzer. 
Fraundorfer Jos., Bier- 
brauereibesitzer. 

Fried Heinr., kgl. Professor 
a. d. Industrieschule, 
Friedmann S$S., Kaufmann. 
FrieseneggerJ.M., Stadt- 
pfarrer bei St. Ulrich u. Afra. 
Fugger-Babenhausen 
Karl Maria, Fürst, Durch- 
laucht. 

Fürst Ernst, Kaufmann. 
Futterknecht Seb., Loko- 
motivführer. 


Gäbler Franz, Kunst- und 


Handelsgärtner. 
Ganghofer F., städtischer 
Forstrat. 

Geiss Mathias, Lehrer. 
Geissendörffer Michael, 
Privatier. 

Dr. Geistbeck Alois, kgl. 
Reallehrer. 
Gentner Franz, 
Magistratsrat. 
Gerstl Max, kgl. Bank- 
kassier. 

Gerstle Aug., Bankier. 
Girl Ferdinand, Privatier. 
Glogger J. N., Kaufmann. 
Göbel Hans, Schlosserei- 
besitzer und Magistratsrat. 
Götz Ferd., Grosshändler. 
Götz Hans, kgl. Professor 
a. d. Industrieschule. 

Götz Karl, Stadtmissionar. 
GollwitzerK., Baumeister. 


rechtsk, 


Fir 


NT 


XXXVII 


Grasberger Joh., Eisen- 
giessereibesitzer. 

Grässle Natalie, Privatiere. 
Gruber Hans, Lehrer. 
Gruber Hans, Mechaniker. 
Gscheidlen Herm., Kaufm. 
GscheidlenRud., Privatier, 
Gunz Emilie, Privatiere, 
Gunz Saly, Bankier. 
Gutbrod Alois, Lehrer. 
Gutmann Emil, Bankier, 
Gwinner Heinr., kgl. Ldg.- 
Kata. D. 

Haberland William, Litho- 
graph. 

Häberlein Edm., Bankier. 
Hafner Max, kgl. Hauptzoll- 
amts-Assistent. 

Hain Ida, Kaufmannswitwe. 
Haindl Clemens, 
besitzer. 

Haindl Friedr., kgl. Kom- 
merzienrät, Fabrikbesitzer. 


Hans J., I. Pfarrer 
St. Anna. 


Harttung Ant., kgl. Ober- | 


expeditor. 

von Hassler Theod., kgl. 
Reichsrat u. Kommerzienrat. 
Hauck F., kgl. Kreisbaurat. 
Hauer Johanna, Apothekers- 
Witwe in Oberhausen. 
Hayd Otto, Apotheker. 
Heindl Max, kgl. Oberpost- 
amts - Offizial. 

Held Jakob, Privatier. 


Herman Kloth., Freifrau 
von, Privatiere., 


Fabrik- | 


bei | 


Frau 


Herr 


Herrle Johanna, Brauerei- 
besitzers-Witwe. 
vonHertelAlb,, kgl. Kom- 
merzienrat u. Magistratsrat. 
HerzfelderJ., kgl.Advokat 
und Rechtsanwalt. 


Herzog Valent., Kupfer- 
schmiedmeister, 
Dr. Heut Gottl., kgl. Gym- 
nasialprofessor, 


Heymann Jul., Bankier. 
Heymann Theod., Bankier. 
Hiller Fr. X., Kaufmann. 
Himmer,  Buchdruckerei- 
besitzers-Witwe. 
Hocheisen Gust., Privatier. 
Höchner Karl, Schrannen- 
meister. 

Höfle Fritz, 
Photograph. 
vonHösslin Ad., Privatier., 
v. Hösslin Ernst, Ingenieur. 
von Hösslin Heinr., Agent. 
von Hösslin Emilie, Ober- 
amtsrichters-Witwe. 

Dr. Hoffmann Fritz, prakt. 
Arzt. 


kgl. Hof- 


Hoffmann Friedr., Bau- 
meister. 

Hoffmann Max, kgl. Land- 
gerichtsrat. 


Hofmann J. M., Privatier. 
Hofmiller Otto, kgl. Kreis- 
Schulinspektor. 
Holl Dietrich, Privatier. 
Holzschuher Aug., Frhr. v. 
kgl. Oberregierungsrat a. D. 
Honstetter J. B., Präpa- 
rator, 

111 


BE are Fr 
A £ > 


XXXVM 


Herr Höppl Albrecht, Fabrikant. 

„ v. Huber-Liebenau Ed, 

kgl. Konservator der Gemälde- 
Gallerie. 

„ Huber Georg, Buchhändler. 

„ Huber Max, Mechaniker. 

„ Hummel Franz, Kaufmann. 
Imhoff Friedr., Frhr. 'v., 
Prokurist. 

„ Jansen Robert, Direktor. 

„ Jung A., kgl. Justizrat und 
Advokat. 

„ Jung Karl, städt. Garten- 
inspektor. 

„ Kahn A., Fabrikbesitzer. 

„ Dr. Kalb Otto, prakt. Arzt. 

„ Kannengiesser Christian, 
Fabrikant u. Magistratsrat. 

„ KellerFr.,kgl. Kommerzien- 
rat u. Magistratsrat. 

„ Keller Karl, Privatier. 


„ Keller Jean, Architekt und | 


Givilingenieur. 


„  KellerSeb.,Ziegeleibesitzer. 


„ KempterFriedr., Apotheker 
in Lechhausen. 

akyessiine/R.,. Privatier: 

„ Klaas Ludw., Privatier. 

„„ Klee Karl, Apotheker. 

„ Knab Alex., kgl. Forstrat. 

„ Kniess Karl, kgl. Gymasial- 
professor. 

. »Kinleiwitz Seifen- 

fabrikant. 

Koch Gottlieb, 

Öberlandesgerichts - hat. 

Koch Helisene, Priv.-Witwe, 

Koch Seb., Vorstand 

Taubstummen - Instituts. 


Fritz 


„von kgl. 


des 


Herr Koelle Wilh., Privatier. 
Kgl. humanist. Gymnasium 
u. Lyceum St. Stephan. 
Herr Köppen T., Obergärtner. 
„ Kössler Balth., Bildhauer, 
„ Kräule Lorenz, Geschäfts- 
führer. 
Freifräulein Krauss Clement. von. 
Herr Dr. Krauss Hans, kgl. Hof- 
rat, prakt. Arzt. 
„ Krauss Herm., Privatier u. 
Vorstand d. Gem. - Bevollm. 
„ Krauss Ludw., Privatier. 
„ Kreissle Bernh., Essig- 
fabrikant. 
„ Kremer Emil, Privatier. 
„ Kring Michael, Schreiner- 
meister. 
„ Kühlwein Karl, kgl. Ober- 
expeditor. 
„. Kusterer F. X., Pabne 
von Feuerwehr - Requisiten. 
„ Landauer Ed., Kaufmann. 
„ Landauer Heinr., Fabrik- 
besitzer. 
„ Landsperger Friedrich, 
Kaufmann. 
„ Lang Ludw., Fabrikdirektor. 
„ Lauffer Georg, Kaufmann. 
„  Lederle Max, Veloziped- 
Händler. 
„. Lehmann Sigm., "städes 
Baumaterial - Verwalter, 
„ Le Feubure Friedr., abs. 
Pharmaceut. 
Frau Lembert Sophie, Fabrik- 
besitzers - Witwe. 
Herr Lense Andr., Domkapitular 


u. bischöfl. geistl. Rat. 


Herr 


XXXIX 


Lermer A., Kaufmann, 
Leybold Karl, Ingenieur. 
Leyser Emil, Direktor der 
Brauerschule. 

LimmerIda, Generalmajors- 
Witwe. 

Limmer Karoline. 

Dr. Lindemann Max, kgl. 
Hofrat, prakt. Arzt. 
Linderl Georg, Lehrer. 
Link Friedr., Lehrer. 
Löhner Otto, Prokurist. 
Lotter Heinr., Kaufmann. 
Luber Heinr., kgl. Professor 
u. Abteilungsvorstand a. d. 
Industrieschule. 

Luther Ludw., Lehrer. 
Lutzenberger Heinrich, 
Privatier. { 
Mack Karl, Fabrikant. 
Mack Georg, Fabrikant. 


Maier - Bode Friedr., kgl. | 


landwirtschaftlicher Wander- 
lehrer, Vorstand der Land- 
wirtschaftsschule Augsburg. 


Maier Heinr., kgl. Bezirks- 


Ingenieur. 
Maischberger Michael, 
Techniker. 


Mangold Joh., kgl. Haupt- 
zollamts - Offizial. 

v. Mantel Ed., kgl. Ober- 
forstrat a. D. 

Martini Louise, Kommer- 
zienrats- u. Fabrikbesitzers- 
Witwe. E 
Maussner Joh., Lehrer. 
Mayer J. G., Privatier. 


Herr 


2, 


‚Dr. Mayr Ernst, Augenarzt. 


Mayr Otto, 
u. Advokat. 
Mehl Ernest, 
Direktor. 
Meyer Christoph, Bauführer. 


kgl. Justizrat 


technischer 


Meyer Julius, Kaufmann. 
Dr. Miehr W., prakt. Arzt. 
Miller Heinr., Privatier. 
MindererFl., Seilermeister. 
Moelle Friedr., Privatier. 
Müllegger S., Baumeister. 
Dr. Müller Fr., kgl. Medi- 
zinalrat u. Oberarzt. 
Müller Jakob, Uhrmacher. 
Müller Max Jos., Lehrer. 
Müller Wilh., Privatier. 
MunkJos., Kust. d. Museums. 


Munk Ludw., Commis. 
Natterer Mart., Privatier. 


Neu Wilh., kgl. Rektor der 
Industrie- u. Kreisrealschule. 
Neumeier Andr., Brauerei- 
besitzer. 
Niederreiter 
Ingenieur, 
Oeffner Karl, Droguist. 
Oswald G., kgl.’ Ober- 
expeditor. 

Ott Karl, kgl. Hauptzollamts- 
Offizial. 

Peschke Karl, Privatier. 
Pfeil Georg, rechtsk. Magi- 
stratsrat. 


A.,  städt. 


Pfeiffer Carl, DBuch- 
ruckereibesitzer. 
Pfirrmann Gg., Leder- 


fabrikant. 
111* 


Pöhlmann Magn., kgl. Ad- 
vokat u. Rechtsanwalt. 
Port Karl, Bildhauer. 
duPrel, Friedr. Freiherr v., 
kgl. b. Kämmerer und Ober- 
regierungsrät. 

Premauer Ed., kgl. Justiz- 
rat u. Advokat. 

Preyss Herm., Privatier. 
Prinz. ..Eriedr.,  Rahrık- 
direktor. 

Dr. von Rad Alb., Fabrik- 
besitzer. 

Radlkofer Max, kgl. Stu- 
dienlehrer a. D. 
Rappold August, 
fabrikant. 

RauAug., kgl. Hauptzollamts- 
Offizial. 


Essig- 


RauKarl, kgl.Güterverwalter. | 


Dr. Recknagel Georg, kgl. 


Rektor des Realgymnasiums. 


Recknagel Otto, Privatier. 


RehA., kgl. Kommerzienrat, | 


Fabrikdirektor. 

Dr. Reimer A., 
besitzer. 
Reingruber Georg, 
Bauamts - Assessor. 
Reineck Karl, Lehrer. 
Reinöhl Heinr., Professor. 
Reisser Karl, Ingenieur u. 
Maschinenagent. 
Rendle Gust. A., kgl. Ver- 
walter in Dürkheim. 
Riedinger Aug., Privatier. 
Riedinger Gust., Privatier. 
Rösch J. M., DBrauerei- 
direktor. 


Fabrik- 


kgl. 


XL 


Rost Andr., Lehrer. 
Rothballer M., 
direktor, 

Ruess Xav., Lehrer. 
Salchner X., pens. Wagen- 
wärter. 

SallerK., kgl.OÖberingenieur. 
Sand Karl, Ingenieur und 
Direktor. 

Sauer Christ., Lehrer. 
Sauter $S., Werkmeister. 
Savaöte Florent., Professor 
der franz. Sprache. 
SchäzlerAlfr. Freiherr von, 
Gutsbesitzer. 
SchaffertF.,kgl.Ökonomie- 
Rat. 

Schallenmüller G., Ober- 
lehrer. 

Scheble rWilh.,Buchbinder- 
meister. 

Scheler Alfred, kgl. Land- 
gerichtsrat. 
Schenkenhofer 
Fabrikant. 
Schlegel J. G., Apotheker. 
Schlegel Phil., I. Vorstand 
der bayerischen Notenbank- 
Filiale. 

von Schlichtegroll Ed., 
kgl. Bezirksamtmann a. D. 
Schlundt H., Kaufmann. 
Schmachtenberger Karl, 
Lokomotivführer. 
Schmauser Franz, Pfarrer 
in Lechhausen, 
Dr. Schmeck 
prakt. Arzt. 
Schmid Albert, Apotheker. 


Fabrik- 


Friedr., 


Hermann, 


Herr 


29 


„ 


Frau 


Herr 


99 


eb 


29 


29 


vl 


XULI 


Schmid Paul, kgl. Kommer- 
zienrat, Bankier. 
Dr.SchmidtF., prakt. Arzt. 
Schnegg Jos., kgl. Brand- 
versicherungs - Inspektor. 
Schneller Tob., 
meisters - Witwe. 
SchniderRob.,Gutsbesitzer. 


Bau- 


| 


Herr 


9) 


Frau 


| Herr 


Dr. Schott Eberh., Rektor | 


desvon Stetten’schen Töchter- 
Instituts. 

Dr. Schreiber Aug., prakt. 
Arzt und Oberarzt am städt. 
Krankenhaus. 
Schülein Friedr., 
metzmeister. 
SchumacherA. W., Kauf- 
mann. 


Stein- 


Schupp Karl, kgl. Finanz- | 


rechnungs - Revisor. 
Schürer Oskar, Prokurist. 
SchürerR., Fabrikdirektor. 
Schwarz Ant., Buchhalter. 
Schwarz Karl, Lehrer. 
SchwarzMax, kgl. Kommer- 


zienrat und Magistratsrat, 
Bankier. 
SeningKarl, Brauereibesitz. 


Sesar A., Gemälderestau- 
rateur. 

SeyboldJoh., Buchbinderm. 
Siegling Wilh., Gastwirt. 
Silbermann F.B., Fahrik- 
besitzer. 


Simmet Ludw., kgl. Gym- | 


nasialprofessor, 

Dr. SpöttleJos.,kgl.I.Kreis- 
Kultur - Ingenieur. 
Dr.Sprengler J,, pr. Arzt. 


2 


bR) 


Ei) 


Frau 


Herr 


Stahlmann Joh., Direktor 
d. allgem. Handelslehranstalt. 
Stempfle Gottfr., Besitzer 
einer lithogr. Kunstanstalt. 
von Stetten Emilie, Guts- 
besitzerswitwe. 

von Stetten Karl, Bankier. 
Stiefel Jean, Ingenieur. 
Stigler Gottfr., Kaufmann. 
Stocker Karl, Direktor des 
Dienstmänner - Instituts. 
Stör Aug., Schlossermeister. 
Storf Math., Baumeister. 


Stötter Georg, DBrauerei- 


besitzer. 
Stötter  Jos., - Brauerei- 
besitzer. 
Strauch Emil, kgl. Post- 
Oftizial. 


StraussAbr., Grosshändler. 
Stumpf Max, Eisenhändler. 
Thoma Rud., kgl. Professor 
u. Abteilungsvorstand a. d. 
Industrieschule. 

Thomm Jak., Grosshändler 
und Magistratsrat. 
Thormann Sophie, 
nieurs - Witwe, 
Treu Max, 
Masgistratsrat. 
Dr. TröltschE., kgl. Hofrat, 
prakt. Arzt. 

Uhl Robert, Bankier. 
UntermayerM.,Kaufmann. 


Inge- 


Privatier und 


Dr. Utz Christian, prakt. 
und Bahnarzt. 
Vogel Anton, Lokomotiv- 


führer, 
Vogel S., Kaufmann. 


XLII 
Herr Vogt Jos., Ingenieur. 'Herr Wildbrett Adolf, 
„. Dr.v.WachterE., Privatier. Reallehrer. 
„. Wahl Gottfr., Prokurist. „Wilke "I. Priyatier. 
„. Wallenreiter Chr., Pri- „ Wimpfheimer J., Gross- 
vatier. händler. Bi 
„ Weber Makarius, Privatier. „.. Dr.‘Winter-Karl; prakt as We 
„ Wedel Fritz, Spenglerei- Ohrenarzt. Bi.) 
besitzer. „»‘ WinterlingChr. Hr., Gast- u 
„ WeinhartMax, qu. Lehrer. hofbesitzer. 
„ Weiss Jakob, Lehrer. Frau WirthPauline, Kommerzien- 
„ Weiss P., kgl. Major a.D. ratswitwe. wi 
Dr. Welsch Albert, prakt. | Herr Wolfrum Karl, Apotheker a BE: 
Arzt. und Magistratsrat. 
„ Wengenmayr J., Lehrer. » Wuggätzer Gg., 
Frau Wickh Auguste, Privatiere. händler. 
Herr Dr.Wiedemann Fr., prakt. „ Würth Friedr., Bankier. 
Arzt. „ Wüst Fr., Maler. Be: 
„ WiedenmanndH,, Privatier. „ Ziegler Herm., Comptoirist. er 
Auswärtige ordentliche Mitglieder. (28). 
Herr Angerer Gg., Lehrer in Kaufbeuren. 


u 


Bauer Theodor, Apotheker in Blaubeuren. 
Doll Georg, kgl. Pfarrer u. Dekan in Steingaden. 


Erath Jos., 


Lehrer in Börlas bei Immenstadt. 


Dr. Euringer Seb., Pfarrer in Ottmarshausen. 
Frieckhinger Heinrich, Apotheker in Memmingen. 

Dr. Friekhinger Karl, prakt. Arzt in Nördlingen. 

Dr. Harder Mich., prakt. Arzt in Fellheim. 

Hold Ch., Dekan und Pfarrer in Mattsies bei Türkheim. 
Jacobi Franz, kgl. Gymnasiallehrer a. D. in Kempten. 
Dr. König J. W., prakt. Arzt in Kriegshaber. 

Lipold J., Präparandenhauptlehrer in Oberdorf. 

Mey Oskar, Fabrikbesitzer in Bäumenheim. 

Dr. Noder P., kgl. Bezirksarzt in Mindelheim, 


Ossenbrunner Jos., 
Pöller Joseph, 


kgl. Bezirksamtmann in Mindelheim. 
Pfarrer in Gabelbach, 


Pröbstle Leonhard, Lehrer in Rieden bei Füssen. 
Rehlingen, Freiherr von, Gutsbesitzer in Hainhofen. 


Gros- 


Herr 


Herr 


Rühl Friedrich, Pfarrer in Issing bei Landsberg. 

Schwenk Theodor, Lehrer in Friedbergerau. 

Sohler Anton, Lehrer in Untrasried bei Günzach. 

Spahn J., Pfarrer in Wörleschwang bei Zusmarshausen. 

Dr. Ullrich Heinr., kgl. Direktor der Heil- und Pflegeanstalten 
bei Kaufbeuren. 

Wagner Hans, Lehrer in Kaufbeuren. 

Walser Otto. Apotheker in Burglengenfeld. 

Wengenmayr Xaver, Realienlehrer an der kgl. Waldbauschule 
in Kaufbeuren. 

Dr. Wille Valentin, kgl. Bezirksarzt in Oberdorf. 

Dr. Zenetti Paul, kgl. Lycealprofessor in Dillingen. 


Korrespondirende Mitglieder im Regierungsbezirke (7) 


(nach der früheren Verfassung des Vereins). 


Hildenbrand Theodor, kgl. Rektor und Gymnasialprofessor in 
Memmingen. 
Dr. Huber J. Ch., kgl. Medizinalrat und Landgerichtsarzt in 
Memmingen. 


von Kolb Oskar, Apotheker in Kempten. 

Mayer Joh. Nep., Pfarrer und Distrikts - Schulinspektor in 
Frechenrieden bei Ottobeuren, 

Melder Eusebius, Lehrer in Hafenreuth bei Donauwörth. 
Munkert K., kgl. Gerichtssekretär a. D. in Erlangen. 

Weber Hans, Lehrer in Lindau. 


—er- 


Wirbelthierreste 


aus dem 


Dinotheriensande der bayerisch-schwäbischen Hochebene 
beschrieben von 


Dr. Otto Roger, 
kgl. Regierungs- und Kreis-Medizinalrath in Augsburg. 


—* Mit 3 Tafeln. 4— 


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VERKEN 
IDOACOL.CN OD EUR 
TENNEDOIKENA: 


E unserem letzten Jahresberichte habe ich (Seite 549) ein 
kurzgefasstes Verzeichniss von Säugethierresten gegeben, welche 
im Laufe der letzten beiden Jahre in dem Dinotheriensande von 
Stätzling bei Augsburg gesammelt worden waren. Diese kurze 
Notiz hatte lediglich die Bedeutung einer vorläufigen Mittheilung, 
und blieb ein eingehenderer Bericht über die gedachten Funde 
ausdrücklich vorbehalten. In Nachstehendem komme ich nun 
diesem Versprechen um so mehr nach, als bei jener vorläufigen 
Notiz ein paar Flüchtigkeiten unterliefen, welche einer Richtig- 
stellung unbedingt bedürfen und ferner weil auch in der neueren 
Zeit noch mehrere interessante Funde aus gleicher Quelle unser 
Material gemehrt haben. 

Leider mussten wir beklagen, dass Herr Lehrer Schmauser, 
dessen freudigem Eifer viele hochinteressante Funde zu verdanken 
waren, in der Zwischenzeit von Stätzling weggezogen ist. Auch 
die Ungunst der Witterung des Sommers 1897 that unseren Be- 
strebungen namhaften Abbruch. Doch ermüdete unser eifriger 
Custos Herr Joseph Munk nicht in seinem Eifer, unsere Samm- 
lung möglichst zu mehren, und auch Herr Justizrath Otto Mayr 
hat ihr so manches werthvolle Object zugeführt. Den genannten 
Herren sei hiemit ausdrücklich unser wärmster Dank für ihr 
Interesse an der Sache und ihre eminente Opferwilligkeit aus- 
gesprochen. 

Was nun den nachfolgenden Bericht selbst betrifft, so wird 
er allerdings die Funde von Stätzling in erster Linie behandeln, 
dabei kann aber nicht unterlassen werden, auch einige Objeete 
von anderen Fundstätten unserer Umgebung, deren Ablagerungen 
aber mit den ersteren vollständig gleichzeitig sind, in die Be- 
sprechung einzubeziehen. Ein zu genaues Eingehen auf Einzeln- 
heiten wird dabei um so mehr vermieden bleiben können, als ja 
gerade die Fauna, um deren Glieder es sich hier handelt, schon 
vielfach auch von deutschen Forschern behandelt wurde. Für die 
Richtigkeit der Diagnosen mag der Umstand bürgen, dass Herr 

1* 


4 


Dr. Max Schlosser in München zu mehreren Malen die Güte 
hatte, unsere Sammlung einzusehen. Es kann daher auch von 
der Beigabe einer grösseren Zahl von Abbildungen abgesehen 
werden, und können die letzteren auf jene wenigen Objecte be- 
schränkt bleiben, welche mehr oder weniger geeignet sind eine 
gewisse Bereicherung der Wissenschaft zu bilden. Die Tafeln 
stammen aus dem Atelier des Herrn Hofphotographen Höfle 
dahier. Die Figuren der Taf. I und III smd sämmtlich in natür- 
licher Grösse, nur der Unterkiefer auf Tafel I ist !/s natürlicher 
Grösse gegeben. 

Gleich den in unserem 28. Jahresbericht im Jahre 1885 beschrie- 
benen Säugethierresten aus dem Sande der Reischenau scheinen 
auch die Einschlüsse des Dinotheriensandes des östlichen Lech- 
ufers nicht in ihrer ersten Lagerstätte zu ruhen, sondern erst 
durch Ausschwemmung in ihn gerathen und somit etwas älter 
als die Periode seiner Ablagerung zu sein. Der Sand selbst be- 
steht aus ziemlich feinkörnigem Quarz, ist sehr glimmerreich, 
stellenweise eisenarm und nahezu weiss, stellenweise aber auch 
durch stärkeren Eisengehalt mehr oder weniger stark rostroth 
gefärbt. Das Vorkommen der Wirbelthierreste bindet sich an un- 
regelmässig bankartig auftretende, dünne Ansammlungen von CGon- 
chylienschalen, die aber sehr hinfällig sind und nur sehr selten 
in vollständigen Exemplaren ausgelöst werden können; ihre Höhl- 
ungen sind mit dem gleichen bläulich - grauen Thon (Flinz) er- 
füllt, über dem sich die Sandlager ausbreiten, und erhellt daraus, 
dass die Conchylien und mit ihnen wohl auch die anderen Thier- 
reste ursprünglich in dem Flinz eingebettet waren, aus demselben 
durch die Strömung des Flusses ausgespült und dann mit dem 
Sande erst wieder abgelagert wurden. Ein im Sommer 1897 ın 
diesem Sande gefundenes, mehrere Kilo schweres Stück Dichroit- 
oder Cordierit - Gneiss mit eingesprengten Hornblende -Krystallen 
gibt einen Fingerzeig, den Ursprung dieses Flusses nicht sowohl 
in dem Gentralstock der Alpen als vielmehr wohl im bayerischen 
Walde zu suchen. 

Die Arten der mit den Wirbelthierresten vorkommenden Con- 
chylien haben in neuerer Zeit keine Vermehrung gefunden. Es 
sind, wie schon 1896 berichtet wurde, Helix sylvana, Melania 
Escheri, Neritina fluviatilis und Unio flabellata, sämmtlich in 
grosser Individuenmenge. 


Mammalia. 


Primates. 
Pliopitheeus antiquus, Gervais. Taf. II Fig. 1. 

Einer der interessantesten und werthvollsten Funde, die uns 
der Sommer 1897 brachte, ist die vordere Hälfte eines Unter- 
kiefers des tertiären Gibbons. Derselbe findet sich Taf. II Fig. 1 
abgebildet. Er stammt von einem etwas kleineren Individuum 
als die bisher beschriebenen Funde; im übrigen aber stimmen 
die Zähne in ihrem Bau vollständig mit jenen überein, welche 
Hofmann in seiner vortreffliehen Arbeit über die Funde von 
Göriach in Steiermark (Abhdl. k. k. geol. Reichs. XV. 1893) be- 
schrieb und abbildete. Dort findet sich auch die gesammte ein- 
schlägige Literatur aufgeführt, und sehe ich daher hier von der 
Wiedergabe derselben ab. An unserem Unterkiefer sind leider die 
Schneidezähne an der Wurzel abgebrochen, und auch von den 
Eekzahnkronen ist nur wenig erhalten. Hingegen sind beiderseits 
die beiden Prämolaren und links noch zwei Molaren ausge- 
zeichnet erhalten. An der Vorderseite der vorderen Prämolaren 
ist die durch den oberen Eckzahn hervorgebrachte Schlifffläche 
sehr deutlich wahrzunehmen. Die Maasse der Backzähne sind 
für Pa Pı Mı Ma 

0.055 0.050 0.06 0.07 Gtm. Länge 
0.04 0.04 0.055 0.06 Gtm. Breite. 


Carnivora. 


Hemiecyon sansaniensis, Lart. Taf. II Fig. 1. 5. 8. 

Zu dem bereits im letzten Bericht erwähnten oberen Ms 
(Fig. 8.) ist im letzten Sommer noch ein unterer Reisszahn in 
herrlicher Erhaltung (Fig. 1.), sowie ein oberer Eckzahn (Fig. 5.) 
gekommen. Die beiden Backzähne stimmen vortrefflich mit 
Filhol’s Abbildung (Annal. Se. geol. XXI. 1891. Pl. VII. IX.) 
überein; nur ist der untere Reisszahn in seiner vorderen Hälfte 
etwas schlanker gebaut als dort. Seine Länge beträgt 3,25 CGtm., 
die Höhe seiner Hauptspitze 1,8, in der vorderen Hälfte ist er 
1,4, in der hinteren 1,6 Gtm. breit. Von dem gleichnamigen 
Zahn des Dinocyon Göriachensis Toula unterscheidet er sich 


6 


durch etwas plumperen Bau, durch stärkere Entwicklung und 
engere Anfügung des Innenhöckers und durch den Mangel der 
Einziehung an der Ansatzstelle des hinteren Talon; von dem des 
Eibiswalder Amphicyon (Peters, 1868. Taf. II) durch die Bildung 
des vorderen Lobus und von dem des Steinheimer Amphieyon 
(Fraas, 1870. Taf. IV.) durch die bedeutendere Grösse. Der 
obere Ma (Fig. 8.) ist in der Bildung seiner Krone so character- 
istisch, dass jede weitere Vergleichung überflüssig erscheint. 


Amphicyon giganteus, Laur. Taf. II Fig. 3. 4. 6. 

Wie schon 1896 berichtet: ein stark abgenützter oberer Eck- 
zahn (Fig. 6.), ein Mı sup (Fig. 3.) vollständig übereinstimmend 
mit dem 1885 als A. intermedius beschriebenen und dort Taf I. 
Fig. 10. 11. abgebildeten Zahne aus dem Zusamthale, dessen auch 
Schlosser in seinem grossen Werke (Die Affen, Lemuren, Carni- 
voren etc. etc. Beitr. z. Pal. Oest.-Ung. Bd. VIII. 1888. pag. 71.) 
Erwähnung thut. Einen gleich grossen und ganz ähnlichen Zahn 
hat Jäger (Foss. Säugeth. Württb. Nachtrag 1850 Seite 820 
Taf. 52 Fig. 22. 23.) aus dem Süsswasserkalke von Ulm abge- 
bilde. — Endlich noch ein unterer Ms mit rundlicher, platter 
Krone, noch ohne Wurzel (Fig. 4.) 


Mustela Larteti, Filh. 

Ein Unterkieferfragment mit 2 P, welche nach Grösse und 
Bildung gut mit der von Filhol (Ann. Se. geol. XXI. 1891. Pl. V) 
gegebenen Abbildung übereinstimmen; sowie ein einzelner Eckzahn. 


Lutra dubia, Blainv. 

Ein oberer Reisszahn und ein Unterkieferast, der aber nur 
noch die Wurzeln der Backzähne enthält, deren Kronen sämmt- 
lich zu Grunde gegangen sind. Vielleicht gehört hieher auch ein 
gut erhaltenes Fersenbein von 3 Ctm. Länge. 


Machärodus Jourdani, Filh. 

Eine Zehenphalanx von 2,7 Gtm. Länge. 

Von nicht näher bestimmbaren, weiteren Raubthierresten sei 
nur eines Schwanzwirbels von 4,7 Ctm. Länge Erwähnung ge- 
than, dessen Dornfortsatz gegabelt ist wie bei den Feliden. Er 
deutet auf ein Thier von bedeutender Körpergrösse, so dass 
man allenfalls an Amphicyon denken könnte, da eine Katze von 
gleicher Grösse aus jener Zeit meines Wissens bisher noch nicht 
bekannt ist. 


7 


Rodentia. 
Steneofiber Jägeri, Kaup. 

Ein Unterkieferfragment mit den J und 3 Backzähnen; dazu 
noch 14 einzelne obere und untere Schneidezähne, sowie 3 obere 
und 6 untere, einzelne Backzähne. Der Schmelz der Schneide- 
zähne ist bei allen Exemplaren tiefschwarz und glänzend und 
lässt sehr zarte, aber doch deutliche Längsriefen erkennen; ihre 
Breite beträgt 5—6 Millimeter. Auch einige Skeletreste dürften 
auf Steneofiber zu beziehen sein. 

Hystrix suevica, Schlosser. 

Oberkieferfragment mit 2 Backzähnen in situ, und 2 einzelne 
Backzähne von 7—9 Millimeter Durchmesser. Von Skeletknochen 
grösserer Nager besitzen wir nur wenig, darunter einen etwas 
beschädigten Humerus von 6,7 Gtm. Länge, welcher Taf. II Fig. 3 
abgebildet ist. Der Grösse und seiner gerade gestreckten Gestalt 
nach, durch welche er sich merkbar von dem plumperen und 
leicht gekrümmten Oberarm des Bibers unterscheidet, dürfte dieser 
Knochen vielleicht zu Hystrix passen; doch zeigt der Humerus 
dieser Gattung in der Bildung einige Abweichungen von unserem 
Knochen, indem letzterer bei geringerer Grösse doch im Ganzen 
wesentlich schlanker, das proximale wie das distale Ende des- 
selben schmäler erscheint; die Deltoidalleiste hingegen ist ganz 
ähnlich gebildet wie dort. Der von Blainville abgebildete Hystrix- 
Oberarm misst 5,0 Gtm. Länge. 


Anchitheriomys Wiedemanni, Roger. Taf. III Fig. 9, 10. 

In dem 28. Berichte unseres Vereines vom Jahre 1885 habe 
ich (Seite 109) unter dem Namen Hystrix Wiedemanni sp. n. be- 
reits den unteren Schneidezahn eines grossen Nagers beschrieben 
und (Taf. I Fig. 12) abgebildet, der eine Länge von 3,7 und eine 
Breite von 1,25 Ctm. besitzt. Dieser Zahn zeichnet sich durch 
die auffallende Entwicklung von 13 Riefen auf seiner Oberfläche 
aus, während bekanntermassen die Schneidezähne der sämmt- 
lichen für die Sansanfauna in Betracht kommenden Gattungen, 
besonders der grösseren, glatt und glänzend und vor Allem 
wesentlich kleiner sind. Seine Grösse lässt auf ein Thier von 
mindestens der-Grösse eines grossen Bibers schliessen, denn an 
den Schädeln von zwei im Jahre 1828 und 1849 hier in Augs- 
burg am Lech erlegten Bibern von stattlicher Grösse zeigen die 


8 


Schneidezähne eine Breite von 9 Millim.; die gleiche Breite zeigen 
auch die von Hydrochörus Capybara; grössere Zähne eines leben- 
den Nagers sind mir überhaupt nicht bekannt. Jener Zahn 
stammte aus dem Dinotheriensande der Reischenau. Im Sande 
von Stätzling fand sich nun noch ein zweites Fragment eines 
ähnlichen grossen und mit ausgeprägten Längsriefen versehenen 
Schneidezahnes, der, da er über die Fläche sowie der Länge 
nach stärker gewölbt ist als jener wohl ein oberer J sein dürfte. 
Die Breite dieses Zahnes beträgt 1,1 Ctm., die Länge des Bruch- 
stückes 2,3 Ctm. Seine Farbe ist dunkelbraun mit blutrothen 
Flecken, während der ältere Zahn nussbraun gefärbt ist. Da hier 
offenbar eine neue Gattung vorliegt, welche weder mit Hystrix 
noch mit Steneofiber etwas zu thun hat, und da die wenigen 
vorhandenen Reste ein sehr prägnantes Merkmal an sich tragen, 
halte ich mich zur Aufstellung eines neuen Namens berechtigt, 
der ein Nagethier bezeichnen soll, das für jene Epoche charac- 
teristisch ist, in der der Pferdestamm bei uns wie in Nordamerika 
durch das Anchitherium (geradezu ein Leitfossil für die Sansan- 
Fauna) vertreten war. — Ein Fersenbein von 5 Gtm. Länge, das 
seiner Bildung nach zu einem Nager gehört, für Hystrix und 
Steneofiber aber entschieden zu gross ist, könnte vielleicht auch 
zu dieser Gattung zu verweisen sein. 


Myolagus Meyeri, Tschudi. 

Von diesem in Steinheim so häufigen Nager liegen nur ein 
paar Backzähnchen und ein Fersenbein vor. Der Dinotheriensand 
ist der Erhaltung so zarter Reste nicht günstig. 


Proboscidea. 


Dinotherium bavaricum, H. v. Meyer. 
Literatur siehe Weinsheimer, Paläontolog. Abhandlungen von Dames und 
Kayser. 1. Bd. Heft 3. Berlin 1883. 
Roger, Paläontographica. XXXII. 1886. 
Dep&ret, Arch. Mus. hist. nat. Lyon. IV. 1887 u. V. 1892, 
Der Stätzlinger Sand hat uns nach und nach 16 vereinzelte 
Backzähne dieser Art geliefert, die sämmtlich von verschiedenen 
Individuen herrühren dürften, so dass unsere Sammlung jetzt 
einschliesslich des 1885 erworbenen ganzen Gebisses S0 Back- 
zähne von Dinotherium besitzt. Von den besser erhaltenen Zähnen 


& 


von Stätzling gehören 11 dem Oberkiefer, 3 dem Unterkiefer an, 
und zwar sind es: 3 letzte obere P von 5—5,2 Ctm. Länge und 
5,3--6,0 Ctm. Breite, ein sehr schön erhaltener oberer Mı von 
7,0 Ctm. Länge und 5,3 Ctm. mittlerer Breite, 4 obere M» von 6,5 Gtm. 
Länge und 6,0—6,5 Ctm. Breite, 2 obere Ms von 6,5 tm. Länge 
und 6—6,5 Ctm. Breite, 1 vorderer P inf., dessen Krone zu stark 
beschädigt ist, um genaue Maasse geben zu können, (seine vordere 
Wurzel ist 7 Ctm. lang), ein hinterer P inf. von 5,5 Ctm. Länge 
und #—4,55 Ctm. Breite und ein unterer Mı von nur 6,2 Ctm. 
Länge und 4,5 Ctm. Breite. Ausserdem fand sich die vordere 
Hälfte eines stark abgenützten Stosszahnes. — Von dem Dinoth. 
giganteum, Cuv., wurde bisher in Stätzling noch nichts gefunden. 
Wohl aber erhielten wir durch die Güte des Herrn kgl. Bezirks- 
Ingenieurs H. Meier im Sommer des vorigen Jahres einen sehr 
schön erhaltenen M3 sup. aus dem Sande von Mering, der bei einer 
Länge von 8,3 Ctm. am Vorderjoch 9,0, am Hinterjoch 7,3 Gtm. 
Breite besitzt, und ausser durch seine bedeutende Grösse auch 
durch die Bildung seines Hinterrandes seine Zugehörigkeit zu 
Din. giganteum dokumentirt. Es fehlt ihm nämlich der dreiseitige 
Talon, der, wie auch Lartet und Deperet hervorheben, für 
die ältere und kleinere Art (Din. bavaricum = Guvieri =levius) so 
characteristisch ist, und der bei den 1883 in Breitenbronn ge- 
fundenen Zahnreihen (siehe die Abbildung in Zittels Handbuch 
IV. Seite 456 und Grundzüge S. 848) sehr schön entwickelt ist. 
In einer kleinen Arbeit über diesen Fund, die sich in Zittel und 
Dunkers Paläontographica (Bd. XXXI. 1886) findet, habe ich 
die Gründe entwickelt, die mich veranlassen, an der Selbststän- 
digkeit der von H. v. Meyer aufgestellten Art festzuhalten. In 
meinen Augen ist das Din. bavaricum die ältere, die Stammform, 
aus der sich späterhin erst die grösseren Formen (Din. gigan- 
teum) entwickelt haben. 

Was seine Gesammterscheinung und Lebensweise betrifft, so 
war das Dinotherium entschieden ein riesiger, vierfüssiger Land- 
bewohner wie das Mastodon und der Elephant. Die Restaura- 
tionszeichnungen älterer populärer Schriften, in denen es einem 
Walross ähnlich oder in ruhender Stellung abgebildet wurde, um 
die damals noch nicht bekannten hinteren Extremitäten nicht 
zeichnen zu müssen, sind heutzutage nicht mehr am Platze, da 
wir beinahe das ganze Skelet kennen, obwohl wir leider eine 


10 


zusammenfassende Darstellung desselben noch vermissen müssen. 
Länger noch als seine Morphologie blieb die Phylogenie dieses 
Thieres dunkel. Ahnen des Dinotheriums sind bei uns nicht be- 
kannt, und im untern Miocän ist die Gattung bisher noch nicht 
gefunden worden. Unvermittelt tritt sie im mittleren Miocän von 
Europa auf, und eben dieses plötzliche Erscheinen einer ganz 
entschieden continentalen Form, deren nächster Verwandter, 
Mastodon, etwas früher nicht minder unvermittelt bei uns auf- 
tritt, veranlasste mich von jeher ihre Heimat in einem ehemaligen, 
jetzt unter den Meeresspiegel gesunkenen Continente, der Atlantis, 
bezw. Arktis, zu suchen, welche in der Tertiärzeit die Brücke 
zwischen Nord - Amerika und Europa bildete und den vielfachen 
Formenaustausch zwischen den beiden, jetzt durch den nörd- 
lichen atlantischen Ocean getrennten Ländermassen vermittelte. 
Ameghinos Entdeckungen in den tertiären Ablagerungen von Pata- 
gsonien belehren uns nun aber, dass wir die Heimat unserer mio- 
cänen Proboscidier nicht im Norden oder Nordwesten unseres 
Continentes zu suchen haben, sondern in südlicher oder besser 
südwestlicher Richtung. Denn dort, nahe dem Südende des süd- 
amerikanischen Continentes fand sich in einer reichen, zumeist 
aber aus für uns ganz fremdartigen Elementen zusammengesetzten 
Fauna die Gattung Pyrotherium, welche in der Bildung ihrer 
Kiefer und ihrer Backzähne so ungemein viele Aehnlichkeit mit 
unserem Dinotherium besitzt, dass Ameghino sie geradezu als die 
Stammform desselben erklärt, welche gegen das Ende der Kreide- 
zeit in Patagonien gelebt habe und in der ersten Hälfte der 
Tertiärzeit von hier vermöge einer jetzt nicht mehr existirenden 
Landverbindung nach Europa gelangt sei. Lydekker tritt in 
seiner neuesten Arbeit (Die geographische Verbreitung der Säuge- 
thiere. 1897) im Allgemeinen dieser Auffassung bei, aber mit der 
Modification, dass er das Alter des Pyrotheriums und seiner Zeit- 
genossen nicht so weit zurückrückt wie Ameghino, sondern 
höchstens unserem Oligocän gleichsetzt. Auch Hatcher ist auf 
Grund an Ort und Stelle vorgenommener geologischer Unter- 
suchungen zu der Ueberzeugung gekommen, dass Ameghino das 
Alter jener Schichten überschätzt, und dass dieselben nicht 
weiter zurückzusetzen sein dürften als in das untere Miocän oder 
höchstens in das Oligocän. Es ist hier nicht der Ort näher auf 
diesen Gegenstand einzugehen. Ich möchte nur kurz bemerken, 


dass ich mich noch nicht in der Lage sehe, Pyrotherium als die 
unmittelbare Stammform des Dinotheriums anzuerkennen, wenn- 
gleich auch ich an der nächsten Verwandtschaft beider Gattungen 
keinen Zweifel habe. Mir erscheinen vielmehr Pyrotherium und 
Dinotherium als aus gemeinsamer eocäner Quelle hervorgegangene 
miocäne Schwestergattungen, welche sich eben unter dem Einfluss 
ihrer verschiedenen Heimatsregionen verschieden entwickelten und 
dann dort in Südamerika wie hier in Europa bezw. Asien nach- 
kommenlos ausstarben.!) Ihre jetzt verschwundene gemeinsame 
Heimat dürfte sich — wie auch Lydekker?) annimmt, auf einer 
Landbrücke befunden haben, welche als Gegenstück der nördlich 
gelegenen (durch das nach Westen verlängerte Mittelmeer von ihr 
aber getrennten) Arktis von Süd-Amerika nach Afrika hinüber- 
reichte, und als deren letzte Trümmer jetzt noch die canarischen 
Inseln über das Wasser aufragen. Auf dieser Brücke wanderten 
die Ahnen der südamerikanischen Nager von Europa nach Süd- 
Amerika, auf ihr gelangten von dort Glyptodonten (Necrodasypus) 
und das dem Plicatodon perrarusAmeghinos?) nahestehende Astrapo- 
theridengenus Gadurcotherium nach Süd- Europa, die Ahnen der 
Klippschliefer und vielleicht auch der anthropomorphen Affen 
nach Afrika. Ueberhaupt dürften sich hier wohl die Ahnen der 
älteren äthiopischen Faunenelemente entwickelt haben, deren 
letzte Reste wir noch in Madagaskar erhalten sehen, während sie 
auf dem CGontlinente im Ganzen der späteren eurasiatischen In- 
vasion unterlagen und nur noch in spärlichen und zerstreuten 
Ueberresten Zeugen ihrer früheren Existenz bis in die Jetztzeit 
herüber retteten. Ihrerseits dürfte aber jene patagonisch - äthio- 
pische Stammfauna gemeinsam mit unserer holarktischen Eocän- 
Fauna phylogenetisch auf eine gemeinsame Urfauna zurückzu- 
führen sein, von der uns Ueberbleibsel im Puerco - Eocän von 
Neu-Mexico und im Gernay-Eocän von Reims erhalten sind. 


') Der Caenobasileus tremontigerus Cope, welcher auf Grund eines riesigen 
Backzahnes aufgestellt und für die gigantische Endstufe im Entwicklungsgang 
des Dinotheriumtypus gehalten wurde, hat nie existirt; der betreffende Zahn 
war ein Kunstprodukt geschickter Betrüger. 

°) Lydekker, Die geogr. Verbreitung und geol. Entwicklung der Säuge- 
thiere. 1897. ; 

») Ameghino, Contrib. Con. Mamif. Fos. Rep. Argent. 1889. pag. 500. 
PL-XXXI. Fig. 2. 


Mastodon angustidens, Cuvier. 

Zu den 3 im letzten Berichte bereits angekündigten Back- 
zähnen eines und desselben Individuums (M2 und 3 sup. und Ma 
inf Nr. 5, 7 und 14 der unten folgenden Reihe) sind in den 
letzten beiden Jahren noch mehrere neue Funde gekommen, auch 
ein paar von anderen Localitäten, so dass jetzt unsere Sammlung, 
deren Besitz an Mastodon - Backzähnen bis zum Jahre 1886 sich 
auf jene 3 Exemplare von Kirchheim beschränkte, welche schon 
H. v. Meyer (Paläontographica. XVII. 1867. pag. 33) beschrieb 
und Taf. II Fig. 2—7 abbildete, trotz ihrer Kleinheit doch ein 
instructives Bild von der grossen Variabilität zu bieten vermag, 
welche gerade das Mastodon angustidens wie kaum ein anderes 
Säugethier in seiner Backzahnbildung zeigt. Es ist hier nicht 
Raum auf Einzelnheiten näher einzugehen; vielleicht ist es an- 
deren Orts möglich einige Objecte genauer zu schildern, welche 
die von H. v. Meyer (Paläontographica XVIH. 1867) und Vacek 
(Abhdl. k. k. geol. Reichs. VII. 1877) gegebenen Beobachtungen 
in manchen Punkten zu ergänzen geeignet sind. Wir besitzen 
nunmehr: 

Vom Milchgebiss: 
1) den Ds sup. von Kirchheim, stark abgenützt, 8,1 lang, 5,7 Ctm. 
breit; 
2) einen Ds von Stätzling, noch wenig angekaut, in prächtiger 
Erhaltung, 7,0 lang, vorn 4,3, hinten 4,7 Ctm. breit; 
vom definitiven Gebiss: 

3) den P» sup. von Kirchheim, beschädigt, ca. 4,3 lang, 4,6 Citm. 
breit; 

4) Me sup. von Kirchheim, wenig abgenützt, 11,8 lang, vorn 7,4, 
hinten 7,8 CGtm. breit; 

5) Me» sup. von Stätzling, stark abgenützt, 11,0 lang, vorn 8, 
hinten 7 CGtm. breit; 

6) Me sup. von Stätzling, mässig abgenützt, 10,5 lang, vorn und 
hinten 7 CGtm. breit; 

7) M3 sup. von Stätzling, wenig abgenützt, 13,0 lang, vorn 8,0, 
hinten 6,8 Ctm. breit; 

8) Ms sup. aus dem Lechgeröll, fast intact, 17,7 lang, vorn 10,5, 
hinten 7,65 Gtm. breit; 

9) Pı inf. aus Stätzling, stark abgenützt, 4 Ctm. lang, vorn 2,7, 
hinten 2,4 CGtm. breit; 


10) Pa inf. aus Kutzenhausen, stark abgenützt, 4,2 lang, vorn 

3,4, hinten 2,6 Ctm. breit; 

11) Pa inf. aus Schrobenhausen, stark abgenützt, 3,9 lang, vorn 

3,1, hinten 2,7 Ctm. breit; 

12) Me» inf. aus Stätzling, stark abgenützt, 12,5 lang, hinten 

7,5 Ctm. breit; 

13) M3 inf. aus Stätzling, stark abgenützt, 15,5 lang, vorn 6,4, 
hinten 7,0 Gtm. breit; 

14) Ms inf. aus Stätzling, stark abgenützt, 15,0 lang, vorn 6,8, 
hinten 6,4 Ctm. breit; 

15) Ms inf. aus Stätzling, stark beschädigt, 18,5 lang, Breite nicht 
messbar; 

16) Ms inf. aus Waichering, fast intact, 13,5 lang, vorn 5,0, mit- 
ten 5,6, hinten 4,4% Gtm. breit. 

Ausserdem besitzen wir noch 2 Stosszähne von Nassenfels, 
B.-A. Eichstädt, 2 Stosszahnspitzen von Stätzling und eine solche 
von Waichering. 

Von Skelettheilen sind nur zu erwähnen ein sehr grosser 
Caleaneus von Stätzling, dem leider das Tuber fehlt ; (grössere 
Talusfacette und Guboidfläche von je 8 Gtm., kleinere Talusfläche 
von 5,6 Gtm. Durchmesser), sowie einige Handwurzelknochen und 
ein os magnum von unbekanntem Fundort (der Farbe nach wahr- 
scheinlich Mering). Letzteres hat eine Höhe von 10 Citm. bei un- 
gefähr gleicher Breite und 12 Ctm. Tiefe. 

Was nun die Backzähne anlangt, so zeichnen sich die in 
Stätzling gefundenen durchweg durch ihre äusserst einfache 
Bildung und porcellanartige Glätte des Schmelzes aus. Der unter 
Ziffer 14 aufgeführte letzte untere Molar zeigt im Ganzen grosse 
Uebereinstimmung mit dem von H. v. Meyer (l. e.), Tafel VII, 
Fig. 3 u. 4 abgebildeten Zahn, nur ist der Talon viel schwächer 
als dort, indem er nicht einen Hügel bildet, sondern sich ledig- 
lich als eine geperlte Verdickung des vom dritten Querjoch ab 
stärker ausgeprägten Basalwulstes darstellt. Eine genauere Be- 
schreibung und Vergleichung sämmtlicher vorliegender Zähne kann 
hier nicht gegeben werden. Ich beschränke mich daher darauf 
nur kurz noch 2 Zähne besonders hervorzuheben, welche mehr 
oder weniger extreme Bildungen darstellen. Es sind dies die Zähne 
Nr. 8 und Nr. 16, der eine ein Riese, der andere ein Zwerg. 

Der im Lechgeröll gefundene, also wohl aus dem Flinz aus- 


14 


geschwemmte, letzte obere Molar (Nr. 8), der unserer Sammlung 
im Jahre 1887 von den Herren Baumeistern Thormann und 
Schneller zum Geschenke gemacht wurde, zeichnet sich na- 
mentlich durch die Höhe seiner Joche, die vollständige Entwick- 
lung eines 4. Querjoches, die starke Perlung seiner Joche und 
Wulste, auch des Basalwulstes, und die Beschaffenheit des 
Schmelzes aus, der nicht wie bei den Stätzlinger Zähnen glänzend 
und glatt, sondern mehr oder weniger rauh und quergerunzelt 
ist; glatt sind nur die dunkelglänzenden Abnützungsflächen. 

Die Länge des Zahnes beträgt 17,7 Gtm., seine Breite am 
ersten Querjoch 10,5, am zweiten 10,25, am dritten 9,2, am 
vierten 7,65, am Talon 7,4 Gtm. Die Höhe der 3 Haupthügel 
beträgt vom Basalwulst weg gemessen 6,35 Ctm., die des vierten 
Joches 4 Gtm.; das letztere besteht aus 7 dicken Warzen, von 
denen die äusserste und innerste zu förmlichen Hügeln entwickelt 
sind und die mittelste am höchsten emporragt. In einer nicht 
zum Drucke gelangten Beschreibung der Zähne Nr. 5, 7,8 und 14 
des oben gegebenen Verzeichnisses hatte ich der Anschauung Aus- 
druck gegeben, es möchten die so sehr einfach gebauten Zähne 
von Stätzlng und der grosse Zahn aus dem Lechgeröll zwei ver- 
schiedene hacen oder Varietäten repräsentiren, von denen die 
erstere eine primitivere, phylogenetisch ältere Stufe, die andere 
eine weiter vorgeschrittene, zum Tetralophodonten-Typus (M. lon- 
girostris) überführende Etappe darstellte, und habe dort die er- 
stere Varietät als M. ang. suevicus, die andere als M. ang. Va- 
ceki benannt. Beide Bezeichnungen finden sich erwähnt in der 
in unserem vorigen Berichte (Seite 327 ff.) enthaltenen Abhand- 
lung des Herrn Pfarrer Fr. Rühl in Issing über die tertiären 
Ablagerungen in Bayerisch - Schwaben. Seitdem hatte ich aber 
mehrfach Gelegenheit mich von der grossen Variabilität der Zahn- 
bildung des Mast. angustidens zu überzeugen, welche eine schär- 
fere Abgränzung von Unterarten kaum gestattet und halte darum 
jene Namen nicht aufrecht. Auch für den Zahn Nr. 16, den wir 
der Liebenswürdigkeit des Herrn Bezirks-Ingenieurs Schilcher 
dahier verdanken, will ich keine besondere Varietät (etwa M. an- 
gust. minutus) aufstellen, aber doch wiederholt auf seine auffal- 
lende Kleinheit und Zierlichkeit aufmerksam machen, für die mir 
bisher ein weiteres Beispiel — wenigstens aus der deutschen 
Literatur — nicht bekannt ist. 


15 


Ungulata perissodactyla. 


Rhinocerotidae. 


Die Familie der Nashörner ist im Sande von Stätzling bisher 
durch 3 Arten vertreten, welche 3 verschiedene Typen oder Gatt- 
ungen repräsentiren. 


Rhinoceros (Diceratherium) Goldfussi, Kaup. Taf. 1. 


1834 Rh. Goldfussi: Kaup, Descript. oss. foss. Darmstadt. Heft 3. pag. 62. 
Pl. XII. Fig. 12—14. 

1853 Rh. brachypus: Lartet, Not. coll. Sansan. 

1854 Rh. Goldfussi: Kaup, Beiträge. pag. 15. Taf. I. Fig. 11—14. II, 15. 

1854 Rh. brachypus: Duvernoy, Nouv. Etudes Rhin. Foss. — Arch. du 
Museum. VII. pag. 88. Pl. VI. Fig. 6. 8. 15. 20. 22. 

1855 Rh. eurydactylus: Haushalter, Merkw. Foss. Thier. d. Algäuer Molasse. 

1839-64 Rh. ineisivus de Sansan: Blainville, Osteogr. Rhin. Pl. XII. 

1870 Rh. brachypus: Fraas, Württb. Jahresh. Jahrg. 26. pag. 171. Taf. VI. 
Kies 37.1. 8: 11:.V11,92, 45 576.12, 

1887 Rh. brachypus: Deperet, Arch. Mus. hist. nat. Lyon. IV. pag. 222. 
Pl. XXIHI, XXIV. 


Da Mr: eo 
TEUER 
Backzähne mit stark ausgebildetem Basalwulst, der namentlich 
auf der Innenseite hoch aufsteigt, meist einen gezähnelten oder 
geperlten Rand zeigt und sich häufig auch auf die Aussenseite 
des Zahnes fortsetzt. Querthal breit und sehr tief; Querhügel 
schmal, namentlich gegen die Aussenwand hin, Innenhügel an 
den P noch deutlich individualisirt. Unterkiefer hoch und relativ 
kurz, mit sehr kurzem, nur 2,5 Ctm. langem Diastema. Untere 
C sehr kräftig ausgebildet, in einem Winkel von etwa 45° auf- 
wärts gerichtet. Untere Backzähne an der Aussenseite meist mit 
deutlich sichtbarem Basalwulst; die Vereinigungsgestelle ihrer 
beiden Hälften auf der Aussenseite nicht durch einen tiefen Ein- 
schnitt, sondern nur durch eine seichte Rinne markirt. Schädel 
ınit dieken, kurzen, zu Einem Knochen verschmolzenen Nasen- 
beinen und wahrscheinlich mit einem Paar kurzer, gekrümmter 
Hörnchen über dem oberen Rande der Augenhöhlen. Extremi- 
täten niedrig. Hand und Fuss von diekem und plumpem Bau. 
Wir besitzen von diesem Thier, dessen Kenntniss bisher noch 
ziemlich mangelhaft ist, schon seit mehreren Jahren einen Unter- 
kiefer mit 2 P und 3 M aus dem Dinotheriensande von Dasing. 


Diagnose: Grosses Thier. Zahnformel: Obere 


16 


In Stätzling fanden sich bisher nur vereinzelte Zähne und Skelet- 
theile. Von den ersteren sind hervorzuheben: 1) Ein Pı sup von 
2,65 Ctm. Länge und 2,2 Breite am Hinterrand ; 2) 2 P3 sup von 
3,2 Ctm. Länge und 3,6 Ctm. Breite am Hinterrand; 3) ein M» 
sup mit fehlender Vorderecke, der etwa 5,0 bis 5,5 Ctm. Länge 
besessen haben mag; 4) ein Ms sup mit beschädigtem vorderen 
Innenhügel und mit einer Hinterwand von 6,6 CGtm. Länge; end- 
lich zwei obere, bereits tief abgekaute Milchbackzähne in situ, 
der eine 9,8, der andere 3,2 Ctm. lang. Dieselben stimmen, so- 
weit ihre starke Abnützung einen Vergleich gestattet, abgesehen 
von stärkerer Entwicklung des Bourrelet, in Grösse und Gestalt 
ziemlich mit jenen Milchzähnen überein, welche M. Pawlow 
(Bull. Soc. Imp. Moscou. 1892. Pl. V. Fig. 8) als solche von Rh. 
sansaniensis abbildet, und welche grösser sind als die Fig. 7 ge- 
gebenen Milchzähne von Ac. lemanense, welches doch das Rh. 
sansaniensis an Grösse überragte. Fig. 8 dürfte daher, nach Hrn. 
Dr. Schlossers Ansicht wohl eher die Milchbezahnung von Rhin. 
Goldfussi als die von Rh. sansaniensis darstellen. — Aus dem 
Unterkiefer liegen mehrere vereinzelte Zähne des Milch- und des 
definitiven Gebisses vor; darunter die 3,5 Ctm. lange Spitze eines 
wohl aus der Keimhöhle ausgefallenen, hohlen und noch unan- 
geschliffenen Eckzahnes, welcher vollkommen der von Dep£ret 
(l. e.) Pl. XXIV. Fig. 2 gegebenen Abbildung entspricht; ferner 
ein sehr schön erhaltener Ps von 3,2 CGtm. Länge und 2 Pe, der 
eine von 3,5, der andere von 3,8 Ctm. Länge. Einige weitere 
vereinzelte Unterkieferzähne zeigen die gleichen Maasse wie die 
des Unterkiefers von Dasing, nämlich 

P2 Pı Mı Ms» M3 

4.0 4.5 4.5 5.0 5.5 CGtm. Länge und 

9.8 32 3.0 3 33. sm umBkeite, 
welche Ziffern sehr. gut mit denen des Unterkieferfragmentes 
stimmen, das Blainville (Pl. XII links oben) von Sansan abbildet, 
und an welchem Pı Mı Ms» M3 

4.3 4.7 9.2 5.3 Gtm. Länge und 
3.5 3.3 32 3.0 „ Breite zeigen *). 


*) Bei dieser Gelegenheit möchte ich bemerken, dass wohl auch die 
oberste der vier von Blainville auf derselben Tafel als „Rhin. incisivus von 
Sansan“ abgebildeten Oberkieferzahnreihen unserer Art angehören dürfte. 


17 


Unser Kiefer von Dasing (Taf. I) und die von Deperet ab- 
gebildete Mandibel ergänzen die Kenntniss unseres Thieres in 
interessanter Weise. Während nämlich unser Kiefer der eines 
vollständig ausgewachsenen Thieres ist, stammt der von Deperet 
abgebildete von einem jungen, im Zahnwechsel begriffenen Indi- 
viduum, bei dem Ds und 4 noch in Function sind, während P3 
bereits an Stelle des De sitzt und auch Mı eben in Gebrauch 
getreten, M» aber erst im Vorschieben begriffen ist. Der Mı hat 
genau die gleiche Grösse wie der unseres Kiefers.. Da nun dort 
der von Ds und « eingenommene Raum nur 7,4 Ctm., die Länge 
des Pı und 2 zusammengenommen aber 8,5 CGtm. misst, und die 
dem Mı folgenden beiden Molaren auch noch 10,5 beanspruchen, 
so sehen wir, dass bis zum ausgewachsenen Stadium noch ein 
Längenwachsthum des Kiefers von wenigstens 11,5 CGtm. nöthig 
war und zwar mit einer gleichzeitigen Höhenzunahme um etwa 
3 Gtm., da Deperet’s Mandibel unter dem Mı nur ca. 5,2 Gtm. 
Höhe misst, während unser Kiefer an dieser Stelle eine Höhe 
von 8,2 Ctm. besitzt. 

Was nun den letzteren weiter betrifft, so bildet er ausser 
durch den Besitz der Zahnreihe noch eine Reihe weiterer be- 
merkenswerther Merkmale. Sein Horizontalast ist nämlich im 
im Vergleich zu dem anderer Arten hoch und etwas verkürzt, 
das grosse Foramen mentale etwas weiter nach hinten gerückt 
als bei den meisten übrigen Rhinocerotiden; der Unterrand des 
Kiefers verläuft nicht in einer geraden oder gleichmässig ge- 
bogenen Linie, sondern macht unterhalb der Berührungsstelle 
des letzten und vorletzten P eine leichte concave Biegung nach 
oben, von der weg er unter dem Ps wieder in eine Convexität 
überzugehen scheint, die der Stärke und Stellung des GC ent- 
spricht. Letzterer Zahn fehlt leider, doch ist von seiner Alveole 
genug erhalten, um erkennen zu lassen, dass er gross und kräftig 
war, die Aussenseite des Kiefers wulstartig auftrieb, so dass 
hinter ihm vom Foramen mentale bis zum Oberrand des Kiefers 
eine vertiefte Rinne verläuft, dass er ferner keine liegende oder 
halbliegende Stellung im Kiefer einnahm, sondern zu der Längs- 
achse desselben in einem Winkel von ungefähr 45° stand, und 
dass der Zwischenraum zwischen seiner Krone und dem Vorder- 
ende der Backzahnreihe ein aussergewöhnlich kurzer war. Un- 
mittelbar vor der Vorderwurzel des Ps verschmälert sich nämlich 


2 


18 


der obere Kieferrand auf 1 Ctm. Erstreekung zu einer Schneide, 
um sich dann gegen den C hin wieder zu verbreitern und, wie 
es scheint, auch anzusteigen. 2,5 CGtm. von dem Ps nach vorn 
sitzt der Hinterrand der Eckzahnalveole. Die meisten der be- 
kannten Rhinocerosarten haben ein grösseres Diastema; so misst 
dasselbe bei Ac. Gaudryi Rames, das unserem Thier durch den 
kräftigen Basalwulst der Backzähne und die steile Stellung des 
GC nahe steht, 4 CGtm., bei Ac. platyodon Mermier 6,5 Ctm., bei 
Hofmanns Ace. ineisivum Kp. von Göriach 7,0 Ctm., bei dem Ac. 
ineisivum Kp. von Eppelsheim 6,4, bei Rh. sansaniensis Lart. 
5,9, bei Rh. Schleiermacheri Kp. ca. 6,0, bei dem amerikanischen 
Ac. tridaetylum 5,5 Ctm. Nur Aphelops fossiger Cope aus dem 
unteren Pliocän von Colorado hat ein gleich kurzes bez. noch 
kürzeres Diastema, nämlich von nur 1,8 Ctm. Länge. Zweifel- 
los hängt die Kürze des Diastema mit der steilen Stellung der 
unteren Caninen zusammen und bildet gegenüber dem längeren 
Diastema der meisten übrigen Rhinocerotiden ein alterthümliches 
Merkmal. Es möchte darum für unsere Form in phylogenetischer 
Beziehung nicht ohne Bedeutung sein, dass auch die Gattung 
Hyrachius aus dem mittleren Eocän, welche ihrer Backzahn- 
bildung nach als Stammform der Rhinocerotiden angesehen 
werden könnte, ein relativ grösseres Diastema besitzt. Dasselbe 
misst bei Hyr. agrarius 2,4 Gtm. bei 11,6 Länge der ganzen 
Reihe von 7 Backzähnen, während bei unserem Thier die Ge- 
sammtlänge der 6 Backzähne 26,0 CGtm. ausmacht; es verhält 
sich also das Diastema zur Backzahnreihe bei Hyrachius wie 
1:44, bei Rh. Goldfussi aber wie 1:10,4. — Zu dieser Verkürz- 
ung des Kiefers kommt dann noch, wie schon oben bemerkt, 
eine ziemlich beträchtliche Höhe des Horizontalastes und Ver- 
schiebung des Gefässloches nach rückwärts. Letzteres befindet 
sich fast bei allen anderen Arten unter dem Ps, bei unserem 
Kiefer aber mitten unter dem Pe, welche Stellung es auch bei 
Aphelops fossiger Cope einnimmt. Die Höhe des Horizontalastes 
beträgt unter dem Pa Bu Mı Ms 

8.0 8.0 8.2 9.0 Ctm. von da ab 
ist der Unterrand defect. Bei einem Unterkiefer des Acer. in- 
eisivum Kp. von Stätzling beträgt dagegen die Unterkieferhöhe 
unter dem Pa Pr Mı M> Mi 

5.0 6.0 6.0 6.1 6.5. -Gim. 


19 


Die in Stätzling gesammelten Skelettheile, deren eingehendere 
Beschreibung bei anderer Gelegenheit gegeben werden mag, be- 
stehen in einer guterhaltenen Tibia, einer Fibula, 1 Calcaneus, 
9 Astragalis, 1 Triquetrum s. Pyramidale, 1 Semilunare, 2 Cuboi- 
deis. Alle diese Knochen bekunden einen dicken, gedrungenen, 
plumpen Bau der Extremitäten und insbesondere der Hand wie 
des Fusses und zwar in noch gedrungenerer Weise als es die 
gerade nicht sehr gut ausgefallene Abbildung zeigt, welche 
Haushalter (l. c. 1855) von dem Hinterfusse gab. Auch in dieser 
Beziehung gleicht das Rh. Goldfussi von allen übrigen Rhino- 
cerosarten entschieden am meisten dem Aph. fossiger, dem es 
somit in der Körperform am nächsten gekommen sein dürfte. 

Mit einem entschieden zu Rhin. Goldfussi gehörigen Calca- 
neus wurden nun i. J. 1883 im Dinotheriensande von Mering 
bei Augsburg noch zwei Objecte zusammengefunden, welche von 
mir bereits 1885 im 28. Jahresberichte unseres Vereines unter 
der Ueberschrift „zwei Problematica“ beschrieben und abgebildet 
wurden. Ich muss hier auf dieselben zurückkommen, da sich für 
sie jetzt endlich die so lange vergeblich gesuchte richtige Deut- 
ung zu ergeben scheint. Es sind dies ein kurzer, dicker, durch 
vollständige Verschmelzung beider Nasalia zu Stande gekom- 
mener Nasenknochen, und ein kleines, gekrümmtes, knöchernes 
Hörnchen mit schmaler, langgestreckter, auf der Unterfläche 
äusserst rauher Basis. Lange glaubte ich Nasenknochen wie 
Horn einem Titanotheriden oder einer ähnlich gebildeten Form 
zuschreiben zu müssen und behielt dabei im Hinblick auf die 
Aehnlichkeit der Backzahnbildung stets die Gattung Macrotherium 
(Chalieotherium) im Auge. In dieser Auffassung wurde ich um 
so mehr bestärkt, als das Nasenbein des Menodus Selvynianus, 
welches Cope 1891 (Contrib. to Canadian Paleontology Vol. III. 
Pl. V Fig. 3.) abbildete, eine ganz auffallende Uebereinstimmung 
mit unserem Objecte zeigt. Nachdem nun aber Hatcher (Amer. 
Geolog. XX, 1897. pag. 313. Pl. XIX.) den Schädel seines 
Diceratherium proavitum beschrieben und abgebildet hat, glaube 
ich genügende Anhaltspunkte dafür gegeben, in diesem dicken 
und einheitlichen Nasenknochen ein Gebilde erkennen zu dürfen, 
zu welchem die Bildung der Nasenbeine des untermioeänen 
Diceratherium proavitum nur eine Vorstufe darstellt. Die Dicke 
und Gestalt des Querschnittes ist nahezu die gleiche, der Fort- 

IE 


20 


schritt in der Spezialisirung besteht lediglich in der Obliteration 
der Naht. Zu diesem Nasenbein gehört aber unbedingt und 
untrennbar auch das Horn, zu welchem übrigens im Stätzlinger 
Sande noch ein Gegenstück gefunden wurde. Die Deutung dieses 
Objeetes machte bisher immer noch mehr Schwierigkeiten als 
die des Nasenbeines, indem in dem gesammten bisher bekannten 
paläontologischen Materiale für eine solche Hornbildung gar keine 
Analogie vorliegt. An dem Schädel des Diceratherium proavitum 
jedoch findet sich eine Stelle, deren eigenthümliche Bildung wohl 
geeignet erscheint, die Lösung des Räthsels zu bringen. Es ist dies 
die Rauhigkeit des in leichter doppelter Gurve nach auswärts und 
nach oben verlaufenden Stirnbeinrandes oberhalb der Orbita, welcher 
Bildung die Gestaltung der Basis unseres Hörnchens vollkommen 
conform ist, während die Gestalt der rauhen Stellen auf den Nasen- 
beinen derselben in viel geringerem Grade entspricht, und auch sonst 
an dem Schädel sich kein Punkt findet, der sich der Hornbasis 
so eng anpassen würde als eben gerade diese Stelle. Die sehr 
rauhe Unterfläche des kleinen Hornes dürfte darauf hindeuten, 
dass zwischen ihm und dem Knochen, auf dem es aufsass, eine 
dünne Knorpelscheibe eingeschaltet war. Nachdem wir nun 
bekanntermassen bei der grossen Gruppe der Wiederkäuer gerade 
die Frontalia als den regelmässigen und gewohnten Sitz der 
Waffen und Zierden des Schädels kennen, bietet es doch vom 
theoretischen Standpunkte aus gewiss nichts Befremdendes auch 
bei einem Perissodactylen den Sitz eines ächten Hornes in erster 
Linie auf den Stirnbeinen zu suchen und nicht dort, wo sich bei 
jüngeren Formen erst ein Epidermoidalgebilde in Gestalt eines 
Hornes entwickelt. Nach alledem dürfte die Anschauung be- 
rechtigt erscheinen, unserem Thiere den Besitz eines dicken, 
einheitlichen, durch eine Knorpelwand gestützten Nasenknochens 
und eines wahren, dem Seitenrande der Stirnbeine aufgesetzten 
Hornpaares zuzuschreiben. Diese Eigenthümlichkeiten, im Ver- 
ein mit der verkürzten Gesichtsbildung, den aufstehenden Eck- 
zähnen und dem plumpen und gedrungenen Bau der Extre- 
mitäten geben aber dem Thiere einen von den übrigen, besser 
bekannten europäischen Rhinocerotiden ganz abweichenden 
Charakter, und lässt sich dasselbe weder als ein Aceratherium 
noch als Rhinoceros im engeren Sinne ansprechen. Ich möchte 
unsere Art daher vorläufig zu der amerikanischen Unter-Gattung 


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21 


Diceratherium bringen. Ob dieselbe aber auch mit Duvernoys 
Diceratherium (]l. ec. 1854) zu identifieiren ist, bleibt vorderhand 
noch eine Frage, auf deren Erörterung hier nicht eingegangen 
werden kann. Ich möchte sie verneinen. 


Rhinoceros (Aceratherium) ineisivus, Kaup. rectius: Ac. typus 
s. tetradactylum, Lartet. 

Des besten von dieser Art herrührenden Fundstückes, nämlich 
eines Unterkieferfragmentes, wurde bereits im letzten Berichte Er- 
wähnung gethan, allerdings mit der irrigen Artbezeichnung Ac. mi- 
nutum. Der Hinweis auf die Uebereinstimmung mit dem von Hof- 
mann (Göriach. 1893. Taf. X. Fig. 6) abgebildeten Unterkiefer dürfte 
übrigens den Fehler schon verrathen haben. Unser Unterkieferfrag- 
ment trägt 4 Backzähne, nämlich den letzten P und die 3M. Die 
Länge dieser Zähne beträgt (von vorn nach hinten): 3,1, 3,3, 3,5 und 
3,6 Gim. Die 1896 erwähnten Skeletreste gehören zum grösseren 
Theile dem Rh. Goldfussi an. Von A. incisivum wurde in letzter 
Zeit ausser ein paar isolirten Unterkieferbackzähnen nichts Nen- 
nenswerthes gefunden. 


Rhinoceros sansaniensis, Lartet. 

Ein isolirter Pı sup in sehr guter Erhaltung. 

Ausser den genannten 3 Arten sind als Glieder der Sansan- 
Fauna noch drei weitere bekannt: Rhin. simorrensis, austriacus 
und minutus. In Stätzling wurde bisher Nichts gefunden, was mit 
Sicherheit auf eine derselben zu beziehen wäre. Rh. simorrensis 
scheint bis jetzt überhaupt ausserhalb Frankreichs noch nirgends 
gefunden worden zu sein. Acer. austriacum, 1868 von Peters 
auf Grund eines etwas mangelhaften, mittlerweile leider zu Grunde 


 gegangenen Materiales aufgestellt, dürfte wohl kaum eine beson- 


dere Art bilden, sondern eher als eine kleine Race des Ace. inci- 
sivum mit wenig entwickeltem Basalwulst der Backzähne aufzu- 
fassen sein. Was aber schliesslich das Ac. minutum anlangt, 
das Schlosser in seiner tabellarischen Uebersicht der tertiären 
Säugethiere Europas (Affen, Lemuren etc. etc. — Beitr. z. Pal. 
Oest.-Ung. Bd. VIII. III. Theil. 1890. pag. SS [474]) grundsätzlich 
gar nicht genannt hat, so ist dieser Name nach und nach ein 
Sammelsurium für allerlei kleine Rhinocerosreste aus den ver- 
schiedensten Ablagerungen geworden und einer kritischen Sicht- 
ung dringend bedürftig. Hier sei vorderhand nur in aller Kürze 


22 


bemerkt, dass Gastaldi’s Rh. minutus aus dem Oligocän von 
Gadibona mit der von Cuvier auf 3 einzelne obere und 3 ver- 
einigte untere Backzähne aus dem unteren Miocän von Moissac 
begründeten Art nichts zu thun hat und einen wesentlich alter- 
thümlicheren Typus darstellen dürfte, der an amerikanische Typen 
(Acer. mite, Cope) erinnert und von europäischen Formen noch 
am ehesten mit den Zähnen aus den Phosphoriten von Quercy 
zu vergleichen sein dürfte, welche M. Pawlow (Bull. Soc. Imp. 
Moscou, 1892. Pl. V) mit der Bezeichnung Ac. cf. occidentale 
abbildete. Ferner ist auch Duvernoys Diceratherium pleuroceros 
ein ganz besonderer Typus, und daher.der von diesem Autor 
anfänglich vermutheten, später aber aufgegebenen Vereinigung 
mit Cuviers minutum, an der übrigens Kaup, P. Gervais 
und in der Folge auch Lydekker festhielten, nicht beizutreten. 
Und was dann 'spätere Autoren unter diesem Namen -— meist 
untere Backzähne aus unter- oder mittelmiocänen Ablagerungen 
— beschrieben, davon stellt sich bei näherem Zusehen ein Theil 
als Milchzähne anderer Arten, ein anderer Theil als Zähne von 
Ac. Croizeti oder von Rhin. sansaniensis heraus; einige Reste 
aus dem mittleren Miocän scheinen aber allerdings eine beson- 
dere kleinere Art anzudeuten. 

Ich möchte daher vorschlagen: 1) Den Namen Rh. minutus 
vorläufig auf die von Cuvier (Oss. foss. 1836) beschriebenen 
Reste von Moissac zu beschränken; 2) das von Gastaldi 1858 
beschriebene Aceratherium als Ac. Cadibonense zu bezeichnen; 
3) für die kleine Form aus dem Untermiocän Pomels Bezeich- 
nung Ac. Croizeti anzuwenden und 4) für die kleinen Reste aus dem 
Mittelmiocän (Sansanfauna), soweit sie nicht dem Rhinoc. san- 
saniensis zuzuweisen sind, vorläufig Jägers Benennung Ac. stein- 
heimense beizubehalten. 

Im Allgemeinen sind unsere Kenntnisse über die Entsteh- 
ung und Entwicklung des Geschlechtes der Nashörner 
zur Zeit ungefähr folgende: Als die älteste sichere Stammform 
dürfte die Gattung Systemodon im unteren Eocän von Wyo- 
ming und Neu - Mexico, als die ursprüngliche Heimat somit Nord- 
Amerika zu bezeichnen sein. Systemodon zeigt die complete Huf- 
thierzahnformel mit beinahe geschlossener Zahnreihe. 
Die oberen Molaren haben je 2 Querjoche, die Prämolaren sind 


23 


durchweg einfacher gebildet als die Molaren, mit 2 Aussen- und 
nur 1 Innenspitze. Vom Bau der Extremitäten ist leider bisher 
noch nichts bekannt; doch ist sicher anzunehmen, dass die Vor- 
derfüsse mindestens 4 Zehen, die hinteren deren 3 besassen. Die 
Thiere hatten etwa die Grösse eines Kalbes. Zweifellos ist die 
Gattung Systemodon selbst wieder auf eine Condylarthrenfamilie 
aus der Zeit des Puerco - Eocäns zurückzuleiten, doch ist zur Zeit 
noch keine Gattung bekannt, welche den in dieser Hinsicht an 
sie zu stellenden Forderungen völlig entspräche. Auch in ab- 
steigender Linie direkt an Systemodon anzuknüpfende Mittel- 
formen, welche unmittelbar zu den ältesten bekannten Rhinocero- 
tiden führen würden, sind bis jetzt weder aus Amerika noch aus 
Europa bekannt. Zwar finden sich in dem von M. Pawlow ent- 
worfenen Stammbaum der Rhinocerotiden!) zwischen Systemodon 
und Aceratherium die beiden amerikanischen Gattungen Hyrachius 
und Amynodon eingeschaltet, sicher aber mit Unrecht. Allerdings 
zeigt Hyrachius in der Zahnbildung grosse Uebereinstimmung mit 
Rhinoceros, aber damit verbindet er eine so langgestreckte, schlanke 
Extremitätenbildung, dass der plumpe Rhinocerosfuss unmöglich 
als das Product einer Weiterentwicklung derselben angesehen 
werden kann. Was Amynodon anlangt, so schliesst die Bildung 
seines Gebisses, wie schon Osborn ?) bemerkt, jeden Gedanken 
an die Ableitung der Aceratherien von diesem Typus aus. Beiden 
Gattungen kommt also kein Platz in der Reihe der Rhinocero- 
tiden-Ahnen zu, und stellen sie vielmehr lediglich Seitenausläufer 
dieses Stammbaumes dar, die nachkommenlos zu erlöschen 
scheinen. Noch weniger als die beiden genannten Gattungen hat 
endlich Gadurcotherium mit der Familie der Rhinocerotiden zu 
thun; es gehört vielmehr zu der südamerikanischen Familie der 
Astrapotheriden, die aber allerdings wohl aus gleicher (nordame- 
rikanischer) Wurzel entsprungen sein dürfte wie die Rhinocerotiden. 
Für die Zeit des Mittel- und Obereocän haben wir also in dem 
Stammbaum der Rhinocerotiden immer noch ein Fragezeichen 
einzusetzen. Sichere, aber freilich nur fragmentäre Reste treten 
uns erst im Oligocän von Südfrankreich entgegen. Es sind dies 
das Ronzotherium velaunum, von dem aber bisher nur der Unter- 


!) Bull. Soc. Imp. Moscou. 1892. 
?) Osborn, Rise of Mammalia in North - America. 1893. 


24 


kiefer genauer bekannt ist, sowie einzelne Zähne aus der Braun- 
kohle von Cadibona, welche Gastaldi als Acerath. minutum be- 
schrieb, sowie endlich die von M. Pawlow (l. c. Pl.V. Fig. 1, 2) 
abgebildeten Zähne von Quercy. Letztere, wie die Zähne von 
Gadibona weisen auf nordamerikanische Typen, welche zwar 
nicht älter sind, in der einfacheren Bildung der Prämolaren aber 
noch alterthümlichere Merkmale bewahrt haben. Es sind dies die 
aus den unteren Oreodon-Beds (also dem unteren Miocän)?!) be- 
kannten, hornlosen Formen Aceratherium trigonodum, mite und 
occidentale, denen sich in höheren Schichten dann noch Ac. pla- 
tycephalum und tridactylum anschliessen. Die Reichhaltigkeit und 
der vielfach ausgezeichnete Erhaltungszustand der amerikanischen 
Funde, sowie nicht minder die klarere stratigraphische Gliederung 
der Fundstätten erleichterte die Differentialdiagnose derselben be- 
deutend. Unsere europäischen Forscher hatten und haben noch 
mit erheblich grösseren Schwierigkeiten zu kämpfen, woraus die 
grosse Verworrenheit, die gerade bezüglich der Nashornformen 
lange Zeit hindurch in unserer Literatur herrschte und z. Th. noch 
herrscht, recht begreiflich ist. Viele Arten wurden lediglich auf 
mehr oder weniger vollständige Unterkiefer begründet, die Funde 
ganzer Schädel gehören bei uns zu den grössten Seltenheiten. 
Die stratigraphischen Unterschiede wurden anfänglich nur 
schwach betont und vielfach das Hauptgewicht nur auf die Unter- 
scheidung der tertiären und nachtertiären Typen gelegt. Cuviers 
Rhinoceros ineisivus wurde zum Sammelnamen für die grösseren 
tertiären Formen, Rhin. minutus für die kleineren, und als Kaup 
aus dem Obermiocän,von Eppelsheim die Schädel eines Acerothe- 
rium ineisivum und des Rhin. Schleiermacheri bekannt machte, 
wurde letzteres noch zum Sammeltypus der ächten Nashörner 
des Tertiärs genommen. Bald aber machten sich kritische Stim- 
men geltend, und eine Anzahl neuer Arten wurden aufgestellt, 
freilich z. Th. aber auch so mangelhaft begründet, dass man 
ohne Kenntnisse der Originalien mit den creirten Namen gar 
nichts rechtes anzufangen vermag.?) So viel aber ist sicher, dass 
der Rhinocerostypus im europäischen Miocän eine reiche Ent- 


!) Von Wortman neuerdings dem Oligocän zugerechnet. 


2) So z.B.: Badaetherium latidens, Pom., Rhin. lamilloquensis, Landesque 
(Bull. Soc. g6ol. Fr. XVII. 1889) und zahlreiche andere. 


25 

faltung erlangte und durch mehrere Gattungen vertreten ist. Die 
hornlose Gattung Acerotherium zieht sich durch diesen ganzen 
Abschnitt der Tertiärzeit hindurch und ist in jeder Unterabtheil- 
ung derselben sicher durch besondere Arten vertreten. Den Ent- 
wicklungsgang und die Differenzirung der grösseren, früher meist 
als Ac. incisivum zusammengefassten Formen hat in neuester Zeit 
Mermier in zwei sehr interessanten Abhandlungen über das 
Ac. platyodon !) auseinandergesetzt. Wir unterscheiden nach ihm 
Jetzt Ac. platyodon M. und lemanense Pom. aus dem unteren, Ac. 
typus oder tetradactylum Lart. aus dem mittleren und Ace. inci- 
sivum Kp. aus dem oberen Miccän. Ueber die kleineren Formen, 
die früher als A. minutum zusammengefasst wurden, habe ich 
mich oben schon geäussert. Neben diesen hornlosen Formen mit 
starken, liegenden unteren Eckzähnen tauchen bei uns aber im 
Miocän noch 3 andere Typen, besondere Gattungen, auf: 1) Der 
im Obigen behandelte Typus Diceratherium — mit starken, auf- 
rechten unteren Eekzähnen und kurzem Diastema (Dic. proavitum 
Hatcher, Dice. Goldfussi Kaup und vielleicht auch Die. Gaudryi, 
Rames)?); 2) das Diceratherium pleuroceros Duvernoy’s mit 
2 Knochenfortsätzen an der Spitze der Nasenbeine, das mit 
Hatchers Diceratherium nichts zu thun hat und vielleicht besser 
den Namen „Pleuroceros Duvernoyi* erhielte?) und endlich 3) die 
Gattung Rhinoceros im engeren Sinne mit rauhen Hornbasen auf 
den Nasenbeinen, mit der Art. Rh. sansaniensis, Lart., aus der 
sich erst die obermiocäne Species Rh. Schleiermacheri Kp. ent- 
wickelt, und zu welcher in der Pikermifauna dann noch das 
plumpe Rh. pachygnathus tritt. 

Die Gattung Aceratherium erlischt in Amerika schon vor 
Beginn, in Europa kurz nach Beginn der Pliocänzeit nachkommen- 
los. In Amerika tritt an ihre Stelle die ebenfalls hornlose, plumpe 
und niedrig gestellte Gattung Aphelops (A. fossiger, megalodus, 
crassus etc.), welche ihrer Körperbildung nach wieder mehr 
sumpfbewohnend gewesen zu sein scheint, als das Aceratherium, 
das offenbar mehr landbewohnend war und darum eine höhere, 


!) Annal. Soc. Linn. Lyon. Bd. 42 und 43. 1895 und 1896. 

?) Rames, Bull. Soc. g6ol. Fr. XIV. 1856—57. 

®) Hieher gehören vielleicht auch die beiden von Marsh (Am. Journ. Se. 
IX. 1875) sehr aphoristisch und ohne Beigabe einer Abbildung beschriebenen 
Dicer. armatum und nanum aus dem Miocän von Oregon. 


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| -dyy ‘wnarsmur odo,) “wnuembonzzL e 
| | Aptor] ‘umoyroed | so: 


28 


schlankere Fussbildung erreicht hatte. So reich also auch die 
Formenentwicklung der amerikanischen Rhinocerotiden war, so 
kam es dort doch nie zur Ausbildung ächter Nashörner im Sinne 
unserer lebenden Formen der alten Welt. Diese knüpfen sich 
vielmehr, wie es scheint, ausschliesslich an die europäischen, 
miocänen Formen an, und sehen wir im späteren Tertiär Asiens 
wie Europa’s eine ziemlich grosse Anzahl von Arten auftreten, 
welche sämmtlich in mehr oder weniger engen Zusammenhang mit 
jenen zu bringen sind. Der Bildung der Backzähne nach scheint 
eine derselben (Ac. perimense) ein Nachkomme unseres Die. Gold- 
fussi zu sein; wie sich jedoch diese Auffassung mit der Schädel- 
bildung und dem Bau der Extremitäten vereinbaren lässt, dürfte 
späteren Untersuchungen vorbehalten bleiben. Die pleistocänen 
und lebenden Rhinocerotiden sind auf die alte Welt beschränkt, 
und lassen sich meist unschwer auf ältere Formen derselben 
zurückführen; nur der Ursprung des sumatranischen Nashorns 
ist noch unklar, während die Arten von Java und Indien durch 
eine Form aus den Sivalikhügeln (Rh. sivalensis) auf das mio- 
cäne Rh. sansaniensis zurückzuleiten sein dürften. Das 2hörnige 
Nashorn vom Cap dürfte ein Nachkomme des Rh. pachygnathus 
von Pikermi sein. Rh. megarhinus geht vielleicht auf Schleier- 
macheri zurück. Nur der Anknüpfungspunkt für die zum woll- 
haarigen Nashorn der Eiszeit führenden Formen Etruscus und 
Mercki ist noch nicht genügend geklärt. Die Bildung der einzelnen 
Backzähne klingt, wie mir Herr Dr. Schlosser zeigte, ganz auf- 
fallend an den amerikanischen Aphelops an. Eine ganz merk- 
würdige Form schliesslich ist das Elasmotherium, das Einhorn 
der sibirischen Legende, dessen hohe prismatische Zähne mit 
wellig gefälteltem Schmelz, sein phylogenetisches Verhältniss zu 
den Nashörnern dem analog erscheinen lassen, welches das Genus 
kEquus zu den älteren Gattungen Protohippus und Anchitherium 
einnimmt. Wo aber der directe Anknüpfungspunkt für Elas- 
motherium zu suchen sei, ist vorderhand noch nicht zu ent- 
scheiden. 


Die räumliche und zeitliche Verbreitung der Rhinocerotidae 
mag aus umstehender Tabelle ersehen werden, der übrigens 
irgendwelche genealogische Nebenbedeutung nicht zukommt. 


ren nd, 


Lo Din 


29 


Chalicotheridae. 


Maerotherium grande, Lartet (Syn.: Chalicotherium antiquum, 
Rp.)> Tal. II.SPie 7. 

Von diesem interessanten Thiere, das jetzt endlich als ein 
perissodactyler Ungulate mit Krallen an den Füssen erkannt ist, 
hat uns Stätzling mehrere Zähne und einige kleine Skeletreste 
geliefert. Von den Zähnen gehören 5 dem Oberkiefer und 
4 dem Unterkiefer an, davon einige in prächtiger Erhaltung. 
Von besonderem Interesse ist der Taf. II. Fig. 7 abgebildete 
vor- oder drittletzte P sup eines kleinen Individuums von 
1,4 Ctm. Länge der Aussenwand und 1,7 Ctm. Breite, welcher 
nicht, wie es bei den P dieser Gattung meist der Fall ist, blos 
1 Innenhügel, sondern 2 deutlich getrennte, nahezu gleich gross 
entwickelte Innenspitzen und somit auch 2 Querjoche zeigt. 
Die Skeletreste bestehen in einem gut erhaltenen Naviculare 
Tarsi und 3 Exemplaren der mittleren Phalanx der Vorderzehen. 
— Ueber die früher dem Macrotherium (Chalicotherium) zuge- 
schriebenen weiteren Fundstücke (Nasenbein und Horn) ver- 
weise ich auf das bei Rhinoceros Goldfussi Gesagte. 


Equidae. 


Anchitherium aurelianense, Cuv. 


Mehrere einzelne obere wie untere Backzähne, darunter auch 
Milchzähne, mehrerer Individuen von sehr verschiedenem Alter, 
ein Eckzahn und einige Skeletreste, darunter ein schön erhaltener 
Astragalus. 


Ungulata artiodactyla. 


Suidae. 


Hyotherium Sömmeringii, H. v. M. 


Von dieser durch die Arbeiten von H. v. Meyer, Fraas, 
Peters und Hofmann schon genugsam bekannten Form befindet 
sich ein mit wunderschön erhaltenem Gebiss versehener, im 
Flinze der Jsar gefundener Schädel in der Münchener Staats- 
sammlung. Aus dem Stätzlinger, Sande besitzen wir eine An- 
zahl vereinzelter Zähne sowohl des definitiven als auch des 


30 


Milchgebisses. Die Milchbackzähne stimmen mit der von Fraas 
(Steinheim, 1870 Taf. VII. Fig.2) gegebenen Abbildung gut überein. 


Hyotherium medium, H. v. M. 

Bei der Durchmusterung der Hyotheriumreste fiel mir ein 
Öberkieferfragment mit dem letzten P und 2 M durch die ge- 
ringere Grösse der Zähne und die einfachere Bildung der Zahn- 
kronen auf, welches keine Spur eines Basalwulstes zeigen und 
auch in viel geringerem Grade mit Nebenwarzen versehen sind 
als bei H. Sömmeringii. Der Pı zeigt eine doppelte Aussen- 
spitze und eine grosse, plumpe Innenspitze. Die Länge der 
3 Zähne zusammen beträgt 3,5 Ctm. (bei H. Sömm. 4,4 Ctm.), wo- 
von auf den Pı 0,9 und die beiden M 1,2 bez. 1,4 Ctm. kommen. 
Der gleichen Art gehört auch noch ein in einem Kieferfragment 
steckender M: inf. von 1,65 Gtm. Länge an; bei H.S. misst der 
gleichnamige Zahn 1,9. Grösse und Bildung der Zähne (ab- 
gesehen von dem fehlenden Basalwulst) liess mich zuerst an 
Paläochoerus Meisneri, H. v. M., denken, dessen Zahnreihen in 
v. Zittels Handbuch Seite 341 Fig. 278 abgebildet sind. Herr 
Dr. Schlosser wies mich aber darauf hin, dass das untere und 
das obere Miocän keinerlei Art gemeinsam haben, und es sich 
darum auf keinen Fall um Pal. Meisneri handeln könne, dass 
hier vielmehr das Hyotherium medium vorliege, welches von 
H. von Meyer auch als Sus wylensis aufgeführt wird und mit 
Kaups Choeropotamus Ziegleri identisch sein dürfte. Es findet 
sich diese Art auch in der Meeresmolasse von Baltringen, in 
la Chaux-de-Fonds sowie im Calcaire de Beauce. (s. Schlosser’s 
Verzeichniss tertiärer Säugethiere |. s. c. Seite 92 (478.) 


Hyotherium pygmaeum, Dep. 

Ein letzter unterer Molar ist der einzige Rest, den wir von 
dieser niedlichen Art besitzen. Vollständigere Funde wurden 
bekanntlich in Steinheim gemacht und von Fraas zuerst (1870) 
als Affenreste (Colobus grandaevus) beschrieben und Taf. IV. 
Fig. 1 abgebildet und dann im 41. Jahrg. der würltembergischen 
Jahreshefte 1885 Seite 324 Taf. V. Fig. 2 und 3 unter dem 
Namen Cebochoerus suillus aufgeführt. 


Listriodon splendens, H. v. M. 
Von dieser merkwürdigen Gattung, deren Backzähne Quer- 
joche tragen, liegt ein sehr schön erhaltener letzter unterer 


31 


Molar sowie ein vereinzelter Prämolar vor. Auch möchte ich 
einen oberen Eckzahn des Milchgebisses, der für Hyotherium zu 
gross ist, hieher rechnen. 

Ausser den im Vorhergehenden aufgeführten Zähnen besitzt 
nun unsere Sammlung aus dem Stätzlinger Sande noch das 
vordere Unterkieferende eines jungen Suiden, dessen nähere Be- 
stimmung aber wegen des Mangels der Zähne Schwierigkeiten 
bietet. Dasselbe findet sich Taf. II Fig. 9. in natürlicher Grösse 
abgebildet. An der Spitze sieht man von den Alveolen der 
Schneidezähne kaum noch Spuren. Die Eekzahnalveole hat 
1,2 Ctm. Breite, steht sehr schief und ist nach Grösse und Ge- 
stalt zur Aufnahme eines Hauers, wie er einem männlichen 
Thiere zukommt, geeignet. Hinter dem G folgt dann auf dem 
oberen Kieferrand ein Diastema von ungefähr 2,5 Gtm. Länge, 
und dann der eben im Durchbruch begriffene, aber noch nicht 
vollständig ausgebildete vorderste P (Pı) mit einfacher kegel- 
förmiger Krone von 1,0 CGtm. Länge und 0,7 Ctm. Dicke; die 
Krone ist noch hohl und wurzellos. Dicht an ihn schliesst sich 
die leere Alveole für den vordersten Milchbackzahn an, hinter 
der dann die ebenfalls leere vordere Hälfte der Alveole des 2. D 
erhalten ist, die beide wie auf der Abbildung zu sehen ist, Zahn- 
wurzeln von 2—2,5 Ctm. Länge enthalten haben. Die erste 
Alveole ist 1,1 Ctm., die zweite 1,3 Ctm. breit; beide zeigen 
durch vorspringende Trennungsleisten, dass die Milchzähne je 
9 Paar neben einander sitzende Wurzeln besassen, bez. dass der 
erste Milchzahn wahrscheinlich 3wurzlig, der zweite Awurzlig 
war, was wieder auf breite, wohl mit Jochen versehene Kronen 
schliessen lässt. An der Aussenseite des Kiefers finden sich 
dem Beginn der Backzahnreihe entsprechend zwei grubige Ver- 
tiefungen; die erste seichtere, unmittelbar vor dem Pı, die 
zweite nach hinten und unten an die erstere anschliesend, ist 
schief nach vorn und unten gerichtet, 2 Gtm. lang, 1,7 breit, von 
eiförmiger Gestalt und so tief, dass man gerade die Daumen- 
spitze hineinlegen kann; in ihrer hinteren Hälfte ist die Wand- 
ung des Kiefers sehr dünn, so dass sie in die Alveole des vor- 
deren Milchzahng durchgebrochen ist. Ausserdem sieht man noch 
3 grössere Gefässlöcher, das erste unmittelbar unter der Eck- 
zahnalveole, das zweite dicht hinter derselben, das dritte unter 
dem zweiten Backzahn. Die Unterkiefersymphyse erstreckt sich 


32 


bis zum Beginn der Backzahnreihe und an ihrem hinteren Ende 
ist der Unterrand des Kiefers plötzlich um ca. 5 Millim. recht- 
winklig zurückgesetzt. — Für Hyotherium erscheint mir nun 
dieses Stück zu gross, und da die Alveolen auf grosse, mit 
Querjochen versehene Milchzähne zu deuten scheinen, möchte 
ich es vorläufig noch am ehesten auf Listriodon beziehen. 


Ruminantia. 


Dorcatherium Naui, Kaup. (Syn.: Hyaemoschus crassus, Lartet). 


Der miocäne Wassermoschusbock lebt in wenig veränderter 
Form heute noch an der Westküste von Afrika. Die lebende 
Art heisst Hyaemoschus aquaticus und Lydekker gibt auf Seite 
331 seines Buches „die geographische Verbreitung der Säuge- 
thiere, 1897“ eine Abbildung dieses interessanten Thieres. Zahn- 
bildung und Skelet der fossilen Form sind durch die Arbeiten 
von Kaup, Fraas, Hofmann u. A. bereits hinreichend be- 
kannt. Ich begnüge mich daher mit der Erwähnung, dass wir 
aus dem Stätzlinger Sande zahlreiche Backzähne und auch 
einige Skeletreste — namentlich gut erhaltene Metatarsalia — 
besitzen. Gleiches gilt auch von der kleineren Art: 


Doreatherium guntianum, H. v. M. 


Paläomeryx. 

Die Gattung Paläomeryx wurde 1834 durch H. v. Meyer in 
seiner Arbeit über die fossilen Zähne und Knochen von Georgens- 
emünd (pag. 92) aufgestellt, und unterschied der Autor zunächst 
9 Arten, eine grössere, Pal. Bojani, und eine kleinere, P. Kaupii, 
deren Grösse zwischen der des Renthieres und des Edelhirsches 
stand. Das dürftige Material, meist aus Unterkieferresten be- 
stehend, gestattete zunächst nur die Gattung den Cerviden anzu- 
reihen; die Frage, ob die Thiere ein Geweih trugen oder nicht, 
musste bei dem Mangel einschlägiger Fundstücke offen bleiben. 
Den genannten beiden Arten reihte H. v. Meyer in der Folge 
dann noch zahlreiche andere an und zwar sowohl kleinere aus 
denı untern Miocän (Pal. Scheuchzeri, minor, pygmäus und mini- 
mus) als auch solche und grössere aus den mittleren Miocän 
(Pal. Nieoleti, enıinens, medius, minor, pygmäus). Die Zusammen- 
fassung aller dieser Arten in Einer Gattung erschien berechtigt, 
da man die faunistischen Unterschiede zwischen dem mittleren 


er 
2 


ER EN EN EN RT 


3 
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RR Pr 
9 


33 
und unteren Miocän damals noch nicht so scharf betonte wie 
heutzutage, und alle Arten im Allgemeinen, in der Bildung der 
Zähne und des Skeletes, sowie im Mangel eines Geweihes über- 
einzustimmen schienen. Nachdem dann Lartet (1851) auf Grund 
eines reichen in Sansan gefundenen Materiales nachgewiesen hatte, 
dass dort ein geweihtragender Cervide vorkomme und zwar vom 
Typus der Gabelhirsche, den er Dieroceras elegans benannte, und 
Hensel (1859) diesen Gattungstypus auch aus dem Miocän von 
Schlesien unter dem Namen Prox furcatus beschrieben hatte, wies 
Fraas, nachdem er schon im Jahrgang 1862 der württemb. Jahres- 
hefte Taf. I u. II ein fast vollständiges Skelet des Gervus furcatus 
und einzelne Geweihstangen beschrieben und abgebildet hatte, in 
seiner Arbeit über die reichen Funde von Steinheim in Württem- 
berg (1870) überzeugend nach, dass der häufigste Vertreter des 
Paläomeryxtypus in unserem Mittelmiocän zweifellos ein Geweih- 
träger war. Die deutschen Autoren traten in der Folge dann 
meist der französischen Auffassung bei, dass die geweihtragenden 
mittelmiocänen Arten einer besonderen Gattung (Dieroceras) zu- 
zuweisen seien, während für die als geweihlos angenommenen 
übrigen Formen Meyer’s Name Paläomeryx beibehalten wurde 
unter gleichzeitiger Ausscheidung der untermiocänen Arten Meyer’s, 
die den von den Franzosen aufgestellten Gattungen Amphitragulus 
und Dremotherium zuzuweisen waren. Bei der grossen Ueber- 
einstimmung der hauptsächlich sich nur durch die Grössenver- 
hältnisse von Dier. elegans und furcatus unterscheidenden; mittel- 
miocänen Paläomeryxarten (P. eminens, Bojani, Kaupi) lag aber 
doch stets der Gedanke sehr nahe, dass auch sie, wenigstens im 
männlichen Geschlechte, im Besitze eines Geweihes gewesen sein 
mochten. Reste, freilich nur dürftige Trümmer eines über die 
Maasse von Pal. fureatus erheblich hinausgehenden Geweihes mit 
abgeplatteten Stangen veranlassten mich 1885 (28. Jahresb. des 
nat. hist. Vereines in Augsburg S. 106, Taf. Ill, Fig. #) dieselben 
vermuthungsweise dem Pal. eminens zuzuschreiben, und in seiner 
schönen Arbeit über Göriach (Abhdl. k. k. geol. Reichs. XV. 
1889--93) bildet Hofmann Taf. XIV Fig. 1 ein Geweih ab, dessen 
Dimensionen die des Dier. elegans und furcatus weit übertreffen 
und damit deutlich genug auf Pal. Bojani oder eminens weisen. 
Andrerseils ist der Besitz eines Geweihes aber auch für eine der 
kleinsten Paläomeryxarten nachgewiesen, nämlich für den unten 
3 


näher zu besprechenden Pal. parvulus n. sp., den ich, bis mir 
die unverkennbaren Reste des Micromeryx Flourensianus unter 
die Hand kamen, längere Jahre hindurch mit diesem verwechselte 
und 1885 (l. e. S. 104) unter diesem Namen aufgeführt hatte 
(mit der Abbildung Taf. I, Fig 13). — Noch fehlt freilich der 
Nachweis für den Besitz eines Geweihes bei den übrigen Arten. 
Bedenken wir aber, wie lange es gebrauchte, bis dieser Beweis 
für unseren so häufigen Pal. mrecatus erbracht wurde, so dürfen 
wir nicht daran zweifeln, dass auch diese Lücke sich eines Tages 
ausfüllen wird, und dass weitere vollständige Funde uns noch 
zeigen werden, dass die im Untermiocän mit archaistischen Fau- 
nenelementen wie Didelphys, Anthracotherium, Caenotherium, 


Plesiomeryx, Hyänodon, Cephalogale, Plesictis, Archäomys, Issio-. 


doromys, Theridomys ete. zusammenlebenden, noch geweihlosen 
Gervuliden (Amphitragulus und Dremotherium) !) im Mittelmiocän, 
woselbst die Säugethierwelt durch das Auftreten des Mastodon 
und Dinotherium, des Anchitherium, der Affen und zahlreicher 
neuer CGarnivorentypen ein ganz verändertes Gepräge zeigt, durch- 
weg zu geweihtragenden Vorläufern unserer heutigen Hirsche 
wurden. Und da nun H. v. Meyer den Namen Paläomeryx seiner 
Zeit für mittelmiocäne Cervuliden aufstellte, so meine ich, dass 
derselbe eben auch für die mittelmiocäne Gattung beibehalten 
werden soll. Der Genusname Dieroceras kann dann mit Fug in 
Wegfall kommen oder mit subgenerischem Werthe beibehalten 
bleiben, da seine Bedeutung als Gegensatz gegen geweihlose Formen 
in dem Maasse abnimmt, als die Geweihbildung der übrigen mit- 
telmiocänen Paläomeryxarten bekannt wird, und sich gleichzeitig 
herausstellt, dass nicht alle Formen zeitlebens auf den Gabler- 
typus beschränkt bleiben, sondern auch die Sechser- ja Achter- 
stufe erreichen. 

Wie ich schon 1896 im 32. Jahresberichte unseres Vereines 
(S. 550) kurz angegeben, können unter den aus dem Dinotherien- 
sande der bayerisch-schwäbischen Hochebene stammenden Funden, 
die nicht blos Zähne sondern auch zahlreiche Skeletreste, nament- 
lich Fusswurzelknochen unıfassen, 8 Arten von Paläomeryx unter- 
schieden werden, zu denen dann noch der Micromeryx Flouren- 


!) Kinkelin, beschrieb (Abhandl. d. Senckenb. naturf. Ges. in Frankfurt. 
XX. 1, 1896. pag. 22. Taf. VI, Fig. 1—6) ein paar Geweihfragmente aus unter- 
miocänen Ablagerungen. Dieser Fund blieb jedoch bis jetzt vereinzelt. 


- 


ZI! 


35 


sianus tritt, während O. Fraas aus Steinheim — ausser dem 
Letzteren — nur Pal. eminens und furcatus kennt, aber Geweihe 
abbildet, welche noch auf eine dritte Art deuten (l. ec. Taf. XI, 
Fig. 3, 4, 5, 7), von der, wie mir Herr Prof. Dr. Eb. Fraas jr. 
gütigst mittheilte, in neuerer Zeit vollständigere Reste (Schädel 
mit Geweih) erworben wurden. Aus Göriach beschreibt Hofmann 
Pal. eminens, Bojani, Meyeri, Escheri, Micromeryx Flourensianus, 
Dierocerus elegans und furcatus. Er stellt diesen Beschreibungen 
eine erschöpfende Uebersicht der einschlägigen Literatur voraus 
und begleitet sie mit vortrefflichen Abbildungen. Um überflüssige 
Wiederholungen zu vermeiden, beziehe ich mich ein für allemal 
auf diese Arbeiten von Fraas und Hofmann und glaube namentlich 
von einem detaillirten Eingehen auf die Zahnbildung absehen zu 
dürfen. Auch würde es viel zu weit führen, wollte ich alle aufge- 
sammelten Skelettheile im Einzelnen und unter Angabe ihrer ver- 
schiedenen Maasse aufführen. Ich darf mich hier vielleicht besser 
darauf beschränken darauf hinzuweisen, dass das vorliegende 
osteologische Material, welches sich allerdings meist auf Elemente 
der Hand- und Fusswurzeln beschränkt, während vom Schädel — 
abgesehen von Geweihen und Zähnen - fast gar nichts und von 
langen Röhrenknochen nur abgebrochene Enden vorliegen, doch 
reichlich genug ist, um durch die Nebeneinanderstellung der 
homologen Knochen, vor Allem der Fersenbeine, Sprungbeine 
und Guboscaphoide, nicht minder aber auch verschiedener und 
z. Th. sogar der kleinsten Handwurzelelemente eine ganze Stufen- 
leiter herzustellen, nach der sich die einzelnen Arten gliedern 
lassen. Gewissermassen den Canon, die Norm derselben bildet 
der Paläomeryx furcatus, der so ziemlich von der Grösse des 
Iiehes war und dessen Einzelmaasse wohl als hinreichend be- 
kannt vorausgesetzt werden können. Das eine Ende der Reihe 
bildet dann der Pal. eminens, der in allen Einzelnheiten so ziem- 
lich doppelt so grosse Maasse zeigt als der P. furcatus, und min- 
destens die Grösse eines Kdelhirsches erreichte; am anderen Ende 
steht der kleine Pal. parvulus sp. n., der nur die halben Maass- 
zahlen des P. fnurcatus aufweist. Zwischen den P. eminens und 
furcatus schieben sich dann der etwa damhirschgrosse Pal. 
Bojani und der etwas kleinere Pal. Kaupii, wie der den furcatus 
an Grösse etwas überragende elegans, zwischen furcatus und par- 
vulus die kleinen Arten P. Meyeri und Escheri ein, und nach 


3% 


36 


dem parvulus kommt wahrscheinlich noch eine ganz kleine Form, 
der unten zu erwähnende P. pumilio n. sp. Ich habe zwar be- 
sonnen für sämmtliche Arten eine synoptische Tabelle ihrer Einzel- 
maasse zu fertigen, doch ist dieselbe noch nicht vollständig ge- 
nug, um sie der Veröffentlichung werth erscheinen zu lassen. 
Vielleicht wird sich Solches später einmal auf Grund reichlicheren 
Materiales rechtfertigen. 


Pal. eminens, H. v. M. 

Ist, wie im Vorhergehenden bereits erwähnt, die grösste Art 
der Gattung und hatte ungefähr die Grösse eines Edelhirsches. 
Der Pal. sansaniensis und magnus von Sansan dürften wohl mit 
eminens identisch sein. Ich stelle daher ihre Maasse mit den von 
Fraas angegebenen zusammen: 


Pa>.-Pa2 PM ME Sa. 

Oberkiefer (sansan.): 1.6 2:0: 1.9292 29 22a 
: (magnus): 1.819 31 23 227 234 
Unterkiefer (sansan.): 1.3: 1.7 1.9.2172 22 2 
s (magnus): 1.6.2.1 .2.35.2:1722:3:- 3:6 a 

E (Fraas 1862): 1.7. 2.02.27 237725 207 Zr 

a (Fraas-1870): 1.6.2.2. 257237 26 720 a 


Der Astragalus zeigt durchschnittlich eine Höhe von 6,2- 6,5 
und eine Breite von 3,5 Gtm. Das Fersenbein hat eine Länge von 
12— 14 Ctm., und seine Breite am Sustentaculum schwankt 
zwischen 2,5 und 3,2 Gtm. Das Gubo - Scaphoid zeigt 2,5 Ctm. 
Höhe und 5 Ctm. Breite. Das Metacarpale dürfte mindestens 
3,2, das Metatarsale 3,6 Gtm. lang gewesen sein; für ersteres gibt 
Fraas eine grösste distale Breite von 6,5, für letzteres eine solche 


von 6,0 an. Die erste Phalanx hat eine Länge von 6,8, die zweite 


eine solche von 4,5 und die dritte von 5,8 CGtm. 

Von Stätzling besitzen wir nur wenige Zähne und Knochen; 
doch genügen dieselben zur Sicherstellung der Diagnose. Am 
besten erhalten sind ein oberer Eckzahn, dem leider die Spitze 
fehit, ein paar hübsche Backzähne, ein distales Radius-Fragment, 
4,6 Ctm. breit und mehrere Handwurzelknochen. 


Pal. Bojani, H. v. M. 

Bisher nur unvollkommen bekannt. H. v. Meyer gibt 
(Georgensgmünd. 1834) folgende Längenmaasse für Unterkiefer- 
zähne: Pı: 3,0, Mı: ?, Ma: 1,9--2, Ms: 2,9 Ctm. Rütimeyer, 


37 


welcher Lartets Pal. magnus hieher bezieht, gibt die Reihe 
der unteren M als 8 CGtm. betragend, die Länge des Ms inf. zu 
3 Ctm. an. Hofmann beschreibt nur Milchzähne. In Stätzling 
wurde bisher von dieser Art mehr gefunden als von der vorher- 
gehenden; an Zähnen allerdings wenig: ein GC sup mit defecter 
Spitze, ein P2 inf. 1,3. und ein Ms inf. 1,9 Ctm. lang. Vier 
Astragali von 42 —5,3 CGtm. Höhe und 2,5—3,1 Gtm. Breite, ein 
Fersenbein S Gtm. lang, am Sustentaculum 2,3 breit. Interessant 
ist. ein Cabo-Scaphoid von 2 Gtm. Höhe und 4,2 Breite, mit dem 
auch das Guneiforme III vereinigt ist, so dass also der Metatarsus 
nach oben blos mit Einem Sammelknochen artieulirte. 


Pal. Kaupii, H. v. M. 

Vom Öberkiefer ist von dieser Art noch weniger bekannt 
als von P. Bojani. H. v. Meyer gibt (1834) für den Pı inf. 
1,7, für Ma inf. 1,7—1,9, für den Ms 2,3 Gtm. an. Rütimeyer, 
der die Möglichkeit der Zusammengehörigkeit von P. Bojani und 
Kaupi betont, gibt für die untere Molarenreihe 6 und für den 
Ms 2,% Ctm. Länge an. Aus unserem Material möchte ich 
ausser ein paar unteren Backzähnen vor Allem 3 distale Tibia- 
enden von 2,6—2,9 Ctm. Breite, 2 Astragali von 3,6 Höhe und 
2,0 Gtm. Breite und ein paar Handwurzelknochen, darunter ein 
Trapezoid 4 Magnum von 1,0 Cim. Breite, hieher rechnen. 


Pal. elegans, Lartet. 

Diese Art, in Sansan prävalirend und in Göriach in zahl- 
reicheren Exemplaren vertreten als die andern Arten, scheint in 
Steinheim zu fehlen und von den in Stätzling gefundenen Zähnen 
kann ich ihr nur einen Ms inf. von 2 CGtm. Länge zuschreiben, 
der mit dem von Hofmann (Göriach, 1893. Taf. XI Fig. 14) ab- 
gebildeten auf das Genaueste übereinstimmt. Nach Rütimeyer 
betrug die Länge der unteren Backzahnreihe 7,5 -9,2 Ctm., und 
Hofinann gibt für die einzelnen Zähne derselben nachstehende 
Längenmaasszahlen: 

Ps P2 Pı Mı M> M; Sa. 

1.0& 1.25 1.83 1.38 1.45 20 = 84 
Filhol’s Zahlen, für den Dicroceros elegans von Sansan sind: 
Ps P2 P: Mı M> Ms3 Sa. 
Oberkiefer: 1.0 1 1.3 1.4 1.4 Mag=68.0 
Unterkiefer: 1.0 13991239, o3 21 >= 8,6 


Bei Besprechung der Geweihbildung werden wir Veranlassung 
haben noch einmal auf diese Art zurückzukommen. 


Pal. furcatus, Hensel. 

Die in Steinheim sowie in unserem Dinotheriensande weit- 
aus häufigste Art, welche die Wälder in grossen Rudeln be- 
völkert haben muss. Durch die Arbeiten von Fraas über die 
Funde von Steinheim ist sie sattsam bekannt. Ihre Maasse sind: 

Para Dr M» Ms 33, 
@berkiefer: . 0.9 0.9720917097220 .1= 7 98 
Unterkreter2. 2 1.0272707721:0%7 3,027, 1 1.5-—-1.7 = 7.0.0 
Der horizontale Unterkieferast hat eine durchschnittliche Länge 
von 16,5 Ctm., und ist am Ma: 9,0, am P2: 1,8 Ctm. hoch. Der 
Humerus zeigt eine distale Breite von 3,0, der Radius eine solche 
von 2,% Ctm. Das Fersenbein ist 5,7—7,0 Ctm. lang und am 
Sustentaculum 1,6 breit. Das Sprungbein hat 2,5—3 CGtm. Höhe 
und 2,1 Breite. Das Gubo-Scaphoid ist 1,1 Ctm. hoch und 2,1 
breit. Die distale Breite der Tibia beträgt 2,7—3,0 Ctm. Der 
Metacarpus ist 16,2—5, der Metatarsus 16—18 Ctm. lang. Die 
I. Phalanx misst 2,8—3,3, die II. und II, 2,2 Ctm. 


Pal. Meyeri, Hofin. 

Hofmann, welcher diese Art in seiner Arbeit über Göriach 
aufstellte, gibt für ihre Zähne nachstehende Längenmaasse: 

P3 Pa72=Bi Mı M> Ms Da: 

Oberkiefer: 0.86 0.86 0.8 — 0.9 — 
Unterkiefer: 0.6—7 0.8 0.3—9 0.93—10 0.9—1 1.3—1.5 =5.3 
Die Länge des Unterkiefers beträgt 11 Ctm., seine Höhe unter 
dem Ma: 1,65, unter dem Pe: 1,55 CGtm. Im Stätzlinger Sande 
fanden sich ungefähr ein Dutzend einzelner Backzähne, welche 
zweifellos hieher zu ziehen sind; von Skeletresten möchte ich 
auf diese Art vor Allem 2 Sprungbeine von 2,6 Ctm. Höhe und 
eine Phalanx I von 2,5 Gtm. Länge beziehen. 


Pal. parvulus, sp. n. Taf. II Fig. 4. 7. 

Die Reste dieser neuen Zwergform stammen zwar nicht aus 
Stätzling, sondern wurden von dem verstorbenen, Herrn Lehrer 
A. Wiedemann im miocänen Sande der Reischenau gefunden, 
ich nehme aber Anlass auf sie zurückzukommen, um einen 
Irrthum zu berichtigen. Sie trugen nämlich in unserer Samm- 
lung bisher die Bezeichnung „Micromeryx Flourensianus“ und 


re u 


39 
wurden unter diesem Namen auch in unserem 28. Vereins- 
Berichte (1885) S. 104, sowie im 32. Bericht (1896) S. 550 aul- 
geführt. Der Fund des ächten Mieromeryx, der Fig. 6. abge- 
bildet ist, klärte den Irrthum auf, und ein Blick auf unsere 
Tafel schliesst jeden Zweifel darüber aus, dass der Fig. 7 dar- 
gestellte Unterkiefer mit seinen niedrigen Backzahnkronen einem 
ächten Paläomeryx angehört, dessen Zähne aber beinahe die 
gleichen Längenmaasse zeigen wie die des Mier. Flourensianus. 
Dieselben betragen für 
P3 Pa Bi Mı Ms M; Sa. 
0.5 0.570557 055.2 .0.63 093.8 Cm. 

Die niedrigen Kronen der Backzähne sind gefurcht, der Pı zeigt 
wie auch der Ms vollständig den Paläomeryxlypus. Ganz 
charakteristisch ist die Bildung des Unterkieferastes, der unter 
dem Ms eine Höhe von 1,3 und zwischen dem Ps und P2 eine 
solche von 1,1 zeigt, also von hinten nach vorn nur wenig . 
abnimmt. Von Skeletresten wurden mit diesem Unterkiefer auch 
ein distales Humerusende von 1,8 Ctm. Breite, ein Fersenbein 
von 3,8 Cim. Länge gefunden, ferner ein Sprungbein von 2,0 Gtm. 
Höhe und eine 2,2 Ctm. lange Phalanx I. Ferner auch der 
zierliche Rosenstock, welcher sich in unserem 28. Bericht (1885) 
Taf. I. Fig. 13 in natürlicher Grösse abgebildet findet und hier 
Taf. I Fig. 4 wiedergegeben wird. Derselbe gehört somit nicht 
zu Micromeryx, sondern zu dem Paläomeryx parvulus. — Zwei 
in Stätzling gefundene einzelne Psup von 4 Mill. Länge dürften 
hieher gehören, sowie auch ein einzelner Ma inf. 


Pal. pumilio, sp. n. Taf. II. Fig. 5. 

Ein winziger M3 inf. von nur 0,7 Länge und 0,35 Höhe mit gut 
ausgebildetem drittem Lobus, der ebenfalls aus der Reischenau 
stammt, erweist das Vorhandensein einer weiteren Zwergform, 
die ich im 32. Bericht (1896) S. 550 irrigerweise ebenfalls zu 
Micromeryx bezog. Zu diesem kleinsten aller bisher bekannten 
Wiederkäuer gehören vom gleichen Fundorte noch ein distales 
Tibiaende von 1,35 Ctm. Breite und ein oberes Ulnarende, dessen 
Oleceranon nur 0,85 Ctm. Breite zeigt gegen 1,3 bei Micr. Flour., 
die Sehne der Incisur (fossa sigmoidea) beträgt nur 0,5 Ctm. 
gegen 0,8 bei Micr. Fl.; auch eine Phalanx von 1,1 Ctm. Länge 
dürfte hieher gehören. — In der Staats-Sammlung zu München 


40 


befindet sich ein ganz gleicher M3 inf. ebenfalls aus dem schwäb- 
ischen Miocän. In Stätzling wurde bisher nichts auf diese Art 
Deutendes gefunden. 


Die Geweihreste. 


