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Full text of "Bericht"

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Presented  to  the 

LIBRARY 

of  the 

UNIVERSITY  OF  TORONTO 

hy  the 

CANADIAN  FOUNDATION 

for 

JEWISH  CULTURE 


Bericht 


üljer  die 


(Hochschule) 
Lehranstalt  für  die  Wissenschaft  des  Judenthums  in  Berlin, 


erstattet  vom 


Curatorium. 


Mit  einer  wissenscliaftllchen  Beigabe  von  Prof.  Dr.  Steintlial: 
Haman.  Bileam  und  dor  jüdisclie  \al)i. 


Berlin,  1885. 

Druck   von  G.  Bernstein. 
Zimmerstrasse  94. 


Hainaii,  Bileam  imd  der  jüdische  Nabi. 

Ein  Vortrag  von  Prof.  Dr.  Steiuthal. 

Wie  spiegelt  sich  in  der  heiligen  Schrift  der  Hass  der  Völker  gegen  Israel?  wie  denkt 
sich  der  alte  Israelit  seineu  Feind,  den  J?ti'"i?  und  umgekehrt,  wie  denkt  der  wahre  Prophet 
über  die  Völker?  Dieses  Thema,  das  ich  heute  vor  Ihnen  behandeln  will,  ist  uns  leider  in 
neuester  Zeit  noch  einmal  als  thatsächlich  bedeutsam  recht  nahe  gelegt  Avorden. 

In  Haman  und  Bileam  führt  uns  die  Bibel  zwei  typisclie  Gestalten  des  Judenhasses 
vor.  Beide  sind,  man  kann  wohl  sagen,  geniale  Schöpfungen,  aber  sehr  verschieden  von  ein- 
ander, verschieden  in  ihrer  äusseren  Erscheinung,  ihrem  Auftreten  und  ilu'er  inneren  Gesinnung. 

Der  Standpunkt  aber,  den  wir  hier  einnehmen  wollen,  soll  der  litterar-historische  sein, 
und  zwar  noch  bestimmter  der  rein  ästhetische.  Es  fragt  sich  also  für  uns  gar  nicht  um  die 
geschichtliche  Richtigkeit  der  beiden  Erzählungen  von  Haman  und  Bileam.  wer  und  wie  die- 
selben gewesen  sind,  was  sie  in  Wirklichkeit  gesprochen  und  gethan  haben,  und  ob  sie  über- 
haupt jemals  gelebt  haben:  sondern  uns  geht  hier  lediglich  die  poetische  Wahrheit  an,  welche, 
da  die  Wahrheit  nur  eine  ist,  immer  zugleich  auch  die  sittliche  und  religiöse  ist.  Darum 
wird  ganz  von  selbst  und  sachgemäss  unser  ästhetischer  Standpunkt  zugleich  der  religiös 
ethische  sein. 

So  habe  ich  nun  sogleich  darauf  hinzuweisen,  dass  die  beiden  Gestalten,  Haman  und 
Bileam,  darum  so  verschieden  sind,  weil  sie  von  Männern  sehr  verschiedenen  Geistes  erfasst 
oder  concipirt  sind.  Wie  diese  beiden  Erzähler  der  Zeit  nach  weit  von  einander  abstehen, 
und  wie  sie  in  Sprache  und  Styl  einander  sehr  ungleich  sind,  so  sind  sie  auch  in  ihrer  ganzen 
religiösen  Weltanschauung  durch  eiue  Kluft  von  einander  getrennt,  uns  also  soll  es  nicht  um 
Haman  und  Bileam  zu  tun  sein,  sondern  um  den  Geist  ihres  litterarischen  Schöpfers.  Denn 
Avenu  es  aucli  für  die  Beurteilung  des  Dichters  immer  wichtig  ist,  zu  wissen,  welcher  Bericht 
und  welche  eigne  Erlebnisse  seiner  Dichtung  zu  Grunde  liegen,  ob  und  was  er  zum  Gehörten 
und  Gesehenen  etwa  hinzu  erfunden  hat,  ob  und  wie  er  Wirkliches  vmd  Erdachtes  mit  einander 
gemischt  hat:  so  bleibt  doch  immer  gewiss,  dass  Niemand  die  Wirklichkeit  nur  so  abschreiben 
kann,  und  dass  die  Charaktere,  wie  der  Erzähler  sie  dargestellt  hat.  und  der  ganze  Sinn,  den 
er  aus  der  erzählten  Begebenheit  hervorleuchten  lässt,  allemal  seine  Schöpfungen  sind,  Kinder 
seines  Geistes.     Ein  anderer  Schriftsteller  würde  uns  vermuthlich  z.  B.  eine  ganz  andere  Ester 


und  einen  anderen  Ahasver  gegeben  haben,  wie  unser  deutscher  Dichter  Grillparzer  es  ange- 
deutet hat:  und  vielleicht  erleben  wir  es  noch,  dass  Jemand  Hanian  als  den  Typus  eines  social- 
ökonomischen  Reformators  auf  religiöser  Grundlage  vorführt.*) 

Der  Verfasser  unseres  Buches  Ester  ist  unbekannt;  indessen  dürfen  wir  annehmen, 
dass  er  fast  drei  Jahrhunderte  nach  der  Zeit  gelebt  hat,  in  welche  das  von  ihm  erzählte  Er- 
eigniss  fallen  sollte. 

Es  ist  die  Zeit  der  persischen  Grossmacht,  in  der  Haman  auftritt.  Der  Verfasser  aber 
weiss  von  den  Zuständen  der  persischen  Monarchie  sehr  wenig.  Achaschverosch  ist  die  hebrä- 
ische Aussprache  desselben  persischen  Konigsnamens,  den  die  Griechen  Xerxes  aussprachen. 
Wie  geringe  Kenntniss  von  diesem  berühmten  König  der  Verfasser  seinen  Lesern  zutrauen 
konnte,  und  wie  wenig  er  selbst  von  ihm  wusste,  geht  sogleich  aus  seinen  Anfangsworten 
hervor,  wo  er  von  Xerxes  wie  von  einem  alten  halbvergessenen  Könige  spricht,  von  dessen 
ausserordentlich  grosser  Herrschermacht  nur  noch  dunkle  Gerüchte  umgingen.  Ihr  habt  doch 
wohl  einmal  gehört,  so  etwa  spricht  der  Verfasser,  von  einem  König  Ahasver,  der  über 
127  Provinzen,  über  ein  Reich  von  Indien  bis  Aethiopien,  regiert  hat:  unter  dem  begab  sich 
was  ich  euch  erzählen  will.') 

Er  hat  ein  sehr  gutes  Erzählertalent;  aber  ein  Historiker  in  unserem  Sinne  ist  er  nicht. 
Von  Geschichte,  von  Staaten,  Regierungen  und  Politik  hat  er  ganz  naive  Anschauungen.  Er 
spricht  im  Tone  des  Märchens.  Sein  König  erscheint  nie  anders  als  mit  der  Krone  auf  dem 
Haupte  und  dem  goldenen  Scepter  in  der  Hand.  So.  auf  dem  Throne  sitzend,  findet  ihn  auch 
die  Königin  Ester  (5,  i.  2),  da  sie  ihn  zum  Male  einladen  will.  Er  ist  ein  orientalischer  Despot, 
wie  ihn  sich  die  asiatischen  Unterthanen  wohl  durchweg  vorstellen,  ohne  ihm  einen  Vorwarf 
zu  machen.  Er  ist  absoluter  Herr  ihres  Vermögens  und  Lebens  und  schwelgt  in  Genuss. 
Von  seiner  Laune  hängt  es  ab,  wen  und  in  welchem  Maasse  er  an  seinen  Genüssen  theilnehmen 
lassen  will.  In  diesem  Sinne  war  Ahasver  ein  guter  De.spot.  Er  lebte  und  liess  leben; 
erzürnen  durfte  man  ihn  freilich  nicht. 

Wenn  ich  den  Verfasser  des  Buches  Ester  einen  vortrefflichen  Erzähler  nannte,  so 
muss  ich  doch  bemerken,  dass  man  ihm  nicht  die  Kunst  der  Composition,  des  organischen  Auf- 
baues zutrauen  darf,  welche  wir  von  unseren  Novellisten  fordern.  Von  einer  Verschlingung 
der  Begebenheiten,  einem  Einschalten  und  Nachtragen  des  Fiüheren,  um  den  rothen  Faden 
des  Zusammenhanges  straffer  zu  spannen,  ist  bei  ihm  nichts  zu  finden.  Er  berichtet  Begeben- 
heit nach  Begebenheit  in  der  Reihenfolge,  wie  sie  sich  zugetragen  haben.  Aber  seine  Kraft 
zeigt  sicli  in  der  Lebendigkeit  der  Darstellung  jeder  einzelnen  Scene  und  vor  allem  in  der 
Sicherheit  der  Charakteristik  der  Personen.  Dabei  ist  er  fern  von  Weitschweifigkeit.  Man 
merkt  wohl  sein  Behagen  an  der  Aufzählung  der  königlichen  Pracht;  aber  er  bleibt  fern  davon, 
den  Leser  zu  ermüden.  Er  verweilt  gern  nicht  nur  bei  dem  grossen  Gastmahl,  das  der  König 
seinen  Fürsten  und  seinem  Volke  giebt,  sondern  auch  bei  den  Toilettenkünsten  des  Harems. 
Wir  zwar  begreifen  nicht,  wie  ein  ausgezeichnet  schönes  Mädchen  noch  zwölf  Monate  lang  der 
Behandlung  mit  kostbaren  Salben  unter  kunstverständigster  Hand  unterworfen  werden  müsse, 
um  noch  schöner  zu  werden,  schön  genug,  um  dem  Könige  endlich  zugeführt  werden  zu  dürfen; 
allein  er  ist  dabei  nicht  ausführlicher,   als  nöthig  ist,   um  in  einer  dem  Orientalen  überhaupt 


*)  In  Frankreich   hat  Ester  sclion  vor  Hacine  mehrmals  dramatische  Bearbeitung  gefunden,   und  zwar 
alh'mal,  wie  es  scheint,  in  fretreuL-ni  Ausclihiss  an  die  Bibel. 


und  besonders  in  einer  für  die  gegenwärtige  Erzählung  so  wichtigen  Angelegenheit  klar  zu  sein. 
Dabei  ist  nicht  zu  verkennen,  dass  der  heitere  Eingang,  in  welchem  Lust  uud  Leben  herrscht^ 
einen  gefälligen  Contrast  bildet  zu  den  düsteren  Trauerfarben  in  der  Mitte  der  Erzählung, 
ja  noch  unmittelbarer  zu  der  Verstossung  der  ersten  Königin  Wascht!,  die  gerade  bei  dem 
frohen  Feste,  das  der  König  und  auch  die  Königin  selbst  gab,  in  Ungnade  fiel.  So  wird  uns 
sogleich  im  Anfang  der  wunderbare  Wechsel  im  Geschicke  der  Menschen  vor  Augen  geführt, 
ein  Wandel  von  Lust  in  Trauer,  der  eine  Vorbereitung  wird  für  das  eigentliclie  Thema,  einen 
Wandel  der  Trauer  in  Freude.  Der  Verfasser  ist  also  nur  ausführlich  genug,  um  den  Leser 
in  die  geeignete  Stimmung  zu  versetzen. 

Wo  es  aber  hierauf  nicht  ankommt,  da  ist  er  sogar  sehr  kurz,  wie  z.  B.  bei  der  von 
Mordechai  entdeckten  Verschwörung.  Hier  ist  kein  Wort  zu  viel;  aber  er  sagt  genau  das, 
was  er  für  den  Gang  der  Erzählung  braucht.  Ebenso  versteht  er  es,  in  aller  Kürze,  aber  in 
prägnantester  Weise,  darzustellen,  wie  sich  die  drohende  Wolke  über  dem  jüdischen  Volke 
zusammenballt,  und  wie  Mordechai  die  Königin  davon  unterrichtet.  Und  plötzlich,  da  wo  man 
schon  den  Blitz  fürchten  muss  herabfahren  zu  sehen,  tritt  die  unerwartete  Wendung  ein  — 
in  der  schlaflosen  Nacht  des  Königs.  Diesem  ersten  Schlage  auf  Hamans  Haupt  folgt  nun 
sogleich  der  andere  noch  wuchtigere,  vernichtende;  und  beide  Mal  steht  Haman,  vom  Erzähler 
wohl  motivirt,  gerade  da,  um  den  Schlag  unmittelbar  zu  bekommen;  und  beide  Mal  wird  er 
getroften,  wälirend  er  glaubte,  sich  des  höchsten  Glückes  erfreuen  zu  können  oder  es  erwarten 
zu  dürfen.  Diesen  Contrast  der  Stimmung  und  Hotinung  des  Helden  gegen  dessen  Schicksal 
hütet  sich  der  Verfasser  wohl  durch  ein  überflüssiges  Wort  zu  schwächen.  Hier  zeigt  er  seine 
Meisterschaft. 

Wenn  er  nun  aber  gegen  Ende  der  Erzählung  wirklich  breit  wird,  so  wird  dies  eben 
durch  seine  bestimmte  Absicht  bewirkt,  das  Purimfest  als  ein  nicht  freiwilliges  und  gleich- 
gültiges darzustellen,  das  vielmehr  ewige  Dauer  haben  müsse,  und,  da  es  zu  seiner  Zeit  wohl 
nur  von  den  östlichen  Juden  jenseit  des  Enphrat  gefeiert  ward,  auch  den  westlichen  Juden  in 
Palästina,  Klein-Asien  und  Aegypten  zur  ewigen  Pflicht  gemacht  werden  sollte. 

Nicht  sowohl  um  die  äussere  Verkettung  der  einzelnen  Ereignisse  ist  es  unsrem 
Erzähler  zu  tun,  als  um  die  Motivirung  aus  den  Charakteren.  Sein  Verhalten  bleibt  allerdings 
immer  ein  durchaus  naives;  nur  Tatsachen  stellt  er  dar;  es  fehlt  fast  jeder  Anfang  zu  einer 
psychologischen  Schilderung.  Die  einzigen  hierher  gehörenden  Ausdrücke,  die  er  kennt,  sind 
solche,  Avelche  sämmtlich  nur  Gemütserschütterungen  und  höchst  erregte  Stimmungen  bezeichnen, 
wie  Trauer  und  Freude,  Liebe  und  Hass  u.  s.  w.  Sehr  häufig  ist  die  Wendung:  ,wenn  es 
dem  König  gefällt".  Dagegen  fehlt  z.  B.  gehorsam,  wofür  er  sagt:  den  Befeiil  tun.  So  sind 
es  fast  nur  die  äussern  Betätigungen  des  Innern,  welche  er  berichtet.  In  dieser  Weise  aber 
charakterisirt  er  vortrefflich.^) 

Da  ist  zuerst  der  König  Ahasver:  ein  despotischer  Automat,  welchem  jeder  Gedanke, 
jeder  Wille  und  Entschluss  von  seiner  Umgebung  eingeblasen  wird,  und  welcher  demgemäss 
aufbraust  und  bald  ausgebraust  hat.  In  einer  zufälligen  Laune  hat  er  auch  Haman  in  die 
höchste  Würde  eingesetzt:  Haman  ist  ohne  Verdienst  um  den  Staat;  er  ist  aber  auch  kein 
Intrigant,  er  hat  nur  das  Glück  gehabt,  Gunst  in  den  Augen  des  Königs  zu  finden.  Nun  besitzt 
er  leider  auch  die  einem  grundlos  erhöhten  Günstling  gewöhnliche  Eitelkeit;  und  so  tritt  schnell 
der  Conflict  ein,  der  alles  folgende  nach  sich  zieht.  Ihm  sollte  diejenige  Ehrenbezeigung  ge- 
widmet werden,  welche  ausser  den  Göttern  sonst  nur  dem  irdischen  Stellvertreter  der  Gottheit, 


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dem  Könige,  zu  Theil  ward:  man  sollte,  wo  er  erschien,  vor  ihm  knien  und  den  Boden  küssen. 
Das  that  Mordechai  nicht,  weil  —  wie  ihn  unser  Erzähler  sagen  lässt  —  weil  er  Jude  sei  (3,4). 
Der  hochmüthige  Hanian  kann  nicht  bemerken,  ob  ihn  jeder  Mensch  in  dem  Haufen,  den  er 
erhobenen  Hauptes  durchschreitet,  den  ehrenvollen  Gruss  bietet:  er  übersieht  also  längere  Zeit 
den  Mordechai.  Da  wird  er  von  Bedienten  auf  diesen  Widerspenstigen  aufmerksam  gemacht. 
Wo  und  wann  hätte  es  an  Bedientenseelen  gefehlt,  welche  nicht  so  sehr  auf  den  hohen  Herrn, 
als  auf  ihres  Gleichen  neidisch  sind,  vor  allem  aber  die  unabhängige  Armuth  nicht  sehen 
mögen.  Wie!  dieser  Mordechai  —  er,  der  geringer  als  sie,  noch  nicht  einmal  Bedienter  eines 
Vornehmen  —  wagt  es,  vor  dem  hohen  Haman  nicht  zu  knien!  So  wird  er  denuncirt:  und 
nun  treibt  den  kleinlichen  Emporkömmling  die  verletzte  Eitelkeit  und  der  Hochmuth  zu  blutiger 
Rachgier,  und  er  beschliesst,  an  Mordechai  und  an  seinem  ganzen  Volke  volle  Rache  zu  nehmen; 
denn,  so  hatten  ihm  die  Bedienten  gesagt,  nicht  als  eigenwillige  Person  verweigerte  Mordechai 
den  Kniefall,  sondern  als  Jude.  Also  ist  das  Volk  verantwortlich  für  ihn.  Er  und  sein  Volk 
sollten  vernichtet  werden.  Ohne  ümschweif  klagt  Haman  die  Juden  beim  gedankenlosen  König 
an:  „Da  ist  ein  Volk,"  sagt  er,  „zerstreut  und  versprengt  unter  die  Völker  durch  alle  Land- 
schaften deines  Königreichs,  und  ihre  Gesetze  sind  anders,  denn  aller  Völker,  und  nach  des 
Königs  Gesetzen  thun  sie  nicht,  und  es  ist  dem  König  nicht  angemessen,  sie  zu  lassen.'  Das 
ist  die  classische  Formel  der  Judenhetzerei  seit  zwei  Jahrtausenden:  die  Juden  sind  international 
und  mit  eigner  Religion,  folglich  Feinde  der  Menschheit  und  der  Götter,  empörerische  ünter- 
thanen,  die  ein  Fürst,  der  die  Gottheit  ehrt  und  seine  ünterthanen  liebt,  nicht  dulden  darf. 
Sollten  diese  Gründe  noch  nicht  ausreichen,  um  den  König  zu  jeder  Grausamkeit  zu  stimmen, 
so  sollte  die  Aussicht  auf  einen  Geldgewinn  von  (wenn  ich  richtig  gerechnet  habe)  60  Millionen 
Mark,  die  von  Haman  durch  Vernichtung  der  Juden  dem  König  verheissen  wurden,  den  Auf- 
schlag geben.  Der  König,  leichtsinnig  oder  gedankenlos  (wie  ihn  der  Verfasser  überall 
gezeichnet  hat),  überlässt  die  Juden  dem  Belieben  Hamans  und  schenkt  demselben  obenein 
ihr  Geld. 

Jetzt  zeigt  sich  Mordechai's  unbeugsame  Festigkeit.  Ja  wohl,  er  änderte  sein  Benehmen 
gegen  Haman.  Bevor  das  traurige  Edict  erlassen  war,  wollte  er  vor  ihm  nicht  niederfallen 
und  konnte  holten,  dies  werde  unbeachtet  bleiben.  Nun  aber,  unter  Hamanns  aufmerksamen 
Blicken,  stand  er  nicht  einmal  vor  ihm  auf  und  regte  sich  nicht.  Der  kleine  Haman,  der  soeben 
von  der  Königin  in  Gegenwart  des  Königs  die  höchste  Ehre  erfahren  hatte,  vermochte  sich 
über  Mordechai's  Verstoss  gegen  die  höfische  Form  nicht  zu  trösten.  All  sein  Glück,  erklärt 
er.  seine  hohe  Würde,  die  Gunst  des  Königs  und  auch  der  Königin,  sein  Reichthum,  seine 
Familie  gelten  ihm  nichts,  wenn  er  den  verhassten  Mordechai  sieht.  So  sollte  denn  dieser 
noch  vor  dem  allgemeinen  Gericht  über  sein  Volk  schon  morgen  gehängt  werden.  Die  Eitelkeit 
also,  die  ihn  grausam  gemacht  hat,  veranlasst  den  Anfang  von  Haman's  Ende,  und  wieder  die 
Eitelkeit  Hess  ihn  in  die  Falle  gehen,  die  ihm  des  Königs  Laune  am  Morgen  nach  der  schlaf- 
losen Nacht  gestellt  hatte. 

Ester  wird  zuerst  als  Jungfrau  vorgeführt,  „schön  von  Gestalt  und  fein  von  Ansehen. " 
Anspruchslos  lässt  sie  sich  gefallen,  was  ihr  im  Harem  des  Königs  nach  dortigem  Gebrauch 
gegeben  und  angethan  wird,  ohne  selbst  irgend  etwas  zu  wünschen  (2,iü).  Sie  wird  nicht 
näher  beschrieben:  aber  der  Verfasser  zeigt  sie  uns  in  dem  Eindruck,  den  sie  macht:  „sie  fand 
Gunst  in  den  Augen  Aller,  die  sie  sahen."  Auch  als  Königin  bleibt  sie  ihrem  Erzieher  und 
seinen  Lehren  treu  und  verharrt  in  weibliclier  Scheu,    ohne    thätig   hervorzutreten.     Sie  wird 


von  schnierzliafter  Angst  ergriffen,  als  sie  von  llonlecliai's  Traueraufzug  hört:  sie  zittert  anfangs 
vor  der  ilir  zugenuitheten  Aufgabe,  den  König  umzustimmen:  sie  glaubt  nicht,  Einfluss  auf  ihu 
zu  haben  —  alles  echt  weiblieh.  Auf  Mordechais  Vorhalten  indessen  entschliesst  sie  sich  zum 
Versuch,  wohl  wissend,  dass,  wenn  er  misslingt.  sie  mit  dem  Leben  büssen  müsse.  Zaghaft 
und  fromm,  aber  auch  klug,  trifft  sie  ihre  Vorbereitungen  —  auch  dies  echt  weiblich.  Sie 
ladet  den  König  zu  einem  Mahle  bei  sich  ein.  ihn  und  den  Günstling  Haman.  Sie  ist  aber  so 
schüchtern,  ja  furchtsam,  dass  sie,  beim  Mahl  vom  König  aufgefordert,  sich  eine  Gunst  zu 
erbitten,  nur  ihre  Einladung  wiederholt:  erst  wenn  der  König  noch  einmal  kommen  werde, 
wolle  sie  reden.  Dem  Könige,  nichts  von  dem  was  iu  Esters  Innern  vorgeht  ahnend,  kann 
dies  nur  als  liebliches  Liebesspiel  erscheinen.  "Was  kann  denn  dieses  in  seiner  Furchtsamkeit 
noch  reizendere  Weib  wollen,  was  solcher  vorsichtigen  Umschweife  bedürfte! 

Beim  zweiten  Mahle  tritt  sie  endlich  heraus  und  spricht  kurz,  aber  in  den  erschütterndsten 
Ausdrücken:  „Schenke  mir  mein  Leben  auf  meine  Bitte  und  mein  Volk  auf  mein  Gesuch!"  — 
Worte,  die  nur  um  so  ergreifender  wirken  konnten,  als  sie  den  König  überraschen  mussten  und 
dem  Feinde  Haman  ins  Gesicht  gesprochen  wurden.  Der  König  ganz  seinem  Charaker  gemäss 
braust  auf.  und  schliesslich  fehlt  nun  auch  wieder  der  Bediente  nicht,  der  mit  seiner  Anklage- 
gegen  Haman  diesen  an  den  Galgen  liefert,  den  er  für  Mordechai  hatte  bauen  lassen. 

Dass  das  Buch  Ester  bei  solchen  Vorzügen  meisterhafter  Erzählung  sich  bei  den  Juden 
grossen  Beifall  errang  —  was  ist  natürlicher?  Seit  der  Zeit  des  Verfassers  fühlten  die  Juden 
fast  unausgesetzt  bis  in  unser  Jahihundert  und  in  unsre  Tage  das  Schwert  Haman"s  über  ihrem 
Haupte;  Haman's  Worte  summten  um  ihre  Ohren.  Das  Buch  Ester  erzählte  ihnen  nicht  bloss 
eine  Geschichte,  sondern  erinnerte  sie  an  hundert  Ereignisse,  nicht  blos  aus  vergangenen  Zeiten, 
sondern  aus  ihrer  Gegenwart,  deren  Blutzeugen  sie  gesehen  hatten,  weil  die  Pläne  der  Haman"s 
nicht  immer  vereitelt  wurden.  Wie  oft  hatten  sie,  wie  damals,  zu  klagen  mit  Esters  Wort: 
i;">2CJ  (7,4)  „wir  sind  verkauft!"  Wie  oft  erinnerte  sich  dann  dieser  und  jener  günstiger 
Gestellte,  den  man  wohl  gern  hätte  als  Ausnahme  gelten  lassen,  und  der  sich  leicht  hätte  vom 
Geschicke  seiner  Glaubensgenossen  trennen  können  —  wie  oft.  sage  ich,  erinnerte  er  sich  dann 
an  seine  Pflicht  abermals  mit  der  Königin  Ester  Worten:  .,Wie  ertrüg"  ich's,  das  Unheil  mit 
anzusehen,  das  mein  Volk  trifft,  und  wie  ertrüg"  ich"s,  die  Vernichtung  meines  Geschlechts  mit 
anzusehen!"  (8,6)  Und  wenn  er  sich  sagen  musste.  wie  hoffnungslos  sein  Unternehmen,  wie 
mag  er  sich  dann  doch  zu  dem  Entschlüsse  gedrängt  haben  wiederum  mit  Esters  Worten:  „und 
bin  ich  verloren,  so  bin  ich  verloren"  (4,i6);  ich  wäre  ja,  auch  leiblich  gerettet,  doch  inner- 
lich verloren. 

