Skip to main content

Full text of "Binnen-Mollusken aus Westchina und Centralasien"

See other formats


A/ Sar/ = 


Vi 
MOLL. 


[® [77777 


mie 


1 


E77 ) N) \ 


Mi = = 


JOHN BROOKS HENDERSON 


Je. "2 En ISDE LEER) 


TERN, 
Be 
ze 


f 


re x an "z 
‚bo 
©. von Möltendorff. 


BINNEN-MOÖLLUSKEN 


AUS 


WESTEHINA unn GENTRALASIEN, 


® 


OrTTuckB u3B E:KErOAHNKA 300A0TUYECKATO My3E1 MMDEPATOPCKON AkanEMın 
; Hayek, 1899. 
EXTRAIT DE L’ANNUAIRE DU MUSEE ZO0LOGIQUE DE W’ÄCADEMIE IMPERIALE DES 
SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, 1899. 


CAHKTIUETEPBYPIYB. 


TANOTPAPISI HMIEPATOPCKOH AKAAEMIH UAYKB. 
Bac. Oerp., 9 a., Ne 12. 


1899. 


x: 


MS; 


Se 


Div sion of No 


4 N r 
orknal Libraty 


Sr 


SÄNTHSONIAN 


MAY 20 1988. 
LIBRARIES 


Binnen-Mollusken aus Westchina und Central- , PR 
asien. Er 


I; 


Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg = 
"y bearbeitet e, 
N 

von Dr. O. von Möllendorff. SR 

1 

iR 

[Tab. II VIII.) 2 

1 e = 
Ren. 

(Present le 17 fevrier 1899). “ 

Be 


Die ausserordentlichen Verdienste, welche sich die Russi- 
chen Forschungsreisenden, der berühmte Przrwarskr an der n 
Spitze, um unsere Kenntniss von Hochasien erworben haben, 
ind zu bekannt, als dass sie hier noch besonders hervorgehoben 


Zweige der Landeskunde berücksichtigten und namentlich für i 
ie Verbreitung der Thiere und Pflanzen umfassendes Material ? 

‚sammelten. Wer, wie ich selbst, die Schwierigkeiten des Reisens 
in China und Er Mongolei kennt, kann nur seine Bewunderung s 
ausdrücken, welche Fülle von Aatanwriisensahlafiliehen Objekten ‘ 
die russischen Expeditionen unter sehr erschwerenden Um- ; 
(46) _ # ar 


ständen aus jenen z. Th. noch sehr unbekannten Gegenden mit- 
gebracht haben. Ganz besonders ist dies auf unserm Spezial- 
gebiet der Binnen-Mollusken der Fall gewesen. Das Material, 
welches zu bearbeiten mir der ehrenvolle Auftrag zu Theil ge- 
worden ist, umfasst mehr als 1000 Nummern, davon, was ganz 
besonders dankenswerth ist, mehr als 300 in,Spiritus aufbewahrt. 
Hieran waren betheiligt die folgenden Expeditionen, über deren 
Verlauf das ausgezeichnete Werk meines Freundes Dr. E. Brer- 
SCHNEIDER, History of European Botanical Discoveries in China 
(London, 1898, 2 vol.) IL, p. 965 ss. das Nähere mittheilt. 

l. General Nikolai Michailowitsch PrzewaAuskı, 4. Reise, 
1883—85, nach der südlichen Mongolei, dem Kukunor-Gebiet 
bis zur Grenze von Nord-Tibet, zurück längs des Kunlun bis 
Ost-Turkestan. 

Die Landschneckenausbeute dieser Expedition, obwohl 
quantitativ gering, ist von grossem Interesse, da sie z. Th. aus 
Gegenden stammt, woher Mollusken überhaupt noch nicht be- 
kannt waren, und desshalb wichtige geographische Schlüsse 
ermöglicht. 

2. Grigori Nikolajewitsch Poranın und Michail Michailo- 
lowitsch Beresowsk1, Reise nach der südlichen Mongolei, den 
chinesischen Provinzen Gansu und Sy-tschuan 1884—86 und 
ebendahin über Shandung, Honan und Shensi 1891—94. 

Die Ergebnisse dieser Reise bilden den Hauptbestandtheil 
der vorliegenden Sammlung. Das Gebirgsland des südlichen 
Gansu und nordwestlichen Sytschuan, bisher zoologisch eine terra 
incognita, hat sich als ausserordentlich reich an Schnecken er- 
wiesen. Nicht nur, dass eine grosse Anzahl sehr interessanter 
Novitäten zu beschreiben sind, sondern es lassen sich auch 
wichtige geographische Fragen lösen, wie wir unten sehen 
werden. Das Sammelgebiet berükrt sich theilweise mit dem von 
P. A. Davın, der in der Landschaft Muping im westlichen Sy- 
tschuan (nicht Tibet!) Landschnecken, leider nur nebeuher, ge- 
sammelt und eine Reihe neuer Arten entdeckt hatte. Gansu 
hatten Przewarskı und die Expedition des Grafen Szecnenvı 
durchzogen, aber nur den zum Lössgebiet gehörigen, schnecken- 
armen Theil. Durch Porasın und Beresowskr ist nun die Lücke 
zwischen beiden Gebieten ausgefüllt und mit Hülfe der Erfor- 
schung des östlichen Sytschuan durch P. Hrupe sind wir nun 
im Stande uns ein Bild der reichen westchinesischen Fauna 

(47) 


zu machen, wenn auch unsere Kenntniss derselben bei weitem 
noch nicht vollständig ist. 

Kleinere Sammlungen stammen von den Brüdern G. und 
M. Grum-GrsumaıLo, Oberst PuriatTa, Dr. Pıasserzkı und GromB- 
TSCHEWSKI. 

Einen Theil dieses umfangreichen Materials hatte der ver- 
storbene Konservator des Zoologischen Museums der Kaiser- 
lichen Akademie P. P. SchauLrzsew bereits gesichtet und die 
wissenschaftliche Bearbeitung vorbereitet. Seine handschrift- 
lichen Notizen sind mir zur Verfügung gestellt und nach Mös- 
lichkeit benutzt worden. Einige Duliminus-Arten, über welche 
sich der Verstorbene mit Herrn V. Greprer berathen hatte, hat 
der Letztere inzwischen publieirt (Zur Conchylien-Fauna von 
China. XIX. Stück. Bozen 1898). 

Ueber die Rechtschreibung der chinesischen Ortsnamen 
darf ich auf meinen Aufsatz in Zeitschrift der Gesellschaft für 
Erdkunde zu Berlin 1880, p. 249—262 verweisen. Mit der eng- 
lischen Schreibweise, welche z. B. Dr. E. Brerschneiper auf 
seiner vorzüglichen Karte von China 1896 anwendet, wohl weil 
sie Begleitkarte zu seinem obenerwähnten englisch geschriebenen 
Werke ist, kann ich mich nicht befreunden; denn schon die 
Anwendung des englischen ch für tsch macht sie für inter- 
nationalen Gebrauch ungeeignet. Meine Gründe gegen die 
RıcHtaorev’sche Transscriptionsmethode habe ich in dem citirten 
Aufsatz entwickelt. Der Haupteinwand ist der, dass RıcHTHoFEN 
zwei Klassen ganz verschiedener Laute zusammenwirft, nämlich 
die, welche die russischen Sinologen und ich b, d, gs und p, t, k, 
die meisten andern Systeme p, t, k und p‘, t, K.schreiben. 
RıcatHorex schreibt für beide Klassen die einfachen tenues, was 


ebenso richtig ist als wenn ein nicht dialektfreier Sachse Berlin 


und Perlin mit demselben Anfangsbuchstaben schreiben wollte. 
Die sprachwissenschaftliche Frage, ob die mediae der europäi- 
schen Sprachen den chinesischen Lauten genau entsprechen 
oder nicht, berührt uns hier nicht; die Hauptsache ist, dass wir, 
wie die russischen Gelehrten, für zwei verschiedene chinesische 
Laute zwei mehr oder minder entsprechende setzen und dia- 
kritische Zeichen vermeiden. 


(48) 1 


A. Landschnecken. 


1. Fam. PHILOMYCIDAE. 
Gen. Philomycus Rar. 
(1) 1. Philomycus bilineatus (Bzns.). 


Ineilaria bilineata, Bexsox, Ann. Mag. N. H., IX, 1842, p. 486. 

Philomycus bilineatus, MArrs., Ostas., 1867, p. 16, 41, Taf. V, Fig. 1. — 
SEMPER, Reis. Phil., p. 129. — Mörtprr., J. D. M. G., VIII, 1881, p. 34. — 
Heuvpe, Moll. terr. F]. Bleu, I, 1882, p. 10, Taf. XIII, Fig. 1. 

Tebennophorus (Meghimatium) bilineatus, Teyoxs, Man. Pulm., I, 1885, 
p. 229, Taf. 56, Fig. 5. 


Dshou-shan („Chusan“) Inseln (Benson). Ganzes Yang-dsy- 
Gebiet (Hrupe), Nordchina (MÖLLENDoRFF), Japan (v. Martens). 

Provinz Sy-tshuan: Tshöng-du-fu, Ya-dshou (Poranm, 
BERESOwSKT). 

Südost-Gansu: Hui-hsien, Dshie-dshou, Hsiau-pu (P., B.). 

Auch die Fundorte in Gansu gehören noch zum Flussgebiet 
des Yang-dsy, so dass die Art anscheinend die Wasserscheide 
nicht überschreitet. 


2. Fam. ARIONIDAE. 


Gen. Anadenus Hryxenm. 


Mal. Bl., 1863, p. 137. Gopw. Ausr., Land and Freshw. Moll. India, I, 
1882, p. 46. 


(2) 1. Anadenus sinensis Mrrorr. n. sp. 


Länge des (sehr eingetrockneten) Spiritusexemplars 40 mm,, 
des Mantels 17, des Fussendes 21 mm. Athemloch etwas hinter 
der Mitte des Mantels, keine Schleimpore. Die ganze Oberfläche 
dicht und ziemlich fein papillir. Sohle durch 2 deutliche 
Furchen dreitheilig. Färbung, soweit an den etwas nachge- 
dunkelten Stücken erkennbar, unten dunkel olivbraun, oben 
etwas heller. 


Provinz Sytshuan: Dorf Tapa (Poraxıs, 1001). 
(49) 


* Se 
a 


1) m‘ a Ki x 
’ a, 
re Re a ei 


x u che 
a DoR es B Pr 


“ 


En 


Die Gattung Anadenus war bisher (in 4 Arten) nur vom 
Himalaya bekannt, die Auffindung einer Art im westlichen China 
daher von grossem Interesse. 


3. Fam. ZONITIDAE. 
Gen. Macrochlamys Bans. 


(3) 1. Macrochlamys boettgeri (Hır2.). 


Helicarion boettgeri, Hırser, Landschn. China, II, 1883, p. 7, Taf. IV, 
Fig. 4. — Tryos, Man. Pulm, I, 1885, p. 253, Taf. 60, Fig. 73, 74. — Mrrorr., 
J. D. M. G., XI, p. 378; XIV, p. 55. 


Provinz Sytshuan: Tarsando (Da-dshien-lu) (Loczy, Po- 
TANIN, 383), zwischen Hsi-gu-tshöng und dem Puiho (P. 812), 
zwischen Gansu und Sytshuan (Beresowskı, 718). 

Nachdem Gopwın-Avusten nachgewiesen hat, dass die Hima- 
laya-Arten wie „Vitrina“ flemingi Prr., cassida Hurr. u. a., welche 
nach der Schalenform gewöhnlich zu Helicarion gerechnet werden, 
zu Macrochlamys gehören, lag es nahe anzunehmen, dass auch 
diese Art sich als Macrochlamys erweisen würde. In der That 
hat Herr Wiesmann, wie er a. a. O. des Näheren darlegen wird, 
bei der Untersuchung der Weichtheile festgestellt, dass sie wie 
die folgende eine grosse Anhangsdrüse am weiblichen Abschnitt 
mit knorpeliger Endpapille besitzt, also als Macrochlamys anzu- 
sprechen ist. Hier muss mithin zugestanden werden, dass uns 
die Schale zunächst zur systematischen Feststellung keinen 
Anhalt bietet. 

Die Exemplare stimmen mit Hınsers Beschreibung und 
Abbildung gut überein, nur sind sie z. Th. etwas grösser, bis 20 
statt 17 mm. im Durchmesser, eines sogar 235 mm. bei 13,; Höhe. 


(4) 2. Macrochlamys amdoana Mııorr. n. sp. 
Taf. II, Fig. 1. 


T. rimata, depressa, tenuissima, fragilis, subtilissime plicato- 
striatula, nitens, corneo-fulva. Spira vix emersa. Anfr. 4 rapide 
accrescentes, sutura appressa, distincte marginata disjuncti. 
Apertura valde obliqua, ampla, elliptica, valde excisa, peristoma 
rectum, acutum, ad rimam brevissime reflexum. 


Diam, maj. 13,5, min. 11, alt. 6 mm. 
(50) 


Gansu: bei Nanping (Poranm, 756). 

Sytshuan: Pass Kuo-dshir-gou, 13000—13500’ Meereshöhe 
(BErESowsk1, 871). 

Durch die Dünnheit und dunkler gelbe Farbe der Schale, 
das flache Gewinde, das rasche Anwachsen der Windungen, die 
deutlich gerandete Naht von der vorigen Art sehr abweichend. 
Auch bei dieser Form hat die Untersuchung der Weichtheile 
die Zugehörigkeit zu Macrochlamys ergeben, was besonders über- 
raschend ist, da man nach der Schale wie nach den äusseren 
Kennzeichen des Thieres eher auf Helicarion oder Girasia ge- 
schlossen hätte. 


(5) 3. Macrochlamys mupingiana (Des».) (emend.). 


Helix moupiniana DeskAvzs, N. Arch. Mus. Hist. Nat., VI, 1870, p. 23 
IX, 1873, Taf. II, Fig. 16—18. — Prr., Mon. Hel., VII, p. 60, 522. 

Helix (Cysticopsis) moup., Prr., Nomencl., p. 101. 

Helix (Armandia) moup., AncEy, Nat. Sic., 1883, p. 4. 

Macrochlamys mupingiana, MöLLorr., J. D. M. G., XII, 1885, p. 379; 


XIV, p. 87. 
Nanina (Macrochlamys) moupiniana, Teyox, Man. Pulm., II, 1886, p. 103, 


Taf. 35, Fig. 11, 12. 
Eulota (Armandia) moupiniana, Pırspry in Tryox Man., IX, p. 205. 


Muping (Davm), West-Sytshuan (Poranxıs, 316). 

Das einzige vorliegende Exemplar ist etwas grösser, Diam. 
10,;, alt. 5 mm., aber sonst ganz übereinstimmend. Obwohl die 
Weichtheile nicht bekannt sind, ist nach der glashellen, dünnen 
Schale, dem geraden Mundsaum, der Spindelbildung kein Zweifel, 
dass meine schon 1885 vorgeschlagene Zutheilung zu Macrochla- 
mys richtig war. Mit Armandia, einer Eulotiden-Gruppe welche 
mit Acusta nächstverwandt ist, hat sie sicher nichts zu thun; 
höchstens ist eine oberflächliche Aehnlichkeit im Schalenum- 
riss durch die Verbreiterung der letzten Windung vorhanden. 
Wie Pınsery vermuthlich zu dieser irrthümlichen Olassificirung 
gekommen ist, werden wir bei der folgenden Art sehen. 


(6) 4. Macrochlamys davidi (Desn.). 


Vitrina davidi, DessAyves, ]. c., X, 1874, Bull. p. 94, Taf. I, Fig. 5—7. 
Macrochlamys sp., MArrs., Sitz. Ber. Ges. nat. Fr. Berl., 1875, p. 4. 
Maerochl. sinica, Marrs., J.D.M.G., II, 1875, p. 214; Mörtprr., ibid., p.215. 
? Vitrina sinica, Prr., Mon. Hel., VII, p. 512. 
(51) 


Helicarion sinieus, Prr., Nomencl. 1881, p. 42. 

Macrochlamys davidi, MÖLLDFF., J. D. M. G., VIII, 1881, p. 34; X, 1883, 
p- 863; XII, 1885, p. 3878; X1V, 1887, p. 37. 

Nanina (Macrochlamys) davidi, Prr., Nomencl., p. 42; Tryos, Man. Pulm. 
II, 1886, p. 103, Taf. 35, Fig. 1, 2. 


Nordchina: Gebirge bei Peking (DAvıp, ich), Kalgan (ich), 
Tung-dshia-ying-dsy (Pursara 915). 

Pınsgery giebt (Tryon, IX, p. 205) als Synonym von Eulota 
(Armandia) davidi Desn. an: „sinica MArrs.“ Er hat also sichtlich 
Helix davidi und Vitrina davidi, beide von Desmaves benannt, 
verwechselt. Die erstere ist der Typus von Armandia Axcey, eine 
sichere Eulotide, die letztere ist identisch mit Macrochlamys sinica 
Marrs., deren Weichtheile untersucht sind und die Gattungs- 
bestimmung ermöglichten. Auch von Purıara liegen Spiritus- 
exemplare vor, welche durch die gut entwickelten Mantellappen, 
die Schleimpore mit darüber stehendem Horn die Zugehörigkeit 
zu Macrochlamys bestätigen. Durch die obige Verwechslung ist 
wohl Pırsgry dazu verleitet worden, auch die andere Macro- 
chlamys, mupingiana DesnH., zu Armandia zu stellen. 

Die Zuweisung dieser Vitrina-ähnlichen Arten aus dem 
Himalaya und China zu Macrochlamys lassen das Vorkommen 
von 3 ähnlichen Arten in Turkestan (M. sogdiana und schmidti 
von Samarkand, turanica aus Fergana) weniger isolirt erscheinen. 
Wohl ist noch eine erhebliche Lücke zwischen Fergana und 
dem oberen Kaschmir auszufüllen, und ebenso fehlt der Anschluss 
von Ost-Tibet an das Himalayagebiet, aber an beiden Stellen 
ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich die Zwischenglieder 
noch finden lassen werden. 


(N) 5. Macrochlamys cathaiana Mrrorr. n. sp. 
Taf. II, Fig. 2. 


T. anguste umbilicata, subconoideo-depressa, tenuis, pellu- 
cida, subtiliter striatula, nitens, corneo-flavescens. Spira breviter 
conoidea. Anfr. 5V2 convexiusculi, lente acerescentes, sutura 
appressa marginata disjuncti, ultimus bene convexus, distinctius 
radialiter striatulus. Apertura modice obliqua, elliptica, valde 
excisa, peristoma rectum, acutum, margo columellaris superne 
paullum dilatatus, vix reflexus. 

Diam. S, alt. 4,3 mm. 

Südost-Gansu: Dorf Naitiha bei Wen-hsien (Poranıx, 4). 

(52) 


Diese Art gehört zu der Reihe Hyalinia-ähnlicher Schnecken, 
wie rejecta Prr., planula Hzupe u.a. m., aus dem mittleren China, 
deren Weichtheile noch nicht untersucht sind und deren Zu- 
weisung zu Macrochlamys nach der Schale allein noch einiger- 
massen unsicher bleibt. Solange aber das Vorkommen echter 
Hyalinio-Arten ausserhalb des palaearktischen Gebietes nicht 
nachgewiesen ist, so hat die Zugehörigkeit zu Macrochlamys doch 
grössere Wahrscheinlichkeit, wofür auch die Bildung des Mund- 
saumes am Nabel spricht. 


Gen. Xestina Prerrer. 


(8) ? Xestina chrysorhaphe Mııovrr n. sp. 
Taf. II, Fig. 3. 


T. anguste et semiobtecte umbilicata, depressa, tenuiuscula, 
breviter striatula, nitens, castanea, zona sat angusta flavida ad 
suturam ornata. Spira breviter convexa. Anfr. 4\/a convexiusculi, 
sutura anguste marginata disjuncti, ultimus basi convexior, 
flavidus. Apertura valde obliqua, subeircularis, valde exeisa, 
peristoma rectum, acutum, ad perforationem triangulariter 
reflexum. 

Diam. 28,5, alt. 15, apert. lat. 16, long. 14, alt. 11 mm. 

Sytshuan: Thal des Tung bei Liu-ting (Poranıs, 360). Ein 
anderer Fundort (P. 321) ist nicht mit Sicherheit festzustellen, 
da die Etiquetten einiger Arten vermengt waren; jedenfalls lag 
er ebenfalls im westlichen Sytshuan. 

Auch bei dieser eleganten Art wird die Gattungsbestimmung 
durch die Unkenntniss der Weichtheile erschwert. Nach der 
Färbung wäre an die Gruppe von „Nanina“ fuchsiana HrupE zu 
denken, welche aber festschaliger ist und Spiralrunzelung besitzt. 
Glanz und Färbung erinnern am meisten an Xesta, aber eine 
sichere Art dieser Gattung ist vom asiatischen Festland noch 
nicht bekannt und ihr Auftreten in Westchina daher ausge- 
schlossen. Schliesslich könnte man die Art auch als eine Macro- 
chlamys mit aberranter Färbung auffassen, da ja bekanntlich 
sebänderte Arten dieser Gattung vorkommen (Section Macroceras 
Semr.). Wir würden dann, entgegen meiner Diagnose, das Gelb 
der Basis und der Nahtbinde für die Grundfarbe, die braune 
Zone in der Mitte als verbreiterte Binde anzusehen haben. Ich 

(83) 


Ba ln > nr 
a8 TERN 


habe mich zunächst für Xestina entschlossen, weil die Schale 
immerhin fester ist als bei Macrochlamys und der Zeichnung 
wegen. 


Gen. Kaliella Branr. 


(9) 1. Kaliella lamprocystis Mrıovrr. n. sp. 
Taf. II, Fig. 4. 


T. punctato-rimata, globoso-conica, tenuis, pellucida, sub- 
tiliter striatula, nitens, pallide flavescens. Spira modice elevata, 
lateribus paullum convexiusculis. Anfr. 5 convexi, lente accre- 
scentes, ultimus medio obtuse sed distincte angulatus, basi lae- 
vior, lineis spiralibus subtilissimis decussatus. Apertura late 
elliptica, valde excisa, peristoma rectum obtusum, ad rimam 
brevissime reflexum. 

Diam. 3,6, alt. 2,5 mm. 

Gansu: Zwischen Li-dshia-pu und Guang-ting (Poranın, 66), 
Hsiao-pu (P. 943). 

Das Spiritusexemplar des zweiten Fundorts zeigt deutliche 
Schleimpore und Fusshorn. Die Schale ist für eine Kaliella sehr 
sehr schwach gestreift, doch ist nach der Gesammtform und der 
Kantung der Peripherie die Gattungszuweisung zweifellos. 


(10) 2. Kaliella euconus Mrrorr. n. sp. 
Taf. II, Fig. 5. 


: T. anguste perforata, trochiformis, tenuis, sat distincte stria- 
tula, opaca, brunnea. Spira sat elevata, fere exacte conica. Anfr. 7 
convexiusculi, sutura filari disjuncti, ultimus basi subglabratus, 
nitens. Apertura modice obliqua, rotundato-securiformis, peristoma 
rectum, acutum, ad perforationem superne breviter reflexum. 

Diam. 4, alt. 3,. 
Sytshuan: Tarsando (Poraxm, 381, 384). 


(11) 3. Kaliella sp. 


Ein einzelnes, halbverwittertes und defektes Stück, bei 
dem man aber noch einen deutlichen Kiel bemerkt, von San- 
tshuan (Poranm, 97), gehört wohl sicher zu Kaliella. Es ist aller- 
dings zu bemerken, dass echte Conulus-Arten sowohl in Nord- 


china als auch in Centralasien beobachtet worden sind. 
(54) 


4. Fam. PATULIDAE. 
Gen. Patula Herı». 


(12) 1. Patula potanini Mrrorr. n. sp. 
Taf. II, Fig. 6. 


T. late et aperte umbilicata, umbilico fere '/s diametri ad- 
aequante, convexo-depressa, tenuis, confertim costulata, luteo- 
cornea. Spira pro genere sat elevata, convexo-conoidea. Anfr. 5U/4 
convexiusculi, lente accrescentes, sutura sat impressa disjuncti, 
ultimus ad peripheriam angulatus, basi planiusculus. Apertura 
diagonalis, rotundato-rhomboidalis, peristoma rectum, obtusum. 

Diam. ma). 8;, alt. 4,5. 

Gansu: Thal des Njewarsi (Nanshan); zwischen Li-dshia-pu 
und Guang-ting; Tan-tshang; Dshiu-tsheng am Tao-ho; Nan-ping 
(Poraniın, 30, 115, 503, 654, 659, 770). 

Die geographisch interessante Art ist nächstverwandt mit 
P. pauper Grv., welche von Japan und Nordostasien, bis in die 
Gegend von Peking, bekannt ist. In ganz Mittel- und Südchina 
scheint die Gattung zu fehlen, nur von Muping, also nicht weit 
von den obigen Fundorten, giebt DesuAvzs seine P. bianconü an. 
Mit keiner der beiden Arten kann P. potanıni vereinigt werden. 
Die Form von Muping ist kleiner und flacher, schwächer skulp- 
tirt und gar nicht gekantet, P. pauper ist grösser, gröber gerippt 
und schwächer gekantet. 


5. Fam. CAMAENIDAE. 
Gen. Camaena (Aıs».) Pınsery. 


(13) 1. Camaena rugata MÖLLDFF. n. sp. 
Taf. II, Fig. 7. 


T. imperforata, globoso-conoidea, solida, transverse sat 
distinete striata, oblique rugato-granulosa, nitidula, olivaceo- 
castanea, fulvo-marmorata. Spira sat elevata, lateribus convexius- 
culis; apex modicus, anfr. 2V4— 2, "s diametri adaequans. Anfr. 
6—6"/a convexiusculi, ultimus convexus, circa columellam leviter 
excavatus, antice breviter descendens. Apert. diagonalis, sub- 

(55) 


%, 
Br > = 


a ER 


eircularis, valde exeisa, peristoma modice expansum, incrassatum, 
albolabiatum, columella superne callo lato appressa. 
Diam. 34,;, alt. 23 mm. 
2 30 2 22 2 
2 29 2 18 ) 

Sytshuan: Mu-gua-dshi bei Lung-an-fu und Pass Huo- 
dshi-gou (Grenze von Gansu) (BEREsoWwsKI, ST2). 

Nach der Schale allein könnte man schwanken, ob die Art 
zu Euhadra oder zu Camaena zu rechnen sei, da das hauptsäch- 
lichste trennende Merkmal, nämlich ein grosser, deutlich abge- 
setzter Nucleus bei Camaena, hier nicht sehr entschieden aus- 
geprägt ist und eine (amaena, mit welcher sich die Art direkt 
vergleichen liesse, nicht vorliegt. Dagegen hat der Befund der 
anatomischen Untersuchung keinen Zweifel darüber gelassen, 
dass sie Camaena zuzutheilen ist. Die Geschlechtstheile sind 
einfach, ohne Pfeilsack und glandulae mucosae, der Penis hat 
ein Flagellum, der Kiefer 8 Rippen, was alles zu Pırsery’s Cha- 
rakterisirung von Camaena passt. Die Festigkeit und Skulptur 
der Schale stimmt auch besser zu Camaena als zu Euhadra, der 
Apex wird von 2'/ bis 2'/a Windungen gebildet und misst etwa 
5 mm. bei 30 mm. Gesammtbreite, ist also immerhin ziemlich gross. 

Die Gestalt ist nach den drei vorliegenden Exemplaren 
ziemlich variabel. Die Färbung erinnert einigermassen an A. ar- 
bustorum. 

Subsp. humilis MLLporr. n. 


Nur 5 Windungen, Gestalt niedergedrückt, Skulptur feiner, 
Apikalwindungen nur 2, fein punktirt, nur V7 des Durchmessers, 
Mündung mehr elliptisch. Diam. 31, alt. 17 mm. 

Thal des Schab, West-Sytshuan (Poraxı, 326). 

Wenn nicht bloss 1 Stück vorläge und nicht das dritte 
Stück von C. rugata in der Gestalt zu ihr hinüberleitete, könnte 
man diese Form wohl als Art auffassen. 


Gen. Satsuma A». 


A. An., Ann. Mag. N. H., (4), I, 1868, p. 463. — Mörrprr., J. D. M. G., 
XII. 1886, p. 194—197; N. Bl., 1895, p. 171. 
Fruticotrochus, Kogerr, Faun. Japon., 1879, p. 48. 
Trochomorphoides, Nev., Handl. Moll. Ind. Mus., 1878, p. 80. 
Ganesella, Pırspery in Tryon, Man. Pulm. IX, 1894, p.168 (an BLAnFoRD?). 
(56) 


ED A en 5 AR SEES TIER 
2 NEE ITER N Dar ER DER 


e . 


Pırsery gebührt das Verdienst diese interessante Gruppe 
systematisch festgelegt zu haben. Nur die Beilegung des 
Namens Ganesella halte ich, wie ich a. a. OÖ. nachzuweisen 
suchte, für einen Missgriff. Der Typus von Ganesella BLAnrorp 
ist Helix capitium Bess. und die Anatomie dieser Art ist noch 
unbekannt; wir haben mithin die Anomalie, dass die Gattung 
anatomisch auf eine Satsuma (japonica An.) begründet wird, 
während es nicht feststeht, ob der Typus von Ganesella Burv. 
in dieselbe Gattung gehört. In solchen Fällen halte ich es für 
voreilig einen Gruppennamen, der allerdings der ältere ist, aber 
Priorität doch nur dann verdient, wenn sein Typus wirklich zu 
der zu benennenden Gattung gehört, vor der anatomischen 
Untersuchung an die Spitze einer neuen, mehrere frühere Sek- 
tionen zusammenfassenden Gattung zu setzen. Ganz besonders 
misslich ist das aber, wenn schon nach der Schale die Zugehörig- 
keit sehr zweifelhaft ist. Dies ist hier der Fall; Ganesella capitium 
ist höchstwahrscheinlich nicht mit Satsuma verwandt, sondern 
eine Eulotide. Aber abgesehen von dieser schliesslich neben- 
sächlichen Nomenclaturfrage ist es von hohem Interesse durch 
Pırsery’s Feststellung zu wissen, dass Satsuma mit Hygromia 
(Fruticicola) und ebenso mit Euwlota nichts zu thun hat, sondern 
nach dem Geschlechtsapparat mit Papuwina verwandt ist und 
durch Abwesenheit eines Liebespfeilapparates zu den Epiphallo- 
gona Pırsery’s oder Oamaeniden gehört. Da wir echte Satsumen 
ausser von Japan und China auch von den Philippinen, den 
Sundainseln, den Mollukken und Neu-Guinea kennen, so müssen 
wir einen früher geschlossenen Verbreitungsbezirk der Gattung 
über ganz Ost- und Südostchina annehmen. 

Schwieriger, ja nach unserer gegenwärtigen Kenntniss un- 
lösbar ist die Frage, ob die vielen Arten von Hygromia-ähnlichem 
Typus, welche wir aus Mittelchina kennen und von denen ich 
die meisten bisher zu Satsuma gerechnet habe, wirklich zu dieser 
Gattung zu stellen sind. Bei der Mischung der chinesischen 
Fauna, welche unzweifelhaft durch mehrfache Einwanderung 
von Süden, Westen und Nordwesten entstanden sein muss, ist 
es keineswegs ausgeschlossen, dass unter ihnen echte Hygromia- 
Arten enthalten sind. Allerdings ist dies dadurch weniger 
wahrscheinlich geworden, dass gerade die vorliegende Ausbeute 
aus Westchina und ÜOentralasien solche Arten nicht enthält. 
Sicher aber ist, dass eine Reihe von hochgewundenen Arten, 

(57) 


> FI A 


a be - 
el 


. 


“ #n a iu 2 re AA PORTO, ee © 2 1 “ > or 
Er 5 Br e Re 2 Sr = ” AR ie EL ru FE a r = . 
REN DE a KERRE, Se i £ 3 5 
Swen 4 WE, TE, 2 „ir 


ER 1 1 


die man nach der Schale zu Satsuma stellen möchte, sich als 
Eulotiden erwiesen haben, wie wir unten sehen werden. Ein durch- 
greifender Schalencharakter scheint nicht vorhanden und die 
Gattungsbestimmung wird daher nach der Schale allein zunächst 
unsicher bleiben. 


(14) 1. Satsuma millepunctata MörLorr. n. sp. 
Taf. II, Fig. 8. 


T. anguste perforata, turbinata, tenuis, leviter striatula, 
punctis impressis valde confertis sculpta, luteo-cornea. Spira 
sat elevata, lateribus paullum convexiusculis. Anfractus 5! 
convexi, subgradati. Apertura modice obliqua subeircularis sat 
excisa, peristoma tenue, parum expansum, margo columellaris 
callosus, superne dilatatus. 

Diam. 5,5, alt. 5 mm. 

Gansu: zwischen Li-dshbia-pu und Guangting (Poranıs, 66). 

Shensi: Feng-hsien (P. 286), Bao-tsheng-hsien (P. 350). 