In den im letzten Berichte gegebenen vorläufigen Mittheil- 
ungen über die Stätzlinger Funde musste ich noch constatiren, 
dass an Geweihresten fast gar nichts vorliegt, das der Rede werth 
wäre. Das ist nun indessen in letzterer Zeit wohl besser geworden 
und wir besitzen z. Zt. ca. 30 gut erhaltene, z. Th. aber auch 
durch Rollung im Wasser hart mitgenommene Geweihstücke, 
welche zum grossen Theil als Abwürfe anzusprechen sein dürften. 
Allerdings kann sich unser Material weitaus nicht mit dem von 
Sansan oder von Steinheim vorliegenden messen, welch’ letzteres 
in neuerer Zeit, wie schon erwähnt, sehr bemerkenswerthe Be- 
reicherungen erfahren hat, die uns interessante Erweiterungen 
unserer Kenntniss des Paläomeryxgeweihes aus berufenerer Feder 
erwarten lassen. Immerhin befinden sich in unserer Sammlung 
ein paar interessante Objecte. Die bemerkenswerthesten finden 
sich Taf. II Fig. 2, 4, 8 und Taf. II Fig. 2 abgebildet. Auf den 
Rosenstock des Pal. parvulus (II, 4) komme ich nicht weiter zu- 
rück und wende mich darum gleich dem Taf. II Fig. 2 von oben, 
Taf. II Fig. 2 von der Unterseite gegebenen Abwurf zu, der vor 
Allem durch die sonderbare Bildung der Rose auffällt. Dieselbe 
bildet nämlich nicht, wie es sonst Regel ist, einen um das Unter- 
ende der einheitlichen Geweihstange rundumlaufenden Kranz von 
Perlen und Knoten, oberhalb dessen dann erst die erste Theilung 
(Abgang der Augensprosse) beginnt, sondern stellt eine 3seitige 
Fläche dar, deren 3 Ecken nach vorne, hinten und aussen ge- 


richtet sind. Aus dieser Fläche erhebt sich dann vom vorderen - 


Eck weg die Augensprosse und vom hinteren Eck die Haupt- 
sprosse ; beide Sprossen verbinden sich durch je einen gegen die 
Mitte der Rosenplatte ziehenden Wulst unter einem Winkel von 
120° und von diesem Vereinigungspunkt weg zieht dann (ebenfalls 
unter einem Winkel von 120°) ein dritter, flacherer Wulst zu der 
äusseren Spitze. Der Umkreis der Rosenplatte ist unregelmässig 
gelappt oder gezackt, und am Rande finden sich eine Anzahl rund- 
licher oder ovaler, grubenartiger Vertiefungen, welche von wulst- 
igen, von den beiden Sprossen zum Rande der Platte ziehenden 


Br. 
B- 


41 
Striemen begränzt sind. Die Länge der Rosenplatte beträgt 5,5, 
ihre grösste Breite in der Mitte & Ctm. Auf der Unterseite (Taf. 
Il, Fig. 2) sehen wir die gerundet 3seitige, ziemlich stark grubig 
verliefte, 3 Clm. lange, 2 Ctm. breite, in der Mitte etwa 7 Millim. 
tiefe Abwurffläche, von der weg sich die Rose nach allen Seiten 
hin aufwärts biegt und in die Randzacken ausläuft, ohne dass 
sich aber hier ähnliche Gruben finden wie auf der Oberseite. Die 
Augensprosse macht sich auch auf der Unterseite als besonderes 
Element, als besonders starker, hackenförmig nach oben ge- 
krümmter Zacken geltend, zu dem auch noch beiderseits ein 
kleinerer Basalzacken gehört. Diese, so ungewöhnlich selbststän- 
dige Augensprosse wurde nun offenbar auch besonders abgeworfen 
oder beim Kämpfen abgetrennt. Dies zeigen uns eine Anzahl iso- 
lirt gefundener solcher Augensprossen, wie eine solche Taf. II, 
Fig. 8. abgebildet ist, an deren Basis man die halbkreisförmige 
Abwurffläche sieht, die zu der Abbruchfläche nahezu einen rechten 
Winkel bildet. Die Abwurfsfläche liess nun zwar von Anfang an 
bezüglich der Provenienz dieser isolirt gefundenen Augensprossen 
keinen Zweifel aufkommen, allein ihre eigenthümliche Gestalt liess 
sie mich — da ich an den Abwurf einer isolirten Augensprosse 
nicht dachte — zuerst für ganze Gewichte halten, die ich als sog. 
Kümmerer auffasste. Erst der Fund des oben beschriebenen 
Exemplares, zu dem dann noch ein paar minder gut erhaltene 
kamen, klärte mich über den wahren Sachverhalt auf. Nicht alle 
diese isolirten Augensprossen sind aber so dick und plump wie 
die abgebildete; wir besitzen auch eine sehr schlanke und zier- 
liche von 9 Ctm. Länge. Es liegt der Gedanke nahe, diese Geweihe 
einer anderen Art zuzuschreiben als dem Pal. furcatus, von dem 
unzweifelhaft die nicht seltenen Geweihe herrühren, deren Stange 
sich erst einige CGentimeter oberhalb der Rose gabelt. Ihre Grösse 
weist auf eine Art von der Grösse des P. furcatus, die tiefe Gab- 
lung auf den Geweihtypus des Pal. elegans. Letztere Art ist in 
unserem Zahnmaterial nun zwar blos durch einen einzigen Zahn 
vertreten, aber es scheint mir eben, als ob vielleicht der Pal. ele- 
sans bei uns hauptsächlich im einer Localform vertreten gewesen 
wäre, welche die gleiche Grösse hatte wie der furcatus, so dass 
einzeln gefundene Zähne keine rechte Unterscheidung zulassen 
und darum möchte ich bis auf Weiteres die in Rede stehenden 
Geweihformen dem Paläomeryx elegans Lartet zusprechen. 


42 


Einige andere Fragmente dürften eingehender erst zu behandeln 
sein, wenn einmal noch besseres und reicheres Vergleichsmaterial 
vorliegt. Nur flüchtig erwähne ich daher eines Rosenstockes von 
ca. 9 Gtm. Länge und 1,2 Gtm. Durchmesser, dessen oberes Ende 
in 3 Kanten mit 3 dazwischenliegenden, vertieften Flächen aus- 
läuft und der vielleicht ein Jugendstadium der oben beschriebenen 
Geweihbildung darstellt. Ein anderes Fragment rührt von einem 
kräftigen Schaufelgeweih her und erinnert einigermassen an Fil- 
hols Gervus ceurvicornis (l. c. 1891, pag. 280). Endlich liegt auch 
noch ein 13 Ctm. hohes, leicht gebogenes Stangenfragment vor, 
das an seiner 5 Ctm. breiten Basis von länglich ovalem Quer- 
schnitt ist und nach oben zu drehrund wird. Seine Oberfläche 
ist mit zahllosen kleinsten Gefässlöchern bedeckt und zeigt ausser- 
dem zahlreiche, tiefe Spuren der Zähne eines Nagethieres, das 
aber kleiner war als der Steneofiber. Es dürfte, obgleich es fast 
mehr den Charakter eines Stirnzapfens eines Cavicorniers zeigt, 
wohl auf eine grosse Paläomeryxart zu beziehen sein. 


Mieromeryx Flourensianus, Lartet. Taf. II, Fig. 6. 

Dieser kleine, zierliche Wiederkäuer ist im deutschen Miocän 
selten, in den Ablagerungen von Grive—St. Alban hingegen, wie 
Deperet (Arch. Mus. nat. hist. Lyon. IV. 1887 pag. 257) berichtet, 
ausserordentlich häufig. Stätzling hatte uns einige Unterkiefer- 
zähnchen geliefert, die ich 1896, in dem Irrthum befangen, in dem 
oben beschriebenen Pal. parvulus den Micromeryx vor mir zu 
haben, als neue Gattung und Art (Myomeryx minimus) ankün- 
digte. Der Fund des Taf. I. Fig. 6 abgebildeten Unterkiefer- 
fragmentes aber, in dem Mı und Ma sowie Pı erhalten sind, und 
das noch die Alveolen für den P> zeigt, klärten mich über meinen 
Irrthum auf und liessen mich erkennen, dass hier der wahre 
Micromeryx vorliege, und dass der bisher als Micromeryx genom- 
mene Unterkiefer von einem ächten Paläomeryx stamme. Es hat 
daher der Name Myomeryx wieder zu verschwinden. Abgesehen 
von dem hypselodonten Character der Backzähne und der charac- 
teristischen Bildung des Pı zeigt nun unser Unterkiefer auch in 
der Gestalt seines Horizontalastes einen prägnanten Unterschied 
gegen den Paläomeryxkiefer, wesshalb ich beide nebeneinander 
abbilden liess. In Filhol’s Figuren (Annal. Sc. geol. XXI. 1891. 
Pl. XXIV. Fig. 1—3), welche die Originale Lartet’s geben, ist 


BER 


Mr 


act ı° 


43 


dieses Merkmal wohl sichtbar, tritt aber doch nicht markant 
genug hervor. Das Characteristische liegt nämlich in der (nament- 
lich im Verhältniss zu dem gleich grossen Paläomeryx) geringeren 
Höhe des horizontalen Kieferastes, der unter dem M» nur 0,85 
und unter dem P2 nur 0,7 Ctm. hoch ist gegen 1,2 bez. 1,1 Ctm. 
bei dem Paläomeryx parvulus an den gleichen Punkten. Dabei 
ist auch die Aussenwand etwas stärker gewölbt, und der Unter- 
rand etwas gerundeter als bei Paläomeryx, und erinnert der nach 
vorne zu etwas rascher an Höhe abnehmende Kiefer im Ganzen 
fast mehr an Antilopen als an Hirsche. Beachtenswerth erscheint 
mir auch die Stellung der hochkronigen, glatten, glänzenden Mo- 
laren, welche stärker nach vorne und den P entgegen geneigt sind 
als bei Paläomeryx, was auf eine grössere Gedrungenheit des 
Gebisses und damit vielleicht auch auf einen kürzeren Gesichts- 
schädel hinzudeuten scheint. Bezüglich der Bildung der einzelnen 
Zähne besonders des M3 und Pı inf. habe ich den von Filhol 
gegebenen sehr eingehenden Beschreibungen und Abbildungen 
nichts Weiteres hinzuzufügen und kann mich begnügen hierauf 
sowie auf die Abbildungen von Fraas (Steinheim, 1870. Taf. XI, 
Fig. 18. 19. 20—24) und Rütimeyer’s (Abhdl. Schweiz. pal. Ges. 
X. 1883. Taf. X, Fig. 14. 16 und 17) hinzuweisen. Rütimeyer’s 
Fig. 15 hingegen zeigt, dass auch andere Forscher den Mier. 
Flour. mit anderen Formen verwechselten, denn diese Figur zeigt 
Paläomeryxcharacter, und vor dem Ps sind noch 2 Alveolen für 
einen 2wurzligen Ps gezeichnet, der bekanntlich wohl bei Amphi- 
tragulus vorkommt, nicht aber bei Micromeryx oder Paläomeryx. 
Auf diesen Irrthum hat übrigens auch schon Deperet (l. ec. 
V. 1892. pg. 92 hingewiesen. Die Zahnlängen von Mierom. Flouren- 
sianus sind: 


P3 Ba; 71 Mı M Ms SH 
Oberkiefer :- 0.65 :0.6:.0.5.:0.6 -:0.7 VS ee! 
Unterkiefer: 0.55 ..06 0.65 06 0.65 08-9 = 4.0 Cim,, 


also unserem Pal. parvulus sehr nahe kommend. 

Von Skeletresten besitzen wir nichts mit Sicherheit hieher 
zu Beziehendes. Fraas bildet Taf. XI Fig. 24 den ganzen 
Hinterfuss ab, ebenso Filhol (l. e. 1891. Pl. XXV. Fig. 1. 2) und 
dazu noch zahlreiche andere Skelettheile. Ob Hofmanns (Göriach. 
1893) Abbildungen Taf. XII Fig. 16—18 hieher gehören, scheint 


‚mir fraglich. 


44 


Ein Geweih scheint Micromeryx nicht besessen zu haben. 
Der Taf. II Fig. 4 abgebildete Rosenstock gehört nicht hieher, 
in Steinheim wurde bisher nichts Aehnliches gefunden und auch 
in Grive-St. Alban, woselbst der Micromeryx nach Deperet ein 
häufiges Vorkommniss bildet, hat sich noch kein Rest eines auf 
diese Form zu beziehenden Geweihes gefunden. 

Micromeryx bildet jedenfalls eine besondere, mit Paläomeryx 
nicht zusammenzuwerfende Gattung. 


Antilope eristata, Bied. 
Je ein M> und 3 inf. Letzterer stimmt vollständig mit dem von 


Hofmann (Jahrb. k. k. geol. Reichs. 1888. pag. 548) beschriebenen 
und dort Taf. VIII Fig. 8. abgebildeten Exemplar überein. 


? Antil. sansaniensis, Lart. 


Zwei einzelne M inf. Neuere auf Antilopen zu beziehende 
Funde sind nicht zu verzeichnen. 


Aves. 


Von Vogelresten besitzen wir nichts Erwähnenswerthes. Die 
wenigen, vorliegenden Knochenfragmente gestatten keine Dia- 
gnose. 


Reptilia. 


Wie die Säugethierreste von Stätzling vollkommene Ueber- 
einstimmung mit denen aus dem Sande der Reischenau, von 
Häder etc. etc. zeigen, so auch die Reptilienreste. Leider sind 
alle diese Funde sehr fragmentär. Von Krokodilresten be- 
sitzen wir 2 Stirnbeine, das Taf. III. Fig. 11 abgebildete 6,3 Gtm. 
lang und 4,1 breit, das andere 3,1 Ctm. lang und 4,3 breit, 
ausserdem eine grössere Anzahl von Knochenplatten, ein Unter- 
kieferfragment mit leeren Alveolen, ein Femurbruchstück und 18 
einzelne Zähne von 0,07—2,1 Ctm. Länge, von kegelförmiger 
Gestalt, mit 2 Kielen und glatter, nicht geriefter Oberfläche, ohne 
Einschnürung. Die Umschau in der Literatur liess mich die 
grösste Uebereinstimmung aller dieser Reste mit dem von Hof- 
mann 1887 (Mojsisovics und Neumayr’s Beiträge zur Paläon- 
tologie Oesterreich-Ungarns, Bd. V. pag. 26. Taf. XI—-XV) be- 


x Pen 
RN. 
REN RS, 


j 
5 


de 7,2% 15 eye Ion VW 


45 


schriebenen Crocodilus bez. Diploceynodon Steineri finden, und 
geht die Aehnlichkeit einzelner Objekte z. B. der von Hofmann 
Taf. XII Fig. 6. abgebildeten Rückenplatte soweit, dass man 
meinen könnte, unsere Reste hätten dem Zeichner zur Vorlage 
gedient. Die zweite von Hofmann beschriebene Art, Crocodilus 
styriacus dürfte für uns nicht in Betracht kommen. Was H. 
v. Meyers Croc. büticonensis betrifft, der ebenfalls ein Genosse 
von Mastodon, Anchitherium, Paläomeryx etc. etc. war (Braun- 
kohle von Eleg), so ist derselbe um die Hälfte kleiner. Ich 
möchte daher bis auf Weiteres das Krokodil von Stätzling als 
Diplocynodon efr. Steineri, Hofmann bezeichnen. 


Die Schildkröten sind durch die Gattungen Testudo, 
Trionyx, Emys und CGhelydra bez. Ghelidropsis ver- 
treten. Mehrere Nackenplatten deuten unverkennbar auf die 
Testudo antiqua, Bronn, welche bekanntlich der heutzutage 
in Griechenland, Syrien und Egypten lebenden Testudo margi- 
nata so nahe steht, dass sie füglich als deren tertiäre Stamm- 
form betrachtet werden darf. Von den Trionyxresten scheinen 
mir ein paar besser erhaltene Costalplatten auf Peters Trionyx 
vindobonensis (Denkschr. kais. Akad. Wiss. Wien. IX. 1855. 
bezogen werden zu dürfen, welche, wie schon Peters hervorhob, 
der Nilschildkröte am nächsten steht. Von derselben liegen auch 
mehrere gut erhaltene Schwanzwirbel vor. Die übrigen Reste 
sind nicht geeignet, eine nähere Bestimmung zuzulassen. 


Pisces. 


Einige kleine Wirbel. 


—— 


46 


Tafelerklärung. 


Taf. 1. 


Unterkiefer von Rhinoceros (Diceratherium) Goldfussi, Kaup. 
Aussenseite in !/s Nat.-Gr. 


An dem abgebrochenen Vorderende ist die hintere Hälfte der steilaufsteigenden 
Eckzahnalveole deutlich erkennbar. 


Taf. LI. 


Unterkiefer von Pliopithecus antiquus, Gerv. 
(Geweihrose von Paläomeryx elegans, Lart. (?) Oberansicht. 
„ 3. Humerus von Hystrix suevicus, Schloss. (?). 
„ 4%  Rosenstock von Paläomeryx parvulus, Roger, 

5. Letzter unterer Backzalın von Paläomeryx pumilio, Roger. 
„ 6. Unterkieferfragment von Micromeryx Flourensianus, Lart. 
rar do. von Paläomeryx parvulus, Roger. 
„ 8. lsolirte Augensprosse von Paläomeryx elegans, Lart. (?). 
„ 9. Unterkielerfragment eines jungen Listriodon (?). 


Taf. III. 


Fig. I. Unterer Reisszahn von Hemicyon sansaniensis, Lart. 
„ 2. Unteransicht von Taf. II Fig. 2. 
„ 3. Oberer Molar (Mı) von Amphieyon giganteus, Laurill. 
„ %. Unterer Molar (Ms) desselben. 
„ 9. Oberer Eckzahn von Hemieyon sansaniensis, Lart. 
53210: Desel. von Amphieyon giganteus, Laur. 
„ 7. Oberer Milchbackzahn von Macrotherium grande, Lart. 
„ 8. Oberer Molar (M>) von Hemicyon sansaniensis, Lart. 
„ 9. Unterer Schneidezahn von Anchitheriomys Wiedemanni, 
Roger. 
„ 10. Oberer Schneidezahn der gleichen Art. 
„ 11. Stirnbein von Diplocynodon cefr. Steineri, Hofm. 


DD 
5 5 


Sämmtliche Figuren der Taf. II und IN in natürlicher Grösse. 


— Br — 


Ueber 


fossile Affen- und Menschenreste. 


Vortrag 


gehalten in der Vereinsversammlung am 28. Februar 1898 


Dr. Otto Roger, 


kgl. Regierungs- und Kreis-Medizinalrath in Augsburg. 


Has den zahlreichen Diseiplinen, aus denen sich der grosse 
Bau der Naturwissenschaften zusammensetzt, ist eine der jüngsten 
die Paläontologie und in ihrem Rahmen speziell wieder die Unter- 
abtheilung der Säugethierpaläontologie. Wenig mehr als ein Jahr- 
hundert liegt die Zeit hinter uns, zu der das Arbeitsfeld der 
Naturforscher sich fast ausschliesslich noch auf die belebte Welt 
und ihre pflanzlichen wie thierischen Erscheinungsformen be- 
schränkte. Versteinerungen, deren Gestalt und Form Abbilder 
lebender Formen boten, galten als Spiele der Natur, lusus naturae, 
welche in keinerlei weiteren Zusammenhang mit den uns heutzu- 
tage umgebenden Lebeformen zu bringen waren. Diese Lebe- 
formen selbst aber sorgsam zu beschreiben und zu classifieiren, 
in mehr oder weniger kunstreich aufgestellte Systeme einzuordnen 
und manchmal nach Procrustesrecepten einzuzwängen, war da- 
mals die ausschliessliche und blieb noch lange die hauptsächliche 
Lebensaufgabe der Berufsgelehrten. Die Constanz der Spezies 


war ein unantastbares Dogma, und über die Gründe, warum ° 


wohl einzelne Familien oder Gattungen sei es der Pflanzen, sei 
es der Thiere, eine ganz auffallende Armuth an Arten und gleich- 
zeitig überhaupt einen mehr oder weniger fremdartigen Allgemein- 


charakter trugen, vermöge dessen ihnen jeweils eine entsprechend Br: 


abgesonderte oder unsichere Stellung im Systeme anzuweisen 
war, und warum wieder andere z. B. die Compositen und Um- 
belliferen unter den Pflanzen, die Passeres unter den Vögeln, die 
Lamellieornier unter den Käfern, die Wiederkäuer unter den Säuge- — 


thieren bei gleichbleibendem Allgemeintypus eine blendende und Be 


verwirrende Massenhaftigkeit der Artentwicklung und Differenzir- 
ung im Einzelnen boten, so dass man der Uebersichtlichkeit halber 
sich gezwungen sah, die Familien in Unterfamilien, die Genera 


in Subgenera zu zerlegen, darüber zerbrach man sich den Kopf 


nicht viel und nahm es eben, wie der Mohamedaner das Kismet, 
mit stiller Ergebung als bestehende und unabänderliche 'That- 
sache an. Als sich aber nach und nach die Erkenntniss Bahn 


49 

brach, dass die Steinkohlenbäume einst wirklich in grünem Leben 
ihre Gipfel der Sonne entgegengestreckt hatten, dass die Ammo- 
niten wirkliche Schalen einstiger Bewohner des Meeres waren, 
mit denen Saurier zusammenlebten, denen gleiche heutzutage 
nicht mehr existiren, dass die in Höhlen angehäuften Knochen- 
massen nicht blos von der gütigen Natur zum medizinischen Ge- 
brauche des receptfrohen Aesculapes aufgestapeltes unicornu oder 
ebur fossile seien, sondern die zusammengeschwemmten Reste 
von Thiergeschlechtern, die heutigen Tags theils ausgestorben 
theils in fernere Regionen ausgewandert sind, da begannen die 
denkenden unter den Forschern die Vergangenheit mit der Gegen- 
wart zu verknüpfen, die Lehre von der Gonstanz der Arten, von 
den besonderen Schöpfungsaeten, denen jede besondere Geschöpf- 
form ihr Dasein verdanke, in's Wanken zu kommen. In streng 
logischem Gedankengang wurde der organische Zusammenhang 
der ganzen Schöpfung entwickelt und, wo die pragmatische 
Forschung noch im Stiche liess, bald mit logischer Berechtigung 
manche theoretische Brücke geschlagen, bald mit mehr froher 
und freier Phantasie als strenger Vorsicht auch manches Hypo- 
thesenluftschloss erbaut. 

Die gelehrte Welt spaltete sich in streitbare Heerlager und 
die Aelteren unter uns erinnern sich aus eigener Erfahrung wohl 
noch mancher erbitterter Polemik in der Presse und Literatur 
wie im Verkehrsgespräch über jene wissenschafllichen Tages- 
fragen, die ihren prägnantesten Ausdruck in dem Schlagworte 
vom Darwinismus, ihren Gipfelpunkt in der Frage erreichten, ob 
denn — wenn ja auch für Pflanzen oder sogar auch für Thiere 
der eontinuirliche Abstammungszusammenhang zuzugeben sei, die 
letzte CGonsequenz dieser die früheren Anschauungen umstürzen- 
den Lehren auch auf die Perle und Blüthe der Schöpfung, auf 
den Menschen Anwendung finden könne und dürfe; auf den 
Menschen, der doch wahrhaftig nur in einem recht kleinen Pro- 
centsatz seiner Massenerscheinungen berechtigten Anspruch auf 
alle die herrlichen Epitheta zu erheben vermag, welche die Dichter 
aller Zeiten und Nationen im Ueberschwang des Eigenlobes er- 
funden haben. 

Es liegt zwar nicht ganz ausserhalb des mir heute gestellten 
Themas auf die Frage von der CGontinuität der Schöpfung und 
dem ewigen und ununterbrochenen verwandtschaftlichen Zusam- 

4 


90 


menhange der lebenden und der ausgestorbenen Organismen 
näher einzugehen, aber doch darf ich es mir in Rücksicht auf 
die kurze zur Verfügung stehende Spanne Zeit nicht gestatten 
und kann um so eher davon Abstand nehmen, als ich ja hoffen 
darf, dass Ihnen die Thatsache der Entwicklungslehre längst 
schon zum geistigen Eigenthum geworden ist und weiterer Ver- 
theidigung oder Beweiserbringung kaum mehr bedarf. Nur auf 
die Rolle, welche der Säugethierpaläontologie in diesem geistigen 
Eroberungszuge geworden ist, möchte ich kurz, wenn auch aller- 
dings wiederholt hinweisen. Noch vor einem Vierteljahrhundert 
konnten die in den älteren Anschauungen befangenen Gegner der 
Entwicklungslehre mit einiger Berechtigung den Einwurf erheben, 
die Summe unserer paläontologischen Kenntnisse sei noch viel zu 
gering, um zu so weitgehenden Folgerungen zu berechtigen, ge- 
rade die so nothwendigen, zur sicheren Stütze der neuen Lehre 
unentbehrlichen Mittelglieder fehlen fast durchweg, noch nicht in 
Einem Falle sei die Beweiskette thatsächlicher Uebergänge von 
Formen aus emer geologischen Epoche in die andere einwands- 
frei und lückenlos erbracht. Das ist mittlerweile alles wesentlich 
anders geworden. Zur Zeit kennen wir ca. 2300 Arten lebender 
Säugethiere, eine Zahl, welche in ihrer Höhe z. Th. bedingt wird 
durch Hunderte von Arten kleiner Nagethiere, und dieser Ziffer 
konnte vor ca. 20 Jahren nur eime Anzahl von etwa 800 be- 
kannten fossilen Säugethierformen entgesengestellt werden. Was 
seitdem unsere im Stillen wirkende Wissenschaft geschaffen und 
sefördert, mögen Sie aus dem Verzeichnisse fossiler Säugethiere 
entnehmen, dessen Herstellung und Evidenthaltung ich mir seit 
eben 25 Jahren zur Aufgabe gestellt habe und welches in dem 
letzten Berichte unseres Vereines, allerdings nicht zur angenehmen 
Lektüre unserer verehrten Mitglieder enthalten ist. Dieses Ver- 
zeichniss zählt jetzt über 3000 durch Beschreibungen und Abbild- 
ungen bekannte fossile Formen auf und stellt gewissermassen 
den Rechenschaftsbericht einer Unsumme von selbstloser und 
wahrlich nicht von dem Streben nach Erwerb geleiteter Arbeit 
dar. Die kleinen Formen, welche für die Ziffern des lebenden 
Materiales einen gewichtigen Faktor bilden, spielen hier nur eine 
untergeordnete Rolle, meist handelt es sich um grössere Thiere 
und um Objekte, welche durch die Prägnanz und Deutlichkeit 
ihrer Formensprache den Forscher nicht Irrlichtern gleich auf 


ol 


Abwege locken, sondern als unverrückbare Leitsterne auf sicherer 
Bahn fortschreiten lassen. Auch dem Nichtfachmann, welcher 
einen Blick auf die lange Reihe von Namen wirft, die ihm hier 
z. B. aus dem Geschlechte der Pferde entgegentreten von der 
Jetztzeit zurück durch die verhältnissmässig so nahe Eiszeit bis 
in's Pliocän, als bei uns noch Nilpferde, Elephanten und Löwen 
hausten, in’s Miocän, da, wie uns z. B. unsere Stätzlinger Funde 
zeigen, bei uns Fauna und Flora ein Bild boten, dem das heutige 
Leben in Ostasien und im malayischen Archipel annähernd ähn- 
lich ist und bis noch weiter zurück in die jeder Alters - Bezeich- 
nung mit Ziffern spottende Urzeit des Bocäns, auch dem Nicht- 
fachmanne sage ich, der diese lange, lange, durch Millionen von 
Jahren sich hindurchziehende Reihe von Arten und Gattungen 
aufgezählt sieht, muss eine Ahnung davon kommen, dass diese 
sanze Reihe doch nicht wohl ein gewissermassen durch Willkür 
oder Zufall zusammengebrachtes Aggregat darstelle, sondern eine 
Kette, deren Glieder durch einen gewissen inneren Zusammen- 
hang miteinander verbunden sind. Und in der That ist es gerade 
die Pferdereihe, deren Stammbaum zur Zeit in, man darf wohl 
sagen, lückenloser Vollständigkeit vor uns liegt, und ein keinem 
Einwand zugängliches Beweismaterial bildet, zu einem -Haupt- 
argument unserer Wissenschaft geworden ist. Von Stufe zu Stufe 
können wir genau verfolgen wie aus dem 5 fingerigen Phenacodus 
des untersten Eocäns von Nordamerika, dessen Erscheinungsform 
eher die eines wolfsgrossen Raubthieres als eines Pferdes war, 
unter allmäliger Umbildung der Vorbackenzähne zum Typus der 
Backzähne und unter Umwandlung des niedrig-kronigen Gebisses 
zu einer Zahnreihe mit hohen prismatischen Zähnen, unter Auf- 
gabe des Sohlenganges und immer höherer Erhebung von Mittel- 
hand und Mittelfuss über den Erdboden, bei gleichzeitiger enger 
Aneinanderlagerung der beiden Vorderarm- und Unterschenkel- 
knochen mit schliesslich solider Vereinigung der Ulna mit dem 
Radius und des Wadenbeins mit dem Schienbein, ferner unter 
allmäliger Aussergebrauchsetzung und daran sich anschliessendem 
Schwund der äusseren Zehen und endlich, worauf nicht geringes 
Gewicht zu legen ist, unter bemerkenswerther Zunahme des Volu- 
mens und der Oberflächenfurchung des Grosshirns sich das jetzige 
Pferd, allerdings auch der Esel, entwickelt, das’ den vollendetsten 
Typus eines Laufthieres bildet, dessen Fuss den “ipfelpunkl 
4* 


92 


anatomischer Differenzirung zu Vollführung der höchsten funktio- 
nellen Leistung darstellt unter gleichzeitiger Ausbildung eines der 
kieselsäurereichen Grasnahrung auf das Vollendetste angepassten 
Kauapparates. Einen ganz analogen Entwicklungsgang in Um- 
bildung der Backzahnreihen können wir übrigens auch bei den 
Nashörnern und anderen Unpaarzehern beobachten, indem vom 
unteren Eocän weg bis in’s Miocän in jedem geologischen Hori- 
zonte wieder einer der #4 ursprünglich höchst einfach gebauten 
Vorbackenzähne den complicirteren Bau der ächten Backenzähne 
annimmt. Und auch das Streben nach höherer, schlankerer Aus- 
bildung der Extremitäten unter vorwiegender bis ausschliesslicher 
Funktionirung der Mittelzehe, sehen wir nicht blos auf die Equiden 
beschränkt, sondern es tritt uns auch bei gewissen Linien der 
Rhinocerosgenealogie sowie bei den merkwürdigen Proterotheriden 
der Tertiärfauna Südamerikas entgegen. Eine weitere Serie un- 
merklicher Uebergänge zeigen uns bei conservativer Extremitäten- 
struktur die Elephanten in Bezug auf die Gebissentwieklung von 
ihren ersten uns bekannten Ahnen an, dem Mastodon angustidens 
des Mioeäns, bis zu den beiden heutzutage noch lebenden Formen 
in Indien und Afrika. Diese Entwicklungsserie vom mehrzähnigen, 
hügeligen Gebiss des Mastodons bis zu dem mächtigen, mühlstein- 
artigen, meist nur in je einem Exemplar in jeder Kieferhälfte in 
Funktion stehenden Mahlzahn des Elephanten ist seit Jahren 
schon das Schulprototyp continuirlicher Umbildung. — In ähn- 
licher Weise wie bei den pferdeartigen Thieren sehen wir ferner 
das Gebiss und die Bewegungswerkzeuge von der Eoeänzeit bis 
in die Neuzeit nach dem Prineip der Höherentwicklung sich all- 
mälig und von Stufe zu Stufe umbilden bei den Paarhufern, am 
schönsten bei den Wiederkäuern; nur ist hier die Umbildung der 
Vorbackenzähne zum Molarentypus keine so vollständige wie dort; 
dieser scheinbare Mangel findet aber seine Erklärung und mehr 
als hinreichende Gompensation durch die den Unpaarhufern ver- 
sagt gebliebene höhere Differenzirung der inneren Organe des 
Verdauungsapparates Auch wird die Ausbildung des vollkommen- 
sten Rennfusses bei diesem formenreichen Hauptzweige des Säuge- 
thierstammbaumes auf anderem Wege angebahnt und erreicht 
als bei den Perissodaktylen, nämlich nicht durch funktionelle 
Mehrbelastung und daraus hervorgehende Mehrernährung und 
analomische Mehrentwicklung der 3. Zehe allein, sondern durch 


93 


gleichmässige Vertheilung der Last auf die 2. und 3. Zehe, die 
sich dann allmällig immer enger aneinander anschliessen, bis sie 
endlich zu einem gemeinschaftlichen Knochen, dem Canon oder 
Laufbein, verschmelzen, während die correlaten Umbildungsvor- 
eänge an Vorderarm und Unterschenkel sich in ganz ähnlicher 
Weise vollziehen wie bei den Equiden. Diese Verschmelzung der 
Metapodien zu dem einheitlichen Canon tritt bei den geologisch 
älteren Formen erst im vorgeschrittenen Alter ein, bei den spä- 
teren aber immer früher, bis sie bei den lebenden Gattungen sich 
schon bei dem noch ungeboreney jungen Thier findet; gewiss ein 
schwerwiegender Beleg für die Vererbung erworbener Eigen- 
schaften. Auch diese Uebergangsreihen dürfen wir als lückenlose 
und beweiskräftige bezeichnen und so liegt zur Zeit z. B. der 
Stammbaum der Kameele von dem heutigen Schiffe der Wüste 
weg zurück bis zu dem kleinen, 4zehigen Leptotragulus des nord- 
amerikanischen Eocäns in wunderbarer Geschlossenheit und Klar- 
heit vor unseren Augen. Und dazu kommt dann noch der Um- 
stand, dass die jungen Embryonen der Kameele und Lamas, die 
wie alle Wiederkäuer mit schon fertigem Ganon zur Welt kom- 
men, noch nicht diesen ausgebildeten Laufknochen sondern noch 
getrennte Metapodien zeigen, dass sie im Oberkiefer Schneide- 
zähne besitzen, die bekanntlich den erwachsenen Wiederkäuern 
durch die Bank fehlen, dass ferner bei jungen Kameelen, wie bei 
ihren geologischen Ahnen manchmal 3 oder gar 4 Vorbackenzähne 
vorkommen, während beim entwickelten Thier deren stets nur 
9 vorhanden sind; Thatsachen, welche eine merkwürdige Ueber- 
einstimmung der ontogenetischen und der phylogenetischen Ent- 
wicklung bekunden. Ueber den interessanten Parallelismus, den 
die Hirsche, zumal in der Geweihbildung, in ihrer individuellen 
Entwicklung zu den verschiedenen Phasen ıhrer geologischen Ge- 
schichte zeigen, hatte ich schon vor 12 Jahren die Ehre mich in 
einem besonderen, an dieser Stelle gehaltenen Vortrag näher zu 
verbreiten. Unschwer könnten diese ausreichend beweiskräftigen 
Beispiele thatsächlich nunmehr vorliegender Entwicklungsreihen 
vermehrt werden; ich begnüge mich aus der reichen Schatzkam- 
mer des paläontologischen Materiales einige der prägnantesten 
herausgegriffen zu haben. Aber ausser der CGontinuität aller 
Schöpfung lehren uns solche Reihen noch mehr; sie zeigen uns, 
dass sich alle diese Entwicklungsvorgänge gewissermassen nach 


54 


grossen, leitenden Gesichtspunkten vollziehen, sich als der Aus- 
druck grosser, allgemein giltiger Gesetze, nicht als sich weiter aus- 
bildende Produkte des blinden Zufalls darstellen. Weiter sehen 
wir, dass bestimmte Formenreihen sich stets nach bestimmten 
Riehtungspunkten entwickeln und dass meist nur ein bestimmter 
Organcomplex unbeirrt sich weiter und weiter, höher und höher 
differenzirt, während die übrigen Körpertheile mehr oder weniger 
auf einer ursprünglicheren Bildungsstufe verharren bleiben oder 
sogar eine rückläufige Entwicklung nehmen und dem Schwund 
anheimfallen, so dass wir bei einem nicht geringen Theile der 
Thiere unschwer zwischen ererbten und erworbenen Merkmalen 
unterscheiden und in Erforschung derselben eben ihre verwandt- 
schaftlichen Beziehungen unter einander feststellen und damit 
auch die Geschichte ihrer Ahnenreihen, ihrer Lebensweise, ihrer 
Heimat und ihrer Wanderungen verfolgen können, wodurch die 
auf scheinbar todtem und reizlosem Material aufgebaute Paläon- 
tologie zu einer Wissenschaft voller Reiz und Anregungen wird. 
Vor Allem aber tritt uns in der ganzen Schöpfung und bei 
den Wirbelthieren noch deutlicher als bei den anderen Zweigen, 
hier aber wieder am allerprägnantesten bei den Säugethieren Ein 
srosses Prineip entgegen, nach dem sich die Entwicklung aller 
Formen vollzieht und vollziehen muss, soll es ihnen beschieden 
bleiben in dem mächtigen Kampfe um's Dasein das Feld zu 
behaupten, nämlich das Princip der Höherentwicklung. 
Und es ordnet sich die Machtstellung der einzelnen Organismen- 
reihen in der Welt nach dem Massstabe der Höherentwicklung 
ihrer einzelnen Organe und noch mehr aber nach Massgabe der 
höheren vitalen Bedeutung der in der einzeinen Formenreihe je- 
weils zur höheren und höchsten Entwicklung gelangten Organe 
an. So sehen wir durch Anpassung an geänderte Lebensverhält- 
nisse, an veränderte Nahrung, veränderte Aufenthaltsmedien merk- 
würdige Differenzirungen und Umgestaltungen einzelner Körper- 
theile, ja des ganzen Körpers sich vollziehen, manchmal in merk- 
würdigem Parallelismus des Anpassungsergebnisses bei ganz ver- 
schiedenen Thierklassen. Aus uns noch unbekannten vierfüssigen 
Vorfahren bilden sich die Walthiere unter Verlust der hinteren 
Extremitäten und des Beckens in analoger Weise zu vollendeten 
Schwimmthieren und zu Beherrschern des Meeres aus wie einst 
in längstvergangener Urzeit landbewohnende Enaliosaurier durch 


BB) 
Anpassung an das Meerleben zur Form der Ichthyosaurier ge- 
langten; ebenfalls durch Anpassung an’s Meerleben finden wir 
Verkümmerung der hinteren Extremitäten und Umbildung der 
Körperform bei den Robben und Seelöwen; den Ahnen der letz- 
teren kennen wir aber in der noch mit vollentwickelten Hinter- 
beinen und einem langen Schweife ausgestatteten, tigerähnlichen 
Patriofelis des nordamerikanischen Obereocäns, von der uns die 
zahlreich erhaltenen CGoprolithen lehren, dass Schildkröten ihre 
Hauptnahrung waren. Fallschirme und Flughäute beeinflussen die 
Skeletbildung und sichern schliesslich unter den Säugethieren 
den Fledermäusen den ersten Rang als Segler der Lüfte. Pferde, 
Hirsche und Gazellen stehen als die vollendetsten Läufer an der 
Spitze ihrer jeweiligen Stämme, und durch höchste Differenzirung 
des Gebisses bei gleichzeitiger Zunahme der Körpergrösse und 
Körperkraft steht der Löwe als König an der Spitze der Thiere 
oder wenigstens der Raubthiere. Was aber den Säugethieren als 
ganzer Ordnung den schliesslichen Sieg über die ihnen zeitlich 
vorangegangenen an Mächtigkeit und Wucht der Erscheinung so- 
wie an Fürchterlichkeit der Waffen scheinbar weit überlegenen 
Massen der Reptilien verschaffte, das ist nicht höhere Potenzirung 
des Fortpflanzungsvermögens, nicht die höhere Entwicklung der 
Bewegungs- oder der Fresswerkzeuge, sondern die eines höheren 
Organcomplexes, die sich dann auch innerhalb der Ordnung mit 
tiefgreifenden Folgen- in verschiedenem Tempo und Modus weiter 
vollzieht und für einen besonderen Zweig des ganzen Stamm- 
baumes im eminentesten Sinne lebenswichtig und ausschlaggebend 
wird d. i. die immer höhere Ausbildung des Nervensystems und 
speziell seines von der Schädelhöhle umschlossenen Abschnittes, 
des Gehirnes und zwar besonders der Grosshirnhemisphären. Nur 
sehr gering ist die Gehirnentwicklung im Verhältniss zu dem 
Strange des Rückenmarks und der Masse der Nervenverzweig- 
ungen bei den Reptilien, der colossale Brontosaurus bietet hiefür 
ein interessantes Beispiel; das Schwergewicht der Nerventhätig- 
keit liegt hier in der vegetativen Sphäre und in den Vorgängen 
der Fortbewegung, und dies spricht sich in dem Ueberwiegen der 
medullaren Entwicklung aus, die bei einigen ausgestorbenen 
Reptilien sogar zu der merkwürdigen Erscheinung einer auffal- 
lenden Massenentwicklung des sacralen Rückenmarksabschnittes, 
zu einer Art Sacralhirn, führt. Vom Gehirn selbst sind nament- 


56 
lich die Mittelpartie des Kleinhirns, die Vierhügel und die Riech- 
lappen entwickelt; die Grosshirnhälften sind klein, ihre Oberfläche 
ist glatt und windungslos. So ähnlich ist auch das Gehirn der 
niedersten und der ältesten Säugethiere beschaffen. Bei den 
Monotremen und Beutelthieren ist die Gehirnoberfläche noch glatt 
wie bei den Vögeln und Reptilien; bei den Edentaten, Insekti- 
voren, Nagern und Flatterthieren machen sich die ersten Anfänge 
der Furchung bemerkbar, die sich dann bei den Raubthieren, 
Hufthieren, Walen und Primaten allmälig stärker ausbildet und 
zwar anfänglich mehr im longitudinalen Sinne und erst später 
dann auch in complicirterer Gestaltung. In gleicher Weise zeigen 
alle alttertiären Säugethiere ein kleineres, windungsärmeres Ge- 
hirn als die späteren Formen. Bei Riesenthieren z. B. Gorypho- 
don, Dinoceras etc. etc. finden wir ein Grosshirn so winzig, dass 
man den Schädelausguss in Toto durch den Medullarkanal der 
Wirbelsäule herausziehen kann. Solche Formen sind trotz aller 
Differenzirung des Gebisses und des übrigen Körpers nicht fähig 
im Kampfe um’s Dasein gegen ihre Concurrenten als Sieger zu 
bestehen, sie sind gleich den grossen Reptilien rettungslos dem 
Racentod verfallen. Sieger bleiben die Stämme mit progressiver 
Gehirnentwicklung. Diese aber vollzieht sich im Allgemeinen fol- 
gendermassen: Die Seitenlappen des Kleinhirns gewinnen an Masse 
und verbinden sich durch die pons Varoli, die Grosshirnhemi- 
sphären werden grösser und schieben sich vorn über die Riech- 
lappen, hinten über das Kleinhirn vor, der Balken entwickelt sich 
mehr und mehr, die Vierhügel erreichen eine stärkere Ausbildung 
und tiefere Furchung in Kreuzgestalt, und was die Hauptsache 
ist, die Furchung der Grosshirnoberfläche wird immer compli- 
cirter.*) Es kann nun nicht ausbleiben, dass solch vorschreitende 
Entwicklung des von der Schädelhöhle umschlossenen Organes 
auch auf die Gestaltung des Schädels selbst wieder einen gewissen 
Einfluss ausübt, und dass weiter das Mass dieses Einflusses wie- 
der modifieirt wird durch andere an und im Schädel thätige und 
wirksame Umbildungsvorgänge. Denn gerade der Schädel, der 


*) Eine ähnliche Reihe von Umbildungsvorgängen nach dem Principe der 
Vervollkommnung und Höherentwicklung lässt sich nebenbei bemerkt auch 
bei wirbellosen Thieren beobachten, indem z. B. bei den Käfern sich die ur- 
sprünglich jeder Metamere gleichwerthig zugetheilten Ganglienpaare mehr 
und mehr zu einem glockenförmigen Centralorgane concentriren ete. etc. 


cephale Pol des Körpers, ist es, der bei den Säugelhieren der Sitz 
wichtiger Umbildungsvorgänge, ein hervorragendes Ziel und Ob- 
jekt der plastischen Kräfte, der trophischen Strömungen ist, so 
dass man beinahe die Säugethiere als durch eine cephalopetale 
Richtung der Ernährungs- und Bildungsthätigkeit ausgezeichnet 
und charakterisirt bezeichnen möchte. Es findet dies in einer 
nicht geringen Reihe anderer Erscheinungen einen sinnfälligen 
Ausdruck, und ich möchte in dieser Beziehung nur flüchtig auf 
die Bildung von Hörnern, von Geweihen, von Mähnen und Bärten 
hinweisen, woran sich unmittelbar die viel Bildungsmaterial in 
Anspruch nehmenden Umbildungsvorgänge des Kauapparates anı- 
schliessen, welche für die Gestaltung des Schädels nicht minder, 
ja vielfach überwiegend belangreicher werden als die Ausbildung 
des Schädelhöhleninhaltes, welche stellenweise gegen jene zurück- 
treten muss. Darum sehen wir, nachdem die auf primitiverer 
Bildungsstufe zurückbleibende Gehirnentwicklung an sich schon 
ausreicht, um die tiefere Stellung der Beutelthiere, Edentaten, 
Nager, Insektivoren und auch der Raubthiere zu erklären, auch 
innerhalb des zu höherer Gehirnentwicklung gelangenden Theiles 
der Säugethiere, nämlich der Huflhiere, denen in Zukunft wohl 
auch noch die Wale und Sirenen angereiht werden dürften, und 
der Primalten sich eine weitere Gradation ergeben, indem die 
ersteren in ersichlicher Weise hinter den letzteren zurückbleiben. 
Eine Erklärung für diese Thatsache aber finden wir unschwer 
darin, dass bei jenen eben der Schwerpunkt der Höherentwick- 
lung in anderen Organen liegt, ihr Ziel nach einer anderen Richt- 
ung gesteckt ist. Bei ihnen ist es vorwiegend der Lokomotions- 
und der Verdauungsapparat im weiteren Sinne, in dessen Um- 
bildung ihre Höherentwicklung zum Ausdrucke kommt. Sie er- 
reichen, wie schon im Vorhergehenden berührt wurde, die Be- 
fähigung zu Entfaltung. der grössten Schnelligkeit des Laufes und 
verbinden damit weiter eine extreme Anpassung an eine mehr oder 
weniger einseitige Nahrung, nämlich an kieselsäurereiche Gräser 
und zwar in der Art, dass die Zähne zu hohen Prismen mit lang 
offener Pulpa, also mit ausserordentlich verlängertem Wachsthum 
werden. Diese Gestaltung der Backzahnreihen erfordert aber viel 
Raum sowie nachhaltige Zufuhr von Bildungsmaterial und eine 
weitere Folge davon ist, dass der Gesichtsschädel durch die ganze 
geologische Entwicklungsreihe dieser Stämme hindurch stets im 


98 
Uebergewicht gegen den Gehirnschädei bleibt und zwar auch bei 
Formen, welche noch nicht oder niemals mit Hörnern, Geweihen 
oder ähnlichen Kopfzierden und Waffen ausgestattet sind. Mit der 
Ausbildung der letzteren aber, die den meisten der modernen 
Hufthiere d. i. der Paarhufer bez. Wiederkäuer zu eigen sind, 
tritt noch ein weiteres mechanisches und physiologisches Moment 
in Thätigkeit, das der fortschreitenden Gehirnentwicklung abträg- 
lich ist, indem erstens eine grosse Summe plastischen Materiales 
nach dieser Richtung verwendet wird und zweitens das Gewicht 
der Gehörne etc. ete. direkt umbildend und hemmend auf den 
hinteren Theil des Schädels, auf den Gehirnschädel einwirkt. 
Ganz anders liegen nun diese Verhältnisse bei demjenigen Haupt- 
zweige des Säugethierstammbaumes, dem unsere heutige Be- 
trachtung speziell gewidmet sein soll, bei den sog. Primaten, 
welche eine natürliche Gruppe bilden, in der allerdings Formen 
von sehr verschiedenem äusserem Charakter vereinigt sind, die 
aber alle das gemeinsame Merkmal besitzen, dass bei Verharren 
des Rumpfes und der Extremitäten auf mehr weniger primitiver 
Stufe die die Höherentwicklung bedingenden Umbildungsvorgänge 
ihren Schwerpunkt vornehmlich in der Gehirnentwicklung haben 
und ihren hauptsächlichsten und prägnantesten Ausdruck in der 
Schädelbildung finden ohne darin durch andere gleichzeitige Um- 
bildungsvorgänge in ungünstigem Sinne beeinflusst zu werden. 
Die Vorder- und Hinter-Extremität bleibt bei ihnen im Allgemeinen 
fünftingerig, die Hand- und Fusswurzeln erheben sich nicht über 
den Erdboden, die Gangart bleibt also plantigrad, Vorderarm- 
und Unterschenkelknochen bleiben paarig und im ursprünglichen 
gegenseitigen Lagerungs- und Funktionirungsverhältniss, das Ge- 
biss bleibt auf primitiver Stufe stehen mit niedrigen Zahnkronen 
und frühzeitig geschlossenen Wurzeln zur Aufnahme mannigfacher 
Nahrung geeignet, am Schädel entwickeln sich keinerlei Fortsätze 
oder Aufsätze; hingegen concentrirt sich die gesammte transfor- 
matorische Kraft auf das Gehirn mit dem Ergebniss, dass zumal 
bei den höheren Formen, der Gesichtsschädel mehr und mehr 
verkürzt, unter den Gehirnschädel geschoben und ihm unterge- 
ordnet wird, während der letztere selbst sich immer stärker und 
schöner gerundet ausbildet, wobei die Augen von den Seiten weg 
auf die Vorderseite des Gesichtes zu stehen kommen, und in einer 
auch nach rückwärts und seitlich geschlossenen knöchernen Höhle 


99 
seschützt liegen. Nebenherlaufend aber vollzieht sich noch eine 
sanze Reihe im Einzelnen nebensächlicher plastischer Modulalio- 
nen der Nase, des Mundes, der Ohren u. s. w. und nicht blos 
des Kopfes sondern auch des übrigen Körpers, deren Summe 
schliesslich in jenen erhabensten Gebilden eulminirt, welche dem 
grossen Künstiervolke des Alterthums, den Hellenen, die Prototype 
für ihre Göttergestalten lieferten und der ganzen späteren, aus dem 
Born der Qlassieität schöpfenden Kunst das nie mehr übertroffene 
Ideal somatischer Schönheit und Vollendung blieben. 

Treten wir nun nach diesen allgemeinen Vorbemerkungen 
unserem eigentlichen Thema näher, so sehen wir, dass die ganze 
Ordnung der Primaten in vier grosse Abtheilungen oder Unter- 
ordnungen zerfällt, nämlich: 1) Die Halbaffen, Prosimiae, 2) die 
ächten Affen, Simiae, 3) die menschenartigen Affen, Anthropomor- 
phidae und 4) die Menschen, Bimana oder Hominidae. Die Reihen- 
folee derselben entspricht ihrem geologischen Auftreten und da- 
mit zugleich ihrer gegenseitigen phylogenetischen Stellung, und 
dementsprechend zeigen sich uns zunächst die Prosimiae oder 
Halbaffen als die älteste dieser 4 Gruppen, welche sich bis in 
die Jetztzeit nur mehr in verhältnissmässig wenigen Ueberresten 
erhalten hat und zwar meist unter erheblicher Modification ein- 
zelner Körpertheile, vornehmlich des Gebisses, während die all- 
gemeine Körpergestaltung vielleicht den alterthümlichen Typus 
beibehalten hat, wie auch ihre nächtlichen Lebensgewohnheiten 
ein Festhalten an der ursprünglichen Lebensweise bekunden 
dürften. Die meisten Halbaffen sind kleine Thiere mit fuchsähn- 
lichen, ausdruckslosen Gesichtern, häufig mit langem, wirbel- 
reichem Schwanz, der aber nicht zum Greifen geschickt ist. Die 
grösste der lebenden Formen, der Jndri, erreicht nur eine Körper- 
länge von 60 Ctm. Gegenwärtig sind die Halbaffen auf die äthio- 
pische und orientalische Thierregion beschränkt, während wir die 
ersten fossilen Reste aus dem unteren Eocän von Nordamerika 
und Westeuropa kennen. Eine Hauptheimat der Halbaffen ist die 
Insel Madagaskar, welche sich wahrscheinlich zur Mioeänzeit durch 
Einbruch und allmälige Verbreitung des Ganales von Mozambique 
von dem afrikanischen CGontinente abtrennte und dadurch einen 
Theil der afrikanischen Urfauna vor der Ausrottung bewahrte, 
welcher sie auf dem Continente unter dem Drucke einer am Ende 
der Tertiärzeit vom Norden her erfolgenden Einwanderung, die 


die Pferde, die Antilopen, Giraffen, die Flusspferde, Löwen und 
Affen etc. etc. brachte, grösstentheils unterlag. Hier finden sich 
die Nachtaffen, die Lemuren, die langschwänzigen Makis, die 
schwanzlosen Indris, die sonderbaren Fingerthiere oder Aye-Aye. 
Fast alle führen, wie schon angedeutet wurde, eine nächtliche 
Lebensweise, nur die grösste Gattung, die Indris und die Vliess- 
makis, sind Tagthiere. Die Thiere sind in den Wäldern Mada- 
gaskars nicht selten, und es gibt, wie die Naturforscher erzählen, 
in denselben kaum ein Gebüsch, welches nicht von einem oder 
mehreren dieser sonderbaren Geschöpfe bewohnt wird. Merk- 
würdig ist ihr Gang, denn wenn sie von Versteck zu Versteck 
wandern, so geschieht dies in aufrechter Stellung mit im Nacken 
zusammengefalteten Händen. Ausser in Madagaskar finden sich 
einzelne zersprengte Reste dieser Unterordnung auch auf dem 
afrikanischen Gontinente, wo sich die Gattung Galago mit eirca 
14 Arten von Zanzibar und Port Natal bis zum Senegal und Fer- 
nando Po verbreitet; ferner kommen in Indien und auf dem in- 
dischen Archipel die kleinen, plumpen Loris vor, und endlich ist 
noch zu erwähnen der sonderbare Tarsius spectrum, ein kleines, 
langschwänziges, nächtliches Thier mit langen, dünnen Beinen, 
merkwürdigen, verdickten Finger- und Zehenendungen und mäch- 
tigen Augen, welche mit ihrer winzigen Pupille wie 2 perforirte 
Reflexspiegel aussehen. Dieses Thierchen bewohnt Sumatra, 
Gelebes, Banca und Borneo. Wir können die lebenden Halbaffen 
als in die Gegenwart hereinragende Ruinen einer uralten, von 
der übrigen Thierwelt längst überholten und verdrängten Schöpf- 
ung betrachten, die in dieser Beziehung ein Analogon an den 
Monotremen Neuseelands und den Beutelthieren Australiens hat, 
und deren Blütheperiode gleich der letzterer in früher Vergangen- 
heit zurückliegt. Mehrere Gattungen scheinen erst in historischer 
Zeit ausgestorben zu sein. Forsyth Major, der kühne Forscher, 
welcher sich kürzlich weder durch die Gefahren des Krieges noch 
durch die Tücken des Klimas abhalten liess, das Innere Madagas- 
kars zu durchforschen, entdeckte nämlich in einem Sumpfe bei 
Ambolisatra die Ueberreste eines Lemuriden, der die Grösse eines 
Pavians besass, den er Megaladapis, Riesenmaki, benannte, und 
auf dieses Thier passt ziemlich genau eine Beschreibung, welche 
de Flacourt 1658 von einem Thiere gab, das die Eingeborenen 
Tretretretre oder Tratratratra nannten. Wichtiger als die leben- 


61 
den und diese erst kürzlich ausgestorbenen Formen, welche den 
Stammtypus nicht ganz rein sondern unter allerhand Abänder- 
ungen von Einzelmerkmalen eonservirt haben, sind aber dem 
Paläontologen die ältesten Formen, welche in Allem den primitiven 
Typus bekunden und namentlich in der Bildung ihres Gebisses 
auf einen gemeinsamen Ursprung mit den Urahnen der Raub- 
thiere, den Creodonten sowie auch denen der späteren, der Huf- 
thiere, den sog. Condylarthren hinweisen. Zahlreiche Reste sol- 
cher Formen, meist aber nur Zahnreihen oder Unterkiefer, wenig 
andere Skelettheile, sind in den altmiocänen Ablagerungen Nord- 
amerikas und auch Englands, Frankreichs und der Schweiz ge- 
funden worden, und ist das bis jetzt vorliegende Material bereits 
ausreichend genug, um hier die Anknüpfungspunkte nicht nur für 
die jetzt noch lebenden Halbaffen, sondern auch für die ächten 
Affen, und zwar sowohl der alten als auch der neuen Welt er- 
kennen zu lassen. Beachtenswerth ist dabei, dass die europä- 
ischen Formen bereits eine merkliche Scheidung gegen die ameri- 
kanischen erkennen lassen und nicht so nahe gegenseitige Ver- 
wandtschaftsbeziehungen zeigen wie wir sie z. B. bei zahlreichen 
Familien und Gattungen der Miocänzeit erkennen. Eine der merk- 
würdigsten dieser fossilen Formen Amerikas ist der Anaptomor- 
phus homuneulus, dessen Name schon andeutet, welche Stellung 
im Stammbaume der Primaten sein Entdecker, der grosse ame- 
rikanische Naturforscher Gope für ihn in’s Auge fasste. Diese 
Form verbindet nämlich mit bereits anthropoiden Zahnmerkmalen 
in der Bildung der Schneide-, Eek- und Vorbackenzähne eine be- 
deutsame Rundung und Wölbung des Schädels und hohe Ent- 
wicklung des Gehirns; die Bildung der ächten Backzähne ist noch 
alterthümlich d. h. trituberkulär. Vom Skelet kennt man leider 
noch nichts. Vom Ende der Eocän-, bezw. Oligocänzeit ab kennen 
wir keine fossilen Halbaffen mehr bis zu den schon erwähnten 
subfossilen, ausgestorbenen madagassischen Gattungen. Offenbar 
ist in Amerika der Rest derselben, welcher sich nicht zu höheren 
Formen umwandelte, ganz ausgestorben, während auf der öst- 
lichen Halbkugel Afrika und Asien den Auswanderern aus Europa 
eine zweite Heimat wurden. Auch hier fand eine Umwandlung zu 
höheren Formen statt, aber doch erhielt sich hier noch ein Rest 
dieser archaischen Thierformen bis in unsere Tage, allerdings 
unter mehrfachen Modifikationen der Gebiss- und Extremitäten- 


62 
Bildung; den besten Schutz gewährte ihnen die Isolirung Mada- 
oaskars. Miocäne und pliocäne Lemuriden, welche wir bisher 
noch nicht kennen, dürfen wir wohl von künftigen Entdeckungen 
im schwarzen Erdtheil erwarten. 

Aus den Prosimien oder Lemuriden nun sind zu Beginn der 
Mioeänzeit die ächten Affen hervorgegangen, deren lebende Ver- 
treter bekanntermassen in 2 scharf geschiedene Gruppen zerfallen: 
in die breitnasigen oder platyrhinen Affen der neuen und die 
schmalnasigen oder katarhinen Affen der alten Welt. Beide 
Gruppen sind wahrscheinlich schon seit längster Zeit geschieden 
und haben sich unabhängig von einander aus verschiedenen Le- 
muridenformen entwickelt. Die südamerikanischen Affen stehen 
im Allgemeinen auf einer etwas tieferen Entwicklungsstufe als die 
altweltlichen, aber erst vollständigere Funde werden uns besseren 
Aufschluss darüber zu geben haben, ob hier nicht zum Theil 
wenigstens statt erhaltener primitiver Charaktere die Merkmale 
einer retrograden Metamorphose vorliegen. Die grosse Mehrzahl 
der Platyrhinen hat jederseits einen Backzahn mehr als die alt- 
weltlichen Affen und die Menschen, nämlich 36 statt 32; nur die 
Hapaliden oder Krallenaffen besitzen 32 Backzähne wie die letz- 
teren, aber mit dem fundamentalen Unterschied, dass sie 3 Prä- 
molaren und nur 2 Molaren, jene aber 2 Prämolaren und 3 Mo- 
laren aufweisen. Fossile Reste von Platyrhinen wurden in grosser 
Zahl aus den brasilischen Höhlen, namentlich durch Lund und 
D’Orbigny bekannt. aber sie gehören fast durchweg noch 
lebenden Gattungen an. Erst in neuerer Zeit wurden von Garlo 
Ameehino ältere, wohl bis in’s Miocän zurückreichende neue 
Gattungen in den patagonischen Fundstätten gefunden, aus denen 
der Wissenschaft so viele werthvolle Bereicherungen zugingen. 
Florentino Ameghino hat dieselben in einer Reihe von Abhand- 
lungen beschrieben und abgebildet. Sie finden hier Namen wie 
Archaeopitheeus, Notopitheeus, Kupithecops, Anthropops, Homo- 
centrus, Homuneulus ete. ete., deren Wahl schon erkennen lässt, 
welche Gelankenreihen der verdienstvolle Forscher an diese Funde 
knüpfte, deren Alter er übrigens, nebenbei gesagt, etwas zu weit 
zurücksetzt. Mit Archäopitheecus, Eupithecops will er Wurzelformen 
[für die altweltlichen Affen, mit Homocentrus und Homuneulus 
car solche für die Anthropomorphen und Hominiden bezeichnen, 
Dem gegenüber ist aber ausdrücklich zu betonen, dass thatsäch- 


63 
lich keiner der südamerikanischen Fossilfunde Anknüpfungspunkte 
in der gedachten Richtung bietet, und dass alles was bisher an 
fossilen Affenresten in Südamerika gefunden wurde, ausschliess- 
lich jenem Formenkreis angehört, der heutzutage noch auf diesen 
Erdtheil beschränkt ist. 

Ich möchte diese Gonstatirung ganz besonders betonen, da 
Ameghinos Aufstellungen auch Verbreitung durch die Tages- 
presse fanden, wobei, was vorgreifend ebenfalls hier bemerkt 
werden mag, auch die weitere irrige Anschauung Ameghinos mit 
Verbreitung fand, dass in Südamerika gefundene, subfossile Men- 
schenreste von höherem Alter seien als andere bisher gefundene 
menschlichen Reste, so dass der Ursprung des Menschen und seine 
ältesten Reste in Südamerika zu suchen seien. 

Aus Nordamerika kennen wir fossile Reste ächter Affen bis- 
her noch gar nicht, was im Vergleich mit dem aus anderen Säuge- 
thierfamilien in den dortigen Tertiärablagerungen erhaltenen 
Reichthümern gewiss kaum mehr als ein Zufall betrachtet werden 
darf. Die südamerikanischen Affen sind daher als die weitere Ent- 
wicklungsstufe der nordamerikanischen Lemuriden zu betrachten, 
die in Nordamerika selbst keine weitere Nachkommenschaft hinter- 
liessen, wohl aber Descendenten auf die östliche Halbkugel ent- 
sandt haben dürften, denn es schemt als ob die Affen der alten 
Welt eher von nordamerikanischen Lemuriden, namentlich von 
der Gattung Hyopsodus, abzuleiten sein dürften als von den alt- 
weltlichen, die sich eher zu den noch lebenden Prosimien als zu 
höheren Formen umgestaltet zu haben scheinen. Doch ist hier das 
Material noch zu lückenhaft, um ein einigermassen sicheres, sich 
über das Niveau blosser Vermuthungen erhebendes Urtheil zu ge- 
statten. Was nun die lebenden Affen der alten Welt betrifft, so 
dürften dieselben Ihnen aus der Literatur wie aus Menagerien 
und zoologischen Gärten nicht minder bekannte und vertraute 
Erscheinungen sein, als die Brüllaffen. Löwen- und Kapuziner- 
Äeffehen der neuen Welt. Wem wären sie fremd die Paviane, die 
Meerkatzen, die Schlankaffen, die Hulmans- und die Teufels- 
Affen? Oder gar die berühmten menschenähnlichen Affen: der 
Gorilla von Westafrika, der Schimpanse des äquatorialen Afrika, 
der Orang-Utang von Borneo und Sumatra und der Gibbon von 
Südostasien? Ich darf mich daher wohl darauf beschränken nur 
einige ihrer hervorragendsten und wichtigsten anatomischen Merk- 


64 

male zu berühren: Der Schädel zeigt als hervorstechendstes Merk- 
mal Verkürzung und Zurücktreten des Gesichtstheils gegen das 
Granium, den eigentlichen Hirnschädel, dessen geräumige Höhle 
ein mit mächtig entwickelten, tief gefurchten Hemisphären aus- 
gestattetes Grosshirn umschliesst, welches das Kleinhirn fast voll- 
ständig überdeckt und an Grösse und Windungsreichthum nur 
von dem menschlichen Gehirn übertroffen wird. Die rundlichen 
Augenhöhlen sind nach vorne gerichtet und nach hinten durch 
eine knöcherne Wand von der Schläfengrube abgegrenzt. Thränen- 
grube und Thränenbein liegen innerhalb der Orbita. Die Gesichts- 
knochen sind verkürzt und steigen nach hinten steil an. Die 
beiden Unterkieferäste sind in der Symphyse fest vereinigt. Die 
Backzähne haben niedrige Kronen mit je #4 entweder schief oder 
direkt einander gegenüberstehenden Höckern. Die Extremitäten 
zeigen in ihrem gegenseitigen Verhältniss ziemliche Schwankungen, 
bei den Meerkatzen und Pavianen sind Vorder- und Hinter - Ex- 
tremität ziemlich gleich lang und von mittlerer Grösse, bei Ateles 
und dem Gibbon sind sie ausserordentlich verlängert, beim Schim- 
panse, Orang- Utang und Gorilla sind die Arme erheblich länger 
als die Beine. Das Becken hat bei den niedrigen Formen noch 
janggestreckte und schmale Form, bei den Anthropomorphen aber 
wird es im Einklang mit dem übrigen Skelet menschenähnlicher 
d. i. kürzer und breiter. Der Bau des Fusses ist durch die Bild- 
ung des Fersen- und Sprungbeins in gleicher Weise charakterisirt 
wie bei dem Menschen und den übrigen Säugethieren, so dass 
die alte Bezeichnung der Affen als Quadrumana oder Vierhänder 
der osteologischen Grundlage und damit jeder Berechtigung ent- 
behrt. Die Handähnlichkeit des Affenfusses beruht vielmehr ledig- 
lich in der dem Daumen ähnlichen Oppositionsfähigkeit der grossen 
Zehe, welche durch die besondere Gelenksbildung des ersten Meta- 
tarsalknochens an dem äusseren Keilbein bedingt ist. 

Fossile Reste altweltlicher Affen gehören nun immer noch zu 
den grossen Seltenheiten. Die älteren Forscher wie z. B. Guvier 
kannten überhaupt gar keine und stellten darum die Existenz 
fossiler Affen einfach in Abrede. Die ersten Funde machten 1836 
Baker und Durandin den Siwalikschichten am Fusse des Hima- 
layah; es waren dies, wie spätere Untersuchungen lehrten, Reste 
einer grossen Paviansart. Zwei Jahre später brachte ein aus 
Griechenland zurückkehrender bayerischer Tambour ein Kistchen 


65 


fossiler Knochen aus Pikermi bei Athen mit, unter denen Prof. 
Andreas Wagner in München zu seiner- grossen Freude und 
Ueberraschung Schädelfragmente eines Affen erkannte, der, da er 
mit dem Körperbau eines langschwänzigen Makaken Schädel und 
Gebiss eines Schlankaffen (Semnopithecus) verband und sich so- 
mit als eine Mischform zwischen diesen jetzt separirten Typen 
erwies, den Namen Mesopithecus Penteliei erhielt. Spätere Aus- 
srabungen förderten noch zahlreiche Reste dieses interessanten 
Thieres zu Tage, die in die Museen von München, Paris und 
London wanderten, und deren Reichhaltigkeit erkennen liess, dass 
es wohl ebenso schon ein geselliges Leben in grossen Heerden 
führte, wie seine heutigen asiatischen Nachkommen. Im Miocän 
Frankreichs, der Schweiz und der Steyermark wurden Reste eines 
dem heutigen Gibbon nächst stehenden Affen gefunden, und dem 
Eifer unseres verdienten Custos Herrn Munk glückte der Fund 
eines Kiefers dieser Art in dem Dinotheriensande von Stätzling, 
welcher jetzt ein Glanzstück unserer Sammlung bildet. In den 
gleichzeitigen Ablagerungen von Steinheim in Württemberg wurde 


- bisher kein Affenrest gefunden, und was Fraas in seiner Abhand- 


lung i. J. 1870 als Reste eines Teufelsaffen beschrieb und abbil- 
dete, den er Colobus grandaevus benannte, erwies sich bei ge- 
nauerem Zusehen als ein kleiner Suide, Hyotherium pygmaeum, 
Dep. Meerkatzen- und Stummelaffenreste fanden sich in der 
Folge dann noch in postpliocänen Knochenlagern bei Madras in 
Indien, ferner in pliocänen Ablagerungen Frankreichs und Italiens; 
besonders dürfte davon hervorzuheben sein die von Med.- Rath 
Hedinger in Stuttgart gemachte Entdeckung eines dem Gibraltar- 
Affen nächst verwandten Affen in dem Heppenloch, einer Höhle 
in Württemberg. Es ist begreiflich, dass nachdem nun einmal die 
Existenz tertiärer Affen unwiderleglich gesichert war, und unter 
den sicher bestiramten Arten sich auch eine aug der Reihe der 
Anthropomorphen fand, nämlich der fossile Gibbon von Sansan, 
Elgg, Göriach und, wie wir jetzt noch hinzufügen dürfen, von 
Stätzling, dass nun mit erhöhter Spannung der Entdeckung wei- 
terer höher stehender Affen entgegengesehen wurde, und dass die 
Entdeckung eines körperlichen Mittel- und Bindegliedes zwischen 
Menschen und Affen als Bestätigung theoretischer Spekulation mit 
Ungeduld erwartet und gefordert wurde. Aber es wollte lange 
nicht sich etwas Derartiges zeigen, und dem Sanguinismus der 


5 


66 


Entdecker erwuchs manch bittere Enttäuschung theils durch die 
Unvollständigkeit der gefundenen Reste, theils durch übereilt ge- 
stellte Diagnosen und ungenügend begründete Folgerungen. 

Da wurden im Mittelmiocän des Monte Bamboli im Toscan- 
ischen die mit schön erhaltenen Zahnreihen versehenen Reste 
eines grossen Affen gefunden, des Oreopithecus Bambolii, den 
die hervorragendsten Forscher wie Gervais, Cocchi und Forsyth 
Major für einen Anthropomorphen ansprachen, bis Schlosser in 
München auf Grund der Zahnbildung den Nachweis führte, dass 
es sich um einen Gynocephalen, einen Pavian, und zwar vom Typus 
der Geladas, handle, dessen Oberkieferbezahnung aber allerdings, 
wie spätere voliständigere Funde darthaten, bemerkenswerthe An- 
klänge an die Anthropomorphen aufweist. Ristori glaubte aus 
dieser Vermengung niederer und höherer Merkmale den Schluss 
ziehen zu dürfen, in dem Oreopithecus liege eine eynocephale 
Stammform der Anthropomorphen vor, eine Ansicht, welche sich 
aber nicht vereinbaren lässt mit Go pes Theorie, der die Anthropo- 
morphen und die Hominiden nicht an irgend einen ächten Affen- 
stamm angliedert, sondern, wie schon erwähnt, direkt von der 
nordamerikanischen Lemuridenfamilie der Anaptomorphidae ab- 
leiten möchte. 

Grosses Aufsehen erregte seiner Zeit, nämlich i. J. 1856 der 
Fund eines in 3 Stücke zerbrochenen Unterkiefers im Mittelmiocän 
des französischen Departements Haute-Garonne, welcher als Dryo- 
pithecus Fontani beschrieben wurde. Lartet und der sonst so 
vorsichtige Engländer Lyell erblickten in diesen Resten nicht 
nur einen unverkennbaren Anthropomorphen, was die Zähne klar 
erkennen liessen, sondern auch eine sehr hoch stehende Form, 
geeignet als das Bindeglied gegen das Genus Homo angesehen zu 
werden. Einzelne Zähne und ein Oberschenkel dieses Thieres waren 
früher schon in dem Bohnerz der schwäbischen Alb und im Sande 
von Eppelsheim in Hessen gefunden worden. Jäger hielt die 
ersteren für Menschenzähne und auch der Oberschenkel wurde von 
einigen Autoren für den eines etwa 12jährigen Mädchens genom- 
men. In der populären naturgeschichtlichen Literatur spielte jener 
Unterkiefer in dem angedeuteten Sinne lange eine grosse Rolle 
und schlechte Abbildungen dieses schlecht erhaltenen und dazu 
noch. aus 3 Fragmenten unrichtig zusammengesetzten Fundstückes 
gab es in Menge. Da brachte der Fund eines vollständigeren 


67 
Unterkiefers im Jahre 1890 die Erkenntniss, dass es auch mit 
diesem Menschenahnen nichts sei und dass zwar unzweifelhaft 
ein Anthropomorphe vorliege, aber keineswegs ein hochstehender, 
sondern vielmehr eine tieferstehende Form als die zur Zeit leben- 
den Arten. Vergleicht man diesen Unterkiefer mit dem eines 
Chimpansen , einer Hottentottin oder gar eines Europäers, So 
fallen die Unterschiede leicht in die Augen. In der Seitenansicht 
fällt abgesehen von den grossen, gorillaartigen Eckzähnen und den 
ebenfalls noch weit vom menschlichen Typus abweichenden, hinter 
dem Eckzahn stehenden Prämolaren das starke Zurücktreten des 
Kinnes auf, dessen Unterrand von einer, von den mittleren 
Schneidezähnen weg gezogenen Senkrechten bei dem europäischen 
Menschen etwas geschnitten wird, während er bei den 3 andern 
Kiefern von ihr zurückweicht und zwar am weitesten bei dem 
Dryopithecus. Betrachten wir aber den Unterkiefer von oben, 
dann finden wir eine breite, weit nach rückwärts reichende Sym- 
physe und im Gegensatze zu dem hufeisenförmigen Zahnbogen 
auch der niedersten Menschenrassen, die beiden Backzahnreihen 
in verhältnissmässig nur geringer Entfernung von einander fast 
parallel laufend, so dass für die Zunge nur wenig, fast weniger 
Raum bleibt als bei den anderen Anthropomorphen, dem Go- 
rilla ete. etc. Und gerade dieser Punkt ist sehr wichtig: Denn 
nicht ausschliesslich durch die höhere Gehirnentwicklung allein 
dürfte der Mensch den Gipfelpunkt in der organischen Schöpfung 
erklommen haben, sondern durch das Zusammenwirken derselben 
mit noch andern Faktoren, mit dem aufrechten Gang und vor 
Allem mit der Ausbildung des Sprachvermögens, das sicher schon 
in seinen primitiven Grundlagen an eine höhere Ausbildung der 
Sprachwerkzeuge, des Kehlkopfs, Gaumens und der Zunge ge- 
bunden war. So ist denn auch der berühmte Dryopitheeus nichts 
weniger als eine Mittelform gegen den Menschen hin, er steht 
sogar noch tiefer als der gleichzeitige Pliopithecus oder Hylobates 
antiquus und Schlosser ist geneigt, in.inm die Stammform des 
Schimpanse und Orang - Utang zu erblicken. Aus dem älteren 
Tertiär ist somit bis jetzt noch keine Form bekannt geworden, 
an welche die Weiterentwieklung zum menschlichen Typus, und 
wenn auch allerdings nur in seiner niedersten Form z. B. des 
Neanderthalmenschen oder des Menschen von Spy in Belgien mit 
Fug angeknüpft werden könnte, und besteht hierüber unter den 


5* 


68 


Forschern zur Zeit nicht mehr die geringste Meinungsverschieden- 
heit. Anders hingegen liegen die Dinge bezüglich der Funde des 
holländischen Militärarztes Dr. Dubois, der im Jahre 1891 in 
dem vulkanischen Tuffe des Ufers des Kedeng bei Trinil auf der 
Insel Java in geringer Entfernung von einander einen mit patho- 
logischen Osteophyten besetzten Oberschenkel, eine flache Schädel- 
decke und einen isolirten oberen Backzahn fand, die ihm für 
einen lebenden Affen zu gross und spezialisirt, für einen Menschen 
aber wieder nicht mit allen unverkennbaren Merkmalen eines 
solchen ausgestattet erschienen, so dass er zu der Ueberzeugung 
kam, nun in der That ein Mittelwesen zwischen einem Anthropo- 
morphen und dem Menschen vor sich zu haben, einen Menschen- 
affen oder Affenmenschen, dem er die Bezeichnung Pithecanthro- 
pos erecetus gab. Er beschrieb den Fund in einer grösseren Ab- 
handlung, welcher er die Abbildung der Reste beigab, die er in 
der Folge dann selbst nach Europa brachte und auf verschiede- 
nen Versammlungen und vor mehreren gelehrten Gesellschaften 
demonstrirte. Das Aufsehen, welches diese Entdeckung machte, 
war ungeheuer und die Divergenz der Meinungen und Urtheile 
der Forscher, wie nicht anders zu erwarten, eine ganz eminente. 
Allerorten stiess Dubois mit seiner Entdeckung ursprünglich auf 
den heftigsten Widerspruch. Die Einen bezweifelten das Alter der 
Reste, die Andern ihre Zusammengehörigkeit; Virchow erklärte 
das Thier für eine riesige Hylobatesart, französische Forscher 
entschieden sich für die rein menschliche Provenienz, einige 
Forscher erklärten den Schenkelknochen und den Zahn für 
menschlich, das Schädeldach für das eines Affen, wieder Andere 
vertraten die gegentheilige Ansicht; auch über die Entstehungs- 
weise der Knochenwucherungen an dem Femur gingen die Mein- 
ungen auseinander; kurz, kaum jemals konnte man auf paläon- 
tologische Objekte mit grösserem Recht das geflügelte Wort: „So 
viel Köpfe, so viel Meinungen“, anwenden als auf die in Rede 
stehenden. Die Literatur des Pithecanthropos hat bereits grosse 
Dimensionen angenommen, und würde es viel zu weit führen, 
wollte ich den Versuch machen, hier des Näheren darüber zu 
referiren, mit welchem Aufwand von Scharfsinn, manchmal auch 
von Spitzfindigkeit die einzelnen Männer der Wissenschaft ihre 
jeweilige Ansicht begründeten oder zu stützen versuchten. Seit die 
Fundstücke im Originale nach Europa gelangten, ist nun aber 


3 

3 

R- 

3 
E 


doch eine etwas grössere Klärung der Frage eingetreten und lässt 
sich im Allgemeinen Folgendes über dieselben sagen: Vor Allem 
ist an der Fossilität der Reste in keiner Weise zu zweifeln, ebenso 
steht ihre Zugehörigkeit zu dem gleichen Individuum kaum mehr 
in Zweifel. Das Alter ist nach den in der gleichen Ablagerung ge- 
fundenen Säugethierresten als pliocän zu bezeichnen; denn in 
der gleichen Schicht fanden sich Hirsche von Axistypus, Hippo- 
potamus, ein grosses Schwein, Büffel, Bison und Rhinoceros und 
die merkwürdige Proboseidiergattung Stegodon, welche den Ueber- 
gang von Mastodon zu Elephas vermittelt, ferner Felis und Hyäna, 
sowie eine riesige Schuppenthierart, Manis, dreifach grösser als 
das heutzutage in Java lebende Schuppenthier; also eine Fauna, 
die eine merkwürdige Mischung von ausgestorbenen und lebenden 
Typen zeigt und jedenfalls älter ist als die Eiszeitfauna unseres 
Continentes.. Was nun von dem Schädel des Pithecanthropos er- 
halten ist, nämlich das Schädeldach, ist durchaus affenähnlich ; 
er ist viel niedriger als: alle bisher bekannten Menschenschädel, 
selbst als die von Spy, aber die Schädelhöhle, der für die Auf- 
nahme des Gehirns bestimmte Raum, ist grösser als bei jedem 
Affen und sogar grösser als bei dem Menschen von Spy. Die 
Zähne sind nach dem Typus der Anthropomorphen gebildet und 
zeigen divergirende Wurzeln. Der Oberschenkel ist ungemein 
menschenähnlich, nur die untere Partie desselben erinnert mehr 
an den Gibbon. Es vereinigen sich also sowohl aın Schädel als 
auch am Femur Merkmale von Affen, besonders Hylobates, mit 
solchen vom Menschen. Für ihre Zusammengehörigkeit spricht 
abgesehen von der relativ geringen Entfernung, in welcher die 
Stücke von einander eingebettet waren, auch der Umstand, dass 
sie zu einander in dem analogen Grössenverhältnisse stehen wie 
die entsprechenden Skelettheile beim Menschen sowohl als auch 
beim Gibbon. Wir haben es also unzweifelhaft mit einer neuen 
Form, mit einem besonderen Lebewesen zu thun, welches ge- 
eignet ist als vermittelnde Uebergangsform zwischen den höheren 
Affen und den Menschen angesprochen zu werden. Die Anthro- 
pologen, welche die Reste prüften, stellen deren Zugehörigkeit 
zum Menschen entschieden in Abrede, und da es andrerseits auch 
nicht möglich ist, sie einer der bisher bekannten Anthropomorphen- 
gattungen anzureihen, so bleibt in der That nichts Anderes übrig, 
als — wie Dubois gethan — eine besondere Gattung aufzustellen, 


N 


welche an die Spitze der Anthropomorphen zu stehen kommt. 
Herr Dr. Schlosser in München, dessen Referaten über die Pi- 
thecanthroposliteratur das Wesentlichste des hier Vorgebrachten 
entnommen ist, äussert sich bezüglich der systematischen Stellung 
der neuen Form ungefähr folgendermassen: Pithecanthropos ist 
zwar mit Hylobates näher verwandt als mit den übrigen Anthro- 
pomorphen, doch darf er unter keinen Umständen einfach als 
blosse Spezies von Hylobates betrachtet werden, denn dies hiesse 
nichts mehr und nichts weniger als sich über alle Gesetze der 
Systematik hinwegsetzen. Ueberdies würde durch eine solche 
Ausflucht auch die Frage, ob wir hier den Ahnen des Menschen 
vor uns haben, auch keineswegs gelöst, sondern lediglich um- 
gangen, denn da die neue Form, mag man sie nun allenfalls 
auch Hylobates nennen, die Lücke zwischen dem Menschen und 
den Anthropomorphen viel besser ausfüllt, als jede andere bisher 
bekannte, so müsste eben dann die Gattung Hylobates in die 
Ahnenreihe des Menschen gestellt werden. Viel schwieriger ist 
hingegen die Frage zu beantworten, ob wir den Pithecanthropos 
bereits zu den Hominiden oder noch. zu den Anthropoiden rech- 
nen sollen. Der von Dubois beliebte Ausweg, die neue Gattung 
zugleich als Vertreter einer besonderen Familie hinzustellen, ist 
ganz unzulässig. Denn er führt, wenn er für jede nicht genau 
in eine der bisherigen Familien passende Form eingeschlagen 
würde, lediglich zu einer unleidlichen Complikation der Systematik. 
So lange wir daher nicht mehr von Pithecanthropos wissen als 
bis jetzt, ist es besser von einer Lösung dieser Frage abzusehen. 
Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass wir diese 
Gattung bereits bei den Honimniden unterbringen müssen , sofern 
man überhaupt eine Grenze zwischen diesen und den Anthropoiden 
ziehen will. Dies die Auffassung Schlossers. Nach meiner unmass- 
geblichsten Meinung ist die Frage noch nicht genügend spruch- 
reif und das Material zur Entscheidung nicht ausreichend. Die 
Fauna, mit welcher die Reste zusammen gefunden sind, ist relativ 
jung und mit modernen Typen durchsetzt, so dass es nicht als 
recht wahrscheinlich zu bezeichnen ist, in ihrer Mitte noch einen 
noch auf tiefer pithekoider Stufe stehenden, direkten Ahnen des 
Menschen zu finden, von dem vielmehr theoretisch anzunehmen 
ist, dass er damals schon eine wesentlich höhere Stufe erreicht 
haben mag, während das dem Pithecanthropos etwa entsprechende 


Stadium wohl eher weiter zurück, etwa in der Miocänzeit zu er- 
warten sein dürfte. Und so lange wir keine vollständigeren Reste 
jenes Geschöpfes kennen, möchte auch die Auffassung berechtigt 
erscheinen, in der ich mich mit Branco begegne, dessen inter- 
essante Arbeit mir leider erst zu spät in die Hände kam, um sie 
noch für diesen Vortrag benützen zu können, dass es sich näm- 
lich hier auch um eine ausgestorbene, riesige, wirkliche Anthropo- 
morphenart handeln könnte, welche in einigen Punkten mehr 
Menschenähnlichkeit besass als die noch lebenden Anthropoiden, 
während sie in anderen vielleicht in um so höherem Grade von 
dem menschlichen Typus abwich. Mindestens wäre meiner Mein- 
ung nach der Fund eines vollständigen Kiefers nöthig, damit aus 
der Gestalt der Zahnreihe ein Schluss darauf gezogen werden 
könnte, welches der Ausbildungsgrad der Sprechwerkzeuge war. 
Denn wenn uns auch die Gestalt der Schädeldecke Aufschluss über 
die quantitative Beschaffenheit des Gehirns gibt, so erfahren wir 
daraus doch nichts über dessen von seinem inneren Bau und 
seinem feineren Gefüge abhängige Qualität und Leistungsfähigkeit. 
Unmittelbaren Aufschluss über diese Verhältnisse vermag uns frei- 
lich kein fossiler Rest je zu geben. Um so wichtiger aber ist es 
aus osteologischen Merkmalen Anhaltspunkte zur Beurtheilung des 
Ausbildungsgrades von Weichtheilen zu gewinnen, deren Gestalt 
und Funktion in engstem Zusammenhang mit der höheren Aus- 
bildung und feineren Struktur des Gehirnes steht, vor Allem 
der Laut- und Sprechwerkzeuge, die, wie ich im Vorhergehenden 
schon angedeutet, als hauptsächlichstes Agens den Menschen höher 
und höher über das Niveau der übrigen Anthropoiden erhob und 
ohne die er nie und nimmer das Zoon politicon des Aristoteles ge- 
worden wäre. 

Damit ist, soweit dies in dem Rahmen eines Abendvortrages 
angänglich erscheint, das uns aus dem Bereiche der Lemuriden 
und Simiiden incl. der Anthropoiden verfügbare fossile Material 
erschöpft und wir stehen nun vor dem Abgrund, der nach land- 
läufiger und althergebrachter Anschauung zwischen den Spitzen 
des Säugethierstammes, den anthropoiden Affen einerseits und 
den Menschen andererseits klafft, während uns die Erfahrungen 
aus anderen Gebieten der Paläontologie, Anatomie und Entwick- 
lungslehre die Erkenntniss aufdrängen, dass der Mensch, wie er 
in seiner Entstehungsweise und physischen Entwicklung als Einzel- 


72 
wesen keine Sonderstellung gegen die übrigen höher stehenden 
Glieder der organischen Welt einnimmt, so auch als Gattung 
nicht als das Produkt eines besonderen Schöpfungsaktes in die 
Welt getreten ist, sondern an dem grossen, weit- ja allumfassen- 
den Stammbaum des gesammten organischen Lebens nur einen 
Zweig bildet, allerdings einen Hauptzweig, der sich über alle an- 
deren hoch hinaus erhebt und die Krönung, die Gipfelblüthe des 
Baumes darstellt. Es muss also einmal eine Zeit gegeben haben, 
zu der der beregte Abgrund überbrückt war, und nachdem uns 
die Paläontologie bis jetzt schon Hunderte von Brücken finden 
liess, die einstmals über im System der Organismen klaffende 
Lücken führten, so ist gar nicht daran zu zweifeln, dass auch 
diese bis jetzt noch fehlende Brücke ihre Reconstruktion erhalten 
wird. Wir haben schon Andeutungen gefunden für einen Pfeiler 
an der einen, an der Anthropomorphenseite, und wir werden im 
Folgenden sehen, dass es auch auf der anderen Seite, auf der 
der Menschenarten, nicht an Spuren von solchen fehlt. Wir müssen 
dieselben in zweierlei Form erwarten, erstens in Merkmalen nied- 
rigerer Organisation, in pithekoiden, nach unten, gegen den Aus- 
gangs- und Ursprungspunkt deutenden Merkmalen bei noch leben- 
den Menschenracen, und zweitens in der Auffindung ausgestor- 
bener Menschenformen, welche solcher pithekoider Merkmale mehr 
in sich vereinigten, als es bei irgend einer der noch lebenden 
Menschenracen der Fall ist. Beide Forderungen sind zur Zeit 
erfüllt. Es ist eine bekannte Thatsache, dass einzelne Menschen- 
racen eine grössere Summe pithekoider Merkmale aufweisen als 
andere. Die wenigsten derselben finden sich bei den Indo-Euro- 
päern, mehr schon besitzen die Mongolen. Am zahlreichsten sind 
sie bei den. Polynesiern, Negern und Buschmännern, aber nicht 
immer in gleicher Art ausgebildet, und fast jeder Theil des Ske- 
letes hat deren aufzuweisen. So besitzt der Buschmann platte, 
verschmolzene Nasenbeine, der Polynesier pithekoid gebildete 
obere Backzähne, der Neger platte Darmbeinschaufeln und prog- 
nathe Kiefer, mehrere Racen zeigen ferner platte Schienbeine, 
einige Urracen Indiens zeigen abstehende grosse Zehen u. S. w. 
Eine ganz besondere Wichtigkeit kommt der unverkennbar im 
Gang befindlichen Umbildung des menschlichen Gebisses zu, die 
einerseits zu einer Verringerung der Zahl der oberen Schneide- 
zähne von 2 Paaren zu nur 1 Paar zu führen beginnt, anderer- 


73 


seits aber einen Rückgang der Zusammensetzung der oberen Back- 
zahnkronen aus 4 Hügeln zu einer Zahl von nur 3 Hügeln er- 
kennen lässt, welcher Umformungsvorgang einen unverkennbaren 
Rückbildungsvorgang darstellt, der vielleicht in Gausalzusammen- 
hang mit dem Mehrverbrauch von Ernährungsmaterial durch den 
Inhalt der Schädelhöhle steht, sicherlich aber nicht als ein ata- 
vistisches Phänomen aufzufassen ist, mit welchen, nebenbei gesagt, 
überhaupt etwas viel Unfug getrieben wird. Letztere Deutung 
läge allerdings nahe, indem gerade jene alteocäne Lemuriden- 
Familie, an welche, wie schon angedeutet, der Amerikaner Gope 
geneigt ist, die Anthropoiden inclusive Hominiden, also unter Bei- 
seitelassung der übrigen Simiiden direkt anzuknüpfen, obere Back- 
zähne von 3hügeliger Zusammensetzung zeigt. Neben bezw. schon 
vor der Verminderung der Zahl der Kronenhügel bekundet sich 
ausserdem bei den höheren Menschenracen eine auffallende Neig- 
ung zum Verschmelzen der bei niedrigen Racen wie auch bei 
den Anthropoiden stets getrennt bleibenden und auch divergiren- 
den Zahnwurzeln. Die niederen Racen, die Melanesier, Polynesier 
und Malayen lassen einen viel höheren Procentsatz mit quadri- 
tuberkulären oberen Molaren erkennen, als die Mongolen, diese 
wieder mehr als die Eskimo, den geringsten endlich, oder um- 
gekehrt den grössten Procentsatz an zum Trituberkulartypus um- 
gebildeten Molaren zeigen die Indo - Europäer, und unter diesen 
eilen die Europo-Amerikaner ihren im Stammland verbliebenen 
Brüdern wieder voraus. 

Weit wichtiger als alle diese Thatsachen ist aber die Ent- 
deckung einer ausgestorbenen Menschenrace, welche Zeitgenosse 
ausgestorbener Thierformen war, und deren Existenz bei uns in 
die Eiszeit, bez. in die Periode zwischen der ersten, der grossen 
und der zweiten Eiszeit, also in die sog. Interglacialperiode zu 
setzen ist. Dieser vorgeschichtliche Mensch, von dem auch 
unsere Sammlung einige, freilich nicht bedeutende und auch ge- 
rade nicht besonders characteristische Reste aus der Ofnet im 
Ries besitzt, lebte zusammen mit dem Mammuth, dem wollhaarigen 
Nashorn, dem Höhlenbären, der Höhlenhyäne und dem Urrind, 
ferner dienten ihm zur Nahrung das Pferd, das Renthier und 
der Riesenhirsch. Seine Geräthe und Waffen waren die primitiven 
Produkte des bekannten sog. paläolithischen Typus. Mehrfach 
wurden schon Skelete und Schädel dieses Urmenschen gefunden, 


ER 


aber leider ging der grösste Theil dieser Schätze wieder zu Ver- 
Just und andrerseits wurden ihm auch schon vielfach Reste zu- 
geschrieben, die sicher jünger oder mindestens zweifelhaften 
Alters sind. Mit der für wissenschaftliche Verwerthung zu for- 
dernden Sicherheit sind von diesem Urmenschen nur anzu- 
erkennen der berühmte Schädel aus dem Neanderthal, der Unter- 
kiefer von La Naulette, das Skelet von Cannstatt, die Reste 
aus der Schipkahöhle in Mähren und als hochwichtigster und vor 
allen anderen werthvollster Fund die beiden vollständigen Skelete 
eines Mannes und einer Frau, welche in einer Grotte zu Spy in Belgien 
gefunden wurden. Alle diese Reste bekunden durch die Ueber- 
einstimmung ihrer Merkmale unzweideutig, dass sie von ein und 
derselben Race oder Menschenart herrühren, und dass diese 
Race oder Art tiefer stand, d. h. in ihrer Körperbildung eine 
grössere Summe pithekoider Merkmale vereinigte, als es bei den 
tiefst stehenden der noch lebenden Menschenracen der Fall ist. 
Diese pithekoiden Merkmale nun aber sind vor Allem: die 
mächtige Entwicklung der Glabella und der Augenbrauenbogen, 
die niedrige, fliehende Stirn, die Dicke der Schädeldecke, ein 
halbkreisförmiger Knochenwulst über dem Hinterhaupt, die 
massive Gestalt des Unterkiefers mit unentwickeltem Kinn, ein 
eigenthümliches Merkmal an der Innenseite der Unterkiefersym- 
physe, die Grösse und divergirende Wurzelbildung der Back- 
zähne, die Kürze der Schienbeine, welche kürzer sind als bei 
allen anderen Menschenracen, die leichte S-förmige Krümmung 
der Oberschenkelknochen, und endlich die divergirende Krümm- 
ung der beiden Vorderarmknochen. Fraipont und Lohest, 
welche die Skelete von Spy auf das Genaueste untersucht haben, 
äussern sich über die angegebenen Merkmale folgendermassen: 
1) Der stark hervortretende Augenbrauenwulst ist character- 
istisch für die Neanderthal- (oder Cannstatt-) Race. Keine 
der lebenden Racen zeigt ihn in gleichem Maasse entwickelt, 
weder die Papuas, noch die Australier oder irgend eine 
Negerrace. Hingegen findet er sich im Verein mit der 
darunter befindlichen Knochenhöhlung (Sinus) genau so 
beim erwachsenen männlichen Orang und Chimpanse, so- 
wie beim jungen männlichen Gorilla. Beim weiblichen 
Chimpanse ist der Wulst meist schwächer als bei dem 
Manne von ‚Spy. 


9) Die fliehende Stirn der beiden Schädel von Spy findet 


3) 


4) 


sich typisch bei keiner der lebenden Racen, kommt aber 
als individuelle Anomalie hie und da vor, hingegen ist sie 
typisch für den Neanderthalmenschen. Sie ist ferner cha- 
racteristisch für den erwachsenen Chimpanse in beiden Ge- 
schlechtern, sowie für die weiblichen und die jungen männ- 
lichen Orang’s und Gorilla’s. 

Der halbkreisförmige Querwulst über der Hinterhaupts- 
fläche, welcher für die Neanderthalrace characteristisch ist, 
findet sich unter den lebenden Racen noch bei den Negritos 
und den Fellahs; in gleicher Weise ist er vorhanden beim 
jungen Gorilla und Orang, sowie beim jungen männlichen 
und dem erwachsenen weiblichen Chimpanse. 

Von hoher Bedeutung ist, wie schon bei Besprechung des 
Dryopithecus angedeutet wurde, die Bildung der Unterkiefer- 
symphyse, speciell des Kinnes. Die anthropoiden Affen 
besitzen kein vorspringendes Kinn und in gleicher Weise 
fehlt dasselbe an den Unterkiefern der Neanderthalmenschen. 
Bekanntlich bildet die Vorderseite des Unterkiefers mit dem 
horizontalen Ast beim Menschen mehr oder weniger einen 
spitzen Winkel; derselbe beträgt beim Europäer nach Mess- 
ung an 15 Pariser Schädeln 71.4°, beim Neger 82.2°, beim 
Neucaledonier 83.9”, beim Unterkiefer von Naulette 94". 
Bei den Schädeln von Spy beträgt er 107° und bei den 
Gannstattschädeln nähert sich dieser Winkel fast ganz dem 
der Anthropoiden. Das bedeutsamste Merkmal findet sich 
aber an der Innenseite der Symphyse. Während nämlich 
bei den Anthropoiden die letztere gleichmässig schief vom 
Zahnrand bis zum Unterrand verläuft, biegt sie beim 
modernen Menschen vom Ansatz des Musc. genioglossus 
wieder nach vorn um und bildet somit einen Winkel. Die 
Unterkiefer von Naulette und Spy aber halten in dieser Be- 
ziehung genau die Mitte zwischen beiden Extremen, indem 
sie noch über der Insertion des Genioglossus eine senkrecht 
stehende Concavität bildet und sich dann erst nach vorn 
wendet. 

Ulna und Radius sind kurz, im Gegensatz zu den langen 
Vorderarmen der Anthropoiden, aber sie sind beide in 
divergirender Richtung gekrümmt, so dass der Zwischen- 


76 
knochenraum eine Breite erhält, die sich lediglich bei Affen, 
nicht aber bei irgend einer lebenden Menschenracewiederfindet. 

6) Die nach vorn gerichtete Krümmung des im Querschnitt 
runden Oberschenkelknochens, welche die Menschen von 
Spy zeigen, ist bei den Affen Norm, unter lebenden Racen 
findet sie sich bei den Negritos der Philippinen, in ähn- 
lichem Grade auch beim neolithischen Menschen. 

7) Das Schienbein ist im Verhältniss zum Oberschenkel kürzer 
als bei jeder anderen Menschenrace und gleichzeitig auch 
kräftiger; diese Bildung — im Verein mit der ovalen Gestalt 
des Querschnittes, nähert sich sehr der der Anthropoiden. 

8) Die Oberschenkelknorren sind breiter als bei den übrigen 
Menschenracen und weiter nach hinten gerückt. Der auf 
dem Schienbein aufruhende Theil des Knochens steht so 
weit nach hinten, dass der ganze Schenkel nach hinten ge- 
zogen wird. Zur Erhaltung des Gleichgewichtes musste so- 
mit Kopf und Rumpf nach vorwärts gebeugt werden, und 
es ist daher mit grösster Wahrscheinlichkeit anzunehmen, 
dass der Mensch von Spy die gleiche Haltung annahm wie 
der Gorilla oder Orang, d. h. dass er mit vorgebeugtem 
Rumpf und eingebogenen Knieen einherging. 

Auf die Einzelnheiten der Zahnbildung, welche von Frai- 
pont und Lohest auf das Genaueste geschildert werden, näher 
einzugehen, will ich unterlassen, um Ihre Geduld nicht auf eine 
zu harte Probe zu stellen. Es ergibt sich, kurz gesagt, dass der 
Mensch von Spy auch in dieser Beziehung wegen der grossen, 
4hügeligen, von vorne nach hinten an Grösse zunehmenden Back- 
zähne, welche gleichzeitig eine eigenthümliche Coulissenstellung 
zeigen und mit grossen divergirenden Wurzeln eingepflanzt sind» 
die tiefste Stellung unter den menschlichen Kacen einnimmt. 

Und fassen wir Alles kurz zusammen, so ergibt sich das Ge- 
sammtbild einer wohlcharacterisirten, specifisch von jeder au- 
deren Menschenart verschiedenen Art d. i. Species, welche zwar 
durchaus als Mensch anzusprechen ist, aber auch durch den Zu- 
sammentritt einer überaus grossen Zahl pithekoider Merkmale 
eine unverkennbare Convergenz zu dem Stamme der Anthropoiden 
dokumentirt. Cope benennt dieselbe als homo neanderthalensis.*) 


*) S. dessen Abhdlg. „The Genealogy of Man“ (American Naturalist. XXVL. 
1893. Seite 321), der das Vorstehende grösstentheils entnommen ist. 


77 


Bisher kannte man Schädel vom Neanderthaltypus nur aus 
Europa. In neuester Zeit wurden aber ähnliche Funde auch in 
Nordamerika gemacht. Die betreffenden Schädeldächer finden sich 
in den Proceed. Davenport Acad. Nat. Sc. VI, 1897, Seite 64 und 
78, abgebildet. Sicherlich sind diese Reste geologisch wesentlich 
jünger als die europäischen, welchen sie gleichen. Sollte die 
europäische Urbevölkerung vom Neanderthalschlag von einer neu- 
einwandernden, höher entwickelten Race (den Ahnen der Inuits ?) 
nach Norden verdrängt und im Laufe der Zeit bis nach Amerika 
hinüber geschoben worden sein? Vielleicht geben uns weitere 
amerikanische Funde hierüber Aufklärung. 

Meine Herren! So können wir in aufsteigender Linie den 
Entwicklungsgang verfolgen, den das Nervensystem von den nie- 
dersten Formen bis zu den höchsten durchläuft, von den primi- 
tivsten Bildungsstufen, in denen seine Thätigkeit sich auf ein- 
fache, schwache und träge Reaktion auf äussere Reize beschränkt 
bis zu dem verwickelten Bau des Menschenhirnes, dessen Funktion 
sich als spontanes Denken und Fühlen, Merken, Erinnern und 
Wollen, Können und Wissen in den verschlungensten Combinatio- 
nen der Gedanken und in blitzartigem Antworten auf jeden Impuls 
äussert, bis zu jener Höhe der Leistungsfähigkeit, die uns in der 
Form des Genies entgegentritt und uns, ‚mit dem Ueberquellen 
über die Norm, schon hart an die Grenze des Pathologischen führt. 

Wir sehen wie der Gebrauch eines jeden Organes in för- 
dernder Weise auch seinen Bau und seine Leistungsfähigkeit be- 
einflusst und sehen ferner wie verschiedene Lebeformen durch 
Umbildung und Speeialisirung zu verschiedenen Culminations- 
punkten der organischen Entwicklung gelangen. 

In unaufhörlichem Gebrauch hat der Vogel das vollendetste 
Flugorgan erworben, der Walfisch die höchste Potenz der Schwimm- 
fähigkeit, das Pferd den vollendetsten Rennfuss, der Wiederkäuer 
zu dem letzteren noch die höchste Vollkommenheit der Herbivoren- 
lebeweise. Und aus einem der zahlreichen Aeste des grossen 
Säugethierstammbaumes sehen wir dann einen Zweig hervor- 
spriessen, eine genealogische Linie sich entwickeln, die vermöge 
der stetig fortschreitenden Höherentwicklung des Centralnerven- 
systems sich als höchst entwickelte Wirbelthiergruppe an die 
Spitze des Ganzen setzt und dasselbe dadurch krönt, dass nach 
vorgängiger Erwerbung des aufrechten Ganges durch den weiteren 


Hinzutritt des artikulirten Lautvermögens zu der höheren Gehirn- 
entwicklung die Grundlage zu innigeren gegenseitigen individuellen, 
familiären und Stammesbeziehungen gelegt werden konnte, aus 
denen dann wieder die ersten Anfänge allgemeiner Denkbegriffe 
entsprossen. 

Bei den sog. unvernünftigen Geschöpfen sehen wir überall 
und stets die höchste Anspannung der ihnen zu eigenen Kräfte und 
Gaben als eine Grundlage ihrer Weiterentwicklung, doch nie einen 
Missbrauch derselben. Und im Allgemeinen erkennen wir die Har- 
monie der Kräfte als das Grundprineip alles Lebens, ja des 
Weltenbanues überhaupt. Liegt nicht hierin allein schon für uns, 
als die Besitzer des höchsten Geschenkes der Natur, die Auffor- 
derung Maass zu halten mit unseren Kräften, aber auch die heilige 
Verpflichtung den Wunderbau des in unserer Schädelhöhle ge- 
borgenen Organes seiner Kraft gemäss zu nützen, d. h. nicht auf- 
zuhören, zu lernen, zu denken und zu wissen? 


ee —  —— 


Die Gross-sehmetterlinge 


der 
Umoebung Augsburgs 
von 


Jos. Munk. 


Beitrag zu dem XXXIII. Jahresberichte des naturwissenschaftlichen Vereins 
für Schwaben und Neuburg 1898. 


m 


Vorbemerkung. 


Von Seite der verehrlichen Vorstandschaft des Naturwissen- 
schaftlichen Vereines für Schwaben und Neuburg erging an mich 
die ehrende Aufforderung, ein Verzeichnis der Lepidopteren-Fauna 
Augsburgs zusammenzustellen. Diese ist nun zwar in den Werken 
Freyers und Hübners schon in grossartigster Weise dargestellt. 
Wenn man ferner die Notizen eines so eifrigen Lepidopterologen wie 
Grandauers beachtet, so sind die Leistungen meiner Vorgänger 
auf diesem Gebiet schwer zu überbieten. Was also die Veröffentlich- 
ung einer weiteren Arbeit rechtfertigen kann, ist nicht in erster 
Linie eine reiche Menge neuer Ergebnisse (solche sind auch dem 
ernsten Sammler nur kärglich beschieden), als vielmehr der Um- 
stand, dass die Veränderungen in der hiesigen Flora durch die 
weitergreifende Kultur mancherlei Streichungen, Zusätze, Aender- 
ungen in Standort, Futterpflanze u. dgl. notwendig machten. Aus 
diesem Grunde schrieb ich in freudiger Folgeleistung dieses vor- 
liegende Werkchen und widme es in treuer Anhänglichkeit dem 
genannten Vereine Doch kann ich mir selbst nicht verhehlen, 
dass darin noch Manches der Vervollkommnung bedürftig und 
fähig ist; ich verweise dabei nur auf die vielfach noch dunkle 
Art der Ueberwinterung und auf die bisher noch unbekannten 
Raupen vieler Lycaenae und Acidaliae. Auf diesen Punkt müssen 
sich die Bemühungen jüngerer Sammler richten, wenn sie nicht 
mit der Aneignung des schon Bekannten zufrieden sein wollen. 

Zum Gebrauch dieser Fauna mögen folgende Erklärungen 
dienen: 

Die Zugehörigkeit zur Augsburger-Fauna bestimmt ein Kreis 
mit dem Centrum Augsburg und dem beiläufigen Radius von 
2 Stunden; natürlich führt die Vegetation der Gegend kleinere 
Erweiterungen und Verengerungen der gedachten Peripherie herbei. 

Eine Lokalität gab ich nur da an, wo eine Oertlichkeit der 
ausschliessliche oder vorzügliche Standort einer Spezies ist. 

In ähnlicher Weise führte ich bei Raupen, welche überwintern, 
welche also im Herbst und im Frühjahr vorhanden sind, in der 


6 


Regel nur die Zeit an, in der sie am leichtesten zu erbeuten und 
aufzuziehen sind. 


en 
. 


—] 


je 6) 


Als Abkürzungen werden gebraucht: 


Ha 2%: R = Raupe; 
Dr = Rnppe: E2— "“Valter: 
überw. = überwintert; hfg.. = häufig. 


Andere ergeben sich von selbst. 
Augsburg, im Juli 1898. 
J. Munk. 


I2thopalocera. 


Papilio L. 
P. podalirius L. R Aug., Sept. auf Prunus spinosa, Sieben- 
tisch. F Juni; hfg.; überw. P. 
P. Machaon L. K Aug, Sept. auf Pimpinella saxifraga, 
Angelica silvestris, Daucus Carota. F Ende April, Mai; Aug. 
Sept.; manches Jahr hfg.; überw. P. 


Aporia Hh. 

A. crataegt L. R April, Mai auf Prunus spinosa, Crataegus 
oxyacantha; gesellig u. schädl. F Ende Juni; überw. R. 

Pieris Schrk. 
P. brassicae L. R Juni; Aug., Sept. in Gärten u. Kraut- 
äckern auf Kohlarten; gesellig u. schädl. F Mai bis Ang. 
überw. P. 
P. rapae L. R Aug., Sept. auf Kohlarten, Hesperis matro- 
nalis; gesellig. F Mai bis Okt.; überw. P. 
P. napi L. R Juni; Aug., Sept. auf Hesperis matronalis, 
Reseda luteola. F Mai bis Aug. vereinzelt; überw. P. 
P. daplidicee L. & Juni; Aug., Sept. auf Sisymbrium offi- 
cinale, LReseda luteola; F Mai; Aug., Sept.; nicht hfe.; 
Stätzling; überw. P. 

Anthocharis B. 
A. cardamines L. R Ende Juni u. Juli auf Cardamines- 
Arten u. Turritis glabra; F April u. Mai; einzeln; überw. P., 


10. 


LI. 


83 


Leucophasia Stph. 

L. sinapis L. R Juni; Aug., Sept. auf Crueiferae, Lotus- 
u. Lathyrus-Arten; ich fand die sehr seltene Raupe einmal 
Anfang Sept. hinter dem „dürren Ast“. F Mai u. Herbst; 
überw. P. 

Colias FE. 
©. hyale L. BR einmal gefunden Ende Mai auf Hippocrepis 
comosa; F Aug., Sept; hfg.; überw. P. 
O©. edusa F. R Juni, Juli auf Anthyllis vulneraria; F Aug. 
bis Okt.; hfg. überw. E. 

ab. helice sehr selten; F einmal bei Westheim gefangen. 
Rhodocera B. 

Rh. rhamni L. R. Ende Juni, Juli auf Ramnus frangula ; 
F April, Mai u. Juli bis Okt. nicht selten ; überw. F. 

MMmeclıE. 


Th. betuiae L. R Mai bis Juli auf Prunus spinosa; F Juli, 
Aug. ; hfg.; überw. E. 

Th. spini Schiff. R Mai auf Rhamnus cathartica; F Juli, 
Aug.; nicht selten; überw. E. 

Th. decis Esp. R Ende Mai auf Quercus, F Juli; einzeln, 
manches Jahr selten; überw. E. 

Th. pruni L. R Mai auf Prumus spinosa an Waldrändern, 
F Juli; einzeln; überw. E. 

Th. quercus L. RK Mai auf Quercus; F Ende Juni, Juli; 
manches Jahr hfg ; überw. E. 

Th. rubi L. Juni, Juli auf Sarothamnus vulgaris; F Mai; 
manches Jahr nicht selten; überw. P. 


Polyommatus Latr. 
P. virgaurea L. R Mai, Juni auf Rumex Acetosa bei Stätzling ; 
F Juli u. Aug.; hfg.; überw. P. 
P. Hippothoe L. R Mai auf Rumex Acetosa; F Juni auf 
Wiesen bei Hainhofen nicht selten. 
P. dorilis Hufn. R Juni, Juli an niederen Pflanzen ; F Aug. 
in der Weidenkultur bei Siebentisch; einzeln; überw. E. 
P. phlaeas L. R Mai u Aug. auf Rumex-Arten bei Stätz- 
ling; F April bis Sept.; einzeln ; überw. P. 
P. Amphidamas Esp. R Aug. auf Rumex Acetosa; F Mai; 
einzeln, bei Bergheim; überw. P. 

6* 


24. 
25. 


26. 
27. 


28. 
29, 
30. 
31. 
32. 
34. 


35. 
36. 


38. 


39. 


40. 


41. 


84 


Lyceaena F. 
L. Aegon Schiff. R Juni auf Onobrychis satwa; F Juli; 
nicht selten. 
L. Argus L. R Mai u. Juni auf Tetragonolobus siliquosus 
in den Lechauen; F Juni, Juli; nicht selten. 
L. Astarche Bystr. F im Juli einzeln bei Stätzling gefangen. 
L. Icarus Rott. R Mai bis Aug. auf Ononis spinosa auf 
der Siebentischhaide; F Juni bis Sept; nicht selten. 
L. Eumedon Esp. F Juli auf Waldwiesen, selten. 
L. Bellargus Rott. F öfters gefangen im Juli in den Lechauen. 
L. Coridon Poda. R Mai, Juni unter Hrppocrepis comosa 
im Boden ; F Juli u. Aug.; Lechauen ; hfg; überw. R. 
L. Argiolus L. R Juli u. Aug. auf Cornus sanguinea; F Mai, 
Juni; manches Jahr hfg.; überw. P. 
L. minima Fwessl. R Juni u. Aug. auf Mellotus-Arten ; 
F Mai u. Juli; Lechauen ; einzeln. 
L. Semiargus Rott. F Juli bis Aug. in den Lechauen bei 
Gersthofen. 
L. Cyllarus Rott. R Mai, Juni geschöpft von Onobrychis 
sativa; F Juli; einzeln. 
L. Euphemus Hb. F Juli; Lechauen u. Waldwiesen; selten. 
L. Arion L. F Juli u. Aug.; bei Bergheim nicht selten. 


Apatura F. 
A. Iris L. R Mai auf Salix caprea in den westl. Wäldern, 
Siebentisch und Scherneck; F Juli; nicht selten ; überw. R. 
A. Ilia Schiff. R Mai auf Populus tremula u. Salix caprea; 
F Juni, Juli; einzeln ; überw. R. 
ab. Clytie Schiff. R Mai auf Populus tremula in den west- 
lichen Wäldern, Scherneck; F Juli; nicht selten; überw. R. 
Limenitis FE. 
L. populi L. R. Ende Mai u. Juni auf Populus tremula in den 
westl. Wäldern a. Scherneck ; F Juli, Aug. ; einzeln ; überw.R. 
L. Sibilla L. R Mai auf Lonicera zylosteum in Siebentisch; 
F Ende Juni u. Juli; nicht selten; überw. R. 
Vanessa FE. 
V. levana L. (erste Generation). R Aug., Sept. auf Urtica 
dioica; gesellig; F Mai; überw. P. 
v. prorsa (zweite Gen.) K Juni u. Juli; F Aug. 


42. 


49. 


50. 


85 


V. ©. album L. R Juni bis Sept. auf Ribes, Humulus, Urtica, 
Ulmus; F Aug. bis Okt.; hfe. ; überw. F. 

V. polychlorus L. % Ende Mai u. Juni auf Ulmus cam- 
pestris, Prunus domestica, Populus tremula; gesellig; F Juli, 
Aug.; überw. F. 

V. urticae L. R Mai bis Okt. auf Urtica dioica gesellig; 
F Mai bis Okt.; überw. F. 

V. Jo L. R Juni, Juli; Ende Aug. bis Okt. auf Urtica 
dioica, gesellig; F Juli bis Okt. überw. F. 

V. Antiopa L. R Juni, Juli auf Salix-Arten, gesellig; 
F. Aug., Sept.; überw. F. 

V. Atalanta L. R Mai, Juni; Aug., Sept. eingesponnen auf 
Urtica dioica, einzeln; F Mai bis Okt.; manches Jahr hfg.; 
überw. F. 

V. cardwi L. R Juli, Aug. eingesponnen auf Cirsium erio- 
phorum und lanceolatum, Urtica dioica einzeln; F Mai bis 
Okt.; manches Jahr hfg.; überw. F. 


Melitaea F. 


M. maturna L. R Mai auf Alnus u. Fraxinus; Stätzling; 
F Juni, Juli; selten ; überw. R. 

M. aurinia Rott. R Anfang Mai auf Scabiosa und Plantago- 
Arten u. Gentiana acaulis, zwischen Lechhausen u. Derching; 
F Juni, Juli; nicht selten; überw. R. 

M. cinxia L. R April, Mai auf Knautia silvatica u. K. 
arvensis an Waldrändern ; F Mai, Juni; hfg.; überw. R. 
M. didyma O0. 3 April bis Juni auf Linaria vulgaris u. 
Plantago; F Juni, Juli; hfg.; überw. R. 

M. dietynna Esp. R Mai, Juni auf Melampyrum; F Juni, 
Juli auf Waldwiesen ; manches Jahr hfg; überw. R. 

M. Athalia Rott. RK Mai, Juni auf Plantago, einzeln; 
F Juli; überw. R. 

M. Aurelia Nick. R. Mai auf niedern Pflanzen; Scherneck:; 
F Juni, Juli; nicht selten; überw. R. 

M. parthenie bkh. R Mai auf Scabiosa, Scherneck; F Juni 
bis Sept; vereinzelt; überw. R. 


ArgynnisEF. 
A. aphirape Hb. R Mai, Juni auf Viola an dunkeln Wald- 
stellen; F Juli, Aug; vereinzelt; überw. R. 


| 
|) 


76. 


AT. 


A. selene Schiff. wie 57. 
A. euphrosyne L. wie 57. R selten. 
A. dia L. wie 57. 
A. Amathusia Esp. wie 57. selten. 
A. Ino Esp. wie 57. 
A. Aglaia L. wie 57. nicht selten. 
A. Niobe L. wie 57. nicht selten. 
4A. Adippe L. wie 57: 
A. Paphia L. wie 57. hfe. 

Melanargia Meig. 
M. Galathea L. R Mai auf Gras auf Waldlichtungen nachts 
zu suchen bei Siebentisch; F Juli, Aug. hfg.; überw. R. 

Erebia B. 
E. Medusa F, R April u. Mai an Gras in Siebentisch; 
selten; F Eude Mai u. Juni; hfg. überw. R. 
E. Aethiops Esp. R April bis Juni an Gras auf Wald- 
liehtungen in Siebentisch; F Aug.; hfg.; überw..R. 
E. ligea L. R Mai an Gras auf Waldlichtungen in Sieben- 
tisch; F Juli, Aug. ; nicht selten; überw. R. 
Satyrus F.B. 
S. Semele L. RMai an Gras auf Lichtungen in den Lech- 
auen u. bei Stätzling; selten ; F Juni bis Aug. hfg.; überw. R. 
S. Dryas Sc. R Mai, Juni an Gras auf Waldlichtungen in 
Siebentisch; F Juli, Aug.; sehr hfe.; überw. R. 
Pararge Hb. 

P. maera L. R. Juli, Aug. an Gras; Lechauen; F Mai 
Juni; vereinzelt; überw. P. 
P. Megera L. R Herbst an Gras; Lechauen; F Juni bis 
Aug.; vereinzelt; überw. R 
P. Egeria L. R Aug., Sept. an Gras; Mergentau; F Mai, 
Juni; nicht selten ; überw. P. 
P. Achine Sc. R Mai an Gras; Siebentisch; F Juni, Juli; 
manches Jahr hfg.; überw. R. 

Epinephele Hb. 
E. Janira L. R Mai, Juni an Gras; Siebentisch; F Juli, 
Aug.; nicht selten; überw. R. 
E. hyperantus L. RK Mai an Gras; Siebentisch; F Juli; 


 hfg; überw. R. 


8. 
806. 
Sa 
88. 
89. 


0. 


94% 


87 

Uoenonympha Hb. 
C. iphis Schiff. R Mai bis Mitte Juni auf Gras; selten; 
F Juli, hfe.; überw. R. 
C. arcania L. R Mai an Gras; F Juni, Juli; ziemlich hfe.; 
überw. R. 
C. pamphilus L. RK Mai bis Aug. auf Gras; F Juni bis 
Sept.; nicht selten; überw. R. 
©. Tiphon Rott. F Juni u. Juli einzeln bei Bergheim ge- 
fangen. 

Spilothyrus Dup. 
8. alceae Esp. R Juni u. Aug. auf Malva alcea zwischen 
Friedberg und Derching; F Mai u. Aug. ; vereinzelt; überw. P. 

Syrichtus B. 
S. alveus Hb. F einzeln gefangen im Juni u. Juli in den 
Lechauen bei Scherneck. 
8. malvae L. R Juni auf Anthyllis vulneraria; F Ende 
Juli u. Aug.; ziemlich selten; überw. R. 
Nisoniades Hb. 
N. Tages L. R Juli, Aug. auf Lotus; F Mai, Juni einzeln 
gefangen auf dem Siebenbrunnenfeld; überw. P. 
Hesperia B. 
H. Thaumas Hufn. R. Mai, Juni an Gras; F Juli, Aug.; 
nicht hfg.; überw. R. 
H. lineola 0. wie 87. ziemlich hfe. 
H. silvanus Esp. Ih Mai auf Gras in Siebentisch; F Juli, 
Aug.; nicht selten ; überw. R. 
H. comma L. R Mai bis Juli auf Anthyllis vulneraria ; 
F Juni; Aug; selten; überw R. 
Carterocephalus Ld. 

C. Palaemon Pall. R Sept., Okt. an Gras; F Juni; nicht 
selten ; überw. R. 


sSphinges. 
Acherontia OÖ. 


4. Atropos L. ik Juli bis Sept. auf Solanum tuberosum, 
Lycium barbarum; F Mai, Juni; Sept., Okt.; manches Jahr 
hfe.; überw. P. 


97. 


100. 


101. 


102. 


108. 


104. 


105. 


106. 


107. 


108. 


88 


Sphinx OO. 


8. comvolvuli L. R Juni, Juli auf Oonvolvulus arvensis; 
F Mai; Aug. Sept. ; einzeln; überw. P. 


. 8. ligustri L. R Aug., Sept. auf Zigustrum vulgare; F Mai, 


Juni; gemein ; überw. P. 


. 8. pinastri L. R Juli bis Sept. auf Pinus abies u. P. sil- 


vestris; F Mai, Juni; hfg.; überw. P. 

Deilephila 0. 
D. galii Rott. R Juli bis Sept. auf Galium verum;, F Mai, 
Juni; vereinzelt; überw. P. 
D. euphorbiae L. R Juli bis Sept. auf Euphorbia Cyparissias ; 
F Mai, Juni; hfg., manchmal gemein ; überw. P. 
D. Elpenor L. R Juli, Aug. auf Epilobium hirsutum; F Mai, 


Juni; zienl. hfg., überw. P. 


. D. porcellus L. R Aug., Sept. auf Galium mollugo; F Mai, 


Juni; vereinzelt; überw. P. 
Smerinthus 0. 
S. tiliae L. R Juli, Aug. auf Tilia parvifolia, Betula alba, 
Alnus; F Mai; nicht selten; überw. P. 
9. ocellata L. BR Aug., Sept. auf Salix u. Populus nigra; 
F Mai; hfg.; überw. P. 
S. populi L. wie 101. 
Pterogon B. 
P. Proserpina Pall. R Juli, Aug. auf Epilobium hirsutum 
u. E. angustifolium; F Mai, Juni; selten; überw. P. 
Macroglossa O. 
M. stellatarum L. R Juli bis Sept. auf Galium verum u. 
G. mollugo; F Mai bis Sept.; hfg.; überw. P. 
M. bombyliformis O. R Juli, Aug. auf Lonicera zylosteum ; 
F Mai; manches Jahr hfg.; überw. P. 
M. fuciformis L. R Juli bis Sept. auf Knautia silvatica u. 
K. arvensis zwischen Stätzling u. Wulfertshausen; F Mai, 
Juni; nicht hfg.; überw. P. 
Trochilium Se. 
T. apiforme Ol. R März, April an den Stämmen von Popu- 
lus nigra; F Juni, Juli: zieml. selten; überw. R. 
Sciapteron Stgr. 
S. tabaniforme Rott. R März, April an Salix-Stämmen ; 
F Juni; vereinzelt; überw. R. 


112. 


113. 


114. 


115. 


