i
^
.\ \jj
>yj^^^K^nv
1
^jn|
1
V9
6
7^'M
^^ S^
\ K .,v.
v_^
J/*K
-; ^,
r
Ilkfeä
j^^^
^»J^
"^o^ .^
t
t
'■■-^*W"^.-ä&*;''i'-'"''^- '^t^^'^
|lut^cl^it5c5i front
y? 180^45
.J''*^ -V-Si
^^
Sr«^:s
..(t-.
)^.
u
4a 1
i w": :■ y
k^
WS!*'
'ä
Biographisch - Bibliographisches
Quellen-Lexikon
der
Musiker und Musikgelehrten
der
christlichen Zeitrechnung
bis zur
Mitte des neunzehnten Jahrhunderts
von
Rob. Eitner.
1. Band.
Aa — Bertali.
-^fe=-@-^^=-
Leipzig,
Breitkopf & Haertel.
1900.
-»11 •U'
^"^^ 'S ^-5
■^■' ir\^^\^\/~~
0
L„
^
Subscribentenliste.
Prinzessin Marie von Sachsen -Moiningpn,
Meiningen 1
Kgl. preufsisches Ministerium für geistl.-,
Unterrichts- u. Medicinal -Angelegen-
heiten, Berlin 10
Bibliothek der Erzabtei Beuron (Hohen-
zollern) 1
Kgl. Bibliothek in Berlin 1
Kgl. Hochschule für Musik, Berhii 1
Grofsherzgl. Hofbibl. in Darmstadt 1
Kgl. öffeutl. Bibliothek in Dresden
(Dr. Schnorr von Carolsfeldt) 1
Dr. Hoch'sohe Conservatorium für Musik,
Frankfurt a/M. 1
C. F. Peters Musikbibliothek, Leipzig 1
Stadtbibiiothek in Lübeck 1
Kgl. Akademie der Tonkunst, München 1
Das Bischöfl. Ordinat, Regensburg (Proske-
sche Bibliothek) 1
Ksl. Universitäts- u. Landesbibliothek,
Strafsburg 1
Kgl. öffentliche Bibliothek, Stuttgart 1
Grofsherzogl. Bibliothek, Weimar 1
K. K. Hofbibliothek, Wien 1
Gesellschaft der Musikfreunde des österr.
Staates, Wien 1
Paulus Museum in Worms (Prof. Dr.
AVeckerhng) 1
Kircheuchor St. Marien, Zwickau (Reinh.
VoUhardt) 1
Dr. Wilh. ßäumker, Pfarrer, Rurich - 1
Wilhelm Barth, Nürnberg 1
Lionel Benson, Esq. London 1
Karl Berger, Berlin 1
Rieh. Bertling, Antiquariat, Dresden 1
H. Bewerunge, Esq., Maynooth 1
Ferd. Beyer's Buchhdlg., Königsberg 1
A. Bielefeldes Hofbuchhdlg., Karlsruhe 1
Dr. Boecker, Pfarrer, Aachen ■ 1
Breitkopf & Haertel, Leipzig 2
„ „ „ New -York 1
„ ,. „ Brässel 1
Buchhdlg. des Waisenhauses, Halle 1
Ernst Challier, Buchhdlg., Giefsen 1
Henry Davey, Esq., Brighton 1
Deismann & Nolthenius, Buchhdlg.,
Amsterdam
Doebereiner'sche Buchhdlg. Nachf., Jena
J. Eeorcheville, Paris
Dr. Herin. Eichhorn, Gries (Bozen)
Prof. Eickhoff, Wandsbeck
A. Eisert, Redakteur, Magdeburg
J. Esser. Buchhdlg., Paderborn
Fehsenfeld's Universitäts - Buchhandlung
Giefsen
W. Fischbacher, Sortiment, Paris
0. Fischer, Buchhdlg., Laibach
Dr. Karl Flatau, Nürnberg
Prof. Dr. Oskar Fleischer, Berlin
Max Friedlaender, Berlin
Dr. H. Gehrmaon, Königsberg i/Pr.
Gerold & Co., Buchhdlg., Wien ■
Dr. Hugo Goldschmidt, Berlin
Karl Grönlund, Buchhdlg., Zwickau
S. A. E. Hagen, Kopenhagen
Prof. Hartog, Amsterdam
Dr. Haym, Elberfeld
Wilh. Hemme, Musikalienhdler., Leipzig
Prof. Hennig, Posen
J. C. Hinrich'sches Sortiment, Leipzig
Dr. Rob. Hirschfeld, AVien
Paul Hoffmann, Musikdir., Solingen
Dr. R. Hohenemser, Frankfurt a/M.
Holtschneider, Chordirekt., Dortmund
Gebrüder Hug & Co., Verlagshdlg
Zürich
Max Ibach (Rud. Ibach Sohn) Barmen
Carl Jügel's Nachfolg., Frankfurt a/M.
P. Jürgenson, Moscau
Karl Kipke, Redakteur, Leipzig
Prof.Wilh.Kleinen, Oberlehrer. Köln a/Rh,
C. A. Klemm, Hof -Musikalienhandlung
Dresden
Johannes Klingenberg, Braunschweig
Prof. Dr. Köster, Bonn
Prof. Dr. H. A. Köstlin, Giefsen
Dr. Alb. Kopfermann, Oberbibliothekar,
Grofs Lichterfelde 1
Major a. D. Eörte, Berlin
Joseph Liebeskind, Leipzig
Leo Liepniaiinssolin, Antiquariat. Berlin i
Excellenz Freiherr K. von Liliencrcm
Schleswig'
J. Lindauer'sehe Buchhdlg., München
0. S. L Löhr, Chorinastr , Southsea
Alfred Lorentz, Buchlulg., Leijjzig
Dr. Friedlich Ludwig, Stialsburg i/Els.
Lübcke «.t Haitinaim. Buchhdg, Lübeck
E. Luppe's Hofbuehlidlg., Zerbst
Abbe Leo Lux, Redakteur, Strafsburg i/E.
Dr. Albert Mayer-Reinach, Berlin
Rev. J. R. Milne, Norwich
Freifräulein Therese von Miltitz, Bonn
E. Mohr's Sortiment, Heidelberg
E. Morgenstern, Buchhdlg., Breslau
0. Mory's Hofbuchhdlg , Donaueschingen
Charles F. Mutter, Richmond (N, A.)
Dr. Wilibakl Nagel, Darinstadt
G. Neugebauer, K. K. Hofbuchhandlung
Prag
Prof. Fr. Niecks, Edinburgh
Cand. med. Oberkirch, Schlettstadt
Gr. Odencrantz, stellvertretender Bezirks
richter, Kalmar
Osiander'sche Buchhdlg., Tübingen
Dl-. Erich Prieger, Bonn
Dr. Arthur Prüfer, Leipzig
Bernhard Friedrich Richter, Leipzig
Dr. Hugo Riemann, Leipzig
L. Riemann, Gesanglehrer, Essen
Prof. Dr. Ernst Robel, Grofs Lichterfelde
C. F. Eösch' Ww. Nachf., Temesvär
Jacques Rosenthal, Antiquariat, München
Ludwig Rosenthal, Antiquariat, München
Carl Ruckmich, Buchhdlg., Freiburg i/Br.
Paul Runge, Colmar
Dr. A. Sandberger, Conservator, München
Schmid & Francke, Buchhdlg., Bern
C. F. Schmidt, Buchhdlg.. Heilbronn
Schott freres, Musikverlag, Brüssel
Prof. Gustav Schreck, Kantor, Leipzig
Rieh. Schumacher, Gesangiehrer, Herms
dorf
Dr. Rudolph Schwartz, Leipzig
Dr. Max Seiffert, Bertin
Herm. Spies, Domkapellmeister'Salzburg
C. Spiels & Co., Buchhdlg., Fiume
Wm. Barclay Squire, Bibliothekar, London
A. Stahl, Buchhdlg., Berhn
Stiller'sche Hofbuchhdlg. (G. Nusser) in
Rostock i/M. 2
Dr. Heinrich Stinnes, Berlin
Albert Tills, München
B. Traub & Co., Buchhdlg., Szegedin
Martin Vogeleis, Pfarrer, Behlenheim
Dr. Franz Waldner, prakt. Arzt, Innsbruck
K. Walter, Seminar-Musik-Lehrer, Monta
baur
E. von Werra, Chordirektor, Konstanz
Williams & Norgate, Buchhdlg., London
Dr. Johannes Wolf, Berlin.
Vorwort.
Die Musik - Bibliogi'aphie ist die Grundlage alles historischen
Wissens. Mcht nur, dass sie die Werke eines Autors aus dem Dunkel
vergangener Zeiten zur Kenntnis der Gegenwart bringt, sondern sie
benachrichtigt uns auch von dem Lebenslaufe des Autors durch den
Wortlaut des Titels und den der Dedikationen. Frühere Musikhistoriker
legten auf die Bibliographie einen viel zu geringen Wert und gingen
deshalb oft fehl. Ich selbst wurde erst von der Bibliographie auf die
Biographie hingewiesen und so entstand nach und nach der Plan die
gewonnenen Resultate in einem Lexikon niederzulegen. Quellen-Lexikon
nenne ich es, weil ich nicht eine umständliche Lebensgeschichte der
Autoren schreiben will, sondern nur in Kürze das Wichtigste mitteüe,
■was durch archivarische und bibliographische Untersuchungen bis heute
bekannt geworden ist und was sich von den Werken auf öffentlichen
Bibliotheken erhalten hat.
Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass meine Arbeit erst ein Anfang
auf neuer Babn ist, doch ist der Gewinn immerhin so bedeutend, dass
mein Nachfolger, wenn er in gleicher Weise das Material heranschafft,
wohl schliefsüch in gewisser Weise es erschöpfen kann.
Keine Kunst und Wissenschaft bedarf der Bibliographie so un-
bedingt als die Musikgeschichte, denn die alten Kunstwerke wurden
im 17. und 18. bis in die 40er Jahre des 19. Jhs. in der unvernünf-
tigsten Weise vernichtet, teils, dass man sie an feuchten Orten auf-
bewahrte, teils wie unnützen Kram als Makulatur verkaufte, oder sogar
verbrannte und sind wir heute sehr oft gezwungen uns die einzelnen
Stimmbücher aus den verschiedensten Bibliotheken zusammenzusuchen.
Keins der älteren Lexika legt darauf einen Wert anzugeben was und
wo sich die Werke erhalten haben, sondern sie ziehen die Yerzeich-
nisse aus älteren Katalogen oder aus älteren Lexika ohne sich darum
zu kümmern, ob das betreffende Werk überhaupt noch existiert.
Diese Lücke nach Ki-äften auszufüllen war mein redlichstes Bestreben
und die Neuzeit hat dasselbe durch die zahlreichen und meistens
vortrefflich angefertigten Kataloge unterstützt.
Vorwort. 6 Vorwort.
Doch nicht für jeden Autor fand ich Dokumente oder Werke auf
Bibliotheken und so war ich gezwungen, um späteren Entdeckungen zu
Hilfe zu kommen, die Lexika von Gerber und Fetis Biographie uni-
verselle, 2. Aufl. zu benützen. Diese 3 Lexika sind die Einzigen, die
nach teilweis sicheren Quellen arbeiten. Gerber im allgemeinen, Fetis
nur in betreff französischer und belgischer Autoren. Ferner fand ich
brauchbaren Stoff in den Lexika, die sich auf einzelne Länder oder
Städte beschränken. Im Quellenverzeichnis findet man sie einzeln an-
geführt.
Da ich nur über Thatsächliches berichten wollte, wählte ich die
Grenze der christlichen Zeitrechnung. Über die griechische und
römische Zeitrechnung gewähren die Schriften von Ambros und West-
phal hinreichende Auskunft. Dass ich das 19. Jahrh. in seiner gröfseren
letzten Hälfte ausschloss, wurde bestimmt durch die gewählte Behand-
lung der Bibliographie. Sollte ich alle neueren Autoren mit derselben
Genauigkeit bibliographisch behandeln, so wuchs das Werk zu einem
unförmlichen Umfange an und wiederholte nur, was bereits in den biblio-
graphischen Handbüchern von Hofmeister u. a. hinreichend verzeichnet
ist. Ich beschloss daher in einem späteren besonderen Lexikon die
deutschen Musiker des 19. Jahrhs. zu bearbeiten, in dem ich die Biblio-
graphie mehr summarisch behandeln kann. Die allgemeine Grenze steckte
ich mit dem Geburtsjahre 1780, so dass ohngefähr das Jahr 1840 die
äufserste Lebensgrenze bildet. Von da ab beginnt erst Beethoven's
Einfluss durch Frz. Liszt's Vorträge Beethoven'scher Sonaten hervor-
gerufen zu wirken und giebt der Geistesrichtung der neueren Musiker
eine ernstere Richtung, denn bis dahin herrschte uneingeschränkt der
Einfluss Haydn's und Mozart's, oder vielmehr der Hummel's, Pleyel's,
Herz' u. a. Nachkömmlinge.
Einige Bemerl(ungen über die Einrichtung des Lexilcons.
Die Einstellung der Autornamen ist genau nach den im 2. General-
register zu den Monatsheften für Musikgeschichte 1889 zu Anfang
niedergelegten Grundsätzen geschehen, nur ist zu Seite 4 ,,Autornamen
mit vorgesetztem row, c?e, la etc. auf Wunsch französischer Musik-
historiker die Änderung getroffen worden, dass französische Autornamen
mit dem Beiworte La oder Le stets unter L gesetzt sind, wie La Rue,
Le Roy, La Borde etc. AVer daher obige Regeln genau im Kopfe hat,
wird nie vergeblich suchen. Autoren des 15. und im Anfange des
16. Jhs. sind in Akten, Registern, Verzeichnissen alter Dokumente in
so verschiedener Weise geschrieben, dass die Einstellimg unters Alphabet
wohl auf geteilte Ansichten stofsen kann. Ich habe stets diejenige
Vorwort. 7 Vorwort.
Schreibweise gewählt, die am öftersten vorkommt, oder die in den
Akten zuletzt gewählte, oder auch mich nach Fetis gerichtet.
Die Irrtümer der früheren Lexika sind nur soweit erwähnt, dass
der Leser das Richtige vom Falschen unterscheiden kann.
Die Anordnung der Bibliographie ist stets nach gewissen Grund-
sätzen geordnet, welche der Leser besonders beim Vorhandensein zahl-
reicher Werke bald erkennen wird. Für gewöhnlich ist die Ordnung
folgende: Theoretische Werke, geistliche Gesangswerke, weltliche, Li-
strumentalwerke, stets vom Vielstimmigen beginnend. Bei den Autoren
des 16. Jhs. ist teils eine chronologische Ordnung gewählt, teils ist
mit den Messen begonnen, denen die Motetten, dann Magnificat, Psalmen
u. a. folgen und zuletzt die weltlichen Liederbücher; Gesänge in Sammel-
werken und in neuen Ausgaben beschliefsen den Artikel.
Die Sänger älterer Zeit sind soweit aufgenommen, als sie mir
irgendwo bekannt wurden, auch wenn sich Kompositionen von ihnen
bis heute noch nicht nachweisen lassen, denn die alten Sänger waren
gebildete Musiker, die alle fleifsige Studien gemacht hatten, dagegen
verschwindet diese Eigenschaft vom 18. Jh. ab immer mehr und mehr
und sie sinken nach imd nach zu oft ungebildeten Menschen und
Musikern herab, die nur ihre Kehle ausgebildet haben und öfter aus
niederem Stande herausgerissen und zum Sänger in kurzer Zeit dressiert
werden. In der zweiten Hälfte des 18. Jhs, tritt dieser Fall mit
wenigen Ausnahmen fast durchweg ein und habe ich sie deshalb, wenn
sie nicht auch als Komponisten oder Schriftsteller auftraten, durchweg
übergangen.
Sammelwerke ohne Nennung eines Herausgebers stehen unter den
Verlegern, die dann als Herausgeber sich dokumentieren.
Bei der Angabe der Bibliotheken sind diejenigen Exemplare
komplett, bei denen nichts angezeigt ist.
Orgel-Einweihungspredigten, ärztliche Abhandlung über die Wirkung
der Musik, des Tarantelstiches, zum Teil auch die Gedichte zum Lobe
der Musik sind fortgelassen, da sie nur noch unnützer Ballast sind,
der im Forkel und C, F. Beckei' hinreichend vertreten ist.
Die einstimmige Gesangbuch -Literatur ist nicht aufgenommen,
ebenso die handwerksmäfsigen Meistersänger. Über beide Fächer be-
sitzen wir eine so vorzügliche Literatur, dass der Fachgelehrte dort
genügende Auskunft erhält.
Die Vokale sind nach der Schrift, nicht nach der Aussprache ge-
ordnet. Die Umlaute ae, oe, ue (ü) nach ad, od, ud eingestellt. Daher
findet maji das fi'anzösische u = ü als u behandelt und ou = u als ou.
Spätere Ausgaben eines Werkes sind am Anfange der Zeile mit
einem — bezeichnet.
Vorwort. 8 Vorwort.
Bei der mannigfach wechselnden Schreibart der Autornamen, kann
es wohl vorkommen, dass ein Autor trotz aller Sorgsamkeit unter ver-
schiedenen Namen eingetragen ist und möge man dies nachträglich
verbessern.
Da sich die gröfseren öffentlichen und Staatsbibliotheken jährlich
durch Ankäufe vermehren, leider aber auch manches Werk verloren
geht, so werden sich zwischen meinen Angaben und dem jeweiligen
Bestände öfter "Varianten zeigen, die nicht zu vermeiden sind.
Zum Schluss sei den Herren, die mich wesentlich bei der Arbeit
unterstützt haben, teils durch Beiträge, teils durch Antworten auf An-
fragen, mein Dank dargebracht. Besonders Herr Michel Brenet in
Paris sandte mir freiwillig, ohne Aufforderung, ein umfangreiches Ver-
zeichnis von Werken auf französischen Bibliotheken, nebst einigen bio-
graphischen Dokumenten. Die Herren Bibliothekare Dr. A. Ko'pfermann
in Berlin, Herr Eusebius Mandyczewski in Wien, Herr Dr. Adolf
Sandberger in München und Wm. Barclay Squire, Esq. in London am
british Museum stellten mir in liberalster Weise die Bibliothekskataloge
zur Verfügung und beantworteten zahlreiche Anfragen in steter Bereit-
willigkeit. Herr Peter Bohn in Trier zog die alten Theoretiker aus
den Tractaten die Gerbert, Coussemaker und andere herausgegeben
haben, sowie einige neuere Werke, wie Ambros und Forkel. Ebensa
machte Herr Karl Lüstner in Wiesbaden Auszüge aus neueren Quellen-
werken. Herr Osivald Koller in Wien schrieb einige Artikel über alte
Theoretiker, die mit seinem Namen gezeichnet sind. Herr Prof. Julius
Keller in Karlsruhe (Baden) katalogisierte die dortige Hofbibl. und
Herr Prof. Pottgiefser teilte den Katalog der Instrumentalwerke auf der
Stadtbibl. in Hamburg mit. Herr Prof. Dr. Emil Bohn verzeichnete
die Bücher seiner eigenen Bibl., ebenso Herr Dr. Frx. Xav. Haberl
in Regensburg, der mir auch zahkeiche geistliche Werke auf italie-
nischen Bibl. anzeigte. Herr Wilh. Weber in Augsburg katalogisierte
auf der Stadtbibl. die Druckwerke des 18. Jhs. Herr Prof. Jos. Sittard
verzeichnete aus den Ratsakten die Organisten und Kantoren an den
Kirchen Hamburg's. Herr Prof. Karl Stiehl in Lübeck teilte mir seine
in Schweden auf den Bibl. angefertigten Kataloge mit. Herr Ernst
von Werra teilte mir Kataloge von kleinen süddeutschen Bibliotheken
mit, Herr J. Angerstein kopierte den Musikkatalog der Universitäts-
bibliothek in Rostock. Mancher andere bereits Verstorbene hat sich
in ähnlicher Weise um das Werk verdient gemacht.
Templin (U./M.), Ende 1898.
Rolb. Eitner.
Verzeichnis der angezogenen neueren Quellenwerke.
Diejenigen Titel die in meinem 1891 erschienenen Quellen- und Hilfswerke
teim Studium der Musikgeschichte (Lpz., Breitkopf & Härtel) ausführlich verzeichnet
sind, teile ich nur in Kürze mit.
A. d. B. = Allgemeine deutsche Biogra-
graphie. Lpz., Dimcker & Humblot.
Alessandri. = Biografie di scrittori . .
bergamaschi. Bergamo 1875.
Ambros 1 — 5. Geschichte der Musik.
Lpz. 1. Aufl.
ApeU. Gallerie der vorzüglichsten Ton-
künstler und merkwürdigen Musik-Dilet-
tanten in Cassel von Anfang des 16.
Jhs. bis auf gegenwärtige Zeiten . . .
Cassel 1806. 8». 63 S. ohne Autor.
Nur stellenweise als Quelle benützt.
Audenarde. Liste generale, de la musique
appai-tenant ii l'eglise parochiale de Sto
Walburge a Audenarde . . . Ande« , F.
van Peteghem-Eousse. 8''. 16 S.
Becker, (Karl Ferdin.) 1. Systematisch
chronolog. Darstellung der musikal.
Literatur . . Lpz. 1836
Becker 2. Nachtrag 1839.
Becker 3. Die Tonkünstler des 19. Jhs.
. . Lpz. 1849. kl. 8".
Becker 4. Die Choralsammlungen der
verschiedenen christl. Kirchen . . Lpz.
1845 Fleischer. 8».
Becker (Georg) La musique en Suisse . .
Geneves 1874.
Bertolotti (A.) Musici alla corte dei Gon-
zaga in Mantova dal secolo XV al XVHI.
Notizie e documenti per . . , MUano
(1890) Ricordi & Co. hoch 4°. 130 S.
Biographien einiger Tonküustler (Nürn-
berg's). Frankfurt u. Lpz. 1790. 8«.
48 S., ohne Autor.
Bitter (C. H.) Carl Ph. Em. und Wilh.
Friedemann Bach und deren Brüder.
Berlin 1868 Müller. 2 Bde. 8". 350 u.
379 S.
Bessert (D.) Die Hofkantorei unter Herzog
Christoph (von Württemberg). In Neue
Folge Vn, 124 der Württemberg.
Viertel] ahrsheften für Landesgeschichte.
Sonderabdruck: Stuttgart 1898 W-
Kohlhammer. 8". • — Ein Auszug mit
Zusätzen in M. f. M. 31, 1 ff.
Bouwsteenen 1 — 3. Jahrboeck der Ver-
eeniging voor Noord-Nederlands Muziek-
geschiedenis. Selbstverlag. 1869—1881,
gr. 80.
Breitkopf. Verzeichnis musikalischer
Bücher sowohl zur Theorie als Praxis,
für alle Instrumente . . . Lpz. 1760 bis
1780. Namen vielfach verstümmelt,
z. B. für Pisendel: Bischendel.
Brenet (Mich.) 1. Jean de Ockeghem . . .
Etüde bio-bibliographique. Paris 1893.
80.
Brenet (Mich.) 2. Seb. de.Brossard. Paris
1896.
Brown (James D.) Biographical Dictionaiy
of musicians . . London 1886 A. Gardner.
gr. 80. 1 vol.
Burney (Carl) 1. Tagebuch einer musi-
kalischen Reise durch Frankreich und
Italien . . . Hbg. 1772.
Burney 2. Tagebuch ... 2. Bd. durch
Flandern bis Wien. 1773.
Burney 3. Tagebuch ... -3. Bd. durch
Böhmen bis Holland. 1773.
Burney 4. 5. 6. 7. A general history of
music. London 1776 — 89. 4 Bde.
Busi (Leonida) II Padre G. B. Martini.
Bologna 1891 Zanichelli. 1. Bd., imvoll-
endet. 8».
Caffi 1. 2. Storia ... di San Marco in
Venezia dal 1318 als 1797. Venez.
1854/55.
Cambiasi (Pomp.) Rappresentazioni . . .
teatri di Milano 1768—1872. 2. ediz.
Milano 1872.
Campardon (Emile) L'academie royale de
musique. Paris 1884. Biogr. Lexikon.
Canal (Pietro) 1. 2. 3. Osservazioni ed
aggiivnte aUe Biographie.
Canal 4.
10
Gerbert 4. 5.
Canal 4, Della musica in Mantova. Venez.
1881.
Cappelli (Ant.) Poesie musicali dei secoli
XIV, XV e XVI tratte da vari codici.
Bologna 1868 Romagnoli. kl. 8". Aus-
zug in M. f M. 30.
Castil-Blaze. Chapelle-Musique des Rois
de France. Paris 1832.
Chry Sander 1. 2. Jahrbücher f. musikal.
Wissenschaft. 2 Bde. Lpz. 1863. 1867.
Chiysander 3. Musik und Theater in
Mecklenburg. Archiv f. Landeskunde.
Schwerin 1854 Heft 4—6, S. 37 ff.
Chrysander, Händel's Biographie, 3 Bde.
unvollendet. Lpz., Er. & H. 1858.
1860. 1867.
Clement (et Larouse) Dictionaire lyrique
. . . Paris 1869 ff.
Coussemaker 1. 2. 3. 4. Scriptonmi de
* musica. Parisiis 1864 ff. 4 Bde.
Coussemaker 5. L'art harmonique aux
12e et 13e siecle. Paris 1865.
Coussemaker 6. Notice sur le collect . . .
de Cambrai . . Paris 1843.
Coussemaker 7. Histoire de l'harmonie
au moyen age. Paris 1852.
Cramer 1. 2. 3. Magazin der Musik. 3
Bde. Hbg. 1783. 1784-87. 1789.
Davari (Stef.) La musica a Mantova.
Mant. 1884.
Davey (Heniy) History of englisch Music.
London (1895) Curwen & Sons. 8<^.
518 S.
Denkmäler der ' Tonkunst in Österreich,
herausgegeben von Dr. Guido Adler u. a.
Wien 1892 bis 1898 Artaria & Co.
Jedes Jahr erscheinen 2 Bände.
Dlabacz (G. Job.) AUgem. bist. Künstler-
Lex. f. Böhmen. Prag 1815.
Dörffel (Alfr.) 1. Führer durch die musi-
kal. Welt (Leipzig). Lpz. 1868.
Dörffel 2. (beschichte der Gewandthaus-
Konzerte zu. Lpz. Lpz. 1884.
Döring (G.) Zur Geschichte der Musik in
Preufsen. Elbing 1852.
Eitner (Rob.) 1. Bibliographie der Musik-
Sammelwerke des 16. u. 17. Jhs. Berün
1877.
Eitner 2. Verzeichnis neuer Ausgaben
alter Musikwerke, Berlin 1871. Nach-
träge in M. f. M. 9.
Elewyck (Xav. van) Matthias van den
Gheyn . . . Paris 1862.
Elvert (Chr. d') Gesch. der Mus. in Mähren
u. Österreich. Brunn 1873. Die an-
geführten Seitenzahlen beziehen sich
auf die zweite Seitenzählung.
Fabricius (J. Alb.) 1. 2. 3. Bibliotheca
latina med. et infimae aetatis, cum Sup-
plem. Christ. Schoettgenii. Florentiae
1858. 3 vol.
Fetis (F. J.) Biographie universelle. 2.
Aufl. Paris 1860 ff.
Florimo (Fr.) La scuola musicale di Na-
poli . . 4 Bde. NapoU 1880 ff.
Forkel (J. Nie.) 1. Musikalischer Alraa-
nach für Deutschland auf das Jahr 1782
(ohne Autor). Lpz., Schwickert. 8°.
Forkel 2. Abnanach . . für 1783. Ib.
Forkel 3. Almanach . . für 1784. Ib.
Forkel 4. Almanach . . für 1789. Ib.
Forkel 5. Musikalisch-kritische Bibliothek.
Gotha, C. W. Ettinger 1778. 80. 1. Bd.
Forkel 6, dito 2. Bd.
Forkel 7, dito 3. Bd. 1779.
Forkel 8. Allgemeine Literatur der Musik
.. Lpz. 1792 Schwickert. 8°.
Friedländer, Dr. Die kurfürstl. Kapeile
zu BerUn. Dokumente. Im 2. Hefte
der „Beiträge zur Geschichte Berlins"
von G. Gropius, S. 51. Auch unter den
Mss. „Borussia" der Kgl. Bibl. zu Berlin
befinden sich Aktenstücke über die
Kapelle, die zum Teil im Schneider ab-
gedruckt sind.
Fürstenau (Moritz) 1. Beiträge zur Ge-
schichte der Kgl. Sachs, musikal. Kapelle
. . Dresden 1849. (Namen oft ver-
stümmelt.)
Fürstenau 2 a. 2 b. Zur Geschichte der
Mus. und des Theaters am Hofe ... zu
Di^sden. Dresd 1861. 2 Bde.
Fürstenau 3. Die Instiiimentisten und
Maler Brüder de Tola imd der Hof-
kapellmeist. Antonius Scandellus. In
Archiv f. die Sachs. Gesch. von Dr. K.
von Weber. 4. Bd. 2. Heft. S. 167.
Lpz. 1865 Tauchnitz. 8».
Galvani (L. N.) I teatri musicali di Venez.
. . . Milauo (1878) Ricordi. 4».
Gaspari (Gaet.) 1. Ragguagli sulla cap-
pella music. della Basilica di S. Petronio
in Bologna. In atti e memorie.
Gaspari 2. La musica in Bologna. Dis-
corso. Milano, Ricordi.
Gaspari 3. Ragguagli biografici e bilblio-
grafici dei musicisti bolognese del se-
colo 17. e delle loro opere a stampa
. . . Modena 1880 Vincenzi. 8«.
Gerber 1. Historisch -biograph. Lexikon
■ der Tonkünstler. 2 Teile. Lpz. 1790
Breitkopf.
Gerber 2. Neues histor.-biogr. Lexikon der
Touk. 4 Bde. Lpz. 1812—14, A. Kühnel.
Gerbert 1. 2. 3. Scriptores ecclesiastici
de musica . . . S. Blasianis 1784. 4»^.
3 Bde.
Gerbert 4. 5. De Cantu et Musica Sacra.
Ib. 1774. 2 Bde.
Gregoir.
11
Marpurg.
Gregoir (E. G. J.) Les artistes-musiciens
beiges au IS^e et au IQ^^e siecle. Bru-
xelles 1885 Schott's Söhne, gr. 8". Eine
Fortsetzg. der Galerie biograph. von
1862.
Grove (George) A dictionaiy of music and
musicians. 4 Bde. London 1879 — 90.
80.
Haberl (Frz. Xav.). Kirchenmusikalisches
Jahrbuch 1886 u. f. .
Haberl Katalog. Bibliogr. u. thematisch.
Musikkatalog des päpstl, Kapellarchivs
im Vatikan zu Rom. Lpz. 1888 Br. u.
H. Beilage zu den M. f. M. 19. Bd.
Hammerle (A. D.) Chronik des Gesanges
und der Musik zu Salzburg. Beiträge
zur Geschichte und Statistik dieses
Landes nebst biograph. Notizen Salz-
burgischer Musiker und Sänger von . . .
Salzburg 1877 Selbstverlag-. 8". 4 H.,
das 1. von 1874, das 4. unvollendet,
geht bis S. 304.
Hanslick (Ed.). Geschichte des Conzert-
wesens in Wien. "Wien 1869 Brau-
müller. 8».
Hawlrins (John) 1. 2. 3. 4. 5. A general
history of the . . Music. London 1776 ff.
5 Bde.
Hoffmann (K. J. Ad.) Die Tonkünstler
Schlesiens. Bresl. 1830. 8".
Hosäus (Wilh.) Fr. Wilh. Eust und das
Dessauer Musikleben 1766 bis 1796.
Dessau 1882 Barth (ScheUer). 8«. 80 S.
Huemer (Georg). Die Pflege der Musik
im Stifte Kremsmünster . . . Wels 1877.
8«.
Huygens. Musique et Musiciens au 17.
siecle. Correspondance et oeuvres musi-
cales de Const. Huygens, publiees par
Jonckbloet et Land. Leyde 1882 ßrill.
gr. 40.
Israel (Karl). Frankfurter Concert-Chronik
von 1713—1780. Frankf. 1876. Die
Autornamen oft verstümmelt.
Jahn (0.) 1. 2. 3. 4. W. A. Mozart von
. . Lpz. 1856—59 Br. & H. 8«.
Jahrbuch München. Jahrb. für Münchens
Geschichte. München 1887—89 Lin-
dauer. 3 Bde. 8°.
Junghans (W.) Joh. Seb. Bach als Schüler
der Partikularschule zu St. Michaelis
in Lüneburg . . . Oster-Programm 1870.
Lüneburg, Stern. 4".
Koch (E. Emil) Geschichte des Kirchen-
lieds und Kirchengesaugs der christl. . .
Kirche. 3. Aufl. Stuttgart 1866—77.
8 Bde.
Köchel (Dr. L. von) 1. Die Kaiserl. Hof-
Musikkapelle in Wien von 1543 — 1867
, . , Wien, Beck.
Köchel 2. Johann Jos. Fux, 1698—1740.
Wien 1872.
Kommüller (P. Utto). Die Pflege der
Musik im Benedictiner Orden, in Wissen-
schaftl. Studien u. Mitteilungen aus dem
Benedictiner Orden. 2. Jahrg. 1. Bd.
Würzburg 1881. Nachträge in Bd. 6, H.
La Fage (J. Adrien) 1. MisceUanea
musicales par . . . Paris 1844. 8".
La Fage 2. Essais de Diphtherographie
music. Paris 1864.
La Fage 3. Extrait du Catalogue critique
et raisonne. Rennes (1857). 8^. Die
beschriebenen Werke besaTs er selbst,
kamen aber 1862 unter den Hammer.
La Mara 1. 2. Musikerb riefe aus fünf
Jahrh. . . mit facsimil. Autographen. Lpz.
Br. & H. (1886) 2 Bde. kl. 8».
Ledebur (K. v.) Tonkünstler-Lexicon Ber-
lin's. Bert. 1861.
Lpz. Ztg. = AUgem. musikal. Zeitung.
Lpz. Br. & H. 1798—1848. 50 Bde.
mit emem Gesamtreg. in 3 Bde. —
Fortsetzung. Neue Folge 1863, ging
später in Rieter -Biedermann's Verlag
über.
Lindner (Dr. Ernst Otto) 1. Die erste
deutsche Oper (in Hamburg). Berlin
1855.
Lindner 2. Zur Tonkunst. Vo. 1864.
Lindner 3. Geschichte des deutscheu
Liedes inr 18. Jh. Lpz. 1871 Br. & H.
Lipowsky. Baierisches Musik r Lexikon.
München 1811. Hat nur wenig Wert.
Lisio (Gius.) Una stanza del Petrai'ca
musicata dal du Fay, tratta da due Co-
dici antichi (Codex 37 im Liceo da Bo-
logna und Cod. 2216 in der Universit.-
Bibl. zu Bologna, mit Register). Bo-
logna 1893 Virano. gr. fol.
Lobstein (J. F.) Beiträge zur Geschichte
der Musik im Elsals und besonders in
Strafsburg. Strafsbg. 1840.
Lucchini (Luigi) Cenni storici sui piü ce-
lebri musicisti Cremonesi. lllustrazione
sull'organo e organisti della Cattedrale
di Cremona. Casalmaggiore 1887 Con-
tini Carlo. 8°. 51 S. (wenig wert).
M. f. M. 1—30 = Monatshefte für Musik-
gesch. Jahrg. 1—30." Berlin, später
Lpz., Br. & H. 1869—1898. 8". mit 3
Hauptregistern.
Magazin, 1780—1782, des Buch- und
Kunst-Handels . . . Lpz. , Breitkopf. 3.
Jahrg. Enthält neben Bücheranzeigen,
Todesfälle, Erfindungen u. a.
Marpurg 1. 2. 3. 4. 5. Historisch - kriti-
sche Beyträge zur Aufnahme der Musik
von Friedr. Wilhelm . . . Berün 1754
bis 1778, 5 Bde.
Mai-purg 6. 7.
12
Schubart (Fr. Dan.)
Marpurg 6. 7. Kritische Briefe. Berlin
1760—63. 2 Bde.
Marschalk (E. von) Die Bamberger Hof-
Musik . . . Bambg. 1885.
Masseangelo (Masseangeli) Catalogo della
collezione d'autografi lasciati alla R.
Accademia filarmonica di Bologna. Bol.
1881—96. gr. 8».
Mattheson 1. Grundlage einer Ehrenpforte
. . . Hambg. 1740. Biographisches Lexik.
Mattheson 2. 3. Critica niusica. 2 Bde.
Ebg. 1722. 40.
Mettenleiter 1. Aus der Vergangenheit
bayrischer Städte. Musikgeschichte der
Stadt Regensburg. Regensburg 1866
Bössenecker. &^.
Mettenleiter 2. Musikgesch. der Ober-
pfalz. Amberg 1867 Pohl. 8«.
Morelot (St.) De la mus. au 1.5. siecle.
Notice sur un Ms. de la bibl. de Dijon.
Paris 1856 Didron 4" (mit themat. Kat.).
Motta (Em.) Musici alla corte degli Sforza,
ricerche e documenti Milanesi. MU.
1887. 8».
Muoni (Damiano) Gli Antignati organari
insigni e serie dei maestri di cappella del
duomo di Milano. Mil. 1883. Bono. 8°.
N. Z. f. M. 1 etc. Neue Zeitschrift für
Musik. Lpz. Kahnt.
Nagel 1. Annalen der englischen Hofmusik.
Beüage zu den M. f. M. 1894/95. S«.
Nagel 2. 3. Geschichte der Musik in
England. 2 Bde. StraTsburg 1891/97.
Triibner. 8".
Nerici (Luigi) Storia della musica in Lucca.
Lucca 1879. 4^ (mit Vorsicht zu ge-
brauchen^ .
Niederrheinische Musik - Zeitung. Köln,
Du Mont- Schauberg 1853 et bis 1867.
Nuitter et Thoinan. Les origines de 1'
opera fran^ais d'apres les miautes des
notaires . . . Paris 1886. 8».
Opel, J. 0: Neue Mitteilungen aus dem
Gebiete historisch - antiquarischer For-
schungen. Thüringisch - Sachs. Vereins
für . . . Vaterland. Altertums. Selbstverlg.
Bd. 10. 1864 gr. 8°. Artikel: WeiTsen-
fels-Querfurter Musiker am Hofe der
Herzöge, im 17/18. Jh.
Paloschi. Almanacco musicale. Milano,
Ricordi c. 1880. 4». Wie ein Abreifs-
Kalender eingerichtet.
Peregrinus (Joh.) Geschichte der Salzburg.
Dom - Sängerknaben . . . Salzburg 1889.
80.
Pohl 1. 2. Mozart und Haydn in London.
Wien 1867.
Pohl 3. 4. Joseph Haydn (Biogr.) Lpz.
1875. 1882 Br. & H. 2 Bde. unvoll-
endet.
Pohl 5. Denkschrift aus Anlass des 100-
jährigen Bestehens der Tonkünstler-
Societät. Wien 1871. Vertag des Ver-
eins. 8°.
Pougin. Supplement zu Fetis Biographie
universelle 2. Ausg. 2 Bde. Paris 1878.
1880.
Prost (B.) Liste des artistes mentionnes
dans les etats de la maison du roi et
des maisons des Princes, du 13. siecle
ä Tan 1500. In Archives historiques.
Paris T. 1. 1889. S. 431 ff.
PiTifer (A.) Untersuchungen über den
aufserkirchlichen Kunstgesang in den
evangehschen Schulen des 16. Jhs. Lpz.
1890 Fock. Mit Musikbeilagen.
Publikation älterer praktischer und theo-
retischer Musikwerke vorzugsweise des
15. u. 16. Jhs. Herausgeg. von der
Gesellschaft f. Musikforschung. 1. Jahrg.
1873 bis 27. Jahrg. 1899. Lpz. Br.
& H.
Reichard (Heinr. Aug. Ottokar) Theater-
kalender in Gotha, erschien von 1775
bis 1800 (zum Teil in Bibl. Berlin.
Schletterer besafs ein fast vollständiges
Exemplar, was ich benützte).
Rheinische Musik -Ztg. Köln bei Schloss
von 1850 ab.
Riemann (Dr. Hugo) Geschichte der Musik-
theorie im 9.— 19. Jb. Lpz. 1898 Hesse.
80.
Rimbaiüt (Edw. F.) The old Cheque-book,
or book of remembrance of the Chapel
Royal from 1561 to 1744 . . Lond. 1872.
80.
Ritter (A. G.) Zur Geschichte des Orgel-
spiels. Lpz. 1884 Hesse. 40.
Rochlitz 1—4. Für Freunde der Ton-
kunst, ed. von Dörffel. 4. Aufl. Halle
1876 Gesenius. 4 Bde. 80.
Rudhart (Fr. M.) Geschichte der Oper am
Hofe zu München . . . Freising 1865. 8".
Salzburg. Biographien Salzburgischer Ton-
künstler. Salzbg. 1845 Oberer, kl. 80.
58 S.
Schmid (Ant.) Ottaviano dei Petrucci da
Fossombrone , der erste Erfinder des
(FigTiral-) Musiknotendnickes mit be-
weglichen Metalltypen . . . Wien 1845.
80.
Schneider (L.) und Schneider H. Ge-
schichte der Oper und des Kgl. Opern-
hauses zu Bertin. Bert. 1852. 80. Für
gewöhnlich ist bei Erwähnung des
Buches der Anhang gemeint, die Doku-
mente, nur wenn das Hauptwerk citiert
wird, heifst es „siehe Schneider H."
Schubart (Fr. Dan.) Ideen zu einer Ästhe-
tik der Tonkunst. Wien 1806 Degen.
Schubiger (P. Auselm) 1.
13
Waldner (Dr. Frz.).
8"^. In den Jahren nm 1784 ge-
schrieben.
Schubiger (P. Anselm) 1. Die Sänger-
schiüe St. GaUens vom 8. bis 12. Jh.
Einsiedeln 1858. 4».
Schubiger 2. Die Pflege des Kirchen-
gesanges u. der Kirchenmusik in der
deutschen katholischen Schweiz. Ein-
siedehi 1873. 4».
Schubiger 3. MusikaUsche Spicilegien . . .
Lpz. 1876 Br. & H. 8. 5. Bd. der
Publikation.
Sittard (Jos.) 1. Geschichte des Musik-
u. Concertwesens in Hamburg. Altona
1890. 80. ,, .,
Sittard 2. 3. Zur Geschichte der Musik
und des Theaters am Wüi-ttembergi-
schenHofe. 2 Bde. Stuttgart 1890/91. 8».
SowinsM (Alb.) Les musiciens polonais et
slaves. Paris 1857. 8".
Spitta (Phil.) Joh. Seb. Bach (Biograph.)
2 Bde. Lpz. 1873/1880 Br. & H. 8».
Stainer, J. F. R. and C: Dufay and his
contemporaries fifty compostions (ran-
ging from about A. D. 1400 to 1440)
transcribed from Ms. Canonici misc. 213
in the Bodleian library, Oxford...
London 1898 Novello. fol. 208 S.
Stephen (Leslie) Biographie national.
London. Von Bd. 26 ab ist Sidney Lee
der Herausgeber. London 1885 ff.
Smith Eider & Co.
Stephens (Ch. Ed.) Bemrose's Choir chant
book. London 1882 Bemrose & Sons.
Stiehl (Karl) Lübeckisches Tonkünstler-
Lexikon. Lpz. 1887 Hesse S«.
Straeten (Edm. van der) la. Maitres de
chant et organistes de St.-Donatien et
de St.-Sauveur ä Bruges . . Brages 1870
80.
Straeten 1—8. La Musique' aux Pays
Bas. . . BruxeUes 1867—1888. 8 Bde
8". Mit Vorsicht zu gebrauchen.
Succi (Em.) Catalogo con bre\i cemii bio-
grafici e succinte descrizione degli
autografi e documenti possedati da .
Bologna 1888 societä tipogr. 8«.
Surzj-nski (Ks. Jozef) Monumenta musices
sacrae in Polonia. Kompozycye kos-
cielne . . . Posen 1885 J^r. Leitgeber.
3 Lfg. Partit. mit polnisch u. französ.
Einleitung biograph. Inhalts.
Taubert (Dr. Otto) 1. Geschichte der
Musik in Torgau vom Ausgange des
15. Jhs. bis auf unsere Tage. Schul-
programm. Torgau 1868. 4".
Taubert 2. Der Gymnasial-Singechor zu
Torgau in seiner gegenwärtigen Ver-
fassungnebst Nachträgen zum 1. Schul-
progr. 1870.
Thayer 1. 2. 3. Ludw. von Beethoven's
Leben . . . Berlin 1866—1879. 8«.
Tebaldini (Giöv.) L'Archivio musicale della
Cappella Antoniana in Padova. Illustra-
zicme storico - critica con 5 Eliotipie.
Padova 1895. fol. 175. Die Bibho-
graphie ist sehr ungleich behandelt, oft
ist nur der Autor genannt, ohne das
"Werk zu bezeichnen.
Thoinan (Er.) Les origines de la Cha-
peUe-Musique des Souverains de France.
Paris 1864. 12o.
Thomas (G. Seb.) Die Grofsherzgl. Hof-
kapelle, deren Personalbestand und
Wii'ken unter Ludewig I. Grofsherzg.
von Hessen und bei Rhein etc. 2. Aufl.
Darmstadt 1859 G. Jonghaus. S». 28 u.
199 S. Mit Vorsicht zu gebrauchen.
Tijdschrift 1.'2. 3. 4. 5. der Vereeniging
voor Noord - Nederlands Muziekge-
schiedenis (Forts, der Bouwsteene.)
5 Bde. Amsterd. 1882—1898. 8".
Trithemus (Joan.) De scriptoribus ecclesia-
sticis collectanea . . . Coloniae 1546. fol.
Valdrighi 12. Musurgiana Nr. 12. Cap-
pelle, Concerti e musiche di casa d'Este
dal secolo 15 al 18. Modeua 1884
Vincenzi e nipoti. gr. 8".
Valdrighi 14. Musurgiana Nr. 14. Al-
cune ristrette biografie die musicisti
Modenesi e dell' antico domino Estense
specie degli ultimi tempi . . . Modena
1886 tipogr. Rossi. gr. 8».
Valentini (A.) I musicisti bresciani ed il
teatro grande. Brescia 1894 Queriniana.
gr. 80. LexiJ^alisch behandelt mit nur
wenigen archivarischen Nachrichten.
Das Meiste aus Fetis.
Vasconcellos (Joaq. de) Os musicos portu-
guezes. Biographia-Bibliogr. Porto 1870.
2 voll.
Vemarecci (D. Ag.) Ottaviano de'_ Pe-
trucci da Fossombrone ... 2. ed. miglio-
rata . . . Bologna 1882. 80.
Viertelj. = Vierteljahi'sschi-ift 1—10, für
Musikwissenschaft . . . Lpz. 1885—1894. •
8". Haberl gab seine 2 Aiükel in Bd.
1 u. 3 im Separatdrack unter dem
Titel: Bausteine heraus, deren Register
Zusätze bringen. •
Vogel 1. 2. (Dr. Em.) Bibliothek der ge-
drackten weltlichen Vocaknusik Italiens.
Aus den Jakren 1500-1700. 2 Bde.
Berlin 1892. A. Haack. 8«.
Waldner (Dr. Frz.) Nachrichten über die
Musikpflege am Hofe zu Innsbnick
nach archival. Aufzeichnungen. 1490
bis 1519. Beilage zu M. f. M. 1897198.
8 Bog.
Walter (Dr. Fr.)
14
Zahn 5. 6.
Walter (Dr. Fr.) Geschichte des Theaters
u. der Musik am kurpfälzischen Hofe.
Lpz. 1898 Br. & H. 8".
Wasielewski (Jos. W. von) 1. Die Vio-
line und ihre Meister. 3. Aufl*Lpz.
1893 Br. & H. 8».
Wasielewski 2. Die Violine im 17. Jh.
und die Anfänge der Listrunieutalkom-
positionen. Bonn 1874 M. Cohen &
Sohn. 8».
Wasielewski 3. Geschichte der Instru-
mentalmusik im 16. Jh., mit Abbil-
dungen u. Musikbeilagen. Berlin 1878
J. Guttentag (Collin). 8".
Weber (Max Maria v.) Carl Maria von
Weber. Ein Lebensbild. 3 Bde. Lpz.
1864 Keil. 8«.
Weckerhn (J. B.) 1. 3. Musiciana imd
Nouveau Musiciana. Exiraits d' ou-
vrages rares ou bizarres. Anecdotes etc.
Paris 1877. 1890 Garnier freres. kl. 8».
Weckerlin 2. (Catalogue.) Bibüotheque
du Conservatoire national de musique
et de declamation (ä Paris). Paris 1885.
8".
Wien 1. — 7. Allgemeine musikalische
Zeitnng . . . des Oesterreichischen Kai-
serstaates. Red. von Seyfried. Wien
1817—1823. Steiner 40,
Wiener 1. — 5. Wiener allgemeine Musik-
zeitung, redig. von Aug. Schmidt. 4''.
Winterfeld 1. 2. 3. Der evangelische
Kirchengesang ... 3 Bde. Lpz. 1843
bis 1847.
Winterfeld 4. 5. Johannes Gabrieli und
sein Zeitalter. Berlin 1834. 2 Bde.
Wurzbach (Const. von) Biographisches
Lexikon des Kaiseiiiims Oesterreich.
58 Bde. Wien 1856—1889.
Zahn 5. 6. Die Melodien der deutschen
evangelischen Kirchenlieder aus den
Quellen geschöpft . . . Gütersloh 1889
bis 1893 Bertelsmann. 8» Der 5. u.
6. Bd. enthalten biographische Notizen
und die Literatur der Gesang- und
Choralbücher.
.Verzeichnis der Bibliothelts-Abliiirzuiigeii.
Aachen, Stiftskapitel.
Amst., Bibl. der Maatschappij tot bevor-
deiing der Toonkunst en der Vereeni-
ging voor Noord-Nederlands Muziek-
gesch. zu Amsterdam. Katalog gednickt
1884 mit Nachträgen.
Angelica in Rom ist jetzt mit Eom Cecilia
vereint.
Ansbach, Reg. B. = Regierangs Bibl.
Augustenburg in Sachsen, Pfarr-Ai'chiv.
Baini's Bibl. befindet sich in der Bibl.
Casanatense zu Eom.
B. A. = Augsburger Bibl., gednickter
Kat. von Schletterer in M. f. M., Bei-
lage zu Jahrg. 1878|79.
Basel, Universitäts-Bibl., Kat. gedr. in M.
f. M., Beilage zu Jahrg. 24.
Basevi, Florenz im Istituto musicale.
Bassano bei Venedig, Privatbibl. des Herrn
Dr. 0. Chüesotti.
Bautzen = Stadt- (Ratsschul-) Bibl.
B. B. = Kgl. Bibl. zu Berlin.
B. B., Grasn., ebendort, Autographe von
Grasnick.
B. B., L. ebendort. Abteiig. Landsberg.
B. B. in K. = in Kapsel.
B. B., T. ebendort, Abteilung Teschner.
B. B., "W. ebendort, Abteilung v. Win-
terield.
B. B. Z. Handschriften des 16—17. Jhs.
Berlin graue Kloster, Kat. von H. Beller-
mann im Schulprogramm 1856.
Berhn Hochsch. = Kgl. Hochschule für
Musik, Potsdamerstr. 120.
Berlin K. H. = Königl. Hausbibl. im
Schlosse zu Berlin. Kat. von GeorgThou-
ret. Lpz. 1895 Br. & H. gr. 8».
Berlin Kircheninstitut auch K. Berl, ab-
gekürzt, Potsdamerstr. 120.
Berlin Singak. = Bibl. der Singakademie
in Berlin.
Berlin Th., von Thulemeiersche Sammlung
im Joachimsthalschen Gymnasium zu
Berlin. Katalog mit Themen in Beilage
zu den Monatshaften f. M. 1898|99.
B. Becker einst in Lancy bei Genf, heute
unbekannt.
B. Bohn in Br. = Privatbibl. des Herrn
Dr. Emil Bohn in Breslau. Der Be-
sitzer ist Wülens sie einstmals der Stadt-
bibl. in Breslau zu vermachen.
B. Borghese einst in Rom, wurde 1892
auktioniert. Vieles davon erwarb die
Cecilia in Rom , das Conservatoir in
Paris und das british Museum in
London.
B. Br. = Bibliotheken in Breslau, gedr.
Katalog von Dr. E. Bohn, Berlin 1883
Alb. Cohn. — Die Hds. der Stadtbibl.
ebd. beschrieben von demselben: Bres-
lau 1890 Jul. Hainauer.
B. Brdbg. = Bibl. der Katharinenkirche
in Brandenburg. Kat. beschrieben von
Taeglichsbeck iin Schulprogramm des
Gymnasiums 1857. 40.
B. D. = Stadtbibl in Danzig und Bibl.
der Marienkirche.
B. Frkft. = Bibliotheken in Frankfurt
a. M. Kat. von Karl Israel. Frkft. 1872. 4».
B. G. = Universitäts-Bibl. in Göttingen.
Kat. von Alb. Quantz, M. f. M. 1883,
auch im Einzelabzug.
B. Gr. = Landesschule in Grimma. Kat.
von Nie. Matth. Petersen im Schul-
programm 1861.
B. Haberl, Privatbibl. in Regensburg.
B. Hbg. = Stadtbibl. zu Hamburg. Die
Abteilung: Gesangs werke des 18. Jhs.
war mir unerreichbar.
B. Joach. = Musikbibl. des Joachims-
thalschen Gymnasiimis zu Berlin, Ab-
teilung Piiazessin Amalie und S, H.
Spiker. Kat. von Eitner, gednickt in
M. f. M. 1884 als Beüage.
B. K. = Ständische Landesbibl. zu
Kassel. Kat. von K. Israel. Kassel
1881 A. Freyschmidt. 8».
B. Kgsbg. = Kgl. und Universitäts-Bibl.
zu Königsberg i. Pr. Abteilung Fr.
Aug. Gotthold. Kat. von Jos. Mueller,
Bonn 1870 Ad. Mai-cus. gr. 8».
B. L. = Bibl, Eudolfina der Kgl. Ritter-
akademie zu Liegnitz. Kat. von Dr.
E. Pfudel. Schulprogranmr 1876—78. 4".
Die Hds. gedr. in M. f. M. 1886 187,
Beilage.
B. Lpz.
16
Dresd. Mus.
B. Lpz = Stadtbibl. in Leipzig. Die
Schriften über Musik ini Kat. von C.
F. Becker, Lpz. 1846 Br. & H. und die
Gesang- und Choralbücher von dem-
selben: Lpz. 1845 Fr. Fleischer. 8«.
B. Lindner. Bibl. des verstorbenen Dr.
Otto Lindner in Berlin.
B. M. = Hof- und Staatsbibl. zu Mün-
chen. Die'Hds. des 15 — 17. Jhs. von
J. J. Maier, gedruckt: München 1879
Palm. 8^. Die zahlreichen Partituren
älterer Meister in neueren Hds. fehlen.
B. N. = Bibl. des germanischen Museums
in Nürnberg.
Bodleian'sche Bibl. in Oxford.
Bologna = Bibl. des Liceo musicale in
Bologna. Kat, in 3 Bdn. (der 4. fehlt
noch) von Fed. Parisini 1890 u. 1892,
3. Bd. von L. Torchi 1893. Bologna,
Romagnoli dall' Acqua. gr. 8°. Der
4. Bd. soll die Insti-umental-Musik ent-
halten, die mir nur zum kleinsten Teile
bekannt ist.
Bologna A. fU. == Bibl. deU' Accademia
füarmonica.
Bologna Petr. = Archiv der Kirche
5. Petronio.
B. P. = Kirchenbibl. zu Pirna, zur Zeit
in der Kgl. öffentl. Bibl. in Dresden.
Brieg = Gymnasialbibl. in Brieg. Kat.
von Fr. Kuhn in M. f. M. 1896|97
Beilage. Einige "Werke fehlen, die man
in Brieg zui'ückhielt.
br. Mus. = Musik -Abtlg. des british
Museum in London. Die Hds. sind
nach der laufenden Nr. bezeichnet. Von
1 bis 239 im gedruckten Kat. von F.
Madden, London 1842, 8°, die übrigen
nach dem Hds. - Kat. im Eeadingroom
(Lesesaal). Die Bibliotheks-Nr., deren
Bezeichnung oft sehr umständlich ist,
erfährt man aus dem Hds.- Kat.
Brüssel. = Kgl. Bibl in Br. Die Abtlg.
fonds Fetis erschien im Drack: Bru-
xelles 1877 C. Muquardt. gr. 8«.
Brässel Cons. = Bibl. des Kgl. Conser-
vatoriums zu Br. Kat. von M. van
Lamperen. Br. 1870 Poot & Co. Der
Kat. ist so fehlerhaft, dass man sich
entschloss ihn von neuem herauszu-
geben. Der 1. Bd. katalogisiert von
Alfr. Wotquenne erschien 1898 bei J.
J. Coosemans. gr. 8*^.
Buckingham Palast in London. Der Zu-
tritt ist sehr erschwert., selbst für In-
länder. Meine Kenntnis rührt zum Teil
aus dem Kat. der einstigen Musik- Aus-
stellung in London und aus Chrysander's
Händel her.
Büdingen = Gräfl. Ysemburgisches Archiv.
B. "W. = Fürstl. Bibl. in Wernigerode.
B. Wagener. Privatbibl. des verstorbenen
Geheimen Rats in Marburg, jetzt im
Besitze des Herrn Prof. Dr. H. Strahl
in Giefsen.
B. Wolfenb. = Herzogl. Bibl. in Wolfen-
büttel. Kat. von Dr. Em. Vogel,
Wolfenb. 1890 Jul. Zwissler. gr. 8o.
B. Zw. = Ratsschulbibl. in Zwickau.
Kat. von Reinh. Vollhardt in M. f. M.
1893—96 Beüage. ^
Cambridge FW. = Fitzwüliam Museum
in C. Kat. von Fuller-Maitland und
Mann. London 1893 C. J. Clay and
Sons. 8".
Cambridge U. B. = Universitäts-Bibl.
zu C.
Cap. Julia = Archiv der Peterskirche in
Rom.
Cap. Lat. = Archiv der päpstl. Kapelle
im Lateran in Rom.
Cap. sistina = Archiv der päpstl. Capella
sistina im Vatican zu Rom. Kat. von
Frz. Xav. Haberl mit Themen in M. f.
M. Bd. 19, 20 und Separat in Bausteine
2 von Haberl, Lpz. Br. u. H.
Casanatense = Bibl. in Rom.
Celle = Ministerial-Bibl. in C. Die
Musik ist verstreut unter andere
Werke.
Cesena B. Mal, = Bibl. Malatestiana,
auch Bibl. comxmale in C.
Chiesa nuova = San Filippo in Rom.
Commer. Privatbibl. des Prof. Frz. Com-
mer in Berlin, jetzt verstreut.
C. P. = Bibl. des Conservatoire national
zu Paris. Ein Kat. mit ausgewählten
Werken von J. B. Weckerlin, Paris
1885 Firmin-Didot et Co. 80. 512 S.
Crayn (bei Liegnitz), Schlossbibl.
Cremona B. gov. = Bibl. govemativa.
Crespano. Bibl. des verstorbenen Canal,
jetzt in der Stadtbibl.
Danzig, Bibl. der Marienkirche. Die
Stadtbibl. ist mit B. D. gezeichnet.
Darmst. = Grolsherzgl. Hofbibl. in Darm-
stadt. Gedi-uckter Kat. 1874 bei L. C
Wittich in 3 Abtlg. 8^. Nachträge von
Roth in M. f. M., Bd. 20, S. 64. 82,
118. 134. 154.
Dreikönigskirche in Dresden.
Dresd. = Königl. öffentl. Bibl. in Dresden
-N. Japanisches Palais, Kat. von Eitner
und Kade, Beilage zu den M. f. M. 1889
u. 1890. 8«.
Dresd. kath. Kirche = Archiv der kathol.
Kirche in Dresd.
Dresd. Kreuzkirche, jetzt im Stadt-
archive.
Dresd. Mus. = Kgl. Musikalien-Sammlung
Dresd. Oper.
17
London.
Sr. Maj. des Königs von Sachsen, seit
1898 übergesiedelt in die Kgl. öffenü.
Bibl. in besonderer Abtlg.
Dresd. Oper = Opernarchiv in Dresden.
Eichst. = Kgl, Bibl. in Eichstaett
(Baiern). Ein Teil der älteren Drucke
jetzt in der Münchener Hofbibl.
Einsiedeln. Bibl. des Stiftes St. Ein-
siedeln (Schweiz).
Eisenstadt. Archiv des Fürsten Esterhazy.
Elbing. Archiv der Marienkirche.
Ely. Archiv der Kathedrale zu Ely in
England. Kat. von Dickson, Ely 1861. 8«.
Eton College, Bibl. in Cambridge.
Ferrara = Bibl. comunale.
Ferrara Accademia di musica.
Einspong. Schlossbibl. (in Schweden) Kat.
Lunstedt. Stockholm 1883.
Florenz = Bibl. nationale, enthält auch
die Abteiig. Magliabecchiana und PaJatim.
Elorenz Ist. mus. = Istituto musicale.
Florenz B. M. = Bibl. Marucelliana.
Florenz B. R. = Bibl. Riccardiana.
Florenz B. L., Privatbibl. des Herrn Ho-
race de Landau.
Florenz B. B., einst Base\a s Bibl., jetzt
im Istitute musicale.
Fi'eiberg in Sachsen, Gymnasialbibl. Kat.
von Kade in M. f. M. 1888, Beilage.
Freiburg im Breisgau. Universitäts-Bibl.
Frauenfeld in Thurgau (Schweiz), Kanto-
nal-Bibl.
Freising in Baiern, Bibl. des Studien-
Seminars.
Gaesdonck. Bibl. des einstigen Augustiner-
klosters zu G. bei Cleve, Rhprov.
Gelena in Sachsen, Kirchenarchiv.
Gent U. B. = Universitäts-Bibl.
Genua B. U. = Universitäts-Bibl.
Geyer in Sachsen, Kirchenbibl.
Glasgow. Universitäts-Bibl. einst Bibl.
des Anderson's College. Kat.: The
Euing musical libraiy. Glasg. 1878. 8**.
255 S. Der Verfasser besals nur ge-
ringe musikbibliograph. Kenntnisse, da-
her die argen Verstöfse.
Göttingen, siehe B. G.
Göttweih. Bibl. der Benediktiner-Abtei zu
G. in Oesterreich.
Gotha. Herzogl. Gothaische Bibl.
Graz U. B., Universitäts-Bibl.
gr. Kl., siehe Berlin gr. Kl.
Grimma, siehe B. Gr.
Güstrow. Domschule. Kat. im Schul-
programm 1865.
Haberl, siehe B. Haberl.
Halle 1, "Waisenhausbibl. in H. a. d. Saale.
Halle 2, Marienbibl.
Hamburg, siehe B. Hbg.
Hannover, Kgl. öffentl. Bibl.
Rob. Eitner's Quellen-Loxikon.
Heilbronn. Gymnasialbibl. in H. ("Würt-
tembg.) Kat. von Edwin Maj^ser, Heilbr.
1893 C. F. Schmidt. 40.
Hermesdorf in Sachsen, Superintendentur
Frauenstein.
Hofb. Wien = K. K. Hofbibl. in Wien.
Jena, Universitäts-Bibl.
Kamenz, Ratsbibl.
Karlsruhe, Grofsherzgl. Bibl. (Baden).
Kataloge von Antiquariaten: Asher & Co.
in Berlin. — Jos. Baer in Frankft. a. M.
— Alb. Cohn in Berlin. — Leo Liep-
mannssohn (abgekürzt in Leo Liepm.)
in BerUn. — Mai in Berlin. — Reeves
in London. — Jak. Roseuthal in Mün-
chen.
Kathar. Danzig, siehe Danzig.
K. Br. = Kii'cheninstitut in Breslau, Hds.
u. Drucke.
Kircheninst. Berlin, siehe Berlin.
Khngentbal in Sachsen, Kirchenbibl.
Klosterneuburg, Stiftskloster bei Wien.
Köln, Stadtbibl.
Königsberg, siehe B. Kgsbg.
Kopenhagen = Grofse öffentl. Bibl.
Krakau. Archiv des Schlosses in Kr.
Kreisarchiv in München. In Dr. Ad.
Sandberger's Orlando di Lasso 1. Teü,
3. Buch von 1555 — 1600 aufgenommen.
Kremsmünster, Musikarchiv des Stiftes
Kr. in Oesterreich.
Laibach f. A. A. = Fürstl. Auersperg-
sches Archiv.
Laventthahl, Archiv des Benediktiner-
stiftes' St. Paul im Laventthal in
Kärnten (M. f. M. 22, 22 ff. von Osw.
KoUer).
Leipzig, siehe B. Lpz.
Leipzig Thomas = Bibl. der Thomas-
schule.
Leyden, Universitäts-Bibl. und Bibl. Thy-
sius, die ein Lautenbuch besitzt, von
Land in der Tijdschrift Deel 1, 3. Stuk
u. Deel 2, 1. Stuk sehr ausführlich
beschrieben (siehe auch M. f. M. 18,
39 ff.)
Liegnitz, siehe B. L.
Lincoln Ch. L. = Chapter Library.
Lindner, Dr. Otto L.'s einstige Privat-
bibl.
Linkoping, Stiftsbibl. in Schweden.
Liege. Bibl. music. de la Societe libre d'
emulation de Liege. Catalogue . . . Liege
1861 L. de Thier & F. Lovinfosse. kl.
80. 32 S.
Liepm., siehe Kataloge.
Lissabon, durch Erdbeben zerstört, der
Katalog neu herausgegeben von Vas-
concellos, Poito 1874. 4«.
London, siehe br. -Mus., R. C. of Mus.,
2
Lucca B. c.
18
Rostock.
Buckingliam - Palast , Westminsterabtei
und Huth's Privatbibl.
Lucca B. c, Bibl. comunale.
Lübeck, Stadtbibl. Kat. von Karl Stiehl,
Schulprogramm des Katharineums 1893.
Buchhdlg. von Lübke & Hartmann in
L. 4".
Lüneburg, Stadtbibl. •
Lund, Universitäts-Bibl. in Schweden.
Mahingen, fürstl. Oettingen -"WaUerstein-
sche Bibl. bei Nördlingen in Baiern.
Mailand B. A. = Bibl. Ambrosiana.
Mailand Braid. = Bibl. Braidense zu M.,
jetzt Bibl. nazional.
Mailand B. B. = Bibl. Brera.
Maüand Cons. = Bibl. des Conservato-
riums. Kat. über die Abteilung Noseda
von Prof. Eng. de' Guarinoni. Milano
1897 Enr. Reggiani. gr. 8». 419 S.
Mailand B. T. = Privatsamlg. des Herrn
Gins. Torre.
Mailand Dom. = Archiv im Dome zu M.
M. D., siehe Danzig Marienbibl.
Mainz, Stadtbibl., siehe M. f. M. 21 S.
25 von Roth.
Mantiia A. G. = Archivio Gonzaga.
Maiienberg in Sachsen, Kirchenbibl.
Mittelsayda in Sachs., Superintendentur
Marienberg.
Mittweida in Sachs., Kirchenbibl.
Modena. Bibl. Estense.
Modena Dom. = Domarchiv.
München, siehe B. M. und Kreisarchiv.
München Oper = Archiv des Hoftheaters.
München alte Hofkirche auch Aller-
heiligen Kirche am Schloss in München.
Münster b. B., bischöfl. Bibl. (Vogel
schreibt: Bibl. Santini's).
Musikfr. Wien = Bibl. der Gesellschaft
der Musikfreunde des österreichischen
Staates in Wien.
Neapel: Archivio del Real Collegio di Na-
poli schreibt Florimo und Dr. Vogel
zeigt zwei Bibl. an: Bibl. nazionale
und Bibl. des Kgl. Conservatoriums,
letztere wird die von Florimo genannte
sein.
Neapel Turch., Bibl. des Conservat. della
Pieta de Turchini. Kat. 1801 gedrackt.
Nüi'nberg, siehe B. N.
Oldenburg = Haus- u. Centralarchiv zu
Oldenburg.
Ottendori i. Sachs., Superintendentur Pirna.
Ouseley. Seine kostbare Sammlung soll
in die Bibl. der Musikschule in Oxford
gekommen sein.
Oxford B. L. = Bodleian Bibl.
Oxford Ch. Ch. = Christkirche in 0.
Oxford Musikschule.
Padua Antoniana = Archivio music. della
Cappella Antoniana in P. Siehe G. Te-
baldini.
Padua B. d. Sem. = Bibl. del Seminario.
Padua B. U. = TJniversitäts-Bibl.
Paris Arsenal = Bibl. de l'Arsenal ä P.
Paris Genev. = Bibl. de St. Genevieve
ä P.
Paris Mazarine = Bibl. de M. ä Paris.
Paris Nat. = Nationalbibl. (frilher Kgl.
u. Kaiserl. Bibliothek).
Paris l'opera. Bibl. der grofsen Oper.
Kat. von Lajarte. Paris 1878. 2 Bde.
mit Portr.
Parma B. n. = Bibl. nazionale.
Pasterwitz in Sachsen, Superintendentur
Dresden n.
Pegau in Sachsen, Kirchenbibl.
Pesaro, Archiv der Kathedrale.
Peterhouse, Bibl. in Cambridge.
Pirna, siehe B. P.
Pisa B. U. = Universitäts-Bibl.
Pistoja Kathedrale, ist gröfstenteils der
Bibl. der Accademia di S. Cecüia ein-
verleibt, nur die theoretischen Werke
verblieben ihr.
Prag. Universitäts-Bibl.
Proske. Bischöfl. Privatbibl. in Regens-
burg mit den Abteilungen: Rutsch^
Hauber, Mettenleiter imd Witt. Proske-
M. ist die Mettenleitersche Abteilung,
die nur wenig ältere Werke besitzt.
Die Abteilung Witt (Franz) ist mir nicht
bekannt. Die von Proske geschriebenen
Kataloge über seine eigene Bibl. mit
Eiuschluss von Butsch und Hauber sind
vorzüglich bis auf das Fehlen der An-
gabe der Stimmbücher. Von den
meisten Werken des 16. u. 17. Jhs.,
die in Stb. gedruckt sind, hat er Parti-
turen angefertigt.
Regensburg f. Th. = fürstl. Thurn- u.
Taxis'sche Hofbibl.
Regensburg Dom. Bibl. des Doraarchiv.
R. C. of Mus. = Real College of Music
in London, die Bibl. am Conservatorium,
die eine Anzahl früherer Bestände in
sich vereint. Der gedruckte Kat. trägt
noch den Titel einer der früheren Bibl. :
Catalogue of the übrary of the Sacred
Harmonie Society. A new edition, re-
vis & augmented. London 1872. 8^. Ein
Nachtrag erschien 1882.
Rom Barb. = Bibl. Barberiana.
Rom B. C = Bibl. Casanatense.
Rom CeciUa = Bibl. dell' Accademia di
San Cecilia.
Rom B. Vall. = Bibl. Vallicelliana. Die
übrigen stehen unter Cap. — Rom An-
gehca befindet sich jetzt in Rom Cecüia.
Rostock, Universitäts-Bibl.
Saaz.
19
Zwickau.
Saaz, Kap. Conv. = Kapuziner Convent.
Salzburg, Studienbibl.
Scheurleei-, Privatbibl. im Haag, gedruciter
Kat. in 2 Aufl. 1886. 1893.
Schletterer, Privatbibl. in Augsburg, ver-
kauft.
Schwarzenberg in Sachs., Kirchenbibl.
Schwerin P. = Musikalien-Sammlung des
Grofsherzogl. Mecklenburg - Schw eriner
Fürstenhauses. Kat. von Kade, zum
Teil mit Themen. Wismar 1893 Hins-
torff. 2 Bde.
Siena Bc. = Bibl. comunale.
Sondershaus., Bibl. in der Schlosskirche.
Stainer (Sir John), Privatbibl. in London,
Kat. gedruckt 1891, nicht im Handel.
s. Staatsarchiv = Kgl. sächs. Hauptstaats-
archiv in Dresden.
Stockholm = Bibl. der Kgl. Musik -Aka-
demie. Ein Teil der Drucke lag 1888
noch im Archiv der deutschen Elirche
St. Gei-trad, sollte aber mit der Bibl.
obiger Akademie vereint werden.
Strafsburg i. Eis., Universitäts-Bibl.
Stuttgart, Kgl. öffentl. Bibl.
Treviso B. cap. = Bibl. capitolare.
Trier, Stadtbibl.
Turin B. n. = Bibl. nazionale.
TJ. B. München = TJniversitäts-Bibl.
Upsala, Kgl. Universitäts-Bibl., Kat. 1814
gedr. Die Hds. katalogisierte Prof.
Karl Stiehl.
Urbino B. TJ. = Universitäts-Bibl.
Utrecht, Collegium musicum.
Venedig Marco = Bibl. der Kirche San
Marco. Die vorhandenen Opern-Parti-
turen katalogisierte T. Wiel in I codici
musicali Contariniani del secolo 17
nella . . . Ven. 1888 Ongania. 80.
Venedig M. C = Museo Correr.
Verona B. c. = Bibl. comunale.
Verona S. f. = Societa filarmonica (Vogel
bez. sie mit Teatro filarmonico, doch
der italienische Katalog der Wiener
MusikaussteUung in Wien 1891 mit
Societa).
Vicenza B. B. = Bibl. Bertoliana.
Wagener, siehe B. Wageuer.
Weimar, Grofsherzgl. Bibl.
Weraigerode, siehe B. W.
Westeras in Schweden, Bibl. des Gym-
nasiums.
Westminsterabtei in London.
Wien M. K. = Minoriten Kloster. Die
Hofb. siehe unter H. und die Bibl. der
Musikfr., die auch in Wien mit Ver-
einsbibl. bez. wird, siehe unter M.
Wiesbaden, Kgl. Landesbibl. Kat. in M.
f. M. 20 S. 48 von Eoth.
Wolfenbüttel, siehe B. Wolfenb.
Zittau in Sachsen, Stadtbibl.
Zwickau, siehe B. Zw.
Wortabkürzungen mit Ausschluss der allgemein
gebräuchliehen.
Bc. = Bassus continuus.
Bg. = Bass. generalis.
bez. = beziffert, bezeichnet.
f. = für.
Br. & H. = Breitkopf & Haertel.
enth. = enthält, enthalten.
Gard. = Gardano.
gez. = gezeichnet.
Gb. = Generalbass.
Jh. = Jahrhundert.
Kl.-A. = Klavier-Auszug.
Madr. = Madrigal.
Mst. = Männerstimmen.
0. = ohne.
P. = Partitur.
Samlbd. = Sammelband.
Sanilg. = Sammlung.
Samlwk. = Sammelwerk.
Stb. = Stinimbücher.
(Titel) bedeutet: Nachricht aus dem Titel
oder den Titeln seiner Druckwerke,
unterz. = unterzeichnet.
V. = Violine.
Va. = Viola.
Vcl. = Violoncell.
Ven. = Venedig.
verz. = verzeichnet.
Vinc. = Vincenti.
vorh. = vorhanden.
Yorbemerkung.
Die Monogramme sind nach dem ersten Buchstaben alphabetisch
geordnet, nicht nach dem Familiennamen, da sich derselbe oft gar
nicht erkennen lässt. Bei der Bestimmung derselben ist stets die Zeit
zu berücksichtigen, da in verschiedenen Jahrhunderten oft dieselben
Abkürzungen für andere Autoren vorkommen. Die Auflösung derselben
beruht nicht auf Mutmafsung, sondern auf sicheren Beweisen.
A.
A. A. ist Alexander Agricola
im 15./16. Jh.
A. A. ist Andreas Armsdorf f,
17. Jh.
A., An., Ans. S., oder Ansa.
S. ist Ansanus S.
A. B. ist Arnoldus Brugensis,
oder de Brouck.
A. B. gleich Anton Brumel,
Anfang des 16. Jh.
A. B. philo -mus. Synopsis of
vocal musick: containing the rudi-
ments of singing rightly any har-
monical song, delivered in a me-
thod so solid, short and piain, that
this art may now be learned more
exactly, speedily and easily, than
ever heretof ore whereunto are ad-
ded several Psalms and songs of
three parts. Composed by english
and italian authors for the benefit
of young beginners. By A. B.
Philo-Mus. London 1680 Dorman
Newman. quer 4°. 46 S. Theorie,
darauf 3st. Gesänge von Edw. Cole-
man, J. Dowland, G. G. Gastoldi
14 Ganz., Will. Harrison, John
Hilton 2, Leno Hodemont, Tho.
Holmes, Simon Ives 2, Nich. Lan-
neare, Henry Lewis, Math. Lock 3,
John Milton, Edm. Nelham 4, Tho.
Ravenscroft 5, John Savile, John
Smith, Stoner, Simon Stubbs, Wm.
Webb u. Dr. Wilson 2. [Bologna.
Brüssel 5494. Glasgow, br. Mus.
Oxford B. L.
A. B. C. Dario musico. Bath
1780. 8». (Kiitische Bemerkungen
über in England lebende Musiker.)
[R. C. of Mus. Brüssel. Glasgow.
A. C, oder Ant. Cap., oder
Ant. Cap. Brixieu., ist Capreoli.
A. C. = Caldara, Ant.
A. C. P. oder A. C. B. ==
Perckkofer, Christoph.
A. D. A. oder A. De A. V.,
A. D. M.
21
Aaron.
oder A. De A. Yenetus, ist Antl-
quis, Andrea de.
A. D. M. = Antonius Dulin-
gius Magdeburgensis, (Jos. Müller
löst sie fälschlich in Abraham Dö-
lingk auf).
A. D. y, Traite de la musique
moderne, avec quelques remarques
sur la musique ancienne, par . . .,
1702. kl. 40. fehlt pars 2. 3. Ms.
150 (4918) [br. Mus.
A. E. könnte vielleicht Am-
brosius Erich sein (Samlwk. 1549.
1551.) Ms. Z. 26. B. B. Orgel-
buch von Kleber, fol. 34: Ach Ju-
piter. — fol. 128: Fruintlich u.
mild, von H. B. für Orgel einge-
richtet.
A. E. S. W. M. Neue geist-
liche Lieder. Nehmlich wie eine
christglaubige Seele auf Gott allein
soll trauen . . . Mit 2 u. 3 Yocalen
Stirn, zu singen. Yon . . . Regensp.
(1665 gedr. b. Christoff Fischer.)
kl. 40. P. 4 BU. [Hofb. Wien.
A. F. = Adam Fulda, eigent-
lich Adam von (aus, in) Fulda.
Auch das „Dies in letitia" 4 voc.
im Codex Z. 21 Nr. 38, welches
wie W. F. aussieht, ist nach dem
Leipziger Codex ein A. F. mit
demselben Tonsatze (M. f. M. 21,
96).
A. Gr. B. in Anselmi's Madrigali
Yen. 1624 eine Nr, S. 27.
A. O. T., oder A. Gc. T. B. ist
Cfuinpelzheimer aus Trossberg. .
A. n. — And. Harn. — A.
Harn. = Hammerschmidt.
A. H. Twelwe italian Canzo-
nets; to which is added a collec-
tion of english songs (inkomplet?)
London, qufol. [K. C. of Mus.
Nr. 1274.
A. J. H. siehe Hempel, Ant.
Jos.
A. K. = Adam Krieger,
Krüger.
A. L. B., in Kleber's Orgel-
buch, B. B. Z. 26 fol. 35 u. 47,
ein Orgelstück mit obigen Buch-
staben gezeichnet über „Zart schene
frau".
A. L. C. = Grelle, Aug. Leop.
A. M. In Chr. Schwartz's Musae
teutonicae 1705, 18 Melod. mit B.
[B. Kgsbg.
A. M. L. ist Albrecht Martin
Lundsdörffer in Nürnberg.
A. M. N. = Ambrosius Müller
in Neu-Ruppin.
A. N. Y. = Andreas Nicolaus
Yetter.
A. P. = Ambros. Profe.
A. P. 0. = Aegidius Paix, Or-
ganist.
Ant. Pata., auch Ant. String.
Patavinus, oder Antonius Pata.,
ist Stringarius.
A. Boss., ist Bossetus.
A. S. Einige Gesänge in Dr.
Schuppii Morgen- und Abendüeder
1655. Er ist jedenfalls ein Ham-
burger Musiker (siehe Peter Mayer).
A. S., ist Schwartz, Andreas,
Francus.
A. S. = Ant. Scandello. 16. Jh.
A. S. 1663 = A. Steigleder.
A. T. B : Turbatur sed non per-
turbabor, 5 v. 2 Yiol. [Ms. B. K.
fol. 51i.
A. T. D. Card. Sal. Ms. Z 26
B. B. Orgelbuch von Kleber,
1520. F in re 3 voc. fol. 120.
A. W. S. Philosophische Frag-
mente über die praktische Musik.
Auf Kosten des Yerfassers. Wien,
1787. 10 u. 164 S. [B. Wagener.
Aalström, siehe Alilström.
Aaron, ein Schotte, der im Kloster
St. Martin in Köbi lebte und am
14. Dez. 1052 starb, war von
1042—52 Abt des obigen Klosters
und zu St. Pantaleon. Als eifriger
Beförderer und Kenner des Kirchen-
gesanges schrieb er mehrere Werke
Aaron, Pietro.
22
Aaron, Pietro.
über diesen Gegenstand, von denen
eins „Ueber den Nutzen des Ge-
sanges und über die Weise zu singen
und zu spallieren" in der Bibl. des
Klosters St. Martin bis zu dessen
Auflösung aufbewahrt wurde. Papst
Leo IX. schenkte dem kunstsinnigen
Abte zur Anerkennung seiner Ver-
dienste um die Hebung der kirch-
lichen Liturgie das von ihm selbst
komponierte Officium (cantus noc-
turnalis) des hlg. Papstes Gregor
d. Gr., woraus missverständlich ge-
schlossen wurde, der gregorianische
Kirchengesang sei durch Abt Aaron
zuerst in Köln eingeführt worden
(M. f. M. 11, 149). Roth fand in
einem Ms.-Kataloge den vollstän-
digen Titel der oben erwähnten
Abhandlung und er glaubt danach,
dass es fraglich ist, ob die Arbeit
überhaupt Musik enthielte und
nicht mehr eine allgemein ge-
haltene Empfehlung des Gesanges
war. Der Titel lautet: 6 tractatidus
de utilitate cantus vocalis, de modo
psallendi, de attentione in divino
officio et aliis orationibus adhiben-
da, qualiter quis ad orationem de-
beat se praeparare, de orationis
instantia et de ejus exaudibilitate,
cujus auctor dicitur Aaron abb. s.
Martini ad a. 1052 (ib. 20, 141).
Aaron, Pietro (wie er sich selbst
schreibt, erst die opera post. nennen
ihn Aron). Die Nachrichten über
sein Leben und seine Stellungen
sind nur aus dem Titelwortlaute
seiner Werke zu entnehmen. Er
war aus Florenz gebürtig und da
er 1516 schon die Libri tres heraus-
gab, so muss sein Geburtsjahr noch
ins 15. Jh. fallen. 1523 bekleidete
er ein Kanonikat in Rimini, 1525
trat er in den Orden der Kreuz-
ritter und nennt sich „Canonico
in Rimini maestro di casa de Rev.
et Magno Caval. Sierosolimitano
messer Sebastiano Michele Priore
die Yinetia". Später muss er
wieder in Florenz gelebt und dort
vor 1545 gestorben sein, denn sein
Bruder giebt 1545 das Compen-
diolo heraus und bezeichnet Pietro
als einen Yerstorbenen. (Viertelj.
1, 405. 6, 64. 10, 417. Riemann's
Gesch. der Musiktheorie.) Von
seinen Schriften sind nachweisbar:
1. Libri tres de institutione harmonica
editi a . •. . intQrprete Jo. Ant. Flam.[iüio]
Foro Cornelite. Bononiae 1516 Benedict.
Hector. 4». 62 BU. [B. B. br. Mus.
Florenz. Bologna (siehe Kat. 1,186.)
Brüssel. Hofb. "Wien.
2. Gli errori di Franchino Gafuri dimo-
strati da Giov. Spatario. Bononia 1521
Bened. Hector. 4°. [Florenz.
3. Thoscanello de la musica di . . . Vi-
neggia 24. Luglio 1523 Bernardino et
Mattlieo de Vitali, fratelli, kl. fol. 53 BU.
[Bologna. Florenz. Paris Nat. C. P.
br. Mus.
— Ib. 1529, 5. Juli. fol. a— o 40. Titel
variirt: Toscanello in musica nuovamente
stampato con l'aggiunta da liü fatta et
con diligentia corretto. Stampato . . . [Paris
Nat. B. Wagener. br. Mus. C. P. Bo-
logna. Brüssel. Hofb. "Wien. Turin
B. n. Rom Cecilia.
— Ib. 1531. [Maüand Braid.
— Stampato in Vineg. per Marchio Sessa
1539. 19.Marzo. [B. M. Bologna. Paris
Mazarin. br. Mus. B. B. Dresden.
Brüssel. R. C. of Mus. Glasgow. Mu-
sikbibl. Peters.
— Ven. appr. Domenico Nicolino 1557.
kl. fol. [C. P. Florenz.
— Toscanello ... ib. 1562. 32 Bll. kl. fol.
[B. Br. B. B. Bologna. "Wolfenb. br.
Mus.
4. Trattato della natura et cognitione
di tutti gli tuoni di canto figurato non
da altrui piü scritti composti per . . .
Vineg. 1525 Bernardino de Vitali. kl.
fol. 24 Bll. sig. a— h. [Gotha. B. Wa-
gener. Bologna (siehe Kat. 1, 186).
Brüssel. Hofb. Wien.
5. Lucidario in musica di alcune oppe-
nioni antiche et moderne, con le loro
oppositioni et resolutioni, con molti altri
secreti appresso, et questioni da altrui
anchora non dichiarati, composto dall'
eccellente et consumato musico . . . Vineg.
1545 Gir. Scotto, kl. 4». 12 BU. 41 S.
[B. B. B. M. C. P. br. Mus. Florenz.
Aarts.
23
Abaco,
Stadtbibl. in Abbe\-ine. Bologna. Brüs-
sel. Hofbibl. Wien.
6. Compendiolo di molti dubbi, segreti
et sentenze intorno al canto fermo, et
figurato. da molti eccellenti et consiimati
musici dichiarate. Raccolte dallo eccellente
scienziato autore frate P. Arou ... In
memoria . . . Milane per Jo. Ant. da
CasteUiono. 4°. (c. 1545) 38 BU. [B. B.
B. M. Florenz, br. Mus. Bologna (siehe
Kat. 1,187). Brüssel. Cecilia in Rom.
Hofb. Wien.
Eine Epistola in Ms. Cod. 5318 im
Vatican. Briefe, Bologna, Kat. 1 S. 85
unter Lottere. Nur zwei Gesänge sind
von ihm bis heute bekannt: 1) Gloria sit
Deo 3 V. in Fröhlich's Beiträge zur Gesch.
der Mus. 1868, 2. Bd. p. 129. 2) im
Peti-ucci 1505 d: lo non posso piu durare,
4 voc. nur mit Aron gez. (Eitner 1).
Aarts, Fraiiciscus, um 1705
Musikmeister in Amsterdam, wie
er sich in folgendem Druckwerke
nennt. Die Bouwst. 1,1 veröffent-
lichten ein Dokument, worin A. im
Sept. 1697 bei dem Stadtrate in
Amsterdam einkommt jeden Mitt-
woch ein Konzert geben zu dürfen,
welches am 3/10 gewährt wurde.
Er nennt sich in demselben einen
„Zangmeester". Bekannt ist von
ihm:
Italiaansch Musiek-Boek, over de
Liederen van Dirk Raphaelsz Kamp-
huyseu; Gecomponeert door . . . Tot
Amsterdam. 1705. qu4*'. (Selbstverlag),
155 Lieder. Beschrbg. M. f. M. 1,23.
[Kat. Kirclihoff & Wig. 1869.
Abaco, Signor dalP, siehe
Abaco, Joseph Clemens Ferdinand
dair.
Abaco, Evaristo Feiice dalP.
Die Akten des Kreisarchivs in
München verzeichnen ihn 1726 als
Konzertmeister der kurf. Hofkapelle
in München mit 1265,15 fl. Ge-
halt. iS[ach "Walter war er aus
Verona gebürtig, dem Fetis hinzu-
fügt: um 1662. In opus 1 heilst
es: „Cittadino Yeronese Musico di
Camera di S. A. S. E. die Baviera."
Gerber 2 lässt ihn noch 1738 in
"Wirksamkeit sein. Das von Fetis
verzeichnete und in andere Lexika
übergegangene Todesdatum: 26.
Febr. 1726, ist ein durch Walther
hervorgerufenes Miss Verständnis.
"Walther verzeichnet nämlich den
Tod des Kurfürsten bei dem A.
diente und dieses Datum verstand
Fetis auf A. bezüglich. Er schrieb
viel Kammermusik, von denen ich
folgende fand:
op. 1. Sonate da Camera a Violino e
Vcl. overo Clavic. solo. Amst. Roger, quer
fol. 53 S. [B. B.
op. 2. Concei-ti (12) a quatro da chiesa
con 2 V. A. Vcl. e Bc. 5 Stb. Amst.,
Roger et Le Cene, No. 114 [B. Wagener.
op. 3. XU. Sonate da chiesa e da Ca-
mera a 3, cioe 2 V. Yel. e Bc. dedic.
Leopolde I. duca di Loren a. Grave par
Mlle. Michelon. Paris, Le Clerc. P. [Kat.
Liepmaunss. 1891.
Concerti ä piü istrumenti, op. 3. Amst.
fol. [br. Mus. fehlt Vcl.
op. 4. Concerti grossi a piü stromenti
Lib. 1. Amst. Roger. [Paris Nat. Amst.
op. 4 a. Sonate da Camera (12) a V. e
Vcl. 69 S. Amst. Roger. No. 419. [B.
Wagener. Paris Nat. Amst.
op. 5. Concerti ä piü istrum. (6 Conc.)
Lib. I. (für 2 V. A. Fag. u. Organe.)
Amst. Roger et Le Cene No. 476. 7 Stb.
[B. Wagener. Rostock.
op. 6. Concerti ä piü Istiimi. Amsterd.
(s. a.) [Upsala.
1 Violinpiece in Mich. Corrette's L'art
de se perfectionner.
Abaco, Joseph Clemens Fer-
dinand dalP, wurde am 29/3 1729
am kurf. Hofe zu Bonn als „Ti-
tular-Kammerdiener und Hofmusi-
kus mit dem Violoncell" mit 400
Gld. angestellt. Am 26/8 1738
rückte er in die Stellung eines Di-
rigenten der kurf. Kammermusik
mit 1000 rhn. Gld. Gehalt. (Thayer
1, 25/26) In Wien wurde 1749
ein Konzertstück für 5 Ycl. von
einem Signor dalV Abaco aufge-
führt und ist der Komponist desselben
jedenfalls obiger A. (Pohl 1, 55.)
Die Bibl. der Musikfreunde in Wien
besitzt aus Gerber's Nachlasse 1 Violin-
cellsolo in Cd. im Ms.
In Berlin K. H. wird er mit Giuseppe
Abailard.
24
Abbatini.
Baron Abaco bez. und befinden sich da-
selbst 3 Sonate in D. Es. und A. per il
Violoncello solo e B. im Ms.
Abailard (Abelard) Pierre, geb.
um 1079 in der Burg Palet bei
Nantes, gest. 21/4 1142 im Kloster
St. Marcel bei Chälon-sur-Saone,
63 Jahr alt. Ein gelehrter Mönch,
zuletzt Prior im genannten Kloster.
Die vatikanische Bibl. in Rom be-
sitzt im Ms. 85, 1 vol. in 8. des
13. Jhs., 6 Gesänge, deren Dich-
tung und Melodie von ihm her-
rühren sollen. (Ausführlicher bei
Fetis. Lafage 2, 200 ff.)
Abati, Carlo, 18. Jh. Ms. P. qufol.
B. M. eine Aria: Se tutti i mali,
per Sopr., 2 Y. Va. et B.
Abba, fratello del, ist derselbe
wie Henricho sagrista, 1474 Sänger
am Mailänder Hofe mit 5 Duk.
monatl. Gehalt (Motta 86. 117).
In einem Briefe wird er genannt
Arigo frateUo de d. labbe, Kapell-
meister des Herzogs (7/10 1473).
Abbate Napolitano, ein Kompo-
nist des 16. Jhs., der im Samiwk.
von Ancina 1599 mit dem 3 st,
Gesge. vertreten ist: „Yergine
Santa"'.
Abbate Pitigliano, ein Kompo-
nist des 16. Jhs., der im Samiwk.
von Ancina 1599 mit 2 Gesg. zu
3 Stm. vertreten ist und in Aras-
cione's Nuove laude 1600 mit fünf
4 stim. Gesängen.
Abbate Romano, ein Komponist
aus dem 16. Jh., der im Samiwk.
von Ancina von 1599 mit einem
3 st. Gesge: „Vergin ch' in questa
Valle" vertreten ist. Santini nennt
ihn Giacomo Belletti di M[onte
d' Olma] fügt Yogel 2, 484 nach
Qimdrio hinzu, der ihn unter Ro-
mano stellt.
Abbate, Carlo, aus Genua, Mi-
noriter, Priester und Musicus beim
Fürst Kardinal von Dietrichstein,
d. i. Franz, der 1598 in Breslau
Kardinal wurde und auch Statt-
halter im Erbreiche Oesterreichs
war; er lebte in Brunn. Obige
Angaben über den Musiker Abbate
sind aus dem Titel seines Druck-
werkes. Man könnte im Zweifel
sein, ob sein Zuname Abbate, oder
dies nur sein Titel war, doch
schreibt er sich „Fr. Carolus Abbate
Genuensis ord. Mn. conv." und
dies giebt wohl den Beweis, dass
er wirklich Abbate hiefs. Man
kennt von ihm:
Regulae contrapuncti excerptae ex ope-
ribus Zerlini (!) et aliorura ad breviorem
tjTonum instructionem accommodate
per . . . Excudebat in Castro Yallis B. M.
de Oslovan, tj'pis comra. Hiera. Casp.
Hangenhoff erus, an. 1629. Kl. S«. 101
Seit. u. 3 Bll. [Musikbibl. Peters in Lpz.
Abbate, Joannes, siehe Joannes
Abbate.
Abbatessa, (Abbatezza), Grio-
Yanni Battista Bitontino. Fetis
unter Abbatezza, ein Guitarrist des
17. Jhs., aber nicht um 1690, wie
Fetis glaubt, sondern, wie sein erstes
Werk angiebt, in der 1. Hälfte des
17. Jhs. Er gab folgende Sämigen.
heraus :
1. Corona di vaghe fiori overo nuova
intavolatura di chitarra alla spagnuola.
Yen. 1627 Magni. qu40. [br. Mus.
2. Cerpuglio di varü fiori, Overo in
tavolatura de Chitarra spagnola. OiTieto
1635. qu80. [br. Mus.
3. Ghirlanda di varii fiori, overo inta-
volatura di ghitarra spagnuola, dove che
da se stesso ciascuno poträ imparare con
grandissima facilitä, e brevitä. Di ... In
Milano, appresso Lodov. Monza, s. a. kU
qu40. 16 S. [Brüssel 2916. br. Mus.
Abbatia, Petrus de, 1479 und
1483 als päpstl. Sänger verzeich-
net (Viertel]. 3, 241).
Abbatini (Abatini) Antonio
Maria, geb. um 1595 in Tiferno
(Tiphernum), das heutige Cittä di
Castello, gest. 1677 ebd. Fetis
hält Tifernus u. Castello für zwei
Abbatini.
25
Abbie.
verschiedene Orte. Vom Juli 1626
bis Mai 1628 Kapellmeister an der
Basilica S. Laterano in Kom, 1628
an der Kirche Nome del Gesü,
1633 Kapellmeister der Stadt Or-
vieto (Titel). Von 1645 bis 5.
Jan. 1646 an S. Maria Maggiore
in Rom, ging dann nach Damaso
n. bekleidete eine Gesanglehrer-
steUe. Am 28. Sept. 1649 ist er
wieder Kapellm. an S. Maria Mag-
giore, geht im Jan. 1657 an die
Kathedrale in Loreto u. im März
1672 zum dritten Male an die
Kirche S. M. Maggiore, wo er bis
1677 bleibt und sich in seine Va-
terstadt zurückzieht, aber schon
in demselben Jahre stirbt. (Baini's
Palestrma, Fetis u. La Fage 3,
p. 6. 26.) Von seinen Werken
sind nachweisbar:
Autogi". Bologna, Kat. 1, 188: 1 Codex
mit 14 Abhandlungen musütheoretischen
Inhalts, geschrieben in den Jahren 1663-
1668.
Missa sexdecim voc. concinenda nunc
primum . . Eomae 1627 Masottus, 14 Stb.
in 40. [B. B.
II Pianto di Eodomonte del . . . dato alle
stampe da Pietro Ant. Ubaldoni. Orvieto
1633 R. Euuli. 1 vol. in fol. Eine dra-
matische Scene, am Ende Madrigale.
10 Gesänge' f. 1 Stim. 16 S. [Bologna,
Kat. 3, 282 Abdr. der Dedic.
II 6. libro de sacre Canzoni a 2, 3, 4
e 5 voci . . Eoma 1653 Mascardi, 4 Stb.
in 40. [br. Mus. Rom Cecilia C 2. A.
Antifone a 12 Bassi, e 12 Tenori reali
Uel . . . (KapeUm. in Rom an S. Mar.
Magg.) Cantate in S. Maria sopra Mi-^
nerva neUa musica fatta dall' istesso, a
8 chori, il giorno di S. Domenico l'anno
1661. Date in luce da D. Domenico da
'1 Pane, musico della cappella ponteficia,
e discepole dell' autore . . . Roma 1677
Successore del Mascardi Part, in gr. fol.
Enthält 2 Antiph., eine für 12 B. und 1
für 12 Ten. [Bologna.
Inveni David, Offertor. a 4 voc. Ms.
[Bologna, Kat. 2, 380.
In che da il cercar, Canto per solo Te-
nore col Bc. in Autori romani di musica
volgare, t. IV. BL 237 [Bologna, Ms.
Kat. 3, 197.
In B. Ä, Samlg. von Winterfeld, Bd.
77 No. 948: Dilatatae sunt, 2 voc. et Bc.
ex 1649 [auch in Upsala. Samlwk. 1649a
(Eitner 1).
lone, Oper, Text von Draghi, 1666.
[Musikfr. Wien.
Dal male il bene, di A. e Marco Ma-
razzuoli, poesia di Msg, EospigUosi. Atto
2 e 3, 1650 in Eom gez. Ms. fol. Part.
[Bologna.
Amante dubbioro, a Sopr. c. Bc. 1662.
40. Ms. [Modena.
1 Cantata per voce sola col B. in den
28 Bd. Mss. des 17. Jhs. in Modena.
Aufser obiger Motette im Samlwk.
1649a sind noch zu nennen: 0 dulcissi-
ma Virgo ä 2 und Alma parens ä 3 v.
in Berretti's (Eil.) Scelta di Mot. 1643.
— Honorem date Deo 3 v. und 0 bona
Jesu 3 V. in Florido's Concentus sacras,
1643. — Congratulamini 2 v., 0 admira-
bile 2 V. in Floridos Has alteras sacr.
cant. 1645. — Linguae ardentes 2 v. in
Florido 1650. In Geertsom's Scelta de Mo-
tetti 1656 eine Motette ä 2: Dilatatae
sunt.
Nach Eetis, der eine Reihe Druckwerke
kurz verzeichnet, sollen sich in den Kir-
chenarchiven von S. Giov. di Laterano,
S. Maria Maggiore u. den anderen oben
genannten Kirchen, an denen er einst
Kapellmeister war, viele Werke von ihm
im Ms. befinden. Auch soll ein Teil in
Kircher's Musurgia von ihm herrühren.
Albbatis, Jacobus, ein Musiker
der Kapelle des Königs Sigis-
mund TU. von Polen und Schwe-
den. Im Samlwk. 1604: Ego sum
pastor bonus 8 voc. (Eitner 1).
Albb6, Joseph Bariiab6, Saint-
Sevin dit Labbe^ siehe L'Al)!)^ (le
jeune).
Abbe Tain^, Philippe Pierre
Saint-Sevin und sein Bruder Pierre,
siehe Labbe.
Abbelo, Julio Cesare, Laute-
nist am Hofe zu Mantua, starb
vor dem 28. Januar 1610 (Berto-
lotü 90).
Abbes, Jolin, IVIinistrel in der
Hof kapeile Edward VI. von Eng-
land (1547 bis 1553). Nagel 1,22.
Abbie, Jean, Sohn des verstor-
benen Godefroid Flandrensis, diente
Abbo.
26
Abeille.
in der Herzogl. Kapelle zu Ferrara
von 1541 ab imd lässt sich bis
zum Jahre 1571 verfolgen (Strae-
ten 6, 108).
Abl)o, Jacobus Philippus, Abt
zu Fleury im 10. Jh., verfasste
das Officium auf den hlg. Stepha-
nus. t 100-1 (Gerbert 5, 35. Fa-
bricius 1,1.)
Abboudo, Isidoro, ein Kompo-
nist aus dem Anfange des 17. Jhs.,
der im Samlwk. von Angelico Patto
von 1613 mit der Canzone zu 1
St. mit B. „Deh chi potria mai
dire" vertreten ist.
Abbos, Girolamo siehe Abos.
Abbot, Henry, ein englischer
Geistlicher aus der Mitte des 18.
Jhs., an St. John's the Baptist in
Bristol als Leser (Lecturer) ange-
stellt, ist der Verfasser von The
use & benefit of church music,
towards quickening our devotion,
1724. (Brown.)
Abbott, John, trat um 1735
als Mitglied der Kgl. Kapelle in
London ein (Viertel]. 8, 325).
Abegg-, Dominik, von Schwyz,
Ende des 18. Jhs. hielt er sich
längere Zeit in Italien auf, wo er
sich zum Violinvirtuosen ausbildete.
1798 kehrte er nach Schwyz zu-
rück. (Schubiger 2, 53.)
Abeille, . . . ein bisher unbe-
kannter Komponist, über dessen
Leben wir keine Kunde haben.
Seine Werke wurden aber bisher
fälschlich Louis A. zugeschrieben,
der gut 50 Jahre später gelebt
hat. An Kompositionen finden sich :
1. Miserere für Chor und Orchester,
c. 1733 komponiert. Ms. P. Paris Nat.
no. Ym 320.
2. Les Pseaumes de David en frang.
2 voll. [C. P. Näheres mir iinhekannt.
3. Einige „Airs" in Recucil d'airs se-
rieux et ä boire. 1710. [B. Kgsbg.
Nr. 535.
Das br. Mus. besitzt unter L'Abeille
eine Romance, in G. A. V. Gariel's
Samlg. Fraglich ob obiger A. damit ge-
meint ist.
Abeille, Johann Christian Louis.
Die Allgem. deutsche Biogr.
schreibt ohne Quellenangabe: geb.
am 20. Febr. 1761 zu Baireuth,
gest. den 2. März 1838 in Stutt-
gart (Kirchenbuch). Er war ein
Schüler der Karlsschule in Stutt-
gart und hatte zu Lehrern Boroni,
Mazzanti und Seemann. Später
bekleidete er selbst dort eine Leh-
rerstelle, 1797 verzeichnet ihn Rei-
chard (1788, 237) als Clavicenisten
am Hoftheater in Stuttgart; bald
nach 1801 wurde er an der Stifts-
kirche Musikdirektor mit einem
Gehalt von 70 Gld., 4 Scheffel
Roggen, 4 Seh. Dinkel, "2 Seh.
Hafer u. 1 Eimer AVein (Sittard
2, 316). 1803 verzeichnet die Leipz.
Ztg. seine Ernennung zum Kon-
zertmeister und 1815 zum Hof Or-
ganisten. Er schrieb Opern (Ur-
teile in der Lpz. Ztg. 2. 3. 5. 12),
Kammermusik und Lieder. Eins
der letzteren bringt die Lpz. Ztg.,
7. Jahrg. zu Nr. 49. Gerber 2
spendet ihm als Komponist grofses
Lob. Urteil von Dommer in der
A. d. Biogr. Folgende Werke be-
finden sich auf öffentlichen Biblio-
theken :
Amor und Psyche. Ein Singspiel in
4 Aufzügen von F. K. Hiemer. Kl. - A.
Augsbg.. Gombart. qufol. 155 S. [B.
Kgsbg, B. M. B. B. Proske. br. Mus.
Peter und Aennchen. Singsp. in 1
Aufzg. Kl. — A. Lpz., Breitkopf & H.
qufol. [B. B. Musikfr. Wien. R. C. of
Mus. br. Mus. — Pierre et Annette, re-
pres. ä Paris en 1810. Ms. P. in Brüssel
Cons.
Jacobi's Aschermittwoch Lied (für 4
St. m. Pfte.) op. 11. Augsb., Gombart,
qufol. 23 ö. Part. [B. Kgsbg. B. B. Lü-
beck im Ms., scheinbar Autogr. br. Mus.
Zu dir! Gesang ra. Pfte. Lpz., Br. &
H. 40. [B. B.
1 Cantate: Weg vom Lustgesang u.
Reigen. Ms. Stadtb. Augsburg.
Vermischte Gedichte von Eb. Fr. Hüb-
Abel.
27
Abel, K. Fr.
ner. mit Claviermelodien von Abeille. 1.
Samlg. Stuttgart 1788. 8". NotenbeU. I —
XVni. [B. Kgsbg.
Lieder und Elegien von Matthison.
Lpz., Br. & H. 40. [B. B.
Der Jüngling am Bache mit Pfte.
Lpz., Br. & H. 40. [B. B.
4 Lieder mit Pfte. Autogr. in B. B.
Acht Lieder mit Pfte. (einige zu 2 u.
3 St.) Lpz., Breitkopf & Haertel. [Mu-
sifcfr. Wien.
Musitaüscher Potpourri für Liebhabe-
rinnen und Freunde des Gesanges und
Claviers. Dargestellt von Abeille, Eiden-
benz und Schwegler. 5 Hefte. Stuttgart
1790/91. qu40. [br. Mus.
Fantaisie p. le Pfte. op. 4. Heilbronn,
qufol. [Dresd. Mus. — Vienne chez Hoff-
meister [Brüss. Cons.
Concerte pour le Clavecin ou Pfte. av.
acc. de 2 V. 3 Hautb. 2 Cors., A et B.
oe. 5. Offenb., Andre, fol. 8 Stb. [B. Wage-
ner. Brüss. Cons.
Grand Coucerto p. le Clav, et orch.
[Proske.
Sonate ä 4 ms. p. le Pfte. oe. 22. Cd.
Mainz, Schott, qufol. [B. B. Musikfr.
Wien.
Pleyel gab c. 1790 leichte Stücke von
ihm heraus, [br. Mus. unter Pleyel.
Im Samlwk. Klavierstücke 2 von 1784
eine Piece.
Abel, ... ein Musiker des 16.
Jhs., von dem sich im Samlwt.
1540o. der Gesang .,Estant assis,"
4 voc. befindet. (Eitner 1).
Abel, ... ein Vetter des Gam-
bisten, trat 1789 als Violoncellist
in London auf. (Pohl 2, 371.)
Abel, August, junior. 1783
zweiter Violinist an der Mecklbg.
Schwerinschen Hofkapelle, wahr-
scheinlich ein Sohn des Leopold
August, der ebd. angestellt war und
mit senior bezeichnet wird.
Abel, C. F., ist Karl Friedricli
Abel.
Abel, C. F., trat 1759 in Lon-
don öffentlich als Waldhornist auf.
(Pohl 2, 373).
Abel, Chi'ist. Ferdinand, Vio-
lagambist beim Fürsten von Köthen,
begleitete denselben 1718 nach
Karlsbad. (Spitta 2,985.) Dies ist
jedenfalls der Vater des Karl Fried-
rich. Gerber 1 nennt ihn ohne
Vornamen und fügt hinzu, dass er
sich 1737 zur Ruhe setzte. JSTach
Spitta 1, 616 hatte er in seiner
Jugend die Feldzüge Karls XU.
mitgemacht.
Abel, Clamor Heinricli, aus
"Westfalen geb., war Kammermu-
siker an der fürstl. Braunschwg.-
Lüueburg. KapeUe in Hannover in
der 2ten Hälfte des 17. Jhs. (Ti-
tel.) Von seinen Kompositionen
haben sich erhalten:
Erstlinge musicalischer Bluftien . . Sona-
tinen, Allemauden, Couranteu, Sarabanden
nebst vorhergehenden praeludiis mit 4
Instrumenten u. Bc. Frankft. a/M. 1674.
4 Stb. fol. [Kamenz.
3. Thl. musicalischer Blumen, bestehend
in Allem. Cor. Sarb. u. Giquen, nebst
ihren Variationen. Theils mit einer Violin,
th. mit einer verstimbten Violadagamba
u. Violin, mit jhrem Basso pro Clavicim-
balo. Frankf. a/M. 1677. Th. Heinr.
Hauenstein, gedr. b. Job. GörHn. 3 Stb.
fol. 51 Nrn. Dedic. gez. 7/8. 76 in Han-
nover. [B. B: Violino.
Ms. auf der landschafti. Registratur zu
Hannover: „Musikalisches Stück in 4 Thl.
der Calenbergischen Landschaft am 21.
Sept. 1656 didiciert". Er schreibt sich
hier Abell.
Abel, Ernst, wird in Clamor
Abel's 3. Thl. niusik. Blumen von
1677 der kaiserl. freien Keichsstadt
Bremen bestallter Musicus genannt.
Abel, Johann, von 1698—1699
Intendant der Musik am Hofe in
Hessen-Kassel. (Apell und Leipz.
Ztg. 32, 348).
Abel, Johann Christian, lebte
im 18. Jh. und ist bekannt durch
ein Quartett für Streichinstrum.
Ms. 4 Stb. [Brüssel Cons.
Abel, Karl Friedrich, geb.
1725 zu Köthen, gest. 20. Juni
1787 zu London. Chorschüler
a/d. Thomasschule in Leipzig unter
Bach, von 1748 ab zehn Jahre
Gambist am Dresdener Hoftheater.
Abel, K. Fr.
28
Abel, K. Fr.
Nach Fürstenau 1,139 und 2b,240,
war er aber schon 1746 in der
Hofkapelle, erhielt anfänglich 180
Thl. und bald darauf 280 Thl.
jährl. Gehalt. Er verliefs Dresden,
weil er sich mit Hasse nicht ver-
tragen konnte und ein Mann von
grofsem Selbstvertrauen und vieler
Eitelkeit war. 1759 ging er nach
London und gab am 5. April sein
erstes Konzert. Unter der Köni-
gin Charlotte wurde er Kammer-
musikus mit einem Gehalte von
200 £. Bach und Abel vereinten
sich in London (wohnten selbst
zusammen) und gaben den 29/2
1764 in Spring- Garden ein Kon-
zert. Yon 1765 ab jährlich 15
Konzerte in Almack's Saale; das
letzte fand den 9/5 1781 in Han-
nover Square room statt, vom Pub-
likum schon sehr vernachlässigt.
Abel setzte sie zwar nach Bach's
Tode allein fort, doch ohne Er-
folg, da die Konkurrenz schon zu
stark war. 1783/4 besuchte er
Deutschland, vom Heimweh be-
fallen, gab Konzerte, reiste über
Paris, was er ohnedies jeden
Sommer zu besuchen pflegte, und
kehrte 1785 nach London zurück.
1785 — 87 war er für die neu ge-
gründeten Professional - Konzerte
geworben und 1785 auch für den
Pantheon als Komponist. Am 21/5
1787 liefs er sich das letztemal
auf der Gambe öffentlich hören
und einen Monat später starb er,
wie Reichardt im Almanach von
1796 sagt: an einem starken
Rausche, von dem er nicht mehr
erwachte. Abel's musikalisches
Wissen war bedeutend und er ge-
noss das Ansehen einer Autorität,
trotzdem er äufserlich erschreckend
häfslich und dem Trünke sehr er-
geben war. (Pohl 1, 49 u. 155.
Gerber 2 spricht von ihm mit
grofser Begeisterung und kann sein
Gambenspiel nicht genug loben.
Burnej 4, 678 ff.)
Yon seinen Kompositionen ha-
ben sich erhalten:
The Summer's tale. A musical come-
dy. As it is perform'd at the theatre
royal in Covent Garden. The music by,
Ahel^ Arne^ Arnold, Boyce, Bace^ Cocehi^
Ciampi^ C. St. Oermain^ Oiardin% Hasse,
Hoivard^ Lampe, Lampugnani, Richter,
Rüssel^ Stanley. For the harps., voice,
germ. fl. or V. Lond., "Walsh. qufol. [br.
Mus. Brüssel. R. C. of Mus.
The favourite Songs in the opera
Sifari. No. 1. 2. Part. Lond., Welcker
2 Hefte fol. [B. B. Berlin K. H.
Simphonie concertante ä plusieurs in-
stnim. obl. comp. . . Lib. 1. J. J. Hum-
mel a Berlin. 12 Stb. fol. [Schwerin
F. BerUn K. H.
VI Simphonies ä 4 parties, 2 V. A. et
B. continue con les Hautb. et Cornes de
chasse ad lib. Op. 1. . . Amst., J. J.
Hummel. 9 Stb. Bd. [Schwerin F. Up-
sala. Berlin K. H.
2. Sinfonie (Esd.) op. 4. f. Orch. Ms. in
Stb. [Brüss. Cons.
6 Symphouies, op. 7. Amst., Hummel.
Stb. [Berlin K. H.
6 Symphonies ä 2 V. 2 Hautb. 2 Cors
de chasse, A. et B. oe. 7. Lond. [br.
Mus. R. C. of Mus. — 8 Stb. im Ms.
Schwerin F. anno 1772.
6 Simphonies ä 2 Viol. T. et B. Hautb.
et cors. op. 10. Londres 1783 Bremner.
[br. Mus. Berlin K. H.
6 dito, oe. 14. Beriin, Stb. [br. Mus.
Ms. B. B. 250 in K. ohne Vornamen:
2 Sinfonien in B. u. D. f. 2 V. 2 Ob.
2. Corn. Va. u. B. oder 3 V. Violetta u.
B. Stb. fol. (Sie bestehen aus den Sätzen :
Allegro. And. Minuetto, oder Allegro,
And. Presto.)
10 Sinfonien in Stb. Ms. [Berlin K. H.
6 Overtures in 8 parts, op. 1. Lond.
(c. 1761) fol. [br. Mus.
— adapted for the harps. Lond., Harri-
son & Co. 40. 40 S. [B. Wagener.
6 Ovei-tures in 8 p., for 2 V. 2 Hob.
2 french horns, 1 Tenor, with a thor.
Bass, op. 4. London, Bremner. Stb. [br.
Mus. Upsala. Schwerin F. Berlin
K. H.
Six Overtures in eigth parts for the
harps., Compos. . . . op. 14. London,
Bremner. 8 Stb. [Schwerin F. fehlt
Harps.
Abel, K.fFr.
29
Abel, K. Fr,
Six Overt, in 8 parts . . op. 17. Stb.
Lond., Preston & Sou. [br. Mus.
Abel, Arne & Smith. 6 fav. Ovei-tures
for V. Hob. & french borns, with a
B . . . from Love in a \ällage, Thomas
& Sally, Judith, Eliza, Erichanter, Fairies,
to which is added the Tempest. Lond. c.
1760. 3 vol. [br, Mus.
In Darmst. 3 Ouvei*turen in Stb., Ms.
nur mit Abel gez.
In Hofb. Wien, ohne Vornamen: An-
dante per 2 V. Va. e Vol. Ms. P.
A favourite gr. orchestre for the Pfte.
or Harps. Lond. [br. Mus.
6 Coucerte p. le Clav, ou Pfte. av.
l'accomp. de 2 V. et Vcl. op. 11. Lond.,
Bremner. fol. 4 Stb. (Er nennt sich hier
Kammennusikus Ihrer Maj. der Kgin.
von Britannien. Der Charakter der Con-
certe ist melodiös u. heiter in einfachem
Stile, ohne viel Passagen.) [B. B: Ausg.
Amst, J. J. Hummel. — B. Hbg. 4 Stb.
Dresd. Mus.
Ms. Dresd. Mus: 6 Concerte per il
Cembalo concert. Accomodato per 2
Cembali, qufol.
Ms. 252 in K., B. B. Conc. a Vcl.
concert. c. 2 V. Va. et Bc. Stb.
Ms. 253 in K., B. B: Conc. (Esd.) ä
Cemb. conc. 2 Fl. 2 V. Va. et B. Stb.
fol.
Ms. KarlsiTihe: Concerto a 5 ström.
Cd. Streichquart, u. Fl. 3 Sätze. Stb.
5 Coucertos f. Fl. trav. P. Ms. 4".
[B. Lpz.
Concerto in C. (Vcl. concert.) Ms.
Stb. [Berlin K. H.
Six Quartettes for two Violins & Tenor
& Violoncello obl. op. 8. London printed
for the Author & sold by K. Bremner
fol. 4 Stb. [B. Wagener. B. B.
— 6 Quart, ä 2 V. A. Vcl. obl. op. 8.
Amst. fol. [br. Mus. Upsala.
A second set of 6 Quartettes for 2 V.
Ten. & Vcl. obl. op. 12 London, for the
author & sold by E. Bremner. 4 Stb.^
[br. Mus. B. Wagener.
— 6 Quatuors, op. 12. Berlin et Amst.,
Hummel. Stb. [Berlin K. H. — Dort
noch im Ms. 7 Quartette.
6 Quatuors, dem Prinzen von Preufsen
ge"w. London. 4 Stb. [Berlin K. H.
Musikfr. Wien.
6 Quatuors p. 2 V. A. et Vcl. Lond.
[br. Mus.
2 Quartette f. 4 Streichinstr. Stb.
[Musikfr. Wien.
1 Quart, dito Ms. 4 Stb. [Bnissel Cons.
Streichquart, in Joh. Chrstn. Bach's
6 Quatuors. [br. Mus. Musikfr. Wien.
op. 2. Six Sonatas for the Harpsicord
with acc. for a Flute germ. or V. and
Vcl. Lond. Bremner. 3 Stb. [B. Wagener.
br. Mus. BerUn Th.
Six Sonates for two Violins or a Ger-
man Flute and Violin with a Thorough
Bass for the Harpsichord, ded. Earl of
Ashburnham. op. 3. London, printed for
the Autor and sold by R. Bremner. fol.
3 Stb. [B. Wagener. br. Mus.
— Six Trios ä 2 V. e Basse c. op. 3. .
3 Stb. Amst. et a la Haye chez Hummel,
fol. [B, B.
Six Sonatas for the Clavecin avec l'acc.
d' un V. ou flute trav. et d' un Vcl. op.
4. Lond. Bremner. 3 Stb. [B. Wagener.
Six Sonatas for a Violtn, a Violoncello
and a Base for the Hai'psichord. op. 9.
London, printed for the Autor and sold
at his House also by E. Bremner fol. 3
Stb. [B. Wagener. br. Mus.
3 Trios for a V. Vcl. and B. figured
for the org. or harps. Lond., Longman,
Lukey & Co. 3 Stb. Sind aus op. 9,
No. 1. 4. 6. [br. Mus. B. Hbg. B.
Wagener.
6 Trios for a V., Ten, and Vcl. op. 16.
Lond. [br. Mus.
4 Trios, 2 for 2 flutes and a B. and a
2 for a Fl. V. and B. op. 16. Lond.
[br. Mus.
6 easy Sonattas for the Hai-psichord or
for a Viola da Gamba, Violin or german
Flute with a Thorough Bass Accompag.
Amst., chez Hummel, qufol. [Dresd.
Mus.
Ms. Dresd. Mus: 6 Sonate ä Clavicem-
balo oblig. ^c. Viol. e Flauto traverse.
qufol.
6 Sonatines p. le clav. ou le vielen et
basse cont. Ajnst., Hummel, quer 8^.
Ms.' B. ß. 251 in K. Trio (Gd.) per il
Fl. trav., V. c. Bc. 3 Stb. fol.
dito Ms. 252 in K. (7) Sonaten (p. 2
Fl. c. B.) 3 Stb. fol.
dito Ms. 254 in K. 6 Sonates p. le
Clav. acc. 1 V. ou Fl. trav. & Vcl. Stb.
fol.
dito Ms. 255 in K. Trio ex C|J per il
Cemb. et Violino. Stb. fol.
3 Trios f. 2 V. u. B. [Musikfr. Wien.
6 Sonates a 3 Fol. Ms. Upsala.
1 Trio in Joh. Chrstn. Bach's 6 Trios,
bei Hummel in Berlin und Amst.
6 Sonate a solo per il Fl. trav. e B.
op. 5. Lond. [br. Mus.
6 dito, op. 6. Ib. [br. Mus., nebst einer
anderen Ausg.
1777. op. 13. Six Sonates p. le Clav.
Abel, L. A.
30
Abell, John.
ou Pfte. avec acc. d'un V., ded. la Comt.
d'Abingdon. Loüdon, ßremner. Part. fol.
35 S. [B. Wagener. br. Mus.
— Ausg. A la Haye, chez B. Hummel
et fils. [Dresd. Mus,
Six Sonates pour le Clavecin ou Pfte.
avec acc. d'un Violen, Ded. a duchesse
de Saxe "Weimar. Op. 18. London, S.
A. and P. Thompson. P. 43 S. [br. Mus.
B. Wagener. Glasgow.
6 Sonatas for the Pforte, with an Ac-
comp. for a Violin ded. to the Queen.
London, printed for Harrison & Comp. 8^.
44 Seit. [B. Wagener.
6 Sonate a Clavic. obl. c. V. ö Fl. trav.
Lpz. 1762 Breitk. 2 Stb. fol. [B. B.
Brüss. Cons.
op. 1. XTT Sonate ä V. col B. Amst.
[Rostock, Kopie in Stb.
2 Sonaten f. Vcl. u. B. und 2 Sonaten
f. Gambe u. B. in Mss. [Berlin K. H.
These adagio's the compos. of (the late)
C. F. Abel, are now published ... J. B.
Gramer. Lond. (1820) print. by the royal
harmonie Institut, fol. 19 S. [B. Lpz.
br. Mus. Brüssel.
1 Allegro in Breitkopf's Eaccolta 1761.
Orgelkomp. im Ms. 391. [br. Mus.
In G. Hiles: Short voluntaries for the
organ selected from the works of A. . .
(1851). [br. Mus.
Abel, Leoi)old August, (senior
nach Gramer) geb. zu Köthen 1717,
gest. 25. Aug. 1794, 77 Jahr alt
zu Ludwigslust (Mecklenb. Kirchen-
buch nach Kade's Kat. 1,93), Sohn
des Christ. Ferdinand und Bruder
des Karl Friedrich, bildete sich
zum Violinisten aus, trat in das
Mcoünische Orchester in Braun-
schweig, wurde 1758 Konzert-
meister in Sondershausen, wo er
(nach Gerber) ein vorzügliches Ta-
lent in der Direktion des Orchesters
zeigte; 1766 ging er als Konzert-
meister nach Berlin in die Kapelle
des Mrkgr. von Brandenburg-
Schwedt und 1769 nach Schwerin,
wo er 1786 die 2te Stelle unter
den Instrumentisten einnahm (Kade).
Die Kgl. Bibl. in Berlin besitzt
sein eigen in Wasserfarben ge-
maltes Porträt, dat, 24/3 79,
(Gerber 1. Ledebur.) Er soll sich
auch Leba genannt haben.
Sinfonia ä 8 voci, 2 V. 2 Ob. 2 Fl. 2
Cor. Va. Vcl. Bc. e Cemb. compos . . .
1776. Ms. Stb. Dieselbe Sinf. auch unter
dem Namen Leba (siehe Kade's Kat. 2,
7 nebst seiner Hds.) [Schwerin F.
Die Musikfr. in Wien besitzen unter
L. Abel:
Sinfoniesatz zu einer Kirch encan täte f.
V, u. Vcl.
24 kl. Etüden f. V. in der 1. Lage op. 10.
Gebrochene Accorde und Arpeggien in
allen Tonarten f. V. op. 11.
Abel, Thomas, Musiklehrer und
Grammatiker der Königin Katha-
rina, Gemahlin Heinrich des VIII.
von England, ward am 30. Juli
1540 gehangen und gevierteilt.
(Burney 5, 575).
Abelardus, siehe Abailard.
Abell, John, ein berühmter Al-
tist und Lautenist in England,
wurde am 1/5 1679 als Gentle-
man extraordin. an der Kgl. Ka-
pelle in London angestellt u. auf
Kosten des Königs Karls 11, nach
Italien zur weiteren Ausbildung
geschickt (1682). Um 1688 begab
er sich auf -Konzertreisen. Matthe-
son erzählt im voUkom. Kapellm.,
dass er mit grofsem Erfolge in
Holland und in Hamburg auftrat,
selbst bis nach Polen wanderte,
kehrte aber dann nach England
zurück und nahm am 10/12 1700
seinen Platz in der Kgl. Kapelle
wieder ein (Rimbault 220). Gegen
1716 muss er gestorben sein. Wie
weit Hawkins 4, 445 Beschreibung
seines abenteuerlichen Lebens rich-
tig ist, bleibt dahingestellt. (Grove.)
Man kennt von seinen Werken:
A coUection of songs in several lan-
guages. Lond. 1701. fol, [br. Mus. Glas-
gow. R. C. of Mus,
A coUection of scotch songs. [br. Mus.
A coUection of songs in english. Lond.
1701, fol. [ß. C. of Mus.
A song on Queen Ann's Coronation, the
words by Mr. Täte (Lond. 1702) fol. [br.
Mus.
Abendroth.
31
Abingdon.
Ms. 634 br. Mus. Songs in 1 vol.
Abendroth, Martin, aus Eis-
leben. Organist, befand sich 1596
unter den Examinatoren, welche
das neue Orgelwerk zu Grüningen
prüften (Werckraeister).
Abendt, Andreas, Yiolinist an
der Ksl. Hofkapelle in Wien von
1686 bis zu seinem Tode am
3. Dez. 1729, 78 J. alt. Erhält
anfänglich 37 fl. 30 kr., von 1712
ab als 1. Violinist 300 fl. (Köchel 1).
Abensperg, Frater Greorg Mar-
tin, gestorben 1684 im Kloster
Emmeram in Eegensburg, in welches
er 1671 eintrat und das Kantorat
verwaltete. (Kornmüller 1 Nach-
trag.)
Aber, Griovanni, 1779 Flötist
am Scalatheater zu Mailand (Cam-
biasi 115). Die Bibl. des Mai-
länder Cons. besitzt 3 Concerti per
flauto con. acc. di V. Ya. Corni e
B. in Stb. Ms. — 8 Quintetti für 2
Fl. 2 Hörn, u, B. oder 2 Fl. 2 V.
u. B. — 2 Quartetti f. Fl. V. Sal-
terio u. B. — 15 Trii f. verschie-
dene Insti\ 1 Duo f. 2 Fl. Alle
im Ms. u. Stb.
Abercorn, Lord, früher trug
er den Namen Paisley, ein Eng-
länder und Schüler Pepusch',
welcher die Yorträge desselben
notierte und als eigene Arbeit her-
ausgab. Die Bibl. des Anderson's
Coli, in Griasgow besitzt 2 Ab-,
handlungen, die seinen Namen
tragen :
1. A Short treatise on harmony, con-
taining the chief rules for composing in
2, 3 and 4 parts. Lond. 1730. quS«.
2. A treatise on harmony, containing
the Chief rules for composing in 2, 3 and
4 paiis. 2. ed., alter'd, enlarg'd and illu-
strated by exaniples in notes. Lond. 1731.
quSO.
Abercroml)ie, . . . wird in Cle-
menti's Yerlagsverz. von 1799 mit
„Lesson's for the Pfte" augeführt.
ATbgewürdigte Wagemeister,
siehe Mattheson, Joh.
Abhandlung von den Trom-
petern und ihren Kechten . . .
(Becker 1,198 Titel) Abgedr. in
den Abhdlgeu. der prüfenden Ge-
sellschaft zu Halle, 5. Probe, 3.
Abthlg. S. 409—446. Forts, ebd.
Halle 1741. 8». 4. Thl. No. 3.
Abhandlung von dem Einflüsse
der Mus. in die Gesundheit. Lpz.
1770. 80. [B. M.
Abhandlung über Kunst 1756.
Siehe Harris, James.
Abicht, Johann Greorg, Dr.
der Theologie, Generalsuperinten-
dent an St. Marien in Wittenberg,
geb. 21. März 1672 zu Königsee
im Schwarzburgischen und gest.
5. Juni 1740 in Wittenberg, be-
schäftigte sich vorzüglich mit he-
bräischer Musik und ihren Accen-
ten. Fetis verzeichnet die Ab-
handlungen genau. Die zuletzt
verzeichnete „Accentus Hebraeo-
rum" . , . Lips. 1715 Koenig, be-
findet sich in der Hofb. Wien
(Becker 2, 11).
Abingdon (Abyngdon), Henry,
war der erste Lehrer und Chor-
direktor des Knabenchors a. d.
Kgl. Kapelle zu London unter
Edward lY. (1473/4) und erhielt
jährl. 40 Marks Gehalt, die ihm
am 5/5 1464 bewilligt wurden.
Lebte bis c. 1493. Rimbault lY.
Abingdon, Willoughby, Earl
of, (der Kat. des br. Mus. ver-
zeichnet ihn unter Bertie, viel-
leicht ein angenommener Name),
ein englischer Musikliebhaber, wel-
cher komponierte und die Flöte
blies, auch Konzerte in London
einrichtete. Er war geb. 16/1
1740 und t 26/9 1799 zu Lon-
don (Brown.) Er folgte 1760
seinem Yater als Earle und wurde
Erzbischof von York (Stephen). Yen
Abington.
32
Abos.
seinen Kompositionen haben sich
erhalten :
A selection of 12 Psalms & Hyinns.
Lond. (1793) qufol. [br. Mus.
A representation of the execution of
Mary Queen of Scots, in seven views.
The music composed & adapted to each.
by the... Lond. 1790 qufol. [Glasgow,
br. Mus.
12 sentimental Catches & Glees for 3
voices, melodized by . . . The accomp. for
the harp or pfte. by Haydn. London,
qufol. [K. C. of Mus. Glasgow, br. Mus.
Sis songs & a duet (mit seinem Portr.)
Lond. fol. [br. Mus.
Six of the last vocal pieces, arranged
with pfte. by T. Monzani. Lond. c. 1800.
fol. [br. Mus.
The effects of gamiug (a song) fol. und
noch 2 andere in Einzeldrucken [br. Mus.
12 Countiy Dances & 3 Capriccios for
2 Fl. & B. Lond. fol. [br. Mus.
2 Gesge. im Samlwk. Clio & Eutei-pe
1758, mit Abigton gez.
Abington, . . . ein englischer Mu-
siker aus der Mitte des 17. Jhs.,
von dem sich einige Airs in der
Samlg. Airs 1676b. befinden.
AMngton, Joseph, wurde 1740
Organist an St. Martin in London
(Mattheson 1, 428). Im Jahre 1741
wird er Mitglied der Kgl. Kapelle
in London (Viertel]. 8, 518),
Abington, Leonard. Yon ihm
besitzt das brit. Museum:
The Bashfull Shepherd. The words by
Mr. S. Boyce. (Lond. c. 1770.)
Bright Celia's charms (ein Gesang im
Druck) und noch vier ähnliche Gesänge.
1 Song im Einzeldruck in Songs: A
coUection [R. C of Mus. 1373.
Abington, William. Das bri-
tisch Mus. besitzt von diesem eng-
lischen Komponisten aus dem Ende
des 18. Jhs.:
6 fav. Canzonets with an acc. for a V.
op. 1. Lond. c. 1790 fol.
The devoted & victorious british Sol-
dier . . a song. Lond. 1803 fol.
Aufserdem noch 3 Gesänge in Einzel-
drucken und 2 Märsche.
Aboelardus (Abelardus), Petrus,
siehe Abailard, Pierre.
Abondante, Julio, ein Laute-
nist und Komponist für Laute im
16. Jh., gab heraus:
Intabolatura di . . . sopra el lauto de
ogni Sorte de balli. Ven, 1536 Gard. 1
vol. mit 32 Nrn. in kl. qu40. [Hofb.
Wien.
Intabolatura di lautto libro 2. Madrigali
a 5 & a 4. Canzoui franeese a 5 & a 4.
Motetti a 5 & a 4. Ricercari di fantasia.
Napolitane a 4 Intabulati . . . Ven. 1548
Scotto, 1 vol. in kl. 40. 29 Nrn. von Leo-
nardo Barre^ Cipr. Rore, Pre Nicola
Vicentius und Willaert. Die Uebrigeu
vom Herausgeber. [Hofb. "Wien.
Das 3. u. 4. Buch fehlt. Das 5. siehe
unter Abundante. (M. f. M. 8, 120.)
Abos (Abbos, Avos^ Avossa),
Gleronimo (Girolamo), geb. zu
Malta um 1708, gest. in Neapel
gegen 1786. Kam jung nach Ne-
apel und studierte unter Leo und
Durante, fand dann Anstellung im
Conservatorium della Pietä de'Tur-
chini, lehrte in einem Frauenkloster
in Neapel Gesang und versah da-
selbst auch die Kapellmeisterstelle.
Als Komponist wandte er sich der
Oper zu und schrieb „La pupilla
e '1 tuttore", „La serva padrona"
und L'Ifigenia in Aulide". 1746
kam sein ,,Artaserse" in Venedig
zur Aufführung. 1750 ging er
nach Rom und schrieb den „Adri-
ane". 1756 reiste er nach London
und wurde Clavicembalist an der
italienischen Oper, schrieb den
„Tito Manlio" (den Walsh in be-
kannter Manier druckte) und be-
teiligte sich an der Mischoper
„Creso". Nach seiner Rückkehr
nach Neapel wurde er am Conser-
vatorium della Pietä als Lehrer
angestellt. Burney giebt ihm den
Anrede -Titel „Sir" und daraus
machen Gerber, Schilling und Nach-
folger einen zweiten Abos, mit
Vornamen „Syr". (Fetis, Grove,
Burnej 7,466.) Von seinen Kom-
positionen kann ich nachweisen:
Tito Manlio. Opera in 3 atti. Ms. P.
[Hofb. Wien.
Abos.
33
Abraham.
— Mailand Cons. Opera ia 2 atti?
Ms. P.
Stabat mater 3 yoc. iu C. J. Latrobe's
Sainlwk. 1806—25. 6 voU. (ohne Vor-
namen).
Dixit Dnus. Dno. 5 voc. c. V. Corn.
e B. Ms. P. unter Äbbos [B. Lpz. B.
Kgsbg. B. B: Ms. 300. 106 S. iu Dd.
Kyrie e Gloria a 2 cori e 10 voci cou
tutti istrom. P. fol. [Neapel Turch.
Litanie della B. V. a 2 C. ed A.. c.
Viel, (in Eaccolta di varj) [Neapel Turch.
Mss. B. B. 301. 301 m. 2 Arien „Scor-
gerai a. Sopr. c. B. 2 Stb. — Finche ar-
mato per Sopr. c. 2 V". Corni e B. Part.
— In T4, 2 geistl. Gsge. zu 2 u. 3
Stim. mit Viol. P.; in T5S andere Gesge.
B. B. Ms. 6300. Kyrie et Gloria 4 voc.
c. Bc. Cm. Part, (auch in Darmst» Ms.)
Mss. Dresd. Mus. 1. 87 Arien in Stb.
2. 27 Arien aus Opern iu P. 3. 1 Duett
aus Alessandro, P. gez. Ancona 1747.
Mss. B. M:
Kyrie eleison 4 voc. 2 "V. Va. 2 Ob.
Bc. P.
— Aria: Cara ti lascio, p. Sopr. c.
Str. P.
— Arien: Lion per la foresta, Sopr.
Luci vezzose, Sopr.
Pensa che fido, Sopr.
QueU' usignolo, „
Scorgerai che noUj „
Nou pensar bell', „
Ms. C. P. (mit Abel iu 1 Bde.) : 1 Messa
u. Dixit Dominus 5 voc. c. instr.
Ms. 357 br. Mus. 2 Cantate.
Ms. 321 br. Mus. mit Arien, Cantat.
etc. f. 1 St. in P.
Ms. Karlsruhe. 3 Arien für Sopran u.
Orchester: 1. Vä trä le selve. 2. Vendetta
mi chiede. 3. Se d' un amor tiranno.
Ms. Bologna: Aria, Belle luci, per Sopr.
c. istrum. P.
Motette: Adeste, ah non tardate. Ms. P.
[Darmst. Ebendort in einer Samlg. Arien,
Kat. p. 94.
Aria per il Sopr.: Ritorno in te stesso
c. 2 V. Va. e B. (in Varia 738.20, Ms. B.
Rostock).
Ms. 15852 B. Kgsbg. enthält aufser dem
Dixit: 1. Tecum principium. 2. Juravit
Dnus. 3. Dnus. a dextris. 4. Judicabit
in nationibus. 5. De toiTente in via. 6.
Gloria patri.
5 Arien im Ms. 17563 in P. [Hofb.
Wien.
Ms. 19084, 4 voU. P. Roß. Wien:
Magnificat a 4 concert. con strum. ed org.
lIs. im Cons. zu Mailand., ein Trio
(Sinfonia) m Re (Dd.) per 2 V. e B. in Stb.
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon.
Ms. D 24 in Padua Änt.: Aria c.
istrum: Si meste o luci amate.
2 Gsge. in neuen Ausg. (Eitner 2),
Abos (Avosa) GriUvScppe. Die
Hofb. in Wien besitzt unter dem
Namen_(7ms. ^i'os die Oper,,// Oiar-
Ione''\ op. beriiesca in 3 atti. P. iu
3 voll. Ms. 18252. Möglich, dass
der Vorname Gmsepjje nur irrtüm-
lich verwendet ist und Geronimo,
resp. Girolamo gemeint ist. Das
Textbuch obiger Oper liegt im
Theaterarchiv in Turin und trägt
den Namen Ävosa., 1766 in Turin
aufgeführt. Sowie 2. La pupilla
scalti'a von Avos. Turin 1774. 3.
Medo von Abos, ib. 1753. Stets
ohne Vornamen, daher nur mut-
mafslich hier angeführt.
Abost, Franz, 1569/70 Intru-
mentist an der Hofkapelle in Mün-
chen mit 180 fl. Gehalt (Kreisarch.)
Abraliall, . . . um 1702 Musikus
a/d. Hofkapelle in London (Nagel
1, 67). Im Jahre 1710 Avird er
Mr. Gilbert Ahrahall genannt und
als Mitglied der Kg). Privatkapelle
bez. (Viertelj. 8, 515).
Abraham, siehe Weifshan, ein
Lautenist.
Abraham, . . . Prof. der Klarinette
u. Solfeggien in Paris, trat um
1790 ins Orchester des Theaters
»Declassements comique«. f gegen
1805. Aufser Bearbeitungen von
Opernmelodien für verschiedene
Instrumente, schrieb er 3 Schulen
für das Flageolet, für die Klari-
nette und den Fagott. (Pctis.)
Abraham a Saucta Clara, hiefs
eigentlich Ulrich Megerle., geb.
2. Juli 1644 zu Krähenheimstätten
im Württembergischen, trat 1660
in den Augustinerorden, dann ins
Kloster Taxa in Baiern als Predi-
ger, 1669 wurde er in Wien Hof-
prediger und starb 1. Dez. 1709
daselbst. Ein berühmter Kanzel-
Abrahamsou.
34
Abundante.
reclner. In Karajan's Monographie,
Wien 1867, wird er auch als Kom-
ponist erwähnt, der an 2000 Kom-
positionen hinterlassen haben soll,
teils im Druck, teils im Ms. Man
vergleiche damit den Artikel Abra-
ham Mcgcrle und mau wird er-
kennen, dass Karajan den Einen
mit dem Anderen verwechselt hat.
Abrahamsoll, Werner Haus
Friedrieh, geb. 10./4. 1744 zu
Schleswig, bis 1787 Stabskapitän
und Lehrer am Kadettonchore in
Kopenhagen, zeichnete sich als
Dilettant aus. Im 3. Bde. des
Bragur von 1794 befindet sich das
Lied » Yom schönen Midel«. (Gerber
1. Schilling.)
Ahraiiiiiio dair arpa, ein Enkel
des ^Z/mwod all' arpa, war um 1587
Harfenist am Hofe zu Mantua.
(Canal 49.)
Abramo dalPArpa, Ebreo, ein
Harfenist, diente 1542 am Hofe
in Mantua und wird noch im Dez.
1566 erwähnt (Canal 49. Berto-
lotti 35.)
Abrams. Drei Sängerinnen Ha?'-
riet, TJ/codosia und Elixa^ lebten
in der 2ten Hälfte des 18. Jhs.
bis ins 19. Jh. hinein in England.
Miss Harriet war eine fleifsige
Komponistin, von der das br. Mus.
besitzt:
1. A coUection of 12 songs with
pfte. Lond. qufol. Titel fehlt.
2. A book of songs. Lond. Titel
fehlt.
3. 8 italian & english Canzonets
for 1 or 2 v. A^ith harps. Lond. «
4. A second sett (dito) for 1,
2 & 3 V. with pfte. Lond.
5. Little boy blue . . . Glee for
3 V. Lond.
6. 0 memory thou fond deceiver.
Lond., und noch eine Anzahl Ge-
sänge in Londoner Einzeldrucken.
Abran, ein französischer Kom-
ponist, von dem nur 1 Chansou:
Tant vous allez doux guillemette,
4 voc. in den Samlwken. 1569 v.
1575 b. und 1636 sich befindet.
(Eitner 1 und M. f. M. 23, 26.)
Abreg'6 des rögles de compo-
sition et d'accomp. dedio ä la Reine,
par M. De***. Paris 1760. fol.
[Glasgow,
— historique de la menestran-
die, siehe Besehe.
Abrek, Nicolas, um 1603 Mu-
siker an der Hofkapelle Sigis-
mund HI. König von Polen (So-
winski).
Abs, Josei)h Theodosiiis, ein
Franziskanermönch, gegen 1775 im
Herzogt. Berg geb., wurde später
von seinem Orden als Direktor
eines Waisenhauses nach Königs-
berg gesandt. Die B. Kgsbg. (Kat.
p. 63) besitzt von ihm: 300 Lieder
u. Gesänge aus den besten Dich-
tern Deutschlands gewählt u. mit
1-, 2-, 3- u. 4 stimmigen Sang-
weisen besetzt^ nebst 100 Denk-
sprüchen, als 2-, 3-, 4-, 5- und 6 st.
Canons, ein Lese-, Sprach- u. Ge-
sang-Buch für die liebe deutsche
Jugend, herausgeg. von . . . Halber-
stadt 1823 Dölle. 40. 372 S. Mel.
in Ziffern.
Absolon, Johann, geb. um
1747 zu Auscha im Leitmeritzer
Kreise, besuchte die Schule in Prag
und trat bei den Kreuzherrn als
Discantist ein, bildete sich darauf
als Yiohnist aus imd wurde an
der Ksl. Hofmusikkapelle in St.
Petersburg angestellt. (Gerber 1.)
Abundante, M. (xiulio, detto
dal Pestrino, ist jedenfalls ein
anderer Lautenist als der unter
Julio Abondante verzeichnete, nicht
nur weist die Zeit darauf hin,
Abundi.
35
Accorona.
sondern auch der Beiname (M. f.
M. 8, 121.) Er gab scheinbar als
Anschhiss an die Samlg. von Abon-
dante heraus:
II quinto libro de tabolatura
da liuto de . . . Nella quäl si con-
tiene Fantasie diuerse, Pafs'e mezi
& Padoane, Nouamente composte
. . . Yen. 1587 Gardano. 1 vol. in
kl. qu4o. 34 Nrn. 61 S. Sämtliche
Nrn. mit seinem Namen gez., auch
oft mit „Giulio del Pestrino."
[Hofb. Wien. Bologna.
Abundi, Antonelli, vielleicht
ein Komponist des 16. Jhs., von
dem die Proske - Mettenleitersche
Bibl. in Regeusburg eine 6 st. Mo-
tette im Ms. in P. u. St. besitzt:
„Quem vidistis pastores."
Abyngdoii, Henry, ein Kleriker
und Musiker, der am 24. Nov.
1447 Subceutor zu Wells wurde
und am 1. Sept. 1497 starb. Im
Mai 1465 wurde er zum „Master
of song" an der Kgl. Kapelle in
London ernannt. 1478 erhielt er
dieselbe Stellung zu Bristol im
Katharinen Hospital. (Grove teilt
die Dokumente mit.)
Academie. An account of the
Institution and progress of the aca-
demie of ancient music, with a
comparative view of the music of
the past and present times, by a
member. London 1740. 8^. [Brüssel
4202. B. B. eine Ausgabe: Lond..
1770.
Titres concernant Y academie roy-
ale de musique. (Paris) 1740. 4^.
[Brüssel 3846.
Arrest du conseil d'etat du roy;
en faveur de Vacademie roy. de
mus., contre les comediens Italiens.
Du 1. septemb. 1745. Paris 1753
Le Mercier. 4^. [Brüssel 3848.
Aeaen, Arnold, siehe Caen.
Acajoii, ... in Rellstab's Ver-
zeichnis von 1790 ist eine Ouver-
türe ä 8 pt. angezeigt.
Acca, . . . Theoretiker des 7. Jhs.,
war Bischof zu Hexham in Eng-
land (Gerbert 4, 260).
Accademico Invaghito (degl'
Elevati imd deTilomeli) sind nach
Vogel die Komponisten: Pietro
Benedetti und Tomaso Pecci.
Accelli, siehe Acelli.
Acciajuoli, Filippo, geb. zu
Rom um 1637, gest. ebd. 3./2.
1700. Trat in den Malteser Orden
ein und reiste in der Welt umher,
bis er sich wieder in Rom uieder-
liefs und Opern dichtete und kom-
ponierte. Fetis und zum Teil Cle-
ment verzeichnen folgende: 1. 11
Girello. Modena 1675, Ven. 1682.
2. La Damina placata, Ven. 1680.
3. L'ülisse in Feaccia, Ven. 1681.
4. Chi e causa del suo mal, pianga
se stesso, poesia d'Ovidio, e rausica
d'Orfeo. In der Wiener Ausstellung
befand sich das Textbuch von
Nr. 3, im Besitze des Herrn Dr.
Bonamici in Livomo.
Accorimboni, Agostiuo, geb.
zu Rom um 1754, (AI. Fuchs
schreibt auf dem unten angezeigten
Autograph: geb. 28. Aug. 1739),
gest. (nach Paloschi) 13. Aug. 1818
zu Rom. Kapellmeister zu Rom
und Schiller des Rinaido di Caprea
(siehe das Autogr.) Mit 28 Jahren
brachte er die Oper „II regno delle
Amazzoni" auf die Bühne in Parma
(1782) und 1786 in Rom die Oper
„II podestä di Tuffo autico", später
wandte er sich der Kirchenmusik
zu. Die B. B. besitzt im Auto-
graph (Grasnick IV) ein ,,Recordare
virgo" f. Sopr. mit Bc, eine
lustige oberflächliche und schab-
lonenhafte Musik. In Bologna Ms.
P. dieAria: Fate largo, Signori, per
Basso c. V.
Accorona , Antonio , wahr-
3*
Accorsi.
36
Actis,
scheinlich ein Komponist des 17.
Jhs.^ von dem die B. Upsala im
Ms. in Stim. fol. besitzt: „Exurgat
Psalteriuni'' ä 5: 2 C. et 3 instr.
c. Bc.
Accorsi, D. (xiacomo, war Yice-
organist an Kammer und Kirche
a/d. Hofkapelle zu Mantua und
wurde am 6. Jan. 1688 Kapell-
meister und Organist. (Bertolotti
115).
Accot, Jörg, Ksl. Organist in
Innsbruck neben Hofflieimer, gez.
vom Jahre 1507 ab (M. f. M. 29,
Beilage Nachrichten am Hofe zu
Innsbruck S. 44, 2. 46, 11.) 1509
scheint er seinen Abschied erhalten
zu haben.
Account (An) of the origin &
progress. improvements of the dia-
tonic Scale . . . also the' elements
of tuning the harps. etc. with a
new Scale. Lond. s. a. 8^. [Glas-
gow, br. Mus.
Ace, Jeaii-Baptiste d', um 1711
als Flötist a/d. Hofkapelle in Dres-
den mit 400 Thlr. Gehalt angestellt.
(Fürstenau 1, 114.) Ein späterer
Äce war Violinist und Schüler Frz.
Benda's in Berlin.
Acelli (Accelli), Cesare, ein ita-
lienischer Komponist des 16. Jhs.,
von dem sich 3 Madrigale in
Samlwken. befinden und zwar in
1586 f, 1588 d und in einem bis-
her unbekannten Samlwk. in Mo-
dena: „L'amorosa caccia . . . a 5 v.
Yen. 1588 p. 11 (siehe unter An-
gelo Gardano). Ferner in Giac.
Yincenti's Samlwk. Fiori musi-
cali, lib. 2. 1598 mit 3 Aufl.: 2
Canzonen zu 3 Stim.
Acetti, Calimcria, ein zweiter
Acetti, (xirolamo Domciiico und
ein dritter: Glirolamo Francesco,
sind alle di-ei aus Orzinuovi (degli
Orzinuovi); sie waren Musiktheo-
retiker und Organisten in Brescia
im 16. Jh. (Yalentini 1).
Acevo, siehe Alyarez.
Acli, Julius von, wird am 18.
Okt. 1627 dem Balth. Cammerloher
in München in die Lehre gegeben,
um Orgelspiel und Komposition zu
erlernen (Kreisarch. in München).
Acllille reconnu p. Ulysse, dans
Scyros. Ballet. JVIh. 1775 [Karls-
ruhe.
Achilles. Unter diesem Namen
besitzt die B. B. im Ms. 450,
Samlbd. P. Nr. 30 eine Cantate
resp. Motette : Christ ist erstanden,
für Canto solo, Y. solo c. Continuo
di . . . 3 Bll. Kopie aus dem An-
fange des 18. Jks.
Achter, Pater Ulrich, geb. 10.
März 1777 zu Aichach, gest. im
Okt. 1803 ebd., trat 1798 ins
Kloster Scheyern (Oberbaiern) u.
komponierte geistl. Musik. (Korn-
müller 1, 209.)
Ackerfeld, Armand d', lebte
am Ende des 18. Jhs. und gab 15
Yar. f. Pfte. als op. 6 in Augsburg
bei Gombart heraus. (Katalog.)
Ackermann, Dr. Johann Karl
Heinrich, ein Arzt, geb. 1765 zu
Zeitz, t 22./10. 1792 ebd., gab
heraus: Ueber die Yorzüge der
Musik, eine Rede. Leipz. 1791.
8". 27 S. Eine ästhetische Ab-
handlung. [B. Lpz.
Ackeroyd, siehe Akeroyd,
Acosta, Abbate, ein Musiker
des 18. Jhs., von dem die B. B.
im Ms. 320 in K. ein Duo für 2
Y. in Stb. besitzt.
Acourt, . . . ein Komponist aus
dem Anfange des 15. Jhs., kommt
hn Codex, Ms. Canonici raisc. 213
der Bodleianbibl. zu Oxford mit
dem Gesge. vor „Je demande ma
bienvenue" 3 voc. fol. 17. In P.
mitgeteilt in Stainer's Dufay S. 50.
Actis, Abbate, ein gelehrter
Adalbert.
37
Adam von Fulda.
Piemontese, Mitglied der Aka-
demie zu Tiu-in am Ende des 18.
Jhs., hat in den Publikationen
obiger Akademie von 1788 — 89
(Turino 1790) veröffentlicht: Ob-
servations sur Techo oii porte-voix
de l'eglisc de Girgenti (nach Fetis).
Adalbert, Sanct, mit Namen
Swiciity Woyciech, ein Bischof
von Prag, geb. um 939 in Böhmen,
ist der Autor der Hymne „Boga-
RodziQa", die Gerbert 4, 348 mit-
teilt, darauf in der Revue music.
Bd. 4, 202 u. in Sowinski's Lexi-
con p. 64, der überhaupt sehr
ausführlich berichtet. Siehe auch
Gerbert 5, 25. 35. 373.
Adam Schapenmelk of de ver-
liefde Dorps-barbier, komische trek
met zang, Ms. kl. 8<>. 87 Bll. mit
Musik (Zeit?) [Amst.
Adaui, Kanonikus der Abtei
St. Victor bei Paris, f 11. /7. 1177,'
ist der Komponist mehrerer Hym-
nen, wie Fetis schreibt.
Adam,... 1612 Violinist, ge-
nannt „der Pohlnische Violist" am
Hofe zu Berlin mit 400 Thh-. Ge-
halt (Schneider 28).
Adam, . . . lebte nach Buruey
3, 39 im Jahre 1772 in Dresden.
Adam Aquaiius, Belgier, nach
Tschudi's Ms. 463 in qu40, Stiftb.
St. Gallen, inkompl., in dem sich
ein „Sub tuum praesidium" 4 v. be-
findet.
Adam de la Bassee, Kanonikus
am Kollegium an St. Peter zu
Lille, t 25./2. 1286 (Coussemaker
5, 205). Er ist der Komponist von
liturgischen Gesängen, die Abbe
D. Carnel im Messager des scien-
ces historique p. 241 ff. im Facsim.
mitteilt. Betitelt: Chants liturgi-
ques d'Adam de La Bassoe, cha-
noine . . . publies par . . . Gand 1858
Hebbelynck. 8». 28 S. [B. M.
Brüssel.
Im Coussemaker 7, pl. XXVI
Nr. 2 im Facs. u. pag. XXIV
Nr. 24 in Uebersetzuug.
Adam von Fulda, ein Kompo-
nist des 15. Jhs., der wohl schon
vor 1450 geboren sein muss, da
Dufay und Busnois seine Zeitge-
nossen waren. Sein Geburtsort
wird Fulda gewesen sein, da er
selbst seinem Namen diesen Ort
anhängt, ob er daselbst auch ge-
lehrt habe, ist nicht beweisbar.
In seinem Tractate bez. er sich
als musicus ducalis und klagt dar-
über, dass ein bei Hofe Ange-
stellter nicht sich, sondern den
Fürsten lebe. Vielleicht war sein
„Herzog" ein Bischof von Würz-
burg, die sich Dux Franconiae
Orientalis nannten. Noch sei er-
wähnt, dass er nicht mit dem
Adam von Fulda mit dem Familien-
namen Krafft verwechselt werden
darf, der bedeutend jünger ist und
1537 die Schmalkaldener Con-
cordienformel mit unterzeichnete.
(Dr. Hugo Riemann in HaberFs
Jahrb. 1897, 5. M. f. M. 25, 183
Urteil, S. 184 das 4stim. Lied:
Apollo aller kunst ein hört in ^
P. Viertel], siehe Hauptreg.. Rie-
mann über seine Theorie.) Sein
bei Gerbert 3, 329 abgedruckter
Tractat „De Musica'- trägt das
Datum 5. Nov. 1490. Das von
Gerbert benützte Ms. lag einst in
Strafsburg. In Bologna, Ms. in
Kopie, befindet sich die Abhdlg.
unter dem Titel: Adami de Wulda
musicale, in fol. Von seinen Kom-
positionen sind bis jetzt aufge-
funden : ,
Ach hülff mich lavd und senlich klag,
4 Stirn. (Arnt v. Aich c. 1519 fol. 22); mit
lat. Text: 0 vera lux im Glarean 262,
neue Ausg. 208.
Apollo, aller kunst ein hört, 4stim.
Ms. 18 Augsburg (p.- 3). Neudruck M. t
M. 25, 184.
Adam de la Halle.
38
Adam, Joh. Liidw.
Ms. Z. 21 B. B. Chorbuch des 15. Jhs.
enthält 7 Gesänge mit A. Fulda und mit
A. F. gezeichnet, und zwar fol. 46 v. In
principio erat 3 v. fol. 48 Te deum laud.
4 V. fol. 86 V. Dies est letitia 4 voc.
Das W. F. heifst A. F., das scheinbare
W ist nur Verzierung des Ä. fol. 120
Missa 4 V. (Disc. c. h a g c h a g. a h.)
fol. 169 Ut re mi fa 3 v. fo. 77 v, Ma-
gnificat 4 voc. 148/49 Namque tiiumphanti
5 V.
Ms. 403 qu40. Stiftsbibl. in St. GaUen,
Nr. 14. 68. 69 (inkompl.) 4 Lieder: 1)
Ach Jupiter. 2) ApoUo, aller kunst. 3)
.Jupiter omnipotens. 4) Ach hilf mich
leid.
Ms. Universit-Bibl. Lpz. Mensural-Co-
dex des Mag. Nikol. Apel aus dem 15.
Jh., beschrieben von Dr. Riemann in
Haberl's Jahrbuch 1897, Iff. Von Adam
befinden sich darin, unter Adam fol. 29
V. 4stim. ohne Text; fol. 147 v. 4stim.
0. T. — Mit A. F. gez. fol. 7. Dies est
laetitia 4 v. = Berliner Cod. 21, 38. —
Mit Adae de Vulda gez. fol. 3 v. Fange
lingua 4 voc. fol. 156 v. Sancta dei geni-
trix, 4 voc, mit A. F. gez. fol. 6 v. Nun-
tius celso veniens 5 v, fol. 23 v. u. 24 v.
2 Veni creator 3stim. — Mit Adam von
Fulda gez. fol. 109 v. Regali ex progeuie
4 voc. — Ln Codex Ms. Canonici misc.
213 in Oxford Bodleian-Bibl. die 3stim.
Gesge: A temps vendra Celle journee. fol.
76 V. Au grief hermitage fo. 77 v. Tout
ä caup m'ont tourne fol. 76. Alle drei
in P. im Stainer p. 52 ff. in Part. S.
52 — 57 und das 3. im Facsijnile. Siehe
auch Andrech in.
Adam de la Halle, Trouba-
doure und Komponist, geboren um
das Jahr 1240 zu Arras, lebte zu
Douai, Arras, Paris und Neapel,
woselbst er mutmafslicli 1287 starb.
(Coussemaker 5, 193. Ambros 2,
231. Leipz. Ztg. 29, 217 ff. 39,
49. Rieh, Meienreis: Ad. de le
Hale's Spiel „Robin und Marion"
und dessen Stellung in der Ent-
wickelung der dramat. u. musik.
Kunst. München 1893. 8«. 106 S.
Oeuvres completes, Poesies et mu-
sique publ. par Coussemaker. Paris
1872.' Verz. der Lieder in M. f.
M. 9, 48. (Andere Neudrucke siehe
in Eitner, 2.)
Mss. in Paris, Ms. de la Valliere, Mont-
pellier, Cambrai u. a. : 2 Rondeaux und 3
Motetten ä 3 voc. abgedruckt in Cousse-
maker 5 in der Originalnotation und
Uebersetzung. Man wird noch lebhaft an
die etwas frühere Zeit erinnert, in der
man in Qiiinten und Oktaven sang. Ms.
19289 Hüfb. Wien einige Chansons. Auch
Laborde in seinem Essai teilt einige mit.
Ci commences le jeu de Robin et de
Marion qu. Adam . . . (1275) publ. av. acc.
de Piano par J. B. Weckerlin. Paris,
Durand et Schoeneweck. gr. 8<^.
— Zwei Lieder aus d. Singspiel Robin
u. Marion . . . harmonisiert u. herausgeg.
von W. Tappert. Berlin 1874 Challier.
80.
— Le jeu de Robin et Marion, par
Adam Le Bossu . . . publie par Eruest Lang-
lois. (Paris) 1896 Thorin et fils. 8». 143 S.
mit Einleitg., Text, Commentar, Musik u.
Siehe Viertel]. 4,74.
Adam, Joliaiiii (Jean), um
1764 Balletcompositeur an der
Hofkapelle in Dresden mit 400
Thlr. Gehalt (Fürstenau 1, 156.
Marpurg 2, 475. 572 erwähnt ihn
schon 1756 in obiger Stellung.
Gramer 1, 485 erst 1782). In den
Breitkopf'schen Yerzeichnissen sind
Airs, Konzerte für Oboe und Kla-
vier und Sinfonien als Ms. ange-
zeigt. — Airs ä danser 1756, siehe
Breitkopf 12. Auch Breitkopf 9.
Adam, Johann Georg, gehört
wahrsch. zum Teil noch dem 18.
Jh. an, denn Whistling verzeichnet
ihn 1817 mit 6 Orgelstücken, in
Meifsen gedruckt. Das br. Mus.
besitzt von ihm: Den König segne
Gott. Thema mit 12 Var. u. 1
Fuge f. Orgel. 8. Werk. Lpz., Hof-
meister.
Adam, Johann Ludwig (Louis,
oft nur mit Louis bez.), Vater des
Adolf, geb. 3. Dez. 1758 zu Miet-
tersholz (Elsass), gest. 8. April 1848
zu Paris. Kam 1775 nach Paris,
trat als Komponist mit einer Sin-
fonie auf und liefs sich als Musik-
lehrer nieder, wurde am 20./5. 1797
am Conservatoire als Professor an-
Adam, Joh. Ludw.
39
Adami da Bolsenao.
gestellt, am 15./11. 1842 pensioniert
und erhielt den Titel eines Gene-
raliuspektors der Klassen für
Pianofortespiel. (Lassabathie, bist,
du Conserv. p. 424. Gerber mehr
erzählend. Lpz. Ztg. 50, 333.) Seine
Klavierschule fand eine Ver-
breitung wie sie nur selten einem
Werke zu teil wird. Als Lehrer
zählte er die damals bekanntesten
Virtuosen zu seinen Schülern, wie
Kalkbrenner, Herold u. a.
2 Symphonies concertantes p. Clavec.
Oll ftp. et harpe avec V. ad lib. Paris
Stb. [Paris Nat.
Soiiates p. le Clavec. av. acc. de V.
Paris, oe. 1. 4. 6. 7, [Paris Nat.
3 gr. Son. p. le Pfte. oe. 8. Paris,
Pleyel. [B. Kgsbg. Mailand Coiis.
4 Senates p. Pfte. op. 8. 1. et 2. livr.
Paris, Pleyel. [Brüss. Cons.
Das C. P. besitzt Senates op. 8 — 11 p.
le Pfte. — Recueil de "Walses. — Pieces
ä 4 ms. etc.
2 Variationenwerke in Mailand Conser-
vat.
Siebe Reicba „Ariettes ital."
Methode ou principe general du doigtee
p. le Fortep. par ... et Lachnith. Paris,
Sieber, 1798. in 2 parts. [Florenz. Mai-
land Cons.
Methode de Piano du Conservat. redigce
p. L. A. Gravö par Mme. le Roy. Paris
an 13 (1804) fol. 234 S. [Dresd. Mus.
B. M. B. Wagener.
Methode complete p. le Pfte. Paris,
Braudus & P. Dufour, [Brüss. Cons.
— Deutsche Ausg. in 3 Bd. Bonn u.
Cöln, bei M. Simrock. [B. B.
— bei Breitkopf & Härtel. [B. B. B.
Kgsbg.
Methode nouveUe p. le Piano . . . Paris
1802. [Paris Nat. C. P.
50 Uebungsstücke des Conservat. . . .
Wien, Artaria. qufol. [B. B.
Sistema armonico per ii Pfte. . . Firenze,
Lorenzi. fol. [Florenz. Mailand Cons.
Ebend. auch eine Ausgabe bei Ricordi.
Ferner im Ms. Scale all' ottava und
Ottauta passaggi per pfte. di divei'si autori.
[Mailand Cons.
Adam, Joseph, von 1767 bis
zu seinem Tode am 29. April 1787
(77 J. alt) Violinist an der Ksl,
Hofkapelle in Wien; rückte 1772
als 1. Violinist ein. (Köchel 1.)
War auch am St. Stephan ange-
stellt. (Pohl 3, 47.)
Adam, Karl Friedrich, geb.
um 1770 zu Zadel bei Meifsen,
war Organist in Fischbacli bei
Bischofswerda. Fetis verzeichnet
von ihm gedruckte Orgelstücke,
Gesänge zu 4 Stim. und Tänze.
Die Orgelstücke sind aber nicht
von Karl Fried., sondern von Joh.
Grottlieb, 1792 geb., und besafs
einst Fotis selbst, heute befinden
sie sich in der Kgl. Bibl. zu
Brüssel.
Adamherger, Valentin, von
1789 bis zu seinem Tode am 24.
Aug. 1804 (64 J. alt) Tenorist an
der Ksl. Hotkapelle in Wien. Be-
zog von 1793 ab einen Gehalt von
800 fl. (Köchel 1).
Adamecki, Valentinus, ein
Pole. 1 Canon in Scacclii's (Marco)
Cribrum 1643 S. 221.
Adamer, Joseph, ein Kompo-
nist aus dem Ende des 18. Jhs.,
von dem MoUo in Wien 12 Me-
nuetts f. Klavier druckte. Bekannt
ist von ihm das Lied: So wie die
edle Frühlingssonne, f. 1 Singst.
u. Pfte. 1806. [Musikfr. Wien.
idami da Bolsena, Andrea,
als Arkadior trug er den Namen
„Cariele (nicht Carielo) Piseo".
(jreb. zu Venedig im Oktob. 1663,
gest. 22. Juli 1742 zu Rom, Ka-
pellmeister der päpstl. Kapelle,
denn im 3. Bande der Prose dogli
Arcadi 1718 p. 25 liest man im
Namensregister vom 5. Okt. 1690:
Cariele Piseo. L'abate An(h'ea
Adami da Bolseno (!) Beneliziato
dalla Basilica Liberiana, e Maestro
della Cappella Pontiincia. Die
Familie stammte aus Bolsena und
siedelte später nach Venedig über.
A. war Priester und stand eine
Zeitlang in Diensten des Kardinals
Adami.
40
Adams.
Ottoboni. Unter Papst Alexander
YIIl. (1689—1691) trat er als
Sänger in die päpstl. Kapelle. Sein
Porträt befindet sich in seinen Os-
servazioni. Er gab auch eine
Schrift über seine frühere Heimat
Bolsena heraus, welche sich in
Graet. Moronis Dizionario di erudi-
zione storico-ecclesiast. befindet.
(Haberl, Jahrb. 1897, 40 nebst
Auszügen aus den Osservazioni).
Der Titel letzerer lautet:
Osservazioni per ben regolare il coro
dei eantori della capella pontificia tanto
nelle funzioni ordinarie, che straordinai'le
fatte da... Roma 1711 Ant. de' Rossi.
kl. 40. VIII, 46, 216 S. u. 11 Porträts.
[B. B. B. M. C. P. Kat. p. 5 Be-
schrbg., Allgabe der Biograph. Florenz.
Bologna, ß. AVagener. Biüssel. Mu-
sikfr. Wien.
Adami, Ernst Daniel, geb.
19. Nov. 1716 in Zdung in Posen,
gest. 29. Juni 1795 in Poramers-
witz bei Neustadt in Oberschlesien,
besuchte in Thorn das Gymnasium
und 1736 als Begleiter seiner
Zöglinge des Grafen Dohna -War-
tenberg-Leistenau in Königsberg
die Universität, um Theologie zu
studieren. In der Musik bildete
er sich unter Contenius, Frendel
und Zachau aus. Yon Königsberg
ging er nach Jena, erlangte 1740
die Magisterwürde, kehrte in seine
Heimat zurück, wurde 1743 Koru.
rektor und Musikdirektor in Lands-
hut in Schlesien, 1757 Pastor zu
Sorge, 1760 zu Filehne u. 1763
zu Pommerswitz (Hoffraaun, Biogr.
und seine Druckwerke). Hoff-
mann zählt eine Anzahl Kantaten
ohne Fundort auf, ob sich etwas
davon erhalten hat, ist fraglich,
dagegen hat sich eine gedruckte
Abhandlung in mehreren Exem-
plaren erhalten: Philosophisch-
musikahsche Betrachtung, über das
göttlich Schöne der Gesangsweise
in geistlichen Liedern bey öffent-
lichem Gottesdienste. Breslau 1755
K. G. Meyer. 8«. 112 S. [B. B.
B.Hbg. B.M. Brüssel. Musikfr.
Wien.
Die Abhandlung sandte er an
Mizler, als er korrespondieiendes
Mitglied der von Mizler gegründe-
ten Gesellschaft in Leipzig wurde.
Ferner wird noch angezeigt:
Vernünftige Gedanken über den
dreifachen Wiederhall vom Ein-
gange des Aderbachschen Stein-
waldes in Böhmen. Liegnitz 1750.
40.
In der Bibl. Schwerins F. be-
findet sich ein Concerto per il
flauto trav. 2 Y. Va. e fondamento.
Allegro. Ms. Stb. in Dd. 18. Jh.
Dem Obigen gehört es keinenfalls
an, ebensowenig könnte man es
einem der folgenden zuschreiben.
Adami, H . . . Die B. M. besitzt
von ihm: 12 Tänze mit vollstim-
miger Musik und passenden Fi-
guren. Braunschweig, Magazin.
8 Stb. 18. Jh.
Adami, Vinatier, von Lichten-
thal als Klarinettist in Turin ver-
zeichnet, der eine Methode f. sein
Instrument daselbst bei den Gebr.
Reycend herausgab.
Adams und Evens Erschaffung,
und ihr Sündenfall. Ein geistl.
Fastnachtsspiel mit Sang und
Klang: aus dem Schwäbischen ins
Oesterreichische versetzt, s. 1. 1783.
kl. 40. (Melod.) [B. B.
Adams, Abraham, aus Shore-
ham in Keut, wie er selbst auf
der Psalmenausgabe schreibt. Um
1810 war er Organist an St. Mary-
le-bone in London und gab her-
aus :
The Psalmist's new companion, cont.
an introduction to the grounds of niusick . . .
also forty one Psalm tunes, and 25 An-
Adaras,
41
Addington;
thems ... in 3 aud 4 parts. 6. edit. . . .
London c. 1760 Thompson and Son. [br. Mus.
— The 10. edit. Lond., C. and S.
Thompson. qu4^. [br. Mus. Glasgow.
• — The 11. edit. Lond., S. A. & P.
Thompson qu4''. [br. Mus.
— The 12. ed. Lond., Mssrs. Thompson,
[br. Mu.s.
Adams, David, ein Sohn Edu-
ard's, ist an der Hofkapelle in
Berlin angestellt nnd erhält 1661
100 Thlr.' nebst der Erlaubnis 3
Jahre auf Reisen zu gehen, um
sich auf der Viol de Gamba und
Harfe auszubilden. 1670 wird er
als Kammermusikus angestellt.
1672 erhält er Erlaubnis zu einer
Reise nach England. (Schneider
45 schreibt David Adam, Ledebur
wie oben.)
Adams, Eduard, wird am
26/9 1638 an der Hofkapelle zu
Berlin Kammermusikus u. Harfenist.
t 1659. (Schneider 40. Ledebur.)
Adauis, James B. .. von ihm
besitzt das br. Mus. 3 Sonatas for
the Pfte. or harps. with an acc.
for a germ. flute & Y. op. 4. Lond.
— Ferner 21 Gesänge in Londoner
Einzeldrucken, darunter 1 Duett.
Er gehört jedenfalls dem Ende des
18. und Anfange des 19. Jhs. an.
Adams, Robert. In Ms. 30480
bis 30484 im br. Mu.s. 1 Service.
Adamus de Ponte, siehe Ponte.
Adamus Dorensis (Adam of
Dore, Dovr oder Dowr). ein Cister-
ziensermönch und späterer Abt in
der Abtei in Herefordshire um
1200, Er schrieb nach Bits eine
Abhandlung über Musik. (Fabricius
1, 9. Hawkins 2, 38.)
Adamus, Frater ß. In einem
Bassus cont. im Ms. Z 63 B. B.,
aus dem 17. Jh., wird er als Kom-
ponist genannt.
Adan, Don Vincenzo, diente
1786 in der spanischen Hofkapelle
zu Madrid und gab heraus:
Documentos para instruccion de musi-
cos, y aficionados, que intentan saber, el
arte de la coraposicion . . . (Titel vollst,
bei Forkei u. Fetis) Madrid 1786 J. Otero.
fol. 16 S. und 75 Musikbeisp. auf Tafeln.
Nach Forkei ist die Anweisung sehr
mangelhaft. [B. B.] Anacleta de Leta
schiieb über ihn eine Carta laudatoiia
ä. .. Madrid 1786. 8«. [ß. B.
Ad an de Jouvency ein fian-
zösischer Troubadour des 13. Jhs.
Adcock. James, geb. um 1778
zu Eton (Bucks), gest. 30. April
1860 in Cambridge (nach Grove
in London), war 1786 Chorsänger
an der St, Georg-Kapelle in Wind-
sor, 1797 daselbst Laienkleriker
und 1799 zu Eton. Später war
er Mitglied des Trinity-(3ollege St.
John's und am Kgl. Kollegium zu
Cambridge, wurde dann zum Di-
rektor der Chöre gewählt. Er gab
„Rudiments of singing, with 30
Solfeggi" heraus. Das br. Mus.
besitzt an Kompositionen von ihm:
4 Glees, — Lucy, an bailade. —
Wel come mirth and festive, a
song. Londoner Einzeldrucke.
Addams, Edward, 1550 Gentle-
man an der Kgl. Kapelle in Lon-
don mit 7 d. täglichen Gehalt
(Burney 6, 6).
Addie, .John, Priester von Lich-
field, schwor am 27./6. 1567 als
Gentleman a, d, Kgl. Kapelle in
London, f 9/2 1578 (Rimbault).
Addington, Stephen, ein eng-
lischer Musiker des 18. Jhs., von
dem folgendes Samlwk. bekannt
ist:
A CoUection of (21) approved Anthems,
selected from the most eminent Masters,
printed for the Author. London 1780.
kl. fiu80. [E. C. of Music.
— 2. ed. Lond. 1795 the author. kl.
qu80. 122 S. u. Anhg. 44 Seit. Nur hier
finden sich S. 28 die Autoruamen J. Kent
und S. 37 Hmidel. 21 Nrn. in P. [br.
Mus.
A collection of Psalm tunes for publick
worship, adapted to Dr. "Watt's psalms
and hynins . , . Lond. 1780. qu8'^.
Addison.
42
Adelboldus.
— Supplement. 11 ed. Ib. quS'^. [br.
Mus., besitzt noch die 6. Ausg. und A
second volume.
Addison, John, gest. 30. Jan.
1844 in Camden Town. Seit 7/10
1753 (?) Mitglied der royal society
of musician, heiratete 1793 eine
Nichte des Bassisten Keiuhold, die
später als Sängerin in Vauxhall
in London auftrat, ging nach Liver-
pool als Yioloncellist und Contra-
bassist im Theaterorchester. Be-
fand sich darauf in Dublin, 1796
gehörte er dem Covent Garden-
Orchester in London an, 1797 war
er in Bath, darauf wieder in Dub-
lin und Manchester. Er schrieb
für den Covent Garden und das
Lyceum Operetten (Stephen). Grove
bez. ihn als Sänger im Covent
Garden. In Vauxhall gab er Kon-
zerte und in Dublin war er Di-
rektor eines Liebhaber-Orchesters.
Yon seinen Kompositionen haben
sich erhalten:
The MeiTy, Lord! to nie extend. Psalm
57 th. harmonized & aiTauged with an
aoc. for the Pfte. Lond, fol. [br. Mus.
Free & Easy. A comic opera, 1816.
(S. J. Arnold) Lond. H. Falkner, fol.
[br. Mus.
My Uncle. An operetta in 1 act. 1817.
(S. Beazley) Lond., Falkner, fol. [br.
Mus,
(Robinet the Bandit) The Overt., songs
& duets. Lond. (1818J Falkner. [br.
Mus.
The Russian Impostor, or the Siege of
Smolewsko (H. Siddons) an serio-comic
opera, 1809. Lond.' fol. P. [br. Mus.
R. C. of Mus.
The Sleeping beauty . . . Melodrama
(Skeffington. Lond. 18Ö5) M. Kelly, fol.
[br. Mus.
— 5 einzelne Nrn. daraus, [br. Mus.
Two words ; or, The silent not dumb . . .
Melodrame (S. J. Arnold) Lond. (1816)
fol. [br. Mus.
Allena Dale. (Song) Lond. fol. [br.
Mus.
In Londoner Einzeldrucken besitzt das
br. Mus. noch 3 Balladen, 1 Duett und
15 Songs.
The Bexley Hunt, a favorite comitry
dance . . for the Pfte. Lond. fol. [br.
Mus.
Singing practically treated, in a series
of instructions. Lond. fol. [Glasgow.
br. Mus.
Im Samlwk. Sacred Music, Lond. 1788,
Titel fehlt [br. Mus.] einige Gesge. mit
Addison gez.
Adelboldus, Bischof von Ut-
recht, geb. im 10. Jh. in der
Gegend von Lüttich, gest. 27. Nov.
1027. Seine „Ars musica" schrieb
er zwischen 990 und 1003, ab-
gedr. im Gerbert 1, 303. Das
Liceo in Bologna besitzt eine
Kopie: Musica Adelborti, ad Sil-
vestrum Papam, nach einem Codex
in Tegernsee.
Adelgasser (Adlgasser) Anton
Cajetau, geb. 3. April 1728 zu
Luzern (Schweiz), gest. 23. Dez.
(nach Jahn 2, 149: den 21.) 1777
zu Salzburg. Schüler Eberlin's in
Salzburg, wo er wohl das Alumnat
am Dome besuchte, wurde am
11/12 1745 Hoforganist ebd. und
rückte 1757 in die erste Stelle
hinauf; von 1750 ab war er auch
Lehrer am Kapellinstitute am Dome.
1752 heiratete er die Tochter
Eberlin's, wobei Leop. Mozart Trau-
zeuge war. (Peregrinus 93. 109
u. Jahn.) A. hat sich oft als
Theaterkomponist bei Schulkomö-
dien versucht, denn die Studien-
bibliothek in Salzburg besitzt aus
den Jahren 1763 — 72 eine Anzahl
Textbücher auf denen er als Kom-
ponist genannt ist. Salzburg muss
überhaupt noch manchen Schatz
besitzen, der einem Glücklichen
einst zu heben vergönnt ist. Mar-
purg in krit. Beytr. 3, 183 sagt
über ihn: „Sein Spiel ist ver-
nünftig, schön und meistens can-
tabel: er ist nicht nur ein guter
Organist, sondern auch ein guter
Accompagnist auf dem Flügel."
Adelmns.
43
Adlung.
Yon seinen Kompositionen kann
ich nachweisen:
Missa brevis in Bd. 4 voc. c. org. P.
Ms, [Musikfr. Wien.
Mss. in Kremsmünster: Einige Messen
und Litaneien.
Ave maris Stella 4 voc. P. Autogr.
B. B. Grasnick.
Komm big. Geist, 2 St. 2 V. Org. Ms.
Stim. [B. M.
Tantum ergo, P. in Habert's Zeitsckrift.
[B. M. B. B.
Concerto a Cemb. obl. 2 V. et B. ex
C. 4 Stb. Ms. [Schwerin F.
2 Sonaten in Haffner's Oeuv. melee V
u. VIII für Klavier.
Praeambel in Cd. Ms. 5473, B. B.
Themat. Verz. seiner Komposit. Ms.
fol. 69, B. B.
Fundamenta compositionis, in der Hds.
von G. Weisinger. Text mit Beisp. 18.
Bd. [B. M.
Noch sei erwähnt, dass er zu dem Sing-
spiele „Die Schuldigkeit des ersten Ge-
botes, wozu W. A. Mozart 1766 den
ersten Teil, Mich. Haydn den 2. und A.
den 3. komponierte. Nur Textbuch vor-
handen, Salzburg, Studienbibl.
Adelmiis, siehe Aldliemus.
Adelung. Die Proske-Mettenl.
Bibl. in Regensburg besitzt eine
„Grand Sonate f. Pfte. nnd V."
Part. u. St. Welchem A. dieselbe
angehört, bedarf noch der Unter-
suchung.
Adelung, Christian Friedrich,
Kautor u. Organist a/d. Sophien-
kirche zu Berlin, geb. 1758, gest.
23. Nov. 1807 zu Berlin, 1793 an-
gestellt. Errichtete einen Gesang-
verein mit dem er öffentliche Auf-
führungen veranstaltete (Ledebur).
Adelung, Jakoh, Kantor in Wei-
mar um 1696 (Mattheson 1, 387).
Adenez, Troubadour und Mene-
strel, bekannt unter dem Namen
„Adam Je Roi'\ lebte im 13. Jh.
am Hofe Heinrichs HL, Herzog
von Brabant (f um 1260). Auf
einer Miniaturabbildung ist er als
Yiolaspieler dargestellt (Bibl. Paris
Nat.) Siehe Fetis u. Viertel]. 1,
197 ff.
Adenpruner, C. . . bekannt durch:
Jubilaea in religione. Yotorum
renovatio Mauri H., praesulis 0
Bened. Weltenburg., p. dramamusic.
condecorata ab ejd. subditis. Mo-
dules musicos compos . . . Kelheim
chori regens. Pedeponti 1767. 4"^.
9 Seit. Text, Musik fehlt. [Anti-
quar Rosenthal 26.
Adh6mar, Gruillaume, Trouba-
dour und Jongleur des 13. Jhs.
Die Bibl. des Arsenals zu Paris
besitzt 18 Chansons vom ihm mit
Melodien (Fctis).
Adimari, Luigi, ein 1708 ver-
storbener Edelmann in Florenz,
hat die Oper: „Roberti" hinter-
lassen (Choren, Diction.).
Adlgasser, siehe Adelgasser.
Adlung, Magister Jakoh, geb.
14. Jan. 1699 zu Biudersleben bei
Erfurt und gest. 5. Juli 1762 zu
Erfurt. 1723 bezog er die Uni-
versität in Jena und errang den
Dr.-Grad. Zum Lehrer in der
Musik hatte er Christian Reichardt
in Erfurt; 1728 wurde er Nach-
folger Buttsted t's als Organist a. d,
Predigerkirche in Erfurt und be-
hielt die Stelle bis zu seinem Tode.
Er war Mitglied der Akademie in
Erfurt und am Ratsgymnasium
ordentlicher Lehrer. (Selbstbiogr.
in Marpurg 7, 451.) Als Kompo-
nist scheint er nur wenig geleistet
zu haben. Die B. B. besitzt im
Ms. 240 eine Choralbearbeitung
für Orgel über „Herr Jesu Christ
der einig", in neuerer Kopie. Sein
Hauptverdienst liegt in seinen
musikliterarischen Werken, die
noch heute eine Quelle historischer
Belehrung bilden. Es sind dies
1. Anleitimg zu der musikalischen Ge-
lahrtheit.. . (Titel bei Becker u. Fetis)
mit einer Vorrede des Herrn Joh. Ernst
Bach. Erfurt 1758 Jungnicol 8". 30 u.
814 S. 17 BU. Eeg. u. 8 Taf. [B. B.
ß. Joach. B. Hbg, Proske. Dresd.
Admetus de Aureliana.
44
Adrian.
ß, M. Brüssel. Glasgow. B. Lpz.
Freising. Musikfr. Wien.
— 2. Aufl. ed. von Hiller. Dresd. u.
Lpz. 1783 Breitk. 8". 976 S. 8 Taf., ohne
die Bach'sche Vorrede. [B. B. Hannov.
Proske. Dresd. B. M. Brüssel. B.
Lpz.
2. Musica mechanica orgauoedi. D. i.
Grändlicher Unterricht von der Structur,
Gebrauch... der Orgeln, Clavicynibel,
Clavichordien u. a. Instr. . . Zum Druck
befördert von Job. Lor, Albrecht . . . Berl.
1768 Birnstiel. 4«. 2 Bde. 291 u. 185 S.
[B. Joach. B. B. B. "Wagener. Hannov.
Proske. B. M. Dresd. Briissel. Glas-
gow. B. Lpz. Musikfr. Wien.
3. Musikalisches Siebengestirn. D.i. Sieben
zu der edlen Tonkunst gehörige Fragen . . .
mit einer Vorrede ans Licht gestellet von
J. L. Albrecht. Berl. 1768 Birnstiel. 8».
XIV, 34 S. 1. Tafel. (Becker 398) [B.
B. B. Wagener. B. M. Dresd. Brüs-
sel, ß. Lpz. Musikfr. Wien.
Admetus de Aureliana (Or-
leans), Theoretiker aus dem Ende
des 13. oder Anfange des 14. Jhs.,
wird citiert von Handlo. (Cousse-
maker 1, 397). Osw. Koller.
Adö, Pietro, von 1720 bis zu
seinem Tode am 7. Aug. 1762
(75 J. alt) Violoncellist an der Ksl.
Hofkapelle in Wien. Bezog an-
fänglich nur 75 fl, bald darauf
aber 900 fl., die 1741 auf 800 fl.
zurückgesetzt wurden (Köchel 1).
Adolf ati, Andrea, geb. zu Ve-
nedig um 1711, Schüler Galuppi's,
wurde Kapellmeister an Santa
Maria delle Salute in Venedig und
später an der Kirche L'Anuunziata
zu Genua. Nach der Oper La
Clemenza in der Hofb. Wien war
er 1753 Kapellmeister der Prin-
zessin von Modena. Fetis und
Clement verzeichnen die Opern:
Artaserse. Ariane. Adriauo in Siria
und La Gloria ed il piacere (1742
bis 1752). Nachweisen kann ich
von seinen Kompositionen:
La Clemenza di Tito. Dramma per
musica in 3 atti. 1753 P. Ms. [Hofb.
Wien.
La pace fra la virtii e la bellezza.
Azione drammatica a 4 v. e coro c. istrom.
(Text von Metastasio. Eine Cantate f.
Modena komp.) Ms. P. [Modena.
Miserere ä 4 voc. c. ström. Ms. P.
[Dresd. Mus. Dresd. kath. Kirche, P.
u. Stb.
Nisi Dominus, ä 1 voc. c. B, — Lau-
date pueri 4 v. [Paris JSTat. im Ms. P.
Das C. P. besitzt: 1 Cantate ä 2 voix,
2 ital. Arietten. Die Motette: In exitu zu
5 St. u. Orch.
In Modena 5 Bde. im Ms., mit Arien
aus dem 17. und 18. Jh., befinden sich
2 Arien von ihm.
6 Sonate a 3, 5 e 6. Amst. Stb.
[Paris Nat.
Adorne, ist die Chanson: Vous
larez sil vous, 4 part. im Smlwk.
1533 a fo. 10 überschrieben. Frag-
lich ob es ein Autorname ist
(Eitner 1).
Adriaensen (Hadrianus), Em-
manuel, aus Antwerpen gebürtig,
wie er sich selbst bezeichnet. Er
war Lauteuist und gab mehrere
Lautenbüclier heraus, in denen er
Motetten und andere Gesänge von
bekannten Meistern des 16. Jhs.
für Laute bearbeitete und unter
den Titeln herausgab:
1. Pratum musicum longe amoenissi-
mum . . . Selectissima diversorum idio-
matum carmina 4, 5 et 6 voc. Nonuulla
duariim, trium et quatuor testudiuum
spnphoniae aptissima . . . Antv. 1584 Pha-
lese. fol. mit 185 Nrn., danmter auch
alleriei Tänze. [B. B.
— 1600 Editio nova priori locupletior.
ib. fol. [Brüssel. Kopenhagen, br. Mus.
Wasielewski 3 Nr. 16 ein Satz abgedr.
2. No\ami pra<:um musicum . . . Selec-
tissimi divei'soram autorum et idiomatum
Madrigales, Cantioues, et Moduli 4. 5.
et 6. voc. . . . Neapolitanas aut Villane-
schas . . . Passomezi, Gaillardis, Alemandis,
Courrantis, Branlis . . . ib. 1592 Phalese
6 Bellere. fol. 91 Nrn. [B. Hbg. Paris
Mazariu. Bibl. in Arras. br. Mus.
Alle 3 Titel ausführlich im Goovaerts
pag. 263, 274, 287.
Adriaenszoon, Frans, Organist
zu Delft, erhielt am 1. Okt. 1541
das Bürgerrecht zu Ley den. (Bouwst.
2, 169.)
Adrian, Petit, siehe Coclieus.
Adriani.
45
Adrien, P.
Adriani, . . . ein jedenfalls im
18. Jh. lebender Komponist, von
dem die Bibl. der Musikfr. in Wien
eine ,,Sinfonia a quadro" in Stb.
besitzt.
Adriani (Adrianus) Francesco,
nach Fetis geb. zu Santo Severino
(Ancona) um 1539, war um 1573
(nicht 1593) Kapellmeister an S.
Giov. di Lateran 0 in Rom, f aber
bald darauf am 16. August 1575.
Was nun seine Kompositipnen be-
trifft, die er hinterlassen haben
soll, so hat man sich wohl zu
hüten, die nur mit Adrianus oder
Adriano gezeichneten für seine
Werke zu halten, denn damit
meinte das 16. Jh. stets den be-
rühmteren Adrian Willaert, der
oft nur mit dem Vornamen ge-
nannt wird. Die Lexika fallen alle
in diesen Fehler und schreiben
das bekannte Psalmwerk von 1550
u. 1557 Francesco zu, während es
von Willaert ist (siehe meine
Bibliogr.). Nachweisen kann ich
von ihm:
II 1. üb. de Madrigal! a 6 voci, di . . .
Vinegia L56S Scotto. 6 Stb. 4». 33 Nrn.
[Verona S. f. : Basso.
II 1. lib. de Madrigali a 5 voci . . Vi-
negia 1570 Scotto. 5 Stb. 4P. [br. Mus.: B.
II 2. lib. de Madr. a 5 voci ... Ib.
1570. 5 Stb. 4". [br. Mus.: B.
Eine zweiteilige 5 st. Canzone: Gia la
vaga sorella, im Samhvii. 1568 1 (Eitner 1.)
In Bonagionta's Corona 1568: Hör che
spogli'ha, 2. p. Ma tu come 5 voc.
Adriano, siehe Reinerus und
Willaert.
Adriano da Bologna, Monaco
Olivetano, Discepolo del Sig. Gio-
seffo Guami 1595, ist Banchicri.
Adrianns wird Thiebault, dit
Pickart genannt, sowohl in einem
Epitaph, als in einem Lobgedichte
(Gregoir, Panth. 5, 49).
Adrianus Schon aviensis, im
Kloster zu Treverico (Trier?) Abt
im 15. Jh., st. Idus Aprilis anno
1472. Er hinterüefs mehrere
Schriften. Siehe M. f. M. 20, 51.
Adrianus, Emmanuel, siehe
Adriaensen.
Adrien, ... Es ist noch nicht
festgestellt, ob hiermit Willaert.^
Francesco Adriano, oder ein
anderer Autor gemeint sei, der in
der 1. HäJfte des 16. Jhs. lebte.
In 2 Samlwken., von denen aber
nur der Altus bisher bekannt ist,
kommen 5 Gesänge von ihm vor.
Die Altst., im Besitze des Liceo
in Bologna, ti'ägt den Titel 1. Al-
tus. Liber secundus und ist eine
Motetteu-Samlg. 2. Altus. Libro
Prima De La fortuna. Beide in
kl. qu4o.
Adrien, Fetis und Gregoir ver-
zeichnen 3 dieses Namens 1. Mar-
tin-Joseph^ siehe unten, 2. einen
ohne Yornamen und 3. Ferdinand.
Alle drei waren Brüder und auf
ihren Druckw^erken ist meist der
Vorname fortgelassen, es ist daher
schwer zu unterscheiden, was dem
Einen und Anderen zugehört. Fetis
scheint, die Werke ziemKch will-
kürlich dem Einen und Anderen
zugeteilt zu haben. Um nicht in
denselben Fehler zu verfallen, no-
tiere ich alle noch erhaltenen
Drucke bei Martin -Joseph, dem
Ältesten der Brüder.
Adrien, J. .., geb. gegen 1768
zu Lüttich, f gegen 1824. Er war
Sänger und Chordirektor im The-
ater Feydeau zu Paris um 1794
und gab von c. 1790—1802 fünf
Samlg. Komanzen heraus. (Fetis,
Gregoir u. Biogr. beige.)
Adrien, Ferdinand, geb. 1770,
f gegen 1830 zu Paris; seit 1795
Gesanglehrer am Conservatoire zu
Paris und Chordirektor am Opern-
hause von 1798 bis 1800, wurde
aber wegen schlechter Leistungen
entlassen. Er soll einige Gesang-
Adrien, Jacob.
46
Aegidius de Murino.
piecen komponiert haben. (Gregoir
und Privatnachricht von Herrn
Michel ßrenet.)
Adrien, Jacob, Menestrel im
Dienste des Königs von Portugal,
1428 u. 1448 erwähnt (Straeten
7, 89).
Adi'ieii (l'aine), Martin-Joseph,
dit le Neiivüle, geb. 26. Mai 1767
zu Lüttich, gest. 19. Nov. 1824?
zu Paris. Anfänglich Opernsänger,
wurde 1795 Professor der De-
klamation lyrique am Conser-
vatoire zu Paris bis 1799, dann
wieder im Jahre 1823 in gleicher
Eigenschaft, aber nur für ein
Schuljahr (Verbesserung Michel
Brenet's zu Fetis und Gregoir).
Aufser Liedern u. Gesängen schrieb
er auch die Oper „Le fou ou la
revelation, aufgeführt den 3./12.
1829 in Amsterdam. Seine Tochter
Atala- Therese-Annette, verheiratete
Wartel, geb. 1814, f 6./11. 1865,
war Pianistin und Lehrerin am
Conservatoire (Gregoir , Pantheon
3, 1 und Les artistes. Lpz. Ztg. 4,
640). An Kompositionen von Adrien
ohne Vornamen, daher nicht sicher
bestimmbar, aufser der 3. und
letzten, sind nachweisbar:
1. L'evacuation du territoire de la repu-
blique. Chans, de giierre, par la lombe,
Musique d' Adrian. (Paris) Magas. de mus.
qufol. [B. B. br. Mus. nennt ihn im
Kat. Marie Joseph. Im Gregoir p. 9 ab-
gedruckt, Istim.
2. La bonne fille („Affaible douce").
Paris, 8». [br. Mus.
3. Aux martyrs de la liberte, musique
du citoyen Adrien Faine. Paris, Imbault.
fol. (für 1 Singst, mit Klav.) [Paris Nat.
Nr. 3135.
4. 3e recueil de Eomauces avec acc.
de pfte. par le . . . Paris, ib. 8 Nrn. [Paris
Nat. Nr. 4130.
5. 5° recueil de Romances ... ib. 6 Nrn.
f. 1 Singst, mit Klav. [Paris Nat.
6. Invocation ä l'Etre supreme, paroles
du citoyen Delaporte, musique du citn.
Adrien l'aine, dediee ä la Section du Fau-
bourg Monmaitre. A Paris, Imbault (nach
1793 erschienen), fol. P. 19 S. für Bass-
solo, 4stim. Chor u. Orch. [Paris Nat.
Vm. 7, 7054.
Adrrizza, Griuseppe (P, Kapell-
meister a/d. Kathedrale in Anagni
im 18. Jh. Die B. B., Ms. 535,
Bl. 2 S. 344 u. f. besitzt:
1. Tantum ergo B. solo c. Bc.
2. Salve regina, B. solo c. Cla\äc.
3. DoiTui 0 bei Bambino, PastoreUa,
Sopr. solo et Org.
4. Sospira questa cor, Canzoncina, Sopr.
c. Bc.
AdsOB, John, unter König
Karl I. von England (1625) Mit-
glied der Kgl. Kapelle (Hawkins 4,
370. Nagel 1 S. 43 u. 45 schreibt
dagegen: in den Jahren 1634 u.
1640 betrug sein Gehalt 46 ü'
Als Musiklehrer wurde er am 7
Jan. 1634 mit täglich 20 d. auf
Lebenszeit angestellt.) Von ihm
hat sich erhalten:
Courtly Masquing ayres, comp, to 5 &
6 parts, for Violins, Consorts, & Cornets.
London 1611. Stb. [R. C. of Mus. besitzt
den C. u. B.
— Lond. 1621. [br. Mus: A. Oxford
Ch. Ch. Bodleian Cambridge.
Aegid von Ammerfort, Kapell-
sänger an der Ksl. Hofkapelle in
Wien in den Jahren 1563 u. 1564.
(Köchel 1.)
Aegidius (Egidio) war vor 1595
Priester, Komponist und Instru-
mentist an der herz. Kapelle in
Mailand (Straeten 6, 55.)
Aegidius ä Molen dino (Egide
du Molin nach Butkens Ueber-
setzung). 1547/48 Altist an der
kleinen Hofkapelle Ks. Karl V. .
Nach Maraeranus im Jahre 1550.
(Straeten 1, 233.)
Nach Straeten 3, 147 hiefs er:
Oilles Mollin und nach S. 148,
Gülis Molin.
Aegidius de Murino, Theore-
tiker des 14. — 15. Jahrh. Seine
Abhandlung „Cantus mensurabilis"
bei Coussemaker 3, 124. Spataro
nennt ihn in seinem Tractate de
Aegidii;s, Joh.
47
Affettuoso.
rausica einen^ „Clarnm musicum".
(Fotis unter Egide.)
Aegidius, Johannes, ein Spanier
aus Zamora in der zweiten Hälfte
des 13. Jhs. lebend, Hofmeister
des Prinzen des Kgs. Alphons X.,
schrieb eine „Ars musica'\ abgedr.
im Gerbert 2, 369, nach einer
vatikanischen Hds. Das Liceo in
Belog, besitzt eine Kopie davon.
(Fotis unter Egide, Jean. Yiertelj.
9, 413.)
Aelbreclitsz, Clacs, 1541—61
Organist zu Haarlem (Bouwst. 1,
65).
Aelian, Claudius, ein Sophist
und Historiker um 223 n. Chr.,
schrieb : Variae historiae libri XIV.
die in vielen Ausg. erschienen,
z. B. von Lünemann , Götting.
1811. Lpz. 1819, von Dacier,
fi'anzös., Paris 1827 u. a., in denen
sich Abhandig. über Musik u.
Musiker u. a. befinden (Becker 1,
35).
Aelrede, der Heilige, geb. in
Schottland, gest. 12. Jan. 1166 als
Abt von Kiedval. Er war ein
Schüler des hlg. Bernard. Man
schreibt ihm den Tractat: De ahusu
musices zu, abgedr. in Biblioth.
Concinatoria, Paris 1665, t. 1 p.
610 u. t. 8 p. 799. (Gerber 1.)
Aelsters, Georg Jakol), geb.
um 1770 zu Gent, gest. 11. Apr.
1849 ebd. War der Schüler seines
Vaters in der Musik und erhielt
schon mit 18 Jahren den Dienst
eines Glockenspielers seiner Vater-
stadt, bald darauf wurde er auch
Kapellmeister an der Kirche St.
Martin und bekleidete die Stellung
fast ein halbes Jahrh. Er soll
sehr viel Kirchenmusik komponiert
haben, doch ist bis jetzt nichts
Näheres darüber bekannt. (Fetis.)
Aemingus, Siegfried Coesus
(nicht Kaspar) Prof. der Rechte an
der Universit. zu Greifswald, geb.
3/12 1710 zu Mölln in Mecklbg.
gest. 25/5 1768 in Greifswald
gab heraus:
Programma quo ... de musica instiu-
mentaJi festiva desserit. Giyphiswaldiae
1749. 4«. [B. B. Dresd. Glasgow.
Aengion (Hengion) Simon, 1486
päpstl. Sänger (Viertelj. 3, 244.)
Joannes Hangion u. Hengion siehe
unter Hangion.
Aertsens (Aertssens) Hendrick,
Verleger zu Antwerpen, gab heraus
ohne Nennung eines Autors:
1631. Den Boeck der gheestelijcke
Sangen bedeelt in twee deelen der Blijden,
Requiem ende gheluckiche iiytwaert van
een salighe siele, die om tot oprechte iu-
wendighe rust te comen . . . Door eenen
religieus van d'Order van Sente Franfois
ghenaemt Minderbroederen Capucijnen, 't
Hantwerpen . . . 1631. mit Melodien, [br.
Mus.
Aertsz (Aertsen) Willem, van
den Bosch .^ war Organist an der
Nieuwen Kirche in Amsterdam
und wurde am 15. März 1607 be-
graben. (Kirchenregister.) .
Afat. Im Ms. 2216 der Uni-
versität zu Bologna pag. 30 be-
findet sich ein Sanctus 3 voc.
unter obigem Namen.
Affettuoso, Accademici Filo-
meli, siehe den Artikel: Ärrigoni,
Oiov. Giac. — Nach Vogel be-
zeichnet sich auch Tov/aso Pecci
mit „L'Invaghito Accademici filo-
meli" in Siena und Mariano Tan-
tticci mit „L'Affetuoso".
Im br. Mus. ein Druck; Canzo-
nette a 3 voci dell' Affetuoso, lib.
5°: C 1. 2. B. in 4». Aus der
Bibl. Borghese, s. a. Gestochen
von Camillo Ghini in Siena. Au-
toren nicht genannt.
In Gastoldi's Tricinia 1607
deutsche Ausg., befinden sich 11
Gesge. mit „delF Affettuoso" bez.
In Tomaso Pecci's Canzonette 3
voc. 1599—1603 sind 15 Gesg.
Affilard.
48
Agazzari.
mit Affett. bez. Hier nennt Vogel
2, 59 Tantucci als Verfasser. In
1603, 2 lib., sind 10 Gesge mit
Äff. bez.
Affilard, siehe L'Affilard.
Affrem, Mutio, siehe EfFreiu.
Aifterdingen, siehe Oflfter-
dingeii.
Afraiiio, Phagotus, Domherr
in Ferrara, wird als Erfinder des
Phagotus genannt, eines schwer-
fälligen plumpen Instrumentes,
welches aus zwei säulenartigen
Hohlkörpern besteht, die durch
eine dritte kleinere Säule ver-
bunden sind. Die äufseren Säulen
zeigen einige Tonlöcber und Klap-
pen. Durch einen Blasebalg wurde
das Instrument zum Tönen ge-
bracht. Mit unserem Fagott, was
schon Praetorius 1618 als ein be-
kanntes Orchesterinstrument be-
schreibt, hat es nichts gemein,
man müsste denn die doppelte
Röhre als gemeinsames Kenn-
zeichen annehmen. Afranio's Be-
schreibung nahm sein Neffe Teseo
Albani in seine Introductio von
1539 auf [Bibl. Bologna]. Be-
schreibungen mit Abbildungen
bringen Weckerlin, Kat. pag. 6 imd
Valdrighi in einer seiner Musur-
giana. Ambros 3, 422 giebt eine
kurze Anzeige.
Aga, Achinet, ein Komponist
aus dem Ende des 18. Jhs. von
dem die Dresd. Musik, besitzt:
Marche militaire et favorite du grand-
turc Mechomed II. pour Piauof. k 4 niains.
Breslau, Förster, qu. fol.
Agatea, P. Mario, mit der Be-
zeichnung „Agostiniano", d. h. ein
Augustiner-Mönch, geb. zu Baini
und Kapellmeister an der Kathe-
drale zu Modena im 17. Jh. (Titel).
Man kennt von ihm
4 Cantate a Sopr. solo col Bc. Ms,
qufol. [Modena. Ebendort in einem hds.
Samibd. aus Parma von 1688 Nr. 29
Anette voce sola col Bc. (in dem Bande
wird bei Nr. 10 schon das Violoncello
genannt).
Im Smlwk. von Silvani: Nuovo raccolta
di motteti von 1670 die Motette: Venite
celeres, 1 voce c. B., dort ist auch obiges
Amt verz., sowie in Maur. Cazzati's op. 3
von 1666 im 5. Buche bei der AYidmung
der .5. Motetti an Aaatea
In den 28
Bänden Kantaten in Modena im Ms. be-
findet sich noch 1 Cantata per voce sola
col. B.
Agatliea, Paul, war von 1654
bis 1657 Sopranist an der Ksl.
Hofkapelle in Wien mit 60 fl. Ge-
halt. (Köchel 1.)
Agazzari, Agostino, geb. 2. Dez.
1578 in Siena, aus edler Familie;
sein Tod wird mit dem 10. April
1640 ebd. angesetzt, da er bis zu
diesem Datum im Besitze seines
Amtes war. Schüler von Andrea
RaffaeUi, wie Agaz. in op. 18 selbst
sagt. Anfänglich im Dienste Ks.
Mathias, ging nach Rom und wurde
Kapellmeister am Collegio germa-
nico, nach dem 1609 erfolgten Ab-
gange G. Fr. Anerio's (nach Andr.
Steinhuber's Gesch. des Collegio.
Bd. 1, 119 ff.). So weit wie mir
der Wortlaut der Titel seiner
Druckwerke bekannt ist, fällt das
früheste Datum seines Aufenthaltes
in Rom ins Jahr 1600. Auf
einem Drucke von 1596 nennt er
sich nur „GentiP huomo Sanese"
und ist die Dedic. 1596 in Siena
gez. Ich möchte tibei'haupt an
der Stellung am Hofe des Ks.
Mathias einige Zweifel hegen und
scheint dies nur eine Nachricht
zu sein, die sich von Lexikon zu
Lexikon zieht, ohne dass irgend
welche Beweise vorliegen. Weder
Köchel noch ein anderes Quellen-
werk erwähnt ihn als Ksl. Musiker.
A. fügt seinem Namen sehr oft
die Bezeichnung seiner Beschäf-
tigung hinzu und nennt sich mit
Vorliebe „Armonico introito". Im
Agazzari.
49
Agazzari.
Jan. 1607 finden wir ihn wieder
in Siena, nur als Armonico intro-
nato gezeichnet und von da ab
scheint er Siena nicht mehr ver-
lassen zu haben. Die Lexika
machen ihn in Siena zum Kapell-
meister a/d. Kathedrale. Seine
Drucktitel verraten davon nichts,
er nennt sich stets nur Armonico
intronato. 1620 erscheintbei seinem
Verleger in Venedig op. 19, das
letzte bis jetzt bekannte Werk,
denn Ausgaben nach diesem Jahre
sind nur spätere Auflagen. Fetis ver-
zeichnet das Todesdatum 10. April
1640 als eine auf Dokumente ge-
stützte Nachricht, ohne aber die
Quelle zu verzeichnen. Seine zahl-
reichen Drucke verzeichne ich nach
den Stichworten der Titel.
Del sonare sopra 'l basso con tutti li
Rtit)menti e dell' uso loro nel conserto dell'
111 10 Sigr. . . . Armonico Intronato. Siena
1607 D. Falcini. 4». 12 Ell. [Bologna,
Kat. 1, 278.
Wieder abgedruckt in Agaz.'s Sacrarum
cantionnm 2—4 v. lib. 2, op. 5. 1608.
Sacramm Cantionnm quae quinis, senis,
Sept., octonisque vocib. concinuntiu-. Lib.
1. Romae 1602 Zannettus. 7 Stb. 4«.
17 Nrn. [B. Haberl feblt 6 a. B. B.:
A. T. B. Bologna.
— c. B. ad org. Yen. 1608 Amadino. 7
Stb. 17 Nrn. [Proske ohn6 A. u. B. B. A.
B. B.: C. T. B. 5 a. 6 a. B. Br. fehlt Bc.
B. Ilaberl 5 Stb. Bologna. br. Mus :
6a. Bc
— Yen. 1616 ib. 7 Stb. [ß. B. 7 Stb.
Proske. br. Mus: C.
Sacrae cantiones quae 2, 3, 4que voc.
Lib. 2. Op. .0 Motectorum. Cum B. ad
org. Mediol. 1607 haered. Tini et Lomatius. "
3 Stb. 25 Nrn. [Proske.
— Yen. 1608 Amad. 3 Stb. 25 Nrn.
[Proske. Bologna.
— Yen. 1609 ib. 3 Stb. 25 Nrn. [B.
A. Bologna Petron. Bologna in 4 Stb.
— Yen. 1613 Amadinus. [Rom Cecilia
3 Stb. br. Mus: C.
Sacrar. cant. quae 5, 6, 7, Sque voc.
concin. Lib. 3. Romae 1603 Zannettus.
7 Stb. 18 Nrn. [Bologna. Proske, Stb. ?
B. Ilaberl: C. A. B.
— Yen. 1608 Amad. 9 Stb. mit Bc.
18 Nrn. [B. B. fehlt T. Proske fehlt
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon.
A.B. B. A:9Stb. Bologna, br. Mus:
T. 6 a.
— Yen. 1616 Amad. 9 Stb. 4». [Bo-
logna, br. Mus: C.
Sacrae cantiones 2, 3que voc. concin.
Lib. 4. Romae 1606 Zaimettus. 4 Stb.
mit Bc. 35 Nrn. [B. Haberl: Bc. br.
Mus: C2.
— Yen. 1606 Amadinus. 4 Stb. [Bo-
logna. Hofb. Wien: 2 C. B.
— Yen. 1608 Amad. [Bologna 3 Stb.
— Yen. 1609 Amad. 4 Stb. 27 Nrn.
[ß. A. Bologna: ßc.
— Yen. 1612 Amadinus. [Ferrara.
Bologna: B. "Rom Cecilia fehlt ßc.
— Yen. 1614. (Roma, Robletti.) [B.
Haberl: Bc. br. Mus: 2 C. B. Bc. und
Yen. 1614 Amad: C. ßc. Bologna: 2 C.
Modena im Domarchive.
— Romae 1618 Zannettus. [Bologna:
B. Bc.
— Yen. 1620 B. Magni. [Bologna 1 C.
B.^Bc.
— Ein Nachdruck aus Buch 1. 3. u. a:
Cantiones^ motectae vulgo appeU. que
4—8 voc . . . Francof. a/M. 1607 tjqiogr.
Richter, impens. Stein. 8 Stb. 44 Nrn.
[B. B. B. K. Proske. Wolfenb.: B.
br. Mus. 8 Stb. Darmst.: C. B. 5 a. 6 a.
Agazzari, Ag., et Francesco Anerio:
Augustini Agazzari armonici introuati
Sacre Cantiones binis, ternisq; vocib. con-
cinendae c. ß. ad org. Lib. 4. Roma 1633
Masotti. 4 Stb. 40. [C. P.
Sacrae cantiones quae tum unica, tum
duabus ac quatuor voc. op. 18. Yen. 1615
Amadinus. 3 Stb. 4". Enthält Motetten
von Ägax.^ Fr. Colombini, Aless. Paganelli
und Andrea Raffaeli. [Bologna. Hofb.
Wien. br. Mus: C.
Canzoni sacre. Yen. 1608. [Kathedr.
zu Pistoja.
Comflctormm c. organo decantandum
4 voc. c. B. ad org. op. 12. Yen. 1609.
[br. Mus: T.
Dialogici concentus senis, octonisque
voc. c. B. Op. 16. Yen. 1613 Amadin.
7 Stb. 1* Nrn. [B. M. Bologna. Cap.
Later. 6 Stb. br. Mus: C.
— Yen. 1616 Amadin. 7 Stb. 15 Nrn.
[B. B. B. M.
— Yen. 1618 Magni. 7 Stb. 'l5 Nm.
Dedic. gez. in Yen. 8/7 1618. [B.
Kgsbg. Stockholm inkompl.
La musica ecclesiastica dove si contiene
la Vera diffinitione della musica come
scienza, non piü veduta, e sua nobilitä,
di . . . Siena 1638 Bonetti. 40. [Briissel.
Paris Nat. Paris Mazarin.
Eucaristicum melos tum siugularibus,
4
Agazzari.
50
Agazzari.
tuni variis vocibus , . . op. 20. Eom. 1625
L. A. Soldus. 19 Nrn. zu 1—5 St. mit
Bc. [B. B.: B. u. Bc. Bologna.
Eumel/o dramnia pastoi'ale recitato in
Roma uel Semiuario romano nei giorni
del Carnovale, Con le musiche dell' Ar-
moüico introuato. L'auno 1606 . . . Veu.
1606 Amadiuo 1 vol. in fol. 36 S. Dedic.
vom Autor gez. Auszug aus dem Vorworte
im Vogel 1, 5. [Cecilia in Kom. Bo-
logna.
Sacrae Landes de Jesu, ß. Virgina,
Angelis, Apostolis ... 4, 5, 6, 7, 8que voc.
c. B. ad org. & musica instrumenta. Lib.
2. Rom. 1603 Zannettus. 7 Stb. 19 Nrn.
[Haberl: C. A. B. Bolog. 7 Stb.
— Ven. 1608 Amad. 9 Stb. 19 Nrn.
[B. A. Proske fehlt A. B. br. Mus: 6a.
— Ven. 1615 Amad. br. Mus: C.
Litaniae beatissimae Virginis quaternis,
5, 6, octonisque vocibus in varium melos
concinendae. Opus 21. Ven. 1639 Vin-
cent. Blancus. Stb. ? 4«. [br. Mus:^a.
n 1. lib. de Madrigali ä 6 voci. Veu.
1596 Gardano. 6 Stb. 4". 21 Nrn.
[Haberl. Bologna (im Kat. 8, 16 fälschl.
1590 gedr.). Hofb. Wien: B. Siena B.
c: A. T. 5 a.
— a. Aufl. siehe Madrig. harmoniosi,
1600.
II 1. lib. de Madrigali a 5 voci con un
Dialogo a 6, & un Pastorale a otto, a ul-
timo . . . Ven. 1600 Aug. Gardano. 5 Stb.
40. 20 Nrn. [B. D. Bologna. br.
Mus: B.
— Anversa 1602 Phalese. 20 Nrn.
[br. Mus: T. B. Wolfeub.: C. T. B. Ox-
ford Gh. Ch. kompl.
— Ven. 1608 Eaverii (c. Dialogo a 6
ed 1 Pastorale a 8 voc. rist.) 5 Stb. 20
Nrn. B. B.: C. A. B. 5 a. Bolog. Fer-
rara. Hofb. Wien: A. B. 5a.
— Fi'ancof. 1608 Stein. 5 Stb. [B. B.
br. Mus: T. B. 5a.
II 2. lib. de Madrigali 5 voc. Ven.
1606 Raverii. 5 Stb. 4". 21. Nrn. [Paris
Nat. Hofbibl. Wien.
— Ven. 1608 Raverii. 5 Stb. 4". 21
Nrn. [Hofb. Wien: A. B. 5a.
— Madrigali. Ven. 1613 Amadino. 5
Stb. 40. .21 Nrn. [Kathedr. Pistoja. Bo-
logna.
Madrig. harmoniosi e dilettevoli a 6 voc.
Anversa 1600 Phalese. 6 Stb. 4». 21 Nrn.,
dieselben wie in 1596 [br. Mus. komjjl.
B. B.: T. Darmst.: T. Wolfenb.: C. T.
B. Oxford Ch. Ch. Gent U. B.: A. B.
6 a.
II 1. lib. de Madrigaletti, ä 3 voci. Ven.
1607 Amad. 3 Stb. 4". 21 Madr. [B. A.
— Ven. 1615 ib. 3 Stb. [Florenz.
II 2. lib. de Madrigaletti a 3 v. Ven.
1607 Amad. 3 Stb. 4«. 21 Nrn. [B. B.:
C 2. B. Bologna: C. Siena B. c.
Missae quatuor, tarn organis, quam
pleno choro accomodat^, quarum du§ 4
voc, altera 5, postrema vero 8 concin.
Cum B. ad org. Op. 17. Ven. 1614 Amad.
7 Stb. [Bologna: A. Kat. 2, 17 die Dedic.
— Ristamp. ib. 1617. [B. M. B. D.
Bologna 9 Stb.
— Ven. 1625 Magni. [B. M. : T.
Proske.
— Ven. 1627 Amad. rist. 9 Stb.
[B. M.
Psahiii 6, qui in Vesperis ad concentum
varietatem inter])onuntur, 3 voc. Eosdem
sequitur Conipletorium 4 voc. c. B. ad
org. op. 12. Ven. 1609 Amad. 4 Stb.
12 Nrn. [br. Mus. B. B.: C2. B. Bc.
Gaesdonck. Proske.
— Ven. ib. 1613. [Bologna: C. B. Org.
— Ven. 1618 Magni. 4 Stb. 4». [Bo-
logna.
Psalmorum ac Magnificat, quorum usus
in Vesperis frequentior est, 8 voc. op. 15.
Ven. 1611 Amad. 9 Stb. 9 Nrn. Nr'. 7,
Nisi Dominus von Fr. Columbinus.
[Haberl 2 Stb. br. Mus: 9 Stb. B. B.:
T. B. 2. chori, Bc. Bologna: C. A. T. 5a.
— Ven. 1615 ib. 9 Stb. 9 Nrn. [B.
Frkft. Paris Nat.: A. T.
In Gaesdonck der Cantus: Ven. 1620:
Psalmorum. Vesper . . .
Psalmi ac Magnif. qui in vesp. solem-
nioribusdecantatur. 5 simplic. voc. c. Org.
op. 13. Veu. 1615 Amad. 6 Stb. 10 Nrn.
[B. Frkft.
Sertum roseum ex plantis Hiericho
ab . . . Singidis, binis, teruis & quaternis
vocibus decantandum c. B. ad org. Op.
14. Ven. 1611 Amad. 4 Stb. 4». 22 Nrn.
[Proske. Florenz. Bologna. Hofb.
Wien. Rom Cecilia.
— ib. 1612. 4 Stb. 40. [Bologna.
— ib. 3. ed. 1614. [br. Mus: C. Bc.
Stille soavi di Celeste aurora a 3. 4. 5.
voci col B. per sonare, op. 19. Ven. 1620
Magni. 4<'. 21 Nrn. [B. Haberl: C 1. 2,
A. B.
Ms. 171. 172. Cap. sistiua: J. Kyrie und
Gloria 8 voc. — Ms. B. B., 0. Sign., 4
Stb. in 40. des 16. Jhs. Nr. 22: Laudate
Dnum. 3 voc. — Ms. B. L. Tristis es
auima 8 voc. — Ms. B. M. 263 u. 265
Motetten in Orgeltabulatur. — Ms. br.
Mus. Kat. Nr. 238 S. 98: 2 Madr. mit
engl. Text zu 5 St. in P.
Mss. in Bologna, eine Part, von 1613
geschrieben in Rom von Amigono 1) In
Agazzi.
51
Agincour, Jacq. Andre.
voluntate. 2) Pidchra es, 3) Tanquam
sponsus, a 2 voci.
In alten Samlwk. 43 Gesänge (siehe
Eitner 1). Aufeerdem in Degen's Smlwk.
1631 drei Motetten. — In Plialese's Co-
rona Sacra 1626 eine Mot.
Neue Ausg. 3 Gesge. im Proske Bd. 2
u. 4. (Eitner 2).
Agazzi, Graetaiio, ein Kompo-
nist des 18. Jlis., von dem das
br. Mus. besitzt:
Six Senates a Vcl. et B. oe. 1. Anist,
c. 1780. fol. — Dieci Sonate per Ycl. e
B. im Ms. [Mailand Cons.
Agelsdorf, siehe Engelsdörffer,
Mich.
Ag'gartl, . . . wird von Reichardt
in seinem Musik. Wochenblatt als
Kirchenkomponist angezeigt.
Aggere, Antonius, Magister an
St. Martini in Gent. Beendigte
am 8. Nov. 1503 den Tractat: For-
male octo tonorum secundum enn-
dem Guidonem. Stadtb. in Gent,
Ms. 421 fol. 140. Vielleicht ist
der auf fol. 135: „Ars intonandi"
auch von ihm. (M. f. M. 5, 63.)
Aggrelli, GrioYanni, ein Kom-
ponist des 18. Jhs., der nur durch
folgendes von Walsh zusammen-
gestellte Samlwk. bekannt ist.
Six Sonatas or Duets for 2 germ. flutes
or Vs. comp, by Giov. Aggrelli, Frederico
Änrelli, Leonardi Vinci, op. 2. Lond. J.
Walsli. fol. P. 25 S. [br. Mus.
Agincour (Agincourt,Dagincour).
Es muss zwei Musiker dieses
Namens geben, wenn Fetis' An-
gaben ihre Richtigkeit haben:
Fran^'Ois D'Agincour und
Jacques Andrö d'Agincourt.
Letz;terer wird von Fetis genannt,
ersterer von Weckerlin im Kata-
loge des Conservatoire zu Paris
S. 455, leider nur mit M. D'Agin-
cour gez. Ebenso unsicher ist es
wem die Pieces de clavecin vom
Jahre 1733 zuzuschreiben sind.
Franrois starb am 18. -Juni
1758 zu Paris. In den Registern
des Kgl. Hauses zu Paris wird
ihm am 13. Jan. 1714 als
Organist der Kgl. Kapelle das 4.
Vierteljahr angewiesen, während
Gabr. Garnier das 3te erhält. Es
müssen demnach 4 Organisten an-
gestellt gewesen sein, von denen
jeder ein Vierteljahr Dienst hatte.
Dort ist auch der oben verzeich-
nete Todestag zu finden, indem
Pierre Claude Fouquet an seinen
Platz tritt. In dem unten ver-
zeichneten Werke nennt er sich
auf dem Titel: Organist der Kgl.
Kapelle der Metropoiitankirche zu
Ronen., „primatiale de Norman-
die, et de Tabbaye royal de St-
Ouen" 1733. Weckerlin im Kat.
der Bibl. des Conservat. zu Paris,
p. 456, citiert noch einen Aus-
spruch des Sohnes Daquin's, worin
A. als Klavier- und Orgelspieler
gerühmt wird.
Fetis Biographie lautet in Kürze :
Dagincourt (Jacques Andre) geb.
zu Ronen um 1684, war Sänger-
knabe an der Kathedrale dieser
Stadt, später Organist an der Abtei
von St.rOuen. Um 1718 ging er
nach Paris und erteilte Klavier-
unterricht, einige Jahre später er-
hielt er den Organistenposten an
St. Merry. 1727 wurde er Orga-
nist an der Kgl. Kapelle. 1745
gab er den Posten auf und ging
nach Ronen zurück, wo er nach
einigen Jahren starb. Man wird
hieraus erkennen, dass einige An-
gaben mit falschen Daten mit den
Ämtern des Fran9ois übereinstim-
men. Weckerlin geht leicht dar-
über hinweg. Im (jonservatoire zu
Paris befindet sich der Druck, den
auch Fetis seinem Jacques Andre
zuschreibt: ^
Pieces de clavecm, dedices ä la Reine,
composees par M. DAngicour, . . . Paris,
le S. Boivin. — Ronen 1733 chez l'auteur,
nie des Chanoincs. fol. 44 S. [auch
Nationalb. zu Paris.
4*
A.glassing.
Agnola.
Aglassing, Adam. Lieder im
Salzburger Musenalmanach von
1787. 120. 215 S. [Salzbg.
Aglio, Bartolomco Dair, war
1627 Organist am Dome zu Este
und gab heraus :
Messe a 4 voci una concertata ä voce
piena, e 2 ä voce pari. Coa alcuui Mo-
tetti a 1, 2, 3 & 4, oou il B. per sonare
Di . . . Lib. 1. Yen. Iü27 AI. Vincenti.
4 Stb: C. e A., B. Bc. [Bologna, Kat. 2,
65 die Dedic.
Ag'lio, Doiiieiüco, diente um
1622 in der Hofkapelle in Mantua
als „Musico" mit 288 Lire. (Berto-
lotti 100).
Aglione, P. F. Alessaiidro, di
Spoltore nell'Abruzzo, dell'ordine
de'predicatori. Gab heraus:
1. Canzonette spiritiiali a 3 voci comp.
. . . Yen. 1599 Vincenti. 3 Stb. 4». 21
Nrn. [Bologna; C.
2. Giardino di spirituali concenti a 4,
ä 3, et ä 2 voci, con alciini Motetti k
voce sola, del... Opera 4a. Yen. 1618
G. Vincenti. 5 Stb. in 4". 48 Nrn. Dedic.
in Venedig unterzeicbnet. [B. B.
3. II 5. lib. dei Motetti a 1, 2, 3, e 4
voci, c. 1 Messa, e Vespero. Del . . . Veu.
1621 ib. 4". [Bologna: Bc.
In alten Sauilwk. befinden sich. 8 Mo-
tetten von ihm (siehe Eitner 1).
Im Ms. Z 63 der B. B. ein Bc. aus dem
17. Jh. mit Kompos. von ilim.
Aguelletti, Pre (xioraimi Bat-
tista, bekannt durch
Sacri canfi et hinni a voce sola parte
de' quali con Sinfonia ad lib. et parte
puonno serv'ire interamente per Sonate
di Pre . . . Ven. 1673 stampa del Gardan o.
[B. Borghese 1 vol. 4", wurde 1897 aiüi-
tioniert.
Agiielli, Don Lorenzo, ein
Mönch in Monte Oüveto im 17.
Jh., gab heraus:
1. Salmi e Messa a 4 v. in couceiio,
con alcuni Motetti. Ven. 1637 Vincenti.
5 Stb. 20 Nrn. [B. Br.
2. 11 2. lib. de Motetti. Ven. 1638 ib.
5 Stb. 20 Nrn. 2— 4 st. Gesge. mit und
ohne Instr. [B. Br. ißologna: C. A. Bc.
1 Tabulaturbuch von 1640, Ms. in Lüne-
burg.
Agnelli, Sebastian, siehe Lemlc.
Agncllo de Nai)oli (auch de
Aiiiigncüw) wurde als Sopranist
am 23. Nov. 1547 an der päpstl.
Kapelle angestellt und lässt sich
bis 1554 verfolgen. (Yiertelj. 3,
275.)
Agnesi, Piiiottiiii Maria Te-
resa, Tochter des D. P. Agnesi
auf Monteviglia u. Schwester der
Mathematikerin Maria Gaetano in
Bologna. Sie genoss den Ruf einer
ausgezeichneten Klavierspielerin
und Komponistin und schrieb 4
Opern, Kantaten und vieles andere.
Breitkopf zeigt 1766 und 1767
zwei Concerte f. Klav. 2 Y. u.
ßass und 2 Sonaten f. Klav. an.
Die Dresd. Musikal. besitzt im Ms. die
Oper: Giro in Armenia. Die Dedic. mit
eigenhdg. Unterschiift ist an Friedrich
August I. (III.) gerichtet. Ferner 12 Arien
mit Instr. in P. und Ms. 88 in Stb. Die
B. B., Ms. 137, p. 37. 58. 128: 2 Fanta-
sien u. 1 AUegro f. Klav.
In Karlsruhe^ Ms. an Alberti, 1 Sonate
f. Klav.
Concerto in F. f. Pfte. mit Streich-
quart, Ms. Stb. [Brüss. Cons.
Die Bibl. der Musikfr. in Wien be-
sitzt die heroische Oper in 3 Akten: La
Sofonista, 3 Bde. P. und ein Concert für
Klavier mit 2 V. und B.
Die Hofb. in Wien:
II re pastore. Dranima per musica in
3 atti. Ms. 19211 P. 179 Bll.
La Sofonista. Dr. p. mus. in 3 atti.
Ms. 19230 P in 3 voll.
Airs divers pour le chaut et la harpe.
Ms. des 18. Jhs.
Agniolo, . . . ein Komponist des
17. Jhs., der in einem Ms. der
Bibl. Bologna: Raccolta di arie a
voce sola, e Madrigal! a piü voci
mit einer Nr. vertreten ist; der
Kat. 3, 24 ist hier wieder einmal
sehr schweigsam, während er zu
ganz unwichtigen Dedicationen den
Raum verschwendet.
Agnola, Jacopo, geb. 13. Sept.
1761 zu Venedig, gest. 24. Dez.
1845 ebd. War Schüler von Angelo
BaUlan (Canal 2, 3). Er hat viel
Agnolo, Michele.
53
Agostini, Paolo.
Kirchen- imd Kammermusik ge-
schrieben.
Agnolo, Michele, wird am 1/2
1607 als Instrumentist an der Hof-
kapeUe in München angenommen
und erhält 220 Gld. Gehalt. (Kreis-
archiv.)
Ag'obardus, Erzbischof zu Lyon,
st. 6. Juni 840 zu Saintonge. Er
schrieb eine Abhandkmg ,,De cor-
rectione Antiphonarii'*, welche ab-
gedr. ist in der Bibliothcque des
Peres, t. XIV p. 323. (Forkel 8,
118.)
Agosti, . . . Breitkopf verzeichnet
im Kataloge 1785—87 die Oper:
Das Herbstabentheuer, in 2 Akten.
Kastner notiert eine Aufführung
derselben in Riga am 16/1 1784.
Agostiiiello (Augustonelli) Fran-
cesco Saverio, geb. 1741 zu
Venedig, war 32 Jahre lang in
der Thurn- u. Taxischeu Kapelle
in Regensburg Flötist. (Metten-
leiter 1, 270. 272.) Fetis unter
AuqustonelU setzt seinen Tod um
18Ö9 an.
Agostini, wird auch Steffani
genannt, 2te Hälfte des 17. Jbs.
Agostini, Agostino, bekannt
als Komponist des Madrigals: Deli
salvator 4 voc. in Lodov. Agostini's
lib. 2. de Madr. ä 4 v. 1572.
Agostini, LodoTico, aus Fer-
rara, Priester und Geheimschreiber
a/d. päpstl. Kanzlei in Rom. J 582
nennt er sich auf den Madrigalen
„Capellano et Musico del Sereniss.
et Invictiss. Sig. Duca di Ferrara.
Ebenso 1586. Er war also nicht
Kapellmeister in Ferrara wie Fötis
angiebt. Nach Letzterem starb er
am 20. Sept. 1590, was der Kat.
3, 17 •von Bologna nach seinem
Denksteine bestätigt und noch das
Alter von 56 Jahren hinzufügt, so
dass er demnach um 1534 geboren
sein mnss. Von seinen Kompo-
sitionen sind nachweisbar:
Musica di . . . sopra le rime bizzarre di
M. Andrea Calmo & altri autori ...A4.
voci. Milano 1567 Ces. Pozzo. 4 Stb. 8».
25 Nrn. [Turin B. u.
Musica di . . . II 1. lib. de Madrigali a
5 voci Yen. 1570 figliuli di Ant. Gar-
dauo. 5 Stb. 4". 25 Gesge. [Hofb. AVien.
Bologna.
Enigmi musicali di Don ... II 1. lib. a
6 con Dialoghi a 7, 8 et 10 . . . Yen. 1571
figliuli Gardano, 6 Stb. (|u4". 24 Nrn.
Dedic. in Rom gez. [Modena: C A. T. B.
Rom Cecilia: T. B. 5a. 6a.
Canones et Echo 6 voc ejusdem
Dialogi. Lib. 1. Yen. 1572 aj). filios A.
Gardani. 6 Stb. 23 Nrn. [B. A.
Musica di . . . lib. 2. de Madrigaü ä 4
voci . . Yen. 1572 figl. di Gard. 4 Stb.
f|u#. 30 Nrn., eine von Äqostino Agostini.
[Bologna. Yenedig B. M. : C. T. B. R.
C. of Mus.
Canzoni alla uapolitana a 5 v. lib. 1.
Yen., figliuoli di Gardano 1574. 5 Stb.
[Modena. Bologna: C. T.
L'Echo & Enigmi musicali a 6 v . . . lib.
2. Yen., Gard. 1581. 6 Stb. qu40. 22 Nrn.
mit Gesängen von Äless. Milleville und
AI. Striggio. [Modena. Ferrara. Yerona
S. f. Bologna.
Madrigali . . . lib 3. a 6 v. Ferrara he-
redi di Franc. Rossi et Paulo Tottorino
Co. 1582. • 6 Stb.- 40. 21 Nm. [Modena.
Verona S. f.
II Nuovo Echo ä 5 V . . . lib. 3. op. 10.
Ferrara, Yitt. Baldini 1583. 5 Stb. 4«.
27 Nrn. mit einem Tonsatz von AI.
Striggio u. Giach. Wert. [Modena.
Turin B. n.
Le Lagrime del peccatore a 6 v. lib. 4.
op. 12. Yen., Yincenzi et Amadino 1586.
6 Stb. [Modena.
Im Samhvk. 1586e das Madr. „Dolce
vaga mia Clori", 5 voc. (Eitner ]) und in
Yincenti's Giardino 1591 die Canzone
„Lasso, lasso"- 5 voc.
4 Madrigale zu 5 Stirn, in Ms. Modena
16. Jh. 5 Stb. 40.
Agostini, (Augustinus), Paolo,
da Vallerano, d. h. geb. zu Valle-
rano und wie er in der Dedic.
zum 3. u. 4. Buche Messen sagt:
ein Schüler G. B. Nanino's und
dessen späterer Schwiegersohn.
1627 zeichnet er sich als Kapell-
meister am St. Peter in Rom; Der
Agostini, Paolo.
54
Agostini, Pietro.
Kai Bologna 2, 18 u. 156 sagt:
er war vordem Kapellmeister an
der Kirche S. S. Trinitä de' Pelle-
grini, dann an S. Maria in Traste-
vere und nach dem Drucke von
1619 um diese Zeit Kapellmeister
an S. Lorenzo in Damaso. Dass
er aber erst 1629 Kapellm. am
St. Peter wurde, wie Fetis sagt,
ist durch die Drucke von 1627
widerlegt. Er f im Sept. 1629,
36 Jahr alt. Von seinen Kompo-
sitionen hat sich erhalten:
Salmi della Madonna. Magnificat a 3.
voci I Hinno Ave maris Stella, | Antifone
a una, 2. & 3. voci, | et Motetti tutti con-
certati. Di . . . Maestro di cappella in San
Lorenzo in Damaso, discepolo, & genero
di Gio. Bern. Nanino. Con il Bo. Roma
1619 Soldi. 4 Stb. #. [Bologna, Kat. 2,
1.56 mit biogr. Notizen.
Missa c. 4 voc. Roma 1627 Robletti.
[Proske.
Spai-titura delle Messe del 1. üb. . . .
Da Vallerano Maestro di Cap. d. sacr.
Basilica di S. Pietro in Vaticano di Roma.
Roma 1627 Robletti. kl. fol. 2 Mess. zu
4 u. 5 St. [Cap. Jiüia. Bologna , Kat,
2, 18 Dedie.
Spartitura del 2. üb. delle Messe e
Motet. a 4 v. con Canoni. Roma 1627
Robletti. kl. fol. [Cap. Julia. Bologna,
ebd. die Dedic.
Partitura del 3. üb, deUa Messa sine
nomine, a 4. Con 2 Resurrexit, ü see.
tutto in Canone ä 4. & il B. la resolutione
con l'Alto di 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2. & 1. li
doi Soprani, sempre cantano ad unisono;
& Agnus ä 7 in canone, con obligo di 3
parte, sopra la, sol, fa, mi, re ut. di 2
battute... Roma 1627 ib. fol. 14 Bü.
[Bologna, dort die Dedic. Cap. Julia.
Cap. Later. ohne Titelbl.
Lib. 4 delle Messe in Spartitura di . . .
Roma 1627 Robletti. Dedic. 29. Juli 27.
kl. fol. 24 BU. [Cap. Jul. Bologna, Kat.
die Dedic.
Spartitura della Messa et Motette, Bene-
dicam Dominum ad Canones, a 4 voci.
E la resolutione delle ligature ä 4 di Gio.
Maria Nanino; accomodata per un Mo-
tette : con una 5. parte aggionta da . . .
Roma 1627 Robletti. fol. [Bologna, Kat.
2, 17 mit Dedic. Cap. Julia. Cap. Late-
rano.
Partitura deUe Messe et Motetti a 4 et
5 v. con 40 Esempi di Contrapunti all'
Ottava, Decima et Duodecima. Alcuni
composti sopi-a un Cantofermo di ut re
mi fa sol la etc. a 2, 3, 4 v. (u. noch 2
Messen, 1 Beuedictus). Roma, 1627 Rob-
letti. kl. fol. [Cap. Jul. Brüssel.
Ms. B. B. Landsbg. 321. Missa ad ca-
nones 4 V. Part.
— Missa ad can. in diatessaron, 4 v.
Part.
— Missa Gaudeamus 4 v. P.
— Cum jucundidate 4 v. P.
— Et resurrexit 4 v. P.
Ms. 340. B. B. Improperium expecta
4 v. mit der Bez. Kapellm. am Vatican
von 1626 — Sept. 1629.
Missa Gaudeamus, 4 vel 5 voc. si placet.
Ms. in P. [Bologna Petr.
B. B. Ms. L. 212. Benedictes 3 voc.
Canon. Part.
Agnus Dei 8 v. c. org. Ms. P. [B. M.
Mss. in grofser Anzahl in d. Biljl. des
Hauses Corsini alla Lungara.
Im Samhvk. 1618 c. ein Gesang (Eitner
1). Ferner: Preparate corda vestra, Motet.
a C. B., liuto e V. In Franc. Samma-
ruco's Sacri affetti, 1625. — Peccavimus
und 0 Jesu cordis mei 4 voc. in Florido's
Coucentus sacras 1643. — Piaga dolce
d'araore 2 voc. in Glos. Giamberti's Poesie
diverse 1623. — 1 Canon perpetually re-
curriug in Clementi's Practical harmony
und 1 Klaviersatz in dessen Selection.
In neuen Ausg. 4 Gesge. zu 4 — 8 Stim.
(Eitner 2).
Ag'Ostiiii (Augustinus) Pietro
Simone, Fetis nennt ihn „Chevalier
de l'Eperon d'or", geb. zu Rom
gegen 1650, Kapellmeister des
Herzogs von Parma. Yon seinen
Werken kann ich nachweisen:
Primo e Secoudo miracolo di S. An-
tonio. 2 Oratori 4 voci e coro c. istrom.
Ms. P. (die Textbücher von 1687), [Mo-
dena.
Improperium expectavit 4 voc. Ms.
15641 P. [Hofb. Wien. B. B. Autogr.
Grasn. XXV. P. auch im Ms. T 13. Eine
charakteristische Komposition.
Justorum animae, Üffertor. 2 voci c.
org. Ms. qu4''. Part. [Bologna.
Im Archiv von S. Petronio in Bologna
ein Offertorio per tutti li Santi a 2 C. e
Basso in C, ohne V.
Im Paolucci 2, 172 : Sicut erat 5 voc.
Opern:
L' Adalinda. Melodramma in 3 atti con
Agostino.
55
Agrell.
prologo. P. gez. Firenze nel 1679. [Mo-
'deua.
~ im Drack, betitelt: Gl' inganni iniio-
centi overo l'Adaliuda. Stanipa di Milauo
1079. [ib.
II Ratto delle Sabine in 3 atti di Bussani.
16S0 in Venedig aufgef. Ms. P. [Bologna.
Ms. 449 Venedig Marco.
Scena, La uiorte di Nerone: „Lumi
miei" f. B. — All'erta mio core f. B. in
Ms. 44 Nr. 13 b u. 178 in Cambridge
FW.
Ruscelleto a]noroso, Caut. a Sopr. col
B. fol. 81 in Ms. B6a. [Dresd. Mus.
Tu si dolce la ferita, Caut. a So])r. col
B. fol, 107 in Ms. B6a. presd. Mus.
B. M. Ms. 1527 eine Kammerkantate
f. Bass und Bc.
Cantate (4) a voce sola col Bc. Ms.
17592, P. [Hofb. Wien.
8 Cantate im Ms. a voce sola e Bc,
[Bologna Kat. 3, 192 mit Textangabe. 5
andere a voce sola Kat, 3, 257.
6 Cantate per voce sola col B. in den
28 Bd. Mss, des 17. Jhs. in Modena. —
Hofb. Wien Ms. 17769.
br. Mus. in Samlg. 49 Kat. 17, Ms. 3
Cautaten: Non e amante quel core. —
La mia vagha, — Chi bella non ha.
Agostino, Padre, Priester „Baci-
liere Agostiniano" , Bassist und
VicekapellmeisteiH am Dome in
Novara, nach der Dedicat. zu Nr. 37
in Gasp. Casati's 1. üb. de Motetti
1643.
Agostino Romano, Sänger an
St. Peter in ßom-um 1496 (Viertel].
3, 239.)
Agostino, Corona, nur bekannt
durch den 5 st. Psalm: Beati om-
nes in G. Mat. Asola's Samlwk:
Sacra, omnium solemnit. Psal-
modia 1592.
Agrell, Joliann Joachim, wie
ihn Haffner in Oeuv. melce nennt.
Yergleicht man die Daten auf
seinen erhaltenen Werken mit
denen die Gerber 1 mitteilt, so
muss man den letzteren vollen
Glauben beimessen. Er schreibt:
geb. 1, Febr. 1701 zu Löth in Ost-
gothland, gest, 19. Jan. 1765 in
Nürnberg, studierte zu Linköping
und auf der Universität zu Upsala,
muss wohl dann auf Reisen ge-
gangen sein, denn man findet ihn
1723 als Kammermusikus in Kassel
(Apell's Angaben, dass er 1750
bis 60 unter dem Prinzen Maxi-
milian in Kassel diente, lassen sich
nicht vereinbaren). Nach einem
Besuche Italiens wurde er 1746
Kapellmeister in Nürnberg. Schu-
bart schreibt S. 208: „Ein wahrer
Künstler, aber kalter Natur. Er
pflegte zu sagen: die Musik ist
eine verdeckte Arithmetik. Sein
Satz ist streng nach der Regel.
Er schrieb Motetten u. Klavier-
sachen, die Kenner immer schätzen
werden." Auf seinen Kompositionen
heifst er mit Vornamen nur Johann.
Bekannt sind:
Ms. Stb. Brüssel Cons: Cantate f. Sopr.
A. T, B. mit Orch.
4 Sinfonien f. Orch. im Ms. in Stb.
[Brüss. Cons.
6 Sinfonien, V 2. u. Va. Ms. in B,
Kgsbg. Nr. 1 in Dd.
Sinfonia. Part. u. St. Ms. [Daj-mst.
Concerto a Cemb. obl, con 2 V. Va, e
Vcl. Noribg., Bald. Schmidt (1761), 5
Stb. in fol. Ad. [B. B.
Concerto a Cemb. obl. con 2 V. Va. e
Vcl. Tal maniera di potecto pugnare
anche a Cemb. solo senza gli altri ström.
Noribg., Schmid Vedova. 5 Stb. fol. Bd.
4 Sätze. (1748) [B. Wagener. — Im
Ms. in B. Kgsbg. nur Klavierstimme.
Musikfr, Wien.
Concerto a Cemb. obl. con 2 V. e Vcl,
Nrnbg,, Schmidt, qufol. Gd. 4 Stb, fol.
[Dresd. Mus. B. B,
Concerto (in G) p. Pfte. av. 2 V. A.
et B. Nrnbg., Schmid. Stb. [Brüss, Cons.
Conc. in Es, ebenso. Ms. Stb. [ib.
3 Concerti a Cemb. oblig., V. 1. 2.,
Alto Viola e Vcl. op. 3. Norimbg, [Kopen-
hagen.
4 Concerti (ebenso) Noribg, [Kopen-
hagen.
Mss. B. B. 350 Nr. 1. 2. in Stb, 2
Concei-ti a Cemb. c. 2 V. Va. e Vcl. 1748.
— Nr. 352. 1 Sonate per Cemb. in Ad.
Auf den Konzerten nennt er sich 1748
Kapellm. in Nüinbg,
Mss. B. M. Concerto per il Cemb., 2
Agresta, Agostino.
56
Agricola, Alexander.
V. e Vcl. composto 1761. 4 Stb. — So-
nata per Cemb. e V. obl. 1743. '^ Stb.
6 Sonate per il Cembalo solo, acc. da
alcune Ariette, Polonesi, e Menuetti Op. 2.
Noribg. Haffner. qufol. 40 S. [B. M.
B. Wagener. br. Mus. Ausgabe in Lon-
don.
Senates p. clav. Nrnbg., Riegel. [Brüss.
Cons.
2 Senates p. V. et Cemb. Norimbg.,
Vedova Riegel. 1 Stb. [ib.
Sonata per il Cembalo und Capriccio,
Giga im Ms. [Darmst.
Das C. P. besitzt eine Sonate f. Pfte.
A collection of easy genteel Lessons,
for tbe harpsich. Book 2. To which is
added Vivaldi's 5th Concerto set for the
harps. Lond. qufol. [br. Mus.
2 Klavierpiec. in Thompsou's Collect, of
Lessons. — 1 Klaviersatz in Haffner's
Oeuvr. melee, Hft. 1 Nr. 1. — 1 Sonate
f. 2 Fl. in Souatas (6) Lond. [br. Mus.]
— 1 Concert f. Klav. in J. G. Graun's
6 Concertos. London, [br. Mus.] — Li
JozzFs Collection. — In Kunzen's Collect,
[br. Mus.] — In Venier's 20 Sonates
Oeuvre 2 eine Son. f. Klav.
Agresta, Agostino, aus Neapel,
wo er um 1601 nach Cerreto lebte.
Man Ivcnnt von ihm :
Madrigali a 6 voc. lib. 1. NapoH 1617
Cost. Vitale. 6 Stb. 4«. 21 Nrn. [Con-
servat. di San Pietro in Neapel.
In den Samlwk. 1606 a und 1609 b. 2
Canzonen zu 5 Stirn. (Eitner 1).
Agresta, CriOYanni Antonio,
Bruder des Agostino, wird 1601
von Cerreto als guter Komponist
verzeichnet.
Agricola , Alessandro , Fiam-
niingo, kam im November 1522
nach Mantua und trat in Dienste
des Hauses Gonzaga als „Cantore".
Sein Gehalt betrug 200 lire. Am
26/3 1523 werden ihm 104 lire
12 sol angewiesen. Dokumente
im Davari 9. ]\Ian verwechsle ihn
nicht mit dem Folgenden. Berto-
lotti 32 verz. aber seine Anstellung
mit dem 17. März 1521.
Agricola, Alexander, oft nur
mit Alexander, oder Alex., auch
nur A. A. gezeichnet. Straeten 6,
13 fand ihn auch in einem Doku-
mente Alexande?^ de Älamania ge-,
nannt und 7, 131 in einer Rechnung
von 1500 als er mit Philipp dem
Schönen in Luxemburg war:
^^Alexander Ackermann, chantre de
la chapelle." A. muss gegen 1446
in den Niederlanden, die damals
zu Deutschland gehörten, geboren
sein (M. f. M. 15, 113), kam wahr-
scheinlich als Sängerknabe an die
Hofkapelle der Sforza's nach Mai-
land , und blieb dort bis er am
10. Juni 1474 seinen Abschied
nahm und mit seiner Familie
„mehr südlich" zog. (Motta 121
verzeichnet 1474 einen Alexandre
mit monatl. 10 Duk. Gehalt am
Hofe von Mailand. Im Uebrigen
wie Straeten.) Darauf ging er in
die Dienste des Herzogs von Man-
tua und 1491 in diejenigen Philipp
des Schönen (Canal p. 11). 1500
und 1505 finden sich Rechnungen
im Archive zu Brüssel, worin er
Kapellan und Sänger genannt wird
(Fetis 1, 33). ^on 1501 teilt
Straeten 7, 108 Wn Dokument mit,
aus dem hervorgeht, dass er an
der Kapelle zu IVIiddelburg in Zee-
land war. 1505 geht er mit
Philipp I, nach Spanien und starb
dort 1506. (M. f. M. 15, 111.)
Yon seinen Werken sind nach-
weisbar :
Misse Aexandri agricole | Le feruiteur
I Je ne demande | Mal heur me bat | Pri-
mi toni I Secundi toni. | 4 Stb. in qu4''.
Am Ende des Bassus : Impressum Uenetiis
per Octauianum Petrutium Forosempro-
nieufem. 1504. die 23 Mai-tii. [B. B.
Hofb. Wien. Bologna. Cap. Sistina.
Brüssel 3 Stb. und Tenor im Facsim.
Venedig Marco obne T. Rom Cecilia.
br. Mus: B.
31 Gesänge in Sammelwerken (Eitner 1).
Mss. 1) Bibl. des Prinzen Gbigbi in
Rom, Missa: Li niyne sin. 2) Cap. sistina
23: Missa: Je ne demande u. Le serviteur
4 voc. Nr. 41: Patrem omnipot. 4 v.
Nr. 44: 3 Magnif. 4 voc. 3) B. 31aglil).
in Florenz, 58: Ergo sanctae Mariae. 0
Agricola, Barth.
57
Agricola, Fr. Heinr.
crux ave 4 voc. 4) Archiv S. Pietro:
1 vol. in hock 4° mit 107 Gesgen, dar-
unter auch einige von A. b) B. Casana-
tens. Ov 208 Codex mit Chansons aus
dem 15. Jh. von Verschiedenen. 6) B. B.
Codex Z 21 Nr. 42. 47. 109 siehe M. f.
M. 21, 101. 7) Proske Cod. Prenner 2
Chansons. 8) Bibl. Riccardiatm xit Flo-
renx, Nr. 2794: 2 Canzonen.
Ms. 9126 Brüssel fods. Bourgogne,
Chorbuch in fol. auf Pergament mit ge-
malten Initialen, Anfg. des 16. Jh., 181
Bll. entli. unter Alexander:
fol. 97 Missa 4 v. sup. In myne zyn.
fol. 117 Missa 4 v. sup. MahUieur me
bat.
fol. 139 unter agrico: y-^-^^- Salve
regina 4 v.
fol. 145. Mag-nif. 4 v.
fol. 171. Saucte philippe appost. 4 v.
Ms. 18810, 5 Stb. 16. Jh. Hofb. Wien,
fo. 26 b. Carmen in sol 3 voc.
Ms. mus. I, 12 (alte Sign.) Hofb. Wien,
Chorbuch. Missae: 1) de Malheur me bat,
4 voc. 2) Missa paschalis 4 v.
3) M. Le serviteur, 4 voc. Ms. I, 40
(alte Sign.) Chorb. ib. Ave Domina S.
Maria, 4 voc. Nr. 6.
Ms. 18825 in Hofb. Wien. Ms. aus
dem Anfange des 16. Jh., 4 Stb. in kl. qu4".
P. Alamire, scheint der Schreiber zu sein.
Euth. Tonsätze von Alex. Ayricola^ Ant.
de Fevin^ Jo. Le Brun und Jo. Moufon.
Ms. B. Bologna, ein vol. von 1518, Bl.
5 : Nobis sancte Spiritus, 4 voc. In einem
andern Codex von Pergament des 15. Jhs.
kl. quS*^ befinden sich Canzoni (Kat. 3,
196 ist sehr wortkarg imd gerade immer
dort, wo das historische Interesse am
regsten ist).
In Neudrucken in P. 6 Gesge. (Eitner
2) u. in Ambros 5, Part, von Kade: 1
Chans. „Comme femme'' p. 180 und 532
eine Fiottole ohne Text. Urteil M. f. M.
19, 52. 53. In Maldeghem's Tresor 11.
Jhg. 1875 drei Chansons und im 29. Jhg. -
1893 S. 1: Salve rigina 4 voc. aus
mehreren Sätzen bestehend.
Agricola, Bartholomcus, wahr-
scheinlich um 1575 Mönch in
Keichenau. Mehrstim. Gesänge
siehe bei Herpol, Ms. 10 in Karls-
ruhe.
Agricola, C... F..., Kgl.
preufsischer Hofkomponist, liest
man auf einem Autograph der B.
ß. ; trotzdem kann es nur Johann
Friedrich sein, denn dieser be-
kleidete unter Friedrich H. obiges
Amt. Die beiden unter C. F. be-
findlichen Autogr. enthalten:
a) Neujahrs -Cantate: Lobe den
Herrn, für 2 Singchöre mit Instr.
b) Cantate zum Sonntag Jubilate:
Die mit Thränen säen, f. 4 St. mit
Instr. Part. 15 Bog. u. 9 Bog. in fol.
Agricola, Christian Johannes,
war 1594 Diskantist a/d. Weimarer
Hofkapelle und wurde später Kan-
tor a/d. Schule zu Erfurt. Auf
seinen gedruckten Kompositionen
nennt er sich nur Johann Agri-
cola Noricnm^ welches einst einen
Teil von Baiern, Oesterreich und
Steiermark bildete und früher zu
Illyrien gehörte. Die Musiklexika
machen Nürnberg daraus. 1601
bez. er sich am Gymnasium Au-
gustiana zu Erfurt als Schulkollege
(M. f. M. 29, 140. 141 u. Titel).
Von seinen Werken kennt man:
Motettae novae pro praecipuis in anno
festis decantandae, 4. 5. 6. 8. pluribusque
vocibus compositae . . . Noribg. 1601 typis
Cath. Alexaudri Theodorici viduae, sumpt.
Conr. Agricolae. 6 Stb. 26 Nrn. bis 12
Stirn. Dedic. in Erfurt gez. [B. L. Proske.
B. B. M. D. Elbiug nur 2 Stb. br.
Mus. 6 Stb. Wolfenb. 6 Stb. In der
Breslauer Stadtb. hds. daraus 8 Nrn.
(siehe Bohn's Hds. Kat. p. 325. Ms. 18.)
Eine ernstliche Clag des Herrn Jesu
Christi an die undankbare vnd vnglaubige
Welt, seer lieblich vnd lustig zu singen.
— Das Vater unser . . . Ein ander geyst-
üch Lied. s. 1. 1561. kl. 8'\ [Hofb. Wien.
Ein neuwes Lied, zu bitten vmb Glauben,
Liebe vnd Hoffnung vnnd vmb ein seliges
leben, s. 1. et a. Amand FarckaU, 8".
[Hofb. Wien.
Ms. 1012 B. Pro.ske Nr. 37 ein Echo.
8 stim.
Agricola, Daniel, ist nur be-
kannt durch 3 Bass-Stimmen von
1508, 1.511 und 1521, die Pas-
sionen enthalten, [üpsala.
Agricola, Friedrich Heinrich,
lebte im 17. Jh., war anfänglich
Kantor zu Hildburghausen, dann
Agricola, Georg.
58
Agricola, Joh. Fr.
Kapellmeister daselbst. Nach dem
Tode Michael Bodinus erhielt er
1684 dessen Stelle als Kantor zu
Koburg, er starb daselbst 1691
(Gerber 2).
Agricola, Creorg, war Kantor
a/d. Frauenkirche in München und
f (oder wurde begraben ?) am
20/3 1719. (Totenregister.)
Agricola, Greorg Ludwig, geb.
25. Okt. 1643 zu Grofsen Furra
in Schwarzburg - Sondershauseu,
gest. am Sonntage Reminiscere und
begraben am 22/2 1676 in Frieden-
stein (Gotha). Er besuchte in
Eisenach und Gotha das Gym-
nasium und ging 1662 auf die
Universität nach Leipzig, später
nach Wittenberg, wo er die Ma-
gisterwürde erwarb. 1667 nahm
er eine Hauslehrerstelle an und
wurde 1670 Kapellmeister beim
Fürsten auf Friedenstein (Gotha);
1672 verheiratete er sich mit Anna
Maria Lentzer. (Leichenpredigt M.
f. M. 3, 35.) Yon seinen Kom-
positionen haben sich nur wenige
bis auf uns gerettet. Die B. B.,
Ms. 370, besitzt die Motette: Was
ist der Mensch a 9 (4 Singst. 2 V.
2 Viele, Violon u. Org.) in Stb.
Upsala, Ms., eine Motette: Ich will
schweigen und mein Mund, ä 4
voc. c. 4 Viele di Gamba.
Agricola, Joliaim I., lebte im
16. Jh. als Schulkollege des Gym-
nasiums Augustianei zu Erfurt
und soll herausgegeben haben:
Motetten mit 4—8 und mehr Stm.
Nürnberg 1601. Ferner Cantiones
de praecipuis festis per totum an-
num 5, 6 et plurimum vocum.
Noribg., Conr. Baur. (Draudius
und Gerber 2).
Die Hofb. Wien besitzt von einem Joh.
Agricola., von 1561 einige geistliche
Lieder, wahrsch. nur einstimmige. Er
ist mutmafslich mit dem obigen identisch.
Agricola, Johann IT., Kantor
a/d. Domkirche, einst Bartholo-
maeuskirche in Frankfurt a/M. von
1591 bis zu seinem Tode 1605
(M. f. M. 23, 185). Offenbar ein
anderer als Joh. L
Agricola, Johann Friedrich,
geb. 4. Jan. 1720 zu Dobitz b.
Altenburg, wo sein Vater hzgl.
Kammeragent und der Bachofischen
Rittergüter Gerichtsverwalter war,
gest. 1. Dez. 1774 zu Berlin (nach
dem Nekrol. der Vossischen Ztg.
vom 6/12 1774). Am 29/4 1738
immatrikulierte er sich an der
Univ. in Leipzig, um Jura zu stu-
dieren (Spitta 2, 723) und unter
Seb. Bach trieb er ernsthaft Musik.
Im Herbste 1741 ging er nach
Berlin und befreundete sich mit
Quantz aufs innigste. Ein Sing-
spiel oder Intermezzo : II filosofo
convinto in amore und einige Arien
machten ihn bei Hofe vorteilhaft
bekannt und er wurde 1751 zum
Hofkompouisten ernannt. Trotz-
dem konnte sich Friedrich der
Grofse mit seiner Musik nicht be-
freunden und nur die Not zwang
ihn dazu A. 1759 nach Graun's
Tode zum Kapellmeister zu machen.
A. war den Italienern nicht wie
Graun und Hasse unbedingt er-
geben, sondern er suchte nur all-
zusehr seine eigenen Wege zu
gehen. Da ihn aber die Natur
nur mit geringen Gaben ausge-
stattet hatte, m fand seine Musik
wenig Anklang. (Siehe Ledebur
das Urteil von Rellstab. Biogr. im
Marpurg 1, 148. Forkel 5, 305^
Ein Nekrol. in Rolle's neue Wahr-
nehmungen 784. Schneider H 177
u. a. 0.
A. verfasste unter dem Pseudo-
nym Flavio Änicio Olibrio zwei
Streitschriften :
Schreiben eines reisenden Liebhabers
Agricola, Joh. Fr.
59
Agricola, Joh. Fi-.
der Musik von der Tyber an den cri-
tischen Musikus an der Spree. Berlin
1749. 40. [Dresd. B. B.
Schreiben an Herrn Agricola, in wel-
chem FIa\äo Anicio Olibrio sein Schreiben
an den critischen Musikus an der Spree
vertheidiget. Berün 1749. 4». [Dresd.
B. B.
Es bedarf der Untersuchung ob man
das 2te Schreiben Agricola zuschreiben
darf.
Er übersetzte ferner Tosi's Gesangs-
schule und gab sie mit Erläuterungen
und Zusätzen heraus: Anleitung zur Sing-
kunst... Berl. 1757 Winter 4". 16 u.
239 S. [B. B. B. M. B. Wagener.
Proske. Brässel. Musikfr. AVien.
Ms. B. Joach. Nr. 404. Contrapunct.
Uebungen zu 2, 3 und 4 St.
Ms. B. B. Nr. 386. Uebimgen im dop-
pelten Contrapunkt, (auch in Brüssel, Ms.
6739.)
An Kompositionen sind nachweisbar:
Eamler's Auferstehung u. Himmelfahrt.
Part. Amoll. 62 BU. fol Autogr. B. B.
Die Hirten bei der Krippe zu Bethle-
hem nach Ramler. (f. 4 St. m. Orch. u.
Orgel, Part.) Ms. B. B. Nr. 380 b. —
Brüssel Cons. 710.
Weihnachtscantate : Kündlich gi'ofs ist
das gottselige Geheimnis f. 4 Stirn, und
Orch. Ms. B. B. Nr. 3S1. *
Der 21. Psalm nach Cramer's Ueber-
setzg. „Der König jauchzt'^ f. 4 St. mit
Orch. Bert. 1759 Winter. P. fol. 77 S.
[ß. B. B. Kgsbg. Lpz. Thom. Kirchen-
institut Berlin. Dresd. Mus. br. Mus.
Bmssel Cons. 708.' hds. P. u. Stb. in
B. B. Nr. 380.
Der 25. Psahn. Berlin 1759. P. [B.
Lpz.
Magnificat 5 voc. c. orch. Ms. P. [B.
Joach.
3 Cantaten zu 4 St. mit 2 V. A. B.
u. Orgel. Mss. P. [Brüssel Cons,
Dens noster 5 v. c. orch. P. — La
gloire du seigneur, 5 v. c. orch. P. [Berl.
Singakad.
Singet frölich Gotte, Cantate zu 4 St.
und Soli mit Instr. Ms. P. fol. [Brüssel
Cons. 711.
B. B. Ms. 195. 2st. Choräle in doppeltem
Contrapunct.
B. Joach. Ms. 590 u. 404 (Kat. 50/51)
1 Magnificat zu 5 St. mit Orch. in P.
Ms. 384. B. B. Achille in Sciro. Dram-
ma rappr. di Berl. 1756. Part.
Ms. 383. B. B. Cleofide. Drama in 3
atti, rappr. di Berlino 1754. Part. u. Ell.-
A. P. in 3 Bd. u. Stb. — Wolfenb.: 11
Arien u. Duette in P. u St. — Dai'mst.
P. u. Stb. — Rostock.
L'Ippocondriaco overo l'uomo fantastico.
Intermezzo in 3 at. Ms. P. qufol. 195 S.
[Leo Liepmannss. 76.
II Füosofo con-vinto in amore. Diverti-
mento. P. Ms. 921. Dresd. Mus.
II tempio d'amore. Festa teatrale. Ms.
P. u. Stb. [Darmst.
La nobilita delusa. Dramma giocoso
1754. Ms. P. u. Stb. [Rostock.
(Aufser diesen 6 dramat. Arbeiten
wnrden von ihm in Berlin noch aufgef. :
La ricamatrice divenuta dama, Intermezzo.
Amor e Psiche Oct. 1767. (Eine Re-
cension im 8. St, 1769 der wöchentl. Nach-
richten die Musik betr.) Oreste e Pilade
1772, umgearbeitet in „I Greci in Tau-
ride" 1772.)
Les Voeux de Berlin, CantatUle. Ms.
P. zur Geburt des Prinzen Friedrich Wil-
helm (in.) 1770. ßeriin K. H. Ebeu-
dort noch Arien, Marsch u. Balli aus der
Oper Cleofide 1754. Ferner Balli aus
AchUle 1765 im Arrangement für V. u.
B. Duetto aus II Flosofo, Mss. P.
Dem beglückten Hervorgang der Durch-
lauchtig. Fürstin . . Charlotte Sophie, Her-
zogin zu Mecklenburg . . , Poesie von
Aepinus. Ms. fol. Text gedrackt- in Ro-
stock. [Brässel Cons. 709.
Recit. ed Aria ä Sopr. e. ström, nell'
Opera Zenobia, P. Ms. [Dresd. Mus.
Mss. Autogr. B. B. Part. Samlbd. N, 1.
Toma Aprile e l'aure scherzano. Aria
f. Sopr. mit 2 V, Violetta u. B. — Nr.
2. L'accorto noccliiero che vede, Aria f.
Sopr. c. 2 Corni, 2 V. Violetta e Cont.
Nr. 3. Tergi i'ingiuste, Aria.
Duett f. 2 Sopr. u. 1 Aiie mit Orch.
Ms. Stb. [Briiss. Cons.
Ouvertüre in G f. 2 V. A. B. 2 Fl.
2 Ob. u. 2 Hörn. Ms. Stb. [Brüss.
Cons.
1 Sonata per Cemb. Fol. — 1 Marche
Dm. Ms. 385 in K. B. B.
Marcia nell' opera: Achille in Sciro f.
Klav. Ms. 133 fol. 34. B. B.
In Marpurg's Raccolta 1756 einige Ge-
sänge.
In G. A. Lange's Oden, Berl. 1758,
1 Ode.
4 geistl. Oden in Chrstn. Fr. Vofs
Samlwk. 1758.
Oden und Lieder im Birnstiel 1753.
1760 a.
Lieder in Samlg. 343 der B. Kgsbg.
Agricola, Kaspar.
60
Agricola, Martin.
1 Sonate in Winter's Samlwk. Manclier-
ley Musikalische 1762.
2 Gesge. in neuen Ausg. (Eitner 2).
Agricola, Kaspar, Bassist an
der Ksl. HofkapeJle in Wien vom
1. Jan. 1589 bis 1601 mit 12 fl.
monatlich. (Köchel 1.)
Agricola, Martin, auch Martin
Sore, wie er sich selbst mehrfach
nennt; man könnte glauben, dass
er damit die Stadt Sorau meint,
obgleich er im Vorworte zu seinem
Sangbüchlein sagt: „Welcher Re-
gion , und sonderlich den zu
Schtuibsen^ als meinem Vaterland,
wünsch ich Gottes gnad. Dennoch
nennt ihn sein Amtsbruder Sieg-
fried Sacus in den Duo libri musi-
ces von 1561 Mart. Agr. Silesia
Sorauiensi. Sein Geburtsjahr wird
gewöhnlich mit 1486 verzeichnet,
1510 soll er nach Magdeburg ge-
kommen sein und als dort die
öffentliche lateinische Schule er-
richtet wurde, stellte man ihn als
Lehrer und Kantor an. Obiger
Sacus sagt, dass er am 10. Juni
1556 gestorben sei, nachdem er
36 Jahre sein Amt verwaltet habe,
demnach rauss seine Anstellung im
Jahre 1520 erfolgt sein und nicht
erst 1524 wie die Lexika angeben.
Auch den Todestag geben die
neueren Lexika fälschlich mit
dem 10. Januar an. Godescalcus
Praetorius bestätigt in der Aus-
gabe der Melodiae von 1557 den
Monat Juni 1556 als Todesdatum.
Agricola war ein fleifsiger Schrift-
steller und Komponist und dennoch
müssen seine Einnahmen sehr
knapp gewesen sein, denn Gerber 2
veröffentlicht ein Schreiben von
1544 worin er die Schüler bittet,
sie möchten ihre Eitern und andere
anhalten, dass ihm sein „Stipen-
dium etziichermafsen gebessert"
werden möchte. Die Stelle ist aus
dem Nachworte der 4. Aufl. seiner
Musica instrumentalis, siehe neue
Ausg. 1896 p. 282. Der Verleger
Georg Rhau in Wittenberg hielt
ihn sehr hoch, wie er mehrfach
in den von ihm verlegten Werken
ausspricht, doch die Honorare
müssen wohl nur knapp gewesen
sein, sonst hätte A. wohl nicht
nötig gehabt sich aufs Betteln zu
legen. Seine literarischen Werke
umfassen die ganze Musikwissen-
schaft damaliger Zeit, sowohl theo-
retisch als praktisch und aufserdem
war er bemüht den Singstoff für
Schule und Kirche in seinem
ganzen Umfange zu beschaffen
und darin hat er Musterhaftes ge-
leistet. Wie sehr gerade die Letz-
teren einem Bedürfnisse entgegen
kamen, ersieht man aus den mehr-
fachen Auflagen, die manche seiner
Werke in kurzer Zeit erlebten.
Ich stelle sie in Folgendem nach
den Stichworten alphabetisch zu-
sammen und beginne mit den
^theoretischen :
Duo libri musices, contin. compendium
artis et illustria exempla. Witebg. 1561
haered. Ehaw. 112 Ell. in kl. 8». ediert
von Siegfried Sacus. [B. B. Hannover.
Heilbronn.
Musica choralis Deudsch. 1533. AVittebg.,
Ehaw. 80. a— 1 [B. M. Proske. C. P.
Kat. p. 16 Beschrbg, B. Wagener. br.
Mus.
Musica figuralis deudsch M. A. (Wit-
tenibg. 1532 Ehaw.) [B. A. C. P. B.
B. Univ.-Bibl. München. Mainz. B. M.
Proske. Dresd. br. Mus. Musikfr. Wien.
— 1545 Maüdebg., Lotther. [B. B.
B. W.
Musica insti'umentali.s deudsch ynn
welcher begriffen ist, wie uian nach dem
gesange auff niancherley Pfeiffen lernen
sol. Auch wie auff die Orgel, Harffen,
Lauten, Geigen vnd allerley Instrument
Vüd Seytenspiel, nach der recht gegrün-
dten Tabelttiur sey abzusetzen. M. A.
(Wttbg. 1529 Ehaw.) 12«. 60 BU. Ent-
hält eine in Versen umschriebene Wieder-
gabe der Virdung'schon Musica getutscht
mit vielen Zusätzen. [B. B. B. Lpz.
Agricola, Martin.
61
Agricola, Martin.
Uofb. Wien. B. M. Dom zu Halber-
stadt. B. A. B. G. Wolfenb. Musikfr.
Wien. Einsiedeln. Brüssel. Upsala.
br. Mus.
— Eine undatierte Ausgabe besitzt die
B. Dresden: Musica | Instru- | menta- |
lis. Deudsch. | Martinus Agricola. Gothiscli
in Einfassung. Rückseite des Titelbl. der-
selbe Titel wie in obiger 1. Ausg. Dodic.
gez. Bartholomei 1528. Inhalt genau der-
selbe, kl. 80. 1— .56, am Ende fehlen 4
Bll.
— 1530 ib. 60 Bll. 3 Taf. [B. Wagener.
— 1532 ib. 60 Bll. [B. B. B. M.
C. P. br. Mus. defekt.
— 1542 ib. [B. Lpz. B. M. Mainz.
Gymnasiabibl. in Thorn (siehe Becker 2,
85).
— 1545 ib. [B. B. Darmst. B. G.
Hannover. B. Lpz. Mamz. br. Mus.
Glasgow.
Die 1. u. letzte Ausg. von 1545 im
Neudruck in Publikation 1896. Jahrg. 24,
der Originalausgabe getreu nachgebildet,
die Abbildungen facsimiliert.
(Proporcionibus) Von den Proporcioni-
bus. )Vie dieselbigeir jnn die Noten
wirken, vnd wie sie jm figiiral gesang
gebraucht werden. (Wittemb. Rhaw. c.
1532) 20 Bll. in 8«. [B. A. B. B.
Mainz. B. M. Dresd. Proske inkompl.
B. Wagener. C. P. Musikfr. Wien.
Quaestiones viügatiores in musicam,
pro Magdeburgensis scholae pueris dige-
stae . . , 1543. (Magd. Mich. Lotther.)
160. 56 Bll. [Darmst. Beschrbg. M. f. M.
20, 120. B. B.
Rudimenta musices, qiübus canendi
artificium compendiosissime compleximi,
pueris una cum monochordi dimensione
traditur, per . . . (Vitbeg. 1539 Rhaw.) kl.
8». 40 BU. [B. B. B. M. C. P. B.
Wagener. B. Lpz. B. Zw. br. Mus.
— soll noch eine Ausg. von 1543 geben.
Ein Sangbüchleia aller Sontags Evan-
gelien. Eine kurtze Deudtsche Leyen
Musica, mit sampt den Euangelien durchs
gantze Jar . . . Am Ende : Magdeburg
durch Michel Lotther. Vorrede von 1541.
kl. 80. Bl. 2—12 Theorie, 13—15 2 Melod.
folgen bis Bl. 78 die Evangelien in Versen,
[B. Lpz., siehe Becker 2, 76.]
Scholia in musicam planam Venceslai
Philomatis de nova Domo ex variis musi-
corum scriptis pro Magdeburgensis scholae
tyronibus collectae. 1540. s. 1. ein theo-
ret. Werk. 8». 59 Bll. [B. Zw.
Deutsche Musica vnd Gesangbüchlin
der Sontags Evangelien, artig zu singen,
Für die Schulkinder, Kneblein vnd megd-
lein, Etwa in Deutsche reim verfasset.
Durch . . . Jetzund . . . mit schönen ge-
sengen vnnd gebetlein zugericht. Durch
Wolffg. Figulum. Anno 1560. Am Ende:
Gedr. zu Nürnbg., Joh. vom Berg vnd
Ulr. Newber. kl. 80. A— 0. [B. M. B. B.
— Anno 1563. kl. 8». A— D. Anfäng-
lich Theorie, dann 2 — 3 st. Gesge. f. hohe
Stim. [B. M.
— 1568. Nrnbg., Ulrich Newber. 8».
[B. Wolfenbüttel.
Hymni aliquot sacri veterum patruni
una cum eoiaindem simplici Paraphrasi,
brevibus argumentis . . . Melodijs ä D.
Cantore Pai-thenopolitano M. . . Agr. . Mu-
sico . . . Magdeburgi (Titel vollst, im
Zwickauer Kat. 104). Collectore Oeoryio
Thymo. 1552. s. 1. 8o. 9 7, Bog. enth.
12 vierst. HjTian. Stim. gegenüber. [B.
Zw.
Melodiae scholasticae sub horarum inter-
vallis decantandae, in quibus Musica . .
edita Godescalcus Praetorius. Wittebg-
1557. 5 Stb. [Hannover. B. B. o. Titel-
— Magdeburg. 1567 Wolfg. Kirchner-
5 Stb. 8". [Heilbronn. B. Kgsbg. Kat.
426 Beschreibg.
— Mulhusinae 1584. Am Ende: Mulh.
1578 Georg Hantzsch. [B. B. 4 Stb. Ab-
druck von A.Prüfer, Lpz. 1890. Fock.
' Siehe M. f. M. 23, 30.
(Musica) Ein kurtz Deudsche Musica.
Mit, LXUI, schonen lieblichen Exempeln,
yn vier stymmen verfasset. Gebessert
mit VIII. Magnificat, Nach ordenung der
viij. Thon. Mart. Agricola. Am Ende:
Gedr. zu Wittemberg durch Georgen Rhaw.
Bl. 3 V. Gegeben zu Magdeburg am 15.
tag Aprilis, Im. 28. Jar. kl. 8». 48 sign.
Bll. Beisp. mit der deutschen Choralnote
notiert in einzelnen Stimmen. [B. Lpz.
Wolfenb. C. P.
— In B. Dresd. Kat. p. 114 eine andere
Ausgabe , die nach „verfasset" einen
anderen Wortlaut hat, auch 64 BU. zählt.
Mutmafslich eine gemehrte Ausg. Nach
obigem Titel müsste es noch eine friihere
Ausg. als 1528 geben. Die Exempl. der
B. B. — B. M. — B. Wagener habe i^h
nicht verglichen. — B. Briissel 5452 ist
gleich B. Dresden, br. Mus.
In Mss. der B. B., Nr. 34: Herr, Herr,
ich verkündig' euch 4 stim. — Ms. W 34
u. 96 zwei 4 stim. Gesge. 1. der obige u.
2. Ach got vom Himmel, in P.
In B. Zw. Domiue non est exaltatum
5 voc. Ms. 388, 5 Stbll. — Verbum caro
Agricola, M. Nicolaus.
62
Aghte.
factum est 4 voc. Ms. 4, 85. — In Ms.
]2 ein Tonsatz ohne Text.
In B. Lüneburg, Ms. K. N. 144, 4 Stb.
von 1590: Veui redemptor gentium 8 voc.
und Veni maxime Spiritus 4 voc. p. 68.
In B. Br., Ms. 6. 8 u. 92 obiges Herr,
Herr ich verkündige euch 4 voc.
In alten Samlwk. 6 Gesge. (Eitner 1).
2 Gesge. in neuen Ausg. (Eitner 2).
Neuausg. der Melodiae scholasticae von
Piüfer und in Fr. ZeUe's Schul-Programm
1896: Ein feste bürg ist unser Gott,
4stim.
Agricola, M. Nicolaus, ein be-
rühmter Laiitenist, st. 1625, 45
Jahr alt im Wahnsinne.
Agricola, Nicolaus, Rektor zu
Regensburg, geb. zwischen 1520
bis 30 zu Dollendorf in Thüringen,
ein Schüler Melanchthon's, gab
heraus :
Duae orationes de re grammatica et
musica dignissimae quae ab omnibus scho-
lasticis leguntur. Eatisb. 1553 Jo. Carao
excudeb. 8«. 18 BlI. [Hofb. Wien, Be-
sohrbg. Becker 2, 3.
Agricola, Paul, ein Komponist
aus dem Ende des 17. Jhs., von
dem die B. B. in einem Samlbd.
Nr. 450 folgende Motetten in Par-
titur besitzt:
Nr. 27. Accede 6 anima, Alto solo c.
2 instr. e B. 5 Bll.
Nr. 28. Laudate pueri, Canto solo c.
2 V. 2 Viele e B. 10 Bll.
Nr. 29. Miserere Deus, 4 voc. c. 4
instr. et Org. 15 BU.
Agricola, Rudolph, Prof. der
Philosophie in Heidelberg, geb.
1442 zu Baffon bei Groningen,
gest. 25/10 1485 zu Heidelberg,
schrieb: 1. R. A. lucubrationes ali-
quot lectu dignissimae . . 1539, 2
vol. in 4*'. mit Bemerkg. über
Boethius' Tractat. 2. Oratio in
lodern philosophiae et reliquarum
artium, 1476 öffentl. vorgetragen.
In seinen Opera, Colon. 1539
2. Bd. — Der von Straeten, 7, 495
erwähnte Rudoljjhus de Frisia^
den er für obigen Agricola hält,
steht unter Rudolphus.
Agricola, Wolfgang Christoph,
nennt sich 1637 „artium libera-
lium et philosophiae Magister, No-
tarius publicus et Neosta diensium
ad Salam Poligraphus." Um 1647
ist er fürstl. würzburgischer Notar
und Kellermeister (cellarius) in
Mariapoli (?). Im geistlichen Wald-
vögelein von 1700 ist hinter „Poli-
graphus" noch hinzugefügt „et Or-
ganoedum ad Salam Neapolitano."
Er gab heraus:
1. Fasciculus musicalis 2 voc. . . . Lib.
1. Herbipoli 1637 Zinck. 17 Nrn. nur
Organe bekannt in der Bibl. des Hr. Kene
della Paille in Antwerpen.
2. Fase. mus. 8 missai-ura sup. 8 can-
tionibus H. Pfendneri ... (8 voc.) Herbip.
1647 Pigrinus. 8 Stb. mit Part. [B. Br.
B. Kgsbg. inkompl.
3. Fase. mus. variaruni cantionmn 2,
3, 4, 6 et 8 voc. ib. 1648. 9 Stb. 31 Nr.
[B. B.
Geistliches Waldvögelein d. i : . Unter-
schiedliche geistliche vnd in drey Theil
verordnete Gesänglein von Gott, seiner
werthen Mutter, vnd' heiligen Gottes,
nebens andern mehr musikalischen Ma-
terien etc. Authore M . . . Hierbei synd
jetzo noch angedrackt alle Sirenis Ge-
sänger. Würtzburg 1700. 12". [B. Wage-
ner. In Schlecht's Gesch. der Kirchen-
nrasik Nr. 18 ein Gesang abgedruckt.
Jedenfalls ist die Ausg. von 1700 eine
spätere, doch ist mir die erste nicht be-
kannt. Bäumker kennt das Liederbuch
nicht.
Agrippa voil Netteslieim, Cor-
nelius Heiuricli, geb. 14. Sept.
1486 zu Köln, gest. um 1535 zu
Grenoble, war Mediciner und Philo-
soph und beschäftigte sich in seinen
Schriften mehrfach mit der Theorie
der Musik. Die in der „De occulta
philosophia, libri 3. Coloniae 1533'^
sich befindende Abhandlungen über
Musik verzeichnet Becker 2, 6
genau.
Agt, . . . ein Komponist des 1 8.
Jhs., von dem die B. B. im Ms.
400 besitzt: Concerto ex F. Cem-
balo, 2 V. Va. et B. in Stb.
Agtlie (Aghte) Karl Christian,
Aguilar.
63
Agus, Joseph.
geb. 1762 (wie Gerber 2 verbessert)
zu Hettstädt im Mansfeldsclien,
gest. 27. Nov. 1797 zu Ballenstedt.
1778 bezeichnet Reichard (Theater-
kalender S. 123) ihn als Musik-
direktor an der Hündebergschen
Truppe zu Reval. Wenn Gerber's
Verbesserung richtig ist und das
muss man annehmen, da er ihn
jedenfalls kannte, so wäre er 1778
erst lö Jahr alt gewesen und doch
kann R. keinen anderen meinen,
denn er führt dann später auch
die^ von ihm komponierten Opern
an, nämlich: Alkontius und Cy-
dippe. Das IVIilchmädchen. Martin
Veiten. Erwin und Elmira und
Philemon und Baucis, von denen
einige nachweislich von A. in
Ballenstedt aufgeführt worden sind.
A. selbst bezeichnet sich 1782
als Hof- und Schlossorganist in
Ballenstedt, wo er auch sein junges
Leben beschloss. An gedruckten
Werken sind bekannt:
1. Lieder eines leichten und f liefsenden
Gesanges f. d. Klav. Buchhdlg. in Dessau
der Gelehrten 1782. qufol. [B. B.
2. Der Morgen, Mittag^ Abend und
Nacht von Sander . . zum Singen b. Kla-
vier. BaUenst. 1784. Selbstverl. fol.
[B. B.
3. Drei leichte Sonaten fürs Ciavier
oder Pfte. Ballenstädt in Commiss. der
Breitkopf. Buchhdlg. qufol. 39 S., hier
nennt er sich Fürstl. Anhalt-Bernburg.
Cammermus. u. Hof-Organist. [B. Wage-
ner. Dresd. Mus.
Sinfonia (Dd.) a 2 V. 2 Ob. Fl. obl. 2
Corni, 2 Fag., Va. Vcl. c. B. 5 Sätze. -
Ms. Stb. [Wolfenb.
In B. Kgsbg. befinden sich G Gesänge
f. 1 Singst, mit Pfte. von Agthe. Ms. in
qufol.
Tänze für Orchester, Ms. Stb. [Berlin
K. H.
Aguilar, Oaspar de, ein spa-
nischer Theoretiker, von dem der
Manuel du libraire, suppl. t. I,
col. 16 folgendes Werk anführt:
Arte de priucipios de canto Uano en
espanol, nuevaineute emendado y corre-
gido, con otras muchas necessarias para
perfectamente cantar. s. 1. et a. 16 BU.
nicht sign.
Aguilera de Heredia, Sebas-
tian, Priester und Kapellmeister
zu Saragossa im Anfange des 17.
Jhs. Fetis erwähnt von ihm 1618
gedruckte Magnificat zu 4—8 Stim.
Aguis de Soldanis, Gr... P...,
ein Komponist des 18. Jhs., von
dem bekannt ist:
Annone Cartaginese cioe vera spiega-
zione della 1. Scena deU'atto .5. della
commedia di M. A. Flauto in Poenulo.
Roma 17.57. 8». [Kat. Reeves 1882.
Agas, Henri (auf den Drucken
meist ohne Vornamen), er war
Prof. am Conservatoire zu Paris
vom 16. thermidor an 3 (3/8 1795)
bis zu seinem Tode. Geb. um
1749, gest. im Monat floreal an 6
(April-Mai 1798.) Seine Werke
werden sehr oft mit denen von
Joseph verwechselt. Sicher sind
von ihm die „Solfeges" im Ver-
eine mit anderen Professoren her-
ausgegeben (siehe Solfeggien) und
die „Principes elementaires" 1797
(siehe Principes). Beide im br.
Mus. und in Brüssel. B. Kgsbg.
nur die Solfeg. — Musikfr. Wien
beide Werke. — Glasgow.
Agus, Joseph (auch G. und
Giuseppe). Ein den Lexicographen
unbekannter Autor, dessen Werke
sie aber gewöhnlich Henri zu-
schreiben. Es scheint, dass er
hauptsächlich in London gewirkt
hat, denn die meisten seiner ge-
druckten Werke sind in englischer
Sprache abgefasst. Die Engländer
druckten zwar sehr fleifsig nach
und übersetzten die Titel durch-
weg ins Englische, da aber keiner
der Drucke wo anders als in Lon-
don erschien, so ist sein Aufent-
halt ziemlich sicher dort anzu-
nehmen. Nach Pohl 2, 370 war
er ein Schüler Nardini's und trat
Agus, J.
64
Ahle, Job. Georg.
1773 in London als Yiolinvirtuose
auf.
Von seinen Werken sind nach-
weisbar:
6 italiaa Duetts with a thorougli bass.
op. 9. Lond. [br. Mus.
A choice coli, of Catches & Glees,
adapted for a V. & Vcl. Loud. P. (c. 1790)
fol. [br. Mus. K. C. of Mus.
In „Love in a village" einige Gesänge,
[br. Mus.
6 Trii per 2 V. e Vcl. op. 3. Lond. fol.
[br. Mus. 2 Ausg.
6 Notturnos for 2 V. & a Vcl. obl.
Dedic. Duke of Carlborough. op. 4. Lond.
by Welcker. 3 Stb. ä 3 S. [B. Wagener.
6 Duetts for 2 V. Lond. [br. Mus.
6 Solos for a V. with a thor. B. for
the harps. op. 1. Lond. [br. Mus,
6 Solos (dito) op. 2. [br. Mus.
The AUemands danced at the Kiug's
Theatre . . . to whicli is added Mr. Slings-
by's Hornpipe, set for the germ, flute,
V. or Harps. Lond. (1768) qu4P. [br.
Mus.
The opera dances . . . at the Kings The-
ater in the Hay Market 1771. London,
Welcker. qu40. 29 S. [br. M.
The opera dances ... for the flute, V.
or harps., book 3. Lond. (1771). [br.
Mus.