Gleich diese Art muss ich als eine nach der Gattungs- 
zugehörigkeit zweifelhafte bezeichnen; sie könnte auch zu Trichia 
gehören. Leider sind keine in Spiritus conservirte Exemplare vor- 
handen. Die dicht gestellten Punkte sind jedenfalls Haarnarben. 


6. Fam. EULOTIDAE. 


Schon Seurer (Phil., p. 226) wies die sehr verschiedene 
Organisation von Helix fruticum nach, welche deshalb aus Fruti- 
cicola (Hygromia) entfernt werden müsse. Er stellte sie zu Chloraea, 
was zwar nicht annehmbar ist, aber doch insofern das Richtige 
traf als Chloraea und Cochlostyla mit der Gruppe von H. fruticum 
in eine Familie (oder Unterfamilie) der Heliceen gehört. Inerıe 
(Zeitschr. f. wiss. Zool. 54, 1892, p. 477) stimmt ihm insofern bei 
als er für fruticum, fodiens, tourannensis und similarıs die besondere 
Gattung Dorcasia anerkennt; er will dieselbe aber von Chloraea 
und Cochlostyla getrennt halten. Gründlicher behandelt PıLssrr 
diese Gruppen im 9. Band von Tryov’s Manual (1894). Er theilt 
die mit Liebespfeil-Apparat versehenen Heliceen (.belogona) in 


. zwei Unterabtheilungen, je nach der Form und der Einfügungs- 


stelle der Glandulae mucosae, Belogona Euadenia und DB. Siphona- 
denia. Die letzteren sind die eigentlichen Helicidae, auf die 
(58) 


A = 


paläarktische Region beschränkt, zu den ersteren rechnet er 
ausser einigen amerikanischen Gattungen, Cochlostyla, Chloraea, 
Eulota (und Lewcochroa, die uns hier nicht weiter interessirt, die 
aber schwerlich hier ihre richtige Stellung hat). Eulota fasst er 
in sehr weitem Sinne, indem er die folgenden Gruppen mit ihr 
vereinigt: Thysanota, Piectotropis, Aegista, Armandia, Pseudiberus 
Cathaica, Euhadra. 

Was nun zunächst die Nomenclaturfrage anbelangt, so bin 
ich entschieden dagegen den ganzen Rest der früheren Heliceen, 
nachdem die Agnathen, Zonitiden und Patuliden richtig aus- 
geschieden worden, als eine Familie Helicidae stehen zu lassen, 
wie es Pırsgry thut. Vielmehr glaube ich, dass seine Subfamilien 
(l.c. p. XXXII) ebensoviel Anspruch auf den Rang selbständiger 
Familien besitzen als die obengenannten, also Polygyridae, Aca- 
vidae, Sagdidae, Camaenidae. Auch die Belogona, die er als Subfam. 
Helicinae zusammenfasst, möchte ich in zwei Familien spalten 
und den Namen Helicidae ausschliesslich auf die Belogona sipho- 
nadenia anwenden. Für die Belogona euadenia schlage ich den 
Namen Eulotidae vor. Diese Familie lässt sich meiner Ansicht 
nach weiter in Unterfamilien zerlegen, schon um eine bessere 
Uebersicht zu gewinnen, nämlich Lysinoinae für die neuweltlichen 
Gattungen und Eulotinae für die altweltlichen. Dass die typische 
Gattung Eulota und nicht Dorcasia zu heissen hat, habe ich 
bereits früher nachgewiesen (Nachr. Bl., 1892, p. 88) und Pırsery 
folgt mir darin. 

Das reiche Material der vorliegenden Sammlung hat unsere 
Kenntniss dieser wichtigen Familie wesentlich bereichert. Wie 
wir sehen werden, gehört ihr der weitaus grösste Theil der 
chinesischen Heliceen an. Wıremann’s anatomische Unter- 
suchungen des Spiritusmaterials haben im Allgemeinen Pırsgry’s 
Auffassung bestätigt, aber auch den Nachweis angegeben, dass 
noch einige andere Gruppen, namentlich die interessanten Buli- 
minopsis hierher zu ziehen sind. Auch darin stimmt er Pınsery 
bei, dass die Organisation der Weichtheile bei den verschiedenen 
Gruppen, die nach den Schalen ausserordentlich differiren, in den 
Hauptpunkten sehr übereinstimmend sind, so dass eine anatomi- 
sche Grundlage für sichere Trennung in Gattungen nicht gegeben 
ist. Wir hätten mithin in der Entwicklung der Familie ein 
Analogon zu Cochlostyla, wo von flachen, gekielten Formen (Corasia) 
über kuglige (Callicochlias) za hochkugligen (Helicostyla, Cochlo- 

(59) 


’ 


RT 


U ae, 


dryas u. a.), Bulimus-artigen (Orthostylus) und langgestreckten 
(Hypselostyla) eine fortlaufende Reihe besteht, in der nach der 
Anatomie generische Abgrenzungen unmöglich sind. So sehr 
es uns auf den ersten Blick widerstrebt eine Plectotropis, Euhadra 
und Buliminopsis in dieselbe Gattung zu verweisen, so ist schliess- 
lich der Kontrast auch nicht grösser als zwischen den Extremen 
der Cochlostyla-Reihe. Immer mehr stellt sich heraus, dass die 
alten „Gattungen“, namentlich Helix und Bulimus, nichts weiter 
als Bezeichnungen der allgemeinen Gehäuseform, also gewisser- 
massen appellativa, nicht nomina propia sind, und dass in jedem 
natürlichen Stamm der Landschnecken mehr oder weniger voll- 
ständig die verschiedenen Gehäusetypen vertreten sind. Es 
braucht hier nur an die Agnathen erinnert zu werden, wo wir 
die Vitrina-Form, die verschiedenen Helix-Typen, Bulimus, Pupa 
und selbst Achatina durch Daudebardia, Artemon, Streptaxis, Gibbus, 
Ennea, Oleacina und Streptostyla vertreten haben. Nicht so voll- 
ständig ist z. B. die Reihe der Xerophilen von Helicella bis Cochli- 
cella. Bei Papuina ist eine Cochlostyla entsprechende Entwicklung 
von flachen, gekielten, bis zu Bulimus-artigen hohen Formen 
vorhanden. Die angeblichen Corasia-Arten aus Melanesien, die 
Ancev als Orystallopsis zusammenfasst, gehören sicher zu Papuina 
(— mit Ausnahme von conformis Frv., die auch conchyliologisch 
abweichend ist), und die angeblichen hohen Cochlostyla-Arten 
aus Neu-Guinea, Papustyla PıLserv, sind ebenfalls von Papuina, 
mit deren flacheren Arten sie durch Uebergänge verbunden sind, 
nicht zu trennen, 

Solche Reihen werden sich nach und nach in den meisten 
Familien nachweisen lassen. Ich erinnere hier noch an meinen 
und Surer’s Nachweis, dass „Pupa“ novozelandica eine Patulide ist, 
an die Feststellung, dass „Pupa* (Oylindrus) obtusa zu den echten 
Heliciden gehört, wahrscheinlich eine hoehgewundene Campylaea 
darstellt. Oxychona Mörck, die Pırsery noch im IX. Bande des 
Manual neben Zysinoe stellte, ist nach seiner neusten Angabe 
(Man. XI, 1898, p. 151) nächstverwandt mit Otostomus, also auch 
hier wieder eine Zusammengehörigkeit vom Schalentypus „Helix“ 
und „Bulimus“. 

Ist somit für unsere Familie durch die Zootomie der Beweis 
geliefert, dass die Gruppen bezüglich der Weichtheile gleich- 
mässig nach demselben Typus organisirt sind, so lässt sie uns 


für die Abgrenzung der Gattungen innerhalb der Familie an- 


(60) 


we 9 a Te u Er Fe re En a ET A 
& * Eu" N En N I %; Br ” en $ Hl ie = Pre RE a 
- - U Eee nr a Re DS SE 


n Ba 


— 16 — 


scheinend völlig im Stich. Wir würden daher PıLsery folgen 
müssen, der nur eine Gattung Eulota anerkennt, wie wir ja auch 
nach SEumrer in Cochlostyla nur eine Gattung sehen. Indessen 
liegt die Frage hier doch wesentlich anders. Bei Cochlostyla sind 
von Gruppe zu Gruppe die Uebergänge in den Schalen vor- 
handen, so dass die Sektionen häufig nur künstlich abgegrenzt 
werden können und auch nach der Schale von Trennung in 
Gattungen nicht die Rede sein kann. Bei den Eulotiden hin- 
gegen sind die Gruppen conchyliologisch meist gut geschieden 
und wenn bei einigen strittige Grenzgebiete zu bemerken sind, 
fehlen bei andern Uebergangsformen gänzlich oder sind doch noch 
nicht nachgewiesen. Ich ziehe es daher vom conchyliologischen 
Standpunkt vor, eine Anzahl der hier in Betracht kommenden 
Gruppen als selbständige Gattungen zu behandeln, andre dagegen 
als Sektionen zu einer Gattung zu vereinigen. Hierzu möchte 
ich noch den freilich nicht wissenschaftlichen, aber praktischen 
Gesichtspunkt geltend machen, dass Gattungen mit übermässig 
grosser Artenzahl thunlichst zu vermeiden sind, und wenn man 
in zwei natürlichen Gruppen bei keiner Art schwanken muss, 
welcher von beiden man sie zutheilen soll, so bin ich für Gattung. 

Acusta und Eulotella sind mit Eulota s. str. so eng verbunden, 
dass sie nur als Sektionen bestehen bleiben können. Auch Eu- 
hadra ist nicht scharf zu trennen, doch räume ich ihr den Rang 
als Subgenus ein, weil hier nach der Nabelweite doch ein Ein- 
schnitt zu machen ist. Dagegen halte ich Plectotropis, Stilpno- 
discus, Aegista, Platypetasus, Buliminopsis als besondere Gattungen 
aufrecht, weil mir Arten, bei denen die Zutheilung unsicher 
gewesen wäre, bisher nicht vorgekommen sind. Metodontia und 
Laeocathaica haben schon deshalb auf generische Selbständigkeit 
Anspruch, weil ihre Jugendformen eine besondere Bezahnung 
aufweisen, welche bei Erwachsenen entweder schwindet oder 
sich ganz anders neubildet. Die erstere scheint mir in gene- 
tischem Zusammenhang mit Cathaica, die letztere mit Euhadra 
zu stehen. Weniger sicher ist mir die Selbständigkeit von 
Cathaica (inel. Fruticocampylaea). Hier sind Beziehungen zu Eulota 
s. str., Eulotella und selbst Euhadra unverkennbar vorhanden; 
warum ich sie trotzdem lieber als Gattung behandle, will ich 
unten des Näheren ausführen. 

Was nun die Anordnung der Glieder innerhalb der Familie 
betrifft, so stellt sich auch hier wie überall in der Zoologie 

(61) 


ER  T e 
vr PN NE er 7 Ber 


EN 


heraus, dass es unmöglich ist in einer linearen Reihenfolge alle 
Verwandtschaftsbeziehungen kenntlich zu machen. Hierzu be- 

darf es einer Anordnung in der Fläche, die sich etwa wie folgt, 
stellen würde: 


Acusta 

Eulota Stilpnodisceus 

Eulotella — — — — — Euhadra — — — — — Aegista 

Cathaica — — — — — Laeocathaica Plectotropis 
EN  —— | 
ehe | 

Metodontia Platypetasus 


Buliminopsis 


Gen. Plectotropis Mrs. 


Wie oben erwähnt, möchte ich im Gegensatz zu PıLsery 
diese Gruppe nicht lediglich als Unterabtheilung von Eulota, 
sondern als eigene Gattung betrachten. Nach den bisherigen 
anatemischen Untersuchungen scheint allerdings ein wesentlicher 
Unterschied nicht vorhanden zu sein, da bei der geringen Zahl 
der untersuchten Arten noch nicht entschieden werden kann, 
ob gewisse Differenzen spezifischen oder generischen Werth be- 
sitzen. Hier muss also zunächst die Schale entscheiden und nach 
ihr bilden die Arten, die wir zu Plectotropis rechnen, eine wohl- 
abgeschlossene Gruppe, für welche der offene Nabel, die flache 
Gestalt, die dünne Schale, die eigenthümliche Skulptur der Ou- 
ticula, aus. häutigen, meist unterbrochenen Streifen oder Rippen 
bestehend, der sehr schwach ausgebogene Mundsaum charak- 
teristisch sind. Weniger wichtig ist der Kiel, welcher sich bei 
manchen Arten zu einer blossen Kante abschwächt und auch 
ganz fehlen kann, sowie die Verlängerung der Hautrippchen zu 
einem Haar- oder Wimpernkranz an der Peripherie. Die Ab- 
grenzung gegen Aegista, welche Pırseryr für schwierig hält, ist 
mir im Gegentheil niemals unsicher geworden. Der kräftig ver- 
dickte Mundsaum und seine stark genäherten Ränder lassen auch 

(62) 2 


bei gekanteten oder gekielten Aegista-Arten keinen Zweifel über 
ihre Zugehörigkeit zu dieser Gattung bestehen. Schwieriger ist 


dagegen die Entscheidung gegen flachere Formen von Satsuma, 


bei denen ebenfalls dünne Schalen vorkommen und die Skulptur 


mitunter recht ähnlich ist. So vermuthet z. B. PıLsgry wahrschein- 


lich mit Recht, dass die indonesischen Arten wie rotatoria v.d. 
Busca, bei welcher Wıramann keinen Pfeilsack vorfand, nicht zu 
Plectotropis, sondern zu Satsuma gehören. Hier hat uns also die 
sorgfältige anatomische Untersuchung der Arten den Fingerzeig 
zu geben und ich zweifle nicht, dass sich dann auch maassgebende 
Schalencharaktere feststellen lassen werden. Einstweilen lasse ich 
die unterbrochene Membranskulptur den Ausschlag geben. 


(15) 1. Plectotropis pentagonostoma MöLLDFE. n. sp. 
Taf. 1I, Fig. 9. 


T. aperte umbilicata, umbilico '/ diametri adaequante, con- 
vexo-depressa,solidula, confertim costulato-striata, serieina, pallide 
flavocornea. Spira modice convexa, lateribus convexis. Anfr. 5Va 
lente accrescentes, convexiusculi, ultimus carina bene exserta 
obtusula carinatus. Apertura valde obliqua, irregulariter penta- 
gona, peristoma superne rectum, extus paullum, basi magis ex- 
pansum, intus incrassatulum. | 

Diam. 12, alt. 5,5 mm. 

Gansu: Berg zwischen Hsi-gu-tsheng und Nanping 
(Poranın, 69). 

Das einzige Exemplar ist trotz des Seidenglanzes etwas 
abgerieben, so dass von der oben hervorgehobenen typischen 
Skulptur nur noch Reste vorhanden sind. Aehnliche Arten sind 
P. parasitica, parasitarum, sedentaria und calculus, alle von Hrupe, 
sowie meniscolpis Brrse. aus dem östlichen Sy-tshuan und west- 
lichen Hubei, von denen sie sich aber durch die eigenthümliche 
Gestalt der Mündung ohne Weiteres unterscheidet. 


16) 2. Plectotropis diploblepharis Mörrprr. n. sp. 
Taf. II, Fig. 10. 


T. late et aperte umbilicata, umbilico * diametri aequante, 
depressa, tenuiuscula, sat distincte striatula, squamulis membra- 


naceis deciduis, ad peripheriam in 2 series ciliorum longiuseulo- 
(63) 


SE 


rum productis hirsuta, luteo-brunnea. Spira breviter conoidea. 
Anfr, 6V/2 modice eonvexi, ultimus supra medium et eirca umbili- 
‚cum obtuse angulatus, antice vix descendens. Apertura valde 
obliqua, subeircularis, modice exeisa, peristoma breviter ex- 
pansum, intus sat labiatum. 

Diam. 14,5, alt. 7, apert. lat. et long. 5,55 mm. 

Gansu: Dorf Nai-ti-ha bei Wen-hsien (Poranm, 529 a, 648). 
— Wan-dshia-pa bei Dshie-dshou (Por. 967). 

Durch den doppelten Wimpernkranz sehr ausgezeichnet. 
Der Kiel ist sehr abgeschwächt, wodurch die Art einen Ueber- 
gang zur folgenden bildet. 


(17) 3. Plectotropis submissa (Desr.). 


Helix submissa, DesuAvss, N. Arch. Mus. Hist. Nat., Bull. IX, 1873, 
p. 11, Taf. II, Fig. 80—32. — Prr., Mon. Hel., VII, p. 557. — Heupe, Moll. 
terr. Fl. Bleu, I, 1882, p. 30, Taf. 14, Fig 11, 11a. — Hırzer, Sitz. Ber. Ak. 
Wiss. Wien, 86, 1882, p. 346, Taf. III, Fig. 9, 10. — Axcry, Bull. Soc. Mal., 
1885, p. 131. 

Helix (Trichia) submissa, Pre., Nomencl., 1881, p. 124. — Ancey, Nat. 
Sicil., 1883, p. 3. — Mörtprr., J. D. M. G., XI, 1884, p. 337. — Tryox, Man. 
Pulm., III, p. 182, Taf. 39, Fig. 9, 10. 

Helix (Fruticicola) submissa, MArr., Centralas. Moll., 1882, p. 19. 

Helix szechenyi, Ancey, Bull. Soc. Mal., 1885, p. 131. 

Helix piligera, GrepLer, J. D. M. G., XII, 1885, p. 222, Taf. 6, Fig. 3. 

Hygromia submissa et szechenyi, Pırsery in Tryon, Man. Pulm., IX, p.275. 


West-Sytshuan: Muping (Davıp), Tshöng-du-fu (Loczy, 
Poranm, 868), Ha-ti-gu bei Sungpan (P. 183). 

Nord-Sytshuan: Guang-yüan-hsien (Loczy), zwischen 
Guang-yüan und Dshau-hua (Por. 386). 

Ost-Sytshuan (HEupe, ScHMACKER). 

Süd-Gansu: zwischen Guang-ting und Li-dshia-pu (Por. 73). 

Gui-dshou (Hupe, K. Fucas, Avcky). 

Kiang-hsi und Anhui: zwischen Hukou und Dungliu 
(Heupe). 


Diese weit verbreitete, wahrscheinlich oft verschleppte Art 
verglich der Autor ihrer Behaarung wegen mit H. villosa und sie 
wurde seither meist zu Trichia gerechnet, in welcher Gruppe sie 
nach der Gestalt am ehesten an H. umbrosa erinnert. Meine auf 
die Schalensubstanz und Skulptur gegründete Vermuthung, dass 
sie zu Blectotropis gehört, hat Wırcmann’s Untersuchung der 

(64) 2* 


en a ee a HE ra: 2 re RE at a A Een 
x NE a EN BE a ee a eat ö 
Pe en ER y N 
De 


- \ DS “ “er ae en 
is ET je 


— 


re 


Weichtheile insofern bestätigt, als sein Befund eine Zugehörig- 
keit zu den Eulotiden ergiebt. In dieser Familie kann sie aber 
der Schalensubstanz und Skulptur wegen nur zu Plectotropis 
treten. Die Kantung des letzten Umgangs ist nur noch schwach 


ausgeprägt, sonst schliesst sie sich der voranstehenden Art an; 


das Gewinde ist erheblich flacher, die Behaarung ist dichter, 
ein Wimpernkranz ist nicht vorhanden. Der Mundsaum ist ganz 
dünn, fast gar nicht ausgebreitet. 


(18) 4. Plectotropis pseudopatula Mörrpvrr. n. sp. 
Taf. III, Fig. 1. 


T. late umbilicata, depressa, tenuis, sat distincte striata, 
luteo-cornea. Spira brevissime convexa. Anfr. 5V/ convexi, su- 
tura perprofunda disjuncti, ultimus antice brevissime descendens. 
Apertura sat obliqua, subeircularis, modice excisa, pe 
rectum, ad columellam breviter expansum. 

Diem. 6, alt. 3,3 mm. 

Nord-Sytshuan: bei der Stadt Dshao-hua (Poranm, 3035). 

Trotz des fast ganz geraden, nur an der Nabelseite schwach 
umgeschlagenen Mundsaums halte ich diese Form nicht für eine 
Patula, an die schon wegen der Skulptur nicht zu denken ist, 
sondern rechne sie zu Plectotropis, wo sie sich an submissa an- 
reihen lässt. Die charakteristische Membranskulptur ist freilich 
bei den abgeriebenen Stücken kaum bemerkbar, wie auch die 
Farbe deshalb unsicher ist. In denselben Formenkreis gehören 


H.rebellis Hzupe von Tssh@nkou im östlichen Sytshuan, semihispida 


Anceyr von Ying-dshia-pu („Inkiapo“) in Shensi und patungana 
GrepL. aus Hubei. 


Gen. Stilpnodiscus MöLıorr. n. 


T. discoidea, late umbilicata, oleo-nitens, peristoma haud 
expansum, intus fortiter limbatum. 

Typ. St. vernieinus ScHALF. 

Für die nachstehenden sehr merkwürdigen Arten sehe ich 
mich genöthigt eine neue Gattung aufzustellen, welche sich 
Plectotropis und Aegista, namentlich der letzteren einigermaassen 
nähert, aber durch den durchaus nicht ausgebreiteten Mundsaum 
sehr abweichend ist. Auf den ersten Blick hätte man an eine 

(65) 


; 
7 
ir 
” 


inne az EBENE re a See un a Seen NE % 
« er ar Ns N Pa N He Aa r c 2 a _ / / h 
En a ».% ia v br 7 * 


nn « 7 £ 
- x 


aberrante Naninide oder selbst Patulide denken können, doch 
sprach die kräftige, breite innere Lippe eher für echte Helicide, 
was der gerippte Kiefer bestätigte. Herrn Wırcmann’s Untersu- 
chung der Weichtheile ergab die Zugehörigkeit zu den Eulotiden. 


(19) 1. Stilpnodiscus vernicinus SczaArr. (ms.) n. sp. 
Taf. III, Fig. 2. 


T. late et aperte umbilicata, umbilico fere Vs diametri 
aequante, valde depressa, fere discoidea, solidula, subtiliter stria- 
tula, microscopice decussatula, valde oleonitens, subpellucida, 
pallide corneo-flava. Spira vix prominula apice plano. Anfr. 
6'/2-7 planulati, lente accrescentes, ultimus supra medium obtuse 
angulatus, interdum ad peripheriam taenia fulva diluta ornatus. 
Apertura modice obliqua, elliptica, sat exeisa, peristoma rectum, 
obtusum, intus late et crassiuscule limbatum, limbo basi callum 
subdentiformem gerente. 

Diam. 19, alt. 7, 
ade 
a (16, 22.16:5 

Süd-Gansu: zwischen Yü-lin-guan und Wen-hsien (Po- 
Tanın, 102, 621, 797), — zwischen Li-dshia-pu und Hsi-gu-tsheng 
(Por. 784). — Nanping (Por. 775). 

Ohne näheren Fundort (Grenzgebiet zwischen Gansu und 
Sytshuan): Beresowskı, 727, Por. 829. 

Die breite innere Lippe schimmert wie ein helles Querband 
hinter der Mündung durch, sie ist bei den grösseren Formen 
bis 4 mm. breit. 


(20) 2. Stilpnodiscus scassianus ScaArr. (ms.) n. sp. 
Taf. III, Fig. 3. 


T. late et aperte umbilicata, umbilico ®s diametri adaequante, 
discina, tenuis, pellucida, subtiliter striatula, microscopice de- 
cussatula, valde oleonitens, pallide flavida. Spira omnino plana. 
Anfr. 5'2 fere plani, sutura modice impressa disjuncti, ultimus 
supra medium acute angulatus, basi bene convexus, antice aut 
non aut raro paullum descendens. Apertura sat obliqua, angu- 
lato-lunaris, peristoma rectum, obtusum, intus modice limbatum. 


Diam. 16, alt. 5 mm. 
(66) 


Er 


Sytshuan: bei Lung-an-fu (Poranm, 101, 830). 
Gansu: Dorf Nai-ti-ha zwischen Wön-hsien und Dehte- 
dshou (Por. 84). 


Obwohl mit der vorigen nahe verwandt, ist sie doch are 


eine Reihe von Unterschieden abweichend, so dass von einer 
Combination beider zu einer. Art: nicht die’ Rede sein kann. 
Das Gewinde ist ganz flach, die peripherische Kante schärfer, 
fast kielartig abgesetzt, die innere Lippe viel weniger dick und 
vor allem viel schmäler, die Windungen oben flacher, die letzte 
unten im Gegentheil stärker konvex, 1—1! Windungen weniger 
vorhanden. 


(21) 3. Stilpnodiscus entochilus MöLrpvrr. n. sp. 
Taf. III, Fig. 4. 


T. sat late et aperte umbilicata, fere discoidea, solidula, 
sat distincte striatula, modice oleonitens, pallide luteo-cornea. 
Spira brevissime conoidea. Anfr. 5'a—6 modice convexi, sutura 
bene impressa disjuncti, ultimus haud angulatus, bene convexus, 
antice brevissime deflexus. Apertura valde obliqua, cordiformis, 
peristoma rectum, obtusum, intus modice, sed latiuscule limbatum. 

Diam. 17,, a 7,5; mm. 

Süd-Gansu: zwischen Wen-hsien und Yü-lin- -guam (Po- 
TANIn, 103, 491), Shy-pu am Pui-ho (Por. 550). 

Diese Art war es besonders, welche mich auf die Verwandt- 
schaft mit Aegista hinwies. Von oben gesehen erinnert sie auf- 
fällig an die Oberseite mancher Arten dieser Gattung wie z. B. 
A. platyomphala m., nur fehlt auch hier jede Ausbiegung des Mund- 
saums. Sie bildet das andere Extrem der kleinen Reihe, in welcher 
S. vernicinus in der Mitte steht. Das Gewinde ist,etwas mehr her- 
vorragend, auch der Apex fast spitz, die Windungen sind mässig 
gewölbt mit tiefer Naht, stärker gestreift, etwas weniger fett- 
glänzend, die letzte ist kurz aber entschieden herabgebogen, die 
Mündung verhältnissmässig höher, die Lippenschwiele schmaler. 


Genus Aegista Ausers. 


Entgegen der Ansicht von Pırsery, der Aegista nur als 
Sektion von .Eulota und sogar mit zweifelhafter Selbständigkeit 
neben Plectotropis gelten lassen will, möchte ich, wie oben er- 

(67) 


E35 


4 . ji“ ee SET en = 


uf 


wähnt, sie zunächst. als besondere Gattung auffassen, da mir 


 Uebergangsarten weder zu Pleetotropis noch zu anderen Eulotiden- 


Gattungen bisher vorgekommen sind.  Maassgebend ist für mich 
ausser der engen Aufwindung der gelippte Mundsaum 
und seine sehr genäherten Ränder. 


(22) 1. Aegista megachila Mörtvrr. n. sp. 
Taf. ILL, Fig. 5. 


T. modice umbilicata, umbilico "/ diametri superante, de- 
pressa, solidula, confertim leviter striatula, nitidula, corneo-lu- 
tescens. Spira BRBr NER conoidea. Anfr. 5Va Ehre ultimus 
supra medium obtuse angulatus, antice brevissime werlarde: 
Apertura valde obliqua, elliptica, modice excisa, peristoma late 
expansum, crasse labiatum, labro introrsum declivi. 

Diam. 17, alt. 7,;, apert. lat. 8, long. 6,5, intus lat. 5 mm. 

.- - Büd-Gansu: zwischen Li-dshia-pu und Hsi-gu-tsheng (Po- 
TANIN, 259, 789). 

So ähnlich diese Art auch der A. hupeana Grepr. ist, so 
kann sie doch mit derselben nicht vereinigt werden. Jene hat 
einen breiten trichterförmigen, von einer Kante umzogenen Na- 
bel, so dass die fast flachen Windungen bis zur Spitze sichtbar 
sind; er ist mehr als !'s des Durchmessers breit. Hier ist der 
Nabel nicht nur wesentlich enger, sondern auch mehr cylindrisch, 
es ist keine Kante vorhanden, die ‚Windungen in ihm sind ge- 
wölbt, so dass schon die zweite die übrigen verdeckt. Ferner ist 
die peripherische Kante schwächer, die Mündung viel breiter 
als hoch und der Mundsaum stärker ausgebreitet und verdickt. 


Subsp. alticola MörLLorr. n. 


Windungen rascher zunehmend, namentlich die letzte, 
Verhältniss des grössten zum kleinsten Durchmesser beim Typus 
17 : 14,5, bei der Unterart 20, : 16,5; oder 100 : 85,3 und 100: 80,:. 
Auch ist die letzte Windung stärker herabgebogen und hinter 
der Mündung deutlich etwas eingeschnürt, die Mündung erheblich 
grösser, der Mundsaum nicht nur breit ausgeschlagen, sondern 
auch etwas zurückgebogen, die Lippe nicht nach innen abschüssig, 
sondern kräftig nach aussen gewölbt. Da von der Stammart 


“nur 2, von der Unterart nur 1 Stück vorliegen, also nicht sicher 


(68) 


ist, wie weit die Unterschiede konstant sind, so glaube ich nicht 
die Formen spezifisch trennen zu sollen. 

Sytshuan: Pass Ho-dshi-gou bei Mu-gua-gu (Berr- 
sowskı, 851). 


(23) 2. Aegista tenerrima MörLovrr. n. sp. 
Taf. II, Fig. 6. 


T. modice umbilicata, umbilico '/« diametri vix aequante, 
convexo-depressa, tenuis, fragilis, pellucida, subtiliter sed sat 
distincte striata, ?luteo-cornea. Spira breviter elevata lateribus 
substrietis. Anfr. 6 convexi, ultimus antice longiuscule descendens. 
Apertura diagonalis, subcircularis, paullum excisa, peristoma 
parum expansum, tenue, marginibus sat approximatis. 

Diam. 18, alt. 11, apert. lat. 8,5, long. 8 mm. 


Thal des Flusses Tung, Westsytshuan (Poranım, 310). 


Durch ihre dünne Schale und den schwach ausgebogenen, 
kaum gelippten Mundsaum ist diese Form zunächst etwas fremd- 
artig unter den Aegisten, wegen der engen, regelmässigen Auf- 
windung und der sehr genäherten Mundränder aber schwerlich 
anders unterzubringen. Die vorliegenden Stücke sind todt ge- 
sammelt und schon etwas verkalkt, so dass die Farbe nicht 
ganz sicher ist. 


Genus Eulota Harrm. 
a. Sect. Eulota s. str. 


(24) 1. Eulota acustina MörLorr. n. sp. 
Taf. III, Fig. 7. 


T. sat anguste sed pervie umbilicata, subgloboso-depressa, 
tenuiuscula, sat confertim plicato-striatula, lineis spiralibus te- 
nuissimis decussata, subsericina, pallide virescenti-favida. Spira 
modice elevata lateribus fere strietis. Anfr. 6 sat convexi, regu- 
lariter accrescentes, ultimus rotundatus. Apertura sat obliqua, 
subeircularis, valde excisa, peristoma tenue, breviter expansum, 
intus modice limbatum, margine columellari sat dilatato. 

Diam. 22, alt. 16, apert. lat. 12,5, long. 12, alt. 9,; mm. 


Sytshuan: Wa-sy-kou bei Tarsando (Poranın, 273, 364, 437). 
(69) 


| 
Ber‘; 7 


Er 


Wenn man wegen der grünlichgelben Färbung und einiger- 
maassen auch wegen der Skulptur an Acusta zu denken geneigt 
wäre, so spricht doch die regelmässige Aufwindung und der 
verhältnissmässig breite Nabel entschieden mehr für Eulota, wo 
sie sich mit flacheren Formen von E. fruticum direkt vergleichen 
lässt. | 

In dieselbe Gruppe scheint Helix inopinata Des#. aus Muping 
zu gehören, die aber weiter genabelt und gekantet ist. 


(25) 2. Eulota arbusticola (Desr.). 


Helix arbusticola, Dese., N. Arch. Mus. Hist. Nat. Bull., 1870, p. 20; IX, 
1876, Taf. II, Fig. 6, 7. — Prr., Mon. Hel., VII, p. 370. 

Helix (Camena?) arbusticola, Ancey, Nat. Sicil., 1883, p. 6. 

H. (Fruticicola) arb., MArrs., Centralas. Moll., 1882, p. 19. — MöLLDFF., 
J. D. M. G., XI, 1884, p. 389. 

H. (Satsuma) arb., Teyon, Mam., III, p. 222, Taf. 50, Fig. 42, 48. 

Ganesella arbusticola, PıLspery in Tryon, Man., IX, p. 170. 


Muping (Davm). 


Subsp. chrysomphala MöLLDprr. n. 


Differt testa magis depressa, fere unicolore castanea, haud 
marmorata, sutura albido-marginata, anfractu ultimo circa um- 
bilicum zona laete flava picto. 

Diam. 23,, alt. 16,5 
ads. ; 185 


Westsytshuan: im Flussgebiet des Tung (Poranm, 
322a, 361). 


Obwohl die Diagnose und Abbildung der Desuayss’schen 
Art ziemlich gut zu dieser Form passen, so sind doch genügende 
Verschiedenheiten vorhanden, um sie als Unterart abzusondern. 
Sie ist viel flacher, da selbst ein besonders hohes Stück noch 
hinter den Desaavss’schen Maassen — 24 : 20 — zurückbleibt. 
Von der Fleckenzeichnung, welche Deszavzs beim Typus angiebt 
und mit der von H. arbustorum vergleicht, ist hier nichts zu be- 
merken, dagegen ist eine goldgelbe Zone um den Nabel vor- 
handen. 