Nichts  desto  weniger  hat  man  auch  unter  den  Juden  zu  allen  Zeiten  die  Schwächen 
des  Verfassers  wohl  erkannt.  Sein  Mordechai  ist  der  Charakter  des  Verfassers  selbst.  Wenn 
er  ihn  nun  mit  den  Ehren  bekleidet  werden  lässt.  welche  Haman  für  sich  in  Anspruch  nahm, 
so  sinkt  er  selbst  zu  Hamans  kleinlicher  Eitelkeit  hinab,  und  wenn  die  Juden  nicht  nur  für 
ihr  Leben  einstehen,  sondern  auch  (obwohl  die  Veranlassung  zur  Gegenwehr  geschwunden  ist) 
sie  ihrerseits  ihre  Hasser  mit  dem  Schwerte  vernichten:  so  stürzen  Ester  und  Mordechai  in 
die  Blutgier  Hamans.  Für  diesen  höfischen  Herrn  und  blutigen  Menschen,  Mordechai,  hatten 
die  echten  Juden  niemals  weder  Verständniss  nocli  Sympathie.  Aus  dem  Talmud  erfahren  wir, 
dass  die  Weisen  Juda's  der  Ester  den  Vorwurf  machten  mcwn  yzb  i:'''py  miiyo  PN  nx;p 
(Megilla  Ta)  „du  erweckst  den  Neid  der  Völker  gegen  uns":  und  ein  Theil  der  Weisen  haben 


sich,  so  berichtet^)  der  Talmud,    als  Mordechai  die  weltliche  Höhe  erstiegen  hatte,   von  ihm 
geschieden  (das.  16b). 

Zu  allen  Zeiten  hat  es  unter  den  Juden  Verwunderung  erregt,  dass  im  Buche  Ester 
nirgends  Gott  genannt,  nirgends  auf  das  göttliche  Wort  und  göttliches  Walten  hingewiesen 
wird.  Ester  bleibt  auch  im  Hause  des  Königs  ihrem  Erzieher  Mordechai  gehorsam:  das  sagt 
der  Verfasser:  dass  sie  aber  als  Königin  auch  seinem  und  ihrem  Gotte  treu  ergeben  blieb, 
verschweigt  er.  Wie  das  grauenvolle  Edict  Hamans  gegen  die  Juden  erlassen  war,  da  zerriss 
Mordechai  seine  Kleider  und  hüllte  sich  in  Sack  und  Asche  und  schrie  laut  und  jämmerlich: 
aber  kein  Blick  nach  oben,  und  kein  Gebet  entquillt  der  belasteten  Brust.  Und  wenn  Ester 
fastet,  und  wenn  sich  die  Juden  in  Susa  fastend  versammeln  —  kein  Gebet  entströmt  dem 
Munde.  Und  eben  so  wenig  ertönt  nach  der  wunderbaren  Rettung  ein  Danklied.  Nun  sagt 
man  wohl,  dass  sich  das  alles  von  selbst  verstehe.  Wenn  Mordechai  die,  Juden  in  der  Synagoge 
versammelte  (DlJD 4,16),  was  thaten  sie  denn  da,  wenn  nicht  beten?  und  was  heisst  fasten,  wenn 
nicht  auch  beten?  Indessen  für  den  Schriftsteller  kommt  es  nicht  darauf  an,  ob  sich  etwas 
von  selbst  verstehe,  oder  nicht:  er  muss  es  uns  sagen,  er  muss  uns  zeigen,  wie  es  herging, 
uns  hören  lassen,  was  man  sprach  und  wie  es  lautete.  Er  darf  uns  auch  über  die  Gesinnung 
seiner  Helden  nicht  in  Zweifel  lassen:  wenn  Mordechai  als  Jude  vor  Haman  nicht  niederfallen 
wollte,  so  musste  er  sagen,  was  das  bedeute.  Nichts  auf  Erden,  meine  ich,  unter  welchen 
Umständen  auch  immer,  hätte  einen  jüdischen  Schriftsteller  verhindern  dürfen,  Gott  offen  zu 
bekennen;  und  in  einer  Schrift,  welche  Mordechai's  Benehmen  gegen  Haman  erzählt,  welche 
bei  den  Völkern  so  eritschiedne  Missstimmung  erregen  musste,  da  sollte  sich  der  jüdische 
Schriftsteller  scheuen,  seinen  Gedanken,  dass  die  Juden  durch  die  Hülfe  und  das  wunderbare 
Walten  Gottes  vom  Untergange  gerettet  worden  sind,  klar  auszusprechen? 

Darum  meine  ich,  dem  Verfasser  weniger  Unrecht  zu  thun,  wenn  ich  annehme,  nicht 
dass  er  nicht  gewollt,  sondern  dass  er  nicht  gekonnt  habe.  So  geschickt  er  Begebenheiten 
erzählt  und  Personen  charakterisirt,  so  wird  man  doch  bald  finden,  dass  ihm  für  vieles  Inner- 
liche der  Ausdruck  nicht  zu  Gebote  steht.'*) 

Einer  der  grössten  Lehrer  des  Talmud,  Samuel,  sagte:  Das  Buch  Ester  ist  nicht  mit 
dem  heiligen  Geiste  geschrieben  (Megilla  7a);  .moNi  trnpn  nn?  in"?  iriDN  Warum  die  Juden 
dieses  Buch,  die  Megilla,  dennoch  so  liebten,  habe  ich  schon  gesagt;  und  was  dem  Buche  fehlte. 
Gott  vmd  die  Religion,  das  trugen  sie  aus  ihrem  eigenen  reichen  und  Aveichen  Innern  still- 
schweigend^) in  dasselbe  hinein;  das  dort  fehlende  Gebet,  das  inbrünstige  Flehen  und  den 
heissen  Dank,  das  schufen  sie  hinzu  in  Gebeten  vor  und  nach  der  Lesung  der  Megilla.  Da 
sagten  sie  sich: 

Als  ein  Spross  frechen  Uebermuths  sich  erhob  ji"!  1X3  *  '  I3''':y  Dip- 

da  entknospete  der  Palme  der  Religion  eine  Blume,  l'Plbo  n~iS  \'J 

das  war  Ester,  nünn  ]n 

sie  trat  auf  und  erinnerte  an  den  Bund  Gottes  mit  den  D^i\V-  "D^vh  moy 

Vätern  Israels. 


Ein  ganz  anderer  Geist,  als  der  das  Buch  Ester  schrieb,  war  es,  der  die  Gestalt 
Bileams  schuf,  ein  echt  prophetischer,  ein  heiliger  Geist.  Es  ist  eben  im  Pentateuch,  wo  uns 
von  Bileani  erzählt  wird. 

Wir  wissen  sonst  kaum  etwas  von  Bileani.  Doch  scheint  er  auch  bei  den  Edomitern 
und  den  Arabern,  und  also  wohl  bei  allen  semitischen  Völkern  eine  berühmte  Persönlichkeit 
gewesen  zu  sein,  hier  als  Gründer  einer  alten  Dynastie,  dort  als  Weiser,  oder  als  Seher  und 
Zauberer,  der  in  die  Zukunft  blickte  und  Segen  oder  Fluch  wirksam  aussprechen  konnte.  Ich 
gebe  Ihnen  die  Erzählung  des  Pentateuchs  wieder,  wie  ich  sie  verstehe.«) 

Das  Volk  Israel  hatte  im  vierzigsten  Jahre  seiner  Wüstenwanderung,  um  jede  feind- 
liche Berührung  mit  Moab  zu  meiden,  dieses  Land  an  seiner  ganzen  Ostseite  von  Süden  her 
umzogen,  hatte  einen  weiten  und  höchst  beschwerlichen  Umweg  durch  die  Wüste  genommen, 
und  lagerte  nun  im  Norden  Moabs  an  den  östlichen  Ufern  des  Jordan,  den  es  demnächst  übei- 
schreiten  sollte.  Bekämpft  und  besiegt  hatte  es  nur  den  im  Norden  Moabs  sesshaften  Emoriter. 
der  zugleich  Feind  Moabs  war.  Obwohl  nun  Israel  bewiesen  hatte,  dass  es  Moab  in  seinem 
Besitze  nicht  stören  wolle,  so  fürchtete  Balak.  der  König  von  Moab.  dennoch  einen  Ängritt' 
von  demselben:  und  wenn  auch  dies  nicht,  so  wollte  er  den  blossen  Aufenthalt  eines  zahlreichen 
Volksstammes  in  seiner  Nähe  nicht  dulden,  da  dieser  natürlich  Lebensmittel  brauchte,  wenn 
er  sich  auch  Brod  und  Wasser  von  dem  Besitzer  erkaufte.  Balak  sandte  daher  eine  Botschaft 
an  Bileam.  der  fern  von  ihm  am  oberen  Euphrat  wohnte,  mit  der  Meldung:  „Siehe,  ein  Volk 
ist  ausgezogen  aus  Aegypten:  siehe,  es  bedecket  das  Antlitz  des  Landes  und  lieget  mir  gegen- 
über." Hierzu  fügte  er  die  Bitte:  „Und  nun  komme  doch,  verfluche  mir  dieses  Volk,  denn  es 
ist  mir  zu  stark:  vielleicht  vermag  ich's  dann,  ^vir  schlagen  es.  und  ich  vertreibe  es  aus  dem 
Lande:  denn  ich  weiss,  wen  du  segnest,  der  ist  gesegnet:  und  wen  du  verfluchest,  der  ist 
verfluchet. " 

Bileam  folgte  der  Einladung:  warum  sollte  er  auch  nicht?  Er  war  mit  dem  König  von 
Moab  befi-eundet  und  wollte  ihm  wohl,  wie  auch  dessen  Volke.  Nun  meldet  ihm  dieser,  dass 
aus  Aegypten  ein  Volk  ausgezogen  sei,  welches  seine  Freunde  bedrängt.  Unter- Aegypten  war 
schon  länger  als  ein  Jahrtausend  vor  Moses  voll  von  kleinen  semitischen  Völkerschaften,  welche 
dort,  wie  auch  Abraham  und  Jacob  beweisen,  mit  ihren  Heerden  umher-  und  aus-  und  ein- 
zogen: es  waren  meist  räuberische  Beduinenstämme,  sagen  wir  kurz  nomadisches  Gesindel. 
Für  solch  einen  Wanderstamm,  der  zur  Abwechselung  wieder  einmal  aus  Aegypten  ausgezogen 
ist  und  in  Canaan  die  Weiden  und  Felder  abfressen  will,  durfte  Bileam  auch  das  Volk  halten, 
von  dem  ihm  Balak  Meldung  that,  und  das  ihm  so  geschildert  wird,  wie  man  eine  Heuchrecken- 
plage beschreibt.  Der  Name  Israel  ward  ihm  nicht  einmal  genannt:  und  wenn  dies  auch  ge- 
schehen wäre,  er  kannte  ja  Israel  gar  nicht.  Wie  hätte  er  es  kennen  sollen?  Ich  finde  keine 
Veranlassung,  von  Bileam  anders  zu  urtheilen,  als  dass  er  ein  frommer  Anhänger  und  treuer 
Diener  Gottes  war.  Balak  hatte  ihm  die  Fürsten  Moabs  als  Botschafter  zugesandt  uud  hatte 
es  auch  nicht  an  reichen  Geschenken  fehlen  lassen:  aber  er  erklärte  in  seiner  Unbestechlichkeit: 
,ünd  gäbe  mir  Balak  sein  Haus  voll  Silber  und  Gold,  so  könnte  ich  doch  den  Befehl  Jehova's 
meines  Gottes  nicht  übertreten  im  Kleinen  oder  Grossen.'"  Er  kannte  Israel  nicht,  und  das 
Vorurtheil.  das  er  gegen  dasselbe  hatte,  war,  wie  gesagt,  im  Allgemeinen  nicht  ohne  Grund. 
Er  ist  also  bereit,  den  Fluch  über  Israel  auszusprechen  —  vorausgesetzt,  dass  Gott  es  ge- 
statten werde.  .Denn",  sagte  er,  „kann  ich  denn  wohl  auch  nur  ein  Wort  reden,  das  Gott 
nicht  in  meinen  Mund  gelegt  hätte ?'" 


10 

"Wie  nun  aber,  als  er  angekommen  war,  und  das  Volk  Israel  mit  eigenen  Augen  sah? 
Er  lernte  es  zunächst  nur  unvollständig  kennen  (4.  M.  22,4i),  Bruchstücke  seines  Lebens  und 
seiner  Geschichte,  fand  aber  nichts  Fluchwürdiges  an  ihm,  und  so  sprach  er:  ,"Wie  soll  ich 
Terfluchen,  den  Gott  nicht  verflucht;  und  wie  verwünschen,  den  Gott  nicht  verwünscht!"  Er 
sieht  es  aber  nicht  wie  Balak  mit  den  Augen  der  Furcht  und  des  Neides  an,  sondern  von  dem 
höheren  geschichtlichen  Standpunkt.  „Vom  Gipfel  der  Felsen",  sprach  er,  „schau"  ich  es;  von 
der  Höhe  erblick'  ich  es."  Da  ist  auch  er  vor  allem  von  dieser  ganz  abweichenden  Volks- 
eigenthümlichkeit  betroffen.  , Siehe*,  fährt  er  fort,  „ein  Volk,  abgesondert  wohnt  es,  und  unter 
die  Völker  rechnet  es  sich  nicht."  Hiermit  spricht  er  thatsächlich  dasselbe  aus,  wie  Haman 
mit  seinem  gehässigen  Wort;  aber  Bileam  erkennt  damit  die  historische  und  sittliche  Berech- 
tigung dieser  Eigenthümlichkeit  an.  Hier  findet  er  als  Besitz  eines  Volkes  die  Religion,  die  er 
auch  als  die  seinige  weiss:  und  so  schliesst  er  seinen  Seherspruch  mit  dem  Wunsche:  „Sterbe 
meine  Seele  den  Tod  der  Gerechten,  und  sei  mein  Ende  wie  das  ihre." 

Das  war  freilich  nicht  nach  Balak's  Sinn.  Auf  dessen  Drängen  sucht  nun  Bileam, 
Israel  immer  genauer  kennen  zu  lernen,  und  immer  mehr  schwindet  sein  Vorurtheil  gegen 
dasselbe:  und  so  spricht  er  in  seinem  zweiten  Spruch  unumwunden:  Siehe,  zu  segnen  habe 
ich  empfangen;  Gott  hat  dies  Volk  gesegnet,  und  da  mag  ich  es  nicht  wenden.  Man  schaut 
nichts  Böses  an  Jacob,  und  siehet  kein  Unrecht  an  Israel.  Gott  ist  mit  ihm,  und  Gottes 
Stimme  erschallt  unter  ihm.    Es  ist  ein  Volk,  welches  sich  Gott  durch  seine  Propheten  erzieht. 

Und  als  Bileam  endlich  glaubte,  Israel  völlig  erkannt  zu  haben,  da  sagte  er  in  seinem 
dritten  Spruche  aus  überströmendem  Herzen:  „Wie  schön  sind  deine  Zelte,  o  Jacob,  deine 
Wohnungen,  o  Israel!    Wer  dich  segnet,  ist  gesegnet,  und  wer  dich  verflucht,  ist  verflucht." 

Wie  tief  hat  Bileam  das  Wesen  Israels  durchschaut,  und  in  wie  wunderbarer  Weise 
hat  sich  sein  Wort  bewährt:  Israel  wird  nicht  unter  die  Völker  gerechnet!  In  Wahrheit  und 
im  Innersten  war  Israel  niemals  ein  Volk,  es  war  nie  etwas  anderes  als  was  es  heute  ist: 
eine  Religionsgenossenschafi,  und  war  nur  so  lange  äusserlich  auch  ein  Volk,  als  es  zur 
ßeligionsgemeinde  erzogen  werden  musste. 

So  ist  Bileam,  der,  bevor  er  Israel  kannte,  demselben  feind  war,  nachdem  er  es  kennen 
gelernt  hatte,  zum  Freunde  desselben  geworden:  der  Fluch,  den  das  Vorurtheil  sprechen  wollte, 
ist  zum  Segen  umgestaltet,  den  die  Erkenntniss  erteilte.  Dass  dies  der  Sinn  des  Ganzen  ist, 
spricht  der  Pentateuch  (Dt.  23,6)  selbst  aus.  Das  Buch  Ester  berichtet  (9,22)  einen 
Wandel  des  äusseren  Geschickes;  die  Erzählung  von  Bileam  einen  Wandel  der  inneren  Ueber- 
zeugung.  '^) 

Nach  meiner  ursprünglichen  Absicht  hätte  ich  Ihnen  nun  das  Gegenstück  zu  Haman 
und  Bileam  vorzuführen,  nämlich  die  Gesinnung  des  israelitischen  Propheten,  des  Nabi,  gegen 
die  Heiden.     Dies  Thema  sei  für  eine  andere  Gelegenheit  aufbewahrt. 

Gestatten  Sie  mir  jetzt  nur  noch  ein  Schlusswort. 

Das  Purimfest  steht  wiederum  im  nächsten  Monat  bevor.  Hochgeehrte  Anwesende, 
Sie  werden  es  begehen,  wie  Sie  bisher  alle  Jahre  gethan  haben ,  und  ich  werde  es  auch  feiern. 
Aber  in  welchem  Sinne?  Das  wollen  wir  aus  dem  Talmud  lernen.  Ein  berühmter  Rabbi  hat 
gesagt:  Gott  freut  sich  nicht  über  den  Untergang  der  Bösen.  Als  Mose  und  die  Kinder  Israel 
das  Lied  über  den  Durchzug  durch  das  rothe  Meer  und  den  Untergang  der  Aegypter  anstimmten, 
da  wollten  auch  die  Engel  in  diesen  Gesang  einfallen;  indessen  Gott  wehrte  ihnen  mit  den 
Worten:    meiner  Hände  Werk  ist  im  Meere  versunken,   und  ihr  wollt  deswegen  singen?    Der 


11 

Rabbi  meinte  also,  dass  jeder  Siegesjubel,  so  natürlich  und  gerechtfertigt  er  auch  vor  dea 
Menschen  erscheinen  mag,  doch  vor  einem  höheren  Richterstuhle  nur  missfallen  könne.  Diesen 
Ausspruch  führt  der  Talmud  an  im  Tractat  über  das  Buch  Ester  (10,  b),  wo  der  Freude  über 
den  Untergang  Hamans  gedacht  wird. 

Der  Sinn  unserer  Purimfeier  wird  also  der  sein:  wir  danken  Gott  dafür,  dass  er  so 
oft  in  der  Geschieht«  Israels  die  Trauer  in  Freude  verwandelt,  unser  Volk  vom  Untergang 
gerettet  hat:  und  so  ist  Purim  für  uns  heute  das  Fest  der  Emancipation.  Wir  freuen  uns, 
in  einem  Staate  zu  leben,  wo  die  Gleichheit  des  Rechts  Geltung  hat  —  trotz  all  dem  und 
all  dem.    Wir  werden  niemals  wieder  verkauft  werden. 

Und  schliesslich  Bileam.  Wenn  wir  das  Gotteshaus  betreten,  so  sprechen  wir  sein 
Wort:  -Wie  schön  sind  deine  Zelte,  o  Jacob,  deine  Wohnungen,  o  Israel!"  Damit  aber,  das 
beherziget  wohl,  ist  doch  nicht  der  schöne  Baustyl  und  die  Pracht  des  Tempels,  und  auch  nicht 
die  harmonische  Einrichtung  eurer  Zimmer  gemeint!  sondern  die  Anhänglichkeit  an  Gottes 
Lehre  und  die  Sittlichkeit  des  Lebens:  die  Heiligkeit  der  Ehe,  die  Ehrfurcht  der  Kinder  vor 
den  Eltern  und  die  Milde  der  Eltern  gegen  die  Kinder,  Harmonie  und  Friede  in  der  Familie. 
Nicht  Küchenordnung  ist  gemeint  und  nicht  Affenliebe,  welche  im  Wahne,  dem  Kinde  wohl- 
zuthun,  ihm  wehe  thut.  aus  Eitelkeit  der  Eltern  entspringt  und  Eitelkeit  im  Kinde  nährt; 
sondern  unbefleckte  Hand  und  reiner  Mund,  treue  Gesinnung  und  feste  sittliche  Zucht.  „Wie 
schön  sind  deine  Zelte":  damit,  sagen  unsere  Weisen,  sind  die  Religionsschulen  und  alle  Lehr- 
anstalten für  Wissenschaft  des  Judenthums  gemeint.  —  So  lasst  uns  bedenken,  was  wir  auch 
treiben  mögen,  ob  unser  Thun  Bileams  Wort  bewährt?  dass  nicht  Zwist  in  das  Gotteshaus 
eingehe,  dass  nicht  Leichtsinn  oder  gar  Unreinheit  der  Sitte  in  unserem  Hause  niste,  damit 
nicht  etwa  ein  Bileam,  wenn  er  uns  sieht,  seinen  Segen  zurücknehme  und  in  Fluch  wendet, 
dass  er  vielmehr  immer  und  immer  wieder  sprechen  müsse:  ich  habe  es  gesegnet,  und  es  bleibe 
gesegnet.  Amen! 


Indem  ich  im  Vorstehenden  meinen  Vortrag  über  Haman  und  Bileam  der  Oeffentlich- 
keit  übergebe,  fällt  die  Beschränkung  fort,  die  mich  genöthigt  hatte  (vgl.  S.  10),  das  Gegen- 
stück zu  jenen  beiden,  das  Verhalten  des  jüdischen  Propheten  zu  den  anderen  Völkern,  den 
Heiden,  vorzuführen. 

Allerdings  lässt  sich  dieser  Gegenstand,  wenn  er  gründlich  und  erschöpfend  behandelt 
werden  soll,  nicht  so  kurz  erledigen;  es  sollen  also  nur  die  wesentlichsten  Punkte  berührt  werden. 

Es  muss  vor  allem  die  Ansicht  der  Propheten  über  gleichzeitige  Völkerverhältnisse 
und  Völkerbeziehungen  gesondert  werden  von  den  Hoffnungen,  die  in  einer  idealen  Zukunft 
erfüllt  werden  sollen. 

In  ersterer  Hinsicht  stimmen  die  Propheten  wohl  sämmtlich  im  Wesentlichen  mit  ein- 
ander überein.  wie  verschieden  auch  ihre  persönliche  Stimmung  und  ihr  Temperament  sein 
mochte.  Schlechthin  nämlich  wird  sich  von  den  Propheten  Israel-Juda"s  sagen  lassen,  einer- 
seits dass  sie  die  Völker  allemal  nur  wegen  bestimmter  unsittlicher  Thaten  verurtheilten,  und 
andererseits  dass  dennoch,  und  obwohl  sie  in  dem  Unglück,  dass  ein  Volk  betraf,  die  wohl- 
verdiente  Strafe    Gottes   sahen,    das    Herz    der   Propheten    des  Mitleids  voll  „klaget  wie  die 


12 


Cither".  Sie  maassen  Israel-Juda  und  die  Völker  mit  demselben  ethischen  Maasse,  drohten  ihnen 
allen  in  gleicher  Weise  mit  der  Strafe  Gottes  und  fühlten  mit  ihnen  allen  in  gleichem  Grade 
den  Schmerz.  Man  lese  das  Sündenregister,  das  der  Prophet  Arnos  im  Beginn  seiner  Rede 
entrollt,  und  lese,  wie  er  ihnen  allen  in  denselben  Wendungen  die  Strafe  Gottes  verkündet, 
Damaskus,  die  Philister,  Cie  Phöniker,  Edom,  Amnion  und  Moab,  endlich  Juda  und  Israel, 
über  sie  alle  ergeht  das  gleich  harte  Urtheil.  Und  liest  man,  wie  unmenschlich  diese  kleinen 
Staaten  gegen  einander  gewüthet  haben,  so  begreift  man,  wie  die  Propheten  in  Nebukadnezar 
und  Cyrus  die  Diener  und  Gesalbten  Gottes  erkannten,  gesandt,  um  solchem  grausamen  Treiben 
ein  Ende  zu  machen.  Diese  Ansicht  der  Propheten  ist  auch  die  unserer  heutigen  Historiker, 
welche  die  Schicksale  der  Völker  vom  geschichtsphilosophischen  Standpunkt  aus  beurteilen.') 
Die  o-rossen  Weltreiche,  wie  wenig  auch  ihre  Könige  und  Beamten  zuweilen  von  ihrem  Berufe 
wissen  mochten,  oder  wie  sehr  auch  der  Hinweis  auf  ihren  Beruf  in  ihrem  Munde  zur  heuch- 
lerischen Phrase  geworden  sein  mag  (wie  bei  den  römischen  Statthaltern  in  den  Provinzen)  — 
sie  haben  im  Gange  der  Weltgeschichte  die  Mission  erfüllt,  den  kleinlichen  und  deswegen  um 
so  grausameren  Zänkereien  und  Schlächtereien  unter  den  vielen  kleinen  Völkern  ein  Ende  zu 
setzen.  Am  gründlichsten  ist  dies  endlich  dem  römischen  ßegierungstalent  gelungen:  die 
Römer  hatten  die  Völker  des  damals  bekannten  Erdkreises  so  zerstampft,  dass  daraus  eine 
einförmige  Masse  römischer  Bürger,  ünterthanen  der  Cäsaren,  entstanden  war. 

Der  Wein,  der  aus  solcher  Völkerpresse  Alexanders  und  der  Cäsaren  gekeltert  ward, 
ist  aufgefangen  in  kosmopolitischen  Aussprüchen  der  stoischen  Philosophie  und  in  dem  Worte 
des  Heidenapostels  (Gal.  3,28):  „Hier  ist  kein  Jude  noch  Grieche,  hier  ist  kein  Sclave  noch 
Freier,  hier  ist  kein  Mann  noch  Weib:  denn  ihr  seid  allzumal  Einer  in  Christo  Jesu."  Dieser 
Satz  ist  zuverlässig  zu  erhaben,  als  dass  er  bekämpft  werden  dürfte;  und  wenn  ich  ihn  zu 
bemängeln  wage,  so  ist  es  eben  auch  nur  die  Erhabenheit  selbst,  auf  die  ich  hinweise  als  den 
Grund  seines  Mangels.  Er  ist  entstanden  in  einer  Zeit  allgemeinsten  Druckes  und  grössten 
Elends:  da  konnte  er  in  seiner  reinen  Geistigkeit  über  alles  Irdische  hinwegheben,  indem  er 
von  allem  Irdischen  absehen  lehrte,  von  dem  Elend  auf  Erden  wie  von  aller  irdischen  Herr- 
lichkeit, die  zerstampft  war,  und  die  man  nur  noch  vom  Hörensagen  kannte.  Als  sich  aber 
nach  wenigen  Jahrhunderten  die  Zeiten  änderten,  und  bis  heute  —  da  zeigt  sich  jener  Spruch 
als  anerkannt  und  gültig  nur  im  Gotteshause  (und  kaum;  denn  nmlier  taceat  in  ecclesia):  sobald 
aber  der  Mensch,  das  Kind  Christi,  den  Puss  aus  der  Kirche  setzt,  ist  jenes  Wort  verklungen, 
sind  die  Grenzen  des  farblosen  Himmelreichs  überschritten:  hier  draussen  empfängt  sie  eine 
irdisch  bunte  Welt  mit  ihren  mannichfachen  Völkern,   Ständen  und  ihren  Natureinrichtungen. 