Ein ganz ähnlicher Titel wie der dritt-
letzte ist mit O. Agus gezeichnet. Hier-
mit kann nur der Vorname Joseph italie-
nisiert in Gmseppe gemeint sein. Das
Werk ist betitelt: AUemands danced at
the Kings Theatre ... set for the germ.
fl., V. or Harps. Lond. (c. 1767.) qu40.
[br. Mus.
Ag-us, J". . . F..., scheint im
18. Jh. gelebt zu haben. Der An-
tiquar Keeves in London zeigt
1882 an: Glees & airs for Y. &
Ycl.
Ag'ustini, Pietro Simone, siehe
Agostiiii.
Aguyles, Fraiiciseus de. Die
B. B. besitzt im Codex Z 32. fol.,
16. Jh., Seite 53, einen Lautensatz,
überschrieben: Sopre il canto
piano deir Ave maris Stella.
Ahle, Johann Georg, der Sohn
von Joh. Eudolph, geb. um 1650
in Mühlhausen, gest. 1. Dez. 1706,
56 Jahr alt. Nachdem er eine
wissenschaftliche Erziehung ge-
nossen hatte, trat er 1673 das
Amt seines verstorbenen Yaters
als Organist an St. Blasius in
Mühlhausen an; 1680 erhielt er
das Diplom eines gekrönten Dich-
ters, wurde auch zum Ratsherrn
der Stadt erwählt. Eine Rechnung
von 1677 giebt uns seinen Gehalt
an, er betrug 66 Gld. u. 14 ggr.
nelDst Naturalien. Als Komponist
geht er mit seinen geistl. Melodien
vollkommen ins Arienhafte über
u. man vermisst völlig die ältere
kirchliche Weise. A. nimmt auf
den Gemeindegesang gar keine
Rücksicht mehr, sondern kleidet
seine Melodien in künstlichen
Schmuck mit allerlei weltlichen
Zuthaten, daher sind dieselben auch
nie in den Gemeindegesang über-
gegangen. ("Winterfeld 2," 296.
Spitta 1, 381 ff. Gerber 2.) Yon
seinen Werken sind nachweisbar:
Neues Zehn geistl. Andachten. Mit 1.
u. 2. Vocal u. 1. 2. 3. u. 4. lustr.-St. zu
dem Bc. gesetzet. Mühlh. 1671 Hüter.
[B. Kgsbg. 3 Stb. 4".
Unstrutische Clio oder musicalische
Mayenlust. k Tbl. Mühlh. 1676. [B. B.
1 vol.
— Unstr. CaUiope ... 2. Tbl. ib. 1677.
TR R
'— Unstr. Erato ... 3. TU. ib. 1677.
TB R
— ' Unstr. Eutei-pe ... 4. Thl. 1678.
[B. B. zusanmien in 1 vol.
Untratischer Apollo. Mühlh. 1681 Hüter.
[B. B. 1 vol.
Drei neue 4stim. Bethlieder a. d. Drei
Einigen Gott um gnädige bcschirjnung for
der zu dieser Zeit hin u. wieder sich ein-
schleichenden grausamen Pest. etc. Mühlh.
1681, Hüters Wittwe 8^ 14 Bll. [B.
Wernig. Hb. 2125.
Unstruthinne, oder musikalische Garten-
lust: welcher beigefügt sind allerhand er-
getz- u. nützliche ^Anmerkiingen. Mühlh.
1687. Selbstverlag, gedr. bey Bnickuers
seel. Witwe. 8». VII Bll. 80 S. [B.
Wa^ener. Brüssel.
Musikalisches Frülilingsgespräch , da-
rinnen fümemhch vom grund- u. kuust-
mäfsigen Componiren gehandelt wird.
Ahle, Job. Eudolph..
65
Ahle.
MühJhausen 1695 Paiüi. 8». 42 S. — Dazu
Sommer-Gespräch 1697. 41 S. — Herbst-
Gespr. 1699 bei Brückner. 42 S. und
Winter-Gespr. 1701. 41 S. [Dresd. B. B.
Mss. B. B. unter W 97 und 102. Enth.
28 geistl. Gesänge f. 1 und 2 bis 4 St.
mit Begltg. in P.
8 Gesge. in neuen Ausg. (Eitner 2.)
Ahle, Johann Rudolph, geb.
24. Dez. 1625 zu Mühlhausen i/Th.,
gest. 8. Juli 1673 ebd., studierte
1643 in Göttingen, 1645 in Erfurt
und 1646 erhielt er das Kantorat
an der Kirche Andreae daselbst,
Ende 1654 wurde er Organist an
St. Blasius in Mühlhausen, 1656
wählte man ihn in den Rat der
Stadt und endüch 1661 sogar zum
Bürgermeister, während er sein
Organistenamt als wohl vereinbar
beibehielt. Er verband in seinen
Kompositionen das Liedhafte des
Kirchenliedes mit dem Kunst-
reicheren der Arie in Concertform.
(Spitta 1, 331 ff. Gerber 2. Winter-
feld 2, 296. Nach Koch 3, 429
und 4, 140 war er auch Dichter.)
Von seinen Kompositionen und
Schriften sind bekannt:
Teutsche kurtze und deutliche Anleitwig
zu der lieblich und löbUchen Singekunst,
vermehrt und herausgegeben von Job.
Georg Ahlen. Müblhausen 1690. 8», ist
die 2. Ausg. [B. B. B. Lpz. Musikfr.
Wien.
— 3. Ausg. kurtze und deiitliche . . .
Mühlbausen 1704 Keiser. 8"^. [Hannov.
B. B. B. Lpz. br. Mus.
Anmuhtiges Zehn neuer geistl. Arien^
mit 1 — 4 oder mehr Vocal- und 2 — 5
Instr.-Stim. op. 15. Müblh. 1669 Hüter.
40. 10 Nrn. [B. Kgsbg.: C.
Geistliche Arien 1660 [Lünebiu'g.
Neuverfassete CÄor-Music, in welcher
14 geistl. Motet. enthalten, so mit 5. — 8.
und 10. St. benebenst dem Bc. . . op. 13.
Erfurt 1668 Birckner, gedr. in Mühlh.
bei Hüter, 11 Stb. 40. 14 Nrn. [B. Br.
B. Frkft. B. Brdbg.
Neue geistl. Chorstüeke, mit 5 — 8 St.
(mit Gb.j Mühlhaus. 1664 Mohr, gedr.
von Hüter. 9 Stb. 40. 10 Nrn. [B. ßr.
B. B. B. Pirna iukompl.
Neue geistl. Communion u. Häupt-
Rob. Eitner's Quelleu-Lexüon.
Festandachten mit 1 — 4 Vocal- u. 2 — 5
Instr.-Stim. op. 14. Mühlh. 1668 Hüter.
9 Stb. 10 Nrn. [B. Br.
1. Tbl. geistl. Dialogen . . . mit 2 — 4
oder mehr Stirn. . . Erfurt 1648 von Saher,
gedr. von Dedekind. 4 Stb. 13 Nrn. (7
bis 15 mit Viol.) [B. L. Gotha. Musikfr.
"Wien. br. Mus. Eine Besprechung in
M. f. M. 12, 63.
Geistl. Fest- u. Communion- Andachten.
Aus Joh. Rud. A.'s unterschiedHchen
Theilen in einen zusammengetragen und
. . . Mühlh. 1673 Hüter. 4". 24 Nrn. [B.
Kgsbg.: C. A. B.
Fried- Freud- u. Jubel Geschrey Christo
Jesu, . . . mit 15. 20. 24 u. mehr Stim.
Erff. 1650 Dedekind. 6 Stb. 1 Gesg.:
„Singet dem Herrn". [B. Kgsbg.
Himmel-süfse Jesus-Freude genommen
auss dem Jubilo B. Bernbardi, durch
schöne Concertlein vnd . . Arien in Zweyen
Stimmen, nechst dem Bc. cum textu,
auch nach Belieben ohne fundament . .
In Verlegg. des Autoris, gedr. bey Fr.
Melch. Dedekind in Erffurdt 1648. 3 Stb.
40. [br. Mus: Bc.
Monadimi s. uuicinioi'um sacromm.
Decas I. Erfford 1647. [Kopenhag.
Musikalische Fiühlings-Lust, in welcher
12 neue geistl. Concertlein mit 1 — 3 u.
mehr St. zu d. Bc. gesetzet . . . Mühlh.
1666 Hüter. Erf. bei Birkner. 4 Stb.
[B. Kgsbg. Arch. in Büdingen. 4 Stb.
br. Mus: la. 3a.
Neu-gepflantzter Thüring. Lust-garten,
in welchen 26. neue geistl. mus. Ge-
wächse mit 3. 4. 5. 6. 7. 8. 10. u. mehr
St. . . mit u. ohne Instr. , mit u. ohne
CapeUen, auch theils mit u. ohne Gb. zu
brauchen ... 1. Tbl. Birkner in Erfurt.
Mühlh. 1657 Hüter. 9 Stb. 26 Nrn.
[Elbing. Kassel. Halle Marienbibl. br.
Mus.
— Ander Thl. 30 neue mus. Gewächse
mit 1—10 St. ib. 1658. 10 Stb.
— Dritter u. letzter Thl. 10 neue
geistl. mus. Concert-Gew. mit 3 — 20 St.
ib. 1665. 9 Stb. [B. Kgsbg.
Alle 3 Thl. besitzen: B. Br. — Musikfr.
Wien. — Büdingen kompl. — 1. und 2.
Thl: B. B. — B. Brdbg. — Upsala. —
br. Mus. 1 komplet, vom 2ten nur 2 a
vox.
Neu gepflanzten Thüring. Lustgarten
Nebengang . . 10 geistl. mus. Concert-
gewächse mit 3—10 St. mit Bc. Mühlh.
1663 Hüter. Bei Birkner in Erf. 6 Stb.
fol. [B. Br. B. Gr. B. Kgsbg. Upsala.
Mss. in B. B., W. 100. 101. 6 geistl.
Gesänge zu 4 St. und AV 104 geistl. Ge-
5
Ahlefeldt.
66
Aiblinger.
sänge f. 4—8 St. mit u. ohne Begltg. in
Part.
— Ms. Z. 40. B. B. 9 Foliobde. 17. Jh.
Nr. 7. Weinet alle 8 st. c. Bc.
Nr. 101. Kyrie et Gloria 8 voc.
Nr. 123. Lasset die Kindlein 8 st.
Nr. 125. Unser keiner lebet 8 st.
Nr. 126. Das ist gewisslich 8 st.
Nr. 128. Also hat Gott die weit ge-
lieb. 8 st.
Ms. B. Upsala in 4''. Stirn. Ich armer
Sünder. Arie 4 voc. a Eitorn. di 2 V.
ed. Org. — Ach lasset uns zu Gott, Ana
4 V. Bc.
14 Tonsätze in neuen Partitur-Ausg.
(Eitner 2.) In Demme's Christi. Liedern
1799 einige Melodien. Zahn teilt eine
Anzahl Melodien mit, siehe 5, 430. Im
Bitter Nr. 117 ein Orgelsatz.
Ahlefeldt, M. . . F. . . Gräfin
YOn, geborene Prinzessin von Thurn
und Taxis. Die Kgl. Musikalien-
Samlg. in Dresden besitzt von ihr:
Romanze di Nina ä Sopr. con ström,
in P. Ms.
L'harmonie. Cantata ä 2 Sopr. e B. c.
ström. Chor u. Orch. nebst Kl.-A. Ms.
Telemaque auf der Insel Calypso, ein
Opern -Ballet in 4 Akten vom Ballet-
meister Galcotti, im Kl.-A. Dabei ein
Programm. Ms. — Das Cons. in Brüssel
u. br. Mus. besitzen dasselbe im Druck,
K1.-A. : Copenhagen, Sönnichsen. qiifol.
Die Zeit ihrer Wirksamkeit liefse sich
vielleicht durch Prüfung ihrer Schreibart
erkennen. Ich schätze sie als am Ende
des 18. Jhs. lebend.
ihlström (Aalström), Ol (Fetis
nennt ihn A. J. N.), geb. 14. Aug.
1756, gest. 11. Ang. 1835 in Stock-
hohn, Organist an St. Jakob in
Stockholm, nach Anderen a/d.
Marienkirche. Da er 1827 in der
Jakobskirche ein geistliches Konzert
gab, so wird er wohl vor dem a/d.
Marienkirche angestellt gewesen
sein. Gramer 2, 1055 bespricht
4 Sonaten f. Klav. u. V., die als
opus 2 1786 in Stockholm er-
schienen; auch die Lpz. Ztg. Bd.
29 und 49 erwähnt ihn mehrfach
als Komponisten. In B. Glasgow
ein Heft schwedische Lieder: Skalde
stycken satta in Musik, samlade
och utgisne af . . . Stockholm 1807.
8^. — Im Samlwk. Klavierstücke
1, 1794 unter Aalström eine Piece.
— Obige Daten sind aus Schytte,
Nerdisk Musik -Lex. und Dalgren,
Stockholms Theatrar, in dem auch
Kompositionen fürs Theater von
o
A. verz. werden.
Ahnert, . . . Der thematische
Katalog von Breitkopf verzeichnet
1785 von ihm ein „Concert a Clari-
netto primo, Fag. prirao, 2 Corni,
2 Ob. 2 V. Va. e B. Bd."
Ahnesorgeii, Chi'ist. . . Grott-
lieb, der Breitkopfsche thematische
Katalog von 1774 zeigt 6 Sona-
tinen für Ciavier, gedruckt zu
Hamburg, an. Das Conserv. in
Brüssel besitzt: 6 Senates p. clav,
Hbg., Bock.
Alirens, . . . nach einer Subscrip-
tionsliste von 1783 war er Kantor
in Helmstädt um diese Zeit.
Aiblinger,... zwischen 1714
bis 1716 als Sekretär und Tenorist
an der Hofkapelle in Weimar an-
gestellt. (Spitta 1, 854).
Aiblinger, Johann Kaspar, geb.
23. Febr. 1779 zu Wasserburg a.
Inn, gest. 6. Mai 1867 in München.
Im Klosterseminar in Tegernsee
erhielt er die wissenschaftliche und
musikalische Erziehung, 1800 be-
zog er die Universität in Landshut
i/Baiern, ging dann nach Italien
und kehrte erst 1819 zurück, zum
Kapellmeister der italienischen Oper
in München ernannt. Nach der
Auflösung der Oper 1823 wurde
er Yicehofkapellmeister und am
9/11 1826 Kapellmeister, ging
1833 abermals nach Italien, um
die alten Meisterwerke im Auf-
trage des Königs zu sammeln und
war nach seiner Rückkehr ganz
besonders bemüht in der Hofkirche
(Allerheiligen-Hofkapelle) die alten
Aitlinger.
67
Aich, Gottfr.
Italiener zum Yortrage zu bringen.
Die Bibl. derselben ist reich mit ge-
schriebenen "Werken dieser Meister
in P. u. St. ausgestattet. 1864
nahm er seinen Abschied. Als
Opernkomponist versuchte er sich
nur einmal mit der Oper „Rodri-
guez und Ximene" jedoch ohne
Erfolg. Seine besten Werke schuf
er im Fache der Kirchenmusik,
wenn er auch oft in einen steifen
und trockenen Ton verfällt, oder
andernteils wieder ein süfsliches
Wesen hervortritt. (Biogr. von
Witt in Flieg. Bll. 1888, 73 mit
der Motette: Deus noster 8 voc.
— Biogr. von Oberhofer in seiner
Cäcilia 1867 p. 44. In Spohr's
Selbstbiogr. In Kornmüller's Lexi-
kon kirchl. Tonkunst. Yielfache
Urteile in der Lpz. Ztg., siehe
Regist.) — A.'s Kompositionen
einzehi anzuführen halte ich für
überflüssig. Sie gehören so der
Neuzeit an und werden in den
katholischen Kirchen so gepflegt,
vom Cäcilienvereine so eindring-
lich empfohlen, trotzdem derselbe
einstmals auf seine Fahne die
Pflege der altklassischen Kirchen-
musilf schrieb, dass ich wahrschein-
lich mit einem Verzeichnisse der
auf öffentlichen Bibliotheken be-
findlichen Werke etwas sehr Lücken-
haftes liefern würde. Nur eine
kurze Uebersicht will ich geben.
A. legte sich erst in späteren
Jahren aufs Komponieren. Bis
zum Jahre 1829 war erst ein
Pastorale für Orgel bei Ricordi in
Mailand von ihm gedruckt, bis
1834 zwei Offertorien mit Orchester.
Erst zwischen 1834—1851 ent-
wickelte er eine rege Thätigkeit.
Hier verzeichnet Hofmeister: 3 Re-
quiem, 16 Messen mit Orgel, oder
mit Orchester (die Trompeten und
Pauken spielen eine wichtige Rolle),
4 Litaneien, 18 Graduale, 20 Offer-
torien, 31 Yesperpsalmen, 2 Ave
reg., 1 Salve reg., 1 Yeni s. spirit.,
6 einst, geistl. Lieder, 3 Hefte
Marien-Lieder zu 1 und mehr Stiiii.
Die meisten erschienen bei Falter
in München, Weniges bei Schott
und Pustet. Von 1852 ab erscheint
kein Werk mehr, erst nach 1860,
nach Gründung des Cäcilienver-
eins werden seine Werke wieder
hervorgesucht und neu aufgelegt.
Die gröfste hds. Samlg. besitzt das
Archiv der AUerhlg. Kirche in
München, hier liegt sehr Vieles
was nie gedruckt worden ist. Von
öffeutl. Bibl, die eine gröfsere
Samlg. seiner Werke besitzen,
nenne ich B. M. — B. B. —
Proske. — Regensburg. Dombibl.
im Studienseminar. — Die Hofb.
in Wien. — Sogar die Capeila
sistina in Rom besitzt den 8 st.
Hymnus „de Conceptione B. M. V."
in Part, und im Mailänder Conserv.
befinden sich ein Offertorium u.
Parafrasi del Salmo 60 im Ms.
In Wüllner's Chorübungen ein
Jubilate Deo 5 voc. (Münch. 1893
Ackermann, neue Folge in P.)
Aicardo, Grioyanni Battista,
ein Komponist aus dem Anfange
des 17. Jhs., von dem sich 3 Con-
certe in Molinaro's Concerti 1612
befinden.
Aich, Ariit von, Buch- und
Musikdrucker in Köln, gab um
1519 das bekannte 4 st. Liederbuch
mit 75 Liedern heraus. [Basel
kompl. B. B: Tenor, siehe Eitner's
Bibliogr. p. 14 u. 939.
Aich, Gottfried, Kanonikus und
Subprior im Praemonstratenser-
Kloster zu Weissenau, gab 1663
heraus :
Fructus ecclesiastici a 3, 4, 5 voc. 2.
vel 3. instr., cum 2. choro. Aug. Vind.
1663 typis Andr. Erffurt, sumpt. Ad.
5*
Aichelburg, d',
68
Aichiuger, Gr.
Neumayr. 5 Mot. 3 Messen. [B. M:
A 2. B. Pirna: A. 2. T. 2. 3a.
Aichelburg, d', lebte am Ende
des 18. Jhs. zu Wien und war
Guitarrist und Mandolinenspieler,
für welche Instinimente er op. 1
bis 4 in Wien bei Steiner heraus-
gab.
Aicheliii, JoLann, 1605 Instru-
mentist an der Hofkapelle in Stutt-
gart (Sittard 2, 33).
Aichhammer, Michel, Sänger
an der Ksl. Hofkapelle in Wien
von 1559— 1564. (Köchel 1.) 1575
Altist an der Sachs. Kantorei in
Dresden, bittet um Bezahlung seiner
Schulden (s. Staatsarchiv Cop. 407
Bl. 32).
Aichinger, Oregor, geb. in
Kegensburg um 1565, gest. 21. Jan.
1628 in Augsburg, soll in Rom
studiert haben, wurde um 1584
Organist des Hauses Fugger in
Augsburg und auch an St. Ulrich
und Afra. Im Jahre 1621 sagt er,
dass er 37 Jahre an St. Afra diene^
das wäre also seit 1584. Später
wurde er Kanonikus des Stiftes
St. Gertrud und Chorvikar am
Dome. In den Cantiones ecclesi-
astici von 1607 nennt er sich
Priester, Organist u. Komponist
Jakob Fugger's des Aelteren.
{Mettenleiter 2, 30 ff.) Ambros 3,
560 rühmt seine Einfachheit und
edle Schönheit, die an die Werke
der höchsten Blüte des 16. Jhs.
erinnert. Der neuen Richtung ist
er völlig abhold, von dem beliebten
Bassus ad Organum macht er nur
in wenigen Werken Gebrauch.
Manche der folgenden Drucke
werden Nachdrucke sein, die sich
aber erst bei näherer Bekannt-
schaft als solche erkennen lassen.
Die Werke sind alphabetisch nach
den Stichworten geordnet.
Sacrae cantiones 4 — ^10 v. c. Madrig.
Yen. 1590 Gard. 6 Stb. 25 Nrn. [B. M.
B. A. Proske. br. Mus: 5a.
Lib. 2. sacrarum cantionum (quas vulgo
Motettas vocant) timi festis ... 6, 5 et
4 voc. His quoque accedunt Missa et
Magnif. nee non Dialogi aliquot 8 et 10
voe. Yen. 1595 Gard. 8 Stb. qu40. 42 Nrn.
mit 1 Messe u. 1 Magnif. [B. K. Proske
fehl. 7 a. 8 a. Hof b. Wien fehl. A. T. 6 a.
Lib. 3. sacr. cant. 5 — 8 v. Noribg. 1597
Kaufmann. 4 Stb. [br. Mus.
Liber sacrar. cantion. 5- 8 v. Noribg.
1597 Kaufmann. 5 Stb. 20 Nrn. [B. L.
B. B: C2. C. P.? Brieg o. C. u. T.
Brüssel. br. Mus. 5 a. (Wahrscheinlich
dasselbe wie das vorhergehende Werk.)
Cantiones eccles. 3 et 4 voc. . . cum
Bg. et cant. in usum organistorum. Di-
liugae 1607 "Ad. Meltzer. 3 Stb. 4». 21
Nrn. [Proske. Hofb. Wien: C A. Bg.
Cantiones niniimm 2. 3. 4. 5 voc. c.
B. g. Diling. 1609 Ad. Meltzer. 9 Stb.
[B. M: T. B. 7. B. A:T. B.B.: 5 a.
(Ist der -2. Teil zu Sacrae dei laudes
1609.)
Corolla eucharistica. Aiig. Vind. 1621
Jo. Praetorius. 21 Nrn. [Proske.
Divinae laudes ex floridis Jacobi Pon-
tani potissimum ... ad voces ternas factae
. . August. Vind. 1602, ex offic. Praeto-
riana. 3 Stb. 15 Nrn. [B.Br: C. A. B.
B. M: B.
Di\änarum lauduni ternis voc. concinen-
darum Pars 2. DiUngae 1608 Ad. Melzer.
C 1. 2. B. 21 Nrn. kl. 40. [Hofb. Wien.
Encomium verbo incarnato, ejusdem-
que matri augustiss. reginae coeloram
musicis numeris . . . Ingolstad. 161^7 Greg.
Haenlin. 21 Gesge. [Proske. B. M: Bg.
Fasciculus sacrar. hamion. 4 v. Diling.
1606 Meltzer. 4 Stb. 16 Nrn. am Ende
3 Eicercari. [B. Br. 0. B. B. K: B.
defect. Proske, Stb?
— 1609 ib. [B. Lpz. Stb.?
Partitura . . . Elores musici ad mensam
S. S. Convivii 5 et 6 voc. Anno 1626.
Aug. Vind., sumpt. Casp. Elurschütz. 19
Gesge. [Proske: C. A. T. B. et P. kompl.
Hofb. Wien nur Part.
Teutsche Oesenglein: aufs dem Psalter
. . . Davids, sambt andern . . geistl. Liedern
zu 3 St. Dillingen 1609. [br. Mus: B.
Ghirlanda. Di Canzonette spirit. a 8
V. Augusta 1603 Pretorio. 3 Stb. 4».
21 Nrn. [B. Br. Proske: C. B. Mainz: B.
2 Klagelieder vom Tod u. letzten Ge-
richt . . . mit 4 St. comp. Dillingen 1613
40. [br. Mus. f. Ten.
Lacrumae D. Virginis et Joh. in Chri-
stum ä cruce depositum ä Marco Velsero
Aichinger, Gr.
69
Aichler.
Eeip. Augustanae . . . Diling. 1604 Prae-
torius. 5 Stb. 4P. 8 Gesge. zu 4, 5 u.
6 Stün. [B. M. Proske. Hofb. Wien.
— 1614. Aug. Vindel. o. Drucker, zu 5
u. 6 St. [B. B: 5 a vox.
— 1644. Eegromonti, Reusuer, ed, von
Job. Stobaeus 5 Stb. [B. B. B. Kgsbg.
Sacrae Dei Landes sub officio divino.
5—8 V. Düing. 1609 Meltzer. Stb. ?
20 Nm. [B. M: T. B. 7 a. B. B: 5 a.
B. A: T.
— 1609. Altera pars . . . Cantioues nimi-
nim. 2—5 v. c. Bc. ib. 9 Stb. 20 Nrn.
[ß. A: T. B.B. 5a. B.M: T. B. 7a.
Liturgica s. sacra officia 4 v. Augsbg.
1603 G. Praetorius. 4 Stb. 4". [Upsala.
Proske.
Odaria lectissima ex melitisso. D. Ber-
nardi Jubilo deübata, modisque niusicis
paiiim 4, part. et 3 voc. Impensis Donii-
nici Custodis. Aug. Viud. 1601. C. 1.
2. A. B. 34 Nrn. kl. 4«. [Hofb. Wien.
C. P.
— Aug. Vindel. 1611 Elias WiUerus.
37 Nrn. [Proske: C2. B.
Officium angeH custodis a S. Romana
ecclesia approbatum et concessum 4 voc.
Cum Bc. Dilingae 1617 Greg. Haenlin:
9 gröfsere Gesge. [Proske. B. B: A.
B. Bc.
Officium pro defunctis 5 v. Aug. Vind.,
Praetor. 1615 [B. B: A. B. 5 a.
Ps. 50. Miserere mei Dens . . . 8 — 12
V. Monach. 1605 N. Henricus. [B. M:
D. B. 6. 7.
Quercus dodonaea cujus vocales glandes
suavitate cycnea soporatas, Olorina canitie
nitentes in sacro Joui Musisq. . . . Aug.
Vind. 1619 Praetor. 14 Gesänge zu 3/4 St.
[B. B: C. 1. 2. Proske. B. Hbg: C 2.
Solemnia augustiss. corporis Chr. Missae
(4—5 V.) Aug. Vind. Praetor. 1606 [B. B:
5a. B. M. Proske: C. 5a. u. P. hds.
Tricinia Mariana, quibus Antipbonae,
Hymni , Magnificat , Litaniae et variae
laudes ex officio beatiss. virg. ... 3 et
4 voc. Oenipont. 1598 Jo. Agricola. 3
Stb: C. T. B. kl. 4P. 19 Nrn. [Proske.
Hofb. Wien.
— 2. impressa. Diüngae 1609 Ad.
Meltzer. 3 Stb. 20 Nrn. die letzte von
Nicol. Reiner.
Triplex Liturgicam Fasciculus et tribus
ac diversis optimorum musicorum modulis
... 4—6 V. c. Bc. Aug. Vind. 1616
Praetor. 7 Stb. 3 Messen. [B. M.
Vespertinum Virg. Cant . . Magnif. 5
voc. Aug. Vind. 1603 Praetorius. 5 Stb.
40. 6 Magnif. [Berlin gr. Kloster. Proske.
br. Mus: C.
Virginalia, laudes aeternae V. M. . .
complexa et 5 voc. Diling. 1607 Meltzer.
20 Nrn. [Proske. br. Mus: B.
Vulnera Christi, a D. Bernardo salu-
tata et nimc quaternis et 3 voc. Dilingae
1606 excud. Ad. Meltzer. 4 Stb. 40. 38
Gesge. [Proske. Elbing.
Mss. in Ä B:
Ms. Z. ohne Nr. 6 Bll. in Pergament-
deckel, Hds. des 16. Jhs. 6 Stb. zu je 1
Bll: 1) Una messanza. lo son ferith', Nas-
cela pena mia, Im Meyen u. s. f. 6 voc.
— 2) Hört mir zu spricht got (0. Autor).
Ms. 121a. Part, in Tabulatur: Exur-
gens Maria. — Magnific. I. toni.
Z 27. Codex in fol. Part, mit Taktstr.
1624 S. 565 : Nobilitas \ii-tus pietas 5 voc.
Z 28. Part, von 1599. S. 147: Dum
rex gloriae 8 voc.
Z 39. 12 Stb. Nr. 97: Dum rex glo-
riae 8 voc.
0 Domine J. Ch. 4 voc. Ms. 12591 : an
Lassus, Nr. 37 a.
Ms. T51. 126: Peccantem me quotidie
4 V. — Suseepimus Deus 1601. 4 voc.
B. Proske 7 Mot. in Mss., s. Kat. IV.
Ms. B. Kgshg. 6 Cauzonette amorevoli
a 3 V. (wohl aus 1603.)
B. A. in Mss. 1 Messe u. 5 andere
Gesg. (s. Kat.)
Mss. B. Br. 4 Mot. zu 5—8 St. in
Mss. 12. 18. 20. 21 (s. Bohn's Hds. Kat.)
Ms. B. M. 511 Salve regina 5 voc.
Chorbuch. — 256. 260. 264 : 16 Motetten
in Orgeltabulatur.
Hofb. Wien, Ms. 19423 Nr. 40: In
nomine Jesu, 2 voc. cum organo, in Part,
aus dem Samlwk. von Victorinus: Philo-
mela 1624.
34 Gesg. in alten Samlwk. (Eitner 1).
■ 21 Gesge. in neuen Ausgaben (Eitner 2).
Aulserdem noch eine Ost. Mot. in
Commer's Musica sacra Bd. 28. In Wüll-
ner's Chorübungen, Neue Folge, Münch.
Ackermann: Miserere 10 voc.
Aichleithner, . . . Die B. B. be-
sitzt im Autogr. 1 Arie f. Bass
und Guitarre.
Aichler, Assmus, wird 1554
von Le Maistre als Knabe aus den
Niederlanden nach Dresden mit-
gebracht, erhält Unterricht im In-
strumentenspiel von Rochio Wass-
kontzyn und geht 1557 mit dem-
selben zur weiteren Ausbildung
in dessen Geburtsstadt Brescia, mit
der Bestimmung einst dem kurf.
Aichmiller.
70
Aimone.
Hofe in Dresden zu dienen (M. f.
M. 3, 10.)
Aichmiller (Aichmüller) , Jo-
hann. Ein Komponist aus dem
Anfange des 17. Jlis., von dem
sich in alten Samlwken. 4 Gesänge
zu 3 u. 4 Stirn, befinden. (Eitner 1.)
Aickin, Francis, ein englischer
Komponist aus dem Ende des 18.
Jhs., von dem das br. Mus. besitzt:
L'Inchiesta . . . a song (Perche sei amor
ciTidell.) Lond. fol.
Aigenspurger (oder perger), Jo-
hann Greorg, ein Tenorist an der
Münchener Hofkapelle, gest. 4/9
1781, 65 Jahr alt (Totenreg.). 1726
empfängt er 300 fl, 1753 nur 285,
1765 wird er mit Tenorist zum
Choral bezeichnet: ,,soll künftig
nur 190 fl. erhalten." (Kreisarchiv).
Aiguino, Frater Illuminato,
aus Brescia. wie er seinem Namen
stets beifügt. Er war um 1520
im Schlosse degli Orzi vecchi in
der Nähe Brescia's geboren, wurde
Schüler des Pietro Aaron, wie er
selbst angiebt, und trat in den
Orden des Seraphico d'Osservanza.
Sein im Druck von 1581 befind-
liches Porträt trägt noch die Be-
zeichnung „Capitano", so dass man
annehmen muss, er hat seine Lauf-
bahn als Krieger begonnen und
erinnert sich dieser Zeit mit Vor-
liebe. Er gab die musiktheoreti-
schen Schriften heraus:
1. La illuminata de tutti i tuoni di canto
fermo^ con alcuni bellissinii secreti, non
d'altrui piü scritti, composta per il Eev.
Padre Frate . . . Yen. 1562 Gardano. 40.
58 BU. [B. B. Gotha. C. P. Bologna.
Florenz. Paris Mazarin. Brüssel. Glas-
gow. B. Angelica in Rom. br. Mus.
2. II tesoro illuminato di tutti i tuoni
di canto figurato, con alcuni bellissinii
secreti. uou da'altri piü scritti: Nuovam.
composto dal . . . Ven. 1581 Varisco. 4°.
88 Bll. 4 Tat. mit dem Poitr. des Ver-
fassers. [B. B. C. P. Paris Mazarin.
br. Mus. Florenz. Mailand Braid. Bo-
logna (siehe Kat. 1, 189 Auszüge.) Brüssel.
R. C. of Mus. Glasgow. Neapel Turch.
Aikin, John, Mus. Dr., ist nur
bekannt durch folgende Werke:
1. Essays on song-wAing : with a col-
lection of such english songs as are most
eminent for poetical merit. Dublin 1777.
120. [Glasgow.
2. Vocal poetry, or a select coUection
of english songs: to which is prefixed an
essay on songwriting. Lond. 1810. 8".
[Glasgow.
Aimon, L6opold (Pamphile-
Leopold-Fran9ois), geb. 4. Okt. 1779
zu risle (Vaucluse), gest. 2. Febr.
1866 zu Paris. Schüler seines
Vaters Esprit, 1796 Musikdirektor
am Theater zu Marseille, seit 1817
lebte er in Paris als dramatischer
Komponist. 1821 wurde er Or-
chesterdirigent des „Gymnase dra-
matique", 1822 am Theatre fran9ais,
trat nach einigen Jahren in den
Ruhestand. (Felis. Pougin). Von
seinen Werken sind nachweisbar:
Abecedaire musical; principes elemen-
taires ä l'usage des jeunes eleves, par . . .
Paris 1831 Hachette. 8". [Brüssel, br.
Mus. von 1836?
Etüde elementaire de l'harmonie. Paris,
Frey 181 . . [B. B.
Les jeux floraiix, opera en 3 act. (par
Bouilly) aufgef. in Paris 16/11 1818. P.
Ms. [Paris Topera. br. Mus. u. Brüssel
Cons: im Druck, Part. fol. Paris, Janet
et Cotelle.
Les Sybarites, ou les Francma(;'ons de
Florence. Drame lyrique en 3 act. Musi-
que de MM. A., Barbereau, Castil. -Blaze
etc. Paris 1831. P. [br. Mus.
Vaudeville de Michel et Christine. P.
3 Seit, in CoUection des Romances Nr. 19.
[B. M.
Air favori, Portrait charmant. Edin-
burgh, J. Sutheriand, (f. 1 St. u. Kl.)
[B. M.
Fetis verzeichnet die Opern: 1) Velleda.
2) Abufar. 3) Aleide et Omphale. 4)
Cherusques. 5) Les deux Figaros, die
oben genannten aber nicht.
Aimone, Padre A , . ., ein Kom-
ponist des 18. Jhs., von dem die
B. B. imter T 78 Ms., ein Kyrie
et Gloria ä 3 voc. c. piccolo Pfte.
in Part, besitzt.
Ainardus.
71
Airs.
Ainardus..., Tonsetzer des 11.
Jahrhs., von Geburt ein Deutscher,
lebte bis 1077 als erster Abt des
Klosters S. Petri ad Divam in
Neustria. (Gerbert 5, 36.)
Aiiisworth, Henry, ein Theo-
loge um 1593 in Holland lebend,
gest. 1622 zu Amsterdam, gab
1612 in Amst. eine Samlg. Psalmen
mit Musik heraus. Eine ameri-
kanische Ausg. trägt den Titel:
The book of Psalms. (Brown.)
Aiolli (Aiolle. Ajolla) Francesco
und Alamauno ist Lajolle. und
wird im Drucke von 1532 und
auch anderwärts ausnahmsweise
so genannt (siehe auch Ambros 3,
271, der aber 474 wieder darauf
vergessen hat).
Airs, Ayrs, Sammelwerke mit
und ohne Nennung der Autoren,
chronologisch geordnet.
1595. Airs mis en musique ä 4, & 5
parties: de plusieurs autheurs. Paris 1595
A. le Roy, & la Yeufue R. Ballard. qul20.
Ohne Autoren, [br. Mus: 5a.
1597. Airs de Court Mis en musique
ä 4. & 5. p. De plusieurs autheurs. Paris
1597 le Roy & Ballard. 39 Nm. 4 Stb.
[Wolfenb.: T. ß.
1613. Airs ä 4 part. de differents
auteurs, recueillis et mis ensemble par
Pierre Ballard. Paris 1613. 5 Stb. qu40.
Eath. Airs von Bäif^ Bataille, Charbo-
niere (sie ?), Qrandrue, Sauvage u. Vin-
cent. [Brüssel Nr. 2318, 4 Stb. Florenz:
Taille u. Bc. La Tage 3, 27.
1614. Airs de differents autheurs, mis
eu tablature de luth par Gabriel Bataille.
Cinquiesme livre. Paris, Pierre Ballard
1614. Enth. Ist. Gesge. mit Laute von^
Baüly 3, Bataille 6, Boesset (Antoine) 5,
Courville 3, Guedron 11, Mauduit 2, Sau-
vage 4, Savorny, Viucent 5, anonym 26.
[Ans Nat. B. M. br. Mus. Wolfenb.
1615. Airs de cour et de differents
autheurs. Paris 1615 Pierre Ballard. kl.
8°. 1—7 liv. von je c. 60 Bll. Melodien
ohne B. mit den Jahreszahlen 1617. 1619.
1621. 1624. 1626. Nur selten ein Kom-
ponist genannt: Bataille., Boesset, Oue-
dron^ Vincinet. [Brässel, br. Mus. livr.
6 u. 7.
1617. Airs de differents autheurs, mis
en tablature de luth par eux-mesmes.
Septiesme livre. Paris, Pierre Ballard
1617. Enth. Ist. Gesge mit Laute von
Äuget (Auger) 6, Bataille 6, Coffin 4, Boes-
set 10, Le Fegueux 6, Grandrue 4, Guedron
14, Vincent 7, anonym 7. [Paris Nat.
1618. Airs de differents autheurs mis
en tablature de luth par eux-mesmes ....
huictiesme livre. Paris, 1618. 4". Euth.
Ist. Gesge. mit Laute von Guedron 7,
Boesset 5, Bataille 1, Vincent 3, Grandrue
10, Signac 10, Savorny 3, Boyer 9, Cof-
fin 7, Äuget 4, anonym 2. [Paris Nat.
br. Mus.
1621a. Airs de diff. autheurs. Paris
1621 P. Ballard. kl. 8". 35 Bll. kein Autor
gen. [Brüssel.
1621b. Airs de differents autheurs,
6. hv. {Coffiii^ Äuget, Qrandrue .^ Boyer.,
Sauvage., Moulinie, Boesset, Richar, Boc-
can, Barberon, Battaille, Le Fevre.) Paris
1621 P. Ballard. 8^. [br. Mus.
1623 a. Airs de differents autheurs avec
la tablature de luth. Unziesme (Onzieme)
livre. Paris 1623. Ohne Autoren. [Paris
Nat.
1623 b. Airs de cour et de differents
autheurs. Paris, P. Ballard 1623. 1624.
1628. 1628. [Nat. B.Paris, B. de l'Ar-
senal.
1626. Liv. 7. Airs de differ. autheurs.
Paris, P. Ballard. [br. Mus.
1652 a. Select musicall Ayres & Dialo-
gues for 1 & 2 voyc. to sing to the the-
orbo, lute or basse vioU. Comp, by John
Wilson, Gh. Cohnan, H. Latves, Wm.
Webb. ' To which is added some few
Short ayres or songs for 3 v. to an instr.
Lond. 1652. kl. fol. [R. C. of Mus.
1652 b. — The 2. booke of ayres, cont.
pastorall dialogues for 2 v. to sing . . .
Also Short ayres for 3 v. with a thorow
basse. Compos. by many excell. masters
in musick now living. ib. 1652. kl. fol.
[ib.
1653. Select musicall Ayres & Dialo-
gues, in 3 bookes. 1. book containes Ayres
for a voyce alone to the theorbo or B.
VioU. 2. b. cont. choice Dialogues for 2
V. to the theorbo ... 3. b. cont. short
Ayres or Songs for 3 v., so compose3 as
they may either be sung by a voyce
alone to an instr., or by 2 or 3 v. Com-
posed by . . . Dr. John Wilson, Ch. Col-
man, H. Lawes, Wm. Lawes, Wm. Webb.,
Nich. Lanneare., Wm. Smegergill alias
Caesar, Ed. Cobnan., Jeremy Savile.
Lond. 1653. kl. fol. [R. C. of Mus.
1658. Airs de differents autheurs ä
deux parties par Rob. Ballard. Liv. I
Airs.
72
Airs.
bis VI. Paris 1658—1663. [B. Hbg. 1
vol. in 8«.
1(558—1694. Airs de differents autheurs,
livres I— XXXVH. [Paris Nat. in 1 vol.
1659. Select Ayres & dialogues for 1,
2 & 3 V. to the tlieorbo, lute or basse
viol. Composed by John Wilson., Ch.
Colman., H. Laives, Wm. Lawes, Nick.
Laneare, Wm. Webb ... & other excell.
masters. Lond. 1659 Godbid. kl. fol.
Diese 4 Samlg. unter 1652 a. b. 1653 und
1659 sind nur verscliiedene aber sehr
veränderte Auflagen. Eine 4. erschien
1669 (siehe dort). [R. C. of Mus.
1661a. Airs de diff. auth. ä2 (et ä 3)
parties. Liv. 4—31. Paris 1661—1688.
[br. Mus. fehl. 6. u. 8. livr.
1661b. Liv. d'airsde differents autheurs
... Paris, Ballard. [br. Mus. besitzt: liv.
4. 5. 6. 7. 9—31. Manche doppelt. 1661
bis 1688.
1662. Com-tly masquing ayres 2 parts
compos. Colman., Lawes, Jenkins, Lock,
Meli, etc. London, Playford. (301 Nrn.)
[Kat. Liepmanussohn.
1664. VII. livre d'airs de differents
autheurs ä 2 part. Paris 1664. Rob. Bal-
lard, kl. 80. 35 Bll. ohne Autor. [Bo-
logna.
1665. 8. livre d'airs de differents au-
theurs. Paris, Rob. BaUard 1665. [B. B.
1 vol.
1668. 3 livres d'airs, augment. Paris.
[Kat. Liepmannssohn.
1668/1669. X. (et XL Xn.) livre d'
airs ... ii 2 part. Paris 1677 Rob. Ballard.
Das 11. von 1668, das 12. von 1669 in
12". ohne Autor. [Bologna.
1669a. livre 12. Airs de differents au-
teurs ä 2 part. Paris 1669 P. Ballard. 8°.
2 Stb. [Florenz.
1669 b. Treasury of Musick (The), con-
taining Ayres & Dialogiies to sing to the
theorbo lute or Basse Viol. Comp, by Mr.
Henry Latves & other excell. masters. in
3 books. Lond. 1669. kl. fol., ist eine 4.
Ausgabe der Select ayres von 1652 a. b.
1653. 1659. [R. C of Mus.
1676. 19. livre d'airs de different au-
theurs ä 2 parties. Paris 1676. 8". (Ein
Komponist ist nicht genannt.) [R. C. of
Mus.
1678 a. New Ayres and Dialogues com-
posed for voices and viols. Of two, 3,
and 4 parts: Together with Lessons for
Viols or Violins, by John Bannister, one
of the Gentleraen of his Majesties private
Musick: And Ihomas Low, one of the
Vicars Choral of Saint Paiils, London.
London: Printed by M. C for H. Brome,
at the sun near the West-End of St.
Pauls. MDCLXXVin. Der Herausgeber
unterzeichnet sich mit Cl. J [enkins].
Darauf folgt ein 2ter Titel: New Ayres,
Dialogues, and Trialogues, composed to be
sung either to the Theorbo-Lute, or Bass-
Viol. By simdry Authors. London . . .
kl. 8». VI BU. 200 S. [B. Wagener.
br. Mus. R. C. of Mus. Glasgow.
An Autoren- sind auTser obigen (Ba-
nister 2 und Lowe 6 Instrumentalpiecen)
genannt mit Songs, Duets und Trios:
Isaac Blackivell, John Blotv, Abrahatn
Coatts 10, Edward Coleman, James
Hart 2, John Jamble 2, Henry Laves 3,
Wm. Lawes 15, Porter, Henry Pur cell 6,
Stafford 3, Wm. Turner 4, TT''. G. 3,
Benjamin Wallington 3, Wm. Webb,
Seignior William und Michael Wise.
An Instrumentalpiecen :
Tlio. Beedonn 2, 2ho. Partner 6, 7heo-
philus Hawney 3, John Jenkins 6, TT^.
L. 2.
1678b. Premier recueil d'airs serieux
et a boire de differents autheurs a 2 et
3 p. Paris 1678 Christ. Ballard. 8».
Brüssel 2333.
1696 a. Recueil de tous les livres d'airs
donnez en l'annee 1696. Paris 1697
Chrph. Ballard. 4^. 242 S. [B. M.
1696 b. Recueil d'airs serieux et ä boire
tires des livres des Mess. du Bousset, la
Barre, Piroye, du Buisson, & autres ha-
bües maitres de Paris & c. 1. Hv. Amst.
1696 de Lorme & Roger. 1 vol. 47 S.
qu40. 16 Nrn. zu 1—3 Stirn. [Wolfenb.
1696 c. Recueil d'airs . . . Titel wie vor-
her. Liv. 2. ib. 1696. 47 S. in qu4''. 24
Nrn. nur Fiocco ist 2 mal genannt.
[Wolfenb.
1696 d. Airs de la Comedie franyaise.
Paris, Pierre Ribou. 1696—1708. [br.
Mus.
1697 a. Recueil d'airs . . . Titel wie
1696 b. Liv. 3. Amst. chez Roger. 48 S.
10 Lied, nur Fiocco 1 mal gen. [Wolfenb.
1697 b. Recueil d'airs . . . Liv. 4. ib.
48 S. 27 Lied, von Koning (nur S. D.
K. gez.), La Barre, Ltilly, Haron, du
Parc u. mit D. gez. [Wolfenb. .^
1697 c. . . . Liv. 5. ib. 22 Lieder von
De la Coste (nur D L C gez.). Du Breuil,
Du Botesset, Berthet, D'Ambruis, Des-
fontaines. De La Tour, De la Croix.,
Clerambault, Koning, Regnault u. Anon.
[Wolfenb.
1697 d. Recueil de tous les livres d'airs
donnez en l'annee 1696. Outre le recueil
de diff. aut . . . Paris 1697 Chi-. BaUard.
Airs.
73
Airs.
qii4'', 131 Lied., Melod. mit B. ohne Au-
toren. [B. M.
1698. Recueil d'airs serieux et ä boire
de differents auteurs. Avec la Bc. Pour
le mois Fevrier-Avril 1698. Paris, Clirstphe.
Ballard. P. 82 S. (iu4". [Hofb. Wien.
Upsala.
1700 a. Recueil d'airs serieux et a boire
de diff. auteurs, iniprime au mois de may
1700. Paris, Chr. Ballard. 1 vol. qu40.
[Brüssel 24.59.
1700 b. CoUection of ayres (A choice)
for the harps. or spiuett . . . comp, by . . .
J. Blou\ F. Piggot, J. Clarke^ J. Barreth
S W. Crofts. Lond. 1700. qu8o. [br.
Mus.
1701. Cantiques spirituels sur des airs
d'operas et Vaudevilles choisis. Bruxelles.
180. [Brilssel.
1701. Recueil d'airs (wie 1700 a) pour
le mois de Nov. ib. qu40. Seite 203—222.
[Kat. Liepmannssohn.
1702. Recueil d'airs serieux et ä boire
de differ. aut. pour l'annee 1702. Paris,
Chr. Ballard 1 vol. qu4^ 10 Lied, von
De la Tour, UAmbruis, Du Bu/'sson,
Hubert, Du Parc, Du Bretiil, Du Plessis
u. von G. [Wolfenb.
1703—1711. Brünettes ou petits airs
tendres, avec les doubles et la Bc, melees
de chaus. ä dauser, recueillies, & mises
en ordre par Chrph. Ballard. T. I. Paris
1703. kl. 8". 293 S. Text, Melodie mit B.,
ohne Autoren.
2. Bd. 1704. 296 S.
3. Bd. 1711. 311 S.
[Briissel 2401. Glasgow. br. Mus.
B. M. der 2. Bd. Ausg. 1719 bei J. B.
Chrstph. gedr. B. Wagener von 1702.
1704. 1709. B. B. nur 1. Bd. Amst.
Bd. 1. 2. Brüssel Cons. 269, 3 voll.
— Nouv. ed. T. I, 1730. T. 2, 1719.
T. 3, 1726. 3 voll, in 12«. [Brüssel 2404.
1706. Recueil d'airs serieux et a boire,
de differents auteurs, pour l'annee 1706.
quer 4°. 242 S. [Liepm. 88.
1708. Recueil des meilleurs airs Italiens,"
qui ont ete publies depiüs quelques annee.
A Paris 1718 Chrstph. Ballard. gr. qu40.
P. 440 S. [Brüss. Cons. Hofb. Wien.
1710 a. Airs & Symphonys for the Bass-
Viol. . of the late operas Lond. c. 1710.
[br. Mus.
1710b. Recueil d'airs serieux et ä boire,
de differents auteurs; Paris 1710 Chrstph.
Ballard. [B. Kgsbg. Jan. — Aug. vorhanden.
Enth. Abeille, Bertin, Caldara, Cam-
pion, Campra, Charles, Clerambault^
Collet, Cor . . ., Dauphin, De La Croix,
De La Querre, De la Tour, Deon, Des
Fontaines, Duhuisson, Du Careau, Du-
plessis, Dutartre, Oeoffroy, Oervais,
Oiiiiuird, Hardouin, Mslle. Herville,
Massard, Montarin, Morel, P rumer le
fils, Thevenard, Valette u. Villeneuve.
1710 c. Recueil d'airs serieux et ä boire,
de different autheurs. Amst. 1710. 1711.
qu4". [R. C. of Mus.
1711 (1713) Recueil d'a«Ves serieux et
ä boire de differents autheurs. Amst.
1711. cah. 1. 4". mit Bc. — cah. 2. 3.
von 1713, cah. 4. 5. ohne Jahr, Cah. 5
mit V. u. Bc. [Rostock.
(c. 1712.) New airs made on purpose
for 2 fl. & a B. Lond., Walsh & Hare.
fol. [br. Mus.
1713. Suite des mille-et-un air, ambigu
divise en 6 dialogues. Paris 1713 Chr.
BaUard. [Brüssel Cons.
1714. Nouvelle suite des mille-et-un
air, ambigu divise en 6 nouveaux dialo-
gues, dont le dernier est Bacchique. Paris
1714 ib. [Brüss. Cons.
1715. Les mille-et un air, ambigu en
forme de dialogiie, divise en douze Ser-
vices. Nouvelle edition. Paris 1715
Christ. Ballard. [Brüssel Cons.
1730 siehe 1703.
1737. Nouvelles poesies morales sur les
plus beaux aires. Recueil 1 — 5. Paris
1737 Lettin. Enth. im 3.-5. Buche
Lulli, Lambert, Campra, Desmarcts,
Destouches u. a. [Leo Liepm. besafs einst
Hv. 3. 4. 5.
1752. Nouvelles poesies morales sur les
dIus beaux airs. Paris 1752 Lottin.
8 Thle. [Kat. Liepm.
(1765). A collection of airs & marches
of 2 V. or germ. fl., some of which have
B. Lond., R. Bremuer. qu8". [br. Mus.
1768. Recueil d'airs choisies dans les
operas comique ... in Journal hebdomad.
ou Recueil. Paris 1768 ff. [B. M.
1780. 40 Airs for 2 V., germ. flutes,
or giüttars, consisting of Taltoos, night
pieces & marches as they are performed
in the Hessiau & Pi-ussian armies. Lond.
c. 1780. fol. [br. Mus.
s. a. 1. (Recueü d'ariettes franc.)
Paris s. a. 6 voll, in 8". Enth. nur Me-
lod. wie sie einst auf den Strafsen aus-
geboten wurden, [ß. M.
s. a. 2. Recueil d'airs de Ballet arrang.
p. le Clav, par les meilleurs maitres.
Paris, Le Duc successeur de Mr. de la
Chevardiere. Ecrit p. Ribiere. 27 S. in
fol. Enth. auch 5 Arrang. von Mehiü.
[B. M.
s. a. 3. Airs ecossais, Ms. 18. Jh.
[Brüssel an 5526.
Akademisches.
74
Alaire.
s. a. 4. Airs favorit varie pour le V.
av. la Bc. Nr. 2 u. 4. Ainst., W. C. Nol-
ting. 2 Stb. [Amst.
s. a. ,5. 250 Welsh ayres adapted for
the V. Fl. Accordion or any treble In-
strum. London, Davidson, 80 S. [B. M,
s. a. 6. A select coUection of scotish.
airs for the voice with symphonies . . . by
Pleyel, Koxeluch^ Haydn cO Beethoven . . .
collected by G. Thomson. [B. M.
s. a. 7. The Airs in the Jovial Crew
or Merry Beggars for the Violin, germ.
Flute or Guittar. As perform'd at the
Theatre in Covent Garden. London,
Thompson k Son. qu4'^. [B. B.
s. a. 8. circa 1790. A selection of
scotch, english, irish and foreign Airs,
adapted for the Pfte. V. or germ. flute . . .
Glasgow. qu49. vol. 4. [br. Mus.
Akademisches Liederbuch, siehe
Lieder 1783.
Akany, kommt im Codex Ms.
Canonici misc. 213 zu Oxford
Bodl. fol. 102 V. über dem Autor-
namen Gilet Velut vor und ist es
fraglich was er zu bedeuten hat
(Stainer 200 u. 208 Anmkg.).
A'Kemi)is, siehe Kempis.
Aken, Nycholaus (van), die
Tijdschrift 2, 211 verzeichnet ihn
1446 als Organisten am St. Peter
in Utrecht und S. 209: 1461 an
der grofsen Kirche.
Akeroyd, ... ein englischer
Komponist des 17. Jhs., von dem
sich einige Gesänge in Urfey's
Choice of new songs 1684 be-
finden.
Akeroyde, Samuel, geb. in
Yorkshire, lebte Ende des 17, Jhs.
in London, vielfach fürs Theater
thätig. Das br. Mus. besitzt 4
Einzeldrucke von seiner Kompo-
sition :
1. Give me kind heaveu; a song, the
words by Sir Thomas Jansen. (Lond. c.
1700) fol.
2. The rays of dear Clarinda's eyes; a
song (London 1700) fol.
3. Thursday in the morn, s. 1. fol.
4. Twas Sunday in the mom, s. 1. fol.
Evadne, 2 voc. Ms. 120 Nr. 169 in
Cambridge FW.
Ferner befinden sich in Samlwk.: 3.
Collect, of New song 1685 (siehe Urfey),
— im 3. Teile H. Purcell's Don-Quixote
1696, — in Wm. Pearsou's 12 new song,
— in 12 New Songs 1699, — in Play-
ford's The Theatre 1687, 4. Buch, 2
Gesge. u. Banquet of Mus. 1688 Buch 1
u. 2, — in Young u. Walsh's Ausg. von
Hiltou's Catch that Catch von 1720 u.
1730, 2. Buch, - im Catch Club 1, 2.
Teil je 1 u. mehrere Gesge.
Grove verzeichnet noch folgende The-
aterstücke u. Samlwke. in denen er mit
Gesgen. vertreten sein soU:
1685—87. The Theatre of Musick's.
1687. Vinculum societatis.
1687—94. Comes Ajnoris.
1688—92. The banquet of Musick.
1693—96. Thesaurus Musicus.
1692—94. The Gentleman's Journal.
Akeroyde, Tliomas, bekannt in
H. Playford's Samlwk. von 1687
vier Gesge.
Ala, GrioTanni Battista, geb.
zu Monza im Mailändischen, war
Organist an der Kirche Servita in
Mailand. Die Herausgabe seiner
Werke fäUt in die Zeit von 1617
bis 1634. Sie bestehen in geist-
lichen und weltlichen Gesängen in
Mailand und Antwerpen erschienen,
wie Fetis sagt. Sie befanden sich
einst in der Lissaboner Bibliothek.
Aufgefunden habe ich nur
Luscinia sacra: sive cantiones unius, 2,
3, 4 voc. c. Bc. Antv. 1633 Fhalese. 4".
[br. Mus: T. B. Bc. Enth. auch Gsge. von
Monteverdi und G. Messaus.
Alain, Aleaims, siehe Groote.
Alain (Alani), Johannes, Ton-
setzer um 1450, von dem sich ein
Tonsatz in dem Codex Nr. 37 des
Liceo in Bologna befindet: Sub
Arturo plebs vallata plaudat melos,
3 voc. Haberl in Viertel]". 1, 476
glaubt, dass der „De Anglia,'' von
dem sich 4 Tonsätze ebenda be-
finden, derselbe sei. Ich halte dies
für einen Irrtum. Siehe auch
Lisio's Kegister des Ms.
Alaire (Allaire, Alere), Sänger am
Notre-Dame zu Paris, st. 13. April
Alamire.
75
Alart.
1547 (Fetis unter Allaire). In
Samlwk. des 16. Jhs. kommen 6
Chansons und 1 Messe zu 4 St.
Tor. (Eitner, Bibliogr.)
Alamiiie, Petrus, ein Kompo-
nist aus dem Autange des 16. Jhs,,
der im Ms. 18810, 5 Stb. 16. Jh.
Hofb. Wien, mit Tandemack, 4 voc.
fo. 14 b. vertreten ist.
Alaiil, Jo. siehe Alain.
Alanus, Sänger am St. Peter in
Eom um 1472. (Viertel]. 3, 237.)
Wahrscheinlich derselbe wie Alain
und Alani.
Alanus al) Insulis, geb. 1114
zu Ryssel in Flandern, gest. 1203
zu Clairvaux, schrieb: Anti-Claudi-
anus, s. de officio viri in omnibus
virtutibus perfecti, Carmen hexa-
metrum libris IX. Früheste Ausg.
Basel 1536. 8«. Venedig 1582. 8°.
Paris 1612. 8°. etc. Im 3. Buche
Kap. 5 und 7. B. Kap. 2 u. 6
über Musik. (Becker 1, 205. 2, 49.)
Alard du Graucquier, siehe
Oaucquier.
Alard (Alardi), Jacobus, wird
am 1/3 1530 als Sängerknabe der
Ksl. Kapelle Karl V. in Spanien
entlassen, da er mutierte (Straeten
3, 163). 1559 nennt ihn die Liste
der Sänger der spanischen Hof-
kapelle „Sire Jaques Alardi, ca-
pellan de missas rezadas, esta en-
fermo en sa cassa" (Straeten 8, 25).
Bis 1593 (ib. 111. 160. 168) lässt
er sich als dort wirkender Sänger,
verfolgen. In B. A. Kat. 22, Ms.
Missae, unter h: Missa 4 v. Auth.
Allardo musico Cesareo 1580,
kann man ihm wahrscheinlich zu-
schreiben.
In Gardane's Excellent. authorum
divers. Modulationes 1549 d. 1 Mot.
mit Alart gez.
Alard[us], Lampert[us], prote-
stantischer Theologe und gekrönter
Dichter, geb. 27. Jan. 1602 zu
Crempe in Holstein, gest. 29. Mai
1672 zu Meldorf als Consistorial-
rat. (Fetis.) Er gab ein Werk über
die Musik der Alten mit Psellus'
Tractat griechisch und lateinisch
heraus :
De veterum musica, über singiüaris: In
fine accessit Pselli sapientissimi musica e
graeco in latinum sernionem translata,
autore . . . Sumtibus Henniügi Grosii Jun.
Schleusingae. Excusus typ. Petri Fabri.
1G36. kl. 120. 10 Bll. und 203 Seiten.
[B. B. B. Hbg. Lübeck. Proske. Dresd.
B.M. B.Lpz. Brüssel. Glasgow. C.P.
br. Mus. Koj^enhag'. Paris. Mazaiin.
Musikfr. Wien.
— ib. 1639. [B. Wagner. Paris Ma-
zarin.
Alardi, Petro, vel Bojs, ein
Presbiter aus Löwen, wird am 28/1
1474 als Musiker und Sänger an
der herz. Kapelle in Mailand ver-
zeichnet; er wird noch 1480 er-
wähnt. (Motta 108.)
Alardino, . . . kommt mit einem
Madrigal: Passa la nave mia in
Verdelott's Madrig. ä 6 voci, Ausg.
von 1561 vor.
Alarius Verloge, Hilaire, ge-
wöhnlich D'Alarius gen., geb. gegen
1684 zu Gent und ebd. um 1734
gest. War Schüler Forqueray's in
Paris auf der Viola, wurde sp.
Violinist u. war Mitglied der Kgl.
Kapelle. Er schrieb nach Fetis
das Ballet „La Jeunesse", 1718,
was aber nie aufgeführt wurde.
Alart (Alard), Simon, geb. zu
Peronne, wohl noch im 15. Jh.
Er war an der Kirche von St.-
Quentin Kanonikus und Sänger,
wie sein Leichenstein besagt (s.
Fetis, Abdruck des Wortlauts.) Bis
jetzt ist nur eine einzige Motette
von ihm bekannt, in 3 Samlwken.
gedr. 1539. 1549. 1562 und im
Ms. B. Br. 2. 5. — Ms. 91. B. M.
— Hofb. Wien. Ms. 15608, 10:
„Dum trausisset", c. 2. p., 4 voc.
Vielleicht gehört ihm auch die
Alauda.
76
d'Alayrac.
Motette in Gardano's SamJwk.
1549 d an, die ich unter Jacobus
Alard am Ende verz. (Eitner 1).
Alauda, 2 Samlwk. ohne Au-
toren :
1. Alauda coelestis, seu Concentus Sacri,
Singulis, binis, ternis, quinisque vocibus,
una cum duobus Violinis necessariis, &
aliis instr. passim ad lib. addendis ador-
nati ä Camoenis Monasterii S. Georgii,
Herciniae Silvae , Ordiuis S. Benedicti,
op. 1. Bez. des Stb. Cum facultate Su-
perionim. Ulmae 1682 Sumpt. Danielis
Gorliui. Viduae; literis Math. Wagneri.
In 40. 11 Stb. [B. B. Einsiedeln nebst
einer Ausg. von 1692.
2. — dito, op. 2. ib. 1694 In 4«. 30
Nrn. bis zu 17 Stirn. [B. B: A. 1. 2.
T. 1. 2. V. 1. 2. mit 1695 gez. B. Lpz :
Viola 2. B. 3. Einsiedeln, Besitz nicht
bekannt.
Alay, Mauro, ein Komponist
des 18. Jhs., von dem die B. •
Wagener besitzt:
Cantate a voce sola e Suonate a V. solo
col B. ded. Duca di Richmond. London.
2 Ell. 28 Seit. Cautate, 25 S. Sonate.
Im Kat. von La Coste wird er Mauro
d'Alay, detto il Maurini in op. 1 genannt.
(12 Conc. f. 3 Viel. . .).
(VAlayrac (Dalayrac, oft niu-
Da*** oder M. Dal***, ferner
d'AlIeyrac, Allairac gez.). Nicolas,
geb. 13. Juni 1753 zu Muret
(Languedoc), gest. 27. Nov. 1809
zu Paris. Auf Wunsch des Vaters
musste er Jura studieren und kam
1774 nach Paris. Er muss auch
eine Zeitlang beim Militär gedient
haben, denn Reichard bezeichnet
ihn 1799 fp. 81) als ehemaligen
Hauptmann. Seine Musikstudien
sind nur gering und er bheb stets
ein Autodidakt, dem aber eine
leichte Erfindungsgabe nur zu
sehr zu Gebote stand und daher
seine Operetten wie aus dem Aermel
schüttelte. Jedoch die Gefälligkeit
seiner Melodien sicherte ihm beim
Publikum der ganzen Welt stets
einen gewissen Erfolg.
Via de Dalayrac, contenant la liste com-
plete des ouvrages . . . par R. C. G. P.
(Pixerecourt.) Paris 1810 Barba. 12». mit
Portr. [Brässel. Dresd.
Eloge funebre du T. • . R. • . F. • . Da-
layrac . . . par La Chesnaye. Paris 1810
Egron. 8°. [Brüssel.
Biogr. in L. Escudier's Mes Souvenir.
Paris 1863. 8».
Biogr. in Lpz. Ztg. 12, 889. 13, 729
u. sonst vielfache Urteile, siehe die Ge-
samtregister. — Im "Weckerlin 294 einige
Briefe von ihm.
Yerzeichnis seiner nachweisbaren
Opern :
Adele et Dorsan. Comedie en 3 act, p.
Marsollier (Paris 27/4 1795) Paris, l'auteur
P. [B. B. B. M. C. P. Bmssel Cons.
br. Mus. Darmst.
Adolphe et Clara, ou les deux Prison-
niers, Com. en 1 act. 22. Pluviose an 7.
(1/2 1799.) Grav. p. Huguet. Paris, Pleyel.
Part. [B. M. Brüssel. B. B. im Ms.
4404. Schwerin F. C. P. Brüssel Cons.
Dresd. Oper, Ms. Münch. Hoftheat. Ms.
br. Mus. 1799.
— K1.-A. Hbg., J. Mees & Co. [B. B.
Proske-M. Lübeck.
— Ad. u. Clara, oder die beiden Ge-
fangenen. P. [Musikfr. Wien.
Agnes etOlivier 1791 nicht nachweisbar.
Alexis, ou l'erreur d'un borf pere. Com.
en 1 act. p. Marsollier. L'an 6 de la repu-
blique (1797). Paris, l'auteur. P. [B. B.
B. M. C. P. Hofopern- Archiv Wien,
deutsch. Brüssel Cons. im Dr. u. Ms.
Dresd. Oper, Ms. Münch. Hoftheat., Ms.
br. Mus., Druck. Musikfr. Wien. Darmst.
— Arien im Kl.-A. Berlin, Rellstab.
7 Nrn. [einstige B. Lindner.
L'amant statue. Com. en 1 act. 4/8
1785. Paris, Imbault. P. [ß. B. Brüssel.
C. P. Paris Nat. Briiss. Cons: Paris,
Pleyel. br. Mus. Musikfr. Wien. Darm-
stadt P. u. im Arrangem. Ms.
Ambroise, ou voilä ma journee, op.
com. en la. (Paris 12/1 1793, p. Monvel)
Paris, Pleyel. [C. P. ßrüss. Cons. br.
Mus. Musikfr. Wien. Darmst.
Antichambre, siehe Picaros.
Arnile, siehe Familie americaine.
Azemia ou les Sauvage, Com. en 3 act.
17. Okt. 1786. op. 7. Paris, Le Duo . . .
M. de la Chevardiere. P. [B. M. B. B.
von 1787. C. P. Paris Nat. Brüss.
Cons. br. Mus. Musikfr. Wien. Darm-
stadt. Schwerin F.
— Ouvertüre u. Chans, im Kl.-A. Berl.,
Rellstab. [Dresd. Mus.
Die beiden Gefangenen, siehe Adolph.
d'Alayrac.
77
d'Alayrac.
La boucle de cheveux, op.-com. en 1 a.
(Paris 29/10 1802.) Paris, Iinbault. P.
[br. Mus. Musikfr. Wien. Darmst.
— Paris, Mlles. Erard. P. [B. M. C. P.
Briissel Cons.
— Die Haariocke. Ausgewählte Stücke.
Wien, Comptoir. [B. ß.
Camille, ou le souterrain. Comed. oeuv.
12. en 3 act. 19. mars 1791 (p. Marsol-
lier). Paris, l'auteur. — Pleyel. P. [B. B.
Bi-üssel: chez Le Duc. C. P, Brüss.
CoDS : Paris, Imbaiüt. br. Mus. Musikf r.
Wien. Darmst.
— Kl.-A. von Wagner. Paris, Ve.
Launer. [Dresd. Mus.
Catinat, op. - com. en 1 a. (Paris 29/9
1800) Paris, Imbault. P. [Brüssel Cons.
Gange ou Le commissionnaire de St.-
Lazare 1794, nicht nachweisbar.
Le chäteau de Montenero, Com. en
3 act. 24. Vendemiaire an 7. (1798) Paris,
Pleyel. P. [B. M. Dresd. Mus : Paris chez
Boisselot. C. P. mit 1799 gez. Brüssel
Cons. Münch. Hoftheat., Ms. br. Mus.
Musikfr. Wien. Darmst.
— K1.-A. [Amst.
Chene patriotique ou La Matinee du
14 Juület. 10/7 1790, fehlt,
Le Corsaire, com. lyr. en 3 a. (Ver-
saiUes 7/3 1783) Paris, Le Duc. P. [Briissel
Cons. B. M. Damist.
Ciüistan, siehe Gulistan.
Deux mots, ou une nuit dans la foret.
Comedie en la. et en prose. Paris 1806
Mme. Massen. P. [B. B. Dresd. Oper,
Ms. München Oper, Ms. Hofopem-Arch.
in Wien. br. Mus. Darmst. P. im Ms.
u. Stb. Brässel Cons: Paris, Pleyel.
— Zwey Worte, oder die Nacht im
Walde, im Kl.-A. [B. M. Proske-M.
Les deux petits Savoyards. Com. en 1
act. 14/1 1789. Paris, Le Duc. P. oeuv.
10. [B.B. im Druck u. Ms, 4401. C P.
Brässel Cons. Paris Nat.
— deutsch im Ms. P. [Dresd. Oper.
München Oper. Darmst. Proske-M.
— im Kl.-A. deutsch: Mainz, Schott,
65 S. [B. B. ß. M. Musikfr. Wien.
— Neue Ausg. mit Dialog. Kl.-A. Lpz.,
Senff.
Les deux prisonniers, siehe Adolphe.
Deux Serenades, Les. 23/1 1788, fehlt.
Les deux Tuteurs, Com. en 2 act. 11/10
1783. Paris, Le Duc. P. [B. M. B. ß.
C. P. Brässel : Paris chez Pleyel. Brüss.
Cons : Pai-is, Pleyel. br. Mus. Musikfr.
Wien. Darmst.
Dichter und Tonsetzer, siehe Le poete.
La dot. Comedie en 3 act. (p. Desfon-
tauies) oeuv. 4. 21/11 1785. Paris, Le
Duc. P. fol. [B. B. C. P. Paris Nat.
br. Mus. Darmst. Briiss. Cons : Paris,
Pleyel.
Eclipse Totele, L' 1/3 1782, fehlt.
L'eleve de l'amour, siehe Sargines.
EUse-Hortense, 26/9 1809, fehlt.
Enfance de J.-J. Rousseau, L'. 23/5
1794, fehlt.
L'esclave persanne, siehe Gulnare.
La famille americaine, ou Arnil, priso-
nier americain. Com. en 1 act. p. Bouilly
(20/2 1793.) Paris, Pleyel. P. [B.B.
Brüssel. Briiss. Cons. br. Mus. 1796.
Musikfr. Wien f. Pfte. u. V.
Fanchette ou l'heureuse epreuve 31/9
1788, fehlt.
Gefangene , der. Ms. Stb. [Darmst.
La foUe Soiree, siehe Picaros.
Georg von Asten, siehe Renaud.
Gulistan, ou le HuUa (Uhlau) de Samar-
cande, op. com. en3a. (30/9 1805) Paris,
Pleyel P. [Brüssel Cons: Mlles. Erard.
C. P. B. B., Ms. Münch. Hoftheat., Ms.
Brüssel, P. br. Mus. Druck. Musikfr.
Wien.
— Kl.-A. von Wolff. Lpz., A. Meysel.
53 S. [Dresd. Mus. B.B. br. Mus.
Darmst.
Gulnare, ou l'esclave persanne. Com.
en 1 act. p. ß. Marsollier. Paris, Pleyel
9/1 1798. P. u. 15 Stb. [B. B. Druck u.
im Ms. 4402. C. P. Brüssel Cons.
Münch. Hoftheat., Ms. br. Mus. Musikfr.
Wien. Darmst.
La jeune Prade, ou les femmes entre
elles. Com. en 1 act. 14/1 1804. Paris
Pleyel, P. [B. M. Briissel Cons. br.
Mus. Musikir. Wien. Darmst.
Koidouf, ou les Chinois, op.-comique
en 3 act. et en prose (p. Guilb. Pixecourt)
18/12 1806. Paris, Pleyel. P. [Brässel.
C. P. br. Mus. 1808. Darmst. Brüssel
Cons.
Laure, ou l'actrice chez eile, 27/9 1799,
fehlt.
La le^on, ou la tasse de glace, op.-com.
en 1 a. (Paris 24/5 1797) Paris, Imbault.
P. [C. P. Brässel Cons. Musikfr.
Wien.
Lebemann, ou la tour de Neustadt.
Op. en 3 act. p. Marsollier. (11/12 1801)
Paris, Ch. Erard. P. [B. B. Druck u.
im Ms. Nr. 4406. C. P. Dresd. Mus.
Dresd. Oper, Ms. Münch. Hoftheat. Ms.
Brüss. Cons. Dresd. deutsch, P. br.
Mus. Druck. Musikfr. Wien. Darmst.
Leo oder die Burg Montenero. Part.
B. B. im Ms. 4403. (siehe Chsiteau).
Leon, siehe Le chäteau de Montenero.
Lina, ou le mystere, op. en 3 a. (8/10
d'Alayrac.
78
d'Alayrac.
1807) Paris, Imbault. P. [C P. Brüssel
Cons.: Nadernianu. br. Mus. Darmst.
— Lioa, od. Liebe aus Wahnsinn.
Kl.-A. [Proske-M.
Maison ä vendi'e. Com. en 1 act. 1. Brum.
an 9. (23/10 1800) Gravees p. Me. Leroy,
Paris, l'aut. P. [B. M. C. P. B. B.
deutsch im Ms. P. 4405. Brässel Cons.
br. Mus. Musikfr. Wien. Darmst.
Schwerin F.
— Kl.-A. Hbg. [B. Lpz.
La maison isolee, ou les vieillards des
Vosges. Com. en. 2 act. p. Marsollier.
Paris, Pleyel. P. [B. B. C. P. von 1796.
Musikfr. Wien. Darmst.
Wurde in 1 Akt zusammengezogen
unter dem Titel : Les Voleiu's des Vosges
ou la maison isolee, 6/5 1832 zu Paris
aufgeführt.
Marianne. Com. en 1 act. par Marsollier.
7/7 1796. Paris, l'auteur. P. [B. B.
Brüssel Cons. br. Mus. Musikfr. Wien.
Darmst.
Neustädter (der) Thurm oder Lehmann,
siehe Lvhhnann.
Nina ou la folle par amour. Com. en
1 act. 15/5 1786. oeuv. 5. Paris, Le Duc.
P. [ß. M. Dresd. Mus. ß. ß. Mu-
sikfr. Wien. br. Mus. Brüssel. Paris
Nat. C. P. von 1796. Bologna im Ms. P.
Mailand Cons: Paris chez Pleyel.
— The musical entertainment of Nina
with additional selections by W. Shield
(und englischem Text von AV. T. Parke).
Lond. (1787) qufol. [br. Mus.
— Ballet-pantomime. Musik von Per-
suis nach D'Alayrac. 1813. Ms. P.
[Darmst. München Hoftheater. Brüssel
Cons. Paris l'opei'a.
— Kl.-Ausz. Mainz, Schott. [B. B.
B. M. Darmst. Amst.
La pauvre femme, op. -com. en 1 acte
8/4 1795, fehlt.
Le Pavillon dir Calif ou Almanzor et
Zobeide, op. en 2 act. (p. Morel, Despres
Deschamps) 30. Germinal an XII (1803).
P. Ms. Paris l'opera. (Wurde 13/5 1822
in 1 Akt zusammengezogen unter dem
Titel: „Le pavillon des fleures ou Les
pecheurs de Grenade". Paris. P. fol.
[br. Mus.
Le petit souper, op. - com. 1781, fehlt.
Philippe et Georgette. Com. en 1 act.
p, Monvel, 28/12 1791, oe. 16. Paris,
Pleyel. Pari. [B. B. C. P. Brüss. Cons.
br. Mus. Musikfr. Wien.
Picaros et Diego, ou la folle soiree. Op.
bouffou en 1 act. (3/12 1802). Paris,
Pleyel. P. [B. B. Brüssel. Paris Nat.
Brüssel. Cons. Münch. Hoftheat., Ms.
br. Mus. Musikfr. Wien. Darmst.
C. P.
— Ouvert. p. Pfte av. V. par l'auteur.
ib. [B. B.
Die Oper hiefs anfänglich „L'Anti-
chambre ou les Vales entre eux".
Le poete et le musicien, ou je cherche
un sujet. Com. en 3 act. p. Em. Dupaty.
(30/5 1811) Paris, Duhan & Co. Part.
[B. B. Dnick u. im Ms. deutsch in P.
B. M. Proske-M. deutsch P. Hofopern
Archiv in Wien, P. deutscher Text:
„Dichter und Tonsetzer-'. Brüssel Cons.
Dresd. Oper Ms. Hofb. Wien, deutsch,
Kl.-A. Wien, Weigl u. Paris, Duhan, P.
Darmst., P.
La polle soiree, siehe Picaros.
Primerose, op. en 3 actes, 7/3 1798,
fehlt.
Prise de Toulon, La, op.-com en 1
acte, 1/2 1794, fehlt.
Eaoul, Sire de Crequi. Comed. en
3 actes, par Marmontel, 31/10 1789, oe.
11. Paris, Le Duc. P. [B. B. im Druck
u. Ms. Dresd. Oper. München Oper.
Dresd. Mus. B. M. Musikfr. Wien. br.
Mus. Brüssel Cons. Brüssel. Paris
Nat.
— In Stb.: Paris, Lnbaiüt. [B. B.
Darmst.
— Kl, - A. Braunschwg , Magazin
(deutsch). 17 Seit., nur einige Arien.
[B. Linduer,
Renaud d'Ast. Comed. en 2 act. oe. 8.
Paris, Le Duc (19/4 1787). P. [ß. B.r
P. u. 10 Stb. Paris Nat. Briissel Cons. :
Paris, Imbault. Münch. Hoftheat. im Ms.
— Im Kl.-Ausz. [Darmst. Schwerin F.
Musikfr. Wien. br. Mus. B. M. im Ms.
Le Rocher de Leacade, op. - com. en 1
act. (6/7 1792. 14/2 1800.) P. imbek.,
par Pfte. et V. [Musikfr. Wien.
Romeo et Juliette, ou tout pour l'amour,
Comed. en 4 actes, 6/7 1792. P. unbe-
kannt.
Rudolph de Crequi, siehe Raoul.
Sargines, ou l'eleve de l'amour. Comed.
en 4 act. (p. Monvel) 14/5 1788, oe. 9.
Paris, Pleyel. P. [B. B. Dresd. Mus.
Darmst. ■ Musikfr. Wien. Paris Nat.
C. P. mit 1787 gez. Brüssel Cons. und
Hofb. Wien: Paris, Le Duc. br. Mus.
La Soiree orageuse, Com. en 1 act. (p.
Radet) oe. 12. 29/5 1790. Paris, Plevel.
P. [Brüssel. C. P. von 1795. ßrüss.
Cons. br. Mus. Musikfr. Wien. Darmst.
Schwerin F.
La tour de Neustadt, siehe Lebemann.
Tout pour l'amour ou Juliette et Romeo,
siehe Romeo.
Albachin.
79
Albano, Marcello.
Une heure de mariage. Com. en 1 act.
p. Etienne (20/3 1804) Paris, Pleyel. P.
[B. B. B. M. C. P. Brüssel Cons.
br. Mus. Darmst.
Une journee de Catinat. [br. Mus. be-
sitzt nur die Ouvert. u. 1 Duo im Driick].
Siehe Une matinee, wahrscheinl. dieselbe
Oper.
Une matinee de Catinat, ou le Tableau,
l'an IX (29/9 1800), op. - com. en 1 acte
(Marsollier). Paris, l'auteur. P. [Darmst.
Musikfr. Wien. C. P. br. Mus. Brüssel
Cons.
Urgaude et Merlin, Comed. en 3 act.
15/10 1793. P. unbekannt.
Le Valets entre eux, siehe Picaros.
Vert-Vert, op. - com. en 1 act. 11/10
1790. P. unbekannt.
Voila ma journee, siehe Ambroise.
Zwei Worte, siehe Deux mots.
Operetten in deutschen Bearbeitungen
und Ausgaben, deren ursprünglicher Titel
nicht zu erkennen ist:
1. Die beiden Anton. Im Kl.-Auszge.
[Proske-M.
2. Die Frau auf eine Stunde. Lustspiel
in 1 Akt mit Gesg. Part. [B. B. Ms. 4410.
3. Der stürmische Abend. Operette in
1 Aufzg. Im Cl.-A. Braunschwg., Maga-
zin. 26 S. fB. Lindner.
4. Die Wilden. Oper in 3 Acten. Von
Schmieder übersetzt. P. (bey Hofmusikus
Simrock Xbris 1792.) [Dresd. Mus.
Proske-M. B. B. in P. Ms. 4409. Münch.
Hoftheat, Ms. Darmst. Kl.-A.
5. Arien und Scenen aus Opern. [B. M.
Mss. in Stb. Brüssel Conserv. 5 Nrn.
aus Opern.
Autogr. in B. B., Gr: ein Chor mit Orch.
1 Arie in dem Samlwk. Archiv de nius.
Im br. Mus. zahlreiche Einzeldrucke
von Ouvert. u. Arien aus Opern im Druck.
Ebenso in Musikfr. Wien.
2 Lieder in Bernhard^ kleinere Lieder,
Peters.
Lübeck. Samlbd. Lieder und Duette,
Kat. p. 18.
Das Cons. zu Mailand besitzt im Druck
und Ms. zahlreiche Ouvertüren und Sin-
fonien aus Opern für Orchester, ferner
Scenen, Arien u. a. aus Opern.
In J. J. Himimel's Samlwk. 4. .5. einige
PiGCon.
In M. f. M. 23, 163 der Gesg: Quand
le comte d'Artois.
Albachin, Mann und Frau,
Harfen- Virtuosen, gaben 5/7 1769
in Frankfurt a/M. Konzerte (Is-
rael 50).
Albaiieze (Albanese), . . . geb. in
Albano in Apulien um 1729, gest.
um 1800 in Paris? Ein kastrierter
Sopranist, der in Neapel ausge-
bildet wurde, um 1747 nach Paris
ging und als Sänger in der Kgl.
Kapelle Anstellung fand. Im „Con-
cert spirituel" wirkte er von 1752
bis 1762. Auch als Komponist
scheint er sich eines gewissen
Rufes erfreut zu haben. (Fetis.)
Die Bibl. der Kgl. Musikalien-
Samlg. in Dresden besitzt von ihm:
1. Les Proverbes. Duo dialogue. A la
Haye, B. Hummel.
2. La Toilette. Duo av. acc. 2 V. et B.
3. Recueil des petits airs et duos, av. la
Bc. P. 1. 2. 3. A la Haye, B. Hummel,
(in Darmst. Pars 3. Drack in Paris P.)
— 1. 3. 4. pai-ties. Amst., S. Markordt.
qu40. [Brüssel.
Die Nationalbibl. in Paris besitzt:
4. 1er — Ute recueil de chansons avec
accompt- de V. et basse continue. Paris,
s. d.
5. Ve rec. de duos ä voix egales . . .
ibid.
6. Vme rec. d'airs avec acc^ de V. et
B. cont. ib.
7. ceuvre IX La Soiree du Palais-Eoyal
. . . Paris, s. d.
8. Oeuvre X, XT, rec. de duos et d'airs
ä voix seule . . . ibid.
9. op..l2. Soirees du Bois de Boulogne,
nouveau rec . . . Paris, s. d.
10. op. 14. Les petits liens, nouv.
rec. ...
Die Kgl. Bibl. in Berlin:
L'arrivee du pfte. acc. d'un V. e Vcl.
oe. 7. Mis au jour p. M. Sieber. Paris,
chez editeur. 3 Hfte. in qufol.
Das Conservatoire zu Paris besitzt eine
Sammlung Duos und Airs, op. 6.
Das br. Mus. besitzt 29 Romanzen,
Airs, Chanson, Duos in Pariser Einzel-
drucken.
In Bertena's Recueil einige Arietten.
Im Journal 1 ein Air.
Albano, Bart. Mont% siehe
Mont' Albano.
Albano, Jacopo war um 1579
päpstl. Sänger (Dokum.).
Albano, Marcello, ein neapoli-
tanischer Komponist des 17. Jhs.,
von dem bekannt sind:
Albarelli.
80
Albergati,
1. Madrigali ä 5 voci, di . . . Lib. 1.
Napoli 1616 Vitale. 5 Stb. 40. 20 Nrn.
[Bologna: C. T. B.
2. il 1 lib. di Canzoni, e Madrigaletti, a
3, & ä 4 voci. Di . . . Napoli 1616 Car-
lino. 40. 20 Nrn. mit 1 Madr. von Dentice.
[Bologna: C. 1. 2. Kat. 3, 18 die Dedic.
u. a' lettori.
Albarelli, Luigi, 17. oder 18.
Jh, Ms. 366 des br. Mus: 2 Cau-
tate per Sopr. e B.
Albe, Maximilian, Tenorist an
der Hofkapelle in München, bezog
1635: 250 fl. Gehalt (Kreisarchiv).
Albeniz, Don Pedro, spanischer
Mönch, geb. geg. 1755 in Biscaja,
gest. gegen 1821 zu St. Sebastiano,
76 Jahr alt. Er war zuerst Ka-
pellmeister an der Kathedrale zu
St. Sebastiano, dann 1795 in Lo-
grono. kehrte aber bald wieder
nach Sebastiano zurück. Eslava
bezeichnet ihn in seinem Museo
organico als Organisten an der Kgl.
Kapelle. 1800 gab er Gesangs-
studien in Spanien heraus u.
schrieb sehr viel Kirchenmusik,
doch soll davon nichts gedruckt
sein. (Fetis.) In Eslava's Museo
organico [B. B.] 1 Orgelsatz.
Alber, Johann, Violinist an der
Ksl. Hofkapelle in Wien vom
1. Dez. 1706 bis zu seiner Pensio-
nierung 1740 (mit 540 fl. von 1712
ab); St. 28. Mai 1745, 72 J. alt.
(Köchel 1.) Er war auch am Dome
angestellt.
Alber, Paul, Violinist an der
Ksl. Hofkapelle in Wien vom 1.
Juni 1701 bis zu seinem Tode am
30. Nov. (Okt. ?) 1732, 80 J. alt.
Bezog zuerst 67 fl. 30 x und seit
1712: 810 fl. (Köchel 1 variirt
im Monat des Sterbejahres.)
Alber,(Albe) Wolf gang-, aus Salz-
burg, Tenorist, wird am 23/8 1630 an
der kurf. Kapelle in München mit
250 fl. angestellt, 1635 nüt 350 fl.
Eingaben von 1652 und 1655
zeigen Schriftzüge eines alten ge-
brechlichen Mannes. 1669 lebt
seine Wittwe in Landshut (Baiern)
als alte arme Frau. (Kreisarch.
F. 462.) Die Wittwe schreibt an
den Kurf., dass ihr Mann an die
37 Jahre Hofmusikus war, also
muss er vor August 1667 gestorben
sein.
Alberdes, siehe Ebberdes.
Albergati, Pirro, Conte Capa-
celli, aus einem alten Bologneser
Geschlechte; nach Busi 1, 91 geb.
1663 zu Bologna, gest. ebd. 1735.
Nach opus 5 von 1687 stand er
im Dienste Ks. Leopolds I. Er
war ein fleifsiger Komponist und
stand seiner Zeit in grofsem An-
sehen. Von seinen Werken haben
sich erhalten:
II Convito di Baldassaro, Oratorio a 5
voci con stromenti in 2 parti (1702) Ms.
17099 P. 66 BU. [Hofb. Wien.
Oratorio L'Innocenza di Sta Eufemia
in 2 parti ä 3 voci c. ström. 1700. Ms.
17098 P. 60 Bll. [Hofb. Wien.
Balletti, Correnti, Sarabande e Gighe a
V. e Violone, con il 2. V. ä beneplacito,
op. 1. ristamp. Bologna 1685. 4". [br.
Mus.
Cantate niorali a voce sola del . . . Op. 3.
Bolog. 1685 Monti. Pait in fiu40. 12 Can-
taten. [Bolog.
Messa e Salmi concertati ä 1, 2, 3, e 4
voci c. strum. obl., e ripieni . . . op. 4.
Bolog. 1687 Giac. Monti. 14 Stb. in 4".
Enth. 1 Messe, 9 Ps., 1 Magnif.? [B. M:
Org. ' Bologna kompl. auch in Part, von
Busi. ^
Pletro armonico composto di dieci So-
nate da Camera a 2 V. e B. con VcUo.
obl. Op. 5. Bologna 1687 Monti. 4 Stb.
fol. [B. M. Modena. br. Mus. Bologna
Petronio.
Cantate (12) da camera a voce sola (c.
Bc.) op. 6. Bolog. 1687 Monti. P. [Mo-
dena, auch im Ms. Bologna.
Motetti et Antifone della B. V. a voce
sola c. stmni. del . . . Op. 7. Bolog. 1691
Micheletti. [Bologna.
Cantate spirituaü a 1, 2, e 3 voci c.
stram. del . . . Op. 9. Modona 1702 Rosati.
12 Stb. in fol. 12 Nrn. [Bolog.
Cantate et Oratori spirituali a 1, 2, e
3 0. strum. Op. 10. Bolog. 1714 frateUi
Albergato.
81
Albert, Heinr.
•Silvaai. 8 Stb. fol. mit Viol. u. Violone.
6 Cantat. 2 Oratorien: S. Catterina u. S.
Eustachio. [Bolog.
Hinno et Antifone della B. V. a voce
sola, c. strum. unissone. Del... Op. 11.
Bolog. 1715 fratelli Silvani. 5 Stb. (C,
Y., Alto V., Alto Viola, Violone o Tiorba,
Org.) 4P. [Bologna.
Motetti coa il Responsorio di S. Antonio
di Padoa a 1, e 3 voci, c. strum. del . . .
Op. 12. Bolog. 1717 Ct. A. Silvani. 9 Stb.
4". mit V. [Bologna.
Corona de pregi di Maria. Cantate a
voce sola. Op. 13. del... Bolog. 1717
G. A. Silvani. Part. fol. 61 S. [Bolog.
Kat. 2, 335 die Dedic.
Messa Litanie della B. V. Tantum ergo,
. . . ä 4 pleno. Del . . . Op. 15. Ven. 1721
Bartoli ä San Lorenzo. 6 Stb. 4*'. [Bo-
logna.
In Manuscripten :
Missa 4 voc. c. instrum. et org. [StraTs-
burg, St. Thomaskirche.
2 Cantate a voce sola senza ström. Ms.
P. [Bolog. Petr., dort auch 1 Sonata a
5 strumenti con Tromba.
Laudate Dnum. 4 voc. c. orch. P.
[R. C. of Mus.
Cantata: Quella cara pupületta. Ms.
[Padua Ant.
1 Cantata in Mar. Silvani" s Melpomene
1685: Giä ch'amor cosi vuole.
2 Briefe an G. A. Perti, [Bologna Kat.
p. 149. Perti an A. p. 152.
Albergato,... schon vor 1513
ein berühmter Sänger und Kom-
ponist in Bologna von Achilüno
erwähnt (Gaspari 2, 7).
Alberghetti, Bernardino, aus
Faenza, war 1649 Kanonikus und
Musicus an der herzogl. Abtei
S. Barbara zu Mantua und gab
heraus :
Missarum 8 voc. auctore . . . op. 1. Ven.
1649 Alex Vincentius. 9 Stb. in 4».
3 Messen, 1 Benedictus, 1 Nos autem,
1 Iste confessor. [Bologna, Kat. 2, 21
Dedic. und biogr, Notizen. B. Br.
Alberglii, Ignazio, ein Tenorist
am Dresdener Hoftheater; im
Herbst 1782 sang er am Theater
San Mose in Venedig. 1785 wieder
in Dresden und um 1792 am
Theater Fondo in Neapel. (Fetis.)
Eob. Eitner's Quellen-Lexikon.
Die Dresd. Mus. besitzt 1 Cantate
in P. (Ms.) gez. 18/5 1797.
Alberici, Doiniuiciis. Am 10.
Juh 1698 zum Hof Organisten au
der kurf. Kapelle in Bonn ernannt.
Geht 1700 wieder ab (Thayerl, 12).
Alberici, Fra Criacomo, da
Sarnico Bergamasco dell' ordine
eremit. di S. Agostino della cou-
gregatione osserv. di Lombardia.
Gab heraus:
Catalogo breve de gFülustri scrittori
venetiani, quali tutti hanno dato in luce
([ualche opera, conforme alla loro ])ro-
fessione particolare; raccolta dal . . . Bo-
logna 1605 heredi Rossi. kl. 4«. 88 S.
[Bologna.
13 venezianische Musiker werden darin
erwähnt.
Alberico, . . . ein Mönch auf
Monte Cassino und späterer Kardi-
nal, geb. zu Treviso gegen 1020,
lebte in Rom seit 1059 und st.
dort um 1106. Die Bibl. der Mino-
riter von S. Croce in Florenz soU
ein Ms. von ihm besitzen : De Mu-
sica. (Forkel 3, 486 und Fetis.)
Albert Magnus, der Heilige,
Bischof von Regensburg, starb 1280.
Soll Melodieen zu den Sequenzen
komponiert haben. Er schrieb
auch eine Abhdlg. „De Musica",
siehe Gesamtausgabe seiner Werke
durch Pierre Jammi, Lyon 1651,
21 Bde. in fol. (Fetis. Mettenleiter
1, 22. Biographie von Sighard.)
Albei-t (Alberti), Heinrich, geb.
28. Juni st. V. (also 8/7) 1604 zu
Lobenstein (Voigtland), gest. 6. Okt.
1651 zu Königsberg i/Pr. Besuchte
die Schule in Gera bis 1622, geht
nach Dresden zu seinem Onkel
Heinrich Schütz, muss aber auf
Wunsch der Eltern das Studium
der Musik mit juristischen Studien
auf der Universität in Leipzig
vertauschen. 1626 gelit er nach
Königsberg, schliefst sich aus Drang
zum Reisen einer holländischen
6
Albert, Heinr.
82
Albert, HeLar.
Gesandtschaft nach Warschau an,
gerät in Feindeshände und muss
viele Unbilden erleiden. 7. Juni
1628 kommt er nach Königsberg
zurück und erhält am 10/12 1630
das Organistenamt am Dome im
Stadtgebiete Kneiphof, wird aber
erst nach abgelegter Probezeit am
1/4 1631 fest angestellt. (Biogr.
von Fischer, Auszg. in M. f. M.
16, 95.) Seine Yerdienste um das
weltliche und geistliche Lied wer-
den in obiger Biographie ein-
gehend beleuchtet. Siehe auch
Winterfeld 2, 136 und Eiggenbach
523. Im Fischer eine bibliogr.
Beschreibung seiner Drucke, Ab-
druck der Vorreden und der Ge-
dichte, nebst einigen Tonsätzen
(Halle 1883/84 Max Niemeyer).
Kritik einer Komposition von
M. Weyda, Abdr. in M. f. M. 30
Nr. 11.
1. Erster TJieil der Arien oder Melodeyen
Etlicher theils Geistlicher, theils Welt-
licher, zu gutteu Sitten vnd Lust dienen-
der Lieder. In ein Positiv, Clavicimbel,
Theorbe oder anders voILstimmiges In-
strument zu singen, gesetzt von . . .
Königsberg 1638 Segebads Erben. In
Verlegung des Autoris. fol. 7 Bog. 28
Lieder. [B. B, B. M. B. Kgsbg.
— 1642, ib. Paschen Mense. [B. Wa-
gener.
— 1646, Paschen Mense. [B. B. B.
Wagener. Univ. Tübingen.
— 1652 Reusner. [B. Br. Dresd.
B.Lpz. B.G. B. Kgsbg. B. B. B. Hbg.
br. Mus.
Ander Theil der Arien . . . (Schütz dedic.)
Kgsbg. 1640 Segebaden Erb. fol. 7 Bog.
20 L. [B. B. Gotha. B. M.
— 1643 Paschen Mense. [B. B. B.
Wagener. B. Kgsbg. Univ. Tübingen.
— 1651 Reusner. [B. B. B. Br. B.
Lpz. Dresd. B.G. B. Kgsbg. B. Hbg.
br. Mus.
Dritter Theil . . . Kgsbg. 1640 Segebad.
fol. 7 Bog. 30 L. [B. B. Gotha. B. M.
— 1643 Paschen Mense. [B.B. B. Kgsbg.
Musikfr. Wien. Univ. Tübingen.
— 1651 Reusner. [B. B. B. Lpz.
B.Br. Dresd. B.G. B. Kgsbg. B.Hbg.
br. Mus.
Vierter Theil... Kgsbg. 1641 Segebad.
fol. 24 L. [B. B. Gotha. B. M.
— 1645 Paschen Mense. [B.B. B.
Kgsbg. B. Wagener. Univ. Tübingen.
— 1651 Reusner. [B. B. B. Lpz.
B.Br. Dresd. B.G. B. Kgsbg. B.Hbg.
br. Mus.
Fünffter Theil . . . 1642 Paschen Mense,
fol. 21 L. [B. M.
— 1644 ib. [B. B.
— 1645 ib. [B. B. B. Wagener.
Univ. Tübingen. B. Kgsbg.
— 1651 Reusner. p. B. B. Br.
Dresd. B. Lpz. B. G. B. Hbg. B.
Kgsbg. br. Mus.
Sechster Theil . . . 1645 Paschen Mense.
fol. 24 L. [B. B. B. M. B. Wagener.
B. Kgsbg.
— 1652 Reusner. [B. B. B. Lpz.
B.Br. Dresd. B.G. B. Kgsbg. B.Hbg.
br. Mus.
Siebenter Ttieil . . . 1648 Paschen Mense.
fol. 25 L. [B. B. Musikfr. Wien. Dres-
den. Gotha. B. Kgsbg. B. M. Univ.
Tübingen. Hofb. Wien.
— 1648 Nachdr. in Kgsbg. [B. B.
ß. G. B. M.
— L654. Reusner. [B. B. B. Lpz.
B. Wagener. B. Br. Dresd. B. G.
B. Kgsbg. B. Hbg. br. Mus.
Ächter Theil... 1650 Paschen Mense.
fol. 22 L. [B. B., auch als Ms. B. Lpz.
B. Br. Dresd. , B. G. B. Kgsbg. B. M.
Univ. Tübingen. B. Hbg. ß. Wagener.
br. Mus.
2. Musicalische Kürbs- Hütte, welche
vns erinnert Menschlicher Hinfälligkeit,
geschrieben vnd in 3 St. gesetzt von . . .
1641 (gedr. zu Kgsbg. bey Pasche Mensen.
1645). Ein zweiter Titel beginnt: Parti-
tura oder Tabulatur H. A.'s music. Kürbs
Hütte ... [B. B. Univ. Tübingen. Mu-
sikfr. Wien. ß. M. B. G. br. Mus.
Hofb. Wien. B. Lpz.
NB. Vorwort abgedr. im Fischer p. 299.
3. Poetisch - Musicalisches Lust Wäld-
lein, das ist Arien oder Melodeyen . . .
Kgsbg. 1648. kl. fol. 80 BlI. [Hofb. Wien.
B. M. B. Wagener. br. Mus. Berlin
K. H.
Ist ein Nachdruck der ersten 6 Tbl.
Arien, in anderer Folge u. vielen Fehlem.
Auch Ämbr. Profe gab 2 Bde. Arien
in neuer Aufl. heraus: Heinrich Albert's
Arien . . . Lpz, 1657 Friedr. Lanckisch
durch Chrstph. Cellarium. 8». 60 L. u. 2.
Bd. 74 L. [B. Lpz. B. Hbg. B. ß.
ß.ßr. Gotha. B. Kgsbg. Univ. Tübingen.
Es giebt auch Exemplare mit der Drack-
firma:
Albert, J. Fi-.
83
Alberti, Domenico.
Brieg bei Christoff Tschom 1657. 245
u. 272 S. Melodie mit B. [B. B. B.
Wagener.
4. 2 Lieder in Zesen's Dichterische
Liebesflammen. Hbg. 1651. p. 45 u. 175.
[ß. M.]. 22 Lieder in Gottfr. Wegener's
Geistl. Parodien und Geistl. Oden. 1668.
5. Gelegenheitsgesänge sind sehr zahl-
reich vorhanden. Die B. Kgsbg. besitzt
deren 25 von 1632-1657. Die B. B. 8
von 1644—1650. ß. ßr. 3 von 1648 u.
1649. B. G. 5 von 1644—1649. B. M.
3 von 1649—1651.
6. Ms. Ä Ä, T, 114: 52 geisti. u. weltl.
Arien zu 4 und 5 Stim. Kgsbg. 1651/52.
Part. — W 96. 99. 100 Kopien aus den
8 Theilen Arien und Kürbshütte. — Von
der Kürbs Hütte besitzt sie einen Thl.
im Autogr: Titelbl. u. 2 BU. in fol —
Ms. germ. Octav 231 : Hymnoiiim. Unter
Nr. 12 die Aria LX: Wohl dem der
sich nur last begnügen. 9 Stroph. Melod.
u B. S. 16. — 2 voll. Mss. „Alberti'^
— Ms. B. K. 0 du aller Wohlfarth QueU,
5 voc.
Ms. B. Kgsbg. Kat. Samlg. 75 p. 19
Choräle.
7. im Neudruck: 15 Lieder im Fischer.
— 1 Cantate von 1638 in M. f. M.
16 Big. p. 1. (Ist es unsrer Saiten Werk.)
— 29 Gesge. in neuen Ausg. (s. Eitner
Verz. u. M. f. M. 9.)
NB. Fremde Melodien in A's, Arien,
siehe Fischer in Viertel] ahrsschrift 2, 467.
In Peter Sohr's Musical. Vorschmack
1683 Nr. 87. 88. 761. 852. 985.
Choralgesänge, s. Kühnau, Joh. Chr.,
2. Thl.
A.'s Regeln über das Generalbass-Spiel
aus dem 2. T. der Arien abgedr. in
M. f. M. 15, 70.
Albert, J. Friedrich, von dem
sich in der Nationalbibl. in Paris
ein „Libera me" im Ms. befindet.
Siehe auch Alberti.
Albert, Peter, Organist in Eise-
nach um 1627, gab heraus:
Hochzeitsgesang zu besonderer Glück-
wünschuug dem Herrn Joh. Nambergem,
am 30. Oct. 1627, von Petro Alberto be-
stellten Musico Organico daselbsten zu
Eiseuach mit 8 Stimmen. Coburg 1628
Joh. Forckel. [Dresd. Mus,
Im Ms. besitzt die B. Kassel, mit Petrus
Albei-tus gez., 2 Psalmen zu 8 Stim.
Herzog Ernst von Sachsen gew.
Albert, Salomon, nennt sich
1588 „der Artzney Professor publi-
cus, auch der medicinischen Facul-
tät in der Universität Wittenberg
Senioris, endtlichen Churf. Sachs.
Leib Medicus". 1628 Kefs sein
Schwiegersohn Magnus nach dem
Tode A.'s 7 Lieder in neuer Auf-
lage erscheinen, betitelt:
Herrn D. Salomonis . . . Andächtige Lieder,
so er, Gott zu Ehi-en . . . Anno 1588
drucken lassen . . . (Berlin 1628 Runge).
6 Bll. in 40. Melodie mit B. [B. ßr.
Alberti, ... Li der Bibliothek
Kiccardiana zu Florenz befindet
sich ein Manuscript, betitelt „de
Musica'" von einem Alberti.
Alberti, . . . lebte nach Schubart
199 in Wien in der Mitte und
2ten Hälfte des 18. Jhs. und war
einer der beliebtesten Klavier-
spieler. Besonders glänzte er durch
gebrochene Akkorde, die er mit
grofser Fertigkeit spielte und das
Publikum damit blendete. Schubart
geht ihm im Uebrigen arg zu
Leibe.
In Venier's 20 Sonates oeuv. 1.
et 2 befinden sich 2 Sonaten für
Klavier, nur mit Alberti gez.
Alberti, Alexander, ein Oester-
reicher, Virtuos auf dem Violon-
cello und Dommusikdirektor in
Breslau um 1754 (Marpurg 1, 446).
Alberti (Albertis), Domeiiico,
geb. zu Venedig um 1717. Er
soll sehr jung zu Rom gestorben
sein. Die Musik betrieb er, wie
man sagt, nur als Dilettant, zeich-
nete sich aber als Sänger und
Klavierspieler aus. Auch als Kom-
ponist erregte er Aufsehen. 1737
soll er die Oper Endimione, später
Galatea und Oümpiade komponiert
haben. Schilling und Fetis ergehen
sich in manigfachen Anekdoten
über ihn. Von seinen Kompo-
sitionen sind bekannt:
Ms. L 5. B. B. Vedrai che a le co-
6*
Alberti, Douiiiiico.
84
Alberti, Gasparo.
stante, Aiia p. Sopr. Part. c. ström. 1754,
2. Agosto gez.
Ms. Dresd. Mus. Aria aus der Oper
Temistocle, f. Sopr. u. Instr. Ebendort
noch, andere Arien in Part. u. St.
Ms. B. M. Aria: Atto splendor fugare,
per Sopr. c. ström, in P. gez. mit Domen.
Albertis,
2 Arien: Se in qualclie volto. Se per
me non v'e speranza, f. Sopr. u. Instrum.,
nur mit Albertis gez. Ms. 17033 Nr. 7
u. 11. [Hofb.Wien.
3 geistliche Gesge. in C. J. Latrobe's
Samlwk. 1806-25. 6 voU.
In Bologna befindet sich eine Samlg.
Arien (Kat. 3, 264). Ms. von 118 Ell, am
Ende ein Adoramus te Christe, 4 voc,
■wo er Don Domenico Albertis genannt
wird. Die Hds. ist aus dem 19. Jh.
Es ist fraglich ob sie dem obigen an-
gehört. Kat. 3, 283 in einem Ms. die
Arie: Caro sposo, amato oggetto. P.
Hier heilst er Domenico Alberti (o Al-
bertis j.
8 Sonate per Cembalo, op. 1. Lond.
J. Walsh. 27 S. [ß. Hbg. B. Wagener.
br. Mus. Dresd. Mus. Paris Nat. Mu-
sDrfr. Wien. Cambridge FW.
Diese 8 Sonaten gab Giuseppe Jozzi, der
in London eine Zeitlang lebte und dann
nach Amsterdam ging, daselbst als seine
eigenen heraus und zwar erschienen sie
in 2 Ausgaben in Amst., siehe Jozzi.
Thematisches Verz. der 8 Sonaten:
1
r-e-ö 1-i^^^^ — ■i-4^^_^jri_
tr ^Jr ^
±t=!!i5r--t:r
rV. Allegro viod.
g tr
-■Jf-ff-j^-#Ta»-F-»-#-
tr
V. Andante.
E^S^fe:
^-FP
-«*<h-
■F=^T=F
VI. Allegro.
-ri T 1 \P-»S-T ^ T -l-*^ -- ^ I i i
Vn. Allegro.
VIII.
Allegro. , ,
tr ^iL^tt "' r5#.
im^^^-
Die im Ms. nun folgenden Sonaten habe
ich aufser der im Ms. 435 der B. B. und
der in Schwerin F. nicht untersuchen
können, ob sie dieselben wie in op. 1 sind.
Ms. 435 B. ß. ist eine andere, dagegen
die in Schwerin F. gleich Nr. 4 aus op. 1.
Sonata per il Cembalo. Gd. Ms. 1 Bog.
[Schwerin F.
Ms. B. Wagener: Sonate per Cemb. 15 S.
14 S. Generalbass-Regeln u. 26 S. Cla\ier-
stücke.
Ms. Karlsruhe. Sonata per il Cemb.
Cd. 1 Satz.
Ms. 430. B. B. Divertimenti per il
Cemb. — Unter Ms. 435 eine „Sonata per
Cembalo", St?, Vivace, gez. mit Alberti
dt Roma., sicher gehört sie Domenico an.
1 Sonata d'intavol. del . . . Ms. 383 [br.
Mus.
Toccate per cembalo. Ms. [Mailand Cons.
In der collection of lessons for the
harpsicord (siehe unter Jozzi) befindet
sich auch eine Sonate von Alberti imd
zwar ist es eine andere als die in op. 1.
Alberti, Francesco (Fran^ois),
geb. zu Faenza gegen 1750, ging
nach Paris und liefs sich als Lelu-er
und Konzertist auf der Guitarre
nieder. Er gab heraus:
Nouvelle methode de guitare dans la-
quelle on y trouve differentes Variations,
une Sonate, 12 menuets et 6 ariettes . . .
Paris (3. Juni 1786) chez Camand. fol.
30 S. [Paris Nat.
Le berger gaiUard: Un jour l'aimable
Doi-ine (Paris c. 1785) 8". [br. Mus., eben-
dort noch 4 Chansons in Pariser Einzel-
diiicten.
Alberti, Gfasparo, Priester und
Augustiner, ein neapolitanischer
Komponist, der die Dedikation
Alberti, Gius. Matteo.
85
Alberti, Innocenzo.
nachfolgenden Werkes in „Bergamo
16. Maggie 1548 unterzeichnete",
gab heraus:
Hl. Hb. delle Messe di .. . dal proprio
avitore novamente poste in luce . . . Ven.
1549 Scotto. 5 Stb. kl. c[u4P. 1 Messe zu
4 mid 2 zu 5 St. [B. M. Cap. Lat.
"— 112. lib. dito. ib. [B. M.
Alberti, Griuseppe Matteo, geb.
um 1685 (?) zu Bologna (Fetis).
Schüler im Violinspiel von Carlo
Manzolini, später von Pietro Minelli.
Floriane Aresti war sein Lehrer
im Kontrapunkt, Um 1713 war
er als Yiolinist an der Kapelle der
Kirche St. Petronio in Bologna an-
gestellt (s. Opusl). 1714 Mitglied
der philharmonischen Akademie in
Bologna, deren Präsident er 1721
war. Die Proske'sche Bibl. besitzt
in der Abtlg. Mettenleiter eine
Kopie von: II 1. lib. della Missa
in Stb. zu 4 und 5 Stirn, gez. mit
Jos. Alberti. Fraglich ob es der-
selbe ist, obgleich er oft nur Giu-
seppe gezeichnet ist. Geradeso
wie in den hds. Konzerten in
Karlsruhe.
Verzeichnis seiner nachweisbaren Werke:
Concerti (10) per chiesa, e per camera
ad uso deir Accademia, eretta neUa sala
del Sigr. Orazio Leonardo Bargellini. Op. 1.
Bologna 1713 frat. Silvani. 3 Stb. fol.
[B. B. Belog. Petr. Dresd. Mus, in 2 Ex.
in Part. u. Stb.
— Concerti . . . a V. di concerto, V. I.
IL, Alto Viola, Bc. & Vcl. op. 1. Amst.,
Roger et Le Cene. 6 Stb. [ß. Wagener.
Upsala in Kopie, br. Mus. Paris Nat.
Berlin Th., siehe den themat. Katalog,
inkomp.
— Concertos for 3 V. an Alto Viola,
& a Th. B. for the Haips. or Bass Violin.
op. 1. London. 6 Stb. in fol. [R. C. of
Mus. B.B. B. Hbg. br. Mus.
Concerto con flaute trav. & 5 voci. Stb.
defect. 1 Satz in Fd. Ms. in Karlsruhe.
3 Concerti (Gd. Em. Gd.) a 2 flauti
trav. c. 2 V. Va. 2 Cor. B. Ms. in Stb.
in Karlsnihe,
12 Sinfonie a 4: 2 V. A. Organe e Vcl.
op. 2. Lib. 1. 2, London, Walsh & Hare.
5 Stb. [B. Wagener. br. Mus., Ausg.
Amst, chez M. C. le Cene. fol.
Sonate a V. e B. op. 2. Part. s. 1. et
a. Privileg. „Bologna 1720". 1 vol. in
qu40. [B. B.
12 Solos for a V. with a Thorough Bass
for the Harps. or Bass Violin. Op. 3,
Lond., Walsh & Hare. P. fol. 47 S. (ist
wahrsch. dasselbe wie das vorhergehende
Werk. [B. Wagener. br. Mus.
In Sassi's La ricreazione von 1730 be-
finden sich einige Canzoni von ihm.
In Le Cene's VI Concerti ä 5 ström,
(lib. 1. 2.) ein Konzert f. 3 V. Va. u. Bc.
Alberti, Innocenzo (Nocentio),
Musiker im Dienste des Herzogs
Alfonso von Ferrara im 16. Jh.,
geb. zu Tarvisio (wie er selbst
schreibt, ist das heutige Trevisio),
gab heraus:
1. Salnii penitentiali, armonizzati da . . .
a 6 voc. Lib. 1. Ferrara 1594 Vitt. Bal-
dini. 6 Stb. kl. fol. [br. Mus: 6a. Mo-
deua kompl. Ferrara.
2. Motetti ä 6 voci d' . . . Lib. 2. Fer-
rara 1594 Baldini. 6 Stb. 4«. 21 Nrn.
[Proske fehlt 5a. Bologna, mit Dedic. in
Kat. 2. 336.
3. 1. lib. de Madrigal! ä 4 voci . . .
Ven. 1603 Vincenti. 4 Stb. 4". 21 Nrn.
[Wolfenb: T. Neapel Cons.
4. II 2. lib. de Madr. ä 4 voci . . . Ven.
1604 ib. 4 Stb. 4^. 21 Nrn. [Wolfenb: T.
5. II 3. lib. de Madngali ä 4 v. di Inno-
cenzio di Alberti . . . Ven. 1607 Vinc.
4 Stb. 40; 23 Nrn. [B. A. Bolog-na.
4 Gesge. in Samlwk. (Eitner 1), femer
das 5 st. Madr. „Parte da voi ben mio"
in Amadino's Samlwk. von 1592 „La gloria
musicale".
In Franc. Portinaro's 4. lib. Madr. 5 v.
1560 fünf Madr.
In Cypr. de Rore's 4. lib. Madr. 5 v.
1557 u. a. Ausg. 2 Madr.
In Vincenti's Giardino 1591 ein Madr.
IVTi f\ \n \f{ ' ^
" In Ms. 19 (Append. to Royal 36—40)
im br. Mus., 5 Stb. in fiu4<^. mit 46 Madr.
(siehe Kat. von Madden mit Register), be-
titelt :
Anno Domini MDLXVin. Pro illustr.
ac exiao Dno. Henrico Comiti de Anin-
delle, Quadraginta et sex cantiones in
itaHca lingua (quod vulgo vocant Madri-
gali) ad 5 v., comp, ab Innocentio Alberti
de Tarvisio, in presentiarum musico . . .
4 Madrigali 5 voci im Ms. Modena,
16. Jh. 5 Stb. 40.
Alberti, Joh. Fr.
86
Albertini, Gioachino.
Alberti, Johann Friedrich,
Theologe, Jurist und Musiker, geb.
den 11. Januar 1642 zu Tönningen
in Holstein. Organist am Dome
und Hofe Christian 1. von Sachsen-
Merseburg; st. daselbst den 14. Juni
1710. (Mattheson 1, 5.)
Er ging noch als angestellter
Hoforganist nach Dresden um bei
Albrici, den er in Stralsund kennen
gelernt hatte, Unterricht zu nehmen
(Fürstenau 2a, 144). Spitta 1, 98
kennt von ihm 4 Choralbearbeitun-
gen über „Der du bist drei in
Ewigkeit, Gelobet seist du Jesu
Christ" etc., die er sehr günstig
beurteilt. Er gab heraus:
De jucunda artis musicae conjunct.
NorcUius. 1773 Coeler. [B. B.
Ms. B. national in Paris ein ,,Libera
me".
Ms. 135 p. 14. 24. 100. B. B. 3 Choral-
vorspiele mit J. F. Alberti gezeichnet.
Choralvorsp. im Ms. B. Kgsbg., Samlg.
499. Im Ritter Nr. 122 ein Orgelsatz.
Alberti, Karl Friedrich Wil-
helm, lebte im 18. Jh. und be-
zeichnet sich als emeritierten Pastor
an der Kirche zu Döringshagen
bei Naugard. Er gab heraus:
Klavier- Sonate. EigenÜium des Ver-
fassers. Lithogr. von E. Sonne u. C. Stettin,
qufol. 15 S. [B. Wagener.
Alberti, Neri, ein Florentiner
Komponist aus dem Ende des 16.
Jhs., von dem sich einige Gesänge
in Samlg. anderer Komponisten
finden: 1) in Luca Bati's 1. lib.
Madr. ä 5 v. 1594 das Madrigal:
„Quel che nel". 2) in Santi Or-
landi's üb. 3. Madr. 5 v : „0 come
sei gentile". 3) in Stef. Yentim's
3. lib. Madr. 5 v. 1596: „Selvaggia
mia" und im 4. lib. Madr. 5 v.
1598: „Ape che si soave".
Alberti, Ottaylo und Richardo
di, um 1567 Bassisten au der
Hofkapelle in München (nach Tro-
jane, M. f. M. 6, 110. Sandberger
verz. sie nicht).
Alberti, Pietro, in Diensten
des Prinzen Carignan, Bruder des
Herzogs von Savoyen. Er begleitete
ihn 1697 nach Paris und liefs
sich vor Louis XIV. als Violinist
hören. Roger in Amst. druckte
1700 eine Sonate a tre, op. 1.
Albertin, Kasi)ar, geb. um 1670
zu Zürich, st. 1742 ebd. Von
1698 ab leitete er den Verein der
Chorherrngesellschaft und hatte auf
die Musikausübung in Zürich den
gröfsten Einfluss. (G. Becker 1,
113.)
Albertini, . . . Die Stiftsbibl. in
Einsiedeln besitzt im Ms. eine
Messe in Dmoll f. 4 Stim. und
Orch. in Part. Er lebte im 18. Jh.,
doch ist nicht festzustellen, welcher
der folgenden Albertini es sein
könnte.
Albertini , Francesco degP,
oder Francisciis Albertiniis, ein
florentinischer Priester und Anti-
quarius ums Jahr 1500, der um
1510 in Rom Kardinal von S.
Sabina wurde, schriebauch eine „de
Musica". (Forkel 3, 221. Fotis.)
Albertini, Francesco, um 1795
erster Violinist beim Ballet am
Scalatheater in Mailand (Textbuch
B. B., Bd. 4 der ital. Opern bei
Sarti's Fra i due.)
Albertini, Grioachino (Joachim),
geborener Italiener, war um 1784
Kapellmeister des Kgs. von Polen
und schrieb für die Warschauer
Bühne die Oper Don Juan. Nach
der Vertreibung Kgs. Stanislaus
ging er mit einer kleinen Pension
nach Rom (1795), wo er im April
1812, 60 Jahr alt, starb. Man
verzeichnet auch die Oper: „Le
maitre de chapelle polonais'' von
ihm. (Sowinski. Lpz. Ztg. 14,816.)
Die B. B. Ms. 104 besitzt 1. Recitativ
und Rondo: Bell' idol mio. 2. Cavatine:
Albertini, Giuseppe.
87
Alberto da Eippa.
La mia sposa, per Sopr. 2 V. Va. et B.
Fl. c. Corni.
B. Kgsbg. Ms. Duettino : Quante volte
alla fiuestra mit Orch., gez. mit 9/9 1801.
Im Mailänder Cons. Alle dame, Scena
e Eondo per Sopr. ,,ldol mio, quest' alma
araante" cou orch. P. Ms.
In Berlin K. H. in Mss. 1, die Sin-
fonia del Don Giovanni. P. u. Stb. 2.
Scena e Duetto del opera Virginia 1786. P.
Albertini, Griuseppe, ein Kom-
ponist des 18. Jhs. , der wahrschein-
lich in England lebte, gab heraus :
La mia sposa, Aria in the opera of
Virginia. Lond. c. 1788. P. fol. [br. Mus.
Vergleiche den Vorhergehenden.
A familiär lessou for the harps. Lond.,
C. & F. Thompson. 5 S. qufol. [B.
"Wagener.
6 Sonatas er Notturnas for 2 V. & B.
Lond., A. Himimel. fol. [br. Mus.
Albertini, Ignazio, siehe Al-
bertino.
Albertini, Tommaso, bekannt
durch: Pastorella per Viola solo
ed org. 1699. [Musikfr. Wien.
Albertino, Ignazio, stand nach
dem Titel der 12 Sonaten im
Dienste der Kaiserin Wittwe Eleo-
nore von Deutschland als Musicus
um 1692. Man kennt von ihm:
1. Intrada, Allem anda, Courante, Gavot.,
Sarah., Gig-ue e Finale a 4 voci per ström.
Ms. Cod. I, 38 (alte Sign.) S. 167—180,
mit dem Jahre 1683 gez. [Hofb. Wien.
2. Sonatinae XII. Violine solo Authore
. , . Viennae sumpt. Philippi Fieveti typogr.
& bibliop. Francof. a/M. 1692. fol. 65 Bll.
Part, gestochen. Kaiser Leopold dedic.
[Paris Nat. B. ß. mit dem Titel: XH
Sonate a V. solo col B. cifrato, s. 1. et a.
Albertis, s. Alberti, Domenico.
Albertis, Antonio de, aus Flo-
renz, ein Philosoph und gelehrter
Musiker um 1478, der in eineni
Briefe Gafori's erwähnt wird
(Straeten 4, 59).
Albertis, Griuseppe Nicolö, aus
Padua, lebte in der Mitte des 18.
Jhs. und besitzt das Liceo zu Bo-
logna von ihm ein Credo 4 voci-
bus im Autogr. in P. (siehe auch
Kat. 2, 21 derselben Bibl.)
Alberto, Frater, ist um 1473
Organist an S. Francesco in Bo-
logna (Busi 1, 194.)
Alberto da Mantua, siehe Al-
berto da ßippa.
Alberto da Milano, ein Laute-
nist aus der ersten Hälfte des 16.
Jhs., von dem sich in Casteliono's
Intabolatura de leuto von 1536
Lautenstücke befinden. (Siehe
Casteliono).
Alberto da Yenetia wird 1540
als Violist a/d. Londoner Hofkapelle
mit tägl. 12 d. angestellt und ist
noch im Jahre 1559 verz. (Nagel
1, 20. 27.)
Alberto da Hippa, oder da
Mantova, oder de Rippe, auch
mit A. R. oder M. ilbert gez.,
lebte im März 1537 in Paris, wie
aus einem Briefe von ihm an
Aretino zu ersehen ist. Er war
daselbst am Hofe als Kammer-
musiker und Lautenist angestellt.
Andere Briefe an Aretino tragen
das Datum 1538 u. 39. 1553 er-
schien in Paris ein Lautenbuch,
welches obige Nachrichten bestä-
tigt, es beginnt : „Albert de Rippa
de Mantoue, Seigiieur de Carois,
ioueur de leut et varlet de chambre
du Roy nostre Sire" ... Im Cata-
logo des Lande (Venez. 1552/53)
wird von A. als von einem Leben-
den gesprochen. Später sollen
noch 6 Bücher Sonaten (?) für
Laute in Paris erschienen sein.
(Canal 27. 28. Fetis.)
Die B. M. besitzt im Ms. 266 eine
Samlg. Lautenstücke, in denen auch 6 von
A. herrühren. Hier findet man auch die
Abkürzung A. R., M. Albeii und die teil-
weise Verdeutschung: Albert de Eippe.
In Ms. 272, Lauteubuch, ist Nr. 17 mit
AE. gez.
Die im Gerle 1552 aufgenommenen
2 Lautensätze mit Albrecht von Mantua
gez., möchte ich auch obigem Alberto zu-
schreiben.
Ferner befinden sich Lautenstücke in
Alberto, Ottaviano de.
88
Albicastro.
Francesco da Milano's Intabolatura. Mi-
lano 1536 Marcolini [Hof bibl. Wien]. Im
Vonvorte des Verlegers wird er Alberto
di Mcmtoua genannt, ebenso in Fraacesco
da Milano's Intabolatura von 1563, worin
sich auch einige Piecen von ihm befinden.
Von seinen gednickten Lautenbüchern
sind bekannt:
1553. Premier (3. 4. 5. et 6.) livre de
tabulature de leut, cont. plus, chans. et
fantasies, comp. . . . Paris, Fezandat. 1553
bis 58. 5 voll. qu4'^. [Brüssel.
1553. Quart livre de tabul. de luth,
cont. plus, fantas. chans. et pavanes, com-
pos. par feu . . Rippe. Paris, le Roy et
Ballard. 4. Nov. 1553. 1 vol. in qu4".
Mit anderem Inhalte als das obige 4. Buch
[Brüssel. B. M.
— Tabelature de Luth, contenant plu-
siers fantasies. Paris 1562 Adr. le Roy
et R. Ballard. qu40. in 6 Büchern. Das
2. und 3. enthält: plusieurs chansons.
Das 4. plus, fantas., chansons et pavanes.
Das 5. plus, motets et fantasies. Das 6.
plus, chans. nouvellement mises en tabu-
lature par Adrian le Roy (Paris 1559.)
[Rostock Buch 1—6. B.M: Buch 1—3
und 5. Das 4. ist von 1553.
Alberto, Ottaviano de, auch
Ottavianiis Eomanus genannt, war
seit c. 1568 bis c. Nov. 1582
Bassist a/d. Hofkapelle zu München
mit 500 fl. Gehalt. Yom 22. Dez.
1582 erhält die Wittwe jähr). 100 tl.
(Kreisarch.). Vergleich Alberti.
Alberto, Sebastiaiio di, Posau-
nist von 1568 bis 1579 a/d. Hof-
kapelle in München mit anfänglich
153, später 180 fl. Gehalt (Kreis-
archiv.)
Albertino, Komponist des 18.
Jhs., ist in (3. A. Wagner's Thalia
1790 mit Arien vertreten.
Albertus, Mönch zu Lobies u.
später Abt zu Gemblours im 10.
Jahrb., verfasste nach Trithemius
Gesänge zu Ehren der Heiligen.
(Gerbert 5, 35.)
Albertus, Venetas, ein Domini-
kaner aus der Mitte des 16. Jhs.,
soll nach Forkel 3, 486 ein „Com-
pendium de arte musices" ge-
schrieben haben.
Albertus, Tobias (auch Alberti),
von 1614 — 18 Lehrer u. Kantor
an der Pfarrkirche zu Torgau.
(Taubert I, 17.) In der Chronik
von Mühlberg wird von 1609 — 11
ein Kantor gleichen Namens an-
geführt, der jedenfalls derselbe wie
der obige ist.
Albertz, Jakob, gab 1664 mit
A. G. Haerlemme die Psalmen von
Diodati mit Musik heraus.
Alberus, Creorgius; im Besitze
der B. B. ein Ms. 4°. 69 betitelt:
Musica poetica, Brunsvic. Ao. 1653.
Eine theoretische Abhandig.
Albesby, . . . ein Klarinettist um
1795 zu Paris im Theaterorchester
de la Cito angestellt, der auch
1 Concert f. Klarinette in Paris
bei Sieber herausgab. (Fetis.)
Albetti, Oioseffo, Kanonikus
an der Kathedrale in Modena gegen
Mitte des 18. Jhs., gab eine kleine
Schrift heraus: Lettera contro il
canto in contrappunto ne funerali,
ed il lungo giro de funerali stessi,
s. 1. et a. in 12«. (Fetis.)
Albi, . . . Sänger a/d. Hofkapelle
Louis XII. von Frkr. nach 1 Doku-
ment: Etat ä Paris K. no. 322
(Fetis unter Divitis).
Albicastro, Henrico (Hainz
Weifsenburg) del Biswaug-, ein
Liebhaber der Musik, wie er sich
auf den Drucken selbst bezeichnet,
war ein geb. Schweizer, ging unter
die Soldaten, machte den spanischen
Erbfolgekrieg mit und rückte bis
zum Rittmeister herauf. Er muss
ein tüchtiger Violinist gewesen
sein und da alle bekannten Kom-
positionen in Amsterdam erschienen,
so gewinnt die Mitteilung in den
Bouwst. 3, 2 an Wahrscheinlich-
keit, dass es derselbe sein könnte,
der am 12. April 1686 als Musicus
Academiae an der Universität zu
Leyden unter dem Namen Johannes
Albini, Pater.
89
Albinoni.
Heinrich Weysenbergh eingeschrie-
ben ist und um 1700 ein Ritt-
meister Henricus Albicastro, von
deutscher Abkunft, sich in den
Niederlanden aufhielt.
Von seinen Kompositionen kann
ich nachweisen:
12 Suonate ä 3. Op. 1. Amst., Roger.
4 Stb: 2 V. 1 Vcl. 1 Bc. [B. Hbg.
12 dito, op. 2. ib. [B. Hbg.
Suonate (15) a V. solo col Vcl. o Bc.
Dedic. van den Bussen, op. 2. Lib. 1. 2.
ib. 2 Stb. [B. Hbg.
12 Senates ä V. e Violone col Bc.,
op. 3. ib. 3 Stb. [B. Hbg.
12 Suonate a tre, 2 V. e Vcl. col B.
per l'organo dal Signor Henrici Albica-
stero D. B. W. Cavaliero, Op. 4. ib. 4 Stb.
fol. [Paris Nat. B. Hbg.
Sonate a V. solo col IBc. op. 5. ib. fol.
[Dresd. Mus.
12 Concerti a 4, 2 V. A. B. Org. op. 7.
ib. 5 Stb. [B. Hbg. Darmst : A. u Org.
Sonate di camera a 3. op. 8. ib. 4 Stb.
2 V. Violine u. Bc. [B. Hbg.
Albini, Pater (Ristordi), ein
Komponist des 17. oder 18. Jhs.,
von dem die B. B. im Ms. 129
eine Motette f. Bass, 2 V. u. Orgel
besitzt.
Albiiii, Feiice, römischer Kom-
ponist, soll 2 Bücher „de musicali
concerti", Roma 1625 (1626) bei
Robletti herausgegeben haben.
(Felis.)
Albini, Filippo, aus Moncalieri
in Sardinien, war um 1623 und
1626 nach den Titeln seiner Druck-
werke an der Hofkapelle zu Turin
Kammermusiker und gab heraus :
1. MusicaJi concenti di . . . A 1, 2, &
4 voci . . . Op. 2. Milano 1623 Loinazzo.
Part, in fol. 33 S. 32 Gesge. [Turin B, n.
2. II 2. lib. dei musicali concenti da
cantarsi nel cenibalo, tiorba, ö arpa doppia,
ad 1, e 2 voci, di . . . Op. 4. Roma 1626
Robletti. Part, in fol. 31 S. 23 Gesge.
[Bologna.
Albini, Oirolamo, um 1690
Theorbist an der Hofkapelle in
Dresden mit 500 Thlr. Gehalt,
während der 1. Violinist nur 350
Thlr. bekam. (Fürstenau 2a, 310.)
1694 erhielt er seinen Pass. (s.
Staatsarchiv). Die B. B., Autogr.
Grasn. besitzt von ihm eine Quittung
vom 17/7 1690 über den Empfang
von 142 fl. 18 gl. als Kammer-
musikas.
Albini, Vincenzo, lebte im
18. Jh. und gab 1790 bei Trag
in Wien Trios für 2 V. u. Vcl.
heraus. (Katalog.)
Albinoni, Tommaso, ein Vio-
linist aus Venedig, dessen Werke
am Ende des 17. Jhs. erschienen
und bis ins 18. Jh. hinein reichen.
Er nennt sich auf den Druck-
Werken „Musico di Violino diletante
Veneto". WeitereNachrichten fehlen.
Eine Würdigung seiner Leistungen
von Rühlmann in der Allg. mus.
Ztg. Lpz. 1865 p. 637 und von
Wasielewski 1, 59. Letzterer geht
wohl zu weit, wenn er seine Er-
findungsgabe als philisterhaft trocken
bezeichnet, eher kann man ihm
den Vorwurf machen, dass er seine
Themen nicht genügend verarbeitet,
sondern sich begnügt sie in gleicher
Form so und so oft zu wiederholen.
Ueber seine zahlreichen Opern
fällt Fotis nach Einblik einiger
wenigen Sätze ein scharfes ab-
sprechendes XJrtBil. Das ist über-
eilt, und ehe wir nicht den ganzen
Mann kennen, lässt sich ein sicheres
Urteil nimmermehr aussprechen.
Von seinen Werken lassen sich
folgende nachweisen:
2 Mag-nificat ä 4 voc. c. ström. Part.
Ms. 572 Dresd. Mus. und Ms. 444 Samlbd.
in B. B. Part. (4 voc. c. ström.) 7 Bll.
Eine Oper, Ms. 445 B. B. „Engelberta",
5 Akte, die ersten 3 Alte von A., die
letzten 2 von Gasparini.
Fetis verzeichnet 42 Opern vom Jahre
1694 bis 1741, natürlich ohne Fimdort,
nur nach Verzeichnissen von Opem-
auffühi-ungen. Galvani vei'z. 8 Opern in
Venedig aufgeführt (gleich Fetis und
Clement).
Eine Cantate ä Sopr. col B. Ms. B 13 a
Albinoni.
90
Albinoni.
in Dresd. Mus. und Ms. B 922 BI. 39 die
Arie „Arno e ver ma uu altro" per A. con
2 ström g Bc
Kantaten. 1.' Ms. 447. B. B. kl. qufol.
38 Bog. 18 Cant. mit ital. Text f. Sopr.
u. Bc.
2. Ms. 4.50. Samlbd. Part. La doue il
nobil giaiio, Sopr. solo il Cemb. 4 Bll.
3. Ms. 136. 4 Cant. f. 1 St. u. B.
Cantata per il Sopr. col B : Que rivolgo
il piede. [Berlin Sing.
Ms. B. Upsala in Stb. fol. a) Del chiaro
vio! f. 1 St. u. Bc. b) Poiche al vago,
1 voc, solo c. Bc.
Under the gloorny shade of a dark,
sollen grove. A Cantata. (Lond.) fol. [br.
Mus.
Ms. Part, in Rostock: Aria „Sento an-
cora" f. Sopr. mit 4 V,, Va. u. B.
Ms. in Brüssel 2533. Arien aus der
Oper ringauno innocente von 1701.
26 Arie di Tiranno Eroe. Kl.-A. Ms.
qufol. 154 S. [B. Wagener.
1 Arie mit Orch. Ms. P. [Schwerin F.
The modern Musick- Masters . . . collec-
tion of airs & lessous. . . . 1731. 8". [br.
Mus,
Sei mia speme (Capranica 1726) per il
Sopr, c. accomp. Ms. P. in Cambridge FW.
3 Ariette della Griselda per Contralto
col B. d'acc. Ms. Mailand Cons,
Ms. Bologna (3, 198) in Arie e duetti
c. Bc, qufol, 19. Jh. Bl. 5 v. eine Arie,
In der Mischoper Thomyris einige Arien.
Instrumental weike :
Sinfonie a 6 e 7. op. 2. Yen. 1700 G.
Sala. Stb. [Brüss. Cons.
op. 2. Sinfonie e Concerti (10) a 5, 2 V.
Alto, Tenore, Vcl. e B., Violine concert.
Amst., Roger. (Nr, 7) 7 Stb. fol [B. Hbg,
B. Wagener. Dresd. Mus, Paris Nat. B.B.
br. Mus. Musikfr. Wien. Beriin K. H.
6 Sinfonie a 4, 2 V. Va. e B. Stb. im
Ms. [Darmst.
op. 2. Concertos in 7 parts for 3 V.
Tenors, & B. Violin with a Th. B. Lond.
[br. Mus,
op. 5. 12 Concerti a 5: tre V,, A. Ten.
Vcl. e B. per il Cembalo. Amst. Le Cene.
7 Stb. in kl. fol. [Berlin K. H. Musikfr.
Wien.
— Nouv, edit. exacteiuent corrigee. ib.
Nr. 278. 7 Stb. [B. Hbg. br. Mus. Paris
Nat. B. Wagener, Im Ms. P. fol. Dresd.
Mus,
op. 7. Concerti (12) a 5. con 2 V. 2 Ob.,
Violetta, Vcl., Bc, dedic. al Donato Cor-
reggio. Nobile Veneto. Lib. 1 e 2. Amst.,
Roger e Le Cene. (Nr. 361) 14 Stb.
[B. Wagener. Paris Nat. nur Üb. 2. Lin-
köpiug Ausg. von Roger: 2 V. u. Ob.
Darmst. Berlin K. H.
op. 9. Concerti (12) a cinque. 3 V.,
Oboe l, V. 2, Violetta, Vcl. e B., dedic.
Ol Massimiiiano Emanuele Duca del Pala-
tinato. Lib. 1 e 2. Amst., Le Cene
(Nr. 494, 495). 16 Stb. [B. Wagener.
br. Mus. fehlt Violetta. Darmst.
Mss. B. Upsala in Stb. fol. 1) 5 Con-
certi a 4—7 :2V. Viola, Vcl., Tenor- Viola,
Bc. 2) Sinfonia ä 4: 2 V. Va. Bc.
1 Concerto a 5, siehe Concerti 3 und Le
Cene Lib. 2.
In Et. Roger's Concerti 12 ä 5. Lib. 2.
Nr. 11.
op. 1. Suonate (12) a tre, 2 V. e Vcl.
col B. per l'org. Amst., Roger & Le Cene,
(Nr. 67) 4 Stb. fol. [B. Hbg. B. Wagener.
Paris Nat. B.B. br. Mus. Berlin K. H.
C.P.
— im Ms, qufol, Dresd. Mus. Ms. 2 a.
R. C. of Mus.
op. 3. Balletti a 3: 2 V. e Vcl. col Bc.
Venet. 1704 Sala. 4 Stb. [Paris Nat.
— Amst., Roger. (Nr. 260) 4 Stb. kl.
fol. [B.B. B. Hbg. Paris Nat. B. Wage-
ner. Berlin K. H.
— Ms. 453 B. B. 5 Hefte in hochfol.
12 Sonaten aus 3 — 4 Sätzen bestehend.
(Dieselbea unter 453 a.)
Balletti e Sonate a 3: a 2 V. Vcl. e
Cemb. con le sue fughe tiratte a canone,
op. 8. Amst., Roger. 4 Stb. kl. fol.
[Berlin K H. Darmst : Org. u. Vcl. br.
Mus, B. Wagener. Dresd. Mus. Lin-
köping fehlt V 2. Musikfr. Wien.
Balletti's in 3 parts for 2 V. Vcl. a Th.
B., consistg. of Preludes, Alemands, Sarah.,
Corants, Gav. & Jigj^s. Lond. fol. [br. Mus.
(Nicht erkennbar ob op. 3 oder 8.)
op. 4a, Sonate (6) da chiesa, a V, solo
e Vcl. e Bc. Amst., Roger. Part. qu4''.
27 S. [B.Wageuer. Paris Nat. Upsala.
R. C, of Mus.
— Ausgabe in London, fol. [R, C. of
Mus.
op. 6. Tratteuimenti armonici per ca-
mera diväsi in 12 Sonate a V., Violone
e Cemb. London, Walsh, fol. [B. B. br,
Mus.
— Ausg. mit der Dedic. an Gio. Franc.
Zeno, Nobile Veneto, Amst., Roger (Nr. 3).
66 Piecen, [Berün K. H. Rostock.
B. Wagener. Paris Nat.
— An Entertainment of harmony cont.
12 Solo or Sonatas for a V. with a Tho-
rough Bass. Lond., Walsh. fol. [B. B,
6 Senates p. V. solo et Bc, dont une
Albinus, . .
91
Albrecht, Job. Lorenz.
de Tibaldi. Amst., J. Roger. Stb. [Brüss.
Cons. br. Mus.
4 Sonaten, in B. Rostock, Varia 65,3.
In Harmonia mundi, 1 Sonate.
In Spitta 1. Beiige. S. 2 eine Fuge f.
2 V. u. Vcl. Part.
1 Violinpiece in Mich. Corrette's L'art
de se perfectionner.
Albinus, . . . schrieb eine des
Martianus Capeila ähnliche Ab-
handlung über Musik mit Erklärun-
gen griechischer Kunstausdrücke,
die aber verloren gegangen ist.
(Brambach, Musiklit. 1883, 2.)
Fotis erwähnt unter Albinus (3. Ar-
tikel) einen anonym. Tractat im
Besitze der TJnivers.-Bibl. zu Gent
aus dem 14. Jh., der über den
Gebrauch der Saiteninstr. im 14. Jh.
handelt, betitelt: „De diversis mono-
chordis, tetracordis, pentacordis,
sextacordis, eptacordis, octocordis
etc. ex quibus diversa formantur
instrumenta musicae, cum figuris
instrumentorum" und fügt dem bei,
dass man einem Albinus die Er-
findung der viersaitigen Yiola zu-
schreibt.
Albinus, Flaccus, siehe Alcui-
nus.
Albinus, Johannes, ein Laute-
nist, der nach E. G. Baron's Unter-
suchung der Lauten S. 64 um
1596 in Magdeburg lebte und ein
Lautenbuch herausgab , welches
Baron kannte.
Albinus, Johann Georg, Rektor
und später Prediger zu Naumburg
(1624, t 1679), Liederdichter und
Komponist von Kirchenliedern
(Winterfeld 2, 247.) Man schreibt
ihm die Lieder zu: 1) Welt ade,
ich bin dein müde. 2) Alle Men-
schen müssen sterben. 3) Straf
mich nicht in deinen Zorn. Nur
das dritte Lied ist von Yopelius
1682 (S. 947) erhalten unter aus-
drücklicher Nennung seines Na-
mens.
Albioso, Mario, Priester und
Kanonikus des Ordens des Hlg.
Geists, geb. zu Nasi in Sicilien
und gest. um 1686 in Palermo.
Dichter und Komponist, gab heraus :
Seiva di canzoni siciliani. Palermo
1681. 80. (Fetis.)
Albis, Nicolaus de, 1513 bis
zu seinem Tode 1516 (vor dem
Monate Juli) Sänger am St. Peter
in Rom (Yiertelj. 3, 253. 255.)
Albonesi, Teseo Ambrogio,
(Fetis unter Ambrogio) Kanoniker
an St. Giovanni di Laterano und
Professor der syrischen Sprache
an der Universität zu Bologna, ein
Mitglied der gräflichen Familie der
Albonesi, hat in seinem Werke:
Introductio in chaldaicam linguam,
syricam atque armenicara ... et
descriptio ac simulacrum phagoti
Afi^anü. Pavia 1539, kl. 4°, pag.
179 die Beschreibung des von
seinem Onkel Afranio erfundenen
Fagotts gegeben, nebst Abbildung.
Letztere im Kat. des Conservatoire
zu Paris von Weckerlin p. 6.
(Fetis schreibt irrtümlich Albanese.)
Alborea, Francesco, Violon-
cellist an der Ksl. Hofkapelle in
Wien von 1721 ab mit 1260 fl.
Gehalt bis zu seinem Tode am
20. Juli 1739. (Köchel 1).
Albrecht, . . . nach einer Sub-
scriptionsliste von 1783 Organist
in Leutkirch.
Albrecht, Claudius, siehe Au-
bert, Claude.
Albrecht, €r ... E ... ein Kom-
ponist des 18. Jhs., von dem die
B. B. im Ms. 465 in K. 1 Ouver-
türe ex D per 2 Corni, 3 Ob. 2 Y.
Ya. B. e Cembalo in Stb. besitzt.
Yielleicht sind die in Darmstadt
befindlichen kurzen Tonsätze (Nr.
2204) für Blasinstr. u. Pauk, auch
von ihm.
Albrecht, Johann Lorenz, geb.
Albrecht, Joh. Lorenz.
92
Albrecht, Zachäus Wilhelm.
8. Jan, 1732 zu Görmar b. Mühl-
haiisen i/Th., gest. um 1773 zu
Mühlhausen i/Th.; studierte in Jena
und "Wittenberg Philologie, nahm
bei dem Organisten Rauchfiifs in
Mühlhausen Musikunterricht und
wurde 1758 als Gymnasiallehrer,
Kantor und Musikdirektor an der
Hauptkirche in Mühlhausen ange-
stellt. Er war auch Ksl. gekrönter
Dichter und Magister. Er hat sich
mehr der Buch -Literatur als der
Komposition gewidmet und sich
besonders verdient um die Heraus-
gabe der Adlung'schen Werke ge-
macht. (Gerber 1 zum Teil). Von
seinen Kompositionen kenne ich nur:
0 Traurigkeit ! o Herzeleid, Cantate für
4 Stirn. Soli u. kl. Orch. Ms. P. fol.
[Brüssel Cons. 712.
Der Gesang: Herr Gott dich loben wir
zu 4Stim., Trompeten und Pauken. Berlin
1768 Birnstiel. Part. fol. [Einsiedeln.
B. Lpz. Brüss. Cons. Stadtb. Augsb. In
der Bibl. Schwerin F. Ms. unter Albrecht
„Choral: Herr Gott dich loben wir'' (wie
oben, doch aufserdem mit Streichquart.
Ob. Hörn. u. Orgel begleitet, in Cd., frag-
lich ob dasselbe).
An theoretischen Werken schrieb er:
1. Gründliche Einleitmig in die An-
fangslehren der Tonkunst. Zum Gebrauche
musikalischer Lehrstunden nebst einer
Erklärung der vornehmsten sowohl in der
Vokal- als Instnimentalniusik vorkommen-
den Kunstwörter, und einem kurzen Ab-
risse einer musikalischen Bibliothek, ab-
gefassetvon. . . Langensalza 1761 Martini.
40. 136 S. [B. B. B. M. Dresd. Proske.
Brüssel. B. Lpz. br. Mus. Musikfr.
"Wien.
— Kurzer Abriss einer musikalischen
Bibliothek für die Liebhaber der Musik.
In seiner „Gründliche Einleitung" 1761.
Seite 125—136.
2. Abhandlung über die Frage: Ob die
Musik bei dem Gottesdienste der Christen
zu dulden, oder nicht. Mit dem Motto:
II y a peu de sujets surquoi las hommes
soient plus partages que sur celui de la
Musique . . . Crousaz. Berlin 1764. A^.
32 S. [B. Lpz. Musikfr. Wien.
3. Versuch einer Abhandlung von den
Ursachen des Hasses, welchen einige
Menschen gegen die Musik von sich
blicken lassen. In seinem Sendschreiben
an . . . Chrstph. Gottl. Schröter . . . Franken-
hausen 1765 J. A. Cöler. 4". 28 S. [Dresd.
B. B. Brüssel von 1764 (?). B. Lpz.
Musikfr. Wien.
4. Folgendes Werk erschien anonym,
doch glaube ich, dass man es ihm zu-
schreiben kann : Gedanken eines thüiin-
gischen Tonkünstlers über den Streit
zwischen Sorge und Marpurg. 2. Aufl.
s. 1. et a. (1761/2) ]B. B.
5. Er gab auch Agost. Steffani's Quanta
certezza in der TJebersetzung von Werk-
meister mit Zusätzen und Bemerkungen
heraus. (Siehe Steffani, Agost.)
6. Aufserdem befinden sich von ihm
Artikel in Marpurg's Beyträge Bd. 5,
S. 269 u. 381 : Ueber den Streit zwischen
Sorge u. Marpurg u. kurze Nachricht über
Kirchenmusik in Mühlhausen.
Albrecht, Johann Matthias,
Organist a/d. St. Katharinen Kirche
zu Frankfurt a/M., geb. zu Oster-
behringen i/Thürg. am 1. Mai 1701,
Tod unbekannt. Schüler von Witt,
ging nach Frankreich und wurde
dann 1724 in Frankf. a/M. Orga-
nist. Nach Gerber 1 erhielt er
2 Jahre darauf die erste Orga-
nislenstelle an den Barfüfsern. .
Seine Kompositionen sollen nur
im Ms. bekannt geworden sein.
Albrecht, Johann Wilhelm,
Medicus P. F., extraordinarius an
der Universität in Erfurt, geb.
1703, t 7/1 1736 in Göttingen,
schrieb : ^
Tractatus physicus de effectibus musices
in corpus auimatimi , aufhöre . . . Lips.
1734 J. C. Martini. S». 136 S. [B.M.
Bologna. Bmssel. Glasgow. B. ß.
br. Mus. Musikfr. Wien.
Nach Mar])urg's LTrteil spricht er über
alles Andere besser als über das angezeigte
Thema.
Albrecht, Mathias, Kapeil sänger
an der Ksl. Hofkapelle mit 168 fl.
Gehalt von 1619 ab. Abgang un-
bekannt (Köchel 1).
Albrecht, Zachäus Wilhelm,
geb. 1732 in Berlin, um 1754
Violinist in Diensten des Prinzen
Karl in Berlin (Marpurg 1, 159).
Albreclitsberger.
93
Albrechtsberger.
Albrechtsberger, Johann Gre-
org-, geb. 3. Febr. 1736 zu Klo-
sterneuburg bei Wien, gest. 7. März
1809 in Wien (Wiener Ztg.). Er
besuchte das Gymnasium zu Melk,
wo er auch als Sängerknabe wirkte
und dann zwölf Jahre lang Orga-
nist war. 1772 wurde er Regens
chori bei den Karmelitern in Wien
und am 6. Mai desselben Jahres
Hoforganist a/d. Ksl. Kapelle, legte
aber die Stelle am 1. April 1793
nieder, nachdem er 1792 Kapell-
meister am St. Stephan geworden
war. Schon nach Mozart's Tode
(1791) Avurde er an Stelle desselben
Adjunctus am St. Stephan. — A.
genoss als Theoretiker eines all-
gemeinen Rufes und Schüler aus
aller Herren Länder eilten zu ihm.
Auch Beethoven unterzog sich
seiner sti-engen Zucbt. Eine Unter-
suchung seiner theoretischen Werke
fehlt noch, welche feststellt, in wie
weit er eigene Wege einschlug.
Auch als Komponist war er un-
gemein fruchtbar. (Wien, Musikztg.
1, 45. Lpz. Ztg. 1, 514 u. f. Bde.,
in 31, 443 eine Biographie. Köchel
1,105. Kornmüller 1,431. Wurz-
bach's Lexikon.)
Verzeichnis seiner nachweis-
baren Werke:
Ausweichungen von C-dur und C-moll
in die übrigen Dur- und Moll-Töne. "Wien
bey Cappi und Czerny. Nr, I. quer 4^.
3 'S. Nr. n. 9 S. Nr. ni. Unterricht
über den Gebrauch der verminderten und
übermäfsigen Intervalle nebst der 3. Lief,
der Ausweichungen. Wien, Johann Cappi.
qu40. 7 S. [B. Wagener. Dresd. Mus. in
Kopie. B. M. br. M. Mailand Cons:
"Wien bei Trag.
— Simrock in Bonn. [B. Kgsbg. Glasgow.
— Leipzig, Bureau. [Lübeck.
— ... Inganni per I'organo o Pfte.
2. Lfg. der Ausweichung. Lpz., Külinel.
[B. B. Dresd. Mus. B. Kgsbg. Musikfr.
"Wien.
— Tnigschlüsse . . . "Wien, Cappi. [Mai-
land Cons.
— B.B. das AutogT., 7 Bll. gez. 1793.
— Modulationsfrom C... Lond. [br.
Mus.
Gründliche Anweisung zur Komposition,
mit deutlichen imd ausführlichen Exempeln
zum Selbstunterrichte , erläutert u. mit
einem Anhange: Von der Beschaffenheit
und Anwendung aller jetzt üblichen musi-
kalischen Instramente. Leipzig, Breitkopf
1790. 40. 440 S. [Dresd. Mus. B. B.
Dresd. B. M. Proske. Florenz. Glas-
gow, br. Mus. B. Lpz. Briissel. Cons.
— 2. Ausg. Lpz., Br. & Haertel s. a.
[B. B. Lübeck.
— 3. Ausg. ib. s. a. [B. B. Brüssel.
Freising. Musiifr. "Vitien.
— übersetzt von Choron: Methode ele-
mentaire de composition, avec des exem-
ples tres-nombreux . . . Paris 1814 Mme.
Ve. Courcier. 2 Bde. in S". 177 u. 208 S.
Beisp. [Bologna. Florenz. Briissel.
Glasgow, br. Mus. C. P.
Ich finde noch eine 2te Uebersetzung,
die wohl obiges "Werk betreffen kann:
— Uebersetzung von A.-Et. Choron:
Methodes d'harmonie et de composition
. . . ä accomp. la basse chiffree et ä com-
poser toute espece de musique . . . Paris
1830 BacheUer. 8»^. 1. Bd. 279 Text,
2. Bd. die lithogr. Musikbeisp. in 4 Abtlg.
[Bologna. Briissel. Glasgow.
— Methods of harmonj--, figured-bass,
. . . transl. by A. Merrick. 2. ed. 2 voll.
Lond., Cocks 1844. 8». [br. Mus. E. C.
of Mus. Glasgow.
Kurzgefasste Methode den Generalbass
zu erlernen, "^''ien u. Mainz, (1792) Ar-
taria & Co. qufol. 36 S. mit Musikbeisp.
[Dresd. B.B. Musikfr. Wien. Schwerin
F., Ms.
— Generalbassschule. Neue Aufl. Lpz.
(1804) Hoffmeister & Kühiiel. [B, B. br.
Mus.
— Neue vom Verfasser verm. Aufl.
Lpz., Peters. quA^. 23 S. [B. M. B. B.
Glasgow. B. "Wagener. Musikfr. "Wien.
— Methode d'accomp. selon des prin-
cipes des ecoles d'allemagne (0. Ueber-
setzer) Paris, fol. 33 S. [Bologna. Glas-
gow.
(Becker 1, 419 sagt: traduite par A.
Choron. Paris, Gaveaux. 8'\)
— A treatise on the use of the dimi-
nished and supörfluous inteiTals for the
pfte. Translated . . . Lond. fol. [Glasgow.
— Principles of accompaniment or
thorough-bass. Translated with annotations
by J. Jousse. Lond. fol. [Glasgow, br.
Mus.
— Collected soritings on thorough bass.
Albrechtsberger.
94
Albrechtsberger.
harmouy, & composition for self-instnic-
tion. Loud. 1855 Novello. 3 voll. 8".
[Glasgow.
(Wenn man die Uebersetzuugen nicht
selbst geprüft hat, kann man nur mut-
mafsen, welches deutsche Werk von A.
gemeint ist. Ich muss dies für alle ver-
zeichneten Uebersetzungen bemerken.)
Kurze Regeln des reinen Satzes als
Anhang zu desselben gründlicher An-
weisimg zur Composition. Wien, im Verl.
des Kunst- u. Industrie-Comptoirs. qu40,
9 S. [B. M. ß. Wagener. B. B. br.
Mus.
— 2. Aufl. Wien, Haslinger. [Musikfr.
Wien.
Sämmtliche Schriften über Genei'albass,
Harmonielehre u. Tonsetzkimst zum Selbst-
unterrichte systematisch geordnet, mit
zahlreichen aus dessen mündl. IVIitteikm-
gen geschöpften Erläuterungsbeispielen,
einer kurzen Anleitung zum Partiturspiel
u. Beschreibung aller jetzt gebräuchlichen
Instrumente herausgegeben von seinem
Schüler Ignax Ritter v. Seyfried. Wien,
Druck u. Verlag von Anton Straufs. 8^.
I. Band: 556 Notenbeisp: Porträt, 5
Bll. 218 S.
//. Band: 260 Notenbeisp : 2 Bll. 264 S.
///. Band: 136 Notenbeispiele. 224 S.
[Proske. B. M. B. Wagener. Dresd.
B. Lpz. B. B. Hannover. Einsiedeln.
Brüssel. br. Mus. Salzburg. Musikfr.
Wien.
— 2. revid. Aufl. Wien , Haslinger.
[Lübeck 2. u. 3. Bd.
— Engüsche Ausg. von NoveUo. Lond.
(1855) [br.Mus.
Kompositionen :
Die Pilgrimme auf Golgatha. Oratorium
in 2 Thl. von Zachariae (1. Aufführung
1781 in Wien) für Solo, Chor u. Orch. P.
[Musikfr. Wien.
Entr'acte de l'opera Henri IV. ou la
bataille d'Ivry. Haag, B. Hummel, Stb.
[Berlin K. H.
Mss. in B. B:
— 475. Missa canonica a 4 voci (auch
Missa pro Dominica) senza ström, e senza
org. Cd. Part.
— 478. Hymnus pro festo pasch. Haec
dies, 4 voc. c. ström. Part.
— 479 in K. Graduales de confess.
4 V. 2 V. Violone c. org. Stb.
— 480 in K. Libera nie 4 v. Part.
— Autogr. Graduale für S. A. T. B. mit
Orch. u. Bc. Part. 31 S. fol.
In B. Proske- Mettenl. hds. in P. u. St.
Missa in C, Miserere, 1 Offert, u. Vesper-
Ps. 12 Fug, n. 1 Praelud.
2 Messen in Bd. u. Cd., 1 Graduale im
Ms. P. f. 4 Stirn, mit Instr. [Musikfr.
Wien.
Requiem a 4 v. 2 V. et Org. P. Ms.
[Leipz. Thom.
Sancti et justi in Dno. 4 v. 2 V. et org.
P. Ms. [Leipz. Thom.
Estote fortis in hello, 4 v. 3 Violes,
3 Trombon. Violone et Org. P. Ms.
[Leipz. Thom.
Venite adoremus 4 v. 2 V. Va. Org.
P. Ms. [Leipz. Thom.
5 Mottet, ä 4 voc. Ms. P. [B. Lpz.
Laudate Dnum. 4 v. c. instr. Ms. P.
[Miüich. Hofk.
In Kremsmünster einige Messen.
Missa 4 voc. Ms. Stb. [Münch. Hofk. 3.
3 geistl. 4 st. Gesge. mit Orgel. [B. M.
3 vollst. Messen und 3 Vokal -Messen
[Göttweih. Ferner 7 Graduale. 2 Alma
redemptor. 1 Salve regina. 2 Asperges.
1 Te Deum. Hymni et Responsoriae.
20 Off ertönen, meistens 4 st.
Im Stifte Kloster Neuhurg : 13 Messen,
3 Litaneien, 38 Graduale u. Offertorien,
1 Te Deum, 1 Requiem, 1 Veni sancte,
19 Hjminen, 1 Salve, 5 Regina coeli,
8 Alma.
Aria: Wie toben nicht des Meeres
Wogen, mit Orch. M. 16145. P. [Hofb.
Wien.
Sinngedichte bey der Durchreise der
Ksl. Majestäten, gesungen im Kloster zu
Mölck den 21/1 1765. V. Autogr. [Hofb.
Wien 16451.
Ms. B. B. 485. Concertino per Cemb.
V. Va. B. 2 Corni in Es. Stb.
Qiüntuor p. 3 Violons, A. et B. cont.
1 fuge ä 4 Sujets . . . Vienne, au bureau
d'arts. 5 Stb. fol. [B. B. B. Wagener.
op. 2. Six Quatuors en fugiies ä 2 V.
Va. et Vcl. Berlin, Hrnnmel." 4 Stb.
[Berlin K. H. Musikfr. Wien. B. Wage-
ner. B. Joach. br. Mus.
op. 20. Sei Quartetti con fughe per
diversi stromenti. Vien., Artaria. 4 Stb.
Nr. 1 u. 2 für 2 V. Va. Vcl., die anderen
f. 1 V., 2 Violen u. Vcl. [B. Wagener.
Musikfr. Wien.
op. 21. 6 Quatuors p. 2 V. A. et Vcl.
Vien. Bureau. 4 Stb. [B. M. B. Wagener.
Musikfr. Wien.
Trois Senates a 2 Choeur, Savoir
/. Choeur: 2 Viol. Alto et Basso, //.
Chneur: 2 Viol. Alto et Basso. Viefie,
Bureau d'Arts 8 Stb. [B. B. B. Wagener.
Musikfr. Wien,
Quatour p. le Clavec. ou fortepiano,
Albrechtsberger.
95
Albrechtsberger.
2 violons et Basse. Vienne, Hoffmeister.
4 Stb. querfol. u. hoch fol. [B.B. Dresd.
Mus. Mailand Cons. Musikfr. "Wien.
Schwerin F.
2 Sonatas (or Quartetts) for stringed
instr. P. 1782. Ms. 1951. [R. C of. Mus.
Six Fugues en forme de Quatuors pour
2 V. Alto et Vcl. Offenb., Andre. 1 vol.
Part. gr. 80. [B.B. B. M. Bnissel.
B. Lpzg.
Six Trios concertans p. Violon, Viola
et Vcl. op. 9. Offenb. Andre. 3 Stb. fol.
[ß. B. B. Wagener.
3 Duos instructives p. V. et Vcl. 2 liv.
Lpz., Hoffmeister & Kühnel. 2 Stb.
[B. Wagener. Dresd. 1. liv.
XII Fugen für die Orgel oder das Pfte.,
Herrn Abbe Maximil. Stadler Hochwürden
zugeeignet vom Verleger. I. Werk. Wien
bei Cappi et Czerny, lang 4". 27 S.
[B. Wagener.
— Mit französischejn Titel: Berlin und
Amsterdam, Hummel. [B. Kgsbg. Dresd.
Mus. Amst. br. Mus. Schwerin F., Ms.
12 neue leichte Praeludien, nur mit 3
oder 4 Registern zu spielen, op. 2. Lpz.,
Kühnel. Wien, Artaria & Co. [Musikfr.
Wien. Mailand Cons. B. B : Wien, Ver-
lag des Hoftheaters (Weigl). qufol. Dresd.
B, Wagener.
12 Pi'eludes et une fugue pour le Cla-
vecin ou l'Orgue. Op. 3. Amsterdam, J.
S. Hummel. 17 S. [B. B. B. Wagener.
Hofb. Wien im Ms. Schwerin F. , Ms.
Musikfr. Wien.
Fugha per Organe o Clavicembalo. Op. 4.
Cdur. Bronsvic nel Magazino. qufol.
[SchwerinF. Musikfr. Wien. B. Wagener.
br. Mus.
— 2. ediz. Vienna, Cappi e Co. qu40.
[B. B. ß. Wagener.
Fuga sopra 11 Thema do re mi fa sol
la per il Clavicembalo o 1' Organe com-
posta. Op. 5. Vien., Cappi e Comp. (1791)
4 S. [ß. Wagener. B. M: Vien., Artaria.
Dresd. Mus. br. Mus. Musikfr. Wien.
6 Fughe e Preludie per il Clavic. Vien.
1791. [B. Lpz. br. Mus.
VI Fugen u. Praeludien für Pfte. oder
Orgel verfasst. 6. Werk. 2. Auflage.
Wien bei Johann Cappi qu40. , 15 S.
[B. Wagener. B. M. br. Mus.
— Vienna, Artaria. [Mailand Cons.
Dresd. Mus. B. B. Musikfr. Wien.
Sei fughe per Torgano o clavic. op. 7.
Vien., Ai-taria e Co.; quer fol. [B. B. B. M.
Musikfr. Wien.
— Ausg. in Braimschweig. [besafs
Schletterer.
Sei Fughe per 1' Organe o Clavicembalo.
Op. 8. Vienna, Artaria et Comp. qu4<',
13 S. [Bnissel. ß. M. B. B. Brüss.
Cons. Musikfr. Wien.
VI Fughe coUe cadenze per l'organo,
0 forte-piano. op. 9. Vien., T. Mollo e C.
quer fol. [B. B. B. Wagener. Musüfr.
Wien.
6 fugues p. les orgues ou le Pfte. Oeuv.
10. Vien. au bureau d'arts . . . quer fol.
[B. B. B. Wagener: Vien., Haslinger.
Bi-üssel. br. Mus. Musikfr. Wien.
Sei fuge per il Cla\dc. o Organo. op. 11.
Vienna, Gio. Cappi. quer fol. [B. B.
Brüssel. Musikfr. Wien. .
Sechs Fugen für Pfte. oder Orgel.
11. Werk. 2. Aufl. Wien, Cappi & Co.
qu40. 17 S. [B. Wagener. br. Mus.
6 Praeludien f. d. Orgel od. d. Pfte.
op. 12. Wien, Comptoiis. (3 Hefte zu
je 6 Praeludien a 13 S.) [B.B. niu-
2 Hefte. B. Wagener. Dresd. Brüssel
Heft 1. 2. Musikfr. Wien.
— Wien, Riedl. [Brüssel, Heft 2. br.
Mus. Heft 2.
Six Preludes et Fugues pour 1' Organo
ou Pfte. Op. 15. Vienne, Aat. Diabelli
et Comp. 22 S. [B. Wagener.
Six Fugues pour l'Orgue ou Pfte. Oeuv.
16 posth. Vienne, DiabeDi et Co. 15 S.
[B. B. B. Wagener. Musikfr. Wien.
— Vien., Cappi & Diabelli. [Dresd.
Six Fugues poiir le Pfte. ou l'Orgue.
Op. 17. Vienne, S. A. Steiner et Comp.
16 S. [B. Wagener. br. Mus. MusiMr.
Wien.
— Vien. et Pesth, bureau d'mdustr.
[B. B. Dresd.
6 Fughues p. le Pfte. ou l'orgue. 18mö
et dernier oeuvr. Vien., Cappi et Co.
15 S. (1 Fuge sur la parole Caffe u. 2
im plagalen Ton.) [B. Wageuer. Musikfr.
Wien.
Tre Fughe per l'organo o Pfte. in occa-
sione delle feste di Pasqua, comp. . . op. 21.
Vienna, Artaria e Co. qu4''. 9 S. [B.
Wagener. Bnissel. br. Mus.
Six Preludes et fugues pour le Clavecin
ou Pfte. ded. Joseph Noble de Fürnberg,
Lieut. Colon, et Maitre de Post. Vienne
chez Louis Maisch. 22 S. [B. Wagener.
— Vienne, Magazin [B.B. MaUand Cons.
Preludes et fugue pour le Pfte. a 4
mains, ded. Frany. deCerini. B-dur. Vienne,
S. A. Steiner et Co. qu40. 11 S. [B. B.
B. Wagener. br. Mus.
Fuga a 4 ms. per l'organo . . . dedic. al
Fred. Starke. Vienna, Artaria «& C. 4P.
[B.B.
— Vien., G. Trag. [B. Wa!gener, Kopie.
44 Versetten oder kurze Vorspiele für
Albrici, Bartolomeo.
96
Albrici, Vincenzo.
die Orgel oder Fortepia. komponirt. Wien
bei Cappi u. Co. qu.4P. 9 S. [B. Wageuer.
Musikfr. Wien.
50 Yersetteu u. 8 Fugen für die Orgel
componirt (aus dessen Nachlasse.) Wien,
Tobias Haslinger. I. Abtheil. Moll-Ton-
arten. 23 S. //. Abtheü. Dur-Tonarten.
23 S. [B. Wagener.
66 Cadeuze, Versetti et fugae in den
alten 8 Toni. Ms. 16662. [Hofb. Wien.
Fugha per Clavic. Vien. Artaria & Co.
[B.M.
Orgelfugen in Musikalische Aehrenlese.
1. Bd. Erfurt, Körner. 23 S. [B. Kgsbg.
p. 70 Nr. 499.
Fuga in Cd. (Pfte. od. Orgel) qufol.
[Dresd. Mus.
12 Fugues p. cl, u. 18 fug-ues in Far-
renc's Tresor Livr. 10. u. 14. Aus op. 1.
4. 6. 8. 10. 11. 16. u. 17. [Brüss.Cons.
B.M.
"Vni toni ecclesiastici. Ms. 49 Bll. —
Praeludien und Fugen. Ms. 64 Bll. —
Septimen-, Oetaven- undDecimen-Sprönge.
Ms. [Hofb. Wien.
Clavier-Schule für Anfänger. Wien,
Artaria. [B. B. Musikfr. Wien.
Autogr. B. B. Canons verschiedener
Komponisten und das Poiirait A.'s.
Mss. in B. B.
— 481. 8 Toni eccles. per org.
— 482. Preludj per org.
— 483. Praelud. u. Fugen, 1—4.
— 484. 12 Fugues. fol." u. Ms. 194.
— 486. Sonate I. — VI da, per ü
Cla\'i-Cemb.
— 150 in K. p. 1. 4. 7. 8 Fug.
Themat. Verzeichnis seiner Kompos.,
angefertigt von AI. Fuchs 1838. Ms. 4*^,
97. [B. B.
Komposit. in neuen Ausg. siehe Eituer 2.
u. 9. Bd. M. f. M.
Kirnberger: 3 Fugen, davon 1 von A.
6 Duos f. V. u. Vcl, Hbg. 1876 Pohle.
Im Ecclesiasticon Nr. 40 ein geistl.
mehrstim. Gesang.
Die Bibl. der Musikfr. in Wien ist
aufserordeutlich reichhaltig an Quintetten,
Quartetten, Trios, Duos etc. für Streich-
instramente, ebenso an Fugen und anderen
Orgelkompositiouen , doch die Kataloge
sind so ungenau imd kurz in Angabe der
Titel, dass eine genaue Angabe danach
nicht möglich ist. Was irgendwie er-
kennbar ist habe ich in das Verz. auf-
genommen.
Albrici, Bartolomeo, Bruder
des Vincenzo, war vor 1663 Or-
ganist an der Hofkirche in Dresden
und erhielt in genanntem Jahre
seinen Abschied (s. Staatsarchiv.
Fürstenau 2 a, 136). Er ging in
Gesellschaft seines Bruders Vin-
cenzo nach England und beide
wurden 1664 als Komponisten a/d.
Kgl. Kapelle in London mit zu-
sammen 200 ü^ Gehalt angestellt.
In den Jahren 1666/67 werden sie
noch in den Listen genannt (Nagel
1, 51. 57). 2 it. Cantaten f. Sopr.
m. B. in Ms. 1037 Dres. Mus.
Albrici, Vincenzo, Bruder des
Bartolomeo, geb. 26. Juni 1631 zu
Eom, gest. 1690 zu Prag. Die
Königin Christine brachte ihn um
1650 mit nach Stralsund. 1654
kam er in kurf. sächsische Dienste
an die Privatkapelle des Kron-
prinzen (Fürstenau 1, 76). 1662
wird er Kapellmeister genannt
(ib. 2a, 11). 1663 nimmt er nebst
seinem Bruder den Abschied und
geht nach England (s. Bartolomeo
A.) und bleibt dort nachweislich
bis zum Jahre 1667 (Nagel 1, 51.
57). Im Sachs. Staatsarchiv finden
sich noch folgende Aktenstücke
über seine Austellungen u. a. :
1671 wird er mit Familie von
Köln a/Rh. nach Dresden geholt.
1673 erhält er einen Pass nach
Berlin. 1677 als Geschenk einen
goldenen Becher. 1678 bittet er
den Kurfürsten um ein Kanonikat
in Köln für seinen Sohn. Von
1680 ist ein Schreiben vorhanden.
Fürstenau berichtet noch: 1666
(sie?) war er als Hofkapellmeister
mit 1200 Thlr. in Dresden an-
gestellt. (Die Jahreszahl muss
falsch sein, da er sich 1667 im
März noch in London befand.)
1672 quittiert er abermals den
Dienst in Dresden. 1676 ist er
wieder als sächs. Kapellmeister
verzeichnet. 1680 war sein Gehalt
auf 1000 Thlr. gesunken. Er nahm
Albrici, Vincenzo.
97
Alcarotto,
seinen Abschied und wurde Or-
ganist a/d. Thomaskirche in Leipzig.
1682 findet man ihn zu Prag als
Musikdirektor a/d. Kirche St. Au-
gustin (Fürstenau 1, 92. 97. 100.
2 a, 143).
Von seinen Werken lassen sich
nachweisen:
Hofbibl. Wien, Ms. 1) Te Deuin zu
2 Chören u. Orch. (auch iu Darmst.)
2) Samlg. Kiesewetter: Te Deum 5 voc.
c. orch.
Dresd. kathol. Kirche: Missa 5 voc. c.
2 V. Va. Ob. Tromh. Timp. ed org. P. u. St.
Dresd. Mus. : Messa 3 voc. c. stroin. P.
Ms. gez. mit S. E. S. C. M. -- Missa 5 voc.
4 Trombe, 5 istrom. ed org. (Kyrie, Gloria,
Credo). Ms. A. 1 d. 41 BU. P.
— 19 Kirchenstücke. P. Ms.
— 1037. Italienische Cantaten f. Sopr.
mit bez. B., Ms. des 17. Jhs. , wahrsch.
Autogr.
Mss. B. B. 500. 18 Stb. Te Deum 8 voc.
2 V. 4 Trombe Timp. e B.
— 501. 19 Cantaten oder Mot. über
lat. Texte für Solo, Chor und einige Instr.
Albrici als kuri. Kapellm. gez.
Mss. B. Upsala^ teils in Tabulatur-Part.,
teils in ausgeschriebenen Stirn: 39 geistl.
Gesänge, Mot., Psalm, u. a. f. Singst, u.
Instr. mit ital. u. deutsch. Text.
— Sinfonia a 6 piimo tono 1654.
3 V. Va. Viola Basso. Teorba. Spinetto.
Cemb.-Org. 4P.
— Sinfonia a 2 V. 2 B. 4«. — Sonata
ä 5: 2 V. 2 Trombetti, Fag. in 4«.
Ms. 1270 br. Mus. in einer Samlg.
B1.27b: Non so se l'hö da dire. Ms. 1501
br. Mus. in einer Samlg. Bl. 66 b Manda
i nobüi allori.
Ms. Darmst.: Venite omnes gentes.
2 C. B. c. 2 V. Stb.
In Godbid & Playford's Samlwk: Scelta
di Canzonette 1679 zwei Gesge: DiCupido
chi fugge und Ninfe vezzose, ä 1 voce.
Albus Grallus, siehe Blancqocq.
Albus, Rev. D. Mathias, wird
1588 im Diario der päpstHchen
Kapelle als ein schon längere Zeit
im Dienste stehender Sänger be-
zeichnet und dem Kapellmeister
zu Hilfe beigegeben, um mehrfache
Angelegenheiten zu ordnen. (Haberl,
Jahrb. 1891, 84.) Nach Baini 1,
240 und Straeten 6, 376 wurde
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon.
er schon Ende August 1565 pen-
sioniert {?).
Albutio da Milano, M., Joannes
Jacobo, ein Lautenist, von dem
sich Lautenstücke in CasteKono's
Lautenbuch von 1536, in Phalese's
Hortus Musarum von 1552 (ein
teilweiser Nachdruck) und in Fi'an-
cesco da Milano's Intabolatura von
1563 befinden.
Alcaini , Uiorgio Griacoiiio
(nicht Giuseppe), Hofmusikus und
Bassist an der Hofkapelle in Mün-
chen, verzeichnet am 10. Sept. 1655
mit 993 fl. Gehalt; wird Mitte
1657 entlassen. Er ist auch der
Dichter des Operntextes L'Oronte,
komp. von Kerl, Textb. B. M. In
Hambg. komp, Theile 1678 den-
selben Text. (Eudhart 38.) Ber-
tolotti p. 108 teilt einen Brief vom
20/9 1656 aus München mit, be-
gleitet von Kompositionen an den
Herzog von Mantua. Da Bertolotti
sein Namens -Autogr. mitteilt, so
heilst er nicht Giuseppe., sondern
Qiacomo. Am 1. April 1664 tritt
ein Bassist Giacomo Alcaini in die
Ksl. Hofkapelle mit 60 fl. Gehalt
monatl. ein (KöcheM), der jeden-
falls derselbe ist.
Alcalä, GrioTaiini Andrea, aus
Sapino, lebte in Neapel als Priester
und wird von Cerreto in pratt.
musica 1601 p. 302 ff. als ver-
storbener und ausgezeichneter Kom-
ponist erwähnt. In den Motetten
von 1547 von Giov. Giac. Lucario
befindet sich p. 33 die Motette
„Alma redemptoris mater", 4 voc,
mit Alcala gez.
Alcalä, Sebastiane (1% war um
1556 Tenorist in der Kapelle Ks.
Karl Y. (Straeten 7, 362.)
Alcarotto (Alcaroti, Alcharotto),
Griovanni Francesco, geb. zu No-
varra gegen 1536, war Organist
an der Kirche in Como.
Alcock, John.
98
Alcock, John.
Lamentationes Jeremiae, cum Respon-
soriis Antiphonis et Cantico Zachariae,
Psaknoque Miserere. Editae ä . . . 5 voc.
Mediolani 1570 (ohne Verleger) 5 Stb. kl.
4P. [ß. B. fehlt A. u. ö«». Rostock: 5^s,
B 1. lib. de Madrigal! a 5 et 6 voci.
. . Yen. 1567 Gardauo. 6 Stb. qu40. 29
Nm. [Verona S. f.: 6».
H 2. lib. di Madrigali a 5 et a 6 voci,
con 2 Dialoghi a 8 . . . Yen. 1569 Gar-
dano. 6 Stb. qu40. 26 Nm. [B. M. —
Verona S. f: C.
Alcock, Doct. John, geb. 11. April
1715 zu London, gest. im März
1806 zu Close, Lichfield. Chor-
knabe an St. Paul, wurde dann
Schüler von Stanley, 1731 Organist
an den Kirchen Allhallo ws und
St. Andrew, Holborn, 1735 an St.
Andrew in PJymouth, 1742 an
St. Lawrencekirche in Reading,
1749 Chordirektor an der Kathe-
drale in Lichfield. (Im Druck
von 1750 bez. er sich als „late Or-
ganist of Reading".) Am 6. Juni
1755 erwarb er sich zu Oxford
den Grad eines Baccalaureus und
1761 den eines Dr. der Musik.
1760 gab er den Posten eines
Chordirektors auf und blieb nur
Yikar. (Grove. Stephen.)
Von seinen «zahlreichen Kompo-
sitionen haben sich noch erhalten:
26 select Anthems in score, a burial
Service for four voices, and part of the
last verse of the 150 th Psahn, in latin,
for 8 voices, with instramental accompani-
ments. London 1771. fol. 21 Stb. [R. C
of Mus. 52. br. Mus.
9 Anthems komp. von 1773—76. [R. C.
of Mus. 54.
6 new Anthems for 2, 3 and 4 voic,
with two hautb. 'and a Bassoon, and
figured for the organ. Von Alcock sen.
und junior. London, Bland & "Weller.
fol. [br. Mus.
A morning & evening Service, consisting
of a Te Deum, Jubilate, Kyrie, Nicene,
Magnif.', & Nunc dimittis for 3, 4, 5 & 6
V. Lond. 1753. kl. fol. [Glasgow, br. Mus.
R. C. of Mus.
Miserere or the 51th Ps. in Latin for
4 voic. Lichfield, London. 1771. fol.
[br. Mus.
Te Deum in D. Part, im Autogr. foL
[Antiq. Reeves.
Ms. Oxford Christ church 1 Service in
Em. zu 3 — 6 Stim., ohne Vornamen.
Siehe Tippelt (G.) The Crimean Anthem
(1855).
Siehe Westrop (E. J.) The Antiphonal
(1850). [br. Mus.
The harmony of Sion, or a collection
of . . . Psalm tuues . . . for 4 voic. Ta
which are added, Nine . . . Hymns, and
a chant . . . The Contra-tenor, Tenor and
Bass parts composed by Dr. . . . the whole
selected by F. Roome . . . Load., for the
Editor. 8". [br. Mus. Eine 2te Ausg.
erschien Lond. by Walker.
Psalmody : or a collect, of Psalm tunes . . .
with several festival Hymns . . set . . for
1, 2, 3 and 4 voic . . . to which are added
Canons for 3, 4, 5 and 6 voic, with a
Thorougli-B. Printed for the author. qu4P,
[br. Mus.
The harmony of Jeinisalem, being a
collection of 106 Ps. & Hymns in score,
the melodies by John Alcock, Brotvn,
Calah, FlacJiton^ Handel, Harrington,.
Heighington, Heivitt^ Jackson, Madan,
Marsh, Mather, Riley, Selby, Sivims . . ,
Harmoniezed by . . . Selected by F. Roome.
Printed for the Editor. Lond. 1801. (En-
graved by E. Riley.) 8°. [br. Mus.
12 english songs, with a recitativo &
duet out of the opera of Rosamond . . .
Lond. 40. [br. Mus.
The golden ode, for 2 v. (Lond.) kl. fol.
[br. Mus.
Harmonia festi; or a coUect. of canons,
cheerful & serious glees, & catches for 4
& 5 V. Lichfield 1791. qufol. [Glasgow.
br. Mus.
6 Canzanets or Glees in 3 p. qufol.
[Antiq. Reeves.
Celinda, when I vlew that face. A song,
Lond. fol. [br. Mus.
1 Glee in ITullah's The singer's library
of concerted Music. Nr. 71. [br. Mus.
In Longman & Broderip's collect, of
Catches 1 Glee zu 4 St., Bd. 3 Nr. 218.
In John Bland's Smlwk: 4 Gesge. In
H. Row. Bishop's collect, of Glees 1 Nr.
[B. B. br. Mus.
In Catch- Club 3, Bd. 1, 2 Gesge, —
in Catch Club 1, 2. TeU, 1 Gesg.
In Amüsement 1791 Glees u. a. [br. Mus.
2 Gesänge in neuen Ausg. (Eitner 2).
6 Concertos in 7 parts for 4 V. a Tenor
a Vcl. & a Tourough B. for the Harpsich.
London 1750 Author. 7 Stb. [B. Hljg. VcL
fehlt.
Alcock, John, jun.
99
Alday, Taine.
10 Volunfaries for tlie organ or harps.
book 1, qufol. 33 Seit. London. Thomp-
son. [Antiq. Liepni. 1896. — Ant. Eeeves.
8 easy voluntaries for the organ. Lond.
(jufol. [br. Mus.
Six easy solos for the german flute or
V. Lond. qufol. [br. Mus.
6 Suites of easy lessons for the hai-ps.
or spinnet with a trompet piece . . . Lond.
1741 for the author. qufol. 32 S. im
Stich, [br. Mus. defekt. — B. Wagener:
Lond. 1741 Walsh. — Leo Liepm. besafs
es 1896 mit der Adresse : for the author.
Alcock, John, junior, Sohn des
Doctor A., geb. 1740, wahrschein-
lich in Plymouth, gest. 30. März
1791 zu Walsall, 51 Jahr alt.
Schüler seines Vaters, dann Or-
ganist an St. Mary Magdalen a/d.
Singschule zu Newark-on-Trent
von 1758 — 68. Im JuB 1766
wurde er in Oxford Baccalaur.
und circa 1773 Organist in Wal-
sall (Stephens). Das br. Mus. be-
sitzt von ihm:
A coUection of Anthems for . . Christ-
mas, Easter and Whitsuntide, with a
Hymn for the Nati\äty and a Christmas
Carol. Lond., C. & S. Thompson, fol.
Anthem for the New Year for 1, 2, 3
& 4 voic. Lond., Longman, Lukey & Co.
8 Anthems in Einzeldnicken von 1773
bis 76. Lond. [R. C. of Mus.
Einige Anthems in seines Vaters 6 new
Anthems for 2, 3 and 4 voices.
Parochial harmony, or a collection of
divine music in score. . Lond. 1777. F.
Eoome. fol.
A Cantata & 6 songs. Lond. (1770?) fol.
Dämon and Pastora. A new song.
Lond., R. Falkener. fol. und der Song-
The Mince Pye, ib.
Venus & Bacchus. A 2 part songs.
Lond., printed L[ongmann], L[ukey]. In
2 Ausg.
Take those lips away. A 2 part song.-
Lond., Falkener. fol.
Let nie sink to the regions of shade.
A favorite elegy. (Lond.) fol.
Sincetime &experience (asong. Lond.) fol.
Six Canzonets or Glees in 3 parts., Lond.
Longmam, Lukey & Co. [br.Mus. in 2 Ausg.
3 Sonatas for 2 V. & a Vcl. Lond. fol.
A favorite Rondo for the harps. or Pfte.
(Lond.) C. and S. T.[hompson] fol.
The Chace, a favorite lesson for the
harps. or Pfte. Lond. fol.
Alcock, Philipi. Im Ms. 574,
4 Stb. 16. Jh. br. Mus. 1 Motette.
Alcock, William, ein Zeitge-
nosse des John A. jun., war Orga-
nist zu Newcastle und wird oft mit
John A. jun. verwechselt. (Stephen.)
Alciüims (Albinus) Flaccus,
ein Theoretiker und Komponist,
geb. um 735, gest. 19. Mai 804,
lebte zu York, dann als Abt zu*
Canterbury und später in Tours in
Frankreich. Das Ms. 1285 der
Stadtbibl. in Trier enthält eine mit
Neumen notierte Sequenz mit der
Überschrift: „Seq. de S. Michaele,
quam Alcuin composuit Karolo
Imperatori". Eine kleine Abhand-
lung „Musica", abgedruckt in
Gerbert 1, 26, handelt über die
8 Kirchentöne, nach einem Ms. in
der Hofb. Wien. (Haberl, Jahrb.
1886, 3.) Brarabach in „die Musik-
lit. des Mittelalters" 1883, p. 5/6
weist die Aechtheit der Abhandig.
nach. In Bibl. Vatican Nr. 4162
Ms. Miscellan. Bl. 53 obiger Tralt.
Ebendort Nr. 4162 u. 4272 ein
Fragment „Diximus et jam octo
tonos", Ms. des 15. Jhs. (Fetis,
Biographie. Riemann 12 ff. s. Reg.)
Alday, eine Musikerfamilie, die
sich durch mehrere Generationen
auszeichnete. Der Vater, geb. zu
Perpignan um 1737, war zuerst
bei einem hohen Herrn Sekretär
und bereiste mit demselben Italien.
Er zeichnete sich als Mandolinen-
spieler aus, Hefs sich später in
Avignon nieder, wo er sich ver-
heiratete, und dann in Paris, wo
er sich durch Musikunterricht er-
nährte. Er hatte 2 Söhne:
Alday, genannt Taine, geb. um
1763, trat schon mit 8 Jahren
im Concert spirituel in Paris als
Mandolinist auf, später bildete er
sich als Violinist aus und zeigte
sich auch als gewandter Komponist
Alday, F.
100
Aldlielm.
in Sinfonien concertantes und Solo-
sacheu, von denen nach Fetis
mehrere in Paris gedruckt wurden.
Um 1795 liefs er sich in Lyon
nieder und errichtete dort eine
Musikalienhandlung. Fetis verz.
noch 1 Quartett (Paris, Pleyel) und
eine „Methode de Violon", die in
mehreren Auflagen erschienen sein
• soll. Nachweisen kann ich nur:
1. Concerto per il Yiolino con
accompagn. Paris chez Bailleux.
Stb. [Musikfr. Wien]. Ferner „VI
airs varios p. le Y. et B." von
Alday l'aine et Cartier. Ms. in
kl. fol., welches Liepmannssohn aus-
bot. Sein jüngerer Bruder
Alday, F., gen. le jeuue, war
ebenfalls Violinist und als Virtuose
bedeutender als sein älterer Bruder.
Er war Schüler Viotti's, dessen
Manieren er täuschend annahm.
1791 trat er im Concert spirituel
in Paris auf, ging nach England,
wurde 1806 Musikdirektor in Edin-
burgh und scheint auch dort ge-
storben zu sein. Fetis verz. von ihm
4 Concerte in Paris gedruckt, Duos, .
Trios und Variationen, ebendort ge-
druckt. Nachweisen kann ich nur
1. Airs varies p. "V. avec acc. de basse.
Paris, Irabault. 2 Stb. [Paris Nat.
2. Vingt-huit Etudes p. le V. op. 4.
(Baillot dedic.) Lps., Probst. [Musikfr.
Wien. Mailand Cons.
3. Im Kat. der Bibl. des Cons. zu Mai-
land ist der Jüngere mit J. Alday verz.
Dort aucb eine Komposition der Gebriider
(Fratelli Alday): 6 Duetti facili per 2 V.
Torino, Magrini.
Das br. Mus. besitzt noch von
einem Paul Alday:
A grand pastoral oveiiure . . . for the
Pfte. with an acc. for a V. & Ycl. (Lond.
c. 1795.) fol.
Adelmus, siehe Aldhebn.
Alderinus, Cosmas (Cos. Aid.
abgekürzt), ein Schweizer, wie er
sich selbst nennt. Nach dem unten
beschriebenen Ms. lebte er um 1545
in Bern und wird von Apiarius
in dem Vorworte zu Waunen-
macher's Biciuia 1553 als ein Ver-
storbener erwähnt (M. f. M. 8, 103.)
Neuerdings hat Herr Adolf Thür-
lings in der Viertel]. 8, 411 über
A. dokumentarische Notizen ver-
öffentlicht, woraus sich ergiebt,
dass er ein Berner Bürger war,
1536 zugeordneter Schreiber des
Schaffners von Frienisberg imd
1538 die Stelle eines Bauherren-
schreibers bekleidete, in Bern ein
Haus besafs und seit 1538 Mitglied
des grofsen Kats war. Nach dem
schweizerischen Lexikon von 1747
starb er 1550. Ebd. p. 418 sein
Autograph. Ich kenne von ihm:
Ms. F. X. 5—9 in Basel 4 Gesäuge zu
4 und 5 St., gez. mit „faciebat ßerne
Juni 1545" und dann 1546.
1. Nr. 24 Yeni electa mea, 5 v. (in
acta Noe.)
2. Nr. 28. Ispruck, muss ich dich
lassen ist mir ein schwerer pin, (4 st.),
(Text u. Melodie anders als in dem be-
kannten Liede).
3. Nr. 32. Da Jakob nun das kleid
ansah, mit grofsen schmei"tzen er da
sprach, 4 st.
4. Nr. 35. Ich weifs eine stoltze
Müllerin, 4 st.
Ms. 4, B. Zw., 6 Stb. von 1534, Nr. 101:
Cum rex gloriae, 4 voc. in 4' Ä.btlg. —
Ms. in B. K. (Kat. S. 52) 1 Motette. In
Ms. 940 B. Proske ein Tonsatz.
-Ferner das Drackwerk:
Hymni sacri numero LVII. Quorum
usus in ecclesia esse consuevit, . . , Bernae
Nuithonum in Helvetiis per Math. Api-
arium tj^pogr. 1553. 4 Stb. kl. qu4<'.
[Proske kompl. Hofb. AVien.
In alten Smlwk. befinden sich 3 Lieder
und eine 3 teilige Motette (Eitner 1).
Alderwelt, L . . . A . . . yaii, geb.
gegen 1780 in Rotterdam, gab nach
Fetis in Rotterdam Sonaten u. a.
für Klavier heraus.
Aldhelm (Adelmus), Angelsachse,
zuerst Mönch, dann 705 Bischof
von Sherborne, st. 20/5 709. Dich-
ter und erfahrener Musiker, der
viele Gesänge komponiert haben
Aldigei-j.
101
Aldrich, Henry.
soll. Seine Mitteilungen über ein .
in England befindliches Orgelwerk
lim 690, siehe M. f. M. 1, 131.
Gerbert 4, 202. Fetis. Schäbiger
1, 6.
Aldig-erj (Aldigiry, Aldigieri),
Domeiiico und Jakob. Domenico
diente in der Mtinchener HofkapeUe
von 1568—1570 mit 180 fl.; er
war wahrscheinlich wie Jakob
Posaunist. Jakob trat erst 1569
ein und diente mit 180 fl. Gehalt
bis zum Jahre 1580 und wird
darauf beurlaubt (Kreisarchiv).
AldoYrandini, ein verstümmel-
ter Autorname statt AldroYandini.
Aldrich, Bedford, ein Kom-
ponist aus dem Anfange des 18.
Jhs., von dem bekannt sind:
How happy are we now the wind is
abaft: a 2, song. (Lond.) fol. Dieser Gesg.
wurde „Slinging the bowl" genannt, [br.
Mus. in 3 Ausg. Cambridge FW. im
Ms. 120, ä 2 voc, genannt „Seafaring
Song".
The not night (a song, begins: As
tiplingJohn. Lond. c. 1716.) br. Mus. 2 Ex.
1 Gsg. in J. Simpson's Thesauras.
Till the glasses (Harry the Fifth). Frag-
lich ob von A. Ms. 120 Cambridge FW.
Aldi'ich (Aldridg, Oldrig), Henry
(Dr.), geb. um 1647 zu London,
gest. 14. Dez. 1710 zu Oxford.
1662 besuchte er die Universität
in Oxford und wurde 1669 Magister
der Künste. 1681 Kanonikus a/d.
Christkirche in Oxford, 17/6 1689
Dekan. Neben theologischen schrift-
stellerischen Arbeiten war er auch
Komponist. (Hawkins 5, 9 mit Portr.
— Burnej 6, 600 über seine Kompo-^
sitionen. — Grove.) Von seinen
Kompositionen kann ich nachweisen :
0 praise the lord. Ms. 1645 in R. C.
of Music. Ein anderes Anthem ebd. „I
am well pleased" nach Carissimi bearbeitet.
Steht auch in Ms. 1648 u. 1652.
God is cur hope, Anthem in Ms. P.
1648 ebd.
God is our hope & strength. Anthem
for 5 V. (Lond. 1780?) fol. [br. Mus.
Hark the bonny Christ church beUs.
Lond. fol. [br. Mus. in 4 Ausg. in neueren
Samlwken.
Ms. 578, Part. br. Mus. : 1 Anthem. —
Ms. 634 br. Mus. 2 Songs in 1 vol.
10 geistl. Gesänge in P. Ms. 597 br.
Mus. — 6 Anthems 4—6 St. Ms. 599.
Part. — Ms. Tudway 98, 1 Samlg. Mot.
mit engl. Text von Palestrina u. a.
Die Kirche Ely besitzt im Ms. von ihm
28 Serv. u. Anthems, siehe den Kat. S. 12.
In Bd. 17 sechs Anthems in P.
3 Anthems in Boyce Cathedr. Mus.
1760.
Ms. 116, eine Orgelst, zu Anthems in
Cambridge FW. mit 4 Gesgen. — Ebd.
Ms. 117 Nr. 465 der Ps. Out of the deep,
4 voc. — Ebd. Ms. 118, 6 Catches.
0. Vorn. Ms. Oxford Christ church:
30 Anthems orig. adapt. 3 conipiled from
1 — 6 V. — Ebendort Mss. mit dem Namen
Oldrig und Aldrig: 2 Mot., 2 Service in
A. u. F., 1 Benidicite, 1 Te Deum, 1 Can-
tate, 3 einstim. Gesänge, 3 Songs mit
Orchester, Philomela und 14 kleine
Fancies (Fantasien).
Ms. 1643 in E. C. of Mus. und Ms.
1644, 1648 die Anthems: Give the king
und God is our hope. Li Ms. 476 ein
Service in P.
Out of the deep. Anthem. [br. Mus.
Ms. Tudway. 3. Bd. Gedruckt in P. in
Nr. 62 R. C. of Mus.
Dr. A. his service in G. (engraved on
Copper). [Lond. ?] qufol. [br. Mus.
In Playford's Pleasaut Musical Com-
panion von 1726 zwei Catches.
In S. Arnold's Cathedral music 1790:
6 geistl. und 2 weltl. Gesänge.
1 Anthem in Thomas Williams Har-
moniae coelestis 1780.
1 Anthem in Joh. Page's Harnionia
Sacra. London 1800.
In Corri's Select. collect. 1788. Bd. 3.
S. 109 ein Tonsatz.
2 Catches in Longman & Broderip's
coUect. Bd. 1 Nr. 31 u. 49.
In Hilton's Catch that Catch, 6. Ausg.
von John Toung 1720 ein Gesg., steht
schon in H. Playford's Ausg. von 1701,
dann wieder in "Ausg. 1707 und in der
10. Aufl. von Johnson 1726 ediert. Auch
schon im Companio, Nachtrag 1682 oder
83 ist er unter Aldrigde vertreten.
8 Gesänge in neuen Ausg. (Eitner 2).
In Oxford bewahrt man 15 Abhdlg. über
Musik auf. Siehe Becker 1, 534 das
Yerz.
Seine Bibhothek nebst seinen Kompo»
sitionen im Dnick u. Ms. vermachte er
dem Christ church College in Oxford.
Aldricli, Heary.
102
Aldrovandini.
Einen geschriebenen Katalog besitzt das
E. C. of Mus. Nr. 1984.
Aldricli, Henry, ein scheinbar
jüngerer Komponist gleichen Na-
mens, der am Ende des 18. und
Anfang des 19. Jhs. in London
gelebt haben muss. Das br. Mus.
besitzt von ihm nur eine Bearbei-
tung von TalKs' Litanei, betitelt:
Talus' Litany, with additions by
Dr. Henry Aldrich, ed. by W.
Crotch. Lond. 1807. Möglich auch,
dass es derselbe Aldrich v^^ie der
vorhergehende ist und nur die
Ausgabe erst in späterer Zeit ge-
schah.
Aldridge, Jolin, jun., gab her-
aus:
A first set of 6 Duets, for 2 clarinets.
Lond. Part. fol. [R. C. of Mus.] Ob er
noch ins 18. Jh. gehört ist fraglich.
Aldrighetti (Andrighetti), An-
tonio LodoTico, geb. 22/10 1600
zu Padua, gest. 24/8 1668 ebd.,
war Prof. des Rechts an der Uni-
versität in Padua und schrieb:
Eaggualia di Parnasso tra la musica
e la poesia. Padova 1620. 4<'.
(nach Forkel.)
Aldrorandini, Grinseppe An-
tonio Yincenzo, (Fetis u. a. fälsch-
lich Aldovrandini) geb. gegen 1673
zu Bologna, studierte unter Jacopo
Ant. Perti, wurde 1695 Akademiker
und bekleidete 1702 das Amt eines
Prinzen. 1703 nennt er sich
„maestro di capella di onore del
Ser. Duca die Mantova." War also
nur ein Ehrentitel und kein Amt.
Vor 1711 muss er gest. sein, Fetis
und Clement verzeichnen 1 1 Opern
von 1696—1711. (Busi 1, 130.)
5 Oratorien werden von ihm an-
gezeigt: La guerra in cielo 1691,
S. Sigismondo 1691. Gesü nato
1698, L'Italia humiliata 1698, II
doppio martire 1706. An Opern:
Cesare in Alessandria, Napoli 1700.
Semiramide, Genua 1701. Gl'In-
ganni amorosi, Bologna 1690. Amor
torna, Bol. 1698. Fortezza al Ci-
mento, Yen. 1699. Due Auguste,
Yen. 1700. Tre Rivali, Bol. 1711.
Bekannt sind nur:
L'iucoronazione di Dario, opera in 3 atti
1706. Ms. P. [Mailand Cons.
II Mitridate, op. in 3 atti, Nap. 1706.
Ms. P. [ib.
Armonia sacra conceriata in Motetti
a 2, e 3 voci, c. Viol. e senza op. 1.
Bologna 1701 Mar. Süvani. 7 Stb. in 4".
[B. B. fehlen C. A. Bologna Petr. 7 Stb.
B. N. 3 Stb. Bologna 7 Stb. u. in P.
im Ms.
Cantate a voce sola c. V. . . . op. 2.
Bolog. 1701 Silvani. Part. qu40. 102 Bll.
[Bologna.
Concerti sacri a voce sola c. V. . . op. 3.
ib. 1703. 5 Stb. 40. [Bologna.
Concei-ti a 2 V. e Vcl. o Tiorba . . .
op. 4. ib. 1703. [ib.
X Sonate a 3, 2 Y. e Vcl. col B. per
l'org. . . op. 5. ib 1706. [ib.
In Manuscripten.
Dresd. kath. Kirche. Ms. P. u. St. Credo
4 voci c. 2 V. Va. ed. org. — Magnificat
c. 2 V. Va. ed org.
Mss. Dresd. Mus. 1 Messe a 5 v. con-
certata c. ström. P. — 2 Credo ä 4 v.
c. ström. P. Magnificat a 4, 2 V. Va.
c. Org. ex C. Ms. A 4, 21 BU. P.
Scena buffa della Semiramide (Sopr. e
B. c. ström. (752). Scena buffa del Cesare
in Alessandri. Mirena e Floro; folgen
noch mehrere andere Scenen. Ms. B 752.
[Dresd. Mus.
Mss. B. B. 450. Samlbd. Part. 4 Can-
taten mit latein. Text f. Solo 2 V, u. B.
— 510. Lamentationes f. Sopr. mit Y.
u. B.
Ms! Joachimsthal 53 (418) Lamentazione
ä Canto solo c. 2 V. e B.
Arien im Samlwk. 1724 von Joh. Ludw.
Steiner (s. d.)
Cantata: Parti, l'idolo mio, Sopr. col
Bc. [litlusikfr. Wien.
Cantata, Onda chiara chel nel rio, per
il Sopr. c. accomp. Ms. 46 in Cambridge
FW.
3 Cantate per Contralto col Bc. 1. Amor
fin dalle fasce. 2. Con ingiusto decreto.
3. Scherza negli oechi il riso. Ms. P.
[Mailand Cons.
Ms. Bologna: Dixit Dmis., 4 v. c. Yio-
üni e 2 trombe , 15/9 1710 Autogr.
Aldus.
103
Aleotti, Vittoria.
(Busi 1, 132 bezweifelt das Autogr. UDd
die Autorschaft A.'s, da er sicher in dieser
Zeit nicht mehr lebte.)
— 9 Arie e Cantate Kat. 198, Bl. 61
bis 79.
— Cantate ed arie per camera e per
teatro di vari compositori della fine del
secolo XVII. Auf pag. 1 6 eine Nr. von A.
Mss. des Archivs der S. Petroniokirche
in Bologna, enthalten 1. Laetatus sum
8 V. 2. Sinfonie. 3. Sonate con trombe.
15 Airs ä voix seule, av. Bc. Ms. qu8°.
[Brüssel Cons. 557.
Lo sdegno il rigore, Ms. 1270 Bl. 32 b,
[br. Mus.
In Fagnani's Samlwk. von 1695, 1 Motet:
0 popuH ad jubila.
2 Sonaten f. Y. und Vol. im Samlwk.
1700 a. (Eituer 1.)
Aldus, Paulus, um 1548 Männer-
Altist in der kurfürstl. Kapelle in
Torgan, jährlich mit 24 Gld. Gehalt.
(Fürstenau 1, 9.)
Aleaiius, siehe (xroote.
Alectorius , Johannes , ein
deutscher Tonsetzer des 16. Jahrh.,
von dem sich in Rhau's Samlwk.
von 1539 1 ein vierst. Officium
paschalis befindet (Eituer 1).
Alef, Johann, Joseph, Drucker
in Mainz um 1783, gab eine
Choralschule heraus (siehe Choral).
Alefs, Johann, Hofmusikus an
der kurfürstl. Kapelle in Bonu, am
17. Aug. 1726 mit 300 Gld. jährl.
angestellt (Thayer 1, 24).
Alem, Pierre (1% ein Meder-
länder des 16. Jhs., den Cerreto
1601 in seiner Pratica musica,
lib. 3, p. 156 als einen bedeuten-
den Künstler erwähnt. Er soll zu
Neapel noch um 1601 gelebt haben.
(F Alemhert , Jean - le - ßontl,
Philosoph und Mathematiker, geb.
16. Nov. 1717 zu Paris, gest. 29.
Okt. 1783 ebd. Er war Mitglied
der Akademien zu Paris und Berlin.
In den Schriften beider Akademien
befinden sich akustische Abhand-
lungen, die man im Fetis genau
verzeiclmet findet. Sein epoche-
machendes Werk in der Theorie
der Musik ist betitelt:
Elemens de musique, theorique et prati-
que, suivant les principes de M. Rameau,
eclaircis, developpes et simplifies(o. Autor).
Paris 1752, chez David, Breton et Du-
rand. 8". XVI, 171 S. u. 10 Taf. [B. Lpz.
B. B. Dresd. Bologna. Lübeck.
Bi-üssel. br. Mus. Musikfr. Wien.
— 2. ed. augmentee de quelques eclair-
cissements. Paris 1759 Jombert. Lyon
chez J.-M. Bruyset. 8". 171 S. [B. B.
Bologna. Lübeck. B. Lpz.
— Nouvelle edition, revue, corrig. et
coDsiderabl. augm. (mit dem Autornamen).
Lyon 1762 Brayset. 8". 236 S. [B. B.
Bologna. B. M. Dresd. mus. Brüssel.
Amst. br. Mus.
— 1766 Lyon, ib. 36 u. 236 S. [B. M.
Florenz. Glasgow, br. Mus. Musikfr.
"Wien.
— 1772 Lyon ib. [B. B. Florenz.
Ferrara. Glasgow, br. Mus.
— 1779 ib. [B. B. Neapel Turch.
Brüss. Cons.
— Deutsch von Marpurg: Herrn d'Alem-
berts systematische Einleitung in die musi-
kalische Setzkunst. . . Leipzig, 1757 Breit-
kopf 4°. 12 u. 136 S. [Dresd. Mus. B. B.
B, M. Dresd. Einsiedeln. Klosterbib.
zu Beuron. Bnissel. Glasgow, br. Mus.
Lettre de M. d'Alembert ä M. Rameau.
(s. 1.) 120. 37 s., c. 1760, über Akustik.
[Bologna Kat. 1, 16.
Alen, William. Im Ms. Peter-
house in Cambridge 1 Motette.
Aleotta, Raffaela, siehe Ale-
otti, Vittoria.
Aleotti, detto Mazzone, Cr . . .
In der B. D ärmst, eine Sinfonia
Dd. im Ms. in Stb., Zeit unbekannt.
Aleotti, Vittoria (Raffaela Ale-
otta), zweite Tochter des berühmten
Architekten Giov. Batt, geb. gegen
1.570 in Ferrara, entwickelte schon
als Kind ein hervorragendes musi-
kalisches Talent, dass sie Aufsehen
erregte. Herculo Pasquino wurde
ihr Lehrer, dann ging sie zur
weiteren Ausbildung in das Kloster
zu Yito, fand aber an dem Kloster-
leben so grofsen Gefallen, dass sie
sich einkleiden liefs u. das Ge-
lübde ablegte. Der Vater liefs
Alesii.
104
Alessandri.
eine Samlg. Madrigale Ton ihrer
Komposition drucken:
Ghirlanda di Madrigali a 4 voci
dl... Ven. 1593 Giac. Yincenti.
4 Stb. kl. 40. 21 Nrn. Gedichte
von Guarini. Dedic. an Hippolito
Bentivoglio, von Gio. Batt. Aleotti
d'Argenta, Yenedig 16/6 93 ge-
zeichnet. [B. Weimar. Bologna,
bei Yogel 1, 14 die Dedic.
Nun treffen wir aber in der
Bibl. Kassels auf ein anderes "Werk
einer Äleotta^ mit Vornamen Kaffa-
ela, die sich als Nonne im Kloster
Yito befand und in der Dedication
Herculo Pasquino als ihren Lehrer
angiebt. Es ist kein Zweifel, dass
wir es hier mit derselben Kompo-
nistin zu thun haben und lernen
ihren angenommenen Klosternamen
kennen, während der Vater ihren
Mädchennamen beibehielt. Dass
die Veröffentlichung in demselben
Jahre geschah, unter verschiedenen
Namen, wirft ein Streiflicht auf
den Zwiespalt zwischen Vater und
Tochter. Lorenzo Agnelli (s. d.)
widmet ihr 1638 seine Motetten,
sie war damals Priorin des Klosters
Vito, und nennt sie „Sigra. Donna
Kaffaela Aleotti Ferarese meri-
tissima, Priora nel monasterio di
S. Vito in Perrara, legiadrissima
Organista;'^ sie war also immer
noch die meisterhafte Spielerin.
Obiges Werk ist betitelt:
Sacrae Cantioaes 5, 7, 8 et 10 vocibus
decantandae. Lib. 1. A. R. S. Eaphaela
Aleotta Ferrarieusi, iu monasterio Eever.
Monialiiini S. Viti Monaca in lucem editae.
Yen. 1593 Rice. Amadinus. 5 Stb. in #.
18 Gesänge , Dedic. dem Bischöfe Job.
Fontana in Ferrara [B. Kassel.
In Vincenti's Giardino 1591 : Di pallide
viele 5 voc.
1 Sonate f. Orgel mit Oiuseffo
Aleotti da Cremona gez. in Poffa,
Ms. 1743 (siehe Poffa).
Alesi siehe Algliisi.
Alessandra , Caterina , eine
Komponistin in Pavia lebend, von
der Fetis anzeigt: Motetti a 2 e
3 voci, op. 2. Milano 1609 Tini e
Lomazzo.
Alessandri da Foligno, siehe
Ottavio.
Alessandri, Feiice, nach Val-
drighi's Musurgiana Serie 2 Nr. 3
Modena 1896. 8«. S. 23: geb. 24.
Nov. 1747 inDamaso, gest. 15. Aug.
1798 in Casinalbo, studierte in
einem der Conservatorien zu Ne-
apel, trat in Turin als Klavier-
spieler und Komponist auf, lebte
dann 4 Jahre in Paris, kehrte 1767
nach Italien zurück, heiratete die
Sängerin Quadagni^ ging mit ihr
1768 nach London (Burney sagt 7,
493 dass er aus Rom kam) und
führte daselbst die komischen Opern
„La moglie fedele" und „II re alla
caccia" auf, die aber nur eine
kühle Aufnahme fanden, trotzdem,
wie Burney sagt, sie nicht ohne
Verdienst sind. Pohl 2, 368 führt
ihn 1770 als Klaviervirtuosen in
London an. Fetis setzt seine Rück-
kehr nach Italien erst nach 1775
an. 1779 gab er in Mailand die
Oper „Calüroe" (nach Cambiasi).
Von Italien aus wandte er sich
nach Russland, resp. Petersburg,
in der Hoffnung eine feste An-
stellung zu finden, als sich aber
auch diese nicht erfüllte, ging er
1789 nach Berlin und wurde 1790
als 2. Kapellmeister an der Oper
mit 3000 Thk. angestellt. Hier
gelangten 1790 seine Opern „II
ritorno d'ülysse a Penelope", 1791
„Dario" und in Potsdam die ko-
mische Oper „rOuverture du grand
opera Italien ä Nankin" zur Auf-
führung. 1792 wurde er entlassen
(Schneider 234 und 237). Sein
ferneres Leben ist unbekannt. Von
seinen Werken hat sich Vieles
Alessandri, Feiice.
105
Alessandri, Giulio d'.
erhalten und weist auf die einstige
Beliebtheit hin:
Bethulia liberata, fabula saera. Patavii
canenda in privata Academia Anno 1781.
Ms. der Arien mit Orch. in Stb. [Padua
Ant.
Das Conservatorium zu Paris besitzt
folgende Opernpartitui-en :
Alessandro, op. in 3 att. 1781. 2 voll.
Astaritta, in 1 vol.
Attalo, 1780. 2 voll.'
Calliroe, op. in 3 att. 1779. 3 voll,
(auch in Darmst. P.)
Creso, 1774. 3 voU.
Ezio 1767. 3 voU.
H vecchio geloso 1781 in 2 atti, 2 voll,
[auch in Bologna.
Andere Opern in verschiedenen Biblio-
theken :
Adriane in Siria. Op. in 3 Atti P. Ms.
3 voU. [B.M.
L'Amor soldato. Op. buffa in 3 atti.
(Burg 1773 aufgef.) Ms. P. u. Stb. [Hofb.
"Wien.
Arniida. Op. seria in 2 atti. Ms. autogr.
in 2 vol. qufol. Padova 1794. [B. Bologna.
La compagnia d'opera a Nanchino. Opera
1788. Ms. P. [BerhnK.H.
I due fratelli Pappamosca. opera 1785.
Ms. P. [Berlin K.H. (Siehe auch die
folgende.)
La finta principessa osia le due fratelli
Pappamosca. Opera giocosa. 2 atti. Ms. P.
[Darmst.
Matrimonio per Concorso. Op. bernesca
in 3 atti (Venedig 1767) Ms. P. [Hofb.
Wien.
The favourite songs in the opera „La
moglie (sposa) fedele". Lond., E. Bremner.
(Lond. 1768/69). fol. P. [B. B. R. C. of
Mus.
II re alla caccia. The favourite. songs
in the opera . . . Lond. P. 1768/89 in
London aufgef. [Darmst. E. C. of Mus.
n ritorno d'Ulisse, rappr. di Berlino
1790. 3 Atti. P. Ms. 520. [B. B.
La sposa persiana. Dramma. Ms. P.
u. Stb. [Dresd. Mus.
Einzelnes aus Opern:
Ms. B. B. 133. Prodi guerir, Chor aus
der Oper Dario. Tenorarie: Si d'enbrambi
und 4 franz. Eomanz.
— Ms. 521 in K: Aria: Nel seno per
il Ten. 136: Aure dolci per Sopr. 522:
2 Arien f. Sopr.
Balli aus der Oper II ritorno d'Ulisse
1790. — BaUi aus der Oper Dario 1791.
Beide im Kl.-A. [Berlin K. H.
3 Arien im Ms. P. [Dai-mst.
Ms. Dresd. Mus. 6. Eec. ed Aria a Sopr.
neir op. Demofoonte. P.
B. Dresden Musikal. Ms. 16: Eondo ä
Sopr. col Cembalo.
B. Kgsbg. Rec. u. Duett: Non temer non
son piü amante. 1787. P. — Scena e
Duetto: Mio ben mio \'ita. P.
1 Duetto: Quella marzia nel Catone,
per i due Sopr. et orch. P. Ms. — Aria:
Quanto mai felici siete, mit Orch. P. Ms.
— Duettino buffa: Questi vostra cicisbei,
Sopr. e B. 2 V. Va. e B. P. Ms. unter
Alessandri. [Schwerin F.
Demofoonte. 1 Eec. u. Arie u. 1 Duett
in P. — 12 andere Arien, Scenen etc.
aus Opern in P. [Musikfr. Wien.
Piu per te non sento, Arie p. Sopr.
avec Orch. Paris, Erard. Stb. [Brüss. Cons.
1 Arie und 1 Eondo f. Sopr. u. Orch.
Ms. P. [Mailand Cons.
Instrumentalwerke :
Six Sonatas for 2 V. & a Thor. B. for
the harps. ded. George Pitt. Lond.,
Welcker. 3 Stb. [B. Wagener.
6 Sinfonie a 8 stromenti, op. 6. Pai'is,
au bureau musical. Stb., ohne Vornamen.
[Paris Nat. Darrast.
Mss. B. B. 527 in K. 2 Sonate per
Cemb. 1773 in Dd. u. Esd. — 525/26
in K. 1 Concert f. Clav. u. Orch. in Stb.
3 Sonaten für Clav, und Viel. 1773, mit
„Firenze'' gez.
1 Ouvertüre und 3 Sinfonien f. Orch.
in P. Ms., einige gez. mit Paris 1774 und
1775. [Mailand Cons.
Alessandri (Alessandro), Gren-
naro d', geb. um 1717 zu Neapel,
ist bekannt als Opernkomponist.
Clement verzeichnet die Oper
„Ottone", 1740 in Venedig auf-
geführt. Das Textbuch mit obigem
Datum fand ich in Privathand.
Die Kgl. Musikalien-Samlg. zu
Dresden besitzt im Ms. 17 die
Oper „Adelaide". Venezia 1740
und Ms. 6: 7 Arien daraus. —
Karlsruhe besitzt im Ms. die Arie
„Se per une tu. Ad." — Das Cons.
zu Brüssel die Arie „Doux zephir".
— In Bologna: Se brami la mia
morte, Aria per Contralto c. orch.
Part. Ms. Yenez. 1746.
Alessandri, Canonico(xiiiliod',
in Eerrara, lebte in der 2ten Hälfte
Alessaüdrini.
106
Alessandro Eomauo I.
des 17. Jhs.; 1686 nennt er sich
auf einem Textbuche: Kanonikus
im Stifte S. Nazaro in brogiio zu
Mailand. Man kennt von ihm das
Oratorium :
Santa Francesca Romana ^ Oratorio
a 5 voci. Bestehend aus Recit. , Arien
und Chören bis zu 9 Stirn, nur mit einem
hez. Bass versehen. P. in Hofb. Wien
nebst einer Kopie von Kiesewetter mit
10 ßU. Yorbericht. Eine Part, im Aus-
zuge von Kiesewetter in Ms. 530 der
B. B. Derselbe Auszug in Kopie in
Dresd. Mus. Ms. A4a mit einer Vor-
rede von Kiesewetter.
Modena besitzt in Part. Ms. und ge-
drucktem Textbuche von 1689 das Ora-
torium :
La Bersabea. Orat. 6 v. c. istrom. in
2 parti.
Te Deum ä 8 voci, sempre concertato
con 4 voci pari, con ogni sorte d'isti-u-
menti. Ms. Autogr. P. 27 BU. [Hofb. Wien.
Ln Autogr. besitzt die B. B. das Duett
für Sopr. u. B. „Pu e ver ch' a questo sono".
Alessandrini, Pietro Matioli,
ist wahrscheinlich der von Fetis
erwähnte Opernkomponist in der
Mitte des 18. Jhs. lebend. Die
Bibl. der Musikfr. in Wien besitzt
von ihm:
Preludio, Eecitativo e Neiua: La Morte
di Sofonisba. f. Bariton u. Bc.
Un Sognaccio (Jeri sera), ebenso.
L'appuntamento (Giä dal magro cam-
panile), ebenso.
Alessandrino Veuetiano , er
wird auch Alexandrlno Veuetiano
geschrieben, ist bekannt durch ein
Madrigal: Sia vil ä gl'altri 4 voc.
in den Sammelwerken 1555 1 und
1569 d. (Eitner 1).
Alessandro amaiite, eine Oper
im Ms., br. Mus. 1267 ciu4o. 17.
Jh. Man glaubt dass sie von Bern.
Pasquini ist.
Alessandro Mantovano, ein
Komponist aus dem 15. u. 16. Jh.,
von dem sich im Samlwk. 1517,
ediert von Antigo (s. d.), 8 Frottole
befinden (Yogel Bibl. 2, 374).
Alessandro Padoano, ein Kom-
ponist des 16. Jhs., von dem sich
in dem Samlwk. 1563 fünf Mo-
tetten zu 5/6 St. befinden (Eitner 1).
Alessandro Romano I. Fetis
bringt ihn unter A. und E,. und
giebt ihm den Beinamen „Bella
Viola". Er soll gegen 1530 zu
Kom geb., 1560 päpstlicher Kapell-
sänger geworden und später in den
Orden zu Monte Oliveto unter dem
Namen Don Giulio Cesare (siehe
Cesare) getreten sein. Fetis wirft
hier wieder 2 Autoren zusammen.
Der Mönch in Monte Oliveto ist
Cesare (Giulio) und Alessandro
Romano ist der Violaspieler, der
aber keinen weiteren Beinamen
trägt als Romano und überhaupt
nur in den noch erhaltenen
Drucken ein einziges Mal als „Can-
tore et Sonatore di Viola d'Arco"
bez. wird (1565). Haberl verz.
keinen der beiden als päpstlichen
Sänger. Bertolotti 36 teilt einen
Brief vom 17/6 1561, in Mirandola
geschrieben, an den Herzog von
Mantua mit in Begleitung einiger
Madrigale. Von seinen Werken
lassen sich nachweisen:
. . . Le Vergine a 4 voci con la gionta
di alcuni Madrigali, nouam . . . corretti et
dati suoi proprii esemplani stampati. Ven.
1554. 4 Stb. 21 Nrn. [Musitfr. Wien.
R. C. of Mus., im Kat. unter Romano, wie
auch E. Vogel.
— 15G2 ib. per Ant. Gardano ristamp.
4 Stb. qu40. 28 Gesge. [R. C. of Mus.
Florenz B. L: T.
— 1585 Gard. [Vicenza, B. B: A.B.
... II 1. lib. di Madrigali a 5 v. con
2 dialoghi a 7, nouam. per Ant. Gardano
stampato . . . Ven. 1565 Gard. 5 Stb. <iu40.
21 Gesge. [Venedig Marco: C.
... II 1. lib. delle Canzoni alla napoli-
tana, ä 5 voci. Nuouam. rist. Vineg. 1572
Scotto.5Stb.40.24Gesg. [B. M. Bologna.
— 1579 ib. 5 Stb. 40. [Bologna. Turin
B. n. Florenz B. L. br. Mus : T.
... II 2. lib. deUe Napolitane a 5 v.
con 1 Canzone del medesimo nel fine.
Nuouam. list. Vineg. 1575 Scotto. 5 Stb.
4". 22 Gesge. [B. M. Bologna. Bologna
Petr. Modena. Verona S. f.
Alessandro Romano 11.
107
Alexander.
Le Sirene di . . . Et 2. lib. de siioi Ma-
drigali a 5 voci , . . Vineg. 1577 Scotto.
5 Stb. 4«. 21 Gesge. [B. K. B. M. Be-
log: C.
... II 1. libro deUe VilaneUe & secondo
suo ä qiTattro voci . . . Vineg. 1579 Scotto.
4 Stb. 40. 29 Gesge. [Bologna: CA.
Im Samlwk. 1561 ein Madrig. zu 5 St.
(Eitner 1). In Rudenius Lautenb. 1 Piece.
Alessandi'O Bomano II., ein
Komponist aus dem Ende des 17. und
Anfange des 18. Jhs., von dem sich
an Kompositionen erhalten haben:
Sonate per V. e Bc. Stockholm. 1 vol.
[Brüss. Cons.
Sonate p. V. e Bc. Amst., Roger. 1 vol.
[Brüss. Cons.
Alessandro, Gian Andrea di,
siehe Grian Andrea.
Alessi, Griovanni, Kapellmeister
zu Pisa, lebte wahrscheinlich im
17. Jh. Die B. B. besitzt im Ms.
L 9 : Salmi a 4 voci con org. 5 Stb
Die Nationalbibl. zu Paris: 7 Mo-
tetten zu 4, 5 u. 6 St. im Ms. —
In Sileari's Samlwk: Sacri concerti
1675: Spiritus tuus 3 v. c. B.
Alessius, GrioYanni Battista,
Tenorist an der päpstl. Kapelle
1630 (Haberl, Kat. Cod. 96.) Busil,
296 erwähnt einen Giov. Batt.
Alessi^ der 1632 in Bologna im
Kloster als Musikdirigent lebte.
Yi eileicht ist es derselbe, der 1636
Predigten und Gedichte in Bologna
herausgab.
Alethinopel. Musikalisches
Handbuch auf das Jahr 1782. Ale-
thinopel kl. 80. 2 Bog. u. 116 S.
[B. B. Brüssel. Forkel schreibt
es mutmafslich Junker zu, ich
möchte es Reichardt zuschreiben
(s. M. f. M. 12, 144).
Alethinopel. Sichtbare und un-
sichtbare Sonnen- und Mondfinster-
nisse, die sich zwar im musika-
lischen Handbuch oder Musik-
almanach fürs Jahr 1782 befinden,
aber nicht angezeigt sind. Alethin.
80. 16 S. M. f. M. 12, 148. [B. B.
Brüssel. Musikfr. Wien.
Alethinopel Musikal. Almanach
für Deutschland auf das Jahr
1783. [B. Hbg. in B.Dresden ein
Ahnanach „Alethinopel' ohne Jahr.
Alethophilos. In Marpurg's Zeit-
schrift befindet sich ein Schreiben
des obigen an Herrn Hoffmann in
Breslau gerichtet. Man könnte
Mizler darunter vermuten.
Alitophilos, siehe Sorge.
Aleworth (Ayleworth) , Jona-
than, wurde 1716 Mitglied der
Kgl. Privatkapelle in London und
fehlt von 1745 ab in den Listen
(Viertel]. 8, 516. 519).
Alex., Abkürzung für Alexander
Agricola.
Aex ander, oder Alexandre,
ein Troubadour des 13. Jhs., mit
dem Bemaraen der Wilde. Er
war ein Zeitgenosse Heinrich von
Sachsen, Markgraf von Burgau im
baierschen Kreise Schwaben und
regierte mit seinem Bruder von
1234—1282 (siehe Hagen's Minne-
sänger 4. Thl. p. 665 ff.). Hagen
veröffentlichte 6 Lieder mit Melo-
dien von ihm nach Mss. in Wien
und Jena.
Alexander de Alamania ist
ebenfalls Agricola und wird 1474,
als er Cantor am mailänder Hofe
war, in einem Dokumente so ge-
nannt (Straeten 6, 13).
Alexander Damascene , wird
1700 als Sänger in der Londoner
Hof kapeile angenommen (Nagel 1,
66).
Alexander da Milano, wird 1540
als Yiolist a/d. Hofkapelle in Lon-
don angestellt. (Nagel 1, 20).
Alexander in Persia. The fa-
vourite songs in the opera called
. . . (composed by Leo, Hasse,
Arena, Pescetti, Lamjnignam, &
Alexander Florentinus.
108
Alexis.
B. Scarlatti.) Lond. (1741) 2 voll,
fol. [br. Mus.
Alexander Florentinus, ein
Komponist des 15. Jhs., von dem
sich in dem kleinen Pergament-
bande im Besitze Basevi's die Kom-
position „Teco signora mia" be-
findet. In Ambros 5, 531 eine
4 st. Frottole ohne Text, P.
Alexander Symplioniarclia,
ein Komponist aus dem Anfange
des 17. Jhs., von dem Fetis an-
führt: Mottectorum 5 et 12 vocum,
lib. 3. Francof. a/M. 1606. 4».
Alexander, Joseph (nicht Jo-
hann), geb. um 1770 zu Duisburg,
gest. 1822, war ein vortrefflicher
Violoncellist und gab für sein In-
strument zahlreiche Kompositionen
heraus. Meysel zeigt sie im Hand-
buch vou 1817 an. Nachweisen
kann ich:
Anweisung für das Violoncell. Lpz.,
Br. & H. 1801. fol. 32 S. [Brüss. Cons.
Lübeck.
Potpourri p. le Vcl. av. acc. d'un V. et
d'une Basse. Lps., Br. & H. 3 Stb. fol.
[R. C. of Mus.
10 Variations pour le Vcl. acc. d'un V.
sur l'air: 0 mein lieber Augustin. Berlin,
Hummel. 2 Stb. fol. [B. B.
Air avec variations progress pour l'etude
de Vcl. c. acconip. [Musikfr. Wien.
Schilling giebt ein Urteil über denselben.
Alexandre . . ., um 1692 Maitre
de clavecin zu Paris (Du Pradel,
le livre commode des adresses de
Paris pour 1692, publ. parFournier,
t. 1, p. 207). Dies muss ein früherer
Komponist als Charles Guillaume
sein (s. d.). Die National-Bibl. in
Paris besitzt von ihm
1. Europe et Jupiter, cantate ä 2 voix.
Paris. 1715.
2. Premier livre d'airs . . . Paris 1715.
Ob die bei Cbarles Guill. angeführten
„Beaux airs" von ihm oder Charles sind,
bedarf noch der Untersuchung, (ßrenet).
Alexandre, Charles Griiillaume,
war in der Mitte des 18. Jhs.
Professor des Yiolinspiels in Paris
und Komponist mehrerer komischer
Opern, von denen das Conservatoire
in Paris folgende besitzt:
1. Georget et Georgette, Opera comique
in 2 act. 1761. 2 voll. [B. B. im Drack
„en 1 acte. Paris 1761 Huberty". br. Mus.
in ISTouv. theatre de la foire, Bd. 5. 8°.,
auch hier in 1 Akt. Die K. H. Berlin
besitzt Einzelnes daraus.
2. Le Petit -Maitre en Provence, Co-
medie en 1 acte, et en vers mis en musi-
que par Mr. Alexandre. Repr. 7/10 1765.
Gravee par Gerardin a Paris, chez le
Clerc. P. hoch 4^. [auch in Paris Nat.
Schwerin F. und Biüssel Cons.
Die Nationalbibl. in Paris besitzt:
3. Les beaux airs ou symphonies chan-
tantes arranges par M. A . . . pour 2 V.
2 Hautb. ou Fl., Basso Fagotte et Cors
ä volonte. Ire (Ije, nie) Suite. Paris,
M. Alexandre et chez M. Miroglio. 5 Stb.
in fol. Enth. kleine Openiarien u. Lieder
in Suitenform ziisammengestellt.
Clement verzeichnet noch die einaktige
kom. Oper: L'Esprit du jour, am 22/1
1767 in der Comedie-Italienne aufgeführt.
Folgendes Werk, nur mit Alexandre
gez., ist vielleicht auch von ihm:
28e Suite d'airs d'Opera comique en
quatuors concertants avec l'Ouverture poiu'
2 V. A. & B., choisis dans l'Opera de Nina
(von D'Alayrac). Paris, Le Duo. 4 Stb.
[B. M.
Da sehr oft der Vorname und auch
eine Jahreszahl bei obigen Drucken fehlt,
so ist eine Verwechselung mit dem Vor-
hergehenden leicht möglich und nur eine
Prüfung der Kompositionen selbst kann
den Autor derselben allenfalls bestimmen.
Alexandri, . . . Breitkopf zeigt
1777 von ihm an: 1 Sinfonia a
2 C. 2 Ob. 2 T. Ya. e B. Bd.
Alexandrini Yenetiano, siehe
Alessandrino Yen.
Alexandris, Claudio de, 1519
Cantor secretus in der Kapelle
Papst Leo X. (Yiertelj. 3, 255).
Alexandrus, um 1477 Magister
und Organist an der grofsen Kirche
zu Utrecht (Tijdschrift 2, 209).
Alexandry (Alexandri), Florian
(Florentius), war 1451 — 1455
päpstl. Sänger (Yierteljahrsschr. 3,
226). Yergl. Alexander Florentinus.
Alexis, Dominique, 1660 Ka-
Alfonso Ferrabosco.
109
Algarotti.
pellan und Sänger an der Kirche
Sablon zu Brüssel und seit 1673
an der Kgl. Kapelle daselbst. Im
Jahre 1660 wird er als 42 Jahr
alt bezeichnet. (Straeten 2, 73.
81. 5, 146.)
Alfonso ist Ferrabosco, der
oft nur mit seinem Yornamen be-
nannt ist, da es aber drei Alfonso 's
giebt, so ist es meistens nicht
möglich festzustellen, welchem der
Gesang zugehört.
Alfonso oder Alphonso, ist Joh.
Ad. Scheibe; diesen Namen legt
er sicli im kritisch. Musikus im
48. Stück bei.
Alfonso Romano, lebte um 1628
als Kapellmeister und Priester a/d.
Kirche San Paolo zu Argon (Aragon ?)
Vinc. Tuzzi widmet ihm eine Mo-
tette 1628.
Alfonso el Sabio, ein Trouba-
dour des 13. Jhs., von dem Anibros
2, 233 ein Bruchstück einer Chanson
im Facsim. bringt.
Alfonso ä Solarolo, Frater
Minor reformatus, Cantus eccle-
siastici professor et Choralis, schrieb
1752 ein Officium ad matutin.
[Bologna, Kat. 2, 12.
Alfonso della Viola, siehe
Viola, da er bereits als Familien-
•name auftiltt.
Alfonso del Violino, ein dem
Ende des 17. Jhs. angehörender
Komponist, der in Angelo Berardi's
Arcani musicali 1690, Blatt 15,
mit einem Bruchstück von 230
Takten einer Sinfonia vertreten ist.
Alford, John, ein Lautenist in
London, der 1568 Adrien Le Roy 's
Lautenbuch herausgab, betitelt:
A Brief and easye Instruction to
learne the tableture, to conduct .
and dispose the hande unto the
Lute. Enghshed by J. A. Lond.
1568. 40. (Grove.)
Alford, Märmaduke, geb. 1647
in Somersetshire, gest. im Mai 1715.
Ein Sänger und Komponist an der
Kgl. Kapelle in London, welcher
die Aemter eines Yeoman und
Sergeant of the Yestry daselbst
bekleidete. (Brown.)
Alfred, the Masque. London,
Walsh. (eine Oper, vielleicht von
Th. Aug. Arne, 1740?). [B.Wagener.
Alfred der Philosoph, oder Al-
phedus Anglicus, ein englischer
Gelehrter im 13. Jh., soll eine Ab-
handlung „De musica" geschrieben
haben (Fetis. Davey 40).
Algarotti, Conte Francesco,
geb. 11. Dez. 1712 zu Venedig,
gest. 3. Mai 1764 zu Pisa. Er
studierte im Collegio Nazzareno zu
Rom und trieb philosophische,
physikalische, anatomische Studien
und ebenso sah er sich in der
Malerei, Architektur und Musik
um, besuchte die Universität zu
Bologna, dann Venedig und trat
früh als Schriftsteller auf. Be-
sonders regte ihn die Lehre New-
ton's an und seine erste Schrift
behandelte das Thema ,,De coelorum
immutabilitate". Machte darauf
Reisen nach Paris und London,
ging an den sächsischen Hof und
dann an den preufsischen, wo ihn
Friedrich IL ganz besonders mit
seiner Freundschaft auszeichnete.
Schon 1739 befindet er sich in
Rbeinsberg beim Kronprinzen (M.
f. M. 9, 37). Später lebte er in
Pisa. (Biogr. im Alessandri 1.)
Eine Gesamtausgabe seiner Werke
in 17 Bd. erschien in Venedig bei
Carlo Palese 1791. Exempl. auf
allen gröfseren Bibliotheken. An-
dere Ausg.: Cremona, Manini 1778
in 9 Bd. und Venedig, Pasquali
1757. [Stadtb. in Bergamo.] S. 157
im Alessandri ein Verz. s. Werke.
üeber Musik schrieb er:
Saggio sopra in musica (s. nom. et I.)
Algarotti, Giovanni Francesco.
110
Algisiis.
1755. 80. 90 S. [B. M. B. B. Bologna.
Brüssel. Musikfr. Wien von 1762.
— Livorno 1765 M. ColteUiui. 8«. 157 S.
[Bologna. Brüssel 1763.
— Essai sur l'opera, traduit par M.
(Cliastellux). Paris 1771. [B. Lpz.
■ — An essay on the opera . , . Loud.
1767 Davis & Eeymers. SP. [Brässel.
R. C. of Mus. Glasgow: Glasg. 1768. 12o.
— Leghorn 1763. kl. 8». [R. C. of
Mus, br. Mus.
— Livorno 1763 Coltellini. kl. 80.
[Glasgow. Florenz. B. B. Brüssel.
— Versuch über die Architectur . . . u.
mus. Oper, übersetzt von R. E. Raspe.
Cassel 1769 Hemmerle. [B. B. B. Lpz.
Musikfr. Wien.
Die Bibl. in Neapel Turch. besitzt eine
Oper ohne Titel mit Algarotti gezeichnet
(vielleicht nur als einstiger Besitzer der
Hds.).
Algarotti, Grioyanni Francesco,
ein Komponist aus dem 16. Jh.,
von dem sich in der Bibl. Societä
filarmonica zu Verona zwei in-
komplette Madrigalen -Samlg. be-
finden: 1) II 1. üb. de'Madr. a 5 et
a 6 voci. Yen. 1567 Gardano. Canto
in qu40. 2) II 2. üb. di Madr. a
5 et a 6 voci, con doi dialoghi
a 8. Yen. 1569 ib. Canto in qu4o.
Algermanii, Franz, ein Dichter
und Komponist in Hamburg, Ende
des 16. Jhs. lebend, soll daselbst
Kirchengesänge u. a. herausgegeben
haben (Jöcher. Gerber 1). Nach
Dokumenten in M. f. M. 23, 127
Nr. 4 war Franz Algermann der
Jüngere von 1598 bis 1603 Or-
ganist a/d. Marienkirche zu "Wolfen-
büttel.
Alg'hisi (Fetis u. Clement unter
Algisi), Paris Francesco, geb.
19. Juni 1666 zu Brescia (der
Yater hiefs Antonio und die Mutter
Margherita geb. Bonvicini), gest.
1733, 3. Cal. April (30. März)
aetatis vero LXYII. 1681 hielt er
in der Kirche SS. Faustino e Gio-
vita Maggiore unter Assistenz des
Padre Montini eine philosophische
Rede. Musik studierte er unter
Polarolo (Orazio), wurde darauf mit
einigen anderen Schülern desselben
Meisters in die Kapelle des Königs
von Polen berufen, kehrte dann
nach Brescia zurück und wurde
Kleriker (Minoriter am RR. PP.
deirOratorio). Yor diese Zeit
müssen die von Fetis angeführten
zwei Opern fallen, die in Yenedig
zur Aufführung gelangten. Yalen-
tini wiederholt beide Angaben nach
den Textbüchern, die sich daher
fast als zutreffend erweisen (1. Amor
di Curzio per la patria. 2. II
trionfo della continenza, 1699 in
Yenedig aufgef. Er wird dort:
D. Paris Alghisi Bresciano genannt).
Yalentini führt aber noch 3 andere
Opern auf, die in Bologna zur
Aufführung gelangten: 3. II Sera-
fiuo neiramore e Cherubino nell'
intendere 1703 und 1708. 4. II
trionfo della Sapienza 1705. 5. Lite
in cielo tra la sapienza e la san-
titä per la incoronazione di S.
Tommaso d'Aquino, 1708. Ferner
führt Yalentini nach Cozzaudo und
Peroni noch 1 Cantata, 2 Sonate
di Camera, zwei Oratorien, Brescia
1689 und 1698 (Textbücher), Musica
Sacra, Canzonette, ein theoretisches
Werk und Briefe an, doch fehlen
durchweg die Fundorte, haben da-
her nur wenig Wert. Nachweis-
bar ist nur: Ms. 450 B. B. Cantata:
Suaves accentus 6 flammae, Sopr.
c. 2 Y. 1 Yioletta, Ycl. obl. ed org.
P. 4 BU. — Ms. B. TVagner mit
„Francesco Alesi'' gez. 2 Trio in
Dd. u. Bd. f. 2 Y. u. B. kl. fol.
Algisiis (Lazisius, Lasizi), Fran-
ciscns Fridericus de, Romanus,
1539 Sänger am St. Peter in Rom
unter dem Namen Fi'anciscus Fri-
dericus Romanus; tritt am 30/12
1543 in die sixtinische Sänger-
kapelle ein und wird^am 26. Febr.
1547 zum Abbas gewählt (ein
AlgJ'een.
111
Allacci.
Ehrenamt in der Kapelle). Nach
1552 verschwindet sein Name aus
dem Diario. (Viertel]. 3, 269 u.
Reg. in Haberl's Separatabdruck
„Bausteine 3".)
Algreen, Sweii, ein schwe-
discher Gelehrter, veröffentlichte
im 18. Jh. im 19. Bde. der Aka-
demie in Stockholm die Schrift:
Description du clavecin ä tangen-
tes du Dr. Breiin, decede, et des
additions qu'y a faites M. Scheffer.
(Siehe Breiin, nach Fetis.)
Aliardo, Crermano, 1595 Te-
norist und Chorist am Dome zu
Yercelli, dem Val. Bona seine
Regole widmete.
Alifax, Andre, die National-
bibl. in Paris besitzt von ihm im
Autogr. „Nisi Dominus'', 4 voc. in
P. Vielleicht gehört es dem eng-
lischen Musiker gleichen Namens
an, der am Ende des 17. Jhs. lebte.
Aliprandi, Bernard(F; aus Mai-
land geb., wird am 19/1 1732 als
Violoncellist an der HofkapeUe in
München angestellt und 1737 zum
Kammercompositeur ernannt. 1750
erhält er den Titel Konzertmeister
und 1105 fl. Gehalt. Am 2/7 1780
wird er mit 500 Gld. pensioniert,
doch schon die Akten von 1778
zeigen ihn als Pensionär an. Er
schrieb u. a. die Opern „Apollo
trä le Muse in Parnasso", ein Fest-
spiel am 6/8 1737 in Nymphen-
burg aufgeführt: Mit7~idate rö di
Ponte, vincitor di se stesso, 1738
im Karneval aufgeführt und 1740:
Semiramide riconusciata (Textb. in
B. M.) (Kreisarchiv u. Rudhart 125)
Von seinen Kompositionen kann
ich nur nachweisen, die oben ge-
nannte Oper ^^Mitridate'- im Kl.-A.
[Dresd. Mus. Textb. in B. M.] und ein
Stabat mater ä 2 voc. (Sopr. ed
Alto) c^ Strom., 1749. Ms. P. [Dresd.
Mus.
Aliprandi, Grerhard, Violon-
cellist an der Hofkapelle in Mün-
chen, erhält 1785 Gehaltszulage.
(Kreisarchiv, ebendort noch meh-
rere A. ohne Vornamen und alle
Violoncellisten, so dass es schwer
ist, dieselben zu unterscheiden.
So heilst es in einem Aktenstück
vom Jahre 1780, dass er schoa
18 Jahre im Dienst ist, dann wird
ein Leonhard A. 1765 als Konzert-
meister mit 1105 fl. angeführt.
Hier ist aber augenscheinlich der
Vorname Gerhard in Leonhard ver-
wechselt. Ebensowenig ist zu er-
sehen, in welchem verwandtschaft-
lichem Grade sie zu einander
stehen.) Lipowsky führt nur den
Bernhard A. als Konzertmeister
und Kammerkomponisten an, der
später Kapellmeister wurde, 1738
die Oper Mithridate, 1739 Iphigenie
in Aulis und 1740 Semiramide
komponierte (s. d. vorhergehen Ar-
tikel). Sein Sohn, ebenfalls Bernard
genannt, war Violoncellist am baie-
rischen Hofe und schrieb 1782 Pie-
cen für die Gambe. Lipowsky ist
aber kein sicherer Gewährsmann.
Aliquot, Jehau, genannt ßo-
quier, ein Musiker im Dienste der
Charlotte von Savoyen, Frau Lud-
wig XL, von 1462 bis 1469. Sein
Gehalt betrug 72 üvres tournois,
das sind 432 fr. 64 c. nach heu-
tigem Werte (Fetis).
Alison, siehe Allison.
AUaby, William, wird 1663
als Mitglied der Londoner Kapelle
verz. (Nagel 1, 54.)
Allacci (Allatius), Leone, geb.
um 1586 auf der Insel Ohio, gest.
19. Jan. 1669 in Rom. Ein Literar-
historiker, der um 1661 zum Biblio-
thekar am Vatican ernannt wurde.
Um die Geschichte der Musik
machte er sich durch ein Ver-
zeichnis der in Italien aufgeführten
AUaire.
112
Allegri, Georgorio.
Dramen und Opern verdient, be-
titelt:
Drammaturgia di . . . divisa in
sette indici. Roma 1666 Mascardi.
120. [Bologna.
— ... accresciuta e continuata
fino all'anno 1755. Yen. 1755 G.
B. Pasquali. 4°. [Bologna. Brüssel.
B.B.
Noch wird durch Fi'eher an-
geführt: De melodis graecorum.
Allaire, siehe Alaire.
Allard, . . . war 1514/15 Sänger
in der Hofkapelle Louis XII. von
Frankreich (Thoinan 91. Fetis
unter Divitis). Gaucquier kann
dies nicht sein, da derselbe in der
2ten Hälfte des 16. Jhs. lebte.
Allardus, Jacobus, siehe Alard.
AUavalla, d', giebt am 29. und
31/5 1751 mit seiner Tochter in
Frankfurt a/M. Konzerte. (Israel 37.)
Allcock, siehe Alcock.
Allegri, Domenico, geb. zu
Rom in der 2. Hälfte des 16. Jhs.,
war Kapellmeister an S. Maria
Maggiore in Rom vom 3/4 1610
bis 1629. Nach Fetis lebte er
noch um 1638. In Florenz besitzt
man das Werk: Modi quos ex-
positis in choris (in Hilar. Frumentii :
Caelestium orbicum. 1617). Fetis
verzeichnet es mit dem Titel: Modi
quos expressis in choris, Romae 1617.
Ferner: Motetti a 2 — 5 v. Roma
1638. 4". — In Bologna eine
Separatausgabe obigen Werkes :
Modi quos expositis in choris, fecit
D. A. romanus, musicae praefectus
in Basilica liberiana. Romae 1617
Jo. Bapt. Roblettus. 4». 35 S. (Kat.
3, 193 Näheres.)
Allegri, D. FUippo, geb. 18. Juli
1768 zu Florenz, Schüler von L.
Braccini, wurde Lehrer am Seminar
in Florenz u. Kapellmeister an S.
Michaele. Fetis spendet seinen
geistl. Kompositionen grofses Lob
und erwähnt ein Requiem zu 4 St.
u. gr. Orch., sowie ein 0 salutaris
und Verbum caro factum est für
Ten. u. B.
Allegri, GrioTanni Battista,
lebte um 1700 nach op. 1 als
Maestro und Organist in der Ge-
meinde Arziguano (im Kreise Yi-
cenza). Man kennt von ihm:
Motetti a voce sola con 2 V. e Vcl. col
B. per rorgano, üb. 1, op. 1. Amst., Roger
(0. Nr.) 5 Stb. fol. 12 Nm. mit ein-
geschobenen Instnimentalsätzen. [B. B.
— Fetis verz. eine Ausg. : Venet. 1700.
Fulgent flammae, 1 voc. mit 2 V., B.
u. Bc. Ms. 1744 R. C. of Mus.
3 Cantateu f. Sopr. mit 2 V. u. ß. im
Ms. 450 B. B.
Mss. Darnist. Heu pectora, C. con YV.
e Vcl. Stb. — Coelum suspicite, C. con
VV. e Violone. Stb.
Allegri, Oregorio, Priester und
Komponist, geb. zu Rom gegen
1560 (?). gest. 18. Febr. 1652 ebd.
Schüler G. Maria Nanino's, erhielt
an der Kathedrale zu Fermo ein
Benefiz und war dort zugleich
Sänger. Am 6. Dez. 1629 wurde
er an der päpstlichen Kapelle als
Altist angestellt und behielt die
Stellung bis zu seinem Tode (Haberl,
Kat. 68). Wenn obiges Geburts-
jahr richtig wäre, so hätte er erst
mit 69 Jahren die Stellung an der
sixtinischen Kapelle erhalten, also
in einem Alter, in dem sich andere
Sänger pensionieren lassen. Das
Geburtsjahr ist demnach viel zu
früh angesetzt. Schon seine Druck-
werke, die in den Jahren 1618
bis 1621 erschienen, geben Zeug-
nis, dass er vielleicht um 1585
geboren sein kann. In Adami's
Osservazioni p. 198 und Hawkins
4, 89 sein Porträt. Fetis hängt
der Biogr. A.'s eine längere Ab-
handlung über die in der sixtin.
Kapelle aufgeführten Miserere an.
Yon seinen Werken, die einst
imd noch heute allgemeine Au-
Allegri, Gregorio.
113
Allegri, Pietro.
erkennung durch ihre Erfindungs-
kraft und echt kirchliche Würde
geniefsen (Arabros 4, 90 ff.), kann
ich folgende nachweisen:
Conceiüni h 2, ä 3 et ä 4 voci . . .
lib. 2. Eoma 1619 Aut. Soldi. 4 Stb. 4».
[B. Haberl. Kopenhagen. Bologna siehe
Kat. 2, 236. Hofb. Wien in Kopie Part.
20 Gesge. zu 2 — 5 Stirn, mit Organo.
— 20 latein. Gesänge, Coucertini a 2,
8, 4 e 5 voci. Lib. 2. Roma 1619 Soldi.
Ms. 15629. P. [Hofb. Wien. '
(Das 1. Buch erschien 1618 und ver-
zeichnet Fetis.)
Motecta 2, 3, 4. 5 et 6 voc. Roma
1621 ib. 4 Stb. 4". [B. Haberl. Bo-
logna.
Symphonia aus Kircher's Musurg. ab-
gedr. in P. im Wasielewski 2 Nr. 15,
Text p. 41.
Die Neudrucke der 3 Miserere sind in
"meinem Verz. und M. f. M. 9 verzeichnet
und finden sich gröfstenteils in der B. B.
Aufserdem noch mehrfach im Ms. in B. B. :
550 b, L 8, 535, 16705, 300. In Dresd.
Musikal. Ms. A 6 imd 6 a zu 4 und 5 Stirn.,
letzteres mit den Verzierungen. In Dresd.
zu 9 Stirn. — In B. M. zu 8 St. In R. C.
of Mus. zu 8 St. Nr. 1639. — In Brüssel
Ms 1854. — Bologna 5 voc. del 2. tuono
P. — Hofb. "Vgien in 2 cori GmoU, senza
organo. Von Ms. 15602—613 in P. Mi-
serere zu 4 u. 5 Stim. Ps. 50, Miserere
mal. 5 voc. 1. im Original, 2. wie es in
der sixtinischen Kapelle gesungen wird,
3. wie es in Salzburg im Dome ge-
sungen wird. Ms. 15604 Nr. 1. P. [Hofb.
Wien.
Ms. Cap. sistina (s. Kat. mit Themen) :
166. Missa: In lectulo meo 8 v.
53. „ Che fa oggi il mio sole 5 v.
71. ,, Vidi tiu'bam magnam 6 v.
] 06. „ Salvatorem expectamus 6 v.
103. u. 101 Missa: Christus resurgens
8 v.
96. Laudate regem 8-v. Nasceris alme
puer 6 voc.
69. Salutis humanae 4 v.
105 u. 142. Te Dominum 8 v.
69. Veni creator 4 v.
185. 203. 205. 263. Miserere 5 v.
Mss. B.B. 551. P. De lamentatione Jere-
aniae 4 voc. (auch Ms. 535 S. 55 und Bibl.
Brüssel Nr. 1798.
— 450. Laudate Dnimi. gentes. C. solo
c. 2 V. et Org. — Sonitu tubae, ebenso.
— Audite populi, ebenso.
— L 6 Prima Lameutat. per il venerdi
Santo a 4 voc. — Jerusalem 5 voc.
Rob. Eitner's Quellen -Lexikon.
— L 323. Est secundura 5 voc. c.
org.
— T 7. 26. 39. 101. 111. 119. 137.
146 lat. geistl. Gesänge in P.
— L 7. Popule mens 8 voc.
— W. 2. 103. Salvatorem expect. 6 v.
— 162. 8 Mot. aus 1619 spart, von
Santini, zu 2 — 4 St. mit Bc.
Ms. B. M. 4 Lamentationes 4 v. Maguif.
8 V. Salvatorem 6 v.
Te Deum 8 voc. Ms. 15622 P. 10 Bll.
[Hofb. Wien. Lübeck.
Se d' amor le catene, 2 voci c. Bc.
ohne Vornamen. Man schreibt den Gesg.
auch Domenico Allegri zu. Ms. des 17. Jhs.
p. 98. [Bologna. Kat. 3, 193.
7 Gsge. in alten Samlwk. Siehe Eitner 1.
Dazu kommen noch in Z. Zanetti's Sacrae
et divinae cantiones 1619: Surge amica
mea. Tota pulchra es. 0 suavissime Jesu
Christe, 2 et 3 voc. — In Sammaruco's
Sacri affetti 1625: Quasi Libanus dedit
odorem 4 voc.
In Phalese's Corona Sacra 1626, 1 Mot.
In Frober's Jubilus rythmicus, Paris,
Legouix, moderne P. 1 Gesg. [Brüssel
1826.
In Daussoigne's Recueil de chants reli-
gieiix, Brässel 1843, P. [Brüssel 3099.
12 Gesänge in Neudracken (Eitner.
Verz.).
Ms., Breslau Kircheninst., Bd. 158, aus
Concertiui ä 2, 3 e 4, Roma 1619 elf
Gesge. in P. Am Schlüsse das Miserere
4 V. mit den Verzierungen der päpstl.
Sänger.
Sinfonia ossia Quartette (f. Streich-
instr.). [Musikfr. AVien (ein sehr zweifel-
haftes Werk, was wohl dem 18. Jh. an-
gehört).
Allegri, Lorenzo. Nach der
Dedication des verz. Werkes lebte
er in Florenz um 1618.
II 1. lib. delle musiche di . . . al Seren.
Gran Duca di Toscana. Stampa del Gar-
dano in Venetia (Magni) 1618. 58 S. in
fol. enth. in Part, mehrst. Instrumental-
sätze: Sinfonien, Galliarden, Balletten etc.
u. die Cäntate „Spirto del ciel", poesia
de SaracineUi. [gr. Kloster, Berlin. Mo-
dena. Pisa IT. B.
Tu piaugi al, 1 voce c. ström, in Ant.
Brunelli's Scherzi 1614 p. 32.
Como ch' in biondo 1618, Neudnick in
Lpz. Ztg. 1869, 221.
Allegri, Pietro. In Berlin K. H.
eine Arie für Sopran im Ms. P.
„Chi un dolce amor condanna".
8
Allemande ä trois.
114
AUori.
Allemande ä trois. Getanzt von
Alex. Casorti & seinen Schwestern
. . . Nrnbg., L. Amersdorffer. 2 Bll.
[B. M.
Allemaiule, Karl. 158.5 Hof-
mnsikus zu Berlin mit 15 Thl. im
Quartal nebst 13 Thl. Kostgeld.
(Schneider. 20.)
Allen, Richard, ein englischer
Musiker, von dem sich erhalten hat:
An essay to prove singing of Psalms
with conjoin 'd voices a Clu'istian duly.
Lond. 1696. 120. [Glasgow.
Dr. Bussel schrieb darauf eine Beur-
teilung und griff seine Ansichten mehr-
fach an (Animadversions upon AUen . . .
Lond. 1696), worauf A. als Entgegnung
drucken liels: A brief vindication of an
essay, to prove sing-ing of psalms . . . from
Dr.Eussel's Animadversions, & M. Marlow's
remarks. Lond. 1696. 12*^. Diese rief eine
andere Gegenschrift von Eich. Claridge
hervor, betitelt: An answer to Eich. A.'s
essay vindication and appendix. Lond. 1697.
8». (Fetis.)
Allen, William, Instrumentist
a/d. Hofkapelle in London, ange-
stellt am 17. Febr. 1616. Ist noch
1640 genannt. (Nagel 1, 39. 43. 45.)
Allerley Musicalisches, siehe
Birnstiel.
Allevi, Giuseppe detto Piacenza
um 1654 Kapellmeister am Dome
zu Piacenza (Titel). Er gab heraus :
Conipositioni sacre a 2, 3, 4 voci, con
il Basso per 1' org. . . Ven. 1654 Vinc.
5 Stb. 40. 20 Gesge. [B. Br. Bologna.
Compositioni sacre a 2, 3, 4 voci, parte
con Violiui, Messa de morti da capeUa ä
4, agiontoui 1 Sequenza, & Offertorio ä
4 in concerto, con il B. per l'org. Lib. 2 . . .
Ven. 1662 Magni. .5 Stb. 4". mit 1 Dia-
loge von Isidoro Tortona. [Bologna.
Terzo libro delle coinj). sacre a 2, 3 e
4 voci, acc. parte da V., con Sonate a 3,
e le Letanie della B. V. h 4 voci con il
Bc. .. Belog. 1668 Monti. 5 Stb. 40.
[Bologna. Bolog. Petr. Ferrara. Paris
Nat.
AUison (Alison), Richard, lebte
am Ende des 16. und Anfange des
17. Jhs. in London als Lehrer der
Musik. Er nennt sich auf den 1599
erschienenen Psalmen: „Gentleman
practitioner in the art of musicke,
and are to be solde at his house
in the Dukes place neere Aldgate."
1594 ist er Mitarbeiter an der
Psalmenausgabe von Este und 1621
an der von Eavenscroft. Bekannt
sind von ihm:
The Psalmes of David in meter, the
plaine song beinge the common tune
(4stim.). Priuted by W. Bailey, the assigne
of Th. Morley 1599. fol. [br. Mus.
An howres recreation in musicke, apt
for instrumentes and voyces: framed for
the dehght of Gentlemen & others which
are wel affected to that qualitie. All for
the most part with 2 trebles, necessarie
for such as teach in priuate farailies, with
a prayer for the long preseruation of the
King and his posteritie . . . London 1606.
Stb. [R. C. of Mus. in 1 vol. geb.
In W. Gross' collection of Psalmes 1818
befinden sich A.'s Psalmen, [br. Mus.
In Rimbault's Ausg. der Musical antiqu.
Society, Bd. 6, in The whole Book of
Psalms, sind auch die Ps. A.'s enthalten.
1 Madr. Shall I abide this jesting, 5 voc.
in T. Oliphant's Ausg. Von demselben
bearbeitet und in Lond. (1847) heraus-
gegeben „A garden is my lady's face".
Madr. for 5 v. fol. [br. Mus.
In Charl. Smith's AncientTsalniodial843.
10 Psalmen im Neudruck in Musical
antiqu. Societ. (Eitner, Verz.).
1 Psalm in Gawler's Divine harniony.
Ms. Oxford Christ church, i song for
Treble with Bass.
Alli80n[e], Robert, schwor am
12/12 1589 als Gentleman an der
Kgl. Kapelle in London und ver-
kaufte die Stelle am 8/2 1610 an
Humfr. Bathe. (Rimbault.)
Allnott, John, ein englischer
Musiker des i8. Jh., von dem das
br. Mus. besitzt:
Musick made for . . . play call'd Phaedra
& Hyppolitus (Lond. c. 1709) fol. 4 Stb.
In Ms. 162 in Cambridge FW. befindet
sich ein Ms. von c. 1770, bestehead aus
48 Gesängen (Arien und Duette), schein-
bar einer Oper angehörend, in der der
Name Attilia mehrfach vorkommt. Auf
dem 1. Blatte ist der Name Mr. Allnott
quer geschrieben.
Allori, Laurenzio (il Tede-
schino), diente im- Anfange des
AUou.
115
Almen.
17. Jhs. am Florenzer Hofe als
Instrumentist (Yiertelj. 5, 421).
AUou, Adrien, ein französischer
Musiker des 16. Jhs., Chorknaben-
lehrer an St. Martin zu Tours; um
1585 gewann er beim Musikfeste
zu Evreux den ersten Preis auf
die Motette: Gustafe ed videte.
(Fetis.)
Allouette, Jean Frangois 1', siehe
Lalloiiette.
Allovisio Giov. Batt., siehe
Aloisi.
Allred, Henry, siehe Alred.
AUudemon, Cr. .. C. .., ein
Komponist scheinbar des 18. Jhs.,
von dem die B. Rostock imter
Varia besitzt: Aria della Cleopatra:
Cerca pur con men rossore f. Alt
mit V. Ya. u. Bc. Ms. P. fol.
Allwood, siehe Alwood, Rieh.
Almadero, eine Oper in 5 Akten
in Stb. ohne Autor. [Dresden.
Almanach, siehe Alethinopel.
Forkel. Junker. Reichardt.
— P. 1. faris, Bureau 1782. 1783
(ed. Luaeau de Boisjermain) [Brüssel 1782.
B. ß. 1783.
Musikalischer und Künstler Almanach
auf das Jahr 1783. Kosmopolis. 8".
[Bmssel. Dresden.
— Musikal. A. auf das Jahr 1784.
Freiburg. 8». [Brüssel. B. Hbg.
Almanach des theätres. Paris, Ballard
fils 1744—45. 12». [Briissel 4565.
Almanach historique et chronologique
de tous les spectacles. Paris, Duchesne
1752/53. 120. [Briissel 4566.
Almanach des spectacles de Paris, ou
calendrier historique et chronologique des
theätres. Paris, Duchesne, an 8, an 9.
(1799_1801) et 1815. 12". [Bmssel 4566.
Almanach general de tous les spectacles
de Paris et des provinces, poui- l'annee
1791, par une societe de gens de lettres.
Paris, Froiüle. 12«. [Briissel 4570.
Almeida, siehe Almeyda.
Almeida, Antonio de, hält man
für einen Kapellmeister an der
Kathedrale in Porto um 1556 und
für den Komponisten eines Ora-
toriums (nach Fetis). Vasconcellos
bezweifelt dies und glaubt, dass er
nur der Dichter von „La humana
sarga abrazada, el gran martyr S.
Laurentio. Coimbra 1556 por Th.
Carvalho, in 4^, sei. Vielleicht ist
er derselbe wie Francesco Antonio
de Almeyda (siehe diesen).
Almeida, Fi\ Fernando de, in
Lissabon geb. und gest. zu Thomar
am 21. März 1660; trat 1638 in
das Kloster zu^ Thomar ein und
wurde 1656 Visitator des Ordens
Christo. Er war ein Schüler von
Duarte Lobo und wurde als Kom-
ponist geistlicher Gesänge sehr ge-
schätzt. Die vernichtete Kgl. Bibl.
zu Lissabon besafs eine Messe zu
12 Stim. von ihm; auch im Kloster
zu Thomar befanden sich im 18.
Jh. noch Kompositionen von ihm
(Vasconcellos).
Almeida, P. Ignacio Antonio
de, geb. 18. Febr. 1760 zu Gui-
maräes, gest. 25. Okt. 1825 als
Abt von S. Pedro de Penedono
(Lamego). Seine Kompositionen,
aus Messen, Officien, Stabat mater
u. a. bestehend, befinden sich zum
Teil im Ms. im Archiv des Erz-
bischofs von Braga. (Vasconcellos.)
Almeri, G^iov. Paolo. Um
1654 „Mastro die Camera di Mons.
illustr. Boccapaduli", Nuntius in
Venedig. 1689 nennt er sich Ca-
nonico an der Kathedrale zu Seno-
gaglia. Er gab heraus:
1. Partitura Motetti a' voce sola di . . .
Consecrati . . . Ferdinaudo Carlo, Arciduca
d'Austria. Yen. 1654 Stampa del Gar-
dano, appresso Franc, Magni. 1 vol. in
kl. qu40. Dedic. ohne Ort u. Datum.
Euth. 206 S. mit 17 Motetten, resp. Kan-
taten auf geistl. lat. Texte. Melodie fiir
verschiedene Stimmen mit bez. B. Die
Siugstimme zeigt schon das Bestreben
sich aus einem Motive zu entwickeln, der
Bass dagegen ist meistens nur begleitend
und beteiligt sich nur selten an den Mo-
tiven. Die Erfindung ist unbedeutend.
[Brüssel. B. Br. besitzt das Werk in
8*
Almeriglii.
116
Aloysio.
2 Stb. mit der Jahreszahl 1655 uud
gleichem Verlage.
2. Motetti sagri a 2 e 3 voci, op. 2.
Bologna 1689 Micheletti. 4 Stb. 4". [br.
Mus. Bologna: C2. Bc.
Almeriu;hi di Bimini, Joseph,
geb. zu Rimini, stand im Dienste
des Landgrafen von Hessen-Darm-
stadt und soll 1761 in Nürnberg
6 Sonaten f. 2 V. u. B. als op. 1
herausgegeben haben (Fetis).
Almeyda (Ahneida), Carlo Fran-
cisco, stand um 1798 im Dienste
des Königs von Spanien als Violi-
nist und soll ,zu Burgos geb. sein.
1798 erschienen in Paris bei Pleyel
6 Quartette f. Streichinstr. als op. 2.
Urteil in der Lpz. Ztg. 1, 555.
Almeyda (Almeida), Francesco
Antonio de, ein Komponist des
18. Jhs., ob Portugiese oder Spanier
ist unbekannt. Die B. B. besitzt
von ihm im Ms. 560, 2 voll, in
querfol., die Part, zu „La Giuditta",
Oratorio ä 4 voci concertata- c.
Trombe da caccia, Oboi, Flauti,
Y. e Va. Text: Quella fiamma etc.
Dresd. Mus. besitzt im Ms. A 7 :
1. Beatus vir ä 2 v. (C. ed A.) e
voci rip. c. ström. P. — 2. Domine
ad diuuandum me festina ä 4 v.
c. ström. P.
Aloisi (Alovisius, AUovisio und
Aloysius), Griovanni Battista, aus
Bologna geb., wie er sich selbst
bezeichnet, lebte im Kloster der
Minoriter daselbst und nennt sich
Dr. der Theologie und Kapell-
meister. Bekannt sind von seinen
Kompositionen :
1. Celestis Parnasus in quo nouem Mu-
sae, tum duae, t. 3, t. 4 simul concer-
tantes concinunt . . . 0\). 1, 3. impr. Ven.
1644 Magni. 5 Stb. 4". 10 Nrn. [B. Br.
2. Contextus musicarum proportionum,
quo concertuum varietate 2, 3, 4, 5 & 6
voc. debitum . . . op. 4. Ven. 1637 Magni.
7 Stb. 4". Dedic. in Wien gez. 1636.
12 Mot. [B. Br. Bologna.
3. Corona stellarum duodecim Anti-
phonis B. V. ter ductis binis, ternis, &
quaternis voc. stj'lo musico . . . Op. 5.
Ven. 1637 (Magni.) 5 Stb. 4«. Dedic.
in Nicolsburg gez. [B. Br.
4. Vellus aureum sacrae deiparae vir-
ginis Litanijs 4. 5. 6. 7. & 8 voc. decan-
tandis ... op. 6. Ven. 1640 ib. 9 Stb. 40.
Dedic. in Nicolsburg gez. 10 Lit. [B. Br.
5. Harmonicum coelimi sub quo Missae
harmonicis aiie haud simili compactae
numeris 4 voc. . . Aloysio, de Bononia,
Minorita Conventuali, Sacrae Theologiae
Baccalaureo, ac Magnificae Communitatis
sacelli musices praefecto . . . Ven. 1628
Magni. 5 Stb. 4P. [Bologna.
4 Motett. in Samlwk. (Eitner 1).
1 Mot. in Prolins' Cunis sol. 1646 Nr. 4.
Mss. B. B. W 49 Exaltabo 6 v. Dele-
antor 4 v. c. Bc. ex 1637 in P.
Ms. in Kremsmünster L Bd. 3 p. 140
Attollite portus principes 4 voc. c. org.
Sanctus Dnus. Dens Sabaoth 4 voc. del
P. Giov. Batt. Alovisi bolognese minore
conventuale, Ms. Bologna, Kat. 2, 259.
Inclina Domine, T. ß. — Salve regina,
S. B. 2 Mot. unter G. B. AUovisio in
Ms. 179 Cambridge FW.
Aloisi, Cfiuseppe, Ende .des
18. Jhs., nur bekannt durch eine
Canzone in Antoni's Samlwk. und
durch „Aure amiche, ah! non spi-
rate". Terzette nottuilio per 2 S.
e B. c. Bc. P. 3 Bll. [Bologna.
Aloisio (Lovisius, Alovisio) de
Spiritu, auch Luigi, Organist an
St. Peter von 1492—1500. 1513
im März heifst es Aloysio Organi-
stae cleric. Bituricens. (Bourges)
(Viertelj. 3, 253 u. Reg. 110 in
Haberl's Bausteine 3).
Alonso, Creronimo, 1 633 Sänger
an der Hofkapelle in Madrid
(Straeten 8, 423).
Alotli (Alon) . . . Sänger an der
Kgl. Kapelle in Neapel, 27/10
1480 (Straeten 4, 29).
Alovisi, siehe Aloisi.
Aloyseto, ... um 1475 Sänger
an der herzogl. Kapelle in Mailand.
(Straeten 6, 18/19).
Aloysio, Mazzi, ist im Samlwk.
von ßug. Argilliano (Responsoria
1612) mit dem Gesänge: Vinea
mea electa 8 voc. c. Bc. vertreten.
Aloysius.
117
Alt, Joseph.
Aloysius, siehe Aloisi.
Aloysius, Joannes, de Epis-
copis, Neapolitamis, Bassist an der
St. Peterskirche in Rom von 1536
bis 1546, ti'at am 28. Juni in die
sixtinische Kapelle ein und ver-
blieb bis 1552. (Viertel]. 3, 274
n. Reg. zu HaberFs Bausteine 3).
Aloyson , M . . . Anglus (Eng-
länder). Fuhrmann veröffentlicht
1615 in seinem Lautenbuche eine
Pavane.
Alphonsi, Franciscus, von 1488
bis 1492 Tenorist am St. Peter in
Rom unter dem Namen Francis-
cus. 1496/97 ist ein Alphonsi
Hispanus genannt, der vielleicht
derselbe ist. Auch 1461 ist ein
AlphonsusHys^^iüms, gez. (Viertel]'.
3, 236 u. Reg. zu HaberFs Baust. 3).
Alphredus Anglicus, siehe Al-
fred der Philosoph.
Alred (Allred) Henry, Gentleman
a/d. Kgl. Kapelle in London, f 30/3
1571. (Rimbault).
Alsinois, Comte d' (Nicolas De-
nisot) ein Maler und Dichter aus
Mans (Maine), ging nach England.
Er gab heraus:
Cantiques du premier, advenement de
Jesu - Christ. (Paris 1553 La veufue
Maurice de la Porte.) 8». Enthält 12 Chan-
sons, [br. Mus.
Alsop, . . . ein englischer Kom-
ponist, von dem die Bibl. der
Christ church in Oxford im Ms.
besitzt: 1 Song „Britannia" zu 1
bis 4 Stim.
Alssen, Anton, Organist an der
St. Michaeliskirche in Hamburg-,
gewählt am 3/3 1722 (Ratsakte).
Alstedt (Alstedius) Joliann
Heinrich, Professor der Philo-
sophie und Theologie zu Herborn
um 1613. Geb. 1588 zu Bellers-
bach bei Herbom (Nassau), gest.
8. Nov. 1638 in Weifsenburg in
Siebenbürgen. (Biogr. in Allg.
deutsche Biogr.) In den „Elemen-
tale mathematicum" etc. Francof.,
Joh. Bringer, sumpt. Hummii, 1611.
kl. 40. [Hofb. Wien. Brüssel 349.]
befindet sich in der 6. Abteilung
ein „Elementale musicum" (siehe
Becker 2, 118/19.) In: Methodus
admirandorum mathematicorum,
complectens novem libros Mathe-
seos universae . . . Herbonae Nassov.
1613. 120. 8. Buch über Musik.
[C. P. Bohn in Br.
— ib. 1623. [Bohn in Br.
Ferner in ,,Scientiarum omnium
Encyclop." Lugduni, Huguetan
ülii et Ravaud ' 1 649, gr. Fol. 4
Teile. [Hofb. Wien. - B. Wies-
baden: Herborn 1630 u. a. Ausg.]
im 2. T. S. 616—633. 10 Kap. u.
Appendix über Musik. Im 3. T.
wird S. 687—690 über die In-
strumente und Instrumentalmusik
gehandelt. Im Schilling wird noch
gesagt, dass im ersteren Werke
der Name des 7. Tones der Ton-
leiter mit „si" benannt ist. (Schon
Orgosinus nennt ihn 1603 so, auch
Calvisius 1611. M. f. M. 4, 40.j
S. 312 soll von Melch. Laubanus
ein „Schema praecepta musica con-
tinens" enthalten sein. Der Eng-
länder Jokn Birchensha zog die
^f)
Abhandlungen A.'s über Musik, ins
Englische übersetzt, in ein Buch
zusammen, betitelt: Templum mu-
sicum; or, tlie musical Synopsis of
the learned & famous J. H. Al-
stedius, being a Compendium of
the Rudiments both of the mathe-
matical & practica! part of musick:
of which subject not any book is
extant in our english tongue.
Faithfully translated out of latin
by J. B. Lond. 1664 Godbid. kl.
80. [R. C. of Mus. fehlt das Titelbl.
Alswortlie , siehe Alyeworth
und Alyworth, Richard.
Alt, Joseph, aus preufsisch
Schlesien gebürtig, studierte Jura
Alt, Philipp Samuel.
118
Altenburg, M.
und wurde dann Lehrer u. Musik-
direktor im Stifte Lilienfeld in
Oesterreich um 1790. (Wien 2,
53. Lpz. Ztg. 31, 376.) Hoff mann
führt von einem Glogauer Stadt-
sekretäre Alt 3 Quartette f. Fl. V.
Va. u. Ycl. an, die 1790 in Berlin
bei Hummel erschienen. Fraglich
ob dieselben nicht von obigem Alt
sind.
Alt, Philipp Samuel, Sohn des
Hofkantors zu Weimar, geb. 16.
Jan. 1689 und gest. gegen 1750
daselbst. Trotz seinem Hange zur
Musik und entschiedener Begabung,
wandte er sich doch der Juristerei
zu, studierte in Jena, nahm dabei
aber bei mehreren Meistern ab-
wechselnd Musikunterricht und
zeichnete sich schon jung als Kom-
ponist aus. Nach seiner Rückkehr
nach Weimar wurde er Hofadvokat
und zu gleicher Zeit Organist an
der Jakobskirche. Die herzogl.
Bibl. in Weimar soU viele seiner
Kirchenkomposition, aufbewahren.
(Scliilling. Spitta 1, 854 verzeichnet
einen Alt, o. Vornamen, als Hof-
cantor, Bassist und Lehrer in der
Quinta in den Jahren 1714—16,
damit ist wohl der Vater gemeint.)
Altacuira, Jo. de (vielleicht
aus Chur?) um 1394 päpstl. Sänger
in Avig-non (Viertel]. 3, 213).
Altemps, Dom Faiistino, ein
Sohn des Serafino, Benediktiner
im Kloster St. Caliste zu Rom.
Die B. M., fonds Monte Cassino,
Mss., besitzt 5 geistl. Gesänge zu
2, 3 und 4 St. mit Orgel. (Fetis.
Im hds. Musikkataloge sind sie
aber nicht angeführt).
Altemps, Serafino, aus Irland
stammend, lebte in Rom in der
Mitte des 18. Jhs. und war als
Sänger an der 12 Apostelkirche
angestellt. Die B. M. fonds Monte
Cassino, Mss., besitzt 1 Bd. mit
kontrapuuktischen Studien von ihm.
(Fetis. Siehe die Bemerkung im
vorhergehenden Artikel.)
Alten, Lorenz van, ein Nieder-
länder, verpflichtet sich 3 Jahre in
Kassel als Sänger zu dienen, ent-
fernt sich aber heimlich und wird
im Oktob. 1558 in Dresden an-
gestellt, bis ihn am 15. Jan. 1559
der Kurfürst Philipp von Hessen
zurückfordert (M. f. M, 24, 13).
Altenburg, Johann Ernst, geb.
um 1734 zu Weifsenf eis, Sohn des
Weifsenf eis. Kammertrompeter Joh.
Kasimr^ der sich im Jahre 1713
verheiratete und in der Weifsen-
fels-Querfurter Hofkapelle von 1 714
bis 1722 verz. ist (J. 0. Opel), trat
in die Fufstapfen seines Vaters
und wurde ein Virtuose auf seinem
Instrumente. Gegen 1794 lebte
er in Bitterfeld, wo er auch das
untenstehende Werk abfasste. Von
dem Organistenamte, welches ihm
von den Lexika angedichtet wird,
giebt Titel u. Vorwort keine Kunde.
Das Werk ist betitelt:
Yersuch einer Anleitung zur lieroisch-
musitaüschen Trompeter- und Pauker-
Kunst, zu mehi'erer Aufnahme derselben
historisch, theoretisch und praktisch be-
schrieben und mit Exenipeln erläutert
von . . . Halle 1795 Hendel. 4". 144 S.
mit Text und Beisp. S. 133 ein Konzert
für 7 Tromp. u, Pauken, 1 Menuet und
1 Marsch. [B. B. B. Hbg. B. Lpz.
Brüssel. Dresd. Musikfr. "Wien.
Die B. B. besitzt im Autogr. einen
Brief vom 1/2 1767. Abgedr. in M. f. M.
24, 159.
Altenburg, Michael, geb. 27.
Mai 1584 zu Alach bei Erfurt,
gest. 12. Febr. 1640 in Erfurt.
Ein geistlicher Liederdichter und
Komponist. Sein Vater war ein
Schmied in wohlhabenden Verhält-
nissen und liefs den Sohn in Erfurt
Theologie studieren, wurde 1599
Baccalaureus und 1603 Magister.
Schon 1600 als Lehrer an der
Altenburg, M.
119
Alters.
Reglerschule angestellt, wurde er
1601 Kantor an St. Andreae und
1608 Rektor. 1609 erhielt er eine
Predigerstelle zu Ilversgehoven und
Marpach, 1611 in Tröchtelborn bei
Erfurt und 1621 in Grofs-Sömmerda
an der St. Bonifacius -Gemeinde.
In diesen Jahren, die er in
Tröchtelborn verlebte, entwickelte
er eine gTofse Arbeitskraft als
Komponist. Der 30jährige Krieg
zerstörte sie und all sein Eigentum
im Stich lassend, flüchtete er nach
Erfurt, musste sich dort kümmer-
lich ernähren, bis er endlich 1638
Diakonus an St. Andreae wurde.
(M. f. M. 11, 185 nach Motschmann's
Darstellung mit Verbesserungen
nach den eigenen Angaben in
seinen Druckwerken. Winterfeld
2, S. XV und 78 über seine Be-
deutung als Dichter und Kompo-
nist geistl. Lieder. Zahn teilt eine
Anzahl Melodieen mit, siehe 5, 413.)
Von seinen Werken kann ich
nachweisen {siehe die ausführliche
Bibliogr. M. f. M. 11, 189 u. 191 ff.):
1. Das 53. Cap. des geistreichen Pro-
pheten Esaiae (eine Passion) mit 6 St.
Erf. 1608 Jac. Singe. 6 Stb. mit s. Portr.
fB.L.
2. Adams hochzeitl. Frewde . . . Joh.
Eappold . . . 20/7 1613 mit 6 St. (u. 7 St.)
Erf., ^^ittel. 6 Stb. 2 Gesge. [B. B, br.
Mus.
3. Gaudium Christianum, d. i. Christi,
musical. Frewde . . . mit 12 oder 16* St.
(mit Tromp. u. Pauken) . . . Jehna (1617)
Weidner. 16 Stb. 6 Gesge. [B. B.
4. Musikalischer Schild und Schirm der
Bürger und Einwohner der Stadt Gottes,
d. i. der 55 Psalm . . . mit 6 St. Erf.
(1618) Wittel. 7 Stb. 1 Gesg. zu 6 Teü.
[Dresd. Beschrbg. Kat. S. 80. B. P: Alt.
B. Br. B. Hbg.
5. Hochzeitl. musical. Frewde auss
dem Propheten Esaia zu 9 oder 12 St.
Eiifurdt 1620 Röhbock. 40; Wie ein
lieber Bule einen Bulen. \)n\ Mus.
Hannov: C.
6. 1. Theil. Newer lieblicher u. zier-
licher Intraden mit 6 St. auf Geigen,
Lauten und Orgeln, nebst einer Choral-
stimme . . . Erf, 1620 Eöbock. 6 Stb.
16 Nrn. [B. B. B. Br. B.P:Alt. ß.
Lpz. C2. T 1. 2.
7. Cantiones de Adventu Dni. ac sal-
vatoris nostii J. Chr. 5. 6. & 8 v. Wittel
u. Birkner in Erf. 1620. 8 Stb. 21 Nrn.
[B.Br. B. Gr. 7 Stb. B.B:T. B. Lpz.
wie bei 6. Wolfenb.
8. 1. TheU. Christlicher, lieblicher u.
andechtiger newer Kirchen u. Haufs Ge-
sänge, so auff alle Festtage . . . mit 5 St.
(Vorrede v. Wedmann) Erf. 1620 Eöh-
bock. 5 Stb. 15 Nrn. [B. B. B. Gr.
Elbing. B. Br. B. Lpz. wie 6. br. Mus.
Wolfenb. Hannov: C.
9. Der ander Theil christl Kirchen-
u. Haufs Gesänge mit 5. 6. u. 8. St. ib.
1620. 8 Stb.? 26 Gesge. [B. Gr. 7 Stb.
Elbing 9 Stb. (?). B.Pirna: Alt. B.B:
CT. B. Lpz. T. 5. 6. Wolfen15. Han-
nover: C.
10. Der dritte Theil (dito) mit 5. 6. u.
8. St. dessgl. 2 Intraden zu 10 voc. auff
Geigen und Zinken, ib. 1620 (1621).
8 Stb. 22 Nrn. [B. B. B. Gr. fehlt 8a.
B. Lpz. wie 9. br. Mus: Diso. Wolfenb.
von 1622.
11. Der vierte Theil der Fest Gesänge
... Ei-f. 1621 Wittel, Verl. Birckner.
9 Stb. 15 Nrn. [B. Br. B. Gr. 7 Stb.
Musikfr. Wien. Wolfenb. fehlt Disc. gene-
ralis.
12. Musical. Weynacht- u. New Jahrs
Zierde ... zu 4—8 ü. 9 Stirn. 1621 ib.
9 Stb. 12 Nrn. [B. Br. B. Gf .. 7 Stb.
B. B: T. Wolfenb. fehlt C gen.
Mss. B. B. in neuerer Part., geistl. Ge-
sänge: T 33. 42. 202. W. 101. — In
alten Stb. Gräffenhain, o. Sign., 10 geistl.
Lieder zu 8 St. — 3 Stb. 4». o. Sign,
von 1619: Tänze zu 5 Stirn.
Ms. B. Hbg. 15 geisti. Gesänge.
Mss. B. Br. 3 achtst. Gesge. in Ms. 21
u. 121.
Mehrstimmige Gesge. in Casp. Cramer's
Animae 1641.
Das ist mir lieb in 4 Tbl. im Samlwk.
1623 a. (Eitner 1).
Im Gothaer Cantional 1646, 15 Gesge.
(s. Gotha).
13 Gesänge in neuen Ausg. (Eitner,
Verz.) und Teschner: 11 deutsche geistl.
Gesge zu 4-6 St. P. u. St. Magdebg.,
Heinrichshofen.
Alters, Cleorges- Jacques, geb.
um 1770 in Gent, gest. 11. April
1849. Organist und Glockenist,
auch Kapellmeister an St. Martin
Altinoni.
120
Alvaro.
zu Gent. Seine geistlichen Kom-
positionen sollen einst sehr beliebt
gewesen sein. (Biogr. nat. beige.)
Altinoni, . . . nur bekannt durch
eine
Cantata: Clori, nel ciel d'amor lucida
Stella, Sopr. col Bc. [Musikfr. Wien.
Altmitter, Mattliaeus, Violinist
an der Ksl. Hofkapelle in Wien
vom 1. Febr. 1797 bis zu seinem
Tode am 14. Sept. 1821, 62 J. alt
(Köchel 1).
Altnickol (Altnicol), Joliann
Christoph, geb. in Berna bei
Seidenberg i. Schles. (Hoffmann),
gest. in* JuH 1759 zu Naumburg.
Seit 1745, vielleicht schon früher,
Schüler Seb. Bach's in Leipzig.
Bach giebt ihm am 25/5 1747 das
Zeugnis, dass er auf dem Thomaer
Chore seit 3 Jahren sowohl als
Vokalist, Violinist und Violoncellist
gut zu gebrauchen sei. A. studierte
in Leipzig auf der Universität und
hatte vom Magistrat schon einmal
eine Unterstützung empfangen. Im
Jahre 1747 bittet er abermals um
ein Benefiz. (Abdruck des Bach-
schen Zeugnisses in Lessmann's
Musikztg. 1889, 257. Siehe auch
M. f. M. 21, 140.) Auf Bach's Em-
pfehlung wurde er 1747 Organist
in Niederwiesa bei Greifenberg
und am 30. Juli 1748 an St. Wen-
ceslaus in Naumburg. Am 20. Jan.
1749 heiratete er die Tochter
Bach's, Elisab. Juliane Friderike,
ein Beweis, dass Bach viel auf ihn
hielt. (Spitta 2, 727. 755.) Von
seinen Kompositionen haben sich
nur einige wenige im Ms. erhalten.
Gerber erwähnt, dass Breitkopf
1 Magnif. u. Kantaten in Abschrif-
ten auf Lager hielt.
Die B. B. besitzt im Autogr. 2 Sonaten
f. Klav. in C. u. D. Ferner in Ms. 565
die Cantate: Frolocket und jauchzet, zu
4 Stirn. 2 Tromp. Pauk. 2 V. Va. u. Bc.
8 EU.
Die Singakademie in Berlin die 5 st.
Motette : Nun danket alle Gott in P. u. Stb.
B. AVagener in 1 Bd. Klavierkompos.
von Seb. Bach u. a. (60 BIl. in qufol.)
befinden sich auch einige kleinere Piecen
von A.
In B. Cambridge FW. Ms. 78 befindet
sich eine Saonlg. Ricercare in 4 parts.
Aito Monte, Mauritio (1% ein
Lautenist des 16. Jhs., von dem
sich in Rudenius' Florum musicae
von 1600 einige Lautenstücke be-
finden.
Alutarius,Christophorus,Nouo-
castrense (hiefs wohl Chr. Gerber
aus Neuenburg), Besitzer oder
Schreiber, vielleicht auch der Kom-
ponist der ungezeichneten Tonsätze
des Samlbd. 13. F. IL 35 Bibl.
Basel (Kat. S. 27), ein Bd. von
1534 mit 14 lat. und deutschen
Liedern zu 3 und 4 St.
Aluyseto, siehe LoysetComp^re.
Alva, Melchor de, Sänger um
1556 in der Kapelle Karl V.
(Straeten 7, 362).
Alvarado, D. Felix Anthony,
ein Spanier, der in England gelebt
zu haben scheint, gab dort heraus:
La liturgia ynglesa, o el libro de oracion
comraun y administracion de los sacra-
mentos, y otros ritos y ceremonia de la
Yglesia, segun el uso de la Tglesia de
Ynglaterra: Juntamente con el psalterio
6 psalmos de David . . . hispanizado por . . .
London 1707 Bowyox. 8^. [Brüssel.