Helix rupelli Desa. (N. Arch. Mus. Bull., 1870, p. 19, 1876, 
Taf. 2, Fig. 1, 2) ebenfalls von Muping schliesst sich hier an. 

(70) 


(26) 3. Eulota duplocingula SCHALF. (ms.).n. sp. 
Taf. III, Fig. 8. 


T. anguste et semiobtecte umbilicata,; conoideo-globosa aut 
subdepresso-globosa, tenuiuscula, sat distinete plicato-striata, 


lineis spiralibus tenuissimis decussata, olivaceo-brunnea, taenjis 
2 fuscis, 1 angusta ad peripheriam, altera latiore supra illam, 
zona pallida separatis ornata. Spira plus minusve conoidea. 
Anfr. 5Va—6 convexiusculi, ultimus bene convexus, basi inflatulus, 
antice breviter descendens.  Apertura sat obliqua, subeircularis, 
modice excisa, peristoma superne vix, extus et basi modice ex- 
pansum, intus modice sed distincte en, margine eolmmellag 
dilatato, umbilicum partim obtegente. 
Diam. 19 alt. 14,3 
n„ 185 „ ‚145 
BB: 1 = VER C: 37; 
N 18 2 15 
Nordwest-Sytshuan: Sungpan (Beresowskt, 865, 867), 
bei Lung-an-fu (Poranın, 536), am Fluss Kerntso (Por. 611). 
Ebenso überraschend wie bedeutsam ist das Auftreten einer 
mit Eulota duplocincta und paricineta Mrs. aus Turkestan sehr nahe 
verwandten Art am Östrande Centralasiens, die man, wie auch 
SCHALFESRW durch den Namen andeuten wollte, sich versucht 
fühlen möchte, nur als Unterart abzutrennen. In der That sind 
die beiden Marrens’schen Arten (welche sich bedenklich nahe 
stehen und doch vielleicht nur Abänderungen einer Art sind) 
auch schon südlicher als dem Originalfundort Kuldscha, nämlich 
von Herrn Funk bei Kargalik in der Nähe von Yarkand aufge- 
funden worden. Es wäre daher’ wohl möglich einen geschlossenen 
Verbreitungsbezirk durch die Kunlun-Ketten bis Westchina an- 
zunehmen. Indessen hat Przewauskı aus diesem doch noch sehr 
weiten Zwischengebiet keine Schnecke. dieses Formenkreises 
mitgebracht. Immerhin sind auch die Unterschiede, wenn auch 
nicht bedeutend, doch konstant genug, um unsere Form als Art 
aufzufassen.‘ Sie ist'erheblich kleiner, dünnschaliger, der Nabel 
offener, die Innenlippe deutlicher, auch die Stellung der Bänder 
eine andere und die Grundfarbe wesentlich dunkler. | 
Unter den Beresowskr’schen Exemplaren (M 865) befindet 


sich ein ‚grösseres Stück, 20.: 17 mm., ‘welches heller gefärbt | 


(71) 


_ und anscheinend etwas; marmorirt ist; leider lässt sich nicht 


feststellen, ob sie am gleichen Fundort gesammelt wurde oder 


etwa als eine besondere Rasse zu betrachten ist. 


Durch die Entdeckung dieser Art gewinnt auch Helix va- 
goina Grepr. aus dem östlichen Sy-tshuan, die bisher ganz unver- 
mittelt in der chinesischen Fauna stand, ihren richtigen Platz, 


indem sie zweifellos dem gegenwärtigen Formenkreis anzu- 


reihen ist. 


(27) 4. Eulota unizonalis (An».). 


Helix Maackii var. unizonalis, H. Anans, P. Z. S., 1870, p. 793, — Teyvon, 
Man. Pulm., III, p. 209, Taf. 48, Fig. 67 (Dorcasia), 
Helix kiangsinensis, MaArrs., Sitz. Ber. G. Nat. Fr. Berlin, Jan. 1875, 


pP. 2; Mal. Bl., XXI, p. 186; Nov. Conch., IV, p. 151, Taf. 184, Fig. 15-17. — 


Pre., Mon, Hel., VII, p. 407, 587. — GeepLer, Nachr. Bl. D. M. G., 1878, p. 102; 
Mal. Bl., N. F., V, p. 173; J. D. M. G., XI, 1884, p. 136. — Bacumans, Ann. 
Hofmus. Wien, 1894, p. 418.— Hupe, Moll. Terr. F]. Bl., I, 1882, p. 25, Taf. 14, 
Fig.1.—Hıreer, ]. c., 1882, p. 344, Taf. III, Fig.7.—Ancey, Nat. Sicil., 1883, p. 4. 

Helix (Acusta) kiangsinensis, MöLLDFF., J. D. M. G., XI, 1884, p. 360. — 
GrepL., Mal. Bl., N. F., X, 1886, p. 186. 

Helix (Eulota) kiangsinensis, Tryox, Man. Pulm., VIII, p. 216, Taf. 55, 
Fig. 18, 19. 

Eulota (Mastigeulota) liangsinensis, PıLsery in Teyox, Man. Pulm., IX, 
p. 211, Taf. 66, Fig. 26. 


Dshiang-hsi (Kiangsi): am Poyang-See (v. RiCHTHOFEN).— 


Mittlerer Yangdsy von Provinz Anhui bis Sy-tshuan mit Ein- 


schluss des Thales des Flusses Han (Hupe). 

Hubei: Wutshang-fu (K. Fucas), Itshang (Swınuor), Thal 
des Hsie-ho (Loczy). 

Shensi: Feng-hsien (Poranxın, 306), Liu-ba-ting (Por. 452). 

Gansu: Hui-hsien (Beresowskı, 467,530, 609), Hsi-gu-tsheng 
(Poranıs, 478). 

Guang-hsi (Kuangsi): (K. Fuchs). 

Durch die Fundorte der Poranmm’schen Expedition erweitert 
sich das Verbreitungsgebiet noch erheblich nach Nordwesten 
und erstreckt sich anscheinend über das ganze Yang-dsy-Beoken 
mit seinen Nebenflüssen. 

Die anatomische Untersuchung dieser Art hat ihre Zuge- 
hörigkeit zu Eulota erwiesen. Ich hatte sie nach der Schale zu 
Acusta gestellt, da sie in der Schalensubstanz und Skulptur un- 
verkennbare Aehnlichkeit mit A. ravida Bens. zeigt, während ihr 

(12) 


allerdings der Hauptcharakter der Gruppe Acusta, die rasche 
Zunahme der Windungen und die Verbreiterung der letzten fehlt. 
Gross war der Fehler nicht, da sich Acusta als nächstverwandt 
mit Eulota s. str. erwiesen hat und nur als Section der letzteren 
bestehen bleiben kann. Die schon von GrREDLER hervorgehobene 
Analogie der Schalenform mit E. fruticum ist sehr gross; man 
könnte sie recht gut als eine Riesenform von unserer Europäerin 
auffassen. 

Die Ergebnisse der anatomischen Untersuchungen von 
Bacumann und Pırsspey sind übrigens ziemlich verschieden. 
Ersterer findet nicht nur Kiefer und Radula, sondern auch den 
Geschlechtsapparat ganz übereinstimmend mit Eulota fruticum, 
namentlich schreibt er beiden ein Flagellum zu. Pırsery dagegen 
gründet die neue Section Mastigeulota, weil E. kiangsinensis ein 
Flagellum besitze, welches E. fruticum fehle. Es scheint daher, 
dass auf die minutiösen Unterschiede der Regenerationsorgane 
neuerdings zu grosses Gewicht gelegt wird und dass dieselben 
oft mehr spezifischen als generischen Werth besitzen. 

Für die weite Verbreitung ist eine Bemerkung Hxupe’s 
von grossem Interesse; er erwähnt, dass er sie nicht in den 
Gebirgen (au milieu des massifs montagneux), sondern immer 
nur längs der Flüsse gefunden habe. Sollte auch sie als synan- 
throp anzusprechen sein, wie dies sicher bei unserer E. fruticum 
der Fall ist? 

Hierher gehört jedenfalls auch E. billiana Hzupe aus Hubei 
und ihre einfarbige Abänderung leprosa Hzune. 


b. Sect. Acusta Ar. 


Wie schon erwähnt, kann diese Gruppe weder nach den 
Schalen noch nach der Organisation der Weichtheile Anspruch 
auf generische oder subgenerische Selbständigkeit machen, aber 
sie glatt mit Eulota zu vereinigen, wie es PıLserr thut, halte ich 
auch nicht für richtig, da hierdurch die Gattung sehr unüber- 
sichtlich wird. Die dünne Schale, die aus runzliger Quer- 
streifung und feinen Spirallinien bestehende Skulptur, die 
grünlich-gelbe oder -bräunliche Farbe, der schwach ausge- 
bogene Mundsaum, die etwas unregelmässige Aufwindung mit 
sehr vergrössertem letzten Umgang rechtfertigen eine Abson- 
derung als Sektion. 

(73) 


Die sämmtlichen aus Mittel- und Nordchina beschriebenen 
Formen lassen sich ohne Zwang auf eine Gesammtart, nämlich 
ravida Bens., beziehen, welcher sich eine Reihe von geographi- 
schen Rassen als Unterarten angliedern. Der historische Typus 
scheint sich über den östlichen Theil des Yangdsy-Beckens zu 
verbreiten. T'heilweise schon neben ihm, dann weiter nach Süd- 
osten bis Amoy und Swatow tritt die kleinere und dabei höhere 
redfieldi Prr. (huberiana Hzupe) auf, welche in ihren grösseren 
Formen kleineren des Typus so nahe tritt, dass sie nicht artlich 
abgetrennt werden kann. Aehnlich steht es mit meiner lineolata, 
welche sich nach Norden anschliesst und vom mittleren Huang-ho 
bis in die Gegend von Peking und die Mandschurei verbreitet 
ist. Im westlichen Yangdsy-Gebiet tritt eine nur mit schwachem 
Nabelritz versehene, manchmal fast ungenabelte Form auf, bur- 
timi Dese. (— phragmitum Hrupe), deren Verbreitungsgebiet in 
das von ravida typ. übergeht, da sie nach Hrupr stromabwärts 
noch bis in die Provinz Kiang-su vorkommt. Wenn ihr Zu- 
sammenleben mit ravida ohne Uebergänge nachgewiesen wäre, so 
würde sie noch am ehesten auf artliche Abtrennung Anspruch 
machen können. E. ravidula Hzupe ist eine Bergform des west- 
lichen Sytshuan und von burtini Des#. fast nur durch offeneren 
Nabelritz verschieden; es kommen Formen vor, die in dieser 
Beziehung zwischen beiden in der Mitte stehen. Subsp. ravidella 
endlich ist auf die Landschaft Amdo, also Nordwest-Sytshuan 
und Südost-Gansu beschränkt und bildet sichtlich eine Ver- 
kümmerungsform an der Grenze des Lössgebiets, welches die 
Gruppe anscheinend nicht mehr erreicht. 


(28) 5. Eulota (Acusta) ravida (Bexs.). 


Helix ravida, Bexsoxn, Ann. Mag. N. H., IX, 1842, p. 486; J. R. As. Soc,, 
1855, p. 8. — Pre., Mon. Hel., III, p. 80. — Mörtprr., J. D. M. G., II, 1875, 
p. 123. — Greoprer, N. B., 1878, p. 102; J. D. M. G., VIII, 1831, p. 16; Mal. 
Bl., N. F., V, 1882, p. 173. — Heupe, |. c., p. 26, Taf. XIV, Fig. 173. 

Nanina (Acusta) ravida, ALBers-MArrs., Hel., 1860, p. 56. 

Helix (Acusta) ravida, Marrs., Ostas., 1867, p. 45. — Prr., Nomencl., 
1881, p. 117. — Mörıpvrr., J. D. M. G., XI, 1884, p. 362. — Teyox, Man. Pulm., 
IV, 1888, p. 48, Taf. 10, Fig. 15. 

Eulota ravida, Pınssery in Tryon, Man. Pulm., IX, 1894, p. 205, Taf. 64, 
Fig. 8, 65, Fig. 1, 2, 66, Fig. 21—23 (anat.) 

Helix helvacea, Paıuıper, Icon., II, 6, 1. — Prr., Mon. Hel., I, p. 83. — 
Carmn., ed. II Helix, p. 123, Taf. 87, Fig. 25, 26. 

Helix (Pomatia) helvacea, Ar»., Hel., 1850, p. 103. 

(74) 


Dshou-shan („Chusan“)-Inseln (CAnror), bei Shanghai und 


Wusung (v. Martens, Deeraux, ich), Kiukiang (ich), Provinzen 


Hunan und Hubei (Fucas), im ganzen östlichen und mittleren 
Yang-dsy-Thale (Hzupr). 


Subsp. lineolata MöLLvrr. 


Helix lineolata, MÖLLDFF., J. D. M. G., II, p. 216. — Prr., Mon. Hel., 
VL, p. 534. 

Helix ravida var. lineolata, Möttprr., J. D. M. G., VIII, 1881, p. 38; XI, 
1884, p. 362. — Greprer, Mal. Bl., N. F., V, p. 174. — Teyos, Man. Pulm., 
IV, p. 48. 

Helix ravida, Gerstr., Moll. Sibir. Mem. Sav. Etr., IX, 1859, p. 517. — 
SCHRENK, Moll. Amur., 1867, p. 663 (nec Bens.). 

Helix redfieldi, HruDe, ]. c., p. 27, Taf. XIV, Fig. 6 (nec. Prr.). 


Wan-shou-shan bei Peking (Poranın, 523), China (Pıa- 
SETZKI, 892). 
Provinzen Dshyli und Shandung, Mandschurei und Amur- 
land. | 
Subsp. redfieldi Prr. 


Helix redfieldi, Prr., P. Z. S., 1852; Mon. Hel., III, p. 80.—Caxmn., ed. II, 
Hel. Taf. 161, Fig. 21, 22. — Marrs., Ostas., 1867, p. 45. — Greor., Mal. Bl., 
N. F., V, p. 174. — Mörıprr., J. D. M. G., XI. 1884, p. 364. — Reeve, Icon. 
Hel., Fig. 688. — Tryox, Man., IV, p. 49, Taf. 10, Fig. 18, 19, 21. 

Helix huberiana, Heups, ]. c., p. 28, Taf. XVII, Fig. 1. 

? Helix früleyi, Crosse et De»., J. de Conch., 1863, p. 387; 1864, p. 319, 
Taf. XII, Fig. 3. — Prr., Mon. Hel., V, p. 132. 


Provinzen Fudshien, Guangdung, Dsh£&-dshiang, ?Shandung. 


Subsp. burtini Dese#. 


Helix burtini, DesuAvss, N. Arch. Mus. H. N., IX, 1873, Taf. III, Fig. 
1—3; X, 1874, p. 83. — Ancey, Nat. Sicil., 1883, p. 4 — Mörıprr., J. D. M. G., 
XI, 1884, p. 367. — Tryon, Man. Pulm., IV, p. 48, Taf. X, Fig. 16. 

Eulota burtini, PıLsery in Tevon, Man. Pulm., IX, p. 204. 

Helix phragmitum, Heupe, ]. c., p. 28, Taf. XIV, Fig. 5. — Tryon, Man. 
Pulm., IV, p. 48, Taf. 10, Fig. 20 (phragmitium). 

Eulota phragmitium, Pırsery, 1. c., IX, p. 205. 


4 


West-Sytshuan: Muping (Davınp), Thal des Ya zwischen 
Yadshou und O-mei (Poranın, 332), Fluss Tung bei Liuting 
(Por. 417), zwischen Dshung-hsien und Tshing-dshi-hsien 


(Por. 345), Fu-bien-ho (Por. 322). 
(75) 


P 


| 
\ 
r 
E- 


Nord-Sytshuan: Dshao-hua (P. 305), zwischen Dshao-hau 
und Guang-yüan-hsien (P. 351), Lu-föng-kou bei Guang-yüan 
(P. 415). 

Ost-Sytshuan nahe Hubei (SchMAckER). 

Shensi: Thal des Han bei Mien-hsien (P. 308), Liu-da-ting 
(P. 453), Ning-tshiang-dshou (P. 397). 

Mittlerer Yangdsy (Hrupe). 


Subsp. ravidula HruDe. 


Helix ravidula, Heude, 1. c., p. 27, Taf. XX, f. 12.— Mörrprr., J.D.M.G., 
XT, 1884, p. 364. 


West-Sytshuan: Tarsando (Da-dshien-lu) (Hrupe), Wa-sy- 
kou (Poranin, 272, 363), Sytshuan ohne näheren Fundort (P. 404). 


Subsp. ravidella Mörrvrr. n. 
Taf. III, Fig. 9. 


Klein, ziemlich festschalig, eng genabelt. 

Diam. 14, alt. 12, mm. 

Gansu: Tantshang (Poranın, 27, 472, 502, 825), Hsi-gu- 
tshöng und Umgegend (P. 98, 562, 786), Guang-ting (P. 13, 624), 
Dshie-dshou (627), Li-hsien (P. 32), Nai-ti-ha (P. 1), Nan- 
dshia-pa (P. 832). 

Nordwest-Sytshuan: Nan-ping — Sungpan (P. 551, 
628, 847). 


c. Sect. Eulotella Marrs. 


Schon der besseren Uebersichtlichkeit halber ist eine be- 
sondere Abtheilung für die um Helix similaris Fer. sich grup- 
pirenden Arten wünschenswerth. Die scharfe Abgrenzung ist 
freilich nach allen Seiten schwierig. Von Eulota s. str. trennt 
unsere Gruppe fast nur die kräftigere Lippe bei meist geringerer 
Grösse, zu Euhadra leiten weiter genabelte Formen wie siraminea 
Hrupe unmerklich über und selbst an Cathaica sind Anklänge 
vorhanden. Dass sich die letztere trotzdem generisch halten 
lässt, werde ich unten zu begründen suchen; hier will ich nur 
erwähnen, dass ich einige Arten, die ich früher zu Cathaica ge- 


stellt hatte, jetzt zu Eulotella rechne. 


(76) 


BEE: 


(29) 6. Eulota (Eulotella) similaris Fer. 


Für die ausgedehnte Synonymie dieser weitverbreiteten 
Art kann ich auf meinen Aufsatz (J. D. M. G., XI, 1884, p. 321) 
verweisen, doch habe ich einige Aenderungen in meiner dama- 
ligen Auffassung zu erwähnen. 

Dass die Art in China und zwar in Mittelchina ursprünglich 


einheimisch ist, davon habe ich mich völlig überzeugt. Nur hier 


wird sie wirklich „wild“, d. h. in Bergwäldern, fern von mensch- 
lichen Wohnungen oder Culturland gefunden. Von da hat sie 
sich mit Kulturgewächsen allmählich über den ganzen Tropen- 
gürtel verbreitet und zwar in erster Linie mit den Agrumen, 
die ihre Heimat in China haben. Meine frühere Bemerkung, dass 
die meisten von mir als Synonyme von similarıs aufgeführten 
Arten lediglich auf individuelle Abänderungen basirt sind, kann 
ich für das Küstengebiet und namentlich Südchina voll aufrecht 
erhalten. Es gilt dies namentlich für H. arcasiana Or. et De»,, 
hongkongiensis, striatissima und obscura Des#. Helix stimpsoni Prr. 
(= genulabris Marrs. olim) mag dagegen als subsp. für die japa- 
nische Form stehen bleiben, welche, obwohl höchstwahrscheinlich 
auch erst durch den Menschen eingeschleppt, durch den deut- 
licheren Winkel am Spindelrand differenzirt ist. Die aus Mittel- 
china beschriebenen Arten, graminum Hxunz, arundinetorum Hrude, 
nucleus Dest., assimilarıs Grenr. möchte ich jetzt ebenfalls als 
Unterarten stehen lassen, da sie, wie mich ein grösseres Material 
belehrt hat, nicht blosse individuelle Abarten, sondern Lokal- 
rassen sind. Nur für arundinetorum ist mir das noch zweifelhaft. 


Subsp. assimilaris Grevr. 


Helix assimaris, GREDLER, N. Bl., 1878, p. 102; Mal. Bl., N. F., V, 
1882, p. 173. 


Hunan, Hubei. 


Subsp. nucleus Dis». 


Helix nucleus, DesuAayes, N. Arch. Mus. Hist. Nat., IX, Taf. III, Fig. 
4—6; X, p. 85. — Axcey, Nat. Sicil., 1883, p. 5. 


West-Sytshuan: Muping (Davın), Thal des Tung (PoraA- 
nın, 2825, 341, 443). 
(77) 


f 


EEE RE EN Bar a es SEE FER nee BE ehe DE RAR EN 0 AN Bra te 
“ ai ’. FU je 


I 


Ein Exemplar von dem Grenzgebiet der Provinzen Gansu 
und Sytshuan (zwischen Hsi-gu-tshöng und Nanping, M 58) ge- 
hört wahrscheinlich auch hierher, ist jedoch unerwachsen. 


subsp. cathaiana MöLLDFTF. n. 
Helix similaris, GrepL., China, XVII. St., Wien, 1892, p. 23. 


Hsi-gu-shan (Secusan) in West-Hubei (L. Fucas). 

Mehr kuglig, letzte Windung aufgeblasen, durchschnittlich 
festschaliger, stärker gestreift. „Nimmt beinahe die Tracht 
einer pulveratrix MArrs. an“ (GREDLER) und in der That hat sie, 
abgesehen von der Farbe, etwas Cathaica-ähnliches. Sehr nahe 
scheint ihr H. latrunculorum Heupe (l. c., p. 106, Taf. XXVII, 
Fig. 17) von Tshön-kou, Ost-Sytshuan, zu stehen, doch hat diese 
anscheinend eine andere stärkere Skulptur. 


(30) 7. Eulota (Eulotella) magnaciana (Hrvune). 


Helix magnaciana, Heune, ]. c., p. 40, Taf. XX, Fig. 13, p. 111, Taf. 
XXVII, Fig. 12. — MöLıprr., J. D. M. G., XI, 1884, p. 342 (Cathaica). 


Sy-tshuan: Tshiu-hsien, Ebene von Tsheng-du-fu, Thal 
des Dshin-sha-dshiang (Kin-sha-kiang) (Hrupe). — Ost-Sytshuan 
(SCHMACKER). 

Gansu: Zwischen Yü-lin-guan und Wen-hsien (Poranın, 828). 

Meine Zutheilung dieser Art zu Cathaica war irrig, sie ba- 
sirte auf dem Kiel und der nicht sehr genauen Beschreibung 
und Abbildung des Autors, welche dieselbe als festschalig und 
grobgestreift erscheinen lassen. Sie lässt sich als eine grosse, 
niedergedrückte, gekielte Verwandte von simtllaris auffassen und 
ist vielleicht nur Unterart derselben. 


(31) 7. Eulota (Eulotella) poecila MörLrpvrr. n. sp. 
Taf. IH, Fig. 10. 


T. anguste umbilicata, globoso-conoidea, solidula, subtiliter 
striatula, subnitens, pallide lutea, taeniis 2 castaneis, 1 supra 
peripheriam latiore, altera media basi picta, albomaculata et 
marmorata. Spira plus minusve elevata, lateribus convexiusculis. 
Anfr. 5V/a .modice convexi, ultimus paullo convexior, ad periphe- 

(78) 3 


riam subangulatus. Apertura sat obliqua, subeircularis, sat exeisa, 
peristoma parum expansum, intus medioeriter labiatum. 
Diam. 14,:s, alt. 10, apert. lat. 7,5, long. 7 mm. 
West-Sytshuan: Fu-bien-ho (Poranm, 313, 314), 
tien-dsy (P. 323, 324), zwischen Mungu und Tshiuti (P. 325). 
Gansu: Nanping (Poranın, 957), am oberen Pui-ho (P. 70). 


Die Stücke der letzten beiden Fundorte, je 1 erwachsenes, 
sind etwas grösser, weiter genabelt, festschaliger, etwas weniger 
konisch, etwas stärker gestreift und mit hammerschlagartigen 
Eindrücken und lassen sich wohl als eine besondere Unterart 
(malleata m.) abtrennen. 

Die Gesammterscheinung, Sehalensubstanz, Färbung, Glanz 
sprechen . für Eulotella, dagegen ist durch die Bänderung und 
Marmorirung eine Hinneigung zu Eulota vagoina GreDL., die ich 
zu Eulota s. str. rechne, nicht zu verkennen. Wieder ein Beweis 
dass die Abgrenzung der Gruppen sehr schwierig ist und die- 
selben schliesslich nur zur grösseren Uebersichtlichkeit dienen. 


(32) 8. Eulota (Eulotella) diplodesma Mörrvrr. n. sp. 
Taf. II, Fig. 11. 


T. anguste umbilicata, depresso-globosa, tenuis, leviter 
striatula, pallide lutescens, taeniis 2 latiusculis fuscis supra et 
infra medium cincta. Spira breviter turbinata. Anfr. 5\/ convexi 
ultimus subangulatus. Apertura valde obliqua, subeircularis, sat 
excisa, peristoma parum expansum, intus modice limbatum. 

Diam. 18, alt. 12, apert. lat. 9, long. 8,s mm. 


Der Fundort dieser hübschen Art ist leider nicht mit 
Sicherheit bekannt, liegt aber jedenfalls im südöstlichen Gansu 
oder nordwestlichen Sytshuan. Durch die Bänderung erinnert 
sie an E. secusana GrEDL. und virilis GrepL. aus der Provinz Hubei, 
von denen sie aber von vornherein durch engeren Nabel abweicht. 


Subgenus Euhadra Pırsprr. 


Tryon, Man. Pulm., VI, p. 94, 95, sect. Hadrae. Ibid., IX, p. 212, sect., 
Eulotae. 


Wenn ich dieser Gruppe einen höheren Rang als den einer 
Sektion einräume, so halte ich mich dabei an die flachere Gestalt 


und den weiteren Nabel, sowie an den breiteren, meist dünneren 
(79) 


RN. 


er ea . » 


= ER BEL Be Luc er ae ee Lei N ze Pr. u ET nn u re Rn A © al Ze 
. EEE. en ve 2 „ 
ee 


Pr 


N 


—_— 355 — 
Mundsaum. Es ist aber auch hier hervorzuheben, dass einerseits 
durchgreifende anatomische Merkmale nicht nachgewiesen sind 
und andererseits einzelne Arten vorkommen, deren Zuweisung 
zweifelhaft bleibt. 


@) RECHTSGEWUNDENE ARTEN. 
(33) 1. Euhadra cyclolabris Mör:orr. n. sp. 
Taf. IV, Fig. 8. 


T. modice sed pervie umbilicata, umbilico "s diametri 
aequante, convexo-depressa, solidiuscula, confertim plicato-stria- 
tula, minutissime granulosa, ? luteo-cornea, taeniis 2 castaneis 
supra et infra peripheriam picta. Spira modice elevata lateribus 
convexiusculis. Anfr. 5V/s planulati, ultimus sat acute carinatus, 
antice breviter sed valde deflexus. Apertura maxime obligua, 
subeircularis, paullum excisa, peristoma modice expansum, basi 
et ad umbilicum reflexiusculum, marginibus valde approximatis. 

Diam. 36, alt. 19,5, apert. lat. 18, long. 15,5, alt. 9 mm. 

Provinz Gansu: Dshie-dshou (Poranın, 578). 

Das einzige Stück ist todt gesammelt, so dass die Farbe 
nicht mit Sicherheit beschrieben werden kann, doch sind die 
2 braunen Binden noch deutlich zu sehen. Die schöne Form 
erinnert etwas an E. schmackeri und noch mehr an E. granulifera m. 
aus Hubei. Ihr Vorkommen ist sehr auffällig, wie das der fol- 
genden Arten, da weder Hzupe noch Davıp westlich von Hubei 
so grosse Arten gefunden haben. 


(34) 2. Euhadra carphochroa Mörtprr. n. sp. 
Taf. IV, Fig. 4. 


T. sat anguste umbilicata, umbilico '/ diametri adaequante, 
subconoideo-depressa, tenuiuscula, sat distincte plicato-stria- 
tula, superne pallide straminea, basi corneo-lutea, supra medium 
fusco-unitaeniata. Spira breviter conoidea. Anfr. 6—6!/a convexi, 
sutura profundiuscula disjuncti, ultimus inflatulus, antice bre- 
vissime descendens. Apertura valde obliqua, ampla, late elliptica, 
valde exeisa, peristoma valde expansum, intus leviter labiatum. 

Diam. 34,5, alt. 22, apert. lat. 19, long. 17, intus lat: 15,5, 
alt. 15 mm. 

N.-W. Sytshuan: Sungpan (Poranm, 402). 

(80) 3* 


Auch die Auffindung dieser prächtigen Art war eine Ueber- 
raschung, da sie ihre näheren Verwandten nicht unter den 
chinesischen, sondern den japanischen Euhadra-Arten besitzt, 
von denen sich ihr manche Formen der peliomphala-luhuana-Gruppe 
in Gestalt, Schalensubstanz, Färbung und Zeichnung ausser- 
ordentlich nähern. Wir haben hier ein ähnliches Analogon wie 
das der linksgewundenen latilabris m. von Kiukiang, welche sich 
mit kleinen Formen der E. guaesita aus Japan direkt vergleichen 
lässt. Ich möchte hier daran erinnern, dass Davıp in West- 
sytshuan eine mit dem japanischen Riesensalamander nächst- 
verwandte Art entdeckt hat, welche im übrigen China fehlt, 
also eine ähnliche sprungweise Verbreitung! 


(35) 3. Euhadra stictotaenia MörLLorr. n. sp. 
Taf. IV, Fig. 1. 


T. sat late et aperte umbilicata, umbilico ®%ıı diametri ad- 
aequante, depressa, fere discoidea, tenuiuscula, irregulariter, sub- 
tiliter et confertim plicato-striata, lineis spiralibus distinctis 
rugulosis minute granulosa, albida, taeniis castaneis numerosis, 
plerumque interruptis, una ad peripheriam latiore integra picta. 
Spira haud aut vix aut breviter emersa apice plano. Anfr. 5Vs 
convexiusculi, sutura bene impressa disjuncti, ultimus bene 
convexus, antice sat descendens. Apertura diagonalis, sub- 
circularis, parum excisa, peristoma modice expansum, intus sub- 
labiatum. 

Diam. 34;, alt. 14,5, apert. lat. 17,5, long. 14,5, alt. 12 mm. 
YaSäs nn ih = UT erelänD er 

A 5 Be N) = 16,5. 5, 145: „ld 

„32 NER NIG E 16,5... #14. 1: 7 Als 

Südliches Gansu — nördliches Sytshuan (Beresowskı, 726). 

Gansu: zwischen Li-dshia-pu und Hsi-gu-tsheng (563, 792). 
Nanping (773, 835), Wenhsien (735). 

Wieder eine ebenso schöne als interessante Entdeckung 
der Poranm’schen Expedition, welche, obwohl unzweifelhaft zu 
Euhadra gehörig, unter den chinesischen Arten keine nähere 
Verwandte besitzt. Färbung und Zeichnung, auch etwa die 
Gesammtform erinnern an eine riesenhafte Xerophila, etwa 
cespitum. 

(81) 


 galez 


(36) 4. Euhadra pseudocampylaea Mörtprr. n. sp. 
Taf. IV, Fig. 6. 


T. late et aperte umbilicata, umbilico '/ diametri superante, 
discoidea, tenuiuscula, subpellucens, subtiliter plicato-striatula, 
lineis spiralibus microscopieis decussata, nitens, alba, superne 
taeniis castaneis 2 latis, 1 ad suturam, altera supra peripheriam, 
basi zona lata pallide corneo-lutea ornata. Spira plana, interdum 
subconcava. Anfr. 5 convexiusculi, ultimus bene convexus, antice 
valde deflexus, circa umbilicum obtuse subangulatus, brunnescens. 
Apertura maxime obliqua, late elliptica, modice excisa, peristoma 
breviter expansum, intus modice limbatum, margo basalis stric- 
tiusculus. 

Diam. 25,, alt. 10, apert. lat. 11,;, long. 10, alt. 6,5 mm. 

West-Sytshuan: Ta-pa am Tung (Poranm, 999), zwischen 
Tao-guan und W£n-tshuan-hsien (P. 279a). . 

Wie die vorige an Xerophila, so erinnert diese Art sowohl 
durch die Bänderung als auch durch die Gestalt sehr an manche 
Campylaea-Formen, während man wegen des stark herabgebogenen 
letzten Umgangs und des flachen Gewindes auch an Planispira 
denken könnte. Sie gehört indessen zweifellos zu Euhadra und 
auch die Weichtheile haben sie als Eulotide erwiesen. 


