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From thc Library of thc
FoPg!M
usmm ofArt
Harvard Univcrsity
'Si£S>^>SßiSSs^iS5>s:Si0fS.^tS%ß>S»Ot
KÖNIGLICHE MUSEEN ZU BERLIN
BESCHREIBENDES VERZEICHNIS
DER
GEMÄLDE
IM KAISER FRIEDRICH-MUSEUM
SECHSTE AUFLAGE
MIT 8i IJCHIDRUCKKN
PREIS lo MARK
BERLIN
GEORG REIMER
1906.
HARVARD COLLEBE LIBRARY
GIFT OF
fiOBERT GOULD SHAW
TÄAJ»8f£irBE0 TO
'^•66 ART UUSEUM
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f
Vorwort zur sechsten Auflage.
Die neue Auflage schließt sich im allgemeinen den
früheren an. Der Grundsatz der Knappheit in den Be-
schreibungen und kritischen Bemerkungen, durch den
das Verzeichnis handlich und mit seinem billigen Preise
weiteren Kreisen zugänglich gemacht wurde, ist bei-
behalten worden.
Die Bilder sind im ersten Stock des Kaiser Friedrich-
Museums aufgestellt, mit Ausnahme der ältesten deut-
schen Tafelgemälde, die im Erdgeschoß bei den Bild-
werken ihren Platz gefunden haben, und einiger Altar-
bilder, die in der »Basilika« aufgestellt sind.
Die neue Auflage enthält am Schlüsse wieder ein
Verzeichnis aller leihweise abgegebenen und in den
jMagazinen des Museums aufgestellten Gemälde.
Abgesehen von der Aufnahme der neu erworbenen
und mancher aus dem Vorrat wieder zur Aufstellung
gelangten Bilder, galt es, den Text einer genauen
Durchsicht zu unterziehen und mit Berücksichtigung
der neueren Forschung zu ergänzen und zu verbessern.
Diese Bearbeitung ist durch Herrn Hilfsarbeiter Dr. Posse
unter Aufsicht des Herrn Direktor Dr. Friedländer aus-
geführt worden; beim Abschluß war Herr Dr. Cohen
behilflich.
IV Vorwort zur sechsten Auflage.
Die Bilder der Sammlung J. Simon, die zum ersten
Male aufgenommen wurden, sind durch ein > S.« vor der
Nummer kenntlich gemacht.
Leihweise ausgestellt sind für einige Jahre die
Sammlung von Carstanjen, sowie Teile der Sammlung
von Wesendonck. Diese Bilder sind nicht in den Katalog
aufgenommen.
Für den Gebrauch des Verzeichnisses ist besonders
zu beachten:
In den Beschreibungen der Bilder sind die Be-
zeichnungen »rechts« und .4inks« stets vom Standpunkt
des Beschauers gemeint.
Die Größe der Bilder ist nach dem Metermaße an-
gegeben, und zwar innerhalb des Rahmens.
Wo das Bindemittel der Farbe nicht besonders
angegeben ist, handelt es sich um Ölgemälde.
Am i8. Oktober 1906.
Bode
Direktor der Kgl. Gemäldegalerie.
Aekt Evert van Aelst. Holländische Schule. — Still-
lebenmalery geb. zu Delft 1602, f daselbst den 19. Febr. 1657.
Tätig zu Delft.
E. van Aelst? Stilleben. Auf der, mit einer grauen 921
Decke teilweise bedeckten Tischplatte ein totes Rebhuhn,
eine Ente und ein Goldammer. Dunkler Grund.
Vielleicht von Willem van Aelst, dem die Mehrzahl der dem
Evert zugeteilten Bilder angehört.
Leinwand, h. 0,581 br. 0,49. — Sammlung Giustiniani, 1815.
Aelst Willem (Guillielmo) van Aelst. Holländische
Schule. — Stillebenmaler, geb. 1626 (?) zu Delft, f wahr-
scheinlich zu Amsterdam 1683 oder wenig später. Schüler
seines Oheims Evert van Aelst zu Delft und des Otto Marseus
van Schrieck in Florenz. Tätig in Delft, von 1645 — 1656 in
Frankreich und Italien; um 1656 wieder in Delft, seit 1657
in Amsterdam.
Stilleben. Auf einer Marmorplatte mit zurückge- 961
schobener roter Decke zwei tote Schnepfen und Stieglitze.
Darüber, an der Wand hängend, Steinhühner. Dunkler
Grund.
Bez. am Tischbein:
Frühes Werk des Meisters.
Leinwand, h. 0,66, br. 0,48. — Erworben 1838 in Augsburg.
Stilleben. Auf einer Marmorplatte mit grüner Decke 975
verschiedenes Prachtgerät zwischen Trauben und einem
Teller mit Pfirsichen. Dunkler Grund.
Bez. links unten wie umstehend.
Leinwand, h. 0,84, br. 0,70. — Königliche Schlösser.
Ven, d. Gemälde. i
5l^3^ÖiÖ^Ö^5lÖ^3t^3lÖtS3iÖ^Ö^
From thc Lihrary ofthc
FoggJA
uscum
Harvard Univarsity
r
A Alegretto. Altdorfer.
einen Vogel in der Hand hält. Links der hl. Bartholo-
maeuSy rechts die hl. Katharina. Goldgrund mit farbigem
Muster.
S. Nr. 1078. Bez. auf der untersten Thronstufe wie auf S. 3.
Tempera. Pappelholz, spitzgiebelig abgeschlossen, h. 0,49, br. 0,26.
— Sammlung SoUy, 1821.
1078 Christus am Kreuz. Am Fuße des Kreuzes kniet
Magdalena, die Füße Christi küssend; links Maria, rechts
Johannes wehklagend. Auf den Zweigen eines Baumes,
der dem Kreuz entsprießt, der Pelikan in seinem Neste.
Goldgrund.
Wohl ursprünglich mit Nr. 1076 zu einem Diptychon vereinigt.
Tempera. Pappelholz, spitzgiebelig abgeschlossen, h. 0,49, br. 0,26.
— Sammlung Solly, 1821.
Allegri. S. Correggio.
Altdorier« Albrecht Altdorfer. Deutsche Schule (Regens-
burg). — Maler, Baumeister, Zeichner für den Holzschnitt
und Kupferstecher, geb. kurz vor 1480, f zu Regensburg
1538, bald nach dem 12. Februar. Wahrscheinlich Schüler
seines Vaters. Bildete sich nach Albrecht Dürer, vielleicht
auch unter dem Einflüsse von Matthias Grünewald. Tätig
zu Regensburg (daselbst ansässig seit 1505).
638 Doppelbild. Links: Der hl. Franciscus empfängt
knieend die Wundmale. — Rechts: Der hl. Hieronymus
kasteit sich vor dem Kruzifix. — Hintergrund in beiden
Bildern waldige Berglandschaft.
(1507) (1507)
Bez. links und rechts unten: (Laa ^ : bez. links unten;
tkHA .>^ i ""• """* unten; //
Lindenholz, jedes Büd h. 0,22, br. 0,19. — Sammlung Solly, 182 1.
638A Landschaft mit Satyrfamilie. Zur Linken lagert
unter hohen Bäumen an einer Felswand eine Satyrfamilie.
Rechts weiter hinten ein Satyr, der eine Nymphe verfolgt, und
Ausblick in gebirgige Landschaft. (Nessus und Deianira?)
\^^^ (1507)
Bez. links oben: ^^^
638 R Albrecht Altdorfer
Altdorfcr. c
Ehemals in der Sammlung Kraenner in Regensburg.
Lindenhoiz, h. 0,23, br. 0,20. — Sammlung Suennondt, 1874.
Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. An einem 638B
reich gezierten Renaissancebrunnen sitzt rechts Maria ttiit
dem Kind. Engelchen musizieren auf dem Brunnenrand
und plätschern im Wasser. Rechts vom Joseph, der Maria
Kirschen reichend. Im Mittelgrunde der gebirgigen Land-
schaft eine Stadt an einem grofien Wasser.
Bez. auf einer Tafel am Brunnen:
mvi/attl' W>Ar tu A VIA. foctAiM^
Die dritte Stelle der Zahl war früher retuschiert, so dafi f^schlich
das Datum 1640 zu lesen war.
(Albrecht Altorffer, Maler zu Regensburg, weihte dies Geschenk
gläubigen Herzens Dir, hehre Maria, zu seinem Seelenheil.)
Lindenholz, h. 0,57, br. 0,38. — Erworben 1876 aus der Samm-
lung Fr. Lippmann in Wien.
Landschaft mit der Darstellung des Sprichworts 638C
»Der Hoffart sitzt der Bettel auf der Schleppe«.
Ein reichgekleidetes Paar, auf dessen Schleppe sich eine
Bettlerfamilie gelagert hat, schreitet der Freitreppe eines
links gelegenen Renaissanceschlosses zu, auf der ihnen der
Hofmeister, in den Händen ein Prachtgefäß, zu feierlichem
Empfang entgegenkommt. Im Hintergrund eine Stadt an
felsiger Meeresküste.
Bez. rechts an einem Baumstamm: ha*
Ehemals in der Sammlung Develey, Mttnchen.
Lindenholz, h. 0,28, br. 0,40. — Erworben 1876 aus der Samm-
lung Fr. Lippmann in Wien.
Kreuzigung. In der Mitte Christus zwischen den beiden 638 D
Schachern am Kreuz, von dem zwei Knechte die Leiter weg-
nehmen. Vorn sitzt Magdalena, vom Rücken gesehen ; rechts
6 Altdorfer. Ämberger.
entfernt sich Maria, von Johannes, einer zweiten hl. Frau
und Joseph von Arimathia geleitet. Hintergrund bergige
Landschaft mit einer Stadt am Wasser.
Bez. unten in der Mitte
-n
Auf der Rückseite von des Meisters Hand ein halb verwischtes
Doppelwappen.
Alte Kopie in der städtischen Gemäldesammlung zu Koblenz mit
dem Datum 1528. Das Original ist nicht viel frtlher entstanden.
Lindenholz, h. 0,28, br. 0,20. — Erworben 1886 durch letztwillige
Verfügung der Frau Dr. Maria Weber in Berlin.
638E Geburt Christi. In einer verfallenen Baulichkeit kniet
Maria und betet zu dem Christkinde, das drei Kinderengel in
einem weißen Tuch halten. Hinter Maria steht Joseph mit
einer Kerze in der Hand. Rechts oben am Nachthimmel
drei Engel fliegend mit einem langen Spruchband, links
oben als große Lichtscheibe der Stern, der den Hirten
leuchtet. Im Hintergrunde die Verkündigung an die Hirten.
Aus der mittleren Zeit des Meisters (um 15 12 — 15).
Lindenholz, h. 0,36, br. 0,255. — Erworben 1892 von Gh. Butler
in London.
Ämberger. Christoph Ämberger. Deutsche Schule (Augs-
burg). — Maler und Zeichner für den Holzschnitt, geb.
um 1500, im Jahre 1530 in die AugsburgerMalerzunft auf-
genommen, t zu Augsburg zwischen Okt. 1561 und Okt. 1562.
Unter venetianischer Einwirkung gebildet. Tätig namentlich
zu Augsburg.
-^556 Bildnis Kaiser Karls V. (1500 — 1558). Fast im Profil,
nach rechts gewendet. In schwarzem Barett und schwarzer
Schaube über dem grünlich grauen Samtkleid, auf dem das
goldene Vließ ruht. Die Hände mit Buch und Handschuh
liegen auf einem Tisch mit roter Decke. Oben auf dem hell-
grauen Grunde das kaiserliche Wappen zwischen den Säulen
des Herkules und der Wahlspruch: Plvs ovltre; darunter:
Aetatis XXXII.
Auf der Rückseite aus gleicher Zeit die schadhafte Inschrift:
Christoff Amberg , , . . zu Augspurg und auf einem Blättchen mit
etwas späterer Schrift: dU Handt vom Ämberger, — Eine alte Kopie
mit Veränderungen in der Akademie zu Siena, eine andere in der
Amberger. Angel. ^
Galerie zu Lille. — Nach alter Überlieferung wird berichtet, Karl V.
habe für das Bildnis dem Meister eine goldene Kette geschenkt und
das Dreifache des bedungenen Lohnes (lo llilr.) gezahlt. — Wahrschein-
lich ehemals in der von Praunschen Sammlung zu Nürnberg.
Brustbild fast in Lebensgr. Lindenholz, h. 0,65, br. 0,50. — Er-
worben vor 1820.
Bildnis des Kosmographen Sebastian Münster 583
(1489 — 1552). Halb seitlich nach rechts gewendet. Die
rechte Hand ruht auf einem Tisch mit roter Decke. Mit.
schwarzem Barett, in rotem Unterkleid und hohem weißem
Hemde; darüber die schwarze mit hellem Pelz gefütterte
Schaube. Grüner Grund.
Auf der Rückseite die Inschrift von einer Hand des 16. Jahr-
himderts: Sebastian Äfünsier Cosmographus. Seines Alters 6j gemalt
Aü, IJS2, (In den Zahlenangaben scheint ein Irrtum untergelaufen
zu sein.) Ehemals in der von Praunschen Sammlung zu Nürnberg.
Brustbild. Lindenholz, h. 0,54, br. 0,42. — Erworben vor 1820.
Amberger? Bildnis des Feldhauptmanns Georg 577
von Frundsberg (1473 — 1528). Von vorn gesehen, etwas
nach rechts gewendet. In voller Rüstung, mit Helm und
Schärpe; in der Rechten eine Hellebarde. Hintergrund eine
Nische. Rechts das Wappen. — Unter dem. Bildnis eine
siebenzeilige lateinische Inschrift, auf die Kriegstaten und
das Lebensalter Frundsbergs bezüglich.
Nach 1528, dem Todesjahre Frundsbergs, gemalt. — Eine alte
Kopie, mit deutscher Inschrift, im Augsburger Privatbesitz.
Kniefig. Rottaxmenholz, h. 1,51, br. 0,96. — Sammlung Soll/,
1821.
AmerighL S. Caravaggio.
Andrea. S. Brescianino und Sarto.
Angel. Philips AngeL Holländische Schule. — Maler,
vornehmlich von Stilleben, und Radierer, getauft den
14. September i6i6 zu Middelburg, daselbst im Oktober
1683 urkundlich zum letztenmal angeführt. Todesjahr un-
bekannt. Tätig in Haarlem und in Leiden zwischen 1639
und 1645; 1646 — 1651 und 1656 — 1662 in Batavia; von 1652
bis 1656 in Ispahan. 1665 in die Heimat zurückgekehrt
und bis zu seinem Tode in Middelburg tätig.
Stilleben. Auf einem Tische liegen tote Vögel in und 918 A
neben einem Bottich. Hellgrauer Grund.
8 Angel. Angelico.
Bez. unten: J Ai^PftL i6fO
Eins der wenigen noch nachweisbaren Bilder des Meisters (u. a.
eins in der Eremitage zu Petersburg, bez. P. A. 1658).
Eichenholz, oval, h. 0,095, br. 0,13. — Sammlung Suermondt, 1874.
Angelico. Fra Giovanni da Fiesole, gen. Angelico, oder
Beato Angelico, auch kurzweg Fiesole. Florentinische Schule.
— Geb. 1387 in der Acren tinischen Provinz Mugello, trat
1407 zu Fiesole in den Dominikaner-Orden, f zu Rom
18. März 1455. Tätig vornehmlich in Fiesole (1418 — 1436)
und Florenz (1436 — 1446), zeitweilig in Cortona (zwischen
1409 und 14 18), Orvieto (1447) und Rom (zwischen 1446
und 1455).
60 Thronende Maria mit dem Kinde. Maria sitzt, das
bekleidete Kind auf dem Schofle, vor einem Vorhang aus
Goldbrokat. Zu den Seiten des Vorhangs links der hl. Do-
minicus, rechts Petrus Martyr.
Aus der früheren Zeit des Meisters.
Tempera. Pappelholz, oben abgerundet, h. 0,70, br. 0,51. —
Sammlung Solly, 182 1.
60A Flügelaltar. Das jüngste Gericht. Mittelbild:
Oben Christus als Weltenrichter in der Mandorla; zu beiden
Seiten Maria, Johannes d. T., Apostel, Evangelisten, Pro-
pheten, Heilige und Engel. Unten die Scheidung der Auf-
erstandenen in Selige und Verdammte. — Linker Flügel:
Auf blumiger Wiese werden Selige (zumeist Dominikaner) von
Engeln im Reigen aufwärts geleitet. Ganz oben die Pforte
des Paradieses, goldene Strahlen entsendend ; im feierlichen
Zuge ihr zuwandelnd Gruppen von Engeln und Domini-
kanern. Rechts oben der hl. Antonius, abwärts auf eine
Gruppe von Gestalten deutend, die, auf Wolken stehend,
emporschweben: ein Kardinal im Dominikanerkleid, ein
Papst und ein Engel. — Rechter Flügel: Oben Engel
und Heilige, sich an die himmlische Heerschar des Mittel-
bildes anschließend. Unten die Hölle, in deren sieben Ab-
teilungen die Verdammten von Teufeln gepeinigt werden.
In der Mitte der Hölle der dreiköpfige Höllenfürst Lucifer.
Goldgrund.
ADgelico. Q
Aus der Zeit des römischen Aufenthaltes, mithin wahrscheinlich
1446/47 oder bald nach 1450 gemalt. — Eine Kopie unter Sprangers
Namen, in der Galerie zu Turin. — Im Jahre 181 1 befand sich das
Bild im Besitz eines Bäckers zu Rom, von dem es bald nach 18 16
Kardinal Fesch erwarb. Bei dem Verkaufe der Sammlung Fesch im
Jahre 1845 zog es einer der Erben, Fürst Musignano, Sohn des Lucien
Bonaparte, zurück, um es später an Lord Ward, den nachmaligen Earl
of Dudley, zu verkaufen.
Tempera. Pappelholz, Mittelbild, h. 1,01, br. 0,63; Flügel je
h. 1,01, br. 0,27. — Erworben 1884 aus der Sammlung des Earl of
Dudley zu London.
Die hll. Dominicus und Franciscus. Vor einer 61
Kirche begrüßt Dominicus den von links herantretenden
Franciscus als Genossen seines Werkes, die von Christus ab-
gefallene Welt zu bekehren. Beide von je einem Ordens-
bruder begleitet. In der Luft links Maria als Fürbitterin
vor dem thronenden Christus. Links im Grunde weite Land-
schaft mit Gebäuden.
Gegenstück zu Nr. 62.
Tempera. Pappelholz, h. 0,26, br. 0,31. — Erworben 1823.
Verklärung des hl. Franciscus. In einer Klosterzelle 62
auf einer Wolke emporschwebend, erteilt der Heilige fünf
Ordensbrüdern den Segen, während ein sechster durch die
Tür links sich entfernt. Eine Schrifttafel vor der Wolke:
Pax vobis. Rechts Ausblick durch die Zellentür in den
Wald.
Gegenstuck von Nr. 61.
Tempera. Pappelholz, h. 0,26, br. 0,31. — Erworben 1823.
Angelico. Schule des Fra Giovanni Angelico da Fiesole.
Florentinische Schule.
Das jüngste Gericht. Christus als Weltenrichter, von 57
Engeln umgeben, zwischen der thronenden Maria, Johannes
d. T., Aposteln und Kirchenvätern. Unten links die Seligen,
rechts die Verdammten. In den Zwickeln die Brustbilder
der Propheten Daniel, Jeremias, Jesaias und Elias.
Bez. auf dem Sockel des Rahmens: HOC OPVS FEC. FIERI
JACOBVS LODOVICI S JACOBI DMI LEI DE VILLANIS PRO
• REMEDIO AlE SVE ET DN. MAGDALENE VXORIS EIVS ET
SVORVM. ANNO DOMINI MILESIMO CCCCL^VI. — Das Bild
ist also ein Jahr nach dem Tode des Fra Angelico gemalt. Die Aus-
10 Angelico. Anraadt. Antonello.
fflbrung ist von verschiedenen Händen. Einige Teile erinnern an die
Kunstweise Cosimo Rosellis.
Tempera. Pappelholz, h. i,8i, br. 2,84. — Sammlung SoUy, 182 1.
Anraadt Pieter van Anraadt. Holländische Schule. —
Bildnismaler, geb. zu Utrecht, heiratet 1663 in Deventer,
begraben daselbst den 13. April 1678. Tätig in Deventer
(seit 1660) und Amsterdam (1672 — 75).
792B Bildnis einer alten Frau. Etwas nach rechts ge-
wendet, die Rechte auf die Brust legend In schwarzem
Kleid und schwarzer weißer Haube über kleiner Spitzen-
mütze, In gemalter ovaler Steinumrahmung. Dunkler Grund.
Früher Gabriel Metsu zugeschrieben. — Sammlungen Lord Rad-
stock, London 1826, und Nieuwenhuis, Brüssel 1855.
Halbüg. Leinwand, h. 0,73, br. 0,61. — Sammlung Suermondt,
1874.
Antonello. Antonello da Messina (Antonello di Salva-
tore d' Antonio, oder dcgli Antonj). Venetianische Schule. —
Geb. zu Messina um 1430, t daselbst den 14. oder 15. Fe-
bruar 1479. Unter dem Einflüsse der Eyck'schen Schule und
später des Gio. Bellini ausgebildet. Tätig namentlich in
Messina (bis August 1474 und wieder vom 14. Nov. 1476 ab)
und von etwa 1475 ^is 1476 in Venedig.
18 Bildnis eines jungen Mannes. Etwas nach links
gewendet. Bartlos, mit langem, rotbraunem Haar. In
schwarzem, pelzgefüttertem Gewand und schwarzer Mütze
mit Sendelbinde. Vorn eine Brüstung; Hintergrund Himmel
und etwas Landschaft.
Am unteren Rande der Brüstung die Inschrift: PROSPERANS
MODESTVS ESTO INFORTVNATVS VERO PRVDENS (>Im Glück
sei bescheiden, im Unglück aber klug«). Auf einem Blättchen darüber:
Die Zahl, in ihren beiden letzten Stellen undeutlich, ist 1478 zu
lesen (vgl. auch A. M. Zanetti). — Letztes erhaltenes Bild des Meisters.
Ehemals Sammlung Vitturi in Venedig (1773) nach einer Notiz auf
der Rückseite.
Brustbild in V3 Lebensgr. Nußbaumholz, h. 0,20, br. 0,14. — Er-
worben 1832 durch Tausch von SoUy.
18A Bildnis eines jungen Mannes. Nach links gewendet,
bartlos, in rotem, pelzgefüttertem Mantel und dunkler Mütze
mit Sendelbinde. Schwarzer Grund.
18 Antonello da Messina
Antonello. 1 1
Auf einem Papierblättchen an der Brflstungf bez.:
(•I 4.7 A.*
Ehemals Sammlung Hamilton.
Brustbild etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,32, br. 0,26. —
Erworben 1889 in Paris.
AntoneOo. Schule des Antonello da Messina. Venetia
nische Schule.
Bildnis eines jungen Mannes. Etwas nach links ge- 25
wendet und auf den Beschauer blickend. Bartlos, auf dem
braunen Haar eine rote Kappe. In rotem Obergewand,
unter dem das schwarze Untergewand sichtbar wird. Schwarzer
Grund.
Vielleicht der Schule von Murano angehörig.
Fast lebensgr. Brustbild. — Pappelholz, h. 0,38, br. 0,50. — Er-
worben 1841/42 in Italien.
Afltonello. Antonello da Saliba. Zeichnet sich Antonellus
de Saliba oder Antonellus Messanensis. Venetianische Schule.
— Geburts- und Todesdatum unbekannt. Tätig nach den
Daten auf seinen Bildern und nach urkundlichen Nach-
richten etwa 1497 — 1535. Namentlich in Messina unter dem
Einfluss des berühmteren Antonello gebildet, und wahr-
scheinlich kurze Zeit in Venedig (vor 1497) unter dem Ein-
flüsse des Cima da Conegliano.
Der hl. Sebastian. An einen Stamm gefesselt und von 8
Pfeilen durchbohrt. Das geneigte Haupt etwas nach links
gewendet. Hintergrund niedrige Mauer, darüber Himmel.
Bez. auf der Brttstung: ^
- AMrONEUV5*A^SANEVS-P >
Freie Wiederholungen in Frankfurt a. M., in der Galerie zu Ber-
gamo und Padua (Casa Maldura).
Brustbild etwas unter Lebensgr. Rotbuchenholz, h. 0,46, br. 0,35.
— Sammlung Solly, 1821.
12 Äntonello. Antonio. Aspertini.
;=13 Maria mit dem Kinde. Maria, etwas nach links ge-
wendet, hält das nackte Kind, das auf einer Brüstung vor
ihr steht. Hintergrund Landschaft.
Bez. auf der Brüstimg:
" ANTONElLVS*MESSANESIS*P+
Vgl. Ludwig, Jahrb. der k. p. Ksts. XXIII, Anhg. S. 60. Das
Bild stammt aus Treviso und wurde, nach Ridolfi und Federici, von A.
für Caterina Cornaro gemalt, von dieser aber an eine ihrer Damen ver-
schenkt, die sich zu Treviso mit einem Conte Avogaro vermählte.
Im Besitze dieser Familie befand sich das Bild noch im Anfange des
19. Jahrhunderts.
Maria Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,69, br. 0,54.
— Sammlung Solly, 1821.
Antonio. Antonio da Crevalcore, eigentlich Antonio
Leonelli da Crevalcorc. Schule von Bologna. — Genannt
als Maler von Blumen und Früchten, auch als Musiker;
tätig um 1480 — 1500 zu Bologna, f vor 1525.
1146 Heilige Familie. Maria, Joseph und der kleine Jo-
hannes verehren das auf einer steinernen Brüstung sitzende
Christkind, das mit beiden Händen eine Zitrone hält. Seit-
wärts an zwei Pfeilern Gehänge von Orangen und Pfirsichen.
Hintergrund Landschaft.
Bez. auf einem Blättchen unten:
LJüTJL de A«loTiio dk Qeualcotcr'; .4t?
i
(die dritte Ziffer undeutlich, läßt sich aber nur als 9 ergänzen). —
Einziges bekanntes Werk des Meisters, der von Lokalschriftstellern des
17. Jahrhunderts als ein »gefeierter Maler von Blumen, Früchten und
Tieren« (um 1490) angeführt wird.
Maria und Joseph Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz,
h. 0,67, br. 0,54. — Sammlung Solly, 182 1.
Aspertini. Amico Aspertini, gen. Amico Bolognese.
Schule von Bologna. — Geb. zu Bologna um 1475, t ^la-
Aspertini. ' Avercamp. Bacchiacca. 1 ^
I selbst Ende 1552. Vermutlich Schüler
L ^ seines Vaters Giovanantonio, gebildet
^ unter dem Einflüsse der umbrischen und
der ferraresischen Schule. Tätig na-
mentlich in Bologna, Lucca und Rom.
Anbetung der Hirten. In der 118
Mitte liegt das Christkind auf blumiger
Wiese, von Maria, Joseph, Hirten und En-
geln verehrt. Links die Hütte mit Ochs
und Esel. Im Mittelgrunde der gebirgi-
gen Landschaft der Zug der drei Könige;
rechts in der Feme auf einem Felsen-
hügel die Verkündigung an die Hirten.
Bez. auf dem Postament der Säule links wie nebenstehend.
J Pappelholz, h. 1,14, br. 0,80. — Sammlung SoUy, 1821.
•^ Avercamp. Hendrick Avercamp gen. de Stemme van
Kämpen. Holländische Schule. — Maler von Winterland-
schaften, geb. zu Amsterdam den 25. Januar 1585, f zu
Kämpen um 1663. Tätig in Kampen (seit ungefähr 1625),
vorher in Amsterdam.
Winterlandschaft. Auf einem gefrorenen Fluss, an 760
dessen Ufer im Mittelgrund und in der Ferne Bauemgehöfte
liegen, bewegen sich Kalfspieler und Zuschauer. Vorn zwei
Fischer; auf der Straße rechts zwei Spaziergänger.
Bex. rechts unten am Wege : Xl^^^^y^
Eichenholz, h. 0,19, br. 0,31. — Sammlung Solly 1821.
Bacchiacca« Francesco Ubertini, gen. Bacchiacca. Nach
dem Vater Francesco di Ubertino di Bartolommeo; Familien-
name Verdi. Florentinische Schule. — Geb. den i. März
1494 zu Florenz, f daselbst den 5. Oktober 1557. Schüler
des Pietro Perugino und Francia Bigio zu Florenz; unter
dem Einflufi Andrea del Sartos weiter ausgebildet. Tätig
zu Florenz und einige Zeit zu Rom (vermutlich nach 1524).
Taufe Christi. Von zahlreichem Volk umgeben, steht 267
Christus im Wasser des Jordan und neigt sich vor Johannes,
der eine Schale über sein Haupt ausgießt. Hinter Christus
zwei Engel mit den Gewändern und Männer, die sich ent-
kleiden. Hintergrund felsige Landschaft.
I^ Bacchiacca. Bäcker.
Das Bild ist das eine der nacli Vasari fUr den Florentiner Gio.
Maiia. Benintendi lum Schmucke von Truhen oder dergl. {remalten
Stacke und von Vasari besonders gerühmt. Als SeitenstUck daiu er-
scheint das sog. iLeichenschiefienc in der Gnlerie zu Dresden, das der
Überlieferung- infolge ebenfalls aus der Casa Benintendi stammt. Nach
handschriftl. BemerltunE Waagens war das Berliner Bild frQher gletch-
falls im Besitze der Dresdener Galerie.
Pappelholi, h. 0,75, '"'- i,66- — Sammlung Solly, iSll.
267A Bildnis einer jungen Frau. Sitzend, halb seitlich nach
links gewendet, in ausgeschnittenem, grünblauem Kleide,
mit weiSer, haubenartiger Kopfbedeckung. Auf ihrem linken
Arme sitzt eine kleine Pantherkatze, die sie mit der rechten
Hand hält. Grauer Grund.
Kl. Kniestil(;k. Pappelholi, h. o,i6, br. 0,185. — Erworben 1897
im italienischen Kunsthandel, als Geschenk des Herrn Geheimrat Bode.
Bäcker. Jacob Adriaensz. Backer. Holländische Schule.
— Geb. zu Harlingen 1608 oder 1609, f zu Amsterdam
den 37. August 1651. Schüler des Lambrecht Jacobsz. zu
Leeuwarden, dann Rembrandts zu Amsterdam (seit etwa
163a), wo er namentlich als Bildnismaler tätig war.
81«B Bildnis des Rechtsgelehrten Frangois de Vroude.
Nach rechts gewendet, und auf den Beschauer blickend.
In schwarzer Tracht und Mühlstein kragen, neben einem
Tische sitzend. In der Linken hält er das Augenglas, in
der Rechten ein Taschentuch. Dunkler Grund.
Bei. links im Grund Ober dem Stuhle:
Backer. Bakhuysen. Baldung*. fc
und rechts: Aet 76. In dem Monogramm ist außer dem J ein deut-
liches A, das den Vornamen des Vaters angibt, enthalten.
Kniestttck. Leinwand, h. 1,10, br. 0,94. — Erworben 1873.
Bildnis einer alten Frau. Etwas nach links gewendet 1640
und auf den Beschauer blickend, in einem Armstuhl mit
roter Rücklehne sitzend. In pelzbesetztem, schwarzem Kleid,
um den Hals einen weifien Kragen, auf dem Kopf eine
weiße Haube. Die Linke ruht, ein Buch haltend, im Schofi,
die Rechte hält die Augengläser. Dunkler Grund.
Aus der früheren Zeit des Meisters unter dem Einflüsse Rembrandts.
Kniestttck. Leinwand, h. 0,77, br, 0,65. — Erworben 1904;
Sammlung A Thiem.
Bakhaysen« Ludolf Bakhuysen. Zeichnet sich auch
Backhuisen, Backhuizen und Backhuijsen. Holländische
Schule. — Marinemaler und Radierer, geb. zu Emden den
18. Dezember 1631, begraben zu Amsterdam den 17. No-
vember 1708. Schüler des A. van Everdingen und H.
Dubbels zu Amsterdam. Tätig in Amsterdam (seit 1650).
Leichtbewegte See. Die Wasserfläche ist mit Booten 895
und Schiffen, darunter zwei großen Kriegsschiffen in der
Feme, belebt.
Bex. an dem kleinen Boote vom
/<föf iJßacl^'
Leinwand, h. 0,56, br. 0,97, — Königliche Schlösser.
BaJdang. Hans Baidung, gen. Grien (Grün). Deutsche
Schule (Straflburg). — Maler und Zeichner für den Holz-
schnitt, geb. zu Weyerstein (am Turm bei Straßburg; die
Familie stammte aus Schwäbisch Gmünd) zwischen 1475
und 1480, t zu Straflburg 1545. Gebildet unter dem Ein-
flüsse Dürers. Tätig nach den Wanderjahren vornehmlich
in Straflburg und in Freiburg im Breisgau (151 1 — 15 16).
Kopf eines Greises. Nach rechts gewendet. Mit 552 B
weiflem, wallendem Bart und weiflem Haupthaare, die Schul-
tern in einen Mantel gehüllt. Dunkler Grund.
Früher Albrecht DUrer zugeschrieben. — Ringsum angestückt. —
Sammlungen von Kirschbaum, München 1822, von Holzschuher, Nürn-
berg 1869.
Etwas unter Lebensgr. Holz (Art?), in Eichenholz eingelassen,
h. 0,32, br. 0,23. — Sammlung Suermondt, 1874.
lg BaJduDg. Baien. Barbari.
m
603 Kreuzigung Christi. In einer Landschaft mit Aus-
blick auf Hochgebirge Christus am Kreuze zwischen den
Schachern. In der Mitte kniet Magdalena ani Boden, den
Kreuzesstamm umfassend. Links Maria, Johannes und
mehrere Frauen. Rechts der gläubige Hauptmann zu Pferd
und Kriegsknechte. Rechts im Vordergrund in kleinem Mafi-
stabe der geistliche Stifter, Abt des Klosters Schlittern im
Breisgau, kniend.
Bez. am Fuße des Kreuzes:
HU fcß.
Lindenholz, h. 1,51, br. 1,04. — Erworben 1823.
603A Flügelaltar. Mittelbild: Anbetung der Könige.
Vor einer Ruine kniet der älteste König vor der Madonna
und ergreift die Hand des Kindes, das die Mutter auf dem
Schoß hält. Hinter ihm steht der zweite König (vermutlich
mit den Zügen des Stifters), links der Mohrenkönig, rechts
Joseph. In der Landschaft zu beiden Seiten je ein Reiter-
trupp des Gefolges. — Auf den Flügeln: links der hl.
Georg, rechts der hl. Mauritius; auf den Rückseiten
der Flügel: links die hl. Katharina, rechts die hl.
Agnes, sämtlich vor landschaftlichem Grunde. — Die
Tafeln sind jetzt auseinandergesägt, so daß die vier Bilder
nebeneinander hängen.
Aus der Stadtkirche zu Halle. Der entsprechende, aus gleichem
Besitz stammende FlOgelaltar, die Marter des hl. Sebastian (jetzt bei
Frau H. Goldschmidt zu Brüssel), trägt das Monogramm des Meisters
und die Jahreszahl 1507,
Lindenholz, Mittelbild h. 1,21, br. 0,70, Flttgelbilder br. je 0,28. —
Erworben 1872 aus der Sammlung des Justizrats Wilke in Halle a. S.
Baien. S. unter Jan Brueghel. Nr. 678.
Barbari. Jacopo de' Barbari, in Deutschland Jakob
Walch (d. h. der wälsche Jakob) genannt. Venetianische
Schule. — Maler und Kupferstecher, geb. vermutlich zu
Venedig um die Mitte des XV. Jahrhunderts, f vor 151 5.
Unter dem Einflüsse des Gio. Bellini gebildet. Tätig in
Venedig bis um 1500, in Wittenberg 1503 und 1505 in kur-
sächsischen Diensten, in Nürnberg 1504, in Frankfurt a. d. O.
1508 und in den Niederlanden im Dienste des Grafen
Philipp, natürlichen Sohnes des Herzogs Philipp von Bur-
Barbari. Bamaba. Baitolommeo.
17
>
gund; seit 15 10 Hofmaler der Erzherzogin Marga-
rete, Regentin der Niederlande.
Maria mit dem Kind und zwei Heilige. 26A
Links sitzt Maria, das Kind mit der Rechten haltend;
sie hat die Linke auf das Haupt der von Johannes
d. T. empfohlenen Stifterin, Caterina Cornaro,
Königin von Cypem (1454 — 1510), gelegt. Zwischen
Johannes und Maria die hl. Barbara. Im Grunde
Landschaft mit einem Flußtal.
Weißtannenholz auf Nufibaum-BIendholz, h. 0,67, br. 0,84.
— Erworben 1877 *ls Geschenk von Sir Charles Robinson
in London.
Barnaba. Barnaba da Modena. Zeichnet sich
^ j, ^ Bamabas de Mutina. Schule von Modena. —
g ^^ Geb. zu Modena, tätig von 1364 — 1380 in Modena,
2 ^^ Genua (daselbst urkundlich 1364, 1370, 1380 und
'^ 1383 nachgewiesen), Pisa (1380) und Piemont (um
1377).
Maria mit dem Kinde. Maria hält das 1171
Kind, das einen auf seiner Linken sitzenden Stieg-
litz füttert, auf dem linken Arm. Goldgrund.
Bez. unten in goldener Schrift auf rotem Grunde wie
nebenstehend.
Maria Halbfig. Tempera. Leinwand auf Pappelholz,
oben im Spitzbogen abschließend, h. 1,06, br. 0,66. —
Erworben 1845.
Bartolommeo. Fra Bartolommeo della Porta,
auch Baccio oder il Frate genannt. Sein weltlicher
Name: Bartolommeo Pagholo oder di Paolo del
Fattorino; als Dominikaner Fra Bartolommeo di
San Marco. Florentinische Schule. — Geb. den
28. März 1472 in Florenz (vor der Porta di S. Pier
Gattolini; daher der Beiname), f daselbst den 31. Ok-
tober 15 17. Schüler des Cosimo Rosselli. Tätig
namentlich zu Florenz, von 1509 — 15 12 gemein-
schaftlich mit Mariotto Albertinelli, kurze Zeit in
Venedig (1508), in Rom (15 14) und Lucca (15 15).
Himmelfahrt der Maria. Maria, von musi- 249
zierenden Engeln umgeben, schwebt, auf der Mond-
Ven. d. Gemftide. 2
1 8 Bartolommeo. Basaiti.
sichel stehend, empor. Am Grab, aus dem Rosen und Lilien
emporsprießen, knieen links die hll. Johannes d. T., Petrus
und Dominicus, rechts die hll. Petrus Martyr, Paulus und
Magdalena. Hintergrund Landschaft.
Mit der Inschrift: ORATE PRO PlCTORE. — Wahrscheinlich um
1507 — 08 für die Compagnia de' Contemplari gemalt. Anordnung
und Zeichnung rühren wohl ganz von Fra Bartolommeo her; dagegen
erscheint die Hand eines Schülers in der Ausführung namentlich des
oberen Teiles.
Pappelbolz, oben rund, h. 3,01, br. 1,95. — Sammlung SoUy,
1821. — Aufgestellt in der Basilika.
Basaiti. Marco Basaiti. Venetianische Schule. — Von
griechischen Eltern geb. im Venezianischen. Geburts- und
Todesjahr unbekannt. Schüler und Gehilfe des Luigi Viva-
rini, dann vermutlich des Gio. Bellini. Tätig zu Venedig
von 1490 bis mindestens 1521.
6 Klage um den Leichnam Christi. Der tote Christus
ruht aufrecht im Schofle der Maria. Links hinter Maria
steht Nikodemus; rechts Johan- ^ /^. ^ -m
nes, Joseph von Arimathia und ^ | l A | v f T
Magdalena. Dunkler Grund. ** ^^ ■**' 1 ^ ' i
Von einer alten Inschrift finden
sich oben rechts noch nebenstehende
Reste. ^ü |.
Aus der frühen Zeit des Meisters. JUL I . JL
Eine solche Komposition von
Basaiti wird von Boschini u. a. in 1^
einer Cappellina in S. Francesco della ^ 1*^ ^
Vigna zu Venedig erwähnt, wo sie
sich bis 1819 befand. Gehört zu den häufigen Wiederholungen der
Beweinung Christi (mit Veränderungen), welche zumeist auf den Namen
Gio. Bellinis getauft sind, aber, sämtlich von Schülern oder Nachfolgern
des Meisters ausgeführt, wohl auf ein verschollenes Werk Bellinis zu-
rückgehen.
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,60, br. 0,86. —
Sammlung Solly, 1821.
37 Der hl. Sebastian. Auf einer mit bunten Marmor-
fiiesen gepflasterten Terrasse, an eine Säule gebunden und
von Pfeilen durchbohrt, hält er den gefesselten linken Arm
über dem nach rechts geneigten Haupt. Im Hintergrund
ein burggekrönter Hügel an einem Flufi.
a*
Basaiti. 1 9
Bez. auf der Plinthe der Säule wie nebenstehend. —
Eine kleinere Originalwiederholung mit geringen Ab-
weichungen in der Galerie Doria zu Rom. Eine zweite
ganz verwandte Darstellung in S. Maria della Salute zu
Venedig.
Pappelholz, h. 2,17, br. 1,02. — Sammlung Solly, 1821.
Maria mit dem Kinde. Maria in weifiem 1262
Kopftuch und blauem Mantel hält auf ihrem
Schöße das nackte Kind, das
mit einem Stieglitz spielt, a >| ä T) ^^ r r /-x
Hintergrund Vorhang, links '^lAl\CrlQ
Ausblick in gebirgige Land- '•^Ä^^ÄT
Schaft. \^ '-r^l
Bez. rechts unten wie neben- '••.. 1 J[ ^
stehend.
Halbfig. in V3 Lebensgr. Pappelholz, h. 0,63, br. 0,47.
— Sammlung SoUy, 1821,
Basaiti. Pseudo - Basaiti. Venetianische
Schule. — So neuerdings genannt ein dem Basaiti
verwandter anderer Schüler Bellinis, dessen Werke
früher unter dem Namen Basaitis gingen.
SS^^^ Beweinung Christi. Der Leichnam Christi 4
wird von Maria und Johannes, die ihn von
beiden Seiten stützen, betrauert. Hintergrund
4 Himmel.
Die vielfach in Wiederholungen und Kopien vorkom-
mende Darstellung geht wohl auf ein Original aus der
Spätzeit des Gio. Bellini zurück.
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,68,
br. 0,86. — Sammlung Solly, 1821.
Altartafel in vier Abteilungen. Obere 20
Abteilung (Lünette): Maria mit dem Kinde
sitzt zwischen der hl. Katharina von Siena und der
hl. Veronika. Halbfig. — Untere Abteilungen.
In der mittleren: Johannes d. T. mit Kreuz und
Spruchband. Linke Abteilung: Der hl. Hiero-
nymus, eine Schriftrolle in der Rechten. Rechte
Abteilung: Der hl. Franciscus, ein offenes Buch
und das Kreuz in den Händen. Gemeinsamer
Hintergrund Landschaft.
2*
20 Basaiti. Bassano. Bässen.
Nach Boschini (1674), der es als ejn Werk Cimas auffuhrt, befand
sich das Bild noch im 17. Jahrhundert auf der Insel S. Cristoforo
zwischen Venedig und Murano. £s ist das Werk eines dem Marco
Basaiti verwandten, von Dr. Ludwig » Pseudo-Basaiti c benannten und in
seiner Eigenart charakterisierten Künstlers, eines dem Namen nach
unbekannten Gehilfen Gio. Bellinis. Er ist mit Andrea Busati identifiaeit
worden, von dem sich ein bezeichnetes Bild in der Akademie zu
Venedig befindet. Eine Originalzeichnung zum hl. Hieronymus im
Louvre. Kopie der Mitteltafel, augeblich von Mocetto, in der Galerie
zu Budapest.
Pappelholz, obere Abteilung (später verbreitert), h. 0,47, br. 1,64;
jede der unteren h. 0,93, br. 0,37. — Sammlung Solly, 1821.
Bassano. Francesco da Ponte, gen. Bassano. Venetia-
nische Schule. — Geb. zu Bassano den 26. Januar 1549,
t zu Venedig den 4. Juli 1592. Schüler und Gehilfe seines
Vaters Giacomo. Tätig zu Bassano und vornehmlich zu
Venedig (seit etwa 1580).
314 Der barmherzige Samariter. Der Samariter ver-
bindet das Bein des verwundet links vor ihm liegenden
Israeliten. Rechts ein Esel und ein Hund. In der
Feme der seines Weges ziehende Levit. Waldige Berg-
landschaft.
Eine bei den Bassani häufig vorkommende Darstellung, der wohl
ein Original von der Hand Giacomos zugrunde liegt (wahrscheinlich
das in den k. k. Hofmuseen zu Wien befindliche Gemälde).
Leinwand, h. 0,60, br. 0,89. — Königliche Schlösser.
Bässen. Bartholomeus (Bartelmees) van Bässen. Hol-
ländische Schule. — Baumeister und Architekturmaler,
geb. um 1590 im Haag, begraben daselbst den 28. Novem-
ber 1652. Tätig in Delft (161 3 als Meister in die Lukas-
gilde aufgenommen) und im Haag (1622 in die Gilde auf-
genommen, später Stadtbaumeister daselbst), vorübergehend
in England und in Antwerpen.
695 Inneres einer Kirche. Hauptschiff einer Kirche im
Stile der Hochrenaissance, in dem sich eine Prozession
nach vom bewegt.
Die Figuren von Fr. Francken d. J. — Bez. links am Sockel
des Pfeilers:
^ Bässen. Batoni. Beerstraten. Beijeren. 21
^Ä Eichenholz, h. 0,53, br. 0,79. — Königliche Schlösser.
^^ BatonL Pompeo Girolamo Batoni (Battoni).
#^ Römische Schule. — Geb. zu Lucca den 25. Januar
* 1708, t zu Rom den 4. Februar 1787. Gebildet
durch das Studium der alten Meister, besonders
Correggios. Tätig zu Rom.
Vermählung Amors mit Psyche. Amor, von 504
Hymen geleitet, steckt Psyche den Ring an den
c^ T' Finger. Links Venus auf ihrem Taubenwagen,
^^ rechts Zephyr auf einer Wolke. Hintergrund Archi-
^^ tektur mit Ausblick auf die Landschaft.
B Bez. auf dem Sockel des Bettes wie nebenstehend.
^ Leinwand, h. 0,83, br. 1,18. — Königliche Schlösser.
^^ BazzL S. Sodoma.
B c^ Beerstraten. Anthonie Beerstraten (Beerstraa-
'Z ^\ ten). Holländische Schule. — Lebensverhältnisse
•g ^^ unbekannt. Wahrscheinlich Bruder von Jan und
>, ^^ Abraham Beerstraten, mit denen er gleichzeitig
(nach den Daten auf seinen Bildern um 1660) zu
Amsterdam tätig war.
Winterlandschaft. Auf der Eisfläche eines 848B
• Flusses, der sich durch einen Ort nach dem Hinter-
^^ grund hin zieht, bewegen sich zahlreiche Schlitt-
^3 schuhläufer, Schlitten und Spaziergänger.
C^^ B**' links unten auf einem Brett: ^'r^/f^^* y ^^
p:
Leinwand, h. 0,35, br. 0,54. — Erworben 1853.
\^ Beijeren. Abraham Hendricksz. van Beijeren.
ry Holländische Schule. — Maler von Stilleben und
22 Beijeren. Bellegvnbe.
Marinen, geb. 1620 oder 1621 im Haag, f zu Alkmaar nach
1675. Tätig in Leiden (1638), dann im Haag (1639 ^^^
1657), in Delft (um 1657), wieder im Haag, in Amsterdam
(1672) und Alkmaar (seit 1674).
983 A Stilleben. Auf einem Tische mit violetter Decke steht
ein Römer, rechts davon mehrere Schalen mit Obst, Fischen,
einer Zitrone und einer Auster, daneben ein Hummer.
Bez. links an der Tischplatte:
M^
Bis 1872 in der Sammlung Villestrauz.
Leinwand, h. 0,69, br. 0,61. — Sammlung Sucrmondt, 1874.
983 D Stilleben. Auf einer hölzernen Tischplatte steht ein
Korb mit zwei Schellfischen, einem Stück Lachs und Flun-
dern. Links eine Steinbutte, rechts ein Taschenkrebs. Weiter
hinten links ein Blecheimer, ganz vorn ein Tuch und ein
Messer. Brauner Grund.
Bez. rechts auf dem Tischrand:
Eichenholz, h. 0,75, br. 1,05. — Erworben 1891 in Paris.
Bellegambe. Jean Bellegambe. Niederländische Schule.
— Geb. zu Douai um 1470, urkundlich zuerst 1504 genannt,
t um 1533. Tätig zu Douai.
641 Flügelaltar mit der Darstellung des jüngsten
Gerichts. Mittelbild: Jüngstes Gericht. Christus als
Richter auf dem Regenbogen thronend, unter ihm vier zum
Gericht posaunende Engel. Auf der Erde rechts die Gott-
losen vom Erzengel Michael in die Verdammnis gestürzt,
links die Frommen von zwei Engeln nach links geleitet. —
Bellegambe. Bellini. 2 3
Linker Flügel: das Paradies. In einem großen Garten
werden in verschiedenen Gruppen die sieben Werke der
Barmherzigkeit belohnt. Rechts oben ein schwebender
Engel mit Schrifttafel und Schlüssel. — Rechter Flügel: die
Hölle. Phantastischer, mit Marterwerkzeugen, Ungetümen
und Flammen erfüllter Bau, in dem die sieben Todsünden
bestraft werden. In der Höhe ein schwebender Engel,
bereit, den Höllengrund mit einem großen Mühlstein zu
verschließen; ein zweiter mit einer Schrifttafel.
Vg^l. Dehaisnes, Jean Bellegambe, p. 161 f.
Eichenholz, Mittelbild h. 2,22, br. 1,78; jedes Fitigelbild h. 2,22,
br. 0,82. — Sammlung Solly, 1821.
BelUnL Gentile Bellini. Venetianische Schule. — Geb.
zu Padua oder Venedig, vermutlich 1427, f zu Venedig
den 23. Februar 1507. Schüler seines Vaters Jacopo Bellini,
in Padua unter dem Einflüsse seines Schwagers Andrea
Mantegna weiter ausgebildet. Tätig hauptsächlich zu Vene-
dig, 1479/80 in Konstantinopel am Hofe Mohamets II. und
kurze Zeit in Rom.
Maria mit dem Kind und Stiftern. Maria hält, 1180
etwas nach links gewendet, das mit der Rechten segnende
Kind, das in der Linken einen Granatapfel hält, auf ihrem
Arm. Unten die Brustbilder des Stifterpaares im Profil,
links der Mann, rechts die Frau. Goldgrund.
Bez. auf dem Sockelfriese des zugehörigen Rahmens :
OPVS< GENTILIS^ BELLINVS "
Aus der fiilhesten Zeit des Meisters, um 1450.
Maria Halbfig., die Stifter etwas kleiner. Tempera. Pappelholz,
h. 0,75, br. 0,46. — Sammlung Solly, 1821.
BeUinL Giovanni Bellini. Venetianische Schule. — Geb.
zu Padua oder Venedig um 1428, f zu Venedig den 29. No-
vember 15 16. Schüler seines Vaters Jacopo, in Padua
(zwischen 1450 und 1462) unter dem Einflüsse seines Schwa-
gers Andrea Mantegna weiter gebildet. Tätig in Venedig,
wo er sich (seit 1474) nach dem Vorgange des Antonello
da Messina der Ölmalerei zuwandte.
Maria mit dem Kinde. Maria hält, nach links ge- 10
wendet, das segnende Kind mit beiden Händen. Goldgrund.
24
Bellini.
Eine ganz ähnliche Darstellungi ebenfalls Original, in der Galerie
zu Bergamo. Eine Schulkopie in der städtischen SamniluAg zu Treviso.
Maria Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,541 br. 0,42.
— Sammlung Solly, 1821.
10 A Maria mit dem Kinde. Maria, hinter einer Brüstung
stehend, den Kopf etwas nach rechts geneigt, hält mit beiden
Händen das mit einem dunklen Hemdchen bekleidete Kind,
das die Finger der Linken in den Mund steckt. Hinter-
grund roter Vorhang.
Bez. unten auf der BrUstung:
JOANNES BILLINVS^P^
Aus der früheren Zeit des Meisters.
Maria Halbfig. Tempera. Pappelholz, h. 0,755, b'« o»53« — ^'
worben 1905.
11 Maria mit dem Kinde. Maria, geradeaus blickend,
umfaßt mit der Rechten das nackte Kind, das, in der Linken
eine Birne haltend, vor ihr auf einer steinernen Brüstung
steht. Hinter Maria ein schmaler roter Vorhang, zu dessen
Seiten Ausblick in die Landschaft.
Bez. auf der BrUstung:
lOANNES BELLINVS-
Zwei ähnliche Madonnen in der Akademie zu Venedig (Nr. 94
mit der Jahreszahl 1487).
Maria Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,77, br. 0,56.
— Sammlung Solly, 182 1.
28 Der tote Christus mit Engeln. Christus aufrecht
sitzend, von vorn gesehen, das Haupt nach rechts geneigt,
wird von zwei trauernden Engeln gestützt, die sich in
halber Figur über einer hellroten Draperie erheben. Hinter-
grund Himmel.
Aus des Meisters früherer Zeit und unter dem Einflüsse des An-
drea Mantegna (um 1460 — 1464).
Christus bis zum Knie. Tempera. Pappelholz, h. 0,82, br. 0,66.
— Sammlung Solly, 1821.
1177 Maria mit dem Kinde. Maria hält, das Haupt nach
. links gewendet, mit beiden Händen das Kind, das vor ihr
auf einer Brüstung steht und zu ihr emporblickt. Im Grunde
bergige Landschaft.
28 Giovanni Bellini
Bdlini. 2 5
Eine der frfthesten Arbeiten des Meisters.
Maria Halb&g. Tempera. Pappelholz, h. 0,67, br. 049. — Samm-
lung Solly, 1821.
Die Auferstehung Christi. In der Höhe schwebt 11 77A
der auferstandene Christus mit der Siegesfahne in der Linken,
die Rechte segnend erhoben. Links unten das leere Felsen-
grab. In der Mitte neben der Grabestür schlummert sitzend
ein jugendlicher Soldat, ein zweiter schläft zu seinen Füßen
am Boden liegend. Ganz links steht ein dritter, der stau-
nend zu Chiistus emporblickt. Rechts weiter zurück ein
vierter Wächter. Im Mittelgrunde nahen die drei Marien
dem Grab. In der Feme Hügellandschaft mit einem Städt-
chen (wohl Monselice). Am Horizont strahlt die Morgen-
röte auf. In der Landschaft vielerlei Getier.
Aus der mittleren, noch von Mantegna beeinflußten Zeit des Meisters
(vor 1478). Gemalt für die Kirche S. Michele di Murano vor Venedig
und zuerst erwähnt bei B^ranc. Sansovino, später von Ridolfi beschrieben
als »Cimac. Erst wahrscheinlich bei Aufhebung des Klosters (18 10)
wurde das Bild veräußert und kam in den Besitz des Conte Roncalli
zu Bergamo. Die Figur des sitzenden Soldaten kommt auf einem Stich
vor, der dem Mocetto zugeschrieben wird.
Pappelholz, h. 1,48, br. 1,28. — Erworben 1903.
BeilinL Kopie nach GiovanniBellini. Venetianische Schule.
Darstellung Christi im Tempel. Maria zur Linken 36
stehend, reicht nach rechts dem Simeon das Kind dar, das
sich zur Mutter zurückwendet. Zwischen beiden etwas zurück-
stehend Joseph. Links hinter Maria eine Frau. Schwarzer
Grund.
Ehemals dem Gio. Bellini selbst zugeschrieben. Nach Crowe & Caval-
caselle Kopie von Gio. Mansueti. Unter den vielen Wiederholungen
dieser Darstellung, denen wohl ein verloren gegangenes Original
Bellinis zugrunde liegt, die beste im Museo civico (Correr) zu Venedig.
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,72, br. 1,02. ^-
Sammlung Solly, 182 1.
BeUini. Schule des Giovanni Bellini. Venetianische Schule.
Segnender Christus. Christus, von vorn gesehen, in 3
der Linken ein Buch haltend, erteilt mit der Rechten den
Segen. Hintergrund Landschaft und Himmel.
Ein nahe verwandtes Bild mit der ganzen Figur Christi in der
Galerie zu Dresden, dem Cima zugeschrieben.
Kniefig. Pappelholz, h. 1,04, br. 0,87. — Sammlung Solly, 1821.
26 Bellini. Benozzo. Berchem.
12 Bildnis zweier junger venetianischer Edelleute.
Beide bartlos, mit schwarzen Mützen und in pelzverbrämten
Schauben. Der ältere zur Linken nach rechts gewendet,
rechts der jüngere nach links blickend. Dunkler Grund.
Eine spätere Wiederholung des Bildes im Louvre, mit dem Unter-
schiede, dafi hier die Figuren ihre Plätze getauscht haben und mit land-
schaftlichem Hintergründe.
Brustbild. Leinwand, h. 0,43, br. 0,61. — Sammlung SoUy, 1821.
Beiotto. S. Canaletto.
Beltraffio. S. Boltraffio.
Benozzo. Benozzo Gozzoli, eigentlich Benozzo di Lese
di Sandro. Florentinische Schule. — Geb. 1420 zu Florenz,
f 1498 zu Pisa. Zuerst als Goldschmied und Erzbildner
Gehilfe des Lorenzo Ghiberti (1444); als Maler Schüler des
Fra Giovanni da Fiesole und dessen Gehilfe; 1446 in Rom,
1447 in Orvieto. Tätig zu Montefalco (1449 bis um 1455),
kurze Zeit in Perugia (1456) und Rom (1458), zu Florenz
(1459 — 1462), in S. Gimignano (1463 bis um 1468) und vor-
nehmlich in Pisa (1469 — 1485 oder noch länger).
60B Maria mit dem Kinde. Maria, auf einem Polster
sitzend, hält das Kind auf dem Schöße. Links die hl. Mag-
dalena, rechts die hl. Martha. Hinter Maria halten zwei
Engel einen V^orhang aus gemustertem Goldstoff empor.
Ganz verwandt der 1450 datierten Altartafel des Meisters, die
Gurtelspende darstellend (in der Sammlung des Laterans zu Rom).
— Stammt aus der Nähe von Perugia.
Tempera. Pappelholz, h. 0,59, br. 0,36. — Erworben 1883 von
A. Castellani in Rom.
Berchem. Nicolaes (Claes) Pietersz. Berchem oder
Berghem. Zeichnet sich bisweilen auch Berrighem. Hol-
ländische Schule. — Maler und Radierer, getauft zu Haar-
lem den i. Oktober 1620, f zu Amsterdam den 18. Februar
1683. Schüler seines Vaters Pieter Claesz., später des P.
de Grebber und J. Wils in Haarlem, des N. Moeijaert und
'J. B. Weenix in Amsterdam. Nach einem Aufenthalt in
Italien tätig in Haarlem seit 1642 und später in Amsterdam.
836 Düstere Winterlandschaft. Auf der Eisfläche eines
Flusses vorn rechts zwei Packpferde vor einem Futtertroge,
Jäger, Schlittschuhläufer, weiter links ein Knabe, der
ein Mädchen Schlitten fährt, und zwei Wäscherinnen. Links
I
Berchem. Bergen. Berthold. ^7
weiter zurück am steilen schneebedeckten Ufer eine Wind-
mühle und Holzhütten, zu denen eine hohe Brücke führt.
In der Feme rechts ein qualmender Kalkofen.
Bez. links unten in der Ecke:
Ein ähnliches, aber kleineres Bild bei Sir F. Cook in Richmond.
Eichenholz, h. 0,48, br. 0,69. — Königliche Schlösser.
Der Halt vor dem Wirtshause. Vor einem italieni- 890
sehen Wirtshaus hält ein zweispänniger Karren, dessen Fuhr-
mann der Wirt einen Trunk reicht. Ganz rechts auf einer
Bank am Haus ein Hirt, vor ihm am Boden liegend ein
Hund. ^ P
Bez. an dem Gesimse der HaustUre: 7 )#/»/'A^/n •
Leinwand, h. 0,32, br. 0,37. — Königliche Schlösser.
Bef^eiL Dirck van Bergen oder Berghen oder van den
Bergen. Holländische Schule. — Geb. zu Haarlem um 1640.
Daselbst tätig 166 1 — 1690 nach den Daten auf seinen Bildern,
zeitweilig auch in London. Nachfolger des Adriaen van
de Velde.
Tierstück. Italienische Landschaft mit Ruinen, vor 860
denen eine Bäuerin eine Kuh melkt, über deren Rücken
eine andere von hinten den Kopf legt.
Gegenstück zu Nr. 862.
Eichenholz, h. 0,19, br. 0,26. — Erworben 1843 ^us der Sammlung
Reimer zu Berlin. ^
Tierstück. Italienische Landschaft mit Vieh, das von 862
einer ihr Kind säugenden Hirtin gehütet wird.
Gegenstück von Nr. 860.
Eichenholz, h. 0,19, br. 0,26. — Erworben 1843 ^^^ ^cr Sammlung
Reimer zu Berlin.
Bernardo. S. Daddi.
Berflioid. Meister Berthold. Deutsche Schule. — Maler
und Bildschnitzer, tätig in den ersten Jahrzehnten des 15.
Jahrhunderts in Nürnberg. Von ihm wahrscheinlich der
Imhofsche Altar in der S. Lorenzkirche zu Nürnberg. Haupt-
28 Berthold. Beitucci.
meister der alten Nürnberger Schule. Vgl. Thode, »Nürn-
berger Malerschule«, S. 24 ff. Neuerdings identifiziert mit
Berchtold Landauer (f zwischen 1430 und 1432).
1207—1210 Zwei Altarflügel mit Innen- und Außenbildern.
Die Tafeln sind jetzt auseinandergesägt, so daß die vier Bilder
nebeneinander hängen. (Aufgestellt in der Abteilung der
deutschen Bildwerke.)
1208 Linkes Außenbild. Maria mit dem Kinde. Maria,
eine goldene Krone auf dem Haupt, hält auf dem linken
Arme das Kind und in der Rechten einen Apfel. Dunkler
Grund mit goldenen Sternen.
1209 Rechtes Außenbild. Der hl. Petrus Martyr. Der
Heilige, auf dem Scheitel die Todeswunde, hält in der
Rechten das Schwert, in der Linken einen Stab. Dunkler
Grund mit goldenen Sternen.
1207 Linkes Innenbild. Die hl. Elisabeth von Thürin-
gen. Die Heilige, unter einem gotischen Baldachin stehend,
reicht einem Krüppel (Figur in kleinem Maßstab) ein Brot,
während sie andere Brote im linken Arm trägt. Goldgrund.
1210 Rechtes Innenbild. Johannes der Täufer. Der
Täufer, unter einem gotischen Baldachin stehend, zeigt mit
der Rechten auf das Lamm mit der Siegesfahne, das er auf
einem Buch in seiner Linken trägt. Goldgrund.
Auf den Außenbildern die Wappen der Nürnberger Familien
Deicbsler (links) und Zeuner (recbts). Nacb einer handschriftlichen
Notiz Waagens stammen die Flügel von einem Altar in der vormaligen
Dominikanerkirche zu Nürnberg, den ein Berchtold Deicbsler (f 14x8
oder 14 19) gestiftet hatte; ein Brett von dem geschnitzten Mittelstflck
des Altars enthielt den Namen »Berchtold Deychslerc. Dagegen er-
klärt Waagen in seinem Handbuch, daß nach urkundlicher Nachricht
die Familie Deicbsler jenen Altar im J. 1400 in die jetzt abgetragene
Katharinenkirche zu Nürnberg, in der auch v. Murr einen von den
Deicbsler gestifteten Altar anführt, gestiftet habe. — Der dunkle Grund
mit den goldenen Sternen gehört einer iUteren Restauration an.
Weifitannenholz, je h. 1,57, br. 0,37. — Erworben 1844.
Bertucci. Giovanni Battista Bertucci, gen. Giovanni
Battista da Faenza. Umbrische Schule. — Geb. zu Faenza,
urkundlich daselbst zuerst 1503 erwähnt, tätig um 1503 bis
15 16 in Faenza. Bildete sich unter dem Einflüsse von Pe-
rugino und Pinturicchio.
Bextucci. Bissolo. Büamano. 20
Anbetung der Könige. Vor einer Ruine sitzt Maria 132
mit dem Kinde, dem die Magier ihre Geschenke darbringen ;
zur Linken hinter Maria steht Joseph. Vorn links der kniende
Stifter (aus der Familie Manzolini zu Faenza). Im Grunde
^^^gig^ Landschaft mit dem Gefolge der drei Könige.
Für die Familie Manzolini gemalt und ursprünglich in S. Caterina
zu Faenza. Die Flügelbilder mit den Darstellungen Johannis d. T.
und der Magdalena in der Galerie zu Faenza, die Lünette 1902 auf
der Versteigerung Guidi zu Rom. — Zeichnung zu dem Bild im kgl.
Kupferstichkabinett zu Berlin (Sammlung von Beckerath). Kopie bez.
B. 1521 auf der Auktion Heberle in Köln 1901 (aus Villa Dahm zu
Godesberg).
Pappelholz, h. 2,15, br. 2,63. — Sammlung Solly, 1821.
BettL S. Pinturicchlo.
BianchL S. Ferrari.
Bigio. S. Francia.
Bissolo. Francesco Bissolo (Bissuolo). Venetianische
Schule. — Geburtsjahr unbekannt, f ^^^ 2. April 1554.
Angeblich von Geburt Trevisaner. Schüler des Giovanni
Bellini. Tätig zu Venedig, seit 1492 (in diesem Jahr im
grofien Ratssaale des Dogenpalastes beschäftigt, wahrschein-
lich als Vergolder).
Auferstehung Christi. Christus mit der Siegesfahne 43
steht segnend auf der Grabesplatte; vor und hinter dem
Grabe ruht je ein Wächter. Hintergrund Landschaft in
Morgenbeleuchtung mit der gelagerten Figur eines der
Wächter als Staffage.
Pappelholz, h. 1,82, br. 0,86. — Sammlung Solly, 1821.
Bissolo. (Fälschlich so genannt.) S. Inganatis.
Blzamano. Angelo Bizamano von Otranto. Byzantinische
Schule. — Tätig um 1500.
Kreuzabnahme. Simon von Kyrene und Johannes 1062
nehmen den Leichnam Christi vom Kreuz, während Niko-
demus den Nagel aus der Linken zieht. Am Fuße des
Kreuzes sitzt die trauernde Magdalena, links kauert Maria
am Boden, neben ihr drei Frauen tröstend und wehklagend.
Rechts weiter zurück Joseph von Arimathia. Hintergrund
bergige Landschaft.
^o Bizamano. Bles. Boccati.
Auf der Rückseite der Tafel abgekürzt: *in hoc signo vinces* und
die Inschrift: Angelus Bizamanus Pinxit In Hotranto.
Tempera. Tannenholz, h. 0,23, br. 0,18. — Erworben 1832.
Bles. Herri (Hendrik) met de Bles, in Italien gen.
Civetta, nach dem Zeichen auf seinen Bildern, einem Käuz-
chen. Niederländische Schule. — Geb. zu Bouvignes bei
Dinant um 1480, f gegen 1550. Unter dem Einflüsse Patinirs
ausgebildet, als dessen Schüler ihn K. van Mander nennt.
Nach einem Aufenthalt in Italien tätig in den Nieder-
landen (1521 in Mecheln).
624 • Bles? Bildnis eines jungen Mannes. Von vom
gesehen. In schwarzem Barett, grünem Unterkleide mit
roten Ärmeln und schwarzer Pelzschaube; in der Linken
einige Veilchen. Hintergrund Landschaft.
Bez. mit tt dem Käuzchen auf einem Baume rechts im
*^Sß8N^
Grunde. — Ein ganz verwandtes Bildnis, ebenfalls mit landschaftlichem
Grunde, von derselben Hand, befindet sich im Louvre (II, Nr. 607),
dort als »unbekannt« aufgeführt. — Trotz der Signatur ist die Autor-
schaft des Bles höchst zweifelhaft.
Brustbild in V3 Lebensgr. Eichenholz, h. 0,48, br. 0,35. — Er-
worben 1843 aus der Sammlung Reimer zu Berlin.
Boccati. Giovanni Boccati, eigen tl. Giovanni di Pier-
Matteo d' Antonio d'Annutio. Umbrische Schule. — Geb.
zu Camerino, Geburts- und Todesdatum unbekannt. Ge-
bildet unter dem Einflüsse Piero della Francescas und
Benozzo Gozzolis. Tätig hauptsächlich in Perugia, wo er
1445 ^^ <^i^ Malerzunft aufgenommen wird.
1616 Die drei Erzengel mit dem kleinen Tobias. Die
drei Erzengel stehen nebeneinander, links Michael in blauem
Gewände mit aufgestütztem Schwert; in der Mitte Raphael
in rotem Gewand, in der Rechten einen Lilienzweig, den
kleinen Tobias mit dem Fische links hinter sich; rechts
Gabriel in weißem Untergewand und olivgrünem Mantel
aus einem Spruchbande lesend. Auf dem grauen Boden
eine größtenteils verlöschte Unterschrift, beginnend: AN-
GLIVS. Schwarzer Grund.
In Stil und Typen mit dem 1447 bezeichneten Gemälde Boccatis
in der Pinakothek von Perugia übereinstimmend.
Böhmische und Böhmlsch-Scfalesische Schule.
31
Pappelholz, h. 0,37, br. 0,25. — Stammt aus dem Nachlasse des
Geh. Medizinalrates Schröder, der es in Ferrara erwarb. — Eigen-
tum des Herrn Geheimrat Bode (leihweise ausgestellt).
Böhmische Schale um 1350.
Maria mit dem Kind und einem Stifter (Erz- 1624
bischof Ernst von Prag [f 1364]). Etwas nach links
gewendet sitzt auf reichem gotischen Throne Maria mit
dem Kind auf dem Schoß und Zepter und Reichsapfel
in den Händen. Links unten kniet in Verehrung als
Stifter der Erzbischof von Prag (in kleinerem Maßstab).
In der Architektur des Thrones sieben Engel; einer von
ihnen hält eine Krone über dem Haupte der Jungfrau,
rechts und links halten zwei andere einen Vorhang. Gold-
grund.
Nach einer Notiz auf der Rückseite von der Hand des Historien-
malers Ludwig Bittner in Glatz (i. Hälfte des 19. Jabrh.) stammt das
Bild aus der Minoritenklosterkirche auf dem Sand zu Glatz, wohin es,
wahrscheinlich als Geschenk Ernsts, des ersten Erzbischofs von Prag,
der in der Stadtpfarrkirche zu Glatz begraben liegt, um 1350 gelangte.
Tempera. Pappelholz, h. 1,86, br. 0,95. — Erworben 1902 aus
dem Gymnasium zu Glatz. — Eigentum des Kaiser Friedrich-
Museums -Vereins. — Aufgestellt in der Abteilung der
deutschen Bildwerke.
Bdhmisch-Schlesische Schale um 1400.
Kreuzigung. Unter dem Gekreuzigten zur Linken die 1219
zusammensinkende Maria, von Johannes gehalten, weiter
links eine andere hl. Frau; mehr zurück drei Reiter. Vom
rechts würfeln fünf Kriegsknechte um den Rock Christi;
ein sechster reicht Christus den Schwamm dar. Weiter
hinten der auf Christus deutende Hauptmann mit zwei Be-
gleitern zu Pferde.
Gegenstück zu Nr. 1221.
Tempera. Pappelholz, h. 0,30, br. 0,23. — Erworben 1841. —
Aufgestellt in der Abteilung der deutschen Bildwerke.
Verspottung Christi. Christus sitzt nach links ge- 1221
wandt auf einem steinernen Throne; rings um ihn Juden
und Kriegsknechte, die ihn als ihren König verspotten.
Einer drückt ihm von hinten mit einem Stocke die Domen-
krone auf.
32
Böhmisch-Schlesische Schale. Bois. Boel. Bol.
Gegenstück von Nr. 12 19.
Tempera. Pappelholz, h. 0,30, br. 0,23. — Erworben 1841. —
Aufgestellt in der Abteilung der deutschen Bildwerke.
Bois. Guillain (WiUem) du Bois. Holländische Schule.
— Landschaftsmaler, 1646 in die Gilde zu Haarlem auf-
genommen, begraben daselbst den 7. Juli 1660. Tätig zu
Haarlem nach einer Studienreise durch Deutschland.
1038 Ansicht eines waldreichen Flufitales. Vom rechts
am Flusse zwei Reiter auf einem Saumpfad; auf dem jen-
seitigen Ufer und der dahinter sich erhebenden Anhöbe
einige Gehöfte.
Bez. rechts unten auf einem Stein:
dSots
Leinwand, h. 0,58, br. 0,88. — Erworben 1843 ^^^ ^^^ Sammlung
Reimer zu Berlin.
BoeL Pieter Boel. Vlämische Schule. — Maler und
Radierer, getauft den 22. Oktober 1622 zu Antwerpen,
t den 3. September 1674 in Paris. Unter dem Einflüsse
des Jan Fyt gebildet. Nach einer italienischen Reise tätig
in Antwerpen (daselbst 1668 zuletzt genannt), später in der
Königlichen Gobelinsmanufaktur zu Paris.
SS3D Stilleben. Auf einem Steinblock liegt ein toter Hase,
dessen Kopf vom herabhängt, links eine Wildente, darauf ein
Rebhuhn. Rechts vier kleinere Vögel, zu denen von rechts
eine Katze heranschleicht. Dunkler Grund.
Bez. links am Stein:
Leinwand, h. 0,64, br. 0,805. — Erworben 1904. Sammlung
A. Thiem.
Bol. Ferdinand Bol. Holländische Schule. — Maler
und Radierer, getauft zu Dordrecht den 24. Juni 161 6, be-
graben zu Amsterdam den 24. Juli 1680. Schüler Rem-
brandts zu Amsterdam. Tätig zu Amsterdam (schon vor 1640).
809 Bildnis einer älteren Dame. Nach links gewendet
und auf den Beschauer blickend. In schwarzem Kleide, mit
Bol.
33
weißer Haube, breitem Mühlsteinkragen und Manschetten.
In der Linken ein Taschentuch. Grauer Grund.
Bez. links im Grunde:
Halbfig. Leinwand, h. 0,87, br. 0,67. — Erworben 1843 aus der
Sammlung Reimer zu Berlin.
Bol? Brustbild eines jungen Mannes. Fast von 809A
vom gesehen, das Haupt nach links, den Blick nach unten
gewendet. Das lange Haar, von einem Stimreif zusammen-
gehalten, fällt auf einen weiten Mantel, den er über der
Brust mit der Linken zusammenfaßt. Grauer Grund.
Das Bild stellt wahrscheinlich eine alttestamentliche Figur (viel*
leicht König David) dar. — Unter der falschen Inschrift: Fd. Bol. 165 1
(im Grunde rechts unten) sind Überreste einer echten alten Inschrift
sichtbar. Das Bild ist für F. Bol zu gering, vielmehr im Charakter
Gerard de Wets oder eines ähnlichen Rembrandtschülers.
Brustbild. Leinwand, h. 0,76, br. 0,65. — Sammlung Suermondt,
1874.
BoL Hans Bol. Niederländische Schule. — Maler (vor-
zugsweise in Wasserfarbe), Zeichner und Radierer, geb. zu
Mecheln den 16. Dezember 1534, t zu Amsterdam den
20. November 1593. Schüler der Brüder seines Vaters, Jan
und Jacob Bol. Nach längeren Reisen in Deutschland und
einem Aufenthalt in Heidelberg seit 1560 in Mecheln tätig,
dann vornehmlich in Antwerpen (1574 — 1584) und später
in Amsterdam.
Dorf an sieht. Gruppen von allerlei Volk beleben die 650A
Dorfstrafien. Links wird ein Verbrecher unter Geleit von
Ven. d. Gemälde. 1
9A Bol. Boltraffio. Bonifacio. Bonsignori.
Soldaten zur Richtstatt geschleift. Vor dem Wirtshause
Zuschauer, Bettler und streitende Bauern.
Dieselbe Darstellung, aber gröfier, im Böhmischen Museum zu Prag.
Eichenholz, h. 0,25, br. 0,36. — Sammlung Suermondt, 1874.
Andere Arbeiten Bols in Wasserfarben s. unter
den Miniaturen am Schlüsse des Kataloges.
Boltraffio. Giovanni Antonio Boltraffio oder Beltrafflo.
Mailändische Schule. — Geb. zu Mailand 1467, f daselbst
den 15. Juni 15 16 (nach seiner Grabschrift im Alter von
49 Jahren). Schüler Lionardo da Vincis. Tätig zumeist
in Mailand, wahrscheinlich auch einige Zeit in Bologna.
207 Die hl. Barbara. In beiden Händen den Kelch haltend
steht die Heilige, von vom gesehen, in bergiger Landschaft;
links weiter zurück der Turm.
Aus S. Satiro in Mailand. Urkundlich 1502 in Auftrag gegeben.
Pappelholz, h. I|70, br. 1,1 1. — Sammlung Solly, 1821.
BonfiglL S. Buonflgli.
Bonifacio. Bonifacio Veneziano, eigentlich Bonifacio de'
Pitati da Verona, Venetianische Schule. — Geb. 1487 zu
Verona, f den 19. Oktober 1553 zu Venedig. Schüler
Palma Vecchios. Tätig namentlich in Venedig (seit
1505).
S. 10 Allegorie. Unter einer Baumgruppe sitzt eine junge
Frau, ein Szepter in der Linken, die ein von links heran-
tretender Jüngling, der eine Laute in der Linken hält, mit
einem Blätterkranze krönt. Links im Hintergrunde der
Landschaft eine junge Frau und zwei Männer musizierend.
Gegenstück zu Nr. S. 11.
Leinwand, oval, h. 0,17, br. 0,47. — Sammlung James
Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
S. 11 Allegorie. In reicher Landschaft sitzt eine junge Frau,
einen Blätterkranz im Schöße. Links steht ein Jüngling,
ein Laubgewinde in den Händen. Rechts, weiter zurück
ein Liebespaar, auf dem See im Hintergrund eine Barke.
Gegenstück von Nr. S. 10, mit dem es wohl den Einsatz eines
Möbels bildete.
Leinwand, oval, h. 0,17, br. 0,47. — Sammlung James
Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
Bonsignori. Francesco Bonsignori. Schule von Verona.
— Nach Vasari geb. zu Verona 1455, t zu Caldiero bei
Bonsignori. Bonzi« Bordone. ^e
Verona 15 19. Schüler oder Nachfolger des Liberale, später
von Mantegna in Mantua beeinflußt. Tätig in Verona und
seit 1495, vielleicht auch schon früher, am Hofe der Gonzaga
in Mantua.
Der hl. Sebastian. Der Heilige steht, die Lenden 46C
mit einem weißen Tuch umgürtet und von drei Pfeilen
durchbohrt, mit über dem Kopf gekreuzten Armen an einen
Baum gefesselt und blickt nach links oben. Im Hinter-
grunde links Felsen, rechts eine befestigte Stadt (Verona?) an
einem Flusse.
Rechts unten ein Zettel mit dem Namen des Stifters und der nicht
mehr ganz deutlichen Jahreszahl: Zoane Batista de Antonjo Banbasato
a fato fare 1495 (0-
Leimfarbe. Leinwand, h. 1,52, br. 0,73. — Erworben 1887 in
Florenz.
Bonvidno. S. Moretto.
BonzL Pietro Paolo Bonzi, gen. il Gobbo da Cortona,
auch de' Carracci oder dalle Fnitta. Schule von Bologna.
— Besonders Maler von Landschaften und Stilleben, auch
Radierer, geb. zu Rom um 1575, f ^o Jahre alt zu Rom
unter Urban Vin. (1623 — 44). 1633 noch urkundlich er-
wähnt. Schüler des Gio. Batt. Viola und vermutlich der
Carracci. Tätig zu Rom.
Bursche mit Melone. In braunrotem, mit Pelz ver- d66
brämtem Gewände, nach links gewendet, und auf den Be-
schauer blickend, eine Wassermelone in den Händen haltend.
Dunkler Grund.
Brustbild. Leinwand, h. 0,74, br. 0,61. — Sammlung Giustiniani,
1815/
Bordone« Paris Bordone. Venetianische Schule. —
Gretauft zu Treviso den 5. Juli 1500, f zu Venedig den
19. Januar 1571. Schüler Tizians. Tätig hauptsächlich in
Venedig, femer in Treviso und Vicenza, Crema, Genua
und Turin; in Paris (1538 bis 1540) und Augsburg (um
1540). Vermutlich 1559 zum zweiten Male nach Paris berufen.
Die Schachspieler. Bildnis zweier Männer in reicher 169
Landschaft; beide, in schwarzer Kleidung, an einem teppich-
bedeckten Tische sitzend, spielen Schach. Der zur Rechten
tut einen Zug, den Blick auf den Beschauer gerichtet, der
andere stützt nachdenklich das Kinn in die Hand. Im
3*
9^ Bordone. Borgognone.
Mittelgrunde links eine Säulenhalle, rechts hügelige Land-
schaft, in der vier Kartenspieler sitzen.
Bez. unten auf der Brüstung:
O . PARIS B-
Leinwand, h. 1,12, br. 1,81. — Königliche Schlösser.
191 Thronende Maria mit dem Kind und vier Heilige.
Unter offenem Bogen thront Maria und hält dem auf ihrem
Schöße stehenden Kinde mit der Linken eine Frucht vor.
Zur Linken Gregor der Große und der hl. Jakobus d. Ä.,
rechts der an eine Säule gefesselte hl. Sebastian und die
hl. Katharina. In der Mitte auf den Stufen zwei spielende
Engelkinder und in den Wolken vier Cherubimköpfchen.
Hintergrund Himmel.
Aus der Kirche S. Maria de* Batuti zu Belluno und wahrscheinlich
die eine der beiden von Vasari gerühmten Altartafeln aus Belluno
(»che sono bellissime«).
Pappelholz, oben rund, h. 2,96, br. 1,79. — Sammlung Solly,
1821. — Aufgestellt in der Basilika.
156 Männliches Bildnis. Von vom gesehen, den Kopf
etwas nach rechts gewendet. In schwarzer Kleidung mit
schwarzem Barett, den Arm auf einen Tisch mit grüner
Decke gestützt. Grund eine Nische, daneben ein antikes
Relief.
Halbfig. Leinwand, h. 0,86, br. 0,87. — Erworben 1841/42 in
Italien.
195 Bordone? Der hl. Sebastian. Der an die Säule ge-
fesselte Heilige steht auf antiken Bautrümmern und blickt
zu dem mit der Märtyrerkrone von links oben herabschwe-
benden Engel empor. Im Mittelgrunde zahlreiche Bauten
Roms in willkürlicher Zusammenstellung, abziehende Sol-
daten und Zuschauer.
Das Wappen ist dasjenige der Lumago, eines lombardischen Ge-
schlechts. — Eine geringere Wiederholung, »Schule des Giorgione«
benannt, in der Ambrosiana zu Mailand.
Leinwand, h. 1,53, br. 0,99. — Sammlung Solly, 1821.
Borgognone. Ambrogio dl Stefano da Fossano, gen.
Borgognone. Zeichnet sich zumeist Ambrosius Bergognonis.
Mailändische Schule. — Geb. zu Mailand um 1450, f da-
selbst, wahrscheinlich an der Pest, 1523 (das letzte datierte
Borgognone. Bosch. yj
Bild von 1522). Vermutlich Schüler Vincenzo Foppas d. Ä.
Tätig namentlich in Mailand, außerdem in Pavia und der
nahegelegenen Certosa (i486 bis 1494), in Lodi (1497) und
Bergamo (um 1508).
Thronende Maria mit dem Kinde. Maria hält das 51
segnende Kind auf dem Schöße; zu ihren Seiten zwei
kleine anbetende Engel. An dem vergoldeten Throne
Reliefdarstellungen : in der Nische Moses mit den Gesetzes-
tafeln; auf dem Sockel Mannaregen und Moses, das Wasser
aus dem Felsen schlagend; auf den Pfeilern Propheten-
figuren.
Um 1490 — 1500 gemalt
Fig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, oben rund, h. 1,19, br. 0,54.
— Sammlung S0II7, 1821.
Thronende Maria mit dem Kind und zwei Heilige. 52
Maria sitzt mit dem Kind unter einem Baldachin von gold-
gemustertem Stoffe; zur Linken Johannes der Täufer mit dem
Lamm, zur Rechten der hl. Ambrosius. In der Luft zu
beiden Seiten je vier schwebende Engel. In der Land-
schaft rechts eine Schlacht, in der Ambrosius zu Pferd in
den Wolken erscheint.
Bez. unten auf einem Blättchen:
Aus der späteren Zeit des Meisters, um 1505 — 15 10. — Vermut-
lich ehemals im Oratorium von S. Liberata zu Mailand.
Pappelholz, h. 1,82, br. 1,33. — Sammlung Solly, 182 1.
Bosch* Hieronymus van Aeken gen. Hieronymus Bosch.
Holländische Schule. — Geb. um 1462 zu Herzogenbusch,
t daselbst 15 16. Tätig zu Herzogenbusch.
Der hl. Antonius. Jenseits eines von Felsen um- 1647
gebenen kleinen Sees sitzt der Heilige, in der Rechten den
^3 Bosch. Botticelli.
Krückstock, in einem Buche lesend, das vor ihm auf einem
Felsblock liegt. Ein froschähnliches Wesen greift mit langen
Fühlern nach dem Buch. Im Vordergrunde und auf dem
See phantastische Ungetüme, weiter hinten ein brennendes
Haus. Hintergrund Landschaft mit einer Stadt.
Eichenholz, oben rund, h. 0,40, br. 0,265. — Erworben 1904 aus
englischem Privatbesitz als Geschenk des Herrn Franz v. Mendelssohn.
Bosch. Hieronymus Bosch. S. auch Cranach d. Ä.,
Kopie nach H. Bosch.
Bosch. Pieter van den Bosch (Bos). Holländische
Schule. — Genre- und Stillebenmaler, geb. um 1613 in
Amsterdam, hier verheiratet und ansässig noch im Jahre
1660. In seinen früheren Bildern, bis gegen 1645, dem
Gerard Dou, in seinen späteren dem Nicolaes Maes ver-
wandt. (Vgl. Bode-Bredius, Jahrb. d. k. p. Ksts. XIV. 1893,
S. 41 ff.)
854C Die Spitzenklöpplerin. In einem dämmerigen Ge-
mache sitzt vor einem Schrank eine jüngere Frau in zinnober-
roter Jacke, schwarzem Rock und weißer Schürze, weißem
Kragen und Häubchen, über das Klöppelkissen geneigt, das
auf ihren Knieen liegt. Ihr großer Strohhut mit hellblauer
Schleife hängt über ihren Schoß herunter. Rechts neben
ihr auf dem Boden ein »stoofje« (Kohlenbecken) mit Garn-
kasten und einem Klöppelstock, links ein Spinnrad.
Eichenholz, h. 0,20, br. 0,145. — Erworben 1892 aus der Samm-
lung Lawrence.
1011 Die Köchin beim Putzen. In einer hohen Küche
ist vorn eine Frau beschäftigt, auf einer Tonne einen Zinn-
krug zu putzen. Vor ihr am Boden Zinn- und Messing-
geschirr, sowie Küchengerät. An der Wand ein geflochtener
Korb mit Wäsche. Im Grund ein großer Kamin und ein
Fenster.
Ehemals irrtümlich Slingeland zugeschrieben, weil der Restaurator
das unten rechts angebrachte Monogramm übergangen und in P. v. S.
geändert hatte. Ursprünglich lautete die Inschrift: P. v. Bos. Vgl.
Bode, Jahrb. d. k. p. Ksts. Bd. XIV, S. 42.
Auf der Rückseite bezeichnet in alter Schrift: Pkter van den Bosch,
Eichenholz, h. 0,32, br. 0,25. — Königliche Schlösser.
Botticelli. Sandro di Mariano Filipepi gen. Botticelli.
Florentinische Schule. — Geb. zu Florenz zwischen dem
102 A Sandro Botticelli
106 Sandro Botticelli
Botticelli.
39
X. März 1444 und dem i. März 1445, f daselbst den 17. Mai
1510. Zuerst Schüler des Goldschmieds Botticelli, dann des
Fra Filippo Lippi, ausgebildet unter dem Einfluß Antonio
PoUaiuolos und Verrocchios. Tätig vornehmlich zu Florenz,
1482 und 1483 in Rom und Pisar (1474/5).
Bildnis eines jungen Mannes. Nach links gewendet 78
und den Beschauer anblickend. In schwarzer Mütze und
bräunlichem Kleide. Dunkler Grund. •
Ehemals dem Filippino Lippi, auch Raffaellino del Garbo zuge-
schrieben.
BrustbUd. Tempera. Pappelholz, h. 0,41, br. 0,31. — Erworben
1829 durch Rumohr.
Maria mit dem Kind und Engeln. Maria steht vor 102
einer Thronnische und hält das auf der Brüstung stehende
Kind; sie ist von sieben Engeln umgeben, die brennende
Kerzen in Blumenvasen tragen. Auf dem Gesims der Nische
zwei marmorne Engelchen, die eine Krone über ihrem Haupt
halten. Hintergrund Himmel.
VieDeicht das von Vasari angeführte, als »cosa bellissima« ge-
rühmte »TondoCy welches B. für die Kirche S. Francesco vor dem
Tore nach S. Miniato malte. Um 1482 — 85 unter Mitwirkung von
Gehilfen gemalt. Ober die perspektivische Konstruktion des Kreises
im Mosaikfufiboden vergl. Kern, Jahrb. der k. p. Ksts. Bd. XXVI,
S. I37f.
Tempera, Pappelholz, rund, Durchmesser: 1,92. — Sammlung
SoUy, 1821.
Maria mit dem Kind und singenden Engeln. 102A
Maria, das Haupt etwas nach rechts geneigt, hält das Kind
auf dem Schöße, das nach der Brust der Mutter greift.
Rechts und links stehen je vier singende Engel mit Lilien-
zweigen in den Händen. Über dem Haupte Marias halten
aus einer Strahlenglorie zwei Hände eine goldene Krone.
Aus den früheren Zeit des Meisters (um 1475). — Fttr die Samm-
lung des Grafen Ra<ftynski 1824 in Paris fOr 2500 fr. erworben, von
Herrn Revil, der das Bild als Kriegskommissar aus Italien mitgebracht
hatte.
Tempera. Pappelholz, rund, Durchmesser: 1,35. — Eigentum
des Gräflich Raczynskischen Familienfideikommisses (leih-
weise ausgestellt).
Thronende Maria mit dem Kind und zwei Heilige. 106
Maria reicht dem auf ihrem Schöße liegenden Kinde die
/^O Botticelli.
Brust. Links von ihr steht Johannes der Täufer, rechts der
greise Evangelist Johannes, dahinter eine Steinbrüstung mit
Blumen vasen und drei aus Palmenblättern, Zypressen- und
Myrtenzweigen geflochtenen Laubnischen.
Auf dem Spruchband am Kreuze, das Jobannes d. T. hält: ECCE
AGNUS DEI QVI TOLLIS PECHATA MVNDI. — Urkundlich
1484/85 ausgeführt im Auftrag Agnolo di Bardis für die Kapelle der
Bardi in S. Spirito zu Florenz. Wahrscheinlich 1825 von den Kirchen-
patronen an den Bilderhändler Fedele Acciaj verkauft.
Tempera, Pappelholz, h. 1,85, br. 1,80. — Erworben 1829 durch
Rumohr.
106A Bildnis einer jungen Frau. Im Profil nach links.
In rotem, ausgeschnittenem Kleide mit schwarzem Mieder-
einsatz, das reiche Haar von einer Perlenschnur durch-
flochten. Grund dunkle Wand mit Fensteröffnung, die auf
blauen Himmel blicken läßt.
Stammt aus dem PaK Medici.
Brustbild etwas unter Lebensgr. Tempera. Pappelholz, h. 0,475,
br. 0,35. — Erworben 1875 ^ Florenz.
106B Bildnis des Giuliano de' Medici. Im Profll nach
rechts. In grünschillerndem Unter- und rotem pelzgefüttertem
Oberkleide. Blauer Grund.
Vermutlich kurz vor dem Tode des Giuliano, Bruders des Lorenzo
Magnifico, gemalt, der, fünfundzwanzigjährig, am 26. April 1478 bei
der Verschwörung der Pazzi im Dome von Florenz ermordet wurde, —
Eine geringere Wiederholung in der Galerie zu Bergamo.
Brustbild. Tempera. Pappelholz, h. 0,54, br. 0,36. — Erworben
1878 aus dem Pal». Strozzi zu Florenz.
1124 Venus. Nackt, mit langem goldenem Haupthaar, in
der Stellung der mediceischen Venus verwandt, jedoch das
Haupt nach links geneigt, auf einer Steinplatte stehend.
Schwarzer Grund.
Verwandt der Venus in dem Bilde »GeburM der Venus« in den
Uffizien zu Florenz, das Sandro fUr die Villa Cosimos de' Medici zu
Castello malte und vielleicht eine Vorarbeit für dieses Bild. Auch
Lorenzo di Credi lieferte einen Entwurf (vgl. seine Venus in den
Uffizien). Nur ist die Florentiner Venus Botticellis mehr nach rechts
geneigt, schwebend, nicht stehend. Dementsprechend ist auch die
Haaranordnung eine andere.
Tempera. Leinwand, an den Seiten angestückt, h. 1,57, br. 0,68.
— Sammlung SoUy, 1821.
Botticelli. BourBe. ^I
Der hl. Sebastian. An einen Baumstamm gefesselt 1128
und von Pfeilen durchbohrt. Hintergrund Landschaft mit
den abziehenden Kriegsknechten.
Aus der fTüheren Zeit des Meisters, unter dem Einflufi Antonio
Pollaiuolos und Verrocchios. — Vermutlich das Bild des hl. Sebastian,
gemalt im Jahre 1473, das sich lange in S. Maria Maggiore zu Florenz
befand und wohl identisch mit dem Sebastian ist, den Botticelli nach
Vasari fHr den älteren Lorenzo de' Medici malte.
Tempera. Pappelholz, oben rund, h. 1,95, br. 0,75. — Sammlung
Solly, 182 1.
BotticellL Werkstatt des Sandro BotticeUi. Floren-
tinische Schule.
Verkündigung. Im Hintergrund eines Gemaches kniet 1117
zur Rechten Maria, ihr gegenüber der Engel Gabriel. Durch
eine Tür rechts Durchblick in das Schlafgemach Marias,
durch zwei andere Türen Ausblick in die Landschaft.
Tempera. Pappelholz, h. 1,06, br. 1,13. — Sammlung Solly, 1821.
Botticelli* Art des Sandro Botticelli. Florentinische
Schule.
Bildnis einer jungen Frau. Im Profil nach links, 81
mit blondem Haar. In dunkelblauem Unter- und rotem
Oberkleide. Dunkler Grund.
Galt irrtümlich als Büdnis der Lucrezia Tomabuoni, Mutter des
Lorenzo Magnifico.
Brustbild etwas unter Lebensgr. Tempera. Pappelholz, h. 0,39,
br. 0,25. — Erworben 1829 durch Rumohr.
BourBe. Esaias Bourfie. Holländische Schule. — Geb.
den 3. März 1631 zu Amsterdam, f auf See den 16. No-
vember 1672. Tätig in Amsterdam zwischen 1656 und
1672, in der Stellung eines »Adelborst« (Unteroffizier) zeit-
weilig auf Seereisen im Dienste der ostindischen Kompagnie.
Unter dem Einflüsse Rembrandts gebildet und vielleicht
eine Zeitlang in dessen Atelier.
Der Junge mit den Seifenblasen. Im Hofraum 912A
eines holländischen Hauses sitzt auf den Backsteinziegeln
des Bodens ein Junge, in der Rechten das Seifenbecken,
den Seifenblasen nachblickend, die er in die Luft ge-
sendet hat.
Früher dem Delfter Vermeer zugeschrieben. Im Suermondt-Museum
zu Aachen ein ähnliches, E. Bourfie 1656 bezeichnetes BUd desselben
42
Bourfie. Bouts.
Gegenstandes. Im Inventar von Bourfies Bruder von 1671 wird ein
Bild erwähnt: Ben belleblaesertge (Junge, der Seifenblasen macht)
darstellend. Vgl. Bode, Jahrb. d. k. pr. Ksts. XXVI, S. 205 f. —
Sammlungen Roos zu Amsterdam, 1820; Ch. Haas zu Amsterdam,
1824; W. Burger, 1869.
Leinwand, h. 0,61, br. 0,48. — Sammlung Suermondt, 1874.
Bouts. Dierick (Dirk) Bouts (Dirk van Haarlem). Nieder-
ländische Schule. — Geb. zu Haarlem vermutlich zwischen
141 o — 1420, t zu Löwen den 6. Mai 1475. Unter dem Ein-
fluße Aelberts van Ouwater (?), später Rogers van der
Weyden gebildet. Tätig zu Haarlem und vornehmlich zu
Löwen (daselbst schon vor 1448).
555 Der Prophet Elias in der Wüste. Der schlafend
am Boden liegende Elias wird von dem Engel, der Speise
und Trank neben ihn gestellt hat, geweckt. In der Felsen-
landschaft zur Rechten schreitet der Prophet gestärkt den
Bergen zu.
Dieses Gemälde sowie Nr. 539 und zwei Bilder in München
(»Abraham und Melchisedek« und »Mannalese«) bildeten, je zwei Über-
einander, die Innenseiten der Flügel eines Tript}'chons, dessen Mittel-
bild das Abendmahl darstellt und sich noch in der Peterskirche zu
Löwen befindet, für die 1467 der Altar gemalt war.
Eichenholz, h. 0,85, br. 0,69. — Erworben 1834 *us der Samm-
lung Bettendorf in Aachen.
555 A Christus im Hause Simons. In einem gepflasterten,
links offenen Saal sitzen hinter einem mit Speisen und Ge-
tränk besetzten Tische von links nach rechts Johannes,
Petrus, Simon und Christus. Dieser blickt segnend zu
Magdalena nieder, die seinen rechten Fuß mit Tränen netzt
und mit ihren Haaren trocknet. Rechts kniet ein Karmeliter-
mönch, der Stifter. Links im Hintergrund Ausblick in ein
weites Tal.
Von diesem Bild kommen mehrere geringere Wiederholungen vor
u. a. im Brüsseler Museum im Stil des Aelbert Bouts. — Ehemals im
Privatbesitze zu Mailand.
Eichenholz, h. 0,405, br. 0,61. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
555 B Christus am Kreuz. Zur Linken steht auf einem Erd-
hügel Maria, rechts Johannes, trauernd aufblickend. Vom
Felshügel, weiter zurück eine mit Büschen bestandene Höhe,
hinter der Tore und Türme einer Stadt (Brüssel) sichtbar
sind.
Bouts.
43
, Das Bild ist in dem Flügelbild eines Boutsnachfolgers (Nr. 543
unserer Galerie) kopiert. — Sammlung Fr. Lippmann, Wien 1870.
Eichenholz, h. 0,88, br. 0,71. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
Feier des Passahfestes. In einem Gemache sind um 559
einen viereckigen Tisch die sechs Mitglieder einer jüdischen
Familie bei der Feier des Passahmahles versammelt. Links
Ausblick in den Hof, durch dessen Tor ein junger Mann
eintritt.
Gegenstück von Nr. 533.
Eichenholz, h. 0,85, br. 0,69. — Erworben 1834 aus der Sammlung
Bettendorf in Aachen.
Maria in Anbetung. Die Hände zusammengelegt, ab- 545 B
wärts blickend. In hellviolettem Kleid und blauem Mantel.
Links ein turmartiger Bau. Im Grunde Landschaft mit
grüner Weide und einer Stadt in der Feme.
Fragment eines gröfieren Gemäldes, das die Geburt Christi dar-
stellte. — Stammt aus der 1803 aufgehobenen Abtei Salmannsweiler
(Salens) nnd kam dann zu einem Herrn von Jssel nach Freiburg i. B.,
der auch ein zweites Stück aus diesem Bilde, den hl. Joseph, besaß
(jetzt im Besitze des Herrn Noll in Frankfurt a. M.). Von ihm erwarb
unser Stück Appellationsgerichtsrat Baer, aus dessen Besitz es in die
Sammlung Hirscher aberging.
Kl. Halbfig. Eichenholz, h. 0,24, br. 0,145. — Erworben 1850
aus der Sammlung Hirscher zu Freiburg i. B.
Maria mit dem Kinde. Fast von vom gesehen, den 545C
Kopf ein wenig nach rechts geneigt, hält Maria mit beiden
Händen das Christkind, das spielend mit der rechten Hand
die große Zehe des rechten Fufies fafit. Die Madonna in
tiefblauem pelzbesetztem Gewand, Ärmeln aus Brokat und
rotem Kopftuch. Hintergrund Landschaft.
Eine schwächere Wiederholung mit abweichender Landschaft, aber
genau entsprechenden Mafien in der Galerie zu Sigmaringen.
Halbfig. in V3 Lebensgr. Eichenbolz, h. 0,28, br. 0.195. — Er-
worben 1896 aus Arezzo. — Eigentum des Kaiser Friedrich-
Muse ums -Vereins.
Bottts. Nachfolger des Dierick Bouts. Niederländische
Schule.
Christus am Kreuze mit Heiligen. Zunächst dem 545
Kreuze steht klagend links Maria, rechts Johannes. Neben
ihnen links ein Bischof, einen Schlüssel in der Rechten
44
Bouts. Brekelenkam.
haltend und einen Drachen unter seinem Fuße zertretend,,
rechts ein zweiter Bischof, in einem Buche lesend. Hinter-
grund hügelige Landschaft.
Diesem Bilde liegt das Originalwerk des Dirk Bouts der Sammlung
A. Thiem (Nr. 533 B) zugrunde. Doch sind die beiden Bischöfe hin-
zugefügt. Mittelsttick zu dem Flügelbild (Nr. 550).
Eichenholz, h. 0,71, br. 1,07. — Sammlung SoUy, 1821.
550 Die hhl. Agathe und Clara. In einer Landschaft
steht links die hl. Agathe, in der Rechten die Zange mit
einer ihrer Brüste, rechts die hl. Clara, sich auf einen
Bischofsstab stützend und in einem Buche lesend, das sie
mit der Rechten hält.
Fitigelbild zu Nr. 543.
Eichenholz, h. 0,72, br. 0,51. — Sammlung Solly, 1821.
Brekelenkam. Quieringh Gerritsz. Brekelenkam. Hol-
ländische Schule. — Geb. um 1620 zu Swammerdam unweit
Leiden, f in Leiden 1668. Tätig in Leiden, wo er 1648
als Meister in die Lucasgilde aufgenommen wird. Datierte
Bilder von 1652 — 1668.
796B Junge Frau mit ihrer Magd. Links sitzt eine junge
Frau mit dem Spinnrad am Fenster und blickt zu der von
rechts her eintretenden Magd auf, die ihr in einem Eimer
zwei tote Enten zeigt. Rückwärts hängt ein Käfig mit
einem Papagei, an der grauen Zimmerwand eine Gitarre.
Rechts ein JSimmelbett, davor ein Lehnstuhl.
Bez. am Gestell des Spinnrades:
c;b
'6^>
Aus der Sammlung M. Heckscher (Wien, später Berlin). Das Gegen-
stück kam aus derselben Sammlung in die Hamburger Kunsthalle.
Eichenholz, h. 0,45, br. 0,64. — Erworben aus dem NachlaB des
Herrn Heckscher. — Eig-entum des Kaiser Friedrich-Museums-
Vereins.
1290 Stilleben. Auf einem Tische Fische, Austern, eine
Zitrone, eine ziselierte Schüssel und ein Kupfereimer.
Bez: QJ^ j ^ g^y
Eichenholz, h. 0,38, br. 0,31. — Sammlung Suermondt, 1874.
Brescia. Breu.
45
Brescia. Schule von Brescia um 1530 — 1540.
Allegorische Darstellung von Krieg und Frieden. 176
Die Göidn des Friedens, zu Füßen einer Baumgruppe auf
der Erde sitzend, hält eine zerbrochene Fahne ins Feuer,
in dem schon andere Kriegswerkzeuge verbrennen. Rechts
der Gott des Krieges, das gezückte Schwert über einen
Altar haltend, von dem eine Flamme auflodert. Hinter-
grund Landschaft.
Kolorit und Typen sowie die Landschaft erinnern zum Teil an
Cariani, zum Teil an Romanino. Das rechts am Baum lehnende
Wappen ist das der Contarini (Venedig).
Leinwand, h. i,o8, br. 0,94. — Erworben 1841/42 in Italien.
BreiL Jörg (Georg) Breu, Brew oder Prcw. Zeichnet
sich mit dem Monogramm (siehe unten) oder auch Jörg
Prcw. Deutsche Schule (Augsburg). — Maler und Zeichner
für den Holzschnitt. Tätig schon 1501, zu Augsburg um
151 2 — 1530, t daselbst 1536. Wahrscheinlich unter dem
Einflüsse H. Burckmairs gebildet.
Maria mit dem Kind und zwei Heilige. In einer 597A
Landschaft mit bergiger Ferne hält Maria, die von zwei
Engeln gekrönt wird, sitzend das stehende Kind auf dem
Schöße. Rechts neben ihr sitzt die hl. Katharina, dazwischen
etwas weiter zurück die hl. Barbara. Im Vordergrunde rechts
bei einem Brunnen sieben Engel, die durch Zettel in den
Händen als Repräsentanten von Glaube, Liebe, Hoffnung
und der vier Kardinal tu genden bezeichnet sind. In den
Wolken erscheint Gott -Vater.
IfU
Bez. rechts am Brunnen:
Die beiden Wappen in dem Bild, offenbar von späterer Hand
hineingemalt, sind die des Christoph Haimer zu Reichenstein (15 17
bis 1571) und seiner Gattin Apollonia Pemerinn zu Rauchen-Schachen.
Der linke Streifen mit den Wappen und der Landschaft ist angesetzt
an Stelle eines Stückes der Öriginaltafel, auf dem vermutlich noch
zwei Heilige dargestellt waren.
Fichtenholz, h. 0,75, br. 0,52. — Erworben zwischen 1845 "^^ i^7*
^6 Bronzino.
Bronzino. Angclo di Cosimo di Mariano, gen. Bronzino.
Floren tinische Schule. — Geb. in Monticelli bei Florenz
um 1502, t zu Florenz den 23. November 1572. Zuerst
Schüler des RafEaellino del Garbo, dann des Jacopo da
Pontormo in Florenz; ausgebildet durch das Studium der
Werke Michelangelos. Tätig zu Florenz.
358 Bildnis eines jungen Mannes. Leicht nach links
gewendet und auf den Beschauer blickend. In grauschwarzer
Kleidung, auf einer Steinbank sitzend, in der Rechten einen
Brief. Grünlicher Grund.
Halbfig. Pappelholz, h. 0,86, br. 0,67. — Sammlung Solly, 182 1.
558A Bildnis des Ugolino Martelli. Sitzend, von vom
gesehen. In schwarzer Kleidung und schwarzem Barett, ein
blaugebundenes Buch (Bembo) mit der Linken auf sein Knie
stützend, während die Rechte auf der beim Anfange des
9. Gesanges aufgeschlagenen Ilias ruht. Hintergrund der
Hof des Palazzo Martelli zu Florenz mit der Statue des
David von Donatello.
Bez. auf der Kante der Tischplatte:
BRONZO TIOKENTINO
— Von Vasari erwähnt. — Ugolino Martelli (15 19 — 1592)1 Humanist,
Uterarisch tätig, in späteren Jahren Bischof zu Grandeves in Sttdfrank*
reich. — Der Hof des Palazzo Martelli zeigt noch heute die gleiche
Gestalt, nur befindet sich jetzt die Statue des David im Innern des
Hauses.
Kniestück. Pappelholz, h. 1,02, br. O185. — Erworben 1878 aus
dem Palo. Strozzi zu Florenz.
358B Bildnis der Eleonore von Toledo (f 17. Dez. 1562).
In jugendlichem Alter, von vorn gesehen. Mit Perlenschmuck
um den Hals, in den Ohren und auf dem goldgestickten
Gewände. Das Haar in ein Goldnetz gefaßt. Die auf der
Brüstung liegende Rechte hält ein Taschentuch. Hinter-
grund roter Vorhang.
Eleonore, Tochter Don Pedros von Toledo, Vizekönigs von Neapel,
verheiratet (seit 1539) mit Cosimo, dem ersten Grofiherzog von Toskana.
Brustbild. Pappelholz, h. 0,58, br. 0,42. — Erworben 1890 in
Florenz.
S. 2 Bildnis eines Jünglings. Etwas nach links gewendet
und auf den Beschauer blickend. In schwarzem Wamms,
über dem rechten Arm einen Mantel, auf dem kurzen Haar
338 A Angelo Bronzino
Bronzino. Brouwer. An
ein flaches dunkles Barett. Die Arme auf einen Tisch mit
grüner Decke legend, auf dem er mit beiden Händen ein
offenes Buch hält. Hintergrund bräunliche Zimmerwand.
Pappelholz, h. 0,74, br. 0,58. — Erworben im Florentiner Kunst-
handel.— Sammlung James Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
Brouwer. Adriaen Brouwer. Vlämische Schule. — Geb.
1605 oder 1606, wahrscheinlich zu Oudenaerde, begraben
in Antwerpen den i. Februar 1638. Schüler des Frans Hals
zu Haarlem, daselbst urkundlich 1626 und 1627, vorher zu
Amsterdam tätig; dann zu Antwerpen, wo er 1631 in die
Lucasgilde aufgenommen wurde, unter dem Einflüsse von
Rubens weiter ausgebildet. Seitdem tätig zu Antwerpen.
Die Toilette. Eine ältere Frau, nach links gewendet, 855 A
in schwarzem Kostüm und weißer Haube, ist vor einem
Spiegel beschäftigt, ihren breiten Kragen zusammenzustecken.
Dunkler Grund.
Hex. im Grunde rechts: V^ — In einer Folge der »sieben Tod-
sfinden« nach Brouwer als »Superbia« gestochen. — Eine Wiederholung
im städtischen Museum zu Koblenz.
Kl. Halbfig. Eichenholz, oval, h. 0,18, br. 0,135. — Sammlung
Suermondt, 1874.
Dünenlandschaft im Mondschein. Vom links eine 855B
Gruppe von drei Bauern; weiter zurück zwischen Bäumen
ein Dorf am Strande des Meeres, über dem der Mond sich
erhebt.
Bez. rechts unten: fDL — Sammlung Brentano in Frankfurt a. M.,
1871. '^
Eichenholz, h. 0,25, br. 0,34. — Sammlung Suermondt, 1874.
Singender Bauer. Nach rechts auf einem zum Stuhl 855 E
hergerichteten Faße sitzend. In der Rechten hält er die
Pfeife, in der etwas erhobenen Linken einen Krug, den
Kopf, singend mit weit aufgerissenem Mund, nach oben
gerichtet. Rechts vom ein Kohlenfeuer. Bräunlicher Grund.
Eichenholz, h. 0,19, br. 0,15. — Sammlung Suermondt, 1874.
Der Hirt am Wege. An einem sandigen Weg, der zu 85511
mehreren links zwischen hohen Bäumen versteckten Bauern-
hütten führt, sitzt ein Hirt und bläst auf der Schalmei;
^8 Brouwer. Brueghel.
neben ihm sein Hund, auf der anderen Seite des Weges
einige Schafe. Rechts Ausblick auf eine von den Dünen
begrenzte Wiese.
Bez. links an dem Sandhflgel: yV^
Eichenholz, h. 0,49, br. 0,82. — Erworben 1878 in Paris.
Brueghel. Jan Brueghel d. A., gen. de Fluweelen oder
Sammetbrueghel. Zeichnet sich ausnahmsweise auch Bniegel.
Vlämische Schule. — Maler und Radierer, geb. 1568 zu
Brüssel, f den 13. Januar 1625 ^^ Antwerpen. Sohn Pieter
Bruegels d. A., Schüler des älteren Peter Goetkint in Ant-
werpen. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Italien
(1593 — 1596) tätig zu Antwerpen.
678 Die Schmiede Vulcans (das Element des Feuers).
Vor den Ruinen eines gewölbten Baues stehen zur Linken
neben Vulcan, der einen Schild schmiedet, Venus und Amor.
Ringsumher Gesellen an der Arbeit, sowie Waffenstücke und
Prachtgerät aller Art. In der Feme ein feuerspeiender Berg.
Gehö^rt zu einer Folge von vier Bildern, die die Elemente dar-
stellen; die anderen drei kamen 1771 nach Holland. — Die drei Haupt-
figuren von Hendrik van Baien (geb. zu Antwerpen 1575, f da-
selbst 17. Juli 1632, tätig zu Antwerpen).
Eichenholz, h. 0,54, br. 0,93. — Königliche Schlösser.
678B Landschaft mit einem Feldweg. Auf einem am
Waldrand hinführenden Wege Wagen und Fußgänger.
Rechts steigt ein Kornfeld an.
Kupfer, oval, h. 0,10, br. 0,08. — Erworben 1902 aus dem Wiener
Kunsthandel als Geschenk.
688 A Stilleben. In einem glasierten Tongefäfi ein großer
Strauß von Gartenblumen. Auf der Tischplatte links ein
Blumenkranz, rechts ein Zweig Johannisbeeren. Dunkler
Grund.
Eichenholz, h. 0,64, br. 0,59. — Erworben 1862.
742 Das Paradies. Auf einem Wiesengrund und in den
Zweigen hoher Bäume allerlei Getier. In der Ferne Eva,
die Adam den Apfel reicht.
Die gleiche Darstellung im Museo dcl Prado zu Madrid, die dort
als Original gilt, ist nur eine alte Kopie.
Eichenholz, h. 0,59, br. 0,42. — Königliche Schlösser.
Bnieghel. Bniyn. /^g
Landschaft mit dem hl. Hubertus. In einer Wald- 765
lichtung kniet rechts der Heilige, von seinen Hunden um-
geben, vor dem Hirsch, in dessen Geweih das Kruzifix er-
scheint Rechts neben ihm sein Pferd.
Der hl. Hubertus ist von der Hand des Rubens. — Eine Original-
wiederholung im Museo del Prado zu Madrid, doch ist dort der
Hubertus von Brueghels eigener Hand. Eine kleinere, mannigfach ver-
änderte Wiederholung in der Pinakothek zu München, bez. BRUEGHEL
162 f; auch hier die Figuren von Brueghel selbst.
Eichenholz, h. 0,60, br. 0,90. — Königliche Schlösser.
Bniyii* Bartholomaeus (Barthel) Bruyn auch Bruin,
Bnuiy Bruen, Breun. Deutsche Schule (Köln). — Geb.
wahrscheinlich in Holland (HaarlemP) 1493, f in Köln
zwischen 1553 und 1557. Bildete sich nach dem Meister
des Todes Maria, später unter dem Einfluß italianisierender
Holländer (Scorel? Heemskerk?). Tätig zu Köln nachweis-
lich seit 15 15, 15 19 einer der »Vierundvierzig« der Maler-
zunft.
Bildnis des Johannes von Ryht, Bürgermeisters 588
von Köln (f 1533)- Von vorn gesehen. In pelzgefütterter,
zur Hälfte roter, zur Hälfte schwarzer Schaube und schwar-
zem Barett. In der Linken eine Papierrolle. Im dunkel-
grünen Grunde zwei Wappen.
Bez. oben: ANO 1525.
Brustbild. Eichenholz, oben geschweift, h. 0,61, br. 0,45. —
Sammlang Solly, 1821.
Maria mit dem Kinde. Vor einem gemusterten Vor- 639
hange sitzt zur Rechten Maria mit dem Kinde, das einen
links vor ihm knienden Herzog von Kleve segnet. Über
Maria halten zwei Engel eine Krone. Zur Linken Ausblick
aus dem Gemach in eine felsige Landschaft mit den hll. Mag-
dalena und Hieronymus als Büßern. Auf den Kissen auf
der Bank das Wappen von Kleve.
Aus der mittleren Zeit des Meisters (um 1528).
Eichenholz, h. 1,38, br. 1,16. — Königliche Schlösser.
Bildnis eines jüngeren Mannes. Bartlos, nach S. 20
rechts gewendet und ebendahin blickend. In dunkler Tracht
und schwarzer Mütze. In der Linken hält er die Hand-
schuhe, die Rechte liegt auf der Brüstung. Grüner Grund.
Über dem Kopf datiert 1 534. Gegenstück zu Nr. S. 2 1 . — G. P. Boyce
und Ch. Butler, London; Sammlung Heckscher, Berlin.
Ven. d. Gemälde. a
r
r
CQ Bruyn. Bugiardini. Buonfigli.
Halbfig. in Vi Lebensgr. Eichenholz, h. 0,40, br. 0,28. —
Sammlung james Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
S. 21 Bildnis einer jüngeren Frau. Nach links
gewendet, in der Rechten eine Nelke haltend. In
farbiger Tracht mit großer, weißer Mütze. Grüner
Grund.
Datiert 1534. Gegenstück von No. S. 20. — Charles
Butler, London; Sammlung Heckschcr, Berlin. ^ g
Halbfig. in V» Lebensgr. Eichenholz, h. 0,40, br. 0,28. — ■ *•
Sammlung james Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
Bugiardini. Giuliano Bugiardini. Zeichnet sich ^_^
auf seinen Bildern Julianus Florentinus (nach ^3^
seinem Vater Giuliano di Piero genannt). Floren-
tinische Schule. — Geb. in einer Vorstadt von
Florenz den 29. Januar 1475, t 25U Florenz den
16. Februar 1554. Schüler Domenico Ghirlandaios
und Mariotto Albertinellis, eine Zeitlang Gehilfe ^^
Michelangelos. Tätig vornehmlich in Florenz, ^J
einige Zeit auch in Rom (1508) und Bologna ^^
(zwischen 1526 und 1530).
283 Maria das Kind verehrend und Heilige.
Maria verehrt kniend das vor ihr auf dem Boden ^
sitzende Kind. Links steht der Apostel Philippus,
rechts Joseph; weiter vorn kniet links Johannes der
Evangelist, rechts der hl. Hieronymus. Oben ein
schwebender Engel mit einem Spruchband (Gloria
in excelsis deo). Hintergrund Landschaft.
Bez. unten in der Mitte wie nebenstehend.
Pappelholz, h. 2,10, br. 1,72. — Sammlung Solly, 1821.
Buonfigli. Benedetto Buonfigli. Umbrische
Schule. — Geb. vermutlich in Perugia um 1420,
t ebenda den 8. Juli 1496. Unter dem Einflüsse
Domenico Venezianos, Piero della P'rancescas und
Benozzo Gozzolis weiter ausgebildet. Tätig in
Perugia (seit 1453 nachweisbar).
137A Maria mit dem Kinde. Auf einem reich
verzierten Throne sitzt Maria, auf dem Schöße das
nackte Kind, das in der Linken die Weltkugel
emporhält und mit der Rechten segnet. Rechts
O
Buonfigli. Burgkmair. ej
und links je ein verehrender Engel; dahinter eine Mauer,
über die Baumwipfel emporragen. Goldgrund.
Der Meister zeigt sich in diesem Bildchen besonders von Benozzo
Gozzoli beeinflußt — Ehemals in Perugia.
Tempera. Pappelholz, h. 0,27, br. 0,21, — Erworben 1887 als
Geschenk.
Burglunair« Hans Burgkmair. Deutsche Schule (Augs-
burg). — Maler und Zeichner für den Holzschnitt, geb. 1473
zu Augsburg, f daselbst 1531. Sohn und Schüler des Thoman
Burgkmair, in jungen Jahren vielleicht bei Schongau er in
Kolmar, weiter ausgebildet unter dem Einflüsse der vene-
tianischen Malerei. Tätig zu Augsburg (daselbst 1498 in
die Malerzunft aufgenommen).
Der hl. Ulrich, Schutzpatron von Augsburg. Nach 569
rechts gewendet und nach oben blickend. In bischöflichem
Ornat, in der Linken einen Fisch haltend. Hintergrund
Landschaft.
Gegenstück zu Nr. 572. — Aus der späteren Zeit des Meisters (um 1 520).
Fichtenholz, h. 1,04, br. 0,40. — Erworben 1843 aus der Samm-
lui^g Reimer zu Berlin.
Die hl. Barbara. Nach links gewendet. In reichen 572
Gewändern, in der Rechten den Kelch, in der Linken die
Palme. Hintergrund gebirgige Landschaft.
Gegenstück von Nr. 569.
Fichtenholz, h. 1,04, br. 0,40. — Erworben 1843 ^"^ ^^^ Sammlung
Reimer zu Berlin.
Heilige Familie. In der Ruine eines Renaissance- 584
baues sitzt Maria mit dem Kinde, dem rechts Joseph eine
Weintraube reicht. Im Mittelgrunde der Berglandschaft
die Verkündigung an die Hirten.
io.BVRCKMMR
PWGFBAT.IN-
AVCVSTA.-
Bez. unter dem Kapit&l des Pfeilers: R.EGIA.*
4*
52 Burgkmair. Byzantinische und Byzantinisch-Russische Schule.
Maria kl., fast ganze Figur. Lindenholz, h. 0,45, br. 0,33. — Er-
worben 1843 aus der Sammlung Reimer zu Berlin.
Byzantinische Schule des 15. Jahrhunderts.
1048 Maria mit dem Kinde. Maria hält im rechten Arm
das bekleidete Kind, das mit der Rechten segnet und in
seiner Linken die Weltkugel hält. Goldgrund.
Vielleicht in Italien (Venedig?) von einem byzantinischen Künstler
gemalt.
Maria Halbüg. Pappelholz, h. 0,65, br. 0,51. — Sammlung Solly,
1821. — Aufgestellt in der Abteilung der altchristl. Bild-
werke.
Byzantinische Schule des 15. Jahrhunderts.
1051 Maria mit dem Kinde. Maria, das Haupt nach links
geneigt, hält auf ihrem rechten Arme das Kind, das, in der
Linken eine Schriftrolle, die Rechte segnend erhebt. Gold-
grund mit dem Monogramm Christi und Mariae.
Maria Halbfig. Pappelholz, h. 0,21, br. 0,17. — Sammlung SoUy,
1821. — Aufgestellt in der Abteilung der altchristlichen
Bildwerke.
Byzantinische Schule des 16. Jahrhunderts (Greta).
1051A Triptychon. Mittelstück: Christus thronend zwischen
Johannes d. T. und Maria als Fürsprecher, mit segnender
Rechter, in der Linken ein offenes Buch mit der Aufschrift:
Ich bin das Licht der Welt. (Deesis.) — Linker Flügel:
Drei Kirchenväter Gregor von Nazianz, Johannes Chryso-
stomus und Basilius der Große. Goldgrund. — Rechter
Flügel: Der hl. Bischof Nicolaus und die hl. Märtyrer Georg
und Demetrius. Goldgrund.
Pappelholz, Mitte h. 0,245, br. 0,23, Flügel h. 0,245, br. o,x2. —
Aus der königl. Kunstkammer. — Aufgestellt in der Abteilung
der altchristlichen Bildwerke.
Byzantinisch-Russische Schule des 17. Jahrhunderts.
1061 Mittelstück und Flügel eines Triptychons. Das
Leben der Maria. Mittelstück. Maria mit dem Kind
in der Glorie, von Engel- und Heiligenchören umgeben.
Hintergrund das himmlische Jerusalem. Goldgrund mit
russischen Inschriften. (Illustration zu: Über dich freuet
sich . . . die ganze Schöpfung.) — Linker Flügel: Vier Dar-
stellungen : Begegnung Joachims und Annas vor der goldenen
Byzantinisch-Russische Schule. Calcar. Calderari. Cambiaso. c?
Pforte; Geburt Maria; Maria Tcmpelgang und Aufent-
halt im Tempel, wo sie von Engeln gespeist wird ; Tod der
Maria, deren Seele Christus in Empfang nimmt. — Gold-
grund mit russischen Inschriften.
Lindenholz, jedes Bild h. 0,15, br. 0,11. — Erworben vor 1830.
— Aufgestellt in der Abteilung der altchristlichen Bild-
werke.
Calcar. Johannes Stephan (oder Stevens) von Calcar,
gen. Giovanni da Calcar.- Venetianische Schule. — Maler
und Zeichner für den Holzschnitt, geb. zu Calcar (Herzog-
tum Kleve) um 1499, f zu Neapel 1546. Schüler Tizians,
tätig vornehmlich in Venedig (wohl schon vor 1536) und
später in Neapel.
Bildnis eines Mannes. Nach rechts gewendet und 190
und auf den Beschauer blickend. In schwarzem Rock mit
braunen Ärmeln, die Linke am Degengriff, den rechten Arm
auf ein Gesims gestützt. Unter dem Bogen einer antiken
Ruine stehend.
Bez. unten links: AETATIS. 23. A. 1536 (die letzte Ziffer undeut-
lich geworden, könnte auch 3 oder 5 sein). — Von derselben Hand
wie das Porträt im Louvre, das schon in dem alten Inventar von Bailly
(1709 — 17 10) als Werk des Calcar bezeichnet ist.
Kniefig. Leinwand, h. 1,06, br. 0,88. — Königliche Schlösser.
Calderari. Giovanni Maria Zaffoni, gen. Calderari. Nach
seinem Geburtsort auch Giovanni Maria da Pordenone
genannt. Venetianische Schule. — Geburts- und Todes-
jahr unbekannt. Nachahmer des Giovanni Antonio Pordenone.
Tätig um 1534 — 1564, vornehmlich in Pordenone und Um-
gegend.
Calderari? Bildnis eines jungen Mannes. Ein 158
Ballschläger, in der Linken das Schlagholz haltend, stützt
die Rechte, in der er den Ball hält, auf die Schulter eines
Knaben, der ihm den Gurt nestelt. Rechts Ausblick auf das
Stadthaus und die Loggia von Udine.
Kniefig. Leinwand, h. 1,03, br. 1,17. — Sammlung Solly, 1821.
Caliari. S. Veronese.
Cambiaso. Luca Cambiaso, auch Luchetto da Genova
und Cangiaso genannt. Schule von Genua. — Geb. zu
Moneglia bei Genua den 18. Okt. 1527, f zu Madrid um
c^ Gunbiaso. Campafta. Canaletto.
1585. Schüler seines Vaters Giovanni Cambiaso, tätig in
Genua und Madrid.
358 Caritas. Eine kniende, nach links gewendete Frau
nährt ein Kind, während zwei andere Kinder von beiden
Seiten sich an sie schmiegen. Hintergrund Laubwerk.
Eine Kopie von der Hand B. Strozzis im Pal«. Brignole zu Genua.
Leinwand, h. 1,37, br. 1,07. — Einzelner Ankauf aus der Samm-
lung Giustiniani vor 1815.
Campafia. Pedro Campana, als Vlame Peeter de Kem-
peneer gen. Zeichnet sich zumeist Petrus Campaniensis
(einmal Petrus Kempener). Spanische Schule. — Bau-
meister, Bildhauer und Maler, geb. um 1490 vermutlich zu
Brüssel, f daselbst 1588. Bei längerem Aufenthalt in Rom
(um und nach 1530) durch das Studium Raphaels und
Michelangelos ausgebildet; tätig vornehmlich in Sevilla
(1538 — 1562(?)), zeitweilig in Cordoba und anderen Städten
Andalusiens, dann (seit 1562) in Brüssel.
409 Maria mit dem Kinde. Maria reicht dem in ihrem
linken Arm ruhenden Kinde, zu dem sie ernst hernieder-
blickt, die Brust. Dunkler Grund.
Maria Halbfig^. Eichenholz, h. 0,71, br. 0,54. — Erworben 1835
in Paris aus der Sammlung Mathieu de Favier.
Canaletto. Bernardo Beiotto seltener Bellotto, gen. Cana-
letto. Venetianische Schule. — Landschafts- und Architek-
turmaler, auch Radierer, geb. zu Venedig den 30. Januar 1720,
f zu Warschau den 17. Okt. 1780. Schüler seines Oheims
Antonio da Canale, von dem er den Beinamen annahm.
Tätig in Venedig, Rom, Ober-Italien (bis gegen 1745); als-
dann in München (um 1745), in Dresden (1747 — 1758, dann
1762 — 1768), in Wien (1758 — 1760) und in Warschau
(1762, seit 1768 als Hofmaler König Stanislaus* IL von
Polen).
503B Der Marktplatz zu Pirna. Ansicht des Marktes mit
Blick in die Kirch- und Schlofigasse. Zur Linken das Rat-
haus, weiter zurück die gotische Kirche. Rechts im Grunde
der Sonnenstein. Der Platz ist von zahlreichen Figuren belebt.
Bez. links unten:
B.B. DE. CANALETTO. FEC.
Cauüeito. Cano. Cappelle, jg
GegenstUcli lu Nr. S03C (s. die Bemerkung daselbM).
Leinwand, h. 0,46, br. 0,78, ^ Erworben 1878 von Unterstaats-
sekretiU von Gniner in Beilin.
Das Obertor von Pirna. Durch das in der Mitte be- M3C
Endliche Tor Blick in die Stadt. Im Mittelgründe die
gotische Kirche; weiter vom die Stadtmauern, welche sich
nach rechts zur Feste Sonnenstein hinaufziehen. Im Vorder-
grunde die von einigen Figuren belebte Landstraße.
GegengtUck von Nr. 503B. — Dieselben Ansichten von Pirna, in
fTüQerem Ma8«ab, in der Galerie zu Dresden.
LeiDwand, h. 0,47, br. 0,78. — Erworben 1881 in Dresden.
Cano. Alonso Cano. Spanische Schule (Granada und
Madrid). — Maler und Bildschnitzer, geb. zu Granada den
19. März 1601, t daselbst den 3. Okt. röö?. Schüler Fran-
cisco Pachecos, Juan de Castillos und des Bildhauers Juan
Martinez Montaftez zu Sevilla. Tätig zu Sevilla (bis 1637),
Madrid (1637—1651) und schließlich Granada.
Die hl. Agnes. Als Märtyrerin, mit der Palme in der 4UB
Linken, nach links blickend, an einem Postam entstehend, auf
dem das Lamm ruht. Hellgrauer Grund.
Bei. rechts an dem Postament mit dem aus »ALO(NSO)« und
»CANO« gebildeten Monogramm:
Aus der frühen Zeit des Meisters.
Halbtig. Leinwand, h. 1,11, br. o,i
Sammlung des Marschalls Soull.
1852
Cappelle. Jan van de Cappelle. Holländische Schule. —
Maler von Marinen und Winterlandschaften, auch Radierer,
geb. 1624 oder 1625 zu Amsterdam, begraben ebenda den
22. Dezember rö?^. Schüler des Simon de Vlieger. Tätig
2U Amsterdam.
c6 Cappelle. Caravag'gio.
875 A Stille See. Auf der sonnenbeschienenen ruhigen Meeres-
fläche liegen mehrere Fischerboote. Vorn links am Strande
mehrere Fischer, rechts eine schmale Landzunge mit einigen
Hütten.
Bez. am Boote links:
tyct^f,
tu
Leinwand, h. 0,45, br. 0,71. — Erworben 1876 aus der Sammluni^
von Lipproann-Lifiingen, Wien.
Caravaggio. Michelangelo Merisi (Amerighi, Amerigi),
gen. Caravaggio. Römische Schule. — Geb. zu Caravaggio
um 1569, t zu Porto d'Ercole 1609. In Rom Gehilfe des
Cavaliere d'Arpino. Tätig in Mailand (vor 1592), vor-
nehmlich in Rom (1592 — 1606), alsdann in Neapel, Malta und
Sizilien (1606 — 1609). Haupt der »naturalistischen« Schule.
353 Grablegung Christi. Johannes und Joseph von Ari-
mathia tragen den Leichnam Christi, dessen herabhängende
Linke den Boden streift, zur Bestattung. Joseph hat den
Oberkörper vom Rücken her erfaßt, während Johannes die
Beine hält; Magdalena, zwischen beiden sich niederbeugend,
küßt die rechte Hand Christi. Hintergrund Landschaft mit
dem Kalvarienberg zur Rechten.
Aus der späteren Zeit des Meisters.
Leinwand, h. 2,80, br. 2,11. — Sammlung Giustiniani, 18 15.
354 Brustbild eines Mannes. Nach links aufblickend,
mit Vollbart, in schwarzem Kleide. Dunkler Grund.
Brustbild. Leinwand, h. 0,75, br. 0,62. — Sammlung Giustiniani, 181 5.
356 Brustbild einer jungen Frau (angeblich eifter römi-
schen Courtisane, Namens Phyllis). Den Kopf etwas nach
links gewendet und auf den Beschauer blickend. Mit hoher
Haarfrisur. Mit der Rechten Orangeblüten an das Mieder
steckend. Schwarzer Grund.
Aus der späteren Zeit des Meisters.
Brustbild. Leinwand, h.0,66, br. 0,53. — Sammlung Giustiniani, 18 1 5.
365 Der hl. Matthaeus. Der Evangelist sitzt mit überein-
ander geschlagenen Beinen auf einem Stuhle, das Evan-
gelium in ein Buch schreibend, das er mit der Linken auf
den Schenkel stützt. Ein Engel mit ausgebreiteten Flügeln,
rechts neben ihm stehend, führt ihm dabei die Hand.
Dunkler Grund.
ir-
C-iavaggio. Cariani. 57
Das Bild, fllr die Kirche S. Luigi de' Francesi zu Rom gemalt,
aber der vulgären Gestalt und Haltung des Apostels wegen aus der
Kirche verwiesen, ging in den Besitz des Marchese Vincenzo Giustini-
ani Aber.
Leinwand, h. 2,32, br. 1,83. — Sammlung Giustiniani, 18 15.
Amor als Sieger. Der geflügelte Amor, Pfeil und 369
Bogen in der Rechten, stützt stehend das linke Bein auf
einen Sitz. Am Boden und auf dem Sitz verstreut Waffen,
Musikinstrumente und andere Attribute der irdischen Macht,
der Wissenschaften und Künste. Schwarzer Grund.
Erwähnt bei Bellori, Vite de' pittori etc. S. 1 23 als >amore vincitore«.
Leinwand, h. 1,54, br. 1,10. — Sammlung Giustiniani, 18 15.
Himmlische und irdische Liebe. Ein geharnischter 381
geflügelter Genius überwindet, den Blitzstrahl in der Rechten,
den rechts zu Boden gestreckten Amor. Ganz links zu
Füflen des Genius Pluto. Schwarzer Grund.
Bei Baglione, Vite de' pittori etc. S. 1 29 erwähnt als >die irdische und
die himmlische Liebe«.
Leinwand, h. 1,79, br. 1,18. — Sammlung Giustiniani, 18 15.
CarianL Giovanni Busi oder de' Busi, gen. Cariani.
Schule von Bergamo. — Geb. zwischen 1480 und 1490 in
Fuipiano (bei Bergamo), Todesdatum unbekannt (urkund-
lich 1547 noch am Leben). Unter dem Einflüsse Bellinis,
Palma Vecchios und Giorgiones ausgebildet. Tätig in Ve-
nedig (schon 1 509) und vornehmlich in Bergamo seit etwa 1 520.
Junge Frau in reicher Landschaft. Auf blumigem 185
Rasen liegt eine junge Frau, in rotem Gewand und blickt
über die nackte rechte Schulter auf den Beschauer. Links
neben ihr ein weifler Schoßhund. Am Fluß uf er im Mittel-
grunde rechts vier orientalische Reiter. Weiter zurück eine
befestigte Stadt und eine Burg. In der Ferne entlad sich
ein Gewitter über einer Ortschaft, die in Flammen steht.
Der Stoff zu dieser Darstellung ist wahrscheinlich einem mittel-
alterlichen Roman in der Art des 'Roman de la Rose' entnommen (Merlin).
Das Bild, ehemals Giorgione, dann Morto da Feltre zugeschrieben, gehört
nach dem Typus der Frau und der malerischen Behandlung dem Cariani.
Leinwand auf Holz, h. 0,74, br. 0,94. — Königliche Schlösser.
Bildnis eines jungen Mannes. Von vom gesehen, den 188
Kopf etwas nach rechts gewendet und auf den Beschauer
blickend. In schwarzer Kleidung und schwarzem Barett. In
der Linken eine Papierrolle, die Rechte auf einen Stein ge-
cg Cariani. Carpaccio.
legt, dessen Vorderseite das Relief eines bärtigen männlichen
Kopfes zeigt. Im Hintergrunde links durch ein Fenster Aus-
blick ins Freie.
Halbdg. etwas unter Lcbensgr. Leinwand, h. 0,59, br. 0,51. —
Sammlung Solly, 1821.
Carpaccio. Vittore Carpaccio (eigentlich Scarpazza).
Zeichnet sich Carpatius, Charpatius oder ähnlich (auch mit
dem Zusatz Venetus). Venetianische Schule. — Geb. in
Venedig um 1455, f daselbst zwischen 1525 und 1526. Schüler
des Lazzaro Bastiani. Tätig in Venedig. 1507 als Gehilfe
Giovanni Bellinis im Dogenpalast beschäftigt.
14 Maria mit dem Kind und zwei Heilige. Maria hält
das Kind, das die Hände auf der Brust kreuzt und zu ihr
aufblickt, auf dem Schöße. Links ein älterer Heiliger,
rechts eine Heilige. Hintergrund gebirgige Landschaft.
Die Autorschaft Vittore Carpaccios ist wohl mit Unrecht bestritten.
Wurde auch dem Pietro Carpaccio zug-eschrieben.
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,74, br. 1,1 1. —
Sammlung SoUy, 182 1.
23 Einsegnung des hl. Stephanus. Petrus, zur Rechten
auf der Freitreppe eines Palastes stehend, weiht Stephanus
und sechs andere Jünglinge, die vor ihm knieen, zu Dia-
konen. Hinter Petrus vier andere Apostel. Vorn zu beiden
Seiten Gruppen von Zuschauern. Neben den knieenden
Diakonen vier Frauen in südslavischer und Männer in
orientalischer Tracht. Auf der Palasttreppe im Vorder-
grunde rechts ein sitzender Pilger, links neben ihm eine
Alte und ein Kind, das mit einem Hunde spielt. Im
Hintergrunde rechts bis zum Meer die Festungsmauem der
Stadt, links ein burggekrönter Berg.
Bez. rechts unten auf einem Blatt wie nebenstehend. — Gehört zu
einer Folge von fünf für die Scuola di S. Stefano zu Venedig aus-
geführten Gemälden aus der Geschichte des hl. Stephanus, von denen
sich je eins von der Hand Carpaccios jetzt in Stuttgart (Galerie), Paris
(Louvre) und Mailand (Brera) befindet. Das zu der Folge gehörige,
P. F. Bissolo zugeschriebene Triptychon mit den Figuren von drei HeiligeDf
in der Brera zu Mailand. Unser Bild kam nach der Aufhebung der
Scuola di S. Stefano (um 1806) in die Sammlung David Weberin Venedig
(Moschini, Guida di Venezia, 181 5), aus der es später in den Besitz
Solly's gelangte.
Leinwand, h. 1,48, br. 2,31. — Sammlung Solly, 182 1.
Carpaccio. Carracci.
59
Grable
Tisch mit
gung Christi. Im Vordergrunde ruht auf einem 23 A
Marmoruntersatz der Leichnam Christi. Weiter
zurück sitzt an einen Baum gelehnt
ein Greis mit nacktem Oberkörper,
den Kopf in die linke Hand
stützend. Links im Hintergrunde
sind drei Männer in orientalischer
Trachtbeschäftigt, dieGrabeshöhle
zu öffnen und die Vorbereitung
zum Waschen des Leichnams zu
treffen. Rechts im Mittelgrunde die
Gruppe der Angehörigen: Maria
ohnmächtig zusammengesunken,
von einer Frau gestützt; vor ihnen
PI Johannes, sein Haupt mit dem
Mantel verhüllend. Im Grunde
^ rechts Magdalena. Auf der Straße,
1^^ die sich zu einem See mit bergi-
^^ ^ gen Ufern hinabzieht, und auf
^^ yi dem Wege nach Golgatha Wan-
J derer und Reiter in orientalischen
^ / Trachten. In den Felsen des
Lm^ l Mittelgrundes halb zerstörte und
* ' geöffnete Gräber, den Boden be-
decken Schädel und Skelette.
»^y / Auf der Höhe des Felsens
J^ I Flöte blasender Hirt und
K^ I sitzender Mann.
I^j I Auf dem Sockel des Tisches die
falsche, aber alte Bezeichnung: Andreas
Mantinea. f. Als Mantegna beschrieben
im Katalog der Sammlung Canonici zu
Ferrara (1627). I^ic Darstellung ist
angeregt namentlich durch die Stelle
bei Matth. 27,52. — Aus der späteren
Zeit des Meisters.
^
ein
ein
Leinwand, h. 1,45, br. 1,85- — Erworben 1905. — Eigentum
des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins.
CairaccL Agostino Carracci. Schule von Bologna. —
Maler und Kupferstecher, geb. zu Bologna den 15. August
1557, t 2U Parma den 22. März 1602. Schüler der ein-
6o Carracci.
heimischen Manieristen und seines Vetters Lodovico Car-
racci, dann durch Studien vor allem nach den Venetianem
und Correggio weiter gebildet. Tätig in Bologna, Parma
(1581 und in den letzten Lebensjahren), Venedig (1581 und
längere Zeit seit 1589) und Rom (1597 — iS99)'
372A Bildnis der Johanna Parolini-Guicciardini. Von
vorn gesehen. In einem Lehnstuhle sitzend, in grauem Ober-
kleide mit Spitzenkragen und braunem Kopfschleier, in der
Rechten ein Buch, die Linke auf die Lehne gestützt. Wein-
roter Grund.
Rechts oben die Inschrift: Hann^e parolinä GvicciARDiNiB Iuagi-
NEM AvGVST. Carrativs Pinxit Anno 1 598. — Früher in der Galerie
Festetics, dann Sterne zu Wien.
Kniestück. Leinwand, h. 0,95, br. 0,76. — Erworben 1882 in Wien.
CarraccL Annibale Carracci. Schule von Bologna. —
Maler und Kupferstecher, getauft zu Bologna den 3. November
1560, t zu Rom den 15. oder 16. Juli 1609. Anfe^ngs
Schüler seines Vetters Lodovico Carracci zu Bologna, dann
durch Studien nach Correggio in Parma (seit 1580), nach
den Venetianern, besonders nach Paolo Veronese, endlich
in Rom nach Michelangelo und Raphael ausgebildet. Tätig
in Bologna und später vornehmlich in Rom (1596 — 1609).
Mit Lodovico und Agostino Begründer der »Accademia
degli Incamminati« zu Bologna.
364 Christus am Kreuz. Am Fuße des Kreuzes die ohn-
mächtig zusammengesunkene Maria, von einer Frau ge-
stützt, und die klagende Magdalena. Links Johannes hinter
einer Er d welle am Boden liegend, mit gefalteten Händen.
Hintergrund Landschaft in Abendstimmung. In der Feme
abziehende Reiter.
Bez. unten rechts: [ANNIBAL CAR ATfVß 71 ^^^
unten links auf einem Blättchen: | ]V| ^X'Cllir
Leinwand, h. 0,32, br. 0,22. — Sammlung Giustiniani, 18 15.
Carracci. Cairefio. Catena. 6l
Römische Landschaft. In der Mitte eine Burg, zu der 372
eine steinerne Brücke über einen von Kähnen belebten Fluß
führt. Vom links im Schatten einer Baumgruppe ein musi-
zierendes Paar.
Aus der späten römischen Zeit des Meisters.
Lemwandi h. 0,80, br. 1,43. — Einzelner Ankauf aus der Samm-
lung Giustiniani vor 181 5. *
Carrefio. Don Jaan Carreiio de Miranda. Spanische
Schule (Madrid). — Geb. zu Avil^z in Asturien den 25. März
16 14, f zu Madrid im September 1685. Schüler des Pedro
de las Cuevas und des Bartolom^ Roman zu Madrid, unter
dem £inilusse von Velazquez, Rubens und besonders von
A. van Dyck ausgebildet. Tätig vornehmlich t zu Madrid,
kurze Zeit zu Toledo.
Bildnis König Karls II. von Spanien (1661 407
bis 1700). Als Knabe, in schwarzer Hoftracht, mit langem
blondem Haar, nach rechts gewendet, neben einem von
Bronzelöwen getragenen Tische stehend, auf den er die
Hand mit dem Hute stützt. An der Wand zwei Spiegel, in
denen die bilderbehängten Wände Widerscheinen.
Bez. rechts über dem Tisch: AETAT. SüAE XII ANN., und auf
dem Sockel des Tischfufies wie umstehend. Der Meister zeichnet
sich als Pictor Regius et Cubicularius, d. h. Königlicher Maler und
K&mmerer. — Eine Wiederholung des Bildes, jedoch ohne Be-
zeichnung, im Museo del Prado zu Madrid; eine andere befand sich
in der Sammlung des Prinzen Pierre de Bourbon, eine dritte, etwas
Tertndert, unter dem Namen Murillo in der ehemaligen Sammlung
Molinari in Mailand.
Leinwand, h. 2,05, br. 1,42. — Erworben 1836 als Geschenk des
Freiherm von Werther, damaligen Preußischen Gesandten zu Paris.
CarmccL S. Pontormo.
Catena« Vincenzo di Biagio, gen. Catena. Venetianische
Schale. — Geb. zu Venedig, Geburtsdatum unbekannt,
t daselbst Dezember 1531. Unter dem Einflüsse Gio. Bellinis
ausgebildet. Tätig zu Venedig (1495 erste urkundliche Er-
wähnung).
Maria mit dem Kind und vier Heilige. Maria verehrt 19
das auf ihrem Schöße schlafende Kind. Links Joseph und
Johannes der Täufer; rechts Antonius von Padua, den Stifter
empfehlend, und Katharina. Schwarzer Grund.
52 Catena.
Halbflg. etwas unter Lebensgr.,
der Stifter Brustbild. Leinwand,
h, 0,87, br. 1,52. — Sammlung
Solly, 1821:
32 Bildnis des Grafen
Raimund Fugger. Von
vom gesehen, leicht nach
rechts gewendet. Mit blon-
dem Vollbart, in dunklem,
seidenem Wams, mit Sam-
metschaube und schwarzem
Barett. Die Rechte spre-
chend erhoben, die Linke am
Gürtel. Hellgrauer Grund.
Wahrscheinlich das Bildnis,
das sich nach Vasari im Fon-
daco de' Tedeschi befand, wo
sich Raimund Fugger (1489 bis
1535)1 ^in Glied der bekannten
Augsburger Bankierfamilie, als
einer der angesehensten deut-
schen Kaufleute authielt 1530
von Karl V. in den Grafenstand
erhoben, war er der Begründer
der (älteren) Raimundus- Linie
des Hauses.
Halbfig. Leinwand, h. 0,75,
br. 0,63. — Erworben 1841.
S. 7 Junge Venezianerin
als Magdalena. Etwas
nach links blickend, die
linke Schulter entblöfit, über
der rechten ein blaues Ge-
wand; mit langem, dunkel-
blondem Haar, das in einem
Netz auf die Schulter fällt.
In der (nicht sichtbaren)
Linken ein zierliches Gefäß
vor sich haltend. Grauer
Grund.
Brustbild etwas unter Le-
bensgr. Pappelholz, h. 0,33,
Om
Catena. Ccrezo. Cerquozzi. 6^
br. 0,26. — Erworben im Florentiner Kunsthandel. — Sammlung
James Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
Bildnis einer jungen Frau. Nach rechts gewendet S. 8
und ebendahin blickend. In weifiseidenem, gemustertem
Kleid mit viereckigem Ausschnitt. Das blonde Haar in einem
hellen Kopftuch auf die Schulter fallend. Schwärzlicher
Grund.
In der Stickerei am Ausschnitt wiederholen sich verschlungen die
eing^estickten Buchstaben M C oder C M, die wohl den Namen der
Dargestellten andeuten. Die Autorschaft Catenas ist bestritten, die Be-
stimmung als Jacopo de' Barbari ergibt sich schon aus dem späten
Costttm als irrtümlich.
Brustbild in 2/3 Lebensgr. Pappelholz, h. 0,40, br. 0,31. — Erworben
im Pariser Kunsthandel. — Sammlung James Simon. Vgl. Katalog
dieser Sammlung.
Cerezo« Mateo Cerezo. Spanische Schule (Madrid). —
Geb. zu Burgos 1635, f zu Madrid 1675. Schüler seines
Vaters Mateo und Juan Carrenos de Miranda in Madrid,
unter dem Einflüsse Murillos und van Dycks ausgebildet.
Tätig vornehmlich zu Madrid, zeitweilig in Burgos, Valla-
dolid und Valencia.
Christus am Kreuze. Den Blick flehend nach oben 408B
gewendet. Hintergrund düstere Landschaft; mit schwerem
Gewölk und Abendrot.
Leinwand, h. 2,06, br. 1,62. — Sammlung Suermondt, 1874.
Cerqaozzi. Michelangelo Cerquozzi gen. Michelangelo
delle Battaglie oder Bambocciate. Römische Schule. —
Schlachten-, Genre- und Stillebenmaler, auch Radierer, geb.
zu Rom den 2. Februar 1602, f daselbst den 6. April 1660.
Schüler des Cavaliere d'Arpino und P. P. Bonzis, aus-
gebildet unter dem Einflüsse Pieters de Laer. Tätig zu Rom.
Auszug eines Papstes aus Rom. Der Zug von Reitern 443
und Wagen, von der Leibwache der Schweizer und von
Mönchen in Prozession gebildet, bewegt sich im Bogen der
Porta S. Paolo zu, neben der sich die Cestiuspyramide erhebt.
Im Vordergrunde Karrossen, Schweizer, Mönche, Bettler,
Verkäufer, sich balgende Kinder. Im Mittelgrunde rechts
die Basilika S. Paolo fuori le mura. In der Feme das Albaner
Gebirge.
Leinwand, h. 0,96, br. 1,31. — Königliche Schlösser.
Qa Chodowiecki.
Cenlen. S. Janssens.
ChodowieckL Daniel Chodowiecki. Deutsche Schule. —
Maler und Radierer, geb. zu Danzig den i6. Oktober 1726,
f zu Berlin den 7. Februar 1801. Durch Zeichnungen nach
Boucher und Watteau und in der Malerei unter Haid und
Bernhard Rode gebildet. Tätig zu Berlin.
482 Das Blindekuhspiel. Auf dem Wiesengrund eines
Parkes ist eine Gesellschaft junger Herren und Damen ver-
sammelt. Ein Paar spielt Blindekuh, während die übrigen,
teils umherstehend, teils gelagert, zuschauen. Im Mittel-
grund eine Statue der Venus auf hohem Postament.
Bez. links an einem Baumstämme: 0 • Gnov9¥fi$shL Mm tf^i
Gegenstück zu Nr. 485
Leinwand, h. 0,63, br. 0.78. — Erworben 1843 aus der Sammlung
Reimer zu Berlin.
485 Der Hahnenschlag. Auf dem Rasen eines Parkes
vergnügen sich junge Leute beim Spiel. Mit verbundenen
Augen sucht einer von ihnen mit dem Stabe nach dem Topfe
zu schlagen, unter dem der Hahn sitzt. Im Mittelgrund ein
Zelt, darin zwei ältere Männer, von denen der eine raucht.
Bez. Imk, unten: ^•^^^«^W'^.
Gegenstück von Nr. 482.
Leinwand, h. 0,63, br. 0,78. — Erworben 1844.
491 A Bildnis des Joseph Banks. Etwas nach rechts ge-
wendet und auf den Beschauer blickend. In jugendlichen
Jahren, mit vollem schwarzem Haupthaar. In blauem Ge-
wände, weißer Halsbinde und Pelzweste. Grauer Grund.
— Unten auf einem rechteckigen Schilde die Aufechrift:
Joseph Banks Esqj.
Unter dem runden Ausschnitte der braunen gemalten Umrahmung bez. :
Gegenstück zu Nr. 4916.
Kl. Brustbild. Kiefernholz, h. 0,23, br. 0,16. — 1859 aus dem
Kupferstichkabinett überwiesen.
Chodowiecki. 65
Bildnis des Dr. Solander. Im Profil nach rechts ge- 491B
wendet. Mit weißer Zopffrisur, rotem Rock und weißer
Binde. Rotbrauner Grund. — Unten auf einem rechteckigen
Schilde die Aufschrift: Dr. Solander.
Unter dem runden Ausschnitte der braunen gemalten Umrahmung bez. :
Gegenstück von Nr. 491 A. — Auf der Rückseite mit Tinte in alter
Schrift: Nach der Natur gemalt von Chodowiecki, welcher das Portrat
seinem Freunde Holten zum Geschenk gemacht hat, zu einer Zeit, als
Banks, Solander und Bolten in einem und demselben Ort vereinigt waren.
Kl. Brustbild. Kiefernholz, h. 0,23, br. 0,16. — 1859 aus dem
Kupferstichkabinett überwiesen.
Bildnis des Dr. Marcus Levin, des Vaters der 491C
Rahel von Varnhagen. Der ältliche, ein wenig korpulente,
bartlose Herr sitzt, dreiviertel nach rechts gewendet, in grün
gepolstertem Lehnstuhl. Er trägt gelbbraunen Überrock und
stützt die rechte Hand auf den Stock, die linke mit dem
weichen Filzhut auf das rechte Bein. Dunkler Grund.
Bez. links neben der Stuhllehne: Choiowtiikc
Kl. Kniestück. Eichenholz, h. 0,22, br. 0,175. — Erworben 1896
aus dem Nachlaß des Herrn Dr. Robert-Tomow.
Der Abschied des Calas. In der Mitte sitzt auf seinem 500B
Lager der Verurteilte, umringt von seinen zwei jammernden
Töchtern und seinem Sohn. Er deutet mit der Linken
nach rechts, wo sich ein Arzt und eine Wärterin um eine
ohnmächtige alte Frau bemühen. Rechts vorn kniet ein
Mann, der dem Gefangenen die Fußketten löst. Links ein
Mönch, durch eine von zwei Soldaten bewachte Tür ein-
tretend. Hintergrund die Kerkermauer.
Bez. unten rechts : D Chodowücku f, (echt ?)
Das Gemälde wurde 1765 ausgeführt. 1762 hatte das Parlament
zu Toulouse den von Voltaire gebrandmarkten Justizmord an dem
calvinistischen Kaufmann Jean Calas begangen.
Leinwand, h. 0,30, br. 0,41. — Erworben 1865 als Geschenk von
Frau Gretschel, geb. Chodowiecki, in Leipzig.
Andere Arbeiten Chodowieckis s. unter den
Miniaturen am Schlüsse des Katalogs.
Verr. d. Gemälde. c
66
Cig^ani. Cima.
Cignani. Conte Carlo Cignani. Schule von Bologna. —
Geb. zu Bologna den 15. Mai 1628, t zu Forli den 6. Sep-
tember 17 19. Schüler des Gio. Batt. Cairo und des Fr. Albani
(dessen Gehilfe bis 1660), ausgebildet durch das Studium
der Werke Correggios und der Carracci. Tätig in Rom,
Bologna, Parma und Forli (1686 — 1700). Erster Principe
der Accademia Clementina zu Bologna (gegr. 1709).
447 Venus undAnchises. Ahchises, auf die Lyra gestützt,
sitzt links auf einem Felsblock im Gespräch mit Venus, die
in Begleitung Amors rechts steht. Hintergrund bergiges
Meeresufer.
Leinwand, h. 0,98, br. 1,31. — Sammlung Solly, 1821.
Cima. Giovanni Battista da Conegliano, gen. Cima.
Zeichnet sich Joannes Baptista Coneglianensis, oder bloß
Joannes Baptista. Venetianische Schule. — Geb. vermutlich
zu Conegliano 1459 oder 1460, f den 2. (?) Sept. 15 17 oder
15 18. Wahrscheinlich Schüler Bartolommeo Montagnas in
Vicenza (1488 dort nachweisbar), später in Venedig nament-
lich unter dem Einflüsse Gio. Bellinis weitergebildet. Tätig
zu Udine und Conegliano, zu Venedig (1492 — 15 16) und
wieder in Friaul.
2 Thronende Maria mit dem Kind und vier Hei-
lige. In einem offenen Kuppelbau sitzt auf hohem Throne
Maria mit dem segnenden Kinde. Links die hhl. Petrus und
Romualdus; rechts Paulus und Bruno. Das Mosaik der Kuppel
zeigt, der Darstellung in der Vorhalle von S. Marco nach-
gebildet, die Geschichte Josephs. Hinter dem Thron ein
grüner Vorhang, zu dessen Seiten Himmel.
Bez. auf einem Blättchen an den Stufen des Thrones:
\'
2 Gio. Battista Cima da Conegliano
Cima.
67
Aus der späteren Zeit des Meisters (um 151 2). Das Bild befand
sich ehemals auf der Insel S. Michelc, zwischen Venedig und Murano,
und hing zu Boschinis Zeiten in der Sakristei der Camaldulenserkirche.
Pappelholz, oben rund, h. 2,06, br. 1,35. — Sammlung Solly, 182 1.
Maria mit dem Kind und dem Stifter. Maria hält 7
auf dem Schofie das Kind, das den links knienden Stifter
segnet. Hintergrund bergige Landschaft mit dem Schlosse
Colalto bei Conegliano.
Bez. auf einem Blättchen in der Ecke rechts unten:
SIS
Frühes Werk des Meisters.
Maria Halbfig. etwas unter Lebensgr., der Stifter Brustbild. Pappel-
holz, h. 0,66, br. 0,90. — Sammlung Solly, 1821.
Heilung des Anianus. Auf dem Marktplatze zu 15
Alexandria heilt Markus die mit der Ahle verwundete Hand
des Anianus, der, von zahlreichen Zuschauern in orientali-
scher Tracht umgeben, vorn zur Linken mit seinem Schuster-
werkzeuge vor einem Hause sitzt. Im Hintergrund ein
Kuppelbau.
Gemalt um 1499. Nach Boschini ehemals in der Kirche der Gesuati
in Venedig. Es bildete mit drei anderen Gemälden von verschiedenen
Meistern einen Zyklus, der das Leben des hl. Markus zum Gegen-
stand hatte. Eine Zeichnung zum Giebelsclimuck im Berliner Kupfer-
68 Cima.
Stich-Kabinett. — Ganz links unten als Reste der Be-
zeichnung : TA
Pappelholz, h, 1,72, br. 1,35. — Sammlung Solly,
1821.
17 Maria mit dem Kinde. Auf dem Schofie
der halb nach rechts gewendeten Maria steht,
von der Mutter gehalten, das nackte Kind, das
in der Linken einen Stieglitz hält. Hintergrund
bergige Landschaft mit dem alten Schloß Colalto
bei Conegliano.
Bez. auf der Brüstung wie nebenstehend. — Aus der
späteren Zeit des Meisters. Eine kleinere Original Wieder-
holung mit einigen Veränderungen in der National Gallery
zu London.
Maria Halbfig. in V3 Lebensgr. Pappelholz, h. 0,62,
br. 0,51. — Sammlung Solly, 1821.
17A Küstenlandschaft mit zwei kämpfen-
den Männern. Grüne Bucht am Meeresstrande,
die in der Ferne von hellblauen Bergen ab-
geschlossen wird. Vorn links ein Schiffsrumpf
am Strand; unter den Bäumen des Wiesengrundes
zwei Jünglinge im Kampf, während rechts zur
Seite ein dritter, an einem Baumstamm lehnend,
die Flöte bläst. Im Mittelgrund erhebt sich
auf einem Hügel eine Burg.
Früher in der Ashburnham-Sammlung zu London.
— Vielleicht ursprünglich als Schmuck eines venetia-
nischen Prachtmöbels gemalt.
Pappelholz, h. 0,32, br. 0,53. — Erworben 1901 aus
dem englischen Kunsthandel.
Cima. Nachfolger des Giovanni Battista da
Conegliano gen. Cima. Venetianische Schule.
42 Die hhl. Lucia, Magdalena und Katha-
rina. Die drei Heiligen stehen unter einem
von Pfeilern getragenen Bogen, in der Mitte
Lucia auf einem niedrigen Sockel, in der Linken
eine Lampe tragend; links Magdalena mit dem
Cima. Cimabue. Claesz. 6q
Salbgefäfi; rechts Katharina mit einem Bruchstücke des
Rades. Hintergrund bergige Landschaft.
Leinwand, h. 1,38, br. 1,19. — Sammlung Solly, 182 1.
Cimabue. Schule des Giovanni Cimabue (1240 bis um
1302). Floren tinische Schule.
Ein Engel. Von vorn gesehen. In der Linken den 111.43
Botenstab. Goldgrund.
Kl. Halbfig. Pappelholz, h. 0,18, br. 0,17. — Erworben 1829
durch Rum ohr. — Aufgestellt in der Abteilung der altchrist-
lichen Bildwerke.
Civetta. S. Eies.
Claesz. Pieter Claesz. van Haarlem. Holländische
Schule. — Maler von Stilleben, geb. gegen 1590 zu Burg-
steinfurt, begraben zu Haarlem den i. Januar 1661. Vater
des Nicolaes Pietersz. Berchem. Urkundlich zuerst 161 7 zu
Haarlem genannt und tätig daselbst (wohl schon vor 161 7).
Stilleben. Auf einem Tische, der zum Teil mit einem 948
weißen Linnen bedeckt ist, die Bestandteile eines Früh-
stücks, rechts eine Pastete, links zwei Platten neben einem
Nautiluspokal, einem umgeworfenen silbernen Becher und
zwei Weingläsern. Grauer Grund.
Eine Wiederholung in der Sammlung Mansi zu Lucca.
Eichenholz, h. 0,53, br. 0,69. — Sammlung Solly, 182 1.
Stilleben. Auf einem großen Tische, dessen linkes 948 A
Ende mit einem weißen Linnen bedeckt ist, die Bestand-
teile eines Frühstücks, links auf Platten eine Pastete, Zitrone,
Weißbrot und Oliven; daneben ein großer Römer, ein
Spitzglas, ein Bierglas, eine Zinnkanne und eine umgeworfene
hohe silberne Schale. Rechts zwischen Laub eine Platte mit
Aprikosen, ein Korb mit Trauben, Birnen und andere Früchte.
Hintergrund die Wand mit einem Fenster zur Linken.
Leinwand, h. 1,14, br. 1,72. — Sammlung Suermondt, 1874.
Stilleben. Auf einem. Tisch mit grüner Decke ein hoher, 985A
mit Rheinwein halb gefüllter Römer, rechts daneben ein
umgeworfener Silberbecher. Vorn zwei Platten, auf der
größeren ein Messer und eine Olive. Daneben Nüsse und
Austern. Grauer Grund.
yo Claesz. Qaude.
Bez. auf der Messerklinge:
Eichenholz, h. 0,42, br. 0,59. — Erworben 1845.
Claude. Claude Gellte, oder Gillee, seltener Gelee, ge-
nannt Claude (le) Lorrain. Französische Schule. — Maler
und Radierer von Landschaften, geb. zu Chamagne bei Mire-
court in Lothringen um 1600, f zu Rom den 21. November
1682. Schüler des Agostino Tassi zu Rom, unter dem Ein-
flüsse Paulus Brils, Annibale Carraccis und Adam Elsheimers
ausgebildet. Tätig vornehmlich zu Rom, vorübergehend in
Nancy (um 1626).
428 Heroische Landschaft. Am Ausgang eines Waldes,
neben dem sich der Ausblick in eine weite von der Abend-
sonne beleuchtete Landschaft öffnet, vereinigt Diana den
wieder belebten Hippolyt mit der Nymphe Aricia im Hain
der Egeria (Virgils Aeneis VII. 762 f.); rechts im Walde
zwei ruhende Nymphen.
Die Bez. rechts unten stark verrieben: Claude i , , , i6s . . — Im
»Liber Veritatis« findet sich unter Nr. 163 eine ähnliche Komposition.
Leinwand, h. 1,36, br. 1,72. — Sammlung Giustiniani, 1815.
448B Italienische Küstenlandschaft im Morgenlicht.