Alvarez Acevo, Bernardo, war
um 1787 Kapellmeister au der
Kirche Soledad in Madrid und soll
sich als Komponist ausgezeichnet
haben. Fetis berichtet, dass sich
im Archive des Escurials eine
Samlg. seiner Werke im Ms. be-
findet.
Alvarez, Luis, 1633 Kapellan
u. Sänger an der Hofkapelle in
Madrid (Straeten 8, 423).
Alyaro , . . . ein portugiesischer
Komponist im 15. Jh., von dem
sich im Autogr. in der Bibl. des
Alveii.
121
Alvise, Marcantonio de.
Infanten D. Petro folgendes Werk
von 1472 befindet:
Vesperae, Matutinum et Landes cum
Antiphonis et figuris musicis de inclyta
ac miraculosa \'ictoria in Africa parte ad
Arzillam. (Vasconcellos.)
Alveri, GrioTanni Battista, ein
Bologneser in der 2. Hälfte des
17. Jhs. lebend. Auf einem in
Wolfenbüttel befindlichen Text-
bucbe znr Oper „II re pastore,
overo II Basilio in Arcadia", 1691
in Braunscbweig aufgeführt, nennt
er sich „Accademico filarm. di
Bologna, e Virtuoso d. S. A. S.
sudetta". In demselben Jahre
wurde auch die Oper L'Isione von
ihm ebd. aufgeführt. Im Druck
von 1(587 heilst es: Musico dell'
Illustr . . Sign. Marchese Guido
Kangoni. Von seinen Komposi-
tionen sind bekannt:
Cantate a voce sola da camera di . . .
op. 1 . . . Bologna 1687 Gios. Micheletti
P. qu-4". 72 S. [Bologna, dort auch eine
von Busi geschrieb. Part.
Arie italiane col il Basso. Anversa
1690. [Paris Nat. fehlt die Part, mit
dem Bc.
Die B. B. besitzt im Ms. 450 in P.
Samlbd. unter Nr. 10—16, 7 Motetten
oder Kantaten:
1. Arma, bella, praelia mortales, Batta-
glia ä 4: B. solo, 2 V. Violetta et Org.
8 BU.
2. Gens Christiana laetare, Sopr. solo
c. 3 instr. et Org. 4 Bil.
3. Ridete sidera, Bas. 2 V. Violetta,
Fag. Bc. 6 BU.
4. Laeti sui'gite pastores, A. c. 2 instr.
et Org. 4 Bll.
5. Del bei Mincio alle spende, Sopr.
et Bc. 2 Bll.
6. Acheronte errini horribile, Sopr. Bc.
2 BU.
7. Se tu parti anima mia, Sopr. Bc.
2 BU.
In Sondershausen in der Schlossldrche
befinden sich 3 Bände mit italienischen
Kantaten, unter denen auch eine von
Alveri vorkommt.
Abiniare (Dahimare), Martin
Pierre i\% geb. 18. Sept. 1772 zu
Dreux (Eure-et-Loir), gest. 13. Juni
1839 zu Paris. Er bildete sich
zum Harfenisten aus und erregte
in Paris durch sein Spiel Auf-
sehen. Im Jahre 1800 wurde er
an der grofsen Oper als Harfenist
angestellt, unterrichtete auch 1807
die Kaiserin Joseplüne. Am 12.
März 1812 nahm er seinen Ab-
schied und zog sich nach Dreux
zurück. (Pougin nach Jal.) Fetis
verzeichnet 28 Insti'umentalpiecen
meistens für Harfe komponiert. In
der Lpz. Ztg. werden sie vielfach
recensiert. Ich habe auf öffent-
lichen Bibl. gefunden:
Le Manage par Imprudence, opera en
1 act. (4/4 1809) Paris, Erard. P. 132 S.
[B4I. br. Mus.
i^rner die Eomanzen f. Gesg. u. Pfte.
Adele et Jennys. Paris, Bureau. [B. M.
Premier baiser d'amour. Paris, fi'eres
Gaveaiix. [B. M.
Bavard und noch 15 andere Romanzen,
[ib. ^
Mon coeur soupire, Romance av. clavec.
Ms. [BerUn K. H.
3 Senates pour harpe avec acc. de V.
ad lib. oe. 9. Paris, Erard. [Paris Nat.
Maild. Cons.
Fantaisie suivie de 12 vai'iations pour
la harpe. [Paris Nat.
Fantaisie avec 8 var. p. pfte'. oe. 26.
Paris, Erard. [Maild. Cons.
Das brit. Mus. besitzt:
A duet for the harp & pfte. op. 22.
Lond. fol.
Fandango, air favori . . . arr. et varie
pour la harpe. Paris, fol.
3 Fantasien, Yariat., Romanzen für
Gesg., Sonaten für Harfe.
4 nissische airs variirt f. Harfe. Lond.
Sonaten op. 2 u. 18 und noch 17 Druck-
werke. Antiquarisch kommt er hin und
wieder vor.
AMse, Arciero, qu. ser Martini,
wurde am 20. Febr. 1519 (1518
alten Stils) zum Organisten an der
kleinen Orgel an S. Marco in
Venedig erwählt und am 29/3
1533 von B. da Imola gefolgt
(Caffi 1, 77).
AMse, Marcautonio de, ver-
trat im Jahre 1556 Willaert als
Alwood.
122
Amadino.
Kapellmeister an S. Marco in Venedig
und erhielt für 11 Monate 25 Du-
katen (Caffi 1, 90. — Straeten 6,
204),* sowie vom Dez. 1564 bis
15. Okt. 1565 Cipr. Rore als Ka-
pellmeister, bis Zarüno gewählt
wurde (Caffi 1, 125).
Alwood, (Allwood) Richard,
ein engKscher Priester und Kom-
ponist des 16. Jhs., ist im Codex
Ms. „Forrest-Hej^ther Collection'' in
Oxford's Musikschule mit dem Ge-
sänge: Fraise Hirn praiseworthy
vertreten; 1 Instrumentalpiece im
Ms. 50513 des br. Mus. (Mulliner's
Book). Ferner in Ms. 30485 des
br. Mus. Hawkins 5, 467 teilt eine
4stim. Fantasie mit. •
Alyeworth, Richard, um 1550
Gentleman an der Kgl. Kapelle in
London mit TYa ^£ Gehalt (Burney
6, 6). Rimbault 2, 188 verzeichnet
einen Alsivorthe als Gentleman an
derselben Kapelle, der am 22/1
1567 als gestorben gemeldet wird.
Möglich dass dies ein und der-
selbe Sänger ist. Siehe Alyworth.
Älypius, ein Sophist aus Alexan-
drien, um 300 n. Chr. lebend,
schrieb griechisch die Abhandig.
„Introductio musica.'' Herausgeg.
von Meursius und Meibom (s. d.).
Alypius junior, ein Pseudonym,
der sich als Verteidiger Bieder-
mann's auf wirft:
Quid sit musice aetatem agere es Plauti
Mostellaria Act. IE. Sc. II. v. 40. ad
componendam controversiam de vita musica
inter vires musicos nuper ortam exponit
... s. 1. 1751. 40. 16 S. [Bnissel. B.
Lpz. B. B.
Alyworth (Alsworthe), Richard,
Mitglied der Kgl. Kapelle, f 22/1
1566/67. Möglich dass die Instru-
mentalpiecen im Ms. 30485 des
br. Mus. von ihm sind (Davey 154).
Alzate, Matthaeus de, war von
1507—9 päpstl. Sänger (Viertel]'. 3,
248).
Amadei, Filippo, Opernkompo-
nist, geb. um 1683 zu Reggio.
Seine erste Oper wurde 1711 in
Rom aufgeführt: „Teodosio il gio-
vane". Nachweisen kann ich nur
die Oper „Arsaces" von Orlaudini
(G. M.) in 3 Akten, an der er
einen Teil gearbeitet hat. (Ms.
16371 B. B. in P.) Der Text ist
von Mattheson übersetzt und 1722
in Hamburg aufgeführt. Ferner
im Ms. 51 Cambridge FW: Pasto-
rella sventurata, per il Sopr. col
Bc. Hds. des 18. Jhs.
Amadei, Grioseffo Maria, Teno-
rist an der Hofkapelle in München,
wollte 4/12 1640 abgehen, büeb
aber wieder. (Kreisarch.)
Amadei, Michaele Angelo, ein
Komponist aus dem Anfange des
17. Jhs., gab heraus:
Motecta pluribus vocibus, Lib. 1. Veu.
1614/15. Gard. 4 Stb. [Florenz: e^ 1.
2. 3. B.
Motecta singulis, 2, 3, 4, quiuisque voc.
Lib. 2. Yen. 1615. Magni. [Florenz: C 1.
3. Bc.
Amadeo , Gr . . . wahrscheinlich
ein Komponist des 18. Jh., von
dem die Musikfr. in Wien besitzen :
Scena ed Aria (Trolo svenasti) p. Sopr.
c. B. — und Variazioni per pirata per il
Vcl. e Pfte.
Amadiuo, Ricciardo , Musik-
drucker und Verleger in Venedig,
war von 1583 bis 1586 mit Gia-
como Yincenü sociiert und er-
richtete Ende 1586 oder Anfang
1587 allein eine Druckerei und
Musikverlag, in denen er zahlreiche
und wertvolle Werke verlegte,
darunter sich auch einige Samlwk.
befinden. Letztere sind folgende
und zum Teil in meiner Bibliogr.
genau beschrieben:
1587 a. Canzonette a 8 V. Lib. 1. 3 Stb.
40. [B. D.
— Ausg. 1589 novam. rist. [B. B: C.
Bologna.
— Ausg. 1594, ristamp. [B. K: T. B.
1588 d. NoveUi ardori, 1. üb. de Madr.
Amadiuo.
123
Amalarius.
a 4 voci. 4 Stb. 4P. [B. D. Verona S. f :
C. A. B.
Von beiden im Vogel die Register.
1592 a. Sacra omniiim solemnitatum
Psalmodia Vespertina cum cantico B. V.
A diversis in arte musica praestantissimis
viris notulis niusicis exornata. 5 Voc. Ad
celeberr. ac praestant. in arte musica
Coryphoeum D. Jo: Petrum Aloysium
Praenestiaum. Ven. 1592. 5 Stb. 16
Nrn. Dedic. abgedr. im Busi 1, 274.
[Bologna.
Enth. an Autoren: 0. Mat. Asola 3, Ip.
Baccusi, Paolo Bosi, Gio. Cavacio, Or.
Colombaui, Ag. Corona, Gio. Croce, G. G.
Gastoldi, Dom. Lauro, Leone Leoni, Nicola
Parma, Pietro Ponzio, Cost. Porta, Giro-
lamo Vespa.
1592 b. Gloria (La) musicale di diuersi
ecceU. auttori: a 5 v. Ven. 1592. 5 Stb.
4*^. Herausgegeben von Filtppo Nicoletti
in Ferrara. Enth. 19 Madrig. von Innoc.
Alberti, Paolo Bellasio, Girol. Belli, Giulio
Belli 3, G. Croce, Hip. Fiorino, Alf. Fon-
tanelli, G. G. Gastoldi 2, Eug. Giovanelli 2,
G. Heremita, P. Isnardi, Luz. Luzzaschi,
L. Marenzio, Fil. Nicoletti 2, Paolo Virchi.
[br. Mus: A. Modeua. Bologna. Cres-
pano: T.
Register u. Beschrbg. im M. f. M. 21,
88, auf 210 die Fehlerverbesserung, auch
im Vogel 1592, 5.
1593. Florindo, e Armilla Canzon pasto-
rale, ornata di musica da diversi de piu
celebri compositori de tempi nostri, & con
altri Madrigali ... a 5 voci. Ven. 1593.
5 Stb. 40. 21Madr. von 21 Autoreu. Siehe
Vogel 2, 470. [Verona S. f: C. 5 a.
1595. Di XII. autori. Vaghi e dilette-
voli Madr. a 4 v. [Proske.
1598 a. Laudi amore. Madr. a 5 v.
[B. Lpz.
1598 c. Madr. di div. a 4 v. racc da
G. M.Eadino. [B. Kgsbg. fehlt Ten. Hofb.
Wien: CA. Im Vogel die Register.
Amadio, Pippo, ein um 1720
lebender Violoncellist, der mit
seinen virtuosen Leistungen grofses
Aufsehen erregte (Gerber 2).
Amadori, GrioTanni, Tedeschi,
ein von Bernacchi ausgebildeter
Sänger, kam 1754 an die Kgl. Oper
zu Berlin, ging aber bald darauf
in die Dienste des Königs von
Neapel und errichtete daselbst eine
Gesangschule. Er soll daselbst um
1780 in hohem Alter gestorben
sein. (Ledebur). In B. B., Ms. L
308 in einem Samlwk. Arien, ist
er mit Kompositionen vertreten.
Amadori, Griusei)pe, Schüler
Bernacchi 's (sie?), führte 1702 in
Rom das Oratorium ,,n martirio di
S. Adriane" auf. Er lebte noch 1730
wie eine Messe beweist, die einst
Santini besafs. Derselbe verzeich-
nete noch 4 geistl. Gesge. in seinem
Besitze. Er stand besonders als
Gesanglehrer in hoher Achtung.
(Arteaga, Rivoluzioni del teatro 2,
.36, danach Gerber 2. Fetis.)
Die B. B. besitzt im Autogr. ein Fange
lingua f. Sopr. u. Bc, hier nennt er sich
Kapellmeister in Rom. Ferner Ms. L 308
eine Aria c. istrom. in P.
In der Schlosskirche in Sondershausen
die Cantate „Pria che giunge a godere''^
Sopr. c. Bc. lu einem Samlbde. mit M
gez.
Cantata per Sopr. „Se l'empia gelosia"
col Bc. Ms. P. [Mailand Cons.
Amaducci, Antonio, Altist an
der Kgl. Hofkapelle in Wien mit
400 fl. Gehalt von 1729 bis 1739.
(Köchel 1).
Amaduci (Amadusky im s. Staats-
archiv) Donato, war um 1666 und
168(i» Tenorist an der Hofkapelle
in Dresden mit 800 Rthlr. Gehalt
(Fürstenau 1, 93. 98). Nach den
Akten des s. Staatsarchivs erhielt
er 1669 seinen Pass. Von Italien
aus sandte er dem Kurfürsten
einen Hochzeitsgesang. Am 19.
Febr. 1685 wird er vom Kurf.
bei einem Besuche in Yenedig zur
Tafel gezogen, er rauss also in
Venedig sesshaft gewesen sein.
Gerber 2 berichtet, dass zu seiner
Zeit der Stadtrichter Herzog in
Merseburg verschiedene Kompo-
sitionen im Ms. von ihm besafs.
Amael, siehe Eamal, Henri Guil.
Amalarius, Sympliosiiis, Theo-
retiker des 9. Jahrhs., Chorbischof
zu Metz und später Lehrer an der
kaiserlichen Hofschule zur Zeit
Amalia.
124
Amaiyllis.
Ludwigs des Frommen, st. um 837.
In der Biblioteque des Peres, t.
14, 980 ist die Abhandlung „De
ordine Antiphonarii" aufgenommen.
(Gerbert 4, 278. Forkel 8, 117.
Gerber 2.)
Amalia von Sachsen - Weimar,
siehe Anna Amalia.
Amalia Anna (Fetis unter Anna
Amalia), Prinzessin von Preufsen,
Schwester Friedrich des Grofsen,
geb. 9. Nov. 1723 zu Berlin, gest.
30. März 1787 ebd. Eine gelehrte
Dame, kontrapunktisch gewandte
Komponistin und strenge Richterin,
die, entgegengesetzt zu den An-
sichten ihres Kgl. Bruders an der
tändelnden italienischen Musik den
gröfsten Missfallen hatte, Händel
und Seb. Bach dagegen über alles
schätzte und nur dasjenige vor ihr
Gnade fand, welches sich genau
in derselben Ausdrucksweise be-
wegte. Geradeso absprechend wie
ihr Kgl. Bruder und durchdrungen
von ihrer Unfehlbarkeit strotzen
ihre Briefe von den wunderlichsten
Urteilen. (Ledebur.)
Sie und ihr Lehrer Kirnbtrger,
nebst dem federgewandten Marpurg
waren die Seele und zugleich Be-
gründer der sogenannten Berliner
Schule, die ein Gegengewicht bil-
dete gegen die gedankenlose ober-
flächliche Musikmacherei des 18.
Jhs. Ihnen ist es auch zu danken,
dass Seb. Bach mit einigen seiner
Werke stets lebendig blieb und
den zukünftigen grofsen Ton-
meistern zugänglich waren.
Ihre umfangreiche und wertvolle
Musikbibliothek hat sie dem Joa-
chimsthalschen Gymnasium ver-
macht. Ein gedruckter Katalog
von Eitner. — B. Joachimsthal
Nr, 604 eine Mappe mit Studien
u. allerlei Kompositionen. — B. B.
Autogr. 1 Choral, 1 Marsch f. Blas-
instr., 1 Lied, 1 Duett, 4 figurierta
Choräle zu 4 St. und ein 5stim.
Zirkel -Kanon. Ms. 238 in K.
4 st. Choräle. Kopien von Briefen
an Ms. autogr. F 13 (Friedrich 11.).
— 4 st. Choräle sind aufgenommen
in Kühnau's 4 st. Choralgesänge
1786, in Andre's Lehrbuch 1832,
l.Thl., und in Christmann's Vollst.
Samlg. 1799.
Orgelst, in Becker's Caecilia. Lpz.
In C. Baldamus Autographa ber,
Tonk. Berl. 1853 Bd. 3 ein Marsch.
— In Kellstab's Melodie und Har-
monie 1788 der Choral: Man lobt
dich in der Stille.
Amalia Katharina, eine Tochter
des Grafen Philipp Dietrich von
Waldeck zu Eisenberg, geb. 1640,
vermählt 1664 mit dem Grafen
Georg Ludwig von Erpach, gest.
1696, hat sich als geistliche Lieder-
dichterin und Komponistin hervor-
gethan. Gerber 2 führt den Druck
an: Andächtige Sing -Lust, Hild-
burghausen 1692. qu8^\ Zahn 6,
267 teilt den Titel mit:
Andächtige Sing-Lust Das ist 1 Morgen-
11 Abend- III Tage- IV Beth- V Biifs-
VI Klag- und Trost- VII L0T3- u. Danck-
VTTT Lehr - Lieder , wormit Eine Gott-
ergebene Gräfliche Dame Sich und Andre
. . . Herausgegeben zu Hildburghausen . . .
Anno 1692. Dedic. mit A. C. Gr. z. E.
unterz. 76 Lied. [Gotha.
Amanditis, siehe Corsus.
Amans, siehe Saint-Amans.
Amantius, ein Theoretiker viel-
leicht des 16. oder 17. Jhs., der
von Lamb. Alard in seiner de
Musica, Kap. 17 p. 87 erwähnt
wird. (Forkel 8, 95).
Amaryllis (A)
consistiug of such songs as are most
esteemed for composition & delicacy . . .
all chosen from the works of the best
masters & rigthly adapted, for the voice,
Violin, Hauboy, flute, & germ. flute, with
a figured base for the harps. 2. ed. 2 voll.
Lond. (1780?) 4". [br. Mus. E. C. of
Mus. ohne Titelbl.
Amati, . .
125
Ambrosch,
Amati, . . . wird im Mailändischen
Tlieater - Alnianach seit 1788 als
Opernkomponist aufgeführt. Er
war 1790 Cembalist am Opern-
theater in Petersburg (Gerber 2).
Amati (Amatus) Vinceiizo, Dr.
der Theologie und Kapellmeister
zu Palermo, geb. 6. Jan. 1629 zu
Cimmina in Sicilien, gest. 29. Juü
1670 ebd., machte im Seminar in
Palermo seine Studien und wurde
um 1665 Kapellmeister a/d. Kathe-
drale daselbst. Gerber 2 führt von
ihm 2 gedruckte Samlg. mit geistl.
Gesg., wie Messen, Psalmen u. a.,
gedruckt in Palermo 1656 und
eine Oper von 1664: „L'lsaura" an.
AmMela, Miquel, geb. gegen
1665 in Aragonien, gest. 23. März
1733 in Toledo. Er trat in einen
Mönchsorden und wurde Welt-
priester und Kapellmeister seines
Ordens. Den 7/5 1700 erhielt er
an der Kirche del Pilar zu Sara-
gossa den Kapellmeisterposten, den
er bis 1707 inne hatte; erst am
22/3 1710 bekleidete er dasselbe
Amt an der erzbischöfl. Kirche zu
Toledo, welches er bis zu seinem
Tode behielt. Nach Fetis be-
finden sich seine zahlreichen Kom-
positionen in den Kirchenarchiven
zu Toledo u. Oviedo. Ich kann
nur 2 Gesge. von ihm nachweisen,
die sich in einer hds. Samlg. von
Chrisost. Ripolles Bl. 9 b und 10 b
in der B. Wagener's befinden. Es
sind 4 st. Gesge mit Bc. auf spa-
nische Texte (M. f. M. 15, 33 Nr.
9/10).
AmbleviUe, R. P. Cliarles A%
ein Jesuit aus dem Hause Cler-
mont zu Paris, gab heraus:
1. Octouarium sacrixm, seu canticum
B. V. per diversos ecclesiae tonos decan-
tatiim. Paris 1634 P. BaUard. gr. fol.
44 S. 4 st. Magnif. enthaltend [Köln.
2. Harmonia Sacra, seu vesperae in
dies tnm dominicos, tum festos totius
anni, una c. missa ac litanüs B. V. 6 voc.
Paris 1636 ib. [Paris Genev: Sup. Contra.
AiiibreTllIe, Jlichele Angiclo
d', bekannt durch ein Ms. in Stb :
Concerto p. le Y. avec 2 Y. Ya.
et B. Stb. [Musikfr. Wien.
Ambrosio, Bologiicse, lebte um
1621 und soll nach Barcotto (Ant.)
eine Abhandlung über den Bau
der Orgel geschrieben haben. (Siehe
Barcotto.)
Ambrogio, siehe Albonesi.
Ambrogio da Pessano, 1418
Sängermeister am Dome in Mai-
land mit 3 fl. Gehalt. Noch 1442
im Dienst (Muoni 26).
Ambrosch, Joseph Karl, geb.
1759 in Crumnau (Böhmen, nacb
Gerber 2) in Friaul dagegen nach
den Annalen des Theaters von
1792, 9. Heft p. 66, gest. 8. Sept.
1822 zu Berlin. Studierte Musik
bei Kozeluch in Prag und trat als
Sänger auf dem Theater in Bay-
reuth auf (nach obigen Annalen
aber auf dem Schmidtschen Theater
ins Ansbach.) Nach vielfachem
Wechsel der Bühnen, kam er end-
lich nach Bfrlin aus Kgl. National-
Theater, wo er am 28/3 1791 als
erster Tenorist angestellt wurde.
Seine Stimme, verbunden mit grofser
Kehlfertigkeit und einem ge-
wandten Spiele, wird von den Zeit-
genossen durchweg bewundert.
1811 wurde er pensioniert, blieb
aber ein treues und fleifsiges Mit-
glied der Berliner Singakademie,
wo er noch bis 1817 mitwirkfe.
Seine Gesangskunst brachte er lyi-
zähligen Schülern bei; auch als
Liederkomponist trat er mit Erfolg
auf und schuf eine grofse Anzahl
Lieder für 1 Singstimme mit Pfte.,
oft mit Yariationen für die Sing-
stimme versehen. Die B. B. besitzt
15 Drucke mit je einem auch
mehreren Liedern. Aufserdem gab
Ambroscb.
126
Ambniise.
er mit dem Schauspieler JBöJieitn
eine Samlg. Freimaurer-Lieder her-
aus, betitelt:
Freimaurer Lieder mit Melodien.
Herausgegeb. von . . . Berlin 1793
Starcke. 4«. 2 Teile mit je 25
Liedern, 82 u. 41 Seit. Die Melo-
dien von Verschiedenen, die in
der 1. Aufl. nur mit den Anfangs-
buchstaben genannt und erst in
der 2. Aufl. von 1795 ausge-
schrieben sind. Beide Ausg. in
B. B. — Die 2. auch B. Kgsbg. in
3 Teilen.
Genannt sind Ambrosch 15, Andre,
Euslin 3, Gürlich 8, Mozart 3, Naumann,
Pleyel, Eibbe, Schulz, v. Wessely, B. A.
AVeber 14 (die 1. Aufl. nennt bei Andre's
Lied Cartelieri).
Den 3. Theil gab Böheim 1795 allein
heraus, siehe dort.
Deutsche und italienische Lieder mit
Variat. f. d. Singst. Heft 2. Berlin,
Schlesinger. [Lübeck.
6 Lieder mit Veränderungen für die
Singstimmen, s. 1. [Berlin K. H.
6 Gesänge mit Begleitg. des Pfte. von
Beczwarzowsky, Himmel, Hurka und Ri-
ghini nebst besonderer Begltg. der Guitarre.
Oranienburg, AVercfaneister. [Berlin K. H.
Lied: Als ich auf meiner Bleiche, mit
Verändeningen füi' eine Singstimme von
Ambrosch. Hbg., bey Günther u. Böhme,
qufol. [Brüssel Cons.
Scene aus der Lützener Schlacht für
1 Singst, mit Klav. (1831 gesungen). Ms.
[Berlin K. H.
Righini's Abschiedsempfindungen für
Pfte. mit Veränderungen f. die Singstim.
von A . . . (Berlin, Concha & Co.) [B. B.
Ms. B. Kgsbg., Samlg. 87, Part, reli-
giöser Gesänge, als letzte Nr. Gaudium
divinum von A . . . Ferner in Samlg. 398
einige Canons.
Ms. B. Lübeck (Kat. p. 10) 2 Arien f.
Sopr. mit Veränderungen f. d. Singst., f.
Orchester eingerichtet von F. Seeücke.
P. u. St.
Romanzen u. Oden, Samlwk. von Spehr
[B. Dresd.
Im Samlwk. Erato und Eutei-pe 1789,
1 Gesg.
Ambrose, John, ein englischer
Musiker aus dem 16. oder 17. Jh.,
bekannt durch einen Kanon zu
mehreren Stimmen ohne Worte,
welcher sich im br. Mus., Appen-
dix Roy. Mss. Nr. 58 Fol. 14b be-
findet.
Ainbrose, John, ein Musiker
aus dem Ende des 18. Jhs., von
dem das br. Mus. 21 Londoner
Einzeldrucke besitzt, bestehend in
Songs, Sonnets, Ballads u. Aehn-
lichem.
Anihrosini, . . . Hofmusikus an
der kurf. Kapelle in Bonn um 1729,
erhält eine Zulage von 100 Gld.
(Thayer 1, 25).
Ambrosio Cremonese , nach
Felis Kapellmeister an der Kirche
in Ortana a Mare, einer kleinen
Stadt in den Abruzzen. Er gab
heraus:
Madi'igali concertati a 2. 3. 4. 5. 6. voci
di... Lib. 1. Op. 1. Ven. 1636 Magni.
6 Stb. 40. 21 Gesg. [Oxford, Ch. Ch.
AuTserdem befinden sich 3 Gesge. in
Profius' Cunis sol. 1646 Nr. 7 u. 9 und
im 4. Theile dessen Concerte von 1646
(Eitner 1).
Ambrosio, Griovanni, siehe
Dalza.
Ambrosio, Joannes, 1517 Sänger
in der Privatkapelle Papst Leo X.
(Viertelj. 3, 255).
Ambrosius, Bischof von Mai-
land, starb 397. Ueber denselben
siehe Ambros 2, 14. u. Caecilia
von Hermesdorf, Jahrg. XI, 57 etc.
Felis sehr ausführlich.
Ambroso da Milano, Viola-
spieler a/'d. Hofkapelle in London
seit 3. Nov. 1532 mit täglich 12 d
Gehalt (Nagel 1, 20).
Ambrughe, Horge van, trat
im April 1519 als Posaunist in
die Hofkapelle in London mit täg-
lich 12 d. Gehalt (Nagel 1, 15).
Ambruisc, Sieur d', ein im
17. Jh. in Paris lebender Gesang-
lehrer und Komponist, dessen „Airs"
und „Doubles" einst sehr gesucht
Arne, d'.
127
Amaeyden.
waren. Ich kann nur eins seiner
Werke nachweisen, betitelt:
1. Titel: Livre d'airs du . . . avec les
seconds couplets en diminution mesurez
sur la basse cont. Gravez au Burin par
Lhuilier. — 2. Titel : Livre d'airs du . . .
Se vent ä Paris chez l'autheur nie St.
Avoye. qu4". 1685 auf dem Privilege.
Dedic. an Ms. Lambert. Beschrbg. in M.
f. M. 11, 62 u. 166. [B. Becker in Lancy.
Paris Nat.
Einige Airs auch in den Samlwk. Airs
1697c und 1702.
Arne, d', Breitkopf verzeichnet
1778 von ihm 1 Concerto ä Fiauto
conc, 2 Y. Ya. e B. Paris.
Ameide, Pieter yau, von 1798
bis 1809 Organist an der Marien-
kirche zu Leyden (Bouwst. 2, 169).
Ameiide, Michael, in Preufsen
geb., war Kats-Musikant in Danzig
und st. 1709 an der Pest im40sten
Jahre seines Lebens (Mattheson
1, 8).
Amendola, Griuseppe, geb. zu
«Palermo, ist nur bekannt durch
eine Oper von 1776, die aber ihre
Reise durch ganz Europa machte,
sie ist betitelt: II Beglierbei da
Caramania, in 3 Akt. In P. Ms.
vorhanden in C. P. und P. u. Stb.
im Dresd. Mus. In letzterer Bibl.
noch ein Rondo f. Sopr. u. Klav.
(Ms. 16).
Amenreich, Bernard, „Helt-
prunnensis" (Heilbronn). Die Hofb.
in Wien besitzt in einem Codex
(I, 46 alte Sign.) Bl. 16—19 ein
Lied von 1564, überschrieben
„Querela Bernardi Amenreich de
Landgravio (Philippe Hassiae) iteöi
Marchione Georgio Friderico (Bran-
denbg.-Onolsbac.) principibus ad
Imperatorem. A. 1564. Text: Bifs
in den Himmel clage. Amenreich
unterz. sich „Organist a Heltprun-
nensis".
Ainerbacli, siehe Ammerbach.
Ameria (Amerinus); Hierony-
mus d', 1519 Cantor secretus in
der Kapelle Papst Leo X. (Yier-
telj. 3, 255).
American.
The A. musical Miscellany. A collection
of the newest & most approved songs,
sei to music. Northampton. Mass. 1798.
8". [Glasgow.
Amery, John, von Nor wich,
schwor am 4/12 1595 als Gentle-
man an der Kgl. Kapelle in Lon-
don, t 18/7 1623. (Rimbault.)
Ameyde, Pieter van, junior,
aus Leyden, ist am 15. Sept. 1792
als Musicus an der dortigen Uni-
versität eingeschrieben. 1798
wurde er Organist an der Marien-
kirche ebd. u. lebte noch 1809.
(Bouwst. 3, 11).
Ameyden, Christian, geb. zu
Oirschot in Brabant c. 1534, gest.
20. Nov. 1605 in Rom. Er wurde
von seinem Onkel, einem Kapellan-
Sänger am Notredame zu Ant-
werpen, unterrichtet und ging dann
nach Rom (Biogr. nat. beige). Am
1. März 1564 wird er als Tenorist
an der päpstl. Kapelle angestellt
(Haberl, Jahrb. 1891, 85) und am
31. Aug. 1565 mit 13 anderen
entlassen. Am 10. März 1569
kommt er an die Paulinenkapelle,
erhält auch des verstorbenen Simon
Sauvage Praebende und Kanonikat.
Der Wortlaut des Dokumentes ist
folgender: „Eadeni die, congregatis
D. cantoribus in capella Paulina,
elegerunt D. Christ. A. ad canoni-
catum et probend am collegiate
ecclesie Duaceusis, vacanter per
obitum quondam Sim. Sauvage . . ."
Er muss dann wieder in die päpst-
liche Kapelle aufgenommen worden
sein, denn am 2. Jan. 1572 wird
er zum Abbate und in den folgen-
den Jahren zum Punctator des
päpstl. Sängerchores gewählt. Am
18/8 1588 feiert er sein jubilaeum
sanctissimumund wird vom täglichen
Ami, P.
128
Amman.
Chordienste befreit. Für 1593 und
1594 ist er vom Sängerkollegium
zum Kapellmeister erwählt und
1596 wird er ,,cantor giubilatus"
genannt, d. h. er wird pensioniert.
(Straeten 6, 441, 448 ein Facsim.,
457, 458 über sein Begräbnis. —
Haberl, Jahrb. 1891, 85.) Von
seinen Kompositionen hat sich nur
wenig erhalten. Die Cap. sistina
Ms. 30 besitzt eine „Missa Fontes
et omnia", 5 voc. und Ms. 29 ein
Magnificat 4 v. und im 3. lib. di
Madr. von Orl. Lassus 1563 p. 30'
ist ein „Quel dolce suon" zu finden.
Aini, Mr. P. . . ., Direktor der
Musik an der Kathedrale zu Ronen
im Anfange des 18. Jhs., soll
nach Forkel 8, 139 herausgegeben
haben: Cantates, petits Motets ä 1.
2. et 3v. .. Paris 1721 fol. 52
Seiten, mit einer Yorrede wie
Kirchenmusik beschaffen sein müsse.
Amici, Pietro, siehe Griacobetti.
Amico, ßaimondo d', Domi-
nikaner und Komponist, geb. am
Ende des 16. Jhs. zu Noto in
Sicilien, soll nach Fctis heraus-
gegeben haben: Motetti a 2, 3 e
4 V. Messina 1621. 4«. 2 Teile.
Amicone, Antonio (Fetis u.
Clement: Amiconi), ein Neapoli-
taner, der als Opernkomponist auf-
trat. Die Oper „La grotta del
mago Merlino" soll 1787 in Rom
aufgeführt sein. Die Bibl, in
Neapel Turch. besitzt im Ms. die
Oper
„L'Achille in Sciro". Part. — In der
Bibl. des Cons. zu Mailand befinden sich
1. Ouvertüre zu obiger Oper im Autogr.
2. Esercizi per Sopr. im Autogr. 3. 3 Sol-
feggi per Sopr. c. Bc. im Autogr. 4. Mi-
nuetto p. Cemb. o Pfte.
Amiciis, siehe Cornelius Freund.
Amigone, Claudio, war um
1625 Contraltist zu Mailand und
widmet ihm Trabattoni einen Ge-
sang in 1625.
Amigone, Ferrando, wird um
1568 als Sänger am Hofe zu
Mautua erwähnt (Canal 76. Ber-
tolotti 56).
Amigone, Grioranni, um 1622
Bassist a/d. Hofkapelle in Mantua
mit 1440 Lire (Bertolotti 100).
Amiot, Le Pere, Jesuit und
Missionar in China, geb. um 1718
in ToLilon, gest. um 1794 in Peking.
Er verfasste ein Werk über China,
in dem er auch über die ältere
und neuere chinesische Musik be-
richtet, abgedruckt im 6. Bde. der
Memoires concernant l'histoire, les
Sciences, les arts... des Chinois.
Paris 1780 Nyon. 15 Bde. 4°.
[Brüssel. B. B. Musikfr. Wien.
Glasgow.] Forkel 8, 33 teilt den
Inhalt der Abteilung über Musik
mit. Siehe auch Fetis.
Auiiller, Andreas, Konzert-
meister an der Ksl. Hofkapelle i%
Wien mit 900 fl. Gehalt vom 20.
April 1729 bis 1740; von 1741
ab wurde er Concertdispensator
und zugleich Kopist mit 400 fl.
Gehalt und st. 27. Okt. 1750, 69 J.
alt (Köchel 1).
Amilha, Le Pere, ein Kanoniker
des Hlg. Augustin an der Kathe-
drale zu Pamiers (Ariege), lebte
im Anfange des 18. Jhs. Er ist
der Verfasser einer Samlg. Volks-
lieder aus Languedoc, deren Texte
er mit Melodien im Charakter des
liturgischen katholischen Kirchen-
gesanges versah, betitelt.
Le tubleu de la bido del parfet crestia,
en bersses, que represento l'exercici de
la fe. Toulouse 1704. kl. 8". (Fetis.)
Amman, Johann Konrad, Arzt,
geb. 1669 zu Schaffhausen, gest.
1724 zu Wermund bei Leyden,
schrieb eine Abhandlung über die
menschliche Stimme :
Dissertatio de loquela qua non solmn
Ammei.
129
Ammoü, Blasius.
vox humana et loquendi artificium ex
origiuibus siiis enumter: sed et traduntur
media, quibus ii qui ab incmialjulis siirdi
et iiuiti fuerunt. . . Amst. 1700 Jo. Wolters.
80. [Brüssel 7086.
Ammei, Magister, war 1747
Chordirektor an St. Wilhelm in
Sti-afsburg i/Els. (Lobstein 89).
Ammerbaeh (Amorbach, Amer-
bach), Anton, stand 1751 in herzogl.
braunschw. JDiensten zu Wolfen-
biittel (Chrysander 1, 148). In
einem Hochzeitsgesange von Dre-
bonstad 1591 wird er gewesener
fürstl. braunschw. Organist seelig
genannt (Gerber 2. Drebenstad).
Ammerbach (Ammorbach, Amer-
bach), Elias Nicolaus, „sonst
Ammerbach genannt'' (Titel von
1571), geb. in Naumburg, gest. am
27. Jan. 1597 in Leipzig, seit 1560
Organist an der Thomaskirche in
Leipzig, wird in den Ratsakten
„alter Organist an St. Thomas" ge-
nannt. Ln s. Staatsarchiv ein Doku-
ment, worin ihm 1578 150 Thlr.
für Anfertigung eines nicht näher
bezeichneten Listruments (eine
Orgel?) angewiesen werden. (Da-
mit ist aber wahrscheinl. Eusebius
A., der Orgelbauer gemeint.) üeber
seine Werke siehe Ritter 1 13 ff.
Tappert im Klavierlehrer 1887
Nr. 7. Yon seinen Orgel- und
Klavierbearbeitimgen haben sich
erhalten:
Orgel oder Instrument Tabiüatiir. Ein
nütziiciis Büchlein, in welchem notwendige
erklerung der Orgel oder Instrnmeut Tabu-^
latur, sampt der Application, Auch frö-
liche deutsche Stücklein, vnd Muteten,
etliche mit Coloraturen abgesatzt, desgl.
schöne deutsche Tentze, Galliarden vnnd
Welsche Passometzen .. . Lpz. 1571 Jac.
Berwald's Erben. kl. qu4". [B. Lpz.
Eostock. Kopenhagen. Musikfr. Wien,
br. Mus.
Ein new kvnstlich Tabulaturbuch, . . .
darin sehr gute Moteteu vnd liebliche
deutsche Tenores jetziger Zeit vornehmer
Componisten auff die Orgel vnnd Instru-
Rob. Eitner's Qucllon-Lexikon.
ment*) abgesetzt. Lpz. 1575 gedr. durch
Joh. Beyer, in verleg. Dietrich Gerlachs
zu Nürmberg . . . hoch fol. [B. M. br. Mus.
Beschrbg. M. f. M. 14, 151.
Orgel oder Instrument - Tabulaturbuch,
in sich begreiffende eine notwendige vTind
application zuverstehen . . . Darnach fol-
gen auffs allerleichtest gute Deutsche,
Lateinische, Welsche vnd Frantzösische
stücklein, neben etlichen Passomezen,
GaUiarden, Repressen vnnd Deutschen
Dentzen . . . Nürmberg. Am Ende „Tyi^is
Gerlachianis". Vorrede gez. Lpz. 21/3
1583. 40. 142 Nrn. 213 S. [Dombibl.
in Magdeburg. B. M. Proske. MusiMr.
Wien.
2 Klavier- oder Orgelst, in neuen Ausg.
(Eitner 2).
Ammerbacli, Eusebius, ein ge-
schickter Orgelspieler und Orgel-
bauer in Fugger'schen Diensten in
Augsburg im 16. Jh. Einen Brief
von 1593 besitzt die B. B., Autogr.
Grasnick. Er sagt darin, dass er
8 Jahre mit Weib und Kind sich
im Erzherzogtum Oesterreich auf-
gehalten habe (siehe M.f.M. 24,160).
Ammerbaclier, Crcorg- Konrad,
Kantor in Nördlingen, soll zu Nürn-
berg 1717 eine „kurtze und gründ-
liche Anweisung zur Yocalmnsik"
herausgegeben haben.
Ammon (Amon), Blasius, ein
Tiroler, war als Knabe Diskantist
an der Kapelle des Erzherzogs
Ferdinand von Oesterreich, lebte
einige Zeit in Venedig, wahrschein-
lich auf Kosten desselben Erz-
herzogs behufs weiterer Ausbildung
in der Musik, trat vor 1590 in
das Franziskanerkloster in Wien
und starb daselbst im Juni 1590
(Beweise in M. f. M. 18, 15 und
1, 27. 205). Von seinen Werken
sind bekannt:
1. Liber sacratissimarum (quas vulgo
introitus appeUant) cautiouum selectissi-
mas ... 5 vocum . . . Viennae Austriae
1582 Creuzenis. 5 Stb. 41 Nrn. [B. B.
*) Unter Instrument ist stets ein Klavier-
Instr. zu verstehen.
9
Ammon, Dieder. Chr.
130
Amiier, Jobu.
fehlt T. B. Br: T. 5a. br. Mus: fehlt S^.
liaibach Lyceuni.
2. Missae 4 voc. Vienna 1588 Formica.
[Upsala. Krenismünster,
— Patrocmium musices. Missae cum
braves tum 4 voc. Monach. 1591 Berg.
Chorb. fol. 132 Bll. [B. B. Hofb. Wien.
Proske. B. A. B. M. B. Lpz. Krems-
müuster.
Enthält die Messen 1. Super ut re
mi . . . 2. Pour ung' plaisir. 3. Surge
propera. 4. Dixit Dnus. 5. Pro defuuctis.
3. Sacrae cant. quas vulgo nioteta voc.
4, 5 et 6 voc. . . Monach. 1590 Berg.
6 Stb. 30 Nrn. Davon giebt es 2 Titel-
und Dedikat-Ausgabeu mit gleicher Firma
von 1590. 1. Dedic. von Ammon, gez.
Wien 1. Juni 1590. 2. Dedic. von Berg,
gez. München 21. Juni 1590, durch den
inzwischen eingetretenen Tod A.'s hervor-
geiiifen und im Ex. vom 21. Juni er-
wähnt. [B. L. vom 1. Juni. B. Br. B.B.
vom 21. Juni. B. A. B. M. Proske.
Köln: C2. br.Mus: fehlt C.
4. Breves et selectae quaedam Motetae
4, 5 et 6 voc . . . Monach. 1593 Berg.
6 Stb, 28 Nrn. Dedic. vom Drucker an
Jacob Fugger. [B. Wolfenb. G Stb. B. B :
C. 5a. B.M: 5a 6a. Köln: C2. br.
Mus: fehlt 6a.
5. Introitus dominicales per totum
annum, sec. ritum ecclesiae catholicae . . .
4 voc. Collecti per authoris fratrem Steph.
Amon. Vien. 1601 Formica. [B. M:A. T.
Mss. B.Br. 23 Mot. zu 5 u. 8 St. in
Ms. 15. 21 und wiederholt in anderen Mss.
Ms.B.L. „Cautate Dno". 3 voc.
Mss. B. M. 101, Salve sancta 5 voc. —
259, 260. 264: 10 Motetten in Orgel-
tabulatur.
Mss. B. Lpx, : 5 Missae in P.
Mss. B. A. 3 Gesäuge.
Mss. B. Qr. 13 fünf- u. sechsstim. Mo-
tetten in 5 Stb., Ms. 10. Andere in Ms.
49/50, 7 Stb.
Mss. B. Zwo. Cantate Domino 8 v. Puor
natus 5 v. Vocavit me Dnus. 5 voc.
27, 6. 389. 390.
Ave Maria 4 voc. Ms. 16705, 34 P.
[Hofb. Wien.
5 Gesge., darunter 2 Messen in alten
Saaiilwk. (Eitner 1), ferner in Phalese's
Florilegium von 1609 eine Motette 5 voc.
9 Motetten in P. im Neudrack, Commer,
Musica Sacra Bd. 21.
Ammon, Diedericli Christian,
ist Auniann, Dieder. Chrstn., imd
durch einen IiTtum v. Winterfeld 's
3, 530 entstanden.
Imbault in Paris verlegte von
einem Amnion (ohne Vornamen)
6 Duos f. V. lind Alto, 18. Jh.
Ammon, Wolfgang, nennt sich
auf den Titeln der nnten ver-
zeichneten Werke „Diener des
Wort Gottes an der Kirche der
Ksl. Stadt Dinckelspuhol" (Dinkels-
blichl im baierschen Mittelfranken).
Ein Wolfgang Ammon studierte
1534 in Frankfurt a/0. (Matrikel-
buch), allem Anscheine ist dies der
Komponist folgender Schulgesänge
(siebe auch Winterfeld 1, 309. 326.
417):
Libri tres odarum ecclesiasticarum, de
sacris cautionibus . . . Anno ] 578. Am
Ende: Francof. a/M. 1578 haered. Chiist.
Egenolph. impens. Ad. Loniceri, Job. Cnipij
etc. 12". 9 Bog. 3 Bücher mit 66 Oden
mit Melodien. [B. Br. B. W. B. G.
— andere Ausg. Lips. 1579 haered.
Jac. Baerwaldi. kl. 8*^. A — X ein und
4 st. Lieder. [B. Lpz. Dresden. B. Br.
— New Gesangbuch Teutsch und la-
teinisch , . . Psalmodia wov^ germanica
et latina . . . Am Ende : Francof. a/M.
1581 Haered.' Christ. Egenolph. 12 o. 223
Bll. 86 Istim. Lieder. [B. Lpz. Stuttgart.
— ib. 1.583. [Dresd. B. Hbg. B.B.
— ib. 1586. [B. B. Stadtb. Nördlingen.
— ib. 1591. [B. Lpz. B. Hbg. B. B.
B.W.
— Francof. 1606 Joa. Saurius. [B. Lpz.
B.B.
Titel bei Becker 4, 82. 83. 85 u. Zahn.
In manchen Verz. fehlt der deutsche
Anfangstitel.
Amncr, Jolin (Fotis fälschl.
unter Anmer), Organist und Chor-
direktor an der Kathedrale zu Ely.
Er folgte 1610 George Barcroft
und bekleidete den Posten bis zu
seinem um 1641 erfolgten Tode.
1613 erwarb er sich in Oxford
den Grad eines Baccalaureus, wurde
auch später Yicar (Dokument in
Ely. Grove. Hawkins 4, 23). Man
kennt von ihm:
Sacred Hymnes of 3, 4, 5 & 6 parts
for voyces & VyoLs; newly composed by...
Lond. 1615. 40 in Stb. 25 Nrn. [E.G.
of Mus. br. Mus.
Aiiiner, Ealph.
131
Amon, Jo]i.
3 Serväces und 15 Anthems im Ms.
Katliedr. Ely, Orgelbuch I u. Bd. 4.
Anthems in Cüfford's Collection.
8 geistl. Gesänge in 5 Stb. 17. Jh.
Ms. ms. hv. Mus.
Ms. Tudway 98 br. Mus: 6 Anthems u.
3 Service in P. — 6 Anthems in Oxford
Christ chiu'ch, Ms.
Ainiier, Ralph, der Sohn John's,
in Ely geb., und gest. zu Windsor
am 3/3 1663/4. Die Kegister der
Kirche zu Ely erwähnen ilm 1604
als Laien-Kleriker und das Cheque-
book der Kgl. Kapelle in London
verzeichnet ihn (Rimbault p. 10)
am 16/12 1623 als Kleriker und
Bassist zu Windsor, der an obigem
Tage seinen Scliwur als Gentleman
an der Kgl. Kapelle in • London
ablegte und in die Stelle von John
Amery rückte. Sein Tod wird
p. 13 angezeigt. S. 57 wird er
bereits 1621 den 14/4 als Ver-
treter erwähnt. Alle anderen An-
gaben im Rimbault 207 und Grove
sind falsch. In Hilton's Catch that
Catch von 1667 befindet sich ein
Epithalamion auf ilm, genannt „the
Bull Speaker", komponiert von Dr.
AV. Child.
Amodei, Cataldo, geb. in Sciacca
in Sicilien, st. um 1695 in Neapel,
wo er einst als Kapellmeister lebte.
Bekannt ist von ihm : Cantate a voce
sola. Lib. 1. op. 2. Napoli 1685.
qu4'^. |br. Mus.
Amoeiiitatiim musicalium
Hortulus plantulis amoeuissimis , flos-
culisq; ... ijsq; quasi ceutum: Fantas.
Ganz. Padovan. Intrad. Galliard, Courant.
Ballet. Yolt. Almand. Brausl. GaUicarum^
Auglicarum & Belgic. , Insertis etiam
Choreis, inclitae Polonicae nationi hoc
tempore usitatissimis, ab authoribus vario-
nun . . . Anno 1622. 4 Stb. 40. Enth.
41 Tänze und einige Gesänge, genannt
sind C. Antegnati 2, Mart. Bei'ger, Dav.
Emmerus 4, M. Christ. Greventhal, H. L.
Hassler, Paul Peurl 3, Philippus (ist
Philippi), Isaac Posch, M. P. C. (Praeto-
riusVj 2, Schein, Gottfr. Scholz 5, Joh.
Scholz, Joh. Staden, Fr. "Widmann, Lib.
Zangius xmd 74 Incerti. [B. Br. B. L.
Aiiioirre, siehe Arnorit.
Amou, Blasius, siehe Ammon.
AmoD, Joliaiin Andreas, geH"^
um 1763 in Bamberg, gest. 29.
März 1825 in Wallerstein (Baiern).
Er bildete sich als Sänger und
Yiolinist aus, als er aber den
Waldhornisten Punto (Stich) kennen
lernte^ wurde er dessen Schüler
und ti'euer Begleiter auf dessen
vielfachen Reisen. Er nennt sich
mit Vorliebe auf seinen Werken
„elcve du citoyen Punto" und
lebte eine Zeitlang mit Punto in
Paris. Hier nahm er auch bei
Sacchini Unterricht in der Kom-
position. Gegen 1789 soll er Mu-
sikdirektor in Heilbronn geworden
sein und gegen 1817 beim Fürsten
von Wallerstein. (Biogr. u. Urteil
über seine Leistungen als Kom-
ponist in Lpz. Ztg. 27, 365.) Von
seinen zahlreichen Kompositionen
*kann ich nachweisen:
An den Tod, mit Begleitimg einer obl.
Flöte u. Pfte. oder Guit. Bonn, Simrock.
[B. Kgsbg. Musikfr. Wien.
6 Lieder fürs Ciavier mit Begltg. einer
Guit. op. 36, ib. qufol. [br. Mus.-
Sinfonie periodique p. 2 V. 2 A. Fl.
2 Hautb. . . oe. 60. Eltville, G. Zulehaer.
14 Stb. für Heilbronn kompon. [B. M.
Darmst.
Conceiio f. Alto Viola u. Orch. op. 10.
Paris , Pleyel. fol. [Proske - Metten!,
Dresd. Mus.
Concerto p. le Foi-tep. av. acc. 2 V.
... oe. 34. Mayence , Ch. Ziüehner.
9 Stb. [B. B.
Serenade f. 2 Corni, Fl. V. et Harpe.
Part. Autogr. [B. B.
4 pieces pour musique turque, op. 57.
Stb. [Musikfr. Wien.
4 Angloises f. 2 V. 2 Fl. 2 Cor. u. B.
Ms. 7 Stb. [B. M.
1. Qiüntetto p. Fl. et Cor obl., V. A.
e Vol. c. B. ad lib. op. 110. Offenb.
Andre. [Dresd, Mus. Musikfr. Wien eins
op. 69.
2. Quintette p. M. et Cor obl. V. A. et
Yd. c. Coutrab. ad lib. op. 118. ib. fol.
[Dresd. Mus. Musikfr. "W'ien.
3 Quatuors conc. p. l'Alto, V. Va. &
Vcl. Audre. 4 Stb. [B. M. MusiMr. Wien.
9*
Amon, Joli.
132
Amoros y Ondeano.
3 Quatuors conc. p. Fl. V. A. & Vcl.
Vien., Bureau. 4 Stb. [B. M.
JB8 Quatuors conc. p. l'Alto, V. Va. et
^cl. op. 15. Andre. 4 Stb. [br. Mus.
Quatuor in D. pour Pfte. Fl. Va. Vcl.
oe. 84. [Musikfr. Wien.
3 Quatuors conc, p. Hautb. V. A. et
Vcl. op. 92. Simrock. 4 Stb. [B. B.
2 Quatuors concert. j). Clarinette, V.
Va. Vcl. oe. 106. [Musikfr. Wien.
3 Trios conc. p. V. A. et B. op. 8.
Paris, Pleyel. 3 Stb. [B. Wagener.
3 Sdnates p. le Pfte. av. V. et Vcl.
obl. oe. 58. Simrock 3 Stb. [B. B. Mu-
sikfr. Wien.
3 Senates p. Pfte. V. et Vcl. oe. 76.
[Musikfr. Wien.
3 Sonates p. le Pfte. av. acc. Fl. et
Vcl. obl. oe. 48. Naigueli & Co. 3 Stb.
[B. B. Lübeck, Ausg. Hbg., Boehm Nr. 2/3.
Musikfr. AVien.
3 Sonates p. Pfte. et Fl. Hessen-Cassel
1603 Wöhler. 2 Stb. [Brüss. Cons.
6 Duos p. V. et Va. Berl., Hummel.
Amst., gr. Magasin. 2 Stb. [B. AVagener.
3 Sonates p. Pfte. et V. oe. 11. [Mu-
sikfr. Wien.
3 Sonatines p. le clav. av. acc. de V.
op. 19. [Paris Nat.
3 Sonates p. Pfte. et Guit. ad üb. oe."
69. [Musikfr. Wien.
3 Sonates periodifjue p. Pfte. et Fl.
oe. 71. [Ib.
Sonate conc. p. le Pfte., Basson ou Fl.
oe. 88. Wallerstein, chez auteur. 3 Stb.
[B. B.
Sonate in Es p. barpe et Fl. oe. 95.
[Musikfr. Wien.
Sonate a 4 ms. [Proske-Mett.
Air nationale Suabe, varie p. le pfte:
A bissl a Lieb. op. 78. s. 1. qufol. [B. B.
Thema mit Var. f. Viola. [Dresd.Mus.
nur Viola vorhanden.
Rocueil de 38 Cadences ou poiuts d'orgue
faciles p. le clavecin oe. 21. Andre, fol.
[br. Mus. Paris Nat. Brüss. Cons.
Recueil de 18 cadences (dito) op. 22.
Charenton, impr. lithogr. qufol. [Kat.
Liepmannssohn. Brüss. Cons: Offenb.,
Andre.
Amonc, Padre Antonio Maria,
wird in dem untenstehenden Ms.
„Maestro di Capeila nella Patriar-
cale di Assissi" genannt.
Die B.B., Ms. L 312 besitzt die Part,
zii Ascendit Dens, 2 Ten. et B. c. Bc.
und Bologna 1) das Graduale „Quid mihi
est in coelum 4 voc. o. Bc. Ms. P. qufol.
2) Christus factus est, 3 voc. P. mit der
Aufschrift ... di F. Ant. M. Amone
Maestro della Patriarcale Basilica e Cap-
pella Papalo di S. Francesco in Assissi . . .
1821." 3) Jesu Christo cracifixe 3 voc.
P. 4) Miserere 4 voc. P.
1 Siüfonia in Dd. für Orchester, Ms. in
Stb. [Mailand Cons.
Amor admirabilis quo Dens ho-
minem complectitnr. Drama von
1649, siehe Seylinus.
Anioreuse, . . . ein blinder Or-
ganist an der Marienkirche in Lisle
(Frankreich) imi 1770 (Burney 1, 3).
Amorevoli, Angclo, aus Yene-
dig gebürtig, lebte 1750 in Rom
und ist mehrfach als Tenorist am
Dresdener Hofe angestellt, so um
1745, verliefs aber Dresden heim-
lich, da er sich zum Karneval in
Mailand engagiert hatte. Seine
Frau, Kinder und Brüder folgten
ihm von Dresden am 14/1 1759
nach Mailand. 1764 ist er wieder
mit 1000 Thlr. Gehalt angestellt
(Fürstenau 1, 155), ebenso findet
man ihn 1771 wieder in Dresden
(s. Staatsarchiv).
Amorforte, Griovan de, siehe
Tollius.
Aniorit (Amoirre) Jacques und
Louis, sind Sänger in der Kapelle
Karl des Kühnen im 15. Jahrb.
(Thoinan 66).
Amorosius, Simon, ein Mu-
siker der Kapelle Kgs. Sigismund
III. von Polen und Schweden, von
dem sich im Samlwk. 1604 die
8 st. Motette: Cantabant sancti can-
ticum befindet (Eitner 1).
Amoros y Ondeano, Don
Francisco, Direktor des Normal-
Gymnasiums für Militär und Civil
zu Paris, geb. 9. Febr. 1770 in
Yaleucia in Spanien, gest. 1843 zu
Paris. Fotis verzeichnet ein Schul-
gesangbuch in Paris 1806 und
einen Lettre de . . . ä la sociote
pour l'instruction elomentaire . . ,
Paris 1809.
Arnos.
133
Ana.
Arnos , Gr. . . B. . . , ein eng-
lischer Komponist am Ende des
18. Jhs., gab heraus: Sonatas in
a pleasing familiär style for the
Pfte. or Harps. Nr. 1 Lond. (c.
1800) fol. [br. Mus.
Ampliion (1615) sacre,
reciieilly de quelques excellens musi-
ciens de ce temps, cont. plus, beaux airs,
chans., Noels & Madrig ... ä 4 et 5 voix.
Lyon 1615 chez L. Muguet. Am Ende;
priut. Claude Cayne. Snperius in qu4".
[br. Mus : Superius. Frauenfeld (Thurgau,
Kantoubibl.) kompl. Enthält 98 Kompo-
sitionen von Bonnet 6, Cerveau, G. Gas-
toldi 13, Guedrou 24, De La Tour 27 u.
Anonymi.
Amphioii, (1780) or, the chori-
sters delight, containing a select
number of Psalm tiines, Hymns, &
Anthems (Compiled by J. Burgher
dta Tiehout.) New- York (1780 ?)
fol.
Amselius, Paiicratius, geb.
22. Okt. 1593 in Rostock, gest.
15. Mai 1654 ebd. War 1614
Sclmlkollege zu Gnojen (i/Mcklbg),
wurde 1616 gekrönter Dichter,
Schulrektor in Lüdge im Pader-
bornschen, 1622 Kantor a/d.
Jakobskirche in Rostock und 1623
Magister. Nach Walther soll er
ein tüchtiger Musiker gewesen
sein.
Amsterdamsclie Pegasus,
waeriu by een vergadert zijn, veel
minnelijcke liedekens, gesteh op ver-
scheyden nieuwe stemmen : by een ge-
bracht ■ dor M. C[ampauus] , J. J. C[ole-
velt], J[an] E[obertsen], A. P[ieterz.] C
[raen]. Verliert met kop. figxiren en by
meest al d' onbekende voysen de notetf
gevoeght, Amst. 1627 gedr. voor C. W.
Blaeu-Laken,qu8o. [Amst. Brüssel 2302.
Amstcldams Minne-beckje op nieuws
vermedert en verbetert, met verscheyden
minne-deuntjes, 1. (2. 3.) drukk. Amst.
1637/38 Joost Hartgersz. qul20. [Amst.
Amsteldamsche Vrohkheyt, veroult met
veel 'erhande gesangen en nieuwe voysen.
Amst. 1647 J. Eex. 12 o. [Amst.
Amst. Vreughde-stroom , bestaande in
zoete, vrolijcke ende aengename nieuwe
deuntjes, enz. 2 deeln. Amst. 1654 J.
Vinckel. qul2". [Amst.
Arnst. (De) Zangburg, of zomer en
wintervreugd. Bestaande uit verscheide
aii"tjes, ZOO menuetten, contredanseu,
marssen, enz. Gedr. 1761. klB". [Amst.
Ainsteldamschen (Den) geestelijckeu
Laisthof., beplaut met godsalighe gebeden,
enz. Sanghs-wyse , ghestelt door J. T.
Amst, J. Jaquet. tl. quB". [Amst.
Amüsement
for the ladies, being a selection of . . .
Catches, Canons, Glees & Madrigals...
comp, by Loid Mornington, Dr. Arne,
Arnold, Alcock, Cooke, Dupuis, Hayes &
Haringtou, Messrs. Atterbury, Calicott,
Danby, Norris, Faxten, Smith, Stevens &
AVebbe, 3 voU. Lond. (c. 1791—93.) 72
Gesge. in Fart. qufol. [br. Mus. R. C.
ofMus. Glasgow.
Amyon, John, von AVestchester,
schwor am 13/4 1615 als Gentle-
man extraordinarie an der Kgl.
Kapelle in London (Rimbault).
Aniyot, Grugiielmus, 1513
päpstl. Sänger (Viertel]. 3, 253).
Amyot, Jacques, Lehrer der
Könige Charles IX. und Henri in.
von Frankreich, geb. 30. Okt. 1513
zu Melun, gest. als Bischof von
Auxerre am 6. Febr. 1593. Ist
bekannt durch die Uebersetzung
Plutarch's über Musik ins Franzö-
sische. Abgedruckt in der Ge-
samtausgabe von G. Brottier et
Vauvilliers, Paris 1783/87 und
von Ciavier, Paris 1801/6. (Fetis.)
Ana (Dana, Fetis fälschl. unter
Anna), Francesco, Veneto Orga-
nista, abgekürzt in alten Drucken
in F. F., oder Fran. Orga. Venehis^
oder Fran. Vene. Orga.., oder Fran-
ciscus Venetiis Org. Er wurde
am 20. Aug. 1490 zweiter Orga-
nist in Venedig an S. Marco.
Kompositionen finden sich in Codex
1221 der Bibl. Estense in Modeua, ge-
schrieben um 1495. 25 GeScänge in Pe-
tnicci'schen Samlwken. Davon 1 Frottole
(Nasce l'aspro) im Neudnick in Ambros
5, 536. (Eitner 1. Caffi 1, 54. Ambros 3,
198. 485).
Unter Franciseus Venetus veröffent-
Anacleta.
134
Ancina.
licht Coussemaker in seiner Scelta 1868
(siehe den Artikel Franciscus de Floreutia)
einen Rispetto d'amore „La luce de
questi" 4 voci, im Facsim. u. Partitur.
[B. M.] Derselbe Tonsatz auch im Ms.
Modeua Ms. 1221 Bl. 14/15, im Facsimile
und Uebersetzung im Cappelli mitgeteilt.
Anacleta de Lcta, siehe Leta.
Anagiiino, P. Spirito, Agosti-
niano. Ein um 1625 zu Neapel
lebender Komponist, der herausgab :
Sacro convito Celeste adorno di varie
Armonie sacre. Op. 6. Orvieto 1625 Fei
et Ruuli. Enth. Mot. Messa, Psalm.
[Caecilia in Rom: Ten.
Aliart, siehe Haiiard, Martin.
Anca Balleriiio , Griovaiini
Battista deir (der Kat. 3 von
Bologna schreibt S. 24 u. im Reg.
Anca und S. 195 Äuca, sonst ist
der Name unbekannt). Im Ms. Q.
49, Bl. 5 die Arie p. Sopr. c. Bc:
Che farai alma mia. Bl. 6 Invan
mi fuggite. Bl. 10 Pascermi di
dolore. Bl. 15 v. Quelle dolci
parolette, ebenso. Der Komponist
scheint dem 17. Jh. anzugehören.
Ancelet, . . . ein Major der schwar-
zen Musketiere unter der Regie-
rung des Herzogs von Orleans und
Louis XV., gab eine kleine Ab-
handlung über Musik ohne Namen
heraus, betitelt: Observations SLir
la musique, les musiciens et les
instrumens. Amst. (Paris) 1757
aux depens de la Comp. 12<>.
40 S. [Brüssel 4314. Paris Nat.
(Fetis, Forkel 8, 187 unter Obser-
vations.)
Aiichieta, Jiianes de, ein spa-
nischer Kapellan und Sänger der
Königin Isabelle zu Sevilla, verz.
in den Akten vom 20. Dez. 1490
(Pedrell's Neuausg. vol. 1. Vor-
wort 18. 1894).
Ancliini, Francesco, die Kgl.
B. B. besitzt im Ms. L 13 eine
Sonata per V. e B. Gd. in P. u. Stb.
Anchorena, Joseph, ein spa-
nischer Komponist des 15. Jhs.,
geb. zu Navarra um 1438, machte
seine Studien auf der Universität
zu Salamanca. Er liefs sich später
in Burgos nieder. Soriano Fuertes
teilt in seiner Historia de la musica
Bd. 2, 119 ein Fragment eines
Stabat mater zu 4 St. mit.
Anclioux, Jean, bekannt durch
Sonata a Violino solo e B. [Musikfr.
"Wien.
Ancina, P. Oiovenale, geb. 19.
Okt. 1545 zu Fossano in Piemont,
studierte Medicin, dann Theologie,
wurde Priester an -der Congregatio
deir Oratorio und schliefslich um
1602 Bischof von Saluzzo. Auch
in der Musik war er wohlbewan-
dert und schaffender Künstler.
1599 gab er folgendes Sammelwerk
heraus:
Tempio armonico della beatissima Verg.
N. S. fabricatori per opera del R. P. Gioue-
nale A. P. della Congreg. dell Oratorio.
Prima parte ä 3 voci stampata in Roma
1599 da Nie. Mutij. 3 Stb. in 4«. Die
93 Nrn. bestehen meist aus weltl. Can-
zonen. An Autoren sind aufser Ancina,
der mit 5 Nrn. vertreten ist, vorhanden:
Abbate Napolitano, Abbate Pitigliano 2,
Abbate Romano, G. Animuccia, Fei. Anerio,
G. Fr. Anerio 3, Marchese Anuibale Na-
polit., Arnolde Fiamengo, Sim. Boyleau,
Paolo Ag. da Cavi, Arcang. Crivelli 2,
Scip. Dentice 4, Gio. Andr. Dragoue, Rüg.
Giovanelli 2, Dorizio Isoreili 4, Gio.Macque,
Marc' Antonio da S. Genn., Luca Mareuzio,
Franc. Martini Fiamengo 2, Rin. Melle,
Mico Montelli 6, Christoforo Montemayor
2, Belardino Nanino, Gio. Mar. Nanino,
Ben. Narducci, Fulvio Novelli, D. Paolo
Papini 2, Paolo Quagliati 2, Don Remigio
11, Franc. Roccia, Vespasiano Roccia Na-
polit. 4, Bart. Roy 2, Prospero Santini,.
Scipione Calabrese 2, Franc. Soriano,
Franc. Soto 11, Ortensio Spalenza 3,
Teofilo Romano. [Bologna. br. Mus:
Sopr. 2. B. Rom Casan. Sopr. 1. Hofb.
Wien: B.
Einen 2. Teil dieses Smlwkes. siehe
^^nter Ärascione, doch ist Ancina dort
nicht vertreten.
Nach Danjou befinden sich in der Bibl.
Vallicella zu Rom im Kloster de l'Oratorio,
unter den Nrn. 0, 29. 30. 31. 32. 35, Mss.
die von A. theoretische Abliandlungen ent-
Ancot.
135
Andre. Charles-Louis-Josejjh.
halten. Lafage, Diphtheogr. 290 u. 344
beschreibt einige davon. Die eine ist be-
titelt „Regole del c'anto figurato e del
contrapunto" und die andere „Opuscula
propria manu scripta vel subscripta a
venerabili Dei servo Juvenale Ancina,
episc. Salutiar". Darin Nr. 14 u. 25 die
Anfangsgründe der Musik und wie man
die Viola stimmen soll. Die erstere Ab-
handkmg bespricht auch die Laute mit
5 Saiten. — P. Giac. Bacci beschrieb sein
Leben. Roma 1671. [Bologna, siehe Bacci.
Ancot, Jean, geb. 22. Okt. 1776
zu Brügge, gest. ebd. 12. Juli 1848.
Er machte seine Musikstudien als
Chorknabe an St. Donat unter dem
Abbe Cramone und dem Orga-
nisten Thienpont, ging dann nach
Paris, wo er unter Kreutzer und
Baillot sich als Violinist ausbildete
und unter Rudolphe und Catel als
Komponist. Im Mai 1804 kehrte
er niich Brügge zurück und lebte
dort als Musiklehrer. Von seinen
zahlreich bei Felis verzeichneten
"Werken kann ich keine nach-
weisen. (Fetis. Biogr. nat. beige.)
Andächtige Sing -Lust, Hild-
burghausen 1692, siehe Anialie
Catharina Gräfin zu Erpach.
Andermann, . . . scheint in Paris
um 1780 gelebt zu haben, wo er
Arrangements herausgab. Das br.
Mus. besitzt eine Ouvertüre von
Chardiug f. Klav. u. V. bearbeitet.
Andermatt, Pat. Placidus, geb.
aus Cham in der Schweiz, Kanton
Zug, ging ins Kloster Fischingen
und versah den Organistendienst.
Er st. 1835 in hohem Alter. Schu-
biger 2, 53 sagt, dass er sehr viel«
Orgelstücke in allen Formen ge-
schrieben hat, die er aber meist
verschenkte und in alle Welt zer-
stiebt sind.
Anders, Hendrik, soU ein ge-
borener Deutscher sein, der sich
in Amsterdam niederliefs und von
1696 — 1719 als Organist und
Glockenist angestellt war. Von
seinen Werken kenne ich:
Trioos, Allemande, Courante, Sarah.,
Giglie . . . Amst. (1696) A. de Lairesse.
3 Stb. [Bibl. Thysius in Leyden.
Symphoniae introductoriae 3 et 4 instr.
Amst. (1698) ^Y. de Coup. 4 Stb. 2 V.
Vcl. Bc. [ib. Darmst.
Anderson, Anthony, ward am
21/2 1587 zum Vicarage of Step-
uey ernannt, am 12/10 1591 zum
Gentleman a/d. Kgl. Kapelle in
London, den 26/7 1592 zum Sub-
dekan und st. 10/10 1593 (Rim-
bault 196 ff.).
Anderson, John, ein schotti-
scher Komponist des 18. Jhs., der
in Edinburgh veröffentlichte:
A selection of the most approved High-
land Strathspeys, Countiy Dances, English
and French Dances, with a Harpsichord
or Vcl. Bass. fol. (Brown). — A 2.
selection (dito) Edinburgh c. 1790. fol.
besitzt das br. Mus.
Anderiis, J . . . Juste, Diener
der evangelischen Kirche in Grau-
bündten (Schweiz), gab heraus:
Hg Spejel Christian Tschan tat a cantar
in diversas melodias. Stampad in Engadina
bassa. 1681. 120. (G. Becker 1, 91.)
An die Freude. Ode von Schiller.
Siehe Böhme, Job. Aug.
Anding-, Johann Georg, lebte
am Ende des 18. Jhs. und gab
heraus :
16 Lieder mit Begltg, des Cla\'iers.
Einteln (1795) fol. [br. Mus.
Andlaw, Cavalier Joh. Chri-
stopher TOn, gab „II 1. di arie"
von Kapsberger, 1612 in Rom
heraus, [br. Mus. Brüssel 2363.
Andr.ault, . . . bekannt durch
eine 4 st. Chanson im Attaingnant
1553 0 (Eitner 1).
Andre, Anton, siehe Johann
Anton Andre.
Andr6, Charles-Louis- Joseph,
geb. 23. Febr. 1763 zu Ath, gest.
8. April 1839 zu Mecheln (nach
Piron, nach And. geb. 1765), wurde
Priester und erhielt den Organisten-
Andre, Chr. Karl.
136
Andre, Job.
posten an der Kathedrale zu Me-
cheln; 1797 abgesetzt und auf die
Insel Oleron verbannt, 1801 aber
zurückberufen. 1803 zum Honorar-
Kanonikus ernannt und 1816 zum
Almonsier in Mecheln. Er war
ein Schüler des Pariser Carpentier,
zu dem er auf Kosten des Bischofs
von Mecheln geschickt wurde, um
sich im Orgelspiel zu vervoll-
kommnen. In op. 2 nennt er sich
„Abt". (Straeten 4, 397.)
oeuv. 2 . . Trois sonates p, le pfte. ou
harpe concertante avec 1 V., ded. cardinal
de Franckenberg. Bnixelles, chez Gode-
f roy, chez Zana . . . ' gr. 4". 44 S. die
Klavierst. [Straeten 4, 398 Beschrbg. u,
Musikbeisp.
Das Archiv der Kirche zu Mecheln be-
sitzt im Ms. (?) 0 salutaris hostia; 0 quam
suavis; Ave verum; Lauda Siou u. 6 an-
dere; aufserdem 1 Magnif. , 2 Messen,
Praeludien u. Piecen für Klavier.
■ Straeten sagt 4, 402 : Gustave van Hoey,
Direktor der Musikakademie in Mecheln,
soll „alle Werke im Ms. u. Drack" von
ihm besitzen.
Andre, Christian Karl (auch
C. C. gez.), geb. 20. März 1763 zu
Hildburghausen, gest. 19. Juli 1831,
nach Becker 2, 32 als Hofrat zu
Stuttgart. Fast hat es den An-
schein, als wenn damit ein anderer
gemeint sei, oder Titel und Ort
sind falsch, "Wal deckscher Sekre-
tär zu Arolsen, seit 1785 Eductions-
rat zu Schnepfenthal bei Gotha,
errichtete 1788 mit Salzmann da-
selbst eine Mädchen-Erziehungs-
anstalt, die er von 1790 ab allein
leitete und nach Gotha verlegte,
musste sie aber aufgeben und
nalyn 1798 eine Schullehrerstelle
zu Brunn an. Nach Schilling soll
er als pädagogischer Schriftsteller
Vieles geschrieben haben, derselbe
schreibt ihm auch folgende Kritik
zu, die aber mit L. C. Andre ge-
zeichnet ist:
Schreiben au einen Freund über das
miisikal. Drajna Thirza und ihre Söhne.
Eisenach 1783 Wittekindt. 8». 3 Bog.
Eine, wie Forkel 8, 108 sagt, etwas leere
Lobrede auf Bolle. [B. B. Brüssel.]
Ferner wird folgende Arbeit von ihm sein,
die mit C. C. Andre gezeichnet ist.
Die Musterung der Stände, ein Spiel
mit Musik. 4 Stücke. Gotha 1792. [Kat.
Calvary.
(Schilling. Fetis.)
An(lr6, Johann, geb. 28. März
1741 zu Offenbach a/M., gest. ebd.
18. Jan. 1799. Trat in das kauf-
männische Seidengeschäft seiner
Mutter ein, um es einstmals selbst
leiten zu können, lernte dann in
Mannheim und Frankfurt den Ge-
schäftsgang anderer Häuser kennen.
Nur nach und nach brach sich die
Lust zur Musik Bahn und seinem
angeborenen Talente genügte selbst
die geringste Anleitung, sodass er
öffentlich als Komponist mit Glück
auftrat, ohne je ernstliche Studien
gemacht zu haben. In Frankfurt
a/M. komponierte er das Singspiel
„Der Töpfer" und Goethes „Erwin
und Elmire", die allgemein ge-
fielen, sodass man ihm im Juli
1777 die Musikdirektorstelle am
deutschen Theater (das Döbbelinsche)
in Berlin anbot. Die Seidenfabrik
trat er an seinen Bruder ab und
ging mit- Frau und Kind nach
Beriin. Hier war ihm besonders
der Umgang mit Marpurg förder-
lich. Schon früher hatte er neben
der Seidenfabrik eine Musikhand-
lung in Offenbach errichtet, die
auch während seiner Abwesenheit
weiter geführt wurde und sich in
einer "Weise hob, dass A. sich
entschloss die Berliner Stellung
aufzugeben und nach Olfenbach
zurückzugehen. Mit dem Kapell-
meistertitel in der Tasche findet
man ihn am 1. Sept. 1784 in Offen-
bach als Musikverleger (Gramer 2,
266). Im Jahre 1797 verlegte er
bereits das 1000 ste Werk. Trotz
Andre, Joh.
137
Andre, Joh.
der kaufmännischen Thätigkeit kom-
ponierte er sehr fleifsig und hat
allein an Singspielen 26 geschiieben.
Ein Yerz. seiner Werke findet
man im Ledebur, die Biogr. im
Gerber 1. Ein Urteil über die
Operette „der Baibier von Sevilien'"
im Gramer 1, 593. Seine Sing-
spiele machten die Runde über
alle deutschen Theater mit Aus-
schluss Uesterreichs, welches aus-
schliefslich seine eigenen Produkte
pflegte. A.'s Singspiele und Ope-
retten schlössen sich dem franzö-
sischen Vaudeville und denen von
Ad. Hiller an, es waren Lieder
und Scenen, welche die gesprochene
Handlung unterbrachen. Ein mu-
sikalisch dramatischer Ausdruck
war völlig ausgeschlossen und nur
das lyrische Element vertreten.
Als Verleger war er bemüht das
Bessere zu unterstützen, wenn
auch nicht durch hohe Honorare,
das war damals ein unbekannter
Begriff, so doch durch einen
sauberen Stich, korrekte Wieder-
gabe und weite Yerbreitung. In
Goethe's Wahrheit und Dichtung
4. Teil, 17. Buch wird manches
Charakteristische über ihn mit-
geteilt. Auch die Viertel]. 10, 40 ff.
bringt Beurteilungen.
Schubart spricht S. 197 über
ihn und nennt ihn nur Andree.
Er wirft ihm Mangel an gründ-
licher Einsicht vor, der aber doch
das volkstümliche im Liede recht
gut zu treffen weifs. Seine Ope-
retten wurden durcTi ganz Deutsch-
land mit Beifall aufgenommen. Er
besitzt einen Reichtum an Melo-
dien und Geschick sich an den
Modegeschmack anzufügen. — Von
seinen Kompositionen und Samlwk.
kann ich nachweisen:
Missa Esd. 4 voc. 2 V. Va. B. 1 Fl.
2 Ob. 2 Clai-. 2 Tag. 2 Cor. 2 Tromb.
1 Basspos. Pauken. P. u. Stb, Offen-
bach, Andre. [Leipz. Thom. Münch.
Hofk. im Ms. P.
Kyrie eleison 4 v. P. Autogr. [Berl.
Singak.
Opern und Singspiele (ich verzeichne
auch diejenigen deren Fundort ich nicht
nachweisen kann):
Akazia, Singsp. in 3 A. von Schwan,
26/10 1778 in Berlin aufgeführt.
Alchimist, Der, Singsp. in 2 A. von
Meissner, 11/4 1778 ebd. [B. B. Ms. 603 P.
Alte (der) Freyer, Sgsp. in 1 A. 2/10
1776 Berlin, gedr. bei Andre.
Arsena, Die schöne, Oper in 4 A. nach
Favart.
Barbier (der) von Bagdad, Singsp. in
2 A. 9/2 1783 Berlin. [B. B. Ms. 610 P.
Autogr. B. B. Arie und Duett aus der
Oper Der Barbier von Bagdad. Part, und
sein Porträt.
Barbier (der) von Sevilien, Lustsp. mit
Gesg. in 2 A. 2/10 1776 Berlin. [B. B.
Ms. 601 P. B. M. Ms. P.
Belmonte, siehe Entführung.
Bezauberten (die) oder Peter und Haun-
chen, Op. in 2 A. Berl. 18/10 1777.
[B. B. Ms. 602 P.
Claudine von Villa bella, Schausp. mit
Gesg. von Goethe.
Colonie (die), Oper in 2 A. Frankf.
1776.
Elmine, Schausp. mit Gesg. Berl. 14/2
1782. Gedruckt: Gesang zur Elmine,
einem Singspiel in drey Aufzügen, vom
Freyherrn von Drais. Berlin 1782 Fr.
Maurer. Kl.-A. 54 S. [B. M. B. B. br.
Mus.
Eins wird helfen, od. die "Werbung aus
Liebe, Sgsp. in 1 A. nach Lesage, Berl.
24/8 1782. P. Ms. [Darrast.
Entführung (Die) aus dem Serail oder
Belmonte und Constanze. Singsp. in 4 A.
von Bretzner 26/5 1781 Berlin. Abgedr.
in Abschnitten in Andre's Samlwk. Lieder,
Arien u. Duette, 2. Jahrg. 1782 im Kl.-A.
[B. B. Ms. 608 P.
Erwin u. Elmire, Singsp. in 2 A. von
Goethe, Frankf. a/M., Berlin 1782. Kl.-A.
Offenb., Andre, fol. [B. B. P. von 1775
im Ms. 600 ebd. Dresd. Mus.
Friedensfeyer (die) od. die unvermutete
Wiederkunft. Lpz. 1779 gedmckt.
Fürst (der) im höchsten Glänze. Vorsp.
mit Gesg. Berl. 25/9 1777.
Herzog Michel (?)
Kurze Thorheit ist die beste, Singsp.,
Berl. 18/7 1780. [B. B. Ms. 606 P.
Lanassa, Ouvert., Zwischenakte u. Chöre.
Berl. 1781. [ß. B. Ms. 612 P.
Andre, Joh.
138
Andre, Joh.
Laura Rosetti, Schausp. mit Gesg. 21/5
1778, Berlin. [B. B. Ms. 604 P. 2 voU.
Gedruckt bei Andre im Kl.-A. 67 S. B. B.
Musikfr. Wien.
Liebhaber (Der) als Automat, oder die
redende Mascliine, Singsp. in 1 A. 11/9
1782 Berl. [B. B. Ms. 609 P. BerUn
Hochsch.
Mehr als Grofsmuth. (?)
Peter und Hannchen (siehe Bezauber-
ten (die).
Schadenfreude (Die), Kinderoper. [B. B.
Ms. 611. P.
Seidenen (die) Schuhe, od. die hübsche
Schusterin, Oper in 2 A. Frankf. 1776.
Tartarische Gesetz (Das). Singsp. in
3 A. von Gotter, Berl. 31/5 1779. [B. B.
Ms. 605 P. Brüss. Cons. Ms. P.
Töpfer (Der), eine komische Oper in
1 Aufz. Am 22/1 1773 zu Hanau 1. Auf-
fühiimg. Offenb., Andre. P. fol. [B. ß.
Musilcfr. Wien.
Weiber (Die) von Weinsberg. Kl.-A.'
Offenb. Andre 1802. HS. Lieder. [B. B.
Wütende (Das) Heer, oder d. Mädchen
im Thiirme. Operette in 2 A. v. Bretzner.
Berl. 26/4 1781. ]B. B. Ms. 607 P. B.
M. Ms.
Leonore. Ballade von Bürger, für
1 Siügstim. mit V. Va. B. Ob. Fl. Hörn.
Andre. P. 57 S. [B. B. B. M. im Ms.
Musikfr. Wien.
— 2. Aufl. Berl. 1782 Maurer. [B. G.
B. Kgsbg. B. B. br. Mus.
Lieder in Musik gesetzt von ... 1. Thl.
(19 L. u. 7 Canons f. 3 St.) Andre. [B. B.
— 2. Thl. 25 L. ib. [Berlin K. H.
— 3. Thl. 24 L. ib. [Schletterer.
Lieder für Sopran mit Ciavier. Berlin
1779. [Brüssel Cons.
Lieder am Ciavier. Berlin qufol. [br.
Mus.
Scherzhafte Lieder von Herrn Weisse,
in Mus. ges. Selbstverlag. qu4<'. [B. B.
br. Mus.
Neue Samlg. von Liedern mit Melodien.
1. 2. Thl. Berl., Decker 4». [B. B. br.
Mus.
Lieder, Arien und Duette beym Klavier.
1. Heft 1785. 40. 70 S. 3. Heft 1782.
18 Bll. in 40. Ms. [Stadtb. Breslau.
7 deutsche Canons zu 3 St. Ms. B. B.
in T 173.
Melodien von Pleyel mit untergelegten
Liedern. Andre. 3 Thle. mit je 12 L.
[Schletterer.
Die Musikfr. in Wien besitzen 46 Lieder
in verschiedenen gedrackten Sämigen.
Li Sammelwerken findet man:
In Voss Musenalmanach 1776. 1778.
1779 u. 1783 5 Lieder. [B. M.
In J. A. Hiller's Arien u. Duetten 1781
zwei Arien aus dem wüthenden Heere.
In Kiefer's Samlg. 1828 religiöse Gesge.
(ohne Vornamen).
Lieder in Rellstab's Winterblumen.
In Joh. Michael Schmidt's Samlg. ver-
schiedener Lieder von 1780 ein Lied.
Lieder in Marzius' Samlg. 1783.
B. Kgsbg. Ms. Samlg. 402 einige Lieder.
In Lübeck (Kat. p. 18) Samlbd. von
Gesang- u. Klavierstücken von 1776.
Seid uns gegräfst mit Chor in Ambrosch
Freymaurerlieder Nr. 7.
In Lindner's deutschem Liede 6 Lieder
(M. f. M. 9, 116.)
3 Quatuors p. 2 V. A. et Vcl. Andre.
Stb. [Brüss. Cons.
Quatuor p. Pfte. Fl. V. et Vcl. Ms.
Stb. (Bearbtg. eines Duos von Sterkel.)
[Brüss. Cons.
Journal de musique p. les dames Liv. 1.
3 Quatiiors de Pleyel, arr. en Senates p.
le Fortep. av. V. et Vcl. par J. Andre.
Offenb. 3 Stb. fol. [B. B.
3 Sonate per il Cembalo oblig. Viol. e
Violoncello. Op. 1. Offenbach, TAutore.
fol. [Dresd. Mus.
Introduction to the use of the pedals
in Organ playiug. Translat. by J. A. Hamil-
ton, Lond. gr. 8". [Glasgow.
Saimnelwerlie von A. herausgegeben:
1. Samlg. neuer itahenischer Arien u.
Duetten von den besten Meistern mit
beigef. deutschen Texte und in ein 4 st.
Accomp. gebracht, von Joh. Andre. 4 Thle.
Offenbach. Selbstverl. fol. Klav. -Ausz.
und 4 Stb.: 2 V. Va. Vcl. Text ital. u.
deutsch. Entli. von Cimarosa 3, Jos.
Haydn 2, Naumann 2, Salieri 3, Saiii 6,
Schuster 4, Seidebnann 2, Trajetta 1.
[B. B: Thl. 1. 2. 4. B. Wagener: Thl. 3. 4.
2. Thl. Klav. u. 4 Stb. Salieri, Sarti 2,
Schuster 2, Trajetta.
3. Thl?
4. Thl. Klav. u. 4 Stb: Jos. Haydn
(Or vicina a te mio core), Naumann, Ci-
marosa, Salieri, Sarti 2.
2. Scelta di Scene, Duetti ed Arie, poste
in musica dei piü cclobri maestri. Offenb.,
Andre. In einzelnen Nrn. erschienen im
Kl.-A., enth. auch lustrumentalsätze.
[B. B. Nr. ] —34 in 8 Heften in fol.
Enth. aus Opern von Baer (Paer),
Maurer, Mozart, Salieri, K. M. v. Weber.
3. Lieder, Arien und Duette beym Klav.
Herausgeg. von . . . (Porträt der Louise
Niedhardt's). Berl., Haude k Spener. gr.
Andre, Anton.
139
Andre, Anton.
40. 4 Hefte 144 S. 3./4. Hft. von 1781.
[B. B. br. Mus. Hft. 3/4. B. Kgsbg.
Euth. von Andre Vieles aus seiner Oper
Das tartarisclie Gesetz u. a., von Des
Aides 2, von Oretry aus der samnitisch.
Vermählungsfeyer u. dem Zaulierspiegel,
von Freib. v. Kospoth^ von Anfossi.
4. — 2. Jhrg. 1782. 4 Hefte. Berl.,
Cbrstn. Sigism. Spener. gr. 40. 143 S.
41 Nrn. Entb. Andre, Anfossi 3, Maria
Adelbeid Eicbner, v. Kospotb, Gretiy 4,
Paisiello. [B.B. B. Kgsbg. _
5. Gesänge beym Klavier aus den
neuesten deutseben, italieniscben und fran-
zösiscben Operetten, mit willkürlicber Be-
gleitung von einer Flöte xmd einer Vio-
line. Offenb., Andre. 8 Teüe. presden
3. Tbl. B.B. nur Nr. 2. 4. 6., enth.
Sebenk, "Winter imd P. Wranitzky.
6. Lieder und Gesänge beym Ciavier.
4 Hefte. Berlin 1779/1780 bey Himburg.
Entb. 19, 18, 18 u. 20 Lied, meist von
Andre, aufserdem von Oretry^ Kaffka,
Kospoth, Monsigfiy, Rolle u. Steinacker.
[B. Kgsbg. p. 57. B. Wagener. B. B.
1779/80. br. Mus. 3./4. Heft. Brüssel
Cons.
— 2. Aufl. vom 1. Heft, ib. 1780.
[B. "W agener. B. Kgsbg.
Auswabl von Lieder, Arien u. Duette
beym Ciavier. 2. Samlg. Berl., Selbst-
verlag. 144 S. ist der 2. Jabrg. von
Lieder^ Arien u. Duetten . . .
Eine Silhouette im Reicbard 1778, Okt.
Andre, Johann Anton, dritter
Sohn des Johann, geb. 6. Oktober
1775 zu Offenbach, st. 6. April
1842 ebd. Schüler seines Yaters
und dann des Kapellmeisters Fränzl's
in Mannheim, bei dem er sich
hauptsächlich als Violinist aus-
bildete. Trat in das dortige Or-
chester, bis er 1791 wieder in
seine Yaterstadt zurückkehrte und
am Theater von Bossann als Musik-
direktor angestellt wurde; ging
aber 1792 wieder nach Mannheim,
um sich bei Vollweiler in der
Komposition eine bessere Grund-
lage anzueignen, besuchte 1796
die Universität Jena, studierte dort
Humaniora, begab sich dann auf
Keisen und kehrte um 1799 in
seine Vaterstadt zurück, wo er
nach des Vaters Tode die Leitung
der Verlagshandlung übernahm.
In der Vorrede des 4. Buches
seines Lehrbuches, ed. von Henkel
1843, werden ihm die Titel bei-
gelegt: „Grofsherz. Hess. Kapeil-,
meister u. Fürstl. Isenburg wirkl.
Hofrath". Das eigene Verz. seiner
Werke im 1. Thl. des Lehrbuchs
nennt op. 1 bis op. 62. In Mün-
chen hatte er Senefelder's Erfin-
dung im Steindruck kennen ge-
lernt und war nun eifrig bemüht
dieselbe für sein Geschäft auszu-
beuten. Er trat auch mit der
Wittwe Mozart's in Verbindung
und erwarb einen grofsen Teil des
Nachlasses (280 Nrn.), den er nach
und nach durch den Druck ver-
öffentlichte, auch einen themati-
schen Katalog der Werke anlegte
und ihn später druckendiefs. Trotz-
dem er dem Geschäfte die gröfste
Sorgsamkeit widmete, fand er doch
noch Zeit zum Komponieren und
sogar als Lehrer der Theorie sich
einen Ruf zu erwerben. Verfasste
auch ein umfangreiches theoreti-
sches Werk, welclies eine Zeitlang
viel gebraucht wurde. Wie er
selbst in der älteren Musikliteratur
bewandert war, beweisen die zahl-
reichen Tonsätze, die er als Bei-
spiele seinem Lehrbuche der Ton-
setzkunst beifügte. Er fand sogar
noch Zeit sich vielfach mit Kritik
zu beschäftigen und wird besonders
seine objektive Beui'teilung hervor-
gehoben. (Charakteristische Zeich-
nimgen findet man in Hiiler's Er-
innerungen 1884 p. 94, auch in
dessen Fei. Mendelssohn p. 5. Biogr.
in Cäcilia von Schott 21, 173.
Hilliger und Rühl, Biogr. des
Kapellm. und fürstl. Hofraths Anton
Andre. Offenb. 1845. [Musikfr.Wien.]
Andre, Anton, beurtheilt in Bezug
auf sein musikal. Wirken. Be-
Andre, Anton.
140
Andre, Anton.
sonderer Abdruck aus dem Frankf.
Conversationsblatt. Offenb. a/M.
(1844). 8«. [Dresd.] Ein Yerz.
seiner Kompositionen erschien am
Ende des 1. Bd. seines Lehrbuchs
von 1832.) Folgende Werke finden
sich auf öffentlichen und privaten
Bibliotheken:
Lehrbuch der Tonsetzkiinst. 2 Bde.
Andre. 1832. 8». I. 380 S. u. Musikbig.
n. in 3 Abthlg. 1835. 1838. 1843: 286,
302 u. 259 S. mit Anhang, die letzte von
H. Henkel ediert, [ß. B. B. M. Ein-
siedeln. Glasgow. Brüssel. B. Lpz.
Dresd. B.Kgsbg. 1. Bd. br. Mus.
— in gedrängter Form von H. Henkel.
Andre 1874—78. [B. M. B.Lpz: An-
leitung zur Fuge. Offenb. Ein Teil des
2. Bdes.
Thematisches Verz. sämtl. Komposit.
von "W". A. Mozart, wie er solches vom
9/2 1784 an bis zum 15/11 1791 eigen-
händig niedergeschrieben hat. Andre.
8''. 63 S. [B. Wagener. br.Mus. von
1805.
Thematisches Verz. derjenigen Original-
hds. von W. A. Mozart, welche Hofrath
Andre in Offenb. besitzt. Andre 1841.
8". Er bezahlte für die Autogr. der
Witt\\'e 12000 Gld. österr.
Missa 4 voc. c. instr. Ms. P. [B.Lpz.
Missa musica 4 voc. op. 43. P. und
Kl.-A. Joh. Andre. [B.M.Kl.-A. Brüssel,
Kl. - A. B. B : P. Stb. u. Kl. - A. Berl.
Singak. P. Lpz. Thom. P. im Ms. Mu-
sikfr. Wien. br. Mus. E. C. of Mus.
— Messe ä 4 voc. av. acc. d'orgue p, L.
Dietsch. Paris, fol. [br. Mus.
4 Messen f. 4 u. 6 St. mit Orch. P. u.
Stb. Andre. [R. C. of Mus.
Crucifixus (5 v.) couiposto sopra il Bc.
di G. S. Bach. op. 58. Andre. P. u. Stb.
[Einsiedeln. B. Wagener. Berl. Singak.
Hymnus: Te Deum 4 v. comitante or-
chestra. op. 60. Andre. P. [B. B. Darmst.
P. u. Stb.
2 Psalme nach Cramer's Uebersetzung
f. 1 St. mit Pfte. op. 63. Andre. [B. B.
God is my shield, a paraphrase of the
28 th psalm. Lond. fol. [br. Mus.
Veni Creator 4 voc. c. Bc. Autogr. in
B. B. nebst seinem Porträt.
Klopstocks Vater imser f. 2 Chöre u.
willkürl. Orchesterbegltg. (Aug. 1827).
50. Werk. Kl.-A. Andre. 43 S. [B. Wa-
gener. Amst. B. M. B. B. br. Mus.
Darmst. Kl.-A. u. Stb.
Ein alt Lied von Gott aus dem Schweiz.
Museum f. mehrere Singst, u. Pfte. 49.
Werk. Andre. P. 15 S. [B. Wagener.
Musikfr. Wien.
Dank-Cantate : Lasset auf zur Gottheit
schallen, P. Ms. B. B. ohne Vornamen.
Kleine Cautate f. 3 Sopranst. mit Pfte.
55. W. Andre, fol. [br. Mus.
Der Liebhaber als Automat. Operette.
P. u. Stb. im Ms. [Darmst.
Des Sängers Lied zu den Sternen nach
der Melodie God save the king v. Th.
Körner f. mehrere Singst, m. Pfte. 47.
Werk. Andre. P. 7 S. [B. Wagener.
Sprüchwörter f. 4 Singst, mit Klavier-
begltg. 32. W. Andre. 25 S. [B. Wagener.
B. M. B. B. Musikfr. Wien. Stadtb.
Breslau.
— Neue Ausg. 1870 von Ad. Kaini
aber fälschl. als Komposition Jos. Haydu's
bez. [B. B.
Ruf der Freude, Ged. von F. v. K. f.
mehrere Singst, u. Pfte. 48. W. Andre.
19 S. [B. Wagener. Musikfr. Wien.
Zur Geburtstagsfeier der Herzogin von
Isenburg f. 2 B. u. Pfte. Offenb. [Mu-
sikfr. Wien.
Der Friede Taiskons. Ein Gedicht in
Musik gesetzt. Kl.-A. Offenb. 33 S. [br.
Mus. Darmst. im Ms. in P. Hofb. Wien.
6 Duetten für Sopr. u. Alt mit Pfte.
51. W. Andre. 19 S. [B. Wagener. B. B.
6 dito. 69. W. ib. 33 S. [B. Wagener.
Lieder und Gesänge mit Pfte. 1. 2. 3.
. Samlg. op. 38, Nr. 1—12. Andre. [B. B.
Lieder und Gesge. m. Pfte. 4 Hefte,
op. 38. 40 u. 62. 46 Lieder, ib. [B. B.
B. Wagener.
Lieder und Gesänge m. Pfte. Nr. 43
KlageHed. ib. [B. B.
Martin Luthers Denkspruch : Wer nicht
liebt... f. 1 Singst, u. Chor. Andre. 4P.
[B.B.
Lied von der Njnnphe zu Geilnau von
Langbein, ib. 2 BIl. [B. Wagen er.
Maurer Gesänge mit Begl. des Pfte.
1. Samlg. 59 S. gr. 4". [B. Wagener.
Lieder in Ms. 910. Dresd., Kat. p. 39.
Maurerlieder im Böheim 2. Abthlg.
1799.
A. Andre in Freimaurer Lieder, Berlin,
s. a.
Sinfonie ä gr. orch. op. 6. Offenb. Stb.
[Lübeck.
Grofse Sinfonie zur Friedensfeyer für
1797. op. 7. Andre. Stb. [B. B. Lübeck.
Symphonie a gr. orch. oe. 13. Paris,
Duhan. Stb. [Paris Nat.
Gr. Sinfonie p. 2 V. A. etc. oe. 25.
Andre. Stb. [B.M. [Darmst.
Andre, Anton.
141
Andre, Yves Maiie.
Sinfonie op. 41. Ms. Stb. [Darmst.
8 Sinfonien für Orch. in Stb. gedr. in
Offenbach bei Andre: op. 5. 6. 7. 11
(liv. 1. 2.) op. 13. 25. und 1 im Ms. in
Stb. [Brüss. Cons.
Concertante in Form einer Ouvertüre
fürs Orch. op. 1.3. ib. Stb. [B. B.
Ouvertüre ä gr. orch. de l'opera Rinaldo
et Alcina, op. 16. Offenb. Andre. Stb.
[Bmss. Cons.
Ouvertüre militaire ä gr. orchestra;
op. 24. P. Ms. Stb. gedr. in Offenb.,
Andre, [Darmst.
6 Valses avec Introduction et Coda p.
orch. 2 collect. [Musikfr. Wien.
6 Walzer für 2 V. B. Piccolo-Pl. etc.
1. Samlg. Andre. 9 Stb. [B.M.
Charakteristische Ouvertüre z. Schausp.
Die Hussiten vor Naumburg f. Orch. ib.
86. W. Stb. [B. B. Darmst.
3 Quatuors p. 2 V.- A. et Vcl. concert.
op. 14. Paris, Duhau. Stb. [B. Wagener.
Darmst: Offenb. Andre. Stb. Musikfr.
Wien.
3 Quatuors p. 2 V. Va. et Vcl. concert.
op. 15. Andre (Nr. 1600) Stb. [B. Wa-
geuer. Musikfr. Wien.
Poissons d'Avril. 2 Quatuors ex diffe-
rentes mesures synchrones ä 2 V. Va. et
Vcl. par ... oe. 22 et 54. Offenb. P. u.
Stb. [B. Wagener. B. B. nebst einer
2. Ausg. Darmst. op. 22. Musikfr. Wien,
beide. Mailand Cons: op. 22.
Sonate p. Pfte. av. V. et Vcl. ad lib.
op. 17. ib. Stb. [ß. Wagener.
2 Duos p. 2 V. op. 27. ib. Stb. [B.
Wagener.
Sonate p. le Clav, et V. Offenb. [Mu-
sikfr. Wien.
3 Duetten f. 2 Flöten und Petites etu-
des progressives p. la flute op. 53. [Mu-
sikfr. Wien.
op. 46. 3 Senates p. le Pfte. ib. [B. B.
op. 45. 6 Sonatines progressives p. le
Pfte. ib. [B. B. Musikfr. Wien : op. 34.
op. 12. Sonate a 4 ms. per le Pfte.
ib. [B. B. Berlin K. H.
op. 56. Sonate facile ä 4 ms. Offenb.
[Musikfr. Wien.
3 Marches ä 4 ms. op. 28. [Musikfr.
Wien.
op. 68. 10 Orgelstücke mit und ohne
Pedal zu spielen. Andre, qu4''. [B. B.
Anleitung zum Violinspielen in stufen-
weise geordneten Uebungsstücken. op. 30.
2 Thle. ib. 35 u. 33 S. [B. Wagener.
B. B. Musikfr. Wien.
— Violüi-Schule. Wien, Artaria & Co.
[Musikfr. Wien.
Vierstimmige Fuge, verfertigt u. dem
Recensenten der Allgem. mus. Ztg. (Herrn
Spazier) zur Prüfimg vorgelegt. Offenb.
1799 J. Andre. P. querfol. [B. B. B.
Wagener.
Andre, Louis, wurde am 11.
Sept. 1720 als Compositeur de la
musique mit 1200 Tlik, an der
HofkapelJe in Dresden angestellt.
1729 zum Kapellmeister der Musik-
aufführungen an der protestan-
tischen Hofkirche ernannt, erhielt
dann noch die Aufsicht über die
Kapellknaben und hatte auch die
Musik für die soeben engagierte
französische Truppe zu schreiben.
1733 entlassen, wurde er 1734 als
Compositeur la dause mit 400 Thlr.
wieder angestellt und starb den
23. Jan. 1739, 55 J. alt. (Fürste-
nau 1, 127. 129. 2'^- 202.) Von
seinen Kompositionen hat sich in
Dresden nichts erhalten, doch das
Liceo in Bologna besitzt eine theo-
retische Arbeit im Ms., die ganz
sicher von ihm herrührt, betitelt:
Essay de principe de musique par
demaudes, et par reponces, mis
dans un ordre nouueau par Mon-
sieur Andre, Maitre de chapelle de
Sa Majeste, le Roy de Pologne, et
electeur de Saxe. A Varsovie 1721
fol. 94 S. viell. Autogr.
Andre, L. C. siehe Christian
Karl Andre.
Andre, Yves Marie, ein franzö-
sischer Jesuit, geb. 1675, gest.
26. Febr. 1764, Prof. der Mathe-
matik in Caen, gab heraus:
Essai sur le beau, ou Ton examine phi-
sique-musiqvie. Paris 1741. [Kai Liepm,
Glasgow.
— ... avec un discours prelimiuairc et
des reflexions sur le goüt p. Formey,
Amst. 1767 Schneider. 8. [Brüssel.
— Versuch über das Schöne . . . übers,
von E. G. Baron . . . Altenbg. 1757 Richter.
8». [Brüssel.
— Steht auch in E. G. Jouve's Diction.
esthetique . . . Paris 1856, als Apendix.
[Brüssel.
Siehe bei Fctis Näheres über das Buch.
Andrea da Fireuze.
142
Andreae, Job. Gottfr.
Andrea da Firenze, Magister
frater organista, ein Komponist des
14/15. Jbs., von dem sich Kompo-
sitionen im Ms. Cod. 535 Suppl.
in der Nationalbibl. in Paris und
Ms. Cod. 87 in der B. Laiirenziana
zu Florenz befinden. (Ambros 3,
469).
Andrea Lucchesi. Ms. 345.
br, Mus., italien. Duette, Arien
u. Kantaten.
Andrea Mantovano, ein Teno-
rist im Dienste des Herzogs von
Ferrara. Canal p. 8 erwähnt, dass
der Herzog von Mailand, Galeazzo
Maria Sforza, ihn 1473 gern an
seinen Hof haben wollte und sich
behufs dessen an Luigi III. wandte.
Ein Andrea de Majitiia, oder de
Casale ist 1529 päpstl. Sänger
(Viertelj. 3, 262). Jedenfalls ist
dies ein anderer.
Ein Andrea diente auch 1473
bis 1475 am Mailänder Hofe mit
monatl. 12 Duk. Gehalt. Er war
Tenorist und wird auch Andrea dl
Leoni genannt (aus Lattich). Nach
den bei Motta 109 u. 110 mit-
geteilten Nachrichten und einem
Briefe ist es derselbe wie Andrea
Mantovano.
Andrea di Modona (Modena),
Franziskanermönch, gab heraus:
Canto harmonico in 5 parti diviso, col
qiiale si puö arrivare alla perfetta cog-
nitione del" cauto fermo, del P. F. . . .
Modana, 1690 eredi Cassiani. 40. 228
u. 90 S. Kapitelüberschrifteu in Wecker-
lin's Kat. des C. P. pag. 25. [B. B. B.
M. C. P. Bologna. Biiissel. br. Mus.
In der Hofb. Wien in Ms. 17760 P.
ein Gesang „Udite stato neu ndite" f. Bass
und Bc., gez. mit Don Andrea, 17. Jh.
Andrea dalle Poniarance,
Sänger und Lautenist beim Kar-
dinal d' Este in Tivoli um 1562
(Valdrighi 12, 11. 51).
Andrea ßouiano, aus Neapel
gebürtig, wird von Cerreto in
seiner pratt. musica 1601 p. 156 ff.
als Yerstorbener und einst aus-
gezeichneter Viola d'arco-Spieler
genannt.
Andrea da San Silvestro.
Priester, seit 8. Nov. 1375—1379
Organist an S. Marco in Venedig
(Winterfeld 4, 198. Caffi 1, 53.)
Andrea, Nicolaus, Prediger zu
Pithea in Lappland im Anfange
des 17. Jhs., gab 1619 in Stock-
holm : „Rituale ecclesiae" heraus.
Die Nationalbibl. in Paris soll be-
sitzen : Libello musici concentas
missae. Stockholm 1619. 4''. (nach
Gerber).
Andreae (Endres) Fr. Carolus,
Ursinensi, 1612 Abt im Kloster
Irrsee bei Gries in Oesterr., gest.
1627. In der B. Proske befinden
sich 2 Codices von 1604 u. 1684
mit Falsibordoni octo tonorum zu
4—6 Stim.
In B.A. Mss. (s. Kat. S. 117 u.
126) Te Deuni 8 v. — Kyrie 5
V. In exitu 4 voc.
In B. M. Mss. 260. 264. 256
enthalten unter Endres 1 Hymne
4 V., 1 Magnif. 8 v. 1 Mot. 6 v.
(Kornmüller 1, 231.)
Andrea, Johann Adam, diente
von 1718—1722 als Violinist a/d.
Wei fsenf els-Querf urter Hofkapelle.
1716 verheiratete er sich (J. 0.
Opel).
Andreae, Joliann Oeorg, wurde
am 13. Sept. 1701 Chordirektor an
der Schloss- und Jakobikirche zu
Riga. Mit dem Domorganisten
Meder stand er stets auf gespanntem
Fufse (siehe Viertelj. 7, 46 u. 456).
Andreae, Joliann Gottfried,
1783 Oboist au der Mcckl.-Schwe-
rin'schen Hofkapelle. (Gramer 1,
747.) Kade im Kat. Schwerin
teilt aus den Akten mit: geb. 1734,
war schon 1769 in Mecklenburg.
Diensten und wird Hofkapell-Musi-
cus und Concertmeister genannt,
Andrea, Joh. Valent.
143
Andreozzi.
gest. 22. Jimi 1812, 78 J. alt. Die
B. in Schwerin F. besitzt von ilim
den 145 Ps. f. Chor u. Orch. (12/10
1780) Ms. P. nncl den 111 Ps.
(1782) Ms. P.
Aiulrea[e], Johann Valentin,
nennt sich 1623 Pfarrer n. Super-
intendent in Kalw (Württemberg)
und gab heraus:
Adenlicker Zucht Ehrenspiegel. Nach
dem Leben desz "VVeyland . . . Herrn
Hohen felders von Aistersheimb . . . Ge-
nomen durch . . . Straszburg 1623 L.
Zetzners Erben. 12". Dedic. vom 28/10
1621. Auf Seite 131 em 4 st. Tonsatz:
Willkommen war uns der Ehreuhold . . .
4 Stnipli. [B.IIbg.
indreac, Wibranilus, 1615 —
c. 1641 Sangmeister an der Kathe-
drale in Antwerpen, nach einem
Dokument im Straeten 3, 5.
Andreas, Musiker des 12. Jhs.
nach Mabillon T. III. Annal. pag.
343. (Gerbert 4, 298.),
Andreas, Magister, ist wahr-
scheinlich Andreas Tallafangi aus
Calabrien, s. diesen.
Andreas (vielleicht Silva). Ms.
630 br. Mus. 1 vol. in qu4o des
16. Jhs., enth. geistl. Gesge. f.
„Tenor and treble uoices" (Sopran).
Andreas, . . . um 1524—32 Di-
rektor der Ratsmusik in Hamburg
(Sittard 1, 16. 22).
Andreas, Don, Kapellmeister
des Kurprinzen Joh. Georg (IL)
von Sachsen um 1655. (s. Staats-
archiv.)
Andreas Imperial, siehe An-
glesio, Andrea.
Andreas Ungarili| siehe Tngar.
Andreaux, J. . . J. . ., genannt
Fal)rice aus Nancy, lebte am Ende
des 18. Jhs. in Genf. (M. f. M.
10, 134.)
Andrecliin, um 1480 Lehrer
der Tonkunst in Basel, wurde von
Adam von Fulda heftig ange-
griffen, der ihm vorwarf, er gelte
nur bei Unwissenden als ein
grofser Musiker und unterweise so
übergelehrt, dass er sich selber
kaum verstehe. (Adam de Fulda's
Worte in Schnbiger 2, 32.)
Audree, siehe Saint- Androe.
Andreini, (xiovanni Battista,
aus Florenz (Fiorentino), gab 1617
das Samlwk. heraus:
Musiche de alcuni eccellentisshni musici
composte per la Maddalena, sacra rap-
preseutazione di G. B. A. . . Stampa del
Gardano, appr. B. Magni 1617. 4 BU. in
fol. Enth. Tonsätze von 3Iux,. Effrem 2,
Ales. Guivi%xani, Monteverdi u. Salom.
Rossi. [Liceo Belog. Dr. E. Bobn in
Breslau.
Andreoni, Giovanni Battista,
Priester und Sopranist an der
Stadtkapelle in Lucca vom 22/3
1736 bis 22/3 1785, wurde nüt
monatl. 5 sc. pensioniert und starb
23/4 1797 (Nerici 210). Die Bibl.
der Musikfr. in Wien besitzt: 3
Arien u. 2 Cavatinen aus Opern. P.
Andreozzi, Glaetano, geb. um
1763 zu Neapel, gest. zu Paris im
Dez. 1826. Schüler des Conser-
vatoriums dei Turchini in Neapel,
wo er unter Jomelli studierte.
Schon im Alter von 16 Jahren
schrieb er für Rom die erste Oper:
La morte di Cesare (1779), der
nach Clement 16 andere folgten.
(Fotis. Florimo 3, 58.) Von seinen
Werken haben sich erhalten:
Ms. Neapel Turch: L'Arsinoe, opera
1795. P.
Mss. B. Neapel:
1778. Se dal ciel pietosi nimii, Rondo
per Sopr. c. V. Va. e B. P.
1785. Giasone e Medea, op. seria, 2 at.,
f. Petersburg.
1788. Sesostri. op., f. Neapel.
1794. Saulle, Oratorio in 2 p„ f. Neapel.
1795. Arsiuoe, 2 at. f. Neapel.
1802. Armida e Einaldo, op. ser., 2 at.
f. Neapel.
1803. Piramo e Tisbe, op. ser., 2 at.
f. Neapel.
1803. II Trionfo d'Alessandro, op. ser.,
f. Neapel.
Andreozzi, Gaetano.
144
Andriel.
— Domine Dens per Sopr. e Ten. c.
ström. P.
Mss. C. P: Orator. Saiüle in 2 voll,
und das Orator. Sofronia ed Olindo 1724
(? 1824).
Mss. Drcsd. Mus. Nr. 24: Cantata a 3
voc. c. B. P. — Nr. 25. 2 Arie ä Sopr.
c. Strom. P. — Nr. 26. 4 Arien (f. Sopr.,
f. Ten.), 1 Duett (f. 2 Sopr.), 1 Terzett
(f. 2 Sopr. u. T.) mit Instr. in P.
Ms. B. B. 620 fol. P. Ana seria: A chi
frenar puö mai, con Recit. (f. Sopr. m.
Orch.)
Ms. B. M. 1 Cavat. und 1 Terz, von
1791 in P.
Ms. B. Kgshg. 1 Duett: lo quando dico,
mit Orch. Personen: Albina u. Arpia.
Ariettes italiennes del . . . Paroles fran9.
par Desriaux. Paris, Mlles. Erard. Zuric,
Naigueli. fol. 5 fe. KI.-A. „Mai Davide
cedi." [B.Kgsbg.
Scena e preghiera nell' opera seria di
Sofronia ed Olindo, avec Pfte. Paris,
Lelu. [B. M.
Im br. Mus. 6 Gesänge aus Opern in
Londoner Einzeldrucken.
Ms. Brüssel 2622 entli. Arien und Ms.
2632 eine Samlg. Duette und Chöre.
Se pieta l'affanno mit Orch. P. [Berlin
Singak.
Mss. Dresd. Nr. 298, 1—3 und 300:
3 Arien.
Mss. Darmst. Scena e Terzetto „Che
colpo e questo mai. P. — Recit. e Duette:
Imnierro alarmi. P. — In einer Samlg.
Duette u. Terz.; Kat. p. 94.
Ms. Musik fr ^ Wien: Cavatina a 4. P.
Aria seria „Ah si punisce e svena" con
Eecitat. Ms. 18559, 8 BU. [Hofb. Wien.
Im Cons. %u Mailami befinden sich
6 Arien, 4 Duetti, 1 Recitativo ed Arie,
1 Scena per Sopr., 1 Rec. e Cavatino,
1 Cavatino, 1 Terzetto und Preghiera del
popolo napolitano alle LL. MM. legittimi
sovrani dei due regni di Napoli e Sicilia
(f. 2 Sopr. mit Orch.) P. alle im Ms.
In Bologna das Oratorio: Olindo e So-
fronia, rappreseutato in Napoli al teatro
S. Cario 1793. P. Ms. 2 vol. qufol.
La Principessa filosofa. Dramma per
musica in 2 atti. P. Ms. 2 vol. qufol.
aufgef. im Herbst 1794 au S. Benedetto
in Venedig. [Bologna.
In Bologna im Ms. 12 Arien, Scenen,
Recitat, Duette, Terzette (siehe Kat. 3, 283).
In Padua Ant: No, quest' anime, Rec.
ed Aria per il Sig. Matteo Babbini. P. mit
Orch. Ms. D6.
Andreozzi, Pietro, ein Opern-
koraponist des 18. Jhs., von dem
das br. Mus. im Ms. 546 die Oper
von 1795 besitzt: „11 trionfo d'Ar-
sace".
Aiidrcpolitanus , Musiker an
der Kapelle des Kgs. von Polen
um 1560, war dann Pensionär an
der Kathedrale zu Krakau (So-
winski).
Andres de Sevilla, Sänger um
1556 in der Kapelle Karl's Y.
(Straeten 7, 362).
Andres, Juan, ein Spanier und
Jesuit, geb. um 1740 zu Planis,
gest. 13. Jan. 1817 zum Rom, gab
heraus: Dell' origine, progressi e
stato attuale d'ogni letteratura.
Yen. 1783—1802. 8». 22 Bde.
Der 11. Bd. S. 101 ff. handelt von
der Geschichte der Musik. (Fetis.)
Andrew,... wird 1516 als „fi-
deler" an der Kgl. Hofkapelle in
London genannt. (Nagel 1, 13.)
Andrewe, Nicliolas, seit 1538
ebendort Yiolist, 1541 mit Nicho-
las Andria gez., dann von 1553
unter den Posaunisten genannt bis
zum Jahre 1559. (Nagel 1, 18.
21. 22. 24. 27.)
Andrez, Benoit, Graveur und
Musikverleger in Lüttich in der
Mitte des 18. Jhs., gab nach
Straeten 1, 109—112 heraus:
1. Ludus methodicus ou le jeu de dez
harmonique, cont. plusieurs calciils . . .
comp. diff. menuets avec. Face, de basse
... s. anno. 4». ^ 15 S. [Straeten 1, 110.
2. 1758. L'Echo ou Journal de mns.
fran(;oise, italienne, cont. des airs, chaus.,
brünettes, duo tendres oubachiques, rondos,
vaudevaUes, coii||pdances & c. 8**. Er-
schien bis 17G1, ]eden Monat eine Nr. zu
24 Seit. [Straeten 1, 110. 112.
Enthalten sind: Gluck, Grctry, C. E.
Graft, Hamal zu Lüttich, Herbain etc.
Straeten sagt in 5, 276, dass sich die
Jahrg. 1764—66 auf der öffentl. Bibl.^ in
Antwerpen befinden. Vom Jahrg. 1759
giebt er einen facsim. Titelabdruck.
Andriel, Antonio, wird als
„welscher Yiolinist" 1569 a/d. Hof-
Andrien.
145
Auelli.
war 1388 Organist
kapeile in Weimar bez. (M. f. M.
29, 138.)
Aiulrieii, Gr. F., gab nuter dem
Buchstaben ,,A." heraus: Kurtze
Anführung zum Greneralbass. Lps.
1728. 80. [br.Mus.
Aiidries, .
an der Liebfrauen Bruderschaft zu
Herzogenbusch (Bouwst. 2, 211).
Andrighetti, siehe Aldrighctti.
Aiidriesscn, Andreas, lebte in
der Mitte des 18. Jhs. und war
Prediger zu Vere in Holland. Er
schrieb 3 Abhandlungen über die
Psalraenbearbeitungen von Petrus
Dathenus, die in Middelburg 1756
u. 1759 erschienen. [Ex. in Brüssel
Nr. 1588. 1590 u. 1591.
Andrieu de Douai, mutmafs-
Bch ein Komponist des 12. — 13.
Jhs. (Coussemaker 5, 191 ff.)
Aiidrioli, GrioTanni Antonio,
wird in Alf. Bamfi's Selva de sacri
1655 ein „Suonator di Violino"
(Yiolinist) genannt und widmet
ihm Bamfi einen der Gesänge.
Andriolo, Felicc, Contrabassist
a/d. Turiner Hofkapelle von 1781
bis 85 mit 150 L. Gehalt (Ricordi,
Gazzetta di Milano 1891, 457).
Andriolo, Gliuseppe, war 1766
und 1775 Bassist a/d. Turiner Hof-
kapelle mit 250 L. Gehalt. (Ibid.
1891, 457.)
Andropediacns , Lycostenes
Psellionoros, schrieb:
Singscliul, ein kurtzer einfaltiger Bericlit
vom ubralten Herkommen, Fortpflantzung,
nutz und rechten Gebrauch des alten
löbl. teutschen Meister-Gesangs, in gestalt
einer Comödi . . . Nürnbg., G. L. Fuhr-
mann. 8'*. (c. 1610, da Fulirmann bis c.
1Ü17 druckt.) Enthält eine Geschichte der
deutschen Meistersänger. Ein Auszug in
Gottsched's Vorrath, Lpz. 1757, Bd. 18G
bis 89. (Becker 1, 78.)
Androux, Johann Jaliol), von
ihm besitzt das R. C. of Mus. in
London
Roll. Eitnor's Quollen -Loxikon.
6 Trios for 2 germ. flutes^ or 2 V. with
a Th. B. for the harps. 3 Stb. Lond. fol.
Aneaii, Bartlielemy, Jurist und
Dichter, geb. zu Bourges, Anfang
des 16. Jhs., kam am 21. Juni
1565 bei einem Volksauflauf ums
Leben. Felis glaubt, dass er auch
Komponist war, dies wird aber
durch Douen in seinem Buche:
Clement Marot et le psautier hu-
guenot, T. 1. p. 706 widerlegt. Er
hat nur auf bekannte Melodien
neue Gedichte untergelegt.
Anecdotes
dramatiques, contenant: Toutesle pieces
de theätre, tragedie.s, comedies, opera . . .
joueS u Paris ou en province, ranges par
ordre alphabetique, un recueil d'auecdotes,
d' epigrammes, de bons-mots ... les noms
de tous les auteurs, poetes ou musiciens
. . . Paris 1775. 3 vol. kl. 8». [Liep-
mannss. 87.
Anecdotes of G. F. Handel & J. C.
Smith. Lond. 1799 Bulmer & Co. [B. B.
Anelli, Ang-elo, geb. gegen 1751
zu Desenzano, gest. 3. April 1820
zu Padua. Studierte zu Verona
im Seminar schöne "Wissenschaften,
kehrte gegen 1771 in seine Vater-
stadt zurück, besuchte 1793 die
Universität Padua, ging zur Ju-
risterei über und wurde 1817 Pro-
fessor an der Universität zu Padua.
Seit Gerber's 2. Lexikon wird A.
als Operukomponist angeführt.
Gerber zog die Opern aus den
Mailänder Verzeichnissen der dort
aufgeführten Opern, auch der neueste
Biograph Valentini thut dasselbe
und führt 30 Opern an, die er
komponierthabeusoll (1786 — 1807).
Ein Mann, der sich mit schöner
Literatur beschäftigt und von dessen
Musikstudien nirgends die Rede
ist, erregt Zweifel über seine so
umfangreiche musikalische Thätig-
keit. Diese Zweifel bestätigen sich
durch ein Opernverzeichnis, welches
Valentin! ans Ende seiner Musi-
cisti bresciani anhängt und hier
10
Anollo de Autiirnano.
140
Aiiorio, Folioe.
den A. bei 0 Oporn als Text- !
dichter anführt, während die Musik
von anderen, wie t^rhindi. Paer,
Dussek. Pavesi etc. herrührt. Sämt-
liche G Operntexte befinden sich
aber auch in dem Verzeichnis der
Opern, die er komponiert haben
soll. Der Beweis liegt daher klar
auf der Hand, dass er der Text-
dichter und nicht der Komponist
der Opern war.
Anollo de Autiirnano. 1579
päpstlicher Säuger {Dokument.)
Auerio. Feliee. Sohn des päpst-
lichen Sängei"s Mauricio; ob. er
mit Giov. Francesco verwandt oder
überhaupt der ältere Bruder ist,
lässt sich bis jetzt nicht feststellen,
sondern nur vermuten. Ebenso
beruht die Angabe Fetis. dass er
1560 geb. ist. nur auf Vermutung.
Laut Censualbücher des Kapitel-
archivs von St. Peter in Rom, war
er im Mai 1575 Sopranist (Knabeu-
säuger) unter Palestrina mit 4 Scudi
mouatl. Gehalt. Mit 1579 ver-
schwindet er aus den Listen.
(Haberl. Jahrb. ISSG. 51.) Nach
Baini 1, 244 wuide er nach Pale-
sti-ina's Tode am 3. April 1594
als Komponist an der päpstl. Ka-
pelle augestellt. Diese Xachiicht
wird durch die Drucktitel seiner
"SVerke bestätigt, wo er von 1594
bis 1602 mit ..Capellae apostolicae
Compositor" sich bezeichnet Auf
mehreren anderen Titeln nennt er
sich einen Schüler Gio. Mar. Xa-
fthif's. Auf dem Titel der Madri-
gaü spirituali 5 voci 1585 nennt
er sich ..Maestro di cappella del Col-
Jesio de grin£:lesi in Roma." So-
weit mir die Unterschriften der
Dedic. bekannt sind, befand er
sich in den Jahren 15S5 und folg.
in Rom. Sein Porti-ät findet man
in Adami's Osservazioni und Haw-
kins 2, 192. Von seinen Werken
sind nachweisbar:
11 1. lib. de Madr. spiritualo a 5 voc.
Roma 15S:> Ales. Oai-d. 5 Stb. 4'^. '20 Nm.
Nach der Pedio. ist dies sein ei-stes "SVerk.
[Cecilia in Kom. Hofb. Wien fehlt 5 a.
Cauzouette a 4 voci. I.ib. 1. Yen. Iö86
Viueeuzi et Aniadiuo. Dedie. gez. Roma
ultimo MaiTgio 15S0. 4 Stb. 23 Nrn.
[Freske.
— uov. rist. e corret. Yen. 15S8 Vinc.
4 Stb. [B. Waeeuer.
— Auss:. MUiuvo 1590 Tini. [Amst. C2.
— Yen': 1592 Yinc. 4 Stb. [B. K.
— rist. Yen. 1607 Yinc. 4 Stb. [br.
Mus. Boloicua: C2. B.
— Auvei^a 1610 Phalese. [B-B: C2.
B. Gent F. B. kompl.
II 1. lib. de Madr. a 5 v. Yen. 15S7
Yinc: 5 Stb. 4". 20 Nrn., gez. in Rom
IS. Juni 1587. [B.B:T. br. Mus. 5 Stb.
"^'eimar. Amst: CT. Köln: C.A.Sa.
Venedig B. M. 5 a.
n 1. lib. Madr. 6 voc. Yen. 1590.
Amad. 6 Stb. 4». 22 Nm. [B. B.
— Ajivei-sa 1599 Phalese (ohne Lib. 1.)
[Kopenhag: T. Haberl: A.B.
Sacri Hyumi. et Cantica, sive Motecta
musicis notis expi-essa, & 8 voc. canenda.
Lib. 1. Yen. 1596 Yinc. 8 Stb. 4». Dedic.
Romae. Julü 1596. 17 Nrn. [B. B.
Proske. Bologna.
. . . Sacri hymni, et cantica, sive mo-
tecta musicis notis espressa, quinis, senis,
octonis vocib. canenda. Lib. 2. Romae
1602 Zanettus. 6 Stb.? 4«. [B. Kgsbg.
6 Stb. Haberl in Regensburg. Kathedr.
in Pistoja? br. Mus: B.
Madrii?ili a 3 voci di . . . Yen. 1598
Yinc. 3 ''Stb. 4«». 21 Nm. [Bologna.
Felicis Romani Musicorum in Cappella
Apostolica Concentuum Compositoiis.
Quatuor Yocum. Responsoria ad Lectiones
divini Officij feriae 4*^.. 5ae., et 6»^. . . .
Romae 1606 Zannettus. 4''. [Bologna: A.
In Hofb. Wien in Mss : Requiem. 4 voc.
Ms. 15606 P. Jesu dulcis memoria. Romae
1589. das 4. von A. Ms. 15607. P. Quin-
que Motecta in jubilum St. Bemardi.
Ms. P. — Missa pro def unctis 4 v. e. okc.
— Ave regina 8 v. c. org. (fragl. ob nicht
diese beiden letzten Gesge. von Giov.
Franc, sind, weil FeUce sonst nie einen
Bassns c. organo gebraucht.)
Mss. Cap. sistina 7 Tonsätze siehe Kat.
Nr. 29. 33. 76. 117. 205.6.
Mss. B. 21. Missa pro defunctis 4 v. P.
— Miserere 8 voc. P. — 6 Motetten zu
4—6 St P. — 1 Madrig. Nr. 218.
Anerio, Feiice.
147
Anerio, Giov. Franc.
Ms. K 7> : Tibi laas zu 2 u. 8 St. in .
3 Kopien.
M.S.S. Ä ^. Codex E. 2 Madr. 2 Mo-
tett. in P. p. 490.
— 163. Christas resarfren.s 8 v. P.
— IfjO. 3 Motetten zu' 4 u. 8 St P.
— 32. Venite a^J me 8 v. P.
— L .321. MLsäa sopra: Or le sue forze
4 V. P.
— T 23. 37. allerlei Gesge. zu 4 u.
mehr St. in P.
— 53.5 im 2. Bde. 4 Motett. zu 4—8
St. in P.
— Z 27. Part von 1624, S. .500: Jesu
decus angelica 3 v.
Mss. Ber/. Singak. zahlreiche Gesge,
zu 4 St in P. u. St.
Mss. Breslau Kirchenitustit. Bd. 156:
Miäsa pro defunctis 4 toc. Ms. P,
Femer: Canite tuha 5 v. Ecce merces
sanctorum 5 v. Panis angelicas 4 voc.
aus 1611 wie die folgenden: Congratola-
mini. Ecce quam bonum. Popule mens.
Duo Seraphim. — Christus factus est,
4 voc. Ms, P. Bd. 1.58.
4 Gesge. im Samlwt Conirapunto 2.
im Ms.
Mss. B. Dresd. Sr. 261. 2. 282, 7,
1249, 49. 1260. 26. 27. 36. 1264. 18.
19. 1278, 14/4). 4 St. Motett in P. (siehe
KatJ
}!l(s,. 2dusikfr. Wien, in P. 2 Christus
factos fest und 0 sacrum convivium 4 voc.
Tantum ergo sacramentum 4 voc. Ms.
[Bologna.
In einem Ms. Palestrinasche Werke ent-
haltend. 1 Gesg. S. 106 in P. [Bologna.
Kat 2, 170.
0 hone .Jesu 4 v. Ms. P. [Bologna ib.
380 u. 338. Ib. 344 Motett zu 2—4 St
im Ms. Ib. 338 : Christus resurgens 8 vocL
Decantabat populus 5 v.
Br. Mas. 229 Kopien von Bumev in P.
Ms. 1881 in R C. of Mus. 3 Madrig. in
Stb.
In alten Samlwk. findet man 37 Gesge.-
(Eitner 1). femer: In Vincenti's Fiori
masicali 1590: Fuggi dal petto 3 v. —
In desselben Canzonette lib. 2. a 3, 1591 :
AI suon non posa ü core. — Flamme che
da begl" oc-chi. — Ebd. lib. 3: Donna
sei cor legasti. — Mentre ü mio miser
core. — In Yerovio's Canzonette .spirit
3 V. 1591: Giesu de penitenti. — In
Yincentis De" Floridi virtuosi 1592: Chie-
dei piangend' ä la mia Flori, und Se i
lustr" awolt" in 5 V. — In dessen Nuova
spoglia 1593: Dun si bei foco c. 2. p.
4 V. — In Amadino's Florindo 1593 : i31a
vezzosa 5 v. — In Phalese's Paradiso
1.596: Amor se bei ruMni Queue rose
che colt in paradi-so. Da questa tragge
invLsibel foco 5 voc. — In Vincenti's
Yittoria 1-596: Hör col canto 5 voc. —
In Morley'ä Canzonets 1-597 : 6 ^m. 4 voc.
— In Flaccomio'ä Le Risa 1-598: Fuggi
filH mia 5 voc. — In Vincenti's Fiori
masicali 1-598: De la mia donna 3 voc.
— In Phalese's Floridi virtuosi, Aasg.
1600: Mio cor se vera sei 5 voc. — In
desselben Canzonette alla romana 1607 :
AI suon di comamusa 3 v. — In An-
cäna's Tempio 1-590: AI' hör ch'io penso
a voi, 3 voc. — Gesg. im Samlwk. tlores
vemi 1628. — In Bobletti's litaniae AT.
1622. — In Castrjvaüis de Oslovan 1625
ein Stabat mater 3 voc.
Ei gab auch das Sammelwerk heraus:
Le gioie Madrigal! a 5 v. di diverä
ecceU. masici deÜe c-ompagni di Borna
(San Cecilia), nouam. . . . üb. 1, Yen.,
Kicc. Amadino. 1.589, [Bibl. de la Fage
(3, .35). Bologna, br. Mas. Enthält: FeL
Anerio 3, Paolo ßelasio, Are. Crrvelli,
G. Andr. DragonL Eug. Giovanelli- Orat.
Griffi. G. B. Lucatelli, G. de Macque,
Christot Malvezzi, L Marenzio, Bern.
Jfanino, Gio. Mar. Xanino, Palestrina.^
Paolo Quagiiati, Bart Boi. Franc. Soriano,*
Ann. Stabile, Gio. Trojano. An. Zoilo.
In neuen Aasg. 53 Gesänge (Eitner 2).
In Farrenc's CoUection d'oeuvre de mus.
das Ave regina. [Brüssel Cons. 48.] In
"WüUner s Chorubtmgen Xeue Folge. Mönch.
1893 Ackermann: Christus re-urgens
8 voc. In E, Frober's -Jubflus rythmicns
5 Gesge, Lpz.. Br. k H. Christus factus
est 4 voc. S. 21 in Schott's Söhne Neue
Bibliothek, ed. von Janssen.
Das -Te Detun- in Proske's Mas. div.
Bd. 4 gehört G. Francesco an. siehe
diesen: Besponsoria Ausg. 1629.
Anerio. (TioTanni Francesco,
seine Leben.?zeit fällt in die Jahre
1.567 bis 1620. Genaueres ist bis
jetzt nicht zu ermitteln. Er war
von Geburt ein Römer, wie Feiice,
und lebte auch meist in Rom.
Aus der Dedic. zu 1609 lä.sst sich
schliefsen, das* er beabsichtigte in
den Priesterstand zu treten. Am
7/8 1616 celebriert er das erste
Messopfer in der Jesuitenkirche in
Rom. Eine Zeitlang muss er Ka-
pellmeister am Hofe des Königs
Sigismund HI. von Polen gewesen
10*
Aüerio, Giov. Franc,
148
Anerio, Giov. Franc.
sein, wie Scaccbi in seinem Cribrum
berichtet, (vielleicbt um 1G09).
1611 Avar er eine kurze Zeit Ka-
pellm. am Dome zu Verona, doch
noch in demselben Jahre findet
man ihn wieder in Rom als Musik-
direktor am Seminario romano.
1613 ist er Kapellm. au der Kirche
S. Maria ai Monti zu Rom und
noch 1620 findet man ihn dort
(nach den Titeln u. Dedic. seiner
Druckwerke. Bio- und Bibliogr.
in Haberl's Jahrb. 1886 p. 51 u.
M. f. M. 19, 17).
Yon seinen AVerken sind nach-
weisbar :
Antiphonae, seil sacrae cantiones . . .
vesperar. ac completorii solemnit ... in
3 partes distribiite ... 2, 3 & 4 voc. . .
Una cum B. ad org. Prima (2. 3.) pars.
Eomae 1613 J. B. Roblectus. 4 Stb. mit
121, 77 u. 48 Nrn. [B. B. febltBc. Bo-
logna. CecLüa in Rom. Haberl, Kat.
von Bologna 2, 157 beschreibt die Aus-
gabe.
Sacranim cantiomim quae singiilis, 2,
3, 4, 5que vocib. Lib. 5. Eomae 1618
Eoblettus. 4 Stb. 4«. [Bologna. Haberl
kompl. In dessen Jahrb. 1886 p. 61 ein
Adoro te, 2 voc. c. Bc. in P.
La bella Clori armonica. Arie, Can-
zonette, e Madrig. ä 1 — 3 . . . Roma 1619
Soldi. 4 Stb. 40. 54 Nrn. [Hofb. AVien.
Bologna.
Concentuum compositoris 1 — 3 v. Siehe
die 2. Ausg. von 1609: Motecta.
II dialogo pastorale al presepio a 3 v.
con r intavolatura del cemb. e del liuto.
Rom. Verovio [nach Baiui.
Diporti musicali Madr. ä 1. 2. 3. &
4 V. . . Roma 1617 Robletti. 4 Stb. 4".
23 Nrn. [Cecilia in Rom.
Gagliarde a 4 voci. Intavolate per so-
nare sul Cimbalo et sul Liuto. Lib. I.
0. Ort u. Verl. 16 Gagliard. in doppelter
Notation. [B. B.
Ghirlanda di sacre rose musicalmente
contesta, concertata a 5 v. Roma 1619
Soldi. 6 Stb. 4". Enthält je 1 Motett. von
Pellegr. Scacchl u. Marco Scacchi. [Bo-
logna. Haberl hds. Part.
Litaniae deiparae virginis Septem, oc-
tonisque voc. decantandae, una c. 4 Ulis
Antiphonis, quao pro varietate temporum
post Completorium cani solent ... A
Christoph. Margarine in unum collectae . . .
Eomae 1611 Zannettus. 9 Stb. 4*^. [Bo-
logna. Cap. Jiüia,
— 1626 Romae, Masottus. 9 Stb. 4».
[Bologna.
II L lib. de Madr. a 5 v. Yen. 1599
Amadino. [Bologna: A. Hofb, "Wien:
C.B.
Madrig. a 5 et a 6 voci con uno a 8 . . .
Lib. 2. Ven. 1608 G. Vincenti. 6 Stb. 4«.
19 Nrn. ed. von Hip. Strada. [B. M.
Bologna: A. 6a. Siehe auch Teatro ar-
monico 1619. Dipoiti musicali 1617.
. . . Romano. In Ecclesia Deipara Vir-
ginis ad Moutes Capellae Magister. Missa-
rum quatuor, quinque, & 6 vocib. Missa
quoque pro defuuctis una cum Sequentia,
& Resp. Libera me Dne., 4 vocib. Lib. I.
Auetore . . . Cum Basso ad Organum. Romae
1614 typogr. Jo. ßapt. Roblectus. Stb. ?
4". Ediert von Arch. Tocchi. 5 Missae:
1) Doctor bonus 4 voc. 5) In te Dne.
6 voc. [B. B: CA. 5 a.
— Die 3. Messe pro defunctis erschien
auch mehrfach allein, siehe weiter hin.
Messe a 4 voci le tre prime del Pa-
lestina, cioö. Isto Confessor, Sine nom.,
et di Papa Marcello, ridotta ä 4. et la 4.
della Battaglia dell G. Fr. Anerio. Con
il Bc. Rouia 1619 Soldi. 5 Stb. [B. B.
(Ausg. von 1605 u. 1608 kenne ich
nicht, die Andere anführen.)
— 1626. Roma, Masotti-Soldi. 5 Stb.
[B. B.
( — 1627. Soldi, kenne ich nicht.)
— 1635. ib. [B. B: Organ, br. Mus:
Cant.
( — 1639. Rom, Andr. Fei, kenne ich
nicht.)
— 1646 mit 2 Messen von Pietro
Heredia. Eoma 1646 Grignani. 5 Stb.
[Bologna.
— 1662. Eoma, Jac. Fei. 4 Stb. ebenso
[Hannover.
— 1689. ed. da Fr. Giannini. Roma,
Mascardi. [B. B. 5 Stb. Brüssel. 4 Stb.
br. Mus. Ms. 160, 6 Stb. R. C. of Mus.
Die Missa pro defunctis erschien auch
allein:
— 1630. Missa p. d. cum Sequent. et
Resp. 4 voc. Rom. Masottus. 4 Stb.
[Hannover. Archiv der Peterskirche in
Rom. Cap. Julia.
— s. a. Giierardin. 5 Stb. [B. B.
— 1649. Eoma, Grignani. [Archiv der
Peterskirche in Eom. Cap. Julia.
— 1677. Eoma, Jac. Fei. [Petersk. in
Eom. B. B. kompl. T. u. Org. defect.
Capeila Julia 5 Stb.
— im Ms. Hofb. Wien. Part. R. C. of
Mus.
Auerio, Giov. Franc.
149
Atierio, Giov. Franc.
Motecta 1, 2, 3 qiie voc. concin. Una
c, B. ad org. Rom. 1609 RoWectus. 4 Stb.
40. [B.M:B. Bologna: B. Bc. Einst
auch in B. Borghese 4 Stb.
— 1620 ib. mit lib. 1 gez.: Conoentuum
compositoris. [Bologna kompl. in 4 Stb.
40. Kat. 2, 339 das Reg.
Motectoruni singiilis, 2, 3, 4, 5, 6que
voc. lib. 2. Romae 1611 Zannettus. 4 Stb.
40. 29 Ni-n. [B. B. Bologna: B. u. Bc.
La Fage 3, p. 9 kompl.
— 1612 Yen., Amadinus. 5 Stb. 4«.
38 Nrn. [B.Br. ohne A. Proske: T. B.
Bologna kompl. B. Borghese 4 Stb.
Motectorum singulis, 2, 3, 4, 5, 6 quo
voc; una cum Litaniis . . . 4 voc. c. B.
ad org. Lib. 3. Rom. 1613 Roblectus. 4".
17 Nrn. [B. M: B. Bologna: B. Bc.
Cap. Lateran kompl. br. Mus: C. 1. 2.
ß, Bc.
— 1620 ib. [Bolog. kompl. in 4 Stb.
4".
7 Mot. ä 1 voc. c. B. in l'uUaschi's
Musiche varie, Rom 1618.
Psalmi Vesp. 3, 4 voc. necnon 2 can-
tica B. V. 4 voc. Roma 1620 Robletti.
[Bologna kompl.
Recreatione armouica. Madrig. a 1 et
2 V. Ven. 1611 Gard. et trat. Stb. ? 4".
39 Nrn. [B. B:C. Bologna: Bc.
Responsoria nativitatis domini, una cum
invitatorio et psalmo Venite exultemus,
ac Te Deum laudamus. Ternis, quaternis
et octonis voc. Roma 1614 Roblectus.
[Hof b, Wien: Bc.
— Responsorii della nativita di Nostro
Sig. Giesu Christo, con l'invitatorio; Salmo
Venite exultemus, et Te Deum laudamus.
A 3, 4, e 8 V. Del Sig ... Di novo cor-
retti e dati in luce con 1 Messa ä 4. &
Motettini ä 2, del Sig. Abundio Äntonelll,
et ü Bc. per l'org. ib. 1629. 5 Stb.
27 Nrn. Dedic. Roma 21/12 1628 von
Robletti. Das Te Deum hat Proske in
Mus. div. Bd. 4 fälschl. Feiice A. zu-
geschrieben. [B. B : CA. Haberl komi)l.
u. hds. Part. Cap. Julia 4 Stb, La Fago
3, 12 kompl.
Rime sacre concertate a 2, 3, et 4 v.
Roma, Robletti. 4 Stb. 4". [Bologna kompl.
Sacri concentus quaternis, 5, 6que voc.
lib. 1. Romae 1613 Roblectus. 4». enth.
eine Mot. von Marco MarcelU de Hennis.
[Bologna: ohne C. Cecilia im Rom.
Sacri concentus singulis, 2, 3, 4, 5,
6que voc. Una c. B. ad org. lib. 4.
Romae 1617 Roblectus. 4 Stb. 4». [Bo-
logna kompl.
Selva armonica. Dove si contengono
Motetti, Madr., Canz., Dialog., Arie ;"i 1,
2, 3 & 4 voci... Roma 1617 Robletti.
3 Stb. 40. [CecUia in Rom.
Teatro arinonico spirituale di Madrigal!
a 5, 6, 7 et 8 voci. Concertati con il B.
per l'org. composto dal . . . Roma 1619
Robletti. 9 Stb. 40. 94 Madrig. [B. B:
T. Casanatense in Rom: C. 2. T. 6a. 7a.
Bc. Cecilia in Rom. Haberl: T. 6a. 7a.
Im Vogel 1, 19 Abdr. der Dedic. und des
Reg.
Mss. Cod. 205 u. 206 in Cap. sishna:
Miserere 9 voc.
Mss. Hofb. Wien: Te Deum 4 voc. c.
Org.
Mss. B. B. 630. Missa per li defonti.
Concertata del Sig. Feiice (ausgestrichen,
dafür Giov. Battista (sie ?) Cautore e Com-
positore pontificio 1007. 4 voc. Dieselbe
Messe in Ms. 1635.
— Mss. Landsberg 12. Missa di Re-
quiem 4 voc. in Sthn.
— T 101. Gesäuge in Part.
— 1. Magnificat 8 voc. c. Bc. Part.
— Die Missa pro defunct. ist 5 mal
vorh.
5 Motetti a 4 voc. con org. (Panis
angel. — Congratulamini. — Ecce quam
bonum. — Popule mens. — Duo Sera-
phim) Ms. P. gr. 4''. aus der Hauber'-
schen Bibl. [Hofb. "Wien. Ms. 15606, aixs
1611.
Ms. Archiv der Oratorianer a/d. Chiesa
nuova zu Rom (BibJ. Vallicelliana) Missa:
In te Domine 6 v. — Partit. B. Proske.
Ms. Bibl. Proske : Missa Paulina Burg-
hesia ad canonib. 5 v.
Ms. Liceo Bologna: Missa Constantia
12 voc. in P.
Ms. Bibl. Vallicelliana zu Rom: Missa
Papae Marcelli v. Palestrina, 12 st. bear-
beitet.
Ms. Bibl. Altaempsiana des Collegium
Romanum zu Rom: 1 Canzona, 1 Con-
fiteb. 8 V. 1 Mot. Fit porta etc. (Haberl
p. 59) in Part. Bibl. Proske.
2 Mot. zu 4 u. 5 St., Ps. 1.32. 4 st. u.
Bc. , Popule mens 4 v. c. org. Mss. P.
[B. M.
Ms. R. C. ofMiis. Nr. 1641: Missa pro
defunctis 4 voc. P.
Ms. Brüssel 1810: Te Deum 4 voc.
von Ferne in P. gesetzt.
91 Gesänge in Samlwk. (Eitner 1.)
Aufserdem in Puliaschi's Gemma musieale
1618 sieben Motett. f. 1 St. mit Bc. 1.
Hodie apparuerunt. 2. ßeata N. orabat.
3. Sicut lilium. 4. Felix namque. 5.
Quid mihi est iu coelo. 6. Tu es pastor.
7. Coeli enarrant gloriam Dei. — In An-
cina's Samlwk, 1599: 17 Madrig.
In
Anerio, Mauricio.
150
Anfossi.
Petrozzi's Souetti uovi 1609: 2 Gesge. —
In Phalese's II Helicone 1616 ein Madr.
— In Fab. Costautiui's Gliirlandetta amo-
rosa 1021: ein Gesg. — In desselben
L'aurata cintia 1622 ein Gesg.
7 Gesge. in neuen Ausg. (siehe Eitner 2).
Ferner in HabeiTs Jahrb. 1886 : Adoro te
2 V. c. Bc. Miserere 4 v. Missa brevis
4 voc. und in E. Frober's Jubilus, Paris,
Legouix, [Brüssel 1626]. — In Schmitt's
(Georg) Authologie, Paris T. IX ein Te
Deum in P.
Auerio, Mauricio, Vater des
Pelice, quittiert im Juli 1575 den.,
päpstlichen Dienst (Haberl, Jahrb.
1886 p. 52).
Anerio, Ottavio, Sopranist in
der päpstlichen Kapelle 1597.
(Haberl, Jahrb. 1886 p. 52.)
Anet, Baptiste (Jean-Baptiste?),
nach dem Druck von 1724 war
er Violinist in der Kgl. Kapelle
zu Paris und wie Liepmaunssohn
in einem Kataloge in Paris mit-
teilt, Schüler Corelli's. Derselbe
besafs von ihm das Werk;
1. livre de Senates a V. seul et la Bc.
Paris 1724 Boivin. fol.
Das Cous. in Paris scheint dieselben
Sonaten zu besitzen. Die Angabe im
Kat. ist zu ungenau.
Das Cons. in Briissel besitzt von Jean-
Baptiste (wohl derselbe):
12 Senates p. V. et Bc. 1. liv. Paris,
l'auteur. 1 vol.
Anctti, . . .
in G. Zanni's 6 Sonatas for 2 V. & a
Vcl. Lond. c. 1770 einige Sonaten von
üun. [br. Mus.] — Das C. P. besitzt von
ihm eine Messe und in C. & Sam. Thomp-
son's 6 Sonaten eine Sonate f. 2 V. Vcl.
u. Bc. Sammelwerk 1.
Aufossi, Pasquale, geb. um
1736 zu Neapel, gest. im Pebr.
1797 zu Rom. Besuchte das Con-
servatorium de la Pietä, später
studierte er unter Piccinni. 1769
wurde in Venedig seine Oper
,,Cajo Mario" mit Erfolg aufgeführt,
1771 erhielt er einen Auftrag für
das Theater delle Damme in Rom
u. schrieb die Oper „I Visiouari",
der bis 1773 zwei andere folgten,
von denen die letzte „L'incognita
perseguitata" einen durchschlagen-
den Erfolg erzielte und seinen
Namen über ganz Europa ver-
breitete. 1780 kam er nach Paris,
von hier ging er nach London,
überall mit Erfolg bestrebt seine
Opern einzuführen. In London
wurde er Musikdirektor an der
italienischen Oper, ging 1783 nach
Deutschland, berührte Berlin und
Prag und langte 1784 in Florenz
an, wo die Oper ,,Chi cerca trova"
zur Aufführung kam; 1787 lebte
er wieder in Rom und erhielt im
Aug. 1791 die Anwartschaft auf
Casali's Kapellmeisterstelie an S.
Giovanni di Laterano, die er auch
im Juli 1792 antrat. Die ge-
druckten Textbücher nennen ihn
stets „Neapolitanischen Kapell-
meister-', schon 1770 im Cajo Mario,
in Venedig aufgeführt. Ein end-
gültiges Urteil über seine Leistun-
gen als Opernkomponist fehlt uns
noch u. was bis jetzt darüber ge-
schrieben ist, erscheint nicht be-
gründet genug, da eine allgemeine
Kenntnis seiner Leistungen bisher
wohl ausgeschlossen war. (Florimo
2, 370. Fotis.) Von seinen Werken
kann ich nachweisen:
ücisflicJ/e Koi/qjosif Ionen :
La Betulia liberata. Oratorium. Part.
2 Bd. Ms. in Einsiedeln.
II convitto di Baldassare. Oratorio, der
Atto 2 von ADfos.si. M.s. P. [B. M.
S. Elena al calvario, Oratorio in 2 p.
a 5 V. con istr. P. Ms. 2 voll, qufol.
[Bologna.
Ester. Oratorio in 2 p., a 6 v. c. istr.
P. Ms. qufol. [Bologno.
Giuseppe riconosciuto. Oratorio a 6 v.
2 p. e con piena orch, P. Ms. qufol.
[Bologna.
Noe sacrificium modi sacri recinendi
a Piis Yirginihus Choristis in nosocomio
mincupato pauperum derelictorum recur-
rente die festo Deiparae . . . Florentiae
1769. Textb. u. P. in 2 kl. Büchern.
Anfossi.
151
Anfossi.
Wird auch uuter II sacrificio di Noe,
Oratorio angez. [Padua Ant. Ms. D2.
II Sedecia, Oratorio a 7 v. c. istrom.
P. Ms. 1785 qufol. [Bologna. Padua
Ant. Nr. 22 in D2.
L'uscita daU' arca, Oratorio a 5 voci c.
istrom . . . P. Ms. f|ufol. [Bologna.
Missa 4 voc. Ob. 2 C. 2 V. Va. e Cont.
18 Stb. im Ms. [B. M.
Messa concertati a 4 v. col solo org.
in si. Ms. P. [ß. Neapel.
Messa (Kyr. et Glor.) 4 voc. conoertata
coli' org. Ms. P. qufol. 24 S. [Bologna.
Messa (Kyr. et Glor.) 4 tfoc. c. org.
(Hm.) Ms. 15624, P. [Hofb. Wien.
Credo 4 voc. c. ström. Ms. P. qufol.
[Bologna.
Lauda Jerusalem, Salmo 5 voc. c. Org.
obl. Ms. P. qufol. 41 Ell. — Laudate
pueri, Salmo 3 voc. coU' org. Ms. P. qufol.
50 Bll. — Dixit Dominus, Salmo 8 voci
piano, coli' org. Ms. P. qufol. [Bologna.
B. B. im Ms. besitzt an geistlichen Ge-
sängen: Ms. 640: Kyrie Gloria et Credo,
5 V. c. ström. P. — 641 : Lauda Sion
8 V. P. — 642: Dixit dnus. 4 v. 21:
Kyrie et Gloria 8 voc. conc. P.
Lauda Sion, concert. 5 v. c. org. Ms.
535 im 4. Bd. [B. B.
ß. B. T. 101. W 21. einige mehrstim.
Gesge. in P.
B. Neapel im Ms. Alma redemptoris
2 V. 1773. Autogr. Ave reg., voce .sola
in do. Autogr. Salve reg. per Contralto.
Femer Arien, Cavatina, Duetti und Sol-
feggien.
Laudate pueri, Salmo a 7 voci c. org.
P. Ms. [Mailand Cons.
0 salutaris hostia 3 voc. c. instr. P. im
Autogr. 17046, 2 Bll. fol. [Hofb. Wien.
1 vol. Ms. enthaltend 20 geistl. Gesge.
[C.P.
1 Bd. geistl. Musik, 5 Nrn., dabei 1 Messe
zu 4 St. concertata. Ms. 312, br. Mus.
Opern :
NB. Ohne Vergleich der P. lässt sich
oft nicht feststellen, welche Opern die-
selben sind, da die Bühnen sehr oft die
Titel aus irgend einem Grunde änderten.
Alessandro neu' Indie , Opera 3 voll.
P. im Ms. gez. mit 1772. Einst im Be-
sitze Liepmannssohn's.
L'amaute confuso, opera. Ms. 1836,
2 voll. P. [R. C. ofMus.
Li amanti canuti (Dresden 1784) Ms.
in Stb. [Dresd.Mus.
Armida, Opera 1782 (London). Ms. P.
[Paris Nat.
GrArtegiani, Oper 1795 Ms. 423. [br. Mus.
L'Auroro, Opera in 3 atti 1775. P. Ms.
[B. B. C. P.
L'avaro, opera in 3 atti 1775. Ms. Stb.
[Berlin K. H. Bologna in 2 voll. br. Mus.
Ms. 421, 422.
B Barone di Rocca, op. in 2 atti. 1771.
P. Ms. [C.P. 2 voll.
Cajo Mario, opera 1769. Ms. Stb.
[Berlin K. H.
II cavaliere per amore, opera 1784.
Ms. Stb. [Berlin K. H.
La Clemenza di Tito, op. seria in 3 at.
NapoU 1772. Ms. P. B. Neapel (AVurde
in Rom schon 1769 aufgef.) — R. C. of
Mus. — Neapel Turch. — C. P.
La Cleopatra, Milane 1778, 3 atti. [C. P.
Darmst: Milane 1779. P.
II curioso indiscretto, Opera gioc. in
3 at. (Paris 13/8 1778) Ms. in Stb. [Dresd.
Mus. Ms. P. Paris l'opera. C. P. 2 voll.
Danae, Comedie de nouveau theätre
Italien, avec des Diveifissemens se vend
ii Paris (mit Klav. u. Viol.) wird nach
dem Kat. der B. Rostock A. zugeschrieben.
Clement kennt imr eine Oper Danae von
Benno. [Rostock.
Didone abbandonata, op. seria (Neapel
1785.) P. Ms. B. Neapel.
Eifersucht auf der Probe, deutsch von
Eschenburg, siehe II geloso in Cimento.
Ezio, op. in ] act. [C. P.
Farnace, op. in 3 act. [C. P.
La finta Giardiniera, Opera gioc. in 3 at.
(Rom 1774) Ms. in Stb. [Dresd.Mus.
Ms. 1838 , 3 voll. Part, in R. C of Mus.
Part: Paris l'opera. br. Mus. Ms. 425 P.
nur 1. u. 2. Akte. Brüssel Cons.
Forza delle donne, 1780. 2 voll. [C. P.
Le gelosie foriunate, 1788. 2 voll. [C. P.
II geloso in (al) Cimento, Opera giocosa
in 3 atti (Roma 1775) Ms. in Stb. [Dresd.
Mus. doppelt. B. B. Part. Ms. 1780 mit
deutsch. Text. 2 voll. Nr. 645. Krems-
münster Part. Paris l'opera, P. C. P.
Darmst. P. u. Stb. Hofb. Wien mit
1774 gez.
— Brüssel Cons: deutsch: Eifersucht
auf der Probe, Oper in 2 Akt. BerUu
18/1 1779. Ms. P.
Gengiskan, opera 1777. Ms. P. [Berhu
K. H.
La Gianetta per seguitata, ossia L'in-
cognita riconosciuta (Venedig 1778). Ms.
27 d. P. [Dresd.Mus. C.P. Brüssel
Cons : Dramma giocosa.
— L'incognita perseguitata, ossia Gia-
netta. Opera bernesca in 3 atti, Roma
1773. F. Ms. 27 d. [Dresd. Mus. Hofb.
Wien. C. P. Italien, u. französ. Bologna.
— L'incounue persecutee. Comedie en
Anfossi.
152
Anfossi.
3 act. par A. et Rochefort, Paris 21/9
1781. Ms. P. [Paris l'opera. Brüss.
Cons. br. Mus. im Kl.-A.
— Darjiist. P. im Druck: Paris, Lawalle-
l'Ecuyer. Stb. im Ms.
Isabella e Rodrigo ossia: La constanza
in amore. Dram. giocosa. (Roma 1776.)
P. Ms. 27 e. Dresd. Mus. — Darmst. P.
u. Stb. — Berlin K. H. in Stb.
Issipile. The favorite songs in the
opera . . . Nr. 1. 2. Lond. fol. [br. Mus.
Jahrmarkt (der) von Venedig. Voce e
Basso. Orchester-Stb. Ms. [Darmst.
La Metilde ritrovata, Dramma giocoso
in 3 atti (Wien 1773) Ms. P. 2 voll.
[Hofb. Wien.
La nascita del Redentore. Componi-
mento pastorale a 3 v, c. istr. 2 Bde. in
P. Ms. qufol. [Bologna,
Lucio Scilla. Dram. seriosa. (Venedig
1774). P. Ms. 2 voll. [B. M.
II matrimonio per inganno, Intermed.
in 2 at. Paris 30/9 1779. Ms. P. [Paris
l'opera,
Ninive conversa, 1. Akt. Ms. 424. [br. Mus.
La Nitetti, op. seria, 3 at. (nirgends
verz.) P. Ms. [B. Neapel. ß. M. Part.
2 voll. Ms. „nel teatro in S. Benedetto
l'Ascenza 1780." Neapel Turch. C. P.
L'Olimpiade 1776 Roma. [C.P.
La pazzi di gelosi, opera 1787. Ms, P.
[Paris Nat.
Rodrigro, siehe Isabella.
La scuola degii amanti. [C. P.
Lo sposo disperato (Vened. 1777. Rom
1778) Ms. P. [Brüssel Cons. C.P.
Lo sposo di tre e marito di Nessuna.
Opera buffa in 3 atti. 1778. Ms. P. 3 voU.
Im ]. Akt eine Arie und im 3. ein Sex-
tett von Flor. Gasmann. [Hofb. Wien.
II trionfo d'Arianna, opera 1781. Ms. P.
[Berlin K. H.
Le tuteure avare, opera giocosa di Pasq.
Anf. . et O. Cambini^ in 3 atti (Paris
15/3 1787). Paris, Lawalle - L'Ecuyer.
P. [Brüssel Cons. Amst. Darmst.
II veccbio avai'o. Dram. gioc. in 3 atti,
1777. P. Ms. 27 f. Dresd. Mus. (fehlt in
allen Verz. und ist \'ielleicht mit der vor-
hergehenden identisch). Darmst.
La Vera coustanza, ov. la pescatrice
fedele, Dram. gioc. in 2 atti. 1776 in
Rom aufgef . Part. Ms. Hofb. Wien. Dresd.
Mus. C.P. Musikfr. AVien.
I viaggiatori felici, Dram. gioc. in 2
atti (Lond. 1782. Braunschweig 1782.
29/12 1783 in Wien.) P. Ms. 27g. Dresd.
Mus. — C. P. 2 voll. — Darmst. 1780.
Ouvert. in P. Ms. — Hofb. Wien vollst,
Oper im Ms. P. 460 BU.
La Zenobia in Palmira, Op, seria in
2 a. (Ven. 1790) Ms, P, [Schwerin F.
Bologna in 3 atti u. 3 voll, qufol.
La Zingarella, 2 atti. [C. P.
Einzelnes aus Opern:
Parti cantanti di tutte le Arie e Duetto
deU'Antigono col basso d'acc. Venezia,
Alessandri e Scattagiia. [Mailand Cons,
Duetto per 2 Sopr. „Oh che auretta
delicata" c. Pfte. ov. arpa. Paris, Nader-
mann. [Mailand Cons.
Duetto, 2" Arie seria, Rondo per il Sig.
Venanzio Rauzzini uelF Autigono, in Venet.
nel teatro . . . 1773. (Ven.) Marescalchi.
Part, qufol. [B.B.
B. B. im Ms. besitzt 9 Arien mit Rec,
in P. 1 Duett in P.
2 Arien und 2 Duette aus Opern, Ms.
[Berün K. H.
Mss, Darmst: 3 Arien u, 1 Duett in P.
Ms, Dresd, Nr. 298, 4. 5. zwei Arien.
Dresd. Mus. im Ms. besitzt 7 Arien
mit Instr. in P.
1 Duett, 1 Scene, 3 Arien nebst 2 Sinf.
aus Opern im Ms. P. [Schwerin F.
Ms. Wolfenb. Aria „Tu sei che a si bei
giorno" aus Geloso in Cimento. P. —
Andere Arien in Samlwk. im Ms. Nr. 303,
7. 309, 12. 18. AuTserdem 3 Sinfonien
zu Opern im Samlwk. Ms. 308, 2. 5. und
311, 9.
B. in Einsiedeln ein Convolut von ge-
stoch. und geschrieb. Kompositionen: 1
Rondo aus Antigono. Ven. 1773 und 7
Arien von 1771. — Ms. 421: 3 Arien,
Scenen und Duette von 1789/90 mit Or-
chester in Part, qufol.
26 Duette, Arien, Scenen, Rondos u. a.
aus Opern, in P. u. auch im Kl.-A. [Mu-
sikfr. Wien.
C. P. besitzt aufserdem 2 voll. Scenen,
airs, duos etc., 2 voU. Airs, 1 vol. Duos
et Trios, 2 voll. Finale, 1 vol. Ouvertüren
in Part., 2 voll. Arien, Ouvertüren u. a.
Padua Ant. im Ms. D 24 Arien, Rondo,
Duetti, Terzetti etc. aus den Opern Lucio
Silla, Zenobia in Palmira und Antigono.
Einige davon im Druck: Ven., L. Marcs-
PI loiii
' Mss. 2622. 2624 Arien. [Brüssel.
Mss. in Stb. Brüssel Cons. 1 Aria:
Questo e il passo f. Bass u. Orch. 1 Duett:
Per pieta da questo, aus Antigono.
Aria (Aupres des femmes) p. Sopr. av.
instr. Paris, Mme. Erard. Stb. [Briiss.
Cons.
Arien aus Opern in Ms. 330. [br. Mus.
In der Bibl. des Cons, zu Maild. be-
Anführung.
153
Angelini Romano.
finden sieh im Ms. 6 Finale zu Opern
(L'Avaro. La Forza. II geloso in cimeuto.
Zur letzteren auch die Introduzione.
L'incognita persegiütata. Auch ein Chor.)
Ferner viele Arien, Duette, Terzette,
Quartette , Eecit, mit Arien , Scenen.
Ferner 11 Ouvertüren resp. Sinfonien zu
Opern in P. Im Ganzen 57 Nrn.
Das Archiv des St. Pietro zu Rom soll
17 Werke von ihm besitzen.
13 Arien mit Orch. in P. Ms. [Bologna.
Cavatina „Pastorella, auch' io con voi"
per il Sopr. P. u. Stb. im Ms. in Cam-
bridge FW.
Journal d'Ariettes italienne. Paris 1779
bis 82. fol. [br. Mus.
1 Arie in Hüler's 6 italienische Arien
1778.
4 Londoner Eiuzeldn;cke von Arien
aus Opern u. einige Ouvertüren, [br. Mus.
Arietten in dem Samlwk. der Erard.
Arien und Duette in Joh. Andrc's 3. u.
4. Samlwk.
Prinzip] di musica con solfeggi. [C. P.
4 Sinfonie a 2 Corni, 2 Ob. 2 V. Ya.
e B. in Stb. Ms. 650 in K. [B. B.
Sinfonia con Oboe e Corni di ripieuo
neir Antigono ; eseguita in Venezia 1773.
Venez., Innoc. Alessandri. qufol. [Dresd.
Mus. br. Mus.
Sinfonia c. V. Ya. Ob. Trombe e B.
Ms. [Dresd. Mus.
Ms. Darmst: 1 Sinfonia ex B. in Stb.
Aiiführimg (Kurze) zum Geue-
ralbass. Lpz. 1728. [B. B.
Anführimg zum Geueralbass.
Lpz. 1733. [B.Lpz.
Angeber, Joseph Anton, ein
Komponist des 18. Jhs., von dem
die B. M. folgende Drucke besitzt:
Missa solennis. op. 1. Aug. Yind. J. J.
Lotter & filii. 12 Stb.
Yesperae solennes, op. 2. Campidonae,
Danheimer, 15 Stb.
Yeni creator pro choribus ... 2 Y. 2
Clarinettis 2 C . . . op. 5. Campidonae, Tob.
Dannlieimer. 15 Stb.
Angeher, Wilhelm, Kapeil-
meister zu Kempten, dessen op. 1
nach der Lpz. Ztg. 1, 240 um 1798
erschien. Fetis yerwechselt ihn
mit Jos. Anton und ist daher auch
die Kapelimeisterschaft in Zweifel
zu ziehen. Whistliug's Verz. geben
nur Variat. f. Pfte. als op. 1 an.
Angecourt, Perrin d% Trouba-
dour des 13. Jhs., in Diensten des
Charles von Anjou, Bruder des
Hlg. Ludwigs. Die Nationalbibl.
in Paris (Nr. 66, fonds de Gange)
besitzt 11 Chansons mit Melodien
von ihm, ferner ISTr. 65 ebd. 7
Chansons. Ein Ms., welches einst
dem Marquis de Paulmj gehörte,
enthält 25 Chansons (Fetis).
Angel, John, um 1550 Gentle-
man an der Kgl. Kapelle in Lon-
don mit IIV2 ^ Gehalt. (Burney
6, 6.) Kimbault führt ihn unter
Ängell., ohne Vornamen an, Sub-
dekan, f 17/8 1567.
Angeli, Padre Francesco Maria,
Franziskanermönch des Klosters
Kivotorto, geb. zu Assisi und im
dortigen Kloster sowie zu Perugia
Custode um 1691. Nach P. Mar-
tini's Notiz starb er 1697. Das
Liceo zu Bologna besitzt von ihm
im Ms.
,,Sommario del Contrapunto" kl. 4".
15 Bll. Ferner 1 Messe (Kyr., Glor. et
Credo) uel secondo tono, 8 voci col Bc.
P. Autogr. qufol. — Compieta a 8 piena
in 2 cori c. Bc. Ms. P. qufol. — Salmi
di vespro a 8 v. pieni c. org. Ms. P. —
Confitebor angelorum, Salmo a 8 voci c.
Bc. Ms, P. qufol. 7 Bll.
Angelica, Tabulaturbuch für die
17 saitige Angelica. 131 Piecen
aus dem 17. Jh. Nur einmal ist
Strobel . genannt. Enth. Suiten, '
Airs, Fantasien, Praeludien u.
Tänze. [Schwerin F. im Kat. 2,
265 ff. das Reg. nebst einem Fac-
simile u. Entzifferung.
Angelieri, Agostino, gab 1621
die Concerti sacri von Stef. Ber-
nardi heraus.
Angelini, ist Bontempi, Giov.
Andrea Angolini.
Angelini, . . . Das br. Mus. be-
sitzt A favourite Solo for the'V.
& Harpsichord. Lond. fol. c. 1780.
Vielleicht ist es Bernardo A.
Allgelini Romano, Kapeil-
Angelini, Baldassarre.
154
Angelo da Picitono.
meister an der Kirche del Soc-
corso iu Rovigo um 1650 (eigene
Angabe), gab heraus:
Concerti a 2, 3, 4 e 5 alcuni con 2
Violini. Del Augelini Roinauo . . . Ven.
1650 Vincenti. 6 Stb. in 4". Dedic. in
Venedig gez. IG Gesge. [B. Br.
Aügeliiii, D. Baldassarre, di
Perugia, ein Komponist der Mitte
des 18. Jhs., von dem das Liceo
iu Bologna besitzt:
Abigaille. Coniponimento sacro a 4 voci
con iistrumenti, composto 1741. P. Ms.,
nur der 1. Teil vorhanden.
Messa in re (Kyr. et Glor.) ä 5 concer-
tato c. V. Oboe, trombe, Corni e ripieni,
composta 10 d'Agosto 1743. Ms. P. qufol.
64 Ell.
Beatus vir 4 voc. col solo org. (25/11
1740) P. Aiitogr.
Confitebor 3 voc. c. V. 1740. P. Autogr.
Magnificat 4 voc. c. V. P. Autogr.
Tantiun ergo, a C. e B. c. org. —
Domine ad adjuvandum 4 voc. c< ström,
e ripieni. — Kirie 4 voc. c. instrum.
— Laudate pueri, a C. solo c. ström, e
ripieni. Mss. P. qufol.
Angelini, Bernardo, aus Tar-
tini's Schule, ein Komponist des
18. Jhs.
Die B. B. besitzt ein Autograph einer
,, Sonata a Violino solo e Basso." 6 Bll.
in rpifol. iu Ed. mit 3 ä, bestehend aus
Adagio, AUegro, Adag. (Cisni.), AUegro u.
Gavotte mit Var. Eine melodisch gehal-
tene Komposition, in der sich besonders
das mittlere Adagio durch grofse Innigkeit
auszeichnet. Die Form ist die alte 3tei-
, lige (siehe die Erklärung der alten Sonaten-
form in M. f. M. 20, 167 oben).
Angelini, Orazio, aus Ugubbio
(Titel), gab heraus:
II secondo Ubro de' Madrigal! a 5 voci
. . . Yen. 1585 Gardano. 5 Stb. ciu40. 22
Nrn. [B. D. Bologna: T. 5a.
II 1. lib. de Madrigali a 6 voci. Ven.
1592 Amadino. 6 Stb. kl. 4». 22 Nrn.
[Hofb.Wien: B.
Im Samhvk. von 1585b mit 2 Madrigalen
zu 5 St. vertreten und in Hove's Lauten-
buch von 1601 mit 1 Motette für Gesang
u. Laute arrangiert (Eitner 1).
Angelio, Tullio, bekannt durch
ein Madrigal: Se le stelle 5 voc.
in Oratio Caccino's Madrigali von
1585.
Angelino, ... ein Italiener, ist
um 1571 Instrumentist an der
Dresdner Hofkapelie (S.Staatsarchiv).
Angclis, Bernardo de, dotto
Bernarduecio, aus Grenua, Violi-
nist an der Stadtkapelle in Lucca
vom 24/7 1736 bis zu seinem Tode
am 16/7 1757, mit monatl. 19,10
Lire Gehalt. (Nerici 210.)
In San. Antoniana zu Padua be-
finden sich von einem De Angclis
detto Rivotorto M. C. das Autogr.:
Salmi di terza a 8 voci c. ström.
P. und in Kopie: Salmi di Ves-
])ero a 8 voci c. Bc. in Stb. Tebal-
dini 103 giebt nichts Näheres über
den Autor.
Angelis, Silvester de, 1514
und 1536 Sänger der Capeila Julia
am St. Peter in Rom, mit 3 Duc.
monatl. Gehalt (Viertelj. 3, 258).
Angelo, Pater, nach einem' Do-
kument päpstlicher Kapellmeister
im 14. Jh. Abt des Klosters S.
Maria de Rivaldis. Im Testament
des Kardinals Philippe d'Alenoon,
datiert den 11. Aug. 1397, findet
man folgende Stelle: „Praesentibus
ibidem venerabili patre domiuo
Angelo Abbate monasterii S. Mariae
de Rivaldis magistro cappellae D.
K Papae, praedicti" (Bonifacius
IX.) (Fotis.)
Angelo Fiorentino, Ms. 364,
Kantaten enthaltend, dabei eine
von ihm, br. Mus.
Angelo da Picitono, ein Fran-
ziskaner, geb. in der kleinen Stadt
Piccighittone; um 1547 Organist
in seinem Kloster, wie unten-
stehender Titel verzeichnet. Man
kennt von ihm nur das eine theo-
retische Werk:
Eior augelico di musica: nuovamente
dal R. P. frate . , . Conventuale , dell'
ordine minore, Organista preclarissimo,
composto. Nel tpial si contengono alcime
bellissime dispute contra (luelli che dicono,
la musica non esser scienza: con altre
Angelo, Bacchi.
155
Angermayr, Joh.
molte questioui et solutioni di varii dubbi :
Pur hora da lui dato in luce. 1547. Am
Ende: Vinegia per Äg. Biudoni. kl. 4*^.
sig. a 4— z 4 11. 4 Bll. [B. B. B. M. B.
Wagener. C.P. (im Kat. p. 224 Beschrbg.)
Bologna. Glasgow. Mnsikfr. Wien. bl-.
Mus. Rom Cecilia. Brüssel 5315.
Ambros 3, 81 ff bis 158 spricht aus-
führlich über seine Theorie. Busi 1,
289 bez. ihn als einen Cremonenser (sie?).
Aiig-elo, Bacchi, wie ihn Kade
in Kat. 108 Bibl. Schwerin F. bez.,
ist im Ms. mit einer Sinfonie für
2 Y,, A, et B. vertreten. Ferner
kommt er ebendort II, 188 in
einer Samlg. Sinfonien, verlegt von
Bagard in Paris, mit 1 Sinfonie
in Dd. vor. Hier kommen noch
2 Hörner dazn.
Angcio , Griovanni Yincenzo
d', ein berühmter Sänger am Hofe
zu Mantua, der Anfang des 17.
Jhs. in den Opern Monteverdi's
sang. (Fetis.)
Angelo, Micliel, Cancineo, siehe
Michel Angelo.
Angelo, Michele, Bologna, siehe
Michele Angelo.
Angelo, Paolo d'; in Gr. D. da
Nola's Yillanellen zu 3 u. 4 St.,
Yen. 1570, ist eine Yillanelle p.
38 von ihm aufgenommen.
Angelone, Filippo, war um
1581/1582 Sänger am Hofe zu
Mantua. (Canal 76. Bertolotti 61).
Angeloni, Luigi, ein Schrift-
steller, geb. um 1758 zu Frosinone,
gest. in London um 1842, gab das
vielverbreitete Buch über Guido
von Arezzo heraus:
Sopra la vita, ed il sapere di Guido d'
Arezzo, restauratore della scieuza e dell'
aiie musica ; disseiiazione di . . . Parigi,
appresso^ l'autore. 1811. 8«. 240 S!
(siehe Fetis.) [besitzen alle gröfseren Bi-
bliotheken.
Deutsch : Guido von Arezzo, sein Leben
u. Wirken. Aus Veranlassung u. mit be-
sonderer Rücksicht auf eine Dissertation . . .
Nebst einem Anhange über die dem hei-
ligen Bernhard zugeschriebenen musika-
lischen Tractate; von R. G. Kiesetvetter.
Lpz. 1840 Br. &H. 4". [B.B. Brüssel.
Angelus Bononiensis, 1526
Sänger am St. Peter in Rom
(Yiertelj. 3, 263).
Angelus Silesius, siehe Scheff-
le r.
Angenheim, von, war von 1698
bis c. 1720 Organist in Strafsburg
i/Els. an St. Magdalena (Lobstein
91).
Angerer, Edmund, geb. 24.
Mai 1740 zu St. Johann, gest. 7.
August 1794 im Kloster Fiecht in
Tirol, in welches er 1759 eintrat;
bekleidete den Chorregentenposten
im Stifte und hiuterliefs mehrere
Messen im Ms. (Kornmüller 1
Nachtrg.)
Angermann , . . . Organist in
Altenburg um 1740 (Matthes. 1,
419).
Anger maier, Hans, aus Eich-
stätt, 1583 Domschulmeister und
Organist in Regensburg. (Metteu-
leiter 1, 123).
Angermayr, Johann, Tenorist
an der Ksl. Hofkapelle iii Wien
mit 45 fl. Gehalt vom 1. April
1691 bis zu seinem Tode am 18.
Juli 1712, 56 J. alt. (Köchel 1).
Angermayr (Anghermayr) Jo-
hann Ignaz, Hofscholar im Yio-
linspiel an der Ksl. HofkapeUe in
Wien von c. 1715 ab; wird auf
Empfehlung Fux' vom 2. Dez.
1722 mit Gehalt angestellt. Nach
Köchel 2, 247 schon am 1/2 1721
mit 450 Gld. Zur weiteren Ausbil-
dung sendet ihn der Kaiser nach
Mailand, macht aber dort so grofse
Schulden, dass man ihn fallen liefs.
Er St. in Wien 23/2 1732, 31 Jahr
alt. (Köchel 1. und 2, 230. 409.)
Die Hofbibl. in Wien besitzt im Ms.
„Partitura di Sinfouia a 12 instr. per
servizio di tavola ci; S. M. C. C. L'impe-
radore Carlo VI." Autogr. 16494. P. Er
Angermiller.
156
Anglebert.
nennt sich dort Balletmeister xmi schreibt
sich lg)ia;.io Atigl/erinaijr.
Ang-ermiller (Angermüller), Jo-
liaiin, Stifts-Musiker in München,
t 21/5 1737 (Totenreg.)
AngersteiD, Johann Karl, nm
1788 Organist zu Stendal, dann
Pastor zu Bretkow, später zu Sten-
dal. Schrieb
Theoretisch-praktische Anweisung Cho-
ralgesänge nicht nur richtig, sondern auch
schön spielen zu lernen. Stendal 1800
Franz und Grosse. 2 Teile in 1 Bd. in 8".
248 Seit. Text u. 6 Taf. Musik in (iu4 0.
[ß. B. Brüssel. B. Lpz. Glasgow.
Angler, J. . . . H. . . , scheint
in London im 18/19. Jh. gelebt
zu haben. Das br. Mus. besitzt
von ihm : 3 hymns in score, to
which is added a separate accomp.
for the organ by John Parkis.
Lond. fol. — Sweet Menth of May;
a pastoral duet. Lond. (c. 1798) fol.
Angioletto da Viuegia, wird
von Aaron im Lucidario 1545 Bl.
31 V. als Lautenist bezeichnet.
Angioli, Allessandro d% von
ihm besitzt das br. Mus. ein Tan-
tum ergo „for a bass voice & Cho-
rus . . . the organ accomp. by A.
Le Jeune jr." London (c. 1839)
fol. Die Lebenszeit des Autors ist
unbekannt.
Angiolini, D. Bartolomeo, ist
nur bekannt durch 3 Motetten für
3 St. und Bc, welche Pater Mar-
tini einst als Aufgaben stellte: 1.
Deposnit potentes. 2. Ecce enim
ex hoc beatam. 3. Sicut erat in
principio, Ms. in 3 voll. Bd. 1 Bl.
207—215. [Bologna Kat. 3, 4/5.
Angiolini, Gasparo. Gerber 2
nennt ihn römisch und russisch
Kaiserl. Balletmeister, der vermut-
lich in Mailand lebte und dort im
Jahre 1789 5 Ballette auf die
Bühne brachte. Im Jahre 1764
scheint er sich in Wien aufgehal-
ten zu haben. Ich kann folgende
Ballette von ihm nachweisen:
Ballo della Didone, 20 Nrn. in Part.
Ms. in Einsiedeln, fehlen einige Nrn.
Ferner in W. ß. de Krifft's A collectiou
of Sigr. G. A. grand ballet dances arrang.
for the pfte. Dublin 1805. [br. Mus.
L'arte vinta della natura, ou le peintre.
Ballo. Stb. im Ms. [Darmst.
Chinois. Ballo. Stb. im Ms. [Darmst.
Le Muse protette dal genio d'Austria.
Ballo pantommimo. Vieuna 17G4. Ms.
P. 32 Bll. [Hofb. Wien.
Angiolini, Giovanni Federico,
geb. zu Siena, ging um 1787 nach
Berlin, von da nach Petersburg
und liefs sich endlich in Braun-
schweig nieder, wo er noch 1812
lebte. Gerber 2 verzeichnet 6
Drucke Klaviersachen von ihm.
Die Dresd. Musik. Samlg. besitzt
im Ms.: Rondo a Sopr. con Cem-
balo. — In Kellstab's Clavier-Magaz.
1. Viertelj. eine Sonate u. Lieder,
im 3. ein Allegro. In dessen Me-
lodie und Harmonie, 1788, Ge-
saugspiecen.
Angkistro, G. . ., das br. Mus.
besitzt von ihm: A grand Sonata
for the harps. or pfte. with acc.
for a V. & Yd. Lond. c. 1785 fol.
nur Klav. vorh.
Anglebert, Jean Henry d%
nennt sich c. 1689 „ordinaire de
la musique du Roy" und war Cla-
vicembalist unter Ludwig XIV.
von Frankreich. Von seinen Wer-
ken haben sich erhalten:
Pieces de Clavecin, avec la maniere de
les jouer. Diverses chacounes, ouvertures
et autres airs de Mr. de hully mis sur
cet Instrument. Quelques fugues pour
l'orgue, et les principes de raccompagne-
ment. Livre I. Paris, chez l'autheur. quer
40. Das Privilege ist von 1689. 128 S.
Beschreibg. im Kat. "NVeckerlin's p. 431.
[B. B. B. M. Dresd. Mus. Brüssel. C.
P. Hofbibl. "Wien, Paris Nat. B: Lpz.
Bologna, br. Mus.
- Amst., Roger. 70 S. [B. M. B. B.
— Neue Ausg. von Farrenc ijn Le Tre-
sor 1871. Bd. 19. [B. M.
5 Fugen, Ms. B. Joachimsthal.
Angledi.
157
Augrisani.
L'annee musicale ou clioix des uou-
velles musique en tous genres. Liege
1776 Betrand. Liv. 1—24. [B. M. fehlen
Uv. 6. 9. 12. 13.
Vai'iations sur les folies d' Espagne jj.
Clavec. Ms. 137 p. 40. B. B. B. M.
3 Oi'gelstücke in E. v. Werra's Orgel-
buch 1894. Ein Orgelsatz im Kitter
Nr. 41.
1 Chacone f. Klav. in Dupont's Ecole
de Piano (Lpz. Br. & H.).
1 Allemande im Weitzmanu (Eitner 2).
1 Kyrie 4 voc. in Maitrise (ib.)
Aiigiecli, . . . von ihm besitzt die
Nationalbibl. in Paris ein Ms.
„Toccate per i'orgauo". Fetis be-
stimmt nicht die Zeit seines
Schaffens.
Aiigleria, Fra Camillo, aus
Cremona, war Schüler Claudio
Merulo's (eigene Angabe in 1622)
und trat in den Franziskanerorden.
1622 war er Kapellmeister am
Hofe zu Florenz (Lucchini 19). Er
gab heraus:
La regola del contrapuuto, e della com-
positione. Nella qiwle si tratta brevemeute
di tutte le cousonanze, e dissonauze coi
siioi esempi ä 2, 3, e 4 voci . . . con 2
Ricereari . . . e Canoni ... del Sign. G. P.
Cima. MUauo 1622 G. RoUa. 4». 4 ßll.
117 u. 7 S. Bescbreibg. u. Auszüge im
Kat. Bologna 1, 291. [Darmstadt. Bo-
logna. br.Mus. Bibl. Wagener. Brüssel.
Glasgow. B. Joach. im Ms. 24. B. B.
in Ms. 666 mit den Ricereari. Wolfenb.
Aiig'lesi, Domeiüco, Musiker im
Dienste des Kardinals Giovanni
Carole von Toscana zu Florenz,
schrieb 1660 (nicht 1629) für
Florenz die Oper „La serva no-
bile" (Viertel]. 5, 544). Aufserdem
gab er heraus :
Lib. 1. d'Arie musicali per cantarsi nel
gravicimbalo, e Tiorba. A voce sola.
Di . . , Fiorenza 1635 Landini. 1 vol. in
fol. 76 S. Dedic. gez. in Florenz am 18/9.
Enth. 31 Gesge. [Bologna. Die Ilofb. in
Wien besitzt: Occhi belli per il Baritone
solo col Bc. im Ms. 17762. P.
Aiiglesio, Andrea, detto Impe-
riale di Fregius, Cittadino Komano
(römischer Bürger). Gab heraus:
1. II L lib. de Madrig. concertati a 4,
e a 5 V. Con il suo Bc., per sonare col
Cliittarone, Clavic, ov. Spinetta . . . Yen.
1617 Amadino 4«. 21 Nrn. [Modena Tenor.
2. Responsorii della settimana S*» con
il Passio nella Domeuica delle Palme a
4 voci con falsi bordoni ä 4 & ä 8. per il
Miserere & Benedictus. Con il Bc. . .
Op. 3 . . . Ven. 1623 Magni, 4». Tenor in
Bologna.
I^Unter dem Namen Andreas Imperial
ist er in dem Sandwk. 1624 'J mit 3 Mo-
tetten veiireten (Eitner 1 unter Imperial).
Aiiglia, siehe G-eryasius, lebte
c. 1450.
Aiiglia, Roibort de, 1492 päpstl.
Sänger (Viertelj. 3, 246).
Anglicus, . . . vielleicht derselbe
wie Gervasiiis de Anglia. In den
Trienter Codices (jetzt Hofb. Wien)
befinden sich: Cod. 87, fol. 139b:
Agnus Dei. Cod. 90, fol. 430'\ Et
in terra 3 voc. mit Auglico gez.
Cod. 92 fol. 177'- Benedicta es.
Er gehört der Mitte des 15 Jhs.
an. Haberi (Jahrb. 1897, 25) glaubt,
dass er mit Leoiiel (Power) iden-
tisch sei. Mit gröfserem Eechte
könnte man glauben, dass es Ger-
vasiiis de Anglia sei, da sich
Power nie mit Anglicus bez., oder
bez. wird.
Aiiglornm Speculum;
or, tbe Wortbiers of England in chiu'ch
& State. Wherein are illustrated tbe lives
& characters of tbe most eminent persons
since tbe conquest to tbis present age.
Also an account of tbe commodities &
trade of each respective couutj-, & tbe
most flourisbing towns & eitles tberein.
London 1684. 8». Vorredft gez. mit O. S.
in 80. [R. C. of Mus.
All glosin i, ... Das br. Mus. be-
sitzt in 5 Einzeldrucken ohne 0.
u. J. 5 Gesänge in fol. c. 1780.
Aiigltaller, Victor, Kapellsänger
an der Kgl. Hofkapelle in Wien
von 1544 ab. (Köchel 1.)
Angrisani, Carlo, geb. zuReggio,
trat als Bühnen-Sänger auf und
ging dann nach Wien, wo er in
den Jahren 1798 und 99 Gesang-
sachen zu 3 St. mit Klav. bei Ar-
Angropoli.
158
Animuccia, Giov.
tciria veröffentlichte. Ms. B. Dresd.
Nr. 730, 1: 3 Italien. Notturni f.
Gesg.
Sei notturni a 3 voci coir acc.
del clavic. op. 1. Vienna 1797.
qufol. 27 S. [Padua Antoniana.
(Gerber 2. Fotis. In Lpz. Ztg.
1, 521 Urteil über 3stim. Gesge.)
Angropoli, Nlcolo, Violinist
an der Xsl. Hofkapelle in Wien
mit 522 fl. Gehalt, vom 1. Juli
1713 bis zu seinem Tode am 22.
Juni 1732 (Köchel 1).
Aiigsteiiberger, Michael, geb.
2. Jan. 1717 zu Reichstadt in
Böhmen. Sängerknabe bei den
Kreuzherrn in Prag, trat 1738 in
den Orden der Kreuzherrn ein
und legte am 1. Jan. 1743 das
Gelübde ab, wurde dann als Kap-
lan nach Karlsbad geschickt, rückte
zum Dekan herauf u. 1768 zum
Commendator an St. Karl in Wien,
wo er sich noch 1789 befand. Er
soll in seinen jüngeren Jahren
viel Kirchenmusik geschrieben
haben, die sich grofser Beliebtheit
erfreute. Yielleicht liegt noch
Einiges in Kirchenarchiven. (Fetis).
Bekannt ist mir: Te Beum f. S. 2
A. T. B. u. Orchester. Offertorium,
Yeni sanct. 4 voc. c. orch. [Mu-
sikfr. Wien.
Allgus, Jolin, ein schottischer
Geistlicher, der 1596 starb, lebte
anfänglich im Kloster Dunfermline,
trat zur protestantischen Kirche
über und wurde Kaplan zu Stir-
ling. In den Wood'schen bio-
graphischen Aufzeichnungen wird
er als Kirchenkomponist bezeich-
net, doch ist bis jetzt nur im St.
Andrews Psalter von 1566 bei Tho.
Wood ein vierstim. Psalm ent-
deckt worden. (Brown nach Wood.)
Anhalt, . . . Die B. B. besitzt
unter Ms. 670 eine P. des 18. Jhs.
mit obigem Namen gez., jedoch von
anderer Hand ist darunter geschrie-
ben „P. Oberländer'-'^ so dass man
nicht sicher ist, wie der Autor eigent-
lich heilsen soll. Da aber das Wort
„Anhalt" nicht durchstrichen ist,
so könnte man vermuten, dass der
Komponist P. Oberländer heilst
und aus Anhalt geb. ist. Das Ms.
enthält eine Motette : „Festo Micha-
elis." Vor dir, vor deinem An-
gesichte, 4 voc. 2 Corni, 2 Clari-
netti, 2 V. Ya. et Fondamento. P.
u. 10 Stb. in Kapsel.
Anihale Bolognese, ein Nea-
politaner, wird von Cerreto 1601
in seiner pratt. musica als ein ver-
storbener berühmter Lautenist er-
wähnt (p. 156 ff.). In Fr. Ant.
Baseo's II 1. lib. delle Canzoni ä
4 voci 1573 befindet sich die Can-
zone: Cantare voglio sempre.
Anibal Padoano, siehe Aiini-
bale Päd.
Anichini, FranCcsco, lebte im
1 8. Jahrh. Eine Sonate für 3 Instr.
in der kgl. Bibl. Berlin, Ms. L 13.
Anicot, . . . schrieb nach Becker
1, 363 eine „Methode de Yiolon".
die bei Fröre in Paris erschien.
Frere verlegte um 1782 bis c. 1792.
Aniello San Angelo, (Sant-
angello). Die Bibl. in Karlsruhe
besitzt im Ms.
„Coucerto a 4o. Fl. 2 V. e B." Stb.,
in 3 Sätzen. 18. Jh. Die Nation. - Bibl.
in Paris: 6 Sonate per dxie Violoncelli
del Signor Aniello Santangello. Paris,
chez le Sr. Le Clerc, Me. Boivin. Melle.
Castagnery etc. (muss nach den Verlegern
zu urteilen in den 40ger Jahren des 18.
Jhs. erschienen sein}. 2 Stb. in fol., ohne
Dedic.
Animuccia, tliovanni, aus
Florenz, wie er in 1551 u. J554
bez. wird. Die einzigen sicheren
Nachrichten über seine Stellungen
bieten zwei Druckwerke von ihm
und zwar nennt er sich 1567
„Magister capellae sacro - sanctae
Aiiimuccia, Giov.
159
Animuccia, Paolo.
Basilicae Yaticanae" und 1568
„Basilicae S. Petri Magister". Be-
merkt sei noch, dass die Kapell-
meisterstelleu au der Cap. sistiua u.
am St. Peter in Rom vollständig ge-
trennte Aemter sind. Siehe Haberl,
Vierteljahrsschrift 1887. Im Jahrb.
1894, 89 verz. er ihn als Nach-
folger Palestrina's als Kapellmeister
und Gesauglehrer der Sängerknaben
an der Capeila Julia am St. Peter
1555 (13. Jan.?), Busi 1, 504 teilt
eine Nachricht vom Pater Martini
mit, der ihn bei der Auflösung
eines Canons von A. als Kapell-
meister am St. Peter bez. und hin-
zufügt: „quäle mori deli' anno
1569". Die Laudi von 1570, wo
es auf dem Titel heifst „fatti per
l'oratorio di S. Girolamo, mentre
quivi dimorava S. Filippo, e 1 'Ani-
muccia era il maestro di cappella"
bevk^eisen, dass er auch Kapellm.
bei der Gesellschaft „Oratorio" in
Rom war. Yergleiche auch Fetis
und La Fage 3, 68. Von seinen
"Werken kann ich nachweisen:
1. Missamm Liber Primus. Romae
1567 apiid haered. Valerij et Aloysij Dori-
corum fratrum. Chorb. in fol. 6 Missae.
[ß. B. Cap. sistina. Florenz. Cecüia in
Rom. Paris Nat. Bibl. Lateran. Brüssel,
br. Mus. Bologna.
2. Missa öup. Gaudent in coelis 4 voc.
1565. Ms. 15623 P. — Missa sup. Creator
alme siderum 4 voc. Ms. 16655 P. —
Maguific. 4 voc. Chorb. 15942. Ms. [Hofb.
Wien.
3. Canticum B. Mariae Virginis (Maginf.
4 voc.) Roma 1568 (wie 1.) Cliorb. in
fol. 20 Nrn. [Cap. Lat. Pietro in Rom..
Florenz. Cecilia in Rom. Brüssel. Bo-
logna, br. Mus. (Beide Werke be-
schrieben in La Fage 3, 12 u. 68.)
4. Jesvs. Maria. Basso. II 1. libro delle
Laudi di G. A. Composte per Consolatione,
et a requisitioue di molte persone spiri-
tuali, et devote, tanto religiosi, quanto
secolari. Roma 1563 Dorico. 4 Stb. qu40.
29 Gescänge. [R. C. ofMus.
5. II 1. lib. delle laudi spirituali a 3
voc. Roma] 1563. 4 Stb. fiu4». [R. C.
of Mus.
— Roma'1583, 4». [br. Mus.
6. II 2. libru delle- laudi. Dove si
conteugono Mottetti, Salnii et altre diverse
a 4 voc. . . Roma 1570 Blado. [Bibl.
Haberl in Regensbg: C 1. br. Mus. von
1583. Enth. Motetten u. 17 Laudi.
7. 1. lib. di Madrigal! a 4, a 5 & a 6
voci . . . Yen. 1547 Gard. 5 Stb. qu40.
40 Madr. [Florenz nur 2 Stb. br. Mus.
kompl. Verona S. f. kompl.
— Ven. 1597. 5 Stb. [br. Mus.
8. II 2. lib. de i Madrigali, a 5 voci,
Di . . . Am Ende: Roma jter Ant. Blado
1551. 5 Stb. fiu40. 31 Nrn. [Verona
S. f: T. Bologna: Contralto.
9. Madrigali a 5 voci , . . Roma ] 554
Dorico. 5 Stb. qu4''. 23 Nrn. [Florenz.
Cecilia in Rom: T. A. B.
10., II 1. lib. de Madr. a 3 v. . . c, al-
cuni Motetti et Madr. spirituali . . . Roma
1565 Dorico. 3 Stb. qul». 24 Nrn. [LJp-
sala. Florenz. Cecilia in Rom.
Mss. 1. Cap. sistina Cod. 30 p. 1:
Missa Gaudent in coelis 4 v. 2. B. M.
moderne P. 6 Benedictus 4 v., Ave Maria
3 V., Beata a 3 v. und 3 Mot. zu 3 u.
5 St. 3. B. B. Cod. Z 27 fol. 17. Jh.
6 Mot. zu 5 u. 6 St. in P. mit Taktstrichen.
In moderner Part: Nr. 680 Messa 4 voc.
Nr. 160 Missa: Creator alme 4 v. Nr. 681
Voce mea ad Duum. 5 v. L 200 Canon
mit Auflösg. von Martini u. Redi. 4 Mot.
zu 3 u. 5 St. (Ave Maria. Sancta. Usque
modo. Voce mea.)
4. Nasce la pena mia 6 voc. in' Ms. 28
Nr. 34 u. Ms. 52 Nr. 47 die sich gegen-
seitig ergänzen. [Brieg.
2 Gesge. im Samlwk. Contrapunto 2,
im Ms.
5. Ms. 15942/43 Chorb. des 16. Jhs.,
Hofb. Wien: Magnificat 4 voc. mit Joh.
Animutio gez.
6. In Bologna Kat. 3, 4 in einer Spar-
titura generale, Romae 1613, Ms. in fol.
Bl. 25 0 quam suavis est, Bl. 44 Voce
mea, o. Vornamen, der Kat. schreibt sie
Giov. zu.
In alten Samlwk. 10 Gesge. (Eitner 1),
aufserdem 1 Madr. (Valle vicini 3 v.) in
Ang. Gardauo's Samlwk. 1561a, Ausgabe
1597. — In Vinc. Galilei's Fronimo 1 Madr,
5 voc. — In Gardauo figliuoli's 4. lib.
delle Muse 4 Gesge. — In Ancina's Tempio
1599: Lodate Dio 3 voc.
3 Agnus und 2 Canons in neuen Ausg.
(Eitner 2).
Animuccia, Paolo, der Bruder
Giovanni's, war von Mitte Januar
1550 bis 1552 Kapellmeister an
•
Anjos.
160
Alma Maria.
S. Giovanni di Laterano nnd starb
1563. (Fetis.) Yon seinen Kompo-
sitionen sind bisher nur diejenigen
bekannt geworden, die sich in alten
Samhvk. finden (Eitner, Bibliogr.),
aufscrdcm noch:
Ave sanctissima 4 voc. in Rore's Mo-
tetta 15(j3 S. 10. Vielleicht ist das Madri-
gal „Valle vicine o nipi" 3 v. ia 1597
(M. f. M. 19, 2'.2) auch vou ihm. — Feruer
iu Arascioue's Nuove Laudi ariose 4 voci,
1 Gesg. p. 46. — la Cost. Porta's Lih. 1.
Motectonim 4 voc. 1559 die Motette „Tri-
bularer^' 4 voc. Bl. 22. — In Ippol. Tar-
taglini's Motettonim 1574 p. 14 eine Mot.
— In Barre's 2. lib. delle Muse 1558:
1. Donna felice e bella. 2. Qual sveutu-
rato. 3. Tu mi ponesti 4 voc. — In
Coruelio Autouelli's I dolci fmtti 1570:
Piaugeano i padri 4 voc.
Ferner in Mss: B. B. Cod. Z27, 17. Jh.,
Part, mit Taktstrichen, Seite 470—492
sieben Motetten zu 5 u. 6 St. Seite 496
gehört \aelleicht noch dazu (Venit lumen.
Jubilate. Populus. Voce mea. Pater nost.
Peccavi. Beata u. viell. „Alia modo" S.
496, 6 voc.)
1 Motette iu einem Ms. in Modena,
16. Jh. fol. in 4 Stb., fehlt Tenor.
Alljos, Fr. Diniz dos, geb. zu
Lissabon, gest. 19. Jan. 1709 im
Kloster Belem, iu welches er am
6/1 1656 eintrat. Ein guter Harfe-
nist, Gambist u. Komponist. Gerber
verz. nach Machado : ßesponsorien,
Psalmen, Messen und Motetten, die
im Kloster zu Belem liegen sollen.
(Vasconcellos.)
Ankcnbraiid, Sel)astiaii, ist
seit 1669 dem Organisten Kilian
Keller am Würzburger Dome zur
Unterstützung beigegeben. 1691
wird er der alte Ankhenbrand ge-
nannt und 1694 sein Sohn, der
seine Ausbildimg in Wien erhalten
hatte, an seiner Statt angestellt
(ohne Yornamen). In der Lieb-
frauenkirche in Würzburg befanden
sich noch 1694 Offertorien und
Messen von obigem (M. f. M. 13, 48).
Ankhenbrand, siehe Auken-
liraiid.
Anleitung.
Ganz neue u. vollständige Anleitg. nach
welcher man Clavierinstrameute tempe-
riren u. auf die beste und leichteste Art
. . . stimmen kann. Nach Asioli, Pizzati,
d'Alembert, Rameau, Kirnberger, Vogler,
Weller, Fritzen. Nebst 3 Tabellen. Wien
s. a. Artaria &; Co. fol. [Brüssel 7151.
Musikf r. Wien.
A. zum Gencralbass.
— 3. Aufl. Lpz. 1744 Martini. [B. Hbg.
P Ti
'—' 4. Aufl. Lpz 1752 Byk. 8«. [Brüssel
6435. Musikf r. Wien.
Kurze und gründliche Anleitung ziun
Generalbass. Augsburg 1749. [Musikfr.
Wien.
Anna Anialia, Tochter des
Herzogs Kaii von Braunschweig,
geb. 24. Okt. 1739, gest. zu Weimar
10. April 1807 als verwittwete
Herzogin von Sachsen-Weimar. Sie
war nicht nur eine Pflegerin der
Kunst, sondern auch Komponistin.
Sie schrieb ein Oratorium und das
Singspiel Erwin und Elmire, 1776
in Weimar aufgeführt. Wahr-
scheinl. bewahrt man im Weimar-
schen Archive ihre Kompositionen
auf (Gerber 1. 2). In der Bibl.
der Musikfr. in Wien befindet sich
ein Yerz. ihrer nachgelassenen
Musikalien und besitzt davon unter
dem Namen Amalie:
1 AJma redemtoris, 2 Salve re-
gina u. Regina coeli für 4 St. u.
Orch. im Ms. in P.
Duett! di Azima e Diamantina
u. di Rosalba e Ubaldo : f. 2 Singst.
Die Hofb. in Wien besitzt das
Schauspiel mit Gesang: Erwin u.
Elmire. Ms. 16740. P. 184 Bll.
In Bologna (Kat. 3, 264) Se per-
desti la Germania. Cavatina in
Esd. per Mezzosopr. c. orch. P. Ms.
•45 S. qufol.
Anna Maria von Braunschweig,
Gemahlin des Herzogs Albrecht I.
von Preufsen, st. 1568. Sie ver-
fasste Psalmen zu 5 St., die Perne
wahrsch. im Autogr. in 5 Stb. er-
Anneuse,
161
Annibale Padoano.
warb und iii Partitur setzte. Beide
Mss. jetzt in B. Brüssel 1433.
Aiiiieiise, . . . ein blinder Orga-
nist an der Marienkirche in Lisle,
den Burney 1770 auf seinen Reisen
kennen lernte.
Annibale in Capiia, eine Misch-
oper. Titel: The favourite songs
in the opera called Annibale in
Capua (the words by F. Vamiescbi,
the niusic by Hasse, Laufpugiirnti,
Malegiac, Terradella cO Paradies.)
London (1746) fol. [br. Mus.
Annibale Marchese, Duca, ein
Dichter, gab heraus:
Tragedie cristiane del Duca . . . dedicata
all' Imperator . . . Carlo A^I. il Graude.
Napoli 1729 Fei. Mosca. 4". 2 Bde. mit
Musili, Abbildg., resp. Porträts. Am Ende
des 2. Bd. 40 S. Ist. Melod. zu Chören
von Tom. CarapeUa., Fr. Durante., Nie.
Fago, J. A. Hasse, Leonardo Leo, Franc.
Mancini, Nie. Porpora, Dom. Sarri u.
Leon. Vinci, ßeschrbg. nebst Inhalt in
Cäcilia von Schott 25, 58. [B. B. Neapel.
Hofb. "Wien.
Annibale Padoano, aus Padua
gebürtig und da er bei seiner An-
stellung als Organist am S. Marco
in Venedig am 30. Nov. 1552 erst
25 Jahr alt Avar, muss er 1527
geb. sein. Am 30/9 1566 trat
Merulo an seine Stelle, dies muss
also der ungefähre Zeitpunkt sein,
wo er Venedig verliefs und Ka-
pellmeister beim Erzherzoge Karl
von Oesterreich zu Gratz wurde,
wie uns der Druck von 1573 be-
lehrt und Bertolotti S. 58 vom
19/9 1571 aus den Akten be-
glaubigt. Galilei spendet ihm in^
seinem Dialogo und im Frouimo
gi'ofses Lob. (Caffi 1, 55 u. a. Ort.,
siehe Reg.) Nur 4 selbständige
Samlg. seiner Kompositionen kann
ich nachweisen und Einiges in
Samlwk. u. Mss. An der Heraus-
gabe der Toccaten von 1604 hatte
er selbst wohl keinen Anteil, ent-
weder war er schon tot, was fast
Eob. Eitnoi's Quollon-Loxikon.
Ausg. von 1575 in B. M.
als sicher vorauszusetzen ist, oder
Gardano kannte seine spätere
Stellung nicht, denn er bezeichnet
ihn noch als einstigen Organisten
am S. Marco in Venedig.
1. 11 1. Hb. di Ricercari a 4 voci.
Yenetia 1556. 4 Stb. (iu4o. [R. C. of Mus.
1082.
2. II 1. libro de Madrigali a 5 voc.
Yen. 1564 Gardano. 5 Stb. qu40. 24
Madr. [Florenz, br. Mus. Verona S. f:
C. A. 5 a. London Westminster Abtei.
3. Liber Motectonim 5 et 6 voc. Lib. 1.
Yen. 1567. [br. Mus: ß.
4. Missamm 5 voc. . . Lib. 1 . Index
Missanim . . . (AUa dolc' ombra. — Ultimi
miei sospiri. — Domine h lingua dolosa.)
Yen. .1573 filios Ant. Gardani. 5 Stb. kl.
i|u4''. dem üerzoge Willielm von Baiern
gewidmet. [B. B. Bologna fehlt Bass.
5. Toccate et Ricercari d'organo, del . . .
Yen. 1604 Gardano. 1 vol. in 4". 10 Nrn.
[B. A. Bologna, hds. das Ricercare del
12. tuono.
In folgenden Sanmielwerken ist er auf
dem Titel als Autor genannt.
1. Di Cipriano et Annibale Madrig. (s.
Eitner 1, 1566a.), befindet sich kompl.
in B. A.
B.L. B.B: T.
2. Angelo Gardano's Dialoghi musicali
1590. 1592. 1594 (siehe Yogel 2, 456 ff.).
20 Gesänge in alten Samlwk. (Eitner 1).
Ferner in Blessi's 1. lib. delle Greghesche
1564, 3 Gesge. — In Scotto's 3. lib. del
Desiderio 1567: Cinto de chiare, 8 voci.
— In Com. Antonelli's Idolci fiiitti 1570:
Pasce la peccorella und Amor e gratioso.
— In G. B. Mosto's 1. lib. della Ghir-
landa 1577 : lo felice sarei 5 v. — In
Ang. Gardano's Dialoghi music. 1590: Aria
della Battaglia p. sonar a 8. — In Yinc.
Galilei's Fronimo 5 Madr. 4 voc. (Kat.
Bologna 1, 335).
In Franc. Rosselli's 1. lib. Madrig. 5 v.
1562: Giovene donna. Padre del ciel.
Hör volge signor.
Mss. B. M. In voluntate 5 v. P.
Mss. B. Br. 5 Mot. zu 5, 6 u. 8 v. in
Nr. 1, 11, 12, 15.
Ms. B. L. Domine a lingua 8 v.
Ms. Brüssel 2289, Madrig. in P.
Ms. B. Ziv. 391: Dne. Dens rex 6 voc.
Ms. Nr. 11 Brieg 6 Stb. Nr. 1: Domine
a lingua dolosa 5 voc. in Nr. 15 noch
einmal.
— Samlbd. Nr. 28: Cantate Domino
canticum 4 voc. — In voluntate tua Do-
mine, 5 voc. fehlt Bass.
11
Anuibali.
162
Ansani.
In Mss. 775, 6 Stb. von 1579 ein Gesg.
[Proske.
Domine Dens rex, 2. p. Exaudi Dne.
6 voc, angehängte Mss. au 5 Stb. Mus.
q 10 qu4C. von 1583. [B. D.
Ms. 11, 588 br. Mus. F. von Burney:
A qualunque animal 4 v. und Ms. 12, 532
p. 111 Se delle voglie.
Ms. 16702, 4 voll. Chorb. 17 Jh. Hofb.
Wien. Missa 24 voc. gez. Hanuibal Pata-
vinus, letzte Nr. — Ms. 15506, Chorb.
von 1580 Nr. 5, Missa sup. Ove chi posi, .
5 voc.
Nach Scardeoni's De anüquitate urbis
Patavii, Bas. 1560 S. 264, komponierte
er auch Konzerte für 2 Orgeln (Viertel.].
8, 310).
Aimibali, Francesco, um 1739
Säuger an der Hotkapelle iu Dres-
den (s. Staatsarchiv).
AimoiiTille, . . . iV. Breitkopf
verzeichnet 1770 von ihm: 6 Soli
per il Viol. c B. — Die B. B. be-
sitzt im Ms. 700 „Sonata per il
Viol. c. B." 6 Sonaten.
Aimuiiciacjiio, Fr. Oabriel da,
geb. um 1681 zu Ovar, trat am
6/9 1706 in den Franziskanerorden
und lebte zu Coimbra, Porto und
zuletzt in Lissabon, wo er um
1747 starb. Er gab heraus:
Arte de Cantochäo para uso dos reli-
giosos Franciscanos observantes da S. Pro-
vkicia de Portugal. Lisbao 1735 offic. da
musica. 4**. [Nationalbibl. Paris nach
Vasconcellos ; derselbe verzeichnet noch
4 Bücher Messen, 2 Bde. Antiphonen, 1
Officio und 1 Manual e Ceremonial do
cauto, die wahrscheinl. einst in der zer-
störten Bibl. in Lissabon sich befanden.
AniiuuciaQao , Philippo de,
ein Mönch im Kloster S. Cruz, der
nach Vasconcellos 1754 schrieb:
Acompanhamentos para Orgäo, de
Hymnos, Missas e tudo o mais
quo se canta no coro dos Conegos
reguläres Lateranenses da Congre-
gayao reform ada de S. Cruz de
Coimbra. fol.
Auodaro, Dante, bekannt durch
den einst. Gesg. mit Bc. ,,Giä per
tua beltä'' in P. P. Sabbatini's 3.
lib. (Arie) 1631.
Anolgio, ... 18. Jh. Das C. P.
besitzt von ihm ^,6 Senates pour
le Violon seul". Eiust befanden
sich noch 6 Airs daselbst, die aber
verloren gegangen sind.
Allou (Annon, Avon, Annono,
Hanon) Zannino (Giovanni, Jo-
annes), Kleriker aus Cambrai, diente
seit 1474 in der Mailänder Hof-
kapelle als Sänger mit 10 Duk.
monatl. Gehalt. In einer Unter-
schrift nennt er sich „Ego Jo.
Anon". (Motta 100.)
Anora, Gioseffo, aus Venedig,
schrieb die Oper „Don Saverio",
die 1744 in Venedig aufgeführt
wurde.
Anriqnez, siehe Valderavano.
Ansalone, Ferdinand Mar . . .,
Bassist an der Ksl. Hofkapelle in
Wien mit 45 fl. Gehalt vom 1. Jan.
1682 bis zu seinem Tode am 30.
Juni 1709, 51 J. alt (Köchel 1).
Ansalone, Griacinto, aus Ne-
apel, war 1635 Kapellmeister an
der Regalkirche di Monte Oliveto
und am Conservatorio della Pietä
delli Turchini in Neapel (Titel).
Er gab heraus:
Psalnii de Vespere a 4 voci. Con 1
Laudate pueri alla Venetiana. Di . . . Op. 3.
Napoli 1G35 Ottav. Beltrano. 5 Stb. 4".
[Bologna, Kat. 2, 160, Abbildung seines
Wappens.
Ansani (Anzani), Oiovanni, geb.
zu Rom in der Mitte des 18. Jhs.,
lebte noch 1815. Ein ausgezeich-
neter Tenorist; 1770 sang er^in
Dänemark, 1782 in London, 17*84
in Florenz und liefs sich dann in
Neapel nieder, um als Gesanglehrer
zu wirken. Man verzeichnet auch
die Oper: La venegance de Minos,
1791 in Florenz gegeben. Folgende
Arie, nur mit „Ansani" gez., be-
sitzt die B. B. in Ms. 711: Aria,
Chi ma mi, Ten. solo c. Orch. 19
Bll. P. und Ms. 710: 11 Duo Not-
turni per 2 Sopr.
Ansanus S.
163
Änseimo,
Ansanus S. auch nur A., oder
Ans., Ans. S., oder Ansa. S. gez.,
ein Komponist aus dem Anfange
des 16. Jhs., von dem Sambonettus
im Samlwk. von 1515 a. 16 ita-
lienische 4 st. Gesänge veröffent-
licht (Eitner 1).
Ansaux, . . . ein Troubadour des
13. Jhs., der zu Arras lebte und
von dem sich nach Gerber 1 noch
Chansons erhalten haben sollen.
Anschütz, Franz Kaspar, war
1760 Komponist und Organist in
der kurf. Trierschen Hofkapelle
(M. f. M. 24, 37), dann Hoforganist
in Koblenz um 1781 (Forkel 1,
152).
Anschütz, Johann Andreas,
geb. 19. März 1772 zu Koblenz,
gest. 26. Dez. 1855 ebd. Studierte
Jura und brachte es in seiner
juristischen Laufbahn nach manig-
fachem Wechsel bis zum Staats-
■prokurator. Nebenbei fand er noch
so viel Zeit als Klaviervirtaose
Aufserordentliches zu leisten. Seine
Kompositionen fanden ebenfalls
eine beifällige Aufnahme, zugleich
war er Vorsteher eines Musik-In-
stitutes. (Nekrol. Niederrh. Musik-
ztg. 4, 22. Eecensionen in der
Lpz. Ztg. bis Bd. 44.) Von seinen
Kompositionen kann ich nach-
weisen:
2 ,,Tautl^m ergo" und 1 „Ecce panis" in
P. u. Kl.-A. Drack. [Lpz. Thomas.
Hymne Ma(;'onuique , iniitatiou d'un
Hymne Ganlois (f. Mst. u. Pfte. Kl.-A.)
Bonn, Simrock. fol. [B. B.
Rhapsodische Gesänge . . . mit Pfte.
Augsbg., Gombai-t. 33 S. op. 8. [B. M.
2 airs Italiens av. paroles allemandes
p. la voix d'Alto arrang. p. le Pfte. Bonn,
Simrock. fol. [B. B.
Wer kauft Liebesgötter von Göthe, für
1 St. mit Orch. oder Klav. [Musikfr, Wien.
Variation Musete de Nina f. Kl. [Mu-
sikfr. Wien.
Anschütz, Sal. Johann Oeorg,
geb. 28. Febr. 1743, gest. 28. Febr.
1807 zu Peterwitz bei Schweid-
nitz, wo er seit 1773 Pastor war.
Er veröffentlichte im Schlesischen
Provinzial Blatt 1785 mehrere Ar-
tikel über Musik. S. 103 ebd.
„Etwas über das Klavier und Pfte."
(Hoffmann.)
Anseame, Bertholde, 18. Jh.
Im C. P. die komische #1 aktige
Oper: A la Ville.
Anselme de Flandre (Flamand),
Musiker des 16. Jh., war an der
Kgl. Kapelle in München angestellt.
Nach Zaccoui soll er dem Hexa-
chord die 7. Silbe sc hinzugefügt
haben. Fotis citiert ausführlich
ein Schreiben des Francesco Pro-
vedi von 1743, welches das System
Anselme's näher beleuchtet.
Anseitue, Jean - Baptiste,
schrieb eine Parodie auf Mondon-
ville's Titon et l'Aurore, betitelt:
Raten et Rosette. Ms. P. [Berlin
K. H.
Anselmi, (xiovanni Battista,
Cavaliero, Nobile di Treviso, ein
Dichter, gab 1624 ein Sanilwk.
Madrigali in Venedig heraus, Dedic.
gez. in Venedig den 23. Dez. 1623
(siehe 1624 c Eitner 1), wo noch
hinzuzufügen ist: Bibl. Modena
5 Stb. und Oxford Ch. Ch: C2.
— B. B: Bc. tTnter den 28 Ma-
drigalen befindet sich auch eins
mit G. B. A. gez., möglich dass es
von dem Herausgeber ist. (Siehe
Vogel 2: 1624, 2, S. 512.)
Anselmi, Secondini, ein Opern-
koraponist des 18. Jhs., geb. zu
Lodi in der Lombardei, schrieb ,,I
tre pretendenti" 1786 in Lodi auf-
geführt (Fetis).
Anselmo,... am 27/10 1480
als Sänger an der Kgl. Kapelle in
Neapel dokumentarisch genannt
(Straeten 4, 29).
Anselmo, . . . unter diesem Na-
men finden sich in den Samlwken.
11'
Anseliiio Perugino.
164
Antegnati, Costaazo.
1539 p. und 1569 drei Madrigale
zu 4 St. (Eituer 1). Ebenso stehen
in Archadelt's 3. Buche Madrigale
ä 4 voci 1556 die Madrigale „Quauto
era 1 meglio" und ,,LangLÜdotta
giacendo". Nach neuerer For-
schung Aveils man jetzt, dass sein
Eamilienname Reulx war (s. d.).
Ause^iuo Perugino, von ihm
befinden sich in dem Samlwk. von
Scutto: 1. lib. di Napolitane a 3 v.
1570 sieben Canzonen zu 3 Stim.
(M. f. M. 14, 161). Auch in Glos.
Policreti's 1. lib. Napolit. 1571
findet mau ihn mit 3 Canzonen
vertreten.
Auselmo,
widmet ihm
Aiiiiibale
1647
eine
Cazzati
Motette.
Es ist fraglich ob er ein Musiker
war.
Anselmo, Aiiselmi, Neffe und
Schüler des Vincenzo de Grandis.
Er war Kapellmeister am Seminar
zu Eom. In Grandis' Sacrae can-
tionis 1621 befinden sich die Mo-
tetten: Diligam te Domine 2 v.
und Laudate nomen Domini 3 v.
(Kat. 2, 435 Bologna.)
Aiiselmo, Domcnico, nennt sich
1618 Alumne des Gymnasiums zu
Verona. Im Samlwk. 1618b be-
finden sich 2 Motetten zu 3 St.
mit Bc. (Eitnor'l.)
Anselmo di Parma, Giorgio,
ein Musikschriftsteller des 15. Jhs.,
den Gafor in Pj'actica musicae,
lib. 1, 4. Cap. und der Pater Affo,
Bibliothekar in Parma, in seinen
Memorie erwähnt. Erst der»Ab-
bate Pietro Mazzuchelli, Bibliothe-
kar an der Ambrosiana in Mai-
land , fand gegen 1824 die Ab-
handlung im Mö. in seiner Biblio-
thek, betitelt „De Immionia dia-
logi"- (Siehe Näheres im Fotis).
Anselmo war Musiker, Mediziner
u. Astronom und datiert sein AVerk
,,Ex Parma, idus aprilis 1434,"
welches 87 Bll. in fol. umfasst und
in 3 Teile zerfällt: 1. De harmonia
celesti. 2. de härm, instrumontali.
3. de härm, cantabili.
Anseimus, 1394 Sänger im
Dienste des Gegenpapstes Bene-
dict XIII. (Viertel]. 3, 213.)
Anseimus de Meester, wird
am 13. Sept. 1728 zum Organisten
an St. Donation zu Brügge ge-
wählt. (Straeten 1 a, 41.)
Anseloni, 4 Brüder : Francesco,
Tarquinio, OioYanni und Barto-
lomeo, Neapolitaner, werden in
Cerreto's Prattica musica p. 158
als ausgezeichnete Instrumentisten
des 16. Jhs. erwähnt, die auf der
Posaune u. dem Cornet sich hören
li eisen,
Anselyne, Antoine, war unter
der Regierung Franz I. von Frank-
reich um 1534 an dem Ivnaben-
chore der Kgl. Kapelle angestellt
(Dokument, Fotis).
Ansolone, Crabriele, wird ani
26/7 1657 als Hofmusiker in Mün-
chen angestellt. (Kreisarchiv.)
Ansi)erg, Franz Xarer, ist be-
kannt durch ein Requiem 4 voc.
c. instrura. Ms. 16698, 27. P. [Hofb.
Wien.
Anstey, Thomas, ein englischer
Musiker, wahrscheinlich des 18. Jhs.,
gab heraus:
Sacred music, the words from the bible
& Milton's works, in solo, du et, trio, &
quartett; with a Motet for the orcliestra.
London, for the author. fol. 2 voll. 276
S. Part. [R. C, of Mus. Brässel Cons.
Ant. Cap. Brixien., siehe Capre-
olus.
Ant. Pata. oder Ant. String.,
siehe Stringarius.
Antegnati, Bartolomeo, Orga-
nist an der Kathedrale zu Brescia
im 15. Jahrb. und bedeutender
Orgelbauer (Ambros III, 554 nach
Costanzo A.'s Angaben).
Antegnati, Costanzo, aus Bres-
Äntegnati, Costanzo.
165
Antes, John.
cia gebürtig und daselbst als Or-
ganist am Dome angestellt, besafs
auTserdem eine Fabrik für Orgel-
bau, die er selbst leitete und von
seinen Yoreltern geerbt hatte. Er
bezeichnet sich in seiner L'arte
organica 1608 als 51 Jahr alt, war
also 1557 geboren, und als Be-
gründer der Orgelfabrik den Bar-
tolonieo Antegnatl, der um 1-186
lebte. Zum Lehrer hatte er nach
derselben Quelle den Geronimo d'
Urbino. Fetis nennt den Yater
Costanzo's Gratiadio und bezeichnet
ihn als tüchtigen Orgelbauer,
aufserdem nennt er noch als Vor-
fahren die Instrumentenbauer Gio-
vanni Francesco und Giovanni Ja-
copo Äntegnati, deren aber Costanzo
nicht erwähnt. In demselben
obigen Werke zählt er auch die
Städte auf, für die er schon Orgeln
geliefert hat und kommen über 105
Orgeln heraus, üeber die Familie
Antiguati, die sich später Änteg-
nati nannte, siehe Maoni S. 1 ff.
Sie stammte aus Cremona. Aufser
praktischen Musikwerken gab er
auch eins über den Orgelbau her-
aus, betitelt:
L'arte organica di . . . Dialogo tiii Padre,
et figlio, ä cid per via di auiiertimenti
iusegna il vero modo di sonar, et registrar
Torgano; con l'indice de gli organi fabricati
in casa loro. Op. 16. utile e uecessaria
ä gli organisti. Brescia 1G08 Franc. Tebal-
dino. fol. 10 BU., diesen folgen eine
Samlg. ßicercaii mit besonderem Titelbl. :
L' Antegnata in Intavolatura de Ricercari
d' orgauo di . . . Op. 16. Ven. 1608 fiar-
dano et fratelli. fol. 16 BU. mit 12 Nrn.
\md seinem Portr. [B. A. Bologna, Kat.
1, 328 mit dem Abdrucke eines Teils des
Textes. Siehe auch Ambros 3, 554 An-
merkg. 3. br. Mus. E. von Werra in
Konstanz.
üb. 1. Missarum, 6 et 8 vociun . . .
Ven. 1578 Gardanus. 6 Stb. qul". [Bo-
logna, dort die Dedic. abgedr. S. 22.
— ib. 1587. [M. D. : A. 6 a. Bologna : C.
Lib. 2. Missamm 6 et 8 voc. Ven.
1589 Gard. 8 Stb. kl. 4». 3 Messen „a
cori spezzati". [M. D. kompl. Hofb.
Wien: A.B.
fialmi a 8 voc. Ven. 1592 Gard. 8 Stb.
17 Nrn. [Haberl 8 Stb. Proske, f. Bass.
Kathedr. Pistoja. Bologna, Abdr. der
Dedic. p. 160.
Sacrarum cantionum lib. 1, 5 voc. Ven.
1575 Gardanus. 5 Stb. qu40. 19 Nrn.
[Hofb. Wien: B. 5a.
Sacrae cantioues, vulgo Motecta, paribus
vocibus cantandae ... 4 voc. Brixiae 1581
Sabbius. 40. [Bologna: B.
II 1. lib. de Madrigal! a 4 voci con
uno Dialoge ä 8 . . . Ven. 1571 Gardano.
4 Stb. (iu4". 28 Madr. [Venedig B. M:
C. T. B.
15 Ganz, frauc. f. Klavier in Woltz'
Tabiüaturb. 1617. 3. Tbl. Nr. 25—39. —
2 Tänze in Amoenitatum 1622.
In den Samlwken. 1608 b 2 Canzoni f.
4/5 Instr., in 1589 ein 4 st. Madrigal und
in 1622 bl Fantasia u. 1 Canzone zu 4 St.
(Eitner 1). Ferner 1 Madrig. in Lelio
Bertaui's Madrig. spirit. a 3 v. 1585.
Ms. (i89 B. Danzig Nr. 18 Missa sup.
Surrexit pastor, 6 voc.
Ein Verz. seiner Werke in Cozzando's
Libreria, Brescia, P. 1, 60, und eine Lob-
rede in Ott. Rossi's Elogi istorici S. 500.
Äntegnati, Griovanni Battista,
2ter Sohn des Bartolomeo, war
auch „musico et organista assai
fomoso" (vide Ambros 3, 554).
Äntegnati, Oiovan Giacomo,
Sohn des Bartolomeo's, Oi-ganist
am Börne zu Mailand und bedeu-
tender Orgelbauer (ib.).
Antenori, siehe Antinori, Bo-
menico.
Antenori, Onofrio, Padoano,
oder Honoplirius Antenorius
Patavinus, ein Komponist im
Anfange des 16. Jhs., von dem
Petrucci in seinen Samlwk. 1504 b,
1505e und 1507 a 12 italienische
4st. Lieder, Frottole genannt, bringt
(Eitner 1).
Antes Jolin, ein englischer Mu-
sikschriftsteller u. Erfinder eines
Notenumwenders um 1801, der in
der Lpz. Ztg. 1806 (Bd. 8, 657)
einen Artikel über Verbesserungen
der Piauoforte-Hämmer, der Yioline
Antesignanus.
166
Äntignati.
und des Violinbogens veröffent-
lichte. •
Antesignanus , Petrus , siebe
Davantes.
Aiitgartcn, Arnold, erster Vio-
linist an der Hofkapelle des Kur-
fürsten von Köln in Bonn, wurde
am 23. Jan. 1701 beauftragt die
Kapellknaben in den musilvaliscben
Wissenschaften zu unterrichten
und erhielt dafür jährl. 100 Gld.
Behielt die Stellung nur bis zum
Sept. 1701. (Thayer, 1, 12.)
Antgarten, Franz, Hofrausikus
beim Kurfürsten von Köln in Bonn,
ist seit 1712 angestellt und wird
um 15/7 1725 vom Nachfolger des
Kurf. Clemens bestätigt (Thayer 1,
23).
Antgarten, Max[imilian], eben-
dort seit dem 15/7 1725 Hofmu-
sikus. Erhält vom 17/8 1726 300
Gld. jährlich (ib. 23. 24).
Antgarten, Max, Avird ebendort
am 23/1 1730 Direktor der Musik
bei den Hof ballen mit 350 Gld.
Gehalt (ib. 25).
Antgarten, Max Heinricli, wird
am 27/4 1706 während der Ver-
bannung des Kurfürsten von Köln,
als er in Brüssel lebte, an der Hof-
kapelle mit 100 Gld. angestellt (ib.
12). Seite 28 berichtet Thayer,
dass im Jahre 1755 der Tod eines
Antgartens gemeldet wird.
Antliems.
Anthcnis (Ten füll), collected from the
works of several eminent composers •, pub-
lished principally for the use of country
churches. London, fol. Part. 4 davon gez.
mit Dr. Aldrich^ Jer. Clark, Palestrma
(engl. Text) u. Dr. Rogers. [E. C. of Mus.
Six select A. in score ... for 1, 2 & 3
V. witli a th. bass. composed by Dr. Croft,
Dr. Birne, Mr. Harry Piircell db Jeremiah
Clarle. Lond. fol. [br. Mus.
Six easy A. for 2 voic, chiefly adapted
for ladies, by aii eminent Master. Lond.
fol. [R. C. of Mus.
An hds. Sauilwken. mit Anthems sind
die englischen Bibl. sehr reich und findet
man sie hier unter den Autornamen ver-
zeichnet.
Antlioine, bastard de Bcrghes,
siehe Bcrghes.
Anthologie.
Anthologie classifiue p. le Piano. Offenb.
Andre, fol. Enth. Seb. Bach., Händel,
Hasse, Moxnrt, Scarlattiw. a. [Dresd. Mus.
Anthologie tx&m;. ou Chansons choisies
depuis le 13o- siecle jusq. a present. s. 1.
17(i5. 8". 3 Bde. (die Einleitung ist von
Meusnier de Querlen.) s. Mond. [B, M.
B. Lpz. Glasgow. B. N. Musikfr. Wien.
A . . . Chansons joyeuses. [Glasgow.
Musikalische A . . . für Kenner und
Liebhaber. Der musik. Realzeitung prak-
tischer Theil. 1. Bd. (Juli— Dez. 1788). 2.
Bd. 1789. Forts. 1790/91. Speier, Bossler.
4". (Siehe Bossler). [B. Kgsbg. p. 69.
Anthony der Greiger, von 1569 u.
70 an der Hofkapelle in München
mit 90 Gld. jährl. angestellt, wird
erst 1573 mit seinem Familiennamen
Morari genannt. (Kreisarcliiv.)
Antici da Recanati, Frances-
co, bekannt durch eine 3 st. Mo-
tette mit Bc. im Samlwk. 1646 a
(Eitner 1). In einer Cantus-Stimme
eines bisher unbekannten Samlwk.
von c. 1650 nennt er sich P. M.
D. Francesco Antici Monasterio
Silvestrino da Recanati und sind 2
Gesänge von ihm darin enthalten.
[Antiqu. Rosenthal 1890.
Antico (Anticho) Andrea, siehe
Antigo.
Antidote.
An . . . against melancholy ; being a
coUection of fourscore Merry songs. The
music of them all intirely new, & several
of the songs never before set to music.
Lond. 1749, kl. 8". [R. C. of Mus. Glas-
gow, br. Mus.
Anticr, Mlle. Marie, siehe
Mouret, J. J.
Antignano, siehe Agnello.
Äntignati, Oraziadio, Organist
in Brescia, schreibt mehrfach an
den Herzog von Mantua. Berto-
lotti 37/38 teilt 3 Briefe mit: vom
17/12 1566, vom 29/11 1570 im
Facsimile und vom 24/1 1575.
Autigo.
167
Antinori, Domenieo.
Antig'O (Antico, Auticbo, Anti-
quus), Andrea, de Montona, wie
ersieh 1510 und 1516 nennt,
1535 c aber den Geburtsort fort-
lässt. Er war ein Musikdrucker
und Komponist in Rom, eigentlicb
Holzschneider und Graveur, denn
er bez. sich mit „Sculpito" 1510
und „Intagliatore" 1535 c. 1516
nennt er sich als Herausgeber (der
Messen). Die ersten Drucke er-
schienen in Rom, die späteren in
Yenedig, letztere waren stets von
Ottavio Scotto gedruckt. (Siehe
Eitner 1 u. M. f. M. 19, 91, Druck
von 1539 b.) Folgende Samlwk.
gab er heraus:
1510. Canzoni nove cou alcuue scelte
de varii libii di canto. [Basel. (Eitner 1.
p. 939.) Möglich dass die mit ,. Andrea de
Ant." gez. Canzone auch von ihm kom-
poniert ist.
1516, LiberXV Missarum. [B. B. B.
Kgsbg. Florenz. Paris Mazarine. Auge-
lica in Rom. Cap. sistina. Brüssel Nr.
1641 hds. P. Bologna. Cecilia in Rom.
1517. Canzoni Sonetti Strambotti et
Frottole lib. 4». 1 vol. in qu40. 55 Bll.
Am Scbluss : Impresso in Roma per A. A.
da M. et Nicolo de Jiidicibus nel anno
M.DVII (soll 1517 heifsen). [Florenz B. L.
— [Frottole libro 4".] Titelbl. fehlt.
Am Ende Venetiis Impressum opera et
ai^te A. antifpü: Impensis vero D. Luce
Antonii di giunta florentini Anno 1520,
die 15. Oct. Gleicher Inhalt wie 1517. 1
vol. in qu40. 40 Gesge. von Nie. Broeh
3. Marchetto C[ara] 8. 11. d. L[auro] 6.
Piero da Lodi 2. L[ud.] M[ilanese] 3.
Ranieri. Eustachius Romanus 3. Bart.
Tromboncini 14. [Florenz Bibl. Marucell.
Beschrbg. im Vogel 2, 376.
(1517) Frottole libro tertio. 1 vol. in
quS*'. Firma und .Tahresz. fehlen, nur das
Druckerz. ist vorhanden [Florenz B. L.
Enth. 40vierst. Gesge. von Allessandro
Mantovano 8, Andrea Antico 2, Marchetto
Cara 5, Carpentras 2, F. D. Luprano, M.
M., B. Tromboucino 7, D. Michael Vin-
centino 14.
1521 (in Yenedig als Buclihäudler).
Motetti hb. 1., hb. IV. [Hofb. Wien.
(Eitner 1 p. 940.)
1535 c (Eitner 1). Canzoni fraucese.
[B.M.
1536 b (ib.). La courone et fleur de
chau!?ons a 3. [Ilofb. Wien.
1537ab II 2. (3.) lib. de Madr. diVer-
delotto. [B.M.
1537. Nur Bassus bekannt: Belli Madri-
gali a 3 voci. | B. | quS«. 28 S. 28 Madrig.
von Archadelt, C. Festa 13, Jac. Fogliauo
u. Anonymi 13. [BologTia: B.
Nach der Druckauzeige in 1518 (ohne
Titelbl.) lässt sich schliefsen, dass Jacobe
de Gionta die Druckerei und Verlag von
Antigo vor dem 27. Febr. 1518 ankaufte;
als Drucker ist allerdings nicht Gionta,
sondern Jacopo Mazochi in Rom gez. und
Gionta nur als Verleger. Dieses Frottolen-
buch trägt nämlich das Druckprivilegium,
welches Antigo, datiert mit dem 3. Oct.
1513, zum Druck der Frottolen erworben
hatte, die nun Gionta vou neuem heraus-
giebt.
1513 muss er das 3. Buch Frottole heraus-
gegeben haben (Vogel 2, 375 siehe 1518').
Antigo, Giovanni de, siehe
Antiquis.
AntinoIIo, siehe Antonelli,
Abundio.
Antinoni, . . . verz. Breitkopf im
Kat. von 1766 mit 1 Concert ä V.
L, 2 Y. conc. e B. Dd. Ich glaube
dass es Domenico Antinori heifsen
soll, siehe diesen.
Antinori, Cavaliere, von ihm
findet man im Samlwk. 1589 zwei
Madrigale zu 5 und 6 Stim. (Eit-
ner 1.)
Antinori detto 3Iencguccio,
18. Jh. ; die Kgl. B. B. besitzt von
ihm im Ms. 721 K., 1 Bog. in fol,
1 Grave f. Klavier in Esd.
Antinori, Domenieo, 18. Jh.,
wahrgcheinlich derselbe wie der
vorhergehende. In Karlsruhe be-
finden sich im Ms: 3 Concerti ä
4: Fl. 2 Y. B. (Gd. Gm. Gd.) 3 Stb.
— In B. B., Ms. 720: Sonata per
Cembalo, 9 Bll. in fol. mit detto
Meneguccio gez. und im Autogr:
Sonata ä Y. solo e B., ohne den
Beinamen. — Sonate a Y. solo
(col Bc). — Im C. P. eine Sonate
in Cd. bestehend aus Allegro, Grave
u. Andantello (!) 6 Seiten in fol.
Antinori, Lodov.
168
Antoinc, Marck.
Antinori, Lodovico, geb. zu
Bologna um 1697, bildete sich zum
Sänger aus und trat in London
unter HändeVs Leitung gegen 1726
auf.
Ms. in Stb. Brüssel Cons. Ana (Ch'io
niai vi possa) f. Sopr. 2 V. A. u. B.
Antiocilus,
Songs in tlie opera . . . Lond. J. Walsli
& J. Haies. 69 S. P. [ß. B. B. Wa-
ge aer.
Antiplionen im mehrstimmigen
Tonsatze, Mss. in B. M. siehe Kat.
p. 161.
Antiphonae et Psalini. Codex des 16.
Jhs. [Verona, Domkap.] Stimmen gegen-
über; Autoren sind genannt: Adrianus
(s. Willaert), Claudius 2 (siehe Sermisy),
Alex. Dangion 2, Const. Festa 2, Lauras,
Leretier 4, Lupus, Hieron. Masson, J.
Mouton, Mutuo'?, Fr. Petr. de Ostia, Jos-
quin (des Pres) 4, Franc. Seraphin, Ver-
delot.
Antiquis Venetus, Andrea de
(auch nur gez. mit A. D. A., oder
A. De A., oder A. De A. Yenetus).
Man kennt von ihm in den Pe-
trucci'schen Drucken von 1504 bis
1508 15 Frottole zu 4 St. {Eitner 1.)
Der Andrea Antiquis da Montona
ist der bekannte Musikverleger in
Rom, der 1516 vom Papste das
Druckerprivilegium erhielt, italie-
nisch Antigo genannt, siehe dort.
Antiquis, Griovanni de, aus
Bari und dort Kapellmeister an
der Kirche S. Nicolo in der 2ten
Hälfte des 16. Jhs. , gab aufser
eigenen Kompositionen auch 2
Samlwke. von Komponisten, aus
Bari heraus, die 1574 und 1574a
in Venedig bei Gardano erschienen :
II 1. IIb. delle Villanelle ... a 3 voci,
dito II 2. lib. [B. M. u. Hofb. Wien.] siehe
Eitner, Bibliogr. In diesen Samlwken.
hat er auch von eigenen Kompositionen
13 Nrn. aufgenommen, aufserdem ein
Duo in 1590 a. und 1 Kicercare zu 2 St.
in 1591 d. Fetis verzeichnet noch ein
mir unbekanntes Samlwk. (in Brüssel liegt
es nicht): II 1. lib. di Canzonette a 2 voci
da diversi autori di Bari, Venet. 1584,
welches A. herausgab; aufserdem soll er
noch Madrigale eigener Komposition 1584
haben dracken lassen. In Gumpelzhaimer's
Compendium von 1655 ist auch ein Tön-
satz von ihm zu finden. •
Antiquus, Andrea, da Montova,
siehe Antigo.
Antoine, Ernest, Bruder des
Henri, geb. um 1770 zu Mann-
heim, wurde Oboist und trat in
den Dienst des Kurfürsten zu
Koblenz. Der Krieg vertrieb ihn
und er wurde in München Kgl.
Lotterie-Einnehmer. (Fetis.)
Antoine, Ferdinand d', aus
Bonn geb., diente als Kapitän beim
Kurfürsten von Köln gegen 1770.
Er zeichnete sich als Komponist
für die Bühne aus und schrieb
die Singspiele: 1. Das tartarische
Gesetz, 1782 in Bonn aufgeführt.
2. Das Mädchen im Eichthale, 1782.
3. Otto der Schütz 1792. 4. Der
Fürst u, sein Volk. 5. Ende gut
alles gut, in 2 Akt. 1794. 6. Chore
zur Tragödie Lanassa. Aufserdem
Sinfonien u. Quartetts. (Gramer 1,
393. Thayer 1,72. Reichard 1783
nennt ihn d' Antonie.)
Antoine, Henri, mit dem Bei-
namen Crux, geb. um 1768 in
Mannheim, ging mit seiner Mutter,
einer bekannten Bühnensängerin
(geb. Amberger) nach München
und wurde von ihr als Sänger
ausgebildet, soll auch in München
aufgetreten sein. Später ging sie
nach Salzburg und er wurde Schü-
ler Leopold Mozart's im Violin-
spiel. 1786 trat er als Violinist
in die kurf. Kapelle in Koblenz
ein und machte viele Konzertreisen
als Virtuose, heiratete die Sängerin
Job. Fontaine und wurde in Mün-
chen 1791 an der Hofkapelle an-
gestellt, . wo er um 18()9 starb.
Seine Kompositionen für Violine
sollen Ms. geblieben sein (Fetis).
Antoine, Marck, in Phalese's
Antolini.
169
Anton, Joh. Ephr.
Lautenbuch „Luculentuni 1568"
ist ein Lautenstück mit seinem
Namen gezeichnet, siehe Phalese.
Antolini, Francesco, geb. um
1771 zu Macerata, gest. gegen 1845
zu Mailand (Fetis) ; war Lehrer der
Musik in Mailand und nach seinen
Werken zu urteilen muss er
Klarinettist gewesen sein, der sich
aber im Allgemeinen mit dem In-
strumentenbau und deren Behand-
lung eingehend beschäftigte. Er
gab heraus:
1. La retta maniera di scrivere per il
Clarinetto ed altri istroraenti da fiato;
con sei tavole conteneuti, oltre varj esempi
dimostrativi , eziandio le due scale del
Clarinetto piü chiare e complete delle
comuni. Milano, 1813 C. Bucciuelli. S**.
62 S. [B. B. Brässel. Bologna (Kat. 1,
330 falsche Jahresz.).
2. Osservazioui su due Violini esposti
nelle sale dell' J. R. palazzo di Brera
iino de'quali di forma non comune (o.
Autor). Milauo 1832 Luigi di Giacomo
Pirola. 12°. 14 S. [Brüssel. Hofb. Wieu.
Six graudes Sonates (zeigte Liepmanns-
sohu au.)
Antologia di Eoma.
Brani delle annate 1777, 1778, 1779 e
1780 racchiudenti articoli suU' efficacia
della musica, suUe incongruenze del siste-
nia di Ramean., sul teatro; e notizie deil'
obito di Pasquale Pisari, lettere di Paolo
MoreUati sul cembalo da liü stesso costru-
ito, e l'estratto d'una dissertazione del
Padre Barca. [Bologna 1, S. 115.
Anton, Prinz von Sachsen,
Bruder Friedrich August's, König
von Sachsen und seit 5/5 1827
König von Sachsen, geb. 27. Dez.
1755, gest. 6. Juni 1836. Ein
sehr musikalisch begabter Fürst,
der seine lange Mufsezeit fast aus-
schliefslich der Kunst gewidmet
und bei gründlicher Musik-
bildung einen aufserge wohnlichen
Fleifs als Komponist entwickelt
hat. Die Kgl. Musikalien -Samlg.
in Dresden besitzt unter D7 über
50 Foliobände im Ms. mit Kom-
positionen von ihm, die von der
Oper, der Kantate herab bis zum
kleinen Klavierstücke fast alle
Fächer umfassen. (Genaueres in
Fürstenau's „die musikal. Beschäf-
tigungen der Prinzessin Amalie,
Herzogin zu Sachsen". Dresden
1874 R. V. Zahn. 8«, und in Max
Maria v. Weber's Biogr, seines
Vaters, 2, 192 ff.)
Anton Ulrich, Herzog von
Braunschweig - Wolfenbüttel , geb.
4/10 1633, gest. 26. oder 27. März
1714, Mitregent seines älteren
Bruders Rudolph August (1666 bis
1714) ein eifriger Musikfreund,
während sein Bruder unempfäng-
lich dafür war und 1667 sogar
die Kapellmitglieder entliefs. 1687
muss aber doch wieder eine Ka-
pelle vorhanden gewesen sein, da
in den Akten von „fürstlichen"
Opornaufführungen die Rede ist.
(Chrysander 1, 183.) Man kennt
von ihm:
(Antonius Ulricus, Dux Brunsvicensis)
Cbiist - fürstl. Davids - Harpf en - Spiel . . .
Nürnbg. 1667 Chrstph. Gerhard. Mel.
mit B. 15 Bll. 265 S. 8«. Die Melo-
dieeu mit Bass sollen aber von Elisabeth
Christine von Brauuschweig sein. [B. B.
Hofb. Wien. B. Wagener.
— Ausg. 1670 Wolfenbüttel. — Des
Herzogs A. U. . . geistliche Lieder. Nebst
I einigen Melodieen nach den Original-
texten . . . Heraiisgeg. von Herm. Wende-
! bourg. Halle 1856 Jul. Fricke. Kl. 12o.
\ 35 Lieder. Der- Herausgeber sagt in der
; vorangehenden Biographie, dass sich die
j Autorschaft der Komposition nicht mehr
' mit Sicherheit feststellen lässt. Er ver-
zeichnet übrigens obiges Liederbuch mit
1647, was wohl ein Dnickfeliler ist. Am
Ende teilt er 8 Gesge. mit. [B. B.
Anton vom Dorf, war 1573
Altist an der Hofkapelle zu Berlin
(Fi'iedläuder Akteust).
Anton, Johann Ephraim, um
1743 Kantor, Musikdirektor und
Lehrer an der Hauptschule zu
Bremen, geb. in Dessau, gab her-
aus:
Anton, Konr. Gottl.
170
Autonelli, Abondio.
Principia musices oder erste Anfänge
der Musik . . . Bremen 1743 H. Cli. Jani.
8°. 71 S. in Fragen und Antworten.
[B. Lpz.
Anton, Konrad Grottlol), geb.
29. Nov. 1746 zu Lauban, gest.
4. Juli 1814 in Wittenberg, wo
er seit 1780 Prof. der orientali-
schen Sprachen war. Er hat sich
viel mit Erforschung hebräischer
Musik beschäftigt und herausge-
geben:
1. Dissertatio de metro hebraeoram
antiquo. Lips. 1770. #.
2. Vindiciae disputationis de metro . . .
ib. 1771. 80. 2 Teile. [B. B.
3. Versuch die Melodie u. Harmonie
der alten liebr. GeScänge u. Tonstücke zu
entziffern . . . abgedr. im Repertorium für
biblische und morgenländische Litteratur
des Prof. Paulus. Jena 1790. Bd. 1
p. 160—191 u. Bd. 3, 1791 p. 1-81.
4. üeber das Mangelhafte der Theorie
der Musik, in Reichardt's mus. Wochen-
blatt S. 133.
5. lieber die Musik der Slaven in
Cramer's Magazin Bd. 1, 1034.
6. Salomonis carmen melicum quod
canticum canticorum dicitiir ad metrum
priscum et modos rausicos revocare . . .
Yitebg. 1793. Dürrius. 8". [Brüssel.
B.-B.
— 1800 ib. Selbstverlag. 108 S. [B.Lpz.
7. Salomonis carmini melico . . . glossa-
rium addit. . . Vitebg. 1799 Meltzer. S«.
[Brüssel.
(Fetis ausführhch.)
Antonacci , Pietro , bekannt
durch eine Sinfonia (pastoral e) in
G per due V. e B. Ms. in Mailand
Cons.
Antonelli. An der Ksi. Hof-
kapelle in Wien dienten drei
Sänger dieses Namens: Agostino A.
war Sopranist von 1741—43 mit
800 GId. Gehalt.
Angelo A., Sopranist von 1733
bis 1739 mit 1800 Gkl. Gehalt und
FiUjopo A., Altist, vom 1/1 1734
bis 1749, 1 1760. Erhielt 900 GId.
Gehalt. (Köchel 1.).
Antonelli de Caserta, siehe
Antonellus.
Antonelli (Antinollo), Abondio,
di Fabrica. Fetis bez. ihn 1608
als Kapellmeister an S. Giov. Late-
rano in Eom, der Anfang 1609
starb. Das Todesjahr ist jeden-
falls falsch, denn 1614 und 1615
gab er noch 2 Werke heraus.
Nach den Titeln seiner Werke war
er in obigen Jahren Kapellmeister
a/d. bischöflichen Kirche zu Bene-
vento (im Neapolitanischen). Wahr-
scheinlicher ist, dass er 1609 den
Posten am Lateran verliefs, den
Giacomo Beuincasa erhielt und
den in Benevento antrat. Florido
bez. ihn in seinen Saralwken. als
Kapellmeister an der Kirche San
Lorenzo und San Damaso in Rom
und erwähnt ihn noch im Jahre
1647. In letzterem Jahre verz.
ihn auch Poggioli in seinem AVerke
mit denselben Posten. Demnach
könnte man annehmen, dass er
zuerst am Lateran zu Rom, dann
in Benevento und zuletzt wieder
in Rom an Lorenzo u. Damaso
angestellt war. Yon seinen Kom-
positionen sind nachweisbar:
Sacrarum cantionum quae quatuor, quin-
que ac 6 voc. cum B. ad org. Lib. 1.
Romae l(ü4 Zannetti. 0 Stb. 4". [B. Haberl.
Bologna fehlt T.
Madrigali a 5 voci di . . . Con 11 Basso
ad org. per souare. Lib. 1. Roma 1614
Zannetti. 5 Stb. 4». 21 Nrn. [Bologna:
A. T. Pistoja Kathedr.
Santini besafs einst:
Lib. 1. diversarum modulationum binis,
ternis, 4nis, 5nis, senis, ac septenis voci-
bus. Romae 1615 Zannettus. 6 Stb. 4".
In Mmmscripten :
Ecce nunc benedicite, 3 v. c. org. Ms.
15626 P. [Hofb. AVien.
In B. Upsala, Ms. in Stb. in 4". Amor
Jesu dulcis. 4 voc. et org. — In tribu-
lationibus, Canto solo c. org. nur mit
Antonelli gez.
In Samhvk. 10 Gesge., Mot. und Madr.
1616—49 (Eitner 1).
Ferner 1 Messe zu 4 und Motetten zu
2 St. mit Bc. per l'organo in G. Fr.
Anerio's Responsorii, Roma 1614 u. 1629,
Antonelli, Angelo.
171
Antonii, Cnov.
In Fab. Costantini's L' aurata ciutia
1622: AI dolce mormorar 2 v. Derselbe
Gesang auch in Quagliati's Giardino 1621.
— In Fab. Costantini's Ghirlandetta 1621 :
Ecco nata or la rosa 2 voci. — Cum
medium silentium , Mot. a 2 Bassi in
Sammaraco's Sacri affetti 1625. — Jesu
sole serenior und Adolescentulus sum in
Dom. Bianchi's Sacrar. modiüat. 1642. —
In Fil. Berretti's Samlwk. von 1643 (ohne
Vornamen): 0 Sacramentum 2 v. Quao
est ista 4 v. — Gaudete cum Maria, 3 v.
c. Bc. in Florido's Alteras sacras cant.
1645. — In tribulationibus und Cante-
mus Domino 2 et 4 voc. in Poggioli's
Scelta di Mot. 1647.
Antonelli, Angelo, ein Bruder
des Abondio, von dem sich in
dessen Sacrar.- cant. 1614 drei
Motetten befinden.
Antonelli, K. P. R Cornclio,
da Rimini detto il Turturino, gab
das Samlwk. heraus:
„I dolci frutti 1. lib. de vaghi et dilette-
voli Madrigali di diuersi eccellentissimi
autori a 5 voci, Novam . . . per il . , . Vi-
negia 1570 Scotto". 5 Stb. 4». 28 Nrn.
von Annibale Padoano 2, Paolo Ani-
muccia, Gio. Contino, Bald. Donato,
Andr. Gabiieli, Adriano Havuille 3, Paolo
Isnardi 2, Orl. Lasso, Gabr. Martinengo,
Cl. Merulo, Dom. MicheU, Pelestina (PaJe-
strina), Franc. Bonardo Perissone, Cost.
Porta, AI. Striggio 2, Bart. Spoutoni 2,
Hettor Vidue, G. Wert, Glos. Zarlino u.
2 An. [Bologna:C. A. 5 a. Florenz B. L: C.
Antonelli, Griulio Cesare, um
1606 Kapelhneister an S. Andrea
zu Mantua. In der Bibl. des Con-
servatorio zu Mailand befinden
sich einige Madrigale im Ms. mit
1606 gez.
Antonellus de Caserta, Kom-
ponist des 14/15 Jhs. Vier Hymnen
(Liber coutin. Hymnos) in Ms. 568
der Bibl. palatina in Modena, kl.
Pergamentcodex des 14. bis 15.
Jhs. (Cappelli p. 6). Ambros 3, 473
bez. in derselben Bibl. einen
Codex IV. D. 5. welcher Kompo-
sitionen von A. enthält. (M. f. M.
30, 116 (35. 37. 39. 40).
Antonetto Veneziano , diente
am Ende des 16. Jhs. als Organist
am Hofe in Siebenbürgen. (M. f.
M. 30, 147, 2).
Antoni, lebte in Wien und ist
nicht näher bestimmbar als was
sich aus dem vorliegenden Druck-
werke ergiebt. Die B. B. besitzt
aus dem Anfange des 19. Jhs. ein
Samlwk. betitelt:
XXXIV Cauzouette e Romanzi messi
in musica dai piü celebri maestri, e dilet-
tanti in Vienna composti e dedicati . . .
L'Archiduca Rodolfo dal suo . . . servitore
. . . (AVien) qufol., starker Bd. mit ver-
schiedener Zählung. Enth. 1 st. ital. Gesge.
mit Klavier von Gius. Aloisi, Matt. Bevi-
lacqua 2, Brainbilla, Bridi, Dragonetti 2,
Ab. Gelinek 2, Mauro Giuliani, Gyrowetz
2, Hünmel 2, Leop. Kozeluch, Baron von
Kruft, Leidesdorf, Giov. Liverati 2, J. Mo-
scheies, Salieri, Sechter 2, Giuseppe Si-
boni 6, Terziani 2, Sign. Vogel (wahrsch.
Job. Mich. Vogl), Jos. Weigl. [B. B.
Musikfr. Wien.
Antoni, Carlo I., Kastrat, von
1651—57 an der Münchner Hof-
kapelle (Kreisarchiv).
Antoni, Carlo II., Komponist
des 18. Jhs., von dem die B. B.,
Ms. L 313, „Sonata c. stromenti",
op. 9 in P. besitzt.
Antoni, Johann (nach der
Univers. -Matrikel der Universität
Frankf. a/0.), geb. um 1755, gest.
3. Juli 1830 im 76. Jahre zu Pots-
dam. Seit 1784 Direktor der Obo-
istenschule des Waisenhauses zu
Potsdam, 1823 pensioniert. Näheres
bei Ledebur.
Antoni, Pietro, Hofmusikus in
München vom 5/10 1602 — 1625
mit 442 Gld. Gehalt (Kreisarchiv).
Antonii, Bartholomaeus, wird
am 8. April 1418 als Magister
Capellae a/d. päpstl. Kapelle bez.
(Viertel]". 3, 219).
Antonii (Antoni) Griovanni
Battista degl', Organist an S.
Giacomo maggiore de RR. PP.
Agustiniani zu Bologna und Phil-
harmoniker um 1687, gab nach
Antonii, Christ.
172
Antonio de Belem
Joh. Krieger's Vorrede zu seinen
6 Partien: Intavolatura nuova di
certi Versetti per tutti li tuoni per
l'organo, heraus. (Gerber 2.) Wahr-
scheinlich ist damit folgendes Werk
gemeint:
Versetti per tv'tti li tvoni, tanto naturali,
conie traspoiiati per rorgauo cousecrati al
Eeuerend. Sig. Abbate Franc. Lvigi Chri-
stiani. Opera 11. Bologna 1687 G. Mouti
in 4*^. 123 S. Voi-rede gez. in Bologna 23.
Dec. 1687. Eüth. 1 S. Eeg. dann 2stim.
Orgelstücke mit bez. Bass. 114 Nrn. [be-
safs einst Antiqnar Asher und erwarb
Prof. Frz. Commer 1868 für 7 M. [br.
Mus.
Versetti da organo per li tutti li tuoni
dedicati al . . . Don Giuseppe Mariaui, op.
7. Bologna 1696 per Carlo Maria Fagniani.
fol. [Bologna.
Er schrieb auch die Oper: Atide, 1679
zu Bologna aufgeführt. Unter Antonii
kenne ich noch: Balletti e Correnti, Gighe
e Sarabande da camera a V. e Clavic, op.
3. Belog. 1688 G. Micheletti. P. 56 S.
[B.M.
Eicercate per il V. c. B. [Modena.
Antonii, Christophorns, Kom-
ponist des 15. Jhs., ist im Cod. 90
des Trienter Domkapitells (jetzt
Hofb. Wien) mit 3 Gresgen. ver-
treten: fol. 375b, Et exultavit 3 v.
fol. 376a, Ut queant laxis. fol.
432b, Sanctus und Benedictus
3 voc.
Antonii, Pietro dcgli, Bolog-
nese, ein um 1645 geborener Bo-
logneser, gegen 1680 Kapellmeister
an S. Maria Maggiore ebendaselbst
und Mitglied der Accademia tila-
schise und filarmonica, an der er
in den Jahren 1676 und 1718
Yorsitzender (Prin'z) war. Um 1686
war er a/d. Kirche S. Stefano und
1697 an San Giovanni zu Bologna
Kapellmeister. In seiner Jugend
soll er ein vorzüglicher Cornett-
bläser gewesen sein. (Zum Teil nach
Fetis, hauptsächlich aber nach den
Titeln seiner Werke). Man kennt
von ihm :
L' Innocenza depressa. Oratorio a 6 v.
c. istrom. in 2 p. Ms. P. Das gedruckte
Textbuch von 1686. [Modena.
Messa e Salnii concertati ä 3 voci, 2 C,
e B. di . . . Op. 2. Bologna 1670 Monti. b
Stb. 40. [Bologna: C 1. 2. B. org. Bolog.
Petronio 5 Stb. Glasgow: Organo.
Messe coucertate ä 3 voci, 2 C. e B. . .
Op. 8. Bolog. 1697 Silvani. 4 Stb. 40.
3 Mess. [Bologna und 1 Messe im Ms.
von ßusi in Part, gesetzt.
Motetti sacri a voce sola c, Violini,
Viole, e Violoncello obblig. . . Op. 7. Bolog
1696 Fagnani. 5 Stb. 4". [Bologna.
Cautate da camera a voce sola couse-
crato all' Altezza Seren. Di Ferdinando
Cario Duca di Mantoa ... Op. 6. Bologna
1690 Monti. P. qu40. 163 S. [Bologna.
Partitura. Balletti, Correnti & Arie di-
verse ä V. e Violone ])er camera & anco
per suonare nella Spinetta & altri istrom.,
op. 3. Bolog. 1671 Monti. 45 S. mit 18
Nrn. [B. M.
Suonate a V. solo col Bc. per Torgano
op. 5. Bolog. 1686 Monti. fol. P. [Mo-
dena, auch im Ms. in P.
Sonate e Versetti per tutti li tuoni tanto
naturali come trasportati per l'organo de
rispondere al coro . . . Op. 9. Bologna 1712.
[Bologna.
Sonata a 2 V, e Vcl. c. org. 3 Stb. im
Ms. [Modena.
1 Sonate f. 2 V. u. B. in dem Samlwk.
von Mar. Silvani 1680.
Antonini, Vincenzo, um 1668
Musiker an der Hofkapelle des
Herzogs von Braunschweig, nach
Vannarelli's Decachorduni Maria-
num 1668.
Antonio, . . . erwähnt schon
Walther als Komponist von So-
naten, die Boivin in Paris um
1729 herausgab. In der Bibl.
Schwerin F. befindet sich unter
demselben Namen ein Concerto
in Dis per il Fag. princip. acc. da
2 Y. 2 Corni, 2 Ob. Ya. e B. Esd.
Antonio (***) siehe Guido,
Giov. Antonio.
Antonio, siehe Marc' Antonio.
Antonio tle Belem, genannt
nach seinem Kloster in dem er
lebte. Geb. zu Evora um 1620,
gest. 3. März 1700 in obigem
Kloster. Am 29. Jan. 1641 legte
Antonio Bergamo I.
173
Antonio del Pergamasco.
er im Kloster zu Espinheiro das
Gelübde ab, wurde dann Chor-
Vikar, später Kapellmeister im
Kloster 7ai Belem, wo er seit 1667
Prior war. Von seinen geistlichen
Kompositionen sollen eine Anzahl
sich im Kloster Belem noch be-
finden, die dagegen einst in der
Kgl. Bibl. zu Lissabon sich be-
fanden, wurden bei dem Erdbeben
vernichtet. Vasconcellos verzeich-
net von ihm 1 Buch Responsorien,
Psalmen zu 4, 5 e 6 coros, Messen
zu 4, 6 u. 8 Stim., Lamentationen,
Miserere zu 3 Chören, Oragäo de
Jeremias a 4 vozes, Li9öes do Of-
ficio de defunctos a 4 e 8 vozes
und Vilhancicos para todas as festi-
vidades.
Antonio Bergamo I. Kapell-
meister am Dome zu Treviso von
1720—65. Autogr. B. B. (66) Sal-
mo: Domine ad adjuvandum me 8
voc. P. - Ebd. T. 59 : 3 Psalmen
u. 2 andere Gesänge in P. — In
den Autogr. Grasnick's: Adoramus
te 3 voc. c. Bc. — Im Kloster-
neuburg unter „Bergamo" ein Ave
Maria, comp. 1760.
Antonio Bergamo II, ein
Priester, wird am 23. Sept. 1774
Vicekapellmeister an S. Marco in
Venedig (Caffi 1, 58. 450) und am
18. Dez, 1794 entlassen, da er
einen Schlaganfall erlitten hatte.
1751 soll ein Oratorium von ihm
in Venedig aufgeführt worden sein,
doch ist es fraglich, ob von obigem.
Caffi sagt: er schrieb nur für die
Kirche im leichteren Stile (im
„Stile saporito").
Antonio di Bruges, wird am
15. Juli 1474 als Sänger am Mai-
länder Hofe mit 6 Dukat. Gehalt
genannt, doch fehlt er in der Liste
von 1475. (Motta 83. 86. Seite
102 nennt er einen Antonio Baerd
de Flandria am 21/2 1473. Ferner
nennt er noch einen TurcMno da
Bruges, der 1476 von Savoyen
nach Mailand ging. Die Letzteren
sind jedenfalls andere Musiker wie
der obige.
Antonio de Cambray, am 15.
Juli 1474 als Sänger am Mailänder
Hofe erwähnt, ebenso am 30/3,
4/12 1475 und am 11/2 1476.
Sein Gehalt betrug 12 Dukat.
(Motta 83. 97).
Antonio da Carpi, ist Tonelli
(s. d.)
Antonio de Civitate oder Civi-
dale, siehe Antonius.
Antonio da Lendinara (Lendi-
nara liegt in der Lombardei). In
Gabussi's Libri quatuor 1619 be-
finden sich 2 Pater noster 5 voc.
Antonio da Lucca, ein Theo-
retiker des 15. Jhs. (?), ist in
Coussemaker's Scriptores Tomus IV
Nr. 4 mit dem Tractat ,,Ars cantus
figurati" vertreten.
Antonio Marques Fagote, ein
Portugiese und Musiker im Dienste
Juan IV. im 17. Jh., gab eine
„Methode ou Arte para o instru-
mento Fagote" heraus. Als be-
rühmter Fagottist erhielt er wohl
den Beinamen Fagote (VasconceUos
unter Fagote).
Antonio del Mazzara, ein sici-
lianischer Musiker, geb. zu Mazzara
in der 1. Hälfte des 17. Jhs., lebte
ungefähr bis 1680. Mongitori (in
Biblioth. Sicula 2, 69) schreibt ihm
das Werk zu: „Cithara Septem
chordarum" (Fotis). Müller ver-
mutet (M. f. M. 2, 48), dass damit
Antonio del Pergamasco gemeint
sei. Siehe diesen unter Antonio.
Antonio degli organi, siehe
Squarcialupi.
Antonio del Pergamasco, von
dem Fuhrmann 1615 in seinem
Lautenbuche 2 Tonsätze mitteilt.
Dr. E. Bohn vermutet den von
Antonio Rigum.
174
Antonius, Meister.
Printz (Sing- und Kiingk. p. 135)
erwähnten Giov. Antonio Terzi da
Bergamo. Jos. Müller dagegen
(M. f. M. 2, 48) den Antonio del
Mazzara. Ich halte beide Yermu-
tungen für unwahrscheinlich.
Antonio ßiaum, siehe ßigum.
Antonio de' Seryi, Frate, Or-
ganist an S. Marco in Venedig
vom 10. Juli 1389 bis 1397 in
Gemeinschaft mit Fihppino d' Servi.
(Caffi 1, 53.)
Antonio della Tavola, die B.
B. besitzt im Ms. 730 ein „Laudate
pueri" zu 4 St. mit 2 V. u. 2
Cornettini in P. Er gehört wahrsch.
dem 18. Jh. an.
Antonio M», Padre Amone,
Kapellmeister an der Patriacale zu
Assisi. Die B. B. besitzt im Ms.
L 312 ein „Ascendit Deus" 3 voc.
in P.
Antonio, Don GioYan. Eine
Canzone 3 voc. im Samlwk. 1566
(Eituer 1). In einem Kataloge von
1569 wird ein Giovanni Anto?iio
de Prago mit dem Druckwerke
„Madrigal! ä 4 voci. Lyon" ver-
zeichnet.
Antonio , Griovanni (Joanne),
war um 1485 „Maistro da mana-
chordi" in Venedig und sein Sohn
Stefano wird 1515 „Maistro d'
arpicordi" genannt (Viertelj. 8, 112).
Antonio, Giovanni, nennt sich
Musikdirektor an S. Francesco (in
Bologna?) und gab im 17. Jh. bei
Magni in Venedig: Syntaxis har-
monica 2. 3. 4 voc. op. IV (s. a.)
heraus, welches einst clie Bibl. des
Elisabeth Gymnasiums in Breslau
besafs.
Antonio, P. Oiulio, Carmeli-
tano, bekannt durch die 3stim.
Motette: „Tota pulchra es" in Za-
netti's Sacrae et divinae cantiones
1619.
Antonio, Dottor Vito, nach
Cerreto's Mitteilung in seiner pratt.
musica 1601 p. 156 ff. ein Ver-
storbener ausgezeichneter Lira-
spieler aus Neapel.
Antoniotto, Giorgio, Milano,
um 1692 zu Mailand geb. und gest.
um 1776 ebd., lebte einige Zeit in
Holland. (Fetis nimmt dies wohl
nur an, weil Le Gene in Amst.
sein op. 1 druckte, doch die hol-
ländischen Verleger waren, wie
bekannt, arge Nachdrucker, die
Annahme ist daher sehr fraglich,
geradeso fraglich ist die Behaup-
tung Gerber 's 1, dass er sich 1760
in London befand, weil dort sein
L'arte armonica in englischer
Uebersetzimg 1760 erschien. Fetis
setzt sogar noch hinzu, dass er in
London 20 Jahre lebte. Hawkins
5, 393 sagt: er lebte einige Jahre
in London.) Um 1770 soll er
wieder nach Mailand zurückge-
kehrt sein und Giov. Sacchi ein
System vorgelegt haben, welches
aus der Tonleiter die Harmonie ent-
wickelte. Näheres ist nicht be-
kannt. Von seinen Werken kann
ich nachweisen:
L'arte amionica; or, a treatise on the
composition of musick, in 3 books; with
an iutroduct. on the histoiy, & progress
of nnis., from its beginning to this tinie,
written in italian by . . ., & translated into
englisli. Lond. 1760 Johnson. 2 Bde. in
fol. mit 62 Taf. Musik. [Brüssel 6452.
R. C. of Mus. Glasgow, br. Mus. B.
Wagener.
Die Originalausgabe ist mir nicht be-
kannt.
XII Sonate le prime 5. a Vcl. Solo &
Basso, r altre 7. a 2 Vcl. overo 2 Viole
di Gamba, op. 1. Amst., Michele Carlo Le
Cene (Nr. ,569) 49 S. [B. AVagener. Paris
Nat.
Antonius, siehe Bartliolo-
maeus.
Antonius, Frater, Organist an
St. Peter in Rom um 1458 (Vier-
telj. 3, 236).
Antonius, mit Meister bez.,
Antonius de Civitate.
175
Anvilla.
wird 1510 von Lübeck als Orga-
nist an die Marienkirche in Dan-,
zig berufen; wegen religiöser An-
sichten mehrfach verfolgt und ge-
mafsregelt, ist aber noch 1523 im
Amte. (Döring 200).
Antonius de Ciritate, Frater.
Im Cod. 2216 der Univ.-Bibl. in
Bologna aus dem Jahre 1423, 2
Gesg-e.: 1. Et in terra 3 voc. pag.
14. 2. Kyrie 2 voc. pag. 15. (Am-
bros 3, 472 schreibt fälschlich
Fi-auz Anton Civitato. Im Cod. 37
des Liceo mus. zu Bologna: 1. 0
felix flos. 2. Pie pater. 3. Et in
terra. 4. Patrem omnipotentem.
3 voc. 5. Sanctus itaque 4 voc.
— Das Ms. in Oxford, Bodl., (Ca-
nonici misc. 213 fol. 8 ff.) schreibt:
Pi-ater Antonius de Civitato 1422 ;
fol. 112 fügt es noch „Austrie"
hinzu und fol. 118 v. noch „ordi-
nis predicatorum". Man findet auf
obigen Blättern die 3stim. Gesge:
Inclita per splendens, Je suy si las
venus pour tant und Strenua quem
duxit c. 2. p. 4 voc, datiert 1423.
Antonius de Leno, ein italie-
nischer Theoretiker, scheint gegen
den Anfang des 15. Jahrhs. gelebt
zu haben. Sein Tractat findet sich
bei Coussemaker 3, 307 : Regulae
de contraptinto.
Antonius de Luea, Theoretiker
des 15. (?) Jahrhs., siehe Antonio
da Lucca.
Antonius Patayinus, siehe
Stringarius.
Antonius Sanct Clementis,
Contraltist am St. Peter in Rom
1485/6 (Viertel]. 3, 238).
Antonius Koni.tnus, um 1400
lebend, von ihm befinden sich 6
Gesänge im Cod. 37 des Liceo zu
Bologna: 1. Aurea flamigeri jam
excedis, 4 voc. mit der Angabe
„Johannes Francisce quem clara
prosapia perlustrat Gouzaga" (Gon-
zaga lebte von 1395—1444.) 2.
Ducalis sedes inclita, 4 voc. es
Venetorum predita Tema . . . Stii'ps
Mocinico (war Doge 1413—1422).
3./4. Et in terra pax 4 voc. 5.
Patrem omnipotentem 4 v. 6.
Carminibus festos 4 voc.
Antonius de Ungaria, wird
1386 als Chordirektor an S. Fran-
cesco in Bologna in den Akten
erwähnt. (Busi 1, 192).
Antonius, Christophorus, siehe
Antonii.
Antonius, Cliristoph, Organist
an St. Petri zu Freiberg (Titel).
Von ihm befindet sich im br. Mus.
das Druckwerk:
1. TU. weltliche Liebes-Gesäuge mit 1
Vocal Stimme, benebenst dem Generalbass
darunter gesetzt. Freybergk in Meifsen
1643. 40. 1 vol. 12 Nrn. in Part.
Antonius, Johannes Ephraim,
siehe Anton.
Antonius, Marcus, Bassist an
der Ksl. Hofkapelle in Wien vom
1. Dez. 1564 bis 1576 mit 15 Gld.
monatl. Gehalt (Köchel 1).
Antonolini, . . . wahrsch. ein
Komponist des 18. Jhs., von dem
die B. Dresd. in Ms. 730 Nr. 2
eine Romanze des Orseo „Perduta
r arbitra'' im Kl.-A. besitzt.
Antuacensis , wahrscheinlich
Antonacense = Andernach am Rh.,
nennt Glareau, Dodecach. p. 280,
den Le Gendre. Siehe Leyenclre.
Antwort-Schreiben
eines Ton-Künstlers an seinen Freund
das Spielen der Bratsche bey grofsen Mu-
sikern betreffend. Berlin 1782 Berge-
maun. 8**. [Brüssel 4335.
Anvidi, Conte, von ihm besitzt
die B. M im Ms. 5 Stb. eine Sin-
fonia a 2 V. 2 Corni e. Bc.
Anvilla, Adriano, im Samlwk.
1566 b fünf (6) Madrigale zu 4
St. (Eitner 1.) Ferner in Bona-
gionta's Corona della morte 1568:
Anweisuiiff.
176
Apell.
Queste für' le tue, 2. p. Deh che
simil 5 voc.
Anweisung.
Antveisung zum Generalbass. 1740. 4".
Ms. in B. Lpz.
Die methodische Ciavier - Anweisung.
Nürnberg 1749. 1 Bd. mit Beisp. [Kopen-
hagen.
Kuiize A . . . zu den ersten Anfangs-
gründen der Miisik. Abgefasst von G.
G. G. Langensalza 1752 Martini. quA^.
[B. B. Dresd.
Kurze A . . . das Trommeln zu lernen,
Berl. 1777 Winter. [B. B.
Anweisung zu den Anfangsgründen der
Musik überhaupt u. denen des Claviers
insonderheit (aus dem Allgem. Schul-Me-
thodus zu Gotha vom Inspector Haun.
Erf. 1801 Keyser. 8". [Brüssel .5553.
A . . . das Ciavier zu spielen. Halle,
Dreyfsig. 8". 6 S. mit 6 Klavierst. [Dresd.
Amvetstmg der mechanischen Behand-
lung des Claviers nach einer neuen Tem-
peratiu- zu stimmen. Dresden. [Musikfr.
Wien.
Anzani, siehe Ansani.
Anzoletti, Francesco. Unter
diesem Namen haben sich ver-
schiedene Werke erbalten, die wohl
nicht ein und demselben Autor an-
gehören und die ich daher einer
weiteren Prüfung zusammenstelle:
1. Salve regina 4 voc. c. organo. Ms. P.
[München alte Hof kapelle. Musikfr. Wien.
2. Offertorium, Salve regina per Sopr.
A. T. et B. mit Streichquartett, Flöte, 2
Clarinett. 2 Fag. 2 Cor. und Orgel, op. 6.
Wien, F. Göggl. P. 10 S. u. Orgelst. [B.
Wagener.
3. Einige Gesänge in P., Ms. T 225 in
B. B.
4. Eomanzetta nel Beatrico (Fabbro di
dolce astuzie) per T. c. Clavic. [Musikfr.
Wien.
5. wahrsch. ein Hornist: Diveiiimento
per Corno in mi (E) con acc. di Quar-
tetto. Autogr. P. [Mailand Cons.
Apel, August, (Friedr. Aug.
Ferdinand), einfleifsiger Mitarbeiter
an der Allg. Lpz. Musikztg., von
dem sich in den Jahrg. 1799 bis
1823 mehrfache Aufsätze befinden
(siehe das Generalregister zu obiger
Ztg.). Er war auch Textdichter
und schrieb den Text zum Welt-
gericht von Schneider. Gab auch
.heraus:
Metrik. Neue wohlfeile Ausg. Lpz.
1834 Wigand. 2 Bde. mit Musikbeilage.
[Brüssel.
— Die 1. Ausg. zeigt Becker 1 von
1814/lü an. Derselbe zeigt noch au: Ton
und Farbe. Ueber Metnim u. Rhythmus.
Ueber musikal. Behandlung der Geister.
Musik und Declamation. Musik und Poesie.
Apcl, Greorg Christian, geb.
12. Nov. 1775 in Tröchtelborn u.
gest. 31. Aug. 1841 in Kiel, ein
in strenger Schule erzogener
Künstler, der Stadtkantor und Or-
ganist an der Nikolaikirche in Kiel
war. Otto Jahn war sein Schüler
(Kastner's Biogr. in Lessmann's
Zeitschrift. 1890, 3. Urteile in der
Lpz. Ztg. Felis nennt ihn fälsch-
lich Theophile Christian. Er gab
heraus :
VoUstäudiges Choral - Melodienbuch zu
dem Schleswig - Holsteinschen Gesang-
buche . . . Kiel (1830) 8". 8 BU. Vorwort,
102 S. Melod. 12 Bll. Reg. 4 Bll. biogr.
Notizen. [B. Lpz. B. B.
Röschen, Ballade mit Guit. Schott in
Mainz. [B. B. Berlin K. H.
Gesänge mit Pfte.-Begltg. op. 4. Augsbg.
Gombart. [Stadtb. Augsbg.
Die Nacht (v. Tieck) f. 3 Singst, mit 2
Guitarren. Ms.? [Berlin K. H.
Apell, David A. von, (Pseudo-
nym: Cai>elli. Auf seinen Kom-
positionen heilst er auch D. F. d'.
und G. C. R. V. Apell = Geheimer
Cammer Rat v. A.) In seiner ano-
nym erschienenen Gallerie (1806)
teilt er seine Autobiographie mit,
die Gerber 2 fast wörtlich ab-
druckt, ohne den Verfasser der-
selben zu ahnen. Zu Kassel 1754
geb. (nach Oscar Paul's Lexik, am
23. Febr., gest. ebd. 1833). Ob-
gleich er die Musik nur als Dilet-
tant betrieb, denn er hatte Kame-
ralia studiert und bekleidete in
Kassel die Stelle eines Ober-Kam-
merrats, so betrieb er das Studium
der Musik doch so gründlich, dass
Apell.
177
Apell.
seine Komposition sich allgemeiner
Anerkennung erfreuten und A. von
der Akademie Filarmonico in Bo-
logna zum Mitgliede, sowie von
der schwedischen Akademie der
Künste zum Ehrenmitgliede er-
nannt wurde. Auch der Kurfürst
von Hessen-Kassel erkannte seine
Bestrebungen an utid ernannte ihn
zum Theaterintendanten. Lynker
schreibt 322: Ein vielbegabter
Dilettant in der theatralischen Dar-
stellung, in der Komposition und
Poesie. Er schrieb Gedichte in
französischer Sprache und kompo-
nierte sie unter dem Namen Ca-
pelli im italienischen Stile. Seine
Poesie ist süfslich u. geschminkt.
Schon 1780 schrieb er Ballette für
die Kasseler Bühne und führte
sich dadurch vorteilhaft bei Hofe
ein. Später griff er auch zur
Oper; er schrieb: La Clemenza di
Tito. — Tancrede. — L'amour
peintre. Ferner Sinfonien, Quar-
tette, Arien u. a. 1800 wurde er
vom Papst zum Eitler des golde-
nen Sporns ernannt, wodurch er
in den Adeistand trat. In seinem
Privatleben von grenzenloser Ver-
schwendung, wurde ihm die Ver-
waltung seines Vermögens gericht-
lich entzogen, und seine Frau liefs
sich von ihm scheiden. 1804 zum
Theaterintendanten ernannt, mit
dem Titel Geheimrat, stand er auf
der Höhe seines Glückes, verstand
es aber nicht sich darauf zu er-
halten, wurde entlassen und ver-
schwand von der Bildfläche. Die
Lpz. Ztg. erwähnt ihn schon 1798
und 1801 unter obigen Titeln. In
seiner Autobiogr. (in Gallerie der
vorzüglichsten Tonkünstler) sagt
er selbst, dass er unter dem Namen
CapeUi viele Kompositionen bei
Westphal verlegt habe. Nachweis-
bar sind :
Rob. Eitnor's Quellen-Lexikon.
Oratorio: Maria Ssma de' dolori, ä 4 v.
c. Strom. Part. Ms. 10 in Dresd. Mus.
Missa soleuuis a 4 v. c. ström. P. Ms.
Titelbl. Autogr. [Dresd. Mus.
Messe f. 4 St., Streichquart, u. 3 Pos.
in Cd. P. Ms. 740 B. B. — Nr. 741 nur
Kyrie uud Gloria in P.
Magnificat per il Sopr. solo con cori e
ström.- Kassel 1818. Ms. in Dresd. Mus.
Ave corpus 4 voc. imd Agnus Dei 4 voc.
c. ström., erschienen zu Bologna. [Liep-
niannssokn.
Benedictus uud Crucifixus zu 4 St. u.
Instrum., gedruckt o. Ort. P. [B. M.
Psalmus 66, für Chor und Orgel in P.
0. Ort. [Liepmannssohn.
7 Psalmen, 1 Laudamus und 1 Cruci-
fixus in Ms. P. für 4 St. u. Orgel, oder
nur 4 Stim. oder mit 2 Y. Ya. u. Orgel,
auch für 2 Stim. u. Instr. [Musikfr. Wien.
Salve regina 4 v. P. s. 1. qu4''. hier
ist er nur genannt: Churf. Hess. Geh.
Rat Appel in Kassel. [B. B.
Te deum laudamus. Mainz 1815 Schott.
P. [Darmst. B. B. im Ms. 743 in Stb.
Ddur. br. Mus.
Anakreon. Singspiel. Cassel 1824. P.
Ms. in Darmst.
Ardore, Principe d' (Marquis de St. Georg)
Ms. in Dresd. Mus.
Euthyme et Lyris. laallet pastoral heroi-
que. Orchester-St. im Ms. [Darmst.
11 trionfo della musica. Cantata tradotta
da tedesco e nuovamente postea in musica
da D. d'Apell, Prä gli Arcadi Filleno Tiu-
daride, Accademico Filarmonico di Bo-
logna. Cassel 1802 stamp. con caratteri
di .J. F. Estienne. Die Dedic. unterz. er
als intimo della fmanze (uud wie oben).
[B.K.
— neuere Ausg. Mainz, Schott. [B. M.
B. B. Amst. br. Mus. Musikfr. Wien.
Cantate zur Einweihung einer Kirche:
Lasset unsre Lieder schallen, 4 St. mit
Instr. Gd. P. Ms. 18730 in B. ß.
La Gelosia. Cantata di Metastasio. 1786.
P. Ms. in Darmst.
Ana deU' opera Griselda. Kl. - A. mit
Capelli gez. Ms. 746 in B.B.
Le Canzonette di Metastasio poste in
musica. Cassel 1784. quful. [br. Mus. ^
Duette con Recitat. P. Offen b.. Andre.
[B. Lpz.
La parteuza. Duettino per Sopr. e Ten.
c. Cemb. („0 Dio! mancar") Erfurt bei
Uckermann, [B. M. B. B. Ausg. s. 1.
(^uer 4".
Im Bossler Ib unter Capelli befinden
12
Apelles.
178
Apollo's Banquet.
sich 1. Coro pastorale. 2. 2 Arie con
Eecitat. 3. 1 Canzonnette.
1 Siufonia a 4. in Ms. fol. mit Appel
gez. [Upsala.
Gallerie der vorzüglichsten Tonkünstler
und 'merkwürdigen Musik -Dilettanten in
Cassel von Anfang des 16. Jhs. bis auf
gegenwärtige Zeiten. Ein Beytrag zur
Hessis(^hen Kunst-Gescliichte (s. nomine).
Cassel 1806. 8«. 63 S. [B. B.
Apelles, siehe Löwensteril,
Matthäus.
Apelles, Paul, Schul-Rektor und
Mitglied des Collegii musici zu
Oiihiu um 1681. Er schrieb einen
Hochzeitsgesang f. 1 St. mit YuAn
da Gamba u. Bc. nebst einem Ri-
tornell für 4 Instr. , dem Herrn
Job. Schultz geweiht. Gedr. in
Brieg 1681 durch Job. Chr. Jacob.
2 Bll. in fol. [B. Br.
Apelman, Karl, um 1641
Sänger au der Hofkapelle in Brüssel
mit 245 fl. Gehalt (Straeten 5, 136).
Apfel, P. . .j bekannt durch
Ms. 2. Danzig, 'Stadthibl. 1 vol. in kl.
fjuS*^. Bl. 31 zwei Ballette in Lauten-
tabulatur und 2 andere Lautenstücke.
Aplirodise , . . . Masiklehrer am
Kapitel St. -Sernin zu Toulouse,
komponierte (nach Fetis) 1684 die
Ouvertüre zu Jeux Floraux.
Apiaria uuiversae
philosophiae mathematicae etc. Bono-
niae, Tjins Jo. Baptistae Ferronij. M.DC.
XXXXn. Der 10. Theil behandelt: Mu-
sico et Sonimetrica, 43 S. mit Abbildung
akustischer Experimente u. einiger Musik-
Instrumente. [Mai, Antiquar, in Berlin
1870.
Apiarius , Mathias (eigentlich
Biener), geb. gegen 1500, st. bald
nach 1553 in Bern. Er war Kom-
ponist, Buchdrucker und Buch-
händler; anfänglich mit Schoeffer
in Strafsburg vereint, errichtete
er später in Bern eine eigene
Druckerei. Sowohl allein, wie mit
Schoeffer gab er verschiedene Mu-
sik-Druckwerke heraus, so auch
die Bicinia von Wannenmacher,
zu der er die Vorrede schrieb
2stim.
(at^gedr. M. f.M. 8, 101). In letzte-
rem Werke auch 2 deutsche Lieder
von ihm:
Es taget vor dem walde.)<
Ach liülff mich leid. |'
Uober seineThätigkeit als Drucker
s. M. f. M. 14, 14. Vicrtelj. 8,
395 ff.
Sein Sohn *Sigfrid Apiarius,
genannt Biner, war um 1553 Stadt-
pfeifer in Bern und ein zweiter
Sohn Samuel übernahm 1554 die
Druckerei seines verstorbenen
Vaters, (ib. 407. 410. 414.)
Apligiiy, siehe Le Pileur d'
Apligny.
Apolliiii (Apollonj), Salvatore,
geb. zu Venedig am Ende des 17.
Jhs. Erlernte das Barbierhandwerk ;
jedoch der Trieb zur Musik be-
wegte ihn ohne ernste Vorstudien
die Bahn eines Komponisten mit
Glück zu betreten. Er schrieb die
Opern 1. La fama dell' onore, e
della virtü, 1727 in Venedig auf-
geführt. 2. Metamarfosi amorosi,
1732 ebd. 3. II pastor fido 1739.