(37) 5. Euhadra strauchiana ScHkALrssew (ms.).n. sp. 
"Pat. IV;«Eig.:7, 


T, sat late umbilicata, umbilico v—!/s diametri adaequante, 
depressa, fere discoidea, tenuiuscula, irregulariter plicato-striatula, 
minute spiraliter lineata, alba, superne taeniis 2 latiusculis casta- 
neis picta. Spira vix emersa apice interdum prominulo, nigri- 
cante. Anfr. 5Va convexiusculi, ultimus bene convexus, antice 
non aut vix descendens. Apertura late elliptica, valde excisa, 
peristoma superne et extus rectum, basi et ad umbilicum parum 
expansum, limbo a margine remoto munitum. 

Diam. 20, alt. 9, apert. lat. 9,5, long. 8, alt. 7 mm. 
ern 10 a 
a .. IL n 

Süd-Gansu: Tan-tshang (Poranın, 2525, 466, 473, 483, 492, 

728), um Hsi-gu-tsheng (P. 479, 934). 
(82) 


We jo 


Eine betreffs der Gattungsbestimmung schwierige Form. 


Der weite Nabel, die flache Gestalt, die lebhaft gefärbten Bänder 


sprechen für Euhadra, wo sie sich an E. stictotaenia am meisten 
anschliesst. Auf der andern Seite nähert sie sich Cathaica durch 
die kreidigweisse Grundfarbe und die innere vom Mundsaum 
entfernte Lippe. 


b) RECHTS UND LINKS GEWUNDENE ART. 


(38) 6. Euhadra amphidroma Mörrprr. n. sp. 
Taf. IV, Fig. 2, 2a, 3. 


T. dextrorsa aut sinistrorsa, sat late, profunde et pervie 
umbilicata, umbilico fere '/ diametri adaequante, subconvexo- 
depressa, tenuis, subtiliter plicato-striatula, squamulis triangu- 
laribus valde deciduis exasperata, luteo-cornea. Spira breviter 
conoidea. Anfr. 6 convexi, lente accrescentes, sutura profunde 
impressa disjuncti, ultimus antice breviter aut vix descendens. 
Apertura modice obliqua, subeircularis, sat excisa, peristoma 
brevissime expansum, tenue, intus leviter limbatum, limbo a 
margine sat remoto. 

Diam. 23, alt. 14, apert. lat. 10,s, long. 10,s, alt. 8,5 mm. 

„ 22 „ 125 n 10 n I n (5 

West-Sytshuan: Wa-sy-kou (Poranın, 271b, 365, 486), 
Liu-ting (P. 359, 416), Ta-pa (444), Thal des Tung (282a, 317). 

Rechts- und linksgewundene Formen wurden an jedem 
Fundorte durcheinander gefunden und zwar sind die linken 
meist etwas zahlreicher. Leider konnten die Weichtheile nicht 
untersucht werden, doch ist ihre Zugehörigkeit zu den Eulotiden 
zweifellos. Auch wird ihr Platz in Euhadra der richtige sein, 
wofür die Gesammtgestalt, der offene Nabel, die dünne Lippe 
sprechen, aber auf der andern Seite kann auch sie wieder als Beweis 
dienen, dass scharfe Grenzen zwischen den Untergattungen nicht 
zu ziehen sind. Denn die enge Aufwindung und die fast kreis- 
runde Mündung erinnern sehr an Aegista und die feinen drei- 
eckigen Hauptschuppen, die dünne Schale und der schwach aus- 
gebogene Mundsaum lassen sich selbst mit Plectotropis ver- 
gleichen. 


(83) 


TE a Rt N Te EEE RATE “ \ LITT 
a Ber RT Pi, RN a a a BRN x Se EA u x 


Zr a on 


C) LINKSGEWUNDENE ARTEN. 


(39) 7. Euhadra tenuitesta Mörıvrr. n. sp. 
Bat V, Fig. 8. 


T. modice sed pervie umbilicata, umbilico '/ diametri ad- 
aequante, convexo-depressa, tenuis, fragilis, pellucida, leviter 
plicato-striatula, albida. Spira breviter conoidea. Anfr. 5 modice 
convexi, sutura bene impressa disjuncti, ultimus tumidulus, antice 
breviter descendens. Apertura valde obliqua, subcircularis, valde 
excisa, peristoma superne vix, basi breviter expansum. 

Diam. 27,5, alt. 17, apert. lat. 13,3, long. 13, alt. 10 mm. 


Mut. taeniata. Taenia castanea supra peripheriam, basi 
pallide fulva variegata. 


West-Sytshuan: zwischen Tao-guan und W£en-tshuan- 
hsien (Poraxın, 277, 279c), Tapa am Tung (1000). 


Am nächsten mit meiner E. latilabris von den Lüshan bei 
Kiukiang verwandt, aber genügend verschieden durch das niedri- 
gere Gewinde, die schneller zunehmenden Windungen, daher 
grössere Mündung, stärker herabsteigenden letzten Umgang, 
viel weniger ausgebreiteten Mundsaum und dünnere Schale. 
Die Abänderung taeniata erinnert in ihrer Färbung etwas an 
E. pseudocampylaea m. 


(40) 8. Euhadra haplozona Mörrpvrr. n. sp. 
Taf. V, Fig. 1. 


T. sinistrorsa, pro subgenere sat anguste sed pervie umbili- 
cata, umbilico 17—!s diametri adaequante, depressa, solidula, 
subtiliter striatula, lineis spiralibus microscopicis decussata, 
nitidula, albida, supra medium castaneo-taeniata, hie illic strigis 
flavis variegata. Spira brevissime emersa lateribus subconcavis. 
Anfr. 6V/a modice convexi, ultimus basi convexior, antice paullum 
‚descendens. Apertura valde obliqua, late elliptica, valde excisa, 
peristoma superne vix, extus parum, basi paullum, ad umbilicum 
magis expansum, intus leviter limbatum. 

Diam. 28,5, alt. 14, apert. lat. 13,75, long. 11,5, alt. 9,5 mm. 

n 235 „ 18 
22 02 
(84) 


> A 


Nordwest-Sytshuan: Sungpan (402a, 866). 

Diese und die folgenden Arten verknüpfen Euhadra und 
Laeocathaica, indem sie, wie die letztere, gelbe Querstriemen 
zeigen, die als Reste früherer Jugendlippen aufzufassen sind. 
Nach der Gesammtgestalt indessen, der Färbung und Zeichnung, 
der weniger engen Aufwindung, auch der Mündungs- und Mund- 
saumbildung scheinen sie mir noch zu Euhadra zu gehören. 


(41) 9. Euhadra eris Mörıpvrr. n. sp. 
Taf. V, Fig. 2. 


T. sinistrorsa, anguste sed profunde et pervie umbilicata, 
umbilico '/, diametri paullo superante, conoidea-depressa, solidula, 
leviter plicato-striatula, lineis spiralibus sub lente fortiore vix 
conspicuis decussatula, nitidula, lutescenti-albida, taeniis 2 casta- 
neis, 1 ad peripheriam modica, altera supra illam lata, fere usque 
ad suturam producta ornata, hic illic fulvido-strigata. Spira plus 
minusve conoidea, apice punctulato brunneo. Anfr. 6\/a con- 
vexiusculi, sutura albido-marginata disjuncti, ultimus bene con- 
vexus, inflatulus, antice brevissime descendens. Apertura sat 
obliqua, subcircularis, modice excisa, peristoma brevissime ex- 
pansum, intus leviter limbatum. 

Diam. 26, alt. 15,5, apert. lat. 12,5, long. 11, alt. 1O mm. 

id 

S.-O.-Gansu: Nanping (Beresowskı, 724, Poranım, 836). 

Wie schon bei voriger Art erwähnt, tritt diese Form dem 
Subgenus Laeocathaica sehr nahe und man könnte schwanken, ob 
man sie nicht besser schon zu demselben stellen würde. Sie 
schliesst‘ sich aber auf der anderen Seite den voranstehenden 
Arten doch zu nahe an und wir müssen diesen Formenkreis der 
linken Euhadra-Arten als Uebergangsgruppe zu Laeocathaica 
betrachten. 


9a. subsp. pachychila MöLtvrr. n. 


Kleiner, diam. 20, alt. 12 mm., Mündung mehr elliptisch, 
11,5:8;5, Mundsaum unten und zum Nabel stärker ausgebreitet, 
innere Lippe weiter zurückstehend, aber sehr viel kräftiger und 
breiter. 

S.-O.-Gansu: Tan-tshang (252«a), Wen-hsien (794). 


(85) 


nn as sw 0, Au Er a. FRERATT u VEN ur 
ENTE SEN. m a Be ATER TH 
SI m, 7 en “ ATEM nn erg 


a 


95. subsp. nana MöLLDFE. n. 


Noch kleiner, 18:11 mm., Mündung und Lippe wie bei 
pachychila, aber nur ein ziemlich schmales Band an der Peripherie. 

S.-O.-Gansu: Dorf Nai-ti-ha (2b, 83), zwischen Yü-lin-guan 
und Wen-hsien (104). 


(42) 10. Euhadra micromphala Mörxorr. n. sp. 
Taf. IV, Fig. 5. 


T. perforata, subgloboso-conoidea, solidula, sat distincte 
irregulariter striata, albida, taeniis 2 castaneis ad peripheriam 
et supra illam ornata, basi strigis brunnescentibus variegata. 
Spira modice elevata, fere regulariter conica. Anfr. 5V/a convexi, 
sutura profunde impressa disjuncti. Apertura parum obliqua, 
subeircularis, modice excisa, peristoma brevissime expansum, 
margine columellari dilatato, limbus modicus a margine remotus. 

Diam. 13,5, alt. 10, apert. lat. et long. 7,ss, alt. 6,5 mm. 

S.-O.-Gansu: Dorf Tshiu-dsei-dsy bei Hsi-gu-tshöng (Po- 
TANIN, 200). 

Diese nur in einem Stück vorliegende Art schliesst sich 
an die vorige, namentlich deren subsp. nana an, ist aber durch 
die Kleinheit, den sehr engen Nabel und das höhere Gewinde 
sehr abweichend. Durch die weisse Farbe, festere Schale und 
stärkere Streifung erinnert sie schon an echte Cathaica-Arten, 
in der Gesammtform auch an Eulotella. 


Gen. Laeocathaica MöLLprr. n. 


T. sinistrorsa, mediocriter aut late, semper aperte umbili- 
cata, plus minusve depressa, multispira, anfractus lente accre- 
scentes, peristoma parum expansum, intus limbatum. Juniora 
labro interno munita. 

Typus: L. christinae H. An. 

Die Artenzahl dieser sehr charakteristischen Gruppe hat 
sich durch die Sammlungen von Poranın und BErEsowskı sehr 
vermehrt und es ergiebt sich, dass die Landschaft Amdo, also 
Südost-Gansu und Nordwest-Sytshuan, das Centrum ihrer Ver- 


breitung ist, während die zuerst bekannte Art, Helix christinae An., 
(86) 


am weitesten nach Osten vorgeschoben ist. Von da abwärts fehlt 
die Gruppe im Yang-dsy-Becken gänzlich, im Norden ist ihr 
Bezirk durch das Lössgebiet, im Westen durch das eigentliche 
Tibet abgegrenzt. Nach Süden ist die Grenze noch unbestimmt, 
doch hat Hrupe aus Yünnan keine Vertreterin erhalten. 

Meine Zuweisung dieser Arten zu Cathaica hat sich insofern 
als richtig erwiesen, als die anatomische Untersuchung die Zu- 
gehörigkeit zu den Eulotiden und in der That eine nahe Ver- 
wandtschaft mit der Gruppe von (. fasciola Drar. (pyrrhozona 
Priır.) ergab. Eine bestimmte Abgrenzung auf Grund der Orga- 
nisation der Weichtheile erscheint nicht möglich, wie dies auch 
bei den anderen Gruppen der Familie nicht der Fall ist. Hier 
muss also die Schale entscheiden, nach deren Kenntniss ich mich 
zur Abtrennung als Gattung entschlossen habe. Neben der kon- 
stanten Linksrichtung und der sehr engen Aufwindung lege ich 
dabei besonderen Werth auf die stets vorhandenen Jugendlippen. 
Bei den erwachsenen Stücken ist eine mässig entwickelte Innen- 
lippe vorhanden, bei jungen dagegen eine kräftige, stark er- 
habene, fast lamellenartige, die beim Weiterwachsen theilweise 
wieder aufgelöst wird, aber meist als weissliche oder gelbliche 
Strieme stehen bleibt. Bei der zweiten Gruppe unserer Arten 
ist die Bewehrung der Jugendstufen noch weiter ausgebildet; 
es tritt entweder eine zweite Leiste oder Schwelle auf der 
Mündungswand hinzu (Z. odophora) oder die Lippe der Aussen- 
wand ist in zwei lamellenartige Zähne zerlegt (Z. pewzowi) oder 
endlich die Jugendlippen tragen oben eine Reihe Zähnchen, so 
dass sie wie gesägt aussehen (Z. polytyla). Man könnte sich ver- 
anlasst fühlen, diese Gruppe noch wieder selbständig abzutrennen, 
doch ist der Uebergang ein allmählicher und wird durch Z. pota- 
nini vermittelt. Die Arten der zweiten Gruppe haben nämlich 
am Unterrand des Mundsaums ein Knötchen oder Zähnchen, 
welches auch bei Z. potanini auftritt, obwohl diese Art nach der 
einfachen Jugendlippe zur ersten Gruppe gehört. 

Am wenigsten scharf ist die Abgrenzung gegen die zuletzt 
beschriebene Gruppe der linksgewundenen Euhadra-Arten, von 
denen namentlich E. haplozona manchen Laeocathaica, z. B. L. distin- 
guenda in der Gesammterscheinung sehr nahe treten. Das trennende 
Kennzeichen ist aber auch hier das Vorhandensein oder Fehlen 
der Jugendlippen. , 


(87) 


u 


Sr 


et 


a) FORMENKREIS DER L. CHRISTINAE An. 


1. Laeocathaica christinae (H. An.). 


Helix Christinae, H. An., P. Z. S., 1870, p. 377, Taf. 27, Fig. 4, 4a. (Plec- 
totropis). — Prr., Mon. Hel., VII, p. 433. — Hupe, Fl, Bleu, II, 1885, p. 111, 
Taf. 19, Fig. 6. 

Helix (Cathaica) Christinae, Mörtprr., J. D. M. G., XI, 1884, p. 351 (ex 
parte). — Tryon, Man. Pulm., VIII, 1892, p. 213, Taf. 57, Fig. 15—17; IX, 
1894, p. 207. 


T. latissime umbilicata, umbilico infundibuliformi !/s dia- 
metri superante, depressa, solidula, superne sat distincte plicato- 
striata, griseo-lutescens, strigis latiusculis corneo-brunneis varie- 
gata. Spira paullum convexa. Anfr. 6" convexiusculi, lente 
accrescentes, sutura per carinam subexsertam marginata disjuncti, 
ultimus plus minusve angulatus, interdum subcarinatus, basi 
planulatus, sublaevigatus, taeniolis corneo-brunneis numerosis 
plerumque interruptis cingulatus, antice brevissime descendens. 
Apertura valde obliqua, late elliptica, modice exeisa, peristoma 
superne fere rectum, extus paullum, basi et ad umbilicum magis 
expansum, intus tenuiter sed late limbatum. 

Diam. 25, alt. 12 mm. (Avans) 


P7] 24 N 9,9 N 
2 23 n ) ” 
k] 21 2 e) 7 

BES 


7] 

Prov. Hubei: Yangdsy-Engen bei I-tshang und Feng-hsiang 
(SwınHor, Heupe), Ba-dung (L. Fucas). 

Diese ausgezeichnete Art ist in Folge der sehr kurz ge- 
haltenen Beschreibung und nicht sehr gelungenen Abbildung 
bisher meist nicht richtig in ihrem Verhältniss zu den beiden 
folgenden erkannt worden. Sie ist durch den weiten Nabel von 
vornherein von allen andern Rassen der Gruppe abweichend. 
Die sonst eitirten Fundorte Sytshuan und Shensi sind zu streichen, 
sie beziehen sich auf L. subsimilis Desn. 


2. Laeocathaica filippina (Hrvune). 


Helix Filippina, Hrupe, Fl. Bleu, I, 1882, p. 23, Taf. 20, Fig. 19. 

Helix (Cathaica) Filippina, MÖLLDFF., 1. c., p. 325. 

Helix Christinae var. Filippina, GREDLER, Arch. f. Nat., 1884, p. 264, 
(88) 


ES 


Helix (Cathaica) Filippina, Tryox, Man. Pulm., VIII, 1892, p. 214, Taf. 49, 
Fig. 34, 35; IX, 1894, p. 207. 
An = Helix Christinae var. carinifera, An., 1. c., p. 317? 


Prov. Hubei: Badung (L. Fuchs), ? I-tshang (SwınHor). 


Durch das ganz flache Gewinde, schärferen und auf den 
oberen Windungen stärker heraustretenden Kiel und den engeren 
Nabel von der vorigen gut und meiner Ansicht nach artlich 
verschieden, was auch dadurch bestätigt wird, dass sie mit jener 
am gleichen Fundort gemeinschaftlich und ohne Uebergänge 
lebt. Ich glaube in ihr die flüchtig charakterisirte var. carıni- 
fera Av. zu erkennen, die mit subsimilis Dese., mit welcher sie, 
auch von mir selbst früher, identificirt wurde, nichts zu schaffen 
hat. Bei der Unsicherheit der Identificirung in Folge der ungenauen 
Beschreibung ist aber der Hzunpe’sche Name beizubehalten. 


(43) 3. Laeocathaica subsimilis (Deszaves). 


Helix subsimilis, Desu., N. Arch. Mus. Hist. Nat., IX, 1873, p. 10, Taf. II, 
Fig. 28, 29. — Prr., Mon. Hel., VII, p. 455. — Heupe, Fl. Bleu, 1882, p. 22, 
Taf. XX, Fig. 18. — Hırzer, ]. c., 1882, p. 338, Taf. II, Fig. 6, 7. — Anorr, 
Nat. Sicil., 1883, p. 7. — GREDLER, Arch. f. Nat., 1884, p. 264. 

Helix (Cathaica) Christinae var. carinifera, MÖLLPFF.,]. c., p. 351 (non An.). 

Helix Christinae var. subsimilis, Teyoxn, Man. Pulm., VIII, 1892, p. 214, 
Taf. 49, Fig. 29—33; IX, 1894, p. 207. 


T. modice subeylindrice umbilicata, umbilico Vs diametri 
vix superante, subconvexo-depressa, solidula, superne confertim 
striata, griseo-lutescens, strigis latis castaneis variegata. Spira 
modice convexa apice glabrato, subexserto, fusculo. Anfr. 6Va—7 
subplani, lente accrescentes, sutura per carinam plus minusve 
exsertam submarginata disjuncti, ultimus sat acute angulatus, 
carina alba parum exserta cinctus, basi convexiusculus, sublaevi- 
gatus, nitidulus, unicolor albescens aut obscurius strigatus, antice- 
brevissime descendens. Apertura valde obliqua, late elliptica, 
modice excisa, peristoma superne fere rectum, extus usque ad 
umbilicum paullatim magis expansum, intus modice limbatum. 


Diam. 25, alt. 11 mm. (Desuayss). 
„ 25, 12 „ <Liu-bating). 
„ 245 „ 12 „ (Guang-yüang). 
925. N OBErBrben): 
(89) 


ARE Be re = AT ae a RE Aal Re a WERE ETE M 
EN N EN N A, RAR EVER j . 
ne di \ - 

Fir - . ; 


a 


Prov. Shensi: Ying-dshia-pu („Inkiapo“, Davın), Liu-ba-ting 
(Poranın, 451). 

N.-O.-Sytshuan: Guang-yüan (Loczy), Liu-feng-kou und 
zwischen Guang-yüan und Dshao-hua (Poranıs, 270, 275). 

Sytshuan: Tshöng-du-fu und Dshung-tshing (Hrupe). 

Hubei: Tshang-yang und Badung (L. Fucas, ScHMACkER), 
Yang-dsy-Enge bei Itshang (Davıp). 

Desnayes hat die Wiedererkennung seiner Art einiger- 
maassen dadurch erschwert, dass er ein junges Exemplar abbil- 
dete und auch keine Vorderansicht desselben gab, so dass die 
Höhe des Gewindes, die Wölbung der Umgänge und die Mün- 
dungscharaktere nicht erkennbar sind. Dies im Verein mit der 
ebenfalls mangelhaften Abbildung und zu gedrängten Diagnose 
von L. christinae An. hat dazu geführt, dass seine Art mit der 
Apams’schen kombinirt oder nur als Varietät der letzteren auf- 
gefasst worden ist. Mir selbst ist es ergangen wie Hrupe: sobald 
ich sichere Exemplare von L. christinae zu Gesicht bekam, be- 
stand für mich über die artliche Verschiedenheit beider kein 
Zweifel mehr. 

Bei dem ausserordentlichen Reichthum der Poraxıv’schen 
Sammlung an Formen unserer Gruppe hoffte ich den historischen 
Typus mit Sicherheit herausschälen zu können, vorausgesetzt, 
dass der von Dessaves angegebene Fundort Muping in West- 
Sytshuan richtig sei. Die russische Expedition hat zwar Muping 
selbst nicht berührt, ist aber sowohl östlich als auch westlich 
ziemlich nahe an dieser Landschaft vorübergegangen. Gerade 
aus dieser Gegend hat sie indessen nur von Desnavzs’ Typus 
sehr abweichende Formen mitgebracht und ich bin deshalb zu 
der Ueberzeugung gekommen, dass Davın L. subsimilis gar nicht 
in Muping gesammelt hat. Er scheint vielmehr die gesammte 
Ausbeute seiner Reise ohne genaue Fundortsangaben DesHAYEs 
übergeben zu haben. Ancey, der die Davıp’sche Sammlung re- 
vidirt hat, giebt Ying-dshia-pu („Inkiapo“) am Nordabhang des 
Tsinling in Südschensi und die Yang-dsy-Enge bei Itshang als 
Davıp’s Fundorte an, während er Muping anscheinend nur auf 
Desuavzs’ Autorität hin wiederholt. Ich glaube nun, dass nur 
die ersten beiden Fundorte richtig sind. Der erstere wird durch 
die Auffindung der Art am Südabhang des Tsinling bei Liu-ba- 
ting in Schensi und weiter südlich im nördlichen Sytshuan nahe 
der Grenze von Schensi bei Guang-yüan bestätigt. Am letzteren 

(90) 


a Aa 


Fundort in der Provinz Hubei sowie in seiner Umgebung ist sie - 


ebenfalls wieder aufgefunden worden. Wir können daher einen 
geschlossenen Verbreitungsbezirk durch das südliche Schensi, 
östliche Sytshuan und westliche Hubei annehmen. Die von Hrupe 
angegebenen Fundorte fallen etwas ausserhalb dieses Rahmens, 
namentlich Tshöng-du-fu, doch ist zu bemerken, dass Hrupr sie 
dort nicht selbst gesammelt hat. In der Ebene um diese Stadt 
ist das Vorkommen dieser Steinschnecke wenig glaubhaft. 

Hiernach glaube ich den Fundort Muping definitiv streichen 
zu sollen. 

Was das Verhältniss zu Z. christinae anbelangt, so ist auf 
den Kiel dabei weniger Gewicht zu legen, da dessen Ausprägung 
bei beiden Arten schwankt, sondern die entscheidenden Merk- 
male sind: 1) die Nabelweite, welche bei Z. christinae mehr als !/s, 
hier kaum mehr als 4 des Durchmessers beträgt, 2) die lacheren 
Windungen bei subsimilis, die bei der anderen zwar auch schwach, 
aber doch deutlich gewölbt sind, 3) das konvex erhobene Ge- 
winde, 4) die Färbung und Zeichnung der Unterseite, welche 
bei christinae spiralgebändert, bei subsimilis einfach weisslich oder 
radial gestriemt ist. 


Die Rasse von Shensi und Guang-yüan ist durchschnittlich. 


grösser und weist 6% bis 7 Windungen auf. 


(44) 4. Laeocathaica stenochone MörtprF. n. sp. 
Taf. V, Fig. 4. 


T. pro genere anguste umbilicata, umbilico subcylindrico 
!; diametri adaequante, convexo-depressa, solidula, confertim 
costulato-striata, lineis spiralibus microscopicis decussatula, cor- 
neo-lutescens, strigis latis brunneo-fulvis variegata. Spira pro 
genere sat elevata lateribus convexiusculis. Anfr. 7Va lentissime 
accrescentes, sutura albomarginata disjuncti, ultimus subacute 
carinatus, basi minus distincte striatus, fere unicolor pallidus, 
antice breviter descendens. Apertura et peristoma ut praeced. 

Diam. 26,5, alt. 14 mm. 

Südost-Gansu: Hui-hsien (Poranın, 526, 862), Dshie-dshou 
(119), Hsi-gu-tshöng (577), zwischen Yü-lin-guan und Wen-hsien 
(730), ohne näheren Fundort (Berzsowskt, 908 c). 

Diese Art des südöstlichen Theiles der Provinz Gansu 
schliesst sich der vorigen wie geographisch so auch conchyliolo- 

(91) 


Be: 


Bet RR 


gisch am nächsten an. Sie ist enger genabelt, höher und enger 
gewunden, hat eine Windung mehr, ist schärfer gekantet und 
kräftiger gestreift, schon fast rippenstreifig. 


(45) 5. Laeocathaica amdoana Mörrprr. n. sp. 
Taf. V, Fig. 5. 


T. modice umbilicata, umbilico Vs diametri paullo superante, 
depressa, solidula, superne confertim costulata, albescens, zona 
perlata castanea pieta. Spira breviter convexa. Anfr. 7Vs planu- 
lati, lente accrescentes, sutura distinete albomarginata disjuncti, 
ultimus obtuse angulatus, infra peripheriam zona lata castanea 
cingulatus, basi pallide lutescens, ad aperturam paullo dilatatus, 
brevissime descendens. Apertura sat obliqua, elliptica, sat excisa, 
peristoma ut praec. 

. Diam. 24, alt. 12 mm. 


Südost-Gansu: Bei Wen-hsien (Beresowskı, 907), Pass 
Ho-dshi-gou bei Mu-gua-tshi, Grenze von Sytshuan (B. 853). 


Diese wie die voranstehende und die beiden folgenden 
Arten war ich geneigt, obwohl sie konstante unterscheidende 
Merkmale darbieten, nur als Unterarten von L. subsimilis aufzu- 
fassen, mit der sie ja unzweifelhaft genetisch verwandt sind. 
Herr Wiesmann hat indessen bei der Untersuchung der Weich- 
theile erhebliche Differenzen festgestellt, die uns nöthigen, sie 


als Arten zu trennen. Hierzu kommt, dass mir trotz des reich- 


lichen Materials keine Uebergänge vorgekommen sind und dass 
an mehreren Fundstellen zwei und mehr Rassen zusammen vor- 
kommen ohne in einander überzugehen. Speziell die Gegend von 
Wen-hsien scheint das Zentrum der Verbreitung der Gattung 
zu sein; hier wurden L. stenochone, amdoana, distinguenda, phaeom- 
phala, prionotropis, potanini, pewzowi und vielleicht auch polytyla 
zusammen gesammelt! 

L. amdoana ist von vornherein durch ihre Färbung sehr 
abweichend, die Flecken der Oberseite sind zu einem breiten 
Bande zusammengeflossen, welches nur an der Naht und an der 
Peripherie je einen schmalen Streifen der weisslichen Grund- 
farbe übrig lässt, während ein zweites etwas schmäleres Band 
unterhalb der Peripherie verläuft. Die Skulptur ist eine dichte, 
feine und regelmässige Rippung, der Nabel ist etwas weiter als bei 

(92) 


ZI AS en 


der vorigen, aber immer noch enger als bei subsimilis, das Gewinde 
flacher, der letzte Umgang an der Mündung etwas verbreitert. 


(46) 6. Laeocathaica distinguenda MöLtpvrr. n. sp. 
Taf. V, Fig. 6. 


T. mediocriter umbilicata, umbilico *%» diametri paullo su- 
perante, depressa, subtiliter plicato-striatula, pallide corneo- 
lutescens, strigis brunnescentibus, plerumque evanescentibus 
variegata. Spira parum convexa. Anfr. 6'/s convexiusculi, lente 
accrescentes, sutura vix marginata disjuncti, ultimus basi bene 
convexus, ad peripheriam obtuse angulatus, interdum carina ob- 
tusa parum exserta, aperturam versus evanescente cinctus, antice 
haud aut vix descendens. Apertura modice obliqua, late elliptica, 
sat excisa, peristoma ut praec. 

Diam. 24,;, alt. 11 mm. 
n„ 24 „ 1a, 
Baer 

Südost-Gansu: ohne näheren Fundort (725«a); Wen-hsien 
(68), zwischen Yü-lin-guan und Wen-hsien (11, 5la, 521, 565), 
Nanping (8, 64, 544, 846); zwischen Li-dshia-pu und Hsi-gu- 
tsheng (561); Thal des Pui-ho bei Lumdu (906), Shy-pu (69, 653), 
Hsiau-pu (34); Dshie-dshou (10). 

Das Verbreitungsgebiet dieser Rasse berührt sich mit dem 
der beiden vorigen, ohne dass, wie erwähnt, Uebergangsformen 
gefunden worden wären. Auch sind etwaige Zweifel an der Art- 
giltigkeit durch die von Herrn Wiesmann nachgewiesenen Ver- 
schiedenheiten der inneren Organisation beseitigt worden. Unsere 
Art hat nur 6", manchmal sogar nur 6 Windungen, die in Folge 
dessen rascher anwachsen. Die Streifung ist sehr viel schwächer, 
die Färbung heller, da die bräunlichen Flecken meist verblassen, 
oft ganz fehlen, so dass solche Stücke bis auf das unterperiphe- 
rische Band fast rein weisslich sind. Die Kante ist sehr abge- 
schwächt, nur manchmal sitzt ein schwacher, wulstiger Kiel auf. 
Der Nabel ist nicht wesentlich in der Weite von den vorigen 
verschieden, aber da die Unterseite der Windungen stärker ge- 
wölbt ist, so ist er nicht trichterförmig oder subcylindrisch zu 
nennen, sondern schon die zweite Windung tritt so weit hervor, 
dass die übrigen fast ganz verdeckt sind, während man bei den 
anderen Arten die Windungen bis zur Spitze deutlich sieht. 

(93) 


5 E = Be 2 FREE 


(47) 7. Laeocathaica tropidorhaphe Mörıorr. n. sp. 
Taf. V, Fig. 7. 


T. late umbilicata, umbilico 7 diametri adaequante, sub- 
discoidea aut discoidea, solidula, confertim plicato-striatula, lineis 
spiralibus distinctis decussata, superne aut unicolor corneo- 
brunnea aut maculis quadratis alternatim brunneis et luteis or- 
nata, subtus pallide lutescens, infra carinam taenia sat angusta 
castanea cincta. Spira brevissime conoidea aut plana. Anfr. 7 
plani, lente accrescentes, sutura per carinam bene exsertam 
distincte albomarginata disjuncti, ultimus carina utrimque bene 
exserta, alba, suberenata carinatus, subtus sat convexus. Aper- 
tura valde obliqua, late elliptica, sat excisa, peristoma ut praec. 

Diam. 29,;, alt. 10,> mm. 
N 26,5 r)] 11, n 
SD ION 
n„ 24 mn 9% on 

Südost-Gansu: Tan-tshang (Poranxın, 545, 623), zwischen 
Li-dshia-pu und Hsi-gu-tsheng (657, 923), zwischen Li-dshia-pu 
und Guang-ting (549), Tshu-dsei-dsy bei Hsi-gu-tsheng (23), Li- 
hsien (24), Dshie-dshou (119). 

Durch das flache Gewinde, den deutlichen Kiel, der auch 
an der Naht bis zu den oberen Windungen hervortritt, den weiten 
Nabel und die sehr deutlichen Spirallinien ausgezeichnet. In der 
(Skulptur, auch in der Färbung erinnert sie etwas an L. amdoana 
die indessen enger genabelt ist und einen viel schwächeren, an 
der Naht kaum hervortretenden Kiel besitzt. 


48) 8. Laeocathaica prionotropis MörLLorr. n. sp. 
Taf. VI, Fig. 1, 1a.. 


T. modice et subeylindrice umbilicata, umbilico circiter 
Is diametri aequante, convexo-depressa, tenuiuscula, confertim 
subtiliter sed distincte costulato-striata, undique minute granu- 
losa, superne corneo-fulva, strigis latis fuscescentibus variegata. 
Spira sat elevata apice plano. Anfr. 6Y/s plani, lente acerescentes, 
sutura per carinam serrulatam exsertam albomarginata disjuncti, 
ultimus carina acuta bene exserta crenulata carinatus, antice 

(94) 4 


a 


breviter deflexus. Apertura diagonalis, late securiformis, peri- 
stoma ut praec. 

Diam. 24,5, alt. 12,5 mm. 

Südost-Gansu: WeEn-hsien (796), zwischen Yü-lin-guan 
und WeEn-hsien (48, 5ic, 520a, 743) ohne näheren Fundort (908«), 
Tan-tshang (808«). n 


Bei dieser gut geschiedenen Art ist namentlich die Spiral- 
skulptur sehr entwickelt, so dass die Oberfläche gekörnelt er- 
scheint. Der Kiel ist scharf und breit heraustretend, deutlich 
gekerbt bis gesägt. In der Nabelweite und der Höhe des Ge- 
windes erinnert sie am meisten an ZL. stenochone, hat aber eine 
volle Windung weniger. 


subsp. albocincta MöLLDpFF. n. 