Zur Linken die Ruinen eines korinthischen Tempels, zu
dem eine Bogenbrücke führt. Vorn sitzt ein Mädchen, vor
ihr steht ein die Flöte blasender Schäfer. Rechts ein zwischjen
Bäumen aufgespanntes Zelt und in der Ferne die Meeres-
bucht mit Schiffen.
Bez. unten in der Mitte: _
— Nr. 64 des »Liber Veritatis«, des Katalogs der Bilder Claudes in
Skizzen. — Die Figuren (nach dem Kataloge der Sammlung des Mar-
quis de la Ganay) von Filippo Lauri (Rom, 1623 — 1694), der
oft Claudes Landschaften staffiert hat; doch war derselbe, als Qaude
das Bild malte, erst neunzehn Jahre alt. — Sammlung Pourtales, Paris 1865.
Leinwand, h. 0,97, br. 1,31. — Erworben 1880 in Paris aus der
Sammlung des Marquis de la Ganay.
Cleve. Jods van Cleve der Ältere. S. Meister des
Todes Maria.
Qeve. Clouet. 7 1
Cleve. Joos van Cleve oder van Cleef (Familienname
wahrscheinlich van der Beke) der Jüngere — zum Unter-
schiede von dem älteren Meister dieses Namens, der mit
dem Meister vom Tode Maria identifiziert wird. Nieder-
ländische Schule. — Geb. wahrscheinlich zu Antwerpen,
Geburts- und Todesdatum unbekannt. In Antwerpen, Paris
und London, vielfach auch an den Höfen tätig. Nach K. van
Mander 1554 in London dem Irrsinn verfallen.
Bildnis eines jungen Mannes. Nach links gewendet 633A
und auf den Beschauer blickend. Bartlos; in schwarzem
Barett und Gewand. Die Rechte sieht aus dem Mantel
hervor, der um die Schultern geworfen ist. Dunkler Grund.
In der Samlung zu Blenheim Holbein genannt. — Rubens hat das
Bildnis kopiert, s. Nr. 786 der Münchener Pinakothek.
Brustbild. Papier auf Eichenholz, h. 0,44, br. 0,31. — Erworben
1885 aus der Sammlung des Herzogs von Marlborough zu Blenheim.
Bildnis einer Frau. Sitzend, etwas nach links ge- 633 B
wendet und ebendahin blickend. In schwarzem Kleid und
weiten Pelzärmeln, auf dem Kopf eine weiße Haube. Die
auf dem Schöße zusammengelegten Hände halten einen
Rosenkranz. Hintergrund hellgraue Wand, rechts ein Posta-
ment mit einem Pilaster.
Bez. links auf dem Postament: 1543 AETATIS SVAE 36. — Früher
unter dem Namen Holbein in der Sammlung des Earl of Grimstorpe in
London, wo sich auch das Gegenstück (Bildnis eines Mannes) befand
(jetzt im Besitz von Sir George Donaldson in London).
Leinwand, h. 0,90, br. 0,81. — Erworben 1906 auf der Versteigerung
Earl of Grimstorpe in London.
Clouet Schule des Fran9ois Clouet, gen. Jehannet oder
Janet. (Geb. vor 1522, Hofmaler seit 1541, f Sept. 1572.)
Französische Schule.
Bildnis Heinrichs IL von Frankreich (1519 472
bis 1559). £twas nach links gewendet und auf den Beschauer
blickend. In schwarzem, reich gesticktem Gewand und
schwarzem Barett, um den Hals die Kette und das
Medaillon des Michaelordens. Grauer Grund.
Gegenstück zu Nr. 475. — Ein besseres Exemplar, datiert 1559
(also gemalt im Todesjahre des Königs) in der Galerie Pitt! zu Florenz,
ein zweites im Louvre zu Paris.
Brustbild in V3 Lebensgr. Eichenholz, h. 0,43, br. 0,345. — Samm-
lung Giustiniani, 18 15.
72 Clouet. Codde. Coello. Coltellini.
475 Bildnis des jungen Herzogs von Anjou (nachmals
Heinrich III. von Frankreich, 1531 — 1589). Etwas nach links
gewendet und auf den Beschauer blickend. In schwarzem,
reich gesticktem Gewand mit roten Ärmeln und schwarzem
Barett. Um den Hals die Kette und das Medaillon des
Michaelordens. Grauer Grund.
Gegenstück von Nr. 472. Ein besseres Exemplar, gleichfalls nur
alte Kopie, in der Galerie zu Bergamo.
Brustbild in «/j Lebensgr. Eichenholz, h. 0,44, br. 0,34. — Samm-
lung Giustiniani, 18 15.
Codde. Pieter Codde. Holländische Schule. — Geb. 1599
oder 1600 zu Amsterdam, begraben daselbst den 12. Oktober
1678. Unter dem Einflüsse des Frans Hals zu Haarlem ge-
bildet. Tätig in Amsterdam.
800A Vorbereitung zum Karneval. In einem Zimmer, in
dem Kostüme bunt durcheinander liegen, vier zum Teil
schon maskierte Männer, von denen einer auf einem Tische
sitzt und ein anderer zur Laute singt.
Bez. auf einem Bild an der Wand:
(S^ol^t/ f
— Aus der mittleren Zeit des Meisters. Eine anscheinend eigen-
händige Wiederholung war bei Arthur Kay in Glasgow.
Eichenholz, h. 0,33, br. 0,52. — Sammlung Suermondt, 1874.
Coello. Alonso Sanchez Coello. Spanische Schule
(Madrid). — Geb. zu Benifayrö (bei Valencia) im Beginn
des 1 6. Jahrhunderts (15 15?), heiratete 1541 in Madrid, f 1S90
ebenda. Schüler des Antonis Mor zu Madrid. Tätig in
Lissabon und Madrid.
406.B Bildnis Philipps II. von Spanien (1527 — 1598). Halb
nach rechts gewendet. In reicher Rüstung, in der Rechten
den Kommandostab, die Linke auf den Degenknopf ge-
stützt. Schwarzer Grund.
Eine alte Kopie im Stadthause zu Löwen. — Königliche Samm-
lung in Madrid bis 1820; Sammlung von Schepeler in Aachen, 185 1.
Leinwand, h. 1,87, br. 1,00. — Sammlung Suermondt, 1874.
Coltellini. Michele Coltellini. Zeichnet sich auch Cor-
telini. Schule von Ferrara. — Angeblich geb. 1480 zu
Ferrara, f daselbst 1542; doch sind beide Daten nicht be-
Coltellini. Conti.
73
glaubigt, 1529 — 1535 urkundlich nachweisbar. Unter dem
£influß Ercole de* Robertis und Lorenzo Costas gebildet.
Beschneidung Christi. Maria hält über den in der 119
Mitte stehenden Altar das Kind, an dem der Hohepriester
die Beschneidung vollzieht. Inmitten eine Jungfrau mit
Kerze und einer Birne in den Händen. Hinter Maria
Joachim und Anna, rechts drei Begleiter des Priesters.
Bez. rechts unten mit der Jahreszahl: MDXVI.
Pappelholz, h. 0,51, br. 0,76. — Sammlung Solly, 182 1.
Conegliano« S. Cima.
ContL Bemardino de' Conti. Zeichnet sich Bernar-
dinus de Comitibus oder de Comite, auch Bernardinas
comes. Lombardische Schule. — Geb. zu Pavia. Tätig zu
Mailand, nach den Daten auf seinen Bildern von 1499 bis
nach 1522. Gehörte der älteren lombardischen Schule an
und bildete sich unter dem Einflüsse Lionardos weiter aus.
Bildnis eines Kardinals. Im Profil nach links. In 55
rotem Mantel und roter Kappe.
I^G FECIT Schwarzer Grund.
_ ••• * i ßg2. links oben in der Ecke wie neben-
1< MAltÖlKTV stehend. — Oben die Inschrift: ETATIS.
J3 A^^^ ^KM A IM ¥ ANNORVM. XLVII. MCCCCLXXXXVIIII.
S DF C OMI ^^^' ^^' MARTII.
Brustbild. Pappelholz, h. 0,51, br. 0,48.
vv^Yn^^C" « — Erworben 1836 als Geschenk des da-
Jl 1 O V iO maligen preufiischen Gesandten zu Paris,
Freiherm von Werther.
Bildnis der Margherita CoUeone, erster Ge- 208
mahlin Gian Giacomo Trivulzios. Im Profil nach
links. In hellgrauem, anliegendem Kleide mit weiten
Ärmeln und weißem, über die Haarflechten gelegtem Schleier.
Den linken Arm stützt sie auf einen Tisch; die rechte Hand
ist über die linke gelegt. Dunkler Grund.
Bez. unten rechts (die älteste Inschrift): margarita coleonea
nicolini; oben rechts (später hinzugefügt): MARGARITA COLEO-
NEA; dann nochmals zu beiden Seiten des Kopfes in ursprünglich
goldener, später schwarz übergangener Schrift: MARGARIT ACOLEO —
NEA NICOLINI FILIA ET MAGNI TRIVVLT. PRIMA UXOR.
— Margherita (i455 — H83), die Tochter Nicolino Colleones, eines
Verwandten des berühmten Condottiere, und der Cia Visconti, wurde
1467 mit G. G. Trivulzio (1441 — '5 »8» mailändischer Feldherr, später
HA Conti. Coques. Corneille. Comelisz.
französischer Marschall) vermählt. Das Bildnis ist lange nach ihrem
Tode gemalt und erinnert namentlich in der Haltung der Hände an
Lionardos Mona Lisa.
Halbfig. Pappelholz, h. 0,75, br. 0,55. — Sammlung SoUy, 182 1.
Coques. Gonzales (Gonzalo) Coques oder Cocx. Vlä-
mische Schule. — Geb. 161 8 zu Antwerpen, f daselbst den
18. April 1684. Schüler des Porträtmalers Peeter Brueghel III.
seit 1626/27, dann des David Ryckaert d. J., dessen Tochter
er heiratete; ausgebildet unter dem Einfluß A. van Dycks.
Tätig in Antwerpen (1641 in die Lukasgilde aufgenommen).
864B Bildnis des jungen Cornelis de Bie. In grau-
seidenem Wamse, neben einem Tische sitzend und von
einem Buch, in das er schreibt, aufblickend. In der Linken,
die über der Stuhllehne ruht, hält er einen Brief. Im
Grunde des Gemachs eine Bibliothek.
Cornelis de Bie, Notar zu Lierre (geb. den 10. Febr. 1627), ist
der Verfasser von »Het gülden cabinet van de edele vrij schilder-
const«, Antwerpen 1662, das Nachrichten Über die zeitgenössischen
Künstler gibt. — Sammlungen Schamp d'Averschoot; Graf Comelissen.
Kl. Kniestück. Kupfer, h. 0,27, br. 0,22. — Sammlung Suennondt,
1874.
Cordelleagi (Cordegliaghi). S. Previtali.
Corneille. Corneille de Lyon oder de la Haye. Fran-
zösische Schule. — Bildnismaler, geboren im Haag (?),
f um 1575 zu Lyon. Tätig namentlich zu Lyon (seit
1544). Peintre de la maison du Dauphin, peintre ordinaire
Heinrichs IL, Franz' IL und Karls IX.
1643 Bildnis einer Dame. Etwas nach links gewendet.
In schwarzem, ausgeschnittenem Samtkleid mit großen
Puffärmeln, um den Hals eine Perlenkette, auf dem rot-
blonden Haar eine schwarze, weißgefütterte Haube. Die
Hände sind vor der Brust ineinandergelegt. Dunkelgrüner
Grund.
Das Bild gehört zu der großen Reihe französischer Porträts, die
ehemals Clouet genannt, jetzt Corneille de Lyon zugeschrieben werden.
Kl. Halbüg. Eichenholz, h. 0,18, br. 0,155. — Erworben 1904.
— Sammlung A. Thiem.
Cornelisz; Jacob Comelisz. van Amsterdam oder van
Oostsanen. Zeichnet sich mit einem Monogramm, das aus
J und A und einer Hausmarke gebildet ist. Niederländische
Coraelisz. Correggio. 75
Schule. — Maler und Zeichner für den Holzschnitt, geb.
zu Oostsanen vor 1470, t vor dem 18. Oktober 1533 zu
Amsterdam. Tätig um 1500 — 1533 zu Amsterdam.
Flügelaltar. Mittelbild: Maria mit dem Kinde. 607
Von Engelchen umg/^ben, sitzt Maria hinter einer mit per-
sischem Teppiche bedeckten Brüstung, auf der ein Korb mit
Kirschen steht. Hintergrund Landschaft. — Linker Flü-
gel: Der Stifter mit dem hl. Augustinus. Der Heilige
im Bischofsornat, in der Linken das von einem Pfeil durch-
bohrte Herz. Vor ihm kniet der Stifter, in den Händen
ein Gebetbuch. Hintergrund Landschaft. — Rückseite:
Die hl. Anna Selbdritt. In einem Gemache stehend,
auf dem rechten Arme die in kleiner Figur dargestellte
Maria mit dem Christkind. Hintergrund Landschaft. —
Rechter Flügel: Die Stifterin mit der hl. Barbara.
Die Heilige in reichem Gewände von Goldbrokat, in der
Linken eine Pfauenfeder haltend. Vor ihr kniet die Stifterin,
mit gefalteten Händen, einen Rosenkranz am Gürtel. Hinter-
grund Landschaft. — Rückseite: Die hl. Elisabeth von
Thüringen. In einem Gemache stehend, auf dem Haupt eine
Krone, in der Rechten eine zweite Krone haltend. Zu ihren
Füßen ein Bettler. Hintergrund Landschaft.
Mit Hilfe eines mit den Namen der Dargestellten bezeichneten Bildnis-
paares im Museum zu Rotterdam, ebenfalls von der Hand Jacobs (?), läßt
sich feststellen, daß der Stifter Augustijn van Teylingen, die Stifterin
seine Gattin Juduca van Egmont ist.
Eichenholz, Mittelbild h. 0,42, br. 0,32; Flügel je h. 0,50, br. 0,17.
— Sammlung Solly, 1821.
Correggio. Antonio Allegri, gen. Correggio. Schule
von Parma. — Geb. zu Correggio um 1494, f daselbst den
5. März 1534. Schüler des Antonio Bartolotti zu Correggio,
dann wahrscheinlich des Francesco Bianchi Ferrari zu Mo-
dena, ausgebildet namentlich durch das Studium des Andrea
Mantegna und der Ferraresen (besonders des Lorenzo Costa).
Tätig in Correggio und Parma (seit 1518).
Leda mit dem Schwan. Am Ufer eines kleinen Wald- 218
sees sitzt unter einer Baumgruppe Leda mit dem Schwan
im Schofie. Rechts im Mittelgrunde ist sie zum zweiten
Male dargestellt, wie sie den Schwan im Wasser abzuwehren
sucht und nochmals, ans Ufer steigend, wo ihr die Dienerin
76 Correggio. Cossa.
das Gewand überwirft, während der Schwan davonfliegt.
Links sitzt Amor, die Lyra spielend, und zwei musizierende
Liebesgötter.
Aus der letzten Zeit des Meisters (um 1530). Das Bild wurde
1603 in Spanien für Kaiser Rudolf II. erworben (beschrieben im Prager
Inventar v. 162 1), und nach der Eroberung Prags durch die Schweden
im Jahre 1648 nach Stockholm gebracht. Es befand sich darauf in
der Sammlung der Königin Christine v. Schweden in Rom und einige
Zeit beim Kardinal Azzolini, seinem Neffen und zwei Prinzen Odescalchi.
1722 gelangte es in den Besitz des Regenten Philipp von Orleans,
dessen frömmelnder Sohn Ludwig das Bild zerschnitt und den Kopf
der Leda vernichtete. Der Hofmaler Charles Coypel, Direktor der
Sammlung des Herzogs, flickte das Bild wieder zusammen und ersetzte
den Kopf der Leda. Aus dem Nachlaß Coypels kam das Gemälde
1752 an den Sammler Pasquier (für 16050 Livres) und 1755 nach
dessen Tod in den Besitz Friedrichs des Großen (für 21060 Livres).
Seit 1830 im Museum, wo Schlesinger einen neuen Kopf der Leda
einfügte. Das Bild ist mehrfach zerschnitten, ein Teil des Körpers
der Dienerin mit dem blauen Gewand ist ebenfalls neu gemalt und
eingesetzt Gute alte Kopie in Petersburg nach dem noch nicht ver-
stümmelten Original.
Leinwand, h. 1,52, br. 1,91. — Königliche Schlösser.
Correggio. Kopie nach Antonio AUegri, gen. Correggio.
216 Jo und Jupiter. Je, auf einem Felsen sitzend und fast
ganz vom Rücken gesehen, wird von dem in eine Wolke
gehüllten Gott umarmt. Rechts vom eine Vase mit einer
Aloe, darunter der Kopf eines trinkenden Rehbockes.
Alte Kopie, schon 1587 in Spanien für Kaiser Rudolf II. erworben,
während das Original, gegenwärtig in den k. k. Hofmuseen zu Wien,
erst nach 1600 gleichfalls in den Besitz Rudolfs II. kam. Das Bild
befand sich in der Sammlung der Christine von Schweden und galt
dort als Originalwerk Correggios. Es teilte das Schicksal der Leda
(s. Nr. 2 1 8) und wurde ebenfalls durch Ludwig von Orleans verstümmelt.
Pasquier erwarb es für 5602 Livres. Der von Coypel geroalte Kopf
der Jo wurde später (1806) in Paris von Prud'hon ersetzt.
Leinwand, h. 1,38, br. 0,83. — Königliche Schlösser.
Cosimo. S. Piero.
Cossa. Francesco (del) Cossa. Schule von Ferrara. —
Geb. zu Ferrara um 1435, t i477- Tätig in Ferrara, nach
1470 in Bologna. Mit Cosm^ Tura und Ercole de' Roberti
Hauptmeister der ersten Generation der ferraresi sehen Schule.
V-'r.
r^
Cossa. Costa. 77
Allegorie des Herbstes. In auf geschürztem rötlichem USA-
Arbeitskleide steht vor dem Himmel die von unten ge-
sehene Gestalt einer jungen Winzerin ganz im Vorder-
grunde, die Rechte auf den Spaten gestützt, in der erhobenen
Linken eine über der Schulter ruhende Hacke und ein paar
Reben mit reifen Trauben; ihr linker Fufi tritt vorn auf eine
Stufe. Grund bergige Landschaft mit Reiterstaffage, rechts
eine Stadt.
Gehört zu einer Folge von Jahreszeiten oder Monaten und stellt
daher den Herbst oder den Oktober dar. Die Tafel paßt weder der
Auffassung noch den Maßen nach in die Folge, die Crowe und
Cavalcaselle anfuhren, befand sich aber ursprtlnglich mit den dort er-
wähnten Bildern in einem und demselben Räume, dem Sitzungssaale
der Inquisition, dem alten Dominikanerkonvent zu Ferrara. Vgl.
Laderchi, Descrizione della quadreria Costabili I, und Bode, Jahrb.
d. k. pr. Ksts. XVI. S. 88 ff. Die Winzerin trug in der Galeric
Costabili in Ferrara den Namen Cosme Turas.
Pappelholz, h. 1,15, br. 0,71. — Erworben 1894 aus dem Floren-
tiner Kunsthandel.
Cossa? Atalante im Wettlaufe die Äpfel auf- 113A
hebend. Atalante, im Laufe sich bückend, um einen
Apfel aufzunehmen, wird von Meilanion überholt. Im Tor
eines palastartigen Baues links steht Atalantes Vater Jasos
mit Gefolge. In der bergigen Landschaft verschiedene Bau-
lichkeiten.
In den Typen und der Landschaft den Predellentafeln Cossas in
der vatikanischen Galerie nahe stehend.
Pappelholz, h. 0,30, br. 0,28. — Vermutlich Sammlung Solly, 1821.
Costa* Lorenzo Costa. Schule von Ferrara. — Geb. zu
Ferrara 1460, f zu Mantua den 5. März 1535. Herangebildet
unter Cosm^ Tura und Ercole de' Roberti zu Ferrara. Tätig
vornehmlich zu Bologna (wohin er schon 1483 übersiedelte),
eine Zeitlang gemeinsam mit Francesco Francia, endlich in
Mantua (seit 1507).
Darstellung Christi im Tempel. Maria reicht, von 112
Joseph begleitet, Simeon das Kind dar. Hinter ihr unter
einem Baldachin ein Altar, zu dessen Seiten zwei Chor-
knaben und etwas tiefer zwei Leviten stehen. Auf der
untersten Stufe steht links ein Diener mit den Gerätschaften
. zur Beschneidung, rechts eine Dienerin, auf einer Schüssel
78 Costa. Cotignola.
zwei Tauben darbringend. Vorn kniet links eine
Sibylle, rechts ein Prophet. Hintergrund Landschaft.
Bez. auf der Tafel, die die Sibylle hält, wie nebenstehend.
Ein Kupferstich danach mit geringen Abweichungen
vom Beginne des 16. Jahrhunderts.
Pappelholz, h. 3,08, br. 2,61. — Sammlung Solly, 182 1.
115 Beweinung Christi. Der tote Christus wird
von Nikodemus und Joseph von Arimathia in
einem Linnen gehalten, Maria, zwischen beiden
hinter Christus knieend, faßt seinen linken Arm. ^^^
Hinter dieser Gruppe Johannes und Magdalena ^^^
wehklagend. Hintergrund das Meer • A
mit bergigen Ufern, auf einer steilen
Anhöhe zur Rechten werden die
Schacher vom Kreuze genommen.
Bez. auf einem Blättchen unten:
Q
I
L AVR.EIWV5 6SR >< ^s
Pappelholz, h. 1,81, br. 1,37. — Sammlung Solly, 1821. ^^^
Cotignola. Girolamo Marchesi, gen. Girolamo r ^
da Cotignola. Schule von Bologna. — Geb. zu
Cotignola um 1481, f um 1550, wahrscheinlich in
Rom. Schüler des Francesco und des Bernardino _
Zaganelli, dann des Francesco Francia; in Rom nach f^^
Raiael weiter ausgebildet. Tätig in Bologna, Rom ^
und Neapel, kurze Zeit in Rimini und in Ravenna.
268 Erteilung der Ordensregel an die Bern-
hardiner. Der hl. Bernhard, als Abt von Clair-
vaux thronend, ein aufgeschlagenes Buch aufs Knie
gestützt, wendet sich lehrend zu sechs vorn zu
beiden Seiten des Thrones knieenden Ordensbrüdern
herab. Zwei Engelknaben halten rechts und links
den grünen Vorhang des Thrones empor, vorn unten zwei
andere, der eine aufrecht mit einer Laute, der andere am
Boden sitzend und singend. Am Boden ein Wappen und
das Sinnbild der Brüderschaft, drei Hügel mit Kreuz und
O
Cotignola. Craesbeeck. Cranach. 7 g
Palmen. Zu beiden Seiten des Vorhanges landschaftliche
Feme.
Bez. auf der untersten Thronstufc:
H wn)nyrm ly Cottimol^
¥
Pappelholz, h. 2,02, br. 1,54. — Sammlung SoUy, 182 1.
Coxie* S. unter Hubert und Jan van Eyck.
Craesbeeck. Joos (Joost oder Josse) van Craesbeeck.
Vlämische Schule. — Geb. zu Neerlinter in Brabant um
1606, 1654 zu Brüssel noch am Leben (nach C. de Bie
t vor 1662). In Antwerpen, wo er 163 1 als Bürger (Bäcker)
eingeschrieben und 1633/34 in die Gilde aufgenommen wurde,
unter dem Einfluß A. Brouwers ausgebildet. Tätig zu
Antwerpen und Brüssel (seit 165 1).
Der Bauer mit der Filzmütze. Im Profil nach links. 856A
Einen Krug in der Hand. Hellbrauner Grund.
Bez. am Kruge mit dem Monogramm: CTk
Kl. Brustbild. Eichenholz, rund, Durchmesser 0,09. — Sammlung
Suermondt, 1874.
Cranach. Lucas Cranach d. Ä. Familienname nicht
gesichert, nach seinem Geburtsorte Cranach genannt. Zeichnet
sich seit 1509 mit dem Schlangenzeichen seines Wappens, und
zwar bis zum Jahre 1537 mit aufrechtstehenden, nach 1537 mit
liegenden Flügeln. Deutsche Schule (Sachsen). — Maler,
Kupferstecher und Zeichner für den Holzschnitt, geb. zu
Kronach in Franken (den 4.?) Oktober 1472, f den 16. Ok-
tober 1553 zu Weimar (daselbst seit 1552). Schüler seines
Vaters; tätig vornehmlich in Wittenberg (seit 1505; 1537 und
1540 Bürgermeister daselbst); vorher anscheinend in Süd-
deutschland (1502 — 1504 in Wien), in den Niederlanden (1508),
gO Cranach.
in Augsburg und Innsbruck (1550 — 1552), seit 1505 als Hof-
maler in den Diensten der Kurfürsten von Sachsen.
544A Die hl. Anna Selbdritt. Die hl. Anna in rotem, grün-
gefüttertem Mantel und weißem Kopftuche reicht der links
vor ihr stehenden als Mädchen dargestellten Maria das un-
bekleidete Christkind. Hellblauer Grund.
Angeblich aus der Schloßkirche zu Zeitz und trotz der kleineren
Maße vielleicht Gegenstück zu dem noch heute in der Nikolaikirche
zu Zeitz bewahrten Salvator. — Aus der früheren Zeit des Meisters
(um 15 12).
Lindenholz, h. 1,86, br. 0,82. — Erworben 1865.
559 Bildnis des Kardinals Albrecht von Branden-
burg, Kurfürsten von Mainz (1490 — 1545). Etwas nach
rechts gewendet, in Kardinalstracht, mit übereinandergeleg-
ten Händen. Rechts auf dem dunkelgrünen Grunde des falti-
gen Vorhangs das Wappen, darüber ein unbeschriebenes
Schriftblatt.
Bez. links in der Mitte:
Aus der mittleren Zeit des Meisters (um 1523).
Halbfig. Lindenholz, h. 0,83, br. 0,57. — Königliche Schlösser.
559A Maria mit dem Kind und dem kleinen Johannes.
Maria hält auf ihrem Schöße das Kind, das von einer
Traube nascht, die ihm der links stehende Johannesknabe
emporreicht. Schwarzer Grund.
Bez. links unten: nS^d^
Aus der späteren Zeit des Meisters.
Lindenholz, h. 0,77, br. 0,57. — Erworben 1890 als Vermächtnis
des Herrn Dr. C. Lampe in Leipzig.
563 Flügelaltar. Mittelbild: Das jüngste Gericht. In
den Wolken Christus auf dem Regenbogen als Weltenrichter
thronend, zu seinen Seiten Maria und Johannes und je zwei
zum Gericht posaunende Engel, weiter unten je sechs
Apostel. Links in der Luft Selige, von Engeln aufwärts
getragen. Auf der Erde Darstellung der Hölle mit ihren
Cranach. 8 I
Strafen. — Rechter Flügel: Die Hölle. Darstellung von
Höllenstrafen als Fortsetzung des Mittelbildes. Vorn in
der Mitte thront als Höllenrichter in einer Art Turm ein
teuflisches Ungetüm, zu dem von beiden Seiten abenteuer-
liche Höllentiere die Sünder heranschleppen. Im Grund
und zu den Seiten allerlei phantastische Marteranstalten, in
denen die Verdammten von Ungetümen gefoltert werden.
— Linker Flügel: Das Paradies. Mit Darstellungen
aus der Schöpfungsgeschichte: vorn die Erschaffung Evas,
im Mittelgrunde rechts der Sündenfall und weiter zurück
die Vertreibung aus dem Paradiese. Reiche Landschaft, in
der Ferne durch einen Höhenzug, vor dem ein See liegt,
abgeschlossen. In der Luft der thronende Gottvater, die
himmlischen Heerscharen im Kampfe gegen die gefallenen
Engel, die zum Teil schon in abenteuerliche Teufelsgestalten
verwandelt sind, zum Siege leitend. — Rückseiten der
Flügel (nicht nach H. Bosch). Rechts: Maria als
Schmerzensmutter. Auf steinigem Boden aufrecht
stehend, die Hände gefaltet, mit schmerzvollem Ausdrucke.
— Links: Christus als Schmerzensmann. Auf stei-
nigem Boden aufrecht stehend, die Dornenkrone auf dem
Haupte, nur mit einem Schurze bekleidet. In den Händen
Rute und Geißel. — Beide Figuren auf schwarzem Grunde.
Frühes Werk des Meisters. Kopie nach Hieron ymus Bosch
(1462 bis 15 16). Das Original befindet sich in der Galerie der Akademie
der bildenden Künste in Wien. Die Außen flUgel sind Original werke
der Cranachschule.
Lindenholz, Mittelbild h. 1,63, br. 1,25, Flügel je h. 1,63, br. 0,58.
— Königliche Schlösser.
Apollo und Diana. Apollo, in der Linken Pfeil und 564
Bogen, steht vor der rechts auf einem liegenden Hirsche
sitzenden Diana. Hintergrund Landschaft mit einer Stadt
in der Ferne.
Bez. links unten: *»
Rotbuchenholz, h. 0,51, br. 0,36. — Erworben vor 1830.
Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. In bergiger 564A
Waldlandschaft sitzt in rotem Gewände Maria mit dem Kind
Verz. d. Gemälde. 6
32 Cranach.
auf dem Schofle, dem ein kleiner Engel Erdbeeren bringt.
Dahinter steht Joseph, auf seinen Stock gestützt. Links
neben Maria eine Gruppe musizierender Engel. Ganz links
schleppt ein kleiner Engel einen Papagei an den Flügeln
herbei. Weiter zurück füllt ein anderer ein Gefäß an einer
Quelle, die aus einem mit Nadelholz bestandenen Felsen
quillt. Hinter der Figurengruppe ein hohe Fichte, rechts
eine Birke und Blick in die bergige Feme.
Bez. unten links: Id ily- l \ \' ^ / \ (15^4)
Das früheste durch Inschrift beglaubigte Werk des Meisters. —
Ehemals in der Galerie Sciarra zu Rom.
Buchenholz, h. 0,69, br. 0,51. — Erworben 1902 aus der Samm-
lung des Herrn Dr. Konrad Fiedler in München.
565 Derhl. Hieronymus. In felsiger Landschaft sitzt der
Heilige schreibend vor einem auf einem Baumstumpf her-
gerichteten Tische. Links ruht der Löwe. In der Ferne
links der Heilige, sich kasteiend, rechts das Kloster, in das
die von dem Löwen verfolgte Karawane, die den Kloster-
esel geraubt hat, einzieht.
Gemalt vor 1520.
Lindenholz, h. 0,49, br. 0,35. — Sammlung Solly, 1821.
567 Adam und Eva. Unter dem Baume der Erkenntnis
steht rechts Eva und reicht den Apfel Adam, der ihn mit
der Linken ergreift, Links ein liegender Hirsch, rechts ein
Löwe. Hintergrund Buschwerk.
Bez. links unten:
Rotbuchenholz, h. 0,47, br. 0,35. — Königliche Schlösser.
567A Die hl. Anna Selbdritt. Auf einer Steinbank sitzt
Anna, auf dem Schöße das Kind haltend, dem die rechts
daneben sitzende Maria Kirschen gereicht hat. Drei Engel-
chen halten hinter der Gruppe einen Vorhang empor, neben
dem man rechts in eine Gebirgslandschaft blickt.
Cranach. 83
Bez. auf der Steinbank link^
■■ J^
Aus der mittleren Zeit des Meisters (vor 1520). — Bis 1825 in der
Sammlung Hans Albrechts von Derschau in Nürnberg (nach dem
Auktionskatalog wäre das Bild von Cranach für Dr. Christoph Scheurl
gemalt worden), kam dann in die Sammlung des Kunst- imd Buch-
häDdlers Dr. Friedrich Campe zu Nürnberg und 1851 in die des Stadt-
rats Lampe in Leipzig.
Tannenholz, h. 0,405, br. 0,265. — Erworben 1890 als Vermächtnis
des Herrn Dr. C. Lampe in Leipzig.
David und Bathseba. Bathseba sitzt, von drei Frauen 567B
umgeben, an einem Wässerchen und läßt sich von einer
Magd die Füße waschen. Dahinter eine Mauer, über deren
Brüstung der harfespielende König und drei Männer her-
überblicken.
Bez. an der Mauer rechts • ^ ^ tCZ 0
: ir^
Eine Zeichnung dazu bei Herrn von Lanna in Prag.
Rotbuchenholz, h. 0,36, br. 0,24. — Erworben 1890 von Frau
Medizinalrat Klaatsch in Berlin.
Christus am ülberge. Christus, betend nach links 580
gewendet; erscheint ein Engel, der auf den auf einem Felsen
stehenden Kelch deutet. Vom die drei schlafenden Jünger.
In der Ferne rechts Judas mit seiner Rotte.
I5"?T
Bez. am Boden unter dem knien-
den Christus:
^^
Die Gemälde Nr. 580 und 581 sowie Nr. 579 (s. unter Lucas Cranach
d. J.), gehören zu einer Folge von neun Darstellungen der Leidens-
geschichte Christi, von denen sich die übrigen sechs noch im Kgl.
Schloß zu Berlin und in Sanssouci befinden.
Lindenholz, h. 1,47, br. 1,10. — Königliche Schlösser.
Grablegung Christi. Der Leichnam des Herrn wird 581
von Joseph von Arimathia, Nikodemus und Johannes in den
6*
84 Cranach.
Sarkophag gelegt. Hinter dem Grabe die klagenden Frauen,
Vorn rechts kniet Maria Magdalena.
Bez. unten:
S. die Bemerkung zu Nr. 580.
Lindenholz, h. 1,48, br. 1,10. — Königliche Schlösser.
589 Kardinal Albrecht von Brandenburg, Kurfürst
von Mainz (1490 — 1545) als hl. Hieronymus. Zwischen
Buschwerk sitzt der Kardinal schreibend an einem auf
Baumstümpfen hergericbten Tisch, umgeben von Waldtieren.
Zu seinen Füßen ruht der Löwe. Rechts von ihm das
Kruzifix. Auf waldiger Anhöhe das Kloster, in das die von
dem Löwen zurückgetriebene Karawane, die den Klosteresel
geraubt hat, einreitet.
sXf
Bez. auf dem größeren Baumstumpf:
Lindenholz, h. 0,57, br. 0,37. — Sammlung Solly, 1821.
590 Bildnis Johann Friedrichs des , Großmütigen,
Kurfürsten von Sachsen (1503 — 1554). Halb nach rechts
gewendet. Mit schwarzem Barett, in schwarzem ausge-
schnittenem Gewand und schwarzer pelzgefütterter Schaube.
In den beiden mit Handschuhen bekleideten Händen das
Reichsschwert haltend. Grund graue Wandnische.
Die Tafel ist oben und an den Seiten verkleinert.
Halbfig. Lindenholz, h. 0,90, br. 0,70. — Königliche Schlösser.
593 Der Jungbrunnen. Zu einem Wasserbecken, indessen
Mitte ein Springbrunnen mit der Statue der Venus mit Amor
steht, werden von links aus einer felsigen Landschaft alte
Weiber herangefahren. Durch die Wunderkraft des Wassers
verjüngt steigen sie zur Rechten aus dem Bassin heraus,
werden in einem Zelte geschmückt und vergnügen sich auf
Cranacb. 85
blumiger Wiese in Gesellschaft von Rittern bei Tanz und
Mahl.
Bez. unten in der Mitte:
Lindenholz, h. 1,21, br. 1,84. — Königlicbe Schlösser.
Venus und Amor. Venus nach links schreitend, unbe- 594
kleidet, mit reichem Schmuck um Hals und Arm und durch-
sichtigem vom Haar herabwallendem Schleier. Links neben
ihr auf einer Steinplatte Amor mit Pfeil und Bogen. Schwarzer
Grund.
Lindenholz, h. 1,65, br. 0,60. — Königliche Schlösser.
Bildnis eines jungen Patriziers. Nach rechts ge- 618
wendet und nach rechts blickend. Mit schwsfrzem Barett,
in schwarzem Unterkleid und schwarzer Schaube mit Pelz-
kragen. Blauer Grund.
Bez. links:
Brustbild in '/» Lebensgr. Rotbuchenholz, h. 0,385, br. 0,243. —
Sammlung SoUy, 182 1.
Bildnis eines Bürgermeisters von Weißenfels. 618A
Etwas nach rechts gewendet und ebendahin blickend, in
schwarzem Kleid und pelzbesetzter Schaube, die Linke auf
ein Buch gelegt. Auf der Brust eine kleine goldene Tafel
mit einer von der Schaube teilweise verdeckten Inschrift.
Dunkler Grund.
r rir
Bez. links im Grunde:
Wv^
Brustbild. Von Holz auf Leinwand übertragen, h. 0,42, br. 0,28. —
Erworben 1846.
86 Cranach.
637 Bildnis der Katharina von Bora, Gemahlin
Luthers (vermählt 1527). Nach links gewendet und auf
den Beschauer blickend. In schwarzem ausgeschnittenem
Kleide mit hohem Kragen und goldgestickter Netzhaube.
Dunkelblauer Grund.
Bez. rechts
= t^
Kl. Brustbild. Rotbuchenholz, rund, Durchm. 0,11. — Sammlung
Solly, 1821.
1190 Venus und Amor. Venus, nach rechts schreitend,
nackt, nur mit einem leichten Schleier geschmückt, der
vom Haar herabfäHt, wendet sich nach links zu Amor, der
sich über die Stiche der Bienen beklagt. Venus bedeutet
ihm, wieviel schmerzhafter die Wunden seiner Pfeile seien
(vgl. Theokr. XIX, KTjpioxXiirnic: der Honigdieb). Schwarzer
Grund.
Bez. links unten:
Oben auf dem schwarzen Grund eine lateinische Inschrift, die den
Inhalt des Bildes angibt. — Eine Anzahl freier Wiederholungen größeren
und kleineren Formates aus den Jahren 1530 — 1534 in den öffent-
lichen Sammlungen yon Weimar, Nürnberg, Schwerin und Wien.
Lindenholz, h. 1,72, br. 0,63. — Königliche Schlösser.
Cranach. Werkstatt Lucas Cranachs d. Ä. Deutsche
Schule.
635 Bildnis des Herzogs Georg von Sachsen (1471 bis
1539). Halb nach rechts gewendet. In schwarzem hohem
Mantel, auf dem das goldene Vlies ruht. Die Hände inein-
andergelegt. Hellgrüner Grund.
Bez. links oben:
Kl. Brustbild. Rotbuchenholz, h. 0,20, br. 0,14. — Sammlung Solly,
1821.
Cranach. 37
Bildnis einer Frau. Mit geringer Wendung nach 1191
rechts; die Hände zusammengelegt. In schwarzer Pelz-
kappe und pelzgefüttertem Rock. Grüner Grund.
Gegenstück zu Nr. 1192.
Fast lebensgr. Brustbild. Lindenholz, h. 0,41, br. 0,29. — Samm-
lung Solly, 1S21.
Bildnis eines Mannes. In mittleren Jahren, nach links 1192
gewendet und auf den Beschauer blickend. In schwarzem
Barett und schwarzer pelzgefütterter Schaube. An einem
Fingerringe der Linken das Familienwappen. Grüner Grund.
Zeigt wie das Gegenstück Nr. 11 91 Verwandtschaft mit der Kunst-
weise Cranachs in seiner früheren Zeit. — Die beiden Dargestellten
gehören, dem Wappen nach, der sächsischen FamUie von Masch-
witz an.
Fast lebensgr. Brustbild. Lindenholz, h. 0,42, br. 0,30. — Samm-
lung Solly, 1821.
Bildnis Johann Friedrichs des Jüngeren, Her- IL 55
zogs von Sachsen. Nach rechts gewendet und ebendahin
blickend, mit Federhut, schwarzem Unterkleid und schwarzem
Pelz, um den Hals eine goldene Kette. Hintergrund grüner
Vorhang.
Bez. rechts oben: Herzog Johann Friederich der Jüngere.
BrustbUd. Rotbuchenholz, h. 0,74, br. 0,48. — Königliche Schlösser.
Cranach« Lucas Cranach d. J. Deutsche Schule (Sachsen).
— Maler und Zeichner für den Holzschnitt, geb. zu Witten-
berg den 4. Oktober 1515, f zu Weimar den 25. Januar 1586.
Schüler seines Vaters, dessen Werkstätte er seit 1553 fort-
führte. Tätig zu Wittenberg.
Fufiwaschung der ^^ ^ ^ 579
Apostel. In einem Hofe
kniet Christus zur Linken
vor dem inmitten der an-
deren Apostel sitzenden
Petrus, um an ihm die Fuß-
waschung vorzunehmen.
Einer der Apostel bringt
von links eine Wasser-
kanne, ein anderer tritt
durch eine Tür im Hinter-
grund ein.
; S
88 Cranach. Credi.
Bez. rechts unten in der Ecke wie S. 87 unten ^die letzte Ziffer
ist als 7 zu ergänzen). — Gehört zu der obengenannten (s. Nr. 580)
Folge von Passionsbildem. Doch ist diese Tafel nach ihren stilistischen
Merkmalen und nach der Form des Monogrammes (mehr nach oben
geschwungene FlUgelfedem und höhere mittlere Schlangenwindung)
dem jüngeren Cranach zuzuteilen, und zwar als frühestes datiertes Bild.
Lindenholz, h. 1,47, br. 1,10. — Königliche Schlösser.
614 Bildnis des sächsischen Juristen Leonhard Bade-
horn. In vorgerücktem Alter. Etwas nach rechts gewendet
und den Beschauer anblickend. Mit langem Vollbart, in
schwarzem Unterkleid und schwarzer, pelzgefütterter Schaube,
in den Händen Handschuhe und Mütze. Auf hellgrauem
Grunde das Wappen des Dargestellten : ein schwarzes Hom
in gelbem Felde.
Leonhard Badehom (geb. den 6. Nov. 1510 zu Meißen, gest. zu
Leipzig 1587) war 1537 Rektor der Universität Leipzig und 1552 säch-
sischer Gesandter auf dem Tridentiner Konzil.
Brustbild. Lindenholz, h. 0,76, br. 0,53. — Sammlung Solly, 1821.
Credi. Lorenzo di Credi. Eigentlich Lorenzo di Andrea
d'Oderigo. Floren tinische Schule. — Geb. zu Florenz 1457,
f daselbst den 12. Januar 1537. Zunächst Schüler seines
Vaters, des Goldschmieds Andrea, dann Andreas del Ver-
rocchio und unter dem Einflüsse seines Mitschülers Lionardo
da Vinci ausgebildet. Tätig zu Pistoja und hauptsächlich zu
Florenz (in Verrocchios Werkstatt bis zu dessen Tode, 1488).
100 Maria, das Kind anbetend. In einer Ruine ver-
ehrt Maria kniend das zur Linken vor ihr liegende Kind.
Links im Mittelgrunde der Landschaft der hl. Joseph, den
Esel führend.
Pappelholz, oben rund, h. 1,10, br. 0,70. — Sammlung Solly, 182 1.
103 Maria von Ägypten. Die nackte Büßerin, von ihrem
Haupthaare fast ganz bedeckt, wendet sich kniend und mit
gefalteten Händen einem Engel zu, der, von links herab-
schwebend, ihr einen Kelch bringt. Hintergrund felsige
Landschaft mit Flußlauf.
Ähnlich kommt die Gestalt der Maria von Ägypten öfters vor, wie
in einem Bilde des Louvre, Maria in der Herrlichkeit darstellend,
das der Schule Verrocchios angehört und in der Komposition wohl auf
diesen Meister selbst zurückgeht, ferner in einem Altarbild in S. Spirito
zu Florenz, das mit Unrecht dem Cosimo Kosselli zugeschrieben wird.
Credi. Crespi. Cristus. 80
Endlich stimmt mit der Figur ttberein eine Tonstatuette der hl. Magda-
lena von Verroccbio im Kaiser Friedrich-Museum zu Berlin. Es wird
somit das Bild Lorenzos auf ein Vorbild von der Hand Verrocchios
zurückzuführen sein. — Ursprünglich in S. Chiara zu Florenz.
Fig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 1,42, br. 0,85. — Samm-
lung Solly, 1821.
Crespi. Giovanni Battista Crespi, gen. il Cerano. Mai-
ländische Schule. — Maler, Bildhauer und Architekt, geb.
zu Cerano (Gebiet von Novara) 1557, t zu Mailand 1633.
Schüler der Procaccini; in Venedig und unter dem Einflüsse
Caravaggios zu Rom ausgebildet. Tätig vornehmlich in
Mailand.
Gelübde derFranziskaner. Zahlreiche Ordensbrüder, 352
unter denen sich zur Rechten ein Bischof und die hl. Clara
befinden, wenden sich knieend in Verzückung nach oben ; dort
deutet eine Hand aus den Wolken auf ein Spruchband, das
dem Orden Frieden und Barmherzigkeit verheißt. Hinter-
grund Gebirgslandschaft.
Auf dem Spruchbande die Inschrift: QVICVNQVE HANG REGV-
LAM SECVTI FVERINT PAX SVPER ILLOS ET MISERICORDIA.
— Bez. unten rechts auf einem Blättchen (nicht ganz verständlich):
Leinwand, h. 3,21, br. 1,93. — Sammlung Solly, 1821.
Crevalcore. S. Antonio.
Cristus. Petrus Cristus. Zeichnet sich Petrus XPR
oder XPI (Christophori?, Christi?). Niederländische Schule.
— Geb. zu Baerle; 1472 noch am Leben in Brügge, wo er
1444 das Bürgerrecht erwarb. Gebildet unter dem Ein-
flüsse Jan van Eycks und wahrscheinlich dessen Schüler;
tätig vornehmlich zu Brügge (nach den Daten auf seinen
erhaltenen Werken 1446 — 1467).
Altarflügel mit zwei Darstellungen. Oben: Ver- 529A
kündigung. Vor der in ihrem Gemache zur Rechten am
Boden sitzenden Maria verneigt sich der Engel, der in der
Linken ein kristallenes Szepter trägt. Durch Fenster und
90
Cristus.
Tür Ausblick in eine Flußlandschaft. — Unten:
Geburt Christi. Das vor der Hütte liegende
Kind wird von Maria, der helfenden Jüdin (nach
dem Evangelium der Jungfrau Maria), drei
Engelchen und Joseph verehrt. In der Hütte
Ochs und Esel. In der Landschaft rechts die
Verkündigung an die Hirten.
Bez. unten auf dem Rahmen wie nebenstehend. —
Wie Nr. 529 B Flügel eines Altarschreins, der sich in
einer Kirche von Burgos befand. Der Altar kam von
Burgos in ein Frauenkloster zu Segovia und wurde
von dort nach Frankfurt a. M. gebracht. Die jetzt ver-
schollenen Außenseiten der Flügel zeigten grau in grau
die Apostel Petrus und Paulus.
Eichenholz, h. 1,34, br. 0,56. — Erworben 1850 aus
Privatbesitz in Augfsburg.
529B Das jüngste Gericht. Zwischen Kreuz und
Säule thront Christus auf dem Regenbogen, die
Füße auf die kristallene Weltkugel gesetzt. Zu
beiden Seiten je zwei Posaunen blasende Engel.
Unter ihm Maria, zu deren Seiten links Magda-
lena zwischen weiblichen, rechts Johannes der
Täufer zwischen männlichen Heiligen knien.
Auf Bänken jederseits sechs Apostel; hinter
ihnen die Vertreter der geistlichen und weltlichen
Stände. Unten auf der Erde der geharnischte
hl. Michael, den Teufel und den Tod bekämpfend,
der seine schwarzen Fittige über der mit Ge-
marterten angefüllten Hölle ausbreitet. In der
Landschaft einzelne Auferstehende.
Bez. unten auf dem Rahmen wie nebenstehend. —
Wie Nr. 529 A Flügel eines Altarschreins. — Das Vorbild
der Komposition ist das Gemälde Jan van Eycks in der
Eremitage zu Petersburg. "
Eichenholz, h. 1,34, br. 0,56. — Erworben 1850 aus
Privatbesitz ifi Augsburg.
532 Bildnis eines jungen Mädchens (angeb-
lich einer Lady Talbot). Etwas nach links
gewendet und auf den Beschauer blickend. Mit
schwarzer hoher Mütze und blauem mit weißem
Pelz gefüttertem Überkleid. Auf dem bloßen
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I156A Carlo Crivelli
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Cristus. Crivelli.
91
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Hals eine dreifache Kette. Hintergrund graue
Wand mit Holzgetäfel.
Trug auf dem Originalrahmen die Inschrift: Opus
Pctri Christophori (handschriftl. Bemerkung von Waagen).
Halbfig. in Vi Lebensgr. Eichenholz, h. 0,28, br. 0,21.
— Sammlung SoUy, 1821.
S. auch unter Eyck Nr. 523B.
Crivelli. Carlo Crivelli. Zeichnet sich Karo -
lus oder Carolus Crivellus Venetus, seit 1489
mit dem Zusatz Miles oder Eques. Venetianische
Schule. — Geb. zu Venedig um 1430 — 40, tätig
nach den Daten auf seinen Gemälden von 1468
bis 1493 in Venedig und vornehmlich in den
Marken (Ascoli). Gebildet unter dem Einflüsse
der Schule von Padua.
Die hl. Magdalena. Die Heilige steht in 1156
reicher, zum Teil plastisch verzierter Kleidung,
in der Rechten das Salbgefäß haltend, mit der
Linken das Gewand emporhebend, auf einem
Marmorpostament. Hinter ihr ein schmaler Vor-
hang, über dem oben ein Blumengewinde hängt.
Gemusterter Goldgrund.
Bez. auf einem Papierstreifen rechts unten wie auf S. 92.
— Gemalt um 1475.
Tempera. Pappelholz, oben rund, h. 1,52, br. 0,49.
— Sammlung Solly, 182 1.
Maria mit dem Kind und sieben Hei-1156A
lige. Das Kind reicht vom Schöße der Ma-
donna herab dem links knienden Petrus die
Himmelsschlüssel. Zu beiden Seiten des aus
edlem Gestein aufgebauten, mit kostbaren Stoffen
und einem Fruchtgewinde, das Engel halten,
dekorierten Thrones stehen je drei Heilige. Links
zuvorderst mit Buch und Palme der hl. Bischof
Emidius, Schutzpatron von Ascoli, rechts hinter
ihm der hl. Franz, links der Türkenbekämpfer
Johannes Capistranus mit der Kreuzesfahne.
Rechts vom Thron in grünem, mit der Lilie
von Frankreich durchwehtem Mantel der hl.
92
Crivelli.
Ludwig von Toulouse, links hinter
ihm der hl. Bonaventura und rechts
am Rande des Bildes mit Monstranz
und herabhängender Hostie S. Gia-
como della Marca. Am Sockel rechts
und links je ein Wappenschildchen.
Bez. auf einem Zettel unten wie neben-
stehend. — Aus den 80 er Jahren des XV.
Jahrhunderts. Vielleicht identisch mit dem
im Auftrage von Vincenza Paccaroni wäh-
rend Crivellis Aufenthalt in Fermo 1487
für die Kirche der PP. MM. Osservanti da-
selbst gemalten Altarbild. — Ehemals in Rom.
Tempera. Pappelholz, h. 1,91, br. 1,96.
— Erworben 1892 auf der Auktion der
Sammlung des Earl of Dudley in London.
1156B Der hl. Hieronymus. In roter
Kardinalstracht, stehend nach rechts
gewendet. In der Linken ein Buch
haltend, mit der Rechten auf das
Kruzifix weisend, das auf einem
Baumstamme rechts befestigt ist.
Hintergrund eine niedrige Stein-
brüstung, blauer Teppich and Gold-
grund.
Gegensttlck zu Nr. iis6C.
Tempera. Pappelholz, h. 0,505, br. 0,25
(mit dem Rahmen aus einem Stück). — Er-
worben 1904. — Sammlung A. Thiem.
n56C Der hl. Bernhard. Etwas nach
links gewendet, mit grauem Haar
und Bart. In weißer Ordenstracht,
mit Bischofsstab. In einem Buche
lesend, das er mit beiden Händen
hält. Hintergrund eine niedrige
Steinbrüstung, roter Teppich und
Goldgrund.
Gegenstück von Nr. 1156B.
Tempera. Pappelholz, h. 0,52, br. 0,25
(mit dem Rahmen aus einem Stück). — Er-
worben 1904. — Sammlung A. Thiem.
Crivelli. Cuijp. gj
Christus im Grabe mit Heiligen. In der 1173
Mitte Christus im Sarkophage, von Maria und Jo-
hannes gehalten. Links der hl. Hieronymus in Buß-
übung, rechts eine Heilige mit Buch und Palme.
Die Darstellungen werden durch Rundbogen getrennt.
Hintergrund bergige Landschaft.
Bez. auf beiden mittleren Pfeilern wie nebenstehend. —
Anscheinend Predella zu einem Altarbild. Aus der frühesten
Zeit des Meisters, unter dem Einflüsse der Schule Squarciones.
— Ehemals im Besitze Girol. Zanettis in Venedig.
Halbfig. in V3 Lebensgr. Tempera. Pappelholz, h. 0,36,
br. 1,27. — Sammlung Solly, 1821.
Croce. S. Santa Croce.
Cuijp. Aelbert Cuijp. Holländische Schule. —
Maler und Radierer, geb. zu Dordrecht im Oktober
1620, f daselbst den 15. November 1691. Schüler
seines Vaters Jacob Gerritsz. Cuijp, ausgebildet unter
dem Einflüsse Jan van Goijens. Tätig vornehmlich
in Dordrecht.
Flachlandschaft. Vor einem Gehöfte steht zur 861
Linken ein Ziehbrunnen, an dem mehrere Personen
beschäftigt sind.
Bez. rechts unten: «A^HM)
Frühes Bild des Meisters.
Eichenholz, h. 0,24, br. 0,30. — Erworben 1843 »"s der
Sammlung Reimer in Berlin.
O Sonnige Dünenlandschaft. An einer Dorf- 861A
Straße steht links ein Ziehbrunnen, dem ein Mann
vier Kühe zutreibt.
jpti Bez. links unten in der Ecke: ^jL* C^^/^
^y) Frühes Bild des Meisters.
f^^ Eichenholz, h. 0,49, br. 0,72. — Sammlung Suermondt,
^ 1874.
^ - Flußlandschaft. An dem zur Rechten steil 861B
©abfallenden Ufer eines breiten von Booten befahrenen
Flusses tränken ein paar Hirten ihre Kühe. In der
sonnigen Ferne am anderen Ufer eine Stadt.
'^
94 ^"^JP-
Aus der mittleren Zeit des Meisters (um 1660). — Eine ganx ähn-
liche Darstellung von etwas größerem Format im Museum zu Rotter-
dam. — Sammlung Schönborn, Wien 1866.
Eichenholz, h. 0,30, br. 0,39. — Sammlung Suermondt, 1874.
861Q Frühlingslandschaft. Am Fuß eines mit Buschwerk
bestandenen Hügels zieht sich eine Straße hin, auf der sich
ein Reiter und ein Wanderer begegnen. Rechts ein Wasser-
tümpel, in dem ein Hirt seine Kühe tränkt. Auf dem
Hügel rechts eine Schafherde.
Bez. links unten: -» CMÜl) . A ClfyJ^
Frühes Bild des Meisters.
Eichenholz, h. 0,49, br. 0,73. — Erworben 1879 in Paris.
Cuijp. Benjamin Gerritsz. Cuijp. Holländische Schule.
— Geb. zu Dordrecht im Dezember 161 2, f daselbst im
August 1652. Schüler seines Onkels Jacob Gerritsz. Cuijp,
unter dem Einflüsse Rembrandts ausgebildet. Tätig haupt-
sächlich in Dordrecht, wo er 1631 in die Gilde aufgenommen
wurde.
743 B Anbetung der Hirten. Vor einer verfallenen Hütte
verehren Hirten das in der Wiege liegende Christkind.
Hinter der Wiege kniet anbetend Maria; andere Hirten
schauen neugierig zu. Zur Seite und in der Ferne links
Hirten mit Vieh. Oben links Kinderengel in Wolken.
Bez. an einer Holztüre rechts: ^T^^
Eichenholz, h. 0,74, br. 0,56. — Erworben 1877.
Cuijp. Jacob Gerritsz. Cuijp. Holländische Schule. —
Geb. zu Dordrecht im Dezember 1594, t daselbst 165 1 oder
1652. Schüler Abraham Bloemaerts in Utrecht. Tätig zu
Dordrecht, wo er 161 7 in die Lukasgilde aufgenommen
wurde.
743 Bildnis einer alten Frau. Ein wenig nach links ge-
wendet und auf den Beschauer blickend. In einem Lehn-
stuhle sitzend, in schwarzem Kleide mit Pelzbesatz, mit
weißer Haube und Mühlsteinkragen. Grauer Grund.
Cuijp. Daddi. gc
Bez. links ttber der Stuhllehne:
uinHO, J02.4
Kniefig. Eichenholz, h. i,o6, br. 0,76. — Erworben 1841.
Junges holländisches Brautpaar als Dämon und 743A
Phyllis. Beide bekränzt, mit Schäferstäben in den Händen,
lustwandeln am Fuß eines steilen Berghanges. Ihnen zur
Seite je ein Schaf. Links Blick in die Ferne.
Eichenholz, h. 0,86, br. 0,67. — Erworben 1876 in Berlin.
Daddi. Bemardo Daddi. Zeichnet sich Bernardus
de Florentia« Florentinische Schule. — Geb. zu Florenz,
urkundlich erwähnt von I3i7(?) — 1355, t '^ach 1355. Nach
folger des Giotto, unter dem Einflüsse von Sienesischen
Meistern ausgebildet. Tätig nach den Daten auf seinen
Werken 1328 — 1348.
Kleiner Flügelaltar. Mittelbild: Krönung der 1064
Maria. Zu den Seiten des Thrones, auf dem Christus
der neben ihm sitzenden Maria die Krone aufs Haupt setzt,
Cherubim und Seraphim, verehrende Heilige und musizierende
Bez. rechts an einer S&ulentrommel (echt?) :
g6 Daddi.
Engel. — Linker Flügel: Geburt Christi. — Rechter
Flügel: Kreuzigung Christi. — In den Giebelfeldern:
die Medaillonbilder Christi und zweier Evangelisten. —
Goldgrund.
Aus der mittleren Zeit des Meisters. Eine alte Kopie des Altärchens
im Louvre; eine vielleicht eigenhändige Wiederholung des Mittelbildes
in der Galerie zu Ahenburg.
Tempera. Pappelholz, Mittelbild h. 0,42, br. 0,22; Flügel je h. 0,37,
br. 0,18. — Sammlung Solly, 1821.
1064A Gemälde in drei Abteilungen. Mittelbild: Maria
mit dem Kinde. Maria, in halber Figur, blickt auf das
in ein rotes Tuch gehüllte Kind in ihren Armen nieder,
das, einen Korallenschmuck um den Hals, ihr mit der
Rechten ans Kinn greift. Goldgrund. Auf dem Sockel in
gotischer Schrift: ORA PRO NOBIS ' PIA VIRGHO DEI
GENITRIX MARIA. — Linker Flügel: Der hl. Salvius.
Nach rechts gewendet. Im Bischofsornat, in der Rechten
den Bischofsstab, in der Linken ein Buch haltend. Gold-
grund. Auf dem Sockel in gotischer Schrift: SCS ' SALVIVS *
ALBIENSIS • EPISCHVS. — Rechter Flügel: Der hl.
Bernhard. Nach links gewendet. Im Bischofsornat, in
der Rechten den Bischofsstab, in der Linken ein Buch
haltend. Goldgrund. Auf dem Sockel in gotischer Schrift :
SCS • BERN ARD VS • PARMENSIS • EPISCHVS. — In den
Giebelfeldern: Die Medaillonbilder Gottvaters mit der
Weltkugel, des hl. Paulus (links) und des hl. Petrus (rechts).
Predella in drei Abteilungen (von späterer Hand).
Mittelbild: Geburt Christi. Links sitzt vor einer in den
Fels gebauten Hütte Maria mit dem nackten Kind, rechts kauert
Joseph, den Kopf in die rechte Hand stützend. Über der Hütte
schweben sechs anbetende Engel. Rechts die Verkündigung
an die Hirten. Hintergrund Felsen und Goldgrund. — Linker
Flügel: Der hl. Salvius heilt Pestkranke. Vor einer
Kirche mit anschließender Säulenhalle steht der Heilige im
Bischofsornat mit erhobener Rechten zu einem Kranken ge-
wendet, den von rückwärts eine Frau stützt. Im Vordergrunde
liegt ein anderer Kranker am Boden; dahinter drängen
sich andere mit bittend erhobenen Händen. Goldgrund.
Auf dem Sockel in gotischer Schrift: f COME • SCO ' SALVI •
LIBERA • IL • POPOLO * SVO * DELLA ' PESTILENTIA •
Daddi. David.
97
DEL • GAVOCCIOLO ' COLSENGNODEL f. — Rechter
Flügel: Der hl. Bernhard befreit die Stadt von den
Feinden. Vor der von hohen Gebäuden, Türmen und einem
Kuppelbau überragten Stadtmauer steht rechts der Heilige,
mit erhobener Rechter zu einem nach links flüchtenden
Kriegerhaufen gewendet. Goldgrund. Auf dem Sockel in
gotischer Schrift: fCOME • SCO ' BERNARDO • LIBERO •
LACITTA • SVA • CHE • ERA * ASSEDIATA • DAINIMICI "
COLLANSVA ' BENEDICENTE (Benedi ctione?).
Bez. auf dem Sockel des Mittelbildes der Predella: -f- ANNO
DOMINI • M • CCCC • XXIII • DIE • XX • APRILIS • HOC " OPVS •
FACTVM • FVIT • TEMPORE • DOMINI ■ lOHANIS • ABBATIS. — Ge-
malt um 1335. Die erst später 'hinzugesetzte Predella ist anscheinend
von der Hand des Bicci di Lorenzo (geb. 1373, 1424 in der
Florentiner Malcrgilde. f 1452 zu Florenz).
Maria Halbfig., die Heiligen Halbfig. in ^3 Lcbensgr. Tempera.
Pappelholz (mit dem alten Rahmen) h. 1,14, br. 1,53, Mittelbild (ohne
Rahmen) h. 0,74, br. 0,46, Flttgel je h. 0,67, br. 0,37; Predella (mit
dem alten Rahmen) h. 0,63, br. 1,51, Mittelbild (ohne Rahmen) h. 0,41,
br. 0,40, Flügel je h. 0,41, br. 0,32. — Erworben 1906 als Geschenk
des Herrn Hans Schwarz in Wien.
David. Gerard David. Niederländische Schule. — Geb.
zu Oudewater in Holland um 1460, f zu Brügge den 13. August
1523. Hervorgegangen aus der holländischen Schule, weiter-
gebildet unter dem Einfluß Hans Memlings. Urkundlich
zuerst 1484 erwähnt bei seinem Eintritt in die Gilde zu
Brügge, 15 15 in die Gilde zu Antwerpen aufgenommen.
Tätig vornehmlich zu Brügge und kurze Zeit in Antwerpen.
Kreuzigung Christi. Am Fuße des Kreuzes kniet 573
Magdalena; weiter links stehen neben ihr Maria mit Jo-
hannes und zwei heiligen Frauen; rechts der gläubige Haupt-
mann mit drei Kriegsknechten.^ Vorn rechts ein Hund.
Im Mittelgrunde der gebirgigen Landschaft Jerusalem.
Eichenholz, oben rund, h. 1,41, br. i,cx). — Sammlung Solly, 1821.
Maria mit dem Kinde. Maria,voreiner niedrigen Hecke 573 A
sitzend, reicht dem Kind auf ihrem Schöße die Brust und hüllt
es mit der Rechten in ihr mit grauem Pelz gefüttertes Gewand.
Im Mittelgrunde rechts die Flucht nach Ägypten, links Felder
mit Aussaat und Ernte und eine Stadt an einem Fluß.
Aus der früheren Zeit des Meisters (um 1490). — Ehemals im
Besitz der spanischen Familie d'Ossuna. Eine freie Wiederholung
Vcrz. d. Gemälde. 7
gg David. Denner. Deutsche Schule.
bei Herrn Traumann in Madrid. Vgl. Friedländer, Jahrb. der k. p. Ksts.
XXVII, S. 143 ff.
Maria Halbfig. in >/« Lcbensgr. Eichenholz, h. 0,42, br. 0,355. —
Erworben 1904. — Sammlung A. Thiem.
S. 17 Vier Heilige (Flügelbilder eines Altars). Der hl.
Christoph. Das Kind auf der Schulter tragend, auf seinen
Stab gestützt den Fluß durchschreitend. — Der hl. Franzis-
kus. Stehend, die Hände mit den Wundmalen erhebend. —
Derhl. Hieronymus. In Kardinalstracht, stehend, in einem
Buche lesend. Rechts neben ihm liegt der Löwe. — Der
hl. Antonius von Padua. Stehend, auf den Krückstock
gestützt. Links neben ihm das Schwein. — Hintergrund
in allen Abteilungen Landschaft.
Sammlung Charles Butler, London.
Eichenholz, jede Abteilung h. 0,36, br., 0,205. — Sammlung
James Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
Denner. Balthasar Denner. Deutsche Schuje. — Geb.
den 15. November 1685 zu Altona, f zu Rostock den 14. April
1749. Schüler eines Zeichenlehrers Amama zu Altona, an
der Akademie zu Berlin (seit 1707) weiter ausgebildet.
Tätig vornehmlich in Hamburg und London (1721 — 1724),
zeitweilig an deutschen Höfen (namentlich in Schwerin), in
Berlin und Kopenhagen (17 17).
1014B Bildnis eines Mannes. Li mittleren Jahren, etwas
nach links gewendet und auf den Beschauer blickend. Mit
gepuderter Allongeperücke, in braunem Samtrock mit
schmalen Goldschnüren. Dunkler Grund.
Halbfig. in '/j Lebensgr. Kupfer, h. 0,26, br. 0,22. — Erworben 1S50.
Deutsche Schule von 1527.
629 Bildnis eines jungen Ritters. Vor einer Brüstung
stehend, in reich verziertem Harnisch, mit der Rechten den
Schwertgriff fassend, in der Linken einen Streithammer.
Hintergrund Landschaft mit einer Burg.
Bez. am Harnisch: 1527.
Halbfig. in «/j Lebensgr. Rotbuchenholz, h. 0,56, br. 0,48. —
Sammlung Solly, 182 1.
Deutsche Schule um 1530 bis 1550.
629A Bildnis eines jungen Architekten. Von vom ge-
sehen, Kopf und Blick lebhaft nach rechts gewendet. Mit
schwarzem Barett, in rotem Wams und grauem Mantel, in
Deutsche Schule. Diepraem. Dijk. qq
der Linken einen Zirkel, die Rechte in sprechender Be-
wegung nach links zeigend. Hintergrund die Zimmerwand
mit Meßgerät.
Das Bildnis gehört wohl der Westfälischen Schule an und zeigt
Verwandtschaft mit den frühen Werken des Herman tom Ring
(Münster, 1522 — 1597).
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Eichenholz, h. 0,53, br. 0,43. —
Erworben 1873 i^ Florenz aus Palazzo del Turco, wo das Bild als
Holbein galt.
Diepraem. Arent Diepraem. Holländische Schule. —
Getauft zu Rotterdam den 23. Januar 1622, begraben da-
selbst den 16. Juli 1670. Schüler des Glasmalers Stoop
und des H. M. Sorgh in Rotterdam; durch das Studium
Brouwers weitergebildet. Tätig in Dordrecht, wo er 1648
in die Lukasgilde aufgenommen wurde.
Das Frühstück. Ein Bauer, rechts neben einem Fasse 891 A
sitzend, hält in der Rechten einen abgehäuteten Hering,
von dem er schmunzelnd ein Stück zum Munde führt. Auf
dem Faß ein Glas Bier, eine Zwiebel und Brotschnitte.
Dunkler Grund.
Bez. am Faß oben: y ^
Kl. KnieBg. Eichenholz, h. 0,30, br. 0,25. — Sammlung Sucr-
mondt, 1874.
Dljk. Phiüp van Dijk. Holländische Schule. — Geb.
zu Amsterdam den 10. Januar 1680, f im Haag den 3. Fe-
bruar 1752. Schüler des Arnold Boonen in Amsterdam;
unter dem Einfluß Eglon van der Neers und A. van der
Werffs weiter ausgebildet. Tätig abwechselnd in Amsterdam,
in Middelburg (seit 17 10) und im Haag (schon 17 18), einige
Zeit als Hofmaler in Cassel (daselbst nachweislich 1725
und 1736).
Der Lautenspieler. Eine junge Dame, über ein 1026
Balkongeländer gebeugt, bricht eine Blume für einen Herrn,
der hinter ihr stehend die Laute spielt. Neben ihr links
ein kleines Mädchen, das nach der Blume greift. Hinter-
grund Park in Abendbeleuchtung mit einer Statue der Flora.
7*
lOO Dijk. Domenichino.
Bez. rechts unten in der Ecke:
Gegenstück zu Nr. 1028.
Eichenholz, h. 0,37, br. 0,29. — Königliche Schlösser.
1028 Der Zeichenunterricht. Hinter der Brüstung eines
weinumrankten Fensters erteilt eine junge Frau einem zur
Linken sitzenden Knaben Unterricht im Zeichnen, Vom
rechts ein kleines Mädchen, die Statue eines Amor be-
kränzend. Im Hintergrunde links eine Statue der Medicei-
schen Venus.
Bc. unten: {J/S/cUTlJJ 0/t.¥ ^ /7% 9^
Gegenstück von Nr. 1026.
Eichenholz, h. 0,36, br. 0,28. — Königliche Schlösser.
Domenichino. Domenico Zampieri, gen. 11 Domenichino.
Schule von Bologna. — Maler und Architekt, geb. zu Bo-
logna den 21. Oktober 1581, f zu Neapel den 15. April
1641. Anfangs Schüler des Dionysius Calvaert, weiter aus-
gebildet in der Akademie der Carracci zu Bologna. Tätig
zu Bologna, Rom (von etwa 1600 bis gegen 161 7 und wieder
von 1621 bis 1630) und zu Neapel (von 1630 bis zu seinem
Tode).
362 Der hl. Hieronymus. Der Heilige, mit einem roten
Mantel bekleidet, sitzt, begeistert nach oben blickend, zur
Linken neben einem Tisch. Er läßt beide Hände auf der
heiligen Schrift ruhen, die aufgeschlagen auf dem Tische
liegt. Neben der heiligen Schrift ein zweites Buch, Tinten-
faß und Stundenglas. Rechts hinter dem Tisch hängt an
der Wand der Kardinalshut.
Kniefig. Leinwand, h. 1,27, br. 0,99. — Sammlung Solly, 1821.
375 Bildnis des Baumeisters Vincenzo Scamozzi (1552
bis 1616). Etwas nach links gewendet und auf den Beschauer
blickend. Mit kurzem grauem Vollbart. In schwarzem
16H Domenico Veneziano
Domenichino. Domenico. JOI
Barett, schwarzem Rock und weißem Kragen; in der Rechten
einen Zirkel haltend. Grauer Grund.
Brustbild. Leinwand, h. 0,65, br. 0,53. — Erworben 1829 durch
Rumohr.
Der hl. Hieronymus. Der Heilige, mit einem roten 376
Mantel bekleidet, kniet, das Kruzifix in der Linken, in der
Rechten den Stein, mit dem er sich kasteit, vor einer Fels-
bank, auf der die heilige Schrift und ein Totenkopf liegen.
Er wendet sich nach rechts um, wo in einer Glorie ein
Engel herabschwebt. Ganz rechts in den Wolken ein zweiter
Engel. Links vorn ruht der Löwe. Hintergrund Landschaft.
Leinwand, h. 0,57, br. 0,39. — Königliche Schlösser.
Domenico. Domenico Veneziano, eigentlich Domenico
di Bartolommeo da Venezia. Florentinische Schule. — Geb.
zwischen 1400 und 1410, vermutlich zu Venedig, urkundlich
zuerst 1439 erwähnt, begraben zu Florenz am 15. Mai 1461.
Tätig in Perugia (1438) und zumeist in Florenz.
Martyrium der hl. Lucia. Der in einem Hofe knienden 64
Heiligen stößt der Henker von rückwärts den Dolch ins
Genick. Auf einem Balkon zur Rechten Pascasius, Statt-
halter von Sizilien, der die Hinrichtung befiehlt. Hinter-
grund die von Cypressen überragte Hofmauer und Himmel.
Gehört als Teil der Predella zu dem Hauptwerke des Meisters,
das sich in den Uffizien zu Florenz befindet. Dasselbe »OPUS
DOMINICI DE VENETIIS« bezeichnet, stammt aus der Kirche
S. Lucia de' Bardi in Florenz und stellt die thronende Jungfrau mit
dem Kinde zwischen den hhl. Johannes d. T., Franciscus, Nicolaus imd
Lucia dar.
Tempera. Pappelholz, h. 0,25, br. 0,285. — Erworben 1841/42
in Italien.
Bildnis einer jungen Frau. Eine junge vornehme 1614
Frau mit blondem Haare, weißem Häubchen und Brockat-
gewande mit weiten Ärmeln sitzt vor einer Säulenbalustrade
leicht rückwärts geneigt im Profil nach links. Grund tief-
blauer Himmel mit kleinen Wolken.
Ehemals Piero della Francesca zugeschrieben, doch eher von der
Hand Domenico Venezianos. Vgl. Bode, Jahrb. der k. p. Ksts. XV 111,
S. 187 ff. — 1815 in der Galerie Massias als »Cimabue« beschrieben
und abgebildet (Annales du Musee, 2<le coUectioii p. 147, 181 5 Paris).
Brustbild. Tempera. Pappelholz, h. 0,51, br. 0,35. — Erworben
1897 aus der Sammlung des Earl of Ashbumham, London.
102 Dossi. Dou.
Dossi. Giovanni di Niccolo Lutero gen. Dosso Dossi.
Ferraresische Schule. — Geb. um 1479 ^^ Ferraresischen,
f vor dem 26. Juli 1542 zu Ferrara. Schüler Lorenzo Costas
in Bologna. Tätig in Mantua (15 12), Trient (1532) und
vornehmlich in Ferrara.
227 Heilige Familie. Maria, sitzend, hält das Kind
auf dem Schöße. Links Joseph, rechts der hl. Franziskus.
Dunkler Grund.
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,63, br. 0,48. —
Sammlung Giustiniani, 18 15.
Dou. Gerard (Gerrit) Dou. Holländische Schule. —
Geb. zu Leiden den 7. April 1613, be'graben daselbst den
9. Februar 1675. Schüler des Kupferstechers Bart. Dolendo,
des Glasmalers Pieter Couwenhom und Rembrandts (14. Febr.
1628 bis 1631). Tätig vornehmlich in Leiden.
843 Die büßende Magdalena. Mit halbentblößter Brust
sitzt die Büßerin, ein wenig nach links gewendet, die Hände
ringend, in ihrem Gemache. Vor ihr rechts ein Tisch mit
einem Geldsack und einer Kassette, dahinter ein Teppich
als Vorhang.
Bez. rechts am Sockel eines Pilasters : ^*-* * *^
Kl. Kniefig. Eichenholz, h. 0,30, br. 0,23. — Königliche Schlösser.
847 Bildnis der Mutter Rembrandts. Nach links ge-
wendet. Im Pelzmantel, mit brauner, durch ein schmales
Tuch befestigter Pelzkappe. Dunkelgrauer Grund.
Bez. links im Grunde: f «^
»DU-
— Aus der frühesten Zeit des Meisters.
Kl. Brustbild. Eichenholz, oval, h. 0,22, br. 0,17. — Königliche
Schlösser.
854 Die Vorratskammer. Eine Köchin tritt mit einem
Licht in einen kellerartigen Raum, in dem vorn rechts ein
Topf auf einem Faß, ein Messingkessel und eine Mausefalle
stehen. Im Grunde Küchengerät und Speisevorräte.
Leinwand, h. 0,32, br. 0,26. — Königliche Schlösser.
Dubois, Dujardin usf., s. Bois, Jardin usf.
Duccio. Duck. Dughet. IO3
Dliccio* Duccio di Buoninsegna. Schule von Siena. —
Geb. vermutlich zu Siena um 1260, zuerst nachweisbar 1278,
t im Jiili 13 19. Tätig zu Siena.
Gemälde in drei Abteilungen. Mittelbild: Ge-1062A
burt Christi. In offener Hütte lagert Maria vor der Krippe,
in der das Kind liegt, zu beiden Seiten je sieben Engel.
Neben Maria links Joseph, etwas tiefer baden zwei Frauen
das neugeborene Kind. Rechts zwei Hirten, denen ein
Engel eine Schriftrolle mit den Worten: Annuncio vobis
gaudium magnum entgegenhält. Goldgrund. — Linker
Flügel: Der Prophet Jesaias, eine Pergamentrolle haltend
mit der Schrift: Ecce virgo concipiet et pariet filium et
vocabitur nomen ejus Imanuel. — Rechter Flügel: Der
Prophet Hesekiel, eine Pergamentrolle haltend mit der
Schrift: Vidi portam in domo domini clausam vir non
transibit per eam dominus solus intrat et init per eam.
Goldgrund.
Teil der Predella des großen Altarwerkes, das Duccio 1308 bis
13 10 für den Hauptaltar des Domes zu Siena malte, und dessen Haupt-
stUcke (Vorderseite: thronende Madonna mit dem Kinde zwischen
Heiligen und Aposteln; Rückseite: die Leidensgeschichte Christi) jetzt
in der Opera des Domes aufgestellt sind.
Tempera. Pappelholz, mit der ursprünglichen Rahmenleiste h. 0,87,
br. 0,47, Mittelbild (ohne Rahmen) h. 0,43, br. 0,44, Flügel je h. 0,43,
br. 0,16. — Erworben 1884 in Florenz als Geschenk.
DttCk. Jacob Duck. Holländische Schule. — Geb. um
1600 zu Utrecht, wo er 162 1 in die Malergilde aufgenommen
wurde, f nach 1660 wahrscheinlich im Haag. Gebildet ^
unter dem Einflüsse des Dirck Hals in Haarlem. Tätig in
Utrecht, später im Haag.
Fouragierende Soldaten. In einem Stall, in dem 864
links im Hintergrund holländische Soldaten beschäftigt sind,
Stroh vom Boden zu holen, steht vorn neben Waffenstücken
ein Offizier in voller Rüstung. Links vorn sitzt ein Soldat,
hinter ihm zwei andere. Rechts eine Trommel, Fahne, ver-
schiedene Waffenstücke und Reitzeug.
Eichenholz, h. 0,63, br, 0,80. — Königliche Schlösser.
Dttghet Gaspard Dughet, gen. Gaspard Poussin (nach
seinem Schw^ager Nicolas Poussin) oder le Guaspre. Fran-
zösische Schule. — Landschaftsmaler, geb. 161 3 zu Rom
104 Dughet. Dürer,
von französischen Eltern, f daselbst den 25. Mai 1675.
Schüler Nicolas Poussins. Tätig in Rom.
1626 Römische Gebirgslandschaft. Nach links steigt
terassenförmig das sonnenbeleuchtete Gebirge an, auf dessen
halber Höhe ein Städtchen liegt. Nach dem Vordergrunde
zu eine Schlucht, in die ein Wasser hinabstürzt. Rechts
an einem Hügel mit hohen Bäumen vorbei Ausblick in die
von fernen Höhenzügen abgeschlossene Campagna. Links
vorn drei Hirten auf einer Höhe, andere Figuren auf einem
Wege, der rechts in die Tiefe führt.
Eine wenig veränderte Wiederholung desselben Motives in der
Dresdener Gemäldegalerie (Nr. 736).
Leinwand, h. 0,95, br. 1,35. — Erworben 1904 aus englischem
Privatbesitz.
Dürer. Albrecht Dürer. Deutsche Schule (Nürnberg). —
Maler, Kupferstecher und Zeichner für den Holzschnitt, geb.
zu Nürnberg den 21. Mai 147 1, f daselbst den 6. April 1528.
Zuerst in der Goldschmiedewerkstätte seines Vaters, seit
i486 Schüler des Michael Wolgemut; unter dem Einflüsse
Schongau ers und Mantegnas weiter ausgebildet. 1490 — 1494
auf der Wanderschaft in Süddeutschland, im Elsaß, in Basel
(1492); Nürnberg (1494), Venedig (1495). Seitdem tätig zu
Nürnberg. Ging Ende des Jahres 1505 abermals nach
Venedig und blieb daselbst während des Jahres 1506; seit
März 1507 wieder in Nürnberg, 1518 in Augsburg, 1520 — 1521
in den Niederlanden.
-^57C Bildnis Friedrichs des Weisen (1463 — 1525). Etwas
nach rechts gewendet und auf den Beschauer blickend. In
mittleren Jahren, mit lockigem Haar und Vollbart. In
schwarzem Barett, schwarzem Wams und Untergewand von
farbigem Brokat. Die Hände liegen übereinander auf der
Brüstung, die Linke hält eine Papierrolle. Grünlicher Grund.
Bez. links unten:
Aus der Frühzeit des Meisters (um 1495 his 1498) und etwa gleich-
zeitig mit dem Mittelbilde des Dresdner Altars, der für Friedrich den
Weisen gemalt zu sein scheint.
Halbfig. Wasser- oder Leimfarbe auf feiner Leinwand, h. 0,76,
br. 0,57. — Erworben 1882 auf der Versteigerung der Sammlung des
Herzogs von Hamilton in London.
667 E Albrecht Dürer
Dürer. TO5
Bildnis des Jacob Muffel. Etwas nach links gewendet. 557D
Bartlos, in schwarzer, mit dreifacher Goldborte verzierter
• Kappe. Untergewand von pelzgefütter-
. ^ '^ H^N tem tiefgrünem Samt, darüber die
y^ K,,^ Schaube mit breitem Pelzkragen. Hell-
)r^ }^^ blauer Grund.
t^ ^ )^^^ Links oben die nebenstehende Inschrift,
^^"^ ?^^ darüber: »Effigies Jacobi Muffel«. — Zwei alte
♦ ^ A Kopien schon im vorigen Jahrhundert im Privat-
O^f^ besitze zu Nürnberg; die eine aus dem 17. Jahr-
f^^ hundert, gegenwärtig im Germanischen Museum.
1 M ^^ — Der Dargestellte ist der mit Dürer befreun-
' ^^ ^j dete Nürnberger Ratsherr und Septemvir Jacob
r 1 ^^^ Muffel, der 15 14 Bürgermeister von Nürnberg
^ J ^^^ wurde und 1526 starb. — Bis 1867 in der
^r* ^^^ Sammlung Schönbom in Pommersfelden.
J f^^ Ursprünglich auf Holz, 1870 in Petersburg
t^[ ^i auf Leinwand übertragen, h. 0,48, br. 0,36. —
^Si ^ß^ Erworben 1883 in Paris auf der V'ersteigcrung
^ liX4 ^^ ff^ Bildnis des Hieronymus Holz- 557E
schuher. Etwas nach links gewendet,
•o
der Sammlung Narischkine.
^ ^ Bs
^4^ p ^ ^^ den Blick auf den Beschauer gerichtet.
^^^ ^Jt4 Barhaupt, mit weißem Haar und Voll-
}r^ ^*,^ bart, in schwarzem Damastgewand und
v^^ ^^ breitem Pelzkragen. Hellblauer Grund.
^ ^^ Bez. oben links: HIERONIM' HOLTZ-
(1^ ^^ SCHUER. ANNO .DONI. 1526. ETATIS.
^^r ^ SUE. 57. Auf dem Grunde rechts:
j^^^ ^ ^ — Das Bild befindet sich noch in seinem
^ « ^""1 ursprünglichen Rahmen; auf dem Schiebedeckel
1^^ .^^ (an dessen Stelle jetzt die Glasscheibe getreten
<^^ ist) sind die vereinigten Wappen der Familien
^^^ Holzschuher und Münzer in einem Kranz und
mit der Jahreszahl MDXXVl gemalt (ausgestellt
an der Fensterwand des Dürerkabinett«). — Hieron)Tiius (1469 — 1529),
ein Freund Dürers und Anhänger der reformatorischen Bewegung, aus
der alten angesehenen Nürnberger Patrizierfamilie der Holzschuher, kam
io6
Dürer.
1499 in den inneren Rat, wurde 1500 zum jüngeren, 1509 zum älteren
Bürgermeister erwählt und 15 14 zum Septem vir berufen. — Das Bild
war längere Zeit im Germanischen Museum zu Nürnberg ausgestellt.
Brustbild. Lindenholz, h. 0,48, br. 0,36. — Erworben 1884 von der
freiherrlichen Familie von Holzschuher in Nürnberg.
557F Die Madonna mit dem Zeisig. Vor einem schmalen
roten Vorhange sitzt Maria, das nackte Kind auf dem Schöße.
Die rechte Hand stützt sie auf ein Buch, die linke greift
nach einem Büschel Maiglöckchen, das der Johannesknabe
darreicht. Ein kleiner Engel trägt das Rohrkreuz des Jo-
hannes. Das Kind hält in der Rechten einen Beutel mit
Vogelfutter und blickt nach einem Zeisig, der auf seinem
erhöbe Aen linken Arme sitzt. Zwei auf Wolken schwebende
Cherubim halten einen Kranz über Marias Haupt. In der
Landschaft links eine Ruine und Gebirge, rechts Durchblick
auf das Meer.
Auf der links vom stehenden Holzbank ein Zettel mit der Inschrift:
l
Dem »Rosenkranzfest« am nächsten verwandt und, wie dieses, 1 506
in Venedig entstanden. Naturstudie zum Christkind in der Bremer
Kunsthalle, Zeichnung zu dem Cherub rechts in der Biblioth&que natio-
nale zu Paris, eine andere, im Gegensinne, zu dem Cherub links im
Louvre, eine Gewanddetailstudie in der Albertina. — Das Bild wurde
in den 60 er Jahren des 19. Jahrhunderts vom Marquis of Lothian in
Edinburgh angekauft.
Maria Kniefig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,91, br. 0,76.
— Erworben 1892 vom Marquis of Lothian in New Battle Abbey bei
Edinburgh.
5570 Bildnis einer jungen Frau. Fast von vorn gesehen
und mit leicht gesenktem Kopf ein wenig nach links gewendet.
557 P Albrecht Dürer
567 o Albrecht Dürer
Dürer.
107
Hintergrund blauer Himmel, rechts und links ein kleines Stück
des Meeres. Auf dem Brustlatz des eckig ausgeschnittenen
Kleides sind Buchstaben eingestickt, in denen man den
Namen »Agnes D« erkennen kann.
Bez. links oben:
m
Dieses ungewöhnlich malerisch behandelte Portrat entstand wohl um
1506, während des Meisters Aufenthalt in Venedig.
Brustbild etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,285, ^r. 0,215.
— Erworben 1893 i"™ Londoner Kunsthandel.
Betende Maria. Halb nach links gewendet, mit an- 557H
einandergelegten Händen, den Blick nach oben gerichtet.
Rechts als Grund ein grüner Vorhang, links rote Wand.
li" 1 8
Bez. links oben:
M
Kopie in der Akademie zu Venedig.
Bnistbild. Lindenholz, h. 0,53, br. 0,43. — Erworben auf der
Auktion Morosini - Gatterburg 1894 in Venedig, als Geschenk des
Geheimrats Dr. VV. Bode.
Bildnis eines jungen Mädchens. Von vom gesehen, 5571
mit leichter seitlicher Neigung des Kopfes und nach rechts
gerichtetem Blick. In rotem Barett und viereckig ausge-
schnittenem Gewände.
\ro^
Bez. links oben:
Entstanden wahrscheinlich noch während des venetianischen Auf-
enthaltes. Das Bild ist in den Imhoffschen Inventaren mehrfach be-
schrieben und nach einer Notiz im Geheimbuch Hans Hieronymus Im-
hofTs 1633 nach Amsterdam verkauft worden. 1899 tauchte es im
Londoner Kunsthandel wieder auf.
I08 DUrer. Dyck.
Pergaiüent, das auf eine Holztafel geklebt ist, h. 0,304, br. 0,20.
— Erworben 1899 als Geschenk von P. u. D. Colnaghi in London. —
Eigentum des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins.
Dürer. Kopie nach Albrecht Dürer. Deutsche Schule.
557 B Maria mit dem Kind. Auf Marias Schoß sitzt links
das nackte Kind, das mit beiden Händen eine Frucht hält.
Dunkler Grund.
13-18
9>
Bez. links in der Mitte:
Nachahmung vom Ende des 16. oder aus dem 17. Jahrhundert.
Maria Brustbild. Lindenholz, h. 0,49, br. 0,40. — Erworben 1880
in Florenz aus der Sammlung Capponi als Geschenk.
Dyck. Antonius (Anthonis, Anthonie oder Antonio) van
Dyck. Vlämische Schule. — Maler und Radierer, geb. zu
Antwerpen den 22. März 1599, t ^^ Blackfriars (London)
den 9. Dezember 1641. Schüler des Hendrick van Baien
(seit 16 10) zu Antwerpen, daselbst als Gehilfe des Rubens
(nach 161 8, in diesem Jahr als Meister in die Gilde zu
Antwerpen aufgenommen) und unter seinem Einflüsse weiter
ausgebildet. Tätig in Antwerpen, bei einem längeren ita-
lienischen Aufenthalte (162 1 — 1627) vornehmlich in Genua,
später in London, wo er schon früher, um 1620/21, einige
Zeit am Hofe Jacobs I. tätig gewesen war; 1632 als Hof-
maler Karls I.; zeitweilig in Brüssel (1634/35), in Paris
(1640/41) und um 1627/28 in Holland.
770 Verspottung Christi. Christus sitzt gebunden inmitten
der Kriegsknechte, von denen einer in voller Rüstung ihm
die Dornenkrone auf das Haupt drückt, ein anderer ihm
kniend ein Schilfrohr als Zepter darreicht, , während ihn
zwei Pharisäer verhöhnen. Ganz links der römische Haupt-
mann. Hintergrund die Kerkerwand.
778 Antonius van Dyck
c
t^
Dyck. 109
Eine etwas kleinere Originalwiederholung (aus
Rubens' Besitz) im Museo del Prado zu Madrid,
jedoch ohne die Figuren des römischen Hauptmanns
und des Kriegsknechts hinter diesem. — S. die Be-
merkung zu Nr. 799.
Überlebensgr. Fig. Leinwand, h. 2,62, br. 2,14.
— Königliche Schlösser.
Beweinung Christi. Der auf einer 778
Bodenerhöhung ruhende Leichnam Christi
wird von Johannes, Msjria und Magdalena
beklagt. Ein weinender Engel rechts deutet
auf die Wundmale Christi. Im Hintergrunde
die Grabeshöhle.
Bez. in der unteren Ecke rechts von späterer Hand :
V. Dijk. — Aus der Zeit des zweiten Aufenthaltes
des Meisters in Antwerpen, nach seiner Rückkehr aus
Italien (um 1627). — Eine Wiederholung mit geringen
Abweichungen in der Äg^idienkirche zu Nürnberg,
doch nur aus der Werkstatt des Meisters. Eine zweite
Wiederholung, Schulbild, in der Galerie zu Stuttgart.
Studie zu dem weinenden Engel bei Prof. F. A. v.
Kaulbach (München).
Leinwand, h. 2,20, br. 1,66. — Königliche
Schlösser.
Bildnis des Thomas Frangois de 782
Carignan, Prinzen von Savoyen. Etwas
nach rechts gewendet und auf den Beschauer
blickend. In voller Rüstung, über die ein
Spitzenkragen fällt. Den Kommandostab in
der Rechten, die Linke auf den Helm gelegt,
der auf einem Tisch mit gelber Decke liegt.
Hintergrund Wand und ein Vorhahg.
Bez. auf einem Zettel links unten: Thomas Sa-
baudus Princeps de Carignan. a«». 1634, und rechts
unten wie nebenstehend. — Der Prinz (i 596 — 1656),
fünfter Sohn des Herzogs Karl Emanuel I. von Savoyen
und Stammvater der jetzt regierenden Linie des Hauses
Piemont-Savoyen, war zuerst General in spanischen
Diensten, dann der französischen Armeen in Italien
und Großmeister von Frankreich. Im Jahre 1634 war
HO Dyck.
er in den Niederlanden, und unser Bildnis ist wohl iii Brunei gemalt.
— Eine Wiederholung in Windsor, die dort als Original gilt, ist nur
eine Kopie.
Kniefig. Leinwand, h. 1,12, br. 1,03. — Erworben 1835.
782A Nymphen beim Bade von Satyrn überrascht.
Rechts sitzt eine entkleidete Nymphe, vom Rücken ge-
sehen. Sie wird erschreckt ebenso wie ihre Gefährtin,
die sich lebhaft nach rechts wendet, durch das Nahen
zweier Satyrn, die von links her mit halbem Leibe sichtbar
werden. Grund dupkle Landschaft mit Abendhimmel.
Aus der Frühzeit des Meisters. — Links ist ein vertikaler Streifen
von einem englischen Maler des 18. Jahrhunderts hinzugefügt.
Leinwand, h. 0,81, br. 0,94. — Erworben 1897 aus englischem
Kunsthandel als Geschenk.
782B Bildnis eines vornehmen Genuesers. In einem
Lehnstuhl halb nach rechts sitzend und auf den Beschauer
blickend. In schwarzer Mütze und Gewandung, weißem
Mühlsteinkragen und Manschetten. Die Rechte hält ein
zusammengefaltetes Papier. Hintergrund Pfeilerarchitektur.
Gegenstück zu Nr. 782 C. Siehe die Bemerkung dort. — Alte
Kopien beim Principe S. Faustino, Pal». Barbcrini in Rom (Kniestück)
und bei Humphrey Ward in London (ganze Figur).
Leinwand, h. 2,00, br. 1,16. — Erworben 1901 aus dem englischen
Kunsthandel.
782C Bildnis einer vornehmen Genueserin. In einem
Lehnstuhl halb nach links sitzend und auf den Beschauer
blickend. In schwarzem Kleide mit gelblichem Brusteinsatz,
weifiem Mühlsteinkragen und Manschetten, auf dem Kopf
ein Häubchen. Die rechte Hand hält einen Fächer. Hinter-
grund schwarzer Vorhang und Architektur. Am Boden ein
persischer Teppich.
Gegenstück von Nr. 782 B. — Angeblich sind die Bilder Porträts
des Genueser Senators Giustiniani und seiner Gattin. 1773 erwähnt
in der Description de Genes et de ses enWrons als im Pal^. Giacomo
Balbi befindlich. — Ehemals in der Sammlung des Sir Robert Peel
(Auktion London 1900), für den David Wilkie die beiden Bilder in
Grenua erwarb.
Leinwand, h. 2,00, br. 1,16. — Erworben 1901 aus dem englischen
Kunsthandel.
•782 B Antonius van Dyck
782 c Antonius van Dyck
Dyck. Eeckhout. III
«
Bildnis der Marchesa Geronima Spinola (Gemahlin 787A
des Filippo Spinola und Tochter des Paolo Dona). In
schwarzem Samtkleid mit langer Schleppe, mit weißem
Kragen und roten Ärmelkrausen. Auf dem Haar eine
perlenbesetzte Haube mit großer Reiherfeder, um den Hals
eine goldene Kette mit Medaillon, schreitet die Dame, auf
den Beschauer blickend, nach links die Stufen zu einem
Portal hinan. Mit der Linken hebt sie leicht das Kleid,
in der Rechten hält sie eine Rose. Hintergrund eine Wand
mit einer Nische zwischen Säulen.
Stammt aus Genua.
Leinwand, h. 2,21, br. 1,47. — Erworben 1904 als Geschenk des
Herrn A. Thiem, San Remo an S. M. den Kaiser für das Kaiser Friedrich-
Museum. — Sammlung A. Tbiem.
Kopf eines Apostels. Nach rechts gewendet. Mit 790F
gefalteten Händen nach oben blickend. Dunkler Grund.
Studie zur Ausgieflung des heiligen Geistes (Nr. 794 im V^orrat).
-- Galerie von Sanssouci.
Eichenholz (ringsum angestückt), h. 0,57, br. 0,45. — 1906 über-
wiesen von S. M. dem Kaiser.
Die beiden Johannes. Zwischen Pfeilern eines Bogens 799
steht links der Evangelist Johannes, auf das Evangelium
deutend, zu Häupten den Adler, rechts Johannes der Täufer,
auf das Lamm an seiner Seite weisend. Hintergrund Land-
schaft.
Bez. am Buch unter dem Fuße Johannes d. £. wie umstehend. —
Gehört mit der Verspottung Christi (Nr. 770), der AusgieBung des
heiligen Geistes (Nr. 794 im Vorrat) und der Gefangennahme Christi
(in der Sammlung zu Corsham House in England) zu einer Reihe
Ton Gemälden aus der frühen, noch ganz von Rubens beeinflußten
Zeit des Meisters. Die drei Berliner Bilder befanden sich früher und
vermutlich schon ursprünglich zu Brügge in der Abtei zu den Düren
und wurden 1768 vom Prinzen Heinrich von Preußen bei seiner An-
wesenheit in den Niederlanden angekauft. — Originalskizze zu dem
Bilde Nr. 799 in Madrid, Akademie der Künste.
Überlebensgr. Fig. Leinwand, h. 2,61, br. 2,12. — Königliche
Schlösser.
Eeckhottt Gerbrandt van den Eeckhout. Holländische
Schule. — Maler und Radierer, geb. zu Amsterdam den
112 Eeckhout.
•
19. August 162 1, begraben daselbst
den 29. September 1674. Schüler
Rembrandts. Tätig zu Amsterdam.
804 Die Erweckung der Tochter
Jairi. Christus ergreift die Rechte
der auf ihrem Lager hingestreckten
Toten. Rechts von Christus der
Vater, zur Linken eine Gruppe von
drei Figuren. Vorn am Fußende
des Bettes ein junger Mann.
Frühes Werk des Meisters. Von G.
F. Schmidt als »Rembrandt« gestochen.
Leinwand, h. 0,33, br. 0,42. — Er-
worben 1843 aus der Sammlung Keimer
zu Berlin.
820 Darstellung Christi im
Tempel. In einer düsteren Tempel-
halle hält Simeon, vorn zur Linken
kniend, das in Windeln gehüllte
Christkind in den Armen. Hinter
Simeon links mehrere Priester,
rechts weiter zurück Maria mit ge-
falteten Händen und Joseph, in der
Linken die Tauben, die ein Hund
beschnobert. Weiter zurück auf er-
höhtem Boden ein zuschauender
Priester. Von rechts kommt Hanna
herbei. Im Grunde des Tempels
verschiedene Figuren.
Leinwand, h. 0,83, br. 1,00. — Ein
zelner Erwerb aus der S.ommlung Giusti-
niani vor 181 5.
829 Merkur tötet Argus. Merkur
hat den rechts vor ihm auf dem
. Boden ruhenden Argus durch sein
Flötenspiel eingeschläfert und greift
nach dem neben ihm liegenden
Schwert. Hinter Argus die in eine
• ^
Eeckhottt. Elias.
113
weiße Kuh verwandelte lo. Rechts zwei andere Kühe.
Hintergrund bergige Landschaft.
Bez. rechts unten:
Jöff,
Leinwand, h. 0,94, br. 1,10. — Königliche Schlösser.
Elias. Nicolaes Elias (eigentlich Nicolaes Eliasz. Picke -
noy). Holländische Schule. — Getauft den 10. Januar 1588
zu Amsterdam, f ebenda zwischen 1653 und 1656, vielleicht
Schüler des C. van der Voort. Tätig in Amsterdam.
Bildnis des Corneiis de Graef, Bürgermeisters 753A
von Amsterdam. Nach rechts gewendet und auf den
Beschauer blickend. In reicher schwarzseidener Tracht,
kurzem Mantel und breitem liegendem Spitzenkragen. Hinter-
grund der Flur des (1652 abgebrannten) Rathauses zu
Amsterdam.
Gegenstuck zu Nr. 753 B.
Sammlung des Schlosses llpenstein, versteigert zu Amsterdam 1873.
Leinwand, h. 1,84, br. 1,04. — Sammlung Suermondt, 1874.
Bildnis der Catarina Hooft, Gemahlin des Cor- 753B
nelis de Graef. Etwas nach links gewendet und auf den
Beschauer blickend. In weißem silbergesticktem Oberkleid,
über dem breiten Spitzenkragen liegt reicher Halsschmuck.
Die Rechte hält einen Fächer von schwarzen Straußenfedern.
Hintergrund Architektur.
Gegenstück von Nr. 753 A und wie dieses ehemals dem Thomas
de Keijser zugeschrieben, indes nach der Übereinstimmung mit den
zahlreichen Porträtstücken des Meisters in Amsterdam zweifellos von .
Elias. — Auf den Rückseiten der Bilder sind Namen, Stand und
Lebensalter der Dargestellten verzeichnet. — Sammlung des Schlosses
llpenstein, versteigert zu Amsterdam 1873.
Leinwand, h. 1,84, br. 1,04. — Sammlung Suermondt, 1874.
Verz. d. Gemälde. %
.J
IIA Elsheimer.
Elsheimer. Adam Elsheimer, Elshaimer, oder Aels-
heimer. In Italien Adamo Tedesco gen. Deutsche Schule.
— Maler und Radierer, getauft zu Frankfurt a. M. den
i8. März 1578, t zu Rom um 1620. Schüler Philipp Uffen-
bachs zu Frankfurt. Tätig zu Rom (schon im Jahre 1600).
664 Altärchen mit Darstellungen aus dem Leben der
Maria. Mittelbild: Krönung der Maria. In den Wol-
ken, umgeben von Engelscharen, wird Maria von Christus
und Gott-Vater gekrönt. Auf der Erde die um das offene
Grab versammelten Apostel. — Seitenbilder zur Linken.
Oben: Verkündigung Maria. Der Engel verkündet in
einer Wolke herabschwebend der rechts neben einem Tische
knienden Maria die Botschaft. — Unten: Anbetung des
Kindes. In einer Ruine verehren Maria und Joseph das
in einem Korb am Boden liegende Kind. Darüber Engel in
Wolken, in der Landschaft zwei Hirten. — Seitenbilder zur
Rechten. Oben: Maria Heimsuchung. Maria heißt die sie
kniend begrüßende Elisabeth sich erheben. Rechts kommt
Zacharias aus dem Haus. Im Grunde rechts ein Stadttor und
waldige Landschaft. — Unten: Anbetung der Könige.
Die hl. drei Könige bringen dem links auf dem Schöße der
Maria sitzenden Kind ihre Gaben dar. Hinter Maria steht
Joseph. — Unter dem Mittelbilde: Tod Maria. Die
Apostel umstehen klagend das Bett, auf dem die tote Maria,
in der Linken eine Kerze, ausgestreckt ruht. Rechts tritt
eine Dienerin in das Zimmer.
Aus der frühesten Zeit des Meisters. Für die Urheberschaft Els-
heimers spricht der Umstand, daß das Mittelbild, die Himmelfahrt
Mariäy eine freie Wiederholung nach dem Mittelbilde des von Dürer
für Frankfurt gemalten Hellerschen Altars ist (durch Brand zerstört;
Kopie von Elsheimers Schüler Jobst Harrich in der städtischen Galerie
zu Frankfurt a. M.). Vgl. Bode, Jahrb. der k. p. Ksts. I. S. 51 ff.
Kupfer, Mittelbild h. 0,26, br. 0,21; unteres Bild h. 0,10, br. 0,21;
Seitenbilder je h. 0,12, br. 0,10. — Königliche Schlösser.
664A Die badende Nymphe. Eine Nymphe, von einem
Satyr verfolgt, rettet sich zur Linken eilig aus dem Teich,
in dem sie gebadet hat, ans Ufer. Im Hintergrunde der
waldigen Landschaft Silen auf seinem Esel mit einem Be-
gleiter.
/
fi
EIsheimcT. En^elbrcchtsen. HC
Dieselbe Darstellung, angeblich bezeichnet: J oh. König 15971 bei
Herrn von Titzenhofen in Greiz.
Kupfer, h. 0,14, br. 0,20. — 1880 aus dem Kupferstichkabinett über-
wiesen. /
Der h]. Martin und der Bettler. Links der Heilige 664B
zu Pferde, den Mantel, den er zur Hälfte um den Bettler
geworfen hat, mit dem Schwerte zerschneidend. Hinter-
grund Landschaft.
Aus der frühen römischen Zeit des Meisters. — Sammlung Pour-
tales, Paris 1865.
Kupfer, rund, Durchmesser 0,21. — Erworben 1881 in Paris, aus
der Sammlung des Marquis de Ganay unter dem Namen »Guercino«.
Landschaft mit Johannes d. T. Der Täufer sitzt 664C
vorn zur Linken an einem von dichtem Laubwald umgebenen
Teiche, zu seinen Füfien das Lamm.
Kupfer, h. 0,13, br. 0,17. — Erworben 1884 in Wien von Prof.
Thausing.
Waldlandschaft mit Merkur und Argus. In waldiger 664D
Berglandschaft ruht rechts auf einem Felsstein hingelagert
Argus im Gespräche mit Merkur. Links auf der Höhe ein
pflügender Bauer.
Gegenstück zu Nr. 664 E.
Kupfer, h. 0,12, br. 0,16. — Erworben 1900 aus dem englischen
Kunsthandel als Geschenk des Herrn Generalkonsuls H. Rosenberg.
Waldlandschaft mit der Tötung des Argus. In 664E
einem Tale ruht links zwischen Felsen am Boden schlummernd
Argus. Vor ihm steht Merkur, mit dem Schwerte zum Todes-
streich ausholend. Links die in eine Kuh verwandelte lo.
Gegenstück von Nr. 664 D.
Kupfer, h. 0,12, br. 0,16. — Erworben 1900 aus dem englischen
Kunstbandel als Geschenk des Herrn Generalkonsuls H. Rosenberg.
Bist S. Vereist.
Bngelbrechtsen. Cornelis Engelbrechtsen (Engelbrechtsz.).
Niederländische Schule. — Geb. angeblich 1468 zu Leiden,
t daselbst 1533. Lehrer des Lucas van Leyden. Tätig zu
Leiden. Seine durch van Mander beglaubigten Hauptwerke
im Museum zu Leiden.
ein
Berufung des Matthäus zum Apostelamte. Durch 609
offenes Fenster des Zollhauses spricht Christus, vorn
«
\
\
\
Il6 Enjfelbrechtsen. Everdingen.
links stehend und von mehreren Aposteln begleitet, zu
Matthäus, der rechts mit zwei anderen Zollbeamten in einem
Gemache mit Geldzählen beschäftigt ist. Links das Stadttor.
Ehemals Schule des Lucas van Leyden genannt. — Auf dem roten
Beutel des Zöllners das österreichisch-burgimdische Wappen zwischen
den beiden kreuzweis gelegten roten Schlüsseln des Leidener Stadt-
wappens.
Eichenholz, h. 0,51, br. 0,77. — Sammlung Solly, 1821.
1212 Die Dornenkrönung Christi. In der Vorhalle eines
Gebäudes, zu dem von rechts und links Treppenstufen hin-
aufführen, sitzt Christus in der Mitte, gebeugt unter dem
Ansturm der Peiniger, von denen zwei ihm die Dornenkrone
aufs Haupt drücken. Weiter hinten links die Geißelung
Christi. Vorn links kniet die Stifterin, eine Nonne von
Marienpoel bei Leiden, mit dem hl. Augustinus, rechts
stehen die hhl. Agnes und Cäcilia.
Eichenholz, h. 0,38, br. 0,41. — Sammlung Solly, 1821.
Ercole. S. Roberti.
Everdingen. AUart van Everdingen. Holländische
Schule. — Landschaftsmaler und Radierer, getauft zu Alk-
maar den 18. Juni 1621, begraben zu Amsterdam den 8. No-
vember 1675. Schüler Roelant Saverys zu Utrecht und
besonders Pieter Molijns zu Haarlem; 1645 als Meister in
die Lukasgilde zu Haarlem aufgenommen. Nach Reisen in
Skandinavien (um 1640 — 1644) tätig zu Alkmaar; seit 1645
in Haarlem und seit 1652 in Amsterdam.
835 Landschaft. Rechts ein bewaldeter, zu einem Wasser
abfallender Berghang. An seinem Fuße links zwei Reiter.
Bez. an einem Stein im Wasser: /\V b
Eichenholz, h. 0,25, br. 0,22. — Königliche Schlösser.
835A Norwegische Landschaft. Felsiger Berghang nach
links zu einem Gewässer abfallend. An dem Ufer ein Jäger
und andere Figuren.
Die Staffage ist von der Hand des modernen Malers L. B. Baka-
lowicz. — Sammlung Mündler, Paris.
Eichenholz, h. 0,32, br. 0,28. — Sammlung Suermondt, 1874.
Everdingen. Eyck. 1 1 7
Felslandschaft. Schroffe Felsen steigen rechts vom 835 B
Ufer eines Wassers an, auf dem mehrere Kähne fahren.
Bez. rechts unten: ifiAlä
Sammlung Grüner, Berlin.
Eichenholz, h. 0,30, br. 0,41. — Erworben 1880 in Berlin aus dem
Nachlasse des Restaurators Schmidt.
Burg am Fluß. Ein von mehreren Kähnen belebter 913
Fluß bespült den Fuß einer waldigen, von einer Burg ge-
krönten Anhöhe. Im Vordergrund hohe Tannen, darunter
einige Schafe.
Bez. links unten:
yy V^ye Yel\na en.
Leinwand, h. 1,24, br. 1,04. — Königliche Schlösser.
Eyck« Hubert und Jan van Eyck. Niederländische
Schule. — Hubert van Eyck, geb. zu Maaseijck (zu Eijck
an der Maas) um 1370, f zu Gent den 18. Sept. 1426.
Tätig zu Gent. — Jan van Eyck, geb. zu Maaseijck um
1390, f zu Brügge zwischen dem 24. Juni und 22. Juli 1441.
Schüler seines älteren Bruders Hubert und wie dieser an
der Ausbildung der öltechnik beteiligt. Tätig in Gent,
dann im Haag (1422 — 1424 als Hofmaler Herzog Johanns
von Bayern) und in Lille (1425 — 1428 als Hofmaler Herzog
Philipps d. G. von Burgund), nach einer Reise nach Portugal
und Spanien (1428 und 1429) in Brügge (daselbst ansässig
seit Januar 1430 bis zu seinem Tode).
Sechs Flügel des Genter Altars: Die Anbetung 512—523
des Lammes. (Nach der Apokalypse VII, 9.)
Das Hauptwerk der beiden Brüder, zugleich das bedeutendste Werk
der altniederländiscben Schule, wurde für die Kapelle des Jodocus
Vydt, der 1433 Bürgermeister von Gent war, und seiner Gattin Isabella
geb. Burluut in der Kirche S. Johann (später S. Bavo) zu Gent aus-
geführt. Das untere Mittelbild des umfangreichen Altarsverkes, die
Il8 Eyck.
Anbetung des Lammes darstellend, sowie die darüber befindlichen
Einzelfiguren von Gott- Vater, Johannes und Maria stehen noch in S. Bavo,
während die beiden oberen äußersten FlUgelbilder (mit den Figuren
von Adam und Eva) in die Galerie zu Brüssel gekommen sind (1861).
Über Urheber, Besteller und Zeit der Ausführung berichtet die Inschrift
auf dem alten Rahmen des Bildes (und zwar auf den Nr. 519, 518,
523, 522). Sie lautet:
(Pictor) Hvbertvs e eyck. major qvo nemo repertvs
Incepit. pondvs. q(uod) Johannes arte secvndvs
(frater perf)ecit Ivdoci V\'D prece fretvs.
VersVs seXta MaI Vos CoLLoCat aCta tVerI
D. h. »Der Maler Hubert van Eyck, größer als welcher keiner
gefunden worden, begann das Werk, das Johann, der Bruder, in der
Kunst der Zweite, auf des Jodocus Vyd Bitte vollendete.« — Die
Verbindung der im letzten Verse rot geschriebenen, hier groß ge-
druckten Buchstaben ergibt das Datum 6. Mai 1432. — Die einge-
klammerten'Worte, teils fehlend, teils undeutlich geworden, sind nach
einer Handschriftensammlung aus der Mitte des 16. Jahrh. ergänzt Allein
die hier tiberlieferte Inschrift war wohl nicht nach dem Originale, sondern
nach einer älteren Abschrift kopiert, und die Richtigkeit der Ergänzungen
ist nicht unzweifelhaft: für PICTOR und FRATER PERF. ist der
leere Platz nicht ganz ausreichend, falls die Worte nicht abgekürzt
waren (pondus quod und versus sind Korrekturen für pondusque und
versu). Nach anderer Überlieferung stand für »frater perfecit« »sus-
cepit laetus«.
Wann Hubert den Auftrag für das Altarwerk erhielt, ist unbekannt.
Doch läßt sich aus der Biographie des Jan van Eyck soviel feststellen,
daß dieser vor 1426 sich an der Arbeit nicht beteiligte, und da er
von Mai 1425 zu Lille im Dienste Philipps des Guten tätig, dann auf
längerer Reise bis Ende 1429 von Gent abwesend war, vor 1430
nicht an die Vollendung des von Hubert 1426 unfertig zurückgelassenen
Werkes herangehen konnte. Immerhin konnte sich seine Tätigkeit an
dem Werke, dessen Aufstellung am 6. Mai 1432 erfolgte, über mehr
als zwei Jahre erstrecken. Während allgemein angenommen wird, daß
der Entwurf des Ganzen von Hubert herrührt, gehen darüber die An-
sichten weit auseinander, welche Teile Hubert, welche Jan ausgeführt
und welche etwa der von Hubert begonnenen Tafeln Jan fertiggestellt
habe. Als Arbeit des Hubert werden ziemlich einstimmig die drei
oberen Mittclbilder, die Einzelfiguren Gott-Vaters, der Maria und des
Johannes angesehen. Adam und Eva gelten jetzt meist als das W^erk
Jans. Im übrigen scheint der Anteil Jans in der Ausführung und
Vollendung der unteren kleinfigurigen Innentafeln, sowie der Außen-
seiten, insbesondere der Verkündigung (mit den Lünetten) und den
statuarischen Heiligengestalten zu bestehen.
Eyck. 119
Das Altarwerk, ein Allerheiligenbild, besteht aus zwölf Tafeln in
zwei Reihen, von denen die obere sieben, die untere fünf Tafeln ent-
hält. Bei geöffnetem Schreine zeigt die obere Reihe die Herrlichkeit
des Himmels, die untere die Anbetung des Lammes. Oben: Gott-
Vater, links Maria, rechts Johannes der Täufer; auf den vier Flügeln
links singende Engel (Nr. 514) und Adam, rechts musizierende E^gel
(Nr. 515) und Eva. Unten: die Anbetung des Lammes, auf den vier
Flügeln links die Streiter Christi (Nr. 513) und die gerechten Richter
(Nr. 512), rechts die hhl. Einsiedler (Nr. 516) und die hhl. Pilger
(Nr. 517). Bei geschlossenem Schrein zeigt die obere Reihe die Ver-
kündigung, darüber die Propheten Sacharja und Micha (Nr. 520 und
521) und zwei Sibyllen; die untere Reihe die beiden Johannes
(Nr, 518 und 523) und zu deren Seiten' die Bildnisse der Stifter
(Nr. 519 und 522). — Der ganze Altar wurde restauriert 1550 von
Jan Scorel und Lancelot Blondel, 1663 durch Antoine van der Heuvel.
•'Die sechs Berliner Flügel wurden 181 5 um 3000 Gulden an den
Kunsthändler M. C.-J. Nieuwenhuis und von diesem für 100 000 Frcs.
an den englischen Sammler Solly verkauft./ — Neuerdings sind die
Tafeln auseinandergesägt worden, so daß die Rückseiten neben den
Vorderseiten hängen. — S. die Photographie des ganzen Altarwerks im
ursprünglichen Zusammenhang, die als Geschenk der Photogr. Gesell-
schaft in dem Kabinett bei den Originalen aufgestellt ist.
Die gerechten Richter. Festlicher Zug von zehn 512
reich gekleideten, nach rechts reitenden Männern. Der vor-
derste auf einem Schimmel trägt — nach alter Überlieferung
— die Züge Huberts van Eyck, der Reiter im schwarzen
Kleide, der aus dem Bild herausschaut, die Jans van Eyck.
Hintergrund gebirgige Landschaft.
Inschrift auf dem alten Rahmen: JVSTI JVDICES. — Wahr-
scheinlich beruht die ganz weltliche Darstellung der gerechten Richter
und der Streiter Christi auf einer mißverstandenen Auffassung der im
Hymnus de omnibus sanctis gebrauchten Bezeichnung für die Heiligen
des Himmels (Springer, Über die Quellen der Kunstdarstellung im
Mittelalter, Berichte der sächs. Gesellschaft der Wissenschaften 31. Bd.
1879).
Eichenholz, h. 1,47, br. 0,52. — Sammlung Solly, 1821.
Die Streiter Christi. Drei lorbeerbekränzte Ritter in 513
vollem Waffenschmuck, in der Rechten die erhobene Lanze,
reiten einem sich nach rechts bewegenden Zuge von sechs
reichgekleideten Reitern voran; unter diesen vier gekrönte
Häupter. Hintergrund waldige Berglandschaft mit Schnee-
bergen in der Feme.
J 20 Eyck.
Inschrift auf dem alten Rahmen: CHRISTI MILITES.
Eichenholz, h. 1,47, br. 0,51. — Sammlung Solly, 1821.
514 Die singenden Engel. Zur Rechten ein mit Schnitz-
werk reich verziertes Notenpult, vor dem acht singende
Engel in reichen Meßgewändern stehen. Hintergrund Himmel.
Inschrift auf dem alten Rahmen: MELOS DEO LAVS PHENIS
GRAQ A . . O . Die beiden mittleren Buchstaben des letzten Wortes
sind durch eine schon in alter Zeit eingelassene Eisenschraube aus-
gelöscht (vielleicht zu ergänzen: perhennis gratianim actio). Die In-
schrift bezeichnet den Gesang als zum ewigen Preise (und Danke?)
Gk)ttes bestimmt.
Eichenholz, oben rund, h. 1,61, br. 0,70. — Sammlung Solly, 182 1.
515 Die musizierenden Engel. Vorn rechts ein Engel
in reichem Brokatgewand, die Orgel spielend; ihm zur
Rechten, weiter zurück, fünf Engel, von denen die beiden
vorderen die Pausen zählen. Hintergrund Himmel.
Inschrift auf dem alten Rahmen: LAVDAT EV IN CORDIS ET
ORGANO (sie preisen den Herrn mit Saiten- und Orgelspiel).
Eichenholz, oben rund, h. 1,61, br. 0,70. — Sammlung Solly, 1821.
516 Die heiligen Einsiedler. Paulus und Antonius
schreiten einem sich nach links bewegenden Zuge von zehn
Einsiedlern voran, den Magdalena und Maria von Ägypten
beschließen. Hintergrund felsige Landschaft mit südlicher
Vegetation.
Inschrift auf dem Rahmen: HEREMITE STI.
Eichenholz, h. 1,47, br. 0,51. — Sammlung Solly, 1821.
517 Die heiligen Pilger. Der hl. Christoph in riesiger
Gestalt an der Spitze eines sich nach links bewegenden
Zuges von siebzehn heiligen Pilgern. Hintergrund Land-
schaft mit südlicher Vegetation.
Inschrift auf dem Rahmen: PEGRINI STI.
Eichenholz, h. 1,47, br. 0,52. — Sammlung Solly, 1821,
518 Johannes der Täufer. (Rückseite von Nr. 512.) Mit
der Rechten auf das Lamm deutend, das er auf dem linken
Arm hält. Als Steinbild in einer gotischen Nische grau in
grau gemalt.
Auf dem Sockel des Steinbildes die Inschrift: S. JOHES BAPTA
Eichenholz, h. 1,47, br. 0,52. — Sammlung Solly, 1821.
514 Hubert und Jan van Eyck
515 Hubert und Jan van Eyck
519 52'2 Hubert und Jan van Eyck
Eyck. 1 2 1
Bildnis des Stifters Jodocus Vydt. (Rückseite von 519
Nr. 513.) In einer gotischen Bogennisfche kniend, nach rechts
gewendet. In rotem, pelzgefüttertem Rocke, den ein schwarzer
Ledergürtel zusammenhält.
Eichenholz, h. 1,47, br. 0,51. — Sammlung Solly, 1821.
Der Engel Gabriel. (Rückseite von Nr. 514.) Gabriel 520
verkündet kniend, die Lilie in der Linken, mit der Rechten
nach oben deutend, die himmlische Botschaft. Inschrift
mit Goldbuchstaben: AVE GRACIA. Durch ein gotisches
Fenster Ausblick auf die Häuser einer Stadt. — Darüber
im Halbrund der Prophet Sacharja als Halbfigur, mit
der Rechten auf die Schrift deutend.
Auf der über dem Propheten schwebenden Schriftrolle die In-
schrift: EXVLTA SATIS FILIA SYÖ JVBILA. ECCE REX TVVS
VEIT. (Sacharja IX, 9: Aber du Tochter Zion freue dich sehr,
jauchze; siehe, dein König kommt zu dir.) — Unter dem Halbrund
auf dem alten Rahmen die Inschrift: SACHARIAS . PROPHETA. —
Zu der Darstellung des Gemachs, in dem die Verkündigung (Nr. 520
und 521) vor sich geht, gehören noch die Rückseiten der Tafeln mit
Adam und Eva in Brüssel (s. die modernen Kopien Nr. 525 K und
Nr. 525 L)-
Eichenholz, oben rund, h. 1,20 (untere Abt.), 0,35 (obere Abt.),
br. 0,70. — Sammlung Solly, 182 1.
Maria. (Rückseite von Nr. 515.) Maria an ihrem Bet- 521
pulte kniend, über ihrem Haupte die Taube, lauscht, die
Hände über die Brust gelegt, der himmlischen Botschaft.
Durch ein gotisches Fenster links Ausblick auf die Häuser
einer Stadt. Inschrift mit Goldbuchstaben: Ecce ancilla
diii. — Darüber im Halbrund der Prophet Micha als Halb-
figur, auf Maria herabschauend.
Auf der über dem Propheten schwebenden Schriftrolle die In-
schrift: EX TE EGREDIETVR QVI SIT DOMINATOR IN ISRL'.
(Micha V, i : Aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei.)
— Unter dem Halbrund auf dem alten Rahmen die Inschrift: MICHEAS.
IPHETA.
Eichenholz, oben rund, h. 1,20 (untere Abt.), 0,35 (obere Abt.),
br. 0,70. — Sammlung Solly, 1821.
Bildnis der Isabella Vydt, geb. Burluut, Ge- 522
mahlin des Jodocus Vydt. (Rückseite von Nr. 516.) In einer
gotischen Bogennische mit gefalteten Händen kniend, nach
122 Eyck.
links gewendet. In violettrotem grüngefüttertem Kleid
und weifiem Kopftuch.
Eichenholz, h. 1,47, br. 0,51. — Sammlung SoUy, 1821.
523 Johannes der Evangelist. (Rückseite von
Nr. 517.) Mit der Rechten den Kelch segnend, aus
dem sich der Kopf eines Ungetüms und vier Schlangen
erheben. Als Steinbild in einer gotischen Nische
grau in grau gemalt.
NN t.n.1
Auf dem Sockel des Steinbildes die Inschrift: S. JOHES
EVVANTA.
Eichenholz, h. 1,47, br. 0,52. — Sammlung Solly, 182 1.
Eyck. Kopien nach Hubert und Jan van Eyck
von der Hand des Michiel van Coxie (Cocxie, Coxcien
oder Coxcyen). Niederländische Schule. — Geb. zu
Mecheln 1497, f daselbst den 10. März 1592. Schüler
seines Vaters Michiel und des Bernaert van Orley.
Nach mehrjährigem Aufenthalt in Italien tätig in
Mecheln (seit 1539, später wieder seit 1563) und in g
Brüssel (wo er 1543 das Bürgerrecht erwarb, bis 1563). ♦•
524 Anbetung des Lammes. (Nach der Vision des ^y
Evangelisten Johannes, Apokalypse VII, 9; vergl. XIV.) ^C
Untere Mitteltafel des Genter Altars. Im Mittel-
grund einer reichen südlichen Landschaft steht das
Lamm auf dem Altare, sein Herzblut in einen golde-
nen Kelch ergießend. Darüber am Himmel die Taube
in der Strahlenglorie. Um den Altar knien im Kreise ^^
vierzehn Engel, vier davon mit den Leidenswerkzeugen. ^1^,
Von rechts ziehen die weiblichen Märtyrer, von links die ^J
männlichen herbei. Im Vordergrunde der Brunnen des ' •
lebendigen Wassers (Apokalypse XXII). Rechts knien
die Apostel, hinter ihnen stehen die Geistlichen, Päpste,
Bischöfe und Mönche. Links knien die Propheten,
hinter ihnen stehen die Patriarchen und Helden des
alten Bundes. Im Hintergrund hohe Kirchenbauten.
An dem Altäre die Inschriften: ECC^K AGNVS DEI, (JVI
rOLLIT PECCATA MVNDI und JESVS VIA, VKRITAS, VITA.
(Siehe da das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt trägt.
— Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.) — Bez.
am Brunnen wie nebenstehend. Die letzte Ziffer war ursprüng-
lich zweifellos eine 8. — Das Original, wie der ganze mittlere
Eyck. 123
Teil des Genter Altars, befindet sich noch in S. Bavo zu Gent. S. auch
Nr. 525. Die Kopie des ganzen Altars war von König Philipp II. bei
dem Meister bestellt und 1559 vollendet, gelangte aber niemals nach
Spanien. Die tibrigen Teile der Kopie befinden sich in der Mttnchener
Pinakothek und in S. Bavo zu Gent.
Eichenholz, h. 1,33, br. 2,36. — Erworben 1823.
Der thronende Gott-Vater. Die dreifache Krone 525
auf dem Haupt, in reich mit Edelsteinen umsäumtem Mantel.
In der Linken das Szepter haltend, die Rechte segnend er-
hoben. Zu seinen Füßen eine Krone. Hinter ihm ein
Teppich, in den als Muster der Pelikan, die Brut mit seinem
Blute nährend (mit der Umschrift: Jesus Christus), gewebt
ist. Darüber goldener Grund mit einer auf die göttliche
Macht, Güte und Vergeltung bezüglichen Inschrift.
Die im Halbkreis um die Tiara geführte Inschrift lautet: -^•HIC
E DEVS POTETISSIM' IP DIVINÄ MAJESTATE + SV ofM OPTl'
9 DVLCEDIS BOITATE X REMVNERATOR LIBERALISSIMUS
PROPTER INME X NSAM LARGITATEM (His est deus potentissimus
propter divinam majestatem summus omnium optimus propter dulcedinis
bonitatem etc.). — Auf dem Sockel des Thrones die Inschrift: VITA .
SINE . MORTE . IN . CAPITE. IVVET. sST SENECTVTE I KRÖNTE.
GAVDIV. SN. MERORE, A. DEXTRIS. SECVRITAS SN. TlORE. A.
SINIST'S. (Vita sine morte in capite, Juventas sine senectute in
fronte. Gaudium sine merore a dextris. Sccuritas sine timorc a
sinistris). — Das über die Brust laufende Band enthält in Perlen die
Inschrift »SABAQT«. Dies namentlich spricht neben anderen Gründen
dafür, daß der Dargestellte Gott-Vater, und nicht, wie manche an-
nehmen, Christus als Himihelskönig sei. Am unteren Gewandsaum in
Perlen die Inschriften: PEX PEr^(Rex regum) und ANaNX (anax).
— Kopie nach dem Mittelbild in der oberen Reihe des Genter Altar-
werks von Hubert und Jan van Eyck. Das Original in S, Bavo zu Gent.
Eichenholz, oben im Halbrund abgeschlossen, h. 2,07, br. 0,79. —
Erworben 1823.
Eyck* Moderne Kopien nach Hubert und Jan van Eyck.
Maria. Mit Krone und reichem Schmuck, sitzend 525D
nach rechts gewendet. Sie liest in einem Buche, das sie
mit beiden Händen hält. Hinter Maria ein gemusterter
Teppich, darüber der Goldgrund der Nische mit einer In-
schrift zum Preise Marias.
Die im Halbkreis um die Bogennischc laufende Inschrift lautet:
+ . HEC E" SPECIOSIOR SOLE . + SVP OEM STELLARV DIS-
1 24 Eyck.
POSlC^i LVCI OPATA IVEir-» PO CÄDOR E ENI LVCIS ....
E . + SPECLM SN MACLA DEI (Hec est speciosior sole, super
omnem stellarum dispositionem luci comparata invenitur prior, candor
est enim lucis eterne speculum sine macula dei). — S. die Bemerkung zu
Nr. 525E.
Eichenholz, oben rund, h. 1,61, br. 0,69.
525E Johannes der Täufer. In grünem Mantel über dem
härenen Gewände, sitzend nach links gewendet. Die Rechte
lehrend erhoben, blättert er mit der Linken in dem auf
seinem Schöße liegenden Buch. Hinter ihm ein gemusterter
Teppich, darüber auf dem Goldgrunde der Nische eine
Inschrift zum Preise des Johannes.
Die im Halbkreis um die Bogennische laufende Inschrift
lautet: • + HIC "E BAPTISTA lÖUES MAIOR HÖIE • PAR ANGLIS
■ LEGIS SVMA . EWAGELLI SACIO • APLOIJ VOX • SILECIV
PPHETAR . . . LVCERNA MVND TESTIS (Hie est baptista
Johannes, major homine, par angelis, legis summa, evangelii sanctio,
apostolorum vox, silentium prophetarum, lucema mundi, domini testis).
— Beide Bilder sind Kopien aus der oberen Reihe des Genter Altar-
werks, nach den Seitengemälden zum Mittelbilde des Gott-Vater. Die
Originale sind noch in der Kirche S. Bavo zu Gent. Die Kopien sind
ausgeführt von Carl Friedrich Schulz (aus Gelchow bei Storkow) im
J. 1826.
Eichenholz, oben rund, h. 1,61, br. 0,69.
525K Teil der Aussenseite vom linken Flügel (zur Ver-
kündigung gehörig). Innen räum. Durch ein zweiteiliges
Bogenfenster Ausblick auf die von Fußgängern belebte Straße
einer Stadt. — Oben: die Erytreische Sibylle. In einer
steinernen Nische am Boden kauernd, nach rechts gewendet
mit sprechend erhobener Rechter. In weißem Gewand und
Turban mit herabhängendem gelbem Kopftuch. Darüber ein
Schriftband mit den Worten : Nil mortale son äbafflata etc.
Auf dem Rahmen die Inschrift: Sibilla eritrca. — S. die Bemerkung
zu Nr. 525 L.
Eichenholz, h. 1,20 (untere Abt.), 0,33 (obere Abt.), br. 0,78.
525L Teil der Aussenseite vom rechten Flügel (zur Ver-
kündigung gehörig). I n n e n r a u m. In der Wand eine gotische
Nische, in der über einem Messingbecken ein Kessel hängt.
Links neben der Nische ein weißes Tuch an einem Holzarm.
— Oben: die Cum äi sehe Sybille. In einer steinernen
Eyck. 125
Nische am Boden kniend. Von vorn gesehen, abwärts
blickend. In grünem, pelzbesetztem Kleid mit blauem
Miedereinsatz. Die Rechte am Gürtel, die Linke ins Gewand
greifend. Darüber ein Schriftband mit den Worten: Rex . .
adveiet per secla futur' etc.
Auf dem Rahmen die Inschrift: Sibilla cumana. — Die Originale,
auf der Rückseite der Tafeln mit Adam und Eva, befinden sich in der
Galerie zu Brtissel. — Beide Bilder (Nr. 525 K und Nr. 525 L) sind
Kopien, ausgeführt 1904 von Richard Böhnke aus Schmiedeberg.
Eichenholz, h. 1,20 (untere Abt.), 0,33 (obere Abt.), br. 0,78.
Eyck« Jan van Eyck. Niederländische Schule.
Bildnis des GiovanniArnolfini. Etwas nach links ge- 523 A
wendet. Bartlos, in grünem, pelzverbrämtem Rock und roter
turbanartiger Kopfbedeckung. Die Rechte hält einen Brief.
Schwarzer Grund.
Amolfini lebte als Faktor des Luccheser Hauses Marco Guidecon
in Brügge. Die Persönlichkeit läßt sich nach dem bekannten Verlobungs-
bilde der Londoner National Gallery (von 1434) feststellen. Da Amol-
fini dort etwas jugendlicher erscheint, dürfte unser Bildnis erst in der
zweiten Hälfte des vierten Dezenniums gemalt sein.
Eichenholz, h. 0,29, br. 0,20. — Erworben 1886 auf der Ver-
steigerung M. C.-J. Nieuwenhuis zu London.
Brustbild eines Mannes. Etwas nach links gewendet, 523C
bartlos, mit großer, gezaddelter Kopfbedeckung und pelz-
verbrämtem Rocke. Dunkler Grund.
Offenbar Ausschnitt aus einer größeren Darstellung; nur oben zeigt
die Tafel den ursprünglichen Abschluß. Ob der individuelle Kopf
als Porträt geschaffen wurde, ist fraglich.
Kl. Brustbild. Eichenholz auf Unterlage von Kiefer, h. 0,115,
br. 0,088. — Erworben 1895 ^"S dem italienischen Kunsthandel.
Der Mann mit den Nelken. Halb seitlich nach links 52SA
gewendet und den Beschauer anblickend. Bartlos, mit ge-
furchten Zügen. In grauem pelzgefüttertem Rock und
hohem Pelzhut. Auf der Brust das Kreuz der Antonius-
brüderschaft an gedrehter Silberkette. In der Rechten eine
weiße und zwei rote Nelken, die Linke mit sprechendem
Ausdruck erhoben. Dunkelgrüner Grund, von einem ge-
malten gelben Rahmen umschlossen, auf dem die Hände
aufliegen.
Eine Kopie dieses Bildnisses, mit veränderter Handhaltung, findet
sich in der Anbetung der Könige des kölnischen Meisters der hl. Sippe
1 26 Eyck.
(um 1500) auf Schlofi Velen in Westfalen, wo der älteste König die
Züge des Mannes mit den Nelken trägt. — Sammlung Engels, Kiiln
1867.
Brustbild in 3/4 Lebensgr. Eichenholz, h. 0,40, br. 0,31. — Samnu-
lung Suermondt, 1874.
525C Maria mit dem Kind in der Kirche. Im Mittel-
schiff einer gotischen Kirche steht die gekrönte Maria, das
Kind auf dem rechten Arm haltend. Im erhöhten Chor hinter
dem Lettner zwei Engel in Meßgewändern, von einem offenen
Buche singend.
Eine gute Wiederholung des Bildes vom J. 1499 im Museum zu
Antwerpen, als Teil eines auf beiden Seiten bemalten Diptychons, mit
einigen Veränderungen; eine zweite, spätere in der Galerie Doria zu
Rom, als Hälfte eines Diptychons aus dem Anfange des 16. Jahr-
hunderts. Das Bild ist wahrscheinlich identisch mit dem von
L. de Laborde im Besitz des Architekten Nau (Nantes) beschriebenen
Gemälde. Der verlorene Originalrahmen trug die Inschrift: Mater . hec
. est . filia . pater . hie . est . natus . quis . audivit . talia . deus . homo .
natus . etcet . flos . floriolorum . appellaris. — Federzeichnungen der
Komposition in der ehemaligen Sammlung von J. C. Robinson au
London, in den Uffizien zu Florenz und a. a. O.
Eichenholz, oben rund, h. 0,31, br. 0,14. — Sammlung Suermondt,
1874.
525F Christus am Kreuz. Zur linken Seite des Kreuzes
steht trauernd Maria mit gerungenen Händen, rechts Johannes,
der sich weinend abwendet. Hintergrund bergige Land-
schaft mit einer Stadt und einem entlaubten Baume links.
Dem Stilcharakter nach anscheinend dem Genter Altarwerk voran-
gehend. Von einigen Forschem zusammen mit den stilistisch ver-
wandten kleinen Flügeln der Kreuzigung und des Jüngsten Gerichts
in der Eremitage zu St. Petersburg und den drei Frauen am Grabe
Christi in der Sammlung Cook zu Richmond dem Hubert van Eyck
zugeschrieben.
Leinwand (von Holz übertragen), h. 0,43, br. 0,29. — Erworben
1897 aus dem englischen Kunsthandel. — Eigentum des Kaiser
Friedrich-Museums-Vereins.
525Q Bildnis eines Ritters vom Goldenen Vließ. In
vorgeschrittenem Alter, mit bartlosem Gesicht. Halb nach
links gewendet und ebendahin blickend. In hohem, dickem
Filzhut und schwarzem Brokatmantel, auf dem der Orden
des Goldenen Vließes ruht. In den Händen einen Stab
haltend (wahrscheinlich das Abzeichen seiner Würde).
.V
Eyck.
127
'•^^ach Dftnier und Weale ist der Dargestellte Baulduyn
de Laniioy (eine diesen Namen tragende Zeichnung nach
nnserm Bild in der Stadtbibliothek zu Arras). Baulduyn
geb. 1386 oder 1387, Gouverneur von Lille 1423, war 1428
mit Jan van Eyck in Portugal und gehörte 1430 bei Grün-
dung <les Ordens vonl Goldenen Vließe zu seinen ersten
Rittern — Das Bild wurde 1900 aus der Sammlung der
Märchesa Coccapane in Modena erworben und war wahr-
scheinlich durch Erbschaft aus der bekannten Genueser
Familie Imperiali nach Modena gelangt. Die InschriH mit
Tinte oder Tusche auf der Rückseite: Andrea Mantefia
scheint anzudeuten, daß sich das Bild um 1600, auf welche
Zeit die Schrift weist, in spanischem Besitze befand.
Brustbild in etwa Vj Lebensgr. Eichenholz, h. 0,26,
br. 0,20. — Erworben 1902 aus dem englischen Kunsthandel.
Bildnis Christi, des Königs der Könige. 528
Das Haupt Christi nach frühmittelalterlichem Typus
ganz von vorn gesehen, von einem in Kreuzform
gotisch stilisierten Heiligenschein umgeben. Auf
dem Saume des roten Gewandes die Inschrift:
. Rex . Regum . Auf dem grünen Grund oben
A und Ü, unten I (Initum) und F (Finis).
Auf der alten, steinartig bemalten, den Rahmen bilden-
den Einfassung die Inschriften: oben VIA . VERITAS . VITA .
unten: . PRIMVS . ET . NOVISSIM*. (Der Weg, die Wahr-
heit und das Leben; der Erste und der Letzte). — Bez.
«oberhalb dieser letzten Worte wie nebenstehend. — Alte
verkleinerte Kopie mit geringen Abweichungen in der Aka-
demie zu BrUgge, mit der falschen Inschrift: Johannes de Eyck
Inventor anno 1440 30. Januar)'. — Alte Kopien u. a. in der
Pinakothek zu München.
Brustbild. Eichenholz, h. 0,44, br. 0,32. — Samm-
lung Solly, 182 1.
Eyck? Maria mit dem Kinde vor dem
Kart)5«.user. Vor der rechts stehenden Maria,
die das ^ segnende Kind auf dem Arme trägt,
kniefein von der hl. Barbara empfohlener Kart-
häusermönch. Neben der Heiligen als Attribut
ein gotischer Turm, Durch die Bogenöffnungen
der Halle Ausblick auf eine belebte Stadt und
eine' Landschaft.
523 B
/
128
t \
Das Bildchen nähert sich in den Typen, der i
handlung und den kühleren Farben der Art des 1 ' • - . '.
Die Komposition stimmt im wesentlichen überein . >
van Eycks bei Baron Gustave Rothschild in Paris, ■ >
Donator dargestellt ist. Nach Weale ist der Stifter
aus Suntdorp, von 1402 an mit einer zweijährig ' i
(1404 — 1406) Vikar des Karthäuserklosters der hl.
in der Is'ähe von Brügge (f den 23. April 1428). — •
Seite aufgeklebter Zettel gibt in holländischer Sprach • .
daß das Bild von Jan für den Abt von S. Martin in . ■ ••
Die Tafel ist vermutlich identisch mit derjenigen, '
Blaise Hutter 1 595 verfaßten Inventar des Runstbesii " ;
Ernst erwähnt und dem »Rupert van Eyck« zugeschr
das am 17. April 1662 im Haag mit dem künstlerisc
Joh, Chrisosth. de Backer unter Nr. 153 versteiger
Vrouw met een Cathuyser, geschildert by Jan vai
identisch mit unserem Bilde.
Eichenholz, h. 0,19, br. 0,14. — Erworben 188 '
der Sammlung des Marquis of Exeter in Burleigh H
Eyck. Nachahmer Jan van Eycks. ^ l
Schule.
523D Bildnis eines jungen Mannes. Bartl
rechts gewendet und ebendahin blickend. Ii » .
Mütze und dunkelblauem Gewände mit rote* 1 .
der Rechten eine rote Rose haltend. Schwa <
Brustbild in etwa </3 Lebensgr. Eichenholz, h. 0,1
worben 1900 als Geschenk des Herrn Alfred Beit in 1
525B Maria mit dem Kind vor der Rosen'
in den Armen das Kind, das einen Rosenk . I ;j
einer Rasenbank stehend, hinter der sich eii
und südliche Bäume erheben. Links ein Bn
Die Madonna mit dem Kinde findet sich gan2 ' "
anderen Gemälden, von denen das eine, im Museuro z\ \
Namen Jan van Eyks mit der Jahreszahl 1439 trägt
früher bei Mr. Beresford Hope in London (jetzt im !
York), dem Meister zugeteilt wird. Das weit gering,
scheint am ehesten eine alte Kopie oder Werkstattwi • -
Jan van Eyck zu sein. — Sammlung Mündler, Paris; 3
besitze zu Florenz.
Eichenholz, h. 0,57, br. 0,41. — Sammlung Suern
I
Eyck. Fabritius. Fasolo. Ferguson. 129
\
Der segnende Christus. Im Profil nach Hnks, die 528A
rechte, nur zum Teil sichtbare Hand segnend erhoben. Rechts
das Stabwerk eines gotischen Rahmens. Goldgrund.
Anscheinend Ausschnitt aus einem größeren Bilde. Der Kopf
zeigt die Züge einer Vera Ikon, die, in einen Smaragd geschnitten,
sich seit alter Zeit in Konstantinopel befand und erst von Sultan
Bajazid II. dem Papst Innocenz VIII. geschenkt wurde.
Eichenholz, h. 0,18, br. 0,13. — Erworben 1888 in London.
Fabritius. Card Fabritius. Holländische Schule. —
Geb. um 1620, f zu Delft den 12. Oktober 1654. Schüler
Rembrandts zu Amsterdam, tätig daselbst, alsdann von 1650
bis 1654 zu Delft.
Fabritius? Studie eines betenden Mannes. Nach 819A
rechts gewendet. Mit gefalteten Händen aufwärts blickend. ,
Dunkler Grund.
Eichenholz, h. 0,23, br. 0,19. — Sammlung Suermondt, 1874.
Fapresto. S. Giordano.
Fasolo. Bernardino Fasolo (Fagiuolo, Faxolo). Zeichnet
sich Bernardinus Faxolus de Papia. Lombardische Schule.
— Geb. zu Pavia. Schüler seines Vaters Lorenzo Fasolo
(Lorenzo da Pavia); Nachfolger der älteren lombardischen
Schule, unter dem Einflüsse der Schule Lionardos und
P. Fr. Sacchis weiter ausgebildet. Tätig zu Genua, wo er
1520 urkundlich aufgeführt wird.
Die heilige Familie. Maria, nach rechts gewendet, 209
das schlafende Kind auf dem Schöße, legt die Linke in
ein Buch mit hebräischer Schrift, das ihr Joseph darreicht.
Hintergrund links ein grüner Vorhang, rechts Landschaft.
Das Bild gehört einer früheren Zeit an als die bezeichnete Madonna
von 1518 im Louvre, die lionardeske Einflüsse aufweist.
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelhol^, h. 0,57, br. 0,50. —
Sammlung Giustiniani, 181 5.
Ferguson. William Gowe Ferguson. Holländische
Schule. — Stillebenmaler, geb. 1632 oder 1633 in Schott-
land, f (angeblich in Schottland) nach 1695, da bis 1695
datierte Gemälde vorkommen. Tätig vornehmlich im Haag,
wo er i66o und 1668, und in Amsterdam, wo er 1681 nach-
weisbar ist, und auf Reisen in Frankreich und Italien.
Stilleben. Ein totes Rebhuhn hängt mit einem röt- 909 A
liehen Band an einem Nagel auf hellbeleuchteter grauer Wand.
Verz. d. Gemälde. O
130
Ferguson. Ferramola.
Bez. links oben:
Leinwand, h. 0,53, br. 0,43. — Sammlung Suermondt, 1874.
Ferramola. Floriano (oder Fioravante) Ferramola. Schule
von Brescia. — Geb. vor 1480, f zu Brescia den 3. Juli 1528.
Vermutlich Schüler Vincenzo Foppas d. Ä. Tätig zu Brescia.
155 A Thronende Maria mit dem Kind und zwei Heilige.
Maria, unter einem Baldachine thronend, trägt auf ihrem
Schöße das Kind, das eine Rose in der Rechten hält. Vor
dem Throne steht zur Linken ein Heiliger im Karmeliter-
kleide mit Buch und Lilienzweig in den Händen (der hl.
Angelus?), zur Rechten die hl. Katharina. Auf der unteren
Stufe des Thrones sitzen zwei musizierende Engel. Hinter-
grund Landschaft.
Bez. in der Mitte auf der Thronstufe:
OPvsnoRiM
FERAMOUt ^
Ferramola. Ferrara. Ferraresischer Meister.
>3i
— Das Bild trägt das früheste Datum unter den wenigen vorhandenen
Werken des Meisters.
Pappelholz, h. 1,76, br. 1,58. — Vermutlich Sammlung Solly, 1821.
Ferrara. Schule von Ferrara (?) um 1460—1470.
Eine Verlobung. Ein junger Edelmann, dem vier 1175
Freunde folgen, steckt der ihm gegenüberstehenden Jungfrau,
die von zwei Frauen begleitet ist, den Ring an den Finger.
Hintergrund hügelige Landschaft, in der rechts ein weißes
Pferd ruht.
Einige ZUge in diesem Bilde, dessen Schulzusammenhang schwer
zu bestimmen ist, weisen nach dem Venetianischen oder Veronesischen.
Tempera. Pinienholz, h. 0,96, br. 1,08. — Sammlung SoUy, 1821.
Ferrara. Schule von Ferrara um 1480.
Thronende Maria mit dem Kind und vier Hei- 112A
lige. In einer Säulenhalle sitzt Maria auf reich ornamen-
tiertem Throne, das Kind verehrend, das segnend auf ihrem
Schofle sitzt. Zur Linken, dem Throne zunächst, steht der
hl. Franziskus, mit einem dünnen Stab in der Rechten,
neben ihm ein bejahrter Heiliger (Hieronymus?) in einem
Buche lesend. Zur Rechten, dem Throne zunächst, der hl.
Bernhard, neben ihm der hl. Georg, in der Rechten die ^
Lanze. Zu beiden Seiten des Thrones Ausblick in land-
schaftliche Ferne.
Pappelholz, h. 1,60, br. 1,65. — Sammlung Solly, 1821.
Ferraresischer Meister um 1530.
Die Heimsuchung. Elisabeth begrüßt Maria, über der 274
die Taube schwebt. Links Joseph; rechts unter einem Por-
tal ein Mädchen, das teilnahmsvoll zuschaut. Hintergrund
bergige Landschaft.
Die Behandlungsweise, besonders an Ortolano sich anlehnend,
steht unter der Einwirkung der großen Meister der Hochrenaissance.
— Das Bild befand sich früher unter dem Namen des Gaudenzio Ferrari
zu Savona in der Kapelle der Familie Doria in der Kirche S. Giacomo.
Pappelholz, h. 1,92, br. 1,56. — Sammlung Solly, 1821.
Ferraresischer Meister um 1539.
Himmelfahrt Christi. Christus mit ausgebreiteten 255
Armen in der Glorie auf Wolken emporschwebend. Auf
der Erde kniet Maria inmitten der Apostel, vorn links Petrus,
rechts Paulus. Im Hintergrunde der Landschaft eine Stadt.
9*
132
Ferraresischer Meister. Ferrari.
Das Bild, das (nach handschriftlicher Bemerkung von Waagen) aus
S. Antonio in Ferrara stammt, gehörte dort mit zwei anderen Gemälden,
der Auferstehung Christi und der Ausgießung des hl. Geistes, zu einem
Altarantependium und galt ftir ein Werk des Garofalo. Die beiden
zugehörigen Gemälde, von denen die Auferstehung die Jahreszahl 1539
trägt, befinden sich heute in der Pinakothek zu Ferrara, wo sie dem
schon 1500 verstorbenen Stefano Falzagalloni zugeschrieben werden.
Sie gehören einem von Mazzolino und Dosso beeinflußten Meister an.
Eine Replik unseres Bildes, datiert 1521, im Besitze des Sir Theodore
C. Hope in London.
Pappelholz, h. 0,57, br. 0,48. — Sammlung Solly, 1821.
Ferrari« Francesco Bianchi Ferrari (Frari). Ferraresische
Schule. — Geburtsort und -datum unbekannt, f 15 10. Tätig
vornehmlich zu Modena. Angeblich Lehrer Correggios.
1182 Thronende Maria mit dem Kind und vier Hei-
lige. Unter einem mit Mosaiken gezierten Bogen thront
Maria, das segnende Kind auf dem Schöße. Zwei Engel
halten eine Krone über ihrem Haupte, zwei andere schweben
zu beiden Seiten anbetend auf Wolken. Vor dem Throne
stehen zur Linken die hhl. Franziskus und Johannes der
Täufer, zur Rechten die hhl. Ambrosius und Hieronymus.
Auf dem Sockel des Thrones die Darstellung des Isaakopfers.
Hintergrund Landschaft.
Pappelholz, oben nmd, h. 1,61, br. 0,96. — Sammlung Solly, 1821.
Ferrari. Defendente (de) Ferrari. Lombardische Schule.
— Geb. zu Chiavasso, vermutlich unter dem Einflüsse des
Macrino d'Alba ausgebildet, tätig zu Vercelli wohl schon zu
Anfang des XVL Jahrhunderts. Urkundlich erwähnt 1530.
1147 Anbetung des Christkindes. Das am Boden liegende
Kind wird von der knienden Maria und neun Engeln verehrt.
Rechts der kniende Donator, links hinter einem Pilaster
hervorschauend Joseph und ein Mädchen. Im Grunde
Renaissancearchitektur.
Bez. rechts am Kapitell des den Bogen tragenden Pilasters: 151 1.
— Frühestes bekanntes Bild des Meisters.
Pappelholz h. 1,75, br. 0,80. — Sammlung Solly, 1821.
Ferrari. Gaudenzio Ferrari. Auch Gaudenzio de Vince
oder de Vincio gen., namentlich in seiner früheren Zeit,
wo er sich öfter Gaudentius Vincius zeichnet. Lom-
bardische Schule. — Maler und Tonbildner, geb. zu Valduggia
Ferrari. Feti. Fiorenzo. 123
(im Sesiatal, Piemont) um 147 1, f ^u Mailand den 31. Januar
1546. Vermutlich zuerst Schüler des Macrino d'Alba zu Ver-
celli, dann in Mailand unter Stefano Scotto und Bern. Luini,
besonders aber durch Studien nach Lionardo da Vinci aus-
gebildet. Tätig in Varallo (daselbst wohnhaft schon 1508
und nach 1524), Vercelli (1508/9; dann zwischen 1517 — 1521;
daselbst wohnhaft 1528 — 1532), Sauthiä, Mailand (vermutlich
seit 1536; dann 1539 — 1546), Novara (15 14 — 15 18 und 152 1),
Valduggia (1526), Saronno (1535 — 1545) und Busto Arsizio
(1539)-
Verkündigung. Gabriel, zur Linken kniend, die Lilie 213
in der Hand, verkündet der ihm zugewendeten, ebenfalls
knienden Maria die himmlische Botschaft. Schwarzer Grund.
Über den beiden Figuren in gotischer Schrift: . AVE . MARIA .
— Aus der mittleren Zeit des Meisters.
Pappelholz, h. 0,88, br. 0,86. — Sammlung Solly, 182 1.
Fetl. Domenico Feti. Römische Schule. — Geb. angeblich
1589 zu Rom, f zu Venedig um 1624. Schüler des Floren-
tiners Lodovico Cardi da Cigoli zu Rom, Nachfolger der
Venetianer und Caravaggios. Tätig zu Rom und Mantua
(161 2 bis gegen 1624 als Hofmaler des Herzogs Ferdinand
Gonzaga) und kurze Zeit zu Venedig.
Elias in der Wüste. Der unter einem Baum schlafende 380 B
Prophet wird von dem hinter ihm stehenden Engel geweckt,
der ihm einen Krug und Brot gebracht hat. Hintergrund
Landschaft.
Pinienholz, h. 0,49, br. 0,33. — Sammlung Suennondt, 1874.
Fiesole. S. Angelico.
Piorenzo. Fiorenzo di Lorenzo. Umbrische Schule. —
Geb. zu Perugia um 1440, f daselbst nach 1521. Urkundlich
zuerst genannt 1472, zuletzt im Mai 1521. Vermutlich Schüler
Benedetto Buonfiglis in Perugia; unter dem Einflüsse Benozzo
Gozzolis, besonders aber in Florenz in der Werkstatt Verroc-
chios weiter ausgebildet. Tätig namentlich zu Perugia.
Maria mit dem Kinde. Maria hält, auf einer Bank 129
mit Brokatdecke sitzend, auf dem Schöße das nackte Kind,
das aus einem Granatapfel einen Kern genommen hat und
mit der Rechten der Mutter darreicht. Goldgrund.
1 24 Fiorenzo. Klinck.
Bez. am Fuße des Bildes: . MARIA . VGO . ^S MR . 7 G^^ .
(virgo purissima mater et genitrix) MCCCCLXXXI. — Mittelbild eines
Triptychons, dessen Flttgelbilder (Maria Magdalena und Johannes d. T.)
sich in der Galerie zu Altenburg beilnden. Das Bild zeigt den über-
wiegenden Einfluß der Schule Verrocchios. Die Autorschaft des Fiorenzo
ist nicht sicher.
Tempera, oben im Spitzbogen abschließend, Pappelholz, h. 1,44,
br. 0,66. — Sammlung Solly, 182 1.
S. 4 Fiorenzo? Salome bringt Herodes das Haupt des
Johannes. In offener Halle naht sich Salome dem hinter
gedeckter Tafel thronenden Herodes. Vorn links eine Gruppe
von Männern, rechts ein Jüngling und ein Zwerg mit einem
Affen. Rechts hinten in einer Halle die Hinrichtung des
Johannes.
Pappelholz, h. 0,29, br. 0,45. — Erworben im florentinischen Kunst-
handel. — Sammlung James Simon. Vgl. Katalog dieser Samm-
lung.
Flinck. Govert Flinck. Holländische Schule. — Geb.
zu Cleve den 25. Januar 161 5, f zu Amsterdam den 2. Fe-
bruar 1660. Schüler des Lambert Jakobsz. zu I.eeuwarden,
dann Rembrandts zu Amsterdam. Tätig vornehmlich zu
Amsterdam.
813A Bildnis einer jungen Dame. Von vorn gesehen, mit
geringer Wendung nach links. In schwarzem Kleid und
Spitzenkragen mit Perlenschmuck. Bräunlicher Grund.
Bez. links unten:
Brustbild. Eichenholz, b. 0,64, br. 0,52. — Sammlung Suermondt,
1874.
Flinok. Florentinische Schule.
135
Verstoßung der Hagar. Abraham weist Hagar, die 815
zur Rechten vor ihm steht, und ihren weinenden Sohn Ismael
^ von sich. Im Grunde rechts eine
■ Anhöhe mit Ruine.
^^^^^ Bez. rechts unten wie nebenstehend. —
^^^^^ Das Bild, vom Meister im Auftrage des
^H^^ Großen Kurfürsten ausgeführt, ist über ein
^PS^^^ anderes, vermutlich nur angefangenes Bild
gemalt, dessen Farben mit der Zeit (nament-
^ lieh rechts in der Landschaft) teilweise durch-
9 gewachsen sind.
Halbfig. Leinwand, h. 1,07, br. 1,35. —
Königliche Schlösser.
V Florentinische Schale um 1350.
Die Gürtelspende. In einerlUlB
Mandorla, die von vier Engeln ge-
tragen wird, steht Maria in weißem
Gewand, dem hl. Thomas, der links
unten am Boden kniet und beide
Hände emporstreckt, den Gürtel her-
abreichend. Goldgrund.
Tempera. Pappelholz, h. 0,52, br. 0,23.
— Erworben 1904 als Geschenk des Grafen
Tiele-Winckler.
Florentinische Schule nach 1350.
Maria mit dem Kind undll4lA
achtÖeilige. Maria sitzt, das Kind
an sich schmiegend, auf hohem Thron
mit reicher Intarsiaarbeit. Hinter dem
Thron stehen rechts die hhl. Katharina
und Agathe, links eine weibliche Hei-
lige und der hl. Stefanus. Vor den
Stufen des Thrones auf einem alt-
persischen Teppiche mit Doppeladlern
stehen links die hhl. Bartholomäus
und Antonius, rechts die hhl. Petrus
und Franziskus. Goldgrund.
Tempera. Pappelholz, oben im Spitz-
bogen abschließend, h. 0,675, br. 0,325 (mit
dem zugehörigen Rahmen aus einem Stück).
>^
I^Ö Florentinische Schule.
— Erworben 1904 aus dem englischen Kunsthandel. — Eigentum
des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins.
Florentinische Schule um 1375.
1039 Dreiteiliger gotischer Altar. Mittelbild: Maria
hält das bekleidete Kind, das die Brust nimmt, auf dem
Schoß. Am Fuße des gotischen Thrones je drei kniende
Engel, singend und musizierend. — Linker Flügel:
Johannes der Evangelist und Johannes der Täufer. —
Rechter Flügel: Jacobus der Ä. und Bartholomäus. —
Über dem Mittelbild auf dem Originalrahmen zwei schwe-
bende Engel und die Taube des hl. Geistes; über den Seiten-
bildern in Vierpässen je ein schreibender Kirchenvater. Gold-
grund.
Tempera. Pappelholz, Mittelbild, im Spitzbogen abschliessend,
h. 1,17, br. 0,69; Flügel (jeder oben in zwei Spitzbogen auslaufend)
je h. 1,18, br. 0,69; die beiden Vierpässe Durchmesser je 0,27. —
Sammlung Solly, 1821.
Florentinische Schule um 1400.
1112 Anbetung der Könige. Rechts vor der Hütte die
hl. Familie und der älteste König, der dem Kinde kniend
den Fuß küßt. Von links her nahen die beiden anderen
Könige mit ihrem Gefolge. Hintergrund felsiges Gebirge.
Ehemals Bartolo di Fredi zugeschrieben.
Tempera. Pappelholz, h. 0,21, br. 0,70. — Sammlung Solly, 1821.
Florentinische Schule um 1450.
1141 Der hl. Antonius von Padua. In der Rechten einen
Lilienzweig, in der Linken ein Buch haltend. Oben (in
kleinerem Maßstabe) links die auf Wolken thronende Maria,
ihr gegenüber der segnende Christus. Goldgrund.
Der Meister dieses Bildes wird nach einem seiner Werke im Bargello
zu Florenz Meister des Carrandschen Triptychons genannt.
Tempera. Pappelholz, h. 0,99, br. 0,49. — Sammlung Solly, 182 1.
Florentinische Schule um 1460.
71 A Maria mit dem Kinde. Maria hält das nackte Kind,
das vor ihr auf einer Steinplatte steht, mit beiden Händen.
Hinter ihr eine Rosenhecke.
Der Meister, der mehrfach dieselbe Komposition ausgeführt hat,
läfit sich auch sonst nachweisen (Pierfrancesco Fiorentino?). Genaue
Wiederholung u. a. in der Sammlung Widener, New York.
c/:)
Florentinische Schule. I37
Maria Halbfig. etwas unter Lebens^. Tempera. Pappel-
holz, h. 0,68, br. 0,45. — Sammlung Soll}', 1821.
Florentinische Schule um 1515.
Bildnis eines Mannes. Nach links gewendet 1649
*^^ und sich nach rechts umblickend. Mit Backenbart
^ und Anflug von Kinn- und Schnurrbart. In schwar-
*^ zem Barett, schwarzem Gewand und schwarzem
^ — damastgefüttertem Mantel, in den die Rechte greift.
P^^N Grüner Grund.
'^ Brustbild. Pappelholz, h. 0,57, br. 0,44. — Erworben
^■■^ 1906 aus deutsch-russischem Privatbesitz.
O Florentinische Schule um 1520.
Vermählung der Maria mit Joseph. Der 105
O Marias Hohepriester in der Mitte vereinigt die Hände
und Josephs, der in der Linken den grünenden Stab
Ohält. Links elf Jünglinge, welche die dürr gebliebenen
Stäbe zerbrechen. Hintergrund Architektur.
.= ^ Teil einer Predella zu einer Altartafel. Stilistisch dem
^ ^J^ Albertinelli nahestehend.
5 Pappelholz, h. 0,24, br. 0,75. — Sammlung Solly, 182 1.
^^ ^ Florentinische Schule um 1530.
Maria Tempelgang. Maria steigt die Stufen S. 15
zum Tempel empor, auf denen ihr der Hohepriester
entgegenkommt. Rechts unten die Eltern und
Begleiterinnen Marias, links zwei Soldaten. —
Rahmende Steinarchitektur mit Kariatyden.
Gegenstück zu Nr. S. i6.
Pappelholz, h. 0,28, br. 0,59. — Sammlung James
Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
Vermählung Maria. In der Mitte steht der S. 16
Hohepriester, die Hände Josephs und Marias in-
einanderlegend. Links die Gruppe der Jünglinge,
ihre dürren Stäbe zerbrechend, rechts die Begleite-
rinnen Marias. Hintergrund Gebäude. — Rahmende
Steinarchitektur mit Kariatyden.
Gegenstück von Nr. S. 15, und mit diesem Bilde wahr-
scheinlich zu einer Predella gehörig.
Pappelholz, h. 0,28, br. 0,59. — Sammlung James
Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
>
-1
<
138
Fogolino. Foppa.
Pogolino. Marcello Fogolino. Vene-
tianische Schule. — Geb. zu S. Vito
(Friaul); unter dem Einflüsse des Gio-
vanni Speranza zu Vicenza, dann unter
dem Pordenones ausgebildet. Tätig seit
1520 vornehmlich zu Vicenza, zeitweilig
in Pordenone (daselbst urkundlich 1523
und 1533) und -in Trient (seit 1526 und
noch 1548).
47 Thronende Maria mit dem Kind
und sechs Heilige. Zur Linken der
hl. Bonaventura, Johannes d. E. und Fran-
ziskus, zur Rechten der hl. Antonius von
Padua, Bernardin von Siena und Ludwig
von Toulouse; alle stehend, unter einer
offenen Pilaster-Architektur, die hinter
Maria eine Nische bildet. Hintergrund
Landschaft.
Bez. in der Mitte auf der untersten Stufe
des Thrones wie umstehend (S. 137). — Be-
fand sich noch 1779 auf dem Hauptaltar von
S. Francesco zu Vicenza.
Leinwand, oben rund, h. 2,55, br. 2,56. —
Sammlung SoIIy, 1821.
Foppa. Vincenzo Foppa. Mailand i-
sche Schule. — Geb. zu Foppa im Mai-
ländischen, Geburts- und Todesdatum
unbekannt, lebte wahrscheinlich noch in
den ersten Dezennien des 16. Jahrh.
Tätig zu Mailand (seit 1456), Brescia,
Pavia (seit 1461).
I. 133 Beweinung Christi. In der Mitte
Maria, auf deren Schoß der Leichnam
Christi ruht, dessen Haupt von Joseph
von Arimathia, dessen Füße von der am
Boden sitzenden hl. Magdalena gehalten
werden. Dahinter rechts zwei wehklagende
Frauen, links Johannes, der die Dornen-
krone vom Haupte Christi nimmt. Im
CM
CM
Foppa. Fouquet. I -iq
Hintergrunde rechts ein Felsen mit der Grabesöffnung, links
Golgatha, weiter zurück die Stadt, nach der mehrere Reiter
ziehen.