Die Kgl. Musikalien -Sammlung in
Dresden besitzt die Oper: II Con-
trasto dello regine Malghera e
mestre per il trono. P. Varsavia
1748 (hiefs eigentl. Le contese di
mestre e Malghera . . .).
Apollo's Banquet,
sielie Playford, Henry 1690.
Apollo (The); or a coUection of aucient
& moderu Glees, Canons &c. London.
3 voll. Part. kl. 8». Porträts von Sam.
Wcbbe, J. S. Smith u. W. Hawes. [K. C.
of Mus.
Apollonian harmony; a collection of
scarce & celebrated Glees, Catches, Madri-
gals, Canzonetts &c. London. Bd. 2. 8*^.
[R. C. ofMus. Glasgow G Bde.
The feast of Apollo^ cont. 11 Lessons,
a duet for 2 performers on one harpsi-
chord or Pfte. and 22 favourite sougs.
Lond. (1788) 1. Bd. fol. [br. Mus.
Apollo's feast or the harmony of the
opera . . . compos. by Mr. Handel. Lond.
■Walsh. 2 Bücher. 1. von Händel. 2. B.
Apolloni, Giov.
179
Apiile, Bernardo I.
von Bononcini^ Attih'o, u. a. 107 Arien.
Die letzteren sind nicht näher bezeichnet,
sondern tragen nur den Namen der 0[)er
und den des einstigen Sängers, während
der Komponist fehlt. Nach Prüfung der
genannten Opern, die um 1720 in London
über die Bühne gingen, sind 5 von Bo-
noncini, 6 von Attil. Ariosti, 1 von Wm.
Bates (Pharnaces) und 1 von Leonardo
da Vinci (Elpidia). [B.M. Dresden Mus.
314 a. Bologna Kat. 3, 285.
Apolloni, Le chevaliere (tIo-
vaiini, geb. zu Arezzo gegen 1G50,
trat als Operukomponist auf und
schrieb: 1. La Dori, ossia lo schi-
avo regio, Eora c. 1680. 2. L'Ar-
gia 1682. 3. L' Astiage 1683. (Fotis,
Cloment.) Ein Giov. AppoUoni aus
Arezzo lebte um 50 Jahre früher
(s. d.)
Ai)Olloiii, Criuseppe, bekannt
durch die Oper seria: L'Ebreo,
P. Ms. 4 voll, in fol. [Bologna.
ApoUoiiian Hannony,
a collect, of . . . glees, catches, madrig.
canzonetts, rounds & canons, antient &
modern ... 2 voU. Lond. (c. 1785) 4".
[br. Mus.
Apologie
de la musique fran9aise contre Rousseau.
s. 1. 1754. [B. B.
Appel, Greorg- Albert, lebte in
der Mitte des 18. Jahrhs. als Or-
ganist und Stadtmusikus in Rends-
burg, nach Haffner's Oeuv. mel.;
dort auch 3 Sonaten f. Kl. von
ihm, Heft 1 Nr. 3, Heft 2 und 4.
In der Bibl. Schwerin R unter
Georg Appel 2 Hds. 1. Simphonia
p. 2 V. Va. e B. Stb. 2. Ciavier-
suite ex Gl?, ä Cembalo solo, 4 Sätze.
Appelraayr, siehe Aspelmayi^
Appeltliorii, Arnolde van, 17.
u. 18. Jh., verzeichnet in dem Kata-
loge der Bibl. von St. Walburge
in Audenarde mit einem ,,werck".
(Straeten 1, 226).
Appenzeller, Appenzelders, s.
Benedictus.
ippiani (Appianino), Oiuselfo,
geb. zu Mailand am 20. April 1712
und gest. 2. Juni 1741. Ein be-
rühmter Altist und Schüler Por-
pora's, war an der Hofkapelle in
Wien mit 1800 fl. vom 1/1 1739
bis 1741 angestellt (Köchel 1. Fetis).
Appiano, Oian Maria, von 1693
bis f 1714 Kapolhneister am Dome
zu Mailand (Lpz. Ztg. 34, 280).
Vielleicht derselbe der in Vigoni's
Samlwk: Nuova raccolta de Mo-
tetti a voce sola 1681 mit einer
Motette vertreten und Giovanni
Appiano gez. ist. Nach Muoni 31
war er schon seit 1684 Aspirant
ebendort. Im Archiv sollen mehrere
seiner Kompositionen liegen.
Appleby, Thomas, um 1539
Organist am Magvlalen College zu
Oxford (Davey 152.) Im Ms. 574,
4 Stb., 16. Jh. im br. Mus. 1 Mo-
tette. In Sadler's Chorbuch, Bod-
leian-Bibl. in Oxford von 1585, ist
er auch vertreten. Im Ms. Peter-
house zu Cambridge 1 Messe und
1 Magnificat (Tenor fehlt).
Appold, V . . ., wahrscheinlich
ein Darmstcädter Hofmusikus des
18. Jhs. , von dem die Bibl. in
Darmst. 2 Mss. besitzt: 1. Concer-
tino suisse p. FL av. acc. de 2 V.
A. B. etc. P. 2. Concerto p. la Fl.
(dito). P.
Appolloni , Oiovanui , aus
Arezzo geb., lebte auch 1599 da-
selbst, wie aus folgendem Druck-
werke zu ersehen ist:
II 1. hb. de Madrigali a 4 voci. Ven.
IGOO Amadino. 4 Stb. 4«. 21 Nrn. [Bo-
logna: C.
Die Lissaboner Kgl. Bibl. besafs einst
ein Buch Madr. zu 5 Stim.
In Oratio Tigiini's 2. lib. Madr. 6 v.
1591 das Madrig: Raggio di pura luce,
6 voc.
Walther und Gerber nennen ihn Äretino.
AppoUonio, Giacomo; im
Samlwk. 1612 a eine 8 st. Mot:
Tanquam ad latronem. (Eituer 1.)
Aprile, Bernardo d', muss vor
12*
Aprile, D . . . G
J80
Aprile, Gius.
1727 bereits Kapollmeister a/d.
Hufkapelle in Wien gewesen nnd
entlassen worden sein, denn er
kommt im Jahre 1727 nnd noch-
mals 1728 um eine Anstellung als
Hofkomponist ein und legt der
Eingabe eine Messe und einen
Psalm seiner Komposition bei. Fux
berichtet darüber an den Kaiser
nnd befürwortet die Anstellung,
erwähnt auch, dass A. ein AYeib
und 6 Kinder zu ernähren habe.
Der Kaiser lehnt aber ab. (Köchel
2, 415. 418.)
Aprile, D . . . Gr . . ., hält Fetis
für einen anderen Sänger als den
Ginseppe und sagt, dass er zu
Neapel geb. und Tenorist am The-
ater de la Pergola in Florenz war.
Yon den Exercices, bei Oinseppe
angezeigt, trägt die Ausgabe der
36 Sülfeggi: ,,The modern italian
method of singing" allerdings den
Autornamen D. G. Aprili [br.
Mus. R. C. of Mus.] Ebenso be-
sitzen die Musikfr. in Wien „Sol-
feges du Conservat. de Naples''
mit D. G. Aprile gez. Fetis scheint
die Ausgaben zu kenneu, denn er
sagt: es ist nicht unmöglich, dass
sie von seinem homonyme her-
rühren. Die Lpz. Ztg.' 28, 237
nennt aber den D. G. Aprile einen
berühmten Sopranisten, der von
1765 — 1790 Gesanglehrer am Con-
servatorium zu Neapel war und
schreibt ihm die Solfeggien zu.
Nur eine Prüfung aller Ausgaben
der Solfeggien könnte zur Gewiss-
heit führen.
Aprile, Giuseppe, berühmter
Contraltist, geb. 29/10 1732 zu Mar-
tina in Puglie, st. 1814 ebd. (Fio-
rimo 3, 466). Er machte seine Stu-
dien im Conservatorium La pietä
de' Turchini in Neapel und begann
darauf seine Sängerlaufbahn, die
sich über fast ganz Europa erstreckte.
Burney hörte ihn und berichtet
über seine Stimme (Gerber 1). Auch
als Komponist und Lehrmeister hat
er sich einen Namen erworben.
Man kennt von ihm:
Veuti solfeggi per voce di basso com-
posti dal celebi'e conipositore G. A. Roma,
prosso la direzione dell' Ape italiana delle
belle arti. qufol. 28 S. [Bologna.
Venti Solfeggi scelti per voce di con-
tralto, col basso d'acc. Napoli, (jirard.
[Maild. Cons. Nr. 1—10.
Trentasei Solfeggi per voce di contralto
col Bc. [Ms. Mailand Cons.
Solfeges a 1' usage du Conservat. de
Naples. Paris, Typogr. de la Sirene, [ib.
Exercices pour la vocalisation ä 1' usage
du Conservatoire de Naples, coniposes
par . . . avec accorap. de Pfte. d'apres la
Basse chiffree de l'auteur par I. Cousul.
Paris, B. Latte, fol. 50 S. [Bologna. Der
Kat. 1, 312 spricht Zweifel über die Echt-
heit der Ausgabe aus. Im Ms. B. Neapel.
— Munic, Aibl. (neue Au.sg.) [B. M.
— Berl. Schlesinger. 2 Bücher, deutsch
u. franz. [B. B.
— Lpz. Breitkopf & H. [Maild. Cons.
Trenta - sei solfeggi del Sign. Aprile.
Nr. 6. s. 1. et a. 1 vol. in qu4". [Biüssel
610G. R. C. of Mus. heifst es: per Sopr.
col B. numerato. Napoli. qufol.
— The inodern italian method of sin-
ging . . . Lond. qufol. [R. C. of Mus. br.
Mus.
— A new edition, correct. by Mr. Cooke.
Lond. qufol. [Glasgow.
Ms. Proske. 3G Solfeggi in Ag. Steffani's
Duetti.
2 Mss. Nr. 928 u. 956, 1. R. Dresden:
Solfeggien.
Eine Sanilg. Duos mit Bass und einige
mit Orchester. [C. P.
Ms. 133. B. B. Duette für 2 Sopr.
c. Bc.
Ms. 750 qufol. 19 Bll. B. B. VI Du-
etti a 2 Sopr. c. Bc. P. Nr. 2—7.
4 Duettini f. 2 Soprane. Ms. [Berlin
K.H.
26 Duettini p. 2 Sopr. [Ms. B. Neapel.
5 italian duettos for 2 v. comj). by . . .
& one by Gius. Sarti. Lond. quS''. [br.
Mus.
Mss. Dresd, Mus. 0 Notturni ä 2 Sopr.
col B. ^ 2 Duetti nottunii ;i Sopr. e A
col B. P. — 8 Duetti nott. ä 2 Sopr. col
B. P.
IX Divertimenti da camera per due
Sopr. del Sigr. Ms. qu40. Nr. 1 Aura
Apruzzese.
181
Aqiiin, D\
amiche. Nr. 9 T' intendo, si, mio cor.
[Brüssel Coüs.
2 Arien im Ms. [B Neapel.
Kgi. Bibl. Neapel besitzt 4 Gescäiige im
Ms.
Neapel Turch: Duettiui da camera. Ms.
Mailand Cons. : 5 Duettini per 2 Sopr.
col Bc. P. Ms.
12 favorite Canzonets . . . set -svith acc.
for the Pfte. or Pedal Harp . . . by P.
Seybold. Brighthelmstone (1790) rpifol. [br.
Mus.
6 Canzonets with an acc. for the great
or sniall harp, Pfte. or Harps. Lond. [br.
Mus.
Ms. 331 br. Mus. 1 Bd. Mot. u. Arien.
Siehe br. Mus. die "Werke von G. Pug-
nani, 6 Divertimentos und L. Stark, Sol-
feggie.
Ms. 23 Stb. Hofb. Wien : Laudate pueri
a 4 voc. c. ström, in Ms. 16065 in P. lu-
stiTunente sind hinzugefügt.
In Corri Samlwk. Select collect. 3, Bd.
4 Nm.
Siehe auch den D. G. Aprile.
Apruzzese, Griulio, lebte dem
vorband onen Autograpb zu folge
um 1737 und sind von ibm 17
Toccate di cembalo sopra li tuoni
piü usiiali pelli principianti im
Cons. zu Mailand vorbanden. Die
letzte ist mit Capriccio über-
scbriebeu.
Ai)thorp, East, ein engliscber
Geistlicber, Dr. der Theologie und
Prcäbendarius an St. Paul in Lon-
don, lebte in der 2. Hälfte des
18. Jbs. und gab heraus; On sa-
cred poetry & music^ a discourse
at Christ-Cburcb, Cambridge, on
the Organ. Lond. 1764. 4o. (Fötis.)
Apulejiis, Lucius, geb. um 150
n. Chr. zu Medaura im Tunesischen
Gebiete in Afrika. Ein platouischei;
Philosoph, schrieb auch über Mu-
sik. In der Ausgabe seiner Opera
omnia quae exstant. Fraucof. 1621.
S'', befinden sich mehrere Abhand-
lungen über die Tonarten. Siehe
Forkel 8, 61 und Fetis, der aus-
führlich darüber berichtet. Auch
Brambach, die Musiklitorat, 1883
S. 1.
Apulee. Traduction nouvelle par M. N.
Betoland. Paris 183r)/38 Panckoucke. 4
Bde. 8". [Brüssel 10r)9.
Apuzzo, Doiueiüco, Violinist
an der Ksl. Hofkapelle in Wien
vom 1. Juli 1713 bis zu seinem
Tode am 10. Okt. 1740, 63 J. alt,
mit 700 fl. Gehalt (Köchel 1.)
Aqua, (xiuseppe dalP, 1649
Contraltist an der Kirche di N.
Signora presso S. Celso zu Mailand.
C. Cozzi dedic. ihm ein Lauda
Hierusalem.
Aquanus, Adam und Thomas,
Belgier, werden in einer Musikhds.
vonTschudi (Stiftsbibl. in St. Gallen)
als Musiker im Anfange des 16.
Jbs. genannt. (M. f. M. 6, 133.)
Aquapedente, siehe Fabricius,
Hieron.
AquaTiva, Andrea Matfeo,
Duca d' Atri e Principe di Teramo,'
geb. um 1456, gest. zu Conversauo
um 1528. 1526 gab er ein Werk
über Plutarch heraus, in dem die
Kapitel 14 — 36 über Musik han-
deln. Dieselben erschienen dann
einzeln unter dem Titel
Disputationum libri quatuor: qmbus om-
nis divinae, atq. huniauae sapientiae, prae-
seitim animi moderatricis musicae, atq.
astrologiae, arcana, in Plutarchi Chaeronei
de virtute morali praeceptionibus recon^ta,
summo iugenii acumine retecta, patefmnt,
et figuris suo quaeque loco illustrantur:
Opus praeclarum, unde princeps ad refi-
eiendum ex reip. curis animum documen-
tiun sibi petat . . . Helenopoli ap. Theob.
Schönwetterum. 1609. 4^'. [Bologna,
vollst. Titel p, 190.
Forkel, Literat p. 70 die Kapitelüber-
schriften.
Aquila, siehe Mareo da 1' Aquila.
Aquila, Jaeobus, Sänger an St.
Peter in Rom 1416 (Yiertelj.3,236).
Aquilar, . . . um 1761 Oboist
am Theater in Bologna; seine
Frau war ebd. als Sängerin ange-
stellt. Er war ein geb. Spanier.
(Dittersdorf, Selbstbiogr. 108.)
Aquüi, W siehe l)aqniu, wie
Aquinus, . . .
182
Araja.
er sich auf allen seinen Kompo-
sitionen schreibt.
Aquimis,... ein Dominikaner
und Musiktheoretiker nach den
Lehren des Boethius' Musica, lebte
im 15. Jh. Sein Geburtsland wird
so verschieden angegeben, dass
eine Entscheidung ohne Beweise
unmöglich ist. Er soll in München
als Dominikaner gelobt haben.
Nach Gesner hat er geschrieben:
De numeroruin ex sonorum pro-
portionibus. (Forkel, Fetis.)
Aquinus, David, aus Querfurt,
nennt sich 1561 Candidatus J. V.
und zeichnet die Dedikation in
Jena. Er gab heraus:
1557. Revelatio Jesaiae prophetae, qnae
extat apiid eiindem capite YJ. germauice
reddita a reverendo \äro D. M. Luthero
laudatissimae et piae memoriae, 4 voc. . .
^tem: Precatio contra tiirciciim tyrannum
4 composita ab eodem. Yitebergae. 4**.
[Rostock.
1561. Versiis ex Hymno de Passione
Christi, germanice redditiis a Eev. ac Doct.
viro M. Joan, Spangenbergio piae memo-
riae et 5 vocib. compositus dedic. . . Duci
Bavariae . . . Jliena 1561 Donatus Richtzen-
hain. 5 Stbll. in 4^ (Sey gegrüfset) [Heilbr.
fehlt A.
1571. Psalmus CXXXIII compositus
4 V. Noribg., Ulr. Neiiber. 4 Stb. 4».
[B. B. Rostock.
1571. Psalmus CXXXIE Davidis . . .
coiiJ|»os. a . . . C. Stephauo collectore. Mo-
nach. [Kopenhag. 4 Stb.
Aquintis, Thomas, siehe Tliomas
von Aquino.
Aragoiia, Aiitonia, di Napoli,
wird von Aaron im Lucidario
1545 Bl. 32 eine berühmte Laute-
nistin und Komponistin genannt.
Aragona, (jiuseppe Ximencs
Marcliese d'. Die Kgl. Musika-
lien-Samlg. in Dresden besitzt von
ihm im Ms. „II Delirio Omano".
Cantata ä 3 v. c. ström. P.
Aragona, Paolo, ein Kompo-
nist, der um 1616 in Neapel nach
folgendem Druckwerke lebte, wel-
ches einst Landsberg in Kom ge-
hörte :
Amorose querelle Canzonette ä
3 V. Segnate con le lottere dell'
Alfabeto per la chitarra alla spag-
nolo, sopra la parte del Basso, e
Canto. Di . . . Napoli 1616 Nucci.
I vol. in 4". St. gegenüber. 28 Nrn.
[B.B.
Aragona, D. Pietro, von Flo-
renz, dessen Werk „Istoria armo-
nica" bisher nirgends aufgefunden
ist.
Aragoni,... 18. Jh. 1 Sonate
f. 2 V. u. Ycl. mit B. in Thomp-
son's Samlwk. 6 Sonatas.
Aragonia, Joannes de, siehe
Ylianas.
Araja (Araia, Araija, Araya),
Francesco, geb. zu Neapelum 1700,
st. um 1770 ebd. Ein fruchtbarer
Opernkomponist, der sich um 1734
bis 1759 in Petersburg aufhielt.
In Eicordi's Gazz. mus. 1853, 85
sind die Kapellmitglieder des Thea-
ters in Petersburg vom Jahre
1734 verz., dort ist Franc. Araja,
Napolitana als Kapellmeister ge-
nannt. Auf dem Titel zur Oper
Semiramide nennt er sich „Napo-
li tano und Kapellmeister „della
sudetta S. M." (die Oper war für
Wien geschrieben).
Die Kgl. Musikalien-Samlg. in Dresden
besitzt 14 Alien, eine mit 1735 gez., eine
andere „Napoli, Teatro di S. Bartolomeo,"
f. Sopr. Alt, Ten. mit lustrum. in P. im
Ms.
Ms. 720 B. B. La Semiramide riconos-
ciuta, Op. seria in 3 atti P.
— Ms. 761. Capricci per Cembalo.
Ms. Hofbibl. in Wien: Serenata: La
forza dell' amore e dell' odio. 1739. P.
Orpheus. The favourite sougs in the
opera call'd . . . Printed for AYalsh, fol. P.
II Ell. Die Autoron sind Araja, Vinci
u. Porpora. [Bologna.
Fetis und Clement verzeichnen die
Opern: Amor regnante. Lucio Vero für
Venedig 1735. Für Petersburg:
Abiatare 1737. Semiramide 1738. Sci-
pione. Arsacc. Scieuco um 1744. Belle-
Ai'ixldi.
183
Arascione.
rofonte. Alessandro nelle Indie. (La
Eussia afflitta e ricousolata, für Mijskau
1742 geschrieben, wird ihm fälschlich zu-
geschrieben, denn sie ist von Domenico
Dalloglio^ Text von Staehlin. Fetis.) La
Cimotea, Ce])hale et Procris und das Ora-
torium : La Nativita di Gesa für Bologna
komponiert.
Ms. 301 Wolfenb. Nr. 18 eine Arie
mit Listr.
B. Mailand Cons. Aria „La sul torbido
Acheronte", per Sopr. c. Quartette. Ms, P.
Die Musikfr. in Wien eine Arie: Per
dar pace a questo core, a Sopr., nur mit
Araya gez.
1 Sonate f. Klav. in Haffner's Eaccolta 5.
iraldi, Michele, geb. gegen
1779 zu Bologna, war Mitglied der
Klasse für Physik und Mathematik
des National -Instituts in Bologna,
errichtet durch Napoleon I. Er
schrieb :
Pensieri siüla eredulita e sulla premi-
nenza tra la pittiira e la musica. 2. ed.
cou annotazioni . . . BologTia 1807 fratelh
Masi. 80. 94 S. [Bologna.
Fetis verzeichnet die Abhandlung „Esame
di un articolo deUa teoria del suono,
presentato ai 15 di gennaio 1808" (in den
Schriften obigen Instituts, 2. Bd. ent-
halten).
Araiiay, . . . Priester in Spanien,
war Kapellmeister zu Cuen9a und
st. gegen 1780. Der Colonel Geoff-
roy brachte aus dem spanischen
Kriege (1809/1-4) eine Messe mit
nach Paris, deren Stil Cherubini
bewundernswert hiel* (Fetis).
Araiiaz, D. Pedro, geb. zu Soria
in Castilien, gest. gegen 1825 in
Cuen^a. Priester u. Kapellmeister
an der Kathedrale zu Cuen9a.
Seine Kompositionen sollen nach
Fetis und Eslava in den Archiven
zu Cuenya u. im Escurial liegen.
Eslava hat in der Lira sacra, 53.
Lfg. 1 Offertor. 5 v. u. 1 Laudate
zu 6 St. mit Insti". in Part, ver-
öffentlicht. Kat. Brüssel verz. sie
unter Nr. 19H9 u. 1941. Eine
Abhandlung über den Coutrapimct
soll nach Fetis im Ms. existieren.
Araiida, siehe Sessa d'Araiida.
Aranda, Matheo de, Kapell-
meister an der Kathedrale zu
Coimbra, bekannt durch ;
Tratado de Canto llano y contrapuncto
. . . Lisbao 1.533 Gallarde. 4". IV u. 144 S.
(siehe Vasconcellos). ßesafs einst die
Kgl. B. in Lissabon. — Zwei andere
"Werke zeigt Leo Liepm. 1899 an:
Tratado de canto mensurable: y cou |
trapuncto: uuevamente conpüesto por
Matheo | de aranda maestro en musica.
Dirigido al mui | alto y illustr. senor den
Alonso, Cardenal | . . Ar(;-obispo de Lix-
boa I obispo Deuora. Comendatario d'Al-
cobaca ... 4". 33 BU. Privileg, von
1534.
Tratado de Musica echo ]3or . . . Maestro
de la Ca | piUa da Se de L^a Dirigido al
lihuo Seu'or D. Alon | so cardenal Infante
de Portugal . . . Lixboa por German Gal-
larde. (1533). kl. 40. 38 BU.
Araniez (Aranies), Juan, spa-
nischer Komponist, machte seine
Studien zu Alcala, ging dann nach
Kom, wo er herausgab:
1. e 2. lib. de tonos y Yillancicos a 1,
2, 3 et cantro voces. 1624. 4". (Fetis.)
Die B. in Bologna besitzt davon das
2. Buch, betitelt: Libro Segimdo des tonos
y Villancicos a uua dos tres y 4 voees.
Con la zifra de la Guitarra espan. a la
usanza romana. De Juan Aranies . . . En
Roma 1624 Roblotti. P. 23 S. mit span.
Text. Unter der Dedic. bez. er sich als
,,CapeIlan de V. E. & Maestro de Capilla
J. A."
Arascioiie, Rev. D. Criovaiini,
Fiemontese da Cairo Prete seco-
lare, nennt er sich in dem folgen-
den von ihm herausgegebenen
Werke, welches aus Rom datiert ist :
Nuove laudi Ariose della Beat'ua Yer-
gine scelte da diuersi Autori ä Quattro
Voci.. Roma 1600 Nie. Mutij. 4 Stb.
in 4". [Bologna, Kat. 2, 349.] Genannt
sind au Autoren : Abbitte PitigHano 5, P.
Aniiimccia, Scijyio)i Calabrese, Mich. Ang.
Concino, Aless. Costantini^ Seip. Deii-
tice 2, B. Donato 3, Ferabosco^ Vinc.
Ferro^ Rüg- Oioranelli, Ant. Inyiyneri^
Orl. Lasso, Giov. Macque 4, Fra Marino
da Corigliano, Mico (Domenico), Montelli,
Christoforo Montenuiijor 4, Giov. Nasco,
Fulvio Noitelli 2, Paolo Papini 3, Prosp.
Saut in i 4, Franc. P. Sofo 10, Pietro
Ta(/lia, Guglielmo Tesiori Francese, Giov.
Arauco.
184
Arbuthnot.
da Todi, Giov. Maria Trahacci^ Or. Yecclti
3 uud Villanora.
Aranco, Rafaole, ein raailändi-
scher Violinist in der 2ten Hälfte
des 18. Jhs. lebend, liefs anonym
folgende Schrift erscheinen:
Eiflessioni d'iin professore di Yiolino
sopra uu discorso morale e politico intorno
il teatro. 1780 s. 1. 12«. 42 S. — Der
Pater Zanoiii liefs die Abhandlung in
neuer Auflage mit Notizen und 2 Briefen
zu Lugano 1783 bei Aguelli in 4° drucken.
[Bologna, von 1780 (1781) Kat. 1, 93
ohne Autor, (Fetis.)
Arauxo (Araujo) , Francisco
CoiTca de, ans alter adliger Fa-
milie, M^ar Dominikaner, Organist an
8t. Salvador in Sevilla, dann Rektor
desselben Klosters, später Professor
zu Salamanca und endlich Bischof
von Segovia, wo er am 3. Jan.
1663 starb. (Vasconcellos u. Fetis.)
Er ist Verfasser des theoretisch-
praktischen Werkes:
Libro de tientos y discursos de musica
practica, y theoriea de organo, intitulado
Facultad organica: cou el quäl, y con
raoderado estudio y perseverau(;-a , qual-
quer mediane taüedor puede sali]' avan-
tajado en ella, sabiendo destrameute cautar
canto de organo y sobretudo teniendo
buen natural. Compuesta por . . . clerigo
presbitero, organista de la iglesia coUegial
de San Salvador de la cuidad de Sevilla,
rector de la hermandad de los sacerdotes
della,' y maestro en la facultad. Alcala
1626 Aut. Arnao. fol. 5 Vorbll. 26 Ell.
Text, 204 Bli. Musik. Neben einer grofsen
Anzahl Orgelstücke in Tabulatur enthält
es auch eine Musiktheorie u. a. Alle
fabelhaften bisherigen Angaben zerstreut
obiger Titel. [Brüssel 2004. Kat. Liep-
mannssolm. Nationalbibl. zu Madrid. Die
vernichtete Lissaboner Bibl. besals auch
im Autogr. „Casos morales de la musica"
und Kompositionen von Psalmen, Mo-
tetten und Vilhaucicos.
Araya, Franc, siehe Araja.
Arbeaii, Thoinot, Pseudonym
für Tal)ourot, Jehan.
Arbesser, Ferdinand, Organist
an der Ksl. Hofkapelle in "Wien
vom 6. Mai 1772 bis 1. Dez. 1791;
t 12. Dez. 1794, 75 J. alt (Köchel
1). Die Musikfi-. in Wien besitzen
von ihm : Motette, Qnis similis Deo,
Basso solo et orch. P, Ms. In der
Stiftsbibl. in Göttweih mehrere ■
Messen im Ms. — 1 Litanei im
Kloster Neuburg.
Arbilliiis, Jacob, Drucker und
Herausgeber des Samlwk. Lib. 1.
Modulorimi 4 et 5 voc. s. a. Ein
Samlwk. von c. 1600. [Proske.
Pfarrer le Blanc in Everdingen
(M. f. M. 23, 26).
Arblay, Mde. Francisca d',
Tochter des bekannten Musik-
historikers Biirncy, geb. den 13.
Juni 1752 zu King's Lynn, gest.
6. Jan. 1840 in London (?). Sie
trat als Romanschriftstellerin auf,
heiratete am 31/7 1793 den Marquis
d' Arblay, ging nach Paris, kehrte
aber auf Wunsch des Vaters wieder
nach London zurück. Sie schrieb
eine Biographie ihres Vaters:
Memoirs of Dr. Burney, arrangetl from
bis own manuscri])ts, from family papers,
and from personal recoUeetions, by bis
daughter . . . Lond. 1832 Moxou. 3 voU.
in 80. \. Bd. XVI und 360 S., 2. Bd.
400 S., 3. Bd. 436 S. Ein Auszug vom
Hofrat von Mosel in den Wiener Jahrb.
der Litteratur 1834, Bd. 65 S. 178. Bd. 66
S. 43. [B. B. Brüssel. Hofb. Wien.
R. C. of Mus.
(Stephen ausführlich.)
Arbuthnoti^ Dr. Jolin, ein Arzt,
Dichter und Schriftsteller, der auch
Musik als Komponist betrieb, als
er aber Händel kennen lernte und
ein grofser Bewunderer dessen
wurde, liefs er seine eigene Musik-
ausübung liegen. Er st. 27. Febr.
1735 in London (nach Fetis in
Hampstead.) Chrysander im Händel
2, 339 giebt einen Auszug seiner
Verteidigungsschrift Händel's, be-
titelt :
Harmony in an Uproar. A letter . . . from
Hurlothrumbo Johnson Esq. (Pseudonym)
... Lond. 1733. 4«. [E. C. ofMus.
lu Croft's CoUoctious von 1712 be-
findet sich das Antheai: „As pants the
Arcangelo Bargam.
185
Arcliadelt.
hart", ohne Autor, welches nach Hawkin's
5, 126 von A. herrührt. Im Samlwk.
,,Divine harniony" ein Anthem mit seinem
Namen gez.
Arcangelo Bergamasco siehe
Crivello, Archangelo.
Arcangelo detto il Bolognese und
Arcavigelo dal Violino erklärt Val-
drighi 12, 20 für Corelli. S. 72
ein Dokument aus dem Jahre 1687
aus dem sich ergiebt, dass er durch
Modena nach Rom reiste.
Arcangelo del Leuto, aller
Wahrscheinlichkeit nach ein Laute-
nist, von dem aber nur ein Ge-
sang bekannt ist: Cantata, Dimmi
amor, a voce sola c. Bc. aus einem
Ms. von 1645. Dieselbe erschien
in 2 neuen Ausgaben 1. ediert
von Gevaert 2. bei Fiirstner. (Siehe
Eitner, Verz. unter Leuto.)
Ein römischer Musiker Arcangelo
des 17. Jhs. (viell. derselbe) ist in
einem Ms. zu Bologna (Kat. 2,
342) mit „Venite gentes" a C. solo
c. Y. e Leuto, Bl. 1 vertreten.
Arcangelo da Lonato, sein
Geburtsort soll in der Provinz
Brescia Liegen; er war Mönch in
Cassano in S. Eufemia zu Brescia,
in welches er am 28. April 1566
eintrat. Er zeichnete sich als Mu-
siker aus und gab heraus:
Cantiones sacrae, tarn in nativitate Do-
mini, cum in hebdomada Sanctä decantari
solitae. Yen. 1585 Amadinus. (Valentini.)
Unter Archangelus Bn'xonensis steht in
Thysius' Lautenbuch die Motette: Domine
quis habitabit (siehe Tijdschi-ift 2, 112 im
Abdruck).
Archadelt (Arcadelt, Arcadet),
Jacol). In den Mouatsh. f. M. 15,
142 und 19, 121 ist alles bisher
durch Straeten und Haberl ans
Licht geschaffte Quellenmaterial
zusammengezogen und darauf ver-
weisend, ziehe ich kurz das Resul-
tat zusammen. Geb. um 1514 in
den Niederlanden, gest. bald nach
1557 in Paris (?), diente vor 1539
am Hofe zu Florenz als Sänger,
trat 1539 im Febr. in die Capella
Julia in Rom ein und wird vom
Juli bis November als „magister
capellae" bezeichnet, welches Amt
zugleich den Unterricht und Ge-
sangbildung der Chorknaben (ma-
gister puerorum) einschloss. Am
30/12 1540 wird er als Sänger in
die Capella sistina aufgenommen,
1544 ist er Abbas oder Camer-
lingo der Xapelle, verzichtet am
11/1 1545 auf das Amt und tritt
wieder unter die Sänger; am 27.
Juli 1549 scheidet er aus. 1557
erfahren wir aus dem Drucke der
Messen, dass er sich im Dienste
als Kapellmeister des Kardinals
Karl von Lothringen, der bis 1560
in Paris residierte, befindet. Weitere
Nachrichten fehlen. (Straeten 6,
322. 353 fi'. Haberl in Viertel].
3, 234. 249. 273 u. a. 0.) Seine
Werke sind ausführlich in M. f.
M. 19, 123 ff. beschrieben und
gebe ich hier nur ein kurzes orien-
tierendes Yerzeichnis mit Zusätzen
aus Yogel's Bibliothek:
Chanson a 3 part ... en 3 vol. Paris
1573 le Roy et Ballard. 3 Stb. [Hofb.
Wien: Super. 1. 2. Florenz B. L: Sup. 1.
L'excellence des chansons music. comp.
. . . RecueUlies . . . pai- Cl. Goudimel. Lyon
1586 de Tournes. 4 Stb. [B. M. (Fetis
verz. eine Ausg. von 1572 ohne Fimdort.)
3. livre de chansons ä 4 p. de la Ar-
cadet et autres. Paris 1573 le Eoy &
Baliard. 23 Chans, siehe Eitner Samlwi.
1509 i. [br. Mus. Ten. Upsala: Sup.
Contratenor.
4. 5. 6. 8, u. 9. Buch von 1573, 1575
imd 1578 mit gleichem Titel. Samlwerk
1569 k. 1. m. 0. p. 20, 21, 18, 14 u. 21
Chans. [B. K: Contraten. und wie vorher.
Intavolatura di liuto di Fr. Vindella . . .
d'alcimi Madrigali^ lib. 1. Yen. 1546 Gar-
dane. 1 vol. [B. B.
1. üb. di Maclrigali d'Arch. a 3 voci,
insieme alcuni di const. festa. Con la
gionta di 12 canzoni francese & 6 motteti
nouissimi. Ven. 1542 Gardane. 3 Stb.
qu40. [Verona S. f.
Enth. von Archadelt nur 9 Nrn., die
Archadelt.
186
Archaclelt.
sich in deu späteren Ausg. bis auf 5 redu-
zieren, aufserdem von Claudiu (Serinisy),
Certon, Cosson, Courtois. Fran9ois du bois,
Const. Festa, Jacotin, Lheretier, Lupus,
Loyolle, Mathias (Werrecorensis ?), Mouhi
u. Ysore, deren Anzalü Gesänge bei jeder
Ausg. wechseln (sielie M. f. M. 19, 144
u. 145. Bei Vogel 1, 39 fehlen die Mo-
tetten und Chansons.'
— Ausg. ib. 1543. [Hofb. AVien.
— Ausg. ib. 1559. [B. M. Belog: C B.
Padua U. ß : B.
— Ausg. 1587 Scotto [besals einst
Farrenc in Paris.
II 1. lib. di Mach: . . a 4 v. con nuova
gionta impressi (ist also nicht die 1. Ausg.)
Yen. 1539 Gard. 4 Stb. [B. M. Venedig
B.M: A. T. B.
— Ausg. 1541a. ib. [Hofb. Wien.
— Ausg. 1541 b. ib. [br. Mus. Bo-
logna: A.
— Ausg. 1541c. Scotus. [Jena.
— Ausg. 1543 Scotus. [Jena, ohne B.
— Ausg. 1544 Scotus. [Base%a in Flo-
renz.
— Ausg. von Gardane o. JaJir. Hier
werden zum ersten Male noch andere
Komp. als A. genannt. [Venedig B. M : A.
— Ausg. 1546a, ohne Drucker, das
Dnickerzeichen deutet auf Damianus Ze-
narius. [br. Mus.
— Ausg. 1546b. Gardane. [Belog: B.
— Ausg. 1551. (56 Madr.) Gardane.
Hier sind 10 Madr. anderen Autoren zu-
geschrieben. [B. B: T. Bologna: B. T.
Cecilia in Eom: A.
— Au.sg. 1556 Scotus. [Bologna 4 Stb.
— Ausg. 1558 Gard. 43 Madr. [B. M.
— Ausg. 1561 Scotto. [Oxford Ch. Ch:
4 Stb.
— Ausg. 1566 a. Milane, Fr. Moschenio.
[Eosenthai: A. wie 1551.
— Ausg. 1566b. Eampazzetto. [Florenz
B. E: A.
— Ausg. 1567. [C. P: Basso.
— Au.sg. 1568 Scotto. [Bologna: A. T.
— Ausg. 1570 Scotto, 43 Madr. [Wolfenb.
— Ausg. 1575 Ven. appr. G. Guglielmo.
mit mehreren Aenderungen in den Autor-
namen. [Dr. Bohns Bibl. in Breslau: C.
— Ausg. 1585 Vincenzi & Amadiuo.
[Oxford Ch. Ch: C. A. B. •
— Ausg. 1597 Ven. [Upsala: C. A.
br. Mus : C. A. B.
— 1601 Vincenti. [Florenz B. L. 4 Stb.
— lG03a. Pietroiac. Petrucci. [Bolog:B.
— Ausg. 1603 b. Ang. Gardano. [Be-
log: C.A.ß.
— Ausg. 1606 Scotto. [Belog: A. T. B.
— Ausg. 1608a. Vincenti. [Belog: C.
— 1608b. Sc. Bonino. [Neapel: C. T. ß.
— Au.sg. 1617a. Vincenti, 33 Madr.
[B.B.
— Ausg. 1617b. Amadino. [Belog: B.
— Ausg. 1625, mit den Autoren G.
Dom. di Nola, Cipriano, Fr. Layole, Fera-
bosco u. Hippol. Tartaglino. [Neapel.
— Ausg. 1627 ed. von Cl. Monteverde.
Eoma, Masotti. 4 Stb. 31 Nrn. [Bologna.
— 1628. Napoli, Beltrano, ad instanza
di P. P. Eiceio libraro. Titelzusatz: Con
la giunta di alcuui di Gio. Domeuico di
Nola. [E. C. of Mus: A. T. B. Neapel.
— 1030. Eoma, Paolo Masotti, ad istan-
tia d'Ant. Poggioli. [br. Mus: T.
— Ausg. 1640, Eoma, V. Bianchi.
[Brüssel. B. B. u. Bologn. nur A.
— Ausg. 1642. Eoma, A. Fei. [B.B:
A. ßolog. 4 Stb.
— Ausg. 1654. Napoli, Eicci. [Ne-
apel: A.
I\ vero 2. lib. di ]\ia(JH(jali . . Ven.
1539 Gard. 4 Stb. [B.M. Belog: B.
Venedig B.M:A.T. B.
— Ausg. 1541. ib. 30 Nrn. [br. Mus.
Hofb. Wien.
— Aiisg. 1560. ib. 4 Madr. von anderen
Autoren. [B.M. Belog: T.
II 3. lib. de i Madr. . . a 4 v. con . .
Const. Festa et altri . , Ven. 1539 Scotus.
4 Stb. qu4'^. 48 M. [B.M.
■ — Ausg. 1541. Gardane. [Hofb. Wien,
br. Mus. mit verdruckter Jahreszahl 1561.
— II 3. lib. di Madr. d' . . . a 4 v. m-
sieme alcuui di Const. Festa. Ven. 1543
Gard. ciu40. [Glasgow: C. Belog. T. ß.
— Ausg. 1556. Gardano. [B. M. ßo-
log. Venedig BM: A. T.ß.
II 4P. lib. di Madr. . . a 4 voci . . con
alcuni Madr. de altri ätitori. Ven. 1539
Gardane. 4 Stb. [B.M. Venedig B.M:
A. T. B. -
— Ausg. 1541 Gard. [br. Mus. Hofb.
AVien. Oxford Ch. Ch: ß.
— Ausg. 1545 Gardaue, vermehrt um
6 Madr. u. vielfach geändert (Vogel 1,
38). [ßolog. Florenz ß. L: T.
n 50. lib. di Madr. . . a 4 voci, Ven. 1544
Gardane. 4 Stb. qu4". 31 Nrn. (wie die
Ausg. von 1550). [Verona S. f. ßolog: B.
— Ausg. ib. 1550. [B.M.
Missae tres ... c. 4 et 5 voc. . . Lute-
tiae 1557 le Eoy et ßallard. 1 vol. gr.
fol. Chorb. von 44 ßll. [Hofb. AVien.
Kgsbg. ß.A. B.M. B.B. Turin Kathe-
drale S. Giov. Battista.
Quatuor vocum Motecta lib. 1. A'"en.
1545 Gard. A. T. ß. ei.'ist bei List &
Franke in Lpz.
Archadelt.
187
Archeaume.
In Manuseripten :
Cap. sistina Cod. 155 fol. 59: Missa
Ave regiua, 5 v. fol. 1 : Missa De ßeata
M. Virg. 4 V.
— 24. Candida Virginitas 2. p. Quae
meniit 6 v.
— 24. Corona aurea, 2. p. Quouiam
praevenisti 5 v.
— 13. Domine non sec. .3 v. Domine,
ne memineris 4 v. — Adjuva nos 5 v.
. — 19. Dum complerentvir 5 voc.
— 24. Gloriosae, 2. p. Cum jocundi-
tate 5 V. — Istorum est, 2. p. Isti sunt
6 V. — Memento salutis auctor 4 v. —
Pater noster 8 v.
— 13. Regina coeli 5 v.
— 24. Salve regina 5 v.
B. M. Ms. 1501, Madr. 4 st. — 1536,
defett 1 Mot. 7 st. u. 1 zu 8 St. — 266,
eine Chans, f. Laute gesetzt. — 3 Laraen-
tat. u. 1 Magnif. zu 4 u. 5 Stirn. P.
Ms. B. Proske, 5 Stb. von 1538 einige
Gesge. von A. — 15 Gesge. in anderen
Mss., siehe den Kat. IV. In Ms. 940
neun Tonsätze.
Ms. B. B. 770/1. 2. 771/1. 2. moderne
P. Domüie Dens 4 v. 0 gloriosa 4 v.
II bianco 4 v. zweimal.
— T 1. 3. 148. 155 mehrst. Gesge. in P.
— W 87 in P. J'ay mis mon cnenr
3 V.
B.Ziv. Ms. 11, 81 Dum complerentur
5 V.
Mss. Bologna: 1. Pro hebdomada sancta
(Lamentationes) plura diversorum auc-
toram. Ms. des 16. Jhs. 3 Stb: C. A. T.
inkompl. (Kat. 2, 169.) — 0 gloriosa Do-
mina 4 voc. (2, 340 u. 343). — Ave
Maria 4 voc. ebd.
„Ancioletemi pur" und „Or le tue foize
adopia" 4 voc. im Ms. Spartitura generale
Rom. 1613. [Bologna Kat. 3, 4.
270 Gesge. in Samlwk. (Eitner 1.)
Ferner in V. Ruffo's 3. Üb. Madr. 5 v.
s. a. 1 Madr, Andere Samlwk. von Ma-
drigalen zeigt noch Yogel an.
Dont vieut F esionissance und Fraoc
berger pour soulager 4 voc. in Straton's
Samlwk. 1561.
10 Chans, in Granjon's Trophee, Uv. 1.
et 2. 1559.
In Rore 1544 b. 1 Madrig. S'infinita
bellezza 5 v.
In Gardane's Excellent. authorum divers.
Modulationes 1549 d. 1 Mot.
In Ant, Gardane's Musica 5 voc. 1549
p. 26 eine Mot. — In Rampazetto's Mo-
tetti de fiore 1564 die bekannten Mot:
Fille Jerus. u. Haec dies. — In L'Heri-
tier's Motetti de la fama üb. 1. 1555: 0
gloriosa Domina. — In Ant. Gardano 2.
lib. Yillote 1559: Perche la vit'e breve
4 V. — In Bosco's 2. livre de Pseaulmes
1555 ein 4 st. Psalm.
In Ant. Gardane's De diuersi autori
(Madr.) 1546: 4 Madrig. a 4 voci. — In
desselben 1. lib. di Madr. 1547: Vosti-a
mercede 4 v. — In Scotto's 2. lib. Madr.
1567: 5 Nrn. 4 voc.
In Barre's 2. lib. delle Muse a 4 voci
ein Madr. 1558.
In Mig. de Puenllana's Lautenb. 1554,
lib. 5 die arrang. Canzone Se le interna
mia.
In den Ausg. in B. Bologna von Le Roy's
& Ballard's li\Tes de Chansons von 1559
u. 1561: 28 Madr.
In neuen Ausg. 12 Gesge. (Eitner 2);
ferner
In Schmitt's (Georg) Anthologie, Paris
T. Vm, 1 Satz. [B.B.
Im Echos du monde relig. bei plax-
land 1859 8». 1 geistl. Tonsatz.
4 Chansons in Publikation Bd. 23 Nr.
1—4.
Archadius, Beiiedictus, 1579
päpstlicher Sänger (Dokument.)
Archaiigeli, Mcliele, ist im
Donfried 1623 mit einer Motette
„Filiae Hierusalem" 3 voc. c. B.
vertreten. (Eitner 1.)
Archangelo, siehe Arcangelo.
Archang-elo Bergamascho, siehe
Crivello.
Arcliangelo da Reggio, siehe
Borsaro.
Archangelus (Arcangelo) Sänger
an St. Peter in Rom 1458—1461
(Viertel]". 3, 236).
Archangelus, Frater Ordinis S.
Spirit., Sänger an St. Peter in Rom
von 1472-1479 (Viertel]. 3, 237).
• Ob derselbe wie der Obige bleibt
weiterer Untersuchung offen.
Archangelus Brixonensis, siehe
Arcangelo da Lonato.
Archeauiue. Im Mercure de
France 1779 befindet sich eine
„Romance nouvelle, A MUe. Finet",
Text V. Rad et, die obigen Namen
Archer.
188
Ardemanio.
als Komponisten trägt. (Gregoir,
Panth. 8, 4.)
Archer, Pierre, in der ]\litte
des 16. Jhs. Bassist a/d. Hof-
kapelle in Paris mit 300 liv. Ge-
halt (Castil-Blaze 160).
Archibald, Nieliolas, um 1550
Gentleman an der Kgl. Kapelle
in London (Burney 6, 6).
Archieli, Antonio. Kiesewetter
veröffentlicht in seinen Schicksale
u. Beschaffenheit, Lpz. 1841, S. 70
das Madrigal: Balle cele sti fere,
4 voc. Der Komponist ist sonst
nicht bekannt.
Archier, Jean P, siehe L' Ar-
chier.
ArcMIei, Ferdinando. In
Pompeo Nenna's 8. libro di Madr.
5 voc. Roma 1618 befindet sich
ein Madrigal von ihm.
Arcliilei, Vittoria, eine Sänge-
rin, die um 1591 in den Inter-
medii, die am Toscaner Hofe auf-
geführt wurden, sang. Näheres
teilt Yogel 1, 383 mit. Siehe auch
dort S. 40 unter Archilei.
Arcliitectouice musices , siehe
Sclionsleder.
Archiv der auserles. Musikalien,
siehe Bossler.
Archiv de musique du theatre
fran^ais conten. les Airs, Duos etc.
rediges p. Fortep. et Ghant. Nr. 1.
2. Bronsvic, sur la Höhe et Hambg.,
Spehr. 21 S. hochfol. Enth. D'
Alaj^'ac, Dellamaria, Gavaux, Gre-
try, Kreutzer u. Solle. [Dresd.
Arciero, Aluise, 2. Organist
am S. Marco in Venedig vom 20.
Febr. 1519 bis 1533. (Caffi 1, 54.
77.)
Arcimholdo, Tommaso, wird
1568 als Sänger am Hofe zu Man-
tua erwähnt (Canal 76.)
Arco, Conto Nicolo d', wird
von Aaron im Lucidario 1545 Bl.
31 V. als berühmter Sänger „Can-
tor" genannt.
Arconati, Feiice Antonio, aus
Seregno gebürtig, trat in den Fran-
ziskanerorden und wurde Kapell-
meister in seinem Kloster zu Assisi,
w^o er 16 Jahre blieb, darauf ging
er nach Rom und wurde Kapell-
meister an der 12 Apostelkirch^.
Vannarelli in seiner Messa o Sahni
von 1653 bestätigt dies. Hier
blieb er 3 Jahre, worauf er 4 Jahre
zu Bologna an S. Francesco diente
und darauf 3 Jahre in Bergamo
a/d. Kirche S. Maria maggiore.
Von hier folgte er Vannarelli an
S. Antonio in Padua als Kapell-
meister und blieb 10 Jahre, wor-
auf er 1679 an die Kathedrale
zu Fermo ging. (Tebaldini S. 36
u. 37. Fetis unbrauchbar.) Von
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar:
Ms. 450. B. B. 4 Cantaten in P:
1. Alloluja, Victoria ä uo ö piü 5 Viole
et 5 voci. Bc. 12 Ell.
2. Selenthim tenebant omnia ä 5: 2 Sopr.
1 Ten. 2 instr. et Bc. 8 BU.
3. Resonate melodiae. Alto solo, 3 V.
et Bc. 7 BU.
4. Geüs Christiaua laetare, B. solo c. 2
V. et Org. 4 BU.
Im Vannarelli (s. oben) 1 Psalm zu 2
Stiin.: Lauda Jerusalem.
Im Kloster S. Pi'ancesco zu Bologna
sollen sieb viele Kircbenkompositioneu von
ibm im Ms. befinden (Fetis.)
Ardanaz, Pedro, Priester,
Komponist und Kapellmeister an
der Hauptkirche in Toledo seit
dem 16/6 1674 bis 11/12 1706
seinem Tode. In den Kirchen-
archiven zu Toledo und im Escu-
rial sollen sich Messen und Mo-
tetten von ihm im Ms. befinden
(Fetis).
Ardemanio, Oiinlio Cesare,
war Kapellmeister und Organist
an der Kirche della Scala und S.
Fedele zu Mailand, wo er um 1650
Ardesi, Alberto.
189
Arellana.
starb. Siehe auch Kat. Bologna 2,
355, wo er 1617 nur als Organist
an der Scala gez. ist. Fetis ver-
zeichnet von ihm Motetten, von
1616, Falsiborcloni 1618 und Musica
a piü voci con B. per Forgano,
concertata in occasione d'una pa-
storale alludente alla vennta di S.
Carlo. Milano 1628. 4°. Im Saralwk.
1608 u. f. Ausg. eine Motette. (Eit-
ner 1.) Nach Kat. Bologna 2, 354
bis 355, wo das Saralwk. in allen
3 Ausg. beschrieben ist, sind 3
Gesänge verz. und in 1617, einer
Forts., 2 Canzoni a 4.
Ardcsl, Alberto, aus Cremona,
Instrumeutist an der Ksl. Hof-
kapelle in Wien mit monatl. 12 fl.
Gehalt vom 1. Nov. 1566 bis zu
seinem Tode am 30. Mai 1580.
(Köchel 1.)
Ardesi (Ardasi, Arthesi), Carlo,
aus Cremona, lustrumentist (Musico
di Camera) am Ksl. Hofe zu Prag
mit 15 fl. monatl. Gehalt, später
30 fl. von 1582—1612 (Köchel 1).
Man kennt von iJim:
II 1. lib. de Madi'igali 4 voci. Ven.
1597 Yincenti. 4«tb. 4«. 21 Nrn., 4 von
G. P. Ardesi. [Hof b. Wien : C. A. Kassel :
C. A. B. Im Samlwk. IGlOa eine Gst.
Mot. (Eitner 1.)
Ardesi (Arthesi), Griovaiiiii Pa-
olo, war ebenfalls am Ksl. Hofe
Instrumentist und erhielt monatl.
10 fl., sp. 18 und 20: vom Aug.
1580—1612 angestellt. (Köchel 1.)
In obigen Madrigaion von 1597
befinden sicii vier von ihm.
Ardcspin (Dardespin, Ardespine)^
Melchior d' (der Name wird in
den Akten so vielfach verstümmelt,
dass nur die eigene Unterschrift
Kunde giebt, wie er sich eigent-
lich schrieb : d' Ardespin). Er war
am baierschen Hofe angestellt. In
einer Eingabe vom 14/7 1706 sagt
er, dass er 63 Jahr alt sei (also
1643 geb.) und an 40 Jahre dem
Kurfürsten diene (also seit 1666).
Er war Cornettist und wurde erst
am 9/10 1669 mit 250 fl. fest an-
gestellt. 1670 verheiratet er sich,
1683 2/9 erhält er den Titel eines
kurf. Kammerdieners mit 600 fl,
1688 wird sein Gehalt um 300
fl. erhöht nebst Lieferung von
Bier, Brot, Licht etc. Bald darauf
(Dokument ohne Jahr) wird er
Konzertmeister und erhält den
Titel eines kurf. Rats. 1699 be-
trägt sein Gehalt 1073 fl. Während
der Besetzung Baierns durch
Oesterreich wird sein Gehalt am
20/3 1700 auf 400 fl. zurückge-
setzt. Er st. 1717 zu München.
(Kreisarchiv in München.) Yon
seinen Kompositionen haben sich
nur einige Balletmusiken erhalten
die er zu Opern von Bernabei
schrieb und zwar in Ms. 1528 B.
M. 1 Menuet und in der Hofb.
Wien zu den Opern „L' Eraclio"
und „II segi'eto d' amore;". Beide
Hds. tragen das Jahr 1690 und
bestehen aus 20 u. 25 Bll. Part.
Ardiiia, . . . Breitkopf zeigt 1776
von ihm an: 6 Sinfonie ä 2 Cor.
2 Ob. 2 V. Ya. e B.
Arditi, Marquis Mieliele, ein
Advokat zu Neapel, sp. Direktor
der Kgl. Museen, geb. 29. Sept.
1745 zu fresicca (Neapel), gest.
23. April 1838 zu Neapel. War
ein fleifsiger und durchgebildeter
Musiker, der viel komponiert hat.
Man erwähnt die Oper „L' Olim-
piade", Kantaten, Orchesterwerke,
Sonaten u. a. (Fctisj.
Ardore, Prinz von, siehe Milano,
Criacoiuo Francesco.
Arduini, üieronymus, 1529
päpstl. Sänger (Viertel] . 3, 262).
Arellana, Don Monzo Kamirez
de. Ist nur bekannt durch ein
Sanctns. Canon rocte et retro (für 48
Stirn.) P. Lond. (1765 ?) qnfol. [R. C. of Mus.
Arena.
190
Argenist,
Arena, Oiiiseppe, Neapolitaner
des 18. Jhs., schrieb die Opern:
Achille in Sciro, Rom 1738. La Cle-
menza di Tito 1739. Tigrane, Venedig
1741. Allessandi'o in Persia, London 1741.
Parnace, Rom 1742. Er soll auch im Ms.
„Principi per cembalo ed organo" hinter-
lassen haben. In Upsala bewahrt man
von ihm ein Ms. auf: „Rispondes si, in
Stb. imd 1 Sinfonia a 3, G |, 2 V. u. B.
Stb. in fol.
B. Mailand Cons. Aria „Intendo 11 tuo
rossor", ])er Contralto con Quartetto. Ms P.
B. Schwerin F. 1. Aria mit V. Rom
1742. 2. Aria mit V. Rom 1742. 3. Aria
mit Instr. ebd.
Von seinen Opern sind mir einige Text-
bücher bekannt.
Arenbers;, Paul d', scheint noch
am Ende des 18. Jhs. gelebt zu
haben. Die B. M. besitzt von ihm:
Sonatine p. le Pfte. avec V. op. 1.
Paris, Le Duc. P. 9 S. Gerber 2
berichtet von einem Ärenherg, . . .
dass in den Leipziger Miscellaneen,
Bd. 9 sich eine Dissertatio de re
vetustiss. befindet.
Arens Zooii, Lambrcgt, Or-
ganist an der Neuen Kirche zu
Delft, st. 28. Febr. 1534 (Grabstein:
Bouwst. 3, 22).
Arents, Sire Daniel, Sänger an
der Kapelle Karl V. seit 1517 im
Dez. Ist noch 1521 genannt.
(Straeten 7, 294).
Aresti di Bologna, ist Giulio
Cesare Arresti. Siehe Arresti.
Aresti, (Arresti) Floriauo, Bo-
logneser, Organist an der Haupt-
kirclie in Bologna u. Philharmoniker,
schrieb die Opern: Crisippo, Fer-
rara 1711. Inganno si vince, Be-
log. 1710. Enigma disciolta. Belog.
1710. Costanza in cimento con
la crudeltä. Ven. 1712. II trionfo
dr Pallade in Arcadia, Belog. 1716.
Nach Fantuzzi (Scrittori bologn.)
soll er vor 1719 gest. sein. (Fetis,
Clement.)
Ms. L 200 B. B. Canone a 3 v. in P.
Ob die Sonaten im Samlwk. 1700 (s. d.
Eitner 1) von ihm oder von Giulio Cesare
sind ist zweifelhaft, da beide Bologneser
sind. — Im Ms. Bologna Kat. 3, 199:
Cieli ! che cara pena, Cantate a voce sola.
Dieselbe auch in Padua Aut. Ms. D 5 und
„Sdegno ed amor."
Aretliuse. Eine Oper ohne
Autor. Ms. 1 vol. in hoch fol. Nr.
79 B. Joachimsthal. Nur die
Singst, vorhanden.
Aretin, Christoph, Baron von,
geb. 2. Dez. 1773 zu Ingolstadt,
gest. zu München am 24. Dez.
1824, seit 1793 Rat am Hofe zu
München und Bibliothekar. Er
war ein vortrefflicher Klavier-
spieler und auch Komponist. Unter
dem Namen August Renati liefs
er um 1810 „Gesänge mit Beglei-
tung des Pfte." s. 1. 20 S. drucken.
[B.M.] Siehe Fetis, Bader's ge-
lehrtes Baiern und C. F. Becker
3, 144.
Arevalo (Arevalus) Faustino,
ein spanischer Schriftsteller, be-
kannt durch das Werk:
Hymuodia hispanica ad cantus latinitatis,
metrique leges revocata et aucta. Prae-
mittitur dissertatio de Hymnis ecclesias-
ticis, eorumque correctiBne, atque 0])tima
constitutione. Kojnae 178G ex tj^pograi)hia
Salomonianae ad divi Ignatii. 4". [B. Hbg.
Glasgow. (Fetis' Jahreszahl ist falsch.)
Aretinus, siehe Paolo und
Petrus.
Argany, Gabriel, ein spanischer
Komponist des 18. Jhs., von dem
im Ms. von Ripolles (B. Wagener)
sich 10 Gesänge für Chor und
Instrumente befinden (M. f. M. 15,
33).
Argelati, Filippo, aus Bologna,
lebte um 1745 in Mailand. Das
Liceo in Bologna besitzt von ihm
eine Hds. betitelt:
Notizie di musica estratte dall' opera
intitolata : Philippi Argelati bononiensis,
Bibliotheca Scriptorum Mediolanensum . . .
Mediolani 1745. fol.
Argenist, siehe Argiuist.
Argent.
191
Arici.
Argept, siehe Martin Pen d'
Argent.
• Arg-entille {Argentil, Argentilly)
Charles iV (Carolus d'), Gallus,
wurde am 25. Nov. 1528 als Bas-
sist in die päpstliche Kapelle anf-
genomraen und trat am 9. Jan.
1556 in den Karthäuserorden ein.
(Haberl, Kai Nr. 13. Baust. 1, 115.)
Im Archiv der sixtin. Kapelle, Cod. 13
eine Missa super De beata Virg. 4 voc.
nur mit „Charles'^ gez. Haberl vermutet
obiü,en Autor darunter; ebenso glaubt Dr.
Eni. Vogel ihm das Madrigal „Monota sig-
nor mio" 5 voc. im Samlwk. 1542 i, nur
mit „Charles'' gez., zuschreil)eu zu können.
(Siehe auch Charles.)
Arg-eiitiiia und Argentini, Padre
Stefano, siehe Fllippini, Stefano.
Argentini, Cesare, Kapell-
meister 7A1 ßimini, bekannt durch
eine Motette im Samlwk. 1620.
(Eitner 1.)
Argentio, Bon., Säuger an der
päpstl. Kapelle und circa 1660
• Kapellmeister daselbst. (Haberl,
Kat. Cod. 205/6.)
Argies, Gautliier d% Tronba-
dour des 13. Jhs., aus dem Hause
der Argies ^n der Picardie. Paris
Nat. besitzt im Ms., cote 7222, 21
Chansous mit Melodien.
Argil[lliano, ßoggerio, de
Castro Novo Carfignano, gab 1612
das Samlwk. heraus:
,,Responsoria hebdomadae sanctae Psal-
mi" in Venedig bei G. Vincenti (l(jl2a),
in dem sich auch 10 Gesänge von ihm
befinden. [Proske. B. Ambrosiana zu
Mailand. Bologna 9 Stb. in 40. (Be-
schreibg. Dedic, Eeg. im Kat. von Belog.
2, IGl. Eitner 1.) -
Arginist (Argenist), Leonhard,
war 1471 — 1474 Organist in Augs-
burg (Patsakten. Mouatsh. f. M.
30, 82).
Argomenti, Agostino, Bassist
an der Ksl. Hofkapelle in Wien
vom 1. April 1637—1670 mit 60
fl. Gehalt jährlich (Köchel 1)
Argyropylus, Isaac, der Sohn
des Johannes, soll nach Mattheson
1, 9 ein vortrefflicher Musiker ge-
wesen sein.
Argyropylus, Joliannes, grie-
chischer Schriftsteller und Musiker,
geb. um 1404 in Konstantinopel,
gest. zu Rom an der Pest 1474.
Tim 1430 hatte er sich als Sprach-
lehrer in Florenz niedergelassen.
Nach Vossius soll die Bibl. des
Kgs. von Frankreich ein Ms. be-
sessen haben, betitelt „Monodia",
welchem 1 st. Gesge. enthielt. Fetis
erklärt, dass es dort nicht mehr
vorhanden ist.
xirianus, Joliannes T. . ., er-
wähnt von Blankenburg in den
Znsätzen zu Sulzer's Theorie der
schönen Künste, als Verfasser eines
theoretischen Werkes: Isagoge mu-
sicae poeticae. Erford. 1581. 4°.
Aribo,... Scholastiker, nach
Engelbert Admont (Gerbert 2, 289)
aus Orleans gebürtig. Er war
Schulvorsteher in Freising, lebte
anfänglich im Kloster St. Emmeram
in ßegensburg, und st. nach
Meichelbeck 1078 (Haberl, Jahrb.
1887, 18). Sein Tractat: Musica,
abgedruckt bei Gerbert 2, 197 ist
ein Kommentar zur Lehre Guido's
(Fctis). Im Liceo Bologna ein Ms. :
„Praefatio in librum suum de mu-
sica". (Siehe auch Viertelj. 1, 243.
3, 489. 9, 189, 414.)
Arici, Marco, geb. 1778 zu
Foresto (Bergamo), gest. 26. Okt.
1827 zu Chiari. Er war Organist
in Palazzolo (Bovato), dann zu
! Martinengo und zuletzt Kapell-
meister der Stadt Chiari. Er trat
auch als Komponist von Kantaten,
Arien und Opern auf, doch lässt
sich nichts von ihm nachweisen,
sogar nicht einmal näher bezeich-
nen. (A^alentini. Schon die Leipz.
Ztg. 30, 143 bez. ihn als Operu-
komponisten.)
Arien.
192
Ariosti, Attilio.
Arien, im Ms. und Druck, teils
einzeln, teils in Sammelwerken mit
und ohne Autoren. (Die Airs
stehen unter Airs.)
Ärie7i 41, 48 und 38 Arien. Hbg. c.
1684 bei Rebeulein, Titel fehlt, 3 vol. in
qu40. [B. Kgsbg. nur Bc. (Sanilg. 333).
Angenelmie Arien oder Weisen, nach
welchen die geist- und lehrreichen Ge-
sänge sollen abgesungen werden. Eich-
städt, Wilibal-Collegio. qu40. 135 pp.
mit 133 Lied. m. Generalb. (Gesänge von
Unbekannten.) Einst in Bibl. Commer in
Berlin.
Ein Hundert auserlesene Arten (aus
Opern), sind von Strunck.
Ariettes Tom. 1 — 11. Paris, BaiUon.
11 vol. in 8°. aus französ. Opern des 18.
Jhs. [B. B.
Saralg. (Neue) vorzüglicher und beliebter
Arien und Lieder aus den besten deut-
schen Dichtern mit Melodien zum Singen
und Spielen am Klavier: neu kompouirt
von verschiedenen beriihmten Toukünst-
lern. Wien 1800 musik. typogr. Gesell-
schaft. 2 Hefte mit 85 S. in kl. qufol.
Die Komponisten sind Frz. .Jak. Freistädt-
1er, Chr. Gebhardt, Habaczek, Jos. Haydn,
Mich. Haydn, Jaeger, Müller, Naumann,
Wilh. Pohl, Queck und Türk. [Hofb. Wien.
Musikfr. Wien.
— Mss. Hofb. Wien. Arie di diversi
autori : Collezione Leopoldina. 18 Bdchen.
c. 1657—1705. Enthält Arien von Stra-
deUa, Carissimi, Pasquini . . .
(A N 49 E.)
— Arie di diversi maestri (nur die
Sänger sind genannt: Broschi, Faustina
etc.).
— Arie di div. autori (Hasse, Por-
pora . . .). [Hofb. Wien.
Mss. in B. Dresd. Nr. 722 Samlg. ver-
schiedene Arien mit Pfte. Nr. 898 Arien
imd Lieder, 67 BU. in fol.
Mss. in B. M. siehe gedr. Kat. Reg. p.
161 unter Arietten.
Mss. in Rostock zahlreiche italien. Arien
in P. u. Stb. unter „Varia".
Arietta.
In questa tomba, siehe unter Mollo.
Eine ähnliche Samlg. gab Kühnel in Leip-
zig heraus. [B. Kgsbg. 483.
Ariette, Sei, a due voci e basso di varj
autori dedicate al merito impareggiabile
deir niustr. Signora Baronossa D. Giu-
stiua di Boetzelaer nata Baronessa d'
Aerssen di Voshol . . . Neil' Aja. Dedic.
von F. P. Ricci gez. quS». 8 BU. 18. Jh.
[Bologna.
Ariette^ Sei, a Canto e Cembalo. De- •
dicate all' Ornatissima Dama, la Signora
Marchesa Visconti nata Bagliotti, e com-
poste dalla Baronessa N. N. Neil' Aja . . .
qu8". 10 BU. Dedic. von obigem Ricci
gez. [Bologna.
Arietto, Simone, ein berühmter
Yiolinist des 17. Jhs., geb. zu Yer-
celli, diente anfänglich an der Hof-
kapelle zu Mantua, ging dann in
seine Geburtsstadt und um 1630
an den Hof des Herzogs von Sa-
voyen. Seine beiden Söhne Fran-
cesco und Simone zeichneten sich
ebenfalls als Violinisten aus, sollen
aber den Vater nicht erreicht haben.
(Fetis.)
Arighi, Griacomo Calamani, ist
in Poffa's Ms. Lib. di Suonate d'
organo mit einer Piece vertreten.
Arigo, Antonio, stand um 1636
als Kapellan und Musikus am pfalz-
gräflichen Hofe von Jülich und
Berg (M. f. M. 28, 95).
Arigoni, Francesco, seit Ende
1697 an der Hof kapeile in Dres-
den als Theorbist angestellt, ist
noch bis 1719 daselbst zuerst mit
300 Thlr. dann mit 400 Thlr. Ge-
halt verz. (Fürstenau 1, 114. 124.
2 b. 19. 50.) Die B. B. besitzt im
Autogr. Gr. eine Quittung vom
29/9 1715.
Arigoni, Griacomo, lebte viel-
leicht im 18. Jh.; von ihm besitzt
im Ms. die B. Upsala: üscite ge-
mine f. Ten. 2 V. vel Viol di
Gamba.
Arigoni, Griov. Giac, siehe
Arrigoni.
Arimino, Ludovicus de, im
Codex 87 der 6 Trienter Musik-
bände (jetzt Hofb. Wien) fol. 160b.
„Salve cara Deo tellus", c. 1450.
Ariosti, Attilio, oft nur Atti-
lio genannt, geb. zu Bologna gegen
1660 (sie? siehe den Schlusssatz),
Ariosti, Attilio.
193
Ariosti, Attilio.
lässt sich bis 1728 in seinem
Lebenslaufe verfolgen. Er war ein
Dominikaner-Mönch , scheint aber
vom Papste von seinem Gelübde
entbunden zu sein, um ganz der
Kunst leben zu können. Seine
erste Oper „Dafne" kam in Vene-
dig- 1686 auf die Bühne. Von
1698 bis 1705 war er Hofkompo-
nist und Kapellmeister am Berliner
Hoftheater (Schneider H. 6). Sein
erster Aufenthalt in London muss
ins Jahr 1715 fallen, denn 1716
geht er wieder in seine Heimat
(Chrysander, Händel 2, 63. 95).
Burney nennt das Jahr 1716. Er
war ein ausgezeichneter Spieler
auf der Viola d' amour und liefs
sich in London öffentlich hören.
Sein zweiter Besuch fällt nach Bur-
ney 7, 257 ins Jahr 1720, nach
Chrysander erst 1723. Diesmal
trat er als Opernkomponist auf.
Am 19/2 1723 wird seine Oper
,,Coriolan'' aufgeführt. 1724 21/5
Äquilio (Burney hält sie für eine
Mischoper, Chrysander 2, 110 da-
gegen glaubt einem alten Verzeich-
nis nach, dass sie nur von A.
komponiert sei.) 14/1 1724 Ves-
pasiano, Text von Nie. Haym, fiel
durch. 1/12 1724 Ärtaserse.
10/4 1725, Dario. 7/1 1727 Lu-
cius Verns, Burney bespricht die
Oper Vespasiano (7, 290) ausführ-
lich und teilt die Arie ,,Ah tradi-
tore"' f. Sopr. p. 293 mit. Ueber
seine weitereu Lebensumstände
sind wir nicht unterrichtet. Sein
letztes Lebenszeichen ist die Her-
ausgabe der 6 Cantaten, Kg. Georg
von England im Jahre 1728 dedic.
Hawkins 5, 290 bringt sein Porträt.
An geistlichen Kompositionen
kann ich nachweisen:
La profezia d' Eliseo neu' assedio di
Sainaria. Oratorio 1705 iu 2 paii Ms.
16295. P. [Hufb, Wieu.
Roll. Eitnor's Quollcn-LexLkuii.
Oratorio : Nabucodonosor, Text von Ber-
nardoni. 1706 iu Wien aufgeführt. Ms.
P. Hofb. Wien.
Oratorio: La Passione di Christo, 1709
in Wien aufgeführt. Ms. 17100 P. in 2
pari. Hofb. Wien.
Eine Passion, Oratorio 5 voc. c. orch.
Gedrucktes Textbuch, Modena 169.3, Text
von Cam. Arnoldi. Ms. P. Modena.
La madre dei Maccabei, Oratorio 1704,
für Venedig geschrieben. [C. P.
6 Cantaten, 4 Lezioni u. Piecen für die
Viola d'amour ohne eigentliches Titelblatt;
das 1. BI. besteht aus der Dedication „Alla
Maesta. di Giorgio Re della Gran Britagna
&c. &c. A. A." 84 S. in gr. Fol. mit
einer Subscriptionsliste von 825 Namen.
Beschreibung u. Urteil im Chrysander,
Händel 2, 132. [B. Wagener. R. C. of
Mus. br. Mus. Glasgow.
Ms Dresd. (Kathol. K.) 0 quam suavis,
Cantata a Ten. solo c. 2 V. Va. Ob. ed
org. P. u. Stb.
Mss in Darmstadt 3 Cantaten mit Cem-
balo u. mit lustr. („Loutanauza crudel'.
„Pur al fin gentil''.)
Arie aus der Cantate ,, Diana on Mount
Latmos. s. 1. fol. [br. Mus.
Cantate: 1. Nice quella severa amabil
Niufa. 2. Filii gentil, nel tuo bei fior
degli auni, a Sopr. col Bc. [Musikfr. Wien.
11 Cantate a voce sola, con acc. del
Basso. Ms. 17575. P. [Hofb. Wien.
In B. Schwerin F. Cantata: Occhi belli,
p. Sopr. col Bc. Ms.
Mss. Berl. Singak. Cantate a Sopr. c.
Bc. P. i. Non han piii gl' occlii. 2. 0
filli, 0 dolce. — 4 Cantate per il Sopr. P.
Mss. Dresd. Mus. B 101 a S. 5. 54. 141.
146 4 Cantate a Sopr. col B. P. 1. D'
una rosa. 2. Non ve pena. 3. AI voler.
4. Cieco Nume. — Aria ä Sopr. c. ström.
P. — Cantata „0 quam suavis" a Ten.
solo c. ström, von Zelenka's Hd. Ms. A
11, 3 Bll. fol. P.
Mss. B.B. 11, öOOSamlbd. P. Cantata:
Cieco Nume alto arciero, Sopr. solo et
Cont. 2 Bll. mit Pater Attilio gez. — Ms.-
780. Cantata: Questo mar di vita, Basso
solo 0. Bc. mit 4 st. Ritorn eilen u. 3 Du-
ette f. 2 Sopr. u. Bc. — Ms. 450. Samlbd.
P. Kantaten 1. Risolvo ad adorar\'i, ä
Sopr. solo col B. 2. Belle stille che gron-
date. 3. Quanti sospiri. 4. Duna rosa
che mi punse. — Ms. 4078. Samlbd. P.
Cant. Se lontan stä 1' Idol mio, mit Atti-
lio gez.
13
Ariosti, Attilio.
194
Aristoteles.
Opern :
Amore tra nemici, op. in 3 atti, Text:
Bernai-doni. Wien 1708. Ms. P. [Hofb.
Wien. Musikfr. AVien nur 3. Akt.
Artaserse (Artaxerces). The favourite
songs . . . Lond (1 724) Walsli. P. fol. 16
S. [br. Mus.
H bene da 1 male, Trattanimeuto carne-
valesco. 1704 P., nur der 1. Akt. [Mu-
sikfr. Wien.
II Coriolauo. Opera rapresent. a Lon-
dra 1723. Lond., Meares. P. fol. [B. B.
br. Mus. P. u. Einzeldrucke.
Cyrus, opera. London, fol. Part., nur
einige Gesänge. [R. C. of Mus.
La gala delle anticlie Eroine ne' campi
Elisei. (1706) Text: Stampigiia. Ms. P.
[Hofb. Wien.
I gloriosi presagi di Scipione Africano.
Text: Copeda. (1704) Ms. 16276 P. [Hofb.
Wien.
Lucio Vero. The fav. songs . . , Lond.
(1727) Walsli. fol. P. [br. Mus.
Muzio Scaevola, opera. Lond. fol. Part.,
konip. von Buononciui, A. und Händel.
Nur die Arien in Vokal- P. [R. C. of
Mus. br. Mus. 1 Arie. Cambridge F. AY.
Ms. 54 eine Arie.
La piü gioriosa fatica d' Ercole. Text :
Bernardoui. (1703) Ms. P. [Hofb. Wien.
La profezia d' Eliseo nell' assedio di
Samaria. (1705) Text: Neri. Ms. P. [Hofb.
Wien.
Vespasian, an opera . . . Lond. (1724)
Walsli. P. fol. [Paris Nat. br. Mus.
Serenata. Marte placato. Text von
Bernardoni 1707. Ms. P. [Hofb. Wien.
Serenata: La Placidia. Text von dems.
1709. Ms. P. [Hofb. Wien.
Die im Schneider p. 4/5 erwähnte Oper
yon Ariosti u. Rieck „La festa dol Hyme-
neo" ist in Berlin nicht auffindbar.
Arien in P. in Walsh: Le Delizie.
Ms. in Rostock: Scene aus der Oper
Coriolano „Spirale o iniqiii Marmi." P.
A togliermi la pace. Aria per Sopr. c.
2 Y. e Bc. fo. 31 Ms. B 937. [Dresd
.Mus.
Yon der Oper ,,Aquilio'' 1724 den 21/5
in London führt Chrysander den Drack
The favourite songs. Lond., Walsh, 17 S.
in fol. an, doch habe ich denselben nicht
gefunden.
Im br. Mus. 1 Arie aus der Oper Da-
rius, s. 1. fol. — Ms. 345 ein Samlbd.
Arien.
1 Arie: Lasso ch'io t"ho perduta, in Mart.
Röder's Tesori antichi, Lps. Br. & H. Nr.
11.
Im Burney 4, 293: Ah, ti-aditore spirar,
Arie aus der Oper Yespasiano f. Sopr.
In Apollo's feast einige Gesänge.
Eötis lind Clement führen noch folgende
Opern an, deren Fundort ich nicht kenne:
Dario 1696. Erfile. Yen. 1697. La Ma-
dre de' Maccabei, Yen. 1704. La festa
d' Imenei, Berlin 1700. Atys, Lutzen-
burg 1700. Dario, London 1725. Tenzoue,
Lond. 1727. Tirsi, 3. Akt. Yen. 1696
(nach Galvani).
Divertimento da camera a Y. e Ycl.
Bologna 1695. fol. [Bologna Petr.
Die B. Upsala besitzt unter Padre Atti-
lio Ariosti's Namen 4 Werke in Stb. Ms.,
die eine so frühe Jahreszahl ti'agen, dass
sie entweder einem anderen Komponisten
gleichen Namens angehören, oder das . von
Fetis angegebene Geburtsjahr 1060 viel zu
spät ist. Icli halte das Letztere für das
Wahrscheinlichste. Es sind folgende Ge-
sänge :
Cantata: Tribunal d' amore. Factus est,
repente de coelo (De St. Spiritus).
Cantata a 2 C. e 2 Yiolini c. Org. 1664
in 40.
Potestis bibere calicem a 5: A. T. B.
c. 2 Yiole. 1605. 4«.
Quem admodum desiderat cerxTis, 2 C.
B. Yiolini 1663. 4".
Ariosti, Pater Ottavio Attilio,
kommt in einem Ms. des 19. Jhs.
der B. Bologna, Kat. 3, 198 ßl. 85,
mit der Cantata vor: II ratto di
Proserpina. Er ist wahrscheinlich
ein anderer als Attilio Ariosti, ob-
gleich derselbe auch ein Pater
war, doch den Vornamen Ottavio
auf keinem seiner Werke führte.
Aristides Quiiitiliaims , über
dessen Lebenszeit man schwankend
ist; gewöhnlich wird er um 150
n. Chr. lebend angenommen. Er
schrieb „de Musica, libri III.'' Siehe
Meibom u. Fetis. Viertel]'. 1,16 ff.
Aristote,... ein Musiker des
13. Jhs., von dem Coussemaker in
seiner L'art harmonique aux 12.
et 13. siele, Paris 1865 S. XXIX.
XXX. XXXn. XXXIV. und
LXXXVIII vier 3 und 4 st. Sätze
veröffentliciit. (Eitner 2.)
Aristoteles, Pseudonym eines
Aristoteles.
195
Armi.
Musiktheoretikers aus dem Ende
des 12. Jhs., der von Johannes de
Muris (Specnlum mus. VII, 1) neben
Franco als Mitbegründer der Men-
suralmusik genannt wird. Sein
Tractat findet sich auch unter den
"Werken des Beda venerabilis (Köln
1688, I. 324) und ist noch von
Gei-bert 2, 1 für ein Werk des-
selben gehalten worden. Botto de
Toulmon (Bulletin archeologique
III. 215) hat, gestützt auf Joh. de
Muris Spec. mus. XII, 11 u. 18
nachgewiesen, dass der Beda nicht
der Auto» des Tractates ist. Fetis
hat zwar erkannt, dass der Tractat
nicht in die Zeit Bedas gehören
kann, jedoch nicht, dass der Trac-
tat des Beda und der des Aristo-
teles identisch sind. Es sind zwei
Handschriften bekannt, beide in
Paris, die eine Fond St. Victor
Nr. (359, sehr verstümmelt, die
andere fond latin Nr. 11266. Eine
dritte Oxforder Handschrift, wie
Fotis behauptet, existiert nicht
(Couss. 1, XVI). Der Tractat „de
musica" ist abgedruckt bei Couss.
1, 251—281. Er behandelt zuerst
den Cantus planus, kennt die
Guidonische Solmisation; «von S.
269 behandelt er die mensurierte
Musik. Er stimmt im ganzen und
grofsen mit Franco überein, doch
statuiert er 9 modi, rechnet im
Gegensatze zu Franco die beiden
Terzen zu den Dissonanzen; seine
Ligaturenlehre weist eigentümliche
Bestimmungen auf, die, weil sie
die Werte der Ligaturen zum Teil
vom Modus abhängig machen, be-
zeugen, dass er älter ist als Franco
(vgl. Jacobsthal, die Mensuralnoten-
schrift des XII. u. XIII. Jhs. pag.
71-83). Franco (Couss. 1, 124)
polemisiert gegen seine Art der
Notation. Die Lehre von der Be-
zeichnung der Modi durch Liga-
turen ist versificiert und stammt
vielleicht aus einem anderen Werke.
Am Ende des Codex 1J266 finden
sich sieben Motette, die von Couss.
5, 155, 166 — 171 ihm zugeschrie-
ben werden; doch lässt sich nicht
nachweisen, dass er der Kompo-
nist derselben ist (Vierteljahrs-
schrift IV, 46). Dagegen ist unter
dem Einflüsse seiner Theorie wahr-
scheinlich der n. V. u. VH. Fas-
cikel des Codex von Montpellier
niedergeschrieben (Vierteljahrs-
schrift IV, 28-31. Riemann 122
ff. Eeg.).
Ostv. Koller.
Aristoxen der Jüngere, ist
Mattlieson, siehe Scheibe's kriti-
scher Musikus, Vorwort, Bog. b 7 v.
und 35. Stück.
Arithuu'tique de musiciens,
Paris 1754, siehe (jallimard.
Arizo (Arizu), Mig'uel de, spa-
nischer Komponist des 17.. Jhs.,
von dem die B. M. in Ms. E (200)
2 Gesänge zu 3 u. 4 St. besitzt.
Nach Straeten 8, 423 war er 1633
Sänger an der Hofkapelle in Madrid.
Arkenl)Out , Martiiius. Die
Bibl. in Amsterdam besitzt von ihm:
De zaag-eu speelkoust iu haar uuttig
gelmiik en schadelijk inisbmik. Haariem,
Bo.sch. 1771. 80.
Armag'iiac, . . . Kammermusikus
an der Hofkapelle Henri IV. von
Frankreich (Castil-Blaze 72 ff.).
Arinl)orst, Jakob, aus Ober-
yssel, ist am 8/10 1708 an der
Universit. zu Leyden als „Musicae
Magister" gezeichnet (Bouwst 3, 4).
Armelly, Ludovicus d', Con-
traltist u. Organist 1490—92 an
St. Peter in Rom (Viertelj. 3, 238).
Armi, Giovanni DalP, geb. um
1775 in Tirol, liefs sich in Rom
gegen 1814 nieder und veröffent-
lichte mehrere akustische Schriften,
13*
Arminio.
196
Amaud, Baculard d'.
die Becker 1, 216 und Fotis an-
führen. Nachweisen kann ich nur
die eine:
Eistretto di fatti acustici. Roma 1821.
[Mailand Cons.] Im Giornale arcadio di
Roma, Nov. 1821 p. 164; Dez. 1821 p. 321.
Jaü. 1822 p. 48 und Febr. p. 221 sollen
sich seine sämtUclien Artikel über den
Gegenstand befinden.
Armiiiio, Antonio de, Chor-
direktor an der Kirche S. Francesco
in Bologna, wird 1356 in den
Akten genannt. (Busi 1, 192.)
Ariuonio de Crocicchieri, siehe
Crociccliieri.
Armsdorff, Andreas, geb. 9.
Sept. 1670 zu Mühlberg bei Gotha,
gest. 31. Dez. 1699 in Erfurt.
Studierte Jura und wurde darauf
Organist zu Erfurt, zuerst an der
Reglerkircße, dann au der Andreas-
und endlich an der Kaufmanns-
kirche. Er hinterliefs eine grofse
Anzahl Kirchen-, Orgel- und Kla-
vierkqmpositionen , von denen
Gerber 2 besonders die variirten
Choräle hervorhebt. Er unter-
zeichnete seine Kompositionen mit
Ä.Ä.
Körner in Erfni-t hat 1 Trio für Orgel
über „Wie schön leuchtet der Morgen-
stern'' neu herausgegeben. Die B. B. be-
sitzt dasselbe im Ms. 136 p. 12 und Ms.
135 p. 39. 52. 58. 69. 80. 93. 113 be-
finden sich andere Choralbearbeitungen.
— B. Hannover (Nr. IV, 7. 519) besitzt
mehrere Italien. Kantaten mit Gb. u. Vio-
line. London s. a. in fol., die mit A. A.
gez. sind.
Ms. B. Lpz. in einem Samlbde. Choral-
vorspiele von Pachelbel, Walther, Krebs
etc.
Ms. in Berlin Hochsch. 3 Choralbearbtg.
u. 3 andere in eiuem 2. Hefte.
Aruald, Arild, Sohn des Thor-
wald, ein isländischer Barde (Skalde)
im Dienste des Kgs. Waldemar
des Grofsen von Dänemark, in der
2. Hälfte des 12. Jhs.
Arnaldus , . . . Komponist des
12. Jhs., ein Belgier nach Gerbert
5, 39. Ein Arnaldus, vielleicht
identisch mit Laiins , findet sich
in Cod. 2216, c. 1450, der Univ.-
Bibl. in Bologna, mit 5 Gesäugen:
2 Kyrie, Christe und 3 Et in terra
3 voc. p. 2—8.
Aruaud , L' al>lbe Fran^ois,
geb. 27. Juli 1721 zu Aubignan
(bei Carpontras), gest. 2. Dez. 1184
zu Paris. War Kleriker, kam 1752
nach Paris, 1765 gehörte er der
Abtei Grandchamp an, wurde Biblio-
thekar und Yorleser des Königs
und Historiograph des Ordens St.
Lazare. Er war auchf Mitglied
der Akademie des inscriptions et
belles-lettres u. der Akad. fran9ais.
Als eifriger Verehrer der Gluck-
schen Muse schrieb er mehrere
Streitschriften, meist anonym:
Lettre sur la musique ä Mous. le comte
de Caylus. s. 1. 1754. 8». 36 S. [B. B.
Brüssel. Glasgow. Musikfr. Wien.
— auch in La Borde' s Essai Bd. 3
p. 551 und in Arteaga's Rivoluzioni Bd. 3,
243 in ital. Uebers. abgedruckt.
Reflexions sur la musique en general,
et sur la nnisiqne fran(;'aise en particulier.
Paris 1754. V2^. [br. Mus.
Einige Abhandlungen befinden sich auch
in seineu Oeuvres completes, Paris 1808.
3 Bde. in 8'\ [Hof b. Wien. B. B. br.
Mus.] (siehe Fetis u. Becker 2, 131).
Folgendes Werk ist auch zum Teil von
ihm : i
Memoires p. servir a T histoire de la
Revolution operee dans la musique par
M. le Chev. Gluck. Glucks Portf. Naples.
Paris chez Bailly. 8". 491 S. [B. Wa-
gener. (Siehe Gluck.)
In seinen mit Suard herausgegebenen:
Varietes litteraires, ou recueil de pieces
tant originales que traduites, concernaut
la Philosophie la litterature et les Arts.
Paris 1768/69 Lacombe. gr. 8». 4 Teile,
befinden sich Aufsätze über das englische
Tiieater, über HaendeJ, über die italienische
Gper, Uebersetzung über alte Musik der
Chinesen, über die Menestrels u. a. [Hofb.
Wien, siehe Becker 2, 131 mit näheren
Angaben.]
In Friedr. Just. Riedels Ueber Chr. von
Gluck, Wien 1775, ein Brief von ihm.
Aruaud, Fran9ois-Thomas-Marie
Arnaiid, Pierre.
197
Arne, Mich.
Baeiilard (1% geb. zu Paris 1718,
gest. 1805 ebd., lebte eine Zeitlaug
in Berlin am Hofe Friedrich IL
wurde dann Legationsrat in Dres-
den und ging später wieder nach
Paris, wo er in Not geriet und
starb. Er schrieb Trauerspiele,
Gedichte und Romane. Seine
Oeuvres erschienen in 12 Bd. in
Paris 1774 chez DeLalain. In den
,,Nouvelles historique", 1. Bd., am
Ende zur Novelle „Sire de Crequi"
eine Chanson von ie Boucher Du-
crosco und eine Romanze von de
Moncriff mit Melodien. In den
Epreuves du sentiment, Bd. 3, am
Ende findet man Chansons mit
Melodien von Desaugiers 2, Simon
2 u. Rochefort 4. [Antiquar Mai
in Berlin.
Ariiaud, Pierre, Violinist in
Paris, von dem sich erhalten haben
6 Quatuors concertants. Oeuv. 3. Paris
1787. [Paris Nat.
Arndt, Jakol), Kantor in Frank-
furt a/0. in der Mitte des 17. Jhs.
Man kennt von ihm mehrere Ge-
legenheitsgesänge :
Prosplionema harmonicum suinmis boiio-
ribus . . . Luberti Erbenii . . 1651 . . Voce
& organo decantatum, 8que numeris coni-
liositum . . . Typis E. Rösneri. 9 Stbll.
Quod felix faxit. [B. Br.
Begräbnis-Gesang . . . der . . . Jungfr. .
Evae Catbarinae . . Molleri . . mit 4 St.
ib. (1653) 4 Stb. Der Gerechte, ob er
gleich. [B. Br.
Ms. 800 B. B. in 6 Stb. (fehlen 4) ein
Gelegenheitsgesang: Triunipluis Christi
redivivi nmsices noveui vocuni. Text:
Heilt trimnphiret Gottes Sohn, Ostiin. mit
Bo. (C. 1—3. B. 1—2. Bc.)
Arne, . . . ein englischer Kom-
ponist des 17. Jhs., von dem sich
4 Airs in Airs 1676b. befinden.
Arne, Michael, Sohn des Tho-
mas Augustine, geb. um 1740 oder
1741 in London, gest. 14, Jan.
1786 ebd. Bildete sich unter Mrs.
Cibbcr zum Sänger aus und trat
1751 bereits in Frauenrollen auf.
1763 komponierte er das Drama
„The fairy tale", 1764 zusammen
mit Battishill die Oper ,,Almena".
Am 5/11 1766 verheiratete er sich
mit Miss Elis. Wright. 1767 schrieb
er die Musik zu Garrick's drama-
tischer Romanze: Cymou. 1771 bis
1772 reiste er in Norddeutschland
mit der Sängerin Miss Venables
und gab Konzerte und Oratorien-
Aufführungen. Am 23/9 1771
führte er z. B. in Hamburg Händel's
Alexanderfest in deutscher Sprache
auf und nach demselben trug er
ein „Flügelconcert" vor und Miss
Yenables sang eine Arie mit ob-
ligater Trompete aus der Oper
Artaxerxes von seinem Vater. Am
15/4 und 21/5 1772 führt er ebd.
den Messias von Händel auf (das
wäre die früheste Aufführung des-
selben in Deutschland). Am 5. Juni
giebt er in Lübeck ein Konzert,
er als Flügelspieler und Miss Ve-
nables als Ariensängerin (Sittard 1,
110. 111, der aber den Vater mit
dem Sohne verwechselt. M. f. M.
22, 105). 1779 wurde er zum
Musikdirektor am Theater in Dublin
ernannt. 1784 dirigiert er die
Oratorien-Aufführungen in London
als Fortsetzung der von Händel
eingeführten Einrichtung. Später
zieht er sich von der Oeffentlich-
keit ganz zurück und widmet sich
ausschliefslich chemischen Unter-
suchungen, wozu er sich ein be-
sonderes Laboratorium in Chelsea
bauen liefs. Nach einigen Jahren
kehrte er wieder zur Musik zurück
und trat als Komponist auf. (Brown.
Grove, der aber fälschlich das
Todesjahr mit 1806 verz.)
Von seinen Werken kann ich
nachweisen:
The overture, songs & duets in the
Opera of Almen. London (1764) fol. P.
[R. C. of Mns. Dresd.Mus. fehlt die Ouvert.
br. Mus. 2 Ausg.
Arne, Mich.
198
Arne, Dr. Thomas.
The choice of Harlequiu (1. Akt). Lond.
1781. [R. C. ofMus.
Cymon. Opera. Lond. (1767) P. [R. C.
of Mus. br. Mus. Ausg. von Bishop c.
1815. Im R. C. of Mus. noch 3 additional
songs von Arne und Dihdin, c. 1783.
The fairy tale' & Hymen. Opera,
Lond. (1764) P. [br. Mus.
Ranelagh songs 1780. Sung by Miss
Morris. P. Lond. (1780). fol. [R. C. of
Mus.
Grove führt noch die Operetten an:
1778 The fathers. 1780 The belle Stra-
tag-em. 1782 The positive Man. 1783
Tristan Shaudy.
A favourite coUection of english songs
... Book 3. Lond. (1758) fol. [br.Mus.
The favourite songs, & in the fairy
tale wäth the airs etc. London 1764.
qufol. [br. Mus.
The Flow'ret; a new collect, of engl,
songs. Lond. fol. c. 1760. [R. C. ofMus.
br. Mus.
The Violet; a collection of 12 english
ballads by Mr. A. jun. book 2. Lond.
(1756) qufol. [br.Mus.
A coUection a favourite songs, which
were sung by Mrs. Arne, at Ranelagh &
Vauxhall . . . with the new scots bailad,
pittv patty . . . P, Autogr. fol. Lond. [R. C.
of Mus. br. Mus. Druck: Lond. (1775) fol.
A collection of songs by . . . published
singly. Lond. fol. [R. C. of Mus.
Songs and Ballads sung at Vauxhall,
containing the favourite song, „Thro' the
Wood, Laddie. Sold by the Autor'^ qufol.
[Kat. Reeves 1882.
The songs, duetts and trio for a harp-
sichord and voice and may & accomp.
with a Violin or German Flute & Vilou-
cello. London, John Coxta. [Dresd. Mus.
1 Duett aus Artaxei-xes und der Gesg.
Rule Britannia im Ms. u. Druck bei Bir-
chall. [Berlin K. H.
The Amazon (a song) Lond. 1783. fol.
[br. Mus.
The Balloou, a song ... ib. fol. [br. Mus.
Tlie favourit air sung in the Belle's
Stratagem. Lond. fol. [br. Mus.
Three additional songs in C. by M. A.
& C. Dthdin. Lond. qufol. [br. Mus.
46 Gesänge in Londoner Einzeldrucken
und in Samlwk. [br. Mus.. Kat. verz. sie
genau. Songs in R. C. of Mus Nr. 1376.
Siehe Roffe: 12 english ßass Songs.
Book 2 Nr. 2. Lond. 1854. fol. [br.Mus.
In Corri's CoUection 1788 in Bd. 2
zwei Nrn.
In Karl Fr. Abel's 6 fav. Overtures
1760 mit 2 Ouvert. vertreten.
Arne, Dr. Thomas Augustiue,
geb. 12. März oder 28. Mai 1710
zu London, als Sohn eines wohl-
habenden Tapeziers und gest. den
25. März 1778 ebd. Nach des
Vaters Willen sollte er Jurist wer-
den, bekämpfte aber mit Ausdauer
alle Hindernisse bis er sein Ziel^
erreicht hatte Musiker zu werden.^
Seine erste Oper „Rosamond" wurde
1733 am 7. März in Lincoln's Tun
Filds Theater aufgeführt. (Pohl 1,
157.) 1734 seine Dido und Aeneas.
1736 HiU's Zara. Seine Schwester,
die später verheiratete Mrs. Cibber,
war eine vorzügliche Sängerin in
seinen Opern. 1736 verheiratete
er sich mit Cecilia Young. 1738
komponierte er Milton's Comus,
1740 die Maskerade „The Judgment
of Paris" (ürury Lane Theater)
und „Alfred'' in dem zum ersten
Male das später so beliebte „Eule
britannica" gesungen wurde (Chry-
sander Händel 3, 6). 1742 ging
er nach Irland und wurde bei
seiner Rückkehr 1744 als Kompo-
nist am Drmy-lane playhouse an-
gestellt. Jetzt reihte sich Jahr für
Jahr Oper an Oper in der damals
in England gebräuchlichen Manier,
die aus einigen Instrumentalstücken
und Einzelgesängen bestand. Der
am 2. Febr. 1762 aufgeführte Ar-
taxerxes, nach Mesastasio's Text,
war A.'s bestes Werk. Hier machte
er auch nach Smith 's „Fairies"
von 1755 Vorangang den ersten
gröfseren Versuch Recitative in
der englischen Oper einzuführen.
Trotz dem Mangel an Originalität
und dramatischer Kraft, erlebte die
Oper zahlreiche Aufführungen und
die Sänger wählten dieselbe vor-
zugsweise zu ihrem Benefice. Die
letzte Auffülirung dürfte 1825 ge-
wesen sein. Seit 1762 führte er
in der Fastenzeit Oratorien im
Arne, Dr. Thomas.
199
Arne, Dr. Thomas.
Driiiy Laue Theater auf, als Gegen-
partei den im Covent-Gardens The-
ater, die Händel seit 1735 ein-
richtete. Durch billigere Preise
suchte er auch das ärmere Publi-
kum heranzuziehen, welches ihm
vollständig glückte. Den Doctor-
titel erhielt er zu Oxford am 6.
Juü 1759. (Pohl 1, 37. 77. 81.
Grove. Stephen. Burney 7, 655.
662/3. Potis und Grove geben
lange Yerz. seiner Opern, von
denen sich aber nur wenig erhalten
hat.)
Verzeichnis seiner nachiceisharen Werke :
Judith, an Oratorio in 3 acts. (words
by J. Bickerstaff.) Lond. (1764). P. fol.
[br. Mus. u. Autogr. R.«C. of Mus. 2 Ex.
Glasgow.
Rachel sacrcd song . . . Lond. (1848.
1858.) fol. br. Mus.
An Ode upou dedi'cating a building to
Shakespeare („Sweelest bard" von D.
Garrick) Lond. (1769) qufol. br. Mus. in
5 Ausg. R. C of Mus. Glasgow.
6 cantatas for a voice & instnmients.
Lond. (1756) Walsh: 70 S. fol. [Glasgow.
br. Mus. B. Wagener.
6 Cantatas for a voice, harps. & Violin.
Lond., Harrison & C. 31 S. [B. Wa-
gener.
Opern :
Oveitiare, songs etc. in the opera of
j^Achüles in petticoafs.''' Lond. (1774)
qufol. [Glasgow, br. Mus.
Songs in the masque of Alfred. Lond.
fol. (Ist nicht die Original-Ausgabe) [br.
Mus. 2 Ausg. und Einzelnes daraus, be-
sonders zahlreich das „Rule Britannia'^
R. C. of Mus. P. 2 Ausg. Glasgow. B.
Wagener: Ausg. von J. Walsh. 85 S.
ohne Namen. Musikfr. Wien.
The overture, songs, & duets in the
opera .^Almena'-^ Lond. qufol. [Glasgow::
Artaxei-xes, an english opera as it is
performed at the theatre royal in Covent
Garden. Lond., Johnson. P. [Mailand Cons.
— Songs & Duetts in the opera of . .
Kl.-A. Lond. 1762. [B. Lpz.
— The overture, recitat. airs & duets,
in the serious opera of „Artaxerxes".
Grand finale to ditto, comp, by H. R.
Bishop. Lond., Jobn Johnsohn. fol. [Glas-
gow. Dresd. Mus. R. C. of Mus. ohne
Tilelbl. br. Mus.
— Artax. An engl, opera as it is per-
formed at the theatre roy. in Cov. Gard.
Jjond. print. for J. Johnson. 180 S. in fol.
[B. B. B. Wagener. br. Mus. nebst zahl-
reichen Einzeldnicken. Darmst.
Songs in the Comedie called „ils you
like it.,'-'' & .i.,Tu-elfth Nighf'\ written by
Shakespear; with a favourite Air in the
,,F«/Z of Phaeto)i^\ another in the ,.,Tender
Hiisband^'- & the Scene of the Ghosts of
Darius & Statira, in the .,.,Rival Queens.,
or the Death of Alexander the Great' ;
for 2 voic. Lond. fol. [R. C. of Mus.
Glasgow, br. Mus.
Overture (f. Pfte. zu The Beggars opera)
Lond. fol. Aus dieser Oper „Cease your
funuing in 3 Ausg. [br. Mus.
— Beggar's opera with the alterations
& new basses by Dr. . . . (1800?) qufol.
[br. Mus.
Songs & Duetts in the Blind Beggar
of Bethnal Oreen^ as perform'd by Mr.
Lowe & Mrs. Cüve at the Theater royale
in Drury Lane. With the fav. songs . . .
in the Merchant of Venice . . To which
will be added a coli, of New Songs &
BaUads. London P. fol. [R. C. ofMus.
Glasgow. br. Mus.
Britannia, a masque (the overt. & songs)
Lond. P. fol. [R. C. ofMus: 2 Ausg.
Glasgow, br. Mus. im Kl.-A.
The Castle of Andalusia, a comic op.
Siehe Arnold, S. (1782). [br. Mus.
(The choice of Harlequin) The overture,
songs etc. of the pantomime called ... or
the Indian Chief. Lond. (1782) qufol.
[br. Mus.
Colin & Phillis. A pastoral dialogue
s. 1. fol. [br. Mus.
Comus. The music in the masque of
. . . written by Milton. op. 1. (1738)
Lond., Walsh. ' P. fol. 47 S. [R. C. of
Mus. in 3 Ausg. B. B. Glasgow, br.
Mus. in 5 Ausg. P. u. Kl.-Ausz. nebst
zahlreichen Einzeldrucken. Padua Ant.
1 Aria.
The Cooper, comic opera. (Klav. -A.)
Lond. (1772) qufol. [br. Mus.
(Elfrida) The songs, duets & chorasses
in . . . (words by AV. Mason) Lond. (1772)
fol. rbr.Mus. R.C. ofMus.
EliRi. An english opera (words by R.
Rolt) Lond. (c. 1754) Walsh. P. 83 S.
fol. [br. Mus. und Einzelnes daraus. R. C.
of Mus. Glasgow. B. Wagener.
— Eliza, an english opera. For the
voice, harpsichord and violin. London,
Hai'rison and Co. [Dresd. Mus.
— Eliza. The Wordlack. [br. Mus.
The fairy prince; a masque (words by
Arne, Dr. Thomas.
200
Arne, Dr. Thomas.
G. Colman.) Lond. (1771) qufol. [br.
Mus. E. C. of Mus. 2 Ex. Glasgow.
Darmst.
(The Guardian outwitted.) The over-
ture, sougs &c. in . . . Lond. (1764) fol.
[br. Mus. P. u. St. K. C. of Mus. 2 Ex.
Glasgow.
An hospital for fools; a dramatic fable,
(words by J. Miller.) Lond. 1739. S».
[br. Mus.
Judgment of Paris. The music in the
. . . consisting of all the sougs, duettos &
trio, with the overt., in score. To which
. . . are added the celebrated ode in honour
of Great Britain, calFd Rule Britannia,
& Sawney & Jenny, a favourite dialog-ue
in the scotch style. Opera sesta. Lond.
(1741) P. fol. [R. C. ofMus. br. Mus.
Glasgow.
King Arthur. The songs, airs, duets
& chorusses in the masque . . . , comi^os'd
by Purcell & . . . Loud., John Johnson. P.
81 S. fol. [R. C. of Mus. B. Wagener.
— Ouvertüre to King Arthur für kl.
Orch. mit 2 Ob. 2 Hern u. 2 Tromp. in
einem Samlbd. mit 11 anderen Ouvert.
von demselben. [R. C. of Mus. 1586.
The Ladies' Frolick , engl, opera , by
Bates & A. Lond. P. qufol. [R. C. of
Mus. in 2 Ausg.
May day, or the little Gypsy. (Opera,
the words by D. Garrick.) Lond. (1775)
qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
Midas, a comic opera as it is perform'd
at the theatre royal in Covent - Garden,
for the haips. , voice, germ. fl. V. or
Guitar. Lond. Walsh. qufol. (1734).
[Brüssel.
Phillis, a pastoral. The words by Pott.
(Lond. (1776) fol. [br. Mus.
The Battle Scene in the Duke of
Buckingham's comedy of „J7«e Rehcarsal'-'-
Autogr. R. C. of Mus. 1944, nebst Graces
to „La dove", Autogr.
(Romeo & Juliet) A compleat score of
the solemn dirige in . . . Lond. (1770) fol.
[br. Mus.
— The solemn dirige in . . ., as perform'd
at the theatre royal in Cov. Gard. Lond.
P. fol. [R. C. ofMus.
Thomas and Sally, or the sailor's return,
a dramatic pastoral, with the ov^rtui'e
in score, songs, dialogiies, duettos and
dance tunes, as perform'd at the...
(1760) P. [Dresd.Mus. R.C. ofMus.
br. Mus. nebst 5 Einzeldrucken.
Tom Thumb. The most celebrated aires
in the opera of . . . (1733). [R. C. of Mus.
in 2 Ex.
— Tom Thiunb. The overt., songs,
duetts & chorases in . . . as performed . . .
at the theat. roy. in Cov. Garden com-
posed & compiled by J. Markordt. In
which is printed . . . Lond. , Walker.
[Wolfenb. P. fol. 33 S.
The Trip to Portsmouth (words by G.
A. Stevens) the Overt. & dances by . . .,
the songs by C. Dibdin. Lond. (1773)
qufol. [br. Mus.
(Twelfth Night.) The musick iu the
Comedy (of Skakesp.) P. Lond. (c. 1780)
qufol. [br. Mus.
Siehe Walsh: The Summer's tale, a
musical comedy.
British Amüsement, a favourite Collec-
tiou 'of songs, sung at the publick Gardens.
B. 2. Lond. (1762) fol. [br. Mus.
Dialogue in the Arcadian nuptials.
book 14. ib. fol. [br. Mus.
Lyric harmony, consist. of 18 new
ballads, with „Colin & Plioebe'' in score,
as performed at* Vauxhall by Mrs. Arne
& Mr. Lowe. op. 4. Lond. (1745) Harri-
son & C. 18 S. fol. [R.C. ofMus. br.
Mus. Glasgow. B. Wagener.
— The second volume of Ljaic . . .
with Dämon & Cloe in score. Op. 5.
Loud. ib. (1745) 20 S. fol. [br. Mus.
Glasgow. B. Wagener.
New blessings, new life für Bass und
Instr. im Kl.-A. . Lond. fol. [Berlin Singak.
A collect, of songs ... in which are the
new songs, sung ... in the Jovial Crew.
Lond. (c. 1760) fol. [br. Mus.
A favourite collect, of engl, sougs; sung
at Ranelagh Gardens 1757. Nr. 1. Lond.
fol. [br. Mus. R. C. of Mus.
The vocal Grove, . . . a collect, of favou-
rite songs, sung at Vauxhall Gardens.
Lond. 1774. fol [br. Mus. R. C. of Mus.
The new songs, sung at Vaux Hall . . .
Lond. (1765) Bremner. [br, Mus.
The new songs, sung at Vauxhall by
Mr. Gilson, with the favourite Scots . . .
Lond. (c. 1766). fol. [br. Mus.
The agreable musical choice, a favou-
rite collection of english Songs. In P.
Lond. fol. [R. C. of Mus.
Vocal melody, an eutire new collect,
of english songs etc. sung at Vauxhall,
Ranelagh & Maiybon Gardens. 4 books.
Lond. (1746-52) Walsh. fol. [br. Mus.
R. C. of Mus, 1 book.
— Fortsetzung: The agreable musical
choice, an entire . . . book 5—8. Lond.
(1752—57) fol. [br.Mus.
— Forts. A collection of songs ... in
the Jovial Crew . . . b. 9. Lond. fol. \\n\
Mus.
Arne, Dr. Thomas.
201
Arned, .
— Forts. British melody. book 11.
Loüd. fol. [hr.Mus.
— Foiis. A choice collect, book 12.
Lond. [br. Mus. R. C. of Mus.
A fav. coli, of songs, with a dialogue
in The Arcadian nuptials. book 14. Lond.
P. c. 1764. fol. [E. C. of Mus.
New fav. songs as sung by Mrs. Arne
at Eanelagh House, Master A. & Mr.
Phillips at Marybone Gardens. Lond. P.
qufol. [R. C. of Mus.
The Syren, a new coli, of favourits
songs, sung at Covent Garden & at Eane-
lagh .. . Lond. (c. 1777) fol. [br. Mus.
E. C. of Mus.
(The Tempest.) "Where the Bee sucks,
from . . . newly arrang. for 1 or 2 voic.
Lond. (1850) fol. [br. Mus. in 35 ver-
schied. Ausg.
A collection of songs by . . . published
singly. Lond. P. u. Stb. [E. C. of
Mus.
Songs in E. C. of Mus. Nr. 1373. 1376
(14 Songs). 1377 (2 S.).
Delia, a pastoral ballad („Soft pleasing")
arranged . . . by J. B. Gattie. Lond. (1866)
fol. [br. Mus.
Lyrique harmony, consistg. of 18
entiro new Ballads, with „Colin & Phoebe",
in score, op. 4. Lond. (c. 1745) "Wm.
Smith, fol. [br. Mus. E. C of Mus.
Ms. 1924 in E. C. of Mus: „Hush to
peace", 3 voc.
Cymon and Iphigena, a Cantata (f. Sopr.
mit Pfte.) London, Harrison. [Brüssel
Cons. br. Mus. R. C. of Mus.
— s. 1. C. & S. Thompson, fol. [br.
Mus.
The Hymn of Eve. Arrang. by Dr. J.
Clarke. Lond. (1868) fol. [br. Mus.
4 Ausg.
Nymphs & Shepherds. (song) Lond. c.
1770. E. Falkener fol. [br. Mus.
Eeffley s])ring. A Cantata. London
(1764) fol. [br. Mus.
The Winter's Amüsement. Consistg. of
favourite songs & Cautatas
London
(c. 1762) fol. [br.Mus, R. C. ofMus.
Lovo in a Village, a song, [br. Mus. in
zahlreichen Ausg.
Summer Amüsement; a collect, of lyric
poems, with the favourite airs set to them,
with the new Cantata called Love &
Eesentment. Lond. (c. 1760) fol. [br.
Mus. E. C. of Mus.
The monthly melody (im Samlwk. von
G. Kearsly. [br. Mus.
Gesänge, Catch etc. in Amüsement 1791.
In Airs 1676b. 4 Ajvs.
In Hyde's Samlwk. 21 Gesge. [B, B.
In G. G. Bnttarelli's Canzoniere eine
Ode. 1757.
Das br. Mus. besitzt auTserdem eine
grofse Anzahl Londoner Einzeldrucke von
Songs, Catcha, Ballads, Duetts, Trios etc.
aus Opern u. a.
Eight Oveiiures in 8 parts, four for
Viohns, Hoboys or Germ. Flutes, & 4 for
V., french horns. Lond. (1740) fol. [br.
Mus. E. C. of Mus.
6 Overtures in Stb. Ms? E. C.ofMus.
Nr. 1586.
6 favourite Concertos for the organ,
harps. or Pfte. with instrumental parts.
Lond. (c. 1786) Harrison & Co. fol. mit
Porträt. [br.Mus. E. C.ofMus. B.Hbg.
B. "Wagener. Dresden Mus.
Ms. 550 br.Mus. 1 Concert f. Klav.
7 Sonatas for 2 V., with a th. bass for
the harps. or Vcl. op. 3. Lond. (1750) J.
Walsh. 3 Stb. ä 17 u. 15 S. [B. Wagener.
br. Mus.
8 Sonatas or Lessons, for the harpsich.
Lond., Walsh. 32 S. 1743. qufol. [E. C.
of Mus. br. Mus. B. Wagener.
Siehe Eartley : 6 Sonatas . . . revised by
Arne. (1753).
Siehe Hiles. Orgelstücke. — Bauer,
Old engiish Composers. 1879. [br. Mus.
Minuet with variations, & AJlegro (Pfte.)
Neue Ausg. von Westlake 1874. [br.
Mus.
Die Bibl. in Glasgow besitzt von einem
Arne: The compleat musiciau. Lond. 1760.
Es kann wohl nur von Th. Aug. sein.
65 Gesge. im Samlwk. Clio & Euterpe
1758.
Siehe Thalia, 1 fav. song, dramatic
piece.
In Catch Club 1, 1 Gesg., 2 Gesge. in
Catch Club 3, Bd. 1.
4 Glees in H. E. Bishop's collection of
glees. [B. B. br. Mus.
5 Canzonea in Bottarelli's Samlwk. von
1757.
In Warren's Catches einige Nrn.
In Summer's tale, siehe K. Friedrich
Abel.
In Corri's Collection 1788, 1. Bd. 10
Nrn. Bd. 3, 4 Nrn.
1 Piece f. Flöte u. B. in J. Simpson's
The delightf . Pocket Companion, ohne Vor-
namen, fraglich welchem A.
3 Gesänge und 1 Sonate im Neudnick
(Eitner 2).
In Arkwright's Old engl. edit. Lond.,
Jos. Williams, Nr. 2 Six Songs.
In Th. Busby's Divine harmonist.
Arned, . . Das C. P. besitzt von
Arnell.
202
Ai'nold von Brück.
ihm 2 airs mit englischem Text
in P.
Arnell, Laurentius, nur be-
kannt durch „Livre des cantiques
ä Stockholm 1734". 12^ [B. üp-
sala.
Arnest, Bischof von Prag, gest.
30. Juni 1364, ist bekannt durch
eine Uebersetzung des Kyrie elei-
son, welche noch heute am Feste
des hlg. Wenzeslaus gesungen wer-
den soll, auch soll er der Schreiber
einer Samlg. Messen, Sequenzen
und Motetten in 6 Bd. sein, die
nach Berghauer in einer Biblio-
thek zu Prag liegen sollen, mit
dem Wappen Arnest's versehen
und der Inschrift: Anno Domini
MCCCLXIII. Dominus Arnestus
Pragensis ecclesiae primus Archi-
episcopus fecit scribere hunc li-
brum... (Fotis.)
Ariikiel, Trogillus, Pastor zu
Apenrade (Schleswig), f 1713 als
Superintendent der holsteinsch.
lutherischen Kirchen. Er soll ge-
schrieben haben (Becker 1, 123):
Vom Gebrauche der Hörner, in-
sonderheit beim Gottesdienste.
1683. 40. Dieselbe enthält auch
eine historische Vorrede vom
Kirchengesange (siehe Näheres bei
Becker).
Arnobat, Charles Pierre Coste
d', siehe Coste.
Arnold, Komponist des 11.
Jahrhs.. lebte als Abt zu St. Emme-
ram, nach Fabricius 1, 132 als
Mönch u. Priester um 1010. (Ger-
bert 5, 35.)
Arnold, . . . 1725 Altist a/d. Hof-
kapelle in Ludwigsburg (Stuttgart).
Sittard 2, 120 nennt ihn einen
schon alten Mann, der 1731 einen
Gnadengehalt von 150 Gld. erhält
(ib. 123).
Arnold, . . . Die B. in Darmst.
besitzt ein „Concertante p. 2 Fl.
oe. 4. Bonn, Simrock." Stb. Wel-
cher A, dies sein soll muss erst
durch Prüfung des Werkes be-
stimmt werden.
Arnold von Brück (Arnoklus
Brugensis, Arnoklus de Brück, A.
de Prugkh, Arnolde Fiamengo,
Arnolde de Ponte, auch nur mit
A. B. gez.) Jedenfalls aus Brügge
gebürtig, trotzdem er sich mit Vor-
liebe mit dem deutschen Liede be-
schäftigt hat. Er ist nicht mit
dem späteren Aruoldus Flandrus
zu verwechseln. Die älteste Nach-
richt über ihn erfährt man aus
Ott's erstem Liederbuche (121 newe
Lieder, 1. Teil) von 1534. Ott
widmet dasselbe ihm und nennt
ihn Römisch Kgl. Majestät ober-
sten Kapellmeister und Dechant
des Stiftes Lawbach (Laibach).
Köchel 1 verzeichnet ibn mit
demselben Amte bis 1545. (Siehe
Näheres über ihn, auch über seine
Kompositionen, Publikation Bd. 4,
46, wo er aber fälschlich ein Deut-
scher genannt wird. (Auibros 3,
400. Winterfeld 1, 185. Sti^aeten
5, 90. Cäcilia von Schott 23, 258.)
Ein eigenes Druckwerk ist nicht
bekannt, doch befinden sich in
alten Samlwken 60 deutsche und
lateinische Gesänge (Eitner 1 unter
Brück), denen noch hinzuzufügen
sind:
In Aut. Gardano's Musica quinque voc.
1549 p. 28 unter Arnoldo eine Motette. ■ —
In Ancina's Samiwk. 1599: Ahi pargo-
letto infante 3 voc. mit Arnoldo Fiamen-
go gez.
In Sixt Dietrich's No\'i operis T. 1. 1545,
1 Mot. zu 4 Stirn.
In M. f. M. 26, 132 die Part, von Des
unfaln kraft hat inicli, 4stim.
6 Gesge. in neuen Ausg. (Eitner 2).
In B. Br. im Ms. 3, 41 die Mot. von
Fe\'in „Sancta ti'initas unus Deus" zu 4
St. um 2 St. vermehrt und Christ lag in
todesb. aus 1544 c Samiwk.
Arnold and Calcott.
203
Arnold, Ignaz Ferd.
Mps. B. M. Dies Irae 4 v. Chorbnch.
An aller weit, 4 st. In cmtate 5 v. P.
Ms. B. Proske, Abtlg. Butsch, 5 Stb.
und 4 Stb. in kl. (iu40 1538, enthalten
1 Miserere 4 voc. — Grates nunc. Pater
noster. Ave Maria. Da pacem. • Laudate.
Dens misereatur 4 voc. Grates nunc 2 v.
Grates nunc 3 v.
Im Kat. IV derselben Bibl. werden 22
deutsche Kirchengesänge zu 4 — 6 Stirn, im
Ms. angezeigt.
Ms. 15942 Chorb. des 16. Jhs., Hofb.
"Wien: Gloria laus 4 voc. — Ms. 15613:
In civitate dni. 5 voc. P.
Das Ksl. Münzkabinet in Wien besitzt
eine vom Jahre 1536 auf ihn geprägte
Denkmünze. Fetis' Angabe des Todes-
jahres ist ein Irrtum.
Arnold and Callcott, gaben
heraus: The psalms of David, for
parish churches. Lond. 4*^. [Glasgow.
Arnold, Dr. Gr. B., ein eng-
lischer Komponist des 18. Jhs., gab
heraus :
Ahab: an oratorio. Vocal score "with
organ or pfte. accomp. fol. [Glasgow.
In Hyde's Samlwk. 2 Gesge.
Arnold, Greorg, Veldpergensis
(aus Yeldberg in Oesterreich ge-
bürtig), war in der Mitte des 17.
Jhs. Organist beim Fürstbischof
von Bamberg. Von seinen zahl-
reichen Werken kann ich nach-
weisen:
1651. Lib. 1. Sacrarum cantionum 2
bis 5 voc. Noribg. 1651 Endter. [B. B.
V 1. 2. B. P. 4;us 5us.
1656. Operis secundi Über I. Missa-
rum : Psalmoiiun : et Magnific. a 5 voc.
et 2 V. et Va. in Concerto: Trombonis
aut Violis pro Ubitu ad concertantes voces
quatuor . . . Oeniponti 1656 typis Mich.
Wagner. 18 Nrn. [Proske: A 1. Rip. e
Tromb. 1. Upsala: 19 Stb. br. Mus.: A.
2 T. 2 B. 1 V. Violone.
1659. Canzoui, Ariae & Sonatae (45)
1—4 Violis c. Bg. op. 3 Oenip. 1659 ib.
fol. [Upsala: 5 Stb. br. Mus.: Viola.
1661. Lib. 2. Sac]'arum cantion. de
tempore & Sanctis a 4 — 7 voc. ac instr.,
op. 4. Oenip. 1661 ib. [B. M. C 2. Pars
6. 7. V. 1. 2. Bg.
1662. Psalmi de beata Virgine c. Salve
reg., Ave reg., Alma red. et Regina coeli,
a 5 vel 6, 3 voc. & 2 V. concertant, c.
Va. ad lib. Oeniponti 1662 ib. [B. B: C
1. 2. Viola. B. Bg. br. Mus. fehl. C. 2.
V. u.Va.
1663. Psalmi vespertini a 4. 2 voc. &
2 V. coucert., vel 7. 10. aut etiam 15. ad
placit... Bambergae 1663 Felsecker. 11
Stb. 15 Nrn. [B. Br. B. P: C 1. 2. A. T.
Upsala: 11 Stb.
1665. op. Vlmu. Tres missae pro de-
functis et alia missa laudativa a 4. 5. 7
voc. et 3 vel 4 viol. ad plac. . . Bambergae
1665. [B. P.: Ten. Violetta. Paris Nat.
1672 a. Quatuor Missae a 6 vel 9. I.
pars. Bambergae 1672 sumpt. Authoris,
literis Felseckerijyais. [MusLkf r. Wien : C.
A. T. B. 2 V. Va. 2 Braccie, Fag. Org.
B. P. Cantus. B. B. : C. B. Violine 1. von
1672, Org. von 1675 u. die übrigen Stb.
von 1673. Paris Nat.: Missaium quater-
uis . . . la pars. Hofb. Wien 11 Stb. mit
2 V. u. 3 Violen.
1672 b. Motettae tredecim selectissimae
de nomine Jesu ... OUni una & sola voce,
nimc verö 2 aut 4 instr. ad üb. exorna-
tae. Es typogr. Ducalis Monast. Campi-
donensis 1672. 4P. [br. Mus: Violetta u.
Braccia.
Ms. in Darmst. Nr. 2907 fol. 8 BU.
Danket dem Herren, Ps. 107, 5 voc. (3
Singst. 2 Instr. u. Bc.) mit einer Dedic,
deren Schlusssatz nicht recht verständlich
ist. Er nennt sich hier Georg Aruoldi
musicus und ist es fraglich ob hiermit der
obige gemeint ist, vielleicht schrieb er
das Werk ehe er KapeUm. war. (M. f. M.
20, 87 Nr. 93.)
Ms. Upsala: 16 goistl. Gesg. mit lat.
Texten für- Singst, u. Instr.
Arnold, Ignaz Ferdinand.
Fetis unter Ignaz Ernst Ferd., ein
Advokat und Universitäts-Sekretär
zu Erfurt, der sich eifrig mit Mu-
sik beschäftigte, geb. 4. April 1774
(1779 nach Becker) zu Erfurt, ebd.
gest. 13. Okt. 1812. Von seinen
literarischen Erzeugnissen, die nur
von geringerem Werte sind, zeich-
nete er nur den ,,angehenden Mu-
sikdirektor" mit seinem Namen, die
übrigen erschienen anonym. (Gö-
decke, Grundr. 2, 1141.)
1. Wolfg. Amadeus Mozarts Geist, eine
Biogr. . . Erf. 1803. 80. 452 S. [B. B.
2. Der angehende Musikdirektor; oder
die Kunst ein Orchester zu bilden . . .
(Reichardt gew.) Erfurt 1806 Henning. 8°,
393 S. Eine Beurtlg. in der Leipz. Ztg.
Arnold, Joh.
204
Arnold, John.
9, 599 ff. [B. M. Dresd. B. Lpz. Aiisg.
1810 (sie?). Brüssel. Musikfr. Wien.
3. Jos. Haydn, seine kurze Biographie
u. ästhetische'Darstellung seiner "Werke...
Erfurt 1810. 8". 272 S. [B. Lpz. B. B.
4. Friedrich Heinrich Himmel. Seine
kurze Biograpliie u. ästhetische Darstellung
seiner Werke . . . Erfurt 1810 Müller,
(anonym). 8°. [Brüssel.
5. Wolfg. Am. Mozart u. Jos. Haydn.
Nachträge zu ihren Biographien . . . Erfurt
1810. 8". 118 S. [B. Lpz.
6. Peter Winter. Seine kurze Biogr. , .
ib. 1810. 8". [Brüssel.«
7. Gallerie der beiühmtesten Tonküust-
1er des 18. und 19. Jhs. Ihre kurzen
Biographien, charakterisirende Anekdoten
u. ästhetische Darstellung ihrer Werke,
(anonym) Erfurt 1810 Müller. Sie er-
schienen zuerst von 1803—10 in einzel-
neu Bändehen. 2 Thle. in 8». Enth. Mo-
zart, Haydn, Zumsteeg, Dittersdorf, Che-
nihini, Paesiello, Cimarosa, Winter, Him-
mel. Jede Biogr. für sich paginiert. Die
obigen gehören hierzu. [B. ß. B. Lpz.
Musikfr. Wien.
— 2. Ausg. ib. 1816. [B. B. Brüssel.
Hannover.
Arnold, Johann, erster Trom-
peter am Hofe zu Dresden in der
Mitte des 17. Jh., komponierte um
1652 zur Hochzeit Georg 1. eine
Sonate f. 4 Trompeten, gedr. in
Dresden (Gerber 1.)
Arnold, Joliann Greorg, Orga-
nist zu Suhl, wie er sich selbst be-
zeichnet. Lipowsky verwechselt
ihn mit (Teorg Arnold. Marpurg 7,
165 urteilt günstig über denselben
und zählt ihn nnter die besseren
Komponisten seiner Zeit. Er gab
heraus :
2 Concerts p. le Clav, avec le V. comp.
Nrnbg. (1761) veuve du feu B. Schmid.
fol. [B. B.: fehlt V. br. Mus.
Concert für Viol. , 1789 komp. , neu
herausgeg. u. mit Begl. des Ffte. vei'-
sehen von C. Schröder. [Musikfreunde
Wien.
Arnold, Joliann Gottfried, geb.
1. Febr. 1773 in Niedernball (Oeh-
ringen), gest. 26. Juli 1806 in
Frankfurt a/M., ein ViolonceJIo-
, Virtuose, der seit 1795 sich auf
Konzertreisen befindet und 1797
am Theater in Frankfurt a/M. als
Violoncellist angestellt ist. (Lpz.
Ztg. 8, 750. 12, 609, .mit Urteilen.
Gerber 2.) Von seinen Kompo-
sitronen* kenne ich (er nennt sich
auf op. 2 „Professor du Violoncelle
ä Frcft. s./M."):
1. Concerto p. Vcl. avec acc. de gr.
orchestre, dedie a Ant. Andre. Offenb.
Andre. 9 Stb. [B. B.
2. Concerto p. Vcl. av. orch. ib. op. 2.
[B. B. Dresd. Mus.
— Solostim. für Viola arrangiert, ib.
[Dresd. Mus.
3. Concerto p. Vcl. av. orch. oeuv.
posth. ib. (Vcl. auch f. Viola). [Dresd. Mus.
4. Mss. Dresd. Mus.: 2 Concerte f. die
Viola mit Orchester. Beim 2ten nur Viola
vorhanden, qufol.
5. Autogr. B. B. gez. Frankf. a/M. 1806.
1 Conc. f. Vcl. mit Orch. P.
Arnold, John, geb. um 1720
zu Essex, gest. 1792. (Brown.)
Auf dem Drucke von 1759 nennt
er sich nur „Philo-Musicae" und
Autor des compleat Psalmodist.
Von seinen Werken kann ich nach-
weisen :
The compleat Psalmodist, or the orga-
nist's pai-ish Clerk's, & Psalm singer's
Companiou. In 4 books. Lond. 1750. 4«.
Enth. Chants, Anthems, Psalm tunes,
Hymns, Canons etc. in P. [In-. Mus.
— Ausg. Lond. 1769. 4». [br. Mus. R.
C. of Mus. Glasgow.
— Ausg. 1779 Lond. by Bigg etc. 1 vol.
in 8°. mit dem ausführlichen Titel :
. . . Companion. Cout. I. a new and coin-
plete introductiou to psalmody, and musi-
cal dictionary. II. five and thirty capital
Anthems, etc. The vvhole set in score,
for one, 2, 3, 4 & 5 v. with the basses
figured for the orgau. 7. ed. with addi-
tions. [Brüssel, br. Mus.
A Supplement to the complete Psalmo-
dist; cout. a new set of capital Anthems,
composed by J. Arnold, with a new set
of Psalm tiines. P. Lond. 8». [R. C. of
Mus.
The Leicestershire harmony. Coutaiuing
a set of . . . Psalm-tunes & Anthems . . .
comp, for 4 voic. by an eminent master
of the County of Leicester; & now first
published ... by . . . Lond. 1759. piinted
by Rob. Brown. 174 S. mit 26 vierst.
Psalm. 8». [br. Mus.
Arnold, Michel Heinrich.
205
Arnold, Samuel.
Orgel-
Church music reformed: or the art of
psalmody iiniversally explained unto aJl
people. By . . . London 1765. Brown. 8''.
[Brüssel.
The Essex harmony. (1. ed. ohne Autor
u. Jahr.) London, [br. Mus.
— 3. ed. London 1767. [br. Mus.
— Der vollständige Titel ist mir erst
von der 4. Ausg. bekannt, er lautet:
The Essex hannouy: being a choice
coUection of the most celebrated songs &
Catches for 2, 3, 4 & 5 voices. From the
works of the most eminent masters-. Vol.
I. The 4. ed. with large additious by . . .
Loud., E. & M. Brown 1774. 8». [B. B.
Glasgow, br. Mus. in 2 voll., der 2. Bd.
in 1. Ausg. von 1769? und in 2. Ausg.
von 1777.
3 Einzeldrucke von Gestängen. Lond.
[br. Mus.
Arnold, Michel Heinrich, geb.
1682 zu Erfurt, gest. ebd. 1738,
schrieb Choralvorspiele von denen
Körner einige in seinen
Samlwken. veröffentlichte.
Arnold, Samuel, Mus. Doct.,
geb. 10. Aug. 1740 in London,
gest. ebd. 22. Okt. 1802. Schüler
Gates', Sängerknabe an der Kgl.
Kapelle n. Schüler Nares'. 1763
schon als Komponist am Covent
Garden-Theater angestellt, wo 1765
die Oper „Maid of the Mill'^ auf-
geführt wurde. Im Ganzen schrieb
er 43 Opern. 1767 folgte das
Oratorium „The eure of Saul" u.
mehrere andere. 1771 verheiratete
er sich mit Miss Napier. 5/7 1773
wurde er in Oxford zum Dr. der
Musik ernannt. 1783 folgte er
Nares als Organist und Komponist
an der Kgl. Kapelle und schrieb
Kirchenmusik. 1789 wählte man
ihn zum Direktor der Akademie
für alte Musik. 1794 wurde er
Organist an der Westmiusterabtei
(Pohl 2, 337). Im Jahre 1786
war er zum Direktor der Händel-
Ausgabe gewählt, die in 40 Bd.
erschien, doch ist die Ausgabe
durch Neu-Ausg. alter Samlwk. hat
er sich verdient gemacht 1. Cathe-
dral Music. 2. The Psalms of Da-
vid. (Eine ausführliche Biogr. in
The musical World, Lond. 1885 p.
5. Im Stephen, Fetis und Grove nur
in Kürze.) Von seinen zahlreichen
Kompositionen kann ich nachweisen :
Anthem for trebles, contratenor, tenor
& bass voices, adapted to the Overture
of (Arne's opera) Artaxei-xes by . . . Lond.
(1785) fol.
The hymn of Adam and Eve, from Mü-
tou's Paradise Lost. Part. Autogr. 2 voll.,
gez. Jan. 1802. [K. C. of Mus.
A collectiou of Hymn tunes for 3 & 4
voic, .comp, for the Suny Chappel, c.
1790. (von Arnold, G. Breillat und W.
Discon.) qufol. [br. Mus.
Ode for the anniversary of the London-
Hospital. 1785. P. qufol. [br. Mus.
The Psalms of David for the use of
parish churches, the words . . . by Gordon,
the music selected, adapted & composed
bv . . . assisted by J. W. Callcott. Lond.
1791. fol. [br. Mus. R. C. of Mus.
In Boyce The church Service 1862 ein«
Eveniug ser\'ice in A. Dito in ChapeU's
neuer Ausg. der church Service 1866. Nr. 2.
nicht
sorg
revidiert, trotz
ihrer prächtigen Ausstattung. Auch
Opern^ Operetten, Färsen ti. Verivandtes :
The agreable suiiirize, a comic opera
(words by J. 0' Keefe) op. 16' Lond.
(1781) qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
Auld Robin Gray (Oper, Text von Sa-
muel Arnold jun.) the music selected and
comp, by . . . Lond. (1794) qufol. 'P. [br.
Mus. R. C. of Mus.
Bannian Day, a musical entertainement,
o,p. 39. Lond. c. 1796. P. qufol. [br.
Mus. R. C. of Mus.
(Battle of Hexham) The Overture, songs
etc. in the ... or Days of Old (words by
G. Colman jun.) op. 32. Loud. (1789.)
qufol. [Ijr. Mus.
Cambro Britons ; an historical play (J.
Boaden) op. 45. Lond. c. 1798. fol. fbr.
Mus. R. C. of Mus.
The Castle of Andalusia; a comic opera
(words by 0' Keefe) the selected airs by
Handel, Yento, Giordani, Beiioni, Giardini,
Arne, & Carolan the Irish Bard, the Over-
ture, chorusses etc. composed by . . . Op.
20. Lond. (1782) G. Gouldiug. qufol.
[br. Mus. P. u. 4 Einzeldrucke. Glasgow.
C. P. Dresd.Mus. R. C. ofMus.
The children iu the wood; a comic
Arnold, Samuel.
206
Arnold, Samuel.
opera. Op. 35. Lond. (1793) qufol. [Ijr.
Mus. R. C. ofMus.
(The Corsair). The overture, songs,
duett, choruses and appropriate music in
the graud pantomimical drame ... op. 51.
Lond. (1801) P. fol. [br. Mus.
The enchauted "Wood (A tegendaiy
Drama) Lond. op. 35. (1792.) P. qufol.
[br. Mus. R. C. ofMus.
The Enraged Musician ; a musical enter-
tainment founded on Hogarth. written by
G. Colman. op. 31. Loüd. (1788.) qufol.
[br. Mus.
Fairies' Revels, or Love in the High-
lands. A burletta . . . w ritten by Fawcett.
Lond. c. 1802. fol. [br. Mus.
Palse & True (an opera by Moulton) for
the voice, Pfte. etc. Lond. (1798) fol. [br.
Mus.
The Genius of Nonsense, an original
whimsical operatical pantomimical farcical,
electrical naval & militaiy Extravaganza
compos. (chiefly selected) by . . . op. 27.
Lond. 1784. qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
Gretna Green, a comic opera, cousisting
of italian, french, irish, engiish & scotch
Music, the overture by . . . (Kl.-A.) op. 22.
Lond. (1782) qufol, [br. Mus. R. C. of
»Mus.
The songs, tunes & dances in üarlequin ,
Dr. Fausti;s, for the harps., germ. fl. or
V. Lond. c. 17G6 Welcker. fol. [br. Mus.
R. C. of Mus. von 1793.
(Harlequin teaque.) The overt., songs,
duet, choruses, comic tunes & glee in
the . . . pantomime etc. Lond. (1782) fol.
[br. Mus.
Hunt the Slipper; a musical farce
(words by Knapp) op. 26. Lond. 1784.
qufol. [br. Mus. R. C. ofMus.
Inkle & Yarico, a comic opera, the
words by G. Colman jr. op. 30. Lond.
(1787) qufol. [br. Mus. auch Einzeldrucke
daraus im Kl.-A. R. C. of Mus. B. Lpz.
Kl.-A. von 1790?
The italian monk. (Drama von Boaden)
Lond. (1797) fol. [br. Mus. R. C. of
Mus.
Love & money, or the fair Caledonian,
comp. & selected ... op. 38. Lond. (1795)
fol.
The favouiite scotch airs in score . . .
as they are perform'd in . . , Macbeth . . .
to M'hich is added the march in Bonduca.
Lond. c. 1785. fol. [br. Mus.
Mother Shipton von 1770. Lond. c.
1770. [R. C. ofMus.
The Mountaineer's, written by Colman
jr. Loud. (1795) qufol. [br. Mus., auch
zahlr. Einzeldrucke daraus. R. C. of Mus.
New Spain, or Love in Mexico, an opera
(in Kl.-A.) op. 33. Lond. (1790) qufol.
[br. Mus.
(Obi) The overt., songs, chorus. and
appropriate music in the graud pantomi-
mical drama . . . (Kl.-A.) op. 48. Lond.
(1800) fol. [br.Mus. R.C. ofMus.
Peeping Tom of Coventry, A comic
opera (Kl.-A. mit Violine) op. 25. Lond.
1784. qufol. [br. Mus. u. 2 Einzeldrucke.
R.C. ofMus.
The prince of Arcadia; a pastoral ele-
gy . . . Lond. (1788) fol. [br. Mus.
The Review, or ways of AVindsor. A
comic oper. (Kl.-A.) op. 52. Lond. c.
1801. fol. [br.Mus.
The royal british tar (von Andrews)
Lond. ]783. 1 Gesg. fol. [br.Mus.
The Shipwreck; a comic opera, written
by S. Arnold jr. op. 40. Lond. (1796)
qufol. Kl.-A. [br.Mus. R.C. ofMus.
The Siege of Curzola, a comic op. (KL-
A.) op. 29. Lond. (1786) qufol. [br.Mus.
R. C. of Mus.
(The spanish Barber) The fandango
overt., airs etc. in the... (nach Beau-
marchais) op. 17. (Kl.-A.) Lond. (1778)
qufol. [l3r. Mus.
Summer Amüsement, or, an Adventure
at Margate. A comic opera . . . the music
(partly) by Arne, Giordani, Dibdin . . . (im
Klav.-A.) Lond. c. 1780. qufol. [br.Mus.,
auch 3 Einzeldrucke. R. C. of Mus.
The surrender of Calais ... by Col-
man . . . Loud. (1808) qufol. [br, Mus.
R.C. ofMus.
Turk & no Turk; a comic opera. . . for
the voice harps., V. or germ. fl. op. 28.
Lond. 1785. qufol. [br. Mus.
TS\"o to one, a comic op. (Kl.-A. u. V.)
op. 24. Lond. 1784. qufol. [br.Mus. R.
C. ofMus.
The Veteran Tar, a comic op. in 3 acts
(Kl.-A.) op. 50. Lond. 1801. fol. [br.
Mus.
Zoriuski , the words bv . . . (Thomas
Morton), op. 37. Lond. (1795) qufol. [br.
Mus.
A coUection of the favoiuite songs, sung
at Vaux Hall etc. Lond. c. 1770. fol.
[br. Mus.
— book 2. Lond. by Welcker. fol. [br.
Mus.
— A third collect, op. 9. Lond. c. 1774.
fol. Enth. Cantaten.
Auacreoutic songs for 1. 2. 3 & 4 voi-
ces, comp. & selected by . . . Lond. 1785.
fol.
Ms. B. B., T 248: Who this, a 3 v. con
Arnold, Samuel.
207
Amoldo Fiamengo.
coro. Sein Portr. mit eigener Unterscliiift,
in B. B., Autogr. Grasnick.
Im british Mus. zahlreiche Einzeldruclve
alter und neuer Zeit, von Songs, Ballads,
aus Opern u. a.
Siehe Ciniarosa: Gli orazi. Kl.-A. 1815.
In dem Samlwli. Cyclopedia of Music.
Lond. (1858) fol. mehrere Glee's.
In Harlequin Teague 1752, 1 Gesg.
In B. Jacob's collect, of Hymn. c. 1815.
Madrig., Catch etc. in Amüsement 1791.
In ^Y. Riley's Psalms 1750.
In Tenducci collect, c. 1780. Nr. 2, 5.
In E. J. Westrop's Antiphonal 1856.
In "Walsh, The summer's tale, einige
Arien.
In Corri's Collection 1788 Bd. 2 eine
Nr. u. in Bd. 3 ebenso. Glee's in 1182
[R. C. of Mus.
Von Haydn gab er 12 engiish Ballads
1788 heraus.
6 Overtures in 8 parts. (Strings, 2 Ob.,
2 Horns) op. 8. Lond. c. 1775. fol. [br.
Mus.
8 Lessons for the Harps. or Pfte. op. 7.
Lond. c. 1778. qufol. [br. Mus.
A second sett of 8 lessons for the
Harps. op. 10. Lond. 1775. qufol. [br.
Mus.
A third sett of 8 Sonatas for the
Halles, or Pfte. with a V. op. 11. Lond.
(1780?) qufol. [br. Mus.
Lebens progressives p. clav. op. 12.
Lond., Broderip. [Brüss. Cons,
3 grand Sonatas for the Harps. or Pfte.
op. 23. Lond. (1783) qufol. [br. Mus.
Das C. P. besitzt 8 Sonaten von einem
Arnold ohne Vornamen.
12 Minuets for the Harps., V, or germ.
fl. Lond. c. 1775. qu80. [br.Mus.
A favourite lesson for the Harps. Lond.
c. 1770. qufol. [ib.
A set of progressive lessons for the
harps. or pfte. , expressly calculated for
tlie use of beginners. Book 1. 2. op. 12.
Lond. for the auth. qufol. 42 u. 62 S.
[R. C. of Mus. bk. 2. B. Wagener bk. 1. 2.
B. Hbg. Buch 2.
New instractions for the germ. flute,
to which is added a variety of favorite
tunes . . . Lond. 1787. qu4".
Cathedral music, beiug a collection iu
score of the most valuable and useful
compositious for tliat Service by the seve-
ral euglish inastcrs of the last 200 years;
selected and revised by Dr. Sam. Arnold,
Organist . . . Lond., D' Almaiue & Co. fol.
Dedic. gez. 1. Nov. 1790. 4 Bd. der 4.
enthält das Organum. [R. C. of Mus. br.
Mus. Hofb. Wien, Bd. 2. 3.
— Neue Ausg. 1843 von Rimbault. Lon-
don. 4 Bde. [R. C. ofMus. br.Mus.
Glasgow.]
Enthält an Komponisten (ein Inhal ts-
vei'z. bei Grove) : Aldrich 8, Ayrton, Boyce
7, Bryan, Child, Clark, Croft 3, Dupuis,
Goldwin, Green 9, Hall, Hiue, Kent 2,
King 9, Nares 6, Patrick, Purcell, Savage,
Tallis 2, Travers 5, Tudway, Weldon 2.
3 Gesänge im Neudruck (Eitner 2).
Gesänge im John Bland 4 : The Ladies.
In Th. Busby's divine harmonist.
In John Page's Harmonia Sacra. Lond.
1800.
Arnold,
Samuel James ,
ein
englischer Komponist, vielleicht um
1780 geb., von dem das br. Mus.
. 4 Drucke aus den Jahren 1805,
1811 und 1835 besitzt, Anthems
und Theatergesänge enthaltend.
Arnold, Valentin, um 1606
Männer-Altist an der Hofkapelle
in Dresden mit 150 fl. Gehalt.
War noch 1612 dort, erhielt aber
nur 140 fl. (Fürstenau 1, 38. 47.)
Arnoldi, . . . von Wolfenbüttel.
Walther berichtet nach einer Nach-
richt in der Lippstädter Zeitung
vom 16. Aug. 1730, dass der
König von Schweden dem be-
rühmten „Amoldi von Wolfen-
büttel eine jährl. Pension von 100
Species-Ducaten angewiesen habe.''
Von einem Arnoldi besitzt die B.
Kgsbg. Samlwk. 81 Ms. 13661 drei
Gesänge 1. Ehre sei Gott in der
Höhe 4 st. 2. Jesus Christus ob er
wohl 8 st. 3. Siehe, ich komme
bald 4 St. (Nr. 27-29). Es ist
fraglich welcher A. damit gemeint
ist. Das Ms. gehört dem 18. Jh.
an.
Arnoldi, (xeorg-, siehe Arnold,
Georg, das Ms. aus Darmstadt.
Arnoldi, Jean-Amand, um
1688 Sänger an der Kgl. Kapelle
in Brüssel (Straeten 5, 155).
Arnoldo Fiamengo, siehe Ar-
nold von Brück.
Arnoldt, Gregor.
208
Arnone.
Arnoldt, Gfregor, ein Komponist
aus dem Anfange des 16. Jhs. Ms.
4, B. Zw., 6 Stb. Yon 1534, Nr.
25 : Yerbum caro factum est, in 3
Abtlg., 4 voc. Unter den Auto-
graphen Grasnick's (XXX) in der
B. B. befindet sich eine Quittung
von 1594 von einem Gregor Ar-
ndt, gewesenen Organisten zu
Träfsmauer (Trasmauer in Oester-
reich). Wenn dies der obige Kom-
ponist sein sollte, so muss er ein
hohes Alter erreicht haben. Als
Pensionär giebt er sich zwar in
der Quittung zu erkennen.
Ariioldiis, um 1379 Organist
an St. Peter in Utrecht, wahr-
scheinlich der 1384 ebd. verzeich-
nete Weijnkiin (s. d.), der als Ver-
besserer der Orgel genannt wird.
Organist und Orgelbauer vereinten
sich in dieser Zeit meist in einer
Person. (Tijdschrift 2, 209).
Ariioldus Flaiidrus zeichnet
sich 1595 mit „Eremita Organ ista
Tulmetini" und unterschreibt die
Dedic. im Jan. 1595 in Venedig.
Felis übersetzt Tulmetini mit Tol-
mezzo (im Venezianischen) und
Eremita mit Camaldulenser. Von
seinen Werken kann ich nach-
weisen:
Sacrae cantiones.. . 4 voc. lib. 1. Ven.
1595 Gard. 4 Stb. 20 Mot. [B. B. Köln :
T.B.
Missa solenne a 7 v. intitulata Si fortuna
favet. Dilingae 1608. 4^. [br. Mus: B.
Ms. B. B. Codex Z 27 fol. 17. Jh. Can-
tate Dno. 8 voc. — Jubilate Deo 8 v. pag.
180 u. 188.
Ariioldus de Latiiiis, siehe
Lantiiis.
Ar D oldus , Christaiuis , 1618
Altist an der Berliner Hofkapelle
mit 192 Tbl. Gehalt. (Schneider
29.)
Arnolplii, aus der florentinischen
Schule, wie Fr. Corteccia in der
Dedic. zu seinen Responsorien von
1570 sagt u. einer der ältesten
Komponisten der Responsorien
komponiert habe. Vielleicht ist
damit der Theoretiker Arnulph im
15. Jh. gemeint. Dies gewinnt an
Wahrscheinlichkeit, da Corteccia
auch den Bernardo von Pisa aus
dem 15. Jh. citiert.
Ariiolt, Gregor, siehe Arnoldt.
Ariiolt (Arnould) le Vielleux,
d. h. ein Viellespieler (Rebecspieler),
Troubadour des 13. Jhs., von dem
die National -Bibl. in Paris, Ms.
7222 2 Chansons mit Melodien be-
sitzt.
Arnon, Le R. . . P. .., um
1772 Organist an der RecoUets zu
Antwerpen, nach einer Subscrip-
tionsliste.
Arnone, Criiglielmo, geb. zu
Mailand; Morigia nennt ihn 1595
einen jungen Manu und Orga-
nisten an der Kathedrale in Mai-
land. Er war Mitglied der Aka-
demie „Uniti." Der Titel zum 2.
u. 3. Buche Motetten und den
Madrigalen bestätigt beides. Fctis
verzeichnet Magnificats 1595 und
3 Bücher Motetten. Bekannt sind
bis jetzt:
Pai-titura Del 2. lib. delli Motetti ä 5
& 8 voci, di . . . Milauo 1599 Tini & Be-
sozzi. 1 vol. in fol. 59 S. [Bologna.
Sacrorum modulationum quae vulgo
Motecta vocantur 6 voc. Lib. 3. Ven.
1002 Amadinus. [B. B: 5^«
II 1. lib. de Madrig. a 6 voci. Ven.
1600 AmadiQO. 6 Stb. 4". 21 Nrn. [Paris
Nat. Hofb. Wien.
In Samlwken. befinden sich 16 Nrn.
(Eitner 1.)
In Gabussi's Libri quatuor 1619 drei
Pater noster ä 5 & 6 voci. — In Bono-
nietti's Pamassns musicus 1615 eine 4 st.
Mot. — In Lucino's Partitura delli Con-
certi 1612: Ardens cor meum 2 v. Non
tiu"betur cor vestruni 3 v. En ista est
speciosa 3 v. Montes et colles 3 v. Hi
sunt qui nos habuimus 3 v.
In Ms. B. L. 3 sechsstim. Gesge.
Im Samlwk. Contrapunto 2, Ms. in B. B.
4 Gesg.
Amould de Flandre.
209
Arquier.
Arnoiild de Flandre siehe Ar-
iioldus Flandrus.
Arnscliwanger, Johann Chri-
stoph, geb. 1625 am 28. Dez. zu
JSTürnberg, gest. 10. Dez. 1696 ebd.
Geistlicher und evangelischer Pre-
diger in seiner Vaterstadt und be-
kannt als Liederdichter zu denen
Nürnberger Musiker die Musik
komponierten (Allg. d. Biographie.
Winterfeld 2, 456.) Er gab heraus:
1. M. J. C. Arnscliwaugers Neue Geist-
liche Lieder, Nach, bekanuten Singweisen
verfasset, Und von den fürnemsten Nürn-
bergischen Musicis, mit neuen wolgesetzten
Melodeien gezieret. Nürnberg, Gedr. bey
Chr. Gerhard. 1659. kl. S». 9 Vorbll,
288 Seiten mit je 20 Liedern in 2 Teil.
(Disc. u. bez. B. komponiert von David
Schedlich 5, Georg Caspar "Wecker 4,
Heinrich Schwemmer 15, Paul Heinlein
13 und 2 mit A. M. L. gez. (Alb. Mart.
Lunfsendorffer). [B. B. B.Hbg. B.Lpz.
B. W. br. Mus.
2. Heilige Psalmen, und Christliche
Psalmen, Das ist: Unterschiedliche Neue
Geistliche Lieder und Gesänge . . . von
untersch. . . . kunstbelobten Musicis (der
Stadt Nürnberg) wohlgesetzt . . . Abgefasset
... in dem . . . Fruchtbringenden Psalmen
— Orden der Unschiddige. Nürnl)erg,
Christoph Endters seel. Handels Erben.
1G80. kl. 80. 8 BU. u. 368, 256 u. 157 S.
An Komponisten der 149 Melodien mit
B. werden aufser obigen noch genannt
Joh. Löhiier und Ä. C. Hültx. [B. B.
B.Hbg. B.Lpz. B.W. br. Mus.
„Gottseelige Hertzensfreud" und „Zeit-
lichen Todes u. Erden Verachtung" sind
die Titel der 2. u. 3. Abteilung zu No. 2.
Arnalfus, Gr . . . , ein Kompo-
nist des 15. Jhs., der in einem
Ms. im Archive des St. Peter in
Rom, 1 vol. in 4» mit 107 Chan-
sons von Yerschiedenen, mehrfach
genannt ist.
Arnulphus de Sancto-Oilleno,
Magister , ein Musikschriftsteller
des 15. Jhs.
Ms. Bibl. nat. Paris: De differentiis et
geneaibus cantorujn. Abgedr. im Gerbeii
3, 316. (Fetis.) Auch im Ms. des Ar-
chivs des Benediktinerstiftes St. Paul im
Lavautthal in Mähren (M. f. M. 22 , 42.
Rolj. Eitner's Quellon-Loxikon.
Dort wird er Amulphus de S. Gilleno ge-
nannt.)
Arnulphus, Raymundus, Pres-
byter Lemovicen. dioces. (Limoge)
wurde am 8. Juli 1405 unter Bene-
dict XIII. zum päpstlichen „Ma-
gister organorum" erwählt und
eingeführt. (Viertel]. 3, 213.)
Aromatorio, Ludovico, Dis-
cantist, Kastrat, kommt 1639 aus
Regensburg und wird am 26/11
1639 an der Hofkapelle in Mün-
chen mit 165 fl. angestellt. (Kreis-
arhiv.)
Aron, Pietro, siehe Aaron.
Arondeus, Hendrik, ein Nieder-
länder aus der Mitte des 18. Jhs.,
komponierte die Psalmen von J,
Bloem, betitelt:
Stichtelyke Zeede-verssen , gepast op
alle de Zang-wyzen, begreepen in de
Psalmen Davids . . . Geheel op nooten
door... Am.st. (s. a.) Fr. Verlern. \2^.
[Amst.
Arpa, Giov. Leonardo di 1', siehe
Leonardo.
Ari)a, siehe Orazio dell'Arpa.
Arquier, Joseph, geb. um 1763
zu Toulon, St. im Okt. 1816 im
Elend in Bordeaux. Violoncellist
am Theater zu Lyon um 1784,
1788 wurde zu Carcassonne seine
erste Oper „L'Indienne" aufgeführt.
1789 war er Orchesterdirektor am
Theater du Pavillon in Marseille,
wo die Oper „Daphnis et Hortense"
gegeben wurde, darauf in Toulon
der Pirate. 1790 ging er nach
Paris, 1792 wurde er Musikdirektor
am Theater Meliere, fort und fort
mit den Städten und Aemtern
wechselnd (Fetis verzeichnet sie
genau). Hin und wieder auch
eine Oper auf die Bühne bringend,
brachte er es nirgend zu irgend
einem nennenswerten Erfolge. Auf
den von mir untersuchten Biblio-
theken habe ich keine Komposition
von ihm gefunden, doch zeigte
14
Arquilla.
210
Arrighi.
Liepmannssohn in Paris Tor 1870
im Kataloge 3 Autogr. an: 1. Pecca-
vimus, motet a 3 v. qu4o. 2. Noel
pastoral, 3 v. et B. qu40. 3. Pascha
nostrum, ä 1 v. c. Vcl. et B. qu4<'.
Arquilla, Giulio, Sänger an
der päpstl. Kapelle und 1726 Ka-
pellmeister daselbst (Haberl, Kat.
Cod. 182/3).
Arras, siehe Adam Barbct,
Jan rEyaugeliste und Jean d'
Arras.
Arresti, siehe Aresti, Floriano.
Arresti (Aresti), Griulio Cesare,
geb. zu Bologna gegen 1630,
Schüler von Ottavio Vernizzi, dessen
Nachfolger er als Organist an S.
Petronio zu Bologna wurde und
gegen 1685 (Titel) den Kapell-
meisterposten bekleidete. Als Phil-
harmoniker war er dreimal zum
Vorsitzenden (Prinzen) gewcählt
und zwar 1671, 1686 und 1694.
Ein Streit über ein Kyrie mit
Cazzati rief folgende Schrift her-
vor, betitelt:
Dialogo fatta tra un maestro ed un dis-
cepolo desideroso d' approf ittare nel con-
trapunto. fol. 4 Bll. Die Schrift fällt in
das Jahr 1659. Ms., vielleicht Autogr.,
B. Liceo zu Bologna, siehe Näheres im
Kat. 1, 65. Ebd. Kat. 1, 162 noch 1 Ms.
Dialogo satirico in occasione delle gare
musicali fra Don Maur. Cazzati e G. C.
Arresti, maestro ü primo, e organista il
secondo S. Petronio. An Kompositionen
kenne ich:
Ms. Bologna (Kat. 2, 23) Kyrie a 8 v.
in 2 coro, il primo dei quali canta per
[f moUe e il 2. per l? quadro, col ris-
pettivo Bc. a ciascun coro. P.
Messa e Vespro della B. V. con Tlnno
a 8 voci reali composti di tre figure can-
tandosi senza hattuta, & organo se piace
di . . . Op. 1. Ven. 1603 Magni. 9 Stb.
4*^. [Bologna.
Messe a 3 voci, con Sinfonie, e ripieni
a placito, acc. da Motetti, e Concerti . . .
op. 2. Ven. 1663 Magni. 6 Stb. 4".
[B. ßr. Näheres im Kat. , angebunden
an die Organostimme ein 5 stimmiges
Kyrie in P. — Bologna, Abdruck der
Dedic, Kat. 2, 24, auch eine P. im Ms.
von Busi.
Gare musicali di . . . Ven. 1664 Magni.
2 vol. in 4^, der 1. enth. 91 S. mit obigem
Werke, der 2te Salmi von Cazzati, 64 S,
[Bologna, Kat. 2, 162 Näheres. Auch
eine P. im Ms. von Busi.
Partitura di Modulationi precettine sopra
gi'Inni del canto fermo gregoriano con le
riposte intavolate in sette righe per 1' or-
gano. Opera 7. c. 1664, s. 1. [Bologna.
Sonate a 2, & a 3. Con la parte del
Vcl. a beneplacido, op. 4. Ven. 1665.
Magni detto Gardano. 4 Stb. (2 V. Vcl.
Bc.) 12 Sonaten. [B. Br.
In dem Samlwk. Sonate da organo
1700 s. d. (Eituer, Bibliogr.) 3 Sonaten
imter „Aresti di Bologna' ^ Ritter teilt
einen Satz unter Nr. 24 mit.
In Silvani's Melpomene corouato da
Felsina, Belog. 1685 eine Cantate: Sco-
stasi 0 la.
Vide Cazzati : Risposti alle opposit. 1603.
[br. Mus. Bnissel.
Arret du conseil
d' etat du roi. Paris 1784. [B. B.
Ärret rendu ä 1' Amphitheätre de 1'
opera. (Paris 17. .) [B. B.
Arrhenius, Lorenz, geb. zu
üpsala gegen 1680, folgte 1716
seinem Vater als Professor der
Geschichte an der Universität seiner
Geburtsstadt. Er gab heraus:
Dissertatio de priniis musicae invento-
ribus , quam sub praesidio . . . publicae
censurae subjicit Joh. Chrstn. Duracus.
Upsaliae 1729. 12». [Dresd.
Arrighetti, Lodovico, ein Flo-
rentiner; in Marco da Gagliano's
6. lib. Madr. 5 voc. Ven. 1617
p. 8 ein Madrigal: Movetevi ä picta,
ebenso in Musiche ä una 1615
ein 2 st. Gesg. auf p. 13: Pur ve-
nisti cor mio.
Arrighi, Jacopo intonio, aus
Cremona, lebte in Bologna und
war 1745 Kapellmeister am Dome
zu Cremona (Fantuzzi). Pater Mar-
tini schrieb über ihn : Attestati in
difesa del Signor . . . Bologna 1746
(siehe Kat. 1, 87 von Bologna,
nebst Auszügen). Bologna besitzt
von ihm:
Documeuti riguardanti il merito jnusi-
Arrigo.
211
Arrowsmith, D . . ,
cale di Jac. Ant. A . . ,, con lettere d'esso
A..., del Vescovo di Cremona Aless.
Litta, e di altri soggetti. (Kat. 1, 163.)
— In Poffa's Ms. 1743 befindet sich eine
Orgelsonate unter dem Namen „Ariglii".
Arrigo Tedesco, siehe Isaac,
Heinrich.
Arrigoui, Carlo, geb. zu Flo-
renz, lebte in der ersten Hälfte
des 18. Jhs. in London, zeichnete
sich als Lautenist (sie?) aus und
wurde vom Prinzen von Carignan
als Kapellmeister seiner Kapelle
angestellt. Um 1732 ernannte ihn
die Gesellschaft (des Nobles?) in
London -zu ihrem Kapellmeister
um Händel entgegen zu wirken.
Er schrieb Oratorien und Opern,
die in London zur Aufführung ge-
langten. Fetis schliefst aus einem
in Brüssel 1728 erschienenen
Drucke, dass er sich zu der Zeit
dort aufgehalten habe, das könnte
aber nur vor dem Londoner Aufent-
halte geschehen sein. In einem
Ms. der Musikfr. in Wien, das
Oratorium Ester enthaltend, anno
1738 komponiert, nennt er sich
„compositore di camera del Gran
duca di Toscana." Ich kenne
von ihm:
Ester. Oratorio (Metastasio), 1738 in
"Wien aufgeführt. P. Ms. 17064. [Hofb.
"Wien. Musikfr. "Wien.
Festa da camei-a (Titel fehlt) 1737.
Ms. 17606, P. [Hofb. Wien.
(10) Cantate da camera (a Sopr. c. B.)
... Londral732. P. qufol. 48 S, [Dresd.
Mus. R. C. ofMus. br.Mus.
6 Cantate (3 h Sopr. e 3 ä Alto) c. ström.
London, fol. Enthält aiich 6 Lezzioni per
il Yiola d' auiore. [Dresd. Mus.
2 Cantaten, die eine betitelt: Lucretia
romana; Ms. [B. Wagener.
4 Cantaten f. 1 St. mit 1 und 2 V. u.
B., auch einem Vcl. Ms. 17577. P. —
Cantata (Chi e costei, che oltre l'usato)
1737. Ms. 17594. P. [Hofb. Wien.
Cantate, ao. 1732. P. Ms. 1. Pittura,
Scultiu-a ed Architettura. 2. In dolce
servitu, viver per voi vogl' io, a Sopr. col
Bc. [Musikfr. Wien.
Allegora, per Sopr. solo, 4. Nov. 1737
in Wien aufgeführt, scheint verloren ge-
gangen zu sein.
3 Cantaten im Ms. 351 br. Mus.
6 Lezioni f. die Viola d'amore mit einer
Anwei.sung das Insti-ument zu stimmen,
in 6 Cantate. Ms. P. [Dresd. Mus.
3.Canzoni in Rigaeci's Raccolta 1739
u. 40, 1. u. 2. Teil. [br.Mus. Bologna,
Kat. 3, 205.
Siehe Zanni, 6 Sonates c. 1770.
Arrigoni (Arigoni), Griovaiini
Griacomo, war nach eigener An-
gabe Organist an der Hofkapelle
Ks. Ferdinand II. in Wien. Köchel
1 verzeichnet ihn unter Jac. Arri-
goni erst vom 1. Jan. 1637 bis
5. Okt. 1637. Aus seinem 2. Werke
aber, welches er fast 30 Jahre
später herausgab, teilt er in der
Dedication mit, dass er lange Zeit
unter der Regierung Ks. Ferdi-
nand n. u. III. Organist gewesen
sei. Wo er damals lebte ist nicht
zu ersehen, gewidmet ist dasselbe
dem Herzoge Carlo IL von Mantua.
Fetis sagt, dass er als Mitglied der
Akademie Fileatrea den Beinamen
„l'Affettuoso^' führte. Von seinen
Kompositionen kann ich nach-
weisen :
1. Gli amori d' Alessandro magno e di
Rosane festa, dedic. Leopolde I, Atto I.
— ni. Ms. 16755. Autogr.? P. 34 Bll.
[Hofb. Wien.
2. Salmi a 3 voci conceiiate et al-
quanti con li repieni ad lib., con 1 Magnif.
a 5 V. concert. & 2 V. di . . . Yen. 1663
Fr. Magni. 8 Stb. 9 Nrn. Hier nennt
er sich Arigoni. [B. Br.
3. Coücerti di camera a 2. 3. 4. 5. 6.
7. 8. 9. di... Yen. 1635 Magni. 7 Stb.
40. 26 Gesge. und 4 Sonaten. [B. Br.
B.Hbg. br.Mus: C. B. 5a. 6a. Bc.
Ms. in Freibei;g (Kat. p. 28 unter Nr.
58): Benedicta sit 3 voc.
Im Samlwk._1624 ein Madrigal f. 2 T.
u. Bc. mit Arigoni gez. Aufserdem mit
Jacomo und Giacomo Arigoni und Arri-
goni in 5 anderen Samlwken. mit 9 Mot.
vertreten. (Eitner 1.)
Arrowsmith, D . . ., ein eng-
lischer Liederkomponist der 2 ten
Hälfte des 18. Jh., wahrscheinlich
in London lebend, von dem das
14*
Arsago.
212
Arthopius.
br. Mus. 3 Gesänge in Einzel-
drucken besitzt.
Arsago, Oiacomo da, war An-
fang des 15. Jhs. Organist am
Dome zu Mailand (Maoni 25).
Arsenius, nach Gerber 1 ein
griechischer Geistlicher aus dem
Anfange der christlichen Zeitrech-
nung; soll sich durch seine Er-
findung von Gesängen (Melodien)
verdient gemacht haben.
Arte (de)
1. Arte (de) musiea. Hds. in 4°. von
155 Bll. Abschi-ift von Leo de Burbure
nach einer Hds. der Bibl. in Gent, Anfang
des 16. Jhs. Der Tractat wird Dionysius
dem Kartheuser zugeschrieben. Das Ms.
enthält aufserdem Anmerkg. von "W". Moll.
[Am st.
2. Arte canendi, pars 1. 2., Titel fehlt,
beginnt mit S. 3, ist nicht die bekannte
Abhandlung von Seb. Heyden. Enthält
viele einst. Melodien in der deutschen
Choralnote. [B. B.
3. Art (L') de transposer toute sorte
de nrasique. Paris 1711. kl. 8". [Glasgow.
4. Art (The) of composing music, by
a method eutirely new, suited to the
meanestcapacity. Lond. 1751. 8*^. [Glasgow.
5. Vnrt du plem-chant, o\\ traite theo-
rico-pratique sur la fay.on de le chanter
. . . daus la capitale du royaume pour le
chant des offices. — Pieces de pl.-ch.
choisies, et relatives ;\ cet ouvrage. Ville-
fi-anche-de-Rouergue 1765 Vedeilhie. 8*^.
[Brüssel 5998.
6. Uart^ Science et pratique de plaine
musique, siehe Chemin, du.
Artaiii, Henry und John van,
Posaunisten an der Hofkapelle in
London, angestellt im April 1516
(Nagel 1, 13).
Arteaga, Stefano, aus Madrid,
t 30. Okt. 1799 in Paris. Mit-
glied der Gesellschaft Jesu und
ein in den Wissenschaften wohl-
bewanderter Mann, fand stets
freundliche Unterkunft bei hoch-
gestellten Männern, so beim Kar-
dinal Albergati in Bologna, dann
beim spanischen Gesandten in Rom,
dem er auch nach Paris folgte.
(Didot's Nouv. biogr. goneral.)
Auf Anregung P. Martini's (wie
man sagt) schrieb er:
Le rivoluzioni del teatro musicale ita-
liano dalla sua origine fino al presente,
opera di . . . Bologna 1783 C. Trenti. 8«.
T. 1. Venez. T. 2. u. 3. 1785. 1788. [B.B.
B. M. Ferrara. Bologna. Glasgow.
Neapel Turch. Paris Nat. Musikfr.
Wien. Mailand Cons.
— 2. ed. accresciuta, variata, e coretta . . .
Yen. 1785 C. Palese. 3 Bde. S«. [B. B.
Dresd.Mus. Hannover. Bologna. Brüs-
sel. R. C. of Mus. br. Mus. B. Lpz.
— Geschichte der ital. Oper . . . über-
setzt von J. N. Forkel. " Lpz. 1789
Schwickert. 2 Bde. 8«. [B.B. Dresd.
Mus. B. Lpz. Musikfr. AVien. B. Hbg.
Hannover. B. M. B. Wagener. Brüssel.
— Les revolutions du theatre . . . tra-
duites . . . (Baron de Rouvron) Londres
1802 Nardini. 1 Bd. 8". [Brüssel. Glas-
gow, br. Mus.
Ein hinterlassenes Ms. „Del ritmo
sonoro et del ritmo muto degli antichi,
dissertazioni 7" ist bis jetzt nicht auf-
gefunden (Gerber 2).
Artemanio , Giulio Cesare,
siehe Ardemanio.
Artliesi, siehe Ardesi.
Arthon, ... 1618 englischer
Cornettist an der Kgl. Kapelle in
Brüssel. (Straeten 2, 11.)
Arthopius (Artopius) Balthasar,
ein deutscher Komponist aus dem
Anfange des 16. Jhs., ist in Saml-
wken. von 1535 — 1542 durch
sieben 4 und 5 st. Motetten und
deutsche Lieder bekannt. (Eitner
1.) Im Ms. 4, B. Zw., 6 Stb. von
1534 Nr. 46, liest man bei seinem
Namen „piae memoriae". Er war
demnach 1534 schon tot. Dort
die Gesänge Nr. 46: Beatus qui
intelligit 5 voc. — Nr. 47 : Jubi-
late deo omnis terra, 5 voc. — In
B.K. im Ms. 4. 24 (Kat. S. 51)
1. Nisi dominus. 2. De profundis,
4 voc. in 4 Stb.
Ecce quam bonum, 4 voc. Ms.
40 24, um 1535 geschrieben, Nr.
51 [Breslau Kircheninst.
Wer hoffart treibt mit fremden
gut, 4 st. P. in M. f. M. 26, 35.
Arthur aux Cousteaux.
213
Artusi.
Arthur aux Cousteaux, siehe
Aux-Cousteaux.
Arthus de beiuollis Vciietus,
15. Jh. Der Cod. 90 des Dom-
kapitelarchivs zu Trient (jetzt Hofb.
Wien) enthält fol. 406 b. Et in
terra, 3 voc.
Articals-Brief
derer gesamten Musicorum Instrumen-
taliura im Ober- und Niedersächsischen
Kreise, auch, anderen interessanten Orten
u. a. Ms. von 1653. [Musikfr. Wien.
Artins, . . . ein französischer
Komponist aus dem Anfange des
1(3. Jhs., von dem sich im Samhv.
1539 X und im Moderne 1540 p,
eine Chanson: Puisque de moi, 4
pari, befindet. (Eitner 1.)
Artomiiis, Peter, Pastor in
Thorn, geb. um 1552 zu Grodzisko,
gest. 2. Aug. 1609 in Thorn, gab
ein protestant.-polnisches Cancio-
nale (Gesgb.) 1595 heraus, welches
mehrere Auflagen erlebte (1600.
1620). Als Komponisten der Me-
lodien nennt Sowinski : Adam
Freytag von Thorn, G. Gjtesnerus
von Preufsen, 71/. E. C'<('nvo)iha
von Cekalovitz, Thomas Chodoirski,
Gasjjard Frisms, Andreas Trice-
siiis (Trzycieski). Fundort unbe-
kannt.
Ai*topius , siehe Arthopius,
Balthasar.
Ar tot, Maurice Montagiiey,
(lit, geb. 3. Febr. 1772 zu Gray
in Frkr., gest. 8. Jan. 1829 zu
Brüssel. Während 20 Jahren Hor-
nist am Theater in Brüssel. Er
war der Vater der 3 Brüder Artot
und dm'ch seine Verheiratung mit
Ferdinand Ries verwandt. (Gregoir,
Panth., 6, 193. Gregoir Les artistes.)
Artufel, Damien de, ein spa-
nischer Dominikanermönch des 17.
Jhs., von dem die Abhandlung
„Canto Uano, Valladoüd 1672. S»."
angezeigt wird (Gerber 2).
Artus, Sr. (Sieur), ist bekannt
durch mehrere Tänze und wahr-
scheinlich derselbe , der unter
Kaiser Maximilian I. als Lautenist
diente und auf dem von Albrecht
Dürer gezeichneten Triumphbilde
in einem Gedichte besonders er-
wähnt wird. (Gerber 2.) Ms. B.
K. (Kat. S. 64 Nr. 3) ein Heft mit
Allemande, Cour. Sarah, ä 5 ex
G[7-moll et les passe pieds ä 4,
et la Bouree Christiana. fol. .61,
d (7).
Artusi, Giovanni Maria, Theo-
retiker u. Komponist, geb. in Bo-
logna, gest. 18. Aug. 1613 (Viertel]'.
3, 339). Er war Canonico reguläre
au S. Salvatore seiner Geburts-
stadt. Seine Angriffe auf Monte-
verdi in seinem „L' Artusi overo
d. imp." von 1600 sind ausführlich
von Dr. E. Vogel mitgeteilt und
mit Auszügen in deutscher Ueber-
setzung begleitet in Viertel]. 3,
326 ff. u. a. 0. Riemann 380. 426.
Von seinen Werken haben sich
erhalten :
1.581. Invettiva del Burla Academico
(siehe Kat. Bologna 1, 67).
1586. V arte del contrapunto ridotta
iutavola . . . Ven. 1586 Vincentius & Ama-
dinus. fol. 46 Seit. u. 2 Taf.
— 1589. Seconda parte , . . Ven. 1589
Vincenti. 47 S. [Bologna (Kat. 1. 292.)
br.Mus. Paris Nat. CR B. Hhg.
B. B. Cap. Julia. Brässel. Eom Cecilia.
— 1598. Nuovam. ristamp. Yen., Tinc.
fol. 80 S. 6 Taf. mit neuer Dedic. Venez.
13/4 1598. [Bologna. br.Mus. C. P.
B. G. B.B. B.M. Florenz. Bmssel.
B. der Univers, zu Pisa eine Ausg. von
1603? Wolfenbüttel. Musikfr. Wien.
1600. L' Ai'tusi overo delle imper-
fettioni della moderna musica . . . Ven.
1600 Vinc. fol. 71 Bll. u. 8 Vorbll.
— 1603. Seconda parte... ib. fol. 12
u. 56 S., dann die „Considerationi" 54 S.
[Bologna. C. P. br.Mus. B. A. B. G.
B. B. Paris Nat. Florenz. Dresd.
Gotha. B. Hbg. Paris Mazaiin. Brüssel
1. Tl. Glasgow. Bibl. Angelica zu Eom,
AVolfenb. 1. T. Musikfr. Wien.
1604. Impresa del molto Rev. Gios.
Artusiui.
214
Aschenbrenner.
Zarlino da Cliioggia . . . Dichiarata dal . . .
Bolog. 1604 Bellagamba. 4", [Bologna.
Kat. p. 191. br.Mus.
1608. Discorso secondo musicale di
Ant. Braccino da Todi per la dichiaratione
della lettera posta ue' Scherzi musicali de
Sig. CI. Monteverde. Ven. 1608 Vinc.
40. 15 S. [Bologna, Kat. p. 66. Florenz
Istituto mus.
Siehe Bottrigari, Ercole, gegen Artusi
u. Artusi für Melone.
Die angeführten „Considerationi musi-
cali" kommen auch einzehi auf Bibl. vor,
z. B. in B. A. — Antiqu. Rosenthal.
An Kompositionen sind nur bekannt:
1598. Canzonette a 4 voc. lib. 1. Ven.
1598 Vinc. 4 Stb. 4». 21 Nrn. Bologna
Petronio. Bologna.
Im Samlwk. 1599 a 1 achtst. Mot. (Eit-
ner 1.)
Ein Brief von Banchieri an ihu von
1628 in Lettere armoniche p. 94.
Artusiui, Antonio, aus Ea-
venna, lebte 1598 ebd. nacli dem
einzig bekannten Druckwerke:
II 1. lib. de Madrigali a 5 voci . . . Ven.
1598 Gardano. 5 Stb. qu40. 24 Nrn. [Bo-
logna.
Arzbcrger .
veröffentlichte
1809 in der Lpz. Ztg. 11, 481
einen Artikel: Vorschläge zu einer
wesentlichen Verbesserung im Bau
der Guitarre.
Asarieus, Daniel, Prof. der
griech. u. oriental. Sprachen, Kan-
tor u. Bibliothekar am akadem.
Gymnasium in Danzig. -j- 24. Jan.
1606. (Viertelj. 7, 403).
Asea, Antonio, um 1572 Sänger
an der Hofkapelle Philipp IL von
Spanien (Straeten 8, 99).
Aseauio, siehe Josquin Das-
canio.
Ascanio Bol[ognese] ist Trom-
betti, Asc.
Ascanio (verstümmelt in Oscary,
Oschani), Gioseffo, de Pesero (Pe-
saro?), wird am 9/4 1581 als Orga-
nist a/d. Münchener Hofkapelle mit
300 fl. angestellt und nimmt im
Juli 1589 seinen Abschied. Im
Straeten 6, 145 ff. befinden sich
briefliche Aeufserungen über sein
meisterhaftes Spiel, wodurch er
bei einem Besuche in Ferrara 1585
sich auszeichnete. Dort wird er
auch als ein Schüler Houtermann's
bezeichnet. (M. f. M. 17, 24.)
Die Bibl. München besitzt im Ms. 23
zwei Magnificat 5 voc. mit Dec. 1582
gez., ferner in P. 1 Litania 6 voc. Die-
selbe auch in.P. u. Stb. in B. Proske-M.
— In alten Samhvken. 2 Gesge., dar-
unter auch obige Litaney (Eitner 1).
Ein Sigr. Ascanio gab 1619 Girol.
Kapsberger's Lib. 2 di Villanelle heraus.
Fraglich ob der obige.
Aschenbrenner , Christian
Heinrich, geb. 29. Dez. 1654 zu
Alt-Stettin, gest. 13. Dez. 1732 in
Jena. Sein Vater, einst Kapell-
meister in Wolfenbüttel; dann
Ratsmusikus in Alt-Stettin, erzog
ihn zum Musiker und sandte ihn
1668 zu Joh. Theile, um die Kom-
position zu studieren, darauf kam
er nach Wien zu Andr. Ant.
Schmeltzer, wo er sich noch be-
sonders als Violinist ausbildete
und dann 1677 als Violinist in
der Kapelle in Zeitz eine Anstellung
fand. Nach dem Tode des Her-
zogs wurde er brotlos und erhielt
erst im Jahre 1683 die erste Stelle
als Violinist an der Merseburger
Hofkapelle. 1692 ging er auf
Reisen, besonders nach Wien, 1695
kam er wieder ifach Zeitz als Mu-
sikdirektor, ging 1703 wieder auf
Reisen, Avieder nach Wien, wurde
1713 vom Herzoge von Merseburg
zum Kapellmeister ernannt und
zugleich von Haus aus in Zeitz
Musikdirektor, wo er nur bei Fest-
lichkeiten die Leitung zu über-
nehmen hatte. 1719 zog er sich
wegen Altersschwäche nach Jena
zurück und soll in kümmerlichen
Verhältnissen gestorben sein. Auf
einer Quittung (B. B., Autogr.
Grasn.) quittiert er den Empfang
von 20 Thlr., die er wahrschein-
Aschenbrenner, Joh.
215
Ashley, John.
lieh als Pension aus Dresden (!)
empfing. Sie ist unterz. mit Zeitz
11. Febr. 1726 und bez. er sich
mit ,,ge wesener fürstl. Weydaischer
Music Director, Eemiuisc. und
Triuit." (Walther. Chrysander 1,
184; s. Staatsarchiv.) Von seinen
Kompositionen kann ich nur einige
hds. Cantaten nachweisen:
Ms. B. Upsala, Stirn, in Fol! , Die Seele
Christi heilige mich, 4 st. mit 4 Instr.
Ms. 450. B. B. Samlbd. P. 0 Jesu süfs
wer dein gedenkt. 2 Sopr. ii. Alt mit 3
Instr. u. Bc. 6 BU.
Asclieiibreiiiier, Joliaiin Fried-
rich, geb. 1728 zu Soldin (Neur
mark), Flötist, Schüler Lindner's,
trat um 1754 in die Kapelle des
Markgr. Karl in Berlin und um
1767 in die Kgl. Kapelle als
Kammermusikus. Er lebte noch
1797 (Ledebur. Marpurg 1, 158).
Ascliermaiin,
ein
Regens
choi'i zu Zöptau in Mähren um
1750, wird als ausgezeichneter
Tonkünstler erwähnt. (Elvert 69.)
Asclipra, Yaleriaii yan, siehe
Asper.
Aseolaiio, Antoiiello, Musikus
an der Kgl. Kapelle in Neapel um
1481 (Sti\aeten 4, 31).
Asculanus, Greorg, 1506 Sänger
am St. Peter in Rom (Viertelj. 3,
251).
Aslibye, Jolin, wurde im Juni
1611 in der Kgl. Kapelle in London
mit 30 ^ Gehalt angestellt (HaAv-
kins 4, 15. Nagel 1, 38 verz. ihn
erst im Jahre 1612 als „musycon").
Ashe, Andrew, Flötist, geb.^
gegen 1759 zu Lisburn (Irland),
gest. im April 1838 zu Dublin.
Schüler von Wendung. Duj'ch
hohe Gönner vielfach unterstützt,
bildete er sich zum Flötisten aus
und bereiste als Begleiter derselben
einen grofsen Teil Europas. Zu-
erst in Brüssel am Opernorchester
angestellt, wurde er 1784 Solo-
Frau , eine
Sängerin,
flötist im Konzert zu Dublin, ging
1791 nach London und wurde in
das Orchester Salomon's eingereiht,
trat 1M2 mit einem eigenen
Flötenkonzerte auf, kam dann an
die italienische Oper als Flötist
und ging ]810 mit Rauzzini nach
Bath. Er hatte j\Iiss Comer zur
in England beliebte
mit der -er 1814 nach
Brüssel ging und am 15/10 ein
Konzert mit ihr und seiner Tochter,
einer Pianistin und Harfenistin,
gab. Ton seinen Kompositionen
scheint sich nichts erhalten zu
haben. (Fetis. Brown. Gregoir,
Panth. 6, 194.)
Asliley, Cliarles Jane, Bruder
des General's, Violoncellist, geb.
um 1773, gest. 20. Aug. 1843 zu
London. Nach Pohl 2, 371 trat
er schon 1783 in London als Vir-
tuose auf. Er war Mitbegründer
des Glee-Klubs, Sekretär der rojal
Society of Musicians, Mitglied der
Philharmony, musste aber wegen
Schulden fast 20 Jahre im Ge-
fängnisse sitzen. Am Ende seines
Lebens war er Eigentümer des
Tivoli Gardens, Margate. (Brown.)
Ashley, Oeneral C, Sohn des
John, w^ar einer der besten Vio-
linisten in England im 18. Jh. und
starb in London am 21. Aug. 1818.
Er war ein Schüler Giardini's
und Barthelemon's. 1781 trat er
in London als Virtuose auf (Pohl
2, 370). Nach dem Tode seines
Vaters übernahm er die Direktion
der Oratorien konzerte im Covent
Garden im Vereine mit seinem
Bruder John James. Man kennt
nichts von seinen Kompositionen.
(Fetis.)
Ashley, John, ein Oboist (und
Fagottist) bei der englischen Garde.
Vater des Charles Jane, General
C, John JamOö und Richard's.
Ashley, John.
216
Asliton.
1774 trat er in einem Konzerte
in London als Solofagottist auf
(Pohl 2, 373. S. 372 erwähnt er
ihn 1792 als Oboespieler). 1784
war er unter Joah Bates Vice-
direktor bei der Händelfeier in der
WeStininsterabtei , leitete während
7 Jahren die Oratorienauffilhrungen
und reiste vielfach mit seinen 4
Söhnen behufs Konzertauffüh-
rungen. Nach dem Tode Boyce's
veranstaltete er 1788 eine neue
Ausgabe des Samlwk. „Cathedra!
Music". (Grove. Brown. Davey 422.)
Das br. Mus. besitzt 6 Einzeldrucke mit
Songs, Bailaden und den „Dancing day."
Der Katalog setzt die Drucke in die Jahre
1800—1805.
Asliley, Joliii James, Bruder
des General, war Organist in Lon-
don am Ende des 18. Jhs. und
ein sehr tüchtiger Gesanglehrer,
der viele der bekanntesten eng-
lischen Sängerinnen ausgebildet
hat. Es werden genannt M. EUiot,
C. Smith, Mstr. Vaugham, Mstr.
Salomon u. a. Er schrieb Gesangs-
und Instrumental - Kompositionen.
Das br. Mus. besitzt nur 3 Canzo-
nets for 1, or 2 voic. op. 5. Lond.
fol.
Ashley, Josiali, auch Ashley
of Bath genannt, ein englischer
Sänger und Fagottist, geb. vor
1780 zu Bath, gest. ebd. 1830.
Er war in Bath Musiklehrer und
Konzertsänger. Das br. Mus. be-
sitzt von ihm :
The royal Dorsetshire March (in P. u.
K1.-A.) Lond. c. 1795. fol.
The sky lark. A duett for patent fla-
geolett or flute & püe. Lond. c. 1820.
fol. (fehlt die Flötenstim.)
Grove nennt ihn fälschlich mit Vor-
namen ,^John" und erwähnt 2 Pamphlets
gegen Richard Clark:
1827. Reminiscences and observations
respecting the Origin of God save the king.
1828. A Letter to the Rev. W. L.
Bowles, siipplementary to the Observa-
tions etc.
Beide in Bath gedruckt, ohne Fundort.
Ashley, Richard, Bruder des
General, war Violaspieler und trat
mit Vater und Brüdern in Kon-
zerten in den Jahren 1785 — ^794
auf. (Pohl 2, 229/30.)
Ashmole, . . . nach Hawkins 1,
XXIII Chorsänger an der Kathe-
drale zu Litchfield, verliefs die
Stellung imd wurde Anwalt (soli-
citor) in Chancery, dann Antiquar,
Heraldiker, Virtuose (?), Naturalist
und Philosoph. Zeitpunkt fehlt.
Ashton (Aston, Asthan, Auston),
Hiig'h, geb. in Lancashire, erlangte
1505 die Würde eines Baccalau-
reus, wurde Magister, 1507 Mit-
glied der Universität zu Cambridge,
dann Haushofmeister bei der Lady
Margaret, Comtesse von Richmond,
zuletzt Archidiakonus von York,
wo er im Dezemb. 1522 starb
(Davey 114). Von seinen Kompo-
sitionen kennt man:
Im Ms. der Bibl. der Music School iu
Oxford mehrere Messen u. Anthems.
In Ms. 26 br. Mus. ein Instrumental-
satz (fol. 38b) betitelt: A hornpype. In
Ms. 100 , ein Satz : Ave, Domyna, Sancta
Marya.
1 Mascjue u 5, Ms. in Oxford Ch. Ch.
In der Universität zu Cambridge ein
Chorbuch des 15. Jhs., enthält 1 Messe
mit Auston gez.
In einer hds. Samig- von John Baldwin
of AVindsor, Ende 1591 der Lady Nevells
zu Bridge Castle, Sussex, gehörig, steht
unter Nr. 35 ein Gesang „Grownde" ge-
nannt, mit Aston gez.
In Forrest-Heyther's Collection in der
Musikschule zu Oxford, um 1530 ge-
schrieben, ein „Te Deum Mass" und „Vi-
dete manus meae."
Im Chorbuch Peterhouse zu Cambridge
1 Messe. Davey S. 94 bez. ein Ms. zu
Cambiidge mit Part-Books, welches auf
der Universität liegi. Wahrscheinlich ist
es dasselbe, siehe oben. Davey's Biblio-
theks-Bezeichnungen lassen den Leser oft
sehr im Unklaren. — Im Cod. John Sad-
ler's in Oxford Bodleian-Bibl. 1 Motette
unter Aston.
In Smith's Musica antiqua p. 82 ein
4stim. Klaviersatz. obige A hornpipe.
Ashwell.
217
Asioli, Bonifacio.
Hawkins 3, 421 bez. ihn vou 1509 bis
1547 als Organist a/d. Kgi. Hofkapelle in
London, doch wird diese Angabe von
keiner Seite bestätigt.
Ashwell, Thomas, ein eng-
lischer Komponist aus dem An-
fange des 16. Jh., der in dem
Samlwk. von Wynkyn's von 1530
[br. Mus. nur Bassus] mit 1 Gesge.
vertreten ist. Die Musik-School
in Oxford besitzt im Ms. Eorrest-
Heyther ein „Ave Maria Mass".
Das br. Mus., Ms. Harl. 1709, in
dem Samlwk. „The Medius Yoice
part of a collect, of latin Hymns
or Anthems (also nur 1 Stb.) be-
finden sich ein Stabat mater und
Te matrem dei laudaraus. Er ist
hier Ashwelle genannt.
(Hawkins 3, 421. Burney 5, 554.)
Ashworth, Caleb, geb. 1721 zu
Northampton, gest. 1775 zu Daven-
try (Brown). Ein englischer Geist-
licher und Direktor des theologi-
schen Instituts zu JSTorthampton,
von Cow^ard gegründet, schrieb
über Musik folgende Abhandlungen :
1. A coUection of tuues. Lond. [Glas-
gow.
2. An introduction to the art of singing
& piain composition. A collect, of tunes
& anthems. Lond. [Glasgow.
Asiain, Joachim, ein Bruder
des Hierouymiten und Organist in
dem Kloster St. Hieronymus in
Madrid in der Mitte des 18. Jhs.,
•wurde einst als Komponist für
Orgelsachen sehr geschätzt. (Fetis.)
Asioli (Azioli öfter fälschlich
geschrieben), Bonifacio, ein seiner ^
Zeit in hoher Achtung stehender
Musiker, geb. 30. Aug. 1769 zu
Correggio (nach A.'s eigener An-
gabe), gest. 18. Mai 1832 ebd.
(Lpz. Ztg. 34, 594. Fetis und die
übrigen Lexika fälschlich den 26.
Mai.) Schüler von Morigi in Par-
ma, bildete sich als Komponist u.
Pianist aus. Yon 1787 lebte er
in Turin, 1796 in Yenedig, über-
all als Komponist auftretend, 1799
siedelte er sich in Mailand an,
wurde Kapellmeister am Kgl. Hofe
und nach Gründung des Couser-
vatoriums (1808) Censor und Lehrer
in der Komposition. Im Juni 1814
zog er sich nach seiner Yaterstadt
zurück. (A. Coli: Yita di Bonif.
A . . . Milano, Ricordi. Melzi, Lod.,
Cenni storici sul R. Conservatorio
di musica in Milano. Mil. 1873
Ricordi. Lpz. Ztg. 2 zahlreiche
Urteile; im Bd. 22 p. 667 ein
Yerz. seiner Komposition bis zum
Jahre 1820 nach eigener Angabe.
Ms. Bologna, Kat. 1, 126: eine
kurze Biographie und ein Bericht
über seine Kompositionen nach
Catelani's Hds. Eotis.) Nach dem
Titel eines Druckes von 1816 ist
er „Direktor der Klavier- u. Orgel-
stimmer genannt." Wahrscheinlich
bezieht sich dies noch auf seine
frühere Stellung in Mailand, da er
doch 1816 bereits in Correggio
lebte.
Verzeichnis seinernachtveisbaren Werke:
Dialoghi siü trattato di armonia di . . .
per ser\-ire d' esame agli allievi di com-
posizione, e d'accompagn. del E. Conser-
vatorio di musica in Milano. Mil. 1814.
L. Mussi. 8". [Briissel. Glasgow. B. b!
Musikfr. Wien.
— 2. ed. Mü. (1829) Ricordi. 8«. 95 S.
[Bologna.
— Milano, dall'Imper. regia stamperia
1819. [Maild. Cons.
Elementi di contrappunto. Firenze 1836
Batelli e figli. gr. 8». 34 S. und 7 Taf.
ohne Autor, mutmafslich von AsioH. [Bo-
logna.
II maestro di composizione, ossia seguito
del trattato d' armonia, 3 libri. Op. post
Mil., (1832) Ricordi. 4 Bd. in kl. fol.
XXXJX u. 44 S. Lib. 1 : 3 S. Lib. 2,
95 S. Lib. 3, 223 S. [Bologna. R. C. of
Mus. Glasgow, br. Mus. B. B. B. M
Hofb. Wien. Maild. Cons.
Osservazioni sul temperamento proprio
degl' istromenti stabili, fatte da . . . Mi'
1816 Ricordi. S». 16 S. 1 Taf. [Dresd.
Asioli, Bonifacio.
218
Asioli, Bonifacio.
Mus. Bologna. Glasgow, br. Mus. B. B.
H. M. Musikfr. "Wien. Mailand Cons.
Principi elementari di musica adottati
dal R. Conservatorio di Milauo per le
ripetizioni giornaliere degli alunni, com-
pilati da . . . Con tavole. Milano, tipogr.
Mussi 1809. 8". 49 S. [Bibl?
— 2. ed. ib. 1811. [B. B. B, M. Bo-
logna. Glasgow. Musilifr. Wien. Mai-
land Cons.
— 3. ed. Firenze 1824. 12". 48 S.
[Bologna.
— 4. ed. Firenze 1830 A. Lucherini.
12«. [Bologna.
— 5. ed. 1833, ib. 48 S. und 3 Taf.
[B. AV agener.
— 6. ed. Firenze, V. Batelli e Co.
1839. 120. 68 S. 3 Taf. [Bologna.
— 7. ed. Milano 1851 Rieordi. 8°.
[Brüssel. Glasgow, br. Mus.
— Deutsche Uebers: Lehrbuch der An-
fangsgründe . . . von C. C. Büttinger.
Mainz 1823 Schott. 63 S. [Eiusiedeln.
Glasgow. Proske. Brüssel.
— Ausg. Genua 1821.
— Holländische LTebers. Grondbegin-
selen . . .'s Bosch 1826 Arkesteyn. 8".
[Amst. Brüssel.
— A compendious musical grammar, in
which the theory of music . . . Translat. by
J.Jousse. Lond. 12". [Glasgow, br. Mus.
— Graniniaire niusicaJe, ou theorie des
princ. de mus. Lyon 1819 Cartoux. 8".
[br. Mus. Brüssel, dort noch eine Aus-
gabe Bnixelles 1820 "Weissenbruch und
eine von 1832.
— Gramatica elementare di jnusica (con
tavole). Vercelli, Vallieri. [Maild. Cons.
Trattato di armonia adottato dal R. Con-
servatorio di mus. di Milano . . . Milano
(1813) Ricordi. fol. 139 S. mit Porträt.
[Bologna. Dresd.Mus. B. B. B. Wa-
gener. Brüssel. R. C. of Mus. Glasgow.
br. Mus. Musikfr. Wien. Maild. Cons.
— 2. ed. ib. 139 S. [Bologna. R. C.
of Mus.
Er gab auch Ang. Morigi's Abhdlg. ü.
den fug. Contrap. heraus (siehe diesen).
Preparatione al Cauto. Parte 2 da.
[Musikfr. Wien.
Primi Elementi il canto con 12 Ariette.
Mil. 1809 Ricordi. [Einsiedeln. Musikfr.
Wien.
Scala e Salti per il Solfeggio, prepa-
razione al Canto ed Ariette di . . Milauo
(1816) Ricordi. querfo). [R. C. ofMus.
br. Mus. Maild. Cons.
Scale e Salti per B. col Bc. Ms. [Mai-
land Cons.
L'alüevo al Clavicembalo, ossia facile
metodo per apprendere il Pft. (1. Ausg.
unbekannt.)
— 2. ed. 1. parte in Novara. 2. e 3. parte
in Milano, jier Gio. Ricordi (1819). qufol.
3 voll. [Bologna. R. C. of Mus. B. B.
br. Mus. Musikfr. Wien. Maild. Cons.
— Ganz neue und vollständige Anleitung
nach welcher man Clavierinstruniente
temperieren und stimmen kann (ohne
Autornamen) Wien, Artaria. [Musikfr.
Wien.
Elementi per il Contrabasso, con nuova
maniera di digitare. Milano, Ricordi. qu-
fol. [R. C. ofMus. br. Mus. B. B.
Transunto dei principj elementari di
musica. E breve metodo per Flagioletto,
Pfte. e Fagotte. Milano, presse Luigi
Bertuzzi. 17 Bll, in qu40. [Hofb. Wien.
Musikfr. Wien.
— E breve metodo per Clarinetto. Ib.
— — per C)phicleide. Ib. [Beide in
Maild. Cons.
Messa a 3 voci. c. ström. Milano, Ri-
cordi. P. fol. [br. Mus. Brüssel Cons.
Domine ad adjuvandum. — Tantum
ergo a. T. con cori ed orch., beide gedr.
in Mailand bei Ricordi. [Brüssel Cons.
Domine salvum fac imperatorem 4 voc.
c. orch. Ms. P. qufol. 20 Bll. [Bologna.
Dresd.Mas., Ms. 144 in P.
Laudate pueri Dnum. . per B. c. cori
ed orch. Ms. P. [Brüssel Cons.
Magnificat, Psalmen, Hvmneu, 8 Gesge.
im Ms. P. für Solo, Chor u. Orch. [Mu-
sikfr. Wien.
Maguifiat, arrauged by R. Steinforth.
Lond, fol. [br. Mus.
Tantum ergo, a Basso c. coro ed acc.
di piena orch. e Vcl. obl. Ms. P. (jufül.
20 Bll. [Bologna.
An geistl. Kompositionen besafs einst
Liepmannssohn in Mailänder Drucken
von Ricordi (Part.) 1. Credidi 3 v. et
orch. 2. Disit (dito.) 3. Domine ad ad-
juvandum, e prova deU' accordatura dell'
orchestra di Corregio. 4. Laudate Dnum.
3 V. c. orch. 5. Laudate pueri, B, solo
con cori ed orch. 6. Tautiun ergo, Ten.
solo c. cori ed orch.
11 Cousiglio, cantata p. Sopr. (lo lo so
che il bei sembiante) c. orch. Poesia dell'
Metastasio. Ms. P. [Maild. Cons.
Pigmalione. Azione teatrale. P. Ms.
qufol. [Bologna.
II noine, a cantata from Metastasio
(„Scrivo in te".) Kl.-A. Lond. qufol.
[br. Mus. Maild. Cons. im Ms.
Piramo e Tisbe. Cantata. P. Ms. qufol.
[Bologna,
Asioli, Bonifacio.
219
Asioli, Bonifacio.
La tempesta, Cantata per Sopr. c. Cemb.
Ms. P. [Öchweriü F. Maild. Cous.
Ms. B. B. W 23 in Part. Cantate: Tisbe,
voce sola, 2 V. Viola, Ob. Clarinetti,
Comi, Pag. e B.
Mss. Einsiedeln, Scenen aus Atenaide,
La tempesta u. Piramo e Tisbe. P.
op. 9. La Campana di niorte. Sonetto
coli' acc. di Pfte. Zurigo, Negbeli. [B. B.
Milano, Artaria: im Cons. zu Mailand.
B. Wagener im Ms.
1 Canzonetta, 1 Sonetto mit Pfte. Ms.
Maild. Cons.
Dialogo fra Malvina, la Morte e Amore
c. acc. d'arpa. Milano, Eicordi. [Mailand
Cons.
In Mss. Padua Anton: Ode alla Luno,
Sonetto ed Arie diverse c. Fortep. ■ —
Duetti da camera c. Fortep. — Rec. e Duetto
aus der Oper Siria.
2 Eco italiane ä 3 voci. Ms. T 171 in
B. B., Part. Musikfr, Wien.
3 Anette coU' acc. di Pfte., op. 3.
Zurigo, Negbeli. [B. B. Bologna. Mu-
siüfr. Wien.
3 Ariette coli' pfte. op. 4, ib. 23 S.
[B. B. B. Wagener. Bologna, br. Mus.
im Londoner Drucke.
3 Ariette e. pfte. op. 8, ib. [B. B. br.
Mus. inr Londoner Drucke.
3 Ariette in cbiave, c. pfte. Mil., Ei-
cordi. HS. [Bologna.
3 Ariette e 4 Cauoni, op. .5. London,
Birchall. fol. [br. Mus. Brüssel Cons.
Dodici Ariette con Accompto di Forte-
Piano. Milano, G. Eicordi. [Dresd. Mus.
Musikfr. Wien. Maild. Cons.
6 italian Arietts. Lond. qufol. [br.Mus.
11 italian Arietts. Lond. qufol. [br.Mus.
4 Anetten im Einzeldruck u. im Saml-
wk. [br. Mus.
Two Anettes, two Duetts, and a Scene
from the opera of Cinna with pfte. op. 9.
Lond., Bircball. fol. [Brüssel Cons.
Ariette facili e progressive c. acc. di
pfte. in seguito di nn ristretto di precetti
utilissimi per apprendere a cantare con
. . . Firenze, Lorenzi. [Maild. Cons.
7 libri d' ariette (27) e undici ariette
(op. post.) con acc. di pfte. «Paris, Carli.
fol. [Kat. Liepmannssobn.
Im Almanaco 1827/28 Le Ore ad Eu-
terpe. Arietten und Cauzonen. Anno 1.
2. Mil., Eicordi.
A Celebrated Air London, Harrison & C.
(Nr. 18) 8". 10 pp. [B. Wagener.
Die Musikfr. in Wien besitzen nocb
Mancberlei was sieb aber durcb die Kürze
des Katalog- Verz. nicbt genau bestimmen
lässt.
Cavatine. Lond. fol. [br. Mus.
Ms. 536 B. B. Sonetto a 1 voc. c. pfte.
La partenza di Metastasio e Notturno.
Lond. Bircball. 36 S. [B. Wagener.
Ms. B. Wagener querfol. 66 Seiten.
6 Notturni a 5 v. due Eco a 3 C. T. B.
II duo col ai^ja.
4 Diveitimenti notturni (3 voc.) Lond.
fol. [br, Mus.
Ode alla luna a voce sola di T. c. pfte.
Mil,, Eicordi. 7 S. [Bologna.
Six Notturnos for 5 voic, and 2 Ecos
for 3 voic. witb pfte. op. 4. Lond., Bir-
cball. fol. [Brüssel Cons. Musikfr. Wien.
Sonetto ,,In quall' etä cb'io misurar'
solea von Zappi. Ms. [Scbwerin F.
Duetti vocali con acc. di arpa o Pfte.
Firenze. Gius. Lorenzi. P. [B. M.
Six Duettos (3 for 2 Sopr. and 3 for
a Sopr. & Ten.) witb pfte. Lond. , Bir-
cball. fol. [Brüssel Cons. br.Mus. Berlin
K. H: Lond., Corri. fol.
12 Duettos witb acc. for tbe Pfte.
Lond., Birchall. [B. B.
Drei Mal 3 Duetti per 2 Sopr. op, 2.
4. 6. [Musikfr. Wien.
24 Duetti ä 4 Parti per Sopr. o Alto
e Ten. con accompag. del Clavicembalo.
Vienna, Ignazio Sauer. qu4''. 36 Seiten.
[Dresd. Mus. B. Wagener, Bologna.
Musikfr. Wien.
— Firenze, Lorenzi. [Einsiedelu.
38 Duetti vocali con accompag. di arpa
0 pfte. Firenze, Lorenzi. [Einsiedeln.
Duetto coU. accomp. di Pfte.. op. 5.
Vienna, Tranqiiillo MoUo. quer4^. 11 S.
[B. Wagener.
5 Duetti da camera, op. 12. London,
qufol. [br. Mus.
4 Duettini (Sopr. Ten.) con acc. di pfte.
Ms. P. [Schwerin F.
3 Duettini. 2 davon in Mailand ge-
druckt, 1 im Ms. [Berlin K. H.
Duetto: Non temer io giä rammento c.
orcb. Ms. P. [Maild. Cons.
12 Notturni p. S. e T. c. pfte. und 2
Duetti, ebenso. Ms. P. [Maild. Cons.
Tre Duetti per due Voci di Soprane
col accomp. di Pfte. op. 6. Zurigo presse
G. G. NegheH. 13 Seiten. [B. Wag-ener.
Bologna.
Duettini per Sopr. e Ten. con accompag.
di Pianoforte. Ms. 1069. [Dresd. Mus.
Ms. Wolfenb. 6 Duetti c. acc. di pfte.
Duettino p. Sopr. e T. (S'io t'amo, oh
Dio, mi chiedi) c. pfte. Mil., Ubicini.
[Maild. Cous.
Duettino per Sopr. e Ten. (Queste
monte , quell' antro) con acc. di pfte.
Milano, Ubicini. [Maild. Cons.
Asioli, Bonifacio.
220
Asler.
CoUection complete des Duos avec acc.
de Piano on de harpe. Livre 1 — 3. Paris
et Milano. Wien, Artaria. [B. Wagener
(o. Buch 1.) Brüssel 2465. Maild. Cons.
Paris, Typograpliie de la Syrene.
52 Duos nocturues av. acc. de pfte.
Paris, Carii in 11 T. (Texte italien.) [Kat.
Liepuianussohn.
Sonata per Clavic. e Vcl. oblig. Milano.
fol. Stb. [br.Mus.
3 Sinfonie, 1 Divertiinento per orche-
stra, 2 Sonate per arpa e per pfte. a 4
mani. 1 Divertim. per pfte. a 4 mani.
1 Ouvertüre pastorale a 4 m. Mss. im
Cons. zu Mailand.
Overture to Artaxerxes im Arrangem.
für Klav. Ms. 149 Cambridge FW.
Sonata. Toccata. lOVariazoni. SCapricci
per il Clavic. [Musikfr. Wien.
Sonate f. Pfte. (Cd.) & Vcl. herausgeg.
von Fr. Grützmacher. Lpz. Senff. 2 Stb.
[B. Wagener. Milano presso Ricordi:
Maild. Cons.
Sonate pour le pianof. Mil. Ricordi fol.
[Rosenthal 26.
op. 8. Three Sonatas for the Pfte. (to
the first the air of Molinarella). Lond.
Birchall. 47 S. [B. Wagener.
Capriccio per il pfte. op. I, III, IV . . .
Paris, Naderman. [Paris Nat.
Capriccio per il Pianoforte. op. 5. Zurigo
presso Giov. Giorgio Negheli. quer4ö.
HS. [B. Wagener. Maild. Cons.
12 Variazioni sopra l'aria: „La me Bet-
tina" per il Pfte. Wien, Traeg. [B. B.
Er schrieb auch drei komische Opern
1. La Volubile, 2. La Contadina vivace.
3. La discordia teatrale, die um 1786 in
Rom, Neapel u. Mailand aufgeführt wurden.
Im Neudrack 1 Sonate u. 4 Duetti f.
Gesg. (Eitner 2.)
Ms. Darmstadt, Kat. p. 94 in einer
Samlg. von Duette u. Terz, mit Azioli gez.
Die Hofb. in Wien besitzt auch eine
reiche Auswahl seiner Werke, doch ist mir
ein Verz. derselben nur teilweise bekannt.
In Bologna eine neue Ausg. der Ode
aJla luna a voce sola. Ricordi. Auch 3
Duetti per contralto e Ten. befinden sich
dort (Kat. 3, 265).
Asioli, Francesco, ans Reggio,
wie er sich selbst bezeichnet, scheint
nach den von ihm bekannten
Werken ein Guitarrspieler des 17.
Jhs. gewesen zu sein. (Yaldrighi
14 p. 10 weifs nicht mehr über
ihn.) Man kennt von ihm:
1. Primi Scherzi di chitarra di . . . Dedic.
dem Herzog Francesco IL von Este. Bolog.,
Monti 1674. qu4". 1 vol. [Modena.
2. Concerti armonici per la ^Chitarra
spagnuola esposti da . . . Reggiano. Op. III.
Bologna, Monti 1676. qu40 48 pp. Im
Besitze Dr. 0. Chilesotti's in Bassano
Veueto 1886. Beschrbg, und 3 Sätze im
Ricordi, Gazzetta 1886, 349 bis 253.
Liepmannssohn verkaufte ein Ex. 1888
für 48 M.
Asioli, Liii^i, da Correggio,
Süll ein Bruder des Bonifacio sein.
Als Tenorist lebte er eine Zeitlang
in Neapel in Diensten des Mi-
nisters Graf di Micheroux, ging
dann nach Palermo und gegen
1804 nach London in Begleitung
Miledy Beverley's. Er starb am
17. Nov. 1815 38 Jahre alt.
(Annuario de R. Conservat. di Mi-
lano 1890 p. 48. Auch im Yal-
drighi 14, 11.) Yon seinen Kom-
positionen lassen sich nachweisen :
6 Quartettini per S. A. T. B. c. pfte.
— 4 Duetti caratteristici a 2 v. c. Cemb.
— Duetto: Bella Nice. — 6 Canzonette
per S. c. pfte. Mss. im Cons. zu Mailand.
Terzette a 3 voci (Non smarrirti) c.
pfte. Parole di Buonaiuti. Londi-a, Mon-
zani. [Mailand Cons.
Tre Canoni a 3 voci coli' acc. cü pfte.
Londra. [Mailand Cons. br. Mus.
DegU eserciti gran Dio. Inno a 4 voc.
Lond. fol. [br. Mus.
Six italiau Duets (per S. e T. c. i)fte.)
ded. Miss Howard. Londra, by the author.
33 S. [Maild. Cons. B. Wagener. br.Mus.
Cavatina, Duetto, Pollaca, Canone a 3,
Duettino, Coro a 3 col acc. di Pfte. ded.
Fitzroy. Lond. by the author. 25 S. [B.
Wagener. br. Mus.
4 Duetti caratteristici ded. Johnstone.
40 S. Londra, for the author. [B. Wagener.
Sei Ariette italiane. Lond. by the author.
17 S. [B.W^geuer.
Three italian airs (c. pfte.) Londra
[Maild. Cons.
Due Ariette, uua Cavatina ed uua Can-
tata, per S. c. pfte. Londra. [Maild. Cons.
2 Arien in Einzeldrucken, Lond. fol.
[br. Mus.
Asler, Jodocus, war von 1606
bis c. 1614 Kantor an der Dom-
kirche , früheren Bartholomäus-
Asola.
221
Asola.
kirche in Frankfurt a/M. (M. f. M.
23, 185).
Asola, Giovanni Matteo (latein.
Asula, Asuliis), geb. zu Verona,
wie er sich selbst als Yeronenser
stets bezeichnet ; dass er dem Geist-
lichen Stande angehörte besagen
auch die Titel seiner Werke. Ferner
erfährt man daraus, dass er 1578
Kapellmeister an der Kirche in
Treviso und 1581 Kapellm. an der
Kirche zu Vicenza war, jedoch
trotz der vielen Druckwerke finden
sich diese Notizen nur auf 2 Titeln
und zwar auf den Vespertina und
dem 2. Buche Missae. Das folgende
Verzeichnis ist nach den Stich-
worten geordnet. Ambros 3, 554
widmet ihm einige ehrende Worte.
Secivndi Chori qiübusdam, respondens
Caiitüenis, quae in secuuda parte musi-
ces . . . Cantico. Benedictus . . . Psalmo,
Miserere mei . . . Veu. ] 584 Gardan. 4
Stb. qu40. [Bolog.
Canto fermo sopra Messa, Hinni ed
allri cose ecclesiasticlie appartenenti ai
suonatori d' organo per rispondere al coro.
Venez. 1607 Vinc. [B. B.
— Yen. 1615. [Proske.
— Yen. 1635 Robletto, rist. [B. B.
Sacrae cantiones in totius anni . . .
4 voc. Yen. 1587 Amadino. 4 Stb, 4P.
[Modena. B. D.
— 1591 ib. 4 Stb. [B. B.
Completorium per totum annum qna-
tuorque illae B. V. Autiphonae . . . Ciun 6
voc. , . . Yen. 1573 Seouls. 4^. [Dom in
Modena: 5a.
— Completorium per totnm annum
quatuorque illae B. Y. Antiphonae quae in
fine pro anni . . . Cimi 6 voc. Yen. 1576
liaered. Scoti. 6 Stb. 4». 20 Nrn. [Bolog.
Hofb. Wien, fehlt T. Köln: C. B.
— 1585 ib. 6 Stb. 4». [Bolog.
Completorium romanum 8 voc. Yen.
1575 Scotto. [B.B: A2. T. 1. B. 2.
— 1599 [Kathedr. in Pistoja.
Duplex Completorium romanum, unum
communibus, alterum vero paribus voci-
bus . . . quibus etiam adjunximus quatuor
illas Antiphouas . . . Choras I. c. 4 voc.
Yen. 1583 Vinc. et Amad. 4 Stb. qu40.
[Bologna, Kat. 2, 164 die Dedic.
Completorium romanum duae B. V.
Antiplionae, scUicet Salve regiua & Regina
coeli. 4que alia Motetta. Musica 8 voc . . .
Yen. 1585 liaer. Scoti. 8 Stb. 40. [Bolog.
Secundus Chorus duplicis completorii
romani, quorum primum paribus, altenmi
vero commimibus decantantur vocibus.
4 que illae B. Y. Antiphonae . . . Paribus
voc . . . Yen. 1587 Amad. 4 Stb. 4». [Bolog:
C. A. T.
— Secundus chorus duplicis Completorii
romani, quorum primum paribus, alterum
vero communibus decantatur vocibus.
Quatuorque illae B. Y. Antiphonae . . .
Paribus voc . . . Yen. 1596 Amad. 4 Stb.
4*'. Index im Kat. 2, 167 von Bolog. [Bolog.
Falsi Bordoni per cantar Salmi, in 4
ordini divisi, sopra gli 8 tuoni . . . del . . .
Asola & alcuni di Vinc. Ruffo. Et anco
per cantar gli Hymni secondo il suo canto
fermo. A 4 voci. Yen. 1575 figiiuoli di
A. Gardano. 4 Stb. qu4'^. [Bologna.
— 1587 Yen., Yincenti. [Ferrara.
— 1587 Milano, Tini. 4 Stb. 4«. [Bolog:
C. T. B.
Hymni Yespertiui et ]\fissae. A^en. 1574 ^
Gard. [Ferrara.
Secunda pars Hymnorum vespertinis
omnium solennitatum horis deservientium,
a festo Set. Trinitatis . . . Accedunt etiam hi
qui in Commune sanctor. concinuntur. 4
voc . . . Yen. 1585 Yinc. et Amad. 4 Stb.
40. zcählt von 22—43. [Bolog.
Hymnodia Yespertina in majoribus anni
solemuitatibus 8 voc . . . Yen. 1 602 Ama-
dinus. 8 Stb. kl. 4«. 21 Nrn. [Hofb. Wien:
C. B.B: Bc.
Organicus Hymnodiae Yespertinae 8 voc.
Yen. 1602 Amadinus. [B. M: Bc.
Introitus, Missarum omnium majorum
solemnitatum ... & AUeluia ac musica
super cantu piano ... 4 voc. Brixiae 1583
Bozzola. 4 Stb. qu4''. ediert von Yigüio
Tarsia. [Bolog: B.
Introitus et Alleluja missarum omnium
majorum solemnitatmn totius anni . . . 4 v.
Yen. qu40. [br. Mus: B.
Introitus in Dominicis diebus ... et As-
perges nie, Yidi aquam Musica nuper
cantu piano restituto ... 4 v. Yen. 1598
Amad. 4 Stb. 48 Nrn. [Cap. Jiü.
In Omnibus totius anni solemnit. In-
troitus et Alleluja ad Missalis romani 4
V. ib. 1598. 4 Stb. 96 Nrn. [Cap. Jul.
Lamentationes, Improperia, et aliae sa-
crae Landes, in hebdom. maiori decant. 3
voc. Yen. 1588 Amad. 4 Stb. 4». [Bolog.
Sacro sancte Bei lm(dcji 8 v. Yen. 1600
Amad. 9 Stb. [B.B. B. M: 8 Stb.
Divinae dei lamles 2 voc. Yen. 1600
Amad. [B. B : CT.
(Fetis: Ausg. 1586 Gardanus.)
Asola.
222
Asola.
Madrigali a 2 v. accomodaii da cantar
in Fuga . . . Nova editione correct. Ven.
1587 Vinc. 1 vol. in kl. 4«. 36 Madr. im
Canon. [C. P. Hofb. Wien. Bologna.
— Eist. Ven. 1604 Yinc. 1 vol. in kl.
40. [B. A. Belog.
— 1624 ib. 1 vol. [Venedig B. M.
Bolog. Treviso B. c.
— 1665 AI. Vinc. 1 vol. [Bologna.
Madrigali a 6 voci del . . . Vau. 1605
Amadino. 6 Stb. kl. 4». 22 Nrn. [Hofb.
Wien: B.
Missae tres 6 voc ... 1. toni Andreas
Chr. Escoutez. Lib. 2. Ven. 1570 ap. fiüos
A_nt. Gardani. [Caecilia in Rom: T. br.
Mus: CA. Cesena B.Mal: T. Verona
S.f: T.
Le Messe a 4 voci pari, composte sopra
li Otto toni della musica con due altre,
l'una pro defuuctis, l'altra de S. Maria
a voce piena. Ven. 1574 filii Ant. Gar-
dani. [Hofb. Wien.
— Le Messe a 4 voci pari del . . . com-
poste sopra li otto toni della musica; in-
sieme con dui altre, l'una de S. Maria ä
voce piena, 1' altra pro defunctis, diuise
in dui libri, delle quali cinque sono nel
preseute primo lib. le rimanenti saranno
nel secondo. Novam. ristamp. Lib. 1. Ven.
1580 Gardano. [Bolog: C. B.
— Neue Ausg. bei Pustet 1865 in
Regensburg. fol.
Messa pro defunctis a 4 voci pari del . . .
Si vis etiam alterum canere Chonim in
secundo volumiae quaerito. Ven. 1576
Gardanus. 4 Stb. qu40. [Bologna.
— Messa per i moiii a 4 voc ... nov.
rist. Ven. 1585 Vinc. & Amad. 4 Slb.
[Modena. B.B: A. br.Mus: CA. Bo-
logna.
n 2. libro delle Messe a 4 voci pari
del . . . Composti sopra li toni rimanenti
al 1. libro insieme con uua Messa pro de-
functis accomodata per calJtar ä 2 Cbori
(si placet). Novam. rist. Ven. 1580 Gard.
4 Stb. qu4o. [Bologna.
— 1586 Ven., Vincenzi ed Amadino.
[Modena: C. A.
2. Liber in quo reliquae Missae octonis.
compositae tonis, videlicet 5. 6. 7. et 8.
continentur . . . Ven. 1581 Gard. 4 Stb.
qu4''. [Bolog.
— 2. Liber in quo reliquae Missae . . .
Cum 4 vocibus. Ven. 1601 Gard. [Bolog:
C B. qu40.
Missae octonis comp, tonis, a 4 voc.
Lib. 1. Ven. 1586 Vinc. et Amad. Chorb.
fol. [B. M.
Messe a 4 v. pari sopra li toni, Divise
in 2 libri. Rist. Lib. 1. 2. Ven. 1586 Vinc.
& Amad. je 4 Stb. Ln 2. Buch „uua pro
defunctis" , im Proske abgedr. [B. M.
Modena: C. A. T.
— Lib. 1. Ven. 1588 Vincenzi. [Mo-
dena, fehlt B. Kathed. in Pistoja.
— 2 libri. Nuov. ristamp. Ven. 1590
Amadino. 4 Stb. kl. 4°. 4 Messen u. 1
Sancta Maria. [Hofb, Wien.
Missae 4 ad 5 voces . . . Ven. 1588
Vincenti. [Hofb. Wien: A.B. in kl. 4".
Bologna: T. A. 5a.
Missae tres 8 vocibus lib. 1 . . . Ven.
1588 Amadinus. 8 Stb. 4». [Bolog. Kat.
2, 26 Abdr. der Dedic.
Missae duo decemque sacrae laudes, 3
vocibus coucinendae ... 2. impressio. Ven.
1588 Amadinus. 3 Stb. 4». [Bolog.
— Missae duae, decemque ... 3 voc. 4.
impress. ib. 1593. 3 Stb. 4", [Bolog.
— cum additione partis ad Organum.
Ven. 1624 Magni. 4 Stb. 40. [Bolog. br.
Mus: Org.
Missae tres, totidemque sacrae laudes,
5 vocib . . . Lib, 2. Ven. 1591 Amadinus.
5 Stb. 4*'. ediert v. Angelus Homi, [Bolog.
Missa defimctonmi tribus voc. (Titelbl.
fehlt). Ven. 1600. 4«. [CP: C T. B.
Bologna ebenso.
Missae tres, 4 sacr. 6 voc. lib. 3. Ven.
1602 Amadinus. [B.B: 5a.
Ms. q 78 B. Dauzig (fehlen 6 a u. 7 a):
3 Missae 8 voc. Nr. 68—70. — Ms. q
89 ib. 6 Stb. Nr. 55 Missa 6 voc. 1 toni.
Missa pro def. für A. 2 T. u. B. in P.
[Musikfr. Wien.
Prima pars musices contineus Officium
liebdomadae sanctae, videlicet Benedic-
tionem Palmarum & alia Missaiiim solem-
nia, quas Sancta romana observat ecclesia.
Cum 4 voc . . . Ven, 1583 Gard. 4 Stb.
40. [Bolog: CB.
Secimda pars continens Officium heb-
dom. sanctae, idest Lamentationes, Res-
ponsoria et alia . . . Feriae textae conci-
nuntur. Cum 4 voc . . . Ven. 1584 Gard.
4 Stb. qu40. [Bologna.
Officium defimctorum, 4 voc. Per . , .
Ven. 1588 Vincentius. 4 Stb. 8". Ist eine
neue vermehrte Ausg. ohne den Gesg.
Zachariae. [Bolog: CA.
Officium defimctoiTim addito Cantico
Zachariae. 4 voc . . . Ven. 1593 Amadinus.
4 Stb. 8". 29 Nrn. [Bologna: B.
— 1599 ib. 4 Stb. 8". [Bolog: C B.
— 1603 ib. 4 Stb. 8°. [Bolog.
Officium maioris hebdomadae, videlicet
Beoedictio Palmamm atque Missarum so-
lemnia: Et quae in 4 Euangiistarum pas-
siones concinuntur, 4 paribus decant. vo-
cibus. Et in eisdeni passiouibus . . . ter-
Asola.
223
Asola.
nis voc . . . Ven. 1595 Amad. 4 Stb. 4".
[Bolog.
Offi(;iuoi Psalmi et Missa defunctorum
addito Cautico Zachariae. 4 voc. Ven. 1621
Magni. 4 Stb. 8". [Bolog: CT.
lu Pässionibus quatuor Evangelistarum
Christi locutio, cum 3 voc . . . Ven. 1583
Gard. 3 Stb. 40. [Bolog.
Psalmodia ad vespertinas omniuni so-
lemnit. lioras 8 voc . . . Canticaque duo
B. V. M. . . Ven. 1574 haered. Scoti. 8
Stb. 40. 19 Nrn. [Bologna. Cap. Later.
Bolog. Petr. Brüssel.
— ib. 1582. 8 Stb. [B. B. Kathedr.
Pistoja.
Psalmodia iiiajonim. Ven. 1581 Scotto.
[Ferrara.
Psalmodia. Ven. 1587 Amad. [Ferrara.
Sacra omni, solemn. psalmod. vesp. 5
voc. Ven. 1592 Amad. [B. B. 5 a.
Psalmi ad tertiam sec. usum S. roma-
nae eccl. cum Hymno. Te Deum laud.
Chorus I. 4 voc . . . Extat etiam Chorus
sec. ad pares voces cauendus . . . Ven.
1586 Amadinus. 8 Stb. 4«. [Bolog: AI.
C 2. A 2. Kat 2, 165 die Dedic.
Psalmi ad Vespertinas omnium solemnit.
horas. Uua c. Cantico B. V., Salve regina,
& Resina coeli. Omnia 3 voc . . . Ven.
1602 Amad. Stb. in 4». [Bologna: T. 1. 2.
Le Vergine a 8 voci di . . . ristamp.
Lib. 1. Ven. 1571 figi. di Ant. Gardano.
3 Stb. qu40. 21 Canzoneu. [PaduaU. B: B.
— 1576. Angelo Gard. 3 Stb. qu40. 21
Nrn. [Bologna: T. B.
— 1582 ib. [Hofb. Wien. Bolog: C.
Florenz B. n: T.
— 1588 Vincenti. [Bolog: T.
— 1596 Amadino. [Bolog. kompl.
— 1603 Gardano. [B. B : C. Bolog : C. B.
— 1607 Ven., AI. Eaverij. [Bolog: B.
Vergini a 3 voci del . . . ristamp. Lib. 2.
Ven. 1587 Vincenzi. 3 Stb. qu40. 22 Gesg.
[Hofb. Wien.
— 1603 ib. 3 Stb. 40., die letzten 4
Gesge. sind andere wie die in 1587. [Bo-
log: T.
Vespertina majonim solennitatum Psal-
modia senis vocib. Ven. 1576 haered. H.-
Scoti. 6 Stb. 40. 17 Nrn. [Proske: B.
fehlt. Cap. Later: C. 5a. 6a. Bolo^a.
— 1581. Ven., Scotto. 6 Stb. 4». 17 Nrn.
[Cap. Later: C. Bologna.
— 1590. Ven. haered. Hieron. Scoti.
6 Stb. 40. 17 Nrn. [CaeciUa in Rom.
Ca. Later : B. B. B, kompl. Bibl. Angelica
in Rom. Bolog.
Vespertina omnium solemnitatiim psal-
modia . . . duoq; B. V. cantica, I. toui c,
4 voc. Ven. 1578. [br.Mus:T.
— Vespeioina omnium solemn. psalmod.,
juxta deci'etam sacrosancti Tridentini Con-
cilii, duoque B. V. cantica, I. toni c. 4
voc. Ven. 1582. Gardano 4 Stb. 1 chori
in qu40. [br. Mus: C. A. B. B. kompl.
Bologna.
— 1590 Ven., Amadinus. 4 Stb. 4».
[Bologna.
— Secundus Chorus Vespertina 4 voc.
Ven 1583. qu40. [br. Mus : C. A. Bo-
logna: C.
Duplex Chorus Vespertinae omnium so-
lemnitatum Psalmodiae, juxta . . . Triden-
tini concilium. 4 voc. paribus . . . Ven.
1583 Gardauus. 4 Stb. qu4". [Bologna: C.
Vespertina omnium solemnitatum Psal-
modia, juxta decretum Tridentini concilij . . .
c. 4 voc . . . Ven. 1578 Ang. Gardanus.
4 Stb. qu40. [Bologna; C.T.B.
Secundus Chorus Vespertinae . . . Voci-
bus 4 paribus . . . Ven. 1578 ib. 4 Stb.
qu4ö. [Bologna.
— Ven. 1582 ib. 4 Stb. qu40. [Bologna.
— Ven. 1584 Vincenti et Amadino.
[Bolog: B. in 4«.
Nova vespertina omnium solemnit. Psal-
modia, c. Cautico B. V. 8 voc . . . Ven.
1587 Amad. 8 Stb. 40. [Bologna, Kat.
2, 166.
— 1599 ib. 8 Stb. 4». [B. B. Bologna.
— 1604 ib. 8 Stb. 4». [B B:Bc.
Vespertina omnium solemnitatum Psal-
modia, Canticum B. V. duplici modulatione
primi videlicet, & 8 toni. Salve Reg.,
Missa et 5 divinae laudes. Omnia 12 voc.
Ternis variata choris, ac omni instrumen-
torum genere modulanda. I. Chorus . . .
Ven. 1590 Amadinus. Die Dedic. ist mit
1610 gez. siehe den Kat. 2, 167 von Bo-
log. In fol. 36 Bll. [Bolog.
Nova omnium solemnit, Vespertina Psal-
modia. 6 voc. canenda . . . Ven. 1599
Amad. 6 Stb. 4°. [Bolog. fehlt 6 a. Kat.
2, 168 die Dedic.
Secundi chori Vespertinae omnium so-
lemnit. Psalmodiae, Vocibus ternis paribus
canendae . . . Ven. 1599 Amadinus. 3 Stb.
40. [Bolog.
— 1603 ib. 3 Stb. 4". [Bolog.
Ein V071 Ä. lierausgegehenes Saudirk.:
Sacra omnium solemnitatum Psalmodia
vespertina cum Cantico B. V. A diversis
in arte musica praestantiss. viris notulis
musicis exornata, 5 vocib. Ad celeberr.
ac praestantiss . . , D. Jo. Petrum Aloy-
sium Praenestinum. Ven. 1592 Amadinus.
5 Stb. 40. 16 Nrn. Dedic. an Palestrina
von Gio. Matt. Asola, gez. Ven. 15/9 1592.
[Bologna, Kat. 2, 170 Dedic.
Asola.
224
Asper.
Enthält: Gio. Mat. Asola 3, Ippol. Bac-
cusi, Paolo Bozi, Gio. Cavaccio, Graz. Co-
lombani, Agost. Corona, Gio. Croce, G. G.
Gastüldi, Dom. Lauro, Leone Leoni, Ni-
cola Parma, Pietro Ponzio, Cost. Porta
Girol. Vespa.
Mss. B. B. in Part. Nr. 187 im 1. Bde.
Missa def. 4 v. Passio Lucam, Marc,
Matth. ä 4 V. u. 11 Mot. — Ms. 300. P.
Antifona 4 v. — Ms. 821. P. Mangnif.
8 V. 1587. — Ms. 820. P. Messa de Ee-
quiem 3 v.
— Ms. L 282, 5 Missae 1.— 4. toni und
Saneta Maria. — L329. Ave sanctiss.
4 V. — Ms. W37. Quo progrederis 8 v.,
Protomartyr 8 v.
Mss. B. M. 2 Messen zu 6 St. in Nr. 34,
Cliorbuch. — 10 Introitus zu 4 St. in 53,
54, Chorb. — 2 Motett. zu 6 St. in 101
u. 109, Chorb. u. P. — 1 Madr. zu 5 St.
in 218. — Ferner in P. 1 Messe pro
def. 4 voc. u. 1 coi toni 4 v.
Ms. B. L. 2 Mot. zu 4 u. 7 St.
Mss. B. Br. 1 Messe 6 v. in Nr. 98.
1 Magnif. 8 v. in Nr. 4. 2 Mot. 8 v.
in Nr. 4 u. 15.
Ms. B. A. sehr zahlreiche geistl. Gesge.
in alten Hds. (siehe Kat.)
Mss. in Padua Ant: Antifone, lutroito,
Tratte, Passio, Offertoria a 4 v. C. 71.
— GraduaJe, Offertorio, Responsori a 4
voci. — Passio, Venite adoremus, Impro-
peria a 4 voci. — Libera me Domine
Nr. 3.
In alten Samlwk. 17 Gesänge (Eitner 1).
AuTserdem noch
In Vinceuti & Amadino's Samlwerk:
Musica 1.584: Adopra l'arc' amore 12 voc.
— In Bozi's Giardinetto 1588: Gioiva
gioiva 3 v. — In Vincenti's Fiori musi-
cali 1590: Mentr'empia mano 3 v. —
Meditabor in mandatis 5 v. in Ag. Ben-
dinello's Sacr. caut. 1588, 2. Werk. —
In seinem eigenen Samhvk. von 1592
zwei Psalmen: Dixit. Momente Dne. 5
voc. und 1 Magnificat.
Im Neudi-uck 10 Gesänge, darunter
mehrere ganze Messen (Eitner 2).
Airlserdem in Commers Musica Sacra
Bd. 21 eine 6 st. Mot.
1 Biief von Banchieri an ihn in Lettere
armoniche 1628 p. 107.
Bei genauerer Prüfung der "Werke
vpird sich wohl manches als eine spätere
Ausgabe ergeben.
Aspelinayr, Franz (Gerber 1
nennt ihn auch ippelmayer), wur
K. K. Hofrausikus und Balletkom-
ponist an der italienischen Oper
in Wien (Reichard 1776, 266 nennt
ihn Komponist an der Ksl. Oper).
Er schrieb nach Reichard (L c.)
die Singspiele: 1780, Die Kinder
der Natur und 1782, Der Sturm
von Schink. Gerber 1 verzeichnet
seinen Tod den 9. Aug. 1786 in
Wien (Fotis 29. Juli). 1796 soll
noch das Drama: Pigmalion von
Landes von ihm zur Aufführung
gelangt sein (Reichard 1796), auch
werden noch einige Ballets von
ihm genannt (Gerber 2). Ich kenne
von ihm nur unter dem Namen
Aspelmayr:
Mss. B. B. 840 in kl. querfol. 1. Acis
et Galathee. Ballo per il Cembalo. 11 Nrn.
2. Agamemnon Yenge. Ballo per il Cem-
balo. 3. Alexandre et Campaspe de La-
risse. Ballo per il Cemb. Sind die Tänze
zu den genannten Opern.
In Berlin K. H. in Mss. die Ballette:
Agamemnon, Iphigenie und Flora, teils in
P., teils in Stb. Ferner „Äria di Ballo"
und 1 Sinfonia in Es. in Stb.
1 Sinfonie in Gd. f. 2 V. A. B. und 2
Hörn. Ms. in Stb. [Brüss. Cons.
9 Trios f. 2 V. u. B. — 2 Violen u.
B. Mss. Stb. [Brüss. Cons.
Divertimento a 2 V. e B. 3 Stb. im
Ms. [B. M.
Die B. der Musikfr. in Wien besitzt
von ihm Agamemnon venge. Ballet im
Kl.-Ausz. L'espiegle du ViÜage, Ballet
im Kl.-Ausz. Ferner
Sinfonie f. 2 V. Va. B. 2 Ob. 2 Fag.
2 Tromb. 2 Timp. Stb.
6 Trios f. 2 V. u. B. op. 1. Stb.
4 Divertimenti f. 2 V. u. B. Stb.
1 Concert f. V. mit Begl. von 2 V.
Va. u. ß.
12 Quartette f. 2 V. Va. u. B. Stb.
3 Sonaten f. V. u. B. Stb.
Asper (Aschpra), Valeriaii van,
um 1550 Tenorist a/d. Hofkapclle
in Dresden mit 120 fl. Gehalt
(Staatsarch. Fürstenau 1, 25 liest
Valentin Aster). Von hier ging
er 1557 an die herz, baiersche
Hofkapelle nach München, wo er
135 fl. Gehalt erhielt. 1571 wird
er „abgefertigt". (Kreisarchiv.
Viertel]". 10, 255).
Asplind, .
225
Astarita.
Asjjlind , . . . ein schwedischer
Gelehrter des 18. Jhs., gab eine
Dissertation heraus: De Horologiis
Musico - Automatis. Upsala 1731.
(Forkel.)
Aspra, siehe Precaccese.
Aspri, Orsola, ein Komponist
des 18. Jhs., von dem die B. M.
im Ms. (Autograph?) La tomba,
Romanza del Do. G. B. Canovai,
1 voc. c. Clavic. besitzt.
Asprilio, siehe Pacelli.
Asprilio, Paolo, Musiker am
Hofe zu Ferrara im 17. Jh., gab
heraus: Madrigali a 4 v., üb. 1.
Yen. 1601. 4«. (Fetis.)
Asproys, Jo., um 1394 päpstl.
Sänger in Avignon (Viertel]. 3, 213).
Aspyck, Giiillaiime d', wird den
29/4 1654 zum Organisten zu Haar-
lem erwählt und am 6. Nov. 1655
folgt sein Nachfolger (Bouwst. 1, 65).
Asqucn, Anton vaD, aus Brüssel,
wird 1569 an der spanischen Hof-
kapelle angestellt (Straeten 8, 84).
Assalon, Sänger an St. Peter in
Rom um 1499 u. 1500 (Viertel]'.
3, 240).
Assandra, Caterina, aus Pavia
gebürtig, lebte im Kloster S. Agata
di Lomello daselbst und ist als Kom-
ponistin bekannt. Ihr Lehrer war
Benedetto Rö (Titel). Sie gab heraus :
Motetti ä dua, & tre voci, per cantar
nell' orgauo c. il Bc. di . . . Op. 2. Aggion-
tovi 1 Canzon francesa a 4. & le Letanie
della B. V. ä 6 del Reuer. Don Bene-
detto Ee sno Maestro di contraponto.
Milano 1609 berede di S. Tini & Lomazzo.
4 Stb. 4". [Bologna, Kat. 2, 341 die Dedic.
B. Haberl.
Im Samlwk. 1616 a und 1622 eine 3 st.
Motette (Eitner 1).
Assendelft, Johannes van, von
1765— fl778, Organist an der Ma-
rienkirche in Leyden. (Bouwst. 2,
169.)
Afsmufs, M. Johann Karl Gott-
Iried, lebte am Ende des 18. Jhs.
und gab heraus:
Rob. Eitnor's Quellen-Lexikon.
Lieder für Gesellschaft und Einsamkeit.
Riga, W. Chr. Andr. Müller. qu40. 46 S.
24 Lieder auf nur 2 Notensystemen für
1 Singst, und Klavier, ohne höhere Be-
deutung. [B. B. B. Wagener. br. Mus.
setzt sie ins Jahr 1780.
Assump^ao, Soror Archangela
Maria de, eine Nonne im Kloster
Nüssa Senhora da Concei9äo bei
Marvilla. Von ihr verzeichnet
Vasconcellos ohne Fundort:
Fetivo applauso em que uma religiosa
como pastora, e os Anjos conio musicos,
. . . Lisbao 1737 J. A. da Sylva.
Assoucy, siehe Dassoucy.
Astarita (Asterita), Gennaro,
geb. gegen 1749 in Neapel. Im.
Textbuch (B. B.) seiner Oper L'as-
tuta Cameriera von 1770 wird er
Kapellmeister in Neapel genannt.
Er erfreute sich in Italien durch
die Komposition von komischen
Opern grofser Beliebtheit. Fetis
verzeichnet deren 20, von denen
auch einige in Deutschland Ein-
gang fanden. Schmid in der Cä-
cilia von Schott, Bl. 26 p. 263 er-
wähnt seiner und sagt, er schrieb
im Jahre 1780 zu Prefsburg 3
Opern, welche die Hofbibl. in Wien
im Autogr. besitzt:
1. La Didone abbandonata, op. in 3 a.
Pressburg 1780. P. kl. qufol. 271 BU.
im Autogr. 16538.
2. II Trionfo della Pietä. Tratteniraento
drammatico in 2 parti, 1780. P. kl. qufol.
374 Bll. im Autogr. 16595.
3. L'Isola disabitata. Tratten, dram.
in 2 parti, 1780. P. kl. qufol. 248 BU.
im Autogr. 16612.
Aulserdem kann ich nachweisen:
11 Francese bizarro, opera giocosa. P.
[Dresd. Musikal. C. P.
II Divertimento in Campagna, Dramma
giocosa. P. [Dresd. Mus.
Cantata ä solo (Sopr. col B.) per Ca-
mera. P. [Dresd. Mus.
1 Arie und 2 Rondo f. Sopr. mit Instr.
oder Klav. [ib.
Im Journal d' Ariettes italiennes . . . 1779
bis 1782. fol. [br.Mus.
Autogr. B. B. II re alla caccia, Sin-
fonia, P. — Ms. 133. Come lascia p.
Sopr. con istrofti. P.
15
Astartns.
226
Astorga.
Mss. n Musikf r. Wien : Alma, Motetto,
Tenor solo u. Orch. P. Ms. Aiia: Sono
le scienze amabili. P.
In Padua Anton. 4 Arie buffe c. orch.
Ms. D6.
Ms. Bologna, Aria per Sopr. c. orch.:
In questo aniico amplesso. P. Ms.
Sinfonia zur Oper: II re alla Caccia.
Autogr. Grasn. [B. B.
Ms. in Wolfenb. 8 Stb. Sinfonia Dd.
(Allegro, And,, AUegr. f. 2 V. Va. B.
2 Ob. 2 Cor.)
— Ms. 308 Samlbd. Sinfon. zu Zyrze
(?) ed UUisse. Nr. 12 eine Arie. Samlg.
309 Arie aus Circe ed Ulysse und eine
andere Arie, ungenannt.
An Textbüchern zu Opern fand ich
1. L' Astuta cameriera, Turin 1770. 2.
Gli amanti perseguitati, ib. 1770. 3. L'a-
varo in campagna, ib. 1772. 4. La con-
tessa di Bimbiuboli, ib. 1773. 5. I filosofi
immaginari, ib. 1773. 6. II principe ipo-
condriaco, ib. 1774. 7. II francese biz-
zarro, Milano 1779. [Turin und Rom Cecilia.
Astartus.
Eine komische Oper ohne Autor (\'iel-
leicht ein Pasticcio) von der das br. Mus.
8 Ausgaben in Londoner Drucken von c.
1775 besitzt.
Aste, Charles dall', bekannt
durch
Trio a Clavichord., V. e Vcl. 19. Juli
1800. Autogr. 16429. Diesem folgen
1 Sonate für Vcl. — 1 Sonate für Viol.,
Autogr. — In Ms. 16448 ein Concerto
pour pfte. 1802. P. Autogr. [Hofb.Wien.
Aster, Dayid, Organist in Oschatz
im Anfange des 18. Jhs., soll nach
Gerber 1 ein sehr fruchtbarer
Komponist gewesen sein. (Matthe-
son 1, 420.)
Asterita, siehe Astarita.
Astesani, Fra Benedetto, ein
Dominikaner und Schüler P. Mar-
tini in Bologna, schrieb ein „Laudate
pueri" 3 voc. e Basso con istrora.,
composto 1763. Ms. P. [Bologna.
Astier, . . . Schatzmeister beim
Kardinal yon Fürstenberg in Paris
imd Abt der Abtei St. Germain
des Pres. Der Kardinal lebte von
1688—1704 zu Paris. Nach 1704
war A. Pfarrer oder Dekan in
Bondesir (einem Dorfe im Departe-
ment Indre- et -Loire). Mitteilung
des Herrn Michel Brenet. Man
kennt von ibm:
Motets ä I. II. ni. voix avec et sans
Instruments et basse continue, par M.
Astier, doyen de Bondesir et cy-devant
aumönier de S. E. Mgr. le cardiual de
Fursteniberg. A Paris 1712 Chrphe. Bal-
lard. Part. gr. fol. 60 S. mit 6 Motetten
die ganz unbedeutend und wenig kirch-
lich sind. [Paris Nat.
Astolfo da Pesaro, um 1586
Sänger am Hofe zu Mantua (Canal 7 6).
Aston, Astone, siehe Ashton,
Hugh.
Astor, Gr. Das brit. Mus. be-
sitzt aus dem Jahre 1803: 24
Couutry Dances for the year 1803.
Lond. quS*^.
Astor, W . . . H . . . , lebte am
Ende des 18. und Anfange des 19.
Jhs. Yon ihm besitzt das br. Mus.
1. The Sovereign, a comic opera (von
Bygrave) Lond. (c. 1816) fol.
2. Sweet bird approach; a Canzonet,
with a flageolet ad lib. Lond. (c. 1817) fol.
Aufserdem Waltzes for Pfte., 24 Con-
tretänze xind 1 Song.
Astorga, Emmanuele d', geb.
11. Dez. 1681 zu Neapel, gest.
21. Aug. 1736 in einem Schlosse
der Lobkowitz'schen Majoratsherr-
schaft Raudnitz a/d. Elbe, welches
ihm als Wohnort eingeräumt war.
Ueber das Geburtsdatum besitzen
wir noch kein Dokument, über-
haupt liegt der Lebensgang A.'s
noch so im Dunkeln, dass sich
nur wenige Momente mit Beweisen
belegen lassen. Die beste Arbeit
über A. rührt von W. Stechow in
der Allg. Lpz. Musikztg. von Chry-
sander 1881 Sp. 1 ff. her, doch
muss auch er sich mehr darauf
beschränken zu beweisen, dass die
meisten bisherigen Daten und Nach-
richten auf Irrtümern beruhen als
authentische Beweise beizubringen:
A. stammt aus der Familie der
Grafen und Fürsten von Capece,
Astorga.
227
Astorga.
der Marchesi di Roferano. Mut-
mafslich war er ein Schüler Aless.
Scarlatti's. Sein Aufenthalt in
Spanien ist unwiderlegbar und
fand er an den Orsini's eine that-
kräftige Unterstützung. Seine Ab-
reise von dort ist in Dunkel ge=
hüllt, sie kann 1704 erfolgt sein,
doch fehlen die Beweise. Er soll
von da nach Parma gegangen sein.
Sicher dagegen ist, dass er 1709
für den Hof des Gegenkönigs
KarrsIII. zuBarcellona dasDramma
pastorale „Dafne" schrieb und selbst
leitete. Ebenso sicher ist es, dass
er 1712 in Wien anwesend war,
denn nach dem Kirchenbuche stand
er am 9. Mai 1712 als Pathe bei
der Tochter Ant. Caldara's. Auch
sein Aufenthalt in England lässt
sich nicht bezweifeln, trotzdem Be-
weise nicht vorhanden sind. Alle
anderen bisher genannten Aufent-
haltsorte und die damit verbur^de-
nen Anekdoten sind eitel Wind
und von Rochlitz verbreitet worden.
Verzeichnis seiner naehweisbareti Werke :
Stabat mater, 4 voc. 2 V. Va. Bc. 2 i?
(CmoU). P. Ms. [B.M. B. B. Ms, 860.
P. 56 S. und Ms. T 138. W. 7. C. P.
Dresd. kath. Kirche. Dresd. Mus. Ms. A 12.
Hofb. Wien, Ms. 15605, P. br. Mus.
— In neuen Ausg. (Eitner 2), femer
ediert von Schletterer in P. Lpz., Br.
& H. 1878. — ed. von Gust. Rösler. Lpz.,
Peters. — Iin Kl.-Ausz. Lpz., Peters. —
Neu instrumentiert von Karl Neuner, Ms.
P. ■ Hofb. AVien. In Latrobe's Selectio.
Stabat mater ä 3 voc. c. clavicemb. Ms.
[Hofb. Wien.
6 geistliche Gesge. in C. J. Latrobe's
Samlwk. 1806-1825. 6 voU.
Dafne. Drama pastorale. 1709. Ms. P.
[Dresd. Mus.
12 Cantate a voce sola col B. Ms. 861
in B.B. in qufol. italienische Kopie. Enthält:
Augellin' ch' iniprigionato.
Chiedo al sonno che pietoso.
Arno ne amor poss'io.
Sento nel seno ü core. ,
Chiudete%'i per sempre.
0 dolce mia speianza.
Augellin che trä le fi'ondi.
In questo core piü vä crescendo.
Ziffiretto arresta il volo.
Cloii nel tuo bei viso.
Ch'io mi scordi al'amarti.
Non e solo un tormento.
— In Ms. 16, 776. T99. 100. 175
ebenfalls Kantaten.
12 Cantate da camera a voce sola
(c. Bc.) Ms. 1893. R.C. of Mus. Enthält:
Ascolta, 0 beUa ingrata. Beliissima
cagion. Chiaro fönte. Come lieto. Da
te lungi. Filii, che ascondi. Gran piacer.
Or suir omo. Per conformarmi. Sal-
tando mostra. Venticei che sussurrando.
Vö cercando.
— 8 C. a voce sola (c. Bc.) Ms. 1900:
Colsen di gigli adorni (2 mal). — In questo
core. — Non lasciarmi. — Or che Febo.
— Pensier che. — Qua poco. — QueUa
Fileno. [R. C. of Mus.
Cantata da camera a voce sola di . . .
Lisbona occidentale 1726 stamp. musicale.
P. qufol. Text Italien, u. spanisch. 104 S.
12 Cant. [Bologna, Kat 3, 195 mit Reg.
3 Mss, in Bologna mit 12 Cantaten aus
obigem Dinicke. Inhalt:
Or SU l'oimo et or sui faggio.
BeUissima cagion de'miei.
Vo cercando al monte.
Come Heto il rascelletto.
Filii che ascondi dentro.
Saltando mostra ognor.
Ascolta 0 beUa ingrata.
Gran piacer saria l'amore.
Venticei che sussurrando.
Da te lungi quäl mai-tire.
Chiaro fönte cristallino.
Per conforniarmi al mio destin.
9 Cantate a voce sola, 2 Duetti per
2 Sopr. e 2 Alti de Baron . . . (1764).
1. Antri amici a voi ritorno, ä Sopr. col
B. etc. Ms. B38a. P. [Dresd, Mus. *
28 Kantaten f. Sopr. u. Bc. in P., Ms.
676. [B. M.
Mss. in Rostock, 3 Cantaten : 1. Sorra
letto d'erbette ove fiorina, f. S. u, Bc.
2. Clorinda sio t'amai con pura fede, ebso.
3. II parlo e non m'ascolti, ebenso.
B. Wagener besitzt in Kopie die Can-
taten in B.«M. , Dresd. Mus., B.B. und
aufserdem noch 13 C. f. Sopr.
Die B. der Musikfr. in Wien besitzt:
Cantate: Se in remote 1
Non piü g-uerra > f. S. u. Bc.
Del sol cocente J
1 Ai'ie und 1 Cantate in P. u. im Kl.-A.
Im Cons. zu Mailand, Mss., 3 Cantate
p. Sopr. 1. A filli troppo. 2. Pensier che
con l'imago. 3. Piango, sospiro e peno.
15*
Astorga.
228
Ath.
4 Arien im Aiitogr. und Abbozzi di com-
posizioni sacre, 7 geistl. Gesge. im Autogr.
Recueil factice de 3 Cantates p. Sopr.
av. Bc. Ms. qu4i'. (Amor, amor vincesti.
La dove alto e fastoso. Qual da rupe
scoscesa.) [Brüssel Cons,
Ms. B. üpsala, fol. in Stb. Cantata
con flauto: Non e sol.
Arien u. Cantaten im br. Mus: Ms. 351
eine C, Ms. 352 zwei C, Ms. 353: 3 C.
— Ms. 354 19 Cantaten. — Ms. 363 mit
4 C. für Sopr. — Ms. 365 eine C.
Ms. 2439 in Briissel. 2 voll, qufol.
Kantaten enthaltend.
Mss. 50 und 52 in Cambridge FW. 6
Cantaten f. Sopr. u. Bc. 1. Novo dardo
il sen. 2. Ne solinghi recessi. 3. Non
so, non so di pene. 4. Del sol cocente.
5. Tu parti? 6. Quella Fileno.
Duo d' . . . Caro tu parti ma viene,
Sopr. e T. c. 3 ström, col Bc. Ms. B36.
8 Bll. P. [Dresd.Mus.
2 Duetti a 2 C. e 2 A. c. Bc. Ms.
Neapel Turch. — Ms. 36 Dresd. Mus.
dieselben. — Ms. B. Wagener: 2 Duetti
1. Del pio chiaro 2 Sopr. 2. Bench'io vissi,
a S. e A., dann 3 Duetti ä 2 S. e ä 2 A.
2 Duetti: Aurette grate. Vö cercando,
0. Bc. im hds. Samlwk. Nr. 693 der B.
Bmssel Cons.
2 Arien: Or non giova piü sperar und
AI fin sei pur feUce, per Sopr. e Bc. Ms.
B38 fol. 110 ff. [Dresd.Mus.
2 Arien in einem Ms. zu Bologna p. 7,
63 (Kat. 3, 200).
Ms. 345 im br. Mus., ein Band mit Duetten.
1 Arie: Qual mai fatale arcano viva
mi tiene, in Mart. Eöder's Tesori antichi,
Lpz., Br. & H. Nr. 6.
In Neudrucken 1 Cant., 1 Duett, 1 Ter-
zett und das Stabat mater in 4 Ausg.
(Eitner 2). Letzteres erschien aufserdem
*im Kl.-A. im Archiv curieux, Heft 3 — 5
(Paris) grave par L. Parent [B. B.] und
0. 0. u. Verl. qufol. in P. 28 S. [besals
einst Otto Lindner in Berhn]. Siehe
auch oben.
Br. Mus. im Neudruck 2 Arien und 3
Ausg. des Stab. mat.
Astorga, Griovanui Oliyiero,
ein Komponist in der 2ten Hälfte
des 18. Jhs. dessen Werke durch-
weg in London erschienen, er sich
also dort niedergelassen haben
muss. Man kennt von ihm:
3 Cantaten im M. [B. "Wagener.
12 italian sougs & duets for voice &
harps. op. 2. Lond. (1768) fol. [br. Mus.
6 Sonatas a Violon & Bass. Ded. My-
lord Abington. Op. 1. P. London, by the
Author. 36 S. fol. [Dresd. Mus. B. Wa-
gener. R. C. of Mus.
Six Sonatas for 2 Germ an Flutes or
2 V. & a Bass, ded. Earl of Abington.
Lond. Preston & Son. 3 Stb. [B. "Wagener.
Dresd. Mus. br. Mus. B. B.
Astroa, Giovanni (vielleicht soll
es Astorga, Giov. Oliviero sein).
In Rostock im Ms. 1 Duetto per
il 2 Sopr. c. 2 V. Ya. e ß.
Asiila, Gr. Matt, siehe Asola.
Asuni, Grhillini di, lebte in der
2ten Hälfte des 18. Jhs. in Lon-
don und gab dort heraus:
12 Songs for 2 Flutes and Harps. Lond.
Welckei-. fol. [Kat. Reeves 1882.
24 . . . Minuets for 3 germ. flutes, V.
or har])s. Lond. (c. 1776) J. Preston.
qu4". [br. Mus.
Ata i de y Portugal de, Enci-
gue Cabalt. Aficionado, so nennt
sich der Komponist folgenden
"Werkes :
Seis Quartetos de dos Violines, Va. B.
Obi^ 1. Se hallara en Madrid en la.
Libreria de Copin Carrera de San Gero-
nimo. qu40. 4 Stb. [B. Wagener.
Atfleld, John, ein englischer
Musiker des 18. Jhs. Man besitzt
von ihm:
Arise brave Britons aU. A loyal song
(gedichtet von Webb) (Lond. c. 1750) kl. fol.
Comus Court (a song, Text von Howai'd)
(Lond.) kl. fol.
Cupid's power restored (a song. ib.) fol.
A scotch song (ib.) fol. [sämtl. im br. Mus.
Im Samlwk. Arien (Ayres) von 1676 b.
befinden sich folgende Gesänge [R. C. of
Mus] : 1. Comus's Court. 2. Cupid's power
restor'd. 3. Gin ere I'se in love. 4.
Spring. 5. The impartial adviser.
Ath, Andrea d', ein Komponist
des 17. Jhs., dessen Stellung aus
folgenden Titeln zu ersehen ist.
Prolusiones musicae binis, ternis, qua-
temis, qvinis vocibus comprehensae , et
ad Organum bassi contiuui intei-ventu ac-
commodatae. Auetore M. Andrea d' Ath
Gallo-Belga, servio in insigni et collegiata
divi PauU aede apud Eburones Sacellano
et Organista. Duaci 1622 Joan. Bogardi.
Enthält Motetten. [Paris Genev: T. B.
in qu4<'.
Athelard.
229
Attaingnant.
— Tom n. Prolusiones musicaram 3
— 6 voc. Cum Bc. ad org. vel chelyn,
vel aliud istius modi instrumentum. Auct.
M. A. d'A. ser\io in celeberrimae Aede
D. Lambert! Leod. (Lütticli) Sacellano.
Duaci 1626 ib. [C. A. Bc. in Paris Genev.
in qu40. Enthält Motetten, 2 zu 6 Stirn.,
4 zu 5 St. u. 9 zu 4 St. (Michel Brenet.)
Athelard (Adelardus) , . . . ein
Theoretiker gegen 1120 (Fetis um
1200), war Benediktiner zu Bath
in England zur Zeit Kg. Heinrich I.
Er übersetzte die Introductio har-
monica des Euclides auä dem Ara-
bischen ins Lateinische. [Ms. im
Trinitat Colleg. zu Oxford.
Atlieiiaeus , ein griechischer
Schriftsteller, geb. zu Naucratis in
Aegypten gegen 160 n. Chr., lebte
noch um 228 (Fetis). Er schrieb:
A.'i Deipnosophistarum sive coenae sa-
pientium libri XV. Es giebt mehrere
Ausg. Die Bibl. des C. P., Brüssel 646,
br. Mus. Ms. 148, nach Lugduni 1657, be-
sitzen eine lateinische Uebersetzung von
„Isaacus Casaubonus recensuit, et ex anti-
quis membranis supplevit auxitque" . . .
(Heidelbg.) apud. Hierou. Commelinum
1597. fol. (siehe Kat. C. P. p. 35 mit In-
haltsangabe, auch Ferkel 8, 62.) Fetis
verzeichnet eine in Stralsburg 1801—07.
14 Bde. in B**. [Brüssel 646.] Eine fran-
zösische schlechte Uebers. vom ^bbe de
Marolles (Paris 1680. 40.), femer von
Lefebvre de Villebrune in 5 Bde. Paris
1785/87. [Brüssel 647. Dies soll nach
Fetis die beste Ausgabe sein.
Atilla,... lebte um 1770 in
Venedig (Burney 1, 107. 128).
Atis, siehe Atys, . . .
Atkins, E..., ein englischer
Musiker aus dem Ende des 18. Jhs.
Im br. Mus. befindet sich
The Blue Ey'd Maid . . . Ballad. Lond. foL-
Atkinsoii, . . . Miss. Das br. Mus.
besitzt von ihr:
1. How sleep the brave; an Ode (the
words) by CoUins. (Lond. 1790?) fol.
2. The Shepherd's complaint (ein Gesg.
Lond. c. 1785.) fol.
Atkinsoii, John, wurde am 12.
Dez. 1661 als Violinist a/d. Kgl.
Kapelle in London angestellt mit
täglich 20 d. Gehalt und wird bis
zum Jahre 1668 genannt (Nagel 1,
51 -60).
1553 — 58 ist ein Sänger Eichard
AtUnson ebendort S. 24 genannt.
Ein John Atkyns ist S. 5-f im
Jahre 1663 verz., der jedenfalls
der oben genannte ist.
Atrio, siehe Hermaiinus de Atrio.
Attaingnant (Attaignant), Pi-
erre, Musik-Drucker, Verleger und
Herausgeber zahlreicher Samlwke.
in Paris, „demourant ä la rue de
la Harpe pres l'oglise de Sainct
Cosme." Seine Lettern und Musik-
noten entnahm er wenigstens an-
fänglich von Pierre Hautin, der
im Jahre 1525 eine Offizin grün-
dete. Der Druck ist ein einfacher,
d. h. Note und Linie sind auf
einer und derselben Punze dar-
gestellt. Die Formen der Noten
stehen denen von Petrucci und
Schöffer nach, obgleich sein Druck
klar und scharf ist. Nach Schmid's
Petrucci p. 225 verband er sich
um 1536 mit Hubert JuUet, druckte
und verlegte aber von 1542 ab
wieder allein (siehe BibliogT. der
Samlwk. 1542 m. 1542 k sind noch
beide gezeichnet). 1543 g nennt
er sich „Libraire & Imprimeur cie
Musique du Key" und lässt sich
bis ins Jahr 1549 verfolgen; 1553 o
zeichnet seine Wittwe. Fetis und
Brunet verzeichnen seinen ersten
Druck im Jahre 1527: Chansons
nouvelles en musique ä 4 p. na-
gueres imprim . . . (nach einem
Kataloge von 1778 zu Avignon
erschienen).
Mir sind erst Drucke von 1529
ab bekannt (siehe die Bibliogr.
1529 etc.) Ich gebe hier in Kürze
ein chronologisclaes Verzeiclmis der
Samlwke. nebst den in meiner
Bibliogr. fehlenden Werken. Schmid
macht noch darauf aufmerksam,
dass die erste Chansons-Samlg. von
Attaingnant.
230
Attaingnant.
10 und mehr Büchern in verschie-
denen nicht erkennbaren Auflagen
erschienen ist. So besitzt Paris
eine Ausgabe des 5. Buches von
1528. Trente et quatre chans. mus. ä
4 p. 23/1 mü. V. CXXVIIT (sie?) par . . .
ohjie Autoren. [Paris Nat.
1529. XII Motetz a 4/5 p. [B; M.
Paris Nat. Eichstaett. B. Wernig.
1529. Trente et vne chansons musicales
a 4 parties nouueUement imprimees . . .
folgi Register „Au ioly boys-Vire vire ian.
1529 Kai. Noueb. 4 Stb. kl. qu4o. Fund-
ort unbekannt. Expert gab 1897 in seinen
Maitres musiciens de la Renaissance franc.,
Paris, Leduc einen Neudruck in Part.,
mit Facsim. heraus. Enthalten sind die
Autoren : Consilium 2, Courtoys, Deslouges,
Dulot, Gascongne 2, Hesdin, Jacutin, Jane-
quin 5, Lombart, Cl. de Semiisy 11, Sc-
hier, Vermont primus, Incerti 3.
1529 a. (s. a.) Motetz nouueUem . . .
[Eichstaett. Paris. Nat. 4 Stb.
1529 b. 38 Chans. 4 p. [Eichstaett.
B. W. B. M. 4 Stb. Brüssel : T.
1529 c. (s. a.) 30 chans. 4 p. [ib. ohne
Eichstaett. Paris Nat.
1529 d. (s. a.) 32 chans. 4 p. [wie
1529 b und in Paris Nat.
1529 e. (1531) 33 chans. 4 p, [B. M.
B. Wernig., im Bassus: Febr. 1531.
15291 (s. a.) 34 chans. 4 p. [B. M.
B.W. Brüssel :T.
1529 g. (s. a.) 35 chans. 4 p. [ib. ohne
Brässel und in Paris Nat.
1529 h. 6 GaiUardes et 6 Pavanes, 13
chans. a 4 p. [B. M. B. W., im Tenor
1529. B. B. Ms. W. 124 in P.
1529 i. Dix huit basses dances p. Lut.
[B.B. 1 vol. in kl. 8».
1529 k. Tres breve et familiere . . . In-
troduction chans. p. Lut. [B. B.
15291. 31 chans. a 4 p. Kai. Noueb. o.
Autoren. [Paris Nat.
1529 m. 42 chans. ä 3 p. 22. Apiil. o.
Autor. [Paris Nat. 4 Stb.
1530. 36 chans. ä 4 p. [B. M. Eich-
staett. B. Wernig. Paris Nat. 4 Stb.
1530 a. 28 chans. 4 p. [wie 1530.
1530 b. 29 chans. 4 p. [wie 1530.
1530 c. 9 Basses dances, 2 branles, 25
Pavan.4Stb. [B. M. B.B. Ms. W 124 in P.
— 1538. [Hofb. Wien.
1530 d. 19 chans. en tabul. des orgues,
Espinettes, Manicordions. [B. M.
1.530 e. 25 chans. (ebenso), [ib.
1530 f. 26 chans. (ebenso), [ib.
1530 g. (s. a.) 37 chans. a 4 p., o. Au-
tor. [Paris Nat. 4 Stb.
1530h. (s. a.) 38 chans. a 4 p., o. Au-
tor. [Paris Nat. 4 Stb.
15301. Magnific. sur les 8 tons avec Te
Deum . . . en tabulature (wie vorher), [ib.
1530 k. (s. a.) Quatuorze GaiUardes, 9
Pavanes, 7 Branles . . . (wie vorher). [B.
M., abgedr. in M. f. M. 7, Beilage p. 78.
15301. (s. a.) Tabulature pour le jeu
dorgues Espinetes et Manicordions sur le
piain chant de Cuncti potens et Kyrie
fons ... [B. M. siehe M. f. M. 2, 124.
1531a. Treze Motetz, 1 Prelude (wie
vorher) 1 vol. 40 BU. [B. M.
1531b. 37 chans. a 4 p. [B. M. Eichst.
B.W.
1532. 7 Messen in 7 Büchern mit be-
sonderem Titel. [Hofb. Wien.
1533 a. Chans, music. ä 4 p. (31 Chans.)
[B. Wernig: Super.
15.33 b. 27 chans. 4 p. [B. M. B. W^
1533 c. 30 chans. 4 p. [ib.
1533 d. 28 chans. 4 p. [ib.
1534. Missarum mus. 4 voc. üb. 1. [B.Jena.
1534 a. dito Hb. 2. [ib.
1534 b. Lib. 1. 25 musicales (Motet.)
4 V. [Hofb. Wien. Jena. Mailand Ambr.
vom C. lib. 1, vom B. lib. 1 — 11.
1534 c. Lib. 2. 24 mus. 4/5 v. [ib.
1534d. Lib. 3. 20 mus. 5/8 v. [ib.
1534 e. Lib. 4. 29 mus. 4/5 v. [ib.
15341 Lib. 5. 12 Magnil [ib.
1534g. Lib. 6. 13 Magnil |ib.
1534 h. Lib. 7. 24 Modules 3/6 v. [ib.
15341 Lib. 8. 20 Motel 4/6 v. [ib.
1534k. Lib. 9. 18 Psalm, [ib.
15341. Lib. 10. Passiones. [ib.
1534 m. Lib. 11. 26 Modules 4/5 v. [ib.
1534 0. 26 chans. 4 p. [B. M. B. W.
1534 p. 31 chans. 4 p. [ib. et Eichstaetl
1534 q. 28 chans. 4 p. [ib. sine Eichsl
1535. Lib. 12. 17 Musicales. [Hofb.
Wien. Jena.
1535 a. Lib. 13. 18 Music. 4/6 v. [ib.
1535 b. 31 chans. a 3 p. av. 15 Duo.
[B. W. Eichst
1535 c. Liure premier cont. XX PK
chansons a 4 p. le tout en vng liure im-
primees . . . Januar 1535. Stimmen gegen-
über gestellt. Enth.
CertoD Hesdin
Claudin Jecotin
Doublet Jennequin
Desfraz Morel
Gombert Passereau
Sohier und De viUiers.
[Paris Nat.
1535 d. Second livre cont. 31 chans.
(wie vorher) Mense Febr.
Enthält: Duboys, Dulot, Gombert,
Guyon, Isore. [Paris Nat.
Attaingnant.
231
Attey.
1535 e. Premier liure cont. 31 chans.
musicales esleues de plusieurs liures p, cy
deuant imprim. et nagueres reimprim en
vng vol. Mense Febr. 1535.
Heurteur und Lupi auTser den schon
oben genannten.
[Paris Nat.
1536 a. Second liure cont. 25 cbans.
nouveUes a 4 p. le tout en ung liure.
Mense Aprili 1536, ebenso gedruckt. Enthält
Godard Du pont
Morel Renes
La Rue und Witentier.
[Paris Nat.
1536 b. Tiers li\Te cont. 21 chans. (wie
vorher) Mejise rgayo. [Paris Nat.
1538 siehe 1530 c.
1539 s. (soll 1538 sein) 1. liv. 25 chans.
4 p. en 2 voll. [B. M. von 1546. Wolfenb.
besitzt die 1. Ausg. von 1538 in 2 Stb.
mit etwas verändertem Inhalte, Kat. 264.
1539 t. (1538) 2. liv. 27 Chans. [B. M.
von 1540. AVolfenb. von 1538.
1539 u. (1538) 3. Hv. 29 chans. [B. M.
von 1540. Wolfenb. 1538.
1539 V. (1538) 4. liv. 28 chans. [ß. M.
von 1540. AVolfenb. 1538.
1539w. (1538) 5. liv. 25 chans. [B. M.
V. 1540. Wolfenb. von 1538.
1539 X. 6. Hv. 27 chans. [B. M. v.
1539. Wolfenb. 1539. Verona S. f.
1540b. Missarum mus. 4 v. lib. 3. [Jena.
1540, siehe 1539 u—w. (Eitner 1).
1540 m. (1539) 7. hv. 30 chans. 4 p.
en 2 voll. [B. M. Wolfenb. von 1539
etwas geändert, siehe Katal. Verona S. f.
1539, 2 Stb. je 2 Stirn, zusammen.
1540n. 8. Hv. 19 chans. de Jeunequin.
[B.M.
1542 k. 9. liv. 28 chans. 4 p. en 2 voll.
(B.M. Wolfenb. von 1540, geändert.
Verona S. f.
15421. 10. Hv. 28 dito. [B.M. VeronaS.f.
1542m. 11. Hv. 28 dito. [B.M. Ve-
rona S. f.
1543 g. 12. liv. 30 dito. [ib. u. Hofb. Wien.
1543 h. 13. Hv. 19 dito. [ib.
15431. 14. liv. 29 dito. [ib.
1544k. 15. Hv. 30 dito. [ib.
1545 m. 16. liv. 29 dito. [B. M. u. B. Ä.
1545 n. 17. liv. 19 diio. [B.M.
1545 0. 18. Hv. 28 dito. [B.M.
1546 g. 19. liv. 22 dito. [B. M.
1546h. 20. liv. 28 dito. [B.M.
1547 d. 21. liv. 25 dito. [ib.
1547 e. 22. Hv. 26 dito. [ib.
1547 f. 23. Hv. 17 dito. [ib.
1547 g. 24. liv. 26 dito. [ib.
1547 h. 25. Hv. 28 dito. [ib.
1548 d. 26. Hv. 27 dito. [ib.
1548 e. 27. Hv. 27 dito. [ib. *
15491. 28. Hv. 28 dito. [ib.
1549 m. 29. liv. 29 dito. [ib.
1549 n. 30. Hv. 28 dito. [ib.
15490. 31. Hv. 30 dito. [ib.
1549 p. 32. liv. 23 dito. [ib.
1549 q. 33. Hv. 20 dito. [ib.
1549 r. 34. Hv. 20 dito. [ib.
1549 s. 35. Hv. 24 dito. [ib.
La vetifve de P. Attaingnant:
15530. 1. Hv. 26 chans. en 2 v. [B.
Coussemaker.
In B. Brüssel Nr. 2305—08, 4 Bücher
Chansons, nur Tenor, ohne Jahr: -30 chans.
a 4 part. 32 chans. musicales a 4 p. 34
chans. 38 chans. music. a 4 p.
Attaig-nant, Abbe de L', siehe
L' Attaignaiit.
Atterbiiry, Liiifinann, Kapell-
mitglied unter Kg. Georg HI. von
England, lebte im letzten Drittel
des 18. Jhs. Mitglied des Catch
Club für den er 3 Glees und 2
Catches schrieb. Er starb 11. Juni
1796 zu London. (Grove.) Erhalten
haben sich vonseinenKompositionen
1. Goliah, an oratorio, aufgef. 5/5 1773.
P. 3 voU. Ms. 1808 m R. C. of Mus.
A collection of Catches & glees, for 3
& 4 V. Lond. 1775 (V), qufol. [Glasgow.
A coUection of 12 Glees, Rounds etc.
Op. 2. Lond. c. 1790. qirfol. [br. Mus.
A collection of Glees, Canzanets and
Rounds for 2, 3 & 4 voic. Op. 3. Lond.
fol. [br. Mus.
Come let us aU a Maying go, Glee, 4-
stim. Ms. 1940 in R. C. ofMus. br.Mus.
Druck: London, fol. u. neue Ausg. von
1879. 8".
Sweet Enslaver; a vocal round of...
with Variatious for the Pfte. & an acc.
for a flute, or V. compos. by S. Wesley.
Lond. (1816) fol. [br. Mus.
Aufserdem 15 Songs, Glees, Rounds in
Einzeldrucken und Samlwk. im br. Mus.
Siehe Mago & Dago 1794. fol. [br. Mus.
Canons, Glees u. a. in Amüsements 1791.
Gesänge im John Bland, 4. Samlwk.
Catches in Warren's Samlwk. Catches.
In Corri's CoUection Bd. 3 p. 109 ein
Gesg.
Attey, Joliii, Privatmusiker in
London, der sich „Gentleman and
Practitioner of Musicke" 1622 nennt.
Das br. Mus. besitzt von ihm :
The first booke of Ayres of 4 parts,
Attfield.
232
Attwood, Thomas.
wiüAbleture for the lute. Lond. 1622.
fol. 14 Gesge.
Ms. 632 br. Mus. Songs zu 2—4 Stirn.
Attfield, ... 1 Gesg. im Samlw.
Clio and Euterpe 1758.
Attilio, siebe Ariosti.
Attwood, Charles, trat 1791
als Violoncellist in London auf
und t 1807 (Pohl 2, 371).
Attwood, F . . . Das br. Mus.
besitzt von ihm „Notbing" ; a song.
Dublin (1795) fol. Soll wahrschein-
lich Thomas sein.
Attwood, Thomas, geb. 23.
Nov. 1765 in London, gest. 24.
(28?) März 1838 ia Chelsea (Lon-
don). Chorknabe an der Kgl. Ka-
pelle, ging später auf Kosten des
Prinzen von Wales nach Italien
und studierte in Neapel unter Fil.
Cinque u. G. Latilla. Von da aus
1785 nach Wien zu Mozart (Kelly 's
Eeminisc. 1, 225). Im Febr. 1787
kehrte er in die Heimat zurück,
■wurde Organist an St. George in
London u. MitgKed der Kapelle
des Prinzen von Wales. 1796 Or-
ganist u. Choral-Vikar an St. Paul,
und Komponist an der Kgl. Ka-
pelle, 1821 Organist an der Privat-
kapelle Kg. Georg IV. zu Brighton,
und 1836 Organist an der Kgl.
Kapelle. Er war einer der Mit-
begründer der Philharmonie society
(1813) und leitete einige Jahre die
Aufführungen derselben. Als Kom-
ponist war er von seinen Lands-
leuten sehr geschätzt. Man schrieb
ihm bis jetzt auch den Druck
„Cathedral Music", London c. 1856
zu, der seinem Namen den Zusatz
„Walmisley" giebt und hielt ihn
für den Geburtsort obigen Thomas.
Der Thomas Attwood Walmisley
ist aber am 21. Jan. 1814 zu Lon-
don geb. und starb den 17. Jan.
1856 ebd. (Davey 435. 474. Grove.
Stephen. N. Z. f. Mus. 8, 138.)
Das E. C. of Mus. besitzt unter
2002 einen Brief von ihm vom
8/11 1837. Erhalten hat sich von
seinen Werken:
Anthem „I was glad" compos . . . July
19th 1821. P. u. Kl.-A. Lond. fol. [biv
Mus. R. C. of Mus.
Anthem „0 Lord, grant the king (Wil-
Uam IV,) Part. Lond. 1831. fol. [br. Mus.
R. C. of. Mus.
Behold the habe. Hymn. Lond. fol. [br.
Mus.
Bow down thine ear. Solo anthem.
Lond. fol. [br. Mus.
EUen's Song. Ave Maria, by W. Scott.
Lond. fol. [br. Mus.
Evening Service in F; Dirige for the
organ. In Nelson's The burial service.-
1806. [R. C. ofMus. 380.
Humanity. A sacred song. Lond. foL
[br. Mus.
Lord of my life. A sacred song. Lond.
fol. [br. Mus.
Morning & Evening Service in Dmajor.
Organ score Lond. (1854, neue Ausg.) fol.
[br. Mus.
Perfice gressus meos, Turn thee again.
Füll Anthem for 4 voices.- In Cantica
Sion or engl. Anthems set to latin words
Nr. 2 (1880.) [br. Mus.
A Sanctus & Commandments as perfor-
med at the chapel royal. Lond. (1816)
fol. [br. Mus.
The Spacious Firmament on high . . .
Hymn. Lond. (184Ü) fol. [br. Mus.
Turn thee 0 Lord. Anthem for 4 voic.
... of the Princess Charlotte. Lond.
(1817) fol. [br.Mus.
Siehe Hiülah : The singer Nr. 18. 1859.
1 Quartett Teach me, o Lord. [br. Mus.
Opern, Singspiele ti. a. fürs Theater:
The adopted child. A musical Drama.
Lond. (1795) fol. [br.Mus. R. C of Mus.
n Bondocami, a musical Drama, written
by T. Dibdiu, compos. by . . . & J. Moore-
head. Lond. fol. [br.Mus. R. C. ofMus.
Caernarvon Castle (or the birth of the
Prince of Wales) An opera (von J. Rose)
Lond. (1793.) qufol. [br.Mus. R. C. ofMus.
The Castle of Sorrento, a comic opera
(Text von H. Heartwell.) Lond. (1799.)
fol. [br. Mus.
— Ausg. 1826. fol. [br.Mus.
The Dominion of Fancy, an opera 1800,
mitMooreheadkomp. Lond. P. [R.C. ofMus.
(Elphi Bey) „The Arab vouth" in the
opera . . . Lond. (1817) fol. [br. Mus.
The Escapes, or the Water Carrier, a
Attwood, Thomas.
233
Attwood, Thomas.
musical entertainraeut. Lond. fol. (Die
Musik ist teilweis von Cherubini.) [br.
Mus. R. C. of Mus.
(Fast Asleep) Ah! once when I was a
very little maid ; sung in the f arce of . . .
Loml..(lV97) fol. [br. Mus.
(The Hebrew Family) The sky lark
calls; Eecitative & airs in the play of . . .
Lond. (182.5) fol. [br. Mus.
Lalla Rookh, 4 Gesänge im Kl.-A. ein-
zeln erschienen in London by Power.
[Berlin K. H.
The Magic Oak, or Harlequin Wood-
cutter. Lond. [br. Mus. ß. C. of Mus.
(Guy Mannering) The Overt., songs etc.
in... Lond. (1816) fol. (ein Teil von
Sir Heni-y Rowl. ßishop.) [br. Mus.
The Mariners; a musical entertainment.
Lond. (1793) qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
— The additional song, duett & Trio in
the . . . Lond. (1796) fol. ' [br. Mus.
Marraton and Yaratilda. Lond., Gramer,
Addison & Beale. [B. M. br. Mus.
The Month of the Nile, a musical enter-
tainment. Lond. (1798) fol. — Overture
arrang. for the harp, or pfte. ib. fol. [br,
Mus. R. C. of Mus.
Li Musical ßouqet, 2 Recitat. u. Arien :
The Sk-ylark calls. Lond. (1874) fol. [br.
Mus.
The old Cloathsman, an opera 1799.
London. P. [R. C. of Mus.
The Poor Sailor; or, Little ben & little
Bob; a musical drama. Lond. (1795),
qufol. [br. Mus. Glasgow. R. C. of Mus.
The Prisoner. A mus. Romance. Lond.
(1792) fol. — A new song („Oh! how
wild") Lond. (1794) fol. [br. Mus. R. C.
of Mus.
St. Da^^d's day: a favorite comic opera.
Lond. (1801) fol. — The Overture arrang.
as a Sonata for the Pfte. Lond. fol. [br.
Mus. R. C. of Mus.
The smugglers. A musical drama (by S.
Birch) Lond. (1796) fol. [R. C.ofMus.
The airs „Sweet Charity &c. in the Ope-
ras „The Smugglers'-^ & ,,The Prisoner'-'-
(Kl.-A.) In Dramatic airs Nr. 6. 1818.
Siehe Airs. [br. Mus.
Fetis führt von 1792—1800 13 Opern
an, die in London aufgeführt wurden,
Grove zeigt 19 Opern an, keiner nennt
einen Fundort.
Balladen, Songs^ Glces u. a.
The Adieu. A Bailad. Lond. neue
Ausg. von W. H. Callcott. (1859) fol. [br.
Mus.
Carol for May Day, the words by Bishop
Heber. Lond. fol. [br. Mus.
2 Duette f. Gesang. Lond. [ib.
At Evening. A ballad. Lond. fol. [ib.
The song of the fire-worshipper. Lond.,
J. Power. [B. M.
The Genealogy of the british Kings (by
S. Carey) Lond. c. 1790. fol. [br. Mus.
Hark the curfew's solenn sound. A
Glee for 3 voices. Kl.-A. [Musikfr. Wien.
Hark the distant . . . Trio for 3 Sopr.
(mit Pfte.) Lond. (Neuausg. 1843) fol. [br.
Mus. besitzt noch 2 spätere Ausg.
The Harper's, a song. Lond. fol. [ib.
The Harp's wild notes. Glee for 4 voic.
Lond. fol. [ib.
The heath this night must be my bed.
Norman's song. Lond. fol. [ib.
A eoUection of glees . . . Lond. c. 1830.
fol. [ib.
Christma^Eve, or füll well our Christian
sires of old , f rom Marmion ... by W.
Scots. A glee for 3 voic. Lond. fol. [ib.
Invitation to the Bee. Glee for 4 voic
Lond. fol. [ib.
Li peace love times the shepherd's
reed. Glee. Lond. fol. [ib.
Eise to the battle. Glee for 3 voic.
Lond. (1804) fol. [br. Mus., nebst einer
späteren Ausg. in fol. [ib.
A rose bud by mv early walk; a glee
for 4 voic. Lond. (1817) fol. [ib.
Twas on an ever. Glee for 4 voic. —
Virtue, my Emma, Glee for 4 voic. —
Up quit thy bower, Glee for 3 voic. Lond.
fol. (einzeln) [br. Mus.
The Acacia boever from Moore's Poem
Lalla Rookh. Lond. (1817) fol. [ib.
The cold wave my love lies under;
from Moore's Poem Lalla Rookh. Lond.
fol. [ib.
Her hands were clasp'd; Recitative &
air, the words from Moore's Poem Lalla
Rookh. Lond. fol. [ib.
Lochinvar. Lady Heron's song in Mar-
mion. Lond. (1844) fol. [ib.
Instrumentalwerke im british Museum:
A Short Introduction to the Pfte. Lond. fol.
A March & Waltz for 2 performers on
the Pfte. Lond fol.
Royal Exchange March. P. Lond. fol.
The third Regiment of royal East India
Volunteers slow & quick marches ... for
the Pfte. Lond. fol.
3 Sonatas for the Pfte. or Harps., with
acc. for a V. & Vcl. op. 2. Lond. fol.
3 Trios for the Pfte. or Harps., with
acc. for a V. & Vcl. obl. op. 1. Lond. fol.
The Salzburg Waltz (f. Pfte.) Lond.
(1816) fol.
Easy progressive lessons fingered for
Atys.
234
Aubert, Jacques.
young beginners on the Pfte. or Harps.
Lond. fol.
Siehe Dussek: A complete delineation
(1797).
Preludes, 47 Pr. for the Pfte. Lond.
fol.
Storace's Collect, of original harps.
(1790) fol.
Aufserdem besitzt das br. Mus. noch
eine sehr grofse Anzahl Einzelgesänge,
Balladen u. a.
Im Neudruck 2 Gesge. (Eitner 2.)
In Bishop's (H. Row.) coUection of
Glees, 1 Nr. [ß. B. br. Mus.
In John Page's Harmonia Sacra. Lond.
1800.
Atys (Atis), . . . ein Kreole, geb.
in S. Domiugo 18. April 1715,
gest. 8. Aug. 1784 (nach Bermann's
wenig zuverlässigen Daten im
Österreich, biogr. Lexikon). Ein
ausgezeichneter Flötist, der sich in
Wien und Paris aufhielt. Von
seinen Kompositionen hat sich er-
halten :
6 Senates cn forme de conversations,
pour 2 Flütes. Ms. Paris Nat.
6 Senates en duo, travaillees pour 6
instr. differens. Oe. 4. Paris, qufol. [br.
Mus.
Seine Quartette op. 6 werden 1781 im
Magazin angezeigt.
Aubat, St. Fluor, nennt sich
1707 Maitre ä danser zu Gent u.
gab heraus:
100 Contredanses en Eondeaux propre
se executer pour toutes sortes d'instru-
ments avec la Basse chiffrees p. le Clavec,
et une explication raisonnee de chaque
Contredance. Gand. (o. Verleg.) VI, 98 S.
in quer 4". [B. "Wagener.
Auberge, siehe L' Aulberge,
Isoice.
Auberlen, Samuel Crottlob,
geb. 23. Nov. 1758 zu Fellbach b.
Stuttgart (Selbstbiogr.), gest. 6. Juni
1817 zu Ulm (Becker 3, 69). In
Zürich wurde er als Violinist von
Heinr. Ritter ausgebildet, heiratete
mit 26 Jahren, ging auf Reisen
als Virtuose, kehrte nach Zürich
zurück, nahm in Stuttgart am Hof-
theater * eine Accessistenstelle an
in der Hoffnung auf eine baldige
feste Anstellung. Nach kummer-
vollen Jahren erhielt er im Jan.
1791 die wenig einträgliche Stelle
eines Musikdirektors in Zofingen,
bald darauf die in Winterthur,
doch die Fi^anzosen vertrieben ihn
und wieder war Not und Sorge
die Begleiterin, bis er am 4/11
1807 in Schaffhausen Musikdirektor
und am 6/6 1817 Organist und
Musikdir. an der Katiiedrale iu
Ulm wurde. (Selbstbiographie u.
danach Fotis ziemlich ausführlich.)
Von seinen zahlreichen Werken
an Oratorien, anderen Gesangs-
werken, Instrumental- und Schul-
werken kann ich nur folgende
nachweisen :
VersTich einer kurzen leichtfasslichen
Anleitung zum vierst. Choralgesang mit
besonderer Eücksicht auf das allgemeine
Bedürfnis in den Schulen. Schaffhausen
1817 Beck. 8". [Brüssel.
Geliert's geistliche Oden und Lieder,
mit vierstinmiigen Chorälen. Schaffhausen
1817. 80. [br.Mus.
Lieder fürs Ciavier u. Gesang. St. Gallen
.1784 Reutiner der Jung. [B.B. br.Mus.
A.'s Leben, Meinungen und Schicksale,
von ihm selbst beschrieben. Ulm 1824
Stettinische Buchhdg. M. 8». 248 S. [B.B.
Dresd. Brässel.
Sein op. 7, 1799 erschienen, bespricht
die Lpz. Ztg. 2, 341, dann 4, 511.
Aubert, . . . genannt Auberti,
war in der 2ten Hälfte des 18. Jhs.
Violoncellist an der italienischen
Oper zu Paris und gab mehrere
Kompositionen für Violoncell her-
aus. (Fetis.) Breitkopf's Verzeich-
nis zeigt 1773 unter Auberti an:
6 Duetti ä 2 V. op. 2. Paris.
Aubert, Claude, 1554 Singer
an der Hofkapelle in Stuttgart mit
30 fl. jährl. Gehalt. 1555 ist er
in den Rechnungen mit Clmtdiiis
Albrecht gez. (Sittard 2, 14.)
Aubert, Jacques, le Vieux (le
Pere), gestorben am 19. Mai 1753
zu Belleville bei Paris. Er war
Aubert, Jacques.