Flacher, Nabel weiter, bis '/ des Durchmessers, Skulptur 
gröber, mehr unregelmässig, Färbung einfarbig braun mit weissem 
Kiel. 25,5:11 mm. 

West-Sytshuan: Thal des oberen Tung-ho (Poranm, 312a). 

Die Färbung erinnert sehr an L. amdoana, aber wegen der 
Granulirung und des Kieles ist diese Lokalrasse an prioenotropis 
anzuschliessen. 


(49) 9. Laeocathaica leucorhaphe Mörtvrr. n. sp. 
Taf. VI, Fig. 2. 


T. pro genere sat anguste umbilicata, umbilico '%s diametri 
vix adaequante, convexo-depressa, tenuiuscula, subruditer plicato- 
striata, microscopice granulosa, castanea. Spira modice elevata, 
convexo-conoidea. Anfr. 6 modice convexi, sutura per carinam 
exsertam albomarginata, subcanaliculata disjuncti, ultimus carina 
alba obtusa cinctus, basi sublaevigatus, circa umbilicum pallidior, 
antice breviter descendens. Apertura fere diagonalis, subeircu- 
laris, modice excisa, peristoma brevissime expansum, intus leviter 
limbatum. 

Diam. 19, alt. 10, apert. lat. 8,5, long. 8, alt. 6 mm. 

West-Sytshuan: Thal des oberen Tung-ho (Poranın, 312). 

Diese Form wurde mit L. prionotropis albocincta zusammen 
gesammelt, an welche sie in der Färbung nahe herantritt. In- 
dessen ist sie konstant verschieden durch die geringere Grösse, 

(95) 


N 


schwächere Skulptur, namentlich sehr viel feinere Granulirung, 
stumpferen Kiel, höheres Gewinde, gewölbte Windungen. Gerade 
das Zusammenleben mit albocineta ohne Uebergänge beweist ihre 
Artgiltigkeit. 


(50) 10. Laeocathaica phaeomphala Mörrvrr. n. sp. 
Taf. VI, Fig. 3. 


T. modice et subeylindrice umbilicata, umbilico '/s diametri 
vix adaequante, conoidea, solidula, plicato-striata, luteo-alba, 
strigis radialibus fulvis et brunneis variegata. Spira pro genere 
valde elevata, conoidea lateribus convexiusculis, apice obtusulo. 
Anfr. 8Vaplanulati, lentissime accrescentes, sutura filari disjuncti, 
ultimus penultimo vix latior, sat acute carinatus, infra carinam 
castaneo-taeniatus, basi subtiliter striatulus, nitidulus, ad umbili- 
cum subito declivis, angulatus, in umbilico castaneus. Apertura 
valde obliqua, elliptica, sat excisa, peristoma parum expansum, 
intus modice limbatum. 

Diam. maj. 20,5, min. 18,75, alt. 11,5 mm. 

Süd-Gansu: Wen-hsien und zwischen Yü-lin-guan und 
Wen-hsien (Poranın, 51b, 72, 86, 741). 

Von oben gesehen erinnert diese interessante Form am 
ehesten an ZL. stenochone, weicht aber doch durch das hohe Ge- 
winde, die engen, sehr zahlreichen Windungen, den engen, innen 
braunen Nabel, die deutlichere Rippenstreifung ab. Besonders 
deutlich sind bei ihr die gelben Striemen, welche den stehen- 
gebliebenen Jugendlippen entsprechen. 


(51) 11. Laeocathaica potanini ScaaArr. (ms.) n. sp. 
Taf. VI, Fig. 5. 


T. late et subeylindrice umbilicata, umbilico '/ diametri 
vix aequante, lentiformis, solidula, luteo-cornea, brunneo-strigata 
et maculata, confertim eleganter albocostata, subsericina. Spira 
subgradata, superne plana apice glabro, submucronato, vix pro- 
minulo, brunneo. Anfr. 7'/a lente accrescentes, carina exserta, 
prominente, serrulata muniti, planulati, ultimus basi confertim 
costulato-striatus, infra carinam taenia angusta castanea pietus, 


circa umbilicum abrupte declivis, antice brevissime, sed valde 
(96) 4* 


deflexus. Apertura maxime obliqua, securiformis, peristoma su- 
perne rectum, tenue, basi et ad umbilicum modice expansum, 
intus labiatum, margo basalis nodulo parum distincto munitus. 

Diam. 21, alt. 8 mm. 

2 20 n 8 2 
„ 18 „ 655 

Süd-Gansu: zwischen Wen-hsien und Yü-lin-guan, auch 
Wen-hsien selbst (Poranın, 251, 734). 

Von allen schönen Entdeckungen der Potaxın’schen Expe- 
dition wohl die schönste. Die zierliche Rippung, der gesägte 
Kiel, die fache Gestalt, das Knötehen am Unterrand der Mün- 
dung geben ihr ein sehr charakteristisches Gepräge. Einiger- 
maassen vergleichbar ist die rechtsgewundene Cathaica tectum 
sinense Marrs., doch unterliegt es keinem Zweifel, dass Z. potanini 
in die gegenwärtige Reihe gehört. 


b) FORMENKREIS DER L. PEWZOWI. 


(52) 12. Laeocathaica odophora MöLtpvrr. n. sp. 
Taf. VI, Fig. 6. 


T. sat late umbilicata, umbilico regulariter conico °s dia- 
metri adaequante, depressa, costulata, pallide lutescens, fulvo- 
maculata. Spira vix convexa apice submucronato. Anfr. 7a plani, 
lentissime accrescentes, sutura per carinam subexsertam filo- 
marginata disjuncti, ultimus acute carinatus, subtus planus, sub- 
glabratus, circa umbilicum peracute angulatus, abrupte declivis, 
intus varicibus sat confertis albo-translucentibus indutus. Aper- 
tura sat obliqua, valde angusta, trapezoidea, intus lamina verticali 
valida, superne et inferne abrupte truncata in margine externo 
et altera debiliore in pariete coarctata. 

Diam. 10, alt. 5 mm. 

Süd-Gansu: Dshie-dshou (Poranıx, 254). 

Das einzige Exemplar ist noch nicht erwachsen, es fehlt 
mindestens noch eine Windung. Trotzdem nehme ich keinen 
Anstand es als neu zu beschreiben, da über die Artgültigkeit 
kein Zweifel bestehen kann und die Bewehrung der Mündung 
sehr charakteristisch ist. Man könnte sie für eine unerwachsene 
L. pewzowi halten, aber die Skulptur ist wesentlich enger und 
schwächer, der Nabel ist rein konisch mit scharfkantigem Rand, 
zu dem die letzte Windung ganz gerade abfällt. Hauptunter- 

(97) 


schied ist die Bezahnung, welche hier aus 2 gegenüberstehenden 
Leisten auf dem Aussenrand und der Wand besteht; beide sind 
oben und unten abgestutzt und geben daher dem Hohlraum der 
engen Mündung die Form eines I. Bei der folgenden Art hat 
die Jugendstufe am Aussenrande zwei kräftige Zähne. 


(53) 13. Laeocathaica pewzowi ScHALFrEIEw (ms.) n. sp. 
Taf. VI, Fig. 4, 4a. 


T. latissime umbilicata, umbilico infundibuliformi °5 dia- 
metri adaequante, convexo-depressa, solidula, superne costis cur- 
vatis sculpta, griseo-lutescens, castaneo-strigata et maculata. 
Spira breviter conoidea, apice glabro, submucronato. Anfr. 8Ua 
planulati, lentissime accrescentes, sutura per carinam subexsertam 
flomarginata disjuncti, ultimus acute carinatus, basi convexius- 
culus, striatulus, subnitens, taeniis 3 castaneis sub carinam, 
media basi et circa umbilicum pictus, antice breviter abrupte 
deflexus, circa umbilicum angulatus. Apertura maxime obliqua, 
tetragona, peristoma vix expansum, intus fortiter labiatum, 
margo basalis dente valido munitus. 

Diam. 17,5, alt. 7 mm. 

2 | 15 n 6 n 

Specimina juniora in margine externo dentes 2 validos 
exhibent. 

Süd-Gansu: Wen-hsien und zwischen W. und Yü-lin-guan 
(Poranın, 248, 661, 793). 

In der Gestalt etwas an L. potamini erinnernd, aber das 
Gewinde etwas mehr konisch, die Rippung viel weitläufiger, 
Kiel nicht heraustretend und nicht gesägt, letzte Windung 
stärker herabgebogen, Zahn auf der Unterlippe kräftiger. 

Die eigenthümliche Zahnbildung der jungen Stücke ist 
schon bei der vorigen Art erwähnt worden; die beiden kräftigen 
Zähne auf dem Aussenrand werden beim Weiterwachsen voll- 
ständig wieder aufgelöst. 


(54) 14. Laeocathaica polytyla SczALrssew (ms.) n. sp. 
Taf. VI, Fig.7. 


T. mediocriter umbilicata, conoidea-depressa, solida, sat 


ruditer plicato-striata, griseo-lutescens, castaneo-strigata et ma- 
(98) 


Sr a sm. N De Ta a 
| s N Ze Sara: fi 
3 = 


Sr Ban 


culata. Spira plus minusve convexo-conoidea. Anfr. 10Vs planius- 
culi, lentissime accrescentes, ultimus supra medium sat distincte 
angulatus, infra angulum castaneo-cingulatus, basi levius Striatus, 
antice breviter deflexus, intus lamellis verticalibus Aenticulatis 
hie illie coaretatus. Apertura diagonalis, rotundato-pentagona, 
peristoma vix expansum, intus fortiter limbatum, basi tuberculo 
dentiformi munitum. 

Diam. 18, alt. 9, mm. 

BE RE u 

Südost-Gansu: Nanping (Poranım, 2625, 725b, 744, 839). 

Eine höchst merkwürdige Form, welche man sich veran- 
lasst fühlen könnte zum Typus einer eigenen Gattung zu erheben. 
Die Jugendlippen, welche hier meist auch im erwachsenen Zu- 
stande stehen bleiben, sind oben mit einer Reihe Zähnchen be- 
setzt. Bei den Erwachsenen zeigt dagegen die Mündung nur 
eine kräftige Innenlippe mit einem Höcker am Basalrand. Im 
Uebrigen ist noch die ausserordentlich enge Aufwindung her- 
vorzuheben. 

Ein einzelnes Stück (91), angeblich zwischen Yü-lin-guan 
und W£n-hsien gesammelt, ist besonders flach, die peripherische 
Kante deutlicher, auch eine deutliche Kante um den Nabel vor- 
handen, der letztere durch Vortreten der inneren Windungsränder 
enger. Sollte der Fundort richtig sein, so würde anzunehmen 
sein, dass bei Wen-hsien eine besondere Lokalrasse lebt. Da aber 
gerade dort sehr eifrig gesammelt worden ist und unsere Arten 
anscheinend überall sehr zahlreich zusammenleben, so glaube 
ich eher an eine Fundortsverwechslung und nehme an, dass das 
Unikum eher eine individuelle Abänderung des Typus darstellt. 


c) FORMENKREIS DER L. DITYLA SCHALF. 
(55) 15. Laeocathaica dityla Scaarresew (ms.) n. sp. 
Taf. VI, Fig. 8. 


T. sat anguste umbilicata, depressa, tenuiuscula, subpellu- 
cida, subtiliter striatula, nitens, fulvo-cornea. Spira breviter 
conoidea lateribus subconcavis. Anfr. 7 arctissimi, convexiusculi, 
sutura profunde impressa disjuncti, ultimus lateraliter compressus, 
superne subplanus, supra medium obtuse angulatus, basi bene 
convexus. Apertura modice obliqua, oblique cordiformis, peri- 

(99) 


x By". 
ESBRP“ 
PEREN => a 


Br RREEN 


stoma vix expansum, intus labiatum, ad umbilicum paullo dila- 
tatum, inerassatulum. In fauce dentes 2 validi intus sat elongati, 
callo lato crassiusculo juncti. 

Diam. 12, alt. 6,5 mm. 

„ 1.6 » 

Südost-Gansu: Dorf Tshiu-dsei-dsy bei Hsi-gu-tshöng 
(Poranm, 22, 249, 776). i 

Diese seltsame Art ist im System nicht leicht unterzu- 
bringen gewesen. Die enge Aufwindung und die Gesammtform 
erinnern sehr an manche Plectopylis-Arten, doch fehlen innere 
Lamellen gänzlich. Zu den Eulotiden passt die innere Lippe, 
und in der That hat die Untersuchung der Weichtheile die Zu- 
gehörigkeit zu dieser Familie ergeben. Innerhalb derselben kann 
sie kaum einer anderen Gruppe angeschlossen werden als Laeo- 


- cathaica, wo sie aber auch einen aberranten Typus darstellt. 


Die Bezahnung lässt sich mit derjenigen der Jugendstufe von 
L. pewzowi vergleichen. 


Gen. Metodontia MöLuprr. 


J. D. M. G., XIII, 1886, p. 191, sect. Helicis — Trvon, Man. Pulm., III, 
1837, p. 149, subsect. Triodopsis. — Pırsery in Teyon, Man. Pulm., IX, 1894, 
p. 279, sect. Hygromiae. — Tetrodontina, Axcey, Conch. Exch., I, 1887, p. 64. 


Es unterliegt für mich auch ohne Untersuchung der Weich- 
theile keinem Zweifel, dass diese Gruppe zu den Eulotiden gehört, 
da sie sich, abgesehen von der Bezahnung, im ganzen Habitus, 
Färbung und Skulptur an die Gruppe Cathawca anschliesst. Mit 
Hygromia, der sie PıLsgry wegen der sehr oberflächlichen Aehn- 
lichkeit mit Dibothrion einreiht, hat sie sicher nichts zu thun. 
Wegen der eigenthümlichen Bezahnung, welche im Jugendzu- 
stand schon auftritt, beim Weiterwachsen resorbirt wird und sich 
bei Erwachsenen von neuem, aber in anderer Weise bildet, hat 
sie meiner Ansicht nach Anspruch auf generische Abtrennung 
und erinnert dadurch an die gezahnten Laeocathaica-Arten. So- 
weit bei einer linearen Anordnung die verschiedenen Verwandt- 
schaftsbeziehungen überhaupt kenntlich zu machen sind, wird 
dies am besten geschehen durch ihre Stellung zwischen Zaeoca- 
thaica und Cathaica. 


(100) 


ann 


(56) 1. Metodontia huaiensis (Crosse) (emend.). 


Helix obstructa, Heupe, Fl. Bl., I, 1882, p. 46, Taf. 17, Fig. 4 (nec 
FErUSsAc). 

H. houaiensis, Crosse, J. de Conch., 1882, p. 136, — Hırze, ]. c., 1882, 
p. 13, Taf. I, Fig. 1—3. 

Helix (Triodopsis) huaiensis, MöLLDFF., J. D. M. G., XI, 1884, p. 813. 

H. (Metodontia) huaiensis, MÖLLDFF., ibid., XIII, 1886, p. 194. — Teyon, 
Man. Pulm., III, 1887, p. 149, Taf. 30, Fig. 37—89. 

Hygromia (Metodontia) houaiensis, Pırsery in Teyox, Man., IX, 1894, 
p. 279. 


Shan-dung: bei Dshi-nan-fu (Rıcataoren, MÖLTNER). 
Anhui: Shou-dshou am Huai (Hrvpe). 

Shensi: Thal des Wei (Loczy). 

Gansu: bei Gung-tshang-fu (Loczr). 

Honan: bei Honanfu (Poranıs, 375, 401, 4225). 


Die Poranı’schen Exemplare sind sehr variabel in der 
Höhe des Gewindes und auch in der Skulptur nähern sie sich 
der Rippenstreifung meiner M. hemipleuris. Bei Tshi-shan, Pro- 
vinz Shensi, wurden noch höhere Stücke gesammelt, die man 
direkt zu hemipleuris stellen muss. Hiernach glaube ich die letz- 
tere nur als Unterart abtrennen zu sollen. 


subsp. hemipleuris MöLLorr. 


Helix (Metodontia) hemipleuris, MÖLLDFF., J.D. M. G., XIII, 1886, p. 191, 
Taf. 6, Fig. 5. — Tryox, Man. Pulm., III, 1887, p. 149, Taf. 30, Fig. 33, 34. 

Hygromia (Metodontia) hemipleuris, Pırseey in Tevox, Man., IX, 1894, 
p. 279. 


Hubei: Ba-dung (L. Fucas). 
Shensi: Tshi-shan am Wei (Poraxm, 280). 


Gen. Cathaica Möruprr. 


J. D. M. G., XI, 1884, p. 339, sect. Helieis (excl. sp. sp.). — Pızsgry in 
Tryox, Man. Pulm., VIII, 1892, p. 204, Sect. Helicis. — Ibid., IX, 1894, p. 205, 
sect. Eulotae. 


Meine Gruppe hatte ich anfangs entschieden zu weit gefasst, 
und wenn die damals zu ihr gerechneten Arten auch mehr oder 
weniger mit dem typischen Formenkreis verwandt sind, so wird 


die Uebersicht doch erleichtert, wenn wir einige conchyliologisch 
(101) 


v7 
F 


— Bl 


gut trennbare Gruppen wieder ausscheiden. Für Zaeocathaica habe 
ich dies oben schon motivirt. Die Gruppe Platypetasus Pınserr 
halte ich ebenfalls für generisch oder mindestens subgenerisch 
haltbar. Dagegen dürfte Pseudiberus Axcky für C. tectum sinense 
und zenonis lediglich als Section von Cathaica gelten können, 
da sich die Arten nur durch den Kiel von den typischen 
unterscheiden. Einige Arten, die ich früher zu Cäthaica stellte, 
müssen, wie oben erwähnt, als gekielte Eulotella aufgefasst 
werden. 

Schliesslich ist das Verhältniss zu Fruticocampylaea Kop. zu 
besprechen. Schon Hırzer stellte einige hierher gehörige For- 
men (gredleri, heudei) direkt zu dieser kaukasischen Gruppe und 
ich habe mich seither überzeugt, dass eine Reihe von central- 
asiatischen Arten dahin gehören. Wie unten gezeigt werden soll, 
ist nun zwischen den mehr bunt gefärbten Fruticocampylaea und 
den meist kreidig-weissen echten Cathaica ein sicherer Einschnitt 
nicht zu machen, vielmehr gehen die beiden Gruppen wie geo- 
graphisch so auch conchyliologisch unmerklich in einander über. 
Danach müsste nach strengem Prioritätsgesetz für die combinirte 
Gattung der Koperr'sche Name eintreten. Hiergegen möchte ich 
aber vorläufig mehrere Gründe geltend machen. Wenig wichtig 
ist der, dass der Name philologisch unrichtig gebildet ist; 
einmal griechisch-lateinisch gemischt und dann aus Frutex und 
Campylaea zusammengesetzt, während er auf die doppelte Be- 
ziehung zu Fruticicola und Campylaea hinweisen soll. Auch dass 
eine Verwandtschaft weder mit Campylaea noch mit Fruticicola 
besteht, falls die Gruppe mit Cathaica identisch ist, würde den 
Namen nicht absolut unannehmbar machen. Der Hauptgrund 
ist vielmehr der, dass die Anatomie von keiner Fruticocampylaea 
bis jetzt bekannt ist, ihre Identität mit Cathaica nach der Schale 
allein also noch nicht sicher feststeht. Falls sich schliesslich 
doch herausstellen sollte, dass sie trotz der Schalenähnlichkeit 
nicht zu den Eulotiden, sondern zu Hygromia (etwa Euomphalia) 
gehört, so würde die ganze Nomenclatur wieder geändert werden 
müssen. Aus demselben Grunde, aus welchem ich den Namen 
Ganesella für Satsuma verwerfe, möchte ich daher auch hier vor- 
läufig den Namen derjenigen Gruppe voranstellen, deren Arten 
anatomisch untersucht sind. 


(102) 


BES 


a) FORMENKREIS DER Ü. FASCIOLA DrAr. 


(57) 1. Cathaica fasciola (Drar.). 


Helix striatula, MürL., Hist. verm., II, 1774, p. 24, teste Mörca., Marrs. 
(non Lıxn£). 

Helix faciola, (sic!), Drar., Hist. Nat. Moll. France, p. 110, 

Helix fasciola, ibid., Taf. 6, Fig. 22—24.— MApırre, Rev. et Mag. Zool., 
XXIII, 1872, p. 49. — Wınmer, Verh. zool.-bot.-Ges., Wien, XXVIII, 1878, 
p. 44. — Teyon, Man. Pulm., III, 1887, p. 208, Taf. 47, Fig. 57—59 (Dorcasia). 

Eulota fasciola, PıLsery in Tryon, Man., IX, 1894, p. 206. 

Helix pyrrhozona, Prır., Abb., p. 2, Helix, Taf. 6, Fig. 4. — Prr., Mon. 
Hel., I, p. 350. Chemn. ed. 1I, Helix, Taf. 79, Fig. ”—9. — REEvE, Conch. ic. 
Helix, Taf. 85, Fig. 455. — Martens, Ostas., 1867, p. 48 (Camaena). — ADans, 
Ann. Mag. N.H., (4), I, p. 461. — Marrs., J. D. M. G., II, 1875, p. 129. — 
Mörtprr., ibid., p. 130, 217; VIII, 1881, p. 38; XI, 1884, p. 341. — GREDLER, 
N. Bl. D. M. G., 1878, p. 104; J. D. M. G., IX, 1882, p. 47; Mal. Bl., N. F.,V, 
1882, p. 174. — Heupe, Fl. Bl., I, 1882, p. 43, Taf. XVI, Fig. 7, 8. — Hırser, 
Sitz. Ber. K. Ak. Wiss. Math. Nat. C]., 86, 1883, p. 345, Taf. 3, Fig. 8. — Teyon, 
Man. Pulm., VIII, 1892, p. 204, Taf. 47, Fig. 60—63. 


Provinz Dshy-li: Ninghai (Preuss. Exp.), Tientsin und 
Taku (CAsteLneav), Peking und Umgegend (ich), Wan-shou-shan 
bei Peking (Poranm, 508). 

Provinz Shandung: bei Dshi-nan-fu (Rich THoren, MÖLTNER). 

Provinz Shansi: Dorf Dung-wan am Wutaishan (Poranım, 
555), am Tai-an-ho (Por. 542), zwischen den Flüssen Sha-ho und 
H£n-ho (Por. 597). 

Provinz Honan: Honanfu und Umgegend (RicHTHorEn, 
Poranxiın, 300, 376, 398, 424, 455, 461). 

Provinz Shensi: Feng-hsien (Poraxın, 285, 426), Mien-hsien 
(P. 307, 390), Bao-dshi-hsien (P. 425), Tshi-shan-hsien (P. 280), 
zwischen Tshi-shan-hsien und Hsien-yang-hsien (P. 289), Hsi-an-fu 
(Loczy), südliches Shensi (Davın, K. Fucas). 

Provinz Gansu: Hui-hsien (Poranxıs, 85, 861), Dshie-dshou 
(Por. 371). 

Provinz Sytshuan: Guang-yüan-hsien (Loczy). 

Provinz Hubei: Thal des Hsie-ho (Loczry), Wu-tshang-fu 
(K. Fucas). 

Provinz Hunan: (K. Fucas, Hrupe), Heng-dshou-fu, Hsiang- 
tan (K. Fucas). 

Provinz Kiangsu (Dshiang-su): Shanghai (LArGıLLiErT, 


Paıvıppı, DegeAux, HEUDE, ScHMACKER, ich), Thal des Huai (Hrupe). 
(103) 


. 


a BO 


So sehr ich abgeneigt bin, bereits fest eingebürgerte Namen 
zu Gunsten eines älteren, aber früher übersehenen bei Seite 
zu setzen, so wird doch in vorliegendem Falle nichts anderes 
übrig bleiben als dem Beispiele Pınsery’s zu folgen und an Stelle 
des altgewohnten pyrrhozona Pair. den älteren fasciola Drar. 
zu setzen. 

Die altbekannte Art, welche sich als Charakterschnecke des 
chinesischen Lössgebietes bezeichnen lässt, zeigt nach den obi- 
gen Fundorten ein geschlossenes Verbreitungsgebiet über ganz 
Nordchina, etwa bis zur Wasserscheide zwischen Huang-ho und 
Yang-dsy. Im Westen scheint das Flussgebiet des Wei den Ab- 
schluss zu bilden. Nach Sytshuan hinein reicht sie nur bis an 
den Südabhang des Tsin-ling bei Guang-yüan, welcher noch zur 
Lössregion gehört. Im übrigen Sytshuan fehlt sie und tritt im 
Yangdsy-Thale erst in Hubei wieder auf, von wo sie nach Hrupr 
abwärts an den Ufern des Grossen Stromes bis zur Mündung 
vorkommt. Dass sie in Shanghai, also im Alluvialgebiet, wirklich 
vorkommt, was Martens noch in Zweifel zog, kann ich aus 
eigener Beobachtung bestätigen. Ich bin aber überzeugt, das wir 
es hier wie in sämmtlichen Vorkommen ausserhalb der Lössre- 
gion mit einer späteren Einwanderung, die sich als synanthrop 
bezeichnen lässt, zu thun haben. Schon in der Pekinger Ebene 
kenne ich sie nur an Stadtmauern, alten Grabmonumenten, in 
Gärten und Parks. Auch bei Shanghai findet sie sich ausschliess- 
lich an alten Tempelbauten (Pagoden), gemauerten Gräbern und 
ähnlichen Stellen. Das Einwandern an der grossen Verkehrsstrase 
Mittelchinas hat nichts auffallendes, und dass die Schnecke sich 
nirgends weit von den Ufergebieten entfernt, spricht sehr für 
meine Annahme. Selbst die Fundorte in Hunan sind nicht dagegen 
anzuführen, da auch sie an einem stark befahrenen Nebenfluss 
des Yangdsy liegen und P. Fuchs ausdrücklich das Vorkommen 
an Stadtmauern erwähnt. Die Schnecke ist zur Verschleppung 
vermöge ihrer durch Temperatur- und Feuchtigkeitsextreme in 
ihrer eigentlichen Heimath erworbenen Lebenszähigkeit besonders 
gut ausgerüstet. Nicht nur dass ich sie aus Hubei und Hunan in 
Hongkong oft nach mehrmonatlicher Reise und in geschlossener 
Verpackung lebend erhielt, sondern Greprer meldet sogar die 
Ankunft von lebenden Stücken in Tirol. Hervorzuheben ist noch, 
dass sie sich in ihrer eigentlichen Heimath stets mit anderen Arten 
der Gattung vergesellschaftet findet, währendim Yangdsy-Gebiet 

(104) 


a 


andere echte Cathaica-Arten fehlen und unsre Art daher einen 
fremdartigen Typus in der Fauna bildet. Schliesslich ist bemer- 
kenswerth, wie wenig die Art trotz der sehr verschiedenartigen 
Lebensbedingungen variirt, so dass Exemplare aus dem feucht- 
warmen, schneckenreichen Hunan und dem bis auf eine kurze 
Regenzeit sehr trockenen Schandung oder Dschyli nicht zu un- 
terscheiden sind. Auch dieses Faktum nehme ich als Beweis für 
eine sehr späte Einwanderung in das Yangdsy-Thal in Anspruch. 


(58) 2. Cathaica cardiostoma MöLLprr. n. sp. 
Taf. VII, Fig. 15. 


T. sat late et aperte umbilicata, umbilico Vs diametri adae- 
quante, depressa, solidula, irregulariter et confertim plicato-stri- 
atula, lutescenti-albida, taeniis 2 angustis castaneis ad et supra 
peripheriam picta, rarius concolor. Spira brevissime aut breviter 
conoidea, apice glabrato, luteo-brunnescente Anfr. 5 modice 
convexi, ultimus antice brevissime descendens, basi planulatus. 
Apertura valde obliqua, oblique cordiformis, peristoma modice 
expansum, intus crassiuscule labiatum, margo basalis strictius- - 
culus, callo plieiformi munitus. 

Diam. 15, alt. 8 mm. 

„ 1385 „ 65» 

Gansu: Berge bei Dshiu-tsheng (247), zwischen Dshiu- 
tsheng und Tao-ho (1075), Kloster Dshoni (765), Nan-ping (767). 

Durch die doppelte Bänderung, die’flache Gestalt, die ab- 
geplattete Unterseite, die Form der Mündung sehr charakteri- 
stisch. 

Zum engeren Formenkreis von Ü. fasciola rechne ich noch: 

O. middendorfi Gerste. Amurland 

©. graeseri Mouss. 5 

0. pekinensis Desn. Provinz Dshyli 
sowie die folgende Art. 


(59) 3. Cathaica transitans MörLorr. n. sp. 
Taf. VII, Fig. 14. 


T.anguste umbilicata, depressa, solidula, irregulariter plicato- 


striatula, albida, taenia rufescente pieta. Spira breviter conoidea. 
(105) 


Ba DEE 


Anfr. 5l/a modice convexi, ultimus bene convexus, rotundatus, 
basi subapplanatus. Apertura parum obliqua, elliptica, sat exeisa, 
peristoma paullum expansum, intus late limbatum. 

Diam. 18,, alt. 10,5, apert. lat. 9,5, long. 7,;, alt. 7 mm. 

Süd-Gansu: Tan-tshang (Poranxıs, 466.0). 

Eine in mehr als einer Hinsicht interessante Form, die leider 
nur in einem Stück vorliegt. Die Gesammtform und das braune 
Band erinnern sehr an (. fasciola Drar, von der sie aber durch 
die schwache Streifung und den Mangel einer zahnartigen Ver- 
dickung der Unterlippe abweicht. Eine nicht zu verkennende 
Verwandtschaft besteht auch mit dem Formenkreis von (. orithyia 
Marrs., für welche jedoch der Nabel zu weit ist, und schliesslich 
sind auch kleinere Formen der Cathaica przewalskü zum Vergleich 
heranzuziehen, doch ist dafür der Nabel wieder zu eng und die 
kreidig-weisse Farbe spricht entschieden für Cathaica s. str. 
Immerhin darf die Form als ein Verbindungsglied der ver- 
schiedenen Cathaica-Gruppen angesehen werden. 


b) FORMENKREIS DER Ü. ORITHYIA MARrTS. 
(60) 4. Cathaica orithyia (Marrs.). 


Helix orithyia, Marrs., Sitz. Ber. N. Fr. Berl., 1879, p. 73; Centralas. 
Moll., 1882, p. 12, Taf. II, Fig. 12, 13. — Hırzer, Sitzb. K. Ak. Wiss,, Wien, 88, 
1883, p. 1353. — MöLıorr., J. D.M. G., XI, 1884, p. 347. — Teyon, Man. Pulm., 
VIII, 1892, p. 210, Taf. 48, Fig. 96—99. 


Provinz Honan: (Rıcaraoren), bei Honanfu (Poranı, 376a, 
495); Provinz Shansi: zwischen H£&n-ho und Sha-ho (Por. 175). 

Zu Martens’ Typus stimmen die vorliegenden Exemplare 
recht gut, nur sind sie im Allgemeinen etwas höher. Neben fast 
rein weissen kommen solche mit 2 durchscheinenden Binden, 
wie sie der Autor angiebt, aber auch mehr gelbliche mit 2 hell- 
braunen Binden vor. Viele der Stücke sind anscheinend ganz frisch, 
so dass ich sicher glaube, dass die Art nicht bloss pleistocän im 
Löss vorkommt, sondern noch lebt. 


subsp. confucii Hır.er. 


Helix confueii, Hıra.,]. c., p. 337, Taf. II, Fig. 3—5.—MLLDvFr.,J. D.M.G., 
XI, 1884, p. 350.— Trvon, Man. Pulm., VIII, 1892, p. 213, Taf. 29, Fig. 93—100. 


T. minor, plerumque magis depressa, saepe fulvescens et 


taenia unica supra medium picta. 
(106) 


Provinz Gansu: Gung-tshang-fu, Lan-dshou-fu, Dshung- 
(= Nien-) bo-hsien, Thal des Da-tung-ho und Hsi-ning-ho, Hsi- 
ning-fu (Locozy). 

Dshing-yüan (Poranı, 174, 477, 504, 535), zwischen Dshing- 
yüan und Lan-dshou-fu (P. 1185, 256), Lan-dshou-fu (P. 127), 
Sha-gu-dien (P. 126), Dshie-dshou (P. 470); San-tshuan (P. 1755, 
482, 484, 548, 660) und Thal des Dshamba (42, 556) in Amdo. 


Provinz Shensi: Hsi-an-fu (Loczr). 