Bez. auf dem Mantelsaum des bl. Xikodemus wie nebenstehend. —
Ehemals in der Kirche 8. Pictro in Gessate zu Mailand.
Tempera. Pappelholz, h. 2,04, br. 1,65. — Sammlun^j Solly, 182 1.
Pottquet. Jean Fouquet, meist Foucquet (nach der erst
im 16. Jahrhundert aufkommenden Schreibart). Französische
Schule. — Buch- und Tafelmaler, geb. zu Tours vermutlich
zwischen 141 5 und 1420, f um 1480. Ausgebildet unter
dem Einflüsse der niederländischen Kunst, tätig in Tours
und Paris, vielfach für den Hof unter Karl VII. und Lud-
wig XL; einige Zeit (um 1445) i'** Rom unter Papst Eugen IV.,
hier" mannigfach angeregt durch die italienische Kunst,
namentlich durch Fra Angelico.
Estienne Chevalier mit dem heiligen Stephan. 1617
Der Stifter, ein älterer, bartloser Mann, kniet mit aneinander
gelegten Händen, halb seitlich nach rechts gewendet, in
rotem, pelzverbrämtem Gewand. Hinter ihm weiter rechts
steht der hl. Stephan, in dunkelblauem, mit goldenen Brokat-
streifen geziertem Diakonengewand. Er legt die Rechte auf
die rechte Schulter des Donators und stützt mit der Linken
ein Buch, auf dem ein Stein — zum Gedächtnis an sein Mar-
tyrium — liegt, gegen die Hüfte. Hintergrund perspektivisch
nach rechts sich vertiefende Renaissancearchitektur. An dem
Sockelstreifen links neben dem Haupte des Stifters sich mehr-
fach wiederholend der Name: (Cheval)IER ESTIEN(nc).
Linke Hälfte eines Diptychons, das sich ursprunglich und bis
zum Ende des 18. Jahrhunderts in der Kirche zu Melun befand, und
dessen andere Hälfte — Maria mit dem Kind und Engeln — jetzt
im Museum zu Antwerpen bewahrt wird. — Estienne Chevalier,
tr^sorier de France und Günstling der Agnes Sorel, war ein besonderer
Gönner Fouquets und ließ von ihm auch ein Gebetbuch reich mit
Miniaturen schmücken. Dieses Gebetbuch war wie unsere Tafel im
Besitz der Familie Brentano in Frankfurt a. M., bis es von dem Duc
d'Aumale für die Sammlung in Chantilly erworben wurde. Vgl. Fried-
länder, Jahrb. der k. p. Ksts. XVTI. S. 206 flf.
Halbfig. Eichenholz, h. 0,93, br. 0,85. — Erworben 1896 von der
Familie Brentano in Frankfurt a. M.
Fra Angelico, Fra FilippoLippi usw. S. Angelico, Lippi usw.
140 Francesca. Francia.
Francesca. Art des Pierodella Francesca (um 1415 — 1492).
Umbrisch-toskanische Schule.
1615 Architektonische Vedute. Durch eine säulengetragene,
farbig kassettierte Vorhalle blickt man auf einen mit ver-
schiedenfarbigen Steinplatten gepflasterten Platz, den rechts
und links Baulichkeiten verschiedener Art einschließen. Nach
dem Hintergrunde zu öffnet sich der Platz auf das offene, be-
wegte Meer mit einigen Segelschiffen. Der untere Teil des
Bildes ahmt Wandgetäfel nach.
Eine ähnliche Darstellung in der Galerie zu ürbino, zwei andere
Stücke ehemals in der Sammlung Massarenti zu Rom. Neuerdings
dem Architekten Luciano Dellaurana zugeschrieben. — Angeblich
aus einer Villa bei Florenz stammend.
Tempera. Pappelholz, h. 1,24, br. 2,34. — Erworben 1896 aus dem
florentinischen Kunsthandel. — Eigentum des Kaiser Friedrich-
Museums- Vereins.
Pranchoys. S. Fran9oys.
Francia. Francesco Raibolini, gen. Francia (nach dem
Vater Francesco dl Marco). Zeichnet sich häufig auf seinen
Gemälden als aurifex oder aurifaber mit dem Zusätze bono-
niensis. Schule von Bologna. — Maler, Goldschmied, Bau-
meister und Medailleur, geb. zu Bologna 1450, f daselbst
den 5. Januar 15 18. Zuerst Schüler eines Goldschmieds,
dann Francesco Cossas (der um 1470 nach Bologna über-
siedelte), ausgebildet besonders unter dem Einflüsse Lorenzo
Costas. Tätig zu Bologna (1483 Obmann in der Gilde der
Goldschmiede).
122 Maria mit dem Kind in der Glorie und Heilige.
Maria thront in der Engelsglorie, das segnende Kind auf dem
Schoß. Unten, im Vordergrund einer weiten Landschaft (von
links nach rechts): die hhl. Geminian, Schutzheiliger von
Modena, Bernhard, Dorothea, Katharina, Hieronymus und
Ludwig von Toulouse mit ihren Attributen.
Bez. auf einem Blättchen unten links:
ßONON r.fo^- /
Francia.
141
— Gemalt für S. Cecilia in Modena, bei Aufhebung der
Kirche 1737 nach S. Margherita übergeführt,
Pappelholz, h. 2,55, br. 2,01. — Sammlung Solly, 1821.
Heilige Familie. Maria mit nach rechts 125
geneigtem Kopf hält das vor ihr auf einer steiner-
nen Brüstung stehende Kind; ihr links zur Seite
Joseph. Hintergrund bergige Landschaft.
Bez. auf der Brüstung in goldenen Lettern wie neben-
stehend. Das Distichon (»hier lebt von deinen Händen, o
Francia, gemalt, die höchste der Mütter«) ist wohl von
Bianchini selbst verfaßt, dem Freunde des Meisters und
^ |— Besteller des 'Bildes, der in der Literatur wie auch im
^ O öffentlichen Leben als Senator zu Bologna eine angesehene
*-^ Stellung einnahm. — Aus der früheren Zeit des Meisters
^ ^ O* (vor 1490). — Eine etwas veränderte Wiederholung bei
* ^ '^ Lord Elcho in London (nach der Behandlung aus Francias
~ ^ späterer Zeit und wohl nur eine gute Arbeit aus seiner
I ^ VVerkstatt). — Das Porträt des Bianchini von Francias
O S^ Hand bei G. Salting in London ist das Gegenstück zu
^ 2 Z unserem Bilde, mit dem zusammen es vielleicht ein Dipty-
2 ^ w/ Maria und Joseph Halbfig. Pappelholz, h. 0,54, br. 0,40.
^ ' - =^ — Sammlung Solly, 182 1.
.K ^ ^ chon bildete.
'^ ^ ^^ Francia. Giacomo Francia. Schule von Bo-
JO logna. — Maler und Goldschmied, geb. zu Bologna
f^ i486, f daselbst 1557; bei Lebzeiten seines Vaters
22 Francesco dessen Gehilfe. Seit 15 18 bezeichnet
^ 2 ^^ selbständig. Tätig in Bologna. — Giulio Fran-
Co ^ ^^*- Maler, Kupferstecher und Goldschmied, geb.
m ^ 1543- Mit einer einzigen Ausnahme sind nur
zu Bologna den 20. August 1487, f daselbst nach
I^ L«i Werke von ihm bekannt, die er gemeinsam mit
O ^ seinem Bruder Giacomo ausführte.
iJ ^ Maria mit dem Kind und vier Heilige. 281
O t^ Maria, in der Mitte stehend, hält das Kind an
^ ^ der Hand, welches sich nach rechts zu dem kleinen
L^ O Johannes wendet. Neben Maria stehen rechts
mJ •-* etwas zurück die hhl. Magdalena und Agnes,
^ ^ letztere in der Linken ein Buch haltend, auf
dem das Lamm liegt; auf der linken Seite Do-
minicus mit der Lilie und Franziskus mit dem
Kreuz. Hintergrund bergige Landschaft.
PQ
^
I A2 Francia. Franciabigio.
Bez. unten am Boden:
^•'^aANf
CIA.
Pappelholz, h. 1,93, br. 1,64. — Sammlung Solly, 1821.
287 Maria als Himmelskönigin. Maria, von Cherubim
umgeben, schwebt in der von Engeln getragenen Mandorla.
Auf der Erde links die hhl. Paulus und Katharina, rechts
Franziskus und Johannes d. T. Im Hintergrunde flache
Landschaft.
Bez. unten in der Mitte auf einem Blättchen, nach dem ein Specht
oickt *
•MT RAN C lA- AVaiFI«
P ON ON ♦ FECXRi
- Ehemals in S. Paolo in Monte zu Bologna. — Dieselbe Komposition
ist von Giacomo Francia gestochen worden.
Pappelholz, h. 3,05, br. 2,01. — Sammlung Solly, 1821. — Auf-
gestellt in der Basilika.
Pranciabigio. Francesco (di Cristofano) Bigi, gen.
Franciabigio, auch Francia Bigio. Florentinische Schule. —
Geb. 1482 zu Florenz, f daselbst den 24. Januar 1525.
Anfangs Schüler Mariotto Albertinellis, dann vermutlich
Pieros di Cosimo; unter dem Einfluß Andreas del Sarto
und als dessen Gehilfe weiter ausgebildet. Tätig zu
Florenz.
235 Bildnis eines Mannes. Mit geringer Wendung nach
links. In mittlerem Alter, bartlos. In schwarzer Kleidung
und schwarzem Barett. Bräunlicher Grund.
Brustbild. Nußbaumholz, h. 0,47, br. 0,33. — Sammlung Solly,
1821.
Franciabigio. Frangoys. 1 43
Bildnis eines jungen Mannes. Fast ganz von vorn 245
gesehen, ein wenig nach rechts gewendet. Bartlos, in
schwarzem, breitkrempigem Barett und grauschwarzer
Kleidung. In der Rechten die Feder haltend, den linken
Arm auf ein Schreibpult gelehnt. Auf der Brüstung vorn
Schreibzeug und ein Brief. Hintergrund Landschaft.
Bez. auf einem Blättchen, das auf dem Pulte liegt:
-^^^c?
Das aus den Buchstaben F R A C R zusammengesetzte Monogramm
bedeutet Franciscus Cristofani. — Das Bild wird von den Heraus-
gebern des Vasari für das Bildnis Matteo SofFerronis gehalten.
Halbflg. Pappelholz, h. 0,78, br. 0,61. — Erworben 1829 durch
Rumohr.
Bildnis eines jungen Mannes. Nach links gewendet 245A
und auf den Beschauer blickend. Bartlos, mit langem, rötlich-
braunem Haar und schwarzem, pelzgefüttertem Oberkleide,
die Linke in die Hüfte gestützt. Hintergrund Tallandschaft,
auf der Höhe zur Rechten ein Eseltreiber.
Die Autorschaft Franciabigios ist zweifelhaft.
Halbfig. Pappelholz, h. 0,79, br. 0,57. — Erworben 1876 vom
Marchese Patrizi in Rom.
Prancken. S. unter Bässen.
Pran^oys. Peter Fran9oys (Franchoys). Vlämische
Schule. — Geb. den 20. Oktober 1606 zu Mecheln, f daselbst
den II. August 1654. Schüler seines Vaters Lucas Franchoys
d. Ä. in Mecheln und des Geeraard Zegers in Antwerpen.
Tätig in Mecheln, eine Zeitlang in Antwerpen und Paris.
Bildnis eines jungen Mannes. Auf einem roten 1639
Stuhle sitzend, etwas nach links gewendet und auf den Be-
schauer blickend. Mit kleinem Schnurbart und langem,
über den weißen Schulterkragen herabfallendem lockigem
Haar. In schwarzer Gewandung. Die Rechte greift, auf die
Stuhllehne gestützt, in den Mantel. Brauner Grund.
I AA FrangoYS. F\'t.
Halbfig. I^einwand, h. 0,765, br. 0,635. — Erworben 1904 als
Geschenk des Herrn A. Thiem an Herrn Geheimrat Dr. \V. Bode für
das Kaiser Friedrich-Museum. — Sammlung A. Thiem.
Prancucci. S. Imola.
Fyt. Jan Fyt. Vlämische Schule. — Maler und Radierer
von Tierstücken, getauft zu Antwerpen den 15. März 161 1,
f daselbst den 11. September 1661. Schüler Jans van den
Berch, dann des Frans Synders. Nach einer Studienreise in
Frankreich (1633 und 1634 in Paris) und in Italien (Genua)
tätig zu Antwerpen (urkundlich 1641 nachweisbar).
883 Stilleben. Vor einer Wand auf einem Steine rechts
ein Korb mit totem Geflügel, darunter eine Schnepfe; vom
Korb herabhängend zwei Rebhühner, daneben am Boden
zwei Enten. Links ein an einem Hinterlauf aufgehängter
Hase, dessen Kopf auf dem Stein aufliegt, daneben eine
Katze, auf den Hasen zuschleichend. Rechts neben dem
Hasen liegen auf dem Stein und am Boden Weintrauben.
Dunkler Grund.
Leinwand, h. 1,02, br. 1,41. — Erworben 1837.
883 B Stilleben. Ein Jagdhund, bis zur Brust sichtbar, sucht
ein Rebhuhn, das mit einigen Wachteln neben einem Steck-
garn liegt, von einem Steinblock herabzuziehen. Hinter-
grund Himmel.
Bez. rechts unten:
oannejl
Leinwand, h. 0,40, br. 0,57. — Sammlung Suermondt, 1874.
883 C Stilleben. Auf einer mit blauem Plüsch bedeckten
Tischplatte liegt eine große getriebene Schüssel mit Fischen,
Darüber hängt vor der Steinwand in zwei Bogen an einem
Ring und zwei blauen Bändern ein Gewinde aus Wein-
blättern und großen Früchten herab. Unten klettert ein
Affe am Tisch herauf.
Fyt Gaddi.
145
Bez. rechts im Grunde wie neben-
stehend.
Leinwand, h. I1I75, br. 1,52.
— Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
Diana neben erlegtem 967
Wild. Von Jagdhunden um-
geben, steht zur Rechten Diana
neben ihrer Beute, Wildschwein,
Rehbock, Hasen, Schwan, Pfau,
Reiher und kleineren Vögeln.
Rechts Ausblick in eine von
Bergen abgeschlossene Land-
schaft.
Die Figur der Diana und viel-
leicht auch die Landschaft sind von
der Hand des Erasmus Quellinus
d. J. (Maler und Radierer, geb. zu
Antwerpen den 19. Nov. 1607, f da-
selbst den 7. Nov. 1678; Schüler
J. B. Verhaegens, ausgebildet unter
Rubens, tätig zu Antwerpen). Das
Bild ist möglicherweise identisch
mit einem aus der Oranischen Erb-
schaft (1676) stammenden Stücke,
das dort »Rubens en Snijers« zu-
geschrieben wurde.
Leinwand, h. 0,79, br. 1,16. —
Königliche Schlösser.
GaddL Agnolo Gaddi.
Florentinische Schule. — Geb.
zu Florenz (Geburtsjahr unbe-
kannt), t daselbst den 16. Ok-
tober 1396. Schüler seines
Vaters Taddeo, dann Gio-
vannis da Milano und
Jacopos da Casentino.
Tätig zu Florenz und
einige Zeit zu Prato.
Maria mitdemKind. 1040
Maria hält das bekleidete
Vent. d. Gem&lde.
10
146 Gaddi.
Kind, das die Rechte der Mutter faßt, auf dem linken Arme.
Goldgrund.
Halbfig. etwas unter Lebcnsgr. Tempera. Pappelholz, oben im
Spitzbogen abschließend, h. 0,80, br. 0,49. — Sammlung Solly, 1821.
Qaddi. Taddeo Gaddi. Florentinische Schule. — Geb.
zu Florenz angeblich um 1300, f daselbst gegen Ende des
Jahres 1366. Schüler und Gehilfe Giottos; selbständiger
Meister vermutlich seit 1330, urkundlich zuerst 1332 erwähnt.
Tätig zu Florenz und einige Zeit zu Pisa (1342).
1073 Ausgießung des hl. Geistes, Auf Maria und die
Apostel, die in einem Gemach im Kreise sitzen, schwebt
der hl. Geist in Gestalt der Taube herab. Goldgrund.
S. die Bemerkung zu Nr. 1074.
Tempera. Nußbaumholz, Vierpaflform, h. 0,39, br. 0,31. — Er-
worben 1828/29 durch Rumohr.
1074 Ein Wunder aus der Legende des hl. Franziskus.
Links im Hintergrund ein Haus, aus dessen Fenster ein
Knabe (aus der florentinischen Familie Spini) stürzt. Vom
derselbe im Totenhemde, von den Angehörigen betrauert.
Dahinter der Knabe aufgerichtet und seine Mutter, dem herab-
schwebenden hl. Franziskus, der ihn wiederbelebt und geheilt
hat, ihren Dank darbringend. Rechts vorn zwei kniende
Franziskaner, auf deren Gebet der Heilige das Wunder voll-
bracht hat. Goldgrund.
Die Bilder (Nr. 1073 und 1074) gehören zu einer Reihe von Dar-
stellungen (im ganzen wahrscheinlich 26), die, in Vierpässe eingerahmt,
die Türen zu Schränken der Sakristei von S. Croce in Florenz schmückten
und von Vasari als eine Arbeit Giottos erwähnt werden. Doch neigt
die neuere Forschung dahin, daß nicht einmal die Komposition aller
dieser Darstellungen von Giotto selbst herrühre, sondern ebenso wie
die Ausführung seinem Schüler Taddeo Gaddi zugewiesen werden müsse.
— Zweiundzwanzig Tafeln befinden sich in der Akademie zu Florenz,
zwölf mit dem Leben Christi, zehn mit der Legende des hl. Franziskus;
es waren wohl von jeder Reihe dreizehn. Zwei Tafeln sind verschollen.
— Die Darstellungen haben offenbar die Türen zu zwei verschiedenen
Schränken gebildet, da das eine unserer Bilder auf Nußbaum, das
andere auf Pappelholz gemalt ist.
Tempera. Pappelholz, Vierpaßform, h. 0,41, br. 0,36. — Erworben
1828/29 durch Rumohr.
1079 Flügelaltar. Mittelbild: Maria mit dem Kind und
Heilige. Maria, auf gotischem Throne sitzend, hält das
Gaddi.
147
bekleidete Kind auf dem linken Arm. Am Fuße des
Thrones knien links der Stifter, rechts die Stifterin.
m Auf der rahmenden Leiste eines gotischen Bogens,
die das innere Bild umgibt, unten links Johannes
der Täufer, rechts ein heiliger Bischof (Zenobius?),
über ihnen je sechs Apostel. Goldgrund.
Bez. unten wie nebenstehend.
Tempera. Pappelholz, oben im Spitzbogen abschließend,
h. 0,61, br. 0,38. — Erworben 1823.
Innenseiten der Flügel. Linker Flügel, 1080
untere Darstellung: GeburtChristi. In den Zwickeln
zwei schreibende Propheten. Darüber im Spitzbogen-
feld: Vorgang aus der Legende des hl. Nikolaus
von Bari. — Rechter Flügel, untere Darstellung:
Kreuzigung. Über dem Kreuze das Nest des
Pelikans. In den Zwickeln zwei schreibende Prophe-
ten. Darüber im Spitzbogenfeld: Vorgang aus der
Legende des hl. Nikolaus von Bari. Goldgrund.
Wahrscheinlich ist folgende Legende aus dem Leben des
hl. Nikolaus dargestellt: der Sohn eines reichen christlichen
Kaufmanns und Verehrers des hl. Nikolaus, von den Heiden
geraubt, hatte als Sklave bei dem fremden König den Dienst
des Mundschenken zu versehen. Als er einmal am Festtage
des Heiligen in schmerzlicher Erinnerung in Tränen ausbrach,
so dafi Tränen in den Becher fielen und ihm der erzürnte
Heidenkönig (s. die Darstellung des linken Flügels) zurief:
»So groß dein hl. Nikolaus ist, aus meinen Händen kann er
dich nicht retten«, stürmte der Heilige in einem Wirbelwind
in den Palast hernieder, ergriff den Knaben (Darstellung des
linken Flägels) und brachte ihn, der den goldenen Becher noch
in den Händen hatte, zu seiner Familie zurück, die eben beim
Mahle saß (Darstellung des rechten Flügels).
Tempera. Pappelholz, das ganze Bild h. 0,62 (mit dem
Giebelfeld), br. 0,20. — Sammlung Solly, 1821.
Außenseiten der Flügel. Linker Flügel, 1081
unten: Christus mit Maria und Johannes.
Darüber im Spitzbogenfeld: die hl. Margare tha
mit dem Drachen. — Rechter Flügel, unten:
der hl. Christoph. Darüber im Spitzbogenfeld:
die hl. Katharina mit dem Rad. — Silbergrund.
lO*
l/V8 Gaddi. Gainsborougb. Garbo.
Die Außenseiten sind geringer und wohl von einem Schtiler des
Meisters. — Ein verwandtes kleines Triptychon mit denselben Dar-
stellungen und der Jahreszahl 1333 befindet sich im Bigallo zu Florenz.
Tempera. Pappelholz, jeder Flüfel h. 0,63 (mit dem Giebelfeld),
br. 0,215. — Sammlung Solly, 1821.
Qaddi. Art des Taddeo Gaddi. Florentinische Schule.
1113 Geburt Christi. Maria sitzt mit dem Kinde vor der
Krippe am Boden, hinter der Ochs und Esel lagern. Joseph
sitzt schlafend rechts zur Seite. In der Feme rechts der
Engel, der den Hirten erscheint. Felsige Landschaft und
Goldgrund.
Neuerdings dem Giottino, Schüler des Stefano da Firenze (geb.
um 1325, 1368 erwähnt als Mitglied der Lukasgilde zu Florenz) zu-
geschrieben. Vgl. Schubring, Jahrb. der k. p. Ksts. XXI, S. 161 flf.
Tempera. Pappelholz, h. 0,25, br. 0,60. — Sammlung Solly, 1821.
Gainsborough. Thomas Gainsborough. Englische Schule.
— Maler von Bildnissen und Landschaften, geboren 1727
zu Sudbury (Suffolk), getauft den 14. Mai, f zu London
den 2. August 1788. In London Schüler des Hubert Gravelot
und Francis Hayman. Tätig zu Sudbury, Ipswich, Bath (1760),
London (1774).
1638 Bildnis des John Wilkinson. Unter einem Baume
sitzend, bartlos, mit weißem Haar. In grüner Weste,
graubrauner Jacke, schwarzen Kniehosen, weißen Strümpfen
und Schnallenschuhen. In der Rechten den Spazierstock
zwischen den Knien haltend, in der Linken den schwarzen
dreieckigen Hut. Links Ausblick in Landschaft.
Leinwand, h. 2,34, br. 1,45. — Erworben 1904 als Geschenk des
Herrn Afred Beit in London.
Qarbo. Raüaellino del Garbo (der Zuname Garbo nach
der Straße, in der er seine Werkstatt hatte). Nach dem
Vater: Raffaelllno di Bartolommeo di Giovanni. Zu unter-
scheiden von dem gleichfalls in Florenz malenden Raffaello
Carli. Florentinische Schule. — Geb. in Florenz um 1466,
t daselbst 1524 (nach Vasari). Schüler des Filippino Lippi
zu Florenz und dessen Gehilfe in Rom (um 1493, bei den
Fresken in S. Maria sopra Minerva) ; dann auch von Domenico
Ghirlandaio beeinflußt; 1498 als selbständiger Meister ur-
kundlich nachgewiesen. Tätig vornehmlich zu Florenz.
Garbo. 1 4p
Thronende Maria mit dem Kind und vier Hei- 87
lige. Maria mit dem Kind auf dem Throne, zu ihren Seiten
zwei Engel, die einen Vorhang emporhalten, und zwei
Cherubim. Auf den Stufen des Thrones steht links der hl.
Nikolaus, rechts der hl. Dominicus. Vor ihnen kniet links
der hl. Vincentius, rechts der hl. Petrus Martyr. 'Am Sockel
des Thrones ein Wappen. Hintergrund Landschaft.
Tempera. Pappelholz, h. 1,54, br. 1,37. — Sammlung Solly, 1821.
Maria mit dem Kind und zwei Engeln. Vor einer 90
niederen steinernen Brüstung steht Maria, auf ihrem linken
Arme das eingeschlafene Kind und in der Rechten ein Buch
haltend. Zu ihren Seiten zwei Engel, von denen der eine zur
Linken auf der Laute spielt, der andere rechts, vom Spiel
absetzend, die Rohrpfeife mit beiden Händen hält. Hinter-
grund bergige Landschaft.
Zeitgenössische Kopte bei Sir Bernhard Samuelson in London
und eine freie eigenhändige Wiederholung bei M® Andr^ in Paris.
Tempera. Pappelholz, rund, Durchmesser 0,84. — Sammlung Solly,
1821.
Thronende Maria mit dem Kind und zwei Hei- 98
lige. Das Kind auf dem Schoß haltend, sitzt Maria auf
dem Throne. Zu jeder Seite ein verehrender Engel und
links der kleine Johannes, der sich hinter einer Thronsäule
zum Christkind vorbeugt. Vor den mit einem persischen
Teppiche bedeckten Thronstufen links der hl. Sebastian,
den Pfeil in der Rechten, rechts der hl. Andreas mit dem
Kreuze.
Das aus der Frilhzeit des Meisters stammende Bild steht dem
Kilippino noch sehr nahe. — Eine Zeichnung im Dresdener Kupfer-
stichkabinett scheint eine Studie zu dem hl. Andreas zu sein. — Der mit
bildlichen Darstellungen geschmückte alte Rahmen gehört ursprünglich
nicht zu dem Bilde, stammt aber aus der gleichen Zeit wie dieses und
vermutlich auch aus Florenz.
Tempera. Pappelholz, h. 1,62, br. 1,44. — Sammlung Solly, 182 1.
Maria mit dem Kind und zwei Engeln. Maria, das S. 1
Kind im Arm, das von zwei zu den Seiten stehenden Engeln
verehrt wird, steht in einem Gemach hinter einer Bank, auf
der ein Buch und ein Kissen liegen.
Sammlung Hermann Sax, Wien.
Pappelholz, rund, Durchmesser i ,05. — S a m m 1 u n g J a m e s Simon.
Vgl. Katalog dieser Sammlung.
I CO Garofalo. Geertgen. Gelder.
Garofalo. Benvenuto Tisi, gen. Benvenuto (da)
Garofalo oder il Garofalo. Schule von Ferrara. — Geb.
1481 vermutlich zu Ferrara, f daselbst den 6. September
1559. Schüler Domenico Panettis zu Ferrara (seit 1492) und
Boccaccio Boccaccinos zu Cremona (1499). Unter dem Ein-
flüsse Costas zu Bologna, dann unter dem Raphaels zu Rom
weiter ausgebildet (vermutlich um 15 10 — 1512). Tätig vor-
nehmlich zu Ferrara.
243 Der büßende Hieronymus. Der Heilige kniet vor
dem Kruzifix und kasteit seine entblößte Brust mit einem
Steine. Rechts hinter ihm der Löwe. Im Hintergrund eine
Felsenhöhle mit eingebauter Architektur und Ausblick in
bergige Flußlandschaft.
Bez. unten links an der Mauer: MDXXIllI SETE' (settembre).
Pappelholz, oben rund, h. 1,69, br. 0,84. — Sammlung Solly, 1821.
261 Garofalo? Anbetung der Könige. Maria sitzt rechts auf
einem gefällten Baumstamme vor der Ruine eines antiken
Baues, das Kind auf dem Schoß. Ihr zur Seite Joseph, zur
Linken die Könige, deren ältester kniend ein Gefäß dar-
bringt. In der Landschaft links das Gefolge der Könige und
weiter hinten der herannahende Zug.
Abweichend von der Art des Garofalo, von einem dem Ortolano
und Mazzolino nahestehenden Ferraresen.
Pappelholz, h. 0,70, br. 0,81. — Sammlung Solly, 1821.
Geertgen. Geertgen tot Sint Jans. Niederländische Schule.
— Geb. um 1465 zu Leiden, f um 1493, nach van ÄTander
28 Jahre alt. Schüler Aelberts van Ouwater. Tätig in
Haarlem.
1631 Johannes der Täufer. Im Vordergrund einer mit
Bäumen bestandenen Hügellandschaft, die von vielerlei
Tieren belebt ist, sitzt, nachdenklich das Haupt in die
Hand gestützt, der Täufer ; neben ihm das Lamm. Im
Hintergrund eine Stadt zwischen Hügeln.
Vgl. Friedlander, Jahrb. der k. p. Ksts. XXIV S. 62 ff. — ESiemals
in englischem Privatbesitz bei dem Maler W. Cope.
Eichenholz, h. 0,42, br. 0,28. — Erworben 1902 aus der Sammlung
Pcrcy Macquoid zu London. — Eigentum des Kaiser Friedrich-
Museums- Vereins.
Gelder. Aert (Arent) de Gelder. Holländische Schule. —
Geb. zu Dordrecht den 26. Oktober 1645, begraben daselbst
1631 Geertgen tot Sint Jans
Gelder. Gcntile. I ^ I
den 28. August 1727. Schüler Samuels van Hoogstraten,
besonders aber Rembrandts in dessen letzter Zeit (um 1660
bis 1667) zu Amsterdam. Tätig zu Dordrecht.
Landschaft mit Ruth und Boas. Ruth, ein Stroh- 806A
bündel auf dem Schöße, kniet unter einer Baumgruppe vor
Boas. Weiter zurück ein Knecht, der für Ruth zu sprechen
scheint. Rechts auf den Feldern Leute bei der Ernte und
weidendes Vieh. Im Hintergrund eine Kette von Hügeln
mit einer Burg und einer Ortschaft.
Das Bild zeigt mit den Darstellungen des Meisters aus der Leidens-
geschichte Christi in der Galerie zu AschafTenburg die nächste Ver-
wandtschaft. In einem Brüsseler Auktionskatalog von 1738 wird als
»van Gelder« anscheinend unser Bild aufgeführt. — Sammlung James
Gray, Versailles 1863.
I^einwand, h. 0,41, br. 0,67. — Sammlung Suermondt, 1874.
Gelder. Nicolaes van Gelder. Holländische Schule. —
Stillebenmaler, geb. zu Leiden um 1625, f kurz vor 1677.
Tätig in Stockholm um 1661, später in Amsterdam. Letztes
Datum auf einem seiner Bilder 1675.
Stilleben. Ein Fruchtgebinde aus einer Weintraube, 983 F
Pfirsichen, Birnen, einer Melone und anderen Früchten hängt
mit einer blauen Schleife an einem Metallringe befestigt vom
Schlußstein eines Nischenbogens herab.
Bez. links unten:
Eichenholz, h. 0,48, br. 0,33. — Erworben 1892 in Paris als Ge-
schenk des Herrn Geheimrat Dr. W. Bode.
GelMe. S. Claude.
Gentile. Gentile da Fabriano. Nach dem Vater Gentile
di Niccolö di Giovanni di Masse. Umbrische Schule. —
Geb. zu Fabriano, vermutlich zwischen 1360 und 1370,
1422 in die Gilde zu Florenz aufgenommen, f um 1427 in
Rom. Schüler des Alegretto Nuzi und vielleicht des Otta-
i
152
Gentile. Gerino.
viano bJ^elli, nach Vasari auch Fra Giovannis da
Fiesole. Tätig zu Fabriano, Brescia, Venedig (um
1422), Florenz (um 1422 bis 1425), und zu Rom
(1426/27), kurze Zeit in Orvieto (1425) und in
Siena (1425/26).
1150 Maria mit dem Kind und zwei Heilige.
Maria thront zwischen zwei Orangenbäumen, in
deren Zweigen kleine Seraphim musizieren. Rechts
die hl. Katharina, links der hl. Nikolaus, zu dessen
Füfien der Stifter (in kleinerem Maßstab) anbetend
kniet. Goldgrund.
Bez. unten auf der Leiste des ursprünglichen Rahmens,
die dem neuen Rahmen eingefügt ist, wie nebenstehend. —
Gemalt für S. Niccolo zu Fabriano und daher wohl aus der
frühen Zeit des Meisters, bevor er aus der Heimat in das
Venetianische zog. Später befand sich das Bild in Osimo,
Matellica und Rom.
Tempera. Pappelholz, oben in flachem Bogen ab-
schließend, h. 1,31, br. 1,13. — 1837 von König Friedrich
Wilhelm III. überwiesen.
Gerino. Gerino da Pistoia. Nach dem Vater
Gerino d'Antonio Gerini. Zeichnet sich selbst
zumeist Gerinus Pistoriensis. Umbrische Schule.
— Geb. zu Pistoia, Geburts- und Todesjahr sowie
Lebensverhältnisse unbekannt. Unter dem Ein-
flüsse Peruginos gebildet; nach Vasari lange Zeit
als dessen Gehülfe, wie auch gemeinsam mit
Pinturicchio tätig. Tätig nach den Daten auf
seinen Werken um 1500 bis 1529; in Pistoia
nachweisbar zwischen 1505 und 1509, 15 14 und
1520, dann vornehmlich in Borgo S. Sepolcro
und einige Zeit in Florenz.
146A Gerino? Das Abendmahl. Um einen läng-
lichen Tisch ist Christus mit den Jüngern zum
Abendmahle versammelt. An der vorderen Seite
des Tisches sitzt allein Judas, ganz im Profil
nach links. Dunkelgrüner Grund. — Zu beiden
Seiten der Darstellung gemalte Tafeln auf hell-
bräunlichem Grunde mit der Inschrift: HOC OPVS
FECIT FIERI SER BERNARDINVS S. ANGELI
— ANNO SALVTIS M. D.
«M
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9
^
Gerino. Ghirlandaio.
153
Im Hintergrund und in einzelnen Köpfen veitoderte Kopie nach
dem Fresko in S. Onofrio zu Florenz. Der große Stich von L. A. de'
Uberti in der Bibliothek zu Gotha, eine etwa um 1490 entstandene
Nachbildung des Abendmahls in S. Onofrio, weicht in Einzelheiten
ebenso von dem Fresko wie von der Berliner Tafel ab.
Pappelholz, h. 0,18, br. 1,21. — Erworben 1883 in Frankfurt a. M.
Qhirlandaio. Domenico di Tommaso Bigordi (in Kon-
trakten findet sich auch der Name Corradi) mit dem Bei-
namen Ghirlandaio (Grillandaio). Florentinische Schule. —
Geb. zu Florenz 1449, f daselbst den ii. Jan. 1494. Schüler
Alesso Baldovinettis zu Florenz, unter dem Einfluß Andreas
del Castagno, dann* Andreas del Verrocchio ausgebildet.
Tätig zu Florenz (auch als Mosaizist), einige Zeit in S.*Gimi-
gnano (1474/75?) und in Rom (1475» 147^, 1482/83).
Judith mit ihrer Magd. In einem mit Reliefs ge- 21
schmückten Gemache Judith, das Schwert in der Rechten,
begleitet von ihrer Magd, die auf dem Kopfe den Korb
mit dem Haupte des Holofernes trägt. Durch ein Fenster
links Ausblick auf steiles Meeresufer.
Auf einem Relief zur Linken ein Triton mit einem Täfelchen; darauf
die Jahreszahl; MCCCCLXXXVIIII.
Tempera, Pappelholz, h. 0,41, br. 0,29. — Sammlung Giustiniani,
1815.
Ghirlandaio. Domenico Ghirlandaio mit Francesco Gra-
nacci (s. diesen) und Gehülfen. Florentinische Schule.
Maria mit dem Kind und vier Heilige. Maria in 88
der Flammenglorie, von fünf Cherubim umgeben, hält das
rechts auf ihrem Schöße stehende Kind. Unten links Johannes
der Evangelist als Greis, rechts Johannes der Täufer. Vor
ihnen knien links Franziskus, rechts Hieronymus mit dem
schlafenden Löwen. In dem landschaftlichen Hintergrunde
Tobias mit dem Engel.
Die knienden hhl. Franziskus und Hieronymus sind von Francesco
Granacci (wohl erst nach dem Tode Domenicos) in Öl gemalt.
Tempera und Öl. Pappelholz, h. 1,8 1, br. 1,79. — Sammlung
Solly, 1821.
fihirlandaio. Nach dem Entwürfe Domenico Ghirlandaios
ausgeführt von Davide und Benedetto Ghirlandaio. Floren-
tinische Schule. — Davide, geb. zu Florenz den 14. März
1452, t daselbst den 10. April 1525. Bei Lebzeiten des
154
Ghirlandaio.
Bruders Domenico hauptsächlich als dessen Gehülfe und in
den Jahren 1481/82 in Rom (urkundlich) beschäftigt; später
vornehmlich als Mosaizist tätig. — Benedetto, geb. zu Florenz
1458, t daselbst den 17. Juli 1497, ursprünglich Miniatur-
maler. Bei Lebzeiten des Bruders Domenico in dessen
Werkstatt tätig, mit ihm in Rom (1481 — 1482 urkundlich
erwähnt); nach dessen Tod in Frankreich, dann wieder in
Florenz.
75 Auferstehung Christi. Christus, die Siegesfahne in
der Linken, schwebt auf einer Wolke, von einem Cherub ge-
tragen, über dem offenen Sarkophage. . Drei Wächter fliehen
entsetzt, der vierte liegt rechts am Boden. Links, in der
Feme der bergigen Landschaft, die drei Marien auf dem
Wege zum Grab. Im Hintergrunde rechts vier Soldaten
beim Wachtfeuer.
Das Gemälde bildete, mit den Seitenflügeln Nr. 74 und 76, die
Rückwand des Triptychons, das sich bis 1804 als Altarwerk im Chore
von S. Maria Novella zu Florenz befand; die Vorderseite — Maria
mit dem Kind in der Glorie mit den hhl. Dominicus, Michael und den
beiden Johannes — ist in der Pinakothek zu München. Nach Vasari
wurde das Mittelbild auf der Rückseite des Altars, der bei dem Tode
Domenicos (1494) unvollendet war, von Davide und Benedetto aus-
geführt.
Tempera. Pappelholz, h. 2,21, br. 1,99. — Sammlung Solly, 1821.
Qhirlandaio. Nach dem Entwürfe Domenico Ghlrlandaios
ausgeführt von Francesco Granacci (s. diesen). Florentinische
Schule.
74 Der hl. Vincentius Ferrerius (Dominikaner, f 1419).
In der Tracht des Dominikaner-Ordens, die Rechte segnend
erhoben, in der Linken ein Buch, in einer Nische von far-
bigem Marmor stehend.
Auf einer Tafel über dem Heiligen die Inschrift: VTNCENTIO
PRO VITE MERITIS ABSCONDITVM MANNA DATVM A DOMINO
EST (Dem Vincentius ist für seine Verdienste vom Herrn das un-
sichtbare Manna verliehen worden). — Flügelbild zu Nr. 75. Wenn bei
dem anderen Flügel (Nr. 76) das Zeugnis Vasaris dafür spricht, dafi
an seiner Ausführung Granacci beteiligt gewesen sei, so weist für Nr. 74
die ganze künstlerische Behandlung noch entschiedener auf diesen
Schüler Domenicos hin.
Pappelholz, h. 2,06, br. 0,55. — Sammlung SoUy, 1821.
Ghirlandaio. Giambono.
155
Der hl. Antonin (Dominikaner und Erzbischof von 76
Florenz, f 1459). ^" Dominikaner-Tracht in einer Nische von
farbigem Marmor stehend, in den Händen ein offenes Buch.
Auf einer Tafel über dem Heiligen die Inschrift: SPLENDOR
VITE ET DOCTRINE PRESTANTIA ANTONINO INTER SANCTOS
CONTVLERE SORTEM (Der Glanz seines Lebens und die Treff-
lichkeit seiner Lehre haben dem Antonin seinen Rang unter den Hei-
ligen angewiesen). — Flügelbild zu Nr. 75. S. die Bemerkung zu
Nr. 74. — Die Flügel sind in Öl ausgeführt, während der übrige Altar
in Tempera gemalt ist; auch dies weist auf Granacci hin, der sich
zuerst in der Werkstatt Domenicos dem neuen Verfahren zuwandte.
Pappelholz, h. 2,06, br. 0,55. — Sammlung Solly, 1821.
fihirlandaio. Rldolfo Ghirlandaio. Nach dem Vater
Ridolfo di Domenico Bigordi. Florentinische Schule. —
Geb. zu Florenz den 4. Februar 1483, f daselbst den 6. Juni
1561. Zuerst Schüler seines Vaters, dann seines Oheims
Davide, unter der Leitung Fra Bartolommeos und dem Ein-
flüsse Raphaels ausgebildet. Tätig zu Florenz.
Anbetung des Christkindes. Maria, hinter der zwei 91
Engel stehen, kniet zur Linken in Verehrung vor dem auf
der Erde liegenden Kinde. Rechts sitzt Joseph. In der
landschaftlichen Ferne die Hütte mit Ochs und Esel.
Aus der Zeit, da Ridolfo vorwiegend unter dem Einflüsse Fra Bar-
tolommeos und Raphaels stand.
Pappelholz, h. i,oi, br. 0,78. — Sammlung Solly, 1821.
Qiambono. Michele Giambono (Zambon). Eigentlich
Michiel de Zane (Giovanni) bon (Bono) S. Gregorio. Zeich-
net sich Michael Zanbono, Gianbono oder Michael Johannis
Bono, auch mit dem Zusätze Venetus. Venetianische Schule.
— Maler und Mosaizist, geb. zu Venedig, Geburts- und Todes-
datum unbekannt. Tätig zu Venedig, wo er 1420 — 1462
urkundlich erwähnt wird. Vermutlich unter dem Einfluß des
Gentile da Fabriano ausgebildet.
Giambono? Magdalena von Engeln emporgetragen. 1154
Die, Heilige, mit betend zusammengelegten Händen, den
Körper von dem bis zu den Füßen herabwallenden Haare
verhüllt, wird von sechs kleinen Engeln emporgetragen. Unten
in felsiger Landschaft in kleinem Maßstab eine kniende
Äbtissin, die Stifterin. Goldgrund.
Vielleicht identisch mit dem ursprünglich in dem Nonnenkloster
S. Maria dellc Vcrg^ni zu Venedig befindlichen Gemälde, das schon
I c6 Giambono. Giolfino. Giordano. Giorgione.
Martinioni in seinen Zusätzen zu Sansovino (Venetia descritta) dem
Giambono zuweist.
PappelholZi oben geschweift, U. 1,03, br. 0,44. — Sammlung SoUy,
1821.
Giampietrino. S. Pedrini.
fiiolfino. Niccolö Giolfino. Schule von Verona. — Geb.
1476, t zwischen dem 3. März und n. Juni 1555. Tätig
zu Verona.
1176 Maria in der Glorie und Heilige. Maria, das Kind
auf dem Schoß, umgeben von Cherubim auf Wolken sitzend.
Der Glaube, in Gestalt einer jungen Frau, stützt Marias
Füße, Hoffnung und Liebe, gleichfalls jugendliche Frauen,
zu ihren Seiten. Unten im Vordergrund einer hügeligen
Landschaft links Jakobus, rechts der Evangelist Johannes,
zwischen ihnen der Stifter (Brustbild).
Leinwand, oben rund, h. 2,25, br. 1,39. — Sammlung SoUy, 1821.
Giordano. Luca Giordano, gen. Fapresto. Neapolita-
nische Schule. — Maler und Radierer, geb. zu Neapel 1632,
f daselbst den 12. Januar 1705. Schüler Giuseppe Riberas
in Neapel, dann in Rom unter Pietro da Cortona als dessen
Gehülfe und in Venedig unter dem Einflüsse der Werke
Paolo Veroneses und Tintorettos ausgebildet. Tätig vor-
nehmlich zu Neapel, zeitweilig in Florenz (um 1679 und
1682), Madrid und Toledo (1692 — 1702).
441 Das Urteil des Paris. Vor Paris, der, von seiner
Herde umgeben, zur Linken auf einem Felsblocke sitzt und
den Apfel in der Rechten hält, erscheinen die drei Göttinnen.
Juno löst die Sandalen vom Fuße, Minerva streift ihr Ge-
wand ab, weiter zurück sitzt Venus, zu deren Häupten Amor
schwebt. Links blickt Merkur hinter einem Baum hervor.
Im Hintergrunde das Meeresufer.
Eine Wiederholung in der Galerie der Eremitage zu St. Petersburg,
bez. Luca Giordano f., ebenfalls Original, und wohl früher als unser
Bild entstanden.
Leinwand, h. 2,44, br. 3,26. — Königliche Schlösser.
Siehe auch Ribera Nr. 403.
Giorgione. Giorgio Barbarelli, gen. Giorgione. — Vene-
tianische Schule. — Geb. zu Castelfranco 1478, f in Venedig
spätestens 15 10. Schüler Gio. Bellinis. Tätig meist in
Venedig.
] 2 A Giorgione
Giorgione. Giotto. Giovanni. 1^7
Bildnis eines jungen Mannes. In hellviolettem Ge- 12A
wände, das bartlose Haupt mit lang herabfallendem ge-
scheiteltem Haar, dreiviertel nach links gewendet, hinter
einer gestuften Mauerbrüstung sitzend, auf die er lose die
Finger der rechten Hand legt. Dunkelgrauer Grund.
Bez. auf der Brüstung: V. V. — Früher in der Sammlung Giustiniani,
Padua.
Brustbild. Leinwand, h. 0,58, br. 0,46. — Erworben 189 1 in
Florenz.
Giotto« Giotto dl Bendone. Florentinische Schule. —
Maler und Baumeister, geb. um 1266 in der Ortschaft del ,
Colle bei Florenz, f zu Florenz den 8. Januar 1337. Nach
der Tradition Schüler Cimabues. Tätig vornehmlich zu
Florenz, einige Zeit in Rom (um 1290 — 1300) und in Padua
(seit 1305/6), außerdem in Assisi, Verona, Ferrara, Ravenna,
Avignon und Neapel (daselbst um 1330 — 1333).
Kreuzigung. Christus am Kreuze von zehn schweben- 1074 A
den Engeln umgeben, von denen drei das Blut aus seinen
Wunden auffangen. Am Fuße des Kreuzes die kniende
Magdalena. Zur Linken die trauernde Maria, von Johannes
gestützt, rechts der gläubige Hauptmann und Pharisäer.
Weiter zurück Kriegsleute zu Fuß und zu Pferde.
Aus des Meisters späterer Zeit. Wahrscheinlich das Mittelbild
eines Triptychons. Eine ganz ähnliche, aber kleinere Darstellung in
der Galerie zu Strafiburg.
Tempera. Pappelholz, oben im Dreieck abschliefiend, h. 0,58,
br. 0,33. — Wahrscheinlich Sammlung Solly, 1821.
fiiovaniiL S. Angellco.
fiiovanni. Giovanni dl Paolo. Eigentlich Giovanni
dl Paolo di Grazia, gen. del Poggio. Schule von Siena.
— Urkundlich schon 1423 zu Siena tätig, zuletzt 1482 er-
wähnt und wahrscheinlich in diesem Jahre gestorben. Nach
älterer Nachricht unter dem Einflüsse Gentiles da Fabriano
gebildet und vielleicht dessen Schüler.
Christus am Kreuz. Maria steht wehklagend zurlll2B
Linken des Kreuzes, Johannes zur Rechten. Goldgrund.
Rechts unten das Wappen der Sieneser Familie Piccolomini.
Tempera. Pappelholz, h. 0,32, br. 0,23. — Sammlung Solly, 1821.
Kreuzigung. In der Mitte Christus am Kreuz. Links 1112 C
zu Pferde Longinus, zu Christus aufblickend, Maria mit
I e8 Giovanni. Goes*
den klagenden Frauen und zwei berittene Krieger. Rechts
Johannes, der gläubige Hauptmann und Pharisäer. Gold-
grund.
Tempera. Pappclholz, h. 0,385, br. 0,53. — Erworben 1904. —
Eigentum des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins.
Goes. Hugo van der Goes. Niederländische Schule. —
Wahrscheinlich geboren zu Goes in Zeland (Geburtsjahr
unbekannt), f 1482 im Rooden Clooster bei Soignies, in das
er 1476 eintrat. Tätig in Gent, wo er von 1465 bis 1475
urkundlich als Mitglied und als Dekan der Lukasgilde ge-
nannt wird, und in Brüssel.
1622 Gruppe von einer Beweinung Christi. Vom die
trauernde Maria mit über der Brust gekreuzten Armen, von
Johannes gestützt. Rechts dahinter Magdalena, eine andere
hl. Frau mit ausgebreiteten Armen und eine weibliche Ge-
stalt, die weinend ein Tuch an die Augen führt. Hinter-
grund der Felsen des Grabes und Himmel.
Ausschnitt aus einer Kreuzabnahme Christi, wenn nicht Teil eines
mehrteiligen Altarwerkes. Vgl. Friedländer, Jahrb. der k. p. Ksts. XXV.
S. io8.
Leimfarbe. Leinwand, h. 0,53, br. 0,36. — Erworben 1900
aus der Galerie Panciaticchi in Florenz als Geschenk des Herrn O. Huld-
ächinsky.
1622 A Anbetung der Hirten. Von Maria, Joseph und einer
Schar Engel verehrt, ruht das Christkind in der Krippe.
Von links eilen die Hirten herbei, rechts Ausblick in eine
Landschaft mit der Verkündigung an die Hirten. Zu beiden
Seiten im Vordergrunde die Halbfiguren zweier Propheten,
die einen grünen Vorhang vor der Szene zurückschlagen.
Das Format spricht dafflr, dafl die Tafel ursprünglich die Predella
eines Altarwerkes bildete. Vgl. Bode, Jahrb. der k. p. Ksts. XXIV. S. 99.
Eichenholz, h. 0,97, br. 2,45. — Erworben 1903 von den Erben
der Infantin Cristina de Bourbon in Madrid.
Goes. Kopie nach Hugo van der Goes. Niederländi-
sche Schule.
546 Anbetung der Könige. Vor einer Ruine zur Rechten
sitzt Maria, das Kind auf dem Schoß haltend. Dieses deutet
auf die drei Könige, von denen der vorderste kniend das
Kind anbetet, während die beiden anderen ihre Gaben dar-
reichen. Links hinter ihnen mehrere Begleiter. Zur Rechten
Goes. Goijen. 1 50
der Maria Joseph, über ihr zwei schwebende Engel. Links
in der Straße der Stadt das Gefolge der Könige.
Diese alte Kopie scheint auf ein verschollenes Original des Hugo
van der Goes zurückzugehen, das auch Gcrard David in dem Gemälde
der MUnchcner Pinakothek (Nr. 1 1 S) kopiert hat. Vgl. Fricdländer, Jahrb.
der k. p. Ksts. XXV'. S. 114. — Früher als Kopie nach Gerard
David bezeichnet.
Eichenholz, h. 0,95, br. 0,95. — Sammlung Solly, 1821.
Goijen. Jan van Goijen. Holländische Schule. — Land-
schaftsmaler und Radierer, geb. zu Leiden den 13. Januar
1596» t ™ Haag Ende April 1656. Schüler Coenraets
van Schilperoort und Isaacks van Swanenburgh in Leiden,
dann des Willem Gerritsz. in Hoom; vornehmlich aber im
Haag nach Esaias van de Velde ausgebildet. Nach Reisen
in Frankreich und Belgien tätig zu Leiden (bis 1631), später
im Haag (seit 1634).
Dünenlandschaft. An einem zur Rechten liegenden 865
Dünenhügel vorüber, an dessen Fuß einige Bauern rasten,
führt eine Straße nach einem Bauerngehöfte zwischen Bäu-
men im Mittelgrunde.
Bez. rechts unten: VQt 7Q2jQ
Eichenholz, h. 0,29, br. 0,51 (das Bild ist oben verkleinert). —
Sammlung Solly, 1821.
Der Sommer. Auf einer Straße, die an einem Bauern- 865 A
gehöfte vorüberführt, ein Reiter und mehrere Fußgänger.
Rechts in der Ferne ein Schloß.
Bez. links: ^y.GOtW^
Aus der Jugendzeit des Meisters, wie das nachfolgende datierte
Gegenstück Nr. 865 B noch in der Art des Esaias van de Velde.
Eichenholz, rund, Durchmesser o, i o. — Sammlung Suermondt, 1874.
Der Winter. Vor dem Tor einer Ortschaft bewegen sich 865 B
auf der Eisfläche eines Kanals, über den im Mittelgrund
eine Brücke führt, Schlittschuhläufer und Schlitten.
Bez. links: /'^'Ä 0/ r/V
Gegenstück von Nr. 865 A.
Eichenholz, rund, Durchmesser 0,10. — Sammlung Suermondt, 1874.
Winter landschaft. Bei einem Wirtshause, das links 865C
zwischen hohen kahlen Bäumen liegt, bewegen sich Schlitten
l6o Goijen.
und Schlittschuhläufer auf der weiten Eisfläche eines Flusses.
Vorn zur Linken Kalfspieler.
Bez. links unten: — ^ mj ^^ _ ^^
Eichenholz, h. 0,34, br. 0,39. — Sammlung Suermondt, 1874.
865D Ansicht der Stadt Arnheim. Von der Heerstraße
blickt man über die am Flusse gelegene Stadt und den
Flußlauf entlang in weite flache Ferne. Auf der Straße vorn
ein Reiter, ein Karren und einige Bauern.
Bez. rechts imten :
t<dni^ J C4
Leinwand, h. 0,90, br. 1,05. — Sammlung Suemiondti 1874.
865E Ansicht von Nimwegen. Jenseits des Flusses Waal,
der sich vorn von rechts nach links hinzieht, die mit ihren
Türmen und Festungsmauem malerisch sich erhebende Stadt
Vom stößt eine mit einer Karosse beladene Fähre ab.
Bez. an der Fähre:
V^Oy£A| /(T^^
Sammlung Heemskerk van Beest.
Eichenholz, h. 0,66, br. 0,96. — Sammlung Suermondt, 1874.
865 P Winterlandschaft. Auf weiter Eisfläche links einige
Pferdeschlitten, rechts Schlittschuhläufer. Im Hintergrund
eine Kirche, links eine Windmühle.
Bez. links auf einem Schlitten: 1^^ und auf einem anderen
(die letzte Ziffer undeutlich) :
M
Eichenholz, h. 0,23, br. 0,32. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
901 Flußufer. An einem Wasser zieht sich zur Rechten ein
flacher Streifen Land hin. Im Schatten der überhängenden
Weiden zwei Kähne.
Bez. rechts an dem Kahne: ^^
Eichenholz, h. 0,13, br. 0,20. — Sammlung Solly, 1821.
o
C
'Z
4% Gossart. ] 6 1
vS Gossart. Jan Gossart (Gossaert) gen. Jan van
Vh Mabuse. Zeichnet sich Malbodius. Niederländische
. Schule. — Geb. um 1470 zu Maubeuge (Mabuse),
^^ 1503 als Meister in die Gilde zu Antwerpen auf-
genommen, f zu Antwerpen 154 1. Ausgebildet unter
dem Einflüsse Gerard Davids, während eines Aufen-
thaltes in Italien (1508— 15 14) namentlich unter dem
Lionardos. Tätig zu Antwerpen, vorübergehend zu
Middelburg (1528), Utrecht und auf den Schlössern
Philipps von Burgund, des Bischofs von Utrecht.
Christus am Olberg. In felsiger mond- 551 A
beschienener Landschaft kniet Christus betend, von
den schlafenden Jüngern umgeben, vor dem auf einer
Felskante stehenden Kelch, auf den ein herab-
schwebender Engel hinweist. Im Hintergrunde rechts
die Stadt, aus derem Tore sich ein langer von Judas
geführter Zug bewegt.
B p^ Aus der Jugendzeit des Meisters.
Eichenholz, h. 0,85, br. 0,63. — Erworben 1848.
§ t^ Bildnis eines Mannes. Sitzend, etwas nach 586A
links gewendet und ebendahin blickend. Bartlos;
über dem geschlitzten schwarzen Seidengewand ein
Mantel von weißem Damast. Am schwarzen Barett
eine Agraffe, auf der Venus mit Cupido dargestellt
ist. Mit reichen Waffen und Schmuck. Auf der
Dolchscheide der burgundische Wahlspruch: Autre
que vous (je n'aime). Grüner Grund.
Wohl das Porträt eines burgundischen Prinzen, nicht aber
Philipps von Burgund (1465 — 1524).
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Eichenholz, h« 0,54, br. 0,39.
— Sammlung Suermondt, 1874.
Neptun und Amphitrite. In einem von tos- 64S
kanischen Säulen getragenen Kuppelbaue stehen
links Neptun und rechts Amphitrite auf einem rings
von Wasser umgebenen niedrigen Sockel. Der Gott,
den Dreizack in der Rechten, hat den linken Arm
um den Nacken der Göttin gelegt und ergreift ihre
linke Hand ; sie umfaßt mit dem rechten Arm seine
Hüfte. Hinter ihnen ein grüner Vorhang.
Bez. auf dem Sockel wie nebenstehend.
Verz. d. Gemälde. 1 1
102 Gossart Goya.
Rechts oben die Devise : A . Plus . Sera . phe . bourgn<: . (Name
und Devise Philipps von Burgund, des Gönners Gossarts).
Die Gestalt des Neptun geht auf den Adam in Dürers Kupferstich
von 1503 zurück.
Eichenholz, h. x,88, br. 1,24. — Sammlung Solly, 1821.
650 Maria mit dem Kinde. Maria mit entblößter rechter
Brust, hält das Kind, das in der Rechten einen Apfel hält,
auf einer Brüstung vor sich und reicht ihm mit der linken
Hand eine Traube dar.
Auf dem von einem gemalten Rahmen umgebenen dunkelroten
Grund, wie aus Metall geschnitten, die umlaufende Inschrift: VERVS
DEVS ET HOMO CASTA MATER ET VIRGO.
Eichenholz, h. 0,46, br. 0,37. — Sammlung Solly, 1S21.
Siehe auch Scorel Nr. 1202.
Gossart Nachfolger des Jan Gossart, gen. Mabuse.
Niederländische Schule.
656 Thronende Maria mit dem Kinde. Maria thront,
ganz von vom gesehen, in einer Nische von reicher Re-
naissancearchitektur, die mit bildlichen Darstellungen aus
der biblischen Geschichte geziert ist. Im rechten Arm hält
sie das bekleidete, halb liegende Kind, in der Linken einen
Apfel.
Eichenholz, oben rund, h. 1,29, br. 0,90. — Sammlung Solly, 1821.
656A Die Gold wägerin. Ein Mädchen, rechts an einem
Tische sitzend, nimmt ein Gewicht aus einem Kästchen. In
der Rechten hält sie die Wage, in deren einer Schale ein
Goldstück liegt. Auf dem Tisch ein goldener Pokal und
Geldstücke. Links im Hintergrund ein halbgeöffneter Fenster-
laden.
Ein Bild von derselben Hand, Mädchen am Spinett, befand
sich in der Sammlung Molinari zu Mailand, versteigert 1885. — Beide
Bilder sind vielleicht Jugendwerke Jan van Hemessens.
Halbfig. in '^ Lebensgr. Eichenholz, h. 0,44, br. 0,31. — Er-
worben 1847.
Goya« Francisco Jos^ de Goya y Lucientes. Spanische
Schule. — Maler und Radierer, geb. den 30. März 1746
zu Fuentetodos in Aragonien, f ^^^ 16. April 1828 zu
Bordeaux. Schüler des Don Jos6 Luzan y Martinez in
Saragossa und des Francisco Bayeu zu Madrid. Tätig vor-
nehmlich in Madrid und Saragossa, in Italien (Rom, Parma
177 1) und in Frankreich. Spanischer Hofmaler seit 1789.
Goya. Graff. 1 63
König Ferdinand VII. präsidiert einer Sitzung 1619
der Philippinenkompagnie. Im Inneren eines geräumi-
gen schmucklosen Saales, der sein Licht durch zwei bis
auf den Fußboden reichende Fenster rechts erhält und von
dessen Decke ein Glaslustre herabhängt, sitzen an der
Stirnseite auf einer Erhöhung, zu der drei Stufen hinauf-
führen, neun Männer an einem langen Tisch, inmitten der
König selbst. Rechts und links ziehen sich zwei Personen-
gruppen in mehrfachen Reihen zu beiden Langseiten des
Saales hin.
» Gemalt um 18 14 — 16. Farbenskizze zu einem Repräsentations-
gemälde Goyas, das sich jetzt im Museum des sUdfranzösischen Städt-
chens Castles befindet. Vgl. Laban, Jahrb. der k. p. Ksts. XXI,
S. 177.
Leinwand, h. 0,54, br. 0,70. — Erworben 1900 als Geschenk des
Herrn Rudolph Ph. Goldschmidt in Berlin.
Bildnis einer alten Dame (angeblich der Mutter des 1619 A
Malers). Von vorn gesehen, in blauem Kleide, weißem
Häubchen und schwarzer Spitzenmantille. In der Linken
einen Rosenkranz haltend, in der Rechten einen Fächer.
Braungrauer Grund.
Halbfig. Leinwand, h. 0,74, br. 0,62. — Erworben 1903 aus dem
Pariser Kunsthandel.
Bildnis eines Mönches. Etw^as nach links gewendet, 1619 B
den rechten Arm auf einen mit rotem Tuche bedeckten
Tisch gelegt. In graublauer Kutte und schwarzer Kappe.
Bräunlicher Grund.
Halbfig. Leinwand, h. 0,82, br. 0,68. — Erworben 1904 aus spani-
schem Privatbesitz. — Eigentum des Kaiser Friedrich- Mus lmi ms-
Vercins.
GozzolL S. Benozzo.
Qraff. Anton Graff. Deutsche Schule. — Geb. den
18. November 1736 zu Winterthur, f den 22. Juni 1813 zu
Dresden. Schüler Joh. Ulrich Schellenbergs in Winterthur.
Tätig in Augsburg (1756 — 1766), Regensburg und anderen
Orten, vornehmlich aber seit 1766 in Dresden (seit 1789 als
Professor an der Kunstakademie).
Bildnis des Malers C. W. E. Dietrich. Leicht nachl034A
rechts gewendet, in grünem Hausrock und weißer Pelzmütze.
II»
1 64 Graff. Granacci.
Die Rechte auf den Malstock gestützt, in der Linken Palette
und Pinsel. Im Hintergrunde die Staffelei.
Bez. rechts unten: A. Graff pinx. 1767.
Leinwand, h. 0,83, br. 0,68. — Erworben 1856.
1034 C Selbstbildnis. Nach rechts gewendet und auf den
Beschauer blickend. In braunem Rock. Hellgrauer Grund.
Brustbild. Leinwand, h. 0,52, br. 0,41. — Aus dem Kupferstich-
kabinett überwiesen.
1034 D Selbstbildnis. In rotbraunem Rocke nach rechts
sitzend und sich nach dem Beschauer umwendend. In der
Rechten hält er den Pinsel. Links ist die Lehne eines
Stuhles sichtbar, rechts eine auf der Staffelei stehende Lein-
wand. Grauer Grund.
Brustbild. Leinwand, h. 0,66, br. 0,51. — Aus dem Kupferstich-
kabinett tiberwiesen.
1034P Bildnis des Kupferstechers Bause. Bartlos, mit
wirrem Haar, nach links gewendet und nach links blickend.
In schwarzem Rock und weißer Halsbinde. An einem Tische
sitzend, auf dem die Kupferplatte liegt. Hellgrauer Grund.
Bez. auf der Rückseite: A. GrafF pinxt 18 10.
Brustbild. Leinwand, h. 0,60, br. 0,47. — Aus dem Kupferstich-
kabinett überwiesen.
Granacci. Francesco Granacci. Nach seinem Vater
Francesco d' Andrea genannt. Florentinische Schule. —
Geb. zu Florenz den 23. Juli 1477, t daselbst den 30. No-
vember 1543. Schüler und Gehilfe Domenico Ghirlandaios
(im Jahre 1488, gleichzeitig mit Michelangelo), nach dessen
Tod an der Vollendung unfertig zurückgelassener Werke
Ghirlandaios beteiligt (s. S. 153 f.); weiter ausgebildet unter
dem Einflüsse Fra Bartolommeos und Raphaels. Tätig vor-
nehmlich zu Florenz, kurze Zeit in Pisa (1495) und Rom
(um 1508).
229 Die Dreieinigkeit. Inmitten eines Kranzes von Cheru-
bim, vor einer Glorie, hält Gott Vater mit der Linken den
an das Kreuz geschlagenen Christus, die Rechte segnend
erhoben. Zu Raupten des Sohnes der hl. Geist in Gestalt
der Taube. Am Fuße des Kreuzes zwei kleine Engel.
Hintergrund Wolken und Himmel.
Pappelholz, rund, Durchmesser 1,03. — Sammlung Solly, 1821.
Greuie. Guardi. 165
Greuze« Jean Baptiste Greuze. Französische Schule. —
Greb. zu Tournus (bei Mäcon) den 21. August 1725, f zu
Paris den 21. März 1805. Schüler eines sonst unbekannten
Malers Gromdon (Charles Grandon?) zu Lyon, in Paris weiter
ausgebildet. Nach einer italienischen Reise (1755/56) tätig
zu Paris.
Junges Mädchen. Nach rechts gewendet und verzückt 494 C
nach oben blickend, mit losem Haar, das über die nackten
Schultern fällt. Grauer Grund.
Bez. rechts oben:
Mit
f
— Auf der Rückseite: J. B. GREÜZE. Ce 16. Juillet 1787.
Brustbild. Leinwand, h. 0,38, br. 0,30. — Erworben 1873 als
Geschenk I. M. der Kaiserin Friedrich.
Qrien. S. Baidung.
Guardi. Francesco Guardi. Venetianische Schule. —
Architekturmaler, geb. zu Venedig den 5. Oktober 17 12,
f daselbst den i. Januar 1793. Schüler und Nachfolger
des Antonio Canale. Tätig vornehmlich zu Venedig.
Ansicht der Giudecca in Venedig. Von der Mitte 501E
des Kanales der Giudecca aus gesehen blickt man links
auf die Giudecca mit der kleinen Kirche S. Eufemia, rechts
auf das gegenüberliegende Ufer mit der Kirche Spirito
Santo und weiter zurück den Gesuati. Fischerboote und
Gondeln beleben den Vordergrund des Kanales, den Hinter-
grund schließen ferne Bergzüge ab.
Bez. auf einem Fischerboote vorn in der Mitte:
Leinwand, h. 0,53, br. 0,84. — Erworben 1899 im Pariser Kunst-
handel. — Eigentum des Kaiser Friedrich-Muse ums- Vereins.
Der Aufstieg eines Luftballons über dem Kanäle 501F
der Giudecca in Venedig (1783). Unter der hohen Halle
der Dogana am Ufer des Kanales wohnen eine Menge Zu-
schauer, Herren und Damen in bunten Gewändern, dem
Schauspiele bei. Weiter zurück in der Mitte des Kanales
l56 Guardi. Hagen. Hals .
liegt das Floß mit einem hohen Gerüst, von dem aus der
Aufstieg erfolgt ist. Darüber in der Luft schwebt der Ballon.
Den Hintergrund schließt das breite Ufer mit Palladios
Kirche ab.
Der Aufstieg wurde 1783 vom Conte Francesco Zambeccarii nicht
lange nach der Erfindung des Luftballons durch Montgolßer, unter-
nommen. — Lavierte Federzeichnung zu dem Bilde bei Miss Lucie
Cohen, London.
Leinwand, h. 0,66, br. 0,51. — Erworben 1901. — Eigentum
des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins.
501Q Ansicht des Markusplatzes in Venedig. Der von
vielerlei Volk belebte Platz wird links von den alten Proku-
ratien, im Hintergrund von der Markuskirche, vor der Ver-
kaufszelte aufgeschlagen sind, dem Glockenturm und rechts
den neuen Prokuratien abgeschlossen. Von links her über
dem Uhrturm zieht ein Wetter auf.
Leinwand, h. 0,545, br. 0,66. — Erworben 1906. — Eigentum
des Kaiser Friedrich-Museums- Vereins.
Hagen. Joris van der Hagen oder Verhagen. Hollän-
dische Schule. — Landschaftsmaler, begraben im Haag den
23. Mai 1669. Tätig im Haag, wo er urkundlich 1640 er-
wähnt wird und im Jahre 1656 die Malergilde mitbegründete.
916 Ansicht des Rheintors und des Hafens von Arn-
heim. Im Vordergrund auf dem flachen Rheinufer von
Buschwerk durchzogene Triften mit weidendem Vieh, rechts
zwei hohe Bäume. Am jenseitigen Ufer rechts ein Hügel-
zug, der in eine weite Ebene ausläuft. In der Mitte der
Turm eines Dorfes (wohl Oosterbeek), rechts Driel, in der
Ferne Heelsum oder Renkum.
Dieselbe Oegend, von einem anderen Standpunkt aus gesehen,
ist von dem Meister in einem Gemälde des Louvre wiedergegeben und
ebenso, nur mit beschränkter Femsicht, im Mauritshuis im Haag.
Eichenholz, h, 0,58, br. 0,82. — Königliche Schlösser.
Hals. Dirck Hals. S. unter Frans Hals Nr. 801 D.
Hals. Frans Hals d. Ä. Holländische Schule. — Geb.
zu Antwerpen 1580 oder 1581, f zu Haarlem.den 29. Aug.
1666. Schüler Kareis van Mander zu Haarlem (vor 1604).
Tätig zu Haarlem, vorübergehend zu Amsterdam (1637).
Hals. 167
Bildnis eines Mannes. Mit Knebelbart, auf den Be- 766
schauer blickend. In hohem Kragen, dunkelviolettem Kleide,
den schwarzen Mantel um Leib und linken Arm geschlungen.
Die Linke mit sprechender Geberde aus der gemalten
ovalen Umrahmung herausstreckend. Hellgrauer Grund.
Rechts oben die Jahreszahl 1627.
Kl. Halbfig. Kupfer, h. 0,19, br. 0,14. — Erworben 1843 aus der
Sammlung Reimer zu Berlin.
Bildnis des Predigers Johannes Acronius. Nach 767
rechts gewendet und den Beschauer anblickend. In schwarzer
geistlicher Tracht, schwarzem Käppchen und niedrigem
Mühlsteinkragen, einen aufgeschlagenen Folianten vor sich
haltend. In gemalter ovaler Umrahmung. Hellgrauer Grund.
Bez. rechts: AETAT. SVAE. 62 A£ 1627. — Auf der Rückseite
des Bildes ist in einer Handschrift des 1 8. Jahrhunderts das Leben des
Acronius (f 29. September 1627) ausfuhrlich erzählt
Kl. Halbfig. Eichenholz, h. 0,19, br. 0,17. — Erworben 1843 ^"S
der Sammlung Reimer zu Berlin.
Bildnis eines jungen Mannes. Nach rechts gewendet, 800
den Beschauer anblickend. Mit breitkrämpigem Hut, in
schwarzer Kleidung und breitem anliegendem Halskragen,
die Linke auf die Brust legend. Hellgrauer Grund.
Gegenstück zu Nr. 801.
Halbfig. Leinwand, h. 0,75, br. 0,58. — Erworben 1840.
Bildnis einer jungen Frau. Nach links gewendet, 801
den Beschauer anblickend. In grauschwarzem Kleide, mit
goldener Kette auf dem anliegenden Spitzenkragen und
Armbändern. Auf dem Kopf eine kleine Spitzenhaube.
Hellgrauer Grund.
Gegenstück von Nr. 800. — Aus der mittleren Zeit des Meisters
(um 1630).
Halbfig. Leinwand, h. 0,75, br. 0,58. — Erworben r84X.
Singender Knabe. Den Kopf nach links gewendet. 801 A
Im Federbarett, mit der Linken den Takt zu seinem Gesang
angebend, in der Rechten eine Flöte haltend ; vor sich ein
Buch. Hellgrauer Grund.
Bez. rechts unten:
1 68 Hals.
Aus der mittleren Zeit des Meisters (um 1625).
Brustbild. Leinwand, li. 0,65, br. 0,54. — Sammlung Suermondt,
1874.
801C Hille Bobbe, die Hexe von Haarlem. Eine häß-
liche Alte sitzt an einem Tisch und faßt mit der Rechten
einen Zinnkrug. Grinsend wendet sie sich zu einer Eule,
die ihr auf der linken Schulter sitzt. Dunkler Grund.
Aus der späteren Zeit des Meisters. Auf der Rückseite, auf einem
Stücke des alten Blendrahmens, das in den neuen eingefügt ist, an-
scheinend von des Malers Hand die zum Teil undeutlichen Worte :
»N (M?) alle Babbe van Haerlem P. Frans Hals.« Die traditionelle Be-
nennung »Hille Bobbe« scheint demnach auf einem Lesefehler zu be-
ruhen. — Sammlung Stockbro zu Hoorn.
Halbfig. Leinwand, h. 0,75, br. 0,64. — Sammlung Suermondt,
1874.
801E Bildnis eines älteren Mannes. Halb nach rechts
gewendet. In schwarzem Samtrock und Tuchmantel mit
kleinem Klappkragen, die Handschuhe in den Händen.
Schwärzlicher Grund.
Bez. rechts unten:
Gemalt um x66o, in der schwärzlichen Tonart der spätesten Zeit.
Kniefig. Leinwand, h. 1,02, br. 0,82. — Sammlung Suermondt,
1874.
801F Bildnis eines Edelmannes. Mit Spitzbart, etwas
nach links gewendet und auf den Beschauer blickend. In
reicher schwarzer Tracht, mit breitem Filzhut und großer
Halskrause. Um die linke, zu hohe Schulter zu verdecken,
ist der dunkle Tuchmantel über den seidenen Rock künstlich
zurechtgelegt. An den Händen Handschuhe. Hellgrauer
Grund.
Auf der Rückseite die Jahreszahl 1625.
Kl. Halbfig. Eichenholz, h. 0,25, br. 0,20. — Sammlung Suer-
mondt, 1874.
801Q Die Amme mit dem Kinde. Bildnis eines kleinen
Mädchens aus dem Hause Ilpenstein. Etwas nach links
gewendet und auf den Beschauer blickend. In goldgelbem
1 c Frans Hals d. Ä.
801 G Frans Hals d. A.
Hals. 1 69
Kleide, Spitzenkragen und Schmuck, in der Linken eine
Klapper. Die Amme, auf deren Schoß das Kind steht,
reicht ihm lächelnd eine Birne. Dunkelgrauer Grund.
Aus der mittleren Zeit des Meisters (um 1630 — 1635). — Samm-
lung von Schloß Ilpenstein, versteigert zu Amsterdam 1873.
Die Amme Halbfig. Leinwand, h. 0,86, br. 0,65. — Sammlung
Sucrmondt, 1874.
Bildnis des Tyman Oosdorp. Mit kleinem Schnurr- 801H
hart, das straffe blonde Haar in die Stirn hängend. Etwas
nach rechts gewendet und auf den Beschauer blickend. In
schwarzem Mantel, aus dem die Linke, den Schlapphut
haltend, hervorsieht. Graubrauner Grund,
Auf der Rückseite ein Zettel aus dem 18. Jahrhundert mit der Be-
zeichnung: F. Hals p. 1656. Tyman Oosdorp.
Brustbild. Leinwand, h. 0,89, br. 0,70. — Erworben 1877.
Hals. Kopie nach Frans Hals, vielleicht von Dirck Hals.
Holländische Schule.
Das lustige Kleeblatt. Kin beleibter Kriegsmann 801 D
schäkert mit einem jungen Mädchen, das lächelnd auf seinem
linken Beine sitzt. Eine zweite Dirne hält einen Kranz von
Würsten über seinem Kopfe. Grauer Grund.
Das Original mit dem Monogramm des Frans Hals und der Jahres-
zahl 1616 (seit 1873 in Nordamerika), hat an Stelle der zweiten Dirne
einen jungen Mann in gleicher Haltung. Unsere treffliche freie Wieder-
holung hat früher gleichfalls als Original gegolten, erinnert aber
in der Behandlung und dem härteren Kolorit an Dirck Hals, nament-
lich in der zweiten weiblichen Figur. — Eine geringere, etwas ver-
änderte Wiederholung befand sich in der Sammlung Beurnonville zu
Paris (versteigert 1881).
Kniefig. in »A Lebensgr. Leinwand, h. 0,81, br. 0,62. — Samm-
lung Suermondt, 1874.
Hals. Frans Hals d. J. Holländische Schule. — Geb.
kurz nach 161 7 zu Haarlem, wo er nach den Daten auf
seinen Bildern schon 1637 tätig war. Daselbst 1669 noch
am Leben. Schüler seines Vaters Frans Hals.
Stilleben. Auf .einem Tische stehen silberne und ver- 905 A
goldete Prachtgefäße neben venetianischen Gläsern, Büchern,
Münzen und einigen Früchten. Dunkler Grund.
Bez. rechts unten:
jHis '<^4o
I70
Hals. Heda. Heem.
Die Signatur enthält alle Buchstaben des Namens Frans Hals. — Gegen-
stücke in der Sammlung Peter v. Semenow in St. Petersburg. Ein ganz
ähnliches Bild in der Galerie zu Budapest.
Eichenholz, h. 0,64, br. 0,98. — Sammlung Sucrmondt, 1874.
Heda. Willem Claesz. Heda. Holländische Schule. —
Stillebenmaler, geb. 1594 zu Haarlem, f daselbst nach 1678.
Tätig zu Haarlem zwischen 1631 und 1678.
1641 Stilleben. Auf einem Tisch mit grüner Decke und
einem zurückgeschobenen weißen Tuch in der Mitte
eine umgestürzte goldene Schale, quer darüber ein Römer.
Dahinter ein dickbauchiger Zinnkrug und ein hohes, halb
mit Rotwein gefülltes Spitzglas. Rechts davon ein Zinn-
becher und eine blau bemalte Fayenceschale. Ganz vorn
ein flacher Zinnteller mit einer halben Zitrone. Rechts
hinten ein angeschnittener roher Schinken, davor ein zer-
brochener Römer und ein Zinnteller mit einer aufgebrochenen
Nuß und einem Messer. Hintergrund graue Wand mit einer
Nische.
Eichenholz, h. 1,41, br. 1,09. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
1644 Stilleben. Auf einem schmalen Tisch mit brauner
Decke, auf der rechts ein weißes Tuch liegt, in der Mitte
ein großer halb gefüllter Römer, links ein umgefallener
Silberbecher, rechts vorn ein Zinnteller mit einer halben
Zitrone und einem Messer, dahinter eine Pastete. Grauer
Grund.
Bez. an der Messerklinge:
Eichenholz, h. 0,55, br. 0,75. — ErÄ'orben 1904 als Geschenk des
Herrn A. Thiem, San Remo. — Sammlung A. Thiem.
Heem. Cornelis de Heem. Vlämische Schule. — Still-
lebenmaler, getauft zu Leiden den 8. April 1631, begraben
zu Antwerpen den 17. Mai 1695. Schüler seines Vaters Jan
Davidsz. Tätig zu Antwerpen (1660/61 in die Gilde ein-
geschrieben) und vorübergehend im Haag (gegen 1676).
Heem.
171
Stilleben. Auf einem Tische steht eine japanische 874 A
Schüssel mit Pflaumen, Brombeeren und Nüssen. Davor
Pfirsiche, Trauben, eine halbgeschälte Zitrone und eine
Mandarine. Dunkler Grund.
Bez. auf der Tischplatte:
C^E(HEEm^
Sammlung Pastor zu Burtscheid, 1820.
I^einwand, h. 0,36, br. 0,50. — Sammlung Suermondt, 1874.
Stilleben. Fruchtgehänge an einer Bandschleife von 874 C
blauer Seide aus Weintrauben, Pfirsichen, Pflaumen und an-
deren Früchten. Dunkler Grund.
Leinwand, h. 0,76, br. 0,64. — Erworben 1893 ^s Vermächtnis
des Herrn Reichert.
Heem. Jan Davidsz. de Heem. Vlämische Schule. —
Stillebenmaler, geb. zu Utrecht 1606, f zu Antwerpen
zwischen dem 14. Oktober 1683 und dem 26. April 1684.
Schüler seines Vaters David. Tätig in Leiden (1628 bis
1632), in Utrecht (1632 — 1635 und 1667 bis 1672) und vor-
nehmlich in Antwerpen (von 1636 bis Ende 1667, und
wieder von 1672 bis zu seinem Tode).
Frucht- und Blumengehänge. Auf die Brüstung 906
einer steinernen Nische fällt, mit blauseidenen Bändern be-
festigt, zur Rechten ein Gehänge von Früchten, zur Linken
ein Gehänge von Blumen herab. In der Mitte der Nische
ein Fenster mit Aussicht auf eine abendlich beleuchtete
Landschaft.
Bez. rechts unten:
Eichenholz, h. 0,37, br. 0,68. — Krworben 1843 ^^^ ^^r Samm-
lung Reimer zu Berlin.
Stilleben. Vor einem zurückgerafften grauen Vorhange 906 A
steht auf einem Tische neben einigen Früchten eine Glas-
vase mit einem kleinen Strauße von Nelken, Mohn, Winden,
Kirschen und Schoten. Im Grunde links ein Fenster.
172
Heem.
Bez. links unten:
^D-De
— Sammlung Osteaux, Lüttich 1857.
Eichenholz, h. 0,47, br. 0,36. — Sammlung Sucrmondt, 1874.
906B Gehänge von Früchten und Blumen. Auf einem
Barocksteinrahmen mit Kinderfiguren sind drei Gehänge von
Früchten und Blumen gruppiert. In der Nische des Rah-
mens ein halb gefülltes Römerglas, über dem »das Auge
der Vorsehung« in einer Strahlenglorie schwebt. Unten
vorn ein Beeren pickender Sperling. Dunkler Grund.
Bez. unten links:
Sammlung des Kardinals Fesch (Katalog von 1S44. ^l* ^i** 9^)» ^^ <^^
Bild den Namen »L'oeil de la Providence« führte. Später Sammlung
Reiset in Paris.
Leinwand, h. 1,20, br. 0,84. — Erworben 1878 in Paris.
906 C Stilleben (Spiegelrahmen). Das viereckige Spiegelfeld
ist auf der rahmenden Bildfläche von einem barocken Stein-
rahmen umgeben, der mit einem Gehänge von Blumen und
Früchten geschmückt ist. Rechts und links auf den Zweigen
Hcem. Hecmskcrck.
173
zweier Orangenbäume sitzen links ein Papagei,
rechts ein Kakadu, einander zugewandt.
Bez. rechts unten auf einem Steine:
D'Vei^etm^-
Das Bild befindet sich in seinem Originalrah mcn.
Eichenholz, h. 0,87, br. 0,64. — Erworben 1903 aus
der Sammlung des Sir Ch. J. Robinson. — Eigentum
des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins.
Stilleben. Ein reiches Gehänge von Blumen 963
und Früchten breitet sich um ein aus Cherubim-
köpfen und Ornamenten gebildetes bräunliches
Flachrelief aus, das als Rahmen ursprünglich
einen Spiegel umgab.
Bez. am Rahmen unter dem Mittelbilde wie neben-
stehend.*
Die Jahreszahl ist 1650 zu lesen. — Die Namens-
inschrift hat eine von der zumeist geläufigen Bezeichnung
des Künstlers (s. oben Nr. 906 A) abweichende Form; doch
kommen öfters Variationen seiner Bezeichnungsweise vor,
z. B. in den Sammlungen von Schwerin, Braunschweig-
und Rotterdam, im Louvre, im Staedcischen Institut usw.
— Das in den Rahmen eingefügte Mittelbild (Maria mit
dem Kind) ist von Karl Begas (Berlin 1794 — 1854).
Eichenholz, h. 1,72, br. 1,24. — Königliche Schlösser.
Heemskerck. Maerten (Jacobsz.) van Heems-
kerck. Niederländische Schule. — Maler (auch
Glasmaler), geb. zu Heemskerck bei Alkmaar 1498,
f zu Haarlem den i. Oktober 1574. Nach einer
Lehrzeit bei Cornelis Willemsz. zu Haarlem und
Jan Lucasz. zu Delft ausgebildet durch Jan Scorel
zu Haarlem (um 1527), dann während eines Aufent-
haltes in Italien (seit 1532) unter dem Einflüsse
Michelangelos. Tätig zu Haarlem.
Heemskerck? Bildnis eines jungen Mäd- 570
chens. Von vorn gesehen. In weißer Haube mit
herabhängenden Bändern und schwarzem Kleide
mit roten Ärmeln. In der Linken einen Apfel,
die Rechte an den Gürtel haltend, von dem ein
Rosenkranz herabhängt. Dunkler Grund.
1 74 Heemskerck. Heerschop. Heijdc.
Das Bild ist vielleicht eine frühe Arbeit des Anton is Mor.
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Eichenholz, h. 0,52, br. 0,38. —
Königliche Schlösser.
Heerschop. Hendrick Heerschop. Holländische Schule.
— Maler und Radierer, geb. 1620 oder 1621 zu Haarlem,
f nach 1672. Schüler des Willem Claesz. Heda zu Haarlem
(1642), in der Werkstatt Rembrandts weiter ausgebildet.
Tätig zu Haarlem, wo er 1648 als Meister in die Gilde
aufgenommen wurde, und in Amsterdam.
825 Der Mohrenkönig. Etwas nach links gewendet und
auf den Beschauer blickend. In gelbem Untergewand, über
dem ein reichgestickter Mantel hängt, mit goldener Hals-
kette und Ohrringen geschmückt. In den Händen ein Gefäß
haltend. Grauer Grund.
Bez. links an der Schulter:
C J f-rsefion . //^^
Gegenstück zu Nr. 827 (im Vorrat).
Brustbild. Eichenholz, h. 0,72, br. 0,58. -- Erworben 1843 aus
der Sammlung Reimer zu Berlin.
Heijde. Jan van der Heijde, auch van der Heijden.
Holländische Schule. — Maler und Radierer, geb. 1637 zu
Gorinchem, f den 28. September 17 12 zu Amsterdam. Tätig
zu Amsterdam und auf Reisen in den Niederlanden, Deutsch-
land und England.
1623 Straße vor dem Haarlemer Tor in Amsterdam.
Vorn links ein Gartenzaun, dahinter verschiedene Baulich-
keiten, im Mittelgrund eine Kirche, dahinter links eine
Windmühle. Auf der Straße viele Figuren, Hunde und
Hühner.
Bez. links unten
We
Helst. Hemessen. 1 75
Die Figuren von Adriaen van de Velde.
Eichenholz, h. 0,33, br. 0,40. — Erworben 1899 aus der Sammlung
des Lord Francis Pelbam Clinton Hope in London.
Helst« Bartholomeus van der Helst. Holländische Schule.
— Bildnismaler, geb. zu Haarlem 161 3, begraben zu Amster-
dam den 16. Dezember 1670. Frühzeitig nach Amsterdam
übergesiedelt, wo er sich unter dem Einflüsse des Nicolaes
Elias ausbildete und 1653 zu den Begründern der Lukas-
gilde gehörte.
Bildnis einer alten Frau. Fast ganz von vorn ge- 802A
sehen, den Kopf etwas nach links geneigt. In schwarzer
Kleidung, mit weißem Mühlsteinkragen und weißer Haube.
Dunkler Grund.
Aus der frühen Zeit des Meisters.
Brustbild. Eichenholz, h. 0,48, br. 0,39. — Erworben 1869,
Bildnis einer jungen Frau. Etwas nach links ge- 825 A
wendet und auf den Beschauer blickend. Mit kurzem
offenem Haar, in schwarzem Samtkleid und flachem
Spitzenkragen. Um den Hals eine doppelte Perlenschnur,
mit Brosche und Ohrringen von Diamanten und Perlen-
schmuck in den Haaren. Grauer Grund.
Bez. links oben:
B-
ifMider
f
6aj
Brustbild. Eichenholz, h. 0,73, br. 0,61. — Sammlung Suermondt,
1874.
Hemessen« Jan Sanders, gen. Jan van Hemessen.
Niederländische Schule. — Geb. um 1504 zu Hemixem bei
176 Hemessen. Hobbema. Holbein.
Antwerpen, f zu Haarlem zwischen 1555 und 1566. Seit
1519 Schüler Hendricks van Cleve, 1524 Meister. Tätig in
Antwerpen, später (seit 1551) in Haarlem.
558 Ausgelassene Gesellschaft. In einem großen Gemach
ist eine Gesellschaft junger Männer und Dirnen beim Gelage
versammelt. Auf dem Vorplatze rechts zwei sich balgende
Weiber. Im Hintergrunde links ein Krämer, der seine Ware
anpreist. Darüber ein Hängeboden, von dem ein Paar die
Stiege herabsteigt. Die Wände mit Inschriften bedeckt.
Gehört zu der Gruppe sittenbildlicher Darstellungen, denen sich
einige biblische Gemälde anschließen, die von dem Braunschweiger
Monogram misten herrühren, dessen Identität mit Jan van Hemessen
neuerdings erkannt worden ist. Ganz ähnlich behandelte kleinfigurigc
Bilder sind die beiden Stücke in Frankfurt (Städelsches Institut und
Archiv — letzteres alte Kopie — ), eine Spielhölle bei Graf K. Lancko-
roDski in Wien u. a. m. Eine etwas größere Kopie unseres Bildes im
Museo Civico in Venedig.
Eichenholz, h. 0,29, br. 0,45. — Erworben 1832.
Siehe auch Gossart Nr. 656A.
Hobbema. Meindert Hobbema. Holländische Schule. —
Landschaftsmaler, geb. 1638 zu Amsterdam, f daselbst den
7. Dezember 1709. Ausgebildet unter dem Einflüsse Jacob
van Ruisdaels. Tätig zu Amsterdam.
886 Waldige Landschaft. Niedriger Eichenwald, zur
Rechten von einem Wege durchzogen. Durch eine Lichtung
Ausblick auf eine Kirche und eine Windmühle. Vom rechts
im Schatten eines Baumes ein Mann, der zeichnet; auf dem
Weg einige Fußgänger.
Bez. rechts unten:
(T
fJ0^
Eichenholz, h. 0,59, br. 0,82. — Königliche Schlosser.
Holbein* Hans Holbein d. J. Deutsche Schule (Augs-
burg). — Maler und Zeichner für den Holzschnitt, geb. zu
Augsburg 1497, t zu London zwischen dem 7, Oktober und
dem 29. November 1543. Schüler seines Vaters Hans zu
&d6 Hans Holbein d.J.
Holbein.
177
Augsburg. Tätig in Basel (seit 151 5 und daselbst 15 19 in
die Zunft aufgenommen), einige Zeit zu Luzem (um 15 16
oder 1519X 151S vermutlich in Oberitalien, seit 1526 zu
London (1536 zum Hofmaler ernannt), mit Unterbrechung
der Zeit von 1528 — 1531, sowie des Jahres 1538, die er
wieder in Basel zubrachte.
Bildnis des Kaufmanns Georg Gisze. Bartlos, etwas 5S6
nach rechts gewendet und den Beschauer anblickend. Mit
schwarzem Barett, über dem rotseidenen Rock eine schwarze
mit gleichfarbigem Pelz verbrämte Schaube. Einen an ihn
adressierten Brief öffnend, steht Gisze hinter einem mit
persichem Teppiche bedeckten Tisch, auf dem links ein
venetianisches Glas mit Nelken und anderen Blumen, eine
Uhr und Schreibgerät steht. An der Wand Briefe mit
seiner Adresse in deutscher Mundart (Gisze, Gisse oder Ghisse
to Lunden). An den Bücherborten hängen Schlüssel, goldene
Ringe, ein Petschaft, eine kunstreiche Kapsel mit einer
Bindfadenrolle und eine Goldwage.
Links an der Wand der Name: G. Gisze und darüber der Wahl-
spruch: Nulla sine merore voluptas. — Oben ein weifler Zettel
mit der Inschrift:
Atau^^iÄv (sie) i JmaginS Georgii Gysenii
Jsta refert vultus, qua cernis Jmago Georgi
Sic oculos vivos, sie habet ille Genas.
Anno aetatis suae XXXIIII.
Anno dorn. 1532.
(Distichon auf das Bild des Georg Gisze
Das du hier siehst, dies Bild, zeigt Georgs Züge und Aussehn
So ist lebendig sein Aug', so sind die Wangen geformt.)
Inschrift auf dem Briefe: Dem erszamen Jergen Gisze to lunden
in engelant mynem broder to handen. — Der Dargestellte entstammt
einer Danziger Kaufmannsfamilie und ist am 2. April 1497 geboren
und im Februar 1562 gestorben.
Halbfig. Eichenholz, h. 0,96, br. 0,84. — Sammlung Solly, 1821.
Bildnis eines jüngeren Mannes. Mit braunem Voll- 586B
barte, von vom gesehen. In schwarzem Barett und schwar-
zem, über die linke Schulter geschlagenem Mantel. In
der Linken die Lederhandschuhe haltend. Blauer Grund.
Bez. auf dem Grund in Gold: ANNO 1533 iETATIS SUAE 39.
— Nach dem Wappen des Siegelringes (am Zeigefinger der linken
Hand), das sich auch auf dem Gegenstücke, dem männlichen Bildnis
Verz. d. Gemälde. 13
178 Holbein. Holländischer Meister.
der Galerie Schönbom zu Wien befindet, ist der Dargestellte als
Hermann Hillebrandt Wedig, ein Glied der bekannten Kölner Patrizier-
familie, ermittelt worden. Das Gegenstück der Schönborn -Galerie
(datiert 1532) stellt einen seiner Brüder dar. — Sammlung Schönbom,
Wien 1866.
Brustbild in Vi Lebensgr. Eichenholz, h. 0,39, br. 0,30. — Samm-
lung Suermondt, 1874.
586C Bildnis eines jüngeren Mannes. Halb nach rechts
gewendet. Mit dunkelblondem Vollbart. In schwarzem
Barett und braunschwarzer, seidengefütterter Schaube. In
den zusammengelegten Händen die Handschuhe haltend.
Graublauer Grund.
Bez. auf dem Grund in Gold: ANNO . 1541 . ETATIS . SÜAE . 37 .
— Am Zeigefinger der linken Hand ein Ring mit dem Wappen der
Familie de Vos van Steenwijk in Holland. — Sammlungen von Sybel,
Elberfeld und Merlo, Köln.
Brustbild etwas unter Lebensgr. Eichenholz, h. 0,47, br. 0,36. —
Sammlung Suermondt, 1874.
'586D Bildnis eines älteren Mannes. Halb seitlich nach
rechts gewandt, mit dunklem, graumeliertem Vollbart. In
schwarzem, mit goldenen Nesteln geziertem Barett, in dunkler,
mit schwarzen Seidenstreifen und rotseidenen Unterärmeln
versehener Tuchschaube, deren Damastfutter am Kragen
umgeschlagen liegt. Die Hände sind in einem muffartigen
Kleidungsstücke verborgen. Graublauer Grund.
Bez. auf dem Grund in Gold: Aeiatis. Suae. J4, — Das Bildnis
war unbekannt bis zur Dresdener Holbein-Ausstellung 1871, zu der es
der Besitzer Sir I. £. Millais geliehen hatte; ausgestellt ferner in der
Academy zu London 1872 und 1880. Auf der Rückseite in einer,
anscheinend noch dem 16. Jahrhundert angehörenden Schrift: W\ K.
P. L. C. Dieselben Buchstaben, das Sammlerzeichen eines alten
englischen Besitzers, befmden sich auch auf Holbeins Porträt des
Robert Cheseman im Haag und auf dem Joos van Cleve zuge-
schriebenen, aus der Sammlung des Herzogs von Marlborough zu
Blenheim stammenden Bildnis in unserer Galerie. — Aus des Meisters
später englischer Zeit.
Brustbild. Eichenholz, h. 0,51, br. 0,37. — Erworben 1897 in
London auf der Nachlaßversteigerung des Sir I. E. Millais.
Holländischer Meister um 1530.
683A Bildnis eines älteren Mannes. Bartlos, mit weifiem
gelocktem Haar, halb seitlich nach links gewandt. In
586 D Hans Holbein d.J.
Holländischer Meister. Hondccocter.
179
dunklem Gewand und Barett. Der Pelzkragen an der
Schaube ist rotbraun-weifl getigert. Grüner Grund.
Das Bildnis steht der Art S cor eis sehr nahe.
Brustbild in ».'» Lebensgr. Eichenholz, oben rund, h. 0,275, br. 0,19.
— - Itjrworbcn 1893 als Vermächtnis des Herrn Reichert.
Hondecoeter. Gilles Claesz. d'Hondecoeter, seltener
Hondecoutre. Holländische Schule. — Landschaftsmaler,
geb. zu Antwerpen, angeblich 1627 als Meister in die Gilde
zu Utrecht aufgenommen, 1637 in Delft nachweisbar, f zu
Amsterdam im September 1638. Tätig zu Utrecht (?) und
Amsterdam (seit 1610).
Gebirgslandschaft. Auf einer Hochebene bricht 985
sich links ein Gebirgsbach durch Felsen seine Bahn. Auf
den Felsen einige Ziegen, am Ufer des Bachs wilde Gänse,
nach denen vom anderen Ufer aus ein Jäger schießt. Auf
einem Wege rechts ein Jäger zu Pferd, einen Falken auf
der Hand, ein anderer zu Fuße mit zwei Hunden.
Be?. unten links am Boden neben dem Flusse, undeutlich:
G. D. HOND . .
Eichenholz, h. 0,51, br. 1,69. — Königliche Schlösser.
Hondecoeter. Melchior d'Hondecoeter. Holländische
Schule. — Maler und Radierer von Federvieh, geb. zu
Utrecht 1636, f zu Amsterdam den 3. April 1695. Schüler
seines Vaters Gijsbert (1604 — 1653) und seines Onkels
J. B. Weenix. Nach den Lehrjahren zu Utrecht tätig im
Haag (daselbst 1659 in die Gilde aufgenommen) und vor-
nehmlich in Amsterdam (seit 1663).
Ausländische Wasservögel. An einem Weiher in 876A
einem Parke steht links vorn ein Pelikan neben fünf aus-
ländischen Enten und ebenso vielen Küchlein. Links ein
Postament, auf dem eine Taube sitzt. Im Mittelgrund ein
Teich mit anderen Wasservögeln, im Grunde des Parkes
rechts zwischen Buschwerk ein Schloß und ein Springbrunnen.
Bez. rechts unten:
Aus SchloO Bensberg bei Köln.
Leinwand, h. 1,30, br. 1,57. — Sammlung Suermondt, 1874.
12*
j 80 Hondecoeter, Honthorst.
876 B Hühner. Links eine weiße Henne, die nach einem
Stein am Boden pickt. Um sie herum fünf Kücken. Vorn
links ein krähender Hahn. Rechts ein zweiter Hahn; über
ihm, auf einem Stein, ein braunes Huhn. Hintergrund
Bäume.
Leinwand, h. 0,89, br. 1,06. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
Honthorst Gerard, (Gerart, Gerrit) van Honthorst, gen.
Gherardo dalle Notti. Holländische Schule. — Geb. zu
Utrecht den 4. November 1590, f daselbst den 27. April
1656. Schüler Abraham Bloemaerts zu Utrecht, während
eines längeren Aufenthaltes in Rom unter dem Einflüsse
Caravaggios ausgebildet. Tätig zu Utrecht (noch 1635;
daselbst 1622 in die Gilde aufgenommen) und im Haag, wo
er 1637 in die Gilde eingeschrieben wurde (daselbst noch
nachweisbar bis 1652); vorübergehend in London (um 1620).
444 Das Puff spiel. Hinter einem Tische sitzt ein junges
Mädchen, das mit einem vorn stehenden Soldaten Brett spielt;
ein Alter und zwei junge Leute, die um den Tisch herum-
stehen, schauen zu. Rechts vorn liebkost ein junger Bursche
ein Mädchen, das, eine Mandoline in der Hand, neben
dem Tische sitzt. Ganz rechts im Hintergrunde zwei junge
Männer.
Bez. rechts unten:
Eichenholz, h. 0,46, br. 0,65. — Kciniglicbe Schlösser.
Honthorst. Willem (Guilliam) van Honthorst. Zeichnet
sich gleich seinem älteren Bruder Gerard, G. Honthorst.
Holländische Schule. — Bildnismaler, geb. zu Utrecht 1604,
begraben daselbst den 19. Februar 1666. Schüler Abraham
Bloemaerts und unter dem P'.influsse seines Bruders Gerard
weiter ausgebildet. Tätig im Haag und in Utrecht, einige
Zeit auch in Berlin (1646 dort zum Hofmaler ernannt,
bis 1664).
1008 Bildnis Wilhelms IL von Nassau, Prinzen von
Uranien (1626— 1650; Statthalter der Niederlande). Mit
Honthorst. Hooch. 1 8 1
langem Haar. Nach rechts gewendet und auf den Be-
schauer blickend. Im Brustpanzer, über dem ein weißer
Klappkragen liegt. Grauer Grund mit gemalter ovaler Um-
rahmung.
Bez. links unten:
J6^7
Gegenstück zu Nr. 1009.
Andere Bildnisse des Prinzen von der Hand des Meisters in den
Galerien zu Amsterdam (Nr. 156 u. 157) und* Schwerin (Nr. 519).
Brustbild. Eichenholz, h. 0,72, br. 0,57. — Königliche Schlösser.
Bildnis der Prinzessin Maria Stuart, Gemahlin 1009^
Wilhelms II. von Oranien (1631 — 1660, Tochter Karls I.
von England, vermählt 1644). Nach links gewendet und
auf den Beschauer blickend. In rotem ausgeschnittenem
Kleid, um den Nacken ein Perlenhalsband. Grauer Grund
mit gemalter ovaler Umrahmung.
Gegenstück von Nr. 1008.
Brustbild. Eichenholz, h. 0,72, br. 0,56. — Königliche Schlösser.
Bildnis der Amalie von Solms, Gemahlin desl017:_
Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien (1602 — 1670,
vermählt 1625). Nach links gewendet und auf den Beschauer
blickend. In Witwentracht, eine Perlenschnur um den Hals
und Perlen als Ohrgehänge. Auf die Brüstung, hinter der
sie steht, stützt sie mit der Rechten ein kleines ovales Porträt
ihres verstorbenen Gemahls (f 1647). Hellbrauner Grund.
Brustbild. Eichenholz, achteckig, h. 0,83, br. 0,81. — Königliche
Schlösser.
Hooch. Pieter de Hooch, seltener de Hoogh oder Hooge.
Holländische Schule. — Getauft den 20. Dezember 1630 zu
Rotterdam (?) als Sohn des Malers Charles de Hooch, f bald
nach 1677, vermutlich zu Amsterdam. Anfangs unter dem
1 82 Hooch.
Einflüsse J. Ducks, später Rembrandts ausgebildet. Tätig
1653 vorübergehend im Haag, alsdann ein paar Jahre in
Delft (seit dem 20. September 1655 Mitglied der Lukasgilde)»
später in Amsterdam, wo er sich zwischen 1657 und i668
niederließ.
819B Das geschlachtete Schwein. In einem kellerartigen
Raum hängt das ausgeweidete Schwein am Querholz auf
einer Leiter. Rechts etwas zurück an der Mauer ein
kleines Mädchen, in der Rechten die Schweinsblase. Im
Hintergrunde die Mutter, an einem Tische mit Herrichtung
der Därme beschäftigt, bei ihr eine zweite Tochter, rechts
hinter ihr ein Mann, die Pfeife im Munde.
Früher auf Grund der (unechten) Signatur auf dem Kessel
(Maes f.) diesem Meister zugeschrieben.
Leinwand, h. 0,79, br. 0,65. — Erworben 1879 ^^ Paris.
820 B Die Mutter. Neben einer vom zur. Linken stehenden
Wiege sitzt eine junge Frau, die ihr Kind gestillt hat und
im Begriff ist, ihr Mieder zuzuschnüren. Ganz rechts unter
dem hohen, unten mit Laden geschlossenen Fenster ein
Tisch, darauf ein Leuchter und ein Krug. Im Vorzimmer
zur Rechten steht ein kleines Mädchen vor der halboffenen
Haustüre, durch die sich das volle Sonnenlicht nach innen
ergießt.
Leinwand, h. 0,92, br. 1,00. — Erworben 1876 in Paris aus der
Sammlung Schneider.
1401A Blick in ein holländisches Wohnhaus. Von einem
mit Fliesen gepflasterten Zimmer mit grauer Wand, an der
unter einem Spiegel ein großer Tisch mit Büchern, Papieren
und einem gefüllten Römer steht, blickt man in ein zweites
Zimmer, in dem eine hellgekleidete PVau mit einer Handarbeit
auf einem Stuhl mit roter Rücklehne sitzt. Neben ihr steht
ein kleiner Hund in der Tür zum Vorraum, durch den
man in ein drittes sonnendurchleuchtetes Zimmer blickt.
Bez. am Fuße des Tisches: p* D, |-|oO
'J
Eichenholz, h. 0,41, br. 0,37. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
820 B Pieter de Hooch
Horst.
183
Hont. Gerrit Willemsz. Horst. Holländische Schule. —
Geboren um 161 2 zu Muiden. Schüler des Antony Henricksz.,
ausgebildet unter dem Einflüsse Rembrandts. Tätig nach den
Daten auf seinen Gemälden bis um 1660. 1677 urkundlich
als verstorben erwähnt.
Der Segen Jakobs. Der blinde Isaak, zur Rechten 807
aufgerichtet in den Kissen seines Bettes liegend, erteilt
seinem Sohne Jakob den Segen als Erstgeborenem. Jakob
in den Kleidern Esaus kniet vorn vor dem Bette, dessen
Vorhänge zur Seite gezogen sind. Auf der anderen Seite des
Bettes Rebekka, das für Isaak bereitete Gericht in den Händen.
Kniefig. Leinwand, h. 1,55, br. 2,18. — Königliche Schlösser.
Die Großmut des Scipio. Inmitten seiner Haupt- 824
leute gibt Scipio, in reicher orientalischer Tracht links
stehend, ein gefangenes Mädchen, das neben ihm zur
Rechten steht, ihrem Bräutigam, dem Häuptling der Celti-
berer Allucius, zurück und überläßt ihm das von ihren
Eltern dargebotene Lösegeld. Das Lösegeld hat der Vater,
der sich vorn in der Mitte des Bildes dem Scipio zu Füßen
geworfen hat, auf Teppichen vor diesem ausgebreitet. Neben
dem Vater, mehr rechts, die gleichfalls kniende Mutter.
Bez. links unten (verkleinert):
Leinwand, h. 2,47, br. 3,26. — Sammlung Solly, 182 1.
Stilleben. Auf einem Tische mit blauer Decke, auf 824B
der rechts ein weißes Tuch liegt, zwei Zinnteller und eine
184 Horst. Huijsum.
Fayenceschüssel mit Birnen, Äpfeln und Zitronen, ein um-
gestürzter Römer und ein hoher Goldpokal. Dahinter ist
eine Stuhllehne sichtbar, an der ein Säbel hängt.
Bes» links oben:
Leinwand, h. 1,03, br. 0,795. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
Huijsttm. Jan van Huijsum. Holländische Schule. —
Blumenmaler und Landschafter, geb. zu Amsterdam den
15. April 1682, f daselbst den 7. Februar 1749. Schüler
seines Vaters Justus, tätig zu Amsterdam.
972 A Blumenstrauß. Auf einer Steinplatte steht, neben
Trauben und Pfirsichen, in einer Vase ein Strauß von Tulpen,
Nelken und anderen Gartenblumen. Dunkelgrauer Grund.
Bez. links an der Tischplatte wie nebenstehend. — Gegenstück zu
Nr. 972 B. — Sammlung Schönborn, Wien 1866.
Mahagoniholz, h. 0,79, br. 0,61. — Sammlung Suermondf, 1874.
972 B Blumenstrauß. Auf einer Steinplatte steht eine mit
Hyazinthen, Rosen, Mohn, Nelken, Tulpen und anderen
Blumen gefüllte Vase, Davor liegen Aurikeln. Dunkelgrauer
Grund.
Bez. rechts an der Tischplatte wie umstehend (S. 186). — Gegen-
stück von Nr. 97 2 A. — Sammlung Schönbom, Wien 1866.
Mahagoniholz, h. 0,79, br. 0,61. — Sammlung Suermondt, 1874.
998 Blumenstrauß. Auf einer Marmorplatte steht in einer
Vase ein reicher Strauß von Rosen, Tulpen und anderen
Blumen. Neben der Vase rechts ein kleines Vogelnest mit
Eiern. Dunkelgrauer Grund.
Bez. links an der Tischplatte wie umstehend (s. S. 187).
Leinwand, h. 0,78, br. 0,61. — Erworben 1849.
Huys. Janssens.
185
Huys. Pcctcr Hu3rs. Nieder-
ländische Schule. — Maler und
Kupferstecher, 1545 als Meister in
die Gilde zu Antwerpen einge-
schrieben, lebte daselbst noch
1570/71. Nachfolger des Quinten
Massys, tätig zu Antwerpen.
Der Dudelsackpfeifer. Einem
Bänkelsänger, der, in der Linken
seinen Dudelsack haltend, singt,
stiehlt eine Alte mit der Rechten
den Geldbeutel, während sie ihm
mit der Linken lachend einen leeren
Krug vorhält. Grund die Zimmer-
wand mit einem Fenster.
Bez. unten am Tische (undeutlich):
tt \?i^
693
Ein ähnliches Bild in der kgl. Galeric
zu Brüssel.
Halbfig. Eichenholz, h. 0,86, br. 0,84.
— Sammlung SoUy, 1821.
Jacob. S. Comelisz.
Jacob. S. Utrecht.
Janssens. Abraham Janssens
van Nuyssen. Vlämische Schule. —
Geb. zu Antwerpen um 1575, daselbst
1601 als Meister in die Gilde aufge-
nommen und begraben den 25. Ja-
nuar 1 63 2. Schüler des Jan Snellinck
(seit 1585). Tätig zu Antwerpen.
Vertumnus und Pomona. 775
Pomona, einen Blumenkranz im
Haar, in der Linken eine Traube,
stützt sich mit dem rechten Arm
auf ein Füllhorn, aus dem vor ihr
auf einem Tische die Gaben des
i86
Janssens.
Herbstes ausgeschüttet sind. Hinter
Pomona zur Rechten Vertumnus,
eine Traube zum Munde führend.
Dunkler Grund.
Gegenstück zu Nr. 777. — Die Vögel
uhd Früchte von Frans Snyders, die
Blumen im Haar der Pomona von Jan
Brueghel.
Halbfig. Eichenholz, h. i ,24, br. 0,93.
— Sammlung Solly, 1821.
777 Meleager und Atalante. Ata-
lante empfängt von dem zur Linken
hinter ihr stehenden Meleager den
Kopf des kalydonischen Ebers, den
zwei Hunde beschnobern. Auf einem
Tische zwei erlegte Hasen und ein
Köcher mit Pfeilen. Dunkler Grund.
Gegenstück von Nr. 775. — Die Tiere
von Frans Snyders.
Halbfig. Eichenholz, h. 1,18, br. 0,93.
— Sammlung Solly, 1821.
Janssens. Cornelis Janssens
(Jansen oder Jenson) van Ceulen.
Holländische Schule. — Bildnis-
maler, getauft zu London den 14. Ok-
• tober 1593, t 55U Amsterdam oder
Utrecht um 1664. Tätig in England
von 1618 — 1643 urid dort von A. van
Dyck beeinflußt; dann in Middel-
burg (1643) urid längere Zeit in Am-
sterdam (1646 und noch 1662), vor-
übergehend im Haag (1647), Utrecht
(1652).
750A Bildnis eines älteren Mannes.
Mit grauem Haar und Schnurrbart,
nach rechts gewendet und auf den
Beschauer blickend. In schwarzer
Tracht und weißem Umlegekragen.
Dunkler Grund.
Brustbild. Leinwand, h, 0,70, br. 0,58.
— Erworben 1846.
Jardin.
187
i3ViN
t
Jardin. Karel du Jardin oder
Dujardin (du Jardijn). Holländische
Schule. — Maler und Radierer, geb.
1622 zu Amsterdam, f zu Venedig
den 20. November 1678. Schüler
Nie. Berchems, im Haag (vor 1656
bis 1659) unter dem Einflüsse Paul
Potters weiter ausgebildet. Nach
längerem Aufenthalt in Italien tätig
im Haag und in Amsterdam (seit
1659); um 1675 kehrt er von dort
nach Italien zurück.
Bildnis eines jungen Wein- 848D
händlers. Nach rechts sitzend, den
Kopf mit langen hellblonden Locken
nach vorn drehend. In schwarzem
Gewand und seidengefüttertem Man-
tel. In der Linken den gefüllten
Römer, in der Rechten einen Wein-
heber haltend. Dunkler Grund.
Bez. rechts oben:
/G -Dü-JAR-Divi- "ß
Kl. Halbfig. Kupfer, h. 0,28, br. 0,22.
— Erworben 1873 aus der Sammlung
Mestem in Hamburg.
Italienische Landschaft bei 848E
Morgenbeleuchtung. Durch ein
Gewässer, über das sich im Mittel-
grund ein steinerner Brückenbogen
spannt, waten ein Mädchen und zwei
Burschen in Begleitung eines Reiters
auf einem Maultier. Im Mittelgrund
eine Gruppe immergrüner Eichen.
Bez. links unten:
^. i>y^AiU>
t4\
A
l38 Jardin. Imola. Inganatis.
Gegenstück zu Nr. 848 F. — Wie Nr. 848 F früher in der Sammlung
van Loon, Amsterdam.
Leinwand, h. 0,61, br. 0,54. — Erworben 1878 in Paris.
848P Italienische Landschaft bei Abendbeleuchtung.
Ein Bote auf einem weißen Maultiere spricht im Vorbei-
reiten mit zwei jungen Hirten, die rechts mit ihrer Herde
ein kleines Wasser durchschreiten. Im Mittelgrunde rechts
ein Landhaus hinter dichtem Gebüsch.
Bez. links unten:
7)V • jf^^l^lAT . f-
Gegenstück von Nr. 848 E.
Leinwand, h. 0,62, br. 0,55, — Erworben 1878 in Paris.
Imola. Innocenzo (di Pietro) Francucci, gen. Inno-
cenzo da Imola. Schule von Bologna. — Geb. zu Imola
1493/94, f zu Bologna um 1550. Schüler Francesco
Francias (urkundlich seit 7. Mai 1508) zu Bologna und
Mariotto Albertinellis zu Florenz, weiter ausgebildet durch
das Studium Raphaels. Tätig vornehmlich zu Bologna.
280 Maria mit dem Kind und zwei Heilige. Maria, das
segnende Kind nach links neben sich haltend, sitzt in der
Engelsglorie auf Wolken. Auf der Erde links der hl. Eligius
als Schmied mit den Schmiedewerkzeugen zu seinen Füßen,
rechts der Bischof Petronius mit dem Modell der Stadt
Bologna. Hintergrund Landschaft, darin Eligius, wie er
dem störrischen Pferde das Bein wieder ansetzt, das er
abgehauen hat, um es beschlagen zu können.
Die Madonna ist in der Haltung Raphaels Madonna da Foligno
entlehnt.
Pappelholz, h. 1,97, br. 1,73. — Sammlung Solly, 1821.
Inganatis. Petrus de Inganatis, venetianisch Piero de
Inganadi oder d*Inganai. Venetianische Schule. — Geburts-
und Todesjahr unbekannt. Von 1529 bis 1547 in Venedig
als Maler erwähnt. Wahrscheinlich Schüler des Francesco
Bissolo.
41 Maria mit dem Kind und vier Heilige. Links neben
Maria, die das segnende Kind auf dem Schoß hält, Jo-
Ol
Cu
loganatis. Italienischer Meister. Kalf. 189
hannes der Täufer und eine Heilige; rechts Anto-
nius von Padua und Magdalena. Hintergrund
Himmel.
Bez. auf der Brüstung wie nebenstehend. — Außer
dem Berliner Bilde trägt noch eins, das sich in der
Galerie Manfrin zu Venedig befand, diese Bezeichnung.
Halbfig. Pappelholz, h. 0,68, br. 1,00. — Sammlung
SoUy, 1821.
Innocenzo. S. Imola.
J008. S. Cleve.
Italienischer Meister um 1650.
Bildnis eines älteren Mannes. Mit 408 A
kleinem Knebelbart und faltenreichen Zügen.
Von vorn gesehen, mit geringer Wendung
nach links und auf den Beschauer blickend. In
schwarzem Gewand, flachem breitem Kragen und
Manschetten; die Arme auf den Seitenstützen
des Lehnsessels aufliegend. Dunkler Grund.
• Ehemals irrtümlich Velasquez zugeschrieben.
S ^^ Halbfig. Leinwand, h. 0,86, br. 0,69. — Erworben
1860 vom Baron Duboutin de Rochefort aus Villa Bellos-
giiardo bei Florenz.
Kall, Willem Kalf oder Kalff. Holländische
Schule. — Stillebenmaler, geb. zu Amsterdam 162 1
oder 1622, begraben daselbst den 3. August 1693.
Schüler des Hendrick Gerritsz. Pot. Tätig zu
Amsterdam.
Stilleben. Auf einem Steintische mit zurück- 948D
geschobenem Smyrnateppich auf einer silbernen
Schüssel zwei kunstvolle Gläser, ein gebauchter
Pokal und ein hohes Spitzglas, davor ein Pfirsich
und eine Orange, zwischen beiden ein Messer
mit Achatgriff. Zu äußerst auf der Steinplatte
eine Orangeschnitte und der gläserne Deckel
des Pokals. Dunkler Grund.
■
Leinwand, h. 0,65, br. 0,56. — Erworben 1893 als
Geschenk des Sir Julius VVemher in London.
Stilleben. Auf einer Mannortischplatte liegt 948 F
ein nach rechts zurückgeschobener Tep])ich,
I qO Kalf. Keijser.
darauf eine silberne Platte mit einer chinesischen Terrine;
davor eine halbgeschälte Zitrone und eine Orange, dazwischen
ein Messer mit Achatgriff. Rechts ein halbgefüllter Römer,
ein niedriges Glas und ein hohes Spitzglas mit Rotwein.
Dunkler Grund.
Leinwand, h. 0,64, br. 0,53. — Erworben 1899 in Paris. Durch
Tausch von der städt. Galeric zu Straßbur|f gegen das früher unter
Nr. 948 B katalogisierte Stilleben des Meisters.
948 0 Stilleben. Auf einer grauen Tischplatte mit nach rechts
verschobenem Teppich auf einer flachen Silberschale eine
Citrone, eine Fayenceschüssel mit Pfirsichen und einem an-
gebrochenen Granatapfel, ein Nautilusbecher, ein hohes
Glas mit Deckel, ein halb mit rotem Wein gefülltes Spitzglas
und ein kleineres Glas. Links auf der Platte eine offene
Taschenuhr an blauem Band und ein halbgefüllter Römer.
Schwarzer Grund.
Leinwand, h. 0,65, br. 0,54. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
948 H Die Küche. In einem halbverfallenen Raum steht
rechts vor einer dunklen Bogenöffnung ein roh gefügter
Tisch; darauf ein weißes Tuch, eine Glasflasche mit rotem
Wein, ein hohes zerbrochenes Tongefäß, ein Metallbecken
und eine tönerne Schüssel mit einem Kürbis. Links lehnt
am Tisch ein Besen. Am Erdboden ein Korb mit Kohl,
daneben ein Kürbis, eine Kürbisschnitte und Zwiebeln.
Links vorn ist in den Boden eine Falltüre eingelassen. Im
dunklen Hintergrund sitzt an einem Kamin, in dem das
Feuer brennt, eine Frau.
Eichenholz, h. 0,205, hr. 0,205. — Erworben 1906 als Geschenk.
Keijser. Thomas de Keijser. Holländische Schule. —
Bildnismaler, auch Bildhauer, geb. zu Amsterdam 1596 oder
i597i begraben daselbst den 7. Juni 1667. Sohn des Bild-
hauers und Baumeisters Hendrick de Keijser. Herangebildet
unter dem Einflüsse des Aert Pietersz. und Corn. van derVoort.
Tätig zu Amsterdam.
750B Bildnis eines älteren Mannes und seines Sohnes.
In verehrender Stellung, als Donatoren dargestellt, nach
rechts gewendet. Der Vater kniend und auf den Beschauer
blickend, in schwarze geblümte Seide gekleidet. Hinter
Keijser. Kick. Ipl
ihm steht im Profil der Sohn in schwarzem Rock, der
durch die Schlitze das weiße, rot geblümte Untergewand
sehen läßt, den Mantel über den linken Arm geworfen.
Grund düsterer -Wolkenhimmel.
Gegenstück zu Nr. 750 C. — Wahrscheinlich bildeten die beiden
Bilder die Flügel eines Altars, und zwar — wie die Gewitterwolken
des Grundes annehmen lassen — einer Darstellung des g^ekreuzigten
Christus.
Eichenholz, h. 0,66, br. 0,29. — Sammlung Suermondt, 1874.
Bildnis einer älteren Dame und ihrer Tochter. 750C
In verehrender Stellung, als Donatoren dargestellt, nach
links gewendet und auf den Beschauer blickend. Die Mutter
stehend, in schwarzseidener pelzbesetzter Tracht, breitem
Mühlsteinkragen und weißer Haube. Vor ihr die Tochter,
kniend, in grünem Unterkleid und schwarzem Oberkleid, mit
breitem Spitzenkragen, in den Händen einen Rosenkranz
haltend. Grund Gewitterhimmel.
'R
Bez. links auf einem Steine: " ^' — Gegenstück von Nr. 750 B.
/dzcT
Eichenholz, h. 0,6$, br. 0,29. — Sammlung Suermondt, 1874.
Keijser? Familienbildnis. In einem holzgetäfelten 750
Zimmer sitzt zur Linken der Hausherr an einem Tisch mit
grüner Decke. Hinter seinem Stuhle links der älteste Sohn.
Rechts vorn die Gattin in einem Lehnsessel, rechts hinter
ihr die älteste Tochter, einen Apfel in der Rechten. Zwischen
beiden steht der jüngste Sohn. Hinter dem Tische die beiden
jüngeren Töchter, Weintrauben in den Händen. Sämtlich
in schwarzer Tracht.
Jedem Familienglied sind Zahlen beigeschrieben, die das Alter
angeben: bei dem Vater 48; neben dem ältesten Sohne 22; neben
der Gattin 40; neben der ältesten Tochter 19; neben dem jüngsten
Sohne 8; über den beiden jüngeren Töchtern 14 und 10. — Neuerdings
wird anstatt de Keijser Jakob van Loo (s. diesen) als Maler des Bildes
genannt.
Eichenholz, h. 0,94, br. 1,25. — Erworben 1832 vom Kommissions-
rat Reichert in Berlin.
Kick* Symon Kick. Holländische Schule. — Genre-
maler, geboren 1603 in Delft, begraben am 26. September
192
Kick. Kölnischer Meister.
1652 zu Amsterdam. Tätig zu Amsterdam. Ausgebildet
anscheinend unter dem Einflüsse des Dirck Hals und Jakob
Duck.
858A Soldaten in einem Stalle. Vorn zur Rechten sitzt
ein Offizier, einen Stock in den Händen, sich auf dem Stuhl
ausstreckend. Rechts hinter ihm steht ein anderer Soldat.
Links im Grunde drei Soldaten im Gespräch. Im Vorder-
grunde links auf dem Boden Waffenstücke.
Bez. links an der Bank: \
M.
iC^f
Eichenholz, h. 0,65, br. 0,50. — Erworben 1874.
Kölnischer Meister um 1350.
1627 Diptychon. Innenseiten, linke Hälfte: Thronende
Maria mit dem Kinde. Maria auf dem Throne sitzend
hält in der Rechten einen Rosenzweig, während sie mit
der Linken das bekleidete Kind umfaßt, das aufrecht auf
ihrem Schöße steht und sich nach rechts umblickend, ihr
ans Kinn greift. Goldgrund mit plastisch gehöhtem Ranken-
ornament. — Rechte Hälfte: Christus am Kreuz.
Links steht gestützt von drei Frauen Maria, rechts Johannes,
hinter ihm ein Prophet, ein Schriftband in den Händen
mit den Worten: ipse vulneratus est propter iniquitates
nostras. Oben rechts und links in Wolken zwei trauernde
Engel. Goldgrund mit plastisch gehöhtem Rankenornament.
— Außenseite, rechte Hälfte: Verkündigung. Links
steht der Engel mit einem Schriftband mit den Worten:
AVE GRACIA PLENA DO . ., rechts vor einem Sessel
ihm zugewendet Maria, mit einem Buch in der Hand.
Roter Grund.
Das Diptychon befand sich in den 6oer Jahren des 19. Jahrh. bei
dem Küster von St. Georg zu Köln.
Tempera. Eichenholz, jede Hälfte (mit dem Originalrahmen)
h. 0,49, br. 0,34. — Erworben 1902 von Sir Charles Robinson in
London. — Eigentum des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins.
— Aufgestellt in der Abteilung der deutschen Bildwerke.
Kölnischer Meister.
193
Kölnischer Meister um 1400.
Das Leben Christi. In fünfunddreißig Abteilungen, 1224
von denen je sieben eine Reihe bilden, i. Verkündigung.
2. Maria Heimsuchung. 3. Maria von Joseph zur Schätzung
nachBethlehem geführt. 4. Geburt Christi. — 5. Beschneidung
Christi. 6. Anbetung der Könige. 7. Darstellung Christi
im Tempel. — 8. Christus als Knabe im Tempel lehrend.
9. Oben: zwei Vorgänge nach dem Evangelium Infantiae
Salvatoris; oben in dem einen Christus unter anderen Kindern
Kreisel spielend; unten: Christus von Johannes im Jordan
getauft. 10. Christus predigt im Tempel zu Jerusalem und wird
von den Juden mit Steinwürfen bedroht. 11. Oben: Christi
Einzug in Jerusalem. Unten: Begegnung von Christus und
Maria vor einem Stadttor. 12. Abendmahl. 13. Christus,
den Aposteln die Füße waschend. 14. Christus am ölberg.
— 15. Christus die Jünger weckend; Christus die Kriegs-
knechte anredend, die gekommen sind, ihn gefangen
zu nehmen. 16. Judaskuß und Heilung des Malchus.
17. Christus vor dem Hohenpriester Hannas. 18. Christus,
vor dem Hohenpriester Kaiphas. 19. Christus vor Pilatus.
20. Geißelung Christi. 21. Domenkrönung. — 22. Pilatus,
seine Hände waschend, dabei Christus mit den Kriegs-
knechten. 23. Kreuztragung. 24. Christus von den Kriegs-
knechten entkleidet. 25. Christus wird ans Kreuz ge-
schlagen. 26. Christus am Kreuz. 27. Kreuzabnahme.
28. Beweinung Christi. — 29. Grablegung. 30. Unten:
Auferstehung. Oben: Niederfahrt zur Hölle. 31. Himmel-
fahrt. 32. Ausgießung des hl. Geistes. ^^. Tod der Maria,
dabei Christus, ihren Körper einsegnend und die Seele als
kleines Kind in seine Arme aufnehmend. 34. Das jüngste
Gericht. 35. Die Bildnisse des Stifters, seiner Gattin und
zweier Töchter. — Sämtliche Darstellungen auf Goldgrund.
Früher dem Meister Wilhelm von Köln zugeschrieben ; wahrscheinlich
von einem Meister um 1380 — 1400, der unter seinem Einflüsse steht.
Eichenholz, jede Abteilung h. 0,15, br. 0,15; das ganze Bild h. 0,82,
br. 1,1 1. — Erworben vor 1830. — Aufgestellt in der Abteilung
der deutschen Bildwerke.
Kölnischer (?) Meister um 1400.
Maria mit dem Kind. Maria, die Füfie auf Sonne 1205 A
und Mond gestellt, trägt auf dem linken Arme das nackte
Verz. d. Gemälde. 1 9
ip4 Kölnischer Meister. Koninck.
Kind, das in der Linken einen Vogel hält. Goldgrund mit
feinen eingepunzten Mustern.
Eichenholz, h. 0,30, br. 0,18. — Sammlung Suermondt, 1874. —
Aufgestellt in der Abteilung der deutschen Bildwerke.
Kölnischer Meister vom Anfange des 15. Jahrhunderts.
1258* Flügelaltar. Mittelbild: Maria mit dem Kind und
weiblichen Heiligen. Auf grüner eingehegter Wiese
sitzend, hält Maria das Kind auf dem Arme. Das Christkind
faßt in einen Korb mit Blumen, den ihm die hl. Dorothea,
zur Linken sitzend, darreicht. Vor Dorothea die hl. Katha-
rina, ein rotes Täschchen in den Händen, zur Rechten neben
Maria die hl. Margaretha, ein kleines Kreuz haltend, und
vor ihr die hl. Barbara, den Turm auf das Knie stützend.
Goldgrund. — Linker Flügel: Die hl. Elisabeth.
In der Rechten einen Rosenkranz, mit der Linken einem
Bettler ein Gewand darreichend. — Rechter Flügel: Die
hl. Agnes. Neben ihr das Lamm, das an ihr emporspringt.
Beide Flügel Goldgrund mit gepunztem Rankenorna-
ment.
In der Art der Bilder, die früher und jetzt noch vielfach dem
Meister Wilhelm von Köln, neuerdings aber auch Hermann Wynrich
von Wesel zugeschrieben werden.
Eichenholz, Mittelbild, h. 0,32, br. 0,28; jedes Seitenbild h. 0,32,
br. 0,10. — Sammlung Solly, 1821. — Aufgestellt in der Ab-
teilung der deutschen Bildwerke.
Kölnischer Meister um 1470—1500.
1199 Die Verkündigung. In zwei Abteilungen. Rechts:
Vor einem Fenster mit Ausblick auf eine Landschaft kniet
Maria, in den Händen das Gebetbuch, und wendet sich nach
dem Engel um. Links*: Der Engel, der sich auf ein Knie
niedergelassen hat, hält in der Linken eine Blume (Ritter-
sporn). Auf einem Spruchband die Worte: . gracia . plena .
dns . tecum (in gotischen Lettern).
Wohl die Außenseite eines FlUgclaltars. In der Art des Meisters
des Marienlebens.
Leinwand auf Eichenholz, jede Abteilung h. 1,30, br. 0,70. —
Sammlung Solly, 182 1.
Koninck. Philips Koninck oder Koning. Holländische
Schule. — Landschaftsmaler, geb. den 5. November 16 19
Koninck. Iqc
ZU Amsterdam, begraben daselbst den 4. Oktober 1688.
Schüler seines Bruders Jacob K. und Rembrandts. Tätig
zu Amsterdam und vorübergehend in RotttTdam (1640/41).
Landschaft. Weite holländische Flachlandschaft, von 821 A
Wasserläufen durchzogen und von Wolkenschatten belebt.
Im Vordergrunde zwischen Buschwerk ein Schlößchen und
die Häuser eines Dorfes.
Bez. rechts unten:
Leinwand, h. 0,91, br. 1,65. — Erworben 1888 in London.
Koninck. Salomon Koninck. Holländische Schule. —
Maler und Radierer, geb. zu Amsterdam 1609, begraben
daselbst den 8. August 1656. Schüler des David Colijns,
Frangois Venant und Claes Moeijaert zu Amsterdam; 1630
daselbst in die Malergilde aufgenommen. Bildete sich nach
Rembrandt. Tätig zu Amsterdam.
Berufung des Matthäus zum Apostelamte. Christus, 822
mit seinen Jüngern zur Linken in den hohen, gewölbten
Raum des Zollhauses eintretend, ruft Matthäus, der vorn
an einem Tische mit anderen Zöllnern arbeitet, von seiner
Tätigkeit ab. Im Hintergrund an Pulten Zöllner und
Schreiber mit Geldzählen und Lesen beschäftigt.
Vermutlich dasselbe Bild, das Salomon nach der Angabe des Cor-
nelis de Bie im Jahre 1646 für Johannes de Reynealmo malte.
Eichenholz, h. 0,61, br. 0,90. — Königliche Schlösser.
Crösus zeigt Solon seine Schätze. Von seinen 826
Hofleuten umgeben deutet der rechts stehende König, in
orientalischer Tracht, auf zahlreiche Prachtgefäße, getriebene
Silberplatten, Gewänder, die von Dienern vorn zur Linken
herbeigebracht werden. Links zu ihm sprechend und mit
13*
19«
Kulmbacli. Lacn.
abweisender Handbewegung auf die Kostbarkeiten deutend
Solon. Durch eine Tür linlts im Grund Ausblick ins Freie,
Eichenlioli, h. 1,21, br. 1,9g. ^- Sainmlung Solly, iSii.
KultDbach. Hans von Kulmbach. Nach seinem Familien-
namen Hans SOB (Sucss). Deutsche Schule (Nürnberg). — Geb.
EU Kulmbach in Franken wahrscheinlich 1476, f zu Nürn-
berg zwischen dem 29. September und dem 3, Dezember
152a. Schüler Jakob Walchs {Jacopo de' Barbari), unter
dem EinfluQ und wahrscheinlich in der Werkstatt Dürers
zu Nürnberg ausgebildet. Tätig zu Nürnberg und zwischen
1514 und 1516 in Krakau.
596A Anbetung der Könige. In der Ruine eines antiken
Bauwerkes sitzt links Maria mit dem Kinde, dem zwei
kniende Könige ihre Gaben daibringen. Der dritte KOnig
nimmt stehend einen Silberbecher aus den Händen eines
Gefolgsmannes in Empfang. Links Joseph von zwei Männeni
begrüßt Unter dem Gefolge ein älterer Mann mit schwarzer
Kappe, anscheinend der Stifter. Hintergrund Landschaft.
Bei. links an dem Balkenwerk;
Nächst dem Tucherschen Altare der Sebniduskirche in NUntberg das
Hnitptwerk des Meisters, in dem sieh der EiniluS Jacopo de' Barbaris
deutlich kundgibt. — Sammlungen Ignnz Theodor Reichsritter vonPachner
Edler von Eggenslorff, 1810; Rosthotn. Klagerfurt 187J.
Lindenholi, h. 1,53, bt. 1,10. — Erworben 1876 aus der SamiD-
lung F. Lippmann.
Laen. Dirk Jan van der Laen. Holländische Schule. —
Landschafts- und Genremaler, geb. den 16. Apnl 1759 zu
596 A Hans von Kulmbach
Laen. Lancret. Lansinck.
197
ZwioUe, f ebenda den 26. Februar 1829. Schüler Hendrik
Meijers zu Leiden. Tätig in Z wolle.
Das Landhaus. Im Mittelgrunde die voll von der 796 C
Sonne beleuchtete Giebelseite eines weißgetünchten Hauses
mit dem Schlagschatten zweier links zur Seite stehender
Linden. Daneben rechts die mit Wein berankte Mauer
eines hölzernen Gebäudes mit rotem Ziegeldach, davor ein
Ziehbrunnen.
Galt ehemals als Werk des Delfter Vermeer. Indes stimmt das Bild
vollkommen zu einem bezeichneten Bilde vfm der Laens im städtischen
Museum zu Aachen. Daß das Bild auf sehr alter Leinwand gemalt
ist, beweist nichts gegen die Bestimmung, da sich van der Laen, der
für französische und englische Kunsthändler malte, häufig älterer Lein-
wand bedient haben soll. — Sammlung Osteaux, LUttich 1856.
Leinwand, h. 0,48, br. 0,39. — Sammlung Suermondt, 1874.
«
Lancret« Nicolas Lancret Französische Schule. —
Geb. zu Paris den 22. Januar 1690, f daselbst den 14. Sep-
tember 1743. Schüler des Pierre Dulin und Claude Gillot
zu Paris. Nachfolger Watteaus. Tätig zu Paris.
Schäferszene. Unter einer Baumgruppe im Vorder- 473
grund einer hügeligen I^andschaft tanzt ein Paar Menuett,
während ein rechts stehender junger Mann mit Flöte und
Hackebrett aufspielt. An einem Kornfeld im Mittelgrund
ein zweites Paar. Rechts vorn lagert ein Mann auf der Erde
mit einem Hunde.
Leinwand, h. 0,54, br. 0,69. — Königliche Schlösser.
Lansinck. J. W. Lansinck. Holländische Schule. —
Lebensverhältnisse unbekannt. Vermutlich unter dem Ein-
fluß J. M. Molenaers ausgebildet. Tätig wahrscheinlich in
Amsterdam.
Das geschlachtete Schwein. In einer Bauernstube 970
hängt rechts ein geschlachtetes Schwein. Daneben ein Junge
mit der Schweinsblase. Links am Fenster ein Bauer mit
Krug und eine Alte einen Fisch ausweidend, dabei ein
Hund. Im Mittelgrund am Boden Körbe und Tonnen mit
Zwiebeln und Kohl. Im Hintergrund um den Kamin vier
Bauern.
lOg Lansinck. Largilli^re. Lastman.
Bez. am Kaminmantel:
^- cwLuk
Eine bezeichnete Replik bei Gebr. Redwitz in Baden-Baden.
Eichenholz, h. 0,47, br. 0,62. — Königliche Schlösser.
LargiUiire. Nicolas de Largilliere. Französische Schule.
— Geb. zu Paris den 9. oder 10. Oktober 1656, f daselbst
den 20. März 1746. Schüler des Antonius Goudeau zu
Antwerpen und des Sh* Peter Lely in London. Tätig zu-
nächst in Antwerpen, dann einige Zeit in London und vor-
nehmlich zu Paris (seit 1678).
484A Bildnis des Landschaftsmalers Jean Forest (1636
bis 1712), desSchwiegervaters desMeisters. Etwas nach
links gewendet, den Blick nach rechts gerichtet. Vor der
'Staffelei sitzend, auf der eine angefangene Landschaft steht.
Mit schwarzer hoher Samtmütze, in rotsamtnem pelz-
gefüttertem Schlafrock, offenem Hemd und Weste. In der
Linken Palette, Pinsel und Malstock.
Eine Originalwiederholung im Museum zu Lille.
Kniefig. Leinwand, h. 1,17, br. 0,88. — Erworben 1875 in Paris.
484B Largillifere? Bildnis eines jungen Edelmannes.
Mit schwarzer Allongeperücke, nach links gewendet und
auf den Beschauer blickend. Über dem roten goldgestickten
Kleid ein Brustharnisch, darüber eine blaue Schärpe. Die
Linke in die Hüfte gestemmt, in der Rechten einen Brief
haltend. Hintergrund dunkle Wand.
Halbfig. Leinwand, h. 0,85, br. 0,65. — Erworben 1863.
Lastman. Pieter Pietersz. Lastman. Holländische Schule.
— Maler und Radierer, geb. 1583 zu Amsterdam, begraben
daselbst den 4. April 1633. Schüler des Gerrit Pietersz.
(Sweelinck) zu Amsterdam, in Italien unter dem Einfluß
Elsheimers ausgebildet. Tätig zu Amsterdam.
677 Taufe des Kämmerers. Am Fuß eines bewaldeten
Berges, von dessen mit Ruinen gekrönter Höhe ein Wasser
herabstürzt, steht zur Linken im Wasser der Kämmerer des
Mohrenkönigs, ihm gegenüber der Diakon Philippus, ihn
taufend. Rechts etwas zurück neben dem Wagen des Käm-
merers einige Diener in andächtiger Haltung.
Lastmann. Lawrence. Lebrun.
199
Bez. rechts unten:
Eichenholz, h. 0,37, br. 0,56. — Königliche Schlösser.
• Lawrence. Sir Thomas Lawrence. Englische Schule. —
Bildnismaler, geb. zu Bristol den 4. Mai 1769, f zu London
den 7. Januar 1830. Tätig zu Bristol, Devizes, Bath, London
(seit 1787, seit 1820 Präsident der Akademie). Schüler
des William Hoare und unter dem Einflüsse von Reynolds
ausgebildet.
Bildnis des Mr. Williams Linley. Etwas nach rechts 1636
gewendet und ebendahin blickend. In einem rotgepolsterten
Stuhle sitzend, auf dessen Lehne die rechte Hand ruht.
Mit grauem Backenbart, mit dichtem grauem Haar, mit
Brille. Im schwarzen Rock mit goldenen Knöpfen, um den
Hals eine weiße Binde. Hintergrund dunkle Wand und
Vorhang.
Sammlung weiland 1. M. der Kaiserin Friedrich.
Halbfig. Leinwand, h. 0,90, br. 0,70. — Erworben 1904 als Ge-
schenk Sr. £xz. des Grafen Götz von Seckendorff, Berlin.
Lebrun. Charles Lebrun oder le Brun. Französische
Schule. — Maler und Radierer, geb. zu Paris den 24. Februar
1619, f daselbst den 12. Februar 1690. Schüler Frangois
Perriers und Simon Vouets zu Paris, in Rom unter Nie.
Poussin und dem Einfluß Annibale Carraccis weiter aus-
gebildet. Tätig zu Paris, wo er die Akademie Royale de
Peinture begründet.
Bildnis des Kölner Bankiers Eberhard Jabach 471 —
mit seiner Familie. Jabach, zur Linken in einem Lehn-
stuhle sitzend, weist auf die Bronzebüste der Minerva. Neben
ihm zur Rechten seine Gattin Anne Marie d'Egrotte
(de Groot) mit vier Kindern. Links neben Jabach ist unter
einem aufgerafften Vorhang in einem Spiegel der Maler
Lebrun an der Staffelei sichtbar.
Der Bankier Jabach (f 1695), von Köln nach Paris übergesiedelt,
daselbt Direktor der Ostindischen Gesellschaft und Vertrauter Mazarins,
ist namentlich bekannt durch seine ausgezeichnete Sammlung von Ge-
mälden und Zeichnungen, die in den Jahren 1670 — 1672 durch Colbert
an Ludwig XIV. überging und heute noch einen hervorragenden Be-
200 Lebran. L.elienbergh. Lesueur.
standteil der Samrolungen des Louvre bildet. Jabacb ist hier in seinem
Pariser Hotel in der Rue Saint-Merry dargestellt. Vgl. Goethe (Dichtung
und Wahrheit, Hempelsche Ausg. XXII. i66, und Kunstschätze am
Rhein, Main und Neckar, Hempelsche Ausg. XXVI. 268), der das Bild
in Köln in Jabachs Hause sah, wo es bis 1835 l^li^l^* Erwähnt von
J. G. Schadow, Kunstwerke und Kunstansichten 1849. ^« ^75*
Leinwand, h. 2,76, br. 3,25. — Erworben 1837.
Lelienbergh. Comelis Lelienbergh oder Lelienburch.
Holländische Schule. — Stillebenmaler, geb. vor 1626 im
Haag, f nach 1672, 1646 in die Lukasgilde im Haag als
Meister aufgenommen und 1656 Mitbegründer der neuen
Malergilde daselbst. Tätig im Haag bis 1665.
990 Stilleben. Auf einer Tischplatte steht ein Messing-
eimer mit Artischocken und einem toten Vogel, davor
Quitten, zwei Schnepfen und kleinere Vögel. Grauer Grund.
Bez. an der Tischplatte rechts:
Eichenholz, h. 0,77, br. 0,60. — Sammlung Solly, 1821.
Leonardo. S. Lionardo.
Lesueur. Eustache Lesueur oder le Sueur. Französische
Schule. — Maler und Radierer, getauft zu Paris den 19. No-
vember 1616, f daselbst den 30. April 1655. Schüler
Simon Vouets, ausgebildet durch das Studium der Werke
Raphaels und N. Poussins. Tätig zu Paris.
466 Der hl. Bruno in seiner Zelle. Zur Linken der
Heilige in der Tracht des Karthäuser-Ordens, auf einem
Betschemel vor dem Kreuz im Gebet kniend. Neben dem
Kreuz auf dem Tisch ein Totenkopf und Schreibzeug. Im
Hintergrund auf einem Bort an der Zellenwand Folianten
und ein Stundenglas. Zur Linken durch die offene Tür
Ausblick auf den Klostergarten und Gebirgslandschaft.
Scheint nicht zu der Folge von Darstellungen aus der Legende
des hl. Bruno zu gehören, die (früher im Karthäuser Kloster zu Paris)
sich jetzt im Louvre befindet, obwohl die Ma6e des Bildes nahezu die
gleichen sind.
Leinwand, h. 1,93, br. 1,41. — Königliche Schlösser.
Leyden. 20I
Leyden« Lucas Huyghenz. gen. Lucas van Leyden. Nieder-
ländische Schule. — Maler, Kupferstecher und Zeichner für
den Holzschnitt, geb. zu Leiden Ende Mai oder Anfang
Juni 1494, t daselbst im Sommer 1533. Schüler seines
Vaters Huijgh Jacobsz. und des Cornelis Engelbrechtsen.
Tätig zu Leiden, einige Zeit auch zu Antwerpen (1522 als
Meister in die Lukasgilde aufgenommen.)
Die Schachpartie. An einem Tische sitzt, von Zu- 574 A
schauem, acht Herren und einer Dame, umgeben, ein Paar
beim Schachspiel. Ein Herr gibt der zur Rechten sitzenden
Dame, die eben im Begriff ist, zu ziehen, einen Rat. Dunkler
Grund.
Schon in der Sammlung des kgl. preuß. Gesandten Baron Werther
in Wien als »Lucas van Leydenc Die Färbung, die weniger hell und
flttssig ist als in dem sonst nahe verwandten Bilde, den 'Karten-
Spielern' zu Wilton House, bezeugt wohl, daß unser Bild zu des Meisters
frühen, von Engelbrechtsen beeinflußten Werken gehört Eine Kopie
danach, >L. Cranach« genannt, im Museum zu Lyon.
Kl. Halbflg. Eichenholz, h. 0,27, br. 0,35. — Sammlung Suer-
mondt, 1874.
Der hl. Hieronymus in Bußübung. Der Heilige, im 584A
Profil nach links kniend, kasteit sich vor dem an einem
Baum befestigten Kruzifix. Rechts weiter zurück der Löwe.
In der Feme rechts ein Kloster.
Aus der früheren Zeit des Meisters (um 15 12).
Kl, Kniefig. Eichenholz, h. 0,27, br. 0,31. — Erworben 1872
von den S. G. Lieschingschen Erben in Stuttgart.
Maria mit dem Kind und Engeln. Maria sitzt 584B
mit dem Christkinde vor einem Vorhang in einem reich aus-
gestatteten, mit Laubguirlanden geschmückten Raum; vorn
eine Brüstung. Zur Rechten zwei Engel, die ein Noten-
blatt halten, links ein anderer Engel. Auf der nach vorn
abgestuften Brüstung ein lautespielender Engel sitzend und
ein zweiter stehend, vom Rücken gesehen, der dem Christ-
kind eine Nelke reicht. Ganz unten ist von einem dritten,
flötespielenden Engel der Kopf und eine Hand sichtbar.
Aus der mittleren Zeit des Meisters (um I5i5)< — Sammlung
Posonyi, Wien.
Madonna Halbfig. in «/^ Leben sgr. Eichenholz, oben rund,
h. 0,74, br. 0,44. — Erworben 1892 auf der Auktion A. Hulot in
Paris.
202 Leyster. Liberale. Libri.
Leyster. Judith Leyster. Holländische Schule. —
Malerin von Genrebildern und Porträts, geboren um 1600
zu Haarlem oder zu Zaandam, f zu Heemstede im Februar
1660. Schülerin des Frans Hals d. Ä., den sie mit großem
Erfolge nachahmte. 1639 heiratete sie den Genremaler Jan
Miense Molenaer. Tätig in Haarlem, Amsterdam (bis 1648)
und Heemstede.
801 B Lustiger Zecher. Rechts vor einem Tische sitzend,
auf dem ein Kohlenbecken steht. Mit rotem Federbarett,
in der Rechten einen Zinnkrug, in der Linken die Ton-
pfeife, den Beschauer anlachend. Hellgrauer Grund.
Kill ähnliches Bild der Malerin im Rijksmuseum zu Amsterdam.
Früher wie fast alle Bilder der Malerin dem Frans Hals zugeschrieben.
Brustbild. Leinwand, h. 0,74, br. 0,59. — Sammlung Suermondt,
1874.
Liberale. Liberale da Verona. Nach dem Vater Liberale
di Jacomo gen. Schule von Verona. — Geb. 145 1 zu Verona,
f daselbst 1536 (nach Vasari am Tage der hl. Clara, also
am 12. August). Zuerst als Buchmaler tätig (urkundlich schon
1469) bei und in Siena bis 1476; dann vornehmlich in
Verona mit Fresken und Tafelgemälden beschäftigt.
46A . Der hl. Sebastian. Der Heilige, an einen Orangen-
baum gefesselt und von fünf Pfeilen durchbohrt, blickt zum
Himmel empor. Links weiter zurück die Ruine eines Baues
mit korinthischen Säulen. Rechts im Grund auf der Ruine
eines Triumphbogens verschiedene Zuschauer, unten davor
einige Soldaten.
Ein ähnliches Bild des Meisters in der Brcra zu Mailand.
Pappelholz, h. 2,11, br. 0,92. — Sammlung Solly, 1821.
Libri. Girolamo dai Libri. Schule von Verona. — Geb.
zu Verona 1474, f daselbst den 2. Juli 1556. Sohn und
Schüler des Francesco di Stefano, der als Illuminator von
Büchern dai libri genannt wurde. Zuerst gleichfalls Miniator;
unter dem Einflüsse des Liberale da Verona, dann in ge-
meinsamer Arbeit mit Francesco Morone unter dessen Ein-
fluß weiter ausgebildet. Tätig zu Verona.
30 Thronende Maria mit demKind und zwei Heilige.
Maria hält das stehende Kind auf dem Schöße. Vor den
Stufen des Thrones links der Apostel Bartholomäus, rechts
der hl. Zeno, Bischof von Verona. Vorn auf der Brüstung
90 B Liooardo da ViDci
IJbri. Lionardo. Lippi. 203
sitzen drei musizierende Engel. Hintergrund gebirgige
Landschaft.
Aus der späteren Zeit, da der Meister unter dem Einflüsse Francesco
Morones stand. — Für die Kapelle der Buonalivi in S. Maria in
Organo zu Verona gemalt.
Leinwand, h. 2,09, br. 1,43. — Sammlung Solly, 1821.
Lionardo. Lionardo da Vinci. Nach seinem Vater di
Ser Piero, nannte sich selbst meist Leonardo. Florentini-
sche Schule. — Baumeister, Bildhauer und Maler, geb. 1452
in der Villa Anchiana bei Vinci oberhalb Empoli, f den
2. Mai 15 19 auf Schloß Cloux bei Amboise. Schüler
Andrea del Verrocchios in Florenz. Tätig zu Florenz bis
Ende 148 1, dann zu Mailand (nachweisbar seit 1487 bis 1499),
zu Venedig 1500, zu Anfang 1501 wieder in Florenz, von
Mitte 1502 bis Mitte 1503 auf Reisen in Mittelitalien, 1506
und 1507 vorübergehend in Florenz, 1508 — 15 13 ständig in
Mailand, 1513 — 1515 in Rom, 1516 — 1519 auf Schloß Cloux
als Hofmaler Franz I. Begründer der Mailändischen Schule
des 16. Jahrhunderts.
Der auferstehende Christus von zwei Heiligen 90B
verehrt. Christus, um die Hüften das flatternde Bahrtuch, die
Kreuzesfahne in der Linken, die Rechte erhoben, schwebt
aus dem Grab empor. Vorn zur Linken der hl. Lionardo, zur
Rechten die hl. Lucia, beide kniend. Hintergrund Landschaft
mit steilen Felsgebilden, von einem Flusse durchzogen.
In den älteren Katalogen >MaiIändische Schule unter Einfluß des
Lionardo da Vinci« genannt. Über die Gründe, aus denen das Bild,
als es 1884 wieder zur Aufstellung gelangte, dem Meister selbst zuge-
teilt wurde, s. Jahrb. der k. pr. Ksts. V. 293 flf. — Befand sich
früher (nachweisbar im 17. Jahrhundert) in der Kirche S. Liberata
zu Mailand und trug damals, wie Torre (Ritratto di Milano, 1714,
S. 199) berichtet, den Namen Bramantinos, mit dem das Bild _ keine
Verwandtschaft hat.
Pappelholz (oben ursprünglich wohl im Bogen abgeschlossen),
h. 2,30, br. 1,83. — Sammlung Solly, 182 1.
LippL Filippino Lippi. Nach dem Vater Filippo di Fra
Filippo. Zeichnet sich meist Filippinus Florentinus. Floren-
tinische Schule. — Geb. zu Prato um 1457, f zu Florenz
den 18. April 1504. Schüler Fra Diamantes; unter dem
Einflüsse seines Vaters und Botticellis ausgebildet. Tätig
204 Lippi.
vornehmlich zu Florenz, zeitweilig in Prato, Pavia und
Rom.
78 A Allegorie der Musik, Am Meeresufer, neben einem
Lorbeerbaume, steht eine jugendliche Frau in flatterndem
Gewand und hält in beiden Händen einen langen Gürtel, mit
dem zwei Amoretten einen Schwan anschirren. Links vorn in
einem stillen Wasser drei kleinere Schwäne. Auf einem
Felsstück eine in das Geweih eines Hirschkopfes gespannte
Leier, eine Pansflöte und eine einrohrige Flöte.
Tempera. Pappelholz, h. o,6i, br. 0,51. — Erworben 1883 vom
Maler Landsinger in Florenz.
82 Maria mit dem Kinde. Maria hält mit der Rechten
das auf ihrem Schöße stehende Kind, das in einem Buche
blättert. Auf der Brüstung der links offenen Loggia eine
Blumenschale. Über die Brüstung Ausblick in eine Land-
schaft.
Halbüg. etwas unter Lebensgr. Tempera. Pappelholz, h. 0,77,
br. 0,51. — Sammlung Solly, 1821.
96 Christus am Kreuz von Maria und Franziskus
verehrt. Drei schwebende Engel fangen in Kelchen das
aus den Händen und der Seite des Gekreuzigten fliefiende
Blut auf. Auf der Schädelstätte knien links Maria, rechts
Franziskus. Goldgrund.
Aus der späteren Zeit des Meisters. — Vasari (Sans. III, 465)
erwähnt »un Grocefisso e due iigure in campo d'oro« des Filippino
in S. Ruffello (Raffaello) zu Florenz, das sich aber (nach Borghini und
Richa) in S. Procolo, Cappella Valori befand.
Tempera. Pappelholz, h. 1,86, br. 1,79. — Sammlung Solly, 1821.
96A Brustbild eines Jünglings. Nach links gewendet
und auf den Beschauer blickend. Mit langem lockigem
Haar. In niedriger Mütze und schwarzer, vorn zusammen-
geschnürter Kleidung. Heller Grund.
Bruchstück aus einem Fresko. Angeblich früher in der Brancacci-
kapelle zu Florenz.
Fresko. Stuck, h. 0,495, br. 0,345. — Erworben 1904 als Geschenk
des Herrn Geheimrat Dr. W. Bode.
101 Maria mit dem Kinde. Maria, in einem Gemach auf
einer Steinbank sitzend, hält das Kind auf den Annen, das
Fra Filippo Lippi
Lippi. 205
liebkosend das Gesicht an das ihrige schmiegt.
Zur Linken Ausblick auf die Stadt Florenz.
Maria Halbüg. Tempera. Pappelholz, h. 0,96, br. 0,72.
— Erworben 1829 durch Rumohr.
Lippi. Fra Filippo Lippi. Nach dem Vater
Filippo di Tommaso Lippi. Florentinische Schule.
— Geb. zu Florenz um 1406, f z" Spoleto den
9. Oktober 1469. Unter dem Einflüsse Masaccios
und P'ra Angelicos da Fiesole gebildet. Tätig
vornehmlich zu Florenz, einige Zeit in Padua
(um 1434), Prato (zwischen 1452 und 1465) und
Spoleto (1467 — 1469).
Maria mit dem Kinde. In einer Nische 58
stehend, hält Maria mit der Rechten das vor ihr
auf der Brüstung sitzende Kind.
Maria Halbüg. etwas unter Lebens^r. Tempera. Pappel-
holz, h. 0,76, br. 0,48. — Sammlung Solly, 1821.
Maria das Kind verehrend. Maria kniet 69 ^^-
in Anbetung vor dem auf blumigem Waldboden
links vor ihr liegenden Kinde. Links der kleine
Johannes, das Kreuz mit dem Spruchband
(ECCE ANCNVS DEI ECCE Q . . .) in der Hand.
Weiter zurück der hl. Bernhard in Verehrung.
Oben Gott-Vater und unter ihm die Taube, ihre
Strahlen auf das Kind niedersendend. Hinter-
grund dichter Wald.
Bez. auf dem Stiele der vom links in einen Baum-
stumpf eingehauenen Axt wie nebenstehend. — Aus der
früheren Zeit des Meisters unter dem Einflüsse Fra
Angelicos. Zur Erklärung der Darstellung vgl. Brock-
haus, Forschungen Über Florentiner Kunstwerke, S. 53 ff.
— Das Bild stimmt flberein mit der im mediceischen
Kunstinventar aufgeführten Altartafel in der Kapelle des
Palazzo Medici - Riccardi (s. Ulmann, Botticelli, S. 16).
— Zwei ganz ähnliche, aber schwächere Darstellungen in
der Akademie zu Florenz, eine gute Schulkopie mit ge-
malter Laubbordlire im Vorrat der Uffizien (unter dem {
Namen Alesso Baldovinetti).
Tempera. Pappelbolz, b. i)27, br. 1,16. — Sammlung ^
Solly, 182 1.
»
206 Lippi. Lippo.
95 Maria als Mutter des Erbarmens. Unter ihrem weit
ausgebreiteten Mantel, den zuäußerst an beiden Seiten zwei
Engel emporhalten, birgt Maria, die Hände fürbittend erhoben,
die dicht gedrängt um sie kniende Gemeinde. Unter den
Andächtigen viele Porträts (die Stifter). Goldgrund.
Die ungleichwertige Ausführung läßt auf Mitwirkung von Schüler-
händen schließen.
Tempera. Pappelholz, h. i,oo, br. 2,28. — Sammlung Solly, 1821.
95B Darstellung aus der Kindheit eines Heiligen.
In einem Gemache liegt in einer Bettstatt ein Kind, dessen
Haupt Strahlen umgeben. Von oben ergießt sich durch eine
Kuppelöffnung eine Glorie, in der zwei Hände sichtbar
sind. Um das Bett herum knien vier Frauen, die voller
Staunen auf das Kind blicken, und ein kleiner Knabe.
Links eine Gruppe stehender Frauen im Gespräch, an der
Wand eine hohe Bettstatt. Rechts weiter zurück tritt eine
Frau aus einer Tür. Im Hintergrund eine Türöffnung und
ein Fenster mit Blick auf Landschaft.
Wahrscheinlich als linkes Seitenstück der Predella zu des Meisters
»Krönung Mariae« aus S. Ambrogio in der Akademie zu Florenz ge-
hörig, stellt das Bild vielleicht das Bienenwunder des hl. Ambrosius
dar. Eine Zeichnung zu der zu äußerst rechts knienden Figur im
Kupferstichkabinett zu Berlin (Sammlung von Beckerath). — Sammlung
Viscount Powerscourt.
Tempera. Pappelholz, h. 0,28, br. 0,51. — Erworben 1905 aus
dem englischen Kunsthandel.
Lippi. Schule des Fra Filippo Lippi. Floren tinische Schule.
•^94 Christus und der kleine Johannes. Auf der Rück-
kehr aus Ägypten wird in einem von Rehen bevölkerten
Walde Christus als Knabe von dem jugendlichen Johannes
als der Heiland begrüßt. Von links durch den Wald
kommen Joseph und Maria herzu.
Neuerdings irrtümlich dem Jacopo del Sellaio zugeschrieben.
Tempera. Pappelholz, h. 0,30, br. 0,48. — 1 842 von König Friedrich
Wilhelm IV. der Galerie überwiesen.
Lippo. Lippo Memmi. Zeichnet sich zumeist Lippus
Memmi. Schule von Siena. — Geb. zu Siena, f daselbst
1357. Als Gehilfe seines Schwagers Simone Martini
wesentlich unter dessen Einfluß gebildet. Tätig vornehmlich
in Siena, einige Zeit in S. Gimignano (131 7).
Lippo. Lisse.
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207
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00
Maria mit dem Kinde. Maria hält das 1067
Kind auf dem linken Arme, mit der Rechten
seine Füße stützend. Goldgrund.
Maria Halbfig. etwas unter Lebensgr. Tempera. Pappel -
holz, oben ursprünglich spitzbogig, jetzt rund abgeschlossen,
h. 0,77, br. 0,55. — Erworben 1843.
Maria mit dem Kinde. Maria, auf einem 1072
Kissen sitzend, reicht dem bekleideten Kinde
die Brust. Goldgrund.
Tempera. Pappelholz, h. 0,28, br. 0,19. — Sammlung
Solly, 1821.
Maria mit dem Kinde. Maria trägt das 1081 A
Kind, das in der Linken ein Schriftband hält,
mit beiden Armen. Oben in einem kleinen Rund-
felde der Engel der Verkündigung. Goldgrund
mit feinen eingepunzten Randverzierungen. Auf
dem Schriftband die Worte: Nullus surrexit maior
Johannis batis(tae).
Bez. links am unteren Rande wie nebenstehend. —
Auf der Rückseite ein Siegel mit den Worten: Insignc
Campo Santo di Pisa. — Tafel und Rahmen sind aus
einem Stück.
Maria Halbfig. in Vj Lebensgr. Tempera. Pappel-
holz, h. 0,67, br. 0,28. — Erworben 1863 aus Hofrat
Fr. Försters Besitz in Berlin.
Maria mit dem Kinde. Maria, stehend, 1511
das Haupt nach rechts geneigt, hält mit beiden
Händen das bekleidete Kind. Goldgrund mit
gepunzten Ornamenten.
Kl. Halbfig. Tempera. Pappelholz, h. 0,275, br. 0,19.
— Sammlung Solly, 1821.
Lisse. Diederick (Dirk) van der Lisse.
Holländische Schule. — Geburtsdatum unbe-
kannt, begraben den 31. Januar 1669 im Haag.
Schüler Comelis van Poelenburghs in Utrecht.
Tätig in Utrecht (?) und im Haag (daselbst 1644
in die Lukasgilde aufgenommen, 1656 Mit-
begründer der neuen Gilde, 1660 — 1669 Bürger-
meister).
Landschaft. In einer weiten Hügelland- II 467
Schaft ziehen sich von rechts antike Ruinen in
208 Lissc. Livens. Lombard.
die Tiefe. Davor in der Niederung tanzende Hirten und
weidendes Vieh. Links im Vordergrund auf einer Anhöhe
ein Hirt mit einer Hirtin im Gespräch.
Bez. links unten:
ET- L
Eichenholz, h. 0,51, br. 1,70. — Königliche Schlösser.
Livens« Jan Livens, Lievens oder Lievensz. Holländi-
sche Schule. — Maler und Radierer, geb. zu Leiden den
24. Oktober 1607, begraben den 8. Juni 1674 in Amster-
dam. Schüler Joris van Schootens zu Leiden und Pieter
Lastmans zu Amsterdam, ausgebildet unter dem Einflüsse
Rembrandts. Tätig zu Leiden und nach einem Aufenthalt
in England (1631) zu Antwerpen (1634/35 als Meister in
die Gilde aufgenommen und noch 1642/43 daselbst), später
in Amsterdam, zeitweise im Haag (1661 in die Gilde einge-
schrieben), und wieder in Leiden (nachweisbar 1639 und
1672).
816 Abendlandschaft. Im Vordergrund ein kleines Ge-
wässer, in dem sich das Abendlicht spiegelt, das durch eine
Gruppe alter Eichen fällt. Rechts ein Weg mit einem Esel-
treiber und anderen Figuren. Weiter zurück eine Hütte
unter Bäumen.
Auf der Rückseite in gleichzeitiger Schrift: Jan lieuens und I. L.
Eichenholz, h. 0,28, br. 0,48. — Königliche Schlösser.
839 Bildnis eines Knaben. Stehend, etwas nach links
gewendet und auf den Beschauer blickend. In olivbraunem
Samtkostüm, in der Rechten den Hut. Zur Linken ein
Tisch mit Büchern. Dunkelbrauner Grund.
Leinwand, h. 1,41, br. 1,04. — Königliche Schlösser.
Lombard. Lambert Lombard. Niederländische Schule.