235
Aubert, Louis.
von
zog er
"Violinist bei der Kgl. Kammer-
musik in Paris, bei der Oper und
dem Konzert spirituel, trat 1727
in die Kgl. Musikakademie und
wurde 1747 Chef der Violinisten
und um dieselbe Zeit Surintendant
der Musik beim Herze
Bourbon. 1752 im Mai
sich von seinen Aemtern zurück
Er schrieb die Musik zu Ballets
(1713), Divertissements und komi-
schen Operetten (1716, 1721 bis
1746). Für seine La fete cham-
petre et gueriere von 1746 erhielt
er den Preis von 300 üv. (Fetis.
Pougin.) Erhalten hat sich von
seinen Kompositionen:
La reine des Pens, Comedie persane
en 5 act. et un prologue (par Fuzelier),
represent. 10/4 1725 in Paris, dedic. dem
Herzoge von Bourbon. Ms. P. [Paris
l'opera. Paris Nai, Druck: Paris 1724.
C. P. 2 voll.
Le Ballet de Chantilly, Cantate. Paris
1722 in qu4P. [Paris Nat., Fetis schreibt
1728.
Le Ballet de vingt-quatre bem-es. 1722.
[Paris Nat.
Les Amuzettes, pieces p. le Vielles,
Muzette, Violons, Flütes et Hautbois.
Oe. 14. Paris, fol. [br. Mus.
Les petits Concerts, duo pour les Mu-
settes, Vielles, Violons, Fl. et Hautb.
oe. 16. Paris, chez l'auteur, Me. Boivin
etc. fol. 24 S. [br.Mus. Hofb. Wien.
Conceri de Simpbonies pour les Vio-
lons, flutes et hautbois par Mr. Aubert,
ordinaire de la chambre du roy et de 1'
Academie royale, Intendant de la musique
de S. A. S. Mgr. le Duc | graves par Melle.
Eoussel. Suite L Paris chez l'auteur, et
le Sr. Boivin . . . (Suite II.— Y. mit den-
selben Titeln. Suite VI: pour le Mu-
zettes, Alelles, Violons, Fl. et Hautb.)
3 Stb. in fol. [Paris Nat. Hofb. Wien
12 Suiten.
Senates ä Violon seul et Bc. liv. 1—4.
Paris grave Le Clair. fol. (ohne Vor-
namen). [B. B. Paris Nat, mit 1719 gez.
C.P: liv. 1—5. 1719. Dresd. Mus: Liv.
1. 2: chez l'auteur.
— Liv. 5. Paris, chez l'auteur, Mad.
Boiviu et le Sieur Le Clerc. Part. 43 S.
in kl. fol. [Hofb. Wien.
Senates pour les Violes ä 5 cordes.
oe. 4. [C. P.
Oeuvre XV. Pieces ä 2 violons ou 2
flütes . . . Paris. [Paris Nat.
Die Hofb. Wien besitzt noch von einem
Aubert ohne Vornamen:
1. Senates a 2 V. oe. 24. Paris.
2. Les jolis airs ä 2 V. Liv. 1. 2. 3.
oe. 27—29. Paris, gr. 4». 2 Stb.
In neuen Ausg. 2 Violtupiecen (Eitner
2) und in Maupetit's Menuets, ohne Vor-
namen.
Aubert, l'Abbe Jean -Louis,
Bruder des Louis, geb. 15. Febr.
1731 zu Paris, gest. ebd. 10. Nov.
1814. Er schrieb mehrere Ab-
handlungen über Musik, von denen
Fetis nur die eine anführt: Kefu-
tation suivie et detaillee des prin-
cipes de M. Rousseau de Geneve,
touchant la musique fran9aise,
adressee ä lui-meme, en reponse
ä sa lettre. Paris 1754. 8».
Aubert, John, ein Oboebläser
a/d. Kgl. Hof kapeile in London,
speziell im Dienste des Prinzen
Georg von Dänemark. 1700 in
den Listen genannt. Er scheint
nach dem Tode desselben (1708)
an die Kgl. Kapelle gekommen zu
sein, denn unter Georg I. wird er
mit einem Gehalte von 5Q.£ verz.
(Nagel 1, 66. 68.)
Aubert, Louis (Aubert fils),
der Sohn des Jacques, geb. 15. Mai
1720 zu Paris, lebte noch 1798.
Er war Violinist, trat 1731 ins
Opernorchester und etwas später
• auch ins Concert spirituel. Im
Sept. 1755 erhielt er den Posten
seines Vaters als erster Violinist
am Opernorchester und wurde zu-
gleich „battre la mesure^'. 1771
zog er sich zurück mit einer
Pension von 1000 fr. Er schrieb
die Tanzmusik zu mehreren Opern.
Nachweisen kann ich:
6 symphonies ä 4 p. oe. 2. Paris (c.
1750). Stb. [Paris Nat.
Concerto p. le V. . . Paris, [ib.
Senates p. V... oe. 1. Paris 1756.
[Paris Nat.
Senates ib. Nr. 1896 imd 1516. [ib.
Aubert, Pierre.
236
Audefroid le Batard.
Premier livre de Senates ä V. seul,
avec la Bc. P. Paris, chez 1' auteur. fol.
[Dresd. Mus.
Senates a Y, seul et Bc. Liv. 5. Grave
pardeGland. Paris c. 1760. fol. [br.Mus.
Aubert, Pierre -Fraii(jois-01i-
Tier, geb. um 1763 zu Amiens,
gest. . . .? Er war als Violoncellist
an der komischen Oper in Paris
thätig und ein fruchtbarer Kompo-
nist. Er nennt sich auf seinen
späteren gedruckten Werken: Prof.
am Conservatoire in Paris. Er
schrieb auch eine
Histoire abregee de la musique ancieune
et moderne, öu reflexions . . . Paris 1827
l'auteur et Boucbard. 12". [Brüssel. B.B.
Von seinen Kompositionen kann ich
nachweisen :
Duos de V. ou Vcles. oe 2. 3. 6. 7.
12. 13. (Letztere tragen den Titel: La
marchande d'artichaux.) [Paris Nat.
Duos de V. av. acc. de guitarre. [Paris Nat.
Petits airs avec acc. de harpe ou Forte-
piano. [Paris Nat.
3 Duetti p. 2 Vcl. oe. 30. [Musikfr
Wien.
3 Duetti p. 2 Guit. oe. 34. Paris
Yauteur. P. [B. M.
Etudes p. le Vcl. op. 8. Paris. [Paris Nat,
Nouvelles etudes p. le Vcl. Paris
[Paris Nat.
Methode pour le Violoncelle. Vienne
Trag. [Brüssel Cons. C. P.
— Breve istruzione pel suono del Vio-
loncello, nella quäle, oltre la teorica, si
contengono molti esercizi pratici, e i primi
elementi pel suono del Flagioletto, di .
Vienna, Artaria e Co. fol. 28 S. [Bologna,
— Kurze Anweisung zum Violoncell-
spielen, Wien, Artaria. [Musikfr. Wien.
br.Mus: Simrock in Bonn und Offenb.,
Andre. Mailand Cons. im Ms.
Auberti, siehe Aubert, . . .
Aubigiiac , Abbe Francois-
Hedelin, geb. 1604 zu Paris, gest.
1676 zu Nemours. Er war Ad-
vokat, später Geistlicher und be-
schäftigte sich vielfach mit philo-
logischen Arbeiten. Hier wären
seine Arbeiten über das Theater
zu erwähnen von denen eine schon
Mattheson in seiner Grit. mus. 1^
91 bespricht.
1. La pratique du theätre, oeuvre tres-
necessaire a tous ceux qui veulent s'appli-
quer ä la composition des poemes drama-
tiques, qui fönt profession de les reciter
en public, ou qui prennent plaisir d'en
voir les representations (anonym). Paris
1657 A. de SommaviUe. 4". [Brüssel.
2. Dissertation sur la condemnation
• des theätres (anonym.) Paris 1694 Le
Pebvre. 250 S. in 12". [Briissel.
Aubigny von Engelbrunner,
Nina d\ Tochter eines Legatious-
rates in Kassel, die sich nebst
ihrer älteren Schwester Susaiiiia
einen Namen als gute Sängerinnen
erwarben. Gerber 1. 2. berichtet
ausführlich, der auch Kompositio-
nen von ihr anführt. Ich kenne:
Briefe an Natalie über den Gesang, als
Beförderung der häuslichen Glückseligkeit
und des geselligen Vergnügens. Ein Hand-
buch für Freunde des Gesanges . . . Leipzig
1803 Voss. 8«. [B. M. Einsiedeln.
— 2. verm. Aufl. ib. 1824. 31 Briefe,
252 S. und 8 Musikbig. 8". [Hannover.
Brüssel, br. Mus, Musikfr. Wien. B. Lpz.
Deutsche, itahenische und französische
Gesänge mit Pfte. Augsburg, qufol. [br.
Mus. Musikfr. Wien.
Weep no more, a song. Lond. fol.
[br. Mus.
The woodland hallö, a song. ib. fol. [ib.
Aubiiigher, Matthias, lebte im
18. Jh. ; von ihm besitzt die B.B.
im Ms. 890 eine Sonate per Cem-
balo (in 3 Sätzen in heutiger ge-
wöhnlicher Ordnung).
Aubins de Sezanne, Trouba-
dour des 13. Jhs., von dem die
Nationalbibl. zu Paris in Ms. Nr.
65 u. 66, fonds de Gange 2 Ge-
sänge besitzt. (Fetis.)
Aucupacius, Rudolph, Musik-
dirigent zu Römerstadt (Mähren)
um 1615, war auch als Komponist
bekannt (Elvert 69).
Audebert, Pierre, Sänger und
Dechant in der Kapelle des Herzogs
Johann von Orleans von 1455 bis
1467 mit 24 liv. tournois (= 140
frs. 88 ct.) Gehalt. (Fetis.)
Audefroid le Batard, Trouba-
dour aus Artois des 13. Jhs., von.
Audibert, . .
237
Auer, Sebald.
dem die Nationalbibl. zu Paris in
Ms. 66, fonds de Gange, 1 Chanson
und in Ms. cote 7222 sechzehn
Romanzen besitzt. (Fotis. Cousse-
maker 5, 191—204.)
Audibert, . . . geb. zu Aix (Pro-
Tence) im Anfange des 18. Jhs.,
gest. . . . ? Er war Kirchensänger
an St.-Sauveur, ging dann nach
Toulon , wo er Pensionair des
„Concerts" war. Später wurde er
Lehrer der Musik an der Kgl. Aka-
demie zu Lyon. Fetis erwähnt
eine von ihm erfundene Chiffer-
schrift, die in Nr. 26, 5. Jhg., der
Eevue musicale mitgeteilt ist.
Audiencier , GruiL Michel,
siehe Micliel.
AiidifFret, Pierre - Hyacinthe-
Jacques-Jean-Baptiste, geb. 7.
Nov. 1773 zu Avignon, gest. 1.
JuJi 1841 zu Montmartre bei Paris.
17 92 war er Regiraentsmusiker u.
machte die Kriege 1794/95 gegen
Belgien u. Holland mit. 1797 kam
er nach Paris und trat in das
Börsengeschäft seines Vaters ein.
Nach mannigfachem Wechsel in
der Beschäftigung wurde er 1820
an der Kgl. Bibl. zu Paris, Abtlg.
für Mss. als Beamter angestellt.
Er war ein fleifsiger Schriftsteller
in den verschiedensten Fächern,
so auch als Mitarbeiter an bio-
graphischen Lexika, wo er mehr-
fach die Musikerbiographien schrieb,
so an der Biogr. universelle von
Rabe und von Michaud. Fetis
führt ihn auch als Komponist von
6 Romanzen mit Pfte., Paris 1801
Leduc, an.
Audimont, . . . d% Kapellmeister
in Paris, wird von Mereaux von
Paris in einem Briefe an den Abt
Gerbert vom Jahre 1774 als guter
Kirchenkomponist gerühmt. (Ger-
bert 5, 363.)
Audinot, Nicolas-M6dard, geb.
gegen 1730 zu Nancy, gest. . . .?
Er war Bassist an der komischen
Oper zu Paris und trat am 3/1
1764 zum ersten Male auf. Schon
1767 zog er sich zurück und über-
nahm das Theater in Versailles,
1769 ging er wieder nach Paris
und errichtete das Marionetten-
Theater de TAmbigu-Cornique; der
Erfolg war so bedeutend, dass er
1772 das Theater vergröfserte.
Auch als Komponist ist er mit
Glück aufgetreten, wovon eine
vielfach aufgeführte Operette Zeug-
nis giebt:
Le Tonnelier, opera-comique en 1 acte.
Eepresente 1765. Paris, Le Duo. P. 99 S.
[B. B. P. u. geschrieb. Stirn, im Ms. 21
0. Alltor. Dresd. Mus. Brüssel Cons. be-
sitzt die gedr. P. : Paris, Chevardiere, mit
dem Daüim: Paris 28/9 1761. — Paris
Nat. Hofb. "Wien, P. im Druck, wie oben,
Datum: 16/3 1765. Part, in kl. fol. 99 S.
Berün K. H.
Auch in Deutschland wurde dieselbe
unter dem Titel: Der Fassbinder gegeben
{Reichard 1776, 192. Fetis).
- Ms. Samlg. 306 B. Wolfenb. unter Nr.
27 — 30 vier Airs aus Tonnelier. Im Jour-
nal 1 ein Air.
Audister, J., Minime. In einem
Ms. von Libau, 1764, befinden sich
einige Preludes et Versets (Straeten
1, 84).
AudoTard, Claude, wird 1717
als Phonascus in den Akten der
Kirche St. Sauveur zu Brügge er-
wähnt. Am 4. Sept. 1719 nimmt
er seinen Abschied. (Straeten la.
56).
Aiieiilbrugg' (Gerber 1 unter
Auenbrügger) Marianna von^ die
Tochter eines Wiener Arztes, st.
um 1786 (Gerber). Sie gab heraus:
Sonata per il Clavicembalo o Forte
Piano. Con ode di Ant. Salieri. Vienna,
Artaria & Co. qufol. [B. B.
Ihre Schwester Franziska soll sich als
Klavierspieleiin und Sängerin ausgezeich-
net haben. Gerber 1 schreibt ihr obige
Sonate fälschlich zu.
Aller, Sebald, wurde am 1/10
Auer, Sigmund.
238
Auffschnaidter.
1665 als Knabensänger in die Hof-
kapelle in München aufgenommen
und trat dann 1684 als Instru-
mentist ein. 1726 erhält er 350
Gld. Gehalt. In einer Eingabe von
1706 sagt er, dass er 41 Jähre
dem Kurfürsten diene. Er starb
am 6/1 1731. Am 8/1 beerdigt.
(Kreisarchiv. Totenreg. der Frauen-
kirche in München).
Auer, Sigmund, in München
geb., war Kantor und Chori regens
am St. Peter in München. Erhält
vom Kurfürsten den Knaben Ma-
thias Bastian am 29/3 1684 in die
Lehre (Kreisarchiv).
Au[e]riihammer, Fräulein Jo-
sephiiie, spätere Frau Bösen-
höiiig, da sie aber als Konzert-
geberin und Klavierspielerin unter
dem Namen Auriihammer be-
kannt war, so findet man sie
häufig mit Frau Aurnhammer
angezeigt, welches zu mehrfachen
Irrtümen Yeranlassimg gegeben
hat. Sie war eine Schülerin
Richter's u. Kozekich's und eine
brillante Klavierspielerin in "Wien,
an der Mozart 1781 sein Ver-
gnügen hatte, als er im Hause
deren Eltern fast täglich verkehrte
(Jahn 3, 133). Er nennt sie zwar
„ein Scheusal'', aber ,,sie spielt
zum Entzücken, nur geht ihr der
wahre feine singende Geschmack
im Cantabile ab, sie verzupft alles".
Jahn teilt noch Urteile anderer
mit, die ziemlich auf dasselbe
hinauslaufen. Mozart berichtet
aufserdem noch weiter über ihr
Äufseres und ihre Aufdringlichkeit
(siehe Jahn ib.). Sie gab alle Jahre
ein öffentliches Konzert, welches
sich grofser Beliebtheit erfreute,
war auch als Komponistin thätig
und gab verschiedene Klavier-
sachen heraus, die dem damaligen
seichten Geschmacke anpassend
waren. Nach Wurzbach verhei-
ratete sie sich 1791 mit Bösen-
hönig. Die Lpz. Ztg. berichtet
vom 1. bis 15. Jahrg. über sie,
also von 1798—1813. Im Whist-
liug'schen Handbuche sind 1817
p. 391 neun Variationenwerke an-
gezeigt, darunter op. 1 — 3. Auch
Hanslick 125 berichtet über sie.
Die B. B. besitzt von iJir unter dem
Namen Md. Josepha (auch Signora Mdme.
Giuseppa) Aurnhammer:
6 Variazioni per il Cemb. dell' opera
La Molinara „Nel cor pia". Lips., Br. &
Härtel. 4».
10 Variaz. p. le Pfte. op. 63. Wien,
Magasin. qufol.
6 Variaz. p. il Pfte. Vien., Mollo. fol.
Ms. 900 in K. Sonata p. Cemb. e V.
in Cd. 2 Stb.
Ms. 901. Face caro mio sposo, Duo
varie p. le Clavecin ou Pfte. par Madame
Josephe Aurnhammer, 8 Ell. — Ange-
bunden noch 2 Sonaten von Sigra. Giu-
seppa d' Ättrnhammer. 16 BU.
Die B. der Musikfr. in Wien besitzt 1
Bd. Variationen f. Klavier.
Die Kgl. Hausbibl. in Berlin: 6 Varia-
tionen über „Der Vogelfänger bin ich ja"
von Mozart. Offenb., Andre.
Siehe auch Bossler Samlwk. 15.
Aufdiener, ... ein zu Paris
Ende des 18. Jhs. lebender Klavier-
komponist, von dem Gerber 1 ein
Potpourri als op. 2 anführt.
Auferstehung, Die,
Vusers Herren Jhesu Christi . . . (nach
den 4 Evang.) Ms. 10 Bll. 16 Jh. [B. A.
Kat. Nr. 4L
AnfFenberg, Johann Freiherr
Ton, siehe Weixelbaum.
AufFmann, Joseph Anton, Ka-
pellmeister in Kempten in der
Mitte des 18. Jhs., gab heraus:
Triplex concentus organicus 3 Concerti
organici a 8 instrum. op. 1. Aug. Vind.
1754 Lotteri haered. 8 Stb. [B.M.
Auifschi'.aidter (Aufschnaiter),
Benedict Anton , Kapellmeister
an der Kathedrale in Passau Ende
des 17. und Anfang des 18. Jhs.
Von seinen zahlreichen "Werken
kenne ich nur:
Aufhauser, Joseph.
239
August, Karl.
Concorsa discordia. Noribg. 1695. fol.
[Upsala: 2 V. 2 Viele. Vcl.
Dulcis fidium harmonica symphoniis
ecclesiasticus concinnata Rev. D. Noberto
Zielstzky . . . Aug. Vind. 1703 Andr.
Maschenbauer & D. Walder. 7 Stb. kl. fol.
2 V. conc. 2 Y. ad lib. Va. Violone, Org.
8 Sonaten. [B. B.
Aquila clangens exaltata supra domum
Dni. sive 12 Offertoria ... 4 voc. (c. instr.)
Passau 1719 Mar. Magdal. Hölderin. 12
Stb. [B.M. fehlen CA. Bc. 2.
Cymbalum Davidis vespeitinum , seu
Vesperae pro ... B. M. V. et Sanctorum.
A 4 voc. 2 V., 2 Violis, c. duplici Bc. op.
8. Passavii 1729 apud Gabr. Mangold.
[Dresd. Mus. Einst auch in Breslau.
Ms. Dresd. kath. Kirche: Ave regina
4 voc. c. instr.
Mss. Proske-M. 1. Asperges me 4 voc.
c. org. 2. Graduale 4 v. c. orch.
In Kremsmünster befioden sich viele
Kompositionen von ihm, damnter 1 Messe
super Laetemur in ea, Offertorien. Mise-
rere u. a.
Ms. Upsala: 6 Ouvertüren, nur Violone
vorhanden.
Ms. Berlin Singakad. in P. ein Offertor.
Ecce sacerdos 4 voc.
In Göttweih einige 4stim. Fugen mit
Praeludien.
Aufliauser, Joseph, ein Walcl-
hornist an der Hofkapelle in Mün-
chen. 1765 beti'ägt sein Gehalt
380 fl., um 1770: 400, 1777 wird
er auf 380 fl. herabgesetzt, 1789
erhält er 505 fl. Er st. 1797
(Kreisarchiv).
Aufhauser, Joseph Ignaz,
ebenfalls dort Waldhornist um
1750. Noch 1755 in den Akten
erwähnt (ib.).
Aufmüller, . . . Priester und
Domkapellmeister in Regensburg
um 1625. (Mettenleiter 1, 120). ^
Aufmunterung zur Andacht,
Eisenach. 1720, siehe Joh. Fr.
Heibig.
Aufreri, Damasceno, da Pe-
saro, ist nur bekannt durch die
5 st. Motette „Jesu dulcis memoria"
(c. Bc.) in dem Samlwk. 1646 a
(Eitner 1).
Aufrichtige Gedanken
über das Bidermannische Programma de
vita musica ... St. Gallen 1749. Abgedr.
in Gottsched's neuem Büchersaal, Bd. 9,
Stück 4. Rechtfertigt Bidermann.
Aufschneider (Aufschnaiter)
siehe Auifschnaidter.
Aufvndclahiii, siehe Elias.
Auger, Paul, Surintendant der
Kgl. Kammermusik zu Paris und
Konzertmeister der Königin. War
schon vor 1629 im Amte bis zu
seinem Tode am 24. März 1660.
Cambefort war sein Schwiegersohn.
Felis führt von ihm mehrere
Ballets aus den Jahren 1626 u.
1627 an. Vergleiche den Autor
Äuget ^ . . . (Mich. Brenet schreibt
mir bei der Beschreibung des in
Paris befindlichen Samlwk. von
Airs von 1617 (s. d.) „Äuget oder
Auger, ohne Vornamen".)
Augesky, Joseph, ein Priester
und fertiger Harfenspieler, geb.
26. Nov. 1745 zu Iglau (Mähren),
legte am 27/8 1763 das Ordens-
gelübde im Predigerorden zu Prag
ab, wurde darauf Prediger u. Lehrer
in Pilsen, dann mehrere Jahre
Feldkaplau. Dlabacz berichtet über
seine aufserordentliche Fertigkeit
von der er in Prag selbst Zeuge
gewesen ist. Fotis fügt Kompo-
sitionen von Harfenkonzerten hinzu.
Äuget,... um 1661 Intendant der
Kgl. Hofmusik in Paris (M. f. M. 21,
125). Ob die Airs für Laute gesetzt,
die sich in den Samlwken. unter
„Airs" 1617, 1618 und 1621b be-
finden, von ihm sind ist schwer fest-
stellbar. Vergleiche auch Auger^ Paul.
Augier, siehe Laugier.
Augsburger musikalischer Mer-
cur auf das Jahr 1795. [Musikfr.
Wien. ,
August, Karl, 1754 Oboist a/d.
Kgl. Kapelle zu Berlin, aus Pillau
in Pr. geb. (Marpurg 1, 76).
August Wilhelm.
240
Augustinus, Aurelianus.
August Wilhelm, Herzog von
Braiinschweig (1714— -1731), siehe
Chrysander 1, 263. Unter ihm
diente Schürmann, der bedeutendste
der damaligen Opernkomponisten
Deutschlands. Der Herzog war
nicht nur ein grofser Musiklieb-
haber, sondern selbst ausübend.
Die B. Wolfenb. besitzt im Ms.
Samlg. 296 vier (?) Airs, von denen
das erste sicher von ihm kompo-
niert ist.
August Emil Leopold, Herzog
von Sachsen-Gotha, geb. 23/11
1772, gest. 17/5 1822; komponierte
eine Oper (?) die 1808 zur Auf-
führung kam. In der Ztg. für die
elegante AVeit von 1806 sind einige
Lieder aufgenommen, die dann als
Samlg. unter dem Titel : Kyllenion
erschienen. (Gerber 2 u. Fetis.)
August (Augusto) Peter (Pietro)
war um 1756 Organist a/d. katho-
lischen Kirche in Dresden. 1764
erhält er 700 Thlr. Gehalt. Ist
noch 1781 am Leben. (Marpurg
2, 477. Forke] 1, 145. Fürstenau
1, 149. 157.) Ein Angust ist
1744 ^Is Kammernmusikus an der
Hofkapelle in Berlin mit 120 Thlr.
angestellt. Möglich dass es der-
selbe ist (Bitter 1, 26). Die Kgl.
Musikalien-Samlg. in Dresd. besitzt
von obigem (Peter August u. Pietro
Augusto abwechselnd gez.)
Ms. IV. Coücerto per il Cembalo (Dd.) con
2 Viol. Viola, 2 Corni e Basso. 1768. qufol.
Ms. 1. Concerto per il Cembalo (Dd.)
con ' 2 Viol., Viola, 2 Corni e Basso. P.
1768 qu40.
Ms. IV. Concerto per il Cembalo (Bd.)
c. 2 Viol. Viola, e Basso. 1769. qufol.
Ms. 1. Concerto iper il Cembalo (B.d)
con 2 Viol. Viola e Basso. P. 1769. qu40.
Ms. IV. Concerto per il Cembalo (Ad.)
con 2 Viol. Viola e Basso. 1770. qufol.
Ms. 1. Concert% per il Cembalo (Ad.)
c. 2 Viol. Viola e Basso. P. 1769. qu40.
Ms, IV. Concerto per il Cembalo (Ad.)
C.-2 Viol. Viola e Basso. 1770. qufol. Iü
Nr. 1 scheinbar dasselbe.
Ms. IV. Conc. (Gd.) per il Cembalo c.
2 V. Va. e B. qufol.
Ms. IV. Concerto (Cd.) per il Cembalo
c. 2 Viol. Viola e Basso. qufol.
Ms. IV. Concerto (Fd.) per il Cembalo
c. 2 Viol. Viola e Basso. qufol.
Ms. LXXV. 6 Concerti ä 2 Cembali,
Cembalo I Concertante. qufol.
Ms. La. 2 Divertimenti per il Cembalo
qufol.
Ms. La 2 Sonate p. il Cembalo. qu40.
Ms. La. 40 Sonate per il Cembalo, qufol.
Ms. La. 6 Sonate p. il Cembalo qufol.
Augusti, Johann Christian
Wilhelm, geb. 1772 (Becker 2,
24), war Doct. und Professor der
Theologie in Bonn. Er schrieb:
Dissertatio de Hymnorum sacrorum,
quos Luthero debemus, in historia dog-
matmn usu. Vratislaviae 1817. 4^. 47 S.
[B. Lpz.] Ferner: De Hymnis Syrorum.
Vratisl. 1814. [B. Lpz.
Augustin, Joachim, ist 1621
Hofmusikus zu Berlin mit 200 Thlr.
Gehalt. (Schneider 34.)
Augustmi, Anton, von 1720
bis c. J726 Altist u. Gesanglehrer
an der Domkapelle in Salzburg,
von 1722 — 1742 als Hofsänger
und Praefekt der Kapellknaben
verzeichnet (Peregrinus 167).
Augustini, Pier Simeone siehe
Agostini.
Augustinus , . . . Sopranist am
St. Peter in Kom um 1548 (Viertel].
3, 277).
Augustinus, Aurelianus, ein
Kirchenvater, geb. zu Tagaste in
Numidien den 13/11 354 und gest.
zu Hippon, dem heutigen Bona in
Afrika den 28/8 430. Er hinterliefs
eine Schrift, worin gesprächsweise
von den metrischen und rhyth-
mischen Kegeln der Musik gehan-
delt wird und welche sowohl ein-
zeln als in seinen Gesamtausgaben
mehrfach gedruckt ist. Einzeln
erschien sie in Basel 1521 und
1836 in Paris. Die älteste be-
kannte Ausg. ist betitelt:
Divi Aurelii A . . . Hipp, de Musica Dia-
logi VI. Eeverendi Patris . . . editi per
Augustonelli.
241
Aumaun, Diederich.
Seb. de Felstin. Cracoviae, Hieron. Vic-
toris. Die VIII . . . 1536. 40. [Hofb. Wien.
Ferner: Praeeepta artis musicae coUecta
ex libris sex Aurelü Aug. de Musica. Ex
Codice antiquo, Eomae 1825. 4^. 21 Ka-
pitel. T. 3, P. 3, fol. 116—134. [Hofb.
"Wien, siehe Becker 2, 12.
Angelo Majo druckte im 3. Bde. p. 116
seiner Scriptonim vetenmi (Rom 1828)
einen Auszug eines Anonymus aus obigem
Tractat, betitelt: Praeeepta artis musicae
... [B. B. 6. edit.
De Musica libri sex, post recensionem
monachorum ordinis S. Benedicti e con-
gregatione S. Mauri, ad Mss. bibl. regiae
Codices et veteres editiones noAis nunc
curis recogniti atque emendat. Parisiis apud
Gaume fratres 1836. 12". 268 S. [Bologna.
B. B. Glasgow. Hofb. Wien (siehe
Becker 2, 12).] In Biüssel im Ms. 14. Jh.
Bibl, zu Yalenciennes, Ms. L 33, be-
sitzt aus dem 9/10. Jh. den Tractat: In
nomine trino divino incipit üb. 1. aureli
Aug . . . episcopi ... de musica feliciter.
Bibl, Mediceo-Laurenziana. Piut. XXIX.
Cod. 16. Ms. D. Augustini Musica. Ano-
nymi scriptoris fragmenta (La Page 2,
Ms. 4". Nr. 37 B. B. eine Abschrift aus
der Baseler Ausg. von 1521 mit Reg. von
Forkel's Hd. von De musica libri VI.
Das br. Mus. in Mss. 11. 89 und 105,
besitzt Kopien der Musica libri sex imd
Speculum cantanciiun sive psaUencium,
Augiistouelli, Francesco Save-
rio, siehe Agostinello.
Aulen, . . . vielleicht Joannes
Aulen, von dem Petrucci im
Samlwk. 1505 b fol. 23 eine Mo-
tette veröffentlicht. Im Ms. Cod.
Z 21, B. B., 15. Jh., fol. 41 V. ein
„Officium Anleni": Missa 4 voc.
Auletta, Donienico, geb. zu
Neapel, schrieb die komische Oper
,,La Locandiera di spiiito", die nach
Clement gegen 1820 in Neapel auf^
geführt wurde ; aufserdem Kirchen-
imd Instrumentalkompositionen.
Nachweisen kann ich nur
2 Concerti per Cembalo con 2 V, e B.
imd Concerti, ebenso, in Bibl. Neapel Turch.
Auletta, Pietro, aus Neapel,
Kapellmeister des Prinzen von
Belvedere in der 1. Hälfte des 18.
Jhs., schrieb an Opern „Ezio" Ptom
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon.
1728, „Orazio", Venedig 1748 und
die zwei Intermezzi „II Giocatore"
und „II Maestro di musica", Paris
1752. (Clement.) Textbücher be-
finden sich noch in Privathand:
Cajo Fabrizio 1743, L' impressario
1748. Yon seinen Kompositionen
kann ich nur nachweisen:
1. De profundis p. Sopr. 2 G. V. e B.
2. Aria „Alla selva" p. Sopr. c. ström.
P. Ms. bez. mit „Napoletano''. [B. M.
3. Burletta, Intermezzo [Kremsmünster.
4. Sono i zerbini f. 1 St. u. Klav. in
Hasse's Venetian Ballad's.
Mss. 13 und 53 in Cambridge FW. 2
Arien 1. Che mi giova 1729. 2. Se ve-
desse l'idol mio, Alto c. istr.
1 Bd. geistl. Gesge. zu 1 — 5 St., dabei
ein Requiem, alle im Autogr. — 1 Inter-
mezzo ,J1 maestro di musica". Mss. 300.
301 im br. Mus.
Aulnay, F. H. St. de 1', sieh L'
Aulnay.
Aumann, ... ist wahrscheinlich
derselbe wie Diederich Christian,
ein Komponist zweier komischen
Opern, die wohl in Wien ihre
Heimat haben, trotzdem ich Näheres
darüber nicht nachweisen kann
als den Fundort. Sie sind betitelt :
1. Bachus im Pass, kom. Oper in 1
Akt. Ms. P. 2. Der Schustermeister Pix,
kom. Op. in 2 Akten. Mss. P. [Musikfr.
Wien.] Clement verzeichnet von Äuwann
die kom. Oper: Das neue Rosenmädchen,
2 aktig, 1789 in Hamburg gegeben. Fetis
nennt den Komponisten letzterer Oper
fälschlich A»inion statt Aumann. Das
Rosenmädchen ist von Diederich Christian
Aumann und sind wahrscheinlich die oben
genannten Singspiele von demselben.
Im Samlwk. Erato und Euterpe 1789,
1 Gesg. unter Aumann.
Aumann, Diederich Cliristian,
um 1780 Organist-Adjunctus der
hlg. Dreifaltigkeits-Kirche in St.
Georg zu Hamburg (Titel). Er
schrieb die Operette: Das neue
Rosenmädcheu, in 2 Akt, Hbg.
1789. Ln Kat. von Traeg in Wien
I ist ein Ms. angezeigt: Das Hoche-
j nauer Schiffsgeschrei, für 4 Singst.,
I 2 V. u, B. Gerber zeigt noch ein
16
Aumann, Franz.
242
Aurelianus.
Oster-Oratorium an im Kl.-A., gedr.
in Hbg. 1788 bei Matthiesen. Ich
kenne von ilim:
Choral-Buch für das neue Hamburgisohe
Gesangbuch. Herausgegeben von . . . Ham-
burg 1787 Gottl. Friedr. Schniebes. qu40.
104 Melodien mit Bass u. 4 Lieder als
Anhang. [B. B. v. Winterfeld 5 , 530
fälschlich unter Amnion.
Ebendort im Autogr. eine „Sonata a
Cemb, obl. c, V. de Cafsa primo e se-
condo."
Siehe auch den Artikel unter Aximann
ohne Vornamen und Franz Joseph Au-
mann, Ms. 15907 in der Hofb. Wien.
Aumann, Franz Joseph, geb.
in Böhmen, soll noch 1795 im
Stifte St. Florian in Oesterreich als
regulierter Chorherr gelebt haben.
Einige Messen besitzt nach Dlabacz das
Stift Strahow und 1 Arie der Kirchenchor
in Eaudnitz. In Kremsmünster befinden
sich im Ms. einige Messen vind die
Regensburger Dombibl. besitzt ein Tene-
brae facta sunt 4 voc. c. 3 Trombon. Die
B. M. besitzt unter Franz Aumon (aus
derselben Zeit) „Parthia a 2 V., 2 Viole
e Violone. 5 Stb. im Ms. Vielleicht be-
trifft es denselben Autor. Jedenfalls sind
die 4 Messen in Göttweih (o. Vorn.) auch
von ihm, sowie 2 Requiem, auf denen er
mit „ad S. Florian" bezeichnet ist, also
ganz sicher der obige ist. Ferner 2 Te
Deum laudamus. 1 Litanei. — Im Stifte
Klosterneuburg 1 Messe, 1 Motette, 1 Re-
quiem u. 1 Regina coeli, sämtlich im Ms.
P. u. St.
Die Hofb. in Wien besitzt im Ms. 15905
eine Missa 4 voc. (3 Singst, u. Violone,
2 V. ad lib. gez. mit Amnan : „Canonicus
regul. in coeonbio S. Floriani.") Ein
zweites Ms. 15907, welches der Katalog
demselben Autor zuschreibt : Das Gevatter-
bitten, ein Duett zwischen Riepel und
Hans jnit Klavier möchte ich nicht obigem,
sondern dem Diederieh Christian zu-
schreiben.
Aumann, Franz Seraph, geb.
19. März 1728 zu Trasenmaur
(ünterösterreich), kam als Sänger-
knabe nach Wien in das Seminar,
trat 1753 in das Stift St. Florian
ein und war später Chorregent im
Stifte zu Gmunden. Er st. 1797.
(Biogr. in Wien 1, 129. Habert's
Zeitschrift 1, 38.)
Aumann, Friedrich, nur be-
kannt durch 3 in der Bilbl. der
Musikfr. in Wien befindliche Sin-
fonien für 2 V. 2 Violon und B.
in Stb.
Aumon, Franz, siehe Aumann,
Fr. Joseph.
Aurant, Louis, wurde 1543
zum zweiten Unterkapellmeister an
der Hofkapelle Kg. Franz I. von
Frankreich ernannt mit einem Ge-
halte von 300 liv. tournois (c.
1800 fr. heutigen Geldes). Der
1. Unterkapellmeister war Claude
de Sermisy und der erste der
Kardinal de Tournon, nur dem
Namen nach, da er kein Musiker
war. (Fetis.)
Aureli, Camillo, von ihm be-
sitzt das br. Mus. im Ms. 346
(Samlbd.) Arien und Duette. Wahr-
scheinlich ist er derselbe von dem
sich im Theaterarchiv zu Turin
das Textbuch zur Oper „La for-
tuna di Rodope Damiro" von 1662
befindet, doch wird er dort nur
d' Aureli genannt.
Aurelianus Reomensis, ein
Mönch zu Reome oder Montier
S. Jean in der Diöcese Langres in
der Mitte des 9. Jhs. Er schrieb:
Musica disciplina in 20 Kap., ab-
gedr. im Gerbert 1 p. 27 — 63.
Eine Kopie von 1755 besitzt das
Liceo in Bologna, Kat. 1, 191.
Ferner ein Ms. De laude musicae
disciplinae, Kopie nach einem Ms.
der vaticanischen Bibl. Nr. 1346.
— Die Bibl. Laurenziana zu Flo-
renz besitzt: De disciplina musicae
artis, Liber ad Bernardura Archi-
cantorem. — B. Brüssel Cod.
10078 — 95: Musica disciplina, ist
derselbe Tractat. — In Bibl. Casa-
natense in Rom, G. III. 6, alter
Fond, Hds. des 16. Jh. Das br.
Mus. unter Ms. 110. (La Fage 2,
Aurelio, Feiice.
243
Aurisicchio.
343 Beschrbg. Riemann pag. 12.
14. 34. Viertel]. 1, 174. 246.)
Aurelio, Feiice, wird am 12/6
1662 als Hofmusikus der kurf. Ka-
pelle in München mit 993 fl. an-
genommen und verlässt Mitte 1665
den Dienst. (Kreisarchiv.)
Aurelio, Signoretti. In Zac.
Zanetti's Sacrae et divin ae cant.
1619: Ducite fideles Christi, 3 v. Bc.
Ein Aurelio wird um 1636 in
den Akten der pfalzgräflichen Hof-
kapelle in Düsseldorf als Musiker
genannt (M. f. M. 28, 95).
Aurelli, Frederico, ein Instru-
mentalkomponist des 18. Jhs., von
dem 2 Sonaten für 2 Flöten oder
Violinen in Giov. Aggrelii's Saml-
wk. stehen (s. d.)
Aurelli, Marco. Er ist wahr-
scheinlich derselbe, der sich auch
Marcorelli schrieb und Giovanni
Francesco Marco Aurelli hiefs.
Florido nennt ihn abwechselnd
Marcorelli und Marcurelli (Giov.
Franc.) Er war aus Spello ge-
bürtig, um 1649 Kapellmeister
a/d. Chiesa nuova zu Rom und
um 1654 an S. Maria della Valli-
cella ebd. Von seinen Kompo-
sitionen die den Namen Marcorelli
tragen sind bekannt:
Lamentazioui due per la settimana Santa
a voce sola con Bc, e una terza a 2 v.
parimente col Bc. Ms. in einem Saralbd.
in B. Bologna.
Ms. Bologna, Kat. 2, 342, 1. Exultavit
cor nieuni. 2. Exiütent jubilis. 3. Phan-
tasma noctis pag. 112. 171. 174. — In
Florido's Samlwk. Cantiones alias sacras
1649: Jubilate gentes 2 v. — in Geert-
som's Seeita di motetti 16f)6 dieselbe
2stim. Motette und in dessen Canzonette
von 1556 „Pill non dorma, Serenata" 3 v.
Aureo, Dix. Breitkopf's Verz.
von Hds. von 1761 p. 57 zeigt 2
Sonaten für 2 Lauten an.
Aurenti, . . ., Hofkantor um 1692
am herz. Braunschweig. Hofe (Chrj-
sander 1, 194).
Auriel, Diego de, bekannt
durch 2 Quintetti a 2 V., 2 Viele
e B. [Musikfr. Wien.
Auriemma , Domenico , ein
Theoretiker des 17. Jhs. In dem
Specchio primo di musica von
Picerli, Nap. 1630, wird er auf
der „Tavola delli autori" als Au-
torität aufgezählt. Das br. Mus.
besitzt:
1. Introductione facile di canto fermo.
NapoU 1620.
2. Breve Compendio di musica. Nap.
1622.
Aurisicchio, Antonio^ ein Kom-
ponist der römischen Schule, lebte
in der Mitte des 18. Jhs. und war
Kapellmeister an der spanischen
Kapelle S. Giacomo in Rom. In
London führte man 1758 die Oper
„Attalo" auf, in der sich Arien
von ihm befanden. Seine Kompo-
sitionen haben sich nur im Ms.
erhalten :
B. B. Ms. 985 in K. 1. Tantum ergo,
a Basso solo. 2. Caro mea, ä Ten. c. Bc.
— Ms. T178 fol. 129: Salve regina a
Contralto c. ström. 1754.
— Ms. 3100. Mulierem fortem, a C.
solo et B. Roma 1765. (Nr. 11.)
B. Dresd. Musikal. 3 Arie a Sopr. c.
Strom. P. 1753. — 2 Arie dito. P. —
88 Arien in Stb.
B. Paris Nat., Ms., Beatus vir.
Abt Santini in Rom besafs noch, andere
geistl. Gesge., die Fetis namentlich anführt.
Ms. 134 p. 73 Cambridge FW. eine
Cantate: Gia sento fremere le fauci orri-
bile, per Sopr. c. istrom.
In Schwerin F. unter dem falsch ge-
schriebenen Namen Auridicchio die Arie:
Son dolci i sospiri p. Sopr. c. orch. Ms.
P. u. Stb. Dann eine Arie: Fra taute
pene, ebenso, mit Aurischio bez.
Fetis bringt im 6. Bande noch einen
2ten Artikel über ihn unter dem Namen
Orisicchio, wie ihn die Franzosen wohl
nennen. Das einzige Wichtige daraus
besteht in dem Nachweise, dass er an
der Accademia di San Cecilia zu Rom
den Posten eines Guardia bekleidete (was
wir etwa einen Kustos an Bibliotheken
nennen) und derselbe 1779 au CasaU ver-
geben wurde, man daher annehmen kann,
dass er in dem Jahi-e starb. Gerber 2
16*
Aumliaromer.
244
Aux-Cousteanx.
verz. ihn auch unter Orisicchio und teilt
Einiges aus Gretry's Schrift über ihn mit.
Auriihammer, siehe Auern-
hammer, Josephiiie.
Ausesiano, Filimbo (?) Die
B. Darmst. besitzt von ihm „II
trionfo d'Orfeo". Cantata. P. Ms.
(Kat. p. 96), wahrscheinlich lebte
er im 18. Jh.
Aiisqiüer, Nicolas, Conti-altist
und Sopranist 1474—79 am St.
Peter in Rom (Viertel]. 3, 237).
Aussi, . . . vielleicht ein falsch
geschriebener Name, wie es in der
Bibl. Schwerin F. öfter vorkommt.
Dort ein Concerto per fagotto prin-
cipale, 2 Y. 2 Clarinetti, 2 Cor.
8 Tromba, Alto Viola, Tymp. e B.
del Sign. Aussi. 11 hds. Stb. qufol.
Fagott u. 1 V. Stirn, fehlen.
Aliston, siehe Ashton.
Austrini, Grailleaiuue, tritt 1447
im Okt. als päpstl. Sänger mit 8
flor. Gehalt ein (Viertelj. 3, 225).
Auswahl der neuesten Opern-
gesänge, siehe G-rass & Barth.
Autrino, d', gab 1782 zu Paris
1 Concert f. Yioline heraus. (Ma-
gazin.) Wahrscheinlich ist Jacq.-
Franc. d'Autrive gemeint.
Autiive, Jacques-Fran^ois d',
geb. um 1758 zu St. Quentin, gest.
im Dez. 1824 zu Mons. Einer
der besten Schüler Giornovichi's.
Fetis lobt besonders sein Adagio.
Yon seinen Violinkompositionen
scheint sich nichts erhalten zu
haben. Fetis bezeichnet sie mit
mehreren Konzerten, Duos u. a.,
ohne genauere Titel zu geben.
(Siehe auch Autrino.)
Auttini, . . . wahrscheinlich ein
verstümmelter Name, worin die
Hds. der Bibl. Schwerin in F. reich
ist. Kade mutmafst auf Ruttini.
Dort eine Aria „II pastor se torna
Aprile" p. Sopr. und Streichinstr.
„in Braga 1753 aus der Oper Se-
miramide.
Au tumnus, Jo h. Andr. ist Herbst.
AuTergne, Antoine d', siehe
Dauvergne.
Auverjat, Jean de 1% siehe
L'AuA'erjat.
Auville, Adi'ien. In Scotto's
Corona della niorte 1568 ein Gesg.
Auvray, J. . . B. . ., ein Kom-
ponist des 18. Jhs., von dem die
Kgl. Musik-Samlg. in Dresden be-
sitzt: Le Corbeau et le Renard,
Fable de la Fontaine. Kl.-A.
Gerber 2 führt mehrere in Paris
erschienene Werke an.
Aux-Cousteaux (Aucousteaux)
Arthur, geb. in der Picardie, ob
in Beauvais oder in St.-Quentin
ist unentschieden, gest. 1656 in
Paris. Er war um 1627 Sänger
an der Kirche zu Noyon, dann
wurde er Lehrer der Musik am
Kollegium zu St. Quentin, später
ging er nach Paris und trat als
haute-coutre (Tenorist) in die Kgl.
Kapelle. (Fetis.) Bekannt sind von
seinen Werken:
Missa 5 V. sup. Quelle beaute, 6 mortels.
Ms. Kopie nach der Ausg. von Ballard
1651. [Brüssel.
Missa a 5 voc. 1661. 5 Stb. [C. P.
Missa 5 ti toni 4 voc. im Laborde (Eit-
ner 2).
Psalnii aliquot ad numerum musices
... Paris 1631 BaUard. [Paris Nat: Sup.
u. Contratenor.
Noels et cantiques spirituels . . . Paris,
[Paris Nat.
Second livre de noels et cantiques spir.
. . . Paris 1655 Ballard. [Paris Nat.
Paraphrase de pseaumes de David en
vers fran^ois par Ant. Godeau, et mis en
chant par ... 4. ed. revue et corr. Paris,
Le Petit 1656. 120. Ist. Gesg. [Bmssel.
Paris Nat.
Les Quatrains de Mr. Matliieu, mis en
musique a 3 part. Selon l'ordre des 12
modes. Paris 1643. 4P. [br. Mus : B. Paris
Genev: Haute.
Suite de la premiere partie des Qua-
trains de Mr. Mathieu . . . Paris 1653. 4P.
[br. Mus. kompl. Paris Nat. von 1652.
Anx-Cousteaux.
245
Aveoant.
Meslanges de chansons ... ib. 1644. j
[Paris Nat. : Dessus, Hautecon. 5. I
Aux-Cousteaiix, Arthur. Der j
vorhergehende Autor gleichen i
Namens veröffentlichte seine Werke
von 1631 bis 1661. Nun fand ich
aber noch ein 4 st. "Werk Magni-
ficats von 1614, welches ich nicht
dem vorigen zuschreiben möchte,
da es mir schon dem Wortlaute
des Titels nach einer früheren
Zeit anzugehören scheint. Sicheres
könnte sich erst durch eine Prü-
fung der Werke selbst ergeben,
doch mache ich vorläufig darauf
aufmerksam. Er ist betitelt:
ücto Cantica divae M. V. secundum 8
modos seu tonos in templis decantari so-
litos singula quaternis vocibus constantia
auctore Arturo Aux-Cousteaux. Parisiis ex
offic. Rob. Ballardi . . . 1614. 1 Bd. in fol.
23 S. Chorbuch [Köln.
Der Komponist der ini Laborde 2, 84
veröffentlichten Missa 5. toni 4 voc. muss
auch noch festgestellt werden.
Avaiizani, Roberto, aus Mantua,
auch ßubertino genannt, ein In-
strumentist aus dem Anfange des
16. Jhs. (siehe P. Canal, della
musica in Mantova, p. 22) wird
von Ganassi (Sylvestro di) in seinen
Schulwerken mehrfach als Autori-
tät erwähnt. (M. f. M. 20, 19.
Kat. Wolfenb. p. 87) Bertolotti 21.
22 verz. einen Roberto Avanxini^
der wohl derselbe ist. 1525 und
1529 wird er in den Akten als
Musiker am Hofe zu Mantua ge-
nannt, 1532 als Sänger bez. Er
starb vor dem 20. Jan. 1560, 68
Jahr alt.
Avanzi, Sigismondo degli, di
Bologna, Musikus an der Stadt-
kapelle in Lucca, von 1549 — 51
(Nerici 207).
Avanziiii, Griacomo, aus Cre-
mona, wird nach Gerber 2 seit
1783 als Mailändischer Opernkom-
ponist genannt.
Avanzolini, Grirolamo, geb. zu
Rimini (Kirchenstaat). Yon seinen
Kompositionen kennt man :
1. Messe e Motetti a 3 voci variate.
Con il ß. per sonar nell' org. di . . . Op.
3. Yen. 1623 AI. Vincenti. 3 Stb: Parte
superiore, Parte mezzana, P. inferiore
(fehlt der Bc.) in 4». [Bologna.
2. Salmi a 8 voci con il B. per 1' org.
di . . . Op. 1. Yen. 1623 AI. Vincenti. 9
Stb. 40. [Bologna.
In den Sammlungen des Bizarre Acca-
demico 1620 u. 1621 befinden sich die
Canzonen: 1. Occhi affhtti 2 voc. 2. Chiesi
al verno 3 voc.
Avaiix, d', siehe Dayaux.
Avella, Padre Fra GrioYaniii
d% nennt sich 1657 „Predicatore
de Minori osservanti della Pro-
vinzia di Terra di Lavoro". Man
kennt von ihm nur das theoretische
Werk:
Regole di musica, divise in 5 trattati,
con le quali s' insegna il canto fermo e
figiirato per vere e facili regele; il modo
di fare il contrapunto; di comporre l'uno
e l'altro canto ; di cantare alcimi caati dif-
ficili, e molte cose nuove e curiose. Com-
poste . . . Eoma 1657 Fr. Moneta. fol. 2 BU.
167 S. Beschreibg. im Weckerlin Kat. p.
191. [B. B. C. P. Bologna. Brüssel.
Florenz, br. Mus. Glasgow. Paris Nat.
Ms. Bologna. Kat. 1, 1.57/58 Annotazioni
über obiges Werk von Q. Fr. Becattelli.
fol. 51 S.
Avelliiii, Andrea, nennt sich
auf dem Drucke von 1712: „Con-
gregationis Clericorum regul. Thea-
tinorum, Felicis a Cantalicio, ord.
Minorum & Fi'ancisci Capucinorum
et Catharinae de Bononia". Er war
demnach ein Franciskaner-Mönch
in Bologna und gab heraus:
Preces dicendae per Ss™i D. N. Cle-
mentem XI. Pont. Max. in canonizazione
beatoi-um Pü Y. . . Romae 1712 Ex typogr.
Rev. Camerae Apostolicae. kl. fol, [Cap.
sistina.
Ayello, siehe Bello, Don Benito
a . . . del Torices.
Avenant, William d% st. 1668.
Er schrieb: Entertainment of Decla-
mation and Musick after the
Avenarius, Joli. I.
246
Avenarius, Thomas.
Manner of the ancients. 1657.
(ßurney 7, 180 Auszüge.)
Aufserdem soll er nach derselben
Quelle die erste englische Oper
geschrieben haben, betitelt: The
siege of Rhodes, 1656.
Aycnjirius, Johann T. aus
Fündenau, Bruder des Philipps,
Icässt am 27. März 1572 durch
seinen Bruder dem Herzoge von
AVürttemberg eine gedruckte Kom-
position überreichen, wofür er
10 Thlr. erhält (M. f. M. 31, 20/21).
Ayenarius, Johannes II., ein
lutherischer Theologe der sich sehr
eingehend mit dem Choral be-
schäftigt hat. Er ist der Sohn des
Matthias, um 1670 in Steinbach
geb. und st. zu Gera am 11. Dez.
1736. Er bekleidete Prediger-
und Diakonusstellen und war zu-
letzt Superintendent (Gerber 2).
Er schrieb :
1. Sendschreiben an M. Gottfr. Ltido-
vici, von den Hymnopoeis Hennebergen-
sibus. 1705. 40. 2. Erbauliche Lieder-Pre-
digten über vier evangelische Sterb- und
Trost-Lieder. Frantf. 1714. 8". 560 S. 3.
Evangelische Lehr- oder Lieder-Predigien,
Arnst. 1729. 4». — 2. Ausg. ib. 1731. 40.
(Becker 1. 2.)
ATenarius, Matthaeus, geb. 21.
März 1625 in Eisenach, gest. 17.
Apr. 1692 in Stein bach im Amte
Hallenberg, war 1650 Kantor zu
Schmalkalden u. 1662 Prediger zu
Steinbach. Er soll nach Forkel 8,
223 eine Abhandlung „Musica"
geschrieben haben.
Ayenarius, Philipp, geb. um
1550 zu Lichtenstein im Schön-
burgischen (die von Gerbert 2 an-
gegebene Jahreszahl 1553 erscheint
mir zu spät, da 1572 bereits ein
Werk von ihm erschien). Auf dem
Titel dieses Druckes nennt er sich
nur Musicus und datiert die De-
dic. an den Herzog von Württembg.
aus Falkenau, 13. Aug. 1572.
Auch 1608 nennt er sich ebenso,
doch lag mir das "Werk nicht zur
Untersuchung vor. Gerber nennt
ihn einen Organisten in Alten-
burg; dass er ihn aber einen Sohn
des Johann nennt, ist ein Irrtum,
denn er war der Bruder des
Johann I, wie man M. f. M. 31,
20 lesen kann. Nach dem dortigen
Wortlaute könnte man glauben, er
sei in Württemberg angestellt, doch
widerspricht dies der Dedikations-
unterschrift , die Falkenau bei
München als Wohnort bez. Von
seinen Werken sind nachweisbar:
Cantioues sacrae 5 voc . . . Norinbg.
1572 in offic. viduae & haered. Uh.
Neuber. 5 Stb. 30 Mot. [Proske. B. M.
ßrieg: D. A.B. 5a.
Devota acclamatio novis honoribus Dn.
Jos. Avenarii Cicensis . . . Jenae 1608
Lippoldianis. Text: Dum petis Ennomiae.
[Proske: C2. 6a.
B. Proske Ms. in Stb., Abtlg. Butsch
Nr, 205: Vater unser im Himmelreich.
5 St., fehlt C.
Ms. B. B. Z 28. Codex in fol. Part, mit
Taktstr. aus dem 16. Jh., derselbe Tonsatz.
Mss. B. Br. 18 Mot. u. a. zu 4—7 Stim..
in alten Hds. Nr. 2. 3. 4. 5. 11. 14. 15.
20 und 101, meist in Orgeltabulatur
notiert.
Ms. 11, 6 Stb. B. Zw. Nr. 112: Äppro-
pinquante Jesu portas, 6 voc.
Ayenarius, Thomas, nennt
sich auf dem Titel von 1630 „Ile-
bergä Misnicum", was Gerber mit
Eulenburg übersetzt, ferner be-
zeichnet er sich als Organist in
Hildesheim. JSTach Mattheson's
Ehrenpforte gab er schon 1614
eine Samlg. Amorosischer Gesäng-
lein heraus, deren Vorrede er ab-
druckt. Das Werk selbst kann
ich nicht nachweisen, dagegen
folgende:
Convivium musicale, In welchen etz-
liche Newe Tractamenta. Als gar schöne
vnd fröhliclie Paduanen, Galliarden, Cou-
randen, Intraden, vnd Balletten sonder-
licher Ä.rt offeriret werden . . . mit 4. vnd
5. St. comp. Durch . . . Hildeszheimb 1630
Joach. Gössel, Verlag von Hering in Ham-
Aventino.
247
Avilez.
bürg. 5 Stb. kl. 4». 38 Tänze o. Text u.
2 vierst. Lieder. [B. Hbg.
Viridarium musicum. In welchem etz-
liche sonderliche Flores mus. gefunden
werden . . . (Hildesh.) 1638. [Hannover.
Ayentino, Ayeiitini, aus Bies-
cia, lebte mutmafslich im 15. Jh.
und war Priester, Sänger und
Komponist. Er soll in Brescia
und Venedig gelebt haben (Valen-
tini).
Aventinus, Johannes, lebte am
Hofe des Kurfürsten von der Pfalz
um 1516 und gab auf "Wunsch
des Kurfürsten Nicolaus Faber's
Musica rudimenta heraus (siehe
diesen.) Dieselbe wurde bisher
Aventinus zugeschrieben.
Ayentinus, Petrus, lebte 1574
wahrscheinlich in Breslau, denn
die dortige Stadtbibl. besitzt unter
Nr. 122, 5 Stb. in fol., entbaltend
1 Messe 5 voc, 1 Benedicta sit
5 voc. und Veni creator 5 voc,
welche der Stadt Breslau gewid-
met sind. (Bohn's Hds. Kat. p. 126.)
Averoldi, Paolo, aus Brescia,
um 1592 Musiker am Dome zu
Mailand. (Dedic. zu Scarabelli's
Lib. 1 Motect.)
ATertel,... wird im Kataloge
von Traeg in Wien 1799 als Kom-
ponist von Harmoniemusik ver-
zeichnet.
Avesne, siehe Davesne.
Avia, Jakob, ein Dilettant, um
1650 zu Kostnitz, wie Gerber 1
berichtet, der in genanntem Jahre
Teutsche neue kurtzw^eilige Tafel-
Musik von Gesprächen, Quodlibeten
und andern erbarn Schnitzen und
Schnacken mit 2, 3 und 4 Stim.
zu Costnitz drucken liefs.
Avianus, Johann, geb. zu Tonn-
dorf bei Erfurt, war Superintendent
zu Eisenberg und st. 1617.
(Walther.) In jüngeren Jahren be-
schäftigte er sich eifrig mit der
Theorie der Musik. Eine seiner
Abhandlungen gab er heraus, die
andern blieben Ms., worüber
Walther ausführhch berichtet. Die
erstere ist betitelt:
Isagoge in libros musicae practicae . . .
Joannis Aviani Tuntorph. Erfurt 1581. 8*'.
31 BIl. [B. Zw.
Delphica & vera pennae literatae nobi-
litas Das ist Warhaffter der Gelerthen
Feder Adel: Conspicuo . . . viri . . . Phil,
Jac. Schroten Austriaci, Doctoris . . . Har-
nionia musica per J . . . Av . . . Tondor-
phianum Cantata . . . Am Ende : Erphor-
diae 1595 G. Baumann. 1 Bl. gr. fol. P.
von 4 Stim. Text: Jede Feder ziert, mit
kunst formirt. [B. Zw.
Avicus, B . . . Gr . . ., kommt in
einem inkompletten Samlwk. des
Liceo Bologna (Kat. 2, 344) vor,
von dem nur der Altus bekannt
ist. Der Druck, betitelt: Altus
Lib. Primo De La fortuna, in qul2<'.
ist vielleicht von 1530.
Avidius, Gerard, siehe Greer-
hart, Jean.
Avila, siehe Romero de.
Arila, Antonio de, Organist
an der spanischen Hof -Kapelle
Karl V. um 1556 (Straeten 7, 362).
Avila, Thomas Lodovico Vit-
toria d', führt Fetis als spanischen
Komponisten des 16. Jhs. an und
verzeichnet eine Motetten- Samlg.
von 1585, die dem Titel nach
gleich ist einer Samlg. des be-
kannten Thomas Lodovico Victoria^
der zu Avila geboren ist. Auch
Becker verzeichnet sie S. 33.
Aviles, Antonio de, um 1633
musico de vihuela an der Hof-
kapelle in Madrid (Straeten 8, 424).
Avilez, Manoel Leitaö de, ein
portugiesischer Komponist aus dem
Anfange des 17. Jhs., der Kapell-
meister in Granada war. In der
vernichteten Bibl. zu Lissabon be-
fanden sich 2 Messen zu 8 und
12 St. im Ms. (Vasconcellos).
Avison.
248
Avitrano.
Ayison, Charles, geb. udi 1710
zu Newcastle, gest. 9. Mai 1770
ebd. Schüler Gerainiani's, wurde
am 12. Juli 1736 Organist an
St. John ebd. und 1746 an St.
Nicliolas auf Lebenszeit. (Hawkins
5, 418. Burney 7, 670. Fetis.
Stephen.) Er zeichnete sich als
Musikschriftsteller und Komponist
aus und gab heraus:
1. An essay ou musical expression . . .
Lond. 1752 Davis. 8». [B. B. Glasgow.
— An essay on musical expression,
by . . . The 2. ed. , with alterations and
large additions. To which is added a
letter to the autlior, concerning the music
of the ancients, and some passages in
classic writers, relating to that subject.
Likewise, Mr. Avison's reply to the author
of Remarks on the essay on musical ex-
pression. In a letter from Mr. A., to
his friend in London. London 1753
Daxis. 8^. [Briissel. Glasgow, br. Mus.
B. B.
— Ein Anonymus griff A.'s Schrift in
einer Gegenschrift an, betitelt: Eemarks
on Mr. A.'s Essay (1753. Grove giebt
Näheres an),
— 3. ed. (wie die 2.) Lond. 1775
Lockyer Davis. 8*^. [Brüssel. R. C. of
Mus. Glasgow, br. Mus. Musikfr.Wien.
Karlsruhe.
— (Deutsche Uebersetzg.) Carl A.'s
Versuch über den musikalischen Aus-
di-uck. Aus dem Engl, übers. Lpz. 1775.
Schwickert 8". 112 S. [B. Lpz. Dresd.
B. M. B. B. Lübeck. Musikfr.Wien.
— Forkel üi seiner Musikal. Bibl. Bd. 2,
S. 142 eine Beurteilung. Becker 1, 491
kurzer Auszug.
— Die 2. Ausg. enthält noch einen
Brief von Dr. Jortin: A letter to the
author, concerning the music of the an-
cients. [Brüssel 3279.
In Lübeck befindet sich noch die
deutsche Uebersetzung eines Buches,
welches ihm zugeschrieben wird, betitelt:
Schreiben eines Reisenden. Beschaffen-
heit der Leipziger Komödien. 1734. 4".
A.'s Melody on which is foundet Mr.
Moore's „Sound the loud timbell" arrang.
for Pfte. by Czerny. Lond. (1839.)
[br. Mus.
— Lond. (1855) arrang. u. mit Vai'.
von J. S. Stone. — bearb. von G. F. Harris.
— In HuUah's The singers übrary Nr. 34.
— von Eimbault für 2 Stirn. — von
G. D'Gote. — von C. S. Cook. — von
N. C. Bochsa. [br, Mus.
A Christmas hymn, Zion the marvelous
story be telling (auf die Melodie von
obigem Sound the loud) Lond. (1858) fol.
[br. Mus. Das br. Mus. besitzt noch 28 Be-
arbtg. dieser Melodie.
6 Concertos in 7 paits for 4 V. etc
op. 3. Lond. 1751 Johnson. 7 Stb. fol.
[B. Wagener. B. Hbg. Dresd. Mus.
26 Concertos for 4 V. 1 Alto Viola, Vcl.
& ripieno-bass. in 4 books. Lond. 1758
Walsh. Part, in 4 Bücher zu 43, 38, 41
und 57 S. in fol. [B. AVagener. br. Mus.
12 Concertos . . di\'ided into 2 sets . . .
for 2 V. 1 A. & a Vcl. . . . op. 9. Set 1.
Lond. 1766 Johnson. 2. set 1766 Bremner.
fol. [br. Mus. nur Klav. -Stimme vom
1. Set. Cambridge F.W. scheint auch
nur die Klav.-Stim. zu besitzen (Nr. 488)
vom 1. u. 2. Set.
6 Concertos in 7 parts. Op. 10. Lond.
1769. fol. [br. Mus.
6 Sonatas for the harps. with acc. for
2 V. & Vcl. op. 5. Lond. 1756. fol. [ib.
6 Sonatas (ebenso) op. 7. Newcastle
1760. fol. [ib.
6 Sonatas (ebenso) op. 8. Lond. 1764.
fol. [ib.
Sae mercy, as we twa ha been, a scotch
tune with variations for the Pfte. Lond.
fol. [ib.
Mss. B. B. 920 Nr. 1. Fuga per Cemb.
2 V. e B. Nr. 2. Presto p. Cemb. 2 V.
e B. 5 Stb.
Siehe Cramer, J. B., Divertimento nello
Stile antico. fol.
Siehe JoUy: A select. of voluntaries.
1858.
Siehe Scarlatti, D. 12 Concertos 1744.
1757 gab er mit John Garth die Psal-
men Marcello's mit englischem Texte
heraus, [br. Mus.
Grove macht noch die Mitteilung, dass
sein Sohn (Näheres giebt er nicht an) der
Nachfolger seines Vaters wurde und 1793
starb und dessen Sohn ihm wieder ün
Amte folgte, der 1816 starb.
Avitrano, Griuseppe, ein ita-
lienischer Komponist, der am Ende
des 17. und Anfange des 18. Jhs.
mutmafslich in Neapel lebte, da
dort seine Werke verlegt wurden.
Man kennt von ihm:
1. Sette Cantate per sopr. col basso
d'acc. (1. Che si peni in amore. 7. Non
piü mio core). 2. Sonate (10) a 3, 2 V.
e Violone col B. per l'organo. Op. 1.
Avogari[us].
249
Awbery.
Napoli, Mutio 1697. 3. Sonate (10) a 3,
2 V. e Violoue col Bc. Op. 2. ib. 1703.
[Alle 3 Werke in Mailand Cons.
Avogari[us], Petrus Bonus,
siehe Bono ÄYOgarius.
Avolio, J..., vielleicht der-
selbe, von dem Breitkopf 1768
verzeichnet: 6 Soli per il Viol.
c. B. gedruckt in Paris und 1770
op. 2 und 3 ebendort gedruckt, je
6 Duette f. 2 Yiol. enthaltend.
Liepmannssohn zeigte an: 6 So-
nates ä V. seul et B. oe. 4. Paris,
aux adresses ord. fol.
Gerber 1 verz. einen F. cVAvogUo^
welcher derselbe zu sein scheint.
Er trat 1755 im Concert spirituel
als Violinist auf und gab in den
Jahren 1780 — 84 6 Werke für
Violine in Paris heraus, bestehend
in Quartetten, Duetten und Soli.
AtoIIo, J . . ., führt Breitkopf
1802 als Komponist von Duos und
Sonaten für V. u. B. an.
Avon, Zanino, siehe Anon.
Avondano, Pietro Giorgio, ein
Komponist des 18. Jhs., von dem
die B. M. besitzt:
4 Divertimenti da camera a 2 V. e B.
1748, in je 4 Sätzen. Ms. P. — In B.
Eostock 3 Arien 1. Entra l'nomo allor f.
Sopr. u. Quai-tett. 2. Quell' innocente
figlio, dito u. 2 Corni. 3. Ah se macchiar
quest' anima, dito. Ms. in Stb.
Avondano (Avontano), Pietro
Antonio, Violinist und Komponist,
geb. zu Neapel im" Anfange des
18. Jhs. Seine Werke sind nur
im Ms. bekannt, nur England hat
Einiges von ihm gedruckt.
Mss. in B.B.
— 930. Gioas, re di Guida. Oratorio
(f. 4 St. u. kl. Orch.) nur prima parte in
P. vorhanden.
— 931. Morte d'Abel. Orator. in 2
parti. (f. 4 St. u. kl. Orch.) P. 2 voll.
— 935. und 15630 Nr. 5. Scenen aus
der Oper Antigouo : Berenice che fai ! (Am
Eande die Jahreszahl 1813 V) Sopran-Solo
mit Orch.
Oratorium: Die Aufopferung Isaacs, f.
Soli, Chor u. Orch. Ms. P. qufol. 2 partes,
40 Stb. [Schwerin F.
Sinfonia a 8 zu dem Oratorium Abraham
luid Isaac f. Orch. in St. Ms. [ib,
(Nach Felis u. Clement schrieb er die
Opern: Berenice c. 1730 und II mondo
nella luna, Neapel c. 1732.)
1 Sinfonie in Fol. f. 2 V. A. u. B. Ms.
in Stb. [Brüss. Cons.
Mss. B. B.
— 935 m. in K. 3 Concerti di Violino
obl. c. 2 V. e B. in Stb.
— 935 0. 1 Duetto f. 2 Vol. u. 1 Sonate
f. Vcl. u. B. Stb.
— 935 q. 1 Sonata f. Vcl. u. B. in P.
— 936 in K. Toccata per Cembalo.
A second sett of 22 Lisbon Minuets
for 2 V. & a B. Lond. qu4o. [br. Mus.
A favourite lesson for the harpsich,
Lond. fol. [br. Mus.
Con lusiughieri accenti, Aria per Sopr,
c. istr. P. Ms. 53. [Cambridge FW.
1 Arie im Ms. Kat. 3, 285 Bologna
S. 163. Ms. des 18. Jhs.
In der Kgl. Hausbibl. zu Berlin befinden
sich in Mss. 6 Sonaten, 4 zu 2 Violoncells
und 2 für 1 Vcl. und Bass und zwar gez.
mit „G^. B. A. Avondano^'-. Wahrscheinlich
ist dies ein anderer als der obige und
werden die in B. Berlin befindlichen Piecen.
für ViolonceU auch von letzterem herrühren.
Avos (Avossa) siehe Abos.
Avosani, Orfeo, nennt sich 1641
und 1645 Organist in Viadana an
der Kirche S. Nicola. Von seinen
Kompositionen kennt man bis heute:
1. Compieta concertata a 5 voci di . . .
Op. 1. Ven. 1641 AI. Vincenti. 6 Stb.
40. [Bologna. Ferrara.
2. Messa e Salmi ä 3 voci . . . Op. 2. . . .
Ven. 1645 Ales. Vincenti. 4 Stb: 2 C. B.
u. Bc. in 40. 8 Gesg. [B. Br. Bologna,
Kat. 2, 33 die Dedic.
Avossa, Giusepi)e d', von ihm
besitzt im Ms. 330 das br. Mus
eine Motette im Autogr.
Avoux, ... d', bekannt durch
4 Quartette f. 2 V. Va. und Bass.
[Musikfr. Wien.
Avresse (Havresse , Anverse)
Eustacliius de, von 1479—1491
pcäpstl. Sänger (Viertelj. 3, 241).
Awbery, Kev. Jolin, lebte im
18. Jh. und finden sich Kompo-
sitionen von ihm in Hayes' (Phil.)
Axt.
250
Ayrton, Edm.
Harmonia "Wiccamica. [E. C. of
Mus. 1155.
Axt, Friedrich Samuel, geb.
in Um 1684, gest. 1745 in Franken-
hausen. Lebte einige Zeit in Ber-
lin, wurde 1718 zum Kantor nach
Ivönigsee berufen und 1719 nach
Frankenhausen. Gerber 1 zeigt
einen Jahrgang Kirchenmusik an.
Aybliiiger, siehe Aibliiiger.
Aydie, Raymond d% Sänger in
der Kapelle Louis XI, von Frank-
reich, Rechnungen von 1462—64.
(Thoinan 68.)
Ayguino, siehe Aiguino.
Aylward, Tlieodore, Mus. Doct.
geb. um 1730, gest. 27. Febr. 1801
zu Windsor. 1769 erhielt er vom
Catch Club den Preis auf die Glee
„A cruel fate". 5. Juni 1771
wurde er Prof. der Musik am Gres-
ham Collegium. 1788 folgte er
"W. Webb als Organist und Chor-
direktor an der St. Georgkapelle
in Windsor. 19. Nov. 1791 er-
langte er zu Oxford den Grad
eines Baccalaureus u. zwei Tage
später den eines Dr. der Musik.
(Grove. Stephen.)
I will cry uuto God, Authem 4 v. —
Ponder niy words, Solo Anthem 1755. P.
Ms. 1928 in R. C. of Mus.
Elegies & glees. Lond. qufol. [Glasgow.
8 Canzonets for 2 soprans voices. Lond.
fol. [br. Mus.
Oft liave I seen. Sonnet by Carey.
Lond. fol. [br. Mus.
6 songs in „Harlequin's invasion",
„Cymbeline", „Midsummer uight's dream"
&c. Lond. (1787) P. fol. [Glasgow, br.
Mus. E. C. of Mus.
Sweet Tyrant Love. A new song.
(Lond.) fol. [br. Mus.
Siebe Mago & Dago 1794. fol. [br.Mus,
6 Lessons for the harps. op. 1. Lond.
for the author 33 S. Stich, qufol. [br.Mus.
In der Musikschule zu Oxford im Ms.
einige Gesänge.
In Catch Club 3, Bd. 2, 1 Gesg.
Aylward, Tliomas, geb. 1730
wahrsch. zu Chichester, wurde Or-
ganist an der Oxforder Kapelle
in London (jetzt St. Peter), von
1762 — 68 an St. Lawrence, Jewry
ebd., dann an St. Michael, Cornhill
als Nachfolger Dr. Boyce von
1768-1781. (Stephens.) Er gab
Glees, Elegies, Canzonetten und
Lessons für Orgel in London her-
aus. Nachweisbar ist davon nichts.
Aylworth, William, bekannt
durch 1 Gesg. in Playford's The
Theater 1687, 4. Buch.
Ayne, siehe Gliizegliem, Hayne
van.
Ayres, E. . . E. . ., gab heraus:
Comiterpoint and Canon. Philadelphia
1704 Theo. Presser, 8«. 68 S. [Bologna.
Ayrs, siehe Airs.
Ayrton, Edmund, Mus. Doct,
geb. um 1734 zu Eipon, gest. um
1808 zu London. Schüler von
Nares, wairde Organist, Auditor u.
Chordirektor an der Kollegiatkirche
in South well, 1764 Gentleman an
der Kgl. Kapelle, dann Vicar-Cho-
ralist an St. Paul, Laienkleriker
an der Westminsterabtei und 1780
Chordirektor an der Kgl. Kapeile.
1784 erhielt er von der Universi-
tät in Cambridge den Doctortitel.
1805 zog er sich von seinen
Aemtern zurück (Grove. Fetis.)
Als Komponist ist von ihm be-
kannt:
Begin unto my god, an anthem for
voic. & instr. compos. as an exercise for
the degree of Doctor in Music. Perfor-
med 1784. Lond. 1788. Part. fol. [R. C.
of Mus. Glasgow, br. Mus. Cambridge
FW.
3 Anthems im Ms. B. Upsala, in Stb.
fol. 1. Unto thee o Lord. (Chor u. Org.)
2. Bow down thine Ear. Duo u. Chor mit
Org. 3. 0 coine let us worship. Solo
mit Chor u. Org.
Canon, five in two. Lond. iol. [br. Mus.
An ode to harmony, set to music (4
voic.) Lond. fol. [br. Mus.
Thie prize carnation (v. C. Smart) (Lond.)
fol. [br. Mus.
Fair & fair, and twice so f;nr. Pastoral
duet. [br. Mus.
Ayrton, William.
251
Azopardi.
In S. Amold's Cathedr. mus. 1790 Bd. 3
von einem Ayrton ein Gesang.
Ayrton, William, Sohn des
Edmund, geb. 1777 in London,
gest. 8. März 1858 in London. Er
war ein sehr gesuchter Musiklehrer,
einer der Mitgründer der Phil-
harmonie Society (1813) und eine
Zeitlang Direktor derselben, auch
am -Kgl. Theater war er Musik-
direktor und gab 1817 zum ersten
Male Mozart's Don Giovanni. 1823
gab er mit Mr. Clowes die Musik-
Zeitschrift: IIarmom'co)i heraus, an
welcher er 11 Jahre die Redaction
führte und viele wissenschaftliche,
kritische u. biographische Artikel
schrieb. 1834 veröffentlichte er
eine Sammig. Instrumental- u. Ge-
sangsmusik, betitelt: Musical Li-
brary. Ein Supplement enthält Bio-
graphien u. Notizen. Er schrieb
die Musik-Artikel in Knight's Pic-
torial History of England, ebenfalls
die Einleitung zu Pictorial Shake-
speare. Sein letztes Werk war
eine Samlg. „Sacred Minstrelsy",
published by J. W. Parker, in 2
voll. (Grove. Stephen.) Von seinen
Arbeiten kann ich nachweisen:
1. The Logerian System of teaching
niusic carefnlly siu'veyed, analysed, & ex-
Ijloded, by a niaster, member of the royal
societv of musicians (anonym). London
1818 Phillips & Co. 80. Brüssel.
The musical library; a coUection of
Yocal Music, consist. of songs, duets, giees,
madrigals ... by various composers, in
vocal score, with pfte. acc. ; & of instru-
mental music adapted for the pfte. Edi-
ted by .. . 8 vol. Lond. 1834—37. fol.
[R. C. of Mus.
— The monthly Supplement to the . . .
comprising biographical Sketches of the
composers whose works are published in
the „Mus. Libr." ... 3 vols. Lond. 1834
bis 1836. fol. [R. C. of Mus.
Oh memoiy. 1833. [br. Mus.
Siehe Harmonicoa, edit. by . . . 1823
bis 1833. 40. [br.Mus.
Das R. C. of Mus. besitzt unter 2003
einen Brief vom lG/11 1837 an Taylor.
AzaTs, PieiTe-Kyaciuthe, geb.
1743 zu Ladern (Languedoc), gest.
zu Toulouse 1796. War Knaben-
sänger an seinem Geburtsorte, dann
in Auch an der Kathedrale zweiter
Musikdirektor, lebte dann um 1763
in Marseille; gegen 1765 ging er
nach Paris, wurde auf Empfehlung
Gossec's Musikdirektor in Soreze,
wandte sich 1783 nach Toulouse,
wo er Musikunterricht gab und
komponierte. Ein Exemplar seiner
Methode de musique sur im nou-
veau plan, ä l'usage des eleves de
l'ocole militaire" von 1776 habe
ich nicht entdecken können, aber
von seinen Kompositionen für das
Violoncello haben sich einige er-
halten :
12 Sonates pour Violonc. [Paris Nat.
Lesson pour le Vcl. [C. P.
Duo de Vcl. [C.P.
Azais, Pierre -Hyacinthe, der
Sohn des obigen, geb. 1. März
1766 zu Soreze, gest. 22. Jan.
1845 zu Paris, hat sich nur neben-
bei in seinen philosophischen Wer-
ken mit musikalischen Fragen be-
schäftigt (siehe Fetis ausführliche
Darstellung).
Azeretto, Alexandre, vielleicht
ein Spanier aus dem Ende des
18. Jhs., denn der unten genannte
Verleger J. A. Böhme begann um
1799 sein Geschäft. Bekannt ist
von ihm ein
Marche espagnole du Regiment Infanterie
Guadalaxara executee ä l'occasion de l'en-
tree ä Haiaibourg, arrang. p. le Pfte. . . .
Hbg., J. A. Böhme. qu4''. 1 Bog. [Schwerin F.
Azioli, siehe Asioli, Bonif.
Azopardi (Azzopardi), Frances-
co, Kapellmeister zu Malta (Druck).
Ein Komponist des 18. Jhs., dessen
Kompositionen scheinbar verschol-
len sind, nur sein theoretisches
Werk in französischer Uebersetzung
hat sich in mehreren Exemplaren
erhalten, betitelt:
Azpilcueta.
252
Azzopardi.
Le rausicien pratique, on le^ons qui
condiüsent les eleves dans l'art du Coutre-
point, en leiir enseiguant la maniere de
composer correctement tonte espece de
musique . . . Traduit de 1' italien par M.
Framery. Paris 1786 chez Leduc. 2 Bde.
in 8°. zu 127 und 120 S., der 2te mit
Beisp. [B. B. Bologna. Brüssel, br.
Mus. Glasgow.
— Nouvelle ed. revne , . . par Choron.
Paris, chez l'editeur. 1 Bd. in fol. [Brüssel.
P. Pullicino nennt ihn Azzopardi und
gab eine Notizia biografica di . . . maestro
di cappella della chiesa cattedrale di Malta,
Malta 1876. 8°. 63 S. heraus [Leo Liepm.
1894.
Azpilcueta, Martiiiiis, aus Yer-
asoiu in Navarra, war Priester u.
Kanonikus des Ordens des heiig.
Augustins; er lebte meist in Sala-
manca und Coimbra und starb zu
Rom 1586. Unter seinen zahl-
reichen Schriften befinden sich
auch zwei über Musik.
1. De niusica et cantu figiirato, in der
Ausg. Lugduni 1589 und ib. 1597. 2. B
Silenzio necessario nell'altare. nel coro ed
altri luoghi, ove si cantano i divini uffizii.
Yenetia 1597 Barezzo Barezzi. gr. 8". 4
Bll. 88 S. Hierin lehrt ei' was und wie
man singen soll und in der Stille reci-
tieren. [Hofb. Wien.] Walther teilt die
Grabschrift mit. (Fetis. Becker 2, 80.)
Azzaiolo, Filippo, ein Bolog-
neser, der durch 3 Bücher Vil-
lotten bekannt ist, von denen aber
das 1. u. 2. Buch seinen Namen
nicht nennen und erst in der
Dedic. zum 3. Buche sich als Ver-
fasser derselben bekennt. Sie sind
betitelt:
II 1. Hb. de Villotte alla Padoana con
alcune Napolitane a 4 voci intitolate Vil-
lotte del fiore nouam. per A. Gardano
stampate . , . Ven. 1557 Gard. 4 Stb. qu4''.
24 Nrn. davon 1 von Gio. Francesco Cal-
darino , 1 Ghirardo da Panico, 1 Vinc.
Euffo und 1 von Spontoue. [Bologna.
Haberl in Regensbg. Eeg. bei Vogel 46.
— 1560 Yen., Scotto. 20 Nrn. 4 Stb.
qu40. [B. M.
— 1564. Gardano. 20 Nrn. 4 Stb.
qu40. [br.Mus. A.T. Florenz B. L: T.
— 1566. Ven. Fr. Rampazetto. [Turin
B. n: C.A.B.
1\ 2. lib. de Villotte del fiore alla pa-
doana con alcune Napolitnae (!) e madri-
gali a 4 voci Nouam. per Gardano . . .
Ven. 1559 Gard. 4 Stb. qu40. 13 Nrn.
dabei 1 von Conte Briaco, Archadelt, Cal-
darino, Alfonso Ga[nassi], Gioan thomaso
[Lambertini]. [Bologna: T. B. Florenz
B. L: T.
— 1564 Ven., Scotto. 4 Stb. qu40. wie
1559. [Hofb. Wien: C. A. T. Zwickau:
CT.
Di Filippo Azzaiolo Bolognese 11 3. lib.
deUe Villotte del fiore alla Padoana con
alcune Napolitane e Bergamasche a 4 voci
et un Dialogo a 8 Nouamente stampate
& date in luce . . . Ven. 1569 Gardano.
4 Stb. qu40. 12 Nrn. davon 5 von Ghir.
da Panico , Bartolomeo Pifaro , Ghinolfo
Dattaro, Paolo Casanuova u. Marc' Ant.
Romano. [Bologna: T. B.
In B. M., Ms. 1503 c. (Nr. 215) be-
finden sich einige obiger Villotten in
mehreren Lesarten.
Azzia, Alessandro d*', gegen
1765 in ISTeapel geb., gest. um
1804 zu Paris. Er war in Paris
an der italienischen Oper alsUeber-
setzer der Textbücher angestellt.
Fetis schreibt ihm noch die Ab-
handlung zu: Sur le retablissement
du theätre bouffon italien ä Paris.
Paris 1801. 2 Bog. in 8».
Azzioli, Boiiifacio, ein Kompo-
nist des 18. Jhs., von dem die B. B.
im jVIs. 940 drei Arietten c. acc.
di Pfte. besitzt. Man könnte fast
glauben, dass damit Boiiifacio Asi~
oli gemeint sei.
Azzoliiio, siehe Ciaja.
Azzopardi, siehe Azopardi.
B.
253
Baban.
B.
B: Corydon & Cynthia, set to
music by the Kev. Mr. B. (Lond.
c. 1770) fol. [br. Mus.
B. ist Boeeklin; vielleicht ist
der um 1780 im Anzeiger ver-
zeichnete B*** auch derselbe.
B. C. D. ist DoWhoff.
B. D. ist Benedictus Ducis,
16. Jh.
B. D.M. = Bernardino di Mosto.
B. (D.) de B. ist Benigne de
Bacilly.
B. de W. ist Baron von Wiese,
Christian etc.
B. F. L. unterz. Balthasar Fritsch
aus Leipzig 1606 seine Instrumen-
talsätze. In Rude's Lautenbuch
von 1600 finden sich einige Sätze
ebenso bez., möglich dass er damit
gemeint ist.
B. Gr. == Bartholomeo Gesius.
B. n. mutmafslich Balthasar
Hartzer 15./16. Jh.
B. H. im 17. Jh. ist Bartholo-
meus Helder.
B. K., siehe Kliii genstein,
Bernhardt.
B. L: Gesge. in Ballard's Mes-
langes 1727.
B. M. ist Balthasar Musculus.
Ende des 16. Jhs.
B. M. 2te Hälfte des 17. Jhs.
Ms. B. Joachimsth. 39, 25 ein
Capriccio f. Orgel.
B. P. The parish-clerk's guide,
or the singing psalms used in the
parish churches . . . Lond. 1731.
18«. [Glasgow.
Br. H... r. Ein 2stim. Lied
mit Klav. „Die Ihr einem neuen
Grabe." Zur Gesellenreise über-
schrieben. 1 Bl. in qufol. [B.
Egsbg.
Br. . . J. Gr., gab heraus : Yer-
sach einige Lieder mit Melodien
für junge Clavierspieler, 2. Theil.
1788. [Dresd. Mus.
B. S. = Benedikt Schultlieifs,
Organist in Nürnberg.
B. S., in W. Chr. Dessler's
Gott geheiligte Christen, einige
Arien.
B. T. ist Bartolomeo Troml)on-
cino, 16. Jh.
B. von W. ist Chr. L. G. Baron
von Wiese.
B. W. siehe Barlay.
B. zu B. ist Boeeklin.
Baader, Joseph, lebte an der
Grenze des 18. und 19. Jhs. Er
gab mehrere Werke für die Kirche
heraus. Nachweisen kann ich nur
Deutscher Messgesang für 1 — 3 St. u.
Orgel. Straubing, J. Heigl & Co. P. [B. M.
Baader, Fat. Placidus, geb. 3.
Febr. 1736 zu Schongau, gest. 8.
Dez. 1766 im Kloster Benedict-
beuern. 1760 wurde er zum Prie-
ster in Augsburg geweiht, 1701
Musikinstructor u. dann Chor- und
Seminardirektor. (Kornmüller 1,
216).
Baal, Johann, lebte im 17. Jh.
Die B. B. besitzt im Ms. 950, Samlbd.
Nr. 1 eine Missa tota a 2 V. 2 Ve. Fag.
4 voc. Bc. 17 Bll. P. und in der Natio-
naJbibl. in Paris befindet sich, das "Werk:
Argumentum et inscriptiones . . . 1641.
fol.; am Ende 4 Motetten und 1 Sonate.
Baaregar (Beauregard), Fran-
^ois, wird am 22. Dez. 1681 zum
Kammermusiker am Berliner Hofe
ernannt. 1701 wird ein Beauregard
als Oboist ebendort verzeichnet
(Schneider 48. 52).
Baban, Graeian, war nach
Fetis von 1650 bis 1665 Kapell-
Babbani.
254
Babel.
meister in Yalencia (Spanien). Nach
den neuesten Untersuchungen von
Ph. Pedrell in der Ausg. der Kom-
positionen J. G. Perez' im Vor-
worte, war er von 1657 bis 1675
Kapellmeister a/d. Kathedrale zu
Yalencia.
Die B. M. besitzt von ihm 2 Lamen-
tationen für 2 Chöre und Orgel im Ms.
in P. — Eslava veröffentlichte einen 8 st.
Psalm (siehe Eitner 2).
Babbani, Grioyanni.
Messe a 4 c. 3 ström, e Bc. Ms. A 24,
P. 30 BU. [Dresd. Mus.
Confitebor tibi Domine, Sopr. e A. c.
V. solo. Vol. solo e Bc. Ms. A 24. P. 26
BU. [Dresd. Mus.
Biibbi, Christof oro , geb. um
1748 zu Cesena, st. vor 1816 in
Dresden. Er war ein Schüler Al-
berghi's und wurde am 18/8 1781
Konzertmeister a/d. Hofkapelle in
Dresden; 1813 erhielt er 1200
Thir. Gehalt. (Fürstenau 1, 167.
176. 186.) Yon seinen Komposi-
tionen ist nur bekannt die Ein-
gangs-Sinfonie zu Chrstn. Ehregott
Weinlig's Kantate : Augusta, Kl.-A.
Dresd. bei Hilscher. [Dresd. Mus.
Babbi, Oregorio, Sohn des
Cristoforo, Yiolinist an derselben
Kapelle; seit 1805 Musikmeister,
liefs sich 1807 pensionieren. (Für-
stenau ebd.) Im Liceo zu Bologna
ein „Sul cuor dell' uomo ognora".
Polacca per S. con orch. Ms. P.
12 Ell.
Babbini, Matteo, geb. um 1754
zu Bologna, gest. 21. Sept. 1816
ebd., einer der berühmtesten Teno-
risten seiner Zeit, der in Italien,
Deutschland, Frankreich und Eng-
land goldene Lorbeeren erntete,
siehe Gerber 2, Fotis und Elogio
di M. B. dal Pietro Brighenti. Bo-
log. 1821/2. [B. Brüssel 4778 u.
Liceo Bologna] Er gab heraus:
6 Romances av. acc. de Pfte. Paris,
Erard. [Dresd. br. Mus.
Die Bibl. der Musikfr. in Wien besitzt
von B., ohne Vornamen, 2 Chans, franc,
3 Canzonette f. 1 Singst, mit Klav.
Babel (Babell) William, geb.
gegen 1690, gest. 23. Sept. 1723
zu Canonsburg. Sohn des Fagot-
tisten B. und Schüler Dr. Pepusch',
wurde Mitglied der Kgl. Kapelle
(sie? Kimbault verzeichnet ihn
nicht) und Organist an der Kirche
All Hallows in London. Mattheson
nennt ihn einen Schüler Händel's,
was wohl ein Irrtum ist, dagegen
arrangierte er mehrere Händel'sche
Opern für Klavier. (Hawkins, Bur-
ney 7, 648. Grove.) Yon eigenen
Kompositionen kann ich nach-
weisen:
Concerto grosso, Bd., für 2 Viol. del
concerto, 2 V. del conc. grosso, Va. Vcl.
del cooc. 1 B. del conc, Viol. I. conc.
Ms. 3633, Stb. [B. Hbg.
Chamber Music. 12 Solos for a V. or
Hautb. with a B. figur'd for the harps.
Part 1 of the posth. -work. Lond., Walsh,
59 S. in fol. [br.Mus. B. Wagener.
12 Solos for a V. Hautboy, or germ.
fl. with B. fig. for the harps. Lond. fol.
[br. Mus.
Pieces de Clavecin de Mr. Händel tirees
p. lui meme de ses meilleurs opera et
ajustees avec des variations. Op. 8. Paris,
Md. Eoivin. 42 S. [B. Wagener.
Suits of the most celebrated lessons,
collected & fitted to the harpsic. or spinnet.
With variety of passag'es by the author.
Lond.. AVaIsh & Hare. fol. 77 S. (aus
Häuderschen Opern). [B. Wagener. R. C.
ofMus: book 3. Cambridge FW.
Suits of harps. & spinnet, lessons collec-
ted from the most celebr. masters works.
To which is added a great variety of pas-
sages. Lond. fol. [br. Mus.
The 3^ (4th) book of the lady's Enter-
tainment, or Banquet of Musik, . . . a col-
lect, of . . . aires & dueto & fitted to the
harps. or spinnet . . . Lond. c. 1720. fol.
(enth. Arien aus den Opern: Pyrrhus &
Clotilda, Hydaspes & Almahide.) [br. Mus.
Die B. Wolfenbüttel besitzt 2 Samlwk.
0. J. nur mit Mr. Babel gezeichnet und
ist es fraglich, ob damit der obige gemeint
ist, betitelt L Trios de differents autheurs
choisis & mis en ordre par Mr. Babel. Ce
livre sera suivi dans peu d'un second
qui contiendra la Suite de ces pieces icy
jusques au Nombre de 130. Liv. I. Amst.,
Babini, Fra Giuseffo Ma-
255
Bacchino, Girolamo.
Roger. 3 Stb. qu40. Die 1. Ouvert. ist
von Liüly, die andern Piecen unbekannt.
2. Trios... Liv. IL ib. 3 Stb. qu40.
Beide Bücher 129 Nrn.
In der Klavierschule, sielie Harpsichord
1, befinden sich einige Piecen von ihm.
1 Song im Londoner Einzeldruck, [br. Mus.
Babini, Fra Giuseffo Ma, da
Faenza , Kapellmeister zu Fer-
rara 1675, erwähnt in einem Ms.
des Liceo in Bologna, s. Kat. 1,
99: Trattato di musica. 8^.
Babini, Matteo, geh 18. Febr.
1754 zu Bologna, gest. 22. Sept.
1816. Studierte Medicin^ wurde
dann Opern-Sänger und Komponist,
trat in St. Petersburg, London, Ber-
lin, Wien und in Italien auf. Emi-
lia Succi (siehe dessen Autogr.-Kat.
1888) besafs von ihm einen Brief
„Vienna 2/5 1781'' gez. und das
Autographen - Yerz. Masseangeli's
einen aus Triest vom 5/10 1796.
Babo, Josepli Maria Ton, in
München am Theater angestellt,
st. dort 5. Febr. 1822 (Leipz. Ztg.
24, 210).
Babst, . . . Postmeister jur. prac-
ticus und Organist an der St. Ja-
kobskirche in Rostock um 1703
(Mattheson 1, 284).
Babticoclii, Bomenico, ist nur
bekannt durch
A lesson for the harns. or pfte. Lond
(1786). qufol. [br.Mus.
Babtista Avird sehr oft der
baiersche Hofmusikus Morari ge-
nannt, s. d.
Baccelli, Domenico, ein an der
italienischen Oper in Paris um
1766 angestellter Sänger, der um-
1779 wieder nach Italien ging.
Er schrieb die Oper
Le Nouveau Marie ou les Impoi-tuns.
Opera comique en un Acte. 1770. [Ms.P.
in Dresd. Mus.
Er gab auch den Kl.-A. zu Piccinni's
La buona figliuola heraus, [ß, M.
Baccelli, P. Matteo, geb. gegen
1680 zu Lucca, gest. ebd. um 1756.
Er war Kapellmeister am Seminar
San Giovanni von 1717—1734 und
schrieb zahlreiche Kirchenmusik.
Im Archiv des Seminars San Martine
ebd. befindet sich 1 Doniine, 1 Dixit und
1 Magnificat zu 4 St. mit Instr. im Ms.
(Pougiü - Felis). Die Bibl. der S. Cecilia
in Eom besitzt unter ihrer reichen Samlg.
Textbücher auch eins zur Oper; La donna
girandola von Matteo Pantaleone Baccelli.
Bacclii Tempel
öpnadt vid en hieltes död. Stockholm
1783. 80. [br. Mus.
Bacchi, Joannes de, siehe
Bacchiiis.
Bacchini, . . . unter diesem Namen
besitzt die Nationalbibl. in Paris
ein Ms. lat. 9339 aus dem 18. Jh.,
betitelt Musica veterum instru-
menta . . .
Bacchini, Benedetto, ein ge-
lehrter Benedictiner, geb. zu San
Domino bei Parma am 31. Aug.
1651, gest. 1. Sept. 1721 zu Bo-
logna. 1668 trat er in obigen
Orden ein und wurde später zum
Sekretär in der Benedictiner-Abtei
zu Ferrara, dann in Venedig, Pia-
cenza und Pavia ernannt. Er gab
die Zeitschrift Giornale de'letterati
d'Italia, in deren 34. Bde. seine
Selbstbiogr. zu finden ist, heraus.
Ins Musikfach fällt folgende Arbeit:
De Sistrorum figuris ac differentia . . .
ob sistri romani effigiem communicatam,
dissertatio. Bononiae 1691 Pisariana. 40.
25 S. u. 2 Taf. [C. P. Bologna.
_ Eine 2te Ausgabe besorgte Tollius: De
sistris, eonmique figuris, ac differentia . . .
dissertatio. Jacobus Tollius dissertatiun-
culam & notulas adjecit . . . Trajecti a/Rh.
1696 Franc. Halma. 4". 1 Tf. 36 S.
[Dresd. B.B. B.Lpz. Briissel. Bologna.
Kopenhag.
Bacchino, Criovanni Maria, ein
Musiker ans Mantua, wie das Smlwk.
von Ang. Gardano : L'amorosa caccia
1588 anzeigt. Dort das Madrigal:
Pill che Diana 5 voci, in Aufl.
1592 kompl.
Bacchino, Girolamo. Das Con-
servator. in Mailand besitzt aus dem
ISTotenbestande der herzogl. Kapelle
Bacchüio, Teodoro.
256
Baccio, .
des 16. Jabrh. einen Bd. Messen
zu 5 u. 6 St. (Canal 91).
Bacchino, Padre maesti'o Teo-
doro, geb. in Mantua, ein gelehrter
Franziskaner, Dr. der Theologie,
war um 1595 Sänger am herzogl.
Hofe zu Mantua (Canal 91).
Baccbius der Aeltere, ein grie-
chischer Schriftsteller um 130 n.
Christi, schrieb
Introductio aitis musicae. Die beste
Ausgabe ist die von Meibom in seinen
Antiquae musicae. Siehe Forkel 8, 49
u. Fetis, beide sehr ausführlich. Die Bibl.
Vallicellana zu Eom besitzt nach Lafage
2, 306 dieselben im Ms. C. 2 in 4». Hds.
des 15. Jhs.
Ausg. von Morel (Morellus, F.) in Paris
1623. 80. [Glasgow.
Ausg. von Janus, Lips., Teubner 1895.
Baccbius (Bacchus, Bachus,
Baclii, vielleicht auch Bachy), Jo-
annes de. Einen Joh. Bachy ver-
zeichnet Köchel 1 als Altisten an
der Ksl. Hofkapelle in Wien um
1554. Unter den obigen ver-
zeichneten drei Namensvarianten
finden sich in den
Samlwk. von 1553 — 64 dreizehn Mo-
tetten und Chansons von 4 — 8 Stirn.
(Eitner 1). Ferner in Ms. Z39, 12 Stb.
hochfol. von 1623, B. B., Nr. 10: Factum
est silentimn, 2. p. Millia millium 5 voc.
— In der B. Proske, Ms. A 802, 6. 873,
12. 877, 19. 35. Ms. 851 eli Gsge. zu
mehreren Stim. — Auch in B. M., Ms. 1536
(Nr. 132) 5 Stb., inkompl., befinden sich
2 Motetten; die Stb. tragen die Jahres-
zahl 1583.
Factum est silentium in coelo, 5 voc.
Nr. 113 im Ms. 11, 6 Stb., B. Zw.
Mss. B. Br., unter Jo. de Bachi, 5 Motett.
Bacchusi, siehe Baccusi.
Bacci, Domenico, ein Musiker
aus Cremona, dort gest. am 27. Jan.
1549, citiert durch L. Cavitelli,
siehe Walther.
Bacci, Pietro Griacomo, geb.
zu Perugia gegen die Mitte des
17. Jhs., schrieb um 1691 die Oper
„Abigail". Fetis kennt von ihm
die Arie „Pensa a quest' ora", der
er grofses Lob spendet.
Die B. M. besitzt im Ms. P. 3 Kantaten
f. 1 St. mit Bc, nur mit Bacci gez.
Die B. des Liceo in Bologna besitzt eine
Biographie über G. G. Ancina von Pietro
Giacomo B . . ,, hier nennt er sich auf dem
Titel einen Priester und aus Arezzo ge-
bürtig? Das Buch ist betitelt: „Vita del
V. Servo di Dio Giov. Giovenale Ancina
della Congregatione dell' Oratorio, e poi
Vescovo di Saluzzo, raccolta da processi
fatti per la sua Beatificatione, e da altre
scritture autentiche da Pietro Jacomo
Bacci Aretino Prete della medesima Con-
gregatione (nämlich des Oratorio). In
Eoma 1671 F. M. Mancini. 4«. Ob Bacci
mit „Aretino" seinen Geburtsort anzeigen
will, oder nur seinen Wohnort, bedarf
näheren Aufschlusses. — In Ms. 697 der
B. Brüssel Cons. am Schluss die Kantate :
Piimavera gradita für Alt u. Bc.
Bacciarelli, F . . . de, scheint
um 1805 in Berlin gelebt zu haben.
Die Kgl. Hausbibl. in Berlin besitzt
von ihm:
8 Polüuaises a gr. orch., arrang. pour
le Pfte. Berlin 1805. Ms. — 8 dito,
op. 1 . Berlin 1805 F. Unger.
Baccilieri, Gliovanni, geb. zu
Ferrara im 16. Jh., lebte bis ins
17. Jh. hinein. Fetis verzeichnet
von ihm:
1. Lamentationes 5 voc. op. 1. Ven.
1607. fol. — 2. Vesperi 8 voc. op. 2.
Ven. 1610 Gard. ■ — 3. Totum defuuctorum
officium 5 vocibus, op. 3. Ven. 1619
Magni.
Baccinetti, Griovanni Battista
(Fetis schreibtfälschlichBaccinelli),
geb. zu Siena im 16. Jh., ein Aka-
demiker Intronati, wie er sich selbst
nennt. Man kennt von ihm:
Sacrae cautiones quae binis, ternis, qua-
ternisque vocibus concinuntur, c. IB. ad
org. Lib. 1 . . . Ven. 1616 Vincenti. 4 Stb.
in 4". 2 Mot. von Franc. Piccolomini,
[Bologna.
5 Motetten zu 2 u. 3 St. mit Bc. in
Samlwken. nur mit einem der obigen Vor-
namen benannt (Eitner 1).
Baccini, Antonio, pseudonym
für Artusi.
Baccino, (xiovanni, Bassist am
Dome zu Mailand 1625 (siehe Seraf.
Cantone).
Baccio, . . . ein Komponist des
Baccioni.
257
Baccusi,
15. Jh., von dem sich in einem
Codex Ms. hoch 4« im St. Peter in
Rom imter 107 mit Chansons auch
einige von ihm befinden. Der
Baccio Moschini., der erst 1539
bekannt wird, muss ein späterer
Komponist sein.
Baccioni, Grioseifo, geb. um
1763 zu Florenz, war unter Na-
poleon Mitglied des Instituts für
Wissenschaft und schöne Künste
in Florenz und Kapellmeister. Er
soll viel für die Kirche geschrieben
und 1807 die Abhandlung: „Traito
de l'art du chant" in Florenz ver-
öffentlicht haben (Fetis).
Bacco, Domenico, ein Cremo-
neser und ausgezeichneter Sänger,
st. 27. Jan. 1559 (Lucchini 7).
Baccusi (Baccusio, Bacchusi),
Ippolito (Hippolito), geb. zu Man-
tua, gest. 1609 zu Yerona, wo er
seit 1592 Kapellmeister am Dome
war (Dedicat. zu den Messen von
1593). Vordem muss er sich 1570
in Ravenna aufgehalten haben, denn
er schreibt am 22. April von da
aus an den Sekretär des Herzogs
von Mantua (ßertolotti 71). 1572
zeichnet er als Kapellmeister der
Signori di Spilimbergo in Verona
und zugleich Kapellmeister an San
Eufemia (Kat. Bologna 3, 44). 1584,
auch 1587, zeichnet er als Kapell-
meister an der Kathedrale in Man-
tua. Von seinen zahlreichen Kom-
positionen kann ich nachweisen :
(1570 a.) Missarum c. 5 et 6 voc. lib. 1.
Missa lUuminare Hierusalem. M. Aspice"
dne. M. Tribularer. M. Staudomi vn giorno.
c. 6 voc. Yen. 1570 H. Scotus. 4«.
[B. Kgsbg: C. 5 US. br. Mus. kompl.
{1570 b.) II 1. lib. de Madrigali a 5 &
a 6 voci, con 2 a 7 & 8, Nouam . . . Ven.
1570 Gai-dano. 6 Stb. qu40. 26 Nrn. Er
nennt dies sein erstes Werk. [Verona
S. f: A. T. 6a.
(1572.) II 2. lib. de Madrigali ;\ 6 voci.
Con 1 Cauzone nella gran vittoria contra
i Turchi. Vineg. 1572 Scotto. 6 Stb. 4".
Rob. Eitiier's Quellen-Lexikon.
21 Nrn. mit 2 Nrn. von Gio. B. Falcidio,
[Verona S. f : C. A. T. B. 6 a. Bologna B.
(1579 a.) Motectorum cum 5, 6 et 8
vocib. Lib. 1. Ven. 1579 Eampazettus.
6 Stb. qu4". 23 Nrn. Dedic. an Aloysio
Balbo. [Bologna.
— Exempl. mit der Jahresz. 1580.
[B. K. Nr. 41 f. Cecilia in ßom: T. Ce-
sena B. c: T.
(1579 b.) Madrigali di . . . Lib, 3 a 6 voci.
Ven. 1579 Ang. Gard. 6 Stb. qu40. 21 Nrn.
[B. D. Cecilia in Rom. Venedig B. M.
B. B: T. Veronas, f: CT.
(1585.) Missarum c. 5, 6, et 8 voc.
lib. 2. Ven. 1585 Vinc. et Amad. 4 Mess.
[Cecüia in Rom: A. S^^»». Cesena, Bibl.
com : A. 5us. (Kat. 2, 34 Bologna die Dedic.)
(1587.) II 4. libro de Madr. ä 6 voc . . .
Ven. 1587 Gard. 6 Stb. qu4". 21 Nrn.
[B. D. Modena. Cecilia ia Rom.
(1588.) B 1. Üb. delle Messe a 4 voci.
Ven. 1588 Ang. Gard. 4 Stb. 5 Mess.
[Modena.
(1593.) Missanim cum 5, et 9 voc.
Lib. 4. . . Missa Intonuit. a 5. Missa ne
reminiscaris. a 5. Missa Benedicta es
coelorum regiua. a 5. Missa Laudate Do-
minum de coelis, a 9. Ven. 1593 Gar-
danus. 8 (?) Stb. 40. [br. Mus. fehl.
A. T. B. 2. coro. Bologna: Kat. 2, 33 die
Dedic.
(1594 a.) Psalmi omnes qui in Vesperis
a romana eccl. Cum cantica B. V. 4 voc.
lib. 2. Ven. 1594. Amad. 4 Stb. 15 Nrn.
[Cecilia in Rom.
(1594 b.) Psalmorum qui a S. Rom. Eccl.
ut plurimum iuVesperisdecantauturtriplici
distinct. 4 v. lib. 2. Veronae, Franc, ä
Dennis. 20 Nrn. [Cecilia in Rom 4 Stb.
(1594 c.) II 1. lib. de Madr. a 3 voci.
Ven. 1594 Amadino. 3 Stb. 4". 21 Nm.
[Cecilia in Rom.
(1596.) Missae tres ... 8 voc. Ven.
1596 Amadinus. [Rom Cecilia.
(1597 a.) Psalmi omnes qui a S. romana
eccl. in solemnitatibus ad Vesperas decan-
tari solent, c. 2 Magnif. . . c. 8 v. Ven.
1597 Amadino. 4«. 17 Nrn. Chor 1 u. 2.
[Cecilia in Rom 8 Stb. Bologna: fehl:
A 1 und der 2. Chor. (Kat. 2, 173 die Dedic.)
(1597 b.) Magnificat 4 voc. Chorb. 1597
Ms. [B. M.
(1605.) Le vergine d' . . . Madr. a 3 voci
Lib. 2. Ven. 1605 Amadino. 3 Stb. 4».
15 Nrn. davon 2 von Stef. Bernardi.
[Cecilia in Rom.
Ms. in Bologna (Kat. 2, 342) Messa a
8 V. del 5. tono. P. Nr. 1.
Ms. B. L. „Si bona suscep." 6 v., auch
Ms. 11 in Brieg.
17
Bace.
258
Bach, Christoph.
Ms. 12, 6 Stb. in Brieg Nr. 1 Aspice
Dne., c. ,2. p. 0 voc, auch iu B. Zw.,
Ms. 11, 144.
Mss. B. M. 218. 53. u. 2.57, enthalten 1
Maguif. 4 voc, 3 Madrig. u. 1 Motette iu
Tabiilatur.
Mss. B. Br. 1 Messe: Asplce Dne.,
8 Motett. u. 1 Ganz. (s. Kat.)
Ms. Musikfr. Wien, 8 Stb. 17. Jli: Surrexit
Christus 6 voc.
20 Gesge. in Samlwk. des lG/17. Jhs.
(Eituer 1), aufserdein in Vinc. Galüei's
Frouimo 4 Madr. 5 voc. (s. Kat. Bologna
p. 335).
In Äsola's Samlwk. Sacra omniura 1592 :
Beatus vir 5 voc. — Iu Aug. Gardano's
L'amorosa caccia 1588: Questo e quel
chiaro fönte. — In Bozi's Giardinetto 1588 :
lo me ne vo 3 v. — In Ang. Gardano's
Dialoghi musicali 1590: Ninfe leggiadre
9 V. — In G. Vinceuti's Fiori musicali
1.590: Deh torna ä nie mio sol 3 v. —
In desselben De'floridi virtuos! 1592: De
Tamato chi ama 5 v. — In Amadiuo's
Florindo 1593: Son le labbra 5 v. — In
Vinceuti's Nuova spoglia = 1588 e. — In
Phalese's Paradiso 1596: Dolce mia pasto-
rella. — Qual presse ä bei rabiuo 5 v.
— In Vinceuti's Fiori musicali 1598:
Misera nou credea, 2. p. Ma che squallido.
— In Ang. Gardano's I diporti 1601 fünf
Cauzoni 5 voc. — In Phalese's Madr. h
6 V. 1601: 4 Madr. 1. Solo e peusoso;
2. Si ch'io mio cred'homai. 3. Occhi miei.
4. Care higrime.
Bace, . . . Mitarbeiter an der Co-
medy Te Summers'tale. Sielie Abel,
K. Fr.
Bacfarc (Bacfart, Backt'arkh,
Backfarekh, Bakfarc), Valentin,
Pannonius. Er muss eigentlich
Graeiv oder Gref^ auch Grc'ff\
alias Bacfart geheifsen haben, wie
ihn das Epitapli und die Akten
der Ksl. Kapelle nennen. Er war
aus Ungarn gebürtig gegen 1515,
denn als er am 13. Aug. L576 in
Padua starb, war er 61 Jahre alt.
Nach Küchel 1 war er vom 1. Juli
1566 bis 1567 als Lautenist an
der Ksl. Hofkapelle in Wien mit
300 Thlr. Gehalt angestellt. Nach
Fetis stand er auch eine Zeitlang
in Kg. Sigmund August's von Polen
Diensten, ging von hier aus nach
Wien und dann nach Italien, wo
er in Padua starb. Fetis teilt das
Epitaph mit. Auch die Lpz. Ztg.
16, 784 erwcähnt seiner. Von seinen
Werken sind bekannt:
1. livre de tabolaturo de luth, coutenaut
plusieurs lantasies, motetz, chausons fran-
9oises, et madrigals. Paris 1564 Le Roy
et Ballard. qi;4". [B. M. Brässel.
Valeutiui Greffi Bacfarci Panoni Har-
moniarum musicarum iu usum testudiuis
factarum. Tom. 1. Cracoviae 1565 Andreas,
Mensi Octobri. fol. [B. M.
— Harmouiarum musicarum in usum
testudiuis factarum. Tom. I. Antv. 1569
Jo. Lata, vidua. 20 Nrn. von Clemens
n. p. Nie. Gombert, Arcadelt, Josquin de
Pr. 1 vol. in qu40. 51 Bll. [Hofb. Wien.
Hier heilst es auch wieder: Valentiuus
Greffus Bacfarcus Pannonius.
Ein 2. Teil soll 1568 iu Krakau er-
schienen sein.
In Phalese's Thesaurus von 1571 unter
Val. Bacfarc und im Waisselius 1573 unter
Val. Backvart befinden sich Lauteupiecen.
Die Bibl. in Amsterdam besitzt ein
Lauteubuch im Ms. aus dem 16. Jh.
(Kat. 134), welches neben Ileckel und
Waisel auch Piecen von Valentin Balfare
von 1564 besitzt, jedenfalls ist Bacfarc
gemeiut, vielleicht nur falsch gelesen.
Die Viertelj. bringt Einiges in 2, 37. 65.
Bacfart, Joannes, aus Ungarn
(Hungarus). Lautenstücke im Be-
sardus 1603. Ob hier nur der
Vorname verwechselt, oder derselbe
vielleicht ein Bruder des Vorigen
ist, lässt sich vorläufig nicht fest-
stellen. Ein Vergleich der Ton-
sätze würde vielleicht Aufklärung
geben.
Bach'scheFamilicn-Stammbaum:
Lpz. Ztg. 45, 537 von Kawac-
zynski. — Spitta 1, 1 ff. — Bitter
in Seb. Bach's Leben. — Genea-
logie der Bach'schon Familie mit
Zusätzen von C. Ph. Em. Bach.
8 Bll. in 40 Ms. [B. B.
Bach, Andreas, siehe Johann
Andreas B.
Bach, Christian, siehe Johann
Christian 11.
Bach, Christoph, Sohn des
Bach, . .
259
Bach, Georg.
Hans und Grofsvater des Job.
Sebastian, geb. 19. April 1613 zu
"Wecbmar, gest. in Arnstadt am
14. Sept. 1661. Lebte als Musiker:
,^fürstlicber Bedienter" am herzogl.
Hofe in Weimar, gegen 1640 in
Prettin in Sachsen, wo er sich
mit Maria Magdalene Grabler ver-
heiratete, 1642 in Erfurt als Mit-
glied der Musikanten -Compagnie,
und 1653 oder 54 in Arnstadt als
gräfl. Hof- imd Stadtmusikus. Er
scheint die Grenze eines zünftigen
Musikanten nicht überschritten zu
haben. (Spitta 1, 20. 139 ff.)
Bach, ... Die Stiftsbibl. in Ein-
siedeln besitzt unter obigem Autor:
Prime tre lezioni e responsori con
piü stromenti. Ms.
Bach, ... In der B. Wagener
eine Sonate (Dmoll) f. Klavier solo.
Ms. 2 Bll. in 4».
Bach, Ch. Chr. (?) Die B. Dresd.
besitzt im Ms. 1400 ein Recit. und
Duett f. Sopr. u. Alt mit Streich-
instr. „Lode agli Dei". — „Se mai
turbo il tuo viposo". Vielleicht
soll es Job. Christian heifsen.
Bach, D. (?) Die B. Dresd. be-
sitzt ein Quartett für Männer-
stimmen in P. „Ein Gott, ein
wahrer Gott", im Ms. B. 706, Iz.
Bach, Erust Christian, Kantor
u. Schullehrcr in Wecbmar, st. am
29. Sept. 1822 ebd. (Spitta 1, 15.)
Bach, Friedrich Adam, Sohn
des Job. Elias B., geb. 5. Sept.
1752, gest. 2. März 1815 (nach
dem Stammbaum). Sonst nichts ^
Näheres bekannt. (Spitta 1, 849.)
Bach, Friedrich Ernst Wilhelm,
auch nur Wilhelm genannt, ein
Sohn des Bückeburger B., Job.
Christoph Friedrich, geb. 27. Mai
1759 (nach der Lpz. Ztg. 48, 94
am 27/5 1756), gest. zu Berlin
25. Dez. ] 845. Yon seinem Oheim
in London erzogen und bis zu
dessen Tode (1782) dort lebend,
ging er dann als Virtuose auf
Reisen, liefs sich in Minden nieder
(1787 wird er von dem Flötisten
Dulon in seiner Selbstbiogr. 2, 423
als Musikdirektor in Minden be-
zeichnet), wurde Kapellmeister der
Gemahlin Kgs. Friedrich H. von
Preufsen und Lehrer ihrer Kinder,
welche ihm später eine Pension
von 300 Thlr. aussetzten, von der
er zurückgezogen bis an sein
Lebensende lebte. Bei der Ent-
hüllung des Bach -Denkmals in
Leipzig, am 23. April 1843, war
er als einziger noch lebender Ver-
wandter B.'s anwesend. (Dörfel 1,
118/119. — Bitter 2, 199, der
seinen Tod den 22/12 1845 ansetzt.
Spitta 1, 12 nach Bitter.) Von
seineu Kompositionen, die durch-
weg unter W. Bach erschienen,
lassen sich nachweisen:
Auswahl deutscher und französischer
Lieder u. Anetten der Königin v. Preufsen
gewid. Verlag des Autors. Berliu, Hummel.
19 S. [ß. Wagener. B. B. Berlin K. H.
Rheinwoiulied von C. Müller. Berlin,
Werckmeister. 2 Bll. [B. Wagener.
A favorite overtiire . . . for the harps.
or Pfte. Lond. (c. 1790) fol. [br. Mus.
Die Kgl. Hausbihl. in Berlin besitzt:
Westphaleus Freude. Cantate. Kl. - A.
Rinteln 1791 Bösendahl. — 3 Konzerte
f. Kl. u. Orch. 1 Koüz. fiü- 2 Klav. 1
Sinfonie f. Klav. u. Viol. 6 Walzer für
Klav. und 3 kleinere Klavierpiecen alle
im Ms. u. Stb. — Die 1. auch im br.Mus.
12 grandes Variations „Gestern Abend
war Vetter Michel" für Pfte. Berlin,
Schlesinger. 19 S. , er nennt sich hier
„Maitre de chapelle''. [B. Wageuer. B. B.
Ein Menuet f. Pfte. im Samlwk : Werck-
meister, Mouatsfrüchte, Heft 3.
In Hurka's Auswahl maurerischer Gesge.
1 Lied,
Bach, a... B... (?); die B.
in Darmstadt besitzt „Partite di-
verse sopra il Chorale: ,Christ
der du bist der helle Tag" im Ms.
(Kat. 150.)
Bach, Oeorg Christoph, Sohn
17*
Bach, Gottl.
260
Bach, Job. Auibros.
des Christoph, geb. G. ^ept. 1642
in Erfurt, 1668 Kantor in Themar
bei Moiningon, gegen 1688 in
Schweinfurt, st. dort am 24. April
1697. Im Nachlasskataloge Em.
Bach's ist eine Kantate verzeichnet:
„Siehe, wie fein und lieblich ist
es" f. 2 Ten. 1 B. 1 V. 3 Violen
da Gamba u. Bc. gegen 1689 komp.
(Spitta 1, 152.)
Bacli, Grott lieb Friedrich, Sohn
des Joh. Ludwig's, lebte von 1714
bis 1785 als Hoforganist in Mei-
uingen (Spitta 1, 12). In der B.
Wagener eine Sonate f. Vcl. im
Ms., gez. mit G. F. Bach.
Bach, Hans, Spielmann und
Teppichflechter in Wechmar, geb.
etwa um 1580, st. 26. Dez. 1626
an der Pest. Er ist der ürgrofs-
vater Joh. Sebastian's. Emanuel
Bach besafs von ihm 2 Porträts.
(Spitta 1, 8.)
Bach, Heinrich, Sohn des Hans
B., geb. 16. Sept. 1615 zu Wech-
mar b. Gotha, gest. 10. Juli 1692
zu Arnstadt. Bildete sich bei
seinem Bruder Johann als Orgel-
spieler aus, ging nach Schweinfurt,
dann zurück nach Erfurt u. trat
in die Musik-Compagnie ein. 1641
berief ihn Graf Günther von
Schwarzburg zum Organisten an
die Barfüfser- u. Liebfrauenkirche
und als Stadtmusikus nach Arn-
stadt. 1642 verheiratete er sich
mit Eva Hoff mann aus Suhl. 1683
gab er sich in Pflege u. Kost bei
seinem Schwiegersöhne Christoph
Herthum, zuletzt erblindete er.
(Leichensermon in M. f. M. 7, 178.
Spitta 1, 28 ff. nebst Urteil übei'
seine Kompositionen.)
In Ritter's Orgelfreund Bd. 6 Nr. 1-i
die Choralbearbtg. über Christ lag in
todesbanden. 1 Orgelstück in Riegels
Sanilg. (Eitner 2.) Die Universit.-Bibl.
in Upsala besitzt ein Ms. in Stb. # mit
Henr. Bach gez. „Ach, dass ich "Wasser
genug hätte. Lamento. Alto e Viol. c.
4 complenienti", welches wohl von obigem
B. sein kann.
Im Ritter Nr. 101 ein Choral- Vorspiel,
fälschlich mit Johann Heinrich über-
schrieben.
Bach, Jakob, geb. 1655 in
Wolfsbehringen, war Kantor in
Steinbach, seit 1694 in Ruhla u.
st. ebd. 1718. (Spitta 1, 11. 788.)
Bach, Johann, Sohn des Hans,
geb. 26. Nov. 1604 in Wechmar,
gest. 13. Mai 1673 in Erfurt. Lebte
anfanglich in Suhl, Schweinfurt u.
a. Orten als Spielmann, wurde dann
Organi.^t in Schweinfurt; 1628
taucht er als Spielmann in Wech-
mar auf, dann wieder 1634. 1635
wird er Direktor der Ratsmusik
in Erfurt und später noch Organist
an der Predigerkirche. (Spitta 1,
15 ff.)
Bach, Johann Aegiclius, Sohn
des Johann's, geb. 9. Febr. 1645
zu Erfurt und ebd. gest. 1717.
1671 wurde er Bratschist an der
städtischen Musikkapelle zu Erfurt,
heiratete am 9. Juni 1674 Susanna
Schmidt aus Arnstadt und wird in
den Pfarrregistern Musikant und
Organist genannt; auch den Orga-
nistendienst a/d. Michaeliskirche
hatte er übernommen. Am 21/8
1684 heiratete er das 2te Mal.
Nach des Yaters Tode wurde er
Direktor der Ratsmusik in Erfurt
(Spitta 1, 23).
Bach, Joliann Ambrosius, Sohn
des Christophs und Vater Johann
Sebastian's, geb. 22. Eebr. 1645
in Erfurt, gest. im Jan. 1695 in
Eisenach, am 31. begraben. 1667
kam er in die Erfurter Ratskom-
pagnie als Geiger (Alt-Geige), im
Okt. 1671 ging er nach Eisenach.
Verheiratet war er mit Elisabeth
Läimnerhirt am 8/4 1668. Se-
bastian war von 8 Kindern das
jüngste. (Spitta 1, 22. 154. 171 ff.)
Bach, Joh. Andreas.
261
Bach, Joh. Chrstn. IT.
Bach, Joliaim Andreas, Sohn
des Joh. Christophs III., ein Neffe
Joh. Sebastian's, geb. 1713 in Ohr-
druf, gest. gegen 1779 ebd. War
1733 Oboist im Gothaischen Dra-
goner-Regiment, dann 5 Jahre beim
Grafen von Gleichen Tafeidecker,
erhielt darauf den Organistenposteu
an der Trinitatskirche in Ohrdruf
und 1744, nach dem Tode seines
Bruders Joh. Bernhard, den an
der Michaeliskirche. Das bekannte
Orgelbuch, welches seinen Namen
trägt, ist wahrscheinl. von seinem
Bruder Joh. Bernh. geschrieben,
der mehrere Jahre bei Sebastian
in Weimar lebte. (Spitta 1, 182.
795 ff.)
Bacli, Johann Bernhard 1.,
Sohn des Joh. Aegidius, geb. 23.
Nov. 1676 zu Erfurt, gest. 11. Juni
1749 in Eisenach. War anfäng-
lich Organist a/d. Kaufmannskirche
in Erfurt (um 1695), wurde dann
nach Magdeburg berufen und 1703
nach Eisenach als Organist und
Kammermusikus der Herzogi. Ka-
polle, zuerst mit 60 Thlr., 1723
mit 100 Thlr. Gehalt. 1741 wurde
die Kapelle aufgelöst. (Mattheson
1, 388. Spitta 1, 24.)
Die B. B. besitzt im Ms. 4 Orchester-
suiten, Klavierstücke und Choralliearbei-
tungen.
In Berlin Hochsch. im Ms. 1 Fuge und
2 Clioralbearbtg. , ob Bernhard 1 oder 2
bedarf der Untersuchiing.
1 Fuge, ed. von H. Riemann, Lpz.
Steingi'äber. — Im Ritter Nr. 105/106
zwei Orgelpiecen.
Bach, Johann Bernhard II., ^
Neffe Sebastian's und 2ter Solm
seines Bruders Johann Christophs
III. in Ohrdruf, geb. 24. Nov. 1700
in Ohrdruf, st. ebd. 1744. 1715
nahm ihn Sebastian zu sich und
erzog ihn — von ihm rührt wahr-
scheinl. auch das unten beschrie-
bene Orgelbuch her, welches aber
den Namen seines jüngeren Bruders
(Joh.) „Andreas 1754'' trägt. Er
folgte 1721 seinem Vater als Or-
ganist in Ohrdruf. (Spitta 1, 182.
519.)
Dr. W. Rust in Lpz. besafs 2 Klavier-
stücke von ihm, die das Vorbild seines
Lehrers und Erziehers sehr verraten. —
Im Ms. des H. Nie. Gerber's von 1715
befindet sich eine Kla\ierpiece. [Musikfr.
Wien.
Ms. B. Lpz., ein Orgelbuch, mit Andreas
Bach 1754 gezeichnet, enthält neben 14
Stücken von Seb. Bach: Böhm, Buttstedt,
Buxtehude, J. C. F. Fischer, Küchenthal,
Kuhnau, Marai, Marchand, Melante (Tele-
mauD),Pachelbel,Pestel, Polaroli, Reincken.
Ritter u. W(itt). Spitta 1, 795 Beschrbg.
Ms. Brilssel 2910, Lautenstücke, „ä Mens.
Scheuster par J. B. Bach". Autogr. fol.
Ob damit obiger B. gemeint, ist sehr
fraglich.
Bach, Johann Christian I.,
Sohn des Johann, geb. 25. Aug.
1640 in Erfurt, st. 1692 ebendort.
Er wirkte anfänglich in der Musik-
bande seines Vaters mit und zog
dann nach Eisenach, wo er sich
verheiratete (28/8 1665); 1666
war er wieder in Erfurt u. wurde
nach dem Tode seines Vaters 1673
Direktor der Ratsmusik. (Spitta 1,
22.)
Bach, Joliann Cliristian II.
(auch nur Giovanni gez.), der jüngste
Sohn Sebastian's, getauft 7. Sept.
1735 in Leipzig, gest. 1. Jan. 1782
in London (Spitta 2, 955. Maga-
zin 1782, 76). Wurde nach des
Vaters Tode von K. Pli. Emanuel
in Berlin erzogen, ging aber 1754
mit einer italienischen Sängerin
heimlich nach Italien , studierte
nach einem Briefe (La Mara 1,
256) in Bologna beim P. Martini
Musik und liefs sich in Mailand
nieder, wurde Kapellmeister und
Opernkomponist (Burney 7, 482
sagt: er war am Dome in M. Or-
ganist). 1758 kam in Mailand
seine Oper „Catone" zur Auf-
führung. Im Herbst 1762 (nicht
Bach, Joh. Chrstu. 11.
262
Bach, Joh. Chrstn. IL
1763) wurde er durch den Theater-
direktor Mattei als Komponist für
die italienische Oper in London
gewonnen (Pohl 1, 71) und schon
am 19. Febr. 1763 gelangte seine
Oper „Orione ossia Diana vendi-
cata" zur Aufführung, welcher
viele andere nachfolgten (siehe
Burney). Mit dem Gambisten Abel,
mit dem er auch zusammen wohnte,
gab er von 1765 — 1781 anfäng-
lich sehr besuchte Konzerte, die
aber schliefslich an zu geringer
Beteiligung eingingen, da die Kon-
kurrenz zu stark wurde. Später
erhielt er bei der Königin die Musik-
meisterstelle und nennt sich „Maitre
de musique de S. M. la Reine de la
Grande Bretagne" (aufop. 11). Auf
dem Titel der 6 Sonatas for the
harps. op. 16 nennt er sich „Music
Master to Her Maj. and the roy.
family." In Cramer's Magazin 1,
553 befindet sich ein Brief aus
London abgedruckt, in dem gesagt
ist, dass viele in Deutschland ge-
druckte Werke B's. nicht von ihm
sind. B. selbst gab sie nur Bremner
und Welker in Verlag. Mozart
berichtet 1778 aus Paris an seinen
Yater, dass B. daselbst angekommen
sei um seine Oper in Scene zu
setzen; er spendet seinen Kompo-
sitionen das grüfste Lob. Aufser
den oben bereits erwähnten Quellen
ist noch anzuführen: Lpz. Ztg. 8,
811, Urteil, abgedruckt im Bitter
2, 143; auch 1, 174. Pohl 1,159.
Gramer 1, 83. Burney ist sehr
ausführlich von 7, 480 ab. Schu-
bart widmet ihm ein langes und
breites Kapitel S. 201, nennt ihn
aber fälschlich Georg; was er ihm
auf der einen Seite an Verdienst
nimmt, giebt er ihm reichlich auf
der anderen Seite wieder. Trotz-
dem er beklagt, dass er so sehr
dem Modegeschmack sicli fügte
und seine Kunst nach Geld gehen
liofs, gesteht er ihm doch ein
grofses Talent zu, was manches
Schöne geschaffen hat.
Biogr. u. Urteil in Rabich's Bll.
f. Haus- u. Kirchenmusik. Langen-
salza 1897, 45.
Briefe in Tom. 28. Martini,
Liceo Bologna (Kat. 1, 152).
Seine echten Kompositionen von
den unechten zu unterscheiden
muss einer späteren Zeit überlassen
bleiben. Wo er nur mit Johann,
G. oder Giovanni B. gezeichnet
ist werde ich es jedesmal kurz an-
geben. Da er der seiner Zeit am
bekannteste und der beliebteste
Vertreter des Namen B.'s war, so
kann man ihm auch Vieles, was
nur den Namen „Bach" trägt zu-
schreiben.
Gli Ehrel nel deserto. Oratorio in 2
parti. Ms. P. fol., ohne Vornain. [Glasgow.
Gioas, re de Giuda. Oratorio ä 6 voci
con cori. Autogr. P. im Privatbesitze in
Wien, Pohl 1, 160. Kopie in Wien Mu-
sikfr. (wurde 1770 in London aufgef.)
— The favourite songs & duets in the
Oratori . . . op. 9. Lond., Welcker. 22 S.
fol. [br.Mus. B.B. B. Wagener. R. C.
of Mus.
Ms. Berl. Singak. Lieber Herr Gott.
Motette 8 st. (Joh. gez.)
Mss. Einsiedeln: Requiem 8 voc. c. piü
ström. P. u. Stb. (Dies irae daraus, Bibl.
Eitner u. Dresd. Mus. — Te Deum 4 voc.
c. ström. P. u. Stb. — Miserere 4 voc.
c. Strom. Stb. — Magnific. — Kyrie in D.
- — 3 Gloria. — 1 Credo in C. — .3 Le-
zioni e Responsori c. piü ström. P. 110 S.
— 1 Dixit in D. — Beatus vir in F. —
Confitebor in Es. — Laudate pueri in G.
— Lauda Sion. — Tantum ergo. — Ave
coi'pus. — Tantum ergo a Sopr. c. str.
— Dne. ad adjuvandum. (die Hds. rühren
zum Teil aus Mailand her.)
Dies irae in Cm. ä 8 voci c. orch. Ms.
P. 24 Bll. riufol. [Bologna.] Ebendort:
Dixit Dominus, Sabno in Dd. a 4 voci c.
strum. Ms. P. 33 Bll. qufol.
Gloria in excelsis, Gd. 4 stim. 2 V. 2.
Ob. 2 Corn. Va. B. Ms. P. [B. Lpz.
Ms. B. Kgsbg. Gloria. P. .jufol. 97 BU.
Gloria f. 4 St. Streichquart, u. Bläser,
Bach. Job. Chrstn. n.
263
Bach, Job. Chrstn. II.
auch 2 Posaunen u. Pauken. Gd. Kopie
P. 154 S. u. Stb. [B. B.
Laudate pueri, Mot. f. Sopr. u. Tenor
mit Orch. P. 80 Seit. Kopie. [B. B.
Mss. Darinst. Laudate pueri. P. und
Gloria in excels. 4 voe. c. ström. P.
Two settings of the Hymn „Magnificat"
one for 2 choirs with instr. (1758) an the
otlier for solo voices & chorus with instr.
(1760). P. aufol. [Ms. E. C. of Mus. 1656.
(Adriano in Siria) The favourite songs
in the opera. . . Lond., Welcker (c. 1765)
fol. 52 S. [br. Mus. B. B. Berlin K. H.
Bologna. Brüssel Cons: Ms. P. qufol. 1
Akt fehlt.
— eine andere Ausg. von c. 1770. fol.
[br. Mus.
Alessandro neU' Indie, opera in 3 atti,
1762 in S. Carlo zu Neapel. P. Ms. [Nea-
pel Turchini. Mailand Cons.
Amadis des Gaules. Trag-ed. lj-ri(|ue de
Quinault, reduite en 3 act. (15/12 1779)
Paris, Sieber. P. 345 S. gr. fol. [Hofb.
"Wien. Brüssel Cons. B. B. br. Mus.
Paris Oper Ms. P. Darmst.
(Bach erhielt für das Ms. 10000 fr.,
Rechnungen von 1779—80).
(Berenice). The favourite songs in tlie
opera . . . London. [Berlin X. H.
(Carattaco). The favour. songs in the
opera... Lond. c. 1768 Welcker. 60 S.
in fol. P. [B. B. Berlin K. H. br. Mus.
in 3 voll. Bologna ohne Verleger. Brüs-
sel Cons. im Ms. P. 3 voll.
II Catone, aufgef. 1761 in S. Carlo zu
Neapel. P. Ms. [Neapel Turch.
La Clemenza di Scipione. An opera.
Op. 14, P. Lond. (1777) Welcker. fol. [br.
Mus. R. C. of Mus. Bmssel. Cons.
2 voll.
Fragment aus der Oper ,,Egi.sto." 16 S.
P. [ß. B.
L'Endimione. Serenata a quattro. P. Ms.
Darmst.
Lucio Silla. Dramiua per musica. Ms.
P. in Darmst.
Montesuma, Ballo, Kl.-A. [Musikfr.
Wien.
(Oliinpiade). The favour. songs in the -
opera L' . . . Lond. P. [Darmst.
(Orione). The favoiir. songs in the opera
. . . osia Diana vendicata. Lond. c. 1765
Welcker. fol. [B. B. Berlin K. H.
Darmst. br. Mus. Bologna: Lond.,
Walsh. fol.
Temistocle, Opera seria in 3 atti di
Metastasio. c. 1773. P. 3 voll. Kopie.
[B. B. Berlin K. H. Darmst. Dresd.
Mus. C. P. nur 1. Akt.
Zanaida. The favourite songs in the
Opera call'd ... by Sgr. Bach. Lond.
Walsh. fol. 31 S. [Bologna. Berlin K. H.
br.Mus. in Walsh' Delizie 1776. Die
Ouvertüre auch unter 6 Overtures Nr. 2.
Ms. ß. B. 980, fol. neue Pait-Kopie:
L' Olimpe. Partitiir. Choeur. Pour l'anni-
versaire du jour de Naissance Du Eoi.
Del Sigr. Bach. 74 Seiten Text : Gloire a
Jamals au prince, 4 v. 2 Corni, 2 Clarinet.
2 V. Viola et Vcl. — Darauf 44 Seit.
derselbe Chor ohne Orch. nur [mit ßc.
(Wahrscheinlich 1778 geschrieben, als er
sich in Paris aufhielt.)
Amor viucitore. Cantata a 2 voci cou
cori e ström. 1774. Ms. P. Darmst.
Aurora, a Cantata, adapted from the
Ms. score by C. Knvvett jr. Lond. (1818)
fol. [br. Mus.
Cease a while ye winds to blow . . .
Rondo . . . Lond. c. 1800. fol. [br. Mus.
Cruel Strephon, a song in A collect, of
fav. songs Nr. 2. [br. Mus.
Nei)tune. Composed for the satisfaction
of Dido; to the addition of News, (nur 1
Arie) Lond. fol. [br. Mus.
6 Ode di oratio, tradotte in lingua ita-
liana da G. G. Bottarelü, messe in musica
da Signor Bach, Giordani, Boroni, Vento,
Barthelemon e Holtzbauer, Lond. fol. [br.
Mus.
Orfeo, einige Arien zu Gluck's Orpheus
im Rob. Bremner 7. 8. 9 (zur Olimpiade).
10, 2 Arien zu Ezio.
Ueber die Arien zu Orfeo siehe M. f.
M. 4, 220. Sie gelangten im Winter
1769/70 in London zur Aufführung.
AValsh druckte die Arien. In Berlin K. H:
Favourite ■ deir opera Orfeo, im Ms. 134.
— Im br. Mus. eine Ausg: Orpheus and
Eurj^dice, a grant serious Opera . . . com-
pos. by Gluck, Handel, Bach, Sacchini and
Weichsel, with addit. new Music by W.
Reeve. Lond. Preston fol.
Quintette, accommadato per iL Cembalo
Solo. Ms. qufol. [Dresd. Mus.
Ms. B. Kgsbg. Duetto dell' opera Ales-
sandro neir India. P. 36 S. — Arie 1.
Per quel imterno amplesso." 2. Piumi-
cello. 3. Chiari fonti.
In Wolfeub: Duetto nell' Adriano in
Siria „Se nou ti moro a lato". Ms. P.
6 Canzonette a 2. op. 4. London,
Welcker. qu4''. [Dresd. Mus. B. Lpz.
br. Mus.
6 Canzonette a 2. op. 6 (mit Bc.) Ib.
qu4". 29 S. [br. Mus. Bologna ohne Ort
u. Verleg.
3 Canzonets for 2 voices with acc. of
a Thorough-Bass. Ms. 18680. [Hofb. Wien.
A coUection of favourite songs at Vaux-
Bach, Joh. Chrstn. II.
264
Bach, Joh. Chrstn. II.
haJl, by Mrs. Weichsel!, composed hy . . .
Lond., Welcker. fol.lßS. [br.Mus. Bologna.
A second coUection ... by Mrs. Pinto
and Mrs. Weichsell. Lond. ib.'fol. 18 S. [ib.
A third coUection . . . Lond. ib. fol. [br.
Mus.
Ariette italienne „Non e ver, ch'assise
in Trono", aceomp. de 2 V. A. ß. 2 Fl.
2 Cors. Amst., Hmnmel. 9 Stb. [B. B.
Schwerin F.
Zahlreiche Arien aus Opern im Ms. Stb.
[Berlin K. H. Nr. 137—140.
3 Alien im Ms. Darmst.
Aria nel Endimione. Ms. Stb. [Darmst.
Ms. Dresd. Mus. 2 Arie ä Sopr. nell'
opera „Catone in Utica." P. — Duetto
dell' opera „Alessandro nell' Indie" f. Sopr.
u. A. P. (nur mit Giov. B. gez.) — 6
Duettim a Sopr. col Basso.
Aria ä Sopr. nell' opera „Olimpiade''' P.
Ms. Palermo 1764. [Dresd. Mus.
Ms. B. M. 2 Arien mit Instr. P.
Ms. B. Lübeck, Samlbd. Gesang- u.
Klaviermusik, darin Einiges von B.
Ms. Rostock, Aiia: Confusa smarita spie
garti, Sopr. c. 2 Fl. 2 V. Va. B. e Cemb.
(mit Giov. B. gez.)
Aria ,, Tortorella abbaudonata" ... f. Sopr.
mit Orch. Ms. Stb. [Schwerin F.
Arien in Part. Nr. 17. Aria nel Orione,
A. nel Zanaida, A. nel Orione. 30 S. [B.
"Wageuer.
1 Aria u. 1 Rondo f. Sopr. u. Instr.
Mss. in Stb. [Brüss. Cons.
3 Arien 1. Per quel paterno. 2. Se in
campo. 3. Non so donde (2 f. Sopr. 1 f.
Ten. mit Orch.) und das Duett (2 Sopr.
c. Viel.) Se mai turbo. Ms. P. [Bologna.
Im Cons. zu Mailand : 7 Arien aus Opern
in P. Mus.
Smiling Venus, a song. Lond. [R. C. of
Mus. in 1375.
6 Sünphouies ä 2 V. 2 Hautb., 2 Cors
de chasse, Alto Ya. et B. oe. 3. Lond.
fol. [br. Mus. Eiusiedeln. Berlin K. H :
Amst., Hummel,
6 Simphonies a 2 V. A. B. 2 Ob. 2 Cors.
op. 6. Berl. Hummel. 8 Stb. [B. B.
6 Sinfonys for the harps. with 3 instr.
op. 9. London. [Einsiedeln.
3 Symph. p. le V. Ob. Cor. concert.
av. Cemb. 2 V. Va et B. Lipsia. [Ein-
siedeln.
2 Sinf. ä gr. orch. oe. 18. Amst. Stb.
fol. [br.Mus. L V. defekt. Einsiedeln.
Darmst.
Antiquar Reeves bot 1882 Three Symph.
in 8 pts. op. 21 zum Verkauf an.
Simphonie periodique a 8 instr. Amst.
fol. [br. Mus, Nr. G. Stb.
— a plus, parties. Nr. 9. Amst. fol.
Stb. [ib. und Schwerin F. ches J. Schmitt.
Symphonie periodique a 2 V. TaiUe et
B., Fl. ou Ob. et Cors. Amst. Hummel
Nr. 28. Esd. 9 Stb. [B. B.
Sinfonia concert. p. 3 V. 2 A. B. Vcl.
obl. 2 Ob. 2 Cors de chasse. Paris, Che-
vardiere. 12 Stb. [B. B.
Symphouie (in Gd.) p. 2 V. A. et B.
liv. 1. Berl., Hummel. [Brüss. Cons.
— (in Esd.) ä double orch. liv. 2. _ib.
[Brüss. Cons.
Three Simphonys in 8 pts. Lond., Long-
man. hochfol. [Eiusiedeln. R. C. of Mus.
14 Sinfonien im Ms, Stb. nebst 1 Con-
certo, 2 Quintetti u. 3 Trii. [Berlin K. H.
Ms. B. Lpz. 1 Sinfonie in P.
3 Sinfonien f. Streichquart. 2 Ob, 2
Hörner in Mailand geschrieben. Ms. in
Stb. [Schwerin F.
Sinfonia a 8 v. Dd. in Lond. geschr.
Ms. Stb. [Scliwerin P^.
In B. Schwerin, Kat. 1 S. 62 Nr. 32,
Sinfonia 2 V. Va. B. 3 Sätze in Dd., S.
128—130 drei Sinfonien, 2 Konzerte u. 1
Ouvertüre mit Signor Bach gez. sind mög-
licherweise von obigem. Die Themen im
Kat. Das 1. Concerto per Cembalo S. 128
ist sogar nachweislich von ihm,
1 Sinfonia in Gd. für Orcli. Ms, 393 in
Stb. [B. Zw.
19 Sinfonien f. kl. Oi'ch. teils gedruckt,
teils im Ms. [Einsiedeln.
2 Sinfonien a 2 Clarini, Tymp. 2 Cor.
2 Ob. 2 V. Va. et B. Dd. u. Esd., die
erste fraglich. Mss. 11 Stb. [Wolfenb.
1 Sinf. (in Bd.) f. 2 V. A. B. 2 Ob. 2
Hörn. Ms. in Stb. [Brüss. Cons.
In G. Ant. Banner's Compendio musico
1740 am Schluss eine Sinfonia zur Oper
„II Catone in Utica.'''
Sinfonie f. 2 Orch. f. Streichquart. [Mu-
sikfr. Wien.
6 Ouvertures p. 2 V. A. B. 2 hautb. et
2 cors. op. 3. Amst., Hummel. Stb. [Brüss.
Cons.
6 fav. Overtures (Orione, La Calamita,
Artaserse, II Tutore o la Pupilla, Cascina,
Astarto) in 8 parts for V. Hob. french IL,
with a B. for the Harp, & Vcl. Lond. fol.
8 Stb. [br. Mus. B. Lpz.
— im Kl.-A. Lond. in 2 Ausg. [br. Mus.
6 gr. Overtures, three for a Single & 3
a double orchestre. op. 18. I^ond., Forster,
fol. Stb, [1h-. Mus. Berlin K. H.
The fav. Overt. in 8 p. op. 21. Lond.
fol. [br. Mus. B. Lpz.
An Overt. (in D) in 8 p. Lond. Stb. fol.
[br, Mus.
A favorite Overt, in 8 p. L. fol. [br. Mus.
Bach, Job. Chrstn. II.
265
Bach, Joh. Chrstn. n.
The Periodical Overt. in 8 p. L, fol. [br.
Mus.
Oveiiure zum Orfeo. Kl.-A. fol. [br. Mus.
op. 1. Six Concerti p. le Clav, deux V.
et 1 Vcl. ded. la Reine de gr. Bretaguo
Charlotte, (nur mit G. und Johann gez.)
Loud. Prestou & Son. [B. Wagener nur
Clavecin 33 S. B. B. 4 Stb. br. Mus.
4 Stb. B. Hbg: bei J. Welcker.
— Dieselben: Amsterdam, J. J. Hum-
mel. [B. Wagener. B. M. Brüssel Cons.
Schwerin F. Berlin Th.
op. 7. Six Couceiis p. le Clav, avec 1'
acc. de 2 V. et Vcl. ded. a S. M. Char-
lotte Reine de la gr. Bretagne. London,
Longman & Broderip. Klav. 39 Seit., Stirn.
fehlen. [B. Wagener. Einsiedeln. Schwe-
rin F., alte Ausg. in 2 setts, London,
Welcker in Stb.
— Dieselben Couc. Amst. Hummel. 4
Stb. [B. Wagener. Dresd. Mus. Ber-
lin Th.
A third sett of six Concertos for the
harps. or pft. with acc. for 2 V. & a B.
2 Hautb. & 2 french horns. op. 13. Lond.
fol. [br. Mus.
■ — sp. Ausg. fol. [ib.
— Afavorite Concerto . . .op.l3 Lond. [ib.
— A fav. Conc. (Nr. 4) op. 13. Lond. [ib.
— Neue Ausg. von E. H. Turpin. Loud.
(1878) fol. [ib.
Concerto (1. 2.) per il Clavic, 2 V. Va.
e B. Riga, Hartknoch. 5 Stb. fol. [br.
Mus. B. M. Brüss. Cons. B. Wagener.
B. B. nur das 2. Einsiedeln. B. Lpz,
gez. mit 1770 und 1772.
Concert ou Symphonies a 2 V. obl. 2
V. rip. 2 Fl. 2 Cors, Taille et B. Amst.
Hummel. 10 Stb. Esd. [B. B. B. Wagener.
Einsiedeln.
6 Concerti per il Cemb. o Pfte. con 2
V. e Vcl. d'acc. op. 8. Lond. fol. [br. Mus.
3 Concerts p. le Clavecin ou le Pfte.
av. 2 V. et B. 2 Ob. 2 Cor. oe. 12. La
Haye, B. Hummel & fils. 8 Stb. fol. [br.
Mus. Brüss. Cons. Dresd. Mus. Ein-
siedeln. Berlin Th. mit oe. 13 gez.
op. 13. G Concertos p, Clav, ou Fortep.
2 V. B. 2 Ob. ou Fl, et 2 Cors. Paris, .
Sieber. 8 Stb. [B. B.
Celebrated Concei^to from opera 13. for
the Pfte. Lond. Harrison & Comp., nur
mit Bach gez. [B. Wagener.
op. 13 et 14. 6 Concertos pour le Clav,
ou Pfte. avec l'acc. de 2 V. et B., 2 Fl.
ou Ob. et Cors de chasse. Amst. J. Schmid.
Part. 56 S. [B. Wagener. Dresd. Mus.
op. 14: 3 Conc. Einsiedeln op. 13.
4 Concerto. op. 13. in Noble: Classical
& celebrated. Nr. 27. 1861. fol. [br. Mus.
3 Conceiis p. le Clav, ou Pfte. (mit 2
V. u. B.) ded. an von Glocksberg. Liv. I.
Vienne. Torriceila. [B. Wagener. Dresd.
Mus.
Ms. 550, br. Mus., 1. u. 2. Concert f.
Klav. — 3. Sonate aus op. 2 'f. Klav. u. V.
Ms. B.B. Landsbg. 313: Giov. Bach;
Concerto per Cimbalo.
Darmst. 1 Conc. im Ms.
5 Klavierconcerte mit 2 V. Va. u. B.
P. Autogr. 100 S. (Bd. Fm. Dm. Ed. Gd.)
[B.B.
Klavierconcert mit Streichquart. 2 Fl.
2 Klarinetten, 2 Hörn. u. »Fag. Esd. P.
48 S. Kopie. [B. B.
Mss. B. Kgsbg. 6 Concerte f. Klav. mit
Streichinstr. Cd. Fd. Dd. Bd. Ä.d. Bd.
Conceiio, Cemb. obl. c. 2 V. Stb. Ms.
[Schwerin F.
Mai'che ex Es di Bach a London, f.
Blasinstr. Ms. Stb. [Schwerin F.
Die Kgl. Musik-Samlg. in Dresd. besitzt
im Ms. in P. 27 Concerte für Klavier
mit Instr. in Ed. Esd. Dd. Bd. (2) Dd.
Fd. Cd. Esd. und dreimal 6 Conc, in 3
voll., dabei 12 für 2 Cembaü ohne Instr.
— Auch in Einsiedeln befinden sich Conc.
im Ms.
Im Cons. zu Mailand im Ms: 10 Ouver-
türen f. Orch. m P. u. St. — 1 Concerto
in Mi bem. per 2 V. Va. Ob. Trombe e
B. — 7 Trii per 2 V. e B. — 1 Trio in
G. 2 Fl. e Vcl. in Stb. — 6 Concerti per
Cemb. con 2 V. e Vcl. in Stb. — 6 So-
nate p. Cemb. V. e B. Stb. — 7 Sonate
p. Cemb. e V. Stb. — 7 Sonate ebenso
fehlt die V. — 2 Sonate p. Cemb. 1773.
Sinfonie ä 2 Clarini, Tympani 2 Cor.
2 Ob. 2 V. Va. & B. Dd. 3 Sätze. 4. mit
vollem Namen: Sinfonia Disdur per 2 V.
2 Fl. 2 Clarinetti 2 Cor. Fag. Va. B. 3
Sätze. 5. Ouvertüre zu La Clemenza. 6.
Sonate p. Clav. av. V. Gd. 7. Sonate per
Cemb. Dd. 8. Duett aus Adriane. 9. 3
Arien mit Orch. 10. 2 Sinfon. f. Klav.
ohne Vornamen. Esd. u, Dd. [Karlsruhe.
op. 3. Sestetto a Cemb. o Pfte (Cd.) c.
Ob. V. Vcl. 2 Cor. Offenb., Andre. 6 Stb.
[B. Wagener. Berlin Th. Musikfr. Wien.
6 Quintetti a Viol. ö Flute, Viol. ö Oboe,
Violon, Taille et Basse. Ded. a son altesse
Electorale Palatiu. Op. XL Amsterdam, J.
J. Hummel, fol. 5 Stb. (Cd. Gd. Fd. Esd.
Ad. Dd.) [B. Wagener. Darmst.
Ms. Dresd. Mus: 6 Quintetti accommo-
dati per 2 Cembali, qufol.
Quintet in D. f. Clav., Fl. Ob. V. u. B.
Ms. in Stb. [Brüss, Cons.
6 Quintettes for a FL, Hautb., V. Ten.
& B. London. Stb. [Darmst.
Bach, Joh. Chrstn. ET.
266
Bach, Joh. Chrstn. 11.
Qiüntett f. Streichinstr. [Musikfr. Wien.
ü Quartettos for a germ. fhite, V. Ten.
& Vcl. op. 8. London, Welcker. 4 Stb.
[B. B. B. Wagener. br. Mus. Musikfr.
Wien.
— dito, Amst., Hummel. 4 Stb. [Ber-
lin K. H.
— dito, La Haye, Stechwey, 4 Stb.
[br. Mus. B. M. B. Wagoner.
6 Quatuor ä 2 V. ou 1 Fl., IV., Taille
et B. oeuv. 9. Lond. Longmau. Partit.
[Kat. Liepmanns.
G Quatuors concertans par Bach et C.
F. Abel op. 14. [Musikfr. Wien.
4 Quartetts, 2 for 2 Fl., a T. & Vcl.,
1 for 2 FL, a V. & Vcl., & 1 for a Fl.
& Hob., or 2 FL, a T. & VcL op. 19. Lon-
don, Preston Stb. in fol. [br. Mus.
4 Quatuors pour le Flaute I, II, Alto
et Violoncello (Cd. Dd. Gd. Cd.) Op. 20.
Berlin, J. J. Hummel, fol. 4 Stb. [B.
Wagener.
4 Quatuor, 2 p. 2 FL, A. et Vcl. et 2
p. 2 Fl. V. et Vcl. Franc! s. M. fol. [br.
Mus.
3 Quartette für 2 V. Va. B. in Cd. Fd.
Gd. in Kopie. [Leipz. Tliomas.
Quart, f. Streichinstr. Ms, 393, br, Mus.
Mss. Dresd. Mus: 6 Quatuors p, le Cla-
vecin, Violon, Viele et Basse, qu. fol. —
6 Quartetti accommodati ]3er 2 Cembali,
qufol.
6 Quart, for a germ. fl., V. Ten & B.
or 2 V. a T. & B. by Mssr. Bach, Abel d;
Oiardini. Lond. fol. [br. Mus. B. B.
4 Son, originally, comp, as Quartetts . . .
adapted for the harps. & V. by J. C.
lAither. Lond. fol. [br. Mus.
3 fav. Quartetts & 1 Quintett for
the harps. V. FL Hautb. Ten. & Vcl.
Lond. fol. [br. Mus. Berlm Th. fehlt Kla-
vierstim.
op. 2. Six Senates p. le Clav, acc. d'un
V. ou flute trav. et d'un Vcl. ded. Augusta
Princ. de Brunsvich. Lond., Welcker.
3 Stb, [ß. Wagener. br. Mus.
6 Trio pour 2 V. et Alto Va. ou Basse
oblige. oe. 2, Paris, fol. [br. Mus.
— Amst., Hummel. [Dresd. Mus. Ber-
lin K.H.
6 Sonaten f. 2 V. u, B. (op. 4) P. 32 S,
Kopie. [B. B.
op, 15. 6 Sonates p. le Clav. av. V.
Vcl, Paris, Sieber, [B. B. defekt.
— 6 Sonates p. le Clavecin ou Pianof,
quatre avec Accomp. 1 Violon et 1 VcL
la ciuquieme est ä 4 mains, et peutetre
joues par deux Personnes sur le meme
Clavecin. La Sixieme est une Sonate con-
certante a deux . . , op. 15, Berliii et
Amsterdam, HummoL fol. [Dresd. Mus.
Einsiedeln, B. Lpz, Musikfr. Wien.
6 Trios f. 2 V. u. B. Ms. Stb. [Brüss,
Cons,
Mss. B. M. 4 Trio f. 2 V. u. B, — 1
Terzetto, 2 Sonaten, 1 Sonatine ebenso
besetzt in Stb.
6 Son. for 2 V. & a Vcl. with a tho-
rough bass for the harps ... by Bach^
Abel rf- Kammell. Lond. fol. [br. Mus,
Sei Sonate per il Cemb. ö il Fortep.
comp, da . . . con 1 V, ad lib. op. 1. comp,
dal editore, s. 1. [B. G.
— Offenb., Andre, [Dresd. Mus. Ein-
siedeln.
Ms. 11 Karlsruhe. Sonata a 3. in Bd.
f. FL V. u. B in Stb, ohne Vornamen.
6 Trios p. le Clav, avec V. (V. fehlt)
[Musikfr. Wien.
6 Son. for the harps. with an acc. for
a V. op. 10. Lond. qufol. [br. Mus.
■ — andere Ausg. qufol. [br. Mus.
— Paris, Berault. P, 37 S. [B. B.
— Amst. , HummeL 2 Stb. [B. M.
Dresd. Mus,
4 Son. & 2 Duetts for the pfte. with
acc, op, 15. Lond. fol. [br. Mus. nur Klav.
B. Lpz.
op. 16. G Sonatas for the Harpsich. or
Pianof. with an accomp. for the Violin or
germ. flute, dedic. Miss Greenland, Lond.
(John AVelcker). 37 pp. [B, Hbg. br.
Mus. Schwerin F.
— Paris, Sieber. [Eiusiedeln.
— Bert., Hummel. P. 37 S. [B. Wage-
ner. Dre.sd. Mus.
4 Son. & 2 Duetts for the harps. (germ.
fl. or V.) op. 18. Lond., Selbstverlag fol.
Stb. [br. Mus. Schwerin F.
— Paris, Roullede fol. 2 Stb. [br. Mus.
B. Wagener in P,
— 6 Sonates p. le Clav., 4 avec d'un
V. et 2 ä 4 ms. op, 18. BerL, HummeL
[B. B. Dresd. Mus.
6 Son, for the pfte., with Fl. or V. op.
19. Lond. fol. [br. Mus.
3 Son. for the pfte., mlh V, op, 20,
L. fol. [br. Mus. R. C. of Mus.
6 Duetts for 2 V. etc. Lond. fol. [br,
Mus.
Six Sonates p. le Pfte avec Violon.
Vienne, Torricella. 2 Stb. [B. Wagener,
Mss. in Wolfenb. 2 Sonate per il Cemb.
e V. in G. u. D. in Stb.
6 Sonates p. le Clav. oe. 5. Lond.,
Welcker. fol. [br. Mus. Cambridge FW.
— . , . ou Pfte. ded. Duo. Ei-nst de Meck-
lenbg. 0. 0. u. Veri. 2 BU. u. 34 S. [B.
Wagener. B. B. Berlin Th. Musikfr.
Wien.
Bach, Joh. Chrstn. II.
267
Bach, Joh. Chrst^A. I.
— Amst. Hummel. 34 S. [B.Wag.
B.B. B. M. Dresd. Mus. Wolfenb.
— Antiqu. Eeeves besafs 1882 eine
Ausg. gedr. in Paris, qufol.
op. 6. 6 Souates p. le Clavecin ou le
Pfte Nürnbg. [Musikfr. Wien.
op. 17. 6 Senates p. le Clav, ou Pfte.
Berlin, Hummel 43 S. [B. Wagener. B.B.
Dresd. Mus. br. Mus : Lond., Welcker.
Sonata p. le Clav, qui represente la
Bataille de Rosbach. Lond. fol. [br. Mus.
Ms. Dresd. Mus. 6 Senates pour le Cla-
vecin ou Pianof. fol.
Sonata a V. solo col B., Cembalo. P.
Ms. qufol. [Berlin Th. scheint Autogr. zu
sein, Ddur.
7 Son. p. le Clav. Paris 1870 L. Far-
renc (Bd. 18 in Le Tresor.) [B. M.
Sonata a 4 ms. sur un Clav. Amst. fol.
[Ijr. Mus.
7 Sonat. zu 4 Hd. Mss. [Briiss. Cons.
God save the king, with Var. for the
haips. (Lond.) fol. [br. Mus.
Variat. p. le Pfte sur la chansonette
favorite (ce n' est plus Lisette) ded. Mr.
Zinmi ermann. Paris, Bnüoy-Gerdret. (nur
Joh. Bach gez.) [B. B.
4 progressive lessons for the harps. or
pfte. & 2 Duetts . . . Lond., Forster. fol.
[br. Mus.
Eoudo ia G from Violin Sonata, . . .
transcrib. by J. Rummel, (f. Pfte.) Lond.
(1873) fol. [br.Mus.
Marcia (für Klav. u. Fl.) Lond. (1788)
fol. [br. Mus.
Praeludium und Fuge, Esd., Ms. fragl.
welcher J. Chr. [B. Lpz.
. . . et F. P. Bicci : Methode ou recueil
de connaissances elementaires p. le For-
tep. ou Clav. Oeuvre mele de theorie et
de pratique, divise en 2 part. compose p.
le Conservatoire de Naple. Paris (o. Ver-
leg.) qufol. [B.B.
Siehe Farewell to Lochaber. fol. [br.
Mus.
Siehe How blyth.
Siehe Jones Musical remains. 1790.
Das br. Mus. besitzt aufserdem eine
Anzahl Einzeldrucke (Londoner) von
Songs, und Arien in alten und neuen
Ausgaben.
Neu-Ausgaben siehe bei Eitner, Verz.
und aufserdem: Sonate ä 4 ms. Chez A.
Kühnel ä Leips. 13 S. qufol. — Sonata
per il Clavic. in Cm. Eicordi in Milano, in
L'Arto antica e moderna.
Die Fuge über BACH (siehe Eitner's
Verz.) steht zuerst in Haffner's Oeuv.
melees, Heft 12 mit einer eingeschobenen
Arie.
Hugo Riemann gab bei Steingräber in
Lpz. 1892 heraus: 3 Klavierkonzerte in
Dd. Gd. Ed.
In Haslinger's (Wien) Vollkommene Or-
ganist, 5 Hefte, darin 1 von Chr. (?) Bach.
— In dessen Fugen, Toccaten, Sonaten 1
Chrstn. Bach.
Andante in Esd. für Klavier aus 6 Se-
nates pour le clav. oe. 6. Abgedr. in Bagge
Deutsche Musikztg. Wien 1869 zu S. 224.
Der Kastrat Tenducci in London besafs
(1790) eine Samlg. von Scenen u. Kan-
taten von B. im Ms., welche er oft als
seine eigenen Kompositionen ausgab.
Das C. P. besitzt zalilreiche Werke von
ß., doch ist der mir vorliegende Katalog
so kurz abgefasst, dass ein Erkennen des
Werkes unmöglich ist,
Bach, Joh. Christian III., Sohn
des Georg Michael, lebte von 1743
bis 1814 als Mnsiklehrer in Halle,
„der Clavier-Bach" genannt. Ihm
schenkte Wilh. Fried omann B. das
bekannte „Ciavier -Büchlein von
W. Fr. B.", welches jetzt der Ober-
appelationsrat Krug in Naumburg
besitzt (1873). (Spitta 1, 13.)
Bach, Johann Cliristoph I.,
Sohn des Heinrich, geb. 8. Dez.
1642 zu Arnstadt, gest. 31. März
1703 in Eisenaoh, war 1665 Or-
ganist in Eisenach an der Georgen-
kirche, heiratete 1667 Maria Elisa-
beth Wedemann aus Arnstadt und
zeugte mit ihr 7 Kinder. Yon
1696 ab hatte er im fürstl. Münz-
gebäude freie Wohnung, rauss dem-
nach bei Hote eine Stellung be-
kleidet haben, die sich aber bis
jetzt nicht nachweisen lässt. Hof-
organist war 1677 Pachelbel.
(Niederrh. Zeitung 5, 166. Spitta
1, 29. 33. 37. 43 ff.) Er war der
bedeutendste der Vorfahren Se-
bastian's. Yon seinen Kompo-
sitionen haben sich erhalten:
Ms. B. Joach. Cantate : Fürchte dich nicht.
Ms. B. B. Cantate : Es erhub sich ein
Streit. (Spitta 1, 43 Urteil u. Mu.sikbeis]).),
Besprechung anderer Motetten ebd. p. 73,
davon 2 im Besitze des Organisten Stein-
häuser in Mühlhausen, auch in BerHn
Bach, Joh. Clu-stph. I.
268
Bach, Joh. Chrstph. VI.
Hochsch. im Ms., doii noch Choralbe-
arbeitungen.
Mss. B.B. von 1672: Lieber Herr Gott
wecke uns auf. Autogr. (Sp. 1, 76.) —
Der Gerechte, ob er gleich zu zeitig stirbt,
1676, auch Berlin Siugak. im Ms. (Sp. 79.)
— Herr nun lassest du deinen Diener in
Frieden fahren. Fehlerhafte Kopie (Sp. 82.
788(6)). — Unsers Herzens Freude (Sp. 87.
Part. Ausg. Bote & Bock. Siehe ferner
Spitta S. 91). 2 im Naue (Eitner, Verz.)
Cantate über den Gesang: Straf mich
nicht (für Chor, Solo u. Orch.) Ms. P.
[Berlin Kircheninst.
Mss. B B. Icli lasse dich nicht, du
segnest mich denn, wurde von Schicht
als Komposition Seb. B.'s bei Breitk. & H.
herausgegeben. — Andere Ausg. „Motetto
terzo de Sebast. Bach: Ah mio Gesu non
ti lasciero. Paris, Bobeuf & Co. [B. B.
Ms. B. M. 5 Motetten und 1 Sarabande
Kopie von 1703.
Durch denselbigen deinen lieben Sohn,
Sstim. in Trautwein's Ausw. vorzügl.
Werke, 6. Lfg.
3 Motetten gab Naue heraus (Eitner
Verz., dort noch andere Ausg. verzeichnet).
Choralhcarheitungeti. Spitta 1, 99, der
im Besitze 1 Bdes. im Ms. war (jetzt
Berlin Hochsch.)
2 Orgelstücke in Körner's Präludien-
buch Bd. 2, Nr. 2. Eitter'.s Kunst des
Orgelspiels Bd. 3, 3. Körner's Orgelvirtuos
Nr. 340. Eine 4 hdg. Sonate von Riemann
bei Steingräber in Lpz. herausgegeben.
12 Var. über eine Sarabande f. Klav.
Ms. B. B., Spitta 1, 126. 1892 von Rie-
mann bei Steingräber in Lpz. neu heraus-
gegeben. — [m Ritter Nr. 101. 102.
Orgelsätze.
2 Variationen -Werke: 1. Aria Eber-
liniana pro dorinente Camülo, variata a . . .
Org. Mens. Mart. ao. 1690. — 2. 15 Var.
über eine Aria in Amol! Ms. Autogr.
Bibl. Spitta (1, 128) jetzt in Berlin Hoch-
schule.
Ms. Dresd. Mus. 6 Senates p. le Cla\i-
cembalo accomp. d"un Viel, qufol.
Orgelchoral „Warum betrübst du mich",
abgeclr. im Spitta 1, Beilage 1.
Bach, Johann Christoph II.,
Sohn des Christoph's, geb. 22. Febr.
1645 in Erfurt, gest. 25. Aug. 1693
zu Arnstadt. Wurde am 17. Febr.
1671 Hofmusikus (Violinist) beim
Grafen Gtinther zu Schwarzburg-
Arnstadt mit 30 Gld. Gehalt und
Naturalien, heiratete um Ostern
1679 Martha Elisabeth Eisentraut
aus Ohrdruf. 1681 am 7/1 löste
der Graf die Kapelle auf und B.
war ohne Versorgung, bis 1682 er
vom jungen Grafen zum Stadt-
pfeifer ernannt wurde. (Spitta 1,
L54 ff. 169.)
Bach, Johann Christoph III.,
ältester Briuler des Sebastian, geb.
16. Juni 1671 in Erfurt, gest.
22. Febr. 1721 in Ohrdruf. Schüler
Pachelbol's in Erfurt während
3 Jahren, 1688 Organist a/d. Tho-
maskirche in Erfurt, ging später
nach Arnstadt und wurde 17/6
1690 Organist a/d. Stadtkirche in
Ohrdruf mit 45 Gld. Gehalt und
Naturalien. Heiratete am 23/10
1694 und zeugte 6 Söhne, davon
wurden 5 Musiker, der Q. starb
im 1. Lebensjahre. Den anfäng-
lich abgelehnten Schuldienst über-
nahm er von 1700 ab und erhielt
dafür 97 Gld. (Spitta 1, 154. 171.
181 ff. Bitter 51).
Bach, Johann Christoph IV.,
2. Sohn des Joh. Christian's 1., geb.
1673 in Erfurt, gest. 1727 zu
Gehren. Wurde Kantor und Or-
ganist in ünter-Zimmern (b. Erfurt),
verheiratete sich 1693 mit A. M.
König und erhielt 1698 die Kantor-
stelle in Gehren b. Arnstadt. Er
hatte Theologie studiert, war aber
ein unfriedfertiger Charakter, der
viel Aergernis bereitete (Spitta 1, 22),
Bach, Johann Christoph V.,
Sohn des Joh. Aegidius, geb. 15.
Aug. 1685 in Erfurt, rückte 1717
nach des Vaters Tode in das Amt
des Dirigenten der Ratsmusik ein
und bekleidete es noch 1735 (Spitta
1, 24. 27).
Bach, Johann Christoph VI.,
2. Sohn des Joh. Christoph I., ging
als Klavierlehrer nach Erfurt, dann
nach Hamburg, später nach Rotter-
Bnch, Joh. Chrstph. VII.
269
Bach, Jub. Chr. Fr.
dam und endlich gegen 1730 nach
England. Weiter ist über ihn
nichts bekannt (Walther und Spitta
1, 138).
Bach, Johann Christoph VII.,
Sohn des Johann Chiistoph's III.,
geb. 1702, war Kantor in Ohrdruf
bis 1736 (Spitta 1, 182. Bitter 51).
Bach, Johann Christoph Fried-
rich (auch nur C. F. gez.), (der
Bückeburger), Sohn Sebastian's, ge-
tauft am 23. Juni 1732 in Leipzig,
gest. 26. Jan. 1795 zu Bückeburg,
studierte in Leipzig Jura, ging aber
zur Musik über, zeichnete sich als
Klavierspieler und Komponist aus.
Schon 1750 im August war er Kam-
mermusikus beim Grafen Schaum-
burg-Lippe (Spitta 2, 978). Gerber 2
nennt ihn Kapellmeister des Grafen
und Bitter 2, 132 Konzertmeister
daselbst. Aulser einer Reise nach
London war sein ständiger Wohnort
Bückeburg, daher er der besseren
Unterscheidung halber der Bücke-
burger Bach genannt wurde. Aufser
obigen Quellen siehe noch Spittii
2, 955. Biogr. in SchlichtegroU's
Nekrolog. — Hugo Riemann in
Rabich's Bll. f. Haus- u. Kirchen-
musik. Langensalza 1897, 46.
Union sagt in seiner Selbstbiogr.
2, 425 über ihn, dass er zwar die
Gründlichkeit des EmanueFs be-
sitze, aber nicht die Gefälligkeit
des Stils und jenen Reichtum an
Gedanken, wodurch sich jener vo]-
allen übrigen so vorteilhaft unter
scheidet. Von seinen Komposi-
tionen kann ich nachweisen :
Autogr. B. Wagener: Der Tod Jesu,
Cantate von C. W. Ramler. 1769. 82 Bll.
in lil. quer 4^.
Autogr. B. Wagener: Cassaudra, Cantatr
per Contra Alto, 2 Viel. Alto o Violonc
obig, e Cembalo, kl. <iu40. 49 Bll.
Die Kindheit Jesu. Ein biblisches Ge-
mälde für Chor u. Orch. P. 60 S. Autogr.
[B. B.
Die Auferweckung Lazarus. Oratorium
von Herder. Chor, 2 V. Violetta, 2 Fl.
2 Hörn. 2 Ob. Bc. P. 24/3 1773. .52 S.
Autogr. [B. B.
Cantate auf die Himmelfahrt Christi,
f. Chor, 2 V. Va. u. Bc. P. „Grofs und
mächtig, stark und prächtig". Esd. 10/7
1776. Autogr. [B. B.
2 Motetten zu 4 Singst. 1. Ich lieg
u. schlaf, Esd. 2. AVachet auf, ruft uns
die Stimme, Fd. P. Autogr. [B. B.
Autogr. B. B. 0 wir bringen gerne Dir,
Arie f. 2 St. mit B.
Cantate zum Geburtstage der Fürstin
von Schaumburg- Lippe, 8/6 1787: Gott
wird deinen Fufs nicht gleiten lassen, f.
Chor, 2 Hörn. 2 Ob. 2 Fl. 2 V. Va. u.
Bc. P. Autogr. 58 S. u. Stb. Autogr.
[B. B.
Ino. Eine Cautate von Ramler, f. Sopr.
u. Streichquart. P. Autogr. 44 S. [B. B.
Brüssel Cons. Ms. in Stb.
— Im Kl.-A. Dresden u. Lpz. 1786
Breitkopf. 20 S. [B. ß. B. M.
Pigmalion. Cantate für Alt mit 2 V.
Va. Bc. Text von Ramler. Kopie P. u.
Stb. [B. B.
4 Lieder von Munter und Geliert, 4 st.
Autogr. [B. B.
Dr. iBalth. Münters Erste Samlg. geistl.
Lieder mit Melodieen von Bach (Em.),
Scheibe in Kopenhagen, Hiller, Rolle,
F. Hertel, Kunzen in Lübeck, Bach in
Bückeburg, Benda in Gotha, "Wolf in
Weimar. Lpz. 1773 Dyk. 51 S.
— 2. Samlg. mit Melodien von j. Chr.
Fr. Bach. Ib. 1774. 50 S. (Munter war
Pastor a/d. deutschen Kirche St. Petri in
Kopenhagen.) [B. B. Stadtb. Augsburg.
Amst. B. Hbg. fehlt 2. Samlg. B. Kgsbg.
B. Lpz. Lübeck. Strafsburg i/Els.
Brüssel Cons.
2 Cantate ed Arie. Ms. P. [Musikf r. Wien.
Die Amerikanerin, ein lyrisches Ge-
mälde von V. Gerstenberg (1 Stim. mit
Instr.) Riga 1776 Hartknoch. P. 24 S.
[B. B. B. G. B. Kgsbg. B. M. Dresd.
Mus. br. Mus. Brüss. Cons. B. Lpz.
Musikfr. Wien.
— dieselbe erschien auch im 2. Heft
der „Musikalische Nebenstunden" im Kl.-A.
Rinteln 1787 Bösendahl. fol. [B. B.
Hofb. Wien. br. Mus.
Luci amate, Arie f. Sopr. u. Streich-
quart. P. Autogr. [B. ß.
11 Arien in P. — 1 Quintette, 1 Ter-
zette u. 1 Duetto f. Gesg. in P. [Musikfr.
Wien.
Siufouie in Bd. f. 2 V. Va. B. 2 Hörn.,
2 Klarinetten u. Fag. P. Autogr. [B. B.
Bach, Job. Chr. Fr.
270
Bach, Joh. Ernst 11.
Mss. Dresd. Music. 9 und 6 Sinfonien
für Orchester in P.
Ms. B. B. 2 Concerte f. Klav.
Mss. Wolfenb. , fraglich ob von ihm,
2 Sinfonien in D. und Es, 3 Sätze f. 2 V.
2 Ob. 2 Cor. Va. B., die 2te für 2 Tromp.
2 Hörn. 2 Violette,' 2 Fag. u. B.
Ms. Dresd. Mus. 6 Quiütetti a Flauti,
Oboe, Violine e Basso. P. qufol.
6 Quartetti a Flauto trav., V. Viola,
Basso, ded. Wilhelm I. di Schaumburg.
Hbg., Christ. Bock. [B. Wagener. Brüss.
Cons.
Ms. Dresd. Mus. (5 Quartetti ä Viel, primo
e secondo, Viola e Basso. P. qufol.
6 Quartuors ä 2 V. Taille et Vol. op. 1.
Lond. fol. [br. Mus.
6 leichte Sou. fürs Clav, oder Fortep.
Lpz. 1785 Buchhdlg. der Gelehrten. 43 S.
[B. M. Dresd. Mus. B. B. B. G,
B. Wagen er.
Sonaten und andere Stücke in „Musi-
calische Nebenstunden" für das Ciavier.
2 Hefte. Herausgeg. von . . . Rinteln
1787— 1788 Bösendahl. fol. [Hofb. Wien.
Brüss. Cons, br. Mus. B. B.
8 leichte Sonaten f. Klavier od. Pfte.
Rinteln 1789 Bösendahl. [B. B. Stadtb.
Augsbg.
Senates et diverses pieces p. le Clav.,
neu herausg. im Le Tresor des Pianistes,
Bd. 15 Nr. 1. Paris, A. Leduc. 44 S.
[B. M. Brüss. Cons.
Ms. B. Lpz. und B.Wageuer: Sonata per
il Flauto, Violine e B. 3 Bog. in fol.
Sonata a Vcl. solo col B. P. Autogr.
2 Bll. [B. B.
Menuetto ziun Tanz für Ciavier. Musik-
Quodlibet. [Da 61. Dresd. Mus.
Im Verz. neuer Ausg. von Eitrier ist
aufser dem Rondeau noch die unter Joh.
Christoph stehende Motette: Er ist er-
standen, 4 voc. Sander 1, 24 von ihm.
Eine 4 händige Klaviersonate im Neu-
druck bei Steiugräber in Lpz., ed. von
H. Riemann, ebend. Variationen.
Siehe K. Ph. Em. Bach, Ms. Wagener . . .
und in seinem Musikal. Vielerley 15 Kom-
pos : Lieder, Klav. u. f. Vcl.
In Rellstab's Winterblumen 1 Satz.
Bach, Joliaun Elias, 2ter Sohn
Job. VaJentin's, geb. 12. Febr. 1705
in Scbweinfurt, gest. 30. Nov. 1755
ebd.; 1739 war er Kantor in Schweiu-
furt, ging nach Leipzig, um Theo-
logie zu studieren und bei Sebastian
Bach Unterricht zu nehmen, wurde
29. Mai 1743 Kantor und Inspek-
tor in Schweinfiu't. (Lindner 2, 68.
Spitta 1, 154. 2, 720. 981.)
Bach, Johann Ernst I., Sohn
des Joh. Christoph's IL, geb. 8. Aug.
1683 in Arnstadt, gest. 1739 ebd.,
studierte in Hamburg, dann in
Frankfurt (steht aber nicht im
Matrikolbuche) und kehrte nach
Arnstadt zurück, erhielt aber erst
1707 den Organistenposten, als
Seb. Bach abging. Sein Gehalt
wurde auf 40 Gld. und IV2 Mafs
Korn herabgesetzt. 1728 erhielt
er die besser bezahlte Stelle an
der Ober- und Liebfrauenkirche,
wo er 77 Gld. Gehalt hatte. Seine
Leistungen scheinen nach Spitta's
Darstellung (1, 169. 334) nur ge-
ring gewesen zu sein.
Bach, Johann Ernst II., Sohn
des Beruhard aus Eisenach, geb.
daselbst am 1. Sept. 1722, gest.
28. Jan. 1777 ebd., besuchte seit
1735 die Thomasschule in Leipzig,
studierte dann Jura ebd. und liefs
sich in Eisenach als Advokat nieder.
Seine musikalische Tüchtigkeit war
aber so hervorragend, dass er nicht
nur von 1748 ab seinen Yater im
Organistendienste unterstützte und
nach dessen Tode sein Nachfolger
wurde, sondern auch 1756 zum
Weimarschen Kapellmeister mit
400 Thlr. Gehalt ernannt wurde.
Er behielt aber Wohnsitz und Amt
in Eisenach und kam nur zeit-
weise nach Weimar. Dass er ein
Schüler Sebastian's war, beweisen
die Abschriften der 12 Vivaldi'schen
Concerte, die Seb. für Klavier be-
! arbeitete. (Spitta 1, 848. 2, 720.)
' Zu Adlung's Buch „Von der musi-
kal. Gelartheit" schrieb er die Vor-
rede. An Kompositionen haben
sich erhalten:
Ms. Berl. Singakademie: 1. Straf mich
nicht in deiuem Zorn, 4 st. mit Ürch. P.
2. Trauerkantate: Kein Stündleiu geht
Bach, Job. Ernst 11.
271
Bach, Joh. Jakob II.
dahin, 4st. mit Orch. P. (vielleicht dieselbe
die Spitta 1, 849 in seinem Besitze er-
wähnt, jetzt in Berlin Hochsch.).
Mss. B. B: Psalm 18, Herzlich lieb habe
ich dich, Herr, f. 4 St. 2 Ob. 2 V. Va. u.
B. Am. P. u. St. in Kopie.
4 Kantaten f. 4 St. u. Instrmn. ['. Kopie:
1. Kein Stilndlein geht dahin.
2. Der Herr ist nahe bei denen.
3. Die Liebe Gottes ist ausgegangen (als
Instiaimentaleinleitung ein Orgelconcert
mit Begl. vom Orchester).
4. Meine Seele erhebet den Herrn,
Sstim. mit Instr. [B. B. Berhn Hochsch.
Nr. 4.
Dank-Cantate. Autogr. [Felix Moscheies
in London.
Wer sagt mir doch was für Entzücken,
Ms. P. [Berlin Hochsch.
Dr. Alfr. Dörffel in Lpz: 1 Magnific.
Ed., scheinbar Autogr. Ein anderes Prof.
Spitta in Berlin in alter Kopie. [Berlin
Hochsch.
Samlg. auserlesener Fabeln mit darzu
verfertigten Melodeyen. 1. Thl. Nürnbg.
(1749) Haffner. fol. 15 Lieder. [Dresd.
Mus. br. Mus. B. Lpz.
3 Sonaten für das Ciavier und 1 Viol.
1. Theil. Eisenach, Grielsbach seel. Söhne
1770. 27 S. in 4«. [Dresd. Mus. B. Lpz.
Brüss. Cons. B. Wagener. B. B. Ein-
siedeln.
— 3 Sonaten ... 2. Thl. ib. 30 S.
[Dresd. Mus. B.B. B. Wagener. B. Lpz.
br. Mus.
Vom 1. Thl. 2. Aufl. ib. 1775. 27 S.
[B. Wagone]'.
2 Sonaten in Haffner's Oeuv. melee.
Ms. B.B. 199 c. Samlbd. 1 Fantasie und
Fuge f. Klav. AmoU. Ferner 1 Sonate
in Ad.
In Clementi's Selection 1 Fantasie u.
Fuge.
In Pauer's Alte Klaviermusik, Lpz. bei
Senff. 2. Folge, 3. Heft: 1 Fantasie u.
Fuge in Fd. (Siehe auch Eitner, Verz.)
In Em. Bach's Musik. Vielerley 1 Fant,
u. Fuge u. 1 Lied.
Im Neudruck 2 Fugen u. 1 Fantasie,
siehe Eitner, Verz.
Bach, Jobaun Friedrich, Sohn
Joh. Christoph's 1., geb. zwischen
1674 u. 1678 in Eisenstadt, gest.
1780 zu Mühlhausen: studierte
Theologie, wurde 1708 Organist
an der St. Blasiuskirche in Mühl-
hausen, welche Stelle Sebastian B.
in diesem Jahre aufgab. Er er-
hielt an Besoldung 43 Thlr. 2 ggr.
8 Pfg., zu Neujahr 10 ggr. 8 Pfg.,
für jede Brautmesse mit Figural-
gesang 12 ggr., mit Choralgesang
nur 6 ggr. Er war ein talentvoller
und leistungsfähiger Künstler, ver-
fiel aber so der Trunksucht, dass
er selbst für den Kirchendienst
unbrauchbar wurde. Gerber, der
ihn genau kannte, rühmt seine
Technik. (Spitta 1, 138.)
Bach, J . . . tr . . ., die B. B. be-
safs das Druckwerk: Unterricht für
diejenigen, welche die Musik und
das Ciavier erlernen wollen. Hanibg.
1782. (Yerloren.)
Bach, Joliaiiu Grottfricd Beru-
hard, Sohn des Sebastian 's, geb.
11. Mai 1715 in Köthen, gest.
30. Mai 1739 in Jena. Wurde
auf Verwendung des Vaters 1735
Organist an der Marienkirche zu
Mühlhausen, ging aber 1738 an
die Universität in Jena, um zu
studieren und starb bald darauf
an einem hitzigen Fieber (Spitta
1, 620. 753 ff.).
Bach, Johann Grünther, Sohn
des Heinrich, geb. 17. Juli 1653
zu Arnstadt, wurde 9. Nov. 1682
seinem Vater zur Unterstützung
im Dienste beigegeben, heiratete
1682 Anna Margar. Krül in Arn-
stadt und starb 1683 ebd. (Spitta
1, 33).
Bach, Johann Heinrich, Sohn
des Johann Christoph's III., Neffe
Sebastian's, geb. 1707, war Kantor
in Oehringen (Spitta 1, 182).
Bach, Johann Jakob I., Sohn
des Johann Christian IL, geb. um
1666 in Erfurt, ging zu seinem
Oheim Ambrosius nach Eisenach
und starb dort erst 24 Jahr alt im
Jahre 1692. (Spitta 1, 22.)
Bach, Johann Jakob IL, Sohn
des Joh. Christoph's III., geb. 9. Febr.
1682 zu Eisenach, gest. gegen 1722.
Bach, Joh. Lorenz.
272
Bach, Joh. Mich. I.
Er wurde Kunstpfeifer und ging
um 1704 in schwedische Dienste
als Oboist, machte alle die kühnen
Züge des Schwedenkönigs Karl's XII.
mit und erreichte das türkische
Bender. Hier nahm er 1713 seinen
Abschied und begab sich als Hof-
musikus nach Stockholm. Er reiste
über Constantinopel, traf dort den
berühmten Flötisten Buffardin und
nahm bei ihm Unterricht, lieber
seine weiteren Schicksale ist nichts
bekannt, doch bezog er bis 1721
aus der Ilofkasse in Stockholm
seinen Jahresgehalt. In den dor-
tigen Rechnungen ist sein Name
,,Back" geschrieben. (Spitta 1, 172.
231. 763.)
Bach, Johann Lorenz, Sohn
des Johann Valentin 's, geb. 10. Sept.
1695, Organist in Lahm in Pranken,
st. 14. Dez. 1773. Spitta kennt
von ihm ein Präludium nebst Puge
in Dd., woraus ein tüchtiger u.
selbständiger Musiker zu Tage tritt.
(Spitta 1, 154.) Im Besitze der
Bibl. Berlin Hochsch.
Bach, Johann Ludwig:, Sohn
des Jakob, geb. 1677 in Steinbach,
1708 Hofkantor in Meiningen, drei
Jahre später ebd. Kapell-Direktor,
St. 1741. (Spitta 1, 11, 12, 566/67
ff.) Ein Porträt in B. Berlin, eben-
dort folgende Kompositionen:
1. 12 Cautateu zu 4 Stirn, u. Instruni.
in der Hds. Seb. Bach's.
2. 5 Cantaten, ebenso.
3. Trauermusik auf Herzog Ernst Lud-
wig, „Ich suche nur das Himnielleben'^
Ms. von 1724. P. 78 Bll. 3 Teile.
4. Ouvertüre ä 4. en G. h. Febr. 1715. Ms.
Die B. Joachimsthal besitzt 11 Motett.
im Ms. (siehe Kat.)
B. M. „Uns ist ein Kind geboren", 8 st.
Motette. Ms. P.
Mss. P. Berhner Singak. die 3 Motetten:
1. Das ist meine Freude. 2. Uns ist ein
Kind geb., beide 8 st. 3. Gott sey uns
gnädig, 9 Stirn.
Bach, Johann Michael L, Sohn
des Heinrich'«, geb. 9. Aug. 1648
in Arnstadt, gest. im Mai 1694 zu
Gehren. Er war 1673 Organist
in Gehren und zugleich Gemeinde-
schreiber. Sein volles Einkommen
giebt er 1686 selbst auf 72 Gld.,
18 Klafter Holz, 5 Mafs Korn,
9 Mafs Gerste frei zu brauen,
3Y2 Eimer Bier und sonstige
Kleinigkeiten an, dazu etwas Acker-
land und freie Wohnung. Er baute
auch Klaviere aas besonderer
Neigung und eine Geige seiner
Arbeit befand sich Anfang dieses
Jhs. im Besitze des Georaeters
Schneider in Gehren. 1675 ver-
heiratete er sich. Seine jüngste
Tochter wurde die Gattin Joh.
Sebastian's. Ueber seine Bedeu-
tung als Komponist und der-
jenigen seines älteren Bruders Joh.
Christoph siehe Spitta 1, 40 (Nie-
derrh. Ztg. 5, 165. 166. Spitta 1,
33. 39. 51. 58. 105. 117. 123.
2, 982). Von seinen Kompositionen
kann ich nachweisen:
B. M. 7 Motetten zu 6 u. 8 St. und
1 davon zu 4 St. 2 V. 2 Violen, Tag. u.
Org. Mss. P.
Mss. B. B. in Stb. Ach bleib bei uns
Herr Jesu Christ. (Spitta 1, 51 Urteil u.
Musikbeisp.)
Ms. B. Kgsbg. Samlbd. 13 661, 1 Fest-
motette zum Neujahr „Sey lieber tag will-
kommen" 6 st. (Sp. 1, .59).
Ms. B. Joachimsth. 6 Cantaten (s. Kat.)
6 Mot. in Naue's Samlg. [B. B. B. M.
Im Besitze des Prof. Spitta in Berlin:
5 Choralbearbtg. in Walther's Hds. (jetzt
Berlin Hochsch.).
1 Choralbearbtg. im Mannheimer Orgel-
Journal 1. Heft 7 (Nun freut euch lieben
Christen). Im Ms. Kopie in Berlin Hochsch.
Spitta 1, 58 (10) führt noch verloren
gegangene Motetten an.
Ms. Berliner Singakad. in P. Fürchtet
euch nicht, Sstim.
Mss. B. Gotha 4 Motetten, die teils (sie?)
von J. M. Bach sein sollen : 1. Schmecket und
sehet. 2. Mache dich auf. 3. Das Volk
so im Finstem. 4. Singt dem Vater, der.
Pai-t.
lo Musikfr. Wien ein 5 stim. Benedictus.
In B. Kgsbg. Choralvorspiele in Samlwk.
Nr. 499. — Im Ritter Nr. 104 ein Orgelsatz.
Bach, Joh. Mich. II.
273
Bach, Joli. Sebastian.
Bacli, Johann Michael II.,
ein nicht zur Familie Seb. Bach's
gehöriger Musiker, der gegen Mitte
des 18. Jhs. Kautor in Tonna war.
die Stellung aber verliefs und nach
Holland, England u. Amerika ging,
wieder nach Deutschland zurück-
kehrte und in den Jahreu 1779/80
in Göttingen studierte, worauf er
sich in Güstrow (Mcklbg.) als Ad-
vokat niederliefs. Man kennt von
ihm eine theoretische Abhandlung,
betitelt:
Kurze und systematische Anleitung zum
Generalbafs, und der Tonkunst überhaupt,
mit ExompeLn erläutert . . . Cassel 1780
Waysenhaus. 4". 48 S. [B. B. Glasgow.
Brüssel. B. Lpz. Dresd. Mus. im Ms. 40ui
unter Generalbafsschule, in 4**.] (Biogr.
nach Forkel 3, 39, danach Gerber 1.)
Die B. B. besitzt ferner 2 Kantaten:
1. Friedens-Cautate : Jehova, Vater der
"Waisen, für Chor u. Orch. P. Autogr.
2. Gott fährt auf mit Jauchzen. Cantatc
auf Himjnelfahrt f. 4 St. 2 V. Ya. B.
2 Ob. 2 Tromp. u. Pauk. Cd. P. in Kopie.
Zur 1. schreibt der frühere Kustos
Espagne: geb. 1745 in Struth bei Schmal -
kalden, gest. 1820 als Prof. in Elberfeld
(ohne Quellenangabe). Der Zeit nach
würden diese Notizen mit den obigen in
Einklang zu bringen sein.
Ferner besitzt die Kgl. Musikaliensamlg.
in Dresden von einem Komponisten gleicheu
Namens :
1. 6 Concerts p. le Clavecin m. Begleit.
Y. 2 Viol., Taille e VcUo. 2 Cors de Chasse
ad libit. op. 1. Amsterdam, Hummel, fol.
2. Ms. LXXYI. 6 Concerti ä 2 Cembali,
qufol.
Auch diese könnten der Zeit nach von
obigem Bach sein. — Zur Zeit, als ei'
Advokat in Güstrow w^ar, schrieb er zur
Geburtstagsfeier des Herzogs von Meclden-
burg eine „Cantate a 13 voci e ström:
Heil dir! beglücktes Land." Ms. P. u.^
Textbuch. [Schwerin F.
Bacli, Johann Michael III..
Sohn des Joh. Elias B., geb. 1754,
nach dem Stammbaum. Weiteres
unbekannt (Spitta 1, 849).
Bach, Joh. Nicolaus I., Sohn
des Johann's, geb. 1653 in Erfurt,
Ratsmusikus und Gambenspieler,
Eob. Eitner's Quellen-Lexiton.
st. 1682 an der Pest ebd. (Spitta
1, 27, 565).
Bach, Joh. Nicolaus II., Sohn
des Joh. Christoph's I., geb. 10. Okt.
1669 in Eisenach, gest. in Jena
4. Nov. 1753. Er wurde 1695
Stadt- u. Universitäs- Organist in
Jena und heiratete 1697 Anna
Amalia Baurath aus Jena, 1713
Anna Sibylla Lange aus Isserstedt
und zeugte mit ihnen 10 Kinder.
Den Zeitgenossen war er als ein
fleifsiger Suitenkomponist bekannt.
Adlung erwähnt seiner als eines
sehr kundigen Orgelbauers; auch
als Klavierbauer und Verbesserer
genoss er eines ausgezeichneten
Rufes. (Spitta 1, 38. 129. 135.
585. 855.)
Messa a 9 voci da Giov. Nicolö Bach,
figlio di Giov. Cristofforo Bach, e Zio di
Gio. Seb. Bach. [Ms. Kopie B. Kgsbg. 18866.
B. B. Kopie mit 1734 gez.. und betitelt:
Kyrie u, Gloria: AUein Gott in der Höh.
f. Chor 2 V. 2 Violen u. Bc. Em. — Breit-
kopf & Haertel mit 16. Sept. 1716 gez.
Berl. Hochsch. Spitta 1, 130 Urteil.
Der Jenaische Wein- und Bierrafer.
a 2 V. Alto Monsieur Peter, Tenore 1,
Mons. Clenion. Ten. 2, Herr .lohannes.
Basso, Mons. Caspar, ed Fondamento von
. . . Stb. Ms. ß. B. — Spitta 1, 133 Urteil
u. Beschrbg.
Eitter in Magdebg. besafs eine 2 st. Be-
arbtg. für Orgel des Chorals: Nun freut
euch lieben Chr. gem. Jetzt befindlich
in Berlin Hochsch.
Bach, Johann Philipp, Sohn
des Gottlieb Friedrich's, war Hof-
organist in Meiningen und st. 1846
im 95. Lebensjahre (Spitta 1, 12).
Bach, Johann Sebastian, ge-
tauft am 23. März 1685 in Eise-
nach, demnach am 21. oder 22.
März geb. und am Dienstage den
28. Juli 1750 Abends nach 8 Uhr
zu Leipzig gestorben. Er war der
jüngste Sohn des Johann Ambrosius
(Spitta 1, 179). Nach des Vaters
Tode (1695) nahm ihn sein ältester
Bruder Joh. Christoph TU. zu sich
18
Bach, Joli. Sebastian.
274
Bacl), Job. Sebastian.
nach Arnstadt. In Ohrdruf be-
suchte er das Lyceum und wird
bis 8ecuiida gekoiiuneu sein (1,
184). 1700 erhielt er eine Frei-
stelle an der Michaelisschule -zu
Lüneburg (S. 187 und Junghans).
Von hier aus machte er öfter Aus-
flüge nach Hamburg, Zelle u. a.
Orten und lernte von den dortigen
Meistern und Musikaufführungen
ohne besonderen regelrechten Mu-
sikunterricht zu geniefsen (S. 193 ff.
Spitta verlegt die ersten Choral-
bearbeitaugen und die Klavierfuge
in Emolll vor und in diese Zeit.
S. 207 ff.). 1703 wird er Lüne-
burg verlassen haben und erhielt
eine Violinistenstelle an der Wei-.
marer Kapelle des Johann Ernst,
eines jüngeren Bruders des re-
gierenden Herzogs, doch schon am
14. Aug. 1703 wurde er zum Or-
ganisten all der Neuen Kirche zu
Arnstadt ernannt mit dem damals
schon ahnsehnlichen Gehalte von
84 Gld. 6 ggr. Nebenbei hatte er
noch die Verpflichtung den Schüler-
chor für die sonntäglichen Kirchen-
aufführungen zu leiten und zu
bilden. Im Oktob. 1705 nahm er
einen vierwochentlichen Urlaub
um Buxtehude in Lüneburg zu
besuchen, kehrte aber erst im Fe-
bruar 1706 zurück und zog sich
die Ungnade der Ratsherren zu, so
dass er am 15. Juni 1706 die
Organistenstelle in Mühlhausen in
Thüringen an St. Blasius mit 85
Gld. Gehalt u. Naturalienlicferunp
annahm und erst am 29. Juni sich
von den Ratsherren in Arnstadt
empfahl. (S. 334.) Am 17. Okt.
1707 verheiratet er sich mit Marie
Barbara Bach, Tochter des Johann
Michael. Am 25. Juni 1708 kün-
digte er die Stellung und nahm
den Organistenposten an der Hof-
kapelle in Weimar an, mit einem
Jahresgehalte von 156 Gld. 15 ggr.,
der bis 1713 sich auf 225 Gld.
erhöhte. Von hier machte er
fleifsig Ausflüge und liefs sich als
Oi'gelvirtuose hören, so in Kassel,
1713 in Halle. In Halle wollte
man ihn gern behalten, doch war
die Besoldung eine zu
germge.
1714 ernannte ihn der Herzog von
Weimar zum Konzertmeister und
hatte deshalb als erster Violinist
nach altem Gebrauche den Insti'u-
mentalchor zu leiten. Im Dez.
1714 besuchte er Leipzig u. 1716
prüfte er in Halle das neu erbaute
Orgelwerk. 1717 besuchte er
Dresden, wo die bekannte Episode
mit dem französischen Orgelspieler
Marchand erfolgte. Im November
desselben Jahres nahm er die ihm
vom Prinzen Ernst August von
Küthen angebotene Kapellmeister-
stelle an. Dass man ihn bei der
Wahl eines neuen Kapellmeisters
un-
mag
und den
wählte,
Ursache ge-
die Stellung
(578.) Hier-
m Weimar überging
fähigen Sohn Drese's
wohl hauptsächlich
wesen sein, dass er
in Köthen annahm,
mit schliefst auch seine Tliätigkeit
als Organist und Begleiter des Ge-
meindegesanges. Das stille fried-
liche , nur der Kunst geweihte
Leben, wo er weder mit Chor-
knaben, noch einem Consistorium
zu thun hatte, soll Bach als die
glücklichste Zeit seines Lebens be-
bezeichnet haben. Am 7. Juli
1720 starb ihm seine Gattin, als
er mit dem Fürsten in Karlsbad
war. Ende des Jahres besuchte
er Hamburg. (627 ff.) Am 3. Dez.
1 7 2 1 verheiratete er sich zum z weiten
Male mit der Tochter des Feld-
Trompeters Wülken, Ainia Magda-
lena. Sie nahm an des Meisters
Künstlerthätigkeit verständnisvollen
Anteil, und mit einer vortrefflichen
Bach' Job. Sebastian.
275
Bach, Juh. Sebastian.
Sopranstimme begabt, wirkte sie
bei den Ausführungen seiner Kom-
positionen im Familienkreise mit.
80 konnte er nun, wie er selbst
an seinen Freund Erdmanu 1730
schreibt, mit seinen Familienmit-
gliedern ein „Concert vocaliter und
instrumentaliter formiren". Auch
beim Kopieren war ihm seine
junge Frau behilflich. (754.) Im
Mai 1723 verpflichtete er sich zur
Uebernahme des Kantorats an der
Thoraasschule in Leipzig. (765.)
Die Stellung in Köthen hatte in-
dessen durch die Verheiratung des
Fürsten mit einer für Musik ganz
unempfindlichen Frau für Bach
viel eingebüfst, auch fühlte er
wohl, dass er in den kleinen Ver-
hältnissen verkümmere. Durch
Kuhnau's Tode 1722 wurde das
Kantorat an der Thomaskirche frei
und obgleich B. ungern seine an-
genehme und auskömmliche Stelle
verliefs, selbst ungern vom Kapell-
meister zum Kantor herabstieg, so
redeten seine Freunde ihm so
, lange zu, bis er sich endlich An-
fang Februar 1723 nach Leipzig
begab und am 7. als Probestück
die Kantate „Jesus nahm zu sich
die Zwölfe'' aufführte. Man wählte
ihn aber erst als Granpner und
Telemanii zurücktraten. B. ver-
pflichtete sich auch den wissen-
schaftlichen Unterricht in Quarta
und Tertia zu übernehmen, der in
wöchentl. 5 Stunden Latein be-
stand. Später überliofs er den-
selben gegen jährl. 50 Thlr. dem
Magister Pezold. (,2, 5 ff.) Am
5. Mai 1723 wurde ihm eröffnet,
dass er gewählt sei und am 31.
fand die förmliche Einführung statt
(2, 9). Aufser freier Wohnung be-
lief sich sein Jahreseinkommen auf
etwa 700 Thlr. (20). Den Kapell-
meisterposten in Köthen behielt er
bei, mit dem damals gebräuch-
lichen Zusätze „von Haus aus",
d. h. er sandte hin und wieder
Kompositionen und stand mit Rat
und That zur Verfügung. Auch
der Weifsenfelser Hof zeichnete
ihn zur selben Zeit (1723) mit
diesem Titel aus. Seine Stellung
im Kantorat wurde ihm besonders
seit 1729 durch den Stadtrat auf
jede Weise verkümmert und er-
schwert (2, 65 ff.) und man be-
wundert die Geduld, mit der B.
dies ertrug, und doch alles nur
um seinen Kindern nicht die gün-
stige Gelegenheit der Lehranstalten
Leipzigs zu entziehen. Seit J. M.
Gessner das Rektorat übernahm
(1730) wurde es besser und trafen
von da ab die Gegensätze nicht
mehr so scharf aufeinander (2, 88).
Neue Misshelligkeiten entstanden
im Jahre 1736 mit dem Rektor
Ernesti (2, 483). Die mehrfach er-
betene Kgl. Hoftitulatur als Kgl.
Sachs. Hof-Compositeur erhielt er
endlich am 19. Nov. 1736 (488),
nachdem er schon am 27/7 1733
die Hmoll Messe eingereicht hatte
(befindet sich in der Kgl. Musi-
kalien-Samlg. in Dresden). Durch
obige Zwistigkeit, die sich zwei
Jahre hindurch zog, wurde er aus
den Schulverhältnissen ganz heraus-
gedrängt, desto mehr aber von
Auswärtigen geehrt und in Leipzig
aufgesucht. Von seinen Kompo-
sitionen teile ich nur die Titel der-
jenigen Drucke mit, die zu seinen
Lebzeiten erschienen. In betreff
der Mss. verweise ich auf die
Vorreden der Gesamtausgabe, auf
Spitta und das Verzeichnis der
Autographe von Prieger. Am Ende
gebe ich ein Verzeichnis der
Schriften über B. und seine Werke.
Die Bezeichnung (B. -G. 1871)
deutet die Ausg. der Bach-Gesell-
18*
Bach, Job. Sebastian.
276
Bach, Joli. Sebastian.
Schaft an, die im Jahre 1898 den
45. Bd. herausgab.
(1708.) Glückwüiischende Kirchen Mo-
totto als bei solennen Gottes Dienste in
der Hanptkirchen B. M. W. der gesegnete
Eathswechsel am 4. Febr. dieses Jahres
1708 geschach — u. die Regierung der K.
fr. Eeichsstadt Mühlhausen . . . Mühlh.
druckts Tob. Brückner. 1708. Sopr. Titel
u. Text, 2 BU. Musik. A. T. B. 2 V.
Yiola, Violon, Vcl. 2 Fl. 2 Ob. Fag. 2
Tromp., Triangel u. Orgel. [B. Wagener.
— 32 Stb. in^B. B.
Bach nennt sich: Organ. Div. Blasii.
Text: Gott ist mein König (B.-G. 1871).
(1726) Ciavier Übung bestehend in Prae-
ludien . . . Denen Liebhabern . . . Partita I.
(Lpz.) In Verlegung des Autoris. 1726.
quer 4». [B. B.
(1727) — dito. Partita IL ib. 1727. 7
BU. von Bach selbst gestochen. [B. B.
(1730) — dito. Partita V. ib. 1730. 13
S. in qufol. [B. B. B. Wagener.
Eine Gesamtausgabe mit 6 Partiten er-
schien 1731 unter dem Titel:
Clavir Übung | bestehend in | Praelu-
dien, AUemanden, Couranten, Sarabanden,
Giguen | Menuetten, imd andern Galan-
terien; I Denen Liebhabern zur Gemüths
Ergoetzung verfertigt | von | . . . | lioch-
fürstl. Sachs. - Weifsenfels. würklichen
Capellmeistern | und | Directore Chori
etc. 1 OPUS 1. I In Verlegung des Au-
toris. I 1731. I kl. qufol. 73 S. [ß. B.
B. Joach. B. Wagener. Hofb. Wien.
Dresd. Mus.
In B. Wagener noch eine Ausg. ohne
Jahr und gedruckt bei Schmidt in Nürn-
berg.
In Berlin Kircheninst. eine Kopie der
Ciavier Uebuug. 21 ßU. in qufol. sci'i])S.
1742. Darauf folgen Choralbearbeitungen
ohne Autor. Angebunden Graupner und
Händel.
Zweiter TheiJ der Ciavier Übung | be-
stehend in 1 Concerto nach italienischem
Gusto und einer Overture nach franz. Art
vor ein Clavicymbel mit Zweyen Manualen
denen 'Liebhabei'n zur Gemuthergötzung
verfertiget. In Verlegung (Nürnberg)
Christph. Weigel junioris. fol. 27 pp. [B.
AVagener. B.B. "Brüssel 2959. br. Mns.
in 2 Exempl.
Dritter Theil | der | Ciavier Übung | be-
stehend I in I Verschieduen Vorspielen |
über die | Catechismus- und andere Ge-
sänge, I vor die Orgel | Denen Liebhabern,
und besonders denen Kennern von der-
gleichen I Arbeit, zur Gemüths Ergetzung
1 verfertiget | von ... | In Verlegung des
Authoris. qufol. 77 pp. [B. B. Hofb.
Wien. B. Wagener.
Clavier-Ubung bestehend in einer Aria
mit verschiedenen Verändrungen vors
Clavicimbal mit 2 Manualen. Denen
Liebhabern zur Gemüthsergötzung ver-
fertigt. Nürnberg in Verlegung Balthasar
Schmids (Nr. 10) kl. fol. 32 pp. [B.
Wagener. B. B. Hofb. Wien. Dresd.
Mus.
(Kgl. Polnisch, u. Churf. Hofcompositeur)
Einige canouische Verändeningen über
das Weihnachtlied: Vom Himmel hoch
da komm ich her, vor die Orgel mit 2
Ciavieren und dem Pedal. Nürnberg in
Veriegung Balth. Schmids (Nr. XXVIII).
2 Bg. fol. [B. AVagener. B. B.
Musicalisches | Opfer | Sr. Königlichen
Majestät in Preufsen etc. allerunterthänigst
gewidmet j von | . . . | 2 Bll. Dedic. gez.
Leipzig 7. Juli 1747 und 4 Bll. im gröfs-
ten Format (siehe Beschrbg. Kat. Joach.
p. 31) [B. Joach. B. Wagener. B.B.
Die Kunst der Fuge durch Herrn . . .
ehemaligen CapeUmeister u. Musikdirektor
zu Leipzig, qufol. Titelbl., Vorrede und
67 S., erschien gleich nach dem Tode B\s.
[B. B. B. AVagener.
1752 gab sie Marpurg mit einer Vor-
rede von neuem heraus. [B. B. Dresd.
Sechs Choräle von verschiedener Art
auf einer Orgel mit 2 Ciavieren und I'edal
vorzuspielen verfertiget von ... In Ver-
legung Joh : Georg Schüblers zu Zella am <
Thüringer AValde. [Einstige Bibl. W.Rust's.
Bibl. Hauser mit Korrekturen nach dem
Autogr. Musikfr. AVieu. (B. G. 25, 2.
Spitta 2, 698 setzt den Druck zwischen
1746 — 1750 giebt aber die Verlagsfirma
etwas anders an.)
Des Kgl. Hoff-Composit. . . Vorschriften
u. Grundsätze zum vierstim. Spielen des
General-Bass oder Accompagn., für seine
Scholaren in der Musik. (Durch Joh.
Peter Kellner's Niederschrift von 1738
erhalten.) [B. Wagener. Abgedr. im
Spitta 2, 913.
Die Bachausgabe, Jahrg. 44, enth. 142
Tafeln B.'s Hds. im Lichtdruck.
Autogr. des 2. Teils des wohltemperirteu
Klaviers, bis 1896 unbekannt, in Rein-
schrift im br. Mus. Die Praeludien sind
komplet, von den Fugen fehlen Nr. 4, 5,
9, 12. Die Asdur-Fuge besitzt die B. B.
im Autogr. (Siehe Lessmann's Musikztg.
1896 Nr. 27, eine Uebersetzung aus der
Londoner Monthly musical record Nr. 303
bis 304 nebst Musikbeisp.)
In Samhvken. des 18. Jhs. kommt er
Bach, Joh. Sebastian.
277
Bach, Joh. Valeut. I.
nur im Breitijopf 14, im Birnstiel 1760 a,
2. Theil nud in G. L. AVinter's Musical-
Manelierley, 2. Vierteljahr mit 4 Pieceu
vor, die ich aber Emanuel zuschreiben
möchte.
Verzeichnis der mir bekannten Bio-
graphien über Seb. Bach:
In Mizler's Mu&ii^al. Bibliothek, Bd. 4,
1 von Karl Phil. Em. Bach und J. Fr.
Agricola.
Hiller, Joh. Adam, in Lebensbeschi-ei-
buug berühmter Musikgelehrten und Ton-
kÜDStler neuerer Zeit. 1. Theil Lpz. 1784. 8".
Allgemeine musik. Ztg. Leipzig 1843
Br. & H. S. 537: Ueber die Familie Bach.
Bach, Seb. in Kassel. M. f. M. 25, 129.
Bitter, C. H: Joh. Seb. Bach. Berlin
1865 Sclmeider. 2 Bde. 8". — 2. Aufl.
4 Bd. Berlin 1881. 8».
— Kay-Shuttleworth : The life of . . .
An abridged translation from the german
of C. H. Bitter. London (1873). 8».
Cart, WiU: Etiide sur . . . 1645-1750-»
Paris 1885 Fischbaeher. kl. 8».
David, Ernest: La vie et les oeuvres
de..., sa famille, ses eleves, ses con-
temporains. Paris 1882 Calni. Lq\j. 16**.
Forkel, J. N.- Ueber... Leben, Kunst
und Kuustn'erke. Lpz. 1802. Hoffmeister
& Kühnel. 4». — 2. Aufl. Lpz. 1855. 4".
— Life of John Seb. B. . ., with a cri-
tical view of bis comjjosition by J. N.
Forkel. Translated . . . Lond. 1820 Roo-
sey. 80.
— Dr. Rimbault gab sie nochmals eng-
lisch heraus (nach Reeves Katalog 1882).
— Vie, talents et travaux de . . . Ouvrage
traduit de 1' Allemaud de J. N. Forkel . . .
par Felix Grenier. Paris 1876 Fisch-
bacher. 8°.
Franz, Rob. Mitteilungen über J. S. B.'s
Magnificat. Halle 1863 Kamrodt. 8».
Grosser, J, E. Lebensbeschreibung des
Kapellmeister . . . Nebst Ajiekdoten . . .
Neue Ausg. Breslau 1834 Pelz. 8».
Halten, Anton van: Joh. S. B. . . Ut-
i'ocht (aus der Zeitschrift Iris.) [B. B.
Heinrich, E: Seb. B.'s Leben von...
Berlin 1885. [B. B.
Hilgenfeldt, C.L: Joh. Seb. B.'s Leben,
Wirken u. Werke. Ein Beitrag zur
Kunstg(?Schichte . . . Mit einer genealogi-
schen Tabelle u. Notenbeilagen. Lpz.
1853 Ambr. Abel. 4». Erschien als Pro-
gramm zum Todestage am 28. Juli 1850
l)ei Fr. Hofmeister in Lpz. in 4^. X,
182 S. u. 7 BU.
His, W: Forschungen über dessen
Grabstätte, Gebeine und Antlitz . . . Lpz.
1895. 4".
Junghans, W. Bach als Schüler in
Lüneburg. Lünebg. 1870. 4". Schulpro-
gramm.
Lud-ttig, C: J. S. Bach in seiner Be-
deutung für Kantoren. Bleichrode 1865
Rüdiger.
Poole, Reginald Lane: The great musi-
cians edited by Fr. Hueffer. Seb. Bach.
Lond. 1882. 8". [Dresd.
Prieger, Erich: Echt oder Unecht? Zur
Lukas-Passion. Berlin 1889. Conrad. 8*>.
28 S.
Sachse. Ueber die Bedeutung Joh. Seb.
Bachs für den musikal. Unterricht im
Seminar. Borna 1884. [Dresd.
Schäffer, Jidius. Seb. B.'s Cantate „Sie
werden aus Saba" in der Ausgabe von
Rob. Franz. Leipz. 1877 Leuekart.
Schauer, J. K. Seb. Bachs Lebensbild.
Jena 1850 Luden. 8». [B. M.
Schümann, Joh : J. S. ß. . . der Cantor
der Thomasschule . . . Schulfestrede am
12/12 1871. Lpz. 1872. 4«.
Spitta, Phil: Joh. Seb. Bach. Lpz., Br.
& H. 2 Bde. 1873 u. 1880. 8".
Stein, A : . . . ein Küustlerleben. Halle
1896.
Zimmer, Rob: Gedanken beim Erschei-
nen vom 3. Bde. der Bach-Gesellschaft.
Berl. 1854 Harz.
Ueber J. S. B. aus einem noch uuge-
druckteu Werke entlehnt. Sk 1. et a. [B. B.
In Niederrh. Ztg. 4, 346. 9, 24. 32
allerlei Dolaimente.
2 Briefe von B. an J. E. Bach (Lind-
ner 2, 64. 66 ff.). Andere im Chrysander
2, 235.
Streitschrift in Mizlers' Musik -Bibl.
Bd. 1, Tbl. 4 p. 62 ff.
Thematischer Kat. der Instrumental-
werke von ... in der Ausg. von Peters.
Angefertigt von A. Dörffel. Lpz. 1867
Peters. 4".
Thematisches Verz. der Vocalwerke von
. . . Auf Gi'und der Gesanitausg. von C. F.
Peters n. der Bach-Gesellschaft verfasst
von Carl Tamme. Lpz. Peters 1890. 4*^.
B's. Bearbeitung Vivaldischer Violin-
concerte in Viertel]. 1, 356, Ueber die
Originalgestalt von B's. Cmoll Concert f.
2 Klav. (Viertel]. 2, 482).
Verz. B. 'scher Choralgesänge mit den
ihnen eigenen Texten, und Nachweis der
Cantaten, in denen sie sich voiünden
lassen. Leipz. Ztg. 46, 625.
Bach, Johann Valentin I.,
ältester Sohn des Georg Christoph,
geb. 6. Jan. 1669 in Themar bei
Meiningen, gest. 12. Aug. 1720 in
Bach, Joh. Valent. n.
278
Bach, K. Ph. Em.
Schweinfuit, wurde am 1. Mai 1694
Stadtmusikus und Oberthürmer in
Schweinfurt, heiratete am 25. Sept.
1694 Anna Margarete Brandt.
(Spitta 1. 153.)
Bach, Johann Valentin IT.,
ein Verwandter des Johann Elias,
stellt ihm am 12. Aug. 1752 in
Schweinfurt das Zeugnis eines
tüchtigen Sängers und Instrumen-
tisten aus. (Spitta 1, 849.)
Bach, Joseph, nur bekannt durch
9 Sinfonien f. 2' V. 2 Ob. 2 Hörner,
Va. u. B. oder 2 V.A.B. [Musikfr.Wien.
Bach, Karl Philipp Emanuel,
zweiter Sohn der lebend gebliebenen
Söhne Sebastian's, geb. 8. März
1714 in Weimar (Kirchenbuch),
gest. 14. Dez. 1788 Abends um
10. Uhr zu Hamburg (Hamburger
Correspond. vom 15. Dez. 1788). Der
Vater bestimmte ihn zum Rechts-
studium und bezog daher nach den
Gymnasialstudien am 1/10 1731
die Universität zu Leipzig und am
9/9 1734 d!e zu Frankfurt a/0.
(Matrikelbuch, 6 gr. Einschreibe-
gebühr). Trotzdem hatte ihn der
Vater in musikalischer Hinsicht
nicht vernachlässigt u. das eigene
Streben machte ihn fähig sich dem
-gewiegtesten Musiker gegenüber
zu stellen. Auch als Komponist
hatte er seinem eigenen Kataloge
zu folge schon 1731, als er also
noch die Schide besuchte eine
Reihe Werke geschrieben. 1738
begleitete er einen jimgen vor-
nehmen Mann in fremde Länder,
bis ihn Friedrich IL als Kronprinz
nach Rheinsberg als Clavicerabalist
berief. Aus dem Etat von 1744
(Bitter 1, 21) ersehen wir, dass er
seit 1741 einen Gehalt von 300
Thlr. bezog. Er muss aber schon
früher eingetreten sein als 1740,
da er von Friedrich II. noch als
Kronprinz aufgefordert wurde in
seine Dienste zu treten, wie er
selbst in seiner Biographie schreibt.
Nach des Vaters Tode bewarb er
sich um dessen Stelle in Leipzig,
doch wurde ihm HatTer vorgezogen.
1744 verheirate er sich mit der
Tochter eines Weinhändlers, Jo-
hanna Maria Dannemann. Ehe
Bach die Stelle in Hamburg er-
hielt, ernannte ihn die Prinzessin
Amalie , Schwester Friedrich IL,
zum Hofkapellmeister (Siehe den
Titel zu op. 1, 6 Senates p. le Clav,
a Fusage des dames, 2. Ausgabe.
Arasterd., Hummel), doch konnte
ihn nichts an Berhn fesseln, denn
die Stellung bei Friedrich IL war
ihm widerwärtig geworden, so dass
^r sogar zeitweise in Ungnade fiel;
dennoch wollte ihn der König
nicht missen. Am 3. Nov. 1767
wurde er in Hamburg zum Musik-
direktor gewählt und am 13. Nov.
erklärte er von Berlin aus die An-
nahme der Stelle (Sittard 1, 41
zwei Schreiben abgedruckt. Aus
dem 2. Schreiben ersieht mau aber-
mals, dass er auch bei der Prin-
zessin Amalia in Diensten stand).
Der König war wenig geneigt auf
den Abschied Bach 's einzugehen.
Bach reiste daher heimlich nach
Hamburg und hielt als Kantor u.
Musikdirektor an St. Jakobi am
Johanneum seine lateinische An-
trittsrede. Er bezog einen Gehalt
von 720 M und von jeder der 5
Hauptkirchen mit jährlich 12 Mu-
sikauffühi'ungen eine bestimmte
Summe. Aufserdem gab er noch
öffentliche Konzerte (1770—1779).
Seit Telemann's Zeit war dem
Kantor der wissenschaftliche Schul-
unterricht abgenommen. B. er-
klärte Buruey gegenüber, dass er
nur zum Teil in Hamburg gefunden
habe, was er erhoffte. Die Kirchen-
chöre waren sehr schwach und
Bach, K. Ph. Em.
279
Bach, K. Ph. Em.
meist mit schlechten Stimmen be-
setzt. Nur 2 Bassstimmen standen
ihm zur Verfügung, für die er
Soli schreiben konnte. Die In-
strumente standen in keinem Ver-
hältifis zu den Chorstimmen (7 zu
17 und noch 3 Trompeten und
Pauken). Nach dem Urteile der
Zeitgenossen war B. ein ausgezeich-
neter Klavierspieler, der besonders
im Yortrage alle übertraf. Roch-
litz 4, 179 sagt: er spielte am
liebsten auf dem Clavichord und
öffentlich auf dem Flügel. Die
Pianoforte verschmähte er, da sie
noch zu unausgebildet waren. Mo-
zart's Urteil über B. ist zwar be-
kannt, doch soll es hier nochmals
eine Stelle finden, da es charakte-
ristisch für die Gesinnung der
Zeitgenossen Bach 's gegenüber ist.
Mozart sagt (Rochlitz 4, 202): „B.
ist der Vater, wir sind die Buben.
Wer von uns was Rechts kann,
hats von ihm gelernt, wer das
nicht eingesteht, ist ein .... Mit was
er macht, dagegen kämen wir jetzt
nicht mehr aus: aber wie er es
macht, da steht ihm keiner gleich."
B.'s Kompositionen unterliegen zum
grofsen Teile dem üblichen Ge-
brauche des 18. Jh. auf Bestellung
komponiert zu sein. Darunter litt
Haydn u. Mozart, wie die anderen;
erst Beethoven schuf gröfstenteils
nur aus eigenem Drange. B. er-
klärt in seiner Selbstbiographie,
dass er nur wenige Arbeiten aus
innerem Drange geschaffen habe
und sagt „Unter allen meinen Ar-
beiten, besonders fürs Ciavier, sind
blos einige Trios, Solos und Con-
certe, ^v^^elche ich mit aller Frey-
heit und zu meinem eigenen Ge-
brauch gemacht habe," Wir be-
sitzen von den Künstlern des 18. Jh.
eine hübsche Anzahl Selbstbiogra-
phien, die alle mit gleicher Ver-
ehrung und Hochachtung B. sowohl
als Menschen, wie als Künstler
hoch stellen, ja sogar als höchsten
über alle damaligen erheben. Die
Leipz. Ztg. 1881 Nr. 37 druckt
z. B. M. Claudius Niederschrift
über B. im Wandsbecker Boten
ab. (Quellen: Selbstbiogr., die er
1770 für seinen Freund Bode in
Hamburg (Buchhändler) abfasste
und dieser sie in den 3. Bd. der
Uebersetzung von Burney's musi-
kal. Reise aufnahm, siehe Burney
3, 198. Nohl druckt sie S. 59 in
seinen Musiker - Briefen nebst 10
Briefen (Lpz. 1867 Duncker &
Humblot) Avieder ab. Burney's
Besuch bei Bach und sein Urteil
über ihn ist im Sittard 1, 45 ab-
gedruckt, nebst dem Nachrufe im
Hbger. Correspondenten. — Ge-
sammelte Nachrichten von dem
Leben u. d. Werken . . . Nebst e.
Samlg. verschiedener Recensionen
. . . seiner Werke, gesammelt von
J. H. Westphal. Ms. Autograph,
Brüssel Nr. 4779. — Bitter, Biogr.
Berl. 1868 W. Müller, 2 Bde. mit
Porträt. — Einzelnes in Spitta,
Job. Seb. Bach, siehe Reg. —
Reichardt im Musikal. Almanach
1796. — Forkel 3, 22. 6, 275. —
Urteil: Niederrh. Ztg. 15, 1. 129.
— Winterfeld 3, 456. Dr. Hugo
Riemann, Die Söhne Bachs, in
Rabich's Blätter füi* Haus- und
Kirchenmusik. Langensalza 1897
Beyer & Söhne. S. 26 ff. nebst
Abdruck eines Sti'eichquartetts in
P. in Nr. 2 u. 3. Gdur.)
• Das Verzeichnis nachgelassener
Werke, welches als Katalog er-
schien [B. B.], enthält 680 Nrn.
Dazu kommen noch etwa 280 ge-
druckte Werke.
Bitter verzeichnet eine grofse
An-zahl Werke, druckt oft die Vor-
reden imd Dedic. ab, giebt auch
Bach, K. Ph. Em.
280
Bach, K. Ph. Em.
zum Teil den Inhalt an, besonders
bei den Liedersamlg., doch fehlt
der Fundort.
Verzeichnis seiner nachiveisbaren Werke :
Auf der Kgl. Bibl. zu Berlio befindet
sich ein thematisches Verz. aller dort be-
findlichen AVerke, angefertigt von Herrn
Dr. A. Koijfermami, Oberbibliothekar.
Autographe auf der Kgl. B. B :
Eamler's Auferstehung und Himmelfahrt
Jesu. Part.
Oster Cantate 1784: „Anbetung dem
Erbarmer", für Chor u. Orch.
Passions - Musik nach dem Evangelisten
Lucas. „Mein Erlöser, Gottes Sohn." 1787.
Passions-Musik nach Matthäus „0 Jesu
Christo, Gottes Sohu", 4 st. mit Orch.
Oster-Cantate (de Resurrectione). Poesie
von Cochius (17.56) a 4 v. 3 Trombe,
Timp., 2 Ob., 3 V. Va. e Cont. „Gott
hat den Herrn auferwecket". Cd. P.
2 Litaneien aus dem holsteinischen Ge-
sangbuche mit ihrer bekannten Melodie
für 8 St. und Fundament. P. 8 Bog. in
fol. Vorrede 14/3 1785. Stb. vom Komp.
korrigiert.
Magnificat 4 voc. c. orch. P. Potsdam
25/8 1749.
Et misericordia ejus, Em. 2 Kompos.
zu seinem Magnific.
Psalm 86, v. 8, Herr es ist dir keiner
gleich. Chor u. Orch. 28 Seiten (gehört
zur Osterkantate).
Psalm nach Cramer: Lass mich nicht
deinen Zorn empfinden, 4 voc. c. instr.
Cm.
Den Engeln gleich, erhebt zum Loblied
eure Chöre. Cantate auf das Michaelis-
fest für 4 St. u. Orch. P. 8 Seit, nur der
1. Chor vorh. Gedruckte Textbuch von
1774.
Cantate zur Einführung des Predigers
Gasie (in Hambg. 1785) „Gnädig und barm-
herzig ist der Herr". Ed. zu 4 St. 2 V.
Va. 2 Ob. u. B.
Cantate zur Einführung des Predigers
Haeseler (Hambg. 1772) „Siehe ich will
predigen deine Gerechtigkeit", 4 St. 3 Tromp.
Pauk. 2 Ob. 2 V. Va. u. B.
Cantate zur Einfühning eines Predigers
in Hambg. „Der Herr lebet und gelobet
sey mein Hort," 4 St. 2 Ob. 2 Hörn.
3 Tromp. u. Pauk. Ed.
Cantate zur Einführung des Predigers
Winclder in Hambg. 1773 „Hallelujah,
lobet den Herrn", 4 Singst. Streich(|uart.
2 Ob. 3 Tromp. Pauk. Esd.
Herr Gott du bist unsere Zuflucht.
Cantate zur Einführung eines Predigers
in Hambg., für 4 Singst. Streichfpiart.
2 Ob. 3 Tj'omp. u. Pauken. Dd. P.
Dich bet' ich au, Herr Jesu Christ (aus
Sturm's Liedern) f. 2 Sopr. mit Bc. Cd.
3 Lieder von Geliert 1. Gedanke, der
uns Leben giebt, 3 st. u. Bc. 2. OfWdagt
dein Herz, 4 st. 3. Gott deine Güte reicht
so weit, 4 st.
4 Choräle für 4 St. u. mehrere Reci-
tative aus der Matthäus - Passion 1777.
5 S. fol.
1. Ach Gott und Herr. 2. Hilf dass
ich folge treuen Rath, 2 vierst. Choräle.
Selma, Cantate von Holty, Em. für Sopr.
mit 2 Fl. u. Streichrjuart.
9 Chöre mit und ohne Orchester. Arien,
Accompagn. zur Passions-Musik.
10 Lieder am Klav. zu singen.
Magnificat a 4 voci 3 Trombe e Timp.
etc. P. fraglich ob Autogr.
Orchester-Sinfonien in D. Es. F. G. C.
Fd. P.
Concerte f. Klav. mit Instr. in Cd. 2 in
Am. 4 in Gd. Em. 5 in Dd. Hm. 3 in Ad.
2 in Esd. 2 in Cm. 3 in Bd. Gm. 4 in Fd.
2 in Dm.
Concert f. Vcl. mit 2 V. Va. u. B.
Am. Berlin 1750. P. 17 S.
2 Concerte f. die Oboe mit 2 V. Va.
B. 39 S. P. Bd. u, Esd. 1765 komp.
11 Senat, f. Klav. V. u. Vcl. 1778
komp., davon 1. 4. 5. 3. 2 bei Hummel
im Stich erschienen.
Für Klav. Violine u. Bass, 3 in Cd.
2 in Dd. 1 in Esd. 2 in Em., in G. A.
Am. B. Fd. je 1.
8 Trios f. Fl. V. u. B.
1 Trio f. 2 Fl. u. B.
2 Trios f. 2 V. u. B.
1 Trio f. Klav. u. Gambe.
5 Trios f. Klav. u. Violine.
Trios für Flöte, Viol. u. B. 2 in Cd., je
1 in Dd. Dm. Ad. Am. Hm.
— für 2 V. u. B. in Em., Gd.
— für 2 Fl. u. B. in Ed. '
Für Klavier und Violine, Om. Fd. Fism.
Bd. Hm.
— Ciavier und Gambe in Gm.
27 Ciaviersonaten nur die 1. (Hm.) und
letzte (Fism.) von B.'s Hd.
Klaviei'sonaten in Em. (Suite), Ed.
Empfindungen. Sonate f. Klav. mit V.
Fism. P.
Fantasie in Fism. und Fantasia sopra
Jesu meines Lebens Leben. 2 Bll.
Polonaise in Gm.
Klavier.st. ohne nähere Bezeichnung.
Fragm. Arpeggios A. Es u. ohne Vorz.
Skizzen.
Bach, K. Ph. Em.
281
Bach, K. Ph. Em.
In Kopie.
Ich will den Namen des Herrn preisen,
Cantate mit Schuback komponiert. Ham-
burg 1771. P.
Mein Heiland, meine Zuversicht, Chor
mit Instr. — Wenn der Erde Gründe
beben, ebenso.
Mein Heiland, meine Zuversicht, für
Chor, Streichquart. u. 2 Ob. Dm.
Duett für 2 Sopr: Muster der Geduld
und Liebe, mit Begl. des Streichquart, u.
2 Fl, Bd.
Sing ihm voll Rührung, Tenor-Arie mit
Quartettbegl. (nicht Autogr. und nicht der
Text von seiner Hd.)
2 Orchester-Sinfonien in P. Ed. Em.
1 Klavierconcert in Esd. P.
Sonatina seconda f. 2 Klav. concert. 3
Tromp. Pauk. 2 Hörn. 2 Fl. 2 Ob. 2 V. Va.
Vcl. Fag. u. B. Dd. zum Teil von B.'s Hd.
6 Fugen, zum Teil in Marpurg's Fugen-
samlg. ged]-.
Sonate f. Orgel. Fd. (zweifelhafte Koinp.)
4 Klaviersonaten mit V. Ycl. P.
Petites pieces avec des reprises variees
po\ir le Pfte. 5 Nrn.
Arietta con 11 variazioni per il Comb. Ad.
Petites pieces avec des reprises variees
p. le Pfte.
Drucke und Mmmscripte auf verschiedenen
Bibliotheken.
Die Israehten in der Wüste. 1 Ora-
torium, in Musik gesetzt von C. P. E. Bach.
P. Hamburg 1775 beim Autor. P. 114 S.
[Dresd. Mus. Rostock. B. B. B. Kgsbg.
B. Lpz. B. Wagener. Glasgow. B.Joach.
Elbing. B. M. Darm st. Briissel Cons.
Bologna. Einsiedeln. R. C. of Mus. Mu-
sikfr. AVieu.
— Kl.-A. von Schletterer. Wolfenb. 1864
Holle. [B. M. Einsiedeln.
Carl Wilhelm Ramniler's Auferstehung
u. Himmelfahrt Jesu, in Musik gesetzt . . .
Leipzig 1787 Breitkopf. P. 184 S. [Dresd.
Mus. B. B. ß.G. Dresd. B. M. R.C.
ofMus. Wolfenb. Darmst. B. Lpz.
Brüssel Cons. Musikfr. Wien.
— Kl.-A. von Schletterer. Wolfenb. 1865
Holle. [B. M.
Die Pilgiimme auf Golgatha. Passions-
Oratorium. P. Ms. [B.M.
Ostermusic: „Gott hat den Herren."
P. Ms. [B. M.
Der sterbende Jesu. Passions - Cant.
P. Ms. B. Joach. (Nr. 57).
Passions-Cantate (Du Göttlicher, warum
bist du) ein Cl.-A. von A. J. Steinfeld.
Hbg. 1789 Hermann, quiol 75 S. [B.
Kgsbg. B. Hbg. B. B. im Ms. u. Druck.
Leipz. Thom. Rostock mit 1799 gez.
Schwerin F. Ms. in P. u. Stb. Textb. von
1779. Brüssel Cons. im Ms. P. u. in obi-
gem Kl.-A.
Oster - Cantate . . . vom Hofprediger
Cochius. 1756. P. Ms. 33 S. [ß. Joach.
Nr. 60. Ms. P. u. Stb. Schwerin F.
Tu Musikfr. Wien : Die Leiden- u. Ster-
ben.sgeschichte.
Passions -Musik nach dem Evangel.
Matthäus. P. [Musikfr. Wien.
Magnificat ä 4 v. 3 Trombe e Timpani,
2 Corui, 2 Flauti, 2 Oboi, 2 Violini, Viola
e Continuo. Duopo Partitura autografa
dell' autore. Bonn. N. Simrock. [Dresd.
Mus. B. B. B. Kgsbg. Proske P. 105 S.
ediert ven Pölchau. ß. Wagener. B. M.
Einsiedeln. Darmst. Musikfr. Wien.
Magnificat p. a 4 v. 2 Cor. 2 Fl. 2 Ob.
2 V. Va. e Cent, in Dd. [Ms. B. Joach.
Nr. 59.
Heilig, mit 2 Chören u. 1 Anette zur
Einleitung. Hamburg 1779 beim Autor.
P. in sehr gr. Format, 22 S. [Dresd.
Mus. Rostock. B. Joach. B. Kgsbg.
B. B. B. G. Leipz. Thom. Proske M.
B. Wagener. B. M. Brüssel. Darmst.
Dresd. B. Lpz. Lübeck. Schwerin F.
Musikfr. Wien. Hofb. Wien im Autogr.,
Ms. 15517.
Bitten. Gott deine Güte reicht so weit
etc. von Geliert. Für 4 Singst, mit Orgel.
Bonn u. Cöln bey Simrock. qufol. 6 S.
[B. Kgsbg. Dresd. Mus. B. Wagener.
ß. B. Darmst. Musikfr. Wien.
Chor, Leite mich nach deinem Willen.
Ducas nie quocumque velis, für 4 Sing-
stin^men, 2 Violinen, 2 Hoboen, 2 Hörnern,
Bratsche und Bass. Nach der Original-
Handschrift (NB. ist nur eine Reinschrift)
herausgegeben und dem Conferenzrath von
Gabler in Altena gewidmet von Georg
Poelchau. Partitur. Wien, S. A. Steiner
& Comp. (1818) fol. 11 pp. (Gesamttitel:
Kunstwerke, musicalisch -classische alter
ujid neuer Zeit) [B.M. B. ß. Lpz.
Thom. B. Wagener. Dresd. Mus. B.
Kgsbg. Einsiedeln. B. Lpz. Darmst.
Dresd. Schwerin F. ß. Joach. Kat. 61,
Ms. P. nebst 1 Briefe. Musikfr. Wien im
Dmck.
Cantata in feste paschal. Cd. (Gott hat
den Herrn auferwecket.) Part. u. Stim,
Ms. B. Göttiugen.
Zwey Litaneyen aus dem Schleswig-
Holst. Gesgbuche. mit ihrer bekannten
Melodie für 8 Stim. u. Fundament. Kopen-
hagen 1786 Chr. Gottl. Proft. P. ediert
von Niels Schiörring. qu4''. 47 S. u. Text
Bach, K. Ph. Em.
282
Bach, K. Ph. Em.
in 80. 20 S. [B. M. B. Kgshg. Hofb.
Wien. Dresd. B. B. Lübeck. B. Wa-
gener. Brüssel Cons. Musikfr. AVien.
— 1792 Wien, o. Verleg. S». 10 S.
[Hofb. Wien und im Ms. IG 690.
Hupstocks Morgengesang am Schö-
pfungsfeste. In Partitur u. mit beigefügtem
Clav.-Ausz. Leipzig 1784 b. Autor, fol. 2
BU. u. 40 S. [B. Kgsbg. B. B. Dresd.
Mus. B. Wagener. B. G. B. M. B.
Lpz. Lübeck. Schwerin F. Brüssel
Cons: Wien, Artaria und ein Kl.-A. sine
loco. Musikfr. Wien.
— im Kl.-A. Nürnbg. Winterschmidt.
6 Bll. [B. B. ß. 0. B. Wagener.
Ms. 1190. B. B. öamlbd. Part. Nr. 18.
Der 8te Psalm : Wer ist so würdig als du,
4 St. 3 Tromp. PaiJf. 2 Ob. 2 V. Viola,
Bc. [auch in Ms. Dresd. Mus.
Herr es ist dir keiner gleich unter den
Göttern. P. Ms. B. Joach. Nr. 61. — B.
Kgsbg. Nr. 32.
Esto mihi, So gehst du nun, mein Jesu
hin, Cant. 1763. Ms. P. B. Kgsbg.
Cantate auf die Vermählung des Herrn
von G. (Wiltu mit diesem Manne ziehen)
c. 1765. Ms. P., B. Kgsbg.
P.salm 149 für Chor u. Orch. Ms. P.
[Berlin Kircheninst.
In Musikfr. Wien : Meine Lebenszeit
verstreicht. — Gott deme Güte reicht so
weit, beide für Chor und Orch. — Gott
dem ich lebe, f. Chor u. Orgel. P. — 1
Messe in B., Ms. P. — 13 geistl. Gesge. in P.
In Brüssel Cons. 719—728 geistl. Kan-
taten, Weihnachts-Musik:, Arien, Motetten
im Ms. P. — Ms. 730: Heilig, nebst 1
Chor zu Seb. Bach's Magnificat u. ver-
mehrter Instnimentation. ,
Oratorium (Cantate) zur Feyer des
Ehrenmahles der Herren Bürgerkapitains i
in Hamburg im Jahre 1780, für Soli, Chor
u. Orch. P. [Musikfr. Wien.
Der Wirth u. die Gäste, eine Singode
V. Gleim mit Clavierbegltg. Berl. 1766
Winter. [B. M. Brüssel Cons. B. B.
— Der Wirth und die Gäste, ein£
Gleimsche Singode in Musik gesetzt und
dem Dichter gewidmet. Dritte Auflage.
Op. ni. Berlin, in der Rellstabschen Mu-
sikhdlg. quer4'^. 4 Seit. (Kleine Aende-
rungen von fremder Hand.) [B. Wagener.
B. Kgsbg.
Phillis & Thirsis, eine Cantate für 2 St.
u. Instr. Bert. 1766 Winter 8 S. in fol.
[B.M. B.B. br. Mus. B. Lpz. Brüssel
Cons. Musikfr. Wien.
Cantate f. Sopr. mit Clav. Berl. 1774
Winter. [Brüssel Cons.
. . . Sturms geistliche Gesänge mit Me-
lodien zum Singen bey dem Clav. 1.
Samlg. Ilbg. 1780 Herold, qufol. 31 S.
[B.B. B. Wagener. Musikfr. Wien.
— 2. Aufl. ib. 1781. 6 Bll. 30 S. in
•lufül. [B. Kgsbg. B.D. B.Lpz. B.
Wagener. B. M.
— 3. Aufl. ib. 1792. qufol. 31 S. [B. G.
B. B. B. Wagener.
... 2. Samlg. ib. 1781. kl. qufol. 32 S.
[B.B. B.D. B.Lpz. B. Wagener.
B. G.
Herrn Prof. Gellerts Geistl. Oden und
Lieder mit Melod. Berün 1758 AVinter,
60 S. [B. B. B. Wag'. B. M. Dresd.
Mus. Schwerin F. Musikfr. Wien.
— 2. Aufl. ib. 1759. [B. B. Dresd.
— 3. Aufl. ib. 1764. 60 S. [B.B.
Dresd. B. Kgsbg. B.Lpz. B.W.
Brüss, Cons. Wolfenb.
— 4. Aufl. ib. 1771. [B.B. B. Wag.
— 5. Aufl. Lpz. 1784 Breitk. [B. Kgsbg.
B. Hbg.
Zwölf geistl. Oden u. Lieder als ein
Anhang zu Gellerts . . . ib. 1764. qufol.
14 S. [B. Wagener. B. Kgsbg.
2. Aufl. ib. 1771. [B. B. B. Kgsbg.
B.Lpz. im Ms.
Herrn Dr. Cramers übersetzte Psalmen
mit Melodien zum Singen bey dem Cla-
viere. Lpz. 1774 b. Autor, kl. qufol. 52
S. mit 41 Psalm, f. 1 St. m. Klav. [B.
Wageuer. B. Kgsbg. B.Lpz. B.B.
Dresd. Rostock. Wolfenb. Stadtb.
Bresl. Schwerin F. Musikfr. Wien.
Hofb. Wien Ms. 15 748.
Neue Melodien zu einigen Liedern des
neuen Hamburg. Gesangb. nebst einigen
Berichtigungen. Im Verlage Herolds 1787
16 S. in quer4". [ß. Wagener. B.B.
B. Kgsbg. B. Lpz. Musikfr. Wien.
Geistl. Lied, von Münster, siehe Job.
Christoph Friedr. Bach.
Eine neue Ausg. der 12 Gellert'schen,
8 Sturm'schen Lieder u. 6 Cramer'schen
Psalmen, ed. von C. H. Bitter, Berl. b.
Simrock. 4 Hefte.
Drey verschiedene Versuche eines ein-
fachen Gesanges für den Hexameter. Berl.
Winter (o Autor 1760) Nach B's. Selbst-
biogr. ist nur der 2te Versuch von ihm,
Nr. 1 u. 3 ist der Autor nocli unbekannt.
(Bitter 1, 157 druckt Abschnitte daraus
ab.) [B. B.
Oden mit Melodien vom . . . Berl. 1762
Wever. kl. quful. 20 Nrn. 28 S. [B. Wa-
gener. B. Kgsbg. Dresd. Brüssel Cons.
B. Lpz. Musikfr. Wien.
— 2. Aufl. ib. 1774. 20 Nrn. [B. B.
Neue Lieder-Melodien nebst einer Kan-
tate (die Grazien von Gerstenberg) beym
Bach, K. Ph. Em.
283
Bach, K. Ph. Em.
Klavier, . . . Lübeck 1789 Donatius. qufol.
61 S. [B. Kgsbg. B. B. B. Wagener.
Biiiss. Cons. B. Lpz. Musikfr. Wien.
Ms. Bruss. Cons. 1 Heft Lieder. Eben-
dort noch 1 Heft Lieder mit Clav. Wien,
Artaria.
Phantasie mit doppelt untergelegtem
Te.xt von Gerstenberg, qufol. s. 1. [B. B.
Ms. B. Hbg. 3292. 9 S. Besprochen nebst
Abdruck in Viertel]. 7, 1 von Chrysander.
Lieder finden sich noch „in Cramer's
Flora, 1. Samlg. 1787. — In Gräfe's Oden
4 Thle. 1737—43. — In Lieder 1783. —
Im Göttinger Musenalmanach von 1774
bis 76. 1778. 1780/81 Summa 11 Lieder.
Dieselben im Neudmck: Düsseldorf 1851
[B. M.] — In Voss' Musenalmanach von
1776 p. 107 u. 225. [B. M.] — Siehe auch
Kat, Kgsbg. p. 99 von Nr. 47 ab. — In
Maurerlied von Böheim. — In Freimaurer-
lied. 1788 a. — Eine Ode im Facsimile in
C. Baldramus Autographa, Berl. 1853
Selbstverl. Bd. 2 Nr. 1.
(4) Orchester -Sinfonien mit 12 obl.
Stimmen : 2 Hörn. 2 Fl. 2 Hob. 2 V. Br.
Vcl. Fag. Flügel u. Violen. Friedr. Wilh.
Prmz v. Preufsen gew. Lpz. 1780 Schwik-
kert. 12 Stb. Titel auf derVioletta (Brat-
sche). [B. M. Dresd. Mus. im Ms. 4 Hefte
in P. qufol. u. Druck. Brüss. Cons.
B.B. B.G. B.Hbg. br.Mus. Wolfenb.
B. Lpz. Berlin K. H.
— 1 — 3 neu herausg. v. Espagne. Lpz.
u. Berl., Peters. P. [B.M.
Ms. B. Wagener : 2 Sinfonien f. Streich-
inst, mit Fag.
— Sinfonia Dd. a 6 ström : 2 V. Viola,
B. 2 Corni.
Sinf. Fd. 2 V. Viola, B. 7 Bll. fol.
4 Sinfon. von 1741 u. 1755 im Ms.
Stb. [Berlin Th., s. Kat.
Im Autogr. B. Wagener: Sinfonie a 4.
Bd. 9 Bll. — Sinf. a 4. Hm. 8 Bll. hoch
fol. Dabei 2 Briefe von 1776 u. 1786:
Ms. B. M. 2 Sinf. in F. u. G.
Ms. Brüss. Cons. 12 Sinf. ä 4 u. Stb.
für 2 V. A. u. B.
Ms. B. Joach. 2 Sinf. in Em. u. Esd.
in P. für Quartett.
6 Sinfonien in F. Em. 3 Dd. Esd., die
5. für 2 Orch., die 2te für Streichquart.,
die übrigen mit Bläsern. [Musikfr. Wien.
Ciavier -Concert Nr. 5. (C-moU) mit 2
Viol. Bratsche und BaTs. Berlin 1739.
qufol. presd. Mus.
Concerto 3. per il Cembalo conc. acc.
da 2V. Violetta e B. Berl. 1760 Winter.
Stb. [B.B. B.M. Dresd. Mus.
6 Concerti per il Cemb. concert. acc.
a 2 V. Violetta e B. con 2 Cor. e 2 Fl.
Hbg. 1772 Autore. 9 Stb. [B.G. Brüss.
Cons. B. Wagener.
Concerto per il Cemb. concert. da 2 V.
Violetta e B. comp, da . . . Musico di ca-
mera di S. M. il re di Prussia. Norimb.,
Bath. Schmid. Bd. 5 Stb. [B. Joach.
3 Concertes p. le Clav, ou Pfte. Vienne.
fol. [br. Mus.
A favourite Concerto for the harpsich.
Lond. qufol. [br.Mus.
Mss. B. Joach. 7 Conc. f. Klav. u. Instr.
in Ed. Em. Gm. Cd. Ad. Cm. in P. Nr.
63—69.
Mss. B. Kgsbg. 5 Conc. f. Klav. u.
Instr: in Ad. Bd. Ad. Esd. Bd. in Stb.
u. 1 Conc. f. 2 Klav. in Fd. (Nr. 35—40).
Mss. B. Brüss. Cons. 44 Conc. f. Klav.
u. Instr. in Stb.
Mss. B. Wagener : Concerti in Em. Bd.
Part., in Gd. in Stb. — Concerto pro or-
gano in Es mit 2 V. A. u. Vcl. (b es g
f as g b es g).
Mss. Dresd. Mus. 1. Concerto per il
Cembalo accomodato per 2 Cembali, qufol.
2. 6 Concerti ä 2 Cembali, qufol. [B.
Joach. 1 Conc] 3. Conc. 1—6 (Fd. Dd.
Esd. Cm. Gd. Cd. f. Klav. u. Instr. 4. 6
Concerti per il Cemb.
4 Concerte f. Flöte mit Streichquart,
und 2 Conc. f. Oboe mit Streichq. im Ms.
in Stb. [Brüss. Cons. B. Joach. f. Flöte.
E. C. of Mus. für Flöte.
3 Conc. f. Vcl. mit Streichquartett. Ms.
Stb. [Brüss. Cons.
Mss. in Schwerin F. 3 Concerte f. Klav.
u. Orch. in F. G. u. Bd. in Stb.
Ms. Berlin Th. 12 Concerti per 1 e 2
Cemb. c. Instr. siehe Katalog. — 1 Sona-
tine f. Klav. mit Orch. im Ms. 1762.
Ms. B. Wagener, zum Teil Autogr. 12
Sonaten f. Cembalo und Orch., darunter 2
für 2 Claviere (Nr. 8 fehltV
8 Menuets f. 2 V. A. B. u. 2 Clarinett.
Ms. P. [Brüss. Cons.
6 Märsche f. 2 Ob. 2 Clarmetten, 2
Hörn. u. Fag. Ms. in Stb. (wohl fraglich
ob von E. Bach?) [Brüss. Cons.
3 Sonatinen für Cembalo concei-tate 2
Fl. 2 V. Violetta u. B. Berlin 1764
Winter 8 Stb. [B. Wagener. Brüss. Cons.
Berlin Th.
In Lpz. Thomas: 2 Quartette f. 2 V.
Va. u. B. in G. u. A. im Druck : Trovano
da Christian 0 Godofr. Thomasio Candidato
de leggi e Musico in Lipsia. Nr. 1 u. 4.
Bach, K. Ph. Em.
284
Bach, K. Ph. Em.
(Siehe Eiemann's ohen angezeigte Bio-
graphie im Rabich, nebst Abdruck des
einen).
Quartett für Clav. Fl. u. Bratsche. Ms.
in Stb. [Bmss. Cons.
Divertimenti a 3 (V. Va. Vcl.) [Mu-
sikfr. "Wien.
3 Trios pour 2 V. et B. Norbg., B.
Schmitt, 1751. Stb. [Biiiss. Cons. br. Mus.
(Kgl. preuss. Kammermusicus) Zwei
Trio das erste für zwo Violinen und Bass,
das zweite für eine Querflöte, eine Vio-
line und Bass bei welchen beiden aber
die eine von den Oberstimmen, auch von
dem Flügel gespielt werden etc. Nürnberg,
Schmids seel. Wittib. P. fol. [B. Wagener.
B. Kgsbg.
Sonata (Bd.) a 2 V. e B. (Part. 15 S.)
Berlin 1763 G. L. Winter. [B. Wageuer.
Bnlss. Cons.
Ciavier -Son. (3) mit 1 V. u. 1 Vcl.
Lpz. 1776 Selbstverl. 3 Stb. [ß. M. Brüss.
Cons. Dresd. Mus. in Kopie. Dresd. (o.
V. u. Vcl.) B. B. Musikfr. Wien. B.
Wagener. Einsiedeln. Schwerin F.,
siehe Kat. 1, 124/25. br. Mus.
— 2te Samlg. (3 Sonaten) Lpz. 1777
Selbstverl. 3 Stb. Sonate 4—6. [B. M.
Dresd. Mus. B. B. Musikfr. Wien fehlt
Vcl. Dresd. B. Wagener. Eiusiedeln.
br. Mus.
6 Sonates pour le Clavecin ou Pfte acc.
d'un Violon & Violoncelle. Op. LT. Berlin,
Hummel 3 Stb. [Dresd. Mus. B. Wage-
ner. Brüss. Cons.
6 Trios p. harpe, V. et Vcl. Lond. 1776
Bremner. Stb. [Brüss. Cons.
10 Trios f. Fl. V. u. B. — " 6 Trios f.
Clav. Clariuette u. Fag. — 1 Trio f. 2
Fl. u. B. — 1 Trio f. Fl. Br. u. B. im
Ms. in Stb. [Brüssel Cons.
13 Sonatinen für Clav, mit Instrumen-
talbegltg. im Ms. in Stb. [Brüss. Cons.
4 Trios für Pfte. Violiu und Vcl. Auto-
graph kgl. Bibl. Berlin. Fd. Cd. Em. Dd.
[Kopie B. Wagener.
Trio a Flaute, Basso, Viola e Cembalg
3 Bll. [Ms. B. Wagener.
Sonata I a 2 V. e B. dedic. Guill. di
Lippe, anno 1751. 3 Stb. Ms. [Schwerin F.
IG Trios f. 2 V. od. Fl. u. B. teils Kopie,
teils Autogr. in Stim. [B. Wagener. 1 Trio
in Darmst., Ms.
Ms. B. AV agener: Trio, kop. von F. W.
Rust, in Stim. — 15 Trio f. 2 V. u. B.
teilweise Autogr.
Ms. B. Joach. Trio f. 2 V. u. B. in
Em. (Nr. 72).
Ms. Berlin Th. 4 Trios im Ms. Stb. s. Kat.
12 Duos p. 2 fl. av. Cemb, Berlin
1758. Hbg. 1770. Ms. in 40. 1 vol. [Brüss.
Cons.
Ms. in Schwerin F: Sonate f. Klav. u.
V. in C. Stb. — Berlin Th. f.* Klav. u.
Flöte in Dd. 1747 Ms.
12 Sonaten f. Clav. u. V. — 8 Son. f.
Clav. u. Fl. — 1 Duett f. 2 Clariuetten
- 9 Senat, f. Fl. u. Bc. — Solos f. die
Harfe. Mss. in Stb. und in Part. [Bnissel
Cons.
. . . (Musico di Camera di S. M.) Sei
Sonate | per Cembalo | del. a F'^ederico H
I Re di Prussia. | Norimberga, Balthas.
Schmid. | fol. 34 pp. (c. 1742) [B. M.
B. Kgsbg. Musikfr. Wien. B. Hbg.
Dresd. Mus.
— In der Bibl. Lpz. eine Ausgabe,
wahrscheinlich die älteste mit gleichem
Titel und „Alle Spese di Giovanni Vlrico
llaffner, Intagliatore in rame . . . Norim-
berga. Nr. XV. 42 Seiten.
— a. Ausg. „ä l'usage des Dames. op.
1. Amst., Hummel. [B. Hbg. Dresd. Mus.
Strafsburg i/Els. • B. Wagener. Brüssel.
— a. Ausg. 1773 Riga, Hartknoch. [B.
Hbg. B. Wagener. B. Lpz.
Sei Sonate per Cembalo dedic. all Al-
tezz. Sereniss. di Carlo Eugenio di Wür-
teinberg e Teckh etc. Opera II. Nürem-
berga, G, Ulr. Haffner. querfol. 40 pp.
[B. Hbg. B. B. ProskeM. B. Wagener.
B.M. B. Joach. Hofb. Wien. Musikfr.
Wien. Einsiedeha.
— a. Ausg. Norimb., G. G. Winter &
Co. [B.M. Dresd. Mus. Berlin Th.
6 Sonaten f. Clav, mit veränderten Re-
prisen. Berl. 1760 Winter. 34 S. [B. B.
ß. Joach. B. W. ß. Kgsbg. Musikfr.
Wien. B. Hbg. B. Wag. Einsiedebi.
B. Lpz.
— a. Ausg. Berl., Rellstab. [B.M.
1. Fortsetzung von 6 Sonaten, ib. 1761.
33 S. [ebd. wie 1760.
2. Fortsetzung von 6 Son. ib. 1763.
33 S. [ebd. und B. M. B. G.
Kurtze und leichte Ciavierstücke mit
veränderten Reprisen . . . Bei'l. 1766 Win-
ter, 13 S. 1. Samlg. [B.M. B. Kgsbg.
Hofbib. Wien. B. B. Schweiin F.
— 2. Aufl. 1780 ebd. [B.M B. B.
— 2. Samlg. 1768 ebd. 18 S. [B.M.
B. Kgsbg. B. Wagener. Dresd. in Kopie.
6 leichte Ciaviersonaten. Lpz. 1766.
Breitk. & Sohn. [B. B. B. Hbg, Musikfr.
Wien. B. Wageuer. B. M. br. Mus.
6 Clav.-Son. für Kenner und Liebhaber
1. Samlg. Lpz. 1779 Selbstv. 46 S. [B.M.
B. Kgsbg. B. B. Strafsbg. i/Els. B.
Wag. Dresd. Mus. B. Hbg. Musikfr.
Wien. R. Cef Mus. Brüssel. B. Lpz.
Bach. K. Ph. Em.
285
Bach, K. Ph. Em.
— Clav.-Son. nebst einigen Rondos fürs
Fortep. f. Kenner. 2. Samlg. Lpz. 1780.
Selbstv. 32 S. [ebd.
— 3. Samlg. 1780 nebst einig. R. 38 S.
[ebd.
— 4. Samlg. 1783 und freie Fantasien
nebst e. R. 35 S. [ebd.
— 5. Samlg. 1785 wie vorher. 38 S
[ebd.
— 6. Samlg. 1787 ebenso, 30 S. [ebd.,
in B. B. aucli im Ms. 24 BU. fol.
— Neue Ausg. von Baumgart. Lpz.
1863 Leuckart.
Bataille de Bergen, Sonate pour le Pfte.
ou l'Harpe. Worms, G. Kreitner 4 Bll.
fol. (mit C. E. Bach gez.) |B. Wagener.
Una Sonata per il Cemb. solo. Lpz. et
Dre.sd. 1785 Breitk. [B.B.
Preludio e sei Sonate per organo. Op.
93. Berl. Rellstab. Vm u. 45 S. [B.
Wagener. Brüssel.
Nachdruck: 6 Senates for the Harpsi-
ohord er Pianof. London, Bremner ]776.
fol. [Dresd. Mus.
Ms. Dre.sd. Mus.. 13 Son. u. 6 Fug.
Ms. B.. Wagener, Sonata Gm. 4 Bll.
(16tel: d b a g f g f es I d c h c c I .
— 48 Son. in hoclifnl.
7 Sonaten in Haffner's Oeuv. mel. — 1
Son. in Nebenstimdeu der berliner Musen
(siehe J. Chr. Fr. Bach). — 1 Son., siehe
Winterschmidt.
Sonaten und Fugen 1774, s. Wever.
3 Senates p. le Clav., oeuv. posth. Berl.
Rellstab. (1792) 29 S. [B. Wag. Brüssel.
Grande Sonate (Bdur) Oeuvres ijosthimic
Nr. I. Leipzig a Kühnel (Bur. de Mus.)
qu40. [B. M. B. Wagener.
3 Senates 'pour de Clav. Nmbg. Ad.
AVolfg. Winterschmidt (feu Ulr. Haffnei )
Nr. 141. 17 Seiten. Eutli. 1 Sonate von
Bach, von C. S. Binder u. C. Fasch. [B. B.
Bach's, Nichelmann's und HändeFs So-
naten u. Fugen für Ciavier. ed. 2. Berl.
1774 Wever. [B.B.
Im Le Tresor des Pianistes von Far
renc, Bd. 13 befinden sich 6x6 Senat
Paris, A. Farrenc u. Paris, A. Leduc.
Im 12. Bd. 5x6 Senat, ib.
Ms. B. M. 6 Son. u. 1 Fuge.
Ms. B. G. 4 Son.
Ms. 2969 Brüssel: 6 Sonaten.
Ms. B. Hbg. an 3191: 3 Son. f. Klav.,
1 für Orgel (Gm.). 12 Var. Thema v.
Rameau. 1 Suite E,sd. — Marche u. Murqui.
2 Son. Allemande. 2 Son.
Wer nur den lieben Gott 1. w. 1 Bl.
Ms. [B. B.
3 Sonaten für Oi-gel. Ms. 2026. [Brüssel.
Ms. B. B. 3700 fol. Sonata Ad. p. Cemb.
Ms. B. Wagener. Sonaten, Variationen,
Sinfonien etc. von Bach, Cramer in Gotha
u. C. F. Bach Bückeburg.
5 Bde. im Ms. Sonaten f. Clav. [Brüss.
Cous.
Hofb. Wien: 1 Sinfonie f. 3 Instr. 4
Sonaten. 1 Son. für das Bogenclavier.
Priüudia, Fant. u. Fuge. La Jiüiane. —
1 Bd. kleinere Klavierp. 1 Bd. mit Trios
f. Klav. u. Instr. in Mss. 18677. 687. 980.
19035.
Musikfr. Wien: 17 Sonaten u. Sonatinen.
Sonata in Es. 7 Conc. 2 Hefte mit Sonaten,
Fug. u. a.
Die B. in Brüss. Cons. besitzt 4 Samlg.
Sonaten gedr. 1762. 1770. 1787. imd s. a.
doch ist aus dem Kataloge nicht zu er-
kennen, welche Sonaten dies sind.
Ms, 13. Kgsbg. Sonaten u. Klavierpiecen
in zahlreichen Abschriften, siehe Katalog
S. 98 Nr. 41—45.
Ms. 18677 in Hofb. Wien: 4 Sonate per
il Clavic. — In Ms. 15961 : La Juliane,
ein Klavierst. — In Ms. 19035. AUegro,
Polonaise, Ariette mit Var., Rondo, Siu-
fonia, Suite f. Klav. — In Ms. S. A 68
Aa 170 (alte Sign.) Sonata fürs Bogen-
Clav. Gd. — Sinfonia a 2 V. e ß. in P.
Arioso f. Klav. u. V. — Sinfonie f. Klav.
u. V. — 4 Trios f. Klav. u. V. — Trio
a Cemb. e Va. da Gamba. Ms. 16786.
Mss. in Darmst. (ohne Vornamen): 4
Klavierpiecen: 2 Fantasien, 2 Fugen, 1
Partita III. — Petites pieces und 3 Sonaten.
Ms. B. lipz : Sonata e Arioso per il Clavic.
Six Sonatas f. Klav. Ms. 161 Cambridge
F. W. im Kat. die Themen. «
In Berlin Thulem. 13 Sonaten, 8 Soli
und 1 Sonate f. Orgel 1755, siehe den
themat. Kat. in M. f. M. 30, Beilage.
Tonstücke für das Ciavier, vom Herrn
. . . und einigen andern classischen Mu-
sikern. Berlin 1762 Arn. Wever. Gedr.
bey Breitk. in Lpz. qufol. 28 S. Neben
E. Bach noch Händel, Kirnberger und
Nichelmann. [B. AVolfenb. 336. B.B.
B. Kgsbg. 476. B. Wagener.
— 2. Ausg: C. Ph. E. Bach, Nichel-
mann und Händel's Sonaten und Fugen
füi's Ciavier. Berlin, Wever, s. a. (]u4'^.
[B.B.
Ciavierstücke verschiedener Art. 1.
Samlg. Beri. 1765 Winter. 19 Nrn. Nr. 1
ein Conc. 3 Singoden, am Scliluss eine
Fuge. [B. M. B. Hbg. B. Wagener.
Einsiedeln.
Kleine leichte Klavierst. mit der Finger-
setzung ... 1. (u. 2.) Samlg. Wien 1799
Verlags - Gesellschaft, (im Violinschlüssel)
[B.B.
Bach, K. Ph. Em.
286
Bach, K. Ph. Em.
3. Samlg. kleiner leichter Klavierstücke
mit Fingersatz. Wien 1800 Typogr. Ge-
sellschaft (mit Biogr.) [B. B.
Recueil de diverses pieces p. l'orgTie.
Quedliubg. 1773 u. 1791 Keussner (?).
[Brüss. Cons.
Fünf kurze und leichte Klavierstücke
mit Fingersetzung. Berlin gedr. bey Fr.
Willi. Birnstiel zu finden in der Eellstab-
schen Musikhdlg. fol. 8 pp. [B. Wagener.
12 zwei- u. dreyst. kl, Stücke f. d.
Flöte od. V. u. d. Clav. Hbg. Schönemann.
3 Stb. [Briissel.
— 12 kl. Stücke mit 2 u. 3 Stirn, f.
Flöte od. V. u. das Klav. 2. Aufl. BerUn,
1759 Winter. 3 Stb. [Briissel. Schwerin
F. nur EJavierstim.
Six Fugues pour le Pfte. Bonn & Co-
logne. N. Simrock. qu4''. [B. AV agener.
R. C. of Mus. im Ms.
Les folies d'Espagne avec 12 Variations
pour le Pfte. Vienne chez Jean Traeg
(Nr. 215) qu40. 7 Seit.
Menuet de Locatelli avec 21 Variations
pour le Pfte. Wien, Jean Traeg (Nr. 216)
qu#. 11 pp.
La bataille de Prag. Divertissement pour
le Clav, et un Violon. 6 Bll. in fol. nur
mit Bach. bez. Ms. ß. Wagener.
Ms. B. Wagener: Veränderungen ver-
schiedener seiner Claviercompositionen
querfol.
Versuch über die wahre Art | das Cia-
vier zu spielen | mit Exempeln | und acht-
zehn Probestücken in sechs Sonaten | er-
läutert. 1 1. Theil. I B3rtin 1753 Chr. Fr.
Henning. {B. B. Dresd.
— 2. Aufl. 1759 u. 2. Thl. 1762. Bertin,
Winter. B.B. B.Hbg. Strafsbg. i/Els.
Musilifr. Wien. Parts Nat. br. Mus.
Brtissel. B. Lpz. Lübeck. Dresd. Mus.
— 2. Aufl. Lpz. 1780 Schwickert. 1.
2. Thl. [B. B. Brüssel. Dresd.
— 3. Aufl. mit Zusätzen und 6 neuen
Clavier-Stücken vermehrte Aufl. Lpz. 1787
Schwickert. 4«. VEI, 103 S. — 2. ThJ.
2. Aufl. mit Zusätzen, ib. 1797. 40. 4 BU.
280 S. u. 1 Taf. [B. Hbg. B. B. B. Wag-.
B. M. Glasgow, br. Mus. Brüssel.
— 4. Aufl. von G. Schilling ed. Heiz-
berg 1852. [B.M.
— 5. Aufl. von demselben. Bert. 1856
Klage. 436 S. u. 4 Taf. [Hannover. B. M.
B. B. als 4. Aufl. bez. B. Wagener.
— B. Wagener besitzt eine Ausg. ohne
Verlag u. Jahr.
Anfangsstücke mit einer Anleitung den
Gebrauch dieser Stücke, die B.sche Finger-
setzung, die Manieren u. den Vortrag be-
treffend von Joh. Carl Friedr. ReUstab.
3. Aufl. Beriin, Rellstab. 46 Nrn. fol.
XVI, 31 S. [B. B. B. Wagener. B. M.
Dresd. Proske. br. Mus. Emsiedeln:
Noriinb. Haffner.
Kurze Anweisung z. General-Bass, mit
Exempeln über Jeden Accord . . . Ms.
Autogr, Brüssel 6487. — Brüssel Cons.
4594.
Einfall, einen doppelten Contrqranct in
der Octave von 6 Tacten zu machen . . .
lu Mari)urg's hist.-krit. Beyträg. 3. Bd. 2.
Stück p. 167.
Anleitung so viel Walzer man will mit
Würfeln zu componiren. Deutsch u. fran-
zös. ohne Autor. Op. 142. Berlin, Rell-
stab. kl. qu4<'. Wird B. zugeschrieben.
[Bmssel 6840.
Vei'zeichniss des music. Nachlasses
Hambg. 1790 Schniebes. 8°. [B.B. B.
Wagener s. a. Dresd. B. M. Brüssel,
br. Mus.
Katalog seiner Werke, mutmafslich von
Westphal. Ms. fol. 65. fB. B. Brüssel.
Nr. 5218.
Einige Briefe in Nolil's Musiker Briefe.
Lpz. 1867.
Ein Sammelwerk von Bach herausge-
geben :
Musikalisches Vielerley. Herausg. von
. . . Hbg. 1770 Bock, hochfol. in 51 Stück.
= 204 S : Klaviersachen u. Lieder. [B. B.
B. G. B. Kgsbg. Dresd. B. Wag. br.
Mus.
Von Bacli sind enth. 2 Son. 3 Fant. 2
Solfeg. 4 Menuet, 3 Polen. 1 Duo, 2 Var.
3 Stücke. Die übrigen sind von J. Chr.
Fr. Bach 15, J. Ernst Bach in Eisenach
2, Cramer in Gotha 6, Fasch 5, Gräfe 4,
Graun Concertm. 5, Hien, Karl Höckh 3,
Kirnberger 5, C. Ludw. Mattlies 2 und
Schönfeld.
In älteren Saimnehverken :
In Birnstiels's Music. Allerlei, 9. Samlg.
enthält 2 Psalmen, 4 Sonaten f. Klav.
(Em. Gd. Fm. Bd.) 2 Themen mit Vai.
u. 6 kl. Klavierst.
Klavierst., Senat., Lieder, siehe Birn-
stiel 1753.
Gottes Gäste in der Natur. Bossler 1 b.
Hoch wie des Adlers, „ „
Siehe Bossler 9.
Siehe Breitkopf 1. 10.
Kompositionen in K. F. Cramer's Flora.
lu Graefe's Samlg. Oden 1737—1743.
3 Oden.
In Haffner's Collect, recreat. 7. 8: zwei
Sonaten.
In J. Ad. Hiller's Sophiens Reise einige
Lieder.
Back, Nikol. Ephr.
287
Bach, Friedemann.
In J. J. Hummei's 6. u. 8. Samlwk. je
eine Sinfouie.
In Marpurg's Eaccolta 1756 u. 1757:
2 Sonaten, 1 Fuge, 6 kl. Klavstücke. —
In dessen Fugen-Samlg. 1. Tl. 1758 p. 8
Fuga Dm. — In dessen Ciavierstücke 1.
2. 3. Samlg. 2 Fugen u. 1 Sonata in D.
In Arnold Wever's Sonaten u. Fugen.
1774.
In Winter s Music. Mancherlei 1762: 1
Sonate f. Flöte solo. Am. 2 Sonat. f. 2 V.
u. B. in Bd. u. Dm. 5 Sonat. f. Ivlav.
allein, 9 kl. Klavierst., Lieder, im Ganzen
36 Nrn.
Kompositionen im Neudruck, siehe Eit-
ner Verz. Ferner:
In Haslinger's „Der vollkommene Or-
ganist", Fugen, Toccaten. — Sonaten
in dessen 6 Senates p. le clavec.
Choralvorspiele, s. Kühnau, Joh. Chr.
In Latrube's Samlwk. 3 geistl. Gesge.
Dr. Riemann gab bei Steingräber in Lpz.
heraus: 1. 3 Klavierkonzerte in G. D. Es.
2. ausgewählte Klav.-Komposit.
In Venier's 20 Sonate p. Cemb. op. 2:
Sonaten.
In Welcker's Six Lesson 1 Piece.
Im br. Museum sind seine Drucke reich-
lich vorhanden.
Bach, Nikolaus Ephraim,
Bruder des Joh. Ludwiig's , seit
1708 Hofmusikus am Meiningischen
Hofe, an dem er noch verschiedene
andere Aemtor bekleidete, so wurde
er am 30/11 1712 zum Lakaien
ernannt, hatte aber dabei die Auf-
sicht über die „Mahlereyen- und
Statuen - Gallerie". Später wurde
er Mundschenk u. am 15/4 1719
Organist u. Kellermeister; musste
auch die ^,abteilichen Bedienten"
in der „Musik und Malerei" unter-
richten. Seit 1724 führte er die
Privatrechnungen der Aebtissin.
(Spitta 1, 12.)
Bach, Oswald, lebte wahrschein-
lich in Salzburg, denn Gerber 2
berichtet von einem dort aufge-
fundenen Ms., betitelt: Unterricht
im Singen für meine Schüler 1790.
2 Thl., der 2. ist unvollendet.
Bach, Samuel Anton, Sohn
des Joh. Ludwig's in Meiningeo,
lebte von 1713—1781 und war
Hoforganist. 1732 7/4 liefs er
sich auf der Leipziger Universität
einschreiben und lebte viel im
Hause Sebastian's. Er war ein
vielbegabter Mann und betrieb
Malerei und Mu.sik nicht ohne Er-
folg. (Spitta 1, 12. 2, 719).
Bach, Simon Friedrich, Sohn
des Joh. Elias Bach, geb. 1755,
gest. 2. Mai 1799. Nach dem
Stammbaum. Weiteres unbekannt
(Spitta 1, 849).
Bach, Stei)lian, um 1(590 Kantor
und Succentor am Blasius- Stifte
in Braunschweig, starb 1717 ebd.
(Spitta 1, 13).
Bach, Tohias Friedrich, Sohn
Joh. Christoph's HL, Neffe Seba-
stian's, geb. 1695, von 1721 Kantor
zu Uttstädt bis 1768. (Spitta 1,
182. Bitter 51.)
Bach, Wilhelm, siehe Fried-
rich Ernst Wilh. B.
Bach, Wilhelm Friedemann,
der älteste der am Leben gebliebe-
nen Söhne Joh. Sebastian's, geb.
22. Nov. 1710 in Weimar (Spitta
1, 620), gest. 1. Juli 1784 zu Berlin
(Forke! 4, 99). Zeigte schon als
Knabe so bedeutende Anlagen für
Musik, dass ihn der Vater stets
für denjenigen hielt, der einstmals
Grofses leisten würde. Da in da-
maliger Zeit für den Musiker eine
gelehrte Bildung unumgänglich not-
wendig war, da er sonst nie oder
nur ausnahmsweise eine höhere
Stellung einnehmen konnte, so be-
suchte auch Friedeman die Uni-
versität in Leipzig und hörte philo-
sophische und juristische Vorlesun-
gen. Schon am 22/12 1723 liefs
ihn der Vater in das Studenten-
verzeichnis in Lpz. eintragen, ob-
gleich er erst am 5/4 1729 die
Universität bezog (Spitta 2, 36).
Marpurg 1, 430 teilt mit, dass er
Bach, Friedemami.
288
Bach, Friedeinann.
auf der Violine ein Schüler des
Concertm. Graun (Joh. Gottl.) war
(sie?). Am 23. Juni 1733 wird er
zum Organisten an der Sopbien-
kirche zu Dresden unter 4 Be-
werbern gewählt. (Fürstenau 2 b,
220 teilt die näheren Umstände
aktenmäfsig mit.) Er erhielt 79 Tblr.
19 Gr. 6 Pf. festen Gehalt, 80 Thlr.
Zulage und ein Beneficium von
3 Fass Bier oder noch 5 Thlr.
Hier setzte er seine begonnenen
mathematischen Studien beim Hof-
mathematiker Walz fort (ib.). Am
16. April 1746 kam Friedemann
um seine Entlassung ein, „da er
eine Verbesserung aufserhalb Dres-
den gefunden" habe, welche Stelle
er schon Pfingsten antreten müsse.
Zugleich empfahl er den Schüler
und Schwiegersohn seines Vaters,
Johann Altnickol, zu seinem Nach-
folger. Friedemann ging nun als
Organist an die Liebfrauenkirche
in Halle (ib. aber nicht an die
„Marienkirche". Abdruck der Be-
stallung im Chrvsander 2, 242).
Sein Gehalt betrug 181 Thlr. 12
Ggr. mit allen Nebeneinnahmen.
Eine Eingabe vom 20/10 1761 (ib.
245) betrifft die Erhöhung seines
Gehaltes, die ihm aber nicht be-
willigt wurde, da er sich durch
vielfache Ungehörigkeiten bei dem
Stadtkollegium bereits sehr un-
beliebt gemacht hatte. Die ab-
Aveisende Antwort zählt ihm alle
seine Sünden vor, darunter feind
wohl am meisten bezeichnend:
Vergesslichkeit, Dienstversäumnis
und ungebührliches Betragen (ib.).
Die näclistfolgenden Jahre ver-
strichen in Hader und Unannehm-
lichkeiten aller Art. Eudlich am
12. Mai 1764 richtet B. ein ganz
kurzes Schreiben an das Kirchen-
kollegium, dass er seinen Abschied
nehme. Man griff mit Freuden
zu, zahlte ihm aber seinen Gehalt
nur bis zum 12. Mai, statt wie B.
wünschte bis Johanni. Nachdem
bis 1768 zwei Organisten schnell
aufeinander das Zeitliche gesegnet
hatten, trat abermals eine Bewer-
bung um die Stelle ein und man
traut kaum seinen Augen, dass B.
sich wieder unter denselben befindet.
Die Eingabe ist mit Halle den
22. Febr. 1768 gezeichnet (Chrys.
2, 247 Abdruck derselben). Er
muss sich also, wie Chrysander
sagt, in Halle dienst- und brotlos
herumgetrieben haben und nur die
Not und das Mitleid mit Frau und
Kinder mag ihn zu dem Schritte
gezwungen haben. Zeitgenossen
versichern uns zwar, dass er gegen
dieselben mit der gröfsten Eoheit
und Sorglosigkeit gehandelt habe.
Chrysander 2, 218 teilt aus den
Kirchenbüchern der Liebfrauen-
kirche die Daten seiner Ver-
heiratung und die Taufscheine
seiner Kinder Wilhelm Adolf, Gott-
hilf Wilhelm u. Friederica Sophia
mit. Er heiratete demnach am
25/2 1751 die Jungfr. Dorothea
Elisabeth, Herrn Johann Gotthilf
Georgi's, Acciseeinnehmers, älteste
Tochter. Die Kinder gebar sie
1752, 1754 und 1757. Nur die
Tochter blieb leben und sah ihren
Vater von Stufe zu Stufe immer
tiefer sinken. B's. Wittwe erhielt
aus der 1786 stattfindenden Ber-
liner Messias - Aufführung unter
Hill er 's Direktion eine Unter-
stützung. Ueber B's. fernere Schick-
sale erfahren wir nur aus Burney
(3, 259), dass er 1772 in Braun-
schweig lebte und 1773 nach
Göttingen ging. Aus der Vossi-
schen Ztg. vom 29/4 1774 ersehen
wir aus einem von ihm angekün-
digten Orgel -Konzert Nachmittags
4 Uhr in der Marienkirche zu
Bach, Friedemaiin.
289
Bach, Friedemauü.
Berlin, dass er sich um diese Zeit
dort befunden haben niuss. (Das
Billot 1 TMr., heifst es in der Be-
kanntmachung). Seite 261 Avird
dasselbe jedoch auf den 4. Mai
verschoben und dann nochmals
(S. 351) auf den 10. Juni. Ob
es wirklich stattgefunden hat ist
zu bezweifeln, da die Zeitung nichts
weiter darüber berichtet, was ge-
wiss geschehen wäre, wenn Bach
das Konzert gegeben hätte. Wahr-
scheinlich war die Billetabnabme
so gering, dass er darauf verzich-
tete. Bitter 2, 227 teilt übrigens
ein Gedicht auf B's. Orgelspiel
mit, aus dem er geneigt ist darauf
zu schliefsen, dass er dasselbe doch
noch gegeben habe. In der Dedi-
cation an die Kurfürstin Maria
Antonia von Sachsen vom Jahre
1767 unterzeichnet er sich mit
,^Sr. Hochfürstl. üurchl. dem Land-
grafen von Hessen-Darmstadt ohn-
längst berufenen Kapellmeister".
Dies fäUt in die Zeit als er in
Halle ohne Amt sich befand, doch
scheint es nur ein Titel ohne Amt
und Gehalt gewesen zu sein, denn
schon 1768 meldet er sich, wie
bereits erwähnt, wieder zur Haile-
schen Organistenstelle, worin er
übrigens den Titel unerwähnt lässt.
Bitter 2, 225 erwähnt noch eines
Anerbietens des ■ Kapellmoister-
postens in Kudolstadt, doch soll
er darauf nicht einmal geantwortet
haben. Die Ankündigung des
Orgelkonzert 's in Berlin scheint,
der letzte Funke von künstlerischem
Ehrgefühl gewesen zu sein; er
sank von da ab imftier tiefer und
tiefer. Freunde suchten ihm zu
helfen, doch er war bereits gegen
jegliche Hilfe unempfänglich ge-
worden. Der Genuss von Spiri-
tuosen raubte ihm auch die körper-
lichen Kräfte und in Schmutz und
Rob. Eitnor's Quellen-Loxikon.
Elend verkommen war ihm der
Tod eine Erlösung. B. hat viel
Unbedeutendes geschaffen, doch
wieder so Geniales, dass man um
so mehr bedauert, eine so genial
veranlagte Natur mit einem un-
moralischen Leben vereint zu finden.
Unter die letzteren ist die Sonate
für Klavier in Esdur zu rechnen.
(Siehe M.f. M. 20, 180. Bitter,
Biogr. Berlin 1868 Müller Bd. 2,
150, nur zum Teil brauchbar^ giebt
aber ein langes Verzeichnis seiner
Werke. — Marpurg, 1, 430 eine
Biogr.)
Schubart p. 90 sagt über ihn:
Sein Registerverständnis an der
Orgel hat ihm noch niemand nach-
gemacht. Er mischt die Register
ohne sein Spiel zu unterbrechen
und bringt dadurch einen bewunde-
rungswürdigen Eindruck hervor.
Seine Faust ist eine Riesenfaust,
die nie ermattet. Kontrapunkt,
Ligaturen , ' ungewöhnliche Aus-
weichungen, herrliche Harmonien
und äufserst schwere Sätze, die
er mit der gröfsten Sauberkeit
und Richtigkeit herausbringt, herz-
erhebeudes Pathos und himmlische
Anmut — all dies vereinigt der
Zauberer Bach in sich und erregt
dadurch das Staunen der Welt.
Cantaten, B. B. im Äutogr.
1. Wer mich liebt, 1746.
2. Lasset uns ablegen die Werke, 1749.
B. Zur Geburtstagsfeier Friedrich des
Grofsen, in Halle Icomp.
4. Ach, dass du den Himmel zerrissest,
Dd.
5. 0 Wunder, Dd.
6. Erzittert und fallet, Dd.
7. Zerbrecht, zerreisst, ihr schnöden
Bande, Ana mit Orgel u. Hörn, Cd.
8. Heihg, und Lobet Gott, Dd.
9. Der Herr zu Deiner Rechten, Fd.
10. Erzittert ihr brausenden Schaaren,
Aria.
11. Wir sind Gottes Werke, Fd.
12. Es ist eine Stimme, Dd.
13. Heraus, verblendeter Hochmut, Fd.
19
Bach, Friedeinann,
290
Bach, Friedemaun.
14. Der Herr wird mit Gerechtigkeit, Dd.
15. Gott fähret auf mit Jauchzen, Dd.
16. Wo geht die Lebensweise hin? Dd.
17. Ihr Lichterjener schönen Höhen, Dd.
18. Kj-rie u. Gloria, Dm.
19. Dienet dem Herrn mit Freuden, Esd.
20. Verhängniss, dein Wütlien.
21. Der Höchste erhöret, Esd.
22. Wohl demder den Herrn fürchtet. Ad.
23. Feste pentecostes a 4 voc. 2 Cor.
2 Ob. 2 V. Va. Bc. in Stb.
Mss. B. Joach. 3 Arien in P. 1. Der
Trost gehöret nur für Kinder. 2. Zer-
brecht, zerreilset ihr schnöden Bande, f.
Sopr. 3. Lass dein Wehen in mir spielen,
f. Ten.
Mss. Berliner Singakad. in P. 3 Mot.
1. Aus tiefer Noth, 4 st. P.
2. Amen u. Halleluja 4 st. P.
3. Du bist allein der Höchste.
Pfingst-Cantate in DÖ f. Chor u. Orch.
P. [in des Kaisers von Oesterreich Privat-
samlg. imd in Musikfr. Wien.
Lasset uns ablegen, Pfingst-Cantate,
4st. mit Orchester. P. Ms. [Musikfr. Wien.
Pfingstcantate in F. Ertönet ihr seligen
Völker, für 4 Singst, mit Orch. P. Ms.
17911 [Hof b. Wien.
Lied: Behutsam sei u. schweige, Kopie,
angebunden a 54 Sonaten. [B. B.
Instrumentalwerke im Autograph in B. B :
1. Klaviersonaten 12 nebst zahlreichen
verschiedenen Kopien.
2. Klavierfantasien 9.
3. 1 Suite in Gm.
4. 1 Divertimento.
5. Klavierpiecen 8.
6. Kiavierfugen 11.
7. Polonaisen 12.
8. Skizzen im Autogr.
9. ] Smfonie (Sextett).
10. 1 Sextett.
11. 1 Ricercata f. Quartett.
12. Trio f. 2 Fl. u. B. — Trio f. Ob.
Fag. u. Bc.
13. Daos f. 2 Fl.
14. 2 Orgelconcerte.
15. 9 Klavierconcerte (eins f. 2 Klav.)
16. für 2 Kla\äere ohne Begltg: 1 Sonate,
1 Duett, 1 .AUemande.
17. Trio per V. e Cemb. obgl.
Ein Presto f. Clav. Dm. 3/4 ist fraglich.
Siufonia in Dd. für Orchester, P. im
Autogr. [Hofb. Wien Ms. 15580.
Mss Dresd. Mus. Autogr. 1. Coneerto
per il Cembalo c. Violini, Viola e Basso.
Mit einem Widmungsschreiben des Kom-
ponisten an die Churfürstin Maria Antonie
von Sachsen, qufol. 29/7 1767 Halle.
2. Coneerto per il Cembalo c. Violini
Viola e Basso. P. qufol.
Mss. B. Wagener 1. Concert f. Clav, in
Cm. 2. in Em.