Wenn man typische Exemplare dieser Form mit solchen 
von C. orithyia vergleicht, so scheint es unzweifelhaft, dass sie 
verschiedene Arten darstellen, aber schon am gleichen Fundort 
treten ungebänderte, fast reinweisse Formen auf, die dann völlig 
wie kleine, etwas flachere orithyia aussehen. Noch schwieriger 
wird die Abgrenzung, wenn man die Rasse von Amdo nach 
Osten und Nordosten verfolgt, wo am Huang-ho etwas grössere 
Formen auftreten, unter denen bräunliche und gebänderte Stücke 
sehr selten werden. Sie unterscheiden sich von orithyia nur noch 
durch durchschnittlich flacheres Gewinde und kaum etwas stär- 
kere Streifung. Hınzer spricht von ziemlich groben Rippen; 
hiervon kann bei den mir vorliegenden Stücken, welche z. Th. 
von den Originalfundorten stammen, keine Rede sein, vielmehr 
ist es eine Faltenstreifung, wie sie MArTENns von orithyia angiebt, 
nur gelegentlich etwas stärker accentuirt. Hiernach muss es 
genügen confucii als Localrasse mit Unterart-Rang abzutrennen. 

Hırzer’s Maasse sind 18:13 und 16:11 mm. Ich messe 18:13, 
15:10, 12,5:8,; mm. 


subsp. montana MöLLDFF. n. 


T. minor, magis aperte umbilicata, levius striata, anfr. fere 6, 
apertura angustior, subeircularis, peristoma minus expansum,intus 
minus incrassatum. 


Diam. 14, 5, alt. 10, 25 mm. 


Gipfel Kandagar an Gneisfelsen (Poranım, 35). Leider fehlt 
auf der Etiquette das Datum, so dass ich die Lage des Fundorts 
nicht mit Sicherheit feststellen kann. Nach dem mongolischen 
Namen vermuthe ich das Land der Ordos oder Nordost-Gansn. 

Trotzdem eine Reihe von Unterschieden vorhanden sind, 
glaube ich doch, dass diese Rasse lediglich eine Höhenform von 
C. orithyia bezw. confucii ist. Sie ist noch kleiner als die letztere, 

(107) 


na 


weiter genabelt, weniger faltenstreifig, hat '«—!/ Umgang mehr, 
die Mündung ist weniger breit und daher mehr kreisförmig, der 
Mundsaum weniger ausgebreitet und verdickt u. a. m. 


(61) 5. Cathaica corrugata MöLLDFEF. n. sp. 
Taf. VII, Fig. 13. 


T. anguste et semiobtecte perforata, conoideo-depressa aut 
subgloboso-conoidea, solida, sat ruditer rugato-costata et malle- 
ata, lutescenti-albida, interdum taeniis 2 fulvis evanescentibus 
ornata. Spira plus minusve elevata lateribus sat convexis. Anfr. 
5 convexi, sutura profunde impressa disjuncti, ultimus antice 
breviter descendens. Apertura valde obliqua, late elliptica, modice 
excisa, peristoma superne rectum, extus paullum, basi sat ex- 
pansum, ad umbilicum dilatatum, reflexum, intus fortiter limbatum. 

Diam. 16,5, alt. 12,5, apert. lat. 10, long. 8 mm. 

Sennlesitei. 10 “ INN ESTISE 
a 

Honan: Zwischen Ho-nan-fu und Tung-guan (Poranımn, 376e). 

Der folgenden in der Gestalt und dem verengten Nabel am 
nächsten stehend. Marrens nennt auch bei seiner pulveratrix die 
Skulptur schon costulae rugaeformes, dieselben sind aber noch 
ziemlich gleichmässige, etwas S-förmige Rippen. Hier dagegen 
sind sie gabelförmig getheilt, laufen ineinander und bilden nebst 
dazwischenliegenden Hammerschlagartigen Eindrücken eine fast 
netzartige Runzelung. Auch hat unsere Art '/» Windung weniger, 
die letzte ist deutlich herabsteigend, es fehlt die Andeutung einer 
zahnartigen Schwiele am Unterrand der Mündung u.a. m. Maass- 
gebend für ihre artliche Verschiedenheit ist, dass sie am gleichen 
Fundort mit der folgenden ohne Uebergänge gesammelt wurde. 


(62) 6. Cathaica pulveratrix (Marrs.). 


Helix pulveratrix, Martens, Centralas. Moll., 1882, p. 16, Taf. 2, Fig. 8.— 
Hırzer, ]. c., 1883, p. 1352, Taf. IV, Fig. 1. — Mörtorr., J. D. M. G., XI, 1884, 
p. 348. — Teyos, Man. Pulm., VIII, 1892, p. 211, Taf. 48, Fig. 10, 14, 15. 

Helix schensiensis, Hıre., 1. c.,1882, p. 21, Taf. I, Fig. 10—13.— MöLLDFF., 
l. c., p. 848. — Tryon, Man. Pulm., VIII, 1892, p. 211, Taf. 47, Fig. 90—95. 

Helix bizona, GreEoL., Arch. f. Nat., 50, 2, 1884, p. 267. 


Provinz Shansi: Thal des Tai-an-ho (Poranımm, 524). 
Provinz Honan: Bei Ho-nan-fu (301, 376a, 399, 400, 423, 457). 
(108) 


— 64 — 


Provinz Shensi: bei Hsi-an-fu und Lan-tien-hsien (Loczy), 
Südshensi (K. Fucas), Tshi-shan (Poraxın, 2804). 

Provinz Gansu (Mica#aruiıs), Hsi-gu-i (PorTaxın, 533). 

Sowohl die Identität von Martens’ Art mit der Hırzer’schen 
als auch die Priorität der ersteren ist mir zweifellos. HıLzers 
Arbeit wurde im November 1882 gelesen und im Dezemberheft 
gedruckt, Martens’ im Mai 1882 vorgelegte Arbeit erschien schon 
im Herbst desselben Jahres im Druck. Dies ist um so erfreulicher, 
als der Name schensiensis für die über eine Reihe von Provinzen 
verbreitete Art wenig passend ist. 

Der Originalfundort ist nicht mit Sicherheit festzustellen. 
Die beiden einzigen Exemplare, von denen ich Herrn v. MArTEns 
eines gab, brachte ich 1880 von China mit; sie waren nicht von 
Herrn v. Rıc#tTHorEn, wie Martens angiebt, gesammelt, sondern 
von dem Ingenieur Mıca#aArrıs, der 1879 von Shanghai nach Gansu 
gereist war. Danach könnten sie von Shensi oder Gansu stammen, 
doch nehme ich das Letztere an, da er mir gleichzeitig Cathaica 
pulveratricula gab, die nur aus Gansu bekannt ist. 

Unsere Art ist ungemein variabel, besonders in der Grösse. 
Nach Marrenss misst sie 14: 10,5, nach Hırzer 16:12 und 17,;:15 mm. 
Unter den zahlreichen Stücken der Poranın’schen Sammlung von 
Honanfu messe ich 15,5:12, 15:12,, 13:9, 115:8,. Die Färbung 
schwankt von fast reinweiss bis gelblichweiss, neben bänderlosen 
Stücken kommen solche mit 2 gräulichweissen oder rothbraunen 
Binden vor; letztere Formen entsprechen Helix bizona GREDL. 
Auch die Höhe des Gewindes wechselt etwas. Allen gemeinsam 
ist der enge Nabel, der meist von dem verbreiterten Spindelrand 
zum grössten Theil verdeckt ist. 


(63) 7. Cathaica janulus Mörrvrr. n. sp. 
Taf. VL, Fig. 12. 


T. sat anguste, sed pervie umbilicata, umbilico Y diametri 
adaequante, subglobosa, solidula, irregulariter plicato-striata, 
griseo-lutescens, ad peripheriam taeniis 2 angustis, approximatis, 
interstitio albido ornata. Spira sat elevata lateribus convexius- 
culis. Anfr. 5Va convexiusculi, ultimus bene convexus, antice 
breviter deflexus. Apertura valde obliqua, subeircularis, sat ex- 
cisa, peristoma superne rectum, extus brevissime, basi et ad um- 
bilicum paullatim magis expansum. 

(109) 


RER 
ve Be 


NT 


% 

# 

h 

I 

| 

4 

3 

k 

3 

£ 
Re 


Diam. 13,;, alt. 10, apert. lat. et long. 7, alt. 6 mm. 

Provinz Gansu: Fluss Namingig (576, 807), Pass Renukika 
(56), Tantshang (92, 94). 

Die Form vom Renukika ist etwas kleiner und flacher, die 
Bänder stark verblassend, bei Tantshang kommen Stücke mit 
nur einem Bande vor. 

Obwohl in mancher Beziehung den gebänderten Formen 
der vorigen Art nahestehend, ist diese Art doch durch die mehr 
kugelige Gestalt, schwächere Lippe, den offenen Nabel, die 
dünnere Schale und die Färbung wesentlich verschieden. Sie ist 
ganz besonders dadurch von Interesse, dass sie in der Schalen- 
substanz, in der Färbung und der Lippenbildung sichtlich zwischen 
den mehr oder weniger kreidigen, festschaligen Cathaica und 
den echten Eulotella in ähnlicher Weise in der Mitte steht wie 
manche Carthusiana-Arten zwischen Hygromia und Xerophila. 
Hierzu passen auch die Fundorte, welche nahe der Wasserscheide 
zwischen Yang-dsy und Huangho und an der Grenze des Löss- 
gebietes liegen. Einen ähnlichen Uebergang zu Xerophila-ähnlichen 
Formen haben wir oben bei Euhadra strauchiana, ebenfalls von 
Tantshang gesehen. 


(64) 8. Cathaica rossimontana Mörtprr. n. sp. 
Taf. VII, Fig. 11. 


T. modice umbilicata, umbilico ' diametri adaequante, 
conoideo-depressa, solida, confertim et irregulariter plicato-striata, 
nitidula, alba. Spira breviter subregulariter conica, subgradata. 
Anfr. 5Vsa sat convexi, sutura bene impressa disjuncti, ultimus 
antice brevissime descendens. Apertura sat obliqua, late elliptica, 
modice excisa, peristoma superne rectum, basi breviter, ad um- 
bilicum magis expansum, intus fortiter limbatum. 

Diam. 12;, alt. 85 mm. 

Ost-Turkestan: am Flusse Kerija Darja, am Fusse der 
„Russischen Kette“ (Przewauskı, 704). 

Diese Art stellt sich nach ihrem Gesammthabitus zwischen 
den Formenkreis von C. orithyia und den folgenden, doch näher 
an den ersteren: Auf der andern Seite sind Beziehungen zu 
Cathaica semenowi Marrs. vom Tien-shan und Alatau nicht zu 
verkennen. Sie ist von grossem geographischen Interesse, ein- 
mal weil sie aus einer Gegend stammt, woher wir Schnecken 

(110) 5 


a 


überhaupt noch nicht kannten, und dann weil sie die Lücke 
zwischen der westchinesischen und ostturkestanischen Fauna 
überbrücken hilft und mit einigen unten zu beschreibenden Arten 
beweist, dass durch die Kunlun-Ketten ein fortlaufender Zu- 
sammenhang der Faunen bestanden hat, der erst durch die fort- 
schreitende „Verlössung“ unterbrochen wurde. 


C) FORMENKREIS DER Ü. RICHTHOFENI MARTS. 


(65) 9. Cathaica richthofeni Marrs. 


Helix Richthofeni, v. Martens, Mal. Bl., XXI, 1873, p. 68.— Nov. Conch., 
IV, p. 150, Taf. 134, Fig. 11—14. — Sitz. Ber. N. Fr. Berl., 1875, p. 8. — Pra., 
Mon. Hel., VII, p. 276, 583. 

Helix buvignieri, DesuAyes, N. Arch. du Mus. Bull., IX, 1873, p. 14 
(nomen), Taf. III, Fig. 22—24; ibid., X, 1874, p. 90 (non Helix buvignieri Mıch., 
1841). — Mörtprr., J. D. M. G., VIII, 1881, p. 37; XI, 1884, p. 350. — Marrs., 
Centralas. Moll., 1882, p. 19. — Greoreg, J. D. M. G., IX, 1882, p. 48; Mal. Bl., 
N. F. V, 1882, p. 173. — Hırzer, ]. c., 1882, p. 344, Taf. II, Fig. 1, 2. — Teyon, 
Man. Pulm., VIII, 1892, p. 212, Taf. 48, Fig. 21—25. 

Eulota (Cathaica) buvigneri, PırLsgry in Teyox, Man., IX, 1894, p. 206. 


Provinz Dshyli: Umgegend von Peking ? (Davı, cf. 
MöLuprr. J. D. M. G., VIII, 1881, p. 350). 

Provinz Shan-dung: Dshi-nan-fu (RıcatHoren, MÖLTNER). 

Provinz Shansi: zwischen H£n-ho und Sha-ho (Poranın, 99). 

Provinz Honan: Ho-nan-fu (Rıcatuoren, Poranın, 301a 
376d, 400, 422a, 456). 

Provinz Shensi: Hsi-an-fu (Davın, Loczy), zwischen Hsien- 
yang-hsien und Tshi-shan-hsien (Poranın, 289a), Tshi-shan (280a, 
281a), Feng-hsien (427). 

Provinz Gansu: Lan-dshou-fu, Hui-ning-hsien, Lantien- 
hsien (Loczry), Dshie-dshou (Poraxın, 372), Hsi-gu-i (603, 616), 
San-tshuan (82, 175a, 177, 255, 469a, 471, 514, 522, 574). 

Zunächst ist zu begründen, warum ich jetzt, entgegen meiner 
früheren Ansicht, den MaArrens’schen Namen voranstelle. Die 
Prioritätsfrage ist schwer zu entscheiden; MArrexs veröffent- 
lichte seine Diagnose ohne Abbildung zu Anfang 1873, DesHAyEs 
die Abbildung seiner Art ohne Diagnose etwa zu derselben Zeit. 
Wann die betreffenden Hefte des Bulletin d’Hist. Nat. und der 
Malakologischen Blätter ausgegeben wurden, habe ich nicht fest- 
stellen können. Wahrscheinlich wird also eine Gleichzeitigkeit 


der beiden Publikationen anzunehmen sein. Entscheidend ist für 
(111) 


\ 
r 
Fe { 
un) 
ae) 
a 


N 
Bl tn u 2 a a Ab an 40 a iin 


a 


Te 


mich aber, dass eine Helix buvignieri Mice#. schon seit dem Jahre 
1841 existirt. Der Name wird bei Preırrer „buvinieri“, bei WEster- 
LUND „Duvignieri* geschrieben. Auch DesuAaves schreibt den 
Namen seiner Art verschieden, 1873 buvignieri, 1874 buvigneri. 
Sichtlich haben wir es in beiden Fällen mit demselben franzö- 
sischen Familiennamen (wahrscheinlich sogar derselben Person) 
zu thun, der einmal in der französischen, das andre Mal in lati- 
nisirter Orthographie wiedergegeben ist. Hierdurch verfällt der 
von Dessares gegebene Name der Synonymie und die Art hat 
richthofeni Marrs. zu heissen. 

Sie hat eine ähnlich weite Verbreitung wie C. fasciola Drar., 
deren treue Begleiterin sie an den meisten Fundorten ist. Obwohl 
ursprünglich nur im Löss gefunden, ist sie unzweifelhaft noch 
lebend. Schon von Missionar Mörrxer erhielt ich sie aus Shan- 
dung in ganz frischen, sichtlich lebend gesammelten Stücken 
und in der Poranın’schen Sammlung fanden sich zahlreiche Exem- 
plare mit Winterdeckel, auch junge mit eingetrocknetem Thier. 
Eine gewisse, Variabilität ist vorhanden sowohl in der Grösse 
als auch in dem Vorhandensein oder Fehlen des rothbraunen 
Bandes, doch ist dieselbe im Vergleich zu (, orithyia Marrs. sehr 
unbedeutend. 

Hieran schliesst sich C. subrugosa Des#. nebst ihrer Unter- 
art kalganensis MöLtorr. aus Nordchina, welche in der vorliegen- 
den Sammlung nicht vertreten ist. 


(66) 10. Cathaica gansuica Scharrzsew (ms.) n. sp. 
Taf. VII, Fig. 10. 


T. modice umbilicata, coniodeo-depressa, solida, leviter 
striatula, alba, interdum taenia perangusta fusca ornata. Spira 
breviter elevata, gradata, apice fusco. Anfr 5V2 convexi, ultimus 
antice subgibber, tum breviter deflexus. Apertura maxime obli- 
qua, irregulariter cordiformis, peristoma rectum, basi et ad colu- 
mellam breviter expansum, intus fortiter labiatum, labro prope 
columellam nodulum dentiformem gerente. 

Diam. 12, alt. 6,75 

nl „u 

Provinz Gansu: Tan-tshang (Poranım, 605, 636), zwischen 
Li-dshia-pu und Hsi-gu-tsheng (262, 263, 264, 785), Guang-ting 
(89, 93, 626), Tshiu-dsei-dsy (106, 964). 

(112) 5* 


ER EBRTE 


Diese Art, welche auffallend an manche Xerophila erinnert, 
ist nach Wıergmann’s Untersuchung eine Eulotide und schliesst 
sich den Cathaica-Arten an, wie sie sich auch conchyliologisch am 
besten an Ü. richthofeni anreihen lässt. Sie ist flacher, hat lang- 
samer zunehmende, gewölbtere Windungen, die letzte ist vor dem 
Herabbiegen etwas buckelig aufgetrieben, an der Unterlippe ist 
ein deutliches Knötchen. Sie variirt etwas in der Höhe des Ge- 
windes, der letzte Umgang ist gelegentlich stumpfkantig. 


(67) 11. Cathaica nodulifera MörLpvrr. n. sp. 
Taf. VII, Fig. 9. 


T. sat late umbilicata, depressa, fere discoidea aut convexo- 
depressa, tenuiuscula,irregulariter et mediocriter striata, nitidula, 
albida, fulvo-strigata et marmorata. Spira vix prominula aut bre- 
viter conoidea. Anfr.5convexiusculi, ultimus bene convexus, vix 
descendens. Apert. modice obliqua, subeircularis, sat excisa, 
peristoma parum expansum, intus fortiter labiatum, margo basalis 
pone columellam nodulo dentiformi valido munitus. 

Diam. 8,;, alt.5 mm. 

PAR: a 

Provinz Gansu: Thal Dshanba (Poranıs, 60), Dorf Ndami 
(505), Nidsha-aral (535), am Tao-ho bei Min-dshou (107a), Kloster 
Dshoni (17). 

Verknüpft die vorige mit ©. pulveratricula. Sie steht in der 
Streifung etwa zwischen beiden, ebensoin der Wölbungder Win- 
dungen. Das Knötchen an der Unterlippe ist stärker entwickelt 
als bei beiden. 


d) FORMENKREIS DER Ü. PULVERATRICULA MARTS. 


(68) 12. Cathaica pulveratricula (Marrs.). 


Helix pulveratricula, Marrs., Centralas. Moll., 1882, p.17, Taf. II, Fig. 8.— 
Hirper, ]. c., 1883, p. 1351. — MöLtDFr., J. D. M. G., XI, 1884, p. 348.— Teyon 
Man. Pulm., VIII, 1892, p. 211, Taf. 48, Fig. 5. 

Helix loczyi, Hırzer, ]. c., 1882, p. 329, Taf. I, Fig. 4. 


Provinz Gansu: (MiorArris), Gung-tshang-fu, Hui-ning- 
hsien, An-ding-hsien, Lan-dshou-fu, Hsi-ning-fu, Thäler des Hsi- 
ning-ho und Da-tung-ho (Loczy), San-tshuan (Poraxın, 32, 489, 
507, 635), Hsi-gu-i (P. 655). 

Provinz Shensi: Kloster Da-fo-sy (Loczyr).—Löss und lebend, 

(113) Er 


Ehe a 


(69) 13. Cathaica kreitneri (Hırer). 


Helix kreitneri, HırBer, ]. c., 1882, p. 330, Taf. I, Fig. 5. — Mörtprr., 
J.D.M. G., XI, 1884, p. 348. — Tryox, Man. Pulm,, VIII, 1892, p. 211, Taf. 48, 
Fig. 69. 

Provinz Gansu: Nordabhang des Nan-shan bei Gu-lang- 
hsien (Loczr). 

subsp. subangulata Mörrorr. n. 


Hırzer, ]. c., 1882, p. 19, Taf. I, Fig. 6 („Zwischenform zwischen H. kreit- 
neri und H. siningfuensis“). 
Etwas grösser, 9,5:5,; mm., und schwach kantig. 


Gung-tshang-fu (Loczy), zwischen Tao-ho und Dshiu-tsheng 
(Poraxın, 107a). 


‚subsp. nana MörLprE. n. 


Kleiner, 7,5—8 mm. breit, bei 44«—5mm. Höhe, und flacher. 
Nördliche Tetung-Kette im Nanshan, 10—12000° Meeres- 
höhe (Przewauskı, 672c, 674c). 


(70) 14. Cathaica siningfuensis (Hırzer). 


Helix siningfuensis, Hırzer, 1. c., 1882, p. 19, Taf. I, Fig. 7 (mala). — 
Mörrprr., J. D. M. G., XI, 1884, p. 348. — Trvos, Man. Pulm., VIII, 1892, 
p- 211. Taf. 48, Fig. 1—4. 


Provinz Gansu: Hsi-ning-fua und Donkyr („Tonkerr“) 
(Loczy). — Im Nanshan-Gebirge zwischen den Flüssen Tashity 
und Lagi (Poranıs, 9). 

Hırzer’s Diagnose stimmt sehr gut, seine Abbildung ist da- 
gegen sichtlich missglückt. Die Poravın’schen Exemplare sind 
etwas grösser, bis 10'« mm. im Durchmesser, die Binden deutlich, 
breit, lebhaft rothbraun. 


subsp. brunnescens Möruoprr. n. 


Grösser 11:6 mm., die Bänder verschwimmend, Grundfarbe 
hornbraun, mit der die weisslichen Rippen hübsch kontrastiren, 
peripherische Kante weniger scharf. 

Thal des Flusses Bardun im Nanshan (Poranm, 18, 646), am 


Fluss Nuryn-dshanba (P. 5545), Fluss Tashity (600), Ndami (810). 
(114) 


PBER 


Diese Rasse, über deren nahe Verwandtschaft mit C. siningfuensis 
kein Zweifel besteht, ist eine von den Formen, welche für die 
Vereinigung von Cathaica und Fruticocampylaea Ausschlag gebend 


sind. Während in der trockneren Gegend von Hsiningfu die 


Grundfarbe weisslich ist, wird sie an günstigeren Plätzen, wie 
einerseits in den höheren Regionen des Nan-shan, andrerseits 
im südlichen Amdo, bräunlich und dadurch den kleineren 
Fruticocampylaea wie armeniaca ähnlich. 


(71) 15. Cathaica nanschanensis MöLLvrr. n. sp. 
Taf. VII, Fig. 8. 


T. anguste umbilicata, umbilico " diametri vix aequante, 
convexo-depressa, solidula, superne sat ruditer albo-plicata, niti- 
dula, griseo-albida, taeniis 2 fulvobrunneis latiusculis approxi- 
matis picta. Spira modice elevata. Anfr. 5V/a convexiusculi, ulti- 
mus bene convexus, supra medium obtuse angulatus, basi minus 
distincte plicato-striatus, antice breviter descendens. Apertura 
valde obliqua, truncato-ovalis, peristoma modice expansum, intus 
crassiuscule labiatum, columellam versus nodulo debili instructum. 

Diam 12,, alt. 7,; mm. 

Nördliche Tetung-Kette im Nanshan, 12000’ Meereshöhe 
(Przewauskı, 674). 


Obwohl mit voriger Art nahe verwandt, doch durch Grösse, 
Höhe des Gewindes, den stark convexen, fast aufgeblasenen 
letzten Umgang, die Form der Mündung, stärkere Rippung, den 
Glanz gut verschieden. 


(72) 16. Cathaica cucunorica MÖöLLDFF. n. sp. 
Taf. VII, Fig. ”. 


T. modice sed aperte umbilicata, umcilico *ıı diametri ad- 
aequante, discoidea, tenuiusceula, ruditer etirregulariter costulata, 
pallide corneo-lutescens. Spira breviter conoidea, apice submu- 
cronato. Anfr. 5 angulato-convexi, sutura profunde impressa dis- 
juncti, ultimus carina acutula, parum exserta, crenulata carinatus. 
Apertura sat obliqua, subeircularis, modice exeisa, peristoma vix 
expansum, intus modice limbatum. 

Diam: 11, alt. 5,; mm. 

(115) 


ee 


Kukunor-Gebiet: bei Kloster Dulankit (Przewauskı, 671), 
ohne näheren Fundort (Pr. 683), am Fluss Tsaitsagol (Pr. 700), 
Gebirge Burchan-Buddha südlich von Tsaidam (Pr. 701). 

Diese Art ist deshalb von grossem geographischen Inter- 
esse, weil sie aus einer Gegend stammt, aus welcher Schnecken 
überhaupt noch nicht bekannt waren. Sie schliesst sich an 
C. siningfuensis an, ist aber gröber gerippt, die Windungen sind 
stärker und winklig gewölbt, die Naht ist tiefer u. a.m. Geogra- 
phisch wie conchyliologisch steht ihr auch C. giraudeliana Hzupe 
(Fl. Bl., I, 1882, p.22, Taf. XIV, Fig.12) von Yerkalo in Ost-Tibet 
nahe, diese ist aber stärker gekielt, der Kiel ist auch an den 
oberen Windungen sichtbar, das Gewinde ist flach, es sind nur 
4!/a ganz flache Windungen vorhanden. 


(73) 17. Cathaica iacosta Mörrvrr. n. sp. 
Taf. VII, Fig. 5. 


T. modice umbilicata, depressa, fere discoidea, tenuiuscula, 
irregulariter plicato-striatula, opaca, alba, rarius corneo-brunnea. 
Spira parum emersa. Anfr. 5 pone suturam planulati, subsulcati, 
medio crista elevata obtusa cincti, extus denuo profundiuscule 
sulcati, ultimus carina bene exerta, obtusula carinatus, antice 
breviter deflexus. Apertura diagonalis, irregulariter pentagona, 
peristoma parum expansum, intus leviter limbatum. 

Diam. 10,, alt. 5 mm. 

Gipfel des Kandagar-Gebirges, an Gneissfelsen (Poranis, 36). 

Eine sehr eigenthümliche Form, welche sehr an europäische 
Xerophila-Arten, z. B. die Malteser Jacosta erinnert. Die Windungen 
zeigen in der Mitte einen Wulst, neben welchem eine untere 
deutliche und eine obere weniger ausgeprägte Furche laufen. 

Wegen der Fundorts vergl. oben bei C. orithyia subsp. montana. 

Hier schliesst sich an die turkestanische 


Cathaica cavimargo (Marrs.). 


Helix cavimargo, MArrs., Sitz. Ber. N. Fr. Berl., 1879,p. 126; Centralas. 
Moll., 1882, p. 15, Taf. 2, Fig. 17. 

Eulota cavimargo, Pırsgry in Tevyox, Man. Pulm., IX, 1894, p. 204. 

Helicella (Jacosta) cavimargo, PıLsgrv, ibid., p. 259. 


Kuldscha (Recer), am Fluss Kungess (PrzEwALsk!). 
(116) 


Auch bei dieser Art wies der Autor auf die Aehnlichkeit 
mit gekielten Xerophilen hin, nahm aber richtig eine nähere 
Verwandtschaft mit (©. »plectotropis an. Pınsery führt sie merk- 
würdigerweise sowohl als Eulota (!) als auch als Jacosta auf. 


(74) 18. Cathaica ochthephiloides Scaarresew (ms.) n. sp. 
Taf. VII, Fig. 6. 


T. mediocriter subeylindrice umbilicata, trochiformis, solidula, 
costulis obliquis albis sculpta, fulvo-cornea. Spira conica, gradata 
apice obtusulo glabro. Anfr. 6 gradati, carinis 2, supero majore, 
per costas nodulorum instar incrassatas eleganter serrulatis ein- 
cti, ultimus antice breviter deflexus. Apertura valde obliqua, ro- 
tundato-pentagona, peristoma continuum, subsolutum, parum ex- 
pansum, basi et ad umbilicum reflexiusculum. 

Diam. 6,75, alt. 6 mm. s 

| n» 5 n 
mn nd 

Provinz Gansu: am Pui-ho bei Guang-ting (Por., 259, 541). 

Das hohe Gewinde und die Skulptur lassen diese höchst 
merkwürdige Form mit manchen Jacosta-und Turricula-Arten 
Europas vergleichen, der zusammenhängende Mundsaum, die 
doppelte Kielung und die elegante Skulptur erinnern auch, wie 
SCHALFEJEW richtig hervorhob, an Ochthephila (Geomitra). Dennoch‘ 
kann es keinem Zweifel unterliegen, dass sie zu Cathaica gehört 
und sich dem gegenwärtigen Formenkreise, namentlich der vor- : 
ranstehenden Art anschliesst. | 


k 


Pan Zn u u a Ze al ala. il an Zn nn u 


e) FORMENKREIS DER Ü. PLECTOTROPIS MARTS. 


(75) 19. Cathaica plectotropis (Marrs.). E 


Helix plectotropis, Marrs., Mal. Bl., XI, 1864, p. 114, Taf. 8, Fig. 3—5; 
Fedtschenko’s Reise, Moll., 1874, p. 17, Taf. 1, Fig. 11; Centralas. Moll., E 
1882, p. 14.— Nevıur, Yark. Miss., 1878, p. 3, Taf. I, Fig. 4—6. — Teyon, Man 
Pulm., IV, 1888, p. 56, Taf. 12, Fig. 3—5; IX, 1894, p. 20 (Pseudiberus). 


Tienshan (Semexow), Sasak Taka bei Yarkand (Stouiczka), \ | 
Kargalik (Fuxk). 
Ohne Fundort (GroMmBrscHewsk1, 886, 909). Auf der Reise 


nach dem Pamir gesammelt, also jedenfalls auch Ost-Turkestan. 
(117) 


Der Autor wollte diese Art mit phaeozona, stoliczkana und 
pyrrhozona zusammenstellen und sie derindischen Trachia einreihen. 
Die erstere Idee entspricht völlig meiner Auffassung, sie zu Ca- 
thaica zu rechnen, dagegen ist die Heranziehung von Trachia 
schwerlich haltbar. Allerdings sind die typischen Arten dieser 
Gruppe wie /allaciosa, ruginosa u. a. unsern Cathaica-Arten in 
mancher Beziehung ähnlich und es ist keineswegs unmöglich, 
dass sie ebenfalls zu den Eulotiden gehören. Pıussry reiht sie 
den Camaeniden an, auf Grund der anatomischen Untersuchung 
von delibrata und penangensis, aber gerade diese beiden Arten 
gehören nach der Schale ohne alle Frage zu Chloritis, wozu die 
Organisation der Weichtheile vortrefflich passt. Dagegen ist von 
den sicheren Trachia-Arten noch keine anatomisch untersucht. 
Aber selbst wenn sie zu den Eulotiden gehören, so würden sie 
doch wegen der sehr genäherten, häufig verbundenen Mundsaum- 
ränder und der stark herabgebogenen letzten Windung eine 
selbständige Gruppe bilden müssen, zu der Ü. plectotropis nicht 
gerechnet werden kann. 

Hieran schliessen sich folgende, in der vorliegenden Samm- 
lung nicht vertretene Arten: 


Cathaica mataianensis (Nevır:). 


Helix (F'rutieicola) mataianensis, Nev., Yarkand Miss., 1882, p.2, Fig.7—9. 
H. (Plectotropis) mat., Teyon, Man. Pulm., IV, 1888, p.59, Taf.12, Fig.6—8. 
Eulota (Pseudiberus) mat., ibid., IX, 1894, p. 207. 


Mataian im Thal des Dras, Ober-Kaschmir (Klein-Tibet) 


STOLICZKA). 


Cathaica mongolica MörLprr. 


Helix mongolica, MöLLDFF., J. D.M. G., VIII, 1831, p. 39, Taf. I, Fig. 10.— 
Marrs., Centralas. Moll., 1882, p. 13, Taf. II, Fig. 14, 15. 

Helix (Cathaica) mongol., MörLorr., J. D. M. G., XI, 1884, p. 342. — 
Tryox, Man. Pulm., VIII, 1892, p. 206, Taf. 47, Fig. 71—74. 

Eulota (Cafiaica) mong., Prleers in Teyox, Man., IX, 1894, p. 206. 


Nord-Dshyli, ausserhalb der grossen Mauer. 


(76) 20. Cathaica dejeana (Hzupe). 


Helix dejeana, Hrupe, Fl. Bl., 1882, p. 21, Taf. 20, Fig. 17. 
H. (Cathaica) dejeana, MöLLorr., J. D. M.G., XI, 1884, p. 352. — Tryon, 
Man., VIII, 1892, p. 215, Taf. 49, Fig. 36—38; IX, 1894, p. 207. 
(118) 


TERM SE 


T. sinistrorsa, modice umbilicata, depressa, superne ruditer 
plicato-striata, Juteo-cornea. Spira breviter conoidea. Anfr. 5 an- 
gulato-convexi, ultimus carina acuta, praesertim superne bene 
exserta carinatus, antice brevissime descendens. Apertura sat 
obliqua, irregulariter cordiformis, peristoma breviter expansum, 
intus leviter limbatum. 

Diam. 10,, alt. 4,33 mm. 


West-Sytshuan: Tarsando (Da-dshien-lu) (Hupe, Por. 380). 