116. 
177, 
118. 
119. 
120. 


121. 


122 


123. 


89 


Sesia F. 


. 8. spheciformis Gern. F einzeln gefangen im Juni u. Juli 


in den Lechauen; selten. 
5 tipuliformis Ol. R März, April in den Stengeln von FZibes 
grossularia; F Juni bis Aug.; nicht selten ; überw. R. 


. S. formiciformis Esp. F einzeln im Juni gefangen; selten. 


Bembecia Hb. 

B. hylaeiformis Lasp. R April, Mai in den Stengeln von 
Rubus Idaeus; F Juni, Juli; nicht selten; überw. R. 

Thyrıs U. 
Th. fenestrela Sc. R Aug., Sept. auf Olematis vitalba; 
F. Mai; selten; überw. P. 

Ino Leach. 
I. globulariae Hb. F Juli u. Aug. nicht selten auf Wald- 
wiesen. 
I. statices L. R Juni auf Rumex Acetosa; F Aug.; nicht 
selten ; überw. R. 

Zygaena FE. 
Z. pilosellae Esp. R April bis Mai auf Oytisus Ratisbonensis ; 
F Juli; Siebentisch-Haide, vereinzelt; überw. R. 
Z. Achilleae Esp. R Mai auf Coronilla- Arten: F Juli, Aug.; 
Scherneck ; nicht selten; überw. R. 
Z. meliloti Esp. R Mai, Juni auf Zathyrus pratensis; F Juli; 
nicht selten; überw. R. 
Z. lonicerae Esp. R Juni auf Trifolium-Arten; F Juli, 
Aug.; vereinzelt auf Wiesen bei Scherneck ; überw. R. 
Z. filipendulae L. ab. cytisi Hb. R Mai, Juni auf Zathyrus 
pratensis; F Juli, Aug.; gemein; überw. R. 
Z. fausta L. R Juni auf Coronilla vaginalis u. O. minima; 
F Aug.; Lechfeld, manches Jahr nicht selten. 


Bombyces. 
Sarrothripa Gn. 
S. undulana Hb. R Mai, Juni auf Quercus; F Juli, Aug.; 
manches Jahr hfg. 
Earias Hb. 
E. clorana Hb. R Juni, Juli auf Salix; F Mai; Lechauen, 
nicht selten; überw. P. 


137. 


158. 


189. 


90 


Hylophila Hb. 
H. prasinana L. R Sept., Okt. auf Quercus; F Mai, Juni; 
nicht selten; überw. P. 
H. bicolorana Fuessl. R Mai auf (uercus; F 
einzelt; überw. R. 


Juli; ver- 


Nola Leach. 


N. cucullatella L. R Juni auf Prunus spinosa F Aug.; nicht 
selten; überw. E. 
N. strigula Schiff. K Mai, Juni u. Aug. auf Quercus u. Tilia; 
F Ende Juni, Juli u. Sept. ; nicht selten; überw. E. 

pe 

Calligenia Dup. 


Ü miniata Forst. (rosea) R Mai u. Juni auf Flechten au 
Quercus; F Juni, Juli; vereinzelt; überw. R. 


Setina Schrk. 
8. wrorella Cl. R Mai u. Juni auf Steinflechten; F Juli, 


Aug.; Lechauen; nicht selten; überw. R. 
S. mesomella L. F einzeln gefangen auf Waldwiesen. 


Lithosia F. 
L griseola Hb. R Mai auf Flechten; °F Juli; Siebentisch, 


vereinzelt; überw. R. 
L. deplana Esp. R Mai auf Flechten von Juniperus; F Juli; 
nicht selten; überw. R. 
L. lurideola Zinck. F Juli u. Aug. einzeln gefangen. 
L. complana L. R April, Mai auf Flechten von Fichten 
und Eichen; F Juni bis Aug.; gemein; überw. R. 
L. Iutarella L. F einmal bei Siebentisch im Juli gefangen. 
L. sororcula Hufn. R Aug. bis Okt. auf Lonicera u. .ber- 
beris; F Mai, Juni; vereinzelt; überw. P. 

Gnophria Stph. 
G. quadra L. R Mai, ‚Juni auf Flechten von Eichen und 
Fichten; F Juli; nicht selten; überw. R. 
@. rubricollis L. R Aug. bis Okt. auf Flechten von Fichten; 
F Mai, Juni; hfg.; überw. P. 

Euchelia B. 


E. Jacobacae L. R Aug. auf Senecio Jacobaea u. 8. uqua- 
ticus; F Mai, Juni; manches Jahr hfe.; überw. P. 


140. 


143. 


150. 


91 


Nemeophila Stph. 
N. russula L. R Sept., Okt. auf niederen Pflanzen; F Juni, 
Juli; nicht selten ; überw. R. 
N. plantaginis L. F einzeln gefangen im Juni u. Juli; 
überw. R. 
Callimorpha Latr. 
©. dominula L. R April, Mai auf niederen Pflanzen; F Juli; 
vereinzelt; überw. R. 
Pleretes Ld. 
P. matronula L. R Aug. bis Okt. auf Clematis vitalba u. 
Lonicera xzylosteum; F Mai bis Juli; nicht hfg.; überw. R. 
Arctia Schrk. 
A. Caja L. R Mai, Juni auf niederen Pflanzen; F Juli, 
Aug.; gemein; überw. R. 
A. purpurata L. R Mai, Juni auf niederen Pflanzen, bes. 
Sarothamnus vulgaris; F Juli, Aug.; nicht selten; überw. R. 


Spilosoma Stph. 


. 9. fuliginosa L. R März, April u. Juni, Juli auf niederen 


Pflanzen; F Mai bis Juli; nicht selten; überw. R. 
S. Tubricipeda Esp. R Sept., Okt. auf niederen Pflanzen ; 
F Mai; hfg.; überw. P. 
S. menthastri Esp. R Aug., Sept. auf niederen Pflanzen; 
F Mai; nicht hfg.; überw. P. 
S. urticae Esp. R Aug., Sept. auf niederen Pflanzen; F Mai; 
nicht hfg ; überw. P. 

Hepialus F. 
H. humuli L. R März bis Juli an Wurzeln von Aumex 
obtusifolius u. Petasites officinalis; F Juli u. Aug.; hfg.; 
überw. R. 
H. sylvmus L. F einzeln gefangen im Juli; überw. R. 
H. lupulinus L. F einzeln gefangen im Juli. 
H. hecta L. R Mai an Wurzeln von Polytrichum formosum, 
F Juni; bei Deuringen hfg.; überw. als R. 


Cossus F. 
Ü. Cossus L. R das ganze Jahr in Weiden; Juni; hfg.; 
überw. R. 


155. 


156. 


166. 


167. 


168. 


169. 


170. 


92 


Zeuzera Latr. 
Z. pyrına L. R März, April in den Zweigen von Cornus 
u. Fraxinus; F Juli, Aug.; selten; überw. R. 

Heterogenea Knoch. 

H. limacodes. Hufn. R Sept. auf @uercus; F Mai; hfg.; 
überw. P. 

Psyche Schrk. 
P. unicolor Hufn. R Juni auf Carex-Arten; F Juli; ver- 
einzelt; überw R. 
P. viciella Schiff. R Mai bis Juli auf Vicia, Euphorbia u. 
Gräsern; F Juli, Aug.; Lechauen, hfg.; überw. R. 


. P. Graslinella B. R I auf Gräsern; F Juli; Lechauen, 


vereinzelt. 
P. hirsutella Hb. R April, Mai auf Betula alba; F Juni; 
nicht hfg.; überw. R. 

Epiehnopteryx Hb. 
E. bombycella Schiff. R Juni an Gras; F Juli; vereinzelt. 
E. pulla Esp. R April, Mai auf Gras; F Mai, Juni; Wer- 
tachauen, nicht selten; überw. R. 


Fumea Hb. 


FF. nudella O. F einzeln im Juni gefangen. 


» F'. intermediella Br. R Mai auf Laubhölzern ; F Far Juli; 


nicht selten; überw. R. 
F. sepium Spr. R April, Mai an Flechten von Fichten; 
F. Juni, Juli; nicht selten ; überw. R. 


Orgyia oO. 

O. gonostigma F. R Tan: auf niederen Pflanzen, bes. Rubus, 
gesellig; F Juli; nicht selten; überw. R, 
O. antiqua L. R Juni bis Okt. gesellig auf Laubhölzern ; 
F Juni bis Okt.; hfg.; überw. E. 

Dasychira Stph. 
D. selenitica Esp. R Aug. bis Okt. auf niederen Pflanzen 
und Salix; F Mai; gemein; überw. R. 
D. fascelina L. R Mai, Juni auf Sarothamnus vulgaris; 
F Juli; nicht selten ; überw. R. 
D. abietis Schiff. R April auf Pinus abies; F Juli; ver- 
einzelt; überw. R. 


L?I. 


172. 


176. 


178. 


93 


D. pudibunda L. R Aug. bis Okt. auf Laubhölzern ; F Mai, 
Juni; gemein; überw. P. 
Laria Hb. 
L. L. nigrum Müller. R Mai auf Tilia parvifolia; F Juni, 
Juli; vereinzelt; überw. R. 
Leucoma Stph. 

L. salieis L. R Mai, Juni auf Salix u. Populus nigra; 
F Juni; hfg.; überw. E. 


Porthesia Stph. 


. P. chrysorrhoea L. R Mai, Juni auf Quercus, Prunus u. 


Obstbäumen, gesellig u. schädl.; F Juli, Aug.; überw. R. 
P. similis Fuessl. R Mai auf Rosa u. Quercus; F Juni, 
Juli; nicht selten; überw. R. 


Psilura Stph. 
P. monacha L. R Mai auf Quercus u. Pinus; F Juli, Aug.; 


gemein, oft schädl.; überw. E. 


Ocneria HS. 
OÖ. dispar L. R Mai, Juni auf Obstbäumen u. Salix, oft 
schädl.; F Juli, Aug,; überw: E 
O. detrita Esp. R Mai auf Quercus; F Juni, Juli; selten. 
Bombyx B. 
B. crataegi L. R Mai, Juni auf Betula alba ; F Sept., Okt.; 
nicht selten; überw. E. 
B. populi L. R Mai auf Telia u. Quercus; F Sept. Okt.; 
bei Scherneck und Deuringen nicht selten; überw. E. 


. B. neustria L. R Mai auf Obstbäumen, schädl.; F Juli; 


überw. E. 
BD. lanestris L. R. Mai, Juni auf Detula alba, oft schädl.; 
F April; überw. P. 


3. B. catax L. R Mai auf Obstbäumen, bes Prunus insititia ; 


F April; vereinzelt; überw. P. 
DB. rimicola Hb. R Mai auf Quercus; F April; manches 
Jahr hfw.; überw. P. 


nn’? 


5. B. trıfolw Esp. R Mai, Juni auf Trifolium u. Medicago; 


F Aug.; nicht selten; überw. R. 


. BD. quercus L. R Mai, Juni auf Salix u. Sarothamnus vul- 


garis; F Juli, Aug.; gemein; überw. R. 


187. 


188. 


189. 


190 


190- 


198. 


94 


B. rubi L. R Aug. bis Okt. auf niederen Pflanzen; F Mai 


bis Juli; gemein; überw. R. 


Lasiocampa Latr. 
L. potatoria L. R. April, Mai auf Gras; F Juli, ziemlich 
hfg.; überw. R. 
L. pruni L. R Mai, Juni auf Betula, Prunus und Obst- 
bäumen; F Juli, Aug.; nicht hfg.; überw. R. 
L. quereifolia L. R. April, Mai auf Prunus spinosa, Salix 
caprea u. Obstbäumen; F Juli; nicht selten; überw. R. 


. L. populifolia Esp. I Mai auf Populus tremula u. nigra; 


F Juni, Juli; selten; überw. R. 


. L. tremulifolia Hb. R Juni, Juli auf @Quercus und Öbst- 


bäumen; F Mai; selten; überw. P. 

L. ilicifolia L. R Juli, Aug. auf Prunus - Arten; F Mai; 
selten; überw. P. 

L. lunigera Esp. R April bis Juni auf Pinus abies n. P. 
silvestris; F Aug.; vereinzelt; überw. R. 

L. pini L. R Mai u. Juni auf Pinus abies und P. sivestris; 
F Juli, Aug.; hfg.; überw. R. 


Endromis 0. 
E. versicolora L. R Mai, Juni auf Betula alba u. Alnus ; 
F März, April; nicht selten; überw. P. 


Saturnia Schrk. 


. 5. pavonia L. R Mai, Juni auf Prunus spinosa u. Rubus; 


F Mai, hfg.; überw. P. 

Al a. 
A. tau L. R. Juni, Juli auf Betula, Quercus, Trlia, Alnus; 
F März bis Mai; hfe.; überw. P. 


Drepana Schrk. 


D. falcataria L. R Juni, Aug. bis Okt. auf betula alba; 
F Mai u. Juli; nicht selten ; überw. P. 


. D. lacertinaria L. R Juli. Aug. auf Detula alba; F Mai 


bis Juli; hfe.; überw. P. 

D. harpagula Bkh R Aug. bis Okt. auf Tilia, F Mai, 
Juni; selten; überw. P. 

D. binaria Hufn. R Aug. auf @uercus; F Mai, Juni; ver- 


einzelt; überw. P. 


203. 


209. 


Cilix Leach. 
©. glaucata Sc. R Juni bis Sept. auf Prunus spinosa; F 
Mai, Juni; vereinzelt; überw. P. 

Harpyia O. 
H. bicuspis Bkh. R Aug., Sept. auf Detula alba; F Mai, 
Juni; selten; überw. P. 
H. bifida Hb. R Juni, Juli auf Populus nigra u. P. tremula ; 
F Mai, Juni; vereinzelt; überw. P. 
H. furcula L. R Aug., Sept. auf Sax; F Mai, Juni; nicht 
selten; überw. P. 
H. erminea L. R Juli bis Sept. auf Salix u. Populus nigra; 
F Mai, Juni; selten; überw. P. 
H. vinula L. R Juli bis Okt. auf Salix, Populus nigra u.a; 
F Mai, Juni; gemein; überw. P. 


Stauropus (erm. 


S. fagi L. R Aug., Sept. auf Derberis, Quercus, Betula, 
Fagus; F Juni, Juli; vereinzelt; überw. P. 


Hybocampa L. 
H. Milhauseri F. R. Juli, Aug. auf Quercus; F Juni; sehr 
selten; überw. P. 


Notodonta . 


N. tremula Cl. R. Juli, Aug. auf Populus nigra u. Detula 
alba; F Mai, Juni; nicht selten; überw. P. 

N. Dictaevides Esp. R Juli bis Sept. auf Betula alba und 
Quercus; F Mai, Juni; vereinzelt; überw. P. 

N. ziezac L. R Juli bis Okt. auf Sakx; F Mai, Juni; hfe.; 
überw. P, 

N. tritophus F. R Juli, Aug. auf Salix u. Populus; F Juni; 
selten ; überw. P. 

N. trepida Esp. R Juni, Juli auf Quercus; F Mai, Juni; 
manches Jahr hfg.; überw. P. 

N. torva Hb. R Juni bis Sept auf Salıx u. Populus; F Mai; 
Juni; selten; überw. P. 

N. dromedarius L. R Juli bis Okt. auf Betula alba; " Mai, 
Juni; hfg.; überw. P. 


3. N. chaonia Hb. KR Juni, Juli auf Quercus,; F Mai; verein- 


zelt; überw. P. 


219. 


220. 


224. 


225. 


226. 


22T. 


233. 


96 


N. querna F. R Juni auf Quercus u. Alnus; F Mai; selten ; 
überw. P. 

N. trimacula Esp. R Juli, Aug. auf Quercus; F April, Mai; 
ziemlich selten; überw. P. 


. N. bicoloria Schiff. R Juni, Juli auf Betula alba; F Mai, 


Juni; vereinzelt; überw. P. 
Lophopteryx Lu. 


. L. camelina L. R Aug., Sept. auf Quercus u. Betula alba; 


F Mai, Juni; nicht selten; überw. P. 


. L. cuculla Esp. R Juli, Aug. auf Stauden von Acer pla- 


tanoides; F Juni; selten; überw. P. 


Pterostoma Germ. 
P. palpina L. R Juli bis Okt. auf Salıx u. Populus; F Mai; 
nicht selten; überw. P. 
Drynobia Dup. 
D. velitaris Hufn. R Juli, Aug. auf Quercus; F Mai; selten; 
überw. P. 
Ptilophora Steph. 
P. plumigera Esp. R Juni auf Acer campestre,;, F Okt.; 
bei Mühlhausen nicht selten; überw. E. 
Phalera Hb. 
Ph. bucephala L. R Juli bis Sept. auf Salix, Alnus, Quer- 
cus, Populus; F Juni; hfg.; überw P. 
Pygaera 0. 
P. anastomosis L. R Juni, Juli auf Populus tremula; F Mai, 
Juni; vereinzelt; überw. P. 
P. curtula L. R Aug., Sept. auf Salix; F Mai, Juni; ver- 
einzelt; überw. P. 
P. anachoreta F. R Juli, Aug. auf Sahx; F Mai, Juni; 
manches Jahr hfg.; überw. P. 
P. pigra Hufn. R Juli bis Okt. auf Salix; F Mai, Aug.; 
hfg.; überw. P. 
Gonophora Brd. 
G. derasa L. R Sept., Okt. auf Rubus; F Juni; vereinzelt; 
überw. P. 
Thyatira O. 
Th. batis L. R Aug. bis Okt. auf Rubus; F Mai, Juni; 


hfg.; überw. P, 


240. 


241. 


242. 


DENE 


Cymatophora Tr. 
C. octogesima Hb. R Juli bis Sept. auf Populus tremula ; 
F Mai; vereinzelt; überw. P. 
C©. or. Fb. R Aug., Sept. anf Populus tremula; F Mai; 
nicht selten ; überw. P. 
C duplaris L. R Aug., Sept. auf Betula alba; F Mai; ver- 
einzelt; überw. P. 
C. fluctuosa Hb. R Sept., Okt. auf Betula alba; F Juni; 
selten; überw P. 

Asphalıa Hb. 

A. flavicornis L. R Juni auf Betula alba; F April, Mai; 
nicht selten; überw. P. 
A. ridens F. R Mai, Juni auf Quercus; F April; vereinzelt; 
überw. P. 


Noctuae. 


Diloba Stph. 
D. caeruleocephala L. R Mai, Juni auf Crataegus oxya- 
cantha, Prunus spinosa, P. avium; F Sept., Okt.; gemein; 
überw. E. 
Arsilonche Ld. 
A. albovenosa Götze. R Juli auf Carex - Arten; F Aug.; 
ziemlich selten; überw. RE. 


Demas Stph. 
D. coryli L. R Aug., Sept. auf Quereus, Betula alba, Cory- 
lus Avellana; F Mai, Juni; nicht selten; üherw. P. 

Acronycta OÖ. 
A. leporina L. R Juli bis Sept. auf Detula alba u. Salix; 
F Maui; hig.; überw. P. 
A aceris L. R Juli bis Sept. auf Acer platanoides, Aesculus 
hippocastanum; F Juni; hfe.; überw. P. 
A. megacephala F. R Juli, Aug. auf Populus nigra; F Juni; 
nicht selten; überw. P. 
A. alni L. R Aug. anf Quercus u. Alnus; F Juni; selten; 
überw. P. : 
A. strigosa F. BR Ende Juli bis Sept. auf Prunus spinosa 
u. Sorbus aucuparia; F Juni; vereinzelt; überw. P. 
7 


248. 


98 
A. tridens Schiff. R Aug. auf Prunus spinosa; F Juni; 
vereinzelt; überw. P. 
A psi L. R Juli bis Sept. auf Alnus und Prunus insititia ; 
F Mai, Juni; nicht selten: überw. P. 
A. cuspis Hb. R Juli bis Sept. auf Alnus; F Juni; selten; 
überw. als P. 
A. auricoma F. Juli bis Okt. auf Salix und Betula alba; 
F Mai, Juni; nicht selten; überw. P. 
A. rumicis L. R Aug. bis Okt. auf Salix u. Carduus; F Mai, 
Juni; nicht selten ; überw. P. 
A ligustri F. R Juli bis Sept. auf Ligustrum vulgare und 
Iraxıinus excelsior; F Mai; nicht selten; überw. P. 


Bryophila Tr. 
B. perla F. R Mai, Juni auf Flechten; F Aug.; selten; 
überw. E. 
Moma Hb. 
M. Orion Esp. R Juli bis Sept. auf Quercus; F Mai; nicht 
selten; überw. P. 
Panthea Hb. 


P. coenobita Esp. R Aug. bis Okt. auf Pinus abies; F Juni; 
nicht selten; überw. P. 


Agrotis Ö. 
A. strigula Thnb. R Sept., Okt. auf Aerica carnea und 
Calonna vulgaris; F Juni, Juli; nicht selten; überw. R. 
A. signum F. R Sept., Okt. auf Vaccinium Myrtillus ; 
F Juni, Juli; vereinzelt; überw. R. 
A. linogrisea Schiff. R Sept., Okt. auf niederen Pflanzen; 
F Juni, Juli; nicht selten; überw. R. 
A. fimbria L R April, Mai auf Primula,; F Juni, Juli; 
ziemlich selten ; überw. R. 
A. punicea Hb. R Sept., Okt. auf Gras; F Juni, Juli; nicht 
selten ; überw. R. | 
A. sobrina Gbn. F einmal in den Lechauen gefg.; selten. 
A. augur F. R Ende April, Mai, auf niederen Pflanzen 
unter Hecken; F Juli; vereinzelt; überw. R. 
A. obscura Bram. R April, Mai auf niederen Pflanzen; 
F Aug ; vereinzelt; überw. R. 


ORT de 


ai: 


N N I ENTE 


”, 


99 


A. pronuba L. R Sept., Okt. auf Gras; F Juni; nicht selten; 
überw. R. 

A. triangulum Hufn. R Sept., Okt. auf niederen Pflanzen; 
F Juli; nieht selten; überw. R. 

A. baia F. R Sept., Okt. auf niederen Pflanzen; F Juni; 
vereinzelt; überw. R. 

A. O. nigrum L, R Aug. bis Okt. auf Rubus; F Juni, 
Juli; nicht selten; überw. R. 

4A. ditrapezium Dkh. R Sept., Okt. auf niederen Pfianzen; 
F Juli; hfg.; überw. R. 

A. stigmatica Hb. k Aug., Sept. auf niederen Pflanzen; 
F Juni, Juli; vereinzelt; überw. R. 

A. xanthographa F. R Sept., Okt. auf niederen Pflanzen; 
F Juni; vereinzelt; überw. R 

A.rubi View. R Sept., Okt. auf niederen Pflanzen; F Juli; 
vereinzelt; überw. R. 

A. brunnea F. R Sept., Okt. auf Rubus, April, Mai auf 
Primula; F Juni, Juli; nicht selten; überw. R. 

4A. festiva, wie 273. 

A. depuncta L. F gefangen im Juli in den Lechauen ; selten. 
A. plecta L. R Mai, Juni auf niederen Pflanzen; F Juli; 
vereinzelt; übeiw. R. 

A. simulans Hufn. F einzeln im Juli gefangen. 

A. putris L. R Aug, Sept. auf niederen Pflanzen: F Juni; 
nicht hfg.; überw. R. 

A. ceinerea Hb. R April, Mai auf niederen Pflanzen; F Juli; 
selten: überw. R. 

A. exclamationis L. R Aug., Sept. an Graswurzeln; F Juni, 
Juli; hfg.; überw. R. 

A. nigricans L. R Mai auf niederen Pflanzen hinter der 
Wertach - Schwimmschule am KEisenbahndamm; F Aue.; 
vereinzelt; überw. R. 

A. tritiee L. F gefangen einzeln im Aug. am Lech. 

A. obelisca Hb. gefangen im Juli; selten. 

A. segetum Schiff. R April an Graswurzeln; F Maı, Juni; 
nicht selten; überw. R. 

A. ypsilon Rott. R April, Mai an Graswurzeln; F Juni; 
vereinzelt ; überw. R. 

A. corticea Hb. F einigemal im Juli gefangen. 


mit 


287. 


288. 


289. 


290. 


291. 


298. 


2.33, 


300. 


>01. 


302. 
308. 


100 


A. prasina F. R April auf Primula und anderen niederen 
Pflanzen; F Juli, Aug.; hfg.; überw. R. 

A. occulta L. R April auf niederen Pflanzen; F Juli; nicht 
selten; überw. R. 


Charaeas Stph. 


Eh. graminis L. R Mai auf Festuca ovina, Deuringen und 
Stätzling; F Juli, Aug.; nicht selten; überw. R. 


Neuronia Hb. 
N. popularis F. R Mai, Juni an Graswurzeln; F Juli; 
nicht selten; überw. R. 
N. cespitis F. R Mai bis Juli auf Gras; F Aug., Sept.; 
nicht selten; überw. R. 


Mamestra Fı. 
M. leucophaea View. R Sept., Okt. auf Gras; F Mai, Juni; 
nicht selten, Lechauen; überw. R. 
M. advena F. R Sept., Okt. auf Gras; F Juni, Juli; nicht 
selten; Lechauen; überw. R. 
DI. tineta Br. R April, Mai auf niederen Pflanzen; F Juli; 
vereinzelt; überw. R. 
M. nebulosa Hfn. R Sept., Okt. auf Gras u. Rubus; F Juni, 
Juli; nicht selten; überw. R. 
M. contigua Vill.e R Aug. bis Okt. auf Derberis vulgaris 
und Vaccinium Myrtillus; F Juni, Juli; hfg.; überw. P. 


. M. thalassına Hufn. R Aug. bis Okt. auf Derberis vulgaris, 


Rubus u. Vaccinium Myrtillus; F Juni, Juli; nicht selten; 
überw. P. 
M. dissimilis Knoch. R Aug., Sept. auf Ohenopodium album ; 
F Maı bis Juli; vereinzelt; überw. P. 

M. pist L. R Juli bis Sept. auf niederen Pflanzen; F Mai, 
Juni; hfg ; überw. P. 

M. brassicae L. R Aug., Sept. auf Brassica oleracea ; 
F Mai, Juni: hfg.; überw. P. ; 

M. persicariae L. R Aug., Sept. auf Urtica u. Chenopodium; 
F Mai, Juni; hfg.; überw. P. 

M. albicolon Hb. F einzeln im Juli gefangen. 

M. oleracea L. R Juli bis Sept. auf niederen Pflanzen; 


‚F Mai, Juni; hfo.; überw. P. 


318. 


319. 


320. 
321. 


101 


M. genistae Bkhh. R Juli, Aug. auf niederen Pflanzen ; F Mai, 
Juni; nicht selten; überw. P. 

M. glauca Hb. R Aug., Sept. auf Vaccinium Myrtillus; 
F Mai, Juni; nicht selten, Aistetten ; überw. P. 

M. dentina Esp. R. Aug., Sept. auf niederen Pflanzen ; 
F Juni; vereinzelt, Siebentisch; überw. P. 

M. trifolii Rott. R Aug., Sept. auf Ohenopodium album ; 
F Mai, Juni; hfg., Lechauen; überw. P. 


. M. reticulata Vell. F einzeln im Juli gefg. in den Lech- 


auen. 
M. chrysozona Dkh. R Juli, Aug. an Blüten von Lactuca 
sativa, F Juni bis Juli; hfg.; überw. P. 

N. serena F. R Mai bis Juli auf Hieracium silvaticum u. 
a. nied. Pfl.;, F Aug.; vereinzelt: überw. E. 


Dianthoecia B. 
D. filigrama Esp. F einzeln im Juli gefangen. 
D. Nana Rott. R Juni, Juli auf Zychnis vespertina, Cucubalus 
bacıfer ; F Mai; nicht selten; überw. P. 
D. albimacula BDkh. R Juli, Aug. auf Silene nutans; F Mai; 
vereinzelt; überw. P. 
D. compta F. R Juli bis Okt. auf Dianthus Carthusianorum ; 
F Mai, Juni; nicht hfg.; überw. P. 
D. capsincola Hb. R Juli, Aug. auf Lychnis dioica, F Mai; 
Juni; hfg. überw. P. 
D. cucubali Fuessl. R Juli, Aug. auf Silene inflata; F Mais 
Juni; nicht selten ; überw. P. 
D. carpophaga Bkh. R Juli, Aug auf Silene inflata; F Juni; 
hfg. ; überw. P. 

Aporophila Gn. 
A. Iutulenta Dkh. F einigemal im Herbst in den Lechauen 
gefg. 

Ammoconia Ld. 
A. caecimacula F. R Mai, Juni auf Gräsern; F Okt.; ver- 
einzelt; überw. R. 

oa Ir: 

P. flavicineta F. F im Aug. gefangen; selten 
P. chi L. R Mai bis Juli auf Gras, Aquilegia vulgaris; 
F Aug.; nicht selten; überw. E. 


322. 


Dryobota Ld. 
D. Protea Bbkh. R Mai, Juni auf Quercus; F Sept, Okt.; 
nicht selten ; überw. E. 

Dichonia Hb. 
D. convergens F. R Mai, Juni auf Quercus; F Aug.; zienil. 
selten; überw. E. 
D. aeruginea Hb. R Mai, Juni auf Quercus; F Aug., Sept.; 
Strassberg; selten; überw E. 
D. Aprilina L. R April, Mai auf Quercus; F Aug.; hfe.; 
überw. E. 

Miselia Steph. 
M. oxyacanthae L. R Mai, Juni auf Prunus spinosa u. P. 
insititia; F Sept.; nicht selten; überw. E. 

Apamea Tr. 

A. testacea Hb. Einmal in den Lechauen gefg. 


Luperina B. 
L. matura Hufn. R Sept., Okt. auf Gras; F Juli; nicht 
selten; überw. R. 
L. virens L. F einigemale gefg. im Juli, Aug. bei Wellen- 
burg. 
Hadena Tr. 
H.‘ porphyrea Esp. R Juni, Juli auf Aguelegia vulgaris, 
Atropa belladonna; F Aug.; nicht selten; überw. E. 
H. adusta Esp. R Ang., Sept. auf niederen Pflanzen; F Mai, 
Juni; vereinzelt; überw. P. 
H. ochroleuca Esp. R Mai, Juni auf Gras; F Juli, Aug.; 
selten; überw. R. 
H. monoglypha Hufn. R April, Mai an Graswurzeln, F Juni; 
Juli; nicht selten; überw. R. 
H. lithoxylea F. R April, Mai auf Festuca ovina; da die 
R immer unten das Gras abfrisst, braucht man nur die 
(srasbüschel anfassen, um das Vorhandensein der R wahr- 
zunehmen ; F Juli; nicht selten ; überw. R. 
H. basilinea F. R. Sept., Okt. auf Gras; F Juni; nicht 
selten; überw. R. 
H. rurea F.. R Sept., Okt. auf Gras; F Juni, Juli; hfg, 
Lechauen; überw. R. 
H. scolopacina Esp. R. Mai, Juni auf Agutlegia vulgaris 
u. Gras; F Juli, Aug. ; nicht selten; überw. R. 


REN. 


PETE 


345. 


346. 


347. 


348. 


349 


103 


H. gemina Hb. wie 336. 
H. unanimis Tr. R Sept., Okt. auf Gras; F Mai, Juni; 
nicht selten, Lechauen; überw. R 


. H. didyma Esp. R. Mai auf Triticum repens; F Juli, Aug. ; 


nicht selten, Lechauen; überw. R. 
H. strigilis Cl. wie 340. 
H. bicoloria Yill. R Juli an Wurzeln von Petasites offi- 
cinalis; F Aug.; selten; überw. E. 
Dipterygia Stph. 


. D. scabriuscula L. F einzeln gefangen. 


Hyppa Dup. 
H. rectilinea Esp. R Aug., Sept. auf Kubus u. Vaccinium 
Myrtillus; F Mai, Juni; nicht selten, Aistetten ; überw. R. 

Rhizogramma ÜLd. 

Rh. detersa Esp. NR Mai auf Derberis vulgaris; F Juli, 
Aug.; nicht selten ; überw. R. 

Cloantha B. 
C. polyodon Ol. R. Aug., Sept. auf Hypericum perforatum; 
F Mai, Juni; nicht selteu; überw. P. 

Trachea Hb. 
T. atriplieis L. R. Juli, Aug. an Aumex obtusifolius; F. 


Mai, Juni; gemein; überw. P. 


Euplexia Stph. 
E. lueipara L. R. Aug. bis Okt. auf Impatiens Noli tangere, 
Urtia u. Ölematis; F Mai; hfg.; überw. P. 

Brotolomia Ld. 
Db. meticulosa L. R. April, Mai auf Zamium u. Urtica; F 
Juni; nicht selten ; überw. R. 

Naenia Stph. 
N. typica L. R April, Mai auf niederen Pflanzen ; F Juni; 
nicht selten; üherw. R. 

Hydroecia Gn. 
H. nictitans Bkh. R Mai an Graswurzeln; F Juli, Aug.; 
nicht selten; überw. R. 
H. micacea Esp. R Juni an der Wurzel von Rumex obtusi- 
folius; F Aug.; nicht selten. 
H. petasitis Dbld. R Juni, Juli an der Wurzel von Petasites 
officinalis,; F Aug.; nicht selten, Wertachauen. 


104 


Gortyna ©, 
G. ochracea Hb. R Juli in den Stengeln von Zappa maior; 
F Aug, Sept.; nicht selten ; überw. E. 


Nonagria 0. 
N. arundinis Fahr. BR Juli in den Stengeln von Typha 
minima; F Aug., Sept ; vereiuzelt. 


Tapinostola Ld. 
T. fulva Hb. F. öfters im Aug. u. Sept. gefangen. 


Leucaniıa 0. 
L. impudens Hb. R Maı an Gras; F Juli, Aug.; nicht 
selten, Siebentisch u. Lechauen ; überw. R. 
L. pallens L. wie 357. 
L. obsoleta Hb. wie 357, doch seltener. 
L. comma L. wie 359. 
L. conigera F. wie 357. 
L. C. album L. wie 357. 
L. albipuncta F. wie 359. 
L. hkthargyria Esp. wie 357, doch hfg. 
L. Turca L. wie 357. doch nur am Lech u. seltener. 


Grammesia Stph. 
G. trigrammica Hufn. R April, Mai auf niederen Pflanzen; 
F Juni, Juli; vereinzelt; überw. R. 


Caradrınar ®: 
Ü©. Morpheus Hufn. R Sept. Okt. auf Urtica; F Juni; 
hfg.; überw. R. 
C. quadripunctata F. F öfters im Juni u. Juli gefangen. 
C. pulmonaris Esp. F. öfters im Juli gefangen. 
Ü. alsines Drahm. R. Mai unter niederen Pflanzen; F Juli; 
vereinzelt; überw. R. 
Ü. superstss Tr. R Mai, Juni auf Medicago falcata; F 
Aug ; selten; überw. R. 
Ö. ambigua F. R April, Mai unter Steinen an niederen 
Pflanzen; F Juni, Juli; nicht selten, Lechauen; überw. R. 


Rusina B. 
R. tenebrosa Hb. R Sept., Okt. auf Gras; F Juni, Juli; 
hfg.; Lechauen; überw. R. 


De 


105 


Amphipyra 0. 
A. tragopoginis L. R Juni auf Tragopogon pratensıs u. a. 


_nied. Pflanzen; F Juli, Aug.; nicht selten; überw. E. 


385. 


387. 


388. 


A. pyramidea L. R Mai, Juni auf Quercus, Tilia, Salıx ; 
F Aug.; nicht selten; überw. E. 

A. perflua F. R Mai, Juni auf Zonicera xylosteum, Ligustrum 
vulgare; F Aug.; nicht selten, Siebentisch; überw. E. 


Taeniocampa Gn. 
T. Gothica L. R Juni, Juli auf Salix, Alnus ete.; F April; 
hfg. ; überw. P. 
T. miniosa Fb. R Mai, Juni auf Quercus; F April; nicht 
selten, hinter Leitershofen ; überw. P. 
T. pulverulenta Esp. R Mai, Juni auf Quercus; F Apnl; 


. nicht selten bei Scherneck ; überw. P. 


T. stabilis View. R Mai, Juni auf Qxercus; F März, April; 
hfg.; überw. P. 

T. gracilis F. R Juni auf Salix viminalis; F April; hfe. ; 
überw. P. 

T. incerta Hufn. R Mai bis Juli auf Quwercus, Salıx etc; 
F April; hfg.; überw. P. 

T. munda Esp. R Mai, Juni auf Quercus u. Acer campestre; 
F April, ziemlich selten; Scherneck; überw. P. 


Panolis Hb. 
P. piniperda Panz.. R Juni, Juli auf. Pinus silvestris; 
F April; hfg.; überw. P. 
Pachnobia Gn. 
P. rubricosa F. R Juni auf niederen Pflanzen; F April, 
Maı; vereinzelt, Siebentisch; überw. P. 


Mesogona B. 
M. oxalina Hb. R Mai, Juni auf Salix; F Sept., Okt.; 
nicht selten, Lechauen; überw. R. 

Dieycla Gn. 
D. 00 L. R Juni auf Quercus; F Aug.; ziemlich selten; 
überw. E. 

Calymnia Hb. 
Ü. pyralina View. R Mai, Juni auf Prunus spinosa u. P. 
Padus; F Juli; nicht selten, Siebentisch und Scherneck ; 
überw. E. 


389. 


390. 
391. 


392. 


406. 


106 


©. diffinis L. R Juni auf Populus tremula; F Juli, Aug. ; 
vereinzelt, Scherneck; überw. E. 
C. affinis L. wie 389. 
C. trapezina L. R Mai, Juni auf Quercus u. Tilia; F Juli; 
hfe.; überw. E. 

Cosmia 0, 
C. paleacea Esp. R Juni auf Populus tremula nnd Betula 


alba; F Juli, Aug.; zieml. selten; überw. E. 


Dyschorista Ld. 
D. suspecta Hb. F einzeln gefangen im Juli u. Aug. 
D. fissipuncta Hw. R Mai auf Salix und Populus; F Juli; 
nicht selten. 

Plastenis B. 

P. retusa L. R Mai, Juni auf Salix viminalis; F Juli; hfg; 
überw. E. 
P. subtusa Fb. R Mai, Juni auf Populus tremula einge- 


sponnen; F Juli, Aug.; zieml. selten; überw. E. 


Cleoceris B. 
©. viminalis F. R Juni auf Salix caprea, F Juli; vereinzelt. 


Orthosıa.d. 
O. lota Cl. R Juni auf Salix; F Aug.; nicht selten, Lech- 
auen; überw. E. 
O. macılenta Hb. R Mai auf Salix caprea u. Quercus; F Aug.; 
vereinzelt, Scherneck; überw E. 
O. circellaris Hufn. R Mai, Juni auf Salix purpurea; F Aug., 
Sept.; nicht selten; überw. E. 
O. helvola L. R Mai, Juni auf Populus tremula u. Derberis 
vulgaris; F Aug., Sept.; nicht selten; überw. E. i 
O. nitida F. R Mai unter Primula u. a. niederen Pflanzen; 
F Juli, Aug. ; vereinzelt; überw. E. 
O. humilis Fahr. R Mai, Juni an niederen Pflanzen; F Aug. ; 
selten; überw. E. E 
O. itura L. R Mai, Juni an niederen Pflanzen; F Sept.; - 
hfg., Siebentisch ; überw. E. 

Xanthia Fr. 
X. citrago L. R Mai auf Tilia; F Aug.; hfg.; überw. E. 


X. flavago F. R April, Mai in Kätzchen von Salix purpurea B 
u. caprea, später aufden Blättern ; F Aug., Sept. ; hfg. ;überw. E. ; 


Te 


407. 
408. 


409. 


414. 


415. 


416. 


417. 


418. 
419. 


420. 


107 
N. fulvago L. nebst ab. fulvescens Esp. wie 406. 
X, gilvago Esp. R Mai auf Zilia; F Aug.; zieml. selten ; 
überw. EB. 

Hoporina B. 
H. eroceago F. R Mai, Juni auf Alnus; F Sept.; ziemlich 
selten; überw. E. 

Orrhodia Hb. 
0. erythrocephala F. F einzeln im Herbst gefangen. 
O. vaccimii L. R Juni auf Salix purpurea und 9. caprea; 
F Sept ; vereinzelt; überw. E. 
O. rubiginea F. R Juni, Juli an niederen Pflanzen; F Sept.; 
vereinzelt; überw. E. 


Scopelosoma Üurt. 
S. satellitia L. R Mai, Juni auf Quercus u. Tilia; F Aug, 
Sept.; hfe. 

Scoliopteryx Germ. 
S. libatrix L. R Mai bis Sept. auf Salix u. Populus; F Juni 
bis Okt.; hfg.; überw. E. 


Xylina 0. 
X. socia Rott. R Juni, Juli auf Ligustrum vulgare; F Sept. ; 
nicht hfg.; Siebentisch; überw. E. 
X. fureifera Hufn. R Juni auf Alnus; F Aug., Sept.; nicht 
selten; überw. E. 
X. ornitopus Hufn. R Mai auf Quercus; F Sept.; nicht 
selten; überw. E. 


Calocampa Stph. 
C. vetusta Hb. R Mai auf Gras; F Aug.; vereinzelt überw. F. 
CO. exoleta L. R Juni auf Hieracium-Arten; F Aug.; man- 
ches Jahr nicht selten ; überw. F. 


Xylomiges Gn. 
X, conspietllaris L. R Juni, Juli auf Sarothamnus vulgaris; 
F Mai (nur als ab. melaleuca); selten. 


Asteroscopus B. 
A. nubeculosus Esp. R Juni, Juli auf Zigustrum vulgare; 
F April; vereinzelt, Siebentisch; überw. P. 
4. Sphinx Hufn. R Mai, Juni auf Quercus und Trlia; 
F Sept., Okt.; nicht selten; überw. E. 


423. 


424. 


438. 


439. 


108 


Lithocampa Gn. 
L. ramosa Esp. R Aug., Sept. auf Lomecera zylosteum; 
F Mai, Juni; nicht selten, Siebentisch; überw. P. 


Calophasia Stph. 
©. lunula Hufn. R Juni bis Sept. auf Linaria vulgaris ; 
F Mai, Juni; nicht selten; überw. P. 


Cueullia Schrk. 
C. verbasci L. R Juli, Aug. auf Verbascum Tapsus; F Mai; 
nicht selten; überw. P. 
©. scrophulariae Capieux. R. Juli, Aug. auf Scrophularia 
nodosa; F Mai; nicht selten; überw. P. 
©. asteris Schiff. R Juli bis Sept. auf Solidago virgaurea; 
F Mai; hfg.; überw. P. 
C©. umbratica L. R Juli, Aug. auf Hreractum u. a. niederen 
Pflanzen; F Mai; vereinzelt; überw. P. 
C. lactucae Esp. R Juli, Aug. auf Sonchus- u. Hhreracıum- 
Arten; F Mai; nicht selten ; überw. P. 
C. lucifuga Hb. K Juli, Aug. auf niederen Pflanzen ; F Mai, . 
Juni; nicht selten; überw. P. 
Ü. chamomillae Schiff. F einzeln im Juni gefangen. 
©. gnaphalii Hb. R Aug. auf Solidago virganrea; F Juni; 
sehr selten; überw. P. 
C©. Artemisiae Hufn. R Aug. auf Artemisia campestris; 
F Mai, Juni; nicht hfg.; überw. P. 
C. absinthii L. R Aug. Artemisia absinthum; F Juni; nicht 
selten ; überw. P. 

P-itsiar0), 

P. triplasia L. R Aug. bis Okt. auf Urtica dioica; F Mai, 
Juni; nicht selten; überw. P. 
P. tripartita Hufn. R Juli, Aug. auf Urtica diocia; F Mai; 
nicht selten; überw. P. 
P. Asclepiadis Schiff. R Juli, Aug. auf Uynachum Vince- 
toxicum;, F Mai; selten; überw. P. 
P. ©. aureum Knoch. R Anfang Juni auf Aqwilegia vulgaris; 
F Juli; nicht selten ; Siebentisch u. Lechauen; überw. E. 
P. moneta F. R Mai auf Aconitum Napellus; F Juli; nicht 
selten; überw. E. 


440. 
441. 
442, 
443. 
444. 
445. 


446. 


447. 


448. 


449. 


450. 


109 


P. illustris F. R Mai auf Aconitum Iycostonum; F Juli; 
vereinzelt; überw. E. 

P. modesta Hb. R Ende Mai bis Anfang Juni auf Pulmo- 
naria mollis; F Juli; nicht selten, Lech u. Wertach ; überw. E. 
P. chrysitis L. R Mai bis Juli auf Urtica diowa; F Juni 
bis Aug.; hfg.; überw. R.. 

P. chryson Esp. R Juni auf Eupatorium cannabinum ; 
F Aug.; selten; Siebentisch ; überw. E. 

P. festucae L. R Mai bis Aug. auf Glyceria spectabils ; 
F Aug, Sept.; vereinzelt, Wertach ; überw. E. 

P.jota L. R Mai auf Vaccinium Myrtilus, Urtica diocia u. 
Stachys sylvatica; F Juli; nicht hfg.; überw. R. 

P. gamma L. R Juni bis Aug. auf niederen Pflanzen; 
F Juli bis Sept.; gemein; überw. E. 


Anarta Tır. 
A. myrtili L. R Aug., Sept. auf Calluna vulgaris; F Mai, 


Juni; nicht selten; überw. P. 


Heliaca H. ®. 
H. tenebrata Sv. R Juni, Juli auf Cerastium arvense; F Mai; 
vereinzelt; überw. P. 
Heliothis Tr. 
H. ononis Fb. R Aug., Sept. auf Ononis spinosa; F Mai, 
Juni; selten, Siebentischhaide; überw. P. 
H. dipsaceus Esp. R Juni bis Aug. auf niederen Pflanzen; 
F Mai bis Juli; nicht selten, hinterm „Dürren Ast‘‘; überw. P. 
Chariclea Stph. 
Oh. umbra Hufn. R Aug. auf Ononis spinosa u. Geranium 
pratense; F Juni; hfg.; überw. P. 
Krasstnia, 0: 
E. argentula Hb. R Aug. auf Gras; F Mai, Juni; hfg,, 
Siebentisch ; überw. P. 


3. E. uncula Cl. R Juni, Juli auf Carex - Arten; F Mai; ver- 


einzelt; überw. P. 
E. venustula Hb. K Aug. auf niederen Pflanzen; F Mai, 
Juni; selten, Siebentisch; überw. P. 


. EL. deceptoria Sc. wie 452. 
. LE. fasciana L. wie 452, 


ZaR. 


460. 


461. 


469. 


470. 


110 


Prothymnia Hb. 
P. viridaria Cl. F nicht selten, bei Siebenbrunn dem Ablass 
gegenüber. 


Agrophila B. 


. A. trabealis Se. R Juni bis Aug., auf Convolvulus arvensis ; 


F Mai; nicht hfe.; überw. P. 


Euelidia 0. 
E. mi Cl. R Aug. auf Gras; F Mai, Juni; hfg., Sieben- 
tisch ; überw. P. 
E. glyphica L. R Aug. auf Gras; F Mai, Juni; nicht selten, 
Lech- und Wertachauen; überw. P. 


Pseudophia Gn. 
Ps. lunaris Schiff. R Juli auf Quercus: F Mai, Juni; nicht 


selten, Leitershofen ; überw. P. 


Catephia OÖ. 
O. alchymista Schiff. R Juli auf @uereus; F Mai, Juni; 


vereinzelt, Leitershofen; überw. P. 


Catocala Schrk. 
©. fraxini L. R Mai, Juni auf Populus tremula u. nigra; 
F Sept.; nicht hfg.; Scherneck; überw. E. 
C. nupta L. R Juni auf Salix fragilis; F Aug.; nicht 
selten; überw. E. 
C. sponsa L. R Mai auf Quercus,; F Aug.; nicht selten; 
überw. E. 
©. promissa Esp. R Mai, Juni auf Quereus; F Aug.; ziem- 
lich selten; überw. E. 
C. electa Bkh. R Juni, Juli auf Salix; F Aug., Sept.; ver- 
einzelt, Lechauen ; überw. E. 
Ü. paranympha L. R Juni auf Prunus spinosa; F Anug.; 
ziemlich selten; überw. E. 


Toxocampa (im. 
T. pastinum Tr. R Sept., Okt. auf Vieia Cracca; F Juni, 
Juli; nieht selten; überw. R. 


Aventia Dup. 
A. flexula Schiff. R April, Mai auf Flechten von Nadel- 
hölzern; F Juli; hfg.; überw. R. 


471. 


476. 


480. 


481. 


482. 


485. 


484. 


485. 


111 


Boletobia B. 
B. fuliginaria L. R Mai, Juni auf Baumflechten; F Juli, 
Aug.; vereinzelt. 
Zancelognatha Ld. 
Z. tarsiplumalis Hb. F öfters am Lech gefangen. 
Z. grisealis Hb. R Sept., Okt auf Urtica dioica; F Juni; 
nicht selten; überw. R. 


. Z. tarsicrinalis Knoch. R April, Mai auf Rubus-Arten; 


F Juni, Juli; vereinzelt; überw. R. 
Z. emortualis Schiff. R Sept., Okt. auf @uercus; F Mai, 
Juni; nicht selten; überw. P. 


Madopa Stph. 
M. salicalis Schiff. R Juni, Juli auf Salix;, F Mai; selten; 
überw. P. 

Herminia Latr. 
H. cerinalis Tr. R Sept., Okt. auf Sarothamnus vulgaris ; 
F Mai, Juni; selten; überw. R. 
H.derivalis Hb. F einzeln gefangen im Aug. hinter Deuringen. 


Pechipogon Hb. 


. P. barbalis Cl. R Sept., Okt. auf Quercus; F Juni; nicht 


selten ; überw. R. 


Bomolocha Hb. 
D. fontis Thnb. R Aug. bis Okt. auf Vaccinium Myrtillus; 
F Juni; hfg., Aistetten; überw. P. 


Hypena Tr. 
H. lividalis Hb. R Juni auf niederen Pflanzen; I Aug.; 
ziemlich selten, Lechauen. 
IH. rostralis Hb. R Juli, Aug. auf Humulus lupulus; F Sept.; 
hfg.; überw. E. 
H. proboseidalis L. R Mai bis Aug. auf Urtica dioica; 
F Juli bis Sept.; hfg.; überw. E. 
H. obesalis Tr. R Juni, Juli auf Urtica dioica, F Aug.; 
nicht selten; überw. E. 


Rivula Gn. 
R. sericealis Sc. R Mai, Juni auf Gras; F Aug.; vereinzelt; 
überw. E. 


486. 


487. 


488. 


439. 


490. 


491. 


112 


Brephos Ö. 
B. parthenias L. R Juni auf betula alba; F März, April; 
nicht selten; überw. P. 
B. nothum Hb. R Juni auf Populus tremula, F März, 
April; nicht selten, Scherneck; überw. P., 


Geometrae. 


Pseudoterpna H. S. 
Ps. pruinata Hufn. NR. April bis Juni auf Sarothamnus 
vulgaris; F Juli, Aug. ; nicht selten; überw. R. 


Geometra B 
@. papilionaria L. R Mai auf Betula alba; F Juli, Aug. ; 
nicht selten, überw. R. 
@G. vernaria Hb. R. Juni, Juli auf Clematis vitalba; F 
Aug.; selten. 

Phorodesma B. 
Ph. pustulata Hufn. R Mai, Juni auf Quercus; F Juli; 
ziemlich selten, Mühlhausen. 

Nemoria Hh. 
N. strigata Muell. R Mai, Juni auf Prunus spinosa, Tilia 
u. Salix caprea; F Juli, Aug.; nicht selten; überw. R. 

Iodıs Hb. 

I. putata L. R Aug., Sept. auf Vaceinium Myrtillus; F 
Juni; hfg, Aistetten; überw. P. 
I. lactearia 8. R Aug, Sept. auf Quercus u. Betula alba; 
F Mai, Juni; nieht selten; überw. P. 

Acıdalia Tr. 
A. perochraria F. R. F einzeln auf Haiden gefangen. 
A. ochrata Sc. R Mai bis Juli einzeln geschöpft von 
niedern Pflanzen; F. Aug.; selten. 
A. muricata Hufn. R Mai, Juni auf Galium palustre; F 
Aug.; selten. 
A. straminata Tr. R Mai, Juni auf niederen Pflanzen; F 
Juli einzeln in den Lechauen gefg.; selten. 


. A. herbariata F. R April auf welken Pflanzen; F Ang. 


einzeln gefg. auf Haiden; selten. | 
A humiliata Hufn. R Mai geschöpft von niederen Pflanzen ; 
" Juli, Aug.; ziemlich selten. 


113 
A. degeneraria Hb. F fs. im Aug., Lechauen, selten. 
A. aversata L. R April, Mai auf trockenem Sarothammus 
vulgaris; F Juli, Aug.; zieml. selten; überw. R, 
A. emarginata L. R Juni auf Hippocrepis comosa; F Aug.; 
Lechauen; selten. 
A. immorata L. R Anfang Mai geschöpft von niederen 
Pflanzen; F Juli; ziemlich selten; überw. R. 
A. rubiginata Hufn. R Mai, Juni geschöpft von niederen 
Pflanzen; F Aug.; vereinzelt, Stätzling. 
A. marginepunctata Götze. NW gefangen im Aug. bei Mühl- 
hausen ; selten. 
A. remutaria Hb. Y einzeln im Juli auf Waldlichtungen, 
Bergheim 
A immutata L. F Juli, selten, Strassberg. 
A.strigaria Hb. F Juliauf Wiesen beiDerching; zieml. selten. 
A. ornata Sc. F Aug, einzeln, Siebentischhaide. 


Zonosoma Ld. j 
Z. pendularia Cl. R Juni, Aug., Sept. auf Detula alba 
F Mai bis Aug., nicht selten ; überw. P. 


. Z. punctaria L. R Juli, Sept. auf Quercus; F Mai bis 


Aug.; nicht selten; überw. P. 
Timandra Dup. 
T. amata L. R April, Mai, Sept., Okt. auf Rumex obtusi- 
folius; F Juni, Juli; nicht selten; überw. R. 
Pellonia Dup. 
P. vibicaria Cl. F Juli b. Mühlhausen; selten. 


Abraxas Leach. 


. A. yrosswariata L. NR Mai, Juni, auf Ribes grossularia u. 


R. rubrum; F Juli; manchmal hfg.; überw. E. 
A. silvata Sc. R Sept, Okt. auf Ulmus campestris; F 
Juni, ‚Juli; bfg.; überw. P. 
A. adustata Schiff. R Aug. auf Evonymus Europaeus; F 
Juni; nicht selten; überw. P. 
A. marginata L. R Juni; Aug. bis Okt. auf Salix und 
Populus tremula; F Mai bis Juli; hfg.; überw. P. 

Bapta Stph. 
B. bimaculata F. R Juni auf Prunus Padus; F Mai; selten ; 
überw. P. 


114 


B. temerata Hb. R Aug., Sept. auf Prunus spinosa und 

Orataegus oxyacantha; F Mai, Juni; hfg.; überw. P. 
Cabera Tr. 

C. pusaria L. R Juli bis Okt. auf Salix, Betula alba, 

Quercus, Alnus;, F Mai, Juni; hfg.; überw. P. 

OÖ. exanthemaria Sc. R Juli bis Sept. auf Salix u. Betula 

alba; F Mai, Juni; nicht hfg.; überw. P. 


Numeria Dup. 
N. pulveraria L. F Juli einzeln bei Mühlhausen. 
N. capreolaria F. F Juni, Juli bei Wellenburg, selten. 
Ellopia Tr. 
E. prosapiaria L. R April. Mai auf Pinus abies; F Juli; 
nicht selten; überw. R. 
Eugonia Hb. 
E. quercinaria Hufn. R Juni auf Populus tremula; F 
Aug.; vereinzelt, Stätzling; überw. E. 
E. autumnaria Wernb. R Juni, Juli auf Ulmus, Quercus, 
Betula; F Aug, Sept. nicht selten; überw. R. 
E. erosaria Bkh. R Juni bis Aug. auf Quercus; F Sept.; 
nicht selten; überw. E. 
E. quercaria Hb. BR Juni, Juli auf Quercus; F Aug.; ver- 
einzelt; überw. E. 
Selenia Hb. 
S. bilunaria Esp. R Juni, Aug., Sept. auf Tilia, Alnus, 
Salix; F Mai bis Aug.; nicht selten; überw. P. 
S. lunaria Schiff. % Anug., Sept. auf (Juercus; F. Juni; 
vereinzelt; überw. P. 
S. tetralunaria Hufn. BR Sept., Okt. auf Quercus u. Alnus ; 
F Mai, Juni; nicht selten; überw. P. 
Pericallia Stph. 
P. syringaria L. R Mai, Juni auf Zonicera xylosteum u 
Ligustrum vulgare, F Juli, Aug.; nicht selten. 
Odontopera Stph. 
O. bidentata Cl. R Aug. bis Okt. auf Pinus abies; F Juni; 
nicht selten; überw. P. 
Himera Dup. 
I. pennaria IL. BR Mai, Juni auf Quercus, Tilia, Detula ; 
F Sept.; nicht selten. 


538. 


540. 


549. 


115 


Crocallis Tr. 
©. elinguaria L. R Mai, Juni auf Berberis vulgaris, Li- 
gustrum vulgare, Lonicera xylosteum; F Juli, Aug.; hfg.; 
überw. R. 
Erymene Dup. 
E. dolabraria L. R Juli bis Sept. auf Quercus; F Mai; 
nicht hfe.; überw. P. 
Angerona Dup. 
A. prumnaria L. R Mai auf Lonicera zylosteum, Betula alba, 
Vaceintum Myrtillus; F Juni, Juli; hfg.; überw. R. 
Urapteryx Leach. 
U. sambucaria L. R Mai auf Lonicera zylosteum, Berberis 
vulgaris; F Juli; nicht hfg ; überw. R. 
Rumia Dup. 
R. Iuteolata L. % Aug. bis Okt. auf Prumus spinosa, F 
Juni, Juli; nicht selten; überw. P. 


Epione Dup. 
E. apiciaria Schiff. R Mai, Juni auf Sakx; F Juli bis 
Sept.; nicht selten, Lechauen ; überw. E. 
E. paralellaria Schiff. R Mai, Juni auf Alnus; F Juli, 
Aug.; vereinzelt; überw. E. 
E. advenaria Hb. R Sept., Okt. auf Vaccinium Myrtillus; 
F Mai; hfe.; überw. P. 

Hypoplectis Hb. 

H. adspersaria Hb. R Aug. bis Okt. auf Gakum palustre; 
F Mai, Juni; nicht selten, Siebentisch; überw. R. 

Venilia Dup. 
V. macularia L. R Aug. auf Stachys silvatica; YF' Mai; 
vereinzelt; überw. P. 

Macaria Curt. 
M. notata L. R Juni, Juli auf Sakx u. Alnus; F Mai, 
Juni; ziemlich selten; überw. P. 
M. alternaria Hb. R Sept. auf Prunus spinosa; F Juni; 
vereinzelt; überw. P. 
M. signaria Hb. NR Aug., Sept. auf Pinus abies,; F Juni; 
nicht selten; überw P. 
DI. kturata Cl. R Aug., Sept. auf Pinus abies; F Juni; 
ziemlich selten; überw. P. 


8* 


116 


Ploseria B. 


P. pulverata Thnb. R Juni, Juli auf Populus tremula ; F 


April, Mai; ziemlich selten, hinter Deuringen; überw. P. 


Hybernia Latr. 


. H. rupicapraria Hb. R Mai auf Prunus spinosa; F März; 


nicht hfg.; überw. P. 

H. bajaria Schiff. R Mai, Juni auf Rhamnus cathartıca ; 
F Okt.; nicht selten; überw. E. 

H. leucophaearia Schiff. R .Juni auf Quercus u.a.; F März, 
April; hfe.; überw. P. 

H. aurantiaria Esp. R Mai, Juni af Quercus, Tilia, Acer 
campestre; F Sept., Okt.; nieht selten; überw. B. 


. H. marginaria Bkh. R Mai, Juni auf Salix, Betula alba, 


Orataegus oxyacantha; }° März; nicht hfg.; überw. P. 
H. defoliaria Cl. R. Mai, Juni auf Quercus u. Tilia; F 
Sept., Okt.; nicht selten; überw. E. 


Anisopteryx Stph. 
A. aceraria Schiff. R Juni, Juli auf Prunus Padus und 
Acer platanoides; F Sept. bis Nov.; vereinzelt; überw. E. 


Phigalia Dup. 


. Ph. pedaria F. R Mai, Juni auf Quercus, Tiia u. a.; F 


März, April; nicht selten; überw. P. 
Biston Leach. 


. B. hirtarius L. R Juli auf Detula alba u. Tilia; F April; 


hfg.; überw. P. 
DB. stratarius Hufn. R Juni, Juli auf Quercus; F März, 
April; nieht selten; überw. P. 


Amphidasis Tr. 
A. betularius L. R Aug., Sept. auf Detula, Salix, Quercus; 
F Mai; hfe.; überw. P, 

Boarmia Tr. 

BD. cinctaria Schiff. R Juni bis Aug. auf Hypericum per- 
foratum; F April; nicht selten; überw. P. 
B. genmaria Brahm. R Mai, Juni auf Prunus Padus u. 
P. insititia; F Juni, Juli; ziemlich selten; überw. R 
B. secundaria Esp. R Juni auf Pinus abies u. P. silvestris ; 
F Juli, Aug.; nicht selten; überw. R. 


nah hr: t 7 


576. 


579. 


Ei 


B. abietaria Hb. R April, Mai auf Pinus abties; F Juli; 
nicht selten; überw. R. 

B. repandata L. R April, Mai auf Lonicera wylosteum u. 
Saröthamnus vulgaris; F Juli; nicht selten; überw. R. 

B. roboraria Schiff. R Mai auf Quercus; F Juli: ver- 
einzelt; überw. R. 

B. consortaria F. R Juli, Aug. auf Quercus; F April, 
Mai; nicht selten; überw. P. 


. BD. lichenaria Hufn. R Mai, Juni auf Baumflechten; F 


Juli, Aug.; ziemlich selten. 

B. glabraria Hb. F Juli, selten. 

B. crepuscularia Hb. R Aug., Sept. auf Lonicera zylosteum, 
Berberis vulgarıs u a.; F April; hfo.; überw. P. 

B. consonaria Hb. R Mitte Juli auf Quercus; F Mai; ver- 
einzelt; überw. P. 

B. punctularia Hb. R Juni; Aug., Sept. auf Detula alba; 
F Mai, Juli; nicht selten ; überw. P. 


Fidonia Tr. 


F, limbaria F. F Juli, vereinzelt hinter Leitershofen. 
F. roraria F. R Aug., Sept. auf Sarothamnus vulgaris; 
F Mai, Juni; hfg.; überw. P. 


Ematurga Ld. 


E. atomaria L. R Aug., Sept. bes. auf Ononis spinosa u. 
Sarothammus vulgaris; F Mai; hfg.; überw. P. 


eier) 


Bupalus Leach. 


. B. piniarius L. R Aug. bis Okt. auf Pinus silvestris; F 


April, Mai; nicht selten; überw. P. 


Halia Dup. 
H. wauaria L. R Mai, Juni auf Ribes grossularia; F Juli, 
Aug.; manches Jahr hfe.; überw. E. 
Diastietis Hb. 
D. artesiaria F. R Juni, Juli auf Salıx; F Aug.; hfg., 
Lechauen ; überw. E. 
Phasiane Dup. 


Ph. clathrata L. R Juni bis Sept. auf Galium palustre; 
F Mai, Juni; nicht selten, Siebentisch; überw. P. 


581. 


987. 


Aspıilates- Tr. 
A. strigillaria Hb. R April auf Sarothamnus vulgaris; W 
Juni, Juli; manches Jahr nicht selten ; überw. R. 

Ortholitha Hb. 
B. plumbaria F. R Mai auf Sarothamnus vulgaris; F Juli; 
Aug.; hfg.; überw. R. 
O. limitata Sc. R Juni, Juli unter Medicago falcata; F Aug.; 
nicht selten; überw. R. 
O. moeniata Sc. R Juni auf Sarothammus vulgaris; F Juli, 
Aug.; selten; überw. R. 

Mesotype Hb. 
M. virgata Hufn. R Juli, Aug. auf Galum verum; F Mai; 
nicht hfg.; überw. P. 

Minoa B. 

M. murinata Sc. R Aug. auf Kuphorbia Oyparissias; F Mai, 
Juni; nicht selten, Siebentisch; überw. P. 

Anaitis Dup. 
A. plagiata L. R Juli auf Hypericum perforatum; F Aug,., 
Sept.; nicht selten. 

Chesias Tr. 
Ch. spartiata Fuessl. R Mai, Juni auf Sarothamnus vulgaris; 
F Sept.; vereinzelt; überw. E. 
Ch. rufata F. R Juni, Juli auf Saroth. vulgaris; F Mai; 
selten; überw. P. 

Lobophora Curt. 


L. polycommata Hb. R Mai, Juni auf Zägustrum vulgare; 
F März, April; nicht selten; überw. P. 


. L. carpinata Bkh. R Mai, Juni auf Betula alba; F März» 


April; einzeln; überw. P. 

L. Halterata Hufn. R Juni bis Aug. auf Populus tremula; 
F April, Mai; ziemlich selten; überw. P. 

L. sexalisata Hb. R Aug. bis Sept. auf Salix-Arten; F Mai, 
Juni; hfg.; überw. P. 

L. viretata Hb. R Juli, Aug. auf den Blüten von Ligustrum 
vulgare u. Cornus sangwinea; F Mai, Juni; nicht selten; 


überw. P. 


596. 


597. 


598. 


0 


Cheimatobia Stph. 
Ch. brumata L. R Mai auf Laubhölzern; F Sept., Okt.; 
hig ; überw. E. | 

Triphosa Stph. 
T. dubitata L.. R Mai, Juni auf Rhammus calhartica; 
F Juli, Aug.; hfg.; überw. E. 

.Eueosmia Stph. 
E. certata Hb. R Juni, Juli auf Derberis vulgaris; F Mai; 
hfg.; überw P. 
E. undulata L. R Sept., Okt. auf Vaccinium Myrtillus; 
F Juni; nicht selten, Aistetten; überw. P. 


Scotosia Stph. 


. 8. vetulata Schiff. R Mai auf Rhamnus cathartica; F Juli; 


nicht selten; überw. E. 
S. rhanmata Schiff. R Mai auf Rhamnus carthartica; F 
Juli; nicht selten; überw. E. 
S. badiata S. V. R Mai, Juni auf Rosa canina; F April; 
nicht selten ; überw. P. 

Kyeris Hb. 
L. reticulata Hb. R Sept., Okt. auf Impatiens Noli tangere; 
F Juni, Juli; nicht selten; überw. P. 
L. prunata L. R Juni auf Ribes grossularia; F Aug.; 
nich selten ; überw. E. 
L. testata L. R Juni auf Salix viminalis; F Aug.; nicht 
selten; überw. E. 
L. populata L. R Mai, Juni auf Vaccinium Myrtillus; F 
Juni, Juli; nicht selten; überw. E. 

Oandarıankr. 
C. dotata L. R Mai, Juni auf Galium palustre, F Juli; 
nicht selten; überw. E. 
©. felvata Forst. R. Mai auf Rosa canina; F Juli; selten; 
überw. E. 
©. ocellata L. R Sept., Okt. auf Galium mollugo; F. Mai, 
Juni; nicht selten; überw. P. 
©. bicolorata Hufn. R Juni auf Anus u. Prunus spinosa; 
F Juli, Aug.; vereinzelt; überw. BE. 
©. variata Schiff. R April, Mai auf Pinus abies; F Juli, 
Aug.; hfg.; überw. R. 


©. juniperata L. R Juni bis Aug. auf Juniperus communis ; 
F Juli bis Sept.; nicht selten; überw. E. 

C. siterata Hufn. R Juli, Aug. auf Quercus; F Aug., 
Sept.; nicht selten; überw. E. 

©. miata L. F Aug., vereinzelt, Siebentisch. 

©. truncata Hufn. R Mai, Juni u. Aug. auf Vaceinium 
Myrtillus, Lonicera zylosteum; F Juli u. Anfang Okt.; ver- 
einzelt; überw. E. 

C. firmata Hb. R Mitte Juni bis Anf. Aug. auf Pinus 
silvestris; F Aug., Sept.; manches Jahr selten; überw. E. 
©. olivata Bkh. R Juli, Aug. auf Olematis vitalba; F Aug.; 
selten. 

C. viridaria F. R Mai geschöpft von niederen Pflanzen; 
F Juli; vereinzelt, Siebentisch. 


©. fluctwata L. R Juli bis Okt. auf Brassica oleracea; 


F Mai bis Aug.; nicht selten; überw. P. 

Ü. vespertaria Bkh. R Mai, Juni auf niederen Pflanzen; 
F Sept.; nicht hfg ; überw. E. 

©. montanata Bkh. R Mai auf Primula; F Juli; nicht selten. 
Ö. quadrrfascieria Cl. R April, Mai auf Urtica dioica; 
F Juni; selten, Siebentisch. 

©. ferrugata Cl. R Aug. auf Galium mollugo; F Mai, Juni; 
nicht selten; überw. P. 

©. suffumata Hb. R Juli, Aug. auf Galium silvaticum; 
F Mai, Juni; vereinzelt; überw. P. 

C. pomoeriaria Esp. R Aug., Sept. auf Impatiens Noli 
tangere; F Mai, Juni; nicht selten; überw. P. 

C. dilutata bkh. R Mai, Juni auf Quercus u. Betula alba; 
Sept.; hfg.; überw. E. 

cuculata Hufn. R Aug., Sept. auf Galium verum u. 
. mollugo,; F Mai, Juni; hfg.; überw. P. 

C. yaliata Hb. R Juli bis Sept. auf Galium silyaticum u. 
7. verum; F Mai, Juni; selten; überw. P. 

C. riwata Hb. R Aug., Sept. auf Galium mollugo u. @. sil- 
vaticum; F Juni; selten, Mühlhausen; überw. P. 

©. sociata Bkh. R Aug., Sept. auf Galium mollugo; F Juni; 
hfe.; überw. P. 

C. albieillata L. R Sept., Okt. auf Rubus; F Juni; hfg.; 
überw. P. 


nan= 


an 


R 


640. 


641. 


642. 


121 


©. procellata F. R Juli auf Olematis vitalba; F Mai; nicht 
selten, Siebentisch; überw. P. 

C. Tugubrata Stgr. BR Aug. auf Eptlobium angustifolium ; 
F Juni; selten, Stätzling. 

C. hastata L. R Juli auf Belula alba; F Mai, Juni; hfe.; 
Leitershofen ; überw. P. 

©. tristata L. R Sept. auf Galium mollugo; F Juni; ver- 
einzelt; überw. P. 

©. luctuata Hb. R Anf. Aug. auf Galium silwaticum; F Juni; 
nicht selten, Mühlhausen ; überw. P. 

©. molluginata Hb. R Sept., Okt. auf Galium mollugo; F Juni; 
nicht selten; überw. P. 

©. alchemillata L. R Aug., Sept. auf Stachys silvatica; 
F Juni; hfg.; überw. P. 

C. adaequata Bkh. R Aug. auf Euphrasia officinalis; F Juni; 
Juli; hfe.; überw. P. 

C. unifasciata Hw. R Okt. auf Euphrasia Odontites; F nach 
2jähriger Puppenruhe Juli bis Aug.; nicht 'hfg.; Lechauen ; 
überw. P. 

C. albulata Schiff. R Juli, Aug. auf Rhinanthus crista-galli; 
F Mai, Juni; hfg. zwischen Lechhausen u. Mühlhausen ; 
überw. P. 

0. candıidata Schiff. R Aug. auf Cornus sangwinea; F Juni; 
hfg , Siebentisch; überw. P. 

©. testaceata Don. R Sept., Okt. auf Salix aurita; F Juni; 
manches Jahr nicht selten; überw. P. 

©. Blomeri Curt. R Aug., Sept. auf Ulmus campestris; 
F Mai, Juni; nicht selten, Siebentisch; “berw. P. 

©. obliterata Hb. R Aug. auf Alnus; F Juni; nicht selten; 
überw. P. 

©. bilineata L. R Mai auf niederen Pflanzen; F Juli; 
Aug.; hfg. 

C. sordidata F. R Mai auf Salix caprea u. Vaccinium 
Myrtillus; F Juni, Juli; hfg,; überw. E. 

©. trifasciata Bkh. R Sept., Okt. auf Alnus; F Mai, Juni; 
nicht selten; überw. P. 

C. capitata HS. R Aug., Sept. auf Impatiens Noli tangere; 
F Juni; nicht selteu ; überw. P. 


©. silaceata Hb. R Sept., Okt. auf Impatiens Noli tangere; 
F Juni; selten; überw. P. 

©. corylata Thnb. R Sept. auf Betula alba; F Juni; ver- 
einzelt; überw. P. 

©. berberata Schiff. R Aug., Okt. auf Berberis vulgaris; 
F Mai bis Juli; hfg.; überw. P. 

Ü. nigrofasciaria Goeze. F Mai, selten. 

C. rubidata F. R Juli, Aug. auf Gallium mollugo u. @. 
silvaticum; F Mai, Juni; nicht selten; überw. P. 

Ü. comitata L. R Sept., Okt. auf Chenopodium; F Juli; 
hfg.; überw. P. 

C. tersata Hb. R Juli bis Sept. auf Olematıs vitalba; F Mai, 
Juni; nicht selten; überw. P. 


Collix Gn. 
C. sparsata Tr. R Aug., Sept. auf Lysimachia vulgaris ; 
F Mai, Juni; manches Jahr selten, Wertachauen; überw. P. 


Eupithecia Curt. 


E. oblongata Thnb. R Aug., Sept. geschöpft von niederen 
Pflanzen; F Juni; nicht selten; Siebentisch; überw. P. 


. E. venosata F. R Juli, Aug. auf Sülene inflata; F. Juni; 


vereinzelt, Ablass und Siebentischhaide; überw. P. 
E. linariata F. R Juli, Aug. auf Oucubalus bacifer u. Li- 
naria vulgaris; F Juni; nicht hfg.; überw. P. 


. E. pusillata F. R Aug. auf Pinus abies; F Juni; hfg.; 


überw. P. 
E. abietaria Goeze. R Juli, Aug. in abgefallenen Fichten- 
zapfen; F Mai; nicht selten; überw. P. 

E. debiliata Hb. R Mai auf Vaccinium Myrüillus; F Juni; 


hfg.; überw. E. 


. E. coronata Hb. R Juli an Blüten von Zigustrum vulgare; 


F Mai, Juni; manches Jahr hfg.; überw. P. 


. E rectangulata L. R Mai, Juni auf Obstbäumen; F Juli; 


vereinzelt. 


. E. scabiosata Dkh. R Aug. auf Scabiosa, Cirsium, Cen- 


taurea ete., selten, Siebentischhaide; überw. P. 


. E. nanata Hb. R Sept., Okt. auf Calluna vulgaris; F Juni, 


Juli; vereinzelt, Bergheim u. Aistetten; überw. P. 


667. 


E. innotata Hufn. R Aug. auf Artemisia campestris; F Juni; 
ziemlich selten; überw. P. 

E. isogrammaria HS. R Juli in Blüten von Clematis vitalba ; 
F Juni; nicht selten; überw. P. 

E. tenwiata Hb. R April an Kätzchen von Salix caprea; 
F Juni, Juli; nicht selten, Siebentischanlagen. 

E. Valerianata Hb. R Aug. bis Sept. auf Angelica silvestris; 
F Juni; vereinzelt; überw. P. 

E. satyrata Hb. R Juli bis Sept. auf niederen Pflanzen; 
F. Mai, Juni; nicht selten, Siebentischhaide; überw. P. 

E. Helveticaria BD. ab. Arceuthata Frr. R Sept. auf Juni- 
perus communis; F Juni; vereinzelt, Siebentisch; überw. P. 
E. castigata Hb. R Aug. bis Sept. auf Galium u. Sca-. 
biosa; F Mai, Juni; hfg., Siebentisch; überw. P. 

E. albipunctata Hw. R Sept. auf Angelica silvestris; F Mai, 
Juni; zieml. selten, Siebentisch, überw. P. 

E. absinthiata Cl. R Aug. bis Sept., auf Kupatorium can- 
nabinum; F Juni; vereinzelt, Siebentisch ; überw. P. 

E. pimpinellata Hb. R Aug., Sept. auf Pimpinella saxi- 
fraga u. a.; F Mai; vereinzelt, Siebentischhaide; überw. P. 
E. lariciata Frr. R Aug., Sept. auf Juniperus communis 
u. Pinus larix; F Mai; vereinzelt; überw. P. 

E. exiguata Hb R Aug., Sept. auf Derberis vulgaris, Prunus 
spinosa; F Juni; nicht selten; überw. P. 

E. lanceata Hb. R Juni, Juli auf Pinus abies; F Aprii; 
nicht hfg ; überw. P. 

E. sobrinata Hb. R Mai auf Juniperus communis,; F Juni 
bis Aug.; hfe. 


Fortsetzung der Nachträge 


zur 


Flora von Schwaben und Neuburg 


im 31. Bericht 1894. 


Ranuneulus aconitifolius L. Noch um Nattenhausen 
bei Krumbach. Al. Ries, Kaplan in Bernbach bei Biesen- 
hofen. 


Ranuneulus Lingua L. In Altwassern der Günz bei 
Zaiertshofen u. Oberried. Al, Ries. 


Helleborus viridis L. var. dumetorum W.u. K. In 
einer Hecke zwischen Untrasried u. Wildpoldsried, westl. von 
Kaufbeuren. Wengenmayr. 


Farsetia incana R. Br. Sehr häufig auf einem Acker bei 
Bidingen. Kies. 


Dianthus silvester Wulf. Verbreitet auf dem Hochgrat 
bei Oberstaufen. Fr. Moser, Lehrer in Öfterschwang. 


Sagıina saxatilis Wimm. Hirschzell bei Kaufbeuren, 
ca 690 m Wengenmayr. 


Hyperieum humifusum L. Auf Feldwegen in Börlas, 
950 m. KErath. 


126 


Evonymus latifolia Seop. Bei Ob, Pfarrei Bernbach. 
Ries. 
Uytisus nigricans L. Waldränder bei Ebershausen. Ries. 


Lathyrus luteus @renier. Auf dem Grat zwischen Stuiben 
und Steineberg, Wengenmayr; im Rettenschwangerthal bei Hinde- 
lang, Britzelmayr. 

Gseum intermedium Ehrh. Bühl am Alpsee bei Immen- 
stadt, Erath; bei Kleinkemnat, Wengenmayr. 


Potentilla argentea L. var. dissecta Wallr., bei 
Nördlingen, u. var. incanescens Opiz, bei Untermedlingen. 
Wengenmayr. 


Potentilla aurea L. Auf dem Hauchenberg. Erath. 


Epilobium Fleischeri Hochst. HKinige Exemplare in 
einer verlassenen Kiesgrube zwischen Günzach u. Wildpoldsried- 
Wengenmayr. 


Saxifraga mutata L. Auf dem Hauchenberg. Erath. 


Saxifraga oppositifolia L. Felswand am Gipfel des 
Stuiben, Zrath; auf der Nordseite des Hochgrat, Moser. 


Saxifraga rotundifolia L. Auf dem Hauchenberg, 


Erath. 


Homogyne alpina Cass. Auf dem Auerberg bei Ober- 


dorf. Ries. 


Aster parviflorus Nees. Bei Kaufbeuren und Ober- 
beuren. Wengenmayr. 

Solidago eanadensis L. Wertachauen bei Kaufbeuren. 
Wengenmayr. 


Gnaphalium carpathicum Wahlb. Köllespitz u. Süd- 
abhang der Hochplatte. Erath. 


Senecio cordatus Koch. Bei Kanfbeuren u. Ebenhofen. 
Wengenmayr. 

Cirsium acanlexXoleraceum Naeg., u.C.oleraceoxX 
rıvulare DC. Ilerauen bei Immenstadt. KErath. 


Serratula tinctoria L. Häufig bei Bernbach. Kies. 


127 


Willemetia apargioides Öass. Hauchenberg. Krath. 


Jasione montana L. Auf sandigen Ackern bei Taferts- 
hofen u. Ebershausen. Kies. 


Erica carnea L. Hänge der Wertachufer bei Kaufbeuren 
u. Leinau. Wengenmayr. 


Pirola uniflora L. Ob bei Oberdorf. Ries. 


Sweertia perennis L. Häufig im Gennachmoor bei Bern- 


bach. Lies. 


Ilex aqnifolium L. Blühend u. fruchtend bei der Ober- 
hornbachalpe bei Oberstaufen. Moser. 


Digitalis ambigua Murr. Im Sachsenriederforst bei 
Kaufbeuren und im Tiergarten bei Fristingen. Jees. 


Linaria Cymbalaria L. Üppig an der Wand eines 
Hauses u. im Steinpflaster in Börlas. Zrath. 


Veronica frutieculosa L. Auf der Köllespitz. KErath. 
Bartsia alpinuaL. Stellenweise häufig bei Bernbach. Zeies. 


Plantago montanaL. u. Salix retusa L. Bei Börlas 
Erath. 


Epipactis rubiginosa Gaud. var. viridiflora. Bei 
Kaufbeuren. Wengenmayır. 


'Gymnadenia albida Rich. u. Coeloglossum viride 
Hartm. Auf dem Hauchenberg. Erath. 


Nigritella angustifolia Rich. fl. rosea. Auf dem 
Steineherg. Wengenmayr. 


Gladiolus paluster Gaud. fl. alba. Zahlreich auf Heide- 
wiesen bei Hohenschwangau. KErath. 


Juneus triglumis L.. Am Wege zur Jägerhütte bei 
Hohenschwangau. KErath. 


Juncus squarrosus L. Hochmoor bei Börlas. Erath. 


Seirpus setaceus L. Im Eichwald bei Grosskemnat, 
ca 800 m. Wengenmayr. 


128 


Carex limosa L. n. ©. filiformis L. In Hochmooren 
bei Immenstadt. #rath. 


Carex Persoonii Sieb. Einsenkung zwischen Steineberg 
u. Mittag bei Immenstadt. Wengenmayr. 


Selaginella helvetica L. Häufig auf Heidewiesen an der 
Wertach bei Kaufbeuren. Wengenmayr. 


Blechnum Spicant L. In Wäldern bei Zusmarshausen. 
Wengenmayr. 2 


(Nach einer Mitteilung der „Münchener Neuesten Nachrichten‘ von 
29. Juli ds. Js. ist als neue Pflanze für Schwaben u. Neuburg Isoetes 


palustrisL. von Herrn Amtsgerichtsrath KalischausHalberstadtbereits 


im Sommer 1894 bei Oberstdorf im Allgäu auf dem Wege nach dem Falten- 
bachfalle im Wasser wachsend vorgefunden worden.) 


Augsburg, August 1898. 
Max Weinhart. 


Die Moosflora 


von 
Memmingen und dem benachbarten Oberschwraben. 
Von 


Dr. A. Holler, 


kgl. Bezirksarzt in Memmingen. 


1898, 


So viel bereits über die Moosflora des Iller - Quellgebietes 
veröffentlicht ist, so wenig ist von den Moosen im Vorlande der 
Allgäuer Alpen bekannt. 

Schon aus diesem Grunde hätte es eine gewisse Berechtigung, 
das darüber in Erfahrung Gebrachte weiteren Kreisen zugänglich 
zu machen. 

Dieses Vorland und speciell die Umgebung von Memmingen 
ist aber auch in manch’ anderer Hinsicht interessant für den 
Moosforscher und Bryogeographen. 

1) Es steht an der oberen Grenze der südbayerischen Hoch- 
Ebene und in unmittelbarem Zusammenhang mit dem arten- 
reichen Allgäuer Hochgebirge und erhält durch diese gün- 
stige Lage seinen wohlbemessenen Antheil an den regel- 
mässigen atmosphärischen Niederschlägen der Voralpenzone. 

2) Das engere Gebiet der Memminger Flora befindet sich in 
der Höhenlage von 530—842 m. (Altenstadt—CGalvarienberg 
bei Schrattenbach, Memmingen selbst 597 m.) Dasselbe 
besitzt 

3) eine nicht sehr grosse, aber doch genügende Mannigfaltig- 
keit der Substrate: ausser Torf die Gerölle des Alluviums 
und Diluviums, Löss, Alm (Weisserde), die Sandsteine der 
Süsswasser-Molasse (Flinz), tertiäre und glaciale Nagel- 
fluhbildungen, Alles mehr oder weniger kalkreiche Gesteine, 
daneben aber auch kalkarme Findlinge, aus den Gentral- 
Alpen herbeigeführt durch 

4) die Eiszeit, als deren classischer Boden die Gegend um 
Memmingen von Dr. Penk nach seinen neuesten (1898) 
Forschungen bezeichnet wird, nachdem er hier die Spuren 
von 4 Eisperioden an Grund- und dazu gehörigen Stirn- 
moränen nachwies. 

5) Ein mächtiger Gebirgsfluss, die Iller, durchströmt raschen 
Laufes das Gebiet. Er hat sein Bett z. Th. schluchtartig in 
die Gerölle des Alluviums und Diluviums, in die Nagelfluh 
und den Molassensandstein eingeschnitten. Zu ihm hinab 
führen im oberen Theile des Flussgebietes steile, schattige 


g* 


132 
und quellenreiche Schluchten „Tobel“. Sie sind zuweilen 
schwer zugängliche Verstecke für schattenliebende Moosarten. 

6) Ausgedehnte Waldungen — meistens Nadelholz, jedoch 
stellenweise, an der Günz, bei Grönenbach, Marstetten und 
Wurzach auch Laubwald, Buchen, krönen die Höhen, soweit 
sie nicht der Ackerbau beansprucht. 

7) Grosse, oft sehr ausgedehnte und von der Cultur noch 
wenig berührte Moore vom Character des Wiesen- sowohl 
als auch des Hochmoors füllen die Thalmulden aus, sofern 
diese nicht der Wiesencultur dienstbar gemacht sind. Zahl- 
reiche Weiher in und um dieselben bestätigen den glacialen 
Ursprung vieler von ihnen. Das grösste dieser Moore, das 
Wurzacher Ried, bedeckt eine Fläche von 5300 Morgen. 
Es ist ein bis auf einen kleinen Rest, den sogen. Schwin- 
delsee, in Sphagnetum umgewandeltes glaciales Seebecken 
in 652 m Meereshöhe. 

Das Areal, dem die im später folgenden Verzeichnis ent- 
haltenen Moose entnommen wurden, das Florengebiet im weiteren 
Sinne, ist kein natürlich abgegrenztes. Als natürliche Grenzlinie 
könnte höchstens die auf württembergischen Boden befindliche 
Wasserscheide zwischen Rhein und Donau bezw. Argen und Iller 
angenommen werden. Da dieselbe aber orographisch sehr wenig 
markirt ist, so brauchte sie auch in dieser botanischen Arbeit 
nicht mit rigoroser Strenge beachtet zu werden. Massgebend 
für die Abgrenzung des Florengebiets, dessen Wasserläufe fast 
sämmtlich von Süden nach Norden sich bewegen, war deshalb 
mehr das zeitliche Moment, das durch die Zugänglichkeit der 
Standorte mittels der von Memmingen aus nach % Richtungen 
ausstrahlenden Eisenbahnverbindungen gegeben ist. Die Mehr- 
zahl der im Verzeichnis erwähnten Standorte ist so gelegen, dass 
man sie in einem halben Tage besuchen und Abends wieder 
heimkehren kann. Nur wenige Punkte erfordern zum Besuch 
einen ganzen Tag z. B. das Wurzacher Ried sowie die Hoch- 
moore um Kisslegg und Isny. Ihre Erforschung verdanken wir 
deshalb vorwiegend den württembergischen Bryologen. Dass aber 
die Memmingen so nahe Landesgrenze nicht respectirt wurde und 
respectirt werden konnte ist bei einer naturwissenschaftlichen 
Arbeit so selbstverständlich, dass man heutzutage darüber kein 
Wort zu verlieren braucht. Um jedoch württembergische Funde 


als solche sofort unterscheiden zu können, wurden sie bei jeder 
Art für sich zusammengestellt und durch verschiedenen Druck 
kenntlich gemacht. Für etwaige Lücken in dieser Zusammen- 
stellung wird übrigens keine Verantwortung übernommen. Auf- 
genommen sind aus Württemberg (W.) nur Arten, die bereits 
von anderer Seite (Hegelmaier, Herter) hinlänglich beglaubigt 
sind oder die von mir selbst gesammelt wurden oder die mir in 
getrockneten Exemplaren vorgelegen haben. Die Arten der beiden 
letztgenannten Categorien sind mit ! kenntlich gemacht. Sonst 
bedeutet dieses Zeichen neben den Namen der Entdecker noch, 
dass eine Art in loco von mir gesehen wurde. 

Das Florengebiet wird also begrenzt: im Norden durch die 
Linie Erolzheim-Illeraichen-Bergenstetten-Babenhausen, im Osten 
durch den Höhenzug Schöneck -Rettenbach, im Süden durch die 
Linie Rettenbach - Engetried - Ollarzried-Probstried-Dietmannsried- 
Legau, im Westen durch die Linie Leutkirch - Kisslegg-Waldsee- 
Eberhardszell-Roth-Berkheim. Einzelne Fundstellen ausserhalb 
dieser Grenzen wurden in der Absicht aufgenommen, die Auf- 
findung daselbst wachsender seltener Arten innerhalb des eigent- 
lichen Florengebietes anzuregen. 

Der Moosflora von Memmingen wurde schon in verhältnis- 
mässig früher Zeit Aufmerksamkeit geschenkt. Zwar der bedeut- 
endste einheimische Naturforscher des Allgäu, der Memminger 
Arzt Dr. Johann Balthasar Ehrhart (1700—1756) geht in 
seiner oeconomischen Pflanzenhistorie diesen unscheinbaren und 
wenig verwerthbaren Gebilden noch aus dem Wege und erwähnt 
von Moosen im engeren Sinne nur Adianthum aureum (Bd. II 78, 
das heutige Polytrichum) und den muscus palustris candicans 
mollissimus (Bd. X. 175 — unsere Sphagna), indessen schon sein 
Enkel, Gottlieb von Ehrhart sieht sich in seiner phys. med. 
Topographie der Stadt Memmingen (1813) veranlasst, auch von 
den Moosen Notiz zu nehmen. Er thut dies in merkwürdig be- 
scheidener Weise, indem er in seiner‘ Flora von Memmingen 
ausser 2 nicht hieher gehörigen Lycopodien ganze 14 Moosarten 
(8 Laub- und 6 Lebermoose) namhaft macht. Erfolgreicher in 
dieser Richtung war die Thätigkeit des Pfarrers Christoph 
Ludwig Köberlin in Grönenbach und Dickenreishausen, dessen 
im Manuscript vorliegende Flora von Memmingen (1839) bereits 
21 Lebermoose (Lichenastra Dill.), 111 Laub- und 3 Torfmoose 


verzeichnet, geordnet nach F. W. Wallroths Flora eryptogamica 
Germaniae, (Norimbergae 1831—1833). Die schon von ihm ge- 
fundenen Arten sind in meinem Verzeichnis mit + kenntlich 
gemacht. Zweifelhaftes darunter wurde als solches bezeichnet 
und nicht mitgezählt. 

Fast gleichzeitig mit ihm wendete man sich auch im benach- 
barten Württemberg den Moosen zu. In Hegelmaiers 1873 
erschienener „Moosvegetation des schwäbischen Jura“, eigentlich 
einer Zusammenstellung aller bis dahin in Württemberg aufge- 
fundenen Moose, sind als Entdecker von solchen in der Gegend 
von Memmingen genannt ausser dem Verfasser selbst Valet, 
Ducke, Engert, Kolb und Häckler. Ihnen schloss sich 
später der leider zu früh verstorbene Herter an; ein ebenso 
eifriger und glücklicher Bryologe als liebenswürdiger Mensch. 

In Bayern folgte auf Köberlin eine lange Ruhe-Pause. 
Büchele sowohl als die Herausgeber der Memminger Phanero- 
gamenflora, Huber und Rehm beschäftigen sich nie ernstlich 
mit Moosen. Doch gelang es’ dem Ersteren, schon damals im 
Memminger Ried das CGatoscopium zu entdecken. Erst nach und 
nach drängte es Dr. Huber sen., dessen rastloser Wissensdrang 
im speciellen fruchtbaren Studium der Eingeweidewürmer und 
der Medizingeschichte kein Genüge fand, auf das von ihm noch 
unbetretene Feld der Mooskunde. Vielversprechend waren gleich 
seine ersten Funde: Didymodon giganteus und Tortella fragilis 
im Ried, Physcomitrella patens und Anderes an anderen Locali- 
täten um Memmingen. Ihm gebührt auch das Verdienst, zuerst 
die hiesigen Sphagna eingehend und mit glücklichem Erfolg stu- 
diert zn haben. Unterstützt wurde er dabei von seinem Sohne 
Dr. Hans Huber und dem damaligen Stadtcaplan, jetzigen 
Pfarrer in Grönenbach, Breher. 

So vorbereitet für die Bryologie war der Boden, als ich vor 
18 Jahren daran ging in Verbindung mit .diesen Freunden und 
dem damals in Lautrach als Lehrer angestellten Herrn Dr. Ent- 
leuter, die verhältnismässig wenige Zeit, welche Berufs- und 
Dienstgeschäfte übrig liessen, dem Studium der hiesigen Moose 
zu widmen. Möge dies zur Entschuldigung dienen, wenn die 
nunmehr gebotene Leistung nicht in allen Stücken vollkommen 
ist. Hat ja die Mooskunde selbst innerhalb der gedachten Zeit 
eine gründliche Umwälzung erlebt, so dass es dem Einzelnen, der 


den Ausgangspunkten dieser Bewegung ferne steht und persön- 
lichen Umgang mit Gleichstrebenden entbehrt, nicht leicht gemacht 
ist, der veränderten Auffassung des Artbegriffs beispielsweise bei 
den Torfmoosen, den Bryen, Thuidien, Amblystegien und Har- 
pidien zu folgen. Hier bin ich nun in der glücklichen Lage 
einigen der führenden Forscher, welche mich bei Bestimmung 
verschiedener zweifelhafter Arten thatkräftig unterstützten, meinen . 
aufrichtigsten Dank auszusprechen. Es sind dies ausser meinem 
Freunde Herrn Medizinalrath Dr. Huber, Herr Garl Warnstorf 
in Neu-Ruppin bezüglich der Sphagna, welche Letzerer sämmt- 
liche eingesehen, bezüglich der Lebermoose der verehrte Alt- 
meister der deutschen Hepaticologen, Herr Apotheker Dr. J.B. Jack 
in Konstanz und Herr Professor Loitlesberger in Mährisch- 
Weisskirchen, bezüglich der Laubmoose der verstorbene Dr. C.Sanio 
in Lyck (Östpreussen), die Herren G. Limpricht in Breslau und 
A. Geheeb in Freiburg i/Br., Herr Dr. Burchard in Hamburg 
und Herr Dr. Hagen in Drontheim (Norwegen). 

Was Nomenelatur und Artabgrenzung betrifft so folge ich 
bei den Lebermoosen der Synopsis von Nees, Gottsche und Linden- 
berg, bei den Torfmoosen den einschlägigen Arbeiten von Warns- 
torf, bei den Laubmoosen Limprichts „die Laubmoose Deutsch- 
lands, Oesterreichs und der Schweiz‘ (Babenhorst Gryptogamen- 
flora IV. Band), diesem Werk selbst da, wo ich mit den An- 
sichten des Verfassers nicht einverstanden bin. Es geschieht dies 
desshalb, weil das vortreffliche Werk doch für die nächste Zeit 
massgebend sein und schwerlich so bald durch ein besseres 
übertroffen werden wird. 

Die im Texte gebrauchten Abkürzungen für die Namen der 
Entdecker sind: 

Helm. Professor Hegelmaier in Tübingen 

Hekl. Lehrer Häckler in Bonlanden 


Hrt. Lehrer Herter f in Hummertsried 
Kbn. Pfarrer Köberlin f als Decan in Eysölden. 
! von mir selbst gefundene und in meiner Sammlung 


befindliche Arten. 


I. Hepaticae. 


1. Sarcoseyphus Funckii (W. et M.) Ns. (Marsupella 
Dumort.) 

Selten auf lehmigem Waldweg im Woringer Wald 700 m. ! 

(Württemberg: wie es scheint häufiger auf den glacialen Lehmen: zwi- 
schen Mühlhausen und Eberhardszell, bei Huınmertsried, auf dem Osterhofer Berg 
ober Wengen, Ziegelberg ober Rohrbach, hier reichlich Kelche tragend. (Herter . 

2. Alicularia scalaris Gorda (Nardia Gray et B.) 
Ziemlich selten auf Lehm: Dickenreis 610 m. Hohlweg im Wald 
bei Lautrach 630 m., Schützentobel im Eisenburger Wald 640 m., 
Bad Klevers bei Grönenbach ce. fr. 690 m. ! 

(W.: Isny auf Lehmboden an einem Waldweg nächst der Adelegg. 
(Hegelmaier). 

3. Alicularia minor (Ns.) (Nardia minor Trevis.) Sehr 
selten, wie die vorige Art auf Lehm: Hohlweg im Wald zwischen 
Hintergsäng und Ewiesmühle, Gem. Grönenbach 780 m. ! Blüten 
paröcisch. Rottensteiner Mühlweg im Grönenbacher Wald 710 m.! 

4. Plagiochila asplenioides (L.) N. et M. 7 Sehr 
häufig und durchs ganze Gebiet auf Sand, Lehm, humosem Wald- 
boden und Nagelfluh. Fruchtend an der angeblichen Römer- 
strasse, einem Hohlweg zwischen Kellmünz und Filzingen auf 
Sand 550 m., im Kohlloch ober Grönenbach 730 m., im Hohlweg 
zwischen Hintergsäng und Ewiesmühle und im Walde hinter 
Vordergsäng 750 m. ! Das Moos tritt sowohl in reinen, oft sehr 
üppigen Rasen auf als auch gemischt unter andere Moose, bes. 
Laubmoose. 


(W.: Ebenso häufig, wie im bayr. Antheil des Gebietes (Hegelmaier) 
Marstetten u. s. w. !) 


5. Plagiochila interrupta Ns. Nicht häufig, aber an 
geeigneten Stellen, feuchten schattigen Nagelfluhfelsen massenhaft: 
Felsenberg bei Gossmannshofen 700 m., Falkenberg und zwischen 
Ittelsburg und Vordergsäng — 790 m., Rottenstein bei Grönenbach 
6E0an. cur 


(W.: Marstetten!; auf Nagelfluh im Rohrdorfer-, Schleifer- und Eisen- 
bacher-Tobel bei Isny (Hglm.) 


Scapania aequiloba Ns. wurde im bayr. Antheil des 
Gebiets noch nicht beobachtet. 


137 


(W.: Nagelfluh im Öberdorfer-, Schleifer- und Eisenbacher-Tobel bei 
Isny (Hglm.!). 

6. Scapania nemorosa (L.) Ns. 7 Häufig auf Lehm, 
besonders an feuchten Waldwegen und den Böschungen von 
Hohlwegen und Gräben in den Wäldern, in allen Höhenlagen 
des Gebiets bis SOO m. So am Fussweg von Günz nach Das- 
berg 538 m. Hohlweg im Wald zwischen Illeraichen und Bergen- 
stetten auf Flinzsand 590 m. Im Eisenburger Wald, am Fussweg 
von Dickenreis nach Kronburg, im Woringer Wald, im Grönen- 
bacher Wald an vielen Stellen, am Falkenberg gegen Ewiesmühle und 
Schrattenbach. Früchte nächst Bad Klevers bei Grönenbach 700 m. ! 

(W.: Zwischen Dietenheim und Wain!). 

7. Scapania dentata Dum. ist aus dem bayerischen An- 
theil noch nicht nachgewiesen, wohl aber aus 

(W.: Wald „an der Seihe“ bei Roth (Huber!). 

8. Scapania irrigua Ns. Lehmige Gräben am Rande des 
Dickenreiser Waldes 628 m. ! 

(W.: Füramooser Ried, Wurzacher Ried bei Wengen (Hrt.) 

9. Scapania curta Ns. 7 Selten oder vielleicht öfter 
übersehen auf Sand und Lehm: Spitalmühle 600 m., Schützen- 
tobel im Eisenburger Wald 650 m. ! Rettenbach 700 m. ! Wird 
von Köberlin von Felsen in dem Tobel gegen Fischers an der 
Nler angegeben. 

(W.: Füramoos, Hummertsried. (Hrt.), Isny nächst der Adelegg (Hglm.). 

10. Jungermannia albicans L. (Diplophylleia Trevis.) f 
Nicht selten und suis locis massenhaft auf Lehm in Wald-Hohl- 
wegen: Zwischen Illeraichen und Bergenstetten 590 ım., im Grö- 
nenbacher Wald (Längsschlag und nächst dem Weiler vorm Wald) 
590 m., im Wald bei Lautrach 630 m., Hintergsäng 800 m. ! 

(W.: Bonlanden häufig (Hckl.), Kirchberger Wald, O. A. Biberach (Hrt.), 
zwischen Dietenheim und Wain! Var. a. vittata 1. major Ns. bei Ober- 
balzheim (Hckl.). 

il. Jungermannia obtusifolia Hook (Dyplophylleia 
Trevis.) Nicht häufig auf Sand, Sandstein und Lehm: Hohlweg 
zwischen Boos und Reichau 630 m. Waldweg im Woringer 
Wald 704 m., Hohlweg zwischen Vorder- und Hintergsäng mit 
Jungermannia bicuspidata Var. setulosa 800 m. ! 

(W.: Hohlweg hinter der Mühle in Thannheim mit Jungermannia crenu- 
lata. ! Im Wald zwischen Füramoos und Ellwangen O. A. Leutkirch, Wurz- 
acher Ried (Hrt.) Im Eisenbacher Tobel bei Isny auf Nagelfluh (Hglm.). 


138 


Jungermannia exsecta Schmid wird von Köberlin an 
faulen Baumstämmen im Grönenbacher Wald angegeben. Nicht 
gesehen ! 

12. Jungermannia Taylori Hook (Mylia Gray et B.) 

(Nur W.: Füramooser Ried O. A. Biberach (Hrt.) Wurzacher Ried (Hglm.). 

13. Jungermannia anomala Hook (Mylia Gray et B.), 
wohl nur Abart der Vorigen und selten auf Sand und Torf: 
Hohlweg im Wald hinter dem Gottesacker zu Kellmünz 600 m., 
Schorenmoos ober Grönenbach mit Jungermannia connivens, 
Glitzenmoos bei Dietmannsried 720 m., Reicholzrieder Moor zwi- 
schen Diceranodontium loengirostre und Fissidens osmundoides 
700 m. ! 


(W.: Arristieder Moos bei Kisslegg, Schweinbacher Moos bei Isny, im 
Taufach- und Obermoos bei Friesenhofen (Hglm.) Wurzacher Ried. ! 


14. Jungermannia Schraderi Mart. (Aplozia Dumort.) 

(W.: Füramoos spärlich im Walde Brunnenmoos (Hrt.). 

15. Jungermannia hyalina Lyell (Nardia Cair. Aplozia 
Dumort.). 

(W.: Hummertsried in der verlassenen Kiesgrube ober Aspach am Wäld- 
rand (Hrt.), Erolzheim (Hckl.). 

16. Jungermannia acuta Lindenb. Selten auf Lehm: 
hottensteiner Mühlweg im Grönenbacher Wald mit Alicularia 
minor. Zu J. Mülleri gehörig? 710 m. ! 

17. Jungermannia turbinata Raddi. Selten auf Nagel- 
fluh : Kiesgrube hinter dem Feuerlöschrequisitenhaus in Zell 655 m., 
Bad Klevers 680 m. Zwischen Ittelsburg und Vordergsäng 750 m. ! 

18. Jungermannia Mülleri Ns. Häufig auf Nagelfluh 
im oberen Theile des Gebietes und sehr variabel. Waldweg zwi- 
schen Dickenreis und Kronburg 620 m., schöne Halde bei Bos- 
sarts 730 m. Wolfertsschwendener Steige 750 m. Falkenberg 
(Huber), Ittelsburg gegen Vordergsäng 750 m. Grönenbach gegen 
Greut und Rottenstein 730 m. ! 

Var. gracilis Bem. St. auf Nagelfluh zwischen Grönen- 
bach und Frauenkau 720 m. ! 

19. Jungermannia cerenulata Sm. (Aplozia Dum. Nardia 
Lindb.) Im bayer. Antheil des Gebietes meistens die 

Var. gracillima E. B. (J. Genthiana Hüben.) auf Sand 
und Lehm, im Mai fruchtbedeckt: Buxheimer Ziegeistadel, Hohl- 
weg im Eisenburger Wald 640 m., an Grabenrändern bei Boos 
600 m. ! 


139 


(W.: Marstetten 690 m., Thannheim, Waldwege zwischen Berkheim und 
Roth mit J. bieuspidata.! Die Normalform fand Herter um Hummertsried 
gegen Ampfelbronn auf feuchten Stellen eines Ackers e. perianth. Neben der 
Var. gracillima beobachtete sie Hglm. in einem Waldhohlweg der Adelegg 
bei Isny). 

20. Jungermannia riparia Tayl. (Aplozia Dum.) Selten 
auf benetzter und überrieselter Nagelfluh: Kohlloch ober Grönen- 
bach 720 m. ! 

(W.: Zwischen Eberhardszell und Fischbach ©. A. Biberach (Hrt.), 
Nordendorfer und Eisenbacher Tobel bei Isny (Hglm.). 


Jungermanniaquinquendentata Web. wird von Köber- 
lin aus dem Grönenbacher Wald angegeben. Nicht gesehen ! 


91. Jungermannia ventricosa Dicks. Nicht selten. Auf 
Sand, Thonsand, Lehm, Nagelfluh und morschem Holz: Hohlweg 
hinter dem Gottesacker in Kellmünz 585 m. Wald zwischen 
Nleraichen und Bergenstetten 590 m. auf Thonsand; daselbst auch 
auf Lehm c. perianth., Grönenbach 720 m. Brandholz an der 
Wolfertsschwendener Steige auf Nagelfluh 750 m. ! 

(W.: Erolzheimer Wald (Hcekl.), Wurzacher Ried sparsam auf morschem 
Holz (Hrt.): 

99. Jungermannia bicrenata Lindenb. 7 Sehr selten 
auf Lehm. Hohlweg auf der Schnaid bei Grünenfurth 610 m. 
Waldrand zwischen Illeraichen und Filzingen 550 m. ! Auf feuchten 
Felsen bei Ittelsburg. (Köberlin). 


93. Jungermannia elachista Jack. 

(W.: Füramooser Ried, gesellig mit J. connivens und Aneura pinguis mit 
Kelchen und ausgetretenen Früchten; vielleicht auch bei Hummertsried in 
einer vergrasten Lehmgrube (Hrt.) 

94. Jungermannia trichophylla L. (Blepharostoma 
Dumort.) r Nicht häufig auf Lehm oder zwischen anderen Moosen 
auf faulem Holz: Diekenreiser Wald gegen Kronburg, Eisenburger 
Wald 650 m. ! Grönenbacher Wald (Köberlin). 


95. Jungermannia setacea Web. (Blepharostoma Dum.) 
Auf nassem Hochmoortorf im Schorenmoos ober Grönenbach 
zwischen Gampylopus turfaceus und J. connivens 680 m. ! 

(W.: Wurzacher Ried an 2 Stellen. Vor Wurzach mit Aneura latifrons 
(Hrt) Um Isny in den Moosen bei Schweinebach und bei der Bodenmühle 
(Hglın.). 

96. Jungermannia divaricata Ns. 


(W.: Mühlhausen und Hummertsried an Wegrainen, bei Eggmannsried 
und Unterschwarzbach (Hrt.). 


37. Jungermannia Starkii Ns. Selten in lehmigen 
Hohlwegen: Ileraichen gegen Filzingen 580 m. Bleiche gegen 
Eisenburg 620 m., Hintergsäng bei Ittelsburg S00 m. ! 

28. Jungermannia bicuspidata L. f (Gephalozia Dum.) 
Häufig an den Böschungen lehmiger Hohlwege m den Wäldern 
sowie auf seltener betretenen Fusswegen derselben, oft reich 
fruchtend oder mit Kelchen bedeckt. Auf Sand zwischen Iller- 
aichen und Bergenstetten 560 m.; Eisenburger Wald, Lehenberg 
bei Günz, Lautracher und Woringer Wald, um Grönenbach viel- 
fach ; so gegen Rottenstein, bei Klevers, im Frauenkau und beim 
Kornhofer Bänkchen 750 m. (Köberlin !). Beim Hof vorm Wald 
650 m. auch auf Nagelfluh. ! Eine forma compacta im Dicken- 
reis 625 m. 

(W.: Roth in lehmigen Waldgräben. !) 

Var. setulosa. Zwischen Vorder- und Hintergsäng mit 
J. obtusifolia 800 m. ! 

929. Jungermannia connivens Dicks T (Gephalozia 
Dumort.) Nicht häufig: Schorenmoos 680 m. Reicholzrieder 
Moor ce. fr. 700 m.! Grönenbacher Wald auf Erde (Köberlin). 

(W.: Auf verschiedenen Rieden verbreitet (Hrt.), in Tobeln bei Bon- 
landen (Hckl.). Bei Ankenhofen und Menelzhofen unweit Isny, daselbst im 
Schreiberhau und Obermoos bei Rimpach, im Wurzacher Ried (Hglm.). 

30. Jungermannia curvifolia Dicks (Gephalozia Dum.) 

(W.: Isny im Rohrdorfer Tobel und unweit der Adelegg (Hglm.). 

31. Liochlaena lanceolata (L.) Ns. (Aplozia Dum.) 
Selten (oder übersehen?) Lehmiger Hohlweg bei Hintergsäng 
e. fr. 800 m. ! Brandholz bei Wolfertschwenden, Nagelfluh 750 m. 

32. Sphagnoecetis communis Ns. V. macrior (Odon- 
toschisma denudatum Dum.) Sehr selten. 

(W.: Wurzacher Ried auf faulem Holz 625 m. (Hrt.). 

33. Lophocolea bidentata Ns. f Sehr häufig und in 
allen Höhenlagen auf Sand, Lehm und Humus zwischen Gras 
und anderen Moosen. Aussergewöhnlich üppige Ex. auf Molassen- 
sand bei Oberbinswang gegen die Westerau 640 m. und an der 
Wolfertsschwendener Steige 740 m. ! 

34. Lophocolea euspidata Limpr. Sehr selten (oder 
verkannt?) auf Nagelfluh zwischen Grönenbach und Rottenstein 
720 m. ! (det. Loitlesberger.) 

35. Lophocolea heterophylla Ns. Nicht häufig am 
Hirnschnitt von Baumstümpfen: Kellmünz 600 m. Buxheimer 


141 
Wald zwischen Teichgärtle und Schlossberg 600 m. Wald bei 
Ziegelberg 720 m. ! 

(W.: Brunnentobel bei Zeil an Baumwurzeln (Hglm.). 

36. Lophocolea minor Ns. Selten in sandigen und lehmig 
sandigen Hohlwegen: Zwischen Pless und Kellmünz 550 m. Volk- 
ratshofen 610--620 m., Falkenberg bei Ittelsburg auf Nagelfluh 
210. m. ! 

(W.: Thannheim, Flinzsand ! Hitzisweiler bei Essendorf OÖ. A. Waldsee 
auf Nagelfluh (Hrt.). 

37. Harpanthus scutatus Spruce. 

(W.: An der bewaldeten Nordseite des schwarzen Grats bei Isny auf 
morschem Baumstumpf. VI. 85. (Hrt.). 

38. Chiloseyphus polyanthus CGorda. Nicht häufig: 
Dickenreis c. fr. 625 m. Sumpfwald (ehemaliges Moor) bei Rotten- 
stein 680 m. Torfgräben Schorenmoos 680 m. c. fr. ! Hohlweg 
hinter dem Gottesacker bei Kellmünz 585 m. 

Var. pallescens: Hohlweg im Woringer Wald, Schlucht 
südlich von Oberbinswang gegen die Bommersau, lehmiger Hohl- 
weg bei Hintergsäng 680—800 m. ! 

(W.: Zwischen Eberhardszell und Hummertsried auf dem Boden aus- 
getrockneter Waldpfützen, am Rande des Wurzacher Riedes in einem Torf- 
graben (Hrt.), in den Waldtobeln von Wolfegg bei Isny (Hglm.). 

39. Calypogeia Trichomanis Gorda (Kantia Gray). f 
Sehr häufig an lehmigen und sandigen Böschungen der Hohl- 
wege in den Wäldern durch alle Höhenlagen. Fruchtend nur 
im Grönenbacher Wald 630 — 690 m. ! (Mai). 7 Schon von 
Köberlin gesammelt und als Jungermannia Spreneelii 
Mart. verzeichnet. 

(W.: Wurzacher Ried auf Torf (Hrt.). In den Tobeln von Wolfegg bei 
Isny häufig (Hglm.), auch in der f. propagulifera). 

40. Lepidozia reptans Ns. Häufig auf lehmiger Wald- 
erde, selten auf Sand und Baumstümpfen, gewöhnlich reich 
fruchtend: Grünenfurth gegen Eisenburg in einer f. lJaxa, Grö- 
nenbach gegen Kornhofen 720 -- 760 m., Kellmünz auf Sand. 
Lautracher Wald 625 m. ! 

(W.: Brunnentobel bei Zeil auf faulem Baumstumpf 720 m. !) 

41. Mastigobryum trilobatum Ns. (Bazzania Gray). 7 
Nicht selten in den oberen Theilen des Gebietes auf lehmiger 
Walderde und faulen Baumstümpfen. Hier noch nie fruchtend 
beobachtet: Woringer Wald, Felsenberg bei Gossmannshofen 


a 6 
700 m., Grönenbach (Köberlin !), Klevers und Rottenstein 660 m. 
Zwischen Vorder- und Hintergsäng 800 m. ! 


42. Trichocolea Tomentella Ns. Selten und nur steril, 
gerne an Waldquellen auf Lehm: Trunkelsberger Wald (Huber), 
am Lehenberg bei Günz zahlreich 610 m. ! 

(W.: Wurzacher Stadtwald, bei Dietmanns am Röthelesberg (Hrt.), Zeil, 
Menelzhofen,; im Schleifer-Tobel am schwarzen Grat (Hglm.). 

43. Ptilidium eiliare Ns. (Blepharozia Dumort.) 

(W.: Sparsam auf dem Wurzacher Ried an 2 Stellen auf alten, abge- 
storbenen Stämmen von Pinus Pumilio (Hrt.). 

44. Radula complanata (L.) Dumort. + Häufig an 
Baumstämmen, namentlich Buchen und Pappeln, manchmal auch 
auf oberflächlich liegenden Wurzeln. So am Felsenberg bei Goss- 
mannshofen. ! 

(W.: Marstetten 600 m. u. s. w. !) 

45. Madotheca laevigata Dumort (Porella Lindh.) 

(W.: In einem Tobel am Nordabhang des schwarzen Grates bei Isny an 
Bäumen (Hrt.). 

46. Madotheca platyphylla Dumort (Porella Lindb.) } 
Häufig auf Nagelfluh, an Buchenstämmen und Baumwurzeln: 
Lehenberg bei Günz 630 m., Oberbinswang gegen die Westerau 
630 m., Bannwald bei Ottobeuren 665 m., Felsenberg bei Goss- 
mannshofen 780 m., Grönenbach gegen Rottenstein und im Kohl- 
loch 700—740 m. (Köberlin !) 

(Auch in W. nicht selten). 

Var. 3 Thuja auf Nagelfluh am Falkenberg bei Ittelsburg 
770 m., im Kohlloch 730 m. ! 

(W.: Marstetten 660 m. (Huber !) 

47. Lejeunia minutissima Dumort. 

(W.: An der Ibergkugel bei Isny, südöstlichster Standort in Württem- 
berg (Hrt.). 

48. Lejeunia serpyllifolia Lib. (L. cavifolia (Ehrh.) 
Lindenbers). 

Wird sicher noch auf Nagelfluh im oberen Theil des Gebietes 
gefunden werden. 

(W.: Roth (Ducke), zwischen Füramoos und Eberhardszell ©. A. Waldsee 


an der Seite eines feuchtliegenden erratischen Blockes; an der Ibergkugel bei 
Isny (Hrt.). 


49. Frullania dilatata (L.) Ns. 7 Häufig an Nadel- und 
Laubholzbäumen: Memmingen an einer Fichtenhecke nächst dem 


143 


Gottesacker 597 m., an Pappeln bei der Schiessstätte 600 m.., 
Fichten im Eisenburger Wald 630 m., an Buchen in Rottenstein 
bei Grönenbach 690 m. u. s. w. (Köberlin !) 

50. Fossombronia pusilla Ns. 

(W.: Rand des Wurzacher Riedes an der Böschung eines Grabens (Hrt.) 


652 m.). 
51. Pellia epiphylla Dillen. Nicht selten auf Lehm, be- 


sonders auf Waldwegen und an deren Böschungen: Zwischen 
Dickenreis und Kronburg 650 m., am Rottensteiner Mühlweg im 
Grönenbacher Walde 650 m., cop. c. fr. ! (Mai), im Walde zwi- 
schen Hintergsäng und Ewiesmühle 780 m. ! 

(W.: Wurzacher Ried sparsam (Hrt.). 

52. Pellia Neesiana Limpr. liebt die gleichen Standorte 
wie die vorige Art, ist jedoch etwas weniger häufig: Eisenburger 
Wald, Nordseite des Lehenbergs bei Günz, zwischen Grönenbach 
und Rottenstein, im Lautracher Wald mit Kelchen und g' Blüten. ! 

53. Pellia calycina (Tayl) Ns. (P. endiviaefolia Dumort.) 
Auf Lehm und lehmigem Molassensand, seltener auf Nagelfluh, 
besonders an Waldquellen. Illerufer unterm rothen Kreuz 625 m., 
Lautracher Wald 630 m., Schorenmoos 680 m., Brandholz an der 
Wolfertschwendener Steige 750 m., Lehenberg bei Günz 600 m. !, 
daselbst gesmischt mit 

Var. fureigera, die sich ausserdem noch ce. fr. auf Lehm 


des Buxheimer Ziegelstadels findet. ! 

(W.: Sandiger Hohlweg hinter der Mühle in Thannheim ec. fr., an Wald- 
wegen in Birkheim, auf Flinz im Brunnentobel bei Zeil 735 m. !) 

54. Blasia pusilla.L. Selten auf feuchtem Sand oder 
Lehm: im Wald östlich von Boos 600 m. ! 

(W.: Bonlanden O. A. Leutkirch in der forma gemmifera auf Mo- 


lassensand (Hckl.). 
55. Aneura pinguis (L.) Dumort. Auf Lehm und Torf, 


aber auch im nassen Almschlamm : Rand des Dickenreiser Waldes 
628 m. ! Var. fureata im Memminger Ried 604m. ! Eine 
forma lobulata macrior ist in einem Waldsumpf am Felsen- 
berg bei Gossmannshofen 680 m. ! zu treffen. 

(W.: Sparsam auf Torf im Wurzacher Ried (Hrt.), Röthseeer Moos bei 


Kisslegg und Bodenmoos bei Isny st. (Hglm.). 
56. Aneura latifrons Lindkb. Sehr’ selten auf Torf: 


Schorenmoos ober Grönenbach mit Jungermannia eonnivens 680 m. 
(Huber Hans). 


(W.: Wurzacher Ried in der Nähe der Essendorfer Strasse auf nassem 
Torf 30. X. 86 und zwischen Wurzach und Albers in einer kleinen austrock- 
nenden Torfpfütze (Hrt.). 

57. Aneura palmata (Hdw.) Dumort. Auf faulendem 
Holz alter Baumstümpfe nicht sehr häufig: Hinter Frauenkau 
bei Grönenbach 700 m. ! 

(W.: Im Berkheimer Wald als f. y polyblasta Ns. ! Wurzacher Ried 
am Grunde eines faulenden Stammes von Pinus Pumilio (Hrt.), in feuchten 


Wäldern um Kisslegg, Ankenhofen, Menelzhofen, im Nordendorfer Tobel am 
schwarzen Grat bei Isny (Hglm.). 


58. Aneura multifida Dumort. 


(W.: An der Adelegg gleich über Warling neben einem Waldhohlweg 
(Herter). 


59. Metzgeriafurcata Lindb. + Nicht häufig an Fichten- 
und Buchenstämmen : Eisenburger Wald 620 m. In der Schönau 
bei Rottenstein 670 m. und bei Bad Klevers 680 m. ! Grönen- 
bacher Wald (Köberlin). 

(W.: Marstetten an Buchen 610 m.!) 

60. Metzgeria pubescens Raddi. + Häufiger als Vorige 
an Baumwurzeln und Nagelfluh: Lehenberg bei Westerheim 650 m., 
am Fussweg zwischen Ittelsburg und Vordergsäng 750 - 800 m. ! 
Kohlloch bei Grönenbach (Köberlin). 

61. Marchantia polymorpha L. f Sehr häufig auf den 
verschiedensten feuchten Substraten, gewöhnlich reich fruchtend: 
Memmingen an den Einfassungen des Stadtbaches 597 m. Plesser 
Moor 560 m. Schorenmoos ober Grönenbach, Glitzenmoos bei 
Dietmannsried 680 m. auf Torf, Maximilianshöhe bei Probstried 
auf Bauschutt S00 m. ! 


(W.: forma aquatica mehrfach in den oberschwäbischen Torfsümpfen: 
Wurzacher Ried, um Kisslegg, Isny u. s. w. (Hrt.!) 


62. Fegatella conica Raddi. + (Conocephalus Dum.) 
Auf Lehm und Nagelfluh, besonders in feuchten, schattigen Tobeln, 
deren Wände sie als Massenvegetation tapeziert: Lehenberg bei 
Günz 600 m., zwischen Woringen und Schättele; fruchtend im 
Wald zwischen Grönenbach und Rottenstein 670 m., und am 
Falkenberg gegen Ewiesmühle 750 m. ! Wolfertschwenden und 
Ottobeuren (Köberlin). 


(W.: Bonlanden Hckl., Marstetten auf Nagelfluh, Brunnentobel bei Zeil 
auf Flinzsandstein 720 m.!) 