Als  der  Prophet  Jesaja  sein  Amt  übte,  begann  eben  durch  die  Assyrer  die  grosse 
Völkerstampfe  ihr  Werk.  Er,  wie  alle  folgenden  Propheten,  hatte  keine  Ahnung  von  einer 
Welt,  wo  alle  Nationalität  vernichtet  sein  sollte.  Aber  er  sah  eine  Zukunft  voraus,  in  der 
alle  Völker  in  sittlicher  Friedseligkeit  neben  einander  wohnen  und  mit  einander  verkehren 
sollten.  Zu  seiner  Zeit  waren  es  zwei  Grossmächte,  von  denen  Israel-Juda  zu  fürchten  hatte: 
eine  westliche  und  eine  östliche,  Aegypter  und  Assyrer.  Sie  bekämpften  einander  (wie  sich 
Asien  und  Africa  schon  Jahrtausende  vorher  bekämpft  hatten):  und  Israel,  in  ihrer  Mitte  ein- 
gezwängt, ward  dabei  wehe  genug.  Da  entwirft  Jesaja  ein  Bild  der  Zukunft  mit  den  Worten 
(19,21-K):  „Und  kund  thut  sich  Gott  den  Aegyptern;  die  Aegypter  lernen  Gott  kennen 
jenes  Tages;  und  schlagen  wird  Jahwe  Aegypten.  schlagen,  aber  auch  heilen.  Jenes  Tages 
wird  eine  Strasse  sein  von  Aegypten  nach  Assur,   und  Assyrer  kommen  nach  Aegypten,    und 


13 

Ae^ypter  nach  Assur:  und  die  Aegypter  mit  den  Assyrern  dienen  Gott.  Jenes  Tages  wird 
Israel  das  dritte  sein  im  Bunde  Aegyptens  und  Assurs,  ein  Segen  inmitten  der  Erde,  welche 
Gott  segnet  mit  den  Worten:  Gesegnet  sei  mein  Volk  Aegypten.  und  meiner  Hände  Schöpfung 
Assur.  und  mein  Besitzthum  Israel."  Der  Prophet  kann  sich  so  wenig  wie  der  heutige  Ge- 
schichtsphilosoph eine  Menschenweit  ohne  Nationalität  denken.  Er  meint,  mögen  die  Nationen 
in  ihrer  Verschiedenheit  bleiben,  wenn  sie  nur  in  dem  einen  alle  gleich  sind,  dass  sie  in  Frieden 
mit  einander  Gott  dienen.  So  sind  sie  Alle  Völker  Gottes,  von  Gott  geschaffen,  ihn  erkennend, 
von  ihm  gesegnet. 

Nicht  minder  entschieden  und  klar,  aber  noch  umfassender  heisst  es  in  einem  alten 
prophetischen  Fragment,  das  sich  bei  Jesaja  und  bei  Micha  findet: 

,Aber  es  geschieht  in  der  Folge  der  Zeiten,  da  ragt  der  Berg  des  Hauses  Gottes  vor 
allen  Gebirgen  hervor  und  ist  erhaben  über  alle  Hügel,  und  es  strömen  zu  ihm  die  Völker. 
Und  es  gehen  die  Nationen  und  sprechen:  ,„auf,  lasst  uns  hinanziehen  zum  Berge  Gottes, 
zum  Hause  des  Gottes  Jacobs:  und  er  soU  uns  lehren  seine  Wege,  und  wir  wollen  wandeln 
in  seinen  Pfaden"".  „Denn  von  Zion  wird  ausgehen  Belehrung,  und  das  Wort  Gottes  von 
Jerusalem.  Und  Er  richtet  und  schlichtet  zwischen  den  Völkern,  und  sie  schmieden  ihre 
Schwerter  zu  Pflugscharen  und  ihre  Speere  zu  Winzermessern:  nicht  hebt  Volk  gegen  Volk 
das  Schwert,  und  nicht  lernen  sie  fürder  den  Krieg."") 


Anmerkungen. 

')  S.  4.  Es  ist  längst  allgemein  anerkannt,  dass  das  Buch  Ester  nach  Alexander  verfasst  ist. 
Es  ist  jünger  als  die  Chronik,  Esra  und  Nehemia,  wo  weder  der  Begebenheit  noch  der  Personen 
des  Buches  Ester  gedacht  wird.  Andererseits  ist  es  älter  als  das  Buch  Daniel,  dessen  Abfassung  in 
die  Zeit  167 — 164  v.  Chr.  fällt.  Der  Verfasser  lebte  also,  so  nehme  ich  an,  etwa  um  200  v.  Chr.,  und 
zwar  in  einem  iranischen  Lande  in  den  ersten  Zeiten  des  neu  erstandenen  Parther-Reiches.  Nach 
Alexanders  Tode  fielen  die  iranischen  Länder,  der  Kern  des  grossen  alten  Perser-Reiches,  wie  in  eine 
tiefe  Betäubung.  Ihr  ganzes  Bewusstsein,  das  politische  wie  das  religiöse,  war  desorganisirt;  denn  der 
.Mittelpunkt  desselben,  der  persische  König,  war  vernichtet.  Wenn  unser  Verfasser  hier  lebte,  so  erklärt 
.sich  am  leichtesten,  dass  er  verhältnismässig  noch  viel  vom  alten  Pcrsien  weiss,  und  doch  alles  Ge- 
schichtliche der  Grosskönige  nebelhaft  verschwimmt.  Dort  lebte  er  aber  auch  fern  von  dem  Mittel- 
punkte des  jüdischen  Lebens.  Er  wusste  gewiss  von  Jerusalem;  aber  die  hier  eifrigst  betriebenen 
Bemühungen  um  Kräftigung  der  Religion  kennt  er  nicht;  und  so  denkt  er  gar  nicht  an  Jerusalem,  es 
tiesteht  nicht  für  ihn.  Er  hat  nie  gebetet:  „wenn  ich  dein  vergessen  sollte,  Jerusalem,  so  verdorre 
meine  Rechte"  (Psalm  137).  So  hatte  er  auch  keine  Ahnung  von  dem  Geiste,  der  sich  bald  nach 
ihm  unter  den  Maccabäern  erhob.  Die  Herrscher  des  ersten  Parther-Reiches,  die  Arsaciden,  waren  von 
ganz  anderer  Gesinnung  als  Cyrus  und  Darius  gegen  die  Juden.  L'nser  Verfasser  muss  unter  Verhält- 
nissen gelebt  haben,  welche  für  die  Juden  höchst  trübe  waren,  den  Geist  niederdrückend  und  beengend. 
Wenn  dieselben  insofern  denjenigen  Zuständen  sehr  ähnlich  waren,  unter  denen  die  Juden  des  Mittel- 
alters seufzten:  so  fehlten  ihm  dagegen  die  vielen  mächtigen  religiösen  und  wissenschaftlichen  Momente, 
durch  welche  die  letzteren  gestärkt  wurden. 

Das  Purim-Fest  war  zur  Zeit  unseres  Verfassers  schon  längst  ein  lebhaft  gefeiertes  Fest  unter 
den  Juden,  obwohl  von  keiner  Autorität  oder  Behörde  eingesetzt  oder  auch  nur  anerkannt;  auch  wusste 
man  weder,  woher  es  stamme,  noch  auch,  was  der  Name  bedeute.  Das  Buch  Ester  sollte  nun  eben 
Kamen  und  Bedeutung  des  Festes  erklären  und  im  Gedächtniss  der  Juden  erhalten. 


14 

Woher  mag  Purim  stammen  ?  Dass  es  von  den  Persern  aufgenommen  ist,  scheint  zwar  recht 
wahrscheinlich,  doch  dürfte  es  eine  jüdische  Vorbereitung  gehabt  haben.  Seit  der  Urzeit  wird  man 
den  15.  Adar  (oder  des  12.  Monats)  eben  sowohl  wie  den  15.  des  11.  und  des  5.  Monats  (Ab  und 
Schebat)  gefeiert  haben,  wie  auch  der  25.  des  9.  (Kislew)  ein  uraltes  Fest  war,  auf  welches  unser 
Chanukka  gepfropft  ward.  So  wird  auch  Purim  ein  zwar  Iremder  Zweig,  aber  einem  altjüdischen 
Stamm  aufgepfropft  sein.  So  erklärt  sich  leicht,  dass  wiederum  unter  den  Juden  Europas  die  Sitten 
der  Fastnacht  auf  Purim  übertragen  wurden,  wie  namentlich  auch  die  Mumraerei  und  die  „Kräppel" 
als  Fastnachts-Speise,  die  in  Hessen  und  auch  wohl  in  Süddeutschland,  bei  den  Juden  aber  nicht  nur 
in  Deutschland,  sondern  auch  in  Polen  üblich  ist. 

2)  S.  5.  Ich  stelle  hier  die  psychologischen  Ausdrücke,  die  sich  in  Ester  finden,  zur  leichteren 
Ueborsicht  zusammen:  jli'l  l,s  Gefallen,  Belieben;  9,5  Gelüst  (nach  Rache);  37  21J;  l.io  fröhliches 
Herzens  sein;  21t3  iSon  bv  es  gefällt  dem  König,  (ihre  Majestät  geruhen);  iJ'iW  DlC  (2Vi2)  gefallen; 
(]n)  lOn  Ntrj  Gunst  finden:  TtfD  8,5  gefallen;  mj;  sich  vergehen  (schon  neuhebr.)  l,i«;  mOH  (Hif.  statt 
Kai)  verachten,  ]1"'13  ,Vi''J?3  13^1  es  schien  ihm  verächtlich,  er  erachtete  es  zu  gering;  f]Sp  in  Zorn  auf- 
fahren, Zank;  ."lon  Zorn  (nSDtJ'  legte  sich,  mj?D  entbrannte,  Hon  übci  er  ergrimmte);  pDisnn  an  sich 
halten;  1p''  Ehre  (ein  Lieblingswort  unsres  Verf.,  das  sonst  nur  selten  begegnet;  das  gebräuchliche  1133 
kommt  bei  ihm  nur  zweimal  vor  und  zwar  attributiv  zu  ItS'y  Reichtum ;  auch  bedeutet  1p'  wie  rv\'^:i 
nur  äussere  Pracht);  13T  gedenken,  Andenken;  VT"  erfahren,  wissen;  HNI  sehen,  erfahren,  sich  über- 
zeugen 3,4;  (101  wähnen;  3ti'n  ersinnen.  n3B'nc  Anschlag;  yün  begehren,  Gefallen  haben;  i173  voll- 
endet, fest  beschlossen  sein;  t:'p3  bitten,  .1K'p3  Bitte,  «l'pNti'  Bitte,  pnon  anflehen;  3.1«  lieben  (Ge- 
schlechtsliebe), 3riN  Freund;  "I13J  bestürzt  sein:  73N  traurig,  73N  ,1DDD  Wehklage,  ]Mi  Kummer; 
bri/nnn  erzittern,  in  Angst  geraten;  rjJ3J  erschrecken;  ins  Furcht;  13tJ'  hoffen;  HOB'  freudig,  nnotS', 
ptyit'  Freude;  bn)i  jubeln;  illlN  Gluck;  illB'  7,4  ausgleichen,  beachten,  ^b  illC  es  gleicht  mir,  es  genügt 
mir;  mit  der  Neg.  es  gilt  mir  nichts:  1i*  ,1ia  .S"!!«  .WIC  Feind;  PI  böse,  nyi  Bosheit,  Unglück;  31ü 
gut;Tny  bereit;  Dpjn  sich  rächen;  ncNI  Du\i'  Friede  u.  Treue;  ''1S1  wohlgefällig  (nur  noch  Deut. 
33,24  also  in  poet.  Sprache  „der  Liebling"). 

■')  S.  8.  Dies  ist  natürlich  kein  historischer  Bericht.  Der  Talmud  erschliesst  die  Unzu- 
friedenheit der  jüdischen  AVeiseu  gerade  aus  dem  Schluss- Verse  von  Ester.  Er  fasste  nämlich  '1S1 
VHN  3lb  nicht  als  „wohlgefällig  der  Menge  seiner  Brüder",  sondern:  der  Majorität  seiner  Brüder,  näm- 
lich der  Majorität  der  grossen  Synode.     Der  Talmud  trug  sein  Gefühl  in  den  Text. 

*)  das.  Von  Ahasver,  nach  der  Verstossung  der  Königin  AVaschti,  weiss  der  Verf.  nur  zu  sagen: 
„Nachdem  sich  der  Zorn  des  Königs  gelegt  hatte,  gedachte  er  an  Waschti,  was  sie  gethan  hatte,  und 
was  über  sie  beschlossen  war";  was  aber  im  Gemüth  des  Königs  vorging,  indem  er  eben  daran  dachte, 
welche  Leere  des  Herzens,  welchen  Schmerz,  welche  Sehnsucht  er  fühlte,  diese  inneren  Regungen  ver- 
steht er  nicht  darzustellen.  Und  selbst  Esters  schon  angeführter  herrlicher  Ausdruck  der  Anhänglich- 
keit an  ihr  Geschlecht  lässt  Religion  und  alle  geistigen  Güter  unerwähnt. 

In  solchen  Fällen  stammelt  der  Verf.  und  redet  nicht.  Noch  schlimmer  zeigt  sich  dies  bei 
einer  anderen  Gelegenheit.  Er  lässt  den  Mordechai  zur  Ester  sagen,  als  sie  sich  weigerte,  für  ihr  Volk 
beim  König  einzutreten:  „So  du  stille  sässest  in  dieser  Zeit,  so  würde  Hülfe  und  Rettung  für  die 
Juden  erstehen  von  einem  anderen  Orte  her"  (4,i4).  Damit  solle,  meint  man  wohl,  auf  Gott  hinge- 
wiesen, an  Gott  erinnert  werden,  wenn  auch  nur  in  versteckter  Form.  Aber  wenn  das  richtig  wäre, 
so  müsste  ich  solche  Hinwcisung  nocli  mehr  tadeln,  als  die  völlige  Verschw'eigung;  denn  das  würde 
ja  heissen:  wenn  du  nicht  hilfst,  so  wird  Gott  helfen;  und  so  würde  Gott  neben  einen  Menschen  ge- 
stellt. Er  hätte  zu  sagen  gehabt:  so  wird  Gott  ein  andres  Werkzeug  seiner  Gnade  finden  und  von 
anderer  Seite  her  Rettung  erwirken. 

Nur  eine  Stelle  enthält  eine,  aber  auch  hier  nicht  ausgesprochene  Hinweisung  auf  Gott  oder 
wenigstens  ein  Höheres,  nämlich  der  Schluss  von  4,i4;  „und  wer  weiss,  ob  du  nicht  um  solcher  Zeit 
willen  zum  Königthum  gelangt  bist".     So  kann  aber  auch  ein  Skeptiker  reden. 


15 

Am  tiefsten  scheint  sich  der  Verf.  in  Hamans  Eiteliieit  versetzt  zu  haben.  Wenn  er  niciit 
sagen  konnte,  was  in  des  Königs  Gemüth  nach  Waschti's  Verbannung  vorging:  so  weiss  er  recht  wohl, 
was  Ilaman  dachte,  als  ihm  der  König  nacii  der  schlallosen  Nacht  die  verfängliche  Frage  vorlegte  (G.e). 

■')  das.  Die  alexandrinischen  Juden,  welche,  wenn  nicht  bloss,  doch  jedenfalls  mehr  ihre 
griechische  Uebersetzung  der  Bibel  als  das  Original  lasen  und  mit  dieser  Uebersetzung  freier  um- 
"in^en,  liatten  es  leicht,  .sich  mit  dem  Verf.  des  Buches  Ester  abzufinden:  sie  erdichteten  alles,  was 
sie  darin  vermissten.   und  schoben  es  ein,  und  so  auch  das  uneriässliche  Gebet. 

")  Zu  S.  '.• — 10.  Ich  weiss  von  einer  Person,  Namens  Bilcam,  nicht  mehr  als  in  den  Com- 
mentaron  zu  der  lietretVonden  Stelle  ersehen  worden  i<ann.  Die  im  Text  gegebene  Darstellung  kann 
ich  nicht  anders  begründen,  als  durch  den  Hinweis  auf  ihre  innere  Cousequenz.  So,  wie  ich  im  Te.vt 
aufenommen  habe,  lautete  die  ursprüngliche  Gestalt  der  Bileam-Sage,  d.  h.  muss  sie  gelautet  haben, 
wenn  man  die  üblichen  Kriterien  der  Sagen-  und  Novellen-Kritik  auch  hier  anwenden  darf. 

Mag  Bileam  immerhin  auch  in  der  jüdisch-israelitischen  Volk.ssage  gelebt  haben:  so  kann  doch 
nicht  bezweifelt  werden,  dass  wir  in  der  pentateuchischen  Erzählung  eine  Sage  haben,  weiche  in 
Propheten-Kreisen  gestaltet  worden  ist.  Dass  auch  in  diesen  Kreisen  Sagen  entwickelt  wurden,  kauu 
die  Geschichte  des  Elija  beweisen,  und  zwar  gerade  darum  recht  klar  zeigen,  weil  wir  hier  Volks-  und 
Propheten-Sage  neben-  und  ineinander  vor  uns  haben.  Solche  Schöpfungen  der  Propheten  wurden  aber 
bald  schriftstellerisch  festgehalten,  dann  aber  von  sich  folgenden  Schriftstellern  aus-  und  umgestaltet, 
und  das  heisst  gewöhnlich,  wenigstens  sehr  oft,  verunstaltet.  In  der  Bileam-Sage,  wie  sie  uns  vorliegt, 
hat"  der  Redactor  mehrere  Darstellungen  in  einander  gearbeitet,  und  zwar  derartig,  dass  es  unmöglich 
ist,  die  älteste  Fassung  wörtlich  auszuscheiden.  Rein  vom  Zusammenhange  geleitet,  erkenne  ich  fol- 
gende Verse  als  der  ursprünglichsten  Darstellung  angehörig:  c.  22,  2.  5').  6.  7.  21-).  36').  40.  41.  c.  23.  c.  24, 
11«-  Mit  den  Worten:  Und  nun  fiiehe  an  deinen  Ort  endet  die  Erzählung.  Die  folgende  Weissagung 
der  Zukunft  entstammt  einem  anderen  Zusammenhange,  ist  von  einem  anderen  Erzähler  beigefügt,  der 
sich  nicht  denken  konnte,  dass  Bileam  dem  Balak  nicht  gerade  das  gesagt  haben  sollte,  was  ihm  als 
König  von  Moab  am  wichtigsten  sein  musste.  Nur  ül)ersah  er,  dass  dies  nicht  zur  Tendenz  der  ur- 
sprünglichen Conception  gehörte,  welche  einzig  in  dem  Wandel  des  Fluches  in  Segen  liegt. 

Die  Einschiehungen  22,  s—->0.  22—35.  und  23.  29.  30.  verdanken  ihren  Ursprung  einer  äusser- 
licheu  Auflassung  des  Wandeis.  Schon  in  den  Ver.sen  Deut.  23,  5  f.,  welche  freilich  nicht  zum 
alten  Bestände  des  Deuteronomiums  gehören,  so  wenig  wie  der  ganze  Absatz  2—9,  iu  welchen  5  b.  6 
wiederum  erst  später  eingeschoben  sind,  liegt  das  Missverstäudniss  ausgesprochen:  „Dein  Gott  wollte 
nicht  auf  Bileam  hören  und  wandelte  dir  den  Fluch  iu  Segen".  Wie  hätte  denn  Gott  auf  Bileam 
hören  können?  Hatte  denn  Bileam  einen  Fluch  ausgesprochen,  auf  den  zu  hören  und  der  zu  ver- 
wandeln gewesen  wäre?  Bileam  hat  eben  nicht  geflucht.  Nur  Balak  hatte  den  Fluch  verlangt,  und 
Bileam  wäre  unter  Umständen  bereit  gewesen,  ihn  zu  sprechen. 

Die  richtige,  echte  Auff'assung  der  Sache  spricht  der  Prophet  Miclia  aus  (6,5):  „Mein  Volk, 
gedenke  doch,  was  Balak  im  Sinne  hatte,  und  was  ihm  Bileam  antwortete". 

Die  Schwierigkeit  bestand  darin,  zu  begreifen,  wie  jemand,  gerufen  und  allenfalls  willig,  den 
Fluch  zu  sprechen,  dann  doch  segnen  könne.  Das  ist  freilich  ein  Wandel,  den  Gott  bewirkt  haben 
muss,  nur  Gott  bewirkt  haben  kann;  aber  in  wie  weit  ward  der  Seher  von  solchem  Wandel  ergriffen, 
und  wie  kam  er  ihm  entgegen?  Das  ist  aus  Micha  nicht  ersichtlich,  und  von  einem  Wandel  ist  dort 
noch  gar  nicht  die  Rede. 

Jemehr  sich  aber  die  Vorstellung  von  einem   Wandel,    einem  Verkehren,    in  der    Geschichte 

')  Dass  die  Verse  2—5  nicht  aus  derselben  Feder  geflossen  sind,  ist  mii-  gewiss.  Kein  Schriftsteller 
beginnt:  Und  Balak  sah  und  führt  fort:  Und  Moab  fürchtete  sich  vor  und  wiederholt:  tmd  es  grante  Moah  vor.  Und 
wer  nun  V.  4  gesagt  hat:  Und  Moab  sprach,  fügt  nicht  hinzu:  Und  Balak  war  Koni;/  uon  Moah.  Aber  V.  5.  schliesst 
sich  gut  an  2,  und  der  letztere  Zusatz  war  nur  nöthig,  um  die  unterbrochene  Satz-Verbindung  wieder  herzustellen. 

^)  In  V.  7  muss  man  freilich  ändern;  statt  die  Aeltestai  von  Moab  und  die  Aeltesten  von  Midjan  ist  wie 
21  zu  lesen  die  Fürsten  Moabs. 

')  In  V.  22  —  35  sind  verschiedene  Hände  zu  unterscheiden;  aber  kein  Vers  davon  gehört  der  ersten 
Abfassung. 


16 

Bileams  festsetzte,  um  so  mehr  entwickelte  sicli  auch  die  Vorstellung  von  einer  Bereitwilligkeit  Bileams 
zum  Fluche,  einem  Hasse  desselben  gegen  Israel. 

Zuerst  entstand  die  Sage  von  der  Begegnung  des  Engels  und  dem  unwilligen  Esel.  Bileam 
war  auf  die  Einladung  Balaks  augenblicklich  bereit,  Israel  zu  verfluchen;  erst  ein  Bote  Gottes  muss 
ihm  entgegen  treten.  Nun  will  Bileam,  da  er  nur  zu  fluchen  gedenkt  und  dies  nicht  soll,  umkehren, 
weil  er  nicht  kann,  was  er  will.  Da  gebietet  ihm  Gott,  zwar  zu  Balak  zu  ziehen,  aber  nur  zu  sprechen, 
was  ihm  Gott  heissen  werde.  —  Nun  ist  der  Wandel,  die  Verkehrung  da.  Bileam  will  fluchen,  und 
muss  gegen  seinen  Willen  segnen. 

Diese  Auffassung  konnte  sich  allgemeinen  Beifall  nicht  erwerben.  Sie  schien  eines  Mannes 
nicht  würdig,  der  wiederholt  bekennt:  „muss  ich  nicht  streng  dasjenige  sagen,  was  mir  Gott  in  den 
Mund  legt?"  (23,  12).  Er  kann  nicht  gegen  Gottes  Willen  ausgezogen  sein;  er  muss  zum  Auszuge 
ermächtigt  gewesen  sein.  Wie  aber  konnte  er  das?  Man  erzählt  nun,  dass  er  allerdings  von  Gott 
zuerst  die  Weisung  erhalten  hatte  (22,  i-i):  „Du  sollst  dem  Volke  nicht  fluchen,  denn  es  ist  gesegnet", 
und  dass  er  demgemäss  sich  weigerte,  mit  dem  Boten  Balaks  zu  ziehen.  Da  langte  aber  die  zweite 
Botschaft  an  mit  der  wiederholten  Bitte,  zum  Fluche  zu  kommen.  Wiederum  erwartet  er  Weisung 
von  Gott,  und  nun  gestattet  Gott  die  Reise,  unter  derselben  Bedingung,  wie  der  hindernde  Engel  es 
gestattet  hatte.  —  Hier  erscheint  Bileam  schon  böswilliger.  Trotz  der  ersten  Belehrung  von  Gott, 
wünscht  er  ihn  zum  zweiten  Male  zu  hören;  denn  er  will  fluchen. 

Dass  aber  dies  nicht  die  ursprüngliche  Form  der  Erzählung  ist,  davon  halte  ich  mich  über- 
zeugt. Bileam  muss  ja  jeden  Spruch,  den  er  für  irgend  eine  Gelegenheit  sprechen  soll,  zunächst  un- 
bestimmt lassen  und  durch  ein  sehr  feierliches  Opfer  Gottes  Erscheinung  und  Kundgebung  abwarten. 
Hätte  er  in  seinem  Hause  durch  eine  nächtliche  Oftenbarung  belehrt  werden  können,  so  wäre  der  Opfer- 
Apparat  an  Ort  und  Stelle  unnütz  und  undenkbar.  Und  wie  konnte  Bileam  wissen,  ob  er  in  der 
Nacht  eine  göttliche  Erscheinung  haben  werde?  und  doch  rechnete  er  mit  aller  Gewissheit  darauf. 
Hatte  er  etwa  jede  Nacht  eine  Unterredung  mit  Gott? 

Der  Widerspruch  dieser  Erzählung  gegen  den  Opfer- Apparat  lässt  sich  freilich  dadurch  heben, 
dass  Bileam  des  letztern  bedurfte,  weil  Gottes  Weisung  alles  noch  unbestimmt  gelassen  hatte.  Aber 
damit  zeigt  sich  nur,  wie  sich  die  ursprüngliche  Erzählung  mit  der  Hinderung  durch  den  Engel  oder 
mit  der  doppelten  Botschaft  überhaupt  vereinigen  lassen  konnte.  Zu  diesem  Behufe  sind  denn  auch 
23,  29.  30  eingeschoben,  welche  dem  ersten  A'erse  des  c.  24  widersprechen.  In  der  That  musste  doch 
nun  dem  Bileam  nach  zweimaligem  Opfern  der  Wille  Gottes  klar  sein,  und  er  konnte  auch  ohne  vor- 
gängige Beschwörungen  (□'HJ'nj)  wissen,  was  Gott  von  ihm  wünscht:  aber  ein  so  guter  Wille  sollte  dem 
Bileam  nicht  zuerkannt  werden.  Die  Opfer  bleiben  auch  für  den  dritten  Spruch  nöthig,  da  ohne  solche 
Bileam  gar  nicht  hätte  segnen  mögen. 