Mss. B. Kgsbg. 2 Concerte für 2 Clav,
u. 2 V. Va. 2 Hörn. u. Bc. Esd. Fd.
Coucert für 2 Claviere jnit Orch. Ms.
Stb. [Musikfr. Wien.
Ms. B. Joach. Concert f. Clav, mit 2 V.
Va. u. Bc.
6 Son. for thc liarps. or Pfte. vnüi an
acc. for a V. & Vcl. Lond. fol. [br. Mus.
Sonate p. le Clavecin (Esd.) Halle 1739
b. Autor. [Hofb. Wien. B. B. B. Kgsbg.
B. Lpz.
Diese Sonate
=^^M
besitzt die B. B. in 3 Ausg. 1. dedic, a
son Excell. Mens, de Keiserling. Halle
d. 8. Jen. 1768 (hds. verb. in 1739). 2.
ded. Mr. de Happe gez. 8. Jen. 1748. 3.
ded. Mr. de Kaiserliug. Halle 1763.
Sei Sonate per il Cemb. Sonata I. (Dd.
2/4) D]-esden, qufol. Nur Nr. 1 erschien,
gez. in Dresden 16. März 1745, zy haben
beym Autor, 2. bey dessen Herrn Vater
in Leipzig und 3. dessen Bruder in Berlin.
[B. B. br. Mus. B. AVageuer in Kopie.
Sonate p. le Clavecin. 1 vol. in qufol.
[B.B.
Ms. B. B. 2 Autogr. Sonaten für Klav.
in Dd. Gd.
— 3 Sonaten in Kopie in F, A, Bd.
— Ms. 196, Samlbd. , mehr am Ende
eine Reveille für Klavier.
Ms. Dresd. Mus. 2 Sonate per ilCemb. fol.
Ms. B. Joach. 6 Sonaten f. 2 fleuttrer.
Sonate für 2 Claviere in Fd. Ms. [Mu-
sikfr. Wien.
Sonata per Cemb. Dm. Ms. 18783.
[Hofb. AVien.
Fantasie f. Ciavier. Ms. [R. C. of Mus.
Polonaise für Klavier, in Ms. 54, 17.
[B. Zw.
Klavierstücke in Ms. Ch. 6, 2: S. 92.
96. [Dresd. Mus.
In AA'inter's Mancherley Musical. Stück
21 S. 83 eine Sonate in Em.
Unter Job. Christn. Bach H, einem
neueren Samlwk: Fugen, Toccaten, Sonaten
. . . bey Haslinger in AA^ien , darin auch
Einiges von Friedemann.
8 Fugen von . . . Berlin 1778. Dedic.
der Prinzess. Amalia v. Pr. 4 Vorbll. u.
6 BU. Musik. [B. Joach. R. C. of Mus.
C. F. Peters gab sie heraus.
7 fugirte Choräle, Ms. B. Kgsbg.
Bach, Friedemaim.
291
Bachini, s. Bacchino.
8 variirte Choräle f. Orgel. Ms. B. Lpz.
Eioe 3 st. Fuge für Klav. Fd. (Autor
fraglich. [B. B.
4 Fugen f. Ciavier, Ms. [Musikfr. Wien.
Ms. B. D. Fugen f. Klavier. 6 BU. —
Fantasie f. Klav. 3 Bll.
3 Fugen f. Orgel. Ms. 18784. [Hofb.
"Wien.
Ms. B. "Wagener: 1 AUemande f. Orgel
mit 2 Clav. 6 Fugen f. Orgel, 4 Fugen
f. Orgel.
Fague p. l'orgue p. le Pfte. ä 4 ms. p.
C. C. Kegel Nr. 1. Lpz. Br. k H. fol.
Fuga Fd. f. 0)-gel. Erf. Körner. 5 S.
In der Bibl. des Conseivat. zu Köln
befindet sich ein starker Bd. mit 115 Kla-
vierkompositionen, von denen N. J. Honi-
pesch 17 Nrn. in 3 Sanilg. in Einführung
'•1 die Klassiker, Köln bei Tonger (Heft
4—6) 1886 herausgegeben hat. B. als
unmittelbarer Nachfolger seines grofsen
Vaters und von demselljen in alle kontra-
puuküschen Feitigkeiten gewiss gründlich
eingeführt, zeigt in seinen Kompositionen
(besonders im vorliegenden 6. Hefte) doch
den neuen Geist, der sich andere AVege
bahnt. Die Piecen klingen fast modern,
so zeigen sie einen Zug von freier leben-
diger Ent Wickelung. Sie ruhen nicht mehr
auf einem fugieiten Aufbau, soudein be-
wegen sich in einfach lebendiger kontra-
punktisch harmonischer "Weise, die das
Motiv in geschickter Ali; zu benützen
weifs und einen foimell glatten Satz zu
bilden versteht. Der Fortschiitt der Zeit
ist nicht aufzuhalten und was in sich
vollendet ist, lässt sich nicht nachahmen
uod nicht weiterfortführen, sondern bildet
e'ne abgeschlossene Periode.
Zwölf Polonaisen für das Pfte. Mit
einer Beschreibung und Bezeichnung des
wahren Vortrags wie derselbe von Friede-
mann Bach auf Ferkel u. von dem auf
seine Scliüler übertragen worden. Leipzig,
C. F. Peters, rpfol. [B. Wageuer. Ms.
B. Lpz.
In neuen Ausgaben, siehe Eitner 2.
Dazu kommen noch
Sonate in C. für Klavier, ed. von E. "
Bauer. Lpz. 1870 Br. & H.
12 Polonaisen, 1 Sonate von 1739, 8
Fugen, 1 Suite u. 4 Fantasien f. Klavier
in Farrenc's Tresor livr. 6. 9 und 13.
[Biüss. Cons.
Dr. ßiemann gab 1892 bei Steingräber
in Lpz. heraus 1.. 4 Klavierkonzerte in
Em. Dd. Am. Fd. 2, eine Suite in Gm.
3. eine Sonate und kleinere Stücke.
Davison ed. bei Duncan Davison & Co.
5 Hefte : 1. Gr. Fantasia. 2. Dramatic
Fant. 3. Sonata in Cd. 4. dito in Em.
^. dito in Esd. (f. Pfte.) [B. B.
Coucert für die Orgel mit 2 Manualen
u. dem Pedale. Erste Ausgabe nach dem
Autograph J. S. Bach durch Friedr. Conr.
Griepenkerl. Leipzig, C. F. Peters, qufol.
Autogr. kgl. Bibl. Berlin.
Concert für die Orgel mit 2 Manualen
imd Pedal eingerichtet für das Pfte. zu
4 Händen von Carl Plato. Leipzig, C. F.
Peters, qufol. [B. B.
Aktenstücke aus der Marienkirche in
Halle u. aus Frankfiirt a/0. [Ms. fol. 63.
B. B.
Baclie, Humfrie, kaufte den
Platz als Gentleman an der Kgl.
Xapelle in London am 8/2 1609
von Rob. Allison und schwor am
selbigen Tage, f 31/3 1630. (Rim-
bault.)
Bachelerie, Hugues de la, siehe
La Bachelerie.
Bachelier, . . . 1728 ist er mit
Maitre de musique ä la Haye in
folgendem Druckwerke genannt:
Recueil de cantates. La Haye 1728.
Ist ein Verz. von Cantaten, Texten und
Komponisten. [Kat. Liepmanussohn.
Bachelier, Louis, geb. um 1702
zu Angers, gest. 24. Jan. 1782 ebd.,
war Knabensänger, später Musik-
meister an der Kirche St. Maurice
in Angers. Er legte um 1769 das
Amt nieder und verlebte den Rest
seines Lebens als Kanonikus. Die
obige Kirche besafs im Archive
einst 14 Messen von ihm. (Port,
les artistes angevins, p. 10.) Er-
halten haben sich von ihm 3 Mo-
tets von 1749 im Ms. in der Na-
tionalbibl. zu Paris.
Bachelor, Daniel, lebte um
1610 und stand in Kgl. Diensten
zu London. Rob. Dowland nahm
einige Piecen in sein „Musical
ßanquet" von ihm auf; auch soll
er im Ms. Lautenpiecen hinter-
lassen haben (Davey 212. 232).
Bachi, Joannes, siehe Bacchius.
Bacliiui, siehe Bacchino, Teo-
doro.
19*
Bachini, Gislamerio.
292
Bachmann, Gottl.
Bachiui, (xislamerio, bekannt
durch
II 1. libro delle Messe a 3, 4 concer-
tate, et a uove il I. choro concertato di . . .
Con il B. per l'org. . . Veu. Iö27 AI. Vin-
centi. 10 Sth. 40. [Bologna, fehlt Bl.
BachiiLiiin, CharlottcKaroline
Wilhelmme (nicht Christine wie
Gerber angiebt), geb. 2. Nov. 1757
zu Berlin, Tochter des Kammer-
musikus Wilh. Heinr. Stöwe, hei-
ratete 1785 den Kammerniusikus
Karl Ludwig Bachmann und starb
19. Aug. 1817 zu BerUn. Sie war
eine vorzügliche Konzertsängerin
und musikalisch durchgebildet. An
jedem Charfreitage führte sie in
den Jahren 1797—1806 den Graun '-
sehen Tod Jesu auf, komponierte
auch Lieder und findet sich eins
derselben in Rellstab's Klavier-
Magazin, 1. Vierteljahrsheft. Härtung
und Klipfei gaben heraus : Erinne-
rungen an Ch. K. W. Bachmann.
(Ledebur.)
ßachmanii, Christian Ludwig-,
bezeichet sich mit Schwarzavio-
Heunebergensis nnd befand sich
nach Gerber 1 1785 auf der Aka-
demie in Erlangen, wo er heraus-
gab :
Entwurf zu Vorlesmigen über die Theorie
der Musik. Erlangen 1785. 4". [B. B.
Musikfr. Wien.
Dies soll nach Gerber eine Kopie nach
Forkel's Abhandlung gleichen Titels sein.
Forkel selbst kannte die B.'sche nicht.
Aufserdem gab er noch heraus:
Dissertatio inauguralis niedicado effecti-
bus musicae in hominem. Erlangae 1792.
8°. [B. Lpz.
Baclimaiin,Friedricli Wilhelm,
Bruder des Karl Ludwig nnd Sohn
des Instrumentenmachers Anton,
die Gerber 1 alle drei verwechselt
und irrige Angaben macht. Er
trat 1786 als Violinist in die Kgl.
Kapelle zu Berlin ein, leitete auch
die Liebhaberkonzerte bis zu ihrer
Auflösung 1797, wurde 1811 pen-
sioniert, führte aber noch bis 1822
die Verwaltung der 1800 gegrün-
deten Orchester - Wittweu - Kasse.
Sein Todesjahr ist unbekannt.
(Ledebur.)
Bachmauii, Gottlob, geb. 28.
März 1763 zu Bornitz bei Zeitz,
gest. 10. April 1840 zu Zeitz.
Gerber 2 widmet ihm eine aus-
führliche Biographie. 1791 wurde
er Organist a/d. Nikolai kirche zu
Zeitz. Im Intelligenzblatte der
Lpz. Ztg. 4, Beilage 11, befindet
sich eine Verteidigung gegen eine
Recension über ihn. Man findet
in den Jahrg. 1799, 1801, 1807
mehrfache Besprechungen seinei
Werke. Von seinen Werken kann
ich nachweisen:
Kurze u. deutliche Generalbassauweisung.
Zeitz. [B. B.
Aligemeiue . . . Musikschule. Zeitz,
Webel 1833. [B. B.
Orpheus u. Eurydice. Ein Singspiel v.
Jacoby ra. Pfte. Braunschweig, Magazin.
[B.B.
Don Sylvio von Eosalva, oder der Sieg
der Natur über die Schwärnierei. Eine
komische Oper von Bürde... Kl.-A
Braunschweig (1797) qufol. [br. Mus.
Darmst.
Die Bürgerschaft. Ballade von Schiller
m. Pfte. Wien, Comptoir. [B. B. Mu-
sikfr. Wien.
Elysium von Matthisou, op. 31. Wien,
Comptoir. 17 S. qufol. f. 1 St. u. Klav.
[B. B. B. Kgsbg.
Lenardo u. Blaudiue. Ballade v. Bürsier,
op. 37. Leipzig Br. & H. qufol. [B'; B.
Musikfr. Wien.
Arion. Eomanze von A. W. Schlegel.
f. 1 Singstimme mit Begl. d. Pianof. Bomi,
Sbnrock. [Dresd. Mus.
Terzette. Mit der wahrsagenden Zigeu-
nerin aus dem Don Sylvio von Eosalva
u. 2 Arien aus der Eegate zu Venedig.
Clav.-Ausz. Wien, J. Eder. [Dresd. Mus.
Des Mcädchens Klage. Augsbg., Gombart.
5 8. [B. M.
Die Schlachl v. Schiller für 1 Singst.
mit Klav. Wien, Haslinger. [Musikfi;
Wien.
Klage der Ceres von Schiller. Wien,
Eiedl. [Musikfr. Wien.
Leonore von Bürger, mit Pfte. Wien,
ßachmann, Gottl.
293
Bachofen, Joh.
Comptoir. qufol. 29 Seit. [Kat. Liepm.
1891.
Gruppe aus dem Tartarius u. Elisiuin
von Schiller. Wien, Haslinger. [MusiMr.
Wien.
12 Lieder, op. 6. Offenb., Andre.
[Musikfr. Wien.
Lieder und Arien v. Salis, Matthis. etc.
Halle 1794. [Kat. Kirchoff & Wigand.
6 Gesänge beym Ciavier, gew. der Kgn.
von Preulsen. AVien, Comptoir. fjufol.
[B. B. Berha K. H.
op. 45. 6 Gesänge beym Klav. Oranien-
bui'g, Werckmeister. qufol. [B. B. Berl.
K. H.
Wenn auf süfser Ahndung, Lied im
Taschenb. der Ubier 1800 p.^178. [B. M.
Quintuor p. le Pianof. avec Accomp,
1 Flute, 1 Viol. Alto et Vcl. op. 42.
Wien, Jos. Eder. Stb. in qufol. [Dresd.
Mus. Brüss. Cons. Musikfr. Wien.
■ op. 3. 2 Quatuors p. 2 Violons , Alto
et Vcl. Lpz. Br. & H. [B. Wagener.
op. 5. 2 Quatuors pour 2 V. A. et Vcl.
Lpz. Br. & H. [B. Wagener.
op. 32. Quatuor p. 2 V. A. et Vcl.
Lpz., ib. [Musüfr. Wien.
op. 23. Sonate in D. für Pfte. u. V.
Wien, Eder. 2 Stb. [Musiifr. Wien.
Sonate pour le Pianof. op, 21. Leipzig,
Breitkopf u. Härtel. qufol. [Dresd. Mus.
Ms. Dresd. Mus. 2 Sonate accommodate
per 2 Cembali, qufol., nur mit Bachmann
gez.
1. Variationen über: „Auf, auf, ihr
Brüder, und seid stark. 2. 3. Walzer,
1 Ballet, 1 Anglaise. Ms. [BerUn K. H.,
die noch im Ms. 1 Menuet mit Trio und
2 Hefte Var. besitzt.
op. 41. Sonate a 4 m. p. Pfte. Bonn,
Simrock. 23 S. [B. Wagener.
12 Orgelstücke. Lpz. Hofmeister. 17 S.
[B. Wagener. B. B.
op. 34. 6 Orgelstücke zum Theil auch
für Klav. oder Harmonica. Lpz. Br. & H.
qufol. [B. B. B. Kgsbg. B. Wagener.
B. Brilssel 2053 besitzt eine Fugha per
clavicemb. o pfte. del Sigr. Bachmann.
Vien., Artaria. qu40. Vielleicht ist die---
selbe von obigem B.
In Rellstab's Winterblumen 1 Piece.
Baclimami, Karl Ludwig, ein
Bratschist au der Kgl. Kapelle zu
Berliu, der um 1765 eintrat und
am 26. Mai 1809 ebd. starb. Er
soll anfänglich ein tüchtiger Kon-
zertspieler gewesen sein, gründete
mit Benda 177Ö die Liebhaber-
Konzerte, die sich unter Benda's
Leitung grofser Beliebtheit er-
freuten, als aber nach dessen Tode
Bach mann dieselbe übernahm, zeigte
er sich der Aufgabe nicht ge-
wachsen und überliefs sie seinem
Bruder Friedrich Wilhelm. Auch
sein Insti'ument vernachlässigte er
und beschäftigte sich hauptsächlich
mit Instrumentenbau. (Ledebur.)
Hiller in Wöchentl. Nachr. 3, 77
schreibt ihm die „Lieder nach dem
Anakreon . . . Berlin 1767 typogr.
Gesellschaft", zu [B. Lpz.
Bachiiianii, Sixt.
geb.
1754
den 18. Juli zu Kittershausen. Er
erregte als Knabe durch seine
aufserordentlichen Leistungen als
Klavier- und Orgelspieler grofses
Aufsehen. 1766 lebte er in Bibe-
rach, wo er mit Mozart auf der
Orgel wetteiferte. Er scheint vom
Grafen Fugger von Babenhausen
erzogen worden zu sein, der in
Biberach wohnte. Später ging er
ins Kloster Marchthal und lebte
dort als Pater (Jahn 1, 67. Gerber 2).
Er nennt sich auf seinen Kompo-
sitionen Pater Sixtus ß. Capitolare
ä Marchthal und später Pfarrer in
Eeutlingsdorf. Von demselben haben
sich erhalten:
Sonata per il Fortepiano ö Cemb. Vienna,
Hoffmeister, qufol. (Cd.) [B. B. Mai-
land Cons.
Sonata dito. (Dd.) [B. B.
2 Son. f. Clav., Sonatine zu 4 H. u. a.
im Autogr. [Proske - Mettenleiter.
Bachiiiayer, Nikolaus, lebte in
Wien und ist bekannt durch 12
Teutsclie (Tänze mit) Trio et Coda.
1806. 45 Stim. für Orch., auf-
geführt im Redoutensaale. [Hofb.
Wien, Ms. 18511. Stb.
Bachs, . . . ein Musiker am Hofe
des Kgs. Sigmund I. von Polen,
Anfang des 16. Jhs. (Sowinski.)
Bacliofeii, Johann (Hans) Kas-
par, geb. 1692 zu Zürich (das
Bachofen, Joh.
294
Bachy, Joh.
Allgemeine helvetische eydgenöss.
oder schweitz. Lexicon von Lau
1747 schreibt: geb. 1697), gest.
24. Juni 1755 ebd. (im Supplement
desselben Lexicons). Er wurde
1719 unter die Kirchendiener auf-
genommen und 1742 zum Kantor
zuerst an der unteren, dann in
der oberen lateinischen Schule ge-
wählt, sowie auch an der Kirche
zum grofsen Münster. (Neujahrs-
geschenke, Zürich 1857, 13.) Er
war ein fleifsiger geistlicher Lieder-
komponist und gab heraus:
Musikalisches Halleluja, oder schöne u.
geistreiche Gesäuge, mit neuen und an-
mühtigen Melodeven Begleitet . . . von J.
0. Bachofen, V". D. M. und Cant. der
Kirchen und Schiüen. Zürich, bey Joh.
Heiur. Bürcklj. 1727. 8". 479 S. nüt 115
Liedern zu 3 Stirn., G4 Lied, zu 2 u. 27
f. 1 Stirn. [Einst B. Connner.
2. Ausg. ib. 1733. 200 einst. Lieder
und 370 dreistim. [B. Lpz.
5. Ausg. ib. 1750. 8^». 379 dreist, u.
202 zweist. Lied. 880 S. [B. M.
6. Au.sg. ib. 1759. 8». 380 Lied. [B.
Zw. br. Mus.
8. Ausg. ib. 1767. 8". Ebenso. [B. Lpz.
Einsiedeln.
— (1803) bey David Bürkli. gr. fol.
Vorwort vom Verleger. 880 S. 200 einst.
mit B. u. 370 dreist. [B. Lpz.
Herrn B. H. Brockes . . . Irdisches Ver-
gnügen in Gott, bestehend in Physicalisch
und Moralischen Gedichten, Mit Musi-
calischen Compositionen begleitet . . . mit
Kupfern geziehrt. Zürich, Bürcklj. 1740.
8». 4 Bll. 1000 Seit., Melodie mit Bass.
[B. Lpz. B. B. B. M. br. Mus.
Musicalisch - Wöchentliche Ausgaben,
3 Jahrgänge in 4". Zürich, ib. 1748. 49.
50. [Glasgow von 1748.
Musicalische Ergetzungen bestehend in
angenehmen Arien (17); Concerts-Weiss
vorgestellt, meistens zu zwey Stim., ohne
u. mit Violinen ad lib., samt einem Geue-
ralbass. Zürich, ib. 1755. 4". 5 Stb.
[B. M. br. Mus.
Der für die Sünden der Welt gemarterte
und sterbende Jesus . . . von Brockes,
nebst einem Anhang etlicher kleinen Soli.
Zürich, ib. 1759. [Zürich.
Musicalisches Noten - Büchlein. D. i.
Ein auf die allerneueste u. kürzeste Art
vorgestellter Unterricht, wie man den
ersten Anfängeren könne in kurtzer Zeit
einen theoretischen Begriff von der Music
oder Sing-Kunst beybringeu. In Frag u.
Antworten. Zürich, J. II. Köchli. 80 S.
s. a. [Zürich.
Die Psalmen Davids sammt etlichen
alten Psalmen, Fest- u. Kirchengesängen.
Mit dem Generalbass versehen. Nebst
einer fuudamentalischen Handleitung zum
Generalbass u. gründlichen Underweisung
ein S])ineten oder Instrument zu stimmen.
Zürich, J. Bürldi. 8". [Zürich.
2. Ausg. 1759 ib. [B. Lpz.
Vermehrter Zusatz von Morgen-, Abend-,
Fast-, Zeit-, und geistlichen Gesängen.
Zürich, ib. 1738. 8". [Zürich.
(12) musikalisch-monatliche Ausgaabeu,
bestehend in angenehmen geistl. Arien;
Concerts-Weiss vorgesteUet. Theils zu
zweyen, theils zu dreyen Stin:men, samt
einem Generalbass und Violoncello.
3. Ausg. Zürich, ib. 1740. 4». [br.Miis.
4. Ausg. ib. 1755. 40. 4. Stb. [B. M.
G. Becker 1 zeigt obige Werke an, die
er in der Züricher Bibl. vorfand.
Sonate p. la harpe et Viel. [Proske-
Mett. Nach dem Kat. nur mit Bachofeu gez.
Bacliofeii, Thomas, ein Musiker
des 16. Jhs., von dem die Proske'-
sche Bibl. von 1557 in Ms. 940,
284 besitzt: Beati omnes c. 2. p.
5 voc.
Baclisclimidt, Anton, geb. 1709
zu Melk in Oesterreich, gest. 1780
zu Eichstätt in Baiern. War an-
fänglich Thürmermeister und ein
guter Posaunist, bildete sich zum
Violinisten und Komponisten aus,
erhielt 1760 in Würzburg bei der
■ Hofkapelle Anstellung, dann in
Eichstaett, wo er bis zum Konzert-
meister stieg. In der Zeit von
1768-1771 vertrat er den ab-
wesenden Kapellmeister Mango
(M. f. M. 15, 22. Lipowsky um-
ständlich erzählt. Fetis, fälschlich
unter Bachsmidt. Wiener Ztg. 2,
250. Lpz. Ztg. 31, 416).
Von seinen Komjtositionen kann ich
nur eine Messe zu 4 St. mit ürch. im
Ms. in Einsiedeln und 1 Litaney 4 voc.
c, orch. P. in Musikfr. Wien nachweisen.
Bachy, Johann, siehe Bacchius,
Joannes de.
Bacier, . .
295
Back.
Bacier, . . ., ein Komponist des
18. Jhs., von dem die Eibl. des
Conservatoire zu Brüssel besitzt:
3 Quatuors p. Pfte. Fl. V. et Vcl. op. 3.
Francf., Haueisen. Stb.
Bacileriiis, siehe Bacilieri.
Bacilieri (Bacilorius), Grio-
Taniii, Priester in und aus Fer-
rara, gab heraus:
1. Lamentationes, Benedictus et Evan-
gelia, ... 5 voc. op. 1. Yen. 1007 fratres
de Gardano, Part. 4P. [B. B. Bologna.
Perrara.
2. Vesperae 8 voc. op. 2. Yen. 1610
Gardanus. 9 Stb. 4». [B. B: C. A. T. I.
coli. Pistoja. Bologna.
3. Totum defunctorum officium ex Pauli
V. Pont. Max ... 5 voc. . . Op. 3. Yen.
1619 Gard. 5 Stb. 4«. [Bologna. Ferrara.
Bacilly, Benigne de (B.D.B.),
geb. gegen 1625 in der Unter-
Normandie und starb um 1692 in
Paris. Er kam nach Bourdelot's
Histoire einige Jahre vor Lully
(also etwa um 1650) nach Paris
und war einer der Ersten, der sich
um die Ausbildung der mensch-
lichen Stimme bemühte. Als Kom-
ponist trat er nicht auf, doch ver-
sah er die Gesänge von Guedron,
Boesset u. a. mit Yerzieriingen
(M. f. M. 23, 112). B. war Priester
und führte den Namen „Prieur de
Bacilly" (Fetis). Nach der Dedi-
cation der 1. Ausg. seiner Remar-
ques stand er in Diensten des
Prinzen Charles de Lorraine, Her-
zog d' Elbeuf und unterrichtete
die Prinzessin Marie - Marguerite,
Tochter des Herzogs. Er gab her-
aus :
Eemarques Cvrievses Svr l'art de bien
chanter, et particulierenient pour ce qui
regarde le chant fran^ois; Par B. D. B. |
A Paris 1668 cbez l'auteur (Blageart).
kl. 80. 8 BU. u. 428 S. [Dresd. C. P.
(siebe Kat. S. 277). Paris Nat. Bologna.
— Paris 1671 Guill. de Luyne. ^8".
VII u. 430 S. mit dem 2. Titel: Traite
de la metbode ou art de bien cbanter.
[Paris Nat.
— Paris 1679 l'auteur. 8». Vn, 32 u.
430 S. mit ,,augmente d'un Discours qui
seri de reponse ä la critique de ce traite"
... [B. B. (In M. f. M. 23, 112 ff. Aus-
züge.)
Auiserdem gab er Samhvke. von Airs
heraus. Petis verzeichnet: Eecueil des
plus beaux vers qui ont ete niis en chant,
avec le nom des auteurs, taut des airs
que des paroles. Pai-is 1661. 2 voU. in
12*^, ohne Fundort ; ebenso I. et 11. re-
cueils d'airs bachi(jues. Paris 1677. qu8'^.
Mir dagegen sind bekannt:
XXII livres de chansons pour danser
et pour boire, par B. D. B. Paris 1663
Eob. Ballard. [Brüssel 2398.
2. livre de chansons pour danser et p.
boire. Paris 1664 Robert Ballard. 8^».
[Brilssel.
3. livre, dito 1665. — 4. livre, dito 1666.
5. livre, dito 1667. [Bi-üssel 2398.
Meslanges d'airs h d«ux "parties, d'airs
a boire et autres chansons. B. D. B. Paris
1671 ßob. Ballard. 8». [Briissel 2331.
2. livre des meslauges de chansons, airs
serieux, et a boire, a 2. et 3. parties.
Paris 1674 Chrstphe. Ballard. 8°. [Brüss.
2331.
II. recueil d'airs bachiques, de M. L.
S. D. B. . . Paris, de Lynes, 1677. [Pai'is
Nat.
Airs spirituels a deux parties sur les
stauces chrestiennes de M. l'abbo Testu
. . . Paris, 1682. [Bibl. zu Niort.
Premier livre d'airs spirituels de feu
M. de Bacilly ä deux i)arties . . . Seconde
edition. Paris 1692 Ballard. (22 mor-
ceaux.) Paris Nat.
Second hvre . . . (26 jnorceaux.) [Paris
Nat.
Recueil des huit livres de chansons
pour boire et p. danser, par M. de Ba-
cilly. Paris 1699 Chr. Ballard. 8".
[Brüssel 2398.
Bacli, Pater Konrad, geb. um
1749 zu Heigerloch, gest. 1810 im
Kloster Ottobeuren. Trat 1770 in
den Benediktinerorden ein und
war ein fleifsiger Komponist von
Kirchenmusik. Auch eine Oper
,,Joseph" wird von ihm genannt.
Die Bibl. München besitzt von
ihm:
1. I)ie Leidensgeschichte Jesu, eine
Cantate. P. im Ms. und gedr. Textbuch.
Hier wird er „Kapitiüar in Ottobeuren"
genannt.
Backer.
296
Backstroh.
2. 3 Axitogr. von 1793 u. 94: 2 Messen
mit Instrumenten und 1 Drama musicum
in P.
1 Sinfonie in dem Samlwk. J. J. Hum-
mels Simphonie 6.
Backer, Jan Jaiisz. Organist
an der Westerkirche in Amsterdam
vom 29. Jan. 1691 bis f 1. Jan.
1708 (Tijdsclirift 1, 46).
Backfarckli , siebe Bacfarc,
Valentin.
Backhaus (Costanza), Johann
Ludwig (Fetis unter Bacbaus). Im
Marpurg 7, 460 befindet sieb eine
Selbstbiograpbie, danacbister 1715
in Gotba geb., war Schüler G. H.
Stölzel's, wurde mit 13 Jahren Or-
ganist a/d. Stiftskirche in Gotha,
ging nach Jerfk um Jura zu stu-
dieren und wurde 1740 Stadt-
organist an St. Augustini und St.
Margaretba zu Gotha. Er zeich-
nete sich als Dichter und Kompo-
nist aus. Ein Gedicht in Sorge's
Kationalrecbnuug.
Backofen, Jolian u Georg Hein-
rich, geb. zu Durlach 1768. Tho-
mas Seite 85 nennt einen Backofen
senior, es scheint als wenn dies
der obige sei; er st. in Darmstadt
]830. Gerber 2 berichtet über
ihn , dass er mit seinen zwei
Brüdern 1780 nach Nürnberg kam
und sich dort unter dem Kapell-
meister Gruber als Musiker aus-
bildete. 1789 begab er sich auf
Reisen und trat als Klarinetten-
Yirtuose auf, kehrte 1794 nach
Nürnberg zurück und vertauschte
die Klarinette mit der Flöte, zeich-
nete sich dabei noch auf der Pedal-
harfe und dem Bassethorne aus.
1802 lebte er eine Zeitlang in
Gotha. Hier bricht Gerber ab und
träte Thoma mit dem B. senior
(S. 85) ein, dessen Nachrichten
wieder mit Fetis zum Teil über-
einstimmen. Es heilst dort: 1811
wurde er als Flötist an der Hof-
kapelle in Darrastadt angestellt und
spielte aufserdem Fagott u. Harfe.
Nach Gerber 2 liiefs der eine
Bruder Ernst und war 1770 in
Durlach geb., um 1803 Fagottist
in Nürnberg und der andere Oott-
fried, Uli ebd. geb., trat 1803
als Klarinettist in Nürnberg auf.
Von den Kompositionen des älte-
sten der drei Brüder haben sich
erhalten :
Coucert pour Cor priucip. eu Fa av.
orch. Stb. [Musikfr. AVien.
3 Concerte f. Clarinette u. Orcli. op. 10.
24. [Musikfr, Wien.
Trio (in F.) f. Harfe, ßassethorn und
Vcl. op. 7. Lpz., Breitk. Stb. [Brüss. Cons.
B. Darmst. besitzt von H. Backofen im
Ms. 1. Concerto per il Corno di Bassetto.
P, 2. Variationi per il Corno di Bassetto
(mit Orch.) P. 3. im Druck: Concerto
pour Cor principal en fa av. acc. de 2 V.
etc. Lcipsic. Stb.
Abeodgesang der Balsora, f. 1 Singst,
mit Ki. [Musikfr. Wien.
Anweisung für die Klarinette und das
Bassethorn. Lpz., (1803) B. & H. fol.
[Brüss. Cons. br. Mus. Musikfr. AVien.
— Neue Ausg. Lpz. (1824) ib. [B. B.
Anleitung zum Harfenspiel mit ein-
gestreuten Bemerkungen über den Bau
der Harfe ib. (1801) 4". [B. B. br. Mus.
Brilssel. Musikf]-. Wien.
— Neue Ausg. ib. (1807). [B. B. Proske.
Einsiedeln.
Die Bibl. der Musücfr, besitzt noch au
Schulen : «
1. Theoretisch-praktische Klarinettschule.
Wien, Cappi.
2. Anweisung f. d. Basset-Horn. Wien.
3. 10 Vorspiele oder Uebungen f. Harfe.
Anhang zur Harfenscbule.
Backstroh. An der Dresdner
Hofkapelle scheinen drei dieses
Namens angestellt gewesen zu sein.
Um 1697 wird ein Bratschist mit
200 Thlr. Gehalt genannt (Fürstenau
1, 110). In demselben Jahre wird
ein B. junior als Theorbist mit
200 Thlr. erwähnt (ib.) und 1691
ist ein Gcorq Gottfried B. als
dritter Violinist mit 300 Thlr. Ge-
halt verzeichnet, der Ende 1697
zum Konzertmeister und Instru-
ßackvart.
297
Badenhaupt.
raenten - Inspektor ernannt wird,
auch bei der protestantischen
Kirchenmusik mitzuwirken hatte.
1703 findet sich im sächs. Staats-
archive eine Eingabe von ihm, in
der er um die Besoldungsrückstaude
mahnt, (ib. 1, 113. 2a. 309. 2b. 18.)
Backvart, Yaleutiu, wird in
Waisselius Lautenbuch (Tabulatura)
als Komponist genannt.
Bacmeister, Lucas, Dr. der
Theologie, Prof. u. Superintendent
zu Rostock, geb. 18/10 1530 zu
Lüneburg, gest. 9. Juli 1608 zu
Rostock, schrieb
„Oratio de Luca Lossio" Rostock 1562.
(Forkel 190. Fetis schreibt Bachuieister.)
Baco, Fraiiciscus, von Verulam,
der berühmte englische Kanzler,
geb. um 1560, gest. 1626. Er
schrieb unter anderem die Abhand-
lung:
Sylva sylvarum, sive historia naturalis.
Amstelod. 1648. [B. Lpz.] Forkel 8, 227
giebt die Kapitel - Ueberschrifteu. Siehe
auch Becker 2, 51. Die Abhaudlg. be-
findet sich auch in den opera orania,
Francof. 1665, fol. p. 754.
Bacoii, Richard Mackeiizie,
geb. 1. Mai 1776 zu Norwich, gest.
ebd. 2. Nov. 1844 (Grove). Nach
Stephen: geb. um 1775 zu Nor-
wich, gest. 27. Nov. 1844 zu Cos-
sey i)ei Norwich. Er war Besitzer
einer Buchdruckerei in London.
Iq seinem Magazine & Eeview, Lond.
1820—26, befinden sich die Abhandlungen:
„The Quaterly musical'\ Vol. 2—6 Nr.
6—13. 16—24. 26—30. [B. ß. Im br.
Mus. ist das „Magazine" schon von 1818
ab vorhanden (8*^). AuTserdem besitzt das
br. Mus :
Elements of vocal science, being a phi-
losopheurpüry, into some of the priuciples
of singing. Lond. (1824) Baldwin, Cra-
dock & Joy. 8". [auch in Glasgow u.
Brüssel.
Art of Improving the voice & ear, &
of increasiug their musical powers, on
philosophical principles. 8°. [Kat. Keeves
1882.
Bacoii, Robert, ein englischer
Musiker, wurde 1738 Baccalaureus,
dann Vikar an der Kathedrale in
Salisbmy um 1753 und f t759
(Stephens, der auch einige Altar-
gesänge mitteilt).
Bacoii, Roger, ein englischer
Franziskanermönch, geb. um 1214
zu Ilchester (Sommerset) , st.
gegen 1294 zu Oxford. Er stu-
dierte zu Oxford und Paris und
ti'at dann zu Oxford in obigen
Orden ein. Unter seinen Schriften
befindet sich auch
„De valore musices", gedr. in seinem
Opus majus, Lond. 1733. fol. Die Bibl.
Ambrosiaua zu Mailand besitzt ein Ms.
des 14. Jhs. (R 47 fol.), mit dem Tractat:
Opusculum valde utile de musica (S. 43
bis 57) Siehe Felis u. Lpz. Ztg. 25, 640.
Bacquoy-Giiedon, Tänzer am
Theater fi'an^ais in Paris, gab
heraus :
Methode pour exercer I'oreille a la me-
sure dans l'art de la danse. Amst. et
Paris (1778) Valade. 2 Teile in S«. mit
Musikbeilagen. [Brüssel 6864.
Bacusio, Melchiore, wird in
dem Samlwk. 1587: 1. lib. suavis-
simas . . . als Herausgeber der italie-
nischen Gesänge genannt (Eitner 1).
Badalla, Rosa Griaciiita, nennt
sich „Monaca di S. Redegonda in
Milano" und gab heraus:
Motetti (12) a voce sola. Dedic. Carlo
Vincenzo Giovanelli Nob. Venez. Veu.
1684 Glos. Sala. 2 BU. 151 S. iji qu4".
[B. Wagener.
Die Nationalbibl. in Paris besitzt im
Ms. Ariette italieune dediee a M. l'abbe
de Louvois. Hier wird sie Badalli genannt,
sowie im Ms. 57 des br. Mus. fo. 44 „Vuö
cercando-'.
Badeühaupt, Hermauii, Musik-
direktor an der Hofkirche zu
Glückstadt, gab 1674 eine Samm-
lung mit 40 Dank, Lob, Büss etc.
Lieder heraus unter dem Titel:
Choragimn melicum (7 Bücher).
Mattheson 1, 14. Dieselben er-
schienen in (rlückstadt, 1674 und
besitzt die B. Hbg. ein Exemplar.
Bader.
298
Badia, Carlo Agost.
Bader, Andreas, ein Bruder
des Tenoristen Karl Adam, geb. zu
Theftilicim, wo sein Vater Lehrer
war, trat als Sängerknabe ins Dom-
stift zu Bamberg u. besuchte dann
das Studienseminar, wurde am 1.
Okt. 1795 Hof Organist an der Bam-
berger Kapelle und heiratete 1808
eine Gräfin Louise Frohberg. St.
um 1848 in Frankfurt a/M. (Mar-
schalk 34).
Badg-er, . . . ein englischer Kom-
ponist, von dem die Kirche in Ely
1 Anthem im Ms. besitzt.
Badi, Liica, schrieb zu der
theatralischen Darstellung Gabriello
Chiabrera's ,J1 Rapimento di öe-
falo" (Firenze 1600 Marescotti) den
4. Chor. Textbuch in Bologna.
Badia, Carlo Agostiuo, geb.
um 1672 zu Venedig, gest. 23. Sept.
1738 in Wien (Wiener Diarium).
Vom 1. Jan. 1696 bis zu seinem
Tode war er als Komponist an
der Hofoper in Wien angestellt
und ein fruchtbarer Komponist,
der, wie Köchel 2, 66 sagt, mit
Gewandtheit schrieb und gute
Studien zeigte; doch seine Be-
gabung in der Erfindung war nur
matt. (Köche! 1. Fürstenau2b, 71.)
Die Hofb. Wien besitzt von ihm im Ms.
1694 a. Oratoi-io di Santa Orsola. Ms.
16906. Part, nebst einem 2teu Ex. mit
1695 gez., ob mit Aenderungen bedarf
der Untersuchung.
1694b. L' inuocenza illesa dal tradi-
mento, descritta in S. Carlo. Orator. Text:
Angelico. Ms. 16002 Part, in 2 part.
i695. Sta. Orsola vergine e martire.
Orat. Ms. 18767. Part.
1697. La pace tra i numi nella caduta
di Troja. Serenata. Text: Minato. Ms.
16296 Part.
1698a. Oper: L'Amazona corsara, o\"i'ero
rAluilda Regina de' Goti. Text: Corradi.
Ms. 19002 Part.
1698 b. Serenata: L'Idea del felice
governo. Text: Cupeda. Ms. Part.
1699a. Serenata: Imeneo trionfante.
Ms. 16001 Part, in 2 part.-
1699 b. Serenata: 11 Narcisso Favola
boschereccia. Text: Lemeiie. [Ms. 16005
Part, in 3 atti. Textbuch in Mnsikfr. Wien.
1699 c. II Commun giubilo del Mondo.
Mus. da Cam. Text: Copeda. Ms. 16306 Part.
1699d. 3 Cantate ä 3: II Sole. La Pe-
uice. II Tempo. Text: Copeda. Ms. 16308.
102 Bll. in Part,
1700 a. Lg Gare dei Beul. In Wien
aufgef. am 21. Febr. Ms. 18930 Part.
1700 b. Cantata: Diana rappacificata con
Venere e con Amore. Ms. 17722 Part.
1700c. La Costauza d' Ulisse. Text:
Copeda. Ms. Part.
1700 d. La Corte No\iziato del Cnsto,
per la beata Catarina da Bologna. Text
von Roberti. In "Wien aufgef. Part, ver-
loren, nach Köchel 2.
1701. Cantata: La Pace e Marte suppli-
caoti avanti al trono della gloria. Text:
Filipeschi. Am 19. März in Wien aufgef.
Part. Ms. 17725.
1702a. L'amore vuol somigliauza. Oper
in 3 Akten. Text: Bernardoni. Ms. Part.
1702b. Oper: La concordia della virtü
e della Fortima. Text: Bernardoni. Ms.
16009. Part.
1702 c. Telemaceo overo il valore coro-
uato. Ms. 18965 Part.
1702 d. Enea uegii EHsi. Poemetto dra-
matico . . . Text: Bernardoni. Ms. 18506 P.
1703a. Oper: La Psiche. Text: Bernar-
doni. [Ms. 16006 Part.
1703 b. Oratorio: La Clemenza di Da-
vidde. [Ms. 16277. Part, in 2 atti.
1704. Oratorio: II Martirio di Sta. Su-
sanna. Text: Negro. Ms. 19166 Part.
1706. La Sepoltura di Christo. Oratorio,
Text Bernardoni. Ms. 16891. P.
1707 a. Serenata: Napoli ritoruata a Ro-
mani. Text Stampiglia. Ms. 17673 Part.
1707b. Oratorio: II ritorno di Tobia.
Text: Negro. Ms. 16305 u. 17083 Part,
in 2 part.
1707c. Oratorio: Santa Teresa. Text:
Bernardoni. Ms. 19165 Part.
1708a. Serenata: Ereole vincitore di
Gerione. Text: Bernardoni. Ms. 17701 Part.
1708b. Oratorio: II pentimento di Da-
vidde. Text: Stampiglia. Ms. 17075. Part.
2 part.
1709. Oi'atorio: 11 Martirio de' Maccabei.
Text: Stampiglia. Ms. 17077. Part.
1710. Orator.: La Giuditta. Text: Stam-
piglia. Ms. 17079. Part.
1711. Orat.: San Geltrude. Text: Filip-
peschi. Ms. 17081 Part.
1712. Serenata: II Sagrificio di Bere-
nice. Text: Negro. Ms. 17675. Part.
1713. Orat.: 11 Trionfo di Davidde. [Ms.
16292 Part, in 2 part.
Badia, Carlo Agost.
299
Bahr, Joh.
1717. Orat.: Ismaelle. Ms. 17056, Part.
17057 Stb.
1723. II bei genio dell' Austria e il
fato. Ms. Part.
1730. II Profeta Elia. Orator. (von Carlo
Badia) Text: Zati. Ms. 17065 Part, in 2
part.
Die Kgl. Musikalieu-Samlg. in Dresden
besitzt im Autogr. ,,I1 tempo parta alla
fama. Cantata ä Teuere solo c. ström.
1706. P. 11 Bll.
Ein viel verbreitetes Werk sind die
Tributi armonici (12 Cantaten für 1 St.
mit Bc. , dem Kaiser Leopold I. gew.,
gestochen von Weigel in Nürnberg. Die
Poesie von Ruggieri.) 150 S. in qufol.
[Hofb. Wien. B. B. br. Mns. Dresd.
Mus. Wolfenb. "Wien Minoritenconvent.
Bologna. Brüssel Cons.
38 Cantaten für 1—3 St. im Ms. Hofb.
Wien.
1 Brief an G. A. Perti (s. Kat. Bologna
1, 149, wo aber B. Carlo Francesco ge-
nannt ist, ob mit Recht oder irrtümlich,
bedarf der Untersuchung.
Die Hofb. in Wien besitzt aufserdem
noch an Mss.:
Dialogo da cantarsi nel felic. ritorno da
Praga delle Augustiss. Maestä. A 2 voci
con istromenti e Tromba. Ms. 17625. P.
9 Cantate a voce sola (Sopr.j c. Cla-
vich. Ms. 17734. P.
15 Cantate a voce sola di Sopr. coli
Bc. Ms. P. 17574.
Duetti con Arie (4) Ms. 18794. P. 6
Arien f. Sopr. mit Orch. Ms. 17721 P.
Badia , Gfiovaimi (xiuseppe,
Köchel I, 653 und 673 yerzeichnet
ihn einmal unter Giuseffo als Bas-
sist und das andere Mal als Teno-
rist a/d. Hofkapelle in Wien mit
25 fl. Gehalt von 1690—1702; st.
31. März 1706, 64 J. alt.
Badino, Lodorico Diodoniie,
Poet und Musiker, ^eh. 7. Aug.
1675 zu Mondovi, trat in den geist-
lichen Stand, wurde Kapellmeister
und Rektor am Seminar zu Mon-
dovi, wo er am 18. Nov. 1742
starb. , Fetis verzeichnet das Werk
von ihm: Sacri affectus poetici in
honorem B. M. V., 4 voc. Mon-
dovi 1712. 4«.
Badini, . . . Die B. in Dresd. be-
sitzt im Ms. 310 zwei Arien mit
B . . . gez., vielleicht ist damit Seb.
Bodinus gemeint.
Badiiis, Antonius, ist nur be-
kannt durch eine Motette f. 1 St.
mit Bc, die Yictorinus 1616a und
Donfrid 1623 mitteilen (Eitner 1).
Badland, Tliomas. Das br.
Mus. besitzt aus dem Anfange des
19. Jhs. folgenden Druck von ihm:
A set of original tunes in 4 parts,
adapted to the hymns of the Rev. J.
Wesley etc. Lond. qu4''.
Baduin,... 15. Jh., wird als
Komponist im Florentiner Codex
des John Hothby erwähnt.
Bahr (Beehr, Beer, Beerens,
Behrens, Ursinus) Joliann, geb. in
dem österr. Marktflecken St. Georg
um 1652, gest. im Aug. 1700 zu
Weifsenfeis (wurde beim Schützen-
feste durch Unvorsiclitigkeit er-
schossen). Studierte Theologie in
Leipzig, sang, spielte Klavier und
Yioline, komponierte und erhielt
vom Herzoge August in Halle den
Ruf in seine Kapelle zu treten.
Nach dessen Tode kam er an den
Hof zLi Weifsenfeis, wo er Konzert-
meister wurde. Er war ein ge-
lehrter, schlagfertiger und witziger
Kopf und ■ hat zeit seines Lebens
vielfach im Streite mit seinen Zeit-
genossen gelebt (Mattheson 1, 14.
Gerber 1). Von seineu Schriften
gehören hierher:
Murmerische Nacht-Music. Musa noc-
turna Murneriana . . . vocibus 3, V. 2, et
B. unis & Murn. N. M . . . mit . . . und
een Fystermental-Bass (von J. Baehr.
Bremen? 1685.) 4«. [br. Mus.
Schola phonologica sive tractatus doc-
trinalis de compositione hannoniea, d. i.
ausführliche Lehrstücke (siehe weiter bei
Becker 1, 539). (1690) 133 S. in 40. Ms.
B. Lpz.
TJrsus murmurat, d. i. klar und deut-
licher Beweiss, welcher gestalten Herr
Gottfried Vockerod ... in seinem 1696
herau.sgeg. Programmate der Mnsic ... zu
viel gethan. Weifseufels 1697. [B.Hbg.
B. B. Musü-fr. AVien.
— a. Aufl. Weimar, zum audernmahl
Bähr, Joh.
300
Bärmanu, H. Jos.
gednickt mit Bewilligung des Autoris bei
J. A. Müllern, kl. 8«. 42 S. Brüssel, ß. B.
B. Lpz.
Gottfried Vockerod war Rektor zu Gotha
und eiferte iu dem Programm gegen die
Musik. Diese Schrift rief noch mehrere
Gegenschiifton hervor (s. Lorber).
Ursus vulinnatur. List wider List oder
musikalische Fuchs- Jagd, darinnen Gott-
fried Vockerodtens . . . seiner wider Hern.
Dr. Wenzeln, Hrn. Lorbern und wider
mich, den Authoren dieser Schrift, aus-
gegangenen Apologie, der Balg abgejagt,
ausgestreift, auch ohne einige Vulpiua-
tionirang oder Fuchsschwänzerei tapfer
ausgegerbt und . . . AVeissenfels 1697 b.
Verf. 40. 95 S. [B. B. Musikfr. Wien.
B. Lpz. Siehe Becker 1 , 528 Mheres.
Bellum musicum oder musicalischer
Krieg, in welchem erzählet wird, wae die
Königin Compositio nebst ihrer Tochter
Harmonia mit den Hümpern u. Stümpern
zerfallen . . . nebst einer Landcharte des
cymbalischeu Reichs versehen von Joh.
Beehr, (s. 1.) 1701. [Dresd. B. B. Han-
nov. Lüneburg, br. Mus. B. Lpz.
Johann Beerens . . . Musicalische Dis-
curse durch die Principia der Philosophie
deducirt, und in gewisse Capitel eiuge-
theilt. Is[ebst einem Anhang . . . genannt
der Musicalische Krieg zwischen der Com-
position und der Harmonie. Nürnberg
1719 P. C. Monath. 8». 216 S. [B. B.
B. M. Dresd. B. Wagener. B. Lpz.
Musikfr. AVien. Florenz.
Im Neudruck in Haberl's Jahrb. 1885 u.f.
Dem Hexachordum von Pachelbel von
1699 fügt er eine „Kabbala" hinzu.
An Kompositionen besitzt die B. B. in
Ms. 1100, Part., vielleicht Autogr., fol-
gende Motetten:
1. Quid moraris 6 anima mea, Ten, solo
et Org. 2 Ell. Weifsenfels d. 15. Martij
1687.
2. Patere cor meum, Ten. solo c. 3
instr. et Org. 2 Ell.
3. Venite ad nie omnes ä 7: 2 V. 3
Viele, Fag. Canto ö T. et Org. 4 EU.
4. Dixit Dnus. Dno. meo. A et B. c.
Org. 4 Ell.
1675 wird er als Komponist des Dramas
Mauritius Imperator genannt.
Die B. Schwerin F. besitzt: 1. Coucerto
ä 4. ä Posthorn, 2 V. Ec. Ms. Stb. 2.
Ouvertüre a 4. 2 V. Viel dy braccio Solo,
E. et Cemb. dy Mous. ürsinus. Ms. Stb.
Mattheson 3, 70 geht ihm scharf zu
Leibe.
Bahr, (Bär) Joseph siehe Beer.
Baeker, Petrus, Sangmeister an
der Kathedrale zu Antwerpen von
1713— c. 1714. (Straeten 3, 6.)
Bäkker, Dietrich, wahrschein-
lich ein Hamburger Musiker des
17. Jhs., da er sich in dem Kom-
ponistenkreise Zesen's befindet.
11 Lieder (Melod. u. B.) in Zesen's
Rosen- u. Lilienthal 1670.
Baemeiit, . . . 1573 zum Orga-
nisten an der alten Kirclie in
Amsterdam erwählt, st. 1577 und
wurde am 21. Nov. begraben.
(Kirchenregister).
Baena, Aloiiso de, um 1490
Kapellan und Sänger a/d. Hof-
kapelle der Königin Isabella von
Spanien (Pedrell, Hispaniae schola
musica, vol. L 18 Yorwort (1894).
Baena, Lope de, Sänger und
Organist in der spanischen Hof-
kapelle um 1505 Straeten YII, 107).
Bäiikelsängerlieder, Tänze u.
Instrumentalmusik. 6 Stb. von 1684
oder 85, in 4^. ohne Titel, im Be-
sitze des Herrn Prof. Rektor Fr.
Zelle in Berlin, beschrieben nebst
Auszügen in M. f. M. 1882, 1 ff.
mit Musikbeilage S. 17—36.
Baer, Johann, siehe Bähr.
Bär, Joseph, siehe Beer.
Baer, Nicolaus, Schulrektor,-
gab heraus:
Ornitliophonia sive harmonia melicarum
avium juxta naturas . . . Eremae 1695 Joh.
Wessel. 40. [Salzbg. Studienbibl. Haui-
merle giebt den Inhalt S. 77 an.
Bärmanii , Heinrich Joseph,
geb. 14. Febr. 1784 iu Potsdam,
gest. 10. (od. 11.) Juni 1847 zu
München. Er war der bedeu-
tendste Klarinettist seiner Zeit.
Im Mililitär- Waisenhause in Pots-
dam erzogen, trat er 1798 in
die Kgl. Garde als Klarinettist
ein. Gegen 1807 wurde er am
Münchener Hofopernorchester an-
gestellt. Von hier aus machte er
Bärmann, Joli. Fr.
301
Bagauo.
alljährlich Konzertreisen, bis sein
Sohn Karl in seine Fufstapfen trat
und ihn ablöste. Er hat gegen 38
Werke seiner Komposition, die
sich meist auf die Klarinette be-
schränken, veröffentlicht, die. bei
Simrock, Schlesinger u. a. erschie-
nen. Ledebur giebt ein genaues
Verzeichnis. Exemplare finden
sich auf allen gröfsereu Bibl.
Bärmaiiu, Johanu Friedrich,
Fagottist und Flötist zn Halle, gab
in Leipzig und Offenbach' in den
Jahren 1798—1802 nach Fetis 8
Werke für Flöte u. Violine heraus.
Die Nationalbibl. in Paris besitzt
op. 9, 3 Duos pour 2 V. Paris. Stb.
Bärmaiiii, Karl, geb. nm 1782
zu Potsdam, gest. 30/31 März 1842
zu Berlin, Bruder des Heinrich B.'s,
erhielt im Militär-Waisenhause zu
Potsdam seine Erziehung, trat in
das Musikchor der Garde ein,
wurde hierauf Schüler des Fagot-
tisten G. W. Ritter u. ging nach
Paris, 1803 wurde er Kammer-
musikus in Berlin u. 1842 pensio-
niert. Er gab 1828 bei Breitk.
& Haertel ein Concert für Fagott
als op. 1 heraus und in der Lpz.
Ztg. 22 Nr. 36 befindet sich von
ihm eine Abhandlung über die
Natur und Eigentümlichkeit des
Fagotts. (Ledebur.)
Die B. B. besitzt im Ms. 1000 in K,
ein Concerto per il Fagotte c. orch. in
Stb., das Solofagott fehlt, nur mit Biir-
mann gez., welches wahrscheinlich von
obigem B. ist.
Baert, (xuillaume, siehe Bart.
Bacrt, Nicolas, siehe Bart.
Bärwolf,... geb. I.April 1774
in Kohlenfeldt (Blumenau), st. 12.
Febr. 1839 in Meiningen, Violinist
u. Musiklehrer. (Biogr. Lpz. Ztg.
41, 775.)
Baeten, Seyerinus, Kapellan,
wird am 2. Dez. 1.596 Succentor
an St. Donatien zu Brügge. 1601
nimmt er seinen Abschied. (Strae-
ten la, 30.)
Baethcii, Jacob, ein Drucker
und Herausgeber in Mastricht im
16. Jh. von dem sich erhalten hat:
Bat ierste boeck banden nieuve duytsche
Liedekens, met 3. 4. 5. 6. ende 8 paiiyen.
Van excellente Musiciens nv corts in
Musijcke ghestelt, beqnaem om te singhen,
ende vp instnimenten te speien . . . Ge-
drncttotMaestricht by my Jacop Baethen,
1554 vor hem ende Hendrik Peymans,
boeckvercooper. Die Dedic. von Baethen
geschrieben, 5 Stb, in kl. r]u4'^. 30 Nrn.
[Heilbr, fehlt C.
Autoren: Clemens n. p. 5, Lud. Epis-
copius 8, Theodor Evertz 3, Francisc.
Florius, Pierken Jordain, Petit Jean de
Latre 2, Servat. van der Muelen, Claud.
Salmier 2, Joan, Wintelroy, Joan. Zacheus
2 u. 4 Anonynii.
Bäimil, Johann Kaspar, geb.
zu Eger, gest. 17. Febr. 1796 zu
Bamberg. Violinist, Schüler des
Konzertmeisters Schmidt zu Würz-
burg, reiste als Virtuose; seit 1771
als Violinist an der bischöfl. Hof-
kapelle in Bamberg angestellt,
wurde am 1. Juli 1773 erster Vio-
linist, d. h. zugleich Dirigent vom
Pulte. Er bezog einen Gehalt von
366 Gld. 24 Kr., befand sich aber
stets in Geldverlegenheit, besonders
seit er die Hofsopranistin Maria
Barbara Bauerschmitt geheiratet
hatte (2/4 1779). Seine Frau war
seit dem 16/10 1771 als Hof-
sängerin augestellt. B. gab fleifsig
Konzerte; im Winter 1782/83 spielte
er in Frankfurt a/M. in 14 Kon-
zerten und empfing dafür 700 Gld.
rhein. (Marschalk.)
Bäwerl, Paul, um 1611 Orga-
nist an der ovangel. Kirche zu
Steyer in Oesterreich, wie es im
folgenden Drucke heifst:
Newe Padovan , Inti'ada Däntz vnnd
Galüarda, mit 4 Stim. . . auf vielen musi-
calischen Saitenspipleu . , . Nürnbg. 1611
Wagonmann. 4 Stb. 44 Nrn. [B. G.
Bagauo (Pagano), Ferdiuando,
Instrumentist au der HofkapeUe in
Bagati.
302
Baglioni, Girolamo.
München, ist im Juni 1584 an-
genommen, vom 16/10 ab mit 180
Gld. augestellt, 1587 beurlaubt.
(Kreisarchiv.)
Bagati (Bagatti) , Francesco,
nennt sich 1659 Organist am her-
zogl. Hofe zu Mailand und Kapell-
meister an der Kirche S. Sepolcro,
di Vittore al Corpo und di S. Maria
Porta.
Das br. Mus. besitzt folgendes AVerk
von ihm:
II 1. lib. de sacri concenti a 2, 3 e 4
voci, con 1 Messa e Letania della B. V.
Milano (1658). 5 Stb. 4».
Die B. Ambrosiaua zu Mailand: Missa
e Salmi brevi, con Motetti a 4. di . . .
Milano 1659. 25 Nrn.
In Vigoni's Samlwk. Nuova raccolta de
Motetti 1681 eine Mot. zu 1 St. mit B.
Bagg, Pater Koiirad, geb. 23.
Juni 1749 zu Haigerloch, gest. 10.
April 1810 im Kloster Ottobeuren.
Trat 1771' in dasselbe und schrieb
sehr viel Kirchenmusik, von denen
sich noch vieles auf dem Chore
von Ottobeuren im Ms. befindet.
Auch eine Oper: ,Joseplius hono-
ratus", die er für das Studenten-
theater schrieb-XKornmüller 1, 443.)
Bagge, Baron Karl Ernst von,
Kammerherr des Königs von Preu-
fsen, ein Dilettant, der in Paris
lebte und ein grofses Haus machte.
Er soll gegen 1791 dort gestorben
sein (Schilling). Er war Violinist
und Komponist. Dnlon lernte ihn
in Paris kennen und giebt 1785
folgendes nicht gerade schmeichel-
hafte Urteil über ihn ab: „Er ist
aus Kurland gebürtig und ein ein-
gebildeter Mensch, der die entsetz-
lichsten Viobnconcerte schreibt u.
ebenso spielt. Da er aber reich
ist und ein grofses Haus macht,
so wird ihm von aUen Seiten
Weihrauh gestreut."
Die B. B. besitzt von seinen Kompo-
sitionen im Ms-. 1020: Cantate ä Fred.
Guill. n. sur son avancem. au trOne,
par Moliere (4 stimmig mit V. Fl. und
Tromp.) P.
Ferner den Druck:
Airs de Malborough varie p. le Clave-
cin avec 1 Yiol. Paris. 2 Stb.
In Berlin K. H: 1 Sinfonie in D. Paris
1788 Stb. — 4 Sinfonien concertante von
1789 u. 1790, Ms. Stb. — 1 Concerto de
Violon h plusieurs instrum. iu C. Paris.
Stb. — 4 Quintetti mit Fiorillo zusammen
komponiert, 1 Quartett und ein 2tes mit
Fiorillo. Ms. Stb.
Im br. Mus. befinden sich :
6 Quatuors concert. p. 2 V. A. e B.
oe. 1. Paris (177:S) fol. [auch in Paris Nat.
Die Nattonalbibl. in Paris besitzt von
ihm:
Concerto pour V" principal . . . Paris
(178.3).
Baglianclli, . . .
In Rostock, Ms. P. u. St. Aria: Se al
labro mio non crcdi, Sopr. c. Quartette.
Bagliono, Francesco, Vater
des Lodovico, war Kammermusikus
am Hofe zu Ludwigsburg, in der
2ten Hälfte des 18. Jhs. (Fetis.)
Seine 5 Töchter waren bedeutende
Sängerinnen, die in Italien und
Wien auf der Bühne wirkten.
Gerber 1 berichtet nach Burney
des Näheren.
Bagiione (Bagliori), Lodovico,
aus Mailand (?) gebürtig, Sohn des
Francesco, Violinist und seit 1763
an der Hofkapelle in Stuttgart an-
gestellt. Fetis unter BagKoni ver-
zeichnet die Opern: Tancrede und
La Guinguette allemande, 1777 in
Stuttgart aufgeführt. Sittard 3
verz. ihn dreimal unter Baglioni,
das letzte Mal 1773. Er wird ein
Bologneser genannt.
Baglionella, Signora, aus Peru-
gia, lebte im 16. Jh. und war als
Komponistiu bekannt. (Gerber 1.)
Baglioni, Antonio, nur bekannt
durch ein „Ave regina coelorimi"
a 3 V., A. T. e B., concertata con
istrom. e ripieni. Ms. P. qufol.
18 Bll. [Bologna.
Baglioni (Ballionus), Oirolanio,
aus Mailand geb., Schüler des Gugl.
Bagnacavallo.
303
Baif, .
Arnoni und Organist an der Kirche
S. Maria Seal. reg. duc., st. vor
1608 (Titel). Man keniit von seinen
Kompositionen :
Sacrarum cautiumun, quae ima, binis, 3,
4, 5, & 6 vocihus . . . Lih. 1. & Op. 2.
Mediol. 1608 Tini & Lomatio. G Stb. u.
Partitio in 4». [Bologna. Kat. 2, 370 mit
Abdr. der Dedic, dem Epitaph aiif seinen
Tod xind An die ,, Virtuosen" von Lomazzo.
In 3 Sanilwk. findet sich die eme Mo-
tette unter Balloni: Allehija, surrexit
Christus 6 voc. (Eitner, 1). Dieselbe
Mot. im Ms. in B. L. u. iukompl. in B. B.,
Stb. von 1612 Nr. 26, ohne Signatur.
Ferner 2 lustrumentalsätze, in Gastol-
di's 1. lib. della mnsiQp, a 2 v. 1598.
Bagnacavallo, Fraiieesco de,
soll ein Ungar gewesen sein und
Sänger am Hofe des Herzogs von
Mantua 1491, Contra-Alt. (Davari
11.)
Bagnacavallo, Thoma Gtra-
tiano, von ihm besitzt die Kra-
kauer Bibl. Messen und 3 Motetten
bis zu 12 Stim. von 1587.
Bagiier, Carlos, ein spanischer
Komponist, von dem Eslava in
Museo organico 1 Orgelsatz mit-
teilt. Zeit mir unbekannt.
Bagnerio, Benedetto, ist nur
bekannt durch ein Madrigal zu (3
Stim. in P. Vinci's 2. lib. Madrig.
6 voc. von 1579 p. 24.
Bagni, Benedetto, nennt sich
Musiker im Dienste „der Herrn
Stadtälteston in Bologna". Bau-
chieri erwähnt ihn in seiner Con-
clusioni von 1609 pag. 25 als her-
vorragenden Organisten und be-
zeichnet ihn als ,,musico deirillu-
striss. Signoria dl Bologna"^ er
war demnach an der städtischen
Musikkapelle angestellt. Er gab
heraus :
Motectonim octonis vocibus ß . . . B . . .
Musici... una cum Basso gen. pro org.
Lib. 1. Yen. 1608 Vincenüus. 9 Stb. 21
Motet. [B. Br. B. K. Pistoja, Bologna.
Im Samlwk. Schadaei 1611—1621, fünf
Mot. — 4 Mot. im Ms. B. L. — Ms. Z
27 B. B., Cod. in hochfol. P. mit Taktstr.
von 1624 S. 131: Vocem jucuuditatis 8 v
— 7 Mot. im Ms. B. Br.
Bagni, Pietro Antonio, von
ihm ist nur das Mot. „Audite om-
nes" f. T. mit Bc. im Samlwk.
1624 a bekannt. (Eitner 1.)
Bagnoli, Allesandro, ein römi-
scher Gelehrter des 17/18. Jhs.,
der sich mit hebräischer Musik
beschäftigte und herausgab:
Eaggionamento in difesa della osser-
vazioni del Sig. Ott. Maranta contro
TAutilogia del Sig. Fabio Carsellini. Roma
1713 Franz. Gonzaga. 4P. 6 Ell. und
120 S. [Hofb. Wien.] Siehe das Nähere
ni Becker 2, 12, von Anton Schmid.
Bahn, Johann David, um 1760
Bassist a/d. Hofkapelle in Dresden
mit 500 Thlr. Gehalt. (Fürstenau
1, 155.)
Bahn, T. . . 0. . . ist nur durch
6 Senates pour le Clavecin, acc.
1 V. Berlin, Hummel (c. 1790)
fol. [Dresd.Mus.] bekannt.
Bai, Tommaso, siehe Baj,
Baialupi, Olicerio, aus Cre-
mona, war 1592 Musiker am Dome
zu Mailand. (Dedic. zu Scarabelli's
Lib. 1. Motect.)
Baiczka, siehe Woczitka.
Baier, . . . um 1776 2ter Orga-
nist an der Hofkapelle in Mann-
heim mit 550 Gld. Gehalt, bleibt
1778 in Mannheim, als die Kapelle
nach München übersiedelte. (Kreis-
archiv.) Walter verz. einen A7co-
kms Bayer, der in Mannheim a/tl.
Hofkapelle von 1765-1778 Orga-
nist war, jedenfalls derselbe wie
der obige.
Bai'f, ... La Fage 3, 28 bezeich-
net ihn als Dilettanten in der Mu-
sik und Dichter als Lebensberuf.
Jn seinem Hause, Anfang des 17.
Jhs., wurden die ersten Versuche
in der franz. Oper gemacht. Er
ist nicht der Sohn des folgenden
Baif, Jean-Ant. de.
304
Bailey, J.
Jean-Ant. de Ba'if. Im Samlwk.
Airs 1613 befinden sich 3 Airs
mit Baif gez. (siehe Airs.) Laborde
in seinem Essai teilt auch 1 Air
mit. (Eitner 2.)
Ba'if, Jeaii-Aiitoiue de, Sohn
des Lazzaro de Baif, geb. um 1532
zu Venedig, gest. 19. Sept. 1589
zu Paris. Er wandte sich der
diplomatischen Karriere zu und
maclite sich als Dichter bekannt.
Liefs sich in Paris nieder und er-
richtete eine Akademie, d. h. ein
regelmäfsig wiederkehrendes Kon-
zert um 1566, welches auch der
König Karl IX. mit seinem Hofe
öfter besuchte (Weckeriin 46.)
Nach Fotis starb er arm und ver-
lassen. Dort auch 4 Drucke ver-
zeichnet.
1. Instruction pour tonte mnsique des
hnit divers tons, en tablatnre de Luth.
Paris 15 . . . 8". 2. Insti'uction pour ap-
prendre la tablature de guiterne (giütarre).
ib. 3. 12 chans. spirituelles, paroles et^
musique par . . . Paris 1562 Adr. le Roy.
4". 4. 1. et 3. liv. de chans. a 4 p. Paris
1578 u. 1580. — Aufgefunden habe ich
kein Werk.
Baildoii, John, von ihm ist
nur ein 3 st. Gesg. „When gay
Bachus fills" bekannt, den Horsley
im Neudruck mitteilt (Eitner, 2).
ßaildoii, Joseph, ein englischer
Musiker, geb. 1727, soll Gentleman
der Kgl. Kapelle gewesen sein,
doch Rimbault führt ihn nicht an;
Layen-Vikar an der "Westminster-
Abtei, 1768 Organist an St. Luke's
Kirche, Old Street in London, dann
Organist an All-St. Church Fulhara,
st. 7. Mai 1774 zu London. 1763
und 1766 gewann er Preise «im
Catch Club (Brown. Grove). Von
seinen Kompositionen kann ich
nachweisen :
A collection of glees & catches, for 3
& 4 voices. Lond. qufol. [Glasgow.
1 Catch for 3 voic. Lond. c. 1770 [br.
Mus.
Of love's a sweet Passion (1 St. mit
Klav.) [B. B.
A collection of glees & catches for 3
& 4 voic. Lond. c. 1770. qufol. [br. Mus.
Glasgow.
A new favourite Cautata and 2 Songs
. . . sung.. . . at Vauxhall. Lond., J. Phil-
lips, fol. [br. Mus.
The Laurel, a collect, of songs for the
voice etc. book 1. 2. Lond. (1775) qufol.
[br. Mus. R. C. of Mus.
Au Ode to Contentnient, the words by
S. Boyce. Lond. fol. [br. Mus.
Love in a village, a comic opera, (einige
Nrn. von ihm, c. 1790 aufgef., nach Fetis
i.st das Uebrige von Baruard). fol. [br.
Mus.
(Merchant of Venice) Jessica's song. c.
1770. fol. [Ib.
On pleasure's smooth wings. c. 1750.
fol. [ib.
Paloemon loved pastora. c. 1750. fol. [Ib.
Stern winter bas left us. c. 1755. fol. [Ib.
Im R. C. of Mus. 1373, Songs im Einzel-
druck.
10 Londoner Einzeldr. von Songs u. a.
[br. Mus.
In Bishop's A collect, of Glees, 1 Gesg.
[br. Mus.
Im Catch Club 1 ein Catch. Catch Clul)
3, Bd. 4 ein Catch. — In John Bland 4
ein Gesg. ohne Vornamen. — In Clio and
Euterpe. — In Longman's Collection of
Catches: 2 Cat. u. 2 Glees zu 3 Stirn. —
In John Page's Harmonia sacra 2 Nrn.
— In Tho. Warreu's Catches 1. & 2.
Book: 10 Catch., 4 Glees.
Baildon, Thomas, wurde 1755
Gentleman an der Kgl. Kirchen-
kapelle zu London. (Viertel]. 8,
529). Im Samlwk. Clio and Eu-
terpe 1758 sieben Gesge.
Baillet, Jean, war um 1533
Sänger an der Hofkapelle in Paris
mit UOliv. Gehalt (Castil-Blaze 296).
Bailey, Amselme, ein eng-
lischer Musiker des 18. Jhs., wel-
cher nach Gerber 2 herausgab: A
practical treatise on singing and
playing with just expression and
real elegance. London 1771. 8*^.
Das Buch soll wenig wert sein.
Bailey, J. . ., von ihm besitzt
das br. Mus. 2 Songs von c. 1794
in Londoner Einzeldrucken.
Bailleul.
305
Baillot,
Bailleul, Grillequiu de, Sänger
in der Kapeile Philipp des Schönen
1505/6 (Sü^ieten VII, 162).
Ballleux, Aiitoiiie, Lehrer, Mu-
sikhändler lind Komponist in Paris
in der 2ten Hälfte des 18. Jhs.,
von dem Fetis 8 Werke anführt:
Kantaten^ Sinfonien, Solfeggien u.
ein Journal mit Arietten von 1758
bis 1791. Ich kenne von ihm:
Siehe Eoussier, P. J. : L'harmonie prati-
que, mis en jour par . . . (1775.) 8". [br.
Mus.
le bouquet de l'amitie, cantatille . . . s. a.
[ParLs Nat.
iSolfeges pour apprendre facilement la
nuisique vocale et instnimentale, ou tous
las principes sont developes avec beau-
coup de clarte. Nouv. ed., aiigm. des
nouv. Solf. d'Italie, avec la Basse; par
Mrs. Leo Durante, Piccini, Sacchini, Ca-
faro, La Barbiera, Stefani et autres. Paris
(1760). 3 Teile. [Bologna. Paris Nat:
Ausg. 1784. fol. B. M. C. P.
Methode p. apprendre facil. la mus.
vocale. Paris, c. 1770. fol. [br. Mus.
Methode de chant. [Paris Nat.
Journal d'Ariettes italiennes des plus
celebres corupositeurs. Dediee ä la Reine
(Melodie mit B.) Annee 1790. Paris,
Bailleux. [B. Wagener. Darmst: Annee
1779—1793. Paris Nat?
An Komponisten sind genannt: Baini,
Bianchi (2), Cimarosa (5), Cherubini, Fer-
rari (2), Gazzaniga, GiordoneUo, Gughelmi,
Martini (2), Mortellari (2), Naumann, Pai-
siello, Rast. Sarti (3).
Symphonies ä 4 pari. [Paris Nat.
Les petits concerts de Paris, I. recueil.
Paris, s. a. (chansons) [Paris Nat.
YI. Recueil de Menuets uouveau Italiens,
alleuiands et fran(;ais. Graves par Mme.
Gera, qufol. 15 S. 39 Nrn. Dabei eins
von Sacchini. [Schwerin P.
Methode raisonnee pour apprendre ä
jouer du violon . . . Paris , Ledru. fol.
(1779.) [Paris Nat. C. P.
Baillie, Alexander; das br.
Mus. besitzt von ihm:
Airs for the flute, with a thorough bass
for the harps. (Edit. by . . .) (Edinburgh,
1735.) quSO. [br.Mus.
Baillie, Peter, ein schottischer
Komponist des 18. Jhs., geb. zu
Libberton, f um 1823. Er war
Violinist in der Kgl. Privatkapelle.
Rob. Eitner's Quellen-Lezikon.
Brown verzeichnet von ihm „A
selection of original tunes for the
pfte. & V. Edinburgh 1825." fol.
— „Scotch dance music."
Bailliflcus, siehe Balliyius.
Bailloii, Pierre -Joseph, war
Maitre ordinaire der Musik beim
Herzoge von Aiguillon im 18. Jh.
und lebte zu Paris. Fetis ver-
zeichnet von ihm: Nouvelle me-
thode de guitare selon le System
des meilleurs auteurs, contenant
les raoyens les plus clairs et les
plus aises pour apprendre ä acc.
une voix, et parvenir ä jouer tout
ce qui est propre a cet Instru-
ment. Paris 1781. 4", ein Exem-
plar in C. P. Ferner ein Journal
für Violine, betitelt: La muse lyri-
que, ein Journal f. Arietten, Harfe
und Guitarre, von 1772 — 81.
Baillot ^ Pierre - Marie - Fraii-
(jois, de Sales, geb. 1. Okt. 1771
zu Passy bei Paris, gest. 15. Sept.
1842 zu Paris. Einer der bedeu-
tendsten Violinisten seiner Zeit,
Schüler St.-Marie's und PoUani's.
Seit etwa 1790 begleitete er als
Sekretär einen Herrn von Bouche-
porn auf seinen Reisen, kam im
Febr. .1791 nach Paris, wurde auf
Viotti's Empfehlung als Violinist
am Theater Feydeau angestellt,
vertauschte aber nach kurzer Zeit
denselben mit einer Anstellung im
Finanz - Ministerium , bis er am
22/12 1795 als Lehrer des Violin-
spiel an das von der Republik ge-
gründete Conservatoire für Musik
berufen wurde. Von jetzt ab ent-
wickelte sich sein Talent in wunder-
barer Weise; Technik und Ton er-
I reichten eine Vollendung wie man
j glaubte noch nie gehört zu haben.
! (Eine ausfülirlichere Biogr. im Fetis,
I Lpz. Ztg. 44, 841. Lpz. Ztg. 1865.
685. Zahlreiche Urteile in Lpz
Ztg. 6 u. f.) Als Komponist für
20
Baillot.
306
Baillou.
sein Instrument hat er zahlreiche
Werke geliefert, die sich einst der
gröfsten Beliebtheit erfreuten, ob-
gleich sie mehr der Virtuosität als
der Kunst huldigen. Auf öffentl.
Bibl. fand ich:
Die B. B. besitzt an Concerteu f. V.
mit Orchester:
op. 3. 1. Conc. Paris, Impr. du Cou-
servatoire.
op. 10. 4. Conc. Offenb., Andre.
op. 13. 5. Conc. Lpz. et Berlin, au
Bureau. 12 Stb.
op. 18. 6. Conc. Offenb , Andre.
op. 21. 7. Conc. Offenb., Andre 12 Stb.
[auch in Daruist.]
op. 22. 8. Conc, ib.
op. 30. 9. Conc, ib.
Symphonie coucertante p. 2 V. prmcip.
avec 2 V., A. B. et Contreb. Fl. Ob. Cor.
Tromp. obl. Basson, 2 Trombonnes et tim-
balles ou de Pfte, seulement. Op. 38.
Lyon, Arnaud. P. im Ms., Stb. gedr.
[Mailand Cons.
Variations p. le V. av. orch. Leipz.
Stb. [Maild. Cons.
op. 29. Andante p. le V. et orch.
Offenb., Andre. 10 Stb. [B. B.
op. 34. 3 Quatuors p. 2 V. A. et B.
Lpz. Probst. [B. AVageuer.
op.' 25. Air charmante Gabriele p. le
Violon, V. 2. A. et B. Offenb., Andre.
[B. Wagener.
op. 1. Üb. 1. 2. 6 Trios f. 2 V. u. B.
Offenb., Andre. 3 Stb. [B. B.
op. 4. op. 9. 3. u. 4. livr. Trios, ib.
Stb. [B. B.
op. 12. Sonate p. V. et Pfte. ib. 2 Stb.
[B.B.
op. 26. 2 Andante p. V. et Pfte. ib.
Part, auch Br. & H. [B. B.
op. 31. Nr. 1—3. 3 airs f. V. u. Pfte.
Offenb., Andre, 3 Hefte ä 2 Stb. [B. B.
op. 35. 3 Noct. f. V. et Pfte. Br.
e% H. 2 Stb. [B. B
op. 8, liv. 1. 2 Duos p. 2 V. Lpz.,
Kühnel. 2 Stb. [B. Hbg. B. B.
Caprice p. le V. av. de B. ou Piano
(mit 1 Briefe vom 25/2 1828) Ms. 16264.
Autogr. [Hofb. Wien.
op. 2. 12 Caprices ou Etudes p. le V.
av. de Basse. Lpz., Peters, oe 2. [Dresd.
Mailand Cons.
op. 12. 6 airs ou Etudes p. V. avec
acc. d'un 2. Violon. Lpz. Berlin, au
Bureaux. Stb. [B.B.
In Musikf r. Wien : 2. u. 9. Coucert. —
3 Noct. — 4 Variation -Werke. — 24
Etudes, oe. 5. 6. 24. 30. 31. 33—35 u.
oe. posth.
L'art du Molon, nouv. meth. Paris,
Troupeuas. [Brüss. Cons.
L'art du violon. Trad. par J. D. Anton.
Mayence, Schott. [B.B.
— übersetzt von H. Panofka. Berlin,
Schlesinger. 312 S. [B.B. B. Wagener.
Meth. de V. avec Eode et Kreutxer.
Paris , Brandus & Dufour. [Brüss. Cons.
Metodo di Violino. Toriuo, filli Reycend.
[Maild. Cons.
Baillot, Levasseur, Catel et ßaudiot:
Exercises p. le Violoncello. Paris, Sieber.
[B.B. B. M. Dresd. br. Mus.
— Ausg. in 2 Teil, franz. u. deutsch.
Bonn, Simrock. [br. Mus.
— Ausg. bei Peters. [B. M. B. B.
Auch an Panseron's Solfege du Violo-
niste war er beteiligt. [Brüssel 6229.
Eecueil de pieces ä opposer ä divers
libelles diriges contre le conservatoire de
musique (redige p.B.) (Paris an XIj Didot
aine. 4<>. [Brüssel.
Conservatoire imperial de mus. . . Notice
sur les travaux du Conserv. . . et sur les
objets soumis ä son examen, pendant
l'annee 1812. Paris, Hocquet. 4^. [Brüss.
Rapport sur le Conservatoire imperial
de musique pendant l'annee 1813. Paris,
Hocquet. [ß. B. • Brüssel.
Notice sur J. B. Viotti . . . par B. Paris
1825 Hocquet. 8°. [Brüssel. B. AVagener.
Siehe Cherabini, Rapport vom 15/7 1811.
Baillou (Baillow wird er im
Textbuche zu Paer's La Rossana
[B. B.] genannt) Louis de , ein
französischer Musiker, Schüler Ca-
pron's auf der Yioline, ging nach
Italien, erhielt in Orchestern An-
stellung und war nach obigem
Textbuche um 1795 Orchester-
direktor am Scalatheater in Mai-
land. Er war ein fruchtbarer
0[3ernkomponist , docli gedruckt
scheint von ihm, wie von den
meisten italienischen Opern des
18. Jl)s., nichts zu sein. Ihnen
allen stand das Schicksal zur Seite
nur Kinder des Augenblicks zu
sein. Ein Karneval und das Werk
war meist für immer begraben u.
Bailly.
307
Baiai, Giuseppe.
andere mit gleichem Schicksale
erstanden an seiner Stelle. Fetis
verzeichnet in den Jahren 1777
bis 1809 zwanzig Opern.
Im Mailänder Cous. besitzt man von ihm
1 Ouvei-tui-e in C. f. Orch. P. u. St. —
4 Sinfonien ebenso. — Passe a due e
aJIemanda per orch. 1796. — Duetto in
G per 2 V. Mss.
Bailly, Bieiifaisaüt, von ihm
besitzt das br. Mus.
Messieurs survotrecounaissance. Yaude-
vüle du B. ß. (chez P. A D, Chapelle.
Paris, 1779.) 8°.
Bailly, Henry de, Sarintendant
der Kgl. Musikkapelle Louis XII.
von Frankreich um 1625, st. 25.
Sept. 1639.
Er schrieb die Musik zu Ballets, Mo-
tetten u. a. Ich kann nur 3 Airs in Gabr.
Bataille's Airs von 1614 nachweisen und
in Mei-senne's Harmonie univers 1636,
Bd. 2, p. 411 ein Air.
Balls, D. Bejiito, Direktor der
Mathematik an der Akademie San
Fernando zu Barcelone, geb. ebd.
um 1743. Er gab eine spanische
Uebersetzung der Klavierschule
von ßemetzrieder heraus:
Lecciones de clave y priucipios de har-
monia. Madrid 1775. Ibarro. 4*'. [Glas-
gow. B. B. Brüssel.
Baily, Aiiselm, wurde 1743
Gentleman der Kgl. Kapelle, d. h.
Sänger a/d. Kgl. Kircheukapelle zu
London; im März 1744 befindet
er sich unter den Priestern, sang
aber noch Solo in der Aufführung
von Händel's Messias. (Viertelj. 8,
527. 528. 529. Chrysander's Facsi-
mile-Ausgabe von Händel's Messias
XI. XII.)
Baiiibridge & Wood, gaben
heraus The Preceptor for B. & W.'s
patent flute flageolet. Lond. 1800.
qu4*^. [br. Mus.
Baini, Oiuseppe, muss um 1730
gelebt haben, da Clemente Maria
Sassi in seinem Samlwk: La ricrea-
zioue einen Tousatz von ihm auf-
nahm. Ferner: Caro mea u, Beati
mortui 3 voc. in Schwartz' (J.)
Kecueil p. 9 u. 12.
Baini, Abate Giuseppe, geb.
21. Okt. 1775 zu Rom, gest. 21.
Mai 1844 ebd. Von seinem Onkel
Lorenzo B. und Jannaconi in die
Kunst der alten Italiener (des 16.
Jhs.) eingeweiht, hielt er zeitlebens
an dieser Richtung fest. Als Sänger
der päpstlichen Kapelle, deren Di-
rektor er 1817 wurde, fand er
reichlich Gelegenheit seine Vor-
liebe zu bethätigen, ging aber
darin soweit, dass er alles Spätere
und Neuere nicht nur nicht kannte,
sondern geradezu nicht achtete,
wie uns Mendelssohn in einem
Briefe an Goethe mitteilt. Seine
Kompositionen tragen denselben
Charakter, erreichten aber nicht die
Tiefe und Erhabenheit, die ihnen
den Stempel des Unvergänglichen
aufdrücken. Trotzdem er an La
Fage einen liebevollen Biographen
fand, sind seine Werke dennoch
bald der Vergessenheit anheim-
gefallen und nur wenige haben
sich in den Programmen der päpst-
lichen Kapelle erhalten. Das Be-
deutendste was er geleistet hat,
ist die Biographie Palestrina's und
doch weist ihm ein neueres Quellen-
werk nach dem anderen zahlreiche
Irrtiimmer und Ungenauigkeiten
nach. Obgleich ihm alle archiva-
rischen Hilfsmittel in Rom zu Ge-
bote standen, hat er sie teils nicht
benützt, teils flüchtig ausgezogen,
teils geradezu Falsches mitgeteilt.
(Biogr. in Lafage 1, 505. ~ 2, 1
mit einem Verz. seiner Werke,
auch 1864 einzeln erschienen.
Mederrh. Ztg. 8, 15. Lpz. Ztg. 46,
446. Fotis. Necrologia ... (da
Luigi Picchianti) s. 1. 8^, [Brüssel
4787.J Mitteilungen über B. aus
persönl. Verkehr von F. Hiller im
Echo, Musikztg. Berlin 1867 p.241.
20*
Baiüi, Giuseppe.
308
Baini, Lorenzo.
J. . . B. . ., antistiti urbano, chori-
didascalo ... Jo. Ballius S. et Pa-
tricius Auagninus felicitatem. Ro-
mae 1842. 8°. [Brüssel 4788.]
Von seinen Werken auf öffeutl. Bibl.
kann ich nachweisen:
Memorie storicho - critiche della vita e
delle opere di Gio. Pierhiigi da Palestrina.
Eoma 1828. 2 voll, [sehr zahlreich ver-
treten.
— Deutsch von Kandier, ed. von Kiese-
wetter. Lpz. 1834 Br. & H. 8". [ebenso.
— von "Winterfeld: Joh. Pierluigi von
Palestrina . . . Mit Bezug auf B.'s neueste
Forschungen. Breslau 1832 Aderholz.
[Brüssel. B. B.
Saggio sopra l'identita de' ritmi jnusi-
cale e poetico . . . Firenze 1820. Piatti.
80. 76 S. [B. B. Glasgow, Bologna.
Brüssel, br. Mus.
— Davon ist auch eine französ. Ueber-
setzung von Saint -Leu, Florence 1825
Piatti. 8**. erschienen, (nach Fetis.)
Mss. Cap. sistina in Rom Cod. 114.
115. 159. 187. 4 geistliche Gesänge zu
4—8 St., siehe Kai S. 116. La Fage
führt noch S. 486 an: Bibl. Casanatense
und Arcliiv der pä])stl. Kapelle: Cauone
in onore di S. Cecilia. — Te deum lauda-
mus a 8 voc. Canoni composti o risoluti.
— Canzone francese del secolo Xu. ri-
dotta alla uota moderna. Mss.
Mss. B. B. Nr. 535 zalüreiche Gesänge
in Bd. 2 S. 183 — 218. Bd. 9 S. 423.
429. 441. — Ms. 3100 Nr. 9 u. 18, Mo-
tetten. — Ms. T. 48. 75. — Ms. 1040.
Tentanien renovationes musicae. Fr. Wil-
helm III. von Preiifsen gewidmet. P. —
Ms. 1041. Fuga 3 voc.
Ms. B. M. Ecce sacerdos 8 voc. P.
Ave maris stelle 3 v. Lond. fol. [br.
Mus.
Recordare virgo . . . arrang. for 4 v. by
Dr. Crookall. L. fol. [br. Mus.
ü Roma nobiUs 4 v. P. Ms. BerHner
Singak.
Autogr. B. B. Missa 3 voc. Canone a
64 voci. 12/12 1821.
Mss. in Bologna: 1. Messa breve a 3
voci (A.T.B.) Ms. P. (lufol. 10 BU. —
2. Antifone, Sahni, Inno e Cantico pel
primo e secondo vespro deU' Immacolata
Concezione di M. V. a 8 voci. P. Autogr.
von 1809. qufol. 73 BU. — 3. Libera nie
Dne. 4 voc. c. Bc. P. qufol. 4 BU. — 5.
Benedictus qui venit. — 6. Pueri Ilebrae-
orum a piü voci. P. Autogr. qufol. 13 BU.
— 7. Caro mea 3 v. Regina coeli 4 v.
Hei mihi Dne. 4 voc. P. von Santini.
Mss. Ilofb. Wien:
Stabat juater ä 3 voci. — Hei mihi
Domine ä 4 voci. Ms. 15625 P.
Ms. Bologna, Kat. 3, 24 nnitmafslich
von B: Seuza procelle ancora, Madr. 5 v.
qufol.
Beati mortui 2 T. IB. in Schott's Söhne
Neue Bibliothek herausgeg. von Janssen
etc. S. 51. — In deren Repertoire: Cujus
animam, 2 T. 1 B. pag. 101. Veni Creator
Spiritus 4 voc. c. org. S. 71.
1 Arie in A. BaiUeux' Journal.
B. hat aber noch eine Reihe theore-
tische Abhandlungen geschrieben, die sich
mit seiner gesamten Bibl. in der Bibl.
Casanatense in Rom als Mss. befinden
und von La Fage 2, 79. 95. 100. 191.
408. 411. 428. 493. 499 beschrieben und
umfangreiche Auszüge gemacht sind. Es
sind dies hauptsächhch:
Tentamen renovationis musicae har-
monicae-syllabicae-rhythmicae super cantu
gregor. saeculo VU. Ms. (Lafage 2, 79.)
— Ad tentamen renovat. angefügt an
das Vorige.
Risposta di G. B. all' opuscolo del sig.
Gius. Rossi, impresso in Teriii il . . . 1809:
AUi intendeuti del contrapunto, sig. o. U.
220 (Lafage 2, 408).
L'artificio e le regele da osservarsi nel
comporre tre sorti di canoni (Lafage 2, 411).
Trattato delle fughe sopra soggetti rica-
vati dal canto fermo (ib. 411).
3 Mss: 1. Dissertaz. sopra i tuoni del
canto gregoriano. — 2. Breve Notizia
istorica e regele del coutrapimuto. — 3.
Regole circa U modo di cantare le Le-
zioni, le Lamentazioni etc. (ib. 428).
Trattado delle fughe sopra soggetti rica-
vati dal canto fermo (ib. 418).
Ms. 0. IL 75 fonds Baini: Risposta ai
dubbj proposti al sig. Maestro BasUy dal
Maestro Catrufo. 1843. (ib. 493.)
Bibl. des Monsiguor Giov. BruneUi in
Rom: Carteggio di D. G. Baini. (ib. 499
Auszüge.)
Baini, Lorenzo, der Onkel
Giuseppe's, geb. in Venedig, gest.
in Rieti, lebte in der 2ten Hälfte
des 18. Jhs., denn der Theater-
Almanacli zu Mailand verzeichnet
in den Jahren 1785 — 88 mehrere
von ihm aufgefiUn'te Opern, ohne
aber die Titel anzugeben. Er war
ein Schüler G. Carpani's, wurde
an der 12 Apostelkirche in Born
Bainville, . .
309
Baker, George.
Kapellmeister, dann au der Kathe-
drale zu Terni u. endlich in Rieti.
Er hat Vieles für die Kirche ge-
schrieben. Santini besafs ein
Stabat mater von ihm. Folgende
Gesänge erschienen in neuer Aus-
gabe:
Caro mea vere est, 2 T. IB. con org.,
ebenso Miserere mei Deus, in Schott's
Söhne Neue Bibliothet , herausgeg. von
Janssen S. 4 u. 9.
BaiuTillc, . . . Organist an der
Hauptkirche zu Angers gegen Mitte
des 18. Jhs., gab nach Gerber 1
heraus:
Nouvelles pieces d'orgue, coniposees
sur differeuts tons. Paris 17G7.
Baioiij, Oirolaiiio (Hieronimo)
wird am 1/4 1682 als Harfenist
mit 400 fl. Gehalt an der Hof-
kapelle in München angestellt.
(Kreisarchiv.)
Baisible, Bessibel, soll wahr-
scheinlich Paisible sein.
Baj (Bai, Bay), Tommaso, geb.
gegen 1650 zu Crevalcore (Bologna),
gest. 22. Dez. 1714 zu Rom. Baiui
berichtet, dass er Sänger am Vati-
can und vom 19. Nov. 1713 ab
Kapellmeister am St. Peter war.
Haberl (Kat. p. 68) erwähnt ihn
nicht, besitzt aber ein „Virgo glo-
rioso" von ihm im Ms. aus dem
Ende des 18. Jhs., auf dessen Titel
obige Angaben zum Teil bestätigt
werden, nur ist das Todesjahr mit
1717 verz. und gesagt, dass er
päpstl. Sänger und Komponist war.
Von seinen geistl. Kompositionen wird
besonders ein Miserere geschätzt, welches
die päpstl. Kapelle alljährlich an Ostern
singt. Der 1. Chor zu 5 Stirn, ist von
Allegri und der 2. Chor zu 4 Stini, von
Bai. [Capeila sistina Kat. p. 50. B, B.,
L 24. B. Joach. Bei'lin Singak. Lübeck.
Schwerin F. inkompl. Hofb. Wien 15926,
2. Musikfr. Wien. Bologna.
— Gedruckt iin Choron, Burney und
Lugano 1840.
Miserere 8 voc. fecit 1700. Ms. 16690
in B. B., ebendort Nr. 17 eine Missa super
Ut re mi fa, 5 voc. in P. — T 39 allerlei
Gesge. in P. — "W. 17 Nr. 81 obige Messe
in P.
Mss. in B. M. 2 Messen zu 5 Stkn.,
1 Miserere zu 5 Stirn, und 13 Motetten
zu 4 u. 5 Stirn, in P.
Ms. 16698 Nr. 13 in Hofb. Wien eine
Missa 5 voc.
Ms. Bd. 158 in Breslau Kircheninstit. :
2 Motetten zu 4 Stirn, in P: Serve bone
und Dne. quando veneris.
1 Gesg. in alter Hds. , P. in Brässel
1854.
4 Gesänge im Neudruck (Eitner 2).
Baker & Gralabin, Verleger in
London, gaben heraus:
1775. Vocal Music or the songster
Conipanion, cont. a new & choise Collec-
tion of the greatest variety of songs, Can-
tatas etc. with the music prefixed of
each. Adapted for the Y. & germ. Flute.
8*1. 2 BU. 283 S. [B. Wagener. br.Mus:
2 Ausg. von 1772 u. 1775 in 120.
Baker, David Erskine, ein
englischer Schriftsteller des 18. Jhs.,
der nach Stephen am 30. Juni
1730 in London geb. und dessen
Todesjahr sehr verschieden mit
1767, 1770 und 1780 verzeichnet
wird. Er hat mehrere Werke übers
Theater geschrieben, teils biogra-
phisch , teils Yerzeichuisse von
Dramen in England aufgeführt:
1. The Conipanion to the play house;
or, an- historical account of all the dra-
matic writers (and their works) that have
ajjpeared in Great Britain & Ireland from
the commencement of our theatrical ex-
hibitions down to the present year, 1764.
Lond. 1764. 2 Bde. 12». [R. C. of Mus.
2. ß. & Lsaac Reed; A new theatrical
dictionary ... an alphabetical Catalogue of
dramatic writers . . . Lond. 1792. 12". [ib.
3. B. , Reed & Stephens Jones: Bio-
graphica dramatica . . . Lond. 1812. 3 Bde.
8» [ib.
Baker, (xeorge, Dr. der Musik,
geb. um 1768 (nach A. 1750) zu
Exeter, gest. im Febr. 1847 zu
Rugeley. Schüler von Jackson u.
Hugh Bond, trat 1775 in die Fa-
milie des Earl of Uxbridge als
Lehrer, wurde dann Organist zu
Stafford und 1801 Dr. der Musik
Baker, John,
310
BalM Alois,
zu Oxford. (Brown. Fetis.) An
Kompositionen kennt man:
„Dear is my little uative vale", a glee.
Loiid. c. 1800. qufol. [br. Mus.
1 Ballade, 1 Song, 4 st. Gesang, Canzo-
nett, Glee zu 3 St. [br. Mus. in Londoner
Einzeldrucken.
Baker, Rev. John, of Bromley,
K(Mit, gab heraus:
Darby & Joan, a glee for 3 voic. Lond.
(c. 1800) Ciufol [br.Mus.
A glee & catch for 3 v,, with an acc.
for the Pfte. by T. Essex. Lond. c. 1798.
fol. [br. Mus.
Baker, Kobert, Mitglied der
Kapelle Karl 1. von England um
1625 (Hawkins 4, 369). Nagel 1
S. 34" ff. verz. ihn zuerst im Jahre
1597 als Kgl. Musiker, dann im
Jahre 1602, 1603 mit einem Ge-
halte von 46 '£ 2. 6. bis zum
Jahre 1640, in dem sein Gehalt
66 ^ beträgt. Im Jahre 1625
wird auch ein Robert Baker junior
als Musiker verz. (ib. 40).
Baker, Thomas, schwor am 8/8
1715 als Gentleman a/d. Kgl. Ka-
pelle in London, wairde Minor-
Canonicus an Westminster, Cano-
nicus an St. Paul, Rektor in Nail-
stone bei Leicester u. f 10. Mai
1745, 59 Jahr alt (Rimbault). Ein
Baker ohne Vornamen ist im
Samlwk. Clio and Euterpe von
1758 mit 1 Gesge. vertreten.
Bakfarc, Valentin, siehe Bac-
farc.
Bakker, J. J., lebte nach Bouw-
steenen 2 um 1684 in Alkmaar.
Die B. in Amsterdam besitzt von ihm :
„De CL. Psalmen Davids en de Lof-
Zangen op twee stemmen gestelt met
Bovenzangh en Bas. Amst. 1720 Matthijsz."
l'^o. in 2 Teilen, [br. Mus.J Havingha verz.
in seinem Vorspronk von 1659 seine Vor-
gänger als Organisten in Alkmaar und
nennt von 1670—1084 einen Henrik
Bakkerus.
Balaiii, D. Gahriele, lebte am
Ende des 17. Jhs. zu Fano und
gab nach Gerber 2 heraus: Sacre
Canzone. Fano 1682. 4«.
Baiard, Jean, aus Paris, ein
Lautenist des 16. Jhs., von dem
Besardus 1603 in Thesaurus har-
monicus einen Lautensatz mitteilt.
Balatri, Philippus, Kammer-
musikus an der Hofkapelle in
München klagt am 22/4 1721
wegen Rückstand des Gehaltes.
(Kreisarchiv.)
Balhaiü, Juan, Gallo, 1633 Ka-
pellan und Sänger an der Hof-
kapelle in Madrid. (Straeten 8, 423.
Seite 427 ist er 1636 mit Juan
Gallo gez.)
Balhastre, Claude, geb. 8. Dez.
1729 zu Dijon, gest. 9. April 1799
zu Paris. Schüler Rameau's; 21/3
1755 gab er ein Orgelkonzert im
Conc. spirituel und erhielt am
26/3 1756 den Organistenposten
an der Kirche St. Roche, 1760 am
Notre Dame und 1776 beim Mon-
sieur (Bruder des Königs). Seine
Orgelvorträge erfreuten sich stets
des gröfsten Zulaufs. (Fetis, Schil-
ling.) Von seinen Kompositionen
kann ich nachweisen:
Eecueü de Noels formant 4 Suites avec
des Variations pour le Clavecin ou Pfte.
Dedic. Duchesse de Choiseul. Paris chez
l'Auteur. qu40. 37 pp. [C. P. B. Wagener.
Paris Nat.
Pieces de Clavecin. I. Livre. Dedic.
Mad. de Caze. Paris chez l'Auteur. fol.
29 pp. [C. P. B. Wagener. Paris Nat.
Pieces de clavec. av. 2 fugues. 1748.
Ms. in C.P.
Sonates (4) en 4 p. clavec. ou le forte-
piano, op. 3. Paris, autheur, qu40. [C. P.
Paris Nat.
Einige Arietten in Bertena's Recueil.
1 Klavierpiece im Neudruck (Eitner 2).
BalM, P. Aloisio (Luigi), aus
Venedig, nennt sich 1606 Kapell-
meister der ecclesiae magnae do--
mus Venetiarum. Tebaldini 14 u.
32 schreibt: Ein Venezianer, der
als Sänger um 1584 in die Cap-
Balbi, Galeazio de.
311
Balbi, Lodovico.
pella Antouiaiia zu Padua eintrat,
daraiii den Organisten eine Zeit-
lang vertrat. Am 27. J^ov. 1587
nahm er seinen Abschied um den
Kapellmeisterposten a/d. Kirche
della Caritä zu Venedig anzutreten,
gab den Posten aber im Juni wie-
der auf, kehrte nach Padua zurück
und errichtete ein Institut (?),
nebenbei erhielt er am 26. Mai
1618 den Kapellmeisterposten an
S. Antonio, den er im August 1621
wieder aufgab.
In den Samlwken. der Jahre 1622 bis
1627 ist er mit 13 Motetten zu 2—3 Stirn,
mit Bc. vertreten (Eitner 1).
Balbi (de Baldis) Oaleazio de,
aus Bologna, war von 1513 — 17
päpstl. Sänger an St. Peter mit 6
Duc. monatl. Gehalt. Schon vor
dem, ehe Leo X. Papst wurde, be-
fand er sich in dessen Diensten
(Viertel]'. 3, 255.)
Balbi, Igiiazio.
Die Hofb. in Wien besitzt von ihm im
Ms. 17084 von 1720, ein Oratorium, dem
Kaiser gew., betitelt: ,, Della Madonna de
7 dolori". P. 1752 zeichnet er sich in
einem Briefe an Gasp. Francesconi als
„regio segretario imperiale", Mailand am
2 Aug. (Succi). Auch 1775 14/4 zeichnet
er einen Brief in Mailand. Nach Fetis
sang er 1756 in Lissabon, 1782 in Deutsch-
land. Ein Textbuch im Theaterarchiv zu
Turin „Lucio Papirio'^ 1753 gedruckt,
nennt einen Balbi als Komponisten. Im
Liceo Belog., Kat. 3, 208, ein Tu vuoi
ch'io Viva, o cara, D netto per 2 Sopr. c.
V. Ms. P., ohne Vornamen.
In Eostock, Ms. P. u. St. Aria: Per
che non cadi e sangue, Sopr. c. Quartette
e Corni.
Balbi, Lodovico, geb. zu Vene-
dig, wird am 15. Dez. 1604 als
ein Verstorbener bez. (Druck von
1605). Ein Schüler Cost. Porta's,
trat in den Minoriterorden und
wurde an S. Marco in Venedig
Sänger (schon im Drucke von 1570
bez. er sich als solcher), darauf
ging er an die Kathedrale zu Verona
und um 1578 wurde er Kapell-
meister a/d. Kirche Ca grande zu
Venedig, auch Chiesa dei Frari
genannt. Am 5/4 1585 erhielt er
den Kapellmeisterposten an S. An-
tonio zu Padua, den er 1591 wie-
der aufgab (am 26/5 1592 wurde
Orazio Öoiombani sein Nachfolger).
Wahrscheinlich zog er sich in sein
Kloster zurück und starb dort.
(Gaspari. Busi 1, 276. Tebaldini
und nach den Titeln seiner
Werke). Von letzteren sind nach-
weisbar :
1570. H 1. lib. de Madrigal! a 4 voci . . .
Yen. 1570 Gardano. 4 Stb. qu40 25 Nrn.
[Bologna: A.
1578. Ecclesiasticarum cantionum 4 voc.
Omnibus Aduentus Domiuicis, nee non
Septuagesimae , ... totius anni . . . Ven.
1578 Gard. 4 Stb. qu40. 21 Nrn. [B. D.
Celle: C.B. br.Mus:C. Bologna 4 Stb.
Kat. 2, 372 die Dedic.
1580. Missae quatuor 5 vocum, una ex
quibus alternatim canitur. . . Missae: Ecce
mitto. — Fupgite il sonno. — 12. toni.
— Alternatim eanenda. Ven. 1580 Ang.
Gardanus. qu40. [Bologna.
1586. I capriccil di . . . a 6 voc. Yen.
1586 Ang. Gard. 6 Stb. 21 Nrn. Dedic.
Bartol. Marrucini, Säuger und Dichter
obiger Texte. [Modena. B. D. br.
Mus.
1587 gab er ein Graduale et Antipho-
nariuiii in Ven. bei Angel. Gardano her-
aus und wädmet es dem Magister Evang.
Pellaeo. Er selbst nennt sich Francis-
caner ordinis professor. [Bologna, Katalog
2, 8.
1589. Musicale essercitio di . . . 5 voc.
Ven. 1589 Gard. 5 Stb, ein Samlwk. siehe
M. f. M. 2, 89 mit 27 Gesgen. Von Balbi
ist kein Gesang darin. [B. D. B. Mar-
ciana in Venedig. Ferrara Stadt-B.
1595. Missae 5, cum 5 voc. Ven. 1595
Gard. [Ferrara.
1605. Messe et Motetti con il Te Deum
laud. a 8 voc. (ed. von G. Griti) Ven.
1605 Gard. 9 Stb. 4 Mess. 4 Mot. 1 Te
Deum. [B. Br. B.B: Bc.
1606. Ecclesiastici concentus canendi
una, duobus, 3, & 4 vocib,, aut organo,
aut alijs quibusuis Instnimentis ... & alij
5, 6, 7, & 8 tum ad concertandum, tum
ad vocibus . . . Lib. 1 . Ven. 1606 AI.
Rauerius. 8 Stb. 4». 4 Wot. ä 1 voce, 13
Balbi, LoreDzo.
312
Balbiu, Boliuslaw.
ä 2, 4 ä 3, andere zu 4, 4 zu 5, 6 u. 7
Stirn. 24 zu 8 St. [Bologna. br.Mus:A.
1609. Completorimn L . . . B . . . Veneti
12 voc. , 3 choris di&tinctuni , cum suis
versiculis, Kespous., Hymno, Antiph., unä
cum Motectis . . . Ven. 1609 Eaverius. 12
Stb. 17 Gesg-e., ed. von Griti. [B. Br.
Mss. B.Br. 3 Motetten.
B. M., Ms. 260, 1 Mot. 8 voc. in Tabu-
latur.
Ms. 53, II. 87 in B. Zw. „Factum est
proelium" 8 voc.
Ms. B. L. 5 Mot. zu 6, 7 u. 8 St.
Im Archiv von S. Antoniana 2 Messen
5 voc. 1580. Tebaldini 11 teilt von Ijeiden
Biiiclastiicke mit.
Cautate Domino cant. nov. 8 voc. Ms.
P. Nr. 2. [Bologna, Kat. 2, 342.
In Samhvii. 20 Gesg. (Eitner 1.)
Balbi, Loreiizo, nennt sich
„Nobile liuorao dilettante cli Violon-
cello" und lebte am Ende des 17.
und Anfange des 18. Jhs. Von
seinen Kompositionen kann ich
nachweisen:
Suonate (6) da camera a V., Vcl. e
Cemb., op. 1. Amst., Roger. 3 Stb. [B.
Wagener.
Sonate a 3 : 2 V. Vcl. obl. e Cemb. ib.
4 Stb. in 40. [B. B.
"Wahrscheinlich gehört ihm auch folgen-
des Werk an, welches nur mit Balbi gez.
ist: 8 Trios f. 2 V. u. B. 3 Stb. [Mu-
sikfr. Wien.
Balbi, Marc' Antonio, einMönch
in Venedig, der wahrscheinlich im
Anfange des 16. Jhs. gelebt hat,
ist Autor eines kleinen Tractates :
Regiüa brevis musice practicabilis cum
5 generibus proportionum practicabilium.
Der 2. Titel lautet: Qui commenza la no-
bil opera di pratica musicale, ne la quäle
se tratta tutte le cose a la prattica per-
tinente, facta, compilata e ;ordinata per
frate ... s. 1. et a. goth. Letter, 14 BU.
[Briissel.
Balbi, Melchiore. Ich bin zu
der üeberzeugung gekommen, dass
es zwei Theoretiker dieses Namens
gegeben hat, die nur 37 Jahre aus-
einander lebten:
Melcliiore Balhi fder Aeltere)
stammte aus edler Familie, zu
Venedig um 1759 geb., gest. im
Juli 1828 zÜ Padua (nach Fetis),
doch der Todesort ist sehr fraglich
und scheint schon auf einer Ver-
wechselung mit dem Jüngeren zu
beruhen, ebenso die Angabe, dass
er ein Schüler des Antonio Cale-
gari in Padua war. Er betrieb die.
Musik nur als Dilettant. Das nach-
gelassene Werk von Calegari gab
der jüngere Balbi heraus. Vom
älteren Balbi kann ich kein Werk
nachweisen; die im Fetis verz. ge-
hören dem jüngeren an.
Melchiore Balhi (der Jüngere),
geb. 4. Juni 1796 zu Venedig,
gest. im Juni 1879 zu Padua.
Schüler des Ant. Calegari, folgte
Ant. Maria Costantini di Monte-
santo (Ancona) 1853 als Kapell-
meister an S. Antonio zu Padua.
(Tebaldini 91). Er gab heraus:
Grammatica ragionata della musica con-
siderata sotto l'aspetto di Hugiia da . . .
nobile veneto. Milano 1825 Ricordi. 8".
[Brüssel, Ebd. 1845, 8», 262 S. mit 9
Tafeln in Bologna, br. Mus. Maild. Cons.
Trattato del sistema armonico di Ant.
Calegari . . . proposto e dimostrato da . . .
con annotazioni e appendice dello stesso.
Padova 1829 Crescmi. 8». 143 S. [Bologna,
br. Mus. Padua Antoniana.
— Eine 2. Ausg. in Mailand bei Ricordi,
s. a,
Nuovo sistema musicale . . . Milano 1871
Vismara. [Bologna.
Estratto degli studii sulla musicografia
del maestro cav. Stefano Tempia e delle
risposte del cav. Melch. B. Padova 1873,
44 S; [ib.
Im Archiv S. Antoniana zu Padua, Ms.
E, 37 Werke: 12 Messen inclus. Requiems
zu 2 Stirn, u. Instnim., die übrigen be-
stehen aus Messenteilen, Magnific, Psal-
men, Offertorien u. a. (siehe Tebaldini
97/98).
Baibin, Boliuslaw, ein ge-
lehrter Jesuit, geb. um 1621 zu
Königgrätz, gest. um 1688. Er
schrieb Miscellaneae regni hohem.,
in denen er Genaueres über die
grofse Orgel in Prag berichtet
und über die Kirchenglocken Böh-
mens. (Gerber 2.)
Balbia, Job.
313
Bälde, Jakob.
Balbiii, Johann, geb. in Prag,
gest. 9. Mai 1596 za Leutmeritz,
war seit 1563 Chorregens und
Sänger in letzterem Orte. (Dla-
bacz.)
Baibin, Wenzel, von Krzeta,
gest. 13. Okt. 1626 zu Leutmeritz,
wo er an der Stephanskirche Sänger
war. (Dlabacz.)
Balch, Greorg Christoph, um
1764 Contrabassist a/d. Hofkapelle
in Dresden mit 350 Thlr. Gehalt;
noch 1771 im Dienst (s. Staats-
archiv. Fürstenau 1, 157 schreibt
Christian statt Christopli).
Baldacini, Antonio Luigi, lebte
um 1720 als Yiolinist in ItaHen
und gab nach Eoger's Katalog 2
Samlg. von je 12 Sonaten zu 3
Stim. heraus. ♦
Baldamus, Ferdinand, gab in
Hamburg bei Cranz, Sonatinen zu
4 Hd. und 2 Lieder zu 2 Stim. in
Berlin bei Cosmar heraus. Er
muss am Anfange dieses Jhs. ge-
lebt haben.
Die Musikfr. in Wien besitzen
2 Lieder von Alex. Cosmar I. An Sie.
2. Geschw'indwalzer, 1 Singst, mit Klav.
Baidan, Angelo, ein Kirchen-
komponist des 18. Jhs, in Venedig,
Schüler A'alent. Ceccato's und Do-
nato Gallo's. Als er sich in Yene-
dig niederliefs nahm er bei Hasse
noch Unterricht in der Instrumen-
tation. Er st. im August 1804,
im 56. Lebensjahre, war also 1747
geb. (Canal 2, 1.) Derselbe führt
eine Messe von 1789 an, die sich
ganz besonders auszeichnen soll,
doch fehlt die Angabe des Fund-
ortes, sowie bei dem theoretischen
"Werke „Istruzioni d'accompagna-
mento," in dem sich 42 Arien für
Bass als Beispiele befinden sollen.
Baldassani, Andrea, ein um
1643 in Warschau angestellter Hof-
musikus, von dem Scacchi in seinem
Cribrum musicum gegen Siefert
einen Canon (S. 216) mitteilt.
Baldassare (Baidissera, Balde-
sar) da Imola, gebürtig aus Imola,
war Organist an der Kirche S.
Geremia und seit dem 29. März
1533 zweiter Organist am S. Marco
in Yenedig. 1541 trat Buus an
seine Stelle und schliefst man auf
seinen Tod in diesem Jahre (Caffi
1, 54. 106. Straeten, 6, 272/3).
Im Samhvlf. 1540 k 1 Madrig. zu 5 St.
(Eitner 1 S. 634 unter Imola: „Non vi
gloriate donua."
In Vinceuti's Giardino L591: Amor io
sento 5 voc. mit Baidassar Baldassari
gez. , vielleicht ein anderer Autor.
Baldassari, Pietro, geb. zu
Rom im 17. Jh.^ schrieb um 1709
zu Brescia das Oratorium:
Applausi eterui dell' amore manifestato
nel tempo. (Gerber 1 nach La Borde.) Die
Hofb. in Wien besitzt von ihm im Ms.
17677 die Serenata: II giudizio di Paride,
corretto dalla giustizia. Text: Cyni. 1707.
Part. Die B. M. im Ms. unter dem Namen
Baiassare : 11 couvitto di . . . Oratoiio Atto
1. 2. Part, (einige Sätze sind von Gluck,
Cornetti, Paisiello u. a.) Bologna besitzt
einen Brief von ihm (Kat. 1, 151).
Baldas'saris (Baltassaris, Baldas-
sar) Joannes, von 1488 — 1494
päpstl. Sänger (Yiertelj. 3, 244).
Balday, Franz, Contrabassist
an der Hofkapelle in Wien mit
300 fl. Gehalt von 1791 bis zu
seinem Tode am 15. Juni 1796,
48 J. alt (Köchel 1).
Bälde, Jakob, Mitglied der Ge-
sellschaft Jesu, gab heraus:
1647. Teutscher Poeten eyfrig u. lustiges
Nachsinnen über das trostreiche Lied Aga-
thyrs genannt vom Lob u. Wohlstaude
der dürr oder mageren Gesellschaft an-
fänglich lateinisch beschrieben. München,
1647 Straub. Verlag von Wagner. 1.
Titel: Jacobi Baldesi Agathvrsus Teutsch.
16«, 176 Seit. Kupfer und Musik. [B.
Wagener.
1647. Ehrenpreis der allerseel. Jungk-
frawen vnd Mutter Gottes Mariae. Auff
einer schlechteu Harpffe ihres vnwürdigen
Dieners gestimbt vnd gesungen (o. Autor)
Mönch. 1647. 16»; mitMelod. [Rosenthal 26.
Bälde, Jean.
314
BaJdrati.
1654. Jephtliias, tragoedia. Acced. raelo-
dramatica. Ainberg. 1654. 164 u. 19 S.
als Anhang Melodien. [Dresd. Musik.
Bälde, Jean, wird am 23. Juni
1412 als Organist an St. Donation
in Brügge angestellt (Straeten 1 a,
38).
BaUleiiecker, Johann Bern-
hard, besafs im Anfange dieses
Jhs. ein Privatinstitut für Musik
in Frankfurt a/M. (Schilling.) Fetis
sagt: er st. daselbst 1849 in vor-
gerücktem Alter. Ich kenne von
ihm nur mit der Bez. J. B. Bal-
denecker l'aino:
Le Cercle. Delassement musical en
Theme varie p. V. principale avec un 2.
Y. et Vcl. Amst., Steup. 3 Stb. [B. Wagener.
Fetis und Hofmeister verzeichnen aufser-
dem noch einige Klavier- und Violinpiecen.
Baldenecker, Udalrieh, Mu-
siker und Violinist am Hofe zu
Mainz; um 1775—80 v^^ar er Mu-
sikdirektor an der Marchand 'sehen
Truppe, die am Rhein und Main
spielte. (Gerber 1. Reichard 1776,
245.) Man besitzt mehrere Werke
von einem B. ohne Vornamen, ob
sie ihm angehören ist fraglich,
doch verzeichne ich sie hier:
6 Trios a V., Taille et Vcl. concertans.
oe. 1. Frkft. a/M., Haueisen. — Amst.,
Dyk (1784) 3 Stb. fol. [B. Wagener.
Dresd. Mus.
Diese Trios schreibt Gerber ihm zu. Er
nennt sich ai;f dem Titel „Music. de la
Cour de Mayence electorale".
6 Sonate accomodate per 2 Cembali.
Ms. qufol. [Dresd. Mus.
2 Duette f. 2 Y. op. 5. [Cambridge FW.
Baldesar, siehe Baldassare d'
Imola.
Baldi, Domenieo, von ihm be-
sitzt die Nationalbibl. in Paris ein
Ms. mit Cantaten.
Baldi, Grlovanni, geb. in Pi-
stoja gegen Ende des 18. Jhs. und
dort ansässig, war ein in Italien
beliebter Komponist für Violine,
schrieb auch Messen, Motetten u. a.
(Fetis.)
Baldini, Grirolamo, geb. zn
Verona, lebte zu Paris als Lehrer
des Flötenspiels in der ersten
Hälfte des 17. Jhs. (?) und schrieb
Sonaten für sein Instrument. (Fetis.)
Baldini, Vittorio, Musikdrucker
und Verleger in Ferrara, Heraus-
geber der beiden Samlwke :
1. II lauro secco IIb. 1. di Madrigali a
5 voci di diversi autori . . . Ferrara 1582 a.
5 Stb. 40. 29 Madr. [B. D. Bologna.
Modena. br. Mus : B. Vened. Marco :
5 a.] Eitner 1. Vogel 2, 429. — Kirch-
hoff & Wig. besafsen eine Ausg. von
1584. Angelo Gardano druckte sie 1596
nach.
2. 11 lauro verde, Madrigali a 6 voci di
div. autori. Ferrara 1583 h. 6 Stb. 4". 33
Nrn. Eitner 1. Vogel 2, 433. [B. D.
Vened. Marco, Ferrara B. c. und br. Mus :
5a.] Pierre Phalese und Angelo Gardano
druckten sie 1591 und 1593 nach.
J5aldis, siehe Bali)!, Galeazio.
Baldis, Simon de, aus Bari,
ein l{^omponist des 16. Jhs., von
dem sich in Samlwken. 1574,
1574a und 1590 fünf Sätze zu 2
bis 6 Stim. befinden (Eitner 1).
Baidissera, siehe Baldassare.
Baldoni, siehe Boldon, To-
maso.
Baldotti, Domenico, Priester
und Contrabassist an der Stadt-
kapelle in Lucca vom 11/1 1765
bis zu seinem Tode am 10/4 1791,
mit monatl. 4 sc. (Nerici 211).
Baldrati (Baldradi) Fra Bartolo-
meo, da Rimini, nennt sich 1678
Kapellmeister an S. Francesco,
seiner Geburtsstadt. Man kennt
von ihm nur einen Druck in 2
Auflagen :
Messe a 4 voci da capella, di . . . op. 1.
Bologna 1678 Monti. 5 Stb. 4P. [Brüssel:
T. B. Org. br. Mus: CA. T. Bologna
5 Stb.
— a. Ausg. Roma 1694 Mascardi. Ad
istanza di Seb. Testa, in Parione. 5 Stb.
mit Bc. 4 Messen. [Bologna Petr. C. P.
Brüssel: CA. Bologna. br. Mus: Or-
gane.
Die Bibl. national zu Paris besitzt im
Ms: 1 Messe zu 24 St. — 1 Missa S.
Balduin.
315
BaUa.
Aatonii Patavini . . . (avec parties d'acc.
ajoutees par Brossard) — Motetten zu 5
u. 6 Stirn.
Balduin, siehe Baultluiii, Noel.
Baldiiiii, ... ein Domdecbant in
Olraütz (1190 — 1201), regelte den
Kirchengesang, liefs die Choral-
bücher anfertigen und komponierte
selbst Gesäuge. (Elvert 70.)
Balduiiiiis, Crottlieb, lebte vor
1684 in Regensburg (Mettenleiter !
1, 231. 233). War Avahrsch. nur |
Dichter, nicht Komponist, starb
1684, Totengesg. von Gradenthaler
(ib. 234).
Baldwin, John, Sänger und
Kleriker a/d. Kgl. Kapelle in Wind-
sor, schwor am 20/8 1598 als
Gentleman a/d. Kgl. Kapelle in
London und f 28/8 1615 (Bim-
bault 199).
Im Chorbuch des Eton College in Cam-
bridge 1 Magnificat.
Die Bibl. der Kgn. von England im
Buckingham-Palast in London besitzt eine
von ilam in den Jahren 1581 — 160G ge-
schriebene Samlg. von Motetten, Chorbuch,
welche aufser eigenen Kompositionen noch
folgende enthält:
John Bedyngham, Elway Bovin,
John Byrchley, John Byrd,
Dr. Cooper, W. Dämon,
John Dygon, Dr. Giles,
Golder, Moris Gore,
Bob. Johnson of
"Windsor, Luc. Maren zio,
Moorecocke, J. u. W. Mundy,
Parsons, Shepherd,
Talus, ' Taverner,
John Thorne of
York, Tye,
Wilkinson, John Wood,
Thomas Woodson.
Ebendaselbst das von ihm kopierte Vir-
ginal book bez. mit „My Lady Nevells
booke, 1591," welches 42 Piec. vonWm.
Byrd enthält.
Baldwyn, siehe Baulduin.
Baldy, Joäo Jose, ein portu-
giesischer Komponist der 2. Hälfte
des 18. Jhs., der in Lissabon
Karamermusikus und Hoforganist
war. Yon seinen Werken scheint
sich nichts erhalten 7A\ haben.
(Yasconcellos.)
Bales, Alfonso, 1625 Mitglied
der Kgl. Kapelle in London mit
20 # Gehalt (Hawkins 4, "37).
Auch Nagel 1 verz. ihn im Jahre
1625 als Sänger und Lautenist
unter Alphonso. 1620 unter Al-
fonso Bales mit 20 ^ Gehalt.
1635 mit Alph. Baues. In dem-
selben Jahre starb er und tritt
John Wilson an seine Stelle.
Balestra, siehe Ballestra.
Balfare, Valentin, soll Bacfarc
sein.
Baliani, Carlo.
Im Archiv des Domes zu Mailand be-
findet sich eine achtstimmige Messe von
Gaetano Brotti kopiert. Sie soll vom Ende
des 16. Jhs. herrühren, muss also einen
anderen als den folgenden Autor betreffen,
wenn nämlich die Zeitbestimmungen nicht
auf einem Irrtum e beraht.
Baliani, Carlo, war von 1714
bis 1747 f Kapellmeister am Dome
zu Mailand (Leipz. Ztg. 34, 280.
Muoni 31.) In den Psalmen von
Marcello, Ausg. 1724, befindet sich
im 4. Bde. ein Schreiben von ihm.
Die Bibl. des Conservat. zu Paris be-
sitzt „Musique d'Eglise". (In der Weise
katalogisieren die Franzosen.) In Dresden
kath. Kirche im Ms., P. u. Stirn., 1 Messe
zu 5 St. mit 2 V. Va. Ob. u. Org.
In der Bibl. der Musikfr. in Wiau:
Cantata a solo : Solitudino amata, a Sopr.
col Bc.
Im Archiv des Domes zu Mailand be-
finden sich 2 Concerti a 6 e 8 voci, Ecce
nunc a 6 voci concertato. Domine quis
habitabit 8 voc. Ferner 1 Bd. Ms.
darunter 1 Messe zu 4 Stirn.
Balinconqt, . . . wahrscheinlich
ein verstümmelter Name. In der
B. Schwerin F. im Ms. eine So-
nate ex D. Fl. trav. solo e B. 2 Stb.
Balla (Balle), Luigi dalla, ist
nur bekannt durch 2 Cauzonetten
im Samlwk. 1587 a. (Eitner 1.)
Ferner in Vincenti ed Amadino's
Musica di diversi, 7—12 v. 1584:
Per che piangi, t\ 9.
Ballabene.
316
Ballard, Pierre.
Ballabene, Gregorio, aus Rom,
starb daselbst gegen 1800. Nach
einem Autograph (Kat. Leo Liepm.)
lebte er im Sept. 1755 in Macerata
und suchte eine Anstellung. 1778
hatte er sich zur erledigten Kapell-
meisterstelle in Padua an S. An-
tonio gemeldet und sich der Prü-
fung unterzogen, wurde aber nicht
gewählt (Tebaldini). In Gennaro
Catalisano's Grammatica armonica
1781 wird er als Examinator der
Congregazione dei musici zu Kom
bez. Von seinen Kompositionen
sind bekannt:
In B. B., Ms. 1070 ein Kyrie u. Gloria
zu 48 Stim. in 12 Chören, von Santini
kopiert in gr. fol. Dieselbe als Missa 48
voc. in Cd. P. besitzen die Singaivad. in
Berlin. — Bologna. — Rom Cecilia. —
Joseph Heiberger schrieb 1774 eine Kritik
über dieselbe (siehe diesen).
Compieta a 4 voci concertata e breve,
con organo, di . . . 1762. Autogr. P. qufol.
[Bologna.
Magnificat a 4 cori 1778. Autogr. P.
fol. [R. C. of Mus.
Ein Briefwechsel zwischen Pat. Martini
und B. über die 48 stim. Messe [Bologna,
Kat. 1, 163.
Ballabeni, Pictro Antonio;
das Antiquariat von Liepmanns-
sohn besafs 1886 ein Autograph,
gez. in Prato 1735 imd der Be-
zeichnung „Musico".
Ballad Singers (The) summers
to her love. s. 1. c. 1730. fol. [br.
Mus.
Ballard, Monsieur, von ihm teilt
Mersenne 1 Lautenst. in seiner
Harm. univ. Bd. 2 letzte Abtlg.
S. 90 mit. Wahrscheifilich derselbe,
der im Anfange des 17. Jhs. am
Florenzer Hofe als Instrumentist
angestellt war (Viertel]. 5, 421).
Ballard, John, Mitglied der
Kgl. Kapelle in London vor 1625,
erhielt 40 '£ Gehalt (Hawkins 4,
37.)
Nagel
1 , 40 verz. ihn in
demselben Jahre als Sänger und
Lautenist.
Ballard, Robert (siehe Le Boy,
Adrien), der Leiter einer Buch-
und Musikdruckerei, sowie Ver-
lagshandlung in Paris, die an
zwei Jahrhunderte an der Spitze
buchhändlerischer Unternehmun-
gen stand.
Ballard, Pierre, der Sohn
Robert's. Nach dem Tode Robert's
trat seine Wittwe ein und nach
Le Roy 's Tode zeichnen 1599 die
Wittwe Ballard's und ihr Sohn
Pierre. Von 1606 ab zeichnet
Pierre allein und lässt sich bis
1639 verfolgen, in welchem Jahre
sein Sohn
Robert II. das Geschäft durch
Patent vom 24/10 übernimmt. (Im
Huygens von Jonckbloet und Land
befinden sich S. XXXIV vom Jahre
1647 zwei Briefe an ihn.) Am
11/5 1673 folgte dessen Sohn
Christophe, der sich 1677 mit
Lambert BouUand auf kurze Zeit
verband. Den 5/10 1695 folgte
der Sohn Christoph's
Jean-Bcqjfiste- Christian^ der viel-
fach mit Christophe fälschlich bez.
wird (Dokument im Campardon).
Ihm folgte
Ch7'istophe-Jean-'FrQ.n(;.ois am 6/5
1750 und starb 1765. Sein Sohn
Pierre - Robert - Christophe üb er-
nahm am 20/10 1763 das Geschäft.
Die Firma auf den Drucken ist
auch manchmal nur mit Paris,
au Mont-Parnasse gez., z. B. 1724
und 1730. Von späteren Drucken
fand ich einen von 1780 von der
Wittwe Ballard & Sohn gez. und
von 1827 abermals von einer
Wittwe gez. Obige Angaben nahm
ich von den Originaldrucken selbst
und die Daten der Patente aus
Campardon's Werk. Im Catalogue
chronologique des libraires de Paris
von Lottin, 1788, weichen manche
Daten von obigen ab. Dort heilst
Ballard, Pien'e.
317
Ballard, Piprre.
es: KobertBallardl: 1551— f 1606.
Liicrece Le Be, veuve de Robert I
fut en 1606—1608. Pierre I, fils
de Eobcrt I fut depuis 1608,
t 1639. Robert II, fils de Pierre I
fut depuis le 4/1 1640, f 1679.
La veuTe de Robert 11 f avant
1693. Christophe eiit depuis le
17. Juin 1666 de titre de libr. et
impr. du roi. f 1715. Jean
Baptiste Christophe, fils aine de
Christophe eut depuis le 8/6 1694.
f 5. mai 1750, dann folgt seine
Wittwe 5. Mai 1750 — 6/10 1750,
t 1758 und Pierre II, 2. Sohn des
Robert IL von 7/9 1694 bis f 1703,
darauf seine Wittwe, f 1719. Jetzt
folgt Christophe - Jean - Fran9ois,
Sohn des Jean Bapt Chr., f 5. Sept.
1765. Marie Anne Genevieve über-
nahm das Geschäft und Pierre-
Robert-Christophe trat am 24. Sept.
1779 als Mitinhaber ein. — Die
Samlwke. der Ballard's verz. ich
chronologisch, die Airs dagegen
stehen unter dem Artikel Airs.
— Pierre.
1629. Recueil des chansons de L. M. P.
A Parispar... 1629. S". 118 S. [Bologna.
Die Dedic. ist mit Tou Berger Melinte
unterz. Ebeudort uoch die Bücher:
V. liv. de chans. pour dancer et pour
boire. 1631. 8". 47 BU.
VI. liv., dito. 1632. 43 BU.
VII. liv., dito. 1633. 46 Bll.
Vm. Hv., dito. 1634. 51 BU. [Bo-
logna.
1634. 8. (9. 10. 11.) livre de chansons
p. dancer et p. boire 1634 — 38. 2 vol. in
8". [Brüssel 2383.
— 13. et 14. livres . . . 1644. 1645. 8«.
Eob. B. [Briissel 2390.
— 16. livre 1652. [Brüssel 2394.-
— 5. 6. 7. üvres. Eob. B. 1667—69.
8°. [Brüssel 2396.
1636. Recueil de chans. a boire, finis-
sant en 1636 Pierre B. 1 vol. in 8«.
[Brüssel 2384.
— Robert B. (fUs).
1640. Chansons pour dancer et pour
boire (recueillies de divers auteurs et mises
en mus. en XXIX livres). Par 1640—94
Rob. Ballard 15. Bd. in kl. 8". 47 BU.
[Hofb. Wien. Buch 1 — 14 u. 16 — 29
fehlen.
1649/57. Meslanges ä 1 — 5 part. avec
la hasse cont., contenant plusieurs chan-
sons, raotets, magnific. preludes et aUe-
mands pour l'orgiie et les vieles. Liv. 1.
Paris 1649 BaUard.
— liv. 2. ib. 1657.
[C. P. liv. 2: Haute taiUe u. Bc. — Herr
Gust. Francotte in Lüttich vom 2.Uv. Dessus,
Dessus de Viele, Haute taille u. B.
1650. La Marre, Les chansons pour
danser et p. boire. Par. 1650. [B. M.
(Mus. pr. 80. 18/5.)
1652. Chansons p. dauser et pour boire.
16. Uv. Par. 1652 R. Ballard. 44 Ch.
8". [B. M.
1653. — 17. liv. 1653. 44 BU. [B. M.
1664. Ballet du Roy Danse ä Fontaine-
bleau. 4 Stb. : Dessus, Haute - contre,
TaiUe et B.; an Autoren sind genannt
Brular und Maycn^ die übrigen anonym.
[Modena.
In der Bibl. Schwerin F. (Kat. 2, 267)
befindet sich ein Lautenbuch im Ms. mit
der Aufschrift: Au Mont Parnasse. Rue
St. Jean de Beauvais. Par Rob. Baillard (?).
fju4''. Das Geschäft Ballard's befand sich
in der Stralse St. Jean de Beauvais und
gehörte das Lauteubuch demnach einst
Rob. BaUard. Es enthält 72 Nrn. für die
11 saitige Laute, davon sind 30 mit P.
{Pinet) gez., 7 mit Gaidtier und 4 mit
Mercure. Der Verleger Rob. BaUard fils
druckte in den Jahren 1642 — 1673, in
dieselbe Zeit fällt auch die Lebenszeit
von Pinet und Mercure., unter Oauttier
kann daher nur Denis Gaidtier gemeint
sein. Der obige Katalog teilt genau den
Inhalt und auch Noteubeispiele mit.
1664. 2. livre des meslanges de chan-
sons, air serieux et ä boire, ä 2 et 3 p.
1664. 80. [Brüssel 2333.
1668. Capilotade bachique ä 2 parties,
cont. 4 alphabets de frag'mens choisis des
meilleures chansons a boire. 8**. 1 Vol.
[Bi-üssel 23:30.
— Christoph.
1675. Recueil (I — XX) de chanson-
nettes de differens auteurs ä 2 (et 3) part.
] 675— 1694. 2 voU. in 8». [Paris Nat.
Briissel 2332.
1686. Xn. Recueil de Chansonettes.
Paris 1686. k. 8°. 21 Nrn. zu 1—3 Stirn,
mit Bc. ohne Autoraugabe. [br. Mus.
1699. Rec. de different Uvres de chan-
sons pour boire et pour danser. Paris
1699 Christ. BaUard, 8". 7 Bücher. [br.Mus.
— Jean-Bapt.-Chretien.
s. a. (c. 1700). Les Parodies nouveUes
Ballaiid, Pierre.
318
Ballenus,
1 in 120.
j Autc
Ohne
Autoren.
et des Vaudevilles inconmis. Paris par
les Soins de Jean Baptiste Cliretien Ballard
Jmprimeur. kl. ^114*^. 4 Bll. u. 117 pp.
[B. Wagener.
— Christophe (Jean-Frangois-).
1700. Nouvelles Parodies bacchiques
nielees de Vaudevilles ou Rondes de table.
Tom I. 1700. 275 S
T. 11. 1700. 264 S.
T. III. 1702. 244 S.
[B. Wagener. Hofb. AVien. Amst. T I bis
JIL B. Hbg. 2voll. br.Mus. B.M.T3.
B. B. 1 vol. B.Lpz.
— a. Ausg. 3 voll, von 1714. 12°.
[B.M. Bd. 1. 2. Brüssel Cons. 2 Bde., der
3. von 1702. br. Mus: 3. Bd. 1714.
1703. Chants des noels, anciens et
nouveaux de la grande Bible, notez avec
des basses, iniprim. pour la 1. fois. 1703.
qu40. [Brüssel 2400.
1703. Brunetes, ou petits Airs tendres
avec les doubles, et la Bc. Recueillies par
Christ. Ballard. Paris 1703. [Darmst.
Amst. 2 Bde. Brüssel Cons. 269 von
1703—1711, 3 Bde. in 12^^.
1712. Recueil de Motets choisis de
differents auteurs, Italiens et fran9ois
M. DCC. XII. Premiere annce . . . A Paris
chez Christoph B . . . fol. Partitur über
100 Seit. Liv. 1. 2. 3. [Paris Nat.
Enthält G. B. Bassani, Oraz. Benevoli,
Brossard, Carissimi, Cazzati, Fr. Gasparini,
Aless. Melaui 2, Pollaroli.
1712/18. Tendresses bacchiques on Duo
et Trio melez de petits airs tendres et ä
boire des meilleurs auteurs, ä 2 p. Paris.
2 voll. 1. 1712 mit 228 S. 2. 1718 mit
232 S. in 16«. [B.M. Brüssel 1. vol.
br. Mus.
1715. La gamme bacchique. Paris 1715
Chr. Ballard. 1 vol. in qu-t^. 4stim. Airs.
[Brüssel Cons.
1717. La Clef des Chansonniers, ou
recueil des VaudeviHes depuis 100 ans et
plus notez et recueillis p. la 1. fois. Paris
1717 (J.-Bernh.-Chretien Ballard). 2 Bd.
304 u. 296 S. [B.M. Glasgow. br.Mus.
R. C. of Mus. Hofb. Wien. Brässel Cons.
270. 2 Bde. in ]2o.
1724. Les Rondes, Chansons ä danser.
Suite des 10 volumes d'amusements. Paris
1724 Chrstpli. Ballard. 12». 2 T. 308 u.
270 S. 50 Roud. u. 100 Contre-Dauses.
[B. M. Brüssel 2402.
1725. Les Menuets chantants sur tous
les tons, notez pour les instrum. Paris
1725 J. B. C. Ballard. 2 T. 260 u. 2.52 S.
[B. M. br. Mus.
1727. Meslanges de musique latine,
francoise & italienne, divisez par Saisons.
Suite du recueil de differents auteurs,
donne au public de mois en mois, pendant
30 annees consecutiver. 1 vol. Part, in
qu40. [Modena.
Autoren :
Barre, de la Charpentier Dornel
Benoist Chatelain G
B.-L. Coco GuiUou
Bouvard Couperin H . . . .
Buttier Danielis Lemaire
Campra Dauphin Montarin
Charles Desfoutaines Saggione.
1729. Missae 4 voc. Chorb. in fol.
Die 4. von Pacotat. ed. J. B. Ballard.
[Paris Nat. B. Cambrai.
1741. Etremes d'Horace, pour Tan 1741.
Chansons, prises des pensees de ce poete
et recueillies par le Sr. Ballard. 8*^. [Dresd.
NB. Die Drucke des 18. Jhs. sind in
der Angabe der Vornamen des Verlegers
so schwankend, dass es immöglich er-
scheint, Klarheit zu schaffen.
Ballarotti , Francesco , ein
Opernkomponist des 17. Jhs., von
dem Fetis die Opern verzeichnet
1. Alciade violenza d'amore, knmp.
zusammen mit Er. Carolo Pollarolo
und Fr. Gasparini. Ven. 1699. 2.
Ariovisto, Maild. 1699, komp. mit
Perti u. Magni. (Textbuch im Be-
sitze Dr. Bonamici in Livorno.) 3.
L'Amante impazzito, Yen. 1714.
4. Ersione 1699. Textbuch im
Theaterarchiv in Turin. Ich kann
von ihm nachweisen als .5. Otta-
viauo in Öicilia in 3 atti, Ms. F.,
das Libretto gedruckt 1692. [Mo-
dena. Ebendort im Ms. 37 : Ari-
ette c. stromenti des 17. Jhs., 3
Arien.
Ein Brief an Perti in Bologna,
Kat. 1, 149.
Ballek, lUarc' Antonio, kommt
in Besardus' Lautenbuch Novus
partus 1617 mit 1 Satze vor.
IJallcnberg-e, M., um 1760 Or-
ganist an St. Gilles zu Brügge
(nach einer Subscriptionsliste).
Ballenus, Grcorgius, Bassist u.
Priester an der Kirche St. Kom-
baud in Mecheln am 1. Jan. 1571,
Ballerini.
319
ßallicourt, ,
erhält 541. 17 s. 6 d. jährl. Gehalt.
(Straeten 1, 3.)
Ballerini, Baron Francesco,
nennt sich 1709 auf dem Titel
des Textbuches:« Gl'Amori di Circe
con Ulisse .^Virtuosa di Cesare'-'
u. dirigierte die Aufführung obiger
Oper im Jahre 1709 in Dresden.
(Fürsteuau 2 b, 71.) Nach Fiirsteuau
war er Sänger an der kaisl. Hof-
kapelle Joseph I.
Ballestra (Palestra. Fctis unter
Balestra), Raimonclo. In den
Akten des Kreisarchivs zu München
findet sich die Notiz, dass er im
Jahre 1604 und am 30/8 1616
dem Kurfüi'sten von Baiern Kom-
positionen einsandte und mit 14 fl.
24 kr. und 12 fl. honoriert wurde.
Vielleicht giebt der Titel zu den
Sacrae Symphoniae Näheres über
Geburtsort und Stellung an:
Sacrae Symphoniae ... 7. 8. 10. 12 voc,
Lib. 1. Venetiae 1611. 10 Stb., [B. K.
In Bonometti's Paruassus musicus 1615,
zwei Mot. zu 3 u. 4 Stirn.
Ms. 16702, 4 Bde. (fehlt 1 Bd.) in
Hofb. Wien: Missa con le Trombe, 16 voc.
Nr. 9. — In Ms. 16707, 3 Chorb., das 1.
fehlt, ebd. eine 12stim. Motette mit Pa-
lestra gez. — Ms. 16708, 3 Chorb., das
3. fehlt, 2 Magnific. zu 12 und 14 Stim.
Nr. 25 u. 31, ebd.
Ballet. Come buy my new
ballet. (Lond. c. 1760). fol. br.
Museum.
Ballet, William, ein englischer
Lautenist zur Zeit der Königin
Elisabeth, von dem Chilesotti in
seinem Lautenspieler ein reizendes
Sätzchen mitteilt: Melodiös, formell
und modulatorisch ganz über-
raschend.
Ballets, opera, et autres ouvra-
ges liriques, siehe Valliere.
Balletti (12) a 2 ström, col Bc.
Ms. B. Hbg., engl. Hds. von 1802,
85 Seiten.
Balletti, Beruarclino, ein bis-
her unbekannter Lautenist des 16.
Jhs., von dem die Hofb. in Wien
folgende Samlg. besitzt: .
Intabola^ura de lauto di . . . di varie
Sorte de Balli. Lib. 1. Ven. 1554 Gard.
14 Nrn. kl. (iu40. 20 BU.
Balletto a Cavallo fatte nella
piazza ' di Naiborgo dal Sereniss.
Duca di Guiliers . . . per il passagio
della iuvitissimo et Serena- Chris-
tina Alessandra regina di Suetia
e Gotia, L'anno 1662. (für Chor
u. Solo.) [Salzburg, Studienbibl.
Balletzius aus Holland, wird
von Besardus 1617 in seiner Isa-
goge als Lautenist erwähnt.
Balley, J. .., lebte am Ende
des 18, Jhs., wahrscheinlich in
London. Das br. Mus. besitzt zwei
Einzeldrucke von ihm:
1. Victoria („AVhy ask") the words by
Mrs. Robinson. Lond. c. 1794. fol. 2.
The Christian's Consolation. Hymn (,,Never
let the good"), writton by G. S. Carey.
Lond. c. 1800. fol.
Ballhorn (Balhorn), Ludwig
Wilhelm, geb. in Holstein, gest.
20. Mai 1777, war Superintendent
zu Neustadt am Rübenberg. Er
gab heraus:
Prolusio de phonascis veterum vocis
formandae conservandaeque magistris. Al-
tonae et Haunoviae 1762. 4^. [B. Hbg.
Balli (Balletti) Neapolitan in 4
parts., betitelt „Gallyardes & Nea-
polytans Songs. 4 Stb. in kl. 4*^,
Ms. br. Mus. Nr. 27, ohne Autoren.
71 Nrn. mit Italien. Texten, 16. Jh.
Balli, Dziano, soll nach So-
winski ein Italiener sein und um
1568 im Dienste des Kgs. von
Polen in Krakau gestanden haben.
In alten Dokumenten wird er Mu-
sicus regius genannt.
Ballicourt, . .. trat 1752 als
Flötist in London auf (Pohl 2, 372).
Gerber 1 sagt, dass er in London
in den Orchestern mitwirkte und
mehrere Bücher Flötensolos bei
Preston in London herausgab.
Balliere de Laisement.
320
Balnhoffer.
Balliere de Laisement, Cliar-
les-Louis-l)eiiis, geb. 9. Mai 1729
zu Paris, gest. 8 jSTov. 1800 zn
Ronen, ein vielseitig in den^Wissen-
schaften thätigei' Gelelu'ter, der im
eifrigen Verkehr mit J. J. Rousseau,
d'Alembert, Diderot und Voltaire
stand, einige Textbücher zu ko-
mischen Opern schrieb und auch
eine Theorie der Musik, die auf
die Töne des Horns u. der Trom-
pete begründet ist und durch Ja-
mard u. Sorge wieder aufgenommen
wurde (Fetis). Sie ist betitelt:
Theorie de la musique par M. Balliere.
Paris, Didot le jeune, et Ronen, 1764
Machuel. 4». mit Taf. [br. Mus. Glasgow.
ß. B. Brüssel. Musikfr..Wien.
La Borde (Essai 3, 57Ü) bespricht das
"Werk und giebt das Urteil ab, dass die
Abhandlung voller Widersprüche sei und
von der Akademie zu Ronen nur deshalb
anerkamit worden, Aveil die Herren selbst
nichts von Musik verstanden.
Ballieux (wahrscheinlich ist An-
toine Bailleux gemeint), gab L.
Hoteterre's Methode de la flute
heraus (siehe Hoteterre).
Balling'au (Bellingan) . . ., 2 Chans.
in Ms. 126 zu Florenz zu 3 Stim.
(?), erwähnt von Morelot p. 9, der
daran die Bemerkung knüpft, dass
die Namen vielleicht eine Ver-
drehung von Barbingant (Berbi-
gant) sind.
Ballionas, siehe Baglioni, Gi-
rolauio.
Ballis, Oliviero, aus Crema,
nennt sich 1607 Kapellmeister am
Dome zu Ceneda. Er muss vor-
dem in Padua gelebt haben, denn
das Samlwk. 1598 a verzeichnet
ihn unter den Paduanerkompo-
nisten und bringt ein 5 st. Madri-
gal von ihm (Eitner 1). Bekannt
sind von ihm:
Canzonette amorose spirituali a 3 v, di
. . . lib. 1. Yen. 1607 AI. Raverij. 3 Stb.
22 Nrn. [B. A. B. Hbg.
Sacri hymni cantiones et litaniae dei-
parae Virg. M., 8 voc. Yen. 1609. 8 Stb.
[br. Mus. fehl. AI. C2.
Ballius, Daniel, in Mainz Hof-
organist um 1627 (M. f. M. 13, 48).
Ballivius (Baillificus), . . . ein
französischer Lautenist, wird von
Merseune in Harmonicor. lib. XII.
in den angehängten Propositionen
pag. 51/52 erwähnt und ein Or-
pheus Gallicus genannt. Die Ab-
bildung seines Instrumentes be-
findet sich im Bonanni p. 102.
Balloce, Joannes, Tiieoretiker
des ]3. Jhs., ist bekannt durch den
Tractat :
„ Abreviato Magistri Franconis a Johanne
dicto Balloce." Abgedr. im Coussemaker
1, 292. Es ist dies ein Auszug aus Fran-
co's Ars musica, desjenigen Franco, den
man für den älteren dieses Namens hält.
Neben der Abhandl. Rob. de Handlo's wäre
die obige ein 2ter Beweis dieser Annahme.
Balloni, (xiambattista, Mitglied
der Akademie St. Cecilia in Rom
und „Maestro Cantore" an der Ba-
silica di Recanati, gab heraus:
Christus e Miserere in Cauto fermo
armonizzato a 3 paiü con trasporto in
musica figurata per . . . Firenze, Venturiuo.
8". 35 S. [Bologng, Zeit unbek. , auch
vom Verleger.
Balmaekers, . . . Choral ä 4 v.
et orch. Ms. P. [Brüssel Cons.
Balniont , Francois - Colincle,
geb. zu Versailles am 22. Nov.
1690, gest. 14. Febr. 1760 zu Pa-
ris, war Ritter des St. Michael
Ordens, Oberaufseher und Kapell-
meister zu Paris. Er schrieb:
Essai sur le gout ancien et moderne de
la musique fran^aise. Paris 1754. 4".
(Becker 1, 91.)
Balnhoffer , Plefbanus] , be-
kannt durch den Tractat:
Fragmentulum tractatus de mu-
sica, continens regulas et explaua-
tiones de siguis temporum, de
mensura notarum . . . Incip. Priores
musici binis circulis et puncto tres
musice gradus . . . 8*^. 15. Jh. Ms.
Suppl. 3893 (19329) [Hotb. Wien.
Balochi.
321
Balthasar, Ignaz.
Balochi, Luigi, (nach Fetis soll
er eigentlich Balloco geheifsen
haben, woraus er dies schliefst,
sagt er aber nicht; mir liegt der
Name nur als Balochi vor), geb.
zuYercelli (Piemont) um 1760, st.
an der Cholera im April 1832 zu
Paris. Studierte zu Pisa Jura und
Humaniora, erhielt 1786 den Doc-
tortitel, ging 1802 nach Paris und
wurde am Theater Italien als
Dichter und Uebersetzer angestellt.
Auch in der Musik war er wohl
erfahren und stand ihm eine leichte
gefällige Erfindungsgabe zu Gebote,
die einige seiner Romanzen zu all-
gemein beliebten Gesängen machte.
Potis führt die Romanze „L'Aman-
dier" an und eine Samlg. Noc-
turnes zu 2 Stim. Ich kann von
ihm nachweisen:
1. L' Erraite de St. Avelle, Romance.
Paris, Carli. P. 3 S. [B. M.
2. 3 Canons ä 3 v. Paroles ital. de
Metastase. Paris (1801') fol. [In-. Mus.
Balon, . . . um 1720 Tanzmeister
Sr. Majestät Louis XY. von Frank-
reich, komponierte auch die Tänze
zu den Ballets. Siehe Lalande's
(Mich. Rieh.) Ballet: L'Inconnu,
Ms. im C.P. von 1720.
Babamiiio, P. Simone, nennt
sich Kapellmeister am Dome zu
Yenedig und Priester. Er gab eine
Samlg. Madrigale heraus, betitelt:
Teuere Simone Balsamino ... AI Ser.
Francesco Maria Duca d'Urbino. . . A Sei
Voci. Yen. 1594 Amadino. 6 Stb. 20 Madr.
Titel, Dedic. u. luhalt bei Vogel 1, 52.
[B. K. Wolf eub : T.
Baltar, Franciscus, ein spani-
scher Komponist, Zeit unbekannt,
von dem sich in dem hds. Samlwk.
19169 der Hofb. Wien unter Nr.
22 der Gesang befindet:
Boleras del solfeo. (He pensado
olvidarte) 1 voc. c. clavichordio
vel guitarra.
Baltazariui, eigentlich Baltasar
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon.
de Beaujoyeux, auch „Sieur de
Beaujoyeux" genannt, kam um
1560 aus Piemont nach Paris und
wurde vou der Königin Katharina
von Medici zum Intendanten der
Hofmusik und ersten Kammer-
diener ernannt; noch 1582 nennt
er sich „Yalet de chambre du royal
de la royne sa mere." Er soll
ein ausgezeichneter Geiger ge-
wesen sein, ob auch Komponist, ist
unerwiesen. Bekannt ist von ihm
ein Ballet, doch sagt er in der
Yorrede, dass die Musik von Girard
de Beaulieu und Maistre Jacques
Scdmon sei. Er selbst war der
Erfinder des Stoffes, La Chesnaye
machte cUe Yerse und Patin die
Dekorationen. Die neue Ausgabe
gestattet Jedem einen Einblick.
(Nuitter & Thoinan p. XY. — Fetis.
Ballet comique de la royue, faict aux
nopces de M. le duc de Joyeuse et de
mademoiselle de Vaudemont, chansons de
musique et autres gentillesses. Paris 1582
Le Roy &. Rob. Ballard. 1 vol. iu 4». 75
BU. [C.P. br. Mus. Paris Nat. B. Wa-
gener. B. M. in Koi)ie. Hofb. Wien.
Brilssel 2511. *
— Neue Ausg. von Weckerlia. Paris
187. . Th. Michaelis. 16 u. ^9 S; lO.-Aus-
zug. (In der Wiener freien Presse 1868
beschreibt es Schelle ausfi'üirUch, auch
WeckerUn in seinem Kat. 304 ff.)
Baltliar, ein Mönch von Säk-
kingen in der Schweiz im 9 — 10 Jh.,
zeichnete sich als Schriftsteller u.
Tonsetzer aus. Schrieb die Respon-
soriengesänge auf das Fest des
heil. Fridolin u. dedizierte sie seinem
Lehrer Notker. (Schubiger 2, 8.)
Baltliasar, ein Priester des
Klosters Ober-Altaich im 17. Jh.,
gab heraus:
Azi\inischer Bogen in Ritterstreit u.
frewdenspiel bewahrt . . . vou Domiuicus
Abt von Altaich . . . Straubing 1679 bey
Haan. 8». 374 S. am Ende 7 Melod. mit
Bass, [B. Wagener.
Balthasar, Ignaz, 1715 Oboist
an der Hofkapelle in München,
21
Baltz.
822
Balvansky,
erhält am 12/9 20 Gld. Zulage.
(Kreisarchiv.)
Baltz, Thomas, 1(312, 1618.
Bassist au der Hofkap. in Berlin.
(Schneider 29.)
Baltzar (Balthasar, Balzer) Tho-
mas, der Stammvater der musika-
lischen Familie, wird um 1595 als
Posaunenbläser des Rates in Lü-
beck in der Kämmereirechnung an-
geführt. (M. f. M. 20, 1.)
— Davide sein Sohn, folgte ihm
im Amte und starb 1664 (ib. 2).
— David und Jochim^ Söhne
des vorigen David, waren m Lü-
beck als Altisten u. Lautenisten
bei der Katsmusik angestellt, (ib. 2.)
Baltzar, Thomas, ältester Sohn
des David (f 1664) war um 1630
zu Lübeck geboren, beerdigt 27.
Juli 1663 in London, zeigte schon
in jungen Jahren ein bedeutendes
Talent zur Musik. Wahrscheinlich
war Greg. Zuber im Violinspielen
sein Lehrmeister und Franz Tunder
in der Komposition, auch f^chnittel-
bach, der 1654 nach Lübeck kam,
wird auf seine Bildung von Ein-
fluss gewesen sein. Die Wander-
lust brachte ihn 1655 nach Eng-
land. John Evelyn berichtet, dass
er ihn am 4. März 1656 in einem
Privatkreise in London spielen
hörte. Er erregte daselbst durch
seine bis dahin unerhörte Technik
in Läufen und Sprüngen grofses
Aufsehen und schhig den bis da-
hin bewunderten Violinisten Davis
Meli völlig aus dem Felde. (Haw-
kins 4, 327. 376. 384, 5, 15 giebt
eine ausführliche Beurteilung des
Spiels beider Virtuosen.) B. lebte
anfänglich 2 Jahre im Hause Sir
Anthony Cope in Hanwell (Oxford-
shii-e). Man nannte ihn in England
kurzweg „the Swede". Als ihn der
König Karl IL hörte (nach 1660),
stellte er ihn am 30. Nov. 1661
j als ersten Geiger (Vorgeiger, Di-
[ rektor) in seiner Kapelle an. Grove
fand ilm in den Registern der Kgl.
j Kapelle als ,,Mr. Thomas Baisart,
j one of the violins in the King's
Service" angezeigt. 1658 ging B.
nach Oxford, wo ihn der Schrift-
steller und Violinist-Dilettant An-
I thony Wood kennen lernte und in
seinen haudschriftl. hinterlassenen
biographischen Notizen über Zoit-
j genossen (im Ashmoleum in Oxford
aufbewahrt) ausführlieh über ihn
berichtet. Dies ist auch die Quelle,
woraus Hawkins und Burney (6,
427) schöpften. Hawkins macht
; noch darauf aufmerksam, dass sich
I Wood irrt, wenn er sagt: B. sei
, in Cambridge zum Baccalaureus
j der Musik ernannt worden. — An
Kompositionen siud nur 1 Prelude
i und 1 Allemande auf uns gekom-
I men, die in den M. f. M. 20, 5
zu finden sind. Die Allemande
auch in Hugo Wehrle's „Aus alten
Zeiten", Lpz. Br. & H. Nr. 12. Die
beiden Tonsätze sind sehr be-
achtenswert und zeigen ein be-
deutendes Talent. — Li John Play-
ford's Division Vioiin 1685 Ton-
sätze, wahrscheinlich sind es die
obigen. Leider war B. dem Trünke
sehr ergeben und haben wir wohl
auch darin die Ursache zu suchen,
dass er so wenig komponierte und
schon im 33. Lebensjahre starb.
(M. f. M. 20, 1. Nagel 1, 51. Be-
stallungs-Urkunde 68.)
Baltzcr, Heinrieh, komponierte
als Student auf den Tod des Stu-
denten Chrstn. Kluge am 10/6
1643 einen Begräbnisgesang:
Was ist, dass ich, 0 mensch, des Todes
gTofse schrecke]], 6 Str. für C. 2 V. und
Bc. Ms. [B. Br. Nr. 124.
Balvansky, ... ein aiu Ende des
18. Jhs. wahrscheinlich zu Wien
lebender Komponist, der nach Ger-
Balyowsky,
323
Ban oder Bannius.
ber 2 1795 iu Wien 12 Hongroises
f. KIrv. und V. herausgab. "
Balyowsky, . . . nennt sich hochf.
Markgraf 1. Baden -Durchlachischer
Rat, Professor und Organist zu
Durchlach (Bibl. Dresden A 336, 2).
Balziani, Leonardo, lebte um
1700 und gab nach Gerber 2 eine
Samlg. Violinsolos und Violintrios
heraus.
Bamberg, . . . Organist am Würt-
tembergischen Hofe um 1757 (Mar-
purg 3, 67). Sittard 2, 123 verz.
ihn schon 1731 als Organist a/d.
Hofkapelle zu Ludwigsburg (Stutt-
gart) mit 330 Gld. Gehalt.
Bamberger,. . .seit 1789 zweiter
Waldhornist an der kurf. Kapelle
in Bonn (Eeichard 1791, 198).
Bambiiii, Feiice (Gerber: J.
B.), geb. in Bologna gegen 1742,
kam 1752 mit seinem Vater, einem
Schauspieldirektor, nach Frankreich
und erhielt in Paris Unterricht bei
Bordenave und Rigade. Er liefs
sich spcäter als Klavierlehrer in
Paris nieder. Von seinen Kompo-
sitionen kann ich nachweisen:
op. 1. 6 Siufouie a r[uattro . . . Paris,
au bureau musical. [Paris Nat.
3 Sonates p. Clav. av. aco. de V. Paris
c. 1781. [Paris Nat.
6 Sonates pour le Claveciii besitzt das
C.P.
Ms. B. B. 1080, kl. qufol. 3 Sonate per
Cembalo (3 sätzig in heutiger Orduimg).
Fetis verzeichnet noch die komischen
Opern: Les amants de villag'e 1774. —
Nicaise 1776. — Les fourberies de Ma-
thurin. — L' amour rem))orte. Ferner
eine Klavierschule und KlaWerkomposi-
tioneu.
Bambini, J. .. B. .., ein Ita-
liener, geb. um 1745, der als Kom-
ponist und Musiklehrer in Paris
lebte und herausgab: Methode de
pfte. Paris chez Louis. (Becker
1, 374.)
Bamfi, Alfoiiso, Organist u.
Kapellmeister am Dome zu Ossola
(Titel), gab heraus:
Selva de sacri, et ariosi concei-ti a una,
2, 3, e 4 voci con 1 Messa breuissima,
Maguificat, Salue Regina, e Lettanie della
B. V. M. con il Bc. Di . . . Milauo 1655
heredi di Camagno stamp. 5 Stb. 4°. [Bo-
logna.
Bamhauer, Lamprecht, 1557
Mitglied der Hofkapelle in Mün-
chen, erhielt 50 Gld. Gehalt. (Kreis-
archiv.)
Ban oder Baiiiiius, Jan Albert,
geb. um 1597 oder 1598 zu Har-
lem, f 27. Juli 1644 ebd., wm-de
Priester, 1626 ¥ikar, 1628 Cano-
nicus, 1630 Direktor der Beguinen-
gemeinde u. später Erzbischof zu
Harlem. Sein Briefwechsel nebst
Biogr. im Hu/jge?is p. 36 ff. —
Bouwsteenen 2, 77: Bio- und Bi-
bliogr. Seine Bedeutung für die
Musik besteht mehr in dem leb-
haften Interesse, welches er der
Kunst entgegen brachte, als in
seinen Werken selbst. lieber seine
Leistungen in der Theorie nebst
Auszügen aus seinem Werke s.
Tijdschrift 1, 95.
In Bibl. Amst. eine Biogr. von
^J. J. Graaf. Ms.
Von seinen Werken, die Musik
betreffend, kann ich nachweisen:
1 . Dissertatio epistolica de musicae na-
tura, origine, progressu . . . Lugd. Batav.
1637 Commehnus 12°. Im Forkel 8, 17
das Kapitelverz. Im Huygens LVII, S.
LXII sein Briefwechsel. [Amst. Darmst.
Glasgow. br.Mus. C.P. Brüssel.
Kopenhag.
— In H. Grotii et aliorum Disserta-
tiones, Amst. 1645 Elzevir, 12«. p. 686.
[Bologna. Upsala.
— In Vossii Disseriat. abgedr. Traj. ad
Rh. 1658 p. 664. [B. Hbg.
Zangh-bloemzel, dat is, staeltjes van den
zinroerenden zangh; met 3 stem., en de*
gemeene-grondstem. Neffens een kort
zangh -bericht. Amst. 1642 P. Matthysz
voor L. Elzevier. kl. 4*^. Beschrbg. im
Huygens XLIX, nebst Abdnick 1 Discant-
stimme. S. CSX'VT;! ist der Gesangbe-
richt abgedruckt. [Amst.
Kort Sangh - bericht van ... op zyne
ziel — roerende zangeu . . . Amst. 1643
Paul Mathysz voor L. Elzevier. kl. 4".
21*
Bauastir.
324
Banchieri.
1'22 S. Beschrbg. im Huygeus S. CCXCni.
[Amst.
Im Huygens LXXVI ein Air iiiitgeteilt.
Banastir, siehe Baiiister, Gil-
bert.
Banchieri (Bianchieri), Adriaiio,
auch Adriane da Bologna ge-
nannt, auf dem litei'arischeu Felde
versteckt er sich öfter unter den
Namen Camillo Scaligcri (Scalig-
geri) dalla Fratta. Geb. in Bo-
logna um 1567, gest. 1634 im
Kloster S. Bernardo ebd., Schüler
von Guis. Guami, wie es auf dem
Titel der Coucerti von J595 heifst,
studierte schöne Literatur, Philo-
sophie, Theologie und ging darauf
ins Kloster der Olivetaner. Nach
seineu Druckwerken bekleidete er
1599 den Organistenposten an S.
Michele in Bosco und lebte um
1600—1607 zu Imola. Am 12
Aug. 1607 zeichnet er in Monte
Oliveto Maggiore, dazwischen war
er 1604 in Mailand um den Druck
eines seiner Werke zu beaufsich-
tigen. Im Drucke von 1609, 1610,
1613 bez. er sich als Organist an.
S. Michele in Bosco, wo er auch
ins Kloster eintrat. 1613 nennt
er sich nur Mönch und Musico zu
Oliveto. 1617 wurde er Abate.
In Imola w^ar er an der Kirche
S. Maria in Eegola als Organist
angestellt. In Bosco bei Bologna
gründete er die Gesellschaft (Acca-
demia) „Florida". Gegen 1623
wurde dieselbe nach Bologna ver-
legt, versammelte sich im Hause
des Kapellmeisters Girol. Giacobbi
«nd nannte sich „Acc. Filomusi",
aus welcher dann 1666 die noch
heute bestehende „Acc. filarmoni-
ca" entstand. Im Drucke von 1622
bez. sich B. mit „Abb'ate beneme-
rito OlivetanOj e capo de Concerti
nolla Florida Accademia di S. Mi-
chele in Bosco. Noch am 1. März
1623 unterz. er die Dedic. aus
der Acc. Florida in Bosco.
Banchieri war ein eifriger An-
hänger des Stilo recitativo mit be-
gleitendem Bass und hat viel zur
schnelleren Verbreitung desselben
beigetragen, da seine Kompositio-
nen von den Zeitgenossen sehr
geschätzt Avurden.
Quellen: Fantuzzi 1, 338 nebst
Yerz. seiner Werke. Gaspari 2.
Wasielewski 2, 9. 58. Fotis und
die Titel seiner Werke. Die ver-
schiedenen Angaben aus Biogra-
phien, verglichen mit den Druck-
titeln, sind oft nicht vereinbar und
bedürfen noch sehr der Nachilfe.
Verzeichnis seiner literarischen Werke,
geordnet nach den Stichworten.
Armouiche conclusioui nel suono dell'
organo, canto fermo figiirato, e coutra-
ponto sosteuute nell' Accademia filomusa
il di Novembre 1626, Da D. . . . con le
coiToboratioüi dell' organo suonarino giä
dedic. . . . Bologna 1626 Girol. Mascheroni.
4". [C. P.
Cartella overo regele utilissime a quelli
clie desiderano imparare il canto figurato.
... Yen. 1601 Vincenti. 8». 79 Bll.
Lehrbuch in Frage und Antwort. [Bo-
logna, Kat. 1, 192 Auszg. br. Mus. Ce-
cilia Eom. Hofb. Wien.
— La Cartella . . . Utile ä gli figlinoli,
et principiauti che desiderano . . . Ven.
1610 Vinc. 4". 47 S. Neuer Titel: Brevi
documenti musicali a gli figliuoli . . . ri-
stamp. ib. 1609. [Bologna.
— CartoUa musicale nel canto figiu'ato
fermo et contrapunto . . . Yen. 1614 Vinc.
40. 248 Bll. [C. P. B. B. Bologna.
Brüssel. Siehe Beschreibung. Kat. C. P.
p. 39, auch Fetis 1, 235. Bologna Kat.
1, 193. Am Ende die Druckfirina von
1613. In Bologna (Kat. 1, 193) ein 2tor
Druck Yon Vincenti mit 1615 gez. und
als 3. Ausgabe bez.
— CarteUina del canto fermo gregoriano,
novamente spiegata in autori celebri et
pratici esempi dal . . . Belog. 1614 Eossi.
kl, 80. 80 Bll. [Bologna, S. 168. Musikfr.
AVieu.
— 4. impress. La CarteUina musicale
che in docuinenti facili ridotti dalF autico
alle istile nioderno introduce i principiauti
Bancliieri.
325
Baucbieri.
ä sicuro posesso del cauto figurato. Op.
35. Yen. 1615 Vinc, 4». 39 S. [Bologna
Kat. 1, 313 Auszge. (Auf S. 34 ein Verz.
seiner Werke von 1594 ab.)
— La Bancliieriua overo cartella picci-
ola del canto figurato di . . . 5. impr. ri-
dotta dair antico al modenio stile. Ven.
1623 Vinc. 4". 43 Bll. [Brüssel. Bologna.
Cantorino utile a Novizzi, e Chierici
secolari e regolari, principianti del canto
Eerino aUa romana, raccolta di Mss. libri
chorali . . . Belog. 1622 Cocbi. . . Magni.
8^. 104 S., ohne Autornamen. fBolog.
S. 169.
Conclusioni del suono dell' organo. Di
D. . . . Nouellamente tradotte, & dilucidate,
in scrittori musici, & organisti cellebri.
Op. 20. Bologna 1609 bered. Gio. Rossi.
kl. 40. [Bologna, Kat. 1, 52 Auszüge.
Cecilia Eom. Entb. von Agazaii inter-
essante Mitteilungen übers Orcbester.
Conclusiones de musica in organo mo-
dulanda, testinionijs auctorum insignium
comprobatae: Quas in Pbilomusorum Aca-
demia . . . Bononiae 1627 H. Mascberonius.
40. [C. P.
Discorso per fuggire l'otio estivo, dove
si proua, cbe la faueUa ßolognese preceda
la Toscana cosi in prosa, come in rima.
Curiositä bonesta, niorale, e di tratteni-
mento ciuUe di Camillo Scaligeri dalla
fratta... Bologna 1622 Ferroni. kl. 8".
[Bologna. Kat. 1, 3 Bescbrbg.
Frutto salutifero alli R. P. Sacerdoti per
prepararsi alla celebratione della S. Messa
privata e cantata. Operina raccolta . . .
Belog. 1614 beredi Rossi. 12». 132 S.
[Bologna Kat. 168.
Lottere armonicbe del . . . Bologna 1628
Mascheroni. 160 S. mit 25 Briefen an
Musiker, siebe Kat. 1 Bologna S. 4.
[Bologna.
La nobüissima, anzi asinissima com-
pagnia delU briganti della bastioa . . .
Opera nuova . . . Compositioue di CamiUo
Scaligeri dalla Fratta. Ven. 1597 Perin.-
Barrezzi. Mit -Abbildg. und Musik. 4 Bll.
88 S. kl. 40. [Brüssel Nr. 7290. Hofb.
Wien. br. Mus.
La nobilitä dell' asüio di Attabalippa
dal Perii Provincia del mondo novo. Tra-
dotto in lingua italiana. Ven. 1592 Ba-
rezzi. 12". [Bologna.
— ... Peru, riformata da Griffagno
delli impacci. Ib. 1599. 4». [besafs
Rosenthal.
L' organo suonarino di . . . Entro il quäle
si pratica quanto occorrer suole ä gli suo-
natori d' organo, per alternar corista ä gli
canti fermi in tutte le feste, et solennitä
dell' anno . . . Op. 13. Ven. 1605 Amad.
4". 118 S. u. 4 BU. [Bologna. Musikfr.
Wien.
— L' organo suonarino opera 25 del
R. P. Adr. B. Monaco Olivetano, nuovam.
in questa 2. irapressione, accordato in
tuouo corista, con gli Cerimoniali, Messali,
Breviarij, et canti fermi romani . . . Ven.
1611 Amadino. fol. 104 S. [Rom Cecilia.
br. Mus. Bologna, Kat. 1, 167 mit Auszg.
— 3. impress. , op. 43. Ven. 1628
(soll 1622 sein) Vinc. 4". 159 S. [Dresd.,
I3escbreibg. im Kat. S. 82. Bologna Kat.
1, 168.
— 4. impress. op. 43, ib. 1638. 4".
159 S. [C.P. Kat. p. 38. Bologna 1, 169.
Progressi politici e christiani di S. Fran-
cesca romana oblata OUuetana della Madre
di Dio; Operetta in Compendio raccolta
Dal . . . ristamp. Bologna 1616 Rossi. kl.
80. 32 S. [Universit. zu Bologna. Kat.
2, 174 vom Exemplar des Liceo in Bo-
logna das Vorwort abgedruckt.
Bologna besitzt aucli mehrere litera-
rische Werke über andere Themen als
Musik. Hier nennt er sich durchweg
Scaliggeri.
Praktische Musikiverke.
Due Ripieni in Applanso musicale, con
8 parti, distinte in 2 chori di voei stro-
menti, & organo appropriati al Nome, &
all' ingresso di quäl si voglia prelato . . .
Bologna 1614 Rossi. [br. Mus.
Barca di Venetia per Padova dilettevoli
Madrigali a 5 v. Di
mipress.
aggiuntoui il Bc. per lo Spinetto . . . Ven.
1623 Magni. 6 Stb. 4^. Ein Singspiel
mit 20 Madrig. [Bologna, Kat. 3, 287.
(1. Ausg. unbekannt).
Barca di Venetia per Padova dentrovi
la nuova mescoleuza di . . . Lih. 2. de
MadrigaU ä 5 voci. Op. 12. Ven. 1605
Amad. 5 Stb. Ein Singspiel mit 21 Nrn.
[B.A. B. B: Gl. 2. A. B. M. Ms. P.
br.Mus: Gl. 2. B.
Prima parte del 1. libro al direttorio
monastico di Canto fermo, per uso parti-
colare dalla congregazione Olivetaua in
prevenire 1' offitio diurno al choro : nuovam.
registrato dalü libri chorali aUa riforma . . .
Papa Paolo V. . . Bologna 1615/16 Rossi.
8». 406 S. [Brüssel. Bologna. br.Mus.
in 2 übri u. 4 parti.
Ganzoni alla francese a 4 voci sonare
... in fine una battaglia a 8 voci, & dui
Goncerti fatti sopra lieto godea. Di . . .
Ven. 1596 Amadino. 4 Stb. 4P. Enthält
nur die Battaglia. [Bologna im Dr. und
moderner Part, im Ms.
Banchieri.
326
Banchieri.
Hier nennt er sich Organist an S. Mi-
chele in Bosoo.
(Studio dilettevole dal . . . Lib. 3 delle
Cauzonette a 3 voci) Milane 1600 Gio.
Francesco Besozzo e Co. 4". 14 Nrn.
TiteJbl. fehlt. [Bologna C.
Canzonette a 3 voci sotto diversi ca-
pricci lib. 1, Ven. 1603 Ainadino. 3 Stb.
[B.B: C. Bologna: C.
Concerti ecclesiastici a 8 voci di . . .
aggiuntoui nel 1. choro la* spartitura per
sonare nell' org. commod. Ven. 1595
Vincenti. 8 Stb. 40. [ß. K. Ferrara (?).
Bologna: B2, u. Spartitura. (Der Autor
ist hier Adriano da Bologna genannt.)
Eaccolta di Concerti da camera, e da
chiesa con due variate voci nell' organo.
Vortitel, enthält die Dnicke: II \irtuoso
ritrovo und Dialoghi, Concerti 1625 und
1626.
Dialoghi, Conceiii, Sinfonie e Cauzoni
da cantarsi con 2 voci in variati modi
nell org. Op. 48, di . . . Ven. 1G25 Magni.
5 Stb. 4". [br.Mus.
— Ingoist. 1629 Haenlinus. 5 Stb.
22 Gesge. [Proske.
II Donatwo di quattro asinissimi i)er
sonaggi, et insieme sei servitori d'essi.
Che sono stati accattati et imbastinati
novamente. Nelle nobilissima Compagnia
delli Briganti della Bastina. Milano 1598
Pacifico Pontio. 12°.' 4: 4 st. Gesänge.
[Hofb. Wien.
Ecclesiastiche Sinfonie dette Cauzoni
in aria francese, a 4 voc. Op. 16. . . Ven.
1607 Eic. Amadino. 5 Stb. 4». 14 Sin-
fonien mit Text, 6 Concerte mit Text.
[Proske fehlt Bc. B. M. in P. Ms. B.A.
B. Frkft. Bologna, Kat. 2, 373, Dedic. u.
Vorw., auch im Ms. in Part. Nr. 21.
Fantasie overo Cauzoni alla francese
per suonare neU' organo et altri stromenti
musicali, a 4 voci . . . Nuovam. revista e
ristamp. Ven. 1603 Amad. 4 Stb. 21 Nrn.,
2 druckt Wasielewski 2, Nr. 5/6 ab.
[Biäissel.
Festino nella sera del Giovedi grasso
avanti Cena, Genio al 3. lib. Madrigalesco
con 5 voci . . . Ven. 1608 Amad. 5 Stb.
4". Ein Sing.spiel von 42 Nrn. [B.A.
B.B: C2.A. B. K. B. M. Ms. P. Hofb.
Wien: C2. A. B. Bologna.
Gemelli armonici che auiceudeuolmente
concertano 2 voci in uariati modi. Parto
21 del... Ven. 1609 Amadino. 3 Stb.
4°. Im Bc. wendet er schon die Beziffe-
nmg an. [Bologna, Kat. 2, 373 Dedic,
Vonv. u. Beschrbg.
— Gemelli armonici che concertano
nell'organo una, e 2 voci . . . Parto vente-
simo primo. Novam. revisti e modernati
dall' autore con 3 Concerti e 2 Dialoghi.
Ven. 1622 Magni. 60 Gesge. [Proske.
1. lib. delle Messe e Motetti concertato
con B. e due Tenori nell' org. Op. 32
di . . . Ven. 1620 AI. Vincenti. 4 Stb :
2 T. 1 B. Bc. 3 Mess. 3 Mot. 1 Sonata
f. 2 V. u. Trombone über eine Arie des
Grofsherzogs. [Bologna. Dedic. Kat. 2, 35.
Messa solenne a 8 voci dentrovi variati
Concerti all' Introito, Graduale, Offertorio,
Levatiooe et Connnunione. Et nel fine
r Hiuno degli gloriosiss. S. S. Ambrogio
et Agostino . . . Lib. 3 degli suoi Concerti
. . . Ven. 1599 Amad. 8 Stb. 14 Nrn. zu
4— 8 Stirn. [B.B. B.D. Proske: Gl. Tl.
Missa 8 voc. sup. Lieto godea, Nr. 49
in Ms. q 78 Stadtb. Danzig. 6 Stb. fehlen
6 a. u. 7 a vox.
Ms. 1810 Brüssel: Missa dominicalis
4 voc. P. von Perne.
II Metamorfosi musicale 4. lib. delle
Canzonette a 3 voci . . . Eistamp. Ven.
1606 Amad. 3 Stb. Ein Singspiel mit
18Gesg. [B.A. B. Kgsbg. Bologna: C.
br. Mus. 1. Ausg. von 1601.
Moderna armonia di Canzoni alla fran-
•cese opera 26 del E. P. D. . . Nouamente
composta per suonare con facilitri tutte
la parti nell' organo, o Clauic. et dentrovi
(piacendo) concertare üno & dui stromenti
acuto e grave, con l'aggiunta in fine di
doi Fantasie h 4 ström., & uno Magnific.
in Concerto ä 4 voci. Ven. 1612 Amad,
P. 40. [Bologna.
La Pazzia senile. Eagionamenti vaghi,
et dilettevoli composti . . . Lib. 2., a 3 voci.
Ven. 1598 Amadino. 3 Stb. 4". 17 Nrn.
[Brüssel.
— 1599 ib. „re\'isti aggiunti, & di nuovo
rist." [Verona S. f: B.
— 1601 ib. Nuovam. rist. vermehrt
um 3 Gesge. [Mainz: B.
— La Pazzia senile. . . Colonia 1601
Ger. Greuenbruch. 3 Stb. 4"., ein Sing-
spiel mit 17 Gesaugsnummern. [Wolfenb.
(Siehe Vogel 1, 56.)
— lib. 2. rist Ven. 1607 Amadino.
3 Stb. 4". mit neuer Dedic. u. geändertem
Inhalte. [B. A. B. M. im Ms. in P.
Bologna.
— Inhalt wie 1607. Ven. 1621 Magni.
[Bologna: C.
Terzo übro di nuovi Pensieri eccle-
siastici, da cantarsi con 1, & 2 voci in
variati modi nel Clavic, Tiorba, Arpichi-
tarrone, & Organo. Op, 35 del . . . Bo-
logna 1613 Eossi. Part, in fol. Nach
dem Vorworte erschien sein erstes Werk
1594. Dort auch die Beschi'eibung des
Banchieri.
327
BanderaJi.
1608 von Bancliieri erfundenen Instni-
mentes dei" Arpicliitarrone mit 24 weifseu
u. 16 schwarzen Saiten. [Bologna, Kat.
2, 374. C. P.
II Principiante fanciullo a 2 voci. Che
sorto la disciplina d'autori iJlustri impara
solfizare note e mutationi, e parole solo, &
asuefar Torrecchio in compagnia. Op. 46.
Yen. 1625 Magni. 2 Stb. 4". [br. Mus.
Enth. Archadelt, Monteverdi, T. Pecci,
Lassus, Marenzio, Gesualdo, Rore, Ghiz-
zolo, Gastoldi. Finetti, Viadana, Cifra u.
Agazzari.
Sacra harmonia, ... 4 voc. Ven. 1619.
[B. D. (Kat. 93.)
Saluii festivi intieri, coristi, allegri et
moderni da recitarsi a Battuta larga in
Concerto di 4 voci, & org. Et nel fine,
3 variate armouie sopra il Magnif. Op.
33... Ven. 1613 Amadino. 5 Stb. [B.M:
B. u. Org. Bologna: A.
Saviezza giovenile ragionamenti comici
vaghi, e dilettevoli concertati nel Clavi-
cembalo con 3 voci Intermedi, & Argo-
menti. Op. 1. e 4. inipress. I)el Disso-
nante Academico Filomuso Bolognese . . .
Ven. 1628 Magni. 4 Stb. 4», der Name
des Antors fehlt und -ist unter obiger Be-
zeichnung versteckt. Vogel 1, 60 Näheres.
[Bologna.
Tirsi, Fili e Clori, ehe in verde i)rato
di variati fiori cantano. II 6. et ultimo
libro delle Canzonette a 3 voci di . . . Ven.
1614 Amad. 3 Stb. 20 Ganz. [gr. kl.
Berlin.
Tratteuimenti da villa concertati in or-
dine seguente nel chitarroue con 5 voci
in variati modi. Vaga, e curiosa conca-
tenazione drammatica del . . . Ven. 1630 AI.
Vincenti. 6 Stb. 4». 20 Nrn. mit 1 Sin-
fonie und einer Oberst, von Gio. Ghizzolo.
[Bologna.
Vezzo di perle musicali modernamente
conteste alla regia sposa effigiata nella
Sacra cantica. Op. 23. . . Ven. 1610 Ric.
Amadino. 3 Stb. kl. 4«. 12 Nrn. [Bologna,
Kat. 2, 374 Dedic, Inhalt u. Vorw.
— Ausg. ib. 1616. 3 Stb. 4». [Proske.
B.B.
— 3. impressione. op. 43. Ven. 1-622
Vincenti. kl. 4". 16 Bll. auf den Bogen
159 S. mit 1 und mehrstim. Tousätzen
zum Unterricht für Chorsänger u. Orga-
nisten im Caut. firm, des ganzen Jahres.
[B.B.
Virtuose ridotto tra Signori, e Drame,
entr'il quäle si concerfa recitabilmente in
suoni & canti una nuova comcdia detta
Prudenza giovenile 5. Lib. de gli Terzetti
& Op. 15 di . . . Milano 1607 Tini & Lo-
mazzo. 4". [br. Mus : Parte superiore alla
Bastarda. (Näheres bei Vogel 1, 60.)
II Virtuose ritrovo Academico del disso-
nante, publicamente praticato con variati
concerti miasicali a 1, 2, 3, 4, 5 voci o
stromenti, nell' Academ. de fUomusi. Op.
49 di . . . Ven. 1626 Magni, 5 Stb. 4».
[br. Mus.
Vivezze di flora e primavera cantate,
recitate e concertate con 5 voci nello spi-
netto e Chittarone. Op. 44 di D . . . Ven.
1622 B. Magni. 6 Stb. 4». mit Bc. [br.
Mus.
II Zabaione musicale inventione bosca-
reccia, et 1. üb. di Madrig. a 5 voci . . .
Mediolani 1603 haered. Tini & Lomatio.
5 Stb. Ein Singspiel in 3 Akten mit 17
Nrn. [B.A. B.B:C. B.M. Ms. P.
Vogel 1, 53 teilt das Eeg. mit.
8 Motetten u. a. im Ms. B. L.
Ms. 260. B.M: 1 Messe u. 2 Motetten
in Tabulatur.
Ms. 1810 B. Brüssel, Part. 1 Missa.
39Gesge. u.a. in alten Samlwk. (Eitnerl).
Ferner im Samlwk. Flores verni 1628. —
In Gi-uber's Synopsis 1673 einige Musik-
beispiele und 9 Canzon fran^. für Klavier
m Woltz' Tabulatur 1617, 3. Teil Nr. 42
bis 50. — In Monteverdi's Musica tolta
1607 u. 1611: Aprestateci fede (Confite-
miui) 5 voc. — In Phalese's Corona 1626,
2 Gesge. — In Calvi's Rosarium Litan.
1626 eine Litanei zu 4 St.
2 Ricercare in Diruta's Transilvano
1622, 2. Teil.
2 Fantasien zu 4 Stirn, im Neudruck
(Eitner 2).
Banci, Oiovaimi, d'Argenta.
1619 lebte er auch dort. Sein er-
haltenes Druckwerk giebt keine
weitere Nachricht über ihn; es ist
betitelt:
II 1. Hb. de sacri concei-ti a 2, 3, 4,
e 5 voci. Con il B. per sonar nell'
organo. E nel fine le letanie della B. V.
M. a 3, a 5 & a 6. Di . . . Ven. 1619
Magni. 6 Stb. in 4°. [Bologna.
Baiick, J . . . C . . . H . . ,, gab
1798 Lieder heraus (Anzeige).
Baucleralli, Dayide, geb. um
1780 zu Lodi, gest. 13.. Juni 1849
zu Paris. War Buffo-Tenorist und
trat 1806 in Mailand auf, später
zog er sich von der Bühne zurück
und wurde Gesanglehrer. 1828
Bandettini.
328
Banister, Gilbert.
berief man ihn ans Conservatoire
zu Paris. Er gab einige Anetten,
Cavatinen nnd eine Gesangschule
in Mailand und Paris heraus. (Petis.)
In Beriin K.H: Solfeggi im Ms.
unter „D. Banderali".
Bandettini, Oermano, geb. 1756
zu Lucca, gest. 13. März 1835 ebd.,
war vom 25/2 1785 ab daselbst
Violoncellist a/d. Stadtkapelle mit
monatl. 3 sc. Gehalt (Nerici 212.
219).
Bandicra, Lodovico, ein Mino-
ritermönch, Dr. der Theologie und
Kapellmeister a/d. 12 Apostelkirche
zu Eom im 17. Jh. (Titel), gab
heraus:
Psalmi vespertina Doniinicales unä cnm
4 antiphouis, . . . Litanüs B. M. V., & Re-
sponsor , . D. Antonii, 4 voc . . . Romae
1663 Jac. Phaeus. 5 Stb. 4". [Bologna
Petr, Bologna.
Bandini (Bandino), . . . kurf.
Sachs. Hofsänger (Castrat), wird 1651
vom Kurf. von Baiern beschuldigt,
baierische Musiker für die Dresdner
Kapelle abspenstig gemacht zu
haben. In den Akten des s. Staats-
archiv wird er noch 1652 erwähnt.
In Salvator Rosa's Ms. befindet
sich die Cantate „Non a tregna
nel fine il duolo mio". (Burney 7,
160; s. Staatsarchiv). In Succi's
Autographen-Katalog ist ein Cosimo
Bandini verzeichnet, Sänger des
17. Jhs., der am 4. ApriJ 1612
aus Venedig einen Brief an Monte-
verdi richtet, vielleicht ist es der-
selbe, obgleich die Jahreszahl 1612
etwas früh ist.
Bandini, Angelo Maria, geb.
25. Sept. 1726 zu Florenz, gest.
um 1800 ebd. War Priester und
ein gelehrter Literaturhistoriker,
erhielt 1756 ein Kanonikat und
die Bibliothekarstelle an der Bibl.
Laurenziana in Florenz. Er schrieb
unter Anderem:
1. Dissertatio de saltatiouibus veterum.
abgedr. in Meursius opera t. V. 2. Com-
mentarioruin de vita et scriptis Jocm.
Bapt. Donii . . . , libri V, adnotatiouibus
illustrati. Accedit ejusdem Douii Uterariuru
commercium ... Florentiae 17.55 typ.
Caesareis. fol. mit Portr. [Brüssel. Bo-
logna. Cecilia Rom.
Briefe in Bologna, Kat. 1, 150. 152.
Banester, siehe Banister, Gil-
bert.
Baneston (Baveston, Gaveston,
Laveston), Antonius, von 1483 bis
1502 päpstl. Säuger (Viertel]. 3,
242).
Banfi, Oiulio, ein Lautenist aus
Mailand, der nach abenteuerlichen
Erlebnissen in Madrid endlich zur
Ruhe kam. Er soll eine Guitarren-
schule geschrieben haben:
11 maestro di chitarra. Milauo 1653.
(Waltber u. danach, alle anderen Lex.
Auch Picciuelli in Aten. de'Letter. Milan.
Bl. 354 erwähnt seiner.)
Bani, Cosimo, ein Komponist
des 17. Jhs., der 1687 in ßom die
Oper komponierte: „II figlio delle
selve", in 3 atti. Ms. P. in Modena.
Banieres, Jean, ein gelehrter
Franzose in der ersten Hälfte des
18. Jhs. lebend, gab nach Gerber
2, 1737 heraus:
Traite physique de la lumiere, et des
Couleurs, des sous et des differens tons.
Banister, Charles William, ein
englischer Komponist aus dem Ende
des 18. Jhs. Das br. Mus. besitzt
von seinen Kompositionen:
12 Psalm & Hymn tunes. Lond. 1792.
fiu40.
The Star of Betbleheni^ (a song, von
H. K. White). Lond. (1808). (pi4".
4 moral pieces, Morniog, the Sun dial
etc. set to music. Lond. c. 1803. qu4".
I am not concei'ned to know; a Trio,
written by Di'. Watts. Lond. c. 1800. fol.
A complete edition of the Vocal Music
of . . . Edit. by H. J. Banister. 21 Nrn.
Lond. (1831/3). fol. 356 Seit.
— Eine neue Ausg. c. 1840. fol.
Ms. 634 br. Mus., 2 songs.
Banister (Banastir, Banester),
Grilbert, um 1493 Lehrer und
Bauister, Jeoffeiy.
329
Banister, John I.
Chordirektor des Knabenchores der
Kgl. Kapelle zu London mit 40 M
jährl. Gehalt (Rimbault Y). Davey
8. 81/82 setzt ihn schon 1482 an
und verz. das Jahr 1509 als Todes-
jahr, weil ihm dannWilliam Cornysch
im Amte folgte. 1482 war er
William of Newark gefolgt.
In dem Fayrfax'schen Ms., br. Mus.
Nr. 203, der Gesang fol. 90 b „My f eerf ull
dreme nevyr forgete cau I, 3 voc. — In
Cambridge Magdalena College, Ms. Pepy-
sian 123(3 ein 3stim. Gesg. unter Gilb.
Banastir. — Im Etou College zu Cam-
bridge : 0 Maria et Elizabeth 5 voc. (Davey
91. Squire: Etou College 1898, 11.)
Banister (Bannister), Jeoffery
(Geoffiy, Jeffrey), wurde am 24. Dez.
1663 als Yiolinist a/d. Kgl. Kapelle
in London angestellt. Am 29. Aug.
1665 erhält er die lebenslängliche
Anstellung (Nagel 1, 55. 57. 60).
In Th. Greeting The pleasant Com-
panion 1682 einigen Piecen f.
Flageolet.
Banister (Bannister), Jolin 1.,
der erste bedeutende Violinspieler
Englands, folgte am 3. Mai 1662
David Meli als „Leader'^ (1. Vio-
linist und Orchesterdirigent) der
Hofmusik in London. (Nagel 1, 52.)
In den Hoflisten wird ein John
Banister noch 1710 angezeigt und
erst 1737 als fehlend bez., dies
kann sich nur auf seinen Sohn
beziehen, der ebenfalls John hiefs
und Violinist a/d. Hofkapelle war,
denn des obigen John's Tod wird
mit dem 3. Okt. 1679 zu London
(Westminster) angezeigt. Karl H.
von England sandte ihn zur weite-
ren Ausbildung nach Paris, doch
soll er sich später die Gunst des
Königs durch eine unvorsichtige
Aeufserung zugezogen haben, die
ihm seine Stelle kostete. Nach
Nagel 1, 58 wurde Banister's Stelle
am 12. Nov. 1666 durch Louis
Orahii besetzt. Als Ersatz grün-
dete er 1672 ein öffentliches Konzert
und zeigte in den Zeitungen au,
dass er täglich um 4 Uhr Nach-
mittags in seiner Wohnung vor
Jedermann gegen ein Eintrittsgeld
von 1 Schilling sich hören lasse.
Hawkins 5, 2 teilt aus der Lon-
doner Gazette von 1672 — 1678
Auszüge von seinen Konzertan-
zeigen mit. Die Programme fehlen,
nur 1674 wird angezeigt, dass sich
4 Trompeter-Marine werden hören
lassen. Pohl 1, 45 teilt die Auf-
stellung des Orchesters und die
Einrichtung des Konzertsaales, so-
wie die Eintrittspreise mit. Siehe
auch Hanslick 101. Davey 321.
Hawkins 4, 371. 381. 384. 416.
Burney 7, 188. Nagel 1, 52 ff.
70 sein Anstellungsdekret. Viertel].
8, 515. 518. Erhalten hat sich
von seinen Kompositionen:
Music for Charles Davenant's Circe
Act I. (1676.) [R. C. of. Mus. Nr. 1839
und 1921 unter Purcell's Namen. Cam-
bridge EW. Ms. 87 „Circe" 1. Akt, 1676.
The opening scene in the tragedy of
„Circe", gedr. in Kimbaiüt's Anc. voc.
mus. of Engl. Nr. 15. 1847 fol. [br. Mus.
B . . . u. Thomas Low :
New ayres and dialogues composed for
voices anJ viols of 2, 3 & 4 parts. Lond.
1678.- M. 8». VI u. 200 S. [B. Wageuer.
Glasgow.
The Ariels songs in the Tempest. c. 1670.
fol. [br. Mus.
Courtly masquing ayres. Samlwk. Lond.
1662. [R. C. of Mus.
AjTes u. Dialogues f. Singst, u. Violen,
siehe Airs 1678 a.
In John Playford's Division Violin 1685
Ms. 625 br. Mus. 5 Stb. Tänze.
Ms. 77 br. Mus. 2 books of Airs for the
Mean & Bass Viol., einige tragen B.'s
Namen. Es scheinen Stb. zu fehlen sagt
der Katalog.
Mss. in Oxford, Christ church : 3 Songs
for 1 V. — 1 Trio „The bread". — 2 Airs
for VioLm. — 2 Pavins a 5. — 1 Sara-
bande.
Songs imd Duets in Playford's Choice
Ayres 1675. 1679. — In Playford's Banquet
of musick 1. book 1688 drei Arien. —
Banister, John 11.
330
Banwart.
In Hilton's Catch, Ausg. von Playford
2. Teil 1667. — Im Tempest einige Nrn.
— In Th. Greeting's The pleasant Com-
panion 1682 einige Piecen f. Blageolct in
Tabiüatur. In New ayres and Dialogues
1678 zeig-t Davey S. 316 auch Gesge. au.
Banister, Jolin IL, junior,
Sohn des John J, Violinist an der
Privatkapelle des Kgs. Karl IL,
Jakob II. und Kgin. Anna, auch
Principal Geiger an der italienischen
Oper in London, Ende des 17. Jhs.,
starb 1725. Im Nagel 1 wird er
als John Banister junior S. 60 im
Jahre 1668 zum ersten Male an-
geführt und dann wieder S. 65 im
Jahre 1694. Hawkins 5, 175 sagt,
dass er der Schüler seines Vaters
war und Violinist am Drury-lane-
Theater.
In Playford's Division Violin 1688 einige
Piecen von ihm. Mit Godfried Finger gab
er 1691 eine Samlg. heraus, die in der
Londoner Gazette angezeigt wird. — Ein
Sohn von ihm niuss ein wohlbetannter
und geschätzter Flötist gewesen sein, so
dass er sogar in einer englischen Grammatik
von 1710 zu einer Satzhildung seinen
Namen hergeben musste. (Brown und
Hawkins.)
Banks, Kalpli, geb. 8. Nov.
1767 zu Durham, gest. 20. Sept.
1841 in Chatham. War anfänglich
Chorsänger an der Kathedrale unter
Tho. Ebdon, dann Organist an der
Kirche Houghton-le-Spring in Dur-
ham u. Assistent an der Kathedrale
bis 1789, 1790 wurde er Organist
u. Direktor des Chors an der Kathe-
drale zu Kochester. Von 1829—36
Organist an St. John in Chatham
(Stephens). Man kennt von ihm
nur in John Page 's Harmonia sacra,
Lond. 1800, das Anthem: „0 lord,
grand the king."
Banner, Gr . . . Ant . . ., um 1 740
KapeHmeister in Padua.
Die Bibl. der S. Cecilia in Rom besitzt
von ihm im Ms. ein „Compendio musico . . .
tutto ciö, che occorre nella musica ... II
contrap, per vie naturali . . . otto aggiunte
molto giovevoli. 1740. 396 S. Am Ende
eine Sinfonie zur Oper II Catone in Utica
von Joh. Chrstn. Bach.
Banner, John, ein englischer
Komponist im 18/19. Jh. lebend,
gab heraus:
AU together; a comic song, the words
byD. Lawler. Lond. c. 1805. fol [br. Mus.
Charming Jenny; a baUad (von dem-
selben). Lond. (1805). fol. [br. Mus.
The loyal London volunteers' march. P.
Lond. fol. [br. Mus.
In Schwerin F. unter Giovanni Banner':
Te Deum laudamus a 8 voci: 2 S. A. T.
B. Bc. 2 V. Va. Ms. P. u. Stb.
Banner, Rev. Ricliard, ein eng-
lischer Geistlicher und Dr. der
Theologie a/d. Universität zu Ox-
ford, gab zur Einweihung einer
neu erbauten Orgel 1737 eine
kleine Schrift heraus, betitelt:
The nse and antiquity of musick in the
Service of Good. A sermon preacli'd in
the Cathedral Church at Worcester, Sept.
14, 1737, at the annual meeting of the
3 choires, Worcester, Gloucester & Here-
ford. Oxford 1737. 8". [R. C.ofMus.
Bannet, Juan, um 1586 Kapell-
sänger an der Hofkapelle Philipp IL
von Spanien (Straeten 8^ 116).
Bannister, siehe Banister.
Bannius, siehe Ban.
Banquet of Musick (The), siehe
Playford, Henry, 1688 b.
Banti, Ignazio, unbekannter
Komponist, von dem die Bibl. der
Musikfr. in Wien eine „Sonata p.
il Clavic." besitzt,
Bantzland, Christian, aus Tor-
gau, schrieb:
Dissertatio inauguralis jmidica de Buc-
cinatoribus eorumque jure. Vom Eecht
der Trompeter, quam rectore . . . 1711.
Jenae, Mullerianis. 4». 52 S. [B. B.
Banwart, Jakob, nennt sich
1657 „Sigmaringen Suevus, Cathe-
dral Constantiensis musices prae-
fectus". Aus diesem süddeutschen
Musiker, der in Constanz Kapell-
meister war, machen sämtliche
neuere Lexika einen Schweden!
Er muss 1657 schon ein Ver-
storbener gewesen sein, denn der
Baptist, John.
331
Baptiste, Ijudwig.
Druck trägt die Bezeichnung ,,opus
posthumum"^. Bekannt sind von
ihm:
Liber I, sacronini concentuum 2, 3 et
4 voc. Constantiae 1641 Jo. Geiig. kl. 4».
C. A. T. B. V. Org. [Hofb. Wieu.
Pars I. Missarum brevium 4—5 voc.
c. instr., 5 et altro choro a 4. op. 3.
Constant. 1649 Gang. [B. B : A2. B2. Va.2.
Pars l\. Missanim a 4, 5 voc, addita
una a 10 overo 18, cum triplici Basso ad
org. op. 1 postli. alias qiüutum. Constantiae
1657 Geng. 7 Messen. [B. M. 9 Stb.
B. B: C 1. T. B. 2. coro C. T. B. Org. 3. coro.
Vn. vox. Org. Paris Nat. br. Mus: T2.
Missa uuica alias 15 super Motet. 5 voc.
ib. 1662. 5 Stb. 4«. [üpsala. Berlin
Kircheninst. Nr. 12.
Das Kircheninst. Berlin besitzt au Nr. 12
(Di-uckwerk) ein Ms. mit 7 Messen zu
4 St. : auf Bl. 1 1 ist eine Messe mit obigem
Autor gez., die aus 1662 kopiert ist.
Die Lexika verzeichnen noch „Teutsche. . .
Tafel-Musik von 2—4 Instr.", ib. 1652 und
Motetae von 1—11 St. ib. 1661.
Baptist, Signor oder Mr., auch
John Baptista, ist Giovanni Bat-
tista Drag-lii, der in England lebte.
Wahrscheiniich ist der folgende
derselbe.
Baptist, Senior, ist in Playford's
The Theatre, 1. u. 4. Buch von
1685 u. 1687 mit 7 Gesängen ver-
treten. In desselben Banquet of
musick von 1688, 2. Buch 1 Gesg.
Baptista, Fr. Francesco, geb.
in Campo-Maior (Alemtejo); seine
Lebenszeit fällt in die Jahre 1620
bis 1660. Er war Schüler Ant.
Pinheiro's, ging ins Kloster der
Augustiner zu Cordova und leitete
daselbst die Musilfaufführungen.
Seine geistlichen Kompositionen
befanden sich auf der vernichtaten
Lissaboner Kgl. Bibl. (Yasconcellos).
Baptista, Johannes, den Ger-
ber 1 und Fetis verzeichnen ist
Bononietti.
Baptista, Siculus, ein Lautenist,
der nur durch sein noch erhaltenes
Porträt bekannt ist, welches Gerber
1 beschreibt.
Baptiste, ... 1663 vom Jan. bis
Juli Musikintendant und Kom-
ponist an der Hofkapelle in Paris;
dann wieder 1665 (M. f. M. 21, 126).
Baptiste Anet, dit Baptiste,
Violinist und Schüler Corelli's, kam
gegen 1700 nach Paris, konnte
aber keinen festen Fufs fassen und
fand endlich bei dem flüchtigen
Könige von Polen, Stanislaus Le-
czinski eine Anstellung. Nach
Jacquot's La mus. en Lorraine
p. 160 starb er um 1755 in Lun6-
ville, Avo der abgesetzte König lebte.
(Fetis. Sowinski.) Von seinen
Kompositionen hat sich erhalten-
Senates pour Violen ... I. livre . . . Paris
1724. [Paris Nat.
oeuv, n. Deux suites de pieces pour
deux musettes (1726). [Paris Nat.
Senates p. Yiolon, oeuv. III . . . Paris
1729. [Paris Nat.
Duos (6) pour deux musettes, oeuv. 3.
Paris. Ist nur mit Baptiste gez. [Paris Nat.
I. oeuvre de Musette, ebenso gez. [C. P.
Baptiste,LiidwigAlbertFrietl-
ricli (auch italienisch : Albert Lui^i
Fr. Battista), geb. 8. Aug. 1700
in Oettingen, st. zu Kassel zwischen
1760 und 1770. Sein Vater war
in Darmstadt Hoftanzmeister, trotz
des Widerspruches des Vaters bil-
dete er sich als Violinist aus, ging
1718 auf Reisen nach Paris, Italien
u. a. Ländern, bis er 1726 in Kassel
sesshaft und, wie Lipowsky sagt,
als Violinist und Tanzmeister an
der Hotkapelle angestellt wurde.
Er schrieb Konzerte, Sonaten und
Ensemblepiecen für verschiedene
Instrumente. Auf seinen noch er-
haltenen Kompositionen nennt er
sich stets in italienischer üeber-
setzung (siehe oben) und bezeichnet
sich auf op. 2 mit „Maestro di
Ballo della corte, e Musico di S.
Maestä il re di Suezzia, Landgravio
di Hassia". (Suezzia soll wohl
„Svezia", Schweden, heifsen):
Concerto a 4 Flaute trav. 2 V. e Comb.
Baptistin,
332
Barbandt.
4 Stb. im Ms. [Schwerin F. mit Luigi
Battista gez. ,
Sonate da camera, op. 1. Cassel. Autogr.
P. in B. K.
6 Sonate da camera a FI. trav. o V.
solo, e Comb. 6 Vcl. (Angusta, G. Chr.
Leopold.) fol. 24 S. [Stadtb. Aug8l)g.
Mss. B. Upsala, einst dem Kapellmeister
Düben gehörend (1692): 3 Sonaten für
Viol., Cornetto, Viol. da Gamba e ßc.
In Rostock, Ms. 2 Yioliu-Soli, 1728 ge-
schrieben, mit Luigi Battista gez.
24' Menuettes nouveaux p. 2 V. 2 Cors
et B, anno 1750—55. op. 1. [Musikfr.
Wien, mit A. L. F. ßaptiste gez.
Ms. in Oxford Ch. Ch. 1 Gesg. für
1 Stim. mit B. und 2 Suiten für 5 In-
stramente, gez. L. A. Fr. Baptiste.
Baptistin, ... In der B. Ro-
stock im Ms.: Cautate ä voce sola
c. Sinfonia.
Bar, . . . Du, ein Komponist des
16. Jhs., von dem du Chemin 1549
zwei 4 st. Chansons veröffentlicht.
(Eitner 1 unter Du Bar.)
Bar, Cristoph, aus Sunias, Contr-
altist, 1569 an der Hofkapelle in
Madrid angestellt (Straeten 8, 84).
Die Hofb. in Wien besitzt im Ms.
19189, Chorb. des 17. Jhs. unter
Nr. 5 den 5 stim. Gesang: Suscipe
verbum, mit Christoph Bar. gezeich-
net. Der Punkt hinter „Bar" konnte
allerdings auch anzeigen, dass man
es mit einem unvollständigen Worte
zu thun habe und der Autor des
Tonsatzes doch ein anderer sei.
Baraldi, Criambattista, aus
Modena geb., war 1837 Direktor
der Kgl. Hofkapelle (wo?) Die B. B.
besitzt im Autogr. eine Messa da
Requiem. Part. qu4ö.
Barba, Daniele, aus Verona,
lebte zur Zeit der Kaiserin Maria
Theresia, der er
„6 Cantate a voce sola c. V. e B." dedic.
Ms. 17 724 Part. [Hofb. Wien.] Die Lexika
ei-wähnen 1 Sonata f. Vcl. mit B., welche
Traeg in Wien 1799 anzeigt. Bekannt
sind mir aufserdem:
Ms. 45 Dresd. Mus. 2 Arie ä Sopr. c.
ström, P.
Ms. 1542 Cons. Brüssel eine Samlg. Arien
f. Sopran mit 2 V. Va. u. B. in Stb.
Ms. ITpsala: Sonata solo per il Pfte.
Fol. (ohne Vornamen).
Ms. 12 Karlsriüie: Concerto di flute trav.
0. 2 V. 3 Stb. 3 Sätze in A. D. A. (ohne
Vornamen).
Barbandt, Charles, von deut-
schen Eltern abstammend, lebte in
London und nennt sich auf op. 1
von c. 1760 „King Mus. of Hanovre".
Fotis sagt, er war Organist in der
Kapelle der baierischen Gesandt-
schaft in London beim Grafen
Haslang. B. war Yirtuose auf der
Oboe und Klarinette und trat nach
Pohl 2, 372/73 in London in den
Jahren 1753 — 56 öffentlich auf.
Ebd. 2, 208 berichtet Pohl, dass
er in den Jahren 1753 — 63 im
kleinen Haymarket Theater Ora-
torien in seinen Subscriptions-
konzerten aufführte und nennt die
Oratorien „The universal prayer",
Text von Pope, und „David and
Jonathan". Sam. Webbe soll sein
Schüler gewesen sein. Von seinen
Kompositionen kann ich nach-
weisen:
Hymni sacri, Antiphonae & Versiculi,
Diviuo cultui, tum Matutiuo . . . Lond. for
the Author. 1706. 8". Titel auch in
engl. u. franz. Sprache. Melod. mit bez. B.
[B. B. br. Mus.
4 favour. italian songs . . . to which are
added two Sonatas for the harps. Lond.
c. 1765. fol. [br. Mus.
Six Sonatas for two Violins two German
flutes or two Hoboys with a Bass for the
Violonc. or Ilarpsichord. Op. I. London
(o. Verleg.), fol. 3 Stb. [B. Wagener.
br. Mus.
6 Sonatas or Duetts for 2 germ. Flutes
or Violins. To wich are added six lessons
for treve French Horns. Fol. [Ms. B.
Upsala.
A Son. for the harps. Lond. 1764
Welcker. qufol. 6 S. (ß. Wagener.
br. Mus.
Sonate p. harpe et violon, gravee ä
Londres, 1759. Stb. [Bi'üss. Cons.
Mr. B.'s yearly subscriiition of new
music to be delivered monthly. (Lond.
1759/60.) fol. [br. Mus.
Barbaretti.
333
Barbarinus.
Barl)aretti, Oiovaiini B., Te-
norist an der Hofkapelle in Wien
mit 100 Gld. Gehalt vom 1. April
1701—1. Okt. 1711, wird pensio-
niert u. St. 21. Juni 1730, 51 J.
alt (Köchel 1).
Barl>ariaii, siehe Barbireau.
Barbariis, s. Barberijs, Melch,
Barbarino, Bartolomeo, geb.
zu Fabriano (Ancona). Er trug
den Beinamen // Pesarino, auch
Del Pesarino. In den Samlwken.
von 1624 n. 1625 heifst er durch-
weg Bartolomeo Pesarino und in
den Drucken von 1609, 1610,
1616 u. 1617: „Bart. Barbarino da
Fabriano, detto il Pesarino". Ueber
seine Lebensstellung giebt nur der
Druck von 1606 Auskunft, wo er
sich Musico des Bischofs von Padua
nennt. Von seinen Werken kennt
man :
1. Madrigali dl diversi autori posti in
musica da . . . Per cantare sopra 11 Cbi-
taiToue, Clavecimb., o altri stromenti da
1 voce sola, con 1 Aria da cantarsi da
2 Teuori. Nouam. ristamp. Veu. 160G
Amadino. 1 vol. fol. .38 S. 27 Nrn. AUo
Gesänge von Barliariuo und bezieht sicli
der Alisdruck „di diversi autori" nur auf
die Dichter. [Genua U. B.
— Ausg. ib. 1609. [Oxford Ch. Ch.
2. II 2. lib. de Madrigali de diversi
auttori posti in musica da . . . Per cantare
(wie 1. lib.) con 1 Dialogo di Aninia o
Caronte . . . Ven. 1607 Amadino. 1 vol.
fol. 36 S. 23 Gesge. [Bologna. Genua
U. B.
— Ausg. ib. 1611. [Oxford Ch. Ch. -
3. II 3. lib. (wie Nr. 2) con alcime Can-
zonette nel fine. Ven. 1610 ib. 1 vol.
in fol. 57 S. 33 einst. Gesge. mit Be-
gitg. [br. Mus. Genua.
4. II 4. lib. (wie Nr. 2) con 1 Dildogo
fra Tirsi, & Aminta. Ven. 1614 ib. 1 vol.
fol. 56 S. 24 einst. Gesge. mit Begltg.
[Oxford Ch. Ch.
5. II 1. lib. de Motetti di . . . Da can-
tarsi da 1 voce sola, o in Soprane, ö in
Tenore . . . Ven. 1610 Amadino. 2 Stb :
Singst, u. Partit. in fol. 47 S. [Bologna.
Kassel.
6. n 2. lil). dein Motetti di . . . (wii3
1. lib. KJJO). Ven. 1014 Magui. 2 Stb:
Singst, n. Part, fol., für den Contralto.
[Bologna.
7. Canzonette a 1 e 2 voci con alcuui
Sonetti da cantarsi da 1 voce sola nel
Chitarrone ö altro iustrom., in Soprane,
ouero in Tenore . . . Ven. 1616 ib. 1 vol.
fol. 46 S. 28 Gesge. [Oxford Ch. Ch.
8. Madrigali a 3 voci da cantarsi nel
chittarone o Clavicerab. con il Bc . . . con
alciini Madr. da cantar solo. Ven. 1617 ib.
3 Stb. fol. 23 Gesg. [Oxford Ch. Ch.
In Sanilwk. unter dem Namen Barto-
lomeo Pesarino 6 geistl. Gesänge (Eitner 1
unter Pesarino). Ferner in Legname's
Amilla lib. 2. 1608: Milla mia, MiUa dolce
3 voc. — In Bonometti's Parnassus 1615
ein Gesg. Nach Vogel unter Pesarino,
während obige Sämigen, unter Barbarino
stehen: In Angel. Patto's Cauoro pianto
1613^ 7 einst. Gesge. mit Bc. (nach Vogel).
Ms. 19 in Wolfenb.. ein Samlbd. der
52 Gesänge von ihm enthält.
Barbarimis (Barberini) Lupus,
Manfredus, aus Corregio, wird
daher wohl „Manfredini Barbarini
Lupi" geheifsen haben. In seinen
Werken aber gebraucht er stets
die erste Form, da er sich in
Deutschland niederliefs und dem
Gebrauche seiner Zeit folgte. Wir
wissen über ihn nur, dass er in
den 50 ger Jahren des 16. Jhs. bei
dem kunstliebenden Fürstabte Diet-
helm Blarer in St. Gallen in der
Schweiz Unterkunft fand und von
hier aus seine Werke herausgab.
Eine Samlg. seiner Kirchenkom-
positiouen besitzt die Bibl. in St.
Gallen in 2 prachtvollen Codices
von Pergament (Nr. 542/43), die
204 mehrst. Gesänge enthalten (be-
schrieben in M. f. M. 3, 12 ff.). Ferner
kann ich nachweisen:
Symphoniae, seu iusigniores aliquot ac
dulcisonae 5 voc. Melodiae super D. Henr.
ülareuni Panegyrico de Helvet. tredecim
urbium laudibus per .... Basileae 1558
Hieron. Curionis, impeus. H. Petri. 5 Stb.,
Titel zum Tenor, die der anderen Stb. :
Quinque vocibus cantiones ... 33 Nrn.
Erschien auch als Beilage zu Wonnegers
Mus. Epitome. [B. M. Eostock.
Cantiones sacrae 4 voc. Aug. Vindel.
1560 Ulhard. [B. M. B.B:A.T.
Barbaro.
334
Barbe, Ant. HI.
Musice Epitome ex Glareani Dode-
cachordo una ciun 5 voc. Melodiis . . .
Basil. 1559 H. Petri. 5 Stb. 120. [B.
Augsbg. B. B. B. M. Brüssel.
2 Mot. in P. Ms. B. M.
Ms. 15613, 25. 26 iu Hofb. Wien, neuere
Part. 1. Angelus domini 1560, 4 voc.
2. Ave Maria gratia c. 2. p. 4 voc.
2 Tousätzc in M. f. M. 3, 21, (Ambros
3, 263. Scliubiger 2, 40.)
Barbaro, Dauiele, geb. 18. Febr.
1513 zu Venedig, gest. 12. April
1574. Becker 1, 55 und Lpz. Ztg.
26, 700 sagen: f 1570, 57 Jahr
alt. Patriarch zu Aquileja und
Philosoph, schrieb auch über die
Wasserorgel in
,,Commentariura in Vitruvium. Ven.
1557, 13. Kap. — In Bologna das Ms.
„Bella Musica", in fol. 20 Bll. Auszüge
u. a. im Kat. 1 p. 193;4.
Barbatiello, Griovaiini, ist nur
bekannt durch das Ms. 386, br. Mus.,
1 Sonate f. Klav. in der Hds. von
Dom. Scarlatti.
Barbato, Aiigelo, Komponist
und Herausgeber des Samlwkes.
1587 a:
Canzonette a 3 voci, gez. in Venedig.
Von ihm selbst 2 Canzonette in dem-
selben. Spätere Ausg. erschienen: 1589
ib. Vermehrt um 1 Gesg. von Paolo
Bozi: S'adira il niio bei sole 3 voc.
[B. B: C. Bologna 3 Stb.] Ferner von
1594 ib. Inhalt wie in 1589, jedoch
fehlen „Si vaga e si gentile (Pigna) und
Non vedi amore ch'io (Giulio Renaldi).
[Kassel: T. B.
Ferner gab er das Samlwk. 1583i Floridi
virtuosi d'Italia, Ven. Vinc. & Amadino,
heraus. 5 Stb. 4". [ß. D. Modena.
Bologna. Padua B. d. S: C T. B. Verona
S. f : A.
Davon erschienen Ausgaben: 1586 ib.
5 Stb. 4". Vermindert um 1. ,,Io son di
neve" (Macque). 2. „Quando mia fera
Stella" (Orologio). 3. „Mentre ch'intorno"
(Pardenon). [B. D : f clüt 5 a. Hofb. Wien:
C. B. Amst: CT. London AVestminst.
5 Stb. Glasgow 5 Stb. Brässel 5 Stb.
Bologna 5 Stb.
— 1600. Anversa, P. Phalesio. 5 Stb.
q\i4P. Vermindert um 7 Madrig. und ver-
mehrt um 9 Madr. von Fei. Auerio, Lelio
Bertani, Giov. Cavaccio 2, Giulio Eremita,
Giov. Maria Nanino 2 , G. P. Xuigi Pale-
strina, Com. Verdonch. [Wolfenb. Ox-
ford Ch. Ch. R. C. of Mus. Oxford B. L:
C. T. B. 5 a. br. Mus : T. B. London AVest-
minst. fehlt 5 a.
(Siehe Eitner Bibliogr. und Vogel 2
Samlwlie.) In G. A. Terzi's II 2. üb. de
mtavolatura di liuto 1599 befinden sich
einige arrangierte Gesge. von ihm.
Barbe (Barberius), siehe Barben,
Joauues.
Barbe (Barbe). Antoiue I. Nach
Burbure's aktenmäfsigen Unter-
suchungen, die Fetis wiedergiebt,
war er ein Belgier und 1527 als
Sangmeister am Notre-Dame zu
Antwerpen angestellt. Nach dem
Tode seiner Frau wurde er Priester
und celebrierte 1548 die erste
Messe. Er starb am 4. Dez. 1564
und hatte G. de Turnhout zum Nach-
folger. Aufser mehreren Söhnen
hatte er auch eine Tochter, Jeanne
genannt, welche die Frau des Kom-
ponisten Seven'u Cornet wurde.
A^on seinen Kompositionen lassen sich
bis jetzt nur 1 Messe, 1 Motette, 1 nieder-
ländisches 4 st. Lied und 2 Chansons in
den Samlwk. 1540, 1542, 1544, 1546 und
1551 nachweisen (Eitner 1). Die Chanson
„Ung capitaine", auch im Neudruck,
Commer 12, 35 erschienen, ist mehr
akliordlicli als melodisch behandelt und
der Eiudi'uck ist steif und wenig an-
sprechend. Die B. M. besitzt im Ms. P.
2 Chans, a 5 voix und 2 Hymnen, Ms.
202 Nr. 2 „Sununi regis", Nr. 5 „Inter
spinas".
Barbe, Antoiue II., Sohn des
Antoine L, auch „Maitre A. B."
genannt, war lustrumentist zu Ant-
werpen, st. 10. Febr. 1604 und
wurde wie sein Vater in der Kathe-
drale beerdigt (Burbure und Fctis).
Nach Letzterem soll er ohne Zweifel
der Autor einiger Pavanen und Cou-
ranten in folgendem Samlwk. sein:
Petit tresor des danses et branles a 4
et 5 part. des meilleurs autheurs propres
ä jouer sur tous les esti-umenz (sie); ä
Louvaine 1573 P. Phalese. riul". Fund-
ort fehlt.
Barbe, Antoine III., ein Enkel
des Antoine L, war von 1595 ab
Barbella, Emanuele.
335
Barbella, Francesco.
Organist a/d. Kirche St. -Jacques
zu Antwerpen während 31 Jahren
und st. am 15. März 1626 (ib.).
Er ist nacli Fetis wahrscheinlich
der Autor des Werkes:
„Exemplaire des douze tous de la mu-
sique, et de leur nature. Anvers 1599." 4"^.
(Siehe auch Biogr. nat. beige. Fetis
Darstellung deckt sich nicht genau mit
Burbure's Biographie in obigem Lexikon).
Burbure schreibt z. B.
Die Söhne Antoine I. waren
Jean und Antoine. Jean war
Sänger und Komponist und cele-
brierte seine erste Messe am 11.
Nov. 1548 in der Kirche Noti-e-
Dame zu Antwerpen. Antoine war
Instrumentist, Komponist und Or-
ganist a/d. Kirche St. Walburge zu
Audenarde am Ende des 16. Jhs.
Seine Frau hiefs Joanne Ceels.
Seine Schwester Jeanne heiratete
Corneille van Mildert, Organist am
Notre-Dame und nach dem Tode
desselben Severin Cornet, der Nach-
folger des Gerard Turnhout als
Kapellmeister am Notre-Dame in
Antwerpen.
Barlbella, Emanuele, geb. zu
Neapel, gest. ebd. um 1773, bildete
sich unter seinem Vater Francesco
zum Violinisten aus, wurde dann
Schüler von Zaga und Pasqu. Bini,
einem Schüler Tartini's. Im Kontra-
punkt hatte er Mich. Gabbalone und
Leon. Leo zum Lehrer; nach einem
Briefe an Martini (Kat. Bologna 1,
Samlg. 21) war er ein Schüler des-
selben. Leon. Leo soll ihn für
einen gänzlich unfähigen Kopf er-
klärt haben (siehe Fetis). B.^ war
ein grofser Verehrer des Tartini-
schen Systems. Der in Buruey
6, 571 mitgeteilte Instrumentalsatz
ist nicht bedeutend , strotzt aber
von. Dissonanzen. Burney nennt
ihn 6, 570 (auch 1, 241, 264)
einen bescheidenen und sinn-
reichen Musiker und Schüler im
Violiuspiel von RaimoncH. Er muss
sich eine Zeitlang in London auf-
gehalten haben, da nicht nur einige
seiner erhaltenen Werke in Lon-
don erschienen, sondern er sich
auf den Titeln als Selbstverleger
bezeichnet. Ein sicheres Zeichen
eines längeren Aufenthaltes in
London. Er gab heraus:
6 Trios for 2 V. and a Vcl., ded. Hamil-
toü. Lond., Welcker. 3 ötb. [B. Hbg.
Maild. Cous.
1 Trio per 2 V. e B. in Sth. — 6 Duetti
per 2 V. in P. und 1 Divertimento per
2 Mandoliui in Ms. Mailand Cons.
6 Sonatas for 2 V. & a Ycl. with a
Thor. Bass for the harpsich. op. 1. liOnd.
for the Autor & sold ac Mr. Oswald. 4 Stb.
fol. [B. Wagener.
6 Duos p. V. et Vcl. op. 4. Paris, Mm©.
Beraidt. Stb. [Brüssel. Cons. C. P.
6 Duetti per 2 V. Paris, Leone. P.
37 S. fol. [Kat. Liepmanus. 1891.
6 Duets for the 2 Violins, composed
in au easy style for the Duke of Parma.
London, AVelcker. 2 Stb. fol. [br. Mus.
— 6 duos tres faciles pour 2 V. ä
l'usage de l'infant, duc de Parme. Paris,
2 Stb., ohne Vornamen. [Paris Nat. C. P.
Six solos for a V. & Bass, or 2 Violins.
London, Bremner. 1 vol. 37 S. in fol.
[B. "VV agener. br. Mus.
A 2. sett of six Solos for a V. Lond.
fol. [br. Mus.
0 Solos for a V, & B., or 2 V. L. fol.
[br.Mus.
In Cambridge FW. Ms. 149 ein Andante
in Dm. und 1 Menuett in D., ohne Vor-
namen. Das Ms. ist um c. 1780 ange-
fertigt. Es ist fraglich, ob sie V4»n obigem
B. sind, trotzdem der Katalog sie ihm
zuschreibt.
Leo Liepm. besals einst 6 Sonaten f.
Violine u. B. 1760 dem Baron von Bakye
gewidmet. Ms., viell. Autogr.
3 Instrimientalsätze in neuen Aiisg.
(Eitner 2), aufserdem 1 Violiusonate in
Cartier's L'art de Violon.
1753 wurde in Neapel die Oper Elmira
geuerosa aufgeführt, gemeinsam mit Lo-
groscino komponiert (Pougiu).
Barbella, Francesco, ein Kom-
ponist aus der Zeit Bach's und
Händel's, also der ersten Hälfte
des 18. Jhs.
Bekannt ist von ihm im Ms. 1095 B. B.
Barben.
336
Barberijs.
Sonata ä V. solo e B. 4 Bll. und in neuer
Ausgabe: Souates p. le V. avec acc. de
B. Part. Lpz., Hofmeister fol. 11 S. in dem
Samlwk : Chefs d' oeuvre de 1' ecole ita-
lienne. [B. Wagener.
Barben (Barbe, Barberiiis) Jo-
annes, von 1474 — 1502 pilpstl.
Säuger (Yiertelj. 3, 231).
Barber, Abraham, ein Buch-
und Musikliäiidler zu Wakefield^
der im 17. Jh. ein Psalmenbuch
herausgab, 'welches eine grofse
Verbreitung fand und noch neuer-
dings in neuer Auflage erschien,
betitelt (Herr Squire in London
teilt mir den Titel der 7. Auflage
mit, weifs aber keinen Fundort):
A book of Psalm -Tunes (in 4 parts).
With Psalms: Licensed Febr. 14. 168G
bis 1G87. Seventh Edition with Additions.
York: printed of John "White, Senior,
1715. 80.
— Church of England Psalmody . . .
with Memoirs of the Composers and Hi-
stories of the Pieces, by Henry Parr . . .
New . . . Edition. London 1880 Novello,
Ewer & Co. qu8^ 21 Seit. [br. Mus.
Barber, Robert I., ein eng-
lischer Komponist des 16. Jhs. von
dem das br. Mus. in Ms. 574, 4
Stb. des 16. Jhs., eine Motette be-
sitzt.
Barber, Robert II., of Cast-
leton, ein Dorf in Erigland, ist be-
kannt durch mehrere Ausgaben
Yon Psalmenbüchern.
1. The Psalm Singer's choice companion :
a piain and easy. lutroduction to musick,
set down in form of a Dialogue. By . . .
London : printed of W. Pearson and sold
of Josiah Rathbone, in Macclesfield, and
J. Osborn & T. Lougmann . . . 1727. 8«.
[br. Mus.
2. A book of Psalmody . . . the 2. edit.,
with additions . . . London 1733 John Eyres
bookseller. 8". [br. Mus. defekt. Die
erste Ausgabe erwarb die Bibl. erst vor
kurzem, betitelt: A book of Psalmody.
Containing variety of tunes . . . with sc-
veral Hymns and 13 Anthenis. A]\ set in
4 parts." Lond. 1723 W. Pearson. 8". Als
Komponisten sind John u. Robert genannt.
— The third edit., with additions . . .
Lond. 1753,forCharlesBatharst.80. [br.Mus.
Barber, Robert III., über ihn
fehlt jede Nachricht, nur die spä-
teren Jahreszahlen seiner Druck-
werke deuten darauf hin, dass er
ein anderer als die obigen sein
muss. Man kennt von ihm:
1. Thomson's Hymn to the Seasous in
score . . . dedicated to the Night hono-
rable Lord Frey de Wilton . . . op. 4. Lond.
(c. 1799) G. Goulding fol. [R. C. ofMus.
2. 24 favoiite soots songs for the Pfte.
and voice, humblv dedicated to James
Carrie M. D. . . Liverpool (c. 1795) H.
Ilime. [br. Mus.
Six Trios for a harps. V. obl. and Bass
comi)os. . . by. . . op, 2. Lond. Wm. Na-
pier. 3 Stb. I'ol. [Schwerin F.
Aufserdem soll er nach Mr. S<]uire's An-
gabe noch herausgegeben haben : 6 Soua-
tas for the harpsich. with acc. — A col-
lection of songs und A Single lesson for
the harpsich.
Barber, William, um 15.50
Gentleman an der Kgl. Kapelle in
London mit IIV2 g Gehalt. (Bur-
ney 6, 6.)
Barberianus, siehe Barbireau.
Barberijs, (Barborio, Barbariis,
Bafberis) Melcbiore de, aus Pa-
dua, ein Lautenist des 16. Jhs., der
in Venedig folgende Lautenbücher
herausgab
1546 a. lutabulatura di lautto lib. 4 de
la messa di Antonio Fevino sopra Ave
Maria intabulata et accomodata per sonare
sopra il lautto dal Reverendo Messer Pre
Marchiore de barberiis da Padoua, sonatore
eccel. de Lautto, da lui proprio nuovam.
posta in luce, con alcuni altri suoi Recer-
cari accomodati sopra il tuono di ditta
messa. Agiontovi il uuovo modo di accor-
dare il Lautto. Venetia 1546. Scotto qu4*^.
24 Bll. 28 Nrn. [Kat. Rosenthal 1888.
15461). lutabulatura di lautto lib. 5. De
Madr. et^Canz. Yen. (0. Dr.) 1 vol. 24
Nrn. [Kat. Rosenthal 1888.
1546 c. lutabulatura di lautto lib. 6. di
diversi Motetti ä 4 voc. Veu. 1546. (mit
Scotto's Typen gedr.) [Wolfeub.
1549 a. Intabolatura di Lauto lib. 9 iuti-
tolato il Bembo, di Fantasie, Balli, Passi
et Mezzi e Padoane Gagliarde. Veu. i549
Scotus. 1 vol. fiu40. 40 Nrn. 26 Bll. [Kat.
Rosenthal 1888. Hofb. Wien.
1549 b. Opera intitolata contina. Intabo-
latura di lauto di Fantasie, motetti, canz..
Barberiui, .
337
discordate a varii modi fautasie per sonar
nno solo cou uno lauto, et farsi tenore et
soprauo. Madrigali per sonar a 2 lauti:
Taut. p. s. sopra la chitara da 7 corde.
lib. 10. Yen. 1549. Scotus. 1 vol. fiu40.
34 Nrn. 30 Bll. [Kat. Rosenthal 1888
Wolfeub. Hofb. Wien.
Barberini,... .ein Komponist
aus dem Anfange des 18. Jhs.,
von dem das br. Mus. besitzt:
Minnet (Song : Think when to plea-
sure. Lond. c. 1720) fol.
Barberini siehe Barbariniis
Lupus, Manfredus, 16. Jh.
Barberio, Giuseffo, ein Hof-
musikus am baierschen Hofe in
München, wird am 1/5 1665 an-
gestellt und erhält am 2/8 1681
1000 Thlr. Gnadengeld und 50 Gld.
fürs Leben jährlich verschrieben.
(Kreisarchiv.)
Barberio und Barberis, Melch.,
siehe Barberijs.
Barberoli, Francesco, Viola-
spieler um 1597 am Hofe zu Man-
tua (Canal 89).
Barberot, Simon, Sänger m
der Kapelle des Herzogs Jean d'
Orleans, 15. Jahrh. (Thoinan 67.)
Barbery (Barbry, Barberi, Bar-
bier, Barbirio) Pierre, Sänger,
Tenorist des römischen Königs von
1492—1495, also Maximilian L
(Lafage 2, 353 nach einer Kech-
nung in Lille). Straeten erwähnt
ihn 3, 213 und 7, 140 als Kapell-
sänger Philipp des Schönen um
1495, ebenso S. 108 und S. 178
begleitete er 1501 denselben an
den Hof in Middelburg in Zeeland.
Um 1515 wird er in der spani-
• sehen Kapelle Karl V. mit Pedro
Barbier, ein Niederländer, bez. und
ein „Maestro" und „Kapellan'^ ge-
nannt (Straeten 7, 387 ff.).
Barbet, Adam, d Arras, be-
kannt durch 2 Madrigale in P.
Ant. Spalenza's 1. lib. Madr. 4 voc.
1574.
Rob. Eitnor's Qiiollen-I-exikon.
Barbier, Juan.
Barbet, Oirard, von 1492-95
Sänger an der Kapelle des römi-
schen Königs, (Maximilian I. La-
fage 2, 353* nach einer Rech-
nung in Lille). 1496—1505 ist er
als Sänger am Hofe Philipp des
Schönen in Middelburg in Zeeland
verzeichnet (Straeten 3, 213. — 7,
108). Er war ein Amtsgenosse
Pierre Barbery 's und diente mit
ihm in gleichen Jahren.
Barbetta, Oiiüio Ccsare (Fotis
und Zacco schreiben Barbetti), ein
Lautenist aus Padua, von dem sich
folgende Drucke erhalten haben:
11 1. lib. dell' intavolatura de liuto.
Vineg. 1569 Scotto. [bi'- Mns. Bibl. S.
Marco Vened.
Novae tabidae musicae testudinanae
hexacordae et heptachordae . . . Neu Lauten-
buch auff 6 vnd 7 Chorseyten gestellt
Durch . . . Getruckt zu Strafsbg. 1582
durch Beroh. Jobin. fol. 79 S. mit 54
Piecen ohne Text, meist Tänze u. Bear-
beitg. nach Italien. Madrig. von bekannten
Meistern wie Archadelt, Berchem u. a.
[B. Br. Fürstl. Fürstenberg. Bibl. in Do-
naueschingen (Baden).
Intavolatura di liuto . . . dove si conti-
ene Padoane, Arie, Baletti, Passe' mezi,
Saltarelli per baUai- a la itahana . . . Ven.
1585 Gardane. 4^. [br. Mus.
Intavolatura di liuto delle • canzonette a
3 voci di . . . Novam. data in luce. Ven.
1603 Vinc. 4P. [Brüssel.
8 Lautenst-aus 1569 im Neudruck m
Chilesotti's Lautenspieler.
Siehe Zacco, Teod., Cenni biogr. di scritt.
e compos. di musica padovani. Päd. 1840.
Barbicci, ... lebte wahrschein-
lich im 18. Jh. Die B. Wagener
besitzt im Ms. in Stb: 12 Quartctti
ä 2 Y. A. e B.
Babier de Seville, Musique du,
Prix 3 fl. Grave-par IVllle. Girard.
A Paris chez Ruoult, Libraire 1775.
P. 14 S. fol. 5 Piecen. Unbekannter
Komponist, Text von Beaumarchais.
[Schwerin h\ Kat. 1, 31.] Scheint
die älteste Komposition dieses Textes
zu sein.
Barbier, Juan, ist nach Strae-
99
Barbier, Nicolas.
338
Uarbieri, Vinceiizo.
ten 5, 137. 154 und 155 Instru-
mentist an der Hofkapelle in Brüs-
sel und in den Jahren 1624, 1641
und 1656 verzeiclm*et. 1641 er-
hielt er jährl. 428 Gld.
Barlficr (Barbirio), Nicolas, ein
Niederländer, um 1522 (1530)
Sänger und Kapelan an der Ilof-
kapelle Karl V. in Spanien. (Strae-
ten 7, 388. 390.)
Barbier, Pierre, siehe Barbery.
Barbier, Willelimis, Sänger
und Kapitular an der Kirche St-
Donatien zu Brügge am 13/8 1365
gewählt und gest. im Dez. 1367
(Straeten la, 9).
Barbiera, Daldassarc La, war
nach den Solfeggi per voce di So-
prane, Paris: „Maestro" am Kgl.
Conservatorium della Pietä in Nea-
pel [Musikfr. "Wien, im Kat. ohne
Ort und Verlag.] In den Solfeges,
die Ant. Bailleux in Paris 1760
u. 1784 herausgab ist er auch ver-
treten (s. Bailleux, Ant). • — Das
Hoftheater in München besitzt von
einem Barhicri die Posse : Doctor
und Priseur, die Avahrscheinlich
von einem anderen herrührt.
Barbieri, Born. (?), In Darmst.
befindet sich im Ms, ein Kyrie a
piii voci con stromenti. Gloria in
excels. 1774. Ms. Part.
Barbieri, C. . ., ein Komponist
vom Ende des 18, Jhs., der wahr-
scheinlich in London lebte. Yon
ihm besitzt das br. Mus.
Ouvertüre et 3 airs de ballet p. le Pfte.
op. 13. Loud. c. 1795. fol.
Im Fritzzier: ein Marsch im Arrangen.
0. 1798. fol.
Barbieri, Gfaetaiio, geb. gegen
1780 zu Mailand. Er war Schrift-
steller und Musikliebhaber. Das
von ihm herausgegebene Journal:
\ Teatri. Giornale drammatico musicale
e coreografia. Milane 1827—1830. 8 Bde.
in 8*^. tipografia de! dottor Giiüio Ferrario.
[Bologna] enthält Biograi>hieu über Kom-
ponisten und Sänger, Berichte über Opern
und Konzerte. Ferner gab er heraus:
Notizie biografiche di M. F. Malibraii^
raccolte e pubblicate da . . . Milane 1836
Ant. Fort. Stella e figli. 8°. 53 S. u. Port.
[Bologna, Brüssel.
Barbieri, GioYaiini Aiigelo,
Sänger im Dienste des Herzogs
Gonzaga gegen Mitte des 17. Jhs.
Ein Oratorium seiner Komposition
bewahrte einst die Kgl. Bibl. zu
Kopenhagen vor dem Brande von
1794 auf. Gerber 2 sagt: „viel-
leicht war es von ihm."
Die B. B. besitzt in Ms. 1100 aus dem
Ende des 17. Jhs. eine Cantate in P. „Ad
magna gaudia" für Sopr. solo, 2 V. Fag.
u. Orgel, 7 BU. nur mit Barbieri gez.
Ebenso gez. in der kath. Kirche in Dresd:
1 Messe im Ms. Möglich, dass die beiden
Mss. einem anderen B. angehören.
Barbieri, Graf (Conte) Lodo-
vico, von Vicenza, ist der Ver-
fasser von:
Nuova scoperta e dichiarazione della
Vera corrispondenza ed analogia del colorito
co' suoni chiamati vocali, e del chiaro
scuro co' tuoui musici con la esprcssione
de' caratteri di varj liuguaggi. Trattato del
co : . . , Vicenza 1780 Vendramini Mosca.
80. 37 S. [Bologna.
Barbieri, Lucio, aus Bologna,
nennt sich 1620 Organist an S.
Petronio in Bologna, nachdem er
seit dem 6/10 1610 Organist an
S. Pietro in Bologna gewesen war.
(Kat. Bologna 1, 4. 168 oben, S.
313 und 375.) Bekannt ist von
ihm:
II 1. lib. de motetti a 5, 6, 7 e 8 voc.
con Basso per 1' organo. Veu. 1620 Vinc.
21 Nrn. [B. B : CT. B. VI. Bologna 9
Stb. 40. u. ha moderner Part. Die B. M,
besitzt im Ms. P. die 6 st. Mot. „Veni de
Libano". In neuer Ausg. derselbe Satz
(Eitner 2).
Ms. Bologna: Dixit Dnus. Psalm. 8 voc.
In einem Ms. des Liceo zu Bologna
(Kat. 3, 3) ein Amen a 4 voc. nur mit
Barbieri gez., fraglich ob der obige ge-
meint ist.
Barbieri, Viuceuzo, ein Gui-
tarrist, von dem die Bibl. der Mu-
sikfr. in Wien op. 1—3, Yaria-
Barbigi
339
Barea, Aless.
tionen für Guitarre besitzt. Zeit
mir unbekannt.
Barl)igi . . . nur bekannt durch
eine Toccata per il Cembalo [Nea-
pel Tarch. in Raccolta.
Barbimoli, Oioyaimi Battista,
Yiolaspieler am Hofe des Herzogs
von Mantua um 1597 (Canal 89).
Barl)iii,Ji-aut und Barbinguant,
siehe Barbireau.
Barbioii, Eustaehe (Eustatius),
ein französischer Meister aus der
1. Hälfte des 16. Jhs., von dem
sich in Samlwken. von 1550 bis
1570 elf Gesänge, weltliche und
geistliche befinden (Eitner 1).
In den Chorbüclieru zu Leyden, Ms.
422—27 befinden sich 3 Motetten. — Die
B. M. 1 Mot. Candida virginitas 5 voc. in
P. (a;;ch in Hofb. Wien 15613.) — Ms.
19189 Choib. 16. Jh. Hofb. Wien, unter
Nr. 38: Sospitati dedit aegros. 5 voc. —
B. Br. die Motette : Justus genniuabit im Ms.
Barbireau, Maitre Jacques (auch
Barbarian, Barbjrianus, Barberi-
anus, Barwyrianus — so im Wiener
Codex — Barbiryant, Barbingant,
Berbigant, Harbinguant, Barbareola,
Berbingant geschrieben) war seit
1448 an der Kirche Notre-Dame
in Antwerpen Chordirektor und st.
am 8. Aug. 1491. Er war der
Yorgänger Obrecht's u. stammte
aus dem Hennegau. Tinctoris ci-
tiert ihn unter dem Namen Bar-
bingant. Im Liedercodex zu Dijon
(Morelot S. 8) kommt er noch unter
den Namen BaUinga?i und Bel-
lingan vor. (Fetis. Biogr. nat.
beige. Coussemaker 4, 60 ff. Am-
bros' Urteil über seine Komposit.
3, 184: Sein Stil ist körnig, aber
noch schwerfällig, er erinnert dabei
nicht selten an Obrecht.) Yon
seinen Kompositionen ist bis jetzt
bekan t:
In Ms. I 12 alte Sign., Hofb. Wien.
Chorb. des 16. Jhs., in Portugal gescLu-ieben:
1. Missa: Virgo parens Christi 5 voc.
2. ,, FaiiLx perverse 4 voc.
3. Missa : Paschale 4 voc. (nur Kyrie).
ISTr. 1. 2. 13. mit Jacobus Barbirianus
gez. In Ms. 11883 die 2. noch einmal.
Kyrie und Christe 4 voc. Pergament
Cod. von 98 Bll. in gr. fol. 16. Jh. Am-
braser Samlg. Hofb. Wien.
Ms. 9126 B. Brässel fonds Bourgogne,
Chorb. 16. Jh. Bl. 175: -Osculetur nie 4 voc.
Im Codex zu Dijon 295 in 12». 2 Chan-
sons zu 3 St., siehe Morelot S. 8.
Im Liederbuch der B. M. ein Tanz „Der
pfoben swancz, abgedr. in M. f. M., Bei-
lage zu Jhg. 6 etc. Tänze, unter Berbi-
gant S. 60.
Ms. der Bibl. Casauatense in Rom,
Ov. 208, eine Samlg. Chansons, des 15. -Jhs.
Codex des 16. Jhs. mit Missae, Anti-
phonae u. Psalmi, unter Berbingant. [Ve-
rona üomkap.
Im Samhvk. 1538 h ein 3 st. deutsches
Lied. (Eitner 1.)
Barbirianus, siehe Barbireau.
Barbirio, siehe Barbery.
Barbo, Giovanni, um 1451 an
der Hofkapelle zu Neapel angestellt
(Valdrighi, Memorie Accad., Mo-
dena 1884. 242. 420).
Barbosa, Arias, gebürtig aus
Aveiro, Schüler von Aug. Politiano
in Florenz, war Prof. der Elo-
quenzia in Salamanca und wurde
vom Kg. Juan UI. nach Lissabon
berufen; sein Tod wird in die
Jahre 1520/30 verlegt. Er schrieb:
Eporaetria, on tratado da geraeäo dos
sons. Sevilha 1520. 4". (Forkel 8,. 441
Näheres, Vasconcellos.)
Barbot, . . . bekannt durch einen
Valse „La Braban(,'onne (f. Klav.)
Ms. fol. [Schwerin F.
Barbotier, Ouy, Sänger und
Kapellan an der Hofkapelle zu Pa-
ris, in den Dokumenten von 1452
bis 1453 genannt. Sein Gehalt be-
trug monatl. XV livre. (Brenet p. 5.)
Barbry, siehe Barbery.
Barca, P. Alessandro, geb. 26.
Nov. 1741 zu Bergamo, gest. 14.
Juni 1814 zu Padua. Er war Prof.
der Philosophie a/d. Universität zu
Padua und schrieb mehrere Werke
über die Theorie der Musik:
22*
Barca, Franc.
340
Bai'di, Giov.
Introduzioue a una nuova teoria di mu-
sica; Memoria prima. 23 gennaio 1783 fol.
[Bologna.
— Memoria secouda. 178G. fol. [ib.
Memoria prima del . . . 1790. 4°. 19 S. [ib.
Di una nuova teoria di musica. Memoria
II. Padova 1808 Bettoni. gr. 40. 40 S. [ib.
Siehe Bologna Kat, 1, 269, auch Fetis
und eine Biogr. im Alessandri 21, 33 u.
158 ff.
Barca, Francesco, ein portu-
giesischer Komponist, geb. zu Evora
gegen 1603, gest. zu Lissabon, trat
1624 in den Orden S. Jacques ins
Kloster Palmella ein, wurde da-
selbst um 1640 Kapellmeister und
später am Kgl. Hospital Todos os
Sanctos zu Lissabon. Seine Werke
befanden sich einst in der zer-
störten Lissaboner Bibl. (Vascon-
cellos.)
Barelaiiis, L. . ., ist nur bekannt
durch einen Totengesang: Klag-
Stimmen über den Tod Henr.
Müllers. 1675. [Kat. Stargard.
Barcotto, Antonio, da Mon
tagna, ein Orgelbauer in Padua
um 1652, der die Abhandlung
schrieb :
Regola e breve raccordo per far render
agiustati , e regolati ogni sorte d'Istro-
menti da vento, cioe organi, claviorgani,
regali, e simili, e conteugono le vere
maniere per formare detti istronienti delli
piü buoni, belli, e ben compartiti. Com-
posta da . . . Fabricator d' organi abitante
in Padova .... Padova nella stampa Cam.
con licenza . . . Ms. 8". Bologna, Kat.
1, 145.
Barcroft (Barcrofte), Thomas
und Gicorg'C, zwei englische Kom-
ponisten des 16. Jhs. ; über das
Leben Thomas' weifs man nichts,
George dagegen war Vikar an der
Kirche in Ely und voti 1535 bis
1579 Organist daselbst. Nach Grove
starb er 1609. Von ihren Kom-
positionen, sind folgende bekannt.
Von Thomas:
Ms. 98 br. Mus. (Tudway Ms.) The
Morning Service in G. und das Antheni
„0 almighty God". 1. u. 4. Bd.; letztere
als Motette auch im Ms. Berl. Singalcad.
— Beide gedr. in der Samlung. der Mo-
tets-Society.
George : in den Mss. der Kirche zu Ely
Nr. 5, j^nthems und Service in Tabulatur.
N'r. 3 nur Bassstim. vorhanden. Nr. 18,
Service. Aufserdem 1 Service u. 2 An-
thems. (Ely-Kat. S. 14.)
Bardane, A . . . liest man S. 103
in Jos. Müller's Kat. der B. Kgsbg.
Bas ist ein Druckfehler und soll
Gardane, Antonio heifsen, denn
von dem ist die verzeichnete Messe.
Barde, Konrad, Kantor in Wer-
nigerode Anfang des 17. Jhs; be-
suchte die Alma Julia zu Helm-
stedt um dort zu studieren und
wurde von hier aus nach Wernige-
rode berufen (Viertel]. 6, 112).
Bardella, siehe Naldi, Antonio.
Bardemont , . . . Ende des 15.
Jahrb. Bassist an der Hofkapolle
Louis XIL von Frankreich. (Thoi-
nan 83.)
Bardi, (xiovanni, Conte di Ver-
uio, ein vornehmer und gelehrter
Florentiner, Mitglied der Academien
Crusca und Alterati zu Florenz.
Papst Clemens VHL ernannte ihn
zum Maestro di camera. In seinem
Hause versammelten sich die Ge-
lehrten und Künstler Florenz' und
hier wurde die Idee der Oper ge-
fasst und von Rinuccini, Galilei,
Caccini und Peri ausgeführt. Doni
berichtet in Musica scenica t. 2,
31 des Näheren und jede Ge-
schichte der Oper wiederholt die
Entstehung des Stilo recitativo oder
represeutativo. Siehe Publikation
Bd. 10, die Oper 1. Teil. Bardi
ist auch der Verfasser von einem
„Discorso maudato da Giov. di Bardi a
Giulio Caccini detto Romano, sopra la
nuisica antica e'l cantar bene", den Doni
1. c. tom. 2 p. 233—248 abdruckt. (Siehe
auch Vogel unter Caccini 1. 2. 4.) In
Malvezzi's Intermedii 1591 ein 4 st. Gesg:
Miseri habitator. — Im Samlwk. 1582 a
(Eitner 1) soll nach Vogel fol. 31 das
Madrigal: „Lauro ohime, laiu'o'' von B.
ßardi, Girolamo I.
341
Baretti, Gioseffo.
sein, während ich es nur als ihm gewid-
met bezeichnete.
Bardi, Grirolaiuo I., aus Flo-
renz, ist wohl der erste Heraus-
geber einer Art Wohnungsanzeiger
und zwar der Stadt Venedig. Das
Liceo musicale in Bologna besitzt
von ihm das Buch:
Delle cose notabili della cittä di Vene-
tia, libri 2, ne i quali si coutengono
usanze antiehe; Hahiti et vestiti; Officj
& magistrati; Priucipi & vita loro; tntti
li Patriarchi . . . Fabriche & palazzi; Pittori
& i»itture ; ScnJtori & scolture ; . . . Musici
di i)iii Sorte, Ven. 1587 Valgrisio. 8*^.
215 S. Das Verz. der Musiker befindet
sich S. 78/79.
Bardi, Grirolamo II., ein Dr.
der Theologie und späterer Medi-
ciner, geb. 7. März 1603 zu Ra-
pallo in Sardinien, f um 1680 zu
Rom, lebte in Pisa und Rom und
ist der Yerfasser der Schrift:
Musica medica, magica, moralis, con-
sona, dissona, curativa, catholica, ratio-
naJis. 1651 (bisher unbekannt). Becker 1
erwähnt nach derselben Quelle (Oldoini's
Athenaeum p. 238) noch eine „Encyclo-
paedia sacra et profana", mit dem An-
liange einer Verteidigung Kirchefs gegen
die Angriffe, dass er keine Kenntnis der
griechischen Literatur habe ; betitelt :
Strigilis dispaca, qua involuti flocci paeda-
gogici et durae lappae Musurgiae Kirche-
rianae a Marco Meibomio male impositae
evelluntur. Einen Fundort kann ich von
keinem der beiden Werke nachweisen,
siehe Fetis.
Bardill , . . . ein Franzose und
Virtuose auf dem Serpeut, der um
1790 sich in Madrid in der Kapelle
des Herzogs von Osuna befand und
1799 als Verstorbener angezeigt
wird (Lpz. Ztg. 1, 403).
Bardou, d'Audri, schrieb wider
die italienischen Buffonisten in
Paris: L'impartialite. Paris 1753.
(Forkel 8, 178.)
Bareclia, P. Fr. Beriiardo,
spanischer Musiker, geb. zu Vinacet
in Aragonien, war um 1623 Mu-
sikdirektor im Kloster Montserrat
in Catalonien und erfreute sich
eines grofsen Rufes als Bass-Sänger
und tüchtiger Musiker (Pougin.)
Barccha, P. Fr. Miguel, viel-
leicht ein Bruder des Bernardo,
da er auch in Vinacet geb. ist.
Er diente anfänglich in der Marine
unter dem Prinzen von Savoyen,
ging 1617 ins Kloster Montserrat,
zeichnete sich als Kirchenkompo-
nist aus und'st. um 1628 daselbst.
(Pougin.)
Bareiieheiii, Joacliiin Franz,
Praeceptor der Singknaben an der
Hofkapelle in Wien mit 12 Gld.
monatl. vom 1. April 1605 bis 27.
Juli 1612. (Köche] 1.)
Bareo, V. . ., ein italienischer
Guitarrist des 18. Jlis. , der sich
in Wien niedergelassen hatte und
bei Artaria, AVeigl und anderen
allerlei Sammlungen von Guitarre-
Piecen herausgab (Fotis).
Barepas, Pierre, Sänger am
Hofe des Dauphin Louis, Sohn
Charles VI. von Frankreich, um
1415 (Thoiiian 62).
Barera (Barrera), Rodiano,
(Ahrodiano, Fotis unter Bareta),
Musiker an der Kathedrale in Cre-
men a, gab heraus:
II 1. lib. de Madr. ä 5 v. Ven. 1596
Gardan 0. 5 Stb. 4". 21 Nrn. [B.K.
Fetis zeigt eia 2tes Buch von lül5 au.
Sacra omnium solemnitatum Vespertina
Psalmodia c. B. V. M. Cautico, 4 voc.
Ven. 1622 ß. Magni. 4". 4 Stb. [br.Mus.
Im Samlwk. 1591 c. und 1597 f eine
Cauzone (Eitner 1). Ferner in Vinceuti's
Vittoria amorosa 1596: 1. Non puo scop-
rire. 2. Nemica mia 5 voc. — In Sabbio's
L'amorosa Ero 1 Kompos.
Baretti, A. . . , soll ein Bruder
des Gioseffo sein und um 1770
zu Tarin gelebt haben. Er schrieb
Instrumental werke die in Paris u.
London erschienen, (xerber 1. 2.
verz. einige nach Katalogs- Anzeigen.
Baretti, Gioseffo, ein Diciiter
und Schriftsteller, geb. 22. März
1716 zu Turin, ging 1751 nach
Barford, T. .
342
Bariere,
London und st. dort den 5. Mai
1789. In London bemühte er sich
um die Direktion des italienischen
Theaters, wurde Sekretär an der
Akademie der bildenden Künste
und schrieb:
Account of the maimers aod custom of
Italy. London 1768. 8«. (Fetis. Er zieht
die Oper mit in Betracht.)
Dasselbe -mirde ins Italienische von
Girol. Pozzoli übersetzt: Gl'ltaliani, o sia
relazione degli nsi e costunii d'ltalia di
G. B., tradotta dall' inglese cou note del
traduttore. Milano 1818 Giov. Pirotta. 8".
288 S. [Bologna.
Ins Französische: Les Italiens, ou
moeurs et coutunies d'It. Paris 1775. 12".
Ins Deutsche: Beschreibung der Sitten
und Gebräuche in Italien. 2 Theile.
Breslau 1781.
Ein Bruder desselben lebte in Turin
als Musiklehrer und schrieb Piecen fürs
Violoncello, gedr. gegen 1770 in Paris,
walirscheinlich ist dies der vorher ge-
nannte.
Barford, T. . ., . ein englischer
Musiker, der an der Wende des
18/19. Jhs. lebte. Das br. Mus.
besitzt von ihm:
1. The niinstrel to his harp; a ballad,
written by Miss F. D. Browne. Man-
chester (c. 1815) fol.
2. The Southport march and "Waltz for
the Pfte. Eoud. fol.
Bafords CoUection
of Rondos, Airs , - Marches, Songs...
adapted for the pfte., V. or germ. Flut.
Cambridge (c. 1790) M. Barford. qu8".
[br. Mus.
Bargaglia, Scipioiie, ein nea-
politanischer Violist, den Correto
in seiner musica prattica erwähnt.
Er gab heraus „Trattenimenti ossia
divertimenti da suonare". Ven.
1587. Fetis sagt, dass hier zum
ersten Male die Bezeichnung „Cou-
certo" für die Piece eines Solo-
instrumentes gebraucht wird. Das
Werk selbst habe ich bis jetzt noch
nirgends gefunden.
Barg-as, siehe Urban de Vargas.
Barges, Antonio, ein Minoriter-
Mönch, Schüler Willaert's, war um
1550 Kapeilmeister an der „Casa
grande" in Venedig u. 1562 Ka-
pellmst. am Dome zu Treviso. In
Willaert's Testament wird er als
Zeuge genannt (Straoten 6, 246/47
und der Drucktitel von 1550). Er
gab heraus:
II 1. lib. de Vülotte a 4 voci con 1
altra Ganzen della Galina nouamente . . .
comp. Ven. 1550 Gardaue. 4 Stb. qu40.
21 Nrn. Siehe Dedication im Katalog:
[Wolfenb. B.B: C. A. B.
Im Samhvk. 1559 f. 3 Eicercari 3 voc.
und in ßore's Motett. von 1563 die 4 st.
Motetten : 0 sacrum convivium. 0 inenti-
mabile c. 2 p. (Eitner 1).
Bargnani, Ottayio, Nobile da
Salö, wo er auch geb. ist. Er war
Organist an der Kirche zu Salo
(Titel) und später an S. Barbara zu
Mantua, wo er auch starb. (Valen-
tin.) Man kennt von seinen Kom-
positionen :
Canzonette, Arie, et Madrigal! a 3, <&
a 4 uoci. Di . . . Ven. 1599 Amadiuo. 4*^.
Dedic. in Brescia gez. 23 Nrn., davon 2
von Marenzio. [Hofb. Wien: CA.
Fetis verz. noch 1597 Motetti u. 1601
Madrigali. Im Samlwk. 1622 eine Mo-
tette. (Eitner 1.)
In Bibl. Lüneburg, Orgeltabulaturbuch
18, der Satz: Dori mia bella (Nr. 62.
Junghans 32).
Bargonio, Toniaso, ein Kom-
ponist des 16. Jhs., von dem Ant.
Franc. Doni in seinem Dialogo
della musica von 1544 das Madri-
gal: „Alma mia fiamma" mitteilt,
Bargqiier, siehe Graucquier,
Alard du.
Bari, siehe 1. Cfiuscppe di
Bari. 2. Bodio, Rocco di ß.
Baridono(i), . . . Farrenc besafs
einst von iiim
6 Sonate per ü V. solo c. B. op. 1. In
der B, Rostock's befindet sich im Ms.
unter dem Namen Baridoni ein „Concerto
per il 2 Ob. 2 V. ed org.
Bariere,... gab 1782 zu Paris
op. 3, „6 Quatnors concertans"
heraus (Magazin). Scheint derselbe
zu sein wie Barriere, E.-B.-Jos.
Barillault,
343
Barmann.
Barillault, . . . Musiter, angestellt
bei einem Herrn von Rouville, be-
teiligte sich 1576 an dem Con-
cours zu Evreux (M. f. M. 22, 202).
Biiriola, Ottavio, war um 1595
Organist an der Kirche della Ma-
donna di S. Celso in Mailand und
gab nach Fotis 1585 Ricercate
heraus. Cost. Antegnati bezeichnet
ihn als einen berühmten Orgel-
spieler.
Iin Liceo zu Bologna: CaprJtci, overo
Canzoui ü 4 d' . . . Lib. 3. Milano 1594
heredi di Franc. & Simon Tini. C. u. A.
in 40. vorhanden.
In Vincenti's Yittoria amorosa 159C das
Madrigal: AU' arme 5 v.
Bariplioiius, siehe Baryplioiiiis.
Bariiis, Christopliorus, ist in
den Samlwk. 15G0b und 1574b
mit einer 3 st. Chanson vertreten
(Eitner 1).
Barizoii , . . . wird als älterer,
vielleicht schon verstorbener einst
berühmter Musiker des 15. Jhs.
in Cretin's Deploration, V. 212 ge-
nannt. An Basiron dabei zu denken,
möchte ich nicht vorschlagen, da
Cretin im Uebrigeu keinen Namen
in der Weise verstümmelt (M. f.
M. 11, 46).
Barjoua Madclka, SiniOB, aus
Oppeln in Schlesien gebürtig, lebte
um 1581 u. 86 in Pilsen, ein Amt
verzeichnet er auf seinen Titeln
nicht. Er muss sich in der Zeit
zwischen 1581 — 86 noch den Bei-
namen MadeÜM zugelegt haben,
vielleicht durch eine Verheiratung,
denn in dem Drucke von 1581
fehlt er. Von seinen Werken sind
bekannt:
Canticuni Beatiss. V. M. exornatum 4
voc. ä Simone Barjona Oppoliensi . . Pragae
1581 G. Nigrinus. Die Dedic. ist in
,,Pilsnae ex aedibus nieis" unterzeichnet.
4 Stb. qu4<\ 8 Maguific. [B. Br. nur
Tenor.
Septem Psalnii poenitentiales, 5 voc.
exornati a Simone Bariona Madelka 0])po-
lieusi . . . Altorphi 158G Knorr. Die Dedic.
ist in „Püsnae civis" gez. 5 Stb. 4"
[B.M. Brieg: D. T. B. 5 a.
Barker, John, um 1741 Orga-
nist of Holy Trinity zu Coventry,
nach dem Titel des Druckes:
Twelve Songs, three for two voices,
with Symphonies for the Violin or Ger-
man Flute . . . Coventry 1741, fol. [be-
safs 1899 der Antiquar Maggs Brothers
in London.
Barlaain , . . . ein Mönch des
Klosters St. Basilio, geb. zu Semi-
nara in Calabrien im 14. Jh. Üni
1348 wurde er zum Bischöfe von
Geraci ernannt. Er schrieb einen
Kommentar zu Ptolemaeus Har-
monicarum Kap. 14 — 16 des 3.
Buches, welcher sich als Ms. in
Paris Nat. (Nr. 2381 fol.) befindet.
(Näheres bei Futis, der die früheren
Angaben verbessert.)
Barlasca, Beruardo, siehe Bor-
lasca.
Barley, William (W. B), ein
englischer Instrumentist des 16/17.
Jhs., der 1596 herausgab:
A new bocke of tabliture containing
sundrie easie and familiär Instructions,
showing howe to attaine to the kaowledge
to guide & dispose thy band to play on
sundry instrnments as the lute, orpharion
& baudora, where unto is added an intro-
duction to pricksoug etc. coUected together
out of the best authors. Lond. 1596.
qu4ö. nur mit W. B. gezeichnet, [br. Mus.
Er schrieb auch zu Corkine's Ayres
von 1012 die Instrumental -Begleitung.
Mit Morley und Fast war er zeitweise als
Verleger sociirt. (Davey 242.)
Barly, . , . ein Virtuose auf der
Oboe, der um 1790 in der Kapelle
des Herzogs von Osuna in Madrid
diente (Lpz. Ztg. 1, 402).
Barmaiin, Joiiaiiii Baptist, geb.
1. März 1709 zu Immenstadt, gest.
16. April 1788 als Exprior zu Hof;
war Prior des Benediktiner-Ordens
zu Weingarten in Württemberg
und Professor in Hof. Er soll
kleine Opern und Singspiele ge-
schrieben haben (Gerber 2). 1760
gab or in Augsbg. heraus:
Bai'mann, Juli. Fr.
344
Barni.
Christkatholisclies Kirchengesangljuch . . .
mit aumuthigen Melodien. Ein Exemplar
besafs Bo.sontbal in München. In Wein-
garten sollen sich von seinen Kompo-
sitionen noch befinden: 1 Messe zu 4 St.
mit Orgel von 1781, 1 Salve reg. und
2 Reg. coeli von 1751 u. 1768.
Barmanu, Johann Friedrieh,
war nach Gerber 2 Fagottist an
der Hofkapelle in Halle am Ende
des 18. Jhs. Von seinen Instru-
mentalkompositionen befinden sich
in der B. Wagener's:
1. Tre Duetti per due Violini. Dedic.
Canonico di Gansange. Op. 9. Offen-
bach a/M., Giov. Andre, fol. 2 Stb. [auch
in Mailand Cons.
2. Trois Quatnors pour Flute, Violon,
Viola et Violonc. op. 13. Berlin, Rodoljjh
Werckmeister. fol. 4 Stb.
3. Trois Duos pour Violon et Viola.
Ms. Mailand Cons.
Barnard, Rev. John I., ein
Minor Canonicus an St. Paul in
London zur Zeit Karl L, gab 1641
das Samlwk. heraus:
The firstBook of selected Churcli Musick,
consisting of ser\'ices and anthems, such
as are now used in the cathedrall and
collegiat churches of this kiugdom. Never
before printed. Whereby such bookes as
were heretofore, with much difficulty and
charges, transcribed for the use of the
quire, are now, to the saving of much
labour and expence, pubUsht for the
generali good of all such as shall desire
thom . . . Collected out of divers approved
Authors, by.*. . Loud. 1041 printed by
Edw. Griffin. Stb. in fol. [R. Cef Mus:
Contraten. 1. 2. T. B. Decani. Medius,
2.;,Contrat. T. B. Cantoris. Der Medius
Decani, 1. Contrat. u. B. Cantoris fehlen.
Durch das Ms. Nr. 1642 lassen sich die
inkompl. Gesänge vervollständigen. Im
br. Mus: 2. Contratenor. Decani, Bass und
eine von John Bishop of Cheltenham ge-
schriebene Partitur. In der Kathedr. zu
Lichfield: 1 A. T. B. Decani, 2 A. T. B.
Cantoris.
An Autoren sind gen: Batten 7, E. Bevin,
Dr. Bull, Byrd 24, Farrant 2, 0. Gibbons 8,
Dr. Gih^s zaJilr., E. Hooper 3, Morley zahlr.,
W. Mundv 7, R. Parsons 5, J. Shepheard 2,
N. Strogers 2, TaUis 13. Dr. Tye 4, Ward
3, AVeelkes, Rob. White, Woodson.
Das schon erwähnte Ms. des R. C. of
Mus. Nr. 1642 und 1643, datiert mit
„August XXn. 1625" besteht aus 7 Stb.
imd enthält neben den vorher genannten
Autoren noch zahlreiche andere. Der
Kat. teilt das Register mit. Von Barnard
selbst sind enthalten 2 Preces 6 voc. und
mehrere Responses. Die übrigen zahl-
reichen Tonsätze werden bei den Autoren
selbst genannt. In Corri's A select collec-
tion Bd. 2 S. 3 ein Gesg. von B . . . In
Hilton's Catch, Ausg. 1663 ein Gesg.
Barnard, Rev. John II., ein
englischer Geistlicher des 18. Jhs.,
der ein „Book of Psalms, together
with 50 lunes to sing thera, neatly
engraven on copper piates", 1727
herausgab, auch 1752 zu Boston
„A new Version of the Ps., fitted
to the tunes used in the churches".
(Brown.) Es ist wahrscheinlich
derselbe, der 1728 in den Kgl.
Kirchenchor als Sänger mit jährl.
40 i^ gewählt wurde (Viertelj.8, 516).
Barneflen, Joannes de, 1482
Sänger am St. Peter in Rom
(Viertelj. 3, 238).
Barnes, Charles, schwor am
10/9 1694 als Gentleman extraord.
a/d. Kgl. Kapelle in London nnd
wurde 1695 festangestellt. 121/1
1710. (Rimbault 225. Nagel 'l,
66 verz. ihn im Jahre 1700.)
Barnes, Josua, ein Theologe
und Philologe, geb. 10/1 1654 zu
London, gest. 3/8 1712 zu Cam-
bridge. In seinem „Euripides quae
extant omnia", Cambridge 1694
fol., befindet sich eine Abhandlung
über die theatralische Musik der
Griechen. (Fotis.)
Barnes, William, kam 1583
von Exeter und trat am 11. Okt.
als Gentleman in die Kgl. Kapelle
in London ein, wurde später Ka-
nonikus in Windsor und -j- 1603
(Rimbault).
Barni, Camillo, geb. 18. Jan.
1762 zu Como, gest. ? . . . Violon-
cellist am Theater in Mailand,
1791 daselbst Solospieler, ging
dann nach Paris, gab Konzerte
Baj'nickel,
345
Bai'on, E. Gottl.
und war einige Zeit im Orchester
der italienischen Oper angestellt.
Er schrieb 1811 für das Theater
Feydeau die Oper „Edouard, ou le
frere par supercherie", welche aber
durchfiel. Fetis verzeichnet 6 Druck-
werke von ihm : Yariationen, Duos,
Trios, Quartetts, Airs und Romanzen
ohne nähere Angaben.
Barnickel, . . . gab ohne Namen
heraus :
Kiirtzgefasstes musikalisches Lexikon.
(Auszug aus Walther.) Chemnitz 1749.
Angezeigt von List & Francke.
Bariiwell, ... ist in John Hilton's
Catch that catch, Ausg. 1652. 1658.
1663 mit Gesängen vertreten.
Barocci, Francesco, ein edler
Venezianer des 16. Jhs., schrieb:
li nobilissimo e antichissimo Giuoco
Pitagorico, nominato ritmomachia, cioe
battaglia di consonanze di numeri, pei" . . .
Yen. 1572 Percaciano. 4". — Jacob Faber
Stapulensis gab das Werk in latein. Ueber-
setzung heraus, die Claudio Bussero Del-
finaute mit Zusätzen versah. — August,
Herzog von Braunschweig, übersetzte das
Werk mit den Zusätzen Bussero's ins
Deutsche und gab es unter dem Namen
Otistav Selen in Lpz. bei Gross 1616 in
fol. heraus [Wolfenbüttel.] (nach Becker
1, 273).
Barochius, Adeodatiis, wird
in Marco Scacchi's Cribrum gegen
Siefert (Syfertus) 1643 S. 205 ff.
„Ord. Eremit. S. Aug. & Reg. Maje-
statis Capellanus & Musicus" ge-
nannt und ein Canon von ihm
mitgeteilt. Er war an der Hof-
kapelle in Warschau angestellt.
Baron, . . . war um 1694 Sänger
am churf. Hofe zu Berlin (Schnei-
der 50).
Baron, Pater Maurus, geb.
15. Jan. 1667 zu Solothurn, st.
1734 zu Mittnau, trat 1684 ins
Kloster Mariastein (Schweiz), wurde
1710 Abt u. resignierte 1719. Er
schrieb Antiphonae Marianae 4 voc,
aus dem ein Salve regina noch
bis zur Aufhebung des Klosters
1874 gesungen Avurde (Kornmüller
1, 421).
Baron de W. ist Wiese.
Baron, Ernst Grottlieb (auch
E. T. = Theophile), geb. 17. Febr.
1696 zu Breslau, gest. 12. April
1760 zu Berlin (nach Walther und
Gerber 2. Reichardt 1 giebt ganz
falsche Daten, wie überhaupt seine
biograph. Mitteilungen durchweg
mit Yorsicht aufzunehmen sind).
1715 studierte er in Leipzig Jura,
betrieb nebenbei Musik und bil-
dete sich als Lautenist aus. Von
Leipzig ging er nach Halle, reiste
einige Jahre, lebte 1720 in Jena,
1727 in Nürnberg, wurde am 12/5
1728 als Lautenist am gothaischen
Hofe angestellt, 1732 in Eisenach
und kam 1735 an die kronprinz-
lich preufsische Kapelle in Rheins-
berg zu Friedrich H. als Theorbist.
Sein Gehalt betrug 1744: 300 Thlr.
1756 nennt er sich auf dem Titel
seines Abrisses „Kgl. preufs. Kam-
mermusikus". (Bitter 1, 26. Allg.
deutsche Biogr. Viertelj. Bd. 2.
Gerber 1. 2. Marpurg 1, 544.)
Er war nicht nur ein tüchtiger
Praktiker, sondern auch als Schrift-
steller einst wohl angesehen und
oft citiert. Seine Abhandlung über
die Laute (1727) hat für den
Historiker aber nur einen sehr ge-
ringen Wert. Baron macht viel
Worte und versteht über Unbe-
deutendes einen seitenlangen Wort-
schwall zu machen. Der positive
Wert schmilzt bei der Prüfung auf
ein ganz geringes Quantum zu-
sammen. Eine gründliche Be-
lehrung über irgend einen Gegen-
stand seines Themas findet man
nirgends. Die historische Ein-
leitung hat einen sehr fraglichen
Wert, die hierauf folgenden bio-
graphischen Mitteilungen über be-
deutende Lautenisten sind zu kurz,
Baron, E. Gottl.
346
Barozzi.
ungenau und selbst in den Namen
oft falsch und was dann die Lehre
über das Lautenspiel, die Notirung
und das Generalbassspielen betrifft,
so ist sie flüchtig und lückenhaft.
DasDedikatious- u. Schlussschreiben
charakterisiert den Schwätzer am
Treffendsten. Yon seinen Werken
sind bekannt:
Historisch -theoretisch und praktische
Untersucliung des* Instrumentes der Lau-
ten, mit Fleifs auftresetzt . . . Nürnbg.
1727 Rüdiger. 8". 28 und 218 S. Forkel
8, 319 u. Fetis teilen den Inhalt der
Kapitel mit. [B. B. B. Hbg. B. M.
Basel. Mainz. C. P. Brüssel. B. Lpz.
Amst. Koi)euhagen. Musikfr. "Wien.
Abriss einer Abhandlung von der Melodie.
Berlin 1756 Haude & Spener. 40. 12 S.
u. 1 Bl. [B. B. Dresd. Brüssel. B. Lpz.
In Marpurg's historisch -krit. Bevträg.
1756. Bd. 2 S. 65—83: Beitrag z. histor.-
theoret. u. prakt. ünteisuchg. der Laute.
•— Ebd. S. 119—123: Abhdlg. von dem
Notensystem der Laute und der Theorbe.
— Ebd. S. 124—144: Zufällige Gedanken
über verschiedene musikal. Materien. Han-
delt über die Veranlagung u. Pflichten
eines Kapellmeisters.
Auch als Uebersetzer gab er Mehreres
heraus: "Versuch über das Schöne (von
P. Yves -Marie Andre) Alteuburg 1757,
und Des Herrn Gresset's Rede vom Adel
und Nutzen der Musik. Altenbg. 1757
Richter. 8». [Brüssel. Musikfr. Wien.
Yon seinen Kompositionen scheint sich
nur "Weniges erhalten zu haben. Fetis
berichtet, dass er selbst ein Ms, besitzt:
1 Duo für Fl. u. Laute, 1 Konzert f.
Laute, V. u. B. u. 2 Fantas. (Ms. Nr. 2912
B. Brüssel.)
Ein Trio f. Fl. trav., V. u. Fag. 3 Stb.
im Ms. in der Bibl. Schwerin F.
1 Fantasie f. Laute steht in Ferd. Seidel's
12 Menuetten von 1757. Eine Allemande
f. Laute in Telemanu's Musikmeister p. 50.
Baroiii, Antonio. Yon ihm
besitzt die Kgi. Musikalien -Samlg.
in Dresden ein Gesang-Rondo für
Sopr. mit Instrumenten im Ms. in P.
Baron i, Fernando, nur bekannt
durch „La cieca Diana di chivri
nel suo abbandono, Cantata a Sopr.
c. Clavic." [Musikfr. Wien. .
Baroni, Filippo, geb. in Ancona,
einige mit Auf-
lebte am Anfange des 18. Jhs.
Seine Druckwerke geben über seine
Person keinen Aufschluss. Er gab
heraus:
1704. Canoni a 2 voci parte all' uni-
sono chiusi, et altri risoluti . . . Op. 1.
Bologna, delli Peri. 1704. 4». 24 Canoni
auf 46 S. Ist. notiert u.
lösung. [B. B. Bologna.
1710. Psalmodia Vesp. totius anni,
duplici choro per breviter concinenda . . .
op. 2. Bonon. 1710 typ. Mar. Silvani.
9 Stb. in 4". [br. Mus. Bologna. PaduaAut.
Ms. L. 339, B. B. 7 Canone infinita.
In neuen Ausg. 1 Amen 8 voc. (Eitner 2).
Baroni, Paolino, Sohn des Pas-
quino, diente in der Stadtkapelle
in Lucca vom 28. Juli 1628 bis
zu seinem Tode am H. Dez. 1677.
(Nerici 209).
Baroni, Paulus, siehe Borrono,
Pietro Paolo, Mediolanensis.
Baroni, Vincenzo, von 1608
bis 1652 au der Hofkapelle und
am Dome in Salzburg als Musiker
angestellt (Peregrinus 80).
Baronius, Caesar, ein Kardinal,
geb. 30. Okt. 1538 in Sora (Ne-
apel), schrieb:
„Annales ecclesiastici" in 20 Bd., von
denen 1 — 12 in Antwerpen bei Platin
1589 — 1616 und Bd. 13 — 20 in Kühi
1693/94 in fol. erschienen. Nach Forkel
8, 136 enthalten sie \aele Nachrichten
über die Kirchenmusik im Mittelalter.
Einen Auszug besitzt das Liceo mus. in
Bologna, Kat. 1, 159.
Barotius, Scipio, Kantor an
der Kirche St. Martin in Köln im
Anfange dos 17. Jhs., der nach
Gerbei' 2 Sacri concentus, Colon.
1622 u. Missa et Magnificat heraus-
gab. Ich kenne von ihm nur in
der B. Liegnitz im Ms. 2 Motetten
zu 8 Stirn. Siehe Hds.-Kat. Die-
selben Motetten stehen auch im
Schadaeus 1611 (Eitner 1) und
eine davon im Neudruck Bd. 25,
Commer, Musica sacra.
Barozzi, Giovanni, geb. um 1665
zu Carpi, gest. 10. Jan. 1745 ebd.,
Barra.
347
Barre, Leonard.
ein Geistlicher, Prof. der Musik im
gregorianischen Gesänge ii. Schatz-
meister am Dome zu Carpi (Val-
drighi, Musurgiana 6, p. 3).
I5arra, Ilotinet, ein französischer
Musiker aus dem Anfange des
16. Jhs. Er ist nur bekannt durch
7 Gesänge (Motetten und Magnificat)
in Samlwken. von Ättaingnant und Mo-
derne (Eitner 1), sowie durch eine Messe
zu 4 St., die sich in Cod. '26, Ms. Cap.
sistina befindet. Li M. f. M. 23, 142 ist
noch eine Motette (Nr, 14) in einem bis-
her unbekannten inkompl. Samlwk. an-
gezeigt.
Barraiult, C . . ., von ihm be-
sitzt die Bibl. in Glasgow: Hymni
sacri, Antiphonae . . . Lond. 1766. 8°.
Barre, alle De la Barre siehe
unter La Barre.
Barre, Alessandro, der Sohn
eines Franzosen, zu Rom geb., war
schon vor 1578 päpstl. Säuger
(nach einem Dokument).
Barr^, Antonio, jedenfalls von
französischer Abstammung, lebte
aber in Rom und zwar war er
1552 Altist in der Sängerkapelle
am St. Peter (Yiertelj. 3, 278),
gründete aber bald darauf eine
Verlagsanstalt in Rom, aus der
sowohl eine Reihe eigener, als
fremder Musikwerke hervorgingen:
155öa. 1. üb. delle Muse a 5 voci
Madrigal! de diversi authori . . . Am Ende
seine Firma. In meiner Bibliogr. unter
1555 m in einem Drucke von Gardano in
Venedig. Der Inhalt ist nur um 1 Madr.
von Barre verkürzt. 8 Gesge. von Barre.
[Cecilia in Rom : A. T. B.
1555 b. = Bibliogr. 15551. Primo libro
delle Muse, a quattro voci Madrigal! ariosi
di Ant. Barre et altr! diversi autori . . .
Am Ende: Roma, Barre 1555. 4 Stb.
qu40. von Barre 11 Tonsätze. [B. B.
1557. 2. IIb. delle Muse, a 5 voci,
Madr. d'Orlandus di Lassus . . . Firma am
Ende. Siehe Vogel 2, 394. Von Barre
1 Tonsatz. [Bologna. Rom Cecilia: A.T.B.
1558. 2. lib. deUe Muse a 4 voci,
Madrigal! arios!, de diversi eccell. autori,
con doe Canzoni d! Gianetto, d! nuovo
raccolti . . . Am Ende : Roma appr. A. B.
1558. 4 Stb. qu40. 85 Nrn., davon 4
von Barre. Gianetto ist Palestrina, 10 Nrn.
[Bologna. Crespano: C.T.B. Florenz B.L:
T. Index bei Vogel 2, 396. Gardano
druckte die Samlwke. mehrfach nach unter
dem Titel Madrigal! arios! (siehe Gardano).
Irrtümlich sagt Fetis am Schlüsse des
Artikels, dass er 1588 in Mailand druckte
und das AVerk: Lib. 1. Musaiiini c. 4 voc.
herausgab. Allerdings ist Ant. Barre als
Sammler und Herausgeber genannt, docli
verlegt haben das Werk Francesco und
die Erben Simone Tini in Mailand. (Siehe
Eitner, Bibliogr. 1588 b u. Lassus' chrono-
log. Verz.) Die B. Bologna besitzt davon
eine friihere Ausgabe: Liber Primus Mu-
sarum cum 4 vocibus sacrarum cantionum
que vulgo Motetta vocantur ab Orlando etc.
wie 1588 b. Ven. 1563 apud Franc. Ram-
pazettum, 4 Stb. in qu4". 29 Mot. incl.
der 2. Teile. [Bologna, Reg. Kat. 2, 350.]
Der Inhalt variirt gegen 1588: Josquin
Baston ist mit einer 2teüigen Mot. ver-
treten u. ein Incertus. 28 Gesänge fiuden
sich von seiner Komposition in Samlwk.
(Eitner 1) und eine selbständige Samlg.
von Madrigalen erschien 1552 in Rom:
Madr. 4 voc. lib. 1. Roma 1552 Valerio
ed Aluisi Dorico. 4 Stb. qu40. 35 Nni.
[B. Crespano: C.T.B.
Dunque fia verdi, I stanza — IV st.,
4 voc. in Viertel]. 8, 468. — Non e pena
maggior 4 v. ib. 476 in Partitur.
Barre, Jelian, wird 1465 ein
Kapellan und Mitglied der Kgl.
Kapelle in Paris genannt. (Brenet
p. 9.)
iJarre, Leonard (auch Barrae,
Barris, Barret, Bare). Er nennt
sich Clericus Lemonicensis (d. i.
Limoges). Nocii jung muss er nach
Venedig gekommen sein, wahr-
sclieinlich als Sängerknabe am S.
Marco, denn er nennt sich einen
Schüler Willaert's. Haberl ver-
zeichnet ihn in Yiertelj. 3, 267 und
Reg. vom 13. Juli 1537 bis 30. Juli
1552 als Sänger a/d. päpstl. Kapelle.
Als Verheirateter musste er nach
der neuen Verordnung die Stellung
aufgeben und ^yurde Kapellmeister
an S. Lorenzo in Damaso. (Siehe
auch Fetis.) Von seinen Kompo-
sitionen sind nur 14 Gesänge durch
Barrera.
348
Barrigue de Montv.
alte Samlwk. bekannt (Eitner 1).
Aufserdem noch in Archadelt's
4. lil). di Madr. 1545: Tengan d'
unque 4 v. Fetis Angabe, dass
sich Kompositionen im Ms. in der
päpstl. Kapolle befinden, ist falscli.
In B. M. befindet sich ein „Pater
noster" 6 voc, 6 Stb. im Ms. —
In Wolfenb. Kat. Nr. 293 (31):
Tua est potentia 6 v. Ms. in Stb.
Bass fehlt.
Barrera, siehe Barcra.
Barrett, John, ein Schiller Dr.
Blow's, war nm 1700 Musikmeister
am Christ- Hospital und Organist
an der Kirche St. Mary-at-Hill in
London, In D'Urfey's „Wit and
Mirth" und in The Beggar's Oper
finden sich Gesänge von ihm. Er
komponierte auch die Ouvertüre
zu Love's last shift 1696, zu Tan-
bridge Walks 1703 und Mary,
Queen of Scots 1703 nebst einigen
Gesängen dazu (Hawkins 4, 491.
5, 177. Grove). Nachweisen kann
ich von seinen Kompositionen:
A I'sahn of Thaiiksgiving', to be sung
by the childreu of Christ's- Hospital, . . .
1706. Lond., F. Leacli. fol. [br. Mus.
— 's Musick in the comedy caU'd the
Ladys fine Aires, for V. & Hob. (first
treble, 2. trebl. T. B. Lood.) fol. [br. Mus.
Ms. 610 br. Mus., 1 Minuott.
(Collection.) A choice collection of
Ayres for tbe harps. by J. Blow. 1700.
qu40. [br. Mus.
Das british Mus. besitzt von ihm 43
Einzeldrucke in London um 1700 u. f.
gedruckt, enthaltend Songs u. Ähnliches.
Aufserdem in Sanihvken. des br. Mus.
In Watts Miscellany 1729 drei Gesge.
Die Christ church in Oxford besitzt im
Ms. 1 Courante.
In John BIow's Amphion 1700 einige
Gesge.
In Songs 1699 einige Nrn.
Einige Airs in dem Smlwk. Airs 1700 b.
Im Samlwk. Harpsichord 3 u. 4 einige
Piecen.
Barrett, N . . . Die Antiquariat-
handlung von Reeves in London
zeigte 1882 an:
Harmonia coelestis, a collection of Hymn
& Psalm tun es, & Anthems in 2, 3 & 4 p.
Ms. von 412 S. von 1782.
Barri, Ivo, Gallus, wurde am
24. Dez. 1528 als päpstl. Sänger
angenommen und ist im Jahre
1535 unter Yvo Barry Gallus verz.
(Viertel]", 3, 261/62. 265). 1549
ist er zum letzten Male in den
Listen genannt. Im Codex 57 der
Cap. sistina wird er „Maestro can-
tore di sua santitä Trento" ge-
nannt (Haberl, Kat. p. 23).
Barriere. Fetis verz. zwei
Musiker dieses Namens, einen ohne
Vornamen, der Violoncellist war,
um 1736 zur weiteren Ausbildung
nach Italien ging und sich 1739
in Paris niedorliefs und einen
Zweiten mit Vornamen:
■ Et ienne-Beriiard- Joseph, geb. im
Okt. 1749 zu Valenciennes, hatte
auf der Violine Pagin zum Lehrer
und Philidor in der Komposition.
Er ging nach Paris, trat als Vio-
linist im Concert spirituel auf und
gab 1801 mit Lafont im Saale
Olympique ein Konzert. Beide
werden als Komponisten angeführt,
doch ist es kaum möglich, ihre
noch vorhandenen Kompositionen
richtig zu trennen. Dem Ersteren
gehören sicher! icli die
Senates pour le Violoncelle avec la Bc.