63. Preissia commutata (L.) Ns. (P. quadrata Scop.) 
Nicht selten an Mauern und auf Nagelfluh, bisweilen auch auf 


145 


Torf: Stadtmauer in Memmingen nächst dem Krugsthor 605 m. 
c. fr., Kirchhofmauer in Amendingen 586 m. c. fr. cop., Nagel- 
fluhmauer bei der Kirche in ÖOttobeuren 648 m., Brandholz bei 
Wolfertschwenden 750 m., am Fussweg von lIttelsburg nach 
Vordergsäng 760 m., im Reicholzrieder Moor auf Torf st. 700 m. ! 

(W.: Wurzacher Ried auf Torfschlamm beim Ursprung (Hrt.). 

64. Anthoceros punctatus L. Sehr selten neben dem 
Folgenden auf lehmigen Stoppeläckern beim Neubruch ober 
Memmingen 620 m. ! 


(W.: Ober Waldsee und den angrenzenden Theilen der Oberämter 
Biberach und Leutkirch, vielfach auf Aeckern (Hrt.). 


65. Anthoceros laevis L. Mit voriger Art massenhaft. 
Wird von Huber auch auf Feldern am Rande des Mittelwaldes 
zwischen Hart und Ferthofen angegeben. Exemplare dieses Stand- 
orts liegen jedoch nicht vor. ! 

(W.: Hungerberg bei Roth (Ducke). 

66. Riecia sorocarpa Bisch. Sehr selten: Lehmige 
Aecker bei Ziegelberg ober Grönenbach 750 m. ! (det. Loitles- 
berger.) 

67. Riccia ciliata Hoffm. 

(W.: Auf dem Hochgelände ober Schweinhausen, O. A. Waldsee auf 
einem Brachacker (Hrt. 1886). 

68. Riecciaglauca(L.) Selten (oder übersehen) auf Aeckern: 
Memmingen, Schutthaufen nächst der Gasfabrik; im ausgetrock- 
neten Bette des Kressenbachs an der Bahn gegen Grönenbach 
599 m. ! 

69. Riecia fluitans L. Selten in lehmigen Gräben und 
auf Torf: Eisenburger Weiher (Huber). Strassengraben im Trun- 
kelsberger Wald neben der Strasse nach Eisenburg und mit 
Gallitrichen in einer Pfütze am Weg gegen Schwaighausen 
625—630 m. ! 

(W.: Wurzacher Ried (Hekl. und Huber). 

70. Riecia natans L. Selten, aber suis locis massenhaft: 
Bisher nur in den Weihern um Kronburg 656—670 m. gefunden. ! 


10 


II. Sphagnaceae. 


71. Sphagnnm eymbifolium (Ehrh.) R. et W. 7 Sehr 
häufig in feuchten Wäldern und auf Mooren: Memminger Ried 
segen Beningen (Köberlin und Huber!) 600 m. In allen Hoch- 
mooren: Rottenstein, Pless, Schorenmoos (hier schon von Kö- 
berlin!). Reicholzrieder Moor, Glitzenmoos. 

(W.: Füramoos, Wurzach (Hckl.!) Ummendorf (Huber). 

Var.glaucescensWarnst. Hochwald zwischen Thannheim 
und Krimmel. 

Var. squarrosulum W. Eisenburger Wald, Buxheim 
(Huber). 

(W.: Berkheim (Hckl.). 

Var. laxum W. Pless (Huber). 

Var. congestum W. Schorenmoos 680 m., Reicholzrieder 
Moor. 

(W.: Gründlemoos bei Kisslegg, Taufachmoos, Wurzach (Huber !). 

72. Sphagnum medium Limp. Häufig wie die vorher- 
gehende Art, oft in deren Gesellschaft, aber nur in Mooren. 

Var. purpurascens Russ. Im Pulverried bei Memmingen 
602 m.. Hochmoor am Sachsenrieder Weiher 710 m. Hier auch. 

Var. glaucescens W. 

Var. pallescens, f. dasyclada W. Im Reicholzrieder Moor; 
f. brachy-dasyclada unweit der Riedmühle im Memminger Ried 
604 m. ! 


73. Sphagnum papillosum Lindb. Nicht häufig, aber 
suis locis massenhaft, oft gemischt unter die beiden Vorhergeh- 
enden: Plesser Moor 560 m. (Huber !), Reicholzrieder Moor 700 m.! 

(W.: Wurzacher Ried 652 m. (Hckl.!), Herlatzhofen, Engeratshofen (Huber). 

74. Sphagnum Girgensohnii Russ. Nicht selten in 
Wäldern: Ottobeurer Bannwald (Hans Huber), Schätteleslucke 
(Huber) 620 m. ! Grönenbach gegen Rottenstein 680 m. ! Trun- 
kelsberg (Huber). 

(W.: Wälder um Roth. ! Schachenwald, besonders zierlich in der Seihe 
(Hekl. und Huber), auch als 

Var. stachyodes Russ.; Thannheim, Berkheim ! Füramoos (Hekl.). 


147 


75. Sphagnum acutifolium Ehrh. 7 Sehr häufig in 
Wäldern und auf Hochmooren : die genuine Art aus der Gegend 
von Memmingen ohne Standortangabe (Huber), Reicholzrieder 
Moor als f. dasyclada W. ! Von den zahllosen Var. wurden bei 
uns beobachtet und durch Warnstorf bestätigt: 


Narrubrum(Brid., Warnst. | Plesser‘ Moor: als. f. 
dasyclada 560 m. ! 

(W.: Wald zwischen Illerbachen und Roth! Wurzacher Ried (Hckl.!). 

Var. purpureum Warnst. f. dasyclada. 

(W.: Wurzacher Ried (Huber). 


Var. versicolor Warnst., die am meisten verbreitete Form 
des vielgestaltigen Mooses: Pless (Huber Hans) Memminger Ried 
gegen die Kapelle und im Pulverried 600 m. (Köberlin als S. capilli- 
folium Ehrh. !), Schorenmoos 680 m. (Huber Hans!) nebst einer 
f. dasyclada, Reicholzrieder Moor 700 m. ! 

(W.: Wald bei Illerbachen gegen Roth, ! Berkheim (Hckl.), Seihe bei 
Roth nebst f. dasyclada (Hckl.), Wurzacher Ried 652m. (Hekl. und Huber !), 
Gründlemoos bei Kisslegg (Huber). 

Var. viride W. Memminger Ried unter Gebüsch 604 m., 
Wäldchen am Fussweg von Günz nach Daxberg 583 m., lehmiger 
Boden im feuchten Wald zwischen Buxach und Iller 600 m., ! 
Wald zwischen Dicekenreishausen und Kronburg (Huber). Flieher 
gehören die als Var. deflexum Sch. vertheilten Formen. 

(W.: Roth, Thannheim (Hckl.), Ilerbachen gegen Roth ! Berkheimer Wald 
mit S. Girgensohnii, Wurzacher Ried mit S. cuspidatum (Huber). 

Var. pallescens W. Wald östlich von Boos gegen den 
Weiher auf feuchtem Sand 590 m., Schoreninoos 680 m. ! 

(W.: Wald „in der Seihe“ bei Roth (Hekl.) als f. dasyclada.) 

Var. flavescens W. Schorenmoos 680 m. ! Ausserdem 
wurde von Huber-Warnstorf aus dem Florengebiete noch unter- 
schieden die Var. graciale Russ., robustum, fallax und Schimperi, 
welche vermuthlich mit einigen der vorgenannten, im Druck her- 
vorgehobenen Formen, oder einer der noch folgenden Arten 
identisch sind. 

76. Sphagnum tenellum Klinggr. Nicht häufig: heich- 
olzrieder Moor 700 m. ! 

Var. versicolor f. robusta W. im Schorenmoos 680 m. 
mit Sph. papillosum. ! 

10* 


Var. rubellum (Wils.) Schorenmoos 680 m., Reicholz- 
rieder Moor 700 m., am Sachsenrieder Weiher 710 m. ! 

(W.: Wilhelmsdorf, sehr schön (Hckl.). 

77. Sphagnum fuscum Klinggr. Nicht häufig: Schoren- 
moos 680 m. (Huber Hans). 

(W.: Ummendorf mit S. tenellum V. rubellum, Wilhelmsdorf \Hckl.), 
Wurzacher Ried 652 m. mit S. tenellum Var, rubellum (Wils.) (Huber) auch 
ce. fr.!, Gründlemoos, Herlazhofen, Taufachmoos bei Friesenried (Huber). 

78. Sphagnum quinquefarium (Braithw.) Warnst. 
Wälder, vorwiegend im oberen Theile des Gebiets, häufig als 
Var. viride: Ostseite des Lehenbergs bei Westerheim im Fich- 
tenwald 650 m., Woringer Wald 700 m., Lautracher Wald 640 m., 
Vordergsäng und Sillinger Wald zwischen Ewiesmühle und Schrat- 
tenbach 800 m. ! 


79. Sphagnum Warnstorfii Russ. Selten: im Mem- 
minger Ried mit Vaceinium Oxycoccos, Calluna, Comarum und 
Sweertia 600 m. Merkwürdige Pflanzengemeinde in einem Moor, 
welches Sendtner als den Typus eines Wiesenmoors schilderte. ! 


80. Sphagnum Russowii Warnst. Auffallender Weise 
hier die seltenste von den Unterarten des S. acutifolium: Trun- 
kelsberger Wald als f. virescens Russ. (Huber). 

(W.: Waldrand ober Roth. !) 

81. Sphagnum molle Sull. Sehr selten: schattige Wald- 
wege zwischen Grönenbach und dem Kornhofer Bänkchen unter 
Campylopus flexuosus Brid. 760 m. ! 21. V. 83. Wohl der süd- 
lichste und höchste Standort der Art in Deutschland. Von Warn- 
storf bestimmt. 


82. Sphagnum compactum Brid. (S. rigidum Schimp.) 
Ziemlich selten; die Normalform nur 

(W.: Wald zwischen Illerbachen und Roth. !) 

Var. squarrosum. Waldrand am Fussweg von Günz nach 
Daxberg 583 m. ! 

(W.: Thannheim, Roth, Berkheim (Hekl. und Huber!). 


83.Sphagnum subseeundum (Ns.) Limpr. Nicht selten 
in Hochmooren und Sümpfen mit kalkarmem Boden: Am Krebs- 
bach südöstlich vom Theinselberg 680 m., Schorenmoos 680 m., 
Reicholzrieder Moor 700 m. e. fr. ! Die St. Bl. der Pflanzen dieses 
Standortes zeigen Spuren von Faseranfängen in der Spitze. 

(W.: Wälder und Waldränder um Roth (Huber !), Wurzacher Ried (HcKl.). 


84. Sphagnum contortum (Schultz) Limpr. (S. lari- 
cinum Spr.). Selten: Schlossweiher in Grönenbach, Schorenmoos 
680 m., Reicholzrieder Moor 700 m. ! 

(W.: Wurzacher Ried (Hekl. und Huber!). 

85. Sphagnum inundatum (Russ. exp.) Warnst. 
(1895 ın Schriften naturf. Ges., Danzig N. F. B. IX. 1896.) “Nicht 
selten: Hochmoor bei Pless 560 m., Gräben in den Sumpfwiesen 
südöstlich vom Theinselberg ‘am Krebsbach 680 m., Lautracher 
Wald gegen Aichstetten 630 m., Schorenmoos 680 m., Hochmoor 
am Sachsenrieder Weiher 710 m. ! 

(W.: Waldwege im Berkheimer Wald mit S. compactum, Lehmgruben 
am Rande des Walds bei Roth 680m. (von hier als S. subsecundum V, inter- 
medium vertheilt). ! 

86. Sphagnum platyphyllum (Sull.) Warnst. Selten 
in Hochmooren : Schorenmoos 680 m., Reicholzrieder Moor 700 m.! 


87. Sphagnum rufescens (Bryol. germ.) Warnst. in 
Hedwigia 1888 p. 267. Sehr selten. 

(W.: Waldpfütze zwischen Illerbachen und Roth.! Als 8. subsecundum 
V. obesum vertheilt). 

85. Sphagnum squarrosum Pers. Nicht häufig in 
Wäldern und im Hochmoor: Dickenreiser Wald gegen Kronburg 
(Huber), Ottobeurer Bannwald, Schorenmoos (Huber) 680 m., am 
khande des Sillinger Waldes ober Ewiesmühle 750 ın. ! 

(W.: Bonlanden im Walde „Triebersatz“ (Hckl.), Rohrdorf, Engerats- 
hofen (Huber). 

89. Sphagnum molluscum Bruch. Sehr selten, aber 
suis locis zahlreich: Schorenmoos 680 m. (Huber), Reicholzrieder 
Moor am nordwestlichen Rande 700 m. ! 


90.Sphagnum euspidatum (Ehrh.) Russ. et Warnst. + 
Häufig in Hochmooren. 

Var. submersum W. Schorenmoos c. fr. 600 m. (hier 
schon von Kbn. angegeben), Reicholzrieder Moor 700 m., Moor 
am Sachsenrieder Weiher 710 m. ! 

(W.: Kleines Ried zwischen Dietmanns und Rupprechts (Hckl.), bei 
Schussenried (Hcekl.), Wurzach. !) 

Var. falecatum Russ. Pless (Huber) 560 m. 

(W.: Wurzacher Ried (Hckl. und Huber), Gründlemoos bei Kisslegg (Huber). 

Var. fallax Warnst. Pless (Huber). 

Var. serrulatum Schlieph. Pless (Huber ed. Warn- 
storf No. 119). 


150 


91. Sphagnum recurvum P. Beauv. Häufig in Wäldern 
und auf Hochmooren. 

Var. mucronatum (Russ.) W. Plesser Moor 560 m. 
(Huber !), en am Waldrand zwischen Sol U I und 
Sachsenried 750 m. 

Var. gracile REN Schorenmoos 680m. (Huber). 

Var. tenue W. Trunkelsberg (Huber ed. Warnstorf sub. 
No. 112). 

Var. parvifolium (Sendtn.) W. Dickenreishauser Wald 
gegen den Hurren mit S. Girgensohnii (Huber), Schorenmoos 
680 m., Reicholzrieder Moor 700 m., am Sachsenrieder Weiher 
ober Grönenbach 710 m. ! 

(W.: Wurzacher Ried 652m. Hckl.), Füramoos (Hrt.). 

Var. amblyphyllum (Russ.) Warnst. 

(W.: Waldrand ober Roth in Gräben auf Lehm mit S. inundatum W.!) 


III. Musci frondosi. 


A. Acrocarpae. 


92. Ephemerum serratum (Schreb.) Hampe. Selten 
auf lehmigen Aeckern: Memmingen zwischen dem Gottesacker 
und Grünenfurth; Acker am Nordrand des Dickenreiser Waldes 
628 m. Gräben zwischen Station Ungerhausen und Holzgünz. 
Wahrscheinlich öfter übersehen. 

(W.: Bonlanden (Hekl.!), Füramoos und Ellwangen O. A. Leutkirch (Hrt.). 

93. Physcomitrella patens (Hdw.) Br. et Sch. Nicht 
selten auf humosem Boden: Holzplätze vor dem Kempter Thor 
(Huber!), Hopfengärten vor dem Kalchsthor und Westerthor 
600 m., Gartenwege in Fellheim 568 m. ! 

(W.: Roth (Ducke). 

94. Phascum cuspidatum Schreb. 7 Häufig in Gärten 
und auf Feldern, bisweilen auch auf Maulwurfshaufen, so am 
Waldrand bei der Mühle in Dickenreishausen. ! 

95. Mildeella bryoides (Dicks.) Limpr. Sehr selten 
auf lehmigem Boden: Grabenböschung unweit der Kunstmühle 
am Weg von Memmingen nach Künersberg. 17. IV. 82. 595 m.! 


151 


Es ist nicht unmöglich, dass diese Art in den tieferen Lagen des 
Florengebiets noch öfter gefunden wird. An passenden Locali- 
Läten fehlt es zwischen Memmingen und Illertissen sicher nicht. 

%. Astomum crispum (Hdw.) Hampe. (Systegium 
Schpr.). Selten an grasigen, beschatteten Stellen: Memmingen 
an Wegeinfassungen in einem Garten vor dem Kempter Thor, 
Grabenränder beim Stadtweiher 610 m., Illerauen bei Heimer- 
tingen und Ferthofen, meist auf lehmigem Sand. ! 


97. Pleuridium nitidum (Hdw.) Rbhst. Bisher auf 
bayr. Boden noch nicht gefunden. 

(W.: Roth (Ducke); am Wege nach Wurzach (Huber 19. IX. 87!). 

98. Pleuridium alternifolium (Dicks.Kaulf.) Rbhst. 
Selten auf Sand und Lehm in Wäldern: Zwischen Kellmünz und 
Pless 550 m., Waldweiher östlich von Boos, Teichgärtle bei 
Buxach 610 m. ! 

(W.: Roth (Ducke). 

99. Pleuridium subulatum (Huds.) Rbhhst. 7 Zer- 
streut auf feuchtem lehmigem Boden: Grabenränder beim Stadt- 
weiher; am Saum des Dickenreiser Waldes 620 m. ! 

(W.: Berkheimer Wald an dem gegen das Roththal gewendeten Saume, 
Höhen südwestlich von Marstetten 690 m. !) 

100. Hymenostomum microstomum (Hdw.) R. Br. 7 
Nach Köberlin häufig am Rande der Gräben in und bei Dicken- 
reishausen. In neuerer Zeit wurde daselbst aber nur Weisia 
viridula beobachtet. 

(W.: Im Walde bei Bechtenroth (Hekl.). 

101. Gymnostomum rupestre Schleich. Selten, aber 
dann zahlreich auf Nagelfluh, jedoch nur steril: Vordergsäng; 
Brandholz ober Wolfertschwenden 750 m. ! 

(W.: Wald bei Aitrach auf Nagelfluh c. fr. (Hckl.) 

102. Gymnostomum calcareum Bryol. germ. Sehr 
selten auf Nagelfluh unterhalb Vordergsäng c. fr. 750 m. ! 

103. Gyroweisia tenuis (Schrad.) Schimp. Nicht 
selten; beschränkt sich auf die Sandsteine der Süsswasser-Molasse 
(Flinz) und wird an schattigen Stellen derselben selten vermisst. 
Gewöhnlich fruchtend : Kiesgrube bei Grünenfurth (hier seit 1880 
infolge von Entwaldung verschwunden); zwischen Ferthofen und 
Kardorf, Bommersau unweit Binwang, Au bei Grönenbach am 
rechten Ilerufer 635 m. Noch häufiger vermuthlich an den be- 


152 
schatteten, nur mit Kahn zugänglichen Uferfelsen oberhalb Au 
gegen Krugzell. ! 

(W.: Aitrach (Hekl.), Thannheim unweit der oberen Mühle. !ı 

104. Weisia viridula (L.) Hedw. Sehr häufig, besonders 
an Grabenböschungen sowohl auf Kalk als auf Lehm und Sand 
von 550— 700 m. 

(W.: Waldsaum bei Marstetten; an der Strasse zwischen Illerbachen und 
Zell an der Roth, Wurzach. !) 

105. Eucladium verticillatum (L.) Br. cur. Selten, meist 
an sehr kalkreichen Quellen: Rechtes Mlerufer zwischen Buxheim 
und Egelsee (Hckl... Wohl der von Hegelmaier (l. c.) ange- 
gebene, aber noch auf bayr. Gebiet gelegene Standort. Auf 
Flinz-Sandstein zwischen Ferthofen und Kardorf sowie bei Au 
630 m. ! Die Pflanzen der letzteren Standorte sind nicht ineru- 
stirt und besitzen deshalb einen von der gewöhnlichen Form ab- 
weichenden Habitus. Die Früchte und die durchsichtige Blatt- 
basis lassen sie jedoch trotzdem leicht erkennen. 

Rhabdoweisia fugax Br. e. wird von Köberlin unter 
dem Namen Weisia fugax Hdw. „an Abhängen im Dickenreiser 
Wald gegen das steinerne Brückele* angegeben. Dieses kalk- 
scheue Moos ist sicher um Memmingen nie vorgekommen. Viel- 
leicht liegt Verwechslung mit der am genannten Ort nicht seltenen 
Weisia viridula vor. 

106. Diehodontium pellucidum (L.) Schimp. Wurde 
im bayr. Antheil des Florengebiets noch nicht gefunden. 

(W.: Im oberen Theile des Brunnentobels bei Schloss Zeil auf Flinz- 
sandstein 720 m. ce. fr. 30. IX. 92.!) 

107. Dieranella Schreberi (Sw.) Schimp. Sehr selten 
und spärlich auf Lehm und Sand: Graben im Walde zwischen 
Dickenreis und Woringen mit Dicranella rufescens und Mniobryum 
carneum 630 m. ! ster. 

(W.: Bonlanden in sandigen Gräben ce. fr., Illerbachen (Hckl.). 


108. Dieranella rufescens (Dicks.) Schpr. Sehr selten 
zwischen Diekenreis und Woringen mit der vorigen Art. Ausser- 
halb des Gebietes unweit Spitzenspui bei Mindelheim 650 m. 
(Huber V. 90.!). 


(W.: Illerthal bei Ober-Dettingen (Engert). Zwischen Füramoos und 
Ellwangen O. A. Leutkirch in einem Graben beim Weiher (Hrt.). 


Bau TERN 

109. Dieranella varia (Hedw.) Schimp. T Sehr häufig 
auf Humus, Kalkkies, Alm, Nagelfluh, Sand und Lehm. In allen 
Höhenlagen des Florenbezirks. 


Var. irrigata H. Müll. An den Quellen des Illerabhangs 
bei Ferthofen, wo sie ster. mehrere CGentimeter hoch wächst; 
wurde seinerzeit als Var. inundata Holl. vertheilt. ! 

(W.: Marstetten u. a. Orte). 

110. Dicranella subulata (Hedw.) Schimp. Fehlt im 
bayr. Antheil des Florenbezirks. 

(W.: Am Österhofer Höhenzug (westl. von Wurzach) in einer kleinen 
Schlucht gegen Haidgau an nackter, feuchter Erde eines steilen Hanges im 
Walde (Glacialer Blocklehm?) Herter VII. 86.) 

111. Dieranella cerviculata (Hedw.) Schimp. f In 
allen Hochmooren an den torfigen senkrechten Grabenabstichen 
häufig und stets fruchtbedeckt. Pless 560 m., Schorenmoos 680 m., 
Glitzenmoos bei Dietmannsried und Reicholzrieder Moor (720 m.) 

(W.: Roththal (Hekl.), Füramooser Ried (Hrt.), Wurzacher Ried. !) 

112. Dieranellaheteromalla (Dill.) Schimp. 7 Häufig, 
besonders auf kalkarmer Unterlage; so auf Lehm im Hohlweg 
zwischen Illeraichen und Filzingen 560 m., im Dickenreis, im 
Woringer Wald, im Frauenghau bei Gossmannshofen, zwischen 
Ittelsburg uud Hintergsäng, im Lautracher Wald und bei Grönen- 
bach. Auf Torf im Reicholzrieder Moor 700 m. ! 

(W.: Auf dem ganzen Höhenzuge des |]. Illerufers von Marstetten bis 
Erolzheim an zahlreichen Stellen. !) 

Dieranum spurium Hedw. wird von Köberlin „auf 
einem faulen Baumstock im Grönenbacher Wald“ angegeben. 
Es liegt wohl Verwechslung mit dem daselbst häufigen D. mon- 
tanum vor. Köberlins Angabe darf umsomehr bezweifelt werden, 
als die Art auch dem benachbarten Württemberg fehlt, wo die 
äusseren Verhältnisse ihrem Vorkommen weit günstiger wären. 
Herter fand sie im württ. Oberland nur zwischen Ober- 
theuringen und Oberailingen bei Friedrichshofen am Saume eines 
Waldes mit wenigen jungen Früchten (1885). 

113. Dieranum Bergeri Bland. (D. Schraderi W. et M.) 
Nicht häufig, aber meist zahlreich in Hochmooren auf Torf, 
Schorenmoos 680 m. ce. fr., Reicholzrieder Moor 700 m., in einer 
depauperirten, habituell an D. spurium erinnernden, sterilen Form! 
Wird von Sendtner (Veg. Verh. Südbayerns p. 713) auch im 


154 


Memminger Ried angegeben; wohl Verwechslung mit No. 116 
Var. $ ? 

(W.: Wurzacher Ried e. fr.! wildes Ried bei Ober-Essendorf; am Lin- 
denweiher bei Unter-Essendorf (Hrt.). 

114. Dieranum undulatum Eberh. (D. polysetum Sw.) 7 
Nicht selten auf lehmigem Waldboden, auch in Hochmooren: 
Dickenreiser Wald, Holzmühle bei Woringen, Grönenbacher Wald 
(Kbn.), Lautracher Wald. ! 

(W.: Wald zwischen Illerbachen und Zell a. d. Roth, Marstetten 690 m., 
Thannheim!) Fruchtet nicht selten. 

115. Dieranum Bonjeani de Hrt. (D. palustre La Pyl.) 
Nicht häufig und nur steril im Söldnerried des Plesser Moors 
545 m. und im Schorenmoos 680 m. 

(W.: Wurzacher Ried (Huber!). Dürfte für Württemberg neu sein, 
wenigstens gibt weder Hegelmaier noch Herter etwas über dortiges Vor- 
kommen an.) 


116. Dieranum scoparium (L.) Hedw. Sehr häufig auf 
fast allen Substraten: in allen Höhenlagen; ungemein formenreich 
und häufig fruchtend. Von distineteren Varr. finden sich hier: 

Var. paludosum: Memminger Ried in der Nähe des 
Beninger Armenhauses reich fruchtend, desgleichen an der Eisen- 
bahn gegen Grönenbach in sumpfigen Wiesen 600 m. ! 

Var. orthophyllum: Steril auf einem Hausdach in 
Woringen (Huber !). 

(W.: Ebenso häufig wie im bayr. Theil des Florenbezirks: so bei Mar- 
stetten c. fr. !) 

117. Dieranum montanum Hedw. Häufig in schattigen 
Wäldern am Fusse von Nadelholzbäumen. So an Föhren bei 
Kellmünz, an Fichten im Dickenreiser, im Buxheimer und 
Eisenburger Wald, meist steril. Mit Früchten mehr im oberen 
Theile des Bezirkes; bei der Holzmühle ober Woringen 645 m., 
am Weg von Grönenbach zum Kornhofer Bänkchen 740 m., am 
Felsenberg bei Gossmannshofen 720 m. ! 

(W.: Verbreitet in den Wäldern von Thannheim. Roth und Berkheim. ! 
Fruchtbar um Eberhardszell und Unterschwarzach O. A. Waldsee, ferner bei 
Füramoos und im Wurzacher Stadtwald (Hrt.). 

118. Dieranum flagellare Hedw. Selten und nur steril 
auf torfigen Fusswegen im Reicholzrieder Moor 700 m. ! 

(W.: Illerthal bei Bonlanden (Hckl.), Mühlhausen, Eberhardszell, Hum- 
mertsried und auf dem Österhofer Berge OÖ. A. Waldsee (Hrt.). 


119. Dieranum fulvum Hook. 


155 


(Nur W.: auf der alten Moräne zwischen Heisterkirch und Rossberg 
(Rossbergstrang) auf einigen erratischen Blöcken, schön aber nur steril (Hrt.). 

1920. Dieranum viride (Sull et Lesq.) Lindb. Sehr 
selten und nur steril an Eichen: im Walde zwischen Kellmünz 
und Weiler 590 m., Grafenwald zwischen Illeraichen und Bergen- 
stelten 590 m. ! 

(W.: Sparsam an fagus im Osterwald (Hrt.). 

121. Dieranum longifolium Hedw. 

(Nur W.: steril an grösseren erratischen Blöcken des Moränenzuges 
zwischen Heisterkirch und Urbach, OÖ. A. Waldsee; vor Humberg bei Arnach (Hrt.) 

Var. subalpinum Milde. 

(W.: Auf einem erratischen Urgesteinsblock des Moränenstrangs zwi- 
schen Urbach und Rossberg, OÖ. A. Waldsee (Hrt.). 

1922. CGampylopus subulatus Schimp. (C. brevifolius 
Schimp.) Sehr selten und nur steril an lehmiger Wegböschung in 
Manneberg ober Grönenbach 766 m.! Fehlt bis jetzt der Flora Würt- 
tembergs. Auch aus Bayern sonst nur noch von der Teuschnitzer 
Höhe in Oberfranken bekannt (Molendo). 

123. Gampylopus turfaceus Br. eur. Nicht häufig in 
Hochmooren, gewöhnlich fruchtend. Plesser Moor 560 m., Schoren- 
moos 680 m., Reicholzrieder Moor 700 m., Moor am Nordrande 
des Sachsenrieder Weihers 710 m. ! 

(W.: Reichlich fruchtend auf dem Füramooser und Wurzacher Ried (Hrt.!) 

194. Gampylopus flexuosus (L.) Brid. r Häufig in 
Wäldern auf kalkarmem Substrat (Lehm) besonders auf den 
seltener betretenen Fusssteigen im oberen Theile des Florengebietes. 

Schon Köberlin beobachtete diese Art auf dem inzwischen 
in Wald umgewandelten Rottensteiner Moor. Jetzt findet sie sich 
bei der Holzmühle ober Woringen 645 m., im Woringer Wald, 
bei Bad Klevers, zwischen Grönenbach und dem Kornhofer Bänk- 
chen, bei der Greuther Mühle gegen Sommersberg. ! An allen 
Standorten nur steril. 


(W,: Fruchtend im Füramooser Torfstich auf Torf und im Wald zwi- 
schen Füramoos und Ellwangen (Hrt.). 


Var. zonatus Mol.: reich fruchtend auf schattigem Wald- 
pfad zwischen Vorder- und Hintergsäng 800 m. ! 

125. Dieranodontium longirostre Schimp. Häufig 
auf faulen Baumstümpfen der Wälder und auf Torfboden der 
Hochmoore. Fruchtend wurde es gesammelt im Schorenmoos 
680 m., im kteicholzrieder Moor 700 m., in einem Waldmoor zwi- 


156 
schen Sommersberg. und Sachsenried 750 m., sowie im Sillinger 
Wald zwischen Ewiesmühle und Hinterhalden 750 m. ! 

(W.: Berkheimer Wald. Brunnentobel bei Zeil 740 m., Wurzacher Ried 
650 m. !) 

126. Leucobryum glaucum Schpr. Nicht selten in 
feuchten, humosen Wäldern und auf Hochmooren, im bayr. An- 
theil des Bezirks aber nur steril. So am Waldrand zwischen 
Günz und Daxberg 583 m.; bei der Greuther Mühle ober Grö- 
nenbach 760 m.! 


(W.: Wälder bei Thannheim und Illerbachen ! zwischen Füramoos und 
Ellwangen, im Wurzacher Ried Hrt.!). 


127. Fissidens bryoides (L.) Hedw. f Nicht selten an 
schattigen Erdblössen, besonders in den Hohlwegen der Wälder 
auf Sand und Lehm durch das ganze Gebiet. Ist vermuthlich 
Köberlins Dieranum viridulum Sm., welches er an Hohlwegen 
und Gräben im Dickenreiser und Grönenbacher Wald angibt, wo 
er heute noch gefunden wird. ! 

(W.: Ebenfalls an zahlreichen Standorten (Hekl. und Hıt.!) So noch im 
Brunnentobel bei Zeil auf Glaciallehm 730 m. !) 

128. Fissidens ineurvus Starke. Sehr selten auf Sand 
und Lehm: Kellmünz 550 m., Hohlweg bei Hintergsäng 780 m. ! 

(W.: Zwischen Hummertsried und Eggmannsried auf einem Acker mit 
Ephemerella (Hrt.). 

129. Fissidens pusillus Wils. Sehr selten auf Nagelfluh 
und Ziegeltrümmern: Falkenberg bei Ittelsburg 740—780 m. ! 

(W.: Hummertsried, Dietmanns (Hrt.). 

130. Fissidens osmundoides Hedw. f Sehr selten auf 
Torf. Wird zwar von Köberlin von Felsen bei Ittelsburg an- 
gegeben, indessen beruht diese Angabe sicher auf Verwechslung 
mit dem dortigen F. decipiens. Zahlreich und fruchtbedeckt je- 
doch am senkrechten Abstich eines Torfgrabens im Reicholzrieder 
Moor 700 m. ! 

131. Fissidens adiantoides (L.) Hedw. Nicht selten 
in Mooren und auf sumpfigen Wiesen, 590—690 m., meist fruch- 
tend. Schon von Köberlin an Quellen im Dickenreiser Wald 
gefunden. Sonstige Standorte sind: Pulverried und Benninger Ried 
nächst der Stadt, Sumpfwiesen an der westl. Günz bei Günz, 
Illerufer unterm rothen Kreuz auf Flinz, INechberg und Stellweiher 
bei Rottenstein, Schoren bei Grönenbach u. s. w. ! 


157 


132. Fissidens deeipiensde Not. Nicht selten im oberen 
Theile des Florengebietes von 650—750 m. auf Nagelfluh. So 
Woringen gegen Schättele, zwischen Grönenbach und Rottenstein ; 
bei Frauenkau, am Felsenberg bei Gossmannshofen, an der schönen 
Halde bei Bossarts, bei Vordergsäng, im Falkenwald und am Steig 
ins Kohlloch. ! Meist reichlich fruchtend, besonders an den 5 letzt- 
genannten Stationen. 

133. Fissidens taxifolius Hedw. 7 Häufig auf Molassen- 
sand und Lehm in Wäldern und Schluchten. Mit Früchten be- 
deckt u. A. im Lautracher Wald 700 m., Grönenbacher Wald 
(Köberlin) ! 

ıW.: Marstetten, Berkheimer Wald, Röthelesberg bei Wurzach.!) 

134. Seligeria pusilla (Ehrh.) Bryol. europ. Sehr 
selten und nur auf Nagelfluh: am Fussweg von Ittelsburg nach 
Vordergsäng, am Steig vom Kornhofer Bänkchen ins Kohlloch, 
beidemale bei 750 m. Ausserdem noch im Hegelsteiner Wald 
bei Obergünzburg in Gesellschaft eines Nostoc 740 m. ! 

135. Geratodon purpureus (L.) Brid. f Sehr häufig 
und formenreich auf allen möglichen Substraten, wie alten Bret- 
tern, Ziegeln, Sand, Lehm, Torf, an Mauern, Zäunen, in Wäldern 
und Mooren, sowohl Hoch- als Wiesenmooren, durch alle Höhen- 
lagen des Florengebietes. 

(W.: Ebenso verbreitet. so z. B. Roth, Zell a.R., Thannheim, Wurzacher 
Ried u. s. w.!) 

136. Trichodon eylindricus (Hedw.) Schimp. Selten, 
wenn nicht etwa mehrfach übersehen auf lehmigen Aeckern und 
Waldblössen : Buxach hinter dem Teichgärtle ster. 600 m. ! 

(W.: Westrand des Berkheimer Waldes gegen Roth mit Ditrichum palli- 
dum ce. fr. auf einem Brachfeld 550 m., Bonlanden, Füramoos, Hummertsried 
(Herter!). 

137. Ditrichumtortile (Schrad.) Lindb. (Leptotrichum 
tortile Hampe). Selten auf Lehm: Graben am Nord-Rande des 
Dickenreiser Waldes 620 m. mit 

Var. pusillum. Diese auch noch auf lehmiger Waldblösse 
hinter dem Teichgärtle bei Buxach 610 m. ! und 

(W.: auf den waldigen Höhen ober Thannheim. !) 


38. Ditrichum vaginans (Sull.) Hampe. 
(W.: Lehmig-thoniger-Heide-Boden zwischen Hummertsried und Oster- 
hofen, bezw. Schönbronn bei Mühlhausen O. A. Waldsee. (Hrt.!) 


158 


139. Ditrichum homomallum (Hedw.) (Hampe. Nicht 
häufig in Hohlwegen auf Lehm: Lehenberg bei Günz 660 m., Bad 
Klevers 680 m., im Walde zwischen Vorder- und Hintergsäng 
800 m. ! 

(W,: Marstetten, Roth 620 m. ! Wurzacher Stadtwald 770 m. (Hrt.). 

140. Ditrichum flexicaule (Schleich) Hampe. Nicht 
häufig und gewöhnlich steril. Vorzugsweise auf Kalkkies und 
Nagelfluh, sowohl in trockenen als feuchten Lagen: Illergries 
zwischen Bronnen und Buxheim c. set. 581 m., Maximilianshöhe 
bei Probstried SOO m., Memminger Ried auf Almschlamm 604 m. ! 

(W.: Illergries bei Kirchdorf (Hekl.), Hummertsried, Iggenau am Rande 
des Wurzacher Riedes (Hrt.). 

141. Ditrichum glaucescens (Hdw.) Hampe. Sehr 
selten. 

(W.: Breitmoos bei Wolfegg (Kolb!) 

142. Ditrichum pallidum (Schreb.) Hampe. Nicht 
häufig, aber meist massenhaft in lichten Waldwegen auf Lehm 
mit Beimengung von Quarz: Teichgärtle (nicht Teufelsgärtle, wie 
es bei Limpricht Rbhst. I. p. 507 heisst), bei Buxach 610 m. 
Höchster Standort in Deutschland! Lichter Birkenwald bei Kell- 
münz auf Sand 600 m. ! 

(W.: Höhen ober Thannheim, Brachfeld am \Vestsaume des Berkheimer 
Walds gegen Roth mit Triehodon 550 m. (Hekl.!) 

143. Distichium capillaceum (Sw.) Bryol. eur. 7 
Selten: Im Wald bei Wolfertschwenden unweit Brandholz 750 m. 
(Köberlin !) und zwischen Grönenbach und Rottenstein auf Nagel- 
fluh, am Illerufer in der Bommersau auf Molassensandstein, 
StelstcH N 

(W.: am Saume des \Vurzacher Riedes gegen Iggenau in einer Kies- 
grube auf Nagelfluh sparsam, doch fruchtend, ferner in der kleinen Nische 
eines Tuffsteins des Strassendurchlasses durch den Eisenbahndamm bei Win- 
terstettenstadt, OÖ. A. Waldsee 550 m. (Hrt.). j 

144. Pterygoneurum cavifolium (Ehrh.) Jur. (Pottia 
cavifolia Ehrh.) Sehr selten: Fellheim 568 m. auf Nagelfluh. ! 

(W.: Am nördlichen Rande des Wurzacher Riedes in einer Kiesgrube 
auf einem mit einer dünnen Erdschichte bedeckten erratischen Block (Hrt.). 

145. Pottiatruncatula (L.) Lindb. (P. truncata Bruch.)? 
Sehr selten auf Lehm: Grönenbach (Köberlin). Aecker zwischen 
Grönenbach und Hetzlinshofen 800 m. ! 


159 

146. Pottia intermedia (Turn.) Fürnr. (P. truncata 
Var. major Schpr.) Nicht häufig auf Lehm und Thonsand, oft 
vereinzelnt zwischen anderen Moosen: Aecker beim Neubruch 
und um Diekenreishausen 625 m., Boos, an einem Feldmarkstein 
zwischen Ungerhausen und Günz 610 m. ! 

(W.: Zwischen Hummertsried und Füramoos (Hrt.). 

147. Pottia lanceolata (Hedw.) Carl Müller. Nicht 
häufig und immer spärlich auf lehmig-kiesigem Boden oder in den 
Nischen von Nagelfluh: Fellheim 560 m., Heimertingen, Strass- 
bauer am Wege nach Volkratshofen, steinernes Brückle über die 
Buxach unter Dickenreishausen 605 m. ! 

(W.: Hummertsried, Füramoos, selten (Hrt.). 

148. Didymodon rubellus (Hoffm.) Br. eur. r Häufig 
und durch das ganze Gebiet verbeitet auf Ziegelmauern, Sand, 
Lehm und Nagelfluh, immer reichlieh fruchtend 560 — 750 m. 
Schon von Köberlin an der Illergleiffe bei Ferthofen gefunden 
und als Weisia recurvirostris verzeichnet. Eine rein grüne forma 
viridis findet sich am Felsenberg bei Gossmannshofen im Schatten 
auf Nagelfluh 700 m., ist jedoch daselbst steril. ! 

(W:: Ebenso häufig wie im bayer. Antheil des Gebietes, kaum jedoch 
irgendwo in grösserer Menge als an lehmigen \Vegböschungen eines Waldes 
zwischen Haslach und Hauerz vor dem Weiler Buch 620 m.!) 

149. Didymodon luridus Hornsch. fehlt bisher aus 
Bayern, ist aber daselbst wohl nur übersehen. 

(W.: Füramoos, Ellwangen bei Truiolz auf Erde einer Kiesgrube, Egg- 
mannsried OÖ. A. Waldsee auf Nagelfluh spärlich (Hrt.!) 630650 m.) 

150. Didymodontophaceus (Brid.) Jur. (Trichostomum 
tophaceum Brid.) Sehr selten an Sinterquellen zwischen Eu- 
cladium am Abhang der Iller zwischen Steigmühle und Egelsee 
550 m. ec. fr. (Hekl.? und Huber!) Vielleicht ist dieser Standort, 
der noch auf bayr. Gebiet liegt, identisch mit dem bei Hegelmaier 
l. e. angeführten Fundorte Häcklers. 

151. Didymodon rigidulus Hedw. (Barbula rigidula 
Lindb.) Nicht selten, besonders auf Betonmauern und Nagelfluh 
in den höheren Lagen des Gebietes bis 750 m., in der Regel 
fruchtend, bisweilen sich jedoch nur durch zahlreiche Brutkörper 
vermehrend wie auf einem Ziegeldach unweit der Mühle in Ittels- 
burg 710 m. ! 

(W.: Zell a. d. Roth auf einer Quelleneinfassung. Eine forma viridula 
depauperata auf trockener Nagelfluh einer Waldschlucht bei Marstetten.!) 


152. Didymodon giganteus (Funck.) Jur. (Geheebia 
cataractarum Schimp. Syn. II.) Sehr selten und nur steril: 
Memminger Ried 604 m. (Huber !) 

153. Trichostomum cylindrieum (Bruch.) GC. Müll. 
(Didymodon ceylindricus Br.) Sehr selten auf lehmigem Wald- 
boden und auf Flinzsand: am Illerufer unter dem rothen Kreuz 
ster. 630 m. ! 

(W.: Roth pl. © ! Fruchtend in einer kleinen Waldschlucht auf dem Ziegel- 
berg ober Rohrbach auf einem wohl zeitweise überrieselten erratischen Block (Hrt.) 

154. Tortella inclinata (Hedw. fil.) Limpr. (Barbula 
inclinata Schwägr.) Häufig auf Flusskies, in Kiesgruben und auf 
Nagelfluh im ganzen Gebiet, soweit dasselbe genannte kalkführende 
Unterlage bietet. Seltener fruchtend, so Memminger Ried auf 
zugeführtem Kies, 604 m., Illerabhang hinter der Apotheke in 
Fellheim 550 m., Illergries zwischen Bronnen und Buxheim 575 m., 
Lautracher Mühlthal 620 m. ! 

(W.: Ebenso verbreitet: Marstetten am rechten Ufer der Aitrach 600 m. ! 
Unteressendorf, Eberhardszell, Heinrichsburg, Bellamont, Hummertsried, Oster- 
hofen, auf den Höhen ums Wurzacher Ried, meist in Frucht (Hrt. !). 

155. Tortella tortuosa (L.) Limpr. 7 (Barbula tortuosa 
Web. et M.) Sehr häufig auf Humus, Sandstein, Kies, Nagelfluh, 
im Hoch- und Wiesenmoor. Früchte vorwiegend im oberen 
Theile des Gebietes, so zwischen Herbisried und Greuth (Breher!), 
im Rottensteiner Wald 700 m., im Kohlloch, bei Vordergsäng 
800 m., doch auch bei Buxach 590 m. Seltsames Vorkommen an 
Baumwurzeln im Woringer Wald, ster. 630 m. ! Im Memminger 
Ried 604 m. findet sich auch eine Form, deren Blätter an der 
Spitze gezähnt sind. Die von Limpricht eingezogene Var. fragili- 
folia Jur. wird ab und zu bei Reparaturen von Haus- und 
Kirchendächern in Memmingen herabgeworfen. Sie ist nur ster. ! 

156. Tortella fragilis (Drum.) Limpr. (Barbula fragilis 
Wils.) Selten in Hoch- und Wiesenmooren. Geht im Memminger 
Ried 604 m. auch auf das morsche Holz einer Wasserleitung und 
eines Mühl-Radkastens (Riedmühle) über (Huber !) Mit Früchten 
im Reicholzrieder Moor an senkrechtem Torfabstich in Gesellschaft 
von Tortella tortuosa und Fissidens osmundoides 710 m. ! 2. VII. S1. 
(Das Vorkommen von Früchten am Lechufer bei Mering (530 m.) 
(Holler: neue Beiträge zur Laubmoosflora Augsburgs ete. 1879)*) 


*) 25. Bericht des naturhistorischen Vereins in Augsburg p. 60—86. 


161 


scheint Limpricht nicht bekannt geworden zu sein. Sie waren 
dort am 6. VII. 1877 überreif). 


(W.: Nur einmal im Wurzacher Ried an der senkrechten Wand eines 
Torfgrabens mit Barbula recurvifolia und Thuidium abietinum (Hrt.\ 650m.) 


157. Barbula unguiculata (Huds.) Hedw. 7 Sehr 
häufig auf Alm, Sand, Lehm, Kies, Nagelfluh und Mauerwerk, 
in allen Höhenlagen des Bezirks. 

Var. y apiculata wird bereits von Köberlin vom Dicken- 
reiser Wald auf Erde und Felsen, von Felsen bei Grönenbach 
und aus der Weisserd-(Alm-)Grube am Tummelplatz in Mem- 
mingen angegeben. 

158. Barbula fallax Hedw. 7 Sehr häufig auf denselben 
Unterlagen, wie die Vorhergehende. Ueppige Formen von Flinz- 
sandstein und Nagelfluh nähern sich im Habitus der B. vincalis, 
wurden auch ab und zu irrthümlich als solche vertheilt. Sie finden 
sich zwischen Ferthofen und Kardorf 610 m., in einer Kiesgrube 
nächst der Station Woringen, an der Wolfertschwendener Steige 
750 m., desgleichen an den riesigen Nagelfluhblöcken im Hegel- 
steiner Wald bei Obergünzburg 750 m. ! 

Var. y brevifolia Schultz. Nicht selten: Bahndurchlass 
beim Schleiferplatz, Illergries bei Heimertingen 520 m., Steinbach 
640 m., bei Grönenbach bis 666 m. !, meist auf Nagelfluh und 
steril. 

(W.: Unterzell bei Roth.) 

Var. ö brevicaulis Br. ee Thannheim in Württemberg 


auf Molassensand. ! 

(Die Normalart ausserdem noch in dem Steinbruch südöstl. von Mar- 
stetten auf Lehm 690 m. (Köberlin !) 

159. Barbula reflexa (Brid.) (B. recurvifolia Schimp.) 
Nicht selten, jedoch nur steril auf Kies, Lehm und Nagelfluh: 
Buxach 590 m., Buxheimer Ziegeistadel 580 m., Illergries zwischen 
Bronnen und Buxheim 575 m., Kiesgrube nächst Station Woringen 
640 m, Kohlloch ober Grönenbach 730 m.! 

(W.: Marstetten auf Nagelfluh!, Ellwangen, Hummertsried, um das 
Wurzacher Ried in Kiesgruben, im Ried selbst einmal auf Torf, Ziegelberg 
(Herter). 

160. Barbula Hornschuchiana Schultz. bisher im 
bayer. Antheil des Gebietes nicht nachgewiesen, dürfte demselben 


schwerlich fehlen. 
ST 


162 


(W.: Füramoos auf festgetretenem Boden einer alten Kiesgrube ce. fr.; 
zwischen Ampfelbronn und Eggmannsried, nicht häufig aber fertil auf mürber 
Nagelfluh (Hrt.). 

161. Barbula gracilis Schwägr. Sehr selten und bloss 
steril auf Nagelfluh am Fussweg von Ittelsburg nach Vordergsäng 
750 m. ! 

162. Barbula convoluta Hedw. Häufig auf Kies, Nagel- 
fluh, seltener auf Torf. Auf solchem Substrat im Hochmoor bei 
Pless st. 560 m. Mit Früchten an den Nagelfluhquadern des 
steinernen Brückehens über die Buxach unter Diekenreishausen 
sowie auf mit Lehm gemengtem Kies nächst dem Sommerkeller von 
Dietmannsried 700 m. ! 


(W.: Roth (Ducke), Füramoos und Hummertsried, Unterschwarzach, 
Ellwangen, Eberhardszell (Hrt.). 


Var. 8 commutata Husn. (V. densa Milde). Steril im 
Kalkkiesgewölbe nächst der Illermühle in Lautrach 600 m. ! 


163. Barbula paludosa Schleich. Selten und nur steril: 
Memminger Ried am Grunde der Hoppen 604 m. Einer der 
wenigen Standorte, welche dem Namen der Art entsprechen. 
Vordergsäng bei Ittelsburg und Wolfertschwendener Steige auf 
Nagelfluh 750 m. Zweifelhafte Exemplare an der Ostmauer der 
Stadt beim Waldhornzwinger und an Grabsteinen im Benninger 
Gottesacker. ! 

164. Aloinarigida (Hedw.) Kindb. (Barbula rigida Hedw.) 
Nicht häufig in Kiesgruben oder auf verwitterter Nagelfluh: Fell- 
heim im Garten des Arztes 568 m., Buxach in der Kiesgrube 
gegen das Teichgärtle 590 m., in der Kiesgrube bei Station Wor- 
ingen 630 m. ! 


(W.: Hauerz, am West- und Ostrande des Wurzacher Riedes, bei Ell- 
wangen, Eggmannsried, Eberhardszell und Willis (Hrt.!) 


165. Tortula muralis (L.) Hedw. 7 Häufig an Grab- 
steinen, auf Mauern uud Dächern, seltener.an Bäumen, in der 
Regel fruchtbedeckt, durch das ganze Gebiet bis 650 m. In der 
Kiesgrube bei Station Woringen auf Nagelfluh 640 m., an Eschen 
im Freudenthal bei Memmingen ster. ! 

(W.: u. A. an einem Feldkreuz zwischen Arlach und Thannheim.!) 

166. Tortula aestiva (Brid.) Pal. Beauv. (Barb. muralis 
var. aestiva Brid.) Nicht selten auf Sandstein und an Ziegeln, 
gewöhnlich fruchtend: Memminger Stadtmauer im v. Zoller’schen 
Garten und anderen Gärten, auf Sandstein der Friedhofmauer, 


163 


bei Trunkelsberg und auf einem Grenzstein im Lautracher Wald 
625 m. ! 

W.: Erolzheimer Kapellenberg 562 m. !) 

167. Tortula subulata (L.) Hedw. 7 (Barbula subulata 
Brid.) Häufig und immer reich fruchtend auf sandigem und lehm- 
isem Waldboden, in Hohlwegen u. s. w., seltener an Fichten- 
wurzeln, wie in Bommersau 620 m. Schon von Köberlin bei 
Grönenbach angegeben. Daselbst noch am Rottensteiner Stell- 
weiher 680 m. und auf lehmbedeckter Nagelfluh gegen Schoren. ! 

(W.: Thannheim auf Sand, Marstetten am Weg zur Ruine und gegen 
Mooshausen. !) 

168. Tortula papillosa Wils. Nicht selten aber nur 
steril an Baumstämmen der verschiedensten Art: Pappeln, Birken, 
Erlen, Eschen, Haselstrauch, Weissdorn u. s. w. Memmingen am 
St. Martinskirchhof, vor dem Einlass, am Weg zur Schiessstätte 
600 m. ! (Höchster Standort in Deutschland.) Kellmünz, Pless 
548 m. und Erkheim. ! Das im letzten Jahrzehnt wahrzunehm- 
ende Absterben der italienischen Pappeln in der Umgebung von 
Memmingen gefährdet etwas die Erhaltung der nur steril be- 
kannten und dureh Brutkörper sich fortpflanzenden Art. 

(W.: Roth an Pappeln \Hckl.). 

169. Tortula pulvinata Jur. Nicht selten an alten 
Brettern und Bäumen, namentlich Pappeln, bisweilen auch auf 
- Ziegel übergehend: So am Dach des Hermannsbaues in Mem- 
mingen, auf einer Gartenplanke vor dem Westerthor, an Pappeln 
in Dickenreishausen, auf einem Bretterdach bei der neuen Welt. 
Früchte an Pappeln in Pless 548 m. und in Erkheim 590 m. ! 

(W.: Pappeln nächst dem Schloss m Thannheim, auf das Dach der 
Gartenmauer übertretend 584 m., Roth 584 m.!ı 

170. Tortula montana (Ns.) Lindb. (Barbula intermedia 
Milde.) Sehr selten: auf bayr. Gebiet nur in der 


Var. 5 calva (Dur. et Sag.) am Fusse von Pappeln bei 
Egelsee (Hckl. und Huber!) und in der Benninger Allee unweit 
der Haussmann’schen Fabrik 604m. ! (Letzterer Standort ist 
inzwischen verschwunden.) 

(W.: Füramoos, O. A. Biberach auf Nagelfluh (Hrt.). 

171. Tortula ruralis (L.) Ehrh. F Sehr häufig auf son- 
nigem, lehmigen Boden, in lichten Waldungen, in Kiesgruben, auf 
Nagelfluh, Strohdächern und an Alleepappeln. Früchte besonders 

his 


164 


an beiden letzteren Standorten nicht selten und reichlich. Von 
Köberlin als Syntrichia ruralis Brid. erwähnt. 

(W.: Roth an Pappeln X. 89.) 

172. Cinelidotus fontinaloides P. Beauv. 

(W.: Wolfegg im Bette der Ach in der sog. Hölle c. fr. X. 83. (Hrt.) 

176. Cinclidotus riparius (Host.) Arn. Sehr selten 
und steril in der Iller; bei genauerem Nachsuchen im Winter zur 
Zeit des tiefsten Wasserstandes vielleicht noch an mehreren Stellen 
derselben zu finden. Bis jetzt wird er nur von Huber strom- 
aufwärts von Egelsee angegeben. (Exemplare nicht gesehen.) 
Entleutner sammelte diese Art bei Lautrach, 594 m. ! und 
theilte Probe mit. 


174. Schistidium apocarpum (L. Br. eur. (Grimmia 
Hedw.) r Häufig und immer fruchtend in allen Höhenlagen des 
Gebiets auf Sandstein, Nagelfluh und Dachziegeln. Sogar auf 
einem Stückchen Filztuch wurde es einmal bei Fellheim neben 
Racomitrium canescens gesehen. ! 

(W.: Ebenso verbreitet, sehr schön von einem Hausdach in Bonlanden 
(Häckler). 

Grimmia erinita Brid. wird von Köberlin an einem 
Grenzstein beim Schättele angegeben; wahrscheinlich Verwechs- 
lung mit G. pulvinata Wurde seither vergebens hier gesucht. 


175. Grimmia orbicularis Bruch. Sehr selten: Auf 
einem Hausdach in Kellmünz 575 m. und auf Nagelfluh zwischen 
Station Grönenbach und Schoren 650 m. ! 


176. Grimmia pulvinata (L.) Smith. F Diese im Iller- 
thal ober Kempten fast fehlende Art ist in und um Memmingen 
noch sehr häufig, auch fruchtend, in Kiesgruben auf Nagelfluh, 
Dachziegeln und an Findlingsblöcken bis 700 m. Schon Köberlin 
gibt sie von Felsen in der Kiesgrube bei Dickenreis und bei Au 
an der Iller an s. nom. Dryptodon pulvinatus Brid. 

(W.: Feldkreuz zwischen Arlach und Thannheim 586 m. !) 

177. Grimmia decipiens (Schultz)Lindb. (G. Schultzii 
Brid.) Sehr selten: Memmingen auf dem im Nov. 1894 abge- 
brochenem Dache im Hofraum der Elephanten- Apotheke steril 
600 m. ! 

(W.: Roth, wohl auf erratischem Gestein (Ducke bei Hegelmaier p. 76.) 

178. Racomitrium heterostichum (Hedw.) Brid. 

(W.: Auf einem erratischen Block bei Wurzach (Hekl.); bei Hummerts- 


rl; 


165 


ried und auf dem Österhofer Berg; auf dem Rossberger Moränenstrang bei 
Urbach, hier schön fruchtend (Hrt.). 
179. Racomitrium canescens Brid. f Nicht selten 


auf sandigem und lehmigem — letzterer braucht nicht kalkfrei 
zu sein — Boden, gewöhnlich steril. Boos am Weg nach dem 


Waldweiher 590 m., Dickenreiser Linde (Köberlin!), beim Neu- 
bruch und um Dickenreishausen, Waldsaum beim Kornhofer Bänk- 
chen 760 m., Lautracher Mühlschlucht 620 m., Binwang 650 m. ! 

(W.: Kiesgrube bei Ochsenhausen ce. fr. (Hekl.), schwarzer Grat bei Isny 
1050 m. e. fr.! Willis bei Wurzach 660 m. !) 

Var. x ericoides Bryol. eur. Trunkelsberg 610 m. ! 

180. Hedwigia albicans (Web.) Lindb. 

(W.: Auf einem kleinen erratischen Block, der ca. '/» Kilometer weit 
im Wurzacher Ried auf Torf liegt. Nagelfluh unter Albers bei Wurzach (Hrt.). 

Die nun folgende Familie der Orthotrichaceae ist leider nur 
lückenhaft bekannt, da dem Verfasser dienstliche Rücksichten 
das Sammeln des Materials zur Zeit der Fruchtreife verboten, 
derselbe aber von dem Grundsatz ausgeht, dass eine verschwiegen 
gebliebene richtige Thatsache weniger schwer in die Waagschale 
fällt als eine eitirte falsche. 

Ulota americana (Pal. Beauv.) Mitt. wird von Köberlin 
s.n. Orthotriehum Hutchinsiae Sm. an Grenzsteinen „bei 
den Schättelen“ angegeben. Ist sehr wenig wahrscheinlich. 


181. Ulota Ludwigii Brid. Nicht häufig an Bäumen: 
Grönenbach am Weg zum Kornhofer Bänkchen auf Fichtenzweigen 
760 m. ! Sicher auch noch anderwärts. 

(W.: Wald ober Thannheim an Fichten! Bonlanden (Hckl.). 

182. Ulota Bruchii Hornsch. Nicht selten an Bäumen: 
Eisenburger Wald, Fichten im Wald zwischen Grönenbach und 
dem Kornhofer Bänkchen 760 m. ! 


(W.: Wald ober Thannheim an Fichten !, Bonlanden (Hekl.), Rand des 
Wurzacher Riedes, Hummertsried, Osterhofen, Urbach, Ellwangen (Hrt.). 


1 


183. Ulota crispa Brid 7 Nicht häufig an Bäumen: 
Dickenreiser Wald an Lindenbäumen (Köberlin).. Grönenbach 
gegen Kornhofen mit der folgenden Art 760 m. ! 

(W.: Zwischen Gutenzell und Kirchberg (Engert). 

184. Ulota erispula Brid. Nicht selten an Bäumen: An 
Fichten zwischen Kellmünz und Weiler 600 m., im Diekenreiser 
Wald 625 m., Grönenbach gegen Kornhofen 760 m. An Eichen 
im Wald zwischen Illeraichen und Bergenstetten 590 m, ! 


166 


(W.: Thannheim, Roth an Fichten!, Osterhofer Berg gegen Haidgau (Hrt.) 

185. Orthotrichum anomalum Hedw. 7 Häufig im 
ganzen Florengebiet an Mauern, Dachziegeln, Felsen und Steinen, 
seltener an Bäumen: So Pless an Pappeln 548 m., am steinernen 
Brückchen über die Buxach unter Dickenreishausen, am Falken- 
berg auf Nagelfluh 760 m., auf Dachziegeln u. A. in Hitzenhofen 
(Huber), Volkratshofen u. s. w. ! 


(W.: Auf erratischen Blöcken bei Seibranz zwischen Zeil und Wurzach ! 
Wohl auch anderswo nicht selten). 

186. Orthotrichum saxatile Schimp. Selten auf Nagel- 
fluh an einem Bahndurchlass ober Station Grönenbach 675 m. ! 

157. Orthotrichum eupulatum Hoffm. 7 Sehr selten: 
Grönenbach (Köberlin), vermuthlich auf Nagelfluh. 

(W.: Roth (Ducke). Pflanzen, welche auf einem mit einem Feldkreuz 
gekrönten Gneiss-Findlingsblock zwischen Zeil und Wurzach wuchsen, scheinen 
zu dieser Art zu gehören. Die unvollständige Reife der Früchte gestattete 
indessen keine sichere Diagnose. !) 


188. Orthotrichum diaphanum Schrad. Selten: An 
Pappeln nächst der Gasfabrik in Memmingen (Standort inzwischen 
verschwunden 600 m.), Eschen in der Nähe des Gottesackers; 
Kellmünz. 

(W.: Heinrichsburg an Sambucus (Hrt.). 

189. Orthotrichum pallens Bruch. Selten: Lautracher 
Berg an Betonmauern 610 m. 17. VI. 90. ! 

190. Orthotrichum leucomitrium Bruch. 

(W.: Illerthal bei Bonlanden (Engert). 

191. Orthotrichum stramineum Hornsch. fehlt sicher 
nicht im bayr. Antheil des Florengebiets, ist aber noch nicht 
zweifellos nachgewiesen. 

(W.: Österhofer Berg gegen Ziegelberg an Buchen (Hrt.). 

192. Orthotrichum patens Bruch. ist ebenfalls eine 
von den Arten, deren Vorkommen im bayer. Antheil sicher 
vorausgesetzt werden darf. 

(W.: Roth (Ducke); zwischen Dietmannsried und Füramoos (Hrt.). 

193. Orthotrichum pumilum Swartz. 7 wird bereits 
von Köberlin an Haselstauden bei Grönenbach angegeben. Kempten 
an Itosskastanien hinter dem Bahnhof 690 m. ! 

(W.: Illerthal (Engert), Wurzach (Hrt.). 

194. Orthotrichum Schimperi Hammer (O. fallax 
Schimp.) ist ebenfalls hier noch nicht nachgewiesen, obwohl 
dessen Vorkommen vorausgesetzt werden muss. 


3 


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167 


(W.: Zwischen Waldsee und Heisterkirch, Heinrichsburg bei Eberhards- 
zell (Hrt.) 

195. Orthotrichum affine Schrad. } Nicht selten an 
Alleepappeln: die typische Pflanze an einer Fichtenhecke nächst 
der Blattergasse am Ottobeurer Weg 600 m. Pless 548 m. ! 

196. Orthotrichum speciosum Ns. 7 Nicht häufig: 
Lindenbäume im Dickenreiser Wald (Köberlin). 

(W.: Marstetten gegen den Steinbruch 660 m., Berkheimer Wald gegen 
Roth !). 

197. Orthotrichum‘lejocarpum Bryol. eur. 7 Nach 
Köberlin häufig um Memmingen s. n. ©. striatum Schw.: Dicken- 
reishausen, Grönenbach. 

(W.: Mehrfach im OÖ. A. Waldsee (Hrt.). 

198. Orthotrichum Lyellii Hook. et Tayl. Im bayer. 
Florengebiet noch nicht gesehen, dagegen nördlich von Türk- 
heim auf der Höhe an einzeln stehenden Eichen 610 m. ster. ! 

(W.: Hummertsried, Oberschwarzach, Wengen bei Haidgau, nur ster. (Hrt.) 

199. _ Orthotrichum obtusifolium Schrad. Häufig 
besonders an Alleepappeln, auch nicht selten fruchtend: Pless 
548 m., Waffenschmiede unweit Grönenbach an Espen 677 m. 
(leider nicht ©. gymnostomum Bruch.) ! 

(W.: Roth. Pappeln nächst der Kapelle in Aichstetten! Mit Früchten 
zwischen Waldsee und Heisterkirch, bei Eggmannsried, an der Heinrichsburg 
und bei Ellwangeu (Hrt.). 

200. Encalypta vulgaris (Hedw.) Hoffm. Sehr selten, 
aber fruchtend: Heimertingen an kiesigem Wegrain 580 m. ! 

(W.: Illerthal Engert), Essendorf unweit des Lindenweihers auf Kies 
neben einem Wege (Hrt.). 

201. Encalypta ciliata (Hedw.) Hoffm. 

(W.: Waltenhofer Steig bei Bonlanden (Engert und Hckl.). 

202. Encalypta contorta(Wulf)Lindb. T (E. strepto- 
carpa Hedw.) Häufig und auf verschiedenen Substraten, wie 
Sand, Mauerziegeln, Lehm, Nagelfluh, Torf in allen Höhenlagen 
des Gebietes, doch nur in den höheren Lagen fruchtend. So am 
Theinselberg 700 m. !, im Hohlweg ober Bad Klevers (Breher), 
im Kohlloch ober Grönenbach 740 m., im Lautracher Wald ! Eine 
f. filamentosa fand sich steril in einer Waldschlucht zwischen 
Oberbinwang und Westerau auf Baumästen. Steril ist sie sogar 
an der Stadtmauer im Ehrhart’schen Garten zu treffen. ! 

(W.: Thannheim, Flinzsandstein st., Marstetten (Köberlin)!, zwischen 
Haslach und Hauerz auf sandig-lehmigem Waldboden !, Wurzach (Ducke). 


168 


203. Georgiapellucida (L.)Rabenhst.7 (Tetraphis pellu- 
cida Hedw.) Nicht selten durchs ganze Gebiet in schattigen 
Wäldern, besonders an modernden Baumstümpfen, meist reichlich 
sowohl mit Fr. als mit Brutkörpern bedeckt. So z. B. am Schloss- 
weiher in Grönenbach 680 m., im Reicholzrieder Moor 700 m. 
und zwischen Vorder- und Hintergsäng S00 m. ! 

204. Splachnum ampullaceum L. Sehr selten aber 
suis locis ziemlich zahlreich. 

(W.: Wurzacher Ried 652m. und zwar nächst Dietmanns und Willis, 
d. h. soweit als der Viehtrieb geht (Ducke und Hckl.). Röthseer Moos bei 
Kisslegg (Hglm.). 

205. Physcomitirum pyriforme (L.) Brid. f Nicht 
selten und alsdann zahlreich auf lehmigen Aeckern, an Graben- 
böschungen und schattigen Wegrainen. Schon von Köberlin 
in Dickenreishausen und im (ehemaligen) Rottensteiner Torfmoor 
angegeben. Geht bis ca. 700 m. im Bezirk. 

(W.: Roth, Hummertsried, \Waldsee, Eberhardszell (Hrt.). 

206. Funaria fascicularis (Dicks.) GC. Müll. 

(W.: Brachäcker im Illerthal (Hckl.), Roth (Ducke). 

207. Funaria hygrometrica (L.) Sibth. y Sehr häufig 
und auf den verschiedensten Substraten, selbst dem Alm, durchs 
sanze Gebiet verbreitet, indessen trotzdem nicht formenreich. 
Kleine, an F. microstoma Br. e. erinnernde Formen am Fussweg 
vom Riedbach nach Beningen mit Leptobryum pyriforme auf 
Bauschutt, desgleichen an der Ufermauer nächst der Lautracher 
Illermühle 595 m., im Plesser Moor 560 m. auf Torfasche. ! 

208. Leptobryum pyriforme (L.) Schimp. f Nicht 
selten an Mauern, auf Bauschutt und Nagelfluh. Besiedelt mit 
Vorliebe alte Kirchhofmauern , besonders solche aus Nagelfluh. 
So in Memmingen an der Martinskirche, in Ottobeuren, Grö- 
nenbach und Kelimünz. Köberlin gibt die Art noch von Herbis- 
hofen und von Grenzsteinen bei Dickenreishausen an. cfr. auch 
die vorhergehende Art. ! 

(W.: Roth (Ducke), Kirchhofmauern in Aichstetten!). 

209. Webera elongata (Hedw.) Schwägr. Selten aber 
c. fr. in sandigen und lehmigen Waldhohlwegen: Kellmünz hinter 
dem Gottesacker 550 m. Ober Bad Klevers 680 m. !! 


(W,: Waldrand zwischen Haslach und Hauerz ! Oberdettingen, Moosbach 
bei Kirchberg (Engert), sandiger Waldhohlweg bei Kirchberg (Hckl.) 


169 


Webera longicolla (Sw.) Hedw. Wird von Köber- 
lin als Bryum longicolle Sw. auf moosigen Felsen (Nagel- 
fluh?) im Woringer Wald und an der Gleiffe bei Ferthofen Mo- 
lassensandstein?) angegeben. Sicher falsch! Vielleicht gehören 
die daselbst gefundenen Exemplare zur vorhergehenden Art. 

210. Webera eruda (L.) Bruch. 7 Nicht häufig in san- 
digen Hohlwegen und humosen Klüften der Nagelfluh: Kellmünz 
gegen Filzingen und Osterberg 550 — 560 m., Pfarrhofhecke in 
Dickenreishausen (Köberlin !) 621 m., Falkenberg bei Ittelsburg 
760 m. ! 

(W.: Bonlanden (Engert und Hrt.), zwischen Hummertsried und Egg- 
mannsried, am Osterhoferberg bei Graben, an der Heinrichsburg (Hrt.). 

911. Webera nutans (Schreb.) Hedw. f Nicht selten 
in Wäldern und auf Hochmooren. Schon von Köberlin im Dicken- 
reiser Wald und im Rottensteiner Torfmoor angegeben. Frauen- 
ghau bei Gossmannshofen 650 m., Wald zwischen Grönenbach und 
Kornhofen 760 m., Hohlweg bei Hintergsäng 800 m., Schoren- 
moos, Hochmoor am Sachsenrieder Weiher, Reicholzrieder Moor, 
Glitzenmoos bei Dietmannsried 680—720 m. ! 

(W.: Wurzacher Ried (Hekl.!ı. (Waldrand zwischen Haslach und Hauerz !) 

Var. sphagnetorum Schimp. Schorenmoos 680 m. ! 
Glitzenmoos bei Dietmannsried 720 m. ! 

9132. Webera proligera (Lindb.) Kindb. Selten auf 
Sand und Lehm in Waldhohlwegen: Eisenburger Wald 640 m., 
Wald östlich von Boos gegen den Weiher 600 m. ! 

(Aus W. noch nicht bekannt, aber sicher nicht fehlend.) 

213. Webera annotina (Hedw.) Bruch. Nicht häufig 
auf lehmigem und lehmig-sandigem Boden der Wälder und schat- 
tiger Hohlwege: Boos gegen Reichau 600 m., Teichgärtle bei 
Buxach 610 m., beidemal mit unreifen Früchten. ! 

(W.: Hummertsried bei Aspach, Waldweg auf dem Osterhofer Berg 
zwischen Oberschwarzach und Ellwangen in einer alten beschatteten Kiesgrube, 
Ziegelberg ober Rohrbach, ©. A. Waldsee, auf feuchtem Thon unweit Eber- 
hardszell mit etlichen Früchten, am Hochgeländ gegen Unteressendorf |Hrt.). 
Es ist nicht unmöglich, dass die Exemplare einiger dieser Standorte zur vor- 
hergehenden Art gehören und es sei deshalb die Prüfung der Herterschen 
Belege den württembergischen Bryologen angelegentlich empfohlen.!ı 

214. Mniobryum carneum (L.) Schimp. Selten auf 
feuchtem, lehmigen Boden, an Wegböschungen und Grabenrändern. 
Nirgends in grosser Anzahl: Waldwege bei Kellmünz 600 m. !, 


Buxach hinter dem Teichgärtle 610 m. !, am Fussweg von Dicken- 
reis nach Woringen 630 m. ! und an der Strasse nach Dicken- 
reishausen 620 m. ! Durch diese hiesigen Standorte wird die 
von Limpricht angegebene Höhengrenze der Art für Deutschland 
(München 550 m. Sendtn.) überschritten. 

215. MniobryumAalbicans (Wahlenbg.)Schpr. Häufig, 
jedoch nur in einzelnen Räschen auf feuchtem Sand und Lehm, 
meist ster.: Kellmünz hinter dem Gottesacker 580 m., Memmingen 
am Fussweg nach Woringen 605 m., an der Fahrstrasse von 
Dickenreis gegen Dickenreishausen 620 m., Manneberg ober Grö- 
nenbach 766 m. Mit Früchten hinter der Ewiesmühle 750 m. ! 

(W.: Brunnentobel bei Zeil 720m. (Hglm. !). 

216. Bryum inclinatum (Sw.) Bryol. europ. Sehr 
selten in Hochmooren: Plesser Moor 560 m. und Reicholzrieder 
Moor 700 m. ! (Von Dr. Sanio bestätigt.) 

217. Bryum longisetum Bland. Sehr selten in Hoch- 
mooren, aber daselbst gewöhnlich zahlreich: Pless 560 m. ! (In 
Limpr. Laubm. Deutschl.) fälschlich Plen mit Meereshöhe 150 m.) 

(W.: Wurzacher Ried 653 m. (Hckl.). 

218. Bryum uliginosum (Bruch.) Bryol. eur. wird 
von Molendo nach einem Exemplar im Herb. Caflisch als im 
Memminger Ried, 600 m., vorkommend angegeben. Das Moos 
konnte daselbst in neuerer Zeit trotz häufiger, speciell da- 
rauf gerichteter Nachforschungen, nicht mehr aufgefunden werden, 
sodass man, wenn man nicht eine Verwechslung der Etiquette 
annehmen will, auf eine Veränderung der betreffenden Localität 
und ihrer Vegetation schliessen muss. Die in jüngster Zeit da- 
selbst in Angriff genommenen Entwässerungen werden voraus- 
sichtlich späteren Bryologen noch manche unangenehme Ent- 
täuschung bereiten. 

219. Bryum bimum Schreb. Nicht selten auf Sumpf- 
wiesen und in Mooren, auch in nassen Kiesgruben. So an der 
Eisenbahn bei Fellheim 570 m., Hochmoor vor Pless 560 m., 
Glitzenmoos bei Dietmannsried 720 m. !, daselbst übergehend in 

Var. gracilescens: Kiesgrube an der Bahn zwischen Mem- 
mingen und Grönenbach 590 m. !, am Illerufer unter dem rothen 
Kreuz bei Rottenstein auf Flinz in Quelltümpeln 630 m. ! 


(W.: Sumpfwiesen im Roththal (Hekl.), im Brunnentobel bei Zeil an 
morschem Holzwerk um einen kleinen Weiher 760 m.!, Wurzacher Ried (Ducke). 


171 

930. Bryum euspidatum Schimp. Selten, an Mauern: 
Buxheim an der Gartenmauer einer ehemaligen CGarthäuserzelle 
589 m., Kirchhofmauer in Amendingen 588 m., Lautrach an dem 
seither entfernten Mäuerchen bei der einstigen Illerfähre 595 m. ! 

9321. Bryum intermedium (Ludw.) Brid. Sehr selten 
und, da hier an der oberen Grenze der Art vorkommend, nur 
kümmerlich auf Nagelfluh der schönen Halde bei Bossarts 730 m. 
und am Sachsenrieder Weiher 710 m. auf Torf. ! 

999. Bryum eirratum Hoppe et Hsch. Selten: Ziegel- 
mauer des Eisenbahndurchlasses am Fussweg nach Eisenburg 
(Huber!). Ilermühle bei Lautrach auf Kalkkies 600 m. ! 

993. Bryum pallescens Schleich. Nicht häufig auf Nagel- 
fluh und Sandstein: Kirchhofmauer in Amendingen 588 m., Otto- 
beuren (Huber), Lautrach im Wald gegen Aichstetten und in der 
Mühlschlucht 650 m. ! 

(W.: Roth, Hauerz (Ducke). 

994. Bryum capillare L. F Häufig und im ganzen Gebiet 
verbreitet auf Sand, Lehm, Mauern, Dächern, an Baumwurzeln 
und faulen Baumstümpfen schattiger Wälder. Dickenreiser Wald 
(Köberlin), Boos gegen Reichau 600 m. e. fr. Ster. auf dem Dach 
der inzwischen abgebrochenen Kegelbahn der Wirtschaft zum 
schwarzen Ochsen und an der Stadtmauer in Memmingen. ! 

9925. Bryum caespiticium L. 7 Sehr häufig auf allen 
möglichen Unterlagen und in allen Höhenlagen. Dickenreiser 
Wald, Grönenbach (Köberlin !) Eine f. Juxurians auf alten 
"Tuchresten bei Fellheim 560 m. ! 

226. Bryum Mildeanum Jur. Sehr selten auf kalkhaltigem 
Lehm: Bahnhof in Dietmannsried 688 m. ster. ! 

(W.: Bonlanden ce. fr. (Hekl. VI. 81. !) fide Sanio.) 

227. Bryum versicolor A. Br. Sehr selten, dann aber 
massenhaft auf Flusssand im Illergries nächst der ehemaligen 
Fähre gegenüber Mooshausen 581 m. ! 

(W.: Oberopfingen (Hckl.). 

Bryum atropurpureum Wahlenb. wird von Köberlin 
(unter dem Namen Br. erythrocarpon Brid.) von nassen, sump/- 
igen Stellen an der Buxach bei Hardt angegeben, was wenig 
wahrscheinlich ist. 

92938. Bryum Funkii Schwägr. Nicht selten in Kiesgruben 
und auf Nagelfluh, doch meist steril: an der Iller bei Ferthofen 


172 
605 m., Zell bei Grönenbach 700 m., Bahnstation Woringen 
640 m. c. fr. ! 

(W,: Winterstettenstadt auf Molassensand, zwischen Eberhardszell und 
Hummertsried, vor Eggmannsried an Nagelfluh, ebenso bei Füramoos ce. fr.; 
am Nordsaum des Wurzacher Riedes auf Nagelfluh (Hrt.). 

229. Bryum Kunzii Hornsch. (Br. caespitieum L. y im 
bricatum Br. e.) Sehr selten (oder wahrscheinlich öfter übersehen) 
und steril auf Grabsteinen ım Memminger Friedhof 597 m. ! 


230. Bryum argenteum L. 7 Sehr häufig und auf den 
verschiedensten Substraten, sogar auf rostigen Eisenbahnschienen 
des Bahnhofs Memmingen. ! Woringen, Dickenreishausen (Köber- 
lin). Uebergänge zu 

Var. Jlanatum an trockenem, lichten Waldrand (Expos. S.) 
am Eisenburger Fussweg 600 m. 

(W.: Marstetten (Köberlim !). 

231. Bryum ceyclophyllum (Schwägr.) Bryol. europ. 

(W.: Am Rande des Wurzacher Riedes gegen Wengen neben einem 
Moosgraben und im einem Sumpfe, selten und in kleinen Räschen anderen 
Sumpfmoosen, z. B. Scapania irrigua untermischt. Füramooser Ried an 2 
Stellen in tiefen Sümpfen steril in schönen Räschen, z. Th. mit obengenannter 
Scapania (Hrt.). In meiner Sammlung befindet sich das Moos ausserdem noch 
aus dem Breitmoos bei Röthenbach, ebenfalls von (Herter) gesammelt.) 

932. Bryum pallens Sw. 7 Selten: Köberlin gibt es von 
sumpfigen Plätzen an der Buxach bei Hardt an, was nicht recht 
wahrscheinlich ist. Wolfertschwendener Steige unweit Brandholz 
auf Nagelfluh ce. fr. 750 m. ! Grönenbach gegen Rottenstein, auf 
gleichem Substrat 660 m. 

9333. Bryum turbinatum (Hedw.) -Schwägr. Nicht 
selten auf Sumpfwiesen, im Wiesen- und Hochmoor auf Lehm, 
Sand und Sandstein: Grünenfurth 600 m., Ferthofen 615 m. un- 
term rothen Kreuz bei Rottenstein 630 m. !, bei Dennenberg 
(Ottobeuren) 700 m. (Huber), Ewiesmühle 735 m. An allen diesen 
Fundorten ce. fr.; ebenso ce. fr. eine forma depauperata auf 
Torfasche im Plesser Moor 560 m. ! 

234. Bryum pseudotriquetrum Schwägr. 7 Sehr 
häufig, auch fruchtend an Quellen, in Sümpfen, im Wiesen- und 
Hochmoor durchs ganze Gebiet. Verträgt viel Kalk! Kohlloch, 
Dickenreishausen (Köberlin). 

Var. ? gracileseens Schimp. Mit Früchten am Südrand 
des Kardorfer Weihers 610 m. und im Hochmoor bei Pless 560 m. ! 


173 

Var. y Duvalioides Itzigs. Memminger Ried 600 m., 
Stellweiher bei Rottenstein 700 m., Glitzenmoos bei Dietmanns- 
ried 720 m., zwischen Ittelsburg und Vordergsäng 740 m., ster. ! 

(W.: Stadtweiher in Leutkirch (Hekl.), Wurzacher Ried c. fr. (Huber!) 

235. Rhodobryum roseum (Schimp.) Nicht häufig: 
Krebshölzle bei Buxach (Huber), Schlossberg in Grönenbach ! 700 m. 

(W.: Roth ‘(Ducke), Waldschlucht hinter Marstetten!, Stockmad_ bei 
Thannheim und bei Illerbachen c. fr. (Hekl.). 

936. Mnium hornum, L. f Selten: Wird von Köberlin auf 
Felsen im Kohlloch bei Grönenbach angegeben; sicher irrig, da 
die dortigen Felsen — Nagelfluh — mit ihrem bedeutenden Kalk- 
gehalt ein ganz ungeeignetes Substrat wären. Quellränder auf 
Lehm im Walde Frauenghau bei Gossmannshofen 650 m., zahlreich 
und steril. 1890. ! Dürftiger auf Sand bei Kellmünz 580 m., 
steril, Hohlweg im Wald zwischen Illeraichen und Bergenstetten, 
600 I! 

(W.: am Krummenbach bei Ochsenhausen, OÖ. A. !iberach e. fr. (Engert, 
und Hekl.). Sparsam und steril im Schweinhauser Tobel am Hochgeländ (Hrt.). 

937. Mnium orthorhynchum Brid. Sehr selten und nur 
steril im Reichholzrieder Moor auf Torf 700 m. ! 

938. Mnium serratum Schrad. r Häufig auf Sand und 
Nagelfluh in schattigen Lagen. Wird schon von Köberlin als 
Bryum marginatum Dicks. von Felsen im Wald bei Wolfert- 
schwenden angeführt. Der Standort an der Hecke seines Pfarr- 
hofs in Dickenreishausen, wo das Moos allerdings nicht fruchtet, 
scheint ihm entgangen zu sein. Früchte fanden sich übrigens 
am Felsenberg bei Gossmannshofen, am Falkenberg gegen die 
Ewiesmühle und im Kohlloch ob Grönenbach 700 --770 m: ! 

(W.: Bonlanden (Hckl.), zwischen Zell und Mettenberg bei Roth. ! Roth 
(Ducke), im Marstetter Wald ce. fr,, ! zwischen Eberhardszell und Dieten- 
wengen (Hrt.). 

239. Mnium spinosum (Voit) Schwägr. Häufig und 
gewöhnlich grössere Decken auf dem lehmigen Boden von Nadel- 
holzwäldern bildend; Steril in Trunkelsberg nächst der Weg- 
scheide gegen Eisenburg, am Westfuss des Lehenberges bei Günz, 
bei Grönenbach gegen Frauenkau, nächst dem Dietmannsrieder 
Keller zwischen Kronburg und Wagsberg 660 m., 3 Bl. im Walde 
Frauenghau bei Gossmannshofen 650 m. neben Mnium hornum 
und affine ; Mit Früchten am Westabhang des Dickenreiser Waldes 
nahe der ehemaligen Badeanstalt an der Buxach 620 m. ! 


174 


(W.: Sparsam am nördlichen Saum eines Waldes bei Osterhofen, 
Rasen (Hrt.) 

940. Mnium undulatum (L.) Weis. Sehr häufig unter 
Hecken, an Rainen und Waldquellen auf den verschiedensten 
Substraten in allen Höhenlagen. Mit Früchten im Dickenreis 
610 m. im Bannwald bei Ottobeuren 660 m. (Huber !), im Rotten- 
steiner Moorwald 680, zwischen Ittelsburg und Vordergsäng 700 m., 
am Felsenberg bei Gossmannshofen 670 m. ! 

(W.: Bonlanden und Schweinbachquelle bei Roth (Hckl.) e. fr.) 

941. Mnium rostratum Schrad. 7 Nicht selten, beson- 
ders im oberen Theil des Gebietes; Fruchtend am Felsenberg bei 
Gossmanshofen, bei der Ewiesmühle, am Falkenberg, im Kohlloch' 
ober Grönenbach 750 m. ! 

242. Mnium euspidatum Schrad. 7 Sehr häufig und 
reich fruchtend durch das ganze Florengebiet, fast auf allen Sub- 
straten, u. A. sogar im Memminger Ried unter Gebüsch auf 
nassem Alm 600 m. ! 


245. Mnium affine Bland. Häufig auf feuchter Erde in 
Wiesen und Wäldern, an Quellen und im Moorsumpf. Mit 
Früchten im Ottobeurer Bannwald (Huber), im Grönenbacher 
und Rottensteiner Moorwald 680 m. und im sumpfigen Wald- 
hohlweg zwischen Hinlergsäng und Ewiesmühle 750 m. ! Hier 
auch 

Var. elatum Lindb. ce. fr. ! 

(W.: Nur steril am Osterhofer Berg ober Graben, Eggmannsried bei 
Dietmans (Hrt.). 

244. Mnium Seligeri Jur. Häufig, aber nur steril auf 
Sumpfwiesen und Wiesenmooren: Memminger Ried nächst der 
Riedmühle, Buxach 600 m., Rottenstein bei Grönenbach, ober 
Ittelsburg 740 m. ! 

(W.; Illerthal \Hekl.), Wurzacher Ried (Hrt.). 

245. Mnium stellare Hedw. Nicht selten in schattigen 
Waldschluchten auf Molassen- und Thonsand, auf Nagelfluh. 
Oft steril: Zwischen Boos und Reichau 600 m., bei Dankelsried 
nächst Erkheim 610 m., an der Wolfertschwendener Steige 750 m. 
Früchte fanden sich im Woringer Wald an Baumwurzeln 690 m., 
zwischen Oberbinwang und Westerau an der Iller 640 m., im 
Kohlloch ober Grönenbach 730 m. und am Falkenberg, hier auf 
Nagelfluh 780 m. ! 


175 


(W.: Waldschlucht hinter Marstetten (Huber!), Aitrach (Hekl.‘, Bon- 
landen, Eggmannsried gegen Hummertsried, Heinrichsburg (Hrt.). 

946. Mnium punetatum Hedw. Häufig und durchs 
ganze Gebiet verbreitet in Wäldern, auf Sumpfwiesen und Hoch- 
mooren, auf faulem Holz, Lehm, Humus, Sand und Torf. Früchte 
u. A. bei Klevers, bei Binwang gegen die Westerau 600 m., im 
Schorenmoos, im Rottensteiner Moorwald 680 m. ! 

(W.: Binnroth bei Bonlanden (Hcekl.), Schweinbachquelle bei Roth, 
Brunnentobel bei Zeil auf Flinz 725 m. ! Wurzacher Ried, an 2 Stellen reich- 
lich fruchtend (Hrt.). 

247. Ginelidium stygium Sw. Sehr selten: Memminger 
Ried mit Sweertia und Oxycoccos 600 m. Die spärlichen Früchte 
daselbst waren leider durch Schnecken abgefressen. ! Von Sanio 
bestätigt. 

(W.: Wurzacher Ried bei Dietmans zahlreich, auch e. fr. (Hekl. und 
Huber, !) 653 m.). 

948. Meesea trichodes (L.) Spruce. 7 (M. uliginosa 
Hedw.) sehr selten und für den bayer. Antheil noch zweifelhaft: 
Auf Torfwiesen am Krebshölzle bei Hardt (Köberlin). Nicht 
gesehen. ! 

(W.: Wurzacher Ried an 2 Stellen (Wände eines Torfgrabens) in ge- 
ringer Menge, jedoch mit alten Früchten 652 m. (Hrt). 

949. Meesea longisetaHedw. 7 Selten: auf einer Torf- 
wiese westlich unter dem Grönenbacher Schlossberg (Köberlin) 
680 m. Plesser Hochmoor 560 m. ! 

(W.: Wurzacher Ried ı Köberlin, Hekl., Huber) 652 m.). 

250. Meesea triquetra (L.) Aongstr. Selten in Hoch- 
mooren: Pless 560 m., Schorenmoos 680 m. ! 

(W.: Wurzacher Ried 652 m.). 

951. Gatoscopium nigritum Brid. Selten und reich- 
lich fruchtend: Memminger Ried sowohl im Pulver- als im 
Benninger Ried 600 m. (Büchele, !). 

(W.: Wüurzacher Ried spärlich fruchtend auf quellig schlammigem 
Boden, der mit kalkhaltigem Wssser getränkt wird (Hrt.). 

952. Aulacomnium androgynum (L.)Schwäegr. Sehr 
selten und nur steril auf lehmigem Waldrand am Fussweg von 
Günz nach Daxberg 583 m., ster.: Wird wohl auf den Sand- 
hügeln gegen Frickenhausen und Babenhausen noch mehrfach zu 
finden sein. ! 

(W.: Altdorfer Wald (Hckl.). 


176 


953. Aulacomnium palustre Schwägr. 7 Häufig, 
aber meist steril in Waldsümpfen, auf Wiesen und Hochmooren. 
Mit Früchten: Plesser Moor 560 m., Waldsaum bei Hawangen 
630 m., Rottensteiner Moorwald und Schorenmoos 680 m. 

Var. polycephalum Br. eur. u. A. im Memminger Ried 
hinter der Riedmühle 600 m. ! 

Var. laxa: Puiverried bei Memmingen 600 m. ! steril. 

(W.: Bonlanden st. (Hckl.). 

954. Bartramia ithyphylla Brid. 

(W.: Roth auf lehmigem Waldboden 610 m. !). 

955. Bartramia Halleriana Hedw. Sehr selten und 
steril: Hohlweg im Wald zwischen Hintergsäng und Ewiesmühle 
750 m. auf Lehm. ! - 

(W.: Waldschlucht am Weg von Erolzheim nach Edelbeuren (Hekl.\. Am 
Hochgeländ in einem kleinen Tobel bei Wettenberg c. fr. (Hrt.). 

9256. Bartramia pomiformis Hedw. Selten und meist 
als Var. erispa auf Sand: Kellmünz im Wald-Hohlweg hinter 
dem Gottesacker 580 m. (Hekl. !), zwischen Illeraichen und 
Bergenstetten 600 m. ! 

(W.: Roth (Ducke). zwischen Dietenheim und Wain an der Fahrstrasse. !). 

957. Plagiopus Oederi (Gunn). 7 (Bartramia gracilis 
Flörke, unter welchem Namen die sehr seltene Art schon von 
Köberlin aus dem Kohlloch bei Grönenbach angegeben wird). 
Unter Vordergsäng bei Ittelsburg 750 m., an beiden Standorten 
auf Nagelfluh. ! 

(W.: Brunnentobel bei Zeil (Hekl.). 

958. Philonotis marchica (Willd.) Brid. Sehr selten: 
mit Bryum turbinatum bei der Ewiesmühle 735 m. pl. a. (Von 
Dr. Hagen in Drontheim bestimmt.) ! 

259. Philonotis calearea (Br. eur.) Schimp. Nicht 
häufig und oft steril: Memminger Ried 600 m., an der Strasse 
von hottenstein nach der Au 680 m. in kalkhaltigen Sümpfen. ! 


(W.: Thannheim :Hekl).), Roth e. fr. ! Leutkirch (Hckl.\, Unterschwarzach 
(Hrt.). 


260. Philonotis fontana (L.) Brid. r Häufig an Quellen, 
in Gräben, auf Sumpfwiesen, in Hoch- und Wiesenmooren, seltener 
mit Früchten; formenreich. ! Schon von Köberlin am Falken- 
berg bei Ittelsburg, ! auf dem Möslein beim Sachsenweber und 
an sumpfigen Stellen bei Diekenreishausen und Hardt angegeben, 
wie wohl vermuthet werden darf, da damals das Studium steriler 


177 


Moose nicht betrieben wurde, mit Früchten. Solche finden sich 
noch zwischen Ferthofen und Kardorf 615 m., im Schorenmoos 
680 m., Glitzenmoos 720 m. und unter Vordergsäng 740 m. ! 

(W.: Wurzacher Ried 652 m. !). 

(? Var. capillaris Lindb. wurde von Dr. Hagen in einer 
sterilen Form aus dem Wurzacher Ried erkannt. Da dieselbe 
jedoch keine Blüthen besitzt, auch foliis basi plieatis versehen 
ist, darf die Richtigkeit bezweifelt werden!). 

261. Philonotis caespitosa Wils. # 

(W.: Ober-Essendorf gegen das „wilde Ried“ (Hrt.) non vidi. !) 

962. Catharinaea undulata (L.) Web. et Mohr. } 
Sehr häufig auf kalkarmem Substrat, Sand, Lehm und auch Torf. 
Letzteres im Reicholzrieder Moor neben Tortella fragilis 700 m. 
Polytrichum und bei Köberlin. 

(W.: Roth, Brunnentobel bei Zeil auf Flinzmergel 715 m. !) 

263. Gatharinaea angustata Brid. 

(W.: Unterschwarzbach, OÖ. A. Waldsee auf lehmigem Boden eines Weg- 
rains ca. 630 m. (Hrt.). 

964. Gatharinaea tenella Rohl. 

(W.: Osterhofer Berg, OÖ. A. Waldsee auf feuchtem, sandig-lehmigen 
Boden eines kleinen Erdhaufens ca. 750 m. (Hrt.). 

265. Pogonatum nanum (Schreb.) P. Beauv. Selten 
auf Lehm: Graben am Nordrand des Diekenreiser Waldes 628 m. 
mit der Var. longisetum Br. eur. ! 

(W.: Roth (Ducke), Wald bei Binnroth Bonlanden, (Hekl.), Kappel bei 
Eberhardszell, Hummertsried gegen Unterschwarzhach (Hrt.). 

966. Pogonatum aloides (Hedw.) P.Beauv. f Häufig 
in lehmigen und thonsandigen Hohlwegen durchs ganze Gebiet 
bis S00 m. Dickenreishausen und Grönenbach (Köberlin). ! 

(W.: Thannheim, Mooshausen u. s. w. !) 

267. Pogonatum urnigerum (L.) P. Beauv. 7 So 
häufig wie die vorhergehende Art und auf den gleichen Sub- 
straten. Dickenreiser Wald, Grönenbach (Köberlin. !) Kiesgrube 
bei Buxach 590 m., Dankelsried 610 m. 

(W.: Marstetten 650 m. !) 

268. Polytrichum formosum Hedw. Sehr häufig auf 
sandiger und lehmiger Unterlage in schattigen Wäldern durch 
das ganze Gebiet. 

269. Polytriechum gracile Menz. Häufig in allen Hoch- 
mooren des Gebietes: Plesser Moor 560 m., Schorenmoos 680 m., 

12 


178 


Reicholzrieder Moor 700 m., und Moor am Sachsenrieder Weiher 
710 m. .! 

(W.: Illerthal bei Oberdettingen (Engert), Füramooser und Wurzacher 
Ried (Hrt). 

370. Polytrichum piliferum Schreb. f Häufig auf 
kalkärmstem Sand und Lehm, auf Waldblössen und an den 
lichten Rändern der Nadelwälder. Dickenreis (Köberlin), Wald- 
hohlweg zwischen Filzingen und Illeraichen 560 m., Station 
Grönenbach gegen Ziegelberg 680 m., Woringer Wald 700 m. 
An allen genannten Stellen ce. fr. ! 

(W.: Berkheimer Wald gegen Roth, Thannheim, beidemale c. fr. !). 

971. Polytrichum juniperinum Willd. Sehr häufig 
durchs ganze Gebiet, wie alle seine Verwandten vorwiegend auf 
kalkarmem Boden. Ausnahmsweise jedoch, aber steril im kalk- 
haltigen Memminger Ried ober der Riedmühle 600 m. ! 

(W.: Ebenfalls nicht selten : Thannheim Berkheim, Roth, !, Illerthal bei 
Unterdettingen u. s. w.). 5 

972. Polytrichum strietum Banks. Häufig in allen 
Hochmooren, indessen ausnahmsweise auch einmal im Wiesen- 
moor und zwar auf einem grösseren, im Memminger Pulverried 
liegenden (wie dorthin gekommen?) Torfbrocken 600 m. ! 

(W.: Ilerthal bei Oberdettingen (Engert), Wurzacher Ried (Hglm. !), 
Füramooser Ried, wildes Ried bei Oberessendorf (Hrt.). 

973. Polytricehum commune L. T Seltener als die vor- 
genannten Arten, besonders an sumpfigen Stellen mooriger 
Wälder und bewaldeten Rändern von Hochmooren. Köberlin 
sagt zwar: „überall in Wäldern, auf Heideplätzen, an nassen 
Waldstellen, da er aber P. junipermum nicht aufführt, so liegt 
es sehr nahe, dass seine Angabe auf Rechnung dieser verbreiteten 
Art zu bringen ist. Zwischen Station Grönenbach und Ziegel- 
bach 676 m., Woringer Wald gegen Kronburg 700 m. ! 

(W.: Wald in der Seihe bei Roth, (Huber) Burgerwald bei Kisslegg !, 
Osterhofer Berg zwischen Ober-Schwarzach und Ellwangen im Wald (Hrt.). 

97%. Polytrichum perigoniale Michx. Selten (oder 
wahrscheinlich oft nur übersehen) im Wald östl. von Boos auf 
lehmigem Sand 590 m. ! 

975. Buxbaumia aphylla L. Selten und stets nur in 
geringer Zahl auf Lehm : Eisenburger Wald (Huber), Hohlweg im 


Wald zwischen Hintergsäng und Ewiesmühle 750 m. ! 
(W.: Wald ‚im Schachen“ zwischen Berkheim und Roth (Ducke und 
Hekl.!), bei Oberkirchdorf und Unterzell (Hckl.). 


179 


976. Buxbaumia indusiata Brid. Sehr selten auf einem 
faulen Baumstumpf ober Frauenkau bei Grönenbach zwischen 
Aneura palmata 700 m.! 

(W.: Zwischen Michelwinnenden und Mittishaus, Mühlhausen und Fgg- 
mannsried gegen Ziegolz (Hrt.), immer nur in wenigen Exemplaren.) 

277. Diphysium sessile (Schmid.)Lindb. 7 (D. foliosum 
Mohr.) Nicht häufig auf sandigem und lehmigen Waldboden, be- 
sonders in Hohlwegen : Kellmünz gegen Osterberg 580 m., Iller- 
aichen gegen Bergenstetten 600 m., Diekenreiser Wald am West- 
hang 620 m., Lautracher Wald gegen Aichstetten nächst der 
Landesgrenze 630 m., Bad Klevers 690 m., Hintergsäng 800 m. ! 

(W.: Roth (Köberlin und Ducke), Illerthal bei Unterdettingen (Engert), 
Wurzacher Stadtwald (Hrt.), zwischen Haslach und Hauerz am Waldrand. ! 


B. Pleurocarpae. 


978. Fontinalis antipyretica L. Häufig sowohl im 
stehenden als fliessenden, kalkarmen und kalkreichen Gewässern, 
Mit Früchten in einem Bächlein bei Grünenfurth 585 m. (Huber!) 
und im Günzelweiher bei Kronburg 656 m. ! ; 

(W.: in der Roth, im Krummbach bei Berkheim 580 m., hier mit Früchten 
bedeckt (Hekl.!), 

Eine im Ablasswehr der Ilermühle in Lautrach gesammelte 
auffallend schlanke Form weicht in ihren anatomischen Details 
von F. eracilis Lindb. ab, mit welcher sie eine Zeitlang identi- 
fieirt wurde. Sie stimmt auch mit keiner der neuen durch 
Limpricht veröffentliehten Arten überein, muss also bei F. anti- 
pyretica belassen werden. 


279. Leucodon sceiuroides Schwägr. Sehr häufig und 
meist steril an Alleepappeln und sonstigen freistehenden Feld- 
bäumen, fehlt indessen auch den Stämmen des geschlossenen 
Waldes und selbst der Nagelfluh nicht. So am Falkenberg 800 m. 
Früchte sind selten: an Pappeln am Weg von Eisenburg nach 
Trunkelsberg (Huber). 

280. Antitrichia eurtipendula (Hedw.) Brid. Selten 
und in der Regel steril: An Fichten des Waldsaumes beim Neu- 
bruch 625 m. !, an (inzwischen gefällten) Alleepappeln zwischen 
der Haussmannschen Fabrik und Benningen (Huber !), im Eisen- 
burger Wald (Huber). 

19% 


180 


(W.: Berkheimer Wald!, in der Seihe bei Roth (Huber!), Wuchzen- 
hofen bei Leutkirch an Tannen c. fr. (Hckl.), auf erratischem Block der Mo- 
räne bei Urbach und Rossberg wenig und steril (Hrt.). 

981. Neckera- pennata (L.) Hedw. Selten an Buchen- 
stämmen, auch ce. fr.: Eisenburger Wald gegen Steinheim (Huber), 
Lehenberg bei Westerheim 665 m., Rottenstein 685 m. ! 

(W.: Nördlich von Marstetten gegen Mooshausen !, „in der Seihe“ bei 
Roth (Huber !), Osterhofen, Eggmannsried, Dietmanns, Eberhardszell, Ochsen- 
hausen (Hrt.), Röthelesberg bei Wurzach. !) 

989. Neckera pumila Hedw. 

(W.: Moosbach bei Kirchberg an der Iller (Engert), Ziegelberg gegen 
Arnach (Hrt.). 

983. Neckera crispa Hedw. 7 Nicht selten auf Nagelfluh, 
bisweilen — hier stets steril — auch an Buchenstämmen, be- 
sonders im oberen Theile des Gebietes. Steril am Lehenberg 
bei Günz 664 m. an Bäumen, c. fr. zwischen Grönenbach und 
Rottenstein (Köberlin und Breher !) 720 m., am Falkenberg gegen 
Ewiesmühle 750 m.! und im Kohlloch 730 m. (Köberlin!). Hier 
und an der schönen Halde bei Bossarts 730 m., auch eine sterile 
f. insolata mit gedrängter Beblätterung und gelbbräunlicher 
Färbung. ! 

984. Neckera complanata Hüben. T Häufig aber nur 
sterilan Buchen und auf Nagelfluh schattiger Wälder und Schluch- 
ten: Spitalweiher bei Buxach an jungen Eichen (Huber), Dieken- 
reiser Wald und Grönenbach (Köberlin), Kellmünz 600 m., Kar- 
dorf 610 m., Schättele gegen Woringen 650 m., zwischen Kron- 
burg und Wagsberg 660 m., Oberhinwang gegen die Westerau, 
Rottenstein 700 m. ! 

(W.: Marstetten!, Eberhardszell, Füramoos, Österhofer Berg gegen 
Haidgau, Ellwangen meist an Nagelfluh und erratischen Blöcken (Hrt.), Brun- 
nentobel bei Zeil mit g' Bl. 740 m. und am Röthelesberg bei Wurzach auf 


Bäumen. !) 
Eine zarte, ganz in Flagellen aufgelöste Form findet sich neben 


der typischen Art im Walde zwischen Woringen und Schättele 
auf Nagelfluh 650 m. und im Kohlloch ober Grönenbach, sowie 
an der schönen Halde bei Bossarts 730 m. 

255. Homalia trichomanoides (Schreh.) Bryol. eur. 
Häufig in schattigen Hecken und am  Fusse von Waldbäumen, 
auch auf Walderde, besonders Sand. Letzteres zwischen Kell- 
münz und Filzingen 570 m., zwischen Illeraichen und Bergen- 


181 


stetten 590 m. Früchte sind nicht selten: so Gaishof 617 m. 
(Huber !), Kellmünz gegen Osterberg, zwischen Kronburg und 
Wagsberg 660 m., zwischen Oberbinwang und Westerau u. s. w.! 

(W.: Zwischen Zell und Mittenberg an der Roth, Wurzach (Huber !). 

986. Myurella julacea (Vill.) Bryol. eur. Bisher im 
Gebiet vergebens gesucht. Nächster Fundort 

(W.: im Schleifertobel unterhalb der schönen Buche an der Adelegg, 
sehr selten auf Nagelfluh 910 m, (Hrt.). 

987. Leskea nervosaMyr. Häufig an Bäumen, besonders 
im oberen Theile des Gebietes. Pappeln beim Strassbauer an 
der Buxach c. set. 596 m., Mühlbachschlucht in Lautrach 600 m., 
Hecke in Gossmannshofen 647 m., Grönenbach an verschiedenen 
Stellen: Eichen hinter der Station, am Schlossberg 690 m. u. s. w., 
an Buchen mit Pterieynandrum unweit Ehrensberg und Greut bei 
Legau 683 m., hier auch an Weiden. ! 

(W.: Eggmannsried an Quercus, Hummertsried an Salıx, an der Moräne 
bei Urbach auf einer Buchenwurzel, Rossberg an Juglans, im Brunnentobel 
bei Zeil (Hrt.). 

988. Leskea catenulata Mitt. (Pseudoleskea Br. eur.) 
Sehr selten und nur steril auf Nagelfluh des Steiges vom Weiler 
„vorm Wald“ ins Kohlloch hinab 720 m. ! 

989. Leskea tectorum (A.Br.) Lindb. Nicht selten aber 
nur steril auf alten Hausdächern der Stadt Memmingen und auf 
Holz und Baumrinde: So an alten Gartenplanken vor dem Ein- 
lassthor und an Eschen bei der steinernen Brücke nächst dem 
Gottesacker. Sonst nur noch von Pless, 548 m. bekannt, wo sie 
den Fuss alter Pappeln und das Dach der Kegelbahn in der 
Wirthschaft besiedelt. ! 

390. Leskea polycarpa Ehrh. f Selten nd stets fruch- 
tend: Pappeln an der Strasse nach Dickenreis (inzwischen ge- 
fällt), Nussbaum neben der Kegelbahn in der Burgwirtschaft mit 
Pylaisia polyantha 605 m. 

Var. $ paludosa Schimp. fand Köberlin am Fuss der 
Eichen, Weiden und Erlen an der Buxach bei Dickenreishausen. 
Sub. nomine Hypnum aquatile Mart. aufgeführt. , 

(W:: Roth am Ufer des Flusses (Hckl.!). 

991. Anomodon vitieulosus (L.)-Hook et Tayl. 7 
Häufig an Hecken, Bäumen und auf Nagelfluh durch das Gebiet: 
Memmingen an der Stadtmauer beim Krugsthor, an den Hecken 
des Promenadewegs und bei den Holzplätzen. Memmingerberg an 


182 
Weissdorn, Stadtweiher auf Lehm, Diekenreishausen 618 m., Grö- 
nenbach (Köberlin). Lehenberg bei Günz, Steinbach, Felsenberg 
700 m., Falkenberg 750 m. c. fr. (Huber !) 

(W.: Marstetten auf Nagelfluh ce. fr. (Köberlin!), zwischen Zell a. Roth 
und Mettenberg !). 

999. Anomodon attenuatus (Schreb.) Hüben. Häufig 
aber nur steril an Baumwurzeln, auf Sand und Nagelfluh 560 
bis 700 m. ! 

(W.: Gleichfalls an zahlreichen Standorten, aber nur steril: Marstetten, 
zwischen Zell und Mettenberg (Hcekl.!) 

9293. Anomodon longifolius (Schleich) Bruch. Nicht 
häufig und nur steril auf Nagelfluh: Rottenstein, Kohlloch und 
Falkenberg bei Grönenbach (Huber!) 730—760 m., Mühlschlucht 
bei Lautrach 620 m. ! 

(W.: Marstetten 680 m.!, Schlucht zwischen Zell und Mettenberg!, 
zwischen Fberhardszell und Dietenwengen, Schweinhauser Tebel im Hoch- 
geländ (Hrt.). 

994. Pterigynandrum filiforme Hedw. Nicht häufig 
und nur steril an alten Brettern und Buchen: Dickenreishausen 
622 m. !, Rottenstein, Ehrensberg bei Legau 685 m. ! 

(W.: An Buchen der Heinrichsburg am Hochgelände, zwischen Oster- 
hofen und Eggmannsried und auf dem Moränenstrang zwischen Waldsee und 
Rossberg, hier auch prächtig fruchtend (Hrt.). 

Var. heteropterum ce. decipiens W. et M.) 

(W. : An mehreren grösseren erratischen Urgesteinsblöcken auf der Mo- 
räne bei Urbach und Rossberg, ©. A. Waldsee, spärlich auch am grossen er- 
ratischen Hornblendeschieferblock zwischen Einthürnen und Arnach (Hrt.) 

295. Thuidium tamariscinum (Hedw.) Bryol. eur. 
Sehr häufig in schattigen, quellenreichen Wäldern, auch nicht 
selten ce. fr.: so bei Rottenstein 730 m., Au bei Grönenbach 640 m., 
am Lehenberg 600 m., im Eisenburger Wald 620 m., am Falken- 
berg 750 m. ! (Köberlin). 

(W.: Füramoos gegen Ellwangen mit Früchten (Hrt.), Thannheim!). 

996. Thuidium pseudo-tamarisci Limpr. *) Sehr 
selten fruchtend im Lautracher Wald 700 m. ! Memmingen: 
Dach des Wallgangs ‚auf der Engelsburg 610 m. ster. ! 

997. Thuidium delicatulum (Dill.) Mitt. Sehr häufig 
auf feuchten Stellen, Rainen oder Wiesen, in Wiesen- und Hoch- 
mooren durch das ganze Gebiet. Wurde noch nicht fruchtend 
gesammelt. 


*), Richtiger wäre der Namen pseudo-tamarisceinem, 


185 


(W.: Berkheim! und auch sonst im Illerthal, überall häufiger als Th 
tamariseinum 'Hrt.!). 

Thuidium Philiberti Limpr. fehlt gewiss dem Floren- 
gebiet nicht; doch befand es sich nieht unter den zahlreichen, 
zum Zwecke der Constatirung nachuntersuchten Belegen. ! 


998. Thuidium recognitum (Hedw.) Lindb. Sehr 
selten und fruchtend. am Steig von dem Weiler „vorm Wald“ ober 
Grönenbach ins Kohlloch hinab 750 m. ! 

(W.: Auf der Moräne zwischen Waldsee und Heisterkirch und zwischen 
Urbach und Rossbach steril (Hrt.). 

999. Thuidium abietinum (Dill.) Br. eur. Häufig,- aber 
nur steril durch das ganze Gebiet an sonnigen, begrasten Rainen, 
Waldrändern, in Kiesgruben und auf Nageltluhfelsen. 

(W.: Thannheim ! und a. ©.) 

300. Platygyriumrepens (Brid.) Bryol. europ. Selten 
und oft steril an Waldbäumen: Trunkelsberger Wald an Fichten 
627 m. !, am Waldrand zwischen Filzingen und llleraichen auf 
Eichen 550 m. e. fr. Steril ausserdem im Buxheimer Wald und 
zwischen Illeraichen und Bergenstetten 590 m. ! Das anderswo 
nicht seltene Vorkommen der Art auf alten Brettern u. s. w. 
wurde hier noch nicht wahrgenommen. 

(W.: Wald bei Roth an Fichten! Steril bei Hummertsried, im Wurz- 
acher Ried an Pinus Pumilio (Hrt.), im Wald bei Moosbach unweit Kirchberg 
(Engert). 

301. Pylaisia polyantha (Schreb.) Bryol. europ. f 
Häufig und fruchtbedeckt an altem Holzwerk und Bäumen aller 
Art durch das ganze Gebiet. Schon von Köberlin bei Dicken- 
reishausen und Grönenbach beobachtet. 

302. Orthothecium rufescens (Dicks.) Bryol. eur. 

(W.: Nächster Standort an Nagelfluh im Nordendorfer Tobel bei Isny 
ca. 790 m. (Hglm.). 

303. Orthothecium intricatum (Hartm.) Bryol. eur. 
Sehr selten und nur steril auf Nagelfluh am Steig im Kohlloch 
740 m. und bei Vordergsäng 750 m. ! 

(W.: Brunnentobel bei Zeil (Hrt.). 

304. Gylindrotheeium eonceinnum (de Not.) Schimp. 
Häufig, aber nur steril auf Kiesgerölle, Nagelfluh, an kurzbe- 
grasten Rainen und Betonmauern: letzeres am Lautracher Berg, 
Illerufer bei Fellheim 568 m., Station Dietmannsried 720 m. 
Kohlloch 740 m. ! 


u 


(W.: Mettenberg bei Roth. ! Waldrand ober dem Ziegelstadel bei Roth, 
Marstetten 595 m. ! Hummertsried bei der Ruine, am Ziegelberg bei Rohr- 
bach (Hert.) 

305. Glimacium dendroides (Dill. ) W. et Mohr. 7} 
Häufig und gewöhnlich steril auf Sumpfwiesen, in Wiesen- und 
Hochmooren. Fruchtend auf Sumpfwiesen gegen die Hausmann- 
sche Fabrik (Dr. Herz) und im Rottensteiner Moorwald bei Grö- 
nenbach 680 m. ! 

(W.: Roth (Ducke), Bechtenroth bei Erolzheim (Hckl.), in beiden Orten 
e. fr. Wurzacher Ried. ! 

306. Isothecium myurum (Poll.) Brid. 7 Sehr häufig 
in ällen Wäldern auf Erde und am Fusse von Bäumen, meist 
fruchtend. Schon von Kbn. an Buchenstämmen im Grönenbacher 


Wald und bei Schönau gesammelt. Eine f. gracilescens 


flagellifera besiedelt den thonsandigen Hohlweg im Walde 
zwischen Kellmünz und Österberg 580 m. !, ist aber steril. 

(W.: Marstetten 600 m. ! Hier trägt die Pflanze ein entartetes, kugel- 
förmiges Sporangium). 

307. Homalothecium sericeum (L.) Bryol. eur. 
Häufig, auch nicht selten ce. fr. an Bäumen und auf Gestein. So 
z. B. auf Flinz zwischen Ferthofen und Kardorf 620 m., auf 
Nagelfluh im Kohlloch 730 m. ! 

(W.: Schlossruine Marstetten 600 m. e. fr.). 

308. Gamptothecium lutescens (Huds.) Bryol. eur. f 
Sehr häufig in Kiesgruben, auf Nagelfluh, an Rainen, auf Dächern 
und unter Gebüsch, meist jedoch nur steril. Früchte bei Fell- 
heim 568 m. ! Falkenberg und Grönenbach (Kbn.). 


(W.: Marstetten auf Nagelfluh und Ahornstämmen (! Kbn.), Thannheim 
ce. fr. in Thongruben. !) 

309. Gamptothecium.nitens (Schreb.) Schimp. Häufig 
auf Sumpfwiesen und in Mooren und zwar sowohl in Hoch- als 
Wiesenmooren. Mit Früchten im Memminger Ried unweit der 
Riedmühle 604 m. und bei Buxach gegen den Buxheimer Ziegel- 
stadel 590 m. ! 

(W.: Sumpfiges Waldthal hinter Thannheim, Quellsümpfe an der Roth mit 
Cochlearia officinalis L. !, Osterhofen und Wurzacher Ried (Hrt.), überall c. fr.) 

Formen mit abweichendem Habitus sind: 

a) f. viridis im Memminger Ried etc. 600 m. und 

b) f. robusta mit auffallend gebräunten Stengelspitzen 
am Bahndamm gegen Grünenfurth und im Schorenmoos 
ober Grönenbach 588—680 m. ! 


185 
310. Brachythecium Mildeanum Schimp. (Br. sale- 
brosum y 'palustre Schimp.) Ziemlich selten: auf Sumpfwiesen 
und in Hochmooren. Buxheim gegen die Steigmühle 550 m. 
(Huber) Plesser Moor 560 m., Lautracher Wald 630 m., Reicholz- 
rieder Moor 700 m. ! Ueberall dahier steril. 


3ll. Brachythecium salebrosum (Hoffm.) Bryol. 
eur. Sehr häufig und formenreich auf Sand, Erde, an Steinen 
und Bäumen. Oft nur steril. Von den Varr., welche Limpricht 
verzeichnet, befindet sich unter des Verf. Belegen vor: 

Var. y densum. [HIlergleiffe bei Ferthofen unter Gebüsch 
605 m. ! 

W.: Bonlanden ce. fr. (Hckl.), Marstetten, Brunnentobel bei Zeil 720 m. !). 

312. Brachythecium campestre (Bruch) Br. eur. 
Sehr selten auf lehmigem und lehmig-kiesigen Erdboden: Teich- 
gärtle bei Buxach mit Br. albicans, sonniger Waldrand gegen- 
über Rottenstein bei Grönenbach 705 m. ! Nur steril. 

(W.: Hummertsried bei Aspach auf lichter Waldstelle mit wenigen 
Früchten KEert.). 

313. Brachythecium populeum (Hedw.) Br. eur. 7 
Nicht häufig an kalkarmen Geröllen und am Fusse von Bäumen: 
Abhang hinter Station Grönenbach gegen Thal auf Quarz und 
mit Säuren brausendem Sandstein (Köberlin !) 765 m., Wald- 
schlucht bei Kronburg 670 m. ! 

(W.: Illergries (Engert), zwischen Eberhardszell und Fischbach, Hum- 
mertsried und Eggmannsried, Ochsenhausen am Krummbach, Unteropfingen 
(Hrt.), Kirchdorf (Hckl.). 

314. Brachythecium velutinum (L.) Bryol. eur. 7 
Häufig im ganzen Gebiet auf Waldbodeu jeglicher Art, an Baum- 
wurzeln, auf faulem und verarbeitetem Holz ete. reich fruchtend. 
Schon von Kbn. als Hypnum intricatum im Dickenreiser Wald 
und bei Grönenbach angegeben. 

(W,.: Thannheim !). 

315. Brachythecium rutabulum (L.) Bryol. eur. 7 
Sehr häufig und ungemein formenreich unter Gebüsch, an Zäunen, 
Mooren, auf feuchten Wiesen und in Wäldern ohne Bevorzugung 
irgend eines Substrats im ganzen Gebiet. 


(W.: Marstetten ıKbn.!), an den Quellen des Schweinbachs bei Roth, im 
Brunnentobel bei Zeil auf Flinzsand 720 m. !) 


316. Brachythecium glareosum (Bruch) Br. eur. 
Nicht selten, indessen nicht überall fruchtend auf Erde, Kies und 


186 
Nagelfluh: Fellheim 550 m., Kohlloch und Bad Klevers bei Grö- 
nenbach, Frauenkau c. fr.; noch am Falkenberg und bei Vorder- 
gsäng 760 m. ! 

(W.: Marstetten 600 m. ce. fr. !. zwischen Zell und Mettenberg auf 
Nagelfluh, Brunnentobel bei Zeil auf Sandstein 720 m. !). 

317. Brachythecium albicans (Neck.) Bryol. eur. 7 
Nicht selten auf lehmigem, selbst mit etwas Kalkkies gemischtem 
Waldboden, meist steril: Dickenreis (Kbn. !) am Weg nach 
Dickenreishausen und gegen Woringen 625 m., Teichgärtle bei 
Buxach 610 m., Rettenbach gegen die grosse Fichte 690 m., 
Grönenbach (Kbn.), Waldsaum zwischen Sommersberg und Brand- 
holz 700 m. ! 


(W.: Mühlhausen, Hummertsried bei Aspach, Dietmanns, überall steril. 
(Hrt.\. 


Var. $ dumetorum Limp. Waldwege ober Eisenburg 
670cm.2e. de} 

(W.: Waldrand bei Unterschwarzach, OÖ. A. Waldsee ce. fr. (Hrt.). 

318. BrachytheciumrivulareBryol.eur. Nicht selten 
an Waldquellen, besonders im oberen Theile des Gebietes. Lehen- 
berg bei Günz 600 m. Au zwischen Grönenbach und Legau. 
Rottenstein, zwischen Kronburg und Wagsberg, Falkenwald e. fr. 
750 m. ! 

(W.: Roth (Hcekl.!), Marstetten 590 m. !, Hummertsried, Dickenreis, 
Arnach (Hrt.). 

319. Scleropodium purum Lindb. r (Hypnum purum 
L.). Häufig auf kalkfreien und kalkhaltigen Substraten in Wäl- 
dern und an Waldsäumen. Früchte im Illergries bei Bronnen 
575 m. und bei Vordergsäng 750 m.! Dickenreishausen (Kbn.). 

(W.: Thannheimer Wald ce. fr. ! Berkheimer Wald. !) 

320. Eurhynchium strigosum (Hoffm.) Bryol. eur. 
Selten auf lehmigem Boden. 

(W.: Marstetten (Huber !', Schlossberg in Zeil e. fr. 740 m. ! zwischen 
Kirchberg u. Erolzheim (Engert), Berkheim, Bonlanden (Hckl.), Heinrichsburg, 
Oberessendorf, Füramoos, Osterhofen auf der grossen Moräne zwischen Heister- 
kirch und Rossberg (Hrt.). 

321. Eurhynchium striatum (Schreb.) Schimp. Sehr 
häufig fruchtend in schattigen Wäldern auf Erde und Baum- 
stümpfen durch das ganze Gebiet. 


(W.: Eine seltsame Form auf trockenem sonnigen Waldboden bei Mar- 
stetten steril. !) 


187 


322. Eurhynchium striatulum (Spruce) Bryol. eur. 
Sehr selten und nur steril auf Nagelfluh: Wald zwischen Grönen- 
bach und Rottenstein 700 m. ! 

(W.: Sparsam im Seweinhauser 'T'obel am Hochgeländ (Hrt.). 

393. Eurhynehium erassinervium (Tayl.) Br. europ. 

(W.: Unweit Ziegelbach am Ziegelberg steril auf Nagelfluh (Hrt.). 

324. Eurhynchium Tommasinii (Sendtn.) R. Ruthe. 
Sehr selten und nur steril auf Nagelfluh: Wald bei Rottenstein 
700 m. ! 

(W.: Marstetten ! Zwischen Eberhardszell und Dietenwengen (Hrt.). 

325. Eurhynchium piliferum (Schreb.) Bryol. eur. 
Sehr häufig im ganzen Gebiet auf Lehm und lehmigem Kies 
unter Hecken und in Wäldern, auch an grasigen Böschungen. 
Selten fruchtend: Bahneinschnitt zwischen Trunkelsberg und 
Eisenburg 630 m. ! 

(W.: Waldschlucht hinter Marstetten e. fr. ! Berkheimer Wald, Schlucht 
zwischen Mettenberg und Zell a. Roth. ! Bonlanden (Hckl.). 

326. Eurhynchium Stockesii (Tum.) Bryol. europ. 
Häufig und an schattigen feuchten Waldwegen characteristische 
Massen-Vegetation bildend, nur steril: Dickenreiser Wald bei der 
sogen. Schwedenschanze und am Weg nach Woringen 626 m., 
Eisenburger Wald, zwischen Ferthofen und Hitzenhofen, zwischen 
Lautrach und Aichstetten, Grönenbach gegen Rottenstein 710 m. ! 