Bemerkenswerth  ist  noch  die  Ironie,  mit  der  Gott  in  der  zweiten  Nacht  zu  Bileam  spricht: 
„Wenn  dich  zu  rufen  die  Männer  gekommen  sind,  so  mache  dich  auf  und  ziehe  mit  ihnen:  aber  nur 
das,  was  ich  dir  sagen  werde,  sollst  du  thun". 

In  c.  31,  8.  lii.  finden  wir  die  Falschheit  Bileams  völlig  ausgesprochen.  Hier  wird  er  als  der 
Verführer  Israels  zum  Abfall  von  Gott  und  zur  Hingabe  an  den  wollüstigen  Dienst  des  Baal-Peor  hin- 
gestellt: und  damit  war  er  für  immer  als  der  Feind  Gottes,  der  Feind  der  Religion  und  Sittlichkeit 
gebrandniarkt.  Demgemäss  ward  er  schon  in  Josua  13,22  DDlpH  genannt,  d.  h.  der  falsche,  lügne- 
rische Prophet. 

Dass  diese  Anschauung  von  Bileam  der  ursprünglichen  Erzählung  völlig  fremd  ist,  liegt  auf 
der  Hand.  Welchen  Sinn  hätte  ein  Segen  aus  dem  Munde  eines  so  Verruchten  gehabt?  Wie  hätte 
sich  Gott  einem  solchen  Bösewicht  offenbaren  können?  Dazu  kommen  bestimmte  Beweise,  wie  längst 
erkannt  ist.  Nach  der  ersten  Erzählung  zieht  Bileam  unmittelbar  nach  seinem  Segen  in  seine  Heimath. 
Nach  der  späteren  Ansicht  verweilt  er  noch  lange  Zeit  bis  zu  seinem  Tode,  um  an  der  Stätte,  wo  er 
den  Segen  gesprochen,  die  Verführung  zu  bewirken  und  dann  auch  mit  dem  Tode  dafür  zu  büssen; 
aber  nicht  bei  Balak.  der  ihn  doch  hatte  kommen  lassen,  weilt  er,  sondern  bei  den  Midjanitern.  Um 
diesen  Widerspruch  auszugleichen,  ward  22,  4  eingeschoben  und  wurden  in  V.  7  die  Worte  l'>no  ^JplV 


17 

hinzugefügt.     Die  Klult  aber  wanl  damit  nicht  ausgefüllt:  nirgends  wird  erzählt,  dass  Bileam  die  Ver- 
führung Israels  bewirkt  habe. 

.-io  war  denn  das  Wunder  des  Wandels  eines  brütenden  Fluches  in  einen  lauten  Segen  sehr 
kräftig  und  handgreitlich  geworilen  —  aiier  auf  Kosten  aller  psychologischen  Möglichkeit. 

Bei  dieser  Analyse  und  Construction  habe  icli  auf  die  Theorie  von  den  Quellen  des  Pentateuchs 
keine  Rücksicht  genommen,  nicht  als  ob  ich  sie  nii  ht  im  allgemeinen  billigte,  sondern  weil  ich  meine, 
dass,  wenn  für  das  Einzelne  untl  Feinere  noch  manches  zu  wünschen  bleibt,  ich  am  besten  meinen 
Beitrag  so  liefern  kann,  dass  ich  vorurtheilslos  von  einem  Seitenwege  ausgehe.  Jetzt  aber  mag  eine 
Andeutung  darüber  nicht  fehlen,  wie  sich  das  Obige  zu  der  erwähnten  Theorie  verhält  Die  soge- 
nannte Gruudschrift  (der  annalistische  Erzähler,  der  alte  Elohist)  stellt  uns  das  letzte  Stadium  dar. 
So  bewährt  sich  auch  hier  die  Ansicht,  welche  jetzt  immer  mehr  Boden  gewinnt,  dass  die  Grundschrift 
nur  in.soferu  so  zu  hei.ssen  verdiene,  als  der  Redactor  sie  für  seine  Arbeit  als  allgemeinen  Rahmen  zu 
Grunde  gelegt  hat:  principiell  und  chronologisch  aber  ist  sie  die  jüngste  Quelle.  Diejenige  Fassung 
der  Erzählung,  welche  ich  als  die  älteste  und  einfachste  herausgeschält  habe,  mag  demjenigen  gehören, 
den  man  den  Jüngern  Elohisteu  (den  theokratischen  Erzähler)  nennt.  Natürlich  wäre  er  für  mich  der 
ältere  Elohist.  Dann  aber  könnte  die  doppelte  Gesandtschaft  und  die  doppelte  nächtliche  Erscheinung 
nicht  von  ihm  stammen.  Dass  der  Esel  vom  Jahvisten  eingeschaltet  ist,  dürfte  auch  ich  annehmen, 
und  da  er  jünger  ist  als  der  sogenannte  jüngere  Elohist,  so  wäre  damit  abermals  bewiesen,  dass  die 
doppelte  Gesandtschaft  nicht  von  letzterem  stammen  kann. 

Dass  -23,  i>o  f.  in  Widerspruch  steht  mit  24.  i  ist  meines  Wissens  noch  nicht  beachtet. 

Ob  2-!:,  14—19  zur  ursprünglichen  Fassung  gehurt,  ist  mir  zweifelhaft.  Sie  scheinen  mir  mit 
20-24  fallen  zu  müssen.  Aber  es  könnte  wohl  sein,  dass  sie  älter  wären,  als  die  anderen  Sprüche. 
Denn  dass  auf  Dawid  hingewiesen  wird,  ist  klar:  aber  es  ist  noch  ein  recht  empirischer  Dawid.  Zu 
Jesaja's  Zeit  hätte  man  Dawids  anders  gedacht:  und  doch  vermuthe  ich,  dass  erst  zu  seiner  und 
Michas  Zeit  oder  kurz  zuvor  die  Bileam-Erzählung  gestaltet  ward. 

')  S.  12.  Zu  diesen  gehört  auch  (gewiss  gegen  die  Erwartung  Vieler)  Leopold  Ranke,  der 
geradezu  einen  religionsphilosophischen  Standpunkt  einnimmt.  Auch  für  ihn  handelt  es  sich  um  den 
Kampf  und  den  Sieg  des  verschiedenen  Gottes-Bewusstseins  der  Völker. 

«)  S.  13.  Micha  4,  i-;^.  und  fast  gleichlautend  Jes.  2,  -2-4.  Dadurch  erweisen  sich  diese 
Verse  als  weder  dem  einen  noch  dem  andern  dieser  beiden  Propheten  angehörend,  wie  längst  anerkannt. 
Die  Vermuthung  Hitzigs,  dass  sie  ursprünglich  Joel  gehören,  ist  von  ihm  selbst  als  unerweislich  zu- 
rückgezogen, und  er  hält  sie  für  älter  als  Joel.  Das  scheint  mir  insofern  richtig,  als  ausschliesslich 
an  das  vierte  Kapitel  von  Joel  gedacht  wird,  das  entschieden  exilisch  ist.  also  nicht  aus  derselben  Zeit 
stammt,  wie  die  vorangehenden  Stücke,  die  mir  zum  Teil  entschieden  älter  scheinen.  Aber  unsere 
Stelle  hat  mit  JoeP  überhaupt  nichts  zu  thun. 

Nun  sehe  ich  aber  zu  meinem  Bedauern,  dass  ich  auch  mit  Stade  nicht  übereinstimme 
Dieser  scharfsinnige  Kritiker  stellt  (Ztschr.  f.  d.  alttest.  Wiss.  I.  S.  165  f.)  jene  Verse  nach  ihrer  all- 
gemeinen prophetischen  Betrachtungsweise  mit  Jes.  66,  23  und  Sach.  U,  16-19  zusammen.  Danach 
wären  dieselben  nicht  als  bekanntes  Citat  von  Jesaja  und  Micha  in  ihre  Reden  aufgenommen,  sondern 
von  einem  Diaskeuasten  dort  irrthümiich  eingeschoben.  Doch  dagegen  hätte  ich  nichts  einzuwenden; 
denn  sie  scheinen  auch  mir  bei  Micha,  wie  bei  Jesaja  zusammenhangslos.  Wovon  ich  mich  aber  nicht 
überzeugen  kann,  das  betrifit  die  Interpretation  Stade's.  Kein  Wort  unseres  Fragmentes  erinnert  an 
jene  „Vergröberung  des  jesajanischen  Gedankens  von  Jerusalems  innerer  Bedeutung'-  (Stade  das.  166), 
welche  sich  bei  den  exilischen  Propheten  findet  Ja,  die  Juden  scheinen  mir  Recht  zu  haben,  wenn 
sie  gewohnt  sind,  auf  unser  Fragment  als  auf  eine  Perle  des  Prophetenthums  zu  blicken.  Denn  kaum 
wüsste  ich  eine  .Stelle  bei  Jesaja,  wo  Jerusalem  so  klar  und  so  rein  als  religiöser  Mittelpunkt  der 
Menschheit  dargestellt  wird,  wie  hier,  noch  auch  eine  Stelle  weder  bei  Jesaja  (11,  i-io)  noch  bei  Hosea 
(2,20),  wo  der  ewige  Friede  so  allgemein  und  in  solcher  Prosa,  ohne  Beimischung  der  Phantasie,  fest 
hingestellt  würde.  Was  hat  dieses  Hinaufziehen  auf  den  Berg  Gottes  zu  thun  mit  jeuer  Verherrlichung 
des  Laubhüttenfestes,  welche  Sacharja  verheisst  oder  gebietet?  Um  sich  Belehrung  zu  holen,  heisst  es 
hier,  wallfahrten  sie,  nicht  um  Geschenke  nach  Jerusalem  zu  bringen.     Und  da  die  Völker  kommen, 

3 


18 

um  sich  von  Gott  belehren  und  weisen  zu  lassen,  su  richtet  er  sie  und  i.ioscheidet  sie  zu  ewigem 
Frieden*).  Was  hat  dieses  Lehren  und  Richten  mit  jenen  blutigen  Gerichts-Schlachten  zu  thun,  von 
welchen  anderwärts  geweissagt  winl?     Und  dass  von  Dawid   keine  Rede    ist.    dürfte   ebenfalls   höheres 

Aller  bekunden. 

Nur  darum  ist  es  mir  hier  gegen  Stade  zu  tluin:  die  Hoheit  unseres  Fragmentes  in  Schutz 
zu  nehmen.  Aus  welcher  Zeit  es  stammen  mag?  das  zu  bestimmen,  mag  ich  nicht  unternehmen. 
Aber  wenn  es  auch  aus  gewissen  Gründen  wahrscheinlicher  sein  mag,  dass  es  aus  der  babylonischen 
Zeit  stammt,  so  halte  ich  es  doch  nicht  für  unmöglich,  dass  es  in  der  assyrischen  Periode  gesprochen 
sei.  Wissen  wir  so  genau,  was  in  letzterer  möglich  und  was  unmöglich  war?  Und  aus  welchem 
Zusammenhang  ist  das  Fragment  gerissen?  Vielleicht  stammt  es  aus  einem  Zusammenhange,  bei 
welchem  unter  den  ,. vielen  Völkern"  den  ursprünglichen  Hörern  die  sehr  bekannten  Aegypter  und 
Assyrer  mit  ihrem  afrikanischen  und  asiatischen  Tross  erschienen.  Doch  diese  Annahme  ist  wohl  kaum 
nothwendig.  Oder  sind  denn  Jes.  11,  lO-  18,3  bestimmte  Völker  gemeint?  —  Doch  gleichviel:  Höheres 
als  jenes  Fragment  gibts  auf  Erden  nicht**). 


*)  loh  sehe  na<-htr;ig-lich  zu  meiner  Freude,  dass  ieh  wie  Diestel  interi)retire. 
**j  Der  bei  Mic-ha  folgende  Vers  5:  „Ja,  alle  Völker  mögen  wandlen,   ein  jegliches   im   Namen  seines 
Gottes,  wir  aber  wollen  im  Kamen  uusres  Gottes  wandlen,  ewig  und   immerdar'-  gehört   nicht  zu   unsrem   Frag- 
ment, und  überhaupt  nicht  in  den  Text,  sondern   ist  die  Randglosse   eines  Mannes,    der   die   Sache   emi)irisclier 
ansah  und  seine  nüchtei'ne  Weltanschauung  der  prophetischen  entgegen  stellte. 


Bericht. 


Seit  (It-in  Erscheinen  iles  zweiten  Berichts  der  Hochschule  f.  ä.  W.  il.  J.  sind  die  Zwecke 
der  Anstalt  eben  so  wie  die  Mittel  zur  Erreichung  derselben  wesentlich  dieselben  geblieben;  iu 
ihrer  formellen  Existenz  und  ihrer  rechtlichen  Stellung  hat  sie  aber  eine  bedeutsame  Verände- 
rung erfahren  durch  die  Erlangung  der  Rechte  einer  juristischen  Person,  die  uns  «Inrch  die 
Allerhöchste  Cabiiietsordre  vom  T.  Mai  lss;i  verliehen  worden  sind. 

Durch  eine  in  zwei  Generalversammlungen  bewirkte  Revision  der  Statuten,  sowie  durch 
directe  Verhandlungen  des  gesammten  Curatoriums  mit  dem  Herrn  Coramissar  des  Ministeriums  der 
Unterrichtsangelegenheiten  ist  den  Forderungen  entsprochen  worden,  welche  von  den  vorgesetzten 
Staatsbehörden  als  Vorbedingung  für  die  Gewährung  der  juristischen  Rechte  normirt  war.  Das 
schliessliche  Resultat  ist  das  neue  Statut.  Dasselbe  ist  mit  der  Allerhöchsten  Cabinetsordre  in 
der  Anlage  A  in  seinem  vollen  Wortlaute  beigeben.  Wie  aus  §  1  ersichtlich,  ist  der  Name  der 
„Hochschule"  in  den  der  „Lehranstalt  für  die  Wissenschaft  des  Judenthums"  geändert  worden, 
zugleich  aber  ist  die  Lehranstalt  als  Fortsetzung  der  im  Jahre  1872  eröffneten  Hochschule 
ausdrücklich  anerkannt.  Die  früheren  ..Mitglieder  des  Vereins  der  Hochschule"  sind  jetzt  als 
„Wohlthäter  der  Lehranstalt"  bezeichnet.  Im  üebrigen  wird  eine  Vergleichung  des  jetzt  zu 
Recht  bestehenden  Statuts  mit  dem  ursprünglichen  im  Ersten  Bericht  S.  20  ff.  mitgetheilten 
zeigen,  dass  namentlich  der  Zweck  der  Lehranstalt,  sowie  die  Einrichtungen  zur  Erfüllung  des- 
selben durchaus  dieselben  geblieben  sind.  Die  praktische  Aiifgabe  der  Lehranstalt  ist  von 
uns  selbst  insofern  erweitert  worden,  als  dieselbe  neben  der  Ausbildung  von  Rabbinern  und 
Predigern  auch  die  von  Religionslehrern  umfasst.  Auch  die  Normen  der  Verwaltung  sind  im 
Wesentlichen  unverändert  geblieben  und  nächst  den  formellen  Verbesserungen  sind  es  die  Rechte 
einer  juristischen  Person,  welche  die  Zuversicht  auf  den  dauernden  und  gedeihlichen  Bestand 
unserer  Anstalt  erhöhen. 

Auf  Grund  des  neuen  Statuts  hat  in  der  Generalversammlung  voin  27.  November  1883   a)  Neucon- 

TT^  .,  .,.,.  ^-^  ,      stituiruug  d  s 

eine  Neuconstituirung  des  Curatoriums  stattgefunden:  die  Unterzeichneten  sind  ni  dieser  (leneral-  curatoriums. 
Versammlung  gewählt  worden  Als  neue  Mitglieder  sind  eingetreten  Rechtsanwalt  M.  Levy 
und  Commerzienrath  J.  Simon,  während  die  Üebrigen  dem  Curatorium  bereits  angehört 
haben.  —  An  dieser  Stelle  sei  es  uns  zugleich  gestattet,  den  Männern  unsern  aufrichtigen  Dank 
darzubringen,  die  während  einer  Reihe  von  Jahren  im  Curatorium  der  Hochschule  mit  Rath 
und  That  gewirkt  haben.  Die  Herren  Dr.  S.  Gumbinner  und  William  Schönlank.  sowie  Justiz- 
lath  S.  Meyer  sind  durch  Verzichtleistung  auf  ihre  Wiederwahl  ausgeschieden:  Herr  Herman 
B.  H.  Goldschmidt,  Rendant  der  Hochschule  seit  ihrer  Begründung,  hat  seinen  Wohnsitz  nach 
Brüssel  verlegt.  Die  Lehranstalt  für  die  Wissenschaft  des  Judenthums  wird  diesen  Männern 
ein  dankbares  Andenken  bewahren. 

Die  Mittel  der  Lehranstalt   haben  inzwischen    einen  Zuwachs   wesentlich   dadurch    er-  bi  Die  Mitte 
fahren,  dass  ihr  fünf  Legate  zugewendet  worden  sind: 

1.  von  dem  sei.  Herrn  Stadtrath  Burchardt  15  000  M. 

2.  von  dem  sei.  Herrn  David  Herzog  9  000  M. 


20 

3.  von  dem  sei.  Herrn  Commerzienrath  Caesar  Wo  11  heim  4  000  M. 

4.  von  dem  sei.  Herrn  Isidor  Gebert  1500  M. 

5.  aus  dem  Nachlass  des  sei.  Herrn  Siegfried  Beschütz   1000  M. 

Das  Andenken  dieser  Männer  wird  in  den  Annalen  der  Lehranstalt  mit  pietätvoller 
Dankbarkeit  allezeit  als  ein  gesegnetes  erhalten  bleiben. 

Für  Geschenke,  welche  dem  Capitalbestande  unserer  Anstalt  zu  Gute  gekommen 
sind,  haben  wir  an  dieser  Stelle  unseren  Dank  abzustatten  dem  Herrn  Eugen  ßiess,  welcher 
1880  „für  einen  Ungenannten"  2  000  M.  eingezahlt  hat,  und  Frau  Johanna  Levy,  geb.  Salomon, 
für  eine  Zuwendung  von  3  000  M.  im  Jahre  1881. 

Zur  Verwendung  für  die  laufenden  Ausgaben  der  Hochschule  sind  uns  an  ein- 
maligen Beiträgen  zugegangen  von  Herrn  Eugen  Riess  100  und  300  M.  und  von  Herrn  Nathanael 
Montefiore  40  ^'   (816  M.).     Ueber  die  Gaben  für  den  Stipendienfonds  wird  weiter  unten  noch 

speciell  berichtet. 

Der  eiserne  Fonds  der  Lehranstalt  beträgt  117  (300  M.    Näheres  ergiebt  der  Rechnungs- 

abschluss  für  das  Jahr  1884  (Anlage  D.j. 
c)  Lehrer-  Im  Lehrercollegium  hat   ein  zwiefacher  Personenwechsel  stattgefunden.      Zunächst   ist 

ut!^%eke\i.  an  Stelle  des  am  23.  October  1874  verstorbenen  Herrn  Dr.  Abraham  Geiger  (zu  den  ver- 
d«Xtu.  bliebenen  Herren  Dr.  D.  Cassel,  Dr.  Isr.  Lewy  und  Prof.  Dr.  Steinthal)  der  Herr  Dr.  P.  F. 
Frankl  eingetreten,  welcher  neben  Vorlesungen  über  Religionsphilosophie,  theoretische  Vor- 
lesungen und  praktische  Anleitungen  zur  Homiletik  zum  Gegenstande  seiner  Lehrthätigkeit  in 
erster  Linie  gemacht  hat.  Sodann  hat  Herr  Dr.  Israel  Lewy  die  Lehranstalt  verlassen,  um 
dem  Rufe  an  das  theologische  Fraenckel'sche  Seminar  zu  Breslau  und  dem  pietätvollen  Interesse 
zu  folgen,  dort  die  Stelle  seines  verewigten,  hochverehrten  Lehrers  des  sei.  Directors  Dr.  Z.  Frankl 
einzunehmen.  Das  Ouratorium  bewahrt  ihm  für  seine  in  der  Hochschule  ausgeübte  hochgeschätzte 
Lehrthätigkeit  die  dankbarste  Gesinnung.  An  seine  Stelle  ist  für  das  Lehrfach  der  talmudischen 
Literatur  in  ihrem  ganzen  Umfange  Herr  Dr.  Joel  Müller  getreten,  welcher  sein  Lehramt  am 
1.  Mai  1884  angetreten  hat. 

Zahl  der  Hörer: 


1876  - 

12. 

Wintersemester 

1876/77  —  14. 

1877  — 

16. 

. 

- 

1877/78  —  20. 

1878  — 

18. 

- 

. 

1878,79  —  19. 

1879  — 

12. 

. 

. 

1879/80  —  16. 

1880  — 

15. 

. 

1880/81  —  13. 

1881   - 

16. 

. 

1881/82  —  15. 

1882  — 

17. 

. 

1882/83  —  27. 

1883  — 

27. 

. 

1883/84  —  30. 

1884  - 

30. 

. 

1884/85  -  30. 

Von   den  Hörern  der  Hochschule  haben  —  seit  der  Erstattung   unseres  Berichts  im 
Jahre  1876  —  nach  dem  Austritt  aus  derselben  ein  Lehr-  oder  Predigtamt  übernommen: 
Herr  Feinstein  als  Religionslehrer  am  Seminar  in  Münster.     (4) 
Dr.  Friedmann  als  Rabbiner  in  Lublinitz.     (,6) 

-  Dr.  Gelb  haus,  Rabbiner,  früher  in  Carlstadt,  jetzt  in  Nordhausen.    (2) 

-  Dr.  Gordon,  Schuldirector  in  Gothenburg  (Schweden).     (6) 
Hirsch,  Prediger  in  Philadelphia.     (5l 

Dr.  Janowitz,  Rabbiner  in  Pisek  (Böhmen.    (5) 

-  Dr.  Klein  in  Schüttenhofen,  dann  in  Elbing,  jetzt  Rabbiner  in  Stockholm.  (8) 


•Jl 

Hvir  Dr.  Lövy,  Kubhiner  in  Göttingen.     (10) 

-  Dr.  Low,  Rabbiner  in  Szegedin.     (12) 
Dr.  Löwy,   Rabbiner  in  Temeswar.     (11) 
Dr.  Perls,  Rabbiner  in  Kecskeniet.     (9) 

-  Dr.  Richter,  Rabbiner  in  Filebne.    (10) 

Dr.  Rosen  zweig,  Rabbiner  in  Pasewalk,  dann  Birnbaum,  jetzt  niTeplitz.  (4) 

Säle  in  Lonisville.     (8) 

Dr.  Scliönb erger,   bisher   Rabbiner   in  Dessau,    jetzt   Bezirksrabbiner 

in  Belowar.     (8) 
Dr.  Ungar,  Prediger  in  Mariahilf  bei  Wien.     (7) 
(.Die  ZitFei-  in  der  Parentlieso  zeigt  ilie  Zahl  <lei-  Semester  an,  während  welcher  die  genannten  Herren 
Hörer  der  Hochschule  gewesen  sind.) 

Die  Anlage  B.  giebt  eine  vollständige  Uebersicht  der  Vorlesungen,  welche  an  der  Hoch- 
schule resp.  an  der  Lehranstalt  für  die  Wissenschaft  des  Judenthunis  vom  Sommersemester  1872 
bis  zum  Wintersemester  1884,85  gehalten  worden  sind. 

In  den  beiden  ersten  Berichten  ist  auführlich  berichtet,    wie  unsere  Bibliothek  be-    d)  Bericht 

über  die 

gründet  und  dann  in  bedeutsamer  Weise  dadurch  weiter  entwickelt  worden  ist,  dass  uns  durch  BibUothek. 
die  Schenkungen  der  Frau  Professor  Sarah  Lazarus,  der  Frauen  Fanny  und  Bertha  Oppen- 
heimer, eines  Berliner  Coniite's.  sowie  des  Dr.  Boas  die  Levy'sche  Bibliothek  aus  Breslau, 
die  Geig  er 'sehe  Bibliothek,  die  Fürst'sche  Bibliothek  und  die  Flatau'sche  Sammlung  zuge- 
wendet worden  sind.  Eben  daselbst  sind  die  zahlreichen  grossen  und  kleinen  Gaben,  welche  unsere 
Bibliothek  Gönnern  und  Freunden  unserer  Anstalt  verdankt,  speciell  angeführt.  Die  anliegende 
Uebersicht  (Anlage  C)  der  seit  Sommer  1876  bis  jetzt  eingegangenen  Geschenke  lässt  erkennen, 
in  wie  reichem  Masse  unsere  Bibliothek  auch  in  den  verflossenen  neun  Jahren  durch  grosse 
und  kleine  Gaben  gefördert  worden  ist.  Wir  erstatten  hiermit  für  dieselben  unseren  aufrichtigen 
Dank.  Ausserdem  ist  auch  durch  geeignete  Erwerbungen  unsere  Bibliothek  vergrössert  worden. 
Dieselbe  bestand  Ende  "1884  aus  6343  Büchern  in  7745  Bänden. 

Der  materiellen  Unterstützung  eines  Theils  der  Hörer  musste  —  wie  in  den  früheren  e)  Stipendien- 
Berichten  specieller  erörtert  —  das  Curatorinm  von  Anfang  an  besondere  Fürsorge  zuwenden. 
Es  ist  zu  diesem  Zwecke  die  Stipendiencommission  eingesetzt  und  mit  der  Verwaltung  des 
Stipendienfonds  betraut.  Derselbe  ist  von  dem  Vermögen  der  Hochschule  resp.  der  Lehranstalt 
abgesondert  und  erwächst  aus  jährlichen  und  einmaligen  Beiträgen,  welche  von  den  Gebern 
direct  und  speciell  dem  Stipendienfonds  gewidmet  werden.  Den  Rechnungsabschluss  über  den 
Stipendienfonds  im  Jahre  1SS4  findet  man  in  der  .Anlage  E.  Nacli  demselben  sind  im  Jahre 
1884  an  Stipendien  überhaupt  verausgabt  worden  60.i9  M.  30  Pf. 

Die  Stipendiencommission  ist  gebildet  aus  drei  Mitgliedern  des  Cnratoriums,  und  aus 
Herrn  Georg  Meyer:   das  LehrercoUegium  wird  in  derselben  durch  Herrn  Dr.  Cassel  vertreten. 