Weder die Diagnose noch die Abbildung bei Hzune ist be- 
friedigend, auch hatte er sicher nur junge Stücke vor sich, da er 
den Mundsaum als gerade bezeichnet und nur 4 Windihbeh zählt. 
Seine Abbildung zeigt deutlich 44 Umgänge. 


Trotz der Linksrichtung gehört die Art nicht zu Laeocathaica, 
da ihr die inneren Varices, welche Jugendlippen andeuten, gänz- 
lich fehlen. Sie schliesst sich vielmehr den Cathaica-Arten an 
und zwar hat sie Beziehungen sowohl zu Ü. cucunorica und iacosta 
als auch zu dem gegenwärtigen Formenkreise. Der Farbe wegen 
reihe ich sie lieber hier an. 


f) FORMENKREIS DER Ü. PRZEWALSKII MARTS. 
(77) 21. Cathaica przewalskii (Marrs). 


Helix przewalskü, MAarrs., Centralas. Moll., 1882, p. 12, Taf. II, Fig. 9.— 
MöLLDFF., J. D.M. G., XI, 1884, p. 344 (Cäthaiea). — Tryox, Man. Pike VIII 
1892, p. 209, Taf. 48, kig, 16—18, Taf. 55, Fig. 20—22 ( Be 

Eulota (Cathaica) pr., Pırsery in Tryox, Man., IX, 1894, p. 206. 

Helix Mencii, Hınzer, ]. c., 1882, p. 341, Taf. III, Fig. 1— 

Helix Buddhae, Hırzer, ]. c., p. 339, Taf. II, Fig. 8,9. — MöLıprr,, J.D. 
M.G., XI, 1884, p. 344. — Tryox, Man. Pulm., VIII, 1892, p. 208, Taf. 29, 
Fig. 2—5; IX, 1894, p. 206 (buddae). 


T. sat anguste sed aperte umbilicata, depressa aut conoideo- 
depressa, irregulariter plicato-striatula, indistinete spiraliter li- 
neata, fusco-grisea, albido-marmorata, interdum taeniis 2 dilutis 
ornata. Spira aut vix prominula aut breviter conoidea aut sat 
elevata. Anfr. 5V2 convexiusculi, sutura profundiuscula disjuncti, 
ultimus bene convexus, rotundatus aut vix subangulatus aut ob- 
tuse angulatus. Apertura valde obliqua, late elliptica, modice ex- 
cisa, peristoma superne rectum, extus et basi modice expansum, 


intus modice sed latiuscule limbatum. 
(119) 


a Rue Fee 


TE 
Diam. 25, alt. 11, 
24.125 
24 5, 
24 „135 
Zi a ng 
232 0, als 
21,57 Su 
21 „ 13 (Hıreer). 
20.753108 
18.5009: 
bum.ns Ss 
16525,.10 
1D8.2.4 05 


Provinz Gansu: 

a) Nanshan und Umgegend von Hsi-ning-fu: Nörd- 
liche Tetung-Kette (Przewauskı, 672), Thal des Tetunggol (Pr. 
bei MArrens und N 634), Hsin-tsheng (Pewzow, 944), Stadt Hsi- 
ning-fu (Loczy, Por., 651), Da-hsia, Nindimuren, Nan-tshuan-ho 
(Por. 71, 480, 481, 531, 575, 649, 739, 805, 949), Thal des Dshanba 
(Por. 41, 528), Badshugol (Por. 250), Gumbun (Loczy, Por. 49, 
494, 533, 610), Donkyr (Loczr), Dshokurtan (Por. 534, 826), 
Nien-bo-hsien (Loczy), Mindo-ensha (Grum-Grsemaıno, 912). 

b) Umgegsend von Landshou-fu: Lan-dshou-fu (Loczy), 
Berg Aigonri (Por. 493), Kloster Kadansiume am Boudsha-aral 
(Por. 105), Mündung des Sengyrgol (Tshing-shui) in den Huangho 
(Por. 268, 269), zwischen Dshing-yüan und Lan-dshou-fu (Por. 
118a), Ha-san-ho bei Dshing-yüan (Por. 50). 

c) Südost-Gansu (südliches Amdo): Lagisan (Por. 589), 
Nuryndshanba (Por. 554a), Kloster Dshoni (Por. 955), Min-dshou 
(Por. 962), zwischen Li-dshia-pu und Guang-ting (P. 479). 


Provinz Sytshuan: Yerkalo nahe der Grenze von Tibet 
(Loczy). 
Provinz Yünnan: B£n-to („Panto“, Loczy). 


Das wahrhaft grossartige Material der gegenwärtigen Samm- 
lung hat es mir ermöglicht, über diese Art ins Reine zu kommen. 
Nicht nur dass sich die Identität von ©. menew mit przewalski, 
die ich schon 1884 annahm, durchaus bestätigt hat, sondern 
auch Helix buddhae Hıuzer lässt sich weder artlich noch unter- 
artlich von ihr getrennt halten. Gehen wir von dem historischen 

(120) 


a 


Typus am Nanshan und in der Gegend von Hsiningfu aus, so 
finden wir schon dort gekantete Formen mit schwach gekanteten 
und gerundeten am gleichen Fundort vermischt. Das Gleiche 
findet in der Gegend von Lan-dshou-fu statt, wo wir die Art im 
Thal desHuangho abwärts noch bis zur Grenze der Mongolei ver- 
folgen können. Schon Hırzer erwähnt das Zusammenvorkommen 
von mencü und buddhae daselbst, nur fehlten ihm die Mittelformen, 
welche mir reichlich vorgelegen haben. Von der Variabilität un- 
serer Art in der Grösse und der Höhe des Gewindes geben die 
obigen Maasse eine Vorstellung. 


Westlich reicht die Art noch bis nahe an den Kukunor. 
Hier in ungünstigen Lebensbedingungen sichtlich verkümmert, 
ist sie kleiner, weniger bunt und oft kreidig weiss. Ueber diese 
Formen und ihr Verhältniss zur Unterart gredleri siehe unten. 


Nach Süden ist sie im Gebiet des Tao-ho und noch jenseits 
der Wasserscheide am oberen Pui-ho nachgewiesen. Weiter nach 
Süden scheint sie zu fehlen, da sie in Sytshuan weder Davıp 
noch die Poraxın’sche Expedition fanden; auch Hrupz erwähnt 
sie nicht. Dagegen tritt sie nach Hırzer bei Tarsando (Da-dshi- 
en-lu) in West-Sytchuan, Yerkalo am oberen Lang-tshang-dshiang 
nahe der Grenze von Tibet und Be£n-to in Yunnan auf, so dass die 
Fortsetzung der Verbreitung wahrscheinlich längs der Wasser- 
scheide zwischen Tao-ho und Tung-ho anzunehmen ist. 

An der Nord- wie an der Südgränze der Verbreitung treten 
etwas abweichende Lokalrassen auf, welche ich als Unterarten 
abtrenne. 


subsp. alaschanica Mörrovrr. n. 
Taf. VII, Fig. 3. 
T. minor, angustius umbilicata, umbilico "’ diametri adae- 
quante, spira magis elevata, apertura altior. Diam. 15, alt.9 mm. 


Schangyn-dalai und Teng-gusch im Alaschan-Gebiete, 5-6000’ 
Meereshöhe (Przewauskı, 693, 699). 


subsp. gredleri Hırzer. 


Helix (Fruticocampylaea) gredleri, Hırz., 1. c., 1882, p. 342, Taf. III, Fig. 5. 
H. (Cathaica) gredleri, MöLLorr., J.D.M.G., XI, 1884, p. 345. — Teyon, 
Man., VIII, 1892, p. 209, Taf. 29, Fig. 95—97. 
Eulota (Cathaica) gredleri, ibid., IX, p. 206. 
(121) 


EEE a RE Be DD SR a Ne Bee, TE 
DE Le TEE 7 En 2) m ” x \ RR \ F2 
a - re, Fi es 


Helix (Fruticocampylaea) heudei, Hır., ]. c., p. 348, Taf. III, Fig. 6. — 
MöLLprr., 1. c., p. 346. — Tryon, VIII, p. 210, Taf. 29, Fig. 92—94; IX, p. 206. 

Helix Menei var., HıLzer, 1. c., Taf. III, Fig. 4. 

Helix stoliczkana, Hızar, 1, c., 1883, p. 1353 (non Nevırr), 


Die Vereinigung dieser Form mit der turkestanischen sto- 
liczkana habe ich schon früher zurückgewiesen und kann nur 
wiederholen, dass die Aehnlichkeit nur eine oberflächliche ist, 
wenn schon die beiden Formen in dieselbe Gruppe gehören. 

Hiırzer giebt für seine Art zwei sehr weit getrennte Fund- 
orte, Kloster „Kumbuna“—= Gumbun bei Hsi-ning-fu, und das Thal 
des Dshin-sha-dshiang zwischen Batang und Yunnan an. Er hat 
dadurch zwei Formen vermengt, welche nach meiner Auffassung 
nicht zusammengehören. Hätte er Recht, so würde ich H. gredleri 
weder als Art noch als Unterart gelten lassen können, sondern 
sie würde dann lediglich eine individuelle Abart (mutatio) sein. 
Bei Kloster Gumbun lebt eine kleine Rasse von (©. przewalskü, 
welche theils typisch gefärbt, theils weisslich mit 2 Bändern ist. 
Diese letztere Abänderung hat mit der echten gredleri grosse 
Aehnlichkeit, stimmt aber in der Gesammtform, der Skulptur 
so völlig zu przewalskii, dass sie nur Spielart derselben ist. Da- 
gegen besitzt die Rasse aus dem Thal des „Goldsandflusses“ von 
Dung-nan-tou und Batang eine sehr deutliche Rippenskulptur, 
eine schwächere innere Lippe und mehr genäherte Mundsaum- 
ränder. Diese Rasse hat allerdings Anspruch auf besondere 
Benennung, wenn auch nicht als Art, aber doch als Unterart. 
Helix heudei Hırz., welche am gleichen Fundort (Dung-nan-tou) 


. gesammelt wurde, ist nichts als eine höher gewundene 


Abänderung der gredleri. Hierzu, nicht zu menei, gehört auch 
sicher die grössere von Hırzer abgebildete Form von Da- 
dshien-lu (Tarsando). 

Die Poranım’sche Sammlung enthält aus der Gegend von 
Tarsando (zwischen San-wa und Yerlan-wan, N: 413) einige 
Exemplare, welche theils noch flacher als die von Hırzer 
abgebildeten H. gredleri, theils ebenso hoch wie heudei sind 
nebst den entsprechenden Zwischenformen, im übrigen aber in 
den für die Unterart maassgebenden Kennzeichen völlig über- 
einstimmen. 


(122) 


Be 


(78) 22. Cathaica connectens MöLLDFF. n. sp. 
Taf. VII, Fig. 2. 


T.sat aperte umbilicata, umbilico ,—/s diametri adaequante, 
depressa, subruditer plicato-striata, sat tenuis, lutescens, griseo- 
et brunneo-marmorata, supra et infra peripheriam taenia casta- 
nea latiuscula picta. Spira parum elevata. Anfr. 5 convexiusculi, 
ultimus supra medium obtuse angulatus, basi minus distincte 
striatus, nitidulus, antice brevissime descendens. Apertura 
diagonalis, subeircularis, sat exeisa, peristoma parum expansum, 
tenue, intus leviter limbatum. 

Diam. 14,, alt. 7,5, apert. lat. 7,2, long. 6,5, alt. 5 mm. 


Provinz Gansu: Thal des Flusses Ngwarsi (Poranm, 26). 
Kloster Kadygar (814). 


So sicher ich überzeugt bin, dass diese Form nur eine 
Weiterentwicklung von 0. przewalskii ist, so halte ich sie doch 
für genügend differenzirt, um sie als eigene Art aufzufassen. Ab- 
gesehen von der geringeren Grösse ist die Skulptur stärker, die 
Schale dünner, die Färbung lebhafter, es sind nur 5 Windungen 
vorhanden, die Mündung ist runder, dem Kreisförmigen sich 
nähernd, die innere Lippe sehr schwach. 


Die Form von Kadygar ist deutlicher gekantet, die Mün- 
dung etwas kleiner, Nabel etwas weiter. 

Man kann sagen, dass unsre Art C. przewalskii mit dem 
Formenkreis von Ü. plectotropis verknüpft. 


(79) 23. Cathaica cunlunensis MörLprr. n. sp. 
Taf. VII, Fig. 1. 


T. modice sed aperte umbilicata, umbilico '/s diametri su- 
perante, depressa, solidula, sat ruditer plicato-striata aut luteo- 
brunnea, ad peripheriam albocingulata, basi pallescens, aut 
griseola, taenis 2 luteo-brunneis picta, hic illic strigis transversis 
albidis variegata. Spira breviter conoidea aut fere plana. Anfr. 
5—5"3 planiusculi, sutura sat profunde impressa disjuncti, ultimus 
supra medium obtuse sed distincte angulatus, antice vix aut bre- 
vissime descendens. Apertura valde obliqua, late elliptica, modice 
excisa, peristoma breviter expansum, intus sat labiatum. 

(123) 


“ kreis der Ü. przewalskii gehöri 


Diam. 14, alt. 7,;s mm. 
n 14 n 7 N 
n 12 600 
Am oberen Mur-ussu (Dytschu), 13000° Meereshöhe (Przr- 
wALskI 669, 687, 694). 


Wegen der Färbung halte ich diese Art noch zum Formen- 
g, von der sie wahrscheinlich eine 
extreme Entwicklung ist. Auch mit Ü. siningfuensis subsp. brun- 
nescens kann sie verglichen werden, ist aber grösser, weiter ge- 
nabelt, eher schwächer skulptirt und die Windungen sind viel 
flacher. 

Die Fundstelle rechnet Przewauskı schon zu Nord-Tibet, 
doch verlegen die Karten (auch Brerschxeiper’s Karte von China 


1896) die Grenze von Tibet noch südlich vom Murussu und rech- 


. nen das Thal dieses Quellflusses des Yangdzy noch zum Kukunor- 


Gebiet oder zur südlichen Mongolei. Die Gebirge daselbst ge- 
hören zum Kun-lun-System. Der Name dieses Gebirges lautet im 
Hochchinesischen so wie ich ihn schreibe. In Dialekten wird er 
auch Kwun-lun, Kw£en-lun, Kung-lun, Gun-lun u. a. m. ausge- 
sprochen. Wahrscheinlich ist er nicht ursprünglich chinesisch, 
sondern phonetiche Wiedergabe eiges tibetanischen oder mon- 
golischen Namens. 


(80) 24. Cathaica polystigma MöLLorr. n. sp. 
Taf. VIT, Fig. 4. 


T. mediocriter umbilicata, umbilico Vs diametri non attin- 
gente, depressa, leviter striatula, omnino confertim minute gra- 
nulosa, corneo-brunnea, interdum pallidior, subsericina. Spira 
breviter convexa. Anfr. 6 convexiusculi, ultimus ad peripheriam 
obtuse sed distinete carinatus, basi convexior, circa umbilicum 
confuse angulatus. Apert. modice obliqua, subeireularis, modice 
excisa, peristoma superne vix, basi et ad umbilicum magis ex- 
pansum, intus leviter limbatum. 

Diam. 21, alt. 11, apert. lat. 10,5, long. 9,85, alt. 7,5; mm. 

lee 9 n J „ 8 „» 65 » 

Sytshuan (Poranm, 405). 

In der Gesammtform dunkleren Abänderungen von (. prze- 


walskii nahe komınend, aber weiter genabelt, wirklich gekielt, 
(124) 


I © 
A 


BE, 2 


obwohl weniger scharf gekantet, und durch die Granulirung von 
vornherein sehr abweichend. 

Der nähere Fundort ist nicht angegeben, doch ist nach 
von der folgenden Unterart anzunehmen, dass er in der Gegend 
dem Sung-pan liegt. 


subsp. amdoana MöLLDrF. n. 


8 Fr 
> 2 
R 3° I t i ah ne ee, 
a u Fun ll SP en DEZ N. 12 0 m ZU u ZEn E 


Kleiner, etwas höher, nur schwach gekantet, nur 5l/ Win- 
dungen, Querskulptur kräftiger, Spirallinien feiner, GrseunEugE 
durch Verwitterung kaum erkennbar. 

Sytshuan: Schlucht Huo-dshi-gou nördlich von Lung-an-fu | 
(BErEsowsKkIı, 875). | 


Hiermit ist die Reihe der Cathaica-Arten aus dem westlichen 
China und östlichen Hochasien geschlossen. Es folgen noch 


Cathaica stoliezkana (Nevır:). 


Helix stoliezkana, Nev., Yark. Miss., 1878, p. 3, Fig. 4—6. — Marrs., 
Sitz. Ber. N. Fr. Berl., 1875, p. 97; Nov. Conch., V, p. 37, Taf. 143, Fig. 9—13; 
Centralas. Moll., 1882, p. 14, Taf. ®%, Fig. 16. — Trvos, Man. Pulm., III, 1887, 
p: 250, Taf. 61, Fig. 62—64 (Xerophila); IX, 1894, p. 206 (Cathaica). 


Ost-Turkestan: Sasak-Taka und Pasrobat bei Yarkand _ 
(STOLICZKA). 


Von dem Entomologen Funk erhielt ich unter dem (Manu- 
skript?-) Namen Helix funkı Börre. ungebänderte, kreideweisse 
Stücke von Kargalik, Ost-Turkestan, die ich von (. stoliezkana 
nicht artlich und bei dem spärlichen Material auch nicht unter- 
artlich trennen möchte. 


Cathaica fedtschenkoi (Marrs.). 


Helix Fedtschenkoi, Marrs., Fedtsch. Reise, Moll., 1874, p. 16, Taf. I, 
Fig. 9. — Prar., Mon. Hel., VII, p. 236. — Tryon, Man. Pulm., III, 1887, p. 249 
(Xerophila); IX, p. 255 (Candidula). 


- 


Sarafschan-Thal (FeorscHenko). 


Trotz des Xerophila-ähnlichen Habitus sicher eine nahe 
Verwandte von (. stoliczkana, von der sie auch räumlich nicht 
sehr weit getrennt ist. 

(125) 


Die mir unbekannten Arten Helix fedtschenkopsis (!) und 
reneana Ancey werden ebenfalls hierher gehören. 


Cathaica semenowi (Marrs.). 


Helix Semenowi, Marrs., Mal. Bl., 1864, p. 115, Taf. 3, Fig. 6—8; Fedtsch. 
Reise, Moll., 1874, p. 16, Taf. 1, Fig. 12; Sitz. Ber. N. Fr. Berl., 1877, p. 241.— 
Conch. Mitth., I, p. 14, Taf. 4, Fig. 10—13; Centralas. Moll., 1882, p. 9, Taf. 2, 
Fig. 5—7. — Prr., Mon. Hel., V, p. 203. — Mörtprr., J. D. M. G., XI, 1884, 
p- 341 (Cathaica). — Tryox, Man. Pulm., III, 1887, p. 237, Taf. 57, Fig. 99, 1, 2 
(Xerophila); IX, 1894, p. 267 ((Theba). 


Tienshan und Alatau (Semexow), am Ala-kul (Fınsca), Thäler 
des Ili und Kungess (Przewarskı), bei Kuldscha (Recer). 


Nahe verwandt mit Cathaica orithyia confucii, auch mit 
C. rossimontana MÖLLDFE. 


Cathaica dichrozona (Marrs.). 


Helix dichrozona, Marrs., Sitz. Ber. N. Fr. Berlin, 1885, p. 17. — Tryon, 
Man.,, IX, p. 304 (Fruticocampylaea). 


Namangan in Ferghana (Dorrn). 


Schliesst sich den kaukasischen Fruticocampylaea schon sehr 
nahe an, wie bereits MArrens hervorhob. 


Cathaica rufispira (Marrs.). 


Helix rufispira, Marrs., Fedtsch. Reise, Moll, 1874, p. 9, Taf. 1, Fig. 7, 
Taf. 3, Fig. 38; Centralas. Moll., 1882, p. 10, Taf. 2, Fig. 8 (var. albidorsalis).— 
Prr., Mon., VII, p. 234. — Tevos, Man., III, 1887, p. 204, Taf. 46. Fig. 10—16 
(Eulota) ; IX, p. 267 (Theba). 


Thal des Sarafschan (Feorsurnko), bei Kuldscha (Reeer). 


Helix sturanyana Rouıe aus Turkestan ist nur eine schwache 
Abänderung von C. rufispira. Ich weiss nicht, ob und wo sie 
veröffentlicht ist. 


(81) 25. Cathaica phaeozona (Marrs.). 


Helix phaeozona, Marrıs., Fedtsch. Reise, Moll., p. 13, Taf. 1, Fig. 8, 
Taf. 3, Fig. 39; Centralas. Moll., 1882, p. 11, Taf. 2, Fig. 10, 11. — Prr., Mon. 
Hel., VII, p. 279. — Nevırr, Yark. Miss,, p. 2, Fig. 8. — Mörrprr., J.D.M.G., 
XT, 1884, p. 340 (Cathaica). — Teyos, Man. Pulm., III, 1837, p. 205, Taf. 46, 
Fig. 25, 26 (Dorcasia) ; IX, 1894, p. 204 (Eulota), p. 266 (T’heba). 
(126) 6 


En aan ar ae a a ce Ne a 
a A NE RER ES e, 
? "a IE: a ’ nu 


Bee, ve 


Chokand (Feprscaeneo), Ili-Thal (Przewauskı), Sasak Taka 
und Pasrobat bei Yarkand (Srorıczka), Kargalik (Funk), Ost-Tur- 
kestan (GROMBTSCHEWSKT, 910). 

Dass diese Art eine Eulotide ist und nicht zu Hygromia 
(Euomphalia) gehört, scheint aus Scuacko’s Bemerkungen über 
die Weichtheile hervorzugehen und ist auch nach der Schale 
höchstwahrscheinlich. Man könnte nur schwanken, ob sie Eulota 
oder Cathaica anzureihen ist. Wegen ihrer Festschaligkeit, der 
kräftigen Lippe, der ziemlich genäherten Mundränder und der 
habituellen Aehnlichkeit mit manchen Fruticocampylaea z. B. nar- 
zanensis gehört sie meiner Ansicht nach zu Cuthaica. | 


Wenn wir somit unsere Gattung von China längs des Süd- 
randes von Hochasien mit nicht sehr erheblichen Lücken bis 
Turkestan verfolgen können, fehlt noch die Verbindung mit dem 
Verbreitungsgebiet der kaukasischen Fruticocampylaea. Der öst- 
lichste mir bekannte Fundort derselben ist die Gegend von 
Astrabad in Nord-Persien, während aus Chorassan und Nord- 
Afshanistan bis zum Hindukusch noch keine Art bekannt ist. 
Ich glaube aber bestimmt, dass dort noch Formen unserer Gruppe 
werden entdeckt werden. 


Gen. Platypetasus Pırssry. 


Pırseey in Tryox, Man. Pulm., IX, 1894, p. 207, sect. Eulotae, ex typo 
H. innominata Heupe. 


Wenn ich auch diese Gruppe als Gattung behandle, so bin 
ich mir wohl bewusst, dass dieselbe ohne sorgfältige Unter- 
suchung der Weichtheile auf etwas schwachen Füssen steht. 
Eine Verwandtschaft mit Plectotropis einerseits, mit gekielten 
Cathaica andererseits ist unverkennbar, aber die linsenförmige 
Gestalt, der scharfe Kiel, die genäherten, durch eine Schwiele 
verbundenen Mundsaumränder geben den Arten doch ein sehr 
eigenartiges Gepräge. Solange Uebergangsformen nicht nach- 
gewiesen sind, halte ich es für richtiger solche conchyliologisch 
scharf geschiedene Gruppen als Gattungen aufzufassen. 


Die hierher gehörigen Arten’sind folgende: 
(127) 


> 


1. Platypetasus innominatus (Hrvne). 


Hevpe, Fl. Bl., II, 1885, p. 108, Taf. 28, Fig. 7. — Teyox, Man. Pulm., 
VII, 1892, p. 197, Taf. 55, Fig. 24—26. 


Felsen am Dshin-sha-dshiang (vulgo Kinscha-kiang), also 
wohl jedenfalls im östlichen oder südlichen Sytshuan (Hzupe), 
Tshang-yang, Hubei (SchmAcker). 


subsp. duplicatus Möruorr. n. 


Fast doppelt so gross, Gewinde flacher, Skulptur etwas 
gröber, namentlich die ausgezeichnete Granulirung, die Hrupe 
nicht erwähnt. Diam. 16,5, alt. 5; 20,5:6; 21,5:7,5. Hupe giebt 
im Text 17:9 mm., aber seine Abbildung zeigt 12,5:5, mm. und 
SCHMACKER’s Exemplare messen 13,5: 5,35. 


Hubei: Ba-dung (L. Fucas). 


2. Platypetasus mariella H. An». 


Helix (Plectotropis) mariella, H. An., P. Z. S., 1870, p. 377, Taf. 27, Fig. 5.— 
Prr., Mon. Hel., VII, p. 458. 

H. (Cathaica) mariella, MöLLDFF., J. D. M. G., XI, 1854, p. 347. ° 

H. (Pseudiberus) mariella, Teyos, Man., VIII, 1892, p. 196, Taf. 55, Fig. 


Enge des Yang-dsy bei Itshang (SwıxHor). 


subsp. submariella Pırserr. 


Helix mariella var. submariella, Pırspry in Tryos, Man., VIII, 1892, 
p. 197, Taf. 55, Fig. 27—80. 
Helix mariella, Hzupe, Fl. Bl., II, 1885, p. 108, Taf. 28, Fig. 8. 


Mit P. innominatus H. (Hrune). 


3. Platypetasus castanopsis Mörxorr. n. sp. 
Taf. VII, Fig. 3. 


T. sat late umbilicata, umbilico '/; diametri superante, de- 


pressa, tenuiuscula, subpellucida, irregulariter plicato-striatula, 
nitens, castanea. Spira breviter convexa apice subplano, granu- 
lato. Anfr. 5 fere plani, sutura per carinam subexsertam albo- 
filosa disjuncti, ultimus carina sat acuta alba carinatus, basi con- 
vexiusculus, circa umbilicum declivis, subangulatus, antice bre- 


viter deflexus. Apertura maxime obliqua, truncato-ovalis, peristoma 
(128) 6* 


7. 
ri Se, 


ha ige EM. 3 Cal SE Fee Fe HE a ER Ra u # N ee IE 
Er A Da ar re: Ne NE N RER, ee EEE, 
3 % ' . y NEE a Ex, EN EZ £ 
> f 7 >% A Behr U PS ae 37 


e\ « { rn Sr h A 
= ee , e > nr 


NR a an 


sat expansum, reflexiusculum, vix labiatum, marginibus valde 
approximatis, callo tenui junctis. 

Diam. 24, alt. 11, apert. lat. 13, long. 11, alt. 7 mm. 

Westliches Hubei oder östliches Sytshuan (L. Fucas). 

Ich benutze diese Gelegenheit um eine Art zu beschreiben, 
welche schon sehr lange in meiner Sammlung liegt, aber nicht 
publicirt wurde, weil ich annahm, dass sie von GreDLEr benannt 
und beschrieben werden würde. Sie ist grösser als die beiden 
voranstehenden, denen sie sich anreiht, glatter, glänzend 
kastanienbraun, der Nabel weiter, der Kiel weniger scharf u. a. m. 


(8) 4. Platypetasus trochomorpha Mörtprr. n. sp. 
Taf. VII, Fig. 2. 


T. perlate et aperte umbilicata, umbilico s diametri super- 
ante, discoidea, tenuiuscula, confertim striatula, subsericina, 
pallide lutescens, pone suturam taenia castanea latiuscula ornata. 
Spira breviter conoidea. Anfr. 6 plani, sutura per carinam ex- 
sertam marginata disjuncti, ultimus carina acuta bene exserta 
alba carinatus, basi convexiusculus, pone carinam taenia lata 
castanea pictus, antice breviter sed valde deflexus. Apertura 
maxime obliqua, late securiformis, peristoma superne rectum, 
basi breviter expansum, ad umbilicum paullum dilatatum, mar- 
ginibus approximatis. 

Diam. 21,s, alt. 8, apert. lat. 9,5, long. 6,5, alt. 3,5 mm. 

N.-W.-Sytshuan: zwischen Tao-guan und Wen-tshuan- 
hsien (Poranxın, 278). 

Auf den ersten Blick einer grossen Trochomorpha, z. B. Videna 
metcalfei oder quadrasi von den Philippinen überraschend ähnlich, 
aber die Mündungscharaktere, namentlich die genäherten Mund- 
ränder, auch die Schalensubstanz verweisen sie hierher. Ab- 
weichend von den übrigen Arten ist der weite Nabel und die 
Bänderung. 


(83) 5. Platypetasus causius ScHALFEIEw (ms.) n. sp. 
Taf. VII, Fig. 1. 


T. modice perspective umbilicata, depresse trochiformis, 
tenuis, irregulariter plicato-striatula, lineis spiralibus microsco- 


pieis decussata, costulis membranaceis interruptis quasi squamu- 
(129) 


PT 


lifera, corneo-lutescens. Spira modice elevata lateribus subeoncavis 
apice mammillari. Anfr. 6» plani, sutura per carinam exsertam 
subcanaliculata disjuncti, ultimus carina lata utrinque exserta 
acutissima carinatus, antice brevissime abrupte deflexus. Apertura 
fere horizontalis, angusta, rhomboidea, peristoma rectum, tenue, 
continuum, superne solutum, margine basali brevissime reflexo. 

Diam. 15,, alt. 5,75, apert. lat. 7, long. 3,33 mm. 

Ohne Fundort (Poraxm, 260), jedenfalls aus Hoch-Amdo, 
wahrscheinlich aus der Gegend von Hsi-gu-tsheng. 

Durch die herabgebogene letzte Windung, das zusammen- 
hängende, gelöste Peristom verknüpft sie die übrigen Platypetasus- 
Arten mit der folgenden, etwas aberranten Form. 


(84) 6. Platypetasus encaustochilus SczArr. (ms.) n. sp. 
Taf. VIII, Fig. 4. 


T. late et aperte umbilicata, umbilico infundibuliformi Vs 
diametri fere aequante, lenticularis, solidula, striata et granulis 
longiusculis sculpta, sericina, corneo-brunnea. Spira vix elevata 
apice submammillari. Anfr. 5} planulati, sutura per carinam 
exsertam marginata disjuncti, ultimus acute carinatus, supra 
carinam subimpressus, tum ad suturam convexiusculus, antice 
abrupte, fere verticaliter deflexus, ad aperturam coarctatus. 
Apertura fere horizontalis, tetragona, peristoma continuum, 
solutum, albolabiatum, margo superus fere rectus, flexuosus, ex- 
ternus et basalis breviter expansi, columellaris reflexus, basalis 
medio nodulo subdentiformi instructus. 

Diam. 13,5, alt. 5ss, apert. lat. 4,75, long. 3,; mm. 

Provinz Gansu: zwischen Li-dshia-pu und Hsi-gu-tsheng 
(261, 769). 

Durch den fast senkrecht herabgebogenen letzten Umgang 
und die gelöste Mündung sehr abweichend und fremdartig, etwa 
an die Gruppe Craspedaria (delphinula) erinnernd, aber doch un- 
zweifelhaft hierher gehörig. Bezüglich der Mündungscharaktere 
bildet die vorige einen Uebergang zu den typischen Arten. 


Hier schliesse ich eine nach der Schalenform ganz isolirte 
Art an, weil sie in der Mündungsbildung an meisten Analogie 
mit der voranstehenden zeigt. 
(130) 


a . 


(85) 7. Platypetasus strophostoma Mörtprr. n. sp. 
Taf. VIII, Fig. 5. 


T. perforata, elate trochiformis, tenuiuscula, subtiliter stria- 
tula, (albida). Spira valde elevata, fere exacte conica. Anfr. 8Vs 
plani, ultimus acute carinatus, basi vix convexiusculus, antice 
breviter solutus, fere verticaliter deflexus. Apertura fere hori- 
zontalis, irregulariter ovalis, peristoma continuum, tenue, bre- 
vissime expansum, intus limbatum, columella dente humili 
crassiusculo munita. 

Diam. 5 alt. 6, 2 mm. 


Süd-Gansu bis Sy-tshuan (Beresowskı 715). 


Diese eigenthümliche Form erinnert durch das hochkoni- 
sche Gewinde an Satsuma, der losgelöste letzte Umgang und seine 
fast senkrechte Herabbiegung lassen aber doch eher an eine 
Verwandtschaft mit der voranstehenden Art denken. Freilich 
weicht sie durch die hohe Form und auch durch die bezahnte 
Spindel von den übrigen Platypetasus-Arten sehr ab. Leider sind 
die 3 Exemplare todt gesammelt, so dass die systematische Stel- 
lung unsicher bleibt. Auch die Farbe ist nicht festzustellen. 


Genus Buliminopsis Hupe. 


Moll. Terr. Fl. Bl., III, 1890, p. 146 (-+- Buliminidius Heupde, ibid,, p. 146, 
—+- Funiculus HEuDe, ibid., p. 147). — Bacamann, Ann. k. k. Hofmus., IX, 1894, 
p. 420. — GREDLER, ibid., p. 422. — Pırssry in Teyos, Man. Pulm., IX, 1894, 
p- 171 subgenus Ganesellae. 