(W.: Ziegelberg ober Ziegelbach ce. 750 m. (Hrt.). 

327. Eurhynchium praelongum (L. Hedw.) Bryol. 
eur. 7 Sehr häufig im ganzen Gebiet auf Gartenerde, Brach- 
äckern, an Waldwegen und auf Nagelfluh. Oft nur steril. Schon 
von Köberlin bei Grönenbach gefunden. Früchte in Dickenreis- 
hausen und am Felsenberg bei Gossmannshofen 700 m. ! 


328. Eurhynchium Schwartzii (Tum.) Gurnow. 
(E. praelongum d atrovirens Brid.) Selten: auf Nagelfluh zwischen 
Grönenbach und Rottenstein und auf lehmigem Graben-Aushub 
zwischen Dickenreis und Schättele 633 m. Auch im Kohlloch 
ober Grönenbach, meist c. fr. ! 

(W.: Marstetten und Röthelesberg bei Wurzach auf Nagelfluh. !) 

329. Eurhynchium Schleicheri (Hedw. fil.) Lorentz. 
Selten und gewöhnlich steril: Kohlloch auf Nagelfluh 720 m. ! 

(W.: Marstetten in Höhlungen der Nagelfluh !, auf dem Moränenstrang 


zwischen Heisterkirch und Urbach auf Erde eines alten Hohlwegs, in einer 
kleinen Waldschlucht am Osterhofer Berg ce. fr. (Hrt.). 


183 

330. Rhynchostegiella tenella (Dicks.) Limp. 

(W.: Ruine Neu-Waldsee selten, aber doch fruchtend in einer Mauer- 
ritze (Hrt.). 

331. Rhynchostegium rotundifolium (Scop.) Bryol. 
eur. Sehr selten und fruchtend am Nordfuss des Falkenbergs 
unter dem Falkenhof auf Ziegeltrümmern mit beiden Nachfolgen- 
den 740 m. ! 

332. Rhynchostegium confertum (Dicks.) Bryol. 
europ. Selten und fruchtend auf Nagelfluh: Haussmann’sche 
Fahrik 600 m., Neubruch auf einem Grenzstein 625 m., Falken- 
berg auf Ziegeltrümmern 740 m. ! 


Y 


333. Rhynchostegium murale (Neck.) Bryol. eur. 7 
Häufig auf Sandstein, Nagelfluh und Ziegeln, gewöhnlich reich 
fruchtend: Memmingen auf der Stadtmauer und verschiedenen 
Hausdächern, Ottobeuren 648 m., Felsenberg 700 m. und Falken- 
berg 740 m. ! etc. 

Var. julaceum Bryol. eur. Kohlloch ober Grönenbach, 
Nagelfluh 730 m. (Köberlin !). 

334. Rhynchostegiumrusciforme (Neck). Bryol. eur. 
Nicht selten in Brunnentrögen und an Ablasswehren, auch ce. fr.: 
Schöllhorn’sche Kunstmühle, Grünenfurth, Buxacher Mühle 585 m., 
Holzmühle, zwischen Ferthofen und Kardorf 610 m. auf Flinz, 
im Kohlloch auf Nagelfluh 720 m. ! 

(W.: Marstetten, Mühlschuss in Roth. !) 

Var. $ lutescens Schimp. Mühlwehr in Lautrach steril 
610.m. ! 

Var. d prolixum Biryol. eur. 

(W.: Hungerbächlein bei Ochsenhausen (Hckl.). 

3355. Thamniumalopecurum (E.) Bryol. eur. Selten 
und bisher nur steril auf Nagelfluh: Felsenberg bei Gossmannshofen 
700 m., Falkenwald gegen Ewiesmühle 750 m., Kohlloch 730 m., 
zahlreich im Hegelsteiner Wald zwischen Ronsberg und Ober- 
günzburg 750 m. ! (Im oberen Illerthal noch nicht beobachtet. 

(W.: Schweinhauser Tobel im Hochgelände; mehrfach steril (Hrt.). 

336. Plagiothecium undulatum (L.) Bryol. europ. 
Selten in schattigen Wäldern auf lehmigem Boden. Nur steril. 
Dickenreiser Gemeindewald 625 m. (Huber), Lautracher Wald 
(Entleutner). 

(W.: Auf dem Hochgeländ im Walde zwischen Heinrichsburg und Hoch- 
dorf, steril meist in einzelnen Stengeln, zwischen anderen Moosen versteckt, 


hinkriechend ca. 660 m., am Ziegelberg ober Rohrbach, ©. A. Waldsee und 
bei Kirchberg, OÖ. A. Biberach, auf Waldboden spärlich (Hrt.). 

337. Plagiothecium silvatieum (Huds.) Br. europ. 
Nicht häufig in Wäldern, besonders auf kalkarmem Erdboden. 
Schon von Köberlin an Hohlwegen im Dickenreiser Wald ge- 
funden. Noch bei Hintergsäng S00 m. ! Dankelsried 606 m. 
auf Sand! 

(W.: Roth, ! Dietmanns, Ziegelberg bei Arnach, Wurzacher Rıed auf 
Torf (Hrt.). 

338. Plagiothecium Röseanum (Hampe) Br. eur. 
Weit häufiger als die vorige Art, besonders auf dem Sande der 
tieferen Lagen des Gebietes, daselbst auch fruchtend. So Kell- 
münz gegen Osterberg und Weiler 580 m., steril am Lehenberg, 
zwischen Kronburg und Wagsberg, im Lautracher Wald 625 m., 
bei Ehrensberg unweit Legau 685 m. ! u. s. w. 

(W.: Zwischen Marstetten und Mooshausen !, Hochgeländ im Schwein- 
hauser Tobel, bei der Heinrichsburg, im Josefstobel, Mühlhausen in sandigem 
Hohlweg, Osterhofer Berg (Hrt.). 

339. Plagiothecium denticeulatum (L.) Bryol.europ. 
Häufig durchs ganze Gebiet in Nadelwäldern und Mooren aut 
humoser Walderde, Torf und in den Klüften der Nagelfluh; auch 
auf Sand und Lehm. Auf Torf im Reicholzrieder Moor 700 m. ! 

(W.: Wald Thiergarten bei Marstetten 630 m., Quelle des Schweinbachs 
bei Roth !, auf Torf im Füramooser- und Wurzacher Ried (Hrt.). 

340. Plagiothecium curvifolium Schlieph. 1880. 
(P. salutans Molendo in sched. 1878). Selten in schattigen Wäldern 
am Fusse von Bäumen una Baumstümpfen: Woringer Wald bei 
Hörpolz 700 m. !, Grönenbacher Wald 680 m. V. 90. cop. In 
meiner Sammlung befindet sich diese Art ausserdem noch von 
nachstehenden deutschen, in Limpr. „Deutsche Laubmoose*, nicht 
erwähnten Standorten: Waldstein im Fichtelgebirge und Schnee- 
berg über Bischofsgrün 2400—2600 ! (Molendo), Hünenburg bei 
Bielefeld in Westfalen. ! 

341. Plagiothecium Ruthe Limp. Als P. denticulatum 
Schp. v. undulatum Ruthe von Sanio bestimmt in meiner Samm- 
lung. Sehr selten oder wahrscheinlich öfter übersehen: Dankels- 
ried an den eisenhaltigen Quellen auf®Thonsand 609 m. ! 

342. Plagiothecium pulchellum (Dicks.) Bryol. eur. 
Sehr selten: Sandige Strassenböschung im Walde zwischen Boos 
und Reichau V. 90. ce. fr. immaturis. ! 


190 


343. Plagiotheeiumdepressum (Bruch.)Dix. (Rhyncho- 
stegium depressum Bryol. eur.) Selten und steril auf Nagelfluh 
und Ziegeltrümmern: Felsenberg bei Gossmannshofen 730 m., 
Falkenberg bei Ittelsburg NO. 750 m. ! 


(W.: Marstetten! Auf der Moräne zwischen Heisterkirch und Urbach 
an Hohlwegen (Hrt.), 


344. Plagiothecium elegans (Hook.) Sulliv. Nicht 
selten in lehmigen und sandigen Waldhohlwegen durchs ganze 
Gebiet 580—720 m.: Kellmünz auf Thonsand 580 m., zwischen 
Ileraichen und Bergenstetten 590 m., Dickenreiser Wald mit 
einigen wenigen der so seltenen Früchte*), Woringer Wald, 
Wälder um Grönenbach auf Lehm. ! 


(W.: Schweinhauser Tobel im Hochgeländ, auf dem Rossberger Moränen- 
strang bei Urbach (Hrt.). 


345. Plagiotheeium silesiacum (Sel.) Bryol. europ. 
Häufig und stets reich fruchtend an faulen Baum-Stöcken der 
Wälder: Dickenreiser Wald unweit der sogen. Schwedenschanze, 
Lautracher Wald, Grönenbacher Wald, Rottenstein, Vordergsäng 
750 m., Lehenberg bei Günz. ! 

(W.: Berkheim gegen Roth!, Brunnentobel bei Zeil (Hglm.), Hummerts- 
ried, Urbach (Hrt.). 

346. Amblystegium confervoides (Brid.) Bryol. eur. 
Selten und steril auf Nagelfluh: Falkenberg NO. 750 m. ! 

(W.: Marstetten 670 m. !, Schweinhauser Tobel am Hochgeländ und gegen 
Fischbach, Ruine Neu-Waldsee am Grunde einer Mauer (Hrt.). 


347. Amblystegium subtile (Hedw.) Bryol. eur. 
Häufig durchs ganze Gebiet, stets fruchtend und mit Vorliebe am 
Fusse von Bäumen, besonders Buchen. So zwischen Illeraichen 
und Bergenstetten 590 m., an Eichen bei Grönenbach 695 m., und 
an Weissdorn beim Spitalweiher 600 m. ! 

(W.: Hohlweg zwischen Zell a. Roth und Mettenberg !, Marstetten, Berk- 
heim, Bonlanden (Ducke und Hekl.); am Hochgeländ im Schweinhauser Tobel, 
im Fischbacher Tobel, zwischen Heisterkirch und Rossberg (Hrt.). 

348. Amblystegium filieinum (L.) de Not. (Hypnum 
filieinum L.) Sehr häufig und formenreich durch das ganze 
Gebiet, an Brunnentrögen, hölzernen Wasserrinnen, in Quellen, 
auf Sumpfwiesen, in Mooxen, auch auf sandiger und lehmiger 
Erde, sowie an Nagelfluh. Früchte sind seltener: Kardorfer 
Weiher 606 m., auf Kalksinter ! 


*) Von Molendo bestätigt. 


191 


(W.: Marstetten 680 m., Zell und Ziegelstadel bei Roth, Berkheim e. fr.! 
Wurzacher Ried.) 

349. Amblystegium fallax (Brid.) Milde. Nicht selten 
in kalkhaltigen Quellen und rasch fluthenden Bächen, meist steril: 
Neue Welt bei Memmingen 588 (Huber !). 

(W.: Roth (Hekl.), Zell a. Roth !, Dietmanns an kleinen, nassen Steinen 
in einer Quelle spärlichst fruchtend (Hrt.). 

Var. # spinifolium (Schimp.) Quellenbächlein bei Vor- 
dergsäng 750 m., steril. ! 

(W.: Mühlschuss in Roth auf Beton 604 m. !) 

350. Amblystegium irriguum (Wils.) Bryol. europ. 
Sehr selten (oder übersehen?) in kalkarmem Wasser : Günzel- 
weiher bei Kronburg 656 m., steril. ! 


351. Amblystegium varium (Hedw.) Lindb. (A. radi- 
cale Bryol. eur.) 

(W.: Hummertsied an 2 Stellen fruchtend, steril auf einem Mauerstein 
der Ruine Neu-Waldsee (Hrt.). Nicht gesehen !) 

352. Amblystegium serpens (L.) Bryol. eur. Sehr 
häufig auf Erde, Gestein aller Art, an Baumwurzeln, dem Fusse 
alter Bäume, bearbeitetem Holz, besonders wenn es feucht gehalten 
ist; durchs ganze Gebiet und reich fruchtend. Sehr formenreich. 

Var. $ tenue Bryol eur.: Zwischen Heimertingen und 
Fellheim unter Gebüsch 575 m., unter Anomodon longifolius bei 
Lautrach 700 m. ! 

(W.: Bonlanden ? (Hckl.). 

353. Amblystegium Juratzkanum Schimp. Selten 
(oder vielleicht übersehen?) an Mauern und auf altem Holz: 
Memmingen: im Kaufmann Ehrhart’schen Garten an der Stadt- 
mauer, Waldweiher bei Boos 590 m. ! 

(W.: Bonlanden, Wurzacher Ried an Balken eines Stegs (Hrt.), Iller- 
gries (Engert), Berkheim (Hckl.). 

354. Amblystegium riparium (L.) Br. eur. 7 Nicht 
selten auf Erde an feuchten Ufern, auf altem Holz, besonders der 
Mühlwehre: Memmingen, Dickenreishausen, Ittelsburg (Köberlin), 
Buxacher Mühle, Grönenbach u. s. w. ! 

(W.: Illerthal (Hekl.\. 

Var. #£ elongatum Br. e.: Lautracher Mühlschuss 610 m., 
mit Diatomum (Meridium u. s. w.) besetzt, ster. ! 

_ Var.ylongifolium Br. e.: Grönenbach in einem Brunnen- 
trog, ster. 685 m. ! 


192 


355. Amblystegium trichopodium (Schultz.) _C. 
Hartm. Selten (oder übersehen?) auf altem Holz auf den Ried- 
wiesen bei der Bleiche 600 m., ster. ! 

(W.: Taufachmoos bei Friesenried zwischen Cyperaceen (Huber !), 

356. Amblystegium Kochii Bryol. eur. Sehr selten 
und steril im Bauernried bei Pless 555 m. ! 


357. Amblystegium leptophyllum Schimp. 1876. 
(A. Huberi Holl. 1881 in sched.). Sehr selten: Aumühle zwischen 
Buxheim und Egelsee auf Holz (Huber, 31. V. 81. !) e. fr. 


358. Hypnum Sommerfeltii Myr.: Ziemlich selten auf 
Sand, Lehm und Nagelfluh: Wegrain zwischen Boos und Reichau 
600 m., Dickenreiser Wald 615 m., Felsenberg bei Gossmanns- 
hofen 700 m., Falkenberg 750 m. ! 

(W.: Marstetten !, Illerzell, Unterdettingen (Engert), Osterhofen Hoekl.), 
Unteressendorf, Hummertsried (Hrt.). 

359. Hypnum elodes Spruce. Selten: Illergries beim 
Bahnhof Kellmünz 540 m., Memminger Ried mit A. filieinum 
und trichopodium 600 m. (Huber !). 

(W.: Mehrfach im Wurzacher Ried, einmal auch mit Früchten (Hrt.). 

Var. faleatum Everken. Wurzacher Ried selten, am Lindenweiher 
bei Unteressendorf (Hrt.). 

360. Hypnum chrysophyllum Brid. Häufig durchs 
ganze Gebiet auf Sand, Lehm, Kiesgerölle und Nagelfluh, seltener 
an Bäumen (Bommersau an Buchen 600 m.). Mit Früchten auf 
Flinz unterm rothen Kreuz bei Rottenstein 630 m., auf Nagel- 
fluh bei Grönenbach 720 m. ! 

(W.: Thannheim, daselbst neben der Normalform eine forma robusta 
vom Habitus des A. protensum. ! Zwischen Mühlhausen und Eberhardszell 
fruchtend, am Osterhofer Berg und bei Dietmanns (Hrt.). 

361. Hypnum protensum Brid. Selten (oder verkannt ?) 
auf Nagelfluh: Ewiesmühle 723 m., zwischen Ittelsburg und 
' Vordergsäng 750 m., eine kleine Form auch am Weg nach Volk- 
ratshofen 625 m. ! Nur steril. 

362. Hypnum stellatum Schreb. Sehr häufig auf 
Sumpfwiesen, in Wiesen- und Hochmooren durch das ganze 
Gebiet. Früchte im Memminger Ried, am Kardorfer Weiher, 


zwischen Station Grönenbach und Schoren, im Schorenmoos 
680 m. ! 
(W.; 'Thannheim, an der Roth, im Wurzacher Ried, nur steril (Hckl.). 


193 


363. Hypnum polygamum (Br. eur.) Wils. Sehr selten, 
aber fruchtend im Hochmoor bei Pless 560 m. !; daselbst auch 


Var. minus Schimp. Fruchtend !; letztere Var. wurde 
als H. hygrophilum Jur. früher vertheilt. 


Var. fallaciosum (Jur.) Milde wird schwerlich im Ge- 
biet fehlen, ist aber noch nicht gefunden worden. Es wäre auf 
sie an feuchten Stellen im Illergries zu fahnden! 


364. Hypnum vernicosum Lindb. Häufig aber meist 
steril in Hochmooren und kalkarmen Sümpfen: Plesser Moor 
560 m., Kronburg 660 m., Schlossweiher in Grönenbach und 
Stellweiher bei Rottenstein 680 m., Schorenmoos 680 m. (nicht 
1380 m., wie bei Limpricht 1. e. p. 377) e. fr. Reicholzrieder 
Moor 700 m., Sommersberg 750 m. ! 

(W.: Wurzacher Ried ce. fr. (Hekl., Huber, !). 

365. Hypnum intermedium Limpr. Häufig auf nassen 
Wiesen und in Mooren, sowohl Hoch- als Wiesenmooren, für die 
letzteren besonders characteristisch. Früchte seltener: am Kar- 
dorfer Weiher 606 m., im Schorenmoos 600 m. ! 


(W.: Roththal bei Roth (Hekl. !), Wurzacher Ried (Hglm.). \\ 


366. Hypnum Cossoni Schimp. Selten in Hoch- und 
Wiesenmooren, wohl nur untergetauchte Form des Vorigen, neben 
welchem es fast immer wächst. Nur steril: Memminger Ried 
600 m., Kardorfer Weiher 606 m., Schorenmoos 680 m. ! 


367. Hypnum uncinatum Hedw. Selten auf Lehm 
und faulem Holz: Bahndurchschnitt zwischen Eisenburg und 
Trunkelsberg (N.) 625 m. ! Brunnenstube am Fussweg von Ittels- 
burg nach Vordergsäng 750 m.!; an beiden Orten ce. fr. 


(W.. Brunnentobel bei Zeil 725 m. e. fr. !, nördlicher Abhang des Oster- 
hofer Berges und auf dem Ziegelberg ober Ziegelbach (Hrt.). 


368. Hypnum Iycopodioides Schwägr. Selten in 
Hochmooren und hier nur steril: Schorenmoos 680 m. !, (von 
da auf Sanios Autorität hin vielfach als H. Wilsoni vertheilt). 


(W.: Wurzacher Ried zwischen H. giganteum (Huber). 
369. Hypnum SendtneriSchimp. Nicht häufig. (jeden- 
falls weit seltener als z. B. um Augsburg und München) und 


nur steril auf Lehm und Flinz. Memmingerberg gegen Trunkels- 
13 


194 


bere 615 m., Nlerufer beim rothen Kreuz auf Flinz 620 m. !, 
Memminger Ried 600 m. ! 

(W.: Wurzacher Ried (Hckl.). 

370. Hypnum Wilsoni Schimp. Selten und nur steril: 
Memminger Ried 600. | 

(W.: Wurzacher Ried (Hrt.). 


371. Hypnum pseudofluitans (Sanio). Kaum häufig, 
aber vielleicht doch bei aufmerksamem Suchen noch öfter zu 
finden: In einem Tümpel zwischen Kronburg und Illerbeuren 
steril 640 m. ! 


372. Hypnum polycearpon Bland. Nicht selten in 
Hochmooren, jedoch nur steril: Plesser Moor 560 m., Glitzen- 
moos 720 m. ! 


Pr 


Var. tenue: Mit der Normalart bei Pless und im Glitzen- 
moos bei Dietmannsried 720 m. ! 

Var. orthophyllum: Pless 560 m. ! 

373. Hypnum aduncum Hedw. Nicht selten und un- 
gemein formenreich durch das ganze Gebiet, aber meist steril. 
Früchte nur im Memminger Ried 600 m. ! Von Varr. seien als 
die auffallendsten erwähnt: 

Var. gracilescens: Memminger Ried 604 m. ! 

Var. intermedium. 

(W.: Tümpel im Walde bei Roth. !) 

Var. robustum: Tümpel an der Bahn zwischen Fellheim 
und Pless 560 m. ! 


(W.: Lehmgruben des Ziegelstadels in Roth.! Sumpfwiese hinter Thann- 
heim, Wurzacher Ried, mit H. vernicosum und intermedium gemischt (Huber !). 


374. Hypnum Kneiffii Bryol. eur. Häufig und durchs 
ganze Gebiet an denselben Standorten, wie die beiden vorher- 
gehenden Arten, aber nur steril: Eisenbahngräben zwischen 


Memmingen und Grönenbach 598 m., Waldsaum bei Hawangen. ! 


(W.: Wurzach (Hglm.). 

375. Hypnum exannulatum (Gümb.) Bryol. eur. 
Selten und nur steril; auch in diesem Zustande leicht durch das 
weit engere Zellnetz vom Nachfolgenden zu unterscheiden: Hoch- 
moor bei Pless 560 m. ! 

(W.: Thongruben am Waldrand ober Roth. ! (fide Sanio). 


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195 


376. Hypnum fluitans (Dill.) Sehr häufig und wie alle 
Verwandten aus der Section Drepanocladus C. Müll. (Har- 
pidium Sull.) formenreich. Fruchtend nur im oberen Theile des 
Gebietes beobachtet und zwar die 


Var. paludosum Sanio im Schorenmoos, Reicholzrieder 
Moor und am Sachsenrieder Weiher 680— 710 m. ! 

(W.: Leutkircher Stadtweiher (Hckl.). 

377. Hypnum commutatum Hedw. r Häufig an 
feuchten Standorten, insbesondere kalten, stark kalkhaltigen 
Quellen durch das ganze Gebiet. Früchte im Memminger Ried 
604 m., am Kardorfer Weiher 606 m. und an der N.-O.-Seite 
des Falkenbergs 740 m. Im Ried stellenweise bis zu 20 ctm. 
hoch und unten vollständig incrustirt. Hieher gehört auch Thui- 
dium decipiens de Not von Memmingen (Huber) im XXV. 
Ber. naturw. Ver. Augsburg p. 85. 1879. 

(W.: An der Iller c. fr., Berkheim e. fr. !, Bonlanden als f. gracilis 
(Hekl.), Roth (Ducke), Wurzacher Ried (Hglm.). 

378. Hypnum falcatum Brid. 7 Häufig und an gleichen 
Standorten wie die vorhergehende Art. Köberlin gibt sie an 
an Gebälke im Wasser und auf nassen Wiesen bei Grönenbach. 
In neuerer Zeit auf Holz nicht beobachtet, so dass anzunehmen 
ist, Köberlin habe unter seinem H. falcatum vielleicht Formen 
des Vorhergehenden oder des Amblystegium filieinum verstanden, 
welche nicht selten auf Balken an Gewässern gefunden werden. 
Früchte finden sich im Memminger Ried 604 m. und in den 
Quellsümpfen bei Sommersberg 770 m. Auffallend ist das Vor- 
kommen des Mooses in jenem Theile des Schorenmooses, der 
gegen Käsers liegt. Es zeigt sich hier mitten im Hochmoor an 
einer Stelle, an der eine kalkhaltige Quelle zu Tage tritt 680 m. ! 


Eine f. Jaxa stagnalis wächst in dem kleinen Weiher 
nächst Mang zwischen Greuther Mühle und Sommersberg 750 m. 
steril. 

(W.: Zell und Ziegelstadel bei Roth !, am Lindenweiher bei Unteressen- 
dorf, Hummertsried und am westlichen Saum des Wurzacher Riedes. Mit 
Früchten in einem Graben am Österhofer Berg (Hrt.). 

Var. y virescens (H. napaeum Limpr.) Mühlschlucht bei 
Lautrach 620 m., im Bächlein zwischen Wolfertschwenden und 
Ewiesmühle ster. 730%m.! Neuestens von Limpricht (1. e. p. 442) als 
eigene Art unter dem Namen H.irrigatum Zetterst. aufgeführt. 

13* 


196 


379. Hypnum rugosum Ehrh. Nicht selten auf trockenen 
Stellen und oft zwischen anderen Moosen, besonders Thuidium 
abietinum und Gylindrothecium coneinnum, seltener in grösseren 
reinen Rasen, z. B. Mühlbachschlucht bei Lautrach 625 m. ! 
Nur steril. 

(W.: 'Thannheim !, Bonlanden, Erolzheim und Kirchdorf (Hekl.), am 
Eisenbahndamm zwischen Unteressendorf und Hochdorf spärlich (Hrt.), über- 
haupt im württembergischen Oberland nicht häufig). 

350. Hypnum inceurvatum Schrad. Sehr selten an 
Steinen: Oberau bei Grönenbach 640 m., Felsenberg bei Goss- 
mannshofen 730 m. ! 


381. Hypnum eupressiforme L. 7 Wohl das häufigste 
unserer pleurocarpen Moose, alle möglichen Substrate mit Aus- 
nahme des Wassers besiedelnd und infolge davon von proteus- 
artiger Vielgestaltigkeit. Fruchtet fast immer. 

(W.: Gleichfalls überall verbreitet). 

382. Hypnum arceuatum Lindb. Nicht selten auf Kies- 
geröllen, denen etwas Lehm beigemengt ist, auch auf Lehm und 
Sand. Nur steril: Dankelsried auf Thonsand 610 m., Dicken- 
reiser Linde 610 m., Rettenbach gegen Oberburg 690 m. ! u. s. w. 


Var. elatum. Illergries zwischen Bronnen und Buxheim, 
unter Gebüsch an der Eisenbahn zwischen Käsers und Dietmanns- 
ried 720 m. ! 

(W.: Zwischen Illerbachen und Zell am rechten Thalgehänge der Roth 
auf Nagelfluh !). 3 

353. Hypnum molluseum Hedw. + Sehr häufig auf 
Kies, Sand, Lehm, lehmigem Sand, Nagelfluh und Baumwurzeln, 
fehlt sogar dem nassen, kalkhaltigen Wiesenmoor nicht: Mem- 
minger Ried 604 m. c. fr. Ausserdem wurden Früchte noch be- 
obachtet im Eisenburger Wald 680 m., im Kohlloch 730 m., im 
Falkenwald und bei Vordergsäng 750 m., sowie an der Wolfert- 
schwendener Steige bei Brandholz 750 m. (Köberlin !). 


384. Hypnum crista castrensis L. + Häufig, bildet 
in schattigen Wäldern stellenweise Massenvegetation, geht übrigens 
auch in die Sumpfföhrenbestände der Hochmoore. Nicht selten 
sind Früchte: Woringer Wald !, Diekenreis, Grönenbach (Köberlin )), 
im Reicholzrieder Moor 700 m. Hier findet sich auch eine sterile, 


goldgelbe, niederliegende Form vom Habitus des H. imponens 
steril. ! 


197 


mo 


(W.: Marstetten c. fr.! Berkheimer Wald zwischen Illerbachen und 
Roth! Illerthal bei Unterdettingen ce. fr. (Engert). 

3855. Hypnum palustre L. Nicht selten auf Nagelfluh, 
besonders am Illlerufer: zwischen Ferthofen und Kardorf 605 m. ! 
Lautrach (Entleutner), Rechberg, Grönenbach gegen das Kohlloch 
740 m. ! 

(W.: Österhofer Berg (Hrt.). 

Var. hamulosum: Grönenbach (Breher !). 

Var. subsphaericarpon: Am Illerufer bei Ferthofen. 

(W.: Marstetten !) 

386. Hypnum cordifolium Hedw. Nicht häufig und 
nur steril auf Sand und Lehm in Wäldern: Boos in Tümpeln, 
Trunkelsberg in Gräben, zwischen Buxach und der Iller an Waid- 
wegen 610 m. ! 

(W.: Wald in der Seihe bei Roth (Huber), Thannheim (Hekl.), Wald- 
sümpfe bei Mühlhausen gegen Waldsee, zwischen Eberhardszell und Hum- 


mertsried mit Früchten. Steril bei Aspach zwischen Waldsee und Osterhofen 
(Herter). 


387. Hypnum giganteum Schimp. Häufig in Gräben 
und Mooren auf kalkarmer Unterlage: Pless im Bauernried 560 m., 
Au bei Grönenbach 630 m., Schlossweiher in Grönenbach, Schoren- 
moos c. fr. 680 m., Reicholzrieder Moor 700 m. ! 


(W.: Wurzacher Ried (Hglm.), ausserdem an zahlreichen anderen Orten 
(Herter). 


388. Hypnum euspidatum L. 7 Sehr häufig auf nassen 
Wiesen an Waldrändern und in Mooren. Mit Früchten bei der 
neuen Welt, bei Hawangen, im Schorenmoos !, Dickenreishausen, 
Hardt und Kronburger Wald (Kbn.). Eine f. adpressa besiedelt 
steril Nagelfluh im Walde unterm Falkenhof 740 m., und bei 
Bossarts 730 m., eine f. tenella findet sich am Nordufer des 
Kardorfer Weihers 606 m., Formen, welche sich der Var. pungens 
nähern giebts mehrfach, z. B. im Woringer Wald 650 m. ! 

(W.: e. fr. an Quellen bei Marstetten und am Schweinebach bei Roth ! 
Wurzacher Ried zwischen H. giganteum ster. (Huber). Eine f. brunnescens 
fand sich steril in lehmiger Waldschlucht südl. von Marstetten 650 m.!) 

389. Hypnum Schreberi Willd. 7 (H. parietinum L. bei 
Köberlin). Sehr häufig in Wäldern und Mooren durch das ganze 
Gebiet. Früchte seltener: Diekenreis, Volkratshofen, Grönenbach 
(Kbn.). Eine auffallend grüne Form im Reicholzrieder Moor 700 m. ! 

(W.: Thannheim gegen Marstetten und Krimmel, Roth, Berkheimer Wald. 
an allen 3 Orten ce. fr.!) 


198 

390.Hypnum stramineumDicks. Häufig in Hochmooren, 
gewöhnlich ster. zwischen anderen Moosen : Pless 560 m., Schoren- 
moos, Reicholzrieder Moor und am Sachsenrieder Weiher 680 
bis 710 m. ! 

(W.: Wurzacher Ried, sowohl in der Normalform als in der f. fluetuans 


(Hekl. und Huber), Unteressendorfer Ried, „wildes“ Ried bei Ober-Essendorf, 
Füramooser Ried, hier sparsam fruchtend (Hrt.). 


391. Hypnum trifarium Web. et Mohr. 7 Nicht selten 
und gewöhnlich steril, oft nur in einzelnen Stengelchen zwischen 
andere Moose eingesprengt im. Wiesen- und Hochmoor: Mem- 
minger Ried 604 m., Kardorfer Weiher, Reicholzrieder Moor 700 m. 
Mit den seltenen Früchten im Schorenmoos ober Grönenbach 
680 m. ! Der einzige süddeutsche Standort, auf dem die Art 
fruchtend gefunden wurde und zwar bereits von Köberlin. Im 
XXV. Bericht naturw. Vereins Augsburg p. 86 wird zwar das 
Memminger Ried als Fundstätte der Früchte angegeben und zwar 
auf Grund einer Etiquette Köberlins im Hb. des genannten 
Vereins, welche einem Exemplar des H. scorpioides beiliegt, 
zwischen dem ein vereinzeltes Stengelchen von fruchtendem H. tri- 
farium eingesprengt war. Da indessen dem betreffenden H. scor- 
pioides das Characteristicum aller im Ried wachsenden Exem- 
plare dieses Mooses, die Kalkinerustation, fehlt, so ist wohl anzu- 
nehmen, dass entweder das Ried selbst, in dem gegenwärtig H. 
trifarium sehr selten gefunden wird, sich im Laufe der Zeit ver- 
änderte oder dass, was wahrscheinlicher ist, Köberlin beim Eti- 
quettiren sich irrte. Für letztere Ansicht spricht der Umstand, 
dass im Schorenmoos thatsächlich H. trifarium neben der ganz 
gleichen Form des H. scorpioides wächst, unter der es dem 
Köberlin’schen Exemplar beigemengt ist. 

(W.: Wurzacher Ried (Hekl. und Huber!), Unteressendorf am Linden- 
weiher in Kalksümpfen (Hrt.). 

392. Hypnum scorpioides L. Häufig in Wiesen- und 
Hochmooren, selten fruchtend: Memminger Ried 600 m., Kar- 
dorfer Weiher 606 m. e. fr., Schorenmoos 680 m,, Reicholzrieder 
Moor 700 m. ! 

(W.: Roththal (Hekl.), mit Früchten seltener, z. B. am Lindenweiher bei 
Unteressendorf und im Wurzacher Ried (Hrt.!). Daselbst auch neben einer 
sehr verlängerten Form die 


Var. julaceum Sanio steril (Huber). 


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199 


393. Hylocomium splendens Bryol. europ. f Sehr 
häufig sowohl in schattigen Waldwegen als auch an sonnigen 
Böschungen. Bevorzugt indessen kalkarmes Substrat. Nicht selten 
auch ec. fr.: Dickenreiser Wald, Grönenbach (Kbn.), Kellmünz 
gegen Filzingen 550 m., Erkheim 590 m., Felsenberg bei Goss- 
mannshofen 680—700 m., Kohlloch 720 ın., Untergsäng gegen 
kEwiesmühle 750 m. ! 

(W.: Waldsaum auf der Höhe zwischen Thannheim und Krimmel, Berk- 
heimer Wald ce. fr. !) 

394. Hylocomium brevirostrum Bryol. eur. 

(W.: Ochsenhausen am Krummbach steril auf Erde; sehr schön und 
üppig aber steril auf einigen grösseren erratischen urgesteinsblöken auf dem 
Moränenstrang zwischen Urbach und Rossberg, einmal spärlich auf Erde über- 
gehend (Il. X. 84. Hrt.). 

395. Hylocomium squarrosum Bryol. eur. Sehr 
häufig durchs ganze Gebiet und auf den verschiedensten Unter- 
lagen. Sogar im Memminger hied 604 m. Früchte seltener: am 
Krebshölzle bei Hardt (Huber), am Fusse von Birken neben der 
Waldwirtschaft, Dickenreis 625 m., im Eisenburger Wald. ! 

(W.: Bonlanden (Hckl.), Roth in lehmigen Gräben am Waldrand e. fr. ! 
Früchte auch bei Füramoos (Hrt.). 

Var. subpinnatum Lindb. (als Art). Steril im Walde 
bei Grönenbach 700 m. (Huber). 


396. Hylocomium triquetrum Bryol. europ. Sehr 
häufig in schattigen Wäldern und an sonnigen Böschungen durchs 
ganze. Gebiet. Früchte nur im Waldesschatten: Römerweg zwischen 
Kellmünz und Filzingen 550 m., Lautracher Mühlschlucht.620 m., 
Woringer Wald, Kohlloch ober Grönenbach 740 m., zwischen 
Hintergsäng und Ewiesmühle 745 m. ! 

(W.: Berkheimer Wald e. fr. !) 

397. Hylocomium loreum Bryol. eur. Sehr selten 
und nur steril im oberen Theile des Gebietes. Auffallender Weise 
hier nur an Bäumen: Woringer Wald ober der Holzmühle 650 m., 
Hohlweg zwischen Hintergsäng und Ewiesmühle an Fichten 750 m. ! 

(W.: Hummertsried gegen Aspach, am Osterhofer Berg gegen Haidgau, 
Wurzacher Stadtwald und bei Dietmanns, nur ster, (Hrt.). 


200 

Es umfasst also das eingangs umgrenzte Gebiet Oberschwabens 
einschliesslich der näheren Umgebung von Memmingen 397 Arten 
und zwar 70 Lebermoose, 21 Sphagna, 186 acrocarpe und 120 
pleurocarpe Laubmoose. Mit anderen Worten: den Lebermoosen 
eehören 17,5°/o, den Torfmoosen 5,5°/o, den gipfelfrüchligen 46,8"/o 
den seitenfrüchtigen Laubmoosen 30,2°/o sämmtlicher im Floren- 
gebiet aufgefundener Muscineen an. 


Von diesen finden sich nur auf württembergischen Boden 
(d. h. im Gebiet) 15 Lebermoose (Scapania dentata, Jungermannia 
Taylori, Schraderi, hyalina, elachista, divaricata und curvifolia, Sphag- 
nöecetis communis, Harpanthus scutatus, Ptilidium ciliare, Madotheca laevi- 
gata, Lejeunia minutissima, Fossombronia pusilla, Aneura multifida und Riceia 
ciliata), 1 Sphagnum (rufescens), 32 Laubmoose (Pleuridium nitidum, 
Hymenostomum mierostomum, Dichodontium pellucidum, Dieranella subulata, 
Dieranum fulvum und longifolium, Ditrichum vaginans und glaucescens, Didy- 
modon luridus, Barbula Hornschuchiana, Cinclidotus fontinaloides, Racomitrium 
heterostichum, Hedwigia albicans, Orthotrichum patens, Schimperi und pumi- 
lum, Encalypta ciliata, Splachnum ampullaceum, Funaria fascieularis, Bryum 
cyclophyllum, Meesea trichodes, Bartramia ithyphylla, Philonotis caespitosa, 
Catharinaea angustata und tenella, Neckera pumila, Myurella julacea, Ortko- 
theeium rufescens, Eurhynchium strigosum und crassinervium, Rhynchostegiella 
tenella, Hylocomium brevirostre). 


Hinseseen fehlen dem württembereischen Antheil des Ge- 
geg 8 


bietes — Arten, deren Vorkommen als zweifellos anzunehmen 
ist, von denen nur zufällig keine Belege aus Württemberg vor- 
liegen, ausgenommen — 7 Lebermoose (Alicularia minor, Junger- 


mannia turbinata, bierenata, Lophocolea cuspidata, Pellia Neesiana, Riccia 
sorocarp® und natans), 4 Sphagna (Warnstorfii, molle, platyphyllum, 
molluscum) und 33 Laubmoose (Mildeella bryoides, Astomum crispum, 
Gymnostomum calcaeum, Campylopus subulatus, Didymodon tophaceus und 
giganteus, Barbula paludosa, Tortula montana, Grimmia orbieularis, Ortho- 
trichum saxatile, Webera proligera, Mniobryum carneum, Bryum inclinatum, 
uliginosum, cuspidatum, intermedium, cirratum, Mnium orthorhynchum, 
Philonotis marchica, Leskea catenulata, L. tectorum, Thuidium pseudotama- 
risci, Rhynchostegium rotundifolium, R. confertum, Plagiotheeium curvifolium, 
Ruthei, pulchellum, Amblystegium leptophyllum, Hypnum polygamum, Cossoni, 
pseudofluitans, polycarpum und incurvatum). 


Es unterliegt übrigens keinem Zweifel, dass ein Theil der 
in der einen oder anderen politischen Hälfte des Gebietes ver- 
missten Arten daselbst nur übersehen oder noch nicht unter- 
schieden ist. Besonders gilt dies vom württembergischen An- 


theil, wo die Forschungen Hegelmaiers und Herters grössten- 
theils aus einer Zeit stammen, die von Limprichts Werk und 
der Artumgrenzung dieses Autors noch nichts wusste. 
Württembergs Antheil verdankt einen Theil seiner nur ihm 
eigenthümlichen Arten dem Umstande, dass seine Jungmoränen 
an erratischen Urgebirgsblöcken reicher sind, auf denen beispiels- 
weise Dieranum fulvum und longifolium, Racomitrium hetero- 
stichum, Hedwigia u. A. ihr Dasein fristen können, während auf 
bayerischem Gebiet solche ehrwürdige Zeugen früherer Erd- 
perioden theils durch den Zahn der Zeit, theils durch die Ver- 
wendung zu technischen Zwecken längst verschwunden sind. 
Aber auch in unserm Nachbarlande vollzieht sich schon unauf- 
haltsam dieser Vernichtungsprocess und an manchen Orten sind 
nur mehr solche Findlinge übrig, welche im Moränenschutt ein- 
gebettet, für die Moose also werthlos sind, oder vor den Bahn- 
höfen und in Promenaden als Schaustücke aufgestellt wurden 
(Leutkirch, Wangen) oder in welche ein am Wege stehendes 
Feldkreuz eingelassen ist. Da solche Findlinge in der Regel an 
sonnigen, von allen Seiten der Luft zugänglichen Stellen aufge- 
stellt sind, so ist auch deren Bedeutung für die Glacial-Bryologie 
nicht gross, jedenfalls nicht so gross als mancher unserer Moose. 
"Wenn im Wurzacher und Memminger Ried Cinclidium auftritt, 
an ersterer Stelle mit Betula humilis Schrank., an letzterer Stelle 
mit Gatoscopium, Didymodon giganteus und Tortella fragilis, 
wenn im Reicholzrieder Moor letztere beschattet wird von den 
Büschen der nordischen Zwergbirke (Betula nana L.), so ist solche 
Pflanzengesellschaft gewiss keine zufällige und wird man nicht 
fehl gehen, wenn man in den genannten Arten Ueberbleibsel aus 
der Eiszeit sieht, welche sich ähnlich den Findlingen bis in 
unsere Tage erhalten haben. Unser Memminger Ried aber hat 
ausser der ihm eigenthümlichen Armeria purpurea Koch noch 
eine andere Merkwürdiekeit: Oasen von Hochmoor-Character 
mitten im kalkreichsten Wiesenmoor. ! Und das nicht erst seit 
einigen Dezennien, sodass man annehmen könnte, es habe sich 
im Laufe der Zeit etwa durch äussere Einflüsse dessen Be- 
schaffenheit geändert, sondern schon seit mehr als einem Jahr- 
hundert. Bereits Joh. Balthasar Ehrhart erwähnt daselbst 
ausser Vaceinium Oxycoccos die Sphagna. Er sagt darüber: 
„und endlich, dass das Dorffmoos dem Dorff seine beste 


202 


Nahrung gebe, am liebsten an feuchten und solchen Stellen 
wachse, wo Dorff gefunden wird, dasselbe hievon seinen Namen 
habe, auch auf unserem Ried häufig erzeugt werde, 
und mithin auch bey uns die Natur zwar Dorff herfür bringe, 
desselben Aufsuchung und Gebrauch aber bisher grösstentheils 
unterlassen geblieben seye u. s. w.“ 

Zum Schlusse sei noch einer weiteren Wahrnehmung ge- 
dacht, zu welcher die Moosflora unseres Gebietes Anlass gibt: 
Hier berühren sich — wenigstens für den Flusslauf der Iller — 
die oberen Grenzen eine Anzahl von Moosarten der Tieflandzone 
mit den unteren Grenzen verschiedener alpiner Arten. 


Wir sehen in unserem Florengebiet die oberen Grenzen von 
Riccia sorocarpa, Sphagnum molle, Physcomitrella patens, Milde- 
ella bryoides, Dicranella Schreberi, rufescens, Campylopus subu- 
latus, Fissidens incurvus, Ditrichum pallidum, Pterygoneurum cavi- 
folium, zweier Pottien, der Barbuia papillosa, pulvinata, montana, 
Grimmia orbicularis, pulvinata*), decipiens, Orthotrichum dia- 
phanum (Lyellii), Encalypta vulgaris, Mniohryum carneum, 
Bryum longisetum, uliginosum, intermedium, Funkii, Kurzei, 
Ginclidium stygium, Meesea longiseta, Aulacomnium androgynum, 
Philonotis marchica, Pogonatum nanum, Buxbaumia aphylla, 
Leskea tectorum, polycarpa, Thuidium recoenitum, Brachythecium 
albicans, Eurhynchium Stokesiil, Swartzi, Rhynchostegium rotun- 
difolium, Thamnium alopeeurum, Plagiothecium eurvifolium, Ruthei, 
elegans, Amblystegium Juratzkanum, 'trichopodium, Kochii, lepto- 
phyllum, Hypnum elodes, polygamum, Wilsoni und cordifolium. 

Untere Grenzen haben bei uns (wenigstens für das Allgäu): 
Sphagnum molluscum, Diehodontium pellueidum, Fissidens osmun- 
doides, deeipiens, Didymodon giganteus, Tortella fragilis, Barbula 
paludosa, Mnium orthorhynchum, Gatoscopium nigritum (Bartra- 
mia ithyphylla), Halleriana, Plagiopus Oederi, Leskea catenulata, 
Orthothecium intricatum, Plagiothecium pulchellum und depressum. 

Ist auch kaum wahrscheinlich, dass diese Grenzen damit für 


immer festgelegt sind — es fehlt ja noch die bryologische Unter- 


suchung der moorreichen Strecke Kempten — Immenstadt, des 
Kempter Waldes und Hauchenbergzuges, — so darf doch nach 
den bisherigen Erfahrungen jetzt schon angenommen werden, 


*) Nur einmal im oberen Allgäu — an der Weissach — beobachtet. ! 


dass nur in ganz vereinzelnten Fällen eine Ueberschreitung jener 
Zonengrenze sich wird nachweisen lassen, als welche bereits 
Sendtner, ausgehend von der Verbreitung des Phanerogamen 
im schwäbischen Oberland, die Gegend von Memmingen erkannte, 
indem er nördlich dieser Stadt die untere Grenzlinie seiner 
Peissenbergzone zog. 

Möge bald der Forscher kommen, welcher das noch fehlende, 
oben bezeichnete Zwischengebiet methodisch untersucht und unser 
herrliches Allgäu dadurch in, Wirklichkeit werden, was seit Jahr- 
zehnten angestrebt wird, eine der am sorgfältigsten nach Moosen 
durchforschten Landschaften unseres deutschen Vaterlandes! 


Die Lichenen 


der 
Floravon Augsburg. 
Von 


M. Britzelmayr. 


Die in den Jahren 1875 bis 1879 erschienenen Berichte des 
Naturwissenschaftlichen Vereins Augsburg enthalten meine Arbeit 
„Lichenen der Flora von Augsburg“, beziehungsweise die Nach- 
träge hiezu. 

Nachdem 1891 und in den darauffolgenden Jahren Herr 
Dr. F. Arnold sein ausgezeichnetes Werk „Zur Lichenenflora von 
München* herausgegeben, war es veranlasst, die Augsburger 
Lichenenflora einer Neubearbeitung zu unterziehen. Sie liegt in 
Nachfolgendem vor und bringt eine Revision des früheren Ver- 
zeichnisses, sowie Angaben über neue Funde und deren Standorte. 

Ein Vergleich der Münchener und Augsburger Lichenenflora 
ergibt — bei einer grossen Übereinstimmung im ganzen — dass 
die Münchener Flora namentlich an Steinflechten reicher ist, ein 
Umstand, der sich vorzugsweise aus der den Alpen nähern Lage 
Münchens erklären dürfte. 

Ehe ich nun zur Aufzählung der einzelnen Arten übergehe, 
erfülle ich noch eine angenehme Pflicht, indem ich Herrn 
Dr. F. Arnold für die gütigen Aufschlüsse verbindlichst danke, 
mit denen er meine vorliegende Arbeit gefördert hat. 


Usnea Dill. 


barbata L., florida L., steril an Latschen und Birken im 
Haspelmoor; thalli pulvinuli compacti (Arn. Lich. mon. 
n. 216), an Eichen bei Wöllenburg; sorediifera Arn., an Larix 
bei Strassberg und an Latschen im Haspelmoor ; 

dasopoga Ach., steril häufig, cum apoth. an Fichtenzweigen 
bei Gabelbach; plicata Schrad., an Latschen und Birken im 
Haspelmoor, selten; hirtella Arn. selten an Latschen im 
Haspelmoor; 

birta L., nicht selten, an Eichen und Birken bei Strassberg, 
an den letztgenannten Bäumen auch im Haspelmoor; 

ceratina Ach., an Fichten und Latschen im Haspelmoor; 

neurviscens Arn., ebendaselbst an Latschen, aber selten. 


208 


Alectoria Ach. 


Jubata L., häufig an Bäumen im Haspelmoor, bei Strass- 
berg, bei Gabelbach; implexa Hoff., im Haspelmoor an Lat- 
schen, auch an Torfstichwänden; 

bicolor Ehr., an Latschen im Haspelmoor ziemlich selten; 

cana Ach., an Latschen- und Fichtenzweigen (Haspelmoor, 
Strassberg, Gabelbach). 


Evernia Ach. 


prunastri L., häufig an Bäumen und an Holz, im Haspel- 
moor an Vacein. uligin.; sorediifera Ach. (Arn. Lich. mon. 
n. 220) an Föhren bei Gabelbachgreuth; lobis tenuioribus, 
an Vace. uligin. im Haspelmoor; 

thamnodes Fl., an Latschen im Haspelmoor, selten ; 

furfuracea L., häufig; planta gracilior thallo laevi 
Arn. (Lich. mon. n. 921) an Latschen im Haspelmoor; thallo 
dense isidioso-fibrilloso, Haspelmoor, auf faulenden Lat- 
schenstämmen. 


Ramalina Ach. 


fraxinea L., häufig an freistehenden Bäumen; ampliata 
Ach., an Linden bei Aystetten, an Espen im Haspelmoor; lobis 
tenuloribus, an Fichten im Siebentischwalde; 

farinacea L., an Bäumen und Zweigen nicht selten; 

pollinaria Westr., häufig an Holz und Bäumen; minor, 
an Linden bei Göggingen; thallo compaecto, ebendaselbst; 

thrausta Ach., an Latschenzweigen im Haspelmoor, selten. 


Stereocaulon Schreb. 


tomentosum Fr., häufig auf der Sandheide bei Gabelbach. 


Vorbemerkung zu der Gattung Cladonia. 


Bei dieser Gattung wurden, um nicht ein zu lückenhaftes Bild derselben 
entstehen zu lassen, auch Funde aus den Algäuer Alpen, aus den Hohen 
Tauern und aus dem Spessart hereinbezogen. Die einzelnen Arten, Formen 
und Spielarten finden sich lediglich aufgezählt. Über ihre Rangberechtigung 
und systematische Einordnung wollte nicht entschieden werden. 


209 


Von den römischen Ziffern, mit denen die Standorte bezeichnet sind, 


bedeutet 
I: das Haspelmoor, südöstlich von Augsburg, das dieser Stadt am 


nächsten gelegene Hochmoor; 

Il: den lichten Fichten- und Föhrenwald bei Langweid mit kalkig- 
sandigem, kiesreichem Untergrunde; 

III: die von Augsburg aus westlichen kalkarmen, sandigen und sandig- 
lehmigen Höhen und Thäler mit ihren Nadelwäldern ; 

IV: die Algäuer Alpen; 

V: das zwischen Mittersill, Windischmatrei und dem Venediger liegende 
Gebiet der Hohen Tauern (vorzugsweise die Nordseite des Velber Tauern); 

VI: den Spessart, und zwar den sich von Heigenbrücken bis Aschaffen- 


burg erstreckenden Teil dieses Gebirges. 
Mit den in Klammern beigefügten deutschen Ziffern sind die Nummern 
für die von mir herausgegebenen 30 Tafeln Cladonien-Abbildungen bezeichnet. 


Cladonia Hill. 


rangiferina L.; I, II, II (210); major Floerke, I (206); 
podetiis curtis, III (202); incerassata Schaer., V (208); 
podetia superficie granuloso-verrucosa vel leprosa, 
Schlappolt, IV (8 p), von stereocaulonähnlichem Aussehen, eine 
durch den Standort hervorgerufene Modifikation; früher für das 
Algäu nicht erwähnt. — Wenn hier und weiterhin auf die 
Lichenenflora des Algäus Bezug genommen wird, so sind damit 
die bereits in den Jahren 1863, 1864 und 1867 im 16., 17. und 
19. Jahresberichte des Naturhistorischen Vereins Augsburg er- 
schienenen „Beiträge zur Flechtenflora des Algäus“ gemeint, in 
welchen Herr Dr. Rehm die ‘Ergebnisse seiner viermaligen 
lichenologischen Ausflüge in das Algäu systematisch zusammen- 
gestellt hat. Wollen diese Beiträge auch eine absolute Voll- 
ständigkeit nicht darbieten, so werden sie sich bezüglich der 
Flechtenforschungen im Algäu doch stets als eine hochschätzbare 
Grundlage erweisen; 

sylvatiea L.; planta fructifera (polycarpia Floerke) II 
(209), conf. Arn. ie. n. 1287, die erste und zweite Figur; po- 
detia sat tenuia, II (203), conf. Arn. (Rehm) 361; robusta 
CGoem., conf. Arn. (Rehm) 338, TII (207), IV (204); 

alpestris (L.) Rab.; III, Wald bei Aystetten; IV, Moor bei 
Oy (205), eonf. Dill. t. 16 f. 299 E, F; nähert sich der Form 
conglobata Kernst. „mit äusserst feinen, eine Kugeloberfläche 
bildenden Verzweigungen‘ ; 

14 


210 


papillaria (Ehrh.) Hoffm.; IV, häufig auf dem Besler in ce. 
1630 m Höhe; neu für die Lichenenflora der Algäuer Alpen; 
sonst in den Alpen zerstreut. Herr Dr. Arnold, der von den 
Algäuer Exemplaren der Gl. pap. Einsicht nahm, erwähnt diese 
Flechtenart in den Verhandlungen der Wiener zoologisch-botani- 
schen Gesellschaft viermal: Waldrast, steril auf steinigem 
Boden oberhalb der Trinser Markung: selten; Brenner, steril 
auf steinigem Boden von 6—8000‘, doch nicht häufig; Finster- 
thal, f. simplex clavata Schär. auf felsigem Boden zwischen 
Getr. islandiea, Cl. gracilis und anderen Strauchflechten von 
Kühthei bis über die Seen hinauf; Gurgl, die sterile niedrige 
Pflanze simplex clavata Schär., hie und da auf felsigem Boden. 
— Das östliche Gipfelplateau des imposanten Besler Felsen- 
thrones besteht aus einem etwa 50 m langen und vielleicht halb 
so breiten Dolomit-Karfeld mit Überresten von Moorschichten — 
sie mögen ungefähr ein Fünftel des Plateaus einnehmen — und 
auf diesen Schichten wuchert, hauptsächlich neben der gemeinen 
Biatora decolorans, die Cl. papillaria in grosser Menge. Ich 
glaubte dieses Vorkommen der Gl. papillaria beschreiben zu sollen, 
da mir ein ähnliches aus den Alpen bisher nicht bekannt geworden 
ist. Im übrigen gleicht die Cl. pap. vom Besler den Exempl. in 
Rabenh. Clad. t. 40 f. 3 u. 4; (Si) — mit Spermogonien — 
papillosa Fr.; 


Floerkeana Fr.; chloroides (Floerke) Wainio et 
symphicarpea (Fr.) Wainio: I, selten (200 u. 201), conf. 
Rabenh. supl. t. IV, f. 4; 


baeillaris Ach., I, in verschiedenen Formen (199); 


elavata Ach., I (195, 197), conf. Dill t. 15 f£. 19 A uw. B;1 
(193, 194); podetia parce irregulariter ramosa, I (198), 
conf. Arn. ie. n. 1677; pod. nonnihil ventricosa, basi 
foliosa, II (196); 

maeilenta Ehr.; clavata Ach., pod. apicem versus ramosa, 
IV, Jauchenmoor bei Oberstdorf (188b); I (188a); filiformis 
Körb., II (187); podetia flagelliformia, IV, Jauchenmoor: I 
(189); — styracella (Ach.) I, an alten Stümpfen (190), hier- 
unter eine an Dill. t. 15 f. 14 B erinnernde Form; — densi- 
flora Del., II, an alten Stümpfen (191, 1992); — Cl. bacillaris 
und macilenta kommen in verschiedenen Formen häufig auf alten 


211 


Dach-Brettern und Schindeln der Heu-Hütten um Oberstdorf 
(IV) vor; 

digitata L.; IV, Stuiben, auf Baumleichen (185); mit Apo- 
thecien-Ansätzen, an alten Föhren im Siebentischwalde bei 
Augsburg (180); margine prolifero, IV, Traufbachthal (181), I 
(183); — monstrosa (Ach.) Wainio, sterilis, Siebentischwald 
(184), dann fructifera: IV, Besler (182); — ceruchoidesWai- 
nio, Siebentischwald (177), dort auch eine forma incrassata (186); 

coceifera L.; stemmatina Ach, II (174a), conf. Rab. 
supl. t. V, n. 9; 1V, Rappenalpenthal auf Baumleichen (176); I 
(178, 179); podetiis dense squamosis, im Alter sich von 
unten hinauf entblätternd, IV, Unterjoch, alter Baumstumpf (175); 
extensa scyphosa lateralis Schaer. I (17#b); — pleu- 
rota (Floerke) Schaer., II (179); 

deformis Hoffm.; planta sterilis aut fructifera, I 
(162); fructifera, podetiis margine proliferis, I (161); 
podetia eylindrica aut subulata, I (163, 165); erenu- 
lata Ach. I, auf faulenden Latschen (164), conf. Arn. (Rehm) 
427; thallussquamis sat magnis, IV, Söllerkopf, auf einem 
faulenden Baumstamme (166, 167); eine weitere Form aus den 
Alpen, V (169); ähnliche Formen in den Algäuer Alpen (IV) 
nicht selten: am Seekopf, bei den Dinigörgen-Alpen, bei Buchrain ; 

bellidiflora Ach.; V (170); IV, an den Höfatshängen (Horn- 
stein); 

uneialis L.; VI (171) conf. Dill. t. 16, £. 21 Au. 22 GC; U 
Maeon DillE.16,6 21. 

fureata Huds.; corymbosa Ach., apotheciis pallidis, co- 
rymbis squamulosis, zwischen Moosen, III (104); — racemosa 
Hoffm. I (106), conf. Arn. ie. n. 1318; I (107), sich mehr Arn. 
ie. n. 1499 nähernd; planta fructifera, apotheciis fuseis, 
I (108), couf. Mich. t. 40 f. 6; podetia crassiora I (111), conf. 
Mich. t. 40 f. 3, Arn. (Rehm) 430; podetiis spadiceis I (112, 
113); — fissa Floerke, Lechfeld u. II (114, 115), fissuris longi- 
tudinaliter hiascentibus, conf. Arn. ie. n. 1498; ad fissam 
Flörke: In der Kryptogamenflora Schlesiens von Stein wird S. 57 
u. f. erwähnt, dass sich die Cladonia furcata f. erispata Ach. zu- 
weilen längs spalte, sich dadurch ausbreite und dann entfernt an 
Cetr. islandiea erinnere. Ich vermag nicht zu entscheiden, ob 
damit die Cl. erispata f. schistopoda Wainio — Wain. I p. 383 

14* 


212 


— gemeint ist. Die Stein’sche Bemerkung passt zum Teil auf 
die Cl. furcata f. fissa Flörke und fast vollständig auf jene fissa, 
welche am Rande der sandigen Haide bei Gabelbach (II), dann 
auf dem Besler und im Dietersbacherthal (IV) an feuchten Stellen 
zwischen höheren Hypnaceen und anderen ähnlichen Moosen vor- 
kommt. Der untere Teil dieser wahrscheinlich einen sehr vor- 
geschrittenen Wachstumszustand der fissa vorstellenden Cladonia 
ist stets entweder abgestorben oder im Absterben begriffen. Die 
Podetien bilden nicht unter sich zusammenhängende Gruppen, 
sondern wachsen einzeln, aber doch nachbarlich gesellschaftlich 
zwischen den Moosstämmchen, diesen anklebend und offenbar 
auch Nahrung für ihr üppiges Wachstum entnehmend. Die 
Spaltung und Zerreissung der Podetien ist eine so vollständige, 
dass die Pflanze, von der anfänglich nur die obersten Teile sichtbar 
sind, auf den ersten Blick nicht etwa nur entfernt, sondern leb- 
haft an die Cetr. isl. erinnert. Die Podetien — im trockenen 
Zustande weniger, im feuchten mehr aufgerollt — bilden förmliche 
Rinnen, deren Ränder schmal blattartige Gebilde, jenen der Cetr. 
isl. ähnlich, erblicken lassen. Im übrigen stimmt die Pflanze mit 
der f. fissa Floerke überein, der ich sie in meinem Herbar unter 
dem Namen „foliatilis* beigelegt habe; ($gu.h); — squa- 
mulosa Schaer., I (109), conf. Arn. ic. n. 1320, namentlich 
die dritte Figur der untern Reihe, Arn. (Rehm) 353; podetia 
majora sterilia, I (105); planta fructifera apotheciis 
fuscis, II (110), conf. Mich. t. 40 f. 5, Dill. t. 16, f. 26 B; eine 
Form aus den Alpen, IV, Warmatsgund (118); regalis Floerke 
(Wainio I p. 335), II (120); humilis Del., podetiis brevioribus, 
foliolosis, II (119); -——- adspersa Floerke, I (124, 125a, b), 
conf. Arn. ic. n. 1343 u. 1430; polyphylla, I (116), spadicea; 
recurva Hoffm., planta sterilis, podetiis glauco-fuscescentibus, 
II (121), conf. Arn. ie. n. 1494 und namentlich 1316; planta 
fructifera, ramis reflexis, attenuatis, III (117), conf. Arn. ic. n. 
1317; — palamaea Ach., Lechfeld, auf Geröllsteinen (126), conf. 
Arn. ie. n. 1423; gleichfalls palamaea, jedoch podetiis glauces- 
centi-variegatis, III (128); conf. Arn. ie. n. 1492 u. 1493; digi- 
tato-radiata Schär., ramis erectis, II (17i); podetia cortice 
spadicea, Ill (122, 193), eonf. ‚Arn. ie.:n. 1340, Dilarstesr 
25; — subulata Floerke, und zwar podetis pallidis aut fusces- 
centibus, Lechfeld (131), podetiis fuscescentibus, I (130), podetiis 


pallidis I (129), conf. Arn. 1419, 1418; podetiis elongatis II 
(132); spinosa Huds., frutieulosa, ramosissima, spinosa, II 
(127); 

rangiformis Hoffm.; pungens (Ach.) Wainio, Ill (135); 
foliosa Floerke, Lechfeld (134), conf. Dill. t. 16, f. 30, A, G; 

erispata Ach.; infundibulifera (Schaer.) Wainio, I 
(136), die Figur aussen rechts sich der Form cetrariaeformis Del. 
nähernd, im übrigen conf. Arn. ic. n. 1284; auf dem Besler, IV 
(S k) und III (138), conf. Arn. (Rehm) 364; VI (133); — bla- 
stica Fl., 1 (137), conf. Arn. (Rehm) 365; dilacerata (Schär.) 
Malbr., an der Höfats zwischen Moosen (8 m) und an demselben 
Standorte auch eine klein und sparsam beschuppte ähnliche Form 
(5 n) die an Cl. squamosa zu erinnern scheint; cfr. Wainio p. 
391: f. rigidula Arn. — virgata (Ach.) Wainio, auf dem 
Besler und auf Schlappolt, IV (81), cfr. Arn. (Rehm) exs. n. 393 
— gracilescens (Rabenh.) Wainio, IV, Höfatszug (141) 
eonf. Rab. Clad. eur supl. t. 34, n. 22 u. 33; 

squamosa (Scop.) Hoffm.; denticollis (Hoffm.) Floerke, 
I (151), conf. Arn ic. n. 1322; squamosissima Floerke, I 
(140), conf. Arn. ic. n. 1490; rigida (Del.) Nyl., I (143, 144), 
conf. Arn. (Rehm) 408; microphylla Schaer.,, eine kaum 
haltbare Form, VI (154); macrophylla Rab., Glad. eur. supl., 
t. 27 n. 28—32, 1 (146); zu polyceras Flot: IV, Höfatszug, 
(147)? — attenuata Hoffm., I (145), conf. Dill., t. 16, f£. 22 H; 
— multibrachiata Floerke, I (150)? conf. Rab. supl. t. 97, 
n. 31; — turfacea Rehm, in verschiedenen Formen u. Grössen, 
10153, 155, 156,157, 158 ac); pityrea:-Arn, F(152); — 
phyllocoma Rab. I (148, 149), conf. Arn. ic. n. 1395; — 
polychonia Floerke, I (139), conf. Arn. ie. n. 1278 (dritte 
Figur rechts); 

agariciformis Wulf., an einem Eichenstrunke bei Scheuring 
(44), conf Mich. t. 42, O. 10, f. 1 u. 3; 

delicata Ehr., an Baumstümpfen III, dann II (8q, 45, 46), 
conf. Arn. (Rehm) 410 u. #11; 

cenotea Ach.; crossota (Ach.) Nyl., I (15, 16), bei Fried- 
berg (17d), conf. Arn. ie. n. 1338; die kaum haltbare Form 
monstrosa Schaer., im Siebentischwalde an einem Baum- 
stumpfe (17e), von hier auch podetiis dense squamulosis et sore- 
diosis (175); — exaltata Nyl., I (17a, b); 


glauca Floerke (pyxidata « f. dendroides Floerke) II (73); . 
cariosa Ach., cribrosa (Wallr) Wainio, IV, Besler 
(38, 39); majuscula Del. lediglich durch ihre Grösse sich 
unterscheidend, in einer Kiesgrube auf dem Lechfelde (160), und 
zwar hier, wie sonst noch öfters gesellschaftlich mit Cl. nemoxyna 


Ach.; — I (40, 41, 42) sich der Form squamulosa (Müll. 
Arg.) Wainio'nähernd; — symphicarpa Hepp, auf sonst 


sterilen Stellen des Lechfelds (43); in verschiedenen Formen im 
im Oythale beim Stuibenfalle (IV) auf Hornstein-Felsen ; 

gracilis L.; dilatata (Hoffm.) Wainio, Wäldchen bei 
Friedberg (9), dann VI (Sc), conf. Arn. ic. n. 1487; valida 
fusca Mass., II (10); ad elongatam pertinet: III (11); flori- 
paraFlörke, Il (8s) cfr. Arn. n. 1487; — chordalis (Floerke) 
Schaer., IV, auf Baumleichen im Rettenschwanger Thal (8a u. b), 
conf. Arn. ie m. 1294, Dill» t2 14,7, 13, Ga. D: alas 
chordalis: II (Se); chord., podetia subsimplicia: II 
(3d); — simplex Wallr., podetia laevia, Waldränder bei Alt- 
hegnenberg (12); podetia squamulis adspersa, dense congesta. 
parte superiore fuscescentia, Waldränder bei Althegnenberg (13); 
„turbinata; proboscideus,prolifer;reduncum et peri- 
thetum“* Wallr., Wain. p. 107, II (Sr), cfr. Arn. n. 1994, 1995 
und 1296; podetia squamulis parce adspersa, Standort 
der vorigen (14); podetia sorediosa, granulosa etsqua- 
mulosa, IV, Rappenalpe, zwischen Moosen auf Felsblöcken (80), 
cfr. Wainio p. 113 u. 114 unter f. Gampbelliana Wainio; — 
elongata (Jacqu.) Floerke, IV, Besler (7a u. b), conf. Arn. 
(Rehm) 357: forma macroceras Fl.; diese Form in Gesellschaft 
von Cl. rangiferina, sylvatica und alpestiis, auch mit Cetraria is- 
landica und der für die Lichenenflora der Algäueralpen neuen 
Cetraria aculeata weite Strecken von den c. 1800-2200 m hohen, 
mager begrasten Steilhängen des Schneck und Fellhorn, dann am 
Schlappolt überziehend; auf morschen Baumstümpfen der See- 
Alpe, seitwärts vom Nebelhornwege, in grotesken Gestalten mit 
schön olivengrünen Podetien (81); diese teilweise beblättert, so- 
nach zur f. laontera (Del.) Arn., bez. zu Hugueninii Del., und 
phyllophora Rab. gehörig; der Thallus tritt bei Sf grossschuppig 
auf; ähnlich bei Exemplaren vom Seekopfgipfel, deren 'Thallus- 
schuppen über 5 mm lang sind; 

cornuta L.; subulata sterilis et fructifera: VI (Aa), conf. 


215 

Arn. ie. n. 1293, Rab. supl. t. 16 f. 3; sterilis: II (5b); in klei- 
neren Formen: II (6); 

degenerans Fl.; aplotea Ach., minor et major, Wald- 
ränder bei Althegnenberg (4a, b u. c); trachyna Ach., See- 
alpe, IV (17k), conf. Arn. ie. n. 1263; anomaea Ach, I (Ad, 
8t); phyllophora Ehr., am gleichen Standorte (4f u. 9); 
dichotoma Floerke, I (%e)? conf. Arn. ie. n. 1964 u. 1414; 
phyllocephala Wallr., apotheciis conglomeratis, squamulis 
immixtis, podetiis parce squamosis: II (17g), conf. Arn. ie. n. 
1300; an demselben Standorte eine der phyllocephala nahesteh- 
ende Gladonie, jedoch podetiis et apotheciis haud squamosis; ich 
habe diese völlig kahle Spielart unter dem Namen calva in 
mein Herbar eingelest; 

vertieillata Hoffm.; evoluta Th. Fr., II (2a, b, c), dann 
Formen aus V, (3a, b, c): cervicornis (Ach.) Floerke, 
in verschiedenen Formen II (la—h u. k), conf. Dill. t. 14 f. 9 
A u. B; von demselben Standorte podetiis et scyphis squamosis 
Knescont:, Dill.-t. 147. 12:B n. 6; 

pyxidata L., neglecta (F1.) Mass., grössere und kleinere 
Exemplare, I (22, 24), dann IV, Gerstruben (95, 27); podetiis 
curtis squamulosis 1 (28); podetia squamulosaIV, Stui- 
ben (353); podetia squamosa et squamulosal(37);planta 
prolifera, sceyphis squamosis: IV, Steinköpfle (32); — 
lophyra Ach., IV, Stuiben (34, 35); — pocillum Ach., IV, 
Gerstruben (19); I (23); thallus sterilis mit aussergewöhnlich 
länglichen Schuppen, IV, Stuiben (30); pachyphyllina Wallr., 
IV, Gerstruben (15a, b u. c), häufig auf den aus dem Fuss- 
Gehänge der Höfats stammenden Hornstein-Felsblöcken, oft mit 
Sedum dasyphyllum um den Platz streitend. 

chlorophaea L., simplex Hoffm., I (36), dann vom Karls- 
berg bei Mühlhausen nächst Augsburg (31); IV, Stuiben (26, 29); 
prolifera, Il (20), eonf. Arn. ie. f. 13928 u. 1496; planta 
Sraenlror, ur (21). cont."Arn. ie n. 1329; 

fimbriata L.; simplex:(Weis.) Flot., sterilis, III (50), 
darunter eine an Arn. ic. n. 1416 erinnernde Form, dann I (54); 
nodosa Kieff. (Wainio Il, p. 256), „podetia et seyphi nodis 
einereis* aut albidis et carneo-fuscescentibus, IH (52), üppig, nicht 
den Eindruck einer kranken Pflanze hervorrufend; conista 
Ach., I (58), conf. Dill. t. 14 f. 10 A.; eine kleine Torf-Form 


216 


der conista I (81); podetia sat brevia, seyphis angustis; eine 
ähnliche Form IH (53); turpatus: thallus superne olivaceus, 
podetia longitudine circiter 5 mm, tubaeformia, scyphis bene 
evolutis, opaca, fuscescenti-variegata, partibus decorticatis albis, 
K. — ; in Gesellschaft der Cl. squamosa f. turfacea Rehm. gruppen- 
weise im Haspelmoor (70 a); eine grössere, Übergangs-Form von 
ebendaselbst (79); juncea Ach., I (56), conf. Dill., t. 14, f. 8; 
— denticulata Fl, II (59); carpophora Fl., I (60), 1 (48); 
— prolifera (Retz.) Mass. et simplex, pedicellis apothecii- 
feris, Hofhegnenberg (47); prolifera I (65), conf. Arn. ie. n. 
1312; II (64); prol., sterilis et fructifera, I (62), U (17 m, 
61); minor, apotheciifera, I (70c), die squamosa turfacea 
Rehm begleitend; procerior Flot., podetiis latere proliferis, 
scyphis sat parvis, I (55), seyphis latis, I (63); — radiata 
Schreb.,.Il (77), conf. Mich. t. 41,507, 2.3 BE, dan Die 
f. 16 A u. B, ferner Arn. ie. n. 1303; II (51, 76); scyphis an- 
gustis: I (66), II (71); — subulata (L.) Wainio, Siebentisch- 
wald bei Augsburg (57), podetia simplieia, conf. Mich. t. 41, 
07. 1A, D; podetia/elongata. I (69); subularızı 
radiata, I (68); dieselben Formen, aber kleiner, in Gesellschaft 
der squamosa turfacea Rehm., 1 (49, 70d); scoparia Wallr., 
1 (70 b), conf. Arn. ie. n. 1305 u. 1306; eine der virescens Arn. und 
nemoxyna Ach. verwandte Cladonie: (171, 98) podetia 1—2!/sz mm 
crassa, abundanter sorediosa, viridantia, simplicia aut parce ra- 
mosa, apieibus cornutis aut subulatis, flexuosis curvatisve; diese 
von mir als viridans eingelegte Spielart findet sich konstant auf 
unfruchtbaren Blössen des Nadelwaldes bei Langweid (I); die 
Färbung der viridans entspricht nahezu dem in der Chromotaxia 
von Saccardo unter n. 35 als „viridis“ bezeichneten Farbentone; 
capreolata Floerke, I (67), cont. Arn. ie. n. 1313 u. P6er 
podetiis subulatis et anguste scyphiferis: I (75); — coniocraea 
(Floerke) Wainio, IV, an Zaunbrettern in Oberstdorf (72); bei 
Obertiefenbach (IV) an solchen Brettern zusammen mit Cetraria 
saepincola und seiner Form chlorophylla; 

ochrochlora Fl., Mödishofer Moor an alten Stümpfen (78); 
IV, am Besler auf Baumleichen: (17 ff); 

nemoxyna Ach.; scyphosa et subulata: I (96); podetia 
apice obscure scyphosa: Ill (99); anguste seyphosa, 
fructifera; I (84); — prolifera: I (82); I (91, 92), conf. Arn, 


217 


ic.n. 1302; podetia irregulariter prolifera, obscure scyphosa: 
I (95a,c); scyphis parce proliferis: I (101); — radiata: 
I (88); I (97), der schönste Rasen, der sich bisher gefunden), 
Eon. Arn. ie. n. .1337;.seoparia: I! (93), conf. Arn.ie. n.. 1339; 
perithetum:1(95b); carpophora, apotheeciis magnis: 1 (87); 
— subulata, I (80), conf. Arn. (Rehm) 371; I (83); I (90, 94), 
conf. Arn. ic. n. 1309; subulata et scyphosa: 1(89); subu- 
lata et carpophora: I (85); subulata, apice obseura: 
1(102); podetia irregulariter ramosaet curvata: 1 (86); 
— planta abortiva: I (74, 100); — verschiedene Formen, 
oben meist gleichmässig hoch, wie abgemäht: I (103); dann 
ähnlich aus einer Lechfeld-Kiesgrube: (159); hier zusammen 
mit Cl. cariosa wachsend. 


Thamnolia Ach. 


vermieularis Sw., IV, Fellhorngipfel (168); aber auch sonst 
auf den Aleäuer Bergen in der Höhe von c. 2000 m an häufig 
anzutreffen. 


Cetraria Ach. 
islandica L., auf dem Lechfelde häufig. 


Platysma Hill. 


glaueum L., an Fichtenästen und Zweigen, an den Latschen 
des Haspelmoors häufig; coralloideum Wallr., auf . dem 
gleichen Substrate im Haspelmoor; 

pinastri Scop., an Latschen im Haspelmoor; Anflüge davon 
auch auf Vaceinium uliginosum ; 

saepincola Ehr., selten an Latschen im Haspelmoor. 


Parmeliopsis Nyl. 


ambigua Wulf., an Latschen des Haspelmoors ziemlich 
häufig. 
Imbricaria Schreb. 
perlata L., an Waldbäumen, ziemlich selten ; 
olivetorum Ach., an Buchen bei Dinkelscherben ; 
Nilgherrensis Nyl., an Buchen bei Dinkelscherben, an 
Weiden am Wertachufer in der Nähe der Schiessstätte; 


218 


aleurites Ach., an Latschen des Haspelmoors nicht selten, 
auch mit Früchten ; 


saxatilis L., häufig an Holz und Rinde; im Haspelmoor an 
Vacc. uligin.; furfuracea Schaer. u. sulcata Tayl. an 
Latschen im Haspelmoor; 


dubia Wulf., an freistehenden Bäumen und. Sträuchern 
nicht selten, namentlich auch an Waldrändern (Siebentischwald) 


physodes L., häufig an Bäumen, auf Holz, auf Waldboden 
(Haspelmoor, dort auch an Vacc. uligin., Gabelbach); im Haspel- 
moor an Latschen mit Früchten; labrosa Ach. und vittata 
Ach.; die erstere an Fichtenzweigen in Wäldern, im Haspel- 
moor auch an Vace. uligin.; die letztere nur an Latschen im 
Haspelmoor, dort aber nicht selten; sich der vittata nähernde 
Formen im Haspelmoor auf Vacein. uligmosum ; 


pertusa Schk., früher nur im Haspelmoor an Latschen, 
neuerdings aber, wenn auch dürftiger, an Fichten im Sieben- 
tischwalde gefunden; 

tiliacea Hoffm., an freistehenden Laubbäumen: furfur- 
acea Sch. an einer alten Salix alba bei Wulfertshausen, an 
Ahornbäumen bei Dinkelscherben; auf dem Hirnschnitte eines 
alten Fichten-Pfahles auf dem Lechfelde; 

revoluta Fl., nicht selten an Latschen im Haspelmoor, aber 
auch an Weiden an der Wertach unweit der Schiessstätte; 

caperata L., an Bäumen und Holz, nicht selten; 

acetabulum Neck., an Laubbäumen, an den Linden der 
Erzberger-Allee; 

fuliginosa Fr., an Geröllsteinen auf dem Lechfelde, an 
Laub- und Nadelholzbäumen nicht selten; im Haspelmoor auf 
Vacec. ulig.; laetevirens Flot., an Fichtenrinden, Biburg; 

verrueulifera Nyl., an Stämmen und Zweigen freistehender 
und Waldrandbäume, sehr schön an Bäumen des Waldrandes 
am Kalvarienberge bei Dinkelscherben ; 

olivacea L., an Laubbäumen bei Edenbergen, an Linden 
bei Göggingen, an Erlen in den Wertach- und Lechauen ete.; 

exasperatula Nyl., an alten Planken bei Gablingen; 

aspidota Ach., an Kirschbäumen bei Friedberg. 


Anaptychia Koerb. 


eiliaris L., gemein an Laubholz; actinota Ach. und an- 
geusta Mass. an freistehenden Eschen bei Gabelbach. 


Parmelia Ach. 


aipolia Ach., gemein an den Stämmen, Ästen und Zweigen 
von Laubholzbäumen und von Sträuchern; an Sorb. aucup. im 
Streitheimer Forste mit bereiften, bis 2 mm im Durchmesser 
haltenden Apothecien; 

stellaris L., auf denselben Substraten, doch seltener als die 
vorige, im Haspelmoor übrigens auf altem Polyporus; ambi- 
gua Ehr., Äste und Zweige besiedelnd; 

tenella Seop., gemein an Bäumen, an Holz und Steinen, 
im Haspelmoor auf dürren Poa- und Agrostis-Stengeln; semi- 
pinnata Hoff., auf Geröllsteinen des Lechfelds; 

dimidiata Arn., steril an Linden bei Göggingen; 

caesia Hoffm., nicht selten an Steinen und Ziegeln; 

pulverulenta Schreb., gemein an Bäumen und Holz, seltener 
an Steinen (an Feldsteinen bei Althegnenberg, dann zwischen 
Lechhausen und Stätzling); th. fuscescens, an Pappeln und 
Eichen; argyphaea Ach. an Linden und Weiden bei Gögg- 
ingen; venusta Ach., an Euvonymus bei Schwabmünchen; 
grisea Lam., an alten Ulmen nächst dem Ablass. 

obseura Ehr., chloantha (Ach.) Schaer., an Bäumen 
(besonders Pappeln und KEspen), auch an Holz; ceyeloselis 
Ach., an Holz und auf Steinen; am Rosenauberge auf Scherben 
von glasiertem Töpfergeschirr; virella Hoff., verbreitet an 
Weiden und Pappeln; lithotea Ach.; nicht selten an Steinen 
auf dem Lechfeld; sciastrella Nyl., an Apfeilbäumen in Mühl- 
hausen, an Sorbus aucup. bei Zusmarshausen ; 

adglutinata Fl., eine unscheinbare Flechte, die, früher im 
Aleäu noch nicht gesammelt, hinter Füssen, bei Faulenbach, an 
Rottannen, sehr schön fruchtend gefunden wurde, die aber um 
Augsburg nur steril und nur an einem einzigen Standorte, an 
einer alten Föhre in der Nähe der Eisenbahnbrücke über den 
Lech bei Hochzoll, vorkommt. Die Rinde dieses Baumes ist mit 
P. adglutin. vom Boden an bis weit hinauf dicht überzogen. An 
‘ den benachbarten Bäumen sucht man vergeblich nach derselben. 


220 


Sonach ist die P. adglut. bisher im Algäu und um Augsburg 
nur an Nadelholzbäumen bemerkt worden, während sie 
sonst, nach Körb. Par. Lich. „an Linden, Eichen, Nussbäumen 
und Rosskastanien* nach Th. Fr. Lich. scand. „an der Rinde 
alter Laubbäume (aesculi, populi ete.)* beobachtet wurde; in der 
Zusammenstellung der Flechten Westfalens und der Rheinprovinz 
von Dr. Lahm heisst es bezüglich des Vorkommens der Parm. adglu- 
tin. „selten, ... an Weiden,.. an einem Walnuss-, an einem Ross- 
kastanienbaum‘, und in der Lichenenflora Münchens von Dr. 
F. Arnold „steril und selten an der glatten Rinde älterer Eschen 
im englischen Garten“. Die Lichenen, welche, von Laub- 
bäumen aus dem Algäu oder aus der Umgebung Augsburgs 
herstammend, zur Parm. adglut. zu gehören schienen, entpuppten 
sich bei genauerer, auch auf die charakteristischen Spermatien 
ausgedehnter Untersuchung sämtlich als kleine Formen der Par- 
melia obsceura. Es will hiemit ein anderweitiges Vorkommen 
der P. adglut. an Laubbäumen nicht in Zweifel gezogen, sondern 
nur eine hievon abweichende Eigentümlichkeit der Algäuer und 
Augsburger Lichenenflora hervorgehoben werden. 


Stieta L. 


pulmonaria L., an Buchen bei Althegnenberg, bei Dinkel- 
scherben — nicht häufig. 


Peltidea Ach. 


aphthosa L., auf Moorboden im Haspelmoor ; 
venosa L., an den Wänden eines Waldhohlweges bei Brei- 
tenbrunn. 


Peltigera Wiilld. 


canina L., an Wald- und Wegrändern, in Kiesgruben, Bahn- 
ausstichen, Bahndämmen; pusilla Fr., Heide bei Gabelbach ; 

rufescens Neck., nicht selten in Kiesgruben und auf sterilen 
Boden des Lechfelds; 

polydaetyla Neck., an einem Baumstumpfe bei Konradshofen, 
auf Torfboden im Haspelmoor; 

horizontalis L., die Wände einer Kiesgrube auf dem oberen 
Lechfeld bekleidend, die schönste Art dieser Gattung. 


221 


Heppia Naeg. 


virescens Despr., auf sterilen Stellen des Lechfelds. 


Pannaria Del. 


pezizoides Web., auf bemooster Erde beim Ziegelstadel zu 
Bannacker. 


Placynthium Ach. 


nigrum Hds., auf Steinen, besonders häufig auf Kalk- und 
Ziegelsteinen der Steinhaufen des Lechfelds. 


_Xanthoria Fr. 


parietina L.; auf Substraten aller Art gemein; auffallend 
ist das weniger häufige Vorkommen dieser Flechte im Haspel- 
moöor; planta lobis minoribus, margine sorediosis, an 
Apfelbäumen in Wulfertshausen und Mühlhausen; polycarpa 
Ehr., an Birkenzweigen im Haspelmoor; dort auch an Vacein. 
uligin., dann an dem Gebälke einer Torfhütte; an der Rinde eines 
Birnbaumes im Wirtsgarten zu Mühlhausen ; 

candelaria L., an alten Ulmen nächst dem Ablass; Iych- 
nea Ach., an Pappeln bei Friedberg; ulophylla Wallr., auf 
Ziegeln der Torfhütten bei Mödishofen. 


Physcia Schreb. 


elegans Lk., an Steinen der Wertach- und Lechauen, schon 
bei Hochzoll; 

deeipiens Arn., an einer Mauer (Cement) in Bobingen, an 
Ziegelsteinen (Bahndurchlass dortselbst), dann auf verschiedenen 
Steinen der Steinhaufen des Lechfelds; thallo leproso-gra- 
nuloso singulis lobis admixtis, an Quadern bei Hochzoll; 

murorum Hoff., auf Nagelfluhsteinen bei Lichtenberg, auı 
Ziegeln der Torfhütten bei Mödishofen, auf Grabsteinen in den 
Kirchhöfen zu Augsburg und in der Umgegend. 


Candelaria Mass. 


coneolor Deks.; an Buchen bei Zusmarshausen; eitrina 
Kplh., an einer Eiche bei Altenmünster; an Vace. ulig. im Has- 
pelmoor; 


vitellina Ehr., häufig auf Steinen, Ziegeln, auch auf Eisen, 
Knochen und Leder übergehend; xanthostigma Pers., steril 
an Kastanienbäumen bei Inningen, c. ap. an Eschen und Ahorn 
nächst dem Ablass. 


Callopisma De Not. 


salieinum Schrad., an alten Pappeln und Ulmen nächst 
dem Ablass; 


aurantiacum Lghtf., nicht häufig, auf Sand- und Kalksteinen 
der Steinhaufen des Lechfelds; 


eitrinum Hoff., steril an alten Mauern, c. ap. an Sandsteinen 
in der Nähe des Spickels, dann bei Achsheim; 


cerinum Ehr., häufig an Baumrinden und Holz, selten stein- 
bewohnend (Rosenauberg); effusum Garov., an Weiden bei 
Breitenbronn; stillieidiorum Horn. über Moosen in einer 
Lechfeld-Kiesgrube; 

pyraceum Ach., an der glatten Rinde von Espen und Vogel- 
beerbäumen, dann aber auch auf Bretterplanken und Pfosten, 
sowie auf Knochen; im Haspelmoor an Vace. ulig.; planta 
saxicola, auf Steinen des Lechfelds; auf den Steinen der dor- 
tigen Steinhaufen auch pyrithroma Ach.; holocarpum Ehr., 
an Einfassungsbalken bei Gablingen, Kleinaitingen, Kissing; 

vitellinulum Nyl., auf Steinen, auch auf Ziegelsteinen der 
Steinhaufen des Lechfelds. 


Gyalolechia Mass. 


laetea Mass., auf Steinen und Ziegeln; am Rosenauberg 
auf Scherben von glasiertem Töpfergeschirr; auf den Steinhaufen 
des Lechfelds auch die Form aestimabilis Arn.; 


aurella Hoff., auf Steinen (Lechfeld), an einem alten Pfosten 
in Schwabmünchen. 


Blastenia Mass. 


leucoraea Ach., über Moospolstern auf dem Lechfeld, selten ; 
assigena Lahm, an Espenzweigen im Haspelmoor, ‚selten; 


Pyrenodesmia Mass. 


variabilis Pers., nicht häufig, auf Steinen des Lechfelds, 
an einem Grenzstein hinter Lechhausen. 


Placodium Hill. 


eirinatum (Pers.) Nyl., auf Ziegeln (Bannacker), auf 'Steinen 
(Lechfeld), ziemlich selten ; 

murale Schreb., gemein, auf den Sandsteinplatten der Eisen 
bahnbrücke über den Holzbach, auf dem Bretterdache der Feuer- 
leitern in Gabelbach, an den Balken eines Bahngeländers bei 
Westheim ‘und sehr häufig auf den Steinen des Lechfelds; hier 
auch-diftraetum Ach. 


Acarospora Mass. 


oligospora Nyl., hie und da auf Steinen und Ziegeln des 
Lechfelds; 


fuscata Schrad., auf Eisenbahnschienen im Haspelmoor, 
dann häufig auf den Steinen der Steinhaufen des Lechfelds. 


Sarcogyne Flot. 


pruinosa Sm., 1: apoth. mediocria, pruinosa, 2: apoth. sicca 
fusconigra, epruinosa und 3: apoth. parva pruinosa; 1. häufig, 
an Quadern der Eisenbahnbrücke bei Hochzoll, an verschiedenen 
Steinen auf dem Lechfelde; 2. an Nagelfluh-Steinen bei Gabel- 
bach; 3. an kalkreichen Sandsteinen ebendortselbst ; 


simplex Dav., an einem Sandsteine bei Mödishofen. 


Rinodina Ach. 


subeonfragosa Nyl., auf Ziegelsteinen (Lechfeld); 

calearea Hepp., selten auf Steinen des Lechfeldes, dann bei 
Biburg; 

Bischoffii Hepp., häufig auf Kalksteinen der Steinhaufen des 
Lechfelds; dort auch, aber selten, die Form immersa Körb.; 

colobina Ach., ziemlich selten, an einem Baumstumpfe bei 
Scheuring; 

sophodes Ach., maculiformis Hepp.; an Balken, Biburg; 


IINe RER 


pyrina Ach., ziemlich gemein, an Sambucus bei Wulferts- 
hausen ; 
exigua Ach., Häufig an Bäumen und Holz. 


Ochrolechia Mass. 


palleseens L., ziemlich selten, aber in schönster Entwick- 
lung an älteren Latschen im Haspelmoor. 


Lecanora Ach. 


subfuseca L., chlarona Ach. an der Rinde von Laub- 
bäumen, besonders schön an jüngeren Espen; an Sträuchern und 
an Holzwerk; im Haspelmoor an Vace. ulig.; horiza Ach., an 
Buchen bei Althegnenberg; allophana Ach., an alten Schleh- 
dornstämmen bei Derching; glabrata Ach.,, an Buchen bei 
Biburg, an Berberis-Stämmchen im Siebentischwalde; scrupulosa 
Ach., im Haspelmoor an Vace. uligmosum; pinastri Schaer., 
an der Rinde von Pinus silvestris im Siebentischwalde; apoth. 
gregaria, fusca, mixta cum nigrofuscis, margine crenulato: im 
Haspelmoor an Latschen, bei Biburg an Föhren; campestris 
Schaer., an den Ziegelsteinen der Hofmauer des Klosters 
Schönefeld, auf Sandsteinen ‘der Lechfeld-Steinhaufen, hier mit 
üppigem Thallus und wenigen Apothecien; variolosa Flot., 
an der Rinde von Kastanienbäumen bei Stadtbergen; intumes- 
cens Rebt., an Buchen bei Althegnenberg und bei Dinkel- 
scherben, an letzterem Standorte mit schwärzlicher Scheibe; 


pallida Schreb., an Laub-, Nadelbäumen und an Holz 
mit grösseren oder kleineren Apothecien, auch mit leprosem 
Thallus, mit letzterem an Latschen im Haspelmoor ; 


angulosa Schreb., häufig am Stamme, den Ästen und 
Zweigen freistehender Bäume und Sträucher; im Haspelmoor an 
Vace. ulig.; 

albescens Hoff., gemein, am Mörtel der Mauern und auf 
Ziegeln in Augsburg und seiner Umgebung ; 

Hageni Ach., häufig, an Pappeln, Balken und Brettern, so- 
wie auf Ziegelsteinen; umbrina Ehr. nicht selten, an Pappeln 


in der Nähe der Schiessstätte, auf Ziegelsteinen der Lechauen 
bei Hochzoll; 


22 


OT 


sambuei Pers., aus der Umgebung Augsburgs in Arn. lich, 
exs. n. 300b und ce ausgegeben; an Sambucus nigra häufig 
(Spickel, Langweid, Schwabmünchen). 

dispersa Pers., ziemlich häufig auf Steinen der Lechfeld- 
Steinhaufen; dort auch Exemplare: diseus rufofuscus, margo 
apoth. albescens, subinteger, dann die Form conferta 
Dub., die aber, wie die diesbezügliche Münchener Flechte, mit 
L. Hageni f. umbrina Ehr. zu vereinigen sein wird; 

subravida Nyl., häufig an morschen Fichtenstümpfen ; 

effusa Pers., aus der Augsburger Umgebung in Arn. lich. 
exs. n. 648 ausgegeben; an Fichten- und Eichenstümpfen bei 
Steppach und Althegnenberg, dann am Holze von alter Salix 
alba in den Wertachauen unweit der Schiessstätte; 

polytropa Ehr., nicht häufig, auf Steinen (Quarz, Syenit) 
des Lechfelds, dann bei Althegnenberg; illusoria (A ch.) Nyl., 
selten, auf Hornsteinen des Lechfelds; ebendort, gleichfalls selten, 
aut Quarz: f. intricata Schräd;; 

varia Ehr., nicht häufig, an Balken und Stangen in Mering 
und auf dem Lechfelde, an Zweigen von alten Birken im Haspel- 
Moor; 

conizaea Ach., an Fichten und Föhren im Walde hinter 
Stadtbergen. 

symmietera Nyl.. aus dem Haspelmoor in Arn. lich. exs. 
n. 707a ausgegeben; dort häufig in verschiedenen Farben und 
Formen an der Rinde und den alten Zapfen der Latschen, auch 
an Vacc. ulig.; dann an Larix-Zweigen im Siebentischwalde, 
dort auch an den Stämmen verschiedener Sträucher nicht selten. 

piniperda Körb., mit der Form glaucella Flot. an 
Fichten und Föhren bei Deuringen, dann an Fichten und Lat- 
schen im Haspelmoor ; 

metaboloides Nyl., nur einmal, und zwar an einem Eichen- 
pfosten am Rosenauberge gefunden. 


Lecania Mass. 


syringea Ach., an Pappeln bei Friedberg, an Wurzeln von 
Populus tremula bei Grossaitingen ; 

Rabenhorstii Hepp, an Nagelfluhe bei Scheuring, an einem 
"Tuffsteine hinter Lechhausen, an einem Sandsteine in der Fried- 
bergerau ; 


226 


. dimera Nyl., nicht selten an glatter Rinde von Espen, dann 
an Viburnum lantana bei Buchloe; 

eyrtella Ach., ziemlich häufig mit helleren und dunkleren 
Apothecien an Pappeln und Espen, bei Fischach an Sarothamnus 
scoparius, im Haspelmoor an Vace. ulig., dann bei Achsheim mit 
sehr üppig entwickeltem grünlichem Thallus an Samb. nigra; 
sambucina Körb., ebenfalls an Samb. nigra, im Siebentisch- 
walde. 

Aspicilia Mass. 


einerea L., selten, auf Steinen der Steinhaufen des Lechfelds; 

ealearea L., in allen Formen — concreta Schaer. con- 
torta Hoff. mit glaucopis Krempelh., und Hoffmanni 
Ach. auf Steinen der Steinhaufen des Lechfelds; die Asp. cal- 
carea f. concreta wird dort überhaupt zu den häufigst vorkom- 
menden Lichenen gehören. 


Phialopsis Körb. 


ulmi Sw., an einer alten Eiche im Walde bei Strassberg ; 


Gyalecta Ach. 


eupularis Ehr., an Quadern der Eisenbahnbrücke über den. 


Lech bei Hochzoll. 
Urceolaria Ach. 


seruposa L., argillosa Ach., auf dem Kalvarienberge bei 
Dinkelscherben und zwar auf völlig sterilem Glimmersand, den 
der Thallus zu festen bis 5 em im Durchmesser breiten Krusten 
bindet, ebenso auf den Sandheiden bei Gabelbach; bryophila 
Ehr., über Moosen auf dem Lechfelde, | 


Pertusaria DC. 

leioplaca Ach., an Buchen bei Diedorf und Mühlhausen; 

eommunis DC., an Buchen (Derching), an Sorbus (Biburg), 
an Birken (Wöllenburg); 

amara Ach., an Eschen bei Gabelbach, an Ulmen bei 
Mödishofen, an Fichten und Latschen im Haspelmoor; | 

globulifera Turn., an Sorbus aucup. im Streitheimer Forste, 
an alten Kastanienbäumen bei Gessertshausen und gemeinschaft- 


227 


lich mit der vorigen an Eschen bei Gabelbach; saxicola Nyl. 
auf Steinen des Lechfelds; 

coceodes Ach., an Birken und Latschen im Haspelmoor, 
an alten Eichen bei Strassberg, an Ulmen bei Mödishofen; an 
den Latschen des Haspelmoors thallo cinereo; ebenso an alten 
Fichtenbalken auf dem Lechfelde; 

coronata Ach., der Thallus von etwas schmutzigerem Aus- 
sehen als jener von P. coccodes, an alten Linden auf dem Ablass. 


Phlyetis Wallr. 


agelaea Ach., an Buchen bei Althegnenberg und Dinkel- 
scherben ; 
argena Ach., an Buchen und Hainbuchen bei Derching. 


Sphyridium Flot. 


byssoides L., auf Erde in Hohlwegen und an Rändern der 
Wälder der westlichen und östlichen Höhen; an einem Gehölz- 
rande des obern Lechfelds auf gelbem Sandstein; am Waldrande 
bei Aystetten die Form sessilis. 


Baeomyces Pers. 


roseus Pers., an sonnigen sandigen und lehmigen Wald- 
blössen bei Diedorf, Wöllenburg, Bergheim. 


Icmadophila Scop. 


aeruginosa Scop., an faulenden Stümpfen im Siebentisch- 
walde, im Diebelthal bei Strassberg. 


Psora Hall. 
deeipiens Ehr., auf Erde und steinigem Boden des Lechfelds. 


Tnalloidima Mass. 


coeruleonigriecans Lyhtf., bei Hochzoll, dann auf dem 
Lechfelde sterile Strecken bedeckend, sonst in Kiesgruben, 


Biatora Ach. 


rupestris Scop., rufescens Hoff.,, an Steinen auf dem 
diesseitigen, noch häufiger auf dem jenseitigen Lechfeld; ealva 
Deks., auf Nagelfluhfelsen bei Bobingen; 


15* 


exsequens Nyl. am morschen Holze einer Brücke bei Schwab- 
münchen ; 

symmietella Nyl., auf Fichtenwurzeln bei Waldberg; 

Nylanderi Anzi, auf Rinde von Latschen im Haspelmoor ; 
von hier in Arn. exs. n. 711 ausgegeben; 

turgidula Fr., im Haspelmoor an Latschen, selten; 

assereulorum Schrad., auf einem morschen Fichtenstumpfe 
bei Strassberg ; 

sranulosa Ehr., gemein auf Torfboden im Haspelmoor, 
dann auch an alten und an faulenden Latschen dortselbst ; 

flexuosa Fr., alte Wegeinfassung bei Gablingen; Eichen- 
strünke bei Deuringen ; Föhren bei Langweid; Birken und Torf- 
abstiche im Haspelmoor; 

viridescens Schrad., auf einem alten faulenden Stumpfe im 
Lohwäldchen; auf morschem Holze im Haspelmoor; 


uliginosa Schrad., nicht selten auf dem Torfboden des Has- 


pelmoors; humosa Ehr., am Waldrande bei Diedorf; 


fuliginea Ach., an morschen Baumstümpfen bei Deuringen; 
von hier in Arn. exs. n. 649 ausgegeben; auch an faulenden 
Stümpfen bei Leitershofen und Althegnenberg; 

leucophaea (Flk.) Th. Fr., Lich. Scand. p. 459; forma: 
CGrusta verrucosa, einerea, K —, G —; hyphae J —; apothecia 
violaceo-atra; epithecium fere granulosum, obsceure rubricosum, 
K vix mutatur; paraphyses laxiuseulae, erassiores; sporae 0,014 
— 17 mm longae et 0,008—10 mm latae: auf einem Tuffblocke 
zwischen Lechhausen und Slätzling; 


Metzleri Körb., an kalkreichen Sandsteinen bei Fischach; 

coaretata Sm., auf Sandsteinen, Quarz und Ziegeln, nicht 
selten in Gesellschaft von Lecidea erustulata; der sterile Thallus 
in Kiesgruben auf dem Lechfelde; oerinaeta Ach. auf Sand- 
und Glimmersteinen der Steinhaufen des obern Lechfelds. 


atrofusea Fl., an einem Baumstumpfe im. Siebentischwalde; 
forma minor Nyl. Lich. Lapp. ©. p. 145, Arn. Lich. Ausflüge 
in Tirol, Verhandl. der zoologisch-botan. Gesellschaft in Wien, 
93. Band, p. 107; 

sanguineoatra Wulf., an einem Waldhohlwege bei Fischach; 

fuscorubens Nyl., auf Nagelfluhfelsen in einer Kiesgrube bei 
Althegnenberg; auf Geröllsteinen in der Kiesgrube bei Stettenhofen; 


229 


geophana (Nyl.), Th. Fr. Lich. Scand. p. 441, nur einmal, 
an einem Waldrande bei Strassberg, gefunden; bei der Kleinheit 
und Unscheinbarkeit der Früchte leicht zu übersehen. 


Lecidea Ach. 


lactea Fl., selten. auf Glimmersteinen der Steinhaufen des 
Lechfelds; 

immersa Web., am Kosenauberge auf Nagelfluhe; 

platyearpa Ach., auf einem Glimmerstein des oberen Lech- 
felds: thallus parum evolutus, apothecia maiora; 

erustulata Ach., gemein an kieselhaltigen Steinen; auf 
Fichtenwurzeln bei Althegnenberg, sehr üppig auf Baumwurzeln 
am Kalvarienberg bei Dinkelscherben, hier mit fast rein weisser 
Kruste; oxydata Rabenh., auf einem Sandstein eines Stein- 
haufens des oberen Lechfelds; erusta glaucocinerea: von 
ebendort, auf einem Hornsteine ; 

srisella Fl., auf Sandsteinen der Steinhaufen des Lechfelds, 
auf Dachziegeln bei Mödishofen und in Mühlhausen; subconti- 
gua Fr., auf Dachziegeln des Ziegelstadels in Bannacker; 

parasema Ach., gemein an Rinden und an Holz; im Has- 
pelmoor an Vace. uligin.; rugulosa Ach., an Buchen bei Alt- 
hegnenberg; areolata (Duf.) Hepp., an Espen und an Vaccin. 
uligin. im Haspelmoor; olivacea Hoff., an Buchen bei Stätzling ; 

latypea Ach., an Sandsteinen im Haspelmoor und auf dem 
Lechfelde; 

enteroleuea Ach.; häufig auf Steinen der Steinhaufen und 
Kiesgruben des Lechfelds; 

glabra Kphb., an einem Feldsteine bei Althegnenberg; 
pungens Körb., auf Steinen des Lechfelds, selten; 

expansa Nyl., an einem Sandsteine bei Gabelbach. 


Biatorina Mass. 


prasiniza Nyl., auf einem alten Baumstumpfe im Loh- 
wäldchen; laeta Th. Fr., an dem Holze einer alten Latsche 
im Haspelmoor; 

mierococca Körb., an einem entrindeten Baumstumpfe im 
Lohwäldchen; an Fichtenrinde im Siebentischwalde ; 

adpressa Hepp., an alten Eichen bei Deuringen ; 

atropurpurea’ Schaer., an Fichten im Siebentischwalde: 


230 

synothea Ach., Pfähle im Walde bei Wöllenbure; 

glomerella Nyl., auf entrindeten Latschen im Haspelmoor; 
ebendort auf Vaceinium uliginosum ; 

globulosa Fl., an einer alten Eiche bei Leitershofen; planta 
lignicola, am Holze eines Pappelstrunkes bei Mühlhausen ; 

lentieularis Ach., an Nagelfluhblöcken bei Scheuring ; 

nigroclavata Nyl., an Ästen und Zweigen von Larix im 
Siebentischwalde. 


Catillaria Ach. 


athallina Hepp., f. acrustacea Hepp., an Steinen, Kies- 
hügel beim Ablass; 

mughorum v. Laricis Hepp., an Larix im Siebentisch- 
walde. 


Arthrosporum Mass. 


aceline (Fw.) Körb., im Walde bei Deuringen und im 
Haspelmoor an Espen. 


Tromera Mass. 


sarcogynoides Mass., auf Fichtenharz (Wöllenburg). 


Bilimbia De Not. 


Naegelii Hepp., an Carpinus bei Derching, an Sambucus bei 
Aystetten, an Pappeln in der Friedberger Au; 

sabuletorum Fl., auf Moosen und von da auf Pfähle über- 
gehend bei Scheuring, auf Ziegelsteinen am Waldkeller bei Arels- 
ried, an Eschen auf dem Karlsberg bei Mühlhausen; dolosa 
Fr., an Eschen ebendaselbst ; 

lignaria Ach., an Latschen und an entrindeten Stämmchen 
von Vacc. ulig. im Haspelmoor; 

trisepta Naeg., an Latschen im Häspelmoor; von hier in 
Arn. exs. n. 167b ausgegeben; 

Nitschkeana Lahm. an Latschenästen im Haspelmoor, 
an Föhrenzweigen beim Spickel; von ersterem Standorte ausge- 
geben in Arn. exs. n. 503c; 

coprodes Körb., auf Mörtel der Umfassungsmauer des 
Klosters Schönenfeld ; 

melaena Nyl., an alten Eichenpfosten im'Walde bei Wöllen- 


burg, dann an Torfstichwänden im Haspelmoor; von hier in 
Arn. exs. n. 332 c ausgegeben. 


Bacidia De Not. 

rubella Ehr., an Fraxinus bei Mühlhausen; porriginosa 
Turn., an alten Ulmen und Pappeln beim Ablass; 

endoleuca Nyl., im Diebelthal an Salix caprea, auf dem 
Lechfeld an Juniperus, bei Mühlhausen an Euvonymus; 

Arnoldiana Körb., an Nagelfluhe am Rosenauberg, an Feld- 
steinen beim Ablass, dann in der Friedberger Au und an Geröll- 
steinen in der Kiesgrube bei Langweid; 

inundata Fr., am Holze des Kanals der Bosch’'schen Bade- 
anstalt; 

acerina Pers., an Stämmen und Zweigen von Fichten beim 
Spickel; 

albesecens Hepp., in den Lechauen an Myricaria germanica 
und an Rhamnus saxatilis; an Sambucus beim Spickel, von hier 
in Arn. exs. n. 96b ausgegeben; an Vacc. ulig. im Haspelmoor, 
thallo gelatinoso-verniceo ; 

arceutina Ach., an Lerchen und an Fichtenzweigen beim 
Spickel; von hier sind die Exemplare in Arn. exs. n. 326b; bei 
Siebenbrunnen an Samb. nigra: crusta laevigata, einerascens; 

Beckhansii Körb., an einer Eiche bei Wöllenburg ; 

muscorum Sw., häufig auf Pflanzenresten am Kieshügel 
beim Ablass, dann bei Hausen, in den Kiesgruben auf dem Lech- 
feld, hier auch auf Stein übergehend; 

atrosanguinea Schaer., an morschen eichenen Brücken- 
pfosten bei Lützelburg; 

incompta Borr., an der rissigen Rinde einer alten Pappel 
in der Nähe von Siebentisch. 


Scoliciosporum Mass. 


corticolum Anzi, an Larix und Berberis im Siebentisch- 
walde; an Pop. trem. und an Vace. ulig. im Haspelmoor. 


Rhaphiospora Mass. 


fiavovirescens Deks., Waldrand bei Wöllenburg, bei Döps- 
hofen, aber keineswegs auf, oder in unmittelbarer Nähe von 


232 


Sphyr. byssoides (Th. Fr. p. 345); auch in den Algäuer Alpen, 
wo Rhaph. flavovir. nicht selten ist, wächst sie nicht mit Sphyr. 
byss. zusammen. 


Buellia De Not. 
parasema Ach., im Haspelmoor an Birken, bei Wöllenburg 
auch an Larix; 
punetiformis Hoff., häufig; an Föhren bei Siebentisch, . bei 
Wulfertshausen; an Pfosten bei Hainhofen; aequala Ach., auf 
harten Geröllsteinen (Quarz, Glimmer, Syenit, Sandstein, Horn- 
stein) der Steinhaufen des Lechfelds; lignicola Anzi, an 
eichenen Brückenläden bei Dinkelscherben. 


Karschia Krb. 


Strickeri Krb., auf Weidenholz (Rosenau), Buchenholz 
(Dinkelscherben). 


Diplotomma FI. 


alboatrum Hoff., an alten Linden bei Göggingen; 

epipolium Ach., f. ambiguum, auf Nagelfluhsteinen am 
Rosenauberge, häufig auf Steinen des Lechfelds; 

betulinum Hepp., zwei Exemplare mit etwa zehn Apothecien 
auf einem Zaunpfahle bei Althegnenberg; dann ziemlich häufig 
an der Rinde alter Latschen im Haspelmoor; von hier in Arn. 
exs. n. 276b ausgegeben; ferner im Haspelmoor häufig steril an 
Vacc. uliginosum, seltener mit Früchten. 


Rhizocarpon Ram. 


geographieum L., auf dem Lechfelde auf Steinhaufen an 
Quarz, Syenit etc. in guter Entwickelung, aber nur vereinzelt; 

distinetum Th. Fr., selten auf dem untern Lechfeld (auf 
Quarz), häufiger auf Quarz, Syenit, Glimmer etc. des obern Lechfelds; 

concentrieum Dav., auf erratischen Blöcken bei Althegnen- 
berg; auf harten Geröllsteinen des Lechfelds; hier thallo obs- 
curiore, fuscesc. cinereo und thallo albido, amylaceo; und mit 
krankhaftem Thallus und sparsamen Apothecien auf einen weich- 
eren gelben Sandstein übergehend; 


subpostumum Nyl., auf einem glimmerreichen Sandsteine des 
Lechfelds, 


rum 
Fü >. 20 DI ce 


Arthonia Ach. 


astroidea Ach., nicht selten an Pappeln, Eschen, Ahorn; 
an Vaceinium uliginosum im Haspelmoor; tynnocarpa Ach. 
an Berberis im Siebentischwalde, an Vacc. ulig. im Haspelmoor; 

dispersa Schrad., an Linden; 

excipienda Nyl., an Berberis im Siebentischwalde; 

punetiformis Ach., an Espen im Haspelmoor. 


Coniangium Fr. 
lapidicolum Tayl: an grösseren Geröllsteinen bei Altheg- 
nenberg, ferner am Rosenauberge; vom letztern Standorte in Arn. 
exs. n. 722 ausgegeben ; 
patellulatum Nyl., selten; an Espen bei Deuringen; 
exile Fl, f. rugulosum Kplh., an Eschen bei Friedberg 
an Sarothamnns bei Wöllenburg. 


Arthothelium Mass. 


Flotowianum Körb., an Latschen im Haspelmoor ; von hier 
sind die Exemplare in Arn. exs. n. 685 b, c. 


Graphis Ad. 
seripta L., im Haspelmoor an Vacein. uligin., auch ausser- 
dem überall gemein an glatten Rinden von Laubbäumen; in ver- 
schiedenen Formen auftretend, von denen die f. serpentina, an 
Eichen bei Biburg, erwähnt sein mag. 


Pragmopora Mass. 


amphibola Mass., an Föhrenrinde im Siebentischwalde; 
atrata Hedw., an einem Erlenstrunk und an einem Eichen- 
pfahi am Lechufer, ferner an entrindeten Ästen bei Mühlhausen. 


Opegrapha Humb. 


vulgata Ach., an alten Fichten im Siebentischwalde; 

varia Pers. f. diaphora Ach., an Steinen auf dem Lechfelde, an 
Rinden von Laubbäumen, nächst dem Ablass, dann bei Stetten- 
hofen, Wöllenburg und Strassberg; f. chlorina Pers., an einer 
alten Eiche bei Stettenhofen; lichenoides Pers., an alten Ulmen 
nächst dem Ablass; pulicaris Lghtf., an alten Eichen in den 
Wäldern der westlichen Höhen, und in den Lechauen bei Langweid; 


atra Pers, an Carpinus und Ulmus bei Mühlhausen; 

saxico!a Ach., an Kalksteinquadern der Lechbrücke bei 
Hochzoll; 

rufeseens Pers., häufig an glatter Eschenrinde am Weg 
zum Ablass; herpetica Ach., an Kastanienbäumen bei Diedorf; 
f. subocellata Ach., an Eschen im Siebentischwalde und in 
den Lechauen; in diesen auch an Pappeln. 


Xylographa Fr. 


parallela Ach., an Wegbalken bei Waldberg, bei Zusmars- 
hausen; an entrindeten Latschen im Haspelmoor. 


Calicium Pers. 


salieinum Pers., an Fichten- und Eichenholz, ziemlich selten 
(Mergenthau, Langweid, Dinkelscherben); 

eurtum T. B., an Eichenpfosten bei Langweid; 

minutum Körb., an Föhren im Siebentischwalde ; 

pusillum Fl., an alten Eichen der Wälder auf den west- 
lichen Höhen; 

populneum Brond., an Pappelzweigen: Rosenauberg, Fried- 
berg; 

parietinum Ach., nicht selten an entrindeten Bäumen, wie 
an Zäunen:; 

Cyphelium Ach. 

chrysocephalum Turn., an Wurzeln bei Derching; 

acieulare Sm., an alten Eichen bei: Leitershofen ; 

trichiale Ach., an alten Fichten und Eichen (Siebentisch- 
wald, Wald bei Wöllenburg); 

stemoneum Ach., an Fichten bei Wöllenburg, an alten 
Föhren bei Mödishofen ; 


Coniocybe Ach. 
furfuracea L., an Wurzelgeflecht im Haspelmoor; brachy- 
poda Ach. an einer alten Eiche bei Zusmarshausen ; 


Stenocybe Nyl. 


byssacea Fr., an den Zweigen von Alnus incana nicht selten, 
bei Dinkelscherben, bei Biburg; an den Zweigen von Alnus glu- 
tinosa am Wöllenburger Weiher. 


EEE 


235 
Placidium Mass. 
hepatieum Ach., auf sterilen Plätzen der Lechauen und 
des Lechfelds. 
Catopyrenium Flot. 
cinereum Pers., Kiesgrube bei Langweid; auf dem Lechfelde; 
dort wie hier in Gesellschaft von Lept. atrocoeruleum f. pulvinata. 


Lithoicea Ach. 

viridula Schrad., an einem Steinblocke auf dem Lechfeld. 

nigrescens Pers., verbreitet auf Steinen, auf Ziegeln, an 
Mauern; auch an Scherben von glasiertem Geschirr (am Rosenau- 
berg), ferner’ an öfters überfluteten Balken der Lech- und Wertach- 
kanäle; auf Steinen des Lechfelds mit grauem Thallus und amy- 
loiden Hyphen; 

fuscella Turn., auf einem Feldstein in der Friedberger Au, 
an den Quadern der Lechbrücke bei Hochzoll; 

glaucina Ach , auf Ziegeln (Lechfeld, Lechhausen) ; 


Verrucaria Weh. 
rupestris Schrad., häufig auf Steinen, auf Mörtel und Zie- 
geln; meist mit gut entwickeltem Thallus; subalbicans Lght. 
auf Mörtel (Bobingen) ; 
anceps Kph., auf Steinen in der Kiesgrube bei Täfertingen; 
caleiseda DÜ., an Grabsteinen; auf Tuffsteinen bei Hoch- 
zoll; auf Geröllsteinen des Lechfelds; 
aethiobola Whbg.. f. deformis Arn. an Nagelfluhsteinen 
des oberen Lechfelds; 
virens N.. f. obfuscans Nyl., an Ziegeln (Oberhausen); 
papillosa Fl., auf Nagelfluhe (Rosenauberg), auf Sandstein 
(Dinkelscherben), auf Kalk und Glimmer (Altheenenberg) ; 
maeculiformis Kph.. Nagelfluhbrocken an Gebüschen des 
Rosenaubergs. 
Thrombium Pers. 
epigaeum Pers., vorzugsweise auf kalkhaltigem und san- 
digem Boden an Gehölz- und Grabenrändern (Lechfeld, Aystetten). 


Thelidium Mass. 


quinqueseptalum Hepp., auf einem Steine des Lechfelds; 
acrotellum Arn., an Kiesel- und Kalksteinen (bei Althegnen- 
berg, am Rosenauberg). 


236 


Polyblastia Mass. 
obsoleta Arn., auf Mauerresten bei Friedberg; 
fugax Rehm, auf Lechsand bei Augsburg; 
fallaciosa Stiz., an Birken (Wöllenburg, Gabelbach, Haspel- 
moor) mit Früchten; noch häufiger die Picnidenform. 


Acrocordia Mass. 
semmata Ach., an einer der leider immer seltener werden- 
den alten Eichen bei Strassberg; 
sphaeroides Wallr., an Populus nigra nächst dem Ablass; 


Microthelia Körb. 
atomaria Körb., Biburg an einer Weide; 


Pyrenula Ach. 


nitida Weig., an älteren Buchen gemein; 
laevigata Pers., auch an solchen Buchen, aber seltener. 


Arthopyrenia Mass. 

fallax Nyl., an glatten Corylus-Rinden bei Aystetten; 

stenospora Kbr., an Weissdorn bei Scheuring; 

cinereopruinosa Schaer., an Pappelzweigen bei Stadtbergen, 
an Myricaria am Lechufer; 

punetiformis Pers., an Carpinus- und Espenzweigen (Derching, 
Biburg); 

Cerasi Schrad., an Kirschbaumästen bei Friedberg und in 
den westlichen Wäldern; 

rhyponta Ach., an Carpinus-Zweigen bei Derching. 


Leptorhaphis Körb. 


Quereus Beltr., an Eichen bei Gabelbach; 
Lariecis Lahm, an jüngeren Lerchen bei Wöllenburg; 
Tremulae Fl., an Pop. pyram. in der Friedberger Au. 


Sagedia Ach. 


carpinea Pers., an Lindenzweigen und Liguster-Stämmchen 
im Siebentischwalde. 
Porina Ach. 


faginea Schaer., an Buchenstümpfen bei Althegnenberg. 


Geisleria Nitschke. 


syehnogonioides Nitschke, an Torfabstichen im Haspel- 
moor; von hier in Arn. Lich. exs. n. 699 ausgegeben; die Pflanze 
wurde 1860 von ihrem Autor an Erdwällen bei Münster, später 
auf Torf in der Schweiz von Hegetschweiler, dann von mir im 
Haspelmoor und seitdem noch öfter aufgefunden. Im Haspel- 
moor tritt die Pflanze in einzelnen Jahrgängen sehr häufig auf, 
während sie in anderen zu den seltenen Erscheinungen gehört. 


Mycoporum Meyer. 


mieroscopieum Müll., an Espenzweigen im Haspelmoor. 


Thelocarpon Nyl. 


prasinellum Nyl., an einem Fichtenpfahle, dann an einer 
Eisenbahnschiene im Haspelmioor. 


Mallotium Ach. 


myochroum Ehr., an Strassenpappeln hinter Lechhausen 
gegen Mühlhausen, an Weiden am Lechufer beim Ablass. 


Synechoblastus Trev. 
aggregatus Ach., an Sorbus aucuparia im Streitheimer Forste. 


Lethagrium Ach. 


rupestre L., an alten Buchen bei Althegnenberg; 
eonglomeratum Hoffm., an alten Weiden bei Mergenthau. 


Collema Hill. 


granosum Scop., an einem Feldsteine am Lechufer; 

multifidum Secop., an Nagelfluhe bei Scheuring; 

furvum Ach., bei Friedberg und Oberzell an Pappeln; 

cheileum Ach., an Ziegeln (Rosenauberg), an Tuffsteinen 
(Gesundbrunnen); vom letztern Standorte in Arn. Lich. exs. n. 
91b ausgegeben; 

pulposum Bernh., auf Erde und Nagelfluhe (Rosenauberg, 
Siebentischwald, Siebenbrunnen, Hausen); 

limosum Ach., auf Erde am Rosenauberg; 

mierophyllum Ach., an Weiden bei Hochzoll. 


238 


Leptogium Ach. 


atroeoeruleum Hall., auf Waldboden bei Dinkelscherben ; 
pulvinatum Hoff., Kiesgruben bei Langweid und auf dem 
Lechfeld:; 

minutissiumm (Flke.) Schaer., am Rande des Waldwegs 
zwischen Ried und Fischach auf Erde, Grasblättern und auf 
Hypnum triquetrum; 

subtile Schrad., auf Lehmboden bei Bannacker. 


Ahrothallus Parmeliarum Smft., auf J. physodes im Has- 
pelmoor ; 

Gelidium varians Dav., auf Lec. angulosa (Haspelmoor). 

Tiehotheeium pygmaeum Körb, auf dem Thallus von 
Rhiz. distinetum (Lechfeld). 


In den Eingangs erwähnten früheren Bearbeitungen der Li- 
chenenflora von Augsburg, sind jene Rindenflechten zusammen- 
gestellt, welche teils mit Vorliebe, teils ausschliesslich an einzelnen 
— im ganzen an fünfzehn — Bäumen und Sträuchern vorkommen. 
Als sechzehntes Rinden- beziehungsweise Holzsubstrat mag sich 
jenes von Vaceinium uliginosum anreihen, auf welchem im Haspel- 
moor nachfolgend benannte Lichenen beobachtet worden sind: 

1. Evernia prunastri L., auch lobis tenuioribus; 2. Cladonia 
sylvatica (dürftig); 3. fimbriata L., der Thallus häufig und weit 
an den Stämmchen hinaufsteigend, dann nicht selten tubaeformis 
mit conista, auch die Formen radiata und cornuta kommen vor; 
4. Platysma pinastri Scop.; 5. Imbricaria saxatilis L.; 6. J. phy- 
sodes L. und deren f. labrosa Ach.; 7. J. fuliginosa Fr.; 8. Par- 
melia tenella Scop.; 9. Xanthoria parietma L., jedoch nur f. poly- 
carpa Ehr.; 10. Candelaria concolor Deks. eitrina Krph.; 11. Gallo- 
pisma pyraceum Ach.; 12. Lecanora subfusca L., f. chlarona u. seru- 
pulosa; 13. L. angulosa Schrebh. ; 14. L. symmictera Nyl.; 15. Le- 
cania syringea Ach.; 16. L. cyrtella Ach.; 17. Lecidea parasema 
Ach. mit f. ruguliosa; 18. Biatorina glomerella Nyl.; 19. Bilimbia 
lignaria Ach. auf entrindeten Stämmchen; Bacidia albescens Hepp; 
21. Secoliciosporum corticolum Anzi; 22. Diplotomma betulinum 
Hepp, doch nicht immer mit Apothecien; 23. Arthonia astroidea 


239 


Ach.; auch die f. tynnocarpa; 24. Graphis sceripta L. — Hiezu 
noch die Bemerkung, dass sich Vaceinium uliginosum in den Al- 
gäuer Alpen (Himmelschrofen, Söllereck, Rauheck u. s. w.) als 
flechtenarm erwiesen hat. Die dortige Ausbeute bestand nur aus 
‚ladonia pyxidata mit dürftigen Podetien, Platysma_ pinastri, 
Parmeliopsis hyperopta. Rinodina exigua, Lecanora symmictera, 
Lecania eyrtella, Lecidea parasema und Arthonia dispersa. Üb- 
rigens hat Herr Dr. Arnold schon längst (Verhandlungen der 
zool.-botan. Gesellschaft in Wien, 1873 p. 503 und 187% p. 273) 
die Beobachtung gemacht, dass in den Alpen an Vaceinium uli- 
ginosum nicht viele Flechten vorkommen, beispieisweise in der 
Serlosgruppe und am Brenner nur: Gladonia pyxidata, lediglich 
mit Thallusschüppchen, Parmeliopsis ambigua, P. hyperopta, Can- 
delaria vitellina, Rinodina exigua und Lecidea parasema. 