Ausser  regelmässigen  Jahresbeiträgen  von  Wohlthätern  haben  einmalige  Geschenke 
die  Mittel  für  Stipendien  gewährt.  Innerhalb  der  letzten  Jahre,  insbesondere  seit  1879,  sind 
uns  folgende  grössere  Gaben  zugewendet  wurden: 

1879.  Frau  Stadtrath  Meyer  900  M. 

1880.  Herr  Gotthilf  Salomon  100  M.  Herr  Dr.  P.  M.  1000  M.  Durch  Herrn  Dr.  S.  Neu - 
mann  aus  dem  Nachlass  des  Herrn  Aron  Bertheim  500  M.  Von  Frau  Stadtrath 
Meyer  900  M. 

1881.  Herr  Dr.  P.  M.  1000  und  300  M.     Frau  Stadtrath  Meyer  900  M. 

1882.  Herr  Dr.  P.  M.  300  M. 


commission. 


22 

1883.  Herr  Monte fiore  in  London  204  M.    Frau  Stadtrath  Meyer  900  M.    Herr  Dr.  P.  M. 
1000  M. 

1884.  Frau  Stadtrath  Meyer  600  M.     Herr  Georg  Meyer  300  M. 

Der  Vorstand  der  jüdischen  Gemeinde  in  Berlin  hat  wie  früher  einen  jährUchen  Beitrag 
von  450  M.  für  Stipendien  gewährt  und  desgleichen  hat  der  Vorstand  der  israelitischen  Religions- 
o-emeinde  in  Leipzig  aus  der  Fürst'schen  Stiftung  regelmässig  Hörern  der  Hochschule  Stipen- 
dien gewährt.  Aus  der  Königswarter'schen  Stiftung  sind  Höi'er  der  Hochschule,  welche  aus 
Oesterreich-Ungarn  gebürtig  sind,  auch  in  den  letzten  Jahren  mit  Stipendien  bedacht  worden. 
Im  vergangenen  Jahre  ist  zu  den  genannten  Corporationen  und  Stiftungen  die  Simon-Bondi- 
Stiftung  getreten;  aus  derselben  sind  zwei  Hörern  Stipendien  gewährt  worden. 

Als  eigene  Einnahmen  der  Stipendiencommission  können  die  Erträge  aus  den  Vor- 
lesungen bezeichnet  werden,  welche  zu  Gunsten  des  Stipendienfonds  der  Hochschule  gehalten 
wurden.     Diese  Erträge  waren: 

1879  —     899,05  M.  1882  (wurden  keine  Vorlesungen  gehalten). 

1880  —  1417,20    -  1883  —  1638,20  M. 

1881  —  1706,05    -  1884  -   1483,00    - 

Vorträge  übernahmen  ausser  den  Lehrern  der  Anstalt  die  Herren:  Prof  Dr.  Br esslau 
(1884),  Schriftsteller  K.  E.  Franzos  (1883),  Geheimrath  Kristeller  (1880),  Prof.  Dr.  Lazarus, 
Justizrath  Makower  (1881),  Dr.  Maybaum  (1884),  Dr.  Ungerleider  (1884). 

Ausserdem  sind  auch  einige  Stipendien  in  der  Form  von  Preisen  gewährt  worden.  Die 
Mittel  dazu  bot  Herr  Berthold  Simon  und  eine  Ungenannte  durch  Herrn  Dr.  S.  Neumann, 
üeber  einen  Preis,  für  welchen  das  Curatorium  die  Zinsen  der  von  Herrn  Dr.  Kir stein 
gegründeten  Mendelssohn-Stiftung  bestimmt  hat,  wird  im  nächsten  JaWe  berichtet  werden. 

Das  Ideal,  welches  uns  bei  Errichtung  der  Lehranstalt  vorgeschwebt,  ist  noch  lange 
nicht  erreicht;  seine  Erfüllung  ist  von  vielseitigen  und  nicht  immer  in  unserer  Hand  gelegenen 
Bedingungen  abhängig.  Dennoch  entbehrt  die  bisherige  Wirksamkeit  unseres  Instituts  des 
Eifolges  nicht.  Mit  einiger  Genugthuung  glauben  wir  darauf  hinweisen  zu  dürfen,  dass  viele 
Hörer  unserer  Anstalt  alsbald  nach  ihrer  Entlassung  in  ehrenvoller  Stellung  Gelegenheit  zu 
segensreicher  Wirksamkeit  gefunden  haben.  Für  Alles,  was  bisher  erreicht  worden,  sagen  wir 
denjenigen  unsern  Dank,  welche  in  ausdauernder  Treue  unserer  Anstalt  von  Anfang  bis  heute 
ihre  werkthätige  Theilnahme  gewidmet  haben.  Wenn  der  Kreis  unserer  Freunde  und  Helfer 
sich  erweitert  und  damit  unsere  Mittel  vergrössert  werden,  dann  wird  die  Hoffnung  auf  eine 
gedeihliche  Entwickelung  unserer  Anstalt,  die  nunmehr  auch  in  der  gewonnenen  rechtlichen 
Grundlage  eine  neue  Garantie  bekommen  hat,  sicherlich  nicht  unerfüllt  bleiben. 

Berlin  im  April  1885. 

Das  Curatorium  der  Lehranstalt  für  die  Wissenscliaft  des  Judentliums. 

Dr.  M.  Lazarus,  Vor.sitzondcr.     Dr.  S.  Neumann,  .stellvertretender  Vorsitzender.     Meyer  Cohn,  Rendant. 
M.  Levy,  Schriftführer.     Berlhold  Simon.     I.Simon.    Alex.  Wolff.     Dr.  Paul  Meyer.     Dr.  Philippson. 


Anlage  A. 


Statut 

der  Lehr -Anstalt  für  die  AVisseiischalt  des  Jiidentliuius. 
Allerliöchste  Kabiuets- Ordre  vom  7.  Mai  1883. 


Auf  Ihren  gemeinschaftlichen  Bericht  vom  4.  d.  M.  will  Ich  hierdurch  der  hiesigen  Lehr- 
Anstalt  für  die  Wissenschaft  des  Judenthums  auf  Grund  des  Statuts  vom  11.  Februar  d.  J.  — 
jedoch  ausschliesslich  der  vorübergehenden  Bestimmungen  desselben  —  die  Rechte  einer  ju- 
ristischen Person  verleihen,  und  zum  Erwerbe  der  ihr  von  dem  zu  Landsberg  a.  W.  verstorbeneu 
Stadtrath  Burchardt  in  dem  Testamente  vom  2().  Juli  1872.  sowie  dem  hierselbst  verstorbenen 
Rentier  David  Herzog  in  dem  Testamente  vom  23.  Februar  1877  ausgesetzten  Vermächtnisse 
von  bezw.  15  000  und  9000  Mark  Meine  Genehmigung  ertheilen.  Das  Statut  und  die  Testaments- 
Ausfertigungen  erfolgen  anbei  zurück.     Berlin,  den  7.  Mai  1883. 

(gez.)  Wilhelm. 

(ggz  )  von  Puttkamer.     Friedberg,    von  Gossler. 

An  die  Minister  des  Innern,  der  Justiz  und  der 
geistlichen  p.  Angelegenheiten. 


Abschnitt  I. 

Name.  Zweck,  Chnrakter  und  Sitz. 

§  1- 

Die  zu  Berlin  unter  dem  Namen  „Hochschule  für  die  Wissenschaft  des  Judenthums'' 
im  Jahre  1872  eröfinete  Anstalt  führt  fortan  den  Namen: 

„Lehr -Anstalt  für  die  Wissenschaft  des  Judenthums." 

Sie  bezweckt  die  Erhaltung.  Fortbildung  und  Verbreitung  der  Wissenschaft  des  Juden- 
thums. Zur  Erreichung  dieses  Zwecks  werden  nach  Massgabe  des  Lehrplans  (§  15)  Vorlesungen 
gehalten,  welche  die  gesammte  Wissenschaft  des  Judenthums  umfassen:  mit  denselben  können 
Uebungen  und  Disputationen  verbunden  werden. 


24 

Sie  hat  den  Charakter  einer  Privatanstalt,  und  ist  der  gesetzlichen  Aufsicht  der  Schul- 
aufsichtsbehörde  unterworfen. 

Ihren  Sitz  hat  die  Anstalt  in  Berlin. 

Abschnitt  II. 


Mittel  der  Anstalt. 

§2. 

capitaiver-  Das  Capitalvemiögeu    der  Anstalt  besteht  zur  Zeit  aus  circa   103  800  M.    in  Werth- 

mögen. 

papieren. 

§3. 

Erhaltung.  Die  Anstalt  wird  erhalten: 

a)  aus  den  Zinsen  ihres  Capitalvermögens: 

b)  aus  einmaligen  Zuwendungen,    deren  Betrag  300  M.  nicht  übersteigt  oder  welche 
vom  Geber  für  laufende  Ausgaben  bestimmt  sind; 

c)  aus  den  Beiträgen  der  stimmberechtigten  Wohlthäter  der  Anstalt  (§  9). 
Einmalige  Zuwendungen,   deren  Betrag  300  M.  übersteigt,    fliessen  —  Mangels  ander- 
weitiger Bestimmungen  des  Geschenkgebers  —  zum  Capitalvermögen. 

§4. 

Anlegung  der  Die  CapitaÜen  der  Anstalt  sind  nach   den  Vorschriften  des  §  39  der  Vormundschafts- 

apita  ea    Qj,^jjjjjjg  ^om  5.  Jull  1875  ziusbar  anzulegen. 

§5. 

Special-  Stiftungen,  auch  mit  besonderen  Bestimmungen  Seitens  der  Geber,  können  unter  Beob- 

Süftungen.  ^^^j^^^^g  ^^j.  Vorschriften  des  Gesetzes  vom  23.  Februar  1870  an  der  Anstalt  begründet  oder 
mit  ihr  verbunden  werden,  sobald  sie  dazu  dienen,  den  Hauptzweck  derselben  unmittelbar  oder 
mittelbar  zu  fördern. 

Abschnitt  III. 


Yerwaltiiug,  Curatoiium,  General  -  Yersanimlung. 

§6. 

Curatorium.  Die  Verwaltung  der  Anstalt  erfolgt  durch  ein  Curatorium,   welches   die  Anstalt   den 

Behörden  und  Privatpersonen  gegenüber  in  allen  Angelegenheiten,  auch  in  denjenigen,  welche 
eine  Specialvollmacht  erfordern,  geeignetenfalls  mit  Substitutions-Befugniss,  vertritt. 

Dasselbe  besteht  aus  neun  Mitgliedern,  von  denen  wenigstens  sieben  in  Berlin  ansässig 
sein  müssen. 

Ausgeschlossen  von  der  Mitgliedschaft  des  Curatoriums  sind: 

1.  Lehrer  und  besoldete  Beamte  der  Anstalt, 

2.  in  Funktion  stehende  Rabbiner  und  sonstige  Cultusbeamte. 

Die  Mitglieder  des  Curatoriums  werden  aus  der  Zahl  der  stimmberechtigten  Wohlthäter 


25 

der  Anstalt  (§  9i  von  der  Geueral-Yersamnilung  auf  drei  Jahre  gewählt.  Jede  Wahl  eines 
Curatorialniitgliedes  nuiss  in  einem  besonderen  Wahlgange  und  zwar  mit  Stimmzetteln  vor- 
genommen werden.  Stellt  bei  einer  Wahl  eine  absolute  Stimmenmajorität  sich  nicht  heraus, 
so  ist  nur  unter  den  zwei  Candidaten  zu  wählen,   welche  die  meisten  Stimmen  erhalten  haben. 

Bei  Stimmengleichheit  entscheidet  das  Loos,  welches  durch  einem  vom  Vorsitzenden 
der  General- Versammlung  zu  bestimmenden  Wohlthäter  zu  ziehen  ist. 

Scheidet  ein  Mitglied  im  Laufe  seiner  Anitsperiode  aus,  so  ergänzt  sich  das  Curatorium 
interimistisch  bis  zur  nächsten  General- Versammlung  durch  Cooptation.  Die  General-Versamm- 
lung beschliesst  definitiv  über  die  Besetzung  der  vakant  gewordenen  Stelle. 

Zur  Legitimation  der  Mitglieder  dient  ein  Attest  des  Königlichen  Polizei-Präsidenten 
Zu  Berlin,    welchem  zu   diesem  Behufe  die  jedesmaligen  AVahlverhandlungen  mitzutheilen  sind. 

Alle  Erklärungen  des  Curatoriums  sind  für  die  Anstalt  verbindlich,  wenn  sie  unter 
dem  Namen  dei'  Anstalt  von  dem  Vorsitzenden  lespective  dessen  Stellvertreter  und  zwei  Mit- 
gliedern des  Curatoriums  vollzogen  sind. 

§  T. 

Das  Curatorium  stellt  seine  Geschäftsordnung  fest,  wählt  alljährlich  den  Vorsitzenden, 
einen  Schriftführer  und  dei-en  Stellvertreter,  sowie  den  Rendanten.  Der  Rendant  verwaltet  die 
Anstaltskasse  und  legt  die  Capitalien  nach  Massgabe  der  mit  Beachtung  des  §  4  zu  fassenden 
Beschlüsse  des  Curatoriums  an.  Zur  Beschlussfähigkeit  ist  die  Anwesenheit  von  wenigstens 
fünf  Mitgliedern  erforderlich. 

Die  Beschlüsse  werden  nach  absoluter  Stimmenmehrheit  gefasst. 

üeber  die  bezüglichen  Verhandlungen  ist  vom  Schriftführer  ein  Protokoll  aufzunehmen. 
welches  von  diesem  und  dem  Vorsitzenden  zu  vollziehen  ist. 

§  8. 

Zu  den  besonderen  Obliegenheiten  des  Curatoriums  gehört  die  Festellung  des  jährlichen 
Etats,  die  Anlegung  und  Verwaltung  des  Anstaltsvermögens,  die  Verwendung  der  Revenuen, 
die  Begründung  und  Verwaltung  eines  Stipendienfonds  für  die  Schüler  der  Anstalt,  die  An- 
stellung und  Besoldung  der  Lehrer,  die  Feststellung  des  Lehrplanes,  Beschaffung  der  erforder- 
lichen Räumlichkeiten,  die  Schöpfung  und  Fortführung  von  Hülfsmittelu  für  das  Studium 
(Bibliothek,  Sammlungen  etc.),  alles  unbeschadet  der  Rechte  der  staatlichen  Schulaufsichtsbehörde. 

Dem  Curatorium  bleibt  es  überlassen,  in  geeigneten  Fällen,  namentlich  bei  Feststellung 
des  Lehrplanes,  auch  Nichtmitglieder  zur  Berathung  zuzuziehen  odei-  Gutachten  von  Sachver- 
ständigen einzufordern. 

§  ^'. 

Stimmberechtigte  Wohlthäter  der  Anstalt  sind  diejenigen,  welche  einen  jährlichen  Beitrag 
von  mindestens  15  M.  zahlen. 

Immerwährende  stimmberechtigte  Wohlthäter  sind  diejenigen,  welche  einen  Beitrag  von 
mindestens  600  M.  auf  einmal  oder  innerhalb  fünf  auf  einander  ftdgender  Jahre  zahlen. 

Als  Stifter  werden  diejenigen  erachtet,  welche  durch  Einzahlung  eines  Capitals  von 
mindestens  3000  M.  entweder  ohne  eine  besondere  Bestimmung  oder  mit  einer  solchen  (z.  B. 
für  ein  specielles  Lehrfach)  die  Zwecke  der  Anstalt  fördern. 

Die  Namen  der  Stifter  werden  zu  bleibendem  Andenken  in  ein  besonderes  Stiftungs- 
buch eingetragen. 


V.Teammlun 


26 

§  10. 
General-  In  (leii  ersteu  vier  Monaten  jedes  Kalenderjahres  findet   eine   ordentliche  General- Ver- 

sammlung statt,  in  welcher  jeder  anwesende  Wohlthäter  der  Anstalt  einschliesslich  der  immer- 
währenden und  der  Stifter  (§  9)  Stimmrecht  hat. 

Ausserordentliche  General-Versammlungen  sind  zu  berufen,  so  oft  das  Curatorium  es 
für  erforderlich  erachtet  oder  fünfzehn  Wohlthäter  (§  9)  unter  Angabe  des  Zwecks  einen  dahin 
zielenden  Antrag  stellen. 

Die  Einladungen  zu  den  General-Versammlungen  erlässt  das  Curatorium  durch  Bekannt- 
machung in  der  Vossischen-  und  National-Zeitung.  Beim  Eingehen  einer  dieser  Zeitungen  hat 
das  Curatorium  eine  andere  an  deren  Stelle  zu  bestimmen;  dasselbe  kann  die  Insertion  auch 
durch  andere  Blätter,  namentlich  durch  solche,  welche  speciell  die  Interessen  des  Judenthuuis 

vertreten,  bewirken. 

Die  Einladungen,  welche  Ort,  Tag  und  Stunde  der  General-Versammlung  enthalten 
müssen,  erfolgen  spätestens  drei  Wochen  vor  der  General-Versammlung. 

Die  zur  Berathung  und  Beschlussfassung  kommenden  Gegenstände  (Tagesordnung)  sind 
demnächst  den  stimmbereclitigten  Wohlthätern  durch  die  vorerwähnten  Zeitungen  spätestens 
acht  Tage  vor  der  General-Versammlung  mitzutheilen. 

Anträge  von  stimmberechtigten  Wohlthätern  müssen  auf  die  Tagesordnung  gesetzt 
werden,  wenn  sie  mindestens  von  zehn  Mitgliedern  unterzeichnet  und  spätestens  acht  Tage 
nach  erfolgter  Einladung  dem  Curatorium  schriftlich  eingereicht  sind. 

Zum  Geschäftskreise  der  General-Versammlung  gehört: 

1.  die  Entgegennahme  des  vom  Curatorium  alljährlich  zu  erstattendennnd  dem  König- 
lichen Polizei-Präsidenten  zu  Berlin  in  zwei  Exemplaren  einzureichenden  Verwal- 
tungs-Berichts; 

2.  die  Dechargirung  der  Rechnung: 

3.  die  Neuwahl  der  Mitglieder  des  Curatoriums  (§6): 

4.  die  Berathung  von  Anträgen,  welche  auf  die  Tagesordnung  gesetzt  sind: 

5.  die  Abänderung  des  Statuts; 
ß.  die  Auflösung  der  Anstalt. 

Die  General-Versammlung  ist  nur  beschlussfähig,  wenn  mindestens  der  zehnte  Theil 
der  stimmberechtigten  Wohlthäter  anwesend  ist.  Ist  in  der  anberaumten  General-Versammlung 
nicht  die  erforderliche  Zahl  von  stimmberechtigten  Wohlthätern  erschienen,  so  ist  die  Versamm- 
lung zu  vertagen.  Innerhalb  vier  Wochen  ist  alsdann  eine  neue  General- Versammlung  durch 
die  obengenannten  Zeitungen  unter  Angabe  des  Orts  und  der  Zeit  der  neuen  General-Ver- 
sammlung und  unter  Wiederholung  der  Tagesordnung  vom  Curatorium  zu  berufen.  Die 
Bekanntmachung   der  General- Versammlung  muss  spätestens  acht  Tage  vor  derselben  erfolgen. 

Die  neuberufene  Versammlung  ist  in  Betreff  der  von  Neuem  zur  Berathung  und  Beschluss- 
fassung gestellten  Gegenstände  beschlussfähig,  auch  wenn  nicht  die  vorerwähnte  Wohlthäter- 
zahl  anwesend  ist;   jedoch  muss  darauf  in  der  Bekanntmachung  ausdrücklich  hingewiesen  sein. 

Die  Beschlüsse  werden  nach  absoluter  Stimmenmehrheit  gefasst.  Bei  Stimmengleichheit 
gilt  ein  gestellter  Antrag  für  abgelehnt.  Beschlüsse  jedoch,  welche  die  Aenderung  der  Statuten 
oder  die  Auflösung  der  Anstalt  zum  Gegenstande  liaben,  bedürfen  zu  ihrer  Gültigkeit  der  Zu-' 
Stimmung  von  drei  Vierteln  der  Anwesenden;  ausserdem  bedürfen  solche  Beschlüsse,  welche 
den  Zweck  der  Anstalt  oder  den  Sitz  und  die  äussere  Vertiefung  derselben  ändein,  oder  endlich 


deren  Auflösung  betretten.  der  lantleshenlichen.  dunstige  Statutenänderungen  aber  der  Geneh- 
migung des  Herrn  Ober-Präsidenten  der  Provinz  Brandenburg.  Das  Stimmrecht  kann  nur 
persönlich  ausgeübt  werden. 

üeber  die  Form  der  Abstimmung  in  der  General-Versammlung  (mündlicii.  schriftlich 
oder  durch  Acclamation)  entscheidet  das  Ermessen  der  A'ersannnlung:  jedoch  bewendet  es  in 
Betreff  der  Wahl  der  Curatoiialmitglieder  bei  den  Bestimmungen  des  §  ti. 

Den  Vorsitz  in  den  General- Versammlungen  führt  der  Vorsitzende  des  Curatoriums 
oder  dessen  Stellvertreter.  Der  jedesmalige  Schriftführer  wird  von  der  General-Versammlung 
gewählt.  Derselbe  hat  das  Protokoll  zu  führen,  welclies  von  ihm.  dem  Vorsitzenden  und  drei 
anderen  anwesenden  Wohlthätern  zu  vollziehen  ist. 

Abschnitt  IV. 

Die   Lehre  r. 

§  n 

Die  anzustellenden  Lehrer  müssen  denjenigen  wissenschaftliclien  Grad  besitzen,  welcher  Quaüiikntiou. 
zur  Habilitation  an  einer  deutschen  Universität  berechtigt. 

Dieselben  sowohl  auf  Lebenszeit  als  auf  eine  Reihe  von  Jahren  angestellt  werden:  iiir  AnstfiUn.g. 
Verhältniss  zur  Anstalt  richtet  sich  nach  dem  vom  Curatorium   bei  der   Anstellung    mit    ilinen 
abzuschliessenden  Vertrage. 

Die  Lehrei-  sind  verpflichtet,  in  jedem  Semester  über  diejenige  Disciplin.  für  welclie 
sie  berufen  sind.  Vorlesungen  zu  halten  respective  die  Uebungen  und  Disputatorien  zu  leiten, 
während  es  ihnen  freisteht,  auch  über  andere  Disciplinen.  welche  in  das  Cebiet  der  Anstalt 
gehören,  mit  Genehmigung  des  Curatoriums  Vorlesungen  zu  halten. 

§  12. 
Aussei-   den  angestellten  Lehrern  können   auch   andere  Gelehrte   zur  Haltung  von  Vor-  ^^^^^'l'f',";,^;^^. 
lesungen   und    zur  Anstellung  praktischer  Uebungen  vom  Curatorium  berufen  respective  zuge- 
lassen  werden,    ohne    dass    sie    deshalb    zu    den   Mitgliedern    des  Collegiums   der  angestellten 

Lehrer  zählen. 

§  13. 
Das  Lehrercolleginm  ist  verpflichtet  alljährlich  und  rechtzeitig  das  Lections-Verzeichniss  Lekti..Ms- 
zu  entwerfen  nnd  dem  Curatorium  zur  Bestätigung  zu  unterbreiten,  den  abgehenden  Schülern 
der  Anstalt  Zeugnisse,  insbesondere  über  ihre  fachwissenschaftliclie  nnd  technische  Befähigung 
zum  Rabbiner,  jüdischen  Prediger  und  Religionslehrer  unentgeltlich  auszufertigen-,  da.s  Curatorium 
auf  dessen  Wunsch  in  allen  persönlichen  und  sachlichen  Fragen  mit  Gutachten  zu  versehen: 
eine  gemessene,  der  Würde  der  Anstalt  entsprechende  Ordnung  unter  den  Schülern  aufrecht  zu 
erhalten:  endlich  für  die  ordnungsinässige  Erhaltung  und  Benutzung  der  Attribute  der  Anstalt 
(Bibliothek.  Sammlungen  u.  dergl.)  Sorge  zu  tragen. 

§  1^. 
Die   Lehrer    sind   vom   Curatorium    zu  verpflichten,    ihre  Vorträge  lediglich  im  reinen      inimit 
Interesse    der   Wissenschaft    des    Judenthums    ihrer   Erhaltung.   Fortbildung   und  Verbreitung   ^'    """'^^' 

zu  halten. 

4* 


28 

Abschnitt  V. 

Der  Lelirplaii. 

§  15. 
Vorlesungen  Die  Vorlesungeii,  welche  an  der  Anstalt  gehalten  werden,  sollen  sich  über  alle  Zweige 

der  Wissenschaft  des  Judenthums  verbreiten. 

Dieselben  sollen  die  anderweitigen  Studien  der  Schüler  ergänzen,  insbesondere  der- 
gestalt, dass  diejenigen,  welche  beabsichtigen,  Rabbiner,  Prediger  oder  Religionslehrer  zu  werden, 
Gelegenheit  zu  ihrer  vollständigen  Ausbildung  finden. 

§  16. 
Alle  Vorlesungen  und  Uebuugen  an  der  Anstalt  sind  unentgeltlich. 

Abschnitt  VI. 


Die  Schüler. 

§  17. 

(.u:.iirik:.tion.  Die  Schüler  müssen  durch  ihre  wissenschaftliche  Vorbildung  zu  den  Universitätsstudien 

berechtigt  sein. 

In  besonderen  Fällen   kann  das  Curatorium   nach  Anhörung  des  LehrercoUegiunis   eine 

Ausnahme  gestatten. 

Ueber  die  Schüler  wird  eine  Matrikel  geführt. 

§  18. 
Hospitanten.  Zur  Anhörung  einzelner  Vorlesungen  werden  Hospitanten    zugelassen:    über    dieselben 

wird  eine  zweite  Matrikel  geführt. 

§  19. 
Pruiungen,  Diejenigen  Schüler,  welche  den  vollen  Cursus  an  der  Anstalt  durchgemacht  haben,  sind 

z.n.sm99e.    ^g^.^^jj^jg^^  j}jj,g  Pfüfung  ZU  Verlangen,  nach  deren  Ausfall  ihnen  die  entsprechenden  Zeugnisse 
(§  13)   ausgefertigt  werden:   ebenso  diejenigen,  welche  nach  vorherigen  Studien  auf  einer  ent- 
sprechenden Lehranstalt  zur  Vollendung  in  drei  oder  mehreren  Semestern    ausdrücklich   zuge- 
lassen werden.    Zeugnisse  über  einzelne  Vorlesungen  können  auch  an  Hospitanten  ertheilt  werden. 
Die  Prüfungen  und  die  Ertheilung  von  Zeugnissen  erfolgen  kostenfrei. 

Abschnitt  VII. 


Aenderuiigen  der  Statuten  uiul  Auflösuiia;  der  Anstalt. 