— Geb. zu Lüttich 1505, f daselbst im August 1566. Aus-
gebildet unter dem Einflüsse Jan Gossarts zu Middelburg
und während eines Aufenthalts in Italien unter dem der
italienischen Meister, namentlich Raphaels. Tätig zu Lüttich.
653 Maria mit dem Kinde. Maria sitzt halb nach links
gewendet, über das schlafende Kind gebeugt, das nackt in
ihren Armen ruht. Dunkler Grund.
,
Lombard. Lombardische Schule. 200
Die Gruppe von BilderB, zu der diese Tafel g^ehört, wird traditionell,
aber wohl mit Unrecht Lombard zug^eschrieben.
Maria Kniefig. Eichenholz, h. 0,80, br. 0,65. — Sammlung Solly,
1821.
Lombardische Schule um 1480.
Maria mit dem Kinde. Maria sitzt auf einem Throne 30A
von reicher Renaissance-Architektur und reicht dem Kind
auf ihrem Schoß eine Blume. Hinter dem Thron ein turm-
artiger Bau und bergige Landschaft.
Der italienische Ursprung des schwer zu bestimmenden Bildes ist
mit Unrecht bezweifelt worden. Manches, wie die oben am Throne
angebrachten Fruchtgehänge, deuten auf die Schule von Padua. Doch
zeigt die Architektur bramanteske Züge in der Art lombardischcr
Bauten ; ebenso weisen die vollen, etwas schweren Formen der Madonna
und des Kindes wie auch die malerische Behandlung (insbesondere
der Fleischton und das Helldunkel) auf die lombardische Schule hin.
Pappelholz, h. 1,25, br. 0,67. — Vermutlich zur Sammlung Solly
gehörig.
Lombardische Schule um 1500.
Maria mit dem Kinde. Maria kniet auf blumigem 90 A
Rasen und legt ihre Hände um das auf einem Kissen stehende
Kind, das in der Linken einen Stieglitz hält. Hinter Maria
eine Säulenarkade mit schmalem Vorhang und Durchblick
auf bergige Landschaft.
Unter dem Einflüsse Lionardo da Vincis vielleicht in Mailand ent-
standen.
Pappelholz, oben rund, h. 0,98, br. 0,58. — Erworben 1863.
Lombardische Schule um 1500.
Maria mit dem Kind und Engeln. Auf einer Rasen- 1181
bank sitzend reicht Maria dem Kinde die Brust. Rechts
und links, auf Felsen sitzend, zwei musizierende Engel.
Dunkler Grund.
Pappelhülz, h. 1,02, br. 0,66. — Sammlung Solly, 1821.
Lombardische Schule vom Beginne des 16. Jahrhunderts.
Maria mit dem Kind. Hinter einem mit grünem 1424
Tuche bedeckten Tische steht Maria, in blauem Mantel
über rotem Kleid, andächtig die Hände übereinander gelegt.
Vor ihr auf dem Tische das Kind, rechts die hl. Lucia, links
der hl. Joseph in Verehrung. Hintergrund grüner Vorhang,
Verz. d. Gemälde. I^
210 Lombard ische Schule. Longhi,
durch zwei Fenster rechts und links Ausblick auf die Land-
schaft.
Von diesem dem Namen nach unbekannten Künstler (Pseudo-Boc-
caccino), der neben lombardischen Anregungen von Solario u. a. auch
den Einfluß Gio. Bellinis zeigt, kommen mehrfach Gemälde vor,
z.B. die Fußwaschung Christi von 1500 in der Akademie zu Venedig,
in der Galerie zu Neapel eine Madonna zwischen zwei Stiftern und
das unter Nr. 1550 aufgeführte Bild unserer Galerie (im Vorrat).
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,57, br. 0,74. —
Sammlung Solly, 182 1.
Longhi. Luca Longhi. Schule der Romagna. — Geb.
zu Ravenna den 14. Januar 1507, f daselbst den 12. August
1580. Vermutlich Schüler Niccolö Rondinellis, dann
wahrscheinlich nach Giacomo Francia (in Bologna?) weiter
ausgebildet. Später Nachahmer Parmeggianinos. Tätig zu
Ravenna.
117 Thronende Maria mit demKindundzwei Heilige.
Auf hohem Thron in einer musivisch ornamentierten Nische
sitzend, umfaßt Maria mit der Rechten das auf ihrem Schöße
stehende Kind, das den Segen erteilt, in der Linken hält
sie ein Buch. Links vor dem Throne der hl. Sebastian, mit
rückwärts an die Säule gebundenen Händen, zur Rechten
der hl. Franziskus, Kreuz und Buch in der Linken, die
Rechte auf die Brust gelegt. Zu beiden Seiten der Nische
Ausblick in die Landschaft. Unten auf der Stufe ein
Wappen mit drei Fischen und drei Sternen.
Bez. rechts unten auf einem Papierblatt undeutlich und zum Teil
ausgelöscht:
ti uf^arlfi lo Utrf'f^f^^*^
eftym^ QcvjfM müje^
ffttom^
Longhi. Loo. Lorenzetti.
211
(Wahrscheinlich Luchas de Longhis de K^ pingebat mill"»« quingen-
tesinio (?) quadragesimo (?) sccundo pridie kl. ottobris (also vollendet
den 30. Sept. 1542?) — Rechts ein Blatt mit der Inschrift: Virgiui
Mariae et Sebastiane etc.
Pappelholz, h. 2,52, br. 1,62. — Sammlung Solly, 1821.
Loo. Jacob van Loo. Holländische Schule. — Geb. zu
Sluis 1614, t zu Paris den 26. Nov. 1670. Schüler seines
Vaters Jan van Loo. Von 1642 — 1662 tätig zu Amsterdam,
wo er 1652 das Bürgerrecht erwarb, und Paris (daselbst
1663 in die Akademie aufgenommen).
Diana mit ihren Nymphen. Am Waldessaume sitzt 765A
Diana in blauem Gewand neben einem kleinen Wasser. Vor
ihr der Köcher und ein paar erlegte Rebhühner, rechts
zwei Nymphen, die lebhaft zu ihr sprechen. Links weiter
zurück Nymphen am Wasser sich entkleidend. Abendlicht.
Bez. rechts unten:
Von dem Meister eine Darstellung desselben Gejj^enstandes in der
Galerie zu Braunschweig, wahrscheinlich aus späterer Zeit.
Leinwand, h. 1,34, br. 1,67. — Erworben 1872 in St. Petersburg.
S. auch unter Nr. 750 Keijser?.
Lorenzetti. Ambruogio Lorenzetti oder di Lorenzo.
Schule von Siena. — Wird 1323 als Maler genannt und
nach 1345 nicht mehr erwähnt. Arbeitete öfter mit seinem
Bruder Pietro zusammen. Ambruogios berühmtestes Werk
14*
212 Lorenzetti.
sind die Fresken im Saale der Neun des Stadthauses zu
Siena (1338 — 1340). Neben Simone Martini Hauptmeister
der altsienesischen Schule und von Ghiberti sogar dem
Simone vorgezogen.
1094A Geburt Christi (Teil eines Altars). Im Stalle, der
an einen kahlen Fels angebaut ist, sitzen Maria und
Joseph vor der Krippe des Christkindes, während ein
Chor von Engeln verehrend über der Gruppe schwebt. Von
rechts nahen zwei anbetende Hirten. Rechts oben bei der
Hürde zwei Hirten, die die englische Botschaft empfangen.
Zu oberst der spitzbogigen Tafel ein Chor von Engeln. Im
Giebel des alten gotischen Rahmens, von einem Dreipafi
umschlossen, die Verkündigung in kleinen ganzen Figuren.
Tempera. Pappelholz, oben im Spitzbogen abschließend, h. 0,49,
br. 0,255. — Erworben 1896 aus italienischem Kunsthandel als Geschenk.
Lorenzetti« Schule des Ambruogio Lorenzetti. Schule
von Siena.
1094 Der hl. Dominicus. Der Heilige verehrt, in seiner
Zelle kniend, das links an der Wand erscheinende Kreuz.
Hinter ihm zwei Engel, in der Tür eine Frau mit dem Aus-
drucke des Erstaunens.
Tempera. Pappelholz, h. 0,37, br. 0,30. — Erworben 1829 durch
Rumohr.
Lorenzetti. Kopie nach Ambruogio Lorenzetti. Schule
von Siena.
1097 Aus der Legende einer Heiligen. Die Heilige
(Helena?) steht links in Begleitung mehrerer Männer am
Ufer des Meeres, auf dem rechts aus einem großen Schiffe
Getreide in ein Boot verladen wird. In einem Boote, das
sich dem Strande nähert, zwei stehende Männer.
Freie Kopie nach einem Bild Ambruogio Lorenzettis, einen Vorgang
aus der Legende des hl. Nikolaus von Bari darstellend, in der Akademie
zu Florenz, wahrscheinlich von der Hand eines Sieneser Meisters um
1420, der Verwandtschaft mit Giovanni di Paolo zeigt.
Tempera. Pappelholt, h. 0,25, br. 0,32. — Erworben 1823.
Lorenzetti. Pietro Lorenzetti (in Urkunden: Petruccio
di Lorenzo). Zeichnet sich Petrus Laurentii. Schule von
Siena. — Der ältere (?) Bruder Ambruogio Lorenzettis,
Schüler Duccios oder doch vornehmlich unter dessen Ein-
Lorenzetti. 2 1 3
flusse, zum Teil auch unter dem Simone Martinis ausge-
bildet. Urkundlich zuerst 1305 als Meister nachgewiesen.
Tätig zumeist in Siena bis 1348, zeitweilig in Florenz, Pisa
und Arezzo.
Die hl. Humilitas heilt eine kranke Nonne. Im 1077
Innern eines Frauenklosters heilt Humilitas, nach griechischem
Ritus segnend, die im Bett sich aufrichtende Nonne, um
die zwei andere Nonnen beschäftigt sind. In einem Neben-
gemache der Arzt, ein mit Blut gefülltes Gefäß, das ihm zwei
Nonnen zeigen, mit der Geberde der Ratlosigkeit betrachtend.
Dieses und das folgende Bild gehören zu einem mehrteiligen
Altare, der jetzt — bis auf die beiden in Berlin befindlichen Stttcke —
in der Akademie zu Florenz aufbewahrt wird. Dieser Altar, in seinem
Mittelstttcke die hl. Humilitas in ganzer Figur und ringsum in elf
Abteilungen Vorgänge aus ihrem Leben darstellend, muß zu den
Werken Pietro I^orenzettis gerechnet werden. Unter dem Mittelbilde
findet sich die (jedenfalls erneute) Inschrift: A. MCCCXVI. hec sunt
miracula beate Humilitatis prime abbatisse et fundatricis hujus vene-
rabilis monasterii et in isto altari est corpus ejus. Der Altar, ur-
sprünglich gemalt für das Nonnenkloster Vallombrosa (unweit Florenz),
dessen Gründerin und erste Äbtissin die hl. Humilitas war (d. i. Rosana,
die Gemahlin des Ugolotto de' Caccianemici von Faenza, als Heilige
S. Umiltä genannt, geb. 1226), kam aus dem Kloster S. Servi bei Florenz
in die Akademie. Über seine Entstehung berichtet eine Biographic
der Heiligen vom Jahre 1632: >Stabilirono (nach dem Tode der
Heiligen, 13 10) alzare un altar ad honor suo e in breve tempo fü
fatto, postavi l'imagine in un quadro ricco e ben ornato dipinta dcU'
istessa. Qual pittura era circondata da 14 altri quadretti piccoli, ne
quali si rimiravano l'opere piü signalate che nella sua angelica vita
fece. Questa stette in detto Altare tutto il tempo che in detto mo-
nastero dimorarono le Monache; ma hoggidi come preziosa Reliquia
vien conservata in S. Salvi devotamente dalle medisime Monache sue
dilette Figliuole.« Von den erwähnten 14 quadretti finden sich jetzt
nur 13 einschließlich der Berliner Bilder.
Tempera. Pappelholz, h. 0,46, br. 0,56. — Sammlung Soll y, 182 1.
Der Tod der hl. Humilitas. Der .auf ihrem Bett 1077 A
aufrecht sitzenden Heiligen wird von einer Dienerin eine
Schale überbracht. Dieselbe Schale wird im Vorhof von
einer Nonne mit einem Eimer aus dem Ziehbrunnen empor-
geholt. Goldgrund.
Gehört zu einer Folge mit Nr. 1077 (S. die Bemerkung daselbst).
Tempera. Pappelholz, h. 0,42, br. 0,31. — Erworben 1888 in Berlin.
214
Lorenzo. Lotto.
Lorenzo. Don Lorenzo gen. il Monaco (Kamaldulenser-
mönch im Kloster degli Angeli zu Florenz). Florentinische
Schule. — Geburts- und Todesdatum unbekannt. Wahr-
scheinlich Schüler Agnolo Gaddis. Tätig um 1390 — 1425
vornehmlich zu Florenz. Nach Vasari 55 jährig gestorben.
,1119 Maria mit dem Kind und zwei Heilige. Maria, vor
einem aufgespannten Teppich thronend, hält das bekleidete
Kind auf dem Schoß. Zu ihren Seiten je zwei anbetende
Engel. Vorn links Johannes der Täufer, rechts der hl.
Nikolaus. Goldgrund.
Datiert auf der Thronstufe: Anno domini MCCC (unvollständig).
Aus der früheren Zeit des Meisters. — Früher Florentinische Schule
um 1400 genannt.
Tempera. Pappelholz, oben im Spitzbogen abschließend, h. 0,90,
br. 0,49. — Sammlung Solly, 1821.
1123 A Maria mit dem Kinde. Maria in ganzer Figur hält
sitzend mit beiden Händen das bekleidete Kind, das aufrecht
auf ihrem Schöße steht. — Auf derPredelle drei Medaillons : in
der Mitte der tote Christus als Halbfigur im Grabe, links
Maria, rechts Johannes der Evangelist, beide trauernd. Gold-
grund.
Tempera. Pappelholz, mit dem Tabernakelrahmen in einem Stück,
oben im Spitzbogen abschließend, h. 1,48, br. 0,76. — Erworben 1903
aus florentinischem Kunsthandcl als Geschenk.
Lorrain. S. Claude.
Lotto. Lorenzo Lotto. Venetianische Schule. — Geb.
um 1480 zu Venedig, f zu Loreto zwischen dem 18. Sep-
tember 1556 und dem i. Juli 1557. Mit Palma Vecchio
Schüler Gio. Bellinis. Tätig vornehmlich zu Bergamo und
Venedig (151 5 — 1524 und nach 1526); zeitweilig in Rom
(zwischen 1506 und 151 2), Treviso(i503 — 1506, 1532 und 1545)
und in den Marken (zwischen 1506 und 151 2 und von 1550 ab).
153 Bildnis eines Architekten. Mit langem schwarzem
Vollbarte, von vorn gesehen, den Körper etwas nach rechts
gewendet. In dunklem Barett, grauem Gewand und schwar-
zem, lose auf den Schultern liegendem Mantel. In der
Linken eine Papierrolle, in der Rechten einen Zirkel.
Bräunlirher Grund.
Lotto. 215
Bez. auf der Papierrolle:
\_., Lo«c^ r^«- f *
Angeblich Porträt des Bildhauers Jacopo Sansovino (i486 — 1570),
wofür es schon in der Sammlung Giustiniani galt. Allein die be-
glaubigten Porträts Sansovinos, ein Gemälde Tintorettos und eine Büste
A. Vittorias zeigen andere Z^%t. — Aus der mittleren Zeit des Meisters
(um 1525).
Kniefig. Leinwand, • h. 1,05, br. 0,82. — Sammlung Giustiniani,
1815.
Bildnis eines jungen Mannes. Mit geneigtem Kopf, 182
halb nach rechts gewendet und auf den Beschauer blickend.
In schwarzem Barett, schwarzem Wams und Mantel. Hinter-
grund blaugrüner Vorhang.
Brustbild etwas unter Lebensgr. Leinwand, h. 0,47, br. 0,38. —
Sammlung Giustiniani, 18 15.
Bildnis eines jungen Mannes. Mit kurz geschnitte- 320
nem Haar und Spitzbart. Halb nach rechts gewendet und
auf den Beschauer blickend. In schwarzem Barett und
Wams. Hintergrund roter Vorhang, rechts über eine
Mauer Ausblick auf das Meer.
Bez. rechts auf der Steinbrüstung:
L LoTwj- pjct
Brustbild etwas unter Lebensgr. Leinwand, h. 0,47, br. 0,375. —
Sammlung Giustiniani, 1815.
Zwei Altarteile. Der hl. Sebastian. An einen Baum- 323
stamm gefesselt, den von einem Pfeil durchbohrten linken
Arm an einen Ast oberhalb des Kopfes gebunden. Hinter-
grund felsiges Meeresufer. — Der hl. Christoph. Auf
seine Keule gestützt, das Meer durchschreitend, auf der
Schulter das Christkind. Hintergrund Meer. — Beide Flügel
werden von gemalten Architekturbogen eingerahmt.
Bez, auf dem Bilde des Sebastian links unten am Baumstamm;
2l6
Lotto.
ilof-
o
Auf dem Bilde des Christoph am unteren Ende der Keule:
LLoio
i^V
Zeichnung zur Figur des Sebastian im Berliner Rupferstichkabinett
(Sammlung von Beckcrath). — Wahrscheinlich stammen die Bilder aus der
Kirche S. Sebastiano di Castelplanco bei Jesi, wo der Altar sich bis
zum Ende des i8. Jahrhunderts befand.
Leinwand, oben rund, jedes Bild h. 1,39, br. 0,55. — Sammlung
Solly, 182 1.
325 Christi Abschied von seiner Mutter. Christus
kniet zur Linken, die Arme über der Brust gekreuzt, den
Segen der Mutter erflehend; ihm gegenüber Maria in Ohn-
macht sinkend, von Johannes und einer hl. Frau gestützt.
Links hinter Christus Petrus und Judas. Vorn rechts kniet
die Stifterin mit ihrem Schoßhund. Im Hintergrunde der
Halle Durchblick auf einen Klostergarten.
Im Vordergrunde des Bildes ein Kirschenzweig, eine Orange und
ein zusammengefalteter Brief mit der Bezeichnung:
4iri
A.ottT> ptCrot,
Die Stifterin Elisabetta Rota ist die Gemahlin Domenico Tassis von
Bergamo, fUr den das Bild gemalt war (s, F. M. Tassi, Pittori . , .
Lotto. Luini.
217
Bergamaschi). — Eine alte Kopie 1875 beim Kunsthändler Baslini in
Mailand. — Sammlung Tosi (nach Crowe und Cavalcaselle).
Leinwand, h. 1,26, br. 0,99. — Sammlung SoUy, 1821.
LucideL S. NeufchateL
LrUinL Bernardino Luini. Mailändische Schule. — Geb.
zu Luino am Lago Maggiore zwischen 1475 und 1480 als
Sohn eines Giovanni Lutero, f zwischen August 1531
und Juli 1532. Schüler Ambrogio Borgognones, dann
Nachfolger Lionardos. Tätig in Chiaravalle (15 12, 15 15),
Legnano (15 16), Cesariano (1521), Mailand, zeitweilig von
1523 — 1533 in Legnano, Saronno (1525), Como und Lugano
(1529 und 1532), Busto Arsizio.
Maria mit dem Kinde. Maria hält das leicht ver- 217
hüllte Kind auf dem Schöße, daß ihr mit der Linken einen
Apfel emporreicht. Dunkler Grund.
Maria Halbfig. in »/i Lebensgr. Pappelholz, h. 0,53, br. 0,42. —
Königliche Schlösser.
Geburt Christi. Maria, kniend, legt das Kind in die 219
Krippe, vorn links ein Engel, das Stroh in der Krippe zum
Lager richtend. Hinter Maria zur Rechten steht Joseph.
In der Landschaft der Engel mit den Hirten.
Wohl nur alte Kopie nach dem Original bei Mr. Butler, London.
Pappelholz, h. 0,47, br. 0,37. — Erworben 1841/42 in Italien.
Freskencyklus: Der Raub der Europa. 219A— 2191
An einem bewaldeten Seeufer lagert links am Boden 21 9 A
Europa, zu der auf Amor weisenden Venus emporblickend.
Fresko auf Leinwand übertragen, h. 1,695, b*"« i»995' — Aus dem
Kupferstichkabinett tiberwiesen.
Auf einer Wiese steht links Europa, der eine Gespielin 219B
rechts Blumen in ihren Korb reicht.
Fresko auf Leinwand übertragen, h. 1,07, br. 1,305. — Aus dem
Kupferstichkabinett überwiesen.
Im Vordergrunde drei Blumen pflückende Mädchen, in der 219 C
Ferne andere Gespielinnen der Europa.
Fresko auf Leinwand übertragen, h. 1,16, br. 1,235. — Aus dem
Kupferstichkabinett überwiesen.
2i8 Luini. Luttichuis.
219D Blumen pflückendes Mädchen, nach links im Grase
kniend.
Fresko (nicht auf Leinwand übertragen), h. 0,42, br. 0,345. — Aus
dem Kupferstichkabinett überwiesen.
Die vier Stücke (Nr. 219A — 219D) scheinen zu einer Darstellung
zu gehören.
219E ^ Europa, umgeben von vier Gespielinnen, bekränzt den
stehenden Stier.
Fresko auf Leinwand übertragen, h. 1,03, br. 0,925. — Aus dem
Kupferstichkabinett überwiesen.
219 F Drei Gefährtinnen sind Europa behilflich, den im Gras
lagernden Stier zu besteigen.
Fresko auf Leinwand übertragen, h. 1,67, br. 2,01. — Aus dem
Kupferstichkabinett überwiesen.
219G Europa, auf dem das Wasser durchschwimmenden Stier
nach rechts getragen und nach links zurückblickend.
Fresko auf Leinwand übertragen, h. 1,15, br. 1,21. — Aus dem
Kupferstichkabinett überwiesen.
219 H Unten ist der Kopf des Stieres (s. Nr. 219G) teilweise
sichtbar. Auf der Wasserfläche dem Stier voranziehend ein
in das Muschelhorn stoßender Triton. Rechts ein zweiter
Triton. Dahinter Neptun auf einer von Seepferden ge-
zogenen Muschel.
Fresko auf Leinwand übertragen, h. 1,59, br. 1,09. — Aus dem
Kupferstichkabinett überwiesen.
2191 Eine Gefährtin Europas, auf der Wiese sitzend. Im
Hintergrund ein Stück des Wassers, durch das der Stier
Europa entführt.
Fresko auf Leinwand übertragen, h. 1,45, br. 0,89. — Aus dem
Kupferstichkabinett überwiesen.
Die Stücke sind Reste eines größeren Freskencyklus, den Luini
in der Villa Pelucca am Comersee malte. — Aufgestellt in der
Abteilung der christl. Bildwerke.
Luttichuis« Simon Luttichuis. Holländische Schule. —
Stillebenmaler, getauft zu London den 6. März 16 10, f zu
Amsterdam 1662 oder 1663.
948E Stilleben. Auf einem von Greifen getragenen Stein-
tisch ein halbgefüllter Römer, daneben ein umgestürzter
Zinnkrug, ein irdenes Gefäß mit Erdbeeren, eine Citrone,
Luttichuis. Machiavelli. Maes.
219
eine Delfter Schale, ein Löffel und ein Messer mit reich
verziertem Griffe. Dunkelgrauer Grund.
Bez. links Über der Citrone (undeutlich):
f ^6^-9
Leinwand, h. 0,57, br. 0,50. — Erworben 1894 in London als
Geschenk des Herrn Geheimrat Dr. VV. Bode.
Mabttse* S. Gossart.
Machiavelli. Zanobi (Cenobius) Machiavelli. Floren-
tinische Schule. — Geb. 1418, f den 7. März 1479. ^^"
Vasari unter Gozzolis Schülern aufgezählt. Sein Stil ist eine
Mischung von Fra Filippos und Gozzolis Art.
Der hl. Jakobus. Der Heilige steht in ganzer Figur 94 A
auf grauem Boden in rotem Untergewande, darüber ge-
worfenem F'ell und rotem, dunkelgrün gefüttertem Mantel.
In der Rechten hält er ein Buch, in der Linken, gegen die
Schulter gelehnt, den Pilgerstab. Goldgrund. Im Giebel
des alten gotischen Tabernakels das Brustbild der Maria
im Kreisrund.
Bez. am unteren Rande mit der modern übermalten Inschrift:
M. CCCXLXIII. PINSIT. CENOBIVS. De MACHIAVELLIS.
Tempera. Pappelholz, oben im Spitzbogen abschließend, h. 1,235,
br. 0,49 (ohne den aufgesetzten alten Rahmcngiebel). — Eru'orben
1888 als Geschenk des Herrn Geheimrats R. v. Kaufmann.
Maes. Nicolaes Maes. Holländische Schule. — Geb. zu
Dortrecht im November 1632, begraben zu Amsterdam den
24. Dezember 1693. Schüler Rembrandts zu Amsterdam (um
1648 — 1652); in seiner späteren Zeit, nach einem kurzen
Aufenthalt in Antwerpen (zwischen 1662 — 1665?), unter der
Einwirkung der vlämischen Malerei. Tätig zu Dortrecht
(seit 1652/53) und Amsterdam (seit 1673).
220 Macs. Mahu. Mailändische Schule. Mainardi.
819C Alte Frau beim Apfelschäien. In einem Lehnstuhl,
der erhöht auf einer Stufe am Fenster steht, sitzt eine alte
Frau und schält Äpfel. Rechts neben ihr steht ein Spinn-
rad. In einer Wandnische steht ein Krug und ein Becken.
Aus der von Rembrandt beeinflußten Frühzeit des Meisters.
Leinwand, h. 0,55, br. 0,50. — Erworben 1899 aus der Sammlung
des Lord Francis Pelham Clinton Hope.
MahlL Comelis Mahu. Vlämische Schule. — Still-
lebenmaler, geb. 16 13 zu Antwerpen, daselbst 1638/39 als
Meister in die Gilde aufgenommen, f daselbst den 15. No-
vember 1689. Tätig zu Antwerpen.
944A Mahu? Stilleben. Auf einer braunen Tischplatte ein
rechts etwas zur Seite geschobenes grünes Tuch. In der
Mitte ein zerschnittener Hering auf einem Zinnteller, rechts
zwei Citronen, einige Kirschen und eine glühende Zünd-
schnur. Links, weiter zurück, eine Tabakspfeife, ein hohes
Weinglas und ein halb mit Bier gefülltes Glas.
Eichenholz, h. 0,405, br. 0,54. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
Mailandische Schule um 1600.
207A Das Schweißtuch der Veronika. Auf einem über
dunklem Grund aufgehängten Tuche das dornengekrönte
Antlitz Christi.
Aus einem Kloster in der Nähe von Mailand stammend; ehemals
von Friedrich Wilhelm III. (unter dem Namen »Correggio«) in seiner
Hauskapelle aufgestellt.
Seide, auf Leinwand übertragen, h. 0,43, br. 0,56. — Königliche
Schlosser.
Mainardi. Bastiano (Sebastiane di Bartolo) Mainardi.
Florentinische Schule. — Geb. zu San Gimignano, deshalb von
Vasari Bastiano da San Gimignano genannt; tätig seit 1482,
f im September 15 13, wahrscheinlich in Florenz. Schüler
und Gehilfe seines Schwagers Domenico Ghirlandaio. Tätig
vornehmlich zu Florenz und San Gimignano, zeitweilig in
Pisa und Siena.
68 Thronende Maria mit dem Kind und zwei Heilige
Maria in einer Nische thronend, hält das segnende Kind
nach rechts auf dem Schöße. Links steht der hl. Franziskus,
819 c Nicolaes Maes
Mainardi. 221
in der Linken ein Buch, in der Rechten das Kreuz haltend,
rechts ein jugendlicher Bischof mit Buch und Krummstab.
Nach dem Entwürfe Domenico Ghirlandaios und wohl noch in
dessen Werkstatt ausgeführt.
Tempera. Pappelholz, h. 2,02, br. 1,51. — S.amralung Solly, 1821.
Maria mit dem Kinde. Maria liest stehend in einem 77
Buche, mit der Linken das Kind liebkosend, das rechts
auf einem reich ornamentierten Postamente sitzt. Hinter-
grund bergige, von einem Flusse durchzogene Landschaft
mit einer Stadt.
Eine Wiederholung dieser Madonna bis zu den Knien bei Oberst
V. Hey] in Darmstadt.
Tempera. Pappelholz, oben rund, h. 0,83, br. 0,46, — Sammlung
Solly, 1821.
Bildnis einer jungen Frau. Im Profil nach links, 83
das hellblonde Haar zum Teil von einem rot verschnürten
Häubchen bedeckt, in weißem Brusttuch und Halsgeschmeide.
Links zwischen den Säulen der Loggia Ausblick in die
Landschaft. Rechts in einem offenen Wandschrank eine
Flasche, ein Gebetbuch und Schmuck.
Gegenstück zu Nr. 86. — Von der Dargestellten gibt es noch
zwei Bildnisse von derselben Hand, mit anderen männlichen Gegen-
stücken, das eine Paar bei William Drury Lowe (Royal Academy,
1893), das andere bei Marchesa Arconati Visconti in Paris.
Bru.stbild. Tempera. Pappelholz, h. 0,43, br. 0,33. — Erworben
1829 durch Rumohr.
Bildnis eines Kardinals. Fast ganz im Profil nach 85
rechts. In dunkelrotem Unter-, hellrotem Oberkleid und
violetter Mütze. Blauer Grund.
Brustbild. Tempera. Pappelholz, h. 0,54, br. 0,42. — Erworben
1829 durch Rumohr.
Bildnis eines jungen Mannes. Bartlos, mit langem 86
blondem Haar. Nach rechts gewendet und ebendahin
blickend. In roter Mütze, schwarzem Unter- und rotem
Oberkleid. Hintergrund bergige Landschaft mit Ortschaften
an einem Flusse.
Gegenstück von Nr. 83.
Brustbild. Tempera. Pappclholz, h. 0,43, br. 0,33. — Erworben
1829 durch Rumohr.
222 Maineri. Mantegna.
Maineri. Gian Francesco Maineri. Schule von Ferrara.
— Geb. zu Parma um die Mitte des 15. Jahrhunderts.
Gebildet unter dem Kinfluss Ercole de 'Robertis und viel-
leicht dessen Schüler. Tätig wahrscheinlich zu Ferrara.
1632 Die heilige Familie. Maria, nach links gewendet, hebt
den Schleier von dem auf einem Kissen liegenden Kinde,
das, eine Glaskugel in den Händen, sich zu ihr umwendet.
Über Maria schwebt die Taube des hl. Geistes. Links weiter
zurück Joseph. Hintergrund Renaissancearchitektur mit
einer Nische, zu deren Seiten die Statuen von Adam und
Eva und in der ein Altar mit dem Phoenix steht.
Der Meister hat diese Komposition mehrfach gemalt. Eine
der Wiederholungen in größeren Verhältnissen, bez.: lo. Franciscus
Maynerius parmensis faciebat, bei Sir Julius VVernher in London.
Pappelholz, h. 0,34, br. 0,24. — Erworben 1903 aus italienischem
Kunsthandel. — Eigentum des Kaiser Friedrich-Museums-
Vereins.
Mansueti. S. unter Giovanni Bellini.
Mantegna. Andrea Mantegna. Schule von Padua. —
Maler und Kupferstecher, geb. in Vicenza 143 1, f zu Mantua
den 13. September 1506. Schüler und Adoptivsohn Fran-
cesco Squarciones zu Padua (schon 144 1 und als solcher
in die Malergilde zu Padua eingeschrieben), ausgebildet
daselbst durch den Einfluß der Werke Donatellos und seines
Schwiegervaters Jacopo Bellini, sowie durch das Studium
der Antike. Tätig vornehmlich zu Padua und Mantua (seit
1460), kurze Zeit in Verona (1463), Florenz (1466) und Rom
(1488 — 1490).
9 Bildnis des Kardinals Lodovico Mezzarota
(geb. zu Padua um 1402, f zu Rom 1465). Bartlos, mit
grauem Haar, etwas nach links gewendet. In feingefälteltem
Chorhemd über dem roten Meßgewand und rotseidenem
Überwurfe. Dunkelgrüner Grund.
Gemalt etwa zwischen 1458 und 1460. Vgl. die Medaille des
Dargestellten. Eine freie Kopie des Bildes, früher in der Sammlung
Davenport Bromley zu London, trug auf der Rückseite außer dem
Wappen des Kardinals seinen Namen und die Titel seiner sämtlichen
Würden. Auch bemerkt Jac. Phil. Tomasinus in seinen Eiogia virorum
illustrium von 1645, <l^ß Mantegna das Bildnis des Kardinals gemalt habe.
Mantegna. 223
Brustbild. Tempera. Pappelholz, h. 0,44, br. 0,33. — Erworben
1830 durch Tausch von SoUy.
Maria mit dem Kinde. Maria hält mit der Linken 27
das vor ihr auf der Brüstung sitzende Kind. Hinter ihrem
Kopf ein Fruchtgehänge. Grüner Grund. — Ringsum auf
dem gemalten Rahmen, zwischen Gruppen von Cherubim,
elf Engel, (in kleinerem Maßstab) mit den Leidenswerkzeugen.
Zwischen den beiden Engeln unten ein Wappen (wahrschein-
lich dasjenige der Familie Bevilacqua von Verona). Blauer
Grund.
Die Autorschaft Mantegnas ist mit Unrecht bestritten worden. Das
Bild ist wahrscheinlich ein Jugendwerk des Meisters, wofür auch das
Wappen — anscheinend dasjenige der Veroneser Familie Bevilacqua —
spricht. Eine etwas veränderte Wiederholung, ohne die gemalte Um-
rahmung, stark beschädigt, ebenfalls unter dem Namen Mantegna, bei
Ch. Butler in London (ehemals bei Dr. Fusaro in Padua).
Maria Halbfig. in 3/4 Lebensgr. Tempera. Pappelholz, h. 0,79,
br. 0,67 (mit dem gemalten Rahmen). — Sammlung SoIIy, 1821.
Darstellung Christi im Tempel. Maria reicht das 29
gewickelte Kind dem zur Rechten stehenden Simeon dar.
Zwischen beiden, etwas weiter zurück, Joseph, links die
Prophetin Hanna. Rechts ist der Kopf eines jungen Mannes
sichtbar. Gemalte Steinumrahmung. Schwarzer Grund.
Aus der früheren Zeit des Meisters (um 1455). Eine alte Kopie
auf Holz in der Sammlung Querini-Stampaglia zu Venedig, jedoch
mit zwei Figuren mehr. Das Berliner Bild ist, wie dies oft bei
Mantegna vorkommt, auf feiner ungrundierter Leinwand (renzo) mit
Leimfarben gemalt. Ein Bild dieses Gegenstandes sah der Anonymus
Morellianus im Anfange des 16. Jahrhunderts in Padua bei Pietro
Bembo.
Halblig. etwas unter Lebensgr. Leimfarbe. Leinwand, h. 0,68,
br. 0,86. — Sammlung Solly, 182 1.
Maria mit dem Kinde. Maria, nach links gewendet, S. 5
drückt das gewickelte, schlafende Kind mit beiden Händen
an sich. Schwarzer Grund.
Frühes Werk des Meisters im Anschluß an Donatellos Madonnen-
kompositionen. — Sammlung des Conte della Porta in Vicenza.
Brustbild etwas unter Lebensgr. Leimfarbe. Leinwand, h. 0,42,
br. 0,32. — Erworben aus englischem Kunsthandel. — Sammlung
James Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
224
Mamtta. Marinus. Marmion.
Maratta. Carlo Maratta (Maratti). Römische Schule.
— Maler und Radierer, geb. zu Camerano in der Mark
Ancona den 13. Mai 1625, f zu Rom den 15. Dezem-
ber 17 13. Schüler Andrea Sacchis zu Rom, durch das
Studium Raphaels, der Carracci und Guido Renis weiter
ausgebildet. Tätig zu Rom.
426A Bildnis eines jungen Mannes. Mit langenti^ dunkel-
braunem Haar. Etwas nach rechts gewendet und ebendahin
blickend. In schwarzer Kleidung mit reichem Spitzenkragen.
Rotbrauner Grund.
Bez. auf der Rückseite: AETATIS SUAE XXIV ET III MENS.
IN ROMA 1663. C. M. F. — Alte Kopie bei Herrn W. Gumprecht in
Berlin. — Sammlung Merlo, Köln 1868.
Brustbild. Leinwand, h. 0,63, br. 0,52. — Sammlung- Suermondt,
1874.
Marchesi. S. Cotignola.
Marinus« Marinus van Reymerswaele (Roymerswale)
auch Marinus van Zeeuw gen. Niederländische Schule. —
Aus Zeeland stammend, Schüler und Nachfolger des Quinten
Massys. Nach den Daten auf seinen Bildern tätig von
1521— 1558.
574B Der hl. Hieronymus in der Zelle. In Kardinals-
tracht, am Schreibtische sitzend, den roten Hut auf dem
Rücken, blickt der Heilige auf den vor ihm liegenden Toten-
kopf, über den er die Rechte hält, und stützt das kahle Haupt
mit langem, weißem Bart in die Linke. Auf dem Tische
rechts ein Kruzifix, davor ein Lesepult, darauf ein offenes
Buch mit einer Miniatur des jüngsten Gerichts. Grund
holzgetäfeltes Zimmer.
Fraher »Massys?« genannt. — Die Komposition ist angeregt durch
Dürers 1521 in Antwerpen entstandenen hl. Hieronymus.
Halbfig. Eichenholz, h. 0,94, br. 0,91. — Sammlung Suermondt,
1874.
Marmion« Simon Marmion. Französische Schule. —
Buch- und Tafelmaler, geboren zu Amiens, Geburts- und
Todesjahr unbekannt. Tätig nach der Mitte des 15. Jahr-
hunderts, 1454 in Lille nachweisbar, seit 1458 in Valenciennes.
Ausgebildet unter niederländischem Einfluß.
1645 A Simon Marmion
Marmion. 225
Die Flügel des Altars von St. Omer: Das Leben 1645-1645A
des Benediktiners St. Bertin.
Linker Flügel. Vorderseite. Fünf durch gemalte 1645
Architektur geschiedene Darstellungen: i. Der
kniende Donator Guillaume Filastre, Bischof von Toul, Abt •
von St. Bertin, mit einem Kaplan. Ein über ihm schwe-
bender Engel hält das Wappenschild. — 2. Die Geburt des
Heiligen. — 3. Seine Einkleidung im Kloster Luxeuil, in
der Vorhalle der Kirche mit der Reliefdarstellung des jüngsten
Gerichts im Tympanon über dem offenen Portal. In der
hellerleuchteten Kirche kniet der Heilige betend unter dem
Lettner. — 4. Aufnahme des Heiligen auf der Pilgerschaft
in der Diözese Th^rouane. — 5. Stiftung und Bau des neuen
Klosters. — Rückseite: In gemalten Nischen (grau in grau):
Marcus und Micheas; Johannes und Salomon; der Engel
Gabriel.
Eichenholz, 0,56, br. 1,47. — Erworben 1905 aus dem Besitz
I. kgl. H. der Fürstin zu Wied.
Rechter Flügel. Vorderseite. Fünf durch ge- 1645A-.
malte Architektur geschiedene Darstellungen: 6.
Im Vordergrund die Wundertat des Heiligen, der Wasser
und Wein in einem Fasse scheidet, in der Landschaft des
Hintergrundes der Sturz des Kavaliers auf der Jagd. — 7. Der
Eintritt des Bekehrten ins Kloster. — 8. Predigt vor einem
Kreuzgang, den Totentanzfresken zieren. — 9. Unterredung
mit dem Bischof und Versuchung durch eine Frauengestalt
mit Krallenfuß. — 10. Der Heilige auf dem Sterbebett. —
Rückseite: In gemalten Nischen (grau in grau): Maria,
die Verkündigung empfangend; David und Matthaeus; Isaias
und Lucas.
Die Tafeln bildeten ursprünglich mit den kleinen Aufsätzen
(Nr. 1302 und 1303 der Londoner National Gallery) die Flügel eines
Altarschreines in der Abtei zu Saint Omer, der mit Bildwerk in Silber
gefüllt war. Das gesamte Werk gelangte als Stiftung des Guillaume
Filastre, des Abts von St. Bertin in St. Omer und Bischofs von Toul,
1459 in die Klosterkirche und blieb bis 1792 dort vereinigt erhalten.
Das Datum der Vollendung überlieferte Dom Dewitte. Nach Dehaisne
(Simon Marmion) begann die Ausführung des Altars schon 1453. Dom
Dewitte berichtet femer aus alten KlosterUberlieferungen, daß diese
hervorragende Kunstschöpfung in Valencienncs entstand. Hans Steclin
Vcrz. d. Gemälde. I e
226 Marmion. Marziale.
aus Köln war dort ein weit berühmter Goldschmied, und 1458 hatte
sich Simon Marmion aus Amiens in Valenciennes niedergelassen, den
Lodovico Guicciardini als 'grandissimo maestro nel miniare' rühmt, und
den Jean Lemaire in I^a Couronne margxieritique *prince d'enluminure*
nennt. Auf Grund dieser Anhaltspunkte hat Dehaisne die Veimutung^
begründet, daß Simon Marmion der Maler der Altarfltigel sei, eine
Vermutung, die noch besser gestützt wurde durch die Beobachtung^,
daß der Stil der Altartafeln von St. Omer in Buchmalereien nach-
weisbar ist, in den Grandes Chroniques de Saint-Denys, die ebenfalls
im Auftrage des Guillaume Filastre für den Herzog Philipp den Guten
von Burgund entstanden (jetzt in der Kaiserlichen Bibliothek zu St. Peters-
burg). Wir wissen aus Rechnungen, daß Simon Marmion 1467 — 70
Buchmalereien für den Herzog ausführte. — Die Tafeln gelangten in
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Besitz König Wilhelms II.
von Holland, in dessen Versteigerung 1850 sie vorkommen. Die könig-
liche Familie zog sie aber zurück, und sie gelangten durch Erbgang
in den Besitz 1. kgl. H. der Fürstin zu Wied.
Eichenholz, h. 0,56, br. 1,47. — Erworben 1905 aus dem Besitz
1. kgl. H. der Fürstin zu Wied.
Marziale. Marco Marziale. Venetianische Schule. —
Geb. zu Venedig. Tätig daselbst nach urkundlicher Nach-
richt seit 1492 und nach dem Datum auf unserem Bilde
bis 1507. Vermutlich Schüler Vittore Carpaccios; anschei-
nend von Dürer beeinflußt. Tätig zu Venedig (1493 Mit-
glied der Scuola grande di S. Marco), einige Zeit zu
Cremona (seit etWa 1500 bis 1507).
Christus in Emaus. Unter einer Weinlaube sitzt
Christus in der Mitte hinter dem Tische, das Brot brechend,
zu beiden Seiten die Jünger; alle im Pilgeranzug. Zur Linken
neben Christus ein Knabe (anscheinend der Sohn des Stifters),
zur Rechten der Stifter. In der Landschaft links Christus mit
den beiden Jüngern auf dem Wege nach Emaus.
Bez. unten rechts auf einem Blättchen:
LM.ARCHVä'/^X
•M'X).
Marziale. Masaccio.
227
Eine ähnliche Darstellung des Meisters, bez. und dat. 1506, in der
Akademie zu Venedig.
Pappelholz, h. 1,19, br. 1,43. — Sammlung Solly, 1S21.
Christus in Emaus. Christus sitzt in der Mitte hinter S. 6
dem Tische, das Brot brechend. Zu den Seiten des Tisches
die beiden Jünger und zwei Begleiter. Hintergrund die mit
einem grünen Vorhange bedeckte Wand des Gemaches.
Pappelholz, h. 0,43, br. 0,55. — Erworben aus dem Londoner
Kunsthandel. — Sammlung James Simon. Vgl. Katalag dieser
Sammlung.
Masaccio. Tommaso di Ser Giovanni di Simone Guidi,
gen. Masaccio. Florentinische Schule. — Geb. in Castello
S. Giovanni im Arnotal den 21. Dezember 1401, f zu Rom
142^8 (wahrscheinlich gegen Ende des Jahres). Angeblich
Schüler Masolinos. Tätig vornehmlich zu Florenz (142 1,
1422, 1424 und 1427 urkundlich erwähnt), einige Zeit in
Pisa (1426) und Rom.
Anbetung der Könige. Vor der Hütte zur Linken 58A
sitzt Maria, das Kind auf dem Schoß haltend, dahinter
steht Joseph. Vor dem Kinde kniet der älteste König,
weiter rechts die beiden anderen Könige in Verehrung,
drei Begleiter und zwei porträtartige Figuren (Stifter?).
Zuäußerst rechts das Gefolge der Könige mit den Pferden.
Hintergrund bergige Landschaft.
S. die Bemerkung zu Nr. 58 B.
Tempera. Pappelholz, h. 0,21, br. 0,61. — Erworben 1880 aus
der Sammlung des Marchese Gino Capponi zu Florenz.
Tafel mit zwei Darstellungen neben einander. 58B
Links: Martyrium des hl. Petrus. Der Apostel wird,
den Kopf nach unten, von zwei Knechten an das Kreuz
genagelt. Zur Linken und zur Rechten weiter zurück Gruppen
von Kriegsknechten. — Rechts: Martyrium Johannis des
Täufers. Neben dem knienden Täufer steht zur Linken
der Henker, zum Schlag ausholend, weiter links der Richter.
Rechts packt ein Kriegsknecht den Täufer an den Haaren;
hinter beiden zwei Soldaten mit großen Schilden. — Im
Grunde beider Darstellungen Gebäude und felsige Land-
schaft.
'5*
228 Masaccio.
Gehört mit dem vorigen Bilde zu der Predella eines von Vasari
erwähnten Altarwerkes, das Masaccio 1426 im Auftrage des Giuliano
di Colino degli Scarsi, Notaro di S. Giusto, für die Kirche del
Carmine zu Pisa malte. S. auch Nr. 58 D. Das Hauptbild stellte Maria
mit dem Kinde zwischen den hhl. Petrus, Johannes d. T., Julianus
und Nikolaus dar. Die Bekrönung der Mitte bildete die Darstellung
des Gekreuzigten mit Maria, Johannes und Magdalena (Neapel, Museum),
die der Seiten Paulus (Pisa, Museum) und Andreas (Graf Lanckoronski,
Wien). Die Predella enthielt nach Vasari fünf Darstellungen in drei
Tafeln, in der Mitte die Anbetung der Könige, einerseits die Mart}Tien
des Petrus und des Johannes, andererseits die Martyrien des Julianus
und des Nikolaus. Die Pilaster des Rahmenwerkes schmückten Einzel-
figuren von Heiligen (vgl. Nr. 58D). Die Martyrien des Julianus und
des Johannes sowie das Hauptbild sind nicht nachweisbar. Das ganze
Altarwerkwar schon um 1750 aus der Kirche verschwunden.
Tempera. Pappelholz, h. 0,21, br. 0,61. — Erworben 1880 aus
der Sammlung des Marchese Gino Capponi zu Florenz.
58 C Die Wochenstube einer vornehmen Florentinerin.
In einem Gemache zur Rechten die Wöchnerin auf ihrem
Lager, umgeben von mehreren Dienerinnen, von denen
eine, vor dem Bette sitzend, das neugeborene Kind auf dem
Schoß hält. Zur Linken ein Arkadenhof im Stile der Früh-
renaissance, durch dessen Säulengang mehrere Frauen zum
Besuche der Wöchnerin herbeikommen. Im Seitengange links
schreiten zwei jugendliche Herolde heran, der vordere eine
Tuba blasend, an der das Banner mit dem florentinischen
Stadtwappen hängt, ihnen folgen zwei Jünglinge, Geschenke
tragend. — Auf der Rückseite ein nacktes Kind, mit einem
Hunde spielend.
Das Bild ist ein >Desco da parto«, deren mehrere im Inventare
der mediceischen Kunstschätze — darunter auch einer von Masaccio
— erwähnt werden, bemalte mnde Platten, auf denen den Wöchnerinnen
Geschenke überbracht und Speisen dargereicht wurden. Unsere Dar-
stellung zeigt den innigsten Bezug zum Zwecke der Tafel. Ein Jüng-
ling auf unserem Bilde trägt einen desco da parto.
Pappelholz, rund, Durchmesser (mit dem zugehörigen Rahmen)
0,56. — Krworben 1883 in Florenz.
58D Vier Heilige. Ein Heiliger. Stehend, nach rechts
gewendet, in weißer Ordenstracht. In der Rechten ein
rotgebundenes Buch haltend, mit der Linken das Gewand
zusammenraffend. — Ein hl. Bischof. Stehend, nach rechts
501 Quinten Massys
Masaccio. Massys. 220
gewendet und in einem Buche lesend. — Der hl. Hierony-
mus. Stehend, nach halbrechts gewendet und in einem
Buche lesend, das rechts auf einem Pulte liegt. — Ein
Heiliger, In weißer Ordenstracht, stehend, nach links ge-
wendet und auf den Beschauer blickend. In der Linken ein
Buch haltend. — Goldgrund.
Die 4 Tafeln gehören wie Nr. 58 A und 58 B zu dein von Masaccio
für die Kirche del Carmine in Pisa 1426 gemalten Altarwerk und
schmückten wahrscheinlich die Pilaster des Rahmenwerkes. — Charles
Butler, London.
Pappelholz, jede Tafel h. 0,38, br. 0,125. — Erworben 1905 aus
dem englischen Kunsthandel. — Eigentum des Kaiser Friedrich-
Museums- Vereins.
Massys. Cornelis Massys (auch Matsys oder Metsys).
Niederländische Schule. — Maler und Kupferstecher, geb.
um 151 2 zu Antwerpen, daselbst 1531 als Meister in die
Gilde aufgenommen und 1580 noch am Leben. Schüler
seines Vaters Quinten. Tätig zu Antwerpen.
Landschaft. Im Vordergrund eine Dorfstraße mit 675
einer Brücke, die zur Linken über einen Bach führt. Vorn
rechts auf der Straße ein einspänniger, gedeckter Karren,
aus dem hinten drei Frauen heimlich aussteigen, während
vorn eine vierte den Fuhrmann liebkost. Links weiter
zurück verschiedene Figuren. Vorn links am Wasser tränkt
ein Kutscher seine Pferde. In der Ferne blaue Berge.
Bez. rechts unten: .—*.—•
(ML
Eichenholz, h. 0,27, br. 0,38. — Sammlung Solly, 1821.
Massys. Quinten (Quentin) Massys. In den Urkunden
und in Bezeichnungen seiner Bilder auch Matsys und Metsys.
Niederländische Schule. — Geb. 1466 zu Löwen, f zwischen
dem 13. Juli und 16. September 1530 zu Antwerpen. Tätig
zu Löwen und vornehmlich zu Antwerpen (1491 als Meister
in die Gilde aufgenommen).
Thronende Maria mit dem Kinde. Maria, auf einem 561
reich verzierten Steinthrone sitzend, hält das Kind mit beiden
Händen und küßt es auf den Mund. Links vorn ein kleiner
Tisch, auf dem Früchte und Backwerk liegen. Hinter dem
230 Massys.
Thronbau ein Garten mit einem gotischen Brunnen zur
Rechten. Weiter zurück eine Stadt und Hügelland.
Eine Schulkopie mit Veränderangen (Kniestttck auf schwarzem
Grund) in der Kirche S. Jacques zu Antwerpen, eine veränderte Wieder-
holung im Escorial.
Eichenholz, oben geschweift, h. 1,35, br. 0,90. — Erworben 1823.
574C Die klagende hl. Magdalena (?) Weinend hebt die
jugendliche Frau, abwärts blickend, die gerungenen Hände
empor. Im Grunde grüne Landschaft ohne Horizont.
Aus der reifen Zeit des Meisters. — Offenbar Ausschnitt aus einer
großen Darstellung der Beweinung Christi. — Früher bei Rev. Heath
(Enfield), vgl. Waagen, gallerics ... in Great Britain S.314. — Sammlung
Warneck, Paris.
Brustbild, etwas unter Lebensgr. Eichenholz, h. 0,33, br. 0,24. —
Erworben 1896 durch Tausch.
Massys. Nachfolger des Quinten Massys. Niederlän-
dische Schule.
569A Anbetung der Könige. Rechts sitzt Maria, das Kind
nach links vor sich haltend. Vor ihr kniet der älteste K5nig,
daß Kind verehrend, weiter links der mittlere König, ein
Prachtgefäß haltend. Hinter dem alten steht der Mohren-
könig, in der Linken ein Gefäß, weiter zurück die Begleiter.
Im Grund eine romanische Ruine mit Marmorsäulen, links
landschaftliche Ferne.
Eichenholz, h. 1,24, br. 0,92. — Erworben 1846.
574 Bildnis eines jüngeren Mannes. Etwas nach rechts
gewendet. In schwarzem Barett, rotem Wamms und schwarzer
Schaube mit Pelzkragen. Die Hände übereinander gelegt,
in der Rechten einen Brief, die Linke im Handschuh. Grüner
Grund.
Bez. im Grunde links: Annum Agens 20. — Gemalt um 1525.
Brustbild in »/3 Lebensgr. Eichenholz, oben rund, h. 0,51, br. 0,37.
— Sammlung Solly, 1821.
574 D Die hl. Magdalena. Stehend, von vom gesehen, in
reicher Kleidung, mit weiten Ärmeln, eine grüne Schärpe
um die Hüften geschlungen, mit Pelzbesatz an dem dreieckigen
Brustausschnitt, auf dem Kopf eine Kappe, die mit Goldstickerei
und Schmuck geziert ist. Die Heilige hat mit der Rechten
Massys. Matteo. Mazzola. 231
den Deckel von dem reich verzierten Salbgefäß gehoben,
das sie in der Linken hält. Hintergrund felsige Landschaft.
Das Bild rührt von einem auch sonst nachweisbaren Nachfolger
des Quinten Massys her. Die Gestalt der Heiligen kommt wenig ver-
ändert vor in einer Beweinung Christi bei Frau Vimich in Bonn. —
Alte Kopie (die Heilige bis zu den Hüften) in der Sammlung König
Karls I. zu Bukarest.
Kniefig. etwas unter Lebensgr. Eichenholz, h. 0,80, br. 0,57.
— Erworben 1897 aus der Sammlung des Marchese Mansi in Lucca. —
Eigentum des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins.
Matteo. Matteo di Giovanni (di Bartolo), gen. Matteo
da Siena. Schule von Siena. — Geb. um 1435 (in Borgo
S. Sepolcro?), zuerst 1453 in Siena urkundlich erwähnt,
f daselbst im Juni 1495. Tätig zu Siena.
Matteo di Giovanni? Maria mit dem Kind und zwei 1127
Heilige. Maria hält das mit einer Korallenschnur spielende
Kind auf dem Schöße. Zur Linken der hl. Hieronymus,
zur Rechten der hl. Franziskus, hinter ihnen je ein ver-
ehrender Engel. Hintergrund dunkelblauer Himmel.
Das Bild ist für den Meister selbst zu gering und wohl nur eine
Arbeit seiner Werkstatt. Von Crowe und Cavalcaselle vermutungs-
weise dem Guidoccio Cozzarelli (tätig zu Siena um 1480 bis 1495
unter dem Einflüsse des Matteo da Siena) zugeschrieben.
Maria Halbfig. in */j Lebensgr. Tempera. Pappelholz, h. 0,58,
br. 0,42. — Sammlung Solly, 182 1.
Mazzola« Filippo Mazzola (Mazzuola) zeichnet sich
Philippus (Filipus) Mazola oder Mazolus Parmensis. Schule
von Parma. — Geb. zu Parma, f 1505. Tätig zu Parma und
einige Zeit in Venedig.
Maria mit Kind und zwei Heilige. Auf hohem 1109
Throne sitzt unter einem Baldachin, dessen Vorhang von
zwei Engeln gehalten wird, Maria mit dem segnenden Kind
auf dem Schöße. Links knien artbetend die hl. Katharina,
rechts die hl. Clara mit ihren Attributen. Auf dem Thron-
sockel Reliefmedaillons, auf der Stufe ein Stieglitz und
Kirschen.
Bez. unten auf der zweiten Stufe des Sockels:
232 Mazzola. Mazzolini.
PHIUPV
*AVAZOLA' PAR.
Die Zahl ist 1502 zu lesen.
Pappelholz, h. 2,40, br. 1,14. — Sammlung Solly, 182 1.
1455 Maria mit dem Kinde. Maria sitzt vor einer Brüstung
auf einer Steinbank, das nackte Kind auf dem Schöße, dem
sie mit der Rechten ein Buch vorhält. In tiefrotem Kleid
und grünem Mantel. Rechts hinter der Brüstung, auf der
ein Apfel liegt, ein dunkelgrüner Vorhang, links Ausblick
auf Landschaft mit einem Städtchen.
Bez.: Regina Celi Letare Alleluya. F. M. P. [Francesco Mazzola
Pinxit?] Die Umschrift ist vielleicht anders zu deuten; die Autorschaft
Mazzolas steht nicht fest.
Kniefig. in */» Lebensgr. Pappelholz, h. 0,64, br. 0,47. — Samm-
lung Solly, 1821.
Mazzolini. Lodovico Mazzolini. Schule von Ferrara. —
Geb. vermutlich um 1478 zu Ferrara, f daselbst gegen
Ende 1528. Schüler Lorenzo Costas, anscheinend unter dem
Mazzolini. 233
Einfluß Ercole de* Robertis ausgebildet. Tätig vornehmlich
zu Ferrara.
Christus im Tempel lehrend. Der zwölfjährige Chri- 266
stus, in weißem Gewände, nach links gewendet, spricht von
einer thronartigen Erhöhung herab zu den auf den Stufen vor
ihm sitzenden Pharisäern und Schriftgelehrten. Rechts hinten
kommen Maria und Joseph herzu. Im Hintergrund eine
von weißen Marmorsäulen getragene und mit Reliefs ge-
schmückte Estrade, von der mehrere Männer zuschauen.
Bez. links unten auf einer Stufe:
M nXXIIII ZEMARÄ'«
LVD0V1CV5
MAZOL I
FERRARIEWSIS
Von Vasari als Hauptwerk des Meisters erwähnt. Die Altartafel
wurde von Francesco Caprara für eine Kapelle in S. Francesco zu
Bologna gestiftet und hatte als oberen Abschluß eine Lünette mit Gott-
Vater und eine Predella mit der Geburt Christi (die Lünette und ein
Teil der Predella in der Pinakothek zu Bologna). — Das Bild wurde
um 1600 von Bartolommeo Cesi restauriert.
Pappelhola, h. 2,55, br. 1,79. — Sammlung Soll}*, 1821.
Die heilige Familie mit Elisabeth und dem 270
kleinen Johannes. Auf der Erde sitzend hält Maria das
Kind auf dem Schöße, dem rechts die hl. Anna Kirschen
reicht. Hinter dieser schaut die hl. Elisabeth dem Vorgange
zu, währen^ Joseph zur Linken Maria anredet. Neben der
Madonna am Boden sitzend der kleine Johannes mit dem
234
Mazzolini. Meer.
Lamm. Hintergrund Landschaft, links Architektur mit
einem Relief.
Pappelholz, h. 0,40, br. 0.42. — Sammlung Solly, 1821.
273 Christus im Tempel lehrend. In der Tempelhalle
spricht der zwölfjährige Christus, nach links gewendet, von
einer thronartigen Erhöhung herab zu den vor ihm sitzen-
den Pharisäern und Schriftgelehrten. Auf einer Galerie im
Hintergrund einige andere Figuren. Von links kommen
Maria und Joseph herzu. Vorn rechts ein nacktes Knäblein
mit einer Eule, das sich vor einem Affen fürchtet. Im Grunde
Säulenarchitektur mit dem Relief eines Reiterkampfes.
Eine Original-Wiederholung beim Earl of Northbrook in London,
eine andere in der kapitolinischen Pinakothek zu Rom.
Pappelholz, oben rund, h. 0,44, br. 0,30. — Einzelner Ankauf aus
der Sammlung Giustiniani vor 18 15.
275 Dreiteiliger Altar. Mittelbild: Thronende Maria
mit dem Kinde. Maria, auf einem mit Reliefs verzierten«
Marmorthrone sitzend, hält das auf ihrem Schöße sitzende
Kind. Oben in der Architektur des Thrones die Dar-
stellung eines Reiterkampfes. Rechts Ausblick in bergige
Landschaft. — Linker Flügel: Der hl. Antonius Ere-
mit a. Stehend, in der Rechten den Krückstock, an dem
die Glocke hängt, zu seinen Füßen das Schwein. Hinter-
grund Abendhimmel. — Rechter Flügel: Maria Magda-
lena. Stehend, in der Rechten das Salbgefäß. Hintergrund
Abendhimmel.
Bez. links am Fuße des Thrones: MD Villi. — Für die Gestalt der
Madonna ist Dürers Kupferstich, die Madonna mit der Meerkätee, benutzt.
Pappelholz, Mittelbild, h. 0,90, br. 0,60; Flügel je h. 0,90, br. 0,42.
— Sammlung Solly, 1821.
S. 14 Beiderseitig bemaltes Andachtstäfelchen. Der
hl. Hieronymus vor dem Kruzifix kniend, in Landschaft.
— Rückseite: Der Erzengel Michael, auf der Erdkugel
stehend, Schwert und Wage in den Händen.
Pappelholz, h. 0,07, br. 0,06. — Sammlung James Simon.
Vgl. Katalog dieser Sammlung.
Meer. Jan van der Meer oder Jan Vermeer van Delft.
Holländische Schule. — Getauft zu Delft den 31. Oktober 1632,
begraben daselbst den 15. Dezembec 1675. Schüler des Karel
Fabritius. Tätig zu Delft (daselbst 1653 in die Lukasgilde
aufgenommen).
Meer. 235
Die junge Dame mit dem Perlenhalsband. Ein 912B
junges Mädchen in grauem Atlaskleid und gelber hermelin-
besetzter Jacke, das rechts in Seitenansicht an einem Tische
steht, legt vor einem an der Wand hängenden Spiegel ein
Perlenhalsband um. Vorn zur Rechten ein Stuhl. Links
neben dem Spiegel, weiter zurück, ein hohes Fenster mit
gelbem Vorhang, durch welches das volle Tageslicht einfällt.
Grund die hellbeleuchtete Wand des Zimmers.
Bez. an der Tischplatte: l^/l
ccr
Aus der späteren Zeit des Meisters. — Auktion zu Amsterdam 1691 ;
Sammlungen Crevedon und W. Bürger (Thore), 1869.
Leinwand, h. 0,55, br. 0,45. — Sammlung Suermondt, 1874.
Herr und Dame beim Wein. Rechts sitzt an einem 912C
mit persischem Teppiche bedeckten Tisch eine Dame in
rotem Kleid und weißer Haube, aus einem Glase trinkend.
Neben ihr steht ein junger Mann mit schwarzem Hut und
über die Schultern geworfenem grauem Mantel, der einen
Krug, aus dem er der Dame eingeschenkt hat, auf den
Tisch stellt. Vorn auf einem Stuhl eine Gitarre, links
ein halbgeöffnetes Fenster mit bunter Glasmalerei. Hinter-
grund die graue Wand des Zimmers, an der ein gold-
gerahmtes Landschaftsbild hängt.
Versteigert in Delft 1736. Ehemals in der Sammlung van Ix)on.
Leinwand, h. 0,65, br. 0,77. — Erworben 1901 aus der Sammlung
des Lords Francis Pelham Clinton Hope in London.
Meer? Holländische Stube. An einer grauen Wand 912D
steht unter einem großen Stillebenbild ein Stuhl, über dem
eine graubraune Atlasjacke mit weißem Pelsbesatz hängt.
Davor zwei weiße Atlasschuhe. Links sieht man durch die
offene Tür der anstoßenden Holzwand in ein Nebenzimmer,
durch dessen Fenster die Sonne hereinscheint.
Mehrere andere holländische Meister wie Beijeren und Mctsu sind
als Maler dieser Studie genannt worden.
Leinwand, h. 0,435, ^*"' OiS^S« — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
S. auch BoiirBe und Laen.
Meer. Jan (Johannes) van der Meer oder Vermeer van
Haarlem d. Ä. Holländische Schule. — Landschaftsmaler,
i
236 Meer. Meert. Meister der hl. Sippe.
getauft zu Haarlem den 22. Oktober 1628, begraben daselbst
den 25. August 1691. Schüler Jakob de Wets. Tätig zu Haarlem.
810 A Flachlandschaft. Durch flache Felder führt ein breiter
Weg nach links zu einer in der Ferne sichtbaren kleinen
Stadt. Vorn rechts eine niedrige Höhe, auf der ein Mann
zu Pferd eine Kuh und zwei Schafe vor sich hertreibt.
Eichenholz, h. 0,37, br. 0,52. — Erworben 1867.
810 D Dünenlandschaft. An einem sandigen Wege, der
links neben hohen Dünen herläuft, liegen im Mittelgrund
ein paar Hütten vor dichtem Weidengebüsch. Darüber hin-
aus flache Ferne. Vorn auf dem Weg einige Fußgänger
und ein Reiter.
Bez. links unten: Y^V/AfiJtX^
Sammlung Weyer, Köln 1862.
Eichenholz, h. 0,36, br. 0,44. — Sammlung Suermondt, 1874.
Meert« Peeter Meert. Vlämische Schule. — Bildnismaler,
geb. zu Brüssel 16 19 (nach Cornelis de Bie), f daselbst
1669. Tätig zu Brüssel (1640 als Meister in die Gilde auf-
genommen).
844 Meert? Der Rheder und seine Gattin. Unfern des
Strandes sitzt der Mann mit hohem, breitkrämpigem Hut
und in schwarzem Gewände, mit der Rechten auf ein am
Strande liegendes Schiff deutend. Mit der Linken faßt er
die Hand seiner Gattin, die rechts neben ihm sitzt, in
schwarzseidenem Kleid und weißem Spitzenkragen. Links
Blick auf das Meer.
Das Bild ist eher holländischen als vlämischen Ursprungs.
Leinwand, h. 1,56, br. 2,14. — Königliche Schlösser.
Meister* Der Meister der hl. Sippe. So genannt nach
seinem Hauptbild im Wallraf-Richartz-Museum in Köln.
Niederrheinische Schule. — Tätig zu Köln i486 — 1520.
578ABC Flügelaltar.
578 A Mittelbild: In der Mitte Maria mit dem Kind, unter
einem mit Goldbrokat ausgeschlagenen Baldachine thronend.
Zur Linken die hl. Dorothea, die dem Kinde kniend ein
Körbchen mit Rosen reicht. Weiter links zu Seiten des
Thrones die hhl. Elisabeth, Petrus und Andreas, sämtlich
Meister der hl. Sippe. Meister der Himmelfahrt Maria. 237
stehend. Zur Rechten die hl. Martha kniend und den Drachen
neben sich mit Weihwasser besprengend, hinter ihr die
hl. Helena mit dem Kreuze, dann weiter rechts Jakobus d. Ä.
und Severin mit dem Modell der Severinskirche, sämtlich
stehend. Hintergrund Landschaft.
Linker Flügel: Die hhl. Georg, Gereon mit Fahnen in 578 B
den Händen, Mauritius (.?), und ein hl. Bischof mit dem
Schwert, sämtlich stehend. Hintergrund Landschaft.
Rechter Flügel: Drei heilige Bischöfe, zwei mit einem 578 C
Kirchenmodell, ein hl. Ritter mit der Kreuzesfahne, sämt-
lich stehend. Hintergrund Landschaft.
Wohl aus der späteren Zeit des Meisters und mit Hilfe von Schülern
ausgeführt.
Eichenholz, Mittelbild h. 1,03, br. 1,76; jeder Flügel h. 1,03,
br. 0,82. — Sammlung SoUy, 182 1.
Meisten Der Meister der Himmelfahrt Maria. So ge-
nannt nach zwei Altären im Museum zu Brüssel. Nieder-
ländische Schule. — Tätig um 1470 zu Löwen. Schüler
oder Nachfolger des Dirk Bouts, neuerdings mit dessen Sohn
Aelbert Bouts identifiziert.
Verkündigung Maria. Maria, zur Linken vor einem 530
Hausaltar stehend, wendet sich dem Engel Gabriel zu, der
ihr die himmlische Botschaft verkündet. Zimmer mit ge-
wölbter Holzdecke, im Grund ein gotisches Fenster, rechts
und links Ausblick in Seitenräume.
Eine Wiederholung" im Gegensinn und wohl von anderer Hand
(Bouts) in der Pinakothek zu München. — Eine andere Wiederholung
aus der Sammlung v. Kramm-Sierstorpff zu Driburg bei Eugen Schweitzer
in Berlin.
Eichenholz, oben geschweift, h. 0,93, br. 0,62. — Sammlung Solly,
1821.
Der hl. Augustinus und Johannes der Täufer mit 540
dem Stifter. Augustinus im bischöflichen Ornat, in der
Rechten das Herz haltend, hat sich von seinem Thron
erhoben, um den vor ihm knienden Karthäuser zu segnen.
Rechts hinter dem Stifter, ihn empfehlend, Johannes der
Täufer. Durch eine offene Arkade Ausblick in hügelige
Landschaft.
Eichenholz, h. 0,61, br. 0,44. — Sammlung Solly, 1821.
238 Meister der Verherrlichung Maria. Meister des Marienlebens.
Meister. Der Meister der Verl^ierrlichting Mafia. So
genannt nach seinem Hauptbild im Wallraf-Richartz-Museum
zu Köln. Niederrheinische Schule. — Tätig in Köln zwischen
1460 und 1490. Unter niederländischem Einfluß ausgebildet.
1235A Geburt Christi. Maria kniet in einer verfallenen Bau-
lichkeit und betet zu dem auf der Erde liegenden Kind.
Im Halbkreis um das Kind herum knien rechts Joseph mit
einer Kerze in der Hand und eine Schar von Engeln. Andere
Engel haben sich wie ein Vogelschwarm im Sparrenwerk des
Daches niedergelassen. In der Mitte an einer Mauer zwei
Hirten. Ausblick auf die Landschaft des Hintergrundes. An
Stelle des Himmels Goldgrund.
Das Gegenstück, die Anbetung der Könige, das mit unserer Tafel
zusammen in der Sammlung Clavö-Bouhaben (ehemals Zanoli) war,
befindet sich jetzt im Aachener Privatbesitz. — Aufgestellt in der
Abteilung der deutschen Bildwerke.
Eichenholz, h. 1,29, br. 0,91. — Erworben auf der Auktion Clav c-
Bouhaben zu Köln 1894.
Meister* Der Meister des Marienlebens. So genannt
nach einer Folge von Darstellungen in der Pinakothek zu
München. Früher »Meister der Lyversberger Passion«
genannt. Niederrheinische Schule. — Tätig um 1463 — 1480
zu Köln. Besonders unter dem Einflüsse des Dierick Bouts
ausgebildet.
1235 Maria mit dem Kind und drei weibliche
Heilige. Maria sitzt auf einem umfriedeten Rasenplatze,
das Kind auf dem Schoß, inmitten der hhl. Katharina,
Barbara und Magdalena, unter einer Laube. Vorn links
kniet der Stifter mit zwei Söhnen, rechts seine Gattin mit
vier Töchtern. An Stelle des Himmels Goldgrund.
Auf zwei Tafeln des Meisters in der Sammlung Dorma^^en (Köln),
jetzt im Wallraf-Richartz-Museum, scheinen dieselben Stifter, aber mit
zahlreicherer Familie dargestellt zu sein. — Aufgestellt in der Ab-
teilung der deutschen Bildwerke.
Eichenholz, h. 0,98, br. 0,87. — Sammlung Solly, 1821.
1235B Maria mit dem Kinde. Maria in blauem Gewand,
mit nach links geneigtem Kopf, über den ein schwarzes
Tuch gelegt ist, hält mit beiden Händen das nackte Kind.
Meister des Marienlebens. Meister des Todes Maria.
239
i
•
>
Goldgrund mit Ornament und der Umschrift: Sancta Maria
mater dey.
Halbfig. in 3/4 Lebensgr. Eichenholz, h. 0,485, br. 0,41. — Er-
worben 1906 aus dem florentiner Kunsthandel. — Eigentum des
Kaiser J^riedrich-Museums-Vereins. — Aufgestellt in der
Abteilung der deutschen Bildwerke.
Meisten Der Meister des Merode -Altares. S. Meister
von Fl^malle.
Meister. Der Meister des Todes Maria. So genannt
nach zwei Darstellungen des Todes Maria (im Museum zu
Köln und in der Pinakothek zu München). Niederländische
Schule. — Ausgebildet unter dem Einflüsse des Quinten
Massys und Patinir. Tätig um 1510 — 1530, vermutlich
in Antwerpen, vielleicht vorübergehend in Köln und in
Italien (Genua). Wahrscheinlich identisch mit Joos van
Cleve d. Ä. (Joos van der Beke, genannt Joos van Cleef
d. Ä. Geb. zu Cleve oder Antwerpen um 1485, f zu Ant-
werpen 1525. 1511 Mitglied der Lukasgilde zu Antwerpen).
Flügelaltar. Mittelbild: Anbetung der Könige. 578
Vor den Ruinen eines Renaissance-Palastes sitzt zur Linken
Maria, das Kind auf dem Schoß. Hinter ihr steht Joseph,
zur 'Rechten die drei Könige, von denen der älteste vor
dem Kinde kniet. In der bergigen Landschaft der Zug der
Könige. — Linker Flügel: Die. hl. Katharina. Mit
Schwert und Buch, vor ihr das Rad. Hintergrund Landschaft.
— Rückseite: Der hl. Christophorus. Der Heilige, das
Christkind durchs Wasser tragend. Grau in grau auf rot-
braunem Grunde. — Rechter Flügel: Die hl. Barbara.
In einem Buche lesend, hinter ihr der Turm. Links Aus-
blick in flache Flußlandschaft. — Rückseite: Der
hl. Sebastian. An einen Baum gebunden und von Pfeilen
durchbohrt. Grau in grau auf rotbraunem Grunde.
Aus der früheren Zeit des Meisters (um 151 5), nahe verwandt
dem Flügelaltare des Meisters im Museum zu Prag.
Eichenholz, Mittelbild h. 0,72, br. 0,52; jeder Flügel h. 0,69,
br. 0,22. — Erworben 1843 *"s der Sammlung Reimer zu Berlin.
Bildnis eines jungen Mannes. Bartlos, etwas nach 615
rechts gewendet und auf den Beschauer blickend. In
240 Meister des Todes Maria. Meister von Cappenberg.
schwarzem Barett, hellrotem Wams und schwarzer Schau be
mit Pelzkragen. In der Rechten den Handschuh haltend, die
behandschuhte Linke am Degengriffe. Dunkelgrüner Grund.
Aus der Spätzeit des Meisters. — Das Wappen auf dem Sieg^el-
ringe der Linken scheint das der vlämischen Familie van der Straeten
zu sein.
Brustbild. Eichenholz, h. 0,62, br. 0,47. — Erworben 1843 aus
der Sammlung Reimer zu' Berlin.
Meister. Kopie nach dem Meister des Todes Maria.
Niederländische Schule.
616 Maria mit dem Kinde. Maria sitzt, nach rechts ge-
wendet, auf einem reich verzierten Renaissancethron. Sie
hält auf ihrem Schöße das nackte Kind, das mit Kirschen
spielt. Rechts Ausblick in eine weite Landschaft
Von diesem Bilde gibt es viele Wiederholungen und alte Kopien,
denen wahrscheinlich eine Komposition Lionardos zug^runde liegt, in
verschiedenen Sammlungen (Pinakothek zu München, Galerie zu Olden-
burg, Kölner Museum, Galerie zu Vicenza, Sammlung Andre in Paris,
die beste vielleicht im Schlosse zu Meiningen).
Maria Kniefig. etwas unter Lebensgr. Eichenholz, h. 0,70,
br. 0,58. — Sammlung Solly, 1821.
Meister. Der Meister von Cappenberg. So genannt nach
dem Altarbilde mit der Kreuzigung in der Kirche zu Cappen-
berg (bei Lünen in Westfalen). Westfälische Schule. —
Tätig um 1500 — 1525. Nach einer neuerdings ausgesproche-
nen Vermutung identisch mit einem der Dünnwegge.
1193 Tafel mit zwei durch eine Säulenstellung ge-
trennten Darstellungen. Links: Verkündigung. Rechts
vom Maria am Betpulte kniend. Sie hört auf die Botschaft
des Engels, der, ein Szepter tragend, links etwas zurück steht.
— Rechts: Geburt Christi. In einer Ruine romanischer
Bauart knien Maria und Joseph, das Kind verehrend. Vorn
rechts die Stifterin (in kleinerem Maßstab), gleichfalls kniend.
In der Luft zwei schwebende Engel mit einem Schriftbande.
Links zwei Hirten durch ein Bogenfenster hereinschauend.
Im Hintergrunde Landschaft mit der Verkündigung an die
Hirten.
Eichenholz, h. 0,50, br. 0,72. — Sammlung Solly, 1821.
538 A Meister von Fl^malle
Meister von Flemalle. 24 1
Meister* Der Meister von Flemalle. So genannt nach
seinem Hauptwerke, den aus der Abtei Flemalle stammen-
den, jetzt im Staedelschen Institute zu Frankfurt a. M. be-
wahrten Altarflügeln. Nach einem Altar im Besitz der
Gräfin Merode zu Brüssel auch Meister des Merode- Altares
genannt. Niederländische Schule. — Tätig zwischen 1430
und 1460 in den südlichen Niederlanden, ausgebildet unter
dem Einflüsse Jan van Eycks und Rogiers van der Weyden.
Neuerdings mit Jacques Daret identifiziert.
Bildnis eines jungen Mannes. Das bartlose Gesicht 537
nach rechts gewendet. In dunkelgrünem Samtgewande
mit gotischem Granatapfel muster und schwarzem Kragen.
Auf dem Haupt eine braunrote Kopfbedeckung mit Sendel-
binde.
Der Dargestellte wurde frUher für Philipp den Guten gehalten.
Brustbild in Vi Lebensgr. Eichenholz, h. 0,37, br. 0,30, — Er-
worben 1836 als Geschenk des damaligen preuflischen Gesandten in
Paris Barons von Werther.
Bildnis eines Mannes. Bartlos, breites Gesicht mit 537 A
krausem, dunklem Haar. Nach links gewendet. In pelz-
gefüttertem, dunkelbraunrotem Rocke. Weißer Grund.
Vgl. Friedländer, Jahrb. der k. p. Ksts. XXIII, S. 17 ff. Der Dar-
gestellte ist vielleicht, wie sich aus der Übereinstimmung der Gesichts-
züge mit der Marmorbüste von der Hand Minos da Fiesole im Kaiser
Friedrich-Museum zu Berlin ergibt, der Florentiner Niccolo Strozzi,
der 1434 aus Florenz verbannt, nacheinander in London, Barcelona,
Avignon, Neapel und Rom Banken errichtete und 1469 in Rom starb.
Eichenholz, h. 0,285, br. 0,177. — Erworben 1901 aus dem englischen
Kunsthandel. -^ Eigentum des Kaiser Friedrich- Museums-
Vereins.
Christus am Kreuz. Christus hängt in der Mitte am 558A
Kreuze, dessen Stamm die kniende Maria klagend um-
schlingt. Eine der heiligen Frauen tritt von links an sie
heran und berührt ihren Rücken. Weiter links steht eine
andere klagende Frau. Auf der rechten Seite steht fast vom
Rücken gesehen, der hl. Johannes. Weiter vorn kniet die
Hände ringend Magdalena. An dem oberen dunkel bewölk-
ten Himmel klagende Engel. Vom Munde der Maria geht die
ja
Inschrift aus: Fili dignare me attrahere et crucis i pedem
manus tigere . Bernhard'.
Verz. d. Gemälde. l5
242
Meister von Fl^malle. Meister von Frankfurt.
Die Landschaft des Hintergrundes ist wie auch der Himmel Über
einen Goldgrund g^emalt, der an einigen Stellen hervortritt
Eichenholz, h. 0,77, br. 0,47. — Erworben 1892 auf der Auktion
A. Hulot in Paris.
PKmalle« Kopie nach dem Meister von Flemalle. Nieder-
ländische Schule.
537B Die Rache der Tomyris. Die jugendliche Massa-
getenkönigin, den Fuß auf den kopflosen Leichnam des
Cyrus setzend und mit der Rechten ihr Gewand empor-
raffend, hält in der Linken das Haupt beim Schopf, um es
in ein blutgefülltes Gefäß zu tauchen, das ihr eine Dienerin
rechts entgegenhält. Hinter ihr eine weibliche Gestalt mit
einem weißen Hündchen im Arme. Links steht der Henker,
sein Schwert in die Scheide zurückstoßend, dahinter ein
Mann in orientalischer Kleidung. Im Hintergrund eine mit
Glasmalereien geschmückte Fensterwand, vor der sich fünf
Säulen erheben, deren Kapitale Reliefszenen aus der bibli-
schen Geschichte tragen.
Der Darstellung nach wahrscheinlich zu einer Folge von Bildern
gehörig, die zum Schmuck eines Rathauses diente. Für den Meister von
Flemalle ist die Ausführung zu gering, der Stil läßt jedoch deutlich er-
kennen, daß ein Original dieses Meisters zugrunde liegt. Vgl. v. Tschudi,
Jahrb. der k. p. Ksts. XIX, S. 89 ff.
Leinwand, h. 1,76, br. 1,76. — Erworben 1893 als Geschenk des
Sir J. Charles Robinson.
Meister« Der Meister von Frankfurt So genannt nach
dem Orte seiner Tätigkeit. Niederrheinische Schule. —
Wahrscheinlich gebildet unter dem Einflüsse des Quinten
Massys. Tätig wohl hauptsächlich zu Frankfurt a. M. um
1500 — 1520.
575— 575B Flügelaltar.
575 Mittelbild: Die hl. Anna Selbdritt. Maria sitzt
zur Rechten auf einer Bank, in den Händen ein Buch hal-
tend. Links Anna, die dem zwischen ihr und Maria sitzen-
den Christkind eine Birne reicht. Über ihnen die Taube,
oben Gott -Vater in Wolken. Hintergrund bergige Landschaft.
Föhrenholz, oben geschweift, h. 0,87, br. 0,55. — Sammlung
Solly, 1821.
575A Innenseiten der Flügel. Rechter Flügel: Die hl.
Barbara. Stehend, ein offenes Buch und eine Feder haltend.
Meister von Frankfurt. Meister von Meßkirch.
243
Hinter ihr rechts der Turm. Hintergrund Landschaft. -»-
Linker FlügeL Die hl. Katharina. Stehend, mit Buch
und Schwert, neben ihr das Rad. Hintergrund Landschaft.
Föhrenholz, oben g:eschweift, h. 0,87, br. 0,23. — Erworben 1874.
Außenseiten der (auseinander gesägten) Flügel. 575B
Rechter Flügel: Maria. Stehend und in einem Buche
lesend, mit offenem Haar. Zu ihren Häupten ein Spruch-
band mit der Inschrift: . Ecce Ancilla . Dni . Fiat . M .
Secüdü Verbü Tuum . — Linker Flügel: Der Engel der
Verkündigung. Nach rechts gewendet, die Rechte segnend
erhoben, in der Linken das Szepter. Zu Häupten ein Spruch-
band mit der Inschrift: . Ave . Gra Plena. Dns Tecum.
Beide Figuren in weißen Gewändern. Grüner Grund.
Föhrenholz, oben geschweift, h. 0,87, br. 0,24. — Erworben 1874.
Meister« Der Meister von Meßkirch. So genannt nach
einem seiner Hauptwerke in der Kirche zu Meßkirch. Deutsche
Schule (Oberschwaben). — Tätig um 1525 — 1550. An-
scheinend Schüler Schäufeleins.
Drei Tafeln in einem Rahmen. Links: die hl. Katha- 619 A
rina mit Palmzweig, Rad und Schwert, in der Mitte: der
hl. Paulus mit Schwert und Buch, rechts: die hl. Agnes,
das Lamm auf den Armen. Unten die Namen der Heili-
gen, oben goldene Ornamente auf dunkelblauem Grunde.
Goldgrund.
Zu Nr. 619B gehörig. S. die Bemerkung daselbst.
Fichtenholz, Mittelbild h. 0,61, br. 0,18; Seitenbilder je h. 0,60,
br. 0,20. — Erworben 1850 aus der Sammlung Hirscher.
Zwei Tafeln in einem Rahmen. Links der hl. 619B
Crispin, rechts der hl. Crispinian, beide mit Schuster-
werkzeug und Palmen in den Händen. Unten die Namen
der Heiligen, oben goldene Ornamente auf dunkelblauem
Grunde. Goldgrund.
Zu Nr. 619 A gehörig und mit diesem ehemals in der Herrschaft
Zimmern. In der Sammlung F^tis zu Brüssel fünf weitere dazu ge-
hörige Tafeln mit Heiligendarstellungen.
Fichtenholz, jede Abteilung h. 0,64, br. 0,19. — Erworben 1850
aus der Sammlung Hirscher.
Christus am ölberge. Christus kniet, nach rechts 631
gewendet, betend vor dem Kelch, über dem ein Cherub in
i6*
244 M<^Jster von Meßkirch. Meister IVR. Meister TvA. Melozzo.
der Glorie erscheint. Vom die drei schlafenden Jünger.
In der Ferne links die Gef an gennehm ung Christi.
Ein Seitenstack, Christi Kreuztragung, im Germanischen Museum
zu Nürnberg. — Galt ehemals, wie alle Bilder des Meisters, als Arbeit
B. Behams, wurde dann irrtümlich dem Schau feiein iKUgeschrieben.
Fichtenholz, h. 0,63, br. 0,50. — Sammlung Solly, 1821.
Meister. Meister IVR. So genannt nach einem Bild
in der Pinakothek zu München, das diese Bezeichnung trägt.
Vermutungsweise Isack van Ruijsdael zugeschrieben, dessen
künstlerische Tätigkeit jedoch nicht bezeugt ist. Holländische
Schule. — Tätig um die Mitte des 17. Jahrhunderts, wohl
in Haarlem.
'901D Landschaft. Im Vordergrunde zwei Bauern auf einem
Wege, der links an Bäumen und Buschwerk vorüber zu
einigen Hütten führt.
Eichenholz, h. 0,23, br. 0,30. — Sammlung Suermondt, 1874.
Meisten Meister TvA. So genannt nach der Bezeich-
nung auf unserem Bilde. Das Monogramm ist sonst nicht
nachgewiesen. Holländische Schule. — Tätig um 1620
unter dem Einflüsse der vlämischen Landschafter.
901E Landschaft. Auf einer kleinen Anhöhe am Ufer eines
Flusses liegt ein Gehöft. Vom führt ein Weg, auf dem zwei
Figuren gehen, hinan. Am Himmel von links heraufzie-
hende Gewitterwolken.
Bez. links unten: Tv\
Eichenholz, h. 0,23, br. 0,34. — Erworben 1896, auf der Verstei-
gerung Krauspe in Berlin, als Geschenk des Herrn Geheimrat Bode.
Meldolla. S. Schiavone.
Melozzo. Melozzo daForli. Nach seiner Familie Melozzo
degli Ambrosi. Umbrisch-toskanische Schule. — Geb. zu
Forll 1438 (wahrscheinlich den 8. Juni), f daselbst den
8. November 1494. Schüler Piero della Francescas, auch
unter Einwirkung der Niederländischen Schule durch Justus
van Gent zu Urbino gebildet. Tätig zu Forll, Rom (um
1461 bis 1472, dann wieder von 1476 bis 1481), Loreto
(1478) und Urbino (um 1473 bis 1475/76).
Melozzo. 245
»
Die Dialektik. Auf hohem, reich verziertem Throne 54
sitzt die in Goldbrokat gekleidete Figur der Dialektik.
Rechts vor ihr kniet auf der untersten Thronstufe bloßen
Hauptes Herzog Federigo von Urbino und nimmt ein Buch
in Empfang, das ihm von der thronenden Frau dargereicht
wird. Rechts oben an der Wand ein schwarzer Adler mit
dem Wappen der Montefeltre von Urbino.
Oben im Friese des Wandgesimses die Inschrift: DVRANTIS
COMES SER. ~ Gehört mit dem folgenden (Nr. 54 A) zu einer
Reihe von sieben Gemälden, die die Pflege der Wissenschaften (tri-
vium und quadrivium) verherrlichten, und mit denen Federigo da
Montefeltre ein zu seiner berühmten Bibliothek gehöriges Gemach in
dem von ihm erbauten Palaste zu Urbino schmücken ließ. — Von
den vier noch erhaltenen Bildern dieser Folge befinden sich die
beiden anderen, welche die Musik und die Rethorik darstellen,
in der National Gallery zu London; die drei übrigen, die wohl
die Grammatik, die Geometrie und die Arithmetik zum Gegen-
stand hatten, sind verschollen. In dem Friese des sämtliche Bilder *
oben abschließenden Wandgesimses nennt eine fortlaufende Inschrift
den Herzog mit allen seinen Titeln und Würden, und zwar in der
Reihenfolge, welche die sieben Wissenschaften des Triviums und des
Quadriviums hergebrachterweise einnehmen. Demnach enthielt die
erste, jetzt verschollene Tafel, die der Grammatik, den Namen Feäericus
MonUfelirius\ es folgt die Rhetorik (in London) mit den Worten dux
urbini montis feretri ac; hierauf die Dialektik mit duraniis comes ser
{enisismus)\ die beiden nächsten Tafeln mit Geometrie und Arithmetik
(zum Quadrivium gehörig) enthielten vermutlich die Worte Siciliac
Capitaneus generalis s{anctaeque) /^(omanae); alsdann die Musik (in
I^ondon) mit eccUsie gonfalonerius und endlich die letzte in Berlin
befindliche Tafel mit der Astronomie (s. Nr. 54A), die mit der Jahres-
zahl die Reihe abschloß. Leider war auf dieser Tafel, die erst 18S0
in sehr beschädigtem Zustand aus dem Magazin in die Galerie ge-
bracht wurde, das obere Wandgesims mit der Inschrift nicht mehr er-
halten. — Falls Melozzo der Autor ist, was neuerdings in Frage gestellt
wird, so muß die Jahreszahl 1474 oder 1475 gelautet haben. Erst
im August 1474 war Federigo von Sixtus IV. zum Herzog ernannt
worden; im Herbst 1476 aber verließ der Fürst für längere Zeit Urbino,
während Melozzo um dieselbe Zeit wieder nach Korn zog, nachdem
er im Herbst 1473 nach Urbino gekommen war. — Neuerdings ist
Justus van Gent als Autor gen.innt worden.
Pappelholz, h. 1,50, br. 1,10. — Sammlung Solly, 1821.
Die Astronomie. Zur Rechten sitzt auf hohem Thron 54 A
eine ältere Frau in ernster nonnenartiger Tracht. Vor ihr
246 Melozzo. Melzi.
kniet links auf der untersten Thronstufe ein Mann in fürst-
lichem Mantel, die Hand nach einer astronomischen Sphäre
ausstreckend, die ihm die Frau darreicht.
Der dargestellte Fürst ist wahrscheinlich Graf Ottaviano Ubaldini,
der »brüderliche« Freund des Herzogs Federigo, der sich mit astro-
nomischen Studien beschäftigte. — Unten und oben ist je ein Stück
von 1 3 cm Breite, an der linken Seite eines von 1 1 cm Breite neuer-
dings angesetzt, da dem Bilde der obere Abschluß mit Wandgesims
und Inschrift fehlte, und die Tafel in der Breite beschnitten war (s.
die Bemerkung zum vorigen Bilde).
Pappel holz, h. 1,50, br. 1,10. — Sammlung Solly, 1821.
Melzi« Francesco Melzi. Mailändische Schule. — Geb.
zu Mailand 1491 oder 1492, daselbst 1566 noch am Leben.
Schüler und Freund Lionardo da Vincis, den er nach
Rom (15 13 — 151 5) und Frankreich begleitete. Tätig vor-
nehmlich in Mailand.
222 Pomona und Vertumnus. Unter einer Ulme, um die
sich eine Rebe schlingt, sitzt Pomona auf einer Felsbank,
in den Händen einen Korb mit Früchten haltend. Sie
hört auf Vertumnus, der in Gestalt einer alten Frau rechts
neben ihr stehend, sie mit dem Gleichnisse der die Ulme
umschlingenden Rebe zur Liebe zu bereden sucht. Hinter-
grund bergige Landschaft. (Ovids Metamorphosen XIV.
623f.)
Identisch mit einem Bilde der »Flora«, das sich in der ersten
Hälfte des 18. Jahrhunderts zu Paris bei dem Herzog von Saint-
Simon befand und nach dem Zeugnisse Mariettes (1694 bis 1774)
mit dem Namen des Meisters und dem Zusatz »mailändischer
Edelmann« in griechischer Schrift bezeichnet war. Mariette hat
offenbar das Bild selbst gesehen, das, bevor die Inschrift beachtet
worden war, immer für Lionardo gegolten hatte; er beschreibt es als
Vertumnus und Pomona und fügt hinzu, daß es im Besitz
eines Händlers sei, der, um es für ein Werk Lionardos auszugeben,
die Bezeichnung gelöscht habe. In der Tat taucht dann das Werk
in der zweiten Hälfte des 1 8. Jahrhunderts als Lionardo in der künigl.
Sammlung zu Sanssouci auf (Nr. 44 der Galerie, nach dem Verzeich-
nis M. Oestcrreichs von 1776); doch ist es, nach seiner Über-
führung in das königl. Museum, schon im Katalog von 1830 als Fran-
cesco Melzi verzeichnet. — Demselben Meister gehört ohne Zweifel
die sog. C'olombine in der Eremitage zu St. Petersburg an. — Die Gestalt
der Pomona ist nahe verwandt in der Haltung mit der Madonna in
Melzi. Memling. 24?
Lionardos Komposition der Anna Selbdritt, die in dem Karton der
Londoner Academy erhalten ist.
Pappclholz, h. 1,85, br. 1,34. — Königliche Schlösser.
Memling. Hans Memling, Memlinc oder Memlinck.
Niederländische Schule. — Geb. um 1430 in Mömlingen (?)
bei Mainz, zuerst 1466 urkundlich nachweisbar in Brügge,
f zu Brügge den 11. August 1494. Schüler Rogers van der
Weyden (wahrscheinlich zu Brüssel). Tätig zu Brügge und
vermutlich einige Zeit am Niederrhein.
Maria mit dem Kinde. Maria hält das nackte Kind, 528B
das vor ihr auf einer Brüstung sitzt und nach einem Apfel
greift, den sie ihm darreicht. Hintergrund baumreiche Land-
schaft.
Die Tafel gehört anscheinend zu einem Diptychon; zwei den
Maßen nach dazugehörige Bilder, der hl. Benedict und ein Stifter-
bildnis in den Offizien zu Florenz (Nr. 769 u. 778, datiert 1487).
Ähnliche Kompositionen zeigen das Madonnenbild im Johannes- ^
Hospital zu Brügge, das die eine Tafel des von Martin von Newen-
hoven 1487 gestifteten Dipt}'chons bildet, eine Tafel in der National
Gallery zu London und eine andere beim Fürsten Liechtenstein zu
Wien.
Maria Halbfig. in */3 Lebensgr. Eichenholz, h. 0,43, br. 0,31. —
Erworben 1862.
Thronende Maria mit dem Kinde. Maria sitzt auf 529
einer Holzbank, das sitzende Kind, das in der Linken ein
blaues Blümchen hält, auf dem Schoß. Auf dem Boden
vorn zur Rechten ein altflorentiner Majolikakrug mit Lilien.
Durch die Säulenstellung des Gemaches Ausblick in eine
flache wasserreiche Landschaft.
Sammlung des Generals Kühle von Lilienstem.
Eichenholz, h. 0,81, br. 0,55. — Erworben 1836 als Geschenk
Friedrich Wilhelms IV^.
Bildnis eines alten Mannes. Bartlos, halb seitlich 529C
nach rechts gewendet, mit hoher schwarzer Kappe, in
schwarzem, pelzbesetztem Gewände. Die mit einem Ringe
geschmückte Rechte ist zur Hälfte am unteren Rande
sichtbar. Hintergrund Steinbrüstung mit einer links teil-
weise sichtbaren Säule und Landschaft.
Offenbar aus der früheren Zeit des Meisters und Gegenstück
zu dem Bildnis einer alten Frau, das in der Sammlung Meazza zu
Mailand war (jetzt in der Sammlung L. Nardus zu Paris) und das leih-
2a8 Memling. Metsu.
weise in unserer Galerie ausgestellt ist. — Ehemals auf einem
Landsitze bei Danzig.
Brustbild etwas unter Lebensg^. Eichenholz, h. 0,34, br. 0,29. —
Erworben 1896 in Berlin. — Eigentum des Kaiser Friedrich-
Museums-Vereins.
529D Thronende Maria mit dem Kind und einem
Engel. Maria sitzt, etwas nach links gewendet, in einenci
Gemach unter einem Baldachin, über dessen Rückwand ein
Teppich herabhängt, und hält mit beiden Händen das nackte
Kind auf dem Schöße, das nach einer Nelke greift, die ihm
ein links zur Seite des Thrones stehender weißgekleideter
Engel reicht. Rechts auf einer Bank ein Krug mit Lilien,
links ein Fenster mit Ausblick auf Landschaft.
Ehemals im Privatbesitz zu Mailand.
Eichenholz, h. 0,66, br. 0,465. — Erworben 1904 als Geschenk des
Herrn A. Thiem, San Remo, an S. M. den Kaiser ftir das Kaiser Friedrich-
Museum. — Sammlung A. Thiem.
Memling. Schule des Hans Memling. Niederländische
Schule.
600 Das jüngste Gericht. Christus als Weltenrichter auf
dem Regenbogen thronend, zwischen Maria und Johannes
und zwei Engeln mit den Marterwerkzeugen. Unter ihm
zwei Posaunen blasende Engel. Auf der Erde im Vorder-
grunde links die fünf klugen Jungfrauen mit ihren brennen-
den Lampen, rechts die törichten Jungfrauen mit den
erloschenen Lampen. Weiter zurück zerklüftete Felsen, in
deren Feuerschlünde Teufel die Verdammten hinabstürzen,
während zur Linkel ein Engel die auferstandenen Gerechten
aufwärts leitet. Goldgrund.
Die Tafel, die aus zwei Stücken zusammengesetzt ist und im
Gegenstande zwiespältig erscheint, ist offenbar von zwei Malern aus-
geführt. Der obere Teil zeigt durchaus den Stil Rogers van der Weyden,
während der untere, weit schwächere Teil von einem Nachfolger
Memlings herrührt.
Eichenholz, h. 0,65, br. 0,35. — Sammlung Solly, 1821.
Menuni« S. Lippe .
Messina. S. Antonello.
MetsiL Gabriel Metsu, seltener Metsue. Holländische
Schule. — Bildnis- und Genremaler, geb. zu Leiden 1629
Metsu.
249
oder 1630, begraben zu Amsterdam den 24. Oktober 1667.
Sohn des Malers Jacob Mets^n, angeblich Schüler Gerard
Dous zu Leiden. Von Frans Hals angeregt, dann besonders
durch Rembrandts Einwirkung weiter ausgebildet. Tätig
zu Leiden (schon 1648 in der Gilde) und zu Amsterdam
(seit ungefä'hr 1650).
Die Familie des Kaufmanns Geelvink. In einem 792
reich ausgestatteten Gemache sitzt zur Linken Geelvink an
einem Tische. Rechts seine Gattin, einem kleinen vor ihr
auf dem Tische sitzenden Mädchen eine Kinderklapper
reichend. Hinter ihrem Stuhle die Wärterin, das jüngste
Kind auf dem Arme, vor ihr am Boden ein älteres Kind,
das mit einem Hunde spielt. Links durch eine offene Tür
ist ein Knabe eingetreten, auf der Linken einen Papagei
hochhaltend. Vor ihm ein Windhund mit einer Katze
spielend.
Bez. links unten am Türpfosten:
c^'HÄtSÜ
— Ein Angehöriger der Berner Patrizierfamilie Tschiffeli, der in hol-
ländischen Diensten stand und die älteste Tochter der im Bilde dar-
gestellten Familie Geelvink heiratete, brachte das Bild nach Bern, wo
es sich in der Familie forterbte.
Leinwand, h. 0,72, br. 0,79. — Erworben 1832 in Bern von einem
Nachkommen der Familie Tschiffeli.
Die Köchin. Rechts vor einem Tische steht eine 792 A
junge Magd, den Bratenwender in den Händen. Vorn rechts
einer Katze bei einer Schüssel mit Fischen. An der Wand
im Grunde verschiedenes Küchengerät.
Bez. links oben:
'■ c^HjUsu
sm
Leinwand, h. 0,54, br. 0,42. — Erworben 1861.
Die Kr£tnke. Auf einem Stuhl, über dessen Armlehne 792 C
ein rotes Tuch herabfällt, sitzt, in ein weißes Kissen zurück-
gelehnt, eine kranke Frau in blauem Rock, dunkler pelz-
gefütterter Jacke, weißem Kragen und Kopftuch. Sie dreht
250
Metsu. Michele. Miereveit.
den Kopf müde nach links, von wo eine Frau herantritt,
die in der Rechten einen Korb trägt, und mit der Linken
weinend ein Tuch an die Augen führt. Dunkler Grund.
Galerie Leuchtenberg, St. Petersburg.
Kl. Knieüg. Eichenholz h. 0,295, hr. 0,26. — Erworben 1906.
Michele. Michele (Michelino) da Besozzo,* eigentlich
Michele Molinari. Zeichnet sich Micha de besotio. Mai-
ländische Schule. — Maler und Glasmaler, Lebensdaten un-
unbekannt, geb. zu Besozzo. Tätig hauptsächlich in Mailand
zu Beginn des 15. Jahrhunderts (bezeichnetes Bild im Dom
zu Mailand von 14 17) am Hofe Gian Galeazzo Viscontis.
1648 Krönung Maria. Unter einem weißen Baldachin sitzt
Christus in rotem Gewand, die Weltkugel im linken Arm,
und setzt Maria, die mit betend zusammeogelegten Händen
links vor ihm auf einem Kissen kniet, die Krone aufs Haupt.
Links hinter Maria zwei Engel, von denen einer, in der
Linken ein Zepter tragend, Marias Mantelsaum hält. Rechts
zwei andere Engel, von denen einer den Vorhang des
Baldachins zurückschlägt. Von links oben strahlt eine Glorie
herab. Auf dem Erdboden verstreut vielerlei Blumen. Gold-
grund.
Steineichenholz, rund, Durchmesser 0,205. — Erworben 1906 aus
dem englischen Kunsthandel.
Miereveit. Michiel Jansz. Miereveit (später van Miereveld).
Zeichnet sich zumeist Miereveit. Holländische Schule. —
Geb. zu Delft den i. Mai 1567, f daselbst den 27. Juni 1641.
Schüler des Willen! Willemsz. und Augustijn zu Delft, dann
des A. van Montfoort zu Utrecht (bis 1583). Tätig zu Delft,
zeitweilig am Hof im Haag (1625 in die Gilde eingetreten)
als Hofmaler der oranischen Fürsten.
748A Bildnis des Jan Uytenbogaert, eines hollän-
dischen Theologen von der Sekte der Remons tränten
(1557 — 1644). Nach rechts gewendet und auf den Beschauer
blickend. In schwarzem Käppchen, schwarzem Unter- und
Oberkleide mit Pelzbesatz und weißem Kragen. Grauer
Grund.
Bez. oben links: A® 1632. AETA, 75. — Gestochen von W. Del ff
mit dem Namen des Malers. — Sammlung Blockhuizen (Rotterdam),
Paris 1870.
Brustbild. Eichenholz, h.0,63, br.0,55. — Sammlung Suermondt, 1874.
Miereveit. Mieris. Mignard. 25 1
Bildnis eines jüngeren Mannes. Fast ganz von 748B
vorn gesehen, etwas nach links gewendet. Mit Spitzbart, in
schwarzer Tracht und hohem Mühlsteinkragen. Grauer
Grund.
Bez. reclits oben:
Sammlung Merlo, Köln 1868.
Kl. Brustbild. Eichenholz, oval, h. 0,11, br. 0,09. — Sammlung
Suermondt, 1 874.
Mieris« Frans van Mieris d. Ä. Holländische Schule. —
Geb. zu Leiden den 16. April 1635, f daselbst den 12. März
1681. Schüler des Glasmalers Abraham Toorenvliet und
GerarJ Dous. Tätig zu Leiden (1658 in die Gilde einge-
treten).
Bildnis eines jungen Mannes (Selbstbildnis?). 834
Mit langem, lockigem Haar, nach rechts gewendet und den
Beschauer anblickend. In roter Mütze mit Pfauenfeder und
anliegendem Spitzenkragen. Dunkler Grund.
Rechts die Spuren der Künstlerbezeicbnung.
Kl. Brustbild. Eichenholz, oval, h. 0,11, br. 0,085. — Erworben
1834 aus dem Besitz eines Grafen Rechberg in München.
Junge Dame vor dem Spiegel. Eine Dame steht vor 838
einem links an der Wand hängenden Spiegel und probiert
die Wirkung eines Schmuckstückes. Links hinter ihr steht
die Zofe, eine Mohrin, das Schmuckkästchen in der Hand.
Rechts im Nebengemache weiter zurück sitzt ein junger
Mann lesend an einem Tische.
Von dieser Komposition sind mehrere Wiederholungen bekannt.
Eichenholz, h. 0,30, br. 0,23. — Erworben 1843 aus der Sammlung
Reimer zu Berlin.
Mignard« Pierre Mignard, gen. le Romain. Französische
Schule. — Maler und Radierer, getauft zu Troyes den
17. November 161 2, f ^^ Paris den 30. Mai 1695. Schüler
eines sonst unbekannten Malers Boucher zu Bourges, des
Bildhauers Frangois Gentil zu Troyes und des Simon Vouet
zu Paris; in Rom durch das Studium Annibale Carraccis
weiter ausgebildet. Tätig zu Rom und Paris (seit 1657).
252 Mignard. Mignon. Millet.
465 Bildnis der Maria M an cini^ Nichte des Kardinals
Mazarin (1639 — 1715; 1661 mit dem Fürsten Colonna ver-
mählt). Mit schwarzem, lockigem Haar, etwas nach links
gewendet und auf den Beschauer blickend. Die Brust zur
Hälfte entblößt, mit Perlenhalsband und Perlenohrringen.
Das blaue Gewand liegt lose über einem spitzenbesetzten
Hemd. Mit der Rechten hält sie eine Perle an einem roten
Bändchen. Graubrauner Grund.
Leinwand, h. 0,75, br. 0,62. — Königliche Schlösser.
Mignon« Abraham Mignon. Holländische Schule. —
Stillebenmaler, getauft den 21. Juni 1640 zu Frankfurt a. M.,
t daselbst 1679. Schüler des Jacob Marrellus und J. D. de
Heem. Tätig in Holland (vornehmlich in Utrecht seit 1660),
in Frankfurt (1665; 1676 zum letzten Male daselbst erwähnt)
und einige Zeit in Wetzlar.
1642 Tote Vögel. Vom Bogen einer grauen Steinnische
hängt an einem Faden ein totes Rebhuhn herab. Darunter
hängen und liegen sechs kleinere Vögel. Vom rechts ein-
zelne Federn und Schrotkörner.
c/i JhiQ
Bez. rechts unten; ^.^ ^^^ ^ / m m . ^yi nyx
Eichenholz, h. 0,54, br. 0.41. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
Millet. Fran^ois Millet (Mill6, vlämisch Frans Mille),
gen. Francisque. Französische Schule. — Landschaftsmaler,
getauft zu Antwerpen den 27. April 1642, begraben zu Paris
den 3. Juni 1679. Schüler Laurens Franckens in Ant-
werpen und mit diesem schon vor seinem 18. Jahre nach
Paris übergesiedelt. In Paris durch das Studium Nicolas
Poussins und Gaspard Dughets weiter ausgebildet und dort,
nach verschiedenen Reisen, bis zu seinem Tode tätig.
478B Italienische Landschaft. Reich gegliederte Berg-
landschaft mit Baumgruppen an einem Wasser zur Linken,
darüber ferne Bergzüge. Im Mittelgrund ein Hügel mit
einem Kastell und einem antiken Grabmal zur Rechten. Im
Vordergrund eine Schafherde mit dem Hirten.
Leinwand, h. 0,82, br. 1,03. — Erw'orben 1882 in London.
Mittelrheinischer Meister. Modenesischer Meister. ^cj
Mittelrheinischer Meister um 1440.
Maria mit dem Kinde. Maria unter einem Baldachine 1205
thronend, hält dem auf ihrem Schöße sitzenden Kinde mit
der Linken eine Lilie hin. Links vorn kniet der geistliche
Donator (in kleinerem Maßstab). — Rückseite (abgetrennt):
Anbetung der Könige. Maria, rechts vor einer romani-
schen Ruine sitzend, hält auf dem Schöße das Kind, dem
der zur Linken kniende König einen Kelch darreicht. Dahinter
die beiden anderen Könige und das Gefolge. Rechts hinter
Maria steht Joseph. An Stelle des Himmels Goldgrund.
Bildete mit Nr. 1206 zusammen die Flügel eines Altares, dessen
mittlerer Teil verschollen ist. Von Thode, Jahrb. der k. p. Ksts. XXI,
S. 59 ff. einem um 1440 am Mittelrheine tätigen Meister zugeschrieben,
von dem sich mehrere Tafelbilder in Darmstadt befinden.
Weißtannenholz, h. 2,02, br. 1,08. — Sammlung Solly, 182 1. —
Aufgestellt in der Abteilung der deutschen Bildwerke.
Die Dreieinigkeit. Gottvater unter einem Baldachine 1206
thronend, hält auf dem Schöße den Gekreuzigten, über dessen
Haupte die Taube schwebt. — Rückseite (abgetrennt):
Vorgang aus der Geschichte des hl. Kreuzes. In
einem gotischen Kirchenportale steht zur Linken ein Bischof,
das Kreuz vor sich haltend, begleitet von vier Geistlichen.
Vor ihm knien Kaiser Konstantin und seine Mutter Helena;
dahinter das Gefolge. An Stelle des Himmels Goldgrund.
Gegenstück zu Nr. 1205.
Weifitannenholz, h. 2,02, br. 1,08. — Sammlung Solly, 1821. —
Aufgestellt in der Abteilung der deutschen Bildwerke.
Modena. S. Bamaba da Modena.
Modenesischer Meister um 1520.
Darstellung Christi im Tempel. Auf dem mit 114
Reliefs gezierten runden Altare steht das von Maria ge-
haltene Kind, neben Maria rechts Joseph und eine junge
Magd, einen Korb tragend. Auf der anderen Seite des
Altars der verehrende Simeon, neben ihm ein junger Mann
mit einer Schale und Hanna. Hintergrund die Architektur
des Tempels.
Ehemals dem Lorenzo Costa zugeschrieben, gehört das Bild wohl
einem von Costa und Ercole Grandi beeinflußten Meister von Modena
oder Carpi an (Bemardino Loschi?) — Das am Altar ' angebrachte
2 54 Moeijaeit. Molenacr.
Wappen ist das der Patrizierfamilie Pio aus Modena, und zwar des
älteren Zweiges, der 1450 dem Hause Savoyen aggregiert wurde.
Wahrscheinlich für Alberto Pio di Savoya (1475 — '530 ^^ Carpi
gemalt.
Pappelholz, h. 1,40, br. 0,94. — Sammlung Solly, 1821.
Moeijaert. Nicolaes Comelisz. Moeijaert. Holländische
Schule. — Maler und Radierer, geb. kurz vor 1600 wahr-
scheinlich zu Amsterdam, f daselbst nach 1659 (1669?).
Tätig zu Amsterdam, wo er 1630 in die Gilde aufgenommen
wurde, vorher in Italien. In Rom unter dem Einfluß Els-
heimeis, später unter dem Rembrandts ausgebildet.
6W Bacchanal. Zur Linken wird Silen auf einem Ziegen-
bocke von Satyrn, männlichen und weiblichen, im Triumphe
einhergeführt; ein alter Satyr preßt ihm den Saft einer
Traube in den geöffneten Mund. Im Mittelgrunde Bauern
bei der Weinlese; die einen rechts vor den Ruinen eines
antiken Bogens mit Abladen und Keltern der Trauben
beschäftigt, andere von den am Buschwerk auf den Ruinen
rankenden Reben die Trauben abnehmend. Rechts im
Grunde Satyrn, welche die üppig von Reben umschlungenen
Bäume ausgelassen im Reigen umtanzen oder zu erklettern
suchen.
Bez. unten in der Mitte:
U^/ioOYOCT*/- L
Eichenholz, h. 0,43, br. 0,80. — Sammlung, Solly, 182 1.
1451 Ruth und Boas. Links steht vor einer Baumgruppe in Be-
gleitung eines jungen Mannes Boas, dem Ruth zu Füßen fällt.
Ein junger Schnitter versucht, sie aufzuheben. Hinter Boas
zwei andere Schnitter. Rechts im Mittelgrund ein Kornfeld
mit Schnittern, jenseits desselben Baumgruppen, eine Ruine
und ferne Berge.
Eichenholz, h. 0,72, br. 0,87. — Alter Besitz.
Molenaen Comelis Molenaer. De Scheele Neel gen.
Niederländische Schule. — Landschaftsmaler, geb. angeblich
Molenaer. 255
1540 zu Antwerpen, 1564 daselbst als Meister in die Gilde
aufgenommen und dort gestorben. Schüler seines Vaters,
tätig zu Antwerpen und Amsterdam.
Waldige Landschaft. Auf hügeligem Gelände steht 706
im Vordergrund in der Mitte eine Gruppe hoher Eichen, zur
Linken weiter zurück ein Dorf. Im Grunde niedrige Höhen.
Als Staffage die Parabel des barmherzigen Samariters: im
Mittelgrund an einem Bache der Samariter, um den Ver-
wundeten bemüht. Auf der Straße weiterziehend der Levit
und der Priester, vom rechts die um die Kleider des Beraubten
in Streit geratenen Räuber. Im Dorfe wird der Verwundete
in das Wirtshaus aufgenommen.
Bez. rechts unten:
CJVL.
Eichenholz, h. 0,99, br. 1,50. — Sammlung Solly, 1821.
Molenaer. Jan Miense Molenaer. Holländische Schule.
— Geb. zu Haarlem um 1610, begraben deselbst den 19. Sep-
tember 1668. Unter dem Einflüsse des Frans Hals gebildet;
später von Rembrandt angeregt. Tätig zu Haarlem, wo er
sich 1633 mit der Malerin Judith Leyster vermählte, zu
Amsterdam (1636 bis 1648) und zu Heemstede.
Die Werkstatt des Malers. Vom tanzt ein Zwerg 873
mit einem Hunde nach der Musik eines weiter hinten
sitzenden Leiermanns, zur Linken der Maler mit seiner
Palette. Vorn rechts auf einer Staffelei ein Bild, das den
Vorgang darstellt. Weiter zurück efne junge Frau und ein
jüngerer Maler mit der Palette in der Linken.
Bez. oben an der Landkarte (jetzt undeutlich geworden): JMROLE-
NAER (das J M und R verbunden) pinxit 1631. — Das Bild gehört
zu den früheren Werken des Meisters, die den Einfluß des Frans Hals
zeigen.
Leinwand, h. 0,91, br. 1,27. — Erworben 1837.
Der Bänkelsänger. Zur Linken hat sich auf der 946
Brüstung einer steinernen Brücke ein Bänkelsänger mit
seinem Weibe postiert, der den um ihn versammelten Bauern
und Kindern eine Schnurre vorträgt, während die Frau Ab-
256 Molenaer. Mommers. Momper.
drücke des Liedes ausbietet. Rechts auf einer Dorfstrafle
Bauern bei der Arbeit.
Bez. in der Mitte an der Brückenrampe :
jVtokNcitv
Aus der mittleren Zeit des Meisters.
Eichenholz, h. 0,46, br. 0,69. — Königliche Schlösser.
949 Die Dorfs chänke. In der Tenne eines Bauernhauses
ist eine Gesellschaft in ausgelassener Heiterkeit beim Hoch-
zeitsschmause versammelt. Links vorn ein junges tanzendes
Paar; rechts oben zwei Spielleute.
Bez. rechts an einer Bank: ^ • A4 oPcHOtC f^ .^^^Q
Eine veränderte Wiederholung in größerem Format befand sich in
der Sammlung J. A. Berg auf Heleneborg bei Stockholm.
Eichenholz, h. 0,45, br. 0,68. — Königliche Schlösser.
Mommers. Hendrick Mommers. Holländische Schule. —
Geb. angeblich 1623 zu Haarlem, begraben den 21. Dez. 1693
zu Amsterdam. 1647 ^^ Haarlem als Meister in die
Gilde aufgenommen. Tätig zu Haarlem (nach einem Aufent-
halt in Rom) und Amsterdam (seit ungefähr 1665).
845 Landschaft mit Hirten. Eine Magd mit Eimern
kommt von einer Anhöhe den Weg herab, an dem zur
Rechten zwei Hirtenknaben neben einigen Schafen und
einer Kuh rasten. Links Blick auf ferne Hügellandschaft.
Bez. unten in der Mitte:
MoiT»mß *-*J
Eichenholz, h. 0,51, br. 0,71. — Erworben 1843 aus der Samra*
lung Reimer zu Berlin.
Momper« Frans de Momper. Vlämische Schule. — Land-
schaftsmaler, geb. den 17. Oktober 1603 zu Antwerpen, f da-
selbst 1660 oder 1661. Vermutlich Sohn und Schüler Jodocus
de Mompers, später unter dem Einflüsse der holländischen
Landschaftsmaler, wie van Goijen fortgebildet. Tätig zu
Antwerpen (1629/30 in die Gilde aufgenommen), Amsterdam,
Haarlem und im Haag.
Momper. Montagna.
257
Blick auf Amsterdam. An einem stillen Wasser, über 772
das links eine Brücke führt, liegen rechts am jenseitigen
Ufer einige Häuser. Weiter hinten die Stadt Amsterdam.
Bez. rechts unten:
2
^ ttiA>nvp^r
Erworben 1 843 aus
o
Eichenholz, h. 0,60, br. 0,85. -
der Sammlung Reimer zu Berlin.
? ^ Montagna. Bartolommeo Montagna. Schule von
^^ Vicenza. — Geb. vermutlich zu Orzinuovi (der Heimat
^^ seines Vaters Antonio) im Gebiete von Brescia um
•^j 1440 — 1445, 3.1s Bürger von Vicenza urkundlich zu-
herst 1480 erwähnt, f daselbst den 11. Oktober 1523.
Unter dem Einflüsse Mantegnas und Carpaccios
wahrscheinlich in Venedig gebildet. Tätig zu
Vicenza, kurze Zeit in Venedig (1482), Bassano,
Padua und Verona.
Thronende Maria mit dem Kind und zwei 44
Heilige. Auf hohem Throne sitzend, hält Maria
das auf ihrem Schöße stehende Kind. Vor dem
^^J Throne links der hl. Homobonus, einem Armen, der
g^j hinter ihm kniet, ein Almosen reichend, rechts der
' hl. Franziskus mit Kreuz und Buch. Hinter Franziskus,
in kleinerem Maßstabe, der kniende Stifter Bemardino .
da Feltre in Franziskanertracht; über seinen gefal-
teten Händen ein kleiner grüner Hügel mit Münzen
überdeckt und einem Kreuz auf der Spitze, das
Wahrzeichen der Pfandhäuser. Vom ganz klein die
1^" hl. Katharina. Hintergrund bergige Landschaft
^^^ Bez. auf dem Thronsockel: M. D. (Mater Domini) und
unten auf der gemalten Leiste wie nebenstehend (der V^or-
^\ ^ name ist durch eine alte Retouche ausgelöscht). — Das Bild
r™^ wurde für S. Marco in Lonigo gemalt. Die zugehörige Predella
Oim Museo Civico zu Vicenza. — Bemardino da Feltre war
der Gründer der Pfandhäuser in Italien.
Leinwand, oben geschweift, h. 2,03, br. 1,57. — Sammlung SoUy, 1821.
Der auferstandene Christus mit Magdalena und 44B
zwei Heilige. In der Mitte steht der auferstandene Christus
«o
Verz. d. Gemttlde.
17
258 MoDtagna. Mor.
mit abwehrender Handbewegung vor Magdalena, die links
mit ausgebreiteten Armen vor ihm am Boden kniet. Im
Hintergrunde das Felsengrab. Zu beiden Seiten rahmende
Bogenarchitektur, unter der links Johannes der Täufer in
rotem Mantel, mit Kreuzesstab und Buch in den Händen,
steht, rechts der hl. Hieronymus, in einem Buche lesend,
hinter ihm der Löwe. Hintergrund Gebirgslandschaft mit
einer Stadt.
Sammlung Lord Ashbumham, London.
Leinwand, h. 1,72, br. 1,60. — Erworben 1903 aus dem Londoner
Kunsthandel.
Mor« Antonis Mor, Moor oder Moro (nach seinem Gut
auch van Dashorst). Niederländische Schule. — Vor-
nehmlich Bildnismaler, geb. zu Utrecht angeblich 15 12,
t zu Antwerpen zwischen 1576 und 1578. Schüler Jan
van Scorels zu Utrecht, unter dem Einfluß italienischer
Meister ausgebildet (urkundlich in Rom 1550). Tätig zumeist
in Utrecht und Antwerpen (1547 in die Gilde aufgenommen),
zeitweilig an den Höfen von Madrid (als Hofmaler Philipps IL),
Lissabon (1553), London (1554) und Brüssel.
585A Bildnis der Utrechter Domherren Cornelis van
Hörn und Antonis Taets. Beide nach rechts gewendet,
van Hörn im Profil, Taets halb seitlich und auf den Be-
schauer blickend. Bartlos und barhaupt in weißer Ordens-
tracht, jeder einen Palmenzweig haltend und mit gefalteten
Händen. Grauer Grund.
• Bez. am oberen Rand einer Inschrifttafel, auf dem auch die Wappen
angebracht sind:
Auf der Tafel in der Mitte das Kreuz von Jerusalem, zu beiden
Seiten Namen und Titel der Dargestellten, die als Brüder vom Orden
des hl. Grabes ihre Pilgerfahrt nach Jerusalem gemacht hatten, sowie
das Jahr der Reise van Homs (1521). Unter dem Bildnis zur Linken:
Meister cornelis van hörn Doctor wt weest vrieslant gheboren
Canonick in den dorn thutrecht was the iherusalem in de hei-
licbge stee
Domen screef dusent v^'fhondert en tuj-ntisch so gip [sie, anstatt
gy] mocht hören
hy hebbe daervoor hier naemaels den euichghe vree;
Mor. Moral es. Moreelse. 259
unter dem Bildnis zur Rechten:
heer Anthonis taets van Ameronghen wel becant
gheboren van vtrecht canonick in den Dom
is gbeweest the iberusalem in dat heyliche lant
the romen sant iacops ende al om end om.
Frühestes datiertes Werk des Meisters, noch im Anschluß an Score]
(s. dessen Bild der Jerusalemfahrer im städt. Museum zu Haarlem) und
vor seiner Beeinflussung durch italienische Meister.
Halbfig. Eichenholz, h. 0,74, br. 0,96. — Erworben 1859.
Bildnis der Herzogin Margaretha von Parma. 585B
Fast ganz von vorn gesehen und auf den Beschauer blickend.
In reichem goldverziertem schwarzem Kleid, über gold-
gesticktem rotem Unterkleid. Mit kleiner gefalteter weißer
Halskrause. Das rotbraune Haar von einem mit Edelsteinen
und Perlen gezierten Diadem gehalten, darüber herabfallend
ein leichter weißer Schleier, in dem vorn auf der Brust ein
Schmuckstück mit einer großen Perle hängt. Um den Hals
eine doppelte Perlenkette, die bis zum Gürtel herabreicht.
In der Rechten die Handschuhe haltend, die Linke auf einen
Tisch mit grüner Samtdecke gestützt. Dunkler Grund.
Margaretha von Österreich, Tochter Kaiser Karls V., geb. den
28. Dezember 1522, vermählt 1538 mit Ottavio Famese, Herzog
von Parma, Generalstatthalterin der spanischen Niederlande, f den
21. September 1586. — Eine alte Kopie (bis zur Brust) im k. k. Hof-
museum zu Wien.
Knieüg. Leinwand, h. 1,06, br. 0,755. — Erworben 1906 aus
Berliner Privatbesitz.
S. auch Heemskerck. Nr. 570.
Morales. Luis de Morales, gen. el Divino. Spanische
Schule. — Geb. zu Badajoz zu Anfang des 16. Jahrhunderts,
t daselbst 1586. Tätig vornehmlich in Badajoz und einige
Zeit in Madrid am Hofe Philipps IL
Maria mit dem Kinde. Maria, von vorn gesehen, 412
den Kopf etwas nach links gewendet, hält das Kind auf
ihrem Schöße, das in der Rechten eine Garnweife als Kreuz,
in der Linken eine Spindel hält. Schwarzer Grund.
Von dem Bilde kommen mehrfach Wiederholungen vor.
Maria Halbfig. etwas unter I^ebensgr. Eichenholz, h. 0,48, br. 0,33.
— Erworben 1841/42 in Italien.
Moreelse. Paulus Moreelse. Holländische Schule. —
Bildnismaler, auch Zeichner für den Holzschnitt und Architekt,
17*
200 Moreelse. Moretto.
geb. zu Utrecht 1571, f daselbst den 19. März
1638. Schüler Michiel Jansz. Miereveits zu Delft.
Vor 1604 in Italien. Tätig zu Utrecht (1596 in
die Gilde aufgenommen).
753 Bildnis einer jungen Frau.
Nach links gewendet und auf den
Beschauer blickend. In schwarzer ge-
blümter Seide, breitem weißem Mühl-
steinkragen, Spitzenhaube und Man-
schetten. In der an der Seite herab-
hängenden Rechten einen schwarzen
Federfächer. Dunkler Grund.
Bez. rechts oben:
1618
^
Kniefig. Eichenholz, h. 1,20, br. 0,88. —
Sammlung Solly, 1821.
Moretto. Alessandro Bonvicino .
gen. Moretto da Brescia. Zeichnet sich ^Hl
Alex. Morettus. Schule von Brescia. — ^
Geb. zu Brescia um 1498, f daselbst
den 22. Dezember 1554. Schüler und
Gehilfe des Fioravante Ferramola zu
Brescia, dann nach Romanino, Tizian
und Raphael (vornehmlich nach seinen
Stichen) fortgebildet. Zumeist in
Brescia tätig, zeitweilig in Bergamo (urkundlich
1529), Mailand und Verona (1540 — 1541).
197 Maria und Elisabeth in der Glorie. Auf
Wolken gelagert Maria mit dem Kinde neben der hl.
Elisabeth und dem kleinen Johannes, von zwei Engeln
verehrt; darüber die Taube in der Glorie. Unten
knien der Stifter Fra Bartolommeo Averoldo, Abt ^^
/
197 Aless. Bonvicino gen. Moretto
Moretto. Morone.
261
des Klosters der Umiliati in Verona, und rechts dessen Neffe
Aurelio Averoldo, beide in weißer Ordenstracht. Über ihnen
ein Engel mit Spruchband. Durch ein Portal
Blick auf felsige Landschaft.
Bez. auf dem Mittelstreifen des Fußbodens wie
umstehend. — Auf dem Spruchband des Engels:
TVO SYDERE AFFLARI REVIVISCERE EST (etwa:
der Strahl deines Gestirnes gibt neues Leben). — Von
Averoldo 1541 für die Kirche della Ghiara in Verona
bestellt.
Leinwand, h. 2,65, br. i,86. — Erworben 1841 aus
der Sammlung des Grafen Lecchi in Brescia.
Morone. Francesco (di Domenico) Morone.
Schule von Verona. — Geb. zu Verona 1473
oder 1474, t daselbst den 16. Mai 1529. Schüler
und Gehilfe seines Vaters Domenico. Tätig zu
Verona.
Maria mit dem Kinde. Maria trägt auf 46
den Armen das nackte Kind, das mit der
Rechten den Segen erteilt und auf seiner Linken
einen Stieglitz hält. Hintergrund bergige Land-
schaft mit einer Burg.
Bez. auf dem Halssaum des Kleides der Maria
wie nebenstehend. Im Nimbus des Kindes die Um-
schrift: ONUS VERONEN) FL VERONAE.
Maria Halbfig. in V» Lebensgr. Leinwand, h. 0,48,
br. 0,40. — Erworben 1830 durch Tausch von Solly.
Thronende Maria mit dem Kind und 46B
zwei Heilige. Auf hohem Throne sitzend,
hält Maria das Kind auf ihrem Schöße. Links
neben dem Throne steht der hl. Antonius
Eremita, auf seinen Krückstock gestützt, neben
ihm das Schwein, rechts der hl. Hieronymus
(Paulus) mit anbetend erhobenen Händen.
Hinter Maria hängt ein schmaler Vorhang
herab, zu dessen Seiten man über eine niedrige Mauer in
gebirgige Landschaft blickt. Auf dem Thronsockel ein
Wappen mit drei Rosen auf grünem Grund.
Bez. rechts unten:
202 Morone. Moroni. Mostaert.
Leinwand, h. 1,56, br. 1,37. — Sammlung Solly, 1821.
Moroni. Giovanni Battista Moroni oder Morone. Schule
von Bergamo. — Geb. in dem Dorfe Bondo bei Albino
(Provinz Bergamo) um 1525, f zu Bergamo den 5. Februar
1578. Schüler Morettos. Tätig in Bergamo und Umgebung.
167 Bildnis eines jungen Mannes. Mit kurz geschorenem
Haar und Knebelbart. Nach rechts gewendet und auf den
Beschauer blickend, vor einem mit grünem Teppiche be-
deckten Tische sitzend. In schwarzseidenem Wams. Die
auf dem Tische ruhende Linke hält einen Brief. Grauer
Grund.
Auf einem Briefe, der auf dem Tische liegt, das Datum: Settembre
XX. MDLIII.
Halbfig. Leinwand, h. 1,00, br. 0,80. — Sammlung Solly, 182 1.
193 Bildnis eines Mannes. Nach links gewendet und auf
den Beschauer blickend. Mit schwarzem Vollbart, in grauem
pelzgefüttertem Gewand. Grauer Grund.
Galt als Selbstbildnis des Meisters.
Brustbild. Leinwand, h. 0,65, br. 0,48. — Erworben 1842 in
Rom vom Maler Ximenez.
193A Bildnis eines Gelehrten. Mit kurz geschorenem
blondem Haar, halb nach links gewendet und auf den
Beschauer blickend. In schwarzer Kleidung. Der linke
Arm ruht auf einem Folianten, der rechts auf einem mit
grünem Teppiche bedeckten Tische liegt. In der Rechten
eine Pflanze. Grauer Grund.
Halbfig. Leinwand, h. 0,97, br. 0,80. — Erworben 1873 in Florenz.
Mostaert. Der sogenannte (von Waagen aufgestellte)
Mostaert Dieser Nachfolger Gerard Davids, der zu Brügge
in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts tätig war,
ist neuerdings mitAdriaen Isenbrant (1510 zu Brügge in
die Malergilde aufgenommen, f daselbst im Juli 1551)
Mostaert. Multscher. 263
identifiziert worden und keineswegs identisch mit dem in
Haarlem tätigen Jan Mostaert, dessen Biographie van
Mander mitteilt. S. aber Niederländischer Meister
um 15 10 — 1520, Nr. 591.
Maria mit dem Kinde. Vor einem grünen Vorhange 554
sitzend, hält Maria das nackte Kind auf dem Schoß, ein
Gebetbuch, in dem das Kind blättert, in ihrer Linken. Über
ihrem Haupt halten zwei schwebende Engel eine Krone.
Eichenholz, die oberen Ecken abgeschrägt, h. 0,31, br. 0,19. —
Sammlung Solly, 1821.
Mostaert? Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. 621
Maria sitzt unter einem Baum und reicht dem Kinde die
Brust. Im Mittelgrunde der weiten Landschaft reitet Joseph
auf seinem Esel.
Eichenholz, h. 0,16, br. 0,13. — Sammlung Solly, 1821.
Mttltscher. Hans Multscher. Zeichnet sich Hanss
Muoltscher. Deutsche Schule (Ulm). — Maler und Bild-
hauer in Holz und Stein, geb. um 1400 zu Reichenhofen
bei Leutkirch, 1467 zu Ulm als verstorben erwähnt. Tätig
zu Ulm zwischen 1427 (in diesem Jahre daselbst als Bürger
aufgenommen) und 1467, in Sterzing 1457.
Acht Tafeln mit Darstellungen aus dem Marien- 1621-16210
leben und der Passion Christi (zwei Altarflügel mit je
zwei Darstellungen übereinander auf der Vorder- und Rück-
seite). •
Geburt Christi. Unter dem Vordach einer verfallenen 1621
Hütte kniet rechts Maria vor dem in einem Korbe liegen-
den Kinde, links hinter ihr Joseph in Anbetung. Jenseits
eines Bretterzaunes links drängen sich Männer und Frauen.
Darüber auf einem Hügel die Verkündigung an die Hirten.
Auf dem Dache der Hütte drei singende Engel. Im Innern
der Hütte zwei Rinder, in einem Wandfache Bücher. Gold-
grund. Im Vordergrunde schneidet eine niedrige Archi-
tektur in die Tafel ein.
Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40.
Anbetung der Könige. Unter dem Vorbau einer in 1621 A
eine Ruine eingebauten Hütte sitzt vor einem roten Vorhang
Maria mit dem Christkind auf dem Schöße, dem der älteste
König kniend einen Schmuckkasten überreicht. Hinter ihm
264
Multscher.
die beiden anderen Könige
mit Prachtgefäflen in den
Händen und das Gefolge.
Links hinter Maria kniet
Joseph mit einem Tiegel in
der Rechten. Goldgrund.
Im Vordergrunde schneidet
eine niedrige Architektur in
die Tafel ein.
Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40.
1621B Pfingstfest. In einem
gotischen Bau sitzt in der
Mitte Maria, umgeben von
den zwölf Aposteln. Von
oben schwebt die Taube des
hl. Geistes herab. Gold-
grund.
Oben am Gewölbe die Be-
zeichnung des Meisters. S. unter
Nr. 1621G.
Tannenholz, h. I14S, br. 1,40.
1621C Tod Mariae. In einem
gotischen Gemache liegt
Maria tot auf ihrer Bettstatt,
umgeben von den betenden
Aposteln, unter ihnen Petrus
mit erhobenem Weihwedel.
Hinter dem Bette steht
Christus mit segnender Ge-
bärde und trägt auf dem
Arme die Seele der Maria.
Rechts im Vordergrunde
zwei Gefäße mit Blumen.
Am unteren Rande die Be-
zeichnung des Meisters wie neben-
stehend. S. unter Nr. 1621G.
Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40.
1621D Christus amölberge.
Rechts kniet Christus im
Gebete vor einem Felsen,
«'-^^
o^
^^
c>^
^
^
cr<^J
c>Os?e
o
000
Multscher. 265
auf dem der Engel in weißem Gewände mit Kelch und
Kreuz erscheint. Links im Vordergrund kauern schlafend
die drei Apostel. Hinter ihnen übersteigt eine von Judas
geführte Schar von Kriegsknechten den geflochtenen Garten-
zaun. Goldgrund.
Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40.
Christus vor Pilatus. Geleitet von einer Schar Kriegs- 1621 E
knechte wird Christus gefesselt vor Pilatus geführt, der links
unter einem Baldachine sitzt und seine Hände in einem Becken
wäscht, das ihm ein kniender Page vorhält, während ein
zweiter ihm Wasser über die Hände gießt. Links hinter
Pilatus sein Weib mit einer Dienerin. Goldgrund.
Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40.
Kreuz tragung Christi. Von einer dichten Menge von 1621 F
Kriegsknechten, Pharisäern und Volk umdrängt, bricht
Christus unter der Last des Kreuzes zusammen. Im Vorder-
grunde werfen Gassenbuben mit Steinen nach ihm. Links
sucht Joseph von Arimathia das Kreuz aufzurichten; hinter
ihm der Zug der Frauen mit Maria und Johannes an der
Spitze, die von einem der Kriegsknechte zurückgestoßen
werden. Goldgrund.
Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40.
Auferstehung Christi. Aus dem in einen Felsen 16210
eingebauten, mit Siegeln verschlossenen Sarkophage geht
Christus hervor, bekleidet mit einem roten Mantel, in der
Linken das Kreuz, die Rechte segnend erhoben. Vor und
hinter dem Sarkophag je zwei schlafende Wächter. Hinter-
grund ein Garten mit Bäumen, von einem Zaun umgeben,
rechts ein Felsen. Goldgrund.
Auf der Tafel des Marientodes (Nr. 1621C) steht in einer Reihe
die Inschrift (wie nebenstehend): >bitte got für hanssen muoltscheren
vö richehof^ bürg' ze ulm haut dz werk gemacht do mä zalt
MCCCCXXXVII«. Auf der Tafel des Pfingstfestes (Nr. 1621B)
steht: HANS NVOLTS-CER VO RlCHE | HOVEN HAVT GE. —
Aus der früheren Zeit des Meisters. — Die acht Tafeln bildeten
ursprünglich zwei auf beiden Seiten mit je zwei Darstellungen über-
einander geschmückte Altarflügcl, Nach Analogie des Sterzinger
Altars dürfen wir die Bilder so geordnet denken: bei geschlossenen
Flügeln: oben links Christi Geburt, rechts die Anbetung der Könige;
unten links das Pfingstfest, rechts der Tod Maria. Bei geöffneten
Flügeln: oben links die Ölbergszene, rechts Christus vor Pilatus;
266 Multscher. Murano. Murillo.
unten links die Kreuztragung, rechts die Auferstehung Christi. Die
Flügel verschlossen einen Altarschrein, der vermutlich die Kreuzi-
gung in Schnitzerei barg. — Ehemals in der Galerie des Grafen
Truchseß von Waldburg, die vor 1803 nach England geschaut und
dort verkauft wurde. — Vgl. Friedländer, Jahrb. der k. pr. Ksts.
XXll S. 253 ff.
Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40. — Erworben 1900 als Geschenk des
Sir Julius Wemher in London. — Aufgestellt in der Abteilung
der deutschen Bildwerke.
Murano. Schule von Murano um 1450. Venetianische
Schule.
1155 Der Erzengel Michael. In gelbbrauner Rüstung steht
Michael auf dem Drachen, dessen Kopf er mit der Lanze
durchbohrt. In der Linken hält er die Seelenwage, in deren
Schalen zwei nackte Gestalten knien, als Sinnbilder der
Seligkeit und der Verdamnis. Hintergrund schroffe Felsen-
bildungen, darüber schwarzer Grund.
Pappelholz, h. 1,16, br. 0,49. — Sammlung Solly, 1821.
Murano. Schule von Murano um 1480. Venetianische
Schule.
47 A Maria Himmelfahrt. Maria, mit gefalteten Händen,
wird in feuriger Glorie von vier Engeln emporgetragen.
Auf der Erde, zu beiden Seiten des steinernen Grabes,
zwei jugendliche Heilige, der zur Linken mit Schwert, der zur
Rechten mit Szepter und Krone. Goldgrund.
Von Crowe und Cavalcaselle vermutungsweise Falconetto zu-
geschrieben. Doch ist die Herkunft des Bildes von diesem Meister nicht
wahrscheinlich. Vielleicht ist Andrea da Murano (tätig nach
urkundlichen Nachrichten von 1462 — 1502) der Autor des schwer zu
bestimmenden Bildes.
Pappelholz, h. 1,50, br. 1,58. — Wahrscheinlich Sammlung Solly, 1821.
Murillo. Bartolome Esteban Murillo. Spanische Schule
(Sevilla). — Getauft zu Sevilla den i. Januar 161 8, f da-
selbst den 3. April 1682. Schüler des Juan de Castillo zu
Sevilla; ausgebildet zu Madrid (1642 — 1645) unter dem Ein-
flüsse von Velasquez sowie der Werke des Ribera, Rubens
und van Dyck. Tätig vornehmlich zu Sevilla.
414 Der hl. Antonius von Padua mit dem Christ-
kinde. Der Heilige, nach links gewendet, hält das Kind,
welches das Gesicht liebkosend an das seinige schmiegt,
»» .■ .
Murillo. Musscher. 207
kniend auf den Armen. Von oben links schweben drei
Engel herab, zwei andere über dem Haupte des Heiligen.
Zu seinen Füßen ein Engel mit einem Buch, hinter diesem
ein zweiter mit einer Lilie (den Attributen des hl. Antonius).
Hintergrund hügelige Landschaft.
Der Meister hat dieses Motiv öfters behandelt. In der Kathedrale
zu Sevilla stellt ein berühmtes Bild das Christkind dar, wie es
im lichten Schein einer Engelsglorie zum knienden Antonius herab-
schwebt, den Moment also, der unserer Darstellung vorangeht. — Eine
Zeichnung zu unserem Bild im Louvre (Sammlung His de La Salle).
Leinwand, h. 1,65, br. 2,00. — Erworben 1835 ii* Paris aus der
Sammlung des Barons Mathieu Favier, der seine Bilder unter Marschall
Soult in Spanien zusammengebracht hatte.
Anbetung der Hirten. Unter dem Torbogen einer 414C
Ruine kniet rechts Maria vor dem in der Krippe liegenden
Kind, das Linnen auseinander schlagend. Links knien
anbetend ein alter Hirt und eine alte Frau, hinter der ein
junger Hirt auf seinen Stab gelehnt zuschaut. Ganz links
im Vordergund eilen zwei andere Hirten herbei, der eine
ein Lamm auf der Schulter tragend. Rechts hinter Maria
steht Joseph, auf seinen Stab gestützt. Neben ihm ist der
Kopf eines Rindes und eines Esels sichtbar.
Aus der früheren Zeit des Meisters.
Leinwand, h. 1,70, br. 1,96. — Erworben 1905 aus dem englischen
Kunsthandel.
Mttsscher. Michiel van Musscher. Holländische Schule.
— Maler (besonders von Bildnissen) und Radierer, geb. zu
Rotterdam den 27. Januar 1645, f den 20. Juni 1705, wahr-
scheinlich zu Amsterdam. Schüler Martijn Zaagmolens
(1660), A. van den Tempels (1661), Gabriel Metsus (1665)
und Adriaen van Ostades (1667). Tätig vornehmlich zu
Amsterdam, wo er 1688 das Bürgerrecht erwarb.
Bildnis eines älteren Mannes. Mit langer Allonge- 850 A
perrücke, der Körper nach rechts, der Kopf mehr dem Be- •"
schauer zugewendet. Um den Hals ein schmales Halstuch
geschlungen, in hellem Untergewand unter schwarzem Rock,
darüber ein rotbrauner Mantel. Die rechte Hand in die
Hüfte gestützt, den linken Arm auf das Postament einer
Säule gelehnt. Dunkler Grund.
Bez. auf dem Postament der Säule:
977
268 Musscher. Nason.
Kniefig. in V3 Lebensgr. Leinwand, h, 0,49, br. 0,40. — Er-
worben 1878 in Berlin vom Restaurator Schmidt.
Nason* Pieter Nason. Holländische Schule. — Bildnis-
und Stillebenmaler, geb. 161 2 in Amsterdam, 1639 im Haag
als Meister in die alte Lukasgilde aufgenommen, 1656 Mit-
begründer der neuen Malergilde, f zwischen 1688 und 1691
im Haag. Angeblich Schüler Jan van Ravesteijns. Tätig
im Haag und vermutlich eine Zeitlang am kurfürstlichen
Hofe zu Berlin.
Stilleben. Auf der teilweise mit einem grünen Teppiche
bedeckten Marmorplatte eines Tisches steht ein Pokal, ein
venetianisches Weinglas und ein halb gefülltes Spitzglas.
Daneben eine silberne Schale mit Früchten und eine Platte
mit Austern und einem Brötchen. Dunkler Grund.
Bez. rechts unten:
Leinwand, h. 0,84, br. 0,67. — Königliche Schlösser.
1007 A Bildnis eines jungen Mannes. Bartlos, mit langem
schwarzem Haar. Fast von vom gesehen, mit geringer
Wendung nach rechts und auf den Beschauer blickend. In
einen weiten schwarzen Mantel gehüllt, mit schlaffem Spitzen-
kragen. Den rechten Arm auf ein Postament gelehnt, die
Linke in die Seite gestemmt. Hintergrund Parklandschaft.
Bez. links unten am Postament:
^A/Z
et^OH^
■/■
/
^<f8
Neer. 2^9
Halbfig. Leinwand, h. 0,83, br. 0,67. — Erworben 1847 von
Frau Prof. Kretschmar in Berlin.
Neen Aert (Aemout) van der Neer. Holländische
Schule. — Landschaftsmaler, geb. 1603 zu Amsterdam,
t den 9. November 1677. Tätig vornehmlich zu Amsterdam.
Brand einer holländischen Stadt. In der Nähe 840
eines hohen Brückentores wütet vor einer Kirche eine
Feuersbrunst. Eine dichte Menschenmenge ist mit Löschen
und Retten beschäftigt. Am Horizont erhebt sich über dem
Meeresarme die Mondscheibe.
Bez. vom an einem Boote:
:^^
Leinwand, h. 0,75, br. 1,03. — Erworben 1844 in Rotterdam.
Winterlandschaft. Auf dem gefrorenen Spiegel eines 840C
Flusses bewegen sich Schlittschuhläufer und Spaziergänger.
Vorn Kalfspieler. Am Ufer zur Rechten eine Dorfstraße.
Links in der Ferne eine Stadt mit hohem Kirchturm ohne Helm.
Bez. links unten:
A^
Sammlung- Pastor, Burtscheid 1820.
Eichenholz, h. 0,59, br. 0,82. — Sammlung Suermondt, 1874.
Mondscheinlandschaft. Am jenseitigen Ufer eines S42
breiten Flußarmes, zur Rechten einzelne Häuser zwischen
Bäumen, zur Linken eine kleine Stadt. Auf dem Fluß
einzelne Boote, vorn Fischer in einem Kahn, mit dem Auf-
hängen ihrer Netze beschäftigt.
Bez. rechts unten:
An
Eichenholz, h. 0,32, br. 0,46. — Erworben 1843 ^^s der Sammlung
Reimer zu Berlin.
Mondscheinlandschaft. Ein Fluß zieht sich vom 842A
Hintergrund nach links vorn. An seinem Ufer links führt
eine Dorfstraße mit Bäumen hin. Am Ufer zur Rechten ein
Weg, auf dem ein Pferd einen Kahn zieht. Weiter zurück
eine Windmühle und eine Ortschaft.
Sammlung Mecklenburg, Paris 1854.
Leinwand, h. 0,53, br. 0,73. — Sammlung Suermondt, 1874.
270 Neer. Neroccio.
842B Mondscheinlandschaft. An den Ufern eines breiten
Flusses liegt links ein Dorf, rechts ein altes Kastell zwischen
Bäumen und ein Befestigungsturm. Im Mittelgrunde legt
ein Fischerkahn an einer Landzunge an.
Bez. am Boden links:
^(M
Sammlung Schönborn, Wien 1866.
Leinwand, h. 0,33, br. 0,42. — Sammlung Suermondt, 1874.
842 D Sonnenuntergang. Am Ende eines breiten Wassers,
an dessen Ufer ein Weg zwischen Bäumen entlang führt,
liegt eine kleine holländische Stadt, hinter der die Sonne
untergeht.
Bez. links unten: ?ö^ W ^
Eichenholz, h. 0,175, br. 0,38. — Erworben 1900 aus dem Wiener
Kunsthandel. — Eigentum des Kaiser Friedrich-Museums-
Vereins,
Neer. Eglon Hendrik van der Neer. Holländische
Schule. — Geb. zu Amsterdam 1635 oder 1636, f zu Düssel-
dorf den 3. Mai 1703. Schüler seines Vaters Aert van der
Neer, später in der Lehre bei Jacob van Loo zu Amsterdam.
Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Frankreich ab-
wechselnd tätig in Rotterdam (nachweisbar von 1663 — 1679),
im Haag (urkundlich 1670), in Amsterdam, Brüssel (1679
bis 1691) und Düsseldorf (als Hofmaler des Kurfürsten
Johann Wilhelm von der Pfalz).
846A Tobias mit dem Engel. Tobias hat sich unter
einem Baume zur Rast niedergelassen und spricht zu dem in
seidene Gewänder gekleideten Erzengel Raphael, der links
vor ihm steht. Auf dem Wege der Fisch und ein Hündchen.
Hintergrund waldige Landschaft.
Bez. links am Boden unter den Baumstämmen: Cj V-WcCr^^f«
16 er
Sammlung Simonet, 1873.
Eichenholz, h. 0,29, br. 0,225. — Sammlung Suermondt, 1874.
Neroccio. Neroccio di Bartolommeo di Benedetto de'
Landi. Schule von Siena. — Maler und Bildhauer, geb. zu
Neroccio. Netscher.
271
Siena 1447, f daselbst vor dem 26. November 1500. Unter
dem Einflüsse des Vecchietta und Francesco di Giorgio ge-
bildet. Tätig zu Siena.
Maria mit dem Kind und zwei Heilige. Maria 63A
hält das mit einem goldenen Hemdchen bekleidete Kind auf
dem rechten Arm. Weiter zurück rechts die hl. Katharina
von Siena, links ein hl. Dominikaner- Bischof. Goldgrund.
Halbüg. in »/i Lebensgr. Tempera. Pappelholz, h. o,4i,br. 0,30. —
1884 von Herrn Geheimrat Bode der Galerie tiberwiesen.
Netscher. Caspar Netscher. Holländische Schule. —
Geb. zu Heidelberg 1659, f im Haag den 15. Januar 1684.
Kam schon als Kind nach Holland; zu Arnheim Schüler
H. Costers und später zu Deventer Schüler Gerard Ter-
borchs (um 1655). Tätig seit 1660 im Haag, 1662 daselbst
in die Lukasgilde aufgenommen, 16J9 in Bordeaux.
Die Lauten Spielerin. . Nach rechts gewendet, an 846
einem Tische sitzend, in braunem Seidenkleid und Perlen-
schmuck. Den rechten Arm auf den Tisch gestützt, die
Laute spielend. Vorn ein grüner Vorhang. Hintergrund
dunkles Zimmer.
Eichenholz, h. 0,34, br. 0,25, — Königliche Schlösser.
Die Küche. Eine alte Köchin, die links neben einem 848
Tische sitzt, rupft kleine Vögel, deren Federn sie vor sich
in einen Kübel wirft. Auf dem Tische rechts eine gerupfte
Ente, mehrere kleine Vögel und ein Korb mit Kohl. Vom
am Boden rechts ein Faß und Küchengerät.
Bez. an der Tischplatte:
^etfcfier
Leinwand, h. 0,72, br. 0,58. — Königliche Schlösser.
Vertumnus undPomona. In ihrem Fruchtgarten* sitzt 850
vor einer im Weinlaube versteckten Satyrherme Pomona,
ein Gartenmesser in der Hand. Vertumnus ist in Gestalt
einer alten Frau, auf einen Krückstock gestützt, an sie heran-
getreten und legt seine rechte Hand auf ihren Arm. (Ovids
Metamorphosen XIV, 623 f.)
Bez. am Stein unter dem Fuße der Pomona: /Ktp4'fcfl^lf^ ß 6 of
Leinwand, h. 0,50, br. 0,40. — Königliche Schlösser.
272 Netscher. Neufchatel.
850B Bildnis eines Mannes. Auf der Veranda vor einem
dunkelgrünen Vorhange sitzt in blauem, goldgesticktenfi
Gewand ein vornehmer Herr mit AHongeperrücke, die Linke
leicht in die Hüfte gestemmt, mit der Rechten auf die
steinerne Figur einer Themis weisend. Hintergrund Aus-
blick in einen Park und bewölkten Abendhimmel.
Bez. unten links:
/ 6 So •
Gegenstück zu Nr. 850C.
KnieRg. in '/^ Lebensgr. Leinwand, h. 0,52, br. 0,44. — Er-
worben 1893 als Vermächtnis des Herrn Reichert.
850 C Bildnis einer Dame. Auf der Veranda n^ben einem
mit einer weiblichen Figur gezierten Springsbrunnen sitzt
eine reichgekleidete Dame in mittleren Jahren. In ausge-
schnittenem Kleide, das die Unterarme freiläßt. In der
Linken, die auf dem Schöße ruht, hält sie eine Frucht, mit
der Rechten weist sie auf die Fontänenfigur, aus deren Mund
und Brüsten Wasser strömt. Hintergrund Park und be-
wölkter Abendhimmel.
Bez. auf der Mitte der Verandabrüstung:
CVrffJ^
c
CK*
Gegenstück von Nr. 850 B.
Kniefig. in 73 Lebensgr. Leinwand, h. 0,53, br. 0,44. — Er-
worben 1893 als Vermächtnis des Herrn Reichert.
NetifchateL Nicolaes Neufchatel, gen. Lucldel. Im Ant-
werpener Gildebuche Colyn van Nieucasteel gen.; zeichnet
sich Nicolaus de Novocastello. Niederländische Schule. —
Geb. wahrscheinlich 1527 in der Grafschaft Bergen im
Hennegau, f nach 1590. 1539 Schüler des Peeter Coecke
van Aelst in Antwerpen. Seit 1561 oder früher tätig zu
Nürnberg.
Neufchatel. Niederländischer Meister. . 273
Neufchatel? Bildnis eines Mannes aus der 632
Familie Tucher. In mittleren Jahren, von vom gesehen.
In schwarzem Barett und schwarzem, geblümtem Seiden-
gewand. In der Linken die Handschuhe, ' die Rechte mit
sprechender Bewegung erhoben. Dunkelgrüner Grund.
Auf dem Ring an der linken Hand das Wappen der Nürnberger
Familie Tucher von Simmeisdorf.
Halbfig. Eichenholz, h. 0,61, br. 0,46. — Erworben vor 1820 von
Frauenholz in Nürnberg.
Niederl&ndischer Meister um 1450.
Beweinung Christi. Der tote Christus liegt zu Füßen 526A
des Kreuzes, gehalten links von Maria und Johannes. Rechts
kniet der Stifter mit betend zusammengelegten Händen.
Hintergrund flache Landschaft und wolkiger Himmel.
Die Komposition, die mit Abweichungen mehrfach vorkommt (in
der Galerie zu Brüssel und beim Earl of Powis in London), geht aus
der Werkstatt Rogers van der Weyden hervor.
Eichenholz, h. 0,46, br. 0,33. — Erworben 1901 in Florenz. —
Eigentum des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins.
Niederländischer Meister um 1460.
Anbetung der Könige. In einer Hütte, über der der 527
Stern der Verheißung steht, sitzt zur Linken Maria auf ihrem
Lager. Der älteste König küßt kniend dem Christkinde,
das ihm Maria entgegenhält, die Rechte und reicht zugleich
Joseph mit der Linken einen goldenen Pokal dar. Rechts
die beiden anderen Könige, goldene Gefäße haltend. In
der Landschaft der Zug der Könige.
Früher, wie das Gegenstück Nr. 542, dem »Gerard van der Meire«
(tätig zu Gent zwischen 1452 und 1474) zugeschrieben, von dem sich
aber mit Sicherheit kein Gemälde nachweisen läßt. Der Meister dieser
beiden Bilder, von dem sich ein drittes, wahrscheinlich zu demselben
Altar gehöriges Gemälde, eine Darstellung im Tempel, früher in der
Sammlung Hainauer zu Berlin befand, steht dem Meister von Fl^malle
am nächsten.
Eichenholz, h. 0,57, br. 0,52. — Sammlung Solly, 182 1.
Heimsuchung. Elisabeth und Maria begrüßen sich, 542
indem sie sich gegenseitig die Hände an den Leib legen.
Links im Vordergrunde kniet als Stifter ein Abt, den
Krummstab in den Händen, vor sich am Boden die Bischofs-
mütze. Hinter ihm an einem Baume sein Wappen (ver-
bunden mit der Krone, dem Zeichen seiner Abtei). In der
Verz. d. Gemälde. lg
274
Niederländischer Meister.
flachen Landschaft links die ausgedehnte Abtei, rechts
weiter hinten ein Dorf.
Gegenstück von Nr. 527. — Der Abt stammt nach seinem Wappen
aus der vlämischen Familie van den Beckere.
Eichenholz, h. 0,57, br. 0,52. — Sammlung Solly, 1821.
Niederländischer Meister um 1470.
590A Maria mit dem Kind, Heiligen und Stifter-
familie. Vor einem aufgespannten Teppich sitzt Maria,
das Kind an sich drückend. Vom stehen zur Linken der
hl. Hieronymus, zur Rechten eine weibliche Heilige, die
auf einem Buch eine dreifache Krone trägt, beide die
vor ihnen kniende Stifterfamilie empfehlend: links Graf
Jacob von Hornes mit fünf Söhnen, rechts seine Gemahlin
Johanna mit drei Töchtern. Ganz vorn acht Wappen und
vier in den Ecken des alten Rahmens. Hintergrund Land-
schaft mit zwei Burgen.
Umschrift des Rahmens: Jnt iair ons heren MCCCCLXI des an-
deren daighs inden aprill stadf toe woiriehem die hoigebaren vrouwe
Johanna dochter greve-frederycks von moirse irste greuynne töe hoime
vrouwe toe altena toe montegys toe torterlhem ende toe ergnendonck
hier begrave wos siele moet ruhen in vreden amS. — Damach liegt
hier ein Gedenkbild auf den Tod der Gräfin Johanna von Hornes, geb.
Gräfin von Moers-Saarwerden, f 14611 vor. Da der jüngste Sohn
Jobann, der letzte zur Linken, 1482 zum Bischof von LUttich ernannt,
hier noch in ganz jugendlichem Alter dargestellt ist, mufi das Bild
zwischen den Jahren 1461 und 1482 gemalt sein. Und zwar wahr-
scheinlich bald nach 1461, wie neben anderen Anzeichen auch aus
der Beschaffenheit der Wappen hervorgeht. Dieselben, zum gröBeren
Teil Allianzwappen, sind erst später aufgemalt worden, allein, wie
sich aus dem Allianzwappen des einen der Söhne in Rüstung ergibt,
nicht später als 1479. — Seinem Stilcharakter nach gehört das Bild
einem Nachfolger des Roger van der VVeyden an.
Eichenholz, h. 0,87, br. 0,94. — Erworben 1861 in Leipzig aus
der Sammlung Minutoli.
Niederl&ndiscber Meister um 1480.
526 Maria mit dem Kind und Stiftern. Vor einem
reich gemusterten Teppiche steht Maria mit dem Kinde.
Zur Linken kniet Arnold von Löwen (f 1287), rechts dessen
Gattin Elisabeth von Breda (f 1280), der das Kind den
Segen erteilt; beide halten Bäumchen in den Händen. Zu-
äußerst links der Stifter in rotem Gewände. Die Wappen
Niederländischer Meister. 275
von Breda und Löwen hängen an Bäumen rechts und links.
Hintergrund Landschaft.
Wahrscheinlich ist der Stifter ein Nachkomme Arnolds von Löwen.
— In der Art Rogers van der Weyden.
Eichenholz., h. 1,53, br. 1,53. — Sammlung Solly, 1821.
Niederländischer Meister um 1480.
Tod der Maria. Maria liegt sterbend auf der Bett- 538B
statt. Die Apostel sind um ihr Lager versammelt, fünf
stehen jenseits des Bettes, sechs teils kniend, teils stehend,
teils sitzend vorn. Von den hinten stehenden schiebt der
eine die Kerze zwischen die Hände der Sterbenden.
Wenn nicht in der Ausführung, so doch in der Erfindung und
Zeichnung durchaus in der Art des Hugo van der Goes, ebenso wie
eine im Prager Museum bewahrte Wiederholung. Die entsprechende
Komposition dagegen in der Londoner National Gallery ist von anderer
Hand und wird denl Meister von Flemalle zugeschrieben. — Früher in
der Sammlung Sciarra zu Rom.
Eichenholz, oben in flachem Bogen abgeschlossen, h. 0,395, ^^- o»37'
— Erworben 1894 in Paris als Geschenk des Sir J. Wernher.
Niederländischer Meister um 1480.
Martyrium des hl. Sebastian. Zur Linken steht an 548A
einen Baum gebunden, von Pfeilen durchbohrt, der Heilige,
vor ihm rechts der Richter mit Gefolge zu Pferd und drei das
Urteil ausführende Bogenschützen. Ganz vorn das Gewand
des Heiligen und ein weißes Hündchen. Hintergrund Land-
schaft.
Das schwer unterzubringende Bildchen erinnert in seiner hellen
Färbung an niederrheinische Maler. — Der Rahmen gehört nicht ursprüng-
lich zu dem Bilde.
Eichenholz, im Kielbogen abschließend, h. 0,37, br. 0,26. — Er-
worben 1851 in Berlin von Prof. Dr. L. v. Henning.
Niederländisclier Meister um 1480—1500.
Tod der Maria. Die entschlafene Maria liegt ausge- 552
streckt auf dem Sterbebette, das die Apostel umgeben;
Petrus im Ornat, zur Linken, die Tote einweihend. Oben
Maria auf der Mondsichel stehend, von vier Engeln empor-
getragen, von Qott -Vater empfangen. Durch die offene
Tür Ausblick in eine Landschaft, in der ein Engel dem un-
gläubigen Thomas den Gürtel der Maria herabreicht.
i8*
276 Niederländischer Meister.
Früher irrtümlich niederrheinisch genannt. Ein stilistisch ver-
wandtes Gemälde ist der hl. Petrus bei Oberst von Heyl in Darmstadt,
der früher in der Sammlung Stein zu Köln war.
Eichenholz, h. 0,63, br. 0,41. — Sammlung Sollvj 182 1. ^ |*- (> J
Niederlindischer Meister um i480— ISOO.^^^^^*^^"^-^^
539A Joseph wird an die Ismaeliten verkauft. Joseph ^^^^
wird von zweien seiner Brüder aus der Grube hervorgezogen,
daneben ein Ismaelit. Ein anderer Ismaelit zählt rechts
einem vom Rücken gesehenen Bruder Josephs Geld in die
Hand. Im Mittelgrunde rechts auf einer Anhöhe vier Brüder
Josephs bei der Mahlzeit. Zur Linken fünf, die dem Vater
Jakob den blutigen Rock Josephs bringen. Hintergrund
Landschaft.
Mit Nr. 539 B, 539 C, 539 D und zwei im Privatbesitze zu Worms be-
findlichen Tafeln zu einer Folge gehörig. — Mit dem folgenden Bild
unter dem Namen »Dierick Bouts« erworben. — Die Bilder weisen in
Auffassung, Formgebung und Behandlung auf einen dem Namen nach
unbekannten niederländischen Meister hin, von dem die Brüsseler
Galerie und der Palazzo Reale in Genua mehrere Tafeln besitzen.
Eichenholz, rund, Durchmesser 1,48. — Erworben 1863 aus der
Sammlung des Staatsprokurators Abel in Stuttgart.
539B Joseph von Potiphar zum Verwalter eingesetz^t.
In einem Hofe links kniet Joseph mit erhobenen Armen vor
Potiphar, der mit der Rechten auf seine Besitztümer weist,
um ihre Verwaltung in seine Hände zu legen. Rechts steht
Potiphars Frau, Joseph anschauend, hinter ihr eine Begleiterin.
In der Landschaft Potiphar, Joseph von den Ismaeliten er-
handelnd.
Mit Nr. 539 A, 539 C und 539D zu einer Folge gehörig. S. die
Bemerkung zu Nr. 539 A.
Eichenholz, rund, Durchmesser 1,48. — Erworben 1863 aus der
Sammlung des Staatsprokurators Abel in Stuttgart.
539C Joseph wird in die Grube gestoßen. Zwei Brüder
stoßen Joseph in die Grube, zwei andere sind links damit
beschäftigt, sein Gewand mit. dem Blut eines frisch ge-
schlachteten Ziegenbockes zu beflecken. Hintergrund Land-
schaft mit weidendem Vieh.
Mit Nr. 539 A, 539 B und 539 D zu einer Folge gehörig. S. die
Bemerkung zu Nr. 539 A. — Sammlung DemidofF, San Donato.
Eichenholz, rund, Durchmesser 1,53. — Erworben 1889 in London
als Geschenk des Sir J. Wernher.
Niederländischer Meister.