Die Stadt Augsburg und deren nächste Umgebung, die Lech- 
und Wertachauen, das Lechfeld und Haspelmoor sind als Lichenen- 
fundorte gleichfalls bereits in meinen früheren Arbeiten über 
die Lichenen der Flora von Augsburg beschrieben. Es erübrigt 
noch die von der Zeitströmung gerne einhergetragene Frage: 
„Was nützen die Lichenen ?* in Kürze zu beantworten. Die Be- 
deutung, welche den Lichenen in Gebirgsgegenden durch das 
Zersetzen der Gesteine und die Vorbereitung zu höherer Vege- 
tationsfähigkeit zukömmt, besitzen diese Pflanzen keineswees in 
dem gesteinsarmen, wohlkultivierten Gebiete der Augsburger Flora. 
Hier wird die allmählich auflösende Thätigkeit der Lichenen, an 
Ziegeln, an Grenz- und Grabsteinen auftretend, eher als eine 
Schädigung empfunden ; noch mehr der Umstand, dass die Lichenen 
Stamm und Geäst von Bäumen, namentlich auch von Obst- 
bäumen besiedeln. Von Nutzen erweist sich das heilkräftige und 
daher offizinelle isländische Moos (CGetraria islandica), das nicht 
selten auf dem Lechfelde von den Umwohnern zur Bereitung so- 
senannten Brustthees gesammelt wird. Die Rentierflechten (Gla- 
donia rangiferina, sylvatica und alpestris), welche im hohen Nor- 
den — „lichen utilissimus et gravissimus* Linn. — das dort un- 
entbehrlichste Nutztier, das Ren ernähren, dienen bei uns nicht 
als Viehfutter; sie werden bei uns — sogar im Winter — auch 
vom Wilde verschmäht, manchmal aber von ärmeren Leuten als 


Stallstreu eingebracht. Eine Ausbeutung der Rentierflechten zur 
Alkoholerzeugung, wie auf der skandinavischen Halbinsel, lässt 
sich für unser Gebiet schon wegen des zu wenig massenhaften 
Vorkommens dieser Lichenen nicht denken. Wenn Th. Fries 
erzählt, dass in Schweden und Norwegen zur Winterszeit der 
Zwischenboden der Doppelfenster, zum Schutze gegen die Kälte 
mit der niedlichen Cladonia alpestris ausgefüllt, einen eleganten 
Anblick gewähre, so kann man auch das nicht von unserer Gegend 
sagen, da man in derselben für winterliche Fenstereinlagen dem 
Moose mit der lieben grünen Farbe, vor allem dem kräftigen Hyp- 
num triquetrum, den Vorzug vor der allerdings sehr zierlichen, 
aber bleichen Cl. alpestris zu geben pflegt. Dagegen schmückt bei 
uns die den Tod überdauernde Liebe nicht selten mit der ge- 
nannten Gladonie und mit den ähnlichen noch häufigeren Arten 
Cl. rangiferina, sylvatica und rangiformis am Allerseelentage die 
Gräber teurer Verstorbener. Von einer Benützung irgendwelcher 
Lichenen zum Zwecke der Herstellung von Farben kann aus dem 
Augsburger Florengebiete nichts berichtet werden, da die hiefür 
geeignete Ochrolechia pallescens, aus der in Frankreich eine rote 
Farbe, die Erdorseille, gewonnen wird, bei uns eine zu seltene 
Erscheinung ist. Nicht einmal einen eigenen Namen haben sich 
die Lichenen unter der Bevölkerung des Gebietes der Augsburger 
Flora zu erringen vermocht. Wird da eine grössere Flechte, 
etwa eine Usnea, Ramalina oder Cladonia, mit der Frage gezeigt, 
was das wohl wäre, so erfolgt keine oder günstigeren Falles die 
Antwort: „Ein Mies“ (Moos). Auf den Einwurf hin, dass das 
Moos doch eine grüne Farbe habe, wird entgegenet, das andere 
sei eben ein weisses Mies. Von den mit Lichenen überzogenen 
Bäumen heisst es: „Sie haben die Krätze“. Unbeachtet und un- 
benannt bleiben für gewöhnlich die nur dem bewaffneten Auge 
deutlich wahrnehmbaren winzigen Lichenenarten. Und doch zeigen 
auch sie, wie die augenfälligen ihrer Gattung, ein gcheimnisvolles 
Wesen im Wachstum und Bau, in der Vermehrung und Lebens- 
dauer, wie denn in der Natur alles, auch das Kleinste und Un- 
scheinbarste, gross und wunderbar ist. 


Er 


x 


Plora von Augsburg. 


Uebersicht 
über die 


in der Umgebung von Augsburg wildwachsenden und allgemein kultivierten 
Phanerogamen nebst den Gefässkryptogamen. 


Unter Mitwirkung von Heinrich Lutzenberger neu bearbeitet 


von 


Max Weinhart. 


Dazu als Einleitung: „Der Boden des heimischen Florengebietes“. 


Von Dr. Alois Geistbeck. Mit einem Querprofil. 


a  —— 


16 


keitung: 


Der Boden des heimischen Florengebietes. 


Von 


Dr. Alois Geistbeck, 


Das farbenprächtige Pflanzenkleid der Erde, diese reizvolle 
Hülle des festen Landes, empfängt seine eigenartigsten Züge durch 
die geographische Lage, die Oberflächengestaltung und Bodenbe- 
schaffenheit, die Bewässerung und das Klima eines Gebietes. Von 
dieser grossen Thatsache ausgehend, gaben schon die ersten Ver- 
fasser dieser „Flora“, die im Jahre 1850 erschien, der verdienst- 
volle Botaniker J, Friedrich Gaflisch, ferner Dr. Gustav 
Körber und Gottfried Deisch, in den einleitenden Erörte- 
rungen eine Übersicht über die topographischen und geognostischen 
Verhältnisse der Umgebung Augsburgs. Inzwischen ist nahezu ein 
halbes Jahrhundert verflossen. Während damals die geologische 
Durchforschung unseres engeren Vaterlandes kaum begonnen 
hatte und eine genetische Auffassung der Geographie wenigstens 
im Bereiche der Landeskunde unbekannt war, haben diese 
beiden, sich so vielfach berührenden Disziplinen innerhalb dieses 
Zeitraumes einen mächtigen Aufschwung genommen, ja eine voll- 
kommene Neugestaltung erfahren. Der Wunsch, das heimische 
Gelände nun in einer dem heutigen Stande der Wissenschaft ange- 
messenen Form zur Darstellung zu bringen, erscheint daher bei 
einer neuen Auflage dieses so trefflichen, jetzt aber mehrfach der 
Ergänzung und Berichtigung bedürftigen Werkchens wohlberechtigt, 
und gerne kommt der Verfasser dieser Zeilen dem Wunsche des 
Vereinsvorstandes nach, eine Umarbeitung des fraglichen Ab- 
schnittes vorzunehmen. 


246 


Wenn wir in den folgenden Zeilen der Bodenbetrachtung 
eine etwas ausführlichere Darstellung widmen als in der ersten 
Auflage, so hoffen wir, dadurch manchem Freunde der heimischen 
Natur zu dienen; denn die sinnige Freude an dem bunten Farben- 
schmelze und an der wundersamen Formenfülle der Blumen 
dürfte keinen Eintrag erleiden durch den Ausblick auf eine Land- 
schaft, die zwar grosser Züge entbehrt, in der aber freundliche 
Thalszenen im Wechsel mit sanften Hügelwellen, stürmische Berg- 
wässer und träumerisch dahinziehende Moorbäche sich zu stim- 
mungsvollen Naturbildern vereinigen. Schon die Thatsache, dass 
der Boden unserer Stadt seine Geburtsstätte in den Alpen hat, 
und dass sein Werden in engstem Zusammenhange mit den letzten 
grossen Bildungsvorgängen dieses Hochgebirges selbst steht, er- 
öffnet auch der geographisch-geologischen Naturbetrachtung eine 
weite Perspektive. Und der Wanderer, der an den von breiten 
Kiesbetten umrahmten Ufern des stürmischen Lechs dahinschreitet, 
begreift, dass ein solches Gewässer auch nicht über das flachste 
Land hingehen kann, ohne ihm tiefe Züge einzugraben. Nur 
wenige Stunden südwärts von Augsburg, bei Landsberg, blicken 
wir in ein echtes Gebirgsthal, dessen Steilgehänge dem Beschauer 
packende Gebirgsszenen unter dem Niveau der Hochfläche dar- 
bieten. Dieses Hereinwirken der Naturkräfte des Hochgebirges 
in die Ebene ‚ist es denn auch, was dem Naturkundigen das: 
Studium unserer nächsten Umgebung so reizvoll und anregend 
gestaltet. Hier noch ein Stück Heide mit jener wundersamen 
Blumenfülle, deren merkwürdigste Typen den Alpen entstammen, 
daneben eine steilabfallende Flussterrasse, deren tiefgründiger 
Lössboden mit der Ergiebigkeit der niederbayerischen Kornkammer 
wetteifert; weiter im Süden malerische Wildmoore, umrahmt von 
eiszeitlichen Moränenhügeln, im Osten und Westen prächtige 
Waldungen, gewissermassen der ernste Rahmen zu dem vor- 
waltend heiteren Bilde der weiten Ebene. Und dazwischen hinein 
rauschen die bald graugrünen, bald bläulich schimmernden Wellen 
des Lechs, als wollten sie erzählen von den Erlebnissen ihrer 
weiten Reise über Berg und Thal und von der nie rastenden 
Arbeit, die sie seit Jahrtausenden geleistet. Eine solche Land- 
schaft kann nicht uninteressant, nicht eintönig genannt werden; 
sie bietet vielmehr dem Naturfreunde des Anregenden, des Be- 
achtens- und Betrachtenswerten in Hülle und Fülle. 


Bezüglich der massgebenden Quellen für die nachstehenden 
Ausführungen sei folgendes bemerkt. In dem Hauptwerke zur 
Orientierung über die geologischen Verhältnisse unseres engeren 
Vaterlandes, der geologischen Beschreibung Bayerns 
von Dr. Karl v. Gümbel, dem für die wissenschaftliche Er- 
forschung unseres Vaterlandes so hochverdienten Ehrenmitgliede 
unseres Vereins, fehlt leider noch das Blatt Augsburg. Das die 
nördlichen Teile unseres Gebietes zur Darstellung bringende Blatt 
Ingolstadt reicht nur bis Ottmarshausen -Stätzling, und südwärts 
davon beginnt die geologische Landesaufnahme erst wieder am 
Nordrande der Alpen. Dagegen enthält das ausgezeichnete Werk 
des obengenannten Gelehrten: Geologie von Bayern samt 
einer geologischen Übersichtskarte von Süddeutschland (Kassel, 
Th. Fischer. Preis der Karte 10 %) vielfache Andeutungen über 
die geologischen Verhältnisse unseres Gebietes. Auch die geo- 
logische Karte des deutschen Reiches in 27 Blättern 
vonDr. Richard Lepsius, (Sektion 26: Augsburg) bietet 
einen schätzbaren Behelf, zeichnet sich durch Billigkeit und Schön- 
heit der Ausführung aus (das Blatt kostet nur 2 .%) und reicht 
für die Bedürfnisse des Botanikers aus. Auf eine Gliederung des 
Diluviums nehmen allerdings beide Karten keine Rücksicht, und 
da der grösste Teil unseres heimischen Bodens aus dieser For- 
mation sich zusammensetzt, so musste ein erheblicher Teil aus 
eigenen Beobachtungen ergänzt werden. 

Das hier beschriebene Florengebiet wird nirgends durch na- 
türliche Grenzmarken umrahmt. Wir wollen auch nicht den 
Zirkel im Mittelpunkte einsetzen und so durch einen willkürlich 
gezogenen Kreis den Bezirk abgrenzen; denn da wir nur über 
das berichten wollen, was uns hinlänglich genau bekannt ist, so 
müssen wir folgerichtig die Grenzen dahin setzen, wo eine genauere 
Kenntnis des Terrains aurhört. Der Zug der Eisenbahnen, die 
Richtung der Thäler und andere untergeordnete Umstände reizten 
stets mehr zu Ausflügen nach Nord und Süd als nach Ost 
und West, Infolge dessen dehnte sich die Erforschung in den 
beiden ersten Richtungen weiter aus als in den letzteren, und 
es wird daher der Umfang des Gebietes durch ein Oval zu be- 
zeichnen sein, dessen Längsdurchmesser von Süden nach Norden 
c. 30—35, und dessen Querdurchmesser von Osten nach Westen 
c. 20— 25 km beträgt. Die Grenzlinie wäre demnach durch 


248 


folgende Orte zu ziehen: Langweid, Unterach, Affing, Obergries- 
bach, Hochdorf, Schwabmünchen, Guggenberg, Gessertshausen, 
Lützelburg, und wieder zurück nach Langweid. 


Im Mittelpunkte des so begrenzten Areals liegt Augsburg 
unter 48° 22° nördl. Breite und 10° 54° östl. Länge von 
Greenwich. 


Die klimatischen Verhältnisse unseres Gebietes nähern 
sich mehr denen der milderen Donauregion als dem rauheren 
Klima des unmittelbaren Alpenvorlandes. Die mittlere Jahres- 
temperatur beträgt zwar wie im Moränenvorlande nur 7—8° G., 
doch treten hier die Temperaturgegensätze weniger scharf hervor 
als dort. Der Einfluss des Föhn auf das Wärmemittel des Jahres 
wird geringer, die Niederschlagsmengen nehmen ab und die Luft- 
feuchtigkeit wird nicht durch so ausgedehnte Wald- und Wasser- 
flächen (einschliesslich der Moore) verstärkt wie weiter südlich. 


Uber die meteorologischen Verhältnisse im einzelnen liegen 
uns folgende Angaben vor: 


Mittlere Monatstemperatur in Augsburg: 


Januar — 2,7° C. Juli 17,5. 
Februar — 0,30 €. August 17.0 
März -+28°C. September 13,5° C. 
April TIENG. Oktober 132208 
Mai 192% November DISC, 
Juni 15,7.9°G, Dezember — 1,1° C. 


Mittlere Jahrestemperatur + 7,7° C. 


Mittlerer Barometerstand in Augsburg: 


Januar 718,7 mın. Juli .  718,& mm. 
Februar 7185 „ August 715,4 
März 10932, September 718,9 


April ERDE Oktober 718,0 
Mai TI November 717,5 


Juni ISO: Dezember 717,5 „ 


Mittlere Windriehtung in Augsburg in Prozenten: 


N. 3,4, sw. 21,5. 
NO. 10,5. Ww. 112. 
0.3157. NW. 78. 
Sr Stille 20,3. 
en Total 100. 


186 Tage im Jahre bringen Niederschläge, darunter sind 
151 Regentage. 


Mittlere Regenmengen in Monaten: 


Januar 96 mm. Juli 121 mm. 
Kebruar. 30°, August 8 
März A September 78 „ 
April HI Oktober TA 
Mai 8322, November 57 „ 
Juni 1023% Dezember 94 „ 


Jährliche Niederschlagsmenge 865 mm. 


Wenden wir uns nun zunächst der tertiären Randzone 
des Gebietes zu. Es ist dies ein Teil jenes ausgedehnten sandigen 
Hügellandes, das die Nordhälfte der schwäbisch-bayerischen Hoch- 
fläche erfüllt und schon in seiner äusseren Gestaltung einen merk- 
würdigen Gegensatz zur Moränenlandschaft im Süden der Hochebene 
bilde. Während dort an den Ufern unserer grossen Vorland- 
seen die Hügelketten vielfach eine streng lineare Richtung von 
Norden nach Süden aufzeigen und sich gleich Jahresringen in 
konzentrischen Kreisen um die weiten Seebecken gruppieren, sucht 
man im Flussgebiete der Paar, Ilm, Abens und Laber nach einer 
solch symmetrischen Gestaltung des Geländes vergebens. Geradezu 
unentwirrbar ist das Geflechte der Hügel, das sich da vor unseren 
Augen ausdehnt, genau so, wie es sich aus einer sandigen Plateau- 
fläche herausbilden musste, welche seit langem von den himm- 
lischen Wassern benutzt wurde. Hunderte von kleinen Fluss- 
rinnsalen und beckenartige Auswaschungen durchsetzen den san- 
digen Boden, aus dem nur wenige grössere Thalungen richtung- 
sebend für den Verkehr heraustreten. Durchwandern wir dieses 
Gebiet zwischen Paar und Ilm, so ist eine ewig sich wiederholende 


250 


Folge von Auf und Nieder, von Hügel und Thalung zu über- 
winden, die zuletzt unerträglich wäre, brächten nicht die ziemlich 
zahlreichen Siedelungen eine wechselnde Kulturstaffage in die 
Landschaft. Die Flüsse, welche diese sandige Hügelregion durch- 
ziehen, haben sich breite, aber seichte Thäler gegraben, die sie 
in behaglichem Laufe, in vielen Windungen und Verästelungen 
durchziehen. Sie alle folgen der allgemeinen Abdachung der 
Ebene zur Donau und zwar zwischen Iller und Lech der rein 
nördlichen, zwischen Lech und Salzach der nordöstlichen Richtung. 
Den grössten Gegensatz zeigen „Ober- und Unterland“, wie die 
Moränen- und Ackerbaulandschaft volkstümlich bezeichnet werden, 
in Bezug auf ihr Verhalten zur Seenbildung. Während innerhalb 
des (Gebietes der einstigen Vergletscherung den Wanderer Hun- 
derte von grossen und kleinen Wasseransammlungen in allen 
Formen und Grössen überraschen, fehlt hier auch der kleinste 
natürliche Weiher. Jede grössere Wasseransammlung ist durch 
künstliche Einwirkung entstanden. Ein Ersatz für diesen Mangel 
an landschaftlichem Schmuck ist diesem Gebiete aber in der 
Fruchtbarkeit seines Bodens geworden. Während die Seenland- 
schaft infolge ihrer Höhenlage, der zahlreichen Moore und Sümpfe 
und des vielfach kiesıgen Bodens nur geringe Ergiebigkeit zeigt, 
überzieht hier den Sandboden oft eine sehr mächtige Lehmdecke, 
die dem Ackerbau günstige Bedingungen darbietet, in Niederbayern 
in noch höherem Masse als in Schwaben und Oberbayern. Besonders 
im Donauthale um Straubing erreicht die fruchtbare Lössdecke 
eine Mächtigkeit von 5 und mehr Metern ; dort sitzt auch die wohl- 
habendste Bevölkerung im ganzen südbayerischen Baulande. Die 
schlammreichen Wassermassen, welche die Abflüsse der einstigen 
Gletscher in der bayerischen Seenzone über die Ebene ausgossen, 
stauten sich an der engen Durchbruchsstelle der Donau bei Vils- 
hofen und schlugen die schwebenden Bestandteile nieder. Sie 
bilden heute den kostbaren Weizenboden des Dungäus. Das 
mildere Klima dieses Gebietes ermöglicht ferner auf weite Strecken, 
namentlich in der sog. Holledau, ausgiebigen Hopfenbau, ja, im 
Mittelalter, wo der Wein das vorwaltende Getränke der Bayern 
war, wurde an zahlreichen Orten, namentlich bei Regensburg 
sogar Wein gebaut. 

Naturgemäss ist die Besiedelung des schwäbisch-bayerischen 
Ackerbaulandes dichter als diejenige der Seenregion. Während die 


201 


Amtsgerichte Schongan, Wolfratshausen, Starnberg je 33, Weil- 
heim 35 Einwohner auf den Quadratkilometer zählen, wächst 
die Bevölkerung im Bezirke Aichach auf 51, in Pfarrkirchen auf 
62, in Pfaffenhofen auf 63, in Deggendorf auf 71, in Vilshofen 
auf 72 innerhalb des gleichen Flächenraumes. 

Mit den wirtschaftlichen Verhältnissen ändert sich auch 
der Hausbau. Das Holzhaus der Alpen mit dem flachen, stein- 
beladenen Schindeldache weicht dem Bauernhaus aus Backsteinen 
mit dem hochgiebeligen, steilen Stroh- oder Ziegeldach und den 
grossen Ökonomiegebäuden. 

Die vereinzelten ursprünglichen Höfe, die im Gebirge unver- 
ändert erhalten blieben, haben sich hier zu Dorfanlagen, Märkten 
und Landstädten fortentwickelt; ja, wo die geographischen Be- 
dingungen gegeben waren, erwuchsen grossstädtische Gemein- 
wesen wie München und Augsburg. Ganz anders wie im Ober- 
land sind endlich auch die Volkstrachten und Volkssitten im 
Unterland. 

Der Boden dieser Region setzt sich aus hellgelbem Quarz- 
sand und Quarzschotter zusammen, deren Lagerungs- und Schich- 
tungsverhältnisse auf fluviatilen Ursprung hinweisen. In den 
Sandgruben bei Stätzling wurden jüngst Gneisblöcke von ansehn- 
lichen Dimensionen zu tage gefördert, die unverkennbare Ver- 
wandtschaft mit den Gneisen des ostbayerischen Grenzgebirges 
bekunden. Erwägt man ferner, dass das Korn der Quarzgerölle gegen 
Osten an Grösse stetig zunimmt, so dürfte die Annahme gerechtfertigt 
erscheinen, dass die tertiären Sande und Schotter in der Umgeb- 
ung Augsburgs die Ablagerungen eines grossen Stromes darstellen, 
der von dem ursprünglich hochgebirgsartig aufgetürmten ost- 
bayerischen Grenzgebirge ausging und, am Nordsaume des Alpen- 
vorlandes westwärts fliessend, seine Gerölle bald in stärkerer, bald 
in schwächerer Strömung, bald in stagnierenden Altwässern ab- 
lagerte. Dieses also angedeutete ostwestliche Gefälle der Hoch- 
ebene am Schlusse der Oberiniocänepoche ist seitdem durch die 
im Westen mächtiger als im Osten auftretenden Hebungen völlig 
umgelauscht worden, erst in jüngster geologischer Vergangenheit 
erhielt das ganze Alpenvorland seine sanfte Abdachung nach 
Osten. 

In der Zeit dieser Ablagerungen, also am Ausgange der Ter- 
tiärepoche, erfreute sich unser Gebiet noch eines subtropischen 


252 
Klimas, wie wir es etwa im Süden Italiens oder auf der Insel 
Madeira wieder finden. Den Nordfuss der Alpen bespülte ein 
Süsswassermeer, das von der Schweiz bis nach Österreich sich 
erstreckte und im Norden vom Jura und Böhmerwalde umsäumt 
war. Die Alpen stiegen in breiten Terrassen aus dem Meere auf, 
ihre Thäler waren noch unfertig, breite Querriegel unterbrachen 
dieselben, die schäumenden Bergwässer zu spiegelklaren Seen 
aufstauend, die wiederum durch brausende Wasserfälle mit einander 
verbunden wurden, ähnlich wie noch heute in den Gebirgen Nor- 
wegens. An den Gestaden des Süsswassermeeres ragten die 
majestätischen Kronen immergrüner Eichen und hoher Pinien 
zum blauen Himmel auf und breitblätterige Palmen schmückten 
das Ufergelände. Die wunderbaren Reize der Nordlandschaft 
schienen sich mit dem Zauber der subtropischen Welt vermählt 
zu haben. Durch dieses Gelände brachen sich allmählich die 
Alpenflüsse Bahn und füllten nach und nach das weite Becken 
aus, ein Vorgang, der sich gleichzeitig und in derselben Weise 
auch in der lombardischen Tiefebene, damals einer Bucht des 
Adriatischen Meeres, vollzog. 

Die sinkende Temperatur und die infolge dessen gesteigerten 
Niederschläge, die den Eintritt der älteren Eiszeit ankündigten, 
erhöhten naturgemäss die Erosionsthätigkeit der Flüsse im Ge- 
birge und führte in unserem Gebiete zunächst die Ablagerung 
der älteren oder oberen Thalschotter herbei (siehe das 
angefügte Querprofil durch das Stadtgebiet, das Wertach- und 
Lechthal b), die ursprünglich den ganzen Thalraum des Lechs 
zwischen Deuringen und Friedberg ausfüllten. Sie erreichen eine 
Mächtigkeit von 10 — 12 Metern, liegen dem tertiären Flinz auf 
und bilden die grundwasserführende Schichte des Stadtunter- 
grundes. Sie bauen die oberste Lechterrasse auf, die in deutlich 
ausgesprochenem Steilrande von Landsberg über Hurlach, Ober- 
und Untermeitingen, Graben und Ottmarshausen zieht, bei der 
Kaserne des 3. Infanterieregimentes den Stadtgrund erreicht und 
am Pfannenstiel mit scharfem Abbruche endigt. Ihre nördliche 
Fortsetzung findet sie in der schmalen Landzunge zwischen 
Schmutter- und Lech-Wertachthal, wo sie gleichfalls den höch- 
sten Uferrand bildet. Diese älteren Schotter sind namentlich in 
den unteren Schichten reich an Urgebirgsgestenen und stellen- 
weise zu festen Nagelfluhbänken verkittet, die z. B. in der Nähe 


ur 


253 


des Einschnittes der Gürtelbahn am Rosenauberge, an der südl. 
Mauer des protest. Gottesackers und an verschiedenen anderen 
Orten anstehen. Betritt man eine derartige Kiesgrube, so bemerkt 
man unter der Lössdecke lauter abgerundete Kiesgerölle, 
mit mehr oder weniger Sand untermengt. Über die Art 
und Weise, wie derartige Kiesschichten sich bilden, können wir 
nicht lange im Zweifel sein, sobald wir hinab an den Lech gehen 
und sehen, welch gewaltige Kiesmassen, untermischt mit Sand, 
der Fluss alljährlich aus unserem Gebirge mit herausführt. 

Die unserem Gebiete ursprünglich einheitliche Strommasse 
Lech-Wertach teilte sich später und es erfolgte die Ausbildung 
einer selbstständigen Thalfurche für jeden der beiden Flüsse und 
gleichzeitig die Abtragung eines Teiles der angeschwemmten alten 
Schotter. 

Mit dem Herannahen der letzten Eiszeit begann eine zweite 
Epoche der Thalzuschüttung, die indessen nur mehr die Hälfte 
des ursprünglichen Betrags, eirca 6 Meter, erreichte (s. Profil a) 
und gleichfalls die ganze Breite des Lechbettes ausfüllte. Auch 
diese jüngeren Schotter wurden wieder teilweise abgetragen, 
uud ihr Überrest bildet die Niederterrasse, die natürliche 
Umwallung der heutigen Lechauen. Sie setzen sich fast durch- 
weg aus locker aufeinander liegendem Geröll zusammen, Nagel- 
fluhbildung fehlt nahezu gänzlich. 

Im Wertachthale kam es zur Ausbildung einer deutlich ent- 
wickelten Niederterrasse nicht, da — wie es scheint — der Ober- 
lauf dieses Flusses eine teilweise andere erdgeschichtliche Ent- 
wicklung nahm als der Lech. 

Auf dieser Terrasse zieht die Staatsstrasse von Augsburg 
südwärts nach Haunstetten und nordwärts nach Gersthofen, 
Stettenhofen und Langweid. Ins Innere der Stadt führt diese 
Terrasse beim Roten Thor, lässt sich durch die Bäckergasse 
hin deutlich verfolgen und verflacht sich am Predigerberg all- 
mählich in der Gesamtböschung der Anhöhe. Der nord-südliche 
Verlauf der Strassenzüge der Stadt wird durch die von der Natur 
vorgezeichneten Richtlinien genau bestimmt. 

Die Anschwemmungsgebilde des Lechs innerhalb der soeben 
bezeichneten Terrasse sind ein Produkt der jüngsten Zeit, und, 
soweit der Fluss nicht korrigiert ist, einer steten Umbildung unter- 
worfen. Bedeutsam erweisen sich insbesondere die Veränderungen, 


254 


die durch die geradlinige Lech-Korrektion innerhalb der beiden 
letzten Jahrzehnte hervorgerufen wurde. Der Lech, der, wie 
noch heute oberhalb des Ablasses, ehedem auch unterhalb der 
Friedberger Brücke ufervoll dahinströmte, hat sich seither volle 
7 Meter tief in seine eigenen Alluvionen und in den tertiären 
Flinz eingegraben, einen tiefen, schlauchartigen Kanal geschaffen 
und gleichzeitig an den beiden Ufern ein neues System von 
Terrassen zurückgelassen, dessen Verfolgung nicht ohne Interesse ist. 


Die typische Terrassenlandschaft unseres heimischen Bodens 
ist das unterste Gebiet im Strombaue unserer Gebirgsflüsse. Im 
Hochgebirge wie im Bereiche der alten Vergletscherung fügen 
sich der Stromrinne grosse, jetzt freilich meist ausgefüllte See- 
becken ein, deren Entstehung durch massive Gesteinsriegel am 
unteren Ende bedingt wird. Daran schliessen sich die cannon- 
artigen Flussdurchbrüche des Lechs oberhalb Landsberg, der 
Würm bei Mühlthal, der Isar zwischen Grosshessellohe und Schäft- 
larn, des Inns bei Mühldorf, der Alz bei Stein, die im Vereine 
mit den Seen den höchsten landschaftlichen Schmuck des schwä- 
bisch-bayerischen Alpen-Vorlandes bilden. Es sind Strecken inten- 
sivster Bohrarbeit der Flüsse. 


Nach Durchsägung der harten Nagelfluhbänke der oben er- 
wähnten Thalstrecke betritt der Lech die jüngeren und deshalb 
weniger verfestigten Schotterbänke, in denen er sein Bett zu un- 
gewöhnlicher Breite ausdehnt. Es ist eine der merkwürdigsten 
geographischen Thatsachen, dass der Lech, wie auch die übrigen 
grossen Gebirgsflüsse Südbayerns, hiebei eine andauernde Neigung 
zeigt, sein Bett nach Osten zu verlegen, so dass eine Terrassen- 
bildung nur am linken Ufer zur Entwicklung kommt, während 
am rechten ungegliederte Steilhänge an den Fluss herantreten. 
Diese eigenartige Erscheinung, die das Landschaftsbild unserer 
Umgebung so wesentlich mitbestimmt, findet ihre Erklärung in 
der Thatsache, dass das fliessende Wasser infolge der Erdrotation - 
auf der nördlichen Halbkugel eine Ablenkung nach rechts erfährt, 
die rechte Prallstelle also einer stärkeren Erosion ausgesetzt 
ist als die linke. Das Lechthal bildet geradezu ein Schulbeispiel 
einseitiger Thalbildung. 


Den älteren Thalschottern, die die schmale Landzunge zwi- 
schen Lech- und Wertachthal in der Hauptsache aufbauen, lagert 


255 

eine mehrere Meter mächtige Lössschichte auf, deren hohe 
Fruchtbarkeit in schärfstem Gegensatze zur Sterilität des Lech- 
feldes steht. Der Löss ist bekanntlich eine von der Natur des 
Untergrundes völlig unabhängige, selbständige Ablagerung, also 
kein Verwitterungsprodukt des Bodens wie die Ackerkrume. Er ist 
ein lockeres, wasserdurchlässiges, sandig-lehmiges Gebilde, unge- 
schichtet und zeigt Neigung zu vertikaler Spaltung. Charakte- 
ristisch ist ihm, dass er zahllose weissschalige Landschnecken 
und häufig hohle Kalkkonkretionen, sog. Lössmännchen, um- 
schliesst und zugleich auch von Pflanzenwurzeln durchzogen ist. 
Im südl. Teile unserer Stadt und in Göggingen wird er zur Ziegel- 
fabrikation ausgebeutet und man kann sagen, dass die ganze Stadt 
Augsburg aus Löss aufgebaut ist. Er bildet auch den unmittel- 
baren Untergrund der Stadt, der nur von der sog. Kulturschichte 
überlagert wird, alle Entwässerungskanäle durchziehen ihn, seine 
gelben Massen werden bei der Fundamentirung eines jeden Ge- 
bäudes herausgewühlt, die Katholiken betten ihre Toten im Löss 
zur letzten Ruhe. Die grossen Lösslager Südbayerns werden 
vielfach auf fluviatilen Ursprung zurückgeführt. Wer aber am 
Östrande der Lech-Hochterrasse von der Infanteriekaserne gegen 
Süden hinschreitet und aufmerksam die regelmässigen schwachen 
Hügelwellen der Lösstafel betrachtet, zwischen denen flache Mulden- 
thäler eingesenkt sind, und wer die scharf eingerissenen Thal- 
schluchten der Flüsse damit vergleicht, durch welche Lössland- 
schaften in so auffälliger Weise sich auszeichnen, der neigt zu 
der Annahme, dass auch die Aufschüttung der Lössplatte südlich 
von Augsburg eher ein Werk des Windes als des Wassers ist. 

Den wasserundurchlässigen Untergrund des Stadtgebietes, des 
Lech- und Wertachthales bildet der Flinz (s. Profil), volks- 
tümlich Tegel oder Letten genannt. Er tritt an den Seitengehängen 
des Lechthales unterhalb der Friedberger Brücke in steilwandigen 
Bänken zu tage; doch liegt auch die Sohle der Lechkanäle und 
der Wertach im Flinz. Unterhalb der neuen Wertachbrücke 
steht das Tertiär überall an. Der Flinzboden neigt sich sanft 
gegen die Thalfurche des Lechs. Infolge dessen erfolgt in dieser 
Richtung die Abströmung des Grundwassers, das bald in kleinen 
Wasserfällen, bald in quellenartigen Ausbrüchen hart am Ufer- 
saume des Flusses, am schönsten zwischen der Friedberger und 
Lechhauser Brücke hervortritt. Das Liegende des Flinzes ist bis 


jetzt nicht erbohrt worden. Die tiefsten Schachte in den hiesigen 
Brauereien gehen nicht viel über 100 Meter hinaus. Doch sind 
innerhalb dieses Horizontes noch 2 wasserführende Quarz- 
schichten in 30 und 50 m Tiefe entdeckt worden, die von den 
Grossbrauereien ausgebeutet werden. 


Im Gegensatze zu dem oben besprochenen Kies muss der 
dichte Flinz-Letten am Boden eines ruhigen Gewässers zum Ab- 
satz gekommen sein. Und zwar haben die geologischen Unter- 
suchungen ergeben, dass dies in der der Diluvialzeit vorange- 
gangenen Zeitperiode (am Ende der Tertiärzeit) in einem grossen 
Süsswassersee geschah, der sich nördlich vom Alpenrand der 
Schweiz an durch Oberschwaben und Bayern nach Osten bis 
gegen die heutige Salzach erstreckte, während das nördliche Ufer 
dieses Süsswassersees ungefähr mit der Richtung des heutigen 
Donaulaufes zusammenfiel. Feiner Schlamm war es, der nament- 
lich von Süden und Westen her in diesen See eingeschwemmt 
wurde, sich in horizontalen Schichten am Grunde des Sees ab- 
lagerte und schliesslich, als das Wasser abgeflossen war, zu dem 
heutigen Flinz-Letten sich erhärtete. Es drängt sich nun noch 
die Frage auf: „Von woher wurden diese wasserführenden 
Quarzgerölle in den See eingeschwemmt? „Von unseren Alpen 
sicherlich nicht“, antwortet darauf Dr. Schäfer, denn in den 
ganzen bayerischen Alpen fehlt der Quarz so gut wie ganz. 
Diese Quarzgerölle können also wohl nur von solchen Ge- 
bieten des ehemaligen Seeufers stammen, wo Urgebirgsgesteine 
in grösserer Menge vorkommen. Dies ist z. B. im Bayerischen 
Wald der Fall, und deshalb ist man zu der Annahme berechtigt, 


dass die Quarzgerölle möglicherweise von Osten her einge- 
schwemmt wurden“. 


Die Bewässerung unseres Gebietes ist im wesentlichen von 
den Verhältnissen des Grundwasserstromes abhängig, der, einem 
unterirdischen, langsam fliessenden See vergleichbar, zwischen den 


Schottern unseres Bodens in nördlicher Richtung, der Abdachung 
der Hochfläche folgend, hinzieht. 


Wo der undurchlässige Flinzboden ziemlich nahe an die 
Oberfläche heraufsteigt wie am rechten Lechufer, tritt das Grund- 
wasser in zahlreichen Quellen zu tage, stagniert auf grosse Strecken 
hin und gibt dadurch Veranlassung zur Entstehung der ausgedehnten 


Wiesenmoore, die das rechte Ufer des Lechs von Mering bis 
Stätzling und weiter nordwärts begleiten. Sinkt dagegen der 
Flinzboden in die Tiefe, wohin ihm das Grundwasser folgt, so 
entstehen über ihm mehrere Meter mächtige Gerölllager, die den 
Regen wie in einem Siebe durchlassen und dadurch die Heraus- 
bildung der baumlosen Heide bedingen. 

Alle Flüsse unseres Gebietes eilen, der Abdachung der Hoch- 
ebene folgend, in meist streng nördlicher Richtung und in schönem 
Parallelismus der Donau zu. Nur ein Fluss macht hievon eine 
Ausnahme, die Paar, die, nachdem sie bei Merching die Lech- 
ebene betreten, und dem Rinnsal des Lechs sich bis auf 2 km 
genähert hat, sich plötzlich nordöstlich wendet und, den steilen 
Thalrand zwischen Mergentau und Friedberg durchbrechend, einen 
eigenen Weg zur Donau sucht. Diese merkwürdige Erscheinung 
dürfte ihre Erklärung in der allmählichen Rückverlegung des 
ursprünglichen Quellgebietes der Paar bei Mergentau und Kissing 
haben. Die Durchbruchstelle zeigt sehr deutlich eine Terrassen- 
bildung, die etwa gleichzeitig mit der Bildung der untersten 
diluvialen Lechterrasse erfolgt ist. Die Schotteranhäufungen des 
Lechs drängten den jetzigen Oberlauf der Paar in die bereits 
geöffnete Pforte zwischen Mergentau und Ottmaring, während 
dieser Fluss früher vermutlich das Thal der Ach gegen Friedberg 
und Rain weiterhin verfolgte. 

Die sandigen, tertiären Höhen zu beiden Seiten des Lech- 
und Wertachthales sind naturgemäs arm an Quellen, ja die Löss- 
tafel zwischen den beiden obengenannten Thälern ist infolge der 
Durchlässigkeit des Bodens geradezu quellenlos. heicher hieran 
sind die Niederungen, da hier der undurchlässige Flinz ziemlich 
nahe an die Oberfläche herankommt. So entstehen hier 2 Quell- 
centren am rechten Lechufer, das eine in der Meringer-Au, das 
den Ursprung der Ach bildet, das andere in der Nähe von Lech- 
hausen, wo der Brunnenbach, der wasserreiche Branntweinbach 
und der Mühlbach entspringen. 

Die Anzahl der stehenden Gewässer ist im Umkreise 
unseres Florengebietes gering; wur unbedeutende künstliche 
Weiher (bei Wellenburg, Burgwalden, Ober-Griesbach, Schep- 
pacherhof, Hard) finden sich. 

Heide, Moor, Auenwald, Wiese, Ackerland, ge- 
schlossener Wald, endlich Wald und Ackerland gemischt 

17 


258 

sind die vorwaltenden Vegetationsformen unseres Gebietes. 
Jede dieser Formen ist an eine bestimmte geologische Formation 
gebunden. 


Die ehemals so ausgedehnte Heide des Lechfeldes hat 
die jüngsten Anschwemmungen des Lechs als Untergrund. 
Die weite Fläche, die fast im gleichen Niveau mit dem Lech liegt, 
erzeugt auf einer dünnen Humusschichte nur kurzes Gras; aber 
der dürftige Rasen ist mit zahlreichen Ansiedelungen seltener 
Alpengewächse durchwebt, die hier ein freudiges Gedeihen finden. 
Das Lechfeld bietet bekanntlich der Kultivation vielfach recht 
ungünstige Verhältnisse dar; indes ist die allgemein verbreitete 
Anschauung, dass das Lechfeld nichts als eine unergiebige Schol- 
terfläche sei, unrichtig. Wie im heutigen Lechbette selbst sterile 
Kiesflächen mit tiefen Schlammlagen, die sich in den Altwässern 
des Flusses niederschlagen, wechseln, so zeigt auch eine Wande- 
rung durch das Lechfeld einen mannigfachen Wechsel von spär- 
lich begrasten Schotterflächen, die nur magere Schafweide bieten, 
und tiefgründigem Lehmboden, der den Anbau jeglicher Art er- 
möglicht. Neben ausgedehnten Strecken dürrer, baumloser Heide 
erfreuen das Auge blühende Saatfelder, und neben mehr oder 
minder ertragfähigen Wiesen und Kartoffeläckern sind selbst die 
Anfänge einer hoffnungerweckenden Bewaldung wahrnehmbar. 
Seit 50 Jahren haben sich die wirtschaftlichen Verhältnisse des 
Lechfeldes in sehr vorteilhafter Weise verändert. Nicht nur in 
der unmittelbaren Nähe der Städte, sondern auch von den länd- 
lichen Ansiedelungen aus dringt die Kultur des Bodens langsam, 
aber stetig auf Kosten der Heide vor, und die Ergebnisse dieses 
stillen, aber beharrlichen Fleisses wären noch beträchtlicher, 
würden sich die Landwirte zu einer mehr intensiven als exten- 
siven Bewirtschaftung ihrer Güter entschliessen. 


Das Torfmoor am rechten Lechufer, das sich mit einigen 
Unterbrechungen von den Quellen der Paar bis unterhalb Scher- 
neck erstreckt und von Bächen, Wassergräben und Torfstichen 
nach allen Richtungen durchzogen ist, ist durch zahlreiche Ent- 


wässerungsanlagen mehr und mehr in einen fruchtbaren Wiesen- 
grund verwandelt worden. 


Unmittelbar am Ufer des Lechs breiten sich die Lechauen 
aus, eine Reihe von Wäldern und Wäldehen, deren Hauptbestand- 


259 


teile Fichten, Föhren und Weiden sind. Im Gegensatze zur baum- 
losen Fläche des Lechfeldes bilden sie für das Auge eine wohl- 
thuende Abwechslung, umschliessen manch reizvolles Land- 
schaftsbild und bieten besuchte Ausflugspunkte der Städter. 
Die Überschwemmungen, denen sie teilweise ausgesetzt sind, 
führen ihnen manch botanische Seltenheit zu, wie denn ihre 
Vegetation manche Eigentümlichkeit aufzuweisen hat. Die 
bedeutendsten dieser Auen sind: die Friedberger Au, die 
Meringer Au, der Siebentischwald, die Wolfszahnau und die 
obere Au. 


In den Kiesbänken des unregulierten Lechs südlich vom 
Ablass hat sich eine ziemlich üppige Vegetation festgesetzt. 
Weiden und Sanddorn haben da ihre Wurzeln eingeschlagen und 
so aus nackten Kiesbänken grünende Inseln geschaffen, auf welchen 
mancherlei aus den Alpen herabgeschwemmte Pflanzenkeime einen 
guten Nährboden finden. An eigentlichen Wasserpflanzen aber 
ist der Fluss arm, da das reissende Gewässer und der bewegliche 
Grund selten die nötige Zeit zur Entwicklung lassen. Günstigere 
Verhältnisse für diese Arten der Gewächse bietet die Wertach, 
da sie langsamer fliesst und an Altwassern reicher ist. Die geeig- 
netsten Standorte für Wasserpflanzen finden sich an den kleineren 
Flüssen, z. B. an der Ach und der in vielen Krümmungen hin- 
ziehenden Schmutter, sowie in den Gräben und Tümpeln der 
Lechebene. 

Die Vegetation des Wertachthales ist weniger reich als 
die der Lechebene; doch trifft man da mancherlei subalpine Pflanzen- 
formen. Kulturwiesen, deren Grund eine mehr oder minder tiefe 
Lage schwarzer Dammerde bildet, bedecken weitaus den grössten 
Teil. Besonders zeichnen sich aber das Schmutterthal, welches 
unter dem Kobel die Lechebene betritt, sowie das Paarthal durch 
schöne, fette Wiesgründe aus. 


Die sandigen, tertiären Höhen, die die eben geschilderten 
Thäler begleiten, zeigen im Vergleich mit diesen keine bedeutenden 
Höhenunterschiede, besitzen aber eine Flora, die von der der 
Lechebene wesentlich verschieden ist. 


Die Ursachen dieser Verschiedenheit mögen teils in der un- 
gleichen chemischen und physikalischen Beschaffenheit des Bodens, 
teils in dem Hereingreifen der Alpenflora liegen. 

17= 


260 

Die westlich vom Lech gelegenen Höhen des 
Tertiärs werden durch das Schmutterthal in 2 Partien geschie- 
den, die Höhen diesseits und jenseits der Schmutter. Jene nehmen 
an Breitenausdehnung gegen Süden zu, während sie im Norden in 
ihrem letzten Ausläufer, dem Kobel, gegen das Breitfeld abfallen. 
Die Gewässer haben sich in diesen Höhen mehrere Thäler gebildet, 
deren bedeutendere sämtlich der Hauptsenkung des Landes gegen 
Norden folgen. Die bekanntesten derselben sind: das Diebelthal, 
das sich zwischen Strassberg und Bannacker herabzieht und in das 
Wertachthal mündet, und das Anhauser Thal, das hinter Guggen- 
berg entspringt und über Burgwalden sich nach dem Schmutter- 
thale wendet. Der sumpfige Boden dieser Thäler beherbergt eine 
reiche Flora von Cyperaceen und anderen Sumpfpflanzen. Im 
allgemeinen haben jedoch die Höhen meist trockenen, in der süd- 
lichen Hälfte mehr festen, thonigen, in der nördlichen mehr 
lockeren, sandigen Boden. 


Wohl über 90°o derselben sind mit herrlichen Wäldern 
bewachsen, deren vorherrschenden Bestandteil die Fichte 
bildet. Doch gibt es auch ziemlich ausgedehnte Bestände von 
Birken, Eichen und Buchen. 


Nördlich vom Kobel, am Abfall des Breitfeldes gegen das 
Schmutterthal befinden sich, gleich vorgeschobenen Posten der 
Waldregion, drei kleine Wäldehen, Lohe genannt, welche auf be- 
schränktem Raume eine durch Mannigfaltigkeit interessante Flora 
aufzuweisen habe. 


Die Höhen jenseits der Schmutter sind in ihrem Vegetations- 
charakter den diesseitigen ziemlich ähnlich; doch fehlen ihnen 
die obenerwähnten Moorbildungen. 


Wie die westlichen Höhen durch die Schmutter, so werden 
die im Osten des Lechthals gelegenen Höhen durch die - Paar 
in 2 Teile zerlegt. Auch diese sind von kleinen Gewässern durch- 
furcht; aber die Richtung der so gebildeten Thäler geht durch- 
gehends entweder westwärts gegen das Lechthal oder ostwärts 
gegen die Paar. In Bezug auf dıe Beschaffenheit des Grundes 
und Bodens zeigen die östlichen Höhen mit den westlichen viel 
Analoges, sind aber in Beziehung auf Bewachsung von diesen 
sehr verschieden, da sie grösstenteils mit Äckern bedeckt 
sind, zwischen welchen nur einzelne Waldparzellen 


261 


von geringerem Umfange zerstreut liegen. Ein reiches 
Pflanzenleben entwickelt sich an den quellenreichen Abhängen 
und in den schattigen Schluchten, die sich der Lechebene zu- 
wenden. Besonders ist dies zwischen Friedberg und Derching, 
sowie zwischen Mühlhausen und Scherneck der Fall. Der Thal- 
rand ist auf diesen Strecken mit einem bunten Gemisch von 
Laub-, Nadel- und Unterholz bekleidet und Schatten und Feuchtig- 
keit gewähren mancher seltenen Pflanze die nötigen Bedingungen 
zu ihrem Gedeihen. 

Kehren wir nach dieser kurzen Überschau der orohydro- 
graphischen, klimatischen und geologischen Verhältnisse unseres 
Florengebietes zum einleitenden Gedanken zurück. Die Um- 
gebung unserer Stadt entbehrt starker orographischer und 
klimatischer Gegensätze; aber die grosse Verschiedenheit in der 
seognostischen Zusammensetzung des Bodens und — als Folge- 
erscheinung hievon — die sehr ungleiche Verteilung des Flüssigen, 
sowie der verschiedene Charakter der Gewässer, endlich die Nach- 
barschaft des Hochgebirges bedingen nicht bloss eine über- 
raschende Mannigfaltigkeit der Vegetationsformen, sondern auch 
einen bemerkenswerten Reichtum an Pflanzenarten, wie dies die 
nachstehende Zusammenstellung in gründlicher Ausführung be- 
stätigen wird. 


Vorwort. 


Im Jahre 1850 erschien in Commission der von Jenisch und 
Stage’schen Buchhandlung dahier ein botanisches Werkchen mit 
dem Titel: „Übersicht der Flora von Augsburg, ent- 
haltend die inder Umgebung Augsburgs wildwachsen- 
den und allgemein eultivirten Phanerogamen, be- 
arbeitet von J. Friedrich Caflisch“, das als die Frucht 
eifriger und kenntnisvoller Durchforschung dieses Florengebietes 
durch den Verfasser und die Herren Dr. Gustav Körber und 
Gottfried Deisch viele Jahre hindurch den Freunden und 
Verehrern der „Liebliehen Wissenschaft“ als Richtschnur zur 
Orientierung in den botanischen Verhältnissen der nähern Um- 
gebung unserer Stadt diente und in hohem Grade förderlich war. 
Da aber seitdem durch Kultivierungen, durch die Veränderungen und 
die Fortschritte in Handel und Verkehr, namentlich durch den 
Bau und Betrieb der Eisenbahnen, wie auch durch natürliche 
Einwirkungen auf die Verbreitung der Pflanzen grosser Wechsel 
in dem Stande der heimischen Flora sich ergab, so machte sich 
der Wunsch rege, es möchte eine neue Bearbeitung dieses inter- 
essanten und brauchbaren Werkchens, das zudem im Buchhandel 
längst vergriifen ist, veranstaltet werden. Auf besondere An- 
regung durch die Vorstandschaft unsers Naturwissenschaftlichen 
Vereins entschloss sich nun der Unterzeichnete, in Verbindung 
mit Herrn Heinrich Lutzenberger, der schon viele Jahre lang 
seine volle Kraft und sein reiches botanisches Wissen in aner- 
kennnungswertester und erfolgreichster Weise in den Dienst der 
heimatlichen Pflanzenkunde gestellt hat, diesem Wunsche nach- 
zukommen. 


266 

Erleichtert ist diese Arbeit durch die Resultate botanischer 
Durchforschung benannten Gebietes, wie sie von Zeit zu Zeit in 
den Vereinsberichten als Nach- und Beiträge zur Flora von Augs- 
burg und von Schwaben und Neuburg veröffentlicht wurden. 
Besonderer Dank wird in dieser Hinsicht, ausser den eingangs 
erwähnten und andern seither verstorbenen Forschern, wie 
Custos GC. Roger, Rektor Matth. Rauch, 0. Sara 
Privatier G. Zolleis, Lehrer E. Zwiesler, Dr. med. 
E. Wulzinger u. A., namentlich den Mitgliedern: Herrn kg]. 
Bezirksarzt Dr. Holler in Memmingen, von 1862 bis 1880 
als prakt. Arzt in Mering, Herrn Fabrikdirektor Sartorius 
in Bielefeld, früher ais Gutsverwalter in Mergentau, Hr. Pro- 
fessor Kuhn, ©.S.B., jetzt in Ottobeuren, Hr. Stabsvete- 
rinär Schwarz, jetzt in Nürnberg, Hr. Kreisschulinspektor 
Britzelmayr, den Hrn. Lehrern Jakob Weiss und Hans 
Besch dahier, u. A., hiemit zu schuldigem Ausdruck gebracht. 

In der systematischen Anordnung der Pflanzenarten und 
der Terminologie wurde Garcke’s Flora von Deutschland, 
in Angabe der Blütezeit und Standorte, wie der Verbreitung und 
Menge derselben Gaflisch’s Bearbeitung zu grunde gelegt; zur 
Bezeichnung der letztern dienen daher wieder römische und 
arabische Ziffern, so dass eine Pflanze, welche auf 1—3 Stand- 
orten sich findet, I, von 4—6 Standorten II, und so aufwärts 
bis zu allgemeinem Vorkommen IlI—VI erhält, während die 
arabischen Ziffern 1—6 die Menge oder Zahl der auf den Stand- 
orten vorkommenden Exemplare von sehr wenigen bis zu un- 
zähligen bezeichnen. Einzelne, bestimmte Fundorte sind jedoch 
nur bei einer Verbreitung von I—III angegeben. Mit fortlaufen- 
den Nummern sind alle wildwachsenden, ständig vorkommenden 
Arten und Hybriden versehen, die seit 1850 neu aufgefundenen 
noch durch * bezeichnet; kultivierte Nutzpflanzen, sowie die in 
Gärten und Anlagen am häufigsten gepflanzten Ziergewächse 
erhalten kleinere Schrift. 

Zu richtiger Bestimmung der einzelnen Gattungen und Arten 
mittels ausführlicher Diagnosen wird zunächst auf die „Excur- 
sionsflora für das südöstliche Deutschland“ vonJ. 
Fr. Gaflisch, Augsburg bei Lampart u. C. 1878 und 1881, 
und auf H. Richters „Blütenkalender etc.“, Matth. 
Rieger’sche Buchhandlung 1883, verwiesen. Über die Erklärung 


267 
der lateinischen Namen, wie über die medizinische, ökonomische 
und technische Verwertung der Pflanzen gibt Fr. Leimer’s 
„Flora von Augsburg“, II. Ausgabe, B. Schmid’sche Buch- 
handlung 1854, Aufschluss. 

Möge nun auch diese neue Bearbeitung des Gaflisch’schen 
Werkehens recht Vielen Anregung zu weiterer Erforschung der 
heimischen Pflanzenwelt geben, und dadurch der Zweck und das 
Ziel unsers Naturwissenschaftlichen Vereins auch nach dieser 
Richtung mehr und mehr gefördert werden. 


Augsburg, 1898. 
Max Weinhart, 


qu. Lehrer. 


2 


br | 


655 


A. Phanerogamen. 
(Samen- oder Blütenpflanzen). 


I. Angiospermen. 


(Bedecktsamige.) 


I. Klasse. Dicotyledonen. 


(Pflanzen mit zwei Keimblättern.) 


I. Unterklasse. Thalamifloren. 
(Fruchtbodenblütige.) 


1. Familie. Ranuneulaceen. 


Clematis L. Waldrebe. 


— Vitalba L. Juni, Juli. Hecken, Gebüsche; Sieben- 
h tischwald, Lechauen. Il. 3. 
Thalietrum Tournefort. Wiesenraute. 

— aquilegiifolium L. Mai, Juni. Hecken, Gebüsche, 
Waldränder; Lechauen, Siebentischwald, zwischen 
Lechhausen und Gersthofen, im Diebelthal. IV. 3. 

— minus Koch. Juni. Im Lohwäldchen bei Westheim. 1.1. 

—  galioides Nestl. Juli. Heiden und Heidewiesen des 
Lechfelds. 1. 2. 

— flavum L. Juli. Gräben und Ufer des Lechs und 
der Wertach, auf Wiesen vor Mühlhausen. II. 3. 

— simplex L. Juli, August. Gräben des Lechfelds bei 
Kissing, im Moore zwischen Lechhausen und Mühl- 
hausen. 0.1; 


269 


Hepatica Dillenius. Leberkraut. 
T- — triloba Gilib. (Anemone Hepatica L.) März, April. 
Wälder; am Hammlerberg, von Stätzling bis 
Scherneck. I. 4. 
Pulsatilla Tourn. Kühchenschelle. 
8. — vulgaris Miller. (Anemone Pulsatilla L.) April, Mai. 
Lechfeldwiesen und Heiden, vor dem Hammler 
Lohwäldchen, am Karlsberg bei Mühlhausen. IN. 5. 


Anemone Tourn. Windröschen, Anemone. 


9.* — silvestris L. April, Mai. Am Bahndamm bei Hoch- 
dorf; 1.1. 

10. — nemorosa L. Weisse Osterblume. März, April. 
Hecken, Gebüsche, Auen, Wälder. V. 5. 

11.* — ranunculoides L. April, Mai. Am Anhauserbash und 


am Waldrand zwischen Derching und Miedring. TI. 2. 
Adonis Dill. Teufelsauge, Adonisröschen. 


12, — aestivalis L. Juni, Juli. Unter dem Getreide IN. 3. 
— -- Varietät: eitrinus Hoffm. Auf Ackern am 
Rosenaubereg. 


Myosurus Dill. Mäuseschwänzchen. 
13. — minimus L. April, Mai. Auf Äckern; beim Stadt- 
berger Ziegelstadel, bei Westheim, Diedorf, Bann- 
acker: II. 3. 


Batrachium Dum. Wasserhahnenfuss. 


14. — aquatile E. Mey. (Ranunculus aquatilis L.) Juni— Sept. 
Stehende und fliessende Gewässer. IV. 5. 
Er — Var. paueistamineus Tausch. In Gräben der 
Lechebene. 
15. —  divarieatum Wimm. (Ran. divaricatus Schrank.) 


Juni— August. Bäche und Gräben der Lech- und 
Wertachebene, in der Ach bei Stätzling, in Ab- 
zuggräben des Wäldchens vor Strassberg. II. 3. 

16. —  fluitans Wimm. (Ran. fluitans Lam.) Juni— August. 
Langsam fliessende Gewässer; in der Schmutter 
bei Batzenhofen. I. 3. 


Ranuneulus Haller. Hahnenfuss. 
17. — Flammula L. Juni—August. Moorgräben des Lech- 
und Wertachthals. IIl. 4. 


1: 


30. 


31. 


270 


— Lingua L. Juli— August. Moorgräben zw. St. Afra 
und Ottmaring und am Hartwald bei Mering, Alt- 
wasser der Wertach bei Grossaitingen und Guggen- 
berg. 1. 2. 

—  auricomus L. April, Mai. Hecken und feuchte Wiesen ; 
an der Leite bei Derching, bei Pfersee, zwischen 
Westheim und Ottmarshausen. IM. 3. 

— montanus Willd. April, Mai. Heiden und Wälder 
der Lechebene; Abhänge zw. Wellenburg und 
Bergheim. III. 4. 

— acer L. Mai, Juni. Wiesen, Wälder, Auen. Vl.6. 


— Jlanuginosus L. Mai—Juli. Gebüsche und Wälder der 
westl. und östl. Bergabhänge. IV. 2. 

—  polyanthemos L. Juni, Juli. Waldränder; bei Bann- 
acker, Strassberg, Aystetten, Gessertshausen. Il. 2. 

— nemorosus DC. Juni, Juli. Lechauen und Wälder 
der westl. und östl. Hügel; Kissing, Hügelshart. 


11:2. 
— repens L. Mai—Juli. Brachäcker, Bahndämme, Gras- 
plätze. V. 4. 


— bulbosus L. Mai—Juli. Raine, Wiesen, Äcker, 
Brachen. IV. 5. 

-- arvensis L. Juni, Juli. Getreideäcker. IV. 4. 

— sceleratus L. Gifthahnenfuss. Juni— Okt. Schlam- 
mige Stellen zwischen Stätzling und Derching, 
Wulfertshausen und Miedring. I. 3. Standorte 
unbeständig. 

Ficaria Dill. Scharbockkraut, Feigwurz. 

— verna Huds. (Ranuneulus Ficaria L.) April, Mai. 
Feuchte schattige Orte, in Gebüschen, Gärten, 
Wäldern. V. 5. 

Galtha L. Dotterblume. 

— palustris L. April--Juni. Gräben, Bachufer, feuchte 
Wiesen. V.5. 

Trollius L. Kugelranunkel, Trollblume. 

— europaeus L. Mai. Torfwiesen der Lechebene und 
des Schmutterthals. II. 4. 


31. 


38. 


40. 


41. 


271 


Aquilegia Tourn. Akelei. 

— atrata Koch. Juni. Siebentischwald, Lechauen bis 
Gersthofen, Gebüsche bei St. Stephan. I. 3. 

— vulgaris L. Juni. In Gärten; verwildert bei dem 
Spickel im Siebentischwald und am Waldrand bei 
Louisensruhe. T. 1. 

Delphinium Tourn. Rittersporn. 
— dConsolida L. Juni. Unter dem Getreide. IV. 4. 
Aconitum Tourn. Eisenhut. 

— Napellus L. Juli, Aug. In den Lechauen beim 
Lochhaus. 1.1. 

— Lyeoctonum L. Juli, Aug. Gebüsche sumpfiger 
Waldthäler; im Diebelthal zw. Bannacker und 
Strassberg, zw. Deuringen und Diedorf, an der 
Leite bei Bergen. II. 2. 

Actaea L. Ghristophskraut. 

— spicata L. Mai, Juni. Im Walde ober der Fried- 

berger Sägemühle und bei Schwabeck. 1. 2. 


2. Fam. Berberidaceen. 
Berberis L. Sauerdorn, Berberize. 
— vulgaris L. Mai. Hecken, Gebüsche und Wälder, 
besonders der Lech- und Wertachauen. IV. 5. 


3. Fam. Nymphaeaceen. 


Nymphaea L. Seerose. 

— alba L. Juli, Aug. Im vordern Wellenburger 
Weiher, in Moorgräben unweit der Hafenmühle 
bei Lechhausen, im Weiher bei Obergriesbach. 1. 2. 

—  — Var. minor DC. Sümpfe zw. Lechhausen und 
Mühlhausen und bei St. Afra. 

— candida Presl. Var. semiaperta Klingg. (N. neglecta 
Hausl.). Juli, Aug. In Gräben der Lechebene 
zwischen St. Afra und Mergentau, Altwasser der 

‘ Wertach zw. Grossaitingen und Bobingen. 
Nuphar Smith. Gelbe Seerose. 

— Juteum Sm. Juni, Juli. Moorgräben zw. Lech- 
hausen und Mühlhausen, in der Ach bei Unter- 
ach, beim Jägerhaus bei St. Stephan, in der Paar 
bei Mering. II. 3. 


RER 


4. Fam. Papaveraceen. 


Papaver L. Mohn. 
49. — Argemone L. Juni. Sandige Äcker; bei Gersthofen, 
Gablingen, Haunstetten, Strassberg, Wulferts- 
hausen. II. 2. 
43. — Rhoeas L. Klatschrose. Juni, Juli. Saatfelder. V. 5. 
AM, — dubium L. Juni, Juli. Im protest. Friedhof, auf 
Kehricht- und Schuttplätzen um Dörfer. I. 2. 
P. somniferum L. Schlafmohn, in Gärten; hie und da als 
Gartenflüchtling auf Schutt. 
Ghelidonium L. Schöllkraut. 
45. — majus L. Mai—Aug. Hecken, Mauern, Wegränder, 
Schuttplätze. V. 5. 


5. Fam. Fumariaceen. 
CGorydalis DC. Lerchensporn, Hohlwurz. 
46. — cava Schwgg. und Körte. April, Mai. In Grasgärten 
der Stadt, in lichten Wäldern und an Waldrändern 
der östl. Höhen. IM. 5. 
Fumaria Tourn. Erdrauch. 


47. — offieinalisL. Mai—Okt. Äcker, Brachen, Mauern, 
Schuttplätze. V. 4. 
48. —  Vaillantii Loisl. Juni—Okt. Im protest. Friedhof, auf 


Äckern am Wege nach Stätzling, bei Kissing und 
Mering. I. 4. 
49* — capreolata L. Juli, Aug. Sporadisch im protest. 
Friedhof. 1. 1. 
6. Fam. Crueiferen. 


Nasturtium R. Brown. Kresse. 


50.  — offieinale R. Br. Brunnkresse. Juni—Sept. Quellen, 
Bäche. IV. 6. 

51. —  silvestre R. Br. Juni, Juli. Feuchte Gräben und 
Wiesen. IV. 5. 

52. — palustre DC. Juni—Sept. Feuchte Gräben am Wege 


nach Bergheim. II. 2. 
Barbaraea RR. Br. Winterkresse. 
53. — vulgaris R. Br. Mai, Juni. Feuchte Plätze, Strassen- 
gräben, Ufer. V. 4. 
— — Var.arcuata Rehb. Nasse Stellen bei Mühlhausen. 


273 


Turritis Dill. Turmkraut. 

54. — glabra L. Mai, Juni. Waldränder; am Lohwäldchen 
bei Hammel, bei Mergentau, Friedberg und Derch- 
ing; auf dem Lechfeld. II. 2. 

Arabis L. Gänsekresse. 

>. — hirsuta Scop. Juni, Juli. Grasplätze, Raine, Wiesen; 
auf dem Lechfeld, bei Stätzling, Derching, Mühl- 
hausen. II. 4. 

56.* — arenosa Scop. Juni, Juli. Eingeschleppt auf dem 
Lagerplatz der Lokalbahn an der Wertachbrücke 
bei Oberhausen, auf Schutt am Lechdamm bei der 
Flosslände, in Mering. 1. 2. 

Gardamine L. Schaumkraut. 


57. —  pratensis L. April, Mai. Feuchte Wiesen, Bachufer. 
V.5. (Häufig mit gefüllten Blüten). 

58.* — silvatica Link. Mai, Juni. Waldwege zw. Engelhof 
und Burgwalden. I 1. 

59. — amara L. Steinkresse. April, Mai. An Quellen, 


Bächen, Gräben. IV. 5. 
Hesperis L. Nachtviole. 
60. -— matronalis L. In Gärten und häufig auf Schutt. I. 2. 
Sisymbrium L. Rauke. 
61.  offieinale Scop. Juni-- Aug. An Wegen, Gräben und 
Schutthaufen. V. 4. 
62. — Sophia L. Mai, Juni. Wege, Schuttplätze. III. 4. 
63. — Alliaria Scop. (Alliaria offieinalis Andrz.). Knob- 
lauchrauke. Mai, Juni. Unter Gebüschen; am 
Wertachbruckerthor, bei Wulfertshausen, Derching 
und Gersthofen. 1. 3. 
64. -  Thalianım Gay. (Stenophragma Thalianum Celk.) 
April—Sept. Sandige Äcker der östl. und westl. 
Höhen ; im Lohwäldehen bei Hammel. IV. 6. 


Erysimum L. Schotendotter. 


63. -— cheiranthoides L. Juni— Aug. Äcker zw. Pfersee 
und Leitershofen und bei Wellenburg. 1. 3. 
66.* — orientale R. Br. Mai—Aug. Am Bahndamm bei 


Merine. 1. 1. 
18 


Brassica L. Kohl. 

— oleracea L. Gemüse- oder Gartenkohl. Angebaut werden die 
Varietäten: acephala, Winter- oder Blattkohl, capitata, 
Kopfkohl als Weiss- und Blaukraut, sabauda, Wirsing, 
gemmifera, Rosenkohl, botrytis, Blumenkohl oder Carviol, 
gongylodes, Kohlrabi. 

—  Rapa L. Rübe, Rübsen. Angebaut werden die Varietäten: 
campestris L., Sommerrübe, (kommt zuweilen auch unter 
dem (Getreide vor), esculenta Koch, Stoppel-, Wasser- oder 
weisse Rübe, und teltoviensis Alf., bayerische oder Tel- 
towerrübe. 

— Napus L. Reps. Angebaut werden die Varietäten: oleifera DC., 
Winter- und Sommerreps, und Napobrassica L., Bodenkohl- 
rabi, Bodenrübe, Erddoschen. 

67. — nigra Koch. Aug., Sept. Auf Schutt oberhalb Lech- 


hausen. Eingeschleppt und unbeständig. 1. 1. 
Sinapis Tourn. Ackersenf, gelber Hederich. 
68. — arvensis L. Juni, Juli. Unter der Saat gemein als 
Unkraut. VI. 6. 
S. alba L. Juni, Juli. Hie und da angebaut und verwildert. 
Erucastrum Presl. Hundsrauke. 
69. — Pollichii Schimp. und Spenn. Juli, Aug. Kiesige 
Ufer des Lechs und der Wertach; häufig auch in 
Bahngeleisen. II. 4. 


Diplotaxis DC. Rempe. 


70.* — tenuifolia DC. Juni--Sept. Im Bahnhof Hochzoll. 
11 
71.* — muralis DC. Juni—Sept. Bahndämme bei Neusäss 


und Mering und im Bahnhof Kissing. 1. 2. 
Alyssum Tourn. Schildkraut. 
— calyeinumL. Juni, Juli. An steinigen Orten, trockenen 
Abhängen, Äckern, Mauern. IV. 4. 
Berteroa DC. Graukresse. 
73* — incana DC. (Farsetia incana R. Br.) Juni Okt. 
Brachfeld auf dem rechten Lechufer zw. der Lech- 
hauser- und Friedbergerbrücke, bei Mergentau. 


=] 


12. 
Erophila DC. Hungerblümchen. 
74. —  verna-E. Meyer. (Draba verna L.) April, Mai. Äcker, 


Brachen, Raine. V.5. 


275 


Gochlearia L. Löffelkraut. 
75. -— offieinalis L. April, Mai. Quellsumpf am Abhang 
zw. Stätzling und Derching. 1. 3. 
C. Armoracia L. Angebaut als Meerrettig oder Kreen, und 
hie und da verwildert an Ufern und Gräben. 
Gamelina Grantz. Leindotter. 


76. — sativa Cr. Juni, Juli. Äcker, Brachen, Raine. IV. 4. 
77.* — dentata Pers. Juni, Juli. “Auf Leinäckern; bei 


Bobingen, Friedberg, Mergentau, Mering. II. 3. 
Thlaspi Dill. Pfennigkraut. 
78. — arvense L. Mai-Aug. Äcker, Raine. VI. 6. 
2: — perfoliatum L. April, Mai. Äcker, sonnige Hügel, 
Abhänge, Raine. II. 4. 
Teesdalia R. Br. Bauernsenf. 
S0.* — nudicaulis R. Br. April, Mai. Sandiger Acker bei 
Lützelburg. 1. 1. 
Biseutella L. Brillenschötchen. 
81. — laevigata L. Mai, Juni. Auen, Heiden und Heide- 
wiesen der Lech- und Wertachebene. II. 5. 
Lepidium L. Kresse. 
8S2* — Draba L. Mai, Juni. Eingewandert und zerstreut 
auf Schutt bei der Flosslände, der Geissberg- 
schleusse, am Pfannenstiel und bei dem israel. 
Friedhof. I. 3. Standorte oft wechselnd. 
83. — campestre R. Br. Juni, Juli. Gräben an der Strasse 
nach Stätzling, Bahndamm bei Mering, auf Schutt 
hinter der Schwefelsäurefabrik. 1. 1. 


84.” — perfoliatum L. Mai, Juni.  Eingeschleppt und 
sporadisch auf Schutt um die Stadt und in Mering. 
1227; 

85.”  — ruderale L. Stinkkresse. Juni, Juli. Schuttplätze, 


Wege und Mauern um die Stadt. III. 3. 
L. sativum L. Gartenkresse,. Angebaut und nicht selten 
: / verwildert. 
Hutchinsia R. Br. Gemskresse. 


86. — alpina R. Br. Juli. Auf Lechkies ober dem Ablass. 
ER | 
Gapsella Vent. Täschelkraut. 

857. _— Bursa pastoris Mönch. Hirtentäschel. März—Sept. 


Äcker, Brachen, Wege, Schutt. VI. 6. 
18* 


276 


Goronopus Haller. Feldkresse. 

88.* — Ruellii Allioni. (Senebiera Coronopus Poir.) Juli, 
Aug. Feldwege um Lechhausen, Oberhausen 
und Pfersee. I. 1. Standorte oft wechselnd. 

Myagrum Tourn. Hohldotter. 

89.*  --- perfoliatum L. Juni. Eingeschleppt und nur spora- 

disch. Aufschüttung oberhalb der Flosslände. 1. 1. 
Neslea Desv. Ackerdotter. 


90.  — panieulata Desv. Mai—Juli. Äcker.. II. 3. 
Raphanus Tourn. Rettig. 
Su — BRaphanistrum Tourn. Ackerrettig, weisser Hederich. 
Juni — Aug. Allgemein als Unkraut auf 
Äckern. 1. 6. 
ER ee — Var. segetum Tourn. Hie und da auf Schutt. 


R. sativus L. Gartenrettig. In mehreren Varietäten ange- 
baut und zuweilen verwildert. 


7. Fam. Cistaceen. 
Helianthemum Tourn. Sonnenröschen. 


99*  — Fumana Miller. : Juni, Juli. Nur auf der Heide 
zw. dem Siebentischwald und dem „Dürren 
Ast za: 
93. —  vulgare Gärtn. Juni—Aug. Heiden, trockene Wiesen, 
Raine. » IV. 5: 


— — Var. hirsutum Koch. Auf dem Lechfeld. 
— — Var. albiflorum Koch. Bei Mering. 


S. Fam. Violaceen. 
Viola L. Veilchen. 


94.  — hirta L. April, Mai. Gebüsche, Raine, Heiden, 
Waldränder, besonders der Lechebene. V. 5. 

99. — collina Besser. April, Mai. Waldrand zw. Stätz- 
ling und Derching. 1. 1. 

9%. — odorata L. März, April. Hecken und Gebüsche um 


die Stadt, bei Oberhausen, Gersthofen, 'Lech- 
hausen. II. 3. Weiss blühend hinter Leitershofen. 

97*  —  mirabilis L. April, Mai. Unter Gebüsch am rechten 
Lechufer bei dem Jägerhaus bei St. Stephan, 
an der Leite bei Bergen, am grasigen Abhang 
des Schlossberges Mergentau. Il. 3. 


98. — arenaria DC. April, Mai. Heiden, trockene Gras- 
plätze; bei Gersthofen, in der Friedberger- und 
der Meringer-Au. II. 2. 


39: —  silvestris Lam. (V. silvatica Fr.) April, Mai. Wälder. 
IV. 4. 
100.* —- Riviniana Reichenbach. April, Mai. Gebüsche und 


Waldränder; bei Friedberg, Stätzling, Gersthofen, 
Stadtbergen. II. 2. 
101. — canina L. Mai. Raine, Abhänge und Waldränder; 
bei Mergentau, am Kobel, zw. Westheim und 
Öttmarshausen, bei Stadtbergen. II. 2. 


— Var. ericetorum Schrad. Lechfeld bei Kis- 
sn? +1. 
RL — — Var. lucorum Reichb. Mai, Juni. Am südl. 


Abhang des Kobelberges und in einer Lichtung 
des Deuringerwaldes bei Stadtbergen. 1. 2. 

102.* — strieta Hornem. Mai, Juni. Am Kobelberg und im 
Deuringerwald bei Stadtbergen, zw. Strassberg 
und Burgwalden, im Hartwald bei Mering. 1. 2. 

(V. Caflischii Wörlein. Torfmoor im Grenzgebiet zwischen 

Ustersbach und Dinkelscherben. I. 3.) 

103.” — pratensis Mert. u. Koch. Mai. Torfmoor bei Derch- 
ing; in den Lechauen zw. Gersthofen und 
Scherneck. I. 2. 

104.* —  elatior Fries. Mai, Juni. Unter Gebüschen des Lech- 
felds bei Mering, auf einer Wiese in den Lechauen 
zw. Gersthofen und Scherneck. I. 2. 

105. —  trieolor L. Stiefmütterchen. Mai—Aug. Äcker, Brachen. 
— — Var. arvensis Koch. Gewöhnliche Form. V. 4. 
= — Var. vulgaris Koch. Bei Miedring und am 

Wege nach Affing; sonst zerstreut und in den 
Farben veränderlich. II. 2. 


9. Fam. Resedaceen. 


Reseda L. Resede. 


106. — Jutea L. Juli. Auf Heiden, Schuttplätzen, Weg- 
rändern. IV. 4. 
107: —  Juteola L. :Wau. Juli. Brachäcker, auf Schutt am 


Lechdamm, an Wegrändern bei Haunstetten. Il. 2. 


109. 


113; 


114. 


115. 


116. 


IN 


10. Fam. Droseraceen. 


Drosera L. Sonnentau. 
— longifolia L. (Dr. anglica Hudson). Juli, Aug. 
Sumpfige Stellen im Meringer Lechfeld. 1. 1. 
(Dr. rotundifolia L. Durch Austrocknung der Moore an den 
bekannten Stellen verschwunden; jetzt nur noch im Haspel- 
moor, an der Grenze unseres Gebietes). 


11. Fam. Polygalaceen. 


Polygala L. Kreuzblume. 

— vulgaris L. Mai, Juni. Trockene Orte und Gras- 
plätze, Heiden und Auen der Lech- und Wertach- 
ebene. IV. 5. 

— comosa Schkuhr. Mai, Juni. Raine, Abhänge; sonst 
wie vorige. II. 3. 

— amara L. Mai, Juni. Flussufer, Moorgründe, feuchte 
Wiesen und Abhänge. IV. 4. 

—  Chamaebuxus L. Mai, Juni. Heiden, Auen und Wald- 
säume der Lechebene; hinter Leitershofen. II. 4. 


12. Fam. Silenaceen. 


Gypsophila L. Gipskraut. 

— repens L. Juni—Aug. Lechauen und Heiden. II. 4. 

— muralis L. Juli, Aug. Ufer am Wellenburger Weiher, 
Äcker bei Bergheim, Ackerränder im Anhauser- 
thal, bei. Kloster Schönefeld und bei Gross- 
aitingen. II. 2. 

Tunica Scop. Felsennelke. 

— saxifraga Scop. Juli, Aug. Steinige Grasplätze, 

trockene Hügel und Abhänge. IV. 4. 
Dianthus L. Nelke. 

— Armeria L. Jul. Am Waldrand zw. Mühlhausen 
und Scherneck. I. 1. (Sonst als Gartenflüchtling 
an Lech- und Wertachufern.) 

— Garthusianorum L. Karthäusernelke L. Juni— Sept. 
Trockene Raine, Hügel und Grasplätze V. 5. 


118. — Seguierii Vill. Juli. Sandiger Abhang bei Kissing. 1.1. 
119. —  deltoides L. Juli, Aug. Trockene Raine und Hügel, 
besonders der westl. Höhen. Il. 4. 

120. —- superbus L. Juli, Aug. Feuchte Wiesen und Gräben, 


Moore; im Schmutterthal, bei Strassberg, Wultferts- 
hausen, Mühlhausen. Ill. 3. 

277 Hybride: D. deltoides » Garthusianorum. In 

einem thonigsandigen Hohlwege bei Mering. 1. 1. 
Saponaria_L. Seifenkraut. 

122.  -- offieinalis L. Juli, Aug. Feldweg zw. Pfersee und 
dem Schinderhölzchen bei Göggingen; in Kartoffel- 
äckern bei Bergen. 1. 1. 

Vaccaria Med. Kuhkraut. 

123.* _— parviflora Mönch. (Saponaria Vaccaria L.). Acker 
zw. Bobingen und Strassberg, bei Pfersee und 
in der Friedbergerau; Schuttplatz hinter der 
Schwefelsäurefabrik. I. 1. 

Silene L. Leimkraut. 


124. — nutans L. Juni— Aug. dGrasige Abhänge, Raine, 
Triften. IV. 4. 

#25. — inflata L. Juli, Aug. Wiesen, Raine, Triften. V. 5. 

126. -- noctiflora L. Juli, Aug. Äcker, Brachen; bei Stier- 


hof, Mergentau, Lechhausen, Friedbergerau, Pfer- 
see, Stadtbergen. III. 4. 
127* — ogallicaL. Juni, Juli. Auf einem Acker bei Kissing. 1. 1. 
S. Armeria L. zuweilen als Gartenflüchtling auf Schutt, 
Viscaria Röhl. Pechnelke. 

128. — vulgaris Röhl. (Lychnis Viscaria L.). Mai, Juni. 
Grasige Abhänge, unter Gebüsch; am Kobelberg, 
bei Aystetten, Diedorf, Strassberg, von Friedberg 
bis Scherneck. II. 4. 

Goronaria L. Lichtnelke. 
129. — flos euculi A. Br. (Lychnis flos euculi L.). Kukuks- 
blume. Mai-Juli. Feuchte Wiesen, Moore. V.5. 
Melandrium Röhl. Feldnelke. 


130. — album Garcke. (Lychnis vespertina Sibth.). Juni — 
Sept. Äcker, Brachen, Raine. V. 4. 
131. -— rubrum Garcke. (Lychnis diurna Sibth.). Wiesen, 


Moore. V.5. 


136. 


137. 


138. 


140. 


141. 


280 


Agrostemma L. Kornrade. 
-—— Githago L. Mai—Juli. Unter dem Getreide. V. 4. 


13. Fam. Alsinaceen. 


Sagina L. Mastkraut. 

— procumbens L. Mai—Sept. Heiden, Brachen, Neu- 
brüche, Äcker. V. 6. 

—  nodosa Fenzl. Juli, Aug. Moorgründe; zw. Lech- 
hausen und Miedring, Kissing und Bergen, am 
Hartwald bei Mering. II. 4. 

Spergula L. Spark. 

— arvensis L. Mai, Juni. Sandige Äcker und Brachen. 
IV.:8. 

Spergularia Presl. Schuppenmiere. 

— rubra Presl. (Lepigonum rubrum Whlbe.). Juli, Aug. 
Sandige Hügel; bei Engelshof, Anhausen, Louisens- 
ruhe. II. 2. 

Alsine Whlbg. Miere. 

—  strieta Whlbge. Juni. Waldmoore der westl. Höhen; 
zw. Bannacker und Burgwalden, am Wellen- 
burger Weiher. 1.2. 

— Jacquini Koch. Juli, Aug. Trockene Grasplätze 
und Hügel bei Stierhof und im Meringer Lech- 
feld. 1. 2. 

Möhringia L. Möhringie. 

—  trinervis Clairv. Juni. Feuchte Gräben und Gebüsche; 

Strassberg. II. 4. 
Arenaria L. Sandkraut. 

-— serpyllifolia L. Juli, Aug. Grasplätze, Wege, Äcker, 

Sehmtt. Ve 3. 5 
Holosteum L. Spurre. 

— umbellatum L. April, Mai. Äcker, Raine, Heiden, 

Bahndämme. V. 6. 
Stellaria L. Sternmiere. 

— nemorum L. Mai— Aug. Feuchte Hecken, Laub- 
wälder; bei Deuringen. III. 4. 

— media Cyrillo. März- Okt. Gartenland, Wege, Äcker, 
Mauern. VI. 6. 


281 


144. — Holostea L. April, Mai. Gebüsche, Waldränder; bei 
Deuringen, zw. Stätzling und Derching, Mering 
und Hochdorf. 1. 3. 


145. — glauca With. Juni, Juli. Gräben; an der Schmutter, 
bei Wellenburg, im Hartwald bei Mering. I. 3. 

146. — graminea L. Mai—Juli. Hecken, Auen, Waldwiesen. 
IV. 5. 

147. -— uliginosa Murr. Juni, Juli. Feuchte Gräben und 


Pfützen in Wäldern; bei Deuringen, Bannacker, 
Strassberg. II. 4. 
Malachium Fr. Weichkraut. 
148. — aquaticum Fr. Juni, Juli. Feuchte Gräben, Ufer, 
Hecken. IV. 4. 
Gerastium L. Hornkraut. 
149.* — glomeratum Thuill. Mai—- Aug. Grasplätze, Wege, 
Äcker; Wulfertshausen, Derching, Mergentau, 
am Lechufer beim Ablass. III. 4. 
— — Var. eglandulosa Koch. AÄcker bei Mering. 


150.* — semidecandrum L. April, Mai. Heidewiesen, Äcker, 
Wege; Hirblingen, Mergentau, Kissing, Mering- 
N. 4. 
151. —  triviale Link. Mai—Aug. Äcker, Wiesen, Wege. V.6. 
— — Var. glandulosa Koch. Bei Mering. 
152.* —- glutinosum Fr. April, Mai. Brachäcker, Triften; 


zw. Kissing und Mering, auf dem Lechfeld bei 
Bergen, bei Derching. III. 4. 
193. -  arvense L. Mai, Juni. Äcker, Raine, Wegränder. V. 6. 


14. Fam. Elatinaceen. 


Elatine L. Tännel. 
154.* — triandra Schkuhr. Juni— Aug. Weiherufer bei Wellen- 
Pure. IT. 


15. Fam. Linaceen. 


Linum L. Lein. 
155. — viscosum L. Juni, Juli. Lechfeldwiesen; bei Kissing, 
in der Meringerau und in Auen beim Jägerhaus 
bei St. Stephan. II. 3. 


161. 


282 
— catharticum L. Juni—Aug. Trockene Plätze, Triften, 
Heiden. IV. 6. 


L. usitatissimum L., als „Flachs“ häufig angebaut. 


16. Fam. Malvaceen, 


Malva L. Malve. 

— Alcea L. Juli, Aug. Hecken bei Stadtbergen und 
Wellenburg; Bergabhänge bei Stätzling und Wul- 
fertshausen; an der Leite bei Bergen. II. 2. 

— moschata L. Juli— Aug. Bahndamm bei Hettenbach ; 
Raine bei Gailenbach. TI. 1. 

—  silvestris L. Juli— Sept. Hecken um die Dörfer; Stadt- 
bergen, Lechhausen, Mühlhausen. II. 3. 

—  neglecta Wallr. (M. vulgaris Fr., M. rotundifolia Aut. 
non L.). Juni— Sept. An Wegen, Mauern, 
Hecken, auf Schutt. IV. 5. 


M. nicaeensis All, eingeschleppt und M. erispa L. aus Gärten 
verwildert in Mering. 


17. Fam. Tiliaceen. 


TiliasL Linde 
platyphyllos Scop. (T. grandifolia Ehrh.). Sommer- 
linde. Juni, Juli. In Wäldern. 1. 2. 
— ulmifolia Scop. (T. parvifolia Ehrh.). Winterlinde. 
In Wäldern. II. 4. 


Beide, wie auch T. argentea DC., Silberlinde, und andere Arten, 
in Anlagen und Alleen. 


18. Fam. Hypericaceen. 


Hypericum L. Hartheu. 

—  perforatum L. Johanniskraut. Juli, Aug. KRaine, 
Wiesen, Heiden, Waldränder. V. 5. 

—  quadrangulum L. Juli, Aug. Gräben, feuchte Hecken, 
Auen:S&lVe 3: 

—  tetrapterum Fr. Juli, Aug. Gräben, Ufer, Wälder; 
Wulfertshausen, Hartwald, Meringerau. Il. 2. 

humifusum L. Juni — Aug. DBrachäcker, Wald- 

schläge; Aystetten, Strassberg, Oberschönefeld, 
am Waldsträsschen bei Wiffertshausen. Il. 2. 


FEIERT 


in 


167. 


169. 


170. 


171. 


174. 


283 

-—- pulehrum L. Juli, Aug. Waldrand am Wege von 
Strassberg nach Burgwalden, zw. Bannacker 
und Diebelthal, bei Grossaitingen und Hard. II. 1. 

— montanum L. Juli, Aug. Wälder der östl. und 
westl. Höhen. II. 2. 

— hirsutum L. Juni—Aug. Gebüsche und Wälder der 
östl. und westl. Höhen. III. 3. 


19. Fam. Aceraceen. 


Acer L. Ahorn. 
— Pseudoplatanus L. Traubenahorn. Mai, Juni. In 
Wäldern, Alleen. II. 3. 
— campestre L. Mai. Vorwälder der Ostseite; bei 
Derching, Mühihausen, Rehling. II. 3. 
A. platanoides L., A. Negundo L., A. dasycarpum Ehrh., A. ta- 
taricum L. u. a. in Anlagen gepflanzt. 


20. Fam. Hippocastanaceen. 


Aesculus L. KRosskastanie. 
—- Hippocastanum L. Mai. Verwildert im Siebentisch- 
wald zw. Spickel und Ablass. 1. 2. Sonst in 
Anlagen und Alleen gepflanzt. 
A. Pavia L. (Pavia rubra Lam.). In Anlagen und Alleen. 


21. Fam. Ampelidaceen. 


Vitis vinifera L., Weinstock, Weinrebe, nur an Häusern am 
Spalier, und Ampelopsis quinquefolia . Röm. und Sch. als 
wilde Rebe in Gärten gezogen. 


22. Fam. Geraniaceen. 


Geranium L. Storchschnabel. 
— _pratense L. Juni— Aug. Wiesen der Lechebene; 
am Fusswege nach Siebentisch, bei der Kuhbrücke, 
bei Pfersee. III. 4. 
— palustre L. Juni—Sept. Gräben, Bachufer, feuchte 
Hecken und Gebüsche. IV. 3. Weiss blühend 
in einem Graben beim Stadtberger Ziegelstadel, 


Be: 


— sanguineum L. Juni. Sonnige Abhänge; am Wald- 
saum bei Hammel, bei Strassberg, am Karlsberg 
bei Mühlhausen. Il. 2. 

— pyrenaicum L. Mai— Aug. Strassenböschung in 
der Friedberger Au. I. 1. 

— pusillum L. Mai—Aug. Äcker, Wegränder, Schutt. 
Veh: 

-— disseetum L. Mai—Sept. Äcker, Brachen; bei Berg- 
heim, Bannacker, Gailenbach, Wulfertshausen. 
11723. 

— columbinum L. Juni— Sept. Äcker, steinige Orte, 
Hohlwege; zw. Scherneck und Rehling, bei 
Wulfertshausen, bei Guggenberg und Reinhards- 
hausen, auf Kieselsandboden bei Mergentau. II. 2. 

molle L. Mai—Aug. Äcker, Wegränder, Gebüsche; 
hinter der städtischen Badeanstalt, am Kobel, anı 
Wege nach Haunstetten, bei Louisensruhe. II. 3. 

—  Robertianum L. Juni — Okt. Feuchte, schattige 

Mauern, Gebüsche, Wälder, Schuttplätze V. 32. 


Erodium L’Heritier. Reiherschnabel. 
— cicutarum L’Her. April- Okt. Äcker, Brachen. 
vo: 


23. Fam. Balsaminaeeen. 


Impatiens L. Springkraut, wilde Balsamine. 
— Noli tangere L. Juli, Aug. Feuchte, schattige Schluch- 
ten, Gebüsche, Wälder; zw. Deuringen und Die- 
dorf, bei Wulfertshausen, Derching. II. 3. 


24. Fam. Oxalidaceen. 


Oxalis L. Sauerklee. 
—  Acetosella L. April, Mai. In schattigen Wäldern der 
östl. und westl. Höhen. IV. 5. 
—  strieta L. Juni— Okt. Auf dem protest. Friedhof, 
Äcker bei Leitershofen und Bergheim, an einem 
Waldweg bei Hammel. Il: 3. 


186. 


187. 


188. 


189. 


190. 


193. 


194. 


285 


2. Unterklasse. Calycifloren. 
(Kelchblütige.) 


25. Fam. Celastraceen. 


Evonymus L. Spindelbaum. 
— europaea L. Pfaffenkäppchen. Mai, Juni. Hecken, 
Gebüsche, Waldränder. IV. 2. 


26. Fam. Rhamnaceen. 


Rhamnus Tourn. Wegdorn, Kreuzdorn. 

— cathartica L. Mai, Juni. Gebüsche und Vorhölzer, 
in Lech- und Wertachauen. IV. 3. 

— saxatilis L. Mai, Juni. Gebüsche der Lech- und 
Wertachauen; auf der Heide bei dem Siebentisch- 
wald, am Lechufer bei der Friedbergerbrücke. II. 4. 

— Frangula L. Faulbaum. Mai. Gebüsche, Auen, 
Wälder. IV. 5. 


27. Fam. Papilionaceen. 


Sarothamnus Wimmer. Besenstrauch. 

—  scoparius Koch. (Spartium scoparium L.). Mai. San- 
dige Raine und Wälder der östl. und westl. Höhen. 
III. 5. In der Lechebene fehlend. 

Genista L. Ginster. 

— tinetoria L. Juni, Juli. Heiden, @ebüsche, Wälder; 
Lechfeld, Meringerau, Mergentau, Strassberg. II. 4. 

— germanica L. Mai, Juni. Wälder der östl. und westl. 
Höhen; Westheim, Wellenburg, Mergentau, Schern- 
eck. II. 3. 

Gytisus L. Bohnenstrauch. 

— nigricans L. Juli, Aug. Waldränder, Gebüsche, 
Abhänge; Strassberg, zw. Hammel und Aystetten, 
am Lechufer in der Friedbergerau, Lochhaus, 
Scherneck. IH. 3. 

—  ratisbonensis Schaeffer. Mai. Waldränder, sonnige 
Abhänge, Heiden. IV. 5. 


286 


195. -—  sagittalis Koch. Mai, Juni. Heiden, sonnige Abhänge, 
Waldränder. IV. 5. 


C. Laburnum L. Goldregen. Häufig in Anlagen gepflanzt. 


Önonis L. Hauhechel. 


196. — spinosa L. Juni, Juli. Triften, Heiden, Wegränder. 
IV.:5: 
197: —  repens L. Juni, Juli. Heiden, Raine, Wegränder. IV. 3. 


nn — Var. mitis Gmel. Unter der Stammform. 
Anthyllis L. Wundklee. 


198. — Vulneraria L. Mai, Juni. Trockene Wiesen, Raine, 
Heiden. IV. 5. 
* NZ — Var. maritima Koch. Am Bahndamm zw. 


Friedberg und Wiffertshausen. 
Medicago L. Schneckenklee. 


199. — sativa L. Luzerne. Juni—Sept. Auf Wiesen, Gras- 
plätzen, Äckern, an Flussufern der Wertach. II. 4. 
Zuweilen angebaut. 


200.  — faleata L. Juni— Sept. Weg- und Ackerränder, Raine, 
Heiden. V. 4. 

901. — Jupulina L. Mai— Sept. Wiesen, Triften, Raine, 
Brachen. V.>5. 

202* —- media Pers. (M. varia Mart. M. falcata X sativa 


Reichb.). Juni— Sept. Böschung an der Pferseer- 
strasse, Bahndamm zw. Hochzoll und Schwabhof, 
bei Mergentau, Mering, im Siebenbrunnfeld gegen 
das Jägerhäuschen. II. 2. 


Melilotus Tourn. Steinklee, Honigklee. 


203.  —  altissimus Thuill. (M. macrorrhizus Koch). Juli- Sept. 
Ufer des Lechs und der Wertach. IV. 5. 

3204.  -- offieinalis Desr. Juni--Sept. Äcker, Raine, Weg- 
ränder, Ufer. VI. 5. 

205. — albusDesr. Juli, Aug. Äcker, Raine, Wegränder. V. 3. 


M. coeruleus Desr. Zuweilen in Gärten gepf.anzt. 


Trifoliu mL.“ Klee. 


206. —  pratense L. Wiesenklee. Mai—Sept. Wiesen, Äcker, 
Triften. V. 6. Allgemein im grossen angebaut. 
2077. —- medium L. Juni, Juli. Gebüsche, liehte Wälder; 


Ablass, Wellenburg, Scherneck. III. &. 


2 


13 


287 


— alpestre L. Juni— Aug. Waldränder; im Hammler 
Lohwäldehen, am Strässchen zw. Bannacker und 
Strassberg, zw. Scherneck und Au. 1.3. 

-- rubens L. Juni, Juli. Waldrand am Abhang bei 
Anwalding. 1. 2. 

— incarnatum L. Inkarnatklee Juni, Juli. Zuweilen 
angebaut; verwildert an Weg- und Ackerrändern, 
Gräben. I. 2. 

— arvenseL. Hasenklee. Juli, Aug. Äcker, Brachen, 
Raine. IV. 6. 

— fragiferum L. Erdbeerkle. Juli, Aug. Feuchte 
Grasplätze; am rechten Lechufer oberhalb der 
Friedberger Brücke, an der Wertach bei Gögg- 
ingen, am Wege von Lechhausen nach Miedring. 


u. 4. 
— montanum L. Juni, Juli. Heidewiesen, Waldränder, 
Auen. "II. 5. 


— repens L. Mai—Okt. Wiesen, Äcker, Triften, 
Wesgränder. V. 6. 

— hybridum L. Juni — Sept. Feuchte Wiesen, Äcker, 
Raine; bei Deuringen, Wellenburg, Mühlhausen, 
Anwalding. II. 3. 

— agrarium L. (Tr. aureum Poll.). Juni, Juli. Äcker, 
Gebüsche, Waldwiesen; Wellenburg, Deuringen, 
Strassberg, Scherneck. I. 3. 

— procumbens L. (Tr. cämpestre Schreber). Juni— 
Sept. Äcker, Triften, Auen. V. 6. 

— minus Smith. (Tr. filiforme Aut.). Juni, Juli. Trockene, 
steinige Plätze, Böschungen; Wellenburg, zw. 
Leitershofen und Stadtbergen, Stälzling und 
Derching. II. 4. 

Lotus L. Hornklee. 
— cornieulatus L. Mai— Aug. Feuchte Wiesen, Raine, 
Gräben, Lech- und Wertachauen. I1V.4. 

— — Var. hirsutus Koch. Aın Saum des Sieben- 

tischwaldes; auf Lechfeldwiesen. 

— uliginosus Schkuhr. Juni, Juli. Feuchte Wiesen, 
Gräben, Moore; Lohwäldchen, Diebelthal, Hard, 
zw. Hörmannsberg und Ried. I. 3. 


Tetragonolobus Scop. Spargelerbse. 
—  siliquosus Roth. Mai-—Juli. Fluss- und Kanalufer, 
Auen und Moore der Lechebene. IV. 6. 
Colutea arborescens L., Blasenstrauch, und Robinia Pseuda- 
cacia L., Akazie, in Anlagen und Gärten häufig ange- 
pflanzt. 


Astragalus Tourn. Tragant. 


— GicerL. Juli, Aug. Ackerränder, Raine; am Rosenau- 
berg, zw. Oberhausen und Neusäss, an Wald- 
rändern bei Kissing. II. 4. 

—  glyeyphyllos L. Juni, Juli. Wald- und Ackerränder, 
(sebüsche, Raine, besonders der östl. Höhen. IV. 3. 

Goronilla L. Kronwicke. 

— vaginalis Lam. Juni, Juli. Lechauen und Heiden 
der Lechebene. III. 4. 

—  varia L. Bunte Peltsche. Juni—Aug. Äcker, Raine, 
Heiden. IV. 3. 


Hippocrepis L. Hufeisenklee. 


— comosa L. Mai, Juni. Trockene Wiesen, Heiden, 
Auen. '-IV. ». 


Onobrychis Tourn. Esparsette, Esperklee. 


— sativa Lam. (©. viciifolia Scop.) Juni, Juli. Triften, 
Wiesen, Raine, Heiden. IV. 3. Zuweilen ange- 
baut: Rosenauberg, Siebenbrunnfeld. 

Vieia L. Wicke. 


— dumetorum L. Juli, Aug. Hecken, lichte Waldstellen, 
Waldränder; bei Wulfertshausen, zw. Mühlhausen 
und Anwalding, am Schindelberg bei Grossaitingen. 
23: 

— Gracca L. Juni — Aug. Vogelwicke. Juni — Aug. 
Äcker, Hecken, feuchte Gebüsche. V. 6. _ 

-- tenuifolia Roth. Juni, Juli. Hecke beim protest. Fried- 
hof, Saum des Siebentischwaldes, unter Weiden- 
gebüsch am Lechufer. II. 4. 

-— villosa Roth. Juni, Juli. Äcker; bei Stadtbergen, 
Bergheim, Wellenburg. II. 3. 

— sepium L. Mai— Juli. Hecken, Waldränder, Ge- 
büsche. V.5. 


289 


— sativa L. Futterwicke. Juni—Aug. Angebaut; ver- 
wildert in Saatfeldern, Brachen. IV. 4. 

— angustifolia All. Mai— Aug. Saatfelder der östl. und 

westl. Höhen. III. 5. 

— — Var. segetalis Koch. Äcker bei Wulfertshausen. 

— pannonica Jacqu. Juni. Klee- und Getreideäcker; 
unterhalb der Lechhauserbrücke, bei Gersthofen, 
am Bahndamm zw. Mering und Hochdorf. 1. 2. 
(Eingeschleppt). 

V. Faba L. Saubohne, Pferdebohne. Zuweilen angebaut und ver- 
wildert auf Schutt. 

Ervum Tourn. Erve. 

— hirsutum L. Juli. Saatfelder, Brachen, Raine. IV.5. 

— tetraspermum L. Juni, Juli. Sandige Äcker; West- 
heim, Wellenburg, Stadtbergen, Hard. II. 4. 

Lens esculenta Moench. (Ervum Lens L.). Linse. Zuweilen 
angebaut. 

Pisum sativum L. Erbse, auf Ackern, und Pisum arvense L,., 
in Gärten als Zuckererbse und deren Abarten gebaut und 
zuweilen einzeln unter Getreide. 

Lathyrus Tourn. Platterbse. 

— tuberosus L. Juni, Juli. Auf Äckern unter dem 
Getreide. IV. 4. 

— pratensis L. Juni, Juli. Wiesen, Gebüsche, Wald- 
ränder. IV. 5. 

— silvester L. Juli, Aug. Gebüsche und Waldränder 
der östl. und westl. Höhen; Wellenburg, Strass- 
berg, Wulfertshausen. I. 3. 

— paluster L. Juli, Aug. Feuchte Wiesen zw. An- 
walding und Mühlhausen, zw. Jägerhaus und 
Unterach. 1. 1. 

—  vernus Bernh. (Orobus vernus L.) April, Mai. Wald 
bei Mühlhausen. I. 3. 

— niger Bernh. (Orobus niger L.) Juni. Waldsaum 
zw. Scherneck und Ach. 1. 1. 

L. odoratus L. Als Zierpflanze in Gärten kultiviert. 

Phaseolus multiflorus Willd., als Feuerbohne, Fisole, und Ph. 
vulgaris L., als Garten- oder Stangenbohne, die Var. 
nanus L., als Busch- oder Zwergbohne in Gärten allgemein 
kultiviert. 

19 


DA. 


SS) 
a 
= 


290 


28. Fam. Amygdalaceen. 


Prunus L. Steinobst. 
—  spinosa L. Dornschlehe. April, Mai. Hecken, Ge- 
büsche und Waldränder. V.5. 

e= — Var. coaetanea Wimm. und Gr. Bei Gerst- 

hofen und Mergentau. 

— insititia L. Krieche, Haberschlehe. April, Mai. Von 
Stätzliing bis Scherneck. I. 2. Kultiviert in 
mehreren Abarten als Pflaume, Mirabelle, Ring- 
lotte u. a. 

— domestica L. Zwetschge. April. Häufig gepflanzt 
und in vielen Spielarten kultiviert. 

— avium L. Kirsche, Vogelkirsche. April, Mai. Ver- 
einzelt in Wäldern und Gebüschen. I. 2. Häufig 
und in verschiedenen Abarten kultiviert. 

-—— Gerasus L. Sauerkirsche, Weichsel. April, Mai. 
Kultiviert und zuweilen in Wäldern. I. 2. 

— Padus L. Traubenkirsche, Elsbeere. Mai. In Hecken, 
Gebüschen und Wäldern. IV. 4. 

Pr. Mahaleb L., Weichselkirsche, in öffentlichen Anlagen, Pr. 
armeniaca L., Aprikose und Persica vulgaris L., Pfirsich, 
nur an Häusern am Spalier gezogen. 


29. Fam. Rosaceen. 


Spiraea L. Spierstaude. 
—  salieifolia L. Mai, Juni. In einer Hecke bei Oltmars- 
hausen. 1. 1. 
Ausser dieser werden auch viele andere Arten als Ziersträucher 
in Gärten und öffentlichen Anlagen angepflanzt. 
Aruncus L. Geissbart. 
—  silvester Kost. (Spiraea Aruncus L.). Juni, Juli. 
Feuchte Wälder und Gebüsche ; Hainhofen, Wellen- 
burg, Bannacker, Kissing, Scherneck. Il. 3. 
Filipendula L. Mädesüss. 
— Ulmaria Maxim. (Spiraea Ulmaria L.). Juni, Juli. 
Feuchte Wiesen, Gräben, Ufer, Moore. V. 4. 
— hexapetala Gilib. (Spiraea Filipendula L.). Juni, Juli. 
Moorgründe und Heidewiesen der Lech- und 
Wertachebene; bei Kissing, Mering, Bergheim. III. 3. 


a 


291 


Dryas L. Alpendryade, Silberwurz. 
254* — octopetala L. Juni - Aug. Auf Lechinseln bei Kissing 
und Mering. 1. 1. 
Geum L. Nelkenwurz. 


955. — urbanum L. Juni, Juli. Hecken, Gebüsche, Wälder. 
IV. 4. 

956. — rivale L. Mai, Juni. Feuchte Wiesen, Gräben, Bach- 
uler „ IV.29, 

257.* — intermedium Ehrh. (&. urbano x riviale G. Meyer). 


Juni—Aug. Im Meringer Lechfeld, an der Leite 
bei Bergen. 1. 1. 
Rubus Tourn. Brombeere. 


‚258. — saxatilis L. Mai, Juni. Trockene Laubwälder; Loh- 
wäldchen, Kobel, Strassberg, Mühlhausen. II. 2. 
959. — Idaeus L. Himbeere. Juni, Juli. Wälder der östl. 


und westl. Höhen. IV. 6. 


R. odoratus L. Als Zierstrauch in Gärten. 


9260. — suberectus Anders. Juni. Wälder und Waldränder 
der westl. Höhen. I. 1. 

261. — plicatus Wh. und N. Juni. Wälder; Waldweg von 
Leitershofen nach Wellenburg. II. 2. 

262.” —  sulcatus Vest. Juni, Juli. In Waldschlägen, an Wald- 

säumen; Kobel, Wulfertshausen, Wellenbure. IH, 3. 

263.”  — thyrsoideus Wimm. Juni, Juli. Waldrand bei Ay- 
stetten und Louisensruhe. 1. 1. 

RK — — Var. ecandicans Weihe. Juni, Juli. Waldränder 

und Waldlichtungen; Wulfertshausen. 11. 1. 

na — Var. elatior Focke. Juni, Juli. Waldschläge 


und Waldränder der östl. und westl. Höhen; 

Wulfertshausen, Gailenbach, Kobel. I. 3. 
264.  —- bifrons Vest. Juli. Gebüsche, Wälder; im Sieben- 
tischwald, zw. Hainhofen und Diedorf, bei Deu- 

ringen, Mergentau und Wulfertshausen. III. 2. 


265.* —- _villicaulis Köhler. Juni, Juli. Wälder und Wald- 
säume, Raine; Kobel, Leitershofen. 1. 1. 

266.“ — melanoxylon Müll. u. Wirtg. Juli. Siebentischwald, 
Hartwald bei Mering. 1. 1. 

267.* —  Caflischii Focke. Juli. Im Siebentischwald am Reichs- 


kanal, in einem Hohlweg bei Westheim. I. 1. 
19* 


* 


276.” 


281. 


292 


—  epipsilos Focke. Juli. Wälder; am Kobel. 1. 1. 

—  rudis Wh. Juli. Waldränder, Gebüsche; am Kobel. II. 2. 

— Radula Wh. Juli. Wälder der östl. und westl. Höhen; 

im Siebentischwald, Wulfertshausen, Kobel. I. 2. 

—  Köhleri Wh. Juli. Wälder der westl. und östl. Höhen; 

Kobelwald, zw. Burgwalden und Engelshof, 
Wulfertshausen, Derching. I. 2. 
= — Var. bavaricus Focke. (R. pygmaeus Gaflisch). 
Juni--Okt. Wälder; im Kobelwald, in einem 
feuchten Waldthal zw. Stätzling und Wulferts- 
hausen. II. 3. 
— ineultus Wirtg. (R. pallidus Gaflisch). Juli. Im Kobel- 
wald. 1. 1. 
—  hirtus Wh. Juli. Waldschläge und Waldränder ; Kobel, 
Deuringen, Diedorf, Leitershofen. II. 3. 
— caesiüs L. Mai— Aug. Wälder, Hecken, Raine, 
Kanal- und Flussufer. V. 3. 

—  dumetorum Wh. Juni, Juli. Waldränder, Gebüsche, 
Hecken, Raine. IV. 3. 

— Var. nemorosus Hayne. Im Kobelwald, bei 
Leitershofen, Wellenburg, im Hartwald bei 
Mering. 

Hybriden: R. caesius X Idaeus E. Meyer. Hohlwege 
bei Hainhofen und Schlipsheim. 
R. caesius X elatior Caflisch. Waldrand bei Wul- 
fertshausen. 
R. caesius X bifrons Gremli. Waldrand bei Wul- 
fertshausen und bei Leitershofen. 

Fragaria L. Erdbeere. 

— vesca L. Mai—Juli. Waldschläge, Gebüsche, Raine. 
V: 6; 

— moschata Duch. (Fr. elatior Ehrh.). Juni. Wald- 
blössen, Raine; Gersthofen, Ottmarshausen, Deu- 
ringen, Aystetten. II. 3. 

—  viridis Duch. (Fr. collina Ehrh.). Mai, Juni. Heiden 
des Lechfelds bei Kissing und Haunstetten, Raine 
beim „Dürren Ast“. I. 2. 


293 


CGomarum L. Blutauge. 


282 — palustre L. Juni, Juli. Sümpfe und feuchte Wald- 
thäler der Westseite; bei Bannacker, Wellenburg, 
im Anhauserthal. II. 3. 

Potentilla L. Fingerkraut. 

383. — anserina L. April—-Aug. Wegränder, Triften, Gräben, 
Hecken. V. 5. 

984. — argentea L. Juni, Juli. Trockene, sandige Hügel und 
Raine der Ost- und Westseite. III. 3. 

985.  — reptans L. Mai—Sept. Wegränder, Brachfelder, Schutt- 
plätze. V.5. 

986. — Tormentilla L. (Tormentilla erecta L.). Trockene 
Moor- und Heidewiesen, lichte Waldungen. IV. 4. 

Ro — — Var. pubescens Holler. Bei Mering. 

287. -— verna L. April, Mai. Trockene Raine, Hügel, Gras- 
plätze. V. 6. 

388. — opaca L. Mai, Juni. Heiden, Raine; in der Eichelau 
bei Gersthofen. II. 3. 

289. —  cinerea Koch. April, Mai. Quellenböschung im Merin- 
ger Lechfeld. 1. 1. 

290. — collina Wibel. Mai, Juni. Sonnige Raine bei Fried- 
berg und Öbergriesbach. I. 2. 

291. — alba L. Mai, Juni. Heiden und Heidewiesen, Ge- 


büsche, lichte Waldstellen; bei Graben, in der 
Eichelau, im Lohwäldchen bei Westheim. II. 2. 
292. — Fragariastrum Ehrh. (P. sterilis Garcke). April, Mai. 
Bei Reifertsbrunn u. im Hartwald bei Merine. 1.1. 
Agrimonia L. Odermennig. 


393. —- Eupatoria L. Juni— Aug. An Wegen, Hecken, Rainen. 
IV. 4. 
294.” — odorata Aiton. Juni—Aug. Waldränder, Hecken, Ge- 


büsche; am Rosenauberg, bei Edenbergen, auf 
dem Lechfeld bei Kissing und Mering, an der 
Leite bei Bergen. I. 2. 
Rosa Tourn. Rose. 
9,95. — cinnamomea L. Zimmtrose. Juni. In den Lech- und 
Wertachauen, in Hecken und Zäunen der Stadt 


und der Dörfer der Umgegend, an einem Graben 
bei Stadtbergen. IV. 4. 

(R. fraxinifolia Borkhs. Verwildert in Gärten und an Garten- 
zäunen in der Stadt. 1. 1. 

996. — canina L. Hundsrose. Juni. An Waldrändern, in 
Hecken und Gebüschen in verschiedenen Formen 
und Varietäten. IV. 3. 

997.* — Reuteri Godet. (R. glauca Vill.) Juli. Unter Gebüsch 
am Ufer des Stadtbachkanals vor der Wolfszahnau, 
an einem Abzugsgraben bei Stadtbergen , auf 
einem buschigen Hügel bei Kissing. 1. 2. 


9398* — dumetorum Thuill. Juni. In Hecken bei Friedberg, 
Kissing, Diedorf. I. 3. 
= Die Varietäten: urbica Lem., platyphylla Christ, 


Thuillieri Chr., hirtifolia H. Braun, unter Gebüsch 
am Ufer des Stadtbachkanals vor der Wolfszahnau, 
vor dem Vogel- u. dem Wertachbruckerthore. II. 2. 


999%  — tomentella Lem. Juni, Juli. Im Gebüsch der Wolfs- 
zahnau und vor dem Vogelthore. I. 1. 
300.*  —  rubiginosa L. Var. comosa Ripart. Weinrose. Juni. 


In den Siebentischanlagen, bei Leitershofen, Die- 
dorf und Anhausen; auch angepflanzt um Gärten 
und Villen. I. 3. 

301. — gallica L. Essigrose. Juni. An Feldrainen und 
Ackerrändern, in Gebüschen; bei Bergheim, Fried- 
berg, Reifertsbrunn, Rettenberg, zw. Haberskirch 
und Griesbach, an einem buschigen Abhang zw. 
Hainhofen und Ottmarshausen. III. 2. 


302.* Hybride: gallico x glauca Sagorsky an dem Ab- 
zugsgraben bei Stadtbergen. I. 1. 
303.  —- arvensis Huds. Juni. In Hecken-bei Bergheim, Die- 


dorf, Friedberg, am Waldrand zw. Mergentau und 
Kissing, Hochdorf und Althegnenberg. I. 1. 


Alchemilla Tourn. Frauenmantel. 


304. — vulgaris L. Mai-—-Juli. Wiesen, Triften, Waldränder. 
IV. 4. 
305. — arvensis Scop. Juni. Äcker, Brachen. IV. 6. 


Sanguisorba L. Wiesenknopf. 
306.  —  officinalis L. Juni—Aug. Feuchte Wiesen, Moore. IV. 4. 


307. 


308. 
309. 


310. 


311. 


319 


— minor Scop. (Poterium Sanguisorba L). Juni, Juli. 
Trockene und feuchte Wiesen, Triften, Auen, Fluss- 
ufer. IV. 4. 


30. Fam. Pomaceen. 


Grataegus L. Weissdorn, Mehlbeere. 
— Oxyacantha L. Mai. Am Waldrand bei Mergentau. I. 2. 
— monogyna Jacq. Mai. In Hecken und Gebüschen, 
wie an Waldrändern. IV. 5. 
Mit roten Blüten als Zierbaum häufig in Anlagen. 
Cydonia vulgaris Pers. Quitte. Kultiviert; verwildert in einer 
Hecke des Schlossberges in Wellenburg. Cyd. japonica Pers,, 
Japanische Quitte, als Zierstrauch häufig in Anlagen. 
Pirus Tourn. Kernobst. 
— communis L. Birnbaum. April, Mai. In Wäldern 
und Hecken. I. 1. In vielen Varietäten kultiviert. 


— Malus L. Apfelbaum. April, Mai. In Wäldern. 1.1. 
Gleichfalls in vielen Varietäten kultiviert. 
Sorbus Tourn. Vogelbeerbaum, Eberesche. 
— aueuparia L. (Pirus aucuparia Gärtn.). Mai, Juni. 
Gebüsche, Wälder. IV. 3. In Alleen angepflanzt. 


31. Fam. Onagraceen. 
Epilobium L. Weidenröschen. 
— angustifolium L. Juli, Aug. Waldschläge, Auen. III. 4. 
—  hirsutum L. Juli- Sept. An Bächen, Wassergräben, 
in feuchten Gebüschen. III. 3. 
— parviflorum Retz. Juni, Juli. Ufer, Gräben, Sümpfe. 
IV.n. 
— montanum L. Juli— Sept. Wälder, besonders der 
östl. und westl. Höhen. IV. 3. 
— — Var lanceolatum Koch. Auf dem Strassberg. 
— palustre L. Juli, Aug. Sümpfe, Moore, Gräben. III 4. 
— tetragonum L. (E. adnatum Griseb.) Juli, Aug. Ab- 
zugsgraben des Wellenburger Weihers, Gräben 
zw. Hirblingen und Gablingen, im Hartwald bei 
Mering. 11. 3. 
— roseum Schreb. Juli, Aug. Gräben bei Friedberg, 
am Lechkanal bei der Kammgarnspinnerei. 1. 2. 


321. 


325. 


328.* 


296 


Oenothera L. Nachtkerze. 

—  biennis L. Juli, Aug. Auf Kies und Sand der Lech- 

und Wertachufer. IH. 3. 
Circaea L. Hexenkraut. 

— Jutetiana L. Juli, Aug. Unter dem Gebüsche entlang 
dem Justizgebäude, in schattigen Laubwäldern bei 
Mühlhausen, Derching. II. 2. 

— alpina L. Juli, Aug. Waldthäler zw. Leitershofen 
und Anhausen, bei Diedorf und Deuringen. 1. 2. 


32. Fam. Halorrhagidaceen. 


Myriophyllum Vaill. Federkraut. 
— vertieillatum L. Juli, Aug. In Altwassern der Wer- 
tach, in der Schmutter bei Ottmarshausen, in 
Gräben bei Wulfertshausen. III. 4. 
— spieatum L. Juli—Sept. Gräben an der Wertach. Il. 2. 


55. Fam. Hippuridaeeen. 


Hippuris L. Tannenwedel. 

— vulgaris L. Juni, Juli. In den Wassergräben um 
die Stadt, Tümpeln in den Wertachauen bei Ober- 
hausen, Teichen bei Göggingen, in Gräben bei 
Stätzling und Wulfertshausen. II. 3. 


34. Fam. GCallitrichaceen. 


Gallitriche L. Wasserstern. 
—  stagnalis Scop. April. Stehende und langsam fliess- 
ende Gewässer. 
= — Var. platycarpa Kuetz. In Gräben der Lech- 
ebene, an der Schmutter und bei Miedring. I. 4. 
—  vernalis Kuetz. (C. vernaL.) April - Okt. Stehende und 
langsam fliessende Gewässer, Pfützen, Gräben. V.4. 


35. Fam. Ceratophyllaceen. 


Geratophyllum L. Hornblatt. 

—  demersum L. Juli, Aug. In der Schmutter bei Ges- 
sertshausen, in der Paar bei Mering, in Altwassern 
der Ach bei Wulfertshausen, in Gräben bei Mie- 
dring. 1. 1. 


297 


36. Fam. Lythraceen. 
Lythrum L. Weiderich. 
a2. — salicaria L. Juli— Sept. In Ufergebüsch, Gräben, 
Mooren. IV. 5. 
Peplis L. Zipfelkraut. 
390. — Portula L. Juli—Sept. Feuchte Waldwege, Pfützen, 
Gräben; zw. Strassberg und Bannacker, Wellen- 
burg und Engelshof. I. 3. 


57. Fam. Tamariscaceen. 


Myricaria Desv. Tamariske. 
831. -—- germanica Desv. (Tamarix germanica L.) Juni, Juli. 
Kiesbänke des Lechs und der Wertach. II. 4. 


38. Fam. Philadelphaceen. 


Philadelphus coronarius L. Wilder Jasmin, wohlriechender 
Pfeifenstrauch, wird sehr häufig in Anlagen gepflanzt und 
kommt hie und da verwildert vor. 


39. Fam. Cuecurbitaceen. 
Cueurbita Pepo, Kürbis, Cucumis sativus L., Gurke, und Cucumis 
Melo L., Melone, nur in Gärten kultiviert. 
Bryonia L. Zaunrübe. 
332, — dioica L. Juni, Juli. In Hecken, Zäunen und Ge- 
büschen. IV. 5. 


AV. Fam. Portulacaceen. 


Montia Mich. Montie. 
333.*  — minor Gmel. Mai. Sandige Acker; am Peterhof, bei 
Ottmarine und Mergentau. 1. 1. 
oO Oo 


Al. Fam. Paronychiaceen. 


Herniaria Tourn. Bruchkraut. 
334. — glabra L. Juni — Sept. Sandige Äcker und Plätze; 
zw. Hirblingen und Gablingen, zw. Dasing und 
Aichach und in einer alten Sandgrube bei Affing. 
Ma 


339. 
396. 


337.* 


338. 


339. 


340. 


341. 


342. 


BLR 


42. Fam. Seleranthaceen. 


Scleranthus L. Knäuelkraut. 
— annuus L. Juni— Okt. Auf Äckern unter der Saat. V.5. 
— perennis L. Mai— Sept. Sandige Äcker der östl. 
Seite; Dasing, Obergriesbach. II. 2. 


43. Fam. Crassulaceen. 


Sedum L. Fetthenne. 

— maximum Sut. Aug., Sept. Am südlichen Wald- 
saum bei Hammel, unter Hecken bei Gablingen, 
Wiffertshausen, Mering. II. 2. 

— purpurascens Koch. (S. purpureum Link.) Juli, Aug. 
Waldränder, Raine, Wege; Haunstetten, Mühl- 
hausen, Scherneck. II. 2. 

— villosum L. Juli, Aug. Sumpfige Wiesen am Wellen- 
burger Weiher, beim Schmutterhäuschen, bei 
Bannacker und Meringerzell. I. 3. 

— album L. Juli, Aug. An Mauern und steinigen Orten. 
HRS: 

— acre L. Mauerpfeffer. Juni, Juli. Steinige Orte, 
trockene Hügel und Raine. V. 5. 

— sexangulare Aut. (S. boloniense Loisl.). Juni, Juli. 
Bahngeleise, trockene Abhänge, Hügel, Raine; bei 
Oberhausen, Gersthofen, Haunstetten. III. 3. 

Sempervivum teetorum L., Hauswurz, hie und da auf Brunnen- 
säulen, Dächern und Mauern gepflanzt. 