Paris an, von denen Paris Nat. 4 livres
besitzt; von denen im C. P. und br. Mus.
kenne ich nicht die Anzahl der Bücher.
Ferner: Senates de par Dessus de la Viele.
Livre .5. Paris (1739). [Paris Nat.
Die folgenden werden wohl dem 2. an-
gehören, die zum Teil die Voruauien
E. B. J. tragen:
6 t^uatours concertants, op. 1. Paris,
Le Duc. Le Jeune. Stb. [Berlin K. H.
Paris Nat: op. 1. 2. 3.
3. Oeuvre de 6 Quatuors conc. p. 2 V.
A. & B. oeuv. 8. Paris, Le Duc. 4 Stb.
[B. M. Berlin K. H. Mailand Cons.
Senates et pieces de clavecin, liv. 0.
I'aris. [Paris Nat. C P.
Barrigue de Moiitvalloii. Aii(lr('',
geb. um 1678 zu Marseille, gest.
Banincloe, .
349
Barsanti.
18. Jan. 1759 zu Aix. Ein Jurist
und Magistratsbeamter zu Aix, be-
trieb Musik mit Eifer und gab
heraus :
Nouveau System o de musique sur les
intervalles des tons et sur les proportious
des accords ... Aix 1742. 8**. Ein Auszug
in den Drucken der Academie des sciences
1742 und im Journal de Trevoux 1742
eine Analyse von P. Castel. Ferner:
Nouveau Systeme sur la transmission et
les effets des sons, sur la proportion des
accords et la mcthode d'accorder juste les
orgues et clavecins. Avignon 1756. 8*^.
(Fetis unter Montvallon).
Barriiicloc , . . . ein englischer
Komponist der 2ten Hälfte des 17.
Jhs., von dem Playford 1693 einen
Gesang „Jehovah reigns^' 1 voc. c.
Bc. aufnahm. (Eitner 1.)
Barriiigton, Hon. Dsiincs, ein
Eechtsgelehrter, der in England
verschiedene Staatsämter bekleidete,
geb. 1727 zu London, gest. 11. März
1800 ebd.
In seinen Miscellanies, Lond. 1781. 4°.
[R. C. of Mus] befindet sich eine Besclirei-
bung des Aufenthalts Mozart's als Kind
in England nebst Portiät, aufserdem noch
über Charles und Samuel Wesley, Crotch
und Lord Mornington, auch das Portr.
John Wynnes von 1553. Aufserdem fin-
den sich in seiner Archeologie, Lond. 1775
Abhandlungen iibor dun Crowth und das
Pib - Corn, betitelt : Some account of two
musical Instruments used in Wales, mit
Al)bildung. Eine 3. hiei'her gehörige Ab-
handlung ist betitelt: Experiments and
observations on the siuging of birds. Lond.
1773. 4". [Glasgow.
Barrow, Jolm. Man kennt von
ihm nur:
The Psalm -Singer's choice Companion
... 3. ed. Lond. c. 1760 Rob. Brown 8«.
[br. Mus.
Barrow, Thomas, geb. 1722 zu
Monmouth (?), gest. 13. Sept. 1789
zu London. Von 1735—45 Knaben-
sänger an der Kgl. Kapelle unter
B. Gates. 1743 wurde er zum
Baccalaureus zu Oxford ernannt,
1746 Gentleman an der Kgl. Ka-
pelle, Laien Kleriker an West-
minster, 1784 Sekretär des Roy.
College of Miisic. Er vpar ein viel
bewunderter Alt-Sänger und schrieb
liturgische mehrstim. Gesänge.
(Stephens.) In Rimbault's Cathe-
dral Music von 1847 ist er mit
einem geistlichen Tonsatze ver-
treten.
Barrowy jun., ein Doctor der
Musik zu. London, wurde nach
dem Tode Gordon's 1740 am Grcs-
ham Collegium zum Prof. der Mu-
sik gewählt (Gerber 1).
Barrta, Jos., siehe Barta.
Barrvis,
Man kennt von ihm
nur :
La Collerette. Romance av. Guit.
18. Jh. [br. Mus.
Barry, siehe Barri, Ivo.
Barsanti, Doiiato, geb. 18.
Sept. 1759 zu Lucca, gest. ebd.
1. Nov. 1823, war Schüler des
Seminars S. Michele unter Pas-
quale Soffi. Er bildete sich zum
Kirchenkomponisten aus und schrieb
eine grofse Anzahl Messen u. a.,
auch gründete er eine Gesang-
schule in Lucca mit deren Schü-
lern er kirchliche Gesaugsauffüh-
rungen veranstaltete. (Pougin nach
Nerici.)
Barsanti, Francesco, geb. gegen
1690 in Lucca, studierte in Padua,
ging zur Musik über, reiste nach
Schottland, hielt sich einige Jahre
dort auf und erhielt dann in Lon-
don am Covent Garden eine An-
stellung als Flötist. Um 1713 gab
er die in Schottland gesammelten
Lieder (Melodie mit Bass) heraus.
(Hawkins 4, 7. 5, 371. Im Gerber
2 übersetzt. Fetis zum Teil selb-
ständig.) Von seinen Komposi-
tionen kann ich nachweisen:
6 Autifone. op. 5. Lond. c. 1760 qu40.
[br. Mus.
A collection of old Scots tunes with the
bass for the Vol. or Har})S. Edinburgh
(1750) 4". [br. Mus.
Barsocchini.
350
Bartali.
Coucerti grossi. Parte prima, con 2
Comi, 2 V. Ya. B. e Timp. Parte 2., con
2 Ob. 1 Tromba, 2 V. Va. B. e Timp.
op. 3. Ediuburgh c. 1800. fol. 9 Stb.
[br. Mus.
Nove Overture a 4, 2 V. Va. e B. op.
4. (Loud.) fol. fbr. Mus.
Solos (G) for a germ. Flute a Hoboy
or V. with a Thor. Bass for a barps. or
Bass Violiu. Op. 3. Loud., J. Walsh. 4«.
31 S. [B. Wagener. br. Mus.
Six Souatas for 2 V.&B. Land., Welcker.
3 Stb. [B. AVagsner.
Sonate (6) a Fl. o V. solo c. B. per
Violone o Cemb. (o. Ort u. Verleg, eng-
lischer Druck). 35 S. [B. Wagener.
Sonatas of 3 parts for 2 V., a Vcl. &
thor. B., made out of Geminiaui's solos.
Lond. fol. [br. Mus.
6 Son. for 2 V. & a B. op. 6. Lond.
fol. [br. Mus.
Souatas or Solos for a Fl. vvitb a Th.
B. Loud., J. Walsb & Hare. fol. [br. Mus.
Siebe Sammartini, G., 12 Souate, date
in luce da F. B. fol. [br. Mus.
Barsocchini, Alessaiidro, diente
vom 26. Juli 1588 bis 90 in der
Stadtkapelle zu Liicca als Musiker
(Nerici 208).
Bart-Streit, siehe Mayer, Job.
Bapt., A^erleger.
15art, . . . ein Fagottist, war um
1772 in Mecklenburg, und dann
in Württembergiscben Diensten.
Er wurde unter die bedeutendsten
Virtuosen gezählt. (Gerber 1.) Sit-
tard 3 erwcähnt ihn 1763 und
1773 (Seite 73 u. 149.)
Bart (Baert) Guillaiimc, lebte
in der 2ten Hälfte des 17. Jhs.
Im Kataloge der Kirche Walburge
in Audenarde ist er auch unter
dem Namen Baert verzeichnet.
1674 nennt er sich „Congregatio
Oratorij Presbyter". Erhalten hat
sich von ihm :
1. Pbilomela sacra seu cantiones 1 — 3
voc. cuminstrum. Antv. 1671 [Upsala. 7 Stb.
2. Missae et Motettae 3. 4. 5. v. cum
instrum. Antv. 1674 baered. PhaJese. 3
Messen u. 4 Mot. 9 Stb. [Musikfr. Wien,
angeb. an Vermeeren. Stiehl setzt ihn
unter Bart. Gugliemo (gedi'. Kat. p. 51).
Der unter Wilhelm Barth verz. ist \\»hr-
scheinlich derselbe Autor.
Bart (Baert) Nicolas, um 1641
bis 60 Mitglied der Hofkapelle in
Brüssel mit 416 Gld. Gehalt (Strae-
ten 5, 135. 156).
Bart, Pedro, 1641 ebd. als
Sänger mit 300 Gld. Gehalt an-
gestellt (ib. 136).
Barta, ... ein Musiker des 16.
Jhs., der in der Bicinia von Ehau
1545e mit einem 2 st. Exercitium
vertreten ist. (Eitner 1.)
Baiiia (Bartta, Barrtta, Barth a),
Josepli, ein Böhme, war zuerst
Organist bei den Paulanern in
Prag, ging dann nach Wien, wo
er am 18/7 1772 im Hoftheater
die Oper Diavolessa, 1778 das
Singspiel „Da ist nicht gut zu
ratlien," 1780 „Der adliche Tage-
löhner" und 1784 II mercato di
malmantile im Burgtheater zur
Aufführung brachte (Reichard u.
Pohl).
Ms. 1130 Nr. 1. 2. in B. B. Zwei So-
naten f. Cembalo in Gm. u. Fm. — Die
Kfjl. Musikal.- Sandg. in Dresden unter
Gius. Bartta der Druck: 6 Sonate per ü
Fortepiauo o Cembalo solo, op. 2. Lyon,
Guera, editeur. fol. — Die Hofb. Wien
eine Scene und Duett mit dem Datum
28/3 1780 Ms. P., aus „Der adeliche Tage-
löljuer". Die Musikfr. in Wien: 12
Quartette f. 2 V. A. Vcl. in Stb. — 7
Souaten f. Klav. — Aria: Son regiua e
son amante f. Sopr. in P.
Bartali, Antonio. Gerber und
Felis verwechseln ihn mit Ant.
Bertali, der Kapellmeister am Ksl.
Hofe war. üeber die Stellung Bar-
tali's ist nichts bekannt und von
seinen Kompositionen kann ich
nur einige im Ms. nachweisen.
Wie weit die bei Fctis verzeich-
neten von 1671: Thesaurus musi-
cus 3 instrum. Dillingae. fol. und
1672: Prothimia suavissima sona-
tarum c. 3 et 4 iubtr. (ohne Autor
und Ort) riclitig sind, kann ich
nicht feststellen. So viel ist aber
aus allen seinen Werken ersieht-
Bartei, Girolamo.
351
Barth, Clivstu. Sana.
lieh, dass er im 17. Jh. lebte und
Instrumentist gewesen sein muss.
Ms. B, Upsala^ iu Stb: Omiies saucti
augeli. B. solo c. 3 Instr.
Ms. 121a B. B. Part, in Talnilatur: 0
Jesu redemptor Ü voc. 6 Viele. 3 Bll.
Ms. B. K. Sonata ä 3, 2 V. e Trombone
overo Viola da Ganiba.
ib. Sonata a 6 ex P t7mo]l. fol. (jl.
Ms. Upsala: 8 Sonaten zu 3^0 St. für
2 V. Viola d. G. ; Trombone, Viola da
brazzo, Tiorba und Bc. Stb. fol.
Bartei (Baithäus, Bartheus, Bar-
teo) (xirolaino, ein Augustiner-
mönch in Arezzo geb. und im An-
fange des 17. Jhs. General seines
Ordens in Eom (Gerber). Er selbst
nennt sich 1607 .,Reverend. F.
Hieronymus Bartheus Arretinus,
Augustiauü Cathedr. Volateranae
Eccles. Praef. Musicus", d. h. er
war 1607 Kapellmeister a/d. Ka-
thedrale in Volterra, Stadt iu Tos-
cana. Er gab heraus:
1. Respousoria onniia, 5. ac 6. feriae
Sabb ... (4) paribus voc. Veu. Iü07 Ama-
dinus. 4 Stb. 4<^. [Caecilia in Rom. Bologna.
2. Missae 8 voc. Roma 1608 [B. Ange-
lica (St. Agostiuo) in Rom, jetzt in Cecilia.
3. Lib. 1. sacrarum Modulationum quae
vulgo Motecta appellantur duabus vocibus
c. B. ad org . . . Romae 1G09 Roblettus.
3 Stb. 40., befinden sich auch einige Mo-
tetten von seinem Neffen RaffacUo Bartei
darin. [Bologna. C. P.
4. Concerti a 2 voci. Roma 1618 [B.
Angeliea in Rom.
.5. Die Proske-M. BüjI. besitzt im Ms.
ein Magnificat 5 voc, vielleicht dasselbe,
welches sich im Samlwk. 1600 a befindet
(Eitner 1).
6. II 1. lib. de Ricercari 2 voc. op. 12.
Roma 1618 Zannetti. (mit Baiihei gez.)
FR B ■ C B
Bartei, Raffaello, aus Arezzo.
Neffe des Girolamo Bartei. Einige
Motetten in dessen 1609 erschie-
nenen Motetten zu 2 St. mit Bc.
Bartei, siehe Bartl.
Bartem[s], Pedro, Sänger a/d.
Hofkapelle Philipp II. von Spanien
von 1584 bis zu seinem Tode am
13. Aug. 1591 (Straeten 8, 111.
116. 160).
Barteuschlas:, Micliael. Yon
ihm besitzt die Hofb. iu Wien im
Ms. (Autograph ?] 19096 und 97
ein Requiem mit 1810 gez., da-
hinter der Name „Martin Brobus,"
der nicht recht erklärlich ist was
er bedeuten soll. Neben der P.
noch 43 Stb. Im Ms. 17536 ist
sein Tod mit 1855 angezeigt.
Barter, ... ein spanischer Kom-
ponist des 18. Jh. ist vertreten mit:
Hadela luz del dia, Villancico, 11 voc.
c. instr. im Ms. von RipoUes, B. Wagener.
Barth. T. Vero. ist Trombon-
ciiii.
Barth, . . . Hornvirtuose an der
Hof kapeile in Kassel um 1763. Er
war ein vorzüglicher Bläser und
hatte nur die Soli zu blasen (Lyn-
ker 293).
Barth, Christian Samuel, geb.
um 1735 zu Glachau, gest. S.Juli
1809 in Kopenhagen. Er besuchte
die Thomasschule in Leipzig und
wurde dadurch Gesangschüler Seb.
Bach's, wählte dann die Oboe zu
seinem Instrumente und soll nach
Gerber und Dulon imübertrefflich
darauf gewesen sein. Anfänglich
am Rudolst. Hofe angestellt, kam
er dann nach Weimar, Hannover
und Kassel (Apel lässt ihn von
17(38__85 in Kassel als Solo-Oboist
angestellt sein, während er nach
Gramer 1, 147 erst mit 1782 dort
eintritt. Da sein Sohn Philipp
1773 in Kassel geb. ist, so scheint
die Angabe Apel's richtig zu sein.)
1786 wurde die Kapelle entlassen
und B. ging nach Kopenhagen,
wurde a/d. Hofkapelle angestellt
und 1798 mit 500 Thlr. pensioniert
(Gerber 1. 2.). Er war auch ein
fleifsiger Komponist. Fetis verz.
Sinfonien, Ouvertüren, Sonaten und
Soli für die Oboe.
In Darmst. befindet sich unter Ch.
Barth: Grande Sinfonie pour Instruments
•i vent. Offeub. iu Stli. Möglich dass sie
Barth, F. Ph. K. A.
352
Barthcleuion, Franc.
von obigem ist. Ebenso das „4nie Con-
certo pour Hautbois accomp. de 2 V. A.
etc. Offenb." Stb.
Barth, F. Philipp Karl Anton,
der Solm des Christian Samuel,
1773 in Kassel geb. und um 1804
in Kopenhagen gestorben. Die Lpz.
Ztg. 7, 745 nennt ihn nur Philipp
B. und sagt: er st. noch jung um
1804, beurteilt ihn als Liederkom-
ponisten und teilt eins derselben
mit, was aber recht unbedeutend
ist. Er bildete sich unter seinem
Vater zum Oboisten aus und wurde
der Nachfolger desselben in der
Kopenhagener Kapelle. Fetis sagt
noch: er wurde Direktor der Mili-
tärmusik und 1829 (?) führte man
in Kopenhagen 2 Ouvertüren von
ihm auf. Er komponierte Konzerte
für Oboe, Flöte und Hörn ii. a.,
doch habe ich nirgends etwas von
ihm gefunden.
Barth, Henri, geboren zu Gent
und gest. ebd. 1791. Er war Kapell-
meister an der Kathedrale St.-Ba-
von in Gent und einst Schüler
Diirante's. Straeten VI, 536 führt
1 Werk von ihm an:
Deirs concerts vocal en fran^ois ä 3 v.
. . . avec d' instr. 1. Le retour de la paix.
2. Les plaisirs rennies . . . Gand , chez 1'
auteur.
Fetis f iüirt an : 6 motets a graud choeur
et 6 duettes p. 2 B., avec 2 V. et oigue,
dedies au priuce Charles de Lorraine,
Gouverneur des Pays-Bas. (s. 1) fol. (Siehe
auch Pougin u. Gregoir.)
Barth, Johann Wolfgang^, von
1705 — 1707 Violinist a/d. Weifsen-
fels-Querfurter Hofkapelle (Opel,
J. 0.).
Barth, Wilhelm, ein Kompo-
nist der an der Wende des 17.
zum 18. Jh. gelebt haben muss
und von dem die B. Upsala im
Ms. besitzt: 1. Dilectus mens 2
voc. c. 3 ström. 2. Mundi delitiae
3 voc. c. 3 Viole. Wahrscheinlich
derselbe wie G uillaume Bart (Baert).
Barth, Wilhelm Lehereclit,
geb. 10. Mai 1775 zu Grimma,
1813 Stadtmusikus zu Leipzig
(Leipz. Ztg. 36, 856).
Bartlia, Joseph, siehe Barta.
Bartheil, Johann Jakoh, ein
Hornist, Schüler K. Türrschmiedt's,
stand 1797 in Diensten des Grafen
von Schweinitz iu^ Schlesien, (Ger-
ber 2).
Barthel, Johann Christian,
geb. 19. April 1776 in Plauen im
Voigtlande, gest. 10. Juni 1831 in
Altenburg. Alumnus an der Tho-
masschule in Leipzig unter Hiller
u. Görner, bildete sich als Klavier-
und Orgelspieler aus. 1792 an den
fürstl. Schönburgischen Hof als
Konzertdirektor und Musiklehrer
berufen, ging er 1795 zurück nach
Leipzig, um seine Studien als
Komponist zu vollenden; wurde
1797 in Greiz als Kantor u. Mu-
sikdirektor angestellt, bereiste dann
als Orgelvirtuose Deutschland und
erhielt 1804 an Krebs' Stelle den
Hof Organistenposten in Altenburg,
wie er in der Lpz. Ztg. 6, Beilage,
selbst anzeigt. Gerber 2 erwähnt
von seinen Kompositionen eine
Kantate und Orgelstücke, jedoch
ist nichts davon gedruckt. (Ger-
ber 2. Fetis.)
Die B. Kgsbg. besitzt im Ms. R.fß 68
fol. Bl. .15/16, Fuge in Dmoll f. Orgel
und in der folgenden Samig. abermals 1
Fuge für Oa-gel (Kat. S. 72 Nr. .515;.
In derBibl. Berlin X.H. „An das Vater-
land". Lied mit Klav. (April 1813, .Alten-
burg). Ms.
Bar thelemon , Fran(,'ois - Hip-
polyte, geb. 27. Juli 1741 zu Bor-
deaux, gest. 1808 zu London,
diente einige Zeit als Offizier in
der Armee. Bildete sich zum Vio-
linisten aus. Der Graf Kelly be-
weg ihn nach England zu gehen
und dort sein musikalisches Talent
verwerfen. 1764 trat er in Lon-
Barthelemon, Franc.
353
Barthelemon, Franc.
don als Yiolinvirtuose auf, 1766
wurde er Orchesterdirektor am
King's Theater, wo auch seine erste
Oper „Pelopida" zur Aufführung
gelangte. Er schrieb noch Mehre-
res für die Oper, später jedoch nur
fürs Ballet, darunter die Musik zu
„Les petits riens" von Noverre,
„Convito degli Dei'', 1785 aufge-
führt und zu „Macbeth". Er war
mit der Sängerin Mary Young ver-
heiratet und ging 1776 mit ihr
nach Italien, wo er in Florenz sein
Oratorium „Jefte in Masfa" auf-
führte. Noch in den 90 ger Jahren
liefs er sich mit Beifall mit Co-
relli'schen Soli hören. Sein Ton
war kräftig und voll (Biogr. nach
den Angaben seiner Tochter, Pohl
1, 163).
Seine Tochter gab mit Hilfe von Dr.
Busby, Clementi, Dr. Crotch, S. Wesley,
Attwood und Greatorex sein Oratoriiun
Jefte heraus: Memoir of the late F. H.
B . . . Prefixed to selections from the Ora-
torio of Jefte in Masfa, composed at Flo-
rence in the year 1776 for the Grand
Duke of Tuscany by the late F. H. Bar-
thelemon. Lond. by Clementi, Collard &
Coilard. (1827). fol. [br. Mus. R. C. of
Mus. Glasgow F. Ms.
Belphegor or che Wishes. A comic
opera. Kl. -Ausz. London (1787) qufol.
[br. Mus.
(Cleonice). The favourite songs in the
Opera . . . Lond., Bremner. Stb. [Berlin
K. H. inkompl.
(The Election) The songs in . . ., an inter-
lude... Lond.' (1774) qufol. [br. Mus.
E. C. of Mus.
The Maid of the Oaks. (an opera, von
J. Burgoyne. Kl.-A.) Lond. (1774) qufol.
[l3r. Mus.
(Pelopida). The favour. songs in the
opera. . . P. Lond. (1766) Welcker. 2 Hefte,
fol. [br. Mus. Berlin K. H.
A coUection of favour. songs . . . sung
at Vaux Hall & Marylebone. Lond. (1775)
foi. [br. Museum.
A coli, of new songs sung at Ranelagh
Lond. fol. [ib.
Durandarte & Belerma. A . . . scotch
ballad, with an accomp. for the harp.
Lond. fol. [ib.
— andere Ausg. fol. [ib.
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon.
Orpheus, an engl. Burletta. Lond. (1767)
qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
The African's Pity on the white man
(a song) Lond. (1798) fol. [br. Mus.
5 new fav. engl. Songs & 1 ital. duett
. . . Dublin, fol. [ib.
Arien aus der Oper Carattaco und Pelo-
pida im Samlwk. 132 u. 140 Nr. 1. 5 bis
13. [Berlin K. H.
4 Einzeldrucke von Songs, Duetts,
Quartetts [br. Mus.
6 Overtures for 2 V. 2 Ob. or Fl. 2
french Hörn, a Ten. & a B. for harps.
op. 6. Lond. fol. 8 Stb. [ib.
Six Concertos for 3 V. , a Tenor and
Vcl., 2 Ripieno-V. and a Thor. -Bass ad
lib. for the harps. Op. 3. Lond., "Welcker.
[Berlin K. H.
2 favour. Solo Concertos for the V.
Lond. fol. [br. Mus. B. Lpz.
3 gr. Sonatas, from the Quartetts of
Haydn with favorite Scotch reels etc.
adapted for the Pfte. Lond. fol. [br. Mus.
6 Sonatas for 2 V. or germ. flutes with
a thor. B. Op. 1. Lond., Welcker. fol.
[Paris Nat. br. Mus. Berün K. H.
6 Duetts for 2 V. op. 4. Lond. fol.
[br. Mus.
3 Duets in a familiär style, two for 2
Vcl. & 1 for a V. & Vcl. Lond. fol. [br.
Mus.
6 Senates a V. seiü et B. op. 2. Lond.,
Welcker fol. [br. Mus.
Tutor for the harp, in which are intro-
duced Arpegios & Sonatas .. . Lond. fol.
[br. Mus.
A new Tutor for the harps. or Pfte.
Lond. qufol. [ib.
6 voluntaries or easy Sonatas for the
org, op. 2. Lond. qufol. [br. Mus.
6 petites Senates p. le Pfte. Lond.,
Welcker. qufol. 13 S. [ib.
Preludes for the Violin, Lond. for the
au thor. qufol. [ib.
The celebrated dances performed at the
Kings Theatre 1783, adapted for the harps.
etc. couipos. by Mr. B., Signor RauTixini
etc. book 1. Lond. qu4''. [br. Mus.
The favorite dance of Robin Gray, adapt.
for the harps. Lond. 1785. qu4". (entli.
die Musik zu Lewis' Gesang auf Auld
Rob. Gray.) [br. Mus.
6 Lessons with a fav. Rondon in each
for the Fortep. with a V. ad lib. op. 5.
Lond. qufol. [ib.
The Priace of Wirtembergs March. P.
L. fol. [ib.
Siehe Guglielmi, Oper Ezio.
Siehe Thalia, 1 fav. song, dramatic piece.
Siehe Joh. Christian Bach II. 6 Ode.
23
Bai-thelemoD, Maria.
354
Baiiholomaeus, Com.
Einige Airs mit Pfte. im Samlwb. Cho'ix
de musique ; hier ist er F. H. Barthelemont
geschrieben.
Bartheleinoii, Maria, ist wahr-
scheinlich die Tochter des Vorher-
gehenden, die dort bereits erwähnt
wurde. Seine Frau, Mary Young,
Sängerin, ist wohl ausgeschlossen,
da sie schon am 20/9 1799 in
London starb und sicherlich ihren
Mädchennamen beigefügt hätte.
Yon ihr besitzt das hr. Mus. an
Kompositionen:
3 Hymo & 3 Anthems composed for
the Asylum & Magdalen Chapels. op. 3.
Lond. fol.
An Ode on the preservation of our
gracious Sovereign. Op.5. Lond. (1800) fol.
6 english & italian songs. op. 2. Lond.
qiifol.
The Weaver's Prayer (a song) Lond. fol.
3 Sonatas for the pfte. or harps. the 2 :
with the V. op. L Lond., the author.
[B. Hbg.
6 Sonatas for the hai-ps. with a V.
Lond. fol.
The Capture of the Cape of Good Hope,
for the Pfte. . . Lond. (1795) fol.
Barthelemy , Jeau - Jacques,
geb. 20. Jan. 1716 zu Cassis (bei
Aubagne), gest. 30. Apr. 1795 zu
Paris, ein gelehrter und hohe geist-
liche Aemter bekleidender Abbe,
der Sprachforscher u. Numismatiker
war (Fetis). Sein Werk über Mu-
sik ist betitelt:
Entretiens sur l'etat de la musique
grecque, vers le milieu du 4me siecle de
l'ere vulgaire. Amst. et Paris 1777 de
Bure. 8». 110 Seit, ohne Autor. [Glas-
gow, br. Mus. B. B. B. M. Brüssel.
Bologna. Musikfr. Wien.
Forkel 8, 76 teilt Näheres über das
Buch mit.
Barthelemy, L abbe Louis, geb.
gegen 1750 zu Grenoble. Er liels
sich in Paris nieder.
Fetis verzeichnet das AVerk: La canta-
trice graramairienne, ou l'art d'apprendre
l'oi-thographe fraucaise sans le secours d'
aucun maitre, par le moyen des chan-
sons. Geneve et Lyon 1787. 8».
Bartheus, siehe Bartei, Giro-
lamo.
Barthoffer, . . . lebte wahrschein-
lich als Musiklehrer in Wien und
gab 1799 bei Trag ein Schlacht-
gemälde für Klavier heraus (Kat.
von Traeg in Wien).
Bartholai, Antonio, s. Bertali.
Barthold, siehe Heiligmundt.
Bartholdi, Antonio, ein Kom-
ponist des 17. Jhs., von dem die
B.Upsala im Ms. besitzt 1. Beatus
vir, Basso solo c. 2 V. 2. Kyrie
ex Missa vivorum, 6 voc.
Bartholdi, Oiorgio, 1650 in
Diensten des Kurprinzen von
Sachsen in Dresden; heiratete 1650
und wird ihm die Hochzeit vom
Prinzen ausgerichtet (Fürstenau 2 a,
11).
Bartholdi, Hermann. Scheidt
widmet ihm und einigen anderen
Mitgliedern der erzbischöfl. Kapelle
in Halle 1621 seine Paduanen u.
bez. ihn als „Mus. Instr. Bassista".
Bartholinus, Orindius, siehe
Bartolini, Orindio.
Bartholinus, Frater, siehe Bar-
tolino, Frater da Padova.
Bartholinus, Caspar, g b. um
1654 in Kopenhagen, gest. gegen
1705; ein Prof. der Medicin und
Anatomie, ist der Verfasser von
„De tibiis vetenun, et earmn antiquo
usu libri tres". Roma 1677 Moneta. kl.
4". 8 Bll. 235 Seit. Forkel 8-, 87 die
Kapitelüberschriften. [B. Hbg. br. Mus.
C. P. Dresd. B. B. Brüssel. Bologna.
— a. Ausg. (editio altera) Amstelod.
1679 Wetstenius. 12». XI u. 415 S. mit
Porträt. Yorwort in Eom gez. [B. Br.
br. Mus. B. Wagener. B. B. Darmst.
Mainz. Dresd. Brüssel. Bologna. Mu-
sikfr. Wien. Amst. 1680. Hofb. Wien
Bartholomaeus Antonius, be-
kleidete an der päpstl. Kapelle, als
sie sich 1418 in Konstanz befand,
die Kapellmeisterstelle (Viertelj. 3,
219).
Bartholomaeus,Comes,Gallicus,
ist nur bekannt durch den Druck:
Motetta 5 vocum suavissime sonantia.
Bartholomaeus de Glantvüle.
355
Bartleman.
Yen. 1547 Gardaaus. 5 Stb, (iVL4P. 20 Nrn.
[Hofh. Wieu fehlt 5"s.
Bartholomaeus de Grlaiitville
oder Oaetaiius, aus der Familie
der Grafen Yon Suffolk. Ein Fran-
ziskanermönch, schrieb um 1366
eine Abhandlung
„De proprietatibus rerum" , welche nach
Forkel von der Musik im Allgemeinen u.
insbesondere von der Buccina u. a. In-
strumenten handelt. Der Mönch Jean
Corbichon übersetzte dieselbe ins Fran-
zösische und der Engländer John Trevisa
ins Englische. Letztere Uebersetzung von
c. 1398 teilt Hawkins 2, 279—88 im A.us-
zuge mit. Der lateinische Text wurde
zuerst 1480 durch Nie, Pistoris von Bens-
heijn und Marc Reinhardt von Strafsburg
s. 1. gedruckt. (Fetis.)
Bartholomaeus, Johann Chris-
tian, ein Schriftsteller am Ende
des 17. Jhs., der die Abhandlung
herausgab :
Surdus de sono judicans. Jena 1690.
40. Eine akustische Abhandlung. (Fetis.)
Bartholom ei, si ehe Bartolomei.
Bartholomei, El Conte, nennt
sich 1547 „Comitis Gallici". Man
kennt nur eine Samlg. Motetten
von ihm, die Gardane herausgab
und auch die Dedication schrieb,
daher erfährt man durch den Druck
über die Person des Komponisten
so wenig. Sie ist betitelt:
El Conte Bartholomei Comitis Gallici
Eccellentissimi Musici, Motetta Quinque
uocibus suauissime sonantia, Nunc primum
in lucem edita, Ad Delectationem Canen-
tium. Yen. 1547 Ant. Gardane. 5 Stb.
qu40. 20 Mot. [Lübeck. Proske. Verona
S. f. fehlt A. br.Mus: B.
Im Samlwk. 1549 von Ant. Gardano:
II vero 3. lib. di Madr. 4 voci kommt das
Madrigal: Di cio cor mio mit „il Conte"
gez. vor, der jedenfalls der obige u. nicht
Giov. Contino ist wie Emil Vogel in seiner
Bibliothek 2, 390 glaubt. — In Sp. Us-
per's 1. lib. Madr. 5 v. 1604: Mordi mordi
ben mio.
Bartholomeus, ... in den Jahren
1612 u. 1618 als Bassist u. Laute-
nist an der Hofkapelle zu Berlin
mit 164 Thl. Gehalt erwähnt
(Schneider 28).
Bartholomeus de Bononia,
siehe Bartolomeo.
Bartholomeus Organista Floren-
tinus, ist im Codex Basevi, jetzt
in Bologna, Istituto musicale, mit
5 Gesängen vertreten:
1. Pietä, pietä. 2. Quel amore. 3.
Questo mostrarsi irato. 4. Amore pauca
e sdegno. 5. Quando 0 begli occhi. (Ambros
3, 474.) Eine 6. Frottole aus demselben
Ms. veröffentlicht Kade im 5. Bde. S. 530
von Ambros Musikgesch: Si talor questa
0 quella, 3 voci.
Bartholomio de Flandre, her-
zogl. Sänger zu Ferrara um 1502
(Straeten 6, 73).
Bartholus de Biunol (Bruol?),
ein Komponist des 14. oder 15.
Jhs., von dem die B. M. ein Frag-
ment einer Chanson .,J'ay grant
desir de vostre amour", 3 voc. be-
sitzt (Ms. Pergament 3224).
Bartholus , Bartholomeus,
päpstlicher Sänger, wird 1565 pen-
sioniert (Straeten 6, 377).
Bartholutzius , der gefälschte
Name von Bertolusi und Bertho-
lusius, siehe den ersteren.
Bartl, Franz Kourad, geb. zu
Weyperth in Böhmen den 14. Juni
1750, gest. als Prof. der Mathe-
matik am Lyceum zu Olmütz am
28. Okt. 1813. Schrieb:
1. Nachricht von der Harmonika. Ol-
mütz 1796 Hirün. 8". [Salzburg. Mu-
sikf r. Wien.
2. Abhandlung von der Tastenharmonika.
Biünn 1798 Haller. gr. 4», 75 S. 5 Taf.
[Hofb. Wien. B. B. B. M. Dresd.
B. Lpz. Musikfr. Wien.
Biograph. Notizen nach Becker 2, 98.
Bartleman, James, geb. 19.
Sept. 1769 zu Westminster in Lon-
don, gest. 15. April 1821 ebd.
1788 Bassist am „Concert of an-
cient music" in London bis 1791,
ging als Solosänger an das „Yocal
Concert" (Grove). Das Conserv.
zu Paris besitzt von ihm:
1. livre d'airs anglais.
23*
Bartiet.
356
Bartolini, Orindio.
Bartiet, John, (wie ihn sein
Druckwerk nennt) war Privatmu-
siker in London und erwarb' sich
1610 den Grad eines Baccalaureus
in Oxford. Von ihm ist bekannt:
A booke of ayres with a triplicitee of
musicke whereof the first part is for the
lute or orpharion aud the viole de gambo,
& 4 partes to sing; the 2. part. is for
2 trebles to sing to the lute & viole; the
3. p. is for the lute & 1 voyce, & the
viole de gambo. Loud. 1606. fol. 21 Nrn.
[br. Mus.
Bartolai, LudoTico, Tenorist
an der Hofkapelle in Wien vom
1. April 1637 bis zu seinem Tode
im Juli 1641, mit 65 Gld. monatl.
Gehalt. (Köchel 1.)
Bartolamineo di Batista de
Vielmis, wurde am 12. Okt. 1459
Organist (einziger) am S. Marco
in Venedig. Der nächste in der
Liste ist erst am 31/8 1491 gez.
Vom 20. Aug. 1490 ist noch ein
zweiter Organist, Francesco Dana
angestellt. (Caffi 1, 54. Winter-
feld 4. 198 nennt ihn Bartolamio
Batista u. schreibt 22/9 1459. -
Fetis unter Batista de Vielmis.)
Bartolani, Federico, wird von
Romanin sub 41 (Storia docamen-
tata di Venezia Ven. 1853—61)
mit „Madrigali ä 4 v. Lib. 1. Ven.
1573 Gardano" angeführt.
Bartolazzi, B . . ., ein Kompo-
nist am Ende des 18. und An-
fange des 19. Jhs., von dem das
br. Mus. besitzt:
Periodical amusements for the spanish
giütar . . . Nr. 4. (Lond. c. 1802.) fol.
Bai-toli (Bartler)..., um 1726
Kammermusiker in München (Kreis-
archiv).
Bartoli, Pater Daniele, geb. zu
Ferrara um 1608, gest. 13. Jan.
1685 zu Rom, ein gelehrter Jesuit,
gab heraus:
Del suono de' tremori armonici e dell'
udito, Trattati del P. . . . Roma 1679
Tinassi. kl. 4«. 8 BU. 330 S. [C. I .
Kat. p. 46 Beschreibg. br. Mus. Brüssel.
Bologna.
— Bologna 1680 Bottelli. kl, 4". 8 Bll.
330 S. [B.B. Glasgow. Bologna. Musikfr.
Wien.
— Fetis verz. noch Roma 1681. 4^^.
— Auch abgedruckt in seinen Opere
varie, 3 Bde. Ven. 1716. 40. im 3. Bde.
Bartoli, Giovan Battista, be-
kannt durch:
II 1. lib. de Madrigali a 5 voci di . . ,
Firenze 1617 Pignoni. 5 Stb. 4». 20 Nrn.
Dedic. in Florenz gez. [Rom , Casan :
C. B. 5 a. Bologna: A.T.
Bartolini (Bertolini), Donienico
Antonio, Sopranist an der Hof-
kapelle in Wien vom 3. April
1652 bis 1664 (Köchel 1).
Bartolini, Francesco, da Fano,
zeichnet 1633 die Dedication in
Venedig, scheint aber in Fano zu
leben und nur behufs Drucklegung
sich in Venedig aufzuhalten.
Die Stadtb. in Breslau besitzt von ihm :
Concerti ecclesiastici a due, 3, 4, et 5 voci
c. le Letanie della B. V. di . . . Yen.
1633 AI. Vincenti. 5 Stb. 4». (mit Bc.)
24 Nrn. [Ten. auch im br. Mus.
Bartolini (Bartholinus), Orindio
(nicht Oriondo wie Fetis unter
Bartholini schreibt), aus Siena ge-
bürtig und um 1633 Kapellmeister
am Dome zu üdine, auch nennt
er sich Accaderaico Suentato detto
lo Strepitoso (nach dem Titel von
1 633). Man kennt bis jetzt von ihm :
B l.lib. de Madrigali a 5 voci. . . Yen,
1606 Rauerij. 5 Stb. 4". 21 Nrn. [Hofb.
Wien fehlen C. T. Oxford Ch. Ch. kompl.
Canzonette ed Arie alJa romana, a 3 v. . .
üb. 1. Yen. 1606 Raverij. 3 Stb. 4".
21 Nrn. [B. K. Hofb. Wien.
Compietä con le Littanie della B. Y. a
8 V. con il Bc. Yen. 1613 Magni. 9 Stb.
10 Gesge. u. 1 Lit. [B. M. fehlt 8 a vox.
Messe concertate a 8 v. e Messa per li
morti con 1 Motetto, & il Te Deum laud.,
c. il Bc. per Forgano . . . A^en. 1633 Magni.
9 Stb. 6 Nrn. [B. Br.
Messe concertate a 5, 8 et 9 voci, et
Motteti ä 1, 2, 3 & 8 col Bc. op. 5. Yen.
1634 Magm. 10 Stb. 3 Messen u. 13 Mot.
[Kremsmünster.
Bartolini, Simone.
357
Bartolomeo de Bononia.
Motetti a 1, 2, 3 & 8 V. col. Bc. Yen.
1634. 10 Stb. [Kremsraünster.
Mss. in Kremsmünster in Cod. Lech-
ler Nr. 3 p. 134: Egredimini 8 v. c. org.
— Adorna regium, ebenso.
AU' amoroso fönte, 5 voc. Ms. 1881
R.C. of Mus. 4 Stb., fehlt 5 a vox.
Im Samlwk. 160Sb eine Canzone mit
8 verzeichneten Instrumenten (Eitner 1).
Bartolini (Bartolo), Simone, de
Perusia, vom 9. Juli 1542—1552
päpstJ. Sänger (Yiertelj. 3, 269).
Bartolino (Bartholinus, Barto-
lomeo), Frater da Padova, auch
Frater Carmelitus genannt, ein
Komponist des 15. Jhs., der mit
7 Gesängen im Ms. 568 zu Mo-
dena vertreten ist, siehe M. f. M.
30, 109. 113-115. Im Register
die Gesge. verz. Auch im Ms. 568
Suppl. Nationalbibl. in Paris und
Codex 87 in Bibl. Laurenziana in
Florenz vertreten.
Bartolo, siehe Bartolini,Simone.
Bartolo, siehe Petrus Bartolo
de S. Germano. -
Bartolo, Erasmo di, mit dem
Beinamen P. ßaimo, geb. 1606
in Gaeta, gest. 11. Juli 1656 zu
Neapel. 1637 dirigierte er die Musik
bei der Hochzeit der Signoria Co-
lanchise; auch zeichnete er sich als
guter Klavierspieler aus, war Mit-
glied des Oratorio dei Filippini in
Neapel und widmete sich ganz
allein der Pflege der Musik. Biogr.
von Camillo Franco, Soprauist der
Kapelle des obigen Oratorio, ge-
schrieben am 15/7 1786 und be-
findet sich im Ms. 14201 gr. fol.
des br. Mus. Der schön geschrie-
bene Foliobaud enthält nur Kom-
positionen des Bartolo und zwar
9 Motetten, Psalmen u. a. zu 16
Stimmen mit Bc. auf lateinische
Texte. Die Gesänge sind mehr
homophon als polyphon, und nur
kontrapunktische Einsätze finden
sich, doch steht seine Kontrapunktik
auf nur schwachen Füfsen und das
harmonische Element herrscht vor.
Äufserlich haben sie noch das Aus-
sehen von Gesäugen aus dem Ende
des 16. Jhs. Das br. Mus. besitzt
aufserdem im Ms. 331 Motetten,
die erst 1803 kopiert sind. Das
Ms. 339 ist das oben beschriebene.
Bartolo, Oabriele, um 1598
Sänger am Hofe zu Modena (Val-
drighi 12, 18).
Bartoloccius, Julius, ein Mönch
des Ordens des Hlg. Bernhards und
Prof. der hebräischen Sprache am
Kollegium Sapienza in Rom, geb.
um 1613, gest. 1. Nov. 1687. Er
schrieb über die hebräischen Psal-
men und den Gebrauch der In-
strumente, betitelt:
1. De Psalmorum libro, Psalmis et
musicis instrumentis. 2. De Hebraeonim
musica, brevis dissertatio. Beide Abhdlg.
aufgenommen in seine Biblioteea Rabbinica,
Roma 1675. 4». Teil 2, S. 184. Teil 4,
S. 427. — Auch in Ugolini's Thesaurus,
T. XXXII, p. 457. (Fetis.) In Bologna
(Kat. 164) im Ms. Nr. 7.
Bartolomei, Antonio, genannt
Maurice, 1. Violinist und städti-
scher Orchester direkter in. Parma,
geb. ebd. um 1760, Schüler von
Pugnani und Morigi. Yen seinen
Violinkompositionen soll nichts ge-
druckt worden sein. Er lebte noch
1815. (Fetis.)
Bartolomeo ist der in München
u. Dresden 1651 und 1666 ange-
stellte Kastrat: Sorlisi.
Bartolomeo (Bartholomeus), de
Bononia (aus Bologna), ein Kom-
ponist und Benediktiner des 14.
oder 15. Jhs., von dem sich im
Codex 568 der Bibl. palatina in
Modena (Pergamentcodex des 14/15
Jhs.) 1 Gesang befindet, bezeichnet
mit ,,Frater Bartholomeus de Bo-
nonia, ordinis S. Benedicti''. Fabri-
cius hält ihn für einen Prediger-
mönch, der um 1338 lebte, führt
Bartolomeo.
358
Bartolus.
aber noch einen B. de Bisona aus
Bologna an, der Bisehof war und
1409 starb. Der Codex 213 in
Oxford Bodleian beschrieben von
Stainer bez. ihn mit „Prior". Das
Ms. enthcält die Gesänge: Morir.
desio poche fortuna 3 voc. foJ.
137 V. und Yince con lena cascun
aspro 3 v. fol. 135. Letzterer auch
im Facsimile und in Part. S. 60
mitgeteilt.
Bartolomeo Organista de Flo-
rentia, siehe Bartliolomeus.
Bartolmeo da Padua, siehe
Bartolino.
Bartolomeo del Piombo, ein
bisher nicht bekannter Komponist,
von dem die Bibl. der Musikfr. in
Wien besitzt:
2 Cavatine, 1 Terzettino f. Gesg. u.
Begltg. I venti d'Agosto, 5 Nrn. im Kl.-A.
— Maria d'Arles, 4 Nrn. im jKl.-A. —
I due Savojardi, 7 Nrn. im Kl.-A.
Bartolomeo da Raveima. In
Scotto's Samlwk. von 1570 il 1.
lib. Neapolitane 3 v: Non son nei
vaghi prati. Bartolomeo ist wohl
der Sammler desselben, da er die
Dedic. dazu schrieb. Näheres bei
Vogel 2, 418.
Bartolomeo de Selma e Sala-
yerde, P. F., ein spanischer
Augustinermönch , einst Fagottist
beim Erzherzoge Leopold von
Oesterreich. Die Dedication des
folgenden Druckes ist 1638 in
Venedig unterzeichnet. Die Stadtb.
in Breslau besitzt von ihm:
1. Lib. Canzoni Fantasie et Correnti da
suonar ad una 2. 3. 4. c. Bc. Ven. 1638
Magni. 5 Stb. fol. 57 Instrumentalpiecen.
Bartolomeo da Tricarico (Tri-
cerico, Trichiricho), wird 1537 — 39
als Kapellmeister an S. Francesco
in Bologna bezeichnet (Busi 1, 194).
Bartolomeo da Valeuza, 1475
Säuger a/d. Hofkapelle in Modena
(Yaldrighi 12, 40).
Bartolomi, Aiigelo Mieliele,
ein italienischer Theorbist aus der
Mitte des 17. Jhs., der sich in
Paris niederliefs und dort herausgab :
Table pour ai)prendre . . . a toucher par-
faitement le theorbe. Paris 1669 ßallard.
qu40. [Paris Nat.] Gegen 1660 befand
er sich in Diensten des Prinzen von Conde
(Fetis).
Bartolomio, Barbarino aus Fa-
briano, genannt II Pesarino, wird
von Fetis als Sammler von Madri-
gali verz. und ist der unter Bar-
barino, Bartolomeo verz. Autor.
Bartolommei, Girolamo, giä
Smediicei, gab 1657 heraus:
Dialoghi sacri musicali, Firenze, Bo-
nardi. 4». 591 S. [Kat. Eosenthal.
Bartolomucio da Picinisco,
Ro. P., um 1594 päpstl. Sänger
(nach e. Dokument).
Bartoloni, Federigo, ein Kom-
ponist an der Grenze des 18/19. Jhs.
lebend, von dem die Dresd. Musi-
kal. besitzt:
Cantica ä voce sola col Cembalo. Firenze
presse F. Lorenzi.
Bartolotti , Aiigiolo Michele,
aus Bologna, lebte nach der Unter-
schrift der Dedication des unten
verzeichneten Werkes 1640 in
Florenz und war wohl Chitarrist.
Man kennt von ihm:
Libro 1. di Chitarra spagnuola, di . . .
Dedicato All' Illmo & Eccmo Sig. Duca
Salviati. s. 1. Dedic. von 1640, 9/8. [br.
Mus. Florenz.
Bartolus, Abraham, aus Beuthen
bei Meifsen gebürtig, war um 1614
Magister der sieben Künste in
Leipzig und beschäftigte sich be-
sonders mit Astronomie. In Hen-
ning Grossen's Theatri machinarum,
Lips. 1614, befindet sich S. 89—175
eine musiktheoretische Abhandlung,
betitelt:
Musica mathematica, d. i. Das Funda-
ment der allerlieblichsten Kunst der
Musicae ... (kl. qnA°. mit 3 Taf. Siehe
Näheres M. f. M. 18, 95). [B. B. Glasgow.
Einstige Bibl. des Herrn Raym. Schlecht.
Prag. Upsala. B. L. Hofb. Wien.
Bartorelli.
359
Baryphonus.
Bartorelli, Benedetto, ist durch
eine Kantate für 1 St. mit Bc. be-
kannt. Ms. in Oxford, Christ church.
Bartoszewski, Valentin, ein
Jesuit des 17. Jhs., welcher Mit-
arbeiter der 1610—1620 in Wilna
erschienenen polnischen Lieder-
samlg. war. Er ist auch der Ver-
fasser eines Festgesanges auf die
Eückkehr des Kgs. Sigismund III.,
der 1611 erscliien. (Sowinski.)
Bartsch, C , . . F . . ., nur be-
kannt nach Gerber 2 durch Arien
und Lieder mit Klavierbegltg., die
1792 in Halle erschienen.
Bartsch, Franz Xaver, war
Cembalist am Nationaltheater in
Wien und schrieb um 1796 die
Singspiele 1. Victor und Heloise.
2. Das Hexengericht. (Gerber- 2.)
Bartscherer, Fat. Aegidius, geb.
4. Juli 1730 zu Neumarkt, gest.
12. Nov. 1799 als Abt des Klosters
in Michelfeld, in das er 1749 ein-
trat. Er hatte Theologie studiert
und wurde 1783 Abt. Nach Li-
powsky spielte er die Violine vor-
trefflich. (Kornmüller 1.)
Bartscherer, Michael, bekannt
durch die Werke:
1. Selectae quaedam cantiones sacrae,
modis musicis 5 voc. Noribg. 1570. qu4'-'.
[br. Mus. fehlt 5 a.
2. Sacrae Cantiones plane novae, 4, 5
et plur. vocum, ita compositae . . . Norimbg.
1573. qu40. [br. Mus., fehlt Tenor.
Bartta, siehe Barta, Jos.
Baitteuhach, Hans Leonhard,
um 1621 Stadtmusikus in Augs-
burg (M. f. M. 30, 84).
Barwyrianus, siehe Barhireau.
Baryphonus, Heinrich, hiefs
eigentlich Pipegrop, wie ein
Aktenstück in Viertel]. 7, 459 be-
weist, geb. um 1581 zu Wernige-
rode, gest. 1655, begraben am 7. Jan.
zu Quedlinburg. Besuchte die Alma
Julia zu Helmstedt und ist am 20.
April 1603 eingeschrieben. 1606
erhielt er in Quedlinburg das Amt
eines Stadtkantors und Lehrers u.
zwar als Subrektor des dortigen
Gymnasiums. Von der Kirche er-
hielt er nur einen Gehalt von
12 Thlr. 6 Ggr. Alle Bemühungen
einer Verbesserung seiner wenig
einträglichen Stelle blieben frucht-
los. In seinen lateinisch abgefassten
Schriften hängt er nur allzusehr
der zopfig gelehrten Form seiner
Zeit an, wie Jacobs in seiner Schrift
über ihn (Viertel]. 6, 121) nach-
weist. Von seinen musiklitera-
rischen Arbeiten scheint nur die
eine unten verzeichnete gedruckt
worden zu sein, während Praetorius,
der mit ihm befreundet gewesen
sein muss, wie aus den Vorworten
zum 2. und 3. T. seiner Syntagma,
besonders aus dem 3. T. S. 227
hervorgeht, 13 theoretische Werke
im Manuscr. erwähnt. Calvisius
lobt ihn gelegentlich als Komponist
eines 3 st. Satzes. (B. als Theore-
tiker in Viertel]. 7, 478.) Die bisher
bekannte Abhandlung ist betitelt:
H. Baryph. "Wernig. Cherusci Pleiades
musicae, quae in certas sectiones distri-
butae praecipuas quaestiones musicas dis-
cutiunt, & omnia quae ad theoriam perti-
uent, . et Melopoeiae plurimum inserviunt
ex veris fundamentis Mathematicis ex-
structa, Theorematis septenis proponunt, '
exemplis illustrant, & coram judicio ra-
tionis & sensus exarainant, studiosis non
solum musices, verum etiam Matheseos
scitu necessariae & lectu ]ucimdae. . .K
Halberstadi, Ex officina typogr. Jacobi-
Arnoldi Cotenii, anno 1615. kl. 8°. 7 Bog.
Dedic. vom 29. Sept. 1615. [B. W. B. Zw.
B.L. B. Hbg. Florenz. Kopenhag. Paris
Mazarin. Musikfr. Wien.
Heinrich Grimm gab dieselbe verbunden
mit Seth Calvisius' Melopoeie 1630 unter
verändertem Titel heraus : . . . Pleiades
musicae, quae fuudamenta musicae theo-
ricae ex principiis mathematicis eruta, et
Melopoeticae . . . cura & auctiore . . . Magde-
burgi, Joh. Franc. 1630. kl. 8». 243 S.
[B. Wolfenbüttel. B. B. Gotha. B.Hbg.
C. P. Eine Kopie von Bokemeyer in B. B.
Von seinen Kompositionen kann ich mir
Bas.
360
Basilj.
nachweisen: Molos genethliacnm Oder
Weihenacht Gesang. Mit 6 Stimmen ge-
satzt, vnd dem Newgebornen Jesulein . . .
verehret Von , . . Magdeburgk 1609. kl.
hoch i'K 6 Stbll. Text: Ein Engel schon
vons Himmels Thron. [B Hbg.] In mo-
derner Part, in Viertel]. 9, 381.
Wir glauben an einen Gott, 1 St. mit
Bc. im Samlwk. 1637 Nr. 24 und in P.
Hofb. Wien, Ms. 19242 Nr. 14.
1 Brief an H. Schütz, abgdr. in A. Werck-
meister's Cribrum 1700, S. 39.
Bas, Autonio, 1633 Kapellan
u. Sänger an der Hofkapelle in
Madrid (Straeten 8, 423).
Basaiiier, Martin, ein zu Paris
lebender Mathematiker schrieb:
Plusieurs beaux secrets touchant la
theorie et pratique de la musique. Paris
1584. (Jöcher.)
Basch, Sigismund, Prof. der
Philosophie und Superintendent,
geb. 3/9 1700 zu Juliusburg in
Schlesien, gest. 2/4 1771 in Wei-
mar, schrieb:
Von der Sprache des Herzens im Singen,
0. 1754. (Fetis.)
Basconi, Domeiiico, aus Sici-
Men (nach Marpurg 2, 568), bildete
sich zum Yiolinisten aus und diente
von 1745 — 1760 im Mannheimer
Orchester, leitete von 1753 — 1757
die Proben zu den Intermezzi, wo-
für er 150 Gld. erhielt und schrieb
auch die Musik zu pantomimischen
Komödien (Walter 169. 203. 215.
218).
Baseggio, siehe Basseggio, Lo-
renzo.
Baselli (o?), Constantino, ein
Komponist des 17. Jhs., der 1600
in Vicenza lebte und von Leo
Leoni im Drucke von 1614 p. 21
Kapellmeister am Dome zu Vicenza
genannt wird, während er sich
selbst 1618 nur als einen Musico
an der Kathedrale ebd. bezeichnet.
Von seinen Kompositionen lassen
sich nachweisen:
1. II 1. libro de sacri Conceiü a 1 , a
2, a 3 & 4 voci. Con il Bc. Ven. 1614
Ajnadino. 5 Stb. 4". 15 Gesänge für 1 u.
mehr Stirn, mit Instram., wie Tromboni,
Chitaroni etc. [B. B.
2. Sacrarum modulationum unica, 2, 3
et 4 vocib. concineudarum cum parte or-
gani principali. Lib. 2. Ven. 1618 Vincenti.
4 Stb. 4". 24 Nrn. [B. B.
3. Grati, gratiosi, giocondi, giocosi et
graditi Canti sopra il nascimento del . , .
Maria Virg. a 1, 2, 3 e 4 v. con il Bc.
op. 5. Ven. 1640 AI. Vinc. [br. Mus: T.
4. II 2. lib. delle Canzonette a 3 v..,
Con alcune de diuersi eccellenti musici...
Ven. 1600 Amadino. 3 Stb: C. 1. 2. B.
4". 21 Nrn. von Marsüio Santini 2.
O. B. Grillo 3, Diomsio Polato 2, L. L.
(Leo Leoni) 2 u. Inc. [Hofb. Wien.
Baseo , Francesco Antonio,
aus Lecce (Neapel), bekleidete
1573 noch keinen Posten, wäh-
rend er 1582 sich Kapellmeister
am Dome seiner Geburtsstadt
nennt (Titel). Ich kenne von ihm:
1. II 1. lib. delle Canzoni Villanesche
alla Napolitana ä 4 voci. Di . . . Ven. 1573
Scotto. 4 Stb. 80. 29Madr., gewidm. Anibale
Bolognese, Franc. Maria Guidaui, Pietro
Mereschallo, Jac. Mettula, S. Paschali di
negro, Fabio Pelusu de Leccie und Vulpio
Aversano. [B. Zw: D. T.
2. . . II 1. lib. de Madrig. a 5 voci . . .
Ven. 1582 Aug. Gardano. 5 Stb, qu40. 21
Madr. [B. D.
Basilj, (Basily) Andrea, geb.
zu Loreto, Vater des Francesco II.,
war Kapellmeister an San Casa zu
Loreto, wo auch sein Sohn eine
Zeitlang die Stelle bekleidete, st.
um 1775 (?). Er war ein ange-
sehener Komponist und zeichnete
sich auch als Theoretiker aus. Er
schrieb :
Musica universale armonico pratica, det-
tata dair Istiato, e dalla natura illuminata
dai veri precetti. Armonici Opera utile
per i Studiosi di Contrapunto, e per i Suo-
natori di Grave Cembalo ed Organe (o. Ort
u. Verleg. qu40). I. 53 pp. n. 77 pp. [B.
Wagener. Dresd. Mus. br. Mus. Mu-
sikfr. Wien.
— Dasselbe im Antograph „Anno 1776'''
(sie?) Ms. B.B. Landsberg 27. Dabei 24
Esercizij. B>^.
La musica e un' arte di ben' modulare
cousistento in voci, snoni, e numeri. 1748.
108 Bll. in 4". Ms. Nr. 117 B.B. Ein
2. Ex. 49 BU. Nr. 119.
Basil].
361
Basil j.
In omnem terram Offertor. 4 voc. Ms.
535 B. B. Part, vou Alfieii Bd. 3 Nr. 17.
Fuga in 8. tono plagale sopra 1' Auti-
fona: Veni sponsa. 1740 kl. fol. 6 Bll.
Ms. in Bologna.
Ms. P. qufol. 4 Bll. Bologna: Justorum
auimae, Offertor. a 5 voci conceiiato col org.
Im Ms. A 474. in Dresd. Mus. Part:
1. Confitebor a 4 concertato wie die
folgenden. 2. Beatus vir. 3. Laetatus.
4. Nisi Dominus.
Ms. Mailand Cons: Miserere in F a 2
cori ed a sedici parti reali. Part.
Mss. der Hofb. in Wien:
2 Miserere zu 8 u. 10 St. — 2 Christus
factus est zu 4 u. 5 St. Ms. 15627. P.
Missa breve ;\ 4 v. concertata con org.
(Kyrie et Gloria. Dm.) Ms. 15516. P.
Ms. 329 br. Mus., geistl. Gesge.
Canoni, 6 Bll. Kyrie et Gloria 8 v. 58
Bll. Cauone ä 16, 2 Bl. 1750. Autogr.
[B. B. Landsbg.
Liberty regain'd. Au Ode to Dapbne.
(Lond. c. 1750?) fol. [br. Mus.
Canone a 2, 3 e 4 parti. Ms. in fol.
[Bologna.] — Canon ad uuisonuni sexde-
cira vocibus elucubratus ab . . . Neapolis.
Ms. Part,. [Bologna] am Ende andere 4 st.
Kompositionen.
Sonata, fugiua di Culcano per 11 Clavic.
[Musikfr. Wien.
In Schott's Söhne Repertoire: Ave rex,
noster 4 voc. S. 83. Christus factus est,
2 T. 1 B. S. 85, in P.
1 Brief im Liceo musicale zu Bologna,
Samlg. Martini, Kat. 1, 151.
ßasili, D. Francesco (I), geb.
zu Perugia, war Kapellmeister an
der chiesa nova daselbst. Um 1696
schrieb er für die Akademie Uni-
soni das Melodrama „Santa Cecilia
Vergine" und wenige Zeit darauf
das Oratorium: I Martiri. (Gerber
2. Fetis, der aber fälschlich 1796
schreibt.) Der D. Basilio im Samlwk.
1652 ist wahrsch. derselbe (Eitner
1). Die Bibl. des Liceo zu .Bo-
logna besitzt Mehreres von einem
Fr. Basilio, doch glaube ich, dass
sie sämtlich dem Fi^mcesco II. an-
gehören. Bei dem Kyrie u. Gloria
8 voc. et 2 orch. ist es erwiesen,
weniger bei den übrigen (Kat. 2,
36. 173. 377). Ich habe sie sämt-
lich unter Francesco IL verz.
Basilj (Basilj, Basili) Frances-
co, (II.) Sohn des Andrea, geb.
im Febr. 1766 zu Loreto, gest. 25.
IVIärz 1850 zu Rom. Schüler von
Jannaconi in Eom, wurde Kapell-
meister zu Foligno, schrieb an-
fänglich fürs Theater und war
seine 1. Oper Ariana e Teseo
(Mailand 1788), der schnell andere
folgten (Fetis). Erhalten scheint
sich von all seinen Opern nichts
zu haben; sie wurden ebensoschnell
vergessen als sie geschrieben wur-
den. Der Italiener des 18. Jhs.
gab für den Druck seiner Opern
kein Geld aus. Gegen 1799 ging
er von Foligno nach Macerata als
Kapellmeister, die Opernschreiberei
Jahr aus Jahr ein weiter be-
treibend. In Macerata verheiratete
er sich mit einer reichen Dame
und lebte von da ab nur dem leib-
lichen Genüsse, bis er sich von
seiner Fran trennte und zur Mu-
sik zurückkehrte. Gegen 1816
findet man ihn als Kapellmeister
an S. Casa zu Loreto, oder wie
ihn das Ms. 1150 der B. B. be-
nennt: Kapellmstr. „del Ven: San-
tuario di Loreto". Zum Karneval
1817 schrieb er für Venedig zwei
Opern: ,,Ira d' Acliille" und „L'
Orfana egiziana". Um 1827 wurde
er zum Censor am Conservatorium
in Mailand ernannt und im August
1837 zum Kapellmeister am St.
Peter in Rom. (Fetis ausführlich.
Lpz. Ztg. 22, 705. 39, 292. 420 u.
zahlreiche Urteile in anderen Bän-
den.) Von seinen Kompositionen
kann ich nachweisen:
La sconfitta degli Assiri. Oratorio, P.
Ms. qufol. [Dresd. Bologna eine Aiie
daraus.
Miserere a 8 voc. reali in stile a Ca-
pella, cioe senza istromenti, detto volgar-
niente alle Palestrina, come s' usa nella
capella del Papa. [Ms. 1150 kl. quS'^.
Part, in B. B. C. P. Bologna Accad. im
Autogr.
Basilj.
362
Basilj.
— Gedruckt 1828 bei Ricordi in Maild.
P. fol. [B. B. Amst.
Miserere ä 8 voci concertanti con ripieni
ed un Versetto a 16 reali da cantarsi
senza 1' accomp. d' alcuno stromento. Lip-
sia, Breitk. & Haertel. P. Fdur. 20 S. in
qufol. [B. Wagener. B. Kgsbg. Lübeck.
Darnist. Bologna.
— Milano 1828 Ricordi. P. 38 S. [Hofb.
Wien. Bologna.
— I tre Miserere a voci sole clie si
cantano in S. Pietro in Vaticauo la setti-
niana santa . . . di B., Zingarelli, Oug-
lielmi. Roma. 8". »
Miserere a 4 voci concertato di . . . Mi-
lane, Ricordi. P. S^. [Brüssel Cons.
— Miserere a 4 voc. conc. in Biblio-
teca 1877. 8». [br. Mus.
Offerten Nos 1 et 2, voci con organo
solo ob]. Firenze, G. Lorenzi. qufol. [Kat.
Liepmannssohn.
Aurea luce et decore roseo, Inno a 8
voci reali concertato coli' organo . . . Mi-
lano, Ricordi. qufol. 21 S. [Bologna.
Ave Maria a 3 voci coli' acc. di Pfte.
Lips., Br, & H. (1832). [B. B. Dresd.
Mus. Schwerin P. Mailand Cons.
Confitebor. Salnio CX. a 4 voc. con
gr. orch. P. Milano, Ricordi. qufol. [br.
Mus. Brüssel Cons.
Christus factus est 3 voc. in Repertoire
Nr. 5 [br. Mus.
Justorum animae in manu Dei sunt;
Offertorio in Mi maß:giore pel comune de'
martiri, a 4 voci col solo organo . . . Fi-
renze, G. Lorenzi. qufol. 11 S. In Loreto
geschrieben. [Bologna.
Kyrie ä 4. breve coli' acc. di Pfte.
Lips., Br. & Haertel. [Dresd. Mus. B. M.
Kyrie e Gloria in excelsis 8 voci in 2
cori e con 2 orchestre. Ms., wahrscheinl.
Autogr. mit 1769 gez. 62 Bll. [Bologna.
Litania della B. M. V. ä 8 voci c. org.
Ms. 15741. P. [Hofb. Wien.
Litanies de la vierge 4 voc. ed orch.
Ms. [Bibl. in Ronen, ohne Vornamen.
Magnificat, Salmo messo in musica a
8 voc. c. r org. Mil. , Ricordi , P. 40 S.
[B. M.
Offertorio a 4 voc. coU' acc. di Pfte.
ib. [Dresd. Mus.
La salutazione angelica ossia l'Ave Maria
a 4 voc. c. l'org. Mil. , Ricordi. P. 7 S.
[B. M. Hofb. Wien.
Bologna besitzt im Ms. in P. 1. Si que-
ris miraculo, 4 v. c. org. — 2. Antifona
pel giorno di S. Antonio di Padova a 2
voci c. l'org. (ü lingua benedicta). — 3.
En gratulemur hodie, Inno, 4 v. c. l'org.
— 4. In exitu, Ps. 4 voc. concertato c.
l'org. — 5. 2 Litanie 4 voc. et 8 voc. c.
l'org. — 6. 4 Motetti col solo organo: 1.
Calicem salutaris 4 voc. 2. Quemadmo-
dum 4 voc. 3. Venite filii 3 voc. 4.
Annunciate gentes 4 voc.
Mss. Mailand Cons. 1. Aurea luce, Inno
a 8 parti reali concertato coli' organo.
Autogr. 2. Terzettino nell' oratorio drara-
matico II Sansone, per Sopr., T. e B. (Ti
ascondi nel petto) c. pfte. Autogr. 1824
für Neapel komp. 3. Aria „Le smanie
che provo c. pfte. 4. 3 Quartetti p. 2 V.
Va. Vcl. ridotti p. Pfte. Autogr.
Pensieri in genere suUo stüe musicale
conveniente al salmo miserere, ed analisi
speciale d' un Miserere. Roma 1847 Sal-
viucci. [Maild. Cons.
Ricordi in Mailand gab noch in P.
heraus: Salmo 110, 4 voc. o. orch. —
Aurea luce, Inno 8 voc. c. org. [Hofb. Wien.
Mss. der Musikfr. in AVien :
Confitebor 4 voc. c. orch.
Miserere 8 voc.
3 Offertorien 4 voc. c. org. (eins f. 2
Bassi soIi c. org.)
Responsorien 4 voc. c. org.
Magnificat 8 voc. c. org.
Ave Maria 4 voc. „ ,,
Aurea luce, 4 „ „ „
Im Stifte Klosterneuburg 1 Graduale et
Offerior. im Ms. mit Fr. Basili gez.
Grande Scena e Terzette (Si morrai)
neir opera Grilhnesi. Mil., Ricordi.
[Maild. Cons.
Duetto p. Sopr. e Ten. (Va stranier,
non appressarti) nell' opera Gl' lUinesi. Rid.
per C. e Pfte. Milano, Ricordi. [Maild. Cons.
Cavatina per Sopr. (Sventurata! a'maii
miei) nell' opera Antigone, rid. per C. e
Pfte. Mil., Ricordi. [Maild. Cons.
Ricordi in Mailand gab 1 Cavatina und
1 Duetto im Kl.-A. heraus (Dolce sceude
al cuor. Caro ben da questo).
Romanze aus II Sansone [Lpz. Ztg. 1825
Nr. 7.
Scherzo estratto dall' Opera „Lo Ara-
vagante" (Kl.-A.) Mil, Ricordi. [Dresd. Mus.
Silenzio, per pietä, Scena e Aria per
Basso c. strum. Autogr. qu8'^. 25 Bll.
[Bologna.
Mss. B. B. T 35. 54. 80, aUerlei Ge-
sänge in P.
Die Bibl. der Musikfr. in Wien besitzt:
Gl' lllinesi : 1 Duett, 1 Scene, eine Ca-
vatine. mit Kl.-Begltg. — Sansone: 1 Ro-
manze, Duett u. Terz, im Kl.-A. — Anti-
gone : 1 Cavatine. — Lo Stravagante : 1
Scherzo, im Kl.-A. — Solfeggi. 3 Hefte
f. Bass.
Basüi, Pasq.
363
Bassainge.
Sinfonia dell' opera L' Ira d' Achille, ri-
dotta per pfte. dall' autore. Mil., Ricordi.
[Mailand Cous.
Sinfonia für Orchester betitelt: All'
Haydu in A. Ms. P. [Amst.
Fiiga 4 mani per il Pfte. Mil., Ricordi.
Firenze, Rio. Grua & Co. 15 S. in qufol.
[B. Wagener. Maild. Cons. Musikfr.
Wien. Daselbst noch 2 Fughe per il Clavic.
In G. Ricordi's Le Ore ad Euterpe,
Almanaco 1827/28 eine Ariette.
Solfeggi per voce di basso estratti dalF
editore da una raccolta composta dall' au-
tore. Lib. 1. Mil,, Ricordi. [Maild. Cons.
Ein Verz. seiner Werke trägt den Titel:
Opere manoscritte autografe di niusica di
chiesa, di teatro, e di caniera del celebre
Fr. B. Romano (?). Roma, Baldassari. s.
a. 1 vol. 8^. [Brüssel 5216.
1 Brief in Bologna an Martini (Kat. 1,
151). Sein Miserere analysirt von AI.
Carcano 1847. (siehe Kat. 1 von Bologna
p. 73.)
Basili, Pasqiiale, lebte zu Lo-
reto, vielleicht der Vater von An-
drea, denn er zeichnet ein Anto-
graph mit „Loreto 30. Ging. 1735:
Seite brevi coraponimenti in stile
rigorose sopra le parole Benedica-
mus Domino e Bononia docet . . .
[Bologna, Kat. 2. 377.
Basili, Pasquale Antonio, ein
Enkel des Andrea, lebte um 1784
und zeichnet sich als Kapellmeister
zu Narni u. Akademiker filarmonico.
Bologna besitzt von ihm:
Lettera di . . . in risposta alla critica dell'
esame fatto dalla Signora Maria Rosa Coc-
cia. Terni, per Ant. Saluzi. 4^. 2 Bll. —
Ebendort auch 1 Brief an Martini (Kat.
1, 151.)
Basilio, D. bekannt durch eine
3 St. Motette im Samlwk. 1652 (Eit-
ner 1). Siehe auch D. Francesco
Basüi.
Ein Joseph Basilio wird 1638
als Musiker a/d. Düsseldorfer Pfalz-
gräfl. Kapelle genannt (M. f. M.
28, 94).
Basilly, M. de, gab 1693 heraus :
1. livre d'airs spirituels de . . . Nouv.
ed. Paris, Christph. Ballard. 4". [Kat.
Liepmannss. 1882.
Basin, ein Komponist des 14.
oder 15. Jhs., der im Cod. 0. Y.
208 der Bibl. Casanatens. in Rom
mit den Chansons: „Madame ma
mie" und „Vien avauti morte do-
lente" vorkommt.
Basiron, (Baziron, Basseron,
Bassiron), Pliilippe, ein Nieder-
länder des 15. Jhs., der noch, wie
Ambros 3, 186 sagt, ein Ueber-
läufer aus der ersten Schule zu
sein scheint. Der Grundzug seiner
Werke ist der einer starren Grofs-
artigkeit; gewichtige Noten voll
schwerwandelnder Harmonie, häu-
fige Fermaten vermehren das Ge-
fühl des Lastend ou. Man kennt
von ihm in den Drucken
Peti-ucci' 1505^ und 1508 eine Motette
zu 4 St. und eine Missa De franza 4 voc.
(Eitner 1). In Mss. der Cap. sistina Nr.
35 : Missa sine titulo, 4 voc. Nr. 42 : Re-
gina coeli 4 voc. Unter dem Namen
Philippou: ebendort Nr. 51 eine Missa 4
voc. und Nr. 35 Missa mit dem Thema
„L'homme arme", 4 voc. — Ms. im Ar-
chiv des St. Peter in Rom, 1 vol. in 4^
mit 107 Chansons von Verschiedenen.
In Hofb. Wien, Ms. 18742, 4 Stb. Nr.
2 die Missa de Franza aus Petracci.
Ms. B. Proske, Cod, Prenner: Mari de
per sa luere 4 voc. mit Basseron gez. —
Im Neudruck 1 Agnus Bei 4 voc. (Eit-
ner 2).
Siehe auch Phelippmi u. Pkilippon des
Bourges.
Baslon, Johannes, ein Kompo-
nist aus der Mitte des 16. Jhs.,
von dem die Bibl. in Pirna (jetzt
Dresd.) in Cod. YIH Nr. 2 (anno
1555) Missa super: Bewar mich
Herr, 4 voc. und Nr. 12 eine 5 st.
Motette besitzt.
Bason,... scheint im 18. Jh.
gelebt zu haben, denn Maupetit
nahm in sein Samlwk. Menuets
einen Tonsatz von ihm auf.
Bassainge, Jaeob de, ist nur
bekannt durch das Ms. 1100 in
B. B. mit der Cantate : Salve sal-
vator pater, f. Alt mit 2 V. u. B.
Dd. P. Ende des 17. Jhs.
Bassainus.
364
Bassani, Giov. ßatt.
Bassainus, Job., siehe Bassaiio,
Giovanni.
Hassan, Giovanni da, detto
dal Cornetto, am 12. Dez. 1601
als Cornettist an der herzogl. Ka-
pelle in Venedig angestellt. (Caffi
2, 56.)
Bassanesi, GrioYanni Battista,
ist bekannt dorcb: Ariette e Duet-
tini. Lond. c. 1770. qu-l». [br. Mus.
Bassani di Ferrara, ist Giov,
Batt. Bassani.
Bassani, Francesco Maria, lebte
um 1621 und ist bekannt durch
eine theoretische Arbeit im Ms.
zu dem sein Onkel Orazio Bassani
einige Madrigale beigefügt hat, be-
titelt:
Lezioiii di Contrappunto fatte da . . . con
alcune Toccate e varj Madrigali rotti da
Orazio Bassani siio zio. Ms. autogr. 4P.
22 BU. [Bologna.
Bassani, Grioranni Battista,
geb. um 1657 zu Padua, gest. um
1716 zu Ferrara. Seine künst-
lerische Ausbildung empfing er in
Venedig von Castrovillari u. zeich-
nete sich besonders als Violinist
aus. Um 1677 wurde er Organist
und Musikmeister a/d. Akademie
„della Morte" iti Ferrara (Wasie-
lewski sagt in Modena, doch wider-
spricht dies den Drucktitein), ging
später als Kapellmeister nach Bo-
logna an S. Petronio — 1680 nennt
er sich Kapellmeister der Herzogin
della Mirandola — und kehrt um
1685 nach Ferrara zurück, wo er
sich mit Kapellmeister a/d. Kathe-
drale, a/d. Akademie della Morte
und mit Akademiker der Filar-
monia zu Bologna bezeichnet. Schon
1682, als er noch in Bologna an-
gestellt war, bekleidete er an der
Filarmonica die Stellung eines
Prinzen. .(AVasielewski 2, 64 nebst
Urteil über seine Leistungen als
Instrumentalkomponist. Fetis nur
teilweise benutzbar und die Druck-
titel.) Von seinen Kompositionen
sind nachweisbar:
Oratorien :
Giona, Oratorio a 5 v. c. istr. e coro
Parti due. Ms. P. dedic. 1689, er lebte
in Ferrara u. war Kapellm an der Kathe-
di-ale u. der Akad. della Morte. [Modena.
La Morte delusa, Oratorio a 5 v. e
coro c. istr. in 2 p. Ms. P. [Modena.
La Tromba della divina misericordia.
Oratorio a 4 v. c. cori e istr. in 2 p.
Ms. P. [Modena.
Messen :
Messe concertate h 4. e 5. voci, c. V.,
e ripieni . . . Op. 18. Bologna 1698 Sil-
vani. 13 Stb. 4". [R. C. ofMus. Paris
Nat. Bologna.
Messa per li Defonti concertata ä 4 v.
con Viele e Eipieni. Opera vigesima.
Bologna 1698 Silvani. 12 Stb. in 4».
[Dresd. Mus. R. C. of Mus. Bologna.
Acroma Missale complexu suo cont. 4
voc. in concerto & 4 in rip. assoc. 2 V.
1 Va. 3 Tromb. et 2 Bassi generali . . .
Aug. Yind. 1709 Job. Chrstph. Wagner.
16 Stb. 6 Messen. [B. M. Im Ms. aus
Em. Bacb's Nachlass in B. B. 1160. P.
Messe concertate a 4 voci, con stru-
menti, e ripieni, parte con stiTim. oblig.,
& aJtre con strum. ä beneplac, c. 1 Messa
per li Defouti... Op. 32. Bologna 1710
Silvani. 13 Stb. 4". [Bologna. Ferrara.
Ms. 24. Dresd. Mus: Messa ä 4 v. c.
ström. (Kyrie e Gloria vollständig, Credo
nnvoUst.) P.
Messe (Kyrie u. Gloria) für 4 St. und
Instr. Ms. fol. P. [R. C. of Mus.
Missa canonica 4 voc. Bc. (Kyrie et
Glor.) Ms. 444 B. B. Part. Nr. 2.
Missa sancti Pauli 4 voc, c. instrum.
P. Ms. W62 in B. B.
Andere geistliche Gesänge.
Antifone Sacra a voce sola c. V. . . e 2
i Tantum Ergo. Dedic. . . . Op. 26. Bologna
1701 Silvani. 5 Stb. 4". [Bologna.
Completorij concenti A' 4. voci concer-
tate maucaudo quäl si voglia parte, c. V.
e Ripieni ä beueplacito . . . Op. 25. Bo-
logna 1701 Silvani. 12 Stb. 4P. [Bologna.
! Lagrime armoniche ö sia il Vespro de
' defonti a 4 voci con V. e suo ripieni
I di . . . Op. 22. Yen. 1699 Sala. 12 Stb.
i 40. [Bologna.
! Magnificat in Ms. 1161 Nr. 14 f. 4 St.
2 V. 2 Violetten, Fag. u. Bc. B. B. —
Bassani, Giov. Batt.
365
Bassani, Giov. Batt.
Andere in 1168/1 ä 6: 4 voc. 2 V. Bc.
9 Stb. Nr. 1167/1 zu 5 St. 2 V. u. Bc.
8 Stb.
Melodie moderne in Concerti sacri a
una, 2, 3, e 4 voci, con V., e senza . .
op. 11 . . . Anversa 1695 H. Aeitssens.
8 Stb. im br, Mus. in 4". , vorhanden :
C. A. T. B. 2 V. Violone 6 Tiorba.
Motetti per concerti eocles. 5 — 12 voc.
Yen. 1698 Vinc. 5 a. [B. B.
Metri sacri resi armonici. In Motetti
a voce sola c. V. dedicati . . . op. 8. Bo-
logna 1690 Monti. 4 Stb. 4». 12 Nrn.
[B.Frkft. B. B. Bologna. Paris Nat.
— Amst., ßoger. [R. C. of Mus.
— Anversa 1691 Phalese. 40. [Biüssel,
auch in fds. Fetis in Kopie.
— Harmonia festiva, being the 8. opera
of divine Motetts, for a Single voice, with
proper symphouies, wherein are the cele-
brated Motetts of Quid Arma, quid Bella,
& AUegri amores. London, W. Pearson.
fol. P. [br.Mus. R.C.ofMus. Glasgow.
B. Wagener. Cambridge FW.
Concerti sacri Motetti ä 1 — 4 voc. c. V.,
e senza op. 11. Bol. 1692 Monti. 4 St.
2 V. 1 Violone, 1 Org. 8 Stb. 4». 12 Nrn.
[B. B. br. Mus. Paris Nat. von 1698.
Bologna 1692.
Motetti a voce sola c. 2 V. ad lib. op.
12. Ven. 1692 Sala. 2 Stb. Part. 145 S.
fol. [br.Mus. Bologna. B.B. von 1696?
R. C. of Mus. Ausg. in Amsterdam.
Armonie festive o siano Motetti sacri
a voce sola c. V. . . op. 13, Bolog. 1693
Monti. 5 Stb. 4P. 6 Nrn. [B. B. Bologna.
Einsiedeln fehlt C. 1696. Bologna: 1696
Bolog., Silvani: Org. Ausgabe in Amst.
bei Roger : br. Mus.
— Harmonia festiva, being the 13. opera
of di\'iae Motetts, for a Single voice, M^ith
proper symphonies. London, W. Pearson.
kl. fol. P. [R. C. of Mus. B. Wagener.
br. Mus. Cambridge FW.
Motetti ä voce sola c. V. op. 27. Ven.
1696 Sala. [B.B: C. u. Part.
— Motetti sacri a' voce sola c. V. del
. . . Op. 27. Bolog. 1701 Süvani. 5 Stb.
(1 Singst. 2 V. Violone, Org.) 40. [Bo-
logna. B. B.
Aulserdem in Fagnani's Motetti sagri
1695: Caeli tuba clangente 1 voc. c. ström.
In Christoph BaUard's Recueil de Mo-
tets 1712: Pompae vanae, Bassus c, 2 V.
et Bc.
Le note lugubri concertate ne Respon-
sorij deU' ufücio de morti, a 4 voci, con
Viele, e ripieni . . . Op. 23. Ven. 1700
Sala. 12 Stb. 4». (dabei Canto Viola, Alto
Viola, Violone ö Viola) [Bologna.
Armonici entusiasmi di Davide overo
Salmi concertati a 4 voci c. V. e suoi
ripieni. Con altri Salmi ä 2, e 3 voci c.
V., consecrati al . . . Op. 9. Ven. 1690
Sala. 12 Stb. 4«. 11 Nrn. [B.Frkft.
Dresd. Mus. mit 1698 gez. B.B. Bologna
von 1698: Violone ö Viola.
Salmi di compieta a 3 e 4 voci concert.,
c. V. e ripieni op. 10. Ven. 1691 Sala.
12 Stb. [B. B. 10 Stb. Bülogua 12 Stb.
nebst einem 2. Exemplar mit gleicher
Jahreszahl aber anderer Dedication.
— Ven. 1697 Sala. [Ferrara. Paris Nat.
— noch. 1745, Ven. presse Ant. Bor-
toli, soll nach Gasparini eine Ausg. er-
schienen sein.
Salmi concertati a 3. 4. e 5. voci c. V.
e ripieni. Del... Op. 21. Bologna 1699
Silvani. 14 Stb. 4". von Silvani ed. [Bologna.
Davidde armouico espresso ne Salmi de
mezzo concertati ä 2, e 3 voci c. V. . .
Op. 24. Ven. 1700 Sala. 7 Stb. 4". [Bo-
logna. Ferrara.
Salmi per tutto l'anno a 8 voci reali
diuise in 2 chori, con il secondo organo
ä beneplac ... Op. 30. Bologna 1704 Sil-
vani. 11 Stb. 4". [Bologna.
Pro primitiis musicalibus continentibus.
Te Deum laudamus 5 — 8 voc. a Violini
etc. Osnabrück 1664. 13 Stb. [B.B.
L'armonia delle Sirene Cantate amorose
musicali ä voce sola di . . . Op. 2. Bo-
logna 1680 Monti. 1 vol. in qu4". 164 S.
10 Cantaten. [Bologna.
— Bolog. 1692 Monti. — Süvani wie
oben. [R. C. of Mus. Oxford. B. L. Bo-
logna.
II. eigne canoro cantate amorose dedi-
cate . . . Lib. 2. Op. 3. Bologna 1682
Monti. 1 vol. in qu4<'. 105 S. 10 Gesge.
mit Bc. [Bologna.
— Cantate ä voce sola del . . . oj). 3.
Bologna 1699 Silvani. Part. 107 BU. qu40.
[Bologna.
La moralita armonica Cantate a 2, e 3.
voci composte e dedic. . . op. 4. Bologna
1683 G. Monti. 2 Canti, B. Violone, Bc.
40. 12 Nrn. [Bologna.
— Bologna 1690 Pier -Maria Monti. 5
Stb. 40. 12 Nrn. [B. B. Bologna.
— Ib. 1700. 5 Stb. [B. B.
Affetti canori Cantate e Ariette di . . .
op. 6. Bologna 1684 G. Monti. Part.
qu4''. 12 Gesge. mit Bc. [Bologna.
— Ven. 1692 Sala. qu4". 87 S. [B.B.
Bologna.
— Bologna 1697 Mar. Silvani. Part.
qu40. 132 S. [Bologna.
Eco armonica delle Muse Cantate amo-
Bassani, Giov. Batt.
366
Bassani, Girolamo.
rose a voce soU dedic. . . Op. 7. Bologna
1688 G. Monti. qu4o, 164 S. 12 Gesge.
[Bologna.
— Bolog. 1693 Pier -Maria Monti. wie
oben. [Bologna. Paris Nat. R. C. of Mus.
Oxford Bodl.
Amorosi sentimenti di Cautate a voce
sola . . . Op. 14. Yen. 1693 Sala. 1 vol.
qu40. 88 S. 12 Gesge. [Bologna.
— Yen. 1696 Sala. — Grisostomo.
[B. B. Oxford B. L.
Armoniclie Fantasie di Cantate amorose
a voce sola del . . . Op. 15. Yen. 1694
Sala. — Grisostomo. 1 vol. qu4'\ 58 S.
6 Cant. [B. B. Bologna. Paris Nat.
La Musa armonica Cantate aniorose
musicali ä voce sola . . . Op. 16. Bologna
1695 P. Mar. Monti. — Silvani. 1 vol.
in fiu40. 114 s. 12 Gesge. [Oxford Bodl.
Bologna.
La sirena amorosa. Cantate a voce sola
con V. Dedicate ... Op. XVII. Yen.
1699 Sala. P. u. 1 Singst. 4«. [Bologna
nur Singst.
Langiüdezze amorose Cantate a voce
sola . . . Op. 19. Bologna 1698 Silvani.
1 vol. qu4*'. 156 S. 12 Gesge. [br. Mus.
Oxford Bodl. Bologna.
Corona di fiori musicali tessuta d' Anette
con varij stromenti, dedic ... op. 29.
Bologna 1702 Silvani. 1 Singst. 2 Y. Ycl.
Part. 4". [Bologna, br. Mus: Y. 2.
Cantate, et Arie amorosi a voce sola c.
Y. Unisoni, dedic ... op. 31. Bolog. 1603
(sie?) Silvani. qufol. Part. u. Yiol. [Bo-
logna.
Mss. B. B. Nr. 1162 entbcält in Part.
44 Motetten und Cantaten f. 1 Solost. mit
Instram. Alte Kopie um 1734. — Nr. 1163
ein gleicher Bd. mit 8 Cantaten. AuTser-
dem in Stb. eine grofse Anzahl Motetten,
Psalmen und Cantaten unter den Nrn.
1164—1172. In den Samlbd. 444 Nr. 3
und 16720 Nr. 11 in P. 2 Motetten.
Ms. Dresd. Mus. Confitebor 2 voc. c.
ström P.
Ms. Barmst. Chor- u. Orchester -Stb.
„Patrem omnipotentem" 6 v. con 6 Y. e
6 Rip. (die Jahresz. 1660 ist falsch). —
Nascere dive puellule, Alto solo c. Bc.
P. Ms.
Mss. StraXsburg, St. Thomasldrche 1.
Dixit dominus, Cantate. 2. Lauda Jeru-
salem, Cant. 3. Jesus ist der schönste
Nam', Cant. 4. Wer unter dem Schirm
d. H., Cantate.
Ms. B. National in Paris 3 Motetten:
Quid " ego moratur. — Lauda Jemsalem.
— Laetatus sum.
Mss. Bologna: Laetatus sum 2 v. c. Y.
Yioletta, Viola, Yioloncino e organo. P.
Autogr. — Beati omnes 2 v. c. Y. unisoni P.
Ms. Modena. 1 vol. 16 Ariette 1688
in qufol. voci diverse c. Bc. (6 davon sind
von Gins. Feiice Toxi) und 1 Kantate in
den 28 Bd. Mss.
Ms. br. Mus. Nr. 85 p. 113 „Officium
B. Y. Mariae musicis aptatum concentibus
a . . . Kopie des 18. Jhs. P.
Ms. 593 br. Mus. 4 Motetten in P.
Mss. im R. C. of Mus. Nr. 1648. 1659.
1676 drei Motetten in P.
In Mss. zu Cambridge F\V. Nr. 42 : Dixit
Dnus. 4 voc. c. instr. P. — Nr. 180:
Magnific. a 4 c. ström. — Nr. 50: Ardea
di due beg-rocchi f. Sopr. u. Bc.
Instrumentalkompositionen:
Sinfonie a 2, o 3 istromenti con il Bc.
per rOrgano, op. 5. Bologna, Monti 1683.
12 Nrn. [Bologna. Paris Nat. im Ms?
Wasielewski 2 Nr. 33/34 zwei Sonaten
daraus.
XII Sonate da Chiesa a Tree, Due
Yiolini, Basso e Basso cont. Op. Y.
Amsterdam, Estienne Roger, fol. 4 Stb.
(Nr. 93.) [B. Wagener. B. Hbg. u. Ms.
2323 Son. 3 u. 4 in P. br. Mus. Paris
Nat. im Ms.
Zur Zeit desNachdrackes war erKapellm.
in Ferrara, wie obiger Titel aussagt.
Fantasie 3 voc. Yen. 1585 Yincenti.
3 Stb. in 4». [B. B.
Balletti, Correnti, Gighe e Sarah, k Y.
e Yiolone overo Spinetta, con il 2. Y. ä
beneplac. Op. 1. Bolog. 1677 Monti. Enth.
12 Sonaten per camera. [Bologna.
— Ristamp. ib. 1684 kl. 4». 3 Stb.
[ß. Wagener. br. Mus.
— ib. 1693. [Bologna.
In Harmonia mundi 1 Sonate für 2 Y.
u. B.
1 Sonate für Orgel im Samlwk. 1700
s. a. unter dem Namen Bassani di Ferrara.
(Eitner 1.)
Eine Sonate f. Orgel oder Klav. in
Roger's XVII Sonate da organo.
In neuen Ausg. 1 Gesg. und 3 Instru-
• mentalpiecen (Eitner 2), aufserdein 2 achtst.
Mot. in Commer's Musica sacra Bd. 27. —
In Latrobe's Samlwk. 1 Reqmem, 1 Sanc-
tus und 1 Recordare. — Im Ritter Nr. 22
ein Orgelsatz.
Bassaui, Oirolamo, geb. zu
Venedig am Ende des 17. Jhs.,
Schüler Lotti's, soll ein vortreff-
licher Sänger gewesen sein und
der Komponist zweier Opern: 1.
ßassani, Gius.
367
Bassano, Giov.
Bertoldo, Venedig 1718. 2. L'amore
per forza, ib. 1721. Letztere mit
Luchini komponiert (Fetis). Im
Caffi wird er 1, 348 um 1737 mit
den Opern: Endimione u. Galatea,
in Venedig aufgeführt, erwähnt.
Im Liceo zu Bologna eine Kantate
f. B: Ch'io viva in tante pene
(DD 51, BI. 69).
Bassani, Griuseppe, um 1708
Baritonist an S. Marco in Venedig
(Caffi 2, 45).
Bassaiii, Orazio. Nach dem
Ms. von Francesco Maria Bassani
(s. d.) ist Orazio der Onkel des-
selben und sind der kontrapunk-
tischen Abhandlung seines Neffens
einige Madrigale von ihm beigefügt
[B. Bologna]; aufserdem befindet
sich im Samlwk. 1591a und wieder
1605 ein 5 st. Madrigal. (Eitner 1.)
Vicenzo Bonizzi erwähnt seiner in
dem Druckwerke: Alcune opere di
diversi auttori 1626 in der Dedi-
cation und bezeichnet ihn als Viola-
spieler in Parma lebend (siehe
Vogel 2, 513). In Degen's Samlwk.
1631 eine Motette.
Bassani, Paolo Antonio, Le-
benszeit unbekannt; in dem Ms.
des Liceo zu Bologna (Kat. 3, 198)
befinden sich die Gesänge „L'ombra
di Mustafa corä" und „Dalle sponde
del Nilo", wo er zusammen mit
den übrigen Bassani's vorkommt,
da es aber eine neuere Kopie ist,
so lässt sich kein Schluss auf seine
Lebenszeit ziehen. Auf S. 212 ebd.
sind noch Cautate due a Basso solo
angezeigt.
Bassano, Alinxus, Mitglied der
Kgl. Kapelle in London, wird im
Jahre 1540 neben Aidhonij^ Bap-
tista, Jasper und John Bassano
(eigentlich „Basam" geschrieben)
als Instrumentisten erwähnt. An-
thony „Basson" wird schon im
Jahre 1538 als Instrumentenmacher
und Musicus genannt (Nagel 1, 19.
20 ff). Dort werden noch bis ins
Jahr 1667 (Seite 59) folgende
Bassano^s genannt, die Mitglieder
der Hofkapelle in London waren:
Andrew^ ein späterer Anthony
(17. Jh.), Arthure, Augustine, Ed-
ward, 2 Henry, Jeronimo, Lndo-
vico, Marc' Antonio, Scipio und
Thomas (siehe das Eeg. bei Nagel 1).
Als Komponist ist nur ein
GiroIm7io (obiger Jeronimo) Bas-
sano, der im Nagel 1 von 1581
bis 1625 zuletzt als Recorder ver-
zeichnet ist, zu erwähnen, von dem
das R C. of Mus. besitzt: A collec-
tion of Fancies in 5 parts, Ms. 1956
in kl. fdl. (fehlen B. u. 5 a) mit
4 Piecen. Ferner in Oxford Ch.
Ch. Ms: 1 Sonata ä 4 u. 4 Fan-
tasien ä 5.
Bassano, Cristoforo, ist nur
bekannt durch: Six select Anthems.
P. London, c. 1780 fol. [R. C. of
Mus. Nr. 95. br. Mus.
Bassano, Griovanni (Zuanne),
Sänger und Lehrer am Seminar
des S. Marco in Venedig, am 15.
Nov. 1595 gewählt (Caffi 1, 44).
Nach Seite 195 scheint es aber,
als wenn er schon 1590 den Posten
als Nachfolger Bald. Donati's er-
hielt. Sein Gehalt betrag 50 Du-
caten jährl. Im 2. Bande S. 50
schreibt Caffi: am 16. März 1596
wurde er Gesanglehrer am obigen
Seminar. Auf so schwankenden
Angaben trifft man Caffi mehr-
fach. Im Druckwerk von 1585
nennt sich B. schon ,,Musico dell'
lUustr. Signoria di Venetia", dann
1598: „Musico della Serenissima
Signoria di Venetia, et Maestro di
musica del Seminario di San Marco".
1615 nennt ihn MicheH Romano:
Maestro de' Concerti an S. Marco.
Von seinen Kompositionen kann
ich nachweisen:
Bassano, Giov.
368
ßassere.
1585 a. Fantasie a 3 voci, per cantar
et sonar con ogiii sorte d'instrumeuti.
Ven. 1585 Vincenzi & Amadiuo. 3 Stb.
(C. T. B.) in 40. 20 S. Instrumeutalpiecen
ohne Angabe der Instram. [B. B. br. Mus.
1585 b. Ricercate, Passagi e Cadeutie
per potersi essercitar nel . . . con ogni sorte
d'instrom. . . . Ven. 1585 Giac. Vincenti.
fol. [Bologna. Siehe auch 1598 b.
1587. Canzonette a 4 voci di . . . Ven.,
Vinc. 4 Stb. 4«. 21 Nrn. [B. K. B.
Kgsbg. fehlt T.
1588. II fiore dei Capricci musicali ä 4
voci. Per sonar con ogni Sorte di strumenti.
Ven. 1588 Giac. Vincenti. [Bologna.
1591. Motetti, Madrigal! et Canzoni
francese, di diversi eccell. auttori a 4, 5
e 6 voci. Diminuiti per sonar con ogni
Sorte di stromenti et anco per cantar con
sempüci voce da . . . Ven., Vinc. 1 vol.
in fol. 61 Seit. auTser Dedic. u. Vorwort,
[gr. Kloster in Berlin.
Enthält von Clemens n. p. 2, CrecquiUon,
Andr. Gabriele, Rüg. Giovanelli, Glos. Guami,
0. Lasso 2, L. Marentio 7, Claudio da
• Corregio (Merulo), G. Mar. Nanino 2, Pale-
strina 11, C Rore 9, An. Stabile, Aless.
Striggio 4 u, Adriane (Willaert) 2.
1598a. Motetti per Concerti ecclesiastici
A 5. 6. 7. 8. & 12. voci di . . . Ven. 1598
Vinc. 9 Stb. 4«. 19 Nrn. [B. Frkft:
C. 5 a. 6 a. 8 a. Reg. im Kai B. B: 5 a.
Bologna kompl. mit B. ad Organum.
1598b. Ricercate, Passaggi et Cadentie
per potersi essercitar nel dimiuuir ter-
minatamente, con ogni sorte d'istrumento :
et anco diversi passaggi per la semplice
voce, di . . . Nuovam. ristamp. Ven., Vinc.
1 vol. in fol. 20 Seiten, [gr. Kloster.
Florenz. Siehe 1. Aufl. 1585 b.
1599. Concerti ecclesiastici a 5. 6. 7.
8 & 12 voci ... üb. 2. ib. (ist das 2. Buch
der Motetti, 1598.) 8 Stb. 4". einschhefs-
lich des Bc. [Bologna Petrou. Bologna.
1602. Madrigale e Canzonette coucer-
tate per potersi, lib. 1. ib. [B. Haberl.
In Samlwk. 8 Gesäuge: 1 Messe, Mo-
tetten und Madrigale (Eitner 1). Ferner
in Morley's Canzonets 1597 drei Gesge.
In Ziani's (P. A.) Volunlarys & Fugues.
fol. [br. Mus.
Ms. Z. 39. B. B. 12 Stb. Quem vidistis
8 voc. Nr. 64. — 0 Domine J. Chr. 8 v.
Nr. 70. — Cibavit nos 8 v. Nr, 111.
— Z 28. Cod. von 1624. Part, mit Takt-
strichen : Die nobis Maria 6 voc fo. 44.
TJeberschrieben „In symphonia".
Mss. B.L. 3 Motetten zu 2—8 Stim.
Ms. Oxford, Christ church: 13 Mot. zu
1 u. 2 St. mit Bc.
Bassean, Jehaii, 1611 Kapellan
imd Sänger an der Kgl. Kapelle
iu Brüssel (Straeten 2, 9).
Bassecoiirt,Robei*tus, Presbyter
und Sänger an der Kirche St. Petri
zu „Insulensis'^, wird am 7. Oct.
1621 als Maitre de chant an St.
Donatien in Brügge angestellt.
(Straeten 1 a, 33.)
Bass6e, s. La Bass«^e, Adam de.
Basseg^gio (Baseggio), Lorenzo,
ein Komponist am Anfange des
18. Jhs., von dem die B. B. im Ms.
1100 besitzt: Pulchra sum suavis,
Cantata per il Sopr. solo c. 2 V.
etBc. P. Fotis und Clement führen
von ihm die Opern an „Eqtiivoci
del caso'^ Ven. 1712 und „Laome-
donte", Ven. 1715.
Bassei, Jacobus, Sopranist um
1476 am St. Peter iu Rom (Viertel]
3, 237).
Basseiia, Aegidiiis, ein Kom-
ponist des 16. Jhs., von dem sich
in dem Chorbuche Ms. Z25 der
B. B., fol. 248, der Gesang „Dies
irae, dies illa 4 voc. in mehreren
Abtlg. befindet.
Bassengius, (Bassenge), Aegi-
dius (Gilles). Alle Nachrichten
über ihn giebt das einzig bekannte
DruckAverk von 1591, dort heilst
es: er ist ein Lütticher und war
um diese Zeit Kapellmeister des
Erzherzogs Maximilian, erwählter
König der Polen. Der Titel seines
Druckwerkes lautet:
Motectorum quinque, sex, octo vocum :
Lib. 1. Serenissimi archiducis Maximiliani
Electi Poloniae regis etc. musicorum prae-
fecti. . . Viennae Austr. 1591 Leon. For-
mica. 6 Stb. qu40. 24 Gesge. [Hofb.
Wien. B. K. Ein De profundis clamavi
5 voc. in hds. P. (18576) in Hofb. Wien.
Bassere M(aitre?), Jean, ein
Komponist des 15. Jhs., von dem
im Cod. 89 fo. 294 b des Dom-
kapitelarchivs zu Trient sich die
Basset,
369
Bassi, Nicola.
Messe befindet: super Christus
surrexit (jetzt iu Hofb. Wien).
Basset, . . . ein Lautenist des
16/17. Jhs., schrieb einen Tractat
von der Kunst die Laute zu spielen,
den Mersenne nebst 1 Laiitenstück
in seiner Harmonie universelle, Bd. 2
letzte Abthlg. S. 76-90 abdruckt.
Basset, . . . ein Komponist des
18. Jhs. Die B. B. besitzt im Ms.
1180 fol. in Stb. Variations pour
le Violen (2 V. u. B.).
Bassevi, Giaeobbo, detto Cer-
yetto, die Engländer nennen ihn
James Cervetto, auch Cervetto
senior. Er war um 1682 in Ita-
lien geb. und st. 14. Jan. 1783 zu
London. Um 1738 kam er nach
London (Burney 7, 660 sagt 1739,
Grove sogar 1728) und trat als
Yioloncello- Virtuose auf. Er soll
der Erste gewesen sein, der in
England das Violoncello bekannt
machte, obgleich er kein bedeuten-
der Spieler war. Zu Garrick's
Zeiten wurde er Mitglied des Or-
chesters am Drury-lane Theater,
wo er wegen seiner langen Nase
die Zielscheibe des Witzes der
GalleriebesLicher war (Pohl 1, 54).
Grove berichtet noch, dass er später
eine Aufseherstelle (manager) er-
hielt. Von seinen Kompositionen
kann ich nachweisen:
6 Sonatas or Trios for 3 Violoncellos
or 2 Violins & a B. Lond., Walsh. 3 Stb.
fol. [B. Hbg. br. Mus.
6 Trios for 2 V., Vcl. or harps. Lond.,
Walsh. 3 Stb. fol. [br. Mus.
12 Solos for a Ycl. with a Thor. B.
ib. qufol. [br. Mus.
6 Solos for the Ycl. with a Thor. Bass
for the harpsich. Lond., Breniner. [Berlin
K. H.
Six Solos for a germ. flute, with a
thorough Bass for' the harpsich. Lond.,
Harrison & Co. qu8". [br. Mus.
8 Solos for a germ. flute with a Th, B.
op. 3. Lond. qufol. [br. Mus.
6 Lessons or Divertimentos for 2 Vcl.
op. 4. Lond. [br. Mus.
Eob. Eitner's Quellen-Lexikon.
Sein Sohn, James Cervetto
junior, 1758 oder 59 in London
geb. und am 5. Febr. 1837 ebd.
gestorb., trat 1765 bereits als Vio-
loncellist öffentlich auf. Von seinem
Spiele sagt Pohl 1, 54, dass es
zart u. ausdrucksvoll war. (Grove.)
Man kennt von ihm:
12 Divertimentos f. 2 Ycl. op. 2. Lond.
c. 1780. fol. [br. Mus.
6 Duetts for 2 Ycl. op. 5. Lond. fol. [ib.
3 Duetts for 2 Ycl. op. 6. ib. fol. [ib.
6 Solos for the Ycl. & a B. op. 3.
ib. qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
6 dito, ohne op. ib. fol. [br. Mus.
12 Souatüies for a Ycl. & a B. op. 4.
Lond. [ib.
Yon einem Jasper Cervetto^ vielleicht
einem Sohne des letzteren, fand ich im
Kat. von Reeves 1882 efn op. 2, 12 Di-
vertimento in an essay style for 2 Ycl.
[besitzt auch die Bibl. Wagener, o. Titelbl.],
ferner op. 5 u. 6 augezeigt, mit je 6 Duets
for Y. & Ycl. Er gehört bestimmt dem
19. Jh. au.
Bassi, Aclolfo, um 1818 Theater-
direktor in Triest, schrieb die Oper
Cenerentola (Lpz. Ztg. 20, 289).
Die Bibl. derMusikfr. iu Wienbesitzt:
1 RondiueUa. Cauto d'Egilda. Cava-
tina f. Sopr. u. Klav.
Bassi, Dioiiisio di Tossiguano
(Tusiniaueusis?); gab heraus:
Sacrarum cantiouum 5 vocibus, Lib. 1.
Yen. 1604 Yincentius. 5 Stb. 40. [Bo-
logna: A. 5 a.
Bassi, M., Sekretär des Prinzen
von Conde, schrieb eine Schmäh-
schrift gegen die italienische Oper,
durch Leonard, Friseur der Königin
von Frankreich, in Versailles ins
Leben gerufen. Die Truppe liefs
sich später iu Paris als Bouffo-
nisten nieder. Die Schrift ist be-
titelt:
Lettre adressee ä la societe Olympique,
ä l'occasion de l'opera bouffon italien
etabli ä Yersailles. Paris, Nov. 1787.
24 S. (Fetis.)
Bassi, Nicola, ein berühmter
Sänger im komischen Fache, geb.
um 1767 zu Neapel, sang um 1791
in Venedig, dann in Mailand, um
24
Bassiaao, Casola.
370
Bastini, Girol.
1808 in Paris und st. 3. Dez. 1825
zu Vicenza. (Fetis.)
Er soll mehrere Samlg. Anetten heraus-
gegeben haben ; ich kenne nur eine Arietla
in Aurora d'Italia e Germania. Wien,
Mechetti qm. Carlo [B. B.] und 12 Arietten
im Kl.-A. [Musikfr. Wien.] Im Cons. zu
Mailand im Ms. Arietta per Sopr. „Ah
non lasciarmi bell' idol mio" c. Pfte.
Bassiano, Casola, war nach der
Dedication in Dulcino's (Giov. Batt.)
Sacrae cantiones von 1609 „ars
musicae professor" am Hofe des
Herzogs von Mantua.
Bassiano, E. D., detto il „Musico
Baveriante, erwähnt von Adr. Ban-
chieri in seinen Conclusioni del
suono deir oi^ano, Bologna 1609,
p. 49/50 als Komponist einer Messa
in concerto ä 4 cori, die ausgeführt
wurde von 3 Violini da braccio
und 1 Tenorstimme, der 2. Chor
von 4 Yiole, der 3. von 4 Yiole
da Gamba oder menschlichen Stim-
men, der 4. von 3 Posaunen und
einer Contraltstim. (Siehe Kat. Bo-
logna 1, 54.)
Bassiron, siehe Basiron.
Bassista, ... 1621 Hofmusikus
in Berlin, war vorher an der
KapeUe in Königsberg c. 1617.
(Schneider 34.)
Bassmair, Matthias, um 1573
Altist an der Hofkapelle in Berlin
(Friedlcänder, Dokumente).
Basso, Andrea, lebte wahrsch.
im 18. Jh. In Ms. 356 br. Mus.,
68 Can taten und Arien mit ital. Text.
Bassus continiius. Onderwijs om
de B. c. te leeren speelen. Ms.
des 18. Jhs. 20 Bll. in fol. [Amst.
Bastan (Basten) Johann. Ein
Joh. Bastan ist 1549 als Kapell-
sänger an der Hofkapelle in Wien
genannt (Köchel 1) und ein Johann
Basten um 1555 als Altist (Männer-)
an der Hofkapelle in Dresden mit
120 Gld. Gehalt verzeichnet. Es
liegt nahe beide Namen auf einen
Träger zu beziehen (Fürstenau 1,
25, der aber Nusser gelesen hat,
verbessert in M. f. M. 9, 237).
Basfart (nicht Brestant wie in
Eitner's Bibliogr. steht), ist bekannt
durch die 5 stim. Motette: Ambu-
lans Jesus juxta c. 2. p. im Saml-
wk. 1550.
Basten, siehe Joh. Bastan.
Bastianello, Pietro, aus Tre-
viso, Säuger an der päpstl. Kapelle
u. 1724 Kapellm. daselbst. Unter
seiner Leitung wurden die Bände
der Bibliothek der sixtinischen
Kapelle gebunden und hat er sich
durch die oft barbarische Behand-
lung der Mss. kein gutes Andenken
gestiftet. (Haberl, Kat.)
Bastiano da Poggibonsi (Poggi-
bonzi im Toscanischen), nur be-
kannt durch Gesänge in ßazzi's
Samlwk: Lib. 1. delle Laudi spirit.
1563. Ob er aber der Dichter
oder Komponist ist möchte ich
nicht entscheiden. Der Kat. 2, 357
von Bologna hält ihn, wie es
scheint, für den Komponisten.
Bastide , Jean - Fran(^ois de,
geb. zu Marseille den 15. März
1724, gest. zu Mailand den 4. Juli
1798. Er gab heraus
,, Varietes historiques, litteraires, ga-
lantes." Paris 1774. 2 Tle. in 8». Im
2. Tl. befindet sich ein „Lettre sur las
grandes ecoles de musique", in dem die
Werke eines LuUy, Pergolese u. Händers
analisiert werden. (Fetis.)
Bastini, Cristoforo T., diente
vom 8. Febr. 1593 bis zu seinem
im Aug. 1615 erfolgten Tode als
Musiker in der Stadtkapelle zu
Lucca mit 5 Sc. monatl. (Nerici 208.)
Bastiui, Cristoforo II., am
25. Febr. 1638 mit 4 Sc. monatl.
Gehalt an der Stadtkapelle in Lucca
angestellt, woselbst er am 7. März
1697 st. (Nerici 209.)
Bastini, Grirolamo, am 17. Jan.
1637(-38) als
überzähliger
Mu-
ßastini, Jacopo I.
371
Battaille.
siker an der Stadtkapelle in Lucca
angestellt (Nerici 209).
Bastiui, Jacopo L, Sohn des
Vincenzo, diente von 1592 — 1598
in der Stadtkapelle zu Lucca (JN'e-
rici 208).
Bastini, Jacopo II., diente in
der Stadtkapelle in Lucca vom 15.
Juli 1619 bis zu seinem Tode im
Dez. 1674 mit monati. 3 Scudi.
(Nerici 208.)
Bastiui, Pasq uino di Girol aiuo,
vom 28. Jan. 1570-1575 Musiker
an der Stadtkapelle in Lucca, ging
ins Ausland. (Nerici 208.)
Bastiui, Vincentio, auch Vinc.
di Pasquino Bastini gen., war um
1529 in Lucca geb. und 1591 ebd.
gest. Er wird am 27/12 1543
unter den Coruettisten der Stadt
Lucca mit 4 Scudi monati. Gehalt
augeführt, am 9. Febr. 1557 und
im Druck von 1567 wieder ge-
nannt (Nerici 186. 188. 192). Wir
besitzen von seinen Kompositionen:
1. 1. lib. de Madrigal! ä 5 et a G voci,
corretti da Claudio da Coneggio. Yen.
1567 Cl. da Correg. 6 Stb. qui«. 29 Nrn.
[ß. M. Upsala. Amst: C.
'2. II 2. lib. de Madr. ä 5 et ä 6 voci,
con 1 dialogho a 8 a 2 cori di . . . Yineg.
1578 Scotto. 5 Stb.? 4P. 32 Nrn. [Mo-
dena: A. T. B. 5 a.
Bastmeier, Mattliias, 1573 Al-
tist an der Hofkapelle zu Berlin
(Schneider 9).
Bastoii, Joliii, ein englischer
Komponist des 18. Jh., • von dem
das br. Mus. besitzt
6 Coucertos in 6 pts. for V. & Fl. . .
Lond., Walsh&Hare. 6 Stb. fol. [br.Mus.
1 Piece für Fl. u. B. in J. Simpseu'w
ComiDanion.
Bastoii, Josquin, ein nieder-
ländischer Meister aus der 1. Hälfte
des 16. Jh., von dem wir in alten
Samlwk. aus der Zeit von 1542
bis 1559 45 Motetten und Chan-
sons besitzen.
Die B. M. besitzt im Ms. 1 Mot. und
5 Chans. In B. Zw., Ms. 13, 20 der 4stim.
Satz mit deutschem Texte von Freund
versehen: Heut ist geboren, u. in Ms. 47
ein Tonsatz ohne -Text. Die B. Breslau
besitzt im Ms. 1 Nr. 84 eine zweiteilige
Motette in Tabulatur über „Jacta super
Dominum curam, 6 v. — Im Ms. 940
B. Proske eine Motette. 1 Motette ist
noch abgedruckt in Martin Peu D'argent's
Samlg. von 1561. 1 Motette u. 1 Chans,
im Neudruck. (Eitner 1. 2.) In Pha-
lese's Lib. 8. cant. 1561 einige Mot. In
Aut. Barre Lib. 1. Musarum 4 voc. (1563)
die Motette: Factum est cor meum. 2 p.
0 crux benedicta. — In Suotto's 1. lib.
de' Motetti a 5 voci 1549. eine Mot. —
Die einst vielfach gedruckte Chanson „C'est
a grand tort" zeigt B. nicht als strengen
Niederländer, sondern als einen unter
italienischem Himmel zum Wohlklange er-
zogenen Meister, wie auch Willaert, Archa-
delt u. a. 'Niederländer,' sobald sie sich
lange in Italien aufhielten, besonders im
weltlichen Tonsatze sich den italienischen
Stil und italienische Klangfarbe jeder in
seiner Weise zu eigen machten und sieh
mehr einem harmonischen Wohlklange
hinnaigten als dem kontrapunktisch
strengen Satze.
Bastoiiier (Batonier), Matliieu,
Sänger in der Kapelle Karl V. 1518
bis 1521. (Straeten 7, 295 ff.)
Basuel, Cr..., Musikerin Mecheln,
Verfasser der Komposition ,,Brand
van Mechelen, 27 en 28 juny
1687", Worte von J. B. Joseph
van de Venne, zu 3 Stim. und
Orgel komponiert um 1746. (Gre-
goir, Galerie.)
Basuel, Pliilippe-Claude, Prie-
ster und Organist zu Mecheln um
1680. Gregoir, Galerie, verzeichnet
von ihm ,,Bly-eyndende treur-spel
van het leven en de wondere daeden
van den H. ßombaut (in Versen)
vertoond op de 12, 15, 16 en de
17 july 1680 ter gelegenheid van
een jubile.
Bataille, Gabriel, war im An-
fange des 17. Jhs. Lautenist am
Hofe zu Paris und trug den Titel:
„luthiste de la chambre de la reine".
Aiifser vielen Lautenstücken schrieb
24*
Batall as, .
372
Bates, John.
er auch in Gemeinschaft mit Gue-
dron, Mauduit und Bochet die
Ballets, die unter Louis XIII. auf-
geführt wurden; Fetis nennt die
Jahreszahlen 1617 und 1620 ohne
die Ballets näher zu bezeichüen.
Von seinen zahlreichen Airs für
1 Singst, mit Lautenbegleitung
haben sich erhalten:
Airs de differents autheiirs mis en
tablaüu-e de Luth. Paris, P. Ballard 1608.
73 Nrn. [B. M. br. Mus. Paris Nat.
1609 siehe 2. livre.
Airs de (ebenso) 1612, kl. 4«. -ib. 73
Airs. 76 Bll. [ib. und Wolfenb.
— 4. liv. 1613. 71 Airs, Ballets, Pseau-
mes. ib. 72 Bll. Enthält: Guedron,
Sauvage, Courville, Savorny, Vincent,
Mauduit, Bovsset (Ant. Boesset), Bailly. [ib.
— 2. liv." 1614. 72 Airs, Ballets. ib.
72 BU. [ib. und Bibl. Dr. ßohn's in
Breslau von 1609, ebenso Wolfenb.
— 3. liv. 1614. 69 airs, ballets et
Pseaumes de portes. 74 BU. [B. M. br.
Mus. Paris Nat. Wolfenb.
— 5. hv. 1614. 67 airs. 58 BU. [ib.
6.-8. hvre. 1614—1618. 40. [br.Mus.
Paris Nat.
Der Inhalt der 8 Bücher siehe unter
Airs. (Siehe auch Pougin nach LhuilUer.
BataiUe ist aber stets ohne Accent auf e
geschrieben.)
Batallas, ... ein Komponist von
Messen, die sich Ende des 16. Jhs.
in der Bibl. der Hofkapelle in
Madrid befanden und im dortigen
alten Kataloge angezeigt sind (nach
Straeten).
Batardi (Patardi) , Antonius,
Patavius. In der Stadtb. Danzig
im Ms. mus. q78, 6 Stb., fehlen
6 a u. 7 a, Nr. 65 eine Missa 8 voc.
Batclielar, M. Daniel, bekannt
durch Ayres in Bob. DowJand's
A musicall Banquet 1-610. Dort
wird er „Groome of the Majesties
Privie Chamber" genannt. Davey
272 nennt ihn Batchiler und ver-
zeichnet von 1661 eine Biographie
„The Virgin 's Pattern".
Batello, . . . lebte wahrscheinlich
im 18. Jh. Die Kgl. Musikalien-
Samlg. in Dresden B47, 30 Bll. be-
sitzt von ihm im Ms. ^,Arie nuove.
30 Canzonetti ä Sopr. col Basso"
in P.
Bateman, Robert, ist bekannt
durch 1 Paduane und 1 Galliarde
für 5 Instrum. im Samlwk. 1609 d
(Eituer 1 fälschlich 1619 d gedruckt).
In Th. Sinqjsou's Taffei Consort
1 Instrumentalstück und in W.
Brade\s Neue auserl. liebl. Branden
von 1617 drei Instrumentalstücke.
Baten (Batew nach Forkel),
Henri, auch Henricus de Malinis
genannt, da er aus Mecheln geb.
war. Er lebte nach einem Briefe,
den er an den Bischof von Ut-
recht 1301 schrieb, im 13/14. Jh.
und war Dr. der Theologie und
Kanzler an der Universität zu
Paris, später Kanonikus u. Sänger
an der Kathedrale in Lüttich. Er
schrieb ein
„Speculum divinorum et naturalium
quoroudam"-, welches sich vor der fran-
zösischen Revolution als Ms. in St. Martin
zu Löwen und in der Abtei Tongerloo be-
fand. Nach Fetis behandelt es die Musik
und die Philosophie.
Batenborgb, (xisbert, aus Her-
zogeubusch (Bolduch); Musiker am
Hofe Alfonso IL von Este zu Fer-
rara, f dort 3. Juli 1616. (Straeten
6, 107.)
— Jacques di^ ebendaher, wird
1.566 als Komponist erwähnt (Strae-
ten 6, 108).
Batenitz, Andres, 1585 Hof-
musikus zu Berlin mit 6 Thlr.
viertel]'. Gehalt (Schneider 20).
Bates, Jolin, geb. um 1740 zu
Halifax, gest. 8. Juni 1799. Stu-
dierte Musik, nahm aber beim Earl
von Sandwich eine Sekretärstelle
an, dirigierte 1776 — 1793 die Kon-
zerte für alte Musik und 1784 die
Oratorien -Aufführungen im West-
minster in London. Er schrieb
Vieles fürs Theater, doch was ihm
Bates, Thomas.
373
Bateson.
Fetis an Kompositionen zuschreibt,
gehört William Bates an. Nach-
weisen kann ich von ihm nichts
mit Sicherheit, denn die Flöten-
schnle [in Glasgow] ohne Vornamen,
könnte nur mutmafslich ihm zu-
geschrieben werden, siehe William
Bates. Ebenso das in Longraan's
Collect, of Catches unter Bates'
Namen aufgenommene Catch zu
3 Stim : Sir you sir you, Nr. 23.
[B. Kgsbg.
Bates, Thomas, trat 1661 an
Stelle der beiden verstorbenen
Ferrabosco als Musiker (Instru-
mentist) in die KgJ. Kapelle in
London (Nagel 1, 52. 54).
Bates, William (schrieb auch
unter dem Pseudonym : Jack Catch),
Privatmusiker in London im 18.
Jh. 2te Hälfte, der mit dem The-
ater Marylebone Cardens in steter
Verbindung stand, auch der Lehrer
der Sängerin Anna Cat[oJly war,
mit der er aber unerlaubten Um-
gang gepflegt haben soll und mit
Schande sein Ende fand (Brown).
Grove schreibt ihm 4 Operetten
zu: 1. The Jovial crew 1760. 2.
Pharnaces 1765. 3. The Ladies'
Frolick 1770. 4. The theatrical
Candidates, musical prelude 1775.
Ich fand von ihm:
Flora, or Hob in the Well, as now
perform'd at the Theatre royal in Coveat
Garden. The Overt. , Duets & principal
Songs couiposedby . . . Lond. qufol. [br.Mus.
The airs in the Jovial crew, or Merry
Beggars, . . . Covent Garden. The over-
tnre in score. . . Loud. (1760) J. Johnson,
fol. [br. Mus. Brüssel : London by Thoaip-
son. fol. R. C. ofMus.
W. B. & Thomas Aug. Arne:
The Ladies' frolick. A comic opera
(altered from the jovial Crew by J. Love.)
The overt. ... «& principal airs by . . .
(Kl.-A.) Lond. 1770. qufol. [br.Mus.
R. C. of Mus.
Pharnaces^ an english opera (altered
from the Italian by T. Hüll) Lond. qufol.
[br. Mus. R. C. of Mus.
The airs , overtiire ... in the Prelude
called the Theatrical Candidates . . . Lond.
1775 qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
Songs, sung at the Grotts Gardens . . .
1771. Lond. fol. [br.Mus.
The favourite songs, sung at Ranelagh
... Lond. 1777. fol. [br.Mus.
The fav. songs sung at Vaux-HaU Gar-
dens. Lond. 1776. fol. [ib.
A collection of songs, sung at Vauxhall
. . . Lond. 1771. fol. [ib.
A new buck's song, dedicated to the
agriculturean Lodge by brother Sherratt.
(Lond. c. 1770.) fol. [ib.
Unter dem Namen Jack Catch gab er
heraus :
Sir Hugh, the piteful fellow, or the 3
L[or]ds of the Adni[ira]lty who have con-
ducted our navy, or knavish äff airs, a
catch which requii'es execution, by J. C.
(Lond. c. 1778) fol. [br.Mus.
17 Einzeldrucke u. Gesänge in Samlwk.
im british Mus. Siehe Kat.
6 Senates for 2 V. with a thorough B.
for the harps. or Vcl. Lond., printed for
the author by Johnsons Music Shop.
3 Stb. fol. [br. Mus. B. Wagener.
18 Duettinos for two Guittars, tvpo
french Horns, or 2 Clarinetts. London.
qu4". [br. Mus.
Complete preceptor for the german flute.
Lond. qu8^. (ohne Vornamen). Glasgow.
In Warren's Collection befinden sich
Glees, Catches u. Canons von ihm.
Im Catch Club 3, Edinburgh 1 Nr.
Im Hawkins 3, 375 Abdruck eines 3st.
Madrig.
In Bland's (John) 4. Samlwk,
In Apollo's feast Arien aus der Oper
Pharnaces.
In Sam. Webbe's The 2 celebrated Catches.
Bateson, Thomas, ein englischer
Musiker, der von 1599—1611 Or-
ganist a/d. Kathedrale zu Chester
war, darauf in Irland beim Lord
Chichester lebte und 1618 nach
dem Titelblatt der Second set of
Madrigals sich „Bachelor of Music,
Organist & Master of the children
of the Cathedral church of the
Blessed Trinity" zu Dublin nannte.
(Grove. Hawkins 3, 375.)
The first set of english Madrigales to 3,
4, 5 & 6 voyces . . . Lond. 1604 Este. 6
Stb. in 40. [br.Mus. R. C. ofMus.
— neue P.-Ausg. von Rimbault. Lond,
Bathe.
374
Batisda, Juan de.
1845-46. fol. [Hofb. Wien. br. Mus.
E. C. of Mus.
— Dazu ein Pfte. part, compressed from
the score by G. A. MacfaiTcn. Lond. 1847.
fol. [br. Mus.
The 2. set of Madr. to 3, 4, 5 & 6 parts;
apt for Viols & Voyces . . . Lond. 1618.
40. 6 Stb. [br. Mus. R. C. ofMus.
Ms. 624 br. Mus. 4 Stb. inkompl., 3 bis
8stim. Gesge.
Ms. 1940 R. C. ofMus. 1 Madr: Dame
Venus, hence. 4 Stb. und 3 andere Gesge.
In Mss. Cambridge FW. 6 Madrigale
und 2 in Morley's Triumph of Oriana 1601.
In englischen Neudruckeii 29 Nrn. (Eit-
ner 2).
In Jos. G-wilt's CoUection 1815 zwei
Gesge.
In Rieh. Webb's Collection of Madrig.
1 Gesg.
In Nüvello's Studies in Madrigalian 1
Gesg.
Bathe, William, ein englischer
Theoretiker, geb. um 1564 zu Dub-
lin, st. bei einem längeren Aufent-
halte im Auftrage seines Klosters
in Madrid den 17. Juni 1614. Er
studierte in Oxford, trat 1596 in
den Jesuitenorden, bereiste Flan-
dern, Italien und Spanien und
fasste endlich festen Fufs in dem
irischen Seminar in Salamanca in
Spanien. (Hawkins 3, 356 Biogr.)
Die erste Ausgabe seiner theoreti-
schen Schrift ist nach Hawkins be-
titelt:
A briefe introduction to the true art of
musicke, w herein are set downe exact
and easie rules for such as seeke but to
know the tnieth . . . by W. B. Student at
Oxenford. Lond 1584. 40. (Fetis Titel aus-
führlich. Fundort nicht bekannt.)
— 2. Ausg. A briefe introduct. to the
skill of song: concerning the practise . . .
in which work is set downe X. sundry
wayes of 2 pts. Loud. (c. 1590) Th. Este.
8». [br. Mus.
Batben 11s, Petrus, ein Pastor
in Curow, wie er sich selbst be-
zeichnet, gab heraus:
Symbolum Christo et reipublicae . . . des
Herrn Philippi IL Hertzogen zu Stettin . . .
Mit 4 Stim. gezieret, durch . . . 4". 4 Seiten
am Ende: Stetini, typis Rhetianis. 1617.
[B.Br. B. Zw. Nr. 763.
Batlika, siehe Batka.
Bat!, Luca, Schüler von Cor-
teccia, Kapellmeister an S. Lorenzo
in Florenz und Kapellmeister des
Grofsherzogs von Toscana. Starb
1608. Er ist der Autor einer
Mascherata, die am 26. Febr. 1595
am Hofe zu Florenz aufgeführt
wurde. Schon 1589 sollen Inter-
medii von ihm in die „Esaltazione
della croce" eingeschoben worden
sein. Dieselben bestanden bereits
aus Soli mit Begleitung des Basso
sostenuto. Hiergegen behauptet
Dr. Vogel in Viertel]. 5, 409, dass
er den in Florenz sich entwickeln-
den Reformbestrebungen in betreff
des Sologesanges niemals gehuldigt
habe. Er war auch einer der Mit-
arbeiter des verloren gegangenen
ßapiraento di Cefalo von Gabr.
Chiabrera. (Canal 2, 4. Viertel]. 5
siehe Eeg.)
Canal Seite 86 sagt: um 1600
Kapellmeister an S. Maria del Fiore
zu Florenz.
(Siehe auch Fetis.) Von seinen
Kompositionen kenne ich:
\. n 1. lib. de Madr. ä 5 voc. Yen.
1594 Gard. 5 Stb. 4». 25 Nrn. davon 1
von Neri Alberti u. 1 von Anton. Bicci.
[B. B: T. br. Mus. 5 Stb. Bologna: C.
2. II 2. lib. de Madr. ä 5 voc. ib. 1598.
[B. K: C. B. Crespano: T.
3. 1 Madrig. in Marco da Gagliano's 1.
lib. Madrig. 5 voc. 1602: Luce soave. —
In ebende,sselben 2. lib. 1604: Se de tor-
menti. — „0 Dio me stesso" u. „Mentre
con raille amori" im 3. Buche 1605. —
„Neve tu mi rassembri" im 4. Buch. 1606.
— „Ha di serpe il velen" 5 v. in G. del
Turco's 1. lib. Madr. 1602. — In Phalese's
Samlwk. Madr. a 6 v. 1601: „Un dolce
riso". — In Santi Orlandi's 3. lib. Madr.
5 V. 1605 : „Voi ch'io son morto."
Balis,... von ihm besitzt die
Bibl. der Christkirche in Oxford 1
Sarabande.
Batisda, Juan de, um 1633
musico de vihuela an der Hof-
Batista de Vielmis.
375
BatoD, Heuri.
kapeile in Madrid (Straeten 8,
424).
Batista, de Vielmis, siehe Bar-
tolammeo.
• Batiste, verzeichnet Gerber 1
als einen zu Anfange des 18. Jhs.
lebenden bedeutenden Violinisten,
der der erste gewesen sein soll,
welcher Doppelgriffe auf der Vio-
line hervorbrachte. Er war ein
Schüler Corelli's und starb als
erster Violinist und Direktor an
der polnischen Kapelle (in War-
schau?).
Batistin, (wie ihn Fetis verz.)
und Babstistini, siehe Stuck,
Job. Baptist.
ßatka, Anton, Sohn des Lorenz,
Kammermusikus und Bassist des
Bischofs von Breslau, geb. zu Prag
am 21. Nov. 1759 (Gerber 1.
Dlabacz).
Batka, Lorenz, Vater einer
musikalischen Familie, dessen 5
Söhne sich als Musiker auszeich-
neten, geb. 1705 zu Lischau, gest.
1759 in Prag, wo er an melireren
Kirchen als Musikdirektor angestellt
war. (ib.)
Batka, Martin, Sohn des Lorenz,
ein tüchtiger Violinist, der nach
des Vaters Tode dessen Nachfolger
im Amte wurde. Er st. 1779 zu
Prag, (ib.)
Batka, Michael, Sohn des Lo-
renz, geb. 29. Sept. 1755 in Prag,
lebte noch 1789 als angesehener
Violinist in Prag, (ib.)
Batka, Veit, Sohn des Lorenz,
geb. 29. Mai 1754 zu Prag, ist
Oboist und Flötist in der Kapelle
des Herzogs von Kurland in Sa-
gan. (ib.)
Batka, Wenzel, Sohn des Lo-
renz, geb. zu Prag 14. Okt. 1747,
war Kammermusikus (Tenorist und
Fagottist) an der bischöfl. Kapelle
in Johannisberg. (ib.)
In der Bibl. des Stiftes Kloster-
neuburg unter Bathka (o. Vornamen)
1 Ave Maria im Ms.
Die Hofb. in Wien besitzt von
einem Evermodus Ediiardus Batka,
Pfarrer von Deutschkonitz bei
Znaim zur Zeit Ks. Joseph L, unter
Ms. 18607 — 09 u. 19273 — 75 aller-
lei Märsche für Orchester.
Baton, Cliarles, (Baten le jeune)
Bruder des Henri, Virtuose auf
der Bauernleier (vielle) und auf
der Musette (Sackpfeife), die in
damaliger Zeit (18. Jh.) in Paris
sehr beliebt waren. Er ist auch
bekannt durch eine Schrift gegen
Rousseau, worin er die alte fran-
zösische Musik verteidigt, betitelt:
Examen de la lettre de M. Eousseau
sur la musique fran^aise (Paris) 1753. 8".
36 S. [B. B.
— 2. ed. (Paris) 1754. 8«. 43 S. [B. B.
Briissel. Bologna.
Dieselbe Abhandlung auch abgedeckt
in Rousseau's Lettre sur la musique. 2.
ed. 1753 [Bologna].
Fetis bezeichnet die Schrift als eine der
besten über diesen Gegenstand. Baton
veröffentlichte auch mehrere Abhand-
lungen im Mercure de France über die
Vielle, deren Konstniktion er verbesserte
(Sept. 1750 p. 153. Juni 1752 p. 161.
Auch 1757); letztere ist betitelt :' „Memoire
sur la vielle en D-la-re, dans lequel on
rend compte des raisons qui ont engage
ä la faire, et dont l'extrait a ete presente
a la reine." Von seinen Kompositionen
kann ich nachweisen:
1. Suite pour 2 vielles ou musettes,
oeuv. 1. Paris 1733. fol. [Paris Nat.
2. Amusemens d'une heure, duos pour
2 vielles, oeuv. 4. (Paris) s. a. fol. [Paris
Nat.
3. La vielle amüsante, divertissement en
suivie suites pour les Vielles, Musettes . . .
oe. 2. Paris, fol. [br. Mus.
Das C. P. besitzt von Baton (o. Vor-
namen) 6 Senates , pour le Violoncelle,
welchem B. sie angehören bedarf der
Untersuchung.
Baton, Henri, (Baton l'aine)
geb. gegen 1710 zu Paris, war
Virtuose auf der Musette, eine Art
Sackpfeife. Er liefs 3 Bücher So-
Batonier.
376
Batteux.
naten und 2 Bücher Duos für sein
Instrument, von semer Komposi-
tion in Paris stechen, wie Fetis
sagt, doch glaube ich, dass dies
eine Yerwecb seiung mit seinem
Bruder Charles ist (s. d.).
Batonier, s. Bastoiiier, Mathieu.
Batta,... In La Chevardiere's
Kecueil de 18 Contredanses einige
Nrn.
Battaglia , LodoTico , diente
dem Senate von Messina als Mu-
siker. Poggioli nahm von ihm in
sein Samlwk. Scelta di Motetti
1647 die Motette auf: Adjuva me
4 voc.
Battaglia, Matteo, aus Bologna,
diente um 1666 als Musico dem
Herzoge von Naiburgh (Neuburg
an der Donau?), erwähnt in Maur.
Cazzati's 5. lib. Motetti op. 39 von
1666, der ihm eine Motette widmet.
Battaglia, Mauritio, ein Schü-
ler des Horatio Tarditi, in dessen
Canzonette lib. 2, 1647 sich „II
ciel per me" 3 voci befindet.
Battaglini , Lodovico, diente
vom 15/10 1619—21 in der Stadt-
kapelle in Lucca mit monatl. 2 Sc.
(Nerici 208.)
Battaglioni, Orazio; die Kathe-
drale zu Pistoja besafs von ihm
eine Samlg. Madrigale. Venelia
1574 (nach einem älteren Katalog.)
Battelier, Albert, 1641 Sänger
an der Hofkapelle in Brüssel mit
490 Gld. Gehalt (Straeten 5, 136).
Batteil (Battle), Ralph, geb.
11/4 1649, gest. 20/3 1713 in
London, erzogen im Peterhouse zu
Cambridge, wurde 1662 Kektor am
All Saints, mit ^lem Vikariat an
St. John in Hertford, 1680 Präben-
dar in Worcester, 1689 schwor er als
Subdekan und Clerk of the Cheque
an der Kgl. Kapelle in London,
Er soll ein guter Orgelspieler ge-
wesen sein und erzog viele Schü-
ler (Rimbault 224). Folgende Lob-
rede auf die Musik ist von ihm
gedruckt:
The lawfulness and expediency of clii;rcli
musick asserted in a sermon . . . preacbed
at St. Brides-chnrch, npon 22/11 1693.
Lond. 1694 Heptinstall. 4". [Brüssel.
Glasgow.
Battell (Battle) William, schwor
am 10/12 1691 als Gentleman
extraord. a/d. Kgl. Kapelle in Lon-
don und wurde im Jan. 1710 fest
angestellt. Bis dahin war er Sänger
an der Westminster- Abtei. (Rim-
bault.)
Batteii, Adrian, ein englischer
Komponist, geb. in dem letzten
Viertel des 16. Jhs., Schüler von
Holmes an der Kathedrale in "Win-
chester, 1614 Choral -Vikar am
Westminster in London, 1624 an
St. Paul, sowie Organist daselbst.
f gegen 1640. B. wird nnter die
besten englischen Komponisten ge-
zählt und gleich einem Gibbons,
Hilton u. a. geschätzt. Von seinen
Kompositionen hat sich nur Weniges
erhalten.
In Boyce's Cathedra! Music 2. Bd. 3
Gesge. zu 4 u. 5 St. — In Clifford's
CoUection von 1664 mehrere Gesge. Im
Ms. Oxford chr.-ch: 2 Services 5 v., Pre-
ces, 6 Psalmen u. 5 Anthems. In Barnard's
Samlwk. von 1641: 7 Gesänge. Im Ms.
1642 der Bibl. des R. C. of Music: 27 Gesge.
(Kat. p. 188 ff.). In Tudway's CoUection,
Ms. 98 im br. Mus. 1 Anthem : Hear my
prayer, o Good. Ms. Ely, 3 Anthem, auch
im Orgelbuch 1. In Bd. 8 eine Litanei.
In Mss. der Bibl. in Cambridge FW.
Nr. 116: Haste Thee, o God. 0 praise the
Lord. Nur Orgelst, vorhanden. Ebendort
Nr. 88. 117 u. 152 Hear my prayer. Auch
in Boyce Cathedr. mus.
In englischen Neudrucken 3 Gesge.
(Eitner 2).
Batteux, Charles, geb. 7. Mai
1715 zu Alleud'huy bei Reims,
gest. 14. Juli 1780 zu Paris, ein
gelehrter Kanonikus und Prof. der
Philosophie, schrieb :
Les beaux-arts reduits ä un seul (memo)
principe. Paris 1743.
Batti
377
BattisMU.
— Paris 1746 Durand. 120. 291 S.
[Bologna.
— nouv. ed. Paris 1747 Durand. 8".
[Brüssel. Paris Nat.
— nouv. ed. Leide 1753 E. Luzac fils.
120. [Brüssel. Mailand Cous.
— In deutscher Uebersetzung: Ein-
schrenkung der schönen Künste auf einen
einzigen Grundsatz mit damit verwandten
Abhdlg. von (Job. Ad.) Schlegel. Lpz. 17.52.
— 2. Aufl. Lpz. 1759. — 3. Aufl. Lpz.
1770. Weidmann's Erben u. Reich. 8". 2
Bde. [B. B. Brüssel. Näheres bei Becker
1, 479.
Ferner: Cours de belles lettres. Paris
1747. 4. Aufl. 1769. Eine deutsche
Uebersetzung: Einleitung in die schönen
Wissenschaften mit Zusätzen von Karl
Wilh. Ramler. 2 Aufl. Lpz. 1762/63.
Weidmann's Erben und Reich. 4 Bde. 8".
[Brüssel.
— 4. Aufl. ib. 1774. 4 Bde. [B. B.
Batti, Francesco, von ihm be-
sitzt die B. B. im Ms. 17098 ein
Magnificat zu 4 St. mit Bc. in P.
Battiferri, Luigi, geb. zu Sas-
corbara (nicht Pascorbara) bei Bo-
logna im Anfange des 17. Jhs.,
war um 1642 T\äpeUmeister „nella
cittä di Sant' Angelo Inuado", wie
es auf dem Drucktitel heilst. Er
gab heraus:
Messa et Salmi concertati a 3 voci cioe
A. T. e Basso, con Motetti, Letauie, &
Salue regina a Due, & Tre Voci. Di Luigi
... op. 2. Ven. 1642 Aless. Vinceuti. 4
Stb. [B. Br. Bologna.
Fetis nennt noch op. 4 und 5, zwei
Bücher Motetten f. 1 St. mit Bc. eben-
dort 1669 gedruckt (siehe Battiferro).
Im Ms. W. 49 der B. B. ein Magnificat
ä 3 voc. c. Cent, ex 1642, in P. — Im
Ms. 15799 (Kat. S. 21 Nr. 89 B. Kgsbg.)
„Christe eleison" 4 voc. (Müller schreibt
fälscht. Balliferri, wirft auch S. 104 Bat-
tiferii und Battiferro zusammen.) — Im
Ritter Nr. 26 ein Orgelsatz.
Battiferro, S. D. Luigi, aus
Urbino, war um 1669 Kapellmeister
an der Akademie dello Spirito
Santo zu Ferrara (Titel); ob er
noch 1719 lebte, wie man aus dem
Ms. 1200 der B. B. vermuten
könnte, ist sehr fraglich. Man
kennt von seinen Kompositionen:
1. 11 1. lib. de Motetti a voce sola di
... Op. 4. Bologna 1669 Monti. Part, in
4". S. 91
2. H 2. lib. (dito) ib. 1669. Op. 5. Part,
in 4». 83 S. [beide in Bologna u. C. P.
3. H 3. lib. (dito) ib. 1669. Op. 6. P.
40. [C. P. Bologna nur ein Fragment.
4. Ricercari a 4, a 5, a 6 con 1, 2, 3,
4, 5, 6 soggetti ... op. 3. Bologna 1669
Giac. Monti. [Bologna.
Ms. 1200 B. B. 12 Fugen auf 4 Notea-
systeme notiert, oft mit mehreren Themen.
Ms. 1200a eine 2. Kopie. Ms. 1201 enth.
2 Fug. in 4 Stb. Diese Fugen sind wahr-
scheinlich dieselben wie die vorherge-
nannten „Ricercari". Auch die Bibl.
Joachimsthal besitzt 11 dieser Ricercari
in P. — Die Kgl. Musikal. - Samlg. in
Dresden besitzt von der Hand Zeleuka's,
1718 und 1719 kopiert: Ricercar con 5
soggetti, über 3. ; Ricercari hb. 4 und Ric.
con 6 soggetti, lib. 5.
Ms, 2008. B.Brüssel: 12 Ricercari per
organo. 1719. — Ebenso in B. Lpz.
Im Neudnick 2 dieser Ricercari (Eitner
2) und in Dehn's Lehre v. Contrapunkt,
ed. von B. Scholz. Berl. 1859 Schneider,
Tab. Xp. 41—47 eine Fuge.
Battillier, FraiiQois, um 1618
Sänger in Brüssel (Straeten 5, 155.)
Battiiio , . . . lebte um 1780 wahr-
scheinlich in London u. gab heraus:
1. A coUection of airs & duets for the
gernian flute or 2 Violius. Lond. fol.
[br. Mus.] 2. 0 Sonatas for 2 Violins.
Part. Lond., Johnson, fol. 18 Seit. [B.
Wagener.
Battisliill, Jonathan, geb. im
Mai 1738 zu London, gest. 10. Dez.
1801 zu Islington. 1747 war er
Chorknabe an St. Paul und Schüler
W. Savage's, wurde dann als Kla-
vierspieler am Covent Garden
Theater angestellt u. trat durch
die Verheiratung mit der Sängerin
Miss Davies 1763 noch näher mit
dem Theater in Verbindung. 1764
komponierte er mit Arne die Oper
„Almena". 1764 zur Pantomime
„The Rites of Hecate". In späterer
Zeit wandte er sich der Kirchen-
musik zu, wurde gegen 1771 Or-
ganist an St. Clement, Eastcheap
und St. Martin, Orgar und dann
ßattishill.
378
Battistini, Giacomo.
an der Christuskirche in der New-
gate Street in London. (Grove.)
Von seinen Kompositionen kann
ich nachweisen:
1. Almena. au engl, opera. as performed
at the Theatre roy. in Druiy Lane, cont.
the songs. . . (Kl.-A. mit Violine) London
c. 1766. qufol. [br. Mus. R. Cef Mus.
2. Call to remembrance. Anthem for 7
voic. Lond. fol. [br. Mus.
3. 6 Änthems & ten chants composed
by the lata . . . from the original ms.
(With a memoir by Dr. Busby & engra-
ved Portrait.). In score. Lond. 1804 prin-
ted for the Editor, fol. [R. C of Mus. br.
Mus. Glasgow.
2 Anthems, as they are sung at St.
Paul s Cathedral. Lond. C. and S. Thompson,
fol. [Glasgow, br. Mus. R. C. of Mus.
In John Page's A coUect. of Hymns 12
Psalms & an Ode by B. Lond. 1804. [R.
C. of Mus.
12 Hymns. The words by . . . C. Wesley.
Lond. 40. [br. Mus.
The Shepherd & Chepherdess. A cantata
(Lond. 1764) kl. fol. [br.Mus.
1 Glee in AYill. Horsley's Vocal Har-
mony. Lond. [R. C. of Mus.
A collection of songs for 3 & 4 voices,
comp... books 1 & 2. London, fol. [R.
C. of Mus. br. Mus.
A collect, of favourite songs, sung at
the publick Gardens and Theatres. Lond.
fol. [R. C. of Mus. br. Mus.
In Cyclopedia of music, einige Nrn.
In Thalia, 1 fav. song, dramatic piece.
In Leslie, H. Cassel's Choral Music Nr.
28 (1867).
In Pittman's (J.) A Series of progressive
studies . . . book 6. (1882) 8».
In Bishop's (Sir H. R.) A Midsummer
Nights Dream. The Overt. Songs etc. tei^-
weis von B. (1816) fol.
In Novello's Cathedr. volunt. (1731).
In Rüey's (W.) Psalms & hymns. (1750?)
In The Silver moou's enamoured c. 1770.
Select pieces for the organ or Pfte . . .
select . . . by G. Page. Lond. c. 1805. qu4<'.
Siehe ßishop (J.) of Cheltenham: Sundry
Piano mus. (1870) fol.
Das br. Mus. besitzt aufserdem noch
eine Anzahl Londoner alte Einzeldrucke
von Arien, Glees u. a.
Im Catch Club 1, 1 Nr.
In Longmau's Collect, of catches 2 Glees
zu 3 u. 5 St. Nr. 193 u. 204.
In H. Row. Bishop's collect, of Glees,
2 Nrn. [B. B. br. Mus.
In John Bland's 4. Samiwk.
als vorzüglicher
In Th. Busby's Divine harmonist.
In John Page's Harmonia Sacra. Lond.
1800, 5 Anthems.
In Warren's Catches 1763 etc. Canons,
Catches und Glees.
Im Neudruck 4 Gesge. (Eitner 2).
Battista dal Foiiclaco, von A.
Fr. Doni im Dialogo della musica,
1544, Bl. 42 V.
Cornettist erwähnt.
Battista Romano, war im 16.
Jh. nach Trojane Geiger am Mün-
cheuer Hofe und f 1570. Nach
den Akten im Kreisarchive zu
München (Sandberger, Lassus 1.
Tl. 3. Buch) wird ein Johann Bah-
tista Roinaiio, Geiger, von 1568
bis 1570 mit 160 Gld. Gehalt und
mehreren Gnadengeldern verz.
Dies ist jedenfalls der von Trojano
Erschossene. Ein anderer Geiger
ist nur mit Bahtista Geiger verz.
und zwar von 1569 — 1575 mit
180 Gld. Gehalt. Trojano meint
sicherlich den Ersteren.
Battista Siciliano, wird von
Luigi Dentice in Due dialogi della
musica 1553 im 2. Dialoge als In-
strumentist erwähnt, den er im
Hause der Donna Giovanna d'Ara-
gona, Mutter der berühmten Vit-
toria Colonna (Divina nennt er sie)
hörte.
Battista da Verona, ein Flötist
um 1506 zu Modena (Valdrighi 12, 9).
Battista, Albert Luigi Fr., siehe
Baptiste, Ludwig Albert Friedrich.
Battistini, Gahriel Angelo de^
war um 1666 Sopranist (Castrat)
an der Hofkapelle in Dresden mit
800 Rthlr. Gehalt angestellt und
erhielt 1680 an 1000 Rthlr. (Für-
stenau 1, 92), am 2/10 1662 wird
ein Castrat gleichen Namens an
der Hofkapelle in München angestellt
(Kreisarchiv).
Battistini, Oiacomo, war um
1695 u. f. Jahre Kapellmeister an
der Kathedrale in Novara und
Battle.
379
Bandet, Eleazar.
schrieb nach Chrysander's Händel
1, 174 Anmkg. den 3. Akt zur
Oper Antemio für Novara (A. Be-
sozzi und Dionigi Erba den 1. und
2. Akt). Man kennt von ihm:
Motetti sacri, op. 1. Bolog. 1698 Sil-
vani. [Paris Nat.
Eoger zeigt Motetti sacri op. 2 an und
Fetis Qocli Armonie sagre; Bolog. 1700.
Bestehend aus 12 Piecen zu 1 — 3 St. mit
und ohne Violine.
Im Ms. 1744, R. Cef Mus., 1 Motette
für 1 Stirn, u. Bc. — Im Ms. 1745 drei
Motetten arrang. für 1 und 2 St. u. Bc.
auch mit 2 Violinen.
Battle, Ralph, siehe Battell
und William Batteil.
Battoiii, Olovaniii, Die Kgl.
Musikalieu-Samlg. in Dresden be-
sitzt von ihm im Ms. 1, 48, 49 u.
89 an 15 und mehr Arien für
Sopr. u. Instr. in P. Ob er im 17.
oder 18. Jh. lebte bedarf noch der
Untersuchung.
Batu,... um 1798 erschienen
zu Paris 3 Duos concert. für 2
Violinen als op. 2. (Gerber 2.)
Bau, N..., ein französischer
Schriftsteller um 1750, soll nach
Caffiaux (Fetis) eine musik- theo-
retische Abhandlung geschrieben
haben.
Baubdweyn, siehe Baulduiii.
Bauck, Matthias Andreas, geb.
1765, 25. Mai zu Hamburg, gest.
6. April 1835 zu Lübeck, Schüler
von Königslövv in Lübeck, seit
1799 Organist und Werkmeister
an St. Jakobi in Lübeck. (Stiehl 1).
Er gab heraus:
Anleitung zur Kenntniss der Harmonie
in Fragen u. Antworten, als Handbuch . . .
Lübeck 1814 Michelsen. 8". [Brüssel. B.B.
Vorkenntnisse zur Harmonielehre. Lüb.
1832. 8». [B.Lpz.
Lübeckisches Choral - Melodien - Buch.
Lüb. 1821 Rohden 8«. 93 Choräle auf 72
S. [B. Lpz. Brässel Cons.
Paulus, Oratorium, 1. Teil von B. 1792,
Autogr. P. 2. Tl. von Königslöw [Stadtbibl.
Lübeck.
Zeit und Ewigkeit. Orat. 1794, Autogr
P. [Lübeck.
Jesu Auferstehung, Kantate [Lübeck.
2 Fugen. 3 st. Ricercata. Introduct. u.
Fuge f. Orgel, Mss. in Lübeck. Ebendort
in einem Samlbd. Fugen f. Orgel.
Musikalisches Andenken. Meinen Freun-
den gew. Hambg. 1798 Schniebes. (Lieder
f. 1 St. u. Kl.) [ib.
Händel's Hallelujah f. Orgel nebst einer
3 st. Fuge. Hambg., Meyn. [ib.
Band de la (^uarri^re (Kakerie
nach Coussemaker 5, 191—200),
ein Troubadour des 13. Jhs. 2
Chansons in Paris Nat. Ms. Nr.
66 (fonds de Gange). La Borde
citiert in T. 2, 313 noch 2 andere.
Baudachlus, Friedericus, um
1643 der evangel. Kirchen und
Schulen Kantor zu Sagan, Salom.
Hossmann erwähnt ihn in der
Widmung.
Baude, Claisse, Sänger in
Brüssel in der Kapelle Philipp des
Schönen um 1504 (Straeten 7, 159).
Baudechoii, siehe Le Jeusiie.
Baiiderali, David, lebte gegen
1785. Die Bibl der Musikfr. in
Wien besitzt von ihm 4 Ariette.
1 Eec. e Cavatina.
Bauderoii, Antoine, siehe Se-
nece (Senegal).
Bandet Cordier, aus Piacenza.
Ein Komponist des 15. Jh., von
dem sich im
Cod. 37 des Lioeo zu Bologna 2 Gesge.
befinden: Et in terra pax und Se euer
damant 3 voc. — Im Ms. Codex 213 Bod-
leian zu Oxford heifst er Magister Baude
Cordier und ist mit den Gesgen. vertreten:
Amans, ames secretement 3 voc. fol. 123 r.
Ce jour de Fan que mant 3 v. fo. 97 v.
Dame exceUent ou sont bonte 4 v. fo.
116r. Je suy celuy qui veul 3 v. fo. llOv.
Pour le desfault du noble 3 v. fo 108 v.
Que vaut avoir qui ne vit 3 v. fo. 110 v.
Taut ay de plaisir et de desplaisance 3 v.
fol. 111 r.
Bandet, Eleazar, lebte 1669
als Sänger an St. Peter zu Genf
und erhielt am 9. April obigen
Jahres das Bürgerrecht gratis mit
der Verpflichtung gegen ein billiges
Baudet, Jacques.
380
Baudrexel, Phil. Jak.
Entgeld die Musik zu leliren. (G.
Becker 1, 91.)
Baudet, Jacques, um 1514/15
Sänger in der Hofkapelle Louis XII.
von Frankreich. (Thoinan 91.)
Baudier, siebe Le Baudier.
BaudiiiO, Fi lippo, Tenorist, wird
am 23/10 1677 an der Hof kapeile
in München mit 993 Gld. an-
gestellt. Der am 26/10 1650 mit
525 Gld. angenommene Altist:
ßaudini oder Baudino (ohne Vor-
namen; ist wahrscheinlich derselbe.
(Kreisarchiv.)
Baudiiiis, Baudinus de, war
um 1643 an der Hofkapelle in
Warschau angestellt. Scacchi ver-
öffentlicht in seinem Cribrum mu-
sicum gegen Siefert einen Canon
(S. 224).
Baudewyn (Bauduwyn,Bauduyn,
Bauwin, Bauduin, Baudoin) Jehaii.
Sti-aeten YU, 513 zeigt ihn im
Register als Orgelträger in der
spanischen Kapelle an. Seite 163
und 165 wird er aber unter dem
Namen „Bauduyn" als Sänger mit
4 s. für den Tag verzeichnet (Ka-
pelle Philipp des Schönen in Spa-
nien 1506). Er kommt in der Ka-
pelle Karl Y. noch 1514 u. 1531
vor. Man verwechsele ihn nicht
mit Noel Baulduin, dessen Name
mit denselben Yarianten vorkommt.
Die Bibl. der Christ churcli zu Oxford
besitzt von einem John Baivdicine im Ms.
2 Motetten zu 5 Stirn, und 1 Fantasie zu
3 St. Nach Angabe des Kataloges ist
dies aber ein englischer Komponist.
Baudiot, Charles Nicolas, geb.
zu Nancy den 29. März 1773, gest.
26. Sept. 1849 zu Paris. Schüler
von Jansen Taine, wurde 1802
Prof. fürs Yioloncellspiel am Con-
servatoire zu Paris an Stelle seines
Lehrers u. 1806 erster Yioloncellist
der Kgl. Kapelle. 1822 zog er
sich zurück, reiste aber noch öfter
als Yirtuose. (Castil-Blaze 160 u.
Fetis.) Fetis berichtet ausführlich
über sein nicht bedeutendes Talent
und verzeichnet 16 Werke für
Kammermusik und Methoden. Mir
sind nur folgende Werke bekannt,
die Fetis nicht verzeichnet:
Traite de transposition musicale , . . .
oeuv. 35. Paris (1837) Espinasse fol. mit
2 Heften Etudes. [B. B. br. Mus. Mu-
sikfr. Wien.
— Etudes de transposit. music. oe. 37.
ib. [B. B.
— Etudes de transposition p. V. et Alto,
op. 38. Paris , Espinasse. [Brüss. Cons.
Siehe Baillot, Methode de Vcl.
Tu me sais, Eomance. Paris fol. [br.
Mus., dort auch noch 1 Italien. Arie, gedr.
in Paris.
3. Quintette (in Gm.) pour 2 V. A. et
2 Vcl. oe. 34. Paris, Guerin. P. [Mai-
land Cons.
Baudoin, Jehan, s. Baudewyn.
Baudoin, Noel, siehe Baulduin.
Baudoin des Autiex (Autels),
ein Dichter und französischer Mu-
siker um 1250, von dem die Na-
tionalbibl. in Paris, Ms. Nr. 65
fonds de Gange, 1 Chanson besitzt.
Baudouin, siehe Blondeau.
Baudouyn, siehe Baulduin.
Baudrexel, A. . ., nennt sich
bürgerlicher Stadtmusikus in Mün-
chen, doch ist es fraglich, ob er
noch dem 18. Jh. angehört. Die
Staatsbibl. in München besitzt den
Druck :
Jakl, Görgl, Franzi und Hanns, ein
musikal. Gaudium in baver. Volkssprache
f. 1 St. u. Pfte. s. 1. (München) 7 Seit.
Baudrexel , Philipp Jakob,
geb. gegen 1635 zu Fies in
Schwaben , studierte Theologie,
wurde vom Kurfürsten nach Rom
geschickt, um sich in der Musik
weiter auszubilden, n. erhielt nach
der Rückkehr die Pfarre in Kauf-
beuern in Baiern. Auf seinen
Druckwerken nennt er sich Doct.
der Theologie, Decan zu ,,Kauf-
burae". Yon seinen Kompositionen
kann ich nachweisen:
ßaudron.
381
Bauer, Jos.
Primitiae musicales: Te Deum, Missae,
Requiem, Mutettae 16 de comuni 5 et 8
voc. couc. c. 2 V. 5 vocib. semper ad-
iuncto secuudo clioro c. suo org. Oeni-
pouti 1664 Mich. Wagener. 40. 20 Gesge.
[B. B: 13 Stb. B. M: Bl. Paris ^Jat.
Psalmi vespertini de Dominica, de B. V.
apostoüs et f estis . . . Cum Hymnis 4
Magnif., 4 Antiphon., Te Deum: 8, 5,
4 voc. c. 2 V. et secundo clioro c. suo
org Monaster. Campidon. Colon. 1668.
Dreher. [B. B : 12 Stb. B. M: A 1 . 2. V2.
Baudron , Antoine - Laurent,
geb. 16. Mai 1743 zu Amiens, gest.
um 1834 zu Paris. Schüler von
Gavinies im Violiiispiel, trat 1763
ins Orchester des Theater fran(,'.ais
und wurde 1766 Orchesterchef.
1780 komponierte er die Musik zu
Kousseau's Pygmalion, die Arien
zur Mariage de Figaro und vieles
andere, wovon aber, wie es scheint,
nichts gedruckt worden ist. 1822
zog er sich zurück. (Fetis, Gerber
1. 2.) Ich kann von ihm nur nach-
weisen:
J'ai toujours vendu des chansons. Paus
0. 1795. 8". - Flavie R*** ä son Pere
rendu ä la liberte. Rondeau. Pans fol.
[Beide im br. Mus.
Baiidryiigeii (Baudring) Elias,
Schüler von H. Wulff in Lübeck,
von 1652—59 Kornettist und Mu-
sikdirektor zu Norköping u. 1659
bis 1673 Katsmusikus zu Lübeck,
st. daselbst um 1673. (Stiehl 1.)
Bauduiii und Bauduwyn, siehe
Baudewyn.
Baudy, N. . ., 1- Violinist an
der Hofkapelle Louis XIV. mit
912 liv. u. Naturalien (Castil-Blaze
146).
Bauer, ... ein Violinvirtuose der
1792 von Lissabon kam und sich
in Hamburg hören liefs. Gerber 2
glaubt, dass es vielleicht Franz war.
Bauer, Frau, die Gattin des
vorigen, eine Yirtuosin auf dem
Psalterion, oder Hackbrette, wie
Gerber 2 sagt. Sie trat mit ihrem
Gemahl in Hamburg 1792 auf und
berichtet Sittard nach einer alten
Kritik: „Das bisher wenig bekannte
Psalterio ist durch den Capellmstr.
Zimmermann zu solcher Vollkom-
menheit gebracht, dass Mde. B. die
schwersten Violin- u. Clavier-Con-
certe mit der grölsten Fertigkeit u.
Ausdruck darauf spielt."
Bauer, Franz, geb. zu Gitschin
in Böhmen, studierte um 1783 zu
Prag Theologie und erhielt ein
Subdiakonat. Von Jugend auf be-
trieb er das Violinspiel und hatte
es zu grolser Fertigkeit gebracht.
Er verliefs sein Amt, ging mit
einem vornehmen Russen nach
Petersburg und st. dort um 1796.
Mozart hörte ihn in Prag und be-
zeigte ihm seine gröfste Anerken-
nung; seine Technik u. der selische
Ausdruck sollen bewundernswert
gewesen sein. (Gerber 1. Dlabacz.)
Bauer, Greorg Christoph, Kan-
didat der Theologie, gab heraus:
der Gottesgelartheit Candidat 12
Lieder von versch. ungenannten Dichtern,
für das Ciavier gesetzt. . . Hof, Vierung.
Buchh. 178.Ö. qu40. [B. B. br. Mus.
Stadtb. Augsb.
Wahrscheinlich ist die Arie m Chrst.
Gottl. Hilscher's Samlwk., die ■ nur mit
Bauer gez. ist, auch von ihm.
Bauer, Jakob, von 1712—1722
Chorvikar und Praefekt am Dome
zu Salzburg (Peregrinus 167.)
Bauer, Johann Zacharias, Mu-
sikus am Hofe des Herzogs Moritz
von Sachsen- Zeitz, wird 1666 an
den Herzog von Hannover em-
fohlen (s. Staatsarchiv.)
Bauer, Joseph, die Lexika
machen einen Kapellmeister der
würzburgischen Hofkapelle aus ihm,
während der mir vorliegende Druck
ihn nur einen Trompeter an der
Hofkapelle in Würzburg nennt.
Nach Fetis starb er 1797 zu Würz-
burg. Ich kenne von ihm:
3 Quatuors pour le Claveciu avec l'acc.
1 Fl. trav., V. et Vcl. op. 3. Franc-
Bauer, Katharine.
382
Baufils.
fürt s/M., Haueisen. 4 Stb. fol. [Dresd.
Mus.
3 Sonates p. le Clav, avec Tacc. 1 Fl.
trav. V. et Vcl. op. 4. ib. 4 Stb. fol.
[B. M. Dresd. Mus.
Sonates, dito op. 5, ib. 4 Stb. fol.
[Dresd. Mus.
(Gerber 1 sagt die 5 Theile erschienen
1772—1776.
VieUeieht ist das im Ms. 128, XUI in
B. B. befindliche ,, Quartette ä Cla\i-Cem-
balo, Fl. trav. V. e Vcl. ohne Vornamen
(nur Klav. vorh.) auch von ihm.
Die Bibl. Dresd. Mus. besitzt noch im
Ms. 2 mal „3 Sonate ä 2 Cembali" qufol.
und 3 Quatuors p. le Clav, qufol.
Die Stadtb. Br. besitzt im Ms., Stb. in
hiol. 1 Quartetto in F. per il Clavic,
Fl., V. et Vcl.
Die B. in Schwerin F. besitzt unter
Baiier ein Klavierkonzert mit V. solo col
B. 3 Stb. im Ms., was ihm wahrsch. angehört.
Bauer, Katliarine, die Tochter
Josepli's, Schülerin Sterkel's im
KlavierspieJ und der Komposition,
geb. in Würzburg um 1785 (sie?).
Trat schon als Kind in den dortigen
Konzerten als Klaviervirtuosin auf
und erschienen 1798/99 in Offen-
bach bei Andre op. 1 — 3, 3 Yaria-
tionenwerke (Anzeige in der Lpz.
Ztg. und Gerber 2).
Bauer, Nicolaus, aus Georgen-
thal im Gothaischen, ist um 1754
Violinist a/d. Hofkapelle in Gotha.
(Marpurg 1, 270.)
Bauerbaeli, Moritz, aus Pirna,
Tenorist an der kurfiirstl. Kantorei
inTorgau um 1562 (Fürstenau 3,17 6).
Bauerbacli, Sartorius, um 1555
Allist (Männer-) an der Hofkapelle
in Dresden mit 29 Gld. Gehalt.
(Fürstenau 1, 25.)
Baueriifeiuclt (Pauerfeind), Jo-
hann, aus Innsbruck, wurde durch
Scandellus nach Dresden berufen.
Die s. Staatsakten erwähnen ihn
in den Jahren 1574 u. 1586. Im
Jahre 1591 wurde er entlassen.
Er war Sänger (Altist) und Instru-
mentist, (s. Staatsarch. Fürstenau,
1, 35. 3, 210.)
Bauersachs, Cliristian Fried-
rich, geb. 4. Juni 1767 zu Schnabel-
weid bei Pegnitz im Baireutschen,
gest. 14. Dez. 1845 zu Sömmerda#
bei Erfurt (im 79. Lebensjahr),
war Yirtuose auf dem Bassethorne
und dem Yioloncell und an kleinen
süddeutschen Fürstenhöfen in
manigfachem Wechsel angestellt.
Er wendete sich später dem Stu-
dium der Mineralogie zu und er-
hielt an der Bergakademie zu
Clausthal eine Anstellung. Yon
seinen Kompositionen scheint sich
nichts erhalten zu haben (Leipz.
Ztg. 48, 534).
Bauerschmidt,... Gerber 1
und 2 führen zwei Komponisten
dieses Namens an, 1. einen deut-
schen Musiker, der um 1784 zu
Paris lebte und Quartette und
anderes herausgab; 2. einen Pia-
nisten, der um 1794 in Petersbm^g
lebte und Lieder und Klaviersachen
veröffentlichte.
Die Nationalbibl. zu Paris besitzt wahr-
scheinlich von dem Ersteren (o. Vornam.) :
6 Trios pour harpe, clavecin et Violon,
oe. 6. Paris. 3 Stb. und das C. P. „Sona-
tes de Harpe."
Bauerschmidt, Franz Lud-
wig, geb. um 1748, gest. 24. Jan.
1809 in Bamberg. Sohn des Jo-
hann Georg. AYar Domvikar und
Rector chori und wurde 1777 Dom-
organist in Bamberg. Er soll ein
beliebter Komponist gewesen sein
(Marschalk 33).
Bauersclniiidt, Johann Greorg,
Domorganist in Bamberg, diente
um 1750 und wurde den 19/3
1760 mit 50 Gld. u. 12 Simrn
Korn Hoforganist an der bischöfl.
Kapelle ; st. 17. Mai 1 7 7 7. (Marschalk.)
Baufils, Johann, Fagottist an
der Ksl. Hofkapelle in Wien, von
1705 — Okt. 1711, darauf pensioniert
(Köchel 1).
Baulduin.
383
Laumaim.
Baulduin (Balduin, Valduiri,
Baldwyn, Baudouyn, Bauldwin,
Baiildweyn, Baubdweyn, Baydouyn)
Noel (Natalis), ein Belgier des
15. Jlis., der anfänglich Kapellan-
Sänger am Notre-Daine zu Ant-
werpen, dann von 1513 — 18 Ka-
pellmeister an der Kapelle St. Vierge
war und gegen 1530 starb. (Biogr.
nat. beige) Fetis teilt noch
mit, dass er in den alten Akten
und Rechnungen nur „raaester
Noel, Nouel, Noe" etc. genannt
wird und nur einmal soll er unter
dem Namen Balduinus vorkommen.
Ob er je in Italien war ist nicht
nachweisbar, aufser dass der Vene-
tianer Petrucci in das Samlwk.
von 1519b eine 4st. Motette (Exal-
tabo te) aufnahm, ihn also als
Komponisten kennen musste. Man
verwechsele ihn ferner nicht mit
Jehan Baudeivyn^ der zur selben
Zeit lebte und dessen Namen fast
in denselben Varianten vorkommt.
Letzterer ist in der Zeit von 1514
bis 31 als Sänger der spanischen
Kapelle Karl V. verzeiclmet und
wird nur Bauduyn in den Akten
genannt. Jedenfalls bedarf diese
Thatsache der Beachti^ng.
Von Kompositionen des Obigen haben
sich 8 Gesänge (Motetten, Chans., 1 deut-
sches Lied) in alten Samlwk. erli alten
(Eitner 1).
Ms. Cap. sistina 22 : Missa En douleur
et tristesse, 4 v. (resp. 5 v.) — Nr. 57
Missa ohne Titel, 5 voc. (resp. 6 v.)
Ms. B. M. Nr. 1. Missa sup. Mijn Hef-
kens bn;ijn oghen, 4 voc. und Missa ,,Da
pacem" 4 voc. Letztere im Samlwk. 1539
unter Josquin Depres' Namen. — In Ms.
88 ein Salve regina super Je n'ay deul,
6 voc.
Ms. Bibl. Proske (Abthlg. Butsch, 4 Stb.
in qu4''.) Venite filii 3 voc, Oculi Dui. 2
voc, Confitantur 4 voc
Ms. 18810, 5 Stb. Hofb. Wien, fo 2.
Ach Gott wem soll ichs klagen, 5 st. —
fo 32 a Ach hülff mich layd, 4 st. (Ersteres
in Part. Ms. W96 Nr. 1249 B. B. und in
den Samelwk. in Stb. 1556 1 und 1536 a,
letzteres mit Grefinger als Komponist ge-
zeichnet.)
Nach A. Schmid's Petrucci befinden
sich in Anriquez de Valderavano's Musis
dicatum 1547 einige Gesänge in Lauten-
tabulatur von ihm; bei einigen steht die
Cantus-Stim. in Noten darüber.
Baul^gne, siehe Beaulaigne.
Baum, Greorg, Schüler des
Zeitzer Hofvioldagambisten Aug.
Kühnel um 1670, stand darauf in
kurf . Sachs. Diensten (s. Staatsarchiv).
Baum an (Bawman) Stefan,
gegen 1581 Organist an der Hof-
kapelle zu Warschau mit 100 Gld.
Gehalt und 2 Gld. Kost für die
Woche. (Sowinski.)
Baumann, Erasmus, siehe
Bawmann.
Baumann, Grcors:, ein Drucker
und Verleger in Erfurt, nennt sich
Bürger von Erfurt, wohnhaft auf
dem Fischmarkt. Seine Noten-
drucke lassen sich von 1572 bis
1596 verfolgen. In Breslau lebte
auch ein Georg Baumann als
Drucker und Musikverleger, er
lässt sich von 1588 bis ins 17. Jh.
hinein verfolgen. 1650 zeichnen
die Baumannischen Erben und
1657 heifst der Nachfolger Gott-
fried Gründer. In welchem Ver-
wandtschaftsgrade die beiden Bau-
mann zu einander standen, oder
ob das Breslauer Geschäft ein
•Zweiggeschäft des Erfurter war,
ist mir unbekannt. Der Erfurter
gab an Samlwken. heraus:
1576. Cantiones suavissimae 4 voc. T.
L 4 Stb. 25 Mot. (siehe Eitner 1). [B. B:
T. fehlt. Elbing.
1580. Einen Secundus Tomus besitzt
die B. in Elbing, der mir aber nicht näher
bekannt ist.
1587. I. Über suavissimas praestantissi-
moram nostrae aetatis artificium Italiano-
rum cantilenas 4. 5. 6 & 8 voc. . . Das
erste Theil. Die lieblichsten wälschen
Gesenge ... 5 Stb. 26 Nrn. (siehe ebd.)
[B. B: A.B. Proske fehlt T.
Baumann, Jakol), um 1610 ein
Instrumeutist in Augsburg, der
Bauraann, Joach. H.
384
Baumbach.
sich eines weiten Rufes erfreute,
(s. Staatsarcliiv.) Eine Eingabe an
die Ratsherrn von Augsburg in
betreff seiner Anstellung mit eigen-
händiger Unterschrift in Gemein-
schaft mit Hassler vom 18/5 1600,
nebst Anstellung mit jährl. 100
Gld., befindet sich in M. f. M. 25,
12. 21). Er stand vordem in
Diensten der Frau Anna Fuggerin
„weyland Herrn Jacob Fuggers
wittib." Im Augsburger Muster-
buche von 1615 ist er p. 162 „mit
44 Jahre alt, Orgelist in heiig.
Kreutze-Yiertel" verz. 1632 wurde
ihm gekündigt, da er katholischer
Religion war. Nach drei Jahren
kamen die Katholiken wieder ans
Ruder und Baumann erhielt seinen
vorigen Posten. 1653 war er noch
im Amte, 1654 versah es "VVilh.
Liechtlein. (M. f. M. 29, 57 ff. 30,
83. 76).
Bauinaim, Joacliiin Heiiiricli,
ein Flötist der um 1727 in Ham-
bui-g Ratsmusikus war (Mattheson
1, 26, Sittard 1, 23).
Baumaiin, Johann, Instrumen-
tist an der Hofkapelle in Wien
vom 1. März 1656—1664, mit 30
Gld. raonatl. Gehalt (Köchel 1).
Yon ihm sind wahrscheinlich die
in B. Göttweih befindlichen 4stim.
Fugen mit Praeludien, ebenso die
ohne Vornamen im Klosterneuburg'
befindhchen Mss: 2 Te Deum, 1
Hymne und 2 Regina coeli.
Baumami, Johann Jakob, geb.
am 7. Aug. 1824 (hds. in 1834 im
Berliner Exemplare Lobstein's korri-
giert) zu StraCsburg i/Els., wo er
seit 1804 Kantor zum Jungen St.
Peter ernannt war und von 1807
ab a/d. Predigeikirche. Er wird
als tüchtiger Klavier- und Orgel-
spieler gerühmt (Lobstein 46. 81).
Baumann, Paul Christoph,
um 1732 Musikdirektor und Prae-
ceptor am Stifte zu Stuttgart; als
tüchtiger Komponist in Majer's
Musiksaal 1732 genannt.
Baumann, Sehaldus, geb. um
1515 in Nürnberg, studierte 1537
in Wittenberg, wurde von Melanch-
ton dem Dresdener Stadtrate als
Kantor empfohlen und a/d. Kreuz-
kirche 1540 angestellt. Wegen
Vernachlässigung seiner Amts-
pflichten und wegen einer Geld-
schuld bestraft, wurde ihm 1553
gekündigt. Im Jahre 1557 ist er
Besitzer der Gastwirtschaft zum
„Güldenen Löwen" in Dresden.
Ein alter Katalog im Archiv der
Kreuzkirche verz. von ihm Messen,
Motetten u. a., die sich einst auf
dem Kirchenchore befanden. (Vier-
tel]. 10, 251 ff.)
Baumhach, Friedrich August,
geb. gegen 1753 (oder 1757) und
gest. zu Leipzig 30. Nov. 1813,
war um 1778 Musikdirektor am
Theater in Hamburg, 1782/83 am
Theater in Riga (Reichard 1783,
278), ging dann nach Leipzig und
lebte als Musiklehrer, wo er auch
die Artikel über Musik zu dem
1794 erschienenen : „Kurz gefasstes
Handwörterbuch über die schönen
Künste" schrieb. (Gerber 1. 2.
Fetis. Nach Schilling soll er ein
guter Mandolinenspieler gewesen
sein.) Er war auch ein beliebter
Komponist, da sich von seinen
Kompositionen eine ganze Reihe
erhalten haben:
An August, Ode des Horaz, für Orch.
u. 4 Singstim. Ljjz. 1794. P. u. Stb. Friedr.
Wilhehn II. von PreuTsen gew., als er aus
Frankreich, zurückkehrte. [Berlin K. H.
Alphonso u. Zaide, Duett mit 4 hdg.
Klavierbegltg. zu singen, von . . . Lpz.
(1794) W. fleinsius. qu4". [Brüssel Cons.
B. Lpz. br. Mus.
Duo pour Sopr. et Basse av. de Clav.
Lpz., Heinsius. [Brässel Cons.
Ms. in B. Gotha, o. Vornam., 4 Dank-
Cantaten in P.
Baumbach.
385
Baumgärtner, Job.
Maria Theresia hey ihrem Abschiede
aus Frankreich. Roudeau am Pfte. zu
singen. Lpz. Breitk. [Darmst.
Theresen's Klagen über den Tod ihrer
rmglücklicben Mutter Maria Antonia. Eme
Cantate am Fortep. zu singen. Leipzig
Voss & Co. fol. [Dresd.Mus. B. B.
Darmst. BerUn K. H. Biiissel Cons.
Lyi-isebe Gedichte vermischten Inhalts
mit Melodien zum Singen beyin Clav. Lpz.
in Comm. bei Breitkopf. 36 S. [B. Wage-
ner. Brüssel Cons.
La Fayettes Traum, ein musikahsches
Gemaehlde fürs Pfte. mit Deklamation.
Leipzig, F. A. Leo. (1794) Gedicht von
Oertel. (lufol. 14 S. [B. Kgsbg. Musikfr.
Wien. ^ ^
Gesänge am Ciavier od. Pianoforte.
Gotha, Ettinger. [Dresd. Mus. Musikfr.
Wien, 1. u. 2. Samlg.
Aria: Calma la pena amara, per Sopr.
c. istrom. P. Autogr. [Hofb. Wien 18440.
Duetti Notturni coiracc. del Pfte. libr. I.
Lps., Gerh. Fleischer, qniol. (1798) 12 S.
3 Duette, [ß. Kgsbg. .
Autogr. B. B. Komm und hülle mich m
deine Schatten, 4stim.
Air de trois notes (Que le jour me
■dure) p. J. J- Rousseau, avec la parodie
allemande par Gotter et 24 Var. p. le
Clavecin, 1 V. obl. et 1 Vcl. Beriin,
Morino & Co. fol. [Dresd. br. Mus: Klav.
Briissel Cons.
Ms. 1210. B. B. VI Senates p. le Clavec.
ou le Fortep. c. 1 V. 1 Vcl. Stb.
6 Sonates p. le Clavecin ou Pianof.
op. 1. Beriin, Hummel, fol. [Dresd. Mus.
B. B. Musikfr. Wien.
6 Sonate a Cemb. o Pfte. V. obl. e Vcl.
Lips. 1780 G. Gottl. Im. Breitkopf. 3 Stb.
[B. B. br. Mus. Musikfr. Wien.
Six Sonates pour le Clavecin ou Pfte.
Jena dans la Librairie Academique. fol.
27 pp. [B. AVagener.
Russ. Volkslied mit Veränderungen f.
Pfte. Gotha. [Dresd.
Die Bibl. der Musikfr. in Wien besitzt
noch: 3 Sonates p. Clav., V. e Vcl. op. 3.
^ 3 Rondos f. Clav, und Variat. sui- un
AUegretto p. V. e 'B.
Bauinberg, J . . . C . . ., (der
Kat. der Bibl. Berlin K. H. schreibt
J. L. als Vornamen). Gerber_ 2
vermutet, dass es ein Wiener ist.
Er gab heraus:
6 Trios ä 2 Fl. trav. & Vcl. ou Fagot, oe. 1.
Amst. (1783) Hummel. 3 Stb. [br.Mus.
6 Quatuors concert. p. 2 V., A. et B.
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon.
08. 2. Berlin u. Amsterd. (1784) Hummel.
Stb. [Beriin K. H. mit J. L. als Vornamen.
Baumeister, Hans, Sohn des
Trompeters Ernst B. in Diensten
des Erzbischofs von Magdeburg,
wird vom Vater nach Dresden in
die Lehre zu Antonio Scandello
gesandt, um den Zinken zu erlernen
(1555—58). (Fürsteuau 3, 173.)
Baum er, Erdmauii, geb. 1734
zu Kassel, wurde 1757 daselbst an
der Hofkapelle als Waldhornist an-
gestellt und ging nach dem Tode
des Landgrafen 1787 nach Berlin
in die Kapelle der Königin. Nach
Gerber soll er 17 Öö gest. sein.
Ledebur glaubt aber, dass dies eine
Verwechselimg mit Friedrich Sa-
muel ist.
Baumer, Friedrich, geb. zu
Kassel 1736, gesf um 1802 zu
Berlin, war wie sein Bruder "VVald-
hornist u. teilte mit ihm die gleichen
Anstellungen. Ledebur glaubt ihm
die Komposition „Leichte Zerstreu-
ungen am Glavier" zuschreiben zu
können, die 1794 in Berün er-
schienen, ebenso „Die schwärmende
Terpsichore" und 20 Tänze, Berlin
1792. .
Baumer, Friedrich Samuel,
Waldhornist an der Hofkapolle in
Berlin, starb 17. Aug. 1796 im
28. Lebensjahre. (Ledebur.)
Von einem Baumer findet sich
in Rellstab's Winterblumen 1 Piece.
Baum^'ärtner, . . . Reichard ver-
zeichnet 1787, 135 einen B. o. Vor-
nan!, als Musikdirektor einer Schau-
spielergesellschaft, der die Opern:
Perseus und Aiidromeda kompo-
nierte, sowie den 3. Akt zu der
Oper Megärmis.
Baumgärtner (Baumgärtner), Jo-
hann Baptist, geb. zu Augsburg,
gest. 18. Mai 1782 zu Eichstätt in
Baiern. War Violoncellist und
25
Baumgarten, Georg.
386
ßaumgarten, K. Fr.
reiste viel als Virtuose, liefs sich
1776 in Amsterdam nieder, ging
darauf als Kammermusiker nach
Stockholm, später nach Hamburg
und Wien, bis er dann in Eich-
stätt an der fürstbischöfJ. Kapelle
eine Stelle annahm. Aufser Kom-
positionen für sein Instrument,
schrieb er auch eine Schule. Nach
Gramer 1, 151 sollen seine Kom-
positionen einen „gefälligen und
leichten Gesang haben" (Gerber 1.
Fotis). Seine Yioloncelloschule
führt den Titel:
Instructions de musique theorique et
pratique ä l'usage de Violoncello, A la
Haye 1774 Monnier, qufol. 31 S. Theorie,
14 S. Musik nebst einem mit Vcl. be-
gleiteten Recitativ. Dedic. dem Prinzen von
Orange und Nassau, worin er Rousseau
seine Bewunderung zu erkennen giebt.
[B. B. B. M. Glasgow, br. Mus. Brüssel.
Becker 1, 367 sagt, dass auch eine
deutsche und englische Ausg. erschienen
sein soll.
Die Bibl, der Musikfr. in Wien besitzt:
Fautasies pour Violonc.
Baumgarten, Georg, Kantor zu
Landsberg, gab heraus:
Rudimenta musices. Kurtze jedoch
gründliche Anleitung zur Figuralmusik,
lüruehmlich der studierenden Jugend zu
Landsberg a/d. Warthe zum Besten vor-
geschrieben, und uunmehro zimi andern -
mahle, nicht ohne merkliche Yermehi'ung
imd Verbesserung ans Licht gegeben . . .
Berlin 1673 Chr. Runge (nach Marpurg
krit. Beytr. II. Forkel).
Baumgarten, C . . . (jrotthilf
von, geb. 12. Jan. 1741 zu Berlin,
gest. 1. Okt. 1813 (wo?). Er hatte
das Kölnische Gymnasium in Berlin
besucht, ging dann unters Militär,
stieg bis zum Stabskapitain (1797)
und wurde dann Landrat des Kreises
Strehlen in Schlesien (Gerber, Hoff-
mann, Ledebur). Als Kg], preufs.
Premier-LieuteuantbeimTauenzien-
Regiment komponierte er und liefs
drucken :
1. Alcidoro, Festspiel in 1 Akt. 1773.
P. [Musikfr. Wien.
2. Zemire und Azor, eine romantisch-
komische Oper. Herausgeg. von W(olf).
KJ.-A. Breslau 1775 Korn. 8 BU. u.
90 S. [B. AVagener. br. Mus. B. Lpz.
3. Andromeda, ein Melodrama. Kl.-A.
Brefslau 1776 Korn der ältere. qii40.
|B. B. Dresd. Mus. Darmst. Musikfr.
Wien.
4. Das Grab des Mufti oder die beyden
Geizigen, eine komische Oper. Breslau
1778 J. E. Meyer. Kl.-A. qu40. [ß. B.
Dresd. br. Mus.
Baumgarten, Johann, gest.
12. Okt. 1747 zu Tabor, war da-
selbst Organist, Chorregens und
Schulrektor (Dlabacz).
Einen Jean Baumgarten (ä la
Haye) verz. der Kat. der Bibl.
Berlin K. H. mit 10 arrangierten
Opernarien für Violoncello, Nr. 210.
Baumgarten, Karl Friedrich,
ein Schüler des Organisten J. P.
Kuntzen, ging nach England (vor
1790, denn Gyrowetz erwähnt ihn
in seiner Selbstbiographie um 1791
und lobt ihn als tüchtigen Kontra-
punktisten und Orchesterdirigenten),
wurde Organist an der Savoy-Chapel
in London und trat häufig als Vio-
linvirtuose auf. Der Herzog von
Cumberland, Bruder Georg III.,
war sein besonderer Beschützer
und B. komponierte für ihn und
seine Hauskapelle viele Instrumen-
talwerke. Eine Zeitlang war er
auch „leader" des Orchesters im
Covent Garden-Theater und schrieb
die Musik zu vielen Possen und
Pantomimen. Sein Violinspiel wird
als matt und geistlos geschildert.
1794 wurde er seiner Stellung am
Covent Garden enthoben (Pohl 1,
165). Brown nennt 1824 als sein
Todesjahr. Von seinen Kompo-
sitionen sind bekannt:
Martin Luther's Hymn (Great God)
harmoniz'd by Mr. B. Lond fol. [br. Mus.
Six Quartettos, 3 for Flute, Oboe or
Violiu, Teuor, Vcl., 3 for 2 Violins, Oboe
or flute germ. and Vcl. Dedic. Duke of
Cumberland, op. 2. London, Will. Forster.
4 Stb. [br. Mus. B. Wagen er. Berlin
Bauuigarten, Ph.
387
Baur, Alphons.
K. H. schreibt iai Kat. 209 als Vornamen
C.J. (sie?)
A gr. Concerto for the hautboy, flute
or Clarinet obl., with acc. for 2 V., 2 Te-
nors, 2 FL, 2 Bassons, 2 Horns & a Vcl.
Lond. fol. [br. Mus.
6 Solos for a V. with a thorough B. for
the harps. Lond. fol. [br. Mus.
3 Capricios for the Pfte. or Harps.
Lond. c. 1790. fol. [br. Mus.
A celebrated fugue or t-oluntary for the
^ harps. or org. Nr. 3 u. 5. Lond. fol.
. [br. Mus.
Siehe Shield (W.): Natley Abbey, a
Comic opera. (1794.) qufol. Einige Nrn.
von B. [br. Mus.
Baumgarten, Philipp, von 1795
bis 1800 Kantor u. Praeceptor an
der Schule St. Anna in Augsburg
(Akten). Die Stadtb. in Augsburg
besitzt eine Friedensfestcantate
(1780/81) für Soli, Chor und Or-
chester, die er in (Gemeinschaft mit
Friedr. Hartm. Graf komponierte.
Baumgarten, Samuel, ein Fa-
gottist in London, der seit 1750
im Geschäftsbuche der Society of
Musicians gezeichnet und noch
1792 genannt wird. 1752 zeigt
er ein Konzert an. (Pohl 1, 165.)
Baumg-artiier (Paumgartner) . . .,
ein Zeitgenosse Konrad Paumann's,
der im Locheimer Liederbuche,
Anhang S. 90 und im Buxheimer
Orgelbuche f. 61 mit einem für
Orgel arrangierten Liede vertreten
ist. (M. f. M. 25, 152.)
Baumgartner, Pater Albert.
war
um 1697 Chordirektor im Kloster
Molk (Oesterr.) und werden dort
noch Kompositionen im Archive
aufbewahrt. (Kornmüller 1, 430J
Baumgartner, Greorg Sigmund,
geb. 7. Juni 1657, 1692 Kantor in
Regensburg, starb daselbst 23. Aug.
1713 (Mettenleiter 1, 216. 223).
Baumgartner (Paumgartner), Jo-
Iiann, Tenorist mit 225"Gld. Gehalt
an der Hofkapelle in München an-
gestellt. In einer Eingabe vom
20/1 1616 an den Kurfürst von
Baiern bittet er um eine Gehalts-
erhöhung und führt dafür seine
langjährigen Dienste an. Ferdinand
Lassus stellt ihm ein Attest aus.
Er erhält 25 Gld. Zidage. Am 5/2
1619 eine neue Eingabe um Zu-
lage (Kreisarchiv).
Baumg-artner, Johann Baptist,
siehe Baumgartner.
Baumgartner, Matthias, ein
Komponist des 18. Jhs., von dem
die Musikfi'. in Wien besitzen:
Missa S. S. Nomiuis Jesu, 4 voc. c. org.
Ms. Autogr. 1779 in P.
Concerto per V. c. 2 V. e B. P.
2 Sinfonien f. 2 V. Va. B. u. 8 Blasinstr.
Von einem scheinbar anderen Baum-
gartner (o. Vorn.) besiezt sie ein „Con-
certo per il Corno 2'io (?) e Fag. c. orch."
Obige Bibl. besitzt noch 18 deutsche
Tänze f. 2 V. u. B. von 1786 in Stb., gez.
mit Matthias Paumgartner^ welches wohl
der erst genannte sein kann.
Baumiller (PaurmiJler),Stephan,
Musiker am kurpfälz. Hofe m Düs-
seldorf um 1638 ff. (M. f. M. 28,
94. 95).
Baumüller, ... 1728 Chordirek-
tor am Jungen St. Peter in Strafs-
hurg i/Els. (Lobstein 82).
Baumüller, Joseph, geb. um
1780 zu Mannheim, Schüler von
Frz. Schemenauer in München, trat
1800 als Violinist in die kurfstl.
Kapelle daselbst. Falter in München
verlegte von ihm Duette f. 2 Vio-
linen. (Felis.)
j Baur, . . . wird als Klavierkom-
ponist in einer 1782 erschienenen
I Samlg. in Paris angezeigt (Gramer
j 1, 315), kann daher nicht Charles-
Alexis sein, der erst 1789 in Tours
geb. ist. Das C. P. besitzt von
I „Baur pere" Airs arranges.
Baur, Alphons. Von ihm be-
safs Leo Liepmannssohn ein „Asper-
ges" a C. A. B. et Organo. Augsbg.,
A. Boehm. qu4^. Seine Lebens-
zeit ist vorläufig nicht zu be-
stimmen.
25*
Baur, Wolfgang.
388
Bayin.
Baur, 1\ olfgaug-, war um 1622
Stadtmusikus in Augsburg (M. f. M.
30, 84).
Bausset, Alexauclre de, ist be-
kannt durch
5 Eondos p. 2 et 3 voix av. acc. de
Pfte. London c. 1790. qiifol. [br. Mus.
Baustetter(Bauwstetter),Etienne-
Guillaumo- Conrad, geb. um 1728
zAi Antwerpen (fraglich, siehe Johann
Kourad), gest. 25. April 1811 zu
Antwerpen, 83 J. alt, Sohn des
Joh. Konrad, war Priester und Ex-
jesuit, Sangmeister a/d. Kathedrale
zu Antwerpen von 1771 — 1789,
in welchem Jahre den Posten der
Abt Godart erhielt (Gregoir mit
Dokumenten).
In John Simpson's Pocket Companion
ein Assai für 2 Flöten im 6. Bde. S. 30.
Baustetjtjcr, Johann Konrad
(Walther nennt ihn Boustetaire),
soll nagh Fotis Organist in Amster-
dam gewesen sein (die Bouwsteene
kennen sein Amt nicht). Gregoir
sagt S. 35, dass er ein Deutscher
war, gegen 1726 nach Amsterdam
kam und an der Neuen Kirche
Organist wurde. Sein letztes Werk
soll 1752 erschienen sein. Gregoir
übersieht, dass er am Anfange
obiger Seite sagt: sein Sohn sei
1728 in Antwerpen geboren, ent-
weder soll es statt Antwerpen
Amsterdam heifsen, oder der Vater
lebte in Antwerpen statt in Amster-
dam. Von den Werken, die Wal-
ther, Gerber und Fetis anführen,
kann ich nur folgende nachweisen:
Trios p. 2 V. et B. oe. 1. Amst. Roger.
(Mnss schon vor 1729 erschienen sein,
siehe Walther.) [Paris Nat.
1 Piece f. Flöte u. B. in J. Simpson's
Companion.
Bauwens, Josse, geb. 1771 zu
Brügge, gest. im Sept. 1856, 85 J.
alt, ebd. Er war anfänglich Vio-
linist und Stadtmusikus in Brügge,
wurde aber später Kapellmstr. am
Notre Dame. In Gregoir 's Galerie
werden Messen, Motetten und In-
strumentalkompositionen von ihm
angeführt. (Pougin führt ihn unter
Jacques B. an.)
Bauwens, Paul, Violinist in der
Kgl. Kapelle in Brüssel um 1729
bis nach 17-12; 1745 fehlt er.
(Straeten 5, 153. 181.) Ein Bau-
wens ist 1767 als 2. Viel. ebd. an-
gestellt (Gregoir, Panth. 6, 131).
Bamvin, siehe Baudewyn.
Baux, Julien, 1794 Violin-
virtuose, 5 Jahr alt, trat in London
auf (Pohl 2, 370), kam um 1799
nach Hamburg und spielte Viotti-
sche Konzerte (Gerber 2).
Bavais, Michel, um 1563—65
Knabensänger an der Kapelle zu
Mons. (Straeten 1, 243. 8, 79.)
Bavalle,Sebastiano, Portoghese,
war nach Ms. L200 Nr. 2 der B. B.
Kapellmeister in Lissabon.
Baverini, Francesco, italieni-
scher Konti'apimktist des 15. Jhs.,
schrieb ein Drama mit Musik: La
conversione di San Paolo, welches
1440 zu Rom aufgeführt wurde
(Fotis).
Baveston, siehe Baneston.
Baviere (Bauier, Bauieris, Ba-
uiere), Martin de, vom 1. Dez.
1564 bis 1566 Discantist an der
Hofkapelle in Wien, ist dann unter
Martin de Bauier von 1567 bis zu
seinem Tode am 5. April 1575 als
Altist (Männer-) mit 12 Gld. monatl.
ebendort verzeichnet. (Köchel 1
Nr. 85. 169. 180.) Ib. 122 ist er
1566 unter den Kapellmitgliederu
verzeichnet, welche Ks. Maximilian
auf den Reichstag in Augsburg
begleiteten.
IJaviero, daaspro, bekannt durch
das Madrigal „Qual sacra" 5 voci
in Franc. Rosselli's 1. üb. Madr. 5 v.
1562 p. 29.
Bavin, Claude, war nach Pougin
von 1598 — 1601 Kapellmeister an
BawdwinB.
389
Bayer, Christian.
Hocbzeitsgesg. von Melcli.
der Kathedrale zu Ronen und ein
geschätzter Kirchenkomponist.
Bayrdwine, John, siehe unter
Baude wy 11.
Bawmau, Stefaii,sieheBauman.
Bawiiiaiiii,Erasmiis, 1614fürstl.
Sachs. Hoforganist in Koburg, ver-
heiratet sich am 25. Okt. Siehe
den
Franck, M. f. M. 17, 78
Bawr, ilexaudrine - Sophie,
Madame la Comtesse de, Tochter
des Barons Goury de Champgrand,
geb. 8. Okt. 1773 zu Paris,' gest.
31. Dez. 1860 ebd. Eine Schülerin
Gretry's, verheiratete sich gegen
1789 mit Saint- Simon^ von dem
sie sich wieder scheiden Jiefs, wo-
rauf sie sich mit dem russischen
Offizier Baivr verheiratete. Der-
selbe kam 1809 ums Leben und
sie verlor bald darauf ihr Vermögen,
so dass sie sich durch Schrift-
stellerei ernähren musste. Aufser
Romanen, Komödien, Melodramen
u. a. schrieb sie für die Encyclo-
pedie des dames eine Geschichte
der Musik, die auch im Einzel-
druck erschien:
Histoire de la musiqiie (Paris 1823
Audot. 2 Auflagen, eine in 12^' und eine
in 18".). Aug. Lewald übersetzte sie ins
Deutsche: Geschichte der Musik für Freunde
und Verehrer dieser Kunst. Nürnberg
1826 Haubeustricker. 8°. 192 S. Beide
Ausgaben sind nicht selten, haben auch
einen nur geringen historischen "Wert.
Als Schülerin Gretry's schrieb sie unter
seiner Anleitung eine Oper und ein Melo-
drama; letzteres wurde in Paris mit Er-
folg aufgeführt. Auch war sie als Ro-
manzenkoinpoiiistin in den Pariser Salons
sehr beliebt. Nach der Biographie : Madame
de Bawr, etude biogr. . . . par Mme. Elise
Gagne (Elise Moreau). Paris 1861 Didier.
12". 66 S.
Bax, Christoph, 1572 Sänger
am Hofe Philipp IL von Spanien
(Straeten 8, 99).
Bay, Abbe de, ein französischer
Musiker des 18. Jhs., der zu Cam-
brai an der Hauptkirche Kapell-
meister war und sich als Kirchen-
komponist auszeichnete. Beim Aus-
bruche der Revolution zog er sich
in ein Kloster bei Paderborn zu-
rück. Er hinterliefs eine Theorie
der Musik, worüber Brun-Lavainne
1844 in der France musicale be-
richtet. (Pougin.)
Bay, Tom., siehe Baj.
Bayart, Konstanz, ein Musiker
in Oedinberge im Osnabrück'schen,
gab um 1799 nach Gerber 2 Lie-
der und Klavierstücke heraus. In
der Lpz. Ztg. von 1798 Bd. 1,
Beilage V ist sein „erster Versuch"
abgedruckt. Aufserdem sind noch
bekannt:
Gesänge mit Melodien. Osnabrück 1799
Karl & Co. (Dichter: Ad. Groningen.) Am
Ende Klavierstücke. [B. Lpz.
Bayheck (Buybeck), Johann,
Praeceptor oder Expenditor an der
Hofkapelle in Wien mit 4 Gld.
monatl. von 1556 ab (Köchel 1).
Baydouyn, siehe Bauldnin.
Bayer, Mademoiselle . . ., Toch-
ter eines Ksl. Hoftrompeters, 1760
zu Wien geb., trat 1781 als Violin-
virtuosin auf imd wird 1797 von
Dauben unter die Komponistinnen
gezählt. (Gerber 1. 2.)
Bayer, Andreas, geb. 1710 zu
Gesenheim bei Würzburg, gest.
1749 zu Würzburg; hatte Jura
studiert und war Organist in Würz-
burg. Sein Ruf als Orgelspieler
zog viele Schüler dorthin. Von
seinen Kompositionen kann ich
nur ein Praeludium und Fuge für
Orgel nachweisen (Ms. 1220, B. B.)
Ein Christian Bayer ist 1751
Tenorist a/d. Hofkapelle in Wien
mit 600 Gld. Gehalt, der zukünftig
nur 500 betragen soll. Er starb
vor dem 1. Juli 1759 (Viertel]'. 8,
184. 186).
Bayer, Chiystoph.
390
Bayly.
Bayer, Chrystoph, kommt 1571
als Bassist von Ansbach an die
Hofkapelle in Dresden (s. Staats-
archiv).
Bayer, Jakob, Organist in
Kuttenberg in Böhmen am 1783,
lebte noch 1807. Besafs eine
reichhaltige Musik-Bibliothek (Ger-
ber. Fetis).
In der B. B., Ms. 98, befindet sich ein
thematisches Verzeichnis von 70 Orgel-
konipositionen (Praelud. u. Fug.), gezeich-
net mit G. Bayer nnd Beyer und ange-
fertigt von Aloys Fuchs 1850. Dieser
G. Bayer könnte wohl der obige sein,
wenn man Giacomo lesen wollte, wie
mau ja einst die itahenische Bezeichnung
öfter anwandte.
Bayer, Johann Jakob, Orga-
nist zu Pentz in Böhmen, st. im
Mai 1714 (Dlabacz).
Bayer, Joseph 1)., gab 1801
Variationen für Klavier in Augs-
burg bei Gombart heraus. (Gerber 2.)
Bayer, Miehael, von 1594 bis
1607 Trompeter und Musikus am
Hofe Kaiser Rudolfs H. (Dlabacz.)
Bayer, Nikolaus, um 1781 Or-
ganist an der Mannheimer Hof-
kapelle (Forkel 1, 124).
Bayerdöi-ffer, Adam Friedrieh,
Organist an St. Michael in Hall in
Schwaben, wie die Vorrede folgen-
den "Werkes unterzeichnet ist:
Choral Buch darinnen die Melodien (mit
bez. B.) aller in dem neuen Schwäbisch-
Hällischen Gesang Buch enthaltenen auch
in andern benachbarten Evangel. Kirchen
. . . herausg. und verlegt von . . . Titel und
Musik gestoch. von Gottl. Pfeiffer in
Michelfelda. 1768. kl. 8». 2 Bog. Vorw. u.
Eeg. 179 S; die letzten Lieder 4 st. Hin
luid wieder ein Komponist genannt als
/. G. a Stoerl, J. J. Renner. [B. B. B N.
Bayert, Greorg, bekannt durch:
VII Variatious sur l'air: „Wer niemals
einen Eausch gehabt", pour ime Flute
par . . . Bronsvic au Magazin de musique
sur laHöhe. (Anfang des 19. Jhs.) [Schwe-
rin F. Stadtb. Breslau.
Bayley, Daniel, the Tounger,
ein englischer Kirchenkomponist
des 18. Jhs., von dem das british
Museum folgende Drucke besitzt
(das erste Werk trägt nicht die
Bezeichnung „der Jüngere"):
The Essex harmony, or musical Miscel-
lany. Containing, in a concise & familiär
manner all the . . . rules of psalmody. The
which are annexed a variety of plaiu &
fugeing Psalm & Hymn tunes . . . New-
bury-Port 1785. qu4'>.
The new harjuony of Zion ; or, complete
melody cont ... all the . . . rules of Psal-
mody, to which is added . . . tunes, selec-
ted . . . Newbmy-Port 1788. (iu8o.
Baylon, Äneiet, auch El Bay-
lon genannt, ein spanischer Kom-
ponist des 17. Jhs., studierte in
Valencia. Seine Kompositionen
sollen sich in den Kirchenarchiven
von Valencia und im Escurial be-
finden. (Fetis.)
Bayon, Mademoiselle . . ., gab
um 1770 zu Paris 6 Klaviersonaten
als opus 1 heraus. (Gerber 1.)
Bayllon, Luigi de, 1789/99
Orchesterdirektor am Scalatheater
zu Mailand. (Cambiasi 115.)
Bayly, Anselm, Sohn des An-
selm von Haresfield. 4/11 1740 im-
matrikul. er sich am Exeter College
in Oxford, 21 Jahr alt, und trat
am 29/1 1741 als Gentleman in
die Kgl. Kapelle. Am 13/3 1744
wurde er Priester ordinär., 12/6
1749 Baccal. a/d. Christidrehe;
10/7 1764 D. C. L. Minor Cano-
nicus an St. Paul und Westminster,
auch Subdekan a/d. Kgl. Kapelle.
Er starb 1794. Aufser grammati-
kalischen u. a. Werken gab er
eine Abhandlung über die Ge-
saugskunst und ein musik- ästhe-
tisches AVerk heraus. . 1769 eine
Samlg. Anthems, dessen Vorwort
von besonderem Interesse ist. (Rim-
bault 232.)
A practical treatise on singing & playing
with just expressiou & real elagance. Loiid.
1771.Ridley8". [br.Mus. B.B. Brüssel.
R.C. of Mus. Bologna, Kat. 1, 194 der Inhalt.
The sacred singer: containing an essay
Bayr, Georg.
391
Bazzini, Francesco.
on grammar, tlie reqiüsites of singing;
Cathedral compositions. Lond. 1771. 8".
[Glasgow.
Tlie alliance of musick, poeüy, & ora-
tory . . . Lond. 1789 Stockdale. 80. [Glas-
gow. Brüssel. R. C. of Mus.
Collection of Anthems in His Majesty's
Chapeiby . . . Lond. 1769. 8«. [E.G. ofMus.
Enthält nur die Texte.
Bayr, Greorg, mit dem Titel
Professor bez. ilm die Lpz. Ztg.,
geb. um 1773 in Böhmiscbkrud
(Böhmen), gest. 1833 in Wien,
bildete sich zum Flötisten aus,
wurde 1803 am Theater an der
Wien angestellt, machte Kunst-
reisen, liefs sich in Kzreminiek in
Podolien nieder und erhielt eine
Professur, kehrte aber später
nach Wien zurück. Er machte
Aufsehen durch die Erzeugung von
Doppel tönen auf der Flöte, erfand
auch das Blasinstrument Panaylon.
Er gab eine Flötenschule, Concerte,
Soli u. a. heraus. (Schilling. Lpz.
Ztg. siehe Reg.) Nachweisen kann
ich:
Duo f. Fl. und Guit. — Variat. en Qua-
tuor pour Fl. V. Va. e B. op. 4. — Pract.
Flötenschule. Wien bei Mollo. — 1. Thl.
der Schule f. Doppeltöne auf der Flöte.
Wien. [Musikfr. Wien.
Bayr, Leonhard, der erste
Kantor an St. Anna in Augsburg,
eine Lateinschule, die 1559 ge-
gründet wurde. (Schletterer, Kat.
pag. XVI.)
Bayr, Michael, um 1604 baier-
scher Hofinstruraentist, erhält ein
Gnadengeld von 30 Gld. (Kreis-
archiv in München.)
Bayrhamuier, P. Maurus, geb.
4. Sept. 1721 zu Salzburg, gest.
8. Juni 1787 im Kloster Wesso-
brunn (Oberbaiern). Trat 1741 in
dasselbe ein, war dann Professor
in Salzburg und Leiter in seinem
Kloster. Er war auch Komponist.
(Komraüller 1, 225.)
Bazani, Francesco Maria, ein
italienischer Komponist des 17. Jhs.,
von dem bekannt ist:
La caduta di Gerico. Oratorio a 5 v.,
cori e ström, in 2 p. Ms. P. Textbuch:
Modena 1693. Dedic. vom Autor in Pia-
cenza, Febr. 1693 gez. [Modena.
Da er nach obiger Dedic. in Piacenza
lebte, so giebt sie uns die Gewissheit, dass
er der Onkel von Fort. Chelleii war, der
Bruder dessen Mutter, der an der Kathe-
drale zu Piacenza am Ende des 17. Jhs.
Kapellmeister war und Chelleri erzog.
Fetis nennt ihn Bazzani und bei Chelleri
sogar Bassani und verzeichnet von ihm
die beiden Opern 1. L' Inamio, Parma
1673 ; 2. n Pedante di Tarsia, Bologna 1680.
Baziavelll, ... von dem die Na-
tionalbibl. in Paris besitzt:
Missarum octo brevium facilium sua-
vium quae ad 5 voces in smguUs tonis
redactae nunc in Germania prodierunt cum
Basso ad organmn. Auetore A. R. D. Z.
B. (der Name hds. ergänzt) Colouiae Ubi-
orum 1668 Joan. Wilh. Friess. Sumptibus
auctoris. 6 fetb. in fol. 8 Messen in den
8 Toni, ohne Dedic. Fetis verzeichnet
ihn unter Bazziavelli.
Baziron, siehe Basiron.
Bazzani, siehe Bazani.
Bazzi, Carlo, 1649 Bassist an
der Kirche di N. Signora presso
Sarono in Mailand. C. Cozzi dedic.
ihm ein Domine probasti.
Bazzini, Francesco, geb. gegen
1600 zu Lovere (Brescia), gest.
15. April 1660 zu Bergamo. Stu-
dierte im Seminar 'zu Bergamo,
wurde Organist an der Kirche San
Maria Maggiore daselbst, ging in
den Dienst des Herzogs von Mo-
dena, später nach Wien und 1636
wieder nach Bergamo zurück. Er
war ein tüchtiger Theorbist, schrieb
Sonaten für sein Instrument, Can-
zonetten für 1 Stirn, und das Ora-
torium: La representazione di S.
Orsola. (Fetis.) Calvi erwähnt ihn
1664 in seiner Scena letteraria p.
155. Alessandri sagt S. 139: er
befand sich in Diensten zu Parma,
Venedig, Florenz u. den obigen.
Siehe auch Valentini.
Bazzini, Natale.
392
Beattie.
Bazzini, Pre ^fatale, geb. za
Lovere (Brescia), der ältere Bruder
des Francesco, war Priester und
um 1628 Organist zu Ardesio.
Nach Fetis u. Alessandri 139 soU
er 1639 in Bergamo gestorben sein.
Man kennt von ihm nur das
Druckwerk:
Messe, Motetti et Dialogi a 5. concer-
tati di . . . Yen. 1628 Magui. 6 Stb. iu 4P.
[B. Frkft. Upsala: CA. T. 5 a.
Fetis verzeichnet noch 2 Bücher Mo-
tetti, Messe e Salmi und Arie diverse.
Valentini giebt nicht mehr.
Beainond, Robert, Instrumen-
tist a/d. Hofkapelle in London um
1581 (Nagel 1, 30).
Beaimoir, siehe Briaiiiioii.
Beanon, Lambert de, soll gegen
1460 päpstl. Sänger in Rom ge-
wesen sein (nach Baini, Haberl
verz. ihn nicht).
Beard, Jolin, geb. 1716, gest.
4/2 1791 zu Hampton, London,
Chorknabe unter B. Gates. Bildete
sich zum Sänger aus (Tenorist) u.
trat 1736 im Covent Garden auf,
sang 1737 im Drury Lane Theater,
verheiratete sich mit Lady Hen-
rietta Herbert, Wittwe des Lord
Edward H., 1759 mit Miss Rieh.
1761 war er Mitunternehmer des
Covent Garden und zoa: sich 1768
zurück. (Brown.) Das br. Mus. be-
sitzt den Song:
Crofs purposes (Tom loves Mary. Lond.) f ol.
Er war neben Harrison der bedeutendste
Gesangküüstler Englands. Pohl 1, 78/79
sagt über ihn „von seltener Bildung und
Rechtschaffenheit."
Davey 122 erwähnt einen Richard
Beard, der im IG. Jh. lebte u. mehrst.
Psalmen veröffentlichte, Davey bez. ihn
als einen clergyman (Geistlichen) in Lond.
Bearden, Daniel, von ihm be-
besitzt das brit. Museum:
The Inscription songs & Ode to charity
taten from Miss Moore's (or rather More's)
pastoral drama „a search after happiness".
Lond. c. 1790. qufol.
Beardiiig-Scbool,
or the Sham Captain. An opera written
by (C. Coffey) wüh the musick prefixed
to each song. Lond. 1733. 8". [br. Mus.
— A diaJogue in the comedy . , . Lond.
fol. [br. Mus. 2 Ausg.
Beare, . . . ein englischer Kom-
ponist, wahrscheinlich des 17. Jhs.,
der in dem Virginalbuche der
Elisabeth Rogers (br. Mus. 214) mit
2 Tänzen vertreten ist.
Bearez (Beharez), Jean, Priester
und Phonascus (Chordirektor) zu
Courtrai, wird am 27. Juli 1700
an St. Martin zu Ypres als Sang-
meister angestellt. 1701 bietet er
dem Kapitel verschiedene Kompo-
sitionen an und starb am 21. Sept.
1708 (Straeten 2, 286).
Beatelius schreibt Mattheson 1,
154 und bez. ihn um 1670 als
Kantor a/d. Kreuzkirche in Dres-
den. Nach Karl Held (Yiertelj. 10,
305) soll es Jalvb Beutel heifsen,
der von 1654—1694 daselbst Kantor
war.
Beatson, John, ist nur bekannt
durch :
A com})lete collection of all the tunes
suug by the different congregations in
Hüll. To which is prefixed an intro-
duction to the art of psalmody. (1780.)
qu40. [br. Mus.
Beattie , James , LL. D. geb.
25/10 1735 zu Laurencekirk, gest.
18/8 1803 zu Aberdeen. (Brown.
Nach Fetis geb. 5/11 1735 und
gest. 8/8 1803.) Er studierte in
Aberdeen, wurde Lehrer in Kin-
cardine (1753,-58), dann Prof. der
Philosophie in Aberdeen (1760).
Er schrieb:
Essays : on poetiy & music as they äff ect
the mind; on laughter, & ludicrous com-
position... Edinburgh 1778. 8». [br.Mus.
— 3. ed. Lond. 1779 Billy. 8". [Glas-
gow. Brüssel. Upsala.
— französ. Ueberstzg: Essai sur la
poesie . . . Paris, an Vlo, (1798) Tardieu
et Milan, Giegler et Mainardi. 8^. [Brüssel.
Mailand Cons. : Paris chez Benoist.
Letter to the Rev. Hugh Blair, D.D.,
on the improvement of Psalmody in Scot-
land. 1778. kl. 8". [Glasgow.
Beauchamp,
393
Beaumont, .
A letter to the . . . Hugh . . . one of tlie
ministers of Edinburgh, (wie oben) Eding-
burg 1829. kl. 8». [Glasgow.
Trio (in B.) f. 2 V. Br. u. B. Ms. Stb.
[Brüss. Cons.
M. Forbe schrieb eine Biographie über
ihn: Account of the life & writings of
Dr. . . Edinburgh 1806. 2 vol. in 4". (Fetis.)
Beauchamp, ... ein Tanzkompo-
nist dessen Tanzmelodieea Prae-
torius in der Terpsichore von 1612
mehrst, bearbeitet hat.
Beauchamps, Pierre-FraiiQois,
(xodard de, geb. gegen 1689 zu
Paris, gest. um 1761 ebd. Fetis
nennt ihn einen „mittelmiifsigen
Schrittsteller" und verzeichnet die
Werke :
Eecherches sur les theatres de Frauoe,
depuis 1161 jusqu' ä present. Paris 1735.
3 vol. in 120.
Bibliotheque des theatres, cont. le cata-
logue alphabetique des pieces dramatiques,
operas parodies et operas comiques . . .
Paris 1746.
Beaiichant, ... ist durch die
Samlg. Philidor's in der Bibl. des
Conserv. zu Paris in Bd. 18 u. 44
durch folgende Ballets bekannt:
1. Ballets des Jesuites. Bd. 18. c. 1670.
2. Les Plaisirs troublee, Masquarade,
Bd. 44, von 1657.
8. Le revant des habits de Ballet de la
Masquarade. Bd. 44.
4. Le Ballet des facheux dance . . . Bd.
44, c. 1661.
Beaufils, Jelian, Kleriker und
Sänger an der Kapelle Louis XL
von Frankreich. Bechnimgen von
1462—64. (Thoinan 68.)
Beaufort, . . . um 1760 Priester
u. Organist an der Abtei zu St.
Andre (zu Brügge?), nach einer
Subscriptionsliste.
Beaufort, Martin de, 1611
Kapellan und Sänger an der Kgl.
Kapelle in Brüssel (Straeten 2, 9).
15eaujeaii, Philipi)e, ist am
5/12 1705 an der Universität zu
Leyden als Musicus eingeschrieben.
(Bouwst. 3, 4.)
Beaiijan, Samuel, aus Leyden,
ist am 2/3 1728 an der Universit.
zif Leyden als Musicus einge-
schrieben. (Bouwst. 3, 5).
Beaujoyeux, Baltasar de, siehe
Baltazarini.
Beaulaigne (Baulegne) Bartlie-
lemi, ein französischer Musiker,
der um 1559 Chorsänger an der
Kathedrale zu Marseille war (Fetis
sagt: etait enfant de choeur, das
wäre ein Knabensänger) von dem
sich folgende Werke erhalten haben :
Mottetz nouellement mis en musique
ä 4, 5, 6, 7 et 8 parties en 4 üvres. Tenor.
Lyon 1559 Rob. Granjon. kl. qu4'>. 42 S.
[br. Mus : T. B. von 1554. Paris Nat : Sup.
A. u. B.
Chansons nouvelles mises en musique
ä 4 part. et en 4 livres. Lyon 1559 ib.
[Paris Nat: Sup. A. u. B. br. Mus: B.
2 Motetten zu 8 St. im Saralwk. 1564.
Die beiden Motett. tragen ein sehr alter-
tümliches Gepräge (Eitner 1).
2 achtstim. Mot. Ms. B. M. Nr. 132.
Motetten in 8 Stb., Ms. 786, Tenor
fehlt, in B. Proske.
Beaulieu, Andre de Rosiers, s.
Kosiers.
Beaulieu, siehe Eustorg.
Beaulieu, (xirard de (nicht
Lambert), ist nachMersenne's Harm,
univ. proface u. Puy de musique
d'Evreux p. 24 Bassist (chanteur
basse-contre) an der Privatkapelle
des Königs von Frankreich um
1581 und neben Jacques Salmon
der Komponist des Ballets von
Baltazarini (s. d.)
Beaumavielle, ... ein Bassist
an der Oper zu Paris, der 1670
von Toulouse kam und in der Oper
Pomone auftrat, um 1678 bei dem
Binder des Kgs. als Musiker an-
gestellt war u. später als 1. Violi-
nist in der Kapelle des Herzogs
V. Orleans Anstellung fand. Nach
Fetis soll er 1688, gest. sein.
(Nuitter, Origines del'opera, S. 163.)
Beaumesniil, s. Villard de B.
Beaumont , . . . ist nur durch
eine Chanson im Samlwk. 1530 b
Beaumont, Abr. van.
394 Beaiivarlet-Charp., Jean-Jacques.
bekannt (Eitner 1). Dieselbe Chan-
son auch im Ms. in B. M.
Beaumont, Abraham van, aus
Leiden, von 1778—1783 Organist
a/cl. Marienkirche, von 1783—86
a/d. hooglandschen Kirche u. von
1786 bis zu seinem Tode 1794
a/d. St. Peterskirche in Leiden
angestellt. Am 4/1 1787 ist er
als Musicus im Matrikelbuche der
Universität zu Leiden eingeschrie-
ben (Bouwst. 2, 168. 169. 3, 10).
Beaumont , Messire Grilles,
Comte de, Schatzmeister von Frank-
reich, t um 1220. Im Ms. 7222
Paris Nat. eine Chanson.
Beaumont, Jean de, 1611
Sänger und Musicus an der Kgl.
Kapelle in Brüssel (Straeten 2, 9).
Beaumont, John, ein englischer
Musiker, schrieb:
The new harmonic Magazine, or com-
pendious repositoiy of sacred rausic, in
füll score. Lond. 1801. qufol. [Glasgow.
Beaumont, Saunier de, geb.
in der Normandie, schrieb:
Lettre sur la niusique ancienne et mo-
derne.. . Paris 1743. 12". 50 Seit. Er
behandelt darin die Oper, besonders Ra-
meau uüd LuUy (Fetis). [Leo Liepm.
besafs ein Exemplar.
Beaumortrier, . .. kommt in
einem Samiwk. Sonaten des 18. Jhs.
im Ms. vor. [Berlin K. H. 6208.
Beaunois, ein Komponist des
15. Jhs., der von Ambros 3, 260
mit der Chanson: Faulte d'argent
im Codex Base vi angeführt wird.
Beauregard, Franc, ., s. Baaregar.
Beausseron (Beausiron) Jo-
annes, eigentlich Bonnevin (Bo-
nevinius) alias Joan. B., um 1^18
päpstl. Sänger, f 22. Mai 1542
(Viertelj. 3, 256. 269).
Die Cap, sistina besitzt im Ms. Cod. 55.
Missa de feria, 4 voc.
Cod. 19. Missa o. Titel 4 voc.
— 55. (Doinine) non secundum, c. 2.
3. 4. p. 2 — 4 voc.
— 13. Regina coeli 4 (5) voc.
— 19. Salve reg. 4 voc.
Beauvarlet-Charpentier, Jean-
Jacques, dit Charpentier, geb. zu
Abbeville um 1730, war zuerst
Organist zu Lyon an Rousseau's
Stelle, 1771 kam er nach Paris
als Ot-ganist an die Abtei St.-Vic-
tor, und etwas später auch noch
an St.-Paul. 1793 verlor er durch
die Revolution beide Posten und
aus Ärger darüber starb er 1794.
Er soll einer der bedeutendsten
Orgelspieler seiner Zeit gewesen
sein. (Fotis.) Seine Kompositionen
sind wohl zu unterscheiden von
dem älteren Marc-Antoine Char-
pentier (siehe unter Charpentier),
sowie von denen seines Sohnes
Jacques - Marie. Es ist dies oft
schwierig zu unterscheiden, da
sich alle drei meist nur mit „Char-
pentier" zeichnen. Jean - Jacques
fügt aber seinem Namen stets die
beiden Aemter an St. Paul und
St. Victor bei u. sind sie dadurch
deutlich unterscheidbar. Schwie-
riger ist es bei seinem Sohne, der
auch an St. Paul angestellt war.
Fetis Verzeichnisse sind nicht mafs-
gebend und es dedarf daher einer
sorgfältigen Prüfung. Sicher sind
Jean-Jacques zuzuschreiben :
6 Fugues p. l'orgue ou le Clav. Oe. 1.
Paris, qufol. [br. Mus. C. P.
6 Fugues p. l'orgue ou le Clav. Oe. G.
Paris, Le Duc. qufol. [B. B. Brüssel.
Paris Nat.
Douze Noels varies poiu' l'orgue avec
un carillon des morts, qui se joue le jour
de la Toussaint apres le Maguificat, Ded.
a MUe. La comtesse de Arundel. Oeuv.
13. Paris, Le Duc. qufol. 29 S. [B. B.
B. Wagener. br. Mus. Brässel.
Journal d'orgue ä l'usage des Paroisses
et communantes religieuse. Paris, Le Duc.
2 Bde. in kl. (pifol. 12 Hefte und zwar
Nr. 1 cont. 1 Messe 15 pp.
„ 2 „ 6 fugues 13 „
„ ^ „ 2 Magnif. 15 „
„ 1 Messe 19 „
„ 3 Hymn. 19 „
3
4
Beauvarlet-Chai-p., Jacques-Marie. 395
Beccari.
Nr. 6 cont. 1 Messe Eoyal 'de Dumont
21 pp.
Nr. 7 cont. 4 Hymn. 14 pp.
Nr. 8 cont. Plusieurs Proses, 12 pp.
„9 „2 Magnific. 15 „
„ 10 „ 1 Messe 15 „
„ 11 „2 Magnific. 25 .,
„ 12 „ 3 Hymnes 17 „
[ß. B. B. Wagener. br, Mus. Musikfr.
Wien nur 9 Hefte. Brüssel, Heft 2. 5.
7. 8. 12.
Concezio per il Cembalo c. 2 V. e B.
Ms. P. fol. [Dresd. Mus.
Zweifelhafte Kompositionen:
Ms. B. B. 125 p. 11. 29. 42. 48: 53
Fugen enthaltend. Ms. 3420 in K. 1.
Yariat. f. Klav. 1. et 2. partie (La belle
Eemonde; Je ne scaurois dauser). 2.
Piece de Clav. 3. Adagio.
1 Gesg., 1 Chansonette u. einige Bear-
beitungen besitzt noch das british Museum.
1 Fuga in Gm. für Orgel im Körner
(Eitner 2).
Das Conserv. zu Paris besitzt noch
einige Werke nur mit Charpentier gez.
und zwar : Fugen, Airs für Klav. u. eine
4hdg. Piece.
Beauvarlet - Charpentier, Jac-
ques-Marie, Sohn des J. J., geb.
3. Juli 1766 zu Lyon, gest. im
Nov. 1834 zu Paris. Nach der
Kestauration in Frankreich wurde
er Organist an St. -Paul in Paris
und später an der Kirche St.-Ger-
main-des - Pres. Fetis verzeichnet
die Oper: Gervais ou le jeune
aveugle, 1802, aufserdem Kirchen-
musik u. a. Wie schon bei seinem
Vater Jean Jacques gesagt, ist es
schwer die Kompositionen beider
zu trennen, da sie sich nur Char-
pentier zeichnen und das Amt das
gleiche war. Sicher scheinen fol-
gende Kompositionen ihm zuzu-
schreiben zu sein:
Six Senates pour le Clavecin ou Forte-
piauo avec Face, de V. obl., dont 2 sont
dans le goüt de Symphonie concertante.
Oe. 3. Dedic. a Mde. Neubourg. Paris,
Cousineau, Luthier. l'l. qufol. 2 Stb. (von
dem Organisten au St. Paul). [B. Wagener.
br. Mus. fehlt Clav. .
Messe en sol min. poür l'orgue. oe. 13.
Paris, Boyer & Le Menü, qufol. [B. B.
^Airs varies ä 4 ms. p. Clav, ou Fortep.
oe*. 14. Paris, Le Duc. [B. B.
Bataille d'Austerlitz ... p. le Pfte. avec
V. Paris (1805) 2 Stb. [B. M.
Herr Michel Brenet teilt mir noch einige
Werke mit, die sich auf der Nationalbibl.
in Paris befinden, doch schreibt er sie
meiner Ansicht entgegen dem Vater J. J. zu:
Oeuvre II, 6 Son. de clav. ou piano
avec accomp. de Violon. Paris.
oeuv. IV, 3 Son. idem.
oeuv. V, et XII airs varies pour le piano.
oeuv. VIII, 3 Son. dans le goilt de la
Symphonie concertante.
oeuv. X, 2 eoncerts pour le piano.
Bebell, William, wurde 1716
Sänger a/d. Kgl. Kirchenkapelle in
London und ist 1726 wieder ge-
nannt (Viertel]. 8, 516). .
Beber, Ambrosius, 1620 Musi-
kus in Naumburg (s. Staatsarchiv).
Die B. B. besitzt von ihm im Autogr.
(Grasnick) „Das Leiden unsers Herrn
Jesu Christi nach Marcus", 4stim.
Bebri (Bibris), Frä Griovanni,
wurde am 26/11 1472 Kapell-
meister Herzogs Ercole I. von Mo-
dena mit 30 Duk. Gehalt (Valdrighi
12, 6/7). Im Dokument 36 wn-d
ein Birihis genannt und Valdrighi
glaubt, dass er derselbe wie der
obige sei, doch ist dies ein Irrtum,
siehe Birihis.
Bebusch, siehe Pepiiscli.
Beccaiitini, Don Antonio, aus
Bologna, Zeit mir unbekannt.
Kyrie in Si [? magg. a 4 voci concertato
con strum. e ripieni. P. Ms. in qufol.
[Bologna.
Beccari, Fabio, da Medde, wahr-
scheinlich der piemontesische Ort
„Mede", sein Geburtsort; er war
um 1608 Kapellmeister an der
Kathedrale in Fossano und 1611
Organist an der Kirche S. Lorenzo
in Mortara (n. d. Druckwerken).
Man kennt von ihm:
Sacri concenti di . . . A 1. 2. 3. & 4 voci.
Milano 1608 Ag. Tradate. Nui- die Stb:
Cl. B. u. B. priücipale in 4^. und fol.
bek. [B. Kgsbg.
II 2. üb, de sacri concenti a 2. 3. 4. 5.
Beccattelli.
396
Beck L,
e 6 voci di . . . Mil. 1611 Melch. Tradate.
Stb. wie oben, in 4". 22 Nrn. [B. Kgsbg.
B.M: B. Hof b. Wien: B. principale.
Beccattelli, Griovaiiiii Fran-
cesco, aus Florenz, Kapellmeister
der Stadt Prato im Toscanischen,
f um 1734; ist der Verfasser einer
Eeihe kleinerer Abhandlungen,
welche das Liceo mus. in Bologna
besitzt :
1. Lette ra critico-musica ... ad un suo
aniico sopra due difficulta nella facoltä
musica da un moderno autore praticate. —
2. Risposta del . . . al Parere scritto dal
Sig. N. N. sopra la sua lettera critico-
musica. — 3. Parere del . . . sopra il mo-
derno uso di praticar nella musica questo
seguo tj detto Bequadro. (Befinden sicli
in dem Supplement des Giornale de' lette-
rati d'Italia, Bd. 3. Venez. 1726 Hertz.
120. pag. 1, 67, 429.) — Ferner im Ms.
4. Sposizione di . . . delle musiche dottrine
degli antichi musici greci e latini. fol.
60 S. — 5. Appendice o sia confutazione
di due principale paiii dell' antica musica.
— 6. Spiegazione sopra alcune cose che
si trovano nella lettera critico - musico
del . . . — 7. Documenti e Eegole per
imparare ä suonare il Basso continuo . . .
(in 2 Kopien). — 8. Della cognitioue della
commune Tastatura de' Cimbalo (nebst
theoretischen Regeln). — 9. Annotazioni
suU' Opera del P. Gio. d'Avella, intitolata
Regole di musica 1657. — 10. Instruzione
dell'organo. — 11. Divisione del Mono-
cordo. (Siehe Näheres im Kat. obiger
Bibl. Bd. 1, S. 67, 74 u. 157.) Aulser-
dem erschienen ohne Automamen:
Laude e Antifone da cantarsi nel pelle-
grinaggio alla S. Casa di Loreto 1' anno
1729 . . . Firenze 1729 Nestenus e Moücke.
120. [Bologna.
Beccherini, (liuseppe, Kapell-
meister in Prato um 1821. Die
B. Bologna besitzt eine „Antifona
per S. Stefano a 4 voci con strum.
P. Ms. im Autogr. qufol.
Becclil, M. Antonio di, Parme-
giano, also aus Parma gebürtig,
war Lautenist und ist bekannt
durch :
Lib. 1 d' Latabiilatura da leuto . . . con
alcuni Balli, Napolitaue, Madr. , Ganz,
franc, Fant., Recercari. Yineg. 1568
Scotto. 46 Bll. in qu4o. 78 Nrn. [Hofb.
Wien.
Becelli, Oinlio Cesare, geb. zu
Verona um 1683, gest. im März
1750. Exjesuit und Gelehrter.
In Adelungs Gelehrten Lexikon
werden zwei Schriften angeführt,
welche Becker und Fetis als die
Musik betreffend betrachten, ob-
gleich sie keiner kennt. Sie sind
betitelt:
1. Lezione nell' Accademia filarmonica.
Verona 1728. 2. De aedibus Acad. philarm.
Veronensis ejusdemquemuseo. Veronal745.
Becenau, Jacques, 1586 Sänger-
knabe an der Hofkapelle Philipp II.
von Spanien. 1598 ist ein Jacqiies
Becman (sie?) als „mozo di capilla"
angestellt. (Straeten 8, 117. 400).
Bcclie , . . . Fetis führt drei
Brüder dieses Namens au, die in
Paris im 18. Jh. lebten. Der
älteste war an der Kgl. Kapelle
gegen 1750 als Haute -contre an-
gestellt u. wurde 1774 pensioniert.
Er soll Laborde Beiträge zu seinem
Essai SLir la musique geliefert
haben. Die beiden jüngeren Brü-
der gaben Gesangs-Solfegien heraus.
(Siehe Levesque, Eitner 2, S. 18.)
Beche, Wilhelm de; 1695 vom
Kurf, Clemens von Köln, als er in
Lüttich lebte, zum Hofmusikus er-
nannt (Thaver 1,10).
Becliefort, J. de, s.Boucliefort.
Bechon, Gebrüder, Lautenisten.
In einem hds. Lautenbuche des
Conserv. zu Paris (Kat. 485 von
Weckerlin) befinden sich von ihnen
Lautenpiecen.
Beck I. , ... Vicekapellmeister
zu Frankfurt a/M., starb daselbst
61 Jahr alt am 15. April 1758.
In Israelis Konzertchronik p. 27 ff.
u. 39-40 wird er im Jahre 1738
erwähnt, als er am 21/3 als Direk-
tor Telemann's Passionsoratorium
aufführte; auch als Komponist in
den Konzerten auftrat.
Beck U.
397
Beck, Joh. Hektor.
Beck II. . . . nach Gerber 1 ein
Violinist an der Kirche der barm-
herzigen Brüder zu Prag um 1758.
Die Kgl. Hausbibl. zu Berlin besitzt im
Ms. unter Beck „Due Divertimenti" in
Stb. Der Autor ist unsicher.
Beck, Bartliolomeus, scheint
in Eisleben am Gymnasium an-
gestellt gewesen zu sein und gab
heraus :
Hymnodia scbolastica, praecipuas Canti-
lenas, tarn latinas, quam germanicas, in
scliolis usitatas, exhibens, ciun precibus
solsnnioribus in usum Gymnasii Islebensis
collecta. Islebensis 1625 Peter Kühn.
93 vierst. Gescänge in Part, von ver-
schiedenen Autoren. [B. Zw. Nr. 151.
Beck, Christian Friedrich,
lebte am Ende des 18. Jbs. in
Kirchheim (Gerber 2). Von seinen
Korapositionenkannichnachweisen:
Couceiio per il Cembalo accomodata per
2. Cembalo. Ms. riufol. [Dresd. Mus.]
Sonate zu 4 Hdeu. und Sonate mit Be-
gleitg. 1 Violine. Ms. qufol. [ib.] 6 Me-
nuetts f. Klav. zu 4 Hd. Heilbronn, Amou.
[Briiss. Cons.] In Joh. Stamitz' 6 Siui-
phonien, Paris, 1 Sinfonie von Beck (o.
Vornamen). Die Bibl. in Amst. besitzt
imter der lakonischen Anzeige „Unser
Vater", wahrscheinlich ein gröfseres Chor-
werk. — 12 dreistimmige Gesänge. Mainz.
[B. Lpz.] — Die Bibl. der Musikfr. in
Wien: Concert f. Clav, mit 2 V. Va. B.
2 Fl. u. 2 Höni. — 6 pieces faciles p.
Clav, a 4 ms. — 18 petits pieces tres
faciles, cah. 2. — In der B. Schwerin F.
imter Beck: 3 Sinfonien f. 2 V. Va. u.
B, in je 3 Sätzen. Mss. in Stb. Es ist
fraglich, ob der obige B. gemeint ist.
Beck, Franz I., geb. um 1730
zu Mannheim, gest. 31. Dez. 1809
zu Bordeaux. Sein Vater bildete
ihn zum Violinisten aus, dann
ging er zu Stamitz, später nach
Paris und gegen 1780 nach Bor-
deaux, wo er die Konzerte leitete.
Die vierte Klasse des Instituts zu
Paris ernannte ihn zum Korre-
spondenten. Er veröffentlichte
Sinfonien, ein Stabat mater (1783),
JVIessenteile, die Gerber 2 sehr lobt
u. a. 1789 wurde das ]\Ielodrama
Pandora aufgefüiirt, wovon die
Nationalbibl. in Paris und das C. P.
die Part, besitzen. (Gerber 1.2. Fetis.)
Das C. P. besitzt noch „l'Isle deserte"
in P. — Six Sinfonies ä plusieurs
instrum. compos . . . Virtuose di
Camera di Sua A. S. TElector Pa-
latino e discepolo di Stamitz. Mises
au jour par M. de la Chevardiere.
Opus IV (1776) ä Paris. Stb. fol.
[Schwerin F. Man »beachte die
Angaben hinter seinem Namen.
Beck, 31 . . . Franz II., viel-
leicht ein anderer als Franz Beck I.
Von ihm erschien:
Fantesies pour le Clavecin ou Pfte.
Dresde, P. C. Hilscher. fol. 9 BU. [B.
Wagener.] Er lebte jedenfalls am Ende
des 18. und Anfange" des 19. Jhs. Das
C. P. besitzt Sonaten für Pfte. in 2 Bänden.
Beck (Becken?), Friedr. August,
bekannt durch
Sammlung schöner Lieder mit Melodien
verfertigt von . . . Erstes Dutzend. Frank-
furt u. Offenbach, Andre 1775. qu40.
[Stadtb. Augsbg. Brüssel Cons.
Beck, Grottfried Joseph, geb.
15. Nov. 1722 zu Podiebrad, gest.
8. April 1787 zu Prag. Studierte
Philosophie, ti-at in den Domini-
kanerorden, ging 1752 nach Bologna
u. Rom, kehrte in sein Vaterland
zurück und wurde in Prag Prof.
der Theologie an der Universität,
später Prior und Proviuzial seines
Ordens. Er besafs eine gute musi-
kalische Bildung und trat als Kom-
ponist auf. Dlabacz, dessen Neffe
er war, führt nur eine Sinfonie an.
Beck, Ignaz, siehe Beccke.
Beck, Johann Eberhard, Kon-
zertmeister in Passau, wo er ge-
boren war. Gerber 1. bez. ihn als
Violinisten und Komponisten.
Beck, Johann llektor. Man
kennt von ihm:
1. Continuatio Exercitü musici, bestehend
in Allemanden, Balletten, Gavotten . . .
Fraiikfiu-t 1666. [Upsala 5 Stb: 2 C
Braccio, B. Bc.
2. Continuatio II. ib. 1666. [Upsala
5 Stb. ebenso.
Beck, Joli. Philipp.
398
Becker, Andreas.
Beck, Johann Philipp ; Gerber 1
führt von ihm an:
Allemanden, Giquen, Couranteu und
Sarabanden auf der Violadigamba zu
streichen, von etlichen Accordeu. Strafs-
bui'g 1677. 4P. Vielleicht derselbe, den
Lobstein S. 88 unter den Chordirektoren
an St. Wilhelm in Strafsburg 1684 anfülirt
und der den 17. Hornüng (Febr.) 1 693 starb.
Beck, Leonhard, Bruder des
Flötisten Jolmnn Beeide, geb. 1 730 in
Nürnberg, war Stadtmusikus und
Oboe d'amour-Spieler in Nürnberg
(Gerber 1). Fetis bringt unter
Becke (Leonhard) einen ähnlichen
Artikel, fügt aber noch hinzu, dass
er 1702 geb. u. 1769 gest. sei etc.
Worauf diese Nachricliten fufsen,
giebt er nicht an.
Beck, Pater Lullus, geb. 5. Juni ■
1715 zu Oxford, Benediktiner und
Chordirektor am Dome zu Fulda.
Kirchenkomponist. Fux gedenkt
seiner; st. 1793 (SchilKng).
Beck, Michael, Prof. der Theo-
logie und der morgenländischen
Sprachen zu Ulm, geb. 24/1 1653,
gest. 10/3 1712 in Ulm. Gab
heraus:
Dissertatio de accentuum usu et ab usu
uuisico-hernieneutico. Jena 1678. 4**.
Wieder abgedruckt im Thesaurus theo-
log. i)hilolog. Amst. 1701. Gerbert giebt
in der Musica sacra 1, 7, eine Probe der
Entzifferung der Accente. (Fetis. Gerber 1.)
Beck, Pleichard Karl (Fetis
macht Reichardt aus Pleichard),
wird von Gerber 1 als Kompo-
nist von
„Erster Theil neuer Allemanden, Bal-
letten, Arien, Giquen, Couranten, Sara-
banten etc. mit 2 Viel, und B., Strafsburg
1654'' angeführt.
Beck, Wilhelm, geb. zu Carls-
haven im Hessen- Kasseischen um
1765, studierte die Rechte u. ver-
öffentlichte im Intelligenzblatte für
Hessen 1787 den Artikel „Etwas
über die Musik.'' (Gerber 2.)
Walter führt als Mitglieder der kurpfälz.
Hofkapelle einen Oboisten Joh. Georg
Aloys Beck von 1723—34 und 1779 einen
Beck ohne Vornamen an. S. 868 u. 276.
Becke, Graf von, Dilettant, um
1772 in Wien lebend. Nach Burney
2, 160 wurden seine Kompositionen
in Wien sehr geschätzt.
Becke, Ignaz von, Kapitän,
siehe Beccke.
Becke, Johann, geb. um 1740
zu Nürnberg, war seit etwa 1770
Flötist an der Hofkapelle zu Mim-
chen mit 475, 500 u. zuletzt mit
700 Gld. Gehalt. Die Akten im
Kreisarchiv geben ihm nur einmal
die Vornamen Jolmnn JosejjJi
(Gerber 1 unter Beck).
Becke, Johann Baptist, fast
scheint es, als wenn der oben ge-
nannte Johann Becke dieselbe
Person sei. Jahn 2, 51 berichtet
über ihn: Er betrieb voll Jugend
auf fleifsig Musik, studierte, trat
1762 unters Militär und wurde Ad-
jutant beim Feldmarschall von Roth.
Mit diesem ging er nach Stuttgart,
wurde Schüler des Flötisten Stein-
hart. 1766 verliefs er den Kriegs-
dienst, vervollkommnete sich als
Flötist bei Wendung, wurde Kam-
mermusikus an der Hofkapelle in
München und machte wiederholt
Reisen als Virtuose. Da ihn Mozart
1777 in München kennen lernte,
so giebt dies einen Anhaltspunkt
für seine Wirksamkeit daselbst, und
auch den Beweis, dass er mit Jo-
hann Becke identisch sei.
Becken, Friedr. Aug., s. Beck.
Becker, senior, wird von Reichard
1798, 236 als Musikmeister am
Hoftheater in Stuttgart um 1796
bezeichnet. Vielleicht ist das Lied
im Bossler Ib von ihm.
Becker (Beker), Andreas, stand
1573 in herzogl. Braunschweig.
Diensten zu AVolfenbüttel (Chry-
sander 1, 148).
Becker, C. C
399
Becker, K. Lndw.
Becker, C. C, ist walirscliein-
lich derselbe wie Karl Ludwig^
siehe diesen.
Becker (Bekker), Dietrich, ein
im 17. Jh. berühmter Violinist, der
anfänglich zu Ahrensburg im Hol-
steinischen Organist war, am 25/U
1644 die Tochter Koning^ in Ham-
burg, Namens Maria, heiratete und
in Hamburg Anstellung als Rats-
musikant fand (Raths-Violinist nennt
er sich 1668). Man schreibt ihm
die Choralmelodie zu dem Liede
„Warum soll ich mich denn grämen"
zu, die noch heute in den Kirchen
Hamburgs gesungen wird. (Sittard
1 20.) Von seinen Kompositionen
kann ich nachweisen:
Musikalische Friililings- Früchte, be-
stehend in drey-, vier- und füuf-stimmiger
Instrumental-Harmonie nebenst deniBasso-
Continuo. Gesetzet von Diedrich . . . Hbg.
1668 Rebenleiu. 6 Stb: 2 V. Va. Violon,
Va. da bracc. Bc. in fol. [B. B. Upsala.
br. Mus.
Dasselbe Werk unter dem Titel:
Mvsicalische | Lendt-Yrvchten | Be-
staende | In dry, vier, vyf, Instrumentale-
Hermoniale stimmen 1 Beneffens 1 Den
Bassvs Continvvs, | Door | Theodorvs
Beckeru | ßaets -Violist tot Hamburgh. |
Violon. I Druckerz. | t' Antwerpen, | By de
Ervghenamen van Pieter Phalesius, indem
Coninck David, 1673. 1 6 Stb. in 4«. kom-
plet im br. Mus.
1. Theil Zweistimmiger Sonaten und
Suiten nebst einem gedoppelten Basso
cont. gesetzet: Hbg. 1674 Rebenleiu,
3 Stb. in kl. 4P. [B. Wagener.
2. Thl. Zweistimmiger Sonaten ... ib.
1679. [B. Hbg: Bc.
Mahrholds Scheidelied nach der neuen
Zesischen Eeimart, die sangweise setzte
D. Bekker. — Weinlied an eine lustige
Gesellschaft. Die sangweise . . . s. 1. 1668.
kl. 8*^. 2 Einzeldrucke [besafs 1868 Alb.
Cohn (A, Asher).
Die ßeimweise Hertzogin von Zesen.
Hbg. 1668 Rebenlein. 8«. 2 Nrn. von B.
[Wolfenb.
Gerber 2 verzeichnet noch: Sonaten
für 1 V., 1 Viol di Gamba und den
Geueral-Bass, über Chorallieder (?). Hbg.
1668.
Im Mss. kenne ich noch:
Mss. B. üpsala, Stim. in 4». Laeta nobis
refulget, 2 Sopr. c. 5 ström.
— Schaff in mir Gott. Coucerto ä 6:
A. solo c. 5 Strom.
Ms. 1190. B. B. Samlbd. Part. Cantate:
^Sfev unter dem Schirm des Höchsten sitzt,
2 Gant. c. 7 Instr. et Org. 10 BU. als
2, Nr. — 0 hilf Christe gottes Sohn, C. B.
3 V. Viula, Fag. et Cont. 5 Bll. als Nr. 3.
Ms. 294 Nr. 28 unter D. Beccer: Der
Herr ist mein Hirt f. C. 2 V. u. Bc.
(Viol. fehlen).
Becker, Franz. Scheidt widmet
ihm nebst anderen 1621 seine
Paduanen und nennt ihn einen:
„Violista" a/d. Hofkapelle in Halle.
Becker, Gottfried, Kantor in
Leisnig (Sachsen) um 1706 (Matthe-
son 1, 159).
Becker, Joliaim, geb. 1. Sept.
1726 zu Heisa bei Kassel, st. 1808
in Kassel (Apell), Schüler von Süs
ebd., wurde dort Organist und gab
heraus :
Choralbuch, zu dem in den Hochfürstl.
Hessen-Casselischen Landen eingeführten
verbessertem Gesaagbuche. Cassel 1771
Nie. Seibert. 4». 164 S., 144 Mel. mit
Bass. [B.Lpz. B. Wernig. B. Wagener.]
Eine neue verbesserte Auflage gab 1844
J. Wiegand in Cassel heraus. [B. Lpz.
Te Deum, Part. 1803. Ms. [B. Kassel.
(Gerber. Lpz. Ztg. 4, 343.) .Reichard
1780 führt einen Becker als Clavicinisten
1779 an der Hofkapelle in Kassel an. Die
Lpz. Ztg. nennt ihn Musikdirektor.
Becker, Joliaim Wilhelm, gab
heraus :
Lieder mit Begleitung des Claviers in
Musik gesetzt. 1. Thl. Braunschweig,
Magazin, qufol. [B. B.
Becker, Johann Tohias, geb.
zu Grulich in Böhmen um 1699
oder 1700 und st. am 5. Juli 1779
zu Leidsberg in Niederösterreich.
Er soll Kirchenkomponist gewesen
sein (Pougin's Supplem. zu Fetis).
Vielleicht ist er der Komponist
des üraduale im Stifte Kloster-
neuburg.
Becker, Karl Ludwig, Organist
in Northeim um 1783, wie er sich
selbst bezeichnet. Die Lpz. Ztg.
Becker, Mai-tin.
400
Beckmaim, Job. Fr.
zeigt unter C. L. Becker 1804 eine
Samlg. Tänze an. Ich kenne von
ihm nur:
Arietten und Lieder am Cla^^er. Göt-
tiugeu 1784 Bossiegel, gedr. in Cassel. 40.
2G Lied. [B. G.] Vielleicht derselbe wie
a C. Becker.
Becker, Martin, 1592 bis 8/10
95 Organist an der Stacltkirche in
Torgau (Taubert 2, 17).
Becker, Paul I., um 1596 Or-
ganist an der Oberpfarrkirche in
Wernigerode (Yiertelj. 6, 113).
Becker, Paul II., lebte um
1659 in Weifsenf eis als „Musik-
beflissener" und gab E. C. Hom-
burg's geistl. Lieder 3 stimmig her-
aus, betitelt:
Homburg's geistliche Lieder, Ander Tbeil,
mit dreystimmigen Melodeyen gezieret von
. . . Jena 1659 Georg Sengenwald. 8".
214 S. [B. Hbg. Stadtb. Augsburg. B.
Wagener.
Der 1. Theil steht unter "Werner Fa-
bricio (Winterfeld 2, 481. Zahn 6, 211).
Becker, Rudolf Zacliarlas, Ver-
leger in Gotha u. Herausgeber des
Müdheimischen Liederbuches.
Die älteste mir bekannte Ausgabe ist
von 1799 und besteht aus Text- und
Melodienbuch. Letzteres trägt den Titel:
Melodien zum M. Liederb. f. das Ciavier
oder Pfte. [Dresd. B. Lpz.
— Ausgabe von 1799 in 3 Stb. 2 Vio-
linen u. Bass. [Dresd.
— 2. Aufl. 1800. [Dresd. B. Lpz.
— 3. Aufl. 1801.. [Rosentbal.
— 4. Aufl. 1806 mit 518 Gesängen.
[Dresd.
— Neue vollst. Ausg. für das Ciavier.
1817. [Dresd. Amst. Musikf r. Wien :
Gotha 1815.
■ — Neue vermehrte u. verb. Ausg. von
„800 lustigen und ernsthaften Gesängen'',
(s. a.) kl. 8''. 8 BU. 551 S. mit Melo-
dienbuch in 4^. 8 u. 426 S. [B. Wagener.
Amst. 1822?
Er gab auch Karl GotÜieb Umbreit's
Allgemeines Choralbuch 1811 heraus.
Becker, Rupert, gab heraus:
Auswahl der vorzüglichsten Opern-Ge-
sänge des Herrn Kapellmstr. Schuster im
Klavier -Auszuge mit deutschem Text,
Dresd. u. Lpz., Richter. [B. B.
Beckers, Johann Lodewijk,
aus Kopenhagen, ist am 2. Juli
1778 als Musicus an der Univer-
sität zu Leyden eingeschrieben.
(Bouwst. 3, 10.)
Beckett, J . . ., ist bekannt durch :
The Toast; a Bacchanalian Glee (FiU the
glasses). Lond. c. 1795. qufol. [br. Mus,
Ein Beeret ist in Playford's Division
Violin mit Piecen vertreten.
Nagel 1, 53. 60 verz. einen Philip
Becket, der um 1663 und 1668 als Vio-
linist in den Listen der Londoner Kgl.
Kapelle vorkommt.
Beckford, William, nach dem
Kataloge des Fitzwiiüam Mus. zu
Cambridge lebte er von 1759 bis
c. 1844 und war ein Schüler Mo-
zart's; die obige Bibl. besitzt in
Nr. 154 einen Marsch für 2 Ob.,
2 Clarin. 2 Hörner und Fagott in
P., gez. mit Mens, de Beckford.
MutmafsKch ist damit der obige
gemeint.
Beckius, Gregor, ein Kompo-
nist aus dem Anfange des 17. Jhs,,
von dem im Ms. Zlll von Peitsch
geschrieben fol. 157 sich eine
„IVIissa super Kepleatur*^', 5 voc.
befindet. [B. B,
Beckman, D . . . N . . ., ein eng-
lischer Komponist, der am Ende
des 18. und Anfang des 19. Jhs.
lebte u. von dem das brit. Museum
besitzt:
Christmas & the new year, or the sea-
son's return fol. s. 1.
The death of Nelson, or Jack Kelson's
description of bis admiral. Lond. fol.
Gallant Nelson, or death & victoiy.
Lond. fol.
Our brave volunteers (a song) fol.
Sophia (a song) fol. und eine Anzahl
Londoner Einzeldrucke. Er zeichnet sich
als Dichter und Komponist.
Beckmann, Johann Friedrich
Gottlieh, geb. 1737, gest. 25. April
1792 zu Celle im 56. Lebensjahre.
Organist an der neuen Kirche ebd.
und nach Gerber 1. 2 einer der
besten Klavierspieler seiner Zeit,
Beckmann, Joh. Fr.
401
Beczwarzowsky.
der sich in seinen Kompositionen
nach dem Geschmacke der Lieb-
haber richtete, wie Gerber sagt;
auch dirigierte er die dortigen
Orchesterkonzerte und erzog viele
Schüler. (Im Gramer 1, 78 u.
976 Urteile.) Von seinen Kompo-
sitionen kann ich nachweisen:
3 Concerts p. le Clavecin av. acc. 2 Viol.,
Taille et Bafs, et 2 Cors de Chasse ad
libit. Op. 1. Berlin et Amsterdam, Hunimel.
fol. [Dresd. Mus.
3 Concerts p. le Clavecin ou le Pfte.
av. accomp. 2 Viol, Taille Basse et 2 Cors
de Chasse (le dernier est avec 2 Tlutes).
op. n. Berlin et Amsterdam, Hummel,
fol. [Dresd. Mus.
in Concerti ä 2 Cembali, qufol. —
3 Concerti ä 2 Cembali, qufol. im Ms.
[Dresd. Mus.
Couceii f. Kl. tiiit 2 V. Ya. B. u.
2 Hörn. 7 Stb. ün Ms. [B. M.
6 Senates p. le Clavecin ou le Pianof.
accomp. 1 Flute ou 1 Violen et Vcl. Op. 3.
Offenbach, Andre, qufol. [Dresd, Mus.
Six Senates acc. d'une flute ou V. et
Vcl, ded. Baronesse de Spörcke. Berlin,
Hummel. [B. Wagener.
3 Sonaten für das Ciavier. 1. u. 2. Thl.
(je 3 Son.) Hambg. Bock, qufol. [B. B.
Briiss. Cons.
Solo pour le Clavecin ou Fortepiano.
Hamburg, Mutzenbecher. fol. 16 pp.
[B. Wagener.
Reichard 1780, 132 führt noch das
Singspiel : Lucas und Hannchen an, was
im Jahr zuvor zur Aufführung gelangte.
Beckwitli, Jolin Christmas,
Mus. Doct, geb. 25, Dez. 1750
(nach Stephens, nach anderen 1759),
gest. 3. Juni 1809 in Norwich.
Schüler Philip Kay es, 1780 Orga-
nist a/d. Kathedrale zu Norwich
und am 16/1 1794 an St. Peter's
Mancroft. Am 5. Juli 1803 erhielt
er zu Oxford den Grad eines Bac-
calaureus und den eines Doctors.
Der Sänger Thomas Vaughan war
sein Schüler. Dr. Bück, sein
Schüler und Nachfolger im Amte,
bezeichnet ihn als einen, der mehr
die Malerei als die Musik pflegte.
(Grove. Stephens. Brown. Letzerer
Rob. Eitner's Quellen-Iiexikon.
nennt aber den Sohn B.'s, John
Charles B., geb. 1788 f 1819, als
Nachfolger seines Vaters im Amte.)
Die mir vorliegenden Verz. von
B.'s Kompositionen scheinen Vater
und Sohn zusammenzuwerfen.
Wenn der Sohn erst 1788 geboren
ist, so müssen alle die im 18. Jh.
erschienenen AVerke unzweifelhaft
dem Vater zugeschrieben werden,
während der Katalog des brit. Mus.
sie mit ,,the younger" bez. Grove
und Brown schreiben dem Vater zu:
The first Verse of every Psalm of Da-
vid, "with an ancient or modern chant in
score of Dr. John Beckwith : London 1808.
[R. C.ofMus.
Das br. Mus. besitzt, nach dem Kataloge
mit John Beckwith the younger gez.:
Six Anthems in score. Lond. c. 1790, fol.
A favorite concerto for the organ, harps.
or Pfte. with acc. (op. 4) Lond. fol.
A favorite Sonata for the harpsich. or
Pfte. op. 3. Lond. fol.
Six volimtai'ies for the organ, harps...
Lond. 1780. qufol. (kann nur vom Vater
sein, wie auch die 6 Anthems von c. 1790).
Die angedeuteten Jahreszahlen zeigen
sicher auf den Vater, wo sie fehlen ist
die Zuteilung unsicher. Ein empfindlicher
Mangel des sonst vortrefflichen Kataloges
auf dem br. Mus. ist die fehlende Angabe
des Verlegers, der oft zur Zeitbestimmung
eine gute Handhabe bietet.
Die Bibl. des R. C. of Mus. besitzt noch
das Anthem „My soul is weaiy" für- Chor
und Orchester im Ms. P.
Becman, * Jacques, siehe Bece-
nau.
Becourt,... lebte um 1785 in
Paris und war Violinist am Thea-
ter Beaujolais. Er komponierte
Airs, hinter denen einige eine grofse
Verbreitung fanden, ebenso wie
ein Contertanz, der unter dem
Namen „Carillon national" populär
wurde, (Fetis.)
Beczwarzowsky, Anton Franz,
geb. in Jungbunzlau in Böhmen
um 1754, gest. 15. Mai 1823 zu
Berlin, Schüler von Joh. Kucharz,
1777 Organist a/d. Jakobskirche
26
Beczwarzowskv.
402
Bedford.
in Prag, ging 1779 nach Braun-
schweig. In einem Briefe an Andre
aus Braunschweig vom 5/8. 1787
[B. B.] wird er auf dem Umschlage
herzgl. Braunschweig. Kapellmeister
genannt. Privatisierte gegen 1798
in Bamberg, liefs sich dann in
Berlin nieder, wo er 1801 in Kon-
zerten auftrat. (Dlabacz. Gerber.
Ledebur.) Komponist von Gesängen
und Instrumentalmusik, von denen
ich nachweisen kann:
Gesäuge beim Klavier in Musik gesetzt
von ... 1. Heft. Auf Kosten des Verf.
(Offenb., Andie) qufol. 6 Lied. [B. Kgsbg.
Berlin K. H.
6 Gesäuge mit Fortepiano von B., Him-
mel, Hurka und Righini nebst Begltg. der
Guitarre von Ainbrosch. Oranienburg, Ma-
gazin, qufol. [br. Mus.
Würde der Frauen von Schiller. Braun-
scliwg., Magazin, qufol. [B. B.
Zur Einweihung der Mutterloge zu Ber-
lin Berl. 1800 Starcke. [B. B.
Leyer und Schwerdt von Th. Körner in
Musik ges. . . 2. Theil. Berlin beym Autor
Krouenstr. Nr. 35. 4 Lieder, dem Herzog
von Mecklenbg. gewidmet (c. 1813 — 15).
[Schwerin F.] — Für Guitarre von Klage
eingerichtet. Berlin, Schlesinger. [B. B.
Preiifsisches Trinklied der 'Elier. Berl.,
Schlesinger, [B. B.
• Conceiio p. le Fortep. av. Orch. Ms.
nur Klavier vorhd. [Berlin K. H.
2 Concerte in C. und Es für Klav. u.
Orch. [Proske -Mettenleiter.
Concert pour le Clavecin acc. de 2 Y.
2 Alt. 2 Cors de chasse, 2. Ob. 1 Basson
op. 6. Bronsvic, Magazin. 10 Stb. [B. B.
Viola 2 fehlt.
3 Siegesmärsche der verbundenen Tnip-
pen der Schlacht bei Leipzig. Berl, Sclile-
singer [B. B.
3 Senates p. le Pfte. av. Viol. et Vcl.
obl. op. 3. 2. ed. Offenb., Andre, qufol.
[Dresd. Mus. Berlin K. H. 1. Ausg.
Saxe Coburg, a Rondo for the Pfte.
London, fol [br.Mus. |
Rondeaux p. le Pfte. Berl, Schlesinger, j
[B. B. j
Polonaise p. le Pfte. ib. [B. B. |
Kleine Haudstücke f. das'Pfte. ib. [B. B. '
Elementarhefte f. das Pfte. ib. [B. B. j
Instructive Uebungen f . d. Pfte. ib. [B.B.
In der Bibl. der Musikfr. in Wien be- j
finden sich :
3 Sonaten p. Cl. V. et Vcl. op. 3. i
Gr. Sonate in C. f. Cl. Fl. oder V. op. 47.
Rondoletto f. CL, Vcl. od. V. op. 48.
Leichte Sonatinen. — lustraktive
Uebuugs-Stücke 1. Heft, — 2 Polonaisen.
Roudos etc.
In Ambrosch 6 Gesäuge bei AVerck-
meister: 2 Lieder.
Bcda , Presbyter. Die B. B.
besitzt im Ms. 21 an Tinctor die
Abhandlung:
Musica theoretica. Dieselbe unter
gleichem Namen in Bologna (Kat. 1, 194).
Beda veiierabilis, ein Schrift-
steller aus dem 8. Jh. Der ihm
zugeschriebene Tractat ,,de musica
quadrata seu mensurata" (opp. Colon.
1688 I 334) ist von Pseudo -Ari-
stoteles. (Koller.)
Bedaeus (Bede), Joannes, gab
heraus : ,
Jus regiim contra Cardinalem Bellarmi-
num et alios Jesuitas autore M. J. Bedaeo,
de la Gormandiere, Andino, s. 1. 1692. 8*^.
[Dresd.
eb.
Bedard , Jean - Bai)tistc
? b
gegen 1765 zu Rennes in der Bre-
tagne, gest. gegen 1815 zu Paris.
Violinist und Musikdirektor am
Theater in Rennes, ging 1796 nach
Paris. Fetis führt Orchester- und
Solostücke von ihm an, mir sind
bekannt:
Symphonies (2) periodiques ä gr. orch.
Paris. [Paris Nat.
Nouveaux duos concert. p. 2 V. Paris, [ib.
Piece p. le 2 V. Lpz., Berlin. Bureanx.
2 Stb. [B. B. , die noch einige kleine
Piecen f. Violine besitzt.
15 Preludes ou Caprice pour le V. Pa-
ris fol. [br. Mus.
5. Sonate p. la Harpe av. acc. de V.
non obl. oe. 59. Paris fol. [br. Mus.
3 Duos herausgegeben von Dacreux. [br.
Mus.
1 Chans. Einzeldrack, Paris [br. Mus.
Bede, Jean, siehe Bedaeus, Joan.
Beden, Grille^ van den, um
1781 Organist an der Mainzer Hof-
kapclle (Forkel 1, 129).
Bedford, Rev. Arthur, geb. zu
Tiddenham (Gloucester) im Sept.
1668, gest. 15. Sept. 1745 zu Lon-
don, studierte Theologie und trat
Bedford.
403
Beecke.
in den Orden der Minoriter; gegen
1692 wurde er zum Priester ge-
weiht, später Kapelan in Bristol
und gegen 1705 Kapelan am Hos-
pital Haberdasher in Hoxton (Lon-
don). Die Jahresz. 1705 ist nach
dem Ms. im br. Mus. „Observations"
angenommen, doch scheint dieselbe
nur auf einer Annahme des Schrei-
bers des Kataloges zu beruhen.
Nach anderen Quellen wurde er
erst gegen 17 IJ Kapelan in Bristol
und 1724 in Hoxton. (Fctis. Brown.
Drucktitel.) Yon den dort ver-
zeichneten Werken kann ich den
Fundort nachweisen:
The temple of musick; or an essay
concerning the metbod of singing the
psalms of David in the temple, before the
babylouish captivity . . . Bristol (London)
1706 Woodward. 8". [Glasgow, br. Mus:
London 1706. 8". R. C of Mus. Brüssel
3261.
The great abuse of musick. In two
parts. Lond. 1711 Wyatt. 8». [Glasgow,
br. Mus. C. P., dort noch eine Ausg. 1712
for the author. E.G. of Mus. Nr. 2061.
Brüssel.
The excellency of divine musick; or a
sermon by . . . preached in the year of
our Lord 1733. Lond. 8". [Glasgow, br.
Mus. E. C. of Mus.
Das br. Mus. besitzt unter Nr. 4917
eine Abhandlung: Observations concerning
Musick, niade anno Dni. 1705 or 1706 by
the Eev. Mr. Bedford, Chaplain to the
Haberdashers' Hospital at Haxton, near
London, kl. 4".
In John Simpson's Thesaurus 1 Gesg.,
aber mit Aldrich (sie?) Bedfort gez.
Bediiigham , John, auch mit
dem Bemamen ^^Lang/xstiess^''. Ein
Engländer des 15. Jhs. Im Codex
89 und 90 des Domkapitelarchivs
zu Trient, (jetzt Hofb. Wien) die
3stim. Sätze fol. 120: 0 rosa bella,
fol. 338 b: Et in terra pax, fol.
461b. Le seviteur, fol. 462 b. Grand
temps (Beata es virgo Maria), In
der hds. Samlg von John Baldwin
einige Motetten.
Bedoiiski, Paul, lebte um 1603
und führte den Titel „Musicus S.
R. Maj." in Krakau. (Sowinski.)
Bedos de Celles, Dom Fran-
cois, geb. mu 1706 zu Beziers,
gest. 25. Nov. 1779 zu Toulouse.
Ein Benediktiner von St.-Maur,
Mitglied der Akademie zu Bordeaux
und Korrespondent der Akademie
des Sciences zu Paris. 1726 trat
er zu Toulouse in obigen Orden
ein. (Fetis.) Auf seinem Druck-
werke von 1766 — 1778 nennt er
sich Benedictiner in der Vereini-
gung St. Maur in der Abtei St.
Denis in Frankreich. Der Titel
des Werkes lautet:
L'art du facteur d'orgues par . . . Am
Ende Imprim. de L. F. Delatour 1^78.
3 Bände in gr. fol. gedruckt 1766. 1770.
1778 in Description des aris et metiers.
1. Thl. 142 S. Taf. 1—52. 2. xmd 3. Thl.
536 S. u. Taf. 53—70. 4. Tbl. zählt weiter
bis S. 676 und Taf. 80—137. [Dresd.
B. M. B. B. Lund. Glasgow. Paris
Nat. Stadtb. Augsbg. Eiusiedeln 2. Tl.
Bologua. Hofb. Wien, im Becker 2, 60
Näheres. B. Lpz. Musikfr. ^Yien.
Brüssel.
— - Deutsche Uehersetzg. von J. Chi*.
Vollbeding: Kurzgefasste Geschichte der
Orgel. Berl. 1793 Feilsch. 4". 34 S.
[Dresd. B. M. B. B. Musikfr. Wien.
Im Mercure de France, Jan. 1762 p.
133 befindet sich die Abhandlimg: Examen
du nouvel orgue construit ä St.-Martin
k Tours. In deutscher Uebersetzg. von
AgricolainAdlung'sMusic. mechanica p.278.
Beecke (Beck, Becke, Beeke)
Ignatz von, meist nur Kapitän
B. oder Major B. genannt. Mozart
nannte ihn den Papa der Klavier-
spieler, gest. im Jan. 1803. Er
diente als Major im Dragoner-Re-
giment des Prinzen Friedrich von
Württemberg in Wien (gegen 1783)
und wurde dann Kammerherr, In-
tendant und Musikdirektor am
fürstl. Oetting - Wallersteinschen
Hofe in Hohenaltheim und Weil-
burg, wo er ansässig war. Er be-
fand sich viel auf Reisen, 1790 z.
B. spielte er mit Mozart ein vier-
26*
Beecke.
404
Beeckmans.
händiges Konzert öffentlich. Seine
Zeitgenossen hielten ihn ungemein
hoch und als Komponist stand er
ihnen über Allen, da er es ver-
stand dem damaligen musikalischen
Begriffsvermögen gerecht zu wer-
den; auch muss er ein munteres
lebhaftes Wesen besessen haben.
Am 13. Juni 1780 wurde im Wiener
Hoftheater das Liederspiel von
Goethe: Villa -Bella aufgeführt,
1783 dessen Claudine, 1783 in
Mannheim: Die Weinlese, hier
nennt ihn Eeichard 1784, 172
Hauptmann in Mannheim. Sein
Briefwechsel mit Dalberg (1782
bis^ 85) befindet sich in B. M.
Man findet urteile über ihn und
seine Werke im Forkel 1 , 56.
Gramer 1, 842. Lpz. Ztg. 2, 186 ff.
siehe Register — Schubart schreibt
S. 166 über ihn: er ist das Haupt
.des Orchesters in Wallerstein-
Öttingen, ein ausgezeichneter ori-
gineller Flügelspieler und vorzüg-
licher Komponist. Er hat im Kla-
vier eine Schule gebildet, die man
die Beekische nennt. Der Cha-
rakter dieser Schule ist: eigentüm-
licher Fingersatz, kurzes etwas affec- !
tiertes Fortrücken der Faust, deut- |
lieber Yorti'ag, spielender Witz in
den Passagen und sonderlich ein
herrlicher Pralltriller . . . Von sei-
nen Kompositionen haben sich er-
halten :
Friedensgesang in Musik gesetzt u. Carl
dem Helden Deutschlands . . . zugeeignet.
1 st. m. Klav. Augsb. , Gombart. [B. M.
Ajnst. Proske-M. Darmst.
Musik. Apotheose des Ritter Gluck. Ge-
stochen V. Schott in Mainz. P. 45 S. kl.
fol. (1787). (1 St. m. Orch.) [B. M.
Proske-M. Darmst. Hofb. Wien.
Louis XVI. ä son peuple mis en mu-
sique p. 1 voix av. Clavec. (Wien) Artaria
& Co. qufol. [B. B. Dresd. Musikfr.
Wien. br. Mus.
Les Adjeux de la reine a sa prison du
toniplo mis en mus. Heilbron, Ajnon. [br.
Mus.
Les yeux bleux: Aime les yeux noirs,
1 St. mit Klav. [Musikfr. Wien.
Bürger's Lied vom braven Manne, f. 1
St. mit Chor u. Orch. Mainz, Schott. Part,
fol. [B. B.
— Der brave Mann von Bürger, iu
Musik gesetzt u, Friedr. Carl Josepli, Erz-
bischof gew. zum Nutzen der Wasserbe-
schädigten 1784. Mamz, Bernh. Schott. P.
Chor, Soli u. Orch. 55 S. [Schletterer.
Fischerlied , gew. Frau von La Roche.
Mainz , Scliott graveur. kl. (pifol. [B. B.
Musikfr. Wien. br. Mus.
Deutsche Ana von Bürger (Das Mädel
das ich meine) f. 1 S. mit Kl. [Miisikfr.
Wien.
6 Lieder von Matthison, Augsbg. Gom-
bart. 20 S. [B.M.
6 Lieder von verschiedenen Dichtern. Ib.
Th. 2. 34 S. [B. M. Berlin K. H.
6 Lieder 3. und 4. Th. Ib. [Berlin K. B.
Six Airs francois . . . Berl. , Hummel.
27 S. [B. Wag-ener. Schwerin F.
Ms. 1230. B. B. Coucerto per il Clavi
Cembalo, c. Orch. P. GO S.
— 1231. VI Sonate per il Cemb.
Mss. Dresd. Mus. 3 Concertr (Ad. Esd.
Esd.) a Clavecin av. 2 V; Va. et B. P. fol.
Six Senates pour le Clavecin. Dedic. M.
le Priuce de Turenne etc. Paris, Mad.
Berault Mgs. de Musique, fol. [B.Wagener.
Sonate in D. f. Kl. u. V. 2 Stb. Ms.
[B.M.
Pieces de Clavecin. [Paris Nat.
Die Bibl. der Musikfr. in AVien besitzt:
2 Sonaten in C. u. G. — 4 Sonaten in D.
A. B. F. — 3 Sonaten in F. B. Es. —
Partitta. — Sonata ä 4 mani (sämtlich f.
lüav.
In Berlin K. II. in Mss : 1 Terzett f. 3
Sopr. — ü Duette f. 2 Singst. — Schiffer-
lied. — 5 Sinfonien f. Orch.. eine mit
1791 gez. in Stb. — 18 Quartette für
Streichinst. — 6 Trios in Stb.
Das C. P. besitzt von ihm Sonaten f. Pfte,
Siehe Bossler 7. 8. 9.
Becckh, Christoff* von, Kapell-
meister am Hofe Ludwig des
Jüngeren von Hessen, Landgraf.
17. Jh.
Die Hofb. in Darmstadt besitzt im Ms.
2908, 8 Bll. die Cantate: Lasst uns Gott
loben allzumahl.
Beeekmaus, Gruilljiume, geb.
23. Aug. 1762 zu Brüssel, gest.
26. Jan. 1843 (1844 in Artistes-
musiciens u. Galerie von Gregoir)
Beedonn.
405
Beethoven, Job. van.
ebd., einer der berühmtesten Con-
trabassspieler seiner Zeit, gegen
60 (in Galerie sagt Gregoir 68
Jahre) Jahre im Orchester des
Theaters Monnaie und am Conser-
vatorium angestellt (Gregoir, Panth.
3, 123).
Bcedoiin, Thomas, 2 Instru-
mentalpiecen im Samlwk. Airs
1678 a.
Bceke, siehe Beeckc, Major.
Bcekit, Philip, ein englischer
Musiker von dem die Bibl. der
Christ Church in Oxford 12 Airs
ä 4 voic. besitzt.
Beelaud, Amhrose, um 1668
Yiolinist a/d. Hofkapelle in London
(Nagel 1, 60).
Beclcr, Albert, siehe Beliler.
Beeler (Böhler) Joseph Wil-
helm Ernst (Fotis J. N. E.), von
1732—1762 Organist in Deventer
und Komponist von französischen
Canzonen für 1 Stimme mit Bc.
(Bouwst. 2, 8. 3, 17.)
Beeil, Bernard Jansz, ein
niederländischer Komponist, viel-
leicht zu Utrecht um 1600 lebend,
erhielt für eine Schlachtmusik zu
5 Stimmen 12 Gld. Gratifikation.
(Bouwst. 1, 4.)
Beer, siehe Bahr, Johann.
Beer, (xottlieh, geb. 14. Jan.
1714 in Adelsbach (Goldberg), st.
13. Dez. 1776 als Organist und
Kantor in Löwenberg (Schilling).
Beer (Bahr, Bär) Joseph, geb.
18. Mai 1744 zu Grünwald in
Böhmen, st. 1811 in Berlin. Ein j
berühmter Klarinettist, der 1771 1
in französische Dienste ging, 1777
beim Herzoge von Orleans eintrat,
1782 eine lümstreise unternahm '
(schon 1774 trat er in London als
Virtuose auf, Pohl 2, 373), in
Petersburg dann Kammermusikus
wurde, 1790 nach Deutschland
ging und in Berlin die gleiche
Stellung einnahm. Yon seinen
Kompositionen wurden Konzerte
u. Solopiecen für sein Instrument
gedruckt. Breitkopf zeigt in seinen
Yerzeichnissen 1785/87 zwei Con-
certe für Clarinette und Orchester
an. (Ledebur. Fetis. Gerber.
Dlabacz.)
Beer (Behr) Magister Leonhard,
war von 1644 — 1651 Organist an
St. Nikolai in Leipzig. Rosen-
müller wurde sein Naclifolger
(Ratsakten in Lpz.).
Beer, Samuel Grottfried, der
Sohn Gottliebs, geb. 9. April 1754,
gest. 1822, war der Nachfolger im
Amte seines Vaters (Schilling).
Beer, Theodorich, geb. 1654
in Feldkirchen (Diözese Chur), gest.
1708 in Kremsmünster, trat in das
dortige KJoster 1675 ein u. wurde
1681 Priester. Von 1689—1708
war er Chorregent. Die Bibl. des
Stiftes besitzt eine Messe S. Mar-
cellini zu 22 Stim. von 1700 im
Ms. (Huemer 33).
Beerens und Behrens, siehe
Bahr, Johann.
Beere wollt, A. .., Komponist
von Gesängen, lebte im 18. Jh.
(Bouwst. 3, 17).
Beesley, Mich., gab heraus:
A book of Psahnody . . . collected en-
grav'd & printed for Mich. Beesley. Ox-
ford c. 1720 Edward Doe. qu40. [br.Mus.
Beethoven, Johann van, Vater
des Ludwig IL, geb. 1739 oder 40
zu Bonn, die Akten bez. ihn im
Jahre 1784 mit 44 Jahr alt, gest.
18. Dez. 1792 ebd. Er trat aJs
Sängerknabe in die kurf. Hof-
kapelle und mag auch dort seine
wissenschaftliche Erziehung ge-
nossen haben, doch scheint letztere
nur auf schwachen Füfsen gestanden
zu haben, da er nicht einmal seinen
Namen richtig schrieb und alle
Eingaben sich schreiben liefs. Als
Beethoven, Kaspar.
406
Beethoven, Liidw. van Tl.
Kapellsiin^2:er lief er die Stimmen-
reihe durch: zuerst Soprauist, dann
Altist und schliefslich nach der
Mutation Tenorist; auch als Vio-
linist fand er Vorwendung. Bis
zum Jahre 1756 hatte er ohne
Grehalt gedient, doch am 27. März
wurde er fest angestellt, erhielt
aber erst vom Jahre 1764 ab 100
Thl. Gehalt. Am 12. Nov. 1767
heiratet er die junge Wittwe Laym.
1769 bittet er um eine Zulage, die
ihm mit 25 Gld. gewährt wird.
1772 werden ihm 50 Gld. zugelegt.
(Thayer 1, 29. 41. 103). Als Erb-
teil seiner Mutter huldigte er sehr
dem Trünke.
BeethoYcn, Kaspar Anton Karl
van, Bruder Ludwig'sIL, geb. S.April
1774 in Bonn, gest. 15. Nov. 1815
in Wien (Thayer 3, 357), war Mu-
siklehrer und an der kurf. Kapelle
in Bonn angestellt, ging dann nach
AVien, als sein Bruder Ludwig
dort bereits ansässig war imd er-
hielt durch seine Vermittlung an
der Universal - Staatsschuldenkasse
eine Anstellung; nebenbei gab er
Musikunterricht. Am 24. März
1800 wurde er Kassa-Officier mit
250 Gld. Gehalt. (Th. 2, 95). 25.
Mai 1806 heiratete er Johanna
Reiss. Bis 1805 oder 1806 hatte
er seinem Bruder Ludwig das Ge-
schäftliche geführt, erlaubte sich
aber über die Kompositionen des-
selben eigenmächtig zu verfügen
und wurde von Ludwig ferner
übergegangen. (Th. 3, 13 u. 114.)
1809 wurde er Liquidations- Ad-
junct mit 1000 Gld. Gehalt und
160 Gld. Wolmungszuschuss (Th.
2, 310). Sein Sohn Karl wurde
nach dem Tode des Vaters der
Plagegeist Ludwigs. Die Wiener
Ztg. vom 11. Jan. 1801 zeigt als
gestochene Kompositionen von ihm
an: 6 Menuette, 8 deutsche und
8 Contra-Tänze. Artaria & Co. in
Wien besitzen aufserdem im Ms.
„Clavir vor 4 Hände par Caspar
Beeth." Es ist eine Sonate in 3
Sätzen im Autogr. (Th. Beeth.
chronol. Verz. p. 134.)
Beethoven, Ludwig van 1.,
der Grofsvater des berühmter B's.
Getauft 23. Dez. 1712 in Ant-
werpen, gest. 24. Dez. 1773 in
Bonn. Verlässt das väterliche Haus
wegen Misshelligkeiten in der Fa-
milie und wird am 9. Nov. 1731
in Löwen bei dem Kapitel „ad
Sanctum Peti'um" stellvertretend
als Tenorist angestellt (Dokument
im Thayer 1, 96). Im März 1733
wird er an der kurf. Kapelle in
Bonn als Hofmusikus mit 400 Gld.
jährl. angestellt. Er nennt sich ^
hier selbst einen Bassisten. Am
7. Sept. 1733 verheiratet er sich
mit Maria Josepha PoU. Am 22.
Aug. 1746 erhält er eine Gehalts-
zulage von 100 Thlr., 1761 meldet
er sich zum erledigten Kapell-
meisterposten u. erhält ihn (Doku-
mente u. a. im Thayer 1, 26. 27.
39. 45. 49. 96 ff.), dann Notizen
106 über sein Äufseres und sein
Ansehen. Als Komponist scheint
er nie aufgetreten zu sein (Thayer
1, 100/101).
Beethoven, Ludwig van II.,
getauft am 17. Dezember 1770 zu
Bonn, daher wohl am 16. geboren.
B. selbst glaubte noch 1810, dass
er 1772 geb. sei, wie auch in
älteren Biographien und seinen
Jugendarbeiten zu lesen ist (Thayer
1, 95 ff). Noch ehe er das 13. Jahr
vollendet hatte, verliefs er die
Schule und mit Strenge wurde er
vom Vater zu Musikübungen ge-
halten. 1779 hatte er Tobias Friedr.
Pfeiffer zum Lehrer, beim alten
van den Eedcn erhielt er im Orgol-
spiel Unterricht und unter Zam-
Beethoven, Ludw. van U.
407
Beethoven, Ludw. van n.
bona betrieb er Latein, moderne
Sprachen und Logik. Dann folgte
Neefe als Musiklehrer, der ihn in
liebevoller u. doch strenger Weise
behandelte, denn B. war bis dahin
durch unberufene Hände gegangen
(S. 119). 1782 liefs sich Neefe
bereits durch seinen Schüler als
Organist vertreten. 1783 wurde
er als Cembalist am Theater -Or-
chester in Bonn angestellt und
1784 erhielt er neben Neefe als
Organist 150 Gld. Gehalt (S. 155).
Im Frühling 1787 reiste er nach
Wien u. erhielt von Mozart einige
Anweisung, doch war der Aufent-
halt daselbst nur kurz (S. 163).
Nach Bonn zurückgekehrt, nahm
sich Franz Ries seiner im Violin-
spiel an. 1788 löste sich die Klos'
sehe Theatergesellschaft auf und
der Kurfürst Max Franz errichtete
das Nationaltheater. B. wurde im
Orchester als Bratschist angestellt;
dies bestätigt auch Reichard im
Gothaer Theaterkalender, der ihn
1791, 191 neben Philippart als
,,Braccisten" verzeichnet. 1 792,
Ende Oktober, reiste B. nach Wien,
wahrscheinlich auf Veranlassung
Jos. Haydn's, der Bonn auf der
Hin- und Rückreise nach London
1791/92 berührte (227). In Wien
wurde er Haydn's Schüler u. heim-
lich der von Johann Schenk's (260).
Als Haydn zum zweiten Male 1794
nach England ging, übergab er
B. Albrochtsberger, doch auch bei
Schuppanzig und selbst bei Salieri
muss er eine Zeit lang Unterriclit
genossen haben (263). 1794 war
B. Gast des Fürsten Lichnowsky
und wohnte in Wien im Winter
in dessen Palais, im Sommer auf
dem Laude. 1796 befand er sich
auf Reisen. Nur Nürnberg ist be-
kannt, wo er sich aufgehalten
haben soll; darauf ist er wieder
in Wien, im Februar in Prag,
Dresden, Leipzig, Berlin (Bd. 2,
5 ff.). In den Jahren 1797/98
trat er sehr oft als Klaviervirtuose
in Wien auf (S. 22 ff.). Schon
1798 soll er den Beginn seiner
Taubheit bemerkt haben (2, 33).
S. 58 weist Thayer nach, dass B.
um die Hand Magdalena Will-
mann's, eine alte Bonner Bekannt-
schaft, die an der Schikaneder'schen
Truppe angestellt war, warb, von
der Tante aber abgewiesen wurde
und zwar, wie dieselbe später
zögernd erklärte, weil B. so häss-
lich und halb verrückt sei. Sein
ferneres Leben ist nur der Arbeit
geweiht und so oft beschrieben,
dass ich eine Wiederholung er-
spare. Die Klarstellung des Ver-
hältnisses seiner Brüder siehe
Thayer 2, 202 ff. In Bd. 3, 80
weist Th. nach, dass die von Sey-
fi'ied herausgegebenen Studien B.'s
der reine Betrug ist. Der Schluss-
band von Thayer's Biographie soll
sich 1899 im Druck befinden.
Otto Mühlbrecht teilt in seiner
bio-bibliogr. Skizze der Werke B.'s
(Lpz. 1866 Mersebm-ger) S. 116
ein Verz. der Beethoven -Literatur
mit, worauf ich verweise und nur
hinzufüge was mir sonst noch be-
kannt ist:
Adler, G. Ein Satz eines unbekannten
Klavierkonzertes v. B. Lpz. 1888. 8". mit
Musikbeila^-e. 20 S.
Aktenmäfsige Darstellung der Aus-
grabung der Reste von B. und Schubert.
AVien 1863 Gerold. S».
Audley, Mme. A: Beethoven, sa vie et
ses Oeuvres. Paris 18G7 Didier. 120.
[Brüssel Cons.
B. in Gneixendorf. Niederrheiu. Ztg.lO, 94.
B. als Klavierspieler: Lpz. AUg. Musik-
Ztg. 1, 524.
B.'s Leichenbegängnis: Berliner Musik-
Ztg. 4, 167.
B. über die Arrengements der 2. Sin-
fonie u. des Septetts, die von Verlegern
herriUiren. M. f. M. 13, 18.
Beethoven, Ludw. van II.
408
Beethoven. Lndw. van 11.
B. und Gottfried Weber: Berliner Mu-
siiztg. 5, 121.
B.'s vUimische Abstanunimg: Bock\sche
Berliner Miisikztg. 18S4 Nr. 11 ff.
Berlioz, Hect. Voyage^ musical en AUe-
mague .et en Italie. Etudes sur Beet-
hoven . . . Paris 1844 J. Lahitte. 8". 2 Bde.
— Deutsche Uebersetzg. von A. Gathy,
Hbg. 1844 Schuberth & Co., und ohne
Ue bersetzer : Lpz. 1 843 ? Friedlein u. Hirsch.
Breuuing, Gerhard von, Erinnerungen
an B. Wien 1874. 8». [Dresd.
Briefe an Bettina von Arnim: AUgem.
nius. Ztg. Lpz. 1882 Nr. 49.
Briefe, herausgegeb. von Nohl. Stutt-
gart 1865 Cotta. — Neue Briefe. Ib. 1867.
Zur 5. Sinfonie, im Scherzo sind 2 Takte
zuviel; B.'s Brief darüber. Lpz. Ztg. 48,
462.
Bunge, Kud: Fidelio. Nach persönl.
Mittign. des Herrn Prof. Jos. Köckel.
Lpz. 1868 Gartenlaube. 4".
Deiters, H: L. v. B. Leipz. 1882 Br.
& H. gr. 80. 68 S.
Frimmel, Th. Neue Beethoveniana.
Neue Ausg. mit 2 ungedruckten Briefen
B.'s an Goethe. Mit 6 Illustrat. Wien
1890. gr. 8". 1. Ausg. Wien 1888. 8o.