277
Esthers Fürbitte bei Ahasver. Unter der Vorhalle 539D
eines Palastes sitzt vom Rücken gesehen Ahasver, der
seine beiden Hände abwehrend der von links herantreten-
den Esther entgegenhält. Rechts neben ihm Haman, hinter
Esther zwei Frauen. Im Mittelgrunde rechts ein Rundturm,
aus dessen einem Fenster Esther herausblickt, während sie
von dem anderen zwei bronzene Götzenbilder herabstürzt.
Links im Hintergrunde vier Männer und Blick in die Land-
schaft.
Mit Nr. 539 A, 539B und 539 C zu einer Folge gehörig. S. die
Bemerkung zu Nr. 539 A. — Die Deutung der Szene ist zweifelhaft, dar-
gestellt ist vielleicht auch ein Vorgang aus der Geschichte Josephs.
— Sammlung DemidofF, San Donäto.
Eichenholz, rund, Durchmesser 1,53. — Erworben 1889 in London
als Geschenk des Sir J. Wemher.
Niederlindischer Meister um 1490—1510.
Anbetung der Könige. Maria, zur Rechten in einer 538
Hütte auf ihrem Lager sitzend, hält das Kind auf dem
Schöße. Der älteste König küßt kniend dem Kinde das
Händchen, der zweite reicht, ebenfalls kniend, dem in der
Mitte etwas zurückstehenden Joseph ein goldenes Gefäß dar.
Zuäußerst links steht der Mohrenkönig, einen goldenen Becher
in der Rechten. Durch das offene Gebäude Ausblick in
die Landschaft.
Das Bild erinnert einerseits in der Ausführung an Jacob Comelisz.
van Oostsanen und erscheint andererseits wie eine Kopie nach dem
Meister von Flemalle. — Alte, etwas veränderte Kopien nach unserem
Bild im Museo Civico zu Verona und in der Sammlung Rene de la
Faille in Antwerpen; eine alte Zeichnung danach im Berliner Kupfer-
stichkabinett. Eine stilistisch verwandte Darstellung desselben Gegen-
standes im Erzbischöflichen Museum zu Utrecht.
Eichenholz, h. 0,49, br. 0,41. — Sammlung Solly, 182 1.
Niederländischer Meister um 1500—1520.
Bildnis eines Mannes. Nach links gewendet und 206
ebendahin blickend. Mit braunem Vollbart, in schwarzem
Barett und Wams von dunkelvioletter Seide. In dfer Rechten
einen Brief haltend, in der Linken die Handschuhe. Dunkel-
grüner Grund.
Halbfig. Eichenholz, h. 0,67, "br. 0,53. — Erworben 1829.
278 Niederländischer Meister.
Niederländischer Meister um 1510—1520.
591 Bildnis eines Mannes. In mittleren Jahren, halb nach
rechts gewendet. Mit rotem genesteltem Barett, das eine
Schaumünze, die Verkündigung Mariae darstellend, schmiedet.
In rotem ausgeschnittenem Unterkleid und bräunlicher
pelzgefütterter Schaube. Die behandschuhte Rechte ruht
auf einem Kissen. Auf den Knöpfen des Gewandes der
Buchstabe A. Dunkelgrüner Grund.
Von einem holländischen Meister, dem eine größere Anzahl von
Altarbildern und Bildnissen zugeschrieben werden u. a. der Altar mit
der Kreuzabnahme aus der Sammlung d'Oultremont, das Porträt eines
jungen Mannes und zwei Flügel mit Stiftern in der Brüsseler Galerie,
in der Royal Institution zu Liverpool das Bildnis eines jungen Mannes;
und ein ebensolches (bez. de heer Joost van ßronkhorst, beer the
Blyswyck) früher in der Sammlung Hainauer zu Berlin (Versteigerung
Rothan, Paris 1890). -r- Der Meister wird mit Jan Mostaert, dem
Hofmaler der Statthalterin der Niederlande, Mhrgarethe, identifiziert,
dessen Biographie van Mander bringt (geb. um 1475 ^^ Haarlem,
tätig daselbst von 1500— 1549, f "555 oder 1556).
Brustbild etwas unter Lebensg^. Eichenholz, h. 0,42, br. 0,29. —
Königliche Schlösser.
' Niederländischer Meister um 1515.
S. 18 Bildnis eines Geistlichen. Nach rechts gewendet
und ebendahin blickend, die Hände ineinander gelegt. In
schwarzer Kappe und schwarzem Mäntelchen über dem
weißen Chorgewand. Grüner Grund.
Von diesem Meister, der sich an Gerard David anschließt, sind
mehrere Männerporträts bekannt.
Halbfig. etwas über Va Lebensgr. Eichenholz, h. 0,38, br. 0,29. —
Erworben aus dem englischen Kunsthandel. — Sammlung James
Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
Niederländischer Meister um 1520.
626 Der hl. Hieronymus in Bußübung. In einem reich-
verzierten Renaissancegemache sitzt rechts hinter einem
Schreibtische nach links gewendet der Heilige, sich vor dem
Kruzifix kasteiend, das auf einem Postamente steht. An
der Wand der Kardinalshut. Vorn rechts der Löwe, aus
einem Messingbecken saufend, daneben eine Blumenvase.
Durch den Türbogen Ausblick auf eine Tallandschaft mit
der Karawane, die den Klosterescl gestohlen hat. Auf den
Niederländischer Meister. 279
Pilastern, die das Bild zu beiden Seiten abschließen, rechts
eine Libelle, links eine Fliege in natürlicher Größe.
Ehemals Hans Burgkmair zugeschrieben, aber sicher von einem nieder-
ländischen Meister.
Eichenholz, h. 0,81, br. 0,55. — Sammlung SoUy, 1821.
Niederländischer Meister um 1520.
Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. Maria hält, 630
auf einem Rasenhügel sitzend, das Kind auf dem Schoß. Im
Mittelgrund ein Dorf, von dem Joseph herkommt. Links
oben in einem Felsenpasse die nahenden Verfolger.
Zeigt Verwandtschaft mit Bildern aus der Frühzeit des Bles und
namentlich des Gossart, ohne indes mit Sicherheit einem dieser Meister
zugeschrieben werden zu können.
Eichenholz, h. 0,33, br. 0,21. — Sammlung SoUy, 1821.
Niederländischer Meister um 1520.
Bildnis einer jungen Frau. Nach links gewendet, S. 19
in schwarzem Kleide mit viereckigem Halsausschnitt und
schwarzem, nach hinten fallendem Kopftuch. Grüner Grund(
Sammlung Magniac, London.
Brustbild. Eichenholz, h. 0,40, br. 0,31. — Sammlung James
Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
Niederländischer Meister um 1520.
Christi Abschied von den Frauen. Christus, sich 630B
nach rechts zum Gehen wendend und auf Maria zurück-
blickend, die links mit gerungenen Händen weinend am
Boden kniet. Hinter ihr eine junge Frau in reicher Ge-
wandung, die ein Tuch an die Augen führt, Petrus mit
dem Wanderstab und eine ältere Frau. Rechts Johannes
und ein anderer Jünger. Links im Hintergrund Häuser,
rechts bergige Landschaft mit einer Stadt.
Das Bild gehört zu der grofien, noch nicht genügend gesonderten
Gruppe von niederländischen, wahrscheinlich Antwerpener Gemälden
vom Anfange des 1 6. Jahrhunderts, die gewöhnlich dem Herri met de
Bles zugeschrieben werden, und steht dem grofien Magdalenenaltar der
Brüsseler Galerie besonders nahe.
Eichenholz, h. 0,79, br. 0,57. — Erworben 1904 als Geschenk des
Herrn Marcus Kappel.
Niederländisclier Meister um 1520.
Enthauptung Johannis des Täufers. Der Henker, 630C
das bloße Schwert in der Linken, reicht Salome, die reich
280 Niederländischer Meister.
gekleidet mit zwei Dienerinnen rechts unter der Vorhalle
des Palastes steht, das Haupt des Täufers auf eine silberne
Schüssel. Rechts neben dem Henker liegt am Boden der
blutende Rumpf. Dahinter ein Soldat, vom Rücken gesehen
und zwei Männer, von denen einer einen Falken auf der
Hand trägt. Im Hintergrund ein von hohen Gebäuden
umgebener Platz, auf dem Johannes gefesselt von Soldaten
geführt wird. Rückwärts Blick in eine Halle des Palastes
mit dem Tanz Salomes ; ganz rechts bergige Landschaft mit
Männern an einem Feuer.
Sammlung Hainauer, Berlin. — Das Bild ist von demselben Meister,
wie die mit der zweifelhaften Inschrift »Blesius« sig^nierte Anbetung
der Könige in der MUnchener Pinakothek.
Eichenholz, h. 0,48, br. 0,35. — Erworben 1906 als Geschenk von
Frau Hainauer in Berlin.
Niederländischer Meister von 1539.
633 Bildnis eines Mannes. Etwas nach rechts gewendet, im
schwarzen Barett und schwarzem, mit Pelz von gleicher Farbe
gefüttertem Mantel, die rechte Hand auf die Brust gelegt.
Auf dem marmorierten Grunde rechts und links je ein Wappen.
Bez. oben in der Mitte 1539 (zweimal); darunter das Alter des
Dargestellten: 38. — Das Wappen zur Rechten ist das der in Holland
heimischen Familie van der Burch.
Brustbild in 3/4 Lebensgr. Eichenholz, oben rund, h. 0,36,
lir. 0,29. — Sammlung Solly, 182 1,
Niederländischer Meister von 1598.
11.241 Familienbildnis. An einem Tische mit roter Decke
sitzt links in einem Lehnstuhl der Mann, ganz in Schwarz,
sich lehrend zu einem Knaben wendend, der rechts neben
ihm sitzt, und, mit Buch und Feder in den Händen, sich
zum Beschauer kehrt. Rechts im Sessel die Frau, ganz in
Schwarz und mit großer weißer Haube, in der Rechten eine
Traube, mit dem linken Arm ein Kind in schwarzem Samt-
häubchen auf dem Schoß haltend. Hinter dem Tische
steht ein zweiter Knabe, der dem Vater fragend ein Buch
zeigt. Grund Architektur und Durchblick auf Landschaft.
Links auf einer Tafel bez. mit den hausmarkenartig ineinander-
gefügten Buchstaben LVB und AN« 1598 — JETA . MEiE 36 —
VXORIS 34 — lACOBI 12 — HENRICI 10 — lOANNIS •/«•
Eichenholz, h. 0,73, br. 1,66. — Sammlung Solly, 182 1.
Niederrhein. Meister. Nürnberg. Schule. Oberdeutsch. Meister. 28 1
Niederrfaeinischer Meister um 1325—1350.
Joseph erkennt in Maria die Mutter des Heilands. 1216
Unter einem gotischen baldachinartigen Holzbau, von
dessen Decke eine Ampel herabhängt, sitzen Joseph und
Maria auf einer Bank. Zur Linken Joseph, einen Stab
in der Hand. Er bittet Maria sein Mißtrauen ab, da ihm
ein Engel, der ihm im Traum erschienen, bedeutet hat, das
Kind, das Maria gebären werde, sei der Heiland und stamme
vom heiligen Geiste. Jederseits ein musizierender Engel.
Goldgrund.
Auf zwei Spruchbändern zwischen Maria und Joseph die Inschrift:
\ftvt . apW ♦ tt . t^t ♦ f0tt» . iiib« (vitae) — hümfniui» • poJT«-
Wt ♦ VXt» Auf der Rückseite Reste von Malerei. — Die Behandlungs-
weise scheint auf den Niederrhein hinzuweisen, wofür auch die Holzart
der Tafel spricht. — Von demselben Meister, vielleicht von dem-
selben Altar, eine Krönung der Maria zwischen zwei Engeln, in der
Galerie von Sigmaringen.
Tempera. Eichenholz, h. 0,38, br. 0,27. — Sammlung Solly, 1821.
— Aufgestellt in der Abteilung der deutschen Bildwerke.
Nooms« S. Zeeman.
Nfirnberger Schale um 1480—1500.
Kreuzigung. Zur Lifiken Magdalena unter dem Kreuze 1224A
kniend, weiter zurück die zusammensinkende Maria, rechts
von einer Frau, links von Johannes gehalten. Hinter dieser
Gruppe eine zweite Frau, Longinus und ein Kriegsknecht.
Zur Rechten ein Kriegsoberster, ein Kriegsknecht und ein
Pharisäer, die Christus verspotten. Im Grunde Landschaft,
darüber gemusterter Goldgrund.
Ehemals »Michael Wohlgemut« (Nürnberg, 1434 — 15 19, Lehrer
Dürers) genannt; doch für den Meister selbst zu gering und wohl nur
aus seiner Schule.
Weißtannenholz, h. 0,59, br. 0,41. — Erworben 1850.
Oberdeutscher (?) Meister um 1400.
Diptychon. Linke Bildhälfte: Christus am Kreuz 1620
zwischen Maria und Johannes. Rechte Bildhälfte: Der
geistliche Donator kniet vor Christus, der links als Schmerzens-
mann in einer Lichtglorie etwas oberhalb des Erdbodens
schwebt, während rechts in der Höhe Gottvater, begleitet
von Engeln, erscheint. Hinter dem Donator rechts Maria.
Auf beiden Bildhälften gemusterter Goldgrund.
282 Oberitalienischer Meister. Oberitalienische Schule. Oggiono.
Stammt angeblich aus Südfrankreich.
Eichenholz, jede Bildhälfte h. 0,34, br. 0,265. — Erworben 1900
als Geschenk. — Aufgestellt in der Abteilung der deutschen
Bildwerke.
Oberitalienischer Meister um 1500.
S. 12 Bildnis eines jungen Mannes. Bartlos. Nach links
gewendet und ebendahin blickend. In schwarzer Kopf-
bedeckung und rotem Gewand. Dunkelblauer Grund.
Brustbild etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,32, br. 0,26. —
Erworben aus Wiener Privatbesitz. — Sammlung James Simon.
Vgl. Katalog dieser Sammlung.
Oberitalienisclier Meister um 1510.
S. 13 Maria mit dem Kinde. Vor einer Brüstung steht
Maria, das Kind mit der Linken umfassend, mit der Rechten
seinen Fuß stützend. Hintergrund die Wand des Gemaches,
dessen offene Fenster Ausblicke in die hügelige Landschaft
bieten.
Der Meister zeigt in der Komposition Einflüsse von Bellini und
von Lionardo, in der tiefen Färbung verrät er die Schule von Vicenza
oder Verona. Das Bild befindet sich im ursprünglichen, teilweise be-
malten Tabernakel. — Sammlung Conte Bardi, Venedig.
Halbfig. in »/» Lebensgr. Pappelholz, h. 0,48, br. 0,37. —
Sammlung James Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
Oberitalienische Scliule des 17. Jahrhunderts.
408 Maria Magdalena. Ein mattgrünes Gewand lose um
den Leib geworfen, mit aufgelöstem, blondem Haar und
gefalteten Händen, den Blick zum Himmel erhoben. Dunkler
Grund.
Ehemals »Murillo«, dann nach Bürgers Vorschlag »Cerezo« benannt,
aber offenbar italienisch und wohl einem oberitalienischen Meister an-
gehörig.
Halbfig. Leinwand, h. 0,73, br. 0,61. — Erworben 1842 in Italien.
Oggiono. Marco d'Oggiono (auch Oggionno und Ugione).
Mailändische Schule. — Geb. um 1470 vermutlich zu Oggionno,
f zu Mailand 1530 (?). Schüler Lionardo da Vincis (1490
in dessen Werkstatt). Tätig in Mailand.
210 A Der hl. Sebastian. Der Heilige steht nackt, nur mit
einem gelben Schurz um die Hüften, von Pfeilen durch-
bohrt, auf felsiger Erhöhung, mit den Händen an einen
Oggiono. Orley. Ostade. 283
dürren Baum gefesselt. Er wendet sich mit scharfer Drehung
des Kopfes nach links einem aus dichtem Gewölk heran-
fliegenden Engel zu, der ihn mit erhobener Hand nach
oben verweist. Grund Landschaft, ein Flußbett mit felsigen
Ufern.
Der Vergleich mit Marco d'Oggionos Hauptbild, den drei Erz-
engeln in der Brera zu Mailand, läfit auch dieses Bild, dem eine
Komposition Lionardos (vgl. eine Zeichnung in der Hamburger Kunst-
halle) zugrunde liegt, dem Meister zuweisen. — Früher in mailändi-
schem Privatbesitz.
Pappelholz, h. 0,76, br. 0,485. — Erworben 1896 im Florentiner
Kunsthandel als Geschenk des Herrn Karl v. d. Heydt.
Orley. Bernaert van Orley, Niederländische Schule. —
Geb. zu Brüssel um 1495, f daselbst den 6. Januar 1542.
Schüler seines Vaters Valentyn, weiter gebildet unter
italienischem Einflüsse, besonders Raffaels. Tätig zu Brüssel
(seit etwa 15 15), wo er 15 18 Hofmaler der Statthalterin
Margarethe wurde.
Orley? Verkündigung. In einer Renaissancehalle, 645 A
deren Gebälk in der Mitte von einer reich gezierten Säule ge-
tragen wird, sitzt Maria mit über der Brust gekreuzten Händen
auf einer niedrigen Stufe an der Wand. Von links tritt der
Engel herein mit Szepter und Krone. Im Hintergrunde
rechts Marias Bettstatt. Draußen ein Haus, aus dessen Tür
Joseph tritt. Oben links in Wolken Gottvater.
Das Bild steht den beglaubigten Jugendwerken van Orleys nahe.
Eichenholz, h. 0,755, br. 0,63. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
Orley? Christus vor Kaiphas. Christus steht in einer IL 202
Halle, von Kriegsknechten umgeben, vor dem links unter
einem Baldachin sitzenden Kaiphas. Hintergrund Archi-
tektur mit Durchblick auf Landschaft.
Das Bild, dessen Gegenstück (Christus vor Pilatus) im König!.
Schlosse zu Berlin bewahrt wird, steht den Werken der Spätzeit Orleys
nahe, rührt aber wohl von einem anderen Meister her.
Eichenholz, h. 0,83, br. 0,61. — Sammlung Solly, 182 1.
Ostade. Adriaen van Ostade. Zeichnet sich in seiner
frühesten Zeit zuweilen auch Ostaden. Holländische Schule.
— Maler und Radierer, getauft zu Haarlem den 10. De-
zember 1610, begraben daselbst den 2. Mai 1685. Schüler
284 Ostade.
des Frans Hals, unter dem EinflusseBrouwers und Rembrandts
(seit etwa 1640) weiter ausgebildet. Tätig zu Haarlem.
841 Alte Frau. Nach links gewendet, mit schwarzem Kopf-
tuch und in pelzgefüttertem schwarzem Überwurfe. Vor einem
Hause sitzend, das von Weinlaub berankt ist. Auf den
linken Arm gestützt. Links ein Fenster, dessen untere Hälfte
mit Brettern vernagelt ist.
Bez. rechts unten: ^^^^^0 ^t/^D E
Halbfig. in '/j Lebensgr. Eichenholz, h. 0,26, br. 0,20. — Königliche
Schlösser.
855 Der Leiermann vor dem Bauernhause. Vor der
Tür eines Bauernhauses, aus der ein Bauer mit seinem Weib
herausschaut, spielt ein von Kindern umringter Leiermann.
Rechts sitzt auf einem umgestürzten Korb ein Bauer.
Bez. unten in der Mitte:
^Afo/ia6e t^4^
Ein ähnliches Bild des Meisters, in kleinerem Mafistab, im Fitzwilliam
Museum zu Cambridge, bez. 1637; ein zweites, wesentlich gröBercs,
in der Sammlung Wesendonck zu Berlin.
Eichenholz, h. 0,44, br. 0,36. — Erworben 1843 ^^^ der Sammlung
Reimer zu Berlin.
855 A Der Raucher. Vor einem Kamine sitzt, vom Rücken
gesehen, ein rauchender Bauer. Neben ihm rechts ein Hund.
^yv. Ojftk^
Bez. rechts unten. ^ ^^
Eichenholz, h. 0,17, br. 0,11. — Sammlung Suermondt, 1874.
855B Bauerngesellschaft. In einer Hütte, deren Dachgebälk
sichtbar ist, sitzen zur Linken Bauern um einen Tisch und
hören einem Flötenspieler zu. Im Hintergrunde vor einem
Kamin drei Bauern, von denen einer seine Pfeife mit einer
Kohle anzündet. Ein vierter Bauer steigt die Treppe zu
dem links befindlichen Verschlag empor.
Bez. rechts unten am Boden: ^^^ Q^T/\PH
Ostade. 285
Aus der Mitte oder vom Ende der vierziger Jahre unter dem Ein-
flüsse Rembrandts.
Eichenholz, h. 0,35, br. 0,43. — Erworben 1879 ^^ Berlin aus
dem Besitze des Freiherm von Mecklenburg.
Der Arzt in seinem Studierzimmer. Ein Mann in 855C
langem Hausrock und Hauskappe, etwas nach links gewendet
auf einem Stuhle sitzend, betrachtet aufmerksam die Flüssig-
keit in einem Glasgefäße, das er in der erhobenen Rechten
hält. Auf dem mit persischem Teppiche bedeckten Tisch
ein aufgeschlagenes botanisches Buch und ein Fayencetopf.
Im Grunde links die Bibliothek, durch eine halbgeöfhiete
Tür rechts Ausblick in ein anderes Gemach.
Bez. auf der Stuhllehne: A^^StCLOC ^ ff€^
Kl. Kniefig. Eichenholz, h. 0,28, br. 0,22. — Erworben 1879 in
Frankfurt a. M.
Ostade« Isack van Ostade. Holländische Schule. —
Getauft zu Haarlem den 2. Juni 162 1, begraben daselbst
den 16. Oktober 1649. Schüler seines Bruders Adriaen.
Tätig zu Haarlem.
Halt vor der Dorfschenke. Zur Rechten steht vor 845B
der Tür eines Wirtshauses, von Kindern umringt, ein Spiel-
mann mit seiner Geige in der Linken und spricht, in der
Rechten ein Bierglas, zu einem Bauer, der vor ihm auf
einer Bank sitzt. In der Mitte ein gesattelter Schimmel vor
dem Futtertrog, dahinter ein Wagen, der eben vorgefahren
ist. Weiter links ein zur Abreise gerüsteter Reiter. Im
Hintergrunde ganz links das Dorf mit Kirchturm.
Bez. rechts unten: '^ÖOt \
Eichenholz, h. 0,39, br. 0,54. — Erworben 1852 von H. Henry
Cousin in Paris.
Der Bauer im Schlapphut. Etwas nach links ge- 845D
wendet und lachend den Beschauer anblickend. In braunem
Rock und roter Weste; das Gesicht von links durch Kerzen-
licht beleuchtet. Brauner Grund.
286 Ostade. Ouwater.
Bez. links unten:
V-^M-
Brustbild in '/» Lebensgr. Eichenholz, h. 0,45, br. 0,38. — Samm-
lung Suermondt, 1874.
845 F Bauer. Nach links gewendet und auf den Beschauer
blickend. Mit langen, wirren Haaren, auf dem Kopf eine
Mütze, durch die eine Tonpfeife gesteckt ist. In der Rechten
einen Steinkrug, in der Linken eine Tonpfeife haltend.
Dunkler Grund.
Die Autorschaft Isack van Ostades ist nicht gesichert.
Brustbild in ^/^ Lebensgr. Eichenholz, h. 0,30, br. 0,23. — Er-
worben 1904. — Sammlung A. Thiem.
Ouwater. Aelbert van Ouwater. Niederländische Schule.
— Geb. vermutlich zu Ouwater bei Haarlem. Nachfolger,
vielleicht Schüler Jan van Eycks (während dessen Auf-
enthalt im Haag, 1422 — 1424). Tätig zu Haarlem etwa
1430 — 1460.
532A Auferweckung des Lazarus. Inmitten eines spät-
romanischen Kirchenchors sitzt Lazarus, den Schoß von
einem Laken bedeckt, auf der quer über die Gruft gelegten
Platte. Links Christus mit erhobener Rechten zu ihm
niederblickend, und die beiden Schwestern des Auferweckten,
von denen die eine betend in die Knie gesunken ist, und
drei Zuschauer. Hinter Lazarus weist Petrus mit lebhafter
Geberde den sechs zur Rechten stehenden Juden, von denen
sich einige die Nase zuhalten und erschreckt abwenden, das
Wunder. Durch die Gittertür in den Schranken des Chor-
umganges sieht man dicht gedrängt die Köpfe zahlreicher
Zuschauer. Die Säulenkapitelle sind mit Bandwerk, die
Kapitelle der Pilaster mit Reliefs biblischen Inhalts ge-
schmückt.
Einziges authentisches Werk des namentlich wegen seiner Land-
schaften hochgerühmten Malers. Karel van Mander erw&hnt das Bild
532 A Aelbert van Ouwater
2Q0 Palmezzano. Panetti.
Marcus Palmezzanus. Umbrisch-toskanische Schule. —
Geb. zu Forll 1456, f vermutlich 1538. Ausgebildet unter
der Einwirkung verschiedener Schulen, hauptsächlich der
von Ferrara, und namentlich von Melozzo da Forli be-
einflußt. Bez. Bilder von 1485 — 1537.
131 Geburt Christi. Maria kniet in Verehrung vor dem
Kinde. Zur Linken zwei das Kind anbetende Hirten, zur
Rechten der sitzende Joseph. Im Hintergrunde die Ruinen
eines palastartigen Baues und bergige Landschaft, in der
sich der Zug der Könige heranbewegt.
Auf dem Blättchen in der Mitte unten eine ganz undeutlich ge^
wordene Bezeichnung, die ehemals Rocco Zoppo gelesen wurde.
Pappelholz, h. 1,55, br. 0,97. — Sammlung SoUy, 182 1.
1129A Der auferstandene Christus. Christus, mit grauem
Schurz um die Hüften, steht neben dem Felsengrabe vor
seinem Kreuz. In der Ferne Johannes und die drei heiligen
Frauen. Hintergrund bergige Landschaft.
Bez. am Felsen links auf einem Blättchen:
Pappelholz, h. 0,88, br. 0,52. — Sammlung Solly, 182 1.
Panetti. Domenico Panetti. Nach dem Vater: Domenico
di Gasparre. Schule von Ferrara. — Geb. zu Ferrara um
1460, f daselbst Ende 15 11 oder 151 2. Vermutlich* Schüler
Cosme Turas, unter dem Einflüsse Lorenzo Costas weiter
ausgebildet. Tätig zu Ferrara.
«
113 Klage um den Leichnam Christi. Christus, auf
einem weißen Linnen ruhend, wird von Joseph von Arimathia
an den Schultern emporgehalten, hinter dem zuäußerst rechts
der Stifter in schwarzem Mantel kniet. In der Mitte kniet
Maria, die von Johannes getröstet wird, zu den Füßen
Christi Magdalena, hinter der eine andere hl. Frau sichtbar
ist. In der weiten Landschaft Christophorus, das Christkind
J
Panetti. Panini. Paolo.
291
auf den Schultern, den Fluß durchschreitend, Christus der
Magdalena erscheinend und Christus mit den Jüngern auf
dem Wege nach Emaus. Rechts auf der Höhe die Schacher
am Kreuz.
I Bez. rechts unten auf einem Blättchen:
I
nettcyuc
Ehemals in der Sakristei von S. Niccolö in Ferrara.
Pappelholz, h. 1,95, br. 1,43. — Sammlung Solly, 182 1.
Panini. Giovanni Paolo Panini. Römische Schule. —
Architekturmaler, geb. zu Piacenza 1695, f zu Rom den
21. Oktober 1768. Schüler Andrea ^.ocatellis und Bene-
detto Lutis zu Rom. Tätig zu Rom und einige Zeit zu
Paris (seit 1732 Mitglied der Akademie).
Römische Landschaft mit antiken Monumenten. 454A
Zur Linken vor dem Colosseum die Trajanssäule, der Her-
kules Famese und der sterbende Fechter, rechts die drei
Säulen des Castortempels, der Triumphbogen Konstantins,
der Vestatempel, die Ruinen des Palatin und in der Ferne
die Cestiuspyramide.
Bez. auf dem Steine links vom:
Leinwand, h. 0,98, br. 1,34. — Erworben 1882 in Ix>ndon.
Paolo. Maestro Paolo. Venezianische Schule. — Tätig
in Venedig nach urkundlichen Nachrichten von 1333 — 1358.
Wahrscheinlich f vor September 1362.
19*
2Q2 Paolo. Parentiiio.
1650 Zwei Teile von einem Altar. Der hl. Marcus. In
rotem Gewand und blauem mit Goldborte besetztem Mantel.
Etwas nach rechts gewendet, in der Linken ein Buch, mit
der Rechten den Mantel fassend. Goldgrund. Zu den
Seiten des Kopfes: S. MARCVS. — Johannes der Täufer.
Im härenen Gewand und grünen Mantel. Nach links
blickend und mit der Rechten auf ein Schriftband mit den
Worten: Ecce agnus dei etc. in seiner Linken weisend.
Goldgrund zu den Seiten des Kopfes: S. lOHE . . . BT.
Pappelhok, oben im Kleeblattbogen abscbliefiend, jede Tafel
h. 0,74, br. 0,27. — Erworben 1906 aus dem englischen Kunsthandel.
Parentino. Bemardo Parentino (Parenzano), zeichnet
sich Bemardin Pare9aii. Als Augustinermönch führt er den
Namen Fra Lorenzp. Schule von Padua. — Geboren 1437
zu Parenzo, f 1531 zu Vicenza. Tätig anscheinend zu
Padua unter dem Einflüsse Mantegnas.
1628 Musikanten. Rechts sitzt ein Mann in orientalischer
Tracht, in ein Hom stoßend, an einem antiken Architektur-
stück, das mit Ornamenten und einer Inschrift geschmückt
ist. Neben ihm ein Flöte blasender Knabe, weiter zurück
ein zweiter, tanzend. Links, auf einer Steinplatte lagernd,
ein Mann, einen Stab in der Rechten, mit einer Meerkatze
spielend. Zuäufierst links ist noch ein tanzender Knabe
zur Hälfte sichtbar. Hintergrund Berge.
Gegenstück zu Nr. 1628 A (s. die Bemerkung daselbst). — Sammlung
Pianciatichi, Florenz.
Leimfarbe. Leinwand» h. 0,33, br. 0,51. — Erworben 1904 als
Geschenk.
1628A Musikanten. Auf Steinpostam^nten, an denen Musik-
instrumente lehnen, sitzt rechts eine Frau, die Flöte blasend,
links ein Mann, Laute spielend, vor ihnen ein schwarzer
Hund. Links vor einer Felsengrotte ein Brunnen, an dem
ein Knabe ein Fafi füllt, dessen Spundloch ein Affe zuhält.
Hintergrund Berge.
Gegenstück von Nr. 1628.
Ein vollbezeichnetes Bild des seltenen Meisters in der Galerie zu
Modena. — Sammlung Pianciatichi, Florenz.
Leimfarbe. Leinwand, h. 0,33, br. 0,51. — Erworben 1904 als
Geschenk.
Patinir. Pedrini. Peeters. 203
Patinir. Joachim de Patinir oder Patenier. Nieder-
ländische Schule. — Geb. zu Dinant, 15 15 in die Gilde zu
Antwerpen aufgenommen, 1521 bei Dürers Anwesenheit dort
angesehenes Mitglied derselben und 1524 daselbst bereits
verstorben. Tätig zu Antwerpen.
Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. Inmitten einer MS
reichen Landschaft sitzt neben einer Quelle Maria, das
Kind auf dem Schofie, links neben ihr das Reisegepäck und
ein eiserner Topf auf dem Feuer. Links eine Dorfstraße,
auf der Joseph mit dem Esel herankommt. Im Mittel-
grund ein hoher, mit dem Gipfel in die Wolken ragender
Fels, in den ein Kloster hineingebaut ist. Rechts im Hinter-
grund Bethlehem mit dem Kindermord.
Eichenholz, h. 0,62, br. 0,78. — Sammlung Solly, 1821.
Pedrini. Giovanni Pedrini. Auch Giampietrino und
Gianpedrino genannt. Sein eigentlicher Name Giov. Pietro
Ricci. Mailändische Schule. — Lebensverhältnisse unbekannt.
Schüler Lionardo da Vincis (seit 1508?). Tätig zu Mailand
(etwa 15 10 — 1530) und Pavia (1521).
Die büfiende Magdalena. Magdalena steht, halb nach 205
links gewendet, nackt in einer Felsenhöhle, den Blick flehend
aufwärts gerichtet und die Hände im Gebet aneinander gelegt.
Halbfig. etwas unter Lebensgr. PappelhoU, h. 0,62, br. 0,50. —
Sammlung Solly, 1821.
Die hl. Katharina. Die Heilige, etwas nach links ge- 215
wendet, steht halb entblößt zwischen den beiden gezahnten
Rädern, auf die das himmlische Feuer herabfährt.
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,62, br. 0,47. —
Sammlung Solly, 1821.
Peeters« Bonaventura Peeters. Vlämische Schule. —
Marine- und Landschaftsmaler sowie Radierer, getauft den
23. Juli 16 14 zu Antwerpen, f in Hoboken bei Antwerpen
den 25. Juli 1652. Nach weiten Seereisen tätig zu Ant-
werpen, später zu Hoboken.
Kriegsschiffe auf bewegter See. Vorn ankert ein 939
französisches Kriegsschiff, dessen Segel die Matrosen
hissen. Ein großes bemanntes Boot steuert darauf zu.
2Q4 Peeters. Pencz.
Links weiter zurück ein anderer Dreimaster in voller
Fahrt. In der Ferne einige Boote und die Häuser eines
Hafenplatzes.
Bez. rechts an einem Pfahl:
X
^'
1»
Eichenholz, h. 0,48, br. 0,71. — Königliche Schlösser.
Pencz. Georg Pencz oder Penz (Benz). Deutsche
Schule (Nürnberg). — Maler und Kupferstecher, geb. zu
Nürnberg um 1500, zuerst 1523 im Verzeichnis der Nürn-
berger Maler genannt, f zu Leipzig den 11. Oktober 1550.
Ausgebildet unter dem Einflüsse Dürers (wahrscheinlich als
Gehilfe in dessen Werkstatt), sowie während einer Studien-
reise in Italien unter dem der italienischen Meister. Tätig
häuptsächlich zu Nürnberg.
582 Bildnis des Malers Erhard Schwetzer von Nürn-
berg. Mit Vollbart und kurzgeschorenem Haar. Von vom
gesehen, auf einer Bank sitzend, leicht nach links gewendet
und nach rechts blickend. In geschlitztem schwarzem Wams,
die Linke auf den Oberschenkel gestützt, die Rechte am
Dolchgriff. Auf der Bank ein Wasserglas. Grund Zimmer-
wand.
Bez. rechts oben: ERHART. SVETZER. PICTOR. NORINBERG.
Links :
EXDATI5
XXX-IX
;
r aK 4 4
Gegenstück zu No. 587.
Pencz. Peanacchi. 2Q5
Bildnis eines jungen Mannes. Von vorn gesehen, das 585
Haupt nach rechts gewendet und nach rechts blickend. In
schwarzem Barett und schwarzer Schaube mit weiten Ärmeln.
Vor einem mit gemustertem, grünem Teppiche bedeckten
Tische sitzend, auf den er die Hände gelegt hat. In der
Linken hält er die Handschuhe. Grund eine Nische.
■)f ii-i-
Bez. links oben: ^
Halbfig. Lindenholz, b. i,o6, br. 0,82. — Erworben vor 1820 von
Frauenholz.
Bildnis der Gattin Erhard Schweizers. Von vorn 587
gesehen, nach links blickend. Auf einer Bank sitzend, die
Hände übereinander gelegt. In Pelzhut und schwarzem
Kleide mit braunen Pelzaufschlägen, an der Seite eine
Tasche. Hintergrund eine Nische.
Bez. rechts oben:
jr
4 5-
und mit der Inschrift: ELISABETA. VXOR. ERHARDI. — Gegen-
stück von Nr. 582.
Halbfig. Lindenholz, h. 0,82, br. 0,63. — Sammlung Solly, 1821.
Pennacchi. Pier (Pietro) Maria Pennacchi. Schule von
Friaul. — Geb. zu Treviso 1464, f daselbst 1528. Erhielt
seine erste Unterweisung in Treviso (wahrscheinlich von
einem unter Squarcione gebildeten Meister); dann in Venedig
Schüler Gio. Bellinis. Tätig zu Treviso und Venedig.
Christus im Grabe von Engeln gehalten. Der 1166
tote Christus mit der Dornenkrone, auf dem Rande des
steinernen Grabes sitzend, wird von zwei Kinderengeln ge-
halten. Hintergrund rechts die Felsenhöhle, links Flußland-
schaft.
2q6 Pennacchi. Pesne.
Bez. auf der Brüstung des Grabes wie neben-
stehend. — Aus der früheren Zeit des Meisters.
— Fast dieselbe Komposition im Museo Civico
zu Venedig, wohl eine Jugendarbeit Gio. Bellinis.
— Früher in der Sammlung Avogaro in Treviso.
Pappelholz, h. 0,57, br. 0,64. — Sammlung
Sollv, 1821.
Pesne. Antoine Pesne. Französische
Schule. — Maler und Radierer, geb. zu
Paris den 23. Mai 1683, f zu Berlin den
5. August 1757. Schüler seines Vaters
Thomas und seines Oheims Charles de la ' ^
Posse zu Paris. Nach einer italienischen ^^
Reise (mit Aufenthalt in Rom und Venedig) ^N|
tätig vornehmlich zu Berlin (Hofmaler seit
1711)^
489 Bildnis Friedrichs des Großen. ^^4
In jugendlichem Alter, mit gepudertem ^gal k^^
Haar. Etwas nach links gewendet und, den" ^T^ ^^^
Kopf nach dem Beschauer gedreht. Über ^^V ^v^
dem Harnisch das Orangeband des ^^r 1^^
Schwarzen Adlerordens und den roten, mit ^^^
Hermelin besetzten Samtmantel. Grund ^ )r
grauer Wolkenhimmel.
Gemalt 1739 zu Rheinsberg, wie auf der Rück-
seite vermerkt ist, ein Jahr vor der Thronbesteigung
Friedrichs (171 2 — 1786).
Brustbild. Leinwand, h. 0,78, br. 0,63. —
Erworben 1841 von Schulrat Eggers in Neustrelitz.
489B Bildnis einer jungen Frau. Drei-
viertel nach links gewendet und ebendahin
blickend. In stark ausgeschnittenem Kleid.
In den gepuderten Locken eine schwarze
Schleife, im Ohr einen Schmuck von
Saphiren und um den Hals ein blaues Band. Brauner Grund.
Brustbild. Leinwand, h. 0,60, br. 0,47. — Alter Besitz.
494 Bildnis des Kupferstechers G. F. Schmidt und
seiner Gattin. Der Künstler in Samtrock und Hausmütze,
nach rechts vor einem runden Tische sitzend und den
Beschauer heiter anblickend, hält in der Linken ein
^2
■ >
Pesne.
297
I
ö
offenes Buch (die »Contes« von
Lafontaine ; aufgeschlagen ist » La
chose impossible «) und hat den
Arm auf die Kupferplatte gestützt,
die auf dem Tische liegt. Ihm
gegenüber sitzt zur Linken die
Gattin, in ausgeschnittenem Kleid,
den Kopf auf die rechte Hand
gestützt Auf dem Tische vom
Stecherwerkzeug. Rechts klettert
eine Katze am Stuhl empor. Grund
die Wand des Zimmers.
Bez. rechts oben wie nebenstehend.
— Georg Friedrich Schmidt, 1712 bei
Berlin geboren, war vennähltmit Dorothea
Luise Videbant, der Tochter eines Ber-
liner Kaufmanns, und starb 1775.
Halbfig. Leinwand, h. 1,10, br. 1,26.
— Erworben 1845 ^"^ ^^™ Besitze des
Hofrat Ternite in Berlin.
X^ ^^ Bildnis des Malers mit 496B
(V^ seinen zwei Töchtern. Der
V^^^^ Maler sitzt, auf den Beschauer
^^ \ blickend, links vor seiner Staffelei,
j in braunem Samtgewand und
•^ weißer Allongeperücke. In der
Rechten hält er das Augenglas,
in der Linken die Palette mit
^^ ^ Pinseln. Unten ist sein Hund,
^^^^ der zu ihm emporblickt, noch teil-
^^ weise sichtbar. Hinter dem Stuhle
des Malers steht die eine seiner
Töchter, nach links blickend, in
ausgeschnittenem gelbem Kleid
mit übergeworfenem schwarzem
Spitzenschleier, ein weißes Häub-
chen auf dem dunklen Haar. In den Händen, die auf der Stuhl-
lehne aufliegen, hält sie einen Fächer. Ganz rechts sitzt
hinter einem Tisch, auf dessen grüner Decke Bücher und
der Gipsabguß eines Apollokopfes liegen, die zweite Tochter,
,
2q8 Pesne. Piero,
mit gepudertem Haar, in grauem
ausgeschnittenem Seidenkleid, an
der Brust einen Blumenstrauß. Sie
blickt lächelnd auf den Beschauer,
auf dem Schoß hält sie ein kleines
schwarzes Hündchen. Hintergrund
die dunkle Zimmerwand^
Bez. rechts unten wie nebenstehend.
Kniefig. Leinwand, h. 1,76, br. 1,50.
— Erworben 1903 vom Freiherm von
Berks in Kroatien, in dessen Familie das
Bild durch Erbgang von einer der Töchter
Pesnes gelangt war.
Petrus. S. Inganatis.
Piero. Piero (Pietro oder Pier)
di Cosimo (nach seinem Lehrer
Cosimo Roselli). Nach dem Vater
genannt Pietro di Lorenzo. Flo-
rentinisc^e Schule. — Geb. 1462
zu Florenz, f daselbst 1521. Schü-
ler und Gehilfe Cosimo Rossellis,
unter dem Einflüsse Lionardo da
Vincis (seit 1501) weiter ausge-
bildet. Tätig zu Florenz, kurze
Zeit als Gehilfe Rossellis zu Rom
(um 1482 — 1484).
107 Venus, Mars und Amor.
Auf blumiger Wiese ruht zur
Linken Venus, leicht verhüllt; in
ihrem Arme liegt Amor empor-
blickend. Mars, mit einem Tuch
um die Lenden, liegt schlafend
Venus gegenüber. Vor ihm zwei
sich schnäbelnde Tauben und eine
Armschiene, hinter ihm im Mittel-
grunde fünf Amoretten, die mit
Stücken seiner Rüstung spielen.
Von Vasari beschrieben, in dessen
Besitze sich das Bild befand. Kam später
^
{
Piero. Pinturicchio. 209
angeblich mit der Erbschaft Gaddi in die Casa Nerli im Borgo San
Niccolö zu Florenz. — Aus der früheren Zeit des Meisters.
Pappelholz, h. 0,72, br. 1,82. — Erworben 1829 durch Rumohr.
Anbetung der Hirten. Untex einem auf Balken ruhen- 204
den Strohdache knien Maria und Joseph, einander zuge-
wandt, in Verehrung vor dem Kinde, das an einen Sack
gelehnt auf der Erde liegt. Hinter Joseph steht der Stifter,
links ein Hirt. In der bergigen Landschaft auf einer An-
höhe rechts Ochs und Esel, links in der .Feme der Erzengel
Raphael mit Tobias und auf einem Hügel die Verkündigung
an die Hirten.
Aus der späteren Zeit des Meisters.
Pappelholz, h. 1,32, br. 1,47. — Sammlung Solly, 1821.
Piero« S. Francesca.
Pinturicchio. Bernardino Pinturicchio. Nach dem Vater
Bernardino di Betto Biagio. Umbrische Schule. — Geb.
wahrscheinlich zu Perugia um 1455, t^^ Siena den 11. De-
zember 15 13. Unter dem Einflüsse Fiorenzo di Lörenzos
(vielleicht als dessen Schüler) in Perugia und als Arbeits-
genosse Pietro Peruginos (in Rom) ausgebildet. Tätig in
Perugia, Rom von 1481 — 1502 mit Unterbrechungen, Orvieto
(1492/94 und 1496), Spello (1501) und längere Zeit zu Siena
(seit 1503 mit kurzen Unterbrechungen).
Reliquiarium. Der Kirchenvater Augustinus mit 132A
den hhl. Benedikt und Bernhard. Oben, in der von
zwei Engeln getragenen Mandorla schwebt der hl. Augustinus
(oder Donatus) in bischöflichem Ornat. Unten links der
hl. Benedikt, den Weihwedel (älterer Form) in der Rechten,
rechts Bernhard von Clairvaux mit dem Krummstab. Grund
blauer Himmel mit leichten Wolken.
Aus der Frühzeit des Meisters, noch unter dem Einflüsse Fiorenzo
di Lörenzos. — Die Holztafel, auf der das Bild gemalt ist, bildet mit
dem Rahmen und Untersatz ein Ganzes. Rahmen und Untersatz ent-
halten in verglasten kleinen Behältern Reliquien. — Ehemals in einem
Nonnenkloster S. Donato in Polverosa bei Florenz.
Wasserfarbe. Lindenholz, oben rund, h. 0,43, br. 0,23. — Er-
worben 1875 ^^ Florenz vom Bankier Brini.
Maria mit dem Kinde. Maria, in der Linken einen 143
Apfel, hält das auf ihrem Schöße stehende Kind, das mit
beiden Händen ihren Schleier faßt. Schwarzer Grund.
r
300
Piorobo.
Maria Halbfig. in '/j Lebensgr. Tempera. Pappelholz, h. 0,46,
br. 0,33. — Erworben 1829 durch Rumohr.
Piombo. Sebastiano del Piombo. Zeichnet sich Se-
bastianus Venetus. Nach dem Vater Sebastiano di Fran-
cesco Luciani. Venetianische Schule. — G«b. zu Venedig
um 1485, t zu Rom den 21. Juni 1547. Schüler Gio. Bellinis,
unter dem Einflüsse Giorgiones in Venedig, dann Michel-
angelos in Rom weiter ausgebildet. Tätig zu Venedig und
Rom (seit 15 11), 1527/28 und 1530 vorübergehend wieder
in Venedig.
259B Bildnis einer jungen Römerin. Nach links gewendet,
den Kopf dem Beschauer zugewandt. In reicher Kleidung,
in hell violettem Untergewand, das volle . Haupthaar mit
einem römischen Kopftuche bedeckt; den pelzgefütterten
roten Samtmantel, der über die linke Schulter fällt, mit
der Rechten auf der Brust haltend. In der Linken ein
Körbchen mit Früchten. Durch das Fenster links Ausblick
in Hügellandschaft bei Abendlicht.
In der Sammlung zu Blenheim »Raphael« genannt und für das
Bildnis der Fornarina, der Geliebten des Künstlers, ausgegeben. Allein
schon 1835 von Waagen als »Sebastiano del Piombo c erkannt, ebenso
von Passavant. — Eine Wiederholung des Bildes, früher und viel-
leicht jetzt noch in Verona befindlich (alte Kopie?), ist schon 1657 im
Microcosmo della Pittura von Scanelli als hl. Dorothea beschrieben.
Das Veroneser Bild befand sich noch 1829 zu Verona im Besitze der
Signora Cavallini-Brenzoni (jetzt in Casa Persico Citadella?) und kann
also nicht das Bild aus Blenheim sein, das schon 1779 dort war (da-
mals in einer von John Boy de) 1 herausgegebenen Sammlung von Stichen
» nach den hervorragendsten Gemälden in England « veröffentlicht). —
Aus der ersten römischen Zeit des Meisters (nach 1512).
Halbfig. Pappelholz, h. 0,76, br. 0,60. — Erworben 1885 aus der
Sammlung des Herzogs von Marlborough zu Blenheim (s. Scharf, A
List of the Pictures in Blenheim Palace, S. 43).
237 Piombo? Der tote Christus von Joseph von Ari-
mathia und Magdalena betrauert. Der Leichnam
Christi wird zur Linken von Joseph von Arimathia gehalten,
während zur Rechten Magdalena, deren blondes Haar auf-
gelöst herabfällt, die linke Hand Christi zum Munde führt.
Dunkler Grund.
Ebenso wie das Seitenstttck zu diesem Gemälde, der kreuztragende
Christus, das sich noch im Besitze des Herrn Zir zu Neapel befindet.
2riO^ Sebastiane del Piombo
Piombo. Pisano. ßOI
von dessen Vorfahren aach das Berliner Bild erworben wurde, eher von
einem italienischen Meister vom Ende' des i6. Jahrhunderts.
Überlebensgr. Halbiig. Schieferstein, h. 1,55, br. 1,13. — Erworben
1841/42 in Neapel.
Piombo? Bildnis eines Edelmannes in der Ritter- 259A
tracht des Ordens Sant Jago. Mit braunem Vollbart,
etwas nach links gewendet und nach rechts blickend. In
schwarzem Wams, Barett mit Agraffe und weißer Feder.
Auf dem Wams und Mantel das rote Kreuz des Ordens.
Die Linke oberhalb des Schwertgriffes in die Hüfte gestützt,
in der Rechten die Handschuhe. Grüner Grund.
Halbfig. Leinwand, h. 1,1 1, br. 0,91. — Erworben 1875 ^^^
Marchese Patrizi in Rom.
Pisano. Vittore Pisano, gen. Pisanello. Zeichnet sich
zumeist Pisanus Pictor, seltener Pisanus. Schule von Ve-
rona. — Maler und Medailleur, geb. vermutlich zu S. Vigilio
am Gardasee (Gebiet von Verona) um 1380, f ini März 145 1,
vielleicht zu Rom. Tätig vornehmlich zu Verona (da-
selbst ansässig bis um 1435), zeitweilig in Venedig (um
1420 — 1424), in Pavia (wahrscheinlich um 1430), in Rom
(um 1431/32 und wohl noch später), in Ferrara (um 1435
und um 1441 — 1444), in Rimini (1445), in Mailand (vor
1447), in Mantua (um 1439 ^^^ '447) ^^^ i" Neapel (1448/49).
Anbetung der Könige. Vor der Hütte sitzt zur 95A
Rechten Maria mit dem Kind auf dem Schöße. Der älteste
König ist in die Knie gesunken und küßt dem Knäblein
die Füße. Links hinter ihm stehen die beiden anderen
Könige mit goldenen Gefäßen in den Händen und dicht
gedrängt die Männer des Gefolges, zum Teil reich und
modisch gekleidet. Mehr links die Pagen auf den reich-
geschirrten Pferden ihrer Herren. Hinter der Hütte rechts
zwei Kamele mit einem Mohren, auf dem Dachfirst ein Pfau.
In der Luft zwei Falken einen Reiher schlagend. Hinter-
grund bergige Landschaft.
Die Könige und ihre Begleiter scheinen zum Teil Porträtfiguren zu
sein; an einzelnen Gewandstttcken und an einem Pferdegeschirr sind
Devisen in goldenen Lettern angebracht, die auf Persönlichkeiten aus
dem venezianischen Gebiet hinzuweisen scheinen. An dem Mantel eines
neben dem vom Rücken gesehenen Jflngling stehenden Mannes : aittBi Qtt U
(monde = Zeichen des Orbis terrarum, globus cruciger); am Oberkleid
302 Pisano. Poelenburgh. PoUaiuoIo.
eines neben dem knienden König stehenden Mannes: gmce fttt 6u
(wahrscheinlich: gräce fait Dieu) ; an der Kopf bedeckung eines Reiters
zur Linken : tetipo (tempo) ; an dem Riemenzeug des Schimmels vom zur
Linken: HONIA BOA IN TENPOR (omnia bona in tempore). — Zeich-
nungen zu der reichgekleideten, vom Rücken gesehenen Figur, zur
Madonna, zu einigen Tieren und den Vögeln im Codex Vallardi im
Louvre. — Sammlung Barker in London, 1874 i^^ »Fra Filippo Lippic).
Pappelholz, rund, Durchmesser 0,84. — Erworben 1880 in Paris.
Pistoia. S. Gerino.
Poelenburgh. Comelis von Poelenburgh oder Poelen-
borch. Holländische Schule. — Maler und Radierer, geb,
zu Utrecht 1586, f daselbst den 12. August 1667. Schüler
Abraham Bloemaerts, während eines längeren Aufenthalts in
Italien (vornehmlich in Rom um 161 7) unter dem Einflüsse
Elsheimers weiter ausgebildet. Tätig zu Utrecht (seit 1627),
vorübergehend zu London (1650).
956 Amarillis reicht Myrtill den Preis (Szene aus Guarinis
Pastor fido II, i). Amarillis, von ihren Gespielinnen zur
Schiedsrichterin erwählt, welche am besten zu -küssen ver-
stände, sitzt zur Rechten auf einer Anhöhe, und setzt dem
als Mädchen verkleideten Myrtill, der mit gekreuzten Armen
vor ihr steht, den Blumenkranz als Siegespreis auf. Rings
umher sitzen und stehen ihre Freundinnen zuschauend, weiter
zurück links andere tanzend und musizierend. Auf der
Höhe in der Ferne zur Linken die Ruinen des Grabmals
der Horatier und Curiatier. Vorn links am Boden erlegtes
Wild, ein mit Blumen bekränzter Strohhut, Köcher, Bogen
und weiter zurück zwei Jagdhunde.
Bez. unten in der Mitte:
C»P
Gegenstück zu Nr. 958 (s. Herman Saftleven) und mit diesem
zu einer Folge gehörig, aus der andere Stücke sich in der Gemäldegalerie
zu Sanssouci befinden.
Leinwand, h. 1,15, br. 1,46. — Königliche Schlösser.
PoUaittoIo, Antonio (del) Pollaiuolo. Nach dem Vater
Antonio dl Jacopo (mit dem Zunamen Benci), älterer
Bruder Piero Pollaiuolos. Florentinische Schule. —
Goldschmied, Maler, Erzbildner und Kupferstecher, geb.
Pollaiuolo. Poorter. 5O3
ZU Florenz 1429 (nach Vasari 1426), f zu Rom den 4. Februar
1498. Schüler seines Vaters, des Goldschmieds Jacopo (bis
1459). Tätig in Florenz und Rom (seit 1484).
David als Sieger. Barhaupt, in der Rechten die 73 A
Schleuder, steht er mit gespreizten Beinen über dem vom
Rumpfe getrennten Haupte Goliaths. Hintergrund Archi-
tektur.
Pappelholz, h. 0,46, br. 0,34. — Erworben 1890 aus florentiner
Privatbesitz.
PoUaiuolo. Piere Pollaiuolo. Eigentlich del PoUaiuolo,
wie sich auch der Künstler selbst zeichnet. Nach dem
Vater Piero di Jacopo (mit dem Zunamen Benci). Floren-
tinische Schule. — Goldschmied, Maler und Bildhauer, geb.
zu Florenz 1443, f vermutlich zu Rom; 1496 als verstorben
angeführt (nach Vasari im Alter von 65 Jahren). Schüler
Andrea del Castagnos, unter dem Einflüsse seines Bruders
Antonio weiter ausgebildet. Tätig vornehmlich in Florenz,
einige Zeit in San Giitiignano und vielleicht auch in Rom.
Verkündigung Mariae. In einem weiten Prunk- 73
gemache, das sich im Mittelgrund in zwei Räume teilt» sitzt
zur Rechten auf prächtigem, mit Edelsteinen verziertem Sessel
Maria und nimmt mit über der Brust gekreuzten Händen
die Botschaft des links vor ihr knienden Engels entgegen.
In dem Gemache rechts ein reichverziertes Bett, im Grund
ein drittes kleines Gemach, in dem kniend drei Engel
mit Geige, Orgel und Laute musizieren. Durch die beiden
Bogenfenster Ausblick auf die Stadt Florenz und das
Arnotal.
Der Entwurf wird zumeist Antonio zugeschrieben, die Ausführung
ist dagegen von Piero. Vgl. Jahrb. der k. pr. Ksts. XV, S. 232.
Pappelholz, h. 1,50, br. 1,74. — Sammlung Solly, 1821.
Ponte. S. Bassano.
Poorter. Willem de Poorter. Holländische Schule. — Geb.
zu Haarlem (?) und daselbst noch nach 1645 tätig. Schüler
Rembrandts, vermutlich schon in Leiden (also zwischen
1627 und 1630). Tätig zu Haarlem (zuerst 1635 erwähnt),
nach 1645 in Wyck bei Heusden.
Gefangennahme Simsons. Zur Linken Simson, im 820A
Schöße Delilas eingeschlafen. Ein Philister schneidet ihm
304 Poorter. Porcellis. Pot.
das Haar ab, ein anderer kniet vom mit den Ketten. Hinter
dieser Gruppe ein vornehmer Philister in orientalischer Tracht,
verschiedene Krieger und ein junger Neger mit einem Hunde.
Rechts im Grunde des weiten Raumes eine andere Gruppe
von Kriegern. Links hinter Delila ein Tisch mit den Resten
eines Mahles.
Bez. am Türsturz: v>f. D»!)
Eichenholz, h. 0,50, br. 0,62. — Erworben 1873 in Berlin aus dem
Besitze des Restaurators Schmidt.
Porcellis. Jan Porcellis. Holländische Schule. — Maler
und Radierer von Seestücken, geb. zu Gent vor 1584, f ^^^
29. Januar 1632 in Soeterwoude bei Leiden. Vermutlich von
Adam Willaerts beeinflußt, heiratet 1605 zu Rotterdam, wohin
er früh mit seiner Familie gekommen war, 161 5 zu Ant-
werpen tätig, woselbst er 161 7 als Meister in die Lukasgilde
aufgenommen wurde, alsdann in Haarlem (nachweisbar von
1622 — 1628) und in Soeterwoude.
832 A Schiffe auf der See. Auf leicht bewegter See vom
zur Linken ein kleines Segelschiff, weiter zurück ein zweites.
Rechts vorn ein Segelboot. In der Feme wird der Strand
sichtbar.
Bez. auf einer Planke vom rechts:
Eichenholz, h. 0,22, br. 0,18. — Erworben 1846.
Porta« S. Bartolommeo.
Pot Hendrick Gerritsz. Pot. Holländische Schule. —
Geb. um 1585 in Haarlem, f Anfang Oktober 1657 in
Amsterdam. Schüler Karel van Manders und beeinflußt von
Frans Hals. Tätig in Haarlem, seit 1648 in Amsterdam
und einige Zeit in London (1632).
1486A Der Streit um die Erbschaft. In einem Zimmer,
das vom eine hochgeraffte violette Stoffgardine abschließt,
liegt rechts im halboffenen Sarg ein Toter. Seine Ange-
hörigen, die Witwe, der Sohn und zwei Töchter, streiten
sich um den Nachlaß an Geld, Kostbarkeiten und Büchern,
der teils auf einem großen Tische mit grüner Decke auf-
gestapelt ist, teils am Boden umherliegt. Während die
Pot. Potter.
305
Witwe mit gierigen Händen nach den Geldstücken greift, hat
der Sohn die eine Schwester an den Haaren gepackt, wird
aber von der anderen Tochter hinterrücks zurückgerissen.
Eichenholz, h. 0,50, br. 0,72. — Erworben 1891 als Geschenk von
Prof. Dr. Kny.
Potten Paulus Potter. Holländische Schule. — Maler
und Radierer von Tieren und Landschaften, getauft den
20. November 1625 zu Enkhuizen, begraben zu Amsterdam
den 17. Januar 1654. Schüler seines Vaters Pieter in Amster-
dam und Jacob de Wets zu Haarlem. Tätig zu Delft (1645
bis 1648, 1646 in die Gilde aufgenommen), im Haag (1649
in die Gilde eingetreten) und in Amsterdam (seit 165 1).
Aufbruch zur Jagd im »Bosch« beim Haag. Auf 872A
der vom Haag zum Huis im Bosch führenden Allee fährt
im Mittelgrunde links eine Karosse, von sechs Schimmeln
gezogen. Im Vordergrunde, von der Meute der Jagdhunde
umgeben, zwei Männer mit Jagdfalken und Jäger zu Pferde.
Ihnen begegnen einige Kühe, die ein Hirt von rechts heran-
treibt.
Bez. links unten:
^aJux fo^ß^, j ^^
Eine alte, nicht eigenhändige Wiederholung in der Galerie zu Dresden.
— Sammlungen Prinz Conti, Herzog von Choiseul, Fürst Radziwil,
Wombwell, Stevens.
Leinwand, h. 0,60, br. 0,76. — Sammlung Suermondt, 1874.
Potter. Pietcf Symonsz. Potter. Holländische Schule.
— Geb. zu Enkhuizen 1597, begraben den 4. Oktober 1652
zu Amsterdam. Als Maler von Sittenbildern und Stilleben
unter dem Einflüsse der Schule des Frans Hals ausgebildet,
als Landschafter mehr den italienisierenden Meistern wie
Uijtenbroek, Lastman u. a. folgend. Tätig zu Enkhuizen,
zu Leiden (1628 — 1630) und zu Amsterdam (seit 1631);
einige Zeit auch in Delft und im Haag (1647).
Stilleben (sog. Vanitas). Auf einem Tisch mit grüner 921 A
Decke ein großer Globus, davor durcheinander liegend ver-
schiedene Bücher, Urkunden, ein Totenkopf, Stundenglas,
ein Schlapphut, ein umgestürzter Krug und ein Glas. Links
Verz. d. Gemälde. 20
306 Pottcr. Pourbus. Poussin.
auf der Tischecke ein Kohlenbecken und ein paar Tonpfeifen.
Grauer Grund.
Bez. auf einem Blatt Papier: $ ^Ow^^ / t i'tJ
Eichenholz, h. 0,27, br. 0,35. — Sammlung Suermondt, 1874.
Pourbus. Frans Pourbus d. Ä. Niederländische Schule.
— Geb. zu Brügge 1545, f zu Antwerpen den 19. Sep-
tember 1581. Schüler seines Vaters Pieter und seit 1562
des Frans Floris. Tätig zu Brügge und vornehmlich zu Ant-
werpen (wohl seit 1562; daselbst 1569 als Meister in die
Lukasgilde aufgenommen; in demselben Jahre auch Meister
zu Brügge).
683 Bildnis eines Mannes. Mit Spitzbart, nach rechts
gewendet und auf den Beschauer blickend. In schwarzer
Kleidung und schmaler Fraise. Dunkelgrauer Grund.
Bez. rechts : fT "^ q ^ j. \q ,j 5 '^
Gegenstück zu Nr. 686.
Brustbild. Eichenholz, oval, h. 0,45, br. 0,32. — Königliche Schlösser.
686 Bildnis einer Frau. In mittlerem Alter. Etwas nach
links gewendet und auf den Beschauer blickend. In weißer
Haube und schwarzem Kleide, mit weißem Halskragen.
Dunkel grau er Grund.
Ber. rechts: p TOUT ()US fc
Gegenstück von Nr. 683.
Brustbild. Eichenholz, oval, h. 0,45, br. 0,32. — Königliche Schlösser.
Poussin. Gaspard Poussin. S. Dughet
Poussin. Nicolas Poussin. Französische Schule. —
Geb. in Villers bei Les Andelys (Normandie) im Juni 1594,
t zu Rom den 19. November 1665. Schüler des Quentin
Varin in Les Andelys (um 16 10 — 161 2), zu Paris des Ferdi-
nand Elle und George Lallemand, in Rom unter Dominichino
und durch Studien nach Raphael und nach der Antike aus-
gebildet. Tätig zu Paris (mit Unterbrechungen von ungefähr
161 2 bis Ende 1623 und wieder von 1640 — 1642 als »Peintre
du Roy«) und vornehmlich zu Rom.
Poussin.
307
Landschaft mit Juno und dem getöteten Argus. 463
Juno, rechts unter hohen Bäumen kniend, hält den Pfau
auf ihrem Schoß und überträgt auf seinen Schweif die
hundert Augen des getöteten Argus, der mit abgeschlagenem
Haupte rechts neben ihr liegt. Zuäußerst rechts Junos
Wagen. Links Jo als weiße Kuh, in ängstlicher Be-
wegung. Oben in der Luft der nach vollbrachter Tat ent-
eilende Merkur. Zur Linken unter einer Baumgruppe an
einen Felsstein gelehnt eine ruhende Nymphe, der ein Putto
ein Füllhorn mit Feldblumen darbringt, während ein anderer
Blumen pflückt. Zuäußerst links steht eine zweite Nymphe
an den Felsen gelehnt. Im Mittelgrunde felsiges mit Laub-
holz bestandenes Gelände, in der Ferne rechts Gebirge.
Aus der früheren römischen Zeit des Meisters.
Leinwand, h. i,30, br. 1,95. — Sammlung Giustiniani, 18 15.
Jupiter als Kind von der Ziege Amalthea ge- 467
nährt. Eine Nymphe, links am Boden kauernd, läßt den
in ihrem Arme ruhenden kleinen Jupiter aus einem Gefäße
trinken. Ein kniender Satyr melkt die rechts stehende
Ziege Amalthea. Eine zweite, auf einem Felsen sitzende
Nymphe entnimmt einem Bienenstock eine Honigwabe.
Hintergrund Landschaft.
Aus der mittleren Zeit des Meisters. — Nach der antiken Sage
nährten die Nymphen Adrastea und Ida auf der Insel Kreta den kleinen
Jupiter mit der Milch der Ziege Amalthea und mit Honig. — Eine
andere Darstellung desselben Gegenstandes von der Hand des Meisters
im Dulwich-CoUege bei London.
Leinwand, h. 0,97, br. 1,33. — Königliche Schlösser.
Helios und Phaeton mit Saturnus und den vier 478
Jahreszeiten. Zur Rechten Helios, vom Tierkreis um-
geben, auf Wolken thronend, mit der Linken auf die Ljn-a
gestützt. Vor ihm kniet bittend sein Sohn Phaeton, rück-
wärts auf den Sonnenwagen deutend. Neben dem Wagen
zwei Hören mit Schmetterlingsflügeln, die eine ein Sonnen-
roß führend. Neben Helios der Frühling, eine jugendliche
weibliche Gestalt, Blumen streuend, von drei Genien um-
schwebt; mehr links der Sommer, eine auf Wolken sitzende
Frau, die in den Händen einen Spiegel hält, ihr zur Seite
Getreidegarben. Unterhalb zur Linken der Winter, ein
kauernder Greis, zwischen zwei Kohlenbecken; zur Rechten,
20 •
^08 Poussin. Previtali. Procaccini.
ihm gegenüber, der Herbst als trunken schlafender Satyr, neben
ihm ein Füllhorn mit Früchten. In der Mitte, die Zeit vor-
stellend, der graubärtige geflügelte Saturnus in rascher Be-
wegung, den Stein zum Munde führend. Hintergrund Himmel.
Leinwand, h. 1,22, br. 1.53. — Königliche Schlösser.
478A Landschaft aus der römischen Campagna mit
Matthaeus und dem Engel. Am Tiberufer sitzt unter
antiken Trümmern Matthaeus, das Evangelium auf einem
Blatte niederschreibend. Der Engel steht neben ihm, das
Blatt haltend und mit der Rechten darauf deutend.
Freie Darstellung des Tibertals bei Acqua acetosa.
Leinwand, h. 0,96, br. 1,32. — Erworben 1873 aus dem Palazzo
Sciarra zu Rom.
PrevitalL Andrea Previtali. Zeichnet sich Andreas
Bergomensis, später Andreas Previtalus, auch Andreas
Cordelle agi (bei Vasari Cordegliaghi). Schule von Bergamo.
— Geb. zu Bergamo um 1480, f daselbst den 7. No-
vember 1528. Schüler Gio. Bellinis, später namentlich
von Cima und Lorenzo Lotto beeinflußt. Tätig zu Venedig
und Bergamo (vornehmlich von 151 1 bis zu seinem Tode).
39 Maria mit dem Kind und Heiligen. Maria legt,
das segnende Kind auf dem Schoß haltend, die Rechte auf
das Haupt eines hl. Bischofs, dessen Kopf in Seitenansicht
links unten sichtbar ist. Rechts von Maria die hl. Katharina,
links die hl. Magdalena (?) und der Apostel Paulus. Vor den
Figuren eine Brüstung. Hintergrund bergige Landschaft.
Öalbfig. in V3 Lebensgr. Pappelholz, h. 0,68, br. 0,84. — Sammlung
SoUy, 182 1.
45 Verlobung der hl. Katharina. Das Christkind, auf
dem Schöße der Maria sitzend, steckt mit der Rechten den
Ring an die linke Hand der rechts stehenden Katharina.
Zur Linken neben Maria der Apostel Petrus. Hintergrund
bergige Landschaft.
Halbfig. in Vj Lebensgr. Pappelholz, h. 0,57, br. 0,79. — Sammlung
Solly, 1821.
Procaccini. GiuHo Cesare Procaccini. Schule von
Bologna. — Maler und Radierer, geb. 1548 (?) zu Bologna,
f zu Mailand um 1626. Schüler seines Vaters Ercole,
durch Studien nach Correggio weiter ausgebildet. Tätig in
Bologna, einige Zeit in Genua und vornehmlich Mailand.
Procaccini. Provost. Raffaello. ßOQ
Der Traum Josephs. Den schlafend zur Rechten 355
sitzenden Joseph mahnt der herabschwebende Engel zur
Flucht nach Ägypten, Im Hintergrunde links nährt Maria
das in der Wiege sich aufrichtende Kind.
Eine Zeichnung zu dem Bild im Kupferstichkabinett . zu Berlin.
Eine alte Kopie in der Galerie zu Nimes.
Pappelholz, h. 0,40, br. 0,28. — Königliche Schlösser.
Provost Jan Provost Niederländische Schule. — Geb, zu
Mons im Hennegau, f zu Brügge im Januar 1529. Tätig zu
Valenciennes(?), zu Antwerpen (1493 Mitglied der Lukasgilde)
und zu Brügge, wo er 1494 das Bürgerrecht erwarb. Gebildet
unter dem Einflüsse von Gerard David und Quinten Massys.
Anbetung der Könige. Unter einem an eine Palast- 551B
ruine angebauten Strohdache sitzt rechts Maria. Auf ihrem
Schöße das Christkind, dem die drei Könige, der älteste
kniend, ihre Gaben darbringen. Im Mittelgrunde kniet das
Stifterpaar mit zwei Kindern. Im Hintergrund jenseits eines
Flußes ein Hügel, von dem sich in langem Zuge das Gefolge
der Könige herabbewegt.
Aus der früheren Zeit des Meisters (um 1500 — 15 10). — Früher
'Nachfolger des G. David' genannt. (Vgl. G. Hulin, Jan Provost 1902).
Von Holz auf Leinwand übertragen, h. 0,86, br. 0,69.
Raffaellino. S. Garbo.
Raffaello. Raffaello Santi, gen. Raffaello da Urbino.
Nach dem Vater Raffaello di Giovanni Santi. Zeichnet sich
Raphael Urbinas. Umbrische Schule. — Maler und Architekt,
geb. zu Urbino den 7. April 1483, f zu Rom den 6. April
(Charfreitag) 1520. Schüler seines Vaters Giovanni und
wahrscheinlich Timoteo Vitis zu Urbino, Gehilfe Pietro
Peruginos zu Perugia; in Florenz (seit Ende 1504) unter
dem Einflüsse der Werke Lionardos und Fra Bartolommeos
weiter ausgebildet; in Rom (seit 1508) durch das Studium
der Antike und eine Zeitlang durch Sebastiano del Piombo
und Michelangelo beeinflußt. Tätig zu Perugia und Florenz
(vermutlich bis 1504 in Perugia, von 1504 bis 1508 ab-
wechselnd in Perugia und Florenz) ; kurze Zeit in Cittä di
Castello (zwischen 1502 und 1504), Siena (1504), Urbino
(zwischen 1502 und 1507) und vornehmlich zu Rom (seit
1508 bis zu seinem Tode).
3IO
RaflfaeUo.
141 Maria mit dem Kinde. Maria liest in einem Buche,
das sie in der Rechten hält, mit der Linken stützt sie den
Fufi des auf ihrem Schöße sitzenden Kindes, das einen Stieg-
litz in der Linken hält. Hintergrund Landschaft
Aus der Zeit, da der junge Meister in der Werkstatt Peniginos
arbeitete und unter dessen bestimmendem Einflüsse stand (etwa um
1501/02). Unter dem Namen Madonna der Sammlung Solly
bekannt. — Über; die fünf auf dieses Bild sich beziehen4en Hand-
zeichnungen s. Koopmann, Raffaelstudien p. 47.
Maria Halbfig. in V3 Lebensgr. Pappelholz, h. 0,52, br. 0,38. —
Sammlung Solly, 182 1.
145 Maria mit dem Kind und zwei Heilige. Maria hält
mit beiden Händen das in ihrem Schoß auf einem Kissen
sitzende Kind, das mit der Rechten segnet. Links der hl.
Hieronymus mit Kardinalshut, rechts der hl. Franziskus.
Hintergrund bergige Landschaft mit Gebäuden.
Aus der Zeit, da Raphael noch unter dem Einflüsse Peniginos
stand (etwa 1 502 oder 1 503). Eine entsprechende Handzeichnung im
Berliner Kupferstichkabinet. Vgl. Jahrb. der k. p. Ksts. II S. 62 ff.
Kl. Halbfig. Pappelholz, h. 0,34, br. 0,29. — Erworben 1829 vom
Baron von der Kopp.
147 Maria mit dem Kind und dem kleinen Johannes.
Maria stützt mit der Linken das auf ihrem Schöße sitzende
Kind, das den von links herantretenden Johannesknaben
segnet. Hintergrund Landschaft.
Bekannt unter dem Namen Madonna della Casa D totale vi,
nach dem früheren Besitzer Marchese Diotalevi zu Rimini. Dort galt
das Bild für ein Werk Peruginos; jedenfalls ist es in dessen Werkstatt
entstanden um 1500/01. In der Behandlungsweise ist es den Jugend-
werken Raphaels nahe verwandt; insbesondere stimmt das Christkind
mit den Kinderfiguren des Meisters in der Madonna des hl. Hieronymus
(Nr. 145), in der Madonna Terranuova (Nr. 247 A) und der Madonna
Solly (Nr. 141) Überein:
Maria Halbfig. in V3 Lebensgr. Pappelholz, h. 0,69, br. 0,50. —
Erworben 1842 vom Marchese Diotalevi in Rimini.
247A Maria mit dem Kind und dem kleinen Johannes.
Maria hält, vor einer Brüstung sitzend, das Kind, das mit
beiden Händen ein Spruchband (ECCE AGNVS DEI) er-
faßt, dessen Ende der kleine Johannes in der Rechten hält.
Rechts ein kleiner Knabe mit Heiligenschein zu Maria auf-
blickend (wahrscheinlich Jacobus minor). Hintergrund ber-
gige Landschaft.
247 A Raffaello Santi
RafFaello. Ravesteijn. ^' ß 1 1
Bekannt unter dem Namen Madonna del Duca di Tcrranuova,
da sich das Bild lange im Besitze dieser Familie zu Genua (später in
Neapel) befand. — Aus dem Anfang der fiorentinischen Zeit (um 1505).
— Eine Zeichnung zu dem Bild im Museum zu Lille, eine andere von
mehr perugineskem Charakter im Berliner Kupferstichkabinett.
Nahezu ganze Fig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, rund, Durch-
messer 0,86. — Erworben 1854 in Neapel vom Duca di Terranuova.
Maria mit dem Kinde. Maria, in der Linken ein offenes 248
Buch emporhaltend, stützt mit der Rechten das Kind, das sich
auf ihrem Schoß aufrichten will. Hintergrund Landschaft.
Bekannt unter dem Namen Madonna di Casa Colönna, da
sich das Bild lange im Besitze dieser Familie zu Rom befand. — Nicht
vollendet, daher die helle Färbimg und der Mangel an Schatten. —
Aus der letzten Zeit des Florentiner Aufenthaltes, etwa Ende 1 507 oder
erste Hälfte des Jahres 1508. Das Bild zeigt in den Typen wie in
den Formen eine nahe Verwandtschaft mit der Madonna Niccolini (bei
Lord Cowper), die mit der Jahreszahl 1508 bezeichnet ist Zeich-
nungen mit verwandten Motiven in Florenz und in Wien (Albertina).
Über andere Zeichnungen, die zu unserem Bild in Beziehung stehen,
s. Crowe und Cavalcaselle, I 347 und 350. — Nach Crowe und
Cavalcaselle rühren nur Erfindung und Zeichnung von Raphael her,
während die malerische Ausführung einem Gehilfen der Werkstatt zu
Perugia, und zwar dem Domenico Alfani zuzuweisen ist.
Maria Kniefig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,77, br. 0,56.
— Erworben 1827 von der Familie Lante in Italien.
Raibolini. S. Francia.
Ravesteijn* Jan Anthonisz. van Ravesteijn oderRavestijn.
Holländische Schule. — Bildnismaler, geb. 1572 (?) im Haag,
begraben daselbst den 21. Juni 1657. Tätig im Haag (seit
dem 17. Februar 1598 Mitglied der Lukasgilde).
Bildnis des Herrn ReynierPauw van Nieuwerkerk 757A
(161 2 — 1652). In jungen Jahren, mit blonden Locken.
Etwas nach rechts gewendet und den Beschauer anblickend.
In schwarzseidenem Rock mit geschlitzten Ärmeln und flach
anliegendem Spitzenkragen. Grauer Grund.
Auf einem Zettel auf der Rückseite in der Schrift des 18. Jahrhunderts:
. ..Heer van niwerkerkGetroutmet Maria Jonkhey, und: RavestynPinx, 1633.
Brustbild. Eichenholz, h.0,64, br.0,48. — Sammlung Suermondt, 1874.
Bildnis eines älteren Mannes. Etwas nach rechts ge- 757B
wendet und den Beschauer anblickend. Ein schwarzes Käpp-
chen bedeckt das lange dunkle Haar. In schwarzem Gewand und
Mantel, die Rechte auf die Brust gelegt. Dunkelgrauer Grund.
802
•5X2 Ravesteijn. Rembrandt.
Bez. rechts im Grunde:
et
n
aA^<^tei/>o .jecit-
^% ejß ■
Auf der Rückseite in alter Schrift der Name Sweerts
de Landas (noch jetzt existierende freiherrliche Fa-
milie in Holland).
Halbfig. Eichenholz, h. 0,73, br. 0,53. — Er-
worben 1875 als Vermächtnis des Herrn Mossner.
Rembrandt. Rembrandt Harmensz.
van Rijn. Holländische Schule. — Maler
und Radierer, geb. zu Leiden den 15. Juli
1 606, begraben zu Amsterdam den 8. Oktober
1669. Schüler Jacob van Swanenburghs zu
Leiden, dann Pieter Lastmans zu Amster-
dam. Tätig zu Leiden und vornehmlich zu
Amsterdam (seit Ende 1631).
Simsen bedroht seinen Schwieger-
vater, der ihm die Frau vorenthält.
Vor seinem Hause steht Simsop in reicher,
orientalischer Tracht, das wallende Haar
von einem Diadem zusammengehalten. Mit
der geballten Rechten droht er seinem rechts
aus einem Fenster schauenden Schwieger-
vater. Hinter ihm zwei Mohrenknaben,
die eine kleine Truhe tragen. (Buch der
Richter, 15).
Bez. rechts am Pfeiler wie nebenstehend: Die
letzte Ziffer, die durch eine alte Rcntoilag^e be-
schädigt ist, ist als 5 zu lesen. Diese Zahl steht in Einklang mit dem
Charakter und der Behandlung des Bildes. — Alte Kopie im Privatbesitze
zu Montreal (früher Hamilton Palace, Schottland).
Rembrsmdt.
313
Kniefig. Leinwand, h. 1,56, br. 1,29. — Königliche Schlösser
(Oranische Erbschaft, 1676).
Die Frau des Tobias mit der Ziege. In einer Hütte, 805
in die durch ein großes Fenster links das Abendlicht fällt,
sitzt der alte Tobias an einem offenen Feuer und verweist
seiner Frau den Diebstahl der Ziege, die sich durch ihr
Meckern verraten hat.
Bez. rechts unten:
dtmhanit.^/i^S-
Gegenstück zu Nr. 806. — Eine Zeichnung dazu in der Albertina
zu Wien.
Ausländisches, dem Mahagoni verwandtes Holz, h. 0,20, br. 0,27. —
Königliche Schlösser.
Der Traum Josephs. Den schlafend dasitzenden 806
Joseph mahnt ein lichtumflossener Engel zur Flucht nach
Ägypten. Weiter vorn rechts auf einem Strohbündel lagert
Maria mit dem Kinde; daneben der Kopf eines Rindes.
Bez. unten auf einem Brett:
^-»^.
Gegenstück von Nr. 805. — Eine Zeichnung dazu im kgl. Kupfer^
Stichkabinett zu Berlin, eine zweite im Privatbesitze zu Göttingen.
Ausländisches, dem Mahagoni verwandtes Holz, h. 0,20, br. 0,27. —
Königliche Schlösser.
Selbstbildnis. Mit langem Haar, nach rechts gewendet 808
und den Beschauer anblickend. Im Samtbarett niit grüner
Feder, um den Hals einen eisernen Halskragen, über dem
Mantel eine goldene Kette. Grauer Grund.
1633 oder 1634 gemalt.
Brustbild. Eichenholz, h. 0,55, br. 0,46. — Königliche Schlösser.
Selbstbildnis. Mit langem, lockigem Haar und 810
keimendem Schnurrbarte. Nach rechts gewendet und auf
den Beschauer blickend. In Samtbarett, Mantel, mit Pelz-
kragen und grünlichem Halstuche. Grauer Grund.
314
Rembrandt.
Bez. rechts unten : ^^^m^^
Brustbild. Eichenbolz, h. 0,57, br. 0,46.
— Königliche Schlösser.
811 Moses zerschmettert die Ge-
setzestafeln. Moses, in langem,
weißem Rock und wallendem Mantel,
hat mit beiden Händen die ehernen
Tafeln, in die mit goldener Schrift
die zehn Gebote eingegraben sind,
hoch erhoben, um sie an dem Felsen
zu zertrümmern. Hintergrund die
Felsen des Sinai.
Bez. rechts unten wie nebenstehend.
Kniefig. Leinwand, h. 1,67, br. 1,35. —
Königliche Schlösser.
811A Der Mann mit demGoldhelm.
(Rembrandts Bruder, geb. 1597 oder
1598, 1 1654.) In vorgerücktem Alter,
etwas nach rechts gewendet, mit ge-
senkten Augen. Mit kurz gehaltenem,
weißem Schnurrbart und kleinem
Kinnbart. Auf dem Haupt einen
prächtigen Renaissancegoldhelm, um
den Hals einen Eisenkragen. Dunkler
Grund.
Um 1650 gemalt. — Stammt aus
Schweizer Privatbesitz.
Brustbild. Leinwand, h. 0,67, br. 0,50.
— Erworben 1897 aus dem Londoner
Kunsthandcl. — Eigentum des Kaiser
Friedrich-Muse ums -Vereins.
8U A I^embrandt van Rijn
Rembrandt.
315
Rembrandts Gattin Saskia. Etwas nach links ge- 812
wendet und den Beschauer anblickend. In hoher Pelzmütze,
die mit einer von Agraffen gehaltenen Peflenschnur geziert
ist, und offenem, auf die Schultern fallendem Haar. Um
den Hals ein Perlenband, über den Schultern eine breite,
gedrehte Goldkette. Mit der Linken den Mantel zusammen-
haltend. Dunkler Grund.
Ber. rechts über der Schulter:
Saskia van Ulenburgh, Tochter des Predigers Rombertus van Ulen-
burgh, mit der sich Rembrandt am 22. Juni 1634 vermählte, starb
bereits im Jahre, 1642. Wahrscheinlich hatte also der Künstler dieses
Bildnis bei ihrem Tode noch nicht vollendet und führte es erst im
folgenden Jahre, 1643, zu Ende.
Brustbild. Ausländisches, dem Mahagoni verwandtes Holz, h. 0,72,
br. 0,59. — Königliche Schlösser.
Simson und Delila. Delila sitzt auf einer Stufe, das 812 A
Haar des schlafenden Simson, dessen Haupt auf ihrem
Schöße ruht, mit der Rechten ergreifend. Sie blickt sich
um zu einem der Philister, der mit der Schere herbeieilt.
Rechts hinter dem Bettvorhang erscheint in einer Tür ein
Bewafhieter.
Bez. links unten an der Stufe:
(K'6
iS .
Eichenholz, h. 0,595, br. 0,495. "
1906 von S. M. dem Kaiser überwiesen.
Königliche Schlösser. —
3i6
Rembrandt.
812B Der barmherzige Sama-
riter. Vor der Herberge, zu deren
Tür eine Treppe emporführt, haben
bei dem Schein einer Laterne drei
Knechte den Verwundeten vom
Pferd gehoben. Links steht der
Samariter in langem Mantel und
Turban. Hinter der Gruppe steigt
eine Frau die Treppe hinauf.
Studie zu dem Gemälde im Louvre
von 1648.
Leinwand, h. 0,295, br. 0,36. — Er-
worben 1906 als Geschenk des GeK
Kommerzienrats Thieme in Leipzig an
Geheimrat Dr. W. Bode, der es der
Galerie überwies.
823 Raub derProserpina. Pluto
mit der geraubten Proserpina, die
er mit beiden Armen gepackt hält,
auf seinem von wilden Rappen
gezogenen Wagen in die Tiefe
tauchend. Die Gespielinnen, be-
müht, Proserpina an ihrem langen
Mantel zurückzuhalten, werden
durch die blumige Wiese neben
dem Wagen hergeschleift.
Eine Zeitlang Jan Joris van Vliet,
einem Schüler Rembrandts, zuge-
schrieben; allein in den alten Inven-
taren, die bis auf den Prifazen Friedrich
Heinrich von Nassau- Oranien zurück-
führen, »Rembrandt« genannt und durch
die neuere Forschung (auch schon von
Waagen) mit Recht dem Meister zurück-
gegeben, für dessen Jugendzeit (um 1 632)
das Bild durchaus charakteristisch ist.
Eichenholz, h. 0,83, br. 0,78. —
Königliche Schlösser (oranische Erb-
schaft, 1676).
828 Jakob mit dem Engel. Der
Engel in langem, weißem Gewände,
mit ausgebreiteten Flügeln, stemmt
8B Rembrandt van Rijn
Rembrandt.
317
sein rechtes Bein und die linke Hand in die Seite des vor
ihm stehenden Jakob, um ihm die Hüfte auszurenken. Un-
bestimmter bräunlicher Grund.
Bez. rechts unten wie nebenstehend. Die Bezeichnung, wahrschein-
lich aus dem früher größeren Bild ausgeschnitten, ist eingesetzt. —
Aus der späteren Zeit des Meisters, um 1660.
Kniefig. Leinwand, h. 1,37, br. 1,16. — Sammlung Solly, 1821.
Bildnis eines Rabbiners. Mit grauem Vollbart. Von 828A
vom gesehen und auf den Beschauer blickend. In breitem,
schwarzem Barett und dunklem, pelzgefüttertem Mantel, um
den Hals eine goldene Kette. In einem Lehnsessel sitzend,
mit der Linken in den Mantel greifend. Grauer Grund.
Bez. links unten:
yfr^i.
Sammlungen W. Beckford zu Fonthill Abbey, 1820; Durand-Duclos,
Paris 1847; L Nieuwenhuis, 1854; Theodore Patureau, Paris 1857.
Kniefig. Leinwand, h. 1,10, br. 0,82. — Sammlung Suermondt,
1874.
Bildnis der Hendrickje Stoffels. Etwas nach links 828B
gewendet und den Beschauer mit geneigtem Kopf an-
blickend, lehnt sie auf der Fensterbrüstung und hält mit
der Rechten den Griff des geöffneten Flügels. In weitem
rotem Gewand, Häubchen von goldbesetzten Bändern, mit
Perlohrringen und Perlarmband. Dunkler Grund.
Aus der späteren Zeit des Meisters (um 1658/59). — Hendrickje
Stoffels lebte seit etwa 1648 in Rembrandts Haus (f wahrscheinlich
1662 oder 1663).
Leinwand, h. 0,86, br. 0,65. — Erworben 1879 in Paris.
7 1 S Rembrandt.
828 C Minerva. Die Göttin sitzt nach links, den mit einem
Olivenzwdg bekränzten Kopf halb nach vom gedreht, in
reicher phantastischer Tracht auf einem Stuhl. Auf dem
Tische verschiedene Folianten, eine Laute und ein Harnisch,
an der Wand eine Trophäe, bestehend aus Helm, Schild
mit Medusenhaupt und Schwert. Grund die dunkle Wand
des Gemachs.
Bez. ganz rechts in der Mitte (einige noch zur Bezeichnung ge-
hörende Striche scheinen zerstört):
Jugendwerk des Meisters (um 1631). — Im Verzeiclinisse der aus den
Königlichen Schlössern ausgewählten Bilder als »Minerva von Rem-
brandt« angeführt; nach Eröffnung der Galerie unter dem Namen
»Ferdinand Bol« kurze Zeit aufgestellt.
Eichenholz, h. 0,59, br. 0,48. — Königliche Schlösser.
828 D Der Geldwechsler. Hinter einem Tische sitzt ein
alter Geldwechsler mit Brille, zwischen den Fingern der
Rechten eine Münze haltend, die er an der Flamme eines
Leuchters aufmerksam betrachtet. Auf dem Tische Bücher,
Dokumente, eine Goldwage und Münzen. Im Grund ein
geöffneter Schrank und ein Ofen.
Bez. links auf einem Buche ^
Eines der beiden frühesten bezeichneten Bilder des Meisters.
Eichenholz, h. 0,32, br. 0,42. — Als Geschenk von Sir J. C. Ro-
binson in Ivondon 1881 durch I. M. Kaiserin Friedrich der Gemälde-
galerie tiberwiesen.
828E Susanna und die beiden Alten. Der jüngere der
beiden Richter sucht Susanna, die nackt die Stufen zum
Rembrandt.
319
Bassin herabsteigt, das Linnen, mit dem sie ihren Schoß
verhüllt, fortzuziehen. Weiter zurück der zweite Richter,
aus dem Eingange der Grotte hervortretend, mit der Linken
auf einen Stock gestüzt, mühsam heranhinkend. Auf der
Steinbrüstung rechts das reiche rote Gewand Susannas.
Hintergrund Park mit Renaissancepalast und turmartigem
romanischem Kastell dahinter.
Bez. rechts unten:
Vielleicht das Bild, Susanna darstellend, das Adriaen Banck im Jahre
1647 für 500 Gulden von Rembrandt kaufte. Vgl. Oud Holland 1885,
S. 92. Ausgeführte Studie zur Figur der Susanna, ohne die beiden Alten,
im Louvre (Sammlung La Caze); eine zweite Studie, Susanna bis
zur Brust, im Besitze des Herrn Löon Bonnat zu Paris. Zeichnungen
und Skizzen zum Bild im Berliner Kupferstichkabinett (Sammlung
von Beckerath) u. a. a. O. — Die bekannte Legende von Susanna, der
Gemahlin des Jojakim, die von den Richtern im Bad überfallen wurde,
steht im Zusammenhange mit der Geschichte des Propheten Daniel. Der
Geschichte Daniels ist auch der Gegenstand des folgenden Bildes
(Nr. 828 F) entnommen; der romanische Turm, ein Teil des Palastes
in Susan, kehrt dort wieder. — Aus der Sammlung von Sir Joshua
Re}a)oIds ging es 1795 in den Besitz der Familie Baronet Lechmere
in The Rhydd über, woselbst es bis 1883 verblieb.
Eichenholz, h. 0,76, br. 0,91. — Erworben 1883 in Paris.
320 Rembrandt.
828 F DieVisonDaniels. Links an dem steilabfallenden Ufer
eines Baches ist Daniel in die Knie gesunken. Er horcht
scheu auf den Engel, der mit ausgebreiteten Flügeln links
hinter ihm steht und ihm jenseits des Baches die Erscheinung
des Ziegenbockes mit dem wunderbaren Gehörn deutet.
Hintergrund Gebirgslandschaft mit einem romanischen Rund-
bau, dem Palaste von Susan.
Rembrandt hat aus dem 8. Kapitel des Propheten Daniel den
Moment dargestellt, da der Engel Gabriel erscheint, den in Ohn-
macht zur Erde gesunkenen Daniel wieder aufrichtet und ihm
auf göttliches Geheiß das Gesicht von dem Widder und dem Ziegen-
bock auslegt (danach bedeutete der Widder, »vor dem kein andres
Tier bestehen konnte«, die Könige in Medien und Persien, der Ziegen-
bock aber mit dem grofien Hom, das aus den kleineren Hörnern
immer mächtiger emporwuchs und mit dem der Bock nach der Ver-
nichtung des Widders die Welt zu zerstören drohte, den König von
Griechenland). — Die Entstehung des Bildes ist um 1650 zu setzen. —
Die Skizze befindet sich im Besitze des Herrn Leon Bonnat zu Paris. —
Das Bild stammt, wie die Susanna, aus den Sammlungen Reynolds
und Lechmere, s, Nr. S28E.
Leinwand, h. 0,96, br. 1,16. — Erworben 1883 in Paris.
828H Potiphars Frau verklagt Joseph. Neben einem
reichen Himmelbette sitzt Potiphars Weib, mit sprechender
Gebärde Joseph, der links, jenseits des Bettes steht, bei
ihrem Gatten verklagend. Zu ihren Füßen der grünliche
Mantel Josephs.
Bez. über dem Mantel Josephs :
^' ' Of
Ein wenig verschiedenes Bild mit demselben Gegenstand in der Ere-
mitage zu St. Petersburg (1654 und 1655 datiert); eine Zeichnung dazu
in der Pinakothek zu München. — Sammlung Sir John Neeld in
Grittleton House.
Leinwand, h. 1,10, br. 0,87. — Erworben 1883 in Paris.
828 H Rembrandt van Rijn
,
Rembrandt.
321
Der Alte mit der roten Mütze. Mit vollem, grauem 828J
Bart, in langem gelblichem Mantel und hoher, roter pelz-
gefütterter Mütze. In einem Lehnsessel sitzend, leicht nach
links gewendet. Die rechte Hand auf die Seitenlehne des
Sessels stützend, in der Linken einen Stock. Dunkler
Grund.
Studie aus Rembrandts späterer Zeit (um 1655).
Leinwand, h. 0,51, br. 0,37. — Erworben 1890 in London.
Predigt Johannis des Täufers. Auf einer Boden- 828K
erhöhung steht predigend der Täufer, indem er sich
mit lebhafter Gebärde zu dem zahlreich versammelten,
bunt durcheinander gewürfelten Volke wendet. Unter den
Zuhörern, die der Predigt mit verschiedenen Empfindungen
folgen, einige Bildnisse, so, zu Füßen des Täufers, der Kopf
des Malers, rechts neben ihm seine Mutter. Hintergrund
bergige Landschaft im Dämmerlicht mit Aquädukt und
einer Säule mit einer römischen Kaiserbüste.
Das Bild ist ein sog. >groutje<, d. h. grau in grau gemaltes Bild
(Vorlage für einen Stich, der indessen nicht ausgeführt zu sein scheint).
Ursprunglich kleiner in den Mafien, ist es vom Künstler ringsum um
etwa 10 cm vergrößert und in skizzenhafter Weise erweitert worden.
Entstanden 1635 ^^^^ 1636; ehemals in der Galerie des Bürgermeisters
Jan Six, 1702 an dessen Neffen Pieter versteigert. Im Anfange des
vorigen Jahrhunderts beim Kardinal Fesch, seit 1845 beim Earl of
Dudley. Vgl. Bode, Jahrb. der k. pr. Ksts. XIII S. 2i3ff. Ausgestellt
1857 in Manchester. Rembrandt hat einen schwerfälligen Barockrahmen
zu dem Bild entworfen, Federskizze in der Sammlung Bonnat zu
Bayonne (Lippmann, Nr. 172 A).
Leinwand auf Eichenholz, h, 0,62, br. 0,80. — Erworben 1892 auf
der Versteigerung Dudley in London.
Der Mennonitenprediger Anslo (1592 — 1646). Der 828L
Prediger Cornelis Claesz. Anslo sitzt in schwarzer Gewan-
dung, mit Hut, weißer Krause und Pelzrock in seinem
Studierzimmer am Arbeitstische, dessen Smyrnateppich zu-
rückgeschlagen ist, und wendet sich in lebhafter Rede
an eine Frau in Trauer, die, die Hände im Schoß, in der
Linken das Spitzentaschentuch, rechts sitzt und ihm aufmerk-
sam zuhört. Sie trägt ein schwarzes Gewand, niedrigen Mühl-
steinkragen und weiße Haube. Auf dem Arbeitstisch ein
Lesepult mit geöffnetem Folianten und ein eiserner Leuchter.
Vcrz. d. Gemälde. 2 1
322
Rembrandt.
»^
Im Hintergrunde des Predigers Bücherei,
größtenteils von einer Gardine verhängt.
Bez. links unten wie nebenstehend.
Über Motiv, Studien und Geschichte des
Bildes vgl. Bode, Jahrb. der k. pr. Ksts. XVI,
S. 3flF. und S. 197 ff.
Kniefig. Leinwand, h. 1,72, br. 2,09. — Er-
worben 1894 von Lord Ashburnham.
828M Bildnis eines jungen Juden
(Studie). Etwas nach links gewendet
und auf den Beschauer blickend. Mit
kurzem Vollbart. Mit schwarzem Käpp-
chen, brauner Gewandung und weißem
Kragen. Heller, bräunlicher Grund.
Studie aus der Mitte der vierziger Jahre. —
Früher in belgischem Privatbesitz.
Brustbild in ^1% Lebensgr. Eichenholz,
h. 0,245, br. 0,205. — Erworben 1896 aus dem
Wiener Kunsthandel. — Eigentum des
Kaiser Friedrich-Museums -Vereins.
Rembrandt Schule des Rembrandt ^^A |
van Rijn. Holländische Schule. ^^A e
815B Ruhe auf der Flucht nach
Ägypten. Maria sitzt unter einem
Baume, das schlafende Kind auf dem
Schöße. Rechts hinter ihr Joseph auf
einer Bodenerhöhung zu Maria nieder-
blickend, vor ihm das Reisegerät. Zur
Linken in der Ferne ein steil abfallender
Berg mit einer Ortschaft auf der Höhe,
davor im Mittelgrund ein Viadukt.
Unter dem Einflüsse von Rembrandts heiliger
Familie in der Pinakothek zu München (datiert
163 1) oder dem nah verwandten Bilde bei
Mr. Boughton Knight gemalt
Eichenholz, h. 0,73, br. 0,58. — Sammlung
Suermondt, 1874.
Rembrandt Alte Kopie nach Rem-
brandt Holländische' Schule.
821 Bildnis eines Rabbiners. Etwas
nach rechts gewendet und auf den Be-
2.
3*
Rembrandt. Reni. ^23
schauer blickend. In weißem Turban und weitem, mit
goldener Spange auf der Brust zusammengehaltenem Mantel,
die Hände ineinander gelegt. Im Grund ein durch ein hohes
Fenster erleuchtetes Gemach mit Tisch und Arbeitsstuhl. In
einer Nische die von der ehernen Schlange umwundene
Säule.
Kopie nach einem Originale Rcmbrandts, das sich, mit dem Namen
und der Jahreszahl 1635 bezeichnet, beim Herzog von Devonshire in
Chatsworth befindet. Alte Kopien kommen in mehreren Sammlungen
vor (u. a. in Dresden, Turin, Emden, Galerie Liechtenstein zu Wien,
Kingston Lacyj.
Ilalbfig. Eichenholz, oben rund, h. 0,96, br. 0,76. — Königliche
Schlösser.
Reni. Guido Reni. Schule von Bologna. — Maler und
Radierer, geb. zu Calvenzano bei Bologna den 4. November
^575» t ^u Bologna den 18. August 1642. Schüler Dionysius
Calvaerts und besonders Lodovico Carraccis zu Bologna;
in Rom unter dem Einflüsse Caravaggios und Annibale
Carraccis, und durch Studien nach Raphael und nach der
Antike weiter ausgebildet. Tätig zu Bologna, kurze Zeit
zu Rom (besonders von 1605 — 1610) und Neapel (1621).
Mater Dolorosa. Maria halb nach rechts gewendet, 363
den Blick schmerzvoll aufwärts gerichtet, das Haupt mit
einem bräunlichen Tuche bedeckt. Dunkler Grund.
Brustbild. Leinwand, h. 0,49, br. 0,38. — Königliche Schlosser.
Die Einsiedler Paulus und Antonius in der Wüste. 373
In einer Felsenhöhle sitzt zur Rechten Paulus mit langem,
grauem Haar, den nackten Körper lose mit einer Decke
umhüllt, und spricht zu dem ihm gegenüber sitzenden An-
tonius, der, die Hände auf den Krückstock stützend, ihm
zuhört. Oben Maria mit dem Kind auf Wolken gelagert,
von verehrenden Engeln umflogen. Über den Einsiedlern
ein schwebender Rabe, der ein Brot im Schnabel bringt.
Aus der früheren, von Caravaggio beeinflußten Zeit des Meisters. —
Ursprünglich für die Kapelle des Monsignor Monterenzio in S. Francesco
zu Bologna gemalt, konnte das Bild eines Irrtums in den Maßen wegen
nicht in die Altararchitektur eingefügt werden und ging alsbald in den
Besitz des Marchese Giustiniani zu Rom über. — Es ist der Moment
der Legende dargestellt, da Antonius, der sich nach fünfundsiebzigjähriger
Buße für dei( ältesten Einsiedler hielt, auf göttliche Weisung den hl. Paulus
besuchte, der neunzig Jahre in seiner Höhle zugebracht hatte, und nun
21*
224 Reni. Reynolds. Ribera. -
in ihm seinen Meister fand. Der Rabe, der sonst dem Paulus zu seiner
täglichen Nahrung ein halbes Brot zutrug, brachte an diesem Tage für
beide ein ganzes.
Überlebensgr. Fig. Leinwand, h. 2,90, br. 1,87. — Sammlung
Giustiniani, 181 5.
Reynolds. Sir Joshua Reynolds. Englische Schule. —
Bildnismaler, geb. den 16. Juli 1723 zu Plympton (Devonshire),
f zu London den 23. Februar 1792. Schüler des Thomas
Hudson zu London (seit 1740); weiter ausgebildet nament-
lich durch das Studium Rembrandts. Tätig zu London,
Devonshire und nach einer Reise nach Italien (1749 — 1752)
wieder in London, wo er 1768 die von König Georg IIL
gegründete Malerakademie als Präsident eröffnete.
1637 Selbstbildnis des Künstlers. In vorgerücktem Alter.
Nach rechts gewendet und auf den Beschauer blickend.
Mit Brille, in grauem Überrock und weißem Kragen.
Dunkler Grund.
Es gibt viele Wiederholungen dieses Selbstbildnisses.
Halbfig. Leinwand, h. 0,75, br. 0,625. — Erworben 1905 aus
dem englischen Kunsthandel.
1637A Bildnis der Schauspielerin Kitty Fisher als
Danae. Mit entblößtem Oberkörper halb aufgerichtet nach
rechts auf einem Lager liegend, vom Gürtel abwärts mit
einem hellblauen Gewand bekleidet. Rechts ist der Kopf
Amors sichtbar. Hintergrund braunroter Vorhang.
Skizze. — Sammlung Sir Charles Robinson, London.
Leinwand, h. 0,465, br. 0,555. — Leihgabe S. M. des Kaisers.
Ribera. Jusepe de Ribera, gen. Spagnoletto. Spanische
Schule. — Maler und Radierer, geb. zu Jätiva (jetzt San
Felipe) im Königreich Valencia den 12. Januar 1588, f zu
Neapel den 2. September 1652. Schüler des Francisco Ribalta
zu Valencia; durch Studien in Rom, Parma und Venedig
ausgebildet. Tätig vornehmlich zu Neapel.
405B Der hl. Sebastian. Der Heilige, dessen Handgelenke
hoch an zwei Baumäste gebunden sind, ist, von einem Pfeil
durchbohrt, in die Knie gesunken. Vorn am Boden zwei
Pfeile. Hintergrund felsige Landschaft und tiefdüsterer
Himmel mit der Mondsichel.
Bez. links unten wie nebenstehend.
Leinwand, h. 2,00, br. 1,49. — Sammlung Suermondt, 1874.
Ribera.
325
\S
d
r
c
0Q
ett
?26 Ribera. Rillaer.
403 Ribera? Der hl. Hieronymus. Der Heilige, stark ab-
gemagert, mit entblößtem Oberkörper, einen roten Mantel
um die Hüften, hält, den Blick aufwärts nach rechts ge-
richtet, einen Folianten in den Händen. Neben ihm zur
Linken ein Totenkopf. Dunkler Grund.
Das Bild ist eine Nachahmung Riberas und vielleicht ein Jugend-
wcrk Luca Giordanos.
Halbfig. Leinwand, h. i,i6, br. 0,91. -- Sammlung Solly, 1821.
Ribera. Kopie nach Ribera. Spanische Schule.
416 Martyrium des hl. Bartholomäus. Der nackte Heilige,
mit beiden Händen an ein Querholz festgebunden, wird von
zwei links stehenden Henkersknechten an einem Pfahl hinauf-
gezogen, um geschunden zu werden. Ein dritter Knecht
faßt ihn am Bein. Zur Rechten hinter einem Felsstück ein
Soldat, ein alter und ein junger Mann, die dem Vorgange
zuschauen. Zur Linken im Mittelgrund eine zweite Gruppe
von Zuschauern. Hintergrund Himmel, rechts ein Felsen.
Das voll bezeichnete und datierte Original von Ribera befindet
sich im Prado zu Madrid. Unser Bild, geringer in der Zeichnung und
weniger kräftig in der Färbung, ist nur eine Kopie aus der zweiten
Hälfte des 17. Jahrhundert, von einem Nachfolger Murillos. Geringere
Kopie im Privatbesitze zu Madrid.
Leinwand, h. 2,18, br. 2,51. — Sammlung Solly, 1821.
Ricci. S. Pedrini.
Rillaer. Jan van Rillaer. Niederländische Schule. —
Geburtsjahr unbekannt, f 1568 zu Löwen, wo er seit etwa
1520 tätig war (seit 1547 als Stadtmaler).
1630 Urteil Salomonis (grau in grau). In einer prächtigen
Renai.ssancehalle sitzt links auf reichem Throne Salomon. Vor
dem Throne kniet mit über der Brust gekreuzten Armen die eine
der Mütter; vor ihr liegt auf den Stufen das tote Kind.
Rechts weiter zurück steht die andere Mutter. In der Mitte
zur Seite des Thrones ein Soldat mit bloßem Schwert, in
der Linken das schreiende Kind haltend. Im Hintergrunde
Zuschauer, rechts Ausblick auf einen Hof.
Bez. links unten an den Thronstufen
und nochmals auf der Thronlehne:
M.
Rillaer. Rin^. Roberti. 327
Oben in der Architektur:
1»12T
Eichenholz, h. 0,74, br. 0,62. — 1904 aus dem Kupferstichkabinett
überwiesen.
Ring. Ludger tom*Ring d. Ä. Deutsche Schule (West-
falen). — Geb. zu Münster 1496, f daselbst am Tage nach
Palmsonntag 1547. Tätig zu Münster.
Bildnis eines Mannes in mittleren Jahren. Mit 700
langem, zweigeteiltem braunem Vollbart. Von vorn gesehen,
mit geringer Kopfwendung nach links und auf den Beschauer
blickend. In schwärzen Barett und schwarzer, pelzgefütter-
ter Schaube. Die Linke, die einen Brief hält, ruht auf einer
Steinbrüstung. Links vorn ein Buch. Grüner Grund.
Bez. oben:
Unten an der Brüstung die Aufschrift: NATVS. ANNO. M. CCCCC. X.
— Das Wappen auf dem Ringe der linken Hand ist höchst wahrschein-
lich das der in Westfalen weitverbreiteten Familie von Keppel. Die
teilweise undeutliche Aufschrift auf dem 'Briefe wird demnach Joost
von Keppel zu lesen sein.
Brustbild in Vi Lebensgr. Eichenholz, h. 0,43, br. 0,28. —
Sammlung Solly, 182 1.
Ring. Ludger tom Ring d. J. s. unter den Miniaturen,
am Schlüsse des Kataloges.
Roberti. Ercole de' Roberti. Nach seinem Vater Ercole
di Mastro Antonio. Schule von Ferrara. — Geb. nach 1450
zu Ferrara, f ebenda im Juni 1496. Herangebildet unter
dem Einflüsse Jacopo Bellinis und der Schule von Padua,
vor allem aber unter Cosm^ Tura. Zuerst erwähnt 1479 ^^
Ferrara, um 1482 in Bologna, seit i486 wieder in Ferrara,
wo er 1487 Hofmaler der Este wird und mit kurzen Unter-
brechungen (zweifelhafte Reise an den Hof des Mathias Corvi-
nus, 1489 in Venedig, 1492 in Rom) bis an sein Ende tätig war.
Johannes der Täufer. Der Heilige steht auf felsiger 112C
Plattform am Ufer eines Sees, mit beiden Händen das Kreuz
vor sich haltend. Eine felsige Landzunge mit der Ruine
9 28 Roberti. Roelas.
einer Brücke erstreckt sich quer in den See. Am jenseitigen
Ufer eine Stadt, an deren Landungsplatze mehrere Schiffe
vor Anker liegen.
Der Heilige, der durch das (freilich wenig sichtbare) härene Gewand
als Johannes gekennzeichnet ist, wurde auch als Hieronymus angesehen.
— Sammlung Dondi-Orologio zu Padua, wo das Bild als Mantegna galt.
Pappelholz, h. 0,54, br. 0,31. — Erworben 1885 in Venedig als
Geschenk des Herrn Wilhelm Wolff.
•
112D Maria mit dem Kind. Auf einer von einem Baldachin
überdeckten Steinbank sitzt Maria und betet mit gefalteten
Händen das auf ihrem Schofle liegende Kind an. Zu den
Seiten Ausblick in die Landschaft.
. Das BUd ist in Komposition und Faltengebung von Cosme Tura
abhängig, unter dessen Namen es Rosini beschreibt (III, 72). — Früher
in der Sammlung Costabili in Ferrara, dann bis 1879 bei Mr. Barker
in London.
Pappelholz, h. 0,33, br. 0,25. — Erworben 1891 in London auf
einer Versteigerung anonymer Sammlungen als* Geschenk des Herrn
Geheimrat Bode.
112E Der hl. Hieronymus. In roter Kardinalstracht, in der
erhobenen Rechten ein Kirchenmodell tragend, mit der
Linken ein Buch gegen den Schenkel stützend. Links unten
der Löwe. Felsige Landschaft. Goldgrund.
Pappelholz, h. 1,28, br. 0,43. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
Robusti. S. Tintoretto.
Ro£la8. Juan de las Roelas. Spanische Schule (Sevilla).
— Geb. von flandrischen Eltern um 1558 in Sevilla, f zu
Olivarez den 23. April 1625. Unter dem Einflüsse venetiani-
scher Meister ausgebildet. Nach einer italienischen Reise
vornehmlich tätig zu Sevilla, zeitweilig zu Madrid und seit
1624 zu Olivarez.
414A Maria in der Glorie von einem Jesuiten verehrt.
Maria in einem Kranz von Cherubim auf der Mondsichel
schwebend, erscheint dem Jesuiten Fernando de Mata, der
ein Gebetbuch in der Hand, zur Linken kniet. Zwei Engel
halten eine Krone über Marias Haupt, weiter unten ein
kleiner Engel, in einen Spiegel blickend. In der Land-
schaft verschiedene andere Symbole, unter denen Maria in
Ro^las. Roghman. Romanino. 220
der Litanei angerufen wird: der Turm Davids, der Rosen-
stock, der Brunnen usw.
Leinwand, h. 2,79, br. 1,68. — Erworben 1852 aus der Sammlung
Soult zu Paris.
Roghman. Roelant Roghman. Holländische Schule. —
Maler und Radierer von Landschaften, geb. zu Amsterdam
um 1620, t daselbst 1686 oder 1687. Nach Reisen in den
Alpengegenden tätig zu Amsterdam.
Gebirgslandschaft. Auf einem breiten Wege, der in 807A
weiter Krümmung einen Berg hinanführt und am Fuß eines
steilen Felskegels links einen Gebirgsbach überschreitet, sitzen
links vorn zwei Männer, die mit einer Schäferin sprechen.
Bez. rechts unten:
Leinwand, h. 1,15, br. 1,72. — Erworben 1867 in Stuttgart.
Romanino. Girolamo Romanino, bisweilen Girolamo
Bresciano genannt. Zeichnet sich öfters Hieronymus
Rumanus de Brixia. Schule von Brescia. — Geb. zu Brescia
um 1485, f ebenda 1566. Angeblich Schüler des Stefano
Rizzi oder Florian© Ferramola zu Brescia; später von den
Venezianern der Hochrenaissance beeinflußt. Tätig vornehm-
lich in Brescia und Umgegend (Valle Camonica), zeitweilig
in Padua (15 13), Cremona (nach 151 7, vielleicht auch schon
vorher) und Trient (um 1540).
Bewein ung Christi. Der auf dem Bartuche ruhende 151
Leichnam wird von Johannes gestützt, während Maria
kniend das Haupt hält und Magdalena sich über die Füße
beugt. Hinter Johannes steht Joseph von Arimathia mit
den Kreuzesnägeln in der Rechten, neben ihm rechts der
Stifter in schwarzer Kleidung. Auf der anderen Seite zwei
Apostel, Zange und Hammer haltend. Zuäußerst links und
rechts Maria Kleophas und Maria Salome, beide wehklagend.
Hintergrund links die Grabeshöhle, rechts in der Ferne
Jerusalem.
Aus der mittleren Zeit des Meisters. — Ehemals in S. Faiistino
Maggiore zu Brescia.
330
Romanino.
Pappelholz, h. i,S5, br. 1,82. — Erworben 1841 aus dem Besitze
des Grafen Bragnoli in Brescia.
157 Maria mit dem Kind und zwei Heilige. Maria
hält, auf dem Throne sitzend, das Kind in ihren Armen. Vom
rechts der hl. Rochus in Pilgertracht, mit der Linken auf
die Wunde an seinem Beine weisend; neben ihm sein Hund.
Ivinks der hl. Ludwig von Toulouse im Königsmantel, in
der Rechten den Krummstab, den er in die Königskrone
am Boden stellt (Verzicht auf den Thron des Königreichs
Neapel). Zwei schwebende Engel halten den Vorhang des
Thrones, ein dritter, vorn auf der Thronstufe sitzend, spielt
die Laute. Hintergrund Landschaft.
Aus der früheren Zeit des Meisters. — Ehemals auf einem Altar
in S. Francesco zu Brescia.
Pappelholz, h. 1,69, br. 1,20. — Sammlung Solly, 182 1.
157A Enthauptung Johannis des Täufers. Unter
einem Torbogen liegt der blutende Rumpf des Täufers über
einen Stein gebeugt. Der Henker, hinter dem ein Soldat
mit Hellebarde steht, reicht, in der Rechten das Schwert,
nach links Salome das Haupt hin, das sie in einer silbernen
Schüssel empfängt. Links hinter Salome eine Begleiterin,
rechts vorn ein Edelmann in reicher Tracht, zu seinen
Füßen ein Hündchen. Links im Hintergrund Landschaft,
rechts ein hoher Palast.
Auf dem Stein die (bisher nicht erklärten) Buchstaben:
V C Q
D V
M B
Leinwand, h. 1,66, br. 1,78. — Königliche Schlösser. — 1906 von
S. M. dem Kaiser überwiesen.
155 Romanino? Judith. In venetianischer Tracht, den Kopf
des Holofemes auf silberner Schüssel tragend. Sie wendet
sich leicht nach der Magd, deren Kopf links neben ihr
sichtbar ist. Rechts lehnt ein schlafender Kriegsknecht. Im
Hintergrund Ausblick auf hohe Mauern und dunklen
Himmel.
Möglicherweise identisch mit dem von Gio. Battista Carboni er-
wähnten Bilde Romaninos in S. Giovanni zu Brescia (Pitture e Sculturc
di Brescia, 1760, pubblicate di L. Chiz/.ola, p. 47). — Ein ähnliches
Romanino. Rosa. Rosselli. jjl
Bild, im Privatbesitze zu Mailand, ist mit dem Namen des Francesco
Prato da Caravaggio (Schüler Romaninos) bezeichnet
Halbfig. Pappelholz, h. 0,84, br. 0,70. — Sammlung SoUy, 182 1.
Romanino? Bildnis eines Mannes in mittlerem S. 5
Alter (angeblich eines Bischofs von Brescia). Fast
von vorn gesehen und den Beschauer anblickend. Mit
blonden Vollbart. In schwarzer Mütze, gelbbraunem Unter-
gewand und braunrotem Obergewande. Die Arme ruhen
auf der Lehne des Scfssels, die Rechte hält ein Buch. Rechts
auf einem Tische liegt ein Hündchen, davor ein Blatt mit
der Altersangabe des Dargestellten: AN. ETA. SVE XLIII.
Dunkler Grund.
Stammt aus Brescia.
Kniefig. Leinwand, h. 0,91, br. 0,76. — Erworben 1900 vom
Conte Bardi in Venedig. — Aus dem Eigentum des Kaiser Friedrich-
Museums- Vereins (vgl. Katalog 1905, Nr. 162^) Übergegangen in die
Sammlung James Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
Rosa. Salvator Rosa. Eigentlich Salvatore di Rosa.
Schule von Neapel. — Maler und Radierer, geb. zu Arenella
bei Neapel den 20. Juni 1615, f zu Rom den 15. März 1673.
Schüler Riberas und Aniello Falcones. Tätig abwechselnd
in Neapel und Rom bis 1650, dann einige Zeit in Florenz
1650 — 1660), und zuletzt wieder in Rom.
Stürmische See. Rechts felsige Küste mit gewaltiger 421
Brandung. Ein Dreimaster, von den aufgewühlten Meeres-
wogen der Küste zugetrieben, droht zu scheitern. In der
Nähe der Küste ein Boot bei einem einzelnen aus dem
Wasser ragenden Felsen, links einige vom Meer ausgewaschene
Felsen. In der Ferne eine Bergkette. Vorn am Ufer zwei
Figuren.
Leinwand, h. 0,75, br. 1,12. — Erworben 1842 in Berlin.
Rosselli. Cosimo Rosselli. Nach dem Vater Cosimo
di Lorenzo di Filippo. Florentinische Schule. — Geb. zu
Florenz 1439, t daselbst den 7. Januar 1507. Schüler und
Gehilfe des Neri di Bicci zu Florenz, unter Benozzo Gozzoli
daselbst weiter ausgebildet. Tätig zu Florenz, einige Zeit
in Rom (zwischen 1480 und 1484) und Pisa (1466).
Maria in der Herrlichkeit mit Heiligen. Oben 59
Maria, in einer Mandorla -von Cherubim, in beiden Händen
ß^2 Rosselli. Rotari. Rottenhammer.
Kränze haltend; auf ihrem Schöße das bekleidete, segnende
Kind, das in der Linken die Weltkugel trägt. Schwebende
Engel halten eine Krone über ihrem Haupt und Spruch-
bänder, deren Inschrift sich auf die schirmende Barmherzig-
keit der Nfaria bezieht. Unten in dichtgedrängter Schar
von Gläubigen der Papst, der Kaiser, die hl. Katharina von
Siena, der Erzbischof Antonino von Florenz, der hl. Domi-
nicus und Bischöfe. Ganz unten in der Mitte das Brust
bild des Stifters, eines Dominikaners. Goldgrund.
Tempera. Pappelholz, h. 1,89, br. 1,77. — Sammlung SoUy, 182 1.
59A Die hl. Anna Selbdritt und vier Heilige. Maria,
unter einem säulengetragenen Bau von reicher Architektur
thronend, hält das segnende Kind auf dem Schoß. Hinter
ihr die hl. Anna, sie mit beiden Händen umfassend. Links
stehen der Erzengel Michael, den Drachen zu seinen Füßen,
und die hl. Katharina, rechts Magdalena und Franziskus
Auf einer Stufe vor dem Throne: Gloriosissima mulierum
mater dei salve.
Bez. unten in der Mitte : ANO . XPI . M . CCCCLXXI .I.D. —
Das Bild ist die früheste unter den datierbaren Arbeiten des Meisters.
Tempera. Pappelholz, h. 1,63, br. 1,63. — Sammlung SoUy, 182 1.
Rossi. S. Salviati.
Rotari. Conte Pietro Rotari. Venetianische Schule. —
Geb. 1707 zu Verona, f 1762 zu St. Petersburg. Schuler
des Antonio Balestra in Venedig, des Fr. Trevisani in Rom
und des Fr. Solimena zu Neapel. Tätig an verschiedenen
Höfen, hauptsächlich in Dresden, einige Zeit in Wien, zuletzt
in St. Petersburg(seit 17 57) als Hofmaler der Kaiserin Katharina.
500A Bildnis des päpstlichen Nuntius am Dresdener
Hofe J. Accoramboni. Stehend nach links gewendet und
mit sprechender Bewegung der Linken auf den Beschauer
blickend. In schwarzem Samtgewande mit weißen Man-
schetten. Auf der Brust einen Orden an rotem Bande. Die
Rechte hält ein Buch, das er auf einen Tisch mit blauer
Decke stützt. Grauer Grund.
Halbfig. Leinwand, h. 0,88, br. 0,69. — Erworben 1846.
Rottenhammer. Johann Rottenhammer. Deutsche Schule.
— Geb. zu München 1564, f zu Augsburg 1623. Schüler
seines Vaters Thomas und seit 1582 Joh. Donauers zu Mün-
762 * P. P. Rubens
Rottenhammer. Rubens.
333
chen. In Italien, vornehmlich in Venedig, nach Tintoretto
ausgebildet. Tätig zu Venedig (noch 1605), dann abwech-
selnd in Augsburg und München (seit etwa 1606).
Die Künste: Dichtkunst, Musik, Malerei undBau- 690
kunst. Im Vordergrund eines Parkes sitzt links vor einer
Staffelei eine junge nackte Frau, Venus malend, die rechts
weiter zurück auf einem Throne sitzt und von Amor be-
kränzt wird. Über dem Throne breiten zwei schwebende
Genien baldachinartig einen goldgewirkten Teppich aus.
Vorn rechts sitzt die Musik, die Laute spielend, links die
Dichtkunst, schreibend. Weiter zurück die Baukunst am
Meßtisch und Minerva mit zwei jugendlichen Frauen.
Kupfer, h. 0,28, br. 0,21. — Königliche Schlösser.
Rubens. Petrus Paulus Rubens. Zeichnet sich meist
Rubbens. Vlämische Schule. — Geb. zu Siegen (oder Köln)
den 28. Juni 1577, t ^u Antwerpen den 30. Mai 1640. In
Antwerpen Schüler des Tobias Verhaegt (nur kurze Zeit), des
Adam van Noort (1591 — 1594) und vornehmlich des Otto
van Veen (1594 bis 1598). Tätig von 1600 — 1608 in Italien,
besonders in Venedig, in Mantua, in Rom und in Genua (im
Dienste des Herzogs Vincenzo I. Gonzaga); seit Ende 1608 bis
zu seinem Tode vornehmlich in Antwerpen (seit 1609 Hofmaler
des Erzherzogs Albrecht, dann des Erzherzogs Ferdinand
und seiner Gemahlin Isabella), in Paris (wiederholt zwischen
162 1 und 1627), in Madrid (1603/04 und 1628/29) und in
London (1629/30).
Krönung Maria. Maria schwebt auf Wolken empor 762
mit aufwärts gerichtetem Blicke zwischen Gott -Vater und
Christus, die ihr gemeinsam die Krone aufs Haupt setzen.
Über der Krone die Taube des hl. Geistes. Zu Füßen der
Maria drei aufwärts schwebende Engel. In den Ecken oben
je zwei Cherubim.
Die Ausführung gehört im wesentlichen Schülerhänden an.
Leinwand, h. 2,64, br. 1,82. — Königliche Schlösser.
Bildnis der Isabella Brant, des Meisters erster 762A
Gattin (f 1626). Etwas nach rechts sitzend, den Blick auf
den Beschauer gerichtet. In blauem, tief ausgeschnittenem
Samtgewande mit reichem Schmuck und schwarzem Über-
kleid mit weißseidenen Ärmeln. Um den Hals trägt sie
eine doppelte Perlenkette. Über den linken Arm fällt ein
334
Rubens.
Pelzumhang. In den Händen hält sie einen Fächer. Tief-
roter Grund.
Die Tafel ist ringsum bedeutend angestückt und war wohl zu-
nächst nur als Brustbild gemalt (um 1620). Erst später wurde sie
vom Meister vergrößert. Das Bild befand sich im Besitze des Porträt-
malers VVinterhalter in Paris, dann im Besitz I. M. der Kaiserin Friedrich
in Friedrichshof.
Kniefig. Eichenholz, h. 0,96, br. 0,70. — Erworben 1903 von
S. H. Prinzen Friedrich Karl von Hessen.
762 B Bekehrung Pauli. Paulus ist über den Kopf seines
Pferdes, das in die Knie gesunken ist, herabgestürzt
und liegt mit geschlossenen Augen am Boden. Ein Be-
gleiter ist bemüht, ihn aufzurichten. In dem blendenden
Lichtstrahle, der ihn von oben trifft, erscheint Christus.
Hinter Paulus ein dichter Knäuel von Reitern auf sich
bäumenden Pferden und erschreckte Soldaten. Ganz links
im Vordergrund ein gerüsteter Reiter, dessen Pferd wild
nach hinten ausschlägt.
Entstanden um 161 7. Ein Entwurf zu unserem Bild in der
Grosvenor Gallery zu London. — Nach Waagen befand sich das Bild
früher im Besitze der Familie Montesquieu, von der es Delahante er-
warb und nach England verkaufte. Im Jahre 1806 war es im Besitze
von Hastings Elwyn, der es für 4000 Guinecn an Richard Hart Davies
überließ. In einer Versteigerung im Jahre 18 10 erzielte es 2550 Guinecn.
— Sammlung Philipp John Miles zu Leigh Court bei Bristol.
Leinwand, h. 2,61, br. 3,71. — Erworben 1903 im Pariser Kunsl-
handel.
762C Diana mit Nymphen von Satyrn überfallen. Zwei
Satyrn überraschen von links her die Göttin, die mit zwei
Begleiterinnen sich bei einem Wasserbecken zu baden an-
schickt. Links sitzt Diana nackt auf ihrem roten Gewände,
neben sich Köcher und Bogen, und wendet sich, den Schofi
mit den Händen bedeckend, zu dem Satyr, der ihre Schulter
mit der Linken berührt und ihr mit der Rechten ein Fell
darbietet. Weiter rechts, etwas zurück, umschlingt ein zweiter
Satyr eine sich sträubende Nymphe, deren Gefährtin sich
erschreckt nach rechts wendet. Rechts die Schale eines
Springbrunnen, durch dessen herabfließendes Wasser weiter
hinten ein Windspiel sichtbar ist. Rechts im Hintergrund
eine Felswand, links flache Landschaft und blaue Luft
Rubens. 335
Aus der letzten Zeit des Meisters. — Das Bild wurde 1641 mit dem
Nachlasse des Meisters versteigert und wahrscheinlich zusammen mit
der Diana auf der Hirsch jagd (Nr. 774) von einem Rittmeister N. Tholinx
erworben, von dem Prinz Friedrich Heinrich der Niederlande 1645 beide
Bilder für 2100 fl. kaufte. Mit der oranischen Erbschaft gingen diese
Bilder dann an den Großen Kurfürsten über. Vgl. Bode, Jahrb. der k. p.
Ksts. XXV, S. 104. — Galerie Sanssouci.
Eichenholz, h. 1,90, br. 2,49. — Erworben 1903 als Geschenk
8. M. des Kaisers.
Bildnis eines Kindes (des zweiten Knaben) des 763
Meisters. Im Profil nach links, mit dichten, blonden
Locken. Im Hemdchen, mit einem Halsband von Korallen
und Perlen. Mit der Linken eine Meise am Band haltend.
Dunkelgrauer Grund.
Das Bildnis ist zugleich Studie zu einem der Engel auf dem Bilde
der Münchener Pinakothek, Maria mit dem Christkind innerhalb eines
von Engeln getragenen Blumengewindes.
Brustbild. Eichenholz, h. 0,49, br. 0,40. — Königliche Schlösser.
. Die büßende Magdalena. Vor einer Felsenhöhle, 763A
an der ein kleiner Bach vorbeiströmt, sitzt auf einem
Steinblock Magdalena, die linke Hand auf die rechte Brust
legend, einen roten Mantel um die Hüften. Sie blickt mit
thränendem Auge aufwärts, den linken Fuß setzt sie auf
einen Totenkopf, um den sich eine Schlange windet.
Rechts neben ihr zwei Engel mit Kruzifix und Salbgefäß,
links zwei kleine Engel mit Geißeln als Sinnbilder der
göttlichen Liebe. Hintergrund waldige Landschaft und
Meer.
Aus der letzten Zeit des Meisters.
Leinwand, h, 2,15, br. 2,85. — Königliche Schlösser. — 1906 von
S. M. dem Kaiser überwiesen.
Venus und Adonis. Venus, mit hochgezogenem 763 B
rechtem Bein auf einer Bodenerhöhung sitzend, auf der ihr
blaues Gewand liegt, umschlingt Adonis, der auf seinen Jagd-
spieß gestützt sich nach rechts zum Gehen wendet. Links
etwas zurück unter einem Baum zwei sich schnäbelnde
Schwäne, rechts Amor und zwei Hunde. Hintergrund flache
Landschaft.
Um 1614 entstanden. Wiederholungen in der Eremitage zu
St. Petersburg und in der Galerie des Haag.
2^6 Rubens.
Eichenholz, h. 1,125, br. 0,96. — Königliche Schlösser. — 1906 von
S. M. dem Kaiser überwiesen.
774 Diana auf der Hirschjagd. Diana durchbohrt einen
Hirsch, den ihre Hunde eben erreicht und gepackt haben,
von hinten mit dem Jagdspieß. Ihr folgen zur Rechten ein
bärtiger Alter, zum Wurf mit dem Speer ausholend, eine
bogenspannende Nymphe und ein Jäger, das Jagdhorn
blasend. Waldige Flachlandschaft.
Die Tiere sind von der Hand des Frans Snyders, die Land-
schaft von Jan Wilde ns (Landschaftsmaler, geb. zu Antwerpen 1586,
f daselbst den 16. Oktober 1653, Schüler des Pieter Verhulst, tätig zu
Antwerpen). — Das Bild befand sich bis zum Tode des Meisters in
dessen Haus und wurde 1641 unter seinen Kunstschätzen mit ver-
steigert. Die Originalzeichnung zu den Figuren im Louvre, Sammlung
His de la Salle. Eine Kopie von de Vos in der Galerie Czernin zu Wien.
Leinwand, h. 1,76, br. 4,79. — Königliche Schlösser (oranische
Erbschaft, 1676).
776 A Neptun und Amphitrite. Auf einem Felsen, unter
dem eine Quelle hervorbricht, sitzt Neptun mit dem Drei-
zack, zu der rechts neben ihm stehenden Amphitrite ge-
wendet. Sie hat ihren rechten Arm um den Nacken des
Gottes gelegt und greift mit der Linken in eine mit Muscheln
und Korallen gefüllte Muschel, die ihr ein aus den Wellen
emportauchender Triton reicht. Ein geflügelter Amor legt
ihr eine Perlenschnur um das Handgelenk. Links hinter
Neptun zwei Flußgötter, von denen der eine auf dem Schoß
eine Urne hält, der andere, von negerartigem Typus, mit
beiden Händen über seinen Kopf weg Wasser aus einer
großen Muschel schüttet. Rechts im Vordergrunde schwimmt
ein Krokodil, über das sich eine Nereide lehnt, herbei; aus
dem Schilf tritt ein Nilpferd; am Ufer vorn, sich anfauchend,
Löwe und Tiger, dahinter der Kopf eines Nashorns und
in der Ferne am Meeresufer zwei Ibisse. Über Felsen und
Schilf, an einem Mast ausgespannt, ein großes Segel.
Das Bild hieß frliher »Neptun und Venus«, dann »Neptun und
Thetis«. Über die Deutung der Göttin als Libye s. Julius Meyer,
Jahrb. der k. pr. Ksts. II S. 133 ff. — Als Gegenstück zu diesem Ge-
mälde oder doch im Zusammenhange damit schuf Rubens das im
Format nahezu übereinstimmende Bild der k. k. Hofmuseen zu Wien,
die ruhenden Flußgötter des Nildelta und wahrscheinlich auch die Geburt
der Venus in der Galerie zu Sanssouci. — Unter dem Einflüsse seiner
776 c p. p. Rubens
Rubens. 337
italienischen Studien, aus der Zeit um 16 14. Verkleinerte Kopie (in
Breitformat) vom Ende des 17. Jahrhunderts in der Herzoglichen
Galerie zu Gotha, früher unter dem Namen Rubens; Miniatur-Kopie,
bez. F. Bouly pinxit 1703, in dem Gemache der Miniaturen der Königl.
Residenz zu München (Zimmer Kaiser Karls VII.), eine dritte in Lyon.
Die Mittelgruppe findet sich genau kopiert in dem Bilde von David
Teniers d. J., Neptun und Amphitrite (Nr. 866 E).
Leinwand, h. 2,30, br. 3,05. — Erworben 1881 aus der Sammlung
des Grafen Schönbom in Wien.
Bacchanal. Der trunkene Silen wird von Pan zur 776B
Linken und einem Mohren zur Rechten, der ihn an seinem
linken Schenkel faßt, geführt. Etwas zurück, ihnen zur Seite,
schreitet ein Bacchant und bläst die Querpfeife. Vor Silen
eine Gruppe von drei Obst naschenden Kindern; ganz links
springt ein Tiger auf einen Rebenzweig zu, den Pan in
der Rechten hält, und faßt ihn mit dem Maul. Zur Rechten
eine blonde Bacchantin mit lose umhängendem rotem Mantel,
das Tambourin schwingend; hinter ihr ein Satyr, der sie mit
dem rechten Arm umfaßt, während er den linken um eine
zweite Bacchantin schlingt. Hintergrund Landschaft mit
Buschwerk.
Aus der mittleren Zeit des Meisters um 1618/20; mit Beihilfe A.
van Dycks ausgeführt. — Wiederholungen des 'ganzen Bildes von
Schülerhand in Wilton House (nach Smith) und, frflher » Jacob Jordaens c
genannt, im Vorräte der hiesigen Galerie (II 309). In Emden, Sammlung
der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer,
eine alte Kopie der Kindergruppe.
Leinwand, h. 2,12, br. 2,66. — Erworben 1885 aus der Samm-
lung des Herzogs von Marlborough zu Blenheim.
Andromeda. Am Meeresufer steht, von vom gesehen, 776 C
das jugendliche Weib, nur mit einem Schleier leicht um-
hüllt, den Blick angstvoll nach oben gerichtet, die Hände
Über dem Haupt mit Ketten an den Felsen geschmiedet.
Zu ihren Füßen rechts ihr rotes Gewand. Über ihr ein
schwebender Liebesgott, eine brennende Fackel in der
Linken, mit der Rechten auf Perseus deutend, der auf dem
geflügelten Pegasus durch die Luft zur Rettung herbeistürmt.
Links unten im Wasser das Ungeheuer. Hintergrund Meer
und Abendhimmel.
Aus der letzten Zeit des Meisters. Eine ähnliche Haltung hat die
Andromeda im Bilde des Museo dcl Prado zu Madrid sowie Minerva
Vcrr. d. Gemälde. 22
2^8 Rubens.
im » Urteil des Paris « in der National Gallcry zu London. Die Andro*
nieda trägt unverkennbar die Zttge der zweiten Gattin des Ktinstlers,
Helene Fourment — Eine Kopie des Bildes aus Rubens Schule im
Museo de! Prado zu Madrid, eine zweite im Privatbesitze zu Paris. —
Das Bild war noch beim Tode des Meisters in dessen Besitz und ist
unter Nr. 85 im Auktionskataloge seines Nachlasses verzeichnet.
Eichenholz, h. 1,89, br. 0,94. — Erworben 1885 aus der Sammlung
des Herzogs von Marlborough zu Blenheim.
776D Landschaft mit dem Turm. In einer flachen, mit
Bäumen bestandenen Landschaft bei Abendbeleuchtung führt
rechts eine Brücke über einen Fluß zu einem hohen Turm.
Studie zu Rubens' »Turniere im Louvre.
Eichenholz, h. 0,23, br. 0,30. — Erworben 1899 aus der Samm-
lung des Lord Francis Pelham Clinton Hope.
776E Landschaft mit dem Schiffbruche des Aeneas.
Weites Vorgebirge bei abziehendem Gewitter, auf dessen
höchstem Gipfel ein Leuchtturm steht. Rechts klärt sich
der Himmel, an dem ein Regenbogen erscheint, auf. Ein
Schiff ist von der aufgeregten See gegen einen Felsen ge-
schleudert worden. Gerettete klimmen links im Vorder-
grunde das Ufer hinan. Rechts eine Gruppe Gestrandeter
bei einem Feuer.
Entstanden um* 1620, Gegenseitig gestochen von Bolswert. —
Sammlung Richelieu; Sammlung Lady Stuart, London (versteigert
1841).
Leinwand, h. 0,60, br. 0,98. — Erworben 1899 aus der Sammlung
des Lords Francis JPelham Clinton Hope als Geschenk des Herrn Alfred
Beit in London. — Eigentum des Kaiser Friedrich-Museums-
Vereins.
780 Maria mit dem Kind und Heiligen. Maria thront
auf der Freitreppe eines Barockbaues, auf dem Schofle das
Kind, das der links vor ihm knienden hl. Katharina den
Ring ansteckt. Links zwischen Säulen die Apostel Paulus
und Petrus. Rechts Joseph, Johannes der Täufer, der be-
geistert nach oben weist, von wo zwei Engel herabschweben,
um Maria zu bekränzen, und zwei Engel, das Lamm die
Stufen hinaufziehend Auf den unteren Stufen zehn Heilige
in Verehrung, darunter die hhl. Franziskus, Laurentius, Georg,
Sebastian.
Skizze zu dem Gemälde in der Augustinerkirche zu Antwerpen,
vielleicht dieselbe, die der Meister Francisco de Rochas schenkte.
781 P. P. Rubens
793 P. P. Rubens
Rubens.
339
Eine Schulerkopie der Komposition, von fast gleichen Maßen (0,79 X
0,64), unter dem Namen »Allegorie der Ecclesia militans« im Museo
del Prado zu Madrid ; Rubens'* erster Entwurf im Städelschen Museum zu
F'rankfurt a. M. Auch Descamps (Peintre's Flamands I, 313) erwähnt
drei Skizzen zu dem Altargemälde der Augustinerkirche, mit dem Zu-
satz, alle drei befänden sich in Frankreich.
Eichenholz, h. 0,79, br. 0,55. — Königliche Schlösser.
Die hl. Cäcilia. Die Heilige in grünem Samtober- 781
gewand und goldgelbem Untergewand halb nach links ge-
wendet, sitzt vor einer links stehenden kleinen Orgel und
blickt während des Spiels begeistert nach oben. Links
neben ihr zwei Kinderengel, dem Spiele lauschend; vorn
links ein dritter, an einer Sphinxfigur, die den Fuß der Orgel
bildet, hinaufkletternd. Rechts oben vor einem roten Vor-
hang ein schwebender Engel, die Heilige mit Rosen be-
kränzend ; unten ein schlafender Hund. Durch eine Säulen-
halle links Blick in die abendlich beleuchtete Landschaft.
Aus der letzten Zeit des Meisters. — Die Heilige trägt die Züge
von Rubens zweiter Gattin, Helene Fourment, mit der er sich am 6. De-
zember 1630 vermählte. — Das Bild befand sich in den Wohnräumen
des Rubensschen Hauses und wurde 1641 mit seinem Nachlasse ver-
steigert. 1742 im Besitze des Prinzen Carignan, 1756 beim Duc de
Tallard.
Eichenholz, h. 1,77, br. 1,39. — Königliche Schlösser.
Auferweckung des Lazarus. Christus in Seiten- 783
ansieht, zur Rechten stehend, hat segnend die Arme gegen
Lazarus erhoben, der, den Blick auf den Heiland gerichtet,
aus dem Grabgewölbe zur Linken heraufsteigt. Petrus und
eine vorn kniende Schwester des Auferweckten befreien
Lazarus von seinem Bartuch. Dahinter ein anderer Apostel,
der erstaunt dem Wunder zuschaut, während vor ihm die
zweite Schwester dankerfüllt zum Heiland aufblickt. Links
der Felsen des Grabes mit einigen Bäumen auf der Höhe,
rechts Himmel.
Aus der mittleren Zeit des Meisters, um 161 8 — 20, mit Beihilfe
A. van Dycks ausgeführt. — Kleine Skizze im Louvre. Das Gemälde
gehörte zu den nach Paris verschleppten, 181 5 wieder zurückgeholten
Bildern.
Leinwand (ursprünglich oben abgerundet), h. 2,63, br. 1,96. —
Königliche Schlösser.
Perseus befreit Andromeda. Perseus, in voller 785
Rüstung mit rotem Mantel, ist zu der rechts an den Felsen-
22*
340 Rubens.
gefesselten, nackten Andromeda herangetreten, um ihre
Bande zu lösen. Zwei Amoretten sind ihm dabei behilflich,
während sich links andere Liebesgötter mit dem Pegasus
zu schaffen machen. Ganz links auf den Meereswogen das
erschlagene Ungeheuer.
Um 1615 gemalt. — Eine Schulkopie des Hildes (auf Leinwand)
in der Galerie Liechtenstein zu Wien.
Eichenholz, h. 0,99, br. 1,37. — Königliche Schlösser.
785 A Der Tod Achills. In einer, vorn durch Karyatiden
getragenen Halle sinkt rechts Achill, an der Ferse vom
Pfeil getroffen, neben einem Altar nieder, auf dem die
Opferflamme brennt. Ein Mann fängt ihn auf, während der
Priester und hinter ihm ein anderer entsetzt zusehen. Im
Hintergrunde links der Bogenschütze, von dem hinter ihm
schwebenden Apoll angetrieben. Ganz vorn ein Adler von
einem Fuchs erwürgt; um die Kar>'atide rechts windet sich
eine Schlange. Am oberen Abschluß der Architektur Putten
mit Laubgewinden.
Skizze aus der späteren Zeit des Meisters. Wahrscheinlich einer der
Entwürfe für eine Folge" von acht Gobelins, das Leben des Achilles
darstellend, von der sich Skizzen in der Sammlung Barry (England)
und fünf Gobelins im Museum der Hallepoort zu Brüssel befinden,
Leinwand, h. 0,45, br. 0,455. — Er^'orben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
798B Mars mit Venus und Amor. Venus, an ein Posta-
ment gelehnt und die Linke auf den Kopf Amors legend,
der sich an sie schmiegt, wendet sich zu Mars, der in voller
Rüstung rechts hinter ihr steht und den linken Arm um sie
geschlungen hat. Im Grunde rechts ein roter Vorhang, links
Ausblick ins Freie.
Skizze zu einem nicht nachweisbaren Gemälde des Meisters aus
seiner späteren Zeit. — Sammhmg Jabach zu Köln.
Eichenholz, h. 0,31, br. 0,23. — Sammlung Suermondt, 1874.
798 C Fortuna. Den linken Fuß auf einer Kugel, schwebt
Fortuna, einen Schleier hochhaltend, den der Wind zum
Segel aufbläht, nach rechts auf der Fläche des leicht be-
wegten Meeres.
Um 1635 gemalt. Skizze zu 'einem der Bilder für Torre de la
Parada, das Jagdschloß Philipps IV., jetzt im Museo del Prado zu
Madrid. Rechts und links angestückt. — Sammlung Jabach zu Knln.
Eichenholz, h. 0,34, br. 0,23. — Sammlung Suermondt, 1874.
Rubens.
341
Die Einnahme von Paris durch Heinrich IV. 798E
Heinrich IV. berührt mit seinem Szepter die zu seinen Füßen
kniende Lutetia (Paris). Hinter ihm ein Fahnenträger, der
seinen Fuß auf die am Boden sich krümmende Furie der
Zwietracht setzt. Von der Brücke werden gefesselte, nackte
Männer in die Seine gestürzt.
Skizze. — Gehört mit dem Seitenstück im Wallace-Museum in
London zu den Entwürfen für eine Folge von Darstellungen aus dem
Leben Heinrichs IV., die für Maria de' Medici im Palais de Luxem-
bourg zu Paris ausgeführt werden sollten (begonnen zwischen 1627
und 1630). Erhalten sind davon die unvollendet gebliebenen großen
Gemälde in den Offizien zu Florenz, die Schlacht von Jvry und der
Einzug in Paris.
Eichenholz, h. 0,24, br. 0,45. — Sammlung Suermondt, 1874.
Brustbild des hl. Petrus. Das von vorn ge.sehene, 798P
von einem Vollbart umrahmte Antlitz ist ein wenig auf-
wärts gewendet. In weitem, faltigen Mantel, der über die
linke Schulter geworfen ist. Dunkler Grund.
Studie zum Apostel Petrus im »Gastmahle bei Simon«, in der
Eremitage zu St. Petersburg. Wie das Bild in der Ausführung wesent-
lich van Dyck angehö'rt, so ist vielleicht auch unsere Studie, wofür die
braune. Färbung und der leuchtende Ton sprechen, eine Arbeit van
Dycks. — Sammlung Theodore Patureau, Paris 1857.
Brustbild. Eichenholz, h. 0,61, br. 0,49. — Sammlung Suermondt,
1874.
Die Eroberung von Tunis durch Kaiser Karl V. 7980
(1535). Erbitterter Reiterkampf zwischen den Kaiserlichen
und den Berbern. Links im Mittelgrund in voller Rüstung
auf einem Schimmel der kaiserliche Feldherr, Don Juan
crAustria, den Kommandostab erhoben. Hinter ihm reitet
Kaiser Karl. In der Ferne die brennende Feste von Tunis.
Teilweise nur skizzierter Entwurf (um 161 8 gemalt). Die Figur
Kaiser Karls V. ist kopiert nach dem berühmten Reiterbildnisse Tizians
im Museo del Prado zu Madrid.
Flichenholz, h. 0,765, br. 1,20. — Erworben 1872 in St. Petersburg.
Der hl. Sebastian. An einen Baumstamm gefesselt, 798II
ein weißes Tuch um die Hüften, von Pfeilen durchbohrt,
fleht der Heilige mit aufwärts gewandtem Blick um Erlö-
sung. Links vorn auf den Wurzeln des Baumes Bogen und
Köcher. Hintergrund abendliche Landschaft.
342
Rubens.
Um 1614 gemalt. In einem Briefe von Rubens an Sir Dudley
Carleton vom 28. April 161 8 unter den Gemälden angeführt, die er als
>die Blüte seiner Sachen« (6or di roba) in seinem Hause habe: »Ein
nackter hl. Sebastian von meiner Hand«. 181 1 auf der Versteigerung
Hill in London.
Leinwand, h. 2,00, br. 1,28. — Erworben 1879 ^^ Paris (aus der
Sammlung Munro zu London)..
798K Beweinung Christi. Hinter dem auf dem Bartuch
hingestreckten Leichname Christi wehklagen Maria und
Magdalena mit aufgelösten Haaren. Dunkler Grund; rechts
zwei brennende Kerzen.
Um 161 6 gemalt.
Eichenholz, h. 0,34, br. 0,27. — Erworben 1880 in Florenz aus
der Sammlung Demidoff.
917 Maria mit dem Kinde. Maria, in einem mit Minia-
turen geschmückten Buche blätternd, hält mit der Rechten
das Kind, das, den Kopf an ihre Brust gelehnt, in Seiten-
ansicht auf einem mit persischem Teppiche bedeckten Tische
steht. Zur Rechten ein Korb mit Früchten, darüber ein
Strauß mit Tulpen, links ein blühender Rosenbusch. Im
Grunde Parklandschaft.
Um 1624/25 gemalt. Ehemals nur als > Schule des Rubens« be-
zeichnet, indes ist die Madonna ein eigenhändiges Werk des Meisters,
während die Früchte vorn von Frans Snyders, die Blumen von
Daniel Seghers und die Landschaft van Jan Brueghel her-
rühren.
Maria Halbfig. Leinwand, h. 1,51, br. 1,08. — Königliche Schlösser.
Rubens. Werkstatt des Petrus Paulus Rubens. Vlä-
mische Schule.
779 Das Christkind mit Johannes und Engeln. Das
Christkind, in Seitenansicht unter einem Baum auf einem
Kissen sitzend, streichelt die Wange des kleinen Johannes,
der, vom Rücken gesehen, in lebhaftem Gespräch ihm zu-
gewendet vor ihm sitzt. Von links bringt ein Engel das
Lamm herbei; ein kleines Mädchen, hinter dem Christ-
kinde kniend, hält eine Weintraube in der Rechten. Vom
rechts liegen Früchte, am Baumstamm eine rankende Rebe.
Hintergrund waldige Landschaft.
Ein besseres Exemplar derselben Komposition in den k. k. Hof-
museen zu Wien. — Die Früchte von Frans Snyders. — Wieder-
Rubens. Ruijsdael. ^a2
holuDgen bei Lord Pembroke in Wilton House, in Privatbesitz zu
Antwerpen, in Kingston Lacy in England (mit Veränderungen und
umrahmt von einem Fruchtkranze von Snyders). — Das kleine Mädchen
ßoll die christliche Kirche, die Braut Christi, vorstellen.
Eichenholz, h. 0,95, br. 1,25. — Königliche Schlösser.
Ruijsdael. Salomon van Ruijsdael. Holländische Schule.
— Landschaftsmaler, geb. um 1600 zu Haarlem, daselbst
1623 als Meister in die Gilde aufgenommen, begraben am
I. November 1670. Bildete sich im Anschluß an Esajas
van de Velde und Jan van Goijen. Tätig zu Haarlem.
Flußlandschaft. Breite Flußmündung, auf der links 901 A
ein Schiff mit vollen Segeln treibt. Am Ufer rechts im
Mittelgrund ein Weg mit Fuhrwerken, dahinter ein Dorf.
Eichenholz, h. 0,40, br. 0,35. — Sammlung Suermondt, 1874.
Holländische Flachlandschaft. Auf einer Straße, 901B
die sich an hohen Bäumen vorbei durch flaches Land nach
einer in der Ferne sichtbaren Ortschaft zieht, werden von
Reitern geraubte Viehherden herangetrieben.
Bez. unten links:
S^
Leinwand, h. 1,06, br. 1,48. — Erworben 1870 auf der Versteige-
rung Mecklenburg in Paris.
Holländische Landschaft. Zur Rechten vorn ein 901C
großes, von Bäumen umgebenes Gehöft. Auf der Straße
davor zwei mit Schimmeln bespannte Karren und einige
Figuren. Am Horizont links wird ein schmaler Streifen See
sichtbar.
Bez. links unten im Erdreich:
Eichenholz, h. 0,67, br. 1,04. — Erworben 1880 in Berlin aus der
Sammlung v. Grüner.
244 Ruisdael.
Ruisdael* Jacob van Ruisdael. Zeichnet sich selten
(auf einzelnen früheren Bildern) auch Ruijsdael. Hollän-
dische Schule. — Landschaftsmaler und Radierer, geb. zu
Haarlem 1628 oder 1629, begraben ebenda den 14. März
1682. Sohn des Isack Ruisdael. Vielleicht unter dem Ein-
flüsse Cornelis Vrooms ausgebildet. Tätig zu Haarlem (1648
in die Lukasgilde aufgenommen) und vornehmlich zu Amster-
dam (wo er schon 1657 wohnte und bis 1681 blieb).
884 Bewegte See bei aufsteigendem Wetter. Über der
aufgeregten See ziehen von rechts her düstere Wolkenmassen
auf. Vorn fährt ein Boot mit vollem, gelbbraunem Segel,
dahinter ein holländisches Kriegsschiff, das eine Salve ab-
gibt. In der Ferne rechts Amsterdam.
Um 1670 gemalt.
I^inwand, h. 1,00, br. 1,46. — Königliche Schlösser.
884B Landschaft mit Klosterruine. Jenseits eines Flusses,
an dessen Ufer im Vordergrunde sich eine Laubwaldung
hinzieht, liegt eine Klosterruine an einem bewaldeten Hügel.
Rechts vom zwei sitzende Figuren und einige Ziegen.
Aus der früheren Zeit des Meisters. Mit geringen Abweichungen
in der Komposition Übereinstimmend mit dem etwas größeren Bild
in der Dresdner Galerie und einer ganz kleinen Studie in der Londoner
National Gallery. — Sammlung Kums, Antwerpen.
Eichenholz, h. 0,46, br. 0,62. — Erworben 1901 in London. —
Eigentum des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins.
884C Landschaft. Ein Weg, der im Vordergrund auf einem
Holzsteg über einen nach links strömenden Bach führt, zieht
sich zwischen zwei Häusern eine Anhöhe hinauf, auf deren
sonnenbeschienener Spitze eine Windmühle steht. Auf dem
Wege zwei Wanderer. Links Ausblick über bewaldetes
Hügelland.
Bez. rechts unten (undeutlich):
ßij^.'hS.'-'
Leinwand, h. 0,395, hr. 0,45. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
884D Wal dl and Schaft. Ein See, an dem links ein Fischer
seine Angel in Stand setzt, wird rechts von hohen Eichen
umsäumt. Bewölkter Abendhimmel
^.
Ruisdael.
345
Bez. unten links:
^
Eichenholz, h. 0,135, br. 0,17. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
Hügelige Landschaft. Zur Linken unter einer 885
Gruppe hoher Eichen ein Wanderer im Gespräche mit
einer Frau, deren Maultier die Straße weiterzieht. Jenseits
eines stillen Wassers, an dem eine Herde getränkt wird,
einige Hütten an einem mit Buschwerk und Bäumen be-
standenen Hügel.
Bez. rechts unten:
j'^-U/^
<^.
Figuren und Tiere sind von Johannes Lingelbach (Maler und
Radierer, getauft zu Frankfurt a. M. den 10. Oktober 1622, f zu Amster-
dam im Nov. 1674, nach längeren Reisen in Holland tätig).
Leinwand, h. 0,48, br. 0,63. — Königliche Schlösser.
Haarlem von den Dünen bei Overveen gesehen. 885C
Im Vordergrund, am Fuße der Dünen, Overveen, auf dessen
Wiesen Linnen zur Bleiche ausgebreitet sind. Im Hinter-
grund Haarlem mit seinen roten Dächern, Windmühlen und
Kirchtürmen, überragt von dem hohen Dom.
Bez. rechts unten:
ü\^(L^
Ruisdael hat dieses Motiv öfters behandelt; s. unten Nr. 885 E, ferner
in der Galerie zu Amsterdam, in der Sammlung Vieweg in Braun-
schweig u. a. a. O.
Leinwand, h. 0,52, br. 0,65. — Sammlung Suermondt, 1874.
Ansicht des Damplatzes zu Amsterdam. Im Mittel- 885D
gründe links der alte Bau der Stadtwage mit dem farbigen
Stadtwappen (von 1565), vor deren offenen Toren Säcke
gewogen werden. Links eine schmale Gasse, rechts der
breite, von Segelbooten belebte Kanal, über dessen Häuser-
reihe der Turm der Oudekerk emporsteigt. Auf dem Platze
Gruppen von Händlern und Käufern.
^AjS Ruisdael.
Bez. links unten :
S-^ci<L
Die Fi^ren sind wfihrscheinlich von Gerard van Bat tem (Maler
und Radierer von Rotterdam), der ein ganz ähnliches Bild des Meisters,
den Fischplatz zu Amsterdam, im Museum Bo}'mans zu Rotterdam,
staffiert hat. — Aus der letzten Zeit des Meisters. Vermutlich Seiten-
stück zu dem oben erwähnten Bild in Rotterdam, das die gleichen
Maße hat. — Sammlung Pastor, Burtscheid 1820.
Leinwand, h. 0,52, br. 0,65. — Sammlung Suermondt, 1874.
8S5E Fernsicht von den Dünen bei Overveen. Im Vor-
dergrunde die spärlich mit Heide und Buschwerk bewach-
senen Dünen, die sich zu dem Dorf Overveen mit seinen
Bleichen hinabziehen. In der Feme rechts die Stadt Haarlem.
Am Horizonte der schmale Streifen der Zuidersee; darüber
werden die spitzen Türme der Oude- und Nieuwekerk von
Amsterdam sichtbar.
Bez. rechts unten:
cfi^aeL
Leinwand, h. 0,32, br. 0,40. — Erworben 1873 in Hamburg aus
der Sammlung Mestem.
885P Dorf am Waldesabhang. Am Fuß eines bewaldeten
Hügels zieht sich im Mittelgrund eine Ortschaft hin (an-
geblich das Bad Spaa). Vorn Bäume und Buschwerk an einem
stillen Wasser, an dem rechts zwei Angler sitzen. Am
Himmel Gewitterwolken, die sich gegen den Horizont auf-
hellen.
Bez. rechts unten:
K
Aus der früheren Zeit des Meisters. — Versteigerung Beumonville,
Paris 1880.
Leinwand, h. 0,52, br. 0,66. — Erworben 1884 aus der Sammlung
Hab ich zu Kassel.
885 Q Eichenwald. Ein dunkler Wasserspiegel, auf dem
blühende Seerosen schwimmen, wird von hohen Eichen um-
säumt. Vorn links ein mächtiger, abgestorbener Buchen-
stamm, weiter hinten im Waldesschatten ein Hirt mit zwei.
rTAV T
»*
i*»*..
i
f.,
Ruisdael. 347
Schafen. Rechts ein Hügelzug, der sich nach der Mitte zu
im Nebel verliert.
Bez. rechts unten :
Ein Hauptwerk des Meisters aus seiner mittleren Zeit (um 1660). —
Sammlung Wells in Manchester; 1857 auf der Manchester Exhibilion.
Leinwand, h. 1,14, br. 1,41. — Erworben 1891 in Paris.
Bewaldetes Flußufer. Vorn in der ganzen Breite ein 885H
Gewässer, in dem links ein Kahn mit zwei Figuren liegt.
Zur Rechten ein Weg und Bäume, links Ausblick in die
Ferne, gegen die Mitte hin ein Haus, auf das mehrere
Figürchen zueilen, fliehend vor dem Wetter, das von rechts
her am Himmel aufsteigt.
Bez. unten rechts:
:R
Eichenholz, h. 0,245, ^^- o»335' — Erworben 1896 aus dem Pariser
Kunsthandel.
Landschaft mit Bauernhaus. Links an einem ab- 893
gestorbenen Weidenstamme vorbei fließt ein Bergbach dem
Vordergründe zu. Weiter hinten rechts, von einer hohen
Eiche überragt, ein Bauernhaus, zu dem eine hohe verfallene
Steintreppe hinaufführt. In der Türe des Hauses eine alte
Frau, davor ein Knabe mit einem Hunde.
Bez. rechts unten:
Leinwand, h. 0,66, br.0,80. — König'liche Schlösser.
^ lg Ryckaert. Sacchi.
Ryckaert. David Ryckaert d. J. (der Dritte). Vlämische
Schule. — Getauft zu Antwerpen den 2. Dezember 161 2,
f daselbst den 11. November 1661. Schüler seines gleich-
namigen Vaters, unter dem Einfluß Adriaen Brouwers
und David Teniers d. J. weiter ausgebildet. Tätig zu
Antwerpen, wo er 1636 — 37 in die Lukasgilde aufgenommen
wurde.
856 B Der Dorf narr. Ein halbwüchsiger Bursche, von hinten
gesehen, in hohem Hute, geflickter Jacke, mit nackten Beinen
und weiten Schuhen, einen Stock in der Linken, wird von
einem neben ihm stehenden Jungen gehänselt. Rechts gegen
die Mauer eines Hauses eine dritte Figur. Im Grund ein
Dorf zwischen Bäumen.
Eichenholz, h. 0,32, br. 0,24. — Sammlung Suennondt, 1874.
Sacchi. Pier Francesco Sacchi. Zeichnet sich Petrus
Franciscus Sachus de Papia. Lombardische Schule. — Aus
Pavia stammend. Geburts- und Todesjahr, sowie Lebens-
verhältnisse unbekannt. Vermutlich unter dem Einflüsse
des Carlo del Mantegna zu Genua ausgebildet. Tätig
vornehmlich zu Genua (1520 urkundlich als Mitglied
der Gilde) nach den Daten auf seinen Bildern von
1512—1527.
53 Christus am Kreuz mit Heiligen. Tn der Mitte der
Gekreuzigte; zur Linken steht Maria mit ausgebreiteten
Armen, zur Rechten Johannes, schmerzvoll die Hände
ringend und den Blick nach oben richtend. Vor Maria
kniet eine heilige Frau mit gefalteten Händen, aufwärts
blickend; in der Mitte kniend Magdalena, den Stamm des
I^reuzes mit der Linken umfassend. Zuäußerst rechts der
kniende Stifter in schwarzer Kleidung, die Mütze in den
Händen haltend. Im Mittelgrunde der bergigen Landschaft
links die Kreuztragung, rechts die Grablegung Christi. Links
im Grund auf der Höhe ein Kastell; in der Feme ein See
mit einer Stadt am Ufer.
Hcz. auf einem Blättchen unten am Kreuz:
Sacchi. Sächsischer Meister.
349
Tacbi
0PA9
16 14
über Maria und Christus die auf den Erlösertod Christi bezüg^lichcn
Inschriften: ACCIPE FILIV MEV ET DA PRO TE; TOLLE ME ET
REDIME TE.
Pappelholz, h. 1,83, br. 1,50. — Sammlung Solly, 1821.
Die hhl. Martin, Hieronymus und Benedikt. Hie- 116
ronymus sitzt vor einer über einen Baumstumpf gelegten
Tischplatte, in der Rechten die Feder haltend und zu Be-
nedikt gewendet. Auf dem Tische Bücher, Totenkopf und
Tintenfaß; vor ihm am Boden der Kardinalshut, links vom
Baumstumpfe der ruhende Löwe. Benedikt in der schwarzen
Ordenstracht steht rechts, Krummstab und Buch in der
Ivinken haltend, die Rechte sprechend erhoben. Zur Linken
weiter zurück der hl. Martin in Rittertracht zu Pferd, seinen
Mantel, dessen einen Teil der vor ihm stehende Bettler
gefaßt hat, mit dem Schwerte zerschneidend. Links im
Vordergrund ein aus dem Felsen fließender Quell, Schlangen
und Vögel; auf dem Preisen ein Kruzifix. Im Hintergrunde
der bergigen Landschaft das Kloster, zu dem der Löwe die
Karawane, die den Esel geraubt hatte, zurücktreibt.
Pappelhoh, h. 1,96, br. 1,53. — Sammlung Solly, 182 1.
Sächsischer Meister um 1540—1550.
Bildnis einer Frau. In mittleren Jahren, nach rechts 1200
gewendet und eben dahin blickend. In gestickter Haube,
^CQ Sächsischer Meister. Saft-Leven.
schwarzer Kleidung, mit goldener Halskette und Gürtel.
In der Rechten eine Nelke haltend. Hintergrund steinerne
Brüstung mit einem Pfeiler und Ausblick in Landschaft.
Bez. auf dem Pfeiler in der Mitte: MDXXXXI D. XIII. IVM.
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,71, br. 0,49. —
Sammlung SoUy, 1821.
628 Bildnis einer Frau. Nach links gewendet und eben-
dahin blickend. In schwarzem Mieder mit über die
Schultern fallendem goldgesticktem Kragen und grauem
Rock, mit weiten, gefältelten linnenen Unterärmeln, die aus
den engen schwarzen Oberärmeln hervorquellen. Mit reicher
perlengestickter Haube und reichem Perlenhalsschmuck,
goldener Kette und goldenem Gürtel. Die mit Ringen
reich geschmückten Hände übereinander gelegt. Hintergrund
Landschaft. Im Mittelgrunde links ein Paar Rebhühner.
Bez. auf einer Tafel, die rechts an einem Baumstamm hänget: Anno
MDXLVIII.
Halb6g. etwas unter Lebensgr. Lindenholz, h. 0,71, br. 0,49. —
Sammlung Solly, 1821.
Saft-Leven. Herman Saft-Leven (IL) d. J. Holländische
Schule. — Landschaftsmaler und Radierer, geb. angeblich
1609 zu Rotterdam, f zu Utrecht den 5. Januar 1685. Schüler
des Jan van Goijen, wahrscheinlich auch seines älteren
Bruders Cornelis. Tätig zu Rotterdam und vornehmlich zu
Utrecht (seit ungefähr 1633).