44. Fam. Grossulariaceen. 


Ribes L. Stachel- und Johannisbeere. 

— Grossularia L. Stachelbeere. April, Mai. Hecken, 

Gebüsche. II. 3. 
= — Var. glandulosa Maly. An Abhängen bei Gerst- 
hofen, in Hecken bei Lechhausen und 

Gersthofen. 
— — Var. pubescens. (R. Uva crispa L.) Verbreitet. 
— rubrum L. Johannisbeere. April, Mai. Hecken; bei 

Wellenburg. IL 3. 


345. 


346. 
347. 


348. 


349. 


30. 


31. 


299 


— nigrum L. Schwarze Johannisbeere. April, Mai. 
Hecken um Lechhausen, im Moor vor Derching, 
an der Paar bei Harthausen. I. 2. 
45. Fam. Saxifragaceen. 
Saxifraga L. Steinbrech. 
— mutata L. Auf Lechkies zw. Kissing und Bergen. 1.1. 
— Hirculus L. Aug., Sept: Feuchte Waldthäler; zw. 
Leitershofen und Anhausen, bei Strassberg, Ay- 
stetten. II. 2. 
— tridactylites L. April, Mai. Äcker der westl. und 
östl. Höhen ; Kobel, Neusäss, Friedberg, Wu Iferts- 
hausen. II. 4. 
— granulata L. Mai, Juni. Abhänge und Ackerränder 
der östl. und westl. Höhen. III. 4. 
S. deeipiens Ehrh. (S. caespitosa Aut.) Vielfach gepflanzt auf 
Gräbern der Friedhöfe und in Gärten. 
CGhrysosplenium Tourn. Milzkraut. 
— alternifolium L. April, Mai.: Feuchte Waldthäler, 
Quellsümpfe; bei Strassberg, im Anhauserthal, 
zw. Friedberg und Stätzling. II. 3. 
Parnassia L. Herzblatt. 
— palustris L. Juli, Aug. Feuchte Wiesen, Sümpfe, 
Moore, Heiden. IV. 5. 


46. Fam. Umbelliferen. 


Sanicula Tourn. Sanikel. 

— europaea L. Mai, Juni. Gebüsche, Waldränder; im 
Siebentischwald, bei Deuringen, Derching, Wul- 
fertshausen. II. 3. 

Astrantia Tourn. Wilde Meisterwurz. 

— major L. Juli, Aug. Gebüsche, Wälder; Siebentisch- 
wald, Diebelthal, Meringerau, zw. Lechhausen und 
Gersthofen. II. 3. 

Gicuta L. Wasserschierling. 
virosa L. Juli, Aug. Im Weiher beim Scheppacher- 
hof, in der Schmutter, im Weiher bei Obergries- 
bach. Il. 4. 


Apium graveolens L., Sellerie, und Petroselinum sativum Hoffm,, 
Petersilie, werden allgemein in Gärten angebaut und finden 
sich hie und da auf Schutt. 


396. 


360. 


361. 


362. 


369. 


364. 


300 


Helosciadium Koch. Scheiberich. 


—  repens Koch. Juli— Sept. Quellbäche und Quell- 
ränder des Lech- und Wertachthals; bei St. Afra, 
Kissing, Bergen, Bobingen. II. 3. 


Falcaria Rivinus. Sichelkraut. 
— vulgaris Bernh. (F. Rivini Host.). Juli, Aug. In der 
Kiefernpflanzung bei Mergentau, auf lehmigen 
Äckern zw. Mergentau und Kissing, an der Leite 
bei Bergen. I. 3. 
Aegopodium L. Geissfuss. 
— Podagraria L. Juni — Aug. Hecken, Gebüsche, 
Gärten. VI. 5. 
Garum L. Kümmel. 
— Garvi L. Mai, Juni. Wiesen, Raine, Wegränder. VI. 5. 


Pimpinella L. Bibernell. 
— magna L. Juni— Aug. Gebüsche, Auen, Triften, 
Wälder; im Siebentischwald, zw. Lechhausen 
und Gersthofen. II. 3. 
— Var. laciniata Koch. Im Siebentischwald. 
— Saxifraga L. Juli—Sept. Trockene Wiesen, Triften, 
Heiden. V. 5. 
P. Anisum L., Anis, in Gärten gebaut und verwildert. 
Berula Koch. Berle, Wassermerk. 
— angustifolia Koch. Juli, Aug. Gräben, Bäche und 
(Juellen des Lech- und Wertachthals. IV. 5. 


Aethusa L. Gartengleisse, Hundspetersilie. 
— Cynapium L. Juni—Okt. Äcker, Gärten, Schutt. V. 6. 
Foenieulum offieinale All., Fenchel, in Gärten gebaut und hie 
und da verwildert auf Schutt. 
Seseli L. Sesel. 

— annuum L. (S. coloratum Ehrh.). Juli, Aug. Trockene 
Grasplätze, Heiden des Lechfelds; bei Gersthofen, 
am Karlsberg bei Mühlhausen, Heide beim Sieben- 
tischwald. II. 3. 

Libanotis Grntz. Heilwurz. 
montana Crantz. Juli, Aug. Heidewiesen des Lech- 
felds; bei Kissing, Mergentau und bei der Haun- 
stetterbleiche. 1. 2. 


301 


Silaus Besser. Sılau. 
369. —  pratensis Bess. (Peucedanum Silaus L.). Juli, Aug. 
Feuchte Wiesen, Auen; bei der Schiessstätte, 
Lechhausen, zw. Mergentau und Mering, Berg- 
heim. II. 4. 
Levisticum officinale Koch., Liebstöckel, zuweilen in Bauern- 
gärten angepflanzt. 
Selinum L. Silge. 
366. — Garvifolia L. Juli, Aug. Sumpfige Waldthäler, Lech- 
feldmoore; im Diebelthal, bei Derching. I. 3. 
Angel»sca L. Brustwurz. 


367. — silvestris L. Juli, Aug. Feuchte Wiesen, Gebüsche, 
Wälder. IV. 3. 
“ _— — Var. montana Schleich. Im Siebentischwald, 


und am Abhang zw. Kissing und Mergentau. 
Archangelica officinalis Hoffm., Engelwurz, in Bauerngärten zu- 
weilen angepflanzt. 
Peucedanum L. Haarstrang. 

368.  —- Chabraei Reichb. Aug., Sept. Unter Gebüsch am 
Wege von Göggingen nach Bergheim, in Gräben 
zw. Pfersee und Stadtbergen, bei Kriegshaber, 
zw. Mering und Bergen. II. 2. 

369. — Cervaria CGusson. Juli, Aug. Heidewiesen, trockene 
Abhänge, Gebüsche; in der Kiefernpflanzung bei 
Mergentau, am Karlsberg bei Mühlhausen, zw. 
Bobingen und Strassberg, Markt und Meitingen. 


12: 

370. — ÖOreoselinum Mönch. Juli, Aug. Lechfeldwiesen, 
Auen. IV. 4. 

371. —  palustre Mönch. (Thysselinum palustre Hoffm.) Juli 


Aug. Feuchte Gebüsche im Diebelthal und hinter 
Leitershofen, in Sumpfwiesen bei Mühlhausen 
11.3. 
Anethum graveolens L., als „Dill“ in Gärten angebaut. 
Pastinaca Tourn. Pastinak. 

372. — sativa L. Juli-Sept. Auf Grasplätzen und Wiesen, 
an Äckern, Wegen, Hecken. VI. 6. Ziemlich all- 
gemein in Gärten als „Pastinakwurzel“ kultiviert. 

Heracleum L. Bärenklau. 
373. — Sphondylium L. Juni - Sept. Wiesen. VI. 5. 


37. 


379. 


380. 


wo 
RD 
[85] 


302 


Laserpitium Tourn. Laserkraut. 

—  Jatifolium L. Juli, Aug. Auen zw. der Lechhauser- 
und Friedbergerbrücke, Lechfeldwiesen bei Kissing 
und Mergentau, in der Meringerau, an der Leite 
bei Bergen. I. 2. 

— Siler L. Juli, Aug. Lechfeld; am Fussweg von der 
Meringerau nach Königsbrunn. I. 1. 

— prutenicum L. Juli, Aug. Feuchte Waldthäler, 
Moore; im Diebelthal, hinter Leitershofen, im 
Hartwald, in Gräben auf dem Lechfeld zw. 
Mering und Bergen. II. 2. / 

Orlaya Hoffm. Breitsame. 

—  grandiflora Hoffm. Juli, Aug. Ackerränder bei Bergen 

und zw. Bobingen und Neuhaus. T. 1. 
Daueus Tourn. Möhre. 

— Garota L. Juni—Sept. Wiesen, Weg- und Acker- 
ränder, Schuttplätze. VI. 6. In Gärten allgemein 
als „Gelbe Rübe“ kultiviert. 

Gaucalis L. Haftdolde. 


* — daucoides L. Mai—Juli. Acker bei Lechhausen, 
Neuhaus, am Bahndamm bei Mering; zuweilen 
auf Schuttplätzen. I. 1. 

* 


— muricata Bischoff. Bahndamm zw. Mering und 

Hochdorf. 1. 1. 
Torilis Adans. Klettenkerbel. 

—  Anthriseus Gmel. Juni, Juli. Hecken, Gebüsche, 

Triften. V. 5. 
Anthrisceus Hoffm. Kerbel. 

-—- silvestris Hoffm. Mai, Juni. Wiesen, Hecken, Wald- 
ränder. VI. 6. 

A. Cerefolium Hoffm. in Gärten als „Kerbelkraut“ kultiviert und 
nicht selten verwildert. 
CGhaerophyllum L. Kälberkropf. 

— temulum L. Juni, Juli. Waldränder bei Stadtbergen, 
Leitershofen, in Hecken des östl. Thalrandes von 
Friedberg bis Scherneck. IV. 5. 

— bulbosum L. Juni, Juni. In Hecken zw. Friedberg und 
Wulfertshausen. II. 2. Als „Kerbelrübe“ auch in 
Gärten kultiviert, 


1: 
(w m 
a LM 1 A a rare 


303 


35.  — aureum L. Juni, Juli. Hecken in der Eichelau, bei 
Bobingen, am Rande des Lohwäldchens bei Ham- 
ınel. III. 4. 

356. —- hirsutum Koch. Juli, Aug. Schattige, feuchte Wälder 


der östl. und westl. Höhen; zw. Friedberg und 
Scherneck ; beim Engelshof. IH. 3. 
CGonium L. Gefleckter Schierling. 

337. -— maculatumL. Juli, Aug. An Wegen, Mauern, auf Schutt 
in Dörfern ; Gablingen, Derching, Wulfertshausen, 
zw. Ottmaring und Rädertshausen. Meist nur 
vorübergehend. III. 2. 

Pleurospermum Hoffm. Rippensame. 

388. — austriacum Hoffm. Juni, Juli. Gebüsche der Lech- 
und Wertachauen; Gersthofen, Lochhaus, zw. 
Leitershofen und Diedorf, Bobingen und Strass- 
berg. IM. 1. 


Coriandrum sativum L., Koriander, in Gärten kultiviert und zu- 
weilen verwildert auf Schuttplätzen. 


47. Fam. Araliaceen. 


Hedera L. Epheu. 


389. — Helix L. In Wäldern der östlichen Höhen. Il. 3. 
Angepflanzt in Gärten an Bäumen und Mauern, 
aber nur ältere, vollkommen entwickelte Exem- 
plare zur Blüte gelangend. 


48. Fam. (ornaceen. 


Cornus Tourn. Kornelstrauch. 


3%.  — sanguinea L. Roter Hartriegel. Mai, Juni. Hecken, 
Gebüsche, Wälder. V. 4. 
391. — mas L. Kornelkirsche, Dürlitze. April. Beim Jäger- 


haus bei St. Stephan. I. 1. Angepflanzt in Gärten 
und Anlagen, verwildert am Saume des Sieben- 


tischwaldes beim Ablass. 
C. stolonifera Michx. (C. alba Aut.), weisser Hartriegel, häufig 
in Anlagen und leicht verwildernd. 


304 


49. Fam. Loranthaceen. 


Viseum L. Mistel. 
392.  — album L. April. Auf einem Apfelbaum in Öberzell 
bei Friedberg. auf Linden bei Scherneck, Hör- 
mannsberg, Bairaberg und Meringerzell. I. 2. 


50. Fam. Caprifoliaceen. 


Adoxa L. Bisam- oder Moschuskraut. 
398: —  Moschatellina L. April. Unter Hecken und Gebüschen ; 
zwischen Stadtbergen und Leitershofen, bei Stätz- 
ling und Wulfertshausen. II. 5. 
Sambucus Tourn. Hollunder. 
394. — Ebulus L. (Ebulum humile Garcke). Attich. Juli, 
Aug. Wälder bei Hammel, Wulfertshausen, Mühl- 
hausen, Stettenhofen. I. 5. 


395. — nigraM. Schwarzer Holder. Juni, Juli. Hecken, Ge- 
büsche, Wälder, an Wegen und Mauern. IV. 4. 
396. — racemosa L. Traubenhollunder, roter Holder. April, 


Mai. Wälder, Waldschläge ; Kobel, Hammel, Wul- 
fertshausen. II. 2. 
Viburnum L. Schlinge. 


a7. — Lantana L. Heubeere. Mai, Juni. Hecken, Gebüsche, 
Waldränder. II. 4. 
398. -—- Opulus L. Schneeball. Mai, Juni. Auen, Hecken, Ge- 


büsche II, 3: 
Lonieera L. Heckenkirsche. 


399. — Perielymenum L. Juli, Aug. Am Saume des Waldes 
bei Leitershofen und bei Markt-Biberbach. 1. 1. 

AO0. — Xylosteum L. Beinholz. Mai, Juni. Hecken, Wälder. 
IV. 4. 


L. Caprifolium L., in Gärten als „Geissblattlaube“, L. tatariea 
L. und Symphoricarpus racemosus Mchx., Schneebeere, 
häufig in Anlagen gepflanzt. 


51. Fam. Rubiaceen. 


Sherardia Dill. Sternkraut. 
401. — arvensis L. Juni—Okt. Äcker, Brachen. VI. 6. 


416. 


305 


Asperula L. Meierich. 
— tinetoria L. Juni, Juli. Gebüsche im Siebentisch- 
wald beim Ablass, oberhalb der Friedbergerau, 
beim Schwabhof. TI. 2. 
eynanchica L. Mai, Juni. Trockene Raine, Hügel, 
Lechfeldwiesen und Heiden. V. 5. 
— odorata L. Waldmeister. Mai, Juni. Laubschläge 
und Laubwälder der westl. und östl. Höhen. IV. 4. 
Galium L. Labkraut. 
— Cruciata Scop. Mai. Wiesen, Hecken, Gebüsche. 
Wan: 
—  trieorne With. Juli—Okt. Am Bahndamm bei Mering. 
I. 1. (Sporadisch). 
— Aparine L. Klebkraut. Juni—Okt. Wiesen, Äcker, 
Hecken, Zäune V.5. 
— uliginosum L. Juni—Okt. Feuchte Gräben, Moore. 
II. 4. 
— palustre L. Mai—Juli. Gräben, Moore, Sümpfe. IV.4. 
= — Var. elongatum Presl. In Moorgräben. 
— boreale L. Juli, Aug. Heidewiesen, Auen, Triften, 
Waldblössen. IV. 4. 
—  rotundifolium L. Juni. Wälder ; Siebentischwald, Kobel, 
Haberskirch, Wulfertshausen, Unterzell. I. 2. 
— verum L. Juni— Aug. Wiesen, Triften, Weg- und 
Ackerränder. V. 5. 
n— — Var. ochroleueum Wulf. Steinach bei Mering 
und Jägerhaus bei St. Stephan. 
— Mollugo L. Mai—Aug. Wiesen, Gebüsche, Wegränder. 
1. 6. 
—  silvaticum L. Juni, Juli. Wälder. IV. 4. 
—  silvestre Poll. Juni--Aug. Heidewiesen, Raine, Wald- 
ränder; Heide beim Siebentischwald, bei Wellen- 
burg, Deuringen, Siebenbrunn, Hügelshart. II. 4. 


53. Fam. Valerianaceen. 


Valeriana Tourn. Baldrian. 
—  offieinalis L. Juni, Juli. Fluss- und Bachufer, feuchte 
Gräben, Gebüsche, Auen. IV.3. 
20 


306 


RL — — Var. exaltata Mikan. An Gräben bei Lechhausen 
und Mering. 
417. — dioiea L. Mai, Juni. Feuchte Wiesen, Gräben, Auen. 
Moore. IV. 4, 
418. — montana L. Mai, Juni. Am Lechufer bei Merine. T. 1. 
Valerianella Poll. Rapünzchen, Feldsalat. 
419. — olitoria Poll. April, Mai. Äcker. VI. 6. 
430. — dentata Poll. Juni—Aug. Äcker. II. 3. 
421. — rimosa Bast. (V. Auricula DC.). Juni, Juli. Acker; 


am Kobel, bei Mergentau. I. 3. 


53. Fam. Dipsaceen. 


Dipsaceus Tourn. Kardendistel. 


492.  — silvester Huds. Juli, Aug. Raine, Wegränder, Schutt. 
IV. 4. 
Knautia L. Knautie. 
493.  —  arvensis Coult. (Scabiosa arvensis L.). Juli, Aug. 
Wiesen, Heiden, Acker- und Waldränder. V. 3. 
AIA, — silvatica Duby. (Scab. silvatica L.). Juli, Aug. Wälder, 


bes. der westl. Höhen, in der Meringerau. III. 3. 
Succisa Mert. u. Koch. Teufelsabbiss. 
425. —- pratensis Mönch. Juli—Sept. Feuchte Wiesen, Moore, 
Wälder. IV. 5. 
Scabiosa L. Skabiose. 


496. — Columbaria L. Juni — Sept. Wiesen, Triften, Auen, 
Wälder. AV. 3. 
4297.  —  suaveolens Desf. Juli—Okt. Heiden, trockene Raine, 


Ackerränder; Heide beim Siebentischwald, Äcker 
zw. Kissing und Mergentau, Friedberg und Räderts- 
hausen, Batzenhofen und Gersthofen. II. 2. 


54. Fam. Compositen. 


Eupatorium Tourn. Wasserhanf. 
498.  — cannabinum L. Juli, Aug. Gebüsche der Lech- und 
Wertachufer. II. 4. 
Tussilago Tourn. Huflattig. 
499, — Farfara L. März, April. Wegränder, Kiesgruben 
und kiesig-lehmige Stellen im Lech- und Wertach- 
thal. V. 5. 


307 


Petasites Tourn. Pestwurz. 


430. - —  offieinalis Mönch. März, April. Feuchte Wiesen, Bach- 
ufer. II. 5. 
431.  — niveus Baumg. April, Mai. Lechauen von der Fried- 


beigerbrücke bis Gersthofen, auf Lechkies bei 
Kissing, Mering und Bergen. II. 2. 
Aster L. Aster. 
439. —  Amellus L. Aug., Sept. Heiden, trockene Hügel; auf 
dem Lechfeld bei Mering und Haunstetten, bei 
Scherneck. II. 2. 


433.*  —  salieifolius Scholler. (A. salignus Willd). Aug., Sept. 
Ufergebüsch der Lechauen. 1. 1. 
434.  —  brumalis Nees. Aug.—Okt. Unter Weidengebüch am 


rechten Ufer des Lechs oberhalb Lechhausen, an 
der Wertach bei Oberhausen und bei Pfersee. TI. 2. 
435.  -— parviflorus Nees.. Aug., Sept. Ufergebüsch der 
Wertach bei der Schiessstätte, in einem Waldthal 
bei Täfertingen. 1. 1. 
436.* — Novi Belgii L. Aug. — Okt. In der Eisenbahnhecke 
bei dem militärischen Krankenhaus und am 
Strassenrain bei Deuringen. 1. 1. 
Bellidiastrum Cass. Alpenmassliebchen. 
437. — Michelii Cass. Mai, Juni. Siebentischwald, Lechauen, 
Lechfeld. IH. 4. 
Bellis L. Massliebehen, Gänseblümchen. 


438. — perennis L. März—Okt. Wiesen, Triften. VI. 6. 
Stenactis Gass. Feinstrahl. 
439. -— annua Nees. (St. bellidiflora A. Br.). Juli, Aug. Lech- 


auen, an Ackerrainen zw. Hammel und Aystetten, 
auf den Höhen bei Mergentau und bei Scherneck. 


I. 4. 
Erigeron L. Berufkraut. 
AA. — canadensis L. Juli, Aug. Flussufer, Waldschläge, 
Schuttplätze, häufig in Bahngeleisen. V. 5. 
441. — acer L. Juli, Aug. Flussufer, trockene Wiesen, Raine, 
Brachen. IV.5. 
A449, — droebachensis ©. Müller. Juli, Aug. Auf Lechkies; 


Gebüsch unter dem Wolfszahn, Lechauen zw. der 
Lechhauser- und Friedbergerbrücke. I. 2. 
20* 


308 


Solidago L. Goldrute. 


AAB. — Virga aurea L. Juli—Sept. Waldränder, Gebüsche; 
im Lohwäldchen, im Schmutterthal, in Wäldern 
der Höhen. Ill. 3. 


444 — canadensis L. Aug. Unter Gebüsch am Lechufer 
bei der Feinspinnerei und bei Lechhausen. 1. 2. 
Buphthalmum L. Rindsauge. 
445.  —  salieifolium L. Juli, Aug. Lechfeldwiesen, Lech- und 
Wertachauen. IV. 3. | 
= -— Var. angustifolium Koch. Lechauen bei Sieben- 


brunn. 
Inula L. Alant. 
AAG. —  salieina L. Juni—Aug. Auen und Gebüsche, Lech- 
feldwiesen und Heiden. IV. 3. 
447.  — hirta L. Juni, Juli. Lechfeldwiesen oberhalb Mering, 
bei Ober-Ottmarshausen und Graben. I. 2. 
AAS. — Conyza DC. (Conyza squarrosa L.). Juli, Aug. Wald- 


schläge am Hammelberg, Hohlwege zw. Hard und 
Grossaitingen. I. 1. 
Pulicaria Gaertn. Flohkraut. 
449.  — dysenterica Gaertn. Juli, Aug. Feuchte Orte, Ge- 
büsche, an Gräben und Bächen. IV. 5. 
Bidens L. Zweizahn. 


450. — tripartitus L. Juli—Okt. Pfützen, sumpfige Gräben, 
Moore. II. 4. 
451. — cernuus L. Juli—Okt. Pfützen, Gräben, Bäche, Moore. 
II. 4. 


— —  Var.minimusL. Auf Torfgründen im Schmutter- 
thal und bei Kissing. 
Helianthus annuus L., Sonnenblume, wird als Zierpflanze in 


Gärten, H. tuberosus L., Topinambur, als Futterpflanze, der 
Knollen wegen, kultiviert. Beide bisweilen verwildert. 


Filago L. Schimmelkraut. 


459. — germanica L. Juli, Aug. Äcker, Brachen; bei Berg- 
heim, Gersthofen, zw. Stätzling und Derching. III. 4. 
453.  — arvensis Fries. Juli, Aug. Äcker; am Sandberg, bei 


Gersthofen. III. 5. 


Bi 


454. — minima Fr. Sandige Acker; bei Friedberg, zw. Hain- 
hofen und Schlipsheim, Diedorf und Anhausen. 1. 3. 


Gnaphalium Tourn. Ruhrkraut. 


135: ©ssilvauieum 1» Jul, Aus. Wälder: IV. #. 

456. — uliginosum L. Juli, Aug. Feuchte Äcker und 
-Waldschläge. IV. 5. 

457. — luteo-album L. Juli, Aug. Am Waldsaum bei Deu- 


ringen, in der städtischen Forstanlage bei An- 
hausen. 1. 1. 
458. — dioiecum L. Katzenpfötchen. Mai, Juni. Heiden des 
Lech- und Wertachthals. V. 4. 
Artemisia L. Beifuss. 
459. — Absinthium L. Wermut. Juli, Aug. Schuttplätze, 
Mauern; am Wertachufer hinter der Schwefel- 


säurefabrik, 1. 2. 
Vielfach in Gärten kultiviert, wie auch A. Abrotanum L,., 
Gürtelkraut, und A. Dracunculus L., Esdragon. 


460. — vulgaris L. Aug., Sept. Weg- und Ackerränder, 
Raine, Mauern. V. 3. 
461. — campestris L. Juli, Aug. Sandige Hügel zw. Fried- 


berg und Mühlhausen, bei Gailenbach. Ill. 3. 
Tanacetum Tourn. Rainfarn. 
462. — vulgare L. Juli, Aug. Gebüsche, Bahnhecken, Fluss- 
ufer,; an der Wertach und Schmutter, bei Berg- 
heim. Il. 2. 
Achillea L. Garbe. 
463. — Ptarmica L. Juli—Sept. Gräben und Hecken; zw. 
Pfersee und Stadtbergen, im Diebelthal, bei Schern- 
eck und Hochdorf. II. &. 


464.  — millefoium L. Schafgarbe. Juni — Okt. Wiesen, 
Äcker, Raine, Wegränder. VI. 6. 
a — Var. setacea W. u. Kit. An sonnigen Stellen 


des Bahndamnıs bei Mering. 
Anthemis L. Hundskamiille. 

465. — tinetoria L. Juli, Aug. Kiefernpflanzung bei Mer- 
gentau, sonniger Abhang zw. Friedberg und Wul- 
fertshausen, bei Mering und Steinach, auf einem 
Kleeacker bei Bergen. 1. 1. 


310 


466.  — arvensis L. Juni—Okt. Äcker, Wege, Schuttplätze. 
v1. 6. 
467* — Cotula L. Juni — Okt. Auf Kehricht- und Schutt- 


haufen um die Stadt. I. 2. 
Matricaria L. Kamille. 


4.68. — Chamomilla L. Echte Kamille. Juni — Aug. Auf 
Äckern unter dem Getreide. V. 4. 
469.*  — discoidea DC. (Chrysanthemum suaveolens Aschers.) 


Juli, Aug. Zwischen Schienengeleisen am hiesigen 
Bahnhof. I. 2. (Eingeschleppt.) 

470.  — inodora L. (Chrysanthemum inodorum L.) Juni, 
Juli. Ackerränder, Wegränder; am Feldweg vor 
der Wolfszahnau, bei Diedorf, Burgwalden, Strass- 


berg. Il. 2. 
CGhrysanthemum Tourn. Wucherblume. 
471. -— Leucanthemum L. (Leucanthemum vulgare Lam.) 
Mai—Juli. Wiesen, Raine VI. 6. 
472. — corymbosum L. (Tanacetum corymbosum Schultz 


Bip.) Juni, Juli. Gebüsche und waldige Abhänge 
des östl. Thalrandes: Wulfertshausen, Mühlhausen ; 
am Hammlerberg. II. 2. 

Arnica L. Wohlverleih, Arnika. 

473. — montana L. Juni, Juli. Waldwiesen; zw. Burg- 

walden u. Reinhardshausen, Stettenhofen, Sirchen- 
ried bei Merine. II. 2. 

Senecio Tourn. Greiskraut. 

47%.  — spathulifolius DC. (Cineraria spathulifolia Gmel.) Mai, 
Juni. Feuchte Wiesen bei Engelshof, Stätz- 
ling, Mühlhausen, auf dem jenseitigen Lech- 
feld, an Gräben des Wertachthals bei Bobingen. 


I: 
 — — Var. discoideus Koch. Moorwiesen bei Mering. 

475.  — campester DC. (Cineraria campestris Retz.) Juni. 
Lechfeldwiesen bei Mering. 1. 2. 

4.76. — vulgaris L. März— Okt. Äcker, Gärten, Wege, Schutt. 
Y26, 

477. — viscosus L. Juli—Okt. Wälder, Schutt. IV. 5. 

478. — silvaticus L. Juli—Okt. Waldschläge der Ost- und 


Westseite. Ill. 4. 


479. 


480. 


481. 


182. 


483. 


AS4. 


485. 


486. 


487. 


488. 


489. 


490. 


491.* 


494. 


495.* 


Cirs 


sll 


erucifolius L. Juli — Sept. Gebüsche an Lech- und 


Wertachufern. Il. 3. 


Jacobaea L. Juli, Aug. Wegränder, Raine, Gebüsche 


der Lech- und Wertachauen. V. 5. 


aquaticus Huds. Juli—Sept. Feuchte Wiesen im 


Lech-, Wertach- und Schmutterthal. II. 5. 


Fuchsii Gmel. Juli, Aug. Wertachufer und Auen bei 


Guggenberg. 1. 2. 


saracenicus L. Juli—Sept. Am Ufer der Paar bei 


Rädertshausen und Hügelshart. I. 3. 


ium Tourn. Kratzdistel. 
lanceolatum Scop. Juni— Aug. An Wegen, auf Schutt. 


V.29. 


eriophorum Scop. Juli, Aug. Gräben, Hecken, Auen; 


im Schinderhölzchen bei Göggingen, bei Strass- 
berg und Friedberg, in den Lechauen zw. Lech- 
hausen und Mühlhausen. II. 2. 


palustre Scop. Juli, Aug. Sumpfige Waldwiesen, 


feuchte Triften. IV. 4. 


canum M. B. Juli, Aug. Stierhof bei Augsburg. 1. 1. 


(Eingeschleppt.) 


oleraceum Scop. Juli, Aug. Feuchte Wiesen, Fluss- 


und Bachufer, Moore. VI. 6. 


rivulare Link. Juni, Juli. Feuchte Wiesen des Lech- 


und Wertachthals. III. #. 


bulbosum DC. (C. tuberosum All.). Juli, Aug. Feuchte 


Wiesen, Flussufer, Moore; Siebenbrunn, Lech- 
hausen, Mühlhausen. II. 3. 


acaule All. Juli— Sept. Triften, Heiden, Abhänge; 


zw. Biberbach und Markt, am Jägerhaus bei St. 
Stephan, bei Langweid. 1. 1. 


arvense Scop. Juli, Aug. Äcker unter dem Getreide, 


Triften, Wälder. VI. 6. 


Hybriden: C. lanceolatum X eriophorum Hegelm. Bei 


ip) 


dem israelitischen Friedhof und bei den Kraut- 
gärten an der Friedbergerstrasse. 


. lanceolatum x oleraceum Wimmer. Wiesen des 


Lechhausermoores bei der Hafenmühle. 


. palustre X bulbosum Schiede. Lechufer bei Kissing. 


496. 


497.7 


498. 


499. 


500.* 


501. 
902. 


312 


G. palustre X rivulare Naeg. (C. subalpinum Gaud). 
Hartwald bei Mering. 

G. palustre X oleraceum Naeg. (C. lacteum Koch). 
Waldränder im Diebelthal und sumpfige Stellen 
beim Schmutterhäuschen. 

G. oleraceum x palustre Naeg. (C. hybridum Koch). 
Bei Mergentau, Mering und am linken Wertach- 
ufer bei Pfersee. 

C. oleraceum X rivulare DC. (C. praemorsum Koch). 
Zw. Mering und Merching, auf dem Lechfeld bei 
Mering. 

C. bulbosum X oleraceum Naeg. (C. Lachenalii 
Koch). Im Lechhausermoor und auf Lechfeld- 
wiesen bei Mering. 

Silybum marianum Gärtn., Mariendistel, häufig in Gärten ge- 
pflanzt und daraus verwildert. 


CGarduus Tourn. Distel. 


— acanthoides L. Juli, Aug. Wegränder, Schutt. VI. 5. 
-— crispus L. Juli, Aug. Wege, Hecken, Gebüsche; am 
Zaun der ehem. Wollwäscherei bei Pfersee, am 
Ufer des Hettenbach bei der Zollstation Ober- 
hausen, bei Mering und im Bahnhof zu Bobingen. 
IR 
— .defloratus L. en Heidewiesen, Triften, 
Lechufer. III. 
— nutans L. Juli, B Wesränder, Heiden, Schutt. V. 4. 
Hybriden: C. acanthoides X defloratus Caflisch. Lech- 
ufer zw. der Lechhauser- und Friedbergerbrücke 
und bei Mering. 
C. cerispus X defloratus Holler. Lechfeld bei Mering. 
. erispus X nutans Koch. (C. polyanthemos Schleich). 
Bei Mering. 
G. acanthoides X nutans Brügger. Bei Mering und 
an der Leite bei Bergen. 
C. nutans X defloratus Holler. Zw. Kissing und 
Mering. 


Onopordon Vaill. Eselsdistel. 


— Acanthium L. Juli, Aug. Wege, Raine, Schutt; am 
Rosenauberg, bei Neusäss. Il. 4. 


1aY 


Lappa Tourn. Klette. 

— major Gärtn. (L. officinalis All.). Juli, Aug. Wege, 
Schutt, Gräben. IV. 4. 

— minor DC. Juli, Aug. Wege, Schutt, Gräben. V.5. 

— tomentosa Lam. Juli, Aug. Strassengräben, Schutt- 
plätze in Dörfern. III. 4. 

Garlina Tourn. Eberwurz. 

-- acaulis L. Wetterdistel. Juli, Aug. Triften, Heiden, 
Raine, Wälder. IV. 3. e 

— vulgaris L. Juli — Sept. Lech- und Wertachauen, 
Heiden, Triften. IV. 4. 

Serratula L. Färberscharte. 

— tinctoria L. Juli, Aug. Wegränder bei Strassberg, 
Lechfeld bei Haunstetten, Moor zw. Friedberg 
undySerAtrar 113. 

Gentaurea L. Flockenblume. 
— Jacea L. Juli— Okt. Trockene Wiesen, Heiden, 
Triften, Moore. V.5. 

2. — Var. amara Sendtner. Heidewiesen des Lech- 
felds bei Mering. 

— pseudophrygia C. A. Meyer. Juli, Aug. Wälder der 
westl. Höhen; Strassberg, Deuringen, Hammel. 
II. 4. 

— montana L. Juli, Aug. Gebüsche und lichte Wald- 
schläge der westl. Seite; im Lohwäldchen bei 
Hammel, bei Wellenburg, Strassberg. II. 3. 

— GyanusL. Kornblume. Juni— Aug. Getreidefelder. V.6. 

— Scabiosa L. Juli, Aug. Wiesen, Triften, Äcker. IV. 4. 

— maculosa Aut. (C. paniculata Jaeq.) Juni, Juli. 
Trockene, sandige Abhänge; zw. Oberhausen und 
Gersthofen, bei Derching, am Karlsberg bei Mühl- 
hausen. III. 4. 

Lampsana Tourn. Rainkohl. 

— communis L. Juni— Aug. Gärten, Äcker, Mauern, 

Zäune. V. 6. 
Arnoseris Gaertn. Lämmersalat. 

— minima Link. (A. pusilla Gaertn.) Juli. Acker- 
ränder bei Lützelburg und zw. Diedorf und An- 
hausen. 1. 2. 


old 


Gichorium Tourn. Wegwarte. 
525. — Intybus L. Juli, Aug. Wegränder, Raine, Gräben. 
v8: 
C. Endivia L. Als ‚„Antivesalat‘“ häufig in Gärten kultiviert. 
Leontodon L. Löwenzahn. 


526 — autumnalis L. Juli— Okt. Wiesen, Triften, Raine, 
Wege. V.5. 

597, —  hastilis L. Juni—Okt. Wiesen, Triften, Raine. VI. 5. 

598 — ifcanus Schrank. Juni, Juli. Triften und Heiden der 


Lechebene, in der Friedbergerau, im Schinder- 
hölzchen bei Göggingen. III. 2. 
Pieris L. Bitterkraut. 
529. — hieracioides L. Juli, Aug. Wiesen, Äcker; bei den 
Pitzelhöfen, bei Mergentau und zw. Guggenberg 
und Mittelstetten. I. 2. 
Tragopogon Tourn. Bocksbart, Süssling. 
530.* — orientalis L. Mai—Juli. Überall auf Wiesen. V. 5. 
531. — pratensis L. Juni, Juli. Nur auf Wiesen zw. Mering 
und Merching, bei dem Ziegelstadel und in einem 
Garten in Mering, bei der Haunstetterbleiche, in 
einem Strassengraben zw. Oberhausen und Kriegs- 
haber. II. 2. 
Scorzonera L. Schwarzwurz. 
992. -  humilis L. Mai, Juni. Moorgründe der Lechebene, 
des Wertachthals und der westl. Höhen ; trockene 
Heiden des Lechfelds, an der Ach bei Stätzling, 
auf einer lichten Stelle beim Spickel im Sieben- 
tischwald. II. 3. 
Sc. hispanica L. Als „Schwarzwurzel“ in Gärten angebaut. 
Hypochoeris L. Ferkelkraut. 
533. — radicata L. Juli, Aug. Wegränder, Raine, Gras- 
plätze. IV. 3. 
Achyrophorus Scop. Hachelkopf. 
534. — maculatus Scop. (Hypochoeris maculata L.) Juni, 
Juli. Heidewiesen des Lechfelds, feuchte Wiesen 
des Wertachthals, bei Wellenburg. Bergheim. III. 4. 
Taraxacum Juss. Kuhblume, Kettenblume. 
535. —  offieinale Weber. (Leontodon Taraxacum L.) Mai— Okt. 
Wiesen, Triften, Grasplätze, Schutt. VI. 6. 


399. 


540. 
541. 


315 


— — Var. lividum Koch. Sumpfige Stellen im Lech- 
feld und im Schinderhölzchen bei Göggingen. 
Prenanthes L. Hasenlattich. 
— purpurea L. Juli, Aug. Waldwege zw. Bannacker und 
Burgwalden, Strassberg und Reinhardshofen. 1.2. 
Lactuca-Tourn. Lattich. 
— Scariola L. Juli, Aug. Zwischen Schienengeleisen am 
hiesigen Bahnhof, auf Schuttplätzen am Pfannen- 
stiel und in der Alpenstrasse. I. 2. 
— muralis Less. Juli, Aug. Schutt, Mauern, Wälder. 
IV. 4. 
L. sativa L. Allgemein als „Kopfsalat‘“ in Gärten gebaut. 
Sonchus Tourn. Gänsedistel. 
— oleraceus T. Juni — Sept. Auf bebautem Lande, 
Schuttplätzen. VI. 5. 
— asper All. Juni—Sept. Gärten, Äcker, Schutt. IV.5. 
— arvensis L. Juli, Aug. Unter dem Getreide V. 5. 
Grepis L. Pippau. 
—  setosa Haller fil. Juli, Aug. Bahndamm beim protest. 
Friedhof, Quelle der Ach bei Mergentau, zw. 
Mering und Bergen. I. 2. 
— taraxacifolia Thuill. Mai, Juni. In der Weidenkultur 
vor dem Siebentischwald und auf einem Kleeacker 
bei Mergentau. 1. 1. 
— praemorsa Tausch. Mai, Juni. Lechauen; im Sieben- 
tischwald beim Ablass und bei Siebenbrunn. II. 3. 
— alpestris Tausch. Juni—Aug. Heiden, Heidewiesen ; 
an der Ilsungquelle vor dem Siebentischwald, 
bei Mergentau, in der Friedbergerau, im Schinder- 
hölzchen bei Göggingen. II. 2. 
—  biennis L. Juni, Aug. Weg- und Ackerränder, Wiesen, 
Raine. VI. 6. 
— tectorum L. Juni— Sept. Äcker bei Gersthofen, 
Hirblingen, Stettenhofen. I. 3. 
— virens Vil. Mai— Sept. An Wegen, auf Wiesen, 
Äckern, Triften. VI. 6. 
— paludosa Moench. Juni—Aug. Feuchte Wiesen zw. 
Friedberg und Stätzling, im Schmutterthal, in 
Waldthälern der westl. Höhen. II. 5. 


316 


550. —  suceisifolia Tausch. Juni, Juli. Feuchte Wiesen zw. 
St. Afra und Mering. II. 3. 


Hieracium Tourn. Habichtskraut. 


9a: — Pilosella L. Mai — Juli. Wiesen, Raine, Heiden 
Moore. VI. 6. 

552. — piloselliforme Hoppe. (H. Hoppeanum Schultes.) 
Juni, Juli. Heiden des Lechfelds. II. 2. 

SB — Auricula L. Mai — Juli. Wiesen, Raine, Bachufer, 
Wälder, Moore. VI. 6. 

554.* — pratense Tausch. Juli. Auf Höhen bei Mering. 1.1. 

555.  — praealtum Vill. Juni, Juli. Gebüsche und steinige 


Plätze der Lech- und Wertachufer. II. 5. 


-- — Var. glareosa Schultz Bip. Auf Kiesbänken 
des Lechs bei Lechhausen. 


556.* — glaucum All. Juli, Aug. Lechufer bei Lechhausen, 
Lechkies bei Mering. 1. 1. 

597. —  vulgatum Koch. Juni—Aug. Wälder und Gebüsche. 
Ned; 

998. —  murorum L. Juni—Aug. Hecken, Gebüsche, Wälder. 
V. & 

559. — rigidum Hartm. (H. laevigatum Willd. H. affine 


Tausch.) Juni, Juli. Gebüsche und Wälder der 
westl. Höhen, im Anhauserthal. IV. 3. 

560.*  — tridentatum Fr. Juli, Aug. Auen, Wälder; Lechauen 
bei Lechhausen, im Deuringerwald, im Hartwald 
bei, Mering. II. 2. 


561. — umbellatum L. Juli—Sept. Wälder. V.9. 
562. —  boreale Fr. Aug., Sept. Gebüsche, Wälder; Wellen- 


burg, Scherneck. IV. 4. 

563. —  staticefolium Vill. Juni, Juli. Lechufer, Lechauen, an 
der Ilsungquelle vor dem Siebentischwald. Il. 3. 

564* Hybriden: H. Auricula X Pilosella. Bei Mergentau 
und Mering. 

965.” H. Auricula X praealtum und 

966.” H. Pilosella x praealtum am Bahndamm zw. Mering 
und Hochdorf und bei Neusäss. 


317 


55. Fam. Ambrosiaceen. 


Xanthium Tourn. Spitzklette. 


567. — strumarium L. Juli— Okt. Vorübergehend hie und 
da auf Schuttplätzen um die Stadt. I. 1. 
568.” — spinosum L. Aug., Sept. Ebenso, aber seltener als 


vorige. I. 1. (Beide ursprünglich eingeschleppt.) 


56. Fam. Campanulaceen. 


Jasione L. Jasione. 
569). — montana L. Juni—Aug. Sandige Raine und Hügel; 
Kobel, Lohwäldchen, bei Bergheim, Diedorf, Wif- 
fertshausen. II. 3. 
Phyteuma L. Rapunzel. 


570. —  orbieulare L. Juni, Juli. Feuchte Wiesen und Heiden. 
IV. 4. 

571. -— spicatum L. Mai--Juli. Gebüsche, Wälder. IV. 5. 

Gampanula Tourn. Glockenblume. 

572. —- pusilla Haenke. Juni—Aug. Lechufer und Lechauen. 
II. 4. 

573. — rotundifolia L. Juni--Okt. Wiesen, Raine, Wälder, 

Mauern. VI.5. 
Fo — — Var. lancifolia M. u. Koch. Sandige Raine 

bei Friedberg, Ottmaring und Hügelshart. 

574. — rapuneuloides L. Juli—Aug. Äcker, Raine, Gebüsche. 
V.& 

575. — Trachelium L. Juli, Aug. Hecken, Gebüsche, Wald- 


ränder. IV. 4. 
= — Var. dasycarpa Koch. In Hecken bei Stadt- 
bergen, Leitershofen und Biburg. 


576. — patula L. Juni, Juli. Wiesen, Brachen, Waldränder. 
V.4. 
577.  -— persicifolia L. Juni, Juli. Gebüsche, Waldwiesen, 


Waldränder der östl. und westl. Höhen; von 
Friedberg bis Scherneck, im Diebelthal, bei St. Rade- 
gundis, Hainhofen. II. 4. 

578. -— Cervicaria L. Juli, Aug. Waldwege zw. Bann- 
acker und Strassberg, Waldränder von Peterhof 


gegen Maunburg, im Hartwald bei Mering. I. 3. 


318 


579. -— glomerata L. Mai, Juni. Wiesen, Raine, Gebüsche. 
IV..5, 
Speceularia Heister. Venusspiegel. 
580.  — Speculum DC. (Campanula Specularia L.) Juni — 


Sept. Äcker, Brachen. IV. 5. 


57. Fam. Vaeeiniaceen. 


Vaeeinium L. Heidelbeere. 


581. — Myrtillus L. Schwarzbeere, Taubeere. Mai, Juni. 
Wälder und Moore der östl. und westl. Höhen. 
IV. 6. 

582. — uliginosum L. Rauschbeere. Mai, Juni. Waldsäume 


bei Strassberg und am Lohwäldchen bei West- 
heim... 1.72% 

533. —  Vitis idaea L. Preisselbeere. Mai, Juni. Waldsaum 
im Diebelthal bei Strassberg. 1. 1. 


58. Fam. Frieaceen. 


Galluna Salishb. Heidekraut. 
584. -- vulgaris Salisb. Aug. — Okt. Nadelwälder der östl. 
und westl. Höhen, auf Lechfeldwiesen bei Mer- 
gentau und Mering. II. 5. 
Erica L. Glockenheide, Erika. 


5855.  — carnea L. März, April. Lechauen und Heiden des 
Lechfelds, im Siebentischwald u. in der Meringer- 
au. II. 6. 


59. Fam. Pirolaeeen. 


Pirola Tourn. Wintergrün. 
586. — chlorantha Swartz. Juni, Juli. Wälder der westl. 
Höhen; zw. Bannacker und Strassberg, bei Deu- 
ringen. 1. 2. 


587. — rotundifolia L. Juni, Juli. Wälder; Siebentischwald, 
Wellenburg, Deuringen, Kissing. II. 2. 
588. — media Sw. Juni, Juli. Im Walde von Bergheim gegen 


Anhausen, am Waldsträsschen von Bannacker 
nach Strassberg und an Waldrändern hinter Deu- 
ringen. I. 2. 


319 


589. — minor L. Juni, Juli. Im Walde zw. Leitershofen und 
Diedorf, zw. Bannacker und Strassberg. 1. 1. 
5. — uniflorra L. Mai-- Juli. Im Schinderhölzchen bei 


Göggingen, bei Inningen u. im Walde beim Asfalg- 
hof bei Mering. 1. 1. 
Ramischia Opitz. Ramischie. 
591. — secunda Garcke. (Pirola secunda L.). Juni, Juli. 
Wälder; im Siebentischwald, hinter Deuringen. II. 3. 
Monotropa L. Fichtenspargel. 
599. — Hypopitys L. Juli, Aug. In Wäldern auf Baum- 
wurzeln schmarotzend; im Siebentischwald, bei 
Burgwalden. II. 3. 


3. Unterklasse. Corollifloren. 


(Blumenblattblütige). 


60. Fam. Vleaceen. 


Ligustrum Tourn. Weisser Hartriegel, Liguster. 
532. — vulgare L. Juni, Juli. Wälder, Hecken, Auen. V.3. 
Syringa ‚vulgaris L. und Syringa persica L., Flieder, häufig in 
Anlagen und Gärten angepflanzt; zuweilen in Hecken und 
Gebüschen verwildert. 
Fraxinus Tourn. Esche. 
994. — excelsior L. April, Mai. Wälder, Auen. II. 2.; in 
Alleen gepflanzt. 


61. Fam. Aseclepiadaceen, 


Vincetoxicum Mönch. Schwalbenwurz. 
595. — offieinale Mnch. (CGynanchum Vincetoxicum R. Br.) 
Juni, Juli. Heiden, trockene Hügel, Gebüsche; 
Lechfeld, Wertachauen zw. Göggingen u. Inningen, 
Abhänge zw. Mühlhausen und Scherneck. IH. 4. 


62. Fam. Apocynaceen. 


Vinca L. Immergrün. 
596. — minor L. Mai, Juni. Wälder, Gebüsche; südl. Ab- 
hang des Kobelbergs, Haunstetten, Mergentau, 
Wiffertshausen, Mühlhausen. I. 3. 


604. 


607. 


608. 


320 


63. Fam. Gentianaceen. 


Menyanthes Tourn. Fieberklee, Bitterklee. 


— trifoliata L. Mai, Juni. Sumpfige Wiesen und Gräben; 
Lechfeld, Schmutterthal, Mergentau, Stätzling. 
RER 
Gentiana L. Enzian. 


— Jlutea L. Juli, Aug. In den Auen links der Wertach 
bei Wehringen. 1. 2. 

— cruciataL. Juli, Aug. Trockene Waldwiesen, Heiden, 
Raine; Siebentischwald, Strassberg. III. 3. 


— asclepiadea L. Aug., Sept. Am Brunnenbach im 
Siebentischwald, im Hochmoor bei Strassberg am 
Eingang ins Diebelthal. I. 2. 

— Pneumonanthe L. Juli, Aug. Moorwiesen, Wald- 
thäler, Flussufer. IV. 5. 

— acaulis L. Mai. Heiden und Moorgründe der Lech- 
ebene. II. 5. 

— verna L. April, Mai. Heiden, Triften, Moorwiesen. 

N: 

— — Var. aestiva R. u. Sch. Auf der Heide vor 
dem Siebentischwald und im Meringer Lech- 
feld. 

— utrieulosa L. Mai, Juni. Torfmoore und moorige 
Wiesen, Heiden; am Lohwäldchen bei Westheim, 
Heide vor dem Siebentischwald, Lechfeld bei 
Mering, am Wege von Stätzling nach Derching. 
I. % 

— germanica Willd. Aug., Sept. Heiden, Triften, Auen. 
Iy.-n: 

— ciliata L. Aug., Sept. Lechauen, Siebentischwald, 
Siebenbrunnfeld. II. 2. 


Erythraea Rich. Tausendguldenkraut. 


OT 


—  Gentaurium Pers. Juli, Aug. Bach- und Flussufer, 
Triften, Wälder ; in den Lechauen bei Gersthofen. 
IN. 4. 

— pulchella Fr. Juli, Aug. Flussufer, feuchte Wiesen, 
Heiden und Moore des Lechfelds. IH. 3. 


8321 


64. Fam. Polemoniaceen. 


Polemonium Tourn. Sperrkraut. 


609.  — coeruleumL. Juni, Juli. Feuchte Wiesen um Mering, 
Steinach, am Saume des Hartwalds, Waldthal zw. 
Lützelburg und Feigenhofen. 1. 2. 
* Gollomia Nutt. Kollomie. 
610.  — grandiflora Doug. Juli. Eingeschleppt und nur spo- 
radisch bei Burgwalden. 1. 1. 


65. Fam. Gonvolvulaceen. 


Gonvolvulus L. Winde. 


611. — sepium L. Juni — Aug. Hecken, Zäune, Gebüsche. 
IV. 4. 
612. — arvensis- L. Juni— Aug. Äcker, Brachen, Felder. 
V. 8. 
‚uscuta Tourn. Seide. 
613. -— europaea L. Juli, Aug. Auf Nesseln, Hopfen, Hanf, 


Weiden; am Rande des Lohwäldcehens bei Ham- 
mel, bei Wulfertshausen und Haberskirch, am 
Wege von Mühlhausen nach Anwalding. II. 2. 


614. — Epithymum L. Juli, Aug. Auf Quendel, Heidekraut, 
Ginster; bei Neusäss, Mering. II. 2. 
on — Var. Trifoli Bab. Kleeseide. Juli, Aug. Auf 
Klee in Kleeäckern. III. 3. 
615.* — Epilinum Weihe. Flachsseide. Juli, Aug. Auf Lein 


in Leinäckern; bei Stadtbergen, Edenbergen. 1. 2. 


66. Fam. Boraginaceen. 


* Asperugo L. Scharfkraut. 
616. — procumbens L. Mai-Juli. Auf Schuttplätzen hinter 
- der Schwefelsäurefabrik an der Wertach, oberhalb 
der Flosslände am Lech, bei Mering. 1. 2. 
Lappula Rupp. Igelsame. 
617. -— Myosotis Mönch. (Echinospermum Lappula Lehm.) 
Juni, Juli. Sporadisch am Bahndamm bei Mering 
und auf einem Kleeacker bei Mergentau. I. 1. 
21 


322 


Gynoglossum Tourn. Hundszunge. 
618. — officinale L. Juni, Juli. An Wegen, Rainen, Wald- 
rändern; bei Haunstetten, Siebenbrunn, Stetten- 
hofen, am Paardurchbruch bei Ottmaring. II. 3. 
Borago Tourn. Boretsch. 
619. —  offieinalis L. Juni— Aug. Auf Gartenland und auf 
Schutt: * IL.71: 
Anchusa L. Ochsenzunge. 
620. -- offieinalis L. Juni, Juli. Äcker, Wege; am Bahn- 
damm bei der Schwefelsäurefabrik, an Acker- 
rändern zw. Oberhausen und Gersthofen. 1. 3. 
Lyceopsis L. Krummhals. 
621. — arvensis L. (Anchusa arvensis M. B.) Mai—Juli. 
Äcker, sandige Plätze; Kobel, Neusäss, zw. Ham- 
mel und Aystetten, bei Friedberg, Stätzling. II. 4. 
Symphytum L. Beinwell. 


622. —  offienale L. Mai—Juli. Feuchte Wiesen, Bach- und 
Flussufer, Gräben. IV. 4. 
623. — tuberosum L. April, Mai. Gebüsche jenseits der 


Friedberger Lechbrücke und um Hochdorf bei 
Mering. 1. 2. 
Cerinthe Tourn. Weachsblume. 
694. — minor L. Juni, Juli. Auf einem Brachfeld bei Kis- 
sing und im Kiefernwäldchen bei Mergentau. 1.1. 
Echium Tourn. Natterkopf. 
625. — vulgare L. Juni— Sept. Triften, Heiden, Auen, an 
Wegen, auf Schutt. VI. 5. 
Pulmonaria L. Lungenkraut. 


626. — offieinalis L. April, Mai. Hecken, Gebüsche und 
Wälder der östl. und westl. Höhen. IV. 5. 
RK — Var. obscura Dum. Am Waldrand bei Ham- 
mel und bei Stätzling. I. 2. 
697. — mollis Wolff. (P. montana Lej.). April, Mai. Auen, 


Gebüsche und Gräben der Lech- und Wertach- 
ebene. Il. 4. 
Lithospermum Tourn. Steinsame. 
628. —  offieinale L. Juni, Juli. Gebüsche und Auen der Lech- 
und Wertachufer. III. 4. 
629. — arvense L. April—Juni. Saatfelder. VI. 5. 


Myosotis Dill. Vergissmeinnicht. 


630. — palustris Roth. Mai— Aug. Feuchte Wiesen und 
Gräben, Quell- und Bachränder. V. 6. 

631% — caespilosa Schultz. Juni, Juli. Schlammige Tümpel 
bei Haberskirch. I. 1. 

632.  — silvatica Hoffm. Mai—Juli. Wälder; bei Westheim, 
von Stätzling bis Wulfertshausen und Mühlhausen. 
II. 4. 

633. — intermedia Link. Juni—Aug. Äcker, Brachen. V. 6. 

634.  — hispida Schlechtd. Mai, Juni. Äcker. IV. 4. 

635. —  versicolor Sm. Mai, Juni. Sandige Äcker, Brachen, 


Felder; bei Lützelburg, am Kiefernwäldchen bei 
Mergentau, zw. Stätzling und Derching, bei Rei- 
fertsbrunn. I. 3. 

636. — striela Link. (M. arenaria Schrad.) Mai, Juni. Äcker, 
Raine Il. 4. 


67. Fam. Solanaceen. 


Lycium L. Bocksdorn. 
637. -— barbarum L. Juni, Juli. Verwildert an Mauern am 
alten Lueginsland, in Kriegshaber und Pfersee. 
I. 1. (Sonst in Gärten und an Zäunen zu Lauben 
gezogen.) 
Solanum L. Nachtschatten. 


638. — nigrum L. Juni— Sept. Wege, Gartenland, Schutt. 
VS. 

RL — — Var. humile Bernh. Waldrand bei Anwalding. 

639.  -— Dulcamara L. Bittersüss. Juni— Aug. Auf Mauern 


beim Tivoli, unter Gebüsch am Hammlerberg und 
an Lechufern, auf Kopfweiden an der Lechdamm- 
strasse und bei Mergentau. III. 3. 

S. tuberosum L., als „Kartoffel“ allgemein angebaut, 8. Lyco- 
persicum L., als „Paradiesapfel, Tomate‘ in mehreren Varie- 
täten häufig in Gärten kultiviert. 

Atropa L. Tollkirsche, Wolfsbeere. 
640. — Belladonna L. Juni— Aug. Lichte Waldstellen und 
Waldschläge; Siebentischwald, Kobel, Hammler- 
berg, Wulfertshausen. II. 4. 
21* 


324 


Hyosceyamus Tour'n. Bilsenkraut. 


641. — niger L. Juni, Juli. Schuttplätze, Wegränder, Bahn- 
dämme. III. 3. 


Datura L. Stechapfel. 
649. — Stramonium L. Juli, Aug. Schuttplätze, Gartenland, 
Bahndämme. I. 2. 


68. Fam. Scrophulariaceen. 


Verbasceum L. Wollkraut, Wollblume. 


643. — Thapsus L. (V. Schraderi G. Meyer.) Juli, Aug. 
Unbebaute Orte, Abhänge, Ackerränder. IV. 2. 

644. — thapsiforme Schrader. Juni—Aug. Am Schlossberg 
von Obergriesbach. I. 2. 

645.  — phlomoides L. Juli, Aug. Gräben, steinige Abhänge, 


Schutt; Siebentischwald, im Kiefernhölzchen bei 
Mergentau. Il. 1. 
646. — Lyehnitis L. Juli, Aug. Heiden, trockene Hügel, 
kiesige Plätze. V. 4. 
— — Var. album Mill. Unter der Stammart. 
647. - nigrum L. Juli, Aug. Trockene, steinige Orte, Hecken; 
Gebüsche, Waldblössen; Lohwäldchen, Diedorf, 
Gersthofen, Kiefernpflanzung bei Mergentau. II. 3. 
648. — Blattaria L. Juni, Juli. Kanalböschung bei der Fein- 
spinnerei. 1. 1. 
* Hybriden zwischen verschiedenen Arten gewöhnlich 
unter den Stammeltern. 


Scrophularia L. Braunwurz. 


649. — nodosa L. Juni — Sept. Auen, Gebüsche, Wälder; 
Lohwäldchen, Wulfertshausen. II. 2. 
650. — umbrosa Dum. (S. aquatica Aut.. S. Ehrharti Stev.) 


Juli — Okt. Gräben und Bachufer, besonders 
der Lechebene. IV. 5. 
— — Var. Neesii Wirtg. Ufer der Sinkel bei Bob- 
ingen, der Schmutter bei Markt. 
Antirrhinum L. Löwenmaul. 
651. — majus L. Juli, Aug. Auf der Mauer am Roten 
Thore 711. 


Be 


657. 


698. 


659. 


325 


Linaria Tourn. Leinkraut. 

— Gymbalaria Miller. Juni—Aug. Stadtmauer am Ge- 
sundbrunnen, an einer Mauer der Jakobspfründe. 
15% 

— minor Desf. Juli, Aug. Äcker, Schuttplätze, Kies- 
bänke, Bahngeleise; häufig längs der Lokalbahn 
zw. Stadtbach und Lech. Il. 5. 

— alpina Miller. Juli, Aug. Auf Lechkies ober- und 

unterhalb Lechhausen, häufiger bei Kissing und 
Bergen. 1. 2. 

— vulgaris Miller. Juli— Sept. An Wegen, Äckern, 

Brachen, Rainen. V.5. 
Limosella Lind. Schlammling. 

— aquatica L.. Juli, Aug. Schlammige Waldwege, 
Pfützen; zw. Anhausen und Engelshof, Bann- 
acker und Burgwalden, bei Kissing, in der 
Friedbergerau, inWertachauen bei Grossaitingen. 
12. 

— — Var. tenuifolia Hoffm. Waldwege am Asfalg- 

hof bei Mering und Pfützen an der Strasse von 
Mering nach Bergen. 
Digitalis Tourn. Fingerhut. 

— purpurea L. Roter Fingerhut. Juli, Aug. Häufig 
in einem Waldschlage links von der Strasse bei 
Stettenhofen. I. 3. 

— ambigua Murr. (D. grandiflora Lam.) Gelber Finger- 
hut. Juni, Juli. Lichte Wälder und Waldschläge 
der westl. Höhen; Lohwäldchen, Kobel, Strass- 
berg, Engelshof. I. 3. 

Veronica Tourn. Ehrenpreis. 

— scutellata L. Juni— Sept. Gräben der Lechebene 
und des Schmutterthais; zw. Westhein: und Hain- 
hofen, bei Bannacker, an der Strasse nach Mühl- 
hausen. II. 3. 

— Anagallis L. Mai-—Aug. Gräben, Bäche, im Lech- 

hausermoor. IV. 6. 

— — Var. anagalloides Guss. Ufer der Wertach bei 

Pfersee, feuchte Stellen bei Mering. 


666. 


667. 


668.* 


669. 
670. 


671. 
672. 


679. 


26 


— DBeccabunga L. Mai—Aug. Bäche, Gräben, Quellen. 
Yırb; 

— Chamaedrys L. Mai, Juni. Wiesen, Gebüsche, Wäl- 
ders. E =D. 

— offieinalis L. Juni— Aug. Wälder, bes. der westl. 
Höhen; Kobel, Siebentischwald. IV. 4. 

— Jatifolia L. Juni, Juli. Hecken, Triften, Waldränder 
der Ost- und Westseite. IV. 4. 

— spicala L. Juli—Sept. Trockene Hügel, Heiden des 
Lechfelds; in der Friedbergerau, am Wege von 
Oberhausen nach Hirblingen und Gersthofen. II. 2. 

— .serpyllifolia L. Mai—Aug. Grasplätze, Triften, Weg- 
ränder. V. 5. 

— arvensis L. April -Sept. Wiesen, Äcker, Brachen. 
VL 5. 

— verna L. April, Mai. Trockene Abhänge; bei West- 
heim, zw. Hirblingen und Gablingen, bei Miedring 
und Ottmaring, zw. Friedberg und Heimeltshofen, 
Mering und Bergen. III. 2. 

-— triphyllos L. März—Mai. Äcker. IV. 4. 

— praecox All. April, Mai. Äcker zw. Lechhausen und 
Stätzling, Scherneck und Affine. II. 2. 

—  polita Fr. April—Juli. Äcker und Brachen. I. 3. 

— agrestis L. März-Sept. Äcker. VI. 5. 

— opaca Fr. April, Mai. Äcker am rechten Ufer des 
Lechs bei Lechhausen. 1. 2. 

— DBuxbaumii Ten.. (V. persica Poir. V. Tournefortii 
Gmelin.) März--Nov. Äcker. IV. 5. 

—  hederifoliaL. März—Juni. Gärten, Äcker, Hecken. VI. 6. 

Melampyrum Tourn. Wachtelweizen. 

—  cristatum L. Juni—Aug. Ufergebüsche, Waldränder. 
II. 4. 

— arvense L. Juli—Sept. Saatfelder. V. 5. 

— pratense Aut. (M. commutatum Tausch.) Juni — 
Aug. Wälder. V.5. 

Pedieularis Tourn. Läusekraut. 

— silvatica L. Mai — Juli. Sumpfige Waldwiesen; 
Schmutterthal, hinter Leitershofen, Strassberg, 
Diebelthal, Burgwalden. II. 4. 


n & 
hen 


680. 


681. 


687. 


688. 


689. 


60. 


691. 


327 


—  palustris L. Mai— Juli. Feuchte Wiesen, sumpfige 
Stellen der westl. Höhen. IV. 5. 

-- Sceptrum Garolinum L. Juli, Aug. Im feuchten Sand 
der Lech- und Wertachufer; zw. Oberhausen und 
Gersthofen, am Ablass, oberhalb des Bahnhofs 
Kissing. IE. >39. 

Alectorolophus Haller. Klappertopf. 

— minor Wimm. u. Grab. (Rhinanthus erista galli var. 
a. L.) Mai, Juni. . Wiesen. V. 6. 

— major Reichb. (Rhinanthus crista galli var. $. L.) 
Mai, Juni. Wiesen, Äcker. II. 4. 

— hirsutus All. _(Rh. Alectorolophus Poll.) Wiesen, 
Äcker. IV. 4. 

— angustifolius Heynh. (Rh. angustifolius Gmel.) Juli— 
Aug. Gebüsche der Lech- und Wertachauen, 
Heidewiesen. II. 3. 

— alpinus Gcke (Rh. aristatus Celak.) Juni — Aug. 
Lechfeldwiesen und Heiden; zw. Kissing und 
Mering. 1. 2. 

Bartsia L. Bartschie. 

— alpina L. Juni, Juli. Sumpfige Bachufer des Lech- 

felds südl. von Haunstetten. I. 2. 
Euphrasia Tourn. Augentrost. 

— officinalis L. Juli, Aug. Wiesen, Auen, Heiden, 
Wälder. VI. 6. 

— nemorosa Pers. Juli, Aug. Sonnige Raine, Wald- 
ränder; am Walde bei Stettenhofen, Wertachauen 
bei Göggingen. II. 3. 

—  salisburgensis Funk. Juni-Aug. Heiden und Triften 
des Lechfelds; bei Lechhausen, Kissing, Mering, 
steinige Stellen im Schinderhölzchen bei Gögg- 
ingen. II. 4. 

— Odontites L. Juli— Okt. Weg- und Ackerränder, 
Wiesen, Raine, Heiden. V. 5. 

Lathraea L. Schuppenwurz. 

— Squamaria L. April, Mai. In Wäldern auf Baum- 
wurzeln schmarotzend; in den Siebentischanlagen, 
Deuringen, Wellenburg, bei der Friedberger Säge- 
mühle, zw. Stätzling und Derching. Ill. 2. 


928 


69. Fam. Orobanchaceen. 
Orobanche L. Sommerwurz. 


693. —  cruenta Bertol. (O. gracilis Sm.) Juni, Juli. Schma- 
rotzend auf Lotus, Hippocrepis und andern Papilio- 
naceen. Heidewiesen des Lechfelds, Triften, Auen; 
im Schinderhölzchen, in der Meringerau. II. 2. 

694. — Epithymum DC. (O0. alba- Stephan.) Juli. Auf 
Thymus Serpyllum.- Raine vor dem Hammiler 
Lohwäldehen. 1. 3. 

695. -— Galü Duby. (O. caryophyllacea Sm.) Juli. Auf 
Galiumarten. Gräben; von Neusäss gegen Ott- 
marshausen, bei Bergen. I. 2. 

696. — rubens Wallr. Juli. Auf Medicago sativa und M. 
falcata. Wiesen, Raine; vor dem Hammler Loh- 
wäldchen, hinter Lechhausen, in der Meringerau, 
bei Mühlhausen, am Wege von Scherneck nach 
Affıng. I. 2. 


697.* — Jlucorum A. Br. Juli, Aug. Auf Berberis beim Ab- 
lass, auf Medicago falcata in der Friedbergerau. 
1.1. 

698.* — minor Sutt. Juni, Juli. Auf Trifolium pratense und 


Tr. medium. In den Lechauen, in Kleeäckern bei 
Haunstetten, Siebenbrunn, Ober-Ottmarshausen, 
Mergentau, zw. Kissing und Hörmannsberg. 1. 2. 

699. — ramosa L. (Phelipaea ramosa C. A. Meyer.) Juli, 
Aug. Auf Cannabis. In Hanfäckern bei Mühl- 
hausen und Miedring. 1. 2. 


70. Fam. Labiaten. 


Mentha Tourn. Minze. 


700. —  silvestris L. Juli, Aug. Gräben, Ufer, feuchte Wald- 
stellen. V. 6. 
— — ‘Var. erispata Schrader. Am Abhang zw. 
Bannacker und Strassberg. 
701. — aquatica L. Juli, Aug. An und in Gräben, Quellen, 


Bächen. V.5. 
— — Var. glabrata Koch. Am Bache zw. Göggingen 
und Berghein. 


329 
702. — sativa L.. Juli, Aug. Sumpfige Stellen, Gräben, 
feuchte Äcker; Bannacker, Wertachauen zw. Gross- 
aitingen und Wehringen. II. 2. 
703. — arvensis L. Juni— Aug. Feuchte Äcker, Brachen, 
Gräben. V.5. 
M. piperita L., Pfefferminze, nur in Gärten gepflanzt. 
Lycopus Tourn. Wolfsminze. 
704. — europaeus L. Juli, Aug. Gräben, Bachufer; zw. 
Vogel- und Oblatterthor, bei Derching und Mühl- 
hausen. II. 3. 
Salvia L. Salbei. 


705. — glutinosa L. Juni, Aug. Zahlreich in dem Wirts- 
garten am Fusse des Karlsbergs bei Mühlhausen. 
ek 

706. — pratensis L. Mai--Juli. Wiesen, Raine, Abhänge, 
Heiden. VI. 6. 

107. — vertieillata L. Juli, Aug. Felder, Raine, Brachen, 


Gräben der Lechebene. IV. 4. 
S. offieinalis L. Häufig in Gärten. 
Origanum Tourn. Dosten. 
708. — vulgare L. Juli, Aug. Gebüsche, Auen, Waldränder. 
N: 653 
OÖ. Majorana L. Als „Majoran“ in Gärten gepflanzt. 
Thymus Tourn. Quendel. 
709. — Serpyllum L. Juni- Okt. Trockene Raine, Triften, 
Abhänge, Heiden. VI. 6. 
N — Var. Ghamaedris Fr. Unter der Hauptart. 
Satureja hortensis L. Als „Bohnenkraut‘‘ häufig in Gärten ge- 
pflanzt. 


Galamintha Moench. Kalaminthe. 

710. — Aeinos Clairv. Juni, Juli. Trockene Abhänge, Bra- 
chen, Kiesbänke; Wolfszahnau, Wertachufer unter- 
halb der Pferseerbrücke, zw. Friedberg und Wul- 
fertshausen, im Kiefernwäldcehen bei Mergentau. 


UI. 4. 
Glinopodium Tourn. Wirbeldosten. 
711: — vulgare L. (Galamintha CGlinopodium Spenn.) Juni— 


Sept. Hecken, Gebüsche, Waldränder. IV. 5. 


714. 


720. 


724. 


330 


Melissa Tourn. Melisse. 

—  offieinalis L. Juli, Aug. Verwildert am Karlsberg 
gegen Aulzhausen. I. 1. (Sonst nur in Gärten 
gepflanzt). 

NepetaL. Katzenminze. 

— dGCataria L. Juli, Aug. Sporadisch auf Schuttplätzen. 
=: 

Glechoma L. Gundelrebe. 

— hederacea L. Mai, Juni. Hecken, Raine, Wiesen, 
Brachen. V.5. 

Melittis L. Wealdmelisse. 

— Melissophyllum L. Mai, Juni. Wälder; Kobel, Loh- 
wäldchen, Wellenburg, Stätzling, Mühlhausen. 
UERPSE 

Lamium Tourn. Taubnessel. 

— amplexicaule L. März—Okt. Äcker. V. 4. 

— purpureum L. März—Okt. Äcker, Gärten, Schutt. 
MI 6: 

— maculatum L. Apr.—Okt. Hecken, Zäune, Gebüsche. 
V. 6. 

— album L. Apr. — Okt. Hecken, Zäune, Gebüsche, 
Mauern, Schutt. VI. 6. 


Galeobdolon Huds. Goldnessel. 


— Juteum Huds. Mai, Juni. Feuchte Gebüsche, Wald- 

ränder ; Stätzling, Derching, Mergentau. Il. 9. 
Galeopsis L. Hohlzahn. 

— Ladanum L. Juli— Okt. Äcker, Triften, steinige 
Plätze. IV. 5. 

— Tetrahit L. Juli—Sept. Äcker, Zäune, Schutt, Wege. 
VD. 

—  versicolor Curt. Juli, Aug. Äcker und Waldschläge 
der westl. Höhen; Diebelthal zw. Bobingen und 
Strassberg. II. 4. 

-—- bifida Boenninghs. Juli, Aug. Äcker, Gräben; Ab- 
hang am hintern Wellenburger Weiher, Wald- 
blösse bei Mergentau, am Schlossberg von Markt. 
11:3, 


sol 


725. - — pubescens Besser. Juli, Aug. Lichte Wälder und 
Gebüsche, Äcker, Schutt; zw. Deuringen und 
Leitershofen, bei Gersthofen, zw. Mühlhausen und 
Anwalding. Ill. 2. 
Stachys Tourn. Ziest. 


726. —  silvaticaL. Juni—Aug. Hecken, Gebüsche, Wälder. V.5. 

127. —- palustris L. Juli, Aug. Feuchte Äcker, Ufer, Gräben, 
Gebüsche. V. %. 

1728. —  recta L. Juni--Okt. Trockene Hügel, Raine, Heiden; 


am NRosenauberg, vor dem Lohwäldchen bei 
Hammel. II. 4. 
Betonica Tourn. Betonie. 
729. — offieinalis L. Juli, Aug. Gebüsche, Heiden, Moor- 
wiesen. IV. 5. 
Ballota Tourn. Mauernessel. 

730. — nigra L. Juni— Aug. Zäune, Mauern, Wegränder, 
SCHULESCZ VE ‚0: 

Leonnrus Tourn. Löwenschwanz. 

731. -— cCardiaca L. Aug. In Dörfern an Wegen und Mau- 
ern; Leitershofen, Anhausen, Mering. I. 2. 

Scutellaria L. Helmkraut. 

139; — galerieulata L. Juli, Aug. Bach- und Flussufer, 
sumpfige Wiesen; bei der Schiessstätte, Ablass, 
Schmutterthal, Stätzling. II. 4. 

Prunella Tourn. Brunelle. 


133: — vulgaris L. Juni— Sept. Wiesen, Raine, Triften, 
Auen. IV. 4. 
734. —  grandiflora Jacq. Juni—Sept. Wiesen, Triften, Auen. 
IV. 4. 
Ajuga L. Günsel. 
735. -— reptans-L.. Mai, Juni. Wiesen, Raine, Gebüsche. 
N:29. 
736. -— genevensis L. Mai—Juli. Äcker, Wiesen, Gräben 
Raine. V.5. 
* — <- — Var. macrophylla Schübl. u. Mart. Lechfeld- 


äcker bei Kissing, am Strässchen von Kissing nach 
Mering, bei Kleinaitingen. II. 2. 
Teuerium L. Gamander. 
737.* — Scorodonia L. Juli. Im Walde bei Hochdorf. I. 1. 


332 


738. — montanum L. Juni—Aug. Heiden und Wiesen des 
Lechfelds und vor dem Siebentischwald. II. 4. 

739. — Botrys L. Juli. Auf Steinhaufen des Lechfelds gegen 
Kleinaitingen. 1. 2. 

740. — Scordium L. Juli, Aug. Sumpfige Stellen des Lech- 


felds bei Mühlhausen und bei St. Stephan. TI. 2. 


71. Fam. Verbenaceen. 


Verbena Tourn. Eisenkraut. 
741. — officinalis L. Juli—Okt. Wegränder, Gräben, Raine, 
Schutt. IV. 4. 


‘2. Fam. Lentibulariaceen. 


Pinguicula Tourn. Fettkraut. 

749. — vulgaris L’. Mai, Juni. Torfige, feuchte Stellen, 
Wiesen, Gräben; vor dem Lohwäldchen bei Ham- 
mel, auf dem Lechfeld, bei Stätzling, Derching. 
II. 4. 

743. — alpina L. Mai, Juni. Torfige, feuchte Stellen, Wie- 
sen, Abhänge, Gräben; vor dem Lohwäldchen bei 
Hammel, auf dem Lechfeld. 1. 2. 

Utricularia L. Wasserschlauch. 

744. — vulgaris L. Juni— Aug. Stehende und langsam 
fliessende Gewässer; in Altwassern der Wertach, 
Tümpeln bei Pfersee, bei Wulfertshausen und 
Mühlhausen. IH. 2. 

745.* — intermedia Hayne. Juli— Aug. Gräben im Lech- 
hausermoor am Wege nach Derching, in Gräben 
und Tümpeln des Meringer Lechfelds. II. 2. 

746. — minor L. Juli, Aug. Stehende Wasser, Moorgräben, 
Sümpfe ; Göggingen, Wellenburg, Bergheim, Mühl- 
hausen. II. 2. 


73. Fam. Primulaceen. 


Lysimachia Tourn.. Gelbweiderich. 
747. — thyısiflora L. Juni, Juli. Im Scheppacher Weiher, im 
Torfstich bei Haberskirch, in Gräben an der Eisen- 
bahn von Mering gegen Althegnenberg. 1. 1. 


3393 


748. — vulgaris L. Juni, Juli. Feuchte Hecken, Ufergebüsche, 
Wälder. VE 4. 

749. —  Nummularia L. Juni, Juli. Gräben, Quell- und 
Bachränder, Gebüsche. IV. 5. 

290: — nemorum L. Juni, Juli. Feuchte Wälder der westl. 


Höhen; von Anhausen bis Burgwalden. II. 2. 
Anagallis L. Gauchheil. 


Tal. — arvensis L. Juni—Sept. Gartenland, Acker, Brachen. 
VB; 
759.* — coerulea Schreb. Juni—-Sept. An Ackerrändern zw. 


Kissing und Mergentau, auf kiesigen Stellen im 
Meringer Lechfeld. 1. 1. 
Gentuneulus Dill. Kleinling. 

— minimus L. Juni, Juli. Sandige Äcker; zw. Stadt- 
bergen und Deuringen, bei Bannacker, Strassberg, 
Reinhardshausen. I. 2. 

Primula L. Primel, Schlüsselblume. 


| 
> 
% 


734. — farinosa L. Mehlprimel. Mai, Juni. Feuchte, torfige 
Wiesen, Heiden, Moore. V.5. 

755. — elatior Jaeq. (Pr. veris. «. L.) April, Mai. Wiesen, 
Gebüsche, Auen, Wälder. VI. 6. 

756. — offieinalis Jacq. (Pr. veris 2. L.) April, Mai. Wiesen, 


Raine, Gebüsche, Waldränder. V. 4. 
757.* Hybride: Pr. elatior X offieinalis = Pr. media Peterm., 
auf Wiesen bei Mergentau und Mering. 


74. Fam. Globulariaceen. 


Globularia Tourn. Kugelblume. 


758. — vulgaris L. Mai, Juni. Heiden und Heidewiesen des 
Lechfelds. II. 3. 
7133 — cordifolia L. Mai, Juni. Lechufer bei der Station 


Kissing. 1. 2. 


75. Fam. Plantaginaceen. 


Plantago L. Wegerich. 
760. — major L. Juli— Sept. Wege, Mauern, Grasplätze. 
v1. 5. 
761. — media L. Mai, Juni. Wiesen, Wege, Triften. VI. 5. 


762. — lanceolata L. Spitzwegerich. Mai— Sept. Wiesen, 
Heiden, Triften, Wege. VI. 5. 
ee — Var. pumila Koch. Am Fusswege von Gögg- 
ingen nach Bannacker. 
KL — — Var. eapitellata Koch. An einem Hügel zw. 


Stätzline und Derching. 
& Al ö 


4. Unterklasse. Monochlamydeen. 
(Blumenblattlose). 


76. Fam. Amarantaceen. 


Albersia Kunth. Albersie. 
763.* — Blitum Kunth. (Amarantus Blitum L.) Juli—Sept. 
An (der südl. Mauer des Justizgebäudes, in der 
Hecke bei der Spinnerei Wertach. I. 2. 
Amarantus Tourn. Amarant, Fuchsschwanz. 
764.  — retroflexus L. Juli— Sept. Auf Schuttplätzen und 
Gartenauswürfen. I. 2. (In den Standorten un- 
beständig.) 


77. Fam. Chenopodiaceen. 


Ghenopodium Tourn. Gänsefuss. 


765. — hybridum L. Juli, Aug. Hecken, Mauern, Schutt. 
IV. 4. 

766. -— murale L. Juli, Aug. Wegränder, Schutt. V. 5. 

162: — album L. Juli—-Sept. Weg- und Ackerränder, Schutt. 
V1.:6. 

768. — polyspermum L. Aüg., Sept. Schutt- und Kehricht- 
plätze, auf einem Acker bei Reinhardshausen. 
IV. 4. 

769. — vulvaria L. (Ch. foetidum Lam.) Juli - Sept. Schutt- 
plätze, Wegränder, Zäune. IH. 3. 

770. — Bonus Henrieus L. Mai—Aug. Schutt, Mauern, Wege. 
V..9: 

771.* -- rubrum L. Juli— Sept. Schutt, Mauern, Wege. 


17%, 


339 


113, — glaucum L. Juli—Sept. Schutt, Mauern, Weg- und 
Ackerränder. IV. 5. 

Ch. Botrys L. als Unkraut in einem Garten an der Klinkerthor- 
strasse, Ch. opulifolium Schrad. u. Ch. ficifolium Sm. spo- 
radisch an Wegen in Mering. 

Blitum Tourn. Erdbeerspinat. 

773. — virgatum L. Juli— Sept. An Zäunen in der Nähe 
des städtischen Baustadels, auf Schutt am Lech- 
damm zw. der Lechhauser- und der Friedberger- 
brücke, in Stadtbergen. I. 3. 


774* -—- capitatum L. Juni—Sept. Auf einem Acker bei dem 
israelit. Friedhof, an Wegrändern in Gablingen. 
IH 


Beta vulgaris L. Var. Ciela Koch, als ‚Mangold‘ und Var. 
rapacea rubra Koch, als „Randich‘ in Gärten, Var. rapacea 
alba Koch, als „Runkelrübe“ auf Äckern und in Gärten 


kultiviert. 
Spinacia, oleracea L. Allgemein als „Spinat“ in Gärten an- 
gebaut. 
Atriplex Tourn. Melde. 
773. — patulum L. Juli, Aug. Wegränder, Schutt. VI. 6. 
* oo — — Var. angustifolium Koch. Wegränder, Schutt. 
776. —- hastatum L. (A. latifolium Wahlb.) Juli, Aug. Hie 


und da auf Kompost- und Kehrichthaufen. 1. 2. 
A. hortense L. Zuweilen in Gemüsegärten gebaut und ver- 
wildert. A. nitens Schkuhr, auf dem Schuttplatz bei der 


Flosslände. 


78. Fam. Polygonaceen. 


Rumex L. Ampfer. 


777* — maritimus L. Juli, Aug. Ufer des Anhauserbachs 
zw. Burgwalden und Hard. 1.1. 
m. — — Var. paluster Sm. Am Rande des Weihers 
bei Hard. 
778. — conglomeratus Murr. Juli, Aug. Strassengräben, 
Uferss MExo: 
779. — obtusifolius L. Juli— Aug. Strassengräben, Wege, 


Ufer, feuchte Wiesen. VI. 4. 
— — Var. discolor Wallr. In Lechhausen. 


780. 


7817 


336 

erispus L. Juli, Aug. Äcker, Wiesen, Gräben, Wege. 
IV. 4. 

Hydrolapathum Huds. Juli, Aug. Aufschüttung bei 
dem städtischen Baustadel, Strassengraben am kl. 
Exerzierplatz, am Ufer des Hessenbachs, an einem 
Zaune bei Pfersee, in Gräben bei Oberhausen. I. 3. 

sanguineus L. (R. nemorosus Schrader.) Juli, Aug. 
An Bächen; bei Friedberg und im Anhauserthal. 
ER 

aquaticus L. Juli, Aug. Ufer; am Diebelbach, an 
Altwassern der Wertach bei Göggingen, in der 
Schniutter beim Schmutterhäuschen. I. 3. 

Acetosella L.. Mai— Sept. AÄcker, Brachen, Raine, 
Moore. IV. 6. 

Acetosa L. Sauerampfer. Mai—Sept. Wiesen, Acker- 
raine. VI. 6. 


Polygonum L. Knöterich. 
—  Bistorta L. Natterwurz. Juni—Aug. Feuchte Wiesen 


der Flussthäler. II. 4. 
viviparum L. Juni—Aug. Heiden und Heidewiesen 
des Lech- und Wertachthals, Ackerraine, Moore; 
am Lohwäldchen bei Hammel, bei Strassberg. Ill. 3. 
amphibium L. Juni—Aug. In stehenden und langsam 
fliessenden Gewässern; in den Stadtgräben, 
im Wellenburger Weiher, in der Schmutter 
und in der Paar. Ill. 4. 
— Var. terrestre Koch. Nasse Wiesen bei Kissing. 
lapathifolium L. Juli—Sept. Feuchte Gräben, Ufer. IV. 5. 
Hydropiper L. Juli. Feuchte Waldstellen, Gräben. IV. 4. 
mite Schrank. Juli—Sept. Waldpfützen bei Strass- 
berg. 1. 3. 

minus Huds. Juli— Sept. Gräben, Moore, nasse 
Waldstellen. I. 3. 

Persicaria L. Juli— Sept. Äcker, Brachen, Gräben, 
Ufer. IV. 5. 

aviculare L. Juli Okt. Wege, Raine, Äcker, Schutt. 
V. 6. 

CGonvolvulus L. Juli— Sept. Felder, Äcker, Brachen. 

IV. 5. 


337 


796.* — dumetorum L. Juli—Sept. Hecken und Zäune auf 
den Höhen bei Derching. 1.2. 


79. Fam. Thymelaeaceen. 


Thymelaea Tourn. Spatzenzünglein. 

97.“ — Passerina Coss. u. Germ. (Passerina annua Wickstr.) 
Juli, Aug. Auf kiesigen Stellen unterhalb der 
Friedberger Lechbrücke, an Ackerrainen zw. 
Mergentau und Kissing. 1. 1. 

Daphne L. Kellerhals. 

798. — Mezereum L. Seidelbast. März, April. Wälder, Ge- 
büsche; Lechauen, Siebentischwald, Eichelau, 
Deuringerwald. IV. 2. 

799. — Gneorum L. Heideröslein. Mai, Juni. Heiden der 
Lechebene, in den Lechauen, am Rande des 
Siebentischwalds. IH. 5. 


1 


S0. Fam. Santalaceen. 


Thesium L. Berglein. 


800.” — montanum Ehrh. Juli. Lechfeld; bei Haunstetten, 
St. Stephan. I. 2. 

s01. — intermedium Schrad. Juni, Juli. Heidewiesen des 
Lechfelds. II. 4. 

802. —  pratense Ehrh. Juni, Juli. Auen, Triften, Heide- 
wiesen. IV. 5. 

803. — rostratum M. u. K. Juni, Juli. Lechauen bei der 


Friedbergerbrücke, Lechfeld bei Königsbrunn. II. 3. 


81. Fam. Elaeagnaceen. 


Hippopha& L. Sanddorn. 
804. —- rhamnoides L. April, Mai. Kiesbänke des Lechs 
und der Wertach. IV. 4. (Ein riesiges Exemplar 
im Walde bei Wulfertshausen.) 


Elaeagnus angustifolia L., Ölweide, in Gärten und Anlagen. 


82. Fam. Aristolochiaceen. 


Asarum Tourn. Haselwurz. 
805.  — europaeum L. April, Mai. Unter Gebüsch in der 
Meringerau. I. 2. 
22 


338 


83. Fam. Euphorbiaceen. 
Tithymalus Scop. (Euphorbia L.) Wolfsmilch. 


806. —  helioscopius Scop. Mai— Sept. Gärten, Äcker, Brachen, 
Schutt.” V.3. 

807. — strietus Klotzsch u. Greke. Juni—Sept. Wertachauen 
bei Pfersee, Lechauen vor Gersthofen, bei Kissing. 
1: 

808. —  platyphyllos Scop. Juli—Sept. Äcker bei Mergen- 


tau, Kissing, Mering, lichte Waldstellen bei Gerst- 
hofen, Anwalding. I. 2. 


809.  -— verrucosus Scop. Mai, Juni. Wegränder, Raine, Ge- 
büsche. V.5. 

810. -— Cyparissias Scop. Mai, Juni. Wegränder, Raine, 
Äcker, Triften, Auen. VI. 6. 

Sl: — Peplus Gaertn. Juli—Sept. Gartenland, Äcker, Schutt- 
plätze V. 4. 

812* -— faleatus Kl. u. Greke. Juli— Sept. Auf Äckern bei 
den Pitzelhöfen, bei Kissing und Mergentau. 1. 2. 

813. — exiguus Moench. Juni—Sept. Äcker, Brachen, Raine, 
Schutt. - V. 5. 


Tithymalus Lathyris Scop. hie und da in Gärten kultiviert. 
Mercurialis Tourn. Bingelkraut. 
s1A. — perennis L. April, Mai. Feuchte, schattige Wälder; 
am Hammlerberg, bei Strassberg, bei der Fried- 
berger Sägemühle, bei Derchineg. . II. 3. 


815. -—- annua L. Juni—Sept. Im Hofe des Justizgebäudes, 
unter Gebüsch an den Wertachufern, in Mering. 
129 


84. Fam. Urticaceen. 


Urtica Tourn. Brennnessel. 


8S16. —- urens L. Juni—Sept. Gärten, Mauern, Schutt. V. 5. 
817. — dioica L. Juni— Sept. Gärten, Hecken, Gebüsche, 
| Schuttplätze.- VI. 6. 
Parielaria Tourn. Glaskraut. 
818* — officinalis L. (P. erecta M. u. K.) Juni—Sept. An 
einer Gartenmauer in Derching. 1. 2. 


“rn 
EIERN 


Se 


85. Fam. Cannabaceen. 


Cannabis sativa L. Hanf. Häufig kultiviert und verwildert. 
Humulus L. Hopfen. 
819. — Lupulus L. Juli, Aug. Hecken, Zäune, Ufergebüsche. 
IV. 4. 


86. Fam. Moraceen. 


Morus Tourn. Maulbeerbaum. 
sa. — alba L. Mai. Vor dem Öblatter- und dem Wertach- 
bruckerthore und bei der ehem. Messingfabrik. 1.2. 


87. Fam. Ulmaceen. 
Ulmus L.: Ulme, Rüster. 


821. — campestris L. März, April. In Wäldern und in 
Alleen., II. 2. 
822.* — montana With. .März, April. _Waldränder; zw. 


Stätzling und Derching, am Karlsberg bei Mühl- 
hausen. II. 2. (Gepflanzt in Alleen und Anlagen.) 


823. — effusa Willd. März, April. Am Fusswege von Mühl- 
hausen nach Scherneck. I. 1. (Gepflanzt in An- 
lagen.) 


SS. Fam. Platanaceen. 


Platanus orientalis L. Platane. Mai. Gepflanzt in Anlagen vor 
dem städtischen Krankenhaus und an der Eisenhammer- 
strasse. 


89. Fam. Juglandaceen. 


Juglans L. Wallnuss. 


824. — regia L. Nussbaum. Mai. Allee am untern Graben, 
einzeln in Gärten und Anlagen, in der Au bei 
Scherneck. I. 2. 


90. Fam. Cupuliferen. 


Fagus Tourn. Buche, Rotbuche. 
85. — silvatica L. April, Mai. Einzeln in Wäldern der 
östl. und westl. Höhenzüge. I. 2. 
Do 


340 


Quereus L. Eiche. 
896. — peduneulata Ehrh. Stiel- oder Sommereiche. April, 
Mai. In den Wäldern der östl. und westl. Höhen, 
einzeln oder in kleinen Beständen. I. 2. 


827. _—  sessiliflora Sm. Stein- oder Wintereiche. Mai. Nur 
einzeln in Wäldern der östl. und westl. Höhen. 
1:4» 


91. Fam. Betulaceen. 


Betula Tourn. Birke. 
898. — alba L. (B. verrucosa Ehrh.) April, Mai. Auen, 
Wälder ; grosse Bestände bildend auf den westl. 

Höhen. IM. 4. 


8399. — pubescens Ehrh. April, Mai. Feuchte Waldthäler; 
hinter Wellenburg, Bannacker. I. 3. 
s30. — humilis Schrank. April, Mai. Waldmoore zw. Bann- 


acker und Strassberg, im Diebelthal. I. 2. 
Alnus Pourn. finle. 
831. -— viridis DC. Mai. Waldrand hinter Wellenburg, Wäld- 
chen am Wege nach Anhausen, an der Strasse 
zw. Strassberg und Burgwalden. I. 2. 


832. — glutinosa Gaertn. Febr., März. An Ufern der Bäche 
und Sümpfe, bes. der westl. Höhen. IV. 5. 
833. — incana DC. Febr., März. Lech- und Wertachufer. 
IV. 4. 
Gorylus Tourn. Haselnuss. 
834. — Avellana L. Febr., März. Hecken, Gebüsche, Wald- 


ränder. IV. 4. 
Carpinus Tourn. Weissbuche, Hagebuche. 
8355. -—- Betulus L. April, Mai. In lichten Wäldern und an 
Waldrändern der östl. und westl. Höhen. I. 3. 


92. Fam. Salicaceen. 


Salix Tourn. Weide. 
8S36.* — fragilis L. April, Mai. Fluss- und Bachufer; an der 
Wertach, bei der Lotzbeck’schen Tabakmühle, in 
der Allee gegen den Wolfszahn, bei Aystetten, 
Kissing, Mering. I. 2. 


837. 


338. 


839. 


840. 


848. 


849. 


S4l 


— alba L. April, Mai. Fluss- und Bachufer, Auen, 
Anlagen. V.5. 
— — Var. vitellina L. An Kanalufern. 
— amyedalina L. April, Mai. Flussufer, Auen. IV. 4. 
= — Var. diseolor Koch u. Var. triandra‘ L. in 
Auen. 


S. babylonica L. als ‚‚Trauerweide“ in Friedhöfen und Anlagen 


gepflanzt. 
— daphnoides L. März, April. Lech- und Wertachufer, 
Auen. IV. 4. 


— purpurea L. März, April. Ufer, feuchte Triften, 
Gebüsche. VI. 5. 

— viminalis L. April, Mai. An der Schmutter bei 
Hammel, an der Paar bei Ottmaring, Kissing, 
Mering. II. 2. 

— incana Schrank. April, Mai. ‘Ufer, Auen, Gebüsche. 
VD; 

— cinerea L. April, Mai. Ufer, feuchte Gebüsche und 
Hecken; Eichelau, Bergheim, Kissing, Derching, 
zw. Wiffertshausen und Heimeltshausen. III. 3. 

— nigrieans Smith. April, Mai. Ufer, Auen, Gebüsche, 


Moore. IV. 4. 
— Caprea L. März, April. Hecken, Wälder, Triften. 
Veros 


— aurita L. April, Mai. Waldränder und feuchte 
Thäler der westl. Höhen. IH. 3. 

— repens L. April, Mai. Moorgründe, feuchte Gräben 
und Heidewiesen ; vor dem Lohwäldchen bei Ham- 
mel, im Diebelthal, bei Stätzling, Mering. II. 4. 

Hybriden in grösserer Zahl unter den Stammeltern. 


Populus Tourn. Pappel. 

— alba L. Silberpappel. März, April. An Ufern des 
Lechs und der Wertach; zw. Lechhausen und 
Gersthofen. I. 2. 

— tremula L. Zitterpappel. März, April. In feuchten, 
tiefen Lagen der westl. Wälder, in Gebüschen, 
Auen. 1. 3. 


312 


850. -° — nigra L. Schwarzpappel. April. Auen, Ufer, an 
Strassen, in Alleen. III. 2. 
P. pyramidalis Rozier, italienische Pappel, als Alleebaum an 
Strassen, P. balsamifera L., Balsampappel, am Kanal zw. 
dem Vogel- und dem ehem. Schwibbogenthor und in An- 
lagen, P. canadensis Desf., kanadische Pappel, in den Sie- 
bentischanlagen gepflanzt. 


II. Klasse. Monocotyledonen. 


(Pflanzen mit einem Keimblatte.) 


95. Fam. Hydrocharitaceen. 


Elodea Rich. Wasserpest. 
851.* — canadensis Rich. (Anacharis Alsinastrum Babingt.) 
Mai— Aug. In Fischteichen an der Strasse von 
Göggingen nach Bergheim, in Wassertümpeln der 
Wertach bei der Schiessstätte und massenhaft im 
Stadtgraben vom Jakoberthor bis zum Luegins- 
land. 111.26: 


94. Fam. Alismaceen. 


Alisma L. Froschlöffel. 
859. — Plantago L. Juni—Aug. Stehende Gewässer, Gräben. 
V. 4. 


95. Fam. Butomaceen. 


Butomus Tourn. Wasserliesch. 
853. — umbellatus L. Juli, Aug. Stehende und langsam 
fliessende Gewässer, Gräben; in der Schmutter, 
bei Friedberg, Mühlhausen. II. 2. 


96. Fam. Juncaginaceen. 


Triglochin L. Dreizack. 
854. — palustris L. Juni, Juli. Sandige Ufer an Lech und 
Wertach, Torfmoore am Wege nach Derching. 
II, 4, 


043 


97. Fam. Potameen. 


Potamogeton Tourn Laichkraut. 


85. — natans L. Juli, Aug. Stehende und langsam fliess- 
ende Gewässer. V. 4. 
856.* — fluitans L. Juli, Aug. In der Schmutter bei Hammel 
und Batzenhofen, in einem Graben bei Hard. II. 3. 
857.* — spathulatus Schrad. Juli, Aug. Im Scharlachbach 
zw. Guggenberg und Schwabeck. 1. 1. 
858.* — plantagineus Du Croz. (P. Hornemanni W. Meyer). 


Juni, Juli. In einem Graben des Paarthals bei 
Mergentau, und in Moorgräben zw. Lechhausen 
und Derching. 1. 3. 

859. — rufescens Schrad. Juni, Juli. Langsam fliessende 
Gewässer; bei Hard und Reinhardshausen, bei 
Derching, in einem Quellbach bei Mering. 1. 3. 

— gramineus L. Var. heterophyllus Fries. Juli, Aug. 
Tümpel im Meringer Lechfeld. I. 1. 

S60. —  perfoliatus L. Juni, Juli. Im Scharlachbach bei 

Guggenberg. 1. 2. 

861. —- cerispuss L. Juni— Aug. In den Stadtgräben, in 
Gräben zw. Lechhausen und Gersthofen, in der 
Schmutter bei Batzenhofen. I. 4. 

862. — pusillus L. Juli, Aug. Moorgräben zw. Lechhausen 
und Mühlhausen, im Reinhardshauserbach bei 
Hard. 1.3. 

863. — pectinatus L. Juli, Aug. Gräben und Bäche der 
Lechebene, in der Paar bei Kissing und bei 
Mergentau. IV. 4, 

864.  — densusL. Juli—Sept. Gräben, Bäche, Altwasser. IV.6. 

Zannichellia Mich. Zannichellie. 

865.* — palustris L. Mai—Sept. In einem Graben zw. Lech- 
hausen und Stätzling, in der Paar bei Kissing, 
in der Sinkel zw. Grossaitingen und Wehringen, 
fruchtend in einem Bächlein bei Unterach. II. 3. 


98. Fam. Lemnaceen. 


Lemna L. Wasserlinse, Entengrün. 
866. — trisulca L. Mai. Stehende Gewässer, Pfützen. III. 4. 


867. 
868. 


869. 


870. 


871. 


872. 
873. 


874. 


876. 


SR 


314 


polyrrhiza L. Mai. Stehende Gewässer, Pfülzen. I. 3. 

minor L. Mai. Stehende Gewässer, Gräben, Pfützen. 
V..;6: 

gibba L. Mai. Altwasser der Wertach. Il. 4. 


99. Fam. Typhaceen. 


Typha Tourn. Rohrkolben. 


latifolia L. Juni, Juli. Bachufer oberhalb des Sieben- 
tischwaldes, im Weiher beim Scheppacherhof und 
in Thongruben bei Lützelburg. 1. 3. 

minima Funk. Mai, Juni. Auf feuchtem Sande der 
Lechufer; Ablass, Friedbergerau, Kissing, Lech- 
auen zw. der Lechhauser- und Friedbergerbrücke. 
I. 4. 


Sparganium Tourn. Igelkolben. 


ramosum L. Juli, Aug. Ufer, Gräben, Moore. IV. 3. 

simplex Huds. Juni—Aug. Stehende Wasser, Ufer 
der Wertach. Il. 2. 

minimum Fr. (Sp. natans Aut.) Juli, Aug. Gräben 
am Wege nach Wulfertshausen, in Torfgräben 
zw. Lechhausen und Mühlhausen, zw. Gross- 
aitingen und Wehringen. Il. 2. 


100. Fam. Araceen. 


Arum L. Aronswurz. 


maculatum L. April, Mai. Hecken, Gebüsche, Wald- 
ränder; bei der Lotzbeck’schen Tabakmühle, von 
Friedberg bis zur Sägemühle, am Abhang des 
Schlossberges von Mergentau, an der Leite bei 
Bergen. II. 2. 


Acorus L. Kalmuswurz. 


Calamus L. Juni, Juli. Teichufer, Gräben; Schep- 
pacherhof, Hard, Mühlhausen. 1. 3. 


101. Fam. Orchidaceen. 


Örchis L. Knabenkraut. 


militaris L. April-—- Juni. Feuchte Flussufer, Auen 
und Gebüsche der Lech- und Wertachebene. IV.3. 


345 


378. — - usiulata L. Mai, Juni. Heiden und Triften der 
Lechebene, auf Heidewiesen bei Kissing und zw. 
Göggingen und Bergheim. II. 3. 


879. — coriophora L. Mai, Juni. Lechfeld bei Siebenbrunn 
und Haunstetten, auf Heidewiesen bei Bergheim. 
11.22: 

Ss0. — Morio L. April, Mai. Triften, Heiden und Heide- 
wiesen; an einem sumpfigen Abhang bei Stätz- 
ling. IV. 4. 

881. — palustris Jacqg. Juni, Juli. Moorgründe vor Mühl- 
hausen. 1.2. 

882. — maculata L. Juni. Feuchte Wiesen, Gebüsche; vor 


dem Lohwäldchen bei Westheim, bei dem Wellen- 
burger Weiher, bei Strassberg, von Friedberg 
gegen Ottmaring. II. 3. 


8833. — Jatifolia L. Mai, Juni. Feuchte Wiesen, Moore. V.3. 
884.  — incarnata L. Juni. Moorwiesen und Sümpfe der 
Lechebene. Il. 3. 
KR -- Var. ochroleuca Wüstn., zw. Stätzling und 
Mühlhausen. 
Gymnadenia R. Br. Händleinwurz. 
53. — conopsea R. Br. Juni, Juli. Wiesen, Heiden und 
Auen der Lechebene. IV. 4. 
856. — odoratissima Rich. Juni, Juli. Lechfeld, Meringer- 
aus 1.9 
Platanthera Rich. Kukuksblume, Waldhyazinthe. 
887. — bifolia Rehb. Juni, Juli. Lichte. Wälder, feuchte 


Wiesen; in den Lech- und Wertachauen, im 
Siebentischwald, bei Pfersee. II. 3. 

888.” - chlorantha Cust. (Pl. montana Rchb.) Juni, Juli. 
Feuchte Wiesen an der Wertach bei Pfersee, auf 
‘dem Lechfeld und in Lechauen. I. 3. 

Ophrys L. Ragwurz. 
389. — muscifera Huds. Fliegenorchis. Mai, Juni. Lech- 
_ auen zw. der Lechhauser- und Friedbergerbrücke 

und unterhalb Lechhausen, in der Friedberger- 
und der Meringerau. I. 2. 

890. — aranifera Huds. Spinnenorchis. Mai, Juni. Lechauen, 
Meringer Lechfeld, in der Friedbergerau. II. 2. 


346 


891. —- arachnites Murr. (O. fuciflora Rechb.) Mai, Juni. 
Auen und Heiden des Lechfelds; bei Mering, 
Lechhausen. II. 1. 
Herminium R. Br. Einwurz. 
892. — Monorchis R. Br. Mai, Juni. Heiden, Triften, Auen; 
Wertachauen bei Pfersee, Lechfeldwiesen zw. 
Kissing und Mergentau, auf den Höhen zw. Kis- 
sing und Hörmannsberg. I. 1. 
Anacamptis Rich. Straussstendel. 
893. -— pyramidalis Rich. Juni, Juli. Lechfeld; in der 
Meringerau, bei Königsbrunn, Lochhaus. 1. 1. 
Gephalanthera Rich. Kopfstendel. 
894. —  pallens Rich. (C. grandiflora Bab.) Juni. Lechauen, 
im Siebentischwald vom Ablass gegen Sieben- 
brunn, bei Stettenhofen. II. 1. 
Epipactis Rich. Sumpfwurz. 


39. — Jatifolia All. Juli, Aug. Gebüsche, Auen, Wälder. 
IV2: 

896.” — rubiginosa Gaud. Juni, Juli. Lechauen. I. 2. 

897. — palustris Grantz. Juni, Juli. Feuchte Wiesen und 


Ufergebüsche; in den Wertachauen bei Pfersee, 
in der Wolfszahnau, im Moor zw. Lechhausen 
und Stätzling. II. 4. 
Listera R. Br. Zweiblatt. 
898. — ovata R. Br. Mai, Juni. Auen, Wälder; Schinder- 
hölzchen bei Göggingen, Siebentischwald, Meringer- 
au, zw. Lechhausen und Gersthofen. Il. 3. 
Neottia Rich. Nestwurz. 
899. — Nidus avis Rich. Mai, Juni. Lechauen, Siebentisch- 
wald, Scherneck. II. 3. 
Goodyera R. Br. Kriechwurz. 
300.  —  repens R. Br. Juli, Aug. Im Siebentischwald beim 
Spickel und am Wege nach Siebenbrunn. 1. 1. 
Spiranthes Rich. Drehähre. 
301. — autumnalis Rich. Aug., Sept. Waldränder; bei 
Oberschönefeld, zw. Wellenburg und Bergheim, 
Scherneck und Rehling, und auf einer Heide südl. 
vom Schinderhölzchen. I. 2. 


909* — aestivalis Rich. Juli, Aug. Sumpfige Stellen vor 
Mühlhausen, zw. Friedberg und Wiffertshausen. 1.2. 
Liparis Rich. Glanzstendel. 
908.  — Loeselii Sw. (Sturmia Loeselii Rehb.) Juli. Sumpf 
bei Mühlhausen. 1. 1. 
CGypripedium L. Frauenschuh. \ 
I04. —  Galceolus L. Mai, Juni. Auen, Wälder; vom Ablass 
gegen das Jägerhäuschen bei Haunstetten, in der 
Meringerau, Lechauen bei Gersthofen, zw. der 


Gersthofer Mühle und dem Jägerhaus bei St. 
Stephan. 11. 3. 


102. Fam. TIridaceen. 


Iris Tourn. Schwertlilie. 

905. — Pseud-Acorus L. Mai, Juni. Gräben, Sümpfe und 
Ufer der Lech- und Wertachebene, in der Schmutter 
bei Ottmarshausen. IV. 5. 

906. — sibirica L. Juni, Juli. Moorige Wiesen, Sümpfe; 
Waldthal zw. Wellenburg und Anhausen, Wald- 
blösse am Abhang gegen das Diebelthal vor 
Strassberg, am Galgenbach im Meringer Lech- 
feld. 1. 4. 


1053. Fam. Amaryllidaceen. 


Narceissus L. Narzisse, Märzenbecher. 

907. — Pseudo -Nareissus L. April. Grasgärten in Berg- 

heim, Stätzling. I. 2. 
Leucojum L. Knotenblume. 

908.* — vernum L. Grosses Schneeglöckchen, Märzenglöck- 
chen. März, April. Gebüsche; im Diebelthal, 
an der Leite bei Bergen. In Grasgärten in Berg- 
"heim, Stätzling, Kissing. I. 3. 

Galanthus L. Schneeglöckchen. 

909. — nivalis L. Kleines Schneeglöckchen, Schneetröpfchen. 

Febr., März. Nur in Grasgärten. II. 3. 


348 


104. Fam. Liliaceen. 


Tulipa Tourn. Tulpe. 
910.* — silvestris L. April, Mai. Unter Hecken bei der 
Lotzbeck’schen Tabakmühle und bei Pfersee, in 
Grasgärten in Friedberg. I. 5. (Selten blühend.) 
Gagea Salisb. Goldstern. 
911.* — pratensis Schultes (G. stenopetala Rchb.) April, 
Mai. Unter Gebüsch bei Stätzling, Derching, 
Mergentau. I 2. 


919. — arvensis Schult. April. Auf Äckern; bei Ober- 
hausen, Pfersee, Stätzling, Derching. II. 3. 
913. — Jutea Schult. April, Mai. Hecken, Grasplätze; 


Stätzling, Derching, Wulfertshausen, Mergentau, 
an der Leite bei Bergen, in einem Obstgarten 
vor Stadtbergen. II. 2. 
Fritillaria L. Schachlilie. 
1A. -— Meleagris L. Mai. Auwiese unterhalb der Kunst- 
mühle bei Gersthofen. 1. 1. 
Lilium Tourn. Lilie. 


915. — bulbiferum L. Juni, Juli. Unter Gebüsch der Lech- 
auen beim Lochhaus. I. 1. 
916. — Martagon L. Türkenbund. Juni, Juli. Wälder; in 


den Lohwäldchen, in der Eichelau, bei Wulferts- 
hausen, zw. Mergentau und Kissing. I. 3. 
Anthericum L. Graslilie. 


IT. —- Liliago L. Juni, Juli. Wälder der westl. Höhen; 
Lohwäldchen bei Westheim, Kobel, Strassbere. II. 3. 
g18. ramosum L. Juni, Juli. Triften und Heiden der 


Lechebene; vor dem Siebentischwald, bei Kissing, 
Mergentau, Siebenbrunn. III. 4. 
Ornithogalum Tourn. Vogelmilch. 
319, — umbellatum L. Mai. Äcker, Grasplätze; im Loh- 
wäldchen bei Westheim, bei Lechhausen, Ober- 
hausen, zw. Täfertingen und Hirblingen. I. 3. 
920. — nutans L. Mai. Hecke bei der Kammgarnspinnerei, 
im Schlossgarten in Hainhofen. 1. 1. 
Scilla L. Meerzwiebel. 
921.” — bifolia L. Zweiblätterige M. April. Grasgarten und 
Hecke bei Schlipsheim. I. 1. 


349 


Allium L. Lauch. 

99. -— fallax Schult. Juli, Aug. Trockene Raine und Ab- 
hänge ; im Lechfeld zw. Stierhof und Mering, am 
Karlsberg bei Mühlhausen. I. 2. 

993. — suaveolens Jacg.. Aug. Moorwiesen bei Stätzling 

| und Mühlhausen, feuchte Mulden zw. Königsbrunn 

und Lochhaus. I. 3. 

Y94. — oleraceum L. Juni, Juli. Hecken, Gebüsche; bei Gerst- 
hofen, auf der Höhe zw. Friedberg und Wulferts- 
hausen, an der Leite bei Bergen. II. 2. 


995.* — rotundum L. Juni, Juli. In einem Strassengraben 
bei Meringerzell. I. 1. 

996.* — vineale L. Juni, Juli. Äcker bei Haberskirch, Mei- 
tingen, in der Kiefernpflanzung bei Mergentau. 
1,2. 

927. — carinatum L. Juli. Gebüsche, Auen, Moorwiesen ; 


Lechauen, Siebentischwald, zw. Lechhausen und 
Mühlhausen. II. 4. 

In Gärten werden häufig kultiviert: Allium Cepa, gemeine oder 
Sommerzwiebel, A. fistulosum, Winterzwiebel, A. ascaloni- 
cum, Schalottenzwiebel, A. Porrum, Lauch, A. sativum, 
Knoblauch, A. Schovenoprasum, Schnittlauch. 


Muscari Tourn. Traubenhyazinthe. 


998. _—- botryoides Miller. April, Mai. Heidewiesen bei Mergen- 
tau, Haunstetten, unter Gebüsch in der Eichelau. 
1. 3. 

929.* — racemosum Mill. April, Mai. An Ackerrainen bei 


St. Stephan. 1. 1. 
Hemerocallis L. Taglilie. 
930. — flava L. Juni. Lechufer in der Meringerau und 
gegen Lochhaus, feuchte Wiesen unterhalb St. 
Stephan. I. 2. 


931* — fulva L. Juli. Lechauen unterhalb Oberhausen. 1.1 
Asparagus Tourn. Spargel. 
932. — offieinalis L. Juni, Juli. Gebüsche, Waldränder; 


Siebentischwald. Wolfszahnau, Wellenburg, Deu- 
ringen, Hammel. II. 2. (In Gärten häufig kulti- 
viert.) 


Br a 


350 
Gonvallaria L. Maiglöckchen. 
933. ..— . majalis L. Mai. :-Wälder, Gebüsche. "IV. A. 
Majanthemum Weber. Schattenblume. 
934. — bifolium Schmidt. Mai, Juni. Wälder der westl. 


Höhen, Lechfeldauen. IV. 5. 
Polygonatum Tourn. Weisswurz. 
9355.  — offieinale All. (Convallaria Polygonatum L.) Salo- 
monssiegel. Mai, Juni. Auen, Wälder, Heiden; 
Lechauen beim Ablass und Siebenbrunn, bei Mühl- 
hausen. 1. 3. 
936.  — multiflorum All. (Conv. multiflora L.) Mai, Juni. 
Wälder, Gebüsche; in den Lohwäldchen, bei Mer- 
gentau, zw. Stätzling und Derching. II. 4. 
937.* — vertieillatum All. (Conv. verticillata L.) Mai, Juni. 
In Gebüschen zw. Strassberg und Guggenbere. 1.2. 
Paris L. Einbeere. 
938. --- quadrifolia L. Mai, Juni. Gebüsche, Wälder, Lech- 
und Wertachauen; Lohwäldehen bei Hammel, am 
Schlossberg von Mergentau. II. 4. 


105. Fam. GÜolehicaeceen. 


Golehieum Tourn. Herbstzeitlose. 


3a — autumnale L. Sept., Okt., zuweilen auch März, April. 
Wiesen. VI. 5. 
Veratrum Tourn. Germer, weisse Niesswurz. 
IA. — album L. Var. Lobelianum Bernh. Juli, Aug. Im 
Diebelthal. 1. 3. 
Tofieldia Huds. Torflilie. 
941. -— calyculata Wahlb. Heiden und Moore. II. 4. 


106. Fam. Junecaceen. 


Juncus Tourn. Simse. 
949. — effusus L. Juni, Juli. Gräben, Triften, Ufer, feuchte 
Orte Sy 
— — Var. conglomeratus L. Juni. Gräben, Ufer, 
Triften; Deuringen, Stätzling. I. 3. 
943.  — glaucus Ehrh. Juli, Aug. Gräben, Tümpel, Ufer, Moore. 
Y1.=0; 


sol 


AA. — obtusiflorus Ehrh. Juli, Aug. Gräben, Tümpel, 
Moore; am Wege nach Stätzling und Derching, - 
im Kiefernhölzchen bei Mergentau. Ill. 3. 


945. -— silvaticus Reichard. Juli, Aug. Gräben, Waldsümpfe, 
Moore. IV.5 

946. _— lamprocarpus Ehrh. Juli, Aug. Feuchte Orte, Moore. 
v1. 6. 

947. — alpinus Vill. Juli, Aug. Auf Lechkies von Kissing 
bis Lechhausen. I. 3. 

948. — supinus Mönch. Juli, Aug. Hinter Deuringen, bei 
Batzenhofen, Gailenbach. II. 2. 

949% — tenuis Willd. Juni, Juli. Feuchte Waldwege; Burg- 


walden, zw. Scheppacherhof und Döpshofen, 
Guggenberg. II. 2. 


I50. — compressus Jacq. Juli, Aug. Feuchte Wege, Triften, 
Moore. IV. 6. 

951.* — sphaerocarpus Nees. Juli, Aug. Feuchte Waldwege 
w. Peterhof und Maunburg. 1. 2. 

952. - bufonius L. Juni—Aug. Feuchte Wege, Sümpfe, 


Moorgründe. V. 6. 
Luzula DC. Hainsimse. 
953. — pilosa Willd. April, Mai. Gebüsche, Wälder. IV.5 
954. _ albida DC. (L. angustifolia Garcke.) Juni, Juli. Wälder, 
Höhen. IV. 4. 


ce — — Var. rubella Koch. Im Mersalaner Wald. 
955. -- campestris DC. April, Mai. Raine, Triften, Heiden, 
Wiesen. V.5. 
956* — multiflora Lejean. Mai, Juni. Laubwälder; bei Deu- 


ringen. II. 2. 


107. Fam. Cyperaceen. 


CGyperus Tourn. Cyperngras. 
957. —  flavescens L. Juli, Aug. Sumpfige Orte; im Schmutter- 
thal, am Fusswege nach Stätzling und Mühl- 
hausen. II. 3. 
958. — fuscus L. Juli, Aug. Sumpfige Orte, Wassertümpel; 
zw. Göggingen und Bergheim, bei Mühlhausen. I. 3. 


959. 


I60. 


I6A. 


I69. 


I66. 


352 


Schoenus L. Kopfriedgras. 


— nigrieans L. Mai, Juni. Moore der Lechebene ; 
Lechfeld, Mühlhausen. III. 6. 

— ferrugineus L. Mai, Juni. Moorwiesen der westl. 
Höhen, des Lech- und Wertachthals und an der 
Schmutter. IV. 5. 


Gladium R. Br. Schneidgras. 


— Mariscus R. Br. Juli, Aug. Moorgründe zw. Lech- 
hausen und Derching. I. 2. 
Heleocharis R. Br. Schlammgras. 
— palustris R. Br. (Seirpus palustris L.) Juni, Juli. 
Nasse Gräben, Pfützen, Moore. V. 6. 
— uniglumis Link. (Se. uniglumis Schult.) Juli, Aug. 
Feuchte Stellen, Gräben, Sümpfe; an der Wertach 
bei Pfersee, zw. Lechhausen und St. Stephan. II. 3. 
— ovata R. Br. (Sc. ovatus Roth.) Juli, Aug. Sümpfe, 
feuchte Fiussufer: bei Lechhausen, in der Meringer- 
au, in Wäldern bei Lützelburg und bei Mering. Il. 3. 
— acicularis R. Br. (Se. acicularis L.) Juli, Aug. Feucht- 
sandige Bach- und Flussufer; an der Wertach 
zw. Göggingen und Bergheim, bei Wellenburg, an 
der Paar bei Mergentau, Kissing, Mering. II. 3. 
Scirpus Fourn. Binse. 


—  pauciflorus Lightf. Juni, Juli. Feuchte Flussufer 
und Moorgründe; an Lech- und Wertachufern, 
an der Ach bei Stätzling. II. 5. 

— setaceus L. Juli, Aug. Überschwemmte Stellen, 
Ufer, feuchte Wälder; bei Wellenburg, Hard, im 
Mergentauer Wald, am Fussweg zum Asfalghof, 
in Gräben bei Hochdorf. II. 3. 

— Jlacustris L. Teichbinse. Juni, Juli. In Altwassern, 
Teichen, Mooren. IV. 6. 

—  Tabernaemontani Gmelin. Juni. In Lechauen bei 
Mering und in Tümpeln vor Derching. I. 2. 

—  silvaticus L. Juli, Aug. Feuchte Wiesen und Gräben; 
zw. dem Rosenauberg und der Wertach, in 
Wassergräben bei den Lohwäldchen, bei Gailen- 
bach, Lechhausen. III. 3. 


Eu ae 


399 


— compressus Pers. Juli, Aug. Feuchte Bach- und 

Flussufer. IV. 5. 
Eriophorum L. Wollgras. 

— vaginatum L, April, Mai. Auf Moorgründen bei 
Derching. 1. 1. 

— angustifolium Ehrh. (E. polystachium L.) April, Mai 
Sumpfige Waldthäler der westl. Höhen, Moore 
bei Anhausen, Strassberg, an einem sumpfigen’ 
Abhang zw. Mergentau und Kissing. II. 2. 

— Jlatifolium L. April, Mai. Sumpfige Wiesen, Moore. 
EINER. 

—  gracile Koch. April, Mai. Im Hochmoor bei Strass- 
berg. 1.1. 

CGarex L. Segge, Riedgras. 

— dioica L. April, Mai. Sumpfige Bachufer des Lech- 
felds, im Moore zw. Lechhausen und Derching. I. 2. 

— Davalliana Sm. April. Mai. Feuchte Wiesen, Gräben, 
Ufer, Moore. IV. 6. 

— pulicaris L. April, Mai. Lechthalmoore; feuchte 
Vertiefungen im Meringer Lechfeld, bei Wulferts- 
hausen. 1. 2. 

— capitata L. Mai. Sumpfige Waldthäler der westl. 
Höhen; zw. Bannacker und Burgwalden. I. 2. 

— disticha Huds. (C. intermedia Good.) Mai. Gräben, 
Sümpfe. IV. 5. 

-— vulpina L. Mai. Sumpfige Waldthäler; im Schmutter- 
thal zw. Westheim und Ottmarshausen, im An- 
hauserthal, bei Obergriesbach. II. 4. 

— muricata L. Mai. Raine, Grasplätze, Auen, Wälder. 

vi. 

— — Var. virens Koch. Bei Wulfertshausen. 

— teretiuscula Good. Mai. Sumpfwiesen, Moore; Lech- 
feld, Haberskirch, Hartwald bei Mering. Il. 2. 

— paniculata L. Mai, Juni. Sumpfige Ufer; Wolfszahn, 
Obergriesbach. I. 2. 

— paradoxa Willd. Mai, Juni. Sumpfige Wiesen, Moore; 
bei Strassberg, zw. Deuringen und Anhausen, bei 
der Ottmarshauser Mühle. I. 2. 

23 


986. 


987. 


988. 


989. 


939: 


1000. 


1001. 


394 


remota L. Mai, Juni. Feuchte Wälder; Siebentisch- 
wald, Derching, Anwalding. I. 2. 


brizoides L. Mai, Juni. Wälder der westl. und östl. 
Höhen. IV. 4. 


stellulata Good. (C. echinata Murr.) Mai. Feuchte 
Wiesen, Gräben, Waldthäler; im Anhauserthal, 
bei Derching, Dasing. I. 2. 


leporina L. Mai, Juni. Wälder der westl. Höhen; 
Kobel. II. 6. 
— Var. argyroglochin Horn. Im Wald bei 
Althegnenberg. 
elongata L. Mai. Feuchte Waldwiesen der westl. 
Höhen, Gräben bei Westheim. I. 2. 


canescens L. Mai. Sümpfe im Anhauserthal. I. 3. 

strita Good. Mai, Juni. Ufer, Sümpfe, Moore; 
Kanalufer im Siebentischwald. IV. 6. 

vulgaris Fr. (C. Goodenoughii Gay.) April, Mai. 
Gräben, Sümpfe, Moore. VI. 6. 

acuta L. (C. gracilis Curtis.) Mai, Juni. Gräben, 
Ufer; an der Wertach, am Lochbach. I. 4. 