§  2U. 
Statuten-  lu  Betreff  der  Abänderung  des  Statuts  und  der  Auflösung   der  Anstalt   gelten   die   in 

Aenderung.   g  jq  getroffenen  Bestimmungen. 


29 

Toriilx'rjreluMuU'  IJcstiiiiinniii^eii. 

Die  zeitigen  Mitglider  des  Kuratoriums  sind: 

Professor  Dr.  M.  Lazarus,  Vorsitzender,  \ 

Sanitätsrath  Dr.  S.  Neumann,  stellvertretender  Vorsitzender, 

Geheimer  Konimerzien-Rath  Meyer  Colin, 

Regierungs-Rath  Dr.  juris  Paul  Meyer,   1  \    sämmtlich 

„.  ..  Schriftführer,  .     _,    ,. 

.Tustiz-Rath  Siegm.  Meyer.  |  '    in  Berlin. 

William  Schönlank,  l 

Berthold  Simon,  | 

Stadtrath  Alex.  Wulff, 

Rabbiner  a.  D.  Dr.  Ludwig  Philippson  in  Bonn. 
Von  diesen  scheiden    im  April  1884   und  im  April  1885  jedesmal  drei  durch  das  Loos 
zu  bestimmende  Mitglieder  aus,  während  die  drei  übrigen  bis  zum  April  1886  in  Funktion  bleiben. 
Das  Loos  ist  von  einem,  durch  den  Vorsitzenden  der  General -Versammlung  zu  bestim- 
menden Wohlthäter  zu  ziehen. 

Scheidet  eins  der  genannten  Mitglieder  vor  Ablauf  seiner  Amtsperiode  aus  dem  Kura- 
torium aus,  so  erfolgt  die  Ergänzung  des  Kuratoriums  gemäss  §  6  des  Status. 

Berlin,  den  11.  Februar  1883. 


m 


Anlage  B. 


VfirzBlcMiss  ier  Vorteipii,  welcle  ai  der  icIscMlfi  seit  ilirer 


1872  S. 


1872/73  W. 


1873  S. 


1873/74  W. 


1874  S. 


1874  75  W. 


1875  S. 


1875/76  W. 


1876  S. 


1876/77  W. 


1877  S. 


1877/78  W. 


1878  S. 


Dr.  Cassel. 

Dr.  Geiger. 

Gesch.  d.  Jud.  ?..  Z.   d.  2.  Tempels   b.   z.  Besinn  d. 
Römeiheirschaft  i.  Jiuläa  (4).     D.  Aiaiuäisclie  i.  d. 
jüd.  Literat.  (2). 

Einleitg.  i,  d.  Wissenschaft  d.  Judenth.  1 1).  Einleitg. 
i    d.  bibl.  Schriften,  allgem.  Theil  (2|. 

Jüd.  Gesch.  u.  Literat,  v.  Beginn  d.  ROmerherrschaft 
i.  Jiidäa    b    z.  Abschluss    d.    babyl.  Talmuds  (3). 
Psalmen  (3).     Privatissime  Kusari  (1). 

Einleitg.  i.  d.  Wissenschaft  d.  Juilenib.  (1|.  Einleitg. 
i.  d.  bibl.  Schriften  (21. 

Jüd.  Gesch.   u.  Literat,   v.  Abschluss  d.  Talmuds  b. 
z.  Ende  d.  Mittelalters  (3).    Kl.  Prophet,  iß).    Aus- 
gewählte .Stellen  a.  d.  Comment.  d.  Aben-Esra   z. 
Peutateuch  (2). 

Allgemeine  Einleituug  i.  d.  Wissenschaft  d.  Judenth. 
(religions-philos.  Theil)  (1).  Specielle  Einleitg.  i. 
d.  I)iblischen  Bücher  (3).     Genesis  (2). 

Jüd.  Gesch.  u.  Lit.  v.  Jlaimuuides  b.  z.  Ende  d.  Mit- 
telalters (3).      Kleine  Propheten  (;l).      Commentar 
d.  Aben-Esra  z.  Peutateuch  (2). 

Allgem.  Eiuleitg.  i.  d.  Wissenschaft  d.  Judenth.  (1). 
S|>ecielle  Einleitg.  i.  d.  älteren  bibl.  Bücher  (2). 
luterpretat.  d.  Genesis  (2).  D.  Buch  Josua  (1). 
Mischna  Abot,  exegetisch, historisch  u.  homiletisch  (1). 

D.  Aramäische   i.   d.  jüd.  Literatur   (31.     Einleitg.   i. 
d.  synagogale  Literatur   (3). 

Jesaja    Cap.  40  ff.   (3).      Kabbalistisch.    Literat.    (3). 
Jüd.  Kalendefwesen  {l). 

Allgem.  Einleitg.  i.  d.  Wissenschaft  d.  Judenth.  (1). 
Einleitg.  i.  d.  altern  historisch,  biblisch.  Schriften 
(3).     Genesis  (3).     Abot  (2). 

Exod.  m.  d.  Commentaren  d.  Aben-Esra  u.  d.  Nach- 
manides  [3).     E.  i.  d.  halach.  L.  v.  Abschluss   d. 
Talm.  an  (3).     Gesch.  d.  hebr.  Sprache  (3).    Geo- 
graphie Palästinas  (1). 

Halach.  u.  eth.  Lit.  d.  Jud.  (3).     Hiob  (3).     Gesch. 
d.  hebr.  Sprache  (2).     H.  Stylübuugen  (1). 

E.  i.  d.  Wissenschaft  d.  Judenth.  (2).    Peutateuch  m. 
Commentar.  (31.    Jud.  Gesch.  (3).    Geographie  Pa- 
lästinas (1).     Kl.  Propheten  (3). 

Jüd.  Gesch.  (3|.     Peutateuch  ra.  Gommciitareii  (3). 

1 

J.  (jesch.   u.  Lit.  v.  Abschluss   d.  T.    an   (6)-     Ara- 
mäisch (2).     Emnnot  Wedeot  (2). 

J.  G.  u.  L.  V.  d.  Krenzzügen   h.   ■/..  Ende  d.  Mittel- 
alters (3J.     Psalmen  (3). 

Dr.  Fi-aukl. 

Homiletik  ra.  Uebungen  (2).  Prophetie  u.  Offenbarung 
b.  d.  j.  Religionsphilosoph,  d.  Mittelalters  (1). 

1 

'   G.  Israels  v.  d.  ältesten  Zeiten  U.  ■/..  bal.yl   Exil  (3). 

!       Sprüche  Salomo  (3). 

iirunilleliren  d.  .Judenthums  (2).  Homiletilt  m.  Uebun- 
gen (I). 

31 


Anlage  B. 


EriiiBii  Öls  zMi  WiiitersBiiiesler »  85  nelialteii  woriei  siiifl. 


Dr.  Lewy. 


Prof.  Ol.  Steinthai. 


Misi-hna  Ci'l.    Gemara  (ciirsorisch  2,  statarisch  6).    Decisören     Erkläruii?  il.  Deuteronomiums  (ft). 
(Jore  Deal  (21.  i 


Mischna,  Seraim  (.2).    Jore  Dea    (-2).     T.  Babli  ((i).     T.  Je-  i  Ueber   d.  Entwicklung  (1.  religiösen   Weeu  i.   d.  biblischen 


ruschalmi,  privatissiine  (II. 


Einleitg.  i.  d.  Mischna  (11    ilischna  (2).    Talmud- Pesacbim 
(6V    Jore  Dea  (3|.     Talmud  Jeruschalmi  (2). 


Schriften  (3). 


Religionsphilosophie  (3). 


Einleitg.  i.  d.  Mischna  (1).    Mischna  (2).    Talmud -Pesachim     Ethik  |:'.|. 
(6).     Jore  Dea  (4).     Talmud  .Teriischalmi  (2). 


Einleitg.    i.   d.  Mischna    (1).     Mischna  (2).     Babyl.  Talmud,      Deuteronomium  (3). 
statar.   (6).     Jore   Dea   (41.      Jemsalem.  Talmud,    priva- 
tissime  (2). 


E.  i.  d.  Mischna  (1).     Mischna  Seraim  (2).    T.  Pesachim  st. 
(6).    Jore  Dea  (4).    Jerns.  T.  Seraim  (2). 

Talmiid  Schebuot,  statar.  (6(.   Jore  Dea  (4|.    E.  i.  d.  Mischna 
(1).     .Sifra  (2).     Midrasoh  (pvivatissimel  (21. 


D.  Eüf wickig.  d.  religiös. 'Ideen  i.'  d.  biblisch.  Schriften  (3). 


Religionsgeschichte  (31 


E.  i.   d.  jeriis.   u.   babyl'.  T.    (2).      Sifra    (2).     T.  Schebuot  [  Ethik  (3). 
statar.  (6).     T.  Berachot.  curs.  (2).    Jore  Dea  (4). 

E.  i.  d.  beiden  Talmude(ll.     Mischna,  Tamid  u.  Middot(2|       Hebräische  lirammatik  {o). 
T.  St.  Schebuot  (ö).     T.  b.  curs.  Megilla  (2».     Jore  Dea,  i 
nilchot  Terephot  (4). 

Mischna,    Tamid    u.   Middot    (2).     T.   st.   Schebuot  (6).     T.      Biblische  Theologie  (3) 
curs.  Taanit  (21.     Jore  Dea  (4)       T.  jer.  Schekalim  (2l. 

T.  Schebuot  St.  (6).    J.  Taanit  c  (2 1.    Jerusch.  Schekalim  (-.'l.      Kthik  (3|.     Ethisches  Couversatorium  (2). 
Jore  Dea  Hil.  Schechita  (41. 


Gittin  St.  (6).     Jore  Dea  (4).     Jeruschalmi    Schekalim    (2).      Religionsphilos.  (31.     Conversatorium  (2). 
Privatissime:  Mechilta  (2). 


Gittin  st.  (61.      Rosch-Haschana  c.  (21.     Eben  Haeser  e.  IT      Einleitung  i.  d.  Penlateuch  (4). 
(41.     Mechilta  (2J. 


32 


Dr.  Cassel. 


1878/79  W. 


1879  S. 


1879/80  W. 


1880  S. 


1880  81  W. 


1881  S. 


1881,82  W. 


1882  S. 


1882/83  W. 


1883  S. 


1883/84  W. 


J.  G.  u.  L.  z.  Zeit  des  2.  Tempels  (4).    Maimouides 
Kiddusch  ha-Chodesch  (2).    Geograph.  Paläst.  (1). 


Einleitung  i.  d.  synagogale  Literatur  (3).   Jeremia  (3). 


J.  G.  u.  L.  V.  Zerstörung  d.  2.  Tempels  b.  z.  Ende 
d.  geonäischen  Periode  (2).  Psalmen  (2).  Hebr. 
Stylistik  m.  prakt.  Uebungen  (2). 


Dr.  Frankl. 


Homiletik  m.  Uebungen,  abwechselnd  m.  Midrasch- 
Lectüie  (2).  Einleitung  i.  d.  Buch  ,.Herzens- 
pHichten"  u.  Auslegung  desselben  (1). 


Maimonides,  Sepher  Hamizwoth  (1).  Homilet.  Uebun- 
gen (2). 


Psalmen  (2).  J.  Gesch.  u.  Lit.  v.  Abschluss  d.  ba- 
byl.  T.  b.  Maimonides  (2).  Hebr.  .Stylistik  m. 
praktisch.  Uebungen  (2). 


Jesaja  (2).  J.  G.  u.  L.  v.  Maimonides  b.  E.  d.  Mittel- 
alters (2).  Pentateuch  m^  Commeutaren  (2).  Mi- 
drasch  (1). 


Hieb  (3).     Aramäische  Spr.  u.  Lit.  (3).     Geographie 
Palästinas  (2). 


Hiob  (3).    J.  Gesch.   u.  Lit.  v.  Ende   d.  Mittelalters 
an  (3).     Grammatik  d.  neuhebr.  Sprache  (2). 


Kl.  Propheten  (3).     Einleitung    i.   d.   synagogal.  Li- 
terat. (3).     Maimonides  Kiddusch  ha-Chodesch  (2). 


Kl.  Propheten  (3).  J.  Gesch.  u.  Lit.  v.  d.  Rückkehr 
a.  d.  babyl.  Exil  b.  z.  Zerstörung  d.  2.  Tempels  (3). 
Geographie  Palästinas  (2). 


Psalmen  (3).  J.  G.  u.  Lit.  v.  d.  Zerstörung  d.  2.  Tem- 
pels b.  z.  d.  Kreuzzügen  (2).  Hai.  Lit.  (2).  T. 
Megilla  curs.  (4). 


Begründung  mosaischer  Institutionen  im  3.  Buche  des 
Moreh  (1).  Augewählte  Kapitel  des  Midrasch  z. 
Zwecke  homilet.  Verwerthungen  (2). 


Begründung  mosaischer  Institutionen  im  3.  Buche  des 

Moreh.     Theorie    der  Homiletik.      Geschichte   der 
Bibelversionen. 


Cusari  (1).     Uebersicht  d.  Gesch.  u.  Lit.    d.  Karäer 
(1).    Homiletische  Uebungen  (l)- 


Cusari  (1).    Karäische  Schriftsteller  von  Elia  Hadassi 
bis  Ahron  ben  Elia  (^1).     Homilet.  Uebg.  (1). 


Anleitung  z.  richtig.  Gebrauch  d.  altern  Bibelversioneu 
(1).  E.  i.  d.  More  Nebuchim  u.  ausgewählte  Stücke 
desselben  (1).     Homiletik  (1). 


More  Nebuchim  (Fortsetzung)   (1).     Midrasch  Rabba 
(1).     Homilet.  Uebungen  (l). 


Zur  Gesch.  d.  jüd.  Glaubenslehre  (1).    Homiletik  (2). 


Psalmen  (3).    J.  G.  u.  Lit.  v.  Maimonides  b.  z.  Ende 
d.  Mittelalters  (3).    Interpretat.  des  Buches  „Ueber 
d.  Herzenspflichten"    v.  Bahja   b.  Joseph  (2).     T. 
Megilla  curs.  (4). 


T.  Jebamot  statar.  (4").    Eben  ha-Ezer  c.  17  (2).    Ho- 
milet. Uebungen  (2). 


T.  Jebamot  statar.  (4).    Jore  Des  c.   c.  105  u.  110 
(2).    Theorie  d.  Homiletik  (1). 


1884  S. 


1884  SS  W. 


Psalmen  (3).   J.  Gesch.  u.  Lit.  seit  d.  Ende  d.  Mittel-      Sittenlehre  d.  arab.- spanisch.  Schule  (1).     Homiletik 
alters  (3).    Hebr.  Grammatik  (i).  m.  Uebungen  (2).    privatissime:  Eherechtliche  Fra- 

:      gen  (1). 


Hiob  (3).     Einleitg.    i.   d.  hal.  Lit.   |3).     Auleitg.  z.  '  Sittenlehre  d.  arab.-span.  Schule  (1).     Homiletik   m. 
Beligionsunterricht  (2).  Uebungen  (2),    privatissime:  Eberechltl.  Fragen  (1). 


Dr.  Lewy.  Prof.  Dr.  Steiuthal. 


Gitlin  st.  (6).     Rosch-Haschanah  c.  (21.     T.  j.  Joma   (2).     Biblische  Theologie  (4). 
Jore  Dea  c.  201  (4).    Begriff  u.  Entwicklungsgantr,  Quellen 
u.  Literat,  ü.  talm.  Rechts  (1). 


Gittin   st  (6).     Chagiga  c.  (2).     Tractat  Sepher  Thora  (2").     Ethik  (3).    Einleitung  in  .las  II.  Buch  Moseh  (1). 
Oracb  Chajim  c.  32  (4). 


Jlischna    Teharot    (2).     Gittin   st.   (6).      Sanhedrin    c.  (2).     Religionspbilos.  (3).  Die  mittleren  Bücher  des  Pentateuchs  (1). 
Jore  Dea  c.  66  (4). 


Gittin  St.  (6).    T.  babli  Sukka  c.  (2).    Jore  Dea  c.  87  (2).     Interpretation  d.  5.  Buches  Moseh  (3).    Einleitg.  i.  d.  3.  Buch 
Die  Baraila  über  -d.  Stiftsbütte.  Moseh  (I). 


T.  Gittin  st.  (6).     T.  Sukka  c.  (•2\.    Jore  Uea  c.  :iS  i4i  (n'sch.  d.  religiös.  Ideen    im  Volke  Israel  (3").     Einleitg.  i. 

d.  Buch  Josua  u.  Richter  ( 11. 


Gitlin  St.  (6).     T.  babli  c.  [2]      T.  jerusch.  Rosch-Haschana     Philosoph.  Ethik  (3|.     Einleitg.  i.  d.  Bücher  Samuel  (1). 
(-2).    Jore  Dea  Hil.  Taarubot  (4). 


(iittin  St.  (6).     Makkot  c.  (61.    Jore  Dea  Hilch.  Taarubot  (4j, 
Sifra  (privatim)  (2). 


Chiillin  St.  (6).     Baba  ilezia   c.  (6).      T.  jeruschalmi  Sehe-      Hebräische    Grammatik    (2).     Einleitung   i.  d.  Bücher   Sa- 
kalim  (21.    Jore  Dea  Hilchot  Schechita  (4).  muel  (i). 


ChuUin  St.  (6).     Baba  Jlezia  c.  (6).     T.  Jeruschalmi  Sehe-      Religionsphilos.  (31.     Interpretat.  d.  Bücher  Samuel, 
kalim  (2).    .Jore  Dea  Hilchot  Schechita  (41. 


V.  Buch  Mose  (3).     II.  Buch  Samuel  (11 


Gesch.  d.  religiös.  Ideen  i.  d.  biblisch.  Schriften  (3).    Ein- 
leitung i.  d.  histor.  Schriften  d.  Bibel  {l). 


Dr.  Müller. 


KidduschiQ  st.  (6).     Chullin  curs.  (41.     ilassechet  Sofrim  (11.     Ethik  (3).     Einleitg.  i.  d.  Genesis  (1). 
Jore  Dea  (4). 


Kidduschin  st.  (6).     Chullin  cnrs.  (41.     D.  Jlassora  i.  d.  rab-  '  Ethik  (3).    Einleitg.  i.  d.  Genesis  (1). 
binisch.  Quellen  (11.    Jore  Dea  (4).     privatissime:  Hilchot  I 
Xidda  (1).  I 


Anlage  C. 


Yerzeichniss  der  vom  Sommer  1876  bis  Ende  1884  der 
Bibliothek  zugewendeten  (lesclienke. 


i.sr 


4 , 


Von  Herrn  Sanitätsrath  Dr.  Nevmavn:  .njKTi  brc  "llinc    Frankf.  a.  O.    l)4s2.    fol.  I. 

-  der  AlUnnce  Isr.  univ.:    J.  Halev}'.  Prieres  des  Falasclies.     8". 

J.  M.  Rabbinowicz,   Legislation  criminelle  du  Talmud.     Paris  IsTii.     s". 
J.  Schieiden,  Les  Juifs.    Paris  1876.    8". 

1878. 

Von  Heirn  Sanitätsrath  Dr.  Neumann:  Das  ungarische  Unterrichlswesen.  Budap.  1877.  8'^.  — 
29  Stück  Brochüren  über  die  Juden  in  Rumänien  und  Serbien.  —  oi  Schriften 
diversen  Inhalts.  —  Programme,  Statuten,  Berichte. 

-  der  AlUance  Ist:  univ.:    J.  Loeb,  La  Situation  des  Israelites  en  Tur(iuie  et  en  Serbe  etc. 

Paris  1877.     8«. 
Elia  Benaniozegh,  Theologia  L    Livorno  1877.    8**. 

-  Herrn  Sanitätsrath  Dr.  Neumann:   Jacob  Psanter,    Maskereth  Ziun.     Bukar.  1877.     8». 

Prof.  Lazarus:  M.  Lazarus,  Das  Leben  der  Seele.    IL    2.  Aufl.    Berlin  1878.    8". 

-       R.  L.  Landau.,  Pest:  L.  R.  Landau,  System  der  gesammten  Ethik.  1.  2.  Berl.  1877.  8". 

Sanitätsrath  Dr.  Neumann:    J.  Loeb,   La  Situation   des  Israelites  en  Serbie  et  en 

Roumanie.     Paris  18T6.     S''.     4  Exempl. 
Les  persecutions  contre  les  Israelites  Roumaius.    Paris  1872.    8". 
H.  B.  Oppenheim,  Die  Judenverfolgungen  in  Rumänien.     Beilin  1872. 
S.  Meyer,  Völkerrecht  und  Humanität  in  der  Orient.  Frage.    Berl.  1877.    s".    lo  Exempl. 
Mark  Oläh,  Die  rumänischen  Kammerdebatten  über  die  Zoll-  und  Handelsconvention 

zwischen  Oesterreich-Ungarn  und  Rumänien.     Wien  1875.     s". 
Petition  adressee  au  Senat  et  ä  la  Chambre  des  Deputes  de  Roumanie.    1868.    Jassy.    8». 
Debatten    über    die    Lage     und    Behandlung     der    Juden    Rumäniens    und    Serbiens. 

London  1872.     8". 
B.  Levy,   Die  Judenfrage  und  die  Douaufürstenthümer.     Berlin  1878.     b".     ö  Exeniid. 
Persecutions  contre  les  Israelites  Roumains.  Octob.— Dec.  1876.  Paris  1877.  S^.  2  Exempl. 
J.  H.  Ritter,    Ein   Wort    über  unsere  Prüfungen   (Progr.   der  jüdischen  Reforragem.). 

Berlin  1867.     8". 
L.  Herzfeld,  Geschichte  des  Volkes  Israel.    Leipzig  18<U.    8».   (Schriften  des  Instituts 

zur  Förderung  der  Israel.  Literatur.) 
W.  Herzberg,  Der  freie  Wille.     Leipzig  1875.     8». 

Israel.  Predigt-  und  Schulmagazin.  Herausg.  v.  L.  Philippson.  Magdeb.  Sept.  1835.  S". 
M.  Sachs,  Beiträge  zur  Sprach-  und  Alterthumsforschung.  Heft  1.  Berlin  1852.  8". 
J.  Gelbhaus,  .n^nxm  niioxn  non'po  "iiSD      Mainz  1878. 

M.  S.  Zuckermandel,  Die  Erfurter  Handschrift  der  Tosefta.     Berlin  J876.     S". 
M.  Kaiisch,  Nachweis  meines  gesetzl.  Erbrechts  im  Nachlass  des  K.  R.  J.  Fränckel. 

Berlin  ls63.     8^ 
Der  Fränckersche  Erbschaftsprozoss.    Biiiin  185.')      8". 
L.  Volkmar,    Die  Erbeseinsetzung  der  Fränckprschen  Stiftungen.     Berlin  1858.    8o. 


3ö 

L.  Muuk,  Der  Untenichtsplan  in  den  Miukhenklasseii  der  Religionsstliule.    Berlin  1876. 

80.     (Progr.) 
Baniberger.  zwei  ministerielle  Verfügungen.     Königsberg  1876.    S"*.     (Progr.) 
Reden  und  Gesänge   zur  .')Ojährigen  Stiftungsfeier  der  jüdisclien  Stadtschule  in  Mark. 

Friedland  am  6.  Dezember  18GU.    s«. 
Blanck  und  Siegel.   Worte   der  Liebe   am   Sarge  von  Hinckeldey.     Berlin  1856.     8". 
Gustav   Scheve,    Die    Unchristlichkeit   des  Papstthums.     2.   Aufl.     Berlin   1875.     8". 
Alte  Kalender,  7  Stück. 

Brückner,  Der  rechte  christliche  Bürgersinn,     (iastpredigt.     Berlin  1^74. 
S.  Meschelssohn,  Sahbatai  Zwi.     ^S".     "_'  Exempl. 
M.  Kaiisch,   Die  berliner  Judenältesten  vor  dem  jüngsten  Gericht.     Berlin  1853.     8". 

o  Expl.     3  Predigten. 
M.  Kaiisch,  Berlin"s  jüdische  Reformatmen.  I.    Berlin  1845.    8". 
L.  Geiger,  Geschichte  der  Juden  in  Berlin.   I.     Berlin  1871.     8*. 
F.  Lebrecht,  ßether.     Berlin  1877.     8". 
Preussische  Jahrbücher  von  Haym.     Berlin  1860.    V.    2.     8". 

H.  Mako  wer,  Ueber  die  Gemeinde -Verhältnisse  der  Juden  in  Preussen.   Berl.  1873.  8". 
M.  Wassermann,  Judah  Touro.     Leipzig  1871.     8".    —    Gebete.     8". 
Berliner  Revolutionschronik.     Berlin.     8".     Lieferung  23,  24. 
Js.  Landau,  ."'ibn  no  Das  Levitenhaus.     Frankfurt  a.  M.  1858.     8". 
E.  Schreiber,  Der  fortschreitende  Rabbinismus.     Königsberg  1877.     8". 
M.  Joel.  Laskers  Resolution.    Breslau  1875.    8". 
Bloch.  Studien  zur  Geschichte  der  Sammlung  der  althebr.  Literatur.    Leipzig  1875.    8**. 

(Isr.  Liter.  Verein  1875.) 
Isr.  L.  Kohn,  Beitrag  zur  Geschichte  jüd.  TartüÖe.     Leipzig  1864.     8". 
J.  Gastfreund.  Muhained  nach  Talmud  und  Midrasch  L     Berlin  1875.     8".     Ppb. 
A.  Reich,  Roth  Schild.     Schauspiel.     Berlin  1863.     8".     Ppb. 
Von  Herrn  Geheimrath  Dr.  Krtstdler-.    Horwitz  und  Steinschneider,   ."n  ^"ICN      Spruch- 
buch für  jüd.  Schulen.     Berlin  1874.     8«.     Ppb. 
Rothoh,  Berlin.  Moses  ben  Maimon  n~".lP.  njtJ'C  mit  Commentar.    Amsterdam  1702.  4* 

Bd.  1—4.     (Adhaeret:  Abraham  di  Boton,  Lechem  Mischne.)     4.  Thl.    4«. 
Dr.  Leu-;/,  Juda  Rosanes,    '^r^b  n:ii'D  ncD     Hamburg  1790.    4«, 
Raph.  Schlesinger,  •'PND-'.  "'ti'nn    Berlin  1871.     4». 
Von  Herrn  Dr.  Löic,  Rabb.  in  Szegedin:    Ben  Chananja  für  jüdische  Theologie.     Herausg.  v. 

Leöp.  Low.     Jahrg.  1 — 10.     Szegedin  1858—67. 
Vom  Verfax^er:  Lazarus,  Ideale  Fragen. 