958 Silvio reicht der verwundeten Dorinda den Pfeil.
(Szene aus Guarinis Pastor fido IV, 8.) Links die ver-
wundete Dorinda, die zusammensinkend von ihrem greisen
Pfleger Linco gestützt wird. Ihr gegenüber der kniende
Silvio, der die in ein Wolfsfell Verkleidete aus Versehen
mit einem Pfeile getroffen hat und ihr nun einen anderen
darreicht mit der Bitte, ihn damit zu töten. Über Dorinda
schwebt Amor, seinen Bogen auf Silvio abschießend. Vorn
rechts Silvios weißer Hund. In der waldigen Berglandschaft
am Wasser zwei Hirten mit Ziegen, weiter zurück ein an-
derer Hirt mit seiner Herde.
Bez. rechts unten an einem Steine:
Saft-Leven. Salviati. ß 5 1
^■S«#-««M
Ä
Gegenstuck 7.u Nr. 956 von C. van Poelenburgh (s. diesen). Frühestes
datiertes Bild des Meisters und eine seiner seltenen figürlichen Dar-
stellungen.
Leinwand, h. 1,14, br. 1,40. — Königliche Schlösser.
Saliba. S. Antonello.
Salvi. S. Sassoferrato.
Salviati. Francesco Rossi de' Salviati (nach dem Vater
Francesco di Michelangelo de' Rossi), nach seinem Be-
schützer dem Kardinal Salviati, Cecchino del Salviati oder
kurz Francesco Salviati gen. Florentinische Schule. — Geb.
zu Florenz 1510, f zu Rom den 11. November 1563. Schüler
des Giuliano Bugiardini, Baccio Bandinelli, Raffaello del
Brescia (Brescianino) und um 1529 des Andrea del Sarto
zu Florenz. Tätig zunächst in Rom (von etwa 1530 — 1542),
von 1539 — 1541 in Florenz und Venedig, wieder in Florenz
(1543 — 1448) und von 1548 an wieder in Rom; nach etwa
anderthalbjährigem Aufenthalt in Paris (1554 — 1556) ab-
wechselnd in Florenz und Rom.
Bildnis des Ranuccio Farnese (1530 — 1565). Im 339A
Alter von zwölf Jahren, von vorn gesehen; mit geringer
Wendung nach rechts. In rotem, geschlitztem Wams,
darüber ein schwarzseidener Mantel mit dem Kreuz des
Maltheserordens. In der Rechten einen Handschuh haltend.
Grauer Grund.
Auf der Rückseite findet sich zweimal der Name Salviati (einmal
f auf einem aufgeklebten Papierblatt in der Schrift des 16. und ein
' zweites Mal auf dem Holz in der des 17. Jahrhunderts). Unser Bild
ist eine Kopie in kleinerem Maßstabe nach dem Porträt Ranuccio
Farneses von Tizian (vollendet um die Mitte des Jahres 1542), von dem
sich eine alte Kopie bei Sir Frederik Cook in Richmond, eine andere
in der Sammlung Brauer zu Florenz befindet. — Früher dem jüngeren
Salviati (Giuseppe Porta) zugeschrieben, aber wohl eher von Francesco,
je 2 Salviati. Sant- Acker. Santa Croce.
der vielfach für die Farnese tätige war. Vgl. Gronau, Jahrb. der k. p. Ksts.
xxvir. S. 3 ff.
KI. Knicfiff. Nußbaumholz, h. 0,20, br. 0,14. — Erworben 1880
in Mailand.
Sant- Acker. F. Sant -Acker. Holländische Schule. —
Stilleben- und Genremaler, tätig in der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts. Der Künstler ist nur durch einige be-
zeichnete Bilder bekannt.
909 C Stilleben. Vor einer grauen Nische ist ein Rebhuhn
an einem blauen Band aufgehängt.
Bez. links unten:
f
Sd». tÄeA^.
Der erste Buchstabe (Vorname), nicht mehr ganz deutlich, mu6 F (und
nicht A, wie seinerzeit in der Suermondtschen Sammlung) gelesen
werden. Das ergibt sich mit Sicherheit aus den Bildern des Meisters
bei A. Bredius und Victor de Stuers im Haag, die deutlich »F. Sant
Acker f. 1668« bezeichnet sind.
Leinwand, h. 0,52, br. 0,43. — Sammlung Suermondt, 1874.
Santa Croce. Francesco da Santa Croce. Nach dem
V^lter Francesco di Simone. Zeichnet sich Franciscus de
Santa f« Venetianische Schule. — Geb. zu Santa Croce
im Brembotal unweit Bergamo. Geburtsjahr unbekannt,
f Ende Oktober 1508 zu Venedig. Schüler Gio. Bellinis,
unter dem Einflüsse der Nachfolger Bellinis ausgebildet.
Tätig in der Umgegend von Bergamo und vornehmlich zu
Venedig.
22 Anbetung der Könige. Maria, zur Linken sitzend,
hält auf dem Schöße das in weißes Linnen gehüllte Kind,
das die Rechte segnend erhebt. Rechts die Könige, die
ihre Geschenke darbringen. Grund bergige Flußlandschaft
mit Baulichkeiten.
Bez. links an der Wand auf einem Blättchen:
Santa Croce.
353
Nach einem Originale Mantegnas (früher bei Lord Ashburton
London). — Eine Wiederholung von Santa Croce selbst in der Eremi-
tage zu St. Petersburg, andere Wiederholungen in der städtischen Galerie
zu Verona und bei Mr. Butler in London.
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,62, br. 1,00. —
Sammlung Solly, 1821.
Santa Croce. Girolamo da Santa Croce. Venetianische
Schule. — Geb. zu Santa Croce im Brembotale bei Bergamo.
Geburtsjahr unbekannt, f den 9. Juli 1556 zu Venedig.
Wahrscheinlich in früher Jugend Schüler Gentile Bellinis
und nach dessen Tod in der Werkstatt Cimas tätig; nach-
weisbare Daten seit 1503. Tätig vornehmlich zu Venedig.
Geburt Christi. Maria und Joseph verehren in einem 24
offenen Schuppen das auf einem Korbe liegende Kind.
Neun Engelchen, auf Wolken schwebend, halten die Marter-
werkzeuge und ein Spruchband mit der Inschrift »Gloria
In Excelsis Deo«. Im Giebel der Hütte der segnende Gott-
Vater. In der Landschaft links die Verkündigung an die
Hirten, rechts zwei Reiter in orientalischer Tracht.
Ein verwandtes Bild des Meisters in der Galerie zu Dresden
(Nr. 55).
Pappelholz, h. 0,57, br. 0,76. — Sammlung Solly, 1821.
Martyrium des hl. Sebastian. Unter einer offenen 26
Halle thront zur Linken Diocletian mit seinen Räten. Vor
ihm, an eine Säule gefesselt, der Märtyrer von Pfeilen durch-
bohrt, die fünf Bogenschützen auf ihn abgeschossen haben.
Ein von rechts herabschwebender Engel bringt dem Hei-
ligen, der zu ihm emporblickt, die Palme und die Krone
des Märtyrers. Auf den Stufen des Thrones ein Kind und
ein weißes Hündchen. Hintergrund bergige Landschaft.
Pappelholz, h. 0,615, br. 0,89. — Sammlung Solly, 182 1.
Verl!, d. Gemälde.
23
354 Santi. Sarto.
Santi. Giovanni Santi. Zeichnet sich Johannes Santis.
Umbrische Schule. — Der Vater Raphaels, geb. zu Colbor-
dolo (Gebiet von Urbino) vermutlich zwischen 1430 und
und 1440, f zu Urbino den i. August 1494. Unter dem
Einflüsse des Piero della Francesca und namentlich des
Melozzo da Forll ausgebildet. Tätig zu Urbino, kurze Zeit
in Cagli, Pesaro und vermutlich in Fano.
139 Thronende Maria mit dem Kind und vierHeilige.
Auf einem Throne sitzt Maria, das Kind auf dem Arm.
Hinter ihr halten zwei Cherubim einen Vorhang. Vom
zur Rechten der Apostel Thomas, in der Rechten die mit
einem Fähnchen gezierte Lanze, hinter ihm der hl. Antonius
der Abt, in der Linken einen Krückstock; zur Linken der
hl. Thomas von Aquino, ein Kirchenmodell in der Linken,
hinter ihm die hl. Katharina, vor ihm zuäußerst links der
kniende Stifter, ein Graf Matarozzi. Auf dem Buche des
Apostels: S.TOMAS APOSTOLVS, auf dem Buche des hl.
Thomas von Aquino: S. TOMAS DE AQVINO. Hintergrund
Landschaft.
Pappelholz, h. 1,92, br. 1,82. — Erworben 1842 in Rom.
140 A Maria mit dem Kinde. Maria, das Haupt nach links
geneigt, umfaflt mit der Rechten das vor ihr auf einer
niedrigen Brüstung stehende Kind, das nach links heraus
blickt, und stützt mit der Linken dessen linken, empor-
gehobenen Fuß. Schwarzer Grund; oben zu beiden Seiten
ein roter Vorhang.
Maria Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,63, br. 0,48.
— Erworben 1846.
Santi. Raffaello Santi. S. Raffaello.
Sarto. Andrea del Sarto. Urkundlich Andrea d'Agnolo
di Francesco genannt. Den Beinamen del Sarto erhielt er
nach dem Handwerk seines Vaters, der Schneider war.
Floren tinische Schule. — Geb. zu Florenz den 16. Juli i486,
f daselbst den 22. Januar 1531. Schüler Gian Bariles, dann
Pieros di Cosimo, unter dem Einflüsse Fra Bartolommeos,
Lionardos da Vinci und Michelangelos weiter ausgebildet.
Tätig zu Florenz, kurze Zeit zu Paris (1518/19).
240 Bildnis einer jungen Frau. Nach links gewendet,
Kopf und Blick nach rechts gerichtet. In gelbem Kleide,
246 Andrea del Sarto
Sarto. Sassetta.
355
mit weißem Brusttuch, ein weißes Tuch turbanartig um den
Kopf geschlungen. Grünlicher Grund.
Alla prima gemalte Studie. — Galt früher für das Bildnis der
Lucrezia di Bartolommeo del Fede, der Gattin des Malers.
Brustbild. Pappelholz, h. 0,44, br. 0,37. — Erworben 1829 durch
Rumohr.
Thronende Maria mit dem Kind und acht Heilige. 246
Maria, in einer Nische auf leichtem Gewölk über zwei Che-
rubim thronend, hält das auf ihrem Schöße sich aufrich-
tende Kind. Links der nackte, greise Onophrius, die Hüften
mit einer Efeuranke umgürtet, der hl. Bruno im weißen
Mönchskleide, den Weihwedel in der Linken, und Petrus,
die Schlüssel in der Hand; rechts die hl. Katharina mit
einem Bruchstück ihres Rades, Antonius von Padua, das
flammende Herz in der Hand, und der hl. Markus mit dem
Lö^en. Unten links (als Halbfiguren) der hl. Celsus in
weltlicher Kleidung, rechts die hl. Julia, die Linke, die
einen Rosenkranz hält, auf die Brust gelegt.
Bez, mitten auf der obersten Stufe: ANN. DOM. MDXXVIII.
— Ein Hauptwerk des Meisters, von Vasari beschrieben. Die zur
Altartafel gehörige Lünette, die Verkündigung darstellend, jetzt in
der Galerie Pitti zu Florenz (ursprünglich ein Halbrund, später
durch angesetzte Stücke in ein Viereck verwandelt). — Im Auftrage
des Giuliano Scala für Sarzana im Florentinischen gemalt, wo das
Bild bis zur Revolution von 1789 geblieben zu sein scheint. Von da
kam es nach Genua und später nach Paris in die Sammlungen Lap^ri^re
und Laütte; aus der letzteren wurde es 1834 durch den letzten Be-
sitzer, einen Engländer Arrow Smith, angekauft. — Handzeichnungen
zu den hhl. Marcus und Antonius von Padua in British Museum.
Pappel holz, h. 2,28, br. 1,85. — Erworben 1836 in Paris.
Sassetta. Stefano di Giovanni gen. Sassetta. Schule
von Siena. — Urkundlich seit 1427 tätig, 1428 in die Sie-
neser Malerzunft aufgenommen, f um 1450. Von den Lo-
renzetti und Bartolo di Maestro Fredi beeinflußt. Tätig
zu Siena.
Maria mit dem Kinde. Maria, etwas nach links ge- 63B
wendet, hält das nackte Kind auf dem Schoß, über ihrem
Haupte halten zwei schwebende Engel die Krone. Ganz
oben Gott -Vater, der die Taube herabsendet. Goldgrund.
Tempera. Pappelholz, in gotischer Giebelform abschließend,
h. 0,47, br. 0,25. — Vermutlich Sammlung Solly, 1821.
^3*
9c5 Sassetta. Sassoferrato. Sauts.
63C Maria mit dem Kind und zwei Heilige. Maria auf
einem Throne sitzend, hinter dem in Schulterhöhe ein weißes
Tuch gespannt ist, reicht dem auf ihrem Schöße stehenden
nackten Kind eine Frucht. Links steht Johannes d. T., auf
das Kreuz in seiner Linken weisend, rechts eine Heilige.
Oben die Halbfigur des segnenden Gott -Vater. Goldgrund.
Tempera. Pappelholz, oben spitz, h. 0,43, br. 0,19. — Erworben
1904 als Geschenk des Herrn Otto Feist in Berlin.
S. auch unter Nr. 1122 (Schule von Siena).
Sassoferrato. Giovanni BatHsta Salvi, gen. Sassoferrato.
Römische Schule. — Geb. zu Sassoferrato (in der Mark
Ancona) den 11. Juli 1605, f zu Rom den 8. April 1685
Schüler seines Vaters Tarquinio; ausgebildet unter dem
Einflüsse der Carracci und ihrer Nachfolger, besonders Do-
menichinos in Neapel. Tätig vornehmlich zu Rom. ^
420 Beweinung Christi. Im Schosse der ohnmächtigen
Maria, die rückwärts von einer der Frauen gestützt wird,
ruht der Leichnam Christi. Eine hl. Frau hält die Beine,
eine andere sein Haupt. Dahinter stehen links Joseph von
Arimathia, zur Rechten Magdalena, ganz rechts mit gefal-
teten Händen, trauernd aufwärts blickend Johannes, hinter
ihm eine zweite männliche Gestalt. Hintergrund Land-
schaft, rechts Golgatha.
Die Komposition schliefit sich eng an Rafaels in der Handzeichnungen-
samralung des Louvre befindlichen Entwurf zur Grablegung an.
Leinwand, h. 0,68, br. 0,60. — Erworben 1825 durch Geheimrat
V. Bunsen in Italien für Friedrich Wilhelm III. und von S. M. dem
Könige dem Museum geschenkt.
458 Die heilige Familie. Maria sitzt zur Rechten vor
einem gerafften Vorhang und hält mit beiden Händen
das auf ihrem Schöße stehende Kind, das in der Linken
zwei Nelken hat. Links Joseph, der vorgebeugt des Kindes
rechte Hand küßt und dessen Schultern mit seiner Linken
umfaßt. Schwarzer Grund.
Eine kleinere Wiederholung bei Marquess of Bute in England.
Maria und Joseph Halbfig. etwas unter Lebensgr. Leinwand, h. 0,73,
br. 0,95. — Königliche Schlösser.
Saut5. T. Sauts. Holländische Schule. — Stilleben-
maler, dessen Lebensdaten unbekannt sind, von dem be-
zeichnete Bilder auf verschiedenen Versteigerungen vorkamen.
Sauts. Savoldo. ^cy
Vermutlich der Haager Schule angehörig und um die Mitte
des 17. Jahrhunderts tätig.
Stilleben. Auf einer Tischplatte mit grüner Decke 983 E
liegen zwei Taschenkrebse, eine geöffnete und drei ge-
schlossene Austern. Rechts daneben ein halbgefüllter Römer,
hinter dem ein Zweig mit Pflaumen liegt, und eine Walnuß.
Hintergrund graue Wand, rechts ein bräunlicher Vorhang.
Bez. im Grund über den Muscheln: "T^ CAN/T* ^
Eichenholz, h. 0,24, br. 0,35. — Erworben 1891 in Köln als Ge-
schenk des Herrn Geheimrat v. Kaufmann.
Savoldo. Giovanni Girolamo Savoldo. Zeichnet sich
öfters Joannes Jeronimus de Brescia. Schule von
Brescia. — Geb. zu Brescia; Geburts- und Todesjahr un-
bekannt. Unter dem Einflüsse Gio. Bellinis und Tizians
ausgebildet. 1508 als Meister in die Gilde zu Florenz auf-
genommen, 1548 zu Venedig noch am Leben; angeblich
daselbst in hohem Alter gestorben. Tätig zu Brescia und
vornehmlich zu Venedig, kurze Zeit in Florenz und
Treviso (1521).
Die Venetianerin. Junge Frau, nach links gewendet, 307
aus der gelben Mantille, die sie über den Kopf geworfen
hat, hervorblickend. Im Grunde die Ruine einer Mauer,
darüber Himmel.
Bez. links an der Mauer:
-icS Savoldo. Schaeufelein.
Eine nicht bezeichnete Original Wiederholung mit Veränderungen
(hl. Magdalena) kam aus der Sammlung Fenaroli zu Brescia in die National
Gallery zu London. — Eine alte Kopie des Berliner Bildes in Warwick
Castle, ^nter dem Namen Lodovico Carracci, der recht wohl der Kopist
sein kann. — Schon Ridolfi (1646) gedenkt des Bildes als eines be-
rühmten Gemäldes, von dem es viele Kopien gäbe, indem er als das
Original das Bild in der Casa Fenaroli (damals in der Casa Averoldi)
beschreibt. Doch ist auch das Berliner Bild ein unzweifelhaftes Original.
Halbfig. Leinwand, h. 0,92, br. 0,73. — Sammlung Solly, 182 1.
307A Trauer um den Leichnam Christi. Maria, auf
ihrem Schöße den Leichnam Christi haltend, stützt mit
der Rechten das Haupt, Johannes, links kniend, faßt den
rechten Arm, Magdalena beugt sich rechts weinend über
die Füße des Heilands. Im Schatten links die Stifter als
Joseph von Arimathia und Nikodemus mit den Nägeln und
der Dornenkrone. Hinter Maria der Kreuzesstamm, der sich
scharf gegen den farbigen Abendhimmel absetzt, und Land-
schaft.
Noch in einem Führer von Brescia (Le Pitture e Sculture di Brescia,
pubblicate di L. Chizzola) von 1760 als das Gemklde des Hauptaltars
in S. Croce angeführt, später verschollen. Die von Ridolfi (1646) erwähnte
Darstellung des gleichen Gegenstandes in der Casa Antelmi zu Brescia
(»in Casa Antelmi vi e un deposto di Croce«) scheint ein anderes
Bild zu sein.
Leinwand, h. 1,86, br. 2,26. — Erworben 1875 in Brescia.
Schaeufelein. Hans Leonhard Schaeufelein oder Schaeufe-
lin. Deutsche Schule (Nürnberg). — Maler und Zeichner
für den Holzschnitt, geb. vor 1490 zu Nürnberg, f zu Nörd-
lingen 1539 oder 1540. Schüler und Gehilfe Albrecht Dürers
(bis 1505), tätig zu Nürnberg und Augsburg (daselbst um
.1512) und vornehmlich zu Nördlingen (seit 1515).
560 Das Abendmahl. In einer Halle sitzt Christus mit
seinen Jüngern um einen runden Tisch bei der Feier des
Osterlammes. Rechts neben Christus Johannes, mit dem
Haupt an der Brust des Erlösers ruhend. Vom rechts am
Tisch einer der Apostel, aus einem Kruge sein Glas füllend.
Weiter rechts schleicht Judas, den Seckel in der Hand,
davon. Einer der Jünger zur Linken, in schwarzem Ge-
wände, scheint der Stifter des Bildes zu sein.
j
Schaeufelein. Schaffner.
359
Bez. an der Bank rechts:
J^ it.
Weißtannenholz, h. 0,79, br. 1,06. — Sammlung SoUy, 1821.
Schaffner. Martin Schaffner. Zeichnet sich Martinas
Schaffner, seit 15 14 mit dem aus M und S gebildeten
Monogramm. Deutsche Schule (Ulm). — Maler und Bild-
schnitzer, geb. um 1480 zu Ulm, f daselbst angeblich 1541.
Schüler des Jörg Stocker zu Ulm, ausgebildet unter der
Einwirkung Burgkmairs, Dürers, Schäufeleins und der
italienischen Kunst (Reise nach Italien um 1520?). Tätig
nach den Daten auf seinen Bildern von 1496 — 1535, vor-
nehmlich zu Ulm.
Zwei Flügel eines Altars (auseinandergesägt). Linker 12$4B
Flügel, Innenseite: Der hl. Lucas. Nach rechts ge-
wendet, bartlos, in roter Kappe, dunkelblauem Gewand und
rotem Mantel, den er mit der Linken rafft. In einem Buche
lesend, das er in der Rechten hält. Rechts hinter ihm der
Ochse. Hintergrund ein Goldbrokatteppich, darüber dunkel-
blauer Grund und Gold ranken werk. — Außenseite: Der
hl. Andreas. Nach rechts gewendet, in dunkelblauem
Gewand und rotem, innen gelbem Mantel. Mit dem linken
Arm auf das roh aus Baumstämmen gezimmerte Kreuz ge- .
stützt, mit der Rechten den Mantel raffend. Gemusterter
Goldgrund. — Rechter Flügel, Innenseite: Der hl.
Marcus. Bartlos, mit gespreizten Beinen nach links ge-
wendet. In blauer Kappe, Brokatobergewand über grüner
Unterkleidung, darüber ein roter Mantel. Mit sprechend
erhobener Rechten, ein Buch in der Linken haltend. Links
neben ihm der Löwe. Hintergrund ein Goldbrokatteppich,
darüber dunkelblauer Grund und Goldrankenwerk. — Außen-
seite: Der hl. Gregor. Etwas nach links gewendet. Im
^6q Schaffner. Schalcken. Schiavone.
päpstlichen Ornat und grünen rotgefütterten Mantel. In einem
Buche lesend, das er in der Linken hält, in der Rechten einen
Kreuzstab mit drei Querstangen. Gemusterter Goldgrund.
Vor 15 14 gemalt. — Sammlung Hainauer, Berlin.
Eichenholz, jede Tafel h. 1,07, br. 0,26. — Erworben 1906 als
Geschenk der Frau J. Hainauer in Berlin.
Schalcken. Godfried Schalcken. Holländische Schule.
— Maler und Radierer, geb. zu Made bei Geertruidenberg
1643, t i^ Haag den 16. November 1706. Schüler des
S. van Hoogstraten in Dortrecht und Gerard Dou in
Leiden. Tätig zu Dortrecht (seit 1654) und, nach mehr-
jährigem Aufenthalt in England (seit 1662), im Haag, wo
er 1691 Mitglied der Gilde wurde.
837 Angelnder Knabe. Rechts unter einer alten Weide
sitzt ein Knabe angelnd am Wasser. Zu seinen Füßen ein
Topf mit Wasser und ein Fisch. Auf den von einem Sonnen-
blicke getroffenen Blüten hoher Wasserlilien links wiegen
sich Schmetterlinge. Im Mittelgrund Weiden im Wasser.
Düsterer Wolkenhimmel.
Bez. rechts unten: G'Scn^iiCkßt) •
Eichenholz, h. 0,31, br. 0,25. — Königliche Schlösser,
Schiavone. Andrea Meldolla (auch Meldola, Medola und
Medula), gen. Schiavone. Venetianische Schule. — Maler und
Radierer, geb. zu Zara oder Sebenico in Dalmatien angeblich
1522, t zu Venedig den i. Dezember 1563. Unter dem Ein-
flüsse Tizians (wahrscheinlich eine Zeitlang dessen Schüler) und
der Werke Parmeggianinos ausgebildet. Tätig zu Venedig.
170A Die Parabel vom ungerechten Haushalter. An
einem Tische sitzend, wendet sich der Herr, die Linke auf
.dem offenen Rechnungsbuche, mahnend zu dem von links
herantretenden Haushalter, der verlegen Mütze und Schlüssel
in den Händen hält. Durch die Türe links sieht man den
Haushalter im Gespräche mit zwei Schuldnern des Herrn.
Geg-enstück zu Nr. 170B.
Leinwand, h. 0,25, br. 0,79. — Erworben 1845 ^'^^ Direktor
Schorn in Berlin.
170B Die Parabel vom Weinberge des Herrn. Der Be-
sitzer des Weinbergs spricht zu zwei Arbeitern, die von links
an ihn herantreten. Neben ihm rechts sein Hund. Zuäußerst
Schiavonc. j6l
links an einem Tisch eine Gruppe von Arbeitern, denen
der Herr des Weinbergs ihren Lohn auszahlt. Rechts der
Weinberg, links landschaftliche Ferne mit einer Stadt.
Gegenstück von Nr. 170A.
Leinwand, h. 0,25, br. 0,79. — Erworben 1845 von Direktor
Schorn in Berlin.
Berglandschaft. Zerklüftete Landschaft mit schroffen 182 A
Abhängen und Felspartien, mit Baumgruppen bestanden.
Pan und sein Gefolge, Satyrn und Nymphen, ergötzen sich in
mannigfachen Gruppen bei Spiel und Gelage. In der Mitte
sitzt Marsyas auf einem Felsen, die Rohrflöte spielend. Hinter
ihm in einer Höhle König Midas, dem Spiele lauschend.
Gegenstück zu Nr. 182 B.
Leinwand, h. 1,05, br. 1,88. — Erworben 1873 i^^ Florenz.
Wal dl and Schaft. Dichte Baumgruppen auf bergigem 182 B
Gelände. Zur Linken ein fließendes Wasser. Links wird
Diana zur Jagd geschmückt. Rechts in der Mitte und im
Grunde Nymphen jagend und erlegtes Wild herbeischaffend.
Gegenstück von Nr. 182 A.
Leinwand, h. 1,05, br. 1,88. — Erworben 1873 in Florenz.
Schiavöne. Gregorio Schiavone. Schule von Padua. — Aus
Dalmatien gebürtig. Zeichnet sich deshalb Dalmaticus. Ge-
burts- und Todesjahr unbekannt. Lernte zu Paduabei Francesco
Squarcione, als dessen Schüler er sich bezeichnet, tätig da-
selbst um 1440— 1470 (1441 in der dortigen Malerzunft).
Thronende Maria mit dem Kind und zwei 1162
Engeln. Maria, nach rechts blickend, sitzt auf dem Thron
und hält das Kind, das von der Thronwange links auf ihren
Schoß herübersteigt. Jederseits auf dem Thronsockel steht
ein Engel mit einer Weintraube. Hintergrund Landschaft.
Bez. auf einem Blatt unten rechts:
IGI .SOVARCIOMl'
JM^
7^2 Schiavone. Schoevaerdts. Schongauer.
Mittelstuck eines Triptychons. Die beiden Flügel mit je zwei Heiligen
befinden sich noch im Dome von Padua, in der Sakristei der Canonici
(der ganze Altar früher in S. Francesco; doch wird schon 1776 das
Mittelbild allein erwähnt, das sich 18 17 im erzbischöflichen Palast in
Padua befand).
Pappelholz, oben abgerundet, h. 0,81, br. 0,57. — Sammlung Solly,
1821.
Schoevaerdts. Mathys (Mathieu) Schoevaerdts. Vlä-
mische Schule. — Landschaftsmaler und Radierer, geb. um
1665 zu Brüssel, 1690 daselbst als Meister in die Gilde auf-
genommen und bis in das 18. Jahrhundert tätig. Schüler
des A. F. Boudewyns (seit 1682), tätig zu Brüssel.
647B Die Dorfkirchweih. In einer breiten Dorfstrafle fährt
nach vorn eine Karosse mit einem Sechsgespann, dahinter
ein Reisewagen, von vier Pferden gezogen. Rechts in der
Nähe einer umfriedeten Kirche Marktweiber mit ihrer Ware,
Musiker, einkaufende und tanzende Bauern. Links etwas
weiter zurück ein Wirtshaus, davor Reiter und zechende
Bauern an einem Tisch. Mehr in der Ferne ein Schloß,
davor eine Bude mit Marktwaren. Hinten im Ort eine hohe
Kletterstange, von Bauern umgeben. In der Ferne niedrige
bewaldete Hügel.
Leinwand, h. 0,39, br. 0,53. — Sammlung Suermondt, 1874.
Schongauer. Martin Schongauer. Deutsche Schule
(Kolmar). — Maler und Kupferstecher, geb. zu Kolmar um
1445, f in Breisach den 2. Februar 1491. Tätig vornehm-
lich in Kolmar.
1629 Geburt Christi. Unter einem strohgedeckten Balken-
vorbau, der sich an eine Ruine lehnt, kniet Maria anbetend
vor dem auf einem roten Tuch am Boden ruhenden Kinde.
Links hinter Maria steht Joseph mit gefalteten Händen,
rechts knien anbetend zwei Hirten, über denen sich ein
Mönch (der Stifter?) vorneigt. Im Hintergrunde Landschaft
mit einer an einem Flusse liegenden Stadt.
Vgl. die Bildchen unter Nr. 1629 A und 1629B, die vielleicht ur-
sprünglich als Flügelbilder zur Geburt Christi gehörten.
Eichenholz, h. 0,375, br. 0,28. — Erworben 1902 aus dem Lon-
doner Kunsthandel. — Eigentum des Kaiser Friedrich -Museums-
Vereins.
Martin Schon^auer
OK '^t't
'■» .
Schongauer. 7Q7
Zwei Altarflügel. 1629A-1629B
Linker Flügel. Innenseite (2 Bilder übereinander). 1629A
Oben: Kreuz tragung. Nach dem Kupferstiche Schon-
gauers (Bartsch 16). Unten: Kreuzigung. Nach dem
Kupferstiche Schongauers (Bartsch 17). — Außenseite:
Der hl. Jakobus d. Ä. Nach rechts schreitend, mit Stab,
Pilgermuschel und Buch. Dunkelblauer Grund.
Rechter Flügel. Innenseite (2 Bilder übereinander). 1629B
Oben: Grablegung Christi. Nach dem Kupferstiche
Schongauers (Bartsch 18). Unten: Auferstehung Christi.'
Nach dem Kupferstiche Schongauers (Bartsch 20). — Außen-
seite: Die hl. Magdalena. Von vorn gesehen, in rotem Gewand,,
in der Rechten die Salbbüchse haltend. Dunkelblauer Grund.
Die zwei Bildchen gehörten wohl ursprünglich als Flügel zu
Nr. 1629, sind aber weit schwächer in der Ausführung und nur in der
Werkstatt Schongauers entstanden. — Sammlung von Rumohr.
Fichtenholz, jeder Flügel h. 0,368, br. 0,115. — Erworben 1903
aus Berliner Privatbesitz. — Eigentum des Kaiser Friedrich-
Museums- Vereins.
Schongauer. Schule des Martin Schongauer. Deutsche
Schule (Kolmar).
Flügelaltar. Mittelbild: Christus am Kreuze mit 562
Maria und Johannes. Unten knien (in kleinerem Maß-
stabe) links der Stifter mit acht jungen Söhnen, rechts
seine Gattin mit zwei Töchtern. Gemusterter Goldgrund.
— Linker Flügel: Der hl. Hieronymus (?). Im Bischofs-
ornat, in der Linken das Kruzifix an grünendem Holz, über
ihm der Kardinalshut. Gemusterter Goldgrund. — Rück-
seite (jetzt abgesägt und daneben aufgestellt): Die hl.
Apollonia. In der Linken die Zange. Grund Himmel.
— Rechter Flügel: Der hl. Bernhardin von Siena.
In Franziskanertracht, in der Rechten die Scheibe mit dem
von Flammen umgebenen Monogramm Christi. Gemusterter
Goldgrund. — Rückseite (jetzt abgesägt und daneben auf-
gestellt): Der hl. Stephan. In Diakonentracht, einen Teufel
zertretend. Grund Himmel.
Für die Kreuzigung sind Christus aus Schongauers kleiner Kreuzi-
gung (Bartsch 17), Maria und Johannes aus der großen (B. 25) mit
geringen Abweichungen kopiert. Die Apollonia ist freie Kopie nach
B. 62, desgl. Stephan nach B. 56 (Laurentius).
264 Schongauer. Schwäbische Schule. Scorel,
Lindenholz, Mittelbild h. 1,36, br. 0,77; Flügel je h. 1,36, br. 0,31.
— Sammlung Solly, 1821. — Aufgestellt in der Abteilung der
deutschen Bildwerke.
Schwäbische Schule um 1450.
1232 Vermählung der hl. Katharina. Maria, in der Rechten
einen Apfel, hält auf dem linken Arm das Kind, das der
rechts stehenden hl. Katharina den Ring an den Finger
steckt. Goldgrund.
Halbfig. Leimfarben. Lindenholz, h. 0,34, br. 0,52. — Sammlung
Solly, 1821. — Aufgestellt in der Abteilung der deutschen
Bildwerke.
Scorel. Jan van Scorel. Urkundlich auch Schoorle gen.
und so auf einem Bilde sich zeichnend. Niederländische
Schule. — Maler und Baumeister, geb. zu Schoorl (Scorel)
bei Alkmaar den i. August 1495, f ^^" 6. Dezember 1562,
vermutlich zu Utrecht. Schüler des Willem Cornelisz. zu
Haarlem (um 1509 — 15 12), dann des Jacob Cornelisz. zu
Amsterdam und des Jan Mabuse zu Utrecht. Nach Reisen
in Deutschland, durch Steiermark und Kärnthen (1520) und
einer Fahrt über Venedig nach Jerusalem, in Italien, be-
sonders in Rom (um 1522/23) durch die italienische Kunst
beeinflußt. Tätig vornehmlich in Utrecht (seit 1524), kurze
Zeit in Haarlem (um 1527).
644 Bildnis des Cornelis Aerntsz. van der Dussen
(148 1 — 1551, Sekretär der Stadt Delft seit dem Jahre 1550). Von
vorn gesehen und auf den Beschauer blickend. In schwarzem
gemustertem Unterkleide, schwarzem pelzgefüttertem Mantel
und schwarzer Kappe. Die Rechte sprechend erhoben, in
der Linken einen Brief. Grund Landschaft und Meeresküste.
Auf dem Briefe die Aufschrift: Sy gegeuen acndtn Eerscmie diS'
creten . . . nelts aerntsz secretarius toi delft. — Gemalt bald nach
1550. — Eine alte Kopie im Rijksmuseum zu Amsterdam.
Halbfig. Eichenholz, h. 0,98, br. 0,74. — Sammlimg Solly, 1821.
644A Maria mit dem Kind. Unter einem Baume sitzt
Maria, mit der Rechten das nur mit einem Schleier umhüllte
Kind haltend, das ihren Hals mit den Armen umschlingt,
in der Linken ein Büschel gelber Blumen hochhaltend.
Rechts unten ist ein Stück hügeliger Landschaft sichtbar,
Maria Halbfig. in V» Lebensgr. Eichenholz, h. 0,44, br. 0,37. —
Erworben 1904 als Geschenk des Herrn Oscar Huldschinsky in Berlin.
Scorel. Seghers. 365
Taufe Christi. Christus wird von dem auf einer Felsplatte II 153
knienden Johannes im Jordan getauft. Unter einem Baume
links ein Engel mit dem Gewand. Im Mittelgrund mehrere
nackte Figuren. Oben in der Herrlichkeit Gottvater den
hl. Geist herabsendend. Hintergrund gebirgige Landschaft.
Aus der späteren Zeit des Meisters. — Ehemals »Niederländischer
Meister des 16. Jahrhunderts c genannt
Eichenholz, h. 0,80, br. 0,80. — Sammlung SoUy, 1821.
Scorel? Bildnis einer jungen Frau. Halb nach links 1202
gewendet und ebendahin blickend. In weißem Kopftuch und
pelzgefütterter schwarzer Jacke über weißem Unterkleide.
Dunkler Grund.
Galt als Porträt der Agathe von Schoenhoven wegen der Ähnlich-
keit mit dem Porträt in der Galerie Doria zu Rom, das die Bezeich-
nung »Agatha Sconhouiana 1529 per Scorelium pin.« trägt. Die Ähn-
lichkeit ist aber nicht überzeugend. Unser Bild scheint eher ein Werk
Jan Gossarts zu sein, unten ist ein beträchtlicher Streifen ab-
geschnitten, wie ein Stich Gottfried ßartschs zeigt, der Ende des
17. Jahrhunderts am Berliner Hofe tätig war und das Bild unter dem
Namen Bauburren gestochen hat.
Brustbild. Eichenholz, h. 0,35, br. 0,33. — Königliche Schlösser.
S. auch unter Nr. 683 A (Holländischer Meister).
Seghers* Daniel Seghers (auch Segers und Zeghers). Vlämi-
sehe Schule. — Stillebenmaler, geb. zu Antwerpen den 5. De-
zember 1 590, t daselbst den 2. November 1661. Schüler seines
Vaters Peeter und vornehmlich Jan Brueghels. Tätig zu Ant-
werpen (seit 1 6 1 1 in der Gilde) ; daselbst nach seinem Übertritte
zum Katholizismus Mitglied des Jesuitenordens (seit 16 14).
Stilleben. Ein reiches Blumengewinde ist, zu drei Gruppen 976
geordnet, um den breiten Barockrahmen eines Steinreliefs ge-
legt, das zwei nackte spielende Kinder darstellt. Schmetter-
linge umfliegen die Blumen und sitzen darauf. Dunkler Grund.
Bez. nach Angabe des alten Katalogs: D. S. — • Das Relief ist ge-
malt von der Hand des Erasmus Quellinus (geb. den 19. No-
vember 1607 zu Antwerpen, f daselbst den 7. November 1678; Schüler
seines Vaters, des Bildhauers Erasmus, sowie des Jan Verhaegen zu
Antwerpen; tätig zu Antwerpen).
Eichenholz, h. 1,0 1, br. 0,71. — Erworben 1832 in Berlin aus
dem Besitze des Geh. Ober-Finanzrates Rosenstiel.
Stilleben. Ein reiches Blumengewinde umgibt in vier 978
Gruppen den breiten Barockrahmen eines Steinreliefs, das
366 Seghers.
Maria mit dem Kind und dem Johannes-
knaben darstellt. Schmetterlinge sitzen auf
den Blumen und Blättern. Dunkler Grund.
Bez. links unten wie nebenstehend. — Das
Relief ist gemalt von der Hand des Erasmus
Quellin US (s. die Bemerkung zu Nr. 976), dessen
Bezeichnung (E. Quellinus) sich nach Angabe des
alten Katalogs auf dem Bilde befunden haben soll.
— Vermutlich dasselbe Bild, das der Große Kur-
fürst von einer Antwerpener Kirche gegen eine
Reliquie eintauschte (s. Jahrb. der k. pr. Ksts. XI,
S. 122.)
Leinwand, h. 1,29, br.0,95. — Königl. Schlösser.
Vergl. auch Nr. 917 (Rubens). a>^ %^ ^
Seghers. Hercules Seghers oder Segers. V\ —^
Zeichnet sich selbst zumeist Segers. Hol- ^s^äJ
ländische Schule. — Landschaftsmaler und ^^^
Radierer, geb. 1589, f zu Amsterdam um
1645. 1607 in Amsterdam Schüler des Gillis \^ ^
van Coninxloo. Tätig um 1633 vorüber- ^^ S;
8
gehend imHaag,späterwieder in Amsterdam. V* |-
806B Holländische Flachlandschaft 3
mit dem Städtchen Rhenen. Über
hügeliges Gelände führt ein breiter Weg
zu dem an einem Flusse gelegenen Stadt-
chen mit hohem Kirchturm. In der ilachen ^i >^
weit ausgedehnten Ferne links ein zweiter ^^
Kirchturm. ^t
Früher in der Galerie zu Karlsruhe, wo es sich •^^
noch 1833 befand. — Sammlung v. Landauer, ^^ jO
Stuttgart 1860.
Eichenholz, h. 0,26, br. 0,35. — Sammlung
Suermondt, 1874.
808A Holländische Flachlandschaft
mit dem Städtchen Rhenen. Über
leichte Hügelwellen vorn führt ein Weg
zu der kleinen Stadt hinab, die sich im
Mittelgrund an einem Fluß entlang zieht.
Am anderen Ufer des Flusses weite Ebene
mit einzelnen Kirchtürmen in der Ferne.
Vorn zwei Hirten mit ihrer Schafherde.
Bez. links unten:
Seghers. Sellaio. Siena. 367
Eines der wenigen bezeichneten Gemälde dieses seltenen Meisters. —
Auf einer Versteigerung in London als »van Goijen« verkauft.
Eichenholz, h. 0,42, br. 0,66. — Sammlung Suermondt, 1874.
Sellaiö. Jacopo del Sellaio. Nach seinem Vater Jacopo
di Arcangelo. Florentinische Schule. — Geb. 1442 zu
Florenz, f daselbst im November 1493. Gebildet unter dem
Einflüsse der Florentiner Hauptmeister, namentlich Sandro
Botticellis und Domenico Ghirlandaios. Tätig zu Florenz.
Julius Caesar vor seiner Ermordung. Caesar steht 1132
rechts, den warnenden Brief in der Rechten, von dem von
rechts herantretenden Decimus Brutus beredet, in den Senat
zu kommen. Hinter Caesar nach links eine Gruppe von
drei Männern in Unterredung. In der Mitte ein gerüsteter
Jüngling von hinten gesehen, der an sein Schwert greift.
Neben ihm Portia, die dem vor ihr stehenden Marcus
Brutus ihre Wunde zeigt. Zu äußerst links ein Alter, im
Abgehen mit einer Frau sprechend. Die Figuren stehen
unter einer Bogenhalle, durch die man auf Wiesen mit der
Trajanssäule, einen Fluß und die Stadtmauer Roms mit der
Cestiuspyramide blickt. Jenseits der Mauer felsige Landschaft.
S. die Bemerkung zu Nr. 1133.
Tempera. Pappelholz, h. 0,46, br. 0,72. — Sammlung Solly, 1821.
Julius Caesars Ermordung. Caesar wird von beiden 1133
Seiten von zwei Verschworenen bedroht, die mit Dolchen
auf ihn eindringen. Links zwei die Flucht ergreifende
Männer. Auf einer längs der Hinterwand laufenden Bank
sitzen die Senatoren, ihre Bestürzung äußernd. Durch die
Öffnungen der Halle — Kurie des Pompejus — Blick in
landschaftliche Feme. ,
Die beiden Gegenstücke (Nr. 1132 und 1133) dienten mit anderen
Tafeln als Füllungen zum Schmucke von Möbeln, Truhen oder dergl.
Eine dritte zugehörige Tafel ehemals im Florentiner Kunsthandel.
Tempera. Pappelholz, h. 0,46, br. 0,72. — Sammlung Solly, 1821.
Siena. Schule von Siena um 1350—1380.
Darstellung aus der Legende der hl. Margaretha. 1069
Die Heilige spricht zu dem lorbeerbekränzten Feldherm
^68 Siena. Signorelli.
Olybrius, der hoch zu Rofl mit Gefolge vor ihr hält; rechts
zwei klagende Gefährtinnen. Felsige Landschaft mit einem
Bach und einer Brücke. Goldgrund.
Die Heilig-e, die in Pisidien die Herden ihres Vaters Theodosius,
eines heidnischen Priesters in Antiochien, hütet, wird auf Befehl des
Olybrius (Feldherm des römischen Kaisers Aurelian), der sie zum
Weibe begehrt, hinweggeftihrt. Nach einer anderen Erzählung der Le-
gende hütete Margaretha die Schafe ihrer Amme, bei der sie auf dem
Land im christlichen Glauben aufgewachsen war. — Das Bild steht
der Art des Sano di Pietro nahe.
Tempera. Pappelholz, h. 0,22, br. 0,40. — Sammlung Solly, 1821.
Siena« Schule von Siena um 1360.
1142 In zwei Abteilungen. Oben: Verkündigung. Maria,
zur Rechten sitzend, empfängt von dem knienden Engel
die Botschaft. Zwischen beiden in kleinerem Maßstabe der
Stifter. Oben schwebt von Cherubim getragen das Christ-
kind herab. — Unten: Sechs Heilige: Hieronymus, Franzis-
kus, Augustinus, Agnes, Clara, Katharina. Goldgrund.
Früher »Art des Lippo Memmi« genannt, doch eher im Charakter
der sienesischen Künstler der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Nach
Crowe und Cavalcaselle in der Art des Barna.'
Tempera. Pappelholz, h, 0,52, br. 0,37. — Erworben 1828/29 durch
Rumohr.
Siena. Schule von Siena um 1450—1480.
1122 Himmelfahrt der Maria. Maria mit gefalteten Händen
auf Wolken thronend, wird von Cherubim aufwärts getragen.
Zu ihren Seiten in symmetrischen Reihen übereinander eine
große Anzahl anbetender, singender und musizierender Engel.
Oben im Kreise von Cherubim und umgeben von Erzvätern,
Propheten und Engeln Christus, Maria mit ausgebreiteten
Armen empfangend. Auf. der Erde die um das Grab der
Maria versammelten Apostel, unter ihnen Thomas, der vom
Himmel den Gürtel der Maria empfängt. Hintergrund
Landschaft, darüber Goldgrund.
Das Bild trägt in seinem oberen Teile deutlich die charakteristischen
Zilige des Sassetta, der wohl das Bild bei seinem Tod unvollendet
zurückließ. In der unteren Hälfte verrät sich eine andere (spätere) Hand.
Tempera. Pappelholz, h. 3,32, br. 2,24. — Erworben vor 1830.
Signorelli. Luca Signorelli, gen. Luca da Cortona«
Nach dem Vater Luca d'Egidio di Ventura. Zeichnet sich
Signorelli. 369
zumeist Lucas Cortonensis, bisweilen Lucas Coritius, in
späteren Jahren auch Lucas Signorellus. Umbrisch-toskani-
sche Schule. — Geb. zu Cortona vermutlich 144 1, f daselbst
zwischen dem 16. Oktober und 8. Dezember 1523. Zuerst
Schüler des Piero della Francesca zu Arezzo, unter dem Ein-
flüsse der florentinischen Meister weiter ausgebildet. Tätig
vornehmlich in Cortona, Perugia und Loreto (1476 — 1479),
längere Zeit in Rom (besonders um 1482 — 1484), in Monte
Oliveto (1497 — 98?), Siena (1506 und 1509) und in Orvieto
(zwischen 1490 und 1504); kürzere Zeit in Arezzo, Cittä. die
Castello (1474), Spoleto (1485), Florenz und Volterra (1491).
Zwei Flügelbilder eines Altars mit je drei Heili- 79
gen. Linker Flügel: Die hl. Katharina von Siena mit
Buch und Lilienzweig in den Händen, neben ihr rechts die
hl. Magdalena, das Salbgefäß haltend, beide stehend. Vor
ihnen kniet der hl. Hieronymus, sich mit einem Steine
kasteiend. Alle drei nach rechts gewendet. Grund Land-
schaft mit zwei Figuren. — Rechter Flügel: Zur Linken
Augustinus, stehend, in vollem Bischofsornat, die Casula mit
farbigen Stickereien aus der Geschichte Christi geschmückt.
Vor ihm kniet der hl. Antonius von Padua, rechts daneben
steht Katharina von Alexandrien, Buch und Palme haltend.
Alle drei nach links gewendet. Grund Landschaft. — Die
Figuren beider Flügel unter offenen Bogenstellungen, von
denen nur die Ansätze der Gewölbekappen sichtbar sind.
Aus der mittleren Zeit des Meisters (um 1498) und bei Vasari
beschrieben. — Die beiden Gemälde bildeten die Seitenflügel zu einem
Mittelstuck, auf dem der hl. Christophorus mit dem Christkind auf der
Schulter im Relief dargestellt war (von Giacomo della Quercia?); das
ganze Altarwerk war für die Kapelle S. Cristoforo in S. Agostino zu
Siena bestimmt. Die Staffel enthielt die Darstellungen der Hochzeit zu
Kana, des toten Christus auf dem Schöße der Maria und des Martyriums
der hl. Katharina und scheint wie das Relief des Christophorus beim
Brande der Kirche im Jahre 1655 zugrunde gegangen zu sein.
Pappelholz, jeder Flügel h. 1,44, br. 0,74. — Sammlung Solly, 1821.
Pan als Gott des Naturlebens und als Meister 79A
der Musik mit seinen Begleitern. Auf einem Felsstücke
sitzt der jugendliche Pan, bocksfüßig, mit langem lockigem
Haar, auf dem von einem hellen Schein umgebenen Haupte
die Mondsichel, über den Schultern das mit Sternen besetzte
Luchsfell. In der Linken hält er die Rohrfiöte, in der
Vcrz. d. Gemälde. 24
370
Signorelli.
Rechten einen Stab. Rechts steht ein nackter junger Hirt
(Olympos?), auf der Flöte spielend, links ein alter Hirt,
der, auf einen Stab gestützt, aufmerksam zuhört und mit
der Rechten den Takt angibt. Vom am Boden hingestreckt
ein junger nackter Satyr, ein Laubgewinde um die Hüften,
mit der Linken die Flöte, auf der er spielt, emporhaltend.
Links vorn steht eine nackte Nymphe (Echo oder Syrinx?),
mit der Linken eine lange Rohrflöte zum Munde führend.
Rechts ein zweiter älterer Hirt, aufmerksam dem Spiele
lauschend. Im Mittelgrunde der Landschaft zwei Nymphen,
die eine sitzend und eingeschlafen, die andere stehend,
in der Ferne zwei Reiter bei einem Triumphbogen.
Bez. auf einem Täfelchen, das an dem Stabe der im Vordergrunde
stehenden Nymphe hängt:
Vielleicht das für Lorenzo de' Medici ausgeführte Gemälde, dessen Vasari
gedenkt (»dipinse a Lorenzo de' Medici, in una tcia, alcuni Dei
ignudi, che gli furono molto commendatic, Vasari, Sans. III p. 689);
i86s an einer Decke im Palo Corsi bei S. Gaetano in Florenz wieder
aufgefunden. — Sig^orelli hat den Gegenstand später nochmals behandelt,
im Palaste des Pandolfo Petrucci zu Siena (Fresko, nicht mehr erhalten).
Leinwand, h. 1,94, br. 2,57. — Erworben 1873 vom Marchese Stufa
in Florenz.
79B Maria von Elisabeth begrüßt. Rechts steht Elisa-
beth, die zutraulich vorgeneigt die Rechte der Maria mit
beiden Händen ergreift. Links sitzt Joseph, das Christkind
79 c Luca Signorelli
!^.
i| '
t»
Signorelli. Simone. ^yi
auf dem Knie haltend, während Zacharias mit beiden
Händen den kleinen Johannes emporhebt, der über dem
Haupte des Jesusknaben ein silbernes Becken leert (An-
spielung auf die Taufe), Dunkler Grund.
Bez. auf einem Papierstreifen, der am Boden liegt:
Wohl aus der späten Zeit des Meisters. — Alte Kopie mit Verände-
rungen 1876 im Kunsthandel zu Rom, jetzt bei Girolamo Mancini in
Cortona.
Pappelholz, rund, Durchmesser 0,70. — Erworben 1875 ^^ Rom
vom Marchese Patrizi.
Bildnis eines älteren Mannes. Dreiviertel nach 79C
links gewendet und nach links blickend. Mit roter Mütze
und in rotem Gewände, dem »lucco«, um die Schultern
die schwarze Stola des Patriziers, die rechts herabhängt.
Hintergrund Landschaft mit Figuren und Architektur; rechts
zwei nackte Hirten, der eine liegend, der andere stehend zu
ihm geneigt, dahinter die Ruine eines antiken Triumph-
bogens; links zwei lebhaft heranschreitende bekleidete
Frauen, dahinter ein Rundbau.
Galt mit Unrecht ehemals als Selbstporträt des Meisters. Aus des
Meisters reifster Zeit, um 1500. — Casa Torrigiani zu Florenz.
Brustbild. Pappelholz, h. 0,50, br. 0,32. — Erworben 189*4 ^"s
dem Florentiner Kunsthandel.
Simone. Simone Martini. Schule von Siena. — Nach
Vasari geb. 1284, f 1344. Tätig in Siena und Umgebung
(132 1 — 33), Pisa, Florenz, Orvieto und Avignon (von 1339 ^^)-
Grablegung Christi. In das von klagenden Frauen 1070 A
umgebene Grab wird der Leib Christi gebettet. Maria küßt
ihm das Haupt, eine andere hl. Frau die Hand, Nikodemus,
dem Joseph von Arimathia eine Urne mit Spezereien bringt,
salbt die Füße Christi. In der Mitte strebt wehklagend
Magdalena mit ausgebreiteten Armen auf den Heiland zu.
Rechts steht abseits Johannes und verhüllt weinend sein
24*
J72 Simone. Slingeland. Snayers.
Haupt. Im Hintergrund heben sich Palmen und Orangen-
bäume vom Abendhimmel ab.
Bildete ursprünglich den rechten Flügel eines Klappaltärchens, dessen
übrige Stücke sich im Museum zu Antwerpen und im Louvre erhalten
haben. Zweifellos gehörten die vier Antwerpener Bilder (Doppeltafel
der Verkündigung für die Außenseite, Kreuzigung und Kreuxabnahroe)
mit der Kreuztragung des Louvre und der Berliner Grablegung in der
Weise zusammen, daß das geöffnete Altärchen auf dem linken Innen-
flügel die Kreuztragung, auf dem rechten die Grablegimg, in der Mitte
das Doppelbild der Kreuzigung und Kreuzabnahme zeigte. Wahr-
scheinlich ist der Altar in Avignon, in Simones letzter Zeit (1339 bis
1344), entstanden. Vgl. Schubring, Jahrb. der k. pr. Ksts. XXIII,
S. 141 ff.
Tempera, Pappelholz, h. 0,22, br. o, 15. — Erworben 1901 von
Emil PacuUy in Paris. — Eigentum' des Kaiser Friedrich-
Museums-Vereins.
Simone. Schule des Simone Martini. Schule von Siena.
1071A Maria mit dem Kind und Heiligen. Die thronende
■ Maria hält auf ihrem Schöße das von einem roten Mantel
umhüllte stehende Kind. Vorn zur Linken der hl. Franzis-
kus^ rechts der hl. Bruno, weiter zurück links Jakobus
d. Ä., rechts der hl. Laurentius. Im Giebelfelde der in
spitzem Dreieck überhöhten Tafel in drei Runden: Christus
im Grabe stehend, die trauernde Maria, Johannes, Gold-
grund.
Tempera. Pappelholz, in der ursprünglichen Einrahmung mit dem
Giebelfeld h. 0,56; das Hauptbild, oben rund, h. 0,36, br. 0,25. — Er-
worben 1863 (?).
Sliogeland. Pieter Cornelisz. van Slingeland oder
Slingelant. Holländische Schule. — Geb. zu Leiden den
20. Oktober 1640, f daselbst den 7. November 1691, Schüler
Gerard Dous. Tätig zu Leiden.
854B Bildnis eines jungen Mannes. Mit langem schwarzem
Haar, etwas nach rechts gewendet und den Beschauer an-
blickend. In schwarzer Tracht und flach anliegendem
Spitzenkragen; die Linke auf die Brust gelegt. Im Grunde
rechts eine Säule.
Kupfer, oval, h. 0,10, br. 0,08. — Sammlung Suermondt, 1874.
Snayers. Pectcr Snayers. Vlämische Schule. — Schlachten-
und Landschaftsmaler^ getauft zu Antwerpen den 24. Novem-
Snayers. Snyders. ß7^
ber 1592, f zu Brüssel um 1667. Schüler des Sebastiaen
Vrancx. Tätig zu Antwerpen und vornehmlich zu Brüssel
(dorthin durch Erzherzog Albert als Hofmaler berufen; 1628
in die Gilde aufgenommen).
Waldweg mit Wanderern. Auf einem Hohlwege, der 751
zwischen bewaldeten Höhen und im Mittelgrund durch einen
Bach hindurchführt, mehrere Fußgänger. In der Ferne eine
Ortschaft.
Bez. rechts unten:
C. I. Pictor=^Carclinalis Infantis Pictor als Hofmaler des Kardinal-
infanten Ferdinand, Bruder Philipps IV. von Spanien, f '^4' *^s Statt-
halter der Niederlande.
Leinwand, 0,75, br. 1,20. — Sammlung Solly, 182 1.
Snyders. Frans Snyders. Vlämische Schule. — Maler
von Tierstücken und Stilleben, getauft zu Antwerpen den
II. November 1579, f daselbst den 19. August 1657.
Schüler des jüngeren Pieter Brueghel (seit 1593) und
Hendriks van Baien. Tätig in Antwerpen seit dem Jahre
1602, in dem er in die Lukasgilde aufgenommen wurde,
und nach einer Studienreise in Italien (1608/09) dauernd
daselbst.
Studie von vier Hundeköpfen. Unten die Köpfe 774A
eines weißen und eines weißgefleckten Windhundes, darüber
links eine braune gefleckte Bracke; daneben ganz verkürzt
der Kopf eines grauen Schäferhundes. Brauner Grund.
Sammlungen Lyversberg zu Köln, Fay zu Aachen.
Eichenholz, h. 0,52, br. 0,77. — Sammlung Suermondt, 1874.
Stilleben. Auf einer Tischplatte steht eine mit Trauben, 774B
Pfirsichen und Birnen gefüllte Schale von japanischem
Porzellan. Daneben auf der roten Decke Muscheln. Hell-
grauer Grund.
Sammlung Rothan zu Paris.
Eichenholz, h. 0,51, br. 0,70. — Sammlung Suermondt, 1874.
Stilleben. Auf einer Tischplatte liegt vorn in der 774 C
Mitte ein gerupftes Huhn, in dessen Kopf eine von links
heranschleichende Katze beißt. Dahinter ein Auerhahn und
274 Snyders. Sodoma.
ein Hummer auf blauer Schüssel. Rechts vorn eine Schale
mit Erdbeeren, eine Weinranke mit großen Trauben, eine
goldene mit Trauben gefüllte Obstschale und ein Krug mit
Gläsern. Links hinten ein ganz mit Weinlaub überzogenes
Fenster mit Eisengitter.
Bez. rechts unten an der Tischplatte:
t.
Leinwand, h. 0,87, br. 1,18. — Erworben 1904. — Sammlung^
A. Thiem.
878 Der Hahnenkampf. Zwei Hähne mit hellbuntem
Gefieder kämpfen erbittert miteinander. Zur Rechten zwei
Hennen. Im Hintergrunde der flachen Landschaft ein Bauem-
gehöft zwischen niedrigem Buschwerk.
Bez. rechts unten:
Eichenholz, h. 0,71, br. 1,20. — Erworben 1845.
Vgl. auch Nr. 774, 779, 917 (Rubens) und Nr. 775, 777
(Janssens).
Sodoma« Giovanni Antonio Bazzi oder de' Bazzi, gen.
Sodoma. Sienesische Schule. — Geb. zu Vercelli (in Sa-
voyen) spätestens 1477, t zu Siena den 14. Februar 1549.
Schüler des Martine Spanzotti zu Vercelli (1490 — 97), seit
1498 in Mailand, durch das Studium des Lionardo da Vinci
weiter ausgebildet. Tätig namentlich in Siena (seit 1501),
in Rom (1508); 1518 — 1525 wieder in Oberitalien: Mantua
(seit 15 18), Florenz (1529), Volterra (1540), Pisa (1541).
109 Caritas. Eine jugendliche Frau mit nacktem Oberkörper
hält ein Knäblein auf dem linken Arm, das mit beiden
Händen ihre Brust erfaßt hat, während zwei andere Kinder
lebhaft an ihr emporverlangen. Der Pelikan auf dem Bäum-
Sodoma. Soest ^tC
chen links als Sinnbild der Mutterliebe. Hintergrund Land-
schaft.
Aus der früheren Zeit des Meisters, um 1503 — 1505, wie aus der
nahen Verwandtschaft mit den Fresken in S. Anna in Greta (bei
Pienza) hervorgeht.
Pappelholz, 0,87, br. 0,49. — Erworben 1841/42 in Italien.
Soest Schule von Soest um 1470. Westfälische Schule.
Flügelaltar. 1222,1233,1234
MittelbiM. Kreuzigung mit anderen Vorgängen 1222
aus der Leidensgeschichte Christi. In der Mitte
Christus am Kreuze zwischen den beiden Schachern. Die
kniende Magdalena ist am Kreuzesstamme niedergesunken.
In der Reitergruppe links Longinus, den Lanzenstich führend,
in der Gruppe rechts der bekehrte Hauptmann. Vorn rechts
eine Gruppe von Juden, deren einer eine Bandrolle be-
schreibt. Ganz vorn die Kriegsknechte, die beim Würfel-
spiel um' den Mantel Christi in Streit geraten sind. Links
vorn Maria, von Johannes und mehreren "Frauen umgeben.
Ganz links Christus, das Kreuz tragend, mit dem Gefolge
aus dem Stadttore kommend. Weiter hinten oben die Ge-
fangennehmung Christi. Ganz rechts vorn Christus, die
Patriarchen aus der Vorhölle erlösend; weiter hinten Christus
von den Angehörigen beweint und zu Grabe bestattet.
Hintergrund Landschaft mit Goldgrund als Himmel.
Linker Flügel. Innenseite. Vier Darstellungen 1233
aus dem Leben Christi. Oben Verkündigung und Ge-
burt Christi, unten Anbetung der Könige und Darstellung
im Tempel. Goldgrund. — Außenseite: Bekehrung und
Enthauptung Pauli.
Rechter Flügel. Innenseite. Vier Darstellungen 1234
aus dem Leben Christi. Oben Auferstehung und Himmel-
fahrt, unten Ausgießung des hl. Geistes und jüngstes Ge-
richt. Goldgrund. — Außenseite: Kreuzigung Petri.
Von demselben Meister befindet sich ein Altar gleichen Gegen-
standes in Schöppingen, nordwestlich von Münster; ein anderer Altar
von ihm ist vor einiger Zeit in den Kölner Dom gekommen. Der
Stil dieses Malers steht zwischen der Weise des Liesbomer Meisters und
einer Reifte derb realistischer Werke der folgenden Zeit (z. B. dem Altar
mit den heil. Familien in der Wiesenkirche zu Soest). Unser Altar-
werk stammt nach Waagens Bericht aus einer Kirche in Soest.
^70 Solario. Sorgh. Spanischer Meister.
Leinwand auf Eichenholz, Mittelbild h. 1,91, br. 3,42; die Flügel
h. 1,91, br. 1,59 (ohne den Originalrahmen). — Erworben vor 1830.
— Aufgestellt in der Abteilung der deutschen Bildwerke.
Solario. Andrea Solario. Familienname nach dem
Flecken Solaro bei Saronno im Gebiete von Mailand. Mai-
ländische Schule. — Geb. wahrscheinlich zu Mailand um
1465, f nach 151 5 ebenda. In seiner früheren Zeit von
Antonello da Messina, später wesentlich von Lionardo be-
einflußt. Tätig in Mailand, Venedig (um 1490 — 1493 und
vielleicht auch 1495) und Frankreich (1507 — 1509).
225 Bildnis eines Mannes (angeblich aus dem Herr-
schergeschlechte der Bentivoglio zu Bologna). Bart-
los, mit langem braunem Haar, etwas nach links gewendet
und auf den Beschauer blickend. In rotem pelzgefüttertem
Gewand und schwarzer Mütze. Schwarzer Grund.
Ehemals vermutungsweise dem Boltraffio zugeschrieben. — Worauf
sich die Angabe des Waagenschen Katalogs stützt, dad der Dargestellte
ein Bentivoglio sei, ist unbekannt. Ist die Angabe richtig, so stellt
das Bild Antonio Bentivoglio dar, Sohn des Sante B. und Günstling
des letzten Herrschers aus dem Hause der Bentivoglio zu Bologna,
Giovannis II. (1443 — 1509), den er auf seinen Feldzttgen begleitete.
Brustbild etwas unter Leben sgr. Pappelholz (ringsum angestückt),
h. 0,28, br. 0,21. — Erworben 1841/42 in Italien.
Sorgh. Hendrick Maertensz. Sorgh (Sorch) gen. Rokes
(von Rochus). Holländische Schule. — Geb. angeblich zu
Rotterdam um 1611, begraben daselbst den 28. Juni 1670.
Schüler des Willem Buytewech; bildete sich nach den
Werken Adriaen Brouwers. Tätig zu Rotterdam und kurze
Zeit zu Antwerpen (1630 — 1632).
967A Bauern Schlägerei. In einer Kneipe sind zwei Bauern
beim Kartenspiel handgemein geworden, wobei der eine
den anderen, der den Säbel zieht, bei den Haaren hält und
ihm- mit seinem Zinnkrug über den Kopf schlägt. Eine
Alte zur Rechten und zwei Bauern zur Linken suchen die
Streitenden zu trennen, während von dem Kamin im Hinter-
grund und durch eine geöffnete Tür Bauern und Bäuerinnen
herbeieilen.
Eichenholz, h. 0,46, br. 0,37. — Erworben 1863.
Spanischer Meister um 1630.
417 Glaube, Liebe, Hoffnung. Drei Frauengestalten,
deren mittlere, die Hoffnung, auf ihrem Haupt einen Vogel
Spanischer Meister. Squarcione. Steen. 277
trägt. Links die Liebe, in der Rechten
^ ^^ ein Szepter, in der Linken ein Körb-
^r ^ chen mit zwei Tauben, rechts der
^*^"^ Glaube, das Kreuz auf der Schulter
O tragend und zu einem von oben
herabfallenden Lichtstrahl empor-
blickend. Dunkler Grund,
^^^^ Kniefig. Leinwand, h. 1,09, br. 1,44.
O*^^^^ — Sammlung Solly, 182 1.
f ^ Squarcione. Francesco Squar-
p^^^ ^ cione. Schule von Padua. — Geb.
zu Padua 1394, daselbst urkundlich
zuerst 1422 erwähnt und f -1474 (Ge-
burts- und Todesjahr nach Scar-
deone). Nach Reisen in Italien und
Griechenland tätig zu Padua.
Maria mit dem Kinde. Maria, 27A
im Profil nach links gewendet, drückt
das auf einer steinernen Brüstung
stehende Kind, das sich in ihre Arme
geflüchtet hat, an die Brust. Hinter
Maria ein roter Vorhang mit Frucht-
^^^\ girlanden, von zwei Kandelabern
^^ flankiert. Hintergrund Landschaft.
• Ber. auf der Brüstung wie nebenstehend.
m ^^\ — Das Bild ist, neben einer mehrteiligen
^^^ ^ Altartafcl in der städtischen Galerie zu Padua
(urkundlich zwischen 1449 und 1452 aus-
> geführt), das einzige erhaltene bezeichnete
Gemälde des als Führer der Schule von
Padua berühmten Meisters. F)s stammt,
^^ gleich jenem Altarwerk, aus dem Hause
|^\^ Lazzara zu Padua, für das beide Bilder
1^^^^ ursprünglich gemalt waren. — Die Erfindung
O verrät den starken Einduß der Madonnen-
reliefs Donatellos.
Maria Halbfig. Tempera. Pappelholz,
h. 0,80, br. 0,66. — Erworben 1882 in Padua.
Steen. Jan Steen. Holländische Schule. — Geb. zu
Leiden um 1626, begraben ebenda den 3. Februar 1679.
1646 Student an der Universität Leiden. Schüler Nikolaus
378 Steen.
Knüpfers zu Utrecht, angeblich auch des Adriaen van Ostade
zu Haarlem, endlich des Jan van Goijen im Haag, dessen
Tochter er am 3. Oktober 1649 heiratete; unter dem Ein-
flüsse des Frans Hals weiter ausgebildet. Tätig zu Leiden
(1648 in die Lukasgilde aulgenommen), im Haag (urkund-
lich von 1649 — ^^54 nachweisbar), in Haarlem (i66i — 1669).
795 Der Wirtshausgarten. Unter einer Laube sitzt vom
an einem Gartentische der Maler Jan Steen, mit hoch-
gezogenem rechten Bein, vergnügt lachend einen Hering
abhäutend. Ihm gegenüber eine Frau, die einen Knaben
aus einem Becher trinken läßt. Ein Knabe ruft Krabben
aus. Andere Gäste an den Tischen sitzend oder promenierend.
Bez. an dem Querbolze des Gartentisches:
Leinwand, h. 0,68, br. 0,58. — Königliche Schlösser.
795B Der Streit beim Spiel. Unter einer Wirtshauslaube
ist ein vornehm gekleideter Mann beim Spiele mit einem
Bauern in Streit geraten. Eine Frau, ein Mädchen und ein
Alter suchen den Herrn, der sein Schwert zieht, zu be-
ruhigen. Aus dem Hintergrund eilen Bauern herbei. Ein
Pilger sucht sich aus dem Staube zu machen.
Bez. links an einem Steine:
Sammlung I. L. Nieuwenhuys, Briissel 1855.
Leinwand, h. 0,90, br. 1,19. — Sammlung Suermondt, 1874.
795C Lockere Gesellschaft. Ein alter Lebemann, in der
Rechten das Glas, macht sich in zudringlicher Weise an
eine rechts vor ihm sitzende junge Dirne, die ihn mit beiden
Steen. Steenwijck. -jjg
Armen zurückstößt, während eine schmunzelnde Alte links
die Börse aus seiner Tasche zieht. Eine Magd, die aus der
Kanne in ihrer Linken sein Glas gefüllt hat, zieht mit der
Rechten den Hut von seinem kahlen Haupte. Rechts ein
lustiger Fiedler (mit den Zügen Jan Steens). An der grauen
Wand hängt eine Gitarre.
Sammlung Schönborn, Wien 1866.
Eichenholz, h. 0,26, br. 0,21. — Sammlung Sueimondt, 1874.
Die Kindstaufe. In einem geräumigen Gastzimmer 795D
ist links vom die Familie bei der Wiege des Täuflings ver-
sammelt. Rechts gibt ein Knabe einem Kind aus einer
Kanne zu trinken. In dem niederen hinteren Teile des
Zimmers tafelt eine Gesellschaft an einem gedeckten Tisch.
Eine Magd trägt eine Pastete auf. An der Oberwand drei
große Ölgemälde, von denen zwei die Hand des F. Hals
verraten. Vor der Wiege am Boden ein Zettel mit der In-
schrift :
So de Oude songen
So pypen de jongen.
Bez. links unten:
Leinwand, h. 0,83, br. 0,99. — Erworben 1901 aus der Sammlung
des Lord Francis Pelham Clinton Hope in London.
Steenwi}ck. Pieter Steenwijck. Holländische Schule.
— Geb. zu Leiden. Geburts- und Todesjahr unbekannt.
Schüler David Baillys in Leiden. Am 10. November 1642
zu Delft in die Lukasgilde eingeschrieben. War 1654 schon
nach dem Haag verzogen.
Steenwijck? Stilleben. Auf einer Tischplatte steht 739 A
ein Kästelten, an das ein offenes Notenbuch gelehnt ist.
Links ein Dudelsack und eine Flöte, rechts auf Büchern
eine Geige und ein Leuchter mit verglimmender Kerze.
Hintergrund hellgraue Wand.
7 So Steenwijck. Stoop. Strigel.
Das Bild zeigt große Ähnlichkeit mit einem in der Galerie des
Prado zu Madrid befindlichen Stilleben, das P. Steenwijck bezeichnet ist.
Eichenholz, h. 0,42, br. 0,59. — Erworben 1891 als Geschenk.
Stoop. Dirck Stoop. Von seinem Lissaboner Aufent-
halt auch Roderigo Stoop gen. Holländische Schule. —
Maler und Radierer, geb. zu Utrecht 1610, f daselbst 1686.
Wahrscheinlich Sohn und Schüler des Utrechter Glasmalers
Willem Jansz. van der Stoop und 1638 in die Gilde zu
Utrecht aufgenommen. Bildete sich nach Esajas van de Velde
und Jan Martsen de Jonge. Tätig zu Utrecht und längere
Zeit im Auslande, besonders in Lissabon (daselbst als Hof-
maler) und eine Zeit lang in London (1662 in Begleitung
der Infantin von Portugal); 1678 nach Utrecht zurückgekehrt.
1006 Jagdhunde mit ihrem Führer. Vor der Mauer eines
verfallenen Hauses drei Hunde, von denen zwei zusammen-
gekoppelt sind. Im Hintergrunde kauert, halb hinter einem
Sandhügel verborgen, der Führer; ganz vom dessen Wander-
stab und Reisetasche.
Früher auf Grund zweier mit J. Jonckheer bezeichneter Radierun^n,
die Hunde darstellen, diesem sonst unbekannten Meister zugeschrieben.
Die Ähnlichkeit unseres Bildchens mit diesen Radierungen erscheint
aber keineswegs groß genug, um die Benennung zu rechtfertigen,
während die Übereinstimmung mit Stoops Werken augenfällig ist.
Eichenholz, h. 0,16, br. 0,16. — Sammlung Solly, 1821.
Strigel. Bernhard Strigel. Deutsche Schule (Ulm). —
Geb. zu Memmingen 1460 oder 1461, f daselbst 1528, vor
dem 23. Juni. Unter dem Einflüsse Barth. Zeitbloms aus-
gebildet. Tätig vornehmlich in Memmingen, wo er 1506
bis 1528 urkundlich häufig erwähnt wird und verschiedene
Ehrenämter bekleidete, zeitweilig in Augsburg (um 15 17) und
in Wien (um 1520, 1522 und 1525), Nürnberg (1524). Ehe-
mals Meister der Sammlung Hirscher genannt.
563A Maria Magdalena und Johannes der Täufer. Mag-
dalena, das Salbgefäfl in der Rechten, wendet sich zu dem
rechts stehenden Täufer, der mit der Rechten auf das Lamm
deutet, das auf einem Buch in seiner Linken ruht. Goldgrund.
Bildete mit den folgenden Bildern (563 B, 563 C und 563 D) die
Flügel eines Altarwerkes.
Weißtannenholz, h. 0,85, br. 0,70. — Erworben 1850 aus der
Sammlung Hirscher zu Freiburg. — Aufgestellt in der Abteilung
der deutschen Bildwerke.
•;-s'(
ir^-
Strigel. 381
Der hl. Laurentius und die hl. Katharina. Lau- 563B
rentius, das Evangelium in der Rechten, die Linke auf den
Rost gestützt, steht neben Katharina, die, rechts stehend,
in der Linken das Schwert hochhält, zu ihren Füßen ein
Stück des Rades. Goldgrund.
S. die Bemerkung zu Nr. 563 A.
WeiBtannenbolz, h. 0,87, br. 0,70. — Erworben 1850 aus der Samm-
lung Hirscher zu Freiburg. — Aufgestellt in der Abteilung der
deutschen Bildwerke.
Der hl. Vitus und die hl. Margaretha. Links Vitus, in 563C
der Rechten einen Palmenzweig haltend und auf den Kessel
deutend, den er in der Linken trägt. Rechts neben ihm
steht Margaretha, den Drachen unter ihren Füßen. Sie hält
in der Linken das Kreuz, während sie die Rechte segnend
erhebt. Goldgrund.
S. die Bemerkung zu Nr. 563 A.
Weißtannenholz, h. 0,87, br. 0,70. — Erworben 1850 aus der Samm-
lung Hirscher zu Freiburg. — Aufgestellt in der Abteilung der
deutschen Bildwerke.
Elisabeth von Thüringen und Kaiser Heinrich IL 563D
Die hl. Elisabeth, die Krone auf dem Haupt, in der Linken
Brot und Weinkanne, steht nach halblinks gewendet neben
dem hl. Heinrich, der das Reichsschwert in der Rechten
und den Reichsapfel in der Linken trägt. Goldgrund.
S. die Bemerkung zu Nr. 563 A.
Weißtannenholz, h. 0,87, br. 0,70. — Erworben 1850 aus der Samm-
lung Hirscher zu Freiburg. — Aufgestellt in der Abteilung der
deutschen Bildwerke.
Der hl. Norbert als Schutzheiliger eines Ordens- 583A
bruders. Zur Rechten hat der Heilige (Stifter des Prae-
monstratenser-Ordens), in bischöflichem Ornate, die Linke
einem vor ihm knienden Praemonstratenser auf die Schulter
gelegt und scheint ihn zu empfehlen (wahrscheinlich der
Maria, die auf einem Mittelbilde, zu dem das Bild als
Flügel gehörte, dargestellt war). Zur Linken die hl. Agnes
mit dem Lamm. Links neben Norbert der Kelch, darin
eine Spinne, das Attribut des Heiligen. Vorn das Wappen-
schild des knienden Praemonstratensers mit Hammer und
Nagel. Hintergrund Landschaft.
Weißtannenholz, h. 0,30, br. 0,23. — Erworben 1850 aus der Samm-
lung Hirscher zu Freiburg.
382 Strigel.
583B Johannes Cuspinian mit seinerFamilie. Cuspinian,
in weißem Untergewande, pelzbesetzter Schaube von grünem
Damast und braunem Barett, legt die Arme um seine
zwei Söhne, von denen der jüngere vor ihm zwölfjährig,
der ältere rechts fünfzehnjährig ist. Zur Rechten Cuspinians
zweite Gattin, in rotsamtenem Kleide mit doppelter Gold-
kette, in weißer Haube. Im Grunde tiefblauer Himmel mit
einem schmalen Streifen Meer, links ein Baumstamm.
Auf dem Bilde sind folgende Inschriften : Zebedeus über dem Haupte
Cuspinians; Jacobus major CkrUto^ coevus über dem ältesten Sohne;
Salotne uxor i pacifica quia filios pacs (pacißcos) genuii über der
weiblichen Figur; unter dem jüngsten Sohn auf der Brüstung yoanfus
Christi . . . An einem Ast in der Mitte des Bildes eine Tafel mit der In-
Schrift : Filii^ colite Deum discite prudencia diligite honestate. — Auf der
Rückseite der Tafel in goldener Uncialschrift auf schwarzem Grunde drei
längere Inschriften, die über den Maler selbst, über die Dargestellten und
über ein Gegenstück zu dem Bilde nähere Auskunft geben; durch
sie ist Name und Herkommen der Persönlichkeit des Meisters der
Sammlung Hirscher wieder entdeckt worden. Mit Ergänzung der
verwischten Buchstaben sowie der Abkürzungen lauten die Inschriften:
anno kutnanae reparactonis MDXX mense ociobri Leone X. püni,
max, quum Carolus V, Philippi Castellae regionis ac Granaiae
regis filius Aquisgrani in Regem Ro. creareiur ac Ro, Caesar des^na-
retur, Bernardinus. Strigü. picior» civis Memingensis, nobilis, qui
solus edicto. Caesarem Maximilianum, ut olim Apelles Alexandrum
pingere j'ussus Aas imagines manu sinistra per specula, ferme sexage-
narius Viennae pingebat. — Joannes Cuspinianus doctor francus ex
Sckweinfurt olim caes. Aug. Maximiliani imp. a consiliis ei ad reges
kungariae boemiae ac poloniae Vladislaum Ludovicum et Sigismundum
orator Caroli V. Caes. consüarius. ac locum tenens in senatu Vienensi
quem vulgo Anwaldum apellat. Ex prima conjuge Anna ocio libercs
genuit e quihus hie Sebastianus foelix annum agebai etaOs qumtum
decimum, minor natu Nicolaus Chrisostomus duodecifnum genitor herum
duodequinquagesimum Hagnes noverca quadragesimum primum, —
Prima tabula habet imagines Maximiliani caes. Aug, Mariae ducissae
Burgundiae filiae Caroli ducis Phil, filii Regis Castellae Caroli. V. Imp.
Aug. Ferdinan. infantis Hisp, Archiducum ac nepotum. Caes. et Ludcv.
Regis Hungariae ac Boemiae. Der Inhalt der ersten Inschrift ist, daß
Strigel, fast sechzigjährig, vom Kaiser geadelt wurde und allein be-
rechtigt war, das Bildnis Maximilians zu malen und daß er diese
Porträts im Jahre 1520 zu Wien mit der linken Hand und mit Hilfe
des Spiegels gemalt habe. Der zweite Abschnitt belehrt uns Über
Amt, Würden und Alter des kaiserlichen Rates Joh. Cuspinian (eigentlich
Strigel. 383
Spieflhammer, f 1329), der zugleich Historiograph war und an .der
Wiener Universität wirkte, sowie über Namen und Alter der dargestell-
ten Glieder seiner Familie. » Der dritte Abschnitt berichtet von dem
Gegenstück zu dem Bilde, das die Bildnisse Kaiser Maximilians I.,
seiner Gemahlin Maria von Burgund, ihres Sohnes Philipps I., der
beiden Söhne des letzteren, Karl V. und Ferdinand I., endlich des
Prinzen Ludwig II. von Ungarn enthält. Das Bild befindet sich noch
jetzt in Wien in den k. k. Hofmuseen und zeigt auf der Rückseite die
Verwandtschaft Christi, steht also auch im Zusammenhange mit dem
Berliner Bilde, sofern «auf diesem die Porträtfiguren mit Namen aus der
Verwandtschaft Christi bedacht sind.
Halbfig. in V3 Lebensgr. I.indenholz, h. 0,70, br. 0,61. — Wahr-
scheinlich zur Sammlung SoIIy gehörig.
Zwei Flügelbilder eines Altares in einem Rahmen. 606B
Links: Geburt der Maria. Die hl. Anna im Mittelgrund,
in einem Himmelbette liegend, empfängt den Besuch be-
freundeter Frauen. Vorn sind zwei Frauen damit beschäftigt,
das Kind zu baden. Durch eine Tür zur Linken blickt
man in ein anderes Gemach, worin der hl. Anna das Kind
gereicht wird. Goldgrund. — Rechts: Mariae Tempel-
gang. Maria steigt, von drei Mädchen begleitet, die Stufen
einer gotischen Treppe zu einem kanzelartigen Bau empor,
auf dem ihr der Hohepriester mit der Schrift entgegentritt.
Vorn am Fuße der Treppe links Joachim und rechts die
hl. Anna mit Zuschauern. Oben auf dem Kanzelbau, Maria
in der Schrift unterwiesen. Goldgrund. Unten auf jedem
Flügel Schriftblätter mit auf die Darstellungen bezüglichen
Inschriften.
Gegenstück zu Nr. 606 C.
Weißtannenholz, oben rund, jeder Flügel h. 1,23, br. 0,33. —
Erworben 1850 aus der Sammlung Hirscher zu Freiburg.
Zwei Flügelbildereines Altares in einem Rahmen. 606 C
Links: Tod der Maria. Vorn die verscheidende Maria, in
der Rechten die Palme, von Johannes und Petrus gestützt.
Links im Mittelgrunde Christus, von seinen Jüngern um-
ringt, die Seele der Verstorbenen in Gestalt eines bekleideten
Kindes auf den Armen tragend. Im Hintergrunde links eine
Kapelle, in der Gott -Vater Maria krönt. Goldgrund. —
Rechts: Heimsuchung der Maria. Maria reicht der
ihr begegnenden Elisabeth die Hand. Im Mittelgrunde der
Landschaft zur Linken Loth mit seiner Frau und Töchtern,
284 Strigel. Strozzi. Suttermans. Tempel.
das brennende Sodom verlassend, Goldgrund. Unten auf
jedem Flügel Schriftblätter mit auf die Darstellungen bezüg-
lichen Inschriften.
Gegenstück von Nr. 606 B und mit diesem Bild von demselben Altar.
Weißtannenholz, oben rund, jeder Flügel h. 1,23, br. 0,33. . —
Erworben 1850 aus der Sammlung Hirscher zu Freiburg.
Strozzi. Bemardo Strozzi gen. il Prete Genovese oder
il Cappuccino. Schule von Genua. — Maler und Radierer,
geb. zu Genua 1581, f zu Venedig den 3. August 1644.
Schüler des Pietro Sorri zu Genua. Tätig vornehmlich, in
Genua, später als Geistlicher in Venedig.
437 Bildnis eines Offiziers. In mittleren Jahren, fast
ganz von vorn gesehen, mit geringer Wendung nach rechts.
Auf den Beschauer blickend, in hellbraunem, ro tausgeschlage-
nem Lederkoller und eisernem Halskragen. Die mit dem
Panzerhandschuh bekleidete Linke- auf den Schwertknauf
gestützt. Grauer Grund.
Brustbild. Leinwand, h. 0,72, br. 0,60, — Erworben 1841/42 in
Rom.
Sueur. S. Lesueur.
Suttermans. Joost oder Justus Suttermans (Sustermans
auch Soetermans). Vlämische Schule. — Bildnismaler,
getauft den 28. September 1597 zu Antwerpen, f zu Florenz
den 23. April 1681. Schüler d^s Willem de Vos zu Ant-
werpen (seit 1610), dann des Frans Pourbus d. J. zu Paris.
Tätig vornehmlich in Florenz (als Hofmaler des Großherzogs
von Toskana) und vorher kurze Zeit zu Wien (1623/24).
405 Suttermans? Bildnis einer jungen Frau. Mit braunem
lockigem Haar, halb nach links gewendet und den Beschauer
anblickend. In ausgeschnittenem Kleide von rotem Samt,
um den Hals eiiie Perlenschnur. Dunkelbrauner Grund.
Neuerdings ist Juan di Medina als Urheber des Bildes genannt
worden.
Brustbild. Leinwand, h. 0,66, br. 0,50. — Erworben 1842 in
Rom aus . dem Besitze des Malers Ximenez (als ein Werk des Murillo).
Tempel. Abraham Lamberts Jacobsz., gen. Abraham
van den TempeL Holländische Schule. — Bildnismaler, geb.
1622 oder 1623 zu Leeuwarden, f den 4. Oktober 1672 zu
Tempel. Teniers. jgc
Amsterdam". Schüler seines Vaters Lambert Jacobsz. zu
Leeuwarden und des Joris van Schooten zu Leiden. Aus-
gebildet unter dem Einflüsse des Bartholomäus van der
Helst. Tätig zu Leiden (seit 1648 Mitglied der Lukasgilde)
und seit 1660 zu Amsterdam.
Bildnis des Hendrick van Westerhout. Mit langem 735
weißem Haar und Schnurrbart, etwas nach rechts gewendet
und den Beschauer anblickend. In dunklem Rock, mit
breitem flachem Kragen; um den Hals eine goldene Kette.
Dunkler Grund.
Brustbild. Eichenholz, h. 0,44, br. 0,34. — Erworben 1841 von
Professor Rösel in Berlin.
Ein Edelmann und seine Gattin in ihrem Park. 858
^ In der Mitte des Bildes der junge Edelmann stehend und
von vorn gesehen. Mit langem Haar und kleinem Bart, mit
flachem Kragen, in dunklem Wamms von schillerndem Stoff,
aus dem auf der Brust und an den Ärmeln das Hemd her-
vorquillt; in schwarzen Kniehosen, blauen Strümpfen und
Schuhen mit Schleifen, die Rechte mit sprechender Bewegung
nach links weisend. Rechts neben ihm steht seine junge
Gattin, mit langen aschblonden Locken, in weißem, mit
Silberstickerei besetztem Atlaskleid, in der Rechten eine
rote Rose haltend. Der Gatte stützt mit der Linken ihren
Arm. Links springt ein kleines Windspiel voran. Hinter
dem Paare zwei Mauerpfeiler; links weiter zurück ein steiner-
nes Gartentor, von dem eine Allee durch einen holländischen
Park zum Schlosse führt, y
Leinwand, h. 2,36, br. 1,72. — Königliche Schlösser.
Teniers. David Teniers d. Ä. Vlämische Schule. —
Maler und Radierer, geb. 1582 zu Antwerpen, f daselbst
den 29, Juli 1649. Schüler seines älteren . Bruders Juliaen
und zu Rom unter dein Einfluß Elsheimers weiter aus-
gebildet. Tätig zu Antwerpen (1606, nach der italienischen
Reise, in die Gilde aufgenommen).
Versuchung des hl. Antonius. Der Heilige, der 866
in einem Buche lesend in einer Grotte sitzt, wird vom
T-eufel in Gestalt einer alten Frau mit Hörnern und anderen
phantastischen Ungetümen geängstigt. Vor ihm hockt ein
Vcrz. d. Gemälde. - 25
386 Teniers.
Geschöpf in Bauemtracht, den Rosenkranz in der Hand.
Rechts Ausblick in die Landschaft.
Ist ganz ähnlich vom Meister radiert und öfters gemalt worden.
Kupfer, h. 0,21, br. 0,16. — Königliche Schlösser.
Teniers. David Teniers d. J. Zeichnet sich in seinen
frühesten Werken auch Tcnicr. Vlämische Schule. — Maler
und Radierer, getauft zu Antwerpen den 15. Dezember 1610,
f zu Brüssel den 25. April 1690. Schüler seines Vaters David,
unter dem Einflüsse von Rubens und vornehmlich von
Brouwer weitergebildet. Tätig zu Antwerpen (seit 1632 in
der Gilde) und Brüssel (März 165 1).
856 Die Puff Spieler. An einem runden Tische stehen zwei
Bauern beim Puff spiel, dem drei andere aufmerksam folgen.
Der Wirt kreidet links an einem Pfeiler die Rechnung an. In
einem Seitenraume rechts zwei Bauern am Kamin, während
durch eine Tür eine Alte mit einem Napf hereintritt.
Bez. rechts unten:
■^.
'/43?^.y
und auf einer Zeichnung an der Wand: A. 1641.
Eichenholz, h. 0,46, br. 0,66* — Königliche Schlösser.
857 Der Maler mit seiner Familie. Auf der Terrasse
eines am Wasser liegenden Landhauses sitzt in der Mitte
der Maler, das Cello spielend. Neben ihm links seine Gattin
Anna Brueghel (geb. 1620, vermählt 1637), ein Notenbuch
in den Händen. Hinter den Eltern ihr Sohn, aus einem
Notenbuche singend. Links vor dem Tische kredenzt ein
Knabe (vielleicht der jüngste Bruder des Künstlers, Abra-
ham) Wein. In der Türe lehnt ein anderer Bruder, der
Maler Juliaen oder Theodoor Teniers. Auf der Balustrade
hinter den Figuren eine Meerkatze, vom ein Weinkühler
mit Flaschen. Im Hintergrunde rechts ein kleiner Ort mit
Kirche.
Bez. am Tischfuße:
^'f>
Teniers. 287
Gemalt um 1644/45. Eine etwas veränderte Wiederholung beim
Fürsten Lichnowsky in Kuchelna.
Eichenholz, h. 0,38, br. 0,58. — Königliche Schlösser.
Versuchung des hl. Antonius. Der in seiner Höhle 859
im Gebet begriffene Heilige wird von Ungetümen erfafit
und auf eine junge Frau in schwarzem Seidenkleide, mit
einem Weinglas in der Hand, aufmerksam gemacht, die der
Teufel in Gestalt einer alten Frau heranführt. Am Boden
und in der Luft andere Spukgestalten. Durch den Grotten-
eingang links Blick in die Landschaft.
Bez. unten rechts an dem Steine:
A^.j 6^y .
Die junge Frau ist die erste Gattin des Künstlers (Anna Brueghel).
Leinwand, h. 0,81, br. 1,17. — Königliche Schlösser.
Landschaft. Vom links auf einem Wege zwei sich be- 859A
gegnende Wanderer, rechts ein Teich. Dahinter ist zwischen
Bäumen ein Gehöft sichtbar. Mehr in der Ferne ein Galgen-
hügel und die Türme einer Stadt. Grauer Wetterhimmel
mit einem Stück Regenbogen links.
Bez. links unten: J!?- TS/Z/SHS
Leinwand, h. 0,27, br. 0,385. — Erworben 1904. — Sammlung
A. Thiem.
Das Sakramentswunder der hl. Gudula. Zwei 866A
Engel tragen in der Luft schwebend das Sakrament: Gott
Vater, vor sich ein Kreuz, das die Hostie enthält, in einem
gotischen Gehäuse thronend, dessen Spitze mit drei Kronen
geschmückt ist. Unten die Gudulakirche zu Brüssel.
Bez. unten rechts neben der Kirche: J^JC*
Weißer Marmor, oben rund, h. 0,45, br. 0,27. — Sammlung
Suermondt, 1874.
Gesellschaft beim Mahle. Zwei junge Paare sitzen 866B
an einem gedeckten runden Tisch. Ein Herr singt, während
25*
388 Teniers.
ihn eine Dame auf der Laute begleitet. Zwei junge Diener
tragen Gerichte herbei. Links im Vordergrund ein Stuhl
mit rotem Rock und Degen, ein Weinkühler, Gläser und
Spielkarten. In der Mitte eine Meerkatze. Auf einem
Schranke links ein Gemälde von der Hand des älteren
David Teniers (eine Felsengrotte), an der Wand in der
Mitte ein Bauernstück, anscheinend von Brouwer.
Bez. links unten: J^ •TkhflBL ^^^4
Eines der frühesten datierten Werke des Meisters.
Eichenholz, h. 0,36, br. 0,56. — Erworben 1873 in Wien.
866 C Vlämische Kirmeß. Vor einer Dorfschänke tanzt
ein Paar, dem ein Leiermann und ein Knabe mit dem
Triangel aufspielen. Links um einen Tisch sieben Bauern
mit einer Alten, vergnügt zuschauend. Andere Bauern und
Bäuerinnen weiter hinten und rechts vom. Auf einem nach
dem fernen Dorfe führenden Wege rechts ein Betrunkener,
von zwei Bauern geleitet.
Bez. rechts am Boden neben einem umgestürzten Fasse:
P %mz f
Am VVirtshausschild : 1640. — Eine Zeichnung zu dem Bild in der
Bibliothek zu Darmstadt. Eine Kopie danach im Museum zu Lyon
von Abraham Teniers. — Sammlung Schönbom, Wien 1866.
Eichenholz, h. 0,38, br. 0.585. — Sammlung Suermondt, 1874.
866D Die Marter des Reichen im Fegefeuer. In einer
Höhle haben zahlreiche Ungetüme von den abenteuerlich-
sten Formen den in Pelzmantel und Pelzmütze gekleideten
Reichen umringt und gepackt, um ihn links in den von
Cerberus bewachten Feuerschlund zu zerren.
Bez. rechts unten:
Sammlungen Leboeuf, Paris 1782, John Knight, London 1821,
Dr. Lombard, LUttich 1857.
Eichenholz, oval, h. 0,55, br. 0,70. — Sammlung Suermondt, 1874.
Teniers. Terborch.
389
Neptun und Amphitrite. Auf einem von Seepferden 866B
gezogenen und von Najaden, Tritonen und Amoretten
umringten Wagen thront Neptun mit dem Dreizack, an seiner
Seite die unbekleidete, von einem Sonnenschirme beschattete
Amphitrite. Als Symbol der Winde vier blasende, auf
Wolken ruhende Flügelköpfe. Im Hintergrunde rechts die
gebirgigen Meeresufer.
Die Mittelgnippe ist eine Kopie aus Rubens' Bild »Neptun und
Amphitrite c (Nr. 776 A unserer Galerie). — Das Bild befand sich 1857
auf der Ausstellung zu Manchester und gehörte damals Mr. Baxter.
Kupfer, h. 0,30, br. 0,37. — Erworben 1882 in Paris.
Wachtstube mit würfelnden Soldaten und der 866P
Befreiung Petri. In einer Wachtstube sind rechts an
einem Tische fünf Soldaten beim Würfelspiele beschäftigt.
Im Mittelgrund unterhalten sich an einem Kamin vier
Bauern, während sich ein fünfter ganz rechts entfernt. In
der Tiefe blickt man durch eine Tür in eine Zelle mit
Petrus und dem zur Flucht mahnenden Engel. Links im
Vordergrund ist ein Stilleben aus Waffenstücken aufgebaut,
daneben ein Hund. In der Mitte hängt von der Decke eine
Laterne herab.
Bez. rechts auf einem Blocke:
D- Tenier5. /
Sammlung Earl Amhcrst zu Knole-Park.
Kupfer, achteckig, h. 0,55, br. 0,73. — Erworben 1899 als Ver-
mächtnis des Herrn Valentin Weisbach.
Vgl. auch Nr. 678A (Uden).
Terborch. Gerard Terborch oder Ter Borch. Hollän-
dische Schule. — Geb. 1617 zu Zwolle, 1635 ^^ Haarlem
in die Lukasgilde aufgenommen, f zu Deventer den 8. De-
zember 1681. Nach dem ersten Unterricht bei seinem Vater
Gerard weiter ausgebildet in Amsterdam und vornehmlich
in Haarlem unter dem Einflüsse des Frans Hals und als
Schüler P. Molijns (um 1632 — 35). Nach längeren Reisen
in England (1635), Deutschland (in Münster während des
Friedenskongresses, 1646 — 1648), Italien (um 1641?), Spanien
und Frankreich tätig zu Deventer, wo er 1655 das Bürger-
recht erwarb und dann » Gemeensmann « wurde.
2P0 Teiborch.
791 »Die väterliche Ermahnung.« Ein junger Offizier,
rechts auf einem Stuhle sitzend, den Federhut auf dem
übergeschlagenen Beine, spricht zu einer links vor ihm
stehenden, in weiße Seide gekleideten Dame, die dem Be-
schauer den Rücken kehrt. Neben dem Offiziere sitzt eine
zweite Dame in Schwarz, an einem Weinglase nippend. Im
Grunde des Zimmers ein hohes Himmelbett, davor links ein
mit rotem Tuche bedeckter Toilettentisch.
Dieselbe Darstellung, etwas breiter im Format, mit einem Hunde
rechts, gleichfalls von der Hand des Meisters, im Museum zu Amster-
dam. Alte Kopien in der Bridgewater Gallery in London, beim
Marquis de Greffehul zu Paris und im Museum zu Gotha (bez. Caspar
Netscher fecit 1655). l^i^ junge Dame allein in der Galerie zu Dresden.
Leinwand, h. 0,70, br. 0,60. — Einzelerwerb aus der Sammlung
Giustiniani vor 18 15.
791A Bildnis des Herrn van Marienburg, eines Oheims
des Malers (geb. 1592). Nach rechts gewendet und den
Beschauer anblickend. In einfacher schwarzer Tracht,
mit schwarzem Käppchen und breitem flachem Kragen.
Grauer Grund. In gemalter ovaler Steinumrahmung.
Mit dem folgenden Gegenstück (Nr. 791 B) 1868 von dem Kauf-
mann Bols aus Deventer, einem Nachkommen der Familie Terborch,
erworben,
HalbBg. in etwa V3 Lebensgr. Leinwand, oval, h. 0,36, br. 0,31.
— Sammlung Suermondt, 1874.
791B Bildnis der Frau Gertrud van Marienburg, der
Gattin des Herrn van Marienburg (geb. Terborch),
Nach links gewendet, den Beschauer anblickend. In schwarzer
Tracht, schwarzem Kopftuch über weißer Haube und weißem
anliegendem Tüllkragen. Dunkelgrauer Grund. In gemalter
ovaler Steinumrahmung.
Bez. rechts unten: /^rt
vJ
Gegenstück von Nr. 791 A.
Halbfig. in etwa 73 Lebensgr. Leinwand, oval, b. 0,36, br. 0,31.
— Sammlung Suermondt. 1874.
791 C Die Konsultation. Ein alter Arzt, in langem grauem
Rock und Mühlsteinkragen, sitzt links vor seinem mit
Schriften, einem Totenkopf, Stundenglas u. a. bedeckten
Terborch.
391
Arbeitstisch und betrachtet ein Uringlas, das er gegen das
Licht hält. Rechts hinter dem Tisch eine alte Frau, in
den Händen einen irdenen Topf. Vor dem Tisch ein
Schemel, daneben ein zerbrochener Krug. Im Grunde des
Zimmers am Kamin sitzt ein junger Mann vom Rücken
gesehen.
Bez. an der Tischdecke:
ß63S
Frühestes datiertes Gemälde des Meisters, das deutlich den Einfluß des
Frans Hals und seiner Schule bekundet.
Eichenholz, h. 0,35, br. 0,44. — Sammlung Suermondt, 1874.
Bildnis eines Mannes. In mittleren Jahren, mit 791D
langem Haar. Halb nach rechts gewendet und auf den
Beschauer blickend. In schwarzseidener Tracht und langem,
flach anliegendem Kragen; in der Linken die Handschuhe.
Rechts neben ihm liegt sein Hut auf einem Tische mit
violetter Samtdecke; links hinter ihm steht ein Stuhl.
Dunkler Grund.
Bez. an einem Stuhlbeine:
Leinwand, h. 0,78, br. 0,60. — Sammlung Suermondt, 1874.
Bildnis eines jungen Mannes. Mit langem blondem 791E
Haar und Schnurrbart. Nach links gewendet und den Be-
schauer anblickend. In Schwarz gekleidet, mit anliegendem
viereckigem Kragen. In der Rechten den Hut, mit der
Linken den herabfallenden Mantel auf der Brust zusammen-
haltend. Links neben ihm ein Tisch, auf dem ein Buch in
schweinsledernem Einbände liegt; rechts hinter ihm ein
Stuhl, mit violettem Samt bezogen. An der Rückwand
des Zimmers eine Landkarte; links eine halboffene Tür.
Leinwand, h. 0,73, br. 0,58. — Erworben 1876.
Der Raucher. Ein junger Mann, einen Pelzhut auf 791 P
dem lockigen Haar, im Waffenrock und mit breiter Säbel-
koppel, sitzt, im Profil nach links gesehen, rechts im Vorder-
392
Terborch.
grund eines Zimmers vor einem Tisch und zündet sich eine
Pfeife in einem irdenen Kohlenbecken an.
Kniefig. in etwa «/j Lebensg^. Leinwand, h. 0,42, br. 0,33. —
Sammlung Suermondt, 1874.
791Ö Das Konzert. Eine junge Dame in weißseidenem Rock,
lachsroter Jacke und schwarzem Pelzkragen sitzt, vom Rücken
gesehen, im Vordergrund und spielt die Viola a gamba.
Weiter zurück ein geöffnetes Spinett, auf dem eine zweite
Dame spielt. An der grauen Wand rechts ein Spiegel,
links ein Gemälde und darunter ein Stuhl.
Bez. auf dem Fuße des Spinetts:
(J
Eichenholz, h. 0,56, br. 0,44. — Erworben 1891 in Paris (kurz
vorher unter dem Namen »Netscher« in London versteigert). Von
Freunden Herrn Geheimrat Bode geschenkt, der es der Galerie überwies.
79111 Junges Pärchen beim Wein. Links sitzt eine junge
Dame in grauseidenem Rock und hellrotem Mieder, auf dem
Kopf ein schwarze Haube, darunter ein weißes Tuch, in
der Rechten ein Weinglas haltend. Rechts neben ihr steht
ein junger Offizier mit langem lockigem Haar, breitem
schwarzem Filzhut und schwarzem Rock mit Bandelier; in
der Linken hält er den Handschuh. Er blickt auf die Dame
und stützt seinen Ellenbogen auf einen Tisch rechts, auf
dem eine Weinflasche steht. Hintergrund die graue Zimmer-
wand.
1804 (nach Smith) in der Galerie zu Leiden. Später in Amerika
und von dort wieder auf den europaischen Markt gelangt.
Leinwand, h. 0,44, br. 0,39. — Erworben 1899 i"' Wiener Kunst-
handel. — Eigentum des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins.
793 Die Familie des Schleifers. Im Hof eines ärmlichen
Hauses sitzt zur Rechten vorn neben der Haustür die Frau,
das Haar ihres Töchterchens durchsuchend. In einem
Schuppen links liegt über einem Schleifstein, der von einem
im Göpel gehenden Maultiere getrieben wird, der Schleifer
und schärft eine Sense. Eine jüngerer Mann sieht ihm da-
bei zu. Im Grunde das Dach eines hohen Giebelhauses mit
einem Storchennest.
791 (^ Gerard Ter Borch
Terborch. Tiepolo. ^q7
Bez. rechts unten an der Wand:
Sammlungen des Herzogs von Choiseul und des Herzogs von Bcrry,
Paris.
Leinwand, h. 0,72, br. 0.59. — Erworben 1837 in Berlin.
Tiepolo. Giovanni Battista Tiepolo. Venetianische
Schule. — Maler und Radierer, geb. zu Venedig den
5. März 1696, t zu Madrid den 27. März 1770. Schüler
des Gregorio Lazzarini zu Venedig, unter dem Einflüsse
Gio. Batt. Piazettas und besonders durch das Studium der
Werke Paolo Veroneses weiter ausgebildet. Tätig in Ve-
nedig und Umgegend (Udine, Verona, Bergamo etc.), einige
Zeit in Würzburg (1750 — 1753) ^^^ Madrid (seit 1762).
Nach dem Bad. In einem Marmorbade, das im Halb- 454
kreise von einer mit Pilastem und Nischen gezierten Mauer
umgeben ist, sind mehrere Zofen einer Dame, die eben dem
Bad entstiegen ist, beim Ankleiden behilflich. Rechts
steht vor einer Karyatide ein Jüngling, der Dame einen
Spiegel entgegenhaltend. Grund Himmel und die über die
Marmorwand ragenden Bäume des Parks.
Vielleicht eine Kopie des jungen Tiepolo nach Paolo Veronese.
Leinwand, h. 1,09, br. 1,42. — Königliche Schlösser.
Die Verteilung des Rosenkranzes durch den hl. 459A
Dominicus. Auf der Terrasse eines Palastes steht zur
Rechten Dominicus und reicht einer Schar Andächtiger
einen Rosenkranz dar. Darüber auf Wolken schwebend und
von Engeln getragen Maria mit dem Kind, einen Rosenkranz
herabreichend. Unterhalb des Gesimses, das nach unten
die Treppe abschließt, stürzt Satan kopfüber in den Ab-
grund. — Die Figuren sind in Verkürzung von unten ge-
sehen dargestellt.
Vom fertigen Fresko abweichender Entwurf zu dem mittleren der
von der Hand des Meisters in den Jahren 1738/39 ausgeführten Decken-
gemälde in der Kirche der Gesuati (früher Dominikanerkirche) zu Ve-
nedig. Von den beiden Seitenstücken der Decke stellt das eine Do-
minicus in der Herrlichkeit dar, das andere den Heiligen, wie er dem
Laienbruder Paolo den Segen erteilt.
Leinwand, oben und unten abgerundet, h. 0,98, br. 0,49. — Er-
worben 1873 in Rom.
394 Tiepolo.
459B Martyrium der hl. Agathe. Die Heilige, an der die
Marter vollzogen worden ist, ist in Verzückung niedergesunken.
Sie wird gestützt von einem jungen Mädchen, das die blutende
Brust der Heiligen mit dem Gewände bedeckt. Links hinter
Agathe ein Knabe, der in beidenHänden eine silberne
Schüssel mit den Brüsten hält, rechts der Henker, das blutige
Schwert in der Linken. Auf den Stufen ein Palmenzweig.
Im Hintergrund ein Mauerbogen, davor eine Säule.
Eine ähnliche, geringere Darstellung von der Hand des Meisters
in S. Antonio zu Padua (Kapelle Buzzacarini), das am 27. Dezember
1734 bestellt wurde. — Unser Gemälde ist wahrscheinlich verstümmelt.
Nach der Radierung Gio. Dom. Tiepolos war es oben abgerundet,
schwebende Engelsgestalten waren dargestellt und ein von der Dornen-
krone umschlossenes Herz in einer Gloriole, zu dem die gemarterte
Heilige emporblickt. — Sammlung Munro in London.
Leinwand, h. 1,84, br. 1,31. — Erworben 1878 in Paris.
459 C Kreuztragung. Christus ist inmitten des Richtzuges
auf dem Wege nach Golgatha unter der Last des Kreuzes
zu Boden gebrochen, das zwei Knechte wieder aufzurichten
suchen. Rechts vorn kniet am Wege Veronica, neben ihr
liegt am Boden ein Junge, mit aufgestützten Ellbogen zu-
schauend. Links folgen Christus die zwei Schacher, von
Soldaten geleitet; dem Zuge voran Reiter, Trompeter und
Standartenträger. Im Hintergrunde nach Golgatha hinauf-
strömendes Volk, weiter zurück der von Soldaten besetzte
Hügel mit zwei aufgerichteten Kreuzen.
Skizze zu dem Gemälde des Meisters in S. Alvise zu Venedig
(1749), in Einzelheiten abweichend. Ehemals im Besitze des Pietro
Monaco, dann des Grafen Algarotti. Gestochen von Pietro Monaco.
Leinwand, h. 0,52, br. 0,63. — Erworben 1906.
S. auch das Tiepolozimmer. 22 Felder mit grau in
grau auf goldgelbem Grunde gemalten allegorisch-mythologi-
schen Darstellungen. Die Fresken stammen aus der Villa
des Grafen Panigai di Nervesa bei Treviso und sind in der
ursprünglichen Anordnung und mit genauer Nachahmung
der rahmenden Originalstukkaturen wieder aufgestellt.
Bez. auf einem der Felder: 1754.
Erworben 1902 in Venedig.
459 Tiepolo? Der feierliche Empfang. Ein Fürst (Hein-
rich IIL, König von Frankreich) schreitet die Stufen zur Vor-
halle des Palazzo Contarini empor und wird von dem greisen
Tiepolo. Tintoretto. ^ge
Hausherrn, der von anderen Herren und seiner Tochter be-
gleitet ihm entgegenkommt, mit feierlichem Gruß empfangen.
Vor dem Palaste das Gefolge zu Pferd und die Karosse des
Fürsten, sowie zuschauendes Volk, das von einem Helle-
bardier zurückgedrängt wird. Im Hintergrund Häuser am
Ufer des Kanal es.
Entwurf zu einem 1756 vollendeten Fresko aus dem Pal9 Conta-
rini in Venedig, das, jetzt auf Leinwand übertragen, im Besitze der Mad.
Andre-Jacquemart in Paris ist. — Da sich dieselbe Komposition im
Besitze der Familie Rothschild zu Frankfurt a. M. befindet und eine
kräftigere Färbung und geistreichere Behandlung vor unserem Bilde
voraus hat, so ist wahrscheinlich, daß unser Bild nicht vom Meister
selbst, sondern von seinem Sohn und Schüler Gio; Domenico Tiepolo
(geb. 1726 zu Venedig) herrührt, der die Werke seines Vaters mehr-
fach kopiert und radiert hat.
Leinwand, h. 0,69, br. 1,05. — Königliche Schlösser.
Tintoretto. Jacopo Robusti, gen. Tintoretto (als der
Sohn eines Färbers, tintore). Venetianische Schule. — Geb.
zu Venedig im September 15 18, f daselbst den 31. Mai
1594. Schüler Tizians (nur kurze Zeit); weiter ausgebildet
durch das Studium Michelangelos. Tätig in Venedig.
Bildnis eines Prokurators des hl. Marcus. In 298
mittleren Jahren, nach links gewendet, den Kopf nach dem
Beschauer gedreht. Mit Vollbart und kurzem Haupthaar. In
der Amtstracht, rotsam tnem Mantel und grüngewässertem
Band über der Brust. Die Rechte mit sprechendem Aus-
drucke vorstreckend, die Linke unter das Band schiebend.
Dunkler Grund.
Halbfig. Leinwand, h. 1,05, br. 0,83. — Sammlung Solly, 1821.
Verkündigung. In einer Halle, die sich in der Mitte 298A
auf einen Park mit Laubgängen öffnet, steht rechts Maria
an einem Lesepult und wendet sich mit demütiger Gebärde
dem links auf Wolken herabschwebenden Engel zu, der ihr
die Botschaft überbringt. Oben in der Mitte schwebt in
einem hellen Lichtschein die Taube herab.
Leinwand, h. 2,01, br. 2,89. — Erworben 1899 als Geschenk des
Herrn Generalkonsul Hermann Rosenberg. — Eigentum des Kaiser
Friedrich-Museums-Vereins.
Bildnis eines Prokurators des hl. Marcus. Kahl- 299
köpfig und mit grauem Vollbart, etwas nach rechts gewen-
2g6 Tintoretto.
det und den Beschauer anblickend. In rotem hermelin-
gefüttertem Samtmantel. Die Linke mit sprechender Gebärde
etwas erhoben, die Rechte ruht am Körper. Durch ein
Fenster rechts Ausblick auf gebirgige von der Abendsonne
beleuchtete Landschaft mit einer Stadt.
Halbfig. Leinwand, h. 1,12, br. 0,95. — Sammlung SoUy, 1821.
500 Maria mit dem Kinde von den Evangelisten Mar-
cus und Lucas verehrt. Maria sitzt mit dem Kind in
der Glorie auf der Mondsichel; zwei Engel halten die
Sternenkrone über ihrem Haupt. Unten links Marcus auf
Wolken sitzend, das Evangelium auf den Knien, hinter
ihm der Löwe. Zur Rechten Lucas, das Evangelium nieder-
schreibend, hinter ihm der Ochse. Hintergrund Himmel
und Wolken.
Aus der späteren Zeit des Meisters.
Leinwand, h. 2,28, br. 1,60. — Erworben 1841 in Venedig".
510 Luna mit den Hören. Diana als Mondgöttin, mit
Speer und Köcher, auf ihrem mit Edelsteinen geschmückten
Wagen ruhend, vollendet bei den Strahlen der aufgehenden
Sonne ihre Bahn durch die Lüfte. Auf dem Vorderteile
des Wagens kniet eine Höre, die Zügel führend, die zweite
stürmt mit einem Speer in der Linken vorwärts, die dritte
auf dem hinteren Teil des Wagens kniend, setzt, in der
Linken Rosen haltend, Diana einen Blätterkranz aufs Haupt.
Über dem Wagen der Tierkreis mit dem Zeichen des Krebses.
Aus dem Fondaco dei Tedeschi in Venedig.
Leinwand, h. 1,48, br. 2,53. — Erworben 1841 aus der Sammlung
des Grafen Lecchi in Brescia.
316 Venetianische Prokuratoren (Camerlenghi) vor dem
hl. Marcus. Der Evangelist Marcus links auf erhöhtem
Throne sitzend, ein aufgeschlagenes Buch auf dem Schöße,
scheint drei Prokuratoren, die in ihrer Amtstracht vor dem
Throne kni^n, in ihren Pflichten zu unterweisen. Links am
Boden der Löwe. Hinter den Prokuratoren ein älterer und
ein jüngerer Venetianer, gleichfalls Bildnisse. Links Ausblick
aus der Säulenhalle auf die Lagunen.
Die Prokuratoren gehören nach den drei Wappen am Sockel des
Thrones zu den Geschlechtern Zane, Cornaro und Molino. Unter den
Wappen die Jahreszahl 1569: über ihnen die Inschrift: PENS ATE LA
FIN (bedenket das Ende) und: TRES ET VNVS. — Das Bild stammt
160 A Tiziano Vecellio
Tintoretto. Tiziano. ^07
aus dem Palazzo del Magistrato dei Camerlenghi di Commune neben
dem Rialto, wo es zuerst von Boschini erwähnt wird. Drei Nobili ver-
walteten hier gemeinsam (daher die Inschrift tres et unus) das Amt.
Alle Staatseinkünfte flössen hier zusammen und alle Auszahlungen er-
folgten von hier (darauf bezieht sich die Geste des Heiligen und die
Mahnung: pensate la fin). Das Bild war Über der Tür angebracht, in
der Mitte eine Darstellung des Marcuslöwen von Carpaccio, auf der
anderen Seite wieder ein Gemälde Tintorettos, andere Camerlenghi in Ver-
ehrung vor der hl. Justina darstellend (jetzt in der Akademie zu Venedig).
Die Prokuratoren Kniefig. Leinwand, h. 2,08, br. 1,77. — Er-
worben 1842 in Rom.
Tisi. S. Garofalo.
Tiziano« Tiziano Vecellio oder Vecelli, gen. Tiziano.
Venetianische Schule. — Geb. zu Pieve di Cadore im
Friaul 1477, f zu Venedig den 27. August 1576. Schüler
Gio. Bellinis (nach Vasari und Lod. Dolce) zu Venedig,
daselbst unter dem Einflüsse Giorgiones, vermutlich als
dessen Gehilfe, weiter ausgebildet. Tätig zu Venedig, kurze
Zeit in Padua (15 11), Rom (1545/46) tfnd Augsburg (1548,
1550/51)-
Bildnis einer Tochter des Roberto Strozzi. Das 160A
zweijährige Mädchen steht in reicher weißer Tracht und
kostbarem Schmucke neben einem Postament. In der
Rechten hält es das Stück einer Bretzel, mit der Linken
umfaßt es ein Bologneser Hündchen. An der Vorderseite
des Postaments rechts ein Relief mit zwei tanzenden Genien.
Darüber im Hintergrunde rechts durch ein Fenster Ausblick
in eine parkartige Landschaft.
Bez. an der oberen Platte des Postaments:
Tirr AHVS *
(das kreuzartige Schlußzeichen ist als >F« zu lesen). Auf einer rechts
oben an der Wand angebrachten Tafel: ANNOIil II. MDXLII. —
Roberto Strozzi, vermählt mit Maddalena de* Medici, lebte abwechselnd
in Venedig, Frankreich und Rom. Die dargestellte Tochter Robertos
ist wahrscheinlich Ciarice, die 1557 mit Cristofano Savelli vermählt
wurde und 1581 f. Vgl. Jahrb. der k. p. Ksts. XXVll S. yff. — Pietro
Aretino schrieb dem Künstler über das »wunderbare« Bild einen be-
geisterten Brief (vom 6. Juli 1542). — Eine alte Kopie befand sich
in der Sammlung des Herzogs von Choiseul, andere an anderen Orten.
398 Tiziano.
Leinwand, h. 1,15, br. 0,98. — Erworben 1878 aus dem Pal
Strozzi zu Florenz.
161 Bildnis des venetianischen Admirals Giovanni
Moro (t 1539). Etwas nach rechts gewendet und den Be-
schauer anblickend. Mit hoher Stirn und starkem sehwarzem
Vollbart. In Stahlpanzer und purpurrotem Mantel. In der
Rechten hält er den Kommandostab. Dunkler Grund.
Bez. oben rechts in späterer, jetzt zugedeckter Aufschrift: lOANNKS
MAVRVS GENERALIS MARIS IMPERATOR. MDXXXVIII. — Neuer-
dings dem Dosso Dossi zugeschrieben.
Brustbild. Leinwand, h. 0,83, br. 0,67. — Erworben 1841 in
Venedig.
163 Selbstbildnis des Malers. In vorgerücktem Alter,
mit grauem Vollbart. Hinter einem mit grünem Stoffe be-
deckten Tische sitzend, wendet er sich in rascher Bewegung
nach rechts. Ein Hauskappchen auf dem Haupt, in Pelz-
schaube, über der Brust eine vierfache .goldene Kette (das
Zeichen der Ritterwürde). Dunkelgrauer Grund.
Unvollendet. — Das Bildnis Tizians in den Uffizien zu Florenz ist
ähnlich in der Auffassung bei anderer Haltung der Hände.
Kniefig. Leinwand, h. 0,96, br. 0,75. — Sammlung Solly, 1821.
166 Tizians Tochter Lavini a. Über die rechte Schulter
blickend, hebt das junge Mädchen eine mit Blumen und
Früchten gefüllte silberne Schale mit beiden Händen hoch
empor. In einem Gewand aus Goldbrokat, mit reichem
Schmuck um den Hals und im Haar. Im Grunde links ein
roter Vorhang, rechts durch eine Tür Ausblick in die
abendlich beleuchtete Landschaft.
Tizians Tochter Lavinia vermählte sich 1555 mit Comelio Sarci-
nelli von Serravalle, wo sie seitdem lebte und stirb. Das Bild wird
um 1550 gemalt sein, etwas später als das Bildnis in der Galerie
zu Dresden. Wiederholungen des Berliner Bildes von Nachahmern
Tizians : in der Sammlung des Earl of Cowper zu Panshanger, wo La-
vinia ein grünliches Kleid und statt des Fruchtkorbes ein Schmuck-
kästchen auf sübemer Platte trägt, und im Museo del Prado zu Madrid,
wo sie als Salome mit dem Haupte des Täufers dargestellt ist. Kopie
des Kopfes der Lavinia in der Eremitage zu St. Petersburg.
Halbfig. Leinwand, h. 1,02, br. 0,82. — Erworben 183^ in
Florenz aus dem Besitze des Abbate Celotti.
^1 Bildnis eines jungen Mannes. Mit kurzgehaltenem
schwarzen Vollbart und Haupthaar, halb nach links ge-
166 Tiziano VecelUo
Tiziano. Treck.
399
wendet und den Beschauer anblickend. In schwarzem Wams
mit goldenen Nesteln auf der Schärpe und an den Ärmeln.
Die Linke in den Gürtel fassend. Dunkelgrauer Grund.
Bez. links in der Mitte:
izi aniis
r
Hf
Ehemals Tintoretto zugeschrieben. Bei der Reinigung des Bildes
kam die echte Bezeichnung zum Vorschein.
Halbfig. Leinwand, h. 0,94, br. 0,72. — Sammlung SoUy, 182 1.
Treck. Jan Jansz. Treck. Holländische Schule. —
Stillebenmaler, geb. zu Amsterdam 1606, f ebenda Ende
1652 oder Anfang 1653. Wahrscheinlich Schüler seines
Schwagers, des älteren Stillebenmalers Jan Jansz. den Uijl L
Tätig zu Amsterdam.
Stilleben. In einer Steinnische steht eine Zinnkanne 948 C
mit geöffnetem Deckel, davor zwei Zinnteller und eine
chinesische Schüssel mit Spargeln. Hinter der Schüssel eine
chinesische Schale auf einem Zinnfuß. Rechts vorn zwei
Brotscheiben.
Bez. auf dem Kannenhals:
(die letzte Ziffer ist wohl eine 2). — Ein Bild mit der gleichen Be-
zeichnung vom Jahre 1649 in der Schweriner Galerie (früher bezeichnet
als Juriaen van Streck), ein anderes, bezeichnet 1647, auf der Utrechter
Leihausstellung, 1894.
Leinwand, h. 0,66, br. 0,53. — 1884 aus dem Kupferstichkabinett
überwiesen.
400 Trinquesse. Troy. Tura.
Trinquesse. L. R. Trinquesse. Französische Schule. —
Geburts- und Todesjahr unbekannt. Schüler des Nicolas
Largilli^re. Tätig in der zweiten Hälfte des i8, Jahrhunderts
in Paris und im Haag (1767 als Meister in die Gilde anf-
genoramen).
487A Bildnis einer jungen Dame. Nach rechts gewendet
und den Beschauer anblickend. Mit gepuderter, feder-
geschmückter Frisur, in ausgeschnittenem rotsei denem Kleid,
am Mieder ein Blumensträußchen. Mit der Linken hält sie
ein Notenblatt. Grauer Grund.
Bez. rechts im Grunde:
Leinwand, oval, h. 0,98, br. 0,77. — Erworben 1874 in Paris.
Troy. Jean Fran9ois de Troy. Französische Schule. —
Maler und Radierer, getauft zu Paris den 27. Januar 1679,
t zu Rom den 26. Januar 1752. Schüler seines Vaters
Frangois; in Rom und später durch das Studium nach
Rubens und Paolo Veronese weiter ausgebildet. Tätig zu
Paris und Rom (Direktor der französischen Akademie da-
selbst von 1738 bis zu seinem Tode).
469 Das Frühstück. Eine junge Dame sitzt in einem Park
an einem Marmortische. Sie hat eine Tasse vor sich und
führt, indem sie den rechten Arm aufstützt und sich nach
rechts umblickt, zögernd den Löffel zum Munde.
Bez. links unten: p£ TAJCTY* ^U^
Leinwand, h. 0,34, br. 0,25. — Erworben 1843 aus der Sammlung
Reimer in Berlin.
Tura. Cosma (Cosimo) Tura, gen. Cosm^. Schule von
Ferrara. — Geb. wahrscheinlich 1432 zu Ferrara, f daselbst
1495. Tätig zu Ferrara. 1452 — 55 ist der Meister von Fer-
rara abwesend (wahrscheinlich in Padua und Venedig) und
vielleicht auch 1465 — 67.
111 Thronende Maria mit dem Kind und vier Hei-
lige. Auf hohem Thron, an den sich eine reich omamen-
111 Cosm& Tura
Tura.
401
tierte Renaissance- Architektur schließt, sitzt Maria mit ge-
falteten Händen, das auf ihrem Schöße schlafende Kind
verehrend. Auf dem Sockel des Thrones stehen links die hl.
Apollonia, in der Linken die Zange mit dem Zahn, rechts die
hl. Katharina mit dem Rade, vor dem Throne links der hl.
Augustinus in bischöflichem Ornat, vor ihm der Adler, rechts
der hl. Hieronymus in Kardinalstracht, ein Kruzifix in den
Händen, vor ihm der Löwe. Auf den Thronsäulen halten
zwei kleine Engel an einem Bande die Krone über Marias
Haupt; zwischen ihnen, auf der Muschel sitzend, ein Engel,
der die Laute spielt. In den Lünetten über den beiden
Bogen neben der Thronnische Bildwerke, zwei kauernde
Gestalten mit Tafeln (König David und Moses?). Am Sockel
des Thrones Bronze-Reliefs auf Goldgrund. In der unteren
Reihe: das Opfer Abels und Kains, der Totschlag Abels;
David, mit der Schleuder zu Goliath kommend, und David,
das Haupt des Erschlagenen in die Hirtentasche steckend;
Simson, der die Säulen des Hauses zu Gaza umstürzt, die
Tore von Gaza davonträgt und den Löwen zerreißt. In
der oberen Reihe: das Opfer Isaaks, die Verspottung des
trunkenen Noah und zwei Männer mit einem Drachen zwischen
sich. Unterhalb des auf Füßen frei stehenden Thronbaues
ist die bergige Landschaft sichtbar.
Dieses Hauptwerk des Meisters wurde nach Petrucci (Baruffaldi I.
75 Note i) für den Hauptaltar der Kirche S. Lazzaro in Ferrara ge-
malt und kam dann nach S. Giovanni Battista dei Canonici Lateranensi.
Leinwand, h. 3,09, br. 2,34. — Sammlung Solly, 1821.
Der hl. Sebastian. Der Heilige, aufwärts blickend, 1170B
an einen Baumstamm gefesselt und von vielen Pfeilen durch-
bohrt. Goldgrund.
Gegenstück zum folgenden Bild (Nr. 1170C) und mit ihm zu
einem größeren Altarwerke gehörig, ehemals in S. Luca in Borgo bei
Ferrara, dessen übrige Teile sich jetzt im Louvre (der hl. Antonius
von Padua), in der Accademia Carrara zu Bergamo (Maria mit dem
Kind) und in den Ufflzien zu Florenz (der hl. Dominicus) befinden.
Tempera. Pappelholz, oben rund, h. 0,73, br. 0,30. — Sammlung
Solly, 1821.
Der hl. Christoph. Der Heilige, in blauem Gewand, 1170 C
auf eine Stange gestützt und das Christkind auf den Schultern
tragend, im Begriffe, das Ufer zu ersteigen. Goldgrund.
Gegenstück von Nr. 1170B. (S. die Bemerkung daselbst.)
Verz. d. Gemälde. 26
A02 Tura. Tzane. Uden. Ugolino.
Tempera. Pappelholz, oben rund, h. 0,75, br. 0,32. — Sammlung
Sollv, 1821.
Tzane. Emanuel Tzane. Byzantinische Schule. — Priester,
tätig um 1640 in Venedig.
1056 Die Verkündigung. Vor einem antikisierenden Ge-
bäude steht Maria, ihr gegenüber der Engel, in der Linken
ein Szepter, die Rechte, nach griechischem Ritus segnend,
erhoben. Über ihm in der offenen Loggia eines polygonen
Gebäudes ein Prophet (?) mit einer Schriftrolle. In der Höhe
auf Wolken thronend zwischen Engeln und Cherubim Gott-
vater, der die Botschaft an Gabriel erteilt und aus dessen
Mund auf goldenem Strahl der hl. Geist zu Maria nieder-
schwebt. Rechts und links ein Streifen mit je vier Dar-
stellungen. Links: Jakob, David, Ezechiel, Daniel. Rechts:
Moses, Aaron, Jesaias, Habakuk. Bei jedem die mit dem
Kind in Wolken erscheinende Maria. Goldgrund.
Bezeichnet: IlOIHMA, 'EMMANOTHA, MEPEOC TOT TZANE.
AXM. (Werk des Emmanuel Tzane, des Priesters, 1640).
Pappelholz, h. 0,96, br. 0,72. — Sammlung Solly, 1821. — Auf-
gestellt in der Abteilung der altchristlichen Bildwerke.
Ubertini. S. Bacchiacca.
Uden. Lucas van Uden. Vlämische Schule. — Maler
und Radierer von Landschaften, geb. zu Antwerpen den
18. Oktober 1595, t daselbst den 4. November 1672. Ver-
mutlich zuerst Schüler seines Vaters Artus van Uden, aus-
gebildet unter dem Einflüsse des Rubens (in dessen Werk-
statt öfters als Landschafter beschäftigt, nachdem er 1627
in die Antwerpener Lucasgilde aufgenommen worden war).
Tätig zu Antwerpen.
678A Hügelige Landschaft. Hinter einem Weiher am Fuß
einer langgestreckten Anhöhe zwei von Buschwerk umgebene
Bauernhäuser. Oben rechts ein Regenbogen. Vom ein
Bauer, dem eine Zigeunerin wahrsagt, und zwei Zigeunerinnen
mit Kindern.
Die Figuren sind von David Teniers d. J.
Leinwand, h. 0,72, br. 0,61. — Erworben 1875 in Berlin.
Ugolino. Ugolino di Neri (oder di Pietro?) da Siena.
Zeichnet sich Ugolino de Senis. Schule von Siena. —
Geb. zu Siena, Lebensverhältnisse unbekannt, f angeblich
1339 in Siena. Tätig zu Siena, wo er 131 7 urkundlich
erwähnt wird, und zu Florenz. Ob Ugolino mit dem 1324 in
Ugolino. 403
Siena urkundlich erwähnten Maler Ugolino di Pietro identisch
ist, steht nicht fest.
Die hhl. Paulus, Petrus, Johannes d. T. Von links 1635
nach rechts: Paulus, in dunkelblauem Gewand und grau-
violettem Mantel. Etwas nach rechts gewendet, in der
Rechten das Schwert, in der Linken ein Buch haltend.
Oben in den Vierpässen Brustbilder von Heiligen, unten
auf dem Sockel des alten Rahmens: S; PAVLVS. — Petrus,
von vorn gesehen. In grünem Mantel, unter dem das rote
Gewand sichtbar ist. In der Rechten die Schlüssel, in der
Linken ein Buch haltend. Unten auf dem Sockel des alten
Rahmens: S. PETRVS. — Johannes d. T., von vorn gesehen.
Im härenen Gewand, darüber ein roter Mantel. Die Rechte
vor die Brust haltend, in der Linken eine Schriftrolle mit
der Aufschrift: Ecce agnus dei qui tollit peccata mundi etc.
Oben in den Vierpässen Brustbilder von Heiligen, unten
auf dem Sockel des alten Rahmens: S. JOHANNES. — Gold-
grund. In den Zwickeln des Rahmens oben auf jeder Tafel
je zwei verehrende Engel.
Gemalt um 1300 — 13 10. Die drei Tafeln gehören zu dem viel-
teiligen Altarwerk (im Mittelfelde Maria mit dem Kinde thronend
zwischen sechs Heiligen (Halbfig.), darüber sechs Tafeln mit je zwei
Aposteln und Giebelstücke mit je einer Halbfigur eines Heiligen; in
der Predella wieder Maria mit Christus, zu den Seiten die Darstellungen
des Abendmahls, der Gefangennahme, der Geißelung, der Kreuztragung,
der Kreuzabnahme und der Grablegung), das Ugolino für den Hoch^
altar in S. Croce zu Florenz malte, und das die Bezeichnung: »Ugolino
de Senis me pinxit« trug. Vom Hochaltar entfernt, blieb das Altarwerk
lange Zeit im Dormitorium des Konvents, wo es Della Valle entdeckte.
Es kam nach England in die Sammlung W. Y. Ottlcy; seit deren Ver-
kauf im Jahre 1847 datiert die Zersplitterung der einzelnen Teile.
Bis 1885 waren jedoch 13 Tafeln im Besitz des Rev. J. Füller Rüssel
bei Enßeld vereinigt. Bei der Auflösung dieser Sammlung kamen
zwei Teile der Predella in die National Gallery, London; die übrigen
Stücke befinden sich in englischem Privatbesitz. — Vgl. den Katalog
»Exhibition of pictures of the schools of Siena. Burlington Fine Arts
Club. London 1904«.
Tempera. Pappelholz, jeder Flügel h. 1,37, br.0,57 (mit dem Original-
rahmen aus einem Stück.) — Erworben 1904 aus dem englischen Kunst-
handel. — Eigentum des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins.
Geißelung Christi. In einer Halle steht an eine Säule 1635A
gefesselt Christus. Rechts und links je ein Knecht mit
26*
404 Ugolino. Umbrische Schule. Umbrisch-Florentinische Schule.
Geißel und Rute, zum Schlag ausholend. Zu den Seiten
der Architektur Goldgrund.
Teil der Predella vom Altarwerk Ugolinos in S. Croce zu Florenz.
S. die Bemerkung zu Nr. 1635. — Sammlung Rev. John FuUer Russell,
Enfield.
Tempera. Pappelholz, h. 0,345, br. 0,53. — Erworben 1906 aus
dem englischen Kunsthandel.
1635B Grablegung Christi. Der tote Christus wird, auf
einem Leinentuch liegend, in den Sarkophag gelegt. Links
steht Johannes, das Haupt Christi stützend; Joseph von
Arimathia hält den Körper in der Mitte, ganz rechts
Nicodemus die Füße. Hinter dem Sarkophag steht Maria
und beugt sich zum Kuß über das Haupt Christi, hinter
ihr mit aufgehobenen Armen wehklagend Magdalena und
drei weinende Frauen. Hintergrund Felsen, an Stelle des
Himmels Goldgrund.
Teil der Predella vom Altarwerk Ugolinos in S. Croce zu Florenz.
S. die Bemerkung zu Nr. 1635. — Sammlung Rev. John Füller Russell,
Enfield.
Tempera. Pappelholz, h. 0,345, t>r. 0,53. — Erworben 1906 aus
dem englischen Kunsthandel.
Umbrische Schule um 1480.
137 Maria mit dem Kind. Maria sitzt auf einer Stein-
bank und verehrt das auf ihrem Schöße liegende Kind.
Links der hl. Petronius, der das Stadtmodell von Bologna
trägt, rechts ein hl. Dominikaner (beide stark abgeschnitten).
Ausschnitt aus einem Bilde. — Vermutlich im Anschluß an ein
Fresko zu Assisi, früher über der Porta S. Giacomo, jetzt im Municipio,
gemalt, das die Madonna (in ähnlicher Haltung) mit dem Kind in
der Glorie, von Cherubim umgeben, darstellt und wohl von Fiorenzo
di Lorenzo herrührt. Wegen Übereinstimmung mit dem signierten
Bild des Lorenzo di S. Severino in der Londoner National
Gallery neuerdings diesem Meister zugeschrieben. — Die Reste der
beiden Heiligen kamen nach Entfernung eines modernen Goldgrundes
zutage.
Pappelholz, h. 1,17, br. 0,69. — Sammlung SoUy, 1821.
Umbrisch-Florentinische Schule vom Ende des 15. Jahr-
hunderts.
142 Darstellungen aus dem Leben des jungen Tobias.
Links an der Treppe eines Hauses nimmt Tobias Abschied
von seinen Eltern. Weiter rechts schreitet er, begleitet
Umbrisch-Florentinische Schule. Utrecht.
405
r^
von dem Engel, einer weiten Land-
schaft zu, in der andere Szenen
von der Reise des Tobias dargestellt
sind. Rechts unter einer offenen
Renaissancehalle die Vermählung,
daran anschließend die Überwin-
dung des Teufels und die Abreise
des Engels.
Wie das Gegenstück Nr. 149 und eine
dritte im Palais S. M. Kaiser Wilhelms I.
befindliche Tafel Teil eines Cassone, und
zwar wohl florentinischen Ursprungs, wofür
auch das wiederholt angebrachte Mediceer-
wappen spricht.
Tempera. Pappelholz, h.0,58, br. 1,57.
— Erworben 1841/42 in Italien.
Darstellungen aus dem Le- 149
ben des jungen Tobias. Links
in weiter Renaissancehalle das
Hochzeitsmahl mit Musik und Tanz.
In der Mitte am Ende einer Straßen-
flucht ein sechseckiger Tempel, an
dem Tobias und der Engel auf der
Heimkehr vorüberreiten. Rechts
imVorraum einesHauses die Heilung
des Vaters und zu äußerst die Offen-
barung des Engels.
Gegenstück von Nr. 142.
Tempera. Pappelholz, h. 0,58, br. 1,57.
— Erworben 1841/42 in Italien.
Utrecht. Jacob van Utrecht.
Zeichnet sich Jacobus Trajectensis«
Niederländische Schule. — Bildnis-
maler, geb. zu Utrecht. Vielleicht
derselbe Künstler, der 1506 als
Meister in die Gilde zu Antwerpen
aufgenommen wurde. Nach den
Daten auf seinen Bildern tätig um
1523/24-
A06 Utrecht. Vannuccio. Velazquez.
623 A Bildnis eines Mannes. Etwas nach rechts
gewendet. Mit grauem Vollbart, in schwarzem
breitem Hut über einer roten Kappe und weitem
schwarzem Gewand. Die Linke faßt das Schwert
unterhalb des gravierten Griffes. Hintergrund ein
Hafen mit einer Stadt am felsigen Seeufer.
Bez. auf einem vom Bild unten abgesägten Stück Eichen*
holz, das auf der Rückseite aufgeleimt ist, wie auf S. 405.
— Ein anderes bezeichnetes Bildnis von 1524 aus der
ehemaligen Sammlung des Barons Minutoli bei Dr. Freund
in Berlin und eines im Nationalmuseum zu Stockholm.
Halbfig. Eichenholz, h. 0,73, br. 0,52. — Erworben 1847.
Vannuccio. Francesco (Francio) di Vannuccio.
Schule von Siena. — Geb. zu Siena, tätig daselbsi,
und in der Sieneser Malerliste als Francio di
Vannuccio verzeichnet; zuerst 1361, zuletzt 1388
urkundlich erwähnt.
1062 B Christus am Kreuz. Links vom Gekreuzigten ^
Maria, rechts Johannes trauernd. Vor Maria kniet gQ
ein hl. Bischof (von ihm die Worte ausgehend:
vulnerasti dne carnem. caritate tua). Rechts der
kniende Stifter, ein Franziskaner (von ihm die S g
Worte ausgehend : Pate . dne . speravi nö cölundar ^^ 3:
in aeternum). Goldgrund. — Rückseite (Unter- ^
glasmalerei): Maria mit dem Kind, auf einem ^
Throne sitzend, zwischen einem männlichen und ^
einer weiblichen Heiligen; links der kniende Donator,
ein Franziskaner (von ihm die Worte ausgehend:
Misere mei et audi orationes meas). ^
Bezeichnet unten auf der Leiste des Rahmens wie neben- ^
stehend. — Das kleine Altärchen, mit seinem gotischen Rahmen
aus einem Stücke, diente wohl als Abzeichen einer religiösen ^
Körperschaft bei Umzügen und dergl. ^^
Tempera. Pappclholz, h. (die eigentliche Bildfläche bis ^
zur Spitze des Mittelgiebels) 0,24, br. 0,18. — Erworben ^5
1885 in Florenz als Geschenk des Herrn James Simon. ^^
fb
^
Velazquez. Diego Velazquez de Silva, eigent-
lich Diego Rodriguez de Silva y Velazquez. Nach ^
413 K Diego Velazquez
Velazquez. äOJ
andalusischem Brauche führt er den Namen seiner Mutter,
Velazquez. Spanische Schule (Sevilla und Madrid). — Ge-
tauft zu Sevilla den 6. Juni 1599, t ^^ Madrid den 6. August
1660. Schüler des Francisco Herrera d. Ä., dann des
Francisco Pacheco zu Sevilla. Tätig zu Sevilla und Madrid
(seit 1X23 Hofmaler Philipps IV.), zweimal in Italien (1629 bis
1631 und 1649 — 1651)'
Bildnis der Schwester Philipps IV., Maria Anna 413C
(1606 — 1646, seit 1631 Gemahlin des Königs von "Ungarn
und späteren Kaisers Ferdinand III.). Etwas nach links ge-
wendet und den Beschauer anblickend. In olivgrünem,
mit Goldbrokat besetztem Kleid, über dessen engen Ärmeln
weite Überärmel nach hinten herabhängen. Mit hohem
schmalem Tüllkragen, um den Hals eine goldene Kette, an
der ein Medaillon mit zwei die Hostie anbetenden Engeln
hängt. Die Rechte ruht auf einer Sessellehne, die Linke
hält ein Spitzentuch. Die graue Wand des Zimmers wird
fast ganz verdeckt von einem roten Vorhang.
Das Bild gleicht völlig dem im Museo de! Prado befindlichen
Brustbilde der Maria. Dieses wäre nach Justi (Velazquez I, 314) das
1630 in Neapel, wo sich die Königin auf der Reise nach Ungarn vor-
übergehend aufhielt, gemalte, während das Berliner Porträt damals,
worauf das Kostüm deutet, nur entworfen und, wie die Technik ver-
rät, viel später, vielleicht erst nach 1646, ausgeführt worden sei. —
Das Bild kam 1820 aus dem königlichen Palast in Madrid (es trägt
die Inventamummer 471) durch Geschenk (zugleich mit Coellos Porträt
Philipps II.) in die Sammlung des preußischen Ministerresidenten
Obersten von Schepeler. 1851 wurde es von Suermondt erworben
und galt auch in dieser Sammlung als Porträt von Philipps IV. erster
Gemahlin Isabella von Bourbon, während der ausgesprochen habs-
burgische Gesichtstypus die jetzige Benennung nahe legt.
Leinwand, h. 2,00, br. 1,06. — Sammlung Suermondt, 1874.
Bildnis einer Dame. In mittleren Jahren. Halb nach 413E
links gewendet und den Beschauer anblickend. Mit hoher
Frisur, in schwarzem Seidenkleid mit blauem golddurch-
wirktem Brusteinsatz und ebensolchen Änneln. Im Haar
und um den Hals Diamanten und Perlen. Eine Brosche,
eine Kette und Knöpfe von Gagat schmücken das Gewand.
Die Rechte ruht auf einer Sessellehne, die Linke hält einen
zusammengeklappten Fächer. Hellgrauer Grund.
aqS Velazquez.
Auf der alten, jetzt durch eine neue verdeckten Leinwand steht in
alter Handschrift der Name Joana de Miranda. Indes bleibt ungewiB,
ob damit des Malers Gattin gemeint sei oder eine andere Dame
vom Hofe Philipps IV., an dem der Name Miranda mehrfach vor-
kommt (s. Justi, Velazquez II, 2 7 ff.) Vielleicht ist die Dargestellte
die Gräfin Olivares. Das Bild gehört nach Justi in die dreißiger Jahre.
— Es läßt sich nur bis auf die Sammlung des Sebastian Martinez in
Cadix zurückverfolgen. Im Jahre 1867 ging es für 980CX) Frs. aus
der Salamanca-Galerie in den Besitz von Lord Ward (Dudley) über.
Kniefig. Leinwand, h. 1,20, br. 0,99. — Erworben 1887 aus der
Sammlung des Earl of Dudley.
413F Die drei Musikanten. Um einen Tisch herum stehen
drei Straßensänger: der eine rechts, im Profil gesehen, in
goldgelbem Gewand und weißem Kragen, begleitet seinen
Gesang auf der Violine, ein zweiter in dunkelgrüner Kleidung
hinter dem Tische, von vorn gesehen, ebenfalls singend,
spielt die Gitarre dazu. Vor dem Tische links ein Junge,
in dunklem Gewand und goldgelben Ärmeln, die Gitarre
unter dem rechten Arm, der, ein volles Kelchglas in der
Linken, lachend auf den Beschauer blickt. Auf der Tisch-
platte ein Zinnteller mit einem zusammengelegten weißen
Tuch, einem Brot und einem Messer, daneben rechts ein halb-
gefülltes Weinglas und ein großer Käse, in dem ein Messer
steckt. Links hinter dem Jungen hockt ein kleiner Affe.
Hintergrund dunkelgraue Wand, auf der links ein gold-
gerahmtes Landschaftsbild hängt.
Aus der frühesten Zeit des Meisters.
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Leinwand, h. 0,87, br. 1,10. —
Erworben 1906 aus dem englischen Kunsthandel.
413A Velazquez? Bildnis des italienischen Feldhaupt-
manns Alessandro del Borro. Etwas nach rechts ge-
wendet und den Beschauer anblickend. Barhäuptig, von
mächtigem Körperbau und aufgedunsenen Formen. In
schwarzer Tracht, auf der obersten Stufe einer Treppe neben
einer Säule stehend. Er hält mit der Rechten den Zipfel
des herabfallenden Mantels, die linke Hand ruht auf der
Degenkoppel, während er eine Fahne, auf deren weißen und
roten Streifen goldene Bienen verstreut sind, mit Füßen tritt.
Die Vermutung, daß der Dargestellte der italienische Feldhauptmann
Alessandro del Borro sei, gründet sich auf die Fahne, die unter seinen
Füßen liegt. Die Bienen sind das Zeichen der Barberini, und in dem
413 A Diego VeUzquez (?)
•^^T- i'/T,
1^
^.v;
r
Velazquez. Velde. aoq
Kampfe, den Parma mit Hilfe von Venedig und Toskana gegen Ur-
ban VIIL, das Haupt der Familie Barberini, um den Besitz des Herzog-
tums Castro 1641 — 1643 führte, war del Borro der Feldhauptmann
F'erdinands II. von Toskana. Außerdem befindet sich in der Bildnis-
sammlung der Uffizien (Nr. 252) ein ähnlicher Kopf als Bildnis des
toskanischen Marchese. Ein Bild im Rathause zu Arezzo, das Borro
darstellt in ganzer Figur, mit Rüstung und der Inschrift: Alexander a
Borro Marchio Patritius Arretinus Germanico Bello Clarissimus Etrurie
Defensor Acerrimus Hispanie Citerioris Domitor Turcarum Terror Tenedi
Lemnique Expugnator Obiit Anno Salutis MDCLVI Aetatis Suae . . .
weist nicht sicher dieselben Züge auf wie unser Bild. Nach dem Ende
des 30jährigen Krieges trat del Borro in die Dienste Philipps IV. von
Spanien. Die Zuschreibung an Velazquez ist als unwahrscheinlich
anerkannt worden, und verschiedene italienische Meister des 17. Jahr-
hunderts sind in Vorschlag gebracht worden. — Das Bild befand sich
früher in der Villa Passerini bei Cortona; in der Nähe dieses Ortes,
in Arezzo, war del Borro geboren.
Leinwand, h. 2,03, br. 1,21. — Erworben 1873 in Florenz.
Velazquez. Kopie nach Velazquez. Spanische Schule.
Bildnis eines spanischen Hofzwerges. In reicher 413D
Tracht, den mit Federn geschmückten Hut in der Rechten,
halb nach rechts gewendet, neben einer mächtigen schwarz-
und weißgefleckten Hündin stehend, die er am Band hält.
Grund die Zimmerwand.
Kopie (von Maso?) nach dem im Museo del Prado zu Madrid
befindlichen Original, in dem der Katalog den Hofzwerg Philipps IV.,
Don Antonio den Engländer, sehen will. Nach Justi (Velazquez II,
354) indes möglicherweise das Porträt des königlichen Spaßmachers
Velazquillo.
Leinwand, h. 1,39, br. 1,01. — Erworben 1879 J^ Wien vom Maler
Penther, der das Bild aus Spanien mitgebracht hatte.
Velde. Adriaen van de Velde. Holländische Schule.
— Maler und Radierer von Landschaften und Tieren, ge-
tauft zu Amsterdam den 30. November 1636, f daselbst den
21. Januar 1672. Schüler seines Vaters, des Marinemalers
Willem van de Velde d. Ä. zu Amsterdam, später des Jan
Wijnants und des Philips Wouwerman zu Haarlem; unter
dem Einflüsse von Paulus Potter weiter ausgebildet. Tätig
2JU Amsterdam.
Kühe auf der Weide. Vom auf einer Wiese grast 903A
eine braune Kuh, neben ihr links liegt eine graue. Links
hinten kommt eine Magd, der ein Hund vorausspringt, mit
4IO Veldc.
Milcheimern heran. In der Feme rechts ein Haus zwischen
Bäumen.
Bez. rechts unten:
ji»we^t 'ij(s8
Eichenholz, h. 0,27, br. 0,22. — Erworben 1853 in Berlin.
922B Flache Flußlandschaft. Auf einer Landzunge an der
Vereinigungsstelle zweier Flüsse weiden zwei Pferde und ein
paar Schafe. An dem jenseitigen Ufer ein SchlÖfichen
von Bäumen umgeben; daneben mehrere Hütten. In der
glatten Fläche des Wassers spiegelt sich die Landschaft mit
dem bewölkten Himmel wieder.
Sammlung Schönborn, Wien 1866.
Leinwand, h. 0,41, br. 0,66. — Sammlung Suermondt, 1874.
Q22C Die Farm. Auf einer mit einem Zaun umfriedeten
Waldwiese rechts im Schatten einer hohen Baumgruppe
lagernde Kühe und grasende Ziegen mit dem schlafenden
Hirten und einem Hunde. Links weiter zurück Pferde an
einer Wasserlache. Im Mittelgrunde wird eine Kuh ge-
molken. Hinter der Umzäunung ist zwischen Bäumen ein
Gehöft sichtbar.
Bez. links unten am Zaune:
Vielleicht Gegenstück zu der gleich großen und aas demselben Jahr
datierten Hirschjagd im Städelschen Institute zu Frankfurt a. M.
Leinwand auf Holz, h. 0,63, br. 0,78. — Erworben 1899 aus der
Sammlung des Lord Francis Pelham Clinton Hope in London.
S. auch Nr. 836 B (Wijnants).
Velde. Esajas van de (oder den) Velde. Holländische
Schule. — Maler und Radierer, geb. zu Amsterdam um 1590
als Glied der weitverzweigten Künstlerfamilie, begraben im
Haag den 18. November 1630. Tätig zu Haarlem (seit April
161 o, 1612 in die Gilde aufgenommen), im Haag (161 8 in
die Lukasgilde eingeschrieben), als Hofmaler des Prinzen
Moritz von Oranien, und zu Leiden 1630 (Houbraken).
730 A Das Bollwerk am Kanal. Rechts am Ufer eines Ka-
nals liegen die Mauern eines befestigten holländischen Ortes
mit einem kleinen Tore; davor einige Figuren. Auf dem
Kanäle vorn ein Boot.
Velde. Venetianische Schule. 4 1 1
Bez. rechts unten an einer Latte der Uferbefestigung: Mf^lJD&a
Eichenholz, rund, Durchmesser o,io. — Sammlung Suermondt,
1874.
Venetianische Schule um 1500.
Maria Magdalena von Engeln emporgetragen. 44A
Die in ihr langes Haar gehüllte Heilige wird beiderseits
von je drei schwebenden Engeln (in kleinerem Maßstabe)
gehalten. Hintergrund Luft.
In der Art des Cima da Conegliano.
Magdalena Halbfig. Leinwand auf Holz, h. 0,95, br. 1,23. —
Sammlung Solly, 1821.
Venetianische Schule um 1500.
Bildnis eines jungen Mannes. Mit starkem dunklem S.9
Vollbart. Etwas nach links gewendet und auf den Beschauer
blickend. In dunklem Rock und dunkler Kappe über langem
dunkelblondem Haar (oder Perücke). Schwarzblauer Grund.
Brustbild etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,29, br. 0,25. —
Sammlung James Simon. Vgl. Katalog dieser Sammlung.
Venetianische Schule um 1500.
Maria mit dem Kind und vier Heilige. Maria, 49
hinter einer Brüstung sitzend, auf der viele kleine Muscheln
liegen, hält das nackte Kind auf dem Schöße. Links hinter
ihr der hl. Petrus und ein jugendlicher Heiliger, rechts der
hl, Georg fast ganz verdeckt, die Lanze auf der Schulter,
und Johannes d. T. mit dem Kreuz. Durch ein Fenster
links Ausblick auf Himmel.
Bez. auf einem Zettel rechts an der Balustrade:
V^y^^ —
Die Bezeichnung ist, weil undeutlich und zum Teil ausgelöscht,
nicht mehr bestimmt zu deuten. Crowe und Cavalcaselle finden in dem
Bilde Verwandtschaft mit einem Gemälde des Marco Marzialc aus seiner
früheren Zeit (1499); doch hat es mit dem in Berlin befindlichen
412
Venetianische Schule. Venne.
Werke des Marziale (Nr. i) keinerlei Zusammenhang. Auch zu den
Malern Pietro Maria Pennacchi und Pietro Marescalco, auf welche die
Bezeichnung allenfalls hindeuten könnte, steht das Berliner Bild in
keinerlei Beziehung. Es mag um 1500 geraalt sein und zeigt eine ent-
schiedene Anlehnung an Mantegna und Luigi Vivarini. Eine Dar-
stellung des Todes der Maria (Akademie zu Venedig) mit der Signatnr
.... rus . . aria scheint von derselben Hand.
Halbfig. Pappelholz, h. 0,88, br. 0,67. — Sammlung Solly, 182 1.
Venetianische Scliule um 1515—1525.
152 Bildnis zweier Männer. Beide mittleren Alters, in
schwarzem Barett und schwarzem Kleide. Der zur Rechten,
im Profil nach links gewendet, hält einen Brief in der Hand,
den er dem anderen vorzulesen scheint. Hintergrund Wand,
links Ausblick in die Landschaft.
Ehemals Giorgione zugeschrieben, indes mehr in der Art des
Sebastiane del Piombo.
Halbfig. Leinwand, h. 0,87, br. 1,02. — Sammlung Solly, 182 1.
Venne« Adriaen Pietersz. van de Venne. Holländische
Schule. — Geb. zu Delft 1589, f i^ f^^-ag den 12. No-
vember 1662. Schüler des Goldschmieds Simon de Valck in
Leiden und des Jeronimus van Diest im Haag. Tätig zu
Middelburg (1614 — 1625) und im Haag (1625 in die Lukas-
gilde eingeschrieben und 1656 Mitbegründer der neuen Maler-
gilde).
741A Der Sommer. Auf einem Wege, der links im Vorder-
grunde durch einen Bach führt, kommen Reisende zu Wagen
und zu Pferde heran. Bettler drängen sich an den Wagen.
An einem über den Bach geschlagenen Steg zwei Jäger.
Rechts ganz vorn ein Bauernweib, das ihrem Manne, der
den Korb mit Eiern hat fallen lassen, den Hühnerkorb um
den Kopf schlägt. Weiter zurück eine Windmühle. Im
Hintergrunde der hügeligen Landschaft eine Ortschaft mit
Kirche und Türme einer Stadt.
Bez. unten in der Mitte des Bildes: ^ViNN^ f^l f
Gegenstück zu Nr. 741 B.
Eichenholz, h. 0,43, br. 0,68. — Sammlung Suermondt, 1874.
741 B Der Winter. Auf der Eisfläche eines Flusses eine große
Anzahl von Schlittschuhläufern, Schlitten und ein unter
vollen Segeln gehendes Eisboot. An den Ufern kahles
V'cnnc. Vereist. Verkoljc. ai 2
Gehölz, in der Ferne rechts eine Ortschaft, links ein
Schloß.
Bez. rechts unten: /^WiNNO^i A
Gegenstück von Nr. 74 lA.
Eichenholz, h. 0,42, br. 0,68. — Sammlung Suermondt, 1S74.
Vereist Pictcr Vereist. Holländische Schule. — Ge-
burts- und Todesjahr unbekannt. Tätig nach den Daten
auf seinen Bildern 1648 — 1666, zumeist im Haag, wo er
sich, aus Dortrecht kommend (daselbst 1638 in die Lukas-
gilde aufgenommen), 1643 niederließ, 1656 Mitbegründer der
neuen Malergilde wurde, und 1668 noch urkundlich nach-
weisbar ist.
Bildnis einer alten Frau. Etwas nach links ge- 830
wendet und den Beschauer anblickend. In dunklem pelz-
gefüttertem Mantel, der vorn das dunkle Kleid mit einer
Brosche und das gefaltete Hemd sehen läßt. Auf dem
Kopf eine Haube. Dunkler Grund.
Bez. links unten:
P.VER-BUST 164s
Brustbild. Eichenholz, h. 0,63, br. 0,53. — Königliche Schlösser.
Die Näht er in. Vor einem hohem Kamine zur Rechten 875
sitzt ein junges Mädchen, von ihrer Nähterei aufblickend.
Links neben ihr eine Truhe mit aufgeschlagenem Deckel. .
Bez. rechts unten neben dem Stuhle: ^f"^
Eichenholz, h. 0,33, br. 0,29. — Königliche Schlösser.
Verkolje. Nicolaes Verkoljc. Holländische Schule. —
Maler und Stecher (Schabkunst), geb. den 11. April 1673
zu Delft, t zu Amsterdam den 21. Januar 1746. Schüler
seines Vaters Jan Verkolje. Tätig zu Amsterdam (seit
1700).
Verweigerte Jagdbeute. Hinter einer steinernen 1012
Fensterbrüstung weist ein junges Mädchen mit der Linken
ein Rebhuhn zurück, das ihr ein von rechts hinten herzu-
tretender Jäger anbietet. Vor der Brüstung ein schnobernder
I I 1 Vcrkolje. Veronesc.
Jagdhund. Rückwärts Durchblick auf eine Parkland-
schaft.
Bez. am Postament der Säule rechts:
VlW<
Aus der früheren Zeit des Meisters, im Anschluß an die älteren
Sittenbildmaler, namentlich an Metsu.
Kl. Halbfig. Eichenholz, h. 0,38, br. 0,29. — Sammlung SoUy,
1821.
Vermeer. S. Meer.
Veronesc. Paolo Caliari, gen. Veronese. Venetianische
Schule. — Geb. zu Verona 1528, t zu Venedig den
19. April 1588. Schüler des Antonio Badiie zu Verona,
daselbst unter dem Einflüsse der Werke des Paolo Morando,
gen. Cavazzola, dann in Venedig unter dem Tizians und
Tintorettos weiter ausgebildet. Tätig zu Verona und vor-
nehmlich zu Venedig (seit 1555), in Mantua (um 1548), im
Trevisanischen (um 1551 — 1553 und wieder 1566/67), in
Vicenza (1572) und in Padua.
303 Jupiter, Fortuna und Germania. Jupiter auf Wolken
thronend, wendet sich zu der rechts neben ihm stehenden
Germania und deutet auf die links vor ihm liegenden Attri-
bute der irdischen Macht: Krone, Szepter, Schmuck und
Bischofsmützen. Darüber beugt sich Fortuna, einen Würfel
als Zeichen der Veränderlichkeit' des Glücks in der Hand.
Vorn links zwei Genien mit einer Bischofsmütze und rechts
zwei andere mit dem Adler spielend. Am leicht bewölkten
Himmel rechts die Zeichen der Fische und des Bogen-
schützen.
Gegenstück zu Nr. 304. — Dieses wie die nachfolgenden zuge-
hörigen Gemälde (Nr. 304, 309 und 311) sind vom Meister wohl unter
Mithilfe von Schülern ausgeführt. In Venedig selbst galten diese
Malereien, ursprünglich im Kaufhause der Deutschen (Fondaco de*
Tedeschi, in der Sala dei banchetti) für Paolos Werk. Von Ridolfi
(1648) ausführlich beschrieben.
Leinwand, h. 1,45, br. 2,45. — Erworben 1842 aus der Sammlung
des Grafen Lecchi in Brescia.
304 Saturn, der Gott der Zeit, hilft der Religion die
Ketzerei überwinden. Saturn zur Rechten, über einen
Paolo Veronese
Veronese. ^ I c
£rdglobus gelehnt, in der Linken die Sense, blickt auf die
vor ihm kauernde Gestalt der Ketzerei. Hinter ihr sitzt,
einen Mantel über das Haupt gezogen und in einem Buche
lesend, die Religion. Neben ihr rechts ein Genius mit
dem Krummstab, links zwei Genien, die dem Saturn Meß-
instrumente bringen. Am leichtbewölkten Himmel links das .
Zeichen des Steinbocks.
Gegenstück von Nr. 303. S. die Bemerkung daselbst.
Leinwand, h. 1,44, br. 2,42. — Erworben wie Nr. 303.
Minerva und Mars. Minerva, von rückwärts gesehen, 309
zur Rechten auf Waffenstücken sitzend, nestelt Mars das
Wams zu. Mars stützt sich mit der Rechten auf seinen
Panzer, in der Linken hält er das Schwert erhoben. Zu
beiden Seiten je ein Genius mit Lorbeerzweigen und Kriegs-
gerät. Am leichtbewölkten Himmel links das Zeichen des
Krebses.
Das Bild soll nach Ridolfi die Kriegsttichtigkeit Deutschlands, das
hier als Minerva dargestellt ist, veranschaulichen. — Gegenstück zu
Nr. 311. S. die Bemerkung zu Nr. 303.
Leinwand, h. 1,44, br. 1,46. — Erworben wie^Nr. 303.
Apollo und Juno. Apollo auf Wolken thronend, die 311
Lyra in der Hand, wendet sich nach links zu Juno, die
den rechten Arm über den Pfau gelegt hat und in der
erhobenen Linken ein Tambourin hält. Am leichtbewölkten
Himmel rechts das Zeichen des Löwen.
Bezieht sich wahrscheinlich auf die Blüte der Kunst, namentlich
der Musik in Deutschland (nach Ridolfi auf den Reichtum der deut-
schen Metallberg^erke). — Gegenstück von Nr. 309. S. die Bemerkung
zu Nr. 303.
Leinwand, h. 1,47, br. 1,36. — Erworben wie Nr. 303.
Dekoration einer Decke aus dem Palazzo Pisani 326—330
zu Venedig (im Kaiser Friedrich-Museum in die Decke
eines der nördlich gelegenen Kabinette eingefügt).
Mittelbild. Jupiter, Juno, Cybele und Neptun. 326
Jupiter auf dem Adler, Neptun, dessen Dreizack ein kleiner
Genius trägt, Juno mit dem Pfau und Cybele zwischen zwei
Löwen, schauen einer von Genien aufwärts getragenen
Figur nach.
Die Malereien, die sich ursprünglich als Deckengemälde im Palazzo
Pisani in Venedig befanden, sind vom Meister selbst entworfen und
von ihm unter Mitwirkung von Gehilfen ausgeführt.
4 1 6 Veronese. Verrocchio.
Leinwand, h. 2,20, br. 2,27. — Erworben 1842 aus der Ssunmlung
des Grafen Lecchi in Brescia.
327 Drei Genien. Vor leichtbewölktem Himmel schwebend.
Zwei, sich umfassend, halten ein Szepter, der dritte drückt
sich einen Lorbeerkranz auf das Haupt.
, Seitenfeld zu dem Mittelbilde Nr. 326.
Leinwand, h. 0,54, br. 1,23. — Erworben wie Nr. 326.
328 Drei Genien. Vor leichtbewölktem Himmel schwebend.
Mit Blumen und Früchten in den Händen.
Seitenfeld zu dem Mittelbilde Nr. 326.
Leinwand, h. 0,54, br. 1,23. — Erworben wie Nr. 326.
329 Drei Genien. Vor leichtbewölktem Himmel schwebend.
Der eine hält einen Fisch im Netze, die beiden anderen
haschen nach einer fliegenden Taube.
Seitenfeld zu dem Mittelbilde Nr. 326.
Leinwand, h. 0,54, br. 1,23. — Erworben wie Nr. 326.
330 Drei Genien. Vor leichtbewölktem Himmel schwebend.
Zwei haschen nach einem Vogel, der dritte schlägt das
Tambourin.
Seitenfeld zu dem Mittelbilde Nr. 326.
Leinwand, h. 0,54, br. 1,23. — Erworben wie Nr. 326.