Buxbaumi Wahlb. Mai. Feuchte Stellen des 
Meringer Lechfelds. I. 2. 


limosa L. Mai, Juni. Moore bei Strassberg. 1. 2. 

pilulifera L. Mai. Wealdränder; bei Strassberg, im 
Diebelthal, bei der Griesmühle unterhalb Hügels- 
hart 182! 

tomentosa L. April, Mai. Lechauen, Siebentisch- 
wald, Gersthofen. II. 5. 

montana L. April, Mai. Heiden, Lechfeldwiesen, 
Auen; zw. Kissing und Mergentau, Lechauen. 
112: 

ericetorum Poll. April, Mai. Trockene Abhänge, 
Heidewiesen ; lichte Stellen im Schinderhölzchen, 
bei Wellenburg, Mergentau, Mühlhausen, Miedring. 
III. 4. 

verna Vill. (C. praecox Jacq.) April. Heiden und 
trockene Grasplätze der Lech- und Wertachebene. 
v..D. 


=. BE a Fe 


1015. 


355 
longifolia Host. (C. polyrrhiza Wallr.) April, Mai. 
Wälder der westl. Höhen. II. 5. 


humilis Leyss. März, April. Trockene Abhänge 
zw. Stätzling und Derching, auf dem Lechfeld 
bei Kissing. I. 2. 

digitata L. April, Mai. Gebüsche, Wälder; Loh- 
wäldchen, Friedbergerau, Wulfertshausen. I. 3. 

ornithopoda Willd. April, Mai. Wälder, Gebüsche, 
Abhänge ; Friedbergerau, Wolfszahnau, Schinder- 
hölzchen, Heiden der Lechebene. II. 5. 


alba Scop. April, Mai. Gebüsche, Wälder; Lech- 
und Wertachauen, im Siebentischwald. II. 6. 

pilosa Scop. Mai. Lohwäldchen bei Hammel, am 
Kobel, im Walde bei Peterhof. II. 2. 

panicea L. Mai. Feuchte Wiesen, Flussufer, Auen. 
N 2:6: 

glauca Scop. (C. flacca Schreb.) April, Mai. Feuchte 
Wiesen, Gebüsche, Auen, Ufer, Moore. V. 5. 

pallescens L. Mai. Wälder der westl. snd östl. 
Höhen. V.5. 

sempervirens Will. Mai, Juni. Lechfeldwiesen zw. 
Kissing und Mergentau, trockene Stellen im 
Schinderhölzehen. I. 3. 


flava L. Mai, Juni. Feuchte Ufer an Lech und 
Wertach. IV. 4. 

Oederi Ehrh. Mai, Juni. Feuchte Gräben, Sümpfe ; 
Lohwäldchen, Strassberg, Tümpel bei St. Afra. 
II. 4. 

Hornschuchiana Hoppe. Mai, Juni. Feuchte Wiesen, 
Gräben; zw. Lechhausen und Friedberg, bei 
Mergentau, Stätzling, Wulfertshausen. Ill. 4. 

fulva Good. (C. Hornschuchiana X flava.) Mai, 
Juni. Feuchte Wiesen; hinter Leitershofen, bei 
Wulfertshausen, zw. St. Stephan und Scherneck. 
102: 

distans L. Mai, Juni. Feuchte Wiesen, Ufer; Lech- 
feld, Meringerau, Ottmaring, Derching, Wulferts- 
hausen. II. 4. 

DIE 


1029. 


1030. 


396 


—- silvatica Huds. Mai, Juni. Schattige Wälder; Sie- 
bentischwald, Wulfertshausen, Derching. Il. 3. 

—  Pseudo-Cyperus L. Mai, Juni. Am nördl. Ufer des 
Weihers bei Obergriesbach. I. 2. 

— ampullacea Good. (C. rostrata With.) Mai, Juni. 
Gräben, Teiche, Sümpfe. V. 6. 

— vesicaria L. Mai, Juni. Gräben, Teiche, Sümpfe; 
bei Leitershofen, im Anhauser- und im Diebel- 
thal. II. 4. 

— acutiformis Ehrh. (C. paludosa Good.) Mai, Juni. 
Ufer, Gräben, Moore. IV. 5. 

— riparia Curt. Mai, Juni. Ufer der Paar bei Mering, 
im Schlossweiher bei Schmiechen und bei Pritt- 
riching. 1.°9. 

—- filiformis L. Mai, Juni. Sümpfe, Moore; Strassberg, 
Diebelthal, Haberskirch. 1. 2. 

— hirta L. Mai, Juni. Sandige Ufer, trockene Gräben, 
Abhänge; Rosenauberg, Siebentischwald, Fried- 
berg. IV. 3. 


108. Fam. Gramineen. 
AndropogonL. Bartgras. 
— Ischaemum L. Aug., Sept. Sonnige Abhänge; 
Mühlhausen, zw. Scherneck und Rehling. I. &. 
Panicum L. Hirse. 


— sanguinale L. Julı--Okt. Gartenland, Schutt. II. 3. 
— lineare Krocker. (P. glabrum Gaud.) Juli — Sept. 
Brachäcker; Kissing, zw. Scherneck und An- 
walding. 1.3. 
— Crus galli L. Juli, Aug. Äcker; Hainhofen, Wul- 
fertshausen, Mühlhausen. II. 2. 
P. ciliare Retz., im Garten des Benediktiner Stiftes dahier, P. 


miliaceum L., angebaut bei Dasing und Obergriesbach, ver- 
wildert auf Gartenland und Schutt. 


Setaria Beauv. Hirsengras, Fennich. 
-- viridis Beauv. Juli, Aug. Gärten, Äcker, Felder. 
Il. 4. 
— glauca Beauv. Juli, Aug. Äcker, Wegränder. IV. 5. 


1051.* —  verticillata Beauv. Juli, Aug. Böschung am Pfannen- 
stiel gegen das Lueginsland. 1. 2. 
Phalaris L. Glanzgras. 

1032. — arundinacea L. Juni, Juli. Gräben, Ufer. IV. 3. 
1033.”  — canariensis L. Juli—Sept. Verwildert auf Compost- 
haufen, Schutt, an Wegen. II. 2. 

Ph. pieta L, Bandgras, in Gärten gepflanzt. 
Hierochloa Gmel. Mariengras, Darrgras. 
10534. — odorata Wahlb. (H. borealis R. u. Sch.) Mai. Lech- 
auen von der Gersthofer Kunstmühle gegen St. 
Stephan, am Wertachdamm zw. Pfersee und 
Gögeingen. I. 2. 
Anthoxanthum L. Rucheras. 


1055. — odoratum L. Mai, Juni. Wiesen, Raine. VI. 6. 
Alopecurus L. Wiesenfuchsschwanz. 

1036. — pratensis L. Mai, Juni. Wiesen. - VI. 6. 

1037. °— agrestis L. Juni, Juli. Bahnböschung bei dem 


pıotest. Friedhof, Ackerränder zw. Oberhausen 
und Kriegshaber. I. 2. 


1038. — geniculatus L. Juni, Juli. Gräben, Pfützen; Stadt- 
berger Ziegelstadel, Bannacker, Derching. 1. 3. 
1039. — fulvus Sm. Juni—Aug. Gräben, Waldwege; Wel- 


lenburg, Bannacker, Strassberg, Mühlhausen, 
Heimeltshofen. II. 3. 
Phleum L. Lieschgras. 

1040. -—- Böhmeri Wibel. Juni, Juli. Trockene Grasplätze, 
Abhänge, Raine; am° Rosenauberg, zw. Ober- 
hausen und Gersthofen, Stätzling und Derching. 
13: 

1041. — pratense L. Timotheusgras. Mai— Aug. Wiesen, 

Raine VI. 6. 
— Var. nodosum L. Bei Luisensruhe. 


Oryza Tourn. Reis. 
1042.* — clandestina Al. Br. (Leersia oryzoides Sw.) Aug., 
Sept. Gräben, Ufer; an der Schmutter bei Ott- 
marshausen, am Diebelbach, zw. Göggingen und 
Bergheim, an der Paar bei Kissing und Mering, 
am Bache zw. Hochdorf und Bairaberg. Il. 3. 


IP aSE 


Agrostis L. Straussgras. 


1043. — vulgaris With. (A. stolonifera L.) Fioringras. Juni, 
Juli. Wiesen, Raine, Ufer. V. 5. 
1044. — alba L. Juni, Juli. Wiesen, Raine, Ufer, Wälder. 
v5. 
— — Var. stolonifera E. Meyer. Wiesen, Raine. 
1045.* — canina L. Juni— Aug. Feuchte Orte; Derching, 


Mergentau. II. 3. 
Apera Adans. Windhalm. 


1046. _— Spica venti Beauv. Juni, Juli. Äcker. VI. 6. 
Calamagrostis Adans. Schilfgras. 
1047. —. litorea DC. Juli, Aug. Lech- und Wertachufer; 
beim Ablass, St. Stephan. I. 3. 
1048. — epigeios Roth. Juli, Aug. Fluss- und Bachufer. V. 6. 
1049. — montana Host. (C. varia Link.) Juli, Aug. Lech- 


auen; am Reichskanal im Siebentischwald, Torf- 
moore zw. Lechhausen und Derching. II, 5. 
1050. —  silvatica DC. (C. arundinacea Roth.) Juli, Aug. Wälder 
der westl. Höhen und bei Stätzling. II. 3. 
Milium L. Flattergras. 
1051. — effusum L. Juni, Juli. Schattige Wälder, bes. der 
westl. Höhen ; Lohwäldchen, bei der Friedberger 
Sägemühle, Kissing. II. 3. 
Phragmites Trin. Schilf, Schilfrohr. 
1052. -— communis Trin. (Arundo Phragmites L.) Aug., 
Sept. Ufer, Altwasser, Teiche, Sümpfe. V. 6. 
Sesleria Scop. Kopferas. 


1053. — coerulea Ard. April, Mai. Moore der Lechebene. 
1.5. 
Koeleria Pers. Kammschmiele. 
1054. — cristata Pers. Mai— Juli. Trockene Wiesen, Raine, 
Abhänge. V.5. 
Aira L. Schmiele. 
1055. — caespitosa L. Juni, Juli. Feuchte Wiesen, Wälder, 
Ufer. V. 4. 
— — Var. pallida Koch. In den Lohwäldchen. 
1056. — flexuosa L. Juni— Aug. Wälder, Wealdblössen, 


Gebüsche; Deuringen, Mergentau, Hartwald, 
Wulfertshausen. ill. 5. 


1057. 


1058. 
1059. 
1060. 


1061. 


1062. 
1063.* 


1064. 


1065. 


1066. 
1067. 
1068. 
1069. 


1070.* 


Holcus L. Honiggras. 
— Jlanatus L. Juni— Aug. Feuchte Wiesen, Triften, 
Wälder. VI. 6. 
mollis L. Juli, Aug. Gräben in Wäldern ; Wellen- 
burg, Deuringen. Il. 3. 
Arrhenatherum Beauv. Glatthafer. 
— elatius M. u. Koch. (Avena elatior L.) Französ- 
isches Raygras. Wiesen, Heiden. VI. 6. 
Avena Tourn. Hafer, Haber. 
— pubescens L. Juni, Juli. Wiesen. VI. 6. 
— pratensis L. Juni, Juli. Trockene Abhänge, Heide- 
wiesen; Rosenauberg, am Siebentischwald. II. 3. 
— flavescens L. Goldhafer. Juni, Juli. Wiesen. V1. 6. 
— caryophyllea Wigg. Juni, Juli. Sandige Plätze und 
Raine; am Waldrand bei Luisensruhe, auf san- 
digen Äckern bei Mergentau, Raine bei Ober- 
griesbach. I. 3. 
— fatua L. Flughafer. Juli, Aug. Auf Getreide- 
feldern; am Rosenauberg, bei Wellenburg. 1. 2. 
Allgemein angebaut wird A. sativa L., gemeiner Hafer, seltener 
A. orientalis Schreb., Fahnenhafer. 
Sieglingia Bernh. Dreizahn. 
—  decumbens Bernh. (Triodia decumbens Beauv.) 
Juni, Juli. Heiden, Triften, Waldränder; Fried- 
berg, Wiffertshausen, bei der Griesmühle im 
Paarthale, am Hagenbach zw. Station Kissing 
und Schwabhof, zw. Engelshof und Bannacker, 
bei Stettenhofen. III. 2. 
Melica L. Perlgras. 
— nutans L. Mai, Juni. Wälder, Auen. IV. 4. 
Briza L. Zittergras. 
— media L. Juni, Juli. Wiesen, Raine, Heiden. VI. 5. 
Poa L. Rispengras. 
— annua L. März- Sept. Wiesen, Gartenland, Weg- 
ränder, Schutt. VI. 6. 
— bulbosa L. Var. vivipara K. Mai, Juni. Wiesen 
am Wege bei Mühlhausen. I. 2. 
— alpina L. Juni, Juli. Auf Kiesbänken des Lechs 
bei Lechhausen und Mering. I. 2. 


1071. 
1072.* 


1073. 


1074. 
1075. 


1076. 


1077. 


1078.* 


1079. 


1080. 


1081. 


1082. 


1083. 


960 


nemoralis L. Juni, Juli. Wälder, Gebüsche. IV. 5. 

sudetica Hänke. (P. Chaixii Vill.) Juni, Juli. Feuchte 
Waldränder und Waldschläge; zw. Deuringen 
und Diedorf, von Peterhof gegen Maunburg, bei 
Mergentau. II. 3. 

trivialis. Juni, Juli. Wiesen, Gräben, Wälder, Moore. 
VI. 6. 

pratensis L. Mai, Juni. Wiesen, Wälder. VI. 6. 

compressa L. Juni, Juli. Mauern, Triften, Ab- 
hänge; auf Mauerresten am Lueginsland, beim 
Franzosenwall, auf Kiesbänken bei Lechhausen, 
in den Lechauen, zw. Scherneck und Au. I. 3. 


Glyceria R. Br. Süssgras, Schwaden. 


spectabilis M. u. K. (Gl. aquatica Wahlb.) Juni, 
Juli. In stehenden und langsam fliessenden Ge- 
wässern ; Stadtgräben, Wertach, Paar, Ach. 11.5. 

fluitans R. Br. Juni— Aug. Gräben, Ufer, Sümpfe. 
V..». 

plicata Fr. Juni, Juli. Nasser Graben unter dem 
Schlosse bei Friedberg, am Waldrand bei Wul- 
fertshausen. 1. 1. 

distans Wahlb. (Festuca distans Kth.) Juni—Sept. 
Längs des Lechdammes vom städtischen Bau- 
stadel bis zur Stadtbachfabrik, an Mauern in 
Mering. 1.3. 


Catabrosa Beauv. Quellgras. 


aquatica Beauv. (Glyceria aquatica Presl.) Juli, 
Aug. Wassergräben, Ufer; im Schmutterthal 
bei Ottmarshausen, bei der Friedberger Säge- 
mühle, bei Stätzling und Mering. Il. 3. 


Molinia Mönch. Blaugras, Pfeifengras. 


coerulea Mnch. Juli, Aug. Feuchte Wiesen, Moore, 
Wälder. V. 4. 
— Var. altissima Link. In Wäldern der Höhen 
und im Siebentischwald. 


Dactylis L. Knäuelgras. 


glomerata L. Juni, Juli. Wiesen, Wälder. VI. 6. 


CGynosurus L. Kammgras. 


cristatus L. Juni, Juli. Wiesen, Triften, Raine. V.4. 


808 


Festuca L. Schwingel. 
1084. — ovina L. Schafschwingel. Mai, Juni. : Wiesen, 
Triften, Raine, Heiden; Wälder, Moore. VI. 6. 
(Auch in mehreren Varietäten und Formen). 


1085.* — heterophylla Haenke Juni, Juli. Lechauen bei 
St. Stephan. 1. 2. 

1086. — rubra L. Mai, Juni. Wiesen, Raine, Triften. IV. 3. 

1087 — silvatiea Vill. Juni, Juli. Im. Siebentischwald. 1. 2. 

1088. — gigantea Vill. Juni, Juli. Wälder; Hammel, Wul- 
fertshausen, Scherneck. II. 2. 

1089. “ — arundinacea Schreb. Juni, Juli. Ufergebüsche, 

Moore; an der Paar bei Mergentau. II. 3. 

1090. — elatior L. Wiesenschwingel. Juni, Juli. Wiesen. 
Y156. 

1091. . — loliacea Curt. (F. elatior L. x Lolium perenne L.) 


Jun. Am Saum des Fussweges nach dem 
Spickel, an Wiesen zw. Mering und Steinach. 


12. 
Brachypodium Beauv. Zwenke. 
1092. _—- silvaticum R. u. Sch. Juli, Aug. Wälder, Gebüsche; 


Siebentischwald, Strassberg, zw. Friedberg und 
Scherneck. II. 3. 
1093. — pinnatum Beauv. Juni, Juli. Lichte Wälder, Auen, 
Triften. IV. 4. 
Bromus L. Trespe. 


1094. — secalinus L. Juni— Aug. Auf Äckern unter der 
Saal zaV.#, 
. — Var. velutinus Schrad. Acker am Rosenauberg. 
RL — Var. hordeaceus Gmel. Auf Wiesen bei 
Mering. 
1095.” — racemosus L. Mai, Juni. Ackerränder bei Wellen- 


burg, Schafweiden bei dem Schwabhof und 
den Pitzelhöfen, am Hartwald bei Mering. 11. 2. 


* — _ — Var. commutatus Schrad. Sonnige Raine 
bei der Sanderube zw. Friedberg und Wul- 
fertshausen. 

1096. — mollis L. Mai, Juni. Wiesen, Äcker, Wege. V1. 6. 
1097.* —- patulus M. u. K. Mai, Juni. Eingeschleppt an der 


Hessingstrasse in Göggingen. 1. 1. 


362 


1098. — arvensis L. Juni, Juli. Trockene Äcker und Raine 
bei Friedberg, Wegränder am Lechdamm, Acker- 
ränder am Rosenauberg, auf Schutt. II. 2. 


1099. -—- äsper Murr. Juni, Juli. In Wäldern bei Hammel 
und von Friedberg bis Scherneck. III. 3. 

1100. — erectus Huds. Mai, Juni. Trockene Wiesen, Ab- 
hänge, Raine. V. 4. 

1101.* — inermis Leyss. Juni. Waldrand am Kobel, in der 
Friedbergerau. 1. 2. 

1109. — sterilis L. Juni, Jul. An Mauern, Zäunen, Weg- 
rändern, auf Schutt. IV. 2. : 

1103. — tectorum L. Mai, Juni. An Lechdämmen, am Bahn- 


damm bei Mering, an Rainen zw. Mühlhausen 
und Bergen. I. 4. 


Tritieum Tourn. Weizen. 


1104. — repens L. Quecke. Juni, Juli. Auf Äckern, in 
Hecken. VI. 6. 
Se — Var. caesium Presl. Bei den Stationsgebäuden 
Kissing und Mering. 
1105. — caninum L. Juni, Juli. Gebüsche, Hecken; im 
Siebentischwald, am Anhauserbach, bei Berg- 
heim. 1. 3. 


Tr. vulgare Vill,, Winter- und Sommerweizen, hie und da, 
Tr. Spelta L., Kern, Dinkel, Veesen, allgemein auf Äckern 


angebaut. 
Secale cereale L, als Sommer- und Winterroggen allgemein 
angebaut. 
Elymus L. Strandhafer. 
1106. — europaeus L. Juni, Juli. Waldrand bei Mühlhausen, 


im Walde gegen Anwalding. 1. 3. 
Hordeum Tourn. Gerste. 
1107. — murinum L. Mäusegerste. Juni, Juli. An Mauern 
und Wegen, auf Schutt. V. 5. 
Hordeum vulgare L., gemeine Gerste, H. hexastichum L,., 
sechszeilige, und H. distichum L., zweizeilige Gerste, auf 
Äckern angebaut. 


Lolium L. Lolch. 
1108. — perenne L. Englisches Raygras. Juni— Aug. Wiesen, 
Heiden, Wege. VI. 6. 


363 


1109*  — multiflorum Lam. (L. italieum A. Br.) Italienisches 
Raygras. Juni, Juli. An und auf Äckern bei 
Oberhausen, Stadtbergen, Haunstetten, ver- 
einzelt am Lechdamm und an der Friedberger- 
strasse. II. 3. 

1110. — -temulentum L. Taumellolek. Juni, Juli. Auf 
Äckern, an Ackerrainen; bei dem protest. Fried- 
hof, zw. Bergheim und Bannacker, Bobingen 
und Strassberg. I. 3. 

1111.* — remotum Schrank. (L. linicolum Al. Br.) Juni, 
Juli. Auf Leinäckern bei Stadtbergen. 1. 2. 

Nardus L. Borstengras. 

31-19: — striela L. Mai, Juni. Feuchte Wälder; bei Bann- 
acker, Leitershofen, Luisensruhe, am Kobel, an 
Waldrändern bei Friedberg. II. 3. 


II. Gymnospermen. 
(Nacktsamige.) 


109. Fam. Coniferen. 
Taxus baccata L., Eibe, und Thuja eedeniabe L., Lebensbaum, 
in Anlagen und Gärten angepflanzt. 
Juniperus L. Wachholder. 
1113: — communis L. März, April. Wälder, Auen, Heiden. 
V.0: 


J. Sabina L., Sevenstrauch, in Gärten und Anlagen. 
Pinus Tourn. Kiefer, Föhre. 


1114. —  silvestris L. Mai. Lechauen, Heiden, und in Wäldern 
der östl. Höhenzüge. IV. 5. 

1115.* — montana Mill. Mai, Juni. Wäldchen auf dem Lech- 
feld bei Kloster Lechfeld. I. 1. (Nördlichster 
Standort). 


P. Strobus L., Weymouthskiefer, in Wäldern, Gärten und An- 
lagen, P. nigricans Host., Schwarzkiefer, in Gärten und 
Anlagen gepflanzt. 


Abies Tourn. Tanne, Weisstanne, Edeltanne. 
1116: — pectinata DC. (A. alba Mill, Pinus Picea L.) Mai. 
In Wäldern der östl. Höhen; bei Stätzling, von 
Derching gegen Zahling. 1. 2. 
Picea Link. Fichte, Rottanne. 


1117. — excelsa Link. (Abies excelsa DC., Pinus Abies L.) 
Mai. Vorherrschender Waldbaum des Gebietes. 
VI. 6. 
Larix Tourn. Lärche. 
1118. — decidua Mill. (Larix europaea DC., Pinus Larix L.) 


In Wäldern der westl. Höhen, bei Deuringen, 
Leitershofen, Wellenburg und im Siebentisch- 
wald. II. 2. (Meistens angepflanzt). 


“BD Gefaess..Kryptogamen. 


(Gefaessführende Sporenpflanzen.) 


110. Fam. Equisetaceen. 


Equisetum L. Schachtelhalm. 


1119. — arvenseL. Zinnkraut. März, April. Feuchte Wiesen, 
Ufer, Acker. VW. 5. 

1120. — Telmateja Ehrh. (E. maximum Lam.) April, Mai. 
Sumpfige Waldschlucht bei Wulfertshausen. I. 2. 

1121. -— silvaticum L. Mai. Feuchte, schattige Waldstellen. 
NENBE 

1122. — palustre L. Juni. Sumpfige Wiesen, nasse Gräben, 


Moore. V.>5. 
= -—— Var. polystachium Milde. Zw. Stätzling und 
Derching. 
1125: —  limosum L. Juni. Altwasser, Teiche, Sümpfe, Gräben. 
II. 4. 


365 


— hiemale L. Juli, Aug. Schafthalm. Feuchte Wald- 
stellen ; im Lohwäldchen bei Westheim, im Kobel- 
wald gegen Hexenberg, in der Meringerau. II. 2. 

—  ramosissimum Desf. (E. ramosum DC.) Juni, Juli. 
Auf der Heide vor dem Siebentischwald, Heide- 
wiesen bei Kissing, Ackerränder bei Mergen- 
tau und Ottmaring. I. 3. 

— — Var. virgatum Al. Br. Auf der Heide vor dem 
Siebentischwald, Heidewiesen bei Kissing und 
in der Meringerau. 

—  variegatum Schleich. Juni—Aug. Feuchte, sandige 
Stellen der Lechufer, auf dem Lechfeld bei 
Mering, bei Siebenbrunn. II. 3. 

= -—- Var. elatum Rabenh. Grasige Stellen auf der 
Heide vor dem Siebentischwald. 


111. Fam. Lycopodiaceen. 


Lycopodium L. Bärlapp, Schlangenmoos. 
annotinum L. Juli. Aug. Schattige Wälder der 
westl. und östl. Höhen. IV. 3. 

—_ clavatum L. Juli, Aug. Wälder der westl. und 
östl. Höhen. IV. 4. 

— complanatum L. Juli, Aug. Lichte Waldstellen ; 
bei Biburg, Aystetten, Lützelburg, Ottmaring, 
Obergriesbach, Affing. I. 3. 

Selaginella Spring. Moosfarn. 

— spinulosa Al. Br. Juli, Aug. Auf dem Lechfeld 
bei Mering. 1. 2. 

—  helvetica Link. Juni- Aug. In den Lechauen, am 
Ablass, im Meringer Lechfeld, am Wertachdamm 
bei Pfersee. I. 3. 


112. Fam. Ophioglossaceen. 


Botrychium Swartz. Mondraute. 
— Lunaria Sw. Juni, Juli. An der Ilsungquelle vor dem 
Siebentischwald, Abhänge gegen die Schmutter 
bei Hirblingen. 1. 2. 
Ophioglossum vulgatum L. Im Grenzgebiet auf einem lehm- 
igen Brachacker bei Breitenbrunn. 


113. Fam. Polypodiaceen. 


Polypodium L. Tüpfelfarn. 
han. — vulgare L. Engelsüss. Juli, Aug. Hohlwege zw. 
Leitershofen und Wellenburg, bei Wulferts- 
hausen, an Baumstämmen am Fahrweg zum 
Schloss Mergentau, im Hailachwald bei Kissing. 


11.2. 
Phegopteris Fee. Buchenfarn. 

1134. — polypodioides Fee. (Polyp. Phegopteris L.) Juli, 
Aug. Hohlweg zw. Leitershofen und Wellen- 
buremlsl. 

1135. _-— Dryopteris Fee. (Polyp. Dryopteris L.) Juli, Aug. 


Hohlweg zw. Leitershofen und Wellenburg, Wald- 
weg von Deuringen nach Anhausen, Wälder 
hinter Mergentau, im Hailachwald bei Kissing. 


1,3: 
Aspidium R. Br. Schildfarn. 
1136. — lobatum Sw. (Asp. aculeatum Döll.) Juli, Aug. Im 


Rauhen Forst beim Peterhof. 1. 1. 
Polystichum Roth. Punktfarn. 
1137. — Filix mas Roth. (Aspidium Filix mas Sw.) Wurm- 
farn. Juli—Sept. Wälder und Schluchten der 
westl. und. östl. Höhen; bei Wellenburg, An- 


hausen, zw. Stätzling und Wulfertshausen, bei 
Derching. II. 4. 


1138. — cristatum Roth. (Aspidium cristatum Sw.) Juli, 
Aug. Im Moore bei Stätzling. 1. 1. 

1139. _— Thelypteris Roth. (Asp. Thelypt. Sw.) Juli, Aug. 
Unter Gebüsch im Moore bei Stätzling. 1. 1. 

1140. —  spinulosum DC. (Asp. spin. Sw.) Juli, Aug. Wälder, 


Moore; bei Leitershofen, Wellenburg, Deuringen, 
Bergheim, im Moore bei Stätzling. III. 3. 
Gystopteris Bernh. Blasenfarn. 
1141. -—  fragilis Bernh. Juli, Aug. Hohlwege beim Stadt- 
berger Ziegelstadei, bei Stätzling, am Waldrand 
bei Achsheim, bei Miedring. II. 2. 


| 
N 
4 
hr 
£ 
R 
e- 
h 


1142. 


1143. 


1144. 


1145. 


1146. 


1147. 


367 


Asplenium L. Milzfarn, Streifenfarn. 


Triehomanes Hudson. 


Miedring. 
viride Huds. 


zw. Kissing und Mering. 
Ruta muraria L. Mauerraute. 


Tl. 


Juli, Aug. 


Im Hohlweg bei 


Juli—Sept. In einer Kiesgrube beim 
Ablass und an einer Brunnenmauer am Abhang 


el: 
Juli— Sept. Alte 


Mauern; am Roten There, in Hettenbach. II. 2. 


Bernh. (Athyrium Fil. fem. Roth.) 
Wälder der westl. und östl. Höhen. 


Filix femina 
Juli, Aug. 
VAA. 


Blechnum L. Rippenfarn. - 
Juli, Aug. Wälder; am östl. Ab- 
hang des Hammelbergs, im Rauhen Forst bei 


Spicant Roth. 


Peterhof. 


8.2. 


Pteridium Gleditsch. Adlerfarn. 


aquilinum Kuhn. (Pteris aquilina L.) 


Lichte Wälder, buschige 


Kobelberg, 
1152: 


Wellenburg , 


Abhänge; 
Aystetten, 


Juli— Sept. 


Ablass, 
Derching. 


Die Pflanzenfamilien des Gebietes und deren Artenzahl. 


Ranunculaceen 
Berberidaceen 
Nymphaeaceen 
Papaveraceen 
Fumariaceen 
Cruciferen 
Cistaceen 
Violaceen 
Resedaceen . 
Droseraceen 
Polygalaceen 
Silenaceen 
Alsinaceen 
Elatinaceen . 
Linaceen 
Malvaceen 
Tiliaceen 
Hypericaceen 
Aceraceen 


Hippocastanaceen 


Geraniaceen 
Balsaminaceen 
Oxalidaceen 
CGelastraceen 
Rhamnaceen 
Papilionaceen 
Amygdalaceen 
Rosaceen 
Pomaceen 
Onagraceen 


Halorrhagidaceen . 


Hippuridaceen 
Gallitrichaceen 


Geratophyllaceen . 


wo 


rS 
FebebbbsbPrrweNnı 


km, 


ve ro IE 
Orb mm Oö 


ww NS 


368 


Lythraceen . 
Tamariscaceen 
Cucurbitaceen . 
Portulacaceen 
Paronychiaceen 
Scleranthaceen 
Crassulaceen 
Grossulariaceen 
Saxifragaceen 
Umbelliferen 
Araliaceen 
Cornaceen 
Loranthaceen 
Gaprifoliaceen 
Rubiaceen 
Valerianaceen 
Dipsaceen 
Compositen . 
Ambrosiaceen 
Gampanulaceen 
Vacciniaceen 
Ericaceen 
Pirolaceen 
Oleaceen 
Asclepiadaceen 
Apocynaceen 
Gentianaceen 
Polemoniaceen 
Convolvulaceen 
Boraginaceen 
Solanaceen 


Scrophulariaceen . 


Orobanchaceen 
Labiaten . 


Du 9: armen 


— 
SO 9 Om ID m 


13 


Be 
DSB web S 


m 


ho 
DIS FITEIDENSERET 


41 


369 


Verbenaceen 1 | Hydrocharitaceen 
‚Lentibulariaceen 5 | Alismaceen . 
Primulaceen 11 | Butomaceen 
Globulariaceen 2 | Juncaginaceen . 
Plantaginaceen 3 , Potameen 
Amarantaceen . 9 | Lemnaceen 
CGhenopodiaceen 12 | Typhaceen 
Polygonaceen 20 | Araceen 
Thymelaeaceen 3 | Orchidaceen 
Santalaceen 4 \ Iridaceen 
Elaeagnaceen 1 Amaryllidaceen 

h Aristolochiaceen 1 | Liliaceen . 

Euphorbiaceen 10 | Colchicaceen 

| Urticaceen 3 | Juncaceen 

CGannabaceen 1 | Cyperaceen . 

i Moraceen 1 | Gramineen 
Ulmaceen 3 | Coniferen 

4 Juglandaceen 1 | Equisetaceen 

i Cupuliferen 3.) Lyecopodiaceen 

: Betulaceen S | Ophioglossaceen 
Salicaceen 15 | Polypodiaceen . 

Zusammenstellung. 

3 Theotyledonens sus u An 3 1 #085 

E Monocotyledonen=.., un. ,.,...262 

EN Gymnospermen. re. aa nr nr. 6 

Gefisskryplocamen. a ee 29 


| 1147 Arten. 


24 


370 


Anhang. 


I. Verzeichnis der in CGaflisch’s: „Ubersicht der Flora von 
Augsburg“ aufgeführten, seitdem aber verschwundenen 
Arten. 


Kernera saxatilis Rehb. Lechkies beim Ablass. 

Iberis umbellata L. Gartenflüchtling auf Lechkies. 

Viola stagnina Kit. Torfmoor bei Derching. 

Drosera rotundifolia L. Moore der Lechebene und zw. Strass- 
berg und Bannacker. 

Sagina apetala L. Mauerbrüstung der Rotenthor-Brücke. 

Linum flavum L. Lechfeld. 

Althaea offieinalis L. Gartenflüchtling auf Schutt. 

Melilotus parviflorus Desf. Grasplatz bei Pfersee. 

Ornithopus perpusillus L. Lechauen und Siebenbrunn. 

Rosa tomentosa-L. Hecken bei, dem Schleifgraben. 

Epilobium palustre L. Var. #. pilosum. Torfige Sümpfe bei Strass- 
berg. 

Saxifraga aizoides L. Lechkies bei Siebenbrunn. 

Galium saxatile L. Lechkies. 

Gnaphalium margaritaceum L. An Wegen bei Aystetten. 

Helichrysum arenarium DC. Raine bei Täfertingen und Biberbach. 

Aposeris foetida Less. Meringerau. 

Cirsium Erisythales Scop. Moorgründe hinter Lechhausen. 

Chondrilla juncea L. Acker bei Lützelbure. 

Chondrilla prenanthoides Vill. Auf Lechkies. 

Vaceinum Oxycoccos L. Wealdmoore bei Strassberg und im 
Diebelthal. 

Arctostaphylos officinalis Wimm. Meringerau. 

Puimonaria angustifolia L. Eichelau. 

Orobanche amethystea Thuill. Acker bei Haunstetten. 

Salvia Sclarea L. Schutthaufen. 

Scutellaria hastifolia L. Wolfszahn und Meringerau. 


371 


Cortusa Matthioli L. Lechkies beim Lochhaus. 
Polyenemum arvense L. Lechufer beim Wolfszahn. 
Gladiolus paluster Gaud. Lechfeld. 

Gephalanthera rubra Rich. Lohwäldchen. 

Allium sphaerocephalum L. Acker bei Wulfertshausen. 
Juncus squarrosus L. Lechauen. 

Poa bulbosa L. Var. vivipara. Mühlhausen. 


II. Verzeichnis der seit 1850 im Florengebiete neu ge- 
fundenen, meist eingeschleppten und nur sporadisch 
vorgekommenen, aber wieder verschwundenen Arten. 


Sisymbrium Columnae L. Ehemalige Filzfabrik in Mering. 


. Loeselii U. B 5 „ „ 
Sinapistrum Crntz. „ R : 5 
Erysimum canescens Rchb. 2 P f 


Lepidium virginieum L. Sheep 
Iberis amara L. Lechkies. 
Isatis tinetoria L. Bahndamm bei Hochdorf. 
Rapistrum perenne All. Bahndamm zw. Mering und Hochdorf. 
Dianthus prolifer L. Au bei Scherneck. 
Moenchia mantica Bartl. Bahnhof in Mering. 
Gerastium alpinum L. Wertachleite bei Strassberg. 
Malva Mauritiana L. Hochzoll. 
Medicago maculata Willd. Filzfabrik in Mering. 
N lappacea L. 2 5 “ 
Lathyrus Aphaca L. Acker bei den Pitzelhöfen. 
5 Nissolia L. Lohwäldchen bei Westheim. 
Rosa rubiginosa L. Var. umbellata Leers. Gebüsche vor der 


Wolfszahnau. 

Rosa dumetorum Thuill. Var. obtusifolia Chr. Gebüsche vor der 
Wolfszahnau. 

Rosa canina L. Var. biserrata Merat. Gebüsche vor der Wolfs- 
zahnau. 


Potentilla inelinata Koch. Acker zw. Kissing und Ried. 
; recta L. Bahndamm beim Spickel. 
Bupleurum rotundifolium L. Stadtberger Ziegelstadel. 
n faleatum L. Bahndamm zw. Mering und Hochdorf. 


Asperula arvensis L. Acker bei den Pitzelhöfen. 
24* 


372 


Galium parisiense L. Acker bei Stätzling. 

„  pedemontanum L. Bahndamm bei der Station Mering. 
Artemisia annua L. Schuttplatz bei dem israel. Friedhof. 
Anthemis mixta L. Bahndamm zw. Mering und Hochdorf. 
Hieracium aurantiacum L. Bei Königsbrunn. 

Gentaurea solstitialis L. Filzfabrik Mering. 
Senecio nebrodensis L. H 
Solanum miniatum Bernh. Kenllane am kleinen Exerzierplatz. 
Scopolina atropoides Schult. Erdhaufen im Bosch’schen Garten. 
Datura Tatula L. Schuttablagerung am Rosenauberg. 
Salvia silvestris L. Siebentischwald gegen den Ablass. 
Marrubium vulgare L. Filzfabrik in Mering. 
Armeria vulgaris Willd. Bahndamm bei Gersthofen. 
Plantago Cynops L. Schuttplatz beim israel. Friedhof. 
CGorispermum hyssopifolium L. Aufschüttung am kl. Exerzierplatz. 
Atriplex portulacoides L. = L 
Chenopodium urbiecum L. Schuttplatz bei tiechkihatteete 
Gephalanthera ensifolia Rich. Meringerau. 
Setaria italica Beauv. Bahndamm bei der Schwefelsäurefabrik. 
Alopecurus utriculatus L. Filzfabrik in Mering. 
Festuca rigida Kunth. r x ; 
> myurus L. r KR A 
Bromus confertus M. B. s Rs 5 
Triticum villosum M. B. z Kr R 
Hordeum maritimum With. £ £ . 

P secalinum Schreb. E N n 

. Tappeineri Hausm. ,„ x 5 
Aegilops triaristata Willd. e 2 g 
triuncialis L. Schuttplatz am Pfannenstiel. 


p)] 


KRegister 


der Familien- und lateinischen Gattungsnamen. 


(Die den Namen beigesetzten Zahlen bezeichnen die Seiten.) 


Abies 364 

Acer 283 
Aceraceen 283 
Achillea 309 
Achyrophorus 314 
Aconıtum 271 
Acorus 344 
Actaea 271 
Adonıs 269 

Adoxa 304 
Aegilops 372 
Aegopodium 300 
Aesculus 283 
Aethusa 300 
Agrimonia 293 
Agrostemma 280 
Agrostis 358 

Aira 358 

Ajuga 331 
Albersia 334 
Alchemilla 294 
Alectorolophus 327 
Alısma 342 
Alismaceen 342 
Alliarıa 273 
Allıum 349. 371 
Alnus 340 
Alopecurus 357. 372 
Alsinaceen 280 
Alsine 280. 
Alyssum 274 
Amarantaceen 334 
Amarantus 334 
Amaryllidaceen 347 
Ambrosiaceen 317 
Ampelidaceen 283 
Ampelopsis 283 
Amygdalaceen 290 
Anacamptis 346 
Anacharis 342 
Anagallis 333 
Anchusa 322 


Andropogon 356 
Anemone 269 
Anethum 301 
Angelica 301 
Anthemis 309. 372 
Anthericum 348 
Anthoxanthum 357 
Anthriscus 302 
Anthyllis 286 
Antirrhinum 324 
Apera 358 

Apium 299 
Apocynaceen 319 
Aposeris 370 
Aquilegia 271 
Arabis 273 
Araceen 344 
Araliaceen 3083 
Archangelica 301 
Arctostaphylos 370 
Arenarıa 230 
Aristolochiaceen 337 
Armeria 372 
Armoracia 275 
Arnica 310 
Arnoseris 313 
Arrhenatherum 359 
Artemisia 309. 372 
Arum 344 
Aruncus 290 
Arundo 358 
Asarum 337 
Asclepiadaceen 319 
Asparagus 349 
Asperugo 321 
Asperula 305. 371 
Aspidium 366 
Asplenium 367 
Aster 307 
Astragalus 288 
Astrantia 299 
Atriplex 335. 372 


tropa 323 
Avena 359 


Ballota 331 
Balsaminaceen 284 
Barbaraea 272 
Bartsia 327 
Batrachıum 269 
Bellidiastrum 307 
Bellis 307 
Berberidaceen 271 
Berberis 271 
Berteroa 274 
Berula 300 

Beta 335 

Betonica 331 
Betula 340 
Betulaceen 340 
Bidens 308 
Biscutella 275 
Blechnum 367 
Blitum 335 
Boraginaceen 321 
Borago 322 
Botrychium 365 
Brachypodium 361 
Brassica 274 
Briza 359 

Bromus 361. 372 
Bryonia 297 
Buphthalmum 308 
Bupleurum 371 
Butomaceen 342 
Butomus 342 


Calamagrostis 358 
Calamintha 329 
Callitrichaceen 296 
Callitriche 296 
Calluna 318 
Caltha 270 
Camelina 275 


Campanula 317 
Campanulaceen 317 
Canabaceen 339 
Cannabis 339 
Caprifoliaceen 304 
Capsella 275 
Cardamine 273 
Carduus 312 

Carex 353 

Carlina 313 
Carpinus 340 
Carum 300 
Catabrosa 360 
Caucalis 302 
Celastraceen 285 
Centaurea 319. 872 
Centuneulus 333 


Cephalanthera 346. 371. 


372 
Cerastium 281. 371 
Ceratophyllaceen 296 
Ceratophyllum 296 
Cerinthe 322 
Chaerophyllum 302 
Chelidonium 272 
Chenopodiaceen 334 
Öhenopodium 334. 372 
Chondrilla 370 
Chrysanthemum 310 
Chrysosplenium 299 
Cichorium 314 
Gicuta 299 
Cineraria 310 
Circaea 296 
Cirsium 311. 370 
Cistaceen 276 
Cladium 352 
Clematis 268 
Clinopodium 329 
Cochlearia 275 
Colehieaceen 350 
Colchicum 350 
Collomia 321 
Golutea 288 
Comarum 293 
Compositen 306 
Coniferen 363 
Conium 303 
Convallaria 350 
Convolvulaceen 321 
Convolvulus 321 
Conyza 308 
Coriandrum 303 
Corispermum 372 
Cornaceen 303 
Cornus 303 
Coronaria 279 


Coronilla 288 
Coronopus 276 
Cortusa 371 
Corydalis 272 
Corylus 340 
Crassulaceen 298 
Crataegus 295 
Crepis 315 
Cruciferen 272 
Cucumis 297 
Cucurbita 297 
Cucurbitaceen 297 
Cupuliferen 339 
Cuscuta 321 
Cydonia 295 
Cynanchum 319 
Cynoglossum 322 
Cynosurus 360 
Cyperaceen 351 
Cyperus 351 
Cypripedium 347 
Cystopteris 366 
Cytisus 285 


Dactylis 360 
Daphne 337 
Datura 324. 372. 
Daucus 302 
Delphinium 271 
Dianthus 278. 371 
Disitalis 325 
Diplotaxis 274 
Dipsaceen 306 
Dipsacus 306 
Draba 274 
Drosera 278. 370 
Droseraceen 278 
Dryas 291 


Ebulum 304 
Echinospermum 321 


-Echium 322 


Elaeagnaceen 281 
Elatinaceen 281 
Elatine 281 
Elodea 342 
Elymus 362 
Epilobium 295. 370 
Epipactis 346 
Equisetaceen 364 
Equisetum 364 
Erica 318 
Ericaceen 318 
Erigeron 307 
Eriophorum 353 
Erodium 284 
Erophila 274 


Erucastrum 274 
Ervum 289 
Erysimum 273. 371 
Erythraea 320 
Eupatorium 306 
Euphorbia 338 
Euphorbiaceen 338 
Euphrasia 327 
Evonymus 285 


Fagus 339 
Falcaria 300 
Farsetia 274 
Festuca 361. 372 
Ficarıa 270. 
Filago 308 
Filipendula 290 
Foeniculum 300 
Fragaria 292 
Fraxinus 319 
Fritillaria 348 
Fumaria 272 
Fumariaceen 272 


Gagea 348 
Galanthus 347 
Galeobdolon 330 
Galeopsis 330 
Galium 305. 370. 372. 
Genista 285 
Gentiana 320 
Gentianaceen 320 
Geraniaceen 283 
Geranium 283 
Geum 291 
Gladiolus 371 
Glechoma 330 
Globularia 333 
Globulariaceen 333 
Glyceria 360 
Gnaphalium 509. 370 
Goodyera 346 
Gramineen 356 
Grossulariaceen 298 
Gymnadenia 345 
Gypsophila 278 


Halorrhagidaceen 296 
Hedera 305 
Heleocharis 352 
Helianthemum 276 
Helianthus :308 
Helichrysum 370 
Helosciadium 300 
Hemerocallis 349 
Hepatica 269 
Heracleum 301 


Herminium 346 
Herniaria 297 
Hesperis 273 
Hieracium 316. 372 
Hierochloa 357 
Hippocastanaceen 283 
Hippocrepis 288 
Hippopha& 337 
Hippuridaceen 296 
Hippuris 296 

Holcus 359 
Holosteum 280 
Hordeum 362. 372 
Humulus 339 
Hutchinsia 275 
Hydrocharitaceen 342 
Hyosceyamus 324 
Hypericaceen 282 
Hypericum 282 
Hypochoeris 314 


Iberis 370. 371 
Impatiens 284 
Inula 308 
Iridaceen 347 
Iris 347 

Isatıs 371 


Jasione 317 
Juglandaceen 339 
Juglans 339 
Juncaceen 350 
Juncaginaceen 342 
Juncus 350. 371 
Juniperus 363 


Kernera 370 
Knautia 306 
Koeleria 358 


Labiaten 328 
Lactuca 315 
Lamium 330 
Lampsana 313 
Lappa 313 
Lappula 321 
Larix 364 
Laserpitium 302 
Lathraea 327 
Lathyrus 289.- 371 
Leersia 357 
Lemna 343 
Lemnaceen 343 
Lens 239 
Lentibulariaceen 332 
Leontodon 314 
Leonurus 331 


375 


Lepidium 275. 871 
Lepigonum 280 
Leucanthemum 310 
Leucojum 347 
Levisticum »01 
Libanotis 300 
Ligustrum 319 
Liliaceen 348 
Lilium 348 
Limosella 325 
Linaceen 281 
Linaria 325 
Linum 281. 370 
Liparis 347 
Listera 346 
Lithospermum 322 
Lolium 362 
Lonicera 304 
Loranthaceen 304 
Lotus 287 

Luzula 351 
Lychnis 279 
Lycium 323 
Lycopodiaceen 365 
Lycopodium 365 
Lycopsis 322 
Lycopus 329 
Lysimachia 332 
Lythraceen 297 
Lythrum 297 


Majanthemum 350 
Malachium 281 
Malva 282. 371 
Malvaceen 282 
Marrubium 372 
Matricaria 310 
Medicago 286. 371 
Melampyrum 326 
Melandrium 279 
Melica 359 
Melilotus 286. 370 
Melissa 330 
Melittis 330 
Mentha 328 
Menyanthes 320 
Mereurlalis 338 
Milium 358 
Moehringia 280 
Moenchia 371 
Molinia 360 
Monotropa 319 
Montia 297 

Morus 339 
Muscarla 349 
Myagrunı 276 
Myosotis 323 


Myosurus 269 
Myricaria 297 
Myriophyllum 296 


Nareissus 347 
Nardus 363 
Nasturtium 272 
Neottia 346 
Nepeta 330 

Neslea 276 
Nuphar 271 
Nymphaea 271 
Nymphaeaceen 271 


Oenothera 296 
Oleaceen 319 
Önagraceen 295 
Onobrychis 283 
Ononis 286 
ÖOnopordon 312 
ÖOphioglossaceen 365 
Ophioglossum 365 
Ophrys 345 
ÖOrchidaceen 344 
Orchis 344 
Origanım 329 
Orlaya 302 
Ornithogalum 348 
Ornithopus 370 
Örobanchaceen 328 
Orobanche 328. 370 
Orobus 289 

Oryza 357 
Oxalidaceen 284 
Oxalis 284 


Panicum 356 
Papaver 272 
Papaveraceen 272 
Papilionaceen 285 
Parietaria 238 
Paris 350 
Parnassia 299 
Paronychiaceen 297 
Passerina 337 
Pastinaca 301 
Pavia 283 
Pedicularıs 326 
Peplis 297 
Persica 290 
Petasites 307 
Petroselinum 299 
Peucedanum 301 
Phalaris 357 
Phaseolus 239 
Phegopteris 366 
Philadelphaceen 297 


Philadelphus 297 
Phleum 357 
Phragmites 358 
Phyteuma 317 
Picea 364 

Picris 314 
Pimpinella 300 
Pinguicula 332 
Pinus 363 

Pirola 318 
Pirolaceen 318 
Pirus 295 

Pisum 289 
Plantaginaceen 333 
Plantago 333. 372 
Platanaceen 339 
Platanthera 345 
Platanus 339 
Pleurospermum 303 
PoanssIsal 
Polemoniaceen 321 
Polemonium 321 
Polyenemum 371 
Polygala 278 
Polygalaceen 278 
Polygonaceen 335 
Polygonatum 350 
Polygonum 336 
Polypodiaceen 366 
Polypodium 366 
Polystichum 366 
Pomaceen 295 
Populus 341 
Portulacaceen 297 
Potameen 343 
Potamogeton 343 
Potentilla 293. 371 
Poterium 295 
Prenanthes 315 
Primula 333 
Primulaceen 332 
Prunella 331 
Prunus 290 
Pteridium 367 
Pteris 367 
Pulicarıa 380 
Pulmonaria 322. 370 
Pulsatilla 269 


Quercus 340 


Ramischia 319 
Ranunculaceen 268 
Ranunculus 269 
Raphanus 276 
Rapistrum 371 
Reseda 277 


376 


Resedaceen 277 
Rhamnaceen 285 
Rhamnus 285 
Rhinanthus 327 
Ribes 298 
Robiniıa 283 

Rosa 293. 370. 371 
Rosaceen 290 
Rubiaceen 304 


‚Rubus 291 


Rumex 335 


Sagina 280. 370 
Salicaceen 340 
Salıx 340 

Salvia 329. 370. 372 
Sambucus 304 
Sanguisorba 294 
Sanıcula 299 
Santalaceen 337 
Saponaria 279 
Sarothamnus 285 
Satureja 329 
Saxifraga 299. 370 
Saxifragaceen 299 
Scabiosa 306 
Schoenus 352 
Scilla 348 

Scirpus 352 
Seleranthaceen 298 
Scleranthus 298 
Scopolina 372 
Scorzonera 314 
Scrophularia 324 
Scrophulariaceen 324 
Scutellaria 331. 370 
Secale 362 

Sedum 298 
Selaginella 365 
Selinum 301 
Sempervivum 298 
Senebiera 276 
Senecio 310. 372 
Serratula 313 
Seseli 300 

Sesleria 358 
Setaria 356. 372 
Sherardia 304 
Sieglingia 359 
Sılaus 501 
Silenaceen 278 
Silene 279 
Silybum 312 
Sinapis 274 
Sisymbrium 273. 371 
Solanaceen 323 


Solanum 323. 372 
Solidago 308 
Sonchus 315 
Sorbus 295 
Sparganium 344 
Spartium 285 
Specularia 318 
Spergula 280 
Spergularia 280 
Spinacia 335 
Spiraea 290 
Spiranthes 346 
Stachys 331 
Stellaria 280 
Stenactis 307 
Stenophragma 273 
Sturmia 347 
Suceisa 306 
Symphoricarpus 304 
Symphytum 322 
Syringa 319 


Tamariscaceen 297 
Tamarıx 297 
Tanacetum 309 
Taraxacum 314 
Taxus 363 
Teesdalıa 275 
Tetragonolobus 288 
Teuerium 331 
Thalictrum 268 
Thesium 337 
Thlaspi 275 

Thuja 363 
Thymelaea 337 
Thymelaeaceen 337 
Thymus 329 
Thysselinum 301 
Tilıa 282 
Tıliaceen 282 
Tithymalus 338 
Tofieldia 350 
Torilis 302 
Tormentilla 293 
Tragopogon 314 
Trifolium 286 
Triglochin 342 
Triodia 359 
Triticum 362. 372 


"Trollius 270 


Tulipa 348 
Tunica 278 
Turritis 273 
Tussilago 306 
Typha 344 
Typhaceen 344 


Ulmaceen 339 
Ulmus 339 
Umbelliferen 299 
Urtica 338 
Urtiecaceen 338 
Utriceularia 332 


Vaccarla 279 
Vaceiniaceen 318 
Vaceinium 318. 370 


377 


Valeriana 305 
Valerianaceen 305 
Valerianella 306 
Veratrum 350 
Verbascum 324 
Verbena 332 
Verbenaceen 332 
Veronica 325 
Viburnum 304 
Vicia 288 

Vinca 319 


KRBegister 


Vincetoxieum 319 
Viola 276. 370 
Violaceen 276 
Visearla 279 
Viscum 304 

Vitis 283 


Xanthium 317 


Zannichellia 349. 


der deutschen Gattungs- und Artennamen. 


Ackerdotter 276 
Ackerrettig 276 
Ackersenf 274 
Adlerfarn 367 
Adonisröschen 269 
Ahorn 283 
Akazie 288 
Akelei 271 
Alant 308 
Albersie 334 
Alpendryade 291 


Alpenmassliebchen 307 


Amarant 334 
Ampfer 335 
Anemone 269 
Anis 300 
Antivesalat 314 
Aptelbaum 295 
Aprikose 290 
Arnıka 310 
Aronswurz 344 
Aster 307 
Attich 304 
Augentrost 327. 


Baldrian 305 
Balsamine 284 
Bandgras 557 
Bartgras 356 
Bartschie 327 
Bauernsenf 275 


Bärenklau 301 
Bärlapp 365 
Beifuss 309 
Beinholz 304 
Beinwell 322 
Berberitze 271 
Berglein 337 
Berle 300 
Berufkraut 307 
Besenstrauch 285 
Betonie 331 
Bibernell 300 
Bilsenkraut 324 
Bingelkraut 338 
Binse 352 

Birke 340 
Birnbaum 295 
Bisamkraut 304 
Bitterklee 320 
Bitterkraut 314 
Bittersüss 323 
Blasenfarn 366 
Blasenstrauch 288 
Blaugras 360 
Blaukraut 274 
Blumenkohl 274 
Blutauge 293 
Bocksbart 314 
Bocksdorn 323 
Bodenrübe 274 
Bohnenkraut 329 


Bohnenstrauch 285 
Boretsch 322 
Borstengras 363 
Braunwurz 324 
Breitsame 302 
Brennessel 338 


Brillenschötcehen 275 


Brombeere 291 
Bruchkraut 297 
Brunelle 331 
Brunnkresse 272 
Brustwurz 301 
Buche 339 
Buchenfarn 366 
Buschbohne 289 


Carviol 274 
Christophskraut 271 
Cyperngras 351 


Darrgras 357 
Dill 301 

Distel 312 
Dornschlehe 290 
Dosten 329 
Dotterblume 270 
Drehähre 346 
Dreizack 342 
Dreizahn 359 
Dürlitze 303 


Eberesche 295 
Eberwurz 313 
Edeltanne 364 
Ehrenpreis 325 
Eibe 363 
Eiche 340 
Einbeere 350 
Einwurz 346 
Eisenhut 271 
Eisenkraut 332 
Elsbeere 290 
Engelsüss 366 
Engelwurz 301 
Entengrün 343 
Enzian 320 
Epheu 303 
Erbse 289 
Erdbeere 292 
Erdbeerklee 287 
Erdbeerspinat 335 
Erddoschen 274 
Erdrauch 272 
Erika 318 

Erle 340 

Erve 289 
Esche 319 
Esdragon 309 
Eselsdistel 312 
Esparsette 288 
Esperklee 288 
Essigrose 294 


Fahnenhafer 359 
Faulbaum 285 
Färberdistel 313 
Färberschärte 313 
Federkraut 296 
Feigwurz 270 
Feinstrahl 307 
Feldkresse 276 
Feldnelke 279 
Feldsalat 306 
Felsennelke 278 
Fenchel 300 
Fennich 356 
Ferkelkraut 314 
Fetthenne 298 
Fettkraut 339 
Fichte 364 
Fichtenspargel 319 
Fieberklee 320 
Fingerhut 325 
Fingerkraut 293 
Fioringras 358 
Fisole 289 
Flachs 282 
Flachsseide 321 


378 


Flattergras 358 
Flieder 319 
Fliegenorchis 345 
Flockenblume 313 
Flohkraut 308 
Flughafer 359 
Föhre 363 
Frauenmantel 294 
Frauenschuh 347 
Fıoschlöffel 342 
Fuchsschwanz 334 


Gamander 331 
Garbe 309 
Gartenbohne 289 
Gartengleisse 300 
Gartenkresse 275 
Gartenrettig 276 
(sauchheil 333 
Gänseblümchen 307 
Gänsedistel 315 
Gänsefuss 334 
Gänsekresse 273 
seilssbart 290 
Geissblatt 304 
Geissfuss 300 
Gelbweiderich 332 
Gemskresse 275 
Germer 350 
Gerste 362 
Gifthahnenfuss 270 
Ginster 285 
Gipskraut 278 
Glanzgras 357 
Glanzstendel 347 
Glaskraut 338 
Glatthafer 359 
Glockenblume 317 
Glockenheide 318 
Goldhafer 359 
Goldnessel 330 
Goldregen 286 
Goldrute 308 
Goldstern 348 
Graslilie 348 
Graukresse 274 
Greiskraut 310 
Gundelrebe 330 
Gurke 297 

Günsel 331 
Gürtelkraut 309 


Haarstrang 301 
Haber 359 
Haberschlehe 290 
Habichtskraut 316 
Hachelkopf 314 


Hafer 359 

Haftdolde 302 
Hagebuche 340 
Hahnenfuss 269 
Hainsimse 351 

Hanf 339 

Hanfnessel 330 
Hartheu 282 
Hartriegel, weisser 319 
Hartriegel, roter 303 
Haselnuss 340 
Haselwurz 337 
Hasenklee 287 
Hasenlattich 315 
Hauhechel 286 
Hauswurz 298 
Händleinwurz 345 
Heckenkirsche 304 
Hederich, gelber 274 
Hederich, weisser 276 
Heidekraut 318 


| Heidelbeere 318 


Heideröslein 337 
Heilwurz 300 
Helmkraut 331 
Herbstzeitlose 350 
Herzblatt 299 
Heubeere 304 
Hexenkraut 296 
Himbeere 291 
Hirse 356 
Hirsengras 356 
Hirtentäschel 275 
Hohldotter 276 
Hohlwurz 272 
Hohlzahn 330 
Holder 304 
Hollunder 304 
Honiggras 359 
Honigklee 286 
Hopfen 339 
Hornblatt 296 
Horrklee 287 
Hornkraut 281 
Hufeisenklee 288 
Huflattich 306 
Hundskamille 309 
Hundspetersilie 300 
Hundsrauke 274 
Hundsrose 294 
Hundszunge 322 
Hungerblümehen 274 


Igelkolben 344 
Igelsame 321 
Immergrün 319 


Inkarnatklee 287 


Jasione 5817 

Jasmin, wilder 297 
Johannisbeere 298 
Johanniskraut 282 


Kalaminthe 329 
Kalmuswurz 344 
Kamille 310 
Kammgras 560 _ 
Kammschmiele 358 
Kardendistel 306 
Karthäusernelke 278 
Kartoffel 323 
Katzenminze 330 
Katzenpfötehen 309 
Kälberkropf 302 
Kellerhals 337 
Kerbelkraut 302 
Kerbelrübe 302 
Kern 362 
Kernobst 295 
Kettenblume 314 
Kiefer 363 
Kirsche 290 
Klappertopf 327 
Klatschrose 272 
Klebkraut 305 
Klee 286 
Kleeseide 321 
Kleinling 333 
Klette 313 
Klettenkerbel 302 
Knabenkraut 344 
Knautie 306 
Knäuelgras 360 
Knäuelkraut 298 
Knoblauchrauke 273 
Knöterich 336 
Kohl 274 
Kohlrabı 274 
Kollomie 321 
Kopfgras 358 
Kopfkohl 274 
Kopfriedgras 352 
Kopfsalat 315 
Kopfstendel 346 
Koriander 303 
Kornblume 313 
Kornelkirsche 303 
Kornrade 280 - 
Kratzdistel 311 
Kreen 275 

Kresse 272. 275 
Kreuzblume 278 
Kreuzdorn 285 
Krieche 290 
Kriechwurz 346 


379 


Kronwicke 288 
Krummhals 322 
Kugelblume 335 
Kugelranunkel 270 
Kuhblume 314 
Kuhkraut 279 
Kukuksblume 279 
Kukuksblume 345 
Kühechenschelle 269 
Kümmel 300 


| Kürbis 297 


Labkraut 305 
Laichkraut 343 
Laserkraut 302 
Lattich 315 
Lauch 349 
Lämmersalat 313 
Lärche 364 
Läusekraut 326 
Lebensbaum 363 
Leberkraut 269 
Leimkraut 279 
Lein 281 
Leindotter 275 
Leinkraut 325 
Lerchensporn 272 
Lichtnelke 279 
Liebstöckel 301 
Lieschgras 357 
Liguster 319 
Lilie 348 

Linde 282 

Linse 289 

Lolch 362 
Löftelkraut 275 
Löwenmaul 324 
Löwenschwanz 331 
Löwenzahn 314 
Lungenkraut 322 
Luzerne 286 


Maiglöckchen 350 
Majoran 329 
Malve 282 
Mangold 335 
Mariengras 357 
Massliebehen 307 
Mastkraut 250 
Mauernessel 331 
Mauerpfeffer 298 
Mauerraute 367 
Maulbeerbaum 339 
Mädestüss 290 
Märzenbecher 347 
Märzenglöckchen 347 
Mäusegerste 362 


Mäuseschwänzchen 
Meerrettig 275 
Meerzwiebel 348 
Mehlbeere 295 
Mehlprimel 333 
Meierich 305 
Meisterwurz 299 
Melde 335 
Melisse 330 
Melone 297 
Miere 280 
Milzfarn 367 
Milzkraut 299 
Minze 328 
Mirabelle 290 
Mistel 304 
Mohn 272 
Mondraute 365 
Montie 297 
Moosfarn 365 
Moschuskraut 304 
Möhre 302 
Möhringie 280 


Nachtkerze 296 
Nachtschatten 323 
Nachtviole 273 
Narzisse 347 
Natterkopf 322 
Natterwurz 336 
Nelke 278 
Nelkenwurz 291 
Nestwurz 346 
Niesswurz 350 
Nussbaum 339 


Ochsenzunge 322 
Ödermennig 293 
Oelsenich 301 
Oelweide 337 
Österblume 269 


Pappel 341 
Paradiesapfel 323 
Pastinak 301 
Pechnelke 279 
Peltsche 288 
Perlgras 359 
Pestwurz 307 
Petersilie 299 
Pfaffenkäppchen 285 
Pfeifengras 360 
Pfeifenstrauch 297 
Pfennigkraut 275 
Pferdebohne 289 
Pfirsich 290 
Pflaume 290 


269 


Pippau 315 
Platane 339 
Platterbse 289 
Preisselbeere 318 
Primel 333 
Punktfarn 366 


Quecke 362 
Quellgras 360 
Quendel 329 
Quitte 295 


Ragwurz 345 
Rainfarn 309 
Rainkohl 313 
Ramischie 319 
Randich 335 
Rapunzel 317 
Rapünzchen 306 
Rauke 273 
Rauschbeere 318 
Raygras, engl. 362 
r franz. 359 
9 italien. 363 
Rebe, wilde 283 
Reiherschnabel 284 
Reis, wilder 357 
Rempe 274 
Reps 274 
Resede 277 
Rettig 276 
Riedgras 353 
Rindsauge 308 
Rippenfarn 367 
Rippensame 303 
Rispengras 359 
Rittersporn 271 
Roggen 362 
Rohrkolben 344 
Rose 295 
Rosenkohl 274 
Rosskastanie 283 
Rotbuche 339 
Rottanne 364 
Ruchgras 357 
Ruhrkraut 309 
Runkelrübe 335 
Rüben 274 
Rübe, gelbe 302 
Rüster 339 


Salbei 329 
Salomonssiegel 350 
Sanddorn 337 
Sandkraut 280 
Sanikel 299 
Saubohne 289 


380 


Sauerampfer 336 
Sauerdorn 271 
Sauerklee 284 
Schachlilie 348 
Schachtelhalm 364 
Schafgarbe 309 
Schafschwingel 361 
Schafthalm 364 
Scharbockkraut 270 
Scharfkraut 321 
Schattenblume 350 
Schaumkraut 273 
Scheiberich 300 
Schierling 303 
Schildfarn 366 
Schildkraut 274 
Schilfgras 358 
Schilfrohr 358 
Schimmelkraut 308 
Schlammgras 352 
Schlammling 325 
Schlangenmoos 365 
Schlüsselblume 333 
Schmiele 358 
Schneckenklee 286 
Schneeball 304 
Schneebeere 304 
Schneeglöckchen 347 
Schneetröpfchen 347 
Schneidgras 352 
Schotendotter 273 
Schöllkraut 272 
Schuppenmiere 280 
Schuppenwurz 327 
Schwaden 360 
Schwalbenwurz 319 
Schwarzbeere 318 
Schwarzdorn 290 
Schwarzkiefer 363 
Schwarzpappel 342 
Schwarzwurz 314 
Schwertlilie 347 
Schwingel 361 
Seerose 271 

Segge 353 

Seide 321 
Seidelbast 337 
Seifenkraut 279 
Sellerie 299 

Sesel 300 
Sevenstrauch 363 
Sichelkraut 300 
Sılau 301 


| Silberpappel 341 


Sılberwurz 291 
Silge 301 
Simse 350 


Skabiose 306 
Sommerwurz 328 
Sonnenblume 308 
Sonnenröschen 276 
Sonnentau 278 
Spargel 349 
Spargelerbse 288 
Spark 280 
Spatzenzünglein 337 
Sperrkraut 321 
Spierstaude 290 
Spinat 335 
Spindelbaum 285 
Spinnenorchis 345 
Spitzklette 317 
Spitzwegerich 334 
Springkraut 284 
Spurre 280 
Stachelbeere 298 
Stechapfel 324 
Steinbeere 318 
Steinbrech 299 
Steineiche 340 
Steinklee 286 
Steinkresse 273 
Steinobst 290 
Steinsame 322 
Sternkraut 304 
Sternmiere 280 
Stiefmütterchen 277 
Stieleiche 340 
Stinkkresse 975 
Storchschnabel 283 
Strandhafer 362 
Straussgras 358 
Straussstendel 346 
Streifenfarn 367 
Sumpfwurz 346 
Süssgras 360 
Süssling 314 
Syringe 319 


Taglilie 349 
Tamariske 297 
Tanne 364 
Tannenwedel 296 
Taubeere 318 
Taubnessel 330 


Tausendguldenkraut 320 


Tännel 281 
Täschelkraut 275 
Teichbinse 352 
Teufelsabbiss 306 
Teufelsauge 269 
Thuja 363 
Timotheusgras 357 
Tollkirsche 393 


Tomate 323 

Torflilie 350 

Tragant 288 
Traubenahorn 283 
Traubenhollunder 304 
Traubenhyazinthe 349 
Traubenkirsche 290 
Trespe 361 
Trollblume 270 
Tulpe 348 

Turmkraut 273 
Tüpfelfarn 366 
Türkenbund 348 


Ulme 339 


Veesen 362 

Veilchen 276 
Venusspiegel 318 
Vergissmeinnicht 323 
Vogelbeerbaum 295 
Vogelkirsche 290 
Vogelmilch 348 
Vogelwicke 288 


Wachholder 363 
Wachsblume 322 
Wachtelweizen 326 
Waldhyazinthe 345 
Waldmeister 305 
Waldmelisse 330 
Waldrebe 268 
Wallnuss 339 
Wasserdosten 306 


381 


Wasserhahnenfuss 269 
Wasserhanf 306 
Waserliesch 342 
Wasserlinse 343 
Wassermerk 300 
Wasserpest 342 
Wasserschierling 299 
Wasserschlauch 332 
Wasserstern 296 
Wau 277 

Wegdorn 285 
Wegerich 333 
Wegwarte 314 
Weichkraut 281 
Weichsel 290 

Weide 340 
Weidenröschen 295 
Weiderich 297 
Weinrebe 283 
Weinrose 294 
Weinstock 283 
Weissbuche 340 
Weissdorn 295 
Weisskraut 274 
Weisstanne 364 
Weisswurz 350 
Weizen 362 

Wermut 309 
Wetterdistel 313 
Weymouthskiefer 363 


| Wicke 288 


Wiesenfuchsschwanz 357 


\ Wiesenklee 286 
| Wiesenknopf 294 


ne 


Wiesenraute 268 
Wiesenschwingel 361 
Winde 321 
Windhalm 358 
Windröschen 269 
Wintergrün 318 
Winterkresse 272 
Wirbeldosten 329 
Wirsing 274 
Wohlverleih 310 
Wolfsbeere 323 
Wolfsmilch 338 
Wolfsminze 329 
Wollblume 324 
Wollgras 353 
Wollkraut 324 
Wucherblume 310 
Wundklee 286 
Wurmfarn 366 


Zannichellie 343 
Zaunrübe 297 
Ziest 331 
Zimmtrose 293 
Zinnkraut 364 
Zipfelkraut 297 
Zittergras 359 
Zitterpappel 341 
Zuckererbse 289 
Zweiblatt 346 
Zweizahn 308 
Zwenke 361 
Zwergbohne 289 
Zwetschge 290. 


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Wirbelthierreste 


aus dem 


Dinotheriensande 


beschrieben von 


Dr. Otto Roger, 


kgl. Regierungs- und Kreis-Medizinalrath in Augsburg. 


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Nachdem sich die Drucklegung des vorstehenden Berichtes 
durch mehrere Monate hindurchzog, war es während dieser Zeit 


. möglich, sowohl unsere Sammlung durch einige neue Erwerb- 


ungen zu vermehren als auch das von früher schon vorliegende 
Material einer wiederholten Durchsicht zu unterziehen, bei welcher 
uns Herr Dr. Max Schlosser wiederholt in dankenswerthester 
Weise seine Unterstützung schenkte. Viel Mühe und Zeit wurde 
namentlich den Reptilienresten gewidmet, führte aber bei der 
Mangelhaftigkeit der Objeete nur theilweise zu einem befriedigen- 
den Ergebnisse. 

Am undankbarsten erwies sich stets die Behandlung der 
Schildkrötenreste; denn so gross auch deren Menge ist, so 
gehören doch kaum je 2 der stets vereinzelt gefundenen Platten 
dem gleichen Individuum an. 

Ein sehr grosser Theil dieser Bruchstücke rührt sicher von 
zahlreichen Exemplaren der Testudo antiqua, Bronn her, 
die sehr verschiedener Grösse waren. Manche der Platten sind 
sehr gut erhalten und lassen deutlich erkennen, dass die von 
Bronn (Act. Acad. Leop. Carol. XV. 1851. pag. 203) und von 
H. v. Meyer (Paläontogr. XV. pag. 201) gegebenen Abbildungen 
theilweise nicht ganz zutreffend sind. Es gilt dies namentlich 
von der Nackenplatte und dem Entoplastron. Erstere ist bei 
Bronn ganz verzeichnet, und auch in v. Meyers Abbildung (Tat. 
XXX. Fig. 1) zu sehr in die Breite gezogen, so dass die Seiten- 
ränder flügelförmig ausgezogen erscheinen, während sie in der 
That fast rechtwinklig sind. Aus H. v. Meyers Zeichnung ergibt 
sich bei einer Länge von ungefähr 3,5 Ctm. eine Breite von 
6 Ctm., während das grösste unserer Exemplare bei einer Länge 
von 4,6 Ctm. nur eine grösste Breite von 5,2 Ctm. zeigt. Das 
Entosternum ist nieht so gerundet — sechsseitig wie H. v. Meyer 
zeichnete, sondern siebenseitig mit quer abgestutztem Vorderrand 
und jederseits 3 ungleich grossen Begrenzungslinien; von diesen 
zieht die erste und längste schief nach hinten und aussen, die 
zweite der Mittellinie parallel und die dritte wieder schief gegen 
die letztere, um sich hier mit ihrem Gegenüber in stumpfem 
Winkel zu vereinigen. Von der Bildung der Schwanzplatte und 
der hinteren Panzerparthie überhaupt gibt v. Meyers Taf. XXXIV 


ein sehr gutes Bild; nur ist hier von der thatsächlich recht kräf- 
25 


386 


tigen Seulptur der Platten gar nichts angegeben, und auch auf 


Bronns Taf. LXIII ist dieselbe nur ganz unzulänglich angedeutet. 
Es wäre daher erwünscht, wenn einmal eine neue, naturgetreue, 
nicht schematische Abbildung eines gut erhaltenen Exemplares 
erschiene. Was die Körpergrösse anlangt, so sind die von Bronn 
und H. v. Meyer beschriebenen Individuen Thiere mittlerer Grösse. 
Unsere Reste lassen keinen Zweifel darüber, dass die Testudo 
antiqua grössere Körpermaasse erreichte. Im Besitze des Herrn 
Pfarrer Rühl in Issing befindliche Fragmente eines Exemplares 
von Kirchberg, aus denen sich fast das ganze Plastron und ein 
grosser Theil des Marginalplattenkranzes zusammensetzen liess, 
gibt für das Bauchschild eine Länge von 98 CGtm. und eine Breite 
von 20 Ctm., die Höhe lässt sich mit Beihilfe der leider einzigen 
gut erhaltenen Rippenplatte auf ca. 14—15 Ctm. schätzen. Der 
Grösse des Brustschildes nach wäre auf einen Rückenpanzer von 
etwa 36 Ctm. Länge zu schliessen. 

Von den ziemlich zahlreichen dem Genus Emys zuzuweisen- 
den Panzer- und Skeletresten gehört der grössere Theil einer bisher 
noch unbeschriebenen Art zu, von welcher sich ein vollständig 
erhaltenes Plastron in der Staats-Sammlung zu München befindet. 

Von Macrochelys mira, H.v. M. liegen als sicher be- 
stimmbare Reste eine Wirbelplatte von 8 CGtm. Breite und eine 
Randplatte von 10 Ctm. Höhe vor. 

Ein Procoracoid und ein Hyoplastron erweisen durch ihre 
characteristische Gestalt die Anwesenheit eines mittelerossen Exem- 
plares von Ghelydra Murchisonii Bell, mehrere Randplatten 
von rechteckiger Gestalt, ziemlich platter Figur und mit je einem 
kreisrunden, trichterförmigen Loch auf der Oberkante zu Aufnahme 
des Rippenendes die eines grossen Individuums der gleichen Art. 

Von Trionyx sind keine bemerkenswerthen Zugänge zu 
verzeichnen. 

Zu den Grocodilresten kamen noch ein Kieferfragment 
sowie ein paar Platten vom Rückenpanzer und einige Fragmente 


von Extremitätenknochen, welche Reste gleich den früheren auf 


Diploeynodon Steineri Hofm. zu beziehen sein dürften. 
Ein besonderes Interesse dürfte der in Stätzling gemachte 
Fund von 4 Wirbeln einer grossen Eidechse verdienen. Die 
wenigen in unserer Sammlung befindlichen, montirten Skelete 
der heimischen Formen, waren zum Vergleiche natürlich nicht 


u 


387 


ausreichend, hingegen ergab sich eine ganz auffallende Ueberein- 
stimmung der procoelen, auf der ganz glatten Ventralseite ein 
gleichschenkliges Dreieck mit abgerundeter Spitze und stark aus- 
gezogenen Ecken bildenden Wirbelkörper mit den von Leidy 
- (Contrib. Ext. Vert. F. 1873. pag. 181) beschriebenen, Pl. XV, 
Fig. 15 und Pl. XXVIL, Fig. 36 abgebildeten Wirbeln der Vara- 
nidengattung Saniwa aus dem Eocän von Wyoming, und es war 
somit klar, dass die vorliegenden Wirbel wahrscheinlichst einem 
Varanus angehören dürften. Diese Vermuthung fand ihre volle 
Bestätigung durch die Vergleichung mit dem Skelete eines grossen 
Varanus s. Hydrosaurus salvator von der Insel Luzon in der 
kgl. Staatssammlung zu München. Die Wirbel gehören, wie die An- 
satzstellen der Rippen erkennen lassen, der Brustregion an, sind 
von ziemlich ungleicher Grösse und dürften nicht in unmittel- 
barer Berührung mit einander gestanden haben, sondern von ver- 
schiedenen Stellen der Brustwirbelsäule stammen. Die beiden gut 
erhaltenen Stücke zeigen folgende Masse: 
Länge der Dorsalfläche: 1.3 bez. 1.65, 
% sVientralsener +... 2% 861.2, 
Breite der Gelenkgrube: 13 „ 12, 
an den vorderen Querfortsätzen: 2.2 bez. 2.0, 
E »„ „hinteren © 1.9227 28.69: Gin; 
Auf der Rückenseite der Wirbel bildet der Dornfortsatz einen 
dünnen Längskamm, der sich bei dem grösseren Wirbel auf der 
Hinterfläche als feine Leiste auch noch bis zum Dache des Wirbel- 
kanales fortsetzt, während bei dem kleineren dieser beiden Wirbel 
diese Fläche ganz glatt erscheint. Der dritte, auf der Dorsalseite 
beschädigte Wirbel zeigt gegen die ersten beiden in seiner Gestalt 
mehrfache Abweichungen. Seine Ventralfläche ist nicht glatt und 
eben, sondern zeigt einen medianen, in der Mitte etwas concaven 
Kiel, zu dessen beiden Seiten der nach hinten, gegen den runden 
Gelenkkopf hin schmäler ausgezogene Wirbelkörper grubig vertieft 
erscheint. Die vordere, concave Gelenkfläche ist 1.2 Gtm. breit 
und 0.7 Gtm. hoch; die vorderen Querfortsätze für den Ansatz 
der Rippen sind weiter nach vorn ausgezogen und etwas zuge- 
spitzt. Es dürfte dieser Wirbel im Skelet eine weiter rückwärtige 
Stelle eingenommen haben als die beiden anderen. Die Grösse 
des ganzen Thieres dürfte nach den Maassen der Wirbel auf circa 
1.30—1.90 Meter zu schätzen sein. 


„ 


25* 


388 


Fossile Varanidenreste gehören, wie sich aus v. Zittels Hand- 
buch, Bd. III, Seite 608, entnehmen lässt, immerhin zu den Selten- 
heiten. Was in der älteren Literatur von solchen beschrieben 
wurde, gehört anderen Familien an, so z. B. Guviers Monitor 
fossilis aus dem Kupferschiefer von Thüringen. Die älteste bis- 
her sicher bekannte Form ist der von Kornhuber (Abhdl. k. k. 
geol. Reichs. 1873, Bd. V) aus der untern Kreide der Insel Le- 
sina beschriebene, in 2 sehr schönen Exemplaren erhaltene Hydro- 
saurus lesinensis, welcher eine Länge von ungefähr 1.26 Meter 
zeigt. Aus dem europäischen Tertiär ist bisher nur eine Art 
beschrieben: Paläovaranus Cayluxi Filhol, aus den Phosphoriten 
von Gaylux in Südfrankreich. Aus dem Eocän von Wyoming in 
Nord - Amerika beschrieb 1872 Marsh 5 Arten, für die er die 
Gattung Thinosaurus errichtete, und Leidy 1873 die schon oben 
erwähnte Gattung Sanıwa. Hofmann erwähnt in seiner Arbeit 
über die Fauna von Göriach (1893, pag. 83) einiger Kieferbruch- 
stücke einer grossen Eidechse, welche grösser gewesen zu sein 
scheint als eine lebende Warneidechse. Weitere Reste sind aus 
dem Pliocän der Siwalikhügel in Ostindien bekannt — Var. siva- 
lensis Fale. — und Lydekker bringt einige von Owen als Mega- 
lania prisca beschriebene grosse Wirbel aus dem Pleistocän von 
Queensland zu den Varaniden. Sansan, Steinheim, Häder und 
die übrigen Fundorte miocäner Wirbelthiere haben aber bisher 
Varanidenreste nicht geliefert, und da die Deutung unserer Wirbel 
als solche kaum weiter einem Zweifel unterliegen dürfte, halte 
ich es für angezeigt, dieselben mit einem Namen zu belegen und 
ınöchte für das Fossil von Stätzling den Namen Varanus Hof- 
manni vorschlagen. Eine Abbildung dieser Wirbel soll im nächst- 
folgenden Jahresberichte gegeben werden. 

Was die äussere Erscheinung im Leben anlangt, dürfte aus 
der Fauna der Jetztzeit unser Fossil am ehesten dem Binden- 
waran, Varanus s. Hydrosaurus salvator, geglichen haben, von 
dem sich in Brehms Thierleben eine vortreflliche Abbildung findet. 
Diese grösste der lebenden Eidechsen kommt in Ostasien, auf den 
Philippinen und Molukken vor, und bringt somit auch unser 
Varanus keinen fremdartigen Zug in das Faunenbild unserer 
mittleren Miocänzeit, welches wie schon Fraas sr, in seiner ersten 
Arbeit über Steinheim (1870) ausführte, in seiner Gesammtheit 
das Gepräge der jetzigen orientalischen Region bez. der malay- 
ischen Subregion trägt. 


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389 


Von Schlangenresten liegen Wirbel zweier Arten vor. 
Mehrere Wirbel von Häder, von denen aber nur ein einziger 
ganz unversehrt ist, stimmen am besten mit jenem überein, 
welchen Rochebrune in seiner Revision des Ophidiens fossiles 
(Nouv. Arch. du Mus. d’hist. nat. III. 1880) Pl. XII Fig. 9 als 
Tamnophis Poucheti von Sansan abbildet. Einige kleinere Ab- 
weichungen von dieser Abbildung dürften aus verschiedenem Sitze 
der bezüglichen Wirbel im Skelete zu erklären sein. Diese Natter 
dürfte eine Länge von etwa 2.90 Meter, also nahezu das Doppelte 
unserer Ringelnatter erreicht haben. Gervais führt sie (Zool. Pal. 
Fr. Pl. 64, Fig. 16) als „Ophidien de Sansan“ auf, und wahr-. 
scheinlichst ist sie auch mit der Coluber steinheimensis identisch, 
deren Fraas nur kurz Erwähnung thut, ohne eine Beschreibung 
oder Abbildung der Reste zu geben. — Drei Wirbel aus dem 
Sande von Stätzling lassen bis jetzt noch keine nähere Bestimm- 
ung zu. Sie passen zu keiner der von Rochebrune abgebildeten 
Formen, und auch gegen die Naja suevica von Steinheim ergeben 
sich mehrfache Unterschiede. 

Noch ist kurz eines kleinen, niedrig - kegelförmigen Zahnes 
von nur 6 Millim. Höhe mit hohler Basis und zahlreichen Wärz- 


. chen rings um seine untere Hälfte Erwähnung zu thun, für den 


bisher keine Diagnose zu gewinnen war. Der Grösse nach könnte 
er auf unseren Varanus bezogen werden, doch sprechen dagegen 
die Beschaffenheit der Ansatzfläche und die warzige Oberfläche. 

Bezüglich einiger anderer Objecte ist dem ersten Theile 
dieser Arbeit eine Berichtigung beizufügen. 

1) Vor Allem möchte ich constatiren, dass ich in meinem Ver- 
zeichnisse der fossilen Säugethiere (1896 pag. 52) den Art- 
begriff Amphicyongiganteus, Laur. sicher viel zu weit 
gefasst habe, indem ich in denselben auch die Formen von 
Steinheim, Eibiswald, die von H. v. Meyer als „intermedius“ 
aufgeführten Arten und auch den Pseudocyon sansaniensis, 
Filh. einbezog. Richtiger wird es sein, dem Vorgang Schlos- 
ser's zu folgen und die Bezeichnung „giganteus“ auf die 
grosse Form von Avaray und die ihr gleichkommenden Reste 
zu beschränken, den Namen „intermedius* ganz fallen zu 
lassen und das, was H. v. Meyer unter demselben zusam- 
menfasste, in die 3 Arten: Ulmensis, Turicensis und Hegg- 
bachensis aufzulösen, die Formen von Steinheim und Eibis- 


390 


wald als besondere Arten zu nehmen, während Filhol’s 
Pseudocyon sansaniensis vielleicht mit der Art von Eibis- 
wald identisch ist. — Von den ÖObjecten unserer Samm- 
lung gehört zu A. giganteus nur das von Schlosser lese: 
1888 pag. 69) angeführte Metatarsale [IV aus der Reischenau, 
die übrigen Reste, vor Allem den Mı sup, ist Schlosser ge- 
neigt auf A. Steinheimensis zu beziehen (l. e. pag. 71). 
Seite 6 ist der Name Mustela Larteti, Filh. zu streichen 
und durch Martes Filholi, Dep. zu ersetzen. Die beiden 
vorliegenden Prämolaren sind auch nicht mit Filhol’s Figur 
4#—6 (Annal. Sc. geol. XXI. Pl. V) zu vergleichen, sondern 
mit Schlossers Abbildung (l. c. 1888, Taf. VIII Fig. 35—27). 
Auf Taf. II ist in Fig. 3 der Humerus eines grösseren Nagers 
abgebildet und in der Tafelerklärung wie im Text, Seite 7, 
als wahrscheinlich zu Hystrix suevica gehörig angeführt. 
Herr Dr. Schlosser machte mich darauf aufmerksam, dass 
derselbe seiner Bildung nach am ehesten auf einen Sciuriden 
zu beziehen sein dürfte, und die Vergleichung mit Arctomys 
ergab in der That ‚die grösste Uebereinstimmung mit dem 
Sciuridenskelet durch die gerade gestreckte, schlanke Form 
des Schaites, die Bildung des Deltoidkammes, die Gestalt 
des distalen Endes, das Fehlen eines (bei Hystrix vorhandenen) 
Foramen supracondylare und das Vorhandensein eines (um- 
gekehrt bei Hystrix fehlenden) Entepicondylarforamens. Seine 
Länge beträgt 6,7 Cent. und deutet somit auf ein Thier von 
der Grösse etwa eines mittleren Murmelthieres. Der Humerus 
unseres Arctomys-Skeletes zeigt eine Länge von 7,5 Cent., 
die Länge des Unterkiefers desselben beträgt 6,0, die der 
Backzahnreihe 2,0 Ctm. Gleiche Grössenverhältnisse zwischen 
Schädel und Extremitäten vorausgesetzt, müssten wir also 
für das Thier, von dem unser Humerus herrührt, einen 
Unterkiefer von etwa 5,3 und eine Backzahnreihe von ca. 
1,5 Ctm. Länge voraussetzen. Nun fand sich ein Sciurus- 
unterkiefer von dieser Grösse bisher zwar weder in unserem 
Dinotheriensand noch auch in Steinheim. Wohl aber be- 
schreibt Hofmann in seiner Arbeit über Göriach einen solchen, 
und zwar beträgt dessen Länge 5 Ctm., die seiner Backzahn- 
reihe 1,48. Diese Maasszahlen nähern sich aber den aus 
unserem Humerus abzuleitenden Ziffern so sehr, dass es nicht 


91 

unthunlich erscheinen dürfte, denselben zu dem von Hof- 

mann beschriebenen Unterkiefer in Beziehung zu bringen und 

den Namen Seiurus gibberosus, Hofm. auch der Liste 
unserer Dinotheriensandfauna einzufügen. Dabei mag be- 
merkt werden, dass Herr Dr. Forsyth Major mündlicher 

Mittheilung zufolge diese Art zu Seiuropterus stellt. 

4) Das Taf. II Fig. 9 abgebildete und Seite 3 besprochene Unter- 
kieferfragment dürfte wohl von einem sehr jungen Rhino- 
ceros und nicht von einem Suiden herrühren. Die Alveolen 
stimmen am besten mit den Wurzeln von unteren Milchback- 
zähnen überein, welche auch im Sande von Stätzling ge- 
funden wurden und dem Acerath. ineisivum zuzuschreiben 
sein dürften. 

Wenden wir uns nun zu den Vermehrungen, die unsere 
Sammlung im Laufe des Sommers 1898 erfahren hat, so ist leider 
zu berichten, dass die (Juelle von Stätzling in der letzten Zeit immer 
spärlicher floss und nunmehr ganz zu versiechen droht. Von 
erwähnenswerthen Funden aus dieser Lokalität sind bis zum 
Oktober d. Js. nur anzuführen: 1. ein Metatarsus von Rhin. 
brachypus, 2. Phalanx I einer Hinterzehe von Macrotherium, 
3. ein hübscher Abwurf von Paläomeryx elegans, der Taf. II und 
II Fig. 2 gegebenen Abbildung entsprechend, 4. ein schöner 
C sup eines grösseren CGarnivoren, 5. Extremitätenreste eines 
Feliden, 6. eine Costalplatte von Testudo antiqua und noch 
einige Kleinigkeiten. 

Diese ungünstige Sachlage im Osten von Augsburg lenkte 
den Blick wieder nach Westen und zwar nach dem durch frühere 
reiche, zumeist in der Staats-Sammlung zu München befindliche 
Funde bekannten von v. Zittel (Handbuch d. Pal. IV. 1891—93 
pag. 65) auch in seiner chronologischen Übersicht der wichtigsten 
Fundorte fossiler Säugethiere aufgeführten Orte Häder an der 
Eisenbahnlinie zwischen Augsburg und Ulm. Der Versuch er- 
wies sich lohnend. Der wichtigste Fund, welchen wir dem un- 
verdrossenen Eifer unseres Gustos, Herrn J. Munk, zu verdanken 
haben, und der nunmehr eine Zierde unserer Sammlung bildet, 
sind die nahezu vollständigen vier Backzahnreihen 
eines Mastodon angustidens. Sie rühren von einem noch nicht 
ganz ausgewachsenen Thiere her, dessen beide Oberkiefer in der 
Gaumenparthie noch nicht knöchern verschmolzen, sondern nur 


392 


knorplig verbunden waren, in Folge dessen sie nach dem Tode 
auseinander gewichen sind. Die beiden Unterkiefer sind stärker 
beschädigt als die Oberkiefer. Von den Stosszähnen waren nur 
spärliche Fragmente zu retten. Was das Alter und den Ent- 
wicklungsstand des Thieres anlangt, so zeigt unser Objekt eine 
weiter vorgerückte Phase, als der durch H. v. Meyer in seinen 
Studien über das Genus Mastodon (Paläontographica XVII. 1867 
Seite 14) beschriebene und Taf. II Fig. 1 abgebildete Oberkiefer 
von Heggbach. Es. ist nämlich der dort noch fehlende vorletzte 
Backzahn oben wie unten bereits an seine Stelle eingerückt, 
steht aber noch etwas schief und zeigt nur an seinem vordersten 
Joche eben die ersten Spuren von Abnützung; vor ihm sitzt der 
von H. v. Meyer als persistenter Milchzahn aufgefasste, 3reihige 
Zahn, welcher nicht wechselt, und vor diesem der letzte Ersatz- 
zahn. Der vorletzte Ersatzzahn ist oben wie unten ausgefallen, 
in den beiden Oberkiefern sind seine beiden Alveolen noch voll- 
ständig erhalten. Die Abnützung des mittleren Zahnes ist bereits 
ziemlich weit fortgeschritten, an seinem Vorderrande ist eine 
grosse, spiegelnde Contactfläche sichtbar, welche grösser ist als 
die Berührungsfläche mit dem nunmehr anstossenden Zahn. und 
auch in vertikalem Sinn ca. 3,5 Millim. über dieselbe emporrast. 
Wie vorauszusetzen, ist auch der letzte Ersatzzahn in der Ab- 
nützung bereits weiter vorgeschritten als es bei dem von H. 
v. Meyer abgebildeten Exemplare von Heggbach der Fall ist, 
aber doch nicht in dem Grade wie der hinter ihm folgende 
3hügelige Zahn. Dass dieser 3reihige Zahn aber als Mı und 
nicht als Ds aufzufassen ist, geht daraus hervor, dass unter ihm 
keine Spur eines Milchzahnes zu entdecken ist. Im Unterkiefer 
lassen sich die beiden Wurzeln dieses Zahnes genau verfolgen; 
sie haben eine Länge von 9 Gtm., sind stark nach rückwärts 
gekrümmt und das Ende der vorderen Wurzel nähert sich dem 
der hinteren bis auf 2 CGtm., so dass hier gar kein Raum für 
einen Zahnkeim wäre. Übrigens hat ja schon Lartet erwiesen, 
und ist aus der in v. Zittels Handbuch Fig. 371 wiedergegebenen 
Zeichnung klar zu ersehen, dass bei Mastodon die beiden Prä- 
molaren an Stelle des zweiten und dritten Milchzahns treten, 
weshalb die Wurzeln des letzteren weit divergiren, um eben für 
den P Raum zu lassen. Der Ds; wird also durch einen 2reihigen 
P ersetzt, und der sich an letzteren anschliessende 3reihige Zahn 


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393 


ist dann nicht, wie v. Meyer annahm, ein persistenter D, sondern 
eben der erste Molar. Von den Milchzähnen des Mastodon 
angustidens zeigen die beiden ersten je 2, und nur der dritte 
3 Reihen. Es ist deshalb sicher auch der durch v. Meyer (l. c.) 
Taf. V Fig. 15 abgebildete Zahn nicht der zweite sondern der 
dritte Milchbackzahn. Die Zähne der rechten Seite unseres 
Exemplares sind stärker abgenützt als die der linken. Die Be- 
trachtung dieser Zähne lässt besonders deutlich erkennen, dass 
ihre Kronen in 2 Hälften zerfallen, eine äussere mit 2 bez. 
3 Hügeln von ovalem oder rundlichenı Querschnitt und eine innere 
mit ebensoviel Hügeln von mehr halbmond — oder V förmigem 
Querschnitt. Als idealer Grundtypus des oberen Mastodonbackzahnes 
dürfte somit ein vierhügeliger Zahn zu betrachten sein mit 2 rund- 
lichen Aussen- und 2 V förmigen Innenhügeln. Und in letzter Instanz 
möchte wohl auch dieser Zahn wieder auf einen tritubereulären 
Backzahn zurückzuführen sein, wie die Backzähne der Hufthiere 
überhaupt. Aus dem 4hügeligen bez. 2jochigen Zahn geht dann 
durch Hypertrophie des Talon, welcher die Grösse eines wahren 
Joches erlangt, hinter dem wieder ein Talon sitzt, der 3jochige 
Zahn hervor und diese Jochmehrung (bei Dinotherium mit der 
Dreizahl auf den letzten Milchbackzahn und den ersten Molaren 
beschränkt bleibend) schreitet dann bei Mastodon vom Ms weg 
nach vorn immer weiter, führt vom trilophodonten zum tetra- 
lophodonten Typus und von da durch den vielhügeligen Backzahn 
der Stegodonten zum lamellenreichen Backzahn des Elephanten, 
der in seiner Complieirtheit und Massigkeit allein eine ganze 
Zahnreihe ersetzt und für eine solche functionirt. 
Über den Backzähnen des Oberkiefers erstreckt sich die 
Stosszahnalveole bis zur Mitte des mittleren Zahnes; in ihrem 
Boden sind die Wurzelenden des letzten Ersatzzahnes sichtbar. 
Die Gesammtlänge der 3 im Oberkiefer sitzenden Backzähne 
beträgt 24,5 Ctm., die der 3 unteren Backzähne 25 Ctm. Die 
Länge des P beträgt oben wie unten 4,5, die des Mı 8 Ctm., die 
des M> oben 12,0, unten 12,5 CGtm. 
Die Breite beträgt 
bei dem Ma bei dem Mı bei den P 
ans din lanirk 2. descamr 2), ,k:2Jock 
im Oberkiefer 7.7 1.157,6:8 5.904 5:5.1:5:0.7 4.019540 
im Unterkiefer 7.5 6.6.5.8 58 A188 18.201,82 La 


394 


Der knöcherne Gaumen ist schmal, seine Breite beträgt 
zwischen den Mitteljochen der beiden Mı 6 (tm. 


Die Kronenbildung des Mı und des P stimmt im Allgemeinen 
ganz mit der von H. v. Meyer gegebenen Abbildung überein, 
der Schmelz ist glatt und stark glänzend, die Querjoche sind 


einfach gebildet. Die beiden M» hingegen, und zwar des Ober- 


wie auch des Unterkiefers, zeigen einen schwarzblauen, matten 


und rauhen Schmelzüberzug und eine äusserst reichliche Warzen- 


Rt 


bildung auf den Jochen und Kämmen und gleichen darin der 


Bildung des im ersten Theile (S. 14) erwähnten grossen Molaren 


aus dem Lechgerölle ganz im Gegensatz zu der Porzellanglätte 
und einfachen Jochbildung der im Sande von Stätzling gefun- 


denen Zähne, welche auch an dem von H. v. Meyer (l. ec. 


Taf. II Fig. 6. 7) abgebildeten vorletzten oberen Backzahn von 


Kirchheim, an dem Zahn von Hegghbach (Taf. VII Fig. 3. 4) und 


anderen Exemplaren zu beobachten ist. Es erinnert dieses Ver- 


halten unmittelbar an den Gegensatz zwischen den porzellan- 
glatten Backzähnen der untermiocänen Wiederkäuer-Gattungen 
Amphitragulus und Dremotherium einerseits und dem runzligen 
Backzahnschmelz der mittelmiocänen Paläomeryxarten andrerseits. 


So sehen wir denn, wie sich bei Mastodon angustidens auch 


noch eine ebenfalls von den hinteren Zähnen allmählig nach 
vorn weiterschreitende CGomplication der einzelnen Joche und 
Veränderung der Schmelzoberfläche einstellt, die schliesslich den 
ursprünglichen Typus kaum mehr erkennen, und es wohl erklär- 
lich erscheinen lässt, wenn die Extreme der ganzen Reihe als 
Typen verschiedener Arten oder doch wenigstens verschiedener 
Racen oder Varietäten gedeutet werden. Geht ja doch in nicht 
minder allmähligem Entwicklungsgang auch aus dem für unseren 
Dinotheriensand so characteristischen, anfänglich unstreitig eine 


besondere Art darstellenden kleinen Dinotherium bavaricum 


schliesslich das mächtige Din. giganteum des oberen Miocän 
hervor,” zwischen welche beide Anfangs- und Endpunkte die 
Autoren eine stattliche Reihe von Arten und Unterarten ein- 
geschoben haben. Zähne des Mastod. angustidens vom ein- 
fachsten Typus wurden früher mehrfach als Mast. turicensis 
angesprochen, solche von complicirter Bildung nicht selten mit 
M. arvernensis verwechselt. Unser Exemplar nimmt _ eine, Mittel- 


395 


stellung ein, seine vorderen Zähne zeigen noch ursprünglicheren 
Character, sein M» aber führt bereits den modifieirten Typus ein.*) 

Einige Meter von diesen Kieferresten entfernt wurde ein 
vereinzelter vorderer Ersatzzahn des Oberkiefers mit abgebrochener 
vorderer, aber gut erhaltener hinterer Wurzel gefunden, der 
möglicherweise von dem gleichen Thiere herstammt, wenn auch 
seine Einfügung in die erhaltenen Alveolen nicht recht gelingen 
will. Derselbe ist 3.5 Ctm. lang, vorn 2.5, hinten 3.0 CGtm. breit. 
In der Abnützung ist er etwas mehr vorgeschritten als der in 
situ befindliche Ersatzzahn. 

Neben diesem Hauptfund ergab sich noch eine weitere, 
wenn auch nicht grosse, so doch qualitativ sehr schätzbare Aus- 
beute an kleineren Objekten, welche interessante Beiträge zur 
Kenntniss unserer Miocänfauna darstellen. Hier sei vorerst nur kurz 
erwähnt, dass sich darunter ein Unterkieferfragment des kleinsten 
fossilen Wiederkäuers, des Paläomeryx pumilio befindet, 
welche Art sich bisher nur auf den Taf. II Fig. 5 abgebildeten 
M3 inf. gründete. Das neue Fundstück enthält 2 P und 2 M in 
situ, welche eine Länge von 4, 4 5 und 6 zusammen also 
19 Millim. zeigen; die Höhe des Horizontalastes beträgt unter 
dem ersten Molar 8 Millimeter. Zu Paläomeryx parvulus 
(Taf. II Fig. 7) dürfte ein Unterkieferfragment mit M» und 3 von 
zusammen 1.7 Gentim. Länge gehören; von Micromeryx liegt 
ein solches mit dem Mı und 2 D in situ vor, welche 3 Zähne 
zusammen 2.2 Ctm. messen. Ein grosser Eckzahn von Pal. 
Bojani (??), von der Spitze bis zum Wurzelende (in gerader 
Linie) 7.5 Ctm. messend. Von Steneofiber Jägeri fanden sich 
einige Skeletreste, darunter 2 besonders gut erhaltene Astragali. 
Auch von einigen kleineren Garnivoren liegen Reste vor, darunter 
Extremitätenfragmente einer Katze; ein oberer Molar, welcher 
vielleicht zu Filhols Mustela zibethoides gehört, und ein 
Unterkieferfragment mit 3 P und dem Mı, welche 4.5, 5, 5 und 
9 zusammen also 23 Millim. Länge messen. Es stimmt dieses 
Stück aufs Genaueste mit dem von Schlosser in seinem Werke 
über die Carnivoren des Tertiärs (1889) pag. 140 als Martes sp. 
ebenfalls von Häder beschriebenen und Taf. VIII Fig. 28. 37 


*) Hier ist ein Irrthum im ersten Theile zu berichtigen: Seite 14, 
Zeile 5 von oben ist statt „eines“ 4. Querjoches zu lesen: „des“ 4. Quer- 
joches. 


396 


abgebildeten ' Unterkieferfragment überein, und eine Alveole vor 
dem drittletzten P bestätigt auch die dort geäusserte Vermuthung, 
dass die Zahl der P vier betragen haben dürfte. Ich möchte 
diese Art zum Ausdruck des Dankes für die vielen Verdienste, 
welche sieli Herr Gustos Munk, speciell auf dem Gebiete der 
Säugethier - Paläontologie um unsere Sammlungen erworben hat, 
Martes Munki benennen. Über diese und andere interessante 
Reste unserer Miocänfauna hoffe ich im nächsten Berichte ein- 


gehendere Mittheilungen geben zu können. ET 
* * 


* 

Aın 22. Oktober ]. Js. (1898), also nur wenige Wochen nach 
Auffindung der Mastodonbackzahnreihen in Häder, hatte Herr 
Gustos Munk das Glück, auch in dem Sande von Stätzling noch 
eine rechte Oberkieferhälfte von Mastodon zu finden, welche 265 
gleich dem Exemplare von Häder 2 Molaren und den letzten 
Prämolaren trägt. Der Prämolar: und erste Molar sind bereits 
auf's äusserste abgenützt und dem Ausfallen nahe, nach innen ; 
geneigt, der 2. Molar steht schon vollständig horizontal und zeigt 
am vordersten Joch beträchtliche, am hinteren Joche beginnende 
Abnützung. Von den Alveolen des vorletzten P ist keine Spur 
mehr sichtbar. Es liegt also die gleiche Phase der Zahnfolge 
vor wie an dem Exemplar von Häder, nur in weiter vor- 
geschrittenem Abnützungs-Stadium der einzelnen Zähne. Die 
Länge beträgt bei dem Ma 12.0, bei Mı 8.0 und bei P 4.5 Cim., | 
also genau so viel wie bei dem T'hier von Häder. Ferner misst 


die Breite des Ms des Mı des P 
am 3. Querjoch: ZB — — 
am 2. 3 72) ca. 6.0 4.9 
amll® e 6.8 _ 4.5 Ctm. er 


Was die Bildung der Backzahnkrone betrifft, so hält sie die : 
Mitte zwischen den einfachsten Zähnen von Stätzling und denen 
des T'hieres von Häder, und ist nun in unserer Sammlung 
der Übergang von der einen Form zur andeın sehr schön zu 
studiren. 


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———>-90-.Q-— 


Nekrologe 


Andreas Wiedemann. 


Am 16. November 1896 verbreitete sich die Trauerkunde, 
dass Andreas Wiedemann sanft entschlafen sei. Mit ihm ist ein 
Mann aus dem Leben geschieden, der wegen seines stillen aber 
” E: verdienstvollen Wirkens und nicht minder wegen seines biederen 
i _ und treuen Charakters es vollauf verdient, dass wir hier seiner 
2 mit Achtung und Dankbarkeit gedenken. Er wurde geboren am 
9. November 1824 zu Ried, k. Bez.-Amts Zusmarshausen, und 
: widmete sich dem Schuldienste. Die Liebe zur Natur trieb ihn 
schon als Verweser in Eggenthal in seinen Mussestunden hinaus 
in Wald und Flur, um eifrig zu beobachten und zu sammeln. 
Zunächst beschäftigte er sich mit Botanik, daneben auch mit 
_ der einheimischen Vogelwelt und die Vorliebe für die leicht- 
beschwingten Sänger ist ihm treu geblieben bis an das Ende 
seiner Tage. Die Resultate seines Sammeleifers und der steten 
 Naturbeobachtung verarbeitete er an den langen Winterabenden 
in Breitenbronn, wo er später als Lehrer wirkte, und hatte 
nach 10jähriger Arbeit die Flora der von ihm in Wort und Schrift 
geschilderten anmutigen Reischenau eingehend durchforscht. Von 
nun an war es eine Reihe von Jahren die Tierwelt, welche 
ihn mächtig anzog. Mit jugendlichem Feuereifer strebte er in 
ihre Geheimnisse einzudringen und pflog mit gleichgesinnten Be- 
kannten und Freunden der Naturbeobachtung anregenden Mein- 
_ ungsaustausch und mit namhaften Fachgelehrten lebhafte Korre- 
_  spondenz. Die Früchte seines Fleisses und seiner unermüdlichen 
Ausdauer im Sammeln von Notizen und zoologischen Daten sind 


für jeden, der seine Aufzeichnungen nur einigermassen kennt, 
von erstaunlicher Fülle. 

Trotz dieser Lieblingsbeschäftigung fand der rastlose Mann 
noch Zeit, in seinem anstrengenden Berufe sich in vielseitiger 


Weise nützlich zu machen. Er war ein Volksbildner in des 


Wortes edelster Bedeutung, was am besten daraus erhellt, dass 
er in Breitenbronn ein landwirtschaftliches Kränzchen und eine 
Fortbildungsschule ins Leben rief. Hier in seiner kleinen Ge- 
meinde, die voll Achtung und Verehrung zu ihm aufblickte, suchte 


er den Sinn für Naturbeobachtung zu wecken durch anregende, 


populäre Vorträge mit Demonstrationen und die empfängliche 
Jugend für ideales Streben zu begeistern. „Wie fruchtbar ist der 
kleinste Kreis, wenn man ihn wohl zu pflegen weiss!“ 

Nach mehr als 20jähriger Thätigkeit in Breitenbronn über- 
nahm Wiedemann die Lehrstelle in dem benachbarten Kutzen- 
hausen. Diese Domizilveränderung war von entscheidendem 
Einfluss auf seine Naturstudien. Er erkannte bald, dass die dort- 
igen Tertiärsande wertvolle Petrefakten enthielten und in richtiger 
Würdigung dieses Umstandes lenkte er nun seine ganze Auf- 
merksamkeit auf die Untersuchung des Dinotherium-Sandes. 
Von seinem Bienenfleiss zeugt eine reichhaltige Sammlung von 
fossilen Säugetier-Zähnen, Geweihstücken und Knochen, Panzer- 
fragmenten von Schildkröten, Knochen von Krokodilen, sowie 
Gehäusen von verschiedenen CGonchylien aus der Gegend von 
Breitenbronn, Kutzenhausen und Häder. Sorgsam tränkte er die 
zarten Gehäuse von Schnecken und Muscheln mit Gummi oder 
Leim, um sie vor dem Zerbröckeln zu schützen. Glück und ein 
geschärfter Blick begünstigten sein Unternehmen und als er im 
Jahre 1885 dieganze Sammlung dem naturwissenschaft- 
lichen Vereine zum Geschenk machte, enthielt sie 21 
Arten, darunter einige sehr wertvolle Stücke. Herr Kreismedi- 
zinalrath Dr. Roger hat im 28. Vereinsberichte die Funde wissen- 
schaftlich bearbeite. Wiedemanns Verdienst ist es ferner, dass 
einer der wertvollsten Funde in Bayern in unseren Besitz kam. 
Im Jahre 1883 wurden beim Ausheben eines Baugrundes in 
einem Obstgarten zu Breitenbronn Zähne und Knochenreste zu 
Tage gefördert, welche er sofort als Reste eines Dinotheriums 
diagnostizierte. Er vermittelte im Jahre 1885 den Ankauf des 
wichtigen Fundes und heute bilden die 20 Backenzähne des 


399. 


—_ oo 


_ Dinotherium bavarieum das wertvollste Objekt unserer paläonto- 


logischen Sammlung. 

Neben dieser Beschäftigung erübrigte er immer noch Zeit, 
seine zoologischen Studien fortzusetzen und seine Sammlungen 
zu ergänzen. Sein Naturalienkabinett, das jedem Freund der 
Natur offen stand, enthielt ausser seiner kleinen Petrefakten- 
und Mineraliensammlung ein Herbarium, eine sehr schöne und 
reichhaltige Eiersammlüng, welche wiederholt auf öffentlichen 
Ausstellungen glänzte, Sammlungen von Schmetterlingen, Käfern 
und Libellen. Letztere Sammlung vervollständigte er noch in 
„den letzten Jahren seines hiesigen Aufenthaltes und hatte die 
Freude, Vertreter aller Species der im Kreise Schwaben vor- 
kommenden Libellen auf seinen zahlreichen Wanderungen zu 
erhalten. 


Fast 40 Jahre war Wiedemann Lehrer und es möchte jeden, 
der die früheren kärglichen Besoldungsverhältnisse kennt, wunder 
nehmen zu hören, dass dieser anspruchslose Mann, der als braver 
Sohn seine schuldlos verarmten Eltern bis zu deren Tode pflegte, 
bis zu seinem Scheiden von Kutzenhausen sich ein kleines Ver- 
mögen erspart hat. Am 1. Oktober 1881 wurde ihm die erbetene 
Versetzung in den Ruhestand gewährt und nun siedelte er nach 
_ Augsburg über und trat zu dem naturwissenschaftlichen Vereine, 
dem er schon länger als korrespondierendes Mitglied angehörte, 
in nähere Beziehungen. Am 8. Oktober 1882, 2 Monate vor dem 
Tode Leu’s, wurde er als dessen Nachfolger durch Beschluss der 
Generalversammlung zum Konservator für Zoologie gewählt. In 
dieser Stellung fand er seine vollste Befriedigung. Er schloss 
sich als dienendes Glied mit voller Hingabe dem Ganzen an und 
bekundete den grössten Eifer namentlich bei Veranstaltung po- 
 pulär-wissenschaftlicher Vorträge. 


Die wissenschaftliche Bearbeitung seiner langjährigen Aulf- 
zeichnungen legte er nunmehr auf mehrfache Aufforderungen hin 
als sein Lebenswerk in mehreren Vereinsberichten nieder. Ich 
erwähne als seine Arbeiten: Die im Reg.-Bez. Schwaben und 
Neuburg vorkommenden Säugetiere (Ber. XXVI), die in den 
Gewässern des Reg.-Bez. Schwaben und Neuburg vorkommenden 
Fische (Ber. XXVIIN), die im Reg.-Bez. Schwaben und Neuburg 
vorkommenden Kriechtiere und Lurche (Ber. XXIX), die 


400 


Vögel des Reg.-Bez. Schwaben und Neuburg (Ber. XXX), und 
seine letzte Monographie: die im Reg.-Bez. Schwaben und Neu- 
burg vorkommenden Libellen oder Odonaten (Ber. XXXT). 


Die Schaffensfreude, die ihn während seiner langen Lehr- 
thätigkeit auszeichnete, blieb ihm auch im Ruhestande treu, er 


konnte nicht müssig sein und erweiterte sogar seine Wirksamkeit 
im Dienste des ornithologischen und des Fischereivereines. Die 


Anerkennung für sein erspriesliches Wirken blieb nicht aus. In 


Würdigung seiner Verdienste wurde der in Augsburg in weiteren 


Kreisen geschätzte Mann 1895 vom Kreis-Fischereivereine von 
Schwaben und Neuburg zum Ehrenmitgliede ernannt. Schon 
früher war der grösste fossile Tertiärnager Europas, von dem 
Wiedemann das Fragment eines oberen Schneidezahns gefunden 
hatte, von Dr. Roger dem verdienten ind bescheidenen Manne 
zu Ehren Hystrix Wiedemanni genannt worden. 


Bis zum Jahre 1891 erfreute sich Wiedemann bei seiner ein- 
fachen und streng geregelten Lebensweise einer vorzüglichen Ge- 
sundheit und wer dem stattlichen weisshaarigen Manne mit der 
blühenden Gesichtsfarbe begegnete, mochte ihm einen langen und 
ungetrübten Lebensabend prophezeien. Da ergriff ihn die Influenza 
und eine starke Rippenfellentzüändung machte eine Operation 


notwendig. Er genas zwar langsam, aber die tückische Krankheit 


hatte seinen Körper geschwächt. Das Ersteigen von Treppen 
wurde ihm schwer und bedauerlicherweise musste er wegen 
Schonung seiner Gesundheit sich von den Vereinsversammlungen 
fern halten. Fast 6 Jahre-lebte Wiedemann noch in Augsburg in 
stiller Thätigkeit. Im Jahre 1896 trat unerwartet eine auffallende 
Erschöpfung ein, die Spannkraft und aufrechte Haltung verliessen 
den Mann mit dem lebensfrischen Antlitz und am 16. November 
schloss der Tod ihm die müden Augen, die einst so gerne an 
den ewigen Schönheiten der Natur sich erquickt. 


Unermüdlichkeit im Sammeln und Beobachten, edle Selbst- 
losigkeit und Bescheidenheit, ein glücklicher Frohsinn, wie ihn 
steter Verkehr mit der Natur verleiht, kennzeichnen Wiedemanns 
Charakter. Sein Interesse an dem Blühen des ihm lieb ge- 
wordenen Vereins und seine treue Anhänglichkeit :an denselben 
hat er stets bekundet, in glänzender und vorbildlicher Weise 
besonders dadurch, dass er laut testamentarischer Bestimmung 


401 


vom 5. November 1896 dem naturwissenschaftlichen Vereine für 
Schwaben und Neuburg unter dem Namen „Wiedemann Andreas 
Stiftung“ ein Legat von 1000 Mark und seine reichhaltige Libellen- 
samnılung vermachte. Wiedemanns Name wird in den Annalen 
unseres Vereines immer glänzen als ein seltenes Beispiel von 


Selbstlosigkeit und Edelmut. „Was vergangen, kehrt nicht 
wieder; aber gieng es leuchtend nieder, leuchtet’s lange noch 
zurück.“ Fischer. 


Max Hauer. 


Beim Abschluss dieses Berichtes trifft die betrübende Nach- 
richt ein, dass Apotheker Max Hauer in Oberhausen nach längerem 
schweren Leiden, jedoch unerwartet schnell verschieden ist. Wir 
verlieren an dem Verlebten ein langjähriges Mitglied des Konser- 
vatorenrates, das den mächtigen Aufschwung des Vereins nach 
seiner Neuorganisation miterlebte und in der Zeit, als ihn noch 
nieht Krankheit vom Besuche unserer Vereinsabende ferne hielt, 
durch seine mit einer Reine glanzvoller Demonstrationen ver- 
bundenen Vorträge eine grosse Anziehungskraft ausübte. 


Ein Meister der Photographie, deren ausserordentliche Ent- 
wicklung und Vervollkommnung er durch alle Phasen selbst- 
thätig verfolgte, unternahm es der Verblichene als erster in 
Bayern, diese Kunst der Wissenschaft dienstbar zu machen. Wo 
vordem Kupierstich oder Holzschnitt zur NHlustration in An- 
wendung kam, da sollte jetzt das naturgetreue Photogramm ein- 
treten. Grundbedingung des Gelingens war eine möglichst voll- 
endete Herstellung von mikroskopischen Dauerpräparaten und 
dass ihm diese in einem Grade gelang, der die Bewunderung 
aller Fachgelehrten auf mehreren Ausstellungen der Natur- 
forscherversammlungen erregte, darf einesteils seinem rastlosen 
Eifer, andrerseits seiner eminenten Geschicklichkeit im Mikro- 
skopieren zugeschrieben werden. Seine grossen Erfolge in der 
Mikrophctographie, die in ganz Deutschland neidlos an- 
erkannt wurden, waren untrennbar verbunden mit der Benützung 
der besten Fachlitteratur und der neuesten und wertvollsten 


402 


Instrumente. Wer je Gelegenheit gehabt hat, den rastlos bis 
zur zeitweiligen Erschöpfung thätigen Mann in seinem Labora- 
torium zu besuchen, musste erstaunt sein ob der Fülle der 
besten Instrumente und der Reichhaltigkeit seiner Bibliothek. 
Die vollendetsten Mikroskope, die der scharfsinnige Menschengeist 
ersann, prangten in seinen Schränken. Von der einfachen Lupe bis 
zu den unübertrefflichen Kunstwerken eines Zeiss waren alle 
Systeme in seiner Sammlung vertreten, so dass er auch vor der 
schwierigsten Untersuchung der Mikroorganismen nicht zurück- 
zuschrecken brauchte. Er war ebenso geübt, den inneren Bau 
der Mineralien und Gesteine zu ergründen, wie die mikroskopisch 
kleine Lebewelt zu diagnostizieren und in vorzüglichen Dauer- 
präparaten fest zu halten. Um nur ein Beispiel seiner grossen 
Geschicklichkeit in der Herstellung von Gesteinsdünnschliffen an- 


zuführen, erwähne ich, dass er, um die Streitfrage über die 


Existenz des Eozoon canadense endgiltig aus der Welt zu schaffen, 
ca. 1400 Präparate und Dünnschliffe anfertigte und deren Photo- 
gramme zu einem eigenen Atlas vereinigte. Die kgl. Staats- 
sammlung in München ist im Besitze seiner Dünnschliffe, zu 
deren Herstellung er sich nicht nur die gesamte bis dahin er- 
schienene Litteratur, sondern auch das nötige Gesteinsmaterial 
mit grossen Kosten verschaffte. 

Eine Zeitlang trug sich Hauer mit dem Gedanken, einen 
grossen Atlas der Pflanzenanatomie herauszugeben und hatte 
auch schon zu diesem Zwecke eine Serie sehr grosser, mit dem 
grössten photographischen Apparate aufgenommenen Bilder 
fertig gestellt; er gab jedoch diesen Plan auf, obwohl seine mit 
dem vollkommensten Mikrotom erhaltenen Dünnschnitte, als 
Dauerpräparate auf der Naturforscherversammlung in Berlin 
ausgestellt, allgemeine Anerkennung fanden. Dabei war Hauer 
von der weitgehendsten Noblesse und Selbstlosigkeit. Zweimal 
verfertigte er für Ausstellungszwecke 70 der vollendetsten Dauer- 
präparate in dem grössten Format und liess von Künstlerhand 
eigene Schaukästen dafür herstellen. Der leise von 2 Univer- 
sitätsprofessoren geäusserte Wunsch, solche vorbildliche Präpa- 
rate den betreffenden Staatssammlungen einverleiben zu können, 
genügte für Hauer, um sowohl dem pharmaceutischen Institut 
der Universität Strassburg, wie dem von München je eine Serie 
seiner Meisterwerke zu dedizieren. 


= 


L 


Er 


403 


In den letzten Jahren schlug Hauer, obwohl ihn öfters 
Unwohlsein in seiner Lieblingsbeschäftigung störte, als Pfadfinder 
in der mikroskopischen Technik einen neuen Weg ein. Er stellte 
seine Kunst in den Dienst der Kriminaljustiz und erwarb sich 


durch Aufdecken von Falsifikaten, welche die photographische 


Platte mit der grössten Sicherheit erkennen lässt, den Ruf eines 
der tüchtigsten Experten bei Gerichtsverhandlungen. Wie ge- 
wissenhaft er dabei zu Werke gieng, beweist am besten die 
Thatsache, dass er sich Dutzende von Photogrammen von Ge- 
spinstfasern, sowie von Haaren des Menschen und aller der- 
jenigen Tiere, deren Haare als Pelzwerk oder Wolle verwendet 


werden, anfertigte, um jederzeit vor Täuschung sicher zu sein. 


Seine vor der Versammlung bayerischer Vertreter der ange- 
wandten Chemie und im hiesigen technischen Vereine gehaltenen 
Vorträge über die Wichtigkeit der Photographie im 
Dienste der Justiz erregten berechtigtes Aufsehen und trugen 
seinen Namen in die weitesten Kreise. 

Leider waren die letzten Jahre seines Lebens vielfach durch 
Krankheit oder mehrtägiges Unwohlsein getrübt, doch hätte 
niemand vermutet, dass die Lebenstage des Unermüdlichen schon 
gezählt wären. Am Sonntag den 7. August nachmittags 2°/ı Uhr 
entschlief er zum Schmerz seiner Angehörigen und Aller, die 
seinen trefflichen Charakter näher gekannt haben. Sein Andenken 
wird in unserem Vereine, dem er in gesunden Tagen schätzbare 
und unvergessliche Dienste als Konservator der Geologie und 
Mikroskopie geleistet hat, stets hochgehalten werden und seine 
Meisterwerke der Photographie, die er vor wenigen Jahren dem 
Vereine zum Geschenke machte, werden ihn noch preisen, wenn 
der Leib längst in Staub zerfallen. Fischer. 


ET 


Ouermrolil durch das südliche Stadtgebiet, das Wertach- und Lechthat. 


Von Dr. A. Geistbeck. 


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Deuringer Anhöhe: N N S S N 2 Priedberger Anhöhe: 
340m NEN x N S S Ga 
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R Wertachthat RS N Lechthal S 
S S N unterhalb der Friedberger Brücke IN 
Tortid 2 Tertiärer 
ertiärer Gögginger we Te ; 
Singold Landstrasse Ziegeleien Ksarnz Haus er Dinotheriensand 
; m 15; 5 . 
mit buarxscholter: 


Sand. a 2... er 


IR WR GG DRG a KG GL: WEL 


a „lüderlerrasse, jüngeres Diluoium. b Hochterrasse, älteres Diluoium. 


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