Pseudobuliminus, SCHMACKER et BörtGeEr, N. Bl. D. M. G., 1891, p. 164. 


Hezvpe stellte seine Gattung für die 3 Arten buliminus H. 
quaternarius H. und conoidius H. auf, daneben die Gattung Bulimi- 
nidius für squamosulus, larvatus und pupatus aus Yünnan und eine 
dritte Funiculus für delavayanus und einige andere Arten ebenfalls 
aus Yünnan. Wenn er darin, dass er diese Formen von Bulimi- 
nus entfernte und den Heliciden anreihte, richtigen systemati- 
schen Takt bewies, so ist er dagegen in der weiteren Spaltung 
entschieden zu weit gegangen. Hierfür ist die vorliegende Aus- 
beute ausschlaggebend. Die Arten aus Sytshuan bilden eine ge- 
schlossene Reihe, in welcher man vergeblich versuchen wird 
generische Grenzen zu machen. Die ersten beiden Arten sind 

(181) 


et Bun 


typische. Buliminopsis subeylindrica und cylindrus würde man zu 
Buliminidius stellen können, jedoch vermittelt piligera zwischen 
ihnen und B. buliminus. Unsere BD. hirsuta, nahe verwandt mit 
delavayanus Hezune, stellt sichtlich einen Funiculus dar, ist aber 
unzweifelhaft verwandt mit B. cylindrus und subeylindrica. Immer- 
hin lässt sich Funiculus allenfalls der besseren Uebersicht halber 
als Sektion halten, Buliminidius dagegen ist entbehrlich. 

Was nun die systematische Stellung von Duliminopsis anbe- 
langt, so lag vom conchyliologischen Standpunkt am nächsten 
sie an Satsuma anzureihen. Wenn die Zutheilung der gekielten 
und mehr oder weniger konischen Hygromia-ähnlichen Schnecken 
aus China zu Satsuma richtig ist, so wäre von S. schomburgiana 
und Zrochacea über sitalina, pseudobuliminus, buliminoides und dolio- 
lum zu buliminus Hzupe eine ziemlich geschlossene Reihe vorhan- 
den. Aber wie ich schon bei Satsuma erwähnte, ist ein durch- 
greifender conchyliologischer Charakter noch nicht bekannt, 
der die Trennung der zu den Camaeniden gehörigen Satsuma von 
den Eulotiden mit Sicherheit ermöglichte, und wie wir bei 
flacheren Arten zwischen Satsuma und Plectotropis schwanken 
können, so ist auch bei den höhern die gleiche Unsicherheit 
vorhanden. Der Befund der anatomischen Untersuchung unserer 
Arten ist nun nach freundlicher Mittheilung des Herrn Wiesmann, 
wie derselbe im zootomischen Theil dieser Arbeit näher aus- 
führen wird, der gewesen, dass die Duliminopsis-Arten zu den 
Eulotiden gehören. Ob nun die hohen bisher zu Satsuma ge- 
rechneten chinesischen Schnecken ebenfalls Eulotiden sind 
oder doch noch zu Satsuma gehören, muss bis zur anatomischen 
Untersuchung dahingestellt bleiben. Hier versagt einmal die 
Schale gänzlich! 

GrepLer stellt (Ann. K. K. nat. Hofmus. IX, 1894, p. 420) 
seine doliolum und cerasina als fraglich zu Duliminopsis, errichtet 
aber (p. 422) für die letztere eine eigene Gattung Secusana. BacH- 
MANN (ebenda) findet die Radula der beiden Arten mit der von 
„Buliminus cantori v. fragilis“ völlig übereinstimmend und will alle 
drei einer und derselben Gattung zutheilen. Ueber die Fortpflan- 
zungsorgane und die Kiefer sagt er nichts. Duliminopsis cerasına 
ist nach der Schale sehr eigenthümlich, so dass ich Secusana 
Grepı. trotz des wunderlichen Namens — Secusan ist eine irrige 
Schreibweise für Hsi-ku-shan, ein chinesisches Dorf in der Pro- 
vinz Hubei — als Sektion von Buliminopsis beibehalten möchte. 

(132) 


a a ea Ser A En iz En ET Hin 
ee ur De A Er E ae Ina N Me 
x Zr? x ” a > a s N FE En j Re ER) ZU. r 44 


4 


c z an vi 
a } 


RER 


1. Sect. Semibuliminus MörrLprr. n. 


(86) 1. Buliminopsis beresowskii ScHALFEIEw (ms.) n. sp. 
Taf. VII, Fig. 7. 


T. anguste sed pervie perforata, globoso-conoidea, solidula, 
striatula, pilis brevissimis deeiduis hirsuta, luteo-cornea. Spira 
sat elevata lateribus cenvexis. Anfr. 7'/ convexi, lente accres- 
centes, ultimus antice brevissime descendens, basi planiusculus, 
pallescens. Apertura valde obliqua, rotundato-triangularis, peri- 
stoma parum expansum, intus crasse labiatum, margo basalis sub- 
strictus, prope columellam dente sat valido munitus. 

Diam. 7,5, alt. 6,9 mm. 

IE Ko LE ie 

Gansu: zwischen Yü-lin-guan und Wen-hsien (Poranım, 
257, 543). 

Die Gestalt dieser interessanten Art zeigt eine gewisse 
Aehnlichkeit mit Hygromia cobresiana Ar. und bidens Onenmn., aber 
die Mündungscharaktere, namentlich die kräftige Innenlippe ver- 
weisen sie zu den Eulotiden. Hier bildet sie nın ein erwünschtes 
Zwischenglied zwischen Buliminopsis und den flachen bis kugli- 
gen Gruppen. In der Färbung, der Behaarung und der Schalen- 
struktur zeigt sie grosse Aehnlichkeit mit B. subeylindrica und 
piligera (s. u.), so dass ich auch ohne Kenntniss der Weichtheile 
kein Bedenken trage sie hier einzureihen. Eine besondre Sektion 
für sie erschien indessen unentbehrlich. 


2. Sect. Buliminopsis s. str. 
(87) 2. Buliminopsis pinguis (Axcey). 


Buliminus pinguis, Ancey, Le Naturaliste, 1882, p. 60; Natur. Sicil., 
1883, p. 10; Bull. Soc. Malac. France, 1885, p. 121. — cf. Mörrprr., J.D.M.G., 
XIII, 1886, p. 195. 


Ying-dshia-pu („Inkiapo“) (Davın), Bau-tsheng-hsien (Pora- 
xın, 854), Mien-hsien (P. 393), alle im südlichen Theil der Provinz 
Shen-si. 

Mit Anxcey halte ich diese Form für artlich verschieden 
von der folgenden. Sie ist dünnschaliger, deutlicher gestreift, 


meist bauchiger und es fehlt ihr eine innere Lippe gänzlich. 
(133) 


AT“ WM Eu TE, Te De u Ei u a ee 2 a Me ud 
ut RL nöger- et ee ve 2 + a Ir 


er FR 


In der Gestalt ist sie sehr variabel, so dass Axcey nicht weniger 
: als fünf Formen besonders benennt. Die Form von Mien-hsien 
ist schlanker, diam. 6, alt. 12,5, während der Typus 6,5—7,35 Breite 
| bei 11— 12, Höhe zeigt, und nähert sich dadurch 8. buliminus Hoe.., 
doch ist die Mündung ganz wie beim Typus und es fehlt auch hier 

die innere Lippe. Man könnte sie aber als mut. gracılis abzweigen. 


(88) 3. Buliminopsis buliminus Hkvpe. 


Helix buliminus, Heupe, Fl. Bl., I, 1882, p. 48, Taf. XX, Fig. 20. — 
Mörrprr., J. D. M. G., XI, 1884, p. 835. — Teyos, Man. Pulm., III, Taf. 52, 
Fig. 20, IV, p. 32 (Cochlicella !). 

Buliminopsis buliminus, HEUDe, ]. c., III, 1890, p. 146. 

Buliminus helicopsis, Ancey, Bull. Soc. Mal. Fr., 1885, p. 120. 

Ganesella (Buliminopsis) buliminus, Pırseey in Tryos, Man. Pulm., IX, 
1894, p. 171. 


Oestliches Sytshuan: Tshiu-hsien (Hrupe). 


subsp. strigata MÖöLLDFEF. n. 


Helix buliminus, HıLzer, Sitz.-Ber. Ak. Wiss. Wien, LXXXVIII, 1883, 
p- 1354, t. IV, f. 2, 


Differt testa solidiore, colore pallide cornea obscurius stri- 
gata, habitu plerumque ventricosiore. 
Diam. 6,;, alt. 12 mm. 


n) an a 
7 

D) [ Bela, 

n a a 


Sytshuan: Guang-yüan-hsien (Loczy), Lu-feng-kou, Guang- 
yüan bis Dshau-hua-hsien (Poranxın, 302, 352, 408, 414), Dshien- 
dshou (387), Lung-an-fu (750). 

Gansu: Hui-hsien (Ber. 654), Yü-lin-sguan — W£n-hsien 
(Por. 135, 165, 798, 973), Thal des Pui-ho und bei Shy-pu (239, 804), 
zwischen Li-dshia-pu und Hsi-gu-tsheng (896), Guang-ting (164), 
Nan-ping (513, 758). 

China (Pıaserzeı, 876). 

Wie sich aus dieser stattlichen Reihe von Fundorten er- 
giebt, ist diese Form über das ganze nördliche Sytshuan von 
Guang-Yüan bis Sung-pan-ting verbreitet und greift auch in 
das südliche Gansu über, ohne indessen die Wasserscheide des 
Yang-dsy-Gebietes zu überschreiten. Sie gehört, wie schon HıLzEr 

(134) 


BE a Ve RER 
" : r * RER X m ee Nr on gi A # 
e . = 5 FEN 5 
Fr) SEHRE (4 
Eins > BE e 


richtig erkannte, zu 8. buliminus (Hrupe), doch ist sie nicht ganz 
typisch und mus als Unterart besonders bezeichnet werden. Sie 
ist festschaliger, im Durchschnitt bauchiger und die Färbung, 
welche beim Typus nach Hrupr „kastanienbraun bis weinroth“ 
ist, ist hellbraun mit dunkleren Striemen. Ein weiterer Unter- 
schied ist nach Hrupe’s Diagnose das Vorhandensein von feinen 
Spirallinien, doch könnten dieselben von Hrupe, dessen Beschrei- 
bungen nicht sehr exakt sind, übersehen worden sein. Die Ge- 
sammtform ist ziemlich wechselnd, wie die obigen Masse zeigen, 
und zwar häufig am gleichen Fundorte. 


(89) 4. Buliminopsis gracilispira Mörrprr. n. sp. 
Taf. VIII, Fig. 10. 


T. rimato-perforata, oblongo-turrita, solidula, sat distincte 
striatula, Juteo-cornea. Spira valde elongata, sursum regulariter 
attenuata lateribus fere strietis. Anfractus 9 modice convexi, su- 
tura profunde impressa disjuncti. Apertura modice obliqua, trun- 
cato-ovalis, peristoma vix expansum, intus sublabiatum, margo 
columellaris superne dilatatus. 

Diam. 5,35; —5,;, alt. 14—15 mm. 


Sytshuan: Sung-pan (Beresowskr, 864). 


Obwohl sichtlich noch mit voriger Art verwandt, muss diese 
Form artlich abgetrennt werden. Durch das schlanke, regelmäs- 
sig gethürmte Gewinde mit nahezu geraden Seiten, den Mangel 
an Spirallinien und die kaum entwickelte innere Lippe ist sie 
erheblich abweichend. 


(90) 5. Buliminopsis piligera Mörrprr. n. sp. 
Taf. VIII, Fig. 14. 


T. anguste sed pervie perforata, ventricoso-oblonga, solidula, 
oblique striatula, pilis brevissimis deciduis confertim et seriatim 
dispositis pilosa, brunneo-cornea. Spira sat elongata lateribus con- 
vexis, superne acuminata. Anfr. 92 convexiuseuli, ultimus fere 
Y/a altitudinis aequans, antice vix ascendens. Apertura modice 
obliqua, rotundato-ovalis, peristoma breviter expansum, intus 
modice labiatum, marginibus callo tenui junctis. 

Diam. 10—11, alt. 17,5—20,5. 

(135) 


u 


E 
n: 
En 2 
= 

F 5 
4 
2 
E- 
2 

# 


BEST 


Gansu: Nanping (Poranın, 181, 552, 963; Beresowskı, 849) 
Wen-hsien (P. 754), zwischen Li-dshia-pu und Hsi-gu-tsheng 
(P. 961), zwischen Gansu und Sytshuan (Beresowskı, 712). 

Nach der Gestalt könnte man diese Art als eine Riesenform 
von $. buliminus auffassen, doch ist sie durchschnittlich bauchi- 
ger und hat eine Windung mehr. Ganz abweichend ist sie aber 
durch die Behaarung, welche aus sehr kurzen, reihenweise ange- 
ordneten Börstchen besteht und bei frischen Stücken fast sammt- 
artig erscheint. Die Haare reiben sich leicht ab und es bleiben 
dann feine Punktreihen zurück, die auch bei todtgesammelten 
Exemplaren deutlich sind. 


(91) 6. Buliminopsis subeylindrica Mörtorr. n. sp. 
Taf. VII, Fig. 12. 


T. rimato-perforata, subeylindrico-oblonga, leviter striatula, 
pilis brevissimis confertis seriatim dispositis hirsuta, luteo-brun- 
nea. Spira subeylindrica, sursum paullum attenuata, superne acu- 
minata apice obtusulo. Anfr. 8/2 modice convexi, ultimus antice 
paulisper ascendens, pone aperturam late fulvo-strigatus. 
Apertura parum obliqua, rotundato-ovalis, peristoma parum 
expansum, intus modice sed late limbatum, marginibus callo 
mediocri continuis. 

Diam. 6, alt. 14,; mm. 

Gansu: Guang-ting (Poranı, 612), zwischen Guang-ting 
und Li-dshia-pu (P. 1375, 209, bei Hsi-gu-tsheng (P. 196), 
Dshie-dshou (P. 475), zwischen Yü-lin-guan und Wen-hsien 
(P> 227). 

Durch die Behaarung schliesst sich diese Art der vorigen 
an, doch sind die Haare noch kürzer, dichter und noch weniger 
standhaft. Die Gesammtgestalt ist indessen sehr verschieden, 
der mittlere Theil fast eylindrisch, daran schliesst sich eine fast 
halbkuglige Spitze. Dadurch entsteht eine Form, welche ziem- 
lich gut dem Typus von „Duliminidius“ Hzupe entspricht, und 
doch ist es unmöglich 8. piligera und subeylindrica generisch oder 
selbst subgenerisch zu trennen. 

In der Grösse ist die Art ziemlich variabel, die kleinsten 
von Dshie-dshou sind nur 10 mm. lang bei 5 mm. Breite. 


(186) 


% 
> 3.85 


2 
FE en g+ A 


\ I 
= u 


(92) 7. Buliminopsis cylindrus Mörıorr. n. sp. 
Taf. VIII, Fig. 8. 


T. perforato-rimata, cylindrico-turrita, solidula, leviter stria- 
tula, punctis impressis seriatim confertis sculpta, corneo-fulva. 
Spira fere cylindrica, superne breviter acuminata. Anfractus 12 
modice convexi, lente accrescentes. Apertura sat obliqua, ovalis, 
peristoma superne rectum, extus vix, basi paullum expansum, 
ad rimam dilatatum, marginibus callo crassiusculo continuis, 
intus fortiter limbatum. 

Diam. 5,5, alt. 18 mm. 


Gansu: Zwischen Wen-hsien und Yü-lin-guan (Por. 228, 619). 


Aus den deutlichen Punktnarben ist mit Sicherheit auf 
eine Behaarung bei frischen Stücken zu schliessen. Durch die 
eylindrische Gestalt reiht sich diese Art der vorigen an, ist aber 
viel schlanker, hat zahlreichere Windungen, die Mündung ist 
schiefer, die Verbindungsschwiele des Mundsaums dicker, so dass 
man schon von einem zusammenhängenden Peristom sprechen 
könnte. Die Art würde Hupe wie die vorige zu „BDuliminidius“ 
rechnen, doch wie jene zu Duliminopsis, so leitet diese zu 
Funiculus über, zu welcher die folgende zu rechnen sein würde. 
So beweisen diese interessanten neuen Formen, wie schon 
oben erwähnt, dass die drei Heunpe’schen Gattungen zu 
einer zu vereinigen sind. 


3. Sect. Funiculus Hevve. 


(93) 8. Buliminopsis hirsuta MörLorr. n. sp. 
Taf. VIE, Fig.6. 


T. rimata, elongate turrita, solidula, subtiliter striatula, setis 
longiusculis seriatim dispositis undique hirsuta, castanea. Spira 
elongata, sursum sensim attenuata, apice obtuso, glabrato. Anfr. 
12 convexi, sutura profunde impressa disjuncti, ultimus pone 
aperturam leviter constrictus. Apertura modice obliqua, sub- 
circularis, peristoma callo crasso continuum, superne haud, extus 
vix, basi paullum, ad rimam magis expansum, intus sat limbatum. 

Diam. 6,35, alt. 19 mm. 


Gansu: Nanping (Poranın, 210, 639; Beresowskı, 8383). 
(187) 


a a nn a a rn EEELST TIER a 
> . ei SH z: 


er 


f 


{ . e OITER „ 
Zi öı am Bunde 4 nn 0 nut Do Al 2 tr Sei Die ul 2 DEE an at 


EELEET IE E 


Zar Be a RE FE DR a 2 En Ba TE 5 175 Dan Pa ER A a A 6 
ER 1 CR 92 DER. BL Kat DE . 
Wale E MDR. 


Bi 


Bes: ee 


Die Behaarung ist länger und kräftiger als bei den voran- 
stehenden Arten, auch anscheinend standhafter. Von $. eylindrus 
ist unsere Art verschieden durch die nicht ceylindrische, sondern 
gleichmässig nach oben verjüngte Gestalt, die gewölbteren 
Windungen, die Verengung der letzten hinter der Mündung, 
die runder ist und der Kreisform sich nähert. 

Diese Art gehört zu Funiculus Hrupe, welche Gruppe ich, 
wie erwähnt, als Sektion beibehalte. Der Typus „Buliminus“ dela- 
vayanus Hrupe von Tshen-kou im östlichen Sy-tshuan, hat 15 fast 
flache Windungen, ist fast cylindrisch mit plötzlich verjüngter 
Spitze, nicht behaart; auch erwähnt Hrupe keine Haarnarben. 
BD. squamosulus Hzupe von Da-li-fu in Yünnan, der sicher auch 
hierher gehört, ist kleiner — Hrupe giebt 5:18 mm. an, die 
Abbildung zeigt 35:15 —. Die Hautskulptur besteht aus 
feinen Schüppchen. 


(94) 9. Buliminopsis achatinina Mörtvrr. n. sp. 
Taf. VII, Fig. 11. 


T. rimata, subeylindrico-turrita, solidula, leviter striatula, 
lineis spiralibus microscopieis decussatula, olivaceo-brunnea. 
Spira subeylindrica, sursum subito acuminata. Anfr. 12 planu- 
lati, sutura parum impressa albomarginata disjuncti, ultimus 
subsaccatus, circa rimam paullum compressus, subcristatus. 
Apertura sat obliqua, truncato-ovalis, peristoma rectum obtusum, 
marginibus callo modico junctis, margo columellaris paullum 
dilatatus, profunde sinuatus, appressus, columella torta, basi 
subtruncata, palatum callo latissimo extus flavide translucente 
incrassatum. 

Diam. 7, alt. 20,5 mm. 

Zwischen Gansu und Sytshuan (Ber. 723), Nanping (Por. 
224, 487, 488; Ber. 774, 844). 

Die eigenthümliche Spindelbildung liess zuerst eine Steno- 
gyride in dieser eigenthümlichen Form vermuthen, jedoch ergab 
die Untersuchung der Mundtheile, dass die Radula keinen klei- 
neren Mittelzahn hat und der Kiefer kräftig, fast hufeisenförmig 
zusammengebogen ist und 5 starke Rippen trägt, also ganz zu 
den .Buliminopsis-Arten passt. Dass die Stücke noch jung wären, 
ist wegen des kräftigen breiten Callus in der Mündung 


schwerlich anzunehmen. 


(188) 


a 


4. Sect. Stenogyropsis MörLLprr. n. 


T. multispira, oblongo-turrita, costulata, peristoma Simple 
parum expansum, columella basi subtruncata. 

Typus D. potanin MÖLLDFF. 

Trotz des langgestreckten Gewindes, welches diese selt- 
same Form wie eine Stenogyra oder etwa wie einen Macroceramus 
erscheinen lässt, hatte ich schon nach der Schale keinen 
Zweifel, dass sie sich an Buliminopsis anschliesst. Färbung und 
Schalenstruktur erinnern, abgesehen von der Rippung, sehr an 
B. buliminus strigata, auch die Mündungscharaktere sind denen 
der voranstehenden Arten analog. Nur die Spindelbildung ist 
abweichend, sie bildet mit dem Unterrand einen deutlichen 
Winkel und manchmal ist an diesem eine rinnenartige Ver- 
tiefung bemerkbar, welche die Spindel als abgestutzt erscheinen 
lässt. Es war mir eine grosse Befriedigung, dass WıEGManN’s 
Untersuchung der Weichtheile die Zugehörigkeit zu u 
bestätigte. 


(95) 10. Buliminopsis potanini MörLprr. n. sp. 
Taf. VIH, Fig. 9. 


T. peranguste perforata, graciliter turrita, solidula, costis 
crassiusculis confertis sat elevatis sculpta, pallide fulvescens, hic 
illic obscurius strigata. Spira valde elongata, subregulariter tur- 
rita apice acutulo glabrato. Anfr. 11Vs convexi, sutura bene im- 
pressa disjuncti, ultimus basi haud costulatus, fulvo-brunneus, 
lineis spiralibus minutis sed distincetis decussatus, antice vix as- 
cendens. Apertura parum obliqua, trapezoidalis, peristoma rectum, 
acutum, basi subeffusum, margo columellaris superne dilatatus, 
reflexus, cum basali angulum parum distinctum formans. Columella 
paullum callosa, basi subtruncata. 

Diam. 7,25—7,7s, alt, 21— 22,5 mm. 

Gansu: Hsi-gu-tshöng bis Guang-ting (Poranm, 185, 223, 
225, 465, 468, 509, 517, 614, 631, 645, 658, 740, 763, 791), Tan- 
tshang (P. 496), Li-hsien (P. 167), Dshie-dshou (P. 500). 

Die Exemplare von den Fundorten im Westen des Verbrei- 


tungsgebiets sind ganz homogen, dagegen die Form von Dshie- 
(189) 


Ze 


BE EN I N ARTE A 


dshou, nahe der Grenze von Shensi etwas abweichend. Sie ist 
kleiner, 6,5:18,; mm., und dichter gerippt; beim Typus zählte ich 
33 Rippen auf der vorletzten Windung, hier 42. 


7. Fam. HELICIDAE. 
Gen. Vallonia Rısso. 


(96) 1. Vallonia declivis Srerkı. 


STErkL in Treyon, Man. Pulm., VIII, 1892, p. 251, Taf. 32, Fig. 10—13; 
Proc. Phil. Ac. N. Sc., 189, p. 257. 


Schweiz, Bayern (Strexn). 


subsp. altilis Sterer. 


Sterkı in Trevon, Man. Pulm., VIII, 1892, p. 252, Taf. 32, Fig. 14—17; 
Proc. Phil. Ac. N. Sc., 1893, p. 258. 


Schweiz: Genist der Aar, des Doubs, Deutschland: Genist 
des Main. 
Ndami, Amdo (Poraxın 134). 


So unerwartet das Auftreten dieser europäisch-alpinen Art 
in unserer Region auch ist, so ist doch die Uebereinstimmung in 
der verhältnissmässig hoch-konischen Gestalt, der feinen, dichten 
Streifung, der herabsteigenden letzten Windung, der Form der 
Mündung eine so vollständige, dass sie nicht einmal als Lokal- 
rasse abgetrennt werden kann. Die Dimensionen sind fast absolut 
dieselben, nämlich 2,9:1,:5, bei Sterkı 2,9:1,7. Der einzige Unter- 
schied ist, dass der Mundsaum nach Sterkı gar nicht, hier eine 
Kleinigkeit ausgebogen ist. 


(97) 2. Vallonia tenera ReımaArpr. 


Helix tenera, Reına., Sitz. Ber. N. Fr. Berl., 1877, p. 69; J.D.M.G., IV, 
1877, p. 322, Taf. XI, Fig. 4.— Koseır, Faun. Jap., 1878, p. 18, Taf. I, Fig. 14.— 
Mörrprr., J.D. M. G., XIV, 1887, p. 13. — Steekrin Teyon, Man. Pulm., VIII, 
1892, p. 255, Taf. 48, Fig. 64—66; Proc. Phil. Ac. N. Sc., 1893, p. 277. 

Helix pulchellula, Hupe, F]. Bl., 1882, p. 20, Taf. 8, Fig. 17. — Hıueer, 
Sitz. Ber. Ac. Wiss. Wien, LXXXVI, p. 3. — Mörzprr., J.D M.G., XI, 
1884, p. 315. 

(140) 


Japan (Hırgenvorr), Korea (GorrscHe), Shanghai und 
Provinz Anhui (Hevpe), Sytshuan: Guang-yüan-hsien (Loczy); 
Gansu: Gung-tshang-fu, Lan-dshou-fu, Gu-lang-hsien (Loczy), 
San-tshuan in Amdo (Poranın, 594). 


Die Gleichung pulchelulla Hzupe — tenera Rrınz. halte ich 
nach Untersuchung von ÖOriginalexemplaren beider Formen für 
ganz sicher. 

Die Form von Santshuan ist sehr klein, nur 2 mm. im 
Durchmesser, aber sonst ganz übereinstimmend. Eine zweite Form 
ohne näheren Fundort, aber jedenfalls auch aus dem südlichen 
Gansu (M 122), ist etwas grösser, diam. 2; mm., mit ziemlich 
kräftiger Lippe, stimmt aber in Skulptur, dem letzten Umgang, 
Form der Mündung gut zum Typus. 


(98) 3. Vallonia asiatica (Nevırr). 


Helix costata var. asiatica, Nev., Yark. Miss. Moll., 1878, p. 4. 
Vallonia asiatica, STERKI in Tryon, Man. Pulm., VIII, 1892, p. 260. 
V. ladacensis var. (?) asiatica, STERKLI, Proc. Phil. Ac. N. Sc., 1893, p. 275. 


Pasrobat, Sasak Taka und Wakhan (Stouiczka). — Süd- 
Kukunor-Kette (Przewarseı, 706). — Hochasien ohne näheren 
Fundort (GRoMBTScHEwsKI), 885). 

Die Form südlich vom Kukunor schliesst sich in der 
Skulptur V. costata an, ist aber grösser und flacher 2,9: 1, mm., 
etwas offener genabelt und um den Nabel gekantet. Ich halte 
sie für identisch mit Nevırr’s leider nicht abgebildeter costata 
var. asiatica aus Ost-Turkestan. Dieselbe hat aber wegen des 
etwas ansteigenden und dann herabsteigenden letzten Umgangs 
und der etwas verbreiterten Mündung trotz der Aehnlichkeit in 
der Skulptur nichts mit costata zu thun, sondern gehört in SrERKTS 
dritte Gruppe neben VY.ladacensis Nev. Auch mit dieser Art kann 
sie wegen der Skulptur und der Mündung, deren Ränder mehr 
genähert sind und die eine deutliche Lippe hat, nicht vereinigt 
werden, vielmehr ist sie als eigene Art zu betrachten. 

Mit Pırseryr bezweifle ich, dass die von Gebr. Krause in 
Alaska gesammelte Form mit asiatica identisch ist, wie Reın- 
HARDT annimmt. 


(141) 


we gen 


(9) - 4. Vallonia ladacensis (Nrv.). 


Helix ladacensis, Nev., Yark. Miss. Moll., 1878, p. 4. — Martens, Cen- 


 tralas. Moll., 1882, p. 3, Taf. II, Fig. 3. — Wnstertuno, Faun. Palaearct. 


Helix, p. 15. 
 Vallonia ladacensis, Srerkı in Tryox, Man. Pulm., VI, 1892, p. 260, 


Taf. 56, Fig. 19—21; Proc. Phil. Ac. N. Sc., 1893, p. 275. 


Ladak: Mataian, Leh (StoLıczka), Narka in West-Tibet 


 (Sroriczka), Nordfuss des Tien-shan (Poranın). 


subsp. tibetana MörLorr. n. 


| Kleiner, diam. 2,s, alt. 1.—1,; mm., Mündung weniger nach 
rechts verbreitert, sondern sich der Kreisform nähernd. 
Gebirge Burchan-buddha südlich von Zaidam in 11000’ 


Meereshöhe (PrzewaAuskı, 703). 


Eine noch kleinere Form, 2, mm. im Durchmesser vom 


2  Nanshan (Poranm, 116) und von Lagisan in Hoch-Amdo (P. 589). 


(142) 7 


” ’ 
DPDEP nn Ip 


TAFEL II. 


Fig. 1. Macrochlamys amdoana. Fig. 6. 
a ” cathavana. le 
„ 3. Xestina chrysorhaphe. Fake} 
„ 4. Kaliella lamprocystis. PR: 
a EuuD. „... euconus. j „el 
D TAFEL III 
““ ER“ g' 
8 Fig. 1. Plectotropis pseudopatula. Fig. 7. 
>xP „ 2. Stüpnodiscus vernicinus. N 
Ri 8 ” scassianus. 9. 
a“ ir % entochilus. SEN: 
Er „ 5. Aegista megachila. ee 
‚ er, „ tenerrima. 
% 
T TAFEL IV. 
Fig. 1. Euhadra stietotaenia. Fig. 6. 
ö n* 2,20,:8 & amphidroma. et, 
| a x carphochroa. sr.8. 
2 re 5 micrompala. 
TAFEL V. 
Fig. 1. Euhadra haplozona. Fig. 5. 
Be: m... ons: 6, 
ee „. tenuitesta. ale 
„ 4. Laeocathaica stenochone. 
(143) 


Erklärung der Tafeln. 


Patula potanini. % 

Camaena rugata. 

Satsuma millepunctata. 

Plectotropis pentagonostoma. 
® diploblepharis. 


Eulota acustina. 
„.  duplocingula. 
„  (ravida) ravidella. 
„.  poecila. : 
„  diplodesma. 


- Euhadra pseudocampylaea. Urs 
> strauchiana. ; 
2 eyelolabris. 


Laeocathaica amdoana. 
R distinguenda. 
a tropidorhaphe. 


1, la. Laeocathaica prionotropis. 
we leucorhaphe. 


” 


phaeomphala. 


pewzowi. 


TAFEL VII. 


Cathaica cunlunensis. 
conmectens. 
alaschanica. 

4a polystigma. 

| iacosta. 
ochthephiloides. 
cucunorica. 
nanschanensis. 


TAFEL VIII. 


Platypetasus causius. 
5 trochomorpha. 
castanopsis. 
a encaustochilus. 
; n strophostoma. 
Buliminopsis hirsuta. 
beresowskü. 


” 


u 


1 ” 


Laeocathaica potanini. 


= odophora. 


ri polytyla. 
“ dityla. 


Cathaica nodulifera. 
gansuica. 
rossimontana. 
janulus. 
corrugata. 
transitans. 
cardiostoma. 


Buliminopsis eylindrus. 
potanini. 
gracihspüra. 
achatinina. 
subeylindrica. 
(buliminus) strigata. 
piligera. 


Imprime par ordre de l’Academie Imp£eraue des Sciences. 
Juillet 1899. N. Doubrovine, Secretaire perpet 


3 Extrait de ieares du a Zul Mus de l’Academie Inpör 
| des Sciences de St.-Petersbourg, 1899. Se Br 


i Tanorpadia Hmueratorckoü Aranemin Hayss (B. O., 91, N 12). 


SRUWETER, 
7 Zr KEG 


Ai 


von Zglinicka ad nat.del.et lith 


ABL.eL 


_ Ann.Mus.Zool. St.Pha. IV, 1899 PI.IIl. 


von Aglinicka ad nat. del.et lith. 


Ann. Mus.Zool. St. Pbg., IV, 1899. 


ei 


von Zglinicka ad nat del st ü 


von Zglinickä ad nat. del. at |ıfh. impr. 0. Hollmann 


Ann. Mus.Zool. St. Pbg., IV, 1899. PAY. 


von Zglinicka ad nat. del et lith. impr. 0. Hollmann 


Ann. Mus.Zool. St. Pbg., IV, 1899 


AANNIL 


STD 


INN EN 


j S 
m) wa 
73 


von Zglinicka ad nat.del.et iıtä 


Ann. Mus.Zoo!. St.Pbg., IV. 1899. PI.VIN. 


Su nn 


von Zglinicka ad nat. del.et lith. 


w 


a, A 


ne. U { ee 1.8 
re, Br a a En  } 


et 


in 


3 9088 00565 8042 


ME,