Verrocchio. Andrea del Verrocchio (nach seinem ersten
Lehrer dem Goldschmiede Giuliano Verrocchio). Nach dem
Vater Andrea di Michele di Francesco Cioni. Floren tinische
Schule, — Goldschmied, Bildhauer und Maler, geb. zu
Florenz 1436, f zu Venedig zwischen dem 27. August und
dem Oktober 1488. Tätig zu Florenz und Venedig (zwischen
1480 und 1488).
104A Maria mit dem Kinde. Maria hält mit beiden Händen
das links auf ihrem Schöße sitzende Kind, das lächelnd
beide Arme der Mutter entgegenstreckt. Hintergrund ge-
birgige Landschaft.
Die Bestimmung des Bildes beruht hauptsächlich auf der Ver-
gleichung mit den Skulpturen des Meisters, da das einzige authentische
Gemälde, das von ihm erhalten ist, die Taufe Christi in der Akademie
zu Florenz, für sich allein keine genügenden Anhaltspunkte bietet.
(S. Bode, Jahrb. der k. pr. Ksts. III i fF.). — Das Bild stimmt überein mit
einer Gruppe von Madonnenbildern, zu der eine Maria mit dem Kind
und Engeln in London (früher »Antonio Pollaiuolo« genannt), eine
Madonna im Staedelschen Institute (Nr. 9) zu Frankfurt a. M. und Maria
Verrocchio. 4I7
mit dem Kind in unserer Galerie (Nr. 108) gehören. Die Färbung
unseres Bildes ist durch den unfertigen Zustand der Malerei dunkler
und weniger ansprechend als auf den übrigen der Gruppe; besonders
sind die Fleischpartien nur erst untermalt. Es sollte wohl, in Tempera
begonnen, mit Anwendung von Öl- und Fimisfarbe vollendet werden,
wie der nahezu fertige Mantel der Maria zeigt, und wie es dem Ver-
fahren Verrocchios entspricht.
Maria Halbfig. etwas unter Leben sgr. Pappelholz, h. 0,72, br. 0,53.
— Erworben 1873 in Florenz aus der Sammlung des Prinzen Napoleon.
Maria mit dem Kinde. Maria hält das links vor ihr 108
auf der Brüstung stehende Kind, das die Rechte segnend
erhoben hat. über eine Steinbrüstung im Hintergrunde
blickt man in eine flache Landschaft mit einzelnen Felsen-
kegeln.
Kann das Bild auch in der Ausführung dem Meister selBst nicht
zugeschrieben werden, so zeigt es doch in den Typen und der Kom-
position völlig Verrocchios Charakter. S. die Bemerkung zu Nr. 104A.
Maria Halbfig, etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,74, br. 0,46.
— Sammlung Solly, 1821.
Verrocchio. Schule des Andrea del Verrocchio. Ploren-
tinische Schule.
Christus am Kreuz und vier Heilige. In der Mitte 70A
Christus am Kreuz; unter den Kreuzesarmen zwei schwebende
Engel, die das Blut aus den Wunden Christi in Gefäßen
auffangen. Zur Linken stehen die hhl. Antonius von Padua
und Laurentius, zur Rechten Petrus Martyr und der Erz-
engel Raphael mit dem jungen Tobias. Hintergrund Land-
schaft.
Unten die Inschrift: QUESSTA TAVOLA SEFATTA FARE
PER LORENTIO DüGOLINO DE ROSSI. LA QUÄLE A FATTCA
FARE BELTRAME DI STOLDO DE ROSSI 1475. — Die Inschrift
besagt, daß Beltrame di Stoldo de' Rossi das Bild bestellt und zum
Andenken an Lorenzo d' Ugolino de' Rossi gestiftet habe. — Das Bild
liefert einen wertvollen Beitrag zur Kenntnis der Malerschule Verrocchios
und läßt uns durch seine nahe Verwandtschaft mit der »Vierge
Glorieuse « im Louvre und anderen Bildern einen Meister dieser Schule
erkennen.
Tempera. Pappelholz, h. 1,77, br. 1,94. — Sammlung Solly, 182 1.
Krönung der Maria. Über Wolken thronend, krönt 72
Gott-Vater in der Mandorla, von Cherubim umgeben, die
links vor ihm kniende Maria. Zu beiden Seiten im Halb-
Verz. d. Gemälde. 27
41 8 Verrocchio.
kreise Chöre von rosenbekränzten, musizierenden Engeln und
zahlreiche männliche und weibliche Heilige, angeführt links
von Johannes dem Täufer und Franziskus, rechts von der
hl. Klara und Magdalena.
Von Rumohr als »Cosimo Rosselli« erworben. Das BUd läßt indes
in der knienden Maria und den musizierenden Engeln sowie in der
Färbung deutlich das Vorbild Verrocchios erkennen, wie denn im Auf-
bau und in der Anordnung die ebenfalls der Werkstatt Verrocchios
angehörige »Vierge Glorieuse« im Louvre bestimmend war (s. Bode,
Jahrb. der k. pr. Ksts. III 245 und 251). — Das Öild rührt von demselben
Meister her wie Nr. 70 A
Tempera. Pappelholz, h. 1,81, br. 2,09. — Erworben 1829 durch
Rumohr.
Verrocchio. Werkstatt des Andrea del Verrocchio. Floren-
tinische Schule.
80 Bildnis eines jungen Mädchens. Etwas nach links
. , gewendet und auf den Beschauer blickend. In weißem,
U' ausgeschnittenem Kleide mit blaßroten Ärmeln, um den
Hals eine Korallenschnur. Über eine Brüstung im Hinter-
grund Blick auf hügelige Landschaft.
Mit der Unterschrift: . NOLI ME TANGERE. — Auf der Rück-
seite der Tafel in der Mitte ein ausgekratztes Wappen in einem Lor-
beerkranz und an den viertelten die Inschriften: . FV CHE IDIO
VOLLE . — . SARA CHE IDIO VORRA . — . TIMORE DINFA-
MIA .' . E . SOLO DISIO . DONORE . — . PIANSI GIA QVELLO
CHIO VOLLI . . POI CHIO LEBBl. Die letzten Worte sind dem
Sonett »Chi non puo quel vuol . . .< entlehnt, das früher intfimlicfa
als eine Dichtung Lionardos gegolten hat, indessen von Matteo di
Meglio, einem Herolde der Florentiner Signorie, herrührt (1452). —
Ehemals vermutungsweise Granacci zugeschrieben (s. Bode, Jahrb. d«
k. pr. Ksts. III 250).
Brustbildi etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,45, br. 0,29.
— Erworben 1829 durch Rumohr.
93 Das Christkind und der kleine Johannes. In
felsiger Landschaft wird auf der Rückkehr aus Ägypten der
Christusknabe von dem jugendlichen Johannes als der Heiland
begrüßt. Links weiter zurück Maria und Joseph. Ganz
links im Vordergrunde Rehwild.
Das Bildchen, das ehemals Piero di Cosimo zugeteilt wurde,
zeigt die charakteristischen Merkmale von Verrocchios Kunstweise.
Vielleicht ist es, worauf auch der Charakter der Landschaft deutet.
Verrocchio. -Verspronck. 41g
^^
00
o
^
ein frtthesi noch unter Ver-
rocchios Einflufi entstandenes
Werk des Dom. Ghirlan-
daio.
Pappelholz, h. 0,31, br.
0,48. — 1842 von König
Friedrich Wilhelm IV. der
Galerie überwiesen.
^
^
^^^ ^^^ Verspronck. Jan Cor-
^^^ ^^^^ nelisz. Verspronck (ur-
kundlich auch Vcr-
sprong). Zeichnet sich
Verspronck, seltener
Versprong. Holländische
Schule. — Bildnismaler,
geb. zu Haarlem 1597,
begraben ebenda den
30. Juni 1662. Schüler
seines Vaters Cornelis
Engelsz. und des Frans
^ ji^ Hals. Tätig zu Haarlem
^^^ ^^^ (1632 in die Gilde auf-
^^^ ^ ^^^ genommen).
\^ ^^^^^ BildniseinerFrau. 877A
^^ ' In mittleren Jahren, halb
nach links gewendet, auf
einem Stuhle sitzend
^ "^^^ ^"^ ^^^ Beschauer an-
%^^^ ^ ' blickend. Mit Schnebben-
häubchen, in schwarzem
Kleid, mit flachem an-
liegendem Kragen und
\ A Manschetten. Einen Fä-
J 1 eher von Straußenfedern
^ w/^n den Händen. Bräun-
licher Grund.
Bez. links unten wie nebenstehend. Auf der Rückseite in alter
Schrift: Aeltje Dirkz Pater.
Halbfig. Eichenholz, h. 0,87, br. 0,68. — Erworben 1862 in
Berlin auf der Versteigerung der Sammlung Mtlller.
37*
ö
w^<.
A20 Verspronck. Victors. Vivarini.
877B Bildnis einer jungen Frau. Nach links
gewendet und auf den Beschauer blickend.
In schwarzem Kleid mit Spitzenmanschetten,
mit weißem Häubchen, Mühlsteinkragen und
Goldschmuck um Hals und Arme. Die in-
einandergelegten Hände halten die Hand-
schuhe. Grauer Grund.
Kniefig. Leinwand, h. 1,25, br. 0,915. — Er-
worben 1906 als Geschenk des Herrn A. Thiem,
S. Remo. — Sammlung A. Thiem.
Victors« Jan Victors. Zeichnet sich auch
Victor, Victoor oder Fictoor. Holländische
Schule. — Geb. um 1620 zu Amsterdam, f bald
nach 1676. Schüler Rembrandts (wahrschein-
lich 163 5 — 1640). Tätig zu Amsterdam bis 1673.
826A Hanna übergibt ihren Sohn Samuel
dem Priester Eli. Eli thront zur Rechten
in Priestertracht auf erhöhtem Sitz und legt die
Hand segnend auf das Haupt des vor ihm
knienden Samuel. Hanna kniet hinter ihm,
während links ihr Gatte El-Kana steht. Grund
die Wand des Gemaches.
Bez. rechts unten wie nebenstehend.
Leihwand, h. 1,35, br. 1,33. — Erworben 1861
in Leipzig auf der Versteigerung der Sammlung
•Schumlanski.
Vinci. S. Lionardo.
Vivarini. Antonio Vivarini, gen. Antonio
da Murano. Zeichnet sich selbst nur Antonio
da Murano. Venetianische Schule. — Geb. zu
Murano bei Venedig, nach den Daten auf
seinen erhaltenen Gemälden tätig seit etwa
1435» t zu Venedig 1470. Unter dem Ein-
flüsse des Gentile da Fabriano und Vittore
Pisano ausgebildet. Tätig zu Venedig.
5 Anbetung der Könige. Maria, vor einer
offenen Strohhütte sitzend, hält auf dem Schöße
das Kind, dem der älteste König kniend das
Füfichen küßt; dahinter Joseph. Vom links
Vivarini. ^2 1
die beiden anderen Könige stehend, von zahlreichem
Gefolge umgeben. Rechts neben Maria ein weiterer Teil
des Gefolges, geführt von einem Oberpriester. In der
Luft Posaunen blasende Engel, in der Mitte Gott-Vater in
der Glorie, unter ihm zwei Engel mit einem Spruchbande:
GLORIA . IN ALTISSIMIS . DEO. Über dem Kinde die
Taube. Hintergrund Landschaft mit der Stadt Betiehem
links. — Die Ornamente und Geräte sind zum großen Teile
plastisch aufgetragen und vergoldet.
Aus der früheren Zeit des Meisters (um 1435 — 1440), als er
vornehmlich unter dem Einflüsse des Gentile da Fabriano stand. —
Ursprünglich im Pal<>. Zen, später in der Sammlung Craglietto in Venedig.
Tempera. Pappelholz, h. i,n, br. 1,76. — Erworben 1844 in
Venedig von den Erben des Capitano Gasparo Craglietto.
Antonio Vivarini? Zwei Rahmen mit je drei 1058
Täfelchen. Vorgänge aus dem Leben der Maria.
Erster Rahmen. Links: Maria Tempelgang. Maria
steigt die Stufen des Altars hinauf, wo sie der Hohe-
priester empfängt. Zur Linken ihre Eltern und Zu-
schauer. — In der Mitte: Krönung Maria. Maria,
neben Christus sitzend, wird von ihm gekrönt. Hinter
ihnen thronend Gott -Vater. Ringsum Engel. — Rechts:
Geburt der Maria. Die hl. Anna im Bett aufrecht
sitzend und das Kind haltend, das ihr von einer Frau dar-
gereicht wird. — Goldgrund.
Zweiter Rahmen. Links: Vermählung der Maria.
Der Hohepriester legt die Hände von Maria und Joseph,
der den grünenden Stab hält, zusammen. Rechts Anna und
andere Frauen, links die ihre dürren Stäbe zerbrechenden
Freier. — In der Mitte: Anbetung der Könige. Die von
links herankommenden Könige bieten dem Christuskind ihre
Gaben dar. — Rechts: Darstellung Christi im Tempel.
Maria reicht das Kind dem Hohenpriester dar. Zu beiden
Seiten Zuschauer. Vorn die kniende Stifterin, eine Nonne.
— Goldgrund.
Ehemals »Schule des GentUe da Fabriano c genannt; allein sicher
venetianischen Ursprungs, in der Art des Antonio da Murano. Neuer-
dings dem Michele Giambono zugeschrieben. Die sechs kleinen
Tafeln sind TeUe eines Altarwerkes und bildeten vielleicht die Predella.
Tempera. Pappelholz, jedes Bild, oben spitzbogig, h. 0,37, br. 0,23.
— Sammlung SoUy, 1821.
422
ViTarini.
VivarinL Bartolommeo Vivarini.
Zeichnet sich Bartholomeus Vivaii-
nus de Murano oder de Muriano.
Venetianische Schule. — Geb. zu
Murano; Geburts- und Todesjahr un-
bekannt; nach den Daten auf seinen
Gemälden tätig von 1450 bis 1499.
Zuerst Gehilfe und vermutlich Schüler
seines Bruders Antonio; dann von
der Paduaner Schule und von Anto-
nello da Messina beeinflußt. Tätig
zu Venedig.
1160 Der hl. Georg. Der gewappnete
Heilige auf sich bäumendem Pferde
bohrt die Lanze durch den Kopf des
Ungeheuers. Etwas weiter hinten
rechts die Königstochter, die auf den
Knien für ihre Rettung dankt. In
der felsigen Landschaft rechts eine
befestigte Sadt.
Bez. unten auf einem Zettel wie neben-
stehend. — Wohl wesentlich in der Werk-
statt ausgeführt.
Pappelholz, oben rund, h. i ,29, br. 0,66.
— Sammlung SoUy, 182 1.
Vivarini. Werkstatt des Barto-
lommeo Vivarini. Venetianische
Schule.
1143 Altartafel in sechs Abteilun-
gen. UntereReihe. Mittelbild:
Ausgießung des hl. Geistes. In
einer Halle mit Ausblick auf Land-
schaft kniet betend in der Mitte
Maria, umgeben von den Aposteln.
Oben Gott-Vater, die Taube herab-
sendend. — Linker Flügel: Der
hl. Franziskus mit Buch und Kreuz
und der hl. Antonius von Padua
mit Buch und Lilie in den Händen.
Goldgrund. — Rechter Flügel:
Vivarini,
423
«i
Der hl. Bernhardin und der hl. Bona Ventura.
Goldgrund. Obere Reihe. Mittelbild: Der
tote Christus in halber Figur aus dem Grabe
ragend, rechts und links je ein anbetender Engel.
Goldgrund. — Linker Flügel: Paulus mit dem
Schwert und Georg mit Schwert und Palme (Halb-
figuren). Goldgrund. — Rechter Flügel:
Johannes der Täufer und Hieronymus mit dem
Kirchenmodell (Halbfiguren). Goldgrund.
Der Stil ist nicht einheitlich. Mindestens zwei Hände
sind zu unterscheiden.
Tempera. Pappelholz, untere Reihe, Mittelbild, h. 2,00,
br. 1,25; Fitigel h. je 1,72, br. 0,60. Obere Reihe, Mittel-
bild h. 0,91, br. 1,27; Flügel h. je 0,93, br. 0,60. —
Sammlung Solly, 182 1.
Vivarini. Luigi (Alvise) Vivarini. Zeichnet
sich Alvisius Vivarinus de Muriano. Venetiani-
sche Schule. — Geb. zu Murano (?), Geburtsjahr
unbekannt, f zwischen dem 6. September 1503
und dem 4. November 1505. Tätig von 1464
bis 1503 zu Venedig. Vermutlich Schüler seines
älteren Verwandten Bartolommeo zu Venedig,
unter dem Einflüsse der Paduaner Schule, des
Antonello da Messina und Gio. Bellinis aus-
gebildet.
Thronende Maria mit dem Kind und 38
sechs Heilige. In einem offenen Kuppelbau
von reicher Renaissance-Architektur thront auf
einem Marmorsitze Maria, das segnende Kind auf
dem Schöße. Neben ihr links die hl. Katharina
mit dem Rad, rechts Magdalena mit dem Salb-
gefäß. Vor den Stufen stehen zu äußerst links
die hhl. Georg und Petrus, rechts der hl. Sebastian
und der hl. Hieronymus in rotem Mantel. Vorn
in der Mitte, auf der untersten Stufe stehend, zwei
kleine Engel, Mandoline und Flöte spielend. Zu
den Seiten Ausblick in die Landschaft.
Bez. unten am Sockel auf einem Zettel wie neben-
stehend. — Das Hauptwerk des Meisters, aus seiner mittleren
424
Vivarini. Vlämischer Meister.
Zeit, gemalt für S. Maria dei Battuti zu Belluno. Dort befand es sich
auf einem privilegierten Altar unter dem Sängerchor und war vermut-
lich von Giovanni Corner di Andrea, Prokurator von S. Marco {"f im
August 1493) ^^^ sein Grab gestiftet. Kam nach Aufliebung der Kirche
in den Besitz des Grafen Marino Pagani in Belluno.
Pappelholz, oben rund, h. 3,85, br. 2,31. — Sammlung Solly, 182 1.
1165 Maria mit dem Kind und vier Heilige. Maria in
einem offenen gewölbten Räume thronend, hält mit der
Linken das Kind, das auf ihrem Schöße stehend mit der
Rechten segnet. Neben dem Throne links stehen der hl.
Hieronymus, weiter vorn Johannes der Täufer, rechts der
hl. Augustinus, weiter vorn der hl. Sebastian.
Aus der späteren Zeit des Meisters.
Pappelholz, h. 2,59, br. 1,81. — Sammlung Solly, 1821. — Auf-
gestellt in der Basilika.
Vivarini« Schule des Luigi Vivarini (?). Venetianische
Schule.
40 Maria mit dem Kind und zwei Engel. Maria hält
das vor ihr auf einer Brüstung stehende Kind. Unten vor
der Brüstung, auf der eine Schale mit Früchten steht, zwei
zur Laute singende Engel. Hintergrund bergige Landschaft,
Die Bestimmung dieses Bildes ist noch nicht gelungen. Weder
die Färbung noch die Zeichnung und die Typen deuten auf rein
venetianischen Ursprung; während die Landschaft, die mit Benatzung
Dürerscher Stiche ('Meerwunder' und 'Verlorener Sohn') ausgeführt ist,
nach Verona weist, verraten die Engelköpfe Mantegnas Einflufi.
Maria Halbfig. Pappelholz, h. 0,72, br. 0,49. — Sammlung Solly,
1821.
1170A Beweinung Christi. Der Leichnam Christi, mit halbem
Leib aus dem Grabe ragend, wird von Maria und Johannes
gehalten und betrauert. Grund dunkelblauer Himmel.
An das bezeichnete Bild des Lazzaro Bastiani in S. Antonino zu
X'enedig, gleichfalls eine Beweinung Christi, erinnernd, das aber far-
biger und weicher in der Behandlung ist.
Mehr als Halbfig. Tempera. Pappelholz, h. 0,94, br. 0,78. —
Sammlung Solly, 182 1.
Vlämischer Meister um 1615.
797 Die Reitschule. Drei Reiter auf flachem Felde; der
eine zur Linken, fast ganz von vorn gesehen, auf einem
Apfelschimmel; der zweite, in der Mitte auf einem zum
Vlämischer Meister. Vlieger. Voct ^25
Galopp anspringenden Pferd, ebenfalls einem Apfelschimmel,
in Seitenansicht genommen; der dritte auf braunem Schecken,
fast ganz von hinten gesehen und sich nach dem Beschauer
umwendend. Sämtlich in jüngeren Jahren, mit kurzgehaltenen
Vollbärten und im Reitkostüm der Zeit. Im Grund hinter
Buschwerk die Stadt Antwerpen.
Ehemals Rubens genannt, dem die Ausfuhrung nahe kommt. Skizze
zu dem Bild unter Rubens' Namen im Buckingham Palace zu London.
Eine kleinere Wiederholung unter dem Namen A. van Dyck ehemals
in der Sammlung Lionel de Rothschild zu London.
Leinwand, h. 1,25, br. 1,94. — Königliche Schlösser.
Vlieger. Simon de Vlieger. Holländische Schule. —
Maler und Radierer, vornehmlich von Marinestücken, geb.
um 1601 zu Rotterdam, f zu Weesp im März 1653. An-
geblich Schüler des älteren Willem van de Velde, unter
dem Einflüsse von J. Porcellis ausgebildet. Tätig zu Rotter-
dam, Delft (1634 — 1640), Amsterdam (bis 1650) und Weesp.
Leicht bewegte See. Unter vollem Winde, sich tief 934
auf die Seite neigend, steuert rechts ein Boot. In der Feme
andere Boote. ' Links die Küste mit Dünen.
Bez. links unten: XDE ViEGBR f 6 ^ i
Eichenholz, h. 0,32, br. 0,44. — Königliche Schlösser.
Voet Jacob Ferdinand Voet (Vouet). Vlämische Schule.
— Bildnismaler, getauft zu Antwerpen den 14. März 1639,
ausgebildet daselbst unter dem Einflüsse van Dycks,
dann in Rom unter dem Carlo Marattas. Tätig etwa um
1660 — 1691, vornehmlich in Rom (unter Papst Alexander VIL
und Clemens IX.), in Turin, Paris und schließlich in Ant-
werpen.
Bildnis des Kardinals Dezio Azzolini. In mittleren 413
Jahren, etwas nach rechts gewendet und den Beschauer an-
blickend. In einem Lehnsessel sitzend, auf dessen Seiten-
stützen die Arme ruhen. Auf den dunklen Locken ein rotes
Samtkäppchen. In weißem Chorhemd und rotem Über-
kragen. In der Rechten hält er die Kardinalsmütze. Hinter-
grund aufgeraffter Vorhang und Zimmerwand.
Ein Kupferstich nach diesem Bilde befindet sich in der von de Rossi
(Bubeis) in Rom unter dem Titel »Officia, nomina et cognomina Alexandri
426 Voct. Vos. Vries.
Papae VII. (1655 — 1667) et R. R. D. D. Cardinalium nimc viventiumc
veröffentlichten Sammlung von Kardinalsbildnissen und tragt die Unter«
Schrift: Decius S. R. E. Presbyt. Card. Azzolinus Firmanus II.
Martii MDCLIIII. Ferd. Voet pinx. Alb. Clouwet sc. — Dezio-
Azzolini, geb. zu Fermo den 4. April 1623, wurde den 2. März
1654 zum Kardinal ernannt und starb zu Rom den 10. Juni
1689; mit dem Beinamen Aquila (wegen der Schärfe seines
Geistes).
Kniefig. Leinwand, h. 1,17, br. 0,94. — Erworben
1835 in Paris.
^
Vos« Comelis de Vos. Vlämische Schule. — ^^^
Vornehmlich Bildnismaler, geb. um 1585 zu Hülst, 9
>y
f zu Antwerpen den 9. Mai 165 1. Schüler des David
Remeeus (seit 1595). Tätig zu Antwerpen (1608 in
die Gilde aufgenommen).
831 Bildnis eines Ehepaares. Ein junges Ehe-
paar sitzt in reicher dunkler Tracht, sich bei der
Hand haltend, rechts auf einer Terrasse, die hinten
durch einen Vorhang abgeschlossen ist, und von
der links eine Treppe zum Garten hinabführt.
Bez. oben am Postamente der Säule wie nebenstehend.
Leinwand, h. 1,65, br. 2,22. — Königliche Schlösser.
832 Die Töchter des Malers. Im Alter von
etwa drei und vier Jahren, in farbigen Kostümen,
am Boden sitzend. Die ältere, zur Linken, blickt
über die Schulter heraus, während sie der jüngeren
in die entgegengehaltene Schürze Kirschen legt. Im ^%^
Hintergrund eine Felswand und Ausblick in abend- ^^^
liehe Landschaft. WY
Der Meister hat dieselben beiden Töchter auch in seinem. ^^^
Familienbildnis im Museum zu Brüssel dargestellt. V
Leinwand, h. 0,78, br. 0,92. — Erworben 1837. ^^^
Vries. Abraham de Vries. Holländische Schule. ^
— Bildnismaler, geb. zu Rotterdam, gest. 1648 (?) ^
im Haag. Tätig um 1630 — 1640 in Amsterdam, 1635 ^
in Paris, seit 1644 im Haag, wo er 1648 Sterbens- S
krank sein Testament macht. f
803 Bildnis eines Mannes. Etwas nach links gewendet
und den Beschauer anblickend. Mit spärlichem Vollbart,
auf dem langen dunklen Haar ein purpurrotes Barett; Mantel
Vries. Vroom. Walscapele. 427
von gleicher Farbe über dunkelviolettem Rock, darüber
eine goldene Kette. In der Linken hält er einen Brief
empor. Dunkler Grund.
Brustbild. Eichenholz, h. 0,65, br. 0,51. — Erworben 1835 oder
1836.
Vroom. Comelis Hendrickz. Vroom. Holländische
Schule. — Landschaftsmaler, geb. zu Haarlem vor 1600,
begraben daselbst den 16. September 1661. Vermutlich
Schüler seines Vaters Hendrick Vroom. Tätig zu Haarlem
(seit 162 1, Mitglied der Gilde 1635 — 1642).
Waldlandschaft. Hohe Eichen am Rand eines stehen- 888C
den Wassers, eine mit gebräuntem Laub. Zwischen den
Bäumen hindurch Blick in die Feme.
Bez. links unten (undeutlich): ^^O/^
Ehemals dem Jac. van Ruisdael zugeschrieben. — Sammlung Block-
huizen, Rotterdam; versteigert Paris» 1870.
Eichenholz, h. 0,16, br. 0,21. — Sammlung Suermondt, 1874.
Walscapele. Jacob Walscapele oder Walskapel.
Zeichnet sich auch Wals^Kappel und Walscapelle. Hollän-
dische Schule. — Geburts- und Todesjahr unbekannt, tätig
nach den Daten auf seinen Bildern um 1667 — 1685, lebte
zu Amsterdam schon vor 1667 und noch um 17 17/18 (nach
Houbraken). Schüler des Blumen- und Früchtemalers Cor-
nelis Kick.
Frucht- und Blumengehänge. Über einer Steinplatte 905
schwebt, mit einigen Blumen untermischt, ein reiches Frucht-
gehänge. Auf der Steinplatte zur Linken eine Maus und
ein Käfer. Dunkler Grund.
Bez. rechts auf der Tischplatte:
Leinwand^ h. 0,58, br. 0,82. — Erworben 1837.
428 Watteau.
Watteau. Antoine Watteau. Französische Schule. —
Maler und Radierer, getauft zu Valenciennes (in Flandern)
den 10. Oktober 1684, f zu Nogent bei Vincennes den
18. Juli 172 1. Schüler des Claude Gillot und des Claude
Audran zu Paris, durch Studien nach Rubens und Paolo
Veronese weiter ausgebildet. Tätig zu Paris, kurze Zeit in
England (1720/21).
468 Die französische Komödie. In einem Parke tanzt,
umgeben von Schauspielern und Spielleuten, ein junges
Paar Menuett. Auf der Steinbank dahinter lagert ein
Jüngling, durch einen Kranz von Weinranken als Bacchus
charakterisiert. Er stößt, das Weinglas in der Hand, mit
einem jungen Herrn zur Rechten an, der durch den K5cher
als Apollo gekennzeichnet wird. Der Herr zuäußerst rechts
in der schwarzen Tracht des Scaramuz. Hinter der Bank
ein hoher Pfeiler mit einer weiblichen Büste.
Bekannt unter dem Namen »L'Amour au Thcatfe Franyais« (Gon*
court, Catalogue raisonne etc. Nr. 65). — Gegenstück zu Nr. 470.
Leinwand, h. 0,37, br. 0,48. — Königliche Schlösser.
^^® Die italienische Komödie. In der Mitte eines von
den Schauspielern gebildeten Kreises steht Pierrot, die
Laute spielend; zu ihm beugt sich von hinten links eine
junge Dame (Colombine?). Weiter links eine zweite Dame,
die eine Maske in der Hand hält, und in schwarzem
Kostüm mit langer künstlicher Nase der Dottore di Bologna.
Rechts neben Pierrot steht Harlekin, daneben die Maske
des Mezzetin, der mit einer Fackel die Szene beleuchtet.
Zuäußerst rechts zwei junge Herren im Kostüm (Scapin und
Brighella?).
Bekannt unter dem Namen »L'Amour au Thentre Italien« (Gron-
court, Catalogue raisonne etc. Nr. 69). — Gegenstück von Nr. 468.
Leinwand, h. 0,37, br. 0,48. - - Königliche Schlösser.
474A Das Frühstück im Freien. Unter hohen Bäumen
lagern auf grünem Rasen zwei junge Damen, die von zwei
Herren bedient werden. Hintergrund flache Landschaft.
Bekannt unter dem Namen »La Colation« (Goncourti Catalogue
raisonne etc. Nr. 118). — Sammlung Leonard, Köln 1865.
Leinwand, h. 0,35, br. 0,30. — Sammlung Suermondt, 1874.
Watteau. Weenix. 420
Gesellschaft im Freien. Unter hohen Parkbäumen, 474B
auf einem freien, von einer Steinbank begrenzten Platz unter-
hält sich eine Gesellschaft von Herren, Damen und Kindern.
In der Mitte ein junger Mann mit einer Laute, der zu einem
links neben ihm sitzenden Mädchen spricht, das ein Noten-
blatt in den Händen hält. Ganz rechts ein zum Tanz an-
tretendes Paar. Weiter zurück steht ein anderes Paar neben
einem von einer Puttengruppe überragten Bassin.
Nicht vollendet.
Leinwand, h. i,] i, br. 1,63. — 1889 aus den königlichen Schlössern
überwiesen.
Weenix. Jan Weenix. Holländische Schule. — Maler
von Stilleben und Bildnissen, geb. zu Amsterdam um 1640,
•• daselbst den 20. September 17 19. Schüler seines Vaters
Jan Baptist und wahrscheinlich auch seines Onkels Gijsbert
d*Hondecoeter in Utrecht. Tätig zu Amsterdam und kürzere
Zeit in Utrecht (1664 und 1668 als Mitglied der Malergilde
verzeichnet); von 1702 — 1712 vom Kurfürsten Joh. Wilhelm
von der Pfalz in Düsseldorf für das Schloß Bensberg bei
Köln beschäftigt.
Toter Hase und Vögel. Auf die Platte eines Stein- 919 B
tisches, dessen vordere Seite ein antikes Relief trägt, hängt
vor einer Säule ein Hase herab. Daneben auf der Platte
ein Eisvogel, ein Gimpel, ein Birkhahn und ein Rebhuhn.
Dahinter ein Käfig und Falkeniergerät. Im Hintergrunde
links durch ein barockes Tor Blick in einen Garten.
Leinwand, h. 1,09, br. 0,90. — Erworben 1887 zu Berlin auf der
Versteigerung der Sammlung von Kramm-Sierstorpff in Driburg.
Toter Hase und Vögel. Auf einer Marmorplatte liegt 974A
neben einer Rohrdommel und kleineren toten Vögeln eine
Flinte und anderes Jagdgerät. Von einem Baumast hängen
ein paar Tauben und ein Hase herab. Zwischen den Bäumen
links Ausblick in die Landschaft.
Leinwand, h. 1,25, br. 1,07. — Erworben 1862.
Blumenstrauß. Auf dem Boden steht ein flaches 1001
irdenes Gefäß mit einem Strauß von Gartenblumen: Links
Landschaft mit einer Villa, zur Rechten Buschwerk.
Leinwand, h. 0,67, br. 0,56. — Erworben 1843 ^^^ ^^^ Sammlung
Reimer zu Berlin.
430 Werff. Westfälische Schule.
Werff. Adriaen van der Werff. Zeichnet sich nach 1703
Chevalier van der Werff oder ähnlich Holländische Schule.
— Maler und Architekt, geb. zu Kralinger-Ambacht (Weich-
bild der Stadt Kralingen) bei Rotterdam den 21. Jan. 1659,
f zu Rotterdam den 12. Nov. 1722. Schüler des Comelis
Picolett und des Eglon van der Neer. Tätig zu Rotterdam,
seit 1696 auch in Düsseldorf als Hofmaler des Kurfürsten
Johann Wilhelm von der Pfalz.
492 Schäferszene. Neben einem Baumstamme, zur Rechten,
umarmt ein Schäfer ein sich sträubendes Mädchen, das vom
auf erhöhtem Erdreiche sitzt. Links neben ihr liegt ein
Blumenstrauß. Hinter dem Baum ein lauschender Schäfer.
Rechts etwas zurück eine Faunsherme. Im Mittelgrunde
bei einer Pyramide ein Schäfer und drei Schäferinnen, die
lachend zuschauen. Abendlicht.
Kl. Halbfig. Leinwand, h. 0,46, br. 0,38. — Königliche Schlösser.
Westfälische Schtde um 1200—1230.
1216A Altaraufsatz in drei Abteilungen. Links: Christus
vor Kaiphas. Christus steht, mit gefesselten Händen, von
drei Kriegsknechten umgeben, vor Kaiphas, der mit einem
Richter hinter einem Tische sitzt und in der Linken ein
Spruchband hält mit den Worten : Quousque animas nostras
tollis Si tu es XPC die nobis palam. Rechts vier Schrift-
gelehrte, davon einer mit spitzem Hut (Kennzeichen der
Juden). Hinter Kaiphas Säulen mit einer Draperie, als
Andeutung des Gemachs. — In der Mitte: Kreuzigung.
In der Mitte der Gekreuzigte, die gekreuzten Füße von
einem Nagel durchbohrt und auf ein schräges Fuflbrett
(suppedaneum) gestützt. Unter dem Kreuze zur Linken
Johannes, Maria und drei heilige Frauen. Zur Rechten der
Hauptmann mit zwei Begleitern, hinter ihnen zwei Pharisäer.
Unter dem Querholze des Kreuzes zur Rechten die Synagoge
mit verbundenen Augen, im Arme die Gesetzestafeln, durch
einen Engel vom Kreuze fortgestoßen, zur Linken die
Ecclesia, von einem Engel zum Kreuz hingeleitet, um das
Blut Christi in einem Kelch aufzufangen. Über dem Quer-
holze zu beiden Seiten je eine Gruppe von sechs klagenden
Engeln. — Rechts: die Marien am Grabe. Maria Mag-
dalena, Maria, die Mutter des Apostels Jacobus minor und
Westfälische Schule. 43 1
Maria Salome kommen mit Salbgefäßen zum Grab. Auf
dem vom Grabe weggewälzten Steine sitzt der Engel, auf
die leere Grabhöhle deutend. Vorn eine Gruppe von sieben
schlafenden Soldaten. — Goldgrund. Die beiden Seiten-
bilder auf etwas vertieften Rundfeldern. — In den vier
oberen Zwickeln die Brustbilder von vier Propheten mit
Spruchbändern in den Händen, von denen eins noch les-
bar: Ipse autem vulneratus est propter iniquitates nostras
(Jsaias, 53, 5). Vier Brustbilder anderer Propheten in den
fast ganz zerstörten unteren Zwickeln. — In den spitzigen
Feldern, mit denen die Tafel nach oben abschließt, die
Halbfiguren von vier Engeln.
Hervorragendes Werk der ältesten deutschen Tafelmalerei, aus der
Wiesenkirche zu Soest stammend, ftlr deren älteren Bau es wohl
ursprünglich gemalt war, vermutlich von einem Soester Meister. Unter
byzantinischem Einfluß entstanden, wie besonders das Seitenbild
der Myrrhophoren am Grabe bezeugt. Vergl. Aldenkirchen, Die mittel-
alterliche Kunst in Soest, 1875, und namentlich Cl. Freiherr von
Heereman-Zuydwyk, Die älteste Tafelmalerei Westfalens, 1882. — Das
Altarwerk, ursprünglich, wie sich deutlich aus seiner Form ergibt, ein
Superfrontale, ist wohl eine Zeitlang als Antependium benutzt worden
imd war daher in den unteren Teilen stark beschädigt. Neuerdings
derartig restauriert und ergänzt, dafi durch den anderen Ton des
Grundes (ohne Gold) die neu hinzugefügten Teile erkennbar sind.
Tempera. Pergament auf Eichenholz, h. (bis zur Rundung des Mittel-
bildes) 0,81, br. 1,94. — Erworben 1862 aus der Wiesenkirche zu Soest.
— Aufgestellt in der Abteilung der deutschen Bildwerke.
Westfälische Schule um 1250 bis 1270.
Altaraufsatz in drei Abteilungen. Die Drei-1216B
einigkeit mit Maria und Johannes dem Evangeli-
sten. Die Felder sind durch plastisch hervortretende Säulen,
die Rundbogen tragen, abgeteilt. In der Mitte: Gott-Vater,
auf reich verziertem Thronsessel von romanischen Formen
sitzend, hält den gekreuzigten Christus vor sich. Unter
dem Haupte Gott-Vaters schwebt in einer goldenen Scheibe
die Taube des heiligen Geistes. Neben dem Haupte Gott-
Vaters die Buchstaben A und tJ, weiter unten rechts (Fi)lius.
— Links: Maria, die ausgestreckten Hände zum Gebet
erhebend. Zu seiten des Hauptes: S. Maria. — Rechts:
Johannes der Evangelist, in der vom Mantel verhüllten
Linken eine Schriftrolle haltend. Zu seiten des Hauptes:
432 Westfälische Schule. Weyden.
S. Johannes E. — In den vier Zwickeln oben vier Engel
in Halbfig. — Goldgrund.
Große Ähnlichkeit zeigt die Behandlung der Gestalten in den
Wandmalereien der Nikolaikirche zu Soest, so daß diese wohl mit allem
Recht demselben Meister zugeteilt werden: s. Cl. Freiherr von Heerc-
mann-Zuydwyck, Die älteste Tafelmalerei Westfalens, S. S8f, Von
demselben Künstler ein Madonnenbild im Museo nazionale zu Florenz
(aus der Sammlung Carrand), kleiner und feiner als unsere Tafel. —
Stammt wie das vorige Bild aus der Wiesenkirche zu Soest, scheint aber
für eine ältere Kirche daselbst gemalt gewesen zu sein. S. Lübke, Kunst
in Westfalen, S. 335, und besonders von Heereman, a. a. O. S. Soff.
Tempera. Eichenholz, h. 0,71, br. 1,20. — i86a aus der Wiesen-
kirche zu Soest erworben. — Aufgestellt in der Abteilung der
deutschen Bildwerke.
Westfälische (?) Schule des 13. Jahrhunderts.
1570 Altarbild in Kleeblattform. Oben: Krönung Maria;
darunter in der Mitte Christus am Kreuz mit den hhl. Maria,
Johannes, Katharina und Aegidius; daneben Sonne und
Mond. Links: oben Christus vor Kaiphas, darunter die
Geißelung. Rechts: oben die Auferstehung, darunter die
Kreuztragung.
Tempera. Tannenholz, h. 1,70, br. 2,85. — Erworben 1868 (aus
der Aegidiuskirche zu Quedlinburg). — Aufgestellt in der Ab-
teilung der deutschen Bildwerke.
Westffilische Schule des 14. Jahrhunderts.
1217 Vera Icon. Das Antlitz Christi, geradeaus blickend,
in einem vergoldeten Oval. In den Zwickeln von blauer
Farbe zwölf verehrende Engel in blauen Gewändern.
Tempera. Eichenholz, h. 0,495, ^'* <^»35- — Erworben 1843. —
Aufgestellt in der Abteilung der deutschen Bildwerke.
Weyden. Roger (Regier) van der Weyden, auch Roger
de la Pasture, und in älterer Zeit öfters Roger von Brügge
oder Roger von Brüssel gen. Niederländische Schule. —
Geb. 1399 oder 1400 zu Toumay, daselbst den i. August
1432 als Meister in die Gilde eingetragen, f zu Brüssel den
16. Juni 1464. Schüler des Robert Campin in Toumay
(seit dem 5. März 1427); Nachfolger Jan van Eycks. Tätig
zu Tournay und namentlich zu Brüssel (1436 als »Maler
der Stadt« erwähnt), einige Zeit in Löwen, vielleicht auch
in Brügge, 1449/50 in Italien, wahrscheinlich am Hofe des
Lionello d'Este zu Ferrara.
Weyden. ^jj
Marienaltar. Linker Flügel: Die hl. Familie. In 534A
einem gotischen Gemache sitzt links Maria und betet das
Kind an, das auf ihrem Schöße liegt; rechts der schlafende
Joseph, die Hände auf seinen Stab gestützt. Oben ein
schwebender blauer Seraph, in den Händen eine Krone
und ein Spruchband. In der Hohlkehle des einrahmenden
gotischen Bogens sind grau in grau plastische Darstellungen
gemalt; von oben links beginnend und oben rechts
schließend: Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Christi,
Anbetung der Hirten, Anbetung der Könige, Darbringung
im Tempel; darunter links die Statue des Apostels Petrus,
rechts die des Lukas. — Mittelbild: Beweinung Christi.
Maria hält den Leichnam Christi auf ihrem Schöße.
Rechts Joseph von Arimathia, links Johannes. Durch die
offenen Bogen der gotischen Halle sieht man in eine
hügelige Landschaft. Oben schwebend ein violetter Seraph,
in den Händen Krone und Spruchband. In der Hohlkehle
des einrahmenden Bogens: Christi Abschied, Maria mit zwei
Aposteln, Kreuztragung, Aufrichtung des Kreuzes, Kreuzi-
gung, Grablegung; darunter links die Statue des Apostels
Johannes, rechts die des Matthäus. — Rechter Flügel:
Christus erscheintMaria. Der Auferstandene erscheint,
seine blutenden Wunden zeigend, der erschreckt von ihrem
Betpult aufblickenden Maria. In der Landschaft die Auf-
erstehung und weiter hinten die drei heiligen Frauen
auf dem Wege zum Grab. Oben schwebend ein blauer
Seraph, in den Händen Krone und Spruchband. In den
Hohlkehlen des einrahmenden Bogens: die drei Frauen,
Maria die Auferstehung Christi meldend, Himmelfahrt Christi,
Ausgießung des heiligen Geistes, der Engel, Maria den nahen
Tod verkündigend, Tod Mariae, Krönung Mariae; darunter
links die Statue des Apostels Markus, rechts die des Paulus.
Wie Maria der Mittelpunkt der gesamten Schilderung ist, so
beziehen sich auch die lateinischen Sprüche auf den von den Seraphim
gehaltenen Bändern auf Eigenschaften der Maria, um deren willen
ihr die »Krone des Lebens« verliehen wurde. — Frühestes be-
kanntes Bild des Meisters. Es kam iais Geschenk Papst Martins V.
an König Johann II. 1445 nach der Karthause Miraflores bei Burgos«
Karl V. soll es von hier mitgenommen und als Reisealtärchen bei sich
geführt haben. Nach seinem Tode befand sich das Werk wieder in
Burgos bis zur Zeit der Napoleonischen Kriege. Damals fiel es kurz
Vers. d. Gemälde. 28
434 Weyden.
vor dem Brande des Klosters in die Hände des Generals d*Armagnac,
der es einem Weinhändler verkaufte. Dann erstand es Nieuwcnhuys,
der es an König Wilhelm von Holland verkaufte.
Eichenholz, jede Tafel h. 0,71, br. 0,43. — Erworben 1850 aus
der Sammlung König Wilhelms von Holland im Haag.
534B Johannesaltar. Linker Flügel; Geburt Johannis
des Täufers. Maria steht links mit dem kleinen Johannes
vor Zacharias, der den Namen des Kindes zu schreiben im
Begriff ist. Elisabeth liegt weiter hinten in einem großen
Himmelbette, dessen Decke eine Magd richtet. Im Hinter-
grunde kommt durch die offene Tür eine junge Frau mit
einer Begleiterin zum Besuch. In der Hohlkehle des rahmen-
den gotischen Bogens sind grau in grau plastische Dar-
stellungen gemalt, links (von unten nach oben): Zacharias
erscheint der Engel im Tempel, Zacharias verstummt aus
dem Tempel tretend, Vermählung Josephs mit Maria; rechts
(von oben nach unten): Verkündigung, Heimsuchung, Ge-
burt Christi, unten die Standbilder von : links Jacobus minor
und Philipp, rechts Thomas und Matthäus. — Mittelbild:
Taufe Christi. An Christus, der im Flußbette des Jordans
steht, vollzieht Johannes die Taufhandlung. Rechts kniet
ein Engel, das Gewand Christi in den Händen. Oben
erscheint Gott- Vater (in roter Fgirbe), von dem die Schrift
ausgeht: hie est filius meus ... Im Hintergrunde das Tal
des Jordan. In der Umrahmung unten links die Apostel
Petrus und Andreas, rechts Jacobus major und Johannes;
oben links Zacharias, die Zukunft des Johannes weissagend,
Johannes im Gebet in der Wüste, Johannes in der Wüste
taufend; rechts Christus vom Teufel versucht in drei Darstel-
lungen. — Rechter Flügel: Enthauptung des Johan-
nes. Der reich geschmückten links stehenden Salome
legt der Henker den abgetrennten Kopf des Johannes auf
eine Schüssel, die sie abgewandten Hauptes hinhält. Auf
einer Treppe, die zu dem unterirdischen Gefängnisse führt,
der Rumpf des Johannes. Durch einen offenen Bogen
schauen vom Hof aus zwei Männer dem Vorgange zu. Im
Hintergrund ein Gemach, worin Salome kniend den an
der Tafel sitzenden Herodes und Herodias das Haupt des
Johannes darreicht. Rechts Ausblick in einen von hoher
Mauer umgebenen Hof. In der Umrahmung unten links
VVeyden. 43 5
die Apostel Paulus und Bartholomäus, rechts Thaddäus und
Matthias; oben links Johannes von den Zöllnern befragt,
Johannes zwei Jüngern Christus als den Messias zeigend,
Johannes den Herodes zur Rede stellend; rechts Johannes
ins Gefängnis gebracht, Johannes am Gitter des Gefängnisses
von seinen Jüngern besucht, Tanz der Saloine vor Herodes.
Aus der früheren Zeit des Meisters. Eine Schulkopie von kleineren
Maßen im Staedelschen Institute zu Frankfurt a. M.
Eichenholz, jede Abteilung h. 0,77, br. 0,48. — Erworben 1850,
die zwei ersten Tafeln aus der Sammlung König WUhelms von Holland
im Haag, die dritte Tafel in England.
Bladelinaltar. Mittelbild: Anbetung des Kindes. 535
Unter einer mit einem Strohdache bedeckten Ruine von
romanischer Bauart kniet Maria vor dem am Boden liegen-
den Kinde, das drei Engel verehren. Links Joseph, in
der Linken ein Licht haltend. Rechts kniet der Stifter
Peeter Bladelin, der Gründer der Stadt Middelburg und
Schatzmeister des Herzogs von Burgund (f 1472). Im Grunde
der Ruine Rind und Esel. In der Landschaft rechts eine Stadt,
links die Verkündigung an die Hirten. — LinkerFlügel:
Die Sybille von Tibur. Durch das offene Fenster
eines Gemachs zeigt die Sybille dem in burgundische Herzogs-
tracht gekleideten Kaiser Augustus, der kniend ein Rauch-
faß schwingt, die Erischeinung der Maria mit dem Kind im
Himmel. Rechts drei Würdenträger, dem Vorgange zuschauend.
— Rechter Flügel: Der Stern erscheint den Königen
aus dem Morgenlande. Die drei Könige knien, andächtig
zu dem links am Himmel im Strahlenglanz erscheinenden
Christkind emporblickend. Rechts Flußlandschaft mit einer
Stadt. — Rückseite der Flügel: Verkündigung. Links:
Maria, kniend, hinter ihr eine Vase mit einer Lilie.
Rechts: Der Engel Gabriel niederkniend. Er hält in
beiden Händen ein langes Spruchband, auf dem die Worte
des englischen Grußes stehen. — Beide Figuren grau in grau.
Die drei Bilder geben eine in sich abgeschlossene Darstellung,
die sich auf die weltumfassende Herrschaft Christi bezieht, Geburt
Christi (Mittelbild), Verkündigung derselben an den Herrscher des
Abendlandes (Augustus) und an die Herrscher des Morgenlandes. —
Gemalt für den Hauptaltar der Kirche von Middelburg (in Brabant),
wo sich noch eine Kopie befindet — Ein Hauptwerk des Meisters
28*
436 Weyden. Wijnants.
aus seiner mittleren Zeit (bald nach 1450). — Die Rückseiten der
Flügel sind viel geringer und Schülerarbeit.
Eichenholz, Mittelbild, h. 0,91, br. 0,89; Flügel je h. 0,91, br. 0,4a
— Erworben 1834 von Nieuwenhuys in Brüssel.
545 Bildnis Karls des Kühnen, Herzogs von Burgund
(1433 — 1477)- Mit gelocktem Haar, halb nach links gewendet.
In schwarzem bis zum Halse geschlossenem Gewände, dar-
über den Orden des goldenen Vließes. Die Hände werden
unten links am Schwertgriffe sichtbar. Blauer Grund.
Brustbild in etwa 3/4 Lebensgr. Eichenholz, h. 0,49, br. 0,32. —
Sammlung Solly, 1821.
549 A Maria mit dem Kinde. Maria, in einem oben ab-
gerundeten Fensterrahmen stehend, reicht dem vor ihr auf
der Brüstung sitzenden Kinde die rechte Brust. Rechts hinter
Maria eine blaue Lilie.
Maria Halbfig. in ^j^ Lebensgr. Eichenholz, h. 0,42, br. 0,31. —
Erworben 1862.
Weyden. Kopie nach Roger van der Weyden. Nieder-
ländische Schule.
534 Kreuzabnahme. Der Leichnam Christi, den Simon
von Cyrene vom Kreuz abgenommen hat, wird von Joseph
von Arimathia unter den Armen ergriffen, während Niko-
demus die Beine hält. Rechts steht Magdalena, die Hände
ringend, hinter Nikodemus Petrus mit dem Salbgefäfi der
Magdalena. Links Johannes und Maria Salome, welche die
zu Boden sinkende Maria stützen, und Maria Kleophas.
Goldgrund.
Bez. in den oberen Ecken in gotischem Maßwerk mit je einer
Armbrust und der Jahreszahl 1488. — Alte Kopie nach dem Originale
Rogers, das sich im Escorial befindet. Andere alte Kopien im Museo
del Prado zu Madrid (Nr. 1818, vielleicht von Micbiel von Coxie,
und Nr. 2193 a, früher im Museo Nacional de la Trinidad), in der
Peterskirche zu Löwen (in kleinerem Maßstabs, Mittelbild des Tri-
ptychons in der Agatha-Kapelle), in der Bridgewater-Sammlung zu
London etc. Über das Original und die in Spanien befindlichen
Kopien s. Madrazo, Museo Espafiol de Antiguedades, IV. — Ehemals ohne
Grund Roger van der Weyden der Jüngere genannt.
Eichenholz, h. 1,49, br. 2,65; oben in der Mitte viereckiger Auf-
satz, h. 0,51, br. 0,57. — Erworben 1830 in Aachen.
Wijnants« Jan Wijnants. Holländische Schule. — Land-
schaftsmaler, geb. um 1625 zu Haarlem, f wahrscheinlich
Wijnants. Wilson. Wilt. 437
zu Amsterdam nach dem 18. August 1682. Tätig in Haarlem
(bis ungefähr 1660), darauf in Amsterdam.
Hügelige Landschaft. Zur Rechten ein Stoppelfeld, 836 B
auf dem zwei Leute beim Aufhäufen der Garben beschäftigt
sind. Ein verfallener Zaun grenzt das Feld von einem
Weg ab, der sich von der Mitte des Bildes in Windungen
nach links zu der hügeligen, spärlich bewaldeten Feme zieht.
Hinter dem Felde Laubwald. Auf dem Wege vorn ein Mann,
der einen Knaben zurechtweist. Im Mittelgrund ein Reiter
und ein Fußgänger.
^q^itAfiwf
Bez. rechts unten:
Die Staffage ist von Adriaen van de Velde (s. diesen).
Leinwand, h. 0,27, br. 0,34. — Erworben 1874 in Hamburg.
Wilson. Richard Wilson. Englische Schule. — Land-
schaftsmaler, geb. den i. August 17 14 zu Pinegas (Mont-
gomeryshire), f 1782 zu London. In London Schüler des
Thomas Wright, während eines Aufenthaltes in Italien unter
dem Einflüsse C. Lorrains, G. Poussins und S. Rosas weiter-
gebildet. Tätig in London (seit 1768 als Mitglied der
Royal Academy) und Rom (1749 — 1755).
Landschaft. Vom am Ufer eines sonnenbeschienenen 1646
Flusses, der sich in die Tiefe zieht, ein Kahn mit zwei
Männern. Rechts erhebt sich hinter einer zerfallenen Bogen-
brücke eine mit Bäumen bestandene Anhöhe. Links
jenseits des Flusses zwischen Bäumen eine hohe Ruine.
Leinwand, h. 0,41, br. 0,54. — Erworben 1904 als Geschenk des
Herrn Hugo Reisinger, New York.
Landschaft. Von einer Höhe führt links an einer 1646 A
Ruine, rechts an einer hohen Baumgruppe vorbei ein Weg
in ein weites sonniges, von bewaldeten Bergzügen ab-
geschlossenes Tal, das ein breiter Fluß durchströmt. Rechts
vorn auf dem Wege drei Figuren.
Leinwand, h. 1,33, br. 2,09. — Erworben 1905 aus dem englischen
Kunsthandel.
Wilt Thomas van der Wilt. Holländische Schule. —
Maler und Stecher (Schabkunst), geb. im Dorfe Piershilden
438 Wilt. Witte.
den 29. Oktober 1659, t zu Delft 1733. Schüler des Jan
Verkolje zu Delft. Tätig zu Delft.
1004 Das Brettspiel. Eine junge Dame, die ein Herr um
die Taille faßt, steht vor einem Tisch und folgt mit Auf-
merksamkeit dem Zuge, zu dem ein ihr gegenüber sitzender
Herr ansetzt. Eine Dienerin links weiter hinten bringt einen
Teller mit Früchten. Unter dem persischen Tischteppiche
kommt ein Hund hervor. Durch die offene Tür links Aus-
blick in eine Parklandschaft.
Bez. rechts unten:
NPi^
Leinwand, h. 0,71, br. 0,57. — Königliche Schlösser.
Witte, Emanuel de Witte, urkundlich auch de Wit ge-
nannt. Holländische Schule. — Vornehmlich Architektur-
maler, geb. wahrscheinlich zu Alkmaar 1617, f ^^ Amster-
dam 1692. Schüler des Evert van Aelst zu Delft. Tätig
zu Alkmaar (1636 in die Lukasgilde aufgenommen), Rotter-
dam (um 1639), Delft (1642 in die Gilde eingetreten) und
namentlich zu Amsterdam (seit 1650).
898 Das Innere einer Kirche. Aus der Vorhalle einer
Renaissance-Kirche führt eine Treppe in das von einem
Tonnengewölbe überdeckte Hauptschiff. Durch die Kreu-
zung, über der sich eine Kuppel erhebt, blickt man in den
hell erieuchteten Chor. Einzelne Figuren in der Vorhalle
und im Innern der Kirche.
Bez. auf einer Grabtafel links:
Leinwand, h. 1,32, br. 1,06. — Königliche Schlösser.
898A Inneres der Nieuwekerk zu Amsterdam. Vom
Querschiff aus sieht man schräg in das Langschiff der
gotischen Kirche, in die durch die hohen Fenster das Sonnen-
licht einfällt. Im Mittelgrund auf einer Holzkanzel mit
Witte. Wonsam. Wouwerman. 439
weit vorspringendem Dach ein Prediger, um den sich die
Gemeinde versammelt hat. Ganz vorn zur Linken ein
junger Mann in blauem Mantel, vom Rücken gesehen;
rechts neben ihm sitzt eine Frau mit zwei Kindern. Links
zwei Hunde.
Leinwand, h. 0,83, br. 0,67. — Sammlung Suermondt, 1874.
Wonsam« Anton Wonsam oder Woensam, meist
Anton von Worms genannt (in Urkunden auch Thoniss
Wonsam, daher sein Monogramm bisweilen aus T und W
besteht). Niederrheinische Schule (Worms). — Maler und
vornehmlich Zeichner für den Holzschnitt (vielleicht auch
selbst Holzschneider), geboren zu Worms als Sohn des Malers
Jasper Wonsam, f 1541 zu Köln. Tätig zu Köln.
Das jüngste Gericht. In der Höhe Christus als 1242
Richter in den Wolken thronend. Zu seinen Seiten knien
links Maria, rechts Johannes d. T., zu seinen Füßen drei
kleine posaunende Engel. Unten zur Linken die Seligen,
zur Rechten die Verdammten. Vorn vor den Nischen eines
*
architektonischen Bogens links ein hl. Bischof, rechts Jo-
hannes d. T., jeder einen vor ihm knienden Geistlichen
empfehlend.
Eichenholz, h. 0,86, br. 0,84. — Sammlung Solly, 1821.
Wouwennan. Philips Wouwerman. Holländische Schule.
— Maler und Radierer, getauft zu Haarlem den 24. Mai
1619, f daselbst den 19. Mai 1668. Schüler seines Vaters
Paulus Joosten Wouwerman, des Pieter Verbeeck und Jan
Wijnants, vielleicht auch des Pieter de Laer, angeregt durch
Frans Hals. Tätig zu Haarlem (seit 1640 in der Gilde).
Die Reitschule. Vor dem Tor einer Festung, auf 899
deren verfallenen Wällen eine einzelne Kanone steht, reitet
ein Offizier einen Schimmel um einen Pfahl ein, Links von
ihm halten zwei Burschen ein paar andere Pferde. Vorn
rechts eine Säule, auf deren Postament ein Knabe ge-
klettert ist. Links ein breiter Fluß mit einem ankernden
Schiff und Badenden. In der Ferne Gebirge.
Bez. rechts unten : /^^il'» v>/V
^O Woawerman.
(Die Bezeichnung besteht aus den verschiänkten Buchstaben des
Vornamens Philips und aus einem W.) — Aus der mittleren Zeit des
Meisters.
Lein^^nd) h. 0,77, br. 1,20. — Königliche Schlösser.
900 Halt einer Jagdgesellschaft am Fluß. An einem
Brückenbogen, der ein Flüßchen überspannt, hält eine Jagd-
gesellschaft von drei Herren und einer Dame zu Pferd. Ein
Reitknecht in rotem Rocke bläst das Jagdhorn. Auf dem
Wasser ein Kahn mit zwei Badenden. Hügelige Feme.
Bez. links unten: /j?\V/
Gegenstück zu Nr. 903.
Eichenholz, h. 0,35, br. 0,39. — Königliche Schlösser.
900 B Aufbruch zur Jagd. An der Treppe eines Schlosses
nähern sich ein Herr und eine Dame den von Dienern
gehaltenen Pferden, einem Schimmel und einem dunklen
Apfelschimmel. Hinter dem Paar ein Jäger zum Aufbruche
blasend. Rechts ein Mann mit der Meute und ein Diener,
der sich die Schuhe bindet. Links Blick in hügelige Feme
mit einem alten Schlosse.
Aus der mittleren Zeit des Meisters. — Sammlung Schönbom,
Wien 1866.
Eichenholz, h. 0,34, br. 0,40. — Sammlung Suermondt, 1874.
900c Pferde vor der Schmiede. Vor einer Schmiede, die
in eine Felsenhöhle eingebaut ist, beschlägt der Schmied
einen braunen Gaul. Daneben ein Schimmel aus einem
Korbe fressend, den ihm eine Frau vorsetzt. Oben auf dem
Felsen das Häuschen des Schmiedes. Links Ausblick auf
hügelige Feme.
Aus der mittleren Zeit des Meisters. — Sammlung Schönbom
(Pommersfelden), Paris 1867.
Eichenholz, h. 0,40, br. 0,31. — Sammlung Suermpndt, 1874.
900 D Winterlandschaft. Auf einem schneebedeckten Pfade,
der am Fuß eines steilen Felsens über einen Bach führt,
ein Reiter und zwei Fußgänger.
Aus der früheren Zeit des Meisters.
Eichenholz, h. 0,27, br. 0,23. — Sammlung Suermondt, 1874.
903 Der Heuwagen. Vor einem halb verfallenen Kastell
steht ein Wagen, auf den zwei Männer aus einem Boot
j
Wouwennan. Zacchia. Zaganelli. aa t
Heu überladen. Daneben grasen die abgeschirrten Gäule.
Weiter rechts eine Magd zu Pferde mit einem Heurechen.
Im Grund hügelige Ferne.
Gegenstück von Nr.. 900.
Eichenholz, h. 0,34, br. 0,39. — Königliche Schlösser.
Zacchia« Paolo Zacchia d. Ä. Florentinische Schule. —
Lebensverhältnisse unbekannt. Vermutlich gebildet unter
dem Einflüsse Fra Bartolommeos, sowie des Beccafumi.
Tätig um 1520 — 1530 in Lucca und wahrscheinlich in
Florenz.
Maria mit dem Kind und dem kleinen Johannes. 278
Maria, auf einer Rasenbank sitzend, reicht dem Kind auf
ihrem Schoß einen geöffneten Granatapfel. Das Kind
segnet den . kleinen Johannes, der von einem Engel links
herangeleitet wird. Hintergrund Landschaft.
Pappelholz, rund, Durchmesser 0,85. — Sammlung SoUy, 182 1.
Zaganelli« Francesco di Bosio Zaganelli. Zeichnet sich
auch Zanganelli. Schule der Romagna. — Geb. zu Cotignola,
tätig zu Ravenna, nach den Daten auf seinen erhaltenen
Gemälden 1505 — 1527. Schüler des Niccolö Rondinelli,
unter dem Einflüsse Gio. Bellinis und der Schule von Bo-
logna weiter ausgebildet.
Verkündigung Mariae mit zwei Heiligen. In einer 1164
mit vergoldeten und farbigen Ornamenten reich geschmückten
Säulenhalle steht Maria auf verziertem Sockel, zu dem Engel
emporblickend, der von links herabschwebt. Über Maria die
Taube. Zur Linken Johannes d. T., den Stifter empfehlend,
der vor ihm kniet. Rechts der hl. Antonius von Padua in
Anbetung. Hintergrund Landschaft.
Bez. auf einem Blättchen unten in der Mitte: 1509 A Aprilys,
darüber Spuren einer ausgelöschten Inschrift, die wohl den Namen
des Künstlers enthielt.
Pappelholz, h. 1,98, br. 1,56. — Sammlung Solly, 1821.
Ein Wunder aus der Legende des hl. Antonius 236
von Padua. In der Mitte kniet der Maulesel vor einem
Sieb, in dem jdie Hostie liegt; ihm gegenüber Antonius und
ein Ordensbruder, beim Anblicke des Wunders zum Gebete
niederkniend. Zu beiden Seiten Zuschauer, rechts weiter
zurück einige Mönche in weißen Kutten (Camaldulenser?).
^2 Zaganelli. Zeeman. Zeitblom.
Es ist der Vorgang geschildert, wie der Heilige den Ketzer Bovi-
dilla, der an die wirkliche Gegenwart Christi im Sakrament nicht
glauben will, zu bekehren sucht, indem er den Maulesel des Bovidilla
befiehlt, vor der Hostie niederzuknien. — Gehört mit Nr. 241 zu einer
Predella.
Pappelholz, h. 0,19, br. 0,49. — Erworben 1841/42 in Italien.
241 Ein Wunder aus der Legende des hl. Antonius
von Padua. Der Heilige spricht auf einer kleinen Kanzel
an der Rückwand eines Gemachs eindringlich zu einem
Fürsten, der, von seinem Gefolge umgeben, auf einem
Thronsessel sitzt. Vor dem Fürsten ein kleiner nackter
Knabe, auf ihn zueilend. Dem Fürsten gegenüber kniet
eine gekrönte Frau mit weiblicher Begleitung; weiter zurück
Nonnen im Gebet.
Das Bild scheint die Legende darzustellen, wonaA der Heilige
einen Edelmann (im Bilde scheint ein Fürst gemeint zu sein) zu Fer-
rara, der verleitet worden ist, seine Gattin für untreu zu halten, und
seinen neugeborenen Sohn nicht anerkennen will, von der Unschuld
seiner Gattin mit Hülfe des Kindes selbst überzeugt; er läßt das
Kind aus den Windeln nehmen und befiehlt ihm, kundzutun, wer
sein wirklicher Vater sei, worauf das Kind seine Hand nach dem
Edelmann ausstreckt und dessen Namen nennt. — Gehört mit Nr. 236
zu einer Predella.
Pappelholz, h. 0,19, br. 0,49. — Erworben 1841/42 in Italien.
Zampieri. S. Domenichino.
Zeeman. Reinier (Remigius) Nooms, gen. Zeeman.
Holländische Schule. — Maler und Radierer von Seestücken,
geb. 1623 wahrscheinlich zu Amsterdam, f 1667 oder 1668.
Tätig zu Amsterdam, kurze Zeit auch in Frankreich (um 1650)
und nach Nicolai (»Nachrichten von Berlin . . .«) vorüber-
gehend in Berlin.
875 B Ruhige See. Auf flachem Strande liegen zwei größere
Boote. Rechts zwei Fischer bei einem kleinen Nachen. In
der Ferne verschiedene Boote auf der stillen See.
Bez. am Boden links nahe der Mitte: Ä» TLOC/Afi^
Leinwand, h. 0,24, br. 0,22. — Sammlung Suermondt, 1874.
Zeeuw. S. Marinus.
Zeitblom* Bartholme Zeitblom. Deutsche Schule (Ulm).
— Geb. zwischen 1450 und 1455 W» t nach 15 17. Ver-
Zeitblom. Zoppo. aA'2
mutlich Schüler des Hans Schüchlin zu Ulm, dessen
Schwiegersohn (seit 1483) und Gehülfe er war. Tätig in
Ulm und Umgegend.
Der hl. Petrus. Der Heilige steht vor einem auf- 561 A
gespannten Teppich von Golddamast, in den Händen ein
Buch und den Schlüssel. Oben auf dem dunkelblauen
Grunde der Name des Heiligen.
Eichenholz, h. 0,53, br. 0,24. — Erworben 1850 aus der Sammlung
Hirscher, Freiburg i. B.
Das Schweißtuch der hl. Veronika. Zwei Engel 606A
halten das Tuch, auf dem das überlebensgroße Antlitz
Christi mit der Dornenkrone erscheint. Grüner Grund.
Vordere Staffel des für die Pfarrkirche von Eschach bei Gemünd
um 1496 gemalten Altares, dessen übrige Teile sich in der Galerie zu
Stuttgart befinden.
Halbfig. Föhrenholz, h. 0,67, br. 1,82. — Erworben 1850 aus der
Sammlung Hirscher, Freiburg i. B.
Zoppo. Marco Zoppo. Schule von Padua. — Geb. zu
Bologna. Geburts- und Todesjahr unbekannt. Schüler des
Francesco Squarcione zu Padua. Tätig um 1465 — 1498 zu
Padua, Venedig und zu Bologna, wo er gestorben sein soll.
Thronende Maria mit dem Kind und vier Heilige. 1170
Maria auf einem Throne sitzend, über den sich ein Frucht-
gewinde spannt, reicht dem auf ihrem Schöße stehenden
Kind einen Apfel. Links neben dem Throne der hl. Fran-
ziskus und Johannes d. T., zur Rechten der hl. Paulus mit
Buch und Schwert und der hl. Hieronymus, in der Rechten
einen Stein, in der Linken das Kruzifix haltend. Im Grunde
bergige Landschaft.
Bez. unten auf einem Blättchen:
(verkleinert)
iMARCOfeOPP O toABOLO
GNIAfPINSirM.GXCDC5a
tviNEXlÄ.
1
1
444
Zoppo. Zurbaran.
404A
Das Hauptwerk des Meisters.
Vasari erwähnt das Bild als in S. Gio-
vanni Evangelista zu Pesaro befind-
lich; später kam es angeblich zu
den Osservanti ebenda. — In Gubbio,
in der Sammlung des Conte U. Beni,
befanden sich ehemals zwei Bildchen,
die gleichfalls aus Pesaro stammten
und vielleicht als Stücke der Predella
zu dem Berliner Bilde gehören, kleine
Halbfig. des hl. Martin und der hl.
Lucia.
Tempera. Pappelholz, h. 2,62,
br. 2,54. — Sammlung SoUy, 1821.
Zurbaran* Francisco de
Zurbaran. Spanische Schule
(Sevilla). — Getauft zu Fuente
de Cantos in Estremadura den
7. November 1598, f zu Madrid
1662. Schüler des Juan de las
Ro^las zu Sevilla. Tätig zu
Sevilla und Madrid (als Hof-
maler Philipps IV.).
Der hl. Bonaventura
verweist den hl. Thomas
von Aquino auf den Ge-
kreuzigten als die Quelle
alles Wissens. In seiner Zelle
schlägt der hl. Bonaventura den
Vorhang rechts vor einem
Büchergestell zurück und weist
den hinter ihm eingetretenen
Thomas von Aquino auf das
Bild des Gekreuzigten. Hinter
den beiden Heiligen zur Linken
noch vier Franziskaner. Durch
die offene Tür links Blick auf
einige Häuser.
Bez. links unten wie neben-
stehend. — Gehört zu einer 1629 ge-
malten Folge von vier Darstellungen
^
o
Zurbaran. ^^
aus dem Leben des hl. Bonaventura, früher in S. Bonaventura (Kirche des
Franziskaner-Kollegs) zu Sevilla, von denen sich zwei jetzt im Louvre
zu Paris und eine in der Dresdener Galerie befinden. Unser Gemälde
stellt die folgende Begebenheit dar : » Thomas von Aquino, erstaunt über
die Kraft und den Reichtum der mystischen Theologie Bonaventuras,
besuchte ihn (der damals noch ein junger Lehrer der Theologie an
der Pariser Universität war) und bat ihn, ihm seine Bibliothek zu zeigen,
damit er sich die Werke anschaffen könne, aus denen jener eine so viel-
seitige und umfassende VVissensfülle. schöpfe. Da wies ihm Bonaventura
das Bild des Gekreuzigten, aus welcher ergiebigen Quelle er alles das
empfangen zu haben bekannte, was er gelesen und geschrieben.«
(Pietro Galesioi, Acta Sanct. p. 847.)
Leinwand, h. 2,26, br. 2,56. — Erworben 1852 aus der Sammlung
Soult zu Paris.
Bildnis eines vornehmen Knaben. Stehend, 404 C
etwas nach links gewendet, den Blick auf den Beschauer ge-
richtet. Mit lang herabfallendem Haar, im Brustharnisch
mit roter Schärpe darüber, mit sehr weiten geschlitzten brau-
nen Kniehosen, weißen Strümpfen und schwarzen Schuhen.
Der Knabe hält mit der Rechten einen Kommandostab, seine
Linke ruht auf dem Degengriff. Grund dunkle Zimmer-
wand. Oben rechts ein Wappen, mit neunzackiger Krone
darüber und mit den Ordenszeichen, die der Knabe auch
auf seinem Brustharnisch trägt.
Bez. rechts unten:
/km Jc^r ^^raifi .
Darunter: AETAS 12A0S
Der Dargestellte galt als der 1629 geborene Sohn Philipps IV.
Prinz Balthasar Carlos. Allein dies ist mit dem Wappen nicht beweisbar.
Leinwand, h. 1,85, br. 1,03. — Erworben 1906 aus der Sammlung
Alfred Morrison in London.
Miniaturen.
Ausgestellt im Kabinett zwischen dem großen Rubenssaal und der
Sammlung von Carstanjen. Eine Auswahl aus der un^angr eichen, tum
Teil der königlichen ^ Künstkammer % entstammenden Sammlung^ Die
Nummern beziehen sich auf ein besonderes Inventar (y, ,). Die Anordnung
der Miniaturen in drei Rahmenkästen wird aus den vor^druckten Auf-
Stellungsplänen ersichtlich,
Grofier Rahmenkasten.
Miniaturen.
447
Deutscher Meister um 1600 (Augsburg?).
Bildnis eines jungen Mannes. j. 220
Gegenstück zu No. J. 220 A.
Öl auf Messing, oval» h. 0,1 11, br. 0,087.
Bildnis einer jungen Frau. J. 220A
Gegenstück zu No. J. 220.
Öl auf Messing, oval, h. 0,111, br. 0,087.
Brentel. Friedrich Brentel. Deutsche Schule. — Miniatur-
maler und Radierer, geb. zu Langingen 1580, f zu Strafi-
bürg 1651.
Zwei Szenen aus der Tobias-Geschichte. J, 510
Bez.: F. Brentel 1636.
Deckfarbe auf Pergament, h. 0,104, br. 0,15.
Ring. Ludger tom Ring d. J. Deutsche Schule (West-
falen). — Geb. zu Münster nach 1521, f zu Braunschweig
1583/84. Schüler seines Vaters Ludger tom Ring d. Ä.
(Vgl. S. 327.)
Bildnis eines Mannes in mittleren Jahren. J. 511
Bez.: Aetatis 42 Anno 1564 und mit der Signatur des
Meisters, — Auf einem dem jüngeren tom Ring eben-
falls zugeschriebenen Gemälde, der Hochzeit zu Cana
(Vorrat No. 708) hängt unsere Miniatur bei dem Miniatur-
bildnisse des Malers.
Öl auf Holz, h. 0,16, br. 0,123.
Bol. Hans Bei. Niederländische Schule. — Geb. zu Mecheln
1534, t zu Amsterdam 1593. (Vgl. S, 33 und No. J. 512,
J. 506, J. 508.)
Das Fischerstechen. J. 509
Bez.: H. Bol 1585.
Wasserfarbe auf Pergament, h. 0,164, br. 0,112.
Johns. Niederländische Schule. — Lebensverhältnisse un-
bekannt.
Bildnis eines Fürsten. J* 33^
Bez.: Johns ft 1791.
Elfenbein, oval, h. 0,077, t)r. 0,057.
La Tour. Elisabeth (?) de la Tour, nee Simons. Fran-
zösische Schule. — Geb. zu Brüssel 1780, f 1830 (?).
Bildnis einer jungen Dame mit weißer Haube. J. 137
Bez.: Latour. Auf dem Medaillon, das die Dame um den
Hals trägt, befinden sich die verschlungenen Initialen lO.
Elfenbein, oval, h. 0,075, ^*'« 0.06.
Französischer Meister um 1800.
Bildnis eines älteren Mannes. J. 266
^8 Miniaturen.
L T
Bez. mit dem Monogramm
Elfenbein, oval, h. 0,065, ^r- 0,054.
Bosse, nach Abraham Bosse (1602 — 1676). Französische
Schale.
J. 504 Der Tanz (le bal). Duplessis No. 1400.
Wasserfarbe auf Pergament, h. 0,104, br. 0,15.
J. 503 Die Heimfuhrung der jungen Gattin (la mariee
reconduite chez eile). Duplessis No. 1375.
Wasserfarbe auf Pergament, h. 0,104, br. 0,148.
J. 505 Der Ehekontrakt (le contrat). Duplessis No. 1374-
Wasserfarbe auf Pergament, h. 0,104, br. 0,15.
Aus einer Folge, von der ein viertes Bildchen sich unter
den nicht ausgestellten Miniaturen befindet
Hosklns. John Hoskins. Englische Schule. — Geb. ?, f 1664.
J. 372 Bildnis Cromwells (?).
Bez.: J H 1649.
Öl auf Kupfer, oval, h. 0,086, br. 0,069.
Niederländischer Meister, Ende des 17. Jahrhunderts.
J. 221 Bildnis eines Mannes in mittleren Jahren.
Öl auf Kupfer, oval, h. 0,09, br. 0,07.
Französischer Meister, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
J. 229 Bildnis eines jungen Mannes.
Öl auf Kupfer, oval, h. 0,066, br. 0,052.
Deutscher Meister, Mitte des 18. Jahrhunderts.
J. 116 Bildnis Augusts 111., Königs von Polen.
Wasserfarbe auf Papier, h. 0,056, br. 0,073.
Hall. Pierre Adolphe Hall. Französische Schule. — Geb.
zu Boras (Schweden) 1739, f *" Lüttich 1793.
J. 530 Bildnis eines Malers (?).
Unvollendet.
Elfenbein, h. 0,105, br. 0,083.
Deutscher Meister um 1735,
J. 114 Bildnis Augusts III., Königs von Polen.
Deckfarbe auf Papier, h. 0,051, br. 0,070.
Deutscher Meister, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
J. 204 Bildnis Adolf Friedrichs III., Herzogs von Meck-
lenburg-Strelitz.
Elfenbein, oval, b. 0,052, br. 0,042.
Chodowiecki (?). Daniel Chodowiecki. Deutsche Schule.
— Geb. zu Danzig 1726, f zu Berlin 1801. (Vgl. S. 64.)
J. 541 Halbfigur eines jungen Mannes in Seitenansicht.
Bez.: Ch.
Wasserfarbe auf Papier, oval, h. 0,071, br. 0,059.
Miniaturen. ^O
Deutscher Meister um 1700;
Bildnis des Markgrafen Ludwig Wilhelm von J. 546
Baden.
Papier, oval, h. 0,064, br. 0,05.
Zincke. Christian Friedrich Zincke. Deutsche Schule. —
Geb. zu Dresden um 1684, f zu South Lambeth 1767.
Bildnis König Georgs I. von England. J. 306
Bez.: C. F. Zincf^e. fecit 17 16.
Email, oval, h. 0,048, br. 0,038.
Deutscher Meister, Mitte des 17. Jahrhunderts.
Bildnis eines Mannes in mittleren Jahren. J. 380
Ol auf Kupfer, oval, h. 0,056, br. 0,047.
Meytens. Martin van Meytens, auch Motens und Mytens.
Schwedische Schule. — Geb. zu Stockholm 1695 oder
1698, t 2u Wien 1770.
Bildnis eines älteren Mannes. J. 296
Bez.: M. de Meytens pinx.
Email auf Kupfer, oval, h. 0,05, br, 0,04.
Deutscher Meister um 1640.
Bildnis einer Frau mit ihrem Kinde. J. 133
Auf der Rückseite:
Bildnis des Gatten der Frau.
Öl auf Papier, h. 0,085, ^r* 0,065.
Qossart, nach Jan Gossart, gen. Mabuse. Um 1550. Nieder-
ländische Schule. (Vgl. S. 161.)
Bildnis des Markgrafen Heinrich von Nassau. J. 513
Bez. : HERIC . CO . NASSAVIAE . MAR . ZENETAE.
Gegenstück zu No. J. 514.
Deckfarbe auf Pergament, h. 0,083, br. 0,055.
Pflger. Heinrich Friedrich Fflger. Deutsche Schule. —
Geb. zu Heilbronn 1751, f «^ Wien 181 8.
Bildnis der Gräfinnen Elisabeth, Christiane und J. 106
Marie Karoline Thun.
Bez.: peint par Füger 1788.
Ganze Fig. Elfenbein, h. 0,178, br. 0,137.
Deutscher Meister (?), Anfang des 17. Jahrhunderts.
Bildnis der verwitweten Herzogin Augusta zu J. 519
Schleswig-Holstein.
Bez.: A*> i6ao.
Öl auf Papier, h. 0,083, br. 0,065.
Qossart, nach Jan Gossart, gen. Mabuse. Um 1550. Nieder-
ländische Schule. (Vgl. S. x6i.)
Bildnis der Gemahlin des Markgrafen Heinrich J. 514
von Nassau.
Verz. d. Gemälde. 29
ACQ Miniaturen.
Bez. : MENCI A . MENDOCA . MAR . ZENETAE.
Gegenstück zu No. J. 513.
Deckfarbe auf Pergament, h. 0,082, br. 0,055.
Deatscher Meister, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
J. 271 Bildnis Leopolds I. von Österreich (1640 — 1705).
Email auf Gold, oval, h. 0,046, br. 0,037.
Deutscher Meister (?), 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
J* 493 Bildnis einer Dame.
Elfenbein, oval, h. 0,035, br. 0,027.
Deutscher Meister, 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
J. 496 Bildnis eines Feldherrn.
Deckfarbe auf Pergament, oval, 0,03, br. 0,025.
Priear. Peter Prieur. Französische Schule. — Tätig nach
den wenigen von ihm bekannten Arbeiten zu Genua um
die Mitte des 17. Jahrhunderts.
J. 2S4 Bildnis eines Feldherrn mit dem goldenen Vliefie.
Auf der Rückseite:
Der Feldherr lorbeerbekränzt, in der Rechten
einen Lorbeerzweig, stehend in ganzer Figur
links neben einem Obelisken, der iu die Strah-
len der Sonne hineinragt Auf den Seiten die Um-
schrift: Praemium Honor virtutis.
Bez.: prieur Fecit 1645.
Email auf Gold, oval, h. 0,048, br. 0,038.
Deutscher Meister, Mitte des 18. Jahrhunderts.
J. 533 Bildnis einer Dame (Schwester Friedrichs des
Großen?) als Aurora.
In der Art und nach einer Komposition Nattiers. (1685
bis 1766.)
Elfenbein, h. 0,046, br. 0,067.
Bol. Hans Bol. Niederländische Schule. -> (Vgl. No. J. 509
und S. 33.)
J. 512 Vornehme Familie im Zimmer beim Spiel.
Bez. am Kamin: Hans Bol. 1583.
Deckfarbe auf Pergament, h. 0,115, br. 0,082.
Niederländischer Meister um 1700.
J. 358 Porträt eines jungen Mannes.
Öl auf Pappe, oval, h. 0,063, br. 0,049.
Französischer Meister, 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
J. 399 Bildnis eines jungen Fürsten.
Elfenbein, oval, h. 0,058, br. 0,047.
Cosway. Deutscher Nachahmer des Richard Cosway
(1740 — 1821).
Miniaturen.
451
Bildnis einer jungen (russischen?) Dame. J. 410.
Elfenbein, oval, h. 0,062, br. 0,047.
ZttCChero (?). Federigo Zucchero, auch Zuccaro. Italie-
nische Schule. — Geb. ru S. Angelo in Vado 1542 oder
43, f zu Ancona 1609.
Bildnis einer vornehmen Dame. J. 520
Ol auf Kupfer, oval, h. 0,065, ^^* 0,049.
Französischer Meister, Ende des 18. Jahrhunderts.
Bildnis der Marie Antoinette. J. 528
Elfenbein, oval, h. 0,045, br. 0,037.
Deutscher Meister, Ende des 18. Jahrhunderts. (Angelica
Kaufinann? 1741—1807.)
Bildnis einer jungen Dame. J. 340
Elfenbein, oval, h. 0,045, br. 0,037.
Deutscher Meister, Ende des 16. Jahrhunderts.
Weibliches Bildnis. J. 494
• Öl auf Silber, oval, h. 0,041, br. 0,031.
Kleiner Rahmenkasten I.
304
552
550
•
553
555
531
567
557
560
320
297
558
556
29*
452
Miniaturen.
Französischer Meister, Ausgang des 17. Jahrhunderts.
J. 552 Männliches Bildnis.
Email auf Gold, oval, h. 0,035, ^^* 0,03.
Niederländischer Meister, Mitte des 17. Jahrhunderts.
J. 304 Bildnis eines Fttrsten.
Email, oval, h. 0,035, ^'- 0,025.
Deutscher Meister um 1660.
J. 553 Bildnis einer Frau in mittleren Jahren.
Email, oval, h. 0,035, br. 0,027.
Huant. Johann Peter und Amlcus Huaut, auch Huault.
Französische Schule. — Miniaturmaler, t&tig zwischen
1686 und 1700 am kurfürstlichen Hofe zu Berlin.
J. 555 Bildnis eines Fürsten.
Bez.: Fratres Huaut pinzerunt
Email, oval, h. 0,039, ^^* 0,034.
Petitot. Jean Petitot. Französische Schule. — Emailmaler,
geb. zu Genf 1607, f zu Vevey 1691.
J. 550 Bildnis Ludwigs XIV.
Email, oval, h. 0,026, br. 0,024.
Dinglinger. Geqrg Friedrich Dinglinger. Deutsche Schule
— Goldschmied und Emailmaler. Tätig am Dresdener
Hofe, f 1720.
J. 567 Bildnis einer Frau.
Bez.: G. F. Dinglinger fec. 1705.
Email, oval, h. 0,03, br. 0,025.
Niederländischer Meister um 1630.
J. 531 Bildnis der Gräfin Solms, Gemahlin des Prinzen
Friedrich Heinrich von Oranien.
Pergament, oval, h. 0,028, br. 0,024.
Französischer Meister, Nachahmer des Jean Petitot, am
1690.
J. 557 Bildnis eines Prinzen in mittleren Jahren.
Email, oval, h. 0,027, t>r. 0,024.
Deutscher Meister, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
J. 320 Bildnis eines Mannes in mittleren Jahren.
Bez.: Aetatis Suae 39 Jahr. 3 M. Anno 1677. S.Julius.
Email, oval, h. 0,025, br. 0,023.
Französischer Meister, Anfang des 18. Jahrhunderts.
J. 556 Bildnis des Freiherrn von Gundling (?).
Email, oval, h. 0,03, br. 0,025.
Deutscher Meister um 1700.
J. 560 Bildnis Leopolds I., Kaisers von Deutschland.
EmaU, oval, h. 0,02, br. 0,017.
Miniaturen.
453
Dentscher Meister, Mitte des 17. Jahrhunderts.
Bildnis der Landgräfin Hedwig Sophie
Hessen-Kassel (1625 — 1683).
Email auf Gold, h. 0,025, br. 0,022.
Deutscher Meister» Anfang des 18. Jahrhunderts.
Bildnis eines Edelmannes.
Email, oval, h. 0,021, br. 0,018.
von
J. 297
J. 558
Kleiner Ratimenkasten IL
269
540
156
523
345
305
562
431
532
Englischer Meister, um 1740—1750.
Bildnis William Pitts.
Email, oval, h. 0,048, br. 0,041.
Deutscher Meister, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Brustbild eines Ehepaares.
Umschrift um das Bild des Mannes: A. H. nat. A. 1591.
denat. 1670.
Umschrift um das Bild der Frau: H. S. W. nat. 1592. denat.
1652.
Email, herzförmig, h. 0,034, br. 0,036.
J. 540
J. 269
454
Miniaturen.
Niederländischer (?) Meister um 1630.
J. 523 Bildnis einer vornehmen Dame.
Kupfer, oval, h. 0,046, br. 0,04.
Dentsclier Meister, 16. Jahrhundert
J. 345 Bildnis einer Dame.
Pergament, oval., h. 0,031, br. 0,027.
Deutscher Meister, 18. Jahrhundert.
J. 156 Bildnis eines Knaben.
Elfenbein, rund. Dm. 0,058.
Niederländischer (?) Meister, 17. Jahrhundert.
J. 305 Bildnis eines jungen Mannes.
Email, oval, h. 0,028, br. 0,024.
Französischer Meister, 18. Jahrhundert.
J. 562 Bildnis eines jungen Mannes in Allongeperttcke.
Pergament, oval, h. 0,024, br. 0,02.
Italienischer Meister, 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
J. 431 Bildnis eines jungen Mannes.
Kupfer, oval, h. 0,06, br. 0,048.
Niederländischer Meister um 1640.
J. 532 Angebliches Bildnis der Gräfin Sol ms, Gemahlin
des Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien.
Pergament, oval, h. 0,025, br. 0,031.
Die Rückseite emailliert.
Frei an derselben Wand wie die beiden Rahmenkästen
hängende Miniaturen.
Bol. Hans Bol. Niederländische Schule. — Vgl. S. 33 und
No. J. 509.
J. 506 Landschaft mit Hagar und Ismael.
Bez. rechts auf einem Baumstamm: H Bol 1583.
Deckfarbe auf Pergament, h. 0,135, ^r. 0,19.
J. 508 Parklandschaft mit Baulichkeiten und vielen
Figuren.
Bez. links unten an einem Baumstamm: Hans Bol 1589.
Deckfarbe auf Pergament, h. 235, br. 325.
Deutscher Meister um 1580.
J. 507 Gebirgslandschaft mit Jägern.
In der Art des Hans Bol.
Deckfarbe auf Pergament, h. 0,13, br. 0,195.
VERZEICHNIS I.
Die Bilder nach der Nummernfolge.
(Die Zahlen hinter den Namen beziehen sich auf die Seiten.)
I. Marziale, 226.
27A.
Squarcione, 377.
2. Cima, 66.
28.
Bellini, 24.
3. Bellini, 25.
29.
Mantegna, 223.
4. Basaiti, 19.
30.
Libri, 202.
5. Vivarini, 420.
30A.
Lombardische Schule, 209
6. Basaiti, 18.
31-
Palma, 288.
7. Cima, 67.
32.
Catena, 62.
8. Antonello, 11.
36.
Bellini, 25.
9. Mantegna, 222.
37.
Basaiti, 18.
10. Bellini, 23.
38.
Vivarini, 423.
'°ii f Bellini, 24.
39.
40.
Preritali, 308.
Vivarini, 424.
12. Bellini, 26.
41.
Inganatis, 188.
12A. Giorgione, 157.
42.
Cima, 68.
13. Anton ello, 12.
43.
Bissolo, 29.
14. Carpaccio, 58.
44.
Montagna, 257.
15. Cima» 67.
44 A.
Venetianische Schule, 411.
,;7.Jci„,a,68.
44 B.
Montagna, 257.
45.
Previtali, 308.
18 1
18 A f A^**t<>°cllo, 10.
46.
46 A.
Morone, 261.
Liberale, 202.
19. Catena, 61.
46 B.
Morone, 261.
20. Basaiti, 19.
46 C.
Bonsignori, 35.
21. Ghirlandaio, 153.
47.
Fogolino, 138.
22. Santa Croce, 352.
47 A.
Murano, 266.
23. Carpaccio, 58.
49.
Venetianische Schule, 411
23A. Carpaccio, 59.
24. Santa Croce, 353.
5>.
52.
iBorgognone, 37.
25. Antonello, 11.
53.
Sacchi, 348.
26. Santa Croce, 353.
26A. Barbari, 17.
54.
54A.
\ Melozzo, 245.
27. Mantegna, 223.
55.
Conti, 73.
456
Verzeichnis nach der Nummemfolge.
57.
58.
58 A^
58 B.
58 C.
S8D.
59.
59A.
60.
60 A.
60 B.
61.
6a.
63 A.
63 B.
63C
64.
68.
69.
70A.
71 A.
72.
73-
73 A.
74.
75.
76.
77.
78.
78 A.
79.
79A.
79 B.
79 C.
80.
81.
82.
83.
85.
86.
87.
88.
90.
90 A.
90 B.
Angelico, 9.
Lippi, 205.
Masaccio, 227.
Masaccio, 228.
Rosselli, 331.
Rossdli, 332.
> Angelico, 8.
Benozzo, 26.
> Angelico, 9.
Neroccio, 271.
Sassetta, 355.
Sassetta, 356.
Domenico, xoi.
Mainardi, 220.
Lippi, 205.
Verrocchio, 417.
Florentinische Schule, 136.
Verrocchio, 417.
Pollaiuolo, 303.
}
l Ghirlandaio, 154.
Ghirlandaio, 155.
Mainardi, 221.
Botticelli, 39.
Lippi, 204.
l Signorelli, 369.
Signorelli, 370.
Signorelli, 371.
Verrocchio, 418.
Botticelli, 41.
Lippi, 204.
Mainardi, 221.
)
Garbo, 149.
Ghirlandaio, 153.
Garbo, 149.
Lombardische Schule, 209.
Lionardo, 203.
91. Ghiriandaio, 155.
93. Verrocchio, 418.
94. lippi, 206.
94 A. Machiavdli, 219.
95. Lippi, 206.
95 A. Pisano, 301.
95 B. Lippi, 206.
96 a! } ^^pp^' *°^-
98. Garbo, 149.
100. Credi, 88.
10 1. Lippi, 204.
,o«1 } '8o«ä'=«>K' 39-
103. Credi, 88.
104A. Verrocchio, 416.
105. Florentinische Schule, 137.
106. Botticelli, 39.
107. Piero, 298.
108. Verrocchio, 417.
109. Sodoma, 374.
111. Tura, 400.
112. Costa, 77.
112 A. Ferrara, 131.
112C. Roberti, 327.
M2E: l«"»'«'^' 3*8-
XI 3. Panetti, 290.
II 3 A. Cossa, 77.
114. Modenesischer Meister, 253.
115. Costa, 78.
115A. Cossa, 77.
116. Sacchi, 349.
XI 7. Longhi, 210.
118. Aspertini, 13.
119. Coltellini, 73.
122. Francia, 140.
125. Francia, 141.
129. Fiorenzo, 133.
131. Palmezzano, 290.
132. Bertucci, 29.
132A. Pinturicchio, 299.
137. Umbrische Schule, 404.
Verzeichnis nach der Nummemfol^e.
457
«37A.
«39.
140A.
141.
142.
X43.
145.
146A.
147.
149.
«51.
153.
153.
155.
155A.
156.
X57.
157A.
158.
160A.
161.
163.
166.
167.
169.
170A.
1708.
174.
176.
182.
182A.
1826.
183.
185.
188.
190.
191.
193.
193 A.
195.
X97.
»97 A.
197B.
Buonfigli, 50.
Santi, 354.
)
Raffaello, 3x0.
Umbxisch-Florentinische
Schule, 404.
Pinturicchio, 299.
RaffaellOi 310.
Gerino, 152.
Raffaello, 310.
Umbrisch-Florendnische
Schule, 405.
Romanino, 329.
Venetianische Schule, 412.
Lotto, 214.
Romanino, 330.
Ferramola, 130.
Bordone, 36.
> Romanino, 330.
Calderari, 53.
Tiziano, 397.
l Tiziano, 398.
Moroni, 262.
Bordone, 35.
> Schiavone, 360.
Palma, 289.
Brescia, 45.
Lotto, 215.
> Schiavone, 361.
Palma, 289.
Caiiani, 57.
}
Calcar, 53.
Bordone, 36.
> Moroni, 262.
Bordone, 36.
Moretto, 160.
Palma, 289.
}
204.
205.
206.
207.
207 A.
208.
209.
210A.
213-
2X6.
217.
2X8.
2x9.
2X9A.
2X9B.
2I9C.
2I9D.
2X9E.
219 F.
219G.
219H.
2x9 I.
222.
225.
227.
229.
235-
236.
237.
240.
241.
243-
245-
245 A.
246.
247 A.
248.
249.
255-
259A.
259B.
261.
266.
Piero, 299.
Pedrini, 293.
Niederländischer Meister,
277.
Boltraffio, 34.
Mailändische Schule, 220.
Conti, 73.
Fasolo, 129.
Marco d'Oggiono, 282.
Ferrari, 133.
Pedrini, 293.
Correggio, 76.
Luini, 217.
Correggio, 75.
Luini, 217.
. Luini, 218.
Melzi, 246.
Solario, 376.
Dossi, 102.
Granacci, 164.
Franciabigio, 142.
Zaganelli, 441.
Piombo, 300.
Sarto, 354.
Zaganelli, 442.
Garofalo, 150.
> Franciabigio, 143.
Sarto, 355.
RafTaello, 310.
RafFaello, 311.
Bartolommeo, 17.
Ferraresischer Meister, X31.
Piombo, 301.
Piombo, 300.
Garofalo, X50.
Mazzolini, 233.
458
Verzeichnis nach der Nummemfolge.
267.
267 A.
268.
270.
273-
274.
275-
278.
280.
281.
283.
287.
298.
298 A.
299.
300.
301.
303.
304.
307.
307 A.
309-
310.
311.
314-
316.
320.
323-
325.
326.
327.
328.
329-
330.
338.
338A.
338 B.
339A.
352.
353.
354-
355.
356.
358.
362.
Bacchiacca, 13.
Bacchiacca, 14.
Cotig^iola, 78.
Mazzolini, 233.
MazzoUni, 234.
Ferraresischer Meister, 131,
Mazzolini, 234.
Zacchia, 441.
Imola, 188.
Francia, 141.
Bugiardini, 50.
Francia, 142.
1
Tintoretto, 395.
Tintoretto, 396.
Tiziano, 398.
Veronese, 414.
)
Savoldo, 357.
Savoldo, 358.
Veronese, 415.
Tintoretto, 396.
Veronese, 415.
Bassano, 20.
Tintoretto, 396.
[Lotto, 215.
Lotto, 216.
Veronese, 415.
1
Veronese, 416.
Bronzino, 46.
Salviati, 351.
Crespi, 89.
i Caravaggio, 56.
Procaccini, 309.
Caravaggio, 56.
Gimbiaso, 54.
DomenichinOy 100.
363. Reni, 323.
364. Cairacci, 60.
365. Caravaggio, 56.
366. Bonzi, 3$.
369. Caravaggio, 57.
372. Carracci, 61.
372 A. Cairacci, 60.
373. Reni, 323.
375. Domenichino, 100.
376. Domenichino, loi.
380 B. Fcti, 133.
381. Caravaggio, 57.
403. Ribera, 326.
404 A. Zurbaran, 444.
404 C Zurbaran, 445.
405. Sutteimans, 384.
405 B. Ribera, 324.
406 B. Coello, 72.
407. Cairefio, 61.
408. OberitalieniscbeSchu]e,282.
408 A. Italienischer Meister, 189.
408 B. Ccrezo, 63.
409. Campafia, 54.
412. Moral es, 259.
413. Voet, 425.
41 3 A. Velazquez, 408.
41 3C. Velazquez, 407.
413D. Velazquez, 409.
41 3 E. Velazquez, 407.
413 F. Velazquez, 408.
414. Murillo, 266.
41 4 A. Roelas, 328.
414B. Cano, 55.
414C Murillo, 267.
416. Ribera, 326.
417. Spanischer Meister, 376.
420. Sassoferrato, 356.
421. Rosa, 331.
426A. Maratta, 224.
428. Qaude, 70.
437. Strozzi, 384.
441. Giordano, 156.
443. Cerquozzi, 63.
444. Honthorst, 180.
447. Cignani, 66.
Verzeichnis nach der Nummcrnfol^e.
459
448 B.
454.
454A.
458.
459.
459A.
459B.
459C.
463.
465.
466.
467.
468.
469.
470.
471.
472.
473.
474A.
474 B.
475.
478.
478A,
478 B.
482.
484A.
484 B.
485.
48 7 A.
489.
489 B.
49 lA.
491 B.
49 iC.
492.
494.
494C
496 B.
500A.
500 B.
501 E.
501 F.
50 iG.
503 B.
503 c.
Claude, 70.
Tiepolo, 393.
Panini, 291.
Sassoferrato, 356.
Tiepolo, 394.
Tiepolo, 393.
I Tiepolo, 394.
Poussin, 307.
Mignard, 252.
Lesueur, 200.
Poussin, 307.
Watteau, 428.
Troy, 400.
Watteau, 428.
Lebrun, 199.
Clouet, 71.
Lancret, 197.
Watteau, 428.
Watteau, 429.
Clouet, 72.
Poussin, 307.
Poussin, 308.
Millet, 252.
Chodowiecki, 64.
l Largilliere, 198.
Chodowiecki, 64.
Trinquesse, 400.
> Pesne, 296.
Chodowiecki, 64.
> Chodowiecki, 65.
Werff, 430.
Pesne, 296.
Greuze, 165.
Pesne, 297.
Rotari, 332.
Chodowiecki, 65.
> Guardi, 165.
Guardi, 166.
Canaletto, 54.
Canaletto, 55.
504.
512.
513.
514.
515.
516.
517.
518.
519.
520.
521.
522.
523.
523A.
523 B.
52 3 C.
523r>.
524.
525.
525 A.
525 B.
525C.
525D.
525 E.
525 F.
525G.
525K.
525 L.
526.
526A.
527.
528.
528A.
528 B.
529.
529A.
529B.
529C.
529D.
530.
532.
532A.
533.
Batoni, 21.
> Eyck, 1 19.
Eyck, 120.
Eyck, 121
Eyck, 122.
Eyck. 125.
Eyck, 127.
Eyck, 125.
Eyck. 128.
Eyck, 122.
Eyck, 123.
Eyck, 125.
Eyck, 128.
Eyck, 126.
Eyck, 123.
Eyck, 124.
Eyck, 126.
Eyck, 124.
Niederländischer Meister,
274.
} Niederländischer Meister,
273.
Eyck, 127.
Eyck, 129.
l Memling, 247.
Cristus, 89.
Cristus, 90.
Memling, 247.
Memling, 248.
Meister der Himmelfahrt
Maria, 237.
Cristus, 90.
Ouwater, 286.
Bouts, 42.
460
533A.
533B.
534.
534A.
534 B.
535.
537.
537 A.
537B.
538.
538A.
538 B.
539.
539A.
539 B.
539C.
539D.
540.
542.
543.
544A.
545-
545 B.
545 C.
546.
548 A.
549A.
550.
551A.
551 B.
552.
552B.
554.
556.
557B.
557C.
557D.
557E.
Verzeichnis nach der Nummemfolgc.
}
Bouts, 42.
Weyden, 436.
Weyden, 433-
Weyden, 434-
Weyden, 435.
i Meister vonFltoalle, 241.
Meister von Fl^malle, 242.
Niederländischer Meister,
277.
Meister von Flemalle, 241.
Niederländischer Meister,
275.
Bouts, 43.
} Niederländischer Meister,
276.
Niederländischer Meister,
277.
Meister der Himmelfahrt
Maria, 237.
Niederländischer Meister,
273.
Bouts, 43.
Cranach, 80.
Weyden, 436.
Bouts, 43.
}
Goes, 158.
Niederländischer Meister,
275.
Weyden, 436.
Bouts, 44.
Gossart, 161.
Provost, 309.
Niederländischer Meister,
275-
Baidung, 15.
Mostaert, 263.
Amberger, 6.
Dürer, 108.
Dürer, 104.
}
Dürer, 105.
557 F.
557G.
557H.
557I.
558.
559.
559A.
560.
561.
561 A.
562.
563.
563 A.
563 B.
563 c.
563D.
564.
564 A.
565.
567.
567 A.
567 B.
569.
569 A.
570.
572.
573.
573A.
574.
574A.
574B.
574C.
574D.
575.
575A.
575 B.
577.
578.
578A.
578 B.
578C.
579.
580.
581.
}
Dürer 106.
\ Dürer, 107.
Hemessen, 176.
Cranach, 80.
Schaeufelein, 358.
Massys, 229.
Zeitblom, 443.
Schongauer, 363.
Cranach, 80.
Strigel, 380.
I
Strigel, 381.
> Cranach, 8 1 .
Cranach, 82.
}
1
Cranach, 83.
Boigkmair, 51.
Massys, 230.
Heemskerck, 173.
Burgkmair, 51.
David, 97.
Massys, 230.
Leyden, 201.
Marinus, 224.
> Massys, 230.
> Meister von Frankfurt, 242.
Meister von Frankfurt, 243.
Amberger, 7.
Meister des Todes Maria,
239.
Meister der hl. Sippe, 236.
Meister der hl. Sippe, 237.
Cranach, 87.
Cranach, 83.
Veizeichnis nach der Nummemfolge.
461
582.
583.
583 A.
583 B.
584.
584A.
584 B.
585.
585A.
585 B.
586.
586 A.
586 B.
586C.
586D.
587.
588.
589.
590.
590 A.
591.
593.
594.
596 A,
597 A.
600.
603.
603 A.
606A.
606 B.
606 C.
607.
608.
609.
614.
615.
616.
618.
618A.
619A.
619B.
Pencz, 294.
Amberger, 7.
Strigel, 381.
Strigel, 382.
Burgkmair, 51.
iLeyden, 201.
Pencz, 295.
Mor, 258.
Mor, 259.
Holbein, 177.
Gossait, 161.
Holbein, 177.
}
Holbein, 178.
Pencz, 295.
Bruyn, 49.
l Cranach, 84.
Niederländischer Meister,
274.
Niederländischer Meister,
278.
Cranach, 84.
Cranach, 85.
Kulmbach, 196.
Breu, 45.
Memling, 248.
> Baidung, 16.
Zeitblom, 443.
j Strigel, 383.
Comelisz, 75.
Patinir, 293.
Engelbr echtsen , 115.
Cranach, 88..
Meister des Todes Maria,
239-
Meister des Todes Maria,
240.
> Cranach, 85.
} Meister von Me6kirch,
243.
621. Mostaert, 263.
623A. Utrecht, 406.
624. Bles, 30.
626. Niederländischer Meister,
278.
628. Sächsischer Meister, 350.
62^ A }^^"^c*^^ Schule, 98.
, ^«' 1 Niederländischer Meister,
630C. J ^79.
631. Meister von Meflkirch, 243.
632. Neufchatel, 273.
633. Niederländischer Meister,
280.
^^^' I Cranach, 86.
63?a: } A^*^^'^«'' ^•
638 B. 1
638C >Altdorfer, 5.
638D. J
638 E. Altdorfer 6.
639. Bruyn, 49.
641. Bellegambe, 22.
64%: } «<=»->• 364.
645 A. Orley, 283.
647 B. Schoevaerdts, 362.
648. Gossart, 161.
650. Gossart, 162.
650A. Bol, 33.
653. Lombard, 208.
66^4 a! } ^^"*'^^"'"' ''^•
664 B. \
lt& Elsl^eimer, 115.
664 £. J
675. Massys, 229.
677. Lastman, 198.
462
678.
678A.
678 B.
683.
683A.
686.
688 A.
690.
693.
695.
699.
700.
706.
719.
726.
730 A.
735-
739 A.
741-
741 A.
741 B.
742.
743.
743A.
743 B.
748 A.
748 B.
750.
750A.
750B.
750C.
751-
753.
753A.
753 B.
757A.
757 B.
758A.
758 B.
760 A.
762.
762 A.
762 B.
762 C.
763.
Verzeichnis nach der Nummemfolge.
Brueghel, 48.
üden, 402.
Brueghel, 48.
Pourbus, 306.
Holländischer Meister, 178.
Pourbus, 306.
Brueghel, 48.
Rottenhammer, 333.
Huys, 185.
Bässen, 20.
Moeijaert, 254.
Ring, 327.
Molenaer, 255.
}
Aertsen, 2.
Velde, 410.
Tempel, 385.
Steenwijck, 379.
Palamedesz, 287.
}
Venne, 412.
Brueghel, 48.
Cuijp, 94.
Cuijp, 95.
Cuijp, 94.
Miereveit, 250.
Miereveit, 251.
Keijser, 191.
Janssens, 186.
Keijser, 190.
Keijser, 191.
Snayers, 373.
Moreelse, 260.
Elias, 113.
Ravesteijn, 311.
\ Palamedesz, 288.
Avercamp, 13.
j Rubens, 333.
i Rubens, 334.
Rubens. 335.
763 A.
763 B.
765.
765 A.
766.
767.
770.
772.
774.
774A.
774B.
774C.
775.
776 A.
776 B.
776C.
776D.
776E.
777.
778.
779.
780.
781.
782.
782 A.
782 B.
782C.
783-
785.
785 A.
787A.
790 F.
791.
791 A.
791 B.
791 C.
79 iD.
791 E.
791 F.
79 iG.
791H.
792.
792 A.
792 B.
792 C.
I Rubens, 335.
Brueghel, 49.
Loo, 211.
l Hals, 167.
Dyck, 108.
Momper, 257.
Rubens, 336.
I Snyders, 373.
Janssens, 185.
Rubens, 336.
Rubens, 337.
Rubens, 338.
Janssens, 186.
Dyck, 109.
Rubens, 342.
Rubens, 338.
Rubens, 339.
> Dyck, 109.
Dyck, HO.
Rubens, 339.
Rubens, 340.
Dyck, 110.
Dyck, III.
Terborch, 390.
}
)
Terborch, 391.
1
> Terborch, 392.
}
Metsu, 249.
Anraadti 10.
Metsu, 249.
Verzeichnis nach der Nummernfolge.
463
793.
795.
795 B-
795 C.
795D.
796 B.
796 C.
797.
798 B.
798 C.
798 E.
798 F.
798G.
798H.
798K.
799-
800.
800 A.
801.
801 A.
801 B.
801 C.
801D.
801 E.
801 F.
80 iG.
801H.
802.
802 A.
803.
804.
805.
806.
806 A.
806 B.
807.
807 A.
808.
808 A.
809.
809 A.
810.
810A.
810B.
810D.
Terborch, 392.
Steen, 378.
Steen, 379.
Brekelenkam, 44.
Laen, 197.
Vlämischer Meister, 424.
> Rubens, 340.
Rubens, 341.
Rubens, 342.
Dyck, III.
Hals, 167.
Codde, 72.
Hals, 167.
}
Leyster, 202.
Hals, 168.
Hals, 169.
Hals, 168.
1
Hals, 169.
Rembrandt, 312.
Helst, 175.
Vries, 426.
Eeckhout, 112.
Rembrandt, 313.
}
Gelder, 151.
Seghers, 366.
Horst, 183.
Roghman, 329.
Rembrandt, 313.
Seghers, 366.
Bol, 32.
Bol, 33.
Rembrandt, 313.
Meer, 236.
Backer, 14.
Meer, 236.
811.
8x1 A.
812.
812A.
812B.
813A.
815.
815B.
816.
819A.
819B.
819C.
820.
820 A.
820 B.
821.
82 lA.
822.
823.
824.
824 B.
825.
825 A.
826.
826 A.
828.
828A.
828 B.
828C.
828D.
828E.
828 F.
828H.
828 T.
828K.
828L.
828M.
829.
830.
831.
832.
832 A.
834.
835.
835A.
l Rembrandt, 314.
> Rembrandt, 315.
Rembrandt, 316.
Flinck, 134.
Flinck, 135.
Rembrandt, 322.
Livens, 208.
Fabritius, 1 29.
Hooch, 182.
Maes, 220.
Eeckhout, 112.
Poorter, 303.
Hooch, 182.
Rembrandt, 322.
> Koninck, 195.
Rembrandt, 316.
> Horst, 183.
Heerschop, 174.
Helst, 175.
Koninck, 195.
Victors, 420.
Rembrandt, 316.
> Rembrandt, 317.
> Rembrandt, 318.
• > Rembrandt, 320.
I Rembrandt, 321.
Rembrandt, 322.
Eeckhout, 112.
Vereist, 413.
\ Vos, 426.
Porcellis, 304.
Mieris, 251.
>£verdingen, 116.
464
Verzeiclinis nach der Niimmemfolge.
835B.
836.
836B.
837.
838.
839.
840.
840A.
840 C
841.
842.
842 A.
842 B.
842D.
843.
844.
845.
845 B.
845D.
845 F.
846.
846 A.
847.
848.
848 B.
848D.
848 E.
848 F.
850.
850A.
850 B.
850C.
853A.
853B.
85 3 E.
853H..
854.
854B.
854C.
855.
855A.
855B.
85 5 C.
856.
856A.
Everdingen, 117.
Berchem, 26.
Wijnants, 437.
Schalcken, 360.
Mieris, 251.
Livens, 208.
Neer, 269.
Neer, 267.
Neer, 269.
Ostade, 284.
Neer, 269.
Neer, 270.
)
}
Dou, X02.
Meert, 236.
Mommers, 256.
l Ostade, 285.
Ostade, 286.
Netscher, 271.
Neer, 270.
Dou, 102.
Netscher, 271.
Beerstraten, 21.
Mardin, 187.
Jardin, 188.
Netscher, 271.
Musschcr, 267.
}
Netscher, 272.
Brouwer, 47.
Dou, X02.
Slingeland, 372.
Bosch, 38.
l Ostade, 284.
Ostade, 285.
Teniers, 386.
Craesbeeck, 79.
8s6B.
857.
858.
858 A.
859.
859A.
860.
861.
861 A.
861 B.
86 iG.
862.
864.
864 B.
865.
865 A.
865 B.
865 C.
865D.
865 E.
865 F.
866.
866 A.
866 B.
866 C.
866D.
866 E.
866 F.
872 A.
873-
874A.
874C.
875.
875A.
875 B.
876A.
876 B.
877A,
877 B.
878.
883.
883 B.
883 C.
883D.
884.
Ryckaert, 348.
Teniers, 386.
Tempel, 385.
Kick, 192.
}
Teniers, 387,
Bergen, 27.
Cuijp, 93,
}
Cuijp, 94.
Bergen, 27.
Duck, 103.
Coques, 74.
}
Goijen, I59<.
Goijen, 160.
Teniers, 385.
Teniers, 387.
}
I Teniers, 388.
Teniers, 389.
)
Potter, 305.
Molenaer, 255.
iHeem, 171.
Vereist, 413.
Cappelle, 56.
Zeeman, 442.
Hondecoeter, 179.
Hondecoeter, 180.
Verspronck, 419.
Verspronck, 420.
Snyders. 374.
}
Fyt, 144.
Boel, 32.
Ruisdael, 344.
Verzeichnis nach der Nummemfolge.
465
^1
K 9
884 B.
884 C. } Ruisdael, 344.
884D.
885.
885 C. } Ruisdael, 345.
885D.
885 E.
885 F. } Ruisdael, 346.
885G.
885 H. Ruisdael, 347.
886. Hobbema, 176.
888 C. Vroom, 427.
890. Berchem, 27.
891 A. Diepraem, 99.
893. Ruisdael, 347.
895. Bakhuysen, 15.
898A: } Witte, 438.
899. Wouwerman, 439.
900.
900 B.
900 C.
900D.
901.
901 A.
Wouwerman, 440.
Goijen, 160.
• 1
901 B. >Ruijsdael, 343.
901 C. J
901 D. Meister IVR, 244.
901 £. Meister TvA, 244.
903. Wouwerman, 440.
903 A. Velde, 409.
905. Walscapele, 427.
905 A. Hals, 169.
Ä }""">• '7«-
Sc }""■"• '72-
909 A. Ferguson, 120.
909 C. Sant- Acker, 352.
91 2 A. Boursse, 41.
91 2 B. 1
91 2 C. [Meer, 235.
912D. J
913. Everdlngen, 117.
916. Hagen, 166.
Verz. d. Gemälde.
917.
9i8A.
919B.
921.
921 A.
92 2 B.
922C.
934.
939-
944 A.
946.
948.
948 A.
948 C.
948D.
948 E.
948 F.
948 G.
948 H.
949.
956.
958.
961.
963.
967.
967 A.
970.
972 A.
972 B.
974 A.
975-
976.
977.
978.
983 A.
983D.
983 E.
983 F.
985.
985 A.
990.
998.
lOOI.
1004.
1006.
Rubens, 342.
Angel, 7.
Weenix, 429.
Aelst, I.
Potter, 305.
> Velde, 410.
Vlieger, 425.
Peeters, 293.
Mahu, 220.
Molenaer, 255.
Claesz, 69.
}
Treck, 399.
Kalf, 189.
Luttichuis, 218.
Kalf, 189.
>Kair, 190.
Molenaer, 256.
Poelenburghi 302.
Saft-Leven, 350.
Aelst, I.
Heem, 173.
Fyt, 145.
Sorgh, 376.
Lansinck, 197.
l Huijsum, 184.
Weenix, 429.
Aelst, I.
Seghers, 365.
Nason, 268.
Seghers, 365.
i Beijcren, 22.
Sauts, 357.
Gelder, 151.
Hondecoeter, 179.
Claesz, 69.
Lclienbergh, 200.
Huijsum, 184.
Weenix, 429.
Wilt, 438.
Stoop, 380,
30
466
Verzeichnis nach der Nummernfolge.
1007A.
100^.
1009.
lOII.
1012.
1014B.
1017.
1026.
1028.
1034 A.
1034C.
1034D.
1034 F.
1038.
1039.
1040.
1048.
1051.
105 lA.
1061.
1056.
1058.
1062.
1062 A.
1062 B.
1064.
1064A.
1067.
1069.
1070A.
107 lA.
1072.
1073-
1074.
1074A.
1076.
1077.
1077A.
1078.
1079.
1080.
1081.
108 lA.
1094.
1094A.
Nason, 268.
Honthorst, 180.
Honthorst, 181.
Bosch, 38.
Verkolje, 413.
Denner, 98.
Honthorst, 181.
Dijk, 99.
Dijk, 100.
Graff, 163.
lOraff, 164.
Bois, 32.
Florentinische Schule, 1 36.
Gaddi, 145.
Byzantinische Schule, 5 2.
Tzane, 402.
Vivarini, 421.
Bizamano, 29.
Duccio, X03.
Vannuccio, 406.
Daddi, 95.
Daddi, 96.
Lippo, 207.
Siena, 367.
Simone, 371.
Simone, 372.
Lippo, 207.
\ Gaddi, 146.
Giotto, 157.
Alegretto, 3.
Lorenzetti, 213.
}
Alegretto, 4.
Gaddi, 146.
l Gaddi, 147.
Lippo, 207.
> Lorenzetti, 212.
1097.
1109.
II 12.
I II 2 B.
1112C.
1113-
II 17.
1119.
1122.
1123A.
1124.
1127.
II 28.
1129A.
II 30.
1132.
"33-
1141.
1141A.
1141B.
1142.
II43-
1144.
II 46.
1147.
i»54.
"55.
II 56.
1156A.
11S6B.
1156C.
fi6o.
1162.
II 64.
1165.
1166.
II 70.
1170A.
1170B.
1170C.
1171.
II 73.
1175.
11 76.
11 77.
Lorenzetti, 212.
Mazzola, 231.
Florentinische Schule, 136.
> Giovanni, 157.
Gaddi, 148.
Botticelli, 41.
Lorenzo, 214.
Siena, 368.
Lorenzo, 214.
Botticelli, 40.
Matteo, 231.
Botticelli, 41.
Palmezzano, 290.
Gentile, 152.
j- Sellaio, 367.
Florentinische Schule, 136.
1 Florentinische Schule,
J 135.
Siena, 368.
Vivaiini, 422.
Padua, 287.
Antonio, 12.
Ferrari, 132.
Giambono, 155.
Murano, 266.
Crivelli, 91.
}
\ Crivelli, 92.
Vivarini, 422.
Schiavone, 361.
Zaganelli, 441.
Vivarini, 424.
Pennacchi, 295.
Zoppo, 443.
Vivarini, 424.
>Tura, 401.
Bamaba, 17.
Crivelli, 93.
Ferrara, 131.
Giolfino, 156.
Bellini, 24.
Verzeichnis nach der Nummemfolge.
467
1177A.
1180.
1181.
1182.
II 90.
1191.
1192.
1193.
1199.
1200.
1202.
1205.
1205A.
1206.
1207.
1208.
1209.
1210.
1212.
1216.
1216A.
1216B.
1217.
1219.
1221.
1222.
1224.
1224A.
1232.
1*33.
"34.
1234B.
1235.
1235A.
1235B.
1238.
1243.
1262.
Bellini, 25.
Bellini, 23.
Lombardischc Schule, 209.
Fenari, 132.
Cranach, 86.
l Cranach, 87.
Meister von Cappenberg,
240.
Kölnische Schule, 194.
Sächsischer Meister, 349.
Scorel, 365.
Mittelrheinischer Meister,
253.
Kölnischer Meister, 193.
Mittelrheinischer Meister,
«53.
. Berthold, 28.
Engelbrechtsen, 116.
Niederrheinischer Meister,
281.
WestfIdische Schule, 430.
WestflÜische Schule, 431.
Westfälische Schule, 432.
JBöhmisch-Schlesische
Schule, 31.
Soest, 375.
Kölnischer Meister, 193.
Ntlmbeiger Schule, 281.
Schwäbische Schule, 364.
)
Soest, 375,
Schaffner, 359.
Meister des Marienlebens.
238.
Meister der Verherrlichung
Maria, 238.
Meister des Marienlebens,
238.
Kölnischer Meister, 194.
Wonsam, 439,
Basaiti, 19.
1290.
1401A.
1424.
1451.
1455.
1486A.
1511.
1570.
1614.
1615.
1616.
1617.
1618.
1619.
1619A.
1619B.
1620.
1621.
162 lA.
1621B.
1621C
1621D.
162 iE.
162 1 F.
1621G.
1622.
1622A.
1623.
1624.
1626.
1626.
1628.
1628A.
1629.
1629A.
1629B.
1630.
1631.
1632.
1635,
1635A.
1635B.
1636.
1637.
1637A.
Brekelenkam, 44.
Hooch, 182.
Lombardische Schule, 209.
Moeijaert, 254.
Mazsola, 232.
Pot, 304.
Lippo, 207.
Westfölische Schule, 432.
Domenico, loi.
Francesca, 140.
Boccati, 30.
Fouqueh, 139.
Albani. 3.
)
Goya, 163.
OberdeutscherMeister, 28 1 .
l Multscher, 263.
[ Multscher, 264.
Multscher, 265.
[ Goes, 158.
Heyde, 174.
Böhmische Schule, 31.
Dughet, 104.
Kölnischer Meister, 192.
Parentino, 292.
Schongaucr, 362.
Schongauer, 363.
Rillaer, 326.
Geertgen, 150.
Maineri, 222.
Ugolino, 403.
Ugolino, 404.
Lawrence, 199.
> Reynolds, 324.
30»
468
Verzeichnis nach der Nummemfolge.
1638.
1639.
1640.
1641.
1642.
1643.
1644.
1645.
1645A.
1646.
1646A.
Gainsborough, 148.
Frangoys, 143.
Backer, 15.
Heda, 1 70.
Mignon, 252.
Corneille, 74.
Heda, 1 70.
Marmion, 225.
Wilson, 437.
1647. Bosch, 37.
1648. Michele, 250.
1649. Florentinische Schule, 137.
I. 133. Foppa, 138.
II. 55. Cranach, 87.
II. 153, Score!, 365.
II. 202, Orley, 283.
II. 241. Niederländischer Meister,
280.
II. 467. Lisse, 207.
III. 43. Ciroabue, 69.
S.
s.
S.
Gemälde der Sammlung James Simon.
(Vgl. auch den 1904 erschienenen Katalog dieser Sammlun^r.)
I.
2.
3.
S. 4.
s. 5.
S. 6.
S. 7.
S. 8.
S. 9.
S. lo.
S. II.
}
Garbo, 149.
Bronzino, 46.
Romanino, 331.
Fiorenzo, 1 34.
Mantegna, 223.
Marziale, 227.
Catena, 62.
Catena, 63.
Venetianische Schule, 411,
Bonifacio, 34.
S. 12. 1 Oberitalienischer Meister,
S. 13. / 282.
S. 14. Mazzolini, 234.
S. 15*1 Florentinische Schule,
S. 16. J 137.
S. 17. David, 98.
S. 18. Niederländ. Meister, 278.
S. 19. Niederländ. Meister, 279.
S. 20. Bruyn, 49.
S. 21. Bruyn, 50.
VERZEICHNIS IL
Die Meister nach Schulen und chronologisch geordnet.
Deutsche Schulen.
I. Mittelalter.
Westfälische Schule, um 1200
bis 1230; 1250 — 1270; des
13. Jahrh.; des 14. Jahrh.
Niederrheinischer Meister, um
1325—1350-
II. 15. und 16. Jahrhundert.
Schwaben.
Oberdeutscher (?) Meister, um
1400.
Hans Multscher, um 1400 bis
um 1467.
Schwäbische Schule, um 1450.
Martin Schongauer, um 1445
bis 1491.
Schule des Martin Schongauer,
um 1480.
Bartholme Zeitblom, geb. um
1450, t nach 15 17.
Bernhard Strigel, 1460/61 bis
1528.
Hans Burgkmair, 1473 — 1531.
Hans Bai düng, gen. Grien,
1475/80—1545.
Martin Schaffner, geb. um 1480,
ti54i(?).
Hans Holbein d.J., 1497 — 1543.
Jörg Breu, tätig schon 1501,
t »536.
Meister von MeOkirch, tätig um
«525— > 550.
Christoph Am berger, um 1500
bis 1561/62.
Deutsche Schule, von 1527.
Franken.
Meister Berthold, Anfang des
15. Jahrhunderts.
Mittelrheinischer Meister, um
1440.
Nürnberger Schule, um 1480
bis 1500.
Albrecht Dürer, 147 1 — 1528.
Hans von Kulmbach. geb. um
1476, t 1522.
Albrecht Altdorf er, geb. vor
1480, t 1538.
Hans Leonhard Schaeufelein,
geb. vor 1490, f <539/4o.
Georg Pencz, geb. um 1500,
t 1550.
Sachsen.
Lucas Cranach d. Ä., 1472 bis
'553.
Werkstatt Lucas Cranachsd. A.
Lucas Cranach d. J., 1515 bis
1586.
Sächsischer Meister von 1540
bis 1550.
470
Verzeichnis nach Schulen geordnet. .
Niederrhein.
Kölnischer Meister, um 1350.
Kölnischer Meister, um 1400.
Kölnischer Meister vom Anfang
des 15. Jahrhunderts.
Kölnischer Meister, um 1470
bis 1500.
Meister des Marienlebens, tätig
um 1463 — 1480.
Meister der Verherrlichung Maria,
tätig um 1460 — 1490.
Meister der hl. Sippe, tätig um
i486 — 1520.
Meister von Frankfurt, tätig um
1500 — 1520.
Anton Wonsam (Anton von
Worms), t '54'«
Bartholomaeus Bruyn, 1493 bis
1553/57.
Westfalen.
Schule von Soest, um 1470.
Meister von Cappenbei^, tätig
um 1500— 1525.
Ludger tom Ring d. Ä., 1496 bis
1547.
Deutsche Schule, 1530 — 1550
(Westfalen).
Östliche Marken.
Böhmische Schule, um 1350.
Böhmisch» Schlesische Schule,
um 1400.
III. 17. und 18. Jahrhim4ert.
Johann Rottenhammer, 1564
bis 1623.
Adam Elsheimer, 1578 — 1610.
Balthasar Denner, 1685 — 1749.
Daniel Chodowiecki, 1726 bis
1801.
Anton Graff, 1736 — 18 13.
Niederländische Schulen.
I. 15. und 16. Jahrhundert.
Südliche Niederlande.
Hubert van Eyck, geb. um 1370,
t 1426.
Jan van Eyck, geb. um 1390,
t H4I.
Nachahmer Jan van Eycks.
Petrus Cristus, tätig 1446 bis
1467.
Roger van der We y d e n , 1 399/ 1 400
bis 1464.
Meister von Fldmalle, tätig um
1430 — 1460.
Hugo van der Goes, f 1482.
Meister der Himmelfahrt Mariae,
tätig um 1470.
Hans Memling, vor 1430 — 1494«
Schule des Hans Memling.
Gerard David, geb. um 1460,
t »5*3.
Der sog. (Waagensche) Mostaert,
tätig im Anfange des 16. Jahr-
hunderts.
Quinten Massys, 1466 — 1530.
Nachfolger des Quinten Massys.
Meister des Todes Maria, tätin^
um 15 10— 1530.
Jan Sanders, gen. Jan van He-
messen, geb. um 1504, f
1555/66.
Jan Gossart, gen. Jan van Ma-
buse, geb. um 1470, f IS4I>
Nachfolger des Jan Gossart.
Herri Bles, gen. Civetta, geh,
um 1480, f nach 1521.
Verzeichnis nach Schulen geordnet.
471
Joachim de Patinir, nachweisbar
seit 1515, t vor 1524.
Bemaert van Orley, geb. um 1495,
t 1542.
Jean Bellegambe, nachweisbar
seit 1504, t "«n »533-
Marin US van Reymerswaele, tätig
1521— 1558.
Jan van Rillaer, f 1568.
Michiel vanCoxie, 1497 — 1592.
Lambert Lombard, 1505 — 1566.
Joos van Cleve, f nach 1554.
Comelis Massys, 1512 bis nach
1580.
Peeter Huys, tätig um 1545 bis
1570.
Nicolaes Neufchatel, gen. Luci-
del, 1527 (?) bis nach 1590.
Hans Bol, 1 534— «593.
Comelis Molenaer, gen. de
Scheele Neel, geb. 1540.
Frans^ourbus d. Ä., 1545 bis
1581.
Holland.
Aelbert van Ouwater, tätig um
1430— 1460.
Dierick Bouts, geb. 1410/20,
t ?475.
Nachfolger des Dierick Bouts.
Geertgen tot Sint Jans, um 1465
bis um 1493.
Hieron)'mus Bosch , geb. um 1462,
t «516.
Comelis Engelbrechtsen,
,468 (?)- 1533.
Jacob Cornelisz. van Amster-
dam, tätig um 1500 — 1533.
Lucas Huyghenz., gen. Lucas van
Leyden, I494— 1533-
Jan van Scorel, 1495 — 1562.
Pieter Aertsen, 1507/8 — 1575.
Holländischer Meister um 1530.
Jacob van Utrecht, tätig i5o6(?)
bis 1523/24.
Maerten van Heemskerck, 1498
bis 1574.
Antonis Mor, 1 512 (?)— 1576/78.
Unbestimmte
niederländische Meister.
Niederländische Meister, um
1450; um 1460; um 1470; um
1480; um 1480 — 1500; um
1490 — 1510; um 1500 — 1520;
um 1515; um 1520; um 1539;
um 1598.
IL 17. und 18. Jahrhundert.
Vlämische Schule.
Jan Brueghel, gen. Samtbrueghel,
1568—1625.
Abraham Janssens von Nuyssen,
geb. um 1575, t 1632.
Petrus Paulus Rubens, 1577 bis
1640.
Werkstatt des Petrus Paulus Ru-
bens.
Vlämischer Meister, um 1615.
Frans Snyders, 1579 — 1657.
David Teniers d. Ä., 1582 bis
1649.
Comelis de Vos, 1 585(7) — 1651.
Daniel Seghers, 1590 — 1661.
Peter Snayers, 1592 — 1667.
Lucas van Uden, 1595 — 1672.
Jost Suttermans, 1597 — 1681.
Antonius van Dyck, 1599 — 1641.
AdriaenBrouwer, 1605/6 — 1638.
Jan Davidsz. de Heem, 1606 bis
1683/84 (s. auch Holländische
Schule, Utrecht).
Joos van Craesbeeck, geb. um
1606, f nach 1654.
Peter Frangoys, 1606— 1654.
Jan Fyt, 1611 — 1661.
Frans de Mo m per, 1603 bis
1660/61 (s. auch Holländische
Schule, Amsterdam).
472
Veneichois nach Schulen geordnet.
David Teniersd.J., 1610 — 1690 .
David Ryckaert d. J., 1612 b's
1661.
Comelis Mahu, 161 3 — 1689.
Bonaventura Peeters, 16 14 bis
1652.
Gonzales Coques, 1618 — 1664.
Pecter Meert, 16x9 — 1669.
Pieter Boel, 1622 — 1674.
Jacob Ferdinand Voet, geb. 1639,
tätig um 1660 — 1691.
Comelis de Heem, 163 1 — 1695
(s. auch Holländische Schule,
Haag).
Fran^ois Millct, 1642 — 1679 (s.
auch Französische Schule).
Mathys Schoevaerdts, geb. um
1665.
Hollindische Schulen.
Schule von Utrecht,
Paulus Moreelse, 1571 — 1638.
Comelis van Po elenburgh, 1586
bis 1667.
Gerard van Honthorst, gen.
Gherardo dalle Notti, 1590 bis
1656.
Willem van Honthorst, 1604
bis 1666.
Jacob Duck, um 1600 bis nach
1660.
Jan Davidsz. de Heem, 1601 bis
1683/84 (s. auch Vlämische
Schule).
HermanSaft-Le ven d. J., i6o9(?)
bis 1685.
Dirck Stoop, 1610 — 1686.
Abraham Mignon, 1640— 1679.
Schule von Del/t,
Michiel Jansz. Miere velt, 1567
bis 1641.
Evert van Aelst, 1602 — 1657.
Anthonie Palamedesz« gen. Ste-
vaerts, 1601 (?) — 1673.
Willem van Aelst, 1626 bis um
1683.
Jan van der Meer van Ddfi,
1632— 1675.
Pieter Steenwijck, nachweisbar
1642 — 1654.
Thomas van der Wilt, 1659 bis
"633.
SchuU des Haag,
Jan Antonisz. van Ravestcijn,
1572p)— '657.
Adriaen Pietersz. van de Venne,
1589—1662.
Esajas van de Velde, 1500 (?)
bis 1630 (s. auch Schule von
Haarlem).
Jan vanGoijen, 1596 — 1636 (s.
auch Schule von Leiden).
Bartholomeus van Bässen, geb.
um 1590, t 1652.
Abraham de Vrics, tätig um 1630
bis 1648.
Pieter Nason, 1612 — 1688/91.
Pieter Vereist, nachweisbar 1638
bis 1668.
Joris van der Hagen, f 1669.
Diederick van der Lisse, 'f 1669.
Comelis Lelienbergh, nach-
weisbar seit 1646, tätig bis 1672.
Abraham vanBeijeren, 1620/21
bis nach 1675.
Comelis de Heem, 163 1 — 1695
(s. auch Vlämische Schule).
Wüliam Gouw. Ferguson,
1632/33 bis nach 1695.
Caspar Netscher, 1639 — '684.
Schule von Haarlem,
Frans Hals d. Ä., 1580/81 — 1666.
Esajas van de Velde, 1590 (^?)
bis 1630 (s. auch Schule des
Haag).
Verzeichnis hacK Schulen geordnet.
473
Jan Verspronck, 1597 — 1662.
Dirk Hals, 1591 — 1656.
Willem Claesz. Heda, geb. 1594,
f nach 1678.
Jan Miense Molenaer, um 1610
bis 1668.
Judith Leyster, geb. um 1600,
f 1660.
Cornelis Hendricksz. V r o o m , um
i6oo(?) — 1661.
Pieter Claesz. van Haarlem, geb.
um 1590, nachweisbar seit 161 7,
t i66i.
Salomon van Ruijsdael, um 1600
bis 1670.
Adriaen van Ostade, 1610 — 1685.
Willem dePoorter, nachweisbar
von 1635 bis nach .1645.
Frans Hals d. J., tätig 1637 — 1669.
Philips Wouwerman, 1619 bis
1668.
Allaert van Everdingen, 1621
bis 1675.
Nicolaes Pietersz. Berchem, 1 620
bis 1683.
Hendrik He erschop, geb. 1620/21,
tätig noch 1672.
Jan Wijnants, um 1625 — 1682.
Meister JVR, tätig um die Mitte
des 17. Jahrh.
Guillam du Bois, Meister seit
1646, f 1660.
Isack van Ostade, 1621 — 1649.
Hendrik Mommers, 1623 (?) bis
1693.
Jacob Isaaksz. van Ruisdael,
1628/29 — 1682.
Jan van der Meer van Haarlem
d. Ä., 1628 — 1691.
Dirck van Bergen, tätig 1661 bis
1690.
SchuU von Amsterdam»
Pieter Pietersz. Lastman, 1583
bis 1633.
Hendrik Gerritsz. Pot, geb. um
1685, t 1657.
Hendrick Avercamp, geb. 1585,
f um 1663.
Pieter Symonsz. Potter, 1597 bis
1652.
Nicolaes Elias, 1588 — 1653/56.
Cornelis Janssens van Ceulen,
1593 bis um 1664.
Thomas de Keijser, 1596/97 bis
1667.
Hercules Seghers, geb. 1589,
f um 1645.
Nicolaes Comelisz. Moeijaert,
geb. vor 1600, f nach 1659.
Pieter Codde, 1599/1600 — 1678.
Aert van der Neer, 1603 — 1677.
Frans deMom per, 1603 — 1660/61
* (s. auch Vlämische Schule).
Symon Kick, 1603 — 1652.
Gilles d'Hondecoeter, f 1638.
Jan Jansz. Treck, 1606 — 1652/53.
Jan Livens, 1607 — 1674.
Rembrandt Harmensz. van Rijn,
1606 — 1669.
Schule Rembrandts van Rijn.
Gerrit Will emsz. Horst, geb. um
1612, tätig bis 1660.
Jacob Adriaensz. Back er, geb.
1608/9, t '651.
Salomon Koninck, 1609 — 1656.
Simon Luttichuis, 1610 bis
1662/63.
Bartholomeus van der Hei st, 1613
bis 1670.
Pieter van den Bosch, geb. um
161 3, f nach 1660.
Jacob van Loo, 1614 — 1670.
Govert Flinck, 1615 — 1660.
Ferdinand Bol, 16 16 — 1680.
Philips Koninck, 1619 — 1688.
J.W. Lansinck, tätig um 1650.
Roelant Roghman, geb. um
1620, t 1686/87.
Jan Victors, 1620 bis nach 1676.
474
Verzeichnis nach Schtilen geordnet.
Carel Fabritius, i620(?) — 1654.
Emanuel de Witte, i6i7(?) bis
1692.
Willem Kalf, 1621/22—1693.
Gerbrandt van den Ecckhout,
1621 — 1674.
Keinier Nooms, gen. Zeeman,
1623—1667/68.
Paulus Potter, 1625 — 1654.
Jan van de Cappelle, 1624/25
bis 1679.
Nicolaes van Gelder, um 1623
bis kurz vor 1677.
Melchior d'Hondecoeter, 1636
bis 1695.
Esaias Boursse', 1631 — 1672.
Ludolf Bakhuisen, 1631 — 1708.
Pieter de Hooch, geb. 1630,
t nach 1677.
Nicolaes Maes, 1632 — 1693.
Karel du Jardin, 1622 — 1678.
Adriaen van de Velde, 1636 bis
1672.
Eglon Hendrick van der Neer,
1635/36—1703.
Jan van der H eyde (auch Heyden),
1637 — 1712.
Jan Weenix, 1640 — 1719.
Anthonie Beerstraten, tätig um
1660,
Meindert Hobbema, 1638 bis
1709.
Jakob van Walscapele, tätig
vor 1667 — 17 18.
Michiel van Musscher, 1645 ^i^
1705.
Nicolaes Verkolje, 1673 — 1746.
Jan van Huijsum, 1682 — 1749.
Philip van Dijk, 1680— 1752.
Schule von Leiden.
Jan Porcellis, i58o(?) — 1632.
Jan van Goijen, 1596 — 1656 (s.
auch Schule des Haag).
Gerard Dou, 1613 — 1675.
Quieringh Brekelenkam, um
1620 — 1668.
Abraham Lamberts Jacobsz., gen.
Abraham van den Tempel,
1622/23 — 1672.
Nicolaes van Gelder, g^eb. um
1625, f vor 1677.
Jan Steen, i626(?) — 1679.
Gabriel Metsu,- 1625/30 — 1667.
Frans van Mieris d. A., 1635 ^i^
1681.
Pieter Comelisz. van Slingeland,
1640 — 1691.
Schule von Dordrecht,
Jacob Gerritsz. Cuijp, 1594 bis
1651/52.
Benjamin Gerritsz. Cuijp, 1612
bis 1652.
Aelbert Cuijp, 1620 — 1691.
Arent Diepraem, 1621 — 1670.
Godfried Schalcken, 1643 bis
1706.
Aert de Gelder, 1645 — 1727.
Schule von Middelburg.
Philips Angel, 1616 bis nach
1683.
Schule von Rotterdam.
Simon de Vlieger, um 1601 bis
1653.
Hendrick Maertensz. Sorgh, g'en.
Rokes, 161 1(?) — 1670.
Adriaen van der Werff, 1659 bis
1722.
Schule von Devenier,
Gerard Terborch, 1617 — 1681.
Pieter van Anraadt, f 1678.
Verseichnis nach Schulen geordnet.
475
Schule von ZzvolU,
Dirk Jan van der La en, 1759—1829.
Unbestimmte Holländische Schulen,
Meister TvA, tätig um 1620.
T. Sauts, tätig um die Mitte des
17. jahrh.
F. Sant-Acker, tätig in der
zweiten Hälfte des 17. Jahr-
hunderts.
Bjrzantinische Schule.
Byzantinische Schule des
15. Jahrh.
Angelo B i z am a n o , tätig um 1 500.
Byzantinische Schule des
16. Jahrh. (Kreta).
Emanuel Tzane, tätig um
1640.
Byzantinisch -Russische Schule
des 17. Jahrh.
Italienische Schulen.
Florentinische
(Toskanische) Schule.
Schule des Giovanni Cimabue
(1240 bis um 1302).
Giotto di Bondone, geb. um
1266, t 1337-
Taddeo Gaddi, geb. um 1300,
t 1366.
Art des Taddeo Gaddi.
Agnolo Gaddi, f 1396.
Bemardo Daddi, tätig 1328 bis
1348.
Florentinische Schule um 1350;
nach 1350; um 1375; um 1400.
Fra Giovanni Angelico da
Fiesole, 1387— HSS-
Schule des Fra Gio vaimi Angelico
da Fiesole, 1455.
Don Lorenzo, gen. il Monaco,
tätig um 1390 — 1425.
Tonmiaso di Ser Giovanni di
Simone Guidi, gen« Masaccio,
1401 — 1428.
Fra Filippo L i p p t , geb. um 1406,
t 1469.
Schule des Fra Filippo Lippi.
Benozzo Gozzoli, 1420 — 1498.
Zanobi Machiavelli, 1418 bis
1479.
Antonio Pollaiuolo, 1429 bis
1498.
FlorentinischeSchule,um 1450;
um 1460.
Domenico Veneziano 1400/1410,
t U6i.
Andrea del Verrocchio, 1436 bis
1488.
Schule des Andrea del Ver-
rocchio.
Werkstatt des Andrea del Ver-
rocchio.
Cosimo Rosselli, 1439 — 1507.
Jacopo del Sellaio, 1442 — 1493.
Piero Pollaiuolo, geb. 1443,
t 1496 (?).
Sandro Botticelli, geb. 1444/5,
t »510.
Filippino Lippi, geb. um 1457,
t »504.
Domenico Ghirlandaio, 1449
bis 1494.
476
Verzeichnis nach Schulen geordnet.
Davide Ghirlandaio, 1452 bis
1525.
BenedettaGhirlandaio, 1458 bis
1497.
Bastiane Mainardi, tätig seit
1482, t 1513.
Florentinische Schule, umi5i 5;
um 1520; um 1530.
Lionardo da Vinci, 1452 — 1519
(s. auch Mailändische Schule).
Lorenzo di Credi, 1457 — 1536.
Piero di CosimOi 1462 — 1521.
Raifaellino del Garbo, geb. um
1466, t 15*4-
Francesco Granacci, 1477 bis
1543.
Fra Bartolommeo della Porta,
1472— 1517.
Giuliano Bugiardini, 1475 bis
1554.
Ridolfo Ghirlandaio, 1483 bis
1561.
Raffaello Santi, gen. Raffaello
da Urbino, 1483 — 1520 (s. auch
Umbrische u. Römische Schule).
Andrea del Sarto, i486 — 1531.
Francesco Bigi, gen. Francia-
bigio, 1482—1525.
Paolo Zacchia d. Ä., tätig um
1520— 1530.
Francesco Ubertini, gen. Bac-
chiacca, 1494 — 1557.
Angelo di Cosimo, gen. Bronzino,
um 1502 — 1572.
Francesco Rossi de' Salviati, gen.
Francesco Salviati, 1510 bis
1 563 (s. auch Römische Schule).
Schule von Siena.
Duccio di Buoninsegna, nach"
weisbar seit 1278, f 1319-
Simone Martini, 1284 — 1344.
Schule des Simone Martini.
Lippo Memmi, f i357-
Pictro Lorenzetti, nachweisbar
seit 1305, tätig bis 1348.
Ugolino di Neri da Siena, tätig
1317--1339.
Ambruogio Lorenzetti, nach-
weisbar 1323— 1345.
Schule des Ambruogio Loren-
zetti.
Schule von Siena, um 1350 bis
1380; um 1360; um 1450 bis
1480.
Francesco di Vannuccio, nach-
weisbar 1361 — 1388.
Giovanni di Paolo, gen. del
Poggio, nachweisbar 1423 bis
1482.
Stefano di Giovanni, gen. Sas-
setta, nachweisbar seit 1427,
f um 1450.
Matte o di Giovanni, gen. Matteo
da Siena, um 1435 — 1495.
Neroccio di Bartolommeo, 1447
bis 1500.
Giovanni Antonio Bazzi, gen.
Sodoma, 1477 (0 — »549 (s.
auch Lombardische Schule).
Umbrisch -Toskanische
Schule.
Art des Piero della France sca,
um 1415 — 1492.
Melozzo da Forli, 1438 — 1494.
Luca Signorelli, gen. Luca da
Cortona, i44i(?) — 1523.
Umbrisch -Florentinische
Schule vom Ende des 15. Jahrh.
MarcoPalmezzano, 1456 — 153S.
Umbrische Schule.
Alegretto Nuzi, tätig 1346 bis
angeblich 1385.
Verzeichnis nach Schulen geordnet.
477
Gentile da Fabriano, geb.
1360/70(0, t ""» '427-
Giovanni Boccati, tätig um 1445.
Giovanni Santi, 1430/40 — 1494.
Benedetto Buonfigli, um 1420
bis 1496.
Bemardino Pinturicchio, um
1454— 15«3-
Fiorenzo di Lorenzo, geb. um
1440, f nach 1521.
Urobrische Schule, um 1480.
Gerino da Pistoia, tätig um 1500
bis 1529.
Raffaello Santi, gen. Raffaello
da Urbino, 1483 — 1520 (s. auch
Florentinische und Römische
Schule).
Giovanni Battista B e r t u c c i , tätig
um 1503— 1516.
Schule der Romagna.
Francesco di Bosio Zaganelli,
t*tig 1505—1527-
Luca Longhi, 1507 — 1580.
Schule von Bologna.
Marco Zoppo, tätig um 1465
bis 1498 (s. auch Schule von
Padua).
Francesco Raibolini, gen. F r a n c i a ,
1450— 1518.
Lorenzo Costa, 1460 — 1535 (s.
auch Schule von Ferrara).
Antonio da Crevalcore, nach-
weisbar seit etwa 1480, f vor
»525.
Amico Aspertini, geb. um 1475,
t «552.
Girolamo Marchesi, gen. Coti-
gnola, geb.umi48i,f umi550
(s. auch Römische Schule).
Giacomo Francia, i486 — 1557.
Giulio Francia, 1487 bis nach
1543.
Innocenzo Francucci, gen. Imola,
geb. um 1493/94» t "™ »550-
Giulio Cesare Procaccini, geb.
um I548(.>), f um 1626.
Agostino Carracci, 1557 — 1602.
Annibale Carracci, 1560 — 1609.
Guido Reni, 1575 — 1642.
Pietro Paolo Bonzi, geb. um
1575! 1633 noch nachweisbar.
Francesco Albani, 1578 — 1660.
Domenico Zampieri, gen. Dome-
nichino, 1581 — 1641.
Carlo Cignani, 1628 — 1719.
Schule von Ferrara.
Cosma Tura, gen. Cosmt, i432(?)
bis 1495.
Francesco Cossa, geb. um 1435,
t »477.
Ercole de' Rober ti, geb. nach
1450, t 1496.
Francesco Bianchi F e r r a r i , f 1 5 1 o.
Gian Francesco Maineri, geb.
um die Mitte < des 1 5. Jahrh.
Lorenzo Costa, 1460 — 1535 (s.
auch Schule von Bologna).
Dosso Dossi, um 1479 — 1542>
Domenico Panetti, geb. um 1460,
t '5"/".
Schule von Ferrara, um 1460
bis 1470.
Schule von Ferrara, um 1480.
Ferraresischer Meister um 1530;
um 1539.
Lodovico Mazzolini, geb. um
1478, t 1528.
Benvenuto Tisi, gen. Garofalo,
I48i(?)— 1559.
Michele Coltellini, nachweisbar
1529— «535-
478
Verzeichnis nach Schulen geordnet.
Schule von Modena.
Barnaba da Modena, tätig um
1364— 1383.
Modenesischer Meister, um 1520.
Schule von Parma.
Antonio Allegri, gen. Correggio,
1494—1534.
Filippo Mazzola, f 1505.
Oberitalienische
(Lombardische) Schule.
Michele da Besozzo (Michele
Molinari), tätig zu Beginn des
15. Jahrh.
Vincenzo Foppa, tätig seit etwa
1456 bis nach 1500.
Ambrogio Borgognone, geb.
um 1450, t 1523-
Lionardo da Vinci, 1452 — 1519
(s. auch Florentinische Schule).
Andrea Solario, geb. 1465 (?),
t nach 1515.
Giovanni Antonio Boltraffio,
1467— 1516.
Marco d' Oggiono, i47o(?) bis
i530(?).
Gaudenzio Ferrari, geb. um
1471, t 1546.
Bemardino Luini, geb. 1475/80,
t 1531/32.
Giovanni Antonio Bazzi, gen. So-
doma, 1477(0 — *549 (s. auch
Schule von Siena).
Lombardische Schule, um 1480;
um 1500; vom Beginne des
16. Jahrh.
Oberitalienischer Meister, um
1500; um 15 10.
Francesco Melzi, 1491/92 bis
nach 1566.
Bemardino de' Conti, tätig 1499
bis nach 1523.
Giovanni Pedrini, tätig um 1510
bis 1530.
Pier Francesco Sacchi, tätig 1512
bis 1527 (s. auch Schule von
Genua).
Bemardino Fasolo, nachweisbar
1520.
Defendente de Ferrari, nach-
weisbar 1530.
Giovanni Battista Crespi, 1557
bis 1633.
Mailändische Schule, um 1600.
Oberitalienische Schule, 17.
Jahrhundert.
Schule von Genua.
Pier Francesco Sacchi, tätig 1512
bis 1527 (5. auch Lombardische
Schule).
Luca Cambiaso, geb. 1527,
t um 1585.
Bemardo Strozzi, gen. Prete
Genovese, 1581 — 1644.
Schule von Padua.
Francesco Square ione, 1394 bis
1474.
Gregorio Schiavone, tätig nm
1440 — 1470.
Andrea Mantegna, 1431 — 1506.
Bemardo Parentino, 1437 bis
1531.
Schule von Padua, um 1470 bis
1480.
Marco Zoppo, ^tig um 1465 bis
1498 (s. auch Schule von Bo-
logna).
Venetianische Schule.
Michele Giambono, tätig 1420
bis 146a.
Verzeichnis nach Schulen geordnet.
479
Antonio Vivarini, gen. Antonio
da Murano, tätig seit etwa 1435,
t «470.
Schule von Murano, um 1450;
um 1480.
Bartolommeo Vivarini, tätig 1 4 50
bis 1499.
Werkstatt des Bartolommeo Vi-
varini.
Gentile Bellini, 1427 (?) — 1507.
Giovanni Bellini, 1428 (?) bis
1516.
Schule des Giovanni Bellini.
Antonello da Messina, geb. um
1430, t 1479.
Schule des Antonello da Mes-
sina.
Antonello da Saliba, tätig etwa
1497— «535.
Luigi Vivarini, tätig seit 1464,
t 1503/5.
Schule des Luigi Vivarini.
Girlo C r i V e 1 1 i , geb. um 1 430/40,
tätig bis 1493.
Vittore Carpaccio, um 1455 bis
1525/26.
Jacopo de' Barbari, geb. um
1450, t vor 151 5.
Giovanni Battista da Conegliano,
gen. Cima, tätig 1459/60 bis
1517/18.
Nachfolger des Cima.
Marco Basaiti, tätig um 1490 bis
nach 1521.
Der Pseudo-Basaiti.
Marco Marziale, tätig 1492 bis
1507.
Francesco B i s s o 1 o , tätig seit 1 492 ,
t »554.
Petrus de Inganatis, tätig 1529
bis 1547.
Vincenzo diBiagio, gen. Catena,
tätig seit 1495, t »531.
Lorenzo Lotto, geb. um 1480,
t '556/57-
Giorgio Barbarelli, gen. Gior-
gione, geb. 1478, f spätestens
I5'0.
Tiziano Vecellio, 1477 — 'ST^-
Giacomo Palma, gen. Palma
Vecchio, um 1480 — 1528.
B o n i f a c i o Veneziano (B. de' Pitati
da Verona) 1487 — 1553.
Venetianische Schule, um 1500;
um 1515— 1525.
Francesco da Santa Crocc,
t 1508.
Sebastiane delPiombo, geb. um
1485, f 1547 (s. auch Römische
Schule).
Girolamo da Santa Croce, f 1556.
Marcello Fogolino, tätig 1520
bis 1540 (s. auch Schule von
Vicenza).
Johannes Stephan von Calcar,
gen. Giovanni da Calcar, geb.
um 1499» t »546.
Paris Bordone, 1500—1571.
Giovanni Maria Zaffoni, gen. Cal-
derari, tätig 1534—1564-
Jacopo Robusti, gen. Tintoretto,
1518— 1594.
Andrea MeldoUa, gen. Schia-
vone, 1522 — 1563.
Paolo Caliari, gen. Veronese,
1528—1588.
Francesco da Ponte, gen. Bas-
sano, 1549— »592.
Giovanni Battista Tiepolo, 1696
bis 1770.
Pietro Rotari, 1707 — 1762.
Bemardo Beiotto, gen. Cana-
letto, 1720— 1780.
Francesco Guardi, 1712 — 1793.
Schule von Friaul.
Pier Maria Pennacchi, 1464 bis
1528.
48o
Verzeichnis nach Schulen geordnet.
Schule von Vicenza.
Bartolommeo Montagna, nach-
weisbar seit 1480, f 1523.
Marcello Fogolino, tätig 1520
bis 1540 (s. auch Venetianische
Schule).
Schule von Verona.
Vittore Pisano, gen. Pisanello,
geb. um 1380, t US'-
Liberale da Verona, 1451 bis
1536.
Francesco Bonsignori, 1455 bis
1519.
Francesco Morone, 1473/74 bis
1529.
Girolamo dai Libri , 1474 — 1556.
Niccolo Giolfino, 1476 — 1555.
Schule von Bergamo.
Andrea Previtali, geb. um
1470/80, t 1538.
Giovanni Busi, gen. Cariani,
geb. 1480/90, f nach 1547.
Giovanni Battista Moroni, geb.
um 1525, t 1578.
Schule von Brescia.
Floriano Ferramola, geb. vor
1480, f 1528.
Girolamo Romanino, geb. um
1485» t »566.
Giovanni Girolamo Savoldo,
tätig 1508 bis nach 1548.
Alessandro Bonvicino, gen. Mo-
retto da Brescia, geb. um 1498,
t 1554.
Schule von Brescia, um 1 530/40.
Römische Schule.
Girolamo Marchesi, gen. Coti-
gnola, geb. um I48i,f um 1550
(s. auch Schule von Bologna).
Raffaello Santi, gen. RafTaello
da Urbino, 1483 — 1520 (s. auch
Florentinische und Umbrische
Schule).
Scbastiano del Piombo, geb. um
1485, t 1547 (s. auch Venetia-
nische Schule).
Francesco Rossi de* Salviati,
gen. Francesco Salvtati» 15 10
bis 1563 (s. auch Florentinische
Schule).
Michelangelo Amerighi, gen. Ca-
ravaggio, 1569 — 1609.
Domenico Feti, geb. I5S9(?),
f um 1624.
Michelangelo Cerquozzi, gen.
delle Battaglie oder Bambocci-
atc, 1602 — 1660.
Giovanni Battista Saivi, gen. Sas-
soferrato, 1605 — 1685.
Carlo Maratti, 1625 — 1713.
Giovanni Paolo Panini, 1692
bis 1768.
Pompeo Batoni, 1708 — 1787.
Neapolitanische Schule.
Jusepe de Ribera, gen. Spa-
gnoletto, 1588 — 1653 (s. auch
Spanische Schule).
Salvator Rosa, 1615 — 1673.
Luca Giordano, gen. Fapresto,
1632—1705.
Italienische Schule.
Italienischer Meister um 1650.
Verzeichnis nach Schulen geordnet.
481
Spanische Schule.
PedroCampaiia,umi490 — 1588.
Luis de Moral es » geb. zu Anfang
des 16. Jahrb., f 1586.
Alonzo Sanchez Co eil o, 1*515(0
bis 1590.
Juan de las Ro^las, geb. um
1558, t 1625.
Jusepe de Ribera, gen. Spa-
gnolettOi 1588 — 1652 (s. auch
Neapolitanische Schule).
Francisco (de) Zurbaran, 1598
bis 1662.
Diego Velazquez de Silva, 1599
bis 1660.
Alonso Cano, 1601 — 1667.
Don Juan Carreöo de Miranda,
1614 — 1685.
Bartolomö Est^ban Murin o, 1618
bis 16S2.
Spanischer Meister, um 1630.
Mateo Cerezo, 1635 — 1675.
Francisco Goya, 1 746 bis
1828.
Französische Schule.
Simon M a r m i o n , tätig nach der
Mitte des 15. Jahrhunderts.
Jean Fouquet, geb. 1415/20,
f um 1480.
Schule des Frangois Clou et,
t 1572.
Corneille de Lyon oder de la
Haye, f um 1575.
Nicolas Poussin, 1594 — 1665.
Gaspard Dughet, gen. Poussin.
^ 1613— 1675.
Claude GelI6e, gen. Claude le
Lorrain, geb. um 1600, f 1682.
Pierre Mignard, 1612 — 1695.
Eustache Lesueur, 1616 — 1655.
Charles Lebrun, 1619 — 1690.
Frangois Millet, 1642 — 1679.
Nicolas Largilli&re, 1656 bis
1746.
Jean Frangois deTroy, 1679 bis
1752.
Antoine Pesne, 1683 — 1757.
Antoine Watteau, 1684 — 172 1.
Nicolas Lancret, 1690 — 1743.
Jean Baptiste Greuze, 1725 bis
1805.
L. R. Trinquesse, tätig in der
2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Englische Schule.
Richard Wilson, 1714 bis
1782.
Sir Joshua Reynolds, 1723 bis
1792.
Thomas Gainsborough, 1727
bis 1788.
Sir Thomas Lawrence, 1769
bis 1830.
Verx. d. Gemälde.
3»
Kurzes Verzeichnis der iin Vorrat der Galerie
be^Bvahrten sowie der leihweise abgegebenen Gemälde.
Die Zahl vor dem Namen ist die JCatalognummer, »H,* bedeutet Hoi^
nL,m bedeutet Leinwand, Bei der Angabe der Maße ist die Höhe der
Breite vorangestellt. Der Stern vor dem Namen zeigt an, daß sich das
Bild im Vorrat der Gemäldegalerie zu Berlin befindet. Die in vielen
Fällen fortgelassene nähere Bezeichnung des Aufbewahrungsortes ßndet
man in dem angefügten Ortsverzeichnisse, Die beiden Sammlungen in
Bonn, die der Universität und das Provintialmuseum, sind durch
•Bonn U,* und »Bonn M,m unterschitden,
1015 Achtschellinck, Lucas. Vlämische Landschaft bei Abendlicbt.
H. o, 1 8 X 0,24. Göttinnen.
940 Adrieanssen, Alexander. Stilleben. H. 0,37X0,54. Elrfurt.
1253 Stilleben. H. 0,27X0,35. Wiesbaden.
669 Aertsen, Pieter. Werkstatt. Zwei Blinde. H. 0,27X0,40.
Bonn U.
556B Aldegrever, Heinrich. Kopie. Steinigung der beiden An-
kläger der Susanna. H. rund. Dm. 0,12. Aachen.
Altitalienische Schule. Ausgießung des hl. Geistes. Kapelle der
Wohltätigkeitsanstalt der hl. Elisabeth zu Neisse.
602 Amberger, Christoph. Der hl. Augustinus. H. 1,24X0,60.
Kassel.
L 163 Angelico, Fra Giovanni. Schule. Gemälde in zwei Abteilung-en:
Cosmas und Gabriel. H. Je 0,92X0,35. Kassel.
1257 ♦ Johannes der Täufer. H. 0,09X0,17.
1034B Anraadt, Pieter van. Bildnis eines Mannes. L. 0,89X0,75.
Breslau.
11.386 Anthonissen, Hendrik van. Bewegte See. H. 0,45X0,63.
Erfurt
1258 ^Antonello da Messina (?). Der hl. Hieronymus. L. 1,18X0,91.
740 A Antum, Aart van. Eine Seeschlacht. Kupfer, rund. Dm. 0,22.
Emden.
♦ Seestück. H. 0,255X0,22.
Arpino, Cesare. Nachahmer. Kreuztragender Christus. Evang^.
Kirche zu Kowalewo (Schönsee).
1259 Arthois, Jacques d'. Landschaft. L. 0,50X0,43. Düsseldorf.
111.98 Aspertini, Amico (?). Verkündigung. H. 1,70X1,62. Bonn U.
Die im Vorrat der Galerie bewahrten usw. a^^
1581 Asselijn, Jan. Gefecht zwischen Kaiserlichen und Schweden.
H. 0,98X1,43. Emden.
934B Ast| Balthasar van der. Stilleben. H. 0,21X0,37. Münster.
934C Stilleben. H. 0,38X0,62. Konstantinopel, Botschaft.
934D Stilleben. H. 0,15X0,22. Halle.
760A Avercamp, Hendrik. Winterlandschaft. H. 0,39X0,57. Münster.
1538 Bacchiacca. Francesco Ubertini, gen. Bacchiacca. Maria mit
dem Kinde. H., rund. Dm. 0,97. Breslau.
'539 * Enthauptung Johannes d. T. H. 1,69X1,46.
935 A Backer, Jacob A. Trinker, Halbfigur. H. 0,715X0,60. Berlin,
Finanzministerium.
935B Bildnis eines Mannes mit einer Medaille. H. 0,715 Xo,6o.
Berlin, Finanzministerium.
238 *Bagnacavallo. Bartolommeo Ramenghi, gen. Bagnacavallo.
Die hll. Petronius, Agnes und Ludwig IX. von Frankreich.
L. 1,72x2,29.
888 Bakhuisen, Ludolf. Stürmische See an bergiger Küste. L.
0,87X1,34. Berlin, Staatsministerium.
. 597 Baidung, Hans, gen. Grien. Christus am Kreuz. H. 1,14
X 0,46. . Breslau.
Balten, Peter. Art Johannes in der Wtlste. Kirche zu Tillendorf.
Baroccio, Federigo. Nach. Christus kommimiziert die
Apostel. Evang. Kirche zu Gorzno.
250 Bartolommeo, Fra, della Porta. Schule. Christus im Hause
der Martha. H. 2,31x2,58. Hildesheim.
I- 345 * Maria, einen Teufel vertreibend. H. 2,71X1,87.
1261 Kopie. Maria mit dem Kinde. H. 0,90X0,76. Königs-
berg.
315 Bassano. Giacomo da Ponte, gen. Bassano. Bildnis eines
alten Mannes. L. 1,06X0,85. Hildesheim.
324 Kreuzigung Christi. L. 2,58x1,27. Erfurt.
302 Bassano, Giacomo. Schule. Raub der Europa. L. 0,94X1,19.
Hildesheim.
317 Die hl. Familie mit der hl. Magdalena. H. 0,65X0,80.
Magdeburg.
318 Bassano. Leandro da Ponte, gen. Bassano. Bildnis eines venc-
tianischen Prokurators^ L. 0,90X0,70. Hannover.
1483 Bassano, Leandro. Art. Bildnis des Victor Molino. L. 1,08
Xo,9i. Hannover.
1484 Bildnis eines jungen Mannes. L. 0,88x0,82. Stettin.
1485 Doppelbildnis von Vater und Sohn. L. 0,90X0,80.
Königsberg.
755 Bässen, Bartholomeus van. Saalansicht. H. 0,29X0,42.
Münster.
31*
^84 ^^^ ^^ Vorrat der Galerie bewahrten und
291 Beccafumi, Domenico. Maria mit dem Kinde. H. rund. Dm.
0,85. Emden.
868 A Beerstraaten, Jan Abrahamsz. Winterlandschaft L. 0,90 X 1,25.
Berlin, Staatsministerium.
871 •Bega, Comelis. Lautenspielerin. L. 0,35X0,32.
872 ♦ Bauemfamilie. L. 0,30X0,25.
874 • Bauemkneipe. H. 0,31X0,28.
97 lA *Begeijn, Abraham Comelisz. Stilleben. L. 1,08x0,98.