Vom  Centralcomite  d.  AlUancc,  Paris:  Patristische  u.  Talmudische  Studien  v.  Dr.  M  Friedländer. 
Dr.  Ad.  Jellineck,  Der  israelitische  AVeltbund. 
Dr.  Joel  Müller,  Masecheth  Soferim. 
Von  Herrn  Jo:-.  Lachmann:   Raphael  Rabbinowicz.  .C"'":S1D  ''py\\>~    Bd.  7.  8,  9  ä  2  Exempl. 

München  1875—77. 

187». 

Von  Herrn  Dr.  Moritz  Mei/er:    .rözr\    Rödelheim  l'^44. 
.Dnnno     ed.  Heidenheim.    9  Bd. 
Pentateuch.     Rödelheim  1860. 
,rhtr>    Krotoschin  1864. 
Pentateuch.    Prag  1855. 

Dr.  Moritz  Meyer,  Die  AVahl  Alexander  III.  und  Victor  IV.     Göttingen  1871. 
Dr.  Gustav  Bauei',    Sechs  Tabellen   über  die   Geschichte   des  israelitischen  Volkes. 
Giessen  1848. 


;:J6 

Von  Heim  Dr.  Neumann:   01312  prcc  "'c'ptJ'n''  mobn  ed.  Lelmiann.     Frankfurt  a.  M.  IsTö. 

ni22  '."iH  bv  IcStJ-n"'  -M2br>   ed.  Goldberg.     Bei'lin  1862. 

Alfasi.    mr2  'jn  byi    ed.  Goldberg.     Berlin  1862. 
Vom   Verfasser:  Im.  Low,  Beköszöntö.     Szegediu  1879. 

Im.  Low.  Wünsche,  Dr.  August,  neue  Beiträge.     Szegedin  1878. 
Von  Herrn  Prof.  Sfeivthal:  (Dr.  Philalethes?)  Der  Mosaismus  und  sein  Einfluss  auf  Gesundlieit. 
Von  der  Alliance  isr.:  Chevalier  Marco  Mortara,  Le  proselytisme  juif.    Paris  1875. 

Jahresbericht  der  Landes-Eabbinerschule  in  Budapest  1878.     3  Exenipl. 
Von  der  Alliance  univ.:  Isak  Tonelis  Handl,   .mi'c  IJ     Wien  1878. 
Von  Herrn  Dr.  Cassel:  Josef  Friedland,   -in  ^DV  "ISD     Warschau  1878. 
Vom  Verfasser:  Steinthal,  Das  V.  Buch  Mose,  ein  Beitrag  zur  epischen  Frage. 
Von  Herrn  Dr.  Neumann:    Siegm.  Fraenkel,    Beitrag  zur  Erklärung   der  niehrlautigen  Bil- 
dungen im  Arabischen.    Leiden  1878.  * 

Dr.  L.  Zunz,  Statistik  der  Juden,  aus'  der  Zeitschrift  für  die  Wissensch.  d.  Judenthums. 

—  —  Sittenlehre,  aus  den  gesammelten  Schriften.     2  Exempl. 

Sammlung  der  kleinen  Schriften  von  L.  Zunz.     1.  Lfrg.     Berlin  1874. 

D.  A.  Benda,  Grundsätze,  nach  welchen  der  Staat  der  Felicier  gebildet  ward.  Berl.  1863. 
Aus  dem  Lewy-Israer sehen  Nachlass:  Biblia  hebraica.    Leipzig  1838. 

S-  Plessner,  Belehrungen  und  Erbauungen  in  rehgiösen  Vorträgen.     I.  u    II.  Bd. 

,mp''  PN  „die  kostbare  Perle".     Berlin  1837. 

Confirmations-  und  Trauungsreden.     Berlin  1839. 

Von  Frau  Jolumna.  Lcry:  Talmud.     Traktat  Berachoth.     Berolini  1867. 

Talmud.     Traktat  Schebuoth.     Beiolini  186ö. 

Pentateuch  (p"o-|  -Diinn  nix  ,i"tj'i  oy)  min  ^^fOin  ntfon   in  2  Bänden.     Sklow.  1784. 

Mischnah  r>vy£^o  in  3  Bänden.     Dyhrenfurt  1806. 

3py^  ]'V  in  ö  Bänden.     Meseritz  1819. 

Aboth.     .D"nn  -j-n  -»s  dv  ni^vS  hddo     Warschau  1833. 

Salomon  Luria,   nv'tt;  V'B'-inD  def. 

Simon  Lissa.  .nj  m'^in    Predigten.    Warschau  1830. 

Aron  Levi,  .-jU^nn  nSD    Brunn  1819. 

Salom.  Ephraim,   -■".p"'  "ho  1D0     Solk  1799. 

David  Gans,   ~n  noä    Fürth  17s7. 

Juda  Halevi,  .mon     Berlin  1795.? 

Isak  Satanow,  .f]0"N  "''pii'D     Berlin  1789. 

David  Samosch,  pyro  "inj  bibl.  Gesch.     Breslau  1837. 

M.  Chaim  Luzatto,   .rhnn  Dnti'ib    Jusefow.  1799.     2  Exempl. 

.i=H  lülp'?   Sulzbach  1797. 

R.  Bachja,    nir^DSn  nnin   Nowi  Dwohr  1785. 

.nin-'bD     Hamburg  1786. 

J.  Lewinsohn,  .-i\si  CVD    Berlin  1865. 

J.  Algasi,  niDSn  ''21J   def. 

A.  Mallinckrodt,  Ueber  Beredsamkeit.     Schwelm  1821. 
Vom   Verfasser:  Js.  Tonelis  Handl,    HKO  i:   in  2  Heften.     Wien  1878—1879. 

J.  Lewy,    Ueber  die   Spuren  des   griechischen    und   römischen  Alterthums  im 
talmudischen  Schriftthnm.     1878. 
Von  Herrn  Dr.  I>.  Cassd:  W.  Mar r,  Sieg  des  Judenthums  über  das  Germanenthum.    66^.1*^79. 
Vom  Centralcomite   der   Alliance  in  Paris:    John   W.   Nntt.    "1  nxo  D'^iPriN  D^NOJ  bv  ^rn-'C 

my^N      Oxford  1879. 
"Won  ¥ym\m\  Elfriede  Gitisberg :  G  abri  el  Riesser"  s  Gesammelte  Schriften.  4  Bd.  Leipz.  1867. 
Vom  Centralcomite    der  Alliance   xw    Paris:    Dr.  L.   Löwenstein,    Geschichte   der  Juden    am 
Bodensee  und  Umgebung.    Theil  I. 


37 

Von  Herrn  Moritz  Solomousohn  :  Talmud  Babli  cd.  Amsterdam  17s2.     12  Bde. 

Dr.  Moritz  Löiri:  Josef  ben  Jehuda.    o  Abhandlungen,  heraus».  \.  Dr.  Moritz  Löwi. 

./o«.  Lachmann:  Rabbinowitz.    QnsiD  ""piip"    pars  X.    München  1879.    2  Exenipl. 

Vom  Centralconiite  der  Aüiauce  in  Paris:  Ibn  fianach,  The  book  of  Hebrew  roots.    f)xf.  187;'). 

Goldberg  und  Edelmann,   .otiiy  "H    Paris  1879. 
Von  Herrn  Dr.  Neiuiiann:  J.  Wcllhausen,  Gescliiclite  Israels.     Bd.  I.     Berlin  1878. 

Dr.  Caxsel:  Talmud  Babli.     .rhv2  n^-'Z  niDlD    Wilna  18G1.     4". 
Vom  Centralconiite  der  Alliance  in  Paris:  Isidore  Loeb,  La  Situation  des  Israelites  en  Turquie, 

en  Serbe  et  en  Roumanie.     Paris  1877. 
Vom    Verfasser:  Dr.  Im.  Schreiber.  Moses  Mendelssohn  und  seine  Verdienste  um  das  Juden- 

thum.     Festrede.     Bonn  1871. 
Von  Herrn  Prof.  Dr.  Lazarus:   Dr.  S.  Nasch  er,   Moises  Nascher.     Berlin  1879. 
Vom  Verfasser:  Daniel  Marcus,  Chazarii  Conferiuta.     Bukarest  1879. 
-  .         -  Jos.  Derenbourg,  Recension  von:  Schneidermann.  Die  Ccntroverse  des  Ludo- 

vicus  Capellus  mit  den  Buxtorfen  etc.     Leipzig  1879. 
J.  M.  Rabbinowicz,  Legislation  civile  du  Talmud.     Bd.  V.     Paris  1879. 
Vom  Centralconiite  der  Alliance  in  Paris:   Strack  und  Bär,   .av2j;t:n  •'pnp-;    Leipzig  1879. 
Vom  Verfasser:  J.  M.  Rabbinowicz,  La  legislation  civile  du  Talmud.   Bd.  1—5.   Paris  1878,  79. 
Vom   Centralconiite    der    Alliance    in    Paris:     Mainionides,     More    Nebuchim    heb.    Alcharisi. 
London  1851—79.     Tb.  I— III. 

1880. 

Ans  dem  Nachlass   des  Herrn  Demutk  durch  Herrn   Dr.  Frankl:    M.  J.  Jost.    Geschichte  des 
Jndenthums  und  seiner  Sekten.     ;5  Bd.     Leipzig  1857—1859. 

Grätz,  Geschichte  der  Juden.     Bd.  IL  III,  VI— IX. 

D.  Gas  sei,   Lehrbuch  der  jüdischen  Geschichte  und  Literatur.     Leipzig  1879. 

—  —  Sabbatstunden.     Berlin  1869. 

L.  Philippsohn,  Weltbewegende  Fragen  in  Pol.  und  Rel.     Leipzig  1869. 

Samuel  J.  Lande,  .n:in3n  nn     1844. 

H.  Tietz.  Das  Hohelied.     Berlin  1870. 

M.  Güdemann,  Religionsgeschichtliche  Studien.     Leipzig  1876. 

Ad.  Neubauer,  Aus  der  Petersburger  Bibliothek.     Leipzig  1866. 

L.  Philippsohn,  Saron.     Bd.  III  und  IV.     Leipzig  1858—60. 

An  den  Strömen  durch  drei  Jahrhunderte.     Leipzig  1873. 

L.  Meschelssohn,  Sabbathay  Zwj'.     Glogau  s.  a. 

S.  Schwarz,  nic'cn  nc^  die  ilessiaszeit.     Wien  1860. 

M.  Wassermann,  Judah  Touro.    Leipzig  1870. 

W.  Herzberg,  Der  freie  Wille.     Leipzig  1875. 

Eine  Osternacht.     Leipzig  1876. 

L.  Philippsohn,  Die  Entthronten.     Leipzig  1869. 

D.  R.  Hamnierschlag,  Haus  und  Kloster.     Frankfurt  a.  M.  1875. 

J.  S.  Borchardt,  Das  Studium  der  Freimaurerei.     Berlin  1869. 
Vom  Verfasser:  Lazarus,  Was  heisst  national?     Berlin  1883. 

J.  R.  Landau,  Sammlung  kleiner  Schriften.     Wien  1880. 
S.  Nascher,  Vier  Momente,  Rede.     Berlin  1880. 
Von  Herrn  Prof-  Lazarus:  J.  Gastfreund,  •pyi^b'py  nnblP     Brody  1878. 

_  _  .UZ'  iB'iN     Lyck  1879. 

Das  Haus  Königs  warter.     Wien  1877. 

Muhamed  nach  Talmud  und  Midrasch  3  Abt.     Leipzig' 1880. 

Sal.  Thein,  Der  Talmnd.     Wien  1876. 

J.  Gast  freund.   Die  Wiener  Rabbinen.     Wien  1>!79. 


38 

Aus  dem  Nachlass  des  Herrn  E.  A.  Salomon:    Bibel,     ""in    London  1811. 
Pentateucli  mit  Mendelssohns  Uebersetzuug.     Fürth  1804. 
Die  übrigen  biblischen  Bücher.     Dyrenfurt  1805. 
Mischna  mit  dentscher  üebersetzung.     Berlin  1832. 
Jacob  Chabib,   .Zpy  ]"'>    Hernbieszowa  1818. 
Banse w.  .D''!S'1B'n  nu>S     Wien  1816,    3  Thl. 
Juda  Halevi,  ."•"m-'    ed.  Cassel.     Leipzig  1869. 
Josef  Karo,   .n"N -ny  ]r6tJ'     Amsterdam  1804.    8°. 
Talmud.    .|lKnT'p  "c    Amsterdam.    8". 

.mD-i3  "o 

Salvator,  Geschichte  der  Römerherrschaft  in  Judäa.  deutsch  von  Eichler. 
Bremen  1847. 

L.  Herzfeld.   Geschichte  des  Volkes  Israel.     Leipzig  1878. 

M.  Jastrow,  Vier  Jahrhunderte  aus  der  Geschichte  der  Juden.     Heidelberg  1865. 

S.  Stern.  Geschichte  des  Judenthums  von  Mendelssohn  bis  auf  die  Gegenwart.  Frank- 
furt a.  M.  1857. 

Jost,  Geschichte  der  Israel.    Berlin  1820—1828. 

—  Jahrbuch  für  die  Geschichte  der  Juden  und  des  Judenthums.     Leipzig  1^60—1869. 

—  Geschichte  des  Judenthums  und  seiner  Sekten.     Leipzig  1857 — 1859. 
David  Gans,  nn  nou    Fürth  1785. 

Abr.  Geiger" s  nachgelassene  Schriften.     Berlin  1875 — 1878. 

Dr.  J.  Hamburger,  Realencyklopädie  für  Bibel  und  Talmud.  Abth.  I.   Neustrelitz  1870. 

Josephus,  Jüdischer  Krieg,  deutsch  von  Friese.     Altona  1804/5. 

M.  A.  Levy,  Geschichte  der  jüdischen  Münzen.     Leipzig  1862. 

Jul.  Fürst.  Geschichte  des  Karäerthums.     Leipzig  1862—1869. 

Ad.  Neubauer,  Aus  der  Petersburger  Bibliothek.     Leipzig  1866. 

J.  G.  Eichhorn.  Einleitung  in  das  alte  Testament.     Leipzig  1780—1783. 

Mich.  Sachs,   Die  Psalmen.     Berlin  1834. 

Joel  Brill,  Die  Psalmen.     Fürth  1804/5. 

M.  Heinemann,  Das  Buch  Koheleth.    Berlin  1831. 

J.  Euchel,   Sprüche  Salonionis.     Fürtli  1805. 

M.  Löwenthal,   Das  Buch  Hiob.     Frankfurt  a.  M.  1846. 

D.  Ottensosser,  Das  Buch  Hiob.     Fürth  1805. 

Sal.  Plessner,  .nninil  rr^D  m    Berlin  1838. 

Th.  Krause,  Bibelkunde.     Magdeburg  1834. 

Jul.  Kossarski.  Titus.     Leipzig  1855. 

S.  Kohen,  .-<.:i'V  1^2    Wien  1820. 

Berachia  Nakdan.   .□■''pyTLj' i'iK-c     Berlin  1756. 

Salomo.     .n"'-':n  -]Dr^    Amsterdam  1719. 

—  .myiztl'  b^'?  lipin    Sulzbach  1802. 

—  ,mn'''pD  deutsch  übersetzt  von  Hirschfeld.     Berlin  1840. 

—  ,rij"'p  von  Lewisohn.     Wien  1815. 

—  .sb  inn  "11~D  von  Landshut.     Königsberg  1845. 

—  ,n:ti'n  mn:l^'  'pd'p  nnSP  übersetzt  von  Amheim.     Glogau  und  Leipzig  1840. 

—  ,n"  -^b  mmo  übersetzt  von  M.  A.  Franke  1.     Berlin  1838. 

—  .ny^-n  bro  -inno     Amsterdam  1775. 

—  .T>ED  C''Z  nno     Amsterdam  1743. 

—  .VjZZ'ü  ü"Z  -inc    Berlin  1856. 

—  AJJ^X  k:"Z  -^1-D    Berlin  1860. 


30 

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H.  Jolowicz.  Geschichte  der  Juden  in  Königsberg.    Posen  1867. 

B.  Beer,  Das  Leben  Abraham"s.     Leipzig  IB.öi'. 

M.  J.,  Philo  des  Alexandriners  gesammelte  Schriften.     II.  Thl.     Leipzig  l&>7(.i. 
Heinr-  Leo.  Vorlesungen  über  die  Geschichte  des  jüdischen  Staates.     Berlin  1828. 
Anon.    .€:h^V  nninj    London  1839. 

—  Auswahl  historisclier  Stücke  aus  hebräischen  Schriftstücken.     Berlin  1840. 
Geiger's   Zeitschrift  für  Wiss.  und  Leben.     VIL  und  VIII.  Jahrg.     Breslau  1869,70. 
Anon.  .□'7iy  n1-^"'0  oder:  Der  wahre  Israel.     1.  Jahrg. 

Maimonides.   .C"2C-in  n^JN  ,]V:r\r\  m'PD    Berlin. 

Isaak  ben  Abraham,  ,njV^N  pirn  'D  übersetzt  ins  Deutsche  von  Deutsch.    Sorau  1865. 

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Text  des  Pentateuch.     def. 

C.  S.  Günzburg.  Geist  des  Orients.     Breslau  18.30. 
Dav.  Samöscz,  ."H  n^2  nnSD    Breslau. 

L.  H.  Jacob.  Die  allgemeine  Religion.     Halle  1797. 

Em.  Schreiber.   Die  Prinzipien  des  Judenthums.     Leipzig  1874. 

Anon.    Mosaische  Religionslehre.     Wien  1862. 

J.  Aub.  Biblisches  Spruchbuch.     Berlin  1868. 

Anon.    Synagogenordnung  zu  Schwerin.     1843. 

—  Naturforschung  und  Humanität.     Berlin  1861. 

D.  Einhorn,   Zwei  Predigten.     New-York  1868 

Em.  Schreiber,  Das  Gotteshaus  in  unserer  Zeit.     Löbau  1879. 

Herrn.  Wassertrilling.   .bN^/n:  n:nc     2.  Heft.     Breslau  1868. 

J.  L.  Chronik,  Ahasverus  und  Esther,  Drama.    Berlin  1875. 

Brochüren  von  Pinner.  Hildesheimer  und  Geiger. 

Auerbach,  Friedländer,  Psalmen  und  Gesänge,  Reden  der  Erbauung. 

Einhorn,   „Sinai":  Februar— Juni.  August.  September  1860. 

Brochüren  von  Joel.   Geiger  und  Lehmann. 

Sendschreiben  an  Teller  und  Beantwortung. 

Vorträge  von  Wislicenus,  Lautier  u.  A. 

Ziehnest,   Sächsische  Friedenslieder.     Königsbruck. 

Auswahl  von  Liedern  für  die  Freimaurer-Loge  Balduin  z.  L. 
Von  den  Herausgebern:    J.    und    H.    Derenbourg,    Opuscules    et    traites    d'Aboul    Walid. 

Paris   1880. 
Von  Buchhändler  Herrn  L^t  in  Leipzig:    John.  Gas.  Lavater,    Rede  bei  der  Taufe   zweier 

Israeliten  zu  Berlin.    Frankfurt  und  Leyden  1771. 
Vom   Verfasser:    S.  Pormstecher,   Die  Religion  des  Geistes.     Frankfurt  a.  M.   1841. 
Vom    Gentralcomite   der    Alliance   in   Paris:    Leon    Schlosberg.    Controverse    d"un   Eve(iue. 

Wien  1880. 
Von  Herrn  Roscnfeld:  Josephus,  Histoire  des  Juifs  (antiq.  Jud.  i.  trad.  p.  d'Audilly.  Paris  1672. 

Histoire  des  Juifs  depuis  Jesus-Christ  jusqu'ä  present. 

Prideaux,   Histoire  des  Juifs   et  des  peuples  voisins.      Amsterdam  und  Leipzig  1785. 

Job.  Dav.  Michaelis,  Supplementoium  ad  lexica  Hebraica  Pars  I— VI. 

Job.  Christ.  Biel:  Novus  Thesaur.  philolog.     Haag  1797. 

Joh.  Simon,  Arcanum  formarum  nominum  hebraeae  linguae.     Halle  1735. 

Recueil  de  dissertat.  crit.  sur  endroits  difficiles  de  l'Ecriture  Sainte.     Paris   1715 

Jac.  Lissa.    Manuscript.     .NCbc  Z"'  'M'"^' 


40 

De  Wette.  Commentar  über  die  Psalmen.     Heidelberg  1811. 

W.  T.  Krug,  Allgemeines  Handwörterbuch  der  philosoph.  Wissenschaft.    Leipzig  1832. 

Sal.  Glass,  Philolog.  sacra.     Leipzig  1776. 

Joh.  Jahn,  Introductio  in  libros  sacros.     Wien  1814. 

Enchiridion  hermeneuticae  generalis.     Wien  1812. 

—  —  Archaeologia  biblica.     Wien  1814. 

■T.  C.  Prichard,  Darstellung  der  ägypt.  Mythol.,  übers,  v.  Haymann.     Bonn  1837. 

Lettres  juifes.     Alhare  1742. 

Guill.  Penn,  Point  de  croix,  point  de  couronne.     London  1793. 

Cour.  Schwenck,  Etym.  Wörterbuch  der  lateinischen  Sprache.    Frankfurt  a.  M.  1827. 

Degli  autori  classici  sacri  prof.  greci  e  iatini.     Venedig  1793. 

M.  Ad.  de  Puibisque,  Les  comtes  Lucanor.    Paris  1854. 

J.  H.  Schacht,  Animadversiones  ad  antiquitates  hebraeas.     1810. 

S.  C4abr,  Fabricy,  Les  titres  primitifs  des  livres  Saints.     1772. 

Babelleau,  Histoire  des  Hebreux.     Paris  1828. 

J.  Kant,  Die  Religion  innerhalb  der  Grenzen  der  blossen  Vernunft.  Frankf.  u.  Leipz.  1794. 

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Vom  Verfasser:  L.  R.   Landau,  Religion  und  Politik.     Budapest  und  Leipzig  1880. 
Äbusch  Eisner,  .n^bv,•  ::mN    Kolomea  1880. 

K.  A.  Vollas,  Das  Dodekapropheton  der  Alexandriner.     Halle  1880. 
Von  der  Landesrabbinerschule:  Bericht  der  Landesrabbinerschule  in  Budapest.     1880. 
Vom  Verfasser:  S.  Neumann,  Die  Fabel  von  der  jüdischen  Masseneinwanderuug.    Berlin  1880. 
Von  Herrn  Dr.  J.  Lewy.    Bibel.     Die  letzten  Propheten,     ed.  Firkowitz. 

Von  der  Snciele  des  etudes  juives:    Revue  des  etudes  Juives.     No.  1.     Jnl.— Sept.     Paris  1880. 
Von  Herrn  Dr.  Shnonsolm,  Friedrichsfelde:  M.  Popers,  .üiinn  ^y  "j-n     Mauuscript. 

Anon.     .nniNcn  njno     Mauuscript. 
Vom  Verfasser:    D.  Pergola,   La  Biblia  e  la  scienza,  ossia  il  culto  Israel.     Turin  1880. 

1881. 

Vom  Verfasser:  Lazarus,  Unser  Standpunkt.     Zwei  Reden.     Berlin  1881. 

Von  Heirn  Prof  Lazarus:  Fr.  Delitzsch,  Rohlings  Talmudjude.     Leipzig  1881. 

Karl  Fischer,  Antisemiten  und  Gymnasiallehrer.     Berlin  1881. 
Von  der  Societe  des  etudes  j-uivcs:   Revue   des  etudes  juives.     No.  2.     Oct.— Dec.     Paris  1880. 
Vom  Verfasser:  Em.  Löw,   Aramäische  Pflanzennamen.     Leipzig  1881. 

Vom  Centralcomite  der  Alliance  in  Paris:  S.  R.  Driver,  .y'DNl'p  om^o  "|'pt^•D  'iD  Oxford  1880. 
Von  der  Societe  des  etudes  fuices:  Revue  des  etudes  juives.  No.  3.  Jan. — Mars.  Paris  1881. 
Von  Herrn  Jos.  Lachmann:  R.  Rabbinowicz,  DnsiD  y)~(p-i  Pars  11.  München  1881.  2Exempl. 
Dr.  Cassel:  J.  M.  Rabbinowicz,  Einleitung  in  die  Gesetzgebung  und  Medicin 
des  Talmud. 
Vom  Verfasser:  L.  R.  Landau,  Die  Reformation  im  Judenthum.     Dresden  1881. 

—  —  Zwei  wissenschaftliche  Fortschritte.     Berlin  und  Leipzig  1881. 

Von  der  Societe  des  iiudes  juives:   Revue  des  etudes  juives.     No.  4.     Avril — Juiu.     Paris  1881. 
Von  Herrn  Dr.  Neumann:    A.  Berliner,   Jesaia  Berlin.     Berlin  1879. 

Sal.  Lewyson,  Vollständige  Biographie  des  Rabbi  Akiba  Eger.    Posen  1878. 

Jos.  Natonek,  Wissenschaft  —  Religion.     Budapest  1876. 

Dr.  Stern,   Das  Judenthum   und  der  Jude  im  christlichen  Staate.     Berlin  1845, 

Dav.  Kohn,  .in  liy    Jerus.     1881. 

A.  M.  Lunz,  .OibüTiil  i^H  m^ipj    Jerus.     1876. 

Gebetbuch  der  jüdischen  Reformgemeinde. 

A.  Berliner,   Hebräische  Grabinschriften  in  Italien.     Frankfurt  a.  M.  1881. 


41 

Zuckermandel.    Zwei  Predigten,     (üiesen  18(57. 
-    D.  Langfelder.    Die  Symbolik  des  Judentimms.    Clausenburg  IS^ie.- 
Js.  Lob.    Biographie  d'Albeit  Colin.     Paris.  1878. 
Hoffmauu  und  Berliner.  ."^NJ:n 'jlJC    Berlin  1876. 

M.  Kayserling.  Zum  Siegesfeste.     Dankiiredigt  und  Danklieder.     Berlin  IStW. 
Landsberger.  Zur  Abwehr.    Darmstadt  1871. 
Deinard.   .'^ü"^  I-N*  r^^'b^^      Warschau  187.'>. 
Cchascbkes.  .Tin -'B-2  Cno    Petersburg  1-^47. 
H.  Grätz,  Die  freien  jüdischen  Stämme  und  das  jüdische  Keich. 
Ernest  Legouve.   L'art  de  la  lecture.  deutsch  von  Grünwald.     Üreslau  iö'il. 
Berliner,    Beiträge   zur  hebräischen   Grammatik  im  Talmud  und  Midrasch.     Jahresbr. 

des  Rabb.'  Sem.     Berlin  1879. 
Barth,    Maimonides.     Commentar  zu  .Piro      Jahresber.   des  Kabb.   Sem.     Berlin   ISSO. 
Das  jüdisch-theolog.  Seminar  FränckeFscher  Stiftung  zum  2r)jährigen  Bestehen  desselben. 
Breslau   187<J. 
Vom    Loealcomite    der    Alluince    zu    Berlin:     Dav.    Rippmann.     K'ipn  ^ö  ."i:."ir  t:      llerlin 

187.T  und   1880. 
Aus  dem  Nachlass  des  Herrn  //.  Ulischfehl:    Bibel  ed.  Hahn.     Leipzig  1839. 
Bibel  I.  Thl.     ed.  Reineccius.     Leipzig  1739. 
Pentateuch.     5  Bde.     Metz  1766  G7. 