1263 Beijeren, Abraham van. Stilleben. H. 0,75X0,66. Char-
lottenburg, Hochschule.
III. 126 Bellini, Giovanni. Art liiaria mit dem Kinde. H. 0,69X0,52.
Köln.
16 Bellini, Giovanni. Schule. Bildnis eines Jttnglings. H. 0,34
Xo,29. Bonn ü.
l ^^ Maria mit dem'' Kinde. H. 0,91X0,71. Breslau.
1264 Der tote Christus. H. 0,58X0,66^ Gtfttingen.
1265 Maria mit dem Kinde. H. 0,42X0,57. Breslau.
1266 Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 0,70X0,92.
Münster.
1267 Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 0,85x1,11.
Münster.
1268 Vermählung der hl. Katharina. H. 0,39X0,53. Münster.
1269 Vermählung der hl. Katharina. H. 0,49X0,64. Münster.
1270 Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 0,54X0,68.
Münster.
1271 Maria mit dem Kinde. H. 0,58X0,68. Münster.
1272 ♦ Die Beschneidung. H. 0,62X1,03.
1273 Maria mit dem Kinde. H. 0,72X0,89. Königsberg,
Kunstverein.
107 1 *Benvenuto di Giovanni. Schule. Maria in der Glorie. H.
0,30X0,22.
887 ^Berchem, Nicolaes Pietersz. Unerklärte Darstellung mytho-
logischen oder novellistischen Inhalts. L. 1,99X2,71.
896A Junge Frau. L. 0,56x0,48. KonstantinopM, Botschaft.
845E Berck-Heijde, Gerrit Adriaensz. Ansicht aus dem Haag. H.
0,30 X 0,43. Aachen.
951 •Berck-Heyde. Art. Trajansforum. H. 0,6X40,84.
845 A ^Berck-Heyde, Job Adriaensz. Winterlandschaft H. 0,46X0,62.
(J. III. 439) ^Bergen, Dirk van. Waldlandschaft mit Vieh und Hiit. L.
0,305x0,375. Berlin, Handelsministerium.
433 ^Berrettini, Pietro, gen. Pietro da Coitona. Herkules am Spinn-
rocken. L. 2,04X1,59.
1294 Bijlert, Jan. Ein Gastmadil. L. 1,59X2,17. Königsberg.
462 (?). Die Fufiwaschung. L. 1,95X2,93. Wiesbaden.
1062 ^Bizamano, Angelo. Kreuzabnahme. H. 0,23X0,18.
leihweise abgegebenen Gemälde. ^ge
1274 Bles, Herri, gen. Civetta. Maria mit dem Kinde. H. 0,64
Xo,46. Münster.
1 1 89 *Bles. Richtung. Vorderseite : Himmelfahrt Christi. Rück-
seite: Zwei Heilige. H. 0,74X0,84.
733 Blieck, Daniel de. Innenansicht einer Kirche. H. 0,89X1,24.
Aachen.
722 *Bloemaert, Abraham. Der Traum Josephs. L. ii70,X2,33.
745 Anbetung der Hirten. L. 0,68x0,94. Göttingcn.
II. 166 Bloemaert. Art. Gemälde mit 7 Szenen aus dem Leben der
Maria. H. 0,81X1,02. Halle.
1003 Blommen, Peeter van. Lagerszene. L. 0,66X0,83. Berlin,
Reichskanzlei palais.
492 A Boissieu, Jean Jacques de. Bergige Flußlandschaft. H. 0,23
Xo,3i. Breslau.
492B Bergiges Flußthal. H. 0,23X0,31. Breslau.
1278 Bol, Ferdinand. Neptun und Amphitrite. L. 1,33X1,29. Stettin.
1279 Venus und Amor.' L. 1,33X1,27. Stettin,
(J. III. 440) ♦Bol, Ferdinand (?). Weibliches Bildnis. L. 0,74X0,605.
331 Bologna, Schule von, um 1530. Krönung der Maria. H. 2,68
Xi,9i. Haimover.
1280 • Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 2,06X1,67.
351 Bologna, Schule von. Anfang des 17. Jahrhunderts. Bildnis
eines Geistlichen. H. 0,69X0,51. Berlin, Staatsministerium.
374 Bildnis eines Knaben. L. 0,40X0,29. Breslau.
424 Caritas Romana. L. 2,03X1,43. Erfurt
207 B *Boltraffio, Giovanni Antonio. Maria mit dem Kinde. H. 0,42
Xo,3i.
214 ♦ Maria mit dem Kinde. H. 0,64X0,44.
1281 (?). Maria mit dem Kinde. H. 0,59X0,48. Münster.
200 ♦Bonifacio. Bonifacio Veneziano, eigentlich Bonifacio de' Pitati
da Verona. Die Ehebrecherin vor Christus. L. 1,42X3,05.
I. 63 Bonifacio Veneziano, gen. Bonifacio Veronese d. J. II. Art.
Anbetung der Hirten. L. 1,37X2,28. Magdeburg.
165 Bonifacio d. J. Schule. Fußwaschung der Apostel. L. 1,23
X 2,20. Berlin, Reichskanzlerpalais.
1282 Bonifacio d. J. Nachfolger. Die hl. Familie. L. 0,90x1,36.
Königsberg.
177 Bordone, Paris. Thronende Maria mit Kind und Heiligen. H.
2,06X1,35. Berlin, Reichskanzlerpalais.
180 Ruhende Venus. H. 1,22X1,54. Stettin.
198 Weibliches Bildnis (Kopie?). L. 0,61X0,46. Berlin,
Reichskanzlerpalais.
Borgognone, Ambrogio. Maria mit dem Kinde, Johannes d. T.
und Jakobus min. Kathol. Kirche zu Stargard.
1284 (?), Antonius der Eremit. H. 1,56X0,86. Münster.
4.86 Die im Vorrat der Galerie bewahrten und
II 98 Bosch, Hier, van Aeken, gen. Bosch. Kopie. Flügelaltar, Ver-
suchung des hl. Antonius. H. Mitte 0,79X0,73; Flfigel
0,90x0,49. Bonn ü.
1223 Anbetung der Könige. H. 1,14X0,71. Bonn U.
863 Both, Jan. Italienische Landschaft. L. i »59X2,06. Konstan-
tinopel, Botschaft.
863 A Both, Jan. Nachahmer. Italienische Landschaft. H. 0,23X0,33.
Aachen.
1. 172 Botticelli, Sandro. Werkstatt. Maria mit dem Kinde und
dem kleinen Johannes. H. 0,78X0,50. DOsseldorf.
1285 Maria mit dem Kinde. H. 0,57X0,34.
Königsberg.
1286 Ecce homo. H. 0,55X0,41. Bonn U.
1582 Maria mit dem Kinde. H. rund. Dm.
0,86. Erfurt.
496A Boucher, Frangois. Venus und A^i^or. L. 0,31X0,24. Aachen.
1287 (?). Schäferinnen. L. 0,37x0,32. Kiel.
461 Bourguignon. Jacques Courtois, gen. le Bourguignon. Gebirgige
Landschaft. L. 0,70X0,94. Erfurt.
508 (?). Reitergefecht. L. 0,57x1,70. Konstantinopel, Bot-
schaft.
1634 ♦Bout, Pieter, und Boudew)Tis, A. Fr. Uferstrafie, mit vielen
Figuren. H. 0,29X0,43.
1633 • Flußufer mit Schloß, reich staffiert. H. 0,29X0,43.
528A 'Bouts, Dierick. Schule. Der domengekrönte Christus. H. 0,36
Xo,27.
1288 Bray, Jan de. Bildnis eines Mannes. H. 0,41 Xo,3i. OsnabrUck.
Bildnis eines Predigers. H. 0,41X0,32. Emden.
1289 Bray, Jan de. Art. Schäferszene. L. 1,54X1,63. Stettin.
1583 Bildnis einer jungen Frau. L. 1,15X0,92. Emden.
924 Breenbergh, Bartholomeus. Landschaft mit Staffage. H. 0,22
Xo,3i. Aachen.
976A Brekelenkam, Quieringh. Die Obsthändlerin. MUnster.
230 *Brescianino, Andrea del. Die hl. Anna Selbdritt. H. 1,29x0,96.
714 •Bril, Paulus. Jagd auf Ziegen. L. 0,72X1,05.
744 • Bergiges Meeresufer. L. 0,57X0,84.
346 Brini, Francesco. Maria mit dem Kinde und dem kleinen
Johannes. H. 0,78x0,61. Hildesheim.
337 Bronzino. Agnolo di Cosimo di Mariano, gen. Bronzino. Bildnis
Cosimos I., Großherzogs von Toskana. H, 0,91 XO,62.
Kassel.
333 Bronzino. Art. Bildnis eines Feldherm. H. 1,12X0,82. Erfurt.
345 Bronzino. Alessandro Allori, gen. Bronzino. Weibliches Bildnis.
H. 0,55x0,46. Breslau.
1255 Bildnis einer jungen Dame. H. 0,57x0,44. Königsberg.
leihweise abgegebenen Gemälde. a87
853C Brouwer, Adriaen(?). Ein Bauerntanz. H. 0,27X0,37. Aachen.
853D (?). Der Raucher. H. 0,33X0,23. Aachen.
853G (?). Der Schläfer. H. 0,32X0,24. Bonn, U.
853F Kopie. Bauernstreit. H. 0,21X0,17. Aachen.
688 •Brueghel, Jan d. Ä., gen. Samtbrueghel. Fest des Bacchus. (Die
Figuren von Rottenhammer). H. 0,65X0,94.
723 Kopie. Holländischer Kanal. H. 0,52X0,76. Wiesbaden.
II. 204 •Brueghel, Peeter d. Ä., gen. Bauembrueghel. Kopie. Bauern-
tanz auf einem Waldplatz. L. 1,48X1,94.
676 Brueghel, Peeter d. J., gen, HöUenbrueghel. Schlägerei auf dem
Lande. H. 0,39X0,57. Erfurt.
721 Kreuzigung Christi. H. 1,21X1,69. Halle.
556A Bruyn, Bartholomaeus. Bildnis des Engelbert Therlaen. H.
0,61X0,46. Münster.
612 ♦ Beweinung Christi. H. 0,27X0,39.
613 Die Dreieinigkeit. H. 0,80X0,31, Münster.
613A Maria mit dem Kinde und der hl. Anna. H. 0,78x0,31.
• Münster.
654 Der ungläubige Thomas. H. 0,62X0,56. Münster.
1291 Christus am Kreuz. H. 0,60X0,62. Breslau.
1292 Bruyn. Werkstatt. Bildnis einer Frau. H. 0,47x0,34. Wies-
baden.
Bruyn. Art. Die Kreuzigung. Kirche zu Zobten.
285 Bugiardini, Giuliano. Maria mit dem Kinde und dem jugendl.
Johannes. H. 0,81X0,59. Bonn U.
713 Bündel (Bondel), Willem van. Der Prophet Elisa. H. 0,56
X 0,79. Hildesheim.
1293 Buonconsigli, Giovanni. Thronende Madonna. H. 1,38x1,71.
Breslau.
1044 Byzantinische Schule. Zwei Gemälde in einem Rahmen, Maria
mit dem Kinde (zweimal). H. je 0,16X0,13. Göttingen.
1045 Zwei Gemälde in einem Rahmen: Maria mit dem Kinde
und der hl. Spiridion. H. Je 0,12X0,09. Bonn U.
1049 Christus am Ölberg. H# 0,18X0,15. Bonn U,
1050 Thronender Christus. H. 0,13X0,10. Bonn ü.
105 1 • Maria mit dem Kinde. H. 0,21X0,17.
1053 Christus und Magdalena. H. 0,20X0,15. Göttingen.
1054 Maria mit dem Kinde. H. 0,13X0,09. Erfurt.
1057 * Flucht nach Ägypten. H. 0,44X0,67.
1167 ♦ Gemälde in 18 Abteilungen. H. 0,78X1,05.
1295 Christus mit den Jüngern nach Emmaus wandernd. H.
0,39X0,28. Munster.
• Maria mit dem Kinde. H. 0,43X0,35. •
(J. IV 506) ♦ Johannes der Täufer, geflügelt, H. 0,265X0,21.
• Thronende Maria mit dem Kinde. H. 1.56X0,95,
a88 ^^^ ^^ Vorrat der Galerie bewahrten und
276 Caldara, Polidoro, gen. Caravaggio (?). Der hl. Lukas. H
0,44 X o, 5 8. Hildesheim.
297 Caliari, Carlo, gen. Carletto. Darstellung Christi im Tempel. L.
2,26X2,25. Berlin, Retchskanaderpalais.
Cambiaso, Luca. Nachahmer. Anbetung der Hirten. Kirche zn
Sampohl.
1296 Camphuijsen, Govert. Brütende Henne. H. 0,72x1,04. KieL
Campi, Schule. Leichnam Christi beweint. Arbeitshaus in
Potsdam.
1. 447 *Campino, Giovanni. Austreibung aus dem Tempel. L. 1,28
Xi,73-
503 A Canale, Antonio. Nachfolger. Blick auf den Dogenpalast und
die Piazzetta. L. 0,62 X 0,92. Aachen.
493 Canale. Schule. Ansicht des Dogenpalastes, der Piazzetta und
des Markusturmes zu Venedig. L. 0,58 X 0,93. Berlin, Finanz-
ministerium.
501 Ansicht des Canal grande zu Venedig. L. 0,58x0,93.
Berlin, Finanzministerium.
1297 Cano,Alonso(?). Brustbild eines jungen Mannes. L. 0,61X0,49.
Düsseldorf.
1298 (?) Beweinung Christi. L, 0,30X0,38. Wiesbaden.
1299 (?) Der hl. Antonius von Padua. L. 0,37X0,27. Aachen
359 CaravAggio. Michelangelo Amerighi, gen. Ca ravaggio. Christus
am Ölberg. L. 1,54X2,22. Emden.
1355 Caravaggio. Nach. Leichnam Christi, betrauert. Evang. Kirche
in Kerkclbeck.
Cardi, Ludovico, gen, Cigoli. Ecce homo. Kirche des Gc-
sindehospitals in Berlin.
Cardi, Ludovico, gen. Cigoli. Nach. Die Kreuztragung. Kirche
zu Zempclburg.
1215 *Carillo. Maria mit dem Kinde. H. 0,37X0,25.
489 A Carlevaris, Luca. Küstenansicht. L. 0,69X0,94. Petersburg,
Botschaft.
1584 Carlevaris. Art. Das Fest des Bucentauro auf dem Canal grande.
L. 1,28x1,82. Berlin, Kunstgewerbemuseum.
1.39 Carpaccio, Viltore. Art. Krönung der Maria. L. 2,77X1,94.
Konstantinopel, Botschaft.
Auferstehung Christi. Evang. Kirche zu Skottau.
(J. IV 541) ♦Carpantier, J. (sie). Studienkopf eines alten Mannes. L.
0,45X0,355.
370 Carracci, Annibale. Heilige Familie. L. 0,99X0,78. Stettin.
Carracci, Annibale. Nach Zeichnungen des Meisters von Schalem.
388 • r- Der hl. Paulus. L. 1 ,36 X 0,98.
389 • Der hl. Matthäus. L. 1,36X0,98.
390 • Der hl. Philippus. L. 1,36X0,98.
leihweise abgegebenen Gemälde.
489
391
392
393
394
395
396
397
398
399
400
401
402
361
371
382
386
407 B
III. 125
III. 129
1300
1301
I. 29
1184
1303
1304
1305
1302
1047
1099
1306
II. 199
448
Carracci, Annibale. Der hl. Jakobus major. L. 1,36X0,98.
Der hl. Jakobus minor. L. 1,36X0,98.
Der hl. Petrus. L. 1,36X0,98.
Maria. L. 1,36X0,98.
Christus. L. 1,36x0,98.
Johannes der Täufer. L. 1,36x0,98.
Johannes der Evangelist. L. 1,36x0,98.
Oer hl. Thomas. L. 1,36X0,98.
Der hl. Simon. L. 1,36X0,98.
Der hl. Bartholomaeus. L. 1,36X0,98.
Der hl. Thaddaeus. L. 1,36x0,98.
Der hl. Andreas. L. 1,36X0,98.
Carracci, Lodovico. Maria mit dem Kinde. L. 0,39X0,29.
Die Speisung der Fünftausend. L. 2,61X1,79. Erfurt.
Venus und Amor. L. 0,63X0,47. Erfurt.
Der hl. Karl Borromaeus in Anbetung. L. 1.82X1,18.
Bonn U.
Carreno, Don Juan, de Miranda. Bildnis des Königs Karl II.
von Spanien. L. 0,75X0,62. Aachen.
Cesa, Matteo. Maria mit dem Kinde. H. 0,79X0,59. Göttingen.
¥ Maria mit dem Kinde und Heiligen. 5 Abteilungen. H.
Mitte 0,72X0,36; die Seiten je 0,72X0,29.
Thronende Maria mit Heiligen. H. 2,03 X 1,52. Münster.
Cignali, Jacopo. Christus mit den Jüngern zu Emmaus. Danzig,
Beetsaal des Diakonissenkrankenhauses.
Cima, Giovanni Battista da Conegliano. Maria mit dem Kinde.
H. 0,51X0,44. Münster.
Cima, Werkstatt. Maria mit dem Kinde. H. 0,75x0,60. Kassel.
Segnender Christus. H. 0,35X0,27. Kassel.
Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 0,48X0,61.
Königsberg.
— Maria mit
— Maria mit
dem Kinde. H. 0,64X0,48.
dem Kinde und Heiligen. H.
Münster.
0,76X1,12.
Königsberg.
Cima. Alte Kopie. Maria mit dem Kinde und zwei Heiligen. H.
0,80 X 1 , 20. Göttingen.
Cimabue, Giovanni. Schule. Gemälde in 3 Abteilungen. H.
o»39 X 0,57. Göttingen.
Maria mit dem Kinde. H. 0,35X0,31. Bonn C.
Maria mit dem Kinde. H. 0,39X0,26. Königsberg.
Claesson, Aertgen. Flügelaltar. Maria mit dem Kinde und
Heiligen. H. Mitte 0,82X0,49; Flügel je 0,82 X 0,1 9. Neu-
Ruppin, kathol. HauskapclJe.
•Claude. Claude Gellee, gen. Claude (le) Lorrain. Art. Heroische
Landschaft. L. 0,71 Xo,95.
490
Die im Vorrat der Galerie bewahrten und
1*357 Coda, Bartoloromeo. Thronende Maria mit dem Kinde und
Heiligen. H. 3,08X2,05. Hildesheim.
1307 Coello, Alonso Sanchez. Bildnis des Don Juan d'Austxia. L.
1,92X1,02. Breslau.
770A Colier, Evert. Die Werkstatt des Evangelisten Lukas. H.
0,63 X 0,49. Münster.
1115A ♦Coltellini, Michele. Der auferstandene Christus mit Heiligen. H.
1,64X1,20.
446 Conca, Sebastiano. Abraham verstöfit Hagar. L. 0,64X0,48.
Berlin, Reichskanzlerpalais.
322 Contarini, Giovanni. Der hl. Sebastian. L. 1,94X0,98.
Hildesheim.
I. 124 *Conti, Bemardino de*. Bildnis eines Mannes in mittleren
Jahren. H. 0,73X0,50.
I. 127 Bildnis eines Mannes in mittleren Jahren. H. 0,74
Xo,53. Hannover.
1308 Conti (?). Kopie. Maria mit dem Kinde. H. 0,50X0,40. Breslau.
734 Comelisz, Comelis, van Haarlem. Bathseba im Bade. L.
1,00X1,28. Bonn ü.
^309 I^ie Mannalese. H. 0,57X0,90. Halle.
604 Comelisz, Jacob, van Amsterdam. Legendenszenen. H. f,i8
Xo,68. Bonn M.
13 10 ♦ Votivbild. Stiftergruppe. H. 0,88X1,29..
1254 Correggio. Antonio Allegri, gen. Correggio. Der hl. Hieron^^mus.
H. 0,76X0,56. Kiel.
223 Correggio, Nachahmer. Anbetung der Hirten. L. 0,33x0,33.
Göttingen.
Christus am Ölberg. Evang. Kirche zu Breddin.
Correggio, Schule. Christus am Ölberg. Klein -Dvcnsen bei
Filehne.
131 1 Costa, Lorenzo. Art. Maria mit dem Kinde und Heiligen.
H. 0,71X0,84. Münster.
290 Cotignola (?). Girolamo Marchesi, gen. Girolamo da Coti^rnola.
Vermählung von Maria und Joseph im Tempel. H. 0,78
X 0,60. Erfurt.
566 Cranach, Lucas d. Ä. Adam und Eva im Paradies. H. 0,50
Xo,35. Wiesbaden.
568 Christus im Hause des Pharisäers. H. 0,80 X 1,09. Bonn U.
576 Herkules bei Omphale. H. 0,80X1,18. Göttingen.
601 Bildnis eines Mannes. H. 0,42X0,27. Düsseldorf.
636A Judith. H. 0,73X0,56. Aachen.
13 12 Bildnis einer Frau. H. 0,35X0,23. Breslau.
617 ♦danach, Lucas d. A. Werkstatt. Bildnis Luthers. H. 0,35
Xo,2r.
619 • Bildnis Melanchthons. H. 0,35X0,21.
leihweise abgegebenen Gemälde. aqi
636 •Cranach, Lucas d. Ä. Werkstatt. Bildnis Friedrichs III., des
Weisen. H. 0,13X0,12.
636B * Altarbild mit Darstellungen aus der Legende der hl. Bar-
bara. H. Mitte 1,72X1,38; Flügel je 1,72X0,65,
1203 Venus und Amor. H. 0,49X0,34. Hildesheim.
11.76 Das Urteil Salomonis. H. 2,05X1,42. Düsseldorf.
13 13 Bildnis Luthers. H. 0,18x0,14. Brandenburg.
1606 Liebesszene. H. 0,35X0,23. Erfurt.
588A Cranach, Lucas d. Ä. Nachfolger. Christus und die Samariterin.
H. 0,64X0,46. Erfurt.
868 •Crayer, Caspar de, Christus zu Emmaus. L, 1,55X1,89.
89 Credi, Lorenzo di. Schule. Maria mit dem Kinde. H. rund.
Dm. 0,73. Charlottenburg, Hochschule.
I. 233 Credi, Lorenzo di. Werkstatt. Maria mit dem Kinde. H. rund.
Dm, 0,74. Erfurt.
92 Anbetung der Könige. H. 0,70X0,47. Breslau.
104 Maria mit dem Kinde und dei^ kleinen Johannes. H. rund.
Dm. 0,78. Köln.
1314 Die hl. Familie. H. Rund. Dm. 0,94. Halle.
1315 Maria mit dem Kinde. H. 0,70X0,55. Düsseldorf.
357 Crespi, Daniele. Christus am Öl berg. L. 1,82X1,18. Evang.
Kirche zu Briesen.
220 Crespi, Giovanni Battista(?). Johannes der Täufer. H. 0,42
Xo,56. Stettin.
1609 ^Cristoforo da Brescia. Thronende Maria mit dem Kind und
Heiligen. H. 2,02X1,47.
86 iC Cuijp, Aelbert. Kühe in einer Landschaft. H. 0,42X0,55.
Bonn U.
1316 Pferd mit Hunden. H. 0,43X0,34. Düsseldorf.
1317 Bildnis eines Mannes. H. 0,33X0,27. Düsseldorf.
86 iD Cuijp, Aelbert. Zugeschrieben. Jagdgesellschaft in Abend-
landschaft. H. 0,90X1,22. Osnabrück.
861E Bildnis eines Maines. 0,25X0,21. Aachen.
861F Stilleben. H. 0,37x0,29. Aachen.
86 iH Ein Huhn auf dem Neste. H. 0,45X0,62. Aachen.
(J. 111.444) Cuijp, Aelbert. Moderne Kopie. Seestück. H. 0,79X0,55.
Berlin, Handelsministerium.
743 C Cuijp, Jacob Gerritsz. Bildnis eines jungen Mannes. H. 0,96
Xo,73. Berlin, Reichskanzlerpalais.
544 David, Gerard. Art. Maria im Rosenhag. H. 0,64X0,38.
544B Maria mit dem Kinde. H. 0,16X0,11. Aachen.
993 A Decker, Comelis. Die Rast am Wirtshause. H. 0,49X0,61.
Düsseldorf.
993 ♦Decker, J. Die Schmiede Werkstatt. H. 0,45X0,53.
^Q2 Die im Vorrat der Galerie bewahrten und
(J. 111.436) *Degle, Franz Josef. Bildnis des Domenico Tiepolo. L.0,71
Xo,54.
830B *Delorme, Antonis de oder De Lorme. Inneres einer gotischen
Kirche. H. 0,17X0,12.
1014 ^Denner, Balthasar. Bildnis eines Greises. Kupfer. 0,38X0,30.
1319 Deutsche Schule. 15. Jahrhundert. Vera Jkon. H. 0,29 x0,2a
Munster.
1320 Deutsche Schule. Niederrheinisch um 1520. Bildnis eines
Ritters. H. 0,24X0,19. Düsseldorf.
629B ^Deutsche Schule (Augsburg) um 1530. Ovid. H. 0,63X0,69.
629C • Ptolomaeus. H. 0,63X0,69.
Deutsche Schule, 18. Jahrhundert Bildnis eines unbekannten
Fürsten. Kniestück. Berlin, Finanzministerium.
• Bildnis Chodowieckis. L. 0,58x0,46.
• (Nach A. Graif.) Bildnis Chodowieckis. L. 0,69X0,55.
818 ^Diepenbeeck, Abraham van. Vermählung der' hl. Katharina.
L. 2,00X2,42.
964 • Die Flucht der Qoelia. L. 2,36x3,43.
715 Dieteken, C. Belagerung einer Festung in den Niederlanden.
H. 0,54X0,99. Berlin, Hofmarschallamt
1023A ^Dietrich, Christian Wilhelm Ernst Der Wasserfall zu TitoH.
L. 1,08X0,87.
1024A Italienische Landschaft mit Hirten. H. 0,27X0,36.
Hildesheim.
1024B Italienische Landschaft H. 0,27x0,36. Hildeshetm.
1613 *Does, Simon van der. Bauemstall. L. 0,47X0,59.
423 *Dolci, Carlo. Der- Evangelist Johannes. L. Achteckig. 1,13
Xo,92.
Dolci, Carlo. Nachahmer. Christus am Ölberg. Evang.
Kirche zu Brostowo.
385 *Domenichino(?). Domenico Zampieri, gen. Domenichino. Die
Sintflut L. 1,63X2,35.
277 Doni, Adone. Maria mit dem Kinde und dem kleinen Jotiannes.
H. 1,13X0,87. Göttingen.
1324 Dossi, Battista. Enthauptung Johannes d. T. H. 2,25X1,50.
Breslau.
264 ^Dossi, Dosso. Die Kirchenväter in Betrachtung über das
Mysterium der unbefleckten Empfängnis Maria. H. 1,84X1,77.
953 Droocb-Sloot, Joos Cornelisz. Heilung der Kranken im Teich
Bethesda. H. 0,59X0,82. Emden.
1325 Drooch-Sioot, J. C, Art Schlägerei zwischen Pilgern und
Bauern. H. 0,36x0,61. Emden.
(J.III.447) ♦Duck, Jacob (?). Wachtsiube. H. 0,66X0,81.
I. 408 Dughet, Gaspard, gen. Gaspard Poussin. Art. Landschaft L..
0,6 7 X 0,9 1 . Magdeburg.
leihweise abgegebenen Gemälde. aq^
1. 414 Dughet, Gaspard, gen. Gaspard Poussin. Art. Landschaft.
L. 0,69X0,92. Erfurt.
464 A I^ndschaft. L. 0,72X0,97. Emden.
470A Italienische Landschaft. L. 0,48X0,64. Aachen.
47 lA Landschaft L. 0,38X0,47. Wiesbaden.
1585 Italienische Landschaft. L. 0,53X1,15. Osnabrück.
1326 Duijnen, Jsack van. Stilleben. L. 0,84X1,94. Kiel.
1327 Fischstück. L. 0,84X0,94. Hildesheim.
1194 Dünwegge, Victor und Heinrich. Kreuzigung Christi. H.
1.57X2,14. Münster.
558A *Dürer, Albrecht (?). M&nnliches Bildnis. Papier. 0,20X0,15.
557 Dürer, Kopie. Bildnis des Jakob Fugger. H. 0,61X0,48. Halle.
557A Selbstbildnis. H. 0,67X0,50. Bonn ü.
768 *Dyck, Antonius van. Bildnis eines Mannes. H. 0,43X0,35.
787 • Die bußfertigen Sünder. L. 1,08x1,33.
790E ♦ Der hl. Petrus. L. 0,89X0,72.
794 * Ausgießung des hl. Geistes. L. 2,61X2,14.
1328 Dyck, A. van, Zugeschrieben. Pferdestudie. L. 0,45X0,56.
Münster.
789 Dyck, A. van, Werkstatt. Tanzende Kinder. L. 1,14X1,66.
Berlin, Hofmarschallamt.
790A Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. H. 0,32X0,40.
Aachen.
790B Der hl. Laurentius. H. 0,34X0,25. Aachen.
790C Beweinung Christi. H. 0,64X0,41. Aachen.
790D Kreuzigung Christi. H. 0,46x0,38. Aachen.
789A Dyck, A. van, Kopie. Bildnis des Thomas Frangois de
Carignan, Prinzen von Savoyen. H. 0,36x0,29. Aachen.
1329 Eeckhout, Gerbrandt van den. Atalante. L. 0,90X1 »21. Stettin.
Elliger, Ottomar (?). Stilleben. L. 0,57x0,46. Emden.
852 Everdingen, Allaert van. Norwegischer Wasserfall. L. 1,60
Xi,47. Düsseldorf.
887A Everdingen, Allaert van. Norwegische Gebirgslandschaft. L.
1,14X0,89. Magdeburg.
920 Landschaft. L. 0,64X0,97. Düsseldorf.
1330 •Eyck, Hubert und Jan. Moderne Kopie. Adam (mit Rück-
seite). H. 2,07X0,36.
1331 * Eva (mit Rückseite). H. 2,07X0,36.
528C *Eyck, Jan van, nach. Bildnis der Bone d'Artois, Herzogin
von Burgund. H. 0,21X0,16.
551 Eyck, Jan van, Nachahmer. Maria mit dem Kinde und Engeln.
H. 0,85 X 0,66. Münster.
II. 46 Eyck, Jan van. Schule. Bildnis einer jungen Frau. H. 0,77
Xo,48. Berlin, Kunstgewerbemuseum.
494
Die im Vorrat der Galerle bewahrten und
1084 Fabriano, Schule von (?). Der hl. Laurentius. H. 0,28X0,14.
305 •Farinato, Paolo. Darstellung Christi im Tempel. L. 1,58
X2,35.
428 A *Feistenberger, Joseph. Gebirgsschlucht L. 1,18X1,67.
1586 Gebirgslandschaft. L. 1,15X1,65. Hildesheim.
909B Ferguson, William Gouw. Stilleben. L. 0,53X0,42. Düsseldorl
254 Ferrara, Schule von, um 1530, Himmelfahrt der Maria. L.
0,27X0,58. Münster.
282 • Der hl. Hieron)'mus. H. 1,52X1,24.
1332 Maria mit dem Kinde. L. 0,99X0,74. Mttnster.
III. 90 Schule von Ferrara (?), Anfang des 16. Jahrhunderts. Maria
mit dem Kinde. H. 0,40X0,28. Bonn U.
I. 132 *Ferraresisch*bolognesische Schule. Anfang des 16. Jahrhun-
derts. Christus und die hl. Klara. H. p,6oXo,55.
1333 *Ferrari, Gaudenzio. Die Schlüsselübergabe. H. 2,22x1,51.
212 (?) Bildnis eines Mannes. H, 0,55X0,43. Breslau.
!• 353 Figino, Ambrogio. Maria mit dem Kinde und Heiligen. H.
2,63X1,72. Hildesheim.
16 12 Fiorenzo di Lorenzo. Moderne Kopie. Anbetung der Könige.
L. 2,16x1,55. Breslau, Oberpräsidium.
950A Flemael, Bartholet. Die Großmut des Scipio. H. 0,70X1,01.
Breslau.
Florentinische Schule. Maria auf dem llirone. Kathol. Lieb-
frauenkirche zu Magdeburg.
1102 Florentinische Schule des 14. Jahrhunderts. Doppelbild. Das
Christkind in der Krippe und die Beschneidung. H.
Je 0,43X0,18. Göttingen.
1104 Der hl. Jakobus d. J. H. 0,53X0,35. Göttingen.
IUI Die Verkündigung (in zwei Abteilungen). H. Je 0,33
Xo,23. Göttingen.
1114 Der Engel der Verkündigung. H, 0,30X0,27. Halle.
11 15 Maria, die Verkündigung empfangend. H. 0,30X0,27.
Halle.
1 1 1 6 Gemälde in zwei Abteilungen : Grablegimg und Darstellung.
H. 0,17X0,20. Bonn U.
1334 Der hl. Nikolaus. H. 0,18X0,13. Münster.
J335 Der hl. Franziskus. H. 0.18X0,13. Münster.
1336 Die hl. Katharina. H. 0,18X0,13. Münster.
1337 Johannes d. T. H. 1,18X0,37. Münster.
'338 Johannes d. Ev. H. 1,18X0,37. Münster.
'339 I^er hl. Franziskus. H. 0,34X0,12. Münster.
1340 Der hl. Dionysius. H. 0,34X0,12. Münster.
1341 Thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 0,44
X o, 3 2 . Königsberg.
1342 Die hll. Petrus und Paulus. H. Je 0,25x0,09. Breslau.
leihweise abgegebenen Gemälde. ^Qg
1343 Florentinische Schule des 14. Jahrhunderts. Der hl. Lorenz.
H. 0,24X0,46. Breslau.
III. 72 Maria mit dem Kinde. H. 0,70X0,53. Göttingen.
1103 *Florentinische Schule um 1350 — 1400. Kreuzigung. H. 0,45
Xo,37.
III. 32 Florentinische Schule um 1400. Predella in drei Abteilungen.
H. Mitte 0,25X0,47; Seiten je 0,25X0,41. Hildesheim.
III. 41 Vier Heilige. H. 0,71X0,76.
1355 ^Florentinische Schule um 1450. Allegorische Darstellung:
Triumph des Reichtums? H. 0,39X1,35. Königsberg.
1587 Florentinische Schule um 1450 unter FraFilippos Einfluß. Maria
in der Glorie. H. 0,90X0,16. Düsseldorf.
1356 Florentinische Schule um 1470. Thronende Maria mit dem
Kinde und Heiligen. H. 2,03X1,78. Königsberg.
1362 Florentinische Schule um 1490. Christus am Kreuz. H. 0,41
Xo,2i. Breslau.
1066 Florentinische Schule, Anfang des 15. Jahrhunderts. Dar-
stellungen aus dem Leben des hl. Bernhard. H. 1,47X0,73.
Bonn U.
66 Florentinische Schule. Erste Hälfte des 15. Jahrhunderts. Legende
des hl. Bernhard. H. 0,53X0,35. Halle.
67 Legende des hl. Bernhard. H. 0,52X0,33. Halle.
65 Florentinische Schule. Zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Anbetung des Kindes. H. 0,28X0,22. Brandenburg.
1.206 Christus am Kreuz mit Heiligen. H. 2,47x1,73. Kassel.
1344 ^Florentinische Schule des 1 5. Jahrhunderts. Maria mit dem Kinde.
H. 0,50x0,35.
1345 Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 0,55x0,33.
Münster.
1346 Geschichte Hiobs, Unglücksbotschaft. H. 0,44X0,82.
Münster.
1347 Geschichte Hiobs, Zusammensturz des Hauses. H. 0,44
Xo,82. Münster.
1348 Geschichte Hiobs, Hiob in der Höhle. H. 0,45X0,58.
Münster.
1349 Geschichte Hiobs, Hiob auf dem Krankenlager. H. 0,44
X 0,52. Münster.
1350 Geschichte Hiobs, Hiob von Gott erhört. H. 0,44X0,52.
Münster.
1351 Florentinische Schule des 15. Jahrhunderts, unter Fra Filippos
Einfluß. Thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen.
H. 0,57X0,36. Königsberg.
1352 Thronende Maria mit dem Kinde. H. 0,46X0,34. Breslau.
*353 Maria, das Christkind verehrend. H. 0,68X0,42. Münster.
1354 Maria mit dem Kinde. H. 0,44X0,34. Münster.
4q6 ^ic i>Q Vorrat der Galerie bewahrten und
1357 Florentinische Schule gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Grab-
legung Christi. H. 0,30X0,41. Münster.
1358 Maria mit dem Kinde. H. 0,56X0,42. Münster.
1359 Maria mit dem Kinde. H. 0,88X0,52. Breslau.
1360 Vermählung der hl. Katharina. H. 0,81X0,48.
Breslau.
1361 Anbetung des Kindes. H. rund. Dra. 1,1 1. Breslau.
63 Florentinische Schule um 1500. Maria mit dem Kinde und
dem hl. Franziskus. H. rund. Dm. 0,60. Halle.
1364 Vermählung der hl. Katharina. H. 1,39x1,14.
Münster.
1. 216 Herkules am Scheidewege, H. 0,70X1,92. Berlin,
Kunstgewerbem useum .
1363 Florentinische Schule um 1500, unter dem Einfluß des Lor. di
Credi und Dom. Gh Irland aio. Anbetung des Kindes. H.
rund. Dm. 1,25. Königsberg.
1.317 ^Florentinische Schule vom Jahre 15 18, unter dem Einflufl des
Fra Bartolommeo. Streit über die unbefleckte Empföngnis.
H. 1,56x3.08.
343 Florentinische Schule, um 1560 — 1580. Steinigung des hl.
Stephanus. H. 0,91X0,61. Göttingen.
1365 Florentinische Schule. Zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts. Ver-
mählung der hl. Katharina. L. 0,68X0,53. Münster.
1366 *Florentinisch-umbrische Schule um 1450. Triumph der Keusch-
heit. H. rund. Dm. 0,63.
1367 *Florentinisch-umbrische Schule des 1 5. Jahrhunderts. Maria mit
dem Kinde. H. 0,45X0,38.
1588 *Florentinisch-umbrische (?) Schule des 16. Jahrhunderts. Maria
in der Glorie. H. 1,46x1,10.
652 ♦Floris. Frans de Vriendt, gen. Floris. Venus und Amor. H.
0,73X0,52.
662 * Loth mit seinen Töchtern. H. 0,80X1,04.
698 * Mars und Venus im Netze des Vulkan. H. 1,50X1,98.
1566 Die Taufe Christi. H. 0,74X1,15. Münster.
1567 Die Schmiede des Vulkan. H. 1,70X2,31. Münster.
350 Fontana, Lavinia (?). Venus und Amoretten. H. 0,63X0,45.
Hildesheim.
344 Fontana, Prospero. Anbetung der Könige. H. 3,13X1,86.
Hildesheim.
1368 *Foppa, Vincenzo. Maria mit dem Kinde. H. 0,57X0,41,
121 Francia, Francesco. Alte Kopie. Beweinung Christi. H. 0,95
X 1,81. Magdeburg.
126 Maria im Rosenhag. H. 1,79X1,33. Osnabrück.
127 Johannes d. T. und der hl. Stephanus. H. 0,79x0,68.
Hildesheim.
leihweise abgegebenen Gemälde. 457
123 Francia, Francesco, Schule. Maria mit dem Kinde und Johannes.
H. 0,70X0,54. Hannover.
1.285 *Francia, Giacomo. Maria mit dem Kinde und zwei Heiligen.
H. 0,75X0,63.
1. 307 Thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen. H.
2,67 X 1,83. Hildesheim.
271 Die Keuschheit. H. 0,79X0,58. Köln.
293 Maria mit dem Kinde und dem hl. Franciscus. H.
0,78 X 0,65. Göttingen.
701 Francken, Ambrosius (I). Die Kreuztragung. Kupfer. 0,53
Xo,65. Aachen.
672 Francken, Frans d. Ä. Kreuzigung. H. 0,62X0,53. Osnabrück.
651 *Francken, Frans d. J. Versuchung des hl. Antonius. H. 0,63
XO,52.
65 lA Christus am Olberg. H. 0,65x1,11. Stettin.
65 iB Die Fußwaschung der Apostel. H. 0,65X1,11. Stettin.
703 Solon und Crösus. H. 0,53X0,73. Erfurt.
703A * Neptun und Amphitrite. Kupfer. 0,34X0,47.
1240 Fränkische Schule um 1480. Maria mit dem Kinde zwischen
den beiden Johannes. H. 1,19X0,87. Münster.
419A Französischer Meister um 1680. Männliches Bildnis. L. 0,84
X 0,68. Aachen.
485A *Französischcr Meister um 1700. Bildnis eines jungen Gelehrten.
L. 1,25X0,93.
477 *FranzÖsische Schule, vielleicht Nicolas Mignard. Himmelfahrt
der Maria. L. 1,01X0,65.
IV. 509) Französische Schule, 18. Jahrhundert. Bildnis des Kaisers
Leopold. Kniestück. Berlin, Finanzministerium.
•Frisch, Johann Christoph. Entwurf zu einem Denkmal Friedrichs
des Großen. Öl auf Pappe. 0,79X0,612.
883 A «Fyt, Jan. Hunde bei erlegtem Wild. L. 1,38x1,96.
989 • Die Rehhatz. L. 1,79X2,48.
1088 Gaddi, Agnolo. Art. Zwei Heilige, Laurentius und Katharina.
H. 0,69X0,47. Göttingen.
1098 Thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 1,67
Xi,04. Hildesheim.
1138 Vier Heilige. H. 0,54X0,76. Göttingen.
1370 Johannes d. Ev. H. 0,81X0,35. Königsberg.
1371 Gaddi, Taddeo. Art. Die hl. Margarete. H. 0,32X0,17. Breslau.
1372 Petrus MartjT. H. 0,32X0,17. Breslau.
1373 Die hl. Magdalena. H. 0,32X0,17. Breslau.
1374 Die hl. Katharina. H. 0,32X0,17. Breslau.
^059 *Gaddi, Taddeo. Schule. Beweinung Christi. H. 0,19X0,37.
102 1 *Gaesbeeck, Adriaen van. Die Nähterin. H. 0,39X0,31.
Verz. d. Gemälde. 32
j.q8 I)ic im Vorrat der Galerie bewahrten und
1375 Garbo, Raffaellino del. Art. Maria mit dem Kinde. H. rund.
Dm. 0,83. Breslau.
258 Garofalo. Benvenuto Tisi, gen. Garofalo. Verkttndig-ung^. H.
0,3 1 X 0,26. Breslau.
260 Anbetung der Könige. H. 0,40X0,56. Erfurt
262 ♦ Grablegung Christi. H. 0,30X0,30.
1533 Garofolo, Werkstatt. Maria mit dem Kind. H. 0,42x0,26.
Königsberg.
84 Ghirlandaio, Domenico, mit Beihilfe ^on Schülern. Thro-
nende Maria mit Kind und Heiligen. H. 1,70x2,10. Köln.
1.203 Ghirlandaio, Domenico. Schule. Maria mit dem Kinde, Johannes
und drei Engeln. H. rund. Dm. 0,91. Bonn U.
III. 96 Verschiedene biblische und legendarische Darstellungen.
H. 0,84X1,87. Göttingen.
III. 97 Verschiedene biblische und legendarische Darstellungen.
H. 0,85X1,87. Hannover.
1376 Vermählung der hl. Katharina. H. 0,77X0,39. Münster.
1377 Tobias von dem Erzengel Raphael geführt. H. 0,35 Xo,23.
Münster.
1378 Anbetung der Könige. H. 0,68X0,53. Münster.
1379 Anbetung des Kindes. H. 0,77X0,53. Breslau.
Maria, Johannes und das Kind. Kathol. InvalidcDkirche
zu Berlin.
1380 Ghirlandaio, Domenico. Nachfolger. Der hl. Hieronymus. R
o>55Xo,38. Breslau.
263 ^Ghirlandaio, Ridolfo. Himmelfahrt der Maria. H. 3,80X2,48.
983 Gillig, Jacob. Stilleben von toten Fischen. L. 0,71 Xo,57.
Erfurt.
983C ♦ Stilleben. H. 0,73X0,59.
284 *Giolfino, Niccolo. Lucretia, sich den Tod gebend. H. 0,77
Xo,98.
1381 Maria mit dem Kinde. L. 0,67X0,58. Breslau.
404B Giordano, Luca, gen. Fapresto. Der Prophet Bileara auf der
Reise. L. 2,03 X 2,90. Breslau, Oberprfisidium.
452 Euklid. L. 1,13X0,97. Wiesbaden.
453 Archimedes. L. 1,21X0,99. Düsseldorf.
158A •Giorgione. Giorgio Barbarelli, gen. Giorgione. Nachahmer.
Konzert. L. 0,77 X 0,96.
1260 Konzert. L. 1,12X1,02. Hildesheim.
tiio *Giotto di Bondone, Nachfolger. Fünf Darstellungen aus dem
Leben Christi. H. Je 0,16x0,15.
III. 20 Giotto, Schule. Zwei Heilige. Katharina und Laurentius. H.
Je 1,16x0,37. Göttingen.
III. 30 Die wunderbare Errettung des Knaben aus dem Hause
Spini. H. 0,17x0,32. Hannover.
leihweise abgegebenen Gemälde. 499
HI. 62 *Giotto, Schule. Der hl. Franziskus. H. 0,73X0,39.
1043 Grablegung der Maria. H. 0,10X0,59 Göttingen.
1101 Krönung der Maria. H. 0,50X0,48. Bonn ü.
1382 Vermählung der hl. Katharina. H. 0,84X0,52. Münster.
1383 Stigmatisation des hl. Franziskus. H. 0,59X0,56. Münster.
1384 Thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 0,34
Xo,29. Münster.
1385 Maria mit dem Kinde. H. 0,85X0,49. Münster.
1.340 Giulio Romano (?). Schule. Allegorische Darstellung. H.
0,38X1,16. Stettin.
450 Glauber, Jan, gen. Polydor. Italienische Landschaft. L. 1,01
X 1 ,29. Berlin, Reichskanzlerpalais.
548 *Goes, Hugo van der. Richtung. Verkündigung der Maria.
Doppelbild. H. Oben rund, je 0,16x0,09.
1386 Goijen, Jan van (?). Küste von 'Scheveningen. H. 0,48X0,70.
Hildesheim.
[J. III. 460) Flufllandschaft. H. 0,48x0.66. Berlin, Handels-
ministerium.
1387 Goijen, Jan van, Nachahmer. Ein Fischerdorf. H. 0,31X0,39.
Königsberg.
1589 Gortzius, Geldorp. Art. Stifterbildnis. H. 1,07X0,83. Hildes-
heim.
661 *Gossart, Jan, gen. Mabuse. Adam und Eva im Paradies. H.
i,7oX 1,14.
640 * (?). Verspottung Noahs. H. 1,66)^2,22.
642 *GossaTt, Jan. Kopie. Adam und Eva im Paradies. H. 1,90
Xi,o8.
1388 • Der domengekrönte Christus. H. 1,04X0,74.
749 *Govaerts, Abraham. Eichenwald. Kupfer. 0,48X0,65.
1034E Graff, Anton. Bildnis des Kupferstechers Zimmermann. L.
0,54 X 0,46. Emden.
97 Granacci. Francesco. Thronende Maria mit dem Kind und
Heiligen. H. 1,51X1,44. Halle.
1020 Grasdorp, J. (?). Dame mit Hündchen. L. 0,48X0,38. Magdeburg.
494A *Greuze, Anne. Kleines Mädchen. L. 0,39X0,32.
494B Grcuze Jean Baptiste (?),. Kleines Mädchen. L. 0,46x0,40.
Emden.
1389 Gryeff, Adriaen. Stilleben. H. 0,32X0,29. Erfurt.
1390 Stilleben. H. 0,31X0,40. Düsseldorf,
1391 Stilleben. H. 0,31X0,40. Emden.
50 lA Guardi, Francesco. Ansicht des großen Kanals in Venedig.
L. 0,18x0,25. Münster.
501B Lagunen-Ansicht. L. 0,18x0,25. Münster.
501C Ansicht von S. Michele in Venedig. L. 0,12x0,21.
Münster.
32*
500
Die im Vorrat der Galerie bewahrten und
501 D Guardi, Francesco. Ansicht von S. Michele in Venedig. L.
0,12X0.21. Münster.
368 Guercino. Francesco Barbieri, gen. Guercino. Maria mit dem
Kind. L. 0,76X0,61. Magdeburg.
367 (?). Bildnis eines alten Mannes. L. 0,71X0,62. Emden.
Guercino. Kopie. Maria mit dem Kind. Kirche su Krehlau.
Gysbraecht, Com. Norbert. Bildnis einer alten Frau. H. 0,24
Xo,i8. Emden.
689 Gyzels (Gyzens), Peeter. Ansicht einer Dorfstrafie. Kupfer,
o, 1 7 X o, 2 3. Wiesbaden.
1029 Haansbergen, Jan van. Bildnis eines jungen Mannes. L. 0,48
X 0,39. Berlin, Kunstgewerbemuseum.
892 *Hackaert, Jan. Italienische Landschaft mit Herden. L. 0,77
Xo,98
816A Hals, Dirk. Die Zechbrttder. H. 0,33X0,33. Konstantinopel,
Botschaft.
801 J Hals, Frans d. A. Bildnis einer jungen Frau. L. 0,68x0,56.
Düsseldorf.
655 ^Heemskerck, Maerten. Momus tadelt die Werke der Götter. R
1,20X1,74.
827 •Heerschop, Hendrik. Bildnis eines Orientalen. L. 0,72X0,58.
666 Hemessen, Jan van. Alte Kopie. Der hl. Hieronymus. H.
0,54X0,62. Göttingen.
945 *Herp, Guilliara van. Der Satyr bei der Bauemfamilie. H.
0,71 Xl,02.
417A Herrera, Francisco de. Kopf eines Greises. L. 0,50X0,40.
Aachen.
934 A Hoecke, Robrecht van den. Das Feldlager. H. 0,18X0,34.
Erfurt.
1398 ^Holländischer Meister. 17. Jahrhundert. Art des C. Saft-Leren
und A. van de Venne. Bauernbelustigung. H. 0,38x0,52.
759 ^Holländischer Meister um 1610. Holländischer Ort an einem
Kanäle. H. 0,22X0,44. Halle.
II. 245 Holländischer Meister, um 1628. Bildnis einer alten Frau. H.
0,84X0,68. Emden.
1400 Holländischer Meister, um 1630. Familienbildnis. H. 0,56
X 0,7 1 . Osnabrück.
836A Holländischer Meister, um 1660. Der Hohlweg. L. 0,50X0,63,
Berlin, Handelsministerium.
92 2 A Holländischer Meister, um 1660, im Anschluß an A. van de
Velde. Landschaft mit Vieh. H. 0,26X0,33. Emden.
935 Holländischer Meister, um 1660. Am Bache. H. 0,43x0,35-
Erfurt.
leihweise abgegebenen Gemälde. cqi
795 A Holländischer Meister, um 1665. Bildnis eines Mannes in
mittleren Jahren. H. 0,65X0,57. Stettin.
847A Der Weg am Walde. L. 0,63X0,79. Wiesbaden.
1399 Holländischer Meister, um 1670. Stilleben von toten Fischen.
L. 0,52X0,75. Düsseldorf.
784 Holländischer Meister, um 1680. Selbstbildnis eines jungen
Künstlers. L. 0,55X0,45. Emden.
II. 381 Holländischer Meister. 1 8. Jahrhundert. Bewegte See mit Schiffen.
H. 0,41X0,69. Magdeburg.
983B Holländischer Monogrammist A. B. S., um 1660. Stilleben von
toten Fischen. L. 0,69 X i ,00. Emden.
Holländischer Monogrammist SW.^ um 1640. Bildnis einer
Frau. H. 0,71X0,60. Emden.
III. 164 Holländische Schule, Ende des 15. Jahrhunderts. FlUgelaltar;
Anbetung, Geburt, Beschneidung. H. Mitte 0,96X0,68;
Flügel je 0,96x0,27. Hannover.
1027 Holländische Schule, 17. Jahrhundert. Bildnis einer Frau in
mittleren Jahren. Kupfer. 0,25x0,18. Petersburg, Botschaft.
85 lA Holländische Schule, um 1660. Innenansicht einer Kirche. L.
0,72X0,76. Aachen.
966 Flache Landschaft mit Buschwerk. H. 0,32X0,43.
Magdeburg.
910 Holländische Schule, um 1680. Kriegsschiffe und «Boote auf
leicht bewegter See. L. 1,04X1,34. Breslau.
1396 Holländische Schule, um 1680 — 1700. Allegorischer Gegen-
stand. H. 0,52X0,42. Königsberg.
881 Holländische Schule, um 1700. Stille See mit Schiffen. H.
0,58 X 0,82. Stettin.
1397 Holländische (?) Schule, um 1700. Der Wasserfall. H. 0,34
Xo,29. Königsberg.
'J. IV. 537) •Holländische Schule des 18. Jahrhunderts. Alter Mann. Knie-
stück. H. 0,26X0,23.
J. IV. 538) ♦ Alte Frau. KniestUck. H. 0,26x0,23.
431 *Honthorst, Gerard van, gen. dalle Notti. Befreiung Petri. L.
1,29X1,79-"
434 Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht. L. 1,32X1,66. Os-
nabrück.
1401 Hooch, Pieter de. Die Gesellschaft. L. 0,85X0,93. Magde-
burg.
824A *Hoogstraeten, Samuel van. Männliches Bildnis. L. oval. 0,70
Xo,56.
814 Horst, Gerrit Willemsz. Hirtenmädchen, L. 1,46x1,88.
Erfurt.
1032 Hoyer, David. Selbstbildnis. L. 0,70X0,62. Stettin.
972 *Huijsum, Jan van. Blumenstrauß in einer Vase. L. 1,10X0,83.
5()2
Die im Vorrat der Galerie bewahrten und
1014A *Huijsuin, Jan van. Italienische Landschaft. L. 0,49X0,41.
Osnabrück.
8826 Hülst, Frans de. Holländische Stadt am Wasser. H. ovaL
0,39X0,52. Berlin, Handersministerium.
870 Huysmans, Comelis. Der Hohlweg.. L. 0,54x0,39. Berlin
Reichskanzlerpalais.
88 lA Italienische Landschaft. L. 0,57X0,66. Köln.
88 iB Italienische Landschaft. L. 0,57X0,66. Wiesbaden.
III. 136 Jacopo da Valenzia. Geburt Christi. H. 2,73X1,65.
1^03 * Maria mit dem Kinde. H. 0,58X0,39.
1404 * Thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 2,09
Xi,42.
1590 Maria mit dem Kinde. H. 0,67x0,51. Bonn U.
848A Jardin, Karel du oder Dujardin. Bildnis eines jungen Mannes.
L. 0,60X0,48. Berlin, Handelsministerium.
1369 *ImoIa. Innocenzo Francucci, gen. Innocenzo da Imola. Maria
mit dem Kind und Heiligen. H. 0,75X0,65.
1406 Joanes, Vicente (?). Das Christkind. L. 0,31X0,26. Wies-
baden.
1591 Jongh, Ludolf de. Pastorale Darstellung. L. 1,06X1,45.
Osnabrück.
679 Jordaens, Hans d. J. Der Zug der Juden und des Pharao
durch das rote Meer. H. 0,37X0,52. Osnabrück.
697 • Der Zug der Juden und des Pharao durch das rote Meer.
H. 0,45X0,78.
879 *Jordaens, Jacob. Lustige Gesellschaft. L, 1163X2,35.
717 *Isaacsz, Peeter. Bildnis König Christians IV. von Dänemark.
H. 1,39X1,06.
1407 Italienische Schule, 14. Jahrhundert. Altarbild: Kreuzigung;
auf den Flügeln Heilige. H. 0,52X0,42. Breslau.
1151 •Italienische Schule. 15. Jahrhundert. Brustbild Christi. H.
0,36X0,25.
1408 Italienische Schule. 16. Jahrhundert. Der segnende Christus.
L. 1,06X0,77. Göttingen.
1409 Italienische Schule. Zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts.
David spielt vor Saul. H. 9,88X1,68. Breslau.
14 10 *Italieniscbe Schule. 17. Jahrhundert. Maria mit dem Kinde.
L. auf H. 0,35X0,25.
499 Kauifmann, Maria Angelica. Selbstbildnis. L. oval. 0,74
Xo,6i.
(J. III. 441) ♦Keijser, Thomas de (?). Männliches Bildnis. L. 0,77X0,57.
141 1 •Keirrinckx, Alexander. Waldlandschaft. H. 0,40X0,84.
leihweise abgegebenen Gemälde. C03
1592 Kessel, Jan van (?). Bildnis eines Knaben. L. 1,32X0,96,
Stettin.
712 Key, Adriaen Thomasz. Flttgelbilder eines Altars: Johannes
d. T. und die hl. Anna nebst Maria mit den Stiftern. H.
1 ,32 X 0,5 1 . Magdeburg.
902 A Kobell,' Hendrik. Die Furt. H, 0,16X0,22. Breslau.
III. 180 Kölnischer Meister um 1480 — 1500. Gruppe von weiblichen
Heiligen. H. 0,48x0,48. Münster.
III. 181 Gruppe von männlichen Heiligen. H. 0,48X0,48. Münster.
119SA Kölnische Schule, unter dem Einfluß des Stephan Lochner.
Der tote Christus und vier Engel. L. auf H. 0,71X0,53.
Bonn M.
1226 Kölnische Schule um 1450— 1500. Flügelaltar: Krönung Maria.
Johannes d. T., Johannes d. Ev. H. Mitte 0,16x0,12;
Flügel je 0,16X0,05. Münster.
1227 Flügelaltar: Verkündigung, der hl. Petrus, der hl.
Christoph. H. Mitte 0,19X0,14; Flügel je 0,19X0,06.
Münster.
1228 Heimsuchung Maria; in zwei Abteilungen. H. Je 0,15
Xo,io. Münster.
1229 Anbetung der Könige. H. 0,13x0,21. Münster.
12 13 Kölnische Schule, um 1480. Das jüngste Gericht. H. 1,44
X 1 ,09. Münster.
1243 Kölnische Schule, datiert 1481. Krönung Maria. H. 1,09
Xo,83. Erfurt.
12 14 Kölnische Schule, datiert 1524. Drei Passionsdarstellungen.
H. 0,32X0,98. Bonn M.
411 *Koffermans, Marcellus. Himmelfahrt der Maria. H. 0,85X0,61.
630A * Kreuzabnahme. H. 0,30X0,22.
596 Kulmbach, Hans von. Bildnis einer Frau. H. 0,52X0,37.
Wiesbaden.
984 Laeck, R. van. Venus straft den Amor. H. 0,37X0,55.
Göttingen.
480 *Lairesse, Gerard. Ernennung des Kaisers Alex. Severus. L.
0,93X1,59.
507 • Satyr und Nymphe. L. 1,52X1,07.
382 A Lanfranco, Giovanni. Maria Magdalena. L. 0,61X0,47.
Emden.
436 Der hl. Andreas. L. 1,92X1,39. Erfurt.
348 Lanino, Bemardino. Die hl. Familie mit' Heiligen. H. 1,44
Xi,24. Osnabrück.
1412 Die Heimsuchung. H. 1,09X1,35. Münster.
747 Lastman, Pieter. Ruhe auf der Flucht. H. 0,31X0,51.
Göttingen.
504
Die im Vorrat der Galerie bewahrten und
(J. III. 445) Lely, Pieter. Weibliche Figur. L. 0,49X0,31. Berlin,
Handelsministerium.
264A *Leonbruno, Lorenzo. Bestrafung des Midas. H. 1,89X1,28.
1593 Leyden, Lucas van. Art. Fltigelaltar. H. Mitte 0,87X0,67;
Flügel je 0,87X0,28. Kassel.
II. 131 'Leyrien, Lucas van. Nachahmer. Der hl. Hieronymus. H-
0,94X0,76.
1414 Leyden, Lucas van. Nachfolger. Grablegung Christi. H. 0,29
Xo,i8. Aachen.
1183 'Liberale da Verona. Thronende Maria mit dem Kinde und
Heiligen. H. 1,62X1,25.
455 'Liberi, Pietro. Diana und Aktäon. L. 2,17X1,80.
1003 A Liender, Pieter J. van. Die Oude Gracht zu Utrecht. H.
0,47X0,68. Emden,
347 Ligozzi, Jacopo. Brustbild einer jungen Frau. L. 0,47X0,39-
Magdeburg.
• 286 Lionardo da Pistoia. Maria mit dem Kind. H. 0,73X0,55.
Münster.
1415 (?). Maria mit dem Kind. H. 0,76X0,57. Breslau.
I. 201 Lippi, Filippino. Schule und Nachfolger. Maria mit dem
Kind. H. rund. Dm. 0,54. Kassel.
1125 Christus im Grabe. H. 0,63X0,95. Bonn ü.
1134 Maria mit dem Kind. H. rund. Dm. 0,84. I^iildesheim.
1416 Maria mit dem Kind. H. rund. Dm. 0,98. Münster.
1417 Maria mit dem Kind. H. 0,67X0,42. Breslau.
70 Lippi, Fra Filippo. Art Maria mit dem Kind. H. 0,57
X 0,39. Göttingen.
110 Maria und Johannes, das Christkind verehrend. H. 0,67
Xo,46. Charlottenburg, Hochschule.
1065 Verkündigung. H. 0,43X0,33. Göttingen.
1090 Maria mit dem Kind. H. 0,61X0,45. Köln.
1131 Der thronende hl. Franziskus. H. 1,34X1, 34- Cassel.
1418 Maria, das Kind verehrend. H. 0,74X0,44. Münster.
1419 Maria mit dem Kind. H. 0,83X0,57. Münster.
11.463 'Lisse. Diederick van der. Diana im Bade. H. 0,49X0,83.
II. 146 Lombard, Lambert. Maria mit dem Kind. H. 0,56x0,40.
Bonn U.
.284A 'Lombardischer Meister um 1500. Maria mit dem Kind. H.
0,91X0,53.
1425 'Lombardischer Meister, datiert 152 1. Geburt Christi. H. 1,57
XI, 51.
1149 Lombardische Schule um 1400— 1450. Petrus Martyr. H.
0,29X0,34. Münster.
1421 'Lombardische (?) Schule, 15. Jahrhundert. Eine hl. Nonne. H.
i»35Xo,6i.
leihweise abgegebenen Gemälde. cqc
1422 Lombardische (?) Schule, um 1500. Der segnende Christus.
H. 0,44X0,33. Munster.
1137 Lombardische Schule, Anfang des 16. Jahrhunderts. Thronende
Maria mit Heiligen. H. 1,74X1,11. Hannover.
1608 * Johannes d. T. und ein Donator. H. 1,83X0,73.
I. 110 Lombardische (?) Schule, um 1510 — 1520. Zwei Heilige. H.
0,42X0,43. Erfurt.
56 ^Lombardische Schule, um 1510 — 1525. Thronende Maria mit
Kind und Heiligen. H. 1,17X0,94.
228 Lombardische (?) Schule, um 1530 (?). Bildnis eines Jtlng-
lings. H. 0,51X0,41. Emden.
1423 Lombardische (?) Schule, 16. Jahrhundert. Maria mit dem Rind.
H. 1,75X1,38. Münster.
349 Longhi, Luca. Maria mit Heiligen. L. 1,03X1,23. Hildes-
heim.
1426 Longhi, Luca. (zugeschrieben.) Maria mit dem Kinde. L. auf H.
0,35X0,29. Königsberg.
486A Loo, Charles Andre van. Bildnis Ludwigs XV. von Frankreich
als Jüngling. L. 0,67X0,48. Petersburg, Botschaft.
1594 *Loo, Jacob van. Art. Pastor^e Darstellung. L. 0,72X0,65.
941 Looten, Jan. Die Hirsch jagd. L. 1,56x2,11. Konstantinopel,
Botschaft.
1100 Lorenzetti, Ambruogio. Schule. Thronende Maria mit dem
Kinde. H. 0,55X0,35. Bonn U.
1427 Christus am Kreuz. H. 0,50X0,31. Aachen.
1428 • Kreuzigung Christi. H. 0,40X0,48.
1092 Lorenzetti, Pietro. Art. Vier Darstellungen aus der Leidens-
geschichte Christi. H. Je 0,28X0,20. Göttingen.
1123 Lorenzo. Don Lorenzo, gen. il Monaco. Gemälde in drei Ab-
teilungen. H. Mitte 0,98x0,70; Flügel je 0,98X0,38. Bonn ü.
II 36 (?). Die Verkündigung. H. 1,03X0,69. Göttingen.
1429 Luini, Aurelio (?). Geburt Christi. H. 0,94X0,79. Münster.
224 Luini, Bernardino. Nachahmer. Die betende Maria. H. 0,28
Xo,23. Magdeburg.
1 54 Luzzi, Lorenzo. Thronende Maria mit Kind und Heiligen. H.
2,51 X 1,57. Bonn U.
1031 Maddersteg, Michiel. Marine. L. 1,09X1,40. Berlin, Kgl.
Schloß.
819 Maes, Nicolaes (?). Der Gelehrte. L. 1,34X1,63. Berlin,
Reichskanzlerpalais.
1430 *Magni, Cesare. Tlironende Maria mit Kind und Heiligen. L.
1,84X1,38.
1178 Mailändische Schule. Zweite Hälfte des 1 5. Jahrhunderts. Aus-
gießung des hl. Geistes. H. 0,69X0,46. Emden.
506 ^ic ini Vorrat der Gralerie bewahrten und
III. 14S Mailändische (?) Schule, um 1450 — 1500. Geburt Christi. H.
1.36X1,31. Erfurt.
1433 *Mailändische Schule, Ende des 15. Jahrhunderts unter Lionardos
Einfluß. Maria mit dem Kind. H. 0,42X0,27.
1595 Mailändische Schule um 1500. Maria mit dem Kind. L. 1,20
X 1 ,70. Erfurt.
1.130 (?) Maria mit dem Kinde. H. 0,34X0,25. HannoTer.
50 Mailändische Schule. Anfang des 1 6. Jahrhunderts. Darstellung
im Tempel. H. 1,29X0,82. Bonn U.
1431 Der hl. Hieronymus. H. 1,77X1,59. Münster.
1434 Mailändische Schule. Anfang des 16. Jahrhunderts. Art des
Luini. Beweinung Christi. L. 2,02x2,26.
592 A *Maler. Hans Maler von Schwaz. Bildnis der Königin Anna,
Gemahlin Ferdinands I. von Ungarn. H. 0,34X0,27.
796 Man, Comelis de. Der ärztliche Besuch. L. 0,91 xo,76.
Stettin.
II. 315 Mander, Karel van, d. J.(?). Männliches Bildnis in ganzer
Figur. L. 2,02X1,19. Berlin, HofmarschallamL
III. 100 *Manni, Giannicola (?). Der hl. Sebastian. H. 2,07X0,84.
111. 102 ♦ Der hl. Georg. H. 2,07x0,84.
133 • Auf beiden Seiten bemaltes Kreuz. H. 0,44X0,32.
953A Mans, Frederik H. Dorf am Kanal. H. 0,58x0,83. Osnabrück.
48 *Mansueti, Giovanni. Anbetung der Hirten. H. 1,14X1,56.
II 86 Der segnende Christus. H. 0,58x0,49. Göttingen.
1437 Maria mit Kind und Heiligen. H. 0,70X1,02. Königsberg.
426 Maratti, Carlo (?). Der hl. Antonius von Padua mit dem
Christuskinde. L. 0,63X0,46. Berlin, Reichskanzlerpadais.
1435 Maratti, Carlo. Kopie. Bildnis des Papstes Clemens IX. L.
1,45X1,16. Kassel.
Maratti, Carlo. Stil. Kreuzabnahme. Eisleben, Peter Pauls-
Kirche.
196 ♦Marconi, Rocco (?). Die Ehebrecherin vor Christus. L. i,oo
X 1,40-
418 ^Marinas, Henrique de las. Befrachtung eines Seeschiffes im
Hafen. L. 0,98X1,50.
561C *Massys, Jan. Lucretia. H. 0,74X0,57.
671 * (?). Die beiden Steuereinnehmer. H. 1,15X0,93. Aus>
Stellungssaal des Münzkabinetts, im Kaiser Friedrich-Museum.
1439 Massys, Quinten. Art(?). Die hl. Elisabeth von Portugal. H.
0,38x0,27. Düsseldorf.
1440 Massys, Quinten. Nachahmer. Maria mit dem Kinde. H.
1,01 X 0,71. Bonn ü.
II. 164 Wechsler und Frau. H. 0,93X1,14. Erfurt.
II 26 Matteo di Giovanni. Maria mit Kind und Heiligen. H. 0,45
Xo,36. Göttingen.
leihweise abgegebenen Gemälde. C07
1441 Matteo di Giovanni. Maria mit Kind und Heiligen. H. 0,61
Xo,45. Königsberg.
X442 (?). Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. H. 0,92X0,45.
Münster.
1443 Mayer, Johann Ulrich (?). Bildnis einer jungen Dame. L.
0,85X0,70. Dasseldorf.
336 Mazzuoli, Girolamo. Vermählung der hl. Katharina. H. 2,95
X 1 ,79. Wiesbaden.
927 Meer, Jan van der, de Jonge. Landschaft. L. 0,26x0,33.
Bonn U.
930 Landschaft mit Herde. L. 0,84 X i ,08. Berlin, Handels-
ministerium.
1444 Meer, Jan van der, van Delft(?). Explosion der PulvermUhle
von Delft. L. 0,75X1,01. Kiel.
810C Meer, Jan van der, van Haarlem d. Ä. (?). Ansicht von Haarlem.
L. 0,38 X 0,64. Münster.
844A *Meert, Peeter. Männliches Bildnis. L. 1,16x0,93.
900A Meister A. A. Seestück. H. 0,3 1 X 0,63. Emden.
116A *Meister aus den Marken, um 1500. Maria das Kind verehrend.
H. 0,36X0,28.
536 Meister der Himmelfahrt Mariae. (Aelbert Bouts.) Klage um
den Leichnam Christi. H. 0,77X0,54. Bonn U.
541 • Der domengekrönte Christus. H. 0,37X0,29.
553 * Der dornengekrönte Christus. H. rund. Dm. 0,28.
531 *Meister der Ursula-Legende. Maria mit dem Kinde zwischen
Johannes d. T. und dem hl. Donatian. H. 0,27X0,32.
645 *Meister der weiblichen Halbfiguren. Venus und Amor. H.
0,44X0,30.
1607 Meister von St. Severin. Kreuzigung Christi. H. 1,35X1,87.
Münster.
483 *Mengs, Anton Raphael. Heilige Familie. L. 1,82X1,34.
491 * Bildnis des Ismael Mengs. L. 0,64X0,52.
799A Merck, Jacob Frans van der. Bildnis eines jungen Mannes.
H. 0,59X0,47. Berlin, Handelsministerium.
947 Meulen, Adam Frans van der. Blick auf Versailles. L. 0,79
X 1 ,08. Berlin, Reichskanzlerpalais.
259 Michelangelo. Michelangelo Buonarroti. Schule. Christus am
Kreuz. Marmor. 0,29X0,19. Halle.
1448 *Michele da Verona. Zugeschrieben. Drei Heilige. H. 1,59X1,38.
849 Miel, Jan. Der verendete Esel. L. 0,37X0,50. Stettin.
991 Reiterhalt. L. 0,16X0,26. Magdeburg.
784C *Mierevelt, Michiel Jansz. Bildnis des Grafen Wilhelm Ludwig
von Nassau-Diez. H. 0,46X0,36.
748 Miereveit, Michiel Jansz. Nachfolger. Bildnis einer alten Frau.
H. 0,62X0,51. Erfurt.
cog Die im Vorrat der Galerie bewahrten und
•
Q. III. 443) *Mieris, Frans van. Violinspieler. H. 0,31X0,24.
1037 *Mijn, George van der (?). Bildnis einer Dame. L. 0,80X0,64.
1449 Mijtens, J. A. Weibliches Bildnis. L. 1,05X0,87. Wiesbaden.
740 Mirou, Anton. Landschaft mit Jäger. H. 0,28x042. Magde>
bürg.
1450 Landschaft. H. 0,32X0,47. Münster.
*Mitcell, Robert Bildnis des Botanikers listen. L. 0,77X0,63.
II. 344 ^Moeijaert, Nicolaas Comelisz. Odysseus und Nausikaa. H.
0.5» X 0,70.
994 *Mol, Peeter van. Isaak segnet seinen Sohn Jakob. L. 1,59
X2,26.
383 *Mola, Pietro Francesco. Merkur und Aigus. L. 0,61X0,51.
1452 *MoIa, P. F. Kopie. Vermählung der hl. Katharina. L. 0,39
Xo,3i.
1453 Molenaer, Jan Miense. Zechende Bauern. H. 0,47X0,34.
Magdeburg.
960A Molijn, Pieter. Der Hohlweg. H. 0,90X0,74. OsnabrOck.
971 •Mommers, Hendrik. Windhund. L. 0,39X0,17.
692 Montfooit, Antonis van, gen. van Blokland. Anbetung der
Hirten. H. 0,81X1,10. Göttingen.
632 A Mor, Antonis. Männliches Bildnis. H. 0,79X0,51. Emden.
Der Leichnam Christi. Evang. Kirche zu Zirke.
187 Moretto. Alessandro Bonvicino, gen. Moretto da Brescia. An-
betung der Hirten. L. 4,02X2,73. Kassel.
667 * Maria mit dem Kind und dem kleinen Johannes. H. 0,77
Xo,6o.
175 Moretto, Schule. Der hl. Augustinus. L. 0,85X0,62. Halle.
184 Bildnis zweier Männer. L. 0,79X0,97. Erfurt.
1456 *Morone, Domenico. Maria mit dem Kind. H. 0,55X0,36.
♦Mostaert, Jan. Bildnis einer Frau. H. 048X0,32.
928 Moucheron, Isack. Italienische Landschaft bei Abendstimmang.
L. 048X043. Osnabrück.
410 Murillo, Bartolome Est^ban (?). Der jugendliche Johannes d. T.
L. 0,36X0,30. Stettin.
410A (?). Maria mit dem Kinde. L. 1,59X1,04« Aachen.
Muziano, Girolamo. Art. Beweinung Christi. Evang. Kirche
zu Alt-Ukta.
1457 Nason, Pieter. Bildnis der Gräfin Wilhelmine von Waldeck.
H. 0,37X0,28. Brandenburg.
840A *Ncer, Aart van der. Feuersbrunst in einer holländischen StadL
L. 0,52X0,72.
840B Brand des alten Rathauses zu Amsterdam. H. 0,30X0,35.
Aachen.
842C Mondscheinlandschaft. H. 0,24X0,39. Aachen.
leihweise abgegebenen Gemälde. cqq
1458 Brand des alten Rathauses zu Amsterdam. H. 0,14
Xo.iy. Kiel.
1459 Neri di Bicci. Thronende Maria mit Heiligen. H. 1,83X1,91. Köln.
332 Neroni, Bartolommeo, gen. Riccio. Maria mit dem Kinde und
Heiligen. H. rund. Dm. 0,64. Erfurt.
793 A Netscher, Caspar. Bildnis einer Dame. L. 0,52X0,44. Stettin.
1.475 *Netscher, Caspar. Nachfolger. Lucretia. L. 0,87X0,71.
10 18 *Netscher, Constantijn. Bildnis eines Feldherm. L. 0,49X0,38.
111. 80 ♦Niccolö Semitecolo. Art. Gemälde in zwei Abteilungen,
Szenen aus Petrus' Leben. H. 0,22X0,31.
1140 Gemälde in zwei Abteilungen; links: Kreuzigung Petri;
rechts: Bekehrung Pauli. H. Je 0,25X0,30. Halle.
1140A * Christus rettet den im Wasser versinkenden Petrus. H.
0,24X0,61.
1461 *Nicodemo, Augusto. Bildnis des Malers Tischbein. L. 0,60
Xo,47.
547 Niederländischer Meister um 1460. Brustbild eines alten
Mannes. H. 0,25X0,19. Hannover.
549 Niederländischer Meister um 1470. Johannes der Ev. H.
0,22X0,10. Münster.
J. 111- 425) ♦Niederländischer Meister um 1500. Angebl. Bildnis des Adolf
Clivius von Ravenstein. H. 0,29X0,21.
J. III. 426) ♦ Angebl. Bildnis des Philipp Clivius von Ravenstein. H.
0,29x0,21.
611 Niederländischer Meister um 1515, dem Quinten Massys ver-
wandt. Maria mit dem Kinde. H. 0,40X0,53. Hildesheim.
627 Niederländischer Meister um 1530, im Anschluß an Lucas
van Leyden. Anbetung der Könige. H. 0,61X0,87. Münster.
657 Niederländischer Meister um 1530, in Nachahmung Bemaert
van Orleys. Beweinung Christi. H. 0,50X0,43. Göttingen.
682 Niederländischer Meister um 1540, unter italienischem Einflüsse.
Maria mit dem Kinde. H. 0,65X0,54. Hildesheim.
1466 Niederländischer Meister. 16. Jahrhundert, in Nachahmung der
Italiener. Kreuzigung Christi. H. 0,96X0,68. Münster.
625 ♦ Der Sündenfall. H. 0,28X0,34.
663 ♦Niederländischer Meister. 16. Jahrhundert. Kopie nach dem
Fresko Raphaels: Der Brand im Borgo. H. 0,37X0,29.
552 A ♦Niederländische Schule um 1490. Maria mit dem Kinde. H.
0,25x0,15. Bonn ü.
547 A Niederländische Schule. Ende des 15. Jahrhunderts. Maria
mit dem Kinde. H. 0,26x0,17. Bonn M.
226 Niederländische Schule um 1500, unter lombardischem Einfluß.
Der dornengekrönte Christus. H. 0,41 Xo,30. Bonn ü.
53 lA Niederländische Schule um 1500 (?). Maria mit dem Kinde. H.
0,27X0,18. Erfurt.
c [ o ^ic i^ Vorrat der Galerie bewahrten und
555 Niederländische Schule um 1500 (nach R. van der Weyden).
Vorderseite: Die Sibylle zeigt dem Kaiser Augustus das
Christkind; Rückseite: Der Engel Gabriel. H. 0,69X0,68.
Bonn U.
1241 Niederländische Schule um 1500. Anbetung der Könige. H.
0,83X0,53. Emden.
II. 126 Niederländische Schule nach 1500. Maria mit dem Kinde.
H. 0,49x0,37. Bonn U.
1196 Niederländische Schule. Anfang des 16. Jahrhunderts. Bildnis
eines Mannes. H. 0,34X0,24. Hannover.
1204 Niederländische Schule um 1500 — 1520. Christus am Kreux
mit Heiligen. H. 0,22X0,29. Bonn U.
598 ^Niederländische Schule um 1510. Bildnis eines Mannes. H.
0,15x0,09.
599 ♦ Bildnis eines jungen Mannes. H. 0,15X0,09.
132 1 • Bildnis Kaiser Maximilians!. H. 0,31X0,21.
II. 208 Niederländische Schule, unter dem Einflüsse des Bemaert
van Orley. Flttgelaltar: Anbetung der Könige. H. Mitte
1,05x0,68; Flügel je 1,07x0,29. Osnabrück.
643 Niederländische Schule um 1520. Maria, Anna und ein EngeL
H. 0,86x0,57. Kassel.
649 Niederländische Schule um 1530. Die Apostel am Grabe der
Maria. H. 1,12X0,78. Erfurt.
716 Niederländische Schule um 1530, unter italienischem Einfluß.
Caritas. H. 0,86x0,64. Köln.
II 95 Niederländische Schule um 1530, unter Patinirs Einfluß. Flucht
nach Ägypten. H. 0,28X0,65. Bonn U.
1197 Anbetung der Könige. H. 0,28X0,65. Brandenburg.
665 Niederländische Schule um 1530 — 1550. Klage um den
Leichnam Christi. H. 0,89X0,57. Bonn U.
279 ^Niederländische Schule. Erste Hälfte des 16. Jahrhunderts, unter
italienischem Einfluß. Liebespaar. H. 1,88x3,49.
121 1 Niederländische Schule. Erste Hälfte des 16. Jaiirhunderts.
Christus das verlorene Schaf tragend. H. 0,46X0,36. Bonn U.
1463 Niederländische Schule um 1540, unter dem Einfluß des Jan
Mostaert. Christus als guter Hirt. H. 0,52X0,36. Königsberg.
1201 Niederländische Schule um 1540 — 1550. Bildnis eines Mannes
in mittleren Jahren. H. 0,42X0,33. Düsseldorf.
II. 206 Niederländische Schule, datiert 1569. Art des Lancelot Blondeel.
Thronende Maria und zwei Heilige. L. 1,08x0,86. Berlin,
Kunstgewerbemuseum.
II. 151 Niederländische Schule ut» 1575, im Anschluß an Jan Massrs.
Lucretia. H. 1,04X0,85. Bonn U.
1464 Niederländische Schule um 1580. Anbetung des Kindes. H.
0,63X0,63. Königsberg.
leihweise abgegebenen Gemälde. c \ i
724 Niederländische Schule um 1600. Verspottung Christi. H.
0,21X0,14. Aachen.
II. 155 Niederländische Schule. 16. Jahrhundert, unter italienischem
Einfluß. Maria mit dem Kinde. H. 0,42X0,31. Münster.
1465 Niederländische Schule, 17. Jahrhundert. Häusliche Unterhaltung.
H. 0,23X0,31. Münster.
Niederländische Schule. Die Kreuzigung. MOnsterkirche zu
Herford.
624A Niederrheinischer Meister, datiert 1 576. Männliches Brustbild. H.
0,47 X 0,3 1 . Brandenburg. ^
624B Weibliches Brustbild. H. 0,47X0,31. Brandenburg.
605 •Niederrheinische Schule um 15 10 — 1520. Männliches Bildnis.
H. 0,48x0,31.
1596/1597 Niederrheinische Schule, um 1510 — 1530. Zwei Flügel eines
Triptychons: Die Verkündigung. H. Je 0,81x0,26. Bonn U.
Niederrheinische Schule. Drei Tafeln: HI. Anna selbdritt,
hl. Gudula, hl. Barbara. Berlin, Leichenhaus des katholischen
Kirchhofes.
92 6 A Nikkelen, Isack van. Inneres einer gotischen Kirche. L. 0,44
X 0,36. Halle.
833B Nolpe, Pieter. Holländische Landschaft. H. 0,16x0,22. Halle.
1467 ^Norditalienische Schule (?). Anfang des 15. Jahrhunderts.
Der Liebesgarten. H. 0,43 X i ,43.
1218 Oberdeutsche Schule um 1450 — 1500. Maria mit dem Kinde
und zwei Engeln. H. 0,38X0,30. Brandenburg.
634 Oberdeutsche Schule, datiert 1527. Dem Hans Holbein ver-
wandt Bildnis eines jungen Mannes. H. 0,30 X 0,23. Bonn U.
628A Oberdeutsche Schule um 1530. Bildnis eines Mannes. H. 0,56
XO,42. Berlin, Kunstgewerbemuseum.
628B Bildnis einer Frau. H. 0,56X0,42. Berlin, Kunstgewerbe-
museum.
1610 *Oberitalienische Schule um 1 500. Drei Heilige. L. 2,18X1,65.
210 ^Oggiono, Marco d*. Maria mit dem Kinde und Heiligen. H.
1,61 X 1,09.
1468 Himmelfahrt der Maria. H. 2,82X1,52. Breslau.
1188 ^Olmo, Giovanni Paolo. Thronende Maria mit Heiligen. L.
1,81X1,31.
435 ^Onofrio, Crescenzio. Italienische Landschaft. L. 1,28X0,92.
Oort, van (?) (Hendrik van Oort oder J. van Noordt?). Ge-
burt Christi mit den Hirten. Kvang. Gemeinde zu Medebach.
1469 *Oost, Jacomo van. Bildnis eines Mannes. H. 0,61X0,45.
432 Orizzonte. Jan Frans Bloemen, gen. Orizzonte. Italienische
Landschaft mit Staffage aus der Latona-Sagc. L. 1,28x1,96.
Erfurt.
ei2 I^ic im Vorrat der Galerie bewahrten und
668 Orley, Bernaeit van. Kopie. Kreuztragung Christi. H. 1,07
Xo,8o. Bonn U.
Orley, Bemaert van. Art. FIttgelaltar, Anbetung der Könige.
Berlin, Männersiechenhaus.
221 Orsi, Lelio. Christus am Kreuz. H. 0,43X0,34. Halle.
845C Ostade, Isack van. Holländische Bauernstube. H. 0,44X0,63.
Aachen.
III. 112 Padua, Schule von, um 1360 — 1370. Neun Einzelgestalten
von Heiligen in neun Abteilungen. H. Je 0,25x0,08.
11 68 • Zehn Einzelgestalten von Heiligen in zehn Abteilungen.
H. Je 0,29X0,08.
1169 * Neun Einzelgestalten von Heiligen in neun Abteilungen.
H. Je 0,26X0,08.
II 74 • Vier Einzelgestalten von Heiligen in vier Abteilungen.
H. Je 0,28x0,10.
1470 Padua, Schule von. Mitte des 15. Jahrhunderts. Maria mit dem
Kinde. H. 0,60X0,42. Münster.
147 1 • Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 0,55X0,43.
iiiiA Padua, Schule von. Zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Maria
mit dem Kinde. H. 0,60X0,40. Bonn U.
1472 ♦ Der tote Christus mit Engeln. I^ 0,69X0,82.
736A Palamedesz, Antonis. Das Konzert. H. 0,43 X 0,6 1 . Osnabrück.
817 Soldaten in einem Bauernhause. H. 0,28X0,41. Magde-
burg.
982 ^Palamedesz, Palamedes. Gefecht zwischen Kaiserlichen und
Schweden. H. 0,43X0,81.
192 Palma Vecchio. Art. Maria mit dem Kinde und der hl.
Katharina. H. 0,59X0,59. Stettin.
199 Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 0,45X0,65.
Brandenburg.
1473 • Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 0,72 Xo.Si.
1474 Palma Vecchio. Nachahmer. Anbetung der Hirten. H. o,So
Xi,05. Breslau.
1.354 •Palma Vecchio. Schüler. Danae. L. 1,14X1,80.
1087 Palmezzano, Marco. Thronende Maria mit Kind und Heiligen.
H. 1,74X1,42. Berlin, Reichskanzlerpalais.
1129 Christus das Kreuz tragend. H. 0,59X0,48. Bonn U.
1475 Palmezzano, Marco. Zugeschrieben. Der kreuztragende Christus.
H. 0,52X0,39. Königsberg,
loio •Pape, Abraham. Zeichenunterricht. H. 0,47X0,37.
265 *Parma, Schule von. 16. Jahrhundert. Entdeckung des Fehl-
tritts der Kalisto. L. 4,00X2,55.
Q. IV. 478) Geburt Christi. L. 1,73X1,29. Breslau. Gr&fli<^
Sedlnitzkysches Johanneum.
leihweise abgegebenen Gemälde. ei^
II 79 Parmigianino. Francesco Mazzuoli, gen. Pannigianino. Taufe
Christi. H. 1,95X1,32. Kirche zu Rederitz.
Passignano. Nach. Die Kreuztragung. Kirche zu Schurow.
620 ^Patinir, Joachim de. Bekehrung des hl. Hubertus. H. 0,40
Xo,30.
1476 Patinir. Art. Maria mit dem Kinde. H. 0,76X0,58. Breslau.
910C Peeters, Bonaventura. Kttste an bewegter See. H. 0,35X0,34.
Emden.
1598 Pencz, Georg. Art. Venus und Amor. H. 1,19X0,63.
Göttingen.
1477 Pereda, Antonio. Der hl. Antonius von Padua. L. 1,62
Xi,i7. Kiel.
128 Perugia, Schule von. Ende des 15. Jahrhunderts. Maria mit
dem Kinde und Heiligen. H. rund. Dm. 0,85. Köln.
1478 Maria mit dem Kinde zwischen zwei Heiligen. H. 0,38
Xo,28. Göttingen.
1479 Maria mit dem Kinde. H. 0,43X0,25. Hannover.
138 Perugia, Schule von. Um 1500. Maria das Kind verehrend,
nebst dem kleinen Johannes. H. rund. Dm. 0,80. Bonn U.
1480 Maria mit dem Kinde. H. 0,54X0,35. Halle.
146 Ferugino, Pietro. Schule. Thronende Maria mit Kind und
Heiligen. H. 1,70X1,64. Hannover.
f. in. 461) • Maria mit Kind. H. 0,28X0,22.
496 *Pesne, Antoine. Herr von Erlach mit seiner Familie. Skizze.
L. 0,42X0,49.
897 *Pijnacker, Adam. Wasserfall in gebirgiger Landschaft. L.
2,05X1,68.
136 Pinturicchio, Bemardino (?). BUdnis eines Jünglings. H.
0,37 X 0,26. Göttingen.
1481 Pinturicchio, Bemardino. Nachahmer. Maria mit dem Kinde.
L. 0,50x0,38. Breslau.
234 ^Piombo, Sebastiano del (?). Männliches Bildnis. Schieferstein.
0,70X0,52.
1085 ^Pisa, Schule von, um 1350. Die Einsiedler Paulus und An-
tonius. H. 0,30X0,86.
1086 ♦ Tod und Bestattung des hl. Antonius. H. 0,30X0,86.
1082 ♦Pisa, Schule von, um 1400. Antlitz Christi. H. 0,43X0,31.
iiiS ♦Pisa, Schule von (?), um 1400. Maria mit dem Kinde und
Engeln. H. oben rund. 0,90X0,52.
1482 Poel, Egbert van der. Strand von Scheveningen. H. 0,47
Xo,65. Wiesbaden.
938 ♦Poelenburgh, Comelis van. Der hl. Laurentius. H. 0,15X0,12.
Magdeburg.
233 Pontormo. Jacopo Carucci, gen. Jacopo da Pontormo. Venus
und Amor. L. 1,23X1,60. Erfurt.
Verz. d. Gemälde. ^^
514 Die im Vorrat der Galerie bewahrten und
239 Pontormo. Männliches Bildnis. H. 0,63X0,44. Bonn U.
i486 *Pot, Hendrik Gerritsz (?). Lustige Gesellschaft. H. 0,35
Xo,53.
1599 Potter, Pieter. Art. Stilleben (Vanitas). L. 1,07X1,25.
Düsseldorf.
• 685 •Pourbus, Frans d. Ä. Art. Bildnis eines Mannes. H. 0,36
Xo,30. ^
673 •Pourbus, Frans d. J. Heinrich IV., König von Frankreich, auf
dem Paradebette. H. oben rund. 0,69X0,54.
1487 Bildnis einer jungen Dame. L. 0,44X0,34. Düsseldorf.
1 600/1 601 Pourbus, Peter d. Ä. Art. Zwei Flügel eines Tript3'chons,
Stifterbildnisse. H. Je 0,87X0,24. Magdeburg.
486 •Poussin, Nicolas. Armida entführt den eingeschläferten Rinaldo.
L. 1,16X1,46.
1488 Poussin, Nicolas. Alte Kopie. Selbstbildnis des Künstlers. L.
0,78X0,65. Königsberg.
Poussin, Nicolas. Nachahmer. Anbetung der Hirten. £vang.
Kirche zu I^osendorf.
1489 Previtali, Andrea. • Maria mit dem Kinde und Heiligen. H.
0,65X0,89. Münster.
'550 •Pscudo-Boccacino. Der Verkündigungsengel. Auf der Rfick-
Seite: Johannes Ev. H. 0,84X0,96.
Raffaello. Raffaello Santi, gen. Raffaello da Urbino (?). Brust-
bild Christi. Berlin, Schloßkapelle.
231. Raffaello, Kopie. Bildnis der Johanna von Arragonien. L,
1,19X0,97. Kassel.
232 Bildnis des Papstes Julius II. L. 0,93X0,80. Kassel.
242 Johannes d. T. in der Wüste. H. 1,65X1,50. Hildes-
heim.
247 Maria mit dem Kinde. H. 0,78X0,62. Petersburg,
Botschaft.
(J. IV. 511) ♦ Lo Sposalizio. H. 0,73X0,49.
Raffaello. Nachahmer. Anbetung der Hirten. Kath. Kirche
zu Crossen.
144 Raffaello. Schule. Drei Bildchen in einem Rahmen. In der
Mitte: Christus. Links: Bischof Ercolano; rechts: Bischof
Lodovico (.'), beide Schutzpatrone von Perugia. H. rund.
Dm. je 0,145. Bonn U.
1251 Bildnis des Grafen Baldassare Castiglione. Berlin, Staats-
ministerium.
252 Predigt des Täufers in der Wüste. H. 0,23X0,55.
Hildesheim.
256 Predigt des Paulus in Athen. H. 0,23X0,55. Erfurt.
498A Raoux, Jean. Cephalus und Procris. L. 0,36X0,28. Bonn U.
leihweise abgegebenen Gemälde. c ] c
1490 Recco, Carlo. Fischstück. L. 0,56X0,86. Wiesbaden.
425 Recco, il Cavaliere Giuseppe. Stilleben. L. 0,72X0,98.
Petersburg, Botschaft.
806C Rembrandt Harmensz van Rijn. Kopie. Der hl. Hieronymus.
L. I , I o X 0,89. Aachen.
813 Die hl. Anna lehrt Maria lesen. L. 0,97X0,78. Breslau.
1493 Rembrandt. Nachfolger. Bildnis eines alten Mannes. L.
1 133 X 0,90. Königsberg.
II. 300 ^Rembrandt. Schule. Eine wahrsagende Zigeunerin. L. 1,60
Xi,39-
377 •Reni, Guido. Venus und Amor. L. 2,22X1,51.
380 Die Dreieinigkeit L. 0,40X0,28. Erfurt.
380A (?). Maria mit dem Kinde und Heiligen. L. 0,40
Xo,28. Wiesbaden.
1491 (?). Der verlorene Sohn. L. 0,80X0,65. Münster.
1492 • (?). Der hl. Rochus. L. 2,17X1,28.
384 ♦Reni, Guido. Kopie. Fortuna. L. 1,56x1,24.
Reni, Guido. Nachahmer. Magdalena und Johannes am Fuße
des Kreuzes. Rhein, Strafanstaltskirche.
1494 Ribera, Jusepe de, gen. Spagnoletto (?). Verspottung Christi.
L. 0,75X0,55. Königsberg.
1495 Ribera. Art. Kopf eines Heiligen. L. 0,47X0,38. Erfurt.
405A Ribera. Kopie. Die hl. Familie. L. 2,55X2,02. Wiesbaden.
1496 Kreuzigung Christi. L. 0,48X0,40. Königsberg.
'497 Der hl. Petrus. H. 0,50X0,39. Königsberg.
460 Rigaud, Hyacinthe. Bildnis des Bildhauers Bogaert, gen. Des-
jardins. L. 1,35X1,03. Berlin, Reichskanzlerpalais.
Rigaud. Art. Bildnis eines Mannes in mittleren Jahren. L.
0.79X0,63. Emden.
1498 Rijck, Picter Cornelisz van. Anbetung der Hirten. H. 0,23
Xo,3i. Münster.
622 Ring, Ludger tom, ^. J. Bildnis eines Geistlichen. H. 0,38
X 0,30. Münster.
708 ♦ Die Hochzeit zu Cana. H. 1,27x2,00.
918 Ring, Peeter de. Stilleben. L. 1,04X0,80. Breslau.
257 Römische Schule um 1550. Johannes d. Ev. L. 2,38X1,76.
Erfurt.
Römische Schule. Geburt Christi. Kirche zu Lütte bei Beizig.
456 Romanelli, Giovanni Francesco. Zenobia demütigt sich vor
Kaiser Aurelian. L. 1,11X1,49. Erfurt.
888A Rombouts, J. van. Waldige Landschaft. H. 0,39X0,55. Erfurt.
888B Romeijn, Willem. Herde in italienischer Landschaft. L. 0,46
Xo,55. Magdeburg.
909 •Roos, Johann Heinrich. Italienische Landschaft mit Vieh. L.
1,25x1,96.
33^
5>6
Die im Vorrat der Galerie bewahrten und
483A Roos, Philipp Peter, gen. Rosa da Tivoli. Orpheus und die
Tiere. L. 1,68X2,18. Erfurt.
42 lA Rosa, Salvator(?). Gebirgslandschaft. L. 0,46X0,30. Aachen.
J075 Rosselli, Cosimo. Maria mit Heiligen. H. 1,73X1,68. Köln.
1502 Anbetung des Kindes. H. 1,17X0,70. Königsberg.
1503 Anbetung des Kindes. H., oben rund. 1,02X0,55.
Breslau.
339 Rossi, Francesco de' Salviati. Amor und Psyche. H. 2,00
Xi,47. Erfurt.
272 Rosso, Giovanni Battista de' Rossi, gen. il Rosso. Die vier
Jahreszeiten, in vier Abteilungen. H. je 0,26X0,07. Erfurt.
Rottenhauimer, Johann. Urteil des Paris. Kupfer. 0,24X0,19.
Emden.
798A Rubens, Petrus Paulus (?). Kreuzigung Christi. H, 0,64X0,49.
Aachen.
y^SD (?). Sol auf dem Sonnenwagen, von den Hören umgeben.
H. 0,60X0,41. Charlottenburg, Hochschule.
II. 309 *Rubens. Alte Kopie. Bacchanal. L. 1,85X2,43.
1504 Rubens. Kopie. Bildnis des Infanten Don Ferdinand. L. 0.77
X 0,66. Osnabrück.
1504A • Auszug des Lot mit seinen Frauen. H. 0,37X0,47.
Rubens. Nachahmer. Anbetung der Hirten. Kirche zu Zerpen-
schleuse.
Heilige Familie. Kath. Kirche zu Schwarzau.
773 •Rubens. Schule. Die vier lateinischen Kirchenväter. H. 0,41
Xo,54.
776 Das Christkind und Johannes. L. 1,14X1,50. Berlin,
Hofmarschallamt.
798 • Christus bei den Schwestern des Lazarus. L. 1,88 X 2,26.
997 Rugendas, Georg Philipp. Belagerung einer Stadt. L. 0,75
XI, 33. Hildesheim.
1000 Belustigungen im Lager. L. o,75Xif33. Hildesheim.
999 Ruijsch, Rachel. Blumenstrauß. L. 0,92X0,69. Berlin, Handels-
ministerium.
1505 (?). Blumenstück. L. 0,75X0,56. Dflsseidorf.
914 Ruijsdacl, Salomon van. Straße an einem holländischen Kanal.
L. 0,95X1,70. Magdeburg.
957 Holländischer Kanal. L. 1,15X1,65. Emden.
885 A Ruisdael, Jacob van. Das Landhaus. L. 0,65x0,51. Aachen.
885B ♦ Stürmische See. L. 0,49X0,64.
899A Der Wasserfall. L. 0,69X0,53. Halle.
899C Hütte unter hohen Eichen. H. 0,68x0,90. Mtlnster.
899D Waldesdickicht. L. 0,53X0,62. Bonn ü.
912 Ruisdael, Jakob Salomonszoon van, d. J. Waldige Landschaft
mit Herde. H. 0,51X0,65. Berlin, Handelsministerimix.
leihweise abgegebenen Gemälde. 517
1046 Russischer Meister. 17. Jahrhundert. Die hl. Katharina. H.
0,30X0,26. Göttingen.
1061 ^Russischer Meister. Neuere Zeit, in byzantinischer Weise. Zwei
Gemälde in einem Rahmen. H. Je 0,15X0,11.
973 •Ruthart, Karl. Bärenhatz. L. 0,75X0,89.
979 * Hirschjagd. L. 0,73X0,91.
856C •Ryckaert, David d. J. (der Dritte). Der Dorfchirurg. L. 0,49
Xo,63.
429 Rysbrack, Peeter. Landschaft. L. 1,65X2,39. Erfurt.
269 Sabbatini, Lorenzo, gen. Lorenzino da Bologna. Christus im
Grabe. H. 0,34X0,26. Hildesheim.
335 • Thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 2,26
Xi,5o.
422 •Sacchi, Andrea. Verspottung des Noah. L. 2,08x2,56.
898B Saenredam, Pieter Jansz. Das Innere einer Kirche. H. 0,46
Xo,35. Halle.
870A Saft-Leven, Comelis. Die Kartenspieler. H. 0,32X0,48. Stettin.
878A Das Paradies. H. 0,75x1,14. Erfurt.
445 Sandrart, Joachim. Der Tod Senecas. L. 1,71X2,15. Erfurt.
1068 Sano di Pietro. Maria mit dem Kinde. H. 0,26X0,16.
Göttingen.
11 20 Anbetung der Hirten, auf zwei Flügel eines Altares ver-
teilt. H. 0,57x0,21. Göttingen.
1121 Vier Heilige, auf zwei Flügeln eines Altares. H. 0,57
Xo,2i. Göttingen.
33 •Santa Croce, Girolamo da. Krönung der Maria. H. 0,42X0,55.
34 Kreuztragung Christi. H. 0,39X0,36. Erfurt.
35 Kreuzigung Christi. H. 0,32X0,28. Halle.
1506 Die Verkündigung. H. 0,72x0,81. Breslau.
1507 Sarto, Andrea del. Kopie. Maria mit dem Kinde. H. 0,70
XO,53. Breslau.
1602 Sarto, Andrea del. Nachfolger. Maria mit dem Kinde. H.
o, 5 7 X 0,44. Münster.
419 Sassoferrato, Giovanni Battista Salvi, gen. Sassoferrato. Joseph
und das Christkind. L. 1,94X1,24. Kirche zu Ibbenbüren.
670 Saverij, Roelant Tierstück. H. 0,27X0,19. Wiesbaden.
710 • Das Paradies. H. 0,78x1,35.
7I7A Orpheus zähmt die Tiere durch sein Spiel. H. 0,39
Xo,53. Emden.
253 Scarsella, Ippolito, gen. Scarsellino. Maria mit dem Kinde in
der Herrlichkeit und Heilige. L. 0,55X0,40. Hannover.
294 Der Schutzengel. L. 1,23X0,96. Erfurt.
571 Schaeufelein, Hans Leonhard. Christi Abschied von Maria. In
zwei Tafeln. H. Je 0,45x0,17. Halle.
ci8 I^ie im Vorrat der Galerie bewahrten und
595 Schaeufelein, Hans Leonhard. Bildnis eines Mannes. H. 0,30
Xo,24. Wiesbaden.
1234A Schaffner, Martin. Vorn: Sechs sitzende weibliche Heilige;
hinten: Anbetung des Kindes. H. 1,40X1,56. Bonn U.
379 Schidone, Bartolooimeo. Maria mit dem Kinde. H. 0,45
Xo,34. Erfurt.
1237 Schlesische Schule, 14. Jahrhundert. Verkündigung. H. 0,31
Xo,i9. Breslau.
1239 Geburt Christi. H. 0,31X0,19. Breslau.
1508 ^Schlesische Schule. 15. Jahrhundert. Flttgelaltar. Mitte:
Kreuzigimg. H. Mitte 0,40X0,29; Flügel je 0,40X0,12.
♦Schmidt, G. F. Bildnis des Philosophen La Mettrie. L. 0,60
Xo,47.
♦Schöner, G. A. Bildnis des Kupferstechers Buchhom. L. 0,60
Xo,44.
680 ♦Schubruck, Peeter. Landschaft. H. 0,29X0,35.
1025A Schütz, Christoph Georg. Bergige Flußlandschaft Kupfer.
0,39X0,50. Stettin.
1603 Rheinlandschaft. Kupfer. 0,26X0,36. Erfurt.
1231 Schwäbische Schule. Mitte des 15. Jahrhunderts. Zwei Engel.
H. 0,34X0,65. Erfurt.
1213A Schwäbische Schule. Um 1500. Tod der Maria. H. 1,10
XI, 14. Münster.
1509 Schwarz, Christoph (?). Das jüngste Gericht. H. 0,66X0,86.
Münster.
15 10 (?) Grablegung Christi. Schiefer, oben abgerundet. 0,35
Xo,23. Breslau.
II. 156 Scorel, Jan van. Werkstatt. Maria mit dem Kinde. H. 0,82
Xo,66. Kassel.
1604 ♦Seghers, Daniel. Nachfolger. Blumengewinde. L. 0,42X0,60.
Seghers, Daniel. Nach. Maria in einem Blumenkranze. Kath.
Kirche zu Schwedt.
1055 ♦Sellaio, Jacopo del. Beweinung Christi. H. 1,82X1,83.
1139 Der hl. Hieronymus. H. 0,57X0,79. Bonn U.
406A Sevilla, Schule von. Zweite Hälfte des 1 7. Jahrhimderts. Der
hl. Franciscus. H. 1,05X0,95. Stettin.
III. 52 Siena, Schule von. 14. Jahrhundert. Krönung der Maria. H.
0,85x0,49. Göttingen.
1172 Zehn Einzelgestalten von Heiligen, in zehn Abteilungen.
H. Je 0,33X0,10.
1511 Maria mit dem Kinde. H. 0,29X0,18. Königsberg.
15 12 Maria mit Heiligen. H. 0,27X0,19. Münster.
15 13 (?). Kreuzigung Christi. H. 0,48x0,33. Münster.
1514 ♦ (?). Maria mit dem Kinde und Heiligen. H. 0,38
Xo,32.
leihweise abgegebenen Gemälde. 5 IQ
ni. 59 ♦Siena, Schule von. Zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts. Maria
mit dem Kinde. H. 0,75X0,50.
1052 ♦ Zweiflügeliges Reliquienkästchen. H. Jeder Flügel 0,12
Xo,o8.
1091 Maria mit Kind und Heiligen. H. 0^50X0,25. Göttingen.
'093 Gemälde in zwei Abteilungen. H. Je 0,50X0,13.
Göttingen.
1096 Maria mit Kind und Heiligen. H. 0,50X0,32. Bonn U.
1070 Siena, Schule von. Gegen 1400. Vier Einzelgestalten von
Heiligen. H. 0,31X0,25. Hannover.
1089 • Himmelfahrt der Maria. H. 0,65X0,42.
1105 Siena, Schule von. 15. Jahrhundert. Zwei Darstellungen aus
der Legende der hl. Katharina von Siena. H. Je 0,12 Xo,22.
Hannover.
'5^5 * Beweinung Christi. H. 0,14X0,65.
15 16 Simone. Angeblich Simone da Bologna und Prospero Fontana.
Beweinung Christi. H. 2,18X1,39. Breslau.
1145 Simone Martini. Kopie. Bildnis der Laura, Geliebten des
Petrarca. L. oval. 0,66X0,52. Petersburg, Botschaft.
15 17 Smissen, Dominicus van den. Bildnis eines Mannes. L. 0,80
Xo,63. Berlin, Kunstgewerbemuseum.
950 ♦Smit, Aarnout de. Leicht bewegte See. L. 1,48X1,97.
1030 Snaphaan, A. de. Die Toilette. H. 0,45X0,34. Berlin, Kunst-
gewerbemuseum.
75 lA Snayers, Pceter. Verteidigung eines Dorfes gegen plündernde
Soldaten. H. rund. Dm. 0,42. Petersburg, Botschaft.
1518 Snyders, Frans. Fuchs ein Huhn erwürgend. H. 0,45X0,62.
Breslau.
244 Sudoma. Giovanni Antonio Bazzi, gen. Sodoma (?). Der kreuz-
tragende Christus. H. 0,59X0,55. Emden.
292 (?) Der domengckrönte Christus. H. 0,76X0,62. Bonn U.
L 293 • (?) Beweinung Christi. L. 2,00X1,75.
99 Sogliani, Giovanni Antonio. Anbetung der Hirten. H. 1,92
Xi,8i. Kassel.
211 Solario, Andrea. Kopie. Der kreuztragende Christus. H. 0,72
Xo,56. Magdeburg.
1520 *Spada, Simone. Thronende Maria mit Kind und Heiligen. H.
1,80X1,62.
150 *Sp.igna. Giovanni di Pietro, gen. Spagna. Anbetung der Könige.
L. 1,77X1,77.
408C ^Spanischer Meister, um 1650. Männliches Bildnis. L. 1,17X0,85.
403B Spanischer Meister um 1660 — 1680. Bildnis eines spanischen
Geistlichen. L. 0,66X0,54. Hildesheim.
41 5A Bauernfamilie, den geistlichen Segen empfangend. L.
Oi3i Xo,25. Charlottenburg, Hochschule.
C20 ^ic ^^ Vorrat der Galerie bewahrten und
1521 Spanischer (?) Meister um 1700. Landschaft mit Wasserfall
L. 0,52X0,39. Aachen.
407 A ^Spanische Schule um 1650. Die Rast einer Räuberbande. I..
1,28 X i»42.
III. 37 Spinello, Aretino. Art. Zwei Heilige. Doppelbild. H. je
1,00X0,41. Bonn U.
1060 • Beweinung Christi. H. 0,22X0,52.
1063 Enthauptung der hl. Katharina. H. 0,41X0,56. Bonn IT.
II 08 • Das Abendmahl. H. 0,45X1,41.
1522 Lünette mit Christus zwischen Heiligen. H. 0,83 X 1,72.
Königsberg.
1523 *Spranger, Bartholomaeus. Art. Christus am Kreuz. H. 0,31
XO,23.
647 *Staelbent, Adriaen van. Anbetung der Hirten. H. 0,63x0,48.
694 • Das Schlofl im See. H. 0,42X0,63.
1524 Dorfkirmes. H. 0,25x0,41. Kassel.
1525 Staniina, Gherardo. Zugeschrieben. Verehrende Engel und
Cherubim. H. 0,33X0,19. Münster.
1526 Johannes d. T. mit zwei Dominikanern. H. 0,33X0,19.
Münster.
1527 Die hll. Bartholomäus, Katharina, Margaretha. H. 0,41
Xo,i3. Münster.
1528 Die hll. Maria von Ägypten, Dominikus, Agnes. H. 0.41
Xo,i3. Münster.
1529 Der hl. Antonius Eremita. H. 0,73X0,42. Königs-
berg.
1530 Der hl. Johannes d. T. H. 0,73X0,39. Königsberg.
1230 Stephan, Schule des Meisters. Maria mit der Stifterfamilie.
H. 0,95x0,62. Hannover.
876 ^Stoop, Dirck. Gefecht zwischen kaiserlichen und türkischen
Reitern. H. 0,53 X 0,89.
1036 Storck, Abraham. Eine Seeschlacht. L. 0,91X1,29. Berlin,
Hofroarscballamt.
1197A Strigel, Bernhard. Christi Abschied von Maria. H. 0,87
Xo,72. Göttingen.
1197B Entkleidung Christi vor der Kreuzigung. H. 0,87X0,71,
Bonn U.
658 Suavius, Lambert, nach einem Stich des. Auferweckung des
Lazarus. H. 0,20X0,36. Wiesbaden.
449 Suttermans, Joost. Sokrates den Giftbecher nehmend. L. 1,74
X2,43. Magdeburg.
Suttermans. Art. Bildnis einer jungen Frau. L. 0,66x0,50.
Emden.
442 Swanevelt, Herman van (?). Landschaft. L. 0,51X0,62.
Hildesheim.
leihweise abgegfebenen Gem&lde. C2I
III. 44 Taddeo di Bartolo. Art. Die Dreieinigkeit. H. 0,78X0,53.
Göttingen.
1083 Maria. H. 0,25X0,13. Bonn U.
1095 * Kleiner Flügelaltar. Mitte: Maria mit dem Kind. H.
Mitte 0,42X0,17; FlUgel je 0,38X0,07.
1532 Terborch, Gerard (?). Friedensschlufl zu Münster. Bild in
drei Abteilungen. H. Mitte 0,14X0,14; Seiten 0,14X0,09.
Düsseldorf.
1023 Thiele, Johann Alexander. Der Plauensche Grund in Sachsen.
L. 0,86 X 1 ,36. Magdeburg.
955 ^Thulden, Theodor van. Triumphzug der Galatea. L. 2,70
X 2,99.
387 Tiarini, Alessandro. Johannes d. E. L. 0,89X0,65. Erturt.
288 Tibaldi. Pellegrino Pellegrini, gen. Tibaldi. Anbetung der
Hirten. H. 0,75X0,60. Hildesheim.
732 •Tielens, Hans. Das Bergtal. H. 0,88X1,52.
1499 Tintoretto. Jacopo Robusti, gen. Tintoretto. Bildnis eines
Dogen. L. 1,07X0,82. Berlin, Reichskanzlerpalais.
1500 Bildnis einer vornehmen jungen Dame. L. 1,14X0,98.
Berlin, Reichskanzlerpalais.
1501 Tintoretto. Nachfolger. Gottvater in der Glorie. L. 1,80
Xi,78. Königsberg.
Die Kreuzigung. Kirche zu Schartau.
341 Tito, Santi di. Grablegung Christi. H. 1,25X0,95. Erfurt.
170 Tiziano. Tiziano Vecelli, gen. Tiziano. Kopie. Bildnis eines
Lehrers und seines Schülers. L. 0,87x1,04. Konstanti-
nopel, Botschaft.
189 Venus und Amor. L. 1,20X1,05. Stettin.
203 Die hl. Familie. L. 0,95X1,56. Halle.
Tiziano. Nachahmer. Maria in der Glorie. Kath. Kirche zu
Crossen.
159 Tiziano. Schule. Ringende Liebesgötter. H. 0,70X0,69.
Berlin, Reichskanzlerpalais.
160 Ringende Liebesgötter. H. 0,69X0,71. Berlin, Reichs-
kanzlerpalais.
162 Anbetung der Hirten. H. 0,50X0,67. Magdeburg.
164 Die Heimsuchung Maria. H. 0,32X0,48. Köln.
168 Anbetung der Hirten. 0,27X0,36. Köln.
171 Anbetung der Könige. 0,27X0,39. Köln.
172 Die Beschneidung Christi. 0,32X0,49. Köln.
178 Bildnis des Andrea Navagero. L. 0,69X0,50. Berlin,
Reichskanzlerpalais.
i8x Bildnis eines Mannes. L. 0,42X0,28. Magdeburg.
202 Thronende Maria mit Kind und Heiligen. L. 2,78 X 1,94.
Konstantinopel, Botschaft.
522
Die im Vorrat der Galerie bewahrten und
313 Tiziano. Schule. Bildnis eines Mannes in mittleren Jahren. L.
0,72x0,70. Köln.
Johannes d. T. Evang. Kirche zu Groß-Mantel.
Anbetung der Könige. Kirche zu Culmsee,
403A Tobar, Alonso Miguel de. Der hl. Joseph mit dem Christ-
kinde. L. 0,93X0,70. Osnabrück.
1042 ♦Toskanische Schule. 13. Jahrhundert. Gemälde in fünf Ab-
teilungen. H., oben im stumpfen Winkel abschließend.
0,77X0,65.
1534 ♦Toskanische Schule. 1 4. Jahrhundert. Zwei Flügel eines Tripty-
chons: Geburt des Kindes und Kreuzigung, H. 0,41 xo,if.
>535 Thronende Maria mit Kind und Heiligen. H. 0,52X0,51.
Königsberg.
1041 •Toskanische Schule. 14. — 1 5. Jahrhundert. Unter byzantinischem
Einfluß. Gemälde in zwei Abteilungen mit je drei Dar-
stellungen. H. 0,71X0,22.
1537 Maria das Christkind verehrend. H. 0,42X0,34. Münster.
1536 Toskanische Schule um 1400. Die h 11. Paulus und Bartholomäus^.
H. 0,67 X 0,47. Königsberg.
659 Uijttewael, Joachim. Loth und seine Töchter. H. 0,40X0,61.
Aachen.
908A ülft, Jacob van der. Ein italienischer Markt H. 0,37x0,51.
Erfurt.
1540 Umbrische Schule. 15. Jahrhundert. Maria mit dem Kinde.
H. rund. Dm. 0,44. Düsseldorf.
134 ^Umbrische Schule um 1480. Verkündigung; in zwei Abteilungen.
H. Je 0,17X0,17.
148 * Umbrische Schule um 1480 — 1490. Maria mit dem Kinde und
Cherubim. H. rund. Dm. 0,68.
135 •Umbrische Schule um 1500. Christus im Grabe. L. 0,34X0,25.
140 • Maria mit dem Kinde und Engeln. H. rund. Dm. 0,61.
1541 Umbrische Schule um 1520. Maria mit dem Kinde und dem
kl. Johannes. H. 0,61 Xo,42. Münster,
1542 Umbrische Schule. Anfang des 16. Jahrhunderts. Maria mit
dem Kinde. H. 0,55X0,42. Hannover.
'543 * Maria mit dem Kinde. H. 0,86X0,67.
130 Umbrisch-florentinische Schule, um 1500. V'orgänge aus dem
Leben zweier Märtyrerinnen. H. 0,32X1.52. Berlin,
Kunstgewerbemuseum.
Unbekannter Meister. Maria mit dem Kinde und Heiligen.
Kath. Kirche zu ZUllichau.
Christi Leiclinam betrauert, Kirche zu Gracbendorf.
Auferstehung Christi. Evang. Kirche zu Habelschwerdt.
Taufe Christi. Kath. Kirche zu Fürsten wal de.
leihweise abgegebenen Gemälde. 523
Unbekannter Meister. Johannes d. T. predigt in der Wüste.
Kirche zu Rostazewo.
Christus als Kind zwischen Maria und Joseph. Kath.
Kirche zu Greifswald.
Christus zu Emmaus. Kirche zu Birkholz.
Anbetung der Hirten. Kirche zu Hermannsruhe.
886A Utrecht, Ad riaen van. Der Hühnerhof. L. 0^82x1,21. Münster.
476 Valentin. Zugeschrieben. Die Wahrsagerin. L. 1,64X2,15.
1544 Bildnis eines Künstlers. L. 0,89X0,70. Breslau.
1545 Varotari, Al«ssandro, gen. il Padovanino. Maria mit dem
Kinde und Heiligen. L. 1,51X2,03. Königsberg.
334 •Vasari, Giorgio. Die Apostel Petrus und Johannes segnend.
L. 1,86x1,36.
445A Vecchia, Pietro della. Junger Mann mit Mädchen. L. 0,71
Xo,57. Emden.
1 106 Vecchietta. Lorcnzo di Pietro, gen. Vecchietta. Verehrung des
Christkindes. H. 0,12X0,36. Hannover.
1107 Zwei Darstellungen aus der Legende hl. Katharina von
Siena. H. 0,12X0,22. Bonn U.
173 Vecellio, Francesco. Thronende Maria mit Kind und Heiligen.
H. 2,72X1,48. Berlin, Reichskanzlerpalais.
681 •Veen, Otho van. Minerva mit den Musen. H. 1,02X1,39.
404 Velazquez, Diego. Art. Bildnis eines jungen Mannes. L.
0,62X0,53. Petersburg, Botschaft.
406 — — Bildnis eines jungen Mannes. L. 0,62X0,52. Breslau.
413B Velazquez. Kopie. Bildnis Philipps IV., Königs von Spanien.
L. 2,03x1,23. Petersburg, Botschaft.
884A Velde, Adriaen van de. Waldlandschaft mit Herde. L. 0,53
Xo,67. Münster.
864A Velde, Esajas van de (.^). Bildnis eines Offiziers. H. 0,38
X 0,30. Wiesbaden.
910B Velde, Willem van de. Holländische Fregatten auf leicht be-
wegter See. H. 0,32x0,40. Berlin, Handelsministerium.
911 Stille See mit Schiffen. L. 0,66x0,54. Wiesbaden.
915 Leicht bewegte See. L. 0,60X0,90. Osnabrück.
308 Venetianischer Meister um 1540. Darstellung Christi im
Tempel. L. 1,66X2,47. Berlin, Reichskanzlerpalais.
319 •Venetianischer Meister um 1550. Bildnis eines jungen Mannes.
H. 0,71X0,64.
Venetianischer Meister um 1600. Adam und Eva. L. 0,49
Xo,56. Emden.
1150 Venetianische Schule. Anfang des 15. Jahrhunderts. Der hl.
Hieronymus. H. 0,31X0,23. Bonn U.
1161 Zwei Apostel. H. 0,85X0,24. Bonn U.
524
Die im Vorrat der Galerie bewahrten und
1546 Venetianische Schule. Ende des 15. Jahrhunderts. Die Gebort
Christi. H. 0,60X0,71. Mttnster.
1547 Kreuzabnahme. L. 0,38X0,93. Düsseldorf.
1548 • Fünf Einzelgestalten von Heiligen in fünf Abteilungen.
H. Je 0,98X0,29.
1549 * Vier Einzelgestalten von Heiligen in vier Abteilungen.
H. Je 0,28X0,54.
1 549A * Drei Einzelgestalten von Heiligen in drei Abteilungen.
H. Je 0,53X0,29.
1157 * Venetianische Schule um 1 500. Der hl. Andreas. H. 0,20X0,15.
1158 ♦ Beweinung Christi. H. 0,19X0,14.
1159 • Der hl. Hieronymus. H. 0,19X0,14.
1185 Die Flucht nach Ägypten. H. 0,71X1,09. Berlin, Reichs-
kanzlerpalais.
1.356 Venetianische Schule. 16. Jahrhundert. Bildnis eines Mannes.
L. 1,08x0,73. Hannover.
1556 Die Wunder des hl. Kreuzes. H. o,i9XJo,3i. Breslau.
1557 Venetianische Schule. 16. Jahrhundert. Art des Palraezzano.
Der kreuztragende Christus. H. 0,73X1,10. Münster.
1187 Venetianische Schule. Anfang des 16. Jahrhunderts. Beweinung
Christi. L. 1,48X1,01. Göttingen.
1551 Verklärung Christi. H. 1,28x0,57. Breslau.
1552 Venetianische Schule. Anfang des 16. Jahrhunderts. Art des
Cariani. Bildnis einer jungen Frau. H. 0,55X0,47. Göttingen.
1553 Venetianische Schule. Anfang des 16. Jahrhunderts, unter Einfluß
des V. Carpaccio. Triumph der Jungfrauschaft. H. 1,00
X2,5i. Königsberg.
1554 Venetianische Schule um 15 10. Maria mit dem Kinde. H. 0,66
X 0,86. Breslau.
1555 Venetianische Schule um 1525, dem Girolamo da Santa Croce
verwandt. Verkündigung. H. 0,49X0,53. Breslau.
II 53 Venetianische Schule um 1520 — 1530. Christus, das Kreuz
tragend. H. 0,79X0,68. Mogilno, evang. Kirche.
179 Venetianische Schule m 1530 — 1560. Bildnis eines Mannes. L.
o»73Xo,66. Erfurt.
306 Bildnis zweier Frauen und eines Mannes. L. 0,47 X0.58.
Hildesheim.
321 Die Astronomie und die Architektur. L. Je 0,27X0,14.
Bonn U.
1558 Venetianische Schule. Zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts, unter
Bassanos und Tintorettos EinfluB. Maria mit Kind und
Heiligen. L. 1,15X1,31. Breslau.
Venetianische Schule. Grablegung Christi. Kirche zu Szydlowicc
289 Venusti, Marcello (?). Christus auf dem Ölberge. Stein. 0,50
Xo,68. Bonn U.
leihweise abgegebenen Gemälde. e25
987 ^Verbeeck, Pieter. Orientalische Reiter im Gefecht. H. 0,34
Xo,53.
977A •Verendael, Nicolaes van. Stilleben. L. 0,87X0,65.
484 *Vemet, Claude-Joseph. Der Tempel der Sibylle zu Tivoli.
L. 0,73X0,98.
1.304 Verona, Schule von(?). 16. Jahrhundert. Doppelbild mit zwei
Heiligen. H. Je 1,25x0,43. Magdeburg.
295 Veronese. Paolo Caliari, gen. Veronese. (?) Der tote Christus
von zwei Engeln gehalten. L. 1,10X0,94. Erfurt.
296 Veronese. Kopie. Die Auffindung Mosis. L. 0,64X0,96.
Stettin.
312 Veronese. Art. Christus im Grabe. L. 0,95X0,60. Hannover.
(J. III. 31) Veronese. Schule. Katharina Comaro übergibt die Krone von
C)'pem dem Dogen. L. 2,33X1,55. Berlin, Kronprinzliches
Palais.
Veronese. Nachahmer. Krönung Maria. Kath. Kapelle zu
Jüterbog.
981 Verschuring, Hendrik. Feldlager. L. 0,65X0,82. Berlin,
Reichskanzl erpalais.
899B * Victor, Jacomo (und Jacob van Ruisdael). Federvieh im Park.
L. 0,96x0,57.
1561 Vinck-Boons, David. Vlämische Kirmess. H. 0,26X0,31.
Königsberg.
120 *Viti, Timoteo (?). Thronende Maria mit Kind und Heiligen.
H. 1,76X1,51.
124 (?). Der hl. Hieronymus. L. auf H. 0,40X0,26. Münster.
1152 Vi varini, Bartolommeo. Schule (?). Ein Bischof. H. 0,63X0,34.
Göttingen.
1 562 Vivarini, Bartolommeo. Zugeschrieben. Der hl. Sebastian. H.
0,64 X 0,46. Munster.
1563 Die hl. Magdalena. H. 1,11X0,35. Münster.
III. 124 Vivarini, Luigi (?). Ein Heiliger. H. 0,53X0,35. Hildesheim.
1148 Vivarini, Luigi. Schule. Verkündigung. H. 0,40X0,32.
Bonn U.
1163 Vivarini da Murano, Schule der. Dreiteiliges Altarbild. In
der Mitte: St Hieron3rrous. Links: St. Magdalena. Rechts:
St. Katharina. H. Mittelbild, oben rund, 1,47 X 0,46. Seiten-
bilder, oben rund, je 1,47X0,42. Charlottenburg, Hoch-
schule.
702 •Vläraischer Meister. Um 16 10— 1620. Die Scheide bei Ant-
werpen im Winter. H. 0,66X1,17.
727 Vlämischer Meister um 1625 — 1650. Jakob mit Lea und Rahel
auf der Wanderung. L. 1,03X1,20. Emden.
707 Vlämischer Meister m 1650. Waldlandschaft mit Reitern. L.
1,11X1,87. Breslau, Oberpräsidium.
C26 ^ic im Vorrat der Galerie bewahrten und
II. 266 Vlämische Schule. Anfang des 16. Jahrhunderts. Axt des Paul
Bril. Landschaft. H. 0,69X0,99. Münster.
720 Vlämische Schule um 1600. Waldige Landschaft. H. 0,70
X 1 ,24. Aachen.
754 Waldige Landschaft. H. 0,42X0,45. Erfurt.
834A Bildnis eines jungen Mannes. H, 0,41X0,32. Erfurt-
436A Vlämische Schule. 1 7. Jahrhundert. Italienische Landschaft.
L. 1,09X1,56. Breslau, Oberpräsidiuro.
761- Bildnis eines Mannes in mittleren Jahren. H. 0,56X0,42.
Düsseldorf.
818A Bildnis eines Mannes. L. 1,72X1,15. Magdeburg.
161 1 * Bildnis des Oliver Cromwell. L. oval. 0,75X0,64.
1564 Vlämische Schule. 17. Jahrhundert. Art des Pieter Boel.
Stilleben. L. 1,37X1,81. Berlin, Kronprinzliches Palais.
660 Vlämische Schule um 1620. Schlägerei zwischen Pilgern. H-
0,33X0,45. Erfurt
728 Waldige Landschaft mit Latona als Staffage. H. 0,47
X 0,66. Magdeburg.
874B Vlämische Schule um 1650. Stilleben von Früchten. H. 0,62
Xo,9i.
830A Vliet, Hendrik Comelisz van. Innenansicht einer Kirche. H-
0,47 X 0,44. Konstantinopel, Botschaft.
757 *Vos, Comelis de (?). Bildnis eines Gelehrten mit seinem Töchter-
chen. H. 1,08x0,72.
709 *Vos, Märten de. Vorn: Christus am See Tiberias; hinten: Jonas
und der Walfisch. H. 2,10X1,74.
704 *Vos, Simon de. Die Züchtigung des Amor. H. 0,54X0,80.
479 •Vouet, Simon. Verkündigung. L. 2,90X1,93.
705 Vrancx, Sebastiaen. Jahrmarkt im Dorfe. Kupfer. 0,49X0,65.
Osnabrück.
1605 Vries, Hans Vredeman de (?). Architektur. L. 1,23x1,58.
Berlin, Kunstgewerbemuseum.
833 A Vries, Roelof van. Ruinen am Wasser. H. 0,51X0,39. Bonn U.
882 Der Turm am Walde. H. 0,58x0,44. Berlin, Reichs-
kanzlerpalais.
11.367 *Vry, O de. Seestück. H. 0,95X1,36.
474 *Watteau, Antoine. Nachahmer. Musizierende Gesellschaft im
Walde. L. 0,65X0,81.
919A Weenix, Jan. Elisabeth Charlotte von Orleans. L. 1,33X1,17.
Petersburg, Botschaft.
962 Totes GeÖügel, von einem Hunde bewacht L. 1,75 x
1,37. Berlin, Reichskanzlerpalais.
919 (?). Geflügel am Wasser. L. 1,02X1,33. Emden,
1568 Wenix, Jan. Zugeschrieben. Stilleben. L. 0,46X0,47^ Düsseldorf.
leihweise abgegebenen Gemälde. 527
488 •WcrfF, Adriaen van der. Priapsopfer. H. 0,46x0,30.
497 • Die büßende Magdalena. H. 0,34X0,24.
15 19 •Westfälische Schule um 1350. Antependium. In der Mitte:
Christus segnend. H. 1,04X3,42.
1236 Westfälische Schule 15. Jahrhundert. Maria mit Kind und
Heiligen. H. 0,64X1,39. Münster.
610 Westfälische Schule. 16. Jahrhundert. Flügelaltar. H. Mitte
0,35x0,26; Flügel je 0,38X0,10. Münster,
f. II. 1835) ^Vet, J. de. Die Königin von Saba. H. 0,62X0,74. Halle.
545A •Weyden, Roger van der. Kopie. Bildnis Philipi^s des Guten,
Herzogs von Burgund. H. 0,29X0,21.
1571 Weyer, Jakob. Christus am Kreuz. H. 0,64X0,71. Münster.
1572 Wijckersloot, Jan van. Bildnis eines alten Mannes. H. 0,55
Xo,42. Berlin, Kunstgewerbemuseum.
764 *Willaerts, Abraham. Bildnis des holländischen Vizeadmirals
Cornelis Tromp. H. 0,38X0,32.
^69 • Bildnis des holländischen Admirals Martin Harpertszoon
Tromp. H. 0,38x0,32.
769A * Bildnis des holländischen Admirals Ruijter. H. 0,37x0,32.
1002 Willeborts, Thomas. Vermählung der hl. Katharina. L. 1,67
Xi,53. Berlin, Reichskanzicrpalais.
904A Witte, Eraanuel de. Innenansicht der Synagoge zu Amsterdam.
L. 1,09x0,97. Wiesbaden.
687 Witte, Peeter de, gen. Peter Candid Q). Die Verkündigung.
Kupfer. 0,45X0,68. Erfurt.
1573 Wonsam, Anton (Anton von W'orms). Martyrium von männ-
lichen Heiligen. H. 0,47X0,48. Elallc.
1574 Wuchters, D. Die Großmut des Scipio. H. 0,52X0,36.
Königsberg.
(J. III. 446) *Wyck, Thomas. Alchymist. H. 0,45X0,39.
910A Ykens, Frans. Stilleben. H. 0,53X0,81. Konstantinopel,
Botschaft.
1579 Zaganelli, Francesco di Bosio. Thronende Maria mit Kind und
Heiligen. H. 1,76x1,45. Königsberg.
87 5C Zeemann, Reinier Nooras. Mcercsstrand mit Schiffen. L. 0,40
X0.53. Münster.
561B Zeitblom, Bartholme. Die hl. Anna sclbdritt. H. 0,27X0,21.
Düsseldorf.
201 Zclotti, Battista. Hl. Familie mit Heiligen. L. 1,64X2,35.
Konstantinopel, Botschaft.
415 Zurbaran, Francisco de. Christus nach der Geißelung. L.
1.79X1,23. Breslau.
Ortsverzeichnis der leihweise abgegebenen Gemälde.
Aachen.
Stadt. Suermondt-Museum.
Aldegrever. 556 B.
Berck-Heijde. 845 E.
Blieck. 733.
Both, Nachalimer 863 A.
Boucher. 496 A.
Breenbergh. 924.
Brouwer (?). 853 C.
- - 853D.
— Kopie. 853 F.
Canale, Nachfolger. 503 A.
Cano (?). 1299.
Carrerio. 407 B.
Cranach. 636 A.
Cuijp (?). 861 E.
— (?). 861 F.
— (?). 861 H.
David, Art. 544 B.
Dughet, Art. 470 A.
Dyck, A. van, Werkstatt. 790 A.
— — 790 B.
— — 790C
— — 790 D.
— Kopie. 789 A.
Francken. 701.
Französischer Meister. 419 A.
Herrera. 417A.
Holländische Schule. 851 A.
Leyden, L. van, Nachfolger. 14 14.
Lorenzetti, A., Schule. 1427.
Murillo (?). 410 A.
Neer, v. d. 840 B.
— 842 C.
Niederländische Schule. 724.
Ostade, Isack van. 845 C.
Rembrandt, Kopie. 806 C.
Rosa, Salvator (?). 42 1 A.
Rubens (?). 798 A.
Ruisdael, J. van. 885 A.
Spanischer (?) Meister. 1251.
üijttcwael. 659.
Vlämische Schule. 720.
Berlin.
Kgl. Schlösser.
Dieteken. 715.
Dyck, A. van, Werkstatt- 789.
Maddersteg. 103 1 .
Mander, K. van, d. J. (?). II. 315.
Raflfaello (?).
Rubens, Schule. 776.
Storck. 1036.
Berlin.
Kronprinzliches Palais.
Veronese, Schule. (J. III. 31.)
Vlämische Schule. 164.
Berlin.
Kgl. Finanzministerium.
Backer. 935 A. u. 935 B.
Canale, Schule. 493 u. 501.
Deutsche Schule.
Französische Schule. (J. IV. 509.)
Berlin.
Kgl. Ministerium fUr Handel
und Gewerbe.
Bergen. 0- III- 4390
Cuyp, Kopie. (J. III. 444.)
Ortsverzeichnis der leihweise abgegebenen Gemälde. e2Q
Goijen (?). (J. 111. 460.)
Holländischer Meister. 836 A.
Hülst. 882 B.
Jardin. 848 A.
Lely. (J. 111. 445.)
Meer, v. d., d. Jonge. 930.
Merck, v. d. 799 A.
Ruijsch. 999.
Ruisdael, J. S. van, d. J. 912.
Velde, VV. v. d. 910B.
Berlin.
Reichskanzlerpalais.
Blommen. 1003.
Bonifacio, Schule. 165.
Bordone. 177.
— Kopie (?). 198.
Caliari. 297.
Conca. 446.
Cuyp, J. G. 743 C.
Glauber. 450.
Huysmans. 870.
Maes (?). 819.
Maratti (?). 426.
Meulen. 947.
Palmezzano. 1087.
Rigaud. 460.
Tintoretto. 1 499.
— 1 500-
Tiziano, Schule. 159.
— — 160.
— — 178.
Vecellio, Francesco. 173.
Venetianischcr Meister. 308.
Venetianische Schule. 11 85.
Verschuring. 981.
Vries, R. van. 882.
Weenix. 962.
Willeborts. 1002.
Berlin.
Kgl. Staatsministerium.
Bakhuisen. 888,
Bcerstraaten. 868 A.
Verz. d. Gemälde.
Bologna, Schule. 351.
RafFaello, Schule. 251.
Berlin.
Kgl. Kunstgewerbemuseum.
Carlevaris, Art. 1584.
Eyck, Schule. 11. 16.
Florentinische Schule. I. 216.
Haansbergen. 1029.
Niederländische Schule. II. 206.
Oberdeutsche Schule. 628 A.
— — 628 B.
Smissen, v. d. 15x7.
Snaphaan. 1030.
Umbrisch-Florentinische Schule.
130.
Vries (?). 1605.
Wijckersloot. 1572.
Bonn«
Rheinisches Provinzial-
mus cum.
Cornelisz, J, 604.
Kölnische Schule. 1198A.
— — 1214.
Niederländische Schule. 547 A.
Bonn.
Sammlung der Universität
(Kunsthistorisches Institut).
Aertsen, Werkstatt. 669.
Aspertini. IH. 98.
Bellini, Schule. i6.
Bosch, Kopie. [198.
— — 1223.
Botticelli, Werkstatt. 1286.
Brouwer (?). 853 G. K
Bugiardini. 2S5.
Byzantinische Schule. 1045.
— 1049.
— 1050.
Carracci, L. 386.
34
ejO Ortsveneichnis der leihweise abgegebenen Gemälde.
Cimabue, Schule. 1099.
Comelisz, C. 734.
Cranach. 568.
Cuyp. 861 C.
Dttrer, Kopie. 557 A.
Ferrara, Schule (?). III. 90.
Florentinische Schule. 11 16.
— 1066.
Ghirlandaio, Schule. I. 203.
Giotto, Schule. 11 01.
Jacopo da Valencia. 1590.
Lippi, Filippino, Schule. 1125.
Lombard. II. 146.
Lorenzetti, A., Schule, iioo.
Lorenzo. (Don L. Monaco.) 11 23.
Luzju. 154.
Mailändische Schule. 50.
Massys, Quinten, Nachahmer. 141 4.
Meer, v. d., Jonge. 927.
Meister der Himmelfahrt Mariae.
536.
Niederländische Schule. 552 A.
— — 226.
— — 555.
— — IL 126.
— — 1 204.
— — 1195.
— - 665.
— — 1211.
— — II. 151.
Niederrheinische Schule. 1596.
— — 1597-
Oberdeutsche Schule. 634.
Orley. Kopie. • 668.
Padua, Schule. 1 1 1 1 A.
Palmezzano. 1129.
Perugia, Schule von. 138.
Pontormo. 239.
RafTaello, Schule. 144.
Raoux. 498 A.
Ruisdael, J. van. 899 D.
Schaffner. 1234A.
Sellaio 1139.
Siena, Schule. . 1096.
Sodoma (?). 292.
Spinello. III. 37.
— 1063.
Strigel. 1197B.
Taddeo di Bartolo, Art. 1083.
Vecchietta. 1 107.
Venetianische Schule.
Venusti (?). 289.
Vivarini, L., Schule.
Vries, R. van. 833A.
1150-
1161.
321.
1148.
Brandenburg.
Zeichenschule.
Cranach, Werkstatt. 1313.
Florentinische Schule. 65.
Nason. 1457.
Niederländische Schule. 1197.
Niederrheinischer Meister. 624 A.
— — 624R
Oberdeutsche Schule. 121 8.
Palma Vecchio, Art. 199.
Breslau,
Schlesisches Museum der
bildenden Kflnste.
Anraadt. 1034 B.
Bacchiacca. 1 538.
Baidung. 597.
Bcllini, Schule. I. 43.
— — 1265.
Boissieu. 492 A.
— 492 B.
Bologna, Schule. 374.
Bronzino. 345.
Bruyn. 1291.
Buonconsigli. 1 293.
Coello. 1 307.
Conti (?). 1308.
Cranach. 131 2.
Credi, Werkstatt. 92.
Dossi, B. 1324.
Ferrari (?). 212.
Ortsverzeichnis der leihweise abgegebenen Gemälde. ^31
Flemael. 950 A.
Florentinische Schule. 1342.
— — 1343.
— — 1362.
— — 1352.
— — 1359.
— — 1360.
— — 1361.
Gaddi, Art. 1371.
— — 1372.
— — »373.
— — 1374.
Garbo, Art. 1375.
Garofalo. 258.
Ghirlandaio, Schule. 1379.
— , Nachfolger. 1380.
Giolfino. 1381.
Holländische Schule. 910.
Italienische Schule. 14Ö7.
— — 1409.
Kobell. 902 A.
Lionardo da Pistoia (?). 1415.
Lippi, Filippino, Schule. 141 7.
Oggiono. 1468.
Palma Vecchio, Nachahmer. 1474.
Patinlr, Art. 1476.
Pinturicchio, Nachahmer. 148 1.
Rembrandt, Kopie. 813.
Ring, Peeter de. 918.
Rosselli. 1503.
Santa Croce, G. da. 1506.
Sarto, Kopie. 1507.
Schlesische Schule. 1237.
— — 1239.
Schwarz (?). 1510.
Simone. 15 16.
Snyders. 15 18,
Valentin (?). 1544.
Velazquez, Art. 406.
Venetianische Schule. 1556.
— — 1551.
— 1554.
— — '555.
— — 1558.
Zurbaran. 415.
Breslau.
Kgl. Oberpräsidium.
FiorenzOi Kopie. 16 12.
Giordano. 404 B.
Vlämischer Meister. 707.
Vlämische Schule. 436 A.
Charlottenburg.
Kgl. akadem. Hochschule
fUr die bildenden Kttnste.
Beijeren. 1 263.
Credi, Schule. 89.
Lippi, Fra Filippo, Art. iio.
Rubens (?). 798 D.
Spanischer Meister. 41 5 A.
Vivarini da Murano, Schule. 1 163.
Düsseldorf.
Kgl. Kunstakademie.
Arthois. 1259.
Botticelli, Werkstatt. 1. 172.
Cano (?). 1297.
Cranach. 601.
— Werkstatt. II. 76.
Credi, Werkstatt. 13 15.
Cuyp. 1316.
— 1317.
Decker. 993 A.
Deutsche Schule. 1320.
E verdingen. 852.
— 920,
Ferguson. 909 B.
Florentinische Schule. 1587.
Giordano. 453.
Gryeff. 1 390.
Hals. 801 J.
Holländischer Meister. 1399.
Massys, Quinten, Art (?). 439.
Mayer (?). 1443.
Niederländische Schule. 1201.
Potter, Pieter, Art. 1599.
Pourbus, F. d. J. 1487.
Ruijsch (?). 1505.
34*
532 Ortsverzeichnis der leihweise abgegebenen Gemälde.
Terborch (?). 1532.
Umbrische Schule. 1540.
Venetianische Schule. 1547.
Vlämische Schule. 761.
Weenix (?). 1568.
Zeitblom. 561 B.
Emden.
Gesellschaft für bildende
Kunst.
Antum. 740A.
Asselyn. 1581.
Beccsifumi. 291.
Bray.
— Art. 1583.
Caravaggio. 359.
Drooch-Sloot. 953.
— — Art. 1325.
Dughet, Art. 464 A.
Elliger (?).
Graff. 1034E.
Greuze (?). 494 B.
Gryeflf. 1391.
Guercino (?), 367.
Gysbraecht.
Holländischer Meister. II. 245.
— — 922A.
— — 784.
HoUändischerMonogrammistA.B.S.
983B.
Holländischer Monogrammist S.W.
Lanfranco. 382 A.
Liender. 1003 A.
Lombardische Schule (?). 228.
Mailändische Schule. IT 78.
Mor. 63 2 A.
Niederländische Schule. 1241.
Peeters. 910 C.
Rigaud, Art.
Rottenhammer.
Ruijsdael, S. van. 957.
Saverij. 717 A.
Sodoma (?). 244.
Suttermans, Art. Ohne Nr.
Vecchia, P. della. 445 A.
Venetianischer Meister. Ohne Nr.
Vlämischer Meister. 727.
Weenix (?). 919.
Erfurt.
Städtisches Museum.
Adriaenssen. 940.
Anthonissen. II. 386.
Bassano. 324.
Bologna, Schule. 424.
Botticelli, Werkstatt 1282.
Bourguignon . 46 1 .
Bronzino, Art 333.
Brueghel. 676.
Byzantinische Schule. 1054.
Carracci, L. 371.
— — 382.
Cotignola (?). 290.
Cranach, Werkstatt. 1606.
Credi, Werkstatt. I. 233.
Dughet, Art I. 414.
Francken. 703.
Garofalo. 260.
Gillig. 983.
Gryeflf, 1389.
Hoecke. 934 A. *
Holländischer Meister. 935.
Horst 814.
Kölnische Schule. 1243.
Lanfranco. 436.
Lombardische Schule. 1. iio.
Mailändische Schule(?). III. 148.
— — 1595-
Massys, Quinten. Nachahmer. II.
164.
Miereveit, Nachfolger. 748.
Moretto, Schule. 184.
Neroni. 332.
Niederländische Schule. 531 A.
— — 649.
Orizzonte. 432.
Pontormo. 233.
Raflfaello, Schule. 256.
Ortsverzeichnis der leihweise abgegebenen Gemälde. cß^
Rani. 380.
Ribera, Art. 1495.
Römische Schule. 257.
Romanelli. 456.
Rombouts. 888 A.
Roos, P. P. 483 A.
Rossi. 339.
Rosso. 272.
Rysbrack. 429.
Saft-Leven, C. 878 A.
Sandrart. 445.
Santa Croce, G. da. 34.
Scarsella. 294.
Schidone. 379.
Schätz. 1603.
Schwäbische Schule. 1231.
Tiarini. 387.
Tito. 341.
Ulft. 908 A.
Venetianische Schule. 179.
Veronese(?) 295.
Vlämische Schule. 754.
— — 834 A.
— — 660.
Witte, P. de (?) 687.
Göttingen.
Sammlung der Universität.
Achtschellinck. 1015.
Bellini. Schule. 1264.
Bloemaert. 745.
Byzantinische Schule. 1044.
— — 1053.
Cesa. in. 125.
Cima, Kopie. 1302.
Cimabue, Schule. 1047.
Correggio, Nachahmer. 223.
Cranach. 576.
— Nachfolger. 588 A.
Doni. 277.
Florentinische Schule. 1102.
— — 1104.
— — im.
— — III. 72.
Florentinische Schule. 343.
Francia, Giacomo. 293.
Gaddi, Art. 1088.
— — 1138.
Ghirlandaio, Schule. III. 96.
Giotto, Schule. III. 20.
— — 1043.
Hemessen, Kopie. 666.
Italienische Schule. 1408.
Laeck. 984.
Lastman. 747.
Lippi, Fra Filippo, Art. 70.
— — — 1065.
Lorenzetti, Pietro, Art. 1092.
Lorenzo, Don L. Monaco (?). 1136.
Mansueti. 1186.
Matteo di Giovanni. 11 26.
Montfoort. 692.
Niederländischer Meister. 657.
Pencz, Art. 1598.
Perugia, Schule. 1478.
Pinturicchio (?). 136.
Russischer Meister. 1046.
Sano di Pietro. 1068.
— 1120.
— 1121.
Siena, Schule. III. 52.
— — 1091.
— — »093.
Strigel. 1197A.
Taddeo di Bartolo, Art. III. 44.
Venetianische Schule. 1187.
— — 1552.
Vivarini, B., Schule (?). 1152.
Halle a. S.
Städtisches Museum.
Ast. 934 D.
Bloemaert, Art. II. 166.
Brueghel. 721.
Cornelisz, C, 1309.
Credi, Werkstatt. 13 14.
Dürer, Kopie. 557.
Florentinische Schule. 11 14.
524 Ortsverzeichnis der leihweise abgegebenen Gemälde.
Florentinische Schule. 1 1 1 5.
- — 66.
- - 67.
- - 63.
Granacci. 97.
Holländischer Meister. 759.
Michelangelo, Schule. 259.
Moretto, Schule. 175.
Niccolo Semitecolo, Art. 1140.
Nikkelen. 926 A.
Nolpe. 833B.
Orsi. 221.
Perugia, Schule. 1480.
Ruisdael, J. van. 899 A.
Saenredam. 8986.
Santa Croce, G. da. 35.
SchäufFelein. 571.
Tiziano, Kopie. 203. .
Wet, J. de. Q. n. 1835).
Wonsam. 1573.
Hannover.
ProvinZialmuseum.
Bassano. 318.
— Art. 1483.
Bologna, Schule. 331.
Conti. I. 127.
Francia, Schule. 123.
Ghirlandaio, Schule. IIl. 97.
Giotto, Schule. III. 30.
Holländische Schule. III. 164.
Lombardische Schule. 1137.
Mailändische Schule. I. 130.
Niederländischer Meister. 547.
Niederländische Schule. 1 1 96.
Perugia, Schule. 1479.
Perugino, Schule. 146.
Scarsella. 253.
Siena, Schule. 1070.
— — 1105.
Stephan, Meister, Schule. 1230.
Umbrische Schule. 1542.
Vecchietta. 1 1 06.
Venetianische Schule. I. 356.
Veronese, Art. 312.
Hildesheim.
Städtisches Museum.
Bartolommeo, Fra, Schale. 250.
Bassano. 315.
— Schule. 302.
Brini. 346.
Bündel. 713.
Caldara (?). 276.
Coda. I. 357.
Contarini. 322.
Cranach, Werkstatt. 1203.
Dietrich. 1024 A.
— 1024 B.
Duijnen. 1327.
Feistenberger. 1 586.
Figino. I. 353.
Florentinische Schule. III. 32.
Fontana, L. (?). 350.
Fontana, P. 344.
Francia, Francesco, Kopie. 127.
Francia, Giacomo. I. 307.
Gaddi, Art. 1098.
Giorgione, Nachahmer. 1260.
Goijen (?). 1386.
Gortzius, Art. 1589.
Lippi, Filippino, Schule. 1134.
Longhi. 349,
Niederländischer Meister. 611.
-- — 682.
Raffaello, Kopie. 242.
— Schule. 252.
Rugendas. 997.
lOlK).
Sabattini. 269.
Spanischer Meister. 403 B.
Swanevelt (?). 442.
Tibaldi. 288.
Venetianische Schale. 306.
Vivarini, L. (?). .III. 124.
Kassel.
Kgl. Gemäldegalerie.
Amberger. 602.
Angelico, Schule. I. 163.
Ortsverzeichnis der leihweise abgegebenen Gemälde. e^c
Bronzino. 337.
Cima, Werkstatt. I. 29.
— — 1184.
Florentinische Schule. I. 206.
Leyden, L. van, Art. 1593.
Lippi, Filippino, Schule. I. 201,
Lippi, Fra Filippo, Art. 1131.
Maratti, Kopie. 1438.
Moretto. 187.
Niederländische Schule. 643.
RaiTaello, Kopie. 231.
— — 232.
Scorel, Werkstatt. II. 156.
Sogliani. 99.
Staelbent 1524.
Kiel.
Schleswig- Holsteinscher
Kunstverein.
Boucher (?). 1287.
Camphuysen. 1 296.
Correggio. 1254.
Duijnen. 1326.
Meer, van Delft (?). 1444.
Necr, V. d. 1458.
Pereda. 1477.
Köln.
Wall raf-R ich artz-Museum.
Bellini, Art. III. 126.
Credi, Werkstatt. 104.
Francia, Giacomo. 271.
Ghirlandaio. 84.
Huysmans. 88 1 A.
Ivippi, Fra Filippo, Art. 1090.
Neri di Bicci. 1459.
Niederländische Schule. 716.
Perugia, Schule. 128.
Rosselli. 1075.
Tiziano, Schule. 164.
— — 168.
— — 171.
— — 172.
— — 313.
Königsberg.
Kunstverein.
Bellini, Werkstatt. 1273,
Königsberg.
Kgl. Oberpräsidium.
Bartolommeo, Fra, Kopie. 1261,
Bassano, Art. 1485.
Bijlert. 1294.
Bonifacio, Nachfolger. 1282.
Botticelli, Werkstatt. 1258.
Bronzino. 1255.
Cima, Werkstatt. 1303.
— — 1305.
Cimabue, Schule. 1306.
Florentinische Schule. 1341*
— 1355.
— — 1356.
— — 135'.
— — 1363.
Gaddi, Art. 1370.^
Garofalo, Werkstatt .1533.
Goijen, Nachahmer. 1387.
Holländische Schule. 1396.
— — (?) 1397.
Longhi (?). 1426.
Mans. 1437.
Matteo di Giovanni. 1441.
Niederländische Schule. 1463.
— — 1464,
Palmezzano (?). 1475.
Poussin, Kopie. 1488.
Rembrandt, Nachfolger. 1493.
Ribera (?). I494.
— Kopie. 1 496.
— — 1497.
Rosselli. 1502.
Siena, Schule. 151 1.
Spinello. 1522.
Stamina. 1529.
— 1530.
Tintoretto, Nachfolger. 1501.
Toskanische Schule. 1535.
— — 1536.
c^Ö Ortsverzeichnis der leihweise abgegebenen Gemälde.
Varotari. 1545.
Venetianische Schule. 1553.
Vinck-Boons. 1561.
Wuchters. 1574.
Zaganelli. 1579.
Konstantinopel.
Deutsche Botschaft.
Ast. 934 C.
Berchem. 896 A.
Both. 863.
Bourguignon (?). 508.
Carpaccio, Art. I. 39.
Hals, D. 816A.
Looten. 94 1 .
Tiziano, Kopie. 170.
— Schule. 202.
Vliet. 830A.
Ykens. 910A.
Zelotti. 201.
Magdeburg.
Kaiser Friedrich -Museum.
Bassano, Schule. 317.
Bonifacio, Art. I. 63.
Dughet, Art. I. 408.
Everdingen. 887 A.
Francia, Kopie. 121.
Grasdorp (?). 1020.
Guercino. 368.
Holländischer Meister. II. 381.
Holländische Schule. 966.
Hooch, P. de. 1401.
Key. 712.
Ligozzi. 347.
Luini, B., Nachahmer. 224.
Miel. 991.
Mirou. 740.
Molenaer. 1453.
Palamedesz, A. 817.
Poelenburgh. 938.
Pourbus, P. d. Ä., Art. 1600.
— — 1601.
Romeijn. 888 B.
Ruijsdael, S. van. 914.
Solario, Kopie. 211.
Suttermans. 449.
Thiele. 1023.
Tiziano, Schule. 162.
— — 181.
Verona, Schule (?). I. 304,
Vlämische Schule. 818 A.
— — 728.
Münster (in Westfalen).
Provinzialmuseum (Samm-
lungen des westfälischen
Kunstvereins).
Ast. 934 B.
Avercamp. 760 A.
Bässen. 755.
Bellini, Schule. 1266.
— — 1267.
— — 1268.
— — 1269.
— — 1270.
— — 1271.
Bles. 1274.
Boltraffio (?). 1281.
Borgognone (?). 1284.
Brekelenkam. 976 A.
Bruyn. 556 A.
— 613.
— 6i3A.
— 654.
Byzantinische Schule. 1295.
Cesa. 1 300.
Cima. 1301.
— Werkstatt. 1304.
Colier. 770 A.
Costa, Art. 1311.
Deutsche Schule. 13 19.
DUnwegge. 1194.
Dyck, A. van (?). 1328.
Eyck, Nachahmer. 551.
Ferrara, Schule. 254.
— — 1332.
Florentinische Schule. 1334.
Ortsverzeichnis der leihweise abgegebenen Gemälde. c^y
Florentinische Schule. 1335
— 1336
— — 1337
— - 1338
— — 1339
— — 1340
— — 1345
— — 1346
— — 1 347
— — 1348
— — 1349
— — 1350
— — 1353
— — 1354
— — 1357
— - 1358
— — 1364
— — 1365
Floris. 1566.
— 1567.
Fränkische Schule. 1240.
Ghirlandaio, Schule. 1376.
— — 1377.
- . - 1378.
Giotto, Schule. 1382.
— - 1383.
— — 1384.
— - 1385.
Guardi. 501 A.
— 501 B-
— 501 c.
Kölnischer Meister. III. 180.
— — III. 181.
Kölnische Schule. 1226.
— — 1227.
— — 1228.
— — 1229.
— — 1213.
Lanino. 141 2.
Lionardo da Pistoia. 286.
Lippi, Filippino, Schule. 14 16.
Lippi, Fra Filippo, Art. 1418.
— — — 1419.
Lorobardische Schule. 1149.
Lombardische Schule. 1422.
— — (?) 1423-
Luini, Aurelio (?). 1429.
Mailändische Schule. 143 1.
Matteo di Giovanni (?). 1442.
Meer, v. d., van Haarlem(?). 810C
Meister von St. Severin. 1607.
Mirou. 1450.
Niederländischer Meister.
Niederländische Schule.
S49.
627.
1466.
n. 155
1465.
Padua, Schule. 1470.
Previtali. 1489.
Reni (?). 1491.
Rijck. 1498.
Ring, L. tom, d. J. 622.
Ruisdael, J. van. 899 C.
Sarto, Nachfolger. 1602.
Schwäbische Schule. 1213 A.
Schwarz (?). 1509.
Siena, Schule. 15 12.
— — 1513.
Starnina. 1525 — 1528.
Toskanische Schule. 1537.
Umbrische Schule. 1541.
Utrecht, Adriaen van. 886 A.
Velde, A. v. d. 884 A.
Venctianische Schule. 1546.
— — — 1557.
Viti (?). 124.
Vivarini, ß. (r). 1562.
— -- 1563-
Vlämische Schule. II. 266.
Westfälische Schule. 1236.
— — 610.
Weyer. 1571.
Zcemann. 875 C.
Osnabrück.
Museumsverein.
Bray. 1288.
Cuyp (r). 861 D.
CßS Oitsveneichnis der leihweise abgegebenen Gemälde.
Dughet, Art. 1585.
Francia, Kopie. 126.
Francken. 672.
Holländischer Meister. 1400.
Honthorst. 434.
Huysum. 1014A.
Jongh. 1591.
Jordaens, H. 679.
Lanino. 348.
Mans. 953 A.
Molijn. 960 A.
Moucheron. 928.
Niederländische Schule. II. 208.
Palaraedesz, A. 736 A.
Rubens, Kopie. 1504.
Tobar. 403 A.
Velde, W. v. d, 915.
Vrvicx. 705.
Petersburg.
Deutsche Botschaft.
Carlevaris. 489 A.
Holländische Schule. 1027.
Loo. 486 A.
Rafifaello Kopie. 247.
Recco, Giuseppe. 425.
Simone Martini, Kopie. 1145.
Snayers. 751 A.
Velazquez, Art. 404.
— Kopie. 41 3 B.
Weenix. 919 A.
Stettin.
Städtisches Museum.
Bassano, Art. 1484.
Bol. 1278.
— 1279.
Bordone. 180.
Bray, Art. 1289.
Carracci, A. 370.
Crespi (?). 220.
Eeckhout. 1329.
Francken. 65 1 A.
— 651 B.
Giulio Romano (?), Schule. I. 340.
Holländischer Meister. 795 A.
Holländische Schule. 881.
Hoyer. 1032.
Kessel (?). 1592.
Man. 796.
Miel. 849.
Murillo (?). 410.
Netscher. 793 A.
Palma Vecchio, Art. 192.
Saft-Leven, C. 870 A,
Schütz. 1025A.
Sevilla, Schule. 406 A.
Tiziano, Kopie. 189.
Veronese, Kopie. 296.
Wiesbaden.
Nassauischer Kunstverein.
Adriaenssen. 1253.
Bijlert (?). 462.
Brueghel, Kopie. 723.
Bruyn, Werkstatt. 1292.
Cano (?). 1298.
Cranach. 566.
Dughet, Art. 47 lA.
Giordano. 452.
Gyzels. 689.
Holländischer Meister. 847 A.
Huysmans. 88 iB.
Joanes (?). 1406.
Kulmbach. 596.
Mazzuoli. 336.
Mijtens. 1 449.
Poel, V. d. 1482.
Recco, C. 1490.
Reni (?). 380A.
Ribera, Kopie. 405 A.
Saverij. 670.
Schäufelein. 595.
Suavius, L. 658.
Velde, E. v. d. (?). 864 A.
Velde, W. V. d. 911.
Witte, E. de. 904 A.
Ortsverzeichi
leihweise
Kirchen-
und Unterrichtsanstalten.
Alt-Ükta
(Reg.-Bez. Gumbinnen).
Muziano, Art.
Berlin, Gesindehospital.
Cardi.
Berlin, Inyalidenkirche.
Ghirlandaio, Schule.
Berlin, Leichenhaus des
kath. Kirchhofes.
Niederrheinische Schule.
Berlin, Männersiechenhaus.
Orley, Art.
B irkholz (Kreis Dramburg).
Unbekannter Meister.
Briesen (i. Westpreuflen).
Crespi. 357.
Breddin (Kreis Ostpriegnitz).
Correggio, Nachahmer.
Breslau, Gräflich
Sedlnitzkysches Johanneum.
Parma, Schule. (J. IV. 478.)
Brostowo (Kreis Wirsitz).
Dolci, Nachahmer.
Crossen.
RaiTaello, Nachahmer.
Tiziano, Nachahmer.
Culmsee (Reg.-Bez. Danzig).
Tiziano, Scl^ule.
Danzig, Betsaal
des Diakonissenhauses.
Cignali.
«^^egebenen Gemälde.
«ieb
539
Unbekannt
Gorzno (Kreis ^tlXli. Kirche
Baroccio, Nachahmer.
Graebendorf
(Reg.-Bez. Potsdam).
Unbekannter Meister.
Greifswald, kath. Kirche.
Unbekannter Meister.
Groß-Mantel
(Reg.-Bez. Frankfurt O.).
Tiziano, Schule.
Habelschwerdt
(Reg.-Bez. Breslau).
Unbekannter Meister.
Herford, Münsterkirche,
Niederländische Schule.
H e r m a n n s r u h e (Kreis Strasburg) .
Unbekannter Meister.
Ibbenbtlren (Reg.-Bez. Mtinster).
Sassoferrato. 419.
Jüterbog, kath. Kapelle.
Veronese, Nachahmer.
Kerkelbeck bei Memel,
ev. Kirche.
Caravaggio, Nach. 1355.
Klein-Dvensen, b. Filehne.
Correggio, Schule.
Kowalewo (Schönsee).
Arpino, Nachahmer.
.cnen Gemälde.
Orts
ver.eicbms der leiUw^^^^ ' Schartau.
Tintoretto.
540
Kreblau (Reg-'B^tuhm).
Guercino, Kojäer.
T.e (Reg.-Bez. Potsdam),
^inische Schule.
Magdeburg,
kath. Liebfrauenkirche.
Florentinische Schule.
Medebach (b. Dortmund),
van Oort (?).
Mogilno, ev. Kirche.
V^enetianische Schule. 1153.
Neiße, Kapelle der hl.
Elisabethanstalt.
Altitalienische Schule.
Neu-Ruppin,
kath. Hauskapelle.
Claesson. II. 199.
Potsdam, Arbeitshaus.
Campi, Schule.
Rederitz
(Reg.-Bez. ßromberg).
Parmigianino. 1 1 79.
Rhein, Strafanstaltskirche
(Reg.-Bez. Gumbinnen).
Reni, Nachahmer.
Rostazewo.
Unbekannter Meister.
Sampohl
(Reg.-Bez. Bromberg).
Cambiaso, Nachahmer.
Seh uro w (b. Köslin).
Passignano, Art.
Schwarzau
(Kr. Neustadt i. Westpreußen).
Rubens, Nachahmer.
Schwedt.
Seghers, Nachfolger.
Skottau
(Reg.-Bez. Königsberg).
Carpaccio.
Stargard, kath. Kirche.
Börgognone.
Szydlowil'c.
Venetianische Schule.
Tillendorf
(Reg.-Bez. Liegnitz).
Balten, Art.
Zempelburg
(Reg.-Bez. Bromberg).
Cardi.
Zerpenschleusc
(Reg.-Bez. Potsdam).
Rubens, Nachahmer.
Moro.
Bruyn, Art.
Zirke.
Zobten.
ZüUichap
(Reg.-Bez. Frankfurt a. O.).
Unbekannter Meister.
NACHTRAG.
»Carruci. S. Pontormo«: fällt weg.
Adam Elsheimer ist nach den neuen Forschungen
von Dr. Fr. Noack in Rom bereits am ii. Dezember
1610 gestorben. Vermutlich kam er schon im Alter
von 18 Jahren, um 159g, nach Rom. (Kölnische
Zeitung 1906, Nr, 1086.)
Raffaello, Nr. 145: Maria mit dem Kind und zwei
Heilige. Die entsprechende Handzeichnung ist
nicht in Berlin, sündem in der Albertina, Wien.
Vgl. Wickhoff im »Jahrbuch d. Kunsthistorischen
Sammlungen d. A. Kaiserhauses 1:, XVI i und Fischel,
Raphaels Zeichnungen (1898) S. ifl.
Ugolino. In Zeile 8 von unten ist hinzuzufügen:
und in Berlin.
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