Josua  bis  Könige.  Hioli.  Spr.  Salom..  Psalmen,  mit  deutscher  Uebersetzung. 
Gebetbuch.    Hannover  1840. 
nnc  def. 

Gebetbuch  der  jüdischen  Reforragemeinde.    I   u.  II.  Thl.     Berlin  H.-.l  u.  1856. 
Machsor    ed.  Heidenheim.     Rüdelheim  1827—30  (fehlt  Bd.  V.). 
für  "OS  "   P'^iC    ed.  J.  Berlin.     Hannover  1831. 
ed.  Fürstenthal  und  Cunow.     Krotoschin  1844. 
ninibc    ed.  S.  E.  Blogg.    Hannover  1810. 
mn-ibc    ed.  Fürstenthal.    Breslau  1823. 
Kinoth.     Amsterdam  LSlü. 

Friedhofsgebete  ,|itt'"7  n:yD  übersetzt  von  Fürstenthal.    Krotoschin  1844. 
.m:nn    Hannover  1837. 
.m;nr,     Breslau  1829. 
Hagadah  für  ncE  ed.  Blogg.     Hannover  1841. 

-       -      mit  rabbin.  Commentaren.     Fürth  1804. 
Jos.  Karo,  a-'T,  rr.iN  def. 
S.  S-  London,  -r-d^z-  nbnp   Dyhrenf.  1818. 
S.  E.  Blogg.  Aedif.  Salomon.     Hannover  1832. 
W.  Heidenheim,  hzz'n  "^CND      Rödelheim  1804. 
Sal.  ben  Gabirol.   ,C"'2''jrn  "inzc   deutsch  von  Lewisohn.    Berlin  1842. 
Vom  Verfasser:   J.  Unger.  Patriotische  Gasualreden.    Iglau  1881. 
Von  der  Landesrabbiner-^chule  zu  Budapest:    W.  Bacher.    Abraham  ihn  Esra  als  Grammatiker. 

Jahresber.  der  Landesrabbinersehule  zu  Budapest. 
Von  der  Societe  des  Hudes  juives :  Annuaire  de  la  Societe  des  etudes  juives  prem.  ann.  Paris  1881. 
Aus  dem  Nachlass  des  Herrn  Rektor  A.  Eorvitz:   Joh.  Dav.  Michaelis.    Mosaisches  Recht. 
Frankfurt  a.  M.  1793. 
Bibel.     Samuel,    def. 

□"•Sin  lateinisch  übersetzt,     def. 
Hiob  mit  deutscher  Uebersetzung.     Fürth  1805. 
J.  Brill.    Die  fünf  Megilloth.  mit  deutscher  Uebersetzung  und  Comment.    Berlin  1789. 
Gebete  der  Israeliten,  übersetzt  von  Fürstenthal.     Prag  1861. 


42 

Miichsor  für  Pessach.  übersetzt  von  Heiueniann.     ßerliu  1841. 
übersetzt  von  Fürsteiitlial.     Krotoschin  1838. 

m:  b^  von  M.  Fränkel.     Berlin  1838. 

J.  Miro,  .nijnn     Breslau  1833. 

.;n  ti'-ipnn  '?•>'?  rn."in    ed    D.  Cassel.    Berlin  1865. 

.:n  z-'pnn  yh  rn:n    Fürth  iwii». 

J.  S.  Bloch,  .nc'Ptf  nVnp    Hannover  1830. 

(!.  L.  Bauer,  Entwurf  einer  histor.-kritisch.  Einleitung  etc.     Nürnberg  1SU6. 
Vom  Verfmuer:    Sim.    Bacher,     Melech    Ewjon    (Tragische    Könige    von    L.     A.     Frankl). 

Budapest  1881. 
Von  der  Soeiete  des  äudes  juives:  Revue  des  etudes  juives.    No.  -3.     Juli— Sept.     Paris  1881. 
(Ad.  Kohut,  •nb»'.-!  -ny     Tom.  tert.  fasc.  2.     Wien  1881.) 

Von   der  Soeiete  Acad.  Indo-Chin.:   .J.  Dupuis,    Memoires    de  la  soeiete  Acad.  Indo-Ohinoise. 
Paris  1879. 

Soeiete  Acad.  Indo-Chinoise  de  Paris.     Compte  rendu.     Octob.  1877  —  Juin  1879. 

Louis  Vossion.    Rapport   sur  la  possibilite  d'etablir  relations  commerciales  etc. 

Croisier,   Les  nionunients  de  Tancien  Cambodge. 
Vom  Franklin- Verein:   Abr.  Hochmuth,    Gotteserkenntniss  und  Gottesverehrung.    Budapest. 

1882. 

Vom  Verj<mer:  Sal.  Taussig,  .no^ti'  nrx'^c    München  1879. 

Vom  Centialcomite  der  AlUance:  Joel  Müller,   ."l^m'p'i  nSHi'  "»orn  ni:i^n     Wien  1881. 

Josef  Karo.  .Nip  l1J?Dt2^  13  rpr>  -lo  ,tct  hv  ti'll^s    Paris  1881.    ed.  Schlossberg. 
V(m  Frau  J.  B.  Levy:   Pentateuch  mit  deutscher  Uebersetzung  und  Commentar.     Fürth  1863. 

Bibel  mit  deutscher  Uebersetzung  und  Commentar.     Dyrhenfurth  1827. 

.mnibo   übersetzt  von  Fürstenthal.     Krotoschin  1839. 

.■»23  ''121p'?     Sulzbach  1802. 

Herz  Homberg,  .T'p''  l^i     Wien  sine  anno. 

.nViK/D     Fürth  1817. 

Talmud.    .N'yKD  N22  n^DC     Breslau  1824. 

Machsor  ed.  Heidenheim.     Breslau  1829. 
Von   der  Soeiete   des    ciwdes  juiees:    Revue   des    etudes   juives.     Octob.— Decemb.     Paris  1881. 

Januar— März.     Paris  1882. 
Von  Herrn  Jos.  Lac/uiiann:  R.Rnh'biwowicz,  -DnciD  •'p'iip-i   Bd.  XII.  München  1882.  2  Exempl. 
Dr.  Neumuiin:    Die  Judenverfolgungen  in  Russland  (Times- Artikel).     Berlin  1882. 

Russische  Greuel  (Times-Artikel). 

15  Briefe  aus  Süd-Russland.     Frankfurt  a.  M.  1882. 

Die  Londoner  Rathsversammlung  für  die  verfolgten  russischen  Juden.     Berlin  1882. 
Von  Herrn  Averhach:  A.  Sammter,  Baba  Mezia  mit  der  Uebersetzung  und  Erklärung. 

Herrn.  B.  II.   Goldschmidt:  Kohut,  rpv    Bd.  III  (5  Hefte).     Wien  1882. 
Vom  Centralcomite  der  AUiunce  in  Paris:    Luzatto,    .VntS'  nnJN  pars  I  u.  11.     ed.  Graeber. 
Przemysl  1882. 

Josua  Wolosin,  ."2  -no'pnn  bj  by  D"rn  micn  Wilna  1869. 
Vom  Localcomite  zu  Berlin:  D.  Rippmann,  .."liSilp"  'fhz'    Berlin  1882. 
Vom  Verfasser;  Lion  Wolff,  Agende  für  jüdische  Cultusbeamte.     Halberstadt  1881. 

Handel,  Schacher  etc.    Karlsruhe  1874. 

Der  jüdische  Lehrer.     Rostock  1882. 

,"n  nyio     Die  Festtage  Jsraels.     Saarlouis  1878. 

—  —  Das  Vaterland  ein  Altar.    Saarlouis  1877. 


4a 

Von  Herrn  llerm.  B.   II.  (ioUlsrhnildi:   H.  Kiepert.  Atlas  der  altt^n  Welt.     Weimar  1848. 

Gebetbuch.     m-\zvr\  --D  von  L.  Stein.    Frankfurt  a.  M.  1881. 

Isid.  Loeb.    La  Situation  des  Israelites  en  Turquie.    Paris  1877. 

A.  Schaefer.   Gescliichtsta''ellen.     Leip/.is:  \^M. 

Gervinus,   Geschichte  des  neunzehnten  Jahrhundert.s.     Leipzig  l^oW. 

K.  E-  Georges.  Lateinisch-deutsches  Handwörterbuch.     Leipzig  1843. 

Homer  ed.  Faesi.     Berlin  18.^6. 

Sophokles  ed.  Scholl.     Stuttgart  1857— 18t3(;. 

Tacitus  ed.  Hahn.     Leipzig  1865. 
Von  Herrn  Dr.  Neumann:   Die  Londoner  Kathhausversaninilung.     2.  Aufl      Berlin  lss2. 
Vom  Centralconiite  der  .\Uia»rc  in  Paris:    A.  Krochmal.  .'-  "n'7  prN"'  CKTT    Lemb.  1881. 

Von  Herrn  Prof.  Lozams:  Christliche  Zeugnisse  gegen  die  Blutbeschuldigung  der  Juden.  Berl.  1882. 
Vom  Seminar  zu  Breslau:  Jahresbericht  des  jüdisch-theologischen  Seminars.    Breslau  1883. 
Ton  der  Societe  des  etudes  juive^-.  Revue  des  etudes  juives.     Ko.  10.    Octob.— Dec.    Paris  1882. 
Von  Herrn  Dr.  Neumann:   H.  H.  Bernard,  ^rx  'D  the  book  of  Job.     London  18G4. 
Vom  Verfasser:  L.  Stein,  Berthold  Auerbach  und  das  Judenthum.     Berlin  1882. 

Joach.  Oppenheim,   .njE'Cn  nntiin    Petersburg  1882. 
Von  der  Societe  des  etudes  juives:  Revue  des  etudes  juives.    ^o.  T  und  8.     Paris. 
Von  Herrn  Dr.  J.  Leunj:   Traktate.    moS"'  ns^2   ed.  Venedig  ir)22. 

Atlas  zu  Robinsons  Palästina.     Halle  l.s41. 
Von  der  AUiance  Isr.  iiniv.  fr.:  S.  D.  Luzatto,  Hebräische  Briefe.    Bd.  3— 5.    Przemysl   1882. 
Von  Herrn  stud.  phil.  Pagel.    Bibel.    Hamburg  1603.     4». 
Vom  Vei-fasser:   Sam.  Modlinger,   Das  Leben  des  Aristoteles.     Wien  1883. 
Von  Herrn  •/.  Lachmann:  Rabbinowicz.  .onsic  ''y)T^y>-    Bd.  XHI.     München  1883. 
Dr.  Grabotcer:   Ein  Talmudexemplar  in  12  Bänden.     Dj-hernf.  1716. 

Maimonides.     .D"~CT     Fürth  1765.     4  Bde. 

Alfasi.     -T"-     Sulzbach   1762—1766.     3  Bde. 

Jos.  Karo.  .ny~  r^'^'^''    Lemberg  1824.    4". 

Abrah.  ha  Lewi.  .Dm3N  pa    1811. 

Sam.  Edels,  -«"unnc    Fürth  s.  a.     4». 

Me'ir  Lubliu,  .D"nno    Dyhernf.  1806.    4". 

Abr.  Danzig,  .c->?  ncK'i  .Diu  i"'n    Wilna  1710.    4^ 

Sam.  Kolin,  hprn  n^anc     Herubieschow  1818.     2  Bde. 

Jos.  Theomin.  .CliO  ns    Frankfurt  a.  0.  1801.    4«. 

Meschullam  Koheu.   .(n:r\2  i-:2)  T'nnD  mj?2itiTii  nhm-  o 
Von  der  Societe  des  etudes  Juices:  Revue  des  etudes  juives-     No.  11  u.  12. 
Von  Frau   Wilhelmine  Sc/wnlarik:  Bibel  ed.  Letteris.     Berlin  1866. 

Pentateuch     ed.  Hahu.     Leipzig  1861. 

Machsor  ed.  Landau.     Prag  1851.     9  Bde. 

ed.  Fränkel.    Berlin  1838,39.    9  Bde. 

Gebetbuch  ed.  Dyhrenfurt  1804.    12". 
def.     4". 

Gebetbuch  für  fromme  Israelitinnen  von  M.  B.     Frankfurt  a.  M.  1841. 

S.  Johlson.   Israelitisches  Gesangbuch. 

Gebetbuch  für  Frauen  und  Mädchen,     ed.  Kämpf.     Piag  1860. 

Hagada.  übersetzt  von  Heidenheim.     ed.  Rödelheim  1856. 

Herxheimer.  Glaubens-  und  Ptiichtenlehre.     Leipzig  lb67. 

Bü dinge r.  Der  Weg  des  Glaubens.     Stuttgart  1860. 


44 

Auerbach,  Biblische  Geschichte.     Leipzig  1871. 

J.  Marcus e,  Vocabularium.     Berlin  1869. 

Vollständige  Verhandlungen    des    ersten  vereinigten  Preussischen  Landtages    über   die 
Emancipation  der  Juden.     Berlin  1847. 
Vom  Verfasser:    Dr.  S-  Neumann,    Die  neueste  Lüge  über  die  Israelit.  Allianz.     Berlin  1883. 
Von  der  Societe  des  etudes  ßiives:  Revue  des  etudes  juives.     Nc  13. 

1»84. 

Von  Herrn  D.  Cassel:  S.  Kolbe,  .^xnx  ]-'}2    Wien  1883. 

David  Cassel,  Manual  of  jewish  history  and  literature.  transl.  by  M.  H.  Lucas. 

Vom  Verfasser:    Jacob  Loevy,  Libri  Kohelet  versio  Arabica.     Leyden  1884. 

Vom  Seminar  zu  Breslau:   Jahresbericht  des  jüdisch-theologischen  Seminars.     Breslau  1884. 

Vom  Verfasser:  Dr.  Joel  Müller,  Masechet  soferim.     Der  talmudische  Traktat  etc. 

Von  Herrn  Geograph  Löwenbert/:  Theodor  Herberger,  Augsburg  und  seine  frühere  Industrie. 
Augsburg  1852. 

Vom  Verfasser:  Prof.  Dr.  Kautmann.  Die  Sinne  etc.     Wissenschaftliche  Beilage  zum  Jahres- 
bericht der  Landes-Rabbinerschule  in  Budapest  1883/84. 

Jahresbericht  der  Landes-Rabbinerschule  in  Budapest  1882/83. 

Von  Herrn  Herrn.  B.  H.   Goldschmidt:   Kohut,  Aruch  Bd.  IV.     Wien  1884. 

-  der  Alliance  israelite  universelle:    Rabbinowicz,    •D'>-iD1D  "ip^pT      Pars  XIV- 

-  Herrn  J.  Lachmann:    Rabbinowicz,   .CIDID  ''pllpT 

-  Herrn  Dr.  David  Cassel:  Jubelschrift  zum  90.  Geburtstage  des  Dr.  L.  Zunz.     1884. 

-  der  Societe  des  etudes  juives:  Revue  des  etudes  juives.     No.  17. 

Regelmässig  kommen  uns  zu: 

-  Herrn  Prof.  Di-.  Lazarus:  Haschachar. 

Dr.    Fiankl:     Monatsschrift    für    Geschichte    und    Wissenschaft    des    Judenthums, 
herausgegeben  von  Grätz  und  Frankl. 

-  der  Alliance  isr.  univ.:  Israelit.  Letterbode.     (Jahrg.  VII.  ff.) 

-  dem  Verein  Schomer  Israel:  Der  Israelit,  Organ  des  Vereins  Schomer  Israel  in  Lemberg. 


45 


Anlasre  D. 


Rechnimgs-Abschliiss  für  das  Jahr  1884. 


Cassabestani]  am  iU.  Januar  18S4 
Eiiniahineu. 


Zinsen  

Jährliche  Hoiträgo   .     .     . 
Moses  Mendelssohn- .Stiftung , 


Aiisijabeii. 

Local.  Miethe  etc 

Honorare 

Bibliothek 

Alli,'einpine  Verwaltung    .     . 
Erbschaftssteuer    des    Benny   Bur- 
chard'schen  Legats      .... 
Cassabestand 


Activa. 


18  833       10 

Bilanz. 


1 

1 

1  735 

9  750 

1071 

796 

1  200 

4  279 

18Ö33 

4 

60 

85 
15 

50 


10 

Passiva. 


Cassabestand 

Hypothek  in  Lantlsberg  a.  \A'.  . 

Fonds: 
.  U  88  3.J0Preuss.  50/0  Centralboden- 

credit-Pfandbriefe  ä  110'^'  q  rückz. 
,.U.  4000  Preuss.  4 »  «  Centralbodeu- 

credit-Pfandbriefe 

./^5  000  Westpreuss.  4%  Pfdbr. 

-  1  500  Preuss.   4  %  Cons.  Anl. 

-  300  Jüdische  Gemeinde-Oblis;. 


Capital-Conto: 

Eiserner  Fond 

Isidor  Gebert-Stiftung  .... 

zu  laufenden  Ausgaben  verwendbar 

Moses  Mendelssohnsche  Stiftung 
gegründet  von  Sanitäts-Rath 
Dr.  Steinthal 


M. 


117 
1 
7 


(iOO  — 
500  !  — 
778  i  25 


386 


25 


127  264  I  50 


Stipendieucasse. 


Aulasje  E. 


Cassenbestand  am  1.  Januar  1884  . 

Einiiahiueu. 

Zinsen    

Jährliche  Beiträge 

Einmalige  Beiträge 
von  Stadträthin  Nanny  Meyer 

-     Georg  Meyer 

Aus  den  Vorlesungen 

Rückzahlungen  von  Stipendiaten 
Aus  dem  Fürstschen  Stipendium 

J{.  153.  55. 
-      61.  — . 


Cassenbestand  am  1.  Januar  ls85   . 
ah  noch  zu  vertheilen  aus  dem  Fürst- 
schen Legat 


Mithin 
Ferner:  J^,  75  Pommersche  3' 


2  914  55 

121  85 

1849  — 

600  — 

300  — 

1483  :  - 

35  '  — 


214     55 


1 392     05 
Pfandbriefe. 


Ausgaben. 

Bezahlte  Stipendien 

Vertheilt    aus    dem   Fürsf sehen  Sti- 
pendium    

Verwaltung 

Cassenbestand 


5  905 

153 

5 

1453 


I  75 

i 
5ö 
60 
05 


517  I  95 


46 


Anlage  F. 


Verzeicliniss  der  Wohlthäter  der  Lehranstalt 

für  die  Wissenschaft  des  Judenthums  (§  9  des  Statuts). 


T.   Stifter. 


Stadtrath  Buichard 


it.  j 


Gebrüder  Eltzbat-her,  Coelii. 


Dr.  Bernhard  Ginslierg. 


B.  H.  Goldschmidt,  Frankfurt  a.  M. 


Moritz  B.  Goldschuiidt,  Fiankfurt  a.  M. 


David  Herzos;. 


Frau  Johanna  Levy  ^eb.  Salomon.* 


Stadtrath  Moritz  Mevei', 

Frau  Stadräthin  Nanny  Meyer.* 
Regierungsrath  Dr.  Paul  Meyer. 

John  B.  Oppenheimer  in  Leipzisr. 

Dr.  Ludwig  Philippsou,  Bonn. 
Albert  Salomon. 

Comiuerzieurath  Caesar  Wolllieim. 

II.   Immerwälireiide  Mitglieder. 


Julius  Alexander. 


Siegfried  Beschütz. 


Senator  J.  R.  Bischofl'sbeim,  Brüssel. 


Geheimer  Commerzienrath  G.  v.  Bleichroder. 

Jüdische  Gemeinde  Braun  schweig. 

Geheimer  Commerzienrath  Meyer  Cohn. 


H.  Demuth. 


Commerzienrath  Theodor  Jacob  Flatau. 


Stadtrath  Friedländer,  Bromlierg. 
Hermann  Friedlander,   Hamburg. 


Isidor  Gebert. 


Hermann  B.  H.  Goldschmidt,  Brüssel. 
Benedict  Moritz  Goldschmidt,  Frankfurt  a.  M. 
Marcus  Moritz  Goldschmidt,  Frankfurt  a.  M. 

Synagogen-Gemeinde  Königsberg  i.  Pr. 


Isaac  Koenigswartcr,  Frankfurt  a.  M. 


Direktor  Joseph  Lehmann. 


Frau  Sarah  Lehrs. 


Albert  Lessing. 


Geheimer  Commerzienrath   B.  Lioliermann. 

Louis  Liebermann. 

Commerzienrath  V.  Mannheimer. 


Martin  J.  Meyer. 


Albert  Philipp  Meyer. 


Cieh.  Commerzienrath  Joel  Wolff  Meyer. 


Jai'ob  Nachod,  Leipzig. 


J.  Neumauii. 


N.  Oppenheim. 

Louis  Perl. 

Jacob  Plaut,  Leipzig. 

Eugen  Riess. 


Lou 


Riess 


E.  Rothschild,  Stadt  Oldendorf. 

William  Schüulank.' 

Carl  Borthold  Simon.* 

Commerzienrath  Isaak  Simon.* 

Geheimer  Commerzienrath  Moritz  Simon ,  Königsberg  i. 

Theodor  Stern,  Frankf\irt  a.  M. 

Siegmund  Sulzbach,  Frankfurt  a.  M. 

Ritter  Joseph  von  Wertheimer,  Wien. 

Stadtrath  .■\le.xander  Wolff. 


47 


III.    Uoiti'a:>eii(le  Mitglieder. 


Emil  Abel.' 

Emil  Aliraliam. 

Marcus  Adler. 

Ilermaim  Auerbach. 

S.  Bertlieim. 

SanitiUsralh  Dr.  Boas. 

Siegfried  Brunn.* 

Kegierungsratli  Dr.  Cahn. 

Ur.  L.  Cifron. 

Carl  Cohn. 

E.  Cohn,  Hoflieferant.* 

Alexander  Meyer  Cohn. 

R.  Deinutb. 

Theodor  Dem>ith. 

E.  Edwards,  Hamburg. 

Salomou  Feinberg,  Königsberg  i.  Pr. 

Heinrich  Friedeberg.  * 

Commerzienrath  Siegmund  Friedländer. 

Theodor  Fjiedländer. 

Dr.  Berthold  Geiger,  Frankfurt  a.  M. 

Coinmerzienrath  Louis  Gerson. 

Oilo  Glaser.  Leipzig. 

Felix  Gla.serfeld. 

Jüdische  Gemeinde  Glatz. 

Heinrich  Philipp  Goldschmidt.* 

Frau  Hermann  Goldschmidt. 

Jacob  Hamburger. 

Rudolf  Heilborn. 

Moritz  Heimann. 

Director  Maximilian  Herrmann. 

Hermann  Herz. 

Geheimer  Commerzienralh  Wilh.  Herz. 

Eduard  Hirschberg. 


Jüdische  Gemeinde  Hirchberg  i.  Schi. 

.\dolf  Hirschland. 

M.  S.  Jacob. 

.•\dolph  Jacoby. 

Ernst  Jacoby. 

Gustav  Jacoby. 

Julius  Jacoby. 

Louis  Imberg.* 

Leopold  Lsaac. 

Dr.  Isler. 

J.  Jüdel. 

P.aul  Jüdel. 

Hermann  Karo. 

Sanitätsrath  Dr.  Kirstein. 

Geheimer  Sanitätsrath  Dr.  Kristeller. 

Dr.  Leopold  Landau. 

Hermann  Landsberger. 

Jacob  Landsberger.* 

Theodor  Lassally. 

Emil  Latz. 

Professor  Dr.  Lazarus.* 

Anton  Lehmann. 

Jüdische  Gemeinde  Leobschütz. 

Leo  Levin. 

Rechtsanwalt  Meyer  Levy. 

Noa  Levinsohn. 

Commerzienrath  Siegmund  Levy, 

M.  Gottschalk  Lowy. 

Victor  Lilienfeld. 

Jacob  Lippmann,  Aachen. 

Leopold  Löwy. 

Max  Löwy. 

Commerzienrath  Emanuel  Lohnstein. 


Theoder  Marcus. 

Sanitätsrath  Dr.  Marcuse. 

Abraham  Mayer,  Aachen. 

Eduard  Mende. 

Juslizrath  S.  Meyer. 

Ely  Meyer. 

Georg  Meyer. 

Professor  Dr.  Joseph  Meyer. 

Julius  J.  Meyer. 

Frau  Zerline  Meyer. 

Moritz  Monascb. 

Rudolf  Mosse. 

Emanuel  Müller.* 

Frau  Julius  Nelke. 

Aron  Neumann. 

Sanitätsrath  Dr.  S.  Neumann. 

Fritz  Nachod  in  Leipzig. 

Geheimer  Sanitätsrath  Dr.  Oestreich. 

Professor  Dr.  Gustav  Oppert,  Madras. 

Commerzienrath  Louis  Pollack. 

Ferdinand  Reichonheim. 

Sanitätsrath  Dr.  S.  RosenthaL 

Jtdius  Rotholz. 

J.  Rothstein. 

Siegmund  Salier. 

Julius  Schilf. 

Julius  Schüler. 

Speyer  Ellissen,  Frankfurt  a.  M. 

.  lon  Tützer. 

Coii.'nerzienrath  Weigert. 

Wilh.  Weisstein. 

Max  Wolff. 

Joseph  Zielenziger. 


Jährliche  Beiträge  zur  Stipendiencasse  zahlen  die  mit  eiueiii  *  bezeichneten  Wohlthäter, 
sowie  ferner:    ■ 

Sanitätsrath  Dr.  Abraham.  Frau  .Johanna  Levy  geb.  Salomon. 

Commerzienrath  Samuel  Aron.  -      Stadträthin  Meyer  geb.  Meyer. 

Jüdische  Gemeinde  in  Berlin.  Moritz  Mannheimer. 

General-Consul  R.  Eisenmann.  .   Justizrath  Makower. 
Dr.  Moritz  Lüvinson. 


S.  Nelson  jr. 

Albert  Neisser. 

Frau  Fanny  Oppenheim,  Leipzig. 

Milde  Stiftung  der  Familie  Philipp  Veit. 


IM 


BM 
21 
B4 
1885 


Berlin.     Hochschule  für  die 
Wissenschaft  des  Judenthums 
Bericht 


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