Fuchs, Aloys. Verz. aller Abbildungen
Jos. Haydn's, Mozart's und L. v. B.
Einzeldruck aus der Wien. AUgem. Musik-
ztg. 1845. 40.
Griepenkerl, W. R. Das Musikfest oder
die Beethovener. Lpz. 1838 Wigand. 8«.
(Heimsoeth): L. v. B.'s Missa solennis.
Bonn 1845 Henry & Cohn. 8».
Hiller, Ferdin. B.'s letzte Wochen von
... als Selbsterlebtes. Kölnische Ztg.
1870, Abdruck im Echo, Schlesinger, 1871
Nr. 5.
Historische Notizen zur Leonore. Nieder-
rheiu. Musikztg. Nr. 5, 6—8, S. 246. 273.
Hoff mann, L. Dr. Ein Programm zu
B.'s 9. Symphonie. Berl. 1870 Grosser. 8".
Jahn, C. F: L. v. B. als Mensch und
Künstler. Ein Lebensbild. 2. Auflage.
Elbmg 1877. 8«.
Jahn, Otto: B. und die Ausg. seiner
Werke. Lpz. 1864 Elbert. 8».
Kalischer, A. Chr. Ungediiickte Briefe
B.'s an Schindler. In Sonntags - Beilage
zur Vossischen Ztg. BerUu 1889 Nr. 347.
359. 371 (oder Nr. 30—32. Siehe M. f.
M. 21, 174).
— In Deutsche Revue, Jan. 1898 S. 73:
Briefe u. Zettel von B., mit 2 Forisetzg.
im selben Jahrgange.
— B.'s unsterbliche Geliebte. Vossische
Ztg. 1891 Nr. 30/31. In Buchform bei
Rieh. BertUngin Dresden 1871 erschienen,
nebst Zugabe von 3 Briefen u. früheren
Arbeiten über dasselbe Thema.
Katalog der mit der B. -Feier zu Bonn
am 1]. — 15. Mai 1890 verbundeneu Aus-
stellung von Hds., Briefen, Bildnissen u.
ReLiq^^ien v. B. Bonn 1890 mit Auszügen
und vollständigen Briefen.
KeUer, 0 : B. Eine biogr. Skizze. Wien
1885.
Köchel, L. Ritter von, 83 Original Briefe
V. B. an den Erzherzog Rudolph. Wien
1865 Beck. S». 95 S.
Lenz, Wilh. von, Biographie B.'s. Die
erste Aufl. erschien französisch 1852 in
Petersbui'g. Die deutsche Uebersetzung
in Cassel u. Hamburg 1855 — 60. 5 Tille.
Lenz, W. v. Kritischer Katalog sämmtl.
Werke B.'s mit Analysen derselben. 4 Thl.
in 1 Bd. Ilambg. 1860.
Lorenz, Frz: Haydn, Mozart und B.'s
Kirchenmusik. Breslau 1866 Leuckart.
Mandyczewski, Eusebius. Namen- und
Sachregister zu Nottebohm's Beethoveniana.
Lpz. 1888. 8'>. .
Mai'sdijk, W. van, Lettre cont. les preu-
ves de l'origine Hollandaise de L. van B.
Amsterd. 1836. 8^. [Amsterd.
Martins, Ch. Biographie de L. v. B.
Paris 1844. 8». 23 S.
Marx's B. 1. Aufl. Beriin 1859, die
2te Aufl. 1863. .die 4. Aufl. 2 Teile.
Berlin 1884 Janke.
Mensch, G. L. v. B., ein musikalisches
Charakterbild. Lpz. 1871. kl.80. mitPortr.
Naumann, Emil, L. v. B. BerUn 1872. 8«.
Nohl, L. B.'s Leben. Lpz. 1867—77
3 Bde.
— Nach Schilderungen seiner Zeit-
genossen. Stuttgart 1877 Cotta.
— B.'s Bre\'ier. Lpz. 1870.
— Eine stille Liebe zu B. Nach dem
Tagebuche einer jungen Dame. Lpz. 1875.
Nottebohm, Gust: B.'s Studien. 1. Bd.
B.'s Unterricht bei Haydn, Albrechtsberger,
Salieri. Nach Original -Ms. dargestellt.
Lpz. 1873 Rieter- Biedermann. 8". IP/gBog.
— Beethoveniana. Aufsätze und Mit-
teilungen. Lpz. 1872 Rieter-Biedermann. 8".
— Zweite Beethoveniana Nachgelassene
Aufsätze. Lpz. 1887 Rieter-Biedermann,
gr. 80.
— Neue Beethoveniana. (Aus seinen
Skizzenbüchern. Auszüge der Entwürfe
zu seinen Kompositionen). Im Musikal.
Wochenbl. von Fritzsch in Lpz. 1875 bis
1879.
— Ein Skizzenbuch von B. (aus dem
Jahre 1802), beschrieben u. in Auszügen
dargestellt. Lpz. 1865. Br. & H. S». 43 S.
— Ein Skizzenbuch v. B. aus dem Jahre
Beethoven, Ludw. vaii IT.
409
Beethoven, Ludw. van n.
1803. In Auszügen dargestellt. Leipzig
1880 Br. & H. gr. 8». 80 S.
— Thematisches Verz. der im Druck
erschieneueu Werke. 2. Aufl. Lpz. 1868
Br. & H. 8 und 220 S. in gr. 8«. — Die
1. Ai;fl. ib. 1851 ohne N.'s Beihilfe.
Oulibicheff, Alex., B., ses critiqiies et
ses glossateurs, par . . . Lpz., Brockhaus.
Paris, Gavelot 1857. 8°. 1 vol.
— deutsch von L. Bischof. Lps. 1859,
80. 373 S. [Dresd.
Pachler, Dr. Faust: B. u. Marie Pachler-
Koschak. Berlin 1866 Behr. 80. 34 S.
1 Facs.
Prieger, E: B.'s Entwicklung als Sym-
phoniker. Bonn 1894. 2 Lichtdrucke.
Relistab, L. Beethoven. Ein Bild der
Erinnening aus meinem Leben. A. s. 1.
(von Roda, Dr. F.) König Stephan,
Opern-Di-ama mit Musik v, B. Textbuch.
Rostock 1868 Boldt.
Rollet, Dr. H : B. in Baden. Baden 1870.
Schlüter, Jos., Dr: Aus B.'s Briefen.
Lpz. 1870 Engelmann.
Schöne, Alfr: Briefe v. B. an Marie
Gräfin Erdödy, geb. Niszky und Mag.
Brauchle, Lpz. 1867 Br. & H. gr.S». 28 S.
Schilling , Gustav : Beethoven - Album.
Ein Oedenld)uch dankbarer Liebe und
Verehrung für den grofsen Todten ge-
stiftet u. beschrieben von einem Vereine
von Künstlern und Kunstfreunden aus
Frankreich, England, Italien, Deutschland
etc. Stuttgart, Hallberger. gr. 8». XVI u.
312 S. [B. Wagener.
Thayer, AI. W. Ein kritischer Beitrag
zur B.-Literatur. Beriin 1877 W. Weber.
80. 48 S.
Thayer, A. W. Chronologisches Verz.
der Werke L. v. B. Berlin 1865 Schneider.
8». 208 S.
Thematisches Verz. sämtl. im Dnick
erschienenen Werke. Lpz., Breitk. & H.
gr.8o. 167 S.
Thys, Augustin, Geschichte der Strafsen
und öffentl. Plätze Antwerpens. Darin
werden die Voreltern B.'s dokumentarisch
nachgewiesen.
Wagner, Fr: B.'s Leben und Werke.
Lpz. 1871.
Wagner, R. Beethoven. 2. Aufl. Lpz.
1870.
Wasielewski, AV. J. v. : L. v. B. 2 Bde.
Berlin 1887 Brachvogel & Ranft.
Wawruch, Andr. Aerztlicher Rückblick.
1842.
Wilder, Victor: B., sa vie et son oeuvre.
Paris 1883 Charpentier. 8". [B. B.
Autographe nebst Kopien im Besitze
von Ä. Artaria in Wien. Verzeichnis
derselben von Dr. G. Adler Wien 1890.
40. 22 S. 71 Nrn. Kompositionen, 20
Skizzenbücher und Entwürfe , Contra-
punktische Studien. Am ScMusse einige
Kopien, 1 Duett, vermutlich von B.'s
Vater .Johann und 3 vierhdge. Piecen von
Kaspar van B.
Autographe in Hojhibl. Wien:
16447. Sonata IL jier il Pfte. in Fd.
con Violine. F. 16 Bll. — Quartett in
Fm. op. 95? in P. — Ouveiture zur
Namenfeier, op. 115. — Concert op. 61
für VioUne u. Orch. 128 Bll. — Abeud-
lied. Unter dem gestirnten Hhnmel von
H. Goeble. 4/3 1820 mit Pfte.
Autographe in Musikfr. Wien:
Skizze zu einer Komposition von Goethes
Erlkönig. Ein Studienheft überschrieben:
Materialien zum Contrapunkt. — Sonate
in Es, Titel „Lebewohl 31. Mai 1809 au
Erzherzg. Rudolph. — Violinkonzert in C,
aus B.'s Kuabenzeit. — Skizzenbuch zum
Fidelio. — Skizzen zur Egmont-Ouverture.
— Brief von 1824 an die Gesellschaft der
Musikfr. — Variationen in Gd. über ein
Händelsches Thema f. Pfte. V. u. Vcl. Part.
Verzeichnis und Beschreibung der B.-
Autographe auf der Kgl. Blbl. %u Berlin^
in M. f. M. 27. 28. Bd. In den Registern
ein alphab. geordnetes Verz.
In B. M. das BnndesHed von Goethe. P.
Vieles befindet sich noch in Privathand,
doch bei dem steten Wechsel des Be-
sitzers hat ein Verzeichnis kaum einen Wert.
Eine Gesamtausgabe seiner Werke ver-
anstaltete 1861 Breitkopf & Haertel mit
Unterstützung d-er preufsischen Regierung
in 24 Serien mit 263 Werken. Original-
Ausgaben besitzen zalilreich die Kgl. Bibl.
zu Berün und die Staatsbibl. in München.
Verzeichnis B.'s Werke nach Thayer^
mit einigen Zusätzen:
1782. 9 Variationen für Ciavier über
einen Marsch (von Ernst Cbrstph. Dressler).
Mannlieim Bossler.*) Bossler nahm in
seine Samlwke. 8. 10 u. 11 Kompositionen,
von B. auf.
1782. 2 stimmige Fuge.
— Bagatellen, die als op. 33 1803 er-
schienen (Th. p. 121. 2, 209.
1783. Ein Lied „Schildenmg eines
Mädchens''. Gedr. in Bossler's Blmnen-
lese 2. Thl. 1783 p. 69.
— Ein Rondo für Ciavier, was nach
obigem Liede folgt, ist wahrscheinlich
auch von ihm.
*) Die Angabe „11 Jahr alt" ist eine
wohl absichtliche Fälschung des Vaters.
Beethoven, Ludw. van II.
410
Beethoven, Ludw. van 11.
(1783.) 3 Sonaten f. Ciavier, ebd. (Dedi-
cation ahgedr. im Thayer 1, p. 123).
1784. Rondo in Adur, 2/4 Takt, in
Bossler's Neue Blunienlese 1. ThI. p. 183.
— Ein Lied ( Arioso) „An einen Säugling",
p. 44. Neue Blumenlese 2. Thl.
— Un concort p. le Clavecin ou Forte-
piano. Ms. 32 Seiten. [Artaria & Co. in
Wien.
— Ein dreistim. Satz von 4 Seit. [ib.
1785. Trois Quatuors p. clav., V. Viola
e B. (TL 1, 162).
1789. Musik zu dem Eitterballet, ohne
Angabe des Komponisten. (203).
1789—1702 Trio in Es als nachgelassenes
"Werk erschienen (232).
— 2 Arien eingelegt in Umlauf s Schöne
Schusterin. 1. 0 welch ein Leben, für
Tenor (gedr. als Maigesang in op. r)2).
2. Soll ein Schuh niclit drücken f. Sopr.
— Trauercantate auf den Tod Joseph's IL
(232).
• — Cantate auf Leopold 11.
1792. Ms. im Besitze Artaria & Co. in
Wien: AUegro u. Menuette f. 2 Flöten,
für Freund Degenhart (komponiert).
— Ferner alle jene kleinen zum Teil
unbedeutenden Kompositionen, die in den
Jahren 1802 — 1806 ohne sein Wissen er-
schienen, gehören noch in die Bonner
Zeit (233 u. f.). Aufserdem muss man
aber unbedingt noch manche der unter
op. 1 bis etwa op. 20 erschienenen Werke in
die Bonner Periode legen, denn es ist un-
möglich aiizunekmen, dass er erst in Wien
anfing fleifsig zu komponieren, dort, wo
er die nianigfaltigste Zerstreuung fand.
So ist op. 2 zum Teil aus den Klavier-
quartetten von 1785. Op. 4 ist ein Arran-
gement der „Parthia in Es" für 8 Blas-
instr., welche später als op. 103 erschien.
Op. 8 ist übereinstimmend mit op. 42.
1793 spielte Beethoven die 3 Trios, die
dann als opus 1 erschienenen, beim Fürsten
Lichnowskv. (284) Erschienen erst im
Sept. 1795 "bei Cappi in Wien (295). [B. B.
— erschienen Variationen über ein
Mozart'sches Thema, wahrsch. sind es die
über ,,se vuol ballare" aus Figaro. Dedic.
an Eleonore von Breuniug.
— 13 Variationen über das Thema: „Es
war einmal ein alter Mann" aus Ditter-
dorf's rothem Käppchen.
— Auch die 4hdigen. Variat. über ein
Thema von WaJdstein, müssen in die Zeit
fallen, obgleich sie erst 1795 im Januar
erschienen (285). Die Dresdner Mus. besitzt
ein Exemplar mit 1800 gez.
1794 muss man das Klavierconcert in
Bdur op. 19 ansetzen (286).
1795 spielte er das Klavierconcert op.
15 in einem Konzerte im Burgiheater.
— 3 Sonaten op. 2, spielte er beim
Fürsten Lichuowsky.
— Variationen über „Nel cuor piu non
mi sento.
— Menuetts und deutsche Tänze für
den Ball im Eedoutensaale im Monat Nov.
geschrieben. Gedruckt u. für Klavier ein-
gerichtet bei Artaria & Co.
179Ü erschienen die Sonaten op. 2, 6
Menuets (2. Theil), Variationen über „Le
nozze disturbate'j und „Nel cuor".
— Arie „Ah perfido" komponiert (2, 8).
— op. 5, 2 Sonaten f. Kl. u. Vcl. in
Berlin f. Duport geschrieben. 1797 bei
Artaria erschienen.
— Friedelberg's Abschiedsgesang an
Wicn's Bürger etc. gedr. 15. Nov. 1796.
(2, 151.
— Sextett in Es, später als op. 71 er-
schienen, muss eher noch früher als 1796
angesetzt werden (2, 273).
1797. op. 6 vierhändige Sonate, ersch.
bei Artaria & Co.
— op. 3. Trio, ib.
— op. 4. Quintett, ib.
— 12 Variat. über den „russischen
Tanz", ib.
— op. 16, Quintett, wurde am 6. Apr.
im Concert von Schuppauzigh aufgef.
1797. Friedelberg's Kriegslied „Ein
grofses deutsches Volk sind wir", kompo-
niert u. am 14. April gedr.
— 12 Variat. f. Kl. u. Vcl. über Hän-
del's Thema aus Judas Maccabaeus, bei
Artaria gedr.
— op. 7. Sonate f. Klavier, ib.
— op. 8. Serenade, ib. am 7. Okt. angezeigi.
1798. Entstehung der Sinfonie eroica
(2, 19).
— gab heraus: op. 10, Klaviersonat.
bei Eder in Wien; op. 9, 3 Trios, bei
Traeg im Wien ; Var. f. Klav. . . Vcl. über
„ein Mädchen oder Weibchen", Traeg;
op. 11, Trio, Mollo in Wien; Ivlaviervariat.
über „une fievre brülante, Trag. Aus op.
51 das Rondo Nr. 1. Wahrsch. auch die
Var. über das schweizerische Lied (Air
Suisse, Nr. 12). Opus 12, 3 Senat, f. Kl.
u. V. gehören auch hierher, obgleich sie
Artaria erst am 12. Jan. 1799 anzeigt.
1799 gab er heraus aufser dem unter
1798 angezeigten op. 12: 10 Variationen
iiber Salieri's La stessa la stessissima,
liei Artana.
— 8 Variation über Winter's „Kind
willst du ruhig scblafeu", bei Mollo.
— 8 neue Variationen über Süfsmayer's
Tändeln und Scherzen, bei Hoffmeister.
Beethoven, Ludw. van n.
411
Beethoven, Ludw. van IT.
(1799.) op. 13, Sonate bei Eder und auch
von Hoffmeister angezeigt.
— op. 14, 2 Sonaten, am 21. Dez. von
Mollo augezeigt.
— Er muss aufserdem komponiert
haben: das Septett und die 1. Symphonie.
(2, 40).
— 12 Menuetti f. kl. Orchester, für
die Eedoute des Künstler-Pensions-Insti-
tuts, 1799 komp. Ms. 16925 in Hofb.AVien.
1800. Sonate f. Pfte. . . Hörn op. 17.
für Punto's Conceii in Wien, Ende April
geschrieben (2, 99, 100) gedr. 1801 bei \
Mollo & Co.
— Concert in Cn\oll op. 37 komponiert.
— Lied mit Veränderg. zu 4 Händen.
Wien 1800 Kunst und Industrie-Compt.
[Dresd. Mus.
— In dieses Jahr muss auch die Heraus-
gabe der ersten 8 Quartette op. 18 bei
MoUo fallen, siehe Brief an Hofmeister
(2. 110). Die 2te Liefg. (4—6) zeigt Mollo
1801 an (2, 115).
— Am 15. Dez. 1800 schreibt er Hoff-
meister in Leipzig, dass er das Septett,
(ersch. 1802) eine Symphonie (die 1.), ein
Concert op. 19 und die Sonate op. 22
druckfertig habe. op. 22 ersch. 1802. (2,
109. 127.) Seite 120 stellt er Hoffmeister
die Preise. Die Sonate op. 22 „hat sich
gewaschen" schreibt er an ihn. Für die-
selbe verlangt er ebensoviel, als für die
Sinfonie, nämlich 20 Duc.
Adelaide erklärt er 1800 (2, 105) als
schon einige Jahre gedruckt.
1801, Kompon. das Oratorium Christus
am Oelberg, Gedicht von F. X. Huber (2,
133). 5. Apr. 1803 im Theater aufgef. (2,
222) 1810 erst gestochen. (226).
— komponiert: GK uomiui di Prome-
theus — Die Geschöpfe des Prometheus,
vei-fasst von Vigano (2, 123 ff.).
Die Prometheusmusik op. 27 arrangierte
er selbst für Klavier und erschien bei Ar-
taria & Co. Die Ouvertüre als Partitur
erschien dagegen erst 1803 bei Hoffmeister
u. Kühnel in Lpz. (2, 126) und für Streich-
qartett eingerichtet 1804 bei Artaria & Co.
Das Autogr. in Hofb. Wien (2, 380).
Eine Textre vidierung, siehe M. f. M.
24, 14.
1801 gedruckt: Concert op. 15 bei Mollo
& Co.
— Quintett f. Klav. Ob. Klav. Hörn u.
Fag. op. 16, ib.
— 6 Variat. tres facües, Gd. bei Traeg,
11. Aug. angezeigt.
— op. 23. 24. 2 Sonaten f. Kl. u. V.
bei Mollo & Co. — Autogr. von op. 24 in
Hofb. Wien.
/
(1801.) op. 19. Concert in B. bei Hoff-
meister & Kühnel in Lpz.
— op. 21. Sinfonie in C. ib.
— Asdur-Sonate op. 26 erschien 1802
bei Cappi. Eine Ausg. Frankft. bei Dunst
[B. Dresden. Prieger gab vom Autogr. ein
Facsimile heraus.
— 2 Sonaten op. 27, 1802 bei Cappi.
— op. 29, Cdur Quintett erschien 1802
bei Breitkopf & Haertel und als Nach-
dnick bei Artaria (2, 214).
— YieUeicht gehören die 12 Contre-
tänze und 6 Ländierische Tänze auch in
das. Jahr (2, 134).
1802. Komponiert oder vollendet die
3 Sonaten f. Klav. u. V. op. 30.
— op. 31, Klavier-Son. Nr. 1 u. 2 ver-
legte Nägeli in Zürich noch in demselben
Jahre, doch so fehlerhaft, dass B. sie bei
Simrock in Bonn noch einmal stechen
liefs (2, 200).
— 2. Sinfonie in Dd.
— op. 34 u. 35. Variat. (2, 188), bei
Breitkopf & Haertel gedrackt. Autogr. be-
safs 0. Jahn.
• — vierhändige Märsche für Graf Browne
komponiert.
— ■ gedruckt aufserdem :
7 Var. f. Klav. u. Vcl. (Bei Männern)
bei Mollo.
— 6 Contretänze (8.4. 7. 10. 9. 1. von
12) bei Mollo.
— Serenade in D. f. Fl. V. u. Br. op.
25, bei Cappi. .
— Streichquartett nach op. 14 Nr. 1.
im Kunst- u. Industriecomptoir in Wien.
— Rondo in Gd. f. Klavier, sp. op. 51
Nr. 2, bei Artaria & Co.
— 6 ländlerische Tänze, ib.
1803, komponiert:
Opus 47, Sonate f. Klav. u. Viol. für
den Mulatten G. A. Polgreen Bridgetower,
gespielt am 24. Mai im Augarten und —
ausgelacht (2, 227 ff.) Erschien 1805 bei
Riedl in Wien (nach Meysel's Hdbuch.
1817). In B.B: Bonn bei Simrock.
— entsteht die 3. Sinfonie, eroica (2,
234). Im Mai 1804 liegt sie in fertiger
Kopie vor (245. 274).
— Karl Zulehner in Mainz diiickt die
Werke B.'s nach und hatte die Dreistig-
keit, sie für eine Gesamtausgabe zu bezeich-
nen. B.s öffentliche „Warnimg" in der
Wiener Ztg., siehe 2, 240.
— Romanze in Gd. op. 40.
— Var. f. Kl. V. u. Vcl. op. 44 (ver-
mutlich, keinenfalls später).
— Sonate f. Klav. u. Viol. op. 30.
(Thayer schreibt stets op. 31 statt 30).
Nr. 3 (vermutlich).
Beethoven, Ludw. van 11.
412
Beethoven, Lndw. van IL
1803 gedruckt: op. 31 N. 1 u. 2. in
Nägeli's Repertoire des Clavicinistes.
— op. 34, 6 Var. ü. ein Origiualthema,
der Fürstin Odescalchi gewidm., bei Br.
& H.
— op. 30. 3 SoQ. f. Kl. u. Viel., Ks.
Alexander gew. im Kunst- n. Industrie-
Compt.
— op. 33, 7 Bagatellen, ib.
— op. 88. Lied : das Glück der Freund-
schaft von Loschenkohl. In "Wien gedr.
— 2 Lieder: La Partenza u. Zärtliche
Lieder, bei Traeg.
— op. 35. 15 Var. mit einer Fuge,
Thema aus dem Finale des Prometheus,
bei Br. & H. im August gedruckt.
— op. 48. Ö Lieder von GreUert. Ar-
taria.
— op. 39. 2 Praeludien. ELoffmeister &
Kühnel, am 17. Dez. angezeigt.
— op. 40, Romanze in Gd. f. V. u.
Orch., ib.
— op. 41. Serenade in Dd. f. KL, V.
u. Flöte, eingerichtet nach op. 25. Nicht
von ihm selbst, aber von ihm durchge-
sehen. Ib.
1804 (bis 5) die Oper Leonore (sp.
Fidelio), der Text nach Bouily's Leonore,
ou l'amour conjugal. in Paris von Ga-
veaux komponiert. (2, 263 ff. S. 278 ein
Skizzenbuch.)
— op. 53 u. 54 komponiert.
1804 gedi-uckt:
2. Sinfonie. Kunst- u. lodustrie-Compt.
1806 ebd. von Ries für Kl. Y. u. Vcl.
herausgeg. (2, 272).
— Lied: der Wachtelschlag, ebd.
— Notturno p. Fortep. et Alto (Dd.
nach op. 8) on. 42. Lpz., Hoffmeister &
Kühnel [B. B.'
— 7 Var. f. Kl. über God save the
king, ebd.
— 3 Märsche f. Kl. zu 4 Hd. op. 45, ebd.
— 5 Variat. f. Kl. ü. Rule brit. ebd.
— op. 31 Nr. 3. Nägeli in Rep. des
Clav. cah. 11.
1805. Oper Leonore am 20. 21. u. 22.
Nov. aufgef. (2, 291). Herausgeg. 1852
von 0. Jahn bei Br, & H.
1805 erschienen:
op. 49, 2 Sonaten. Kunst- u. Industrie-
Compt.
— Trio (nach dem Septett) f. Kl. V. u.
Vcl. op. 38, ebd.
— 6 Var. f. Kl. zu 4 Hd. Cd. (Ich
denke dein), ebd.
— Menuet f. Kl. Esd., ebd.
— Präludium f. Kl. Fm., ebd.
— op. 50. Romanze f. V. u. Orch., ebd.
— op. 53 Sonate f. Kl., ebd.
— Lied: an die Hoffmuig, op. 32, ebd.
1805 kann vielleicht noch das Concert
f. Kl., V. u. Vcl. mit Orch. in Cd. (op.
56) als komponiert angesetzt werden. (2,
299).
1806. Arbeitet die Leonore (Fidelio) um.
— Empfindungen bei Lydiens Untreue,
Lied.
— op. 57, Sonate in Fm. Haslinger in
Wien [Dresd. (der Titel „appassionata"
wurde ihr erst später von unbeinif euer Hd.
gegeben. 2, 321).
— op. 58 Clavierconcert in G.
— op. 59 3 Quartette (321).
— op. 60 die 4. Sinfonie Bd.
— 32 Variat. Wien, Kunst u. Industrie-
Compt. [B. B.
— Concerto par Clemenza pour Clement,
yiYuno Violine e Direttore al Theatro a
Vienne, dal L. v. B. 1806; am 23. Dez.
von Clement vorgetragen. (2, 324).
1806 gedruckt:
— Llme Sonate pour le Pfte. Fd.
Kimst- u. Industrie - Compt. 9. April, (ist
op. 54).
— Grand Trio p. 2 Hautb. et Cor angl.
Cd. Artaria & Co. 12. Apr. Später erst
mit op. 87 gez. — Dasselbe Werk auch
f. 2 V. u. Viola und als Sonate f. Kl. u.
V. zugleich als erschienen angezeigt.
— Andante f. Klav. Fd. (Der ur-
sprüngliche 2. Satz zur Sonate op. 53
(2, 326).
— Sinfouia eroica op. 55. Kunst- u.
Ind.-Compt., 29. Okt.
— 6 grandes Senates p. le Pfte. V.
obl. et Vcl. ad üb. op. 60. Simrock in
Bonn. (Dies sind Bearbeitimgen u. zwar
aus op. 18, op. 61 u. op. 9, die übrigen
werden 1807 angezeigt. Die Opuszahl
wurde von B. nicht anerkannt. AVahr-
scheinlich sind es Bearbeitungen Karl v.
B.'s. (3, 13).
1807 schrieb er: Ouvertüre zu CoUins
Coriolan.
— Messe in Cdur für Fürst Esterhazy,
in Eisenstadt am 13. Sept. 1807 aufgef.
(3, 21).
— Sinfonie in CmoU (die 5te) voll-
endet. Motive hierzu finden sich schon
in den Skizzenbüchern von 1800 u. 1801.
— Li questa tomba, Arietta, Text von
Carpani (in der bei Mollo gedr. Samlg.
Nr. 63) Th. 3, 26.
— Das Violinconcert arbeitet er in ein
Klavierconcert um.
— Ouvertüre zur Leonore-Fidelio, sp.
unter op. 138 veröffentl. Autogr. B. B.
— wahrsch. auch op. 69, Son. f. Kl.
u. Vol.
Beethoven, Liidw. van II.
413
Beethoven, Ludw. van II.
1807 gedruckt:
LIV. Sonate f. Pfte. op. 57. Kunst-
n. ludiistrie-Compt.
— 32 Variat. in Cmoll, ib.
— Coucerto concertante f. Kl.. V. n.
Vcl. op. .56, ib.
1808 vollendete er die Sinfonia pasto-
rale, op. 68.
— 2 Trios f. KL, V. u. Vcl. op. 70.
— Phantasie für- kl. Orch. u. Chor, op. 80.
— Die Sehnsucht, von Goethe, mit 4
Melodien (3, 64).
1808 wairden gedruckt: op. 59. 3 Quar-
tette, Kunst- u. Industrie-Compt. in, Wien,
9. Januar. Autogr. B. B.
— Ouvertüre zu Coriolan, op. 62. ib.
— Sehnsucht, von Goethe, Nr. 1 der
4 Melod., gedr. als Beilage zu der Zeit-
schrift „Prometheus", im April.
— 4. Concert f. das Pfte. mit Orch.
op. 58. K.- u. Industr.-Compt., 10. Aug.
— Concerto p. le Pfte. av. Orch.. ar-
range d'apres son 1. Concerto de Violon.
op. 61. ib. 10. Aug.
— In (i[uesta tomba oscura, die letzte
u. 63. Komposition einer Samlg. ed. von
T. Mollo. 8. Sept.
1809 komponiert:
— Esdur Conceii op. 73.
— Quartett in Esd. op. 74 (Harfenquart).
— Sonate f. Pfte. op. 81a. Esd. Lebe-
wohl etc.
— Marsch in Fd. f. Militärmus.
— Variatio. f. Pfte. Dd. op. 76.
— Phantasie f. Pfte. op. 77. Gm.
— Sonate op. 78. Fisd.
— Sonatine op. 79. Gd.
— Lieder aus „Blümchen aus der Ein-
samkeit''. Nr. 1—5, op. 75. — Ferner
Gretel's Warnung. Andenken. Die laute
Klage. L'amante impaziente u. wahr-
scheinl. alle Nrn. aus op. 82.
— Bearbeitung der irischen Melodien.
1809 gednickt:
— 4. Sinfonie Bd. op. 60. Kunst- u.
Ind.-Compt.
— Conc. f. Viel. m. Orch. op. 61. ib.
— Son. f. Kl. u. Vcl. Ad. op. 69. Br. & H.
— 2 Trios op. 70. ib.
— 5. Sinfonie Cm. op. 67 ib. im April
angezeigt.
— 6. Sinfonie Fd. op. 68 ib.
— Lied: Als die Geliebte sich trennen
VFoUte. Beilage Nr. 2 zur Allg. Mus. Ztg.
Lpz. Br. & H. Bd. 12.
1810 komponierte er die
— Musik zu Egmont.
— 2 Lieder, Mignon u. Neue Liebe,
neues Leben.
— 3 Gesänge v. Goethe (op. 83).
(1810.) 43 irische Melod. f. Thomson be-
arbeitet. [Autogr. Herr G. B. Davy in
Kingusse, Schottl., besitzt auch die Schot-
tischen Lieder op. 108 im Autogr.
— Ecossaise f. Harmonie-Musik.
— Polonaise desgl.
— Marsch in Fd. desgl.
— Quartett serioso. Fmoll. Autogr.
Hofb. Wien, Ms. 16531.
— irische Melodien fortgesetzt.
1810 gedruckt:
— Lied aus der Ferne. Br. & H.
— Andenken an Matthison, ebd.
— Sestetto p. 2 Clarinettes, 2 Cors et
2 Bassons, ebd.
— Ouvertüre zur Leonore (mit Nr. 3
bez.) ebd.-
— 5 Lieder: Aus der Ferne. Der
Liebende. Der Jüngling in der Fremde.
An den fernen Geliebten. Der Zufriedene.
In der Samlg: 18 deutsche Gedichte von
verschied. Meist, herausg. von L. L.Eeissig.
Wien, Artaria & Co.
— Die Sehnsucht v. Goethe mit 4Melo-
dieen. Kunst- u. Ind. Compt. Sept. Eine
sp. Ausg. giebt als Verleger S. A. Steiner
& Co. an.
~ Var. op. 76. Br. & H.
— Quartett op. 74, ebd.
■ — 6 Gesäuge op. 75; ebd. (Mignon etc.)
■ — Fantasie op. 77, ebd.
— Sonate op. 78, ebd., November.
— Sonatine op. 79, ebd.
— Sextett op. 81 (81 b). Bonn, Simrock.
1811 komponiert:
— Trio in Bd. op. 97.
— Musik zu „die Euinen von' Athen",
v. Kotzebue.
— Musik zu König Stephan, von dem-
selben.
— Lied „Au die Geliebte".
1811 gednickt:
— Concert in Esd. op. 73. Br. & H.
■ — 4 Arietteu u. 1 Duett op. 82. Br.
& H. (3, 18.5).
— Ouvertüre zu Goethe's Egmont, ebd.
— Fantasie op. 80, ebd.
— Les adieux . . . Sonate op. 81, ebd.
— 3 Gesge. von Goethe, op. 83, ebd.
— Christus am Oelberge. Oratorium,
op. 85. Partitur, ebd.
1812 komponierte er die
— Sinfouie Ad. op. 92, mit 13. Mai
1812 gez.
— Trio in einem Satze, Bd. 2. Juni
1812 gez.
— Sinfonie Fd. op. 93. Oktober gez.
Autogr. B.B.
— 3 Equale f. 4 Posaunen, Linz den
2. Sept.
Beethoven, Ludw. vau n.
414
Beethoven, Ludw. van n.
— Sonate f. Pfte. u. V. Gd. op. 96.
— • Die irischen Melodieen bearbeitet.
— Die wallischen Gesänge bearbeitet.
1812 gedruckt:
— Musik zu Egmont, mit Ausnahme
der Ouvertüre, op. 84. Br. & H.
— Missa a 4 voci coll'acc, dell'orch.
op. 86, ebd.
1813 komponiert:
— Triumphmarsch Cd. für Kuffner's
Tarpeja.
— Welliugton's Sieg. 1. Druck: "Wien,
Steiner & Co. [Schwerin F.
— Lied: Der Bardengeist, 3. Nov.
— Canon: Kurzist der Schmerz (I.Form)
23. Nov.
— Irische Gesänge bearbeitet.
1813 gedruckt:
A select collection of original Irish Airs,
Vorrede datiert: Edinburgh 1814.
1814 komponiert:
— Vokal - Terzett : Tremate, Empj,
tremate.
— Germanias Wiedergeburt, Chor zu
dem Singspiele „die gute Nachricht".
— Fidelio überarbeitet.
— Un lieto brindisi, Cantate campestre
f. 4 Singst.
— Elegischer Gesang „Sanft wie du
lebest", 4 Stim.
— Chor: Ihr weisen Griinder.
— Sonate f. Klavier, Em. op. 90.
— Ouvertüre in C. op. llr).
— Drei Gesangsstücke u, die Instni-
mentation des Marsches aus der Sonate
op. 26, für Duncker's Trauerspiel „Leonore
Prohaska".
— Canon „Kurz ist der Schmerz",
2. Form, 3. März, in Spohi-'s Album.
— Lied: Des Kriegers Abschied.
— Lied: Merkenstein op. 100, 22. Dez.
— Der glorreiche Augenblick, Cantate.
Text von "Weissenbach. op. 136. Autogr.
Haslinger, Erschien nach B.'s ^ode unter
dem Titel „Preis der Tonkunst" bei T. Has-
hnger, Text von Rochlitz. [B. ß. Dresd.
Mus. Dresd.
1814 gedruckt:
— Lied: Der Bardeugeist, im Musen-
almanach von Erichson.
— Irische Gesänge, 1 . Bd. ed. v. Thomson.
— Chor: Germanias Wiedergeburt, in
Treitschke's Gute Nachricht, Juni.
— Lied: An die GeHebte. In Friedens-
blätter 12. Juli.
— 6 Allemauden f. Pfte. u. V., ange-
zeigt von Ludw. Maisch am 30. Juli (frag-
Mch ob von Beethoven).
— Fidelio, Klavierauszg. von Moscheies.
1815 komponiert:
(1815.) 15 schottische Lieder, im Mo-
nat Mai.
— Chor: Es ist vollbracht.
— 2 Sonaten f. Pfte. u. Vcl. op. 102.
— Meeresstille und glückliche Fahrt,
op. 112.
— Lied: Das Geheimnis.
— Lied: An die Hoffnung, op. 94.
— Die Canons „Das Beden" und „Das
Schweigen".
1815 gedruckt: Polonaise in Cd. op. 89.
Mechetti in Wien.
— Sonate in Em. op. 90. Steiner in
Wien.
— Lied: Des Kriegers Abschied. Mechetti.
— Chor: Es ist voUbracht. Kl.-A.
Steiner (3, 367).
1816 komponiert:
— Sonate f. Kl. Ad. op. 101. 18. Febr.
von Stainer öffentl. gespielt.
— Lied: „Der Mann von Wort", op. 99.
— ^ An die ferne GeHebte, op. 98, April.
— Marsch f. Militärmusik, 3. Juni.
— Abschiedsgesang f. 2 T. u. 2 B.
— Cantate zur Geburtstagsfeier des
Fürsten Lobkowitz.
■ — Lied: Ruf vom Berge. 13. Dez.
1816 gedruckt:
— Lied: ,,Das Geheimnis." Beilage zur
Wiener Modenztg. 29. Febr.
— Lied: An die Hoffnung, op. 94,
Steiner & Co. in Wien.
— Welliugton's Sieg op. 91. ebd.
— Canon „Glück zum neuen Jahr".
J. Eiedl in Wien.
— Lied: Die Sehnsucht von Reissig, in
einer Sammlung bei Artaria & Co. er-
schienen.
— Sonate f. Kl. u. V. op. 96. Steiner
& Co.
— Trio op. 97, ebd.
— Lied: Merkenstein, op. 100, ebd.
— Lied: Der Mann vonWort, op. 99, ebd.
— Liederkreis „An die ferne Geliebte",
op. 98, ebd.
— 7. Sinfonie in Ad. op. 92, ebd.
— 8. Sinfonie in Fd. op. 93, ebd.
— Quaiiett in Em. op. 95, ebd.
— 2 Sonaten f. Pfte. u. Vcl. op. 102.
Simrock in Bonn. 1819 verlegte sie Ar-
taria & Co.
So weit reicht Thayer's Biogr. B's. 3. Bd.
Das Folgende teile ich aus seinem chrono-
logischen Verz. m Kürze mit und ziehe
nur die bedeutenderen Werke aus, während
ich alle kleineren Gelegenheitskomposi-
tionen übergehe und auf obiges sehr aus-
führliche Verz. S. 134 verweise.
1817. Fuge für 2 V. 2 Br. u. Vcl. Dd.,
erschien erst 1827 nach seinem Tode in
Beethoven, Ludw. vau II.
415
Beffara.
P. u. verschiedenen Arrangem. als op. 137
bei Haslinger in "Wien. [B. B.
1818. Sonate für Ciavier, op. 106 in
Bd. Wien. Artaria & Co., angezeigt 15.
Sept. 1819. [B. B.
1818—19. VI variirte Themen f. Clav.
aUein oder mit Fl. oder V. ad üb. op. 105.
Lfg. 1. 2. Wien, Artaria & Co., angezeigt
6. Sept. 1819. [B. B. 1. Lfg.
1818 — 20. X variirte Themen, wie
vorher. Lfg. 1 — 5. Erschienen 11. Juni
1821 bei Simrock in Bonn und Eiedl in
Wien, ohne Opuszahl.
1820. Abendlied: Wenn die Sonne
niedersinket, von Goethe. Autogr. Hofb.
Wien. Erschien 28/3 1820 in der Wiener
Modeztg.
1821. VI Bagatellen f. Clav. op. 126.
Erschienen 1825 bei Schott in Mainz.
— (?) Sonate f. Clav. Ed. op. 109. Er-
schien 1821 bei Schlesinger in Berlin und
Jos. Czerny in Wien. (B. B.
— Sonate f. Clav. Asd. op. 110. Autogr.
Artaria & Co. Erschien 1822 bei Schle-
singer in BerUn. [B. B.
1821 — 22. Mis.sa solemnis, op. 123.
Autogr. Artaria, das Kyrie in B. B. Er-
schien 1827 bei Schott in Paris u. Mainz.
[B. B.
1822. Sonate f. Clav. Cm. op. 111.
Autogr. Artaria, gez. mit 13. Jan. 1822.
Erschien 1823 bei Schlesinger in Berhu
u. Paris. [B. B.
1822. Opferlied f. 1 Singst., Chor u.
Orch. op. 121 b. Text voq Matthison. Er-
schien 1825 bei Schott. [B. B.
— Bundeslied f. Solo, Chol', 2 Clarinett.,
2 Hörn. 2 Fag. op. 122, von Goethe. Er-
schien 1825 bei Schott. [B. B.
1820—22. XII Neue Bagatellen f. Clav,
op. 119. Autogr. Artaria. Erschienen 1824
bei Sauer u. Leidesdorf in Wien.
1822. Ouvertüre „Weihe des Hauses",
Cd. op. 124. Autogr. V Artana. Zur Er-
öffnung des Josephstädter Theaters Ende
Septem b. Erschien 1825 bei Schott. [B. B.
— Allegretto f. Orch. Esd. Erschien
bei Artaria & Co.
— Der Kuss. Ariette f. 1 Singst, u.
Clav. „Ich war bei Chloe" von Weisse.
Autogr. Ascher in Wien. Erschien 1825
bei Schott.
1822 — 23. IX. Symphonie f. Orch.,
4 Solo- u. 4 Chor-Stim. Op. 125. Er-
schien 1825 bei Schotfs Söhnen. [B. B.
1823. XXXm Variationen f. Clav.
Cd. op. 120. Ueber einen Walzer von
Diabelli. Autogr. Spina in Wien. Erschien
1823 bei Cappi u. Diabelli üi Wien. [B. B.
1824. Quartett f. 2 V. Br. u. Vcl.
Esd. op. 127. Autogr, des 1. Satzes be-
sitzt P. Mendelssohn, das Scherzo Frau
Viardot Garcia in Paris. Erschien 1826
bei Schott. [B. B.
— Adagio, Variat. u. Eondo f. Clav. V.
u. Vcl. Gd. op. 121a. Thema: „Ich bin
der Schneider Kakadu" aus Müller's
Schwestern von Prag. Erschien 1824 bei
Steiner. [B. B.
1825. Quartett f. V. Br. u. Vcl. Am.
op. 132. Autogr. P. Mendelssohn. Er-
schien bei Schlesinger 1827. [B. B.
1825. Quartett f. V. Br. u. Vcl. Bd.
op. 130. Erschien 1826 bei Matthias
Artaria in Wien in Part. PB. B.
— Fuge f. 2 V. Br. u. Vcl. Bd. op. 133.
Autogr. Artaria & Co. Erschien bei
Matthias Artaria in Wien. [B. B.] Im
vierhäncUgen Arrangement von B. als
op. 134 erschienen. [B. B.
i 1826. Quartett f. 2 V. Br. u. Vcl. Fd.
■ op. 135. Autogr. des 2. u. 3. Satzes be-
; sitzt Ascher in Wien. Erschien 1827 bei
Schlesinger. [B. B.
Die folgenden Nrn. 263-298 siud als
unbestimmbar thematisch verzeichnet. Auf
S. 183 folgen Zusätze u. Berichtigungen.
Befaiii, P. Isidore, ein Fran-
ziskanerraönch, geb. zu Rom gegen
1740, um 1788 au der päpstl. Ka-
I pelle angestellt und später Kapell-
i meister a/d. zwölf Apostel-Kirche.
I Santini besafs von ihm einige
mehrstim. geistliche Gesänge. (Fetis.)
I Beffara, Loiiis-Fran(^ois, geb.
zu Nonaucourt (Eure) den 23. Aug.
1751, gest. 2. Febr. 1888 zu Paris.
Ein Polizeikommissarius zu Paris
von 1792 bis 1816, gab neben
literarischen Arbeiten auch eine
Reihe Lexika übers Theater heraus,
wobei er auch Oper, Sänger und
Musiker mit hineinzog. Wie Fetis
sagt, haben seine Verzeichnisse
einen grofsen "Wert, da sie auf do-
kumentarischer Sicherheit ruhen.
Mcht alle seine Arbeiten in diesem
Fache sind gedruckt und vermachte
er seine Mss. der Nationalbiblio-
thek zu Paris. Aus Fetis' Verzeich-
nis ist nicht zu ersehen, was da-
von gedruckt und was nur im
Ms. vorhanden ist. Fetis verzeichnet:
Beffroy de Eeigny.
416
Begkher, Joh. de.
1. Dictiouaire de TAcademie royale de
inusique (enthält die Geschichte des In-
stituts) 7 voll, in 4*^ nebst 7 anderen Bd.
welche die Verordnungen enthalten.
2. Diet. alphabetique des acteiu'S, actri-
ces. danseurs et dansenses de l'Acad. roy.
de mus. 3 Bd. in fol.
3. Tableau chionologique, des representa-
tions journalieres des tragedies lyriques,
operas, ballets, depuis l'etablissement de
l'Acad. en 1671 jiisqu' a, present.
4. Dict. aiphabet, des tragedies lyriques.
operas, ballets, pantomimes, non represen-
tes ä l'Acad. roy. de mus. Diesem folgt
ein Dict. des.auteurs des paroles et des
compositeurs de niusique, avec la liste de
leurs pieces. 5 voll, in fol.
5. Dramaturgie lyrique etrangere, ou
Dict. des operas, cantates, oratorios etc.,
represent. et imprimes dans les pays
etrangers, depuis la fin du 15. siecle, avec
des notices sur les auteurs des paroles et
les compositeurs de la musique. 17 voll,
in 40.
Beffroy de Reigiiy, Louis
Abel, geb. 6. Nov. 1757 zu Laon
und gest. 18. Dez. 1811 in Paris
im Elend; schrieb unter dem Namen
Cousin - Jacques Operetten und
Yaudevilles in Text und Musik;
der Inhalt derselben aber ist so
verworren und wunderlich, dass
er wenig Glück mit seinen Werken
hatte; nur seine beiden Opern
„Nicodeme dans la lune" 1790
und „Nicodöme aux enfers" 1791
hattenSensationserf olge und mussten
sogar verboten werden, da sie die
Demokraten erregten. Das br. Mus.
verz. im hds. Katalog unter Beffroy
zahlreiche Ausgaben von Gray 's The
Beggar's opera, die in den Anfang
des 18. Jhs. fallen und daher einem
älteren B. angehören, der jedenfalls
in London lebte. Ich verz. sie am
Ende des Artikels. Yon obigem
Beffroy besitzt das br. Mus:
(La petite Nannette) J'amais surtout a
la maison (Chans.) 1796. S».
Unter Cousm-Jaeques besitzt dieselbe
Bibliothek:
Les Soirees ehantantes, ou les Chanson-
nier bourgeois, forme de tous les yaude-
villes, Couplets, romances, rondes, scenes
chantanta du Cousin Jacques. Stom. Paris
1805. 80.
Aliens, 9a va. Tableau patriotique. (13
Piecen) ib. (1793) 8°.
Le Club des bonnes gens (Opera, 12
Piecen) Paroles et mus. du . . . ib. (1791) 8".
Les alles de l'amour, comedie eu 1 act,
avec les aires notes. 23. Mai 1780. Paris,
Lawalle. fol. [B. B. Darmst. in Stb.
Ronde de Club (1 st. mit Pfte.) Paris,
Mlle. Borelly. kl. 8'1 [B. B.
Von der komischen Oper „Jeau-Baptiste".
den 13. 15. 17. 19. 21. und 25. Prairial
de l'an VI (1798 im Mai) zu Paris auf-
geführt, besitzt die Bibl. Schwerin F. das
Textbuch unter Jacques-Cousin.
Ein Verz. seiner Opern teilt Pougin mit.
Von dem älteren Beffroy besitzt die-
selbe Bibl:
The Beggar's opera wiitten by Mr. Gay.
To which is added the musick . . , Lond.
1728. 90.
— the 3. ed. with the ouverture in
score, songs & basses (by Dr. Pepusch)
Lond. 1729. 4».
— 6. ed. 1749. 8°.
— Lond. 1777. 4P.
— for voice, harps. & V. Lond. qufol.
— with the alterations & new basses by
Dr. Arne, for the voice, harps. & V. (Lond.
c. 1800.) qufol.
— Neue Ausg. von J. Barnett. Lond.
(1858) fol.
Das br. Mus. besitzt noch 5 Samlg. die
Einzelnes aus derselben Oper enthalten.
Siehe ferner Oxenford (G.) & J. L. Hatten:
English Ballad operas. Nr. 3. c. 1874. 8".
Siehe auch J. Barnett : Introduction . . .
on an air from the B,'s opera. (1824) fol.
Siehe Pepusch: The excellent choire.
Beggar's opera.
The Songs and Dialogiies, Duets and
Trios in the . . . the Songs transpos'd for
the flute . . . Printed for J. Walsh und
J. Hare. 8". [br. Mus. defekt.
— ... to which is prefixed the Ouver-
türe in score; and the Musick to each
song. London 1771W.Strahan. 8". [br.Mus.
Beggar's Weclding.
Songs in the opera _ called the B. W.
(written by C. Coffey, 'die Musik besteht
aus Volksliedern) The sec. ed. Lond. (1729)
12". [br. Mus.
Beghyn, Pasquier, wurde 1576
Sangmeister an der Kollegialkirche
zu Termonde (Straeten 8, 86).
Begkher (Begker, Begger) Jo-
hann de, Altist an der Ksl. Hof-
Begone complaints.
417
Beil.
kapeile in Wien vom 1. Juni 1570
bis zu seinem Tode am 25. Mai
1593 (Köchel 1).
Begone complaints,
and sighs, and tears. A Psalm of Thanks-
giving, to be sucg by the Children of
Christ's - Hospital .. . in Easter Week . . .
1685. Lond., J. Playford. fol. [br. Mus.
Begue, siehe Le Begue.
Beguiii, Martin, mutmafslich
ein Komponist des 12.— 13. Jhs.
(Coussemaker 5, 191 ff.).
Behaim (Behme, Bohenne,) Jo-
hann, Bassist an der Hofkapelle
in Dresden; erhält 1569 einen
Yorschuss, 5. Aug. 1570: 350 Gld.
Unterstützung. 1570 empfängt
die Wittwe noch auf 1 Jahr die
Besoldung ihres verstorbenen Man-
nes und wird noch am 2/10 1602
unter dem Namen „Bohenn'' in den
Akten des sächs. Staatsarchivs ge-
nannt.
Ein Lorenz Belmim war bis
1624 Stadtpfeifer in Nürnberg (M.
f. M. 29, 58).
Beham, Johann, ein Komponist
aus dem 15. Jh., von dem sich im
Ms. Cod. Z 21 B.B. fo. 253 der
vierst. Satz „Kum heiliger geist"
und fol. 254 derselbe Text in
anderer Bearbeitung in 2 Teilen
befindet. (M. f. M. 21, 100.)
Beharez, siehe Bearez.
Behatschek, ... in Berlin K. H.
befinden sich 12 deutsche Tänze
für kleines Orchester. Ms. Stb.
Behler (Beeler, Belar), Albert,
aus Hildburghausen, ist am 11. Juli
1746 und am 11/7 1755 unter
dem Namen Albertus Beeler aus
Hilburgo - Sausensis als Musicus
Magister an der Universität zu
Leiden eingeschrieben. (Bouwst.
3, 7. 8.) Von ihm sind jedenfalls
folgende Kompositionen, die unter
dem Namen Behler erschienen:
VI Sinf onies ä 2 V. A. Vcl. 2 Ob. 2 Cors,
Bc. Leyde (o. Verleger) ,Stb. [ß. Wagener.
Rob. Eitner's Quellen-Lexikou.
Behm, Oeorg, geb. um 1621
zu Leitmeritz in Böhmen, gest.
7. Nov. 1666 zu Znaym. Trat
1636 in den Jesuitenorden ein u.
lehrte später Philosophie u. Mathe-
matik. Er gab 1650 zu Prag her-
aus: Propositiones mathematico-
musurgicae. Eine akustische Ab-
handlung. (Dlabacz.)
Behm, Wenzeslaiis, ein Kom-
ponist aus dem 18. Jh., von dem
die Bibl. Schwerin F. besitzt: Sin-
fonia con Ob. vel. Fl. Corni da
caccia, Viola obl. di . . . op. 3. Stb.
im Ms. Siehe auch Venceslao, der
vielleicht derselbe ist.
Behme, siehe Böhm, Georg IL
Behold in this age.
The Dissatisfied subject . . (Bailad) to
the tune of, Let Maiy live long. Printed
for P. Brooksby, J. Deacon, J. Blare,
J. Back. fol. [br.Mus.
Behr, Leonhard, siehe Beer.
Behr, Samuel Budolph, ein
Instrumentist, der 1703 zu Leipzig
herausgab :
Musicaüa, bestehend in Coui'anten, Me-
nuets, Passepieds etc. für 2 V. u. 1 Violon.
(Gerber 2.) — In der B. Salzburg in einem
hds. Lautenbuche nebst anderen Instru-
menten kommt auch als Komponist ein
Behr vor, vielleicht ist dies der obige
(siehe bei Blockh).
Behrens, Joh., siehe Bahr.
Behrmann, Heinrich, um 1590
Instrumentist an der Hofkapelle in
Dresden (s. Staatsarchiv).
Behwisch, ... Violinist um 1663
in Plefs (Mattheson 1, 270).
Beigel, G . . ., lebte am Ende
des 18. Jhs. Die B. Dresden be-
sitzt von ihm im Autogr.
Gesangskompositiouen und Canons, mit
1796 gez., ferner 12 Allemanden f. Oi'chest.
Beighton, Nieholas, aus Lich-
field, schwor am 25/2 1569 als
Gentleman a/d. Kgl. Kapelle in
London (Rimbault).
Beil, Johann Christoph, wahr-
scheinlich zu Wollmerstadt an der
27
Beinet.
418
Belastra.
Unstrut geboren, erhielt 1677 eine
Freistelle in der Klosterschiüe zu
Rosleben a/d. Unstrut (Mattheson
1, 339). Von ihm kenne ich:
Zweyfaclier Glückwunsch auf das Trau-
ungsfest des J. L. Beil ... 4 Bll. in 4".
[B. Wagener.
Beinet, . . . lebte zu Paris um
1798 als Oboist und gab dort Suites,
Airs und Potpourri für Militair-
musik bei Imbault heraus. 1788
war er Oboist bei der Schweizer-
garde zu Versailles. (Gerber 2.)
Beinlich, . . . gest. 1787 in Bres-
lau in den besten Mannesjahren.
Er hatte sich um die Musikpflege
in Breslau grofse Verdienste er-
worben und verstand es alle Krcäfte
zu sammeln, um Händel'sche und
Dittersdorf'sche Oratorien aufzu-
führen. Nach seinem Tode zerfiel
alles (Hoffmann).
Beinstlorp, siehe Biedorp.
Beis, Thomas de, Kleriker und
Sänger in der Kapelle Philipp IV.
vonPrankreich um 1285 (Thoinan47).
Beissel, Konrad, s. Peysel, C.
Beitiiiger, Pat. Ulrich, geb.
2. Sept. 1743 zu Inningen, gest.
24. Jan. 1772 im Kloster S. Ulrich
u. Afra in Ausgsburg, Trat in
dasselbe 1765 ein und hinterliefs
im Ms. mehrere Kompositionen.
(Kornmüller 1, 218.)
Beiträ.^e zum Theater. 1785.
Siehe Dietx.
Beker, siehe Becker, Andreas.
Bekker, siehe Becker, Dietrich.
Bekiihrs, (xottlob Friedrich
Wilhelm, geb. zu Dingelstedt, gest.
im Nov. 1795 als Prediger zu
Vogelsdorf. Er gab heraus:
lieber die Kirchen -Melodien. Halle
179(5 Hendel. 8". 3 54 S. mit 15 Melod.
u. B. am Ende. [B. B. B. Hbg. Dresd.
Brüssel. Musikfr. Wien.
Gerber 2 berichtet über den Inhalt, der
aus einer Kritik der Melodien zum neuen
Berliner Gesangbuche besteht, nebst dem
Versuche, den Text zu verbessern. Die
angehängten 15 Choräle könnten schwer-
lich als Muster dienen, meint Gerber.
Bekwarek, ... Lautenist im
Dienste des Kgs. von Polen Sigis-
mund I. (Sowinski.)
Bei, Le, siehe Le Bei.
Bei oder BelFaver, siehe BelP-
haver.
Bei, Berthe . . . de. Ein Kom-
ponist des 16. Jhs., von dem sich
in der B. Lüneburg's (Ms. KN 144,
4 Stb. von 1590) die Motette: Tota
pulchra es, c. 2. p., 4 voc. Nr. 8
befindet. Auch in der B. Glas-
hütte (jetzt Dresd.) befindet sich
eine Dicantstim. aus dem 16. Jh.
mit der Motette: Caro mea, c. 2 p.
4 voc. Ebenso in Bosco's Motet.
2. lib. 1554.
Bei (Belle), Christopher Tan,
1673 Sänger an der Kgl. Kapelle
in Brüssel, f 14. Sept. 1674
(Straeten 5, 146).
Beiami, Johann, aus der Schweiz,
ist am 21. Dez. 1758 an der Uni-
versität zu Leyden als Musicus
eingeschrieben. (Bouwst. 3, 8.)
Belar, Albert, siehe Behler.
Belardino oder Bernardinn»
Mutinensis oder „de Mutina", Te-
norist von 1501 — 06 am St. Peter
in Rom mit 4 Duc. Gehalt (Viertelj.
3, 251).
Belasio, Paolo, siehe Bellasio.
Belasio (Belasco, 'Pelasco), An-
tonio, ein Spanier, Musicus (In-
strumentist) und Discantist an der
Hofkapelle in München, angestellt
am 1/7 1595 mit 180 Gld., erhält
1601 280 Gld., dient noch 1636
(Kreisarchiv).
Belasius, . . . nur bekannt durch
eine Sonate für Violine in Alard's
Samlg. klassischer Meister (Eitner 2).
Belastra, Raimundo, ein Kom-
ponist des 17. Jhs., der 1616 dem
Kurfürsten von Baiem Kömposi-
Beldeüiaudis.
419
Belin, Julien.
tionen übersendet, wofür er 12 Gld.
erhält (Kreisarchivj.
Beldemandis (Beldomandis),
Prosdoeimo de, geb. zu Padua,
war ura 1400 Professor der Philo-
sophie an der dortigen Universität.
Er schrieb folgende musiktheo-
retischen Tractate:
1. Expositiones tractatus practice cantus
meusurabilis M. Joa. de Muris compilatae.
1404.
2. Tractatus practice cantus mensui-a-
bilis Paduae compil. 1408.
3. Brevis summula proportionum mu-
sicae applicabilium ex dictis antiquomm
extensa.
4. Contrapunctus M. Prosd. de B. Pa-
duani, in Castro Montagnanae Paduanae
districtus. 1412 compilatus.
5. Tract. pract. cant. meusurabilis ad
modum Ytalicorum, in Castro Magn
1412. [In neuer Kopie: Brüssel.
6. Tractatus planae musice 1412.
7. Par^s tractatulus de modo mono-
cordum dividendi. Paduae 1413.
8. Opusculum contra theoricam partem,
sive speculativam Lucidarii Marchetti.
Patav. 1410.'
Coussemaker 3, 193 druckte den 2.-5.
und 7. Tractat ab. Schlecht übersetzte
ins Deutsche aus dem 4. und 7. in M. f.
M. 9, 79 und 17, 64. — Nach Felis finden
sich die Tractate in Padua und einige im
Vatican. Das Liceo in Bologna besitzt
sie alle in Kopien aus dem 15. Jh. (siehe
Kat. 1, 194 mit Beschreibg.) Biographien
über B. findet man im Teod. Zacco, Cenni
Biogr. di Padovan!, 1840. In Ant. Favaro,
Intorno aUa vita . . . Roma 1879 u. Appen-
dice 188.Ö. — In Viertel]. 1, 510. 2, 291.
10, 105. 423 über die Tractate.
Belem, siehe Antonio de Belem.
Belesta, siehe Mercadier.
Beliini, D. Carlo, wahrschein-
lich ein Musiker des 18. Jhs., von
dem die B. B. im Ms. L294 besitzt:
Soggetto mandato dalle Sigr. Critici
Füarmoüici di Bologna . . . Part.
Beifante,... wahrscheinl. em
Komponist aus dem Ende des
18. Jhs., von dem die B. Brüssel
in Nr. 2629, Ms. in qu4«, einige
Opernge^nge besitzt.
Belgratzky,sieheBellag:radzkl.
Belliaver, siehe Beirbayer.
Belicius, siehe Belitz, Joach.
Beligradsky, s. Bellagradzki.
Belin, Gruillaume, Tenorist an
der Hofkapelle König Franz I. um
1547. Er ist wahrscheinlich der
Komponist der 11 Chansons zu 4
Stim., die Attaingnant u. Moderne
in den Jahren 1538—1549 unter
dem Namen Belin veröffentlichten
(Eitner 1). Laborde erwähnt einen
Quillaume Bellin, der Kanonikus
an der St.-Chapelle zu Paris war
und herausgab: „Les cantiques de
la Bible, mis en vers fran9ois par
Lancelot de Carle, eveque de Riez.
Paris 1560 Adrien le Roy. qu40.
— Ferner nennt Castil-Blaze p. 71
und Du Peyrat, in antiquites de
la chap. du roi, p. 482 einen Quill
Belin, der von 1547—1553 neben
Claude de Sermisy Unterkapell-
meister an der Kgl. Kapelle war.
Obige Daten werden zum Teil
durch Herrn Michel Brenet aus den
Akten bestätigt, der mir schreibt:
Guillaume Belin war um 1547
chanteur taille der Kapelle des
Königs Franvois I. Von 1547 bis
1556 stand er in Diensten König
Henri IL Am 1. Juli 1550 wurde
er zum Kanonikus a/d. Ste. Cha-
pelle ernannt, darauf Unter -Ka-
pellmeister (sous-maitre) an der
Kgl. Kapelle u. 1553 zum .,Chantre'^
a/d. Ste. Chapelle gewählt, eine
kirchliche Würde, verschieden von
der eines Musikmeisters. Er starb
am 3. Dez. 1568 zu Paris.
Belin, Jean, Kleriker u. Sänger
in der Kapolle Philipp IV. von
Frankreich um 1313 (Thoinan 47.
Fetis).
Belin, Julien, geb. gegen 1530
zu Maus, ein seiner Zeit beliebter
Lautenist. Man besitzt von ihm:
Le premier livre de raotets, chansons
et fanlaisies reduites en tabulature de leut
(Kit). Paris 1556 Chemiu. a^i^"- [B- ^•
27*
Belinzani, Antonio.
420
BeUagradzki.
Belinzani, Don Antonio, lebte
in der 2ten Hälfte des 18. Jh. u.
war Kapellmeister in Pesaro. Bo-
logna besitzt einen Brief von ihm
(Kat. 1, 151 in Tom. 26).
Belinzani, Paolo Benedetto,
ein Komponist aus dem Anfange
des 18. Jhs., bez. sich auf opus 2
mit Kapellmeister a/d. Kathedrale
zu Ferrara und „Censore di Sig-
nori Accademici Risorti". Er ist
bekannt durch:
Salmi brevi per tutto l'anao ä 8 voc.
pieni con Yiolini ä beue placite. Op. 2.
Bologna 1718 G. A. Silvani. [Dresd.Mus.
Padua Ant., siehe Tebaidini 99.
Belisario, Antonio, aus Rovigo,
Mitglied der Philharmonie in Bo-
logna, Lebenszeit unbekannt. Ich
kenne von ihm:
Missa 4 voc. c. orch. [Musikfr. "Wien.
Te Deum laudamus. 6 voc. dem Kaiser
Franz Joseph I. gewidmet zur Verhei-
ratung mit Elisabet von Baiern. Autogr.
19340. [Hofb. AVien.
Belisi, Filippo Carlo, veröffent-
lichte :
Balletti, Correuti etc. a 2 Viol. e Vcllo.
col Bc. op. 1. Bologna 1691. [Bologna.
Wasielewski 2, 74 Urteil.
Belissens, siehe Bellissens.
Belitz, Greorg-, ein Musiker des
18. Jhs., ist nur bekannt durch
4 Concerte für Flöte trav., 2 Y.
Ya. u. B. im Ms. Stb. [B. Rostock.
Belitz (Belicius), Joachim, ge-
bürtig aus Brandenburg („Branden-
burgensi"), war um 1584 „Musiker
und Kantor an der Schule in
Stargard'' (Pommern). Man kennt
von ihm:
Fröliche newe teutsche Lieder mit 4
Stimmen... Alt Stettin 1599 Müller.
[B. B: T.
In Bibl. Brieg Samlbd. 25, Disc. u. B.
vorhanden; 2 deutsche Lieder.
Die Gelegenheitsgesänge : 1. Epithalamia
in honorem . . . Lazari Opilionis ... 5 voc.
Francof. 1581, 2 Gesge. einer davon von
Gregor Lange. [B. L. 5 Stb.
2. Cantio gratulatoria viris Matth. Wolfio
... 6 voc. Griphiswaldiae 1584 Ferber.
2 Gesänge. 6 Stb. [ß. Kgsbg., Caut. fehlt.
In Petr. Eichmann's Praecepta musicae
1604 einige Musikbeisp.
In B. Br., Mss. 5 deutsche geistliche
Lieder und 5 lat. Motetten.
In B. Zw., Ms. 395 : Fili mi si aegrota-
veris c. 2. part. 5 voc, defekt.
Belitz, Moritz, 1642 am 12. Juli
als Instrumentist u. Kammer-Musi-
cus am Berliner Hofe angestellt
(Schneider 41).
Bell, Christophe r, um 1625
Mitglied der Kapelle König Karl I.
von England (Hawkins 4, 370).
Nagel 1, 43 und 45 erwähnt ihn
1635 und 1640 mit 60 ^ Gehalt
pro anno.
Bell, John, ein englischer Mu-
siker des 18. Jhs. von dem das
brit. Museum besitzt:
Away, let nought to love displeaving.
A uew song. (Lond. c. 1750) fol.
A new Medley, three songs and a Can-
tata. Lond. fol.
Unter Bell im Samlwk, Clio and Eu-
terpe 3 Gesge.
Bell, Thomas, schwör am 14/3
1720 als Gentleman a/d. Kgl. Ka-
pelle in London (Rimbault). In
der Yiertelj. 8, 528 wird er 1745
als ein Yerstorbener bez.
Bella, Domenieo della (dalla),
Kapellmeister an der Kathedrale
zu Treviso im Anfange des 18. Jhs.
Die Hofb. in "Wien besitzt aus dem
Nachlasse Kiesewetter's 7 Messen im
alten Kirchenstile zu 4 Stirn,, i Gloria zu
4 St. mit V. u. Orgel, Psalmen für Chor
u. Orchester, 1 Te deum zu 6 Stirn, und
andere Gesänge. — Die B. B. besitzt im
Autograph: Gloria a 4 voci c. V. e ripieni.
16 S. Part, in fol. — Autogr. (Grasnick)
Veni sponsa 3 v. — B. Proske: Haec
dies 4 voc.
Au Instrumentalwerken :
Suonate da chiesa a tre, 2 V. e Vcl.
obl. col B. per l'organo, op. 1. Amst.,
Roger. Stb. in fol. [br. Mus.
Sonata a Vcl. solo e B. Part, im Ms.
4415 in K. [B.B.
Bellagradzki (Gerber 1 unter
Beligradsky) . . ., geb. in Circassien,
ging mit dem Grafen Kaiserling
nach Dresden, wurde Schüler des
Bellagradzki.
421
Bellasio.
Lautenisten TVeifs, kam 1739 in
Kaiserl. russische Dienste, kehrte
aber 1740 nach Dresden zurück
und trat in die Dienste des Grafen
Brühl. Sein Spiel und Gesang
wurde allgemein geschätzt. (Gerber
1.) Eine andere Darstellung lautet:
Belgratxky ^ ein Lautenist und
Pandurenspieler , lebte 1737 in
Berlin und später in Dresden
(Biogr. 17).
Bellagradzki, Elisabetb, seine
Tochter, trat 1755 als 14 jähriges
Mädchen in St. Petersburg als
Sängerin und Klavierspielerin auf.
Die ß. B. besitzt im Ms. 199 c., SamlM.,
ein Menuett mit Variazionen für Klavier
(Nr. 11).
Bellamano, Fraiicescliiiia und
Marietta, zwei sich als Lauten-
spielerin und Komponistin aus-
zeichnende Schwestern. In Aaron's
Lucidario 1545 Bl. 32 und auch
im Caffi mehrfach erwähnt, jedoch
ohne nähere Angaben. Ambios 3,
555 macht einen Mann daraus,
Namens Francesco.
Bellamy, Richard, Bruder des
Tho. Ludford's, gest. im Sept. 1813
zu London. Von 1771 — 1801
Gentleman a/d. Kgl. Kapelle, 1773
bis 1801 Laien -Vikar am West-
minster, 1775 Mus. Bacc. zu Canter-
bury. 1777 Choralvikar au St.
Paul. (Stephens. Brown.) Das
british Museum besitzt von ihm :
Te Deum for a füll orchestre, also a
set of Anthems. Lond. 1788. fol. [auch
im R.C.ofMus.
A collection of glees for 3 & 4 voic.
Lond. 1789. fol.
2 Sonatas for the Pfte., adapted for the
use of schools. Lond. 1789. fol.
Bellanda, Lodovico, aus Verona.
Seine Drucke geben leider keine
weitere Nachricht über ihn. Ob
er in Venedig lebte, wo er die
Dedikationen unterzeichnete ist
auch nicht sicher, da die Kompo-
nisten damals zur Bewachung der
Drucklegung ihrer "Werke sich an
den Ort der Druckerei begaben.
Die B.Br. besitzt von ihm:
Musiche di . . . per cantare sopra 11
chitarrone, et clavicembalo. Nouamente
. . . Ven. 1607 G. Vincenti. fol. 14 Bll.
25 Gesänge.
Le Musiche di . . . per cantarsi sopra
Theorba, Arpicordo, & altri stromenti, a 1,
& 2 voci. Nouamente . . . Lib. 2. Ven.
1610 ib. fol. 12 Bll. 23 Gesänge.
Sacre laudi a 1 voce. Per cantare et
sonar nel organo, chitai'one ouero simüi
istromenti di corpo . . . Ven. 1618 Magill,
fol. 20 Bll. 23 Gesänge.
Das Liceo zu Bologna besitzt;
Sacrae cantiones 3, 4 et 5 vocibus de-
cantandae juxta acceptiorem et gratiorem
componendi modum nostrae aetatis . . .
Ven. 1604 Amadiuus. T. und B. in 4".
Auf S. 14 eine Motette von Giiü. Corsini.
11 1. lib. de Madrigali a 5 voci Con uno
a 8. Ven. 1602 Amadino. 5 Stb. 4».
19 Nrn. [Verona S. f: 5 a.
Canzonette a 3 voci di . . . Lib. 1. Ven.
1593 Amadino. 3 Stb. S". 19 Nrn. [Hofb.
Wien. Bologna: B.
Bellante, Dioiiisio, aus Verona,
lebte um 1629 daselbst und gab
heraus :
Concerti accademici a una, 2, 3, 4, 5,
& 6 voci. Di . . . Dedicate . . . Op. 1. Ven.
1629 Magni. 6 Stb. 4". 32 Nrn. [Ox-
ford Ch. Ch. — Haag B. Seh: C] In
Geron. Bettino's Concerti 1643 p. 6: Come
il sol, 2 voci.
Bellasio (Belasio) Paolo, geb.
zu Verona, war um 1582 in Eom
ansässig wie aus dem Samlwk.
Scotto's von 1582 (Dolci affetti)
hervorgeht. Im Druckwerke von
1591 u. 92 nennt er sich „Maestro
di musica neu' Accademia dell'
Dlustrissimi Signori Accademici
Filarmonici" (zu Bologna?). Er
war ein Madrigalenkomponist und
haben sich von seinen Kompo-
sitionen erhalten:
... 11 1. lib. de Madr. a 5 v. Vineg.
1578 Scotto. 5 Stb. 4». 29 Nrn. dabei
2 von P. Masnelli. [Bologna: C. A.
Verona S. f. kompl.
n 2. libro de Madrigali a 5 voci. Di . . .
Vineg. 1582 l'herede di Scotto. 5 Stb.
in 40. 21 Nrn. [Modena: B.
Bellasio.
422
Bellere.
... 11 1. lib. do Madrigali a 6 voci.
Con 1 Dialogo ä dieci . . . Ven. 1590 Gar-
dano. 6 Stb. 4". 20 Nru. [Verona S . f : T.
. . . Madrigali a 3. a 4. a 5. a 6. a 7.
& a 8 voci. Nouamente . . . Ven. 1591
Amadino. 5 Stb. 4«. 20 Nrn. [Verona S. f.
. . . Villanelle a 3 voci, con la intavola-
tura del linto, novamente composte & date
in luce. Ven. 1592 Gardano. 3 Stb. 4".
lü Nrn. [br. Mus : B. Bologna kompl.
II 5. lib. de Madrigali a 5 v. Del Ca-
vallier Paolo Bellasio. Verona 1595 Franc.
daUe Donne. 5 Stb. 40. 21 Nrn. Von
Franc. Stivori nach seinem Tode heraus-
gegeben (che sia in pace). Dabei 1 von
Tib. Massaini und 3 von Fr. Stivori. Die
letzte Nr. von ungenanntem Autor auf den
Tod des Autors. [Verona S. f: A. Cres-
pano: T.
Aufserdem 10 Madrigale in Samlwk.
(Eitner 1), eins in Fei. Anerio's Le gioie
von 1589: Mentre il grau Giove u. „Quel
dolcissimo bacio c. 2. p. 5 voc. in Ama-
dino's Samlwk. von 1592: La Gloria mu-
sicale. Ferner in Phalese's Paradiso 1596:
3 Madrig. In Vincenti's Fiori musicali
1590: S'altra fiamma 3 v. — In desselben
Vittoria amorosa 1596: Ancor nel tel diss'
io. — In Moscaglia's 2. lib. Madr. 4 v.
1585: Donna i begli occhi vostri.
In den Lautenbüchern von Denis, Hove
und Rüde findet man einige seiner Madri-
gale für Laute gesetzt.
Bellasi)ica , Francesco. Ich
kenne von ihm nur ein hds. Sammel-
werk im Ms. 133 der B. B., betitelt:
Duetti notturni di diversi autori per
uso di . . . Principessa di Prussia. 12 Nrn.
für 2 Sopr. u. Bc. von G. Aprile. Bellas-
pica, Marchesini, Mazzanti, Gius. Sarti
und Tibaldi.
Bellaver, siehe Beiriiaver.
Bellazzo (Bellatius), Francesco,
aus Yigevano. Er war Franzis-
kaner. Fetis bezeichnet ihn als
einen Venetianischen Komponisten
und Schüler Giov. Gabrieli's. Aus
seinen Drucken ergiebt sich, dass
er um 1623 Kapellmeister an S.
Francesco zu Mailand war. Be-
kannt sind von seinen Kompo-
sitionen :
Psalmi ad vesperas 8 voc. Ven. 1618
Magni. [B. D: A. T. B. 5 a. Bassus II. Bc.
Bologna 9 Stb. in 4«.
Lib. 1. Sacrorum concentuum 2, 3, 4
et 6 voc, . . Litaniaram B. M. V. 5 voc. ;
una cum Missa 4. voc. . . Ven. 1620 Magni.
6 Stb. mit Partitio. in 40. [Bologna.
Messa, Motetti, Letaniae della B. V.
Magnific. et falsi bordoni ... a 8 voci,
aggionto al primo coro conceiü a 2, 3, &
h 4. una Messa ... op. 4. Ven. 1622
Magm. 9 Stb. 4" mit 1 Ave gratia von
Gio. Cavaccio. [Bologna.
Salmi intieri a 5 voci, per li Vesperi
di tutto l'anno , da capella, ... op. 5.
Milano 1623 Fil. Lomazzo. 6 Stb. 4".
[Bologna.
Salmi concertati all' uso moderne che
si cantano nelle compiete a 4 voci pari . . .
con le Antifone della B. V. & li Salmi di
terza ä 5 voci. Con il B. per l'org. .. .
op. 7. Ven. 1624 Magni. 6 Stb. 4«.
[Bologna.
Messe, Magnificat et Motetti concertati
e correnti Falsi Bordoni con Gloria patri
e Ganzen francese, a 8 voci con Partitura.
op. 8. Ven. 1628 Magni. 9 Stb. in 4f>.
3 Messen, 3 Mot. etc. mit 1 Confitemini
V. M. A. Grancini. [B. Frk-ft. Upsala2C.
AI. T.l. Bologna.
Belle, Christoplier van, siehe
Bei.
Belle, Jan van, gab heraus:
Davids Psalmen, op nieuws in voUe
vaerzen en korter dan voit berymd;
verders op de gewoone zangwyzen, enz.
benev. alle gebeden, lofzangen etc. met
muziek voor zang en Instrumenten. Haar-
lem 1733. kl. 4». [Amst.
Ein älterer Jan Belle ist mit 2 nieder-
deutschen 4stim. Liedern in Septiesme
livre de chansons in der Ausg. von 1636
vertreten. 1. Intgroene met v alderliefste.
2. Lact ons nu al verblijden (M. f. M. 23, 25)
Bellengues, ßiccardo, parochus
eccles. s. Wilbrordi, caraeracen.
dioc, wird 1422 als päpstl. Sänger
erwähnt mit 5 flor. monatl. Gehalt
bis Juni 1424. Im Febr. 1425
wieder genannt, fehlt 1426. (Viertel]'.
1, 453/4.)
Bellere, Jean, sociirt mit Pierre
Phalese von 1570-1595 (s. Pha-
lese). Die Wittwe führte zu Ant-
werpen das Yerlagsgeschäft weiter
und gab das Samlwk. 1597 h und
1613: Livre septiesme des chan-
sons ä 4 p. heraus. (Eitner 1 u.
M. f. M. 23, 22.) [1597 h in B.
Bellerive.
423
Belli,
Kassel. Stadtb. Köln: Siip. Ten.
Proske. Ausg. von 1613 im br.
Mus. u. Brüssel: A. T.
BelleriYe, Louis, ein unbe-
kannter Komponist, von dem die
Musikfr. in Wien besitzen: Panore
mere; Eomance, avec Clavecin.
Bellermaiin, Constantiii, geb.
zu Erfurt 1696, gest. 1. April 1758
zu Münden. Studierte in Erfurt
Philosophie und Geschichte, dann
Jura und betrieb mit grofsera Eifer
Musik, wozu er ganz besonders
veranlagt war, so dass er sogar seine
Eechtsstudien unterbrach u. 1719
nach ]\Iichaelis eine Kantorstelle
in Münden annahm. Ebenso be-
deutend waren seine Anlagen zur
Dichtkunst u. beide Künste pflegte
er gemeinsam u. verwertete sie in
jeglicher Weise. 1734 wurde ihm
in Anbetracht seiner Verdienste
der Apollinische Lorber verliehen.
1739 wurde er an obiger Schule
Konrektor und im Januar 1742
Rektor. Unter seiner Leitung hob
sich die Schule zu grofser Blüte.
B. schrieb sich zu seinen Kompo-
sitionen stets selbst den Text,
letztere wurden bei der Aufführung
gedruckt und haben sich erhalten,
während seine Komposition bisher
noch nicht aufgefunden worden
sind. Auch reine Instrumental-
musik schrieb er zahlreich. Ver-
zeichnisse von beiden Gattungen
giebt Marpurg in Krit. Briefe, 3.
Bd., Fetis und im Sonntagsblatt
der Göttinger Ztg. 1879 Nr. 9,
Biographie nach W. Lotze. Mizler
giebt im 3. Bd. p. 559 seiner
Bibliothek eine Analyse des Par-
nassus Musarum von 1743.
Bellerinann, Johann Joachim,
geb. zu Erfurt am 23. Sept. 1754,
gest. zu Berlin am 26. Okt. 1842.
Direktor des Gymnasiums zum
grauen Kloster in Berlin seit 1804,
schrieb: Bemerkungen über Russ-
land in Rücksicht auf Wissen-
schaft, Kunst, Religion und andere
merkwürdige Verhältnisse. Erfurt
1788 Keiser (o. Autor). Man findet
hier auch Nachrichten über Musik,
Instrumente , den Tanz und das
Volkslied. (Ledebur.)
Bellerofonte, siehe Castaldi.
Bellerophon, siehe Pers.
Belletti, Oiacomo, siehe unter
Abbate Romano.
Belle val, Karl, ein französischer
Auswanderer, liefs sich in Erfurt
um 1795 nieder und gab allerlei
Kammermusik heraus. Ein Trio
von 1798 beurteilt die Lpz. Ztg.
1, 283 etc.
Beirhaver (BeFhaver, Bell'avere,
Bellavere), Tincenzo, wurde am
30. Dez. 1586 der Nachfolger An-
drea Gabrieli's als 2ter Organist
am S. Marco in Venedig. Am
30. Okt. 1588 trat Gius. Guammi
an seine Stelle. Er erhielt 100 Du-
katen Gehalt. (Caffi 1, 189.) Von
den bei Fetis verzeichneten Drucken
habe ich bis jetzt nur aufgefunden:
n 2. libro de Madrigali a 5 voc. Ven.
1575 Scotto. 5 Stb. 4«. 23 Nrn. [B. M.
In Mss. B. B., W. 35, Nr. 394 das Ma-
drigal: Sparve ogni nume 6 v. Part.
In Hofb. Wien, Ms. 16703 in Stb: Lau-
date Dominum in sanctis ejus, 8 voc.
In Samlwk. finden sich 21 Gesge.
(Eitner 1).
Ferner: In Blessi's Samlwk. 1564: Vu
la vedev Madonna 5 v. — In Bonagiunta's
Corona 1568: Ogni stratio, 2 p. Pur cosi
vuol 5 V. — Qual ragion 8 v.; © selve
aniiclie 9 v.; Questo Re 12 v. in Vincenti
et Amadino's Musica 1584. — In Ang.
Gardano's Dialoghi 1590: Non raraor di
tambi;ri 7 voc, — In Vincenti's Fiori
musicali 1590: La bella pargoletta c. 2 p.
— In Bonagionta's Ganz. nap. 3 v. 1566
2 Gesge. — In Scotto's Corona della moiie
1568 ein Gesg. — In Diruta's U Transil-
vano 1625, Beispiele. — In Vincenti's
2. lib. Intavolatura di liuto 1599 eine Nr.
Belli, . . . wird Kapellmeister ge-
nannt und am 18/1 1735 auf
Belli, Domenico.
424
ßeUi, GiuUo.
3 Jahre am Müncliener Hofe ver-
pflichtet den Knaben und Mädchen
Musikunterricht zu geben, sie auch
ira Komponieren anzuleiten (Kreis-
archiv).
Belli, Domenico, soll nach
Fetis im Dienste des Herzogs von
Parma gestanden haben. Nach
dem Druckwerke von 1616 muss
er aber in Florenz gelebt haben,
da er dort die Dedikation unter-
zeichnet. Nachweislich war er von
1610 — 1613 an S. Lorenzo in
Florenz Lehrer des Kirchenge-
sanges für die jungen Kleriker als
Nachfolger Gagliano's. (Vogel in
Viertel]. 5, 534.) Man kennt von ihm
... II 1. libro deir Arie a una, e a due
voci. Per sonarsi con il cliitarrone . . .
Veu. 1616 Amadino. 1 vol. in fol. 20 Bll.
35 Nrn. Im stilo recitativo komp. [B. Br.
br. Mus. Brüssel. Florenz B. n.
Orfeo dolente musiea di . . . diviso in
5 intermedi (zu Tasso's Aminta) . . . Ve-
netia 1616 Amadino. 1vol. in fol. 18 Bll.
[B. Bolin in Breslau.
Belli, Grirolaino (Hieronymus
Bellus), geb. in Argenta bei Ferrara,
Schüler Luzzascho Luzzaschi's,
diente in der Kapelle des Herzogs
von Mantua und 1582 in Rom.
1617 bez. er sich mit „Neil' Acca-
demia delli Armonici di Cesena
L'elevato". (Canal 67. Fetis. Druck-
werke.) Von seinen Werken kann
ich nachweisen:
1583. Madrig. a 6 v. . . lib. 1. Ferrara
1583 Vitt. Baldini. 6 Stb. 4«. 22 Nrn.
In der Dedic. an den Herzog v. Ferrara
sagt er, dass dies sein erstes opus sei.
[Modena: T. 6ta. Ferrara B. c: B. B. B:
6a. Bologna: A. Hof b. Wien, fehlt C.
1584 a. II 1. lib. de Madr. a 5 v
Venet. 1584 Gardano. 5 Stb. 4». 21 Nrn.
[B.D.
1584b. I furti di . . . H 2. lib. de Madrig.
a 6 V. Ven. 1584 Ang. Gardano. 6 Stb.
qu40. 21 Nrn. [Modena C. A. T. B. B. D.
6 Stb. br. Mus. 6 Stb.
— I furti amorosi a 6 voc. . . . con noua
gionta ristamp. & coretti. Ven. 1587
Vincenzi. (2. Ausg. vermehrt.) 6 Stb.
40. 30 Gesge. [Modena: A. T. B. 5a.
logna
B. K. Ferrara B. c. Köln: C. B. Bo-
B. B: 5a.
1585 a. Missae. Ven. 1585 Gardano.
[Krakau.
1585 b. Sacrae cantiones 6 voc. lib. 1.
Ven., Vincenti et Amadino. 1585. 6 Stb.
4P. [Modena. Bologna.
— Sacrae cantiones 6 voc. Ven. 1586
Jac. Vinc. et Amad. [B. B., auch in neuer
Part. Ms. 1285. 16 Nrn.
1586 II 2. lib de Madrig. ä 5 v.,
con 1 dialogo ä 8 . . . Ven. 1586 Vin-
ceuzi & Amadino. 5 Stb. 4«. 20 Nrn.
[Modena. Hof b. Wien : C. 5 a.
1589. Sacrae cantiones . . . Motetta 8 v.
Ven. 1589 Vinc. 8 Stb. [B.K. B.B:B1.
1593 II 3. lib. de Madrig. a 6 v.
Ven. 1593 Amadino. 6 Stb. in 4P. 21 Nrn.
[Modena: CA. 6ta.
1594. Sacr. Cant. c. B. Virg. Cantico
denis voc. Et in fine Missa octonis tan-
tum vocib . . . Ven. 1594 Amadinus.
[B.K. 10 Stb. 40. Bologna: T u. B2.
1596. Canzonette a 4 v. Lib. 1. Ferrara
1596 Baldini. 4 Stb. 4». 21 Nrn. [Florenz,
br. Mus.
1610. Salmi a 5 voci con 2 Magnificat
et Letanie della B. V. . . con il suo Bg.
Op. 20. Ven. 1610 Amadino. 6 Stb. 4",
Bg. in fol. [Bologna.
1617. II 9. libro de Madrig. a 5 voci.
Et nel fine cinque Madr. per cantare &
sonare ... Op, 22. Ven. 1617 Magni.
5 Stb. 40. 21 Nrn. [Bologna: Cl.
2 Gesänge in Samlwk. (Eitner 1). Ferner
in Vincenti's Fiori musicali 1590: 0 dol-
cissimo bacio 3 voc. — In Amadino's La
Gloria 1592: Vola calda l'amor, c. 2 p.
5 voc. — In Vincenti's Fiori mus. Üb. 2.
1598: AU'aura d'un dolcissimo c. 2. p. 3 voc.
In B. 31. im Ms. ein 6stim. Madrig. in
Tabdatur.
In B. Modena, Ms. 5. Stb. 4"., 16. Jh.
4 Madrig. 5 voci.
2 Facsimile von 1618 im Bertolotti 95.
Belli, Griulio, da Longiano, geb.
um 1570 (sie?) in Longiano (1584
erschien schon sein erstes Werk);
1582 erhielt er den Musikdirektor-
posten an der Kathedrale zu Imola,
trat 1590 in den Franziskanerorden
im Kloster S. Maria in Carpi ein
und wurde zum Kapellmeister er-
wählt. 1592 befand er sich in
Ferrara, 1595 in Venedig an der
Kirche Frari und bezeichnet sich
mit „Ecclesiae maguae domus Vene-
Belli, Giulio.
425
Belli, Giidio.
tiarura Musices Magister'-. 1597
befindet er sich in Montagnana,
1599 in Osimo a/d. Kathedrale,
1604 in Forli, dann wieder 1606
in Venedig an obiger Kirche. Von
da ging er um 1607 nach Padua
als Kapellmst. an S. Antoniana und
am 7. Juni 1611 nach Imola. Die
letzte Nachricht über ihn datiert
von dort vom 1. April 1613. (Busi
1, 280. Biogr. von Adamo Brigidi:
Cenni sulla vita e sulle opere di . . .
Modena 1865. S». 19 S. [Bologna.
Brüssel.) BelK schrieb:
Eegole di Contrappunto. [Bologna im
Autogr. u. Kopie, 10 Ell., dabei ein Ms.
von Pitoni, welches über die Eegeln B's,
handelt.
1584. Canzonette di . . . Lib. 1. a 4 voci.
Yen.. Gard. 4 Stb. 4». 20 Nrn. [B. .D
Bologna: T. B.
— Milano 1586 Tini. 4 Stb. [Amsl:
Ten. Bologna.
— Ven. 1595 Gard. ristamp. 4 Sth. 4«.
22 Nrn. [B. K. B. Gr: T. B. Bologna: B.
1586a.... Missarum cum 5 vocibus.
Lib. 1. Ven. Gard. 5 Stb. 4«. 5 Messen.
[Bologna.
— 1597 ib. 5 Stb. 40. 5 Mess. [Bologna.
1586b. Canzonette 4v. lib. 1., siehe 1584.
1589. II 1. lib. de Madr. a 5 et a 6
voci . . . Ven. 1589 Gardano. Stb. in
qu40. 21 Nrn. [br. Mus. 5us.
1592. II 2. lib. de Madrigali a 5 et a
6 voci. Ven. 1592 Amadino. 6 Stb. 40.
21 Nrn. [Modena fehlt C. Bologna fehlt
C. br. Mus. 6 a.
1593. n 2. lib. delle Canzonette ä
4 voci . . . cou alcune romane ä 3 voci.
Ven. 1593 Amadino. 4 Stb. 40. 21 Nrn.
[Proske. Bologna. B.
1595 a. , . , Missarum sacraruraque can-
tionum 8 voc. lib. 1 . . . Ven., Amad.
8 Stb. 4". 3 Mess. 7 Mot. [Cap. Later.
Bologna.
— 1596, ib. [Bologna.
— 1607, ib. mit Bc. [B. Br. 9 Stb.
Upsala: Gl. A2. B.2.
1595b. Canzonette 4 v. lib.l., siehe 1584.
1596 a. . . . Psalmi ad Vesperas in to-
tius anni solemnit. 8 voc. 2que Cantica
ß. V. ad Magnif. Ven., Gard. 8 Stb.
[Bologna, ßolog. Petr.
— 1600 ib. ß. B. 8 Stb,
— 1607. Ven. Amadino. 9 Stb. (Bc.)
4°. [Bologna.
— 1615. 3. impress, Magni. 9 Stb.
[Cap. Lat. 8 Stb. Bologna. br. Mus:
C. B.l. A. B. 2.
1596 b. Missanun 8 v. lib. 1., siehe 1595.
1597 a. . . Missarum 5 voc. lib. 1. Ven.
Gard. 5 Stb. 5 Mess. [B. M.
1597 b. Missanim 5 voc. lib 1., siehe
1586 a.
1598. PsaLmi ad Vesperas in totius
anni solemnit. ... 5 voc. duoque cantica
B. V. et Te Deum. 2. impress. Ven.,
Amad. [Bologna: C. B. Rosenthal 5 Stb.
4P. br. Mus. 5 Stb. 4".
— 1606 ib. 5 Stb. 4". [Bologna.
1599 . . . Missarum 4 voc. lib. 1. Ven.,
Gard. 4 Stb. 4". 4 Messen (1 Requiem).
[B. Wagener. Bologna.
— 1615. 3. impr. Ven. Magni. [Up-
sala: A. B.
1600 a. . . Sacranim cantionum 4, 5, 6,
8, et 12 voc. cum litaniis B. V. M. lib. 1.
Ven., Gard. 8 Stb. 4«. dabei 1 Mot. von
Ant. Righetti. [B. B. br. Mus:T. 5 a.
Bologna.
1600 b. Psabni ad vesp. 8 v., siehe 1596.
1604 . . . Psalmi ad vesp. in totius anni
festivit. ac tria Cantica B. V. M. 6 voc.
concin. Ven., Gard. 6 Stb. 4°. [Bologna.
— 1607 ib. mit Bc. 7 Stb. [Bologna,
br. Mus: Bc.
1605 . . . Conipieta, Motetti, & Litanie
della Madonna a 8 voci. Falsi Bordoni
sopra li 8 toni a 2 chori spezzati, con U
Sicut erat intieri. Ven., Gard. 9 Stb.
40. [B.B: Tl. Bg. Bologna.
1607 a. Compieta, Falsi Bordoni, Anti-
fone, et Litanie della Madonna, a 4 voci,
co'l Basso generale per l'organo. Ven.,
Raverij. 16 Gesge. [Bologna.
— 1608. Ven., Gard. e fratelli. [Bologna.
1607 b. Compieta, Falsi-Bordoni, Anti-
fone, et Litanie della Madonna a 5 voci
co'l Bg. . . . Ven. 1607 Rauerij. 6 Stb.
4". [Bologna.
1607 c. Compieta, Falsi Bordoni, Mot-
tetti, et Litanie della Madonna a 6 voci.
Co'l Bg. . . . Ven. 1607 Rauerij. 7 Stb.
40. [Bologna. Proske fehlt A. B.
1607 d. Missarum 8 v. lib. 1., siehe
1595 a.
1607 e. Psabni ad vesp. 6 voc, siehe
1604.
16071 Psalmi ad vesp. 8 v., siehe
1596 a.
1608 a. Missae sacrae quae cum 4, 5,
6, et 8 voc. concin. c. Bg. pro org. Ven.,
Gard. et fratres. 9 Stb. 5 Mess. [B. Br.
B. M. fehlt B2. Bologna.
— 1613. Ven., Magni. [B.M: 5 a. 6 a.
7a. B.B2.
Belli, Giulio.
426
Bellinzani.
1608b. Compieta, Falsi Bord. 4 voc,
siehe 1607 a.
1613 a. Concerti ecclesiastici a 2 et a
3 voci. Di . . . Yen., Magni. 4 Stb. 4».
28 Nrn. davon 1 von Roh. PoggioUni.
[Bologna. Hofb. Wien.
— 1621. Francol, Stein. 4 Stb. 28 Nrn.
fB. B: Cl. 2. B. Bc. B. Br: C2. B. Gr.
B. K. 3 Stb.
1613 b. Missae sacrae 4—8 v., siehe
1608 a.
1615. Psalmi 3 voc, siehe 1596 a.
1615. Missai-um 4 voc. lib. 1., siehe 1599.
1621. Concerti ecclesiastici, siehe 1613a.
s. a. Vespri, messe, motetti e compiete.
Ven., Gard. [Ferrara.
21 Gesänge in alten Samlwk. (Eitner 1).
Ferner in Amadino's La Gloria 1592: Ha
Laura il crin d'orato. — Perche v'aJlon-
taoate. — Sospirö la mia donna. — In
Gabbiani's Musica de diversi 1604: Occhi
degli occhi niiei 5 voci. — In Phalese's
Florilegium 1609 eine 5 st. Motette.
Mss. B. Danzig in q 78 Nr. 67 : Missa
brevis 8 voc. fehl. 6 a. u. 8 a. — Nr. 72.
Missa: Tanto tempore. Nr. 73. Mot. :
Tanto tempore. Nr. 75. Missa 8 voc. In
Ms. q 99, 3 Stb. (f. B. u. 5 a) Nr. 15 eine
Missa 5 voc.
In B. Br. in Mss : 5 Messen, siehe den Kat.
In Padua Ant: Beatus vir 5 voc. 1606.
P.Ms.
Mss. Liceo in Bologna, Sc. Q, n. 37.
aar. 66: Lauda Jei-usalem 12 voc...
Sc. Q, n. 39, car. 94: Laetentur omnes 8 v.
Mir lagen die Canzonetten von 1584
in Partitur vor und riefen mein lebhaftes
Interesse durch die bewegte Stimmen-
führung und den akkordlichen Zusammen-
klang hervor.
BelU, aiiilio Cesare, um 1587
Lautenist am Hofe zu Mantua
(Bertolotti 68).
Belli, Lazaro, Veiianzio, Ka-
nonikus an der Kathedrale und
Gesanglehrer am bischöfl. Seminar
zu Tosculano, gab heraus:
Dissertazione sopra li preggi del canto
gregoriano, e la necessitä che hanno gli
ecclesiastici di saperlo, con le regele prin-
cipali, e piii importanti per bene appren-
derlo, lodevolmente pratticarlo, ed in esso
ancora comporre. Frascati 1788 stamp.
dello seminario. 2 Bde. in 4". von 28
und 230 S. [B. B. Brüssel. Proske.
Glasgow. Bologna.
Bellicorius, Wolfgang, ist im
Samlwk. 1624 b mit einer Motette
zu 2 Cantus u. Bc. vertreten
(Eitner 1). Dieselbe in P. Ms.
19423 in Hofb. Wien.
Bellin, siehe Belin.
Bellliia, Madonna, lebte in
Venedig um 1566 und soll sich
als Instruraentistin, Sängerin und
Komponistin ausgezeichnet haben
(Canal 50).
Belliiig, Karl Daniel, war um
1801 Rektor und Prediger zu Neu-
stadt-Eberswalde. Er gab heraus:
Leonardo und Blondine, Ballade f. Ciavier
in 2 Thl. Berlin, G. F. Starke. qu40.
(Urteil Lpz. Ztg. 3, 820.) [B. B.
Belling, E . . . Gr . . ., Kantor
und Lehrer der Stadtschule zu
Stolpe um 1799. Er gab mehrere
Liedersamlg. heraus, von denen die
Lpz. Ztg. 2, 313 und im 8. Bde.
die 2. u. 3. Samlg. anzeigt.
Bellingan, siehe Ballingan.
Bellini, Filiberto, Organist a/d.
Votivkirche zu Hannover um 1717
(Valdrighi 12, 14).
Bellini, Giannandrea, ein Vio-
linist, von dem sich in der Mar-
tini'schen Briefsamlg. in Bologna
in Tom. 17 ein Schreiben befindet.
Bellini, Rosario, Vater des
Vincenzo, war auch Komponist
(maestro di musica).
Bellinzani (Bellizani), Paolo
Benedetto, geb. zu Ferrara. Um
1717 soll er Kapellmeister zu
Udine (nach Fetis) gewesen sein.
Nach den mir vorliegenden Druck-
titeln war er um 1726 Kapell-
meister an der Kathedrale zu Pesaro
und um 1733 zu Urbino. Man
kennt von ihm:
Missae 4 voc. concinendae, c. B. pro
org. ad. lib. . . op. 1. Bononiae 1717 Sil-
vani. 6 Stb. 4». 4 Messen. [Ferrara.
Bologna, auch im Ms. in P.
Offertorj a 2 voc. per tutte le feste
solenni . . . op. 4. Pesaro 1726 Gavelli.
3 Stb. fol. [Ferrara. B. B:Organo.
Proske-Mettenl. Bologna.
Bellinzani.
427
Bellmann, K, Mich.
Salmi brevi per tutto l'anno, a 8 v.
pieni eon V. a beneplacito. Op. 2. Bolog.
1718 Silvani. 12 Stb. ?40. [br. Mus. C2.
A. 2. Bologna fehlt der 2. Bc.
Duetti da camera ... col basso cont.
op. 5. Pesaro 1726 stamp. Gavelli. P.
gr. fol. 12 Nrn. [Ferrara. Proske. Bo-
logna.
Madrigal! a 2, a 3, a 4, e 5 voci di . . .
op. 6. ib. 1733. gr. fol. 20 Nrn. [Proske.
Ferrara.
Ms. Bologna: Salmi a 8 voci c. V. P.
qufol.
Bologna, Ms. 3 BU. in kl. fol. „Lettera
di D. Paolo Benedetto B., maestro di
capella della Metropol. d'Urbino, al Sig.
D. Angelo Maria Carosi, maestro di capp.
di Siuigaglia, ove dimostra il buon effetto
degli Unisoni introdotti al suo tempo e da
lui praticati neUe sue musiche compo-
sizione . . .
Dresd. kath. Kirche besitzt im Ms., P.
u. Stb., 16 lat. Gesänge f. 2 Chöre, V.
Va. u. Org. und zwar auf Psalmentexte
und 2 Magnificat.
Dresd. Mus., Ms. B 52 h „Musica d'amoro.
Madrigali ä 3, 4 e 5 voci col Basso. Dies
sind -wohl dieselben, die als op. 6 1733
erschienen.
In Biüssel Cons. Ms. 565, 2 Duetti da
Camera Madrigalesci per Sopr. e. B. qu40.
Bellio Griovanni, Zeit fraglich.
Die B. B. besitzt im Autogr. : Sotto
il tuo labbro, ä Sopr. c. Pfte.
Bellis, GioYanni Battista de.
Nach dem Drucke von 1608 u.
1614 war er Organist zu Itri u.
1619 wie 1623 unterzeichnet er
die Dedic. zu Gaeta. Ein Amt ist
nicht genannt. Fetis Angabe ist
daher fraglich. Man kennt von ihm :
II 1. libro de'Madrigali ä 5 voci. Napoli
1608 Giov. Batt. Sottile. Per Sc. Bonino.
5 Stb. 4«. 21 Nrn. [B.Kassel
... II 2. hb. de Madr. ä 5 voci. Napoh
1614 Gargano & Nucci. 5 Stb. 4«. 21 Nrn.
[Bologna.
... II 1. lib. di Madr. a 4 voci. Napoli
1619 Gargano & Matt. Nucci. 4 Stb. 40.
21 Nrn. [Bologna.
... II 3. libro di Madr. ä 5 v. Nap.
1623 Beltrano. 5 Stb. 4". 21 Nrn. [Bo-
logna.
Bellisi, F. .. C. .., von dem
sich in einem Samlwk., Kupferstich,
von „12 Sonate per camera ä V.
e Vcllo.", Anfang des 18. Jhs.,
eine Sonate befindet (Kat. von
Kirchhoff & Wig. 1887). Pougin
nennt ihn Filippo Carlo, geb. zu
Bologna in der Mitte des 17. Jhs.
1685 wurde er in die Akademie
Philharmonie in Bologna aufge-
nommen. Er soll Violinist gewesen
sein.
Bellissens, (Belissens, Belissen)
Laurent, geb. zu Aix um 1694,
wurde an St. -Victor Kapellmeister
zu Marseille und st. dort um 1762,
68 Jahr alt.
Die Nationalbibl. in Paris besitzt von
ihm im Ms. 1. Magnificat f. Chor u.
Orch. in P. 2. die 3 Psalmen f. Soli,
Chor u. 3 Instr: Nisi Dominus, Beatus
vir und Laudate pueri. Auf dem Laudate
pueri nennt er sich „Mr. Belissen, maitre
de musique du concert de Marseille et de
l'abbaye de Saint Victor de meine ville^'
und auf Nisi dominus ohne die Abtei.
Die Hds., Kopie, trägi die Jahreszahl 1745.
(Mich. Brenet in Paris.) Das C. P: 1
Magnif. ä gr. choeurs.
Bellizaiii, siehe Bellinzaiii.
Bellmann, Johann A. . ., ein
gelehrter Schwede, und Verfasser
der:
Dissertatio gradualis de antiqua et medü
ae\'i musica. Upsala 1706. [B. Hbg.
Bellmann, Karl Gottlieb (auch
C. G.) geb. gegen 1775 zu Muskau,
st. 26. Dez. 1861 in Schleswig.
Er war Kantor und Organist vor
Schleswig. (Niederrh. Ztg. 10, 48.
Lpz. Ztg. 35, 484.)
Von seioen Kompositionen ist die Mo-
tette bekannt : „AVanke nicht, mein Vater-
land" für 4 Männerstim. Schleswig, Bmhn.
[B. B. B. M.
Ein „Schleswig-Holsteiner Lied." Offenb.,
Andre. [B. M.
Im Ms. in der Berliner Singakademie
die Weihnachtscantate : Ach, dass du den
Himmel.
Bellmann, Karl Michael,
schrieb :
Musiken tili Fredmans epistlar (für 1
St. u. Kl.) Stockholm (c. 1790) in 8«.
104 S. [B. M.
Musiken tili Fredmans Sänger (Ist. mit
Bello, Don Benito a.
428
Belotti.
Klav.) Stockhohn 1791. S". 86 S. mit 65
Lied. [B. M.
Bello, Don Benito a, de Torices
(nach Fuertes Historia; die Mün-
cbener Hds. schreibt „Benitto A
Yello detorizess"), war ein spani-
scher Komponist und Kapellmeister
in Madrid, im 17. Jh. von dem die
B. M. besitzt:
Villancico a S. Bemardo a 9. 1697.
(Estribillo: „Eesuene el darin".) 11 Stb.
B. 2 feiilt.
Villancico a 7 a nuestra Senora de los
Remedios. (Estribillo : De Maria remedios
gloriosos. Coplas: Cautivo el genero liu-
mano, 7 Strophen.) 9 Stb. Chor 2 fehlt.
In alten Mss. der B. M. noch 2 Villan-
cicos.
Bello, Martinus de, Episcopus,
civitatis Castelli, wird im Mai 1455
als päpstlicher Kapellmeister ge-
nannt (Viertel]. 3, 227), da aber
in damaliger Zeit die Kapellmeister-
stelle mehr ein Ehrenamt war und
hohen Würdenti'ägern verliehen
wurde, so ist "obiger Vertreter wohl
nicht unter die Musiker zu rechnen.
Belloli, Liügi, geb. 2. Febr.
1770 in Castel-Franco bei Bologna,
st. 17. Nov. 1817 zu Mailand. Ein
ausgezeichneter Hornist an der
Hofkapelle zu Parma, später zu
Mailand am Theaterorchester und
Lehrer am Konservatorium. Als
Komponist beurteilt ihn die Lpz.
Ztg. mehrfach (siehe das Reg.),
Fetis verzeichnet von ihm mehrere
Ballets, zu denen er die Musik
komponierte, aufserdem sollen seine
Konzerte für Hörn in Italien einst
viel gespielt worden sei.
Im Cons. zu Mailand befinden sich im
Ms. 1. Concerto in fa per corno da caccia
0. acc. d'orchestra. P. 2. Concerto miU-
tare in Fa per corno c. orch. P. 3. Diver-
timento in Mi bem. per C. c. orch. Autogr.
4. Fragment eines Divertimento's f. H.
u. Orch. 5. im Autogr. verschiedene
Piecen f. 4 Hörner. 6. ein Drack: Vari
pezzi di musica estratti dal ballo II Cava-
lier del Tempio. Eid. per Pfte di Pietro
Kayaa. Milano, Eicordi.
Belloni, Grioseffo, nennt sich
.,Clerici Laudensis" und war zu
Lodi geboren. Man kennt von ihm:
1. Missarum 5 voc. lib. 1. & Missa pro
defunctis accesseruut. Op. 1... Mediolani
1603 Tini & Lomazi. 6 Stb. 4P. [B. B.
Bologna Petron.
— Ib. 1611. 6 Stb. 40. [Bologna.
2. Psalmi ad Vesperas omnium dienim
... c. 5 voc. op. 2. Mediolan. 1604 haer.
Sim. Tini et Ph. Lomatium Socios 13 Nrn.
[Proske: C. T. B.
3. Vespertini omnium solemnit. Psalmi
5 vocib. decantandi . . . unä c. 2 Magni-
fic. . . Cum B. priucipali org. Op. 4. Me-
diol. 1605 Tini & Lomatius. 6 Stb. 4».
[Bologna.
4. Messa e Motetti 6 voc. con il Basso.
Op. 5. Yen. 1606 Vincenti. 7 Stb. 1 Messe
u. 6 Mot. [Musikfr. Wien.
1 achtst. Mot. im Samlwk. 1612 a.
(Eitner 1).
4 Mot. im Ms. [B. Augsburg.
Belloni, GrloYanoi Marino, ein
Lautenist um 1651 in Amsterdam
lebend (Dokument in Tijdschrift 2,
221.)
Belloviso, Joannes de, 1494
päpstl. Sänger (Viertelj. 3, 246,)
Beloni, Johannes, succentor
und cauonicus im Sept. 1458 in
BesanQon lebend und von Du Fay
citJert (Viertelj. 1, 443.)
Beloselsky, Alexander, ein
Prinz, geb. um 1757 zu Petersburg
und gest. ebd. am 26. Dez. 1809.
Mehrfach Gesandter an auswärtigen
Höfen, beschäftigte sich eingehend
mit Musik und verfasste eine Ab-
handlung über italienische Musik,
betitelt:
De la musique en Italie. A la Haye,
1778. 8". 39 S. [B.B. Glasgow.
Forkel in der mus. krit. Bibl. 1779.
Bd. 3 p. 312 giebt einen Auszug. Fetis
teilt noch Mehreres mit. Pougin giebt
Verbesserungen und Weiteres über ihn.
Belotti, Lorenzo, Musiker in
der Kapelle Königs Sigismund IH.
von Polen u. Schweden um 1604.
Im Samlwk. von 1604 eine 6 st.
Motette. (Eitner 1.)
Belserosky.
429
Bemetzrieder.
Belserosky, Joseph Clemens,
Hofmusikus (Bratschist) a/d. kurf.
Kapelle in Bonn, am 29/1 1735
angestellt, war noch 1774 im Dienst
(Yornamen fehlen stets in den
Akten, daher ist eine sichere An-
gabe nnmöglich). (Thayer 1, 26.)
Beltram, Joannes Petrus, Sacer-
dos Roboretti (Geistlicher in Rovo-
redo) gab heraus:
Inscriptiones . . . pro aedicula musicae
Sacra in suburbano Bndioram sub quaque
imagine musices magistronun. Roboretti
1817 offic. Marchesania. 8". 4 S. Inschriften
älterer Musiker, wie Gluck, Haydu, Mozart
n. a. [Musikfr. Wien. B. B.
Beltrauie, LocIoyIco, ein ita-
lienischer Komponist um 1758 geb.
und 28. Nov. 1834 zu Verona ge-
storben, hinterliefs im Ms. (Kathe-
drale in Verona) Messen f. Chor
und Orchester, Motetten, Vespern
und andere Kirchengesänge (Fetis).
Beltrami,Lo(lovico, ein Priester
und Organist zu Sassuolo um 1673.
(Valdrighi, Musurgiana 6 p. 4.)
Beltrandus, siehe Bertrantlus.
Beltz, Urban Natlianael, ein
Arzt in Neustadt-Eberswalde, sandte
an die Berliner Akademie folgende
Abhandlung, welche auch von ihr
veröffentlicht wurde, betitelt:
Abhandlung vom Schalle, wie er ent-
stehet, fortgehet, ins Ohr wirket, und wie
der Empfang des Schalles kraft der inner-
lichen Struktur des Ohrs hervorgebracht
wird, und wie das Hören geschieht, welche
den von der Kgl. Akademie . . . auf das
Jahr 1763 ausgesetzten Preis erhalten hat.
Berlin 1764 Haude & Spener. 4». 139 S.
in 90 Kapiteln. Forkel sagt über die
Arbeit, dass sie zwar sehr gründlich ist,
aber in einer steifen und unreinen Sprache.
Exemplare in B. B. — Brüssel. — Musikfr.
Wien. Der Titel ist auch franzosisch:
Dissertation sur le son et sur l'onie . . .
Belucius, Cesar, um 1585
päpstl. Sänger (Dokument).
Bell US, Hieronymus, siehe Belli,
Girolamo.
Beml)0, La signora Antonia,
eine Kompouistin des 17/18. Jhs.,
von der die Nationalbibl. in Paris
folgende Werke im Ms. und Part.
besitzt :
Te Deum pour la naissance du duc de Bre-
tagne (1705).
Te Deum poui- la conservation de la
sante du roi (Louis XIV).
Les sept psaumes de la penitence.
Produzioui armoniche (a 1, 2, 3 v. col
basso). (Michel Brenet.)
Bemerkungen über die Flöte
(siehe Biebock).
— eines Reisenden über die zu Berlm
vom Sept. 1787—1788 gegebenen öffent-
lichen Musiken, Kirchenmusik, Oper, Con-
certe, und Kgl: Kammermusik betreffend.
Halle 1788 (ohne Verleger) 8«. 79 S.
[B. B. Dresd. Bmssel. Musikfr. Wien.
Siehe Eellstab, gegen die Schrift.
Bemetzrieder, Anton, um 1748
im Elsass geboren (nach Querard,
nach Fetis um 1743), trat in den
Benediktinerorden ein, ging nach
Paris, wurde von Diderot wesent-
lich bei seinen Arbeiten unter-
stützt (Fetis berichtet darüber sehr
ausführlich) und schuf eine grofse
Anzahl musiktheoretische Werke
und Schulwerke. Von 1781—1810
lebte er in London (Becker 2, 99.
Brown). Fetis stellt seine Kompo-
sitionsthätigkeit sehr niedrig und
glaubt dies aus den Musikbeispielen
zu den theoretischen Werken be-
weisen zu können. Ton seinen
Schriften kann ich (alphabetisch
geordnet) nachweisen:
Abstract of a new method of teaching
the principles of music. French & english.
Lond. 1782. 8». [Glasgow.
The art of Modulation illustrated in one
o-rand lesson & two preludes for the Pfte.,
harps. or org. Lond. (1796) fol. [br. Mus.
A complete treatise on music the pre-
cepts & examples in 2 sep. books. Lond.
1800. 40. [br.Mus.
General insti-uctions in music, cont. pre-
cepts & examples in every branch of the
science... Lond., by the author. aufol.
[Glasgow. Bi-üssel.
Exemples des priucipaux Clements de
la composition musicale, addition au nou-
vel Essai sur l'harmonie. Paris 1780. 8".
[C.P.
Bemetzrieder.
430
Benatti.
Humble Petition of Sophia, Frances, &
Louisa B ***, to the houourable Chiefs of
the 3 musical armies who quard the vi-
neyard in England with the answer of
Sig-nor Jocaronelli, Dr. F. Sharp & Mein-
herr Achenhochendorff . . . Opusc. 8"™.
Lond. 1786. fol. [br. Mus.
Le^ons de clavecin et principes d'har-
monie. Paris 1771 Bluet. 4». VIII, 362 S.
Vorwort von Diderot (Siehe Forkel 8,
336.) [B. B. Dresd. B. Wagener. Brüs-
sel. Glasgow. Bologna, br. Mus. C. P.
MusiMr. Wien.
— Lecciones de clave, y principios de
harmonia, por D. Benito Balis. Madrid
1775 Ibarra. [Brüssel.
— Music made easy to every capicity
in a series of dialogues bemg practical
lessons for the harps., writteu in French
by. . . with a preface by Mr. Diderot; the
whole translated by Giffard Bernard. Lond.
1778 Ayre & Moore. 4". [br. Mus. Brüs-
sel. Glasgow.
Nouvelles Legons de Clavecin, ou In-
structions generales sur la musique vocale
et instrumentale, sur la melodie et l'har-
mony, sur raccompagnement et la compo-
sition . . . New Lessons for the harpsich . . .
(englischer Titel) 2. ed. Lond, 1783. qufol.
[br. Mus. B. B. C. P.
Lettres de M . . . ä MM. *** musiciens
de profession; ou reponse ä quelques ob-
jections qu'on a faites ä sa methode-pra-
tique, sa theorie, et son ouvrage sur 1'
harnionie. Paris 1771 chez Pissot. 8°.
48 S. [Glasgow. Bologna.
Lettre de M. B. . . ä M. le Baron de
S*** concernant les diezes et les bemols.
(Paris, 18. juin 1773) 14 S. in 8». [Brüssel.
Melody and härm ony. Lond, 1783, [B.Lpz.
Methode et reflexions sur les le^ons de
musique. Avec 6 planches gravees sur la
science des accords et sur l'accompagn.
de la basse chiffree. Nouv. edit. Amst.
et Paris 1781 Morin (Onfroy). 8». 127 S,
6 Taf. [B. B. Brüssel. Bologna.
Nouvel Essai sur rharmonie, suite de
traite de musique. Paris 1779 l'auteur et
Onfroy. 8». Beispielbd. von 1780. [B. M.
Glasgow, br. Mus. Brüssel.
— 2. ed. . . Observation« sur l'ordon-
•nance des tons, et sur la succession des
harmonies dans la construction nuisicale,
suivant les regles de la Syutaxe et de la
Rhetorique Paris 1781 Morin. gr. 8". 286 S,
Text, XlS.Explicat20S. Mus, [Hofb. Wien.
Precis d'une nouvelle methode pour en-
seigner les principes de la musique. Ab-
stract of a new method . . . Lond. 1782.
8'^, [br. Mus.
— Principes et methode de musique. . .
Piinciples (engl.) Lond. 1782. 8". (andere
Ausg. mit kleinen Aendeningen.) [br. Mus.
Reflexions sur les legons de musique
par . . . Amst. et Paris 1778 chez l'auteur,
80. [br. Mus. Brüssel. B. B. Musikfr.
Wien.
Response ä quelques objections — me-
thode — l'harmonie. Paris 1771. [Kat.
Liepmannssohn.
A New singing-book in French and
English: containing a new principle for
transposing easily ... 20 S. in qufol. [Kat,
Reeves 82.
Le tolerantisme musical. Paris, Onfroy
1779 8». 32 Seit., behandelt den Streit
zwischen Gluckisten und Piccinnisten. [B.
Hbg. B. B. Brüssel.
Traite de musique concernant les tons,
les harmonies, les accords et le discours
musical, Paris 1776 chez Taut, et Pissot,
(Onfroy) S*». 37 Bll. 261 S. 80 S. Musik.
[B. B., auch im Ms. fol. 15. B. Wageuer.
br. Mus. Brüssel. Glasgow.
— Traite de musique. 2. ed. Paris 1780
chez l'aut. et Gueffier. gr. 8». Vm, 254 S.
Text, 80 S. Musik. [Hofb. Wien. Amst.
12 Lessons for the Pfte. Lond. 1802.
fol. [br. Mus.
Das C. P. besitzt noch 1. un Cahier de
Duos. 2. La science d'harmonie.
ßenaglia, Francesco, Violinist
um ] 708 an der herzogl. Kapelle
in Venedig mit 15 Duk. Gehalt.
(Caffi 2, 61).
Beiiaut, . . . bekannt durch
Recueil de Romances, Chansons et Vaude-
vüles arranges pour le clavecin ou le Forte-
piano avec acc. de deux Violons et la ßc.
Paris, l'auteur. Gravee par Mme. Menet.
[br. Mus.
Fast möchte ich glauben, dass der Autor
nicht Benant, sondern Benaut heilst, siehe
letzteren.
Benare, siehe Grottifreddo.
Benati, Carlo, aus Bologna,
lebte um 1718 (Kat. 3, 213 von
Bologna); dort ein Ms:
Passi del Sig . . . per li Duetti del Sig.
Giov. Bononcini. qufol. Siehe auch S. 240
unter Marcello. — In Ms. D5 zu Padua
Ant. die Cantate : Dimmi o rosa che pre- .
tendi. — Farfalletta.
Benatti, Vincenzo, lebte im
18. Jh, Die B. Dresd. besitzt von
ihm eine Arie : Fieri vi morsi atroci.
Benaut, Monsieur.
431
Bencini, Gioseffo.
Benaut (Beüault), Monsieur, be-
zeichnet sich als Maitre de Clave-
9in de TAbbaye royale de Mont-
martre ä Paris.
Folgende Drucke besitzt die B. Schwerin
F: 1. Airs du Ballet de la cherclieuse
d'esprit, arranges pour Clavecin ou le Pfte.
av. acc. d'uu V. et Vol. ad. üb. Dedies ä
Melle. Guimard par Benaut (me oben bez.)
Paris, chez l'auteur. 3 Stb. Ms. c. 1741,
vielleicht Autogr. — 2. 3. 4. 3 Ouver-
tures de la Colonie (de la fausse Magie
und Henri IV. von Gretry) arranges (wie
vorher. 3 Stb. Ms. Vielleicht gehören
die bei Mademoiselle B. zuletzt ange-
führten Kompositionen in B. Wagener und
C. P. auch ihm an. Jedenfalls gehören
folgende Saralg. ihm sicher an, obgleich sie
Mich. Brenet der Mademoiselle zuschreibt :
ler (11. III.) Recueil des Vaudevilles des
operas comiques arranges pour le clavecin
ou le forte-piano . . . par M. Benaut, maitre
de clavecin. Grave par Madame son Epouse.
A Paris, chez l'auteur. fol. [Paris Nat.
Benaut (Benault), Mademoiselle,
eine Pianistin und Komponistin des
18. Jhs. in Paris (Michel Brenet)^
von der die Nationalbibl. in Paris
besitzt:
Recueil d'Airs avec variations arranges
pour le clavecin ou forte-piano .... par
Melle. Benaut agee de neuf ans. Oeuvre
Premier. Paris, l'auteur, s. d. fol. (vers
1785).
Recueil . . . Oeuvre second, idem.
Recueil . . . agee de dix ans. Oeuvre
troisieme, ibid.
Recueil . . . Oeuvre quatrieme . . .
Piece d'orgue livre 1—9. Dedic. Mdme.
de Schodt. Paris chez l'auteur, rue Dau-
phine la porte cochere. qufol. [B. Wagener
besitzt nur das 9. Buch, 8 Seiten mit
24 Versetten.
Das C. P. besitzt unter „Benault'':
1. obige Piece d'orgue — dann 2. Magui-
ficat und 3. Recueil d'ouvrages pour le
Clavecin und Pieces de Clavecin, 1er livre.
(Die Kürze der Titel, wie sie der Katalog
der Bibl. des C. P. giebt, ist wenig ge-
eignet Klarheit in die BibUographie zu
bringen. Der Franzose selbst hat für
Bibliographie gar keinen Sinn, denn ebenso
karg sind die Titel im Kat. der National-
bibl. abgefasst.)
Benbowes, . . . Burney 6, 6
nennt ihn John Benrlebowe und
führt ihn schon 1550 als Gentleman
der Kgl. Kapelle in London mit
c. 11 1/2 ^ Gehalt an. Rimbault
schreibt: bis 1592 ebd. angestellt.
Bencard, Job. Kaspar, Drucker
und Verleger in Augsburg und
Dillingen, gab heraus:
Justinus a desponsatione B. M. V. (Rev.
P. Carmel.) Musicaüsche Arbeith und
Kui-tz-Weil. 1723. fol. Enthält Theorie,
Piec. f. Klav.: eine Parthia, 10 Ariae
pastor., 1 Capric, 1 Soldatenmarsch und
1 Sonata aUa moderna. [Kat. Liepm. 1888.
Bencini, Antonio, Romano, viel-
leicht ein Komponist des 18. Jhs.,
der einer Notiz zufolge mit der
päpstl. Kapelle am St. Peter in
Verbindung stand, oder sogar dort
angestellt war. Der Katalog der
Hofb. in Wien nennt ihn irrtüml,
1743 Kapellmeister am St. Pietro
in Rom.
Die B. B. besitzt im Ms. 535, 5. Bd.
(Kopien von Alfieri) unter Nr. 3 eiue
„Messa Bussia a 8, con Christe a 6 voci
sole". 29 BIl. Part. Darüber liest man
„scritta per S. Pietro in Vaticano". —
Ob die Messe f. Chor, 2 V. 3 Viele et
Cembalo tu Ms. 444 auch von ihm oder
von Pietro Paolo ist, bedarf noch der
Untersuchung.
In Ms. T5. 80 u. 98 befinden sich eben-
falls mehrst. Gesänge in Part. In Ms.
L30 1. Laudate pueri domini a 4- voci con
pieni. 2. Cum invocarem ä 4 v. concert.
3. In te Domine, ä canto solo con Viel,
e pieni. 4. Salve regina, ä Contralto solo
c. V. e pieni. 5. Qui habitat ä Contralto
solo c. 2 V. e B. in Part. — Die Cap.
sistina besitzt in Codex 250 das Autogr.
einer 8 st. Messe ohne Titel. — Ms. Bo-
logna: Magnificat, Salmo in Do minore
a 8 V. pieno, in 2 cori. qufol. — Ms. 15617
Hofb. Wien: Messa a 4 voc. con org. P.
— Ms. Musikfr. Wien: Missa in D. 5 voc.
et orch.
Bencini, Crioseifo.
In der B. Wageuer befindet sich in
einem Samlbd. mit Clari und Marcello*
vereint die ,,Cantata k voce sola: Dunque
Irene vorrai'". 4 Bll.
In Cambridge FW. Nr. 49, ein Samlbd.
Cantaten f. Sopr. mit Begitg., einige der-
selben tragen die Jahresz. 1726, die von
ß. sind nicht datiert und sind folgende
1. Fileno, April s'intorua, gez. mit G.
Bencini. 2. Qual dispera tortorella. 3. Im-
Bencini, Pietro.
432
Benda, Franz.
para a non temer. 4. Consolati sul sasso.
Die letzten ohne Vornamen.
Bencini, Pietro Paolo, war
von 1743 bis zu seinem Tode am
6. Juli 1755 Kapellmeister am S.
Peter in Rom (Baini). 1750 wurde
ihm Jommelli zur Unterstützung
beigegeben (Alfieri, JommelLi p. 14).
In einem Dekret, resp. Statut der
Congregazion der Musiker zu Rom
wird er schon 1716 als Mitglied
erwähnt (Kat. Bologna 1, 59). Von
seinen Kompositionen kann ich
nachweisen :
Mss. B. B. 1312 fol. Part. Sambld. Nr. 1 :
Messa a 8 voc. c. organo.
— 444 ohne Vornamen, fraglich: Missa
5 voc. c. 2 V. e Cemb. (Kyrie et Gloria
in Dd.) 8 Bll. — Missa 4 voc. c. instr. Cd.
— 535, Bd. 11. S. 109 (Part, von Al-
fieri) Jesu redemptor 4 voc. c. Bc. —
5. 112: Terra tremnit 6 voc.
— W12 Nr. 59. Magnificat 8 voc. P.
B. B. im Autogr. (Grasnick) Laudate a
Canto c. ström.
Ms. B. M. 2 Motetten zu 2 St. mit Bc. P.
Ms. Berl. Singak. : Dixit 8 voc.
Ms. br. Mus. 332. Geistl. Gesge.
Ms. B. Wagener: Bencini & Ferrini:
Serenata fatta dal Princ. di Palestrina . . .
per la nascita della maesta del Duca di
Bretagna. 17 Bll. mit Ouvert. von Ferr.
u. Bl. 18—74 von Benc.
Cons. Mailand's im Ms. 8 Cantate per
voci di Sopr. e di Contralto col Bc. 1. Or
clie contenta e Heta. 2. Clori che m'in-
caghi. 3. Clori lungi da te. 4. Non ti
bastava amore. 5. Amo e sdegnar dovrei.
6. Sento nel core. 7. 0 Fileno crudel.
8. FiUi, giunt' e quell' ora.
In Hofb. Wien, Ms. 15628, P. 13. 14 :
Calicem salutaris 3 v. c. org. — Sacer-
dotes domini 2 v. c. org.
Benda. Eine Tonkünstlerfamilie.
Der Vater aller jetzt lebenden B's.
(schreibt Gramer 1, 769) heilst
Hans Georg und ist ein Leinweber
zu Alt-Benatky in Böhmen. Er
spielte die Oboe, die Sackpfeife u.
das Hackbrett. 1742 (1740?) nahm
ihn sein Sohn, der Concertmeister,
zu sich (das ist Franz in Berlin)
und 1756 feierte er dort seine
50 jährige Jubelhochzeit. Er hinter-
liefs an Kindern: Franz, Johann,
Georg, Joseph u. Anna Francisca,
spätere Hattasch.
Franz hinterliefs an Kindern,
die sich in der Musik auszeichne-
ten: Friedrich Wilhelm Heinrich,
Karl Hermann Heiyirich und die
Töchter Marie Karoline, Frau des
Kapellmeisters Wolf in Weimar
und Juliane, Frau des Kapeil m.
Reichardt's, auch als Komponistin
bekannt.
Georg hatte einen Sohn Friedrich
und eine mit Zimdor in Hamburg
verheiratete Tochter, die sich als
Sängerin auszeichnete.
Joseph hatte zum Sohne den
Klaviervirtuosen Ernst Friedrich.
Anna Francisca, verheiratete
Hattasch, war Kammersängerin in
Gotha und starb vor oder um 1783.
Benda, Ernst Friedrich (auch
Friedr. Ernst), Sohn des Joseph,
geb. zu Berlin 1747, gest. im Febr.
1785 (nach Gramer im März) ebd.,
38 Jahr alt. Er war Klavier- und
Yiolinspieler, auch Musikschrift-
steller und seit 1766 Kammermusi-
kus an der Kgl. Kapelle zu Berlin.
Er gründete mit Karl Bachmann
das grofse Liebhaberkonzert, wel-
ches von 1770 — 1797 bestand.
(Gramer 2, 721. Ledebur.)
Minuetto per il Cembalo c, Variaz. Lips.
1768 Breitkopf e figUo. qu4'J. 17 S.
[B. B. B. D. Stadtb. Augsbg.
Benda, Felix, aus einer an-
deren Familie stammend, geb. zu
Skalsko in Böhmen, gest. 1768 in
Prag. War Organist an der Michae-
liskirche in Prag und ein tüchtiger
Orgelspieler, den Seeger sehr rühmte.
Er schrieb Oratorien (1760. 1762)
Messen u. a. Kirchenmusik. (Dlabacz.)
Benda, Franz, geb. 25. Nov.
3 709 zu Alt-Benatky in Böhmen
gest. 7. März 1786 zu Potsdam
Eine Selbstbiographie, im Ledebui*
Benda, Franz.
433
Benda, Franz.
abgedruckt, giebt eine ausführJiche
Schilderung seines Lebens. In
Kürze seien nur die Hauptpunkte
berührt: 1718 kam er nach Prag,
besuchte die Jesuitenschule und
war Discantist im Benediktiner-
Kloster der Nikolaikirche, wurde
von einem Studenten Eoscher nach
Dresden entführt und trat in die
kurf. Kapelle als Kapellknabe, ver-
lor seine Stimme, ging nach Prag
und trat hier als Knabenaltist ein;
durch Hilfe hoher Gönner bildete
er sich zum Violinisten aus, kam
viel in der Welt herum, lernte von
jedem guten Violinspieler und
bildete sich dadurch zu einem der
bedeutendsten Violonisten aus, so
dass ßochlitz (3 , 137) von ihm
sagt: B. war für Norddeutschland
der Inbegriff eines vollendeten
Violinvirtuosen. Nach vielen Irr-
fahrten der abenteuerlichsten Art,
fasste er endlich in Dresden festen
Puls, wurde aber bald darauf durch
Quantz an den Hof des Kron-
prinzen von Preufsen in Ruppin
verlangt, wo er am 17. April 1733
anlangte und von Stufe zu Stufe
bis zum Konzertmeister der Kgl.
Kapelle stieg (1771). Schubart sagt
von ihm in der bekannten über-
schwenglichen Weise p. 87 : Der
Ton, den er aus seiner Geige zog,
war der Nachhall einer Silber-
glocke. Seine Arpeggi sind neu,
stark und voll Kraft. Er spielte
zwar nicht so geflügelt, wie es
jetzt unsere raschen Zeitgenossen
verlangen, aber desto saftiger, tiefer,
einschneidender. Im Adagio hatte
er beinahe das Höchste erreicht:
er schöpfte aus dem Herzen und
drang in die Herzen. Die von
ihm hinterlasseneu Kompositionen
sind nicht immer mit vollem Vor-
namen gezeichnet und kaun man
daher unter „Pr.'' auch Friedrich
Rob. Eitner's Quellen-Loxikon.
vermuten. Den vollen Vornamen
tragen folgende Werke:
Six Trios pour 2 Y. et ß. Dedic. au
Priuce de Prusse. Op. 1. Berl. et Amst.,
Hummel. 3 Stb. [B. AVagener.
6 Senates ä V. seul av. B. oe. 1. Paris,
fol. [br. Mus.
2 Concerti ä Y. princip., 2 V. A. et B.,
2 Corni de chasse ad Hb. oe. 2. Berlin,
Hummel, fol. [br. Mus.
3 Senates p. Clavec. avec Flute ou
Yioline. op. 3. ib. [B. Wagener. Dresd.
Mus. B. B.
3 Senates p. le Clavecin acc. d' 1 FI.
oe. 5. London, fol. [br. Mus.
Etudes de Yiol. ou Caprices. Oe. posth.
par Franz et Joseph B. Lps., Hoffmeister
& Kühnel. 2 livr. [B. B.
Mss.B.B.131.5.4Sonatenf.Yiol.u. B.Part.
— 1315 m. 1 Solo i. Y. u. B. Cd. Part.
— 1315 s. Sonata per il Y. solo e
Cemb. col Ycl. Nr. 1—34 (Nr. 21 fehlt,
davon ein Teil für Y. u. B.) in Part, qufol.
■ — 1316 in K. Concerto per il Cemb.
e 2 Y. Ya. e B. in Stb.
Mss. B. Kgsbg. 2 Yiolinsoli (in Gd. u.
Am.) mit Ycl. nur mit Benda gez. 1762
kopiert. — Sonata ex D fiir 2 V. Ya. B.
2 Flauti trav. Fag. 2 Corni mit vollem
Namen, in Stb. — 4 Yiolinsoli (in Ad.
Dm. und B.) con Cemb. overo B. Zwei
davon ohne Yornamen.
Ms.Dresd.Mus. SonataaFlautoe Cembalo.
1 Sinfonie in D. Ms. Stb. [Berlin K. H.
in 2 Ex. — Ebendort im Samlwk. 6208
Ms. 1 Sonate für Gambe mit B.
Sonata per il Y. solo e B., Cembalo.
P. im Ms. Gd. [Berhn Th.
B. Schwerin F: 1 Trio f. 2 Fl. trav.
u. B. Ms. 3 Stb. — 2 Trios f. 2 Y. u. B.
Ms. 3 Stb. — 14 Yiolin-SoU mit Bass,
Ms. in Stb. — 2 Concerti a 5: Y. solo,
2 Y. Ya. e Cemb. Ms. in Stb. — 2 Sou.
für Flöte trav. u. Klav., Ms. in Stb. —
Etudes de Yiolon ou Caiirices, oeuv. posth.
de Messieurs Fran?. et Joseph B. Liv. I.
U. Leipz., Hofmeister & Kühnel fol.
Sonata ex Dis: Yioline, Basso. P. Ms.
[Darmst.
Siciliana, Yiol. Solo (Y. etB.) Ms. [Darmst.
Concerto a Y. c. 2 Y. Ya. e B. Ms.
Stb. [Darmst.
Mehrere Violinsoli. 4 Ell. Ms. 15977
Id. fol. [Hofb. Wien.
Die Musikfr. in Wien besitzen:
12 Sonate ä V. e B. Stb. — 2 Concerte
f. V. solo u. Streichquart. — 10 Sonate
ä Y. e. B. (zum Teil von Johann Benda).
— 33 Sonate ä V. e B.
28
ßenda, Franz.
434
Benda, Friedr. Ludw.
Ms. Brüssel Cons. i Concerte f. V. mit
Streichquartett. Stb.
Nur mit Fr, oder oliue Vornamen: Mss.
B. B. 1314 in K. Siufonia a 2 V. Va. e
B. Dd. Stb. — 1314 m in K. Duetti ä 2 V.
Mss. in Karlsruhe Nr. 15. Concerto ä
5 Strom, in G. Gm. Gd. für Flöte, 2 V.
Va. B. mit einer beziff. Cembalo-Stimme.
6 Stb. — Ms. 16. Concerto ä 5 in Amoil,
ebenso besetzt.
5 Capriccien für V. in David's hohe
Schule Nr. 1. 2. 1867.
3 Oden und 1 Violonsolo im Birnstiel
1753, 1. Thl. imd 1760 b.
Benda, Franz, Junior, trat
1741 als Kammermusilms in die
Hofkapelle in Berlin mit 150 Tlilr.
Gehalt ein. (Bitter 1, 26.)
Benda, Friedrich Ludwig,
der Sohn Georges, geb. um 1744
zu Gotha, gest. 27. März 1792 zu
Königsberg i/Pr., 48 Jahr alt (nach
Gerber 2). Trat um 1776 als Vio-
linist in die Seyler'sche Theater-
gesellschaft in Dresden, darauf in
die Döbbelin'sclie in Berlin, ver-
heiratete sich mit der Sängerin
Eelicita Agnesia Kietz und machte
mit ihr zahlreiche Konzertreisen.
1780—82 lebte er in Hamburg
und trat nebst seiner Frau in den
Abonnementkonzerten auf (Sittard
1, 132). Im Winter 1782 wurde
er am mecklenburgischen Hofe in
Ludwigslust mit 1000 Thlr. ange-
stellt. Von seiner Frau liefs er
sich scheiden; es war bereits ihr
fünfter Mann. Als sie beide in
Wien konzei'tierten soll sich Gluck
besonders über die Frau sehr
günstig geäufsert haben (Jahn 3,
42). 1789 wurde er in Königsberg
als Musikdirektor angestellt. B. ist
als Komponist durch seine Sing-
spiele vorteilhaft bekannt, die auf
den kleinen Bühnen ein dankbares
Publikum fanden. Erhalten haben
sich von seinen Kompositionen:
Oratorium: Das Andenken an die Er-
lösimg des Gottmenschen (Die Sonne bleich)
Ms. in 14 Stb. [Schwerin F.
Gott steigt herab, der Seraph nach,
Cantate zu Weihnachten, f. Chor, Soli u.
Orch. Ms. P. [Brüssel Cons.
Der 97. Psaljn: Der Herr ist König.
1786. P. und Stb. im Ms. Textb. gedr.
[Schwerin F.
Die Religion, eine Cantate von H. Jul.
Tode. Klav.-A. (1788) Königsbg., Nicolo-
vius. qufol. [B. Kgsbg. Glasgow.
Schwerin F: Part. u. St. im Ms.
Der Tod. Eine Cantate von Tode. Kgsbg.,
nur Textbuch in B. Kgsbg. vorhanden. —
P. u. Stb. im Ms. in Schwerin F.
Trauercantate bei d. Leichenbegängniss
Sr. Durch!. Herrn Friedrichs, Herzogs v.
Mecklenburg. (8/6 1785.) Text von H.
J. Tode. Schwerin, Bärenspning. P. im
Ms. Stb. u. gedr. Textb. (Mit Fried und
Freuden fuhr Er hin.) [Schwerin F.
(Cautate) Unser Vater. (Wie grofs ist
des Allmächtigen Güte.) P. u. St. im Ms.
Textb. 1787 gedr. [Schwerin F.
Der Barbier von Sevilla, kom. Oper in
4 Aufz. Kl. -A. Lpz. 1779 Schwickert.
qufol. 31 Seiten. [B. B., Ms. 1321 in P.
Darmstadt. Dresd. Mus. B. Lpz. B. M.
Hofb. Wien. br. Mus.
Nach Reichard wurde sie schon 1776
aufgeführt.
Mariechen, eine komische Operette in
3 Aufz. von F. E. Jester. Kl.-A. von J.
W. Schultz. Königsbg., Härtung, [ß. B.
br. Mus.
Louise, eine kom. Operette in 3 Aufz.
von Jester. Kl.-A. Kgsbg. (1790) Nico-
lovius. qufol. 92 S. [B. B. B. Lpz. B.M.
Cautate bey dem Vorgange der Prin-
zessin Friederich zu Mecklenbg. 4 '8 1782.
Text von Tode. Schwerin, Bärensprung.
Textb. 2.5 Stb. im Ms. [Schwerin F.
Die im Kgsbg. Kataloge Uim noch zu-
geschriebenen 2 Arien sind nicht von ihm,
sondern von Friedrich Wilh. Heinr., der
sich meist nur Friedrich nannte.
3 Concerti per il V. princ, acc. 2 Corni,
2 Ob. 2 Fl. 2 V. 2 Viele, Vcl. obl. e B.
rip. Lips. , Schwickert. 10 Stb. fol.
[B. B. Dresd. Mus. Neapel Turch.
Sonate p. le Violon (19/4 1782) Ms.,
die 2. Sonata a Fl, trav. c. Bc, Ms. Stb.,
ist nur mit F. Benda gez. und daher von
Fiiedrich Wilh. Heinr. — 8 Violinsolos
mit B. Stb. Ms. — Sinfonie für Orch.
Part, im Ms. [Schwerin F.
In 6 Rondo und 6 kl. Lieder 1784
eine Nr.
In Joh. Mich. Schmidt's Samlwk. 1780
ein Lied.
Benda, Friedrich.
435
Benda, Georg.
Benda, Friedrich Wilhelm
Heinrich, der Sohn Franz, geb.
15. Juli 1745 in Potsdam, gest.
19. Juli 1814 ebd. (Lpz. Ztg. 16,
504). Er wird vielfach mit Fried-
rich Ludwig verwechselt ; auf seineu
Kompositionen uenut er sich nur
Friedrich. . Seit 1782 war er als
2ter Yiolinist an der Hofkapelle
in Berlin angestellt. Alle anderen
Nachrichten die hie und da auf-
treten sind unsicher, Yon sei-
nen Kompositionen kann ich ver-
zeichnen:
Oratorium: Lob des Höchsten. P. Ms.
[BerUuer Singak.
Orator. Die Jünger am Grabe des Auf-
erstandenen. P. Ms. Berliner Singak. —
Berhn K. H.
Orpheus, ein Singspiel in 3 Aufz. op. 9.
Berlin 1787 im Selbstverlage (Rellstab's
Druckerei). Kl.-A. 132 S. [B. B. Ber-
lin K. H. B. Kgsbg. Dresd. Mus. B. M.
Strafsburg i/Els. Musikfr.Wieu. br.Mus.
Darmst. Ms. Stb.
"Wurde am 16. Jan. 1785 im Corsika-
schen Saale zu Berlin aufgeführt.
Das Blumenmädchen. Operette in 1 Akt.
Berhn im Juli 1806 aufgeführt. Ms. 1320
P. [B. B.
L'isoladisabitata, Oper, Ms.P. [Berlin K.H.
Die Grazien, eine Cantate im Clavier-
auszuge nach der Poesie des Herrn von
Gersteuberg . . . Lpz. 1789 Breitk. qufol.
15 S. [B. B. br. Mus. Berlm K. H.
Dresd. Mus.
Pygmalion. Eine Cantate von . . . Kgl.
preufs. Kammermus. Delsau 1784 auf
Kosten der Verlagskasse, zu finden in
Leipzig. Kl.-A. [B. Lpz. Dresd. Mus.
Ein GesellschaftsHed zu 5 Stimmen
„Recht thun, und edel seyn", ged. von
F. Leop. Grafen von Stollberg, comp...
(s. 1.) für Sopr. solo 2 Sopr. T. B. ohne
Begltg. [B.Lpz. Berlin K.H.
In Birnstiel's Oden mit Melodien 1. Tbl.
einige Nrn.
In B. Lpz. 3 Sinfonien im Ms. P. 4".
nur mit Fr. Benda gez., daher fraglich ob
von Friedrich oder Franz für 2 V. Va.
u. B. je 3 Sätzen.
2 Sinfonien in D. u. C. 1795 für Orch.
Ms. Stb. — 2 Streichquartette (1704) im
Ms. Stb. [BeriiQ K. H.
Deux Sinfonies a gr. orch. 17 Stb. im
Ms. Bd. [Schwerin F.
Quai-tett Esd. f. 2 V. Va. u. Vcl. 4 Stb.
Ms. [B. Wagener.
Six Trios, op. 1. Berl. u. Amsterd.,
Hummel Stb. [Beriin K. H. br. Mus.
Sonate pel Clavicemb. & Flaute (Bd.)
3 Stb. s. 1. fol. [B. B.
B. Kgsb. Samlwk. 512 (Kai p. 72) Ms.
von Klavierkompositionen, Nr. 5: Un
scherzando scolto dalle opere di F. Benda
op. 3. (mutmalslich von Friedrich. Ob die
,,Una Aria di Benda" unter Nr. 2 von
ihm ist, bleibt fraglich.)
In Rellstab's Ciavier - Magazin 2. Vier-
telj. p. 57 eine Sonate f. Klav. oder Harfe.
— In desselben Melodie u. Harmonie 1
Gesang.
Die B. Kgsbg. besitzt noch den Text
zu seinem Oratorium: Die Jünger am
Grabe des Auferstandenen von Kreutzfeld.
1791.
Ein Brief aus Potädam 12/1 1797.
Autogr. B. B. (Grasnick).
Benda, Greorg-, geb. gegen 1721
zu Alt-Benatka, st. 6. Nov. 1795
zu Kösteritz. 1740 kam er zu
seinem Bruder Franz nach BerHn,
1742 wurde er Kgl. Kammermu-
siker bei der 2. Violine ebd., 1748
nach Gotha als Komponist berufen
und gegen 1760 vom Herzoge zur
weitereu Ausbildung nach Italien
geschickt, wonach er zum Kapell-
meister ernannt wurde. (Haffuer
nennt ihn 1763 Kapellmeister.)
Gegen 1774 traf die Seiler'sche
Schauspielertruppe in Gotha ein
und von Gotter und Engel unter-
stützt, schrieb er das erste Melo-
drama ,,Ariadue auf Naxos", wel-
ches in Deutschland viel Aufsehen
erregte und selbst einen Mozart
für die Kompositiousart begeisterte.
1778 nahm er seinen Abschied
und ging nach Hamburg, wo ihn
Schröder als . Musikdirektor an-
stellte, doch bald darauf begab er
sich nach Wien u. wechselte noch
mehrfach seinen Aufenthalt, bis er
sich mit einer kleinen Pension
vom Herzoge von Gotha in dem
Dorfe Georgenthal niedcrliefs. Rei-
sen nach Paris u. Berlin gaben
28*
ßenda, Georg.
436
Beuda, Georg.
ihm Gelegenheit seine Opern zur
Aufführung zu bringen. 1785
(nach Keichard 1786, 123) siedelte
er nach dem Städtchen Ohrdruff
über, wechselte dann noch mehr-
fach mit den Wohnorten und fand
endlich in Kösteritz im Altenbur-
gischen Euhe und das Ende seiner
Tage. (Ledebur. Biogr. von Keichardt
im Musikal. Almauach 1796. Im
Lyceum der schönen Künste, Ber-
lin 1797, In Schlichtegroll's Ne-
krolog. Die Lpz. Ztg. bringt zahl-
reiche Urteile.) Schubart p. 112
preist ihn als den bedeutendsten
Tonsetzer seiner Zeit, der im
Kirchen- wie Kammerstile gleich
vortrefflich ist und hebt hervor,
dass er auch in der Oper ganz
gegen alles Herkommen den Kon-
trapunkt anwendete. Er war auch
der erste, welcher das Melodrama
einführte, welches beim PubÜkum
grofses Gefallen fand.
Geistliche Musik :
Mss. B. B. 1330. Kyrie et Gloria in
Esd. für. Chor u. Orcli. P. u. Stb. —
1331. Kyrie4st. Esd. Stb. —1332. Magni-
ficat. 4 V. 0. Orch. P. — 1333. Qui tollis
4 V. P.
— 1338. 8 Cantaten: Vor dir, vor
deiuem Angesichte. — Folget mir. — Er
ist nicht mehr. — 1337 p. Peilst, Zweifler.
Stb. — 1337 m. Folget mir, so spricht.
1774. — 1337 0. Er ist nicht mehr. —
199. Seelig sind die Augen, 4 St. 3 V.
Va, Bc. — 198. Jesu, deine hlg. Lehren,
— Jetzt geht auf ungebahnten "Wegen für
1 Sopr. u. Instr.
— 18 704. Die Gottheit thürmte Flut auf
Flut (20 BIL). — Der Herr lebt (13 BU.).
2 Cantat. f. 4 St. u. Instr. in P.
— 21 745. Gott hat ihn verlassen,
Motette zu 4 St. in P.
— 1334. 17 Kirchencantaten zu 4 St.
u. Instr. aus Em. Bach's Nachlass.
— 21745. Part, des 71. u. 73. Psalm,
zu 4 St. 16 Seit.
— 1339. Ich will dir danken. P.
— 1340. Ode auf den Sterbemorgen
der Herzog. Luise v. Gotha u. Altenburg.
1767. Text von Stölzel. 4 St. u. Instr.
P. [Darmst.
— 1337. Besinget festlich, f. 4 St. u.
Instr. P.
— 1335. 11 Kirchencantaten zu 4 St.
u. Instr. in P.
— 1336. 4 dito, in P.
— Mss. Stadtb. Augsbg. 28 Kirchen-
cantaten, ohne Vornamen,
— Mss. B. Kgshr). 34 Cantaten in P.
für 4 St. u. Orch. m P.
(Ein vollständiges Verz. der Cantaten
m. Motetten im Besitze der B. B. befindet
sich im Ledebur, ein anderes in der B.
Kgsbg. im gediiickten Kataloge.)
In F. Jungbauer's Deutsches Stabat
mater für 4 St. sind 2 Nrn. von Benda.
[B.*M.
Ms. Berl. Singak. Erhebet den Höchsten,
Chor u. Orch. P.
Ms. Stb. Brüss. Cons. 1. Cautate f. Sopr.
m. Instr. 2. Feste nativitat. Christi, Can-
tate zu 4 St. u. Orch.
In Hofb. Wien. Ms. 15586 Missa 4 voc.
c. instrum. P.
— Messe (Credo bis Schluss von Max.
Stadler) Ms. 18621. P. kl. fol. Die Stad-
ler'sche Part, auch im Autogr.
Singsjjiele und Verwandtes:
Almansor und Nadine. Ms. 18522. P.
56 BU. [Hofb. Wien. Siehe auch Philon.
Ariadne auf Naxos. Ein Duodrama
(1774). Kl.-A. Lpz. 1777 Schwickert.
qufol. 30 S. [B. B. auch im Autogr. in P.
Dresd. Dresd. Mus. im Ms. P. u. KI.-A.
im Druck. B. M. B. Wagener. Strafs-
burg i. Eis. B. Joach. im Ms. Glasgow,
br. Mus. Brüss. Cons. Ms. Wolfenb. im
Ms. B. Lpz. Darmst. Neapel Turch.
Musikf r. Wien. Hofb. Wien, Ms. P. 16843,
— Neue verbesserte Part. f. das Klav.
eingerichtet. Lpz. 1782 ebd. 54 S. [B.B.
B. Kgsbg. Strafsburg. B. M. Brüss. Cons.
Lübeck.
— Part. ., vollständigere und verbes-
serte". Lpz., Schwickert. [br. Mus. B. M.
Darmst. Schwerin F.
— Zum Gebrauche gesellschaftlicher
Theater auf 2 V. Br. u. Vcl. eingerichtet.
Lpz, qufol. [br. Mus.
— Neu bearbeitet von Spengel. Ms.
1352d. P. [B. B. Münchner Hofthoater.
Der Dorfjahrmarkt, eine kom. Oper in
2 Akt. Lpz. 1776 Dyk. Kl.-A. 40. 84 S,
[B. B., auch im Ms. in P. Strafsburg.
B. Kgsbg. B. Wagener. B. M. Dresd.
Mus. br. Mus. Darmst. B. Lpz. Schwerin
F: P, u, Stb. im Ms.
Das Findelkind, oder Unverhoft kömmt
oft, eine Operette aus dem Briefwechsel
der Familie des Kinderfreundes, in Musik
Benda, Georg.
437
Benda, Georg.
für das Pianoforte oder Cla^^er gesetzt
von . . . Leipzig, im Schwickertschen Ver-
lage, qufol. 36 pp. [B. M. Dresd. Mus.
br. Mus. Brüss. Cons.
Der Holzhauer, oder die drey Wünsche,
com. Operette. Kl.-A. Lpz. 1777Schwickert.
qufol. 54 S. [B. B., auch im Ms. iu P.
br.Mus. B. M. Dresd. Mus. im Ms. Brüss.
CoDS. Darmst. im Ms. Stb. Musikfr.Wien.
Julie und Eomeo, siehe Romeo.
Lukas und Bärbchen, oder der Jahrmarkt,
eine komische Operette in einem Aufzuge.
Für das Ciavier eingerichtet und von einer
Violine begleitet, voa . . . Leipzig, im
Schwickertschen Verlage, qufol. 54 pp.
[B. M. br. Mus. B. B. im Ms. 1.358 Part.
1785 in Mannheim aufgeführt. Hofb.
Wien, P. Ms. 18635.
Medea (und Jasoü), Text von Gotter.
Ms. P. Ein Melodrama. [Hofb. Wien
16840. 19244. B. B. 1351 u. 507, P. u.
Stb. Darmst. Wolfenb. Brüssel Cons.
— Medea von Gotter. Kl, -A. Lpz.
1777 Schwickert. qufol. 34 S. [B. B.
Dresd. ß.Kgsbg. Darmst. Musikfr. Wien,
br. Mus.
— Neue Ausg. im Kl.-A. Ib. 34 S.
[B. Kgsbg. Lübeck. B. M.
Philon u. Tbeone. Melodrama. Wien
1779 (später Almansor und Nadine). Ms.
18521. P. qufol. Autogr. 51 Bll. [Hofb.
Wien.
Pygmalion. Ein Monodrama von J. J.
Rousseau. Kl.-A. Lpz. 1780 Schwickert.
[B. B. , auch im Ms. in P. B. Kgsbg.
br. Mus. B. M. Dresd. Mus. Münchner
Hoftheat. Brüss. Cons. B. Lpz. Darmst.
u. P. im Ms. Musikfr. Wien. Hofb. Wien
Ms. P. 16841.
Romeo und Julia, eine Oper. Kl.-A.
Lpz. 1778 Dyk. aufgef. 1776. qufol. 54 S.
[B. B., auch im Ms. in P. in 2 Ex.- Dresd.
Mus., auch im Ms. in P. br. Mus. Brüssel
Cons. Amst. Darmst. P. im Ms. u. Kl.-A.
im Druck. Musikfr. Wien. Hofb. Wien
P. Ms. 18690.
— 2. Aufl. ib. 1784. [ß. B. B. M.
Dresd. br. Mus. B. Lpz.
Alien und Duette aus dem tartarischen
Gesetze, Singspiele von Gotter. Für das
Ciavier eingerichtet, mit Begleitung einer
Violine, von . . . Leipzig, im Schwickert-
schen Verlage, qufol. 48 pp. [Strafsburg.
br. Mus. Musikfr. Wien.
Teseo ed Adrianno. Duodramma. Ms. P.
[Dresd. Mus.
Die unvermuthete Ziisammeukunft.
(Operette.) Stb. im Ms. [Darmst.
Walder, eine ei-nsthafte Operette in
1 Akt. Kl.-A. Gotha 1777 Ettinger.
qufol. 82 S. [B. B., auch im Ms. in P.
Strafsburg. Autogr. Part. 1776, 38 Bll.
B.Wagener. br. Mus. Dresd. Mus. B. M.
im Ms. in P. Dfermst. Stb. im Ms.
Musikfr. Wien. Schwerin F.
Collezione di Arie italiäne composte
da . . . Samlg. ital. Arien mit unterlegtem
Kl.-A. Lpz. Schwickert. P. 1. u. 2.
Samlg. je 6 Arien. [B. B. B. Kgsbg. B.M.
B. Wagener. Dresd. Mus. im Ms. Brüss.
Cons. Schwerin F: 2. Samlg. br.Mus.
2 Arien aus Walderu in Hillers 1. u.
4. Samlg. Arien u. Duette 1777 u. 1778.
Recit. u. Cavatine. — Arie: Ach ich
liebte sie. [Musikfr. Wien.
2 Sopranarien in P. Ms. 1343. [B. B.
Aria passionale im Kl.-A. Ms. 1344 in
K. [B. B.
Aria a Sopr. c. ström, nell' opera Olim-
piade. Ms. in P. [Dresd. Mus.
Kantaten:
Amynts Klagen ü. die Flucht der La-
lage. Cautate f. Sopr. u. Instr. Lpz. 1774
Br. & Sohn, qufol. 8 Stb. [B. Wagener.
B. B., auch im Ms. 1347. Schwerin F.
Brüssel Cons. Ms. P. br, Mus. Hofb.
AVieu. Ms. P. 18770.
Benda's Klagen, eine Cantate begleitet
von 2 V. 2 Fl. Br. u. B. Hiermit endet
der Verfasser seine musikalische Lauf-
bahn im 70sten Jahre seiües Alters. Lpz.
(1792) Breitkopf. Kl.-A. u. 5 Stb. [B. B.,
auch im Ms. B. Wagener.
— Kl.-A. von AV. Scheibler. Beriin,
Hummel, fol. [B. B. Nr. 1360.
Cephalus und Aurore, Cantate, aus Herrn
AVeissens kleinen lyrischen Gedichten mit
Begleitung von 2 Flöten, 2 Alolinen,
Bratsche, Violoucell und Clavecin oder
Pianoforte, in Musik gesetzt von . . . Leip-
zig, im Schwickertschen A^erlage. qufol.
6 Stb. [B. B., auch im Ms. in P. Nr. 1349.
Dresd. Mus. br. Mus.
Er ist dahin, der Frühling, meine Blüthe.
Abschieds -Cantate f. Sopr. u. kl. Orch.
Ms. 18769 P. kl. qufol. [Hofb. Wien.
Die Flucht der Lalage, Cantate f. 1 St.
nüt Streichquart. Ms. in P. u. Stb. [B. B.
Nr. 1347. Musikfr. AVien.
Marianne, Cantate „Nur noch_ eine
einzge bittre Zähre" f. Sopr. 2 A. A^a.
Vcl. u. B. Ms. 17539 P. • [Hofb. Wien.
Cautate : A''erlass uns fürchterliche Klage.
Kl.-A. u. Stb. für Chor u. Orch. im Ms.
[Darmst.
Die Zurückkunft der Lalage, Cant. f.
1 St. mit Streichqu. Fl. u. Hörn. Ms. in
P. u. Stb. [B. B. Nr. 1348.
Benda, Georg.
438
Benda, Georg.
Benda's Gesang- und Ciavierstücke ver-
schiedener Art. Gotha 1782. 36 S. [B. M.
6 Lieder fürs Clav. u. 1 Cantata: Sie
fliehet fort. Ms. 18797. [Hofb. Wien.
Grabet in die junge Birke, abgedr. im
Götting. Musenalmanach 1774, 211. Auch
im Ms. in B. M. 3 Lieder in Münter's
Samlg., siehe Joh. Chr. Fricdr. Bach.
In Lübeck, Ms. Samlbd. von Liedern
und Klav.-Stücken. In Schmidt's Samlg.
verschiedener Lieder 1. Thl. Lied auf
Reisen zu singen. Ms. 18449 Hofb. Wien.
— Im Grabe wohnt Vergassenheit 5 voc.
P. Ms. 18547.
Sammlung vermischter Ciavier- und Ge-
sangstücke für geübte und ungeübte Spieler
(in 3 Abthlg.). Gotha beim Verfasser und
bei Ettiuger. 1. Thl. 1780 lustnimental-
piecen 36 S. 2. und 3. Thl. 1781 Gesge.
u. Instrumentalp. qufol. [B. B. B. M.
B.Dresd.Mus. B.Kgsbg. B.Lpz. Musikfr.
Wien. br. Mus. Schwerin F: 2. Thl.
— Neue vermehrte Ausg. Samlg. verm.
Ciavier- u. Gesang-Stücke. Lpz. Schwickert.
86 S. [B. B.
— 8. Thl. Eondeaux u. Lieder, auch
kleine u. gröfsere Ciavierstücke. Lpz.
Schwickert. 36 S. [B. B. B. M.
— 4. — 6. Thl. Saanlg. verm. Clavier-
u. Gesang-Stücke, ib. 20, 28, 34 S. [B. B.
B. M. nur 4. Thl. B. Wagener Thl. 1—6.
Instrumentahcerke :
2 Concerti per il Cemb. acc. da 2 V.
Viola et Vcl. Lips. 1779 Schwickert.
qufol. 5 Stb. [B. Wagener. B. B. Ein-
siedeln. Neapel Turch.
Concertiuo per il Cembalo acc. da 2 V.
Viola e Vcl. Lps. Schwickert. 5 Stb.
[B. Wagener. B. B.
Ms. in Stb. B. Leipzig: 18 Sinfonien.
Ms. Dresd. Mus. Sinfonia nebst 6 Sona-
tinen. 1. Thl. Gotha, qufol.
4 Sinfonien (in F. G. u. 2 in Cd.) f.
2 V. A. B. 2 Hörn, oder 2 FI. u. 2 Oboen,
auch ohne und mit Triangel. Mss. in Stb.
[Brüss. Cons.
Ms. 1361 in K. in B. B. Sinfonia ä 11.
Stb. Gd.
Sinfonie ex F. ä 2 V. 2 Corni, Va. et
B. sine Cembalo. 6 Stb. im Ms. [Schwe-
rin F.
Ouvertiire in F. f. kl. Orch. Ms. Stb.
[Brüss. Cons.
Mss. B. B. 1363 in K. 7 Concerti ä 5.
Cemb. 2 V. Va. B. in F. G. G. H. F. G.
H. Stb. fol.
— 1364 in K. Zwey Flügel Concerte in
Part. Nr. 1. Esd., das 2. fehlt.
Mss. Dresd. Mus. 10 Concerte für Kla-
vier mit 2 V. Va. u. B. in Gm. Gd. Fd.
Fra. Hm., in Paii.
Concert (in D) f. Clav, mit 2 V. A. u.
B. Lpz., Schwickert. Stb. [Brüss. Cons.
4 Conc. elieuso im Ms. in Stb. [Bräss.
Cons.
Concerto (in Es.) per il Viol. conc,
2 V. A. Bc. 7 Bg. Ms. in B. Wagener.
Concerto (Fd.) a Cemb, 2 V. Va. e B.,
3 Sätze. Ms. in Wolfenb. 5 Stb.
Quartett f. Clav. 2 V. Va. u. Br. Gotha,
Ettiuger. 1780. Stb. [Brüss. Cons.
Ms. B. B. 1362 in K. 2 Trio (Fd.) a Fl.
V. B. Stb.
Trio in Ed. f. 2 V. u. B. Ms. Stb.
[Brüss. Cons.
Trois Senates pour le Clavecin avec
l'accomp. d'une Flute ou Violon. Op. 3.
Beriin, J. J. Hummel, fol. 2 Stb. [B.
Wagener.
Ms. B. B. 1366 in K. o. Vornam.: So-
nata i)er il Cemb. c. Fl. trav. Stb.
6 Duetti a 2 V. 2 Stb. im Ms. [B.
Wagener.
Sonata per il V. solo, Cembalo col Vio-
lone. 4 Bll. Ms. [B. Wagener.
Sei Sonate per il Clavic. Berl. 1757
Winter. .34 S. qufol. [B. Wagener. B.
Leipzig. Hofb. Wien. B. B. C.P. Gotha.
Brüss. Cons. Dresd. Mus. br. Mus.
Sonate a 4 ms. pour le Clav, ou Pfte.
op. 6. Berl. Hummel. HS. [B. Wagener.
1 Sonate f. Kla\'ier in Gd. in Haffner's
Oeuv. melee.
6 Sonaten f. Klavier in Farrenc's Tresor
7. liv. Bd. 14 Nr. 8. 1864. [Brüss. Cons.
B. M.
2 Sonaten f. Klav. Mss. [Brüss. Cons.
In Eostock, Ms. Sonata ä Fl. trav. c.
Cemb. (ohne Vornam.)
Mss. Dresd. Mus. Ch6, 2: Sonata, Fan-
tasia, Sinfonia per il Cembalo, fol.
Sonate f. 2 Clav. [Proske-Mettenl.
Ms. 116. B. B. Ein Stück zur Harpfen-
Uhr. 1 ßl. fol.
— 131 p. 8. Andante vom Herrn Ka-
pellm. . . in Gotha 1765 f. Klav. fol., beide
ohne Vornamen.
Die B. B. besitzt an Autographen 21 Nr.,
aul'ser den bereits oben angeführten sind
noch vorhanden: Chöre, Arien, Terzette
& Cantaten.
Das br. Mus. besitzt noch in alten
Sammiwk. Siehe: 6 Lessons for the harps.
und Symphonies. A coli, of . . . & Sona-
tas by . . . 1762. fol.
Ms. B. B. 19^. Solo f. Klavier. Allegro
u. Presto. Ad. Autogr.
Menuet u. Var. f. Klav. Ms. [Brüss.
Cons.
Benda, Johann.
489
Bendeler, Joh. Phii.
Canzonet. f. Klav. mit Var., s. Ettinger.
Fantasia xind Allegro f. Klav. Ms.
[Schwerin F.
Scherzi Nothinii, Ms. [Berlin K. H.
Variat. f. Klav. in Ettinger's Canzo-
nette 1781.
Sonaten f. V. u. Bc. Mss. Stb. [Brüss.
Cons. 2 voll.
Ms. B. B. 131.^ m in fol. Solo p. Yio-
lino e B. ex C.
Solo per Viola d'amore e B. Ms. [B.
Wagener.
Klavierpiecen iind Gesänge in neuen
Ausg. (Eitner, Verz.)
1 Sinf. f. Ivlav. Breitkf5pf 10. üi Far-
renc's Tresor Bd. 7 sechs Sonaten.
In musical. Quodlibet p. 4 u. 32 aller-
lei Klavierstücke.
In 6 Rondo u. 6 kl. Lieder, 1 Nr. 1784.
In Welcker's Six Lessons 1 Nr.
Ein Brief an Rust vom 27/2 1780, ab-
gedruckt im Hosäus p. 60.
In Hofb. Wien, Ms. 19325 eine General-
bass-Lehre, Fragment.
Benda, Johann, Bruder des
Franz', geb. 1713 zu Alt-Benatkv,
■j- 1752 zu Berlin, hielt sich um
1733 in Dresden auf, von wo ihn
sein Bruder Franz 1734 nach
Rheinsberg nahm, ihn unterrichtete
und 1740 in die Kgi. Kapelle als
Violinist brachte. Er erhielt an-
fänglich 150, später 300 Thlr. Ge-
halt. (Ledebur. Bitter 1, 26.)
Ms. B. B. 1370: Trio ex C. p. Flaute,
Yiol. et B. in Stb. — 20 Capriccj f. V.
[Musikfr. Wien.] Siehe auch Frz. Benda
10 Sonaten f. V.
Benda, Joseph, geb. 7. März
1724 zu Alt-Benatky, gest. 24. Febr.
1804 zu Berlin. Kam bei der
Uebersiedelung der Familie 1740
nach Berlin, wurde der Schüler
seines Bruders Franz und 1742
Kgl. Kammermusikus (als Violinist),
vertrat später seinen Bruder als
Konzertmeister und rückte 1786
in dessen StelJe ein. Erst 1798
wird er in den Ruhestand ver-
setzt. (Ledebur. Bitter 1, 26.)
Sonata per il Cembalo. Ms. Dresd. Mus.
Etüden in Franz B.'s Etudes, Lpz. Hoff-
nieister & Külmel.
Benda, Juliane, s. Reichardt.
Benda, Karl Franz, Sohn des
Joseph's, geb. 1753 zu Berlin, gest.
1. Dez. 1817 ebd. im 65. Lebens-
jahre (Lpz. Ztg. 19, 49). Er war
Kgl. Kammermusikus in Berlin.
Benda, Karl Hermann Heinrich,
geb. 21. Mai 1748 zu Potsdam
(nach Reichardt 1, nach Gerber
den 2. Mai), gest. 15. März 1836
zu Berlin (Vossische Ztg.). Sohn
des Franz B., bildete sich zum
Violinisten aus, wurde gegen 1766
Kgl. Kammermusikus, später Ballet-
Correpetitor und 1802 Konzert-
meister.
Sonata per il V. solo e B. Autogi". B. B.
6 Adagios f. d. Pfte. nebst Bemerkg.
über Spiel u. Vortrag des Adagio. Berlin,
Himimel. 13 S. [B. Kgsbg. B. B.
Bendehowe, siehe Benbowes.
Bendeler, Johann Jakoh, um
169 7 Kantor in Wolf enbüttel(Werck-
meisters Hypomnemata),
Bendeler, Johann Philipp, geb.
um 1660 zu Riethnord hausen bei
Erfurt, war um 1697 Kantor uijd
5. Schulkollege zu Quedlinburg.
(Werckmeister'sHypomnemata,Ger-
ber 2 und seine Drucke.) Er gab
heraus:
Organopoeia oder Unterweisung wie eine
Orgel zu erbauen . . sei (Titel bei Becker
1, 247). Frckft. u. Lpz. (c. 1690). 40.
48 S. [B. B. B. Hbg. B. M. Dre.sd.
Glasgow. B. Lpz. Bologna. Musik-fr.
Wien. (Gerber 2 Beschrbg.)
— Andere Ausg. Orgel - Bau - Kunst,
oder . . . Franckfm-t 1739. 4«. 52 S.
[Proske. Brüssel. B. Lpz. Kopenhag.
Directorium musicum, oder Grüudl. Er-
örterung Dereijenigen Streit-Fragen, Wel-
che bifshero hin und wieder zwischen
denen Schul -Rectoribus und Cantoribus
über dem Directorio Musico moviret wor-
den. Nebst beygefügten Responsis einiger
hochberühmten Juristen CoUegiomm. Zum
Druck übergeben Von Joh. PhU. Bendelern,
Cant. zu QuedHnb. Gedruckt im Jahr
1706.
Kgl. B. Berlin, Abthlg. Bibl. Dieziana.
Quart 2899 (Spitta. Bach ü, 49.5. Beckoi-,
Litteratur 472). B.M. Lüneburg. B.Lpz.
Brüssel. Musikfr. Wien.
Bender.
440
Benecken.
Bender, C . . ., die B. Darmstaclt
besitzt von ihm ,,Scena ed Aria
con cori" Lascia al meno ch'io
riprendo. P. Ms.
Beiidiiiello, Agostino I., aus
"Verona. Fetis und Nerici 47 ver-
wechseln ihn mit dem folgenden
Autor, der aus Lucca gebürtig ist,
Canonicus war und fast ein Jh.
später lebte. lieber obigen Autor
ist aus seinen Druckwerken, soweit
sie mir vorgelegen haben, nichts
zu erfahren. Man kennt von ihm:
1. Sacrarum Modulationum 8 voc. Hb. 1.
Veronae 1585 Seb. ä Donnis. Stb. 4".
[B.B: T2. B2.
2. Sacr. cantionum 5 voc. IIb. 2. Ven.
1588 Amadinus. 5 Stb. 26 Nrn., die
letzte von G. M. Asula. [B. K.
3. Sacramm cantionum 4 vocibns con-
cinendaruin Lib. 1. Ven. 1592 Amadinus.
4 Stb. 40. [Bologna.
4. Sacrarum cant. 4 et 5 voc. libri duo.
Francof. 1604 N. Stein. 5 Stb. 23 Nrn.
[Proske. Upsala.
— lib. 2. 5 voc. ib. 5 Stb. 25 Nrn. [ib.
5. Ms. Z. 28. B. B. Codex, Part. 1599,
S. 1 : Iste sanctus 4 voc. — Ms. B. M :
Iiftnolatus 4 voc. und Ms 91 in Part, für
Orgel geschrieben, fraglich welcher ß.,
fol. 65 ein Magnific. zu 12 St. Die Be-
merkung Maier's im Hds.-Kat. S. 152
wirft beide B.'s zusammen.
In Phalese's Corona Sacra 1626 ein Gesg.
Beiulinello, Agostino IL, aus
Lucca gebürtig, nennt sich Cano-
nicus regulari Laterauense, ferner
sagt er in der Dedication zu 1671,
dass er Prior in S. Agostino zu
Piacenza und Erzpriester in an-
deren Kirchen seines Ordens S.
Frediano sei. . Das Liceo mus. zu
Bologna besitzt von ihm:
Psalmi vespertini ternis, 4, 5 voci, ad
Organum concinendi, una c. Litaniis . . .
Op. 1. Bononiae 1671 ts^pis Jac. Montij.
4". 6 Stb. 40.
Nerici p. 48 teilt mit, dass die Familie
Puccini ein Salve regina 4 voc. im Ms,
von ihm besitzt. Nerici glaubt, dass es
der.selbe Autor sei, der im 16. Jh. lebte.
(Siehe den vorhergehenden Artikel.) Er
soll um 1707 gestorben sein. Die weiteren
Mitteilungen desselben aus Dokumenten
u. Druckwerken verwechseln den Kom-
l^onisten abermals mit einem Abt u. ge-
lehrten Theologen, der erst am 21/5 1665
geboren ist, und dieser soll 1671 sein
opus 1 herausgegeben haben? In der
Hofb. zu Wien, Ms. 15608 ist ein Bendi-
nelli, ohne Vornamen, mit 1 Magnificat
8 V. u. 1 Hymnus zu 4 — 6 St. vertreten.
Bendiiielli, Cesare, nach seinem
Porträt in' der Kirche zu Auf-
kirchen befand er sich in Ksl.
Diensten, wurde aber irgend einem
Fürsten auf «inbestimmte Zeit ge-
liehen u. 1582 (wie man auf dem
Porträt liest) vom Kaiser wieder zu-
rückgefordert. JEr machte die Rück-
reise auf dem Donaustrome.
Bendiiielli, Ubaldino, ein
Komponist des 16/17. Jhs., der in
Stb. (Nr. 1274) erwiihnt wird, siehe
Kat. S. 64 der B. Dresden.
Beiidiiii dl Pietrasanta, Ste-
fano Tommaso, lebte in der Mitte
des 18. Jhs. und nennt sich einen
Dilettanten. Er gab heraus:
II cantore brevemente istniito nel canto
fermo e l'organista nel rispondere al coro.
Opera del dottore Stefano . . . , dilettante
in questa materia. Firenze 1761 Moücke.
12«. 56 S. [Bologna.
Bendl, . . . um 1786 Musikdirek-
tor an der Wilhelmischen Truppe
in Baden bei Wien, die im Winter
in Wien spielte (Reichard 1787, 222).
Bendiisi, Francesco, geb. zu
Sieua. Gab heraus:
Opera nova de Balli Di ... a 4 accomod."
da cautare & sonare d'ogni sorte di ström.
Ven. 1553 Ant. Gard. 4 Stb. 24 Tänze,
[br. Mus:A. T. B. M. Mu.sikfr. Wien.
Wasielewski 3 druckt unter Nr. 30 zwei
Pieceu ab.
Beiie, GioTanni dal, Heraus-
geber und Sammler des Samlwk.
Musica spirituale Lib. 1, di Canzon
et Madrigal! a 5 voci. Siehe unter
Scotto 1563.
Benecke, . . . trat 1752 in Lon-
don als Violoncellist auf (Pohl 2, .371).
Bene[cjlfen , Friedrich Bur-
chard, geb. 13. August 1760 zu
Benecken.
441
ßenedetti, Pietro 11.
Kloster "Wennigsen, einem Dorfe
bei Hannover, gest. 22. Sept. 1818
zu Wülfingbausen b. Hannover.
Studierte Theologie, lebte dann im
Kloster Wennigsen, wie er im
Gramer 2, 997 im Jahre 1786
selbst anzeigt, wuide 1790 Pastor
in Ronnenberg b. Hannover und
1803 in Wülfingbausen (Biogr.
Bock'sche Musikzlg. 1887, 265).
Er war ein fleifsiger und beliebter
Liederkomponist, schuf auch die
Chorahnelodie: ,,Wie sie so sanft
ruhn." (Urteil: Lpz. Ztg. 4, 330,
welche die Lieder als schwache
Erzeugnisse bezeichnet. Zahn 5,
466.) Man kennt von ihm:
In Memoriam. Lied (Rosen welken und
verschwinden). Göttingen im Nov. 1776.
[Dresd. Mus.
Lieder der Unschuld und Liebe mit CL-
Begltg. (Frau Landcrostin von Reden
gew.) Hannover bei Oebr. Hahn, qufol.
36 S. 23 L. u. 5 Misnuets. [B. G. B.
"Wagener. Brüssel Cons. Berlin K. H.
Lieder u. Gesänge für fühlende Seelen,
nebst 6 Menuetten. Hannover 1787
Schmidt. 4^. Hierin das Lied: Wie sie
so sanft ruhen. [B. B. B. G. B. Lpz,
Brüss. Cons.
Lieder u. kleine Klavierstücke für giite
Menschen. Hannover 1794 bei Chrstn.
Ritscher. 47 S. [B. G. Brüss. Cons.
Schwerin F.
Lieder der Religion, der Freundschaft
n. Liebe mit Cl.-Begltg. Haunov. (1805)
Gebr. Hahn fol. 27 Nrn. [B. B. B. G.
Hannov. B. Lpz.
In Melodien zu den Liedern f. Volks-
schulen von Hoppenstedt. 3. Ausg 1. Thl.
Hannov.* 1809 Hahn, enth. 77 Melod. von
B. [B. B. B. G. B. Lpz.
Der 2 Thl. ist von Heinrich Wegener.
1 mehrst. Lied in nuuer Ausg. (Eitner2.)
BeDCiietti, Domeiiico, Musiker
der Signoria zu Bologna. Adr.
Banchieri richtet einen Brief 1628
an ihn (siehe Kat. 1, 4 B. Bo-
logna). Die B. Bologna besitzt
von ihm:
„Litanie della B. V. a 8 voci" in Giro-
lamo Giacobbi's Letanie e Motetli 1618.
Dort wird er auch ein Sänger an S. Pe-
tronio genannt.
Benedetti, Padre Francesco
Maria, ein Minoriter zu Assisi und
daselbst Kapellmeister, lebte um
1737. Das Liceo zu Bologna be-
sitzt von ihm:
1. Regole per sonare siüla ])arte de
Basso. Ms. autogr. 16 Bll. kl. fol.
2. Regele generali per sonare sopra la
part3 ... Ms. 26 Bll.
3. Regole per sonare suUa parte de
basso. .38 Bll.
4. Regole per il basso continuo. Von
Nr. 5 — 8 folgen Kopien nach einem un-
genannten Autor (.siehe Kat. 1, 276; der
Verfasser des Kataloges glaubt, dass es
Uebersetzungen nach Raineau sind).
Benedetti, Giovanni Fran-
cesco, aus Lucca, lebte um 1740
in Mantua als Maestro an der
herzogl. Kapelle und starb nach
Nerici 277 um 1760. Das Archiv
des Seminars S. Michele in Lucca
besitzt von ihm:
1. Messe e Vespro a 4 v. concert. c.
ström. 2. Salmi a 4 v. brevemente con-
certati c. V . . . dedicati 1742. Wahr-
schemlich Mss.
Benedetti, Pietro I., ein Theo-
loge zu Florenz, war Mitglied der
Akademie degli Elevati und trug
den Namen \J Invaghüo, wie uns
die Drucke von 1611 u. 1613 be-
lehren. Am 27. März 1620 erhielt
er an S. Lorenzo in Florenz die
sechste Kanouikatspfründe unter
dem Titel S. Amato Abate (Viertel].
5, 534). Man kennt von ihm:
Musiche di..'. Fiorenza 1611 gi'heredi
di Christofano Marescotti. 1 vol. in fol.
29 S. mit 22 ital. Gesg. für 1 St. u. Bc.
[B. ßr.
Musiche di . . . Hb 2. Ven. 1613 Ania-
dino. fol. 29 S. 26 Gesge. f. 1 St. mit
Bc. [B. Br. R. C of Mus. Florenz B. L.
Rom B. B. C. P.
Musiche di . . . a 1, e 2 voci cou alcune
spirituali nel fine. Lib. 4. Firenze 1617
Pignoni. fol. [C. P.
! Benedetti, Pietro II., geb. zu
1 Assisi gegen 1685, war Kanonikus
I beim Kollegium zu Spello und
I Kapellmeister an der Kirche Apiro
, bei Rom. Auf dem folgenden
Benedict.
442
Benedicti;s Appenzeller.
ersten Drucke nennt er sich D.
Pietro Canonico Benedetti, Maestro
di Capella di Kicauati e della su-
detta Sacra Maestä (von Polen).
Ich kenne von ihm:
1. Applaus! festivi delle virtii morali
alle imniortali glorie della Sac. Maesta
d'Augusto II. te di Polonia ... 6 voc.
Ms. B892 in P. 39 Bll. [Dresd. Mus.
2. Offertorii per tutte le Domeniche
miüori dell'auno a 2 voci . . . Op. 1. Bo-
logna 1715 Silvani. 3 Stb. 4P. [Bologna.
3. Antifone delle beata Verg. termina-
tive dell'officio divino per tutti tre i tempi
dell'anno a solo, ä 2 e ä 3 voci, c. V. e
senza. Yen. 1716. Stb. [R. C. of Mus.
4. 12 Sonates p. V. et Clav. Amst.,
Le Cene. 2 Stb. [Brüss. Cons.
Benedict, . . . um 1782 Musik-
direktor an der Böhmischen Truppe
in Mainz u. a. 0. (ßeichard 1783,
263.)
Ein Pater Benedict, Mönch an
St. Norbert ist in der Stiftsbibl. in
Göttweih mit einer Messe vertreten.
Ein Lautenist Benedict stand um
1622 in Augsburger Diensten (M.
f. M. 30, 25).
Benedieti (Benedictis, wie er
sich unter der Dedic. unterz.), Don
GriOYaiiiäi Toiiiaso, da Pascarola,
lebte um 1589 zu Neapel nach
der Dedic. zu urteilen und ist
folgendes Werk sein erstes Druck-
werk:
... 11 1. lib. de Madrigali a 5 voci.
Ven. 1589 ad iustaotia di Scipion Rizzi.
5 Stb. 4«. 29 Gesge. [Neapel Cons.
Benedictis, Bernardus, oder
de Paulis Florentinus, vom 20. Aug.
1514 bis zu seinem Tode am 23.
Januar 1548 päpstl. Sänger. Er
liegt begraben in S. Maria sopra
Minerva. (Viertelj. 3, 256 u. Reg.
zu Bausteine 3 von Haberl, S. 115.)
Benedictis, Christophorus, de
Urbino, 1529 päpstl. Sänger (Viertelj.
3, 262).
Benedictis, Donato de, da
Taranto monaco celestino, gab
heraus :
Harmonici concentus. Ven. 1614 Vin-
ceuti. [Ferrara.
Benedictus, siehe Diicis.
Benedictus, 1514 Sänger der
Capella Julia am St. Peter in Rom
mit 3 Duc. monatl. Gehalt. Am
16. April 1514 wird er als Magister
bezeichnet und empfängt Zahlung
für 3 Knaben. Haberl (in Viertelj.
3, 258) glaubt, dass dies der Sänger
Papien sein könne, der im Jahre
1526 in den Listen gez. ist (Haberl,
Bausteine 3, 110).
Benedictus Appenzeller (Bene-
dictus Abbatiscellanus), nach seinem
Geburtsorte in der Schweiz ge-
nannt. Er ist nicht mit Benedictus
Ducis zu verwechseln, der in den
Musiksammelwerken meist nur mit
Benedictus bezeichnet wird. Die
einzige sichere Nachricht über ihn
erhalten wir aus den Akten des
belgischen Archivs; hier wird er
von 1539 bis 1555 unter dem
Namen „Benedictus Appenzelders"
als Lehrer des Knabenchores an
der Kgl. Kapelle zu Brüssel als
Nachfolger Jean Gossins verzeich-
net. Von seinen Kompositionen
kennen wir nur wenige, die den
vollen Namen tragen und nur die-
jenigen können wir ihm sicher zu-
schreiben. In dem Samlwk, 1553 c
und 1557a: Lib. 4 und 12. Eccle-
siasticarum (Susato) befinden sich
4 Gesänge mit Benedictus ..Appen-
zeller und einer mit nur Benedic-
tus gezeichnet. Es sind die Mo-
tetten: „Ave verum", „Orasmus te",
„In illo tempore" und „Beati om-
nes" .(auch im Ms. 940 Nr. 169
B. Proske und B. M. vorhanden).
Der Index nennt ihn aber nur
Benedictus und auch in den Stb.
kommt hin und wieder nur der
Name Benedictus bei den verzeich-
neten Motetten vor. Man sieht
daraus, wie ungenau die Heraus-
Benedictus Appenzeller.
443
Benedictus, R. F.
geber verfuhren, oder selbst nicht
Bescheid wussten. Fotis' Verzeich-
nis der Gesänge des Autors ist
ganz ungenau. Straeten teilt Bd. 7
p. 421 ein Sancta Maria von 1548
im Facsimile mit von einem Einzel-
druck auf Leinewand, der Maria
von Ungarn und Böhmen, Statt-
halterin der Niederlande, gewidmet,
welches aber nur mit Benedictus
gezeichnet ist. Straeten glaubt,
dass es obigem Autor angehört.
(Monatsh. 8, 57 ff. Straeten 3,
246. 309 — 11. 7, 431.) Seine
Yermutungen, dass der Name Ap-
penzeller ein Familienname ist, kann
uns vorläufig wenig nützen. Nur
an dem Einen müssen wir fest-
halten, dass nur die beliebtesten
und am höchsten geschätzten Kom-
ponisten damaliger Zeit sehr oft
nur mit Vornamen verzeichnet sind,
während andere v/eniger bekannte
stets mit vollem Namen genannt
werden. — Ein Gesang siehe in
Manuscript, B. Proske. Fraglich
sind die mit Benedictus gez. Ge-
sänge im Ms. 15613 der Hofb.
Wien. Ich stelle sie unter Ducis.
Beiiedietus a San Joseplio,
in Frankreich bekannt unter dem
Namen Grand Carme. Sein Fa-
milienname soll Buns gewesen
sein. Geb. um 1642 zu Nimwegen.
Fetis sagt: er starb um 1716 im
Kloster zu Boxmeer in der Nähe
von Herzogenbusch, das ist aber
nicht richtig, denn er nennt sich
noch 1721 Organist, Jubilierter
des Klosters Monte Carmelo, Bene-
dictiner ä Josephe. 1666 bezeich-
net er sich als „Frater ordinis F. F.
beatiss. Virginae Mariae de Monte
Carmelo", In einem späteren
Drucke (s. a.) als Subprior. Das
Karmeliterkloster befand sich in
oben genanntem Orte Boxmeer.
Straeten zeigt in 1, 211. 213. 221.
224 eine Anzahl "Werke von ihm
an, die einst die Kirche Walburge
in Andenard besafs. Mir sind be-
kannt :
1. Missae, Litaniae et Motettae 4 — 6 v.
c. instr. et ripieiiis. Op. I, Antv., haered.
P. Phalesius 1666. 15 Stb. (3 Mess.,
4 Mot.) [Musikfr. Wien 15 Stb.
2. Corona stellaram diiodeeim serta
I. n. III. IV. vocib. et instr. Ed. 2. Antv.
Phalesius 1673. 40. [Amst: T.
3. Encomia sacra musica decantanda
una, duabus, tribus voc, et uno quinque
instnim. op.Vl. ültrajecti 1683. [Paris Nat.
4. Manuale chori ad usum ordinis Car-
melit. juxta norniam Benedicti a S. Jo-
sepho, Organistae et Musici famosiss. no-
\ater correct. et auctum curaque Joa. Bapt.
a. S. Arcadio impressum. Bruxell. 1721
L. de Wainne. 12". [Rosenthal 26. B. Lpz.
5. Orpheus Elianus a Carmelo in orbem
editus, ded. Comiti Oswald Albert Franc,
de Bergh . . . (für 2 Y. Vcl. u. Organe).
Amst. Roger. 4 Stb. [B. Wagener.
6. Ms. ß. Upsala: 2 Motett.
Benedictus de Opitiis, siehe
Opitiis, 1515.
Benedictus, Christophorus de,
de Urbino, siehe Benedictis.
Benedictus, Johannes, Saxo.,
ist am 3. Mai 1686 in der Univers,
zu Leyden als Musicus universi-
tatis eingezeichnet. (Bouwst. 3, 3.)
Benedictus (Benedetto), Joannes
Baptist, geb. zu Venedig, um 1590
zu Turin gestorben iui 60. Lebens-
jahre, war Mathematiker u. schrieb:
Speculationes mathematicae et physicae,
in der sich auch eine theoretische Ab-
handlung über Musik befinden soll. Nach
Fetis besitzt die Bibl. in Turin im Ms.
.,De optica, musica et machinis".
Benedictus, P. F., 17. Jh. Die
B. Upsala besitzt im Ms.
3 Motett. f. Singst, u. lustr. in P. Talni-
latur. — 1 Litania u. 1 Kyrie zu 4 St.,
2 Y. u. Bc. in Stb. fol.
Benedictus, R. P., das Ms. in
B. Kgsbg. trägt die Notiz: Inser-
viunt I Molitor, P. 1. Kectori Craut-
hemii 1760. (N. a. A.) Man kennt
von ihm:
Benegger.
444
Benelli, Antonio.
Salvatoii ascendenti Vesperae ex D tt
(4 St. 2 V. 2 Clariui, Violone et Org.
Tymp.) Ms. B.B. Nr. 1410. P. iü gr. fol.
— Ms. B. Kgshg. 4". in 10 Stb.
Beiieg'ger, . . . gab nach Gerber 1
Lira 1782 zu London 6 Trios f. FL,
Y. u. B. und 24 Duetten f. Horu
heraus.
Beiieke, ... In einem hds. Saml-
bde. der B. Lübeck (Kat. p. 18)
vom Jahre 1776, befindet sich
obiger Autor mit einigen Piecen
vertreten. Da der Bd. schon 1776
geschrieben ist, so könnte es viel-
leicht der Yioloucellist Benecke sein
(s. d.).
Beiieken, siehe Beneckcn.
Benelli, Allemanno, s. Meloui,
Annibale und Bottrigari.
Benelli, Antonio, Peregrino,
geb. 5. Sept. 1771 zu Forli (Ro-
magna), gest. 16. Aug. 1830 in
Börnichen im sächs. Erzgebirge.
Schüler von Martini und Mattei,
trat 1790 als Tenorist in der Oper
zu Neapel auf, 1798 in London.
Von 1801 — 1823 war er mit
900 Thlr. an der Hofoper in Dres-
den angestellt (Fürstenau 1, 176.
181); als er 1823 pensioniert wurde,
ging er nach Berlin und wiuxle
an der Kgl. preufsischen Singschule
als Lehrer angestellt. 1829 ging
er wieder nach Dresden und bald
darauf nach Börnichen. Aus dem
einstigen Verehrer Spontini's war
ein sti'enger Tadler geworden^ und
gab er dieser Sinnesänderung 1829
in kritischen Briefen Ausdruck;
dies veranlasste die preufs. Ver-
waltung ihn seines Amtes zu ent-
setzen. (Siehe die Briefe Lpz. Ztg.
31, 367 ff.; eine Biogr. 33, 27.
Urteil über seine Solfegg. 31, 605.
— Felis. — Ledebur.) Von seinen
Arbeiten kann ich nachweisen:
Messa ä 4 v. con cori e a piü ström,
obl. Ms. P. [Darmst. Dresd. Mus. — lu
B. B. 2 Missae 4 voci c. ström. Esd. u.
Cm. Ms. 1430/31. P.
Messe, Ms. P. u. Stb. in Dresd. katbol.
Kirche.
Pater noster ä 5 voci pieno. P. Lips.,
Breitk. & H. 7 S. [B. Wagener. B.
Kgsbg. Darmst. Musikfr. "Wien. Dresd.
Mus. im Ms. P.
Planctus beatae Mariae V. Stabat mater,
vocibus 4, choris et instrum. P. Lpz.,
Probst. 49 S. [B. B. B. AVagener. br.
Mus. Dresd. Kgl. Kapelle. Musikfr. Wien.
Stabat mater vocibus quatuor choris et
instrumentis. P. Dresden 1821. [Dresd.Mus.
2 Adoramus ä 4 v. Ms. P. FmoU. [B.
Kgsbg.
Adoramus 4 v. u. Ave Maria 5 v. P.
Ms. 128 p. 37 u. 44 in B.B., auch Ms. 343
Autogr. (cf. B. 31.)
Ave Maria a 3 voci. Ms. 98 in B. Kgsbg.
Ave Maria 5 voc. P. Autogr. B. B.
De profundis 8 voc. c. Bc. Fd. P.
Octobre 1828. Ms. 1434 B.B. Berl.
Singak.
Domine et Dixit 4 voc. c. instr. Ms. 28.
P. [Dresd. Mus.
Quicunque terra nati ä 5 v. Ms. 98 in
B. Kgsbg.
Salve regina 4 voci pieni. Lpz., Br.
& H. P. [B. B., auch im Ms. 1435 in K.
Dresd. Mus. im Ms. P.
Pianto d'Elpino per la morte d'Egie.
Cantate pastorale ä 2 v. col Cemb. Lps.,
Br. & H. [Dresd. Mus.
Scena et Aria col Pfte. Vien., Sauer
& Leidesdorf. [B. B.
Recitativ e Cavatina. op. 32. Berl.,
i Schlesinger. [B.B. Musikfr. Wien.
j Scena e Polacca. op. 31. Berl., Schle-
I Singer. [B.B. Musikfr. Wien.
i Aria alla Polacca „Da te lontano".
Brunsvig., Spehr. [B. B. Musikfr. Wien.
; Cavatina, op. 33. Berl.,Schlesinger. [B.B.
t Cavaiiua per Sopr. (Per pietä bell'idol
mio) c. acc. di flaute o violino e pfte.
Berlin. Schlesinger. [Maild. Cons.
i 4 Notturni li 4 voc. (ital. u. deutsch.)
Lpz., Br. & H. 14 S. [B. Wagener.
Musikfr. Wien.
4 Ariette e 2 Duetti. Lps., Br. & H.
[B. B. Musikfr, Wien.
— London als op. .ö gedr. [br. Mus.
VI original vocal pieces, consistiiig of
' 4 venitian canzonetts, a Duet and a Not-
turno for 3 voices. [Musikfr. Wien.
I Sonata da Cembalo. Ms. LIIL qufol.
: [Dresd.Mus.
Benenoit.
445
Benevoli.
Regele per il Canto figurato o siano
precetti ragionato per apprendere i prin-
cipj di musica con Esercizi, Lezioni et in
fine Solfeggi, per imparare a cantare.
Regeln für den figuriiien Gesang ... 2
parte. Dresden, (1S14) a spese dell'autore.
fol. [B. B. Dresd.Mus. Dresd. Ein-
sied ein.
— 2. Aufl. Dresd. 1819 Arnold, fol.
[B. B. B.M. B.Kgsbg. Florenz. br.Mus.
Paris Nat.
Solfeges pour la voix de Basse, op. 34.
Berl, Trautweiu. 16 S. [B.M. Dresd.
Musikf r. AVien.
— op. 35. Bronsv., Meyer jr. 24 S.
[B. M. Dresd. B. B.
B.B. im Autogr. 1 Brief: Berlin 30/81829.
Benenoit, ... 15. Jh. Der Cod.
37 des Liceo Bologna enthält die
Fuga sex tempora : Gaude tu baptista.
Bener, ... 15. Jh. Cod. 568 in
B. Estense in Modena 1 Gesg.
Benet de Opicijs, siehe Opitiis.
Benet, Joannes, 15. Jh.
Im Codex 87 und 92 des Domkapitel-
archivs zu Trient (jetzt Hofb Wieu) be-
finden sich fol. 130 Dens creator omnium,
fol. 82 b. Sanctus. 165 b. Et in terra.
226 b. Sanctus, alle zu 3 Stim. Im Codex
37 zu Bologna heilst er Joannes Benet
Anglicus und ist mit Sanctus, Benedictus,
Qui toUis et Agnus Dei 3 voci Nr. 25 u.
26 vertreten. In B. Modena befindet sich
im Ms. 1 geistlicher Gesg. zu mehreren
Stimmen.
Benetti, ... In der Bibl. der
Christ chiirch in Oxford eine Can-
tate a voce sola.
Benevento (IL San Raffaelle,
ein Graf und Direktor des Kgl.
Instituts zu Turin, Komponist und
Yiolinist, lebte um 1770, ging
später jiach Paris und gab 2 Briefe
über Musik heraus, die in der
Raccolta degli opusculi di Milano,
tom. 28 u. 29 Aufnahme fanden.
Das br. Mus. besitzt von seinen Kompo-
sitionen: 6 Duetti p. 2 V. London, fol. —
6 Sonate a V. e Cemb. solo. Paris, fol.
Benevoli, Orazio, auch nur
H. B. gez., der natürliche Sohn des
Herzogs Albert von Lorraine, geb.
um 1602 in Rom, gest. nach Baini
am 17. Juni 1672 ebdort. Ei- war
ein Rchüler Yiuc. Ugolini's (Fetis),
erhielt den Kapellmeisterposten an
San Luigi de' Francesi, ging dann
1643 — 45 in den Dienst des Erz-
herzogs von Oesterreich, kehrte
darauf wieder in seine frühere
Stellung zurück und wurde am
23/2 1646 Kapellmeister an S.
Maria Maggiore in Rom und am
7. Nov. desselben Jahres Kapell-
meister am S. Peter in Rom „in
Vaticano"', wie ihn auch Florido
1650, 1668 und Caifabri 1665 be-
zeichnen. Ein Druckwerk ist von
ihm bis jetzt nicht nachweisbar,
nur in Sammeldruckwerken ist er
mit einigen Gesängen vertreten
(Eitner 1. Siehe auch S. 289,
1668.) Aufserdem in Ell. Berretti's
Samlwk. 1643: Gaudeant angeli
und Super muros 3 voc. Ferner
1 dreist. Laudate im Caifabri 1665. —
2 Motetten (0 bone Jesu. — Exultabunt
labia mea 2 voc. c. Bc.) in Poggioli's
Scelta di Motetti 1647. — In Bianchi's
(Dom.) Sacrarum Modulationum 1642:
Quam bonus panis u. Ego sum panis. —
In Sileari's Sacri concerti 1675: Miseri-
cordia Domini 2 v. c. Bc, — In Florido's
Concentus sacras 1643: Qui sequitur me
3 V. c. Bc. u, Laudem Dni. 2 v. c. Bc.
In desselben Samlwk. von 1645: Surge
propera 4 v. c. Bc. — In dessen 1648
(1649) : Cognoscam te Domine 3 v. c. Bc.
— In dessen 1650: Qui descendunt 2 v.
— In dessen 1654: Venite et videte 3 voc.
— Ocrdos meos 1 v. c. Bc. in 1659. —
Ego autem pro te Dne. 1 v. c. Bc. in
1663. — Agite dies laetitiae 3 v. c. Bc.
in 1664. — Veni electa mea 2 voc. c. Bc.
in 1672 (Florido's Samlwk.) — In Geort-
som's Scelta de Motetti 1656 mit 2 Mo-
tetten: Fortitudo mea 3 v. Yenite 3 v.
In Florido's Alias cantiones 1655, Ausg.
1657: Sit mundo laetissima 3 voc. c. Bc.
— In Chrstph. Ballard's Recueil de Mo-
tets 1712: Quajn pulchra, T. B. 2 Yiol.
Bc. pag. 87.
9 Gesänge in Neudrucken (Eitner 2).
— In Bishop's Repertorium musicae Lond.
1848 eine Nr. — In Wülluer's Chor-
übungen, Neue Folge die 16 stim. Messe:
Kyrie u. Christo.
Mss. in Bologna: 1. Missa in diluvio
Benevoli.
446
ßengral
aquarum raultarum 16 voc. fol. — 2. Missa
Tiracorda a 16 voci. Missa Si Deus pro
nobis 16 voc. Missa Tu es Petrus 16 v.
Missa Benevola 16 voc. 3. 8 Messe: In
angustia pestilentiae a 16 v. Angelus
Doniini 12 v. Onde tolse amor 12 v.
4. Messa a 12 voci coU'org. alte Part, in
fol. 5. Messe a 16 v. Autogr. P. 6. Et
ecce terremotus factus est inaguus, 4 Bassi
c. l'org. P. 1628. 7. Mihi autem nimis
8 v. c. org. P. 8. Dixit Dnus., 24 voci
in 6 cori coirorg., alte P. in gr. fol. 9. 0
vos omnes qui transitis per viam a 8 v.
a capella, alte P.
In B. B. Autogr. Missa 16 voc. (1. Diso.
bbb|dd| bda|b).
— Missa 16 voc. (1. Die. b b | c f. es d c |
beb b).
— Ms. 1450 (ist die 2. der eben ver-
zeichneten Messen): Missa In diluvio 16 voc.
P. Dieselbe Messe noch 5 mal in Kopien.
Ebenso in Kremsmünster, Hds. von Chiti
mit der JSfotiz : dal Sig. . . . mastro di Ca-
peila della sacros. Basilica di S. Pietro in
Yaticano. Roma li 5. Sept. 1660. In 4".
10 Bog. Part. — Dieselbe Messe von
Zelenka's Hd. in Dresd. Musikal.-Samlg. P.
(B. B.) Missa Paradisi portas 8 voc. Ms.
W103. P.
— Missa in lectulo meo 8 voc. Ms.
W103. P.
— Ms. L32. Messa 3 voc. Dm. P.
— Ms. L31. Messa 8 voc. u. Missa
tira corda 4 cori in Stb., letztere auch L 316.
— 9411. Sanctus u. Dona nobis 16 voc.
von Gottl. Harrer instrumentiert. P., auch
in B. Kgsbg.
— L31. Magnificat 8 voc, Gloria laus
4 V. und Ingrediente 4 v.
— Ms. 293 Autogr. Haec dies a 4 voc.
— Allerlei Motetten in Ms. 5. 37. 68.
103. 1451 (Eegna terra 12 voc. c. Bc.)
L321. In T16. 58. 80. 113. 137. 154.
155 in P. — Ms. 535 Alfieri 2. Bd. S. 48
u. 57.
In B. Br: 0 beatum 3 voc. c. B. Ms. 125.
in Stb.
Christe eleison, 4 voc. Dd. 3/2 Ms.
B. Kgsbg.
B. M. Missa Si Deus pro nobis 16 voc. P.
Dresd. kathol. Kirche im Ms., P. u. Stb.,
eine der Messen zu 16 Stirn.
Missa in diluvio acquarum multarum
ä 4 chori reali. Ms. A 30 P. [Dresd. Mus.
Missa a 4 chori c. Bc. alte Hds. in P.
Bd. 4. [Breslau Kircheninst. In Bd. 112:
Ecce ajiparebit Dnus. 6 voc. P.
Mss. Hofb. Wien: Nr. 15530 Missa (Gd.)
a 4 voci c. oi-g. P. gr. fol. — Nr. 15980
Missa in diluvio (Am.) 16 voc. P. —
Ms. 15604 P: Dixit Dnus. 12 voc. u. 2
Antifoni a 4 Bassi.
Ms. 44 Cambridge FW: 1 Mot. f. Sopr.
u. B: Fremebat furore ductus.
B. G.ofMus. Nr. 1742 ein Mot. „Qui
descendunt''.
Brüssel. 3 Messen zu 16 Stim. und
1 zu 8 Stim. in P.
Kopien von Perne in B. Brüssel Nr.
1820—23: 4 Messen, die obigen.
Br. Museum^ Ms. 288. 1 Messe zu
16 St. in P.
— Ms. 289, 2 Messen u. 4 Passionen.
— Ms. 361 br. Mus. 2 Duette u. Arien.
B. Upsala 2 Motett. f. 2 Sopr. u. B.
in Tabulatur und 3 andere in Stb.
9 Gesge. im Samlwk. Coutrapunto 2,
im Ms.
Ms. Capella Later. Mazzo U. Missa tira
corda a 16 v.
„ — Mazzo M. 8 Magnificat a 12, 2 a 8.
„ — Mazzo BB. 0 coeli Decus, 16 v.
Regina terre 12 v.
Gaudens gaudebo 9 v.
Omnes gentes 12 v.
Eepleta est 2 v.
Filoe regum 8 v.
Urbs beata 8 v.
Dne. Deus 16 v.
Quam dilecta 8 v.
Mihi autem 8 v.
Christus factus est 8 v.
Christus uatus est 8 v.
Veni sponsa Missa 6 v.
„ — Casella 3 N44. Missa: Purpura &
Byssum, 8 v.
Magnificat 8 v.
„ — Mazzo' ^^:. Missa 16 v. (Victoria),
„ 8 V. Pastoralis.
„ — Mazzo 3. Missa: Serviro Deo Reg-
nare est 10 V.,
„ arzolona 10 v.
„ ä 9.
„ Angelus Dni. 12 v.
„ Pia 10 V.
,, — Mazzo V. Missa ä 16.
„ „ 12Eccesacerdot.
„ ., 12.
„ „80 quam glor.
„ „80 paradisi porta.
„ „ 8 In lectulo meo.
Bengraf, Joseph (nicht Johann),
lebte um 1790 in Pest. Einige
seiner Kompositionen erschienen
auch daselbst. Ich kenne von ihm:
Mss. B. B. 1460 ein Packet in 4" mit
allerlei geistl. mehrst. Gesgu. mit Instr.
in P. uud den Jahreszahlen 1700 ff.
— 2690. Sainlbd. P. ältere Ud. Nr. 9
Benham.
447
Benincori.
bis 12: 0 sacrum couvivium 4 voc. 2 V.
et Org. 6 Ell. — Rectus Dnus. Deus,
Motet. 4 V. et Org. 6 Ell. — Sacrificabo
Dno. 4 voc. et Org. 2 BU. — Veni sancte
4 voc. ] Bl.
XII. Lieder mit Melodien beym Ciavier
zu singen von . . . Pest, bey AVeingaud
u. Köpf. kl. qufol. 23 S. [Musikfr. Wien.
Die Seligkeit der Liebenden von Hölty
mit doppelter Melodie versehen (1 St. mit
Pfte.) ib. und Wienn bey Torricella. [B. B.
3 Divertissements p. le Clavecin seul
avec iin Ballet Hongrois. Pest, Weing.
& K. fol. [Dresd. Mus.
12 danses liongroises p. le clavec. ou
pfte. Vienne, Artaria. [Mailand Cons.
Die Bibl. der Musikfr. besitzt aufserdem :
1. Dein Odem, Gott, belebet, für das
Protestantenfest in Pesth 1. Mai 1791
komp. Sopr. mit Pfte.
2. Sinngedicht von Bretschueider auf
Ks. Joseph u. Ks. Friedrich. Pesth 1784.
3. 6 Quart, in A. F. B. G. D. A. f.
2 V. Va. u. B.
4. 3 Divertissements avec un Ballet
Hongrois p. le Clav. 4. Recueil.
Benham, Asahel, ein englischer
Komponist aus dem Ende des 18.
Jhs.,- von dem das br. Mus. besitzt:
Federal harmony ; cont. the rudiments of
Psabnody, together with a coli, of churcK
music ... 6. ed. Middletown c. 1795. quS'^.
Social harmony; cont. first the rudi-
ments of Psalmody made easy. 2. a coli,
of modern music . . . (Walliugford 1798) qu8".
Beiihonius, Fraiiciscus, Gallus,
bekannt durch einen defekten deut-
schen Gesg: Braun, braun, in eitel
braun wil ich mich kleiden, 5 voc.
16. Jh. nur A. u. B. vorhanden
in B. Brieg Nr. 27, 1.
Belli, ... ein Italiener, von dem
die Motette „Tantum ergo" im hds.
Samlwk. Nr. 1744 im R. C. of Mus.
vorkommt.
Benigne de Bacilly, s. Bacillj.
Benig-ni, ... 15. Jh., 1 Gesg. in
Cod. 90 Domkapitelarchiv zu Trient
(jetzt Hofb. Wien).
Beuigni, Bcnedetto, ist in
Donfrid's Samlwk. von 1622 mit
einer 3 st. Motette mitBc. vertreten.
Benigni, Tomaso, wird in den
Intermedii von Christ. Malvezzi von
1591 im 6. Intermedi als Sänger
angeführt; auch gab er das Samlwk.
II 4. lib. delle Muse 1574 bei Gar-
dano heraus (siehe Ant. Gardano).
Benigne, S. Tommaso, aus
Rom, Sänger a/d. päpstl. Kapelle u.
im Jahre 1599 Kapellmeister. Schon
1585 daselbst Sänger (Dokument),
1594 Camerleugo (Haberl, Kat. Cod.
76. Straeten 6, 455). Wahrsch.
derselbe wie der vorhergehende.
Benincasa (Ben'Incasa), Gria-
COmo, war Sänger an der Kirche
S. Giovanni di Laterano in Rom,
um 1609 daselbst Kapellmeister als
Nachfolger Abondio Antonelli's u.
St. 1613. Nach Fetis erschien 1607
in Rom eine Motetten- Samlg. zu
5—12 Stim.
Die Berliner Singakademie besitzt im
Ms. ein Amor Jesu dulcissime zu 5 St. in P.
In Robletti's Samlwk: Litaniae B. Virg.
4 — 8 V. 1622 eine 6 st. Lit. und in Co-
stantini's Ghirlandetta amorosa 1621: I
Heti amanti, 4 v.
Benincori, Angelo Maria, geb.
28. März 1779 zu Brescia, gest.
30. Dez. 1821 zu Belleville bei
Paris. Bildete sich unter Rolla
zum Violinisten aus, 1797 ging er
nach Spanien, kehrte nach Italien
zurück, führte die Oper Nitteti
auf, die auch gegen 1800 in Wien
gegeben wurde, wohin er sich be-
geben hatte. 1803 ging er nach
Paris und gab dort seine Quartette
heraus. Seine Opern erhielten
keinen Beifall, dagegen legte er
sich seit 1815 auf die Komposition
von Operetten, die zum Teil Glück
hatten. Auch erhielt er den Auf-
trag, die hinterlassene Oper von
Isouard's „Aladin", deren 3. Akt
fehlte, zu vollenden. (Fetis und
Valentin ausführlich.) Von seinen
Werken kann ich nachweisen:
Aladin ou La Lampe merveilleuse,
Opera-feerie en 3 acte, de Isouard et B.
6/2 1822 in Paris aufgef. P. u. Stb.
[Paris Oper, Kat. Bd. 2, 100.
Beniai.
448
Bennet, John.
(Aladin) Venez charmantes bayaderes.
Air. Paris, fol. [br. Mus.
6 Quiutuors (f. Streicliinstr.) oe. 8.
[Musilif r. Wien.
Quatuor concertants p. 2 V. Va. et Vcl.
op. 2, liv. 3. Dd. Bonn, Simrock. [B.
Wagener. Vienne , Weigl im br. Mus.
Musikfr. Wien. Wolfenb.
3 Quatuors conc. (Esd. Ad. Fm.) oe. 3.
Lpz., Hoffmeister & Kühnel. fol. [B. Wa-
gener. Musikfr. Wien.
— Paris, Pleyel, 4 Stb. [br. Mus. B. M.
3 dito op. 4. Paris, Pleyel. 4 Stb. [B. M.
B. Wagener. br. Mus." Mailand Cous.
3 dito, oe. 5. Paris, Pleyel. 4 Stb,
[br. Mus. Lübeck.
6 dito, 06. 8. Mainz, Schott. 4 Stb.
[B. B. Proske-M. B. Wagener. Darmst:
Leips. Stb., nur 3 Quart, und 6 Quart,
oe. 8: Paris, Nadermaun. Mailand Cons.
— Liv. 1. oe. 8. Eltville dans le Rhein-
gau, chez George Zulehner. 3 Quart, in
4 Stb. \ß. Wagener.
3 Trios p. Pfte. V. et Vcl. oe. 6. Paiis,
Nadermann. 3 Stb. [Kat. Liepmanns.
Beniiii, Giuseppe, geb. 1704
zu Florenz, st. zu Paris 1731. Ein
Klavierspieler von Ruf, der viel
fürs Theater geschrieben haben
soll. (Gerber 1.)
Beiiise, . . . Musiker an der Co-
medie italienne in Paris, schrieb
die Musik zu „Caroline magicienne",
2. Juli 1744 aufgeführt. (Fetis.)
Beujauiiii, siehe Rogers, Dr.
Beiikieii, Andre und Michel,
geb. zu Slu^k. Sie befanden sich
beide im Dienste einer Prinzessin
Radziwill und gaben 1739 in Slu^k
geistliche Musik (Duchowna muzj-
ka) heraus. (Sowinski.)
Beiiliowslii, ... 1744 im Etat
der Berliner Hofkapelle als Kam-
mermusikus mit 120 Thlr. gez.
(Bitter 1, 26).
Benn, Joliann, gebürtig aus
Möskirch (Baden), einst den Grafen |
von Fürstenberg gehörig. Trat i
1618 in den Dienst des Grafen
Wratislaus von Fiirstenberg als
Kapellmeister und wurde später
Organist an St. Johann in Constanz,
1638 Organist im Koüegiatstifte
zu Luzern.
Aulser 6 Kompositionen in Samlwk.
(Eitner 1) von Motetten und 1 Messe zu
4 St. mit Bc. ist noch folgendes Druck-
werk von ihm bekannt:
Missae concertatae 3 vocum, adjuncto
choro secundo sive ripieni a IV pro bene
placito et una Missa ab octo. Recens in
iucem a . . ., organoedo ecclesiae collegia-
tae Lucerneusis. Lucernae, D. Hautt.
1644. 40. 8 Stb. [Bürger-Bibl. in Luzern.
Paris Nat. (Schubiger 2, 43. 60. G.Becker
1, 77.)
Beim, Johann Georg, vielleicht
ein Sohn des Johann, war 1651
Scholarch und Organist in Bero-
münster u. erfreute sich dort bis
zu seinem 1677 erfolgten Tode
eines guten Rufes als Musiker und
Komponist (Schubiger 2, 60).
Benna, Oloyanni Domenico,
gab 1607 in Neapel Gio. Dom.
Montella's 2. lib. de Madr. ä 4 v.
heraus.
Benner, Johann, um 1719
Theoiog. Licent. Can. Cand. Ad-
ministr. ad St. Trinit. Aichelbergae,
Komponist eines geistlichen Dramas
(Mettenleiter 2, 98).
Bennet[t], Charles, geb. um
1767 zu (Joombeinteignhead bei
Teigenmouth., erhielt zu Exeter
unter Hugh Bond und Will. Jack-
son die musikalische Erziehung,
kam nach London, studierte unter
J. Chr. Bach u. später unter Schroe-
ter. 1793 wurde er Organist an
St. Andrew's Kirche in Plymouth.
Seine Kompositionen bestehen in
Anthems, Glees, Songs, Klavier- u.
Orgelstücken (Grove). — Schilling
erwähnt einen Charles Bennet, der
blind war und Organist zu Truro
in Cornwall, gest. 12. April 1804.
Bennet, Joannes, Anglicus, ist
Benet, von Ambros so geschrieben.
Bennet, John, ein Engländer
des 16/17. Jhs., von dessen Lebens-
umständen man bis jetzt nichts
Bennet, John.
449
Bennison.
"weirs, dagegen besitzen wir eine
Samlg. Madrigale und wissen durch
Ravenscroft, dass er an dem 1621
erschienenen 4 st. Psahnenbuche
Mitarbeiter war. (Hawkins 3, 394.
524. Burney 6, 124.) Von seinen
Kompositionen kann , ich nach-
weisen:
Madrigalls to fovre voyces newly publi-
shed by J. B. his first works. At London
M. U. XC. IX. Printed in little Saint
Hellens by William Barley, the assigne
of Thomas Morley. 4 Stb. in 4«. [br. Mus.
R. C. of Mus.
— Neudruck 1845 von Hopkins in
Musical Antiq. Society (siehe Eitner 2,
dort noch andere Neuausgaben verzeichuet).
— Pianoforte part to Madrig. by Mac-
farren. Lond. fol. [br. Mus.
9 Einzeldrucke und Gesänge in Samlwk.
neuerer Zeit im br. Mus.
In Ravenscroft's A brief discourse, Lond.
1614, einige Beispiele von B.
In Morley's Triimiphs of üriana 1601
[br. Mus.] einige Madrig.
Ms. B. B. T9. Einige Madr. in P.
Ms. br. Mns. 201 „Round about^' 4 v.
aus Ravenscroft's A brief. — Ms. 238 ein
Madr. 4 v.
2 Kompositionen in 6 Stb. Ms. 567
br. Mi;s.
1 Anthem in Ms. 1642, 1 Madrigal in
Ms. 1939. 10 andere in Ms. 1940. [R.
C. of Mus.
1 Anthem (o god of godo) ä 5 voc. im
Ms. in B. Oxford. Ch. Ch.
In Jos. Gwilt's Collection 1815 fünf
Gesge. — Im Catch -Club 3 (Edinburgh)
Bd. 3 ein „Ino Bennet" von 1599, also
aus den Madrigalls. — In Rieh. Webb's
collect, of Madrigals, Lond. 1808 eine Nr.
Ten Voluntaries für the orgau orharpsich.
London, for the Author (Win. Smith sculp.)
41 S. [B. Hbg. bi . Mus.
Beiiiiet, Robert, ein englischer
Musiker aus dem 18. Jh. gab heraus:
The Psalm Siuger's necessary Companion,
cont. the grounds and principles of Psal-
mody . . . cont. 60 choice Psalm tunes in
2 parts. Treble & Bass. London 1718.
8». [R. C. of Mus.
Das br. Mus. besitzt von einem Robert
Bennet einen Einzeldruck, der gegen
100 Jahre später lebte. Er ist betitelt:
Love will still be Lord of all, the soug
of Albert Grame in the Lay of the last
minstrel. Lond. (1807) fol.
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon.
Beiiiiet, Sauiiders, war Organist
zu Woodstock u. st. um 1809 in
jungen Jahren. Er gab Pfte.-Piecen
und Songs heraus (Grove). Ich
kenne von ihm:
A selectiou of sacred nuisic for 3 voic.
with an acc. for the organ. Lond. 1810.
fol. [br. Mus. R. C. of Mus.
The trimnph of Africa (a song). Lond.
fol. [br. Mus.
Beiiiiet[t], Thomas, geb. um
1779, gest. 21. Mcärz 1848 zu
Chichester. War Chorknabe an
der Kathedrale zu Salisbury, dann
Organist und Chordirektor daselbst,
wurde darauf Organist an der St.
John's Kapelle in Chichester und
1803 ebendort an der Kathedrale.
Er gab heraus: An lutroduction
to the act of singing. — Sacred
Melodies und Cathedral Selections.
(Grove.) Nachweisen kann ich:
Sacred melodies. A collection of psalms
& hymns, composed, selected & adapted
for divine worship, by Thomas Bennett.
4 parts. 3. edit. Lond. s. a. Latour. 4".
[Briissel.
Beiiiiet, William, geb. um 1767
in Coombinteigrehead bei Teigen-
mouth, ein Schüler Joh. Chrstn.
Bach's in London, wurde Organist
an St. Andrew's Kirche in Ply-
mouth: Nach Fotis komponierte
er Vieles fürs Klavier. Das br.
Mus. besitzt von ihm:
6 Songs and a Glee for 3 voices. Lond. fol.
Adrairal Rodnev triumphant; a soug.
(Lond. 1782) fol. "
Gr. Concerto for the Pfte. with acc.
for a füll orch. op. 4. Lond. fol.
Beiiiiiiiger, Joseph, Priester
u. Scholastiker am KolJegiatstifte
zu Luzern, gab 1704 eine Samlg.
Messen heraus, betitelt:
Heliotropium mane orieas, Vespere occi-
dens; seu Missae solennes et funebres,
a 5 v. et 2 V. necess., 2 Violis ac rip|)ien.
ad libit., una cum duplici Bc. Op. 1. Typis
Maris ... Stellauis 1704. 4". [Einsiedeln:
1. Voc. u. Organ.
Beniüsoii, T... T... Das
br. Mus. besitzt 1 Romance et
29
Benoist, N .
450
Benvenuti, Alfonso.
Valse p. Pfte. Chelsea c. 1810. fol.
und The village Coquette, a song.
Lond. c. 1795. fol.
Benoist, N . . ., ein französischer
Musiker aus der 1. Hälfte des
16. Jhs., von dem in Saralwken.
von 1538 — 40 4 Chansons vor-
kommen (Eitner 1) und im Ms.
3 Chansons in B. M.
Benoist, Phfilippe?]. In Che-
min's Sammelwk. von 1550 kommen
zwei Chansons vor (Eitner 1).
Ein Benoist kommt auch 1727
in Ballard 's Meslanges vor.
Von einem Benoist besitzt das
C. P. : Büuquet pour la fete de M.
de Vi . . .
Benoit, . . . ein Komponist aus
der ersten Hälfte des 15. Jhs., von
dem im Cod. 568 in B. Estense
in Modena und in Cod. 37 im
Liceo Bologna je 1 Gsg. vorkommt.
Vielleicht derselbe wie Benoist.
Im Cod. 213 Oxford Bodl. fol. 54:
De euer joyeux je veuil chanter,
3 voc. Lisio schreibt Benenoit mit
dem Gesänge: Gaude tu Baptista
4 voc. (Ave Jhesu Christe), fraglicli
ob der Name richtig gelesen ist.
Benoit de Stryikow, gest. um
1574 zu Krakau, war Kapelan Sigis-
mund August's und dritter Direk-
tor der Kapelle der Koratisten an
der Kathedrale (Sowinski).
Benoit, Andre, war um 1743
Kapellmeister an der Kathedrale
in Chartres. Fetis schreibt ihm
Motetten zu, die in der Kgl. Ka-
pelle aufgeführt wurden.
Benoit, Claude, geb. den 6. Juni
1701 zu Andresy, gest. 1770 zu
Paris; 'Schriftsteller (Keichardt 1).
Benozzi, . . . w^ar neben Ign.
Fiorillo Kapellmeister in Kassel
(1763. Lyncker 292), dann von
1770 — 71 Musikmeister am fran-
zösischen Hoftheater ebd. (Apell).
Unter Benoxxij besitzt die Kgl.
Hofbibl. in Berlin 6 Sonate per il
Violoncello solo, im Ms.
Bense, M..., bekannt durch
eine Chanson in Chemin's Samlwk.
von 1554 s. (Eitner 1).
Benser, J . . . D . . ., ein eng-
lischer Pianist am Ende des 18. Jhs.
lebend. Fetis führt 4 Werke von
ihm an, ich kenne nur
5 Sonates & 1 Duetto for the Pfte. or
Ilarps. with a V. or germ. Flute, op. 5.
Lond. c. 1785. fol. [br. Mus.
Bensi, Griovanni, von 1609 bis
1616 Musikdirektor am Seminar
zu Lucca (Nerici 51).
Benson, Thomas, Ms. 610 br.
Mus., 1 Minuet.
Bentham, Samuel, schwor am
24/7 1683 als Gentleman extraord.
a/d. Kgl. Kapelle zu London und
wurde den 10/11 1684 fest an-
gestellt. 1716 wurde er Beicht-
vater und Minor Canonicus am
Westminster, dann an St. Paul und
in Ely. f im März 1730. (Rim-
bault 224 ff.)
Bentley, Gottfried, um 1709
(1711, 1717) Arciliutist an der Hof-
kapelle in Dresden mit 400 Thlr.
Gehalt (Fürstenau 1, 114. 2 b, 50).
Benucci, . . . lebte um 1812 in
Amsterdam und gab eine Ouver-
türe heraus, die in der Lpz. Ztg.
14, 399. 400 besprochen wird.
Schilling erwähnt 2 Sänger dieses
Namens zwischen 1783 und 1796,
die sich in Wien aufhielten, weifs
aber auch nichts Weiteres zu be-
richten. — Im Cons. zu Brüssel
1038: Gods redding uit gevaren, .
cantate door Mr. J. van's Graven-
weert, in Muzijk gebragt door R.
Benucci^ 1825. Ms. fol., ist jeden-
falls von dem oben genannten.
Benvenuti, ilfonso, Kaplan an
S. Lorenzo in Florenz; seit 1608
Lehrer des Kirch eugesanges für
Benvenuti, Lorenzo.
451
Berardi.
die Kleriker nach Marco da Gag-
liano's Abgange (Yiertelj. 5, 534).
Benvenuti, Lorenzo, bekannt
durch 2 Madrigale in Bonagiouta's
2. üb. delle Fiamme 1567. 1570b.
(Eitner 1, lies Tanime statt Faime.)
Benzin, Johann Grottlieb, gab
heraus:
Versuch einer Beui-teiluug der panto-
mimischeu Oper des Hrn. Nicolini, ent-
worfen von . . . Erfurt 1751 Nonne. 4".
[B. M. Brüssel. Musikfr. Wien.
Benzoni , GiOTanni Battista,
bekannt durch Cantate a Basso solo: 1. Su
l'eleniento infido, 2. Mentre sveglia il
di Faurora. Ms. pag. 79, 82 in Bologna
DD 51. Neben dem Namen Benzoni liest
man „alias del Sig. D. Antonio Biffi''.
das kann doch nur heilsen, dafs der Autor
der Kantaten zweifelhaft ist.
Beraneck, . . . nur bekannt durch
1 Graduale im Ms. im Stifte Kloster-
neuburg.
Berard, Jean-Baptiste, geb. um
1710 in Lunel, gest. 1. Dez. 1772
zu Paris. Opernsäuger seit 1733
an verschiedenen Bühnen Paris',
zuletzt an der grofsen Oper (1736).
Im Jahre 1745 verliels er die
Bühne uiid gab Gesangunterricht.
Die Gesangschule „L'art du chant",
par M. Berard, die er 1755 in
Paris bei Dessaint & Prault heraus-
gab und der Mdrae. Pompadour
widmete, ist nicht von ihm, son-
dern von Blanchet (Abbe Joseph),
wie durch den Prozess sich ergab,
den Blanchet gegen Berard führte
(Marpurg 7, 292. Pougiu. Petis
erwähnt davon nichts, nur unter
Blanchet deutet er es an, scheint
aber den darum geführten Prozess
nicht zu kennen). Obiges Werk
erschien in 8*^. 8 Bll. 158 S. 3 ßU.
34 S. Musik. [B. B. B. M. B.
Wagener. Paris Nat. br. Mus.
Brüssel. Bologna. C. P.
Das C. P. besitzt von einem Berard:
Airs avec accomp. de Guitarre.
Berardi, D. Angelo, geb. in
der Burg S. Agata bei Urbino (?)
in der Mitte des 17. Jhs. Nach
eigener Aussage war er ein Schüler
Marco Scacchi's. 1668 Kapell-
meister am Dome zu Yiterbo,
1675 an der Kathedrale zu Tivoli,
1681 Lehrer der Komposition und
Kapellmeister am Dome in Spoleto,
gegen 1687 Canonicus an S. Angelo
zu Viterbo und um 1693 Kapell-
meister an S. Maria in Trastevere
(Nachrichten aus seinen Druck-
werken). Er war ein tüchtiger
Theoretiker und auch Komponist.
Seine theoretischen Werke be-
spricht Fetis u. AVeokerlin im Kat.
der Bibl. des C. P., auch im Kat.
Bologna. Er gab heraus:
1681. Ragionamenti musicali composti
dal Sig. D. . . . Bologna 1681 Monti. 120.
196 S. [B. B. B. M. C. P. Florenz.
Brüssel. Paris Nat. br. Mus.
1681. Aggiimta di . . . alli suoi Ragiona-
menti musicali, nella quäle si prova, che
la musica e vera e reale scienza. ib.
34 S. [C. P. siehe Kat. p. 51. br. Mus.
1687. Documenti armouici di . . . ih.
4". 178 S. mit zahlreichen Musiksätzeu.
[B.Joach. B. Lpz. B. B. Gotha. Dresd.
B. M. C. P. br. Mus. Brässel. Ferrara.
Brüss. Cons. Bologna. Musikfr.. Wien.
1689. Miscellanea nmsicale di . . . ib.
40. YI, 210 S. mit zahlreichen Musik-
sätzen. [B.Joach. B. B. Dresd. C. P.
br. Mus. Brüssel. Ferrara. Bologna.
Musikfr, Wien.
1690. Arcani musicali suelati dalla vera
amicitia neVjuali appariscono diuersi studij
artificiosi, molte osservatioui e regele
concernenti alla tessitura de componi-
menti armonici, con un modo faciüssinio
per sonare trasportato, Dialogo del . . . ib.
4P. 32 S. [br. Mus. Florenz. Bologna.
— a. Ausg. Bolog. 1706 Marino Sil-
vani. kl. 4". 28 S. am Ende ein Canon.
[C. P. mit Beschrbg. B. B. Dre.sd. Mus.
Glasgow. B. M.
1693. 11 perche musicale ovvero staf-
fetta armonica nella quäle la ragione
sciogUe le difficolta, e gü esempi dimo-
strano il modo d'isfuggire gli errori, e di
tessere con artificio i componimeuti musi-
cali, opera del . . . Bei. 1693 Monti. 4".
[B. B. B. M. Dresd. br. Mus. Brüssel.
Florenz. Bologna.
29*
Berai'di.
452
Berchem, Jach et.
An Kompositionen kann ich nachweisen :
Missa pro defunctis. Cum sequentia
& Eesp. Libera me Dne. 5 vocib. . .
Eomae 1663 Lazaris. 5 Stb. 40. [Bologna.
Salmi concertati ä 3 voc . . . Lib. 2.
Op. 5 . . . Bol. 1668 Monti. 4 Stb. 4".
[Ferrara. Paris Nat. Bologna.
Missa 6 voc. Bol. 1669 Monti. [Ferrara.
... Concentus binis, 3, 4, .'jque vocib.
concineudi una c. Missa 6 voc . . Lib. 2.
Op. 6. Bbnoniae 1669 Montij. 7 Stb. 4o.
[Bologna.
Psalmi vespertini 4 vocib. concinendi
cum organo ad lib., una c. Missa ad-
org. . . Op. 8. Romae 167.5 Mutij. 5 Stb.
4». [Bologna.
Psalmi Vespertini ternis, 4, 5, 6que
vocib. concinendi ad organi sonum acco-
modati, rma c. Missa 5 vocib. . . Op. 9.
Bononiae 1682 Montij. 5 Stb. 4". [Bo-
logna. Paris Nat.
Musiche diverse variemente concertate
per camera, a 2, 3, e 4 voci dal Cano-
nico ... op. 13. Bologna 1689 Monti.
5 Stb. 4". Euth. Madrig., Cauzonette,
geistl. Kantaten, Dialoghi u. a. [Bologna.
Fetis führt noch mehrere Dnacke ohne
Quelle an.
Im br. Mus. 121 ein Canon zu 3 St. 1698.
Mehrere Canons in Neuausgab. (Eitner 2).
1 Psalm zu 4 St. im Caifabri 1683.
Böraudi^re, Marc de, ein fran-
zösischer 3Iusiker des 17. Jhs., von
dem Gerber 2 anführt: Combat de
seul a seul en champ clos, ä 4 part.
Paris 1608 Bailard. 4°.
Berbeiia, siehe Birbiiia.
Berberichiii, Joseph, 1765
Kammer -Yirtuose (Säuger) an der
Hof kapeile in München mit 475 Gld.
Gehalt. — Ein Joh. Berberich ist
1765 Concert-Tenorist mit 925 Gld.
Bereich, Johann, war 1724
zur Ausbildung auf Kosten des
Kurf. von Baiern nach Venedig
gegangen u. wurde am 24/3 1726
zurückberufen. (Kreisarchiv in
München.)
Berbigant, siehe Barbireau.
Berehelaers, sielie Berckelaers.
Berchem, Jachet, nicht zu ver-
wechseln mit Jachet de Mantua.
Ueber seine Lebensumstände sind
wir bisher äufserst wenig unter-
richtet. Die einzige beglaubigte
Nachricht bringt Cinciarino in sei-
ner Introduttorio von 1555 p. 11,
Avo er sagt, dass Berchem Organist
des Herzogs von Ferrara sei. Auch
die 3 Bücher Capriccii von 1561
sind demselben Herzoge gewidmet.
Im Uebrigen siehe M. f. M. 21,
129 ff., dort auch S. 146 die Biblio-
graphie, die in Kürze umfasst:
1. Madrigali a .ö voci di Giachetto de
berchem . . . Ven. 1546 Gard. 5 Stb.
qu40. 27 Nrn. [B. Wolfenb. Bologna:
5 a. Proske.
2. Di Jachet Berchem il 1. lib. di Madr.
A 4 V., per lui composti nuouam ... da
A. Gardano stampati . . . Ven. 1,556 Gard.
4 Stb. qu4o. 31 Nrn. [B. M. Verona
S. f. Bologna. Hofb. Wien.
3. 1. 2. et 3. lib. del Capriccio di
Jachetto Berchem ... 4 voc. ib. 1561.
4 Stb. qu4". 93 Gesge. [B. M. Bolog:
C.A.B. VenedigB.M:C. Hofb.Wien:T.B.
Die in alten Samlwk. befindlichen Ge-
sänge sind in Eitner's Bibliogr. mit Jachet
vermischt, in M. f. M. 21 p. 148 aber ge-
trennt verzeichnet. Sie bestehen aus
55 italienischen Madrigalen und Canzonen
nebst einigen Motetten und 5 Messen.
Doui (A. Fr.) nennt ihn in dem Dialogo
1544 Giacchetto und Giaches Berchem und
teilt 7 Madrig. mit.
In Ant. Gardane's Lib. 1. Missarum 6,
c. 4 voc. 1544 als 4. die Missa super
Mort et fortune.
In desselben De diuersi autori (iladr.)
1546: 6 Madrig. a 4 voci. — In Scotto's
2. lib. Madr. 1567: 5 Nrn. 4 voc.
In Barre's 2. lib. delle Muse 1558:
Misere lui und Et beato colui, 2. p. 4 voci.
In neuen Ausg. 4 Lieder (niederdeutsch)
im Maldeghem (siehe Eitner 2 Nachti'äge,
die im Hauptwerk verz. sind von Jachet).
Maldeghem Jahrg. 17 von 1881 ein 4stim.
Noe, Noe hodie Salvator, mit Jacobus van
Berghem gez.
Formoso vermi, Madr. 5 voc. B. Lübeck
hds. Samlbd. P.
Ms. in B. M., Kat. unter Berchem, doch
gehören ihm davon nur an:
Nr. 132 (Ms. 1536, 5 Stb. sehr def.)
2 JaeJi. Bcrch. ohne veeitere Angaben.
Nr. 205 (Ms. 1508, 6 Stb. 16. J.)
Jaquet Berchem : Plus ne sins ce
que j'ay e.ste, 4 p. (ungedr.)
— Si ennuieulx et faulx rapportz,
4 p. (ungedr.)
Berchem, Gautier.
453
Beresford.
Jaquet Berchem : L'aiütre jour je vis
ung gallant, 4 p. (ungedr.)
— Ma fiile disoit iine mere, 4 p.
(ungedr.)
— Que feu craintif in"a cause, 4 p.
{gedr.)
■ — Celle qui est dedans mou coeur,
4 p. (gedr.)
— Yeu le grief mal que louguement,
5 p. (ungedr.)
— Las qu'on cogneust mon voulloir
5 p. (ungedr.)
— Ung moins aimant aura peult estre
5 p. (ungedr.)
Nr. 206 (Ms. 1503 a, 6 Stb. 16. J.)
Jaquet Berquem, 2 Chans, aus Ms. 205,
unter Nr. 7 u. 8.
Nr. 251. Lauteubuch, 1 Motette vou
Jaquet Berchem.
Ms. ^40 in B.Proske eine Motette unter
Jach. Berchem.
In Eostock, Samlbd. im Ms. Nr. 1 eine
Missa.
Jehan de lagnv. Que feu craintif, 4 voix,
in Publikation Bd. 23 Nr. 5. 6.
Berchem, Gautier (Gaultier)
Tan, Lauteuist am Hofe Karl des
Kühneü von Burgimd 1488 (?)
(Straeten 2, 369).
Berckelaers (Berkelaers, Berclie-
laers), J . . . Ein blinder Kom-
ponist des 17. Jhs., der veröffent-
lichte :
Cantiones natalitiae 2 et 4 voc. cum
reprisis a 3. 4. 5 voc. et instr. auctore
J. Berckelaers, coeco. Op. 4. Antv. 1688
Henr. Aertssens. [Brüssel: C2. A. Mr.
Terby zu Löwen besitzt die 3. u. 4. Yiolinst.
u. 1. u. 2. Trom]iete. Die Texte sind
flamländisch (Burbure in Biogr. nat. beige).
In Audeuarde befanden sich nach Straeten
1, 214 u. 219 einst zwei Werke, op. 4
u. 5, ohne Titelangabe. Er wird dort mit
„en flamand-' bez.
Berckhofer, Christoph, siehe
PerckhofVr.
Berekzaimer, Wolf2;aiig, wird
Yon Draiidius als Komponist an-
geführt mit:
Sacrorum Hymnoruni modulation^s ä 5
et 6 voc. Mouäch. 1564. (Gerber 2.)
Bercy, siehe Bresy.
Bereaud, vide Meyer: Das Feen-
haus.
Berenelow, Beriiard 3Iartiii,
ist im br. Mus. mit dem Einzel-
druck vertreten:
Hark, the trumpet sounds alarms. A
song. (s. 1. Lond. c. 1715) in fol. Ferner
mit dem Song „Arm, arm my hearf
u. noch 2 Songs in Einzeldrucken. In
den Mss. 56/57 vier Gesänge 1. Risuoni
festante fol. 75 b. 2. Con tromba sonora
fol. 17 b. 3. Non puo vivere fol. 33 b.
4. Stelle che remirate, fol. 14.
Bereiiger, Pater, Mönch im
Benediktinerkloster Formbach in
Baiern. Verfasser der Melodien
(mit Bass) zu Herzensfreud und
Seelentrost, d. i. himmlische Be-
trachtungen und Lobgesänge (241
Lieder), welche P. Procopius, Ord.
Capuc. 1661 zu Passau bei Georg
Höller herausgab. Exemplare in
B. B. — B. Lpz. — B. Br.von 1660.
(Kornmüller 1, 228. Bäumker, das
kathol. deutsche Kirchenlied 2, 38
Nr. 95 unter 1660.) Die Melodieu
sind wenig ansprechend u. tragen
einen völlig weltlichen Charakter.
Berens, . . . ein Lautenist aus
dem Anfange des 18. Jhs., der in
den hds. Lautenpiecen des Con-
servat. zu Paris (Kat. p. 485 von
Weckerliu) mit einer Piece ver-
treten ist.
Bereut, Simon, geb. 1585 in
Preufsen, gest. 16. Mai 1649 in
Braunsberg. Trat 1600 in den
Jesuitenorden, reiste als Kanzel-
redner u. wurde dann Rektor am
Jesuiten-Kollegium in Braunsberg.
Gerber 2 führt ihn als Komponisten
mit 2 Samlg. Litaneien an, die 1638
u. 1639 erschienen. (Döring 105.)
Beresford,
lebte am Ende
des 18. und Anfange des 19. Jhs.
bis nach 1817 als Dr. und Prof.
der englischen Spraciie an der
Universität zu Berlin u. beschäf-
tigte sich eifrig mit der Samm-
lung von Volksliedern nebst ihren
Original-Melodien. Er gab heraus:
Beresowsky.
454
Beretta, Pietro,
(Erato) The german Erato, or a coUec-
tiou of favorite songs. — Schottische
Lieder. Berl. 1797 G. C. Nauck. [Dresd.
— Ed. 2.* ib. 1798. [B. ß.
Der Schottische Barde oder . . . Samlg.
von National-Gesängen. 1. Heft. (Berl^
Selbstverl. 1817. 19 Nro. 32 S. in qufol.
Melodie mit bez. Bass. [B. M. B. B.
1-2 favourite songs. Berl. 1800 Frölich.
40. [B. B.
— A Supplement. Lond. 1801 Lavenu.
4«. [B. B.
The Russiau Troubadour or a coUection
of Ukranian, and other national melo-
dies . . . Lond. 1816 Clementi, Banger .. .
fol. 40 S. [B. M.
Beresowsky (Berezowsky),Maxi-
luus Soziiovitcb, ein russischer
Komponist, geb. um 1745 zu Glu-
chow in der Ukraine, ersclioss sich
1778. Studierte in Kiew, wurde
Kaiserl. Sänger, ging zu Martini
nach Bologna, kehrte nach 9 Jahren
Aufenthalt nach Petersburg zurück,
erhoffte dort eine AnsteUung als
Gesangslehrer an der Hofsänger-
kapelle, und da er sich darin
täuschte, erschoss er sich aus Miss-
mut. Seine griechisch -russischen
Gesänge zeichnen sich durch eine
richtige Deklamation und kunst-
volle Mehrstimmigkeit aus. Er soll
der Erste gewesen sein, der sich
unter den Russen das Prädikat
eines Künstlers erwarb.
Breitkopf & Haertel gaben ein \ierstim.
,,A^ater unser-' für Chor und Soli um 1813
in Part, heraus, welches in dei' Lpz. Ztg.
Bd. 15, S. 353 besprochen wird. Exem-
plare besitzen: Borhn Singakad. Schwe-
rin F. Musikfr.Wien. Ceutral-Musikbibl.
der Ksl. Theater in Petersburg. (Fetis
nach Nouv. Biogr. gen. de Didot. Name
nach obiger Ausgabe.)
Beretta, Boiiayentura, Saro-
nensi (wahrsch. Saronno, Flecken
bei Mailand), Kapellmeister u. Or-
ganist an St. Antoniana zu Padua.
Dedication in Padua am 28. Juni
1635 gez. Gab heraus:
Clio Sacra Davidicos Psaimos Vespcr-
tiuis horis adscriptos notis musicis decan-
tans . . . Yen. 1635 AI. "Viucenti. 5 Stb.
40. 17 Nrn. zu 4 Stirn. [B. Br. B. Frkft.
Beretta (Beretti, Berretta), Fran-
cesco, nach Caifabri's Samlwk. von
1675 war er um diese Zeit Kapell-
meister an S. Spirito in Sassia,
dann nach Baini und Caifabri 1683
von 1678 bis zu seinem Tode am
6. Juli 1694 Kapellmeister am
Vatican (St. Peter) zu Rom. Auf
dem Textbuche [B. B.] zum Ora-
torium „San Ermenegildo" von
1678 wird er „Canonico regolare
di S. Spirito e Maestro di capella
della Basilica Yaticano di Roma"
genannt. Jedenfalls derselbe, der
im Samlwk. 1675 von Caifabri
,^Don Franc. Beretti'' genannt
und mit einer 3 st. Motette ver-
treten ist (Eitner 1 S. 413; die Bez.
des Amtes ist dort ein Irrtum und
gehört Lorenzano an.) In Caifabri's
Samlwk. der Salmi vesp. von 1683
ist er mit 1 Psalm vertreten. Er
ist hier Berretta genannt und mit
seinem Amte am St. Petei-. In
desselben Samlwk. von 1667 auch
einige Gesge. Fetis verz. ihn unter
Berretta.^ geb. zu Rom und nennt
eine Anzahl mehrstimmige Psal-
menbearbeitungen, die einst San-
tini im Ms. besafs. Die National bibl.
zu Paris besitzt im Ms. in einer
Kopie vonM.A.Charpentier: ,,Missa
mirabiles elationes maris... ä 16
voix en 4 choeurs'', unter dem
Namen Fr. Berretta.
Beretta (Beretti), Pietro, ein
Musiker des 18. Jhs., von dem
die B.M.
6 Trii per i 2 V. e B. im Ms. in Stb.
besitzt. — Mit Pietro Beretti gez. besitzt
das hr. Mus : Six Sonatas f or 2 V. with
a thorough Bass for the harps. or Vcl.
London fol. — Das Conservat. zu Brüssel
besitzt im Ms. in Stb. ein „Nisi Dnus."
f. 2 Sopr. 11. B. mit 2 V. A. u. B. 1751
auch mit Pietro Beretti gez. — Die B. B.
in Ms. T79 ein Confitebor, für Tenor, V.
Viele und Org. mit Pietro Berretti gez.
Ms. in Darmst. (0. Vornam.) Trio ex B :
2 V. et B. Stb.
Berettari.
455
Berg und Neuber.
Berettari, Aurelio (Fetis fälscli-
lich Augelo), war Mönch im Kloster
der Hieronymiten zu Fesole um
1654 und gab heraus:
Motetti a voce sola di Fra . . . della con-
gregatione di S. Girolamo di Fesole. Oi>. 1 . . .
Ven. 1654 AI. Vinceuti, 1 vol. in fol. .53 S.
mit 14 Gesgn. [B. Br. Bologna.
Compieta da capella a 8 con il B. per
l'org. a beneplacito, con le Letanie a 8 voci
coucertate con 8 istromenti, & ripieni a
benepl . . . Ven. 1656 Magni. 9 Stb. 4°.
[Bologna.
Fetis verz. denselben Autor nochmals
unter ^^Aurelio Berrettari^'' .
Beretti, siehe Beretta.
Beretti, Filippo, Komponist u.
Direktor des Ballets um 1793 in
Venedig. Ich kenne nur das Text-
buch „Androuico e Eamira, ballo
eroico pantomimo. Venetia 1793
an S. Eenedetto" (Yenedig), dessen
Komponist er war. [B. JB.
Berezowsky, Maximilian, siehe
Beresowsky.
Berg und Neuber, oder Mon-
taiius et Neuber (Johann vom
Berg 11. Ulrich xveuber) Druckerei
und Verlagshandlung in Nürnberg
von Büchern u. Musikalien, „wohn-
haft auf dem Newenbaw bey der
Kalckhütten". 1531 gaben sie ein
Gesangbuch heraus. Joh. vom Berg
starb 1563. Ulrich Neuber starb
1571 (beide Dateu aus dem Toten-
reg.) Die Firma heilst nach 1563:
U. N. und J. Berg's Erben, dann
nahm Neuber Theodor Oerlach als
Compagnon ins Geschäft. 1566
heifst die Fn-ma: Ulrich Neuber
und Dietrich Gerlach. Neuber
trennte sich 1567 von Gerlach upd
errichtete allein eine Druckerei u.
Verlagsanstalt, sowie Gerlach die
alte Druckerei fortführte als Nach-
folger von Joh. vom Berg (s. d.).
1572 zeichnen die Wittive und
Erben Neuber's. Valentin Neuber
scheint dann 1582 der Nachfolger
zu sein. Spätere Jahreszahlen sind
mir nicht vorgekommen. Ihre zaid-
reichen und grofsartigen Samlwk.
sind in meiner Bibliogr. verzeichnet.
Ich gebe hier nur einen kurzen
üeberblick mit einigen Zusätzen:
1546 f. Selectiss. symphouiae compos.
4 Stb. [B. M. Proske.
1549 a. Diphona amoena et florida.
2 Stb. [B. Zw. B. M. 2 a. B. G. 1 a.
1549 h. Lamentationes Hieremiae. 4 Stb.
[B. M. B. Zw. Heilbronn. B.Gr.
Proske A. B.
1549 (siehe 1539 n) druckten sie die
2. Ausg. der Forsterschen Liedersamlg.
Siehe Georg Forster.
1550. Carinina vere divina, a praestant.
artificibus ad singula anni festa quiuque
vocib. sie composita, ut plane appareat
impetum illum musicum sedibus aethereis
venire excellentibus ingenijs. Pi'orsus nova
& hactenus non edita in lucem proferimiis
Eine & friiere laetus. Towr. Die übrigen
Stb: C. A. B. 5a haben den Titel:
Selectissimarum cantionum de praecipuis
sanctoruni . . . [Heilbronu kompl. Proske
A. u. B. (für den Autor Brestant in Eitner 1
lies Bastait),
1550b. nPOTEAEIOZ EYXH qua
Chorus. [B. M. B. L.
1550 c. (ohne Titel u. Jahr) 68 deutsche
imd einige franz. Lieder zu 4 St. [B. B:
T. B. M. Disc. A. B., Ten. in Kopie. (Be-
schi-bg. M. f. M. XI, 205 und Nachtrag zur
Bibhogr.)
Eine frühere Ausg. trägt die Jahresz.
1549. B. B. nur Disc, enthält. 50 Lied.
1551b. Bergkreyeu: auff zwo stimmen.
2 Stb. [B. B. B. Zw. Heilbr. B. Augsbg.
vox vulg. B. M. 2 Stb. (Vorwort abgedr.
in Wackernagei's Bibliogr. p. 594).
1553h. i. k. Psalmomm selectorum.
Tomus I. IL III. 1554 q Tom. lY. je
4 Stb. [B. B. B.M. B.K. B. L. Proske,
B. Lpz. fehlt T. german. Museum fehlt
D. B. Rostock.
1554 e. Evangelia Dominicorum. To-
mus I.
1555 b. 0. d. Tom. U. III. IV. 1556.
15o6a. T. V. VL 5 Stb. [B. B. B.M.
B.K. B.Gr. B.üpsala. Brüssel. Stock-
holm ohne B. fehlt Tom. V. VL
1558 b. Novum et insigne opus musi-
cum 5/4 voc. 6 Stb. Tomus I. 1559
See. pars, mag-ui operis musici 5 voc.
1559 a. Tei-tia pars. 4 voc. 5 und 4 Stb.
[B. B. B. Kgsbg. Nicolaikirche Berl.
Nürnberg T.A. B. Br. B.Gr. Heil-
bronn. Halle, Marienbibl. Proske. B.M:
T. 5a. Brüssel fehl. 5a. 6a.
Berg und Neuber.
456
Berg, George.
1559 b. Selectissimorum Triciniorum.
3 Stb. qu80. [B. B:D.B. B. A:B. B.
Lpz : T. B. Zw : D. br. Mus : D. B.
1559c. Tom. IL Variarum linguarum
Tricina 15(50. 3 Stb. [Bibl. wie T. I.
15Ü1. Veteres ac piae, cantione.s prae-
oipuonun anni festonun, quibus aliquot
Psalmi, Hymni, et alia quaedam cantica
adiuncta sunt. Omnia 4 vooib. composita,
imientuli pietatis studiosae . . . Noribg.
1561. 4 Stb. kl. qu4". Dedic. von Christoph
Schweher. 63 Gesge. [Heilbronn.
Autoren nicht genannt, nach der Dedic.
sind viele von Schweher „Multas quoque
a me compositas adieci".
1563. Melodiae sex genenim carminum
usitatiorum, in primis suaues, in gratiam
puerorum selectae, et editae, videlicet
Hexametri, Elegiaci, Phalecij, Sapphici,
Choriambici, Cliconici. Noribergae 1563 . . .
kl.S''. 9 Gesänge von Bened.Ducis, Michael,
Joh. Stigel und P. Tritouius. [B. Lpz.
Eostock.
1564. 1564 a. b. cd. Thesaurus musicus
8—4 voc. 8 Stb. 5 Tomi. [B. B. B. M.
Brieg. B. Hbg. Proske. B. Kgsbg.
Inst. f. Kirchenmus. in Br. Lüneburg.
Lübeck: T. B ^. Upsala. Glasgow.
Eostock, T. 1—4. br. Mus. kompl.
Im Samlwk. 1554 f., ein Druck von
AVaelrant, befindet sich eine Motette mit
Montaniis gez., ob damit der Obige ge-
meint ist, bleibt zweifelhaft.
Berg, Adam, Drucker u. Musik-
verJeger in München. Seine Druck-
zeit lässt sich von 1567 bis 1597
nachweisen. Er war zuletzt mit
Nicolaus Henricus sociirt, der von
1600 ab allein zeichnet. 161J bis
1617 ti'itt auch eine Wittwe Anna
Berg auf, die wahrscheinlich schon
früher als Henricus sich allein
etablierte und das alte Geschäft
weiter führte. Klarheit herrscht
noch nicht über die Firmen Berg
und Henricus, denn einmal im
Jahre 1603 fand ich sie beide
gezeichnet. Unter Berg's zahl-
reichen Musikdrucken befinden sich
auch einige Samlwke., bei denen
aber stets ein Herausgeber genannt
ist, Berg also nur als Verleger auf-
tritt, siehe meine Bibliogr. 1585 a
Fühler, 1586g Gigii, 1590 e Schor-
mann, 1596 Victorinus, 1597 Fer-
dinand Lassus, 1609 und 1609 a
Herrerius, 1616 a Yictorinus, die
Wittwe Berg.
Borg, Ahasverus Tan den, geb.
20. Febr. 1733 zu Dordrecht, gest.
6. Jan. 1807 zu Arnhem, wurde
14. März 1762 Prediger zu Bruchem,
1766 zu Barneveld und 1776 zu
Arnhem. Schrieb :
1. Gedachten over gestelijke Oden en
Liederen; inzouderheid tot gebruik bij den
openbaren godsdienst.
2. Twee brieven over de zangwijze
voor liedern bij den openbaren godsdienst.
(Bouwst. 1, 93.) Die Amsterdamer Bibl.
besitzt noch Mehreres von ihm über geistl.
Lieder.
Berg", Gr . .., ist nur bekannt durch
1 Air, in Airs 1676 b und 1 Catch in
Warreu's Collection (tom. 2).
Berg, Oeorge, ein Deutscher
von Geburt, war Schüler Dr. Pe-
pusch' in London; 1763 erhielt er
von dem Catch Club in London
den ersten Preis auf ein Glee „On
soffest beds at leisure laid", 1765
schrieb er eine Ode: The Invitation.
In Warren's Collection befinden
sich von ihm 31 Glees. u. Catches.
1771 wurde er Organist an der
Kirche St. Mary zu Hill bei Bil-
lingsgate. Aufser obigen Werken
gab er auch Instrumentalmusik
heraus. (Grove.) Ich kenne von ihm :
A collection of new english songs, sung
at Eauelagh; book 2. Lond. 1757. fol.
[br. Mus.
— book 6. ib. 1759. fol. [br. Mus.
12 songs. Lond. foL — dito book 3 & 5.
ib. fol. [br. Mus.
The new sougs sung by Miss Da\-is &
Mr. Lowe at Marvbone. Nr. 2. P. Lond.
qufol. |E. C. ofMus.
In Warren's Catches 1763 etc. befinden
sich Canons, Catches und Glees.
7 Einzeldrucke imd Gesänge in Samlwk.
im br. Mus.
10 voluntaris for the org. op. 2. Lond.
fol. [br. Mus.
12 Sonatinas or easy lessons for the
harps. op. 3. Lond., Johnson, qufol. 25 S.
[br. Mus. B. Wagener.
Berganiascho.
457
Berger, Jakob II.
12 Sonatinas dito, op.4. ib. fol. [br.Mus.
8 Suits of lessons for the harps. op. 5.
ib. fol. [br.Mus.
12 Sonatinas or easy lessons for the
haii^sichord, chiefly inteuded for the im-
provenieut of youug practitioners composcd
in various styles. Op. 6. Loud. (1759)
J. Johnson, fol. S. 25—36 und S. 50—73
Sonaten [B. Wagener.
10 Sonatas for the harps. or Pfte. Lond.,
Johnson, op. 7. [br. Mus. B. Wagener.
10 voluntaries for the organ or harps.
op. 8. Lond., Johnson, qufol. [B. Wagener.
Ms. 391 br. Ms. enthält Orgelkompo-
sitionen. Im Catch Club 1 von einem
Berg 2 Catches.
Berganiascho oder Bergamo,
siehe Crivello, Arcangelo.
Berganiiiio, Paris, Instrumen-
tist an der Hofkapelle in Dresden,
empfängt 1590 vom Kurf. Christian I.
1000 Gld. zum Ankauf eines Hauses
(s. Staatsarchiv).
Bergamo I. II. Antonio, siehe
Antonio Bergamo.
Bergancini, Griiiseppe, 18. bis
19. Jh.
m. B.B. 1500 Nr. 1. 2. in qufol. 2 Arien.
6 Airs. Paris , Nadermann. [B. M.]
Die Musikfr. in Wien besitzen:
Scena ed Aria. — Cantata ä voce sola.
— D netto — Canzonetta. Teils P., teüs
mit Klav.
Im Cons. zu Mailand : 1) Dixit 4 voc.
c. instr. Ms. P. — 2. Gloiia a 4 v. e Soli
con instr. 1818. Ms. P. — 3. Kyrie in C.
con Corni, Trombe, Ob. V. Va. B. ed. org.
1818 Ms. P.
Berger, Adam Otto, um 1725
Organist und Komponist am Dome
zu Marienwerder, geb. zu Breslau,
verfertigte auch -allerlei Musik-
instrumente wie Violinen, Flöten,
Oboen und Fagotte. (Gerber 2.)
Berger, Andreas, geb. zu Dolden
bei Meifsen am Ende des Ki. Jhs.,
nennt sich 1609 Fürstl. Württem-
bergischer Musicus Aulicus und
lebt in Stuttgart, hat aber mit Nürn-
berg Verbindung, indem er den
Ratsherrn daselbst seine Threno-
diae widmet. 1606 scheint er in
Augsburg zu leben, denn er giebt
dort seine Harmoniae heraus und
im Drucke von 1635 ward er als
,,inclytae reipubl. Angustanae olim
a Secretis et Aerarii rationibus"
bezeichnet. Sittard 2, 39 u. 43
giebt aus den Akten an : Er befand
sich seit 1608 in Diensten des
Herzogs Johann Friedrich von
Württemberg als Tenorist und wird
von den Kapellmitgliedern dem
Herzoge als Komponist vorgeschla-
gen „so er ein feiner gesell'' ist.
Noch 1610 findet er sich in den
Akten. Er scheint dann wdeder
nach Augsburg gegangen zu sein.
Von seinen Werken sind bekannt:
1606. Harmoniae seu cantiones sacrae,
4, .5, 6, 7 et 8 tarn humanis, quam instru-
mentalibus vocibus . . . Aug. Vind. 1606
Praetorius, 8 Stb. 25 (32) Gesge., einer
von Casp. Solfleisch. [B.B. B.A.fehltöa.
br. Mus. B. Wolfenb.
1609. Threnodiae amatoriae. Das ist:
Newe teutsche weltliche Trauer- vnd Klag-
lieder, nach art der welschen Villanellen,
mit 4 : Defsgl. ein schöner Dialogus u.
Canzon mit 8 Stirn. Augsp. 1609 Schuttes,
(im Tenor 1608). 4 Stb. 17 Nrn., die
Canzone f. Instrumente. [B. L. B. B.
br. Mus : C. A.
1635. Da pacem Domine, cet. X Voc.
Deo ter Opt. Maxime, Regi regum Duo.
exercituum, Principi pacis, devotum. Aug.
Vind. 1635 Schönigk. 1 vol. [B. Frkft.
Mss. Proske Nr. 1012, Bassus fehlt:
Cantate Dno. 8 voc. — Ms. 732 Nr. 95
derselbe Satz.
Ms. B. ßr: Cantate Dno. und Jubilate
Deo, 8 voc.
3 achtstim. geistl. lat. Gesge. in Samlwk.
(Eitner 1.)
Berger, Gr . . . , veröffentlichte
1800 Pastoral - Orgelstücke den
Orgelfreunden gewidmet, gedruckt
in München. (Gerber 2.)
Berger, Jakob I., Organist und
Orgelbauer an St. Sauveur in
Brügge. Dokument: 1/3 1726.
(Straeten la, 59.)
Berger, Jakob II., von ihm
besitzt die B. B. in
Ms. 1520 eine Oper: „Erst 16 Jahr imd
schon so alt?" P. Ms. 1521 in K. Einlage
Berger, Job. Friedr.
458
ßerger. Karl Gottlieb.
zu „Der Thurin zu Neustadt für Mad.
Schulz comp." P. Die Sängerin Schulz
war von 1813 — 31 an der Berliner Hof-
bühne angestellt.
ßerger, Joliaim Friedricli,
Violoncellist am Leipziger Theater
und von 1781 — 86 am Grewand-
hauskonzert; begraben am 25. April
178(5 in Leipzig. Besuchte in
Bautzen das Gymnasium und dann
die Universität zu Leipzig, ging
aber bald darauf zur Musik über.
Im Übrigen siehe seinen Stuben-
genossen Karl Gottlieb Berger.
(Dörffel 2, Register u.Rochlitz 3, 128.)
A^'on ihm ist wahrscheinlich die Violon-
cello-Schule die das C. P. besitzt.
Berber, Josei)h, Gerber 2 nennt
ihn den Jüngeren und bezeichnet
ihn als Violoncellisten an der Opera
comique in Paris, der um 1796
op. 1 herausgab. Bekannt sind
mir nur
3 Senates pour Vcl. et Bass, oe. 1.
Paris, fol. [br. Mus.
Berger, Karl (xottlieb, geb. in
Olmarsdorf bei Pirna, gest. 21. Jan.
1812 in Leipzig, 76 Jahr alt, also
1736 geb. Er war der Sohn eines
Schulmeisters, der ein tüchtiger
Musikant war und sich die Er-
ziehung seines Sohnes sehr an-
gelegen sein iiefs, dabei ein
eifriger Jäger. Beide Eigen-
schaften erbte der Sohn ^vom
Vater und hat sie zeitlebens be-
thätigt. Er besuchte c. 1745 die
Kreuzschule in Dresden als Frei-
schüler, da er eine prächtige Sopran-
stimme besafs. Die damaligen
Alumnen mussten in der Hofkirche,
der Kreuzkirche und in der Oper
singen. Auf Wunsch des Vaters
kam er nach Bautzen aufs Gym-
nasium, da er von der Musik zu
sehr von den Schulwissenschaften
abgezogen wurde. Dort lernte er
einen Namensvetter kennen, (Jo-
hann Friedricli B., Violoncellist)
an den er sich eng anschloss und
mit dem er bis ans Lebensende
vereint gelebt hat, da sie sich ge-
genseitig den Schwur abnahmen
nie zu heiraten, was sie beide hiel-
ten. Beide bezogen die Universität
in Leipzig, beide liebten die Musik
und die Jagd, beide hatten nur
eine Kasse und eine Wohnung
und setzten sich, erst zwanzig-
jährig, als gegenseitige Erben ein.
B. nahm nun bei Göpfert Violin-
unterricht und bildete sich zu einem
tüchtigen Virtuosen aus, doch fehlte
ihm (nach Rochlitz) ein feuriger
Vortrag, desto besser aber gelang
ihm das Adagio. Seine Technik
war nicht bedeutend, er wählte
daher nie schwierige Concerte, wie
die von Viotti. Dagegen war er
als Quartettspieler vortrefflich; auch
Klavier spielte er fertig, Iiefs sich
aber nie öffentlich darauf hören,
während er als Violinist jahraus
jahrein seine Konzerte gab. Seine
Kompositionen behielt er ganz für
sich und kein menschliches Auge
und Ohr hat sie je gesehen und
gehört. Wann er Aufnahme im
Theaterorchester in Leipzig als
Violinist fand, ist nicht bekannt,
als aber 1781 die Gewandhaus-
konzerte auf sicherer Grundlage
ins Leben traten, befand er sich
unter den Orchestermitgliedern und
wurde zugleich zum Kassierer ge-
wählt. Das Kassiereramt gab er
im Jahre 1801 ab, seit 1793 trat
er nicht mehr als Soloviolinist in
den Gewandhauskonzerten auf und
1810 gab er auch die Orchester-
stellung auf. Als vermögender'
Mann liebte er Buhe und Bequem-
lichkeit, gab einigen Begabten
Unterricht, versah den Orchester-
diensi, lebte aber im Übrigen ganz
zurückgezogen. Als man ihm die
Stelle des 1781 nach Weimar be-
Berger, Lebrecht Friedr.
459
Berger, Ludw.
rufenen Göpfert als ersten Yiolinisteii
antrug, leimte er sie ab. In betreff
seiner Kompositionen sagt zwar
Fetis, dass sich in den Breit-
kopf'schen Katalogen 6 Capriccien
für Violine allein angezeigt sind,
doch ist dies ein Irrtum, weder in
den thematischen Katalogen von
1766 — 1787 noch in späteren, wie
mir Breitkopf u. Haertel erklären,
ist ein Werk von ihm angezeigt.
In Meysel's Handbuch von 1817
ist allerdings ein Berger ohne Yor-
namen mit opus 26 angezeigt, doch
weist schon die Opuszahl darauf
bin, dass dies ein anderer Berger
ist. (Rochlitz, Biogr. 3, 128. ^ —
Dörffel 2, 22 ff. 236 (2). 244. —
Nekrolog in Lpz. Ztg. 14, 101).
Berger, Lebrecht Friedrich,
Organist an der Moritzkirche zu
Halle, erhielt 1768 den Posten an
der Liebfrauenkirche ebendort
(Chrysander 2, 247).
Berger, Ludwig, der Berliner,
geb. 18. April 177 7 m Berlin, gest.
16. Febr. 1839 ebd. Verlebte seine
Jugend in TempHii und Frank-
furt a/0. Ging 1799 nach Berlin
und studierte unter Gürrhch Kom-
position. Eine Keise nach Dresden
1801 war vergeblich, da er Nau-
mann nicht mehr am Leben antraf.
1804, bei Clemeuti's Besuch in
Berlin, wurde er dessen Schüler,
ging mit demselben nach Petersburg
und lernte dort Steibelt und Field
als Klavierspieler kennen. 6 Jahre
hielt er sich in Petersburg auf,
giugdann nach Stockholm u. London,
wo er sich als Lehrer niederliefs.
Erst 1815 kehrte er nach Berlin
zurück und widmete sich ganz der
Kompositionen und dem Musik-
unterricht. Mendelssohn und Tau-
bert' sind seine Schüler. 1819
gründete er mit Klein, Reichardt
und ßellstab die „jüngere Lieder-
tafel" für die er auch Männer-
quartette schrieb. {Ledebur. H. Dorn's
Aus meinem Leben, 1. Bd. Biogr.
von Rellstab, ein Denkmal, Berlin
1846 Trautwein, 8°. VI u. 165 S.
Zahlreiche Urteile in Lpz. Ztg. 1 u. f.
(11, 93 ist sehr scharf). Nekrolog
ib. 41, 178, 186. Über seine ge-
sammelten Werke in N. Z. f. Mus.
16, 173. Dresdner Journal, Sept.
1864: Louis Berger und Fr. Wieck
von Heinr. Dorn. Ledebur giebt
ein Verz. seiner Werke.) Nach-
weisen kann ich:
Trauercantate auf Naumann's Tod. P.
im Autogr. qufol. [B. B.
Sappho, Gesangscene von Löst. P. im
Autogr. [ß. B.
Clotar, eine Eomanze. Andre. 7 S.
[B. M. Musikfr. Wien.
Erlkönig von Goethe. Schott. \}n\ Mus.
Gesänge aus einem . . , Liederspiele die
schöne Müllerin von W. Müller, mit Pfte.
op. IL Berl., Christiani. 22 S. [B. B.
Musikfr. Wien.
4 Gedichte von Goethe, op. 4. AVürzburg,
Bauer. 7 S. [B. M.
6 deutsche Lieder, op. 6. Andre. [B. M.
Schwerin F.
3 Lieder, op. 13. Berl., Christiani. [B. B.
9 deutsche Lieder mit Pfte. op. 17.
Bei, Laue. [B. B. Musikfr. Wien.
n deutsche Lieder mit Pfte. op. 19.
Lp :., Hofmeister. 19 S. [B. B. Musikfr.
W.en,
10Lieder,op.27. Lpz., Hofmeister. [B.B.
12 Lieder, op. 33. Hofmeister. [B. B.
7 vierstim. Lieder f, Männerst. op. 46.
P. Hofmeister. [B.B. Dresd.
Die neuen Pfingsten, op. 46, s. 1. [Dresd.
Wein und Wasser von Kopisch f. 4
Mst. Ms. P. Nr. 196 in K. [B.B.
Ich will wie's Vöglein ziehen, 5 Lieder
f, 1 u. 4 St. mit Pfte. und 2 Humoresken
f. Männerchor u. Solostim. im Autogr,
(Grasnick). [B. B.
Op. 1. Sonate f. Klav. [Musikfr. AVieu.
Op. 3. Air norvegien a 12 Var. 17 S.
[B. Wagener. Musikfr. Wien.
Op. 6. Sonate f. Klav. [Musikfr. Wien.
Op. 7. Gr. Sonate p. le Pfte. Clement!
dedic. Berl., Laue. 19 S. [B.B. br. Mus.
Druck in Lond. Musikfr. AVien.
Op. 8. Alla Turca (Pfte.) Berl., Schle-
singer. 9 S. [B.B. hr. Mus. Musikfr. AVien.
Berger, Ludw.
460
Bergmann.
Op. 9. Gr. Sonate (Pfte.) ib. 22 S.
[B. B. Musikfr. Wien.
Op. 10. Gr. Souate. (Pfte.) ib. 21 S.
[B. ß. Musikfr. Wien.
Op. 12. 12 Studien für das Pfte. Berl.,
Christiani. 27 S. [B. B. Musikfr. Wien.
— ed. C. Engel, 2 books. Lond. [br. Mus.
— Celebrated Pfte. Etudes, ed. by
F. Berger. Lond. [br. Mus.
Op. 14. Air russe avec Yar. Hofmeister.
[B. B. Musikfr. Wien.
Op. 15. Sonate a 4 ms. Berl., Laue.
25 S. [B. B. Musikfr. Wien.
Op. 18. Sonate über che e d c. 15 S.
[B. Wagener. Musikfr. Wien.
Op. 21. 3 Märsche f. Pfte. Berl., Laue.
[B. B.
Op. 24. 3 pieces caract., Schlesinger.
[B.B.
Prelude & Fugue, Dr. Crotch dedic.
Schlesinger. 5 S. [B. B.
Eondeau pastorale. 7 S. [B. Wagener.
Pvreneau March. Loud., Clementi & Co.
[B.B.
Toccata en forme de Eondeau. Lpz.,
Br. & H. [Musikfr. Wien.
Concerto p. le Pfte. in C. Part. Autogr.
[B.B.
Sinfonie in Dm. Part. Autogr, [B. B.
Etüde Cm. im Ms. 214 in K. [B.B.
B. B. im Autogr. (Grasnick) Concert in
Cd., Märsche, Variat. u, Klavierstücke.
Berger, Moritz, lebte am Ende
des 18. Jlis. und gab heraus:
Divertissement p. Pfte. avec 2 V. A. & B.
ad lib. Op. 10. Lpz., A. Meysel. 5 Stb.
[B.B.
Von einem Martin Berger des 17. Jhs.
finden sich Tänze im Samlwk. Amoeni-
tatum 1622 (Eitner 1, 1622 b.).
Bergli, Gr. van den, von ihm
besitzt die B. Kgsbg.
12 Variat. p. le Clavecin ou Pfte. sur
l'air. Ein Mädchen oder W^eibchen. oe. 2.
Ches Hummel ä Berlin, fol. 7 S.
Berghe, A. A. v.an den, um
1760 Organist an S. Nicolas in
Gent. Nach dem Titel Brabandere's
6 Concerti.
Berghe, Rogier van den, 1518
jüngster 8änger der Kapelle Karl V.,
1525 in Toledo. (Straeten 7, 295 ff.)
Berghes (Berghe) , Anthoine
(bastard de Berghes in einem Doku-
ment, Straeten VII, 151, genannt).
Sänger in der Kapelle Philipp des
Schönen 1501. Ib. p. 156 heilst
er : Messire AnthoineVan de Berghes.
Philipp residierte damals fl502) in
Zidracq bei Medina-Coeli. 1510 bis
1512 ist er in der Kapelle Karl Y.
Man trifft ihn noch bis 1531 an.
(Ib. 274 ff.)
Bergliofer und Berghover, siehe
Perckliofer.
Bergier, Ungay, scheint i. 16. Jh.
gelebt zu haben. Die B. B. besitzt
ein altes Lautenbuch unter Z 32
in fol, in dem er auf S. 52, 54
und 128 mit Canzonen u. Madrigalen
in Lautentabulatur vertreten ist.
Bergier, Nieolas, ein Advokat
und Professor der Rechte, später
Syndikus zu Keims, geb. 1. März
1567 zu Reims, gest. 18. Aug. 1623
zu Grignon (Fetis). Schrieb unter
anderem auch ein Werk über La
musique speculative. Ms. des 17. Jhs.
in B. Paris Nat., unter fr. 1359
(Fetis verz. es unter Nr. 7489 kl.
fol. alter fond).
Bergkholtz (Pergkholtz), Lucas.
Ein Komponist aus der ersten Hälfte
des 16. Jhs., bekannt durch die
Gesänge
1. Wol dem, deju die Übertretung ver-
geben sind, in 3 Teilen, 4 voc. Ms.
[Dresden B 1276, 6. B. Zw. 4, 33 in 6 Stb.]
— 2. Ecce dominus veniet, 6 voc. 22/10
1551. [Dresd.B1270, 49.] 3. Wer unter
dem schirm des höch.sten sitzt, Ps. 91,
2. pars: Ja, du mrst mit deinen Augen,
3 p. Auf den leuen und ottern, 4 voc.
[Dresd.B 1276,19.
Bergkmann, Christoph, nennt
sich Kaiserl. Musikus und widmet
am Ende des 16. Jhs. den Räten
der Stadt Breslau den 5 st. Gesang:
0 bone Jesu. Ms. Stb. B. Br. Nr. 126.
Bergmann, Adolph Grottfried,
geb. 8. März 1740 in Mühlhausen,
1759 Organist an B. Maria Virgini
daselbst, st. 1807. (Leipz. Ztg. 40,
669.) Deutsche Lieder (6) für 1
Singst, mit Pfte. [Musikfr. Wien.
Bergmann, Andreas.
461
Bergt.
Bergmann, Andre.is, war am
1778 Organist a/d. kurf. Trierscheii
Hofkapelle (M. f. M. 24, 37).
Bei'giuanii , Heiiir. Christian,
• Guitarrist im 18/19. Jh., gab heraus:
Kurze Anweisung zum Guitarrespieien.
Halle 1802 Hendel, qu. 4». [B. B. Brüssel.
Bergua, Antonio, aus Ferrara,
gab heraus:
Äd vesperas omnes salmi falso bordonis
c. 5 voc. Ferrariae 1587. V. Baldinus.
[Ferrara.
Bcrgnani, Ottavio, aus Brescia,
bewarb sich 1623 um die erledigte
Organistenstelle an der herzogl.
Kapelle in Venedig. Zur Zeit diente
er schon 14 Jahre dem Herzoge
von Mantua und heilst es in den
Akten der Procuratori in Venedig,
dass er einst der erste Organist
seiner A-^aterstadt, am kaiserl. Hofe
Rudolfs und zu Rom gewesen sei,
(Canal 93).
Bergner, Johann Gottfried,
geb. zu Eisenberg den 31. März
1756, studirte in Jena, wurde am
28. Febr. 1787 Kantor in Schwerin,
St. 17. Jan. 1804 (Chrysander 3, 39).
Bergomus, Alexander, gab nach
Gesnerl 572Messen hcraus(Gerber2).
Bergrot, Olaus (Olavus), ein
Schwede, geb. zu Helsingör (nach
Becker), lebte nach Gerber 2 in
üpsala und gab heraus:
Exercitium academicum instnimenta
musica leviter delineans, quod consentiente
ampliss. philos. in Reg. Acad.Upsalieusi . . .
7. Dec. anui 1717. Upsaliae, typis Werne-
rianis. 12°. 34 S. Siehe Näheres im
Gerber u. Becker. [Musikfr. Wien.
Bergt, Chrstn. Gottlob August
(auch Deodat für Gottlob), geb.
17. Juni 1772 (1771 nach Becker
2, 117) in Oederan im Erzgebirge,
gest. 10. Febr. 1837 in Bautzen
(Lpz. Ztg. 39, 454 Necrol.). Wurde !
Alumnus der Kreuzschule in Dres-
den, besuchte 1791 cüe Universität
in Leipzig um Theologie zu stu-
dieren, vertauschte aber 1801 die
Theologie mit der Musik, indem er
mit der Komposition eines Terzetts
an die Öffentlichkeit trat. 1802
erhielt er den Organistendienst an
der Hauptkirche in Bautzen, wo
er zeit seines Lebens blieb. Er
war ein aufserordentlich frucht-
barer und beim Publikum beliebter
Komponist, der sich in allen Fächern
der Kunst versuchte. Von seinen
Werken kann ich nachweisen :
Briefwechsel eines alten und jungen
Schulmeisters über allerhand Musikalisches.
Herausg. u. mit e. Lebensbeschreibung des
Verstorbenen begleitet von C. G. Hering.
Zittau 1838 Birr. qufol. mit Notenbeilg.
[B. Lpz. B. B.
Etwas zum Choral und dessen Zu-
behör . , . Zunächst f. Seminarien. Lpz.
1832 Hofmeister. 80. [B. Lpz.
Oratorium Christus durch Leiden ver-
herrlicht. P. op. 10. Lpz. Hofmeister,
[ß. B. Einsiedeln P. im Ms. B. Lpz.
Thomas: Ms. P. Amst.
Oratorium: Feier der Christen am Char-
freitag. Ms. P. [Lpz. Thom.
Charfreitagsfeier. Ms. Part. u. St.
[Marienberg.
Te Deum op. 19. P. Lpz. Hofmeister.
[B. B. B. Kgsbg. Musikfr. Wien.
To Deum laudamus für 4 Singst, u.
Chor mit Begltg. von Violinen etc. Mainz.
Part. [Darmst.
Te Deum in Cd. P. und 1 Motette im
Autogr. B. B. (Grasnick).
Trauermusik. Ms. 16503 Autogr. P.
Id.fol. [Hofb. Wien.
Die christlichen Feste. 3. Cantate zum
Reformationsfeste. Durch Kampf zum
Sieg. Meifsen, Gödsche. P. [B. B.
Ostercantate. Ms. P. in Gotha und
Musikfr. Wien.
Cautaten: Es waren Hirten auf d. Felde.
— Aus deinem Quell, AUwater. — Ehre
sei Gott in der Höhe. Ms. P. [Lpz. Thom.
Cantate: Die göttliche Thorheit... für
2 V. Va. Fundam. u. 4 Singst. Ms. P.
u. Stb. [B. Kgsbg.
Hochzeits-Cautatine f. 4 Singst, mit
Pfte. nebst 2 kleinereu 4 st. Gesängen:
1. Beruhigung. 2. Zum Tanz. op. 20.
Lpz., Hofmeister. [B. B. Musikfr. Wien.
Das Vater unser. [B. M.
Osterhymnus: Christus ist erstanden
f. 4 Singst, u. Orch. P. op. 18. Lpz., Hof-
meister. [B. B. Amst.
Hymne: Herr Gott dich loben wir.
Bergt.
462
Beringer, Maternus.
Lpz. Hofmeister (f. 4 St. ii. Orch.) [B. B.
Marienberg im Ms. P.
Hymnen: Gottheit, mächtig weise. —
So weit der Sonne Strahlen. Ms. P. [Lpz.
Thom. B. Lpz. Musikfr. Wien.
Psalm, Gott sei uns gnädig, f. Männerst.
[Elbing.
Grabgesänge (18 Nrn.) ed. von K,
GeiTsler. Meifsen, Gödsche. P. [B. ß.
Gesänge religiösen Inhaltes f. 4 Singst.
(ohne Begleitg.) 1. Heft. Hofmeister. P.
[B. Wagen er.
Religiöse Lieder f. 4 St. [Musikfr. Wien.
Bergt u. Hering: Neue Choralmelodien
f. das Budissiner-Dresdner Gesgb. Zittau
1837 Fr. Birr. [B. Lpz.
List gegen List. Operette von C. F.
Bretzner, Lpz. 1801. Kl.-A. Ms. [Musikfr.
Wien. Brüssel Cons. 2380.
Das Dorf im Gebirge, Lpz. 1813. Ms.
P. Autogr. [Dresd.
Jery und Bäthely v. Goethe. Ms. P.
Der Schulmeister. Ms. P.
Das Ständchen, komisch. Intermezzo.
Ms. P. [alle in B. Dresden.
Gesänge f. 2 T. u. B. Lpz., Peters.
[B. B. Musikfr. Wien, 3 Hefte op. 7.
Arie mit Chor u. Pfte. 1(3. Werk. Lpz.,
Hofmeister. [B. B.
Bräutigams Ständchen von Kretschmann.
Berlin, Conclia. [B. B.
Sachsens Friedens -Feier. Ein Rund-
gesang. Dresd., Hilscher, fol. [Dresd.
2 Friedenslieder für die Bautzner Socie-
tät f. Chor u. Orch. Ms. [B. Zw.
3 Quartette f. Männerst. Bautzen,
Reiche! [Dresd.
Rauschet ihr Meere. Gesang f. Männerst.
in Hientzsch' Samlg. drei- u. 4 st. Gesge.
Heft 1. Züllichau 1822. [B. Kgsbg.
Haltet an der Hoffnung fest, f. Mnst.
Ms, [B. Dresd.
Terzette f. 3 Singst, mit Pfte. 3. Heft.
Lpz., Kühnel. [B. M.J — 6. Heft. Lpz.,
Hofm. [Dresd.] — Lpz., Peters. [Dresd.
Mus]. 8. Heft. Lpz., Hofm. [Dresd.] —
Heft 1—4, Peters. Heft 5—8 Hofmeister
[B. B. Musikfr. Wien. B. Wagener.] —
Heft 1. 2. Lpz., Richter [B. B.]
Alte und neue Zeit, Terzett, Ms. B.
Dresden.
Die Freiheit des Menschen, op. 9.
Lpz., Hofmeister. [Musikfr. Wien.
Symphonie p. 2 V. . . . (gr. Orch.) oe.
12. Lpz., Hofmeister. 14 Stb. [B. M.
B. B. Darmst. Lübeck.
3 Sinfonien in P. Autogr. [B. AYagener.
In Kopie B. M.
Ouvertüre in Cm. P. im Autogr. [B. M.
6 Trios. Rondo f. Klav. u. Orch. —
Variat. f. Klav. u. Orch. [Proske-M.
1 Sonate concert. f. Klav. u. Viol.
[Proske-M.
3 Senates p. le Pfte av. acc. d'un V.
et Vcl. oblige ... op. 1. Lpz., Br. & Haertel.
Stb. qufol. [B. Kgsbg.
Sämmtliche Orgelcompositionen ... zu
04 Ni'n., als 18 kurze, 22 längere Vor-
u. Nachsp., 10 neue Choräle, 14 Uebungsst.
im Generalbass. Herausgeg. v. Carl Geissler.
Meifsen , Gödsche. 58 S. [B. Wag-ener.
Berguis , . . . Organist in Delf t
um 1772 (Burney 3, 250. Gerber 1).
Berhaiulisky (Berhandizki), Ko-
chlis, ein Lauteuist an der Hof-
kapelle in München, am 1/9 1G82
(1 G83) mit 1 00 Gld. angestellt (Kreis-
archiv).
Beria, GrioTanni Battista, be-
kannt durch:
Concerti musicali a 2, 3 e 4 'voc. c.
1 Messa a 4 concertata . . . op. 3 dato in
luce dal Sig. Feder. Rolandi. Milano
1650/51 per Carlo Camagno. 4". [br.
Mus: B.
Bericht (Kurzer)
von der Musik und dero Composition . . .
und Experimenta musico-geometrica. Ms.
von 1720. [Musikfr. Wien.
Berilli Gfiovaimi, ist nur be-
kannt durch Caifabri's Parte secon-
da von 1667, in der sich 1 Gesg.
befindet.
Beriiiger . . . , ein Komponist des
18. Jhs., von dem die B. B. im Ms.
1540 in Stb. eine
Sonate i\ 2 Fl. e B. in Cd. in 3 Sätzen
besitzt: Allegro, Arioso und Presto. In
Darmst. befindet sich von einem Beringer
eine Arie „Qual buon pastor son io" im
Ms. u. Stb.
Bcriiiger, Maternus, Kantor zu
Weifsenburg, gab heraus:
Musica, d. i. die Singkunst der lieben
Jugend in Frag und Antwort verfasset.
Nrubg. 1606 Val. Fuhrmann, 8". Fund-
ort unbekannt.) Das nächste Werk wird
für die 2te Ausgabe des obigen gehalten;
Becker 1, 315 giebt eine ausführliche
Beschreibung desselben:
Musicae der freien lieblichen Singkuust,
1. und anderer Theil . . . ib. Georg Leop.
Fuhrmann (1610). 4'^. 50 S. in Frag u.
Antwort und ein „Exempel-Büchlein für
Beringhem.
463
Bermejo.
die Tyrones. Euth. u. a. 23 zweist. Gesge.
von 0. di Lasso. [B. B.
Bering'liem, . . . Kammermusikus
au der Hofkapelle Henri IV. von
Frankreich (Castil-Blaze 72 ff.).
Berkelaers, siehe Berckelaers.
Berkeiiliof, Franz Xorbert,
aus Leydeu, ist ara 12. Nov. 1759
an der Universität zu Lejden als
Musicus eingeschrieben (Bouwst.
3, 8).
— Hermann Gabriel ausLejden^
ebendort am 28. Mai 1768 als
Musicus eingeschrieben (ib, 3, 9).
— Theodor Albert, aas Leydeu,
ebendort am 7. März 1767 u. 24.
Okt. 1789 als Musicus eingezeichnet.
Er war geb, um 1746, gest. um
1814^u.' Violist u. Stadt-Musik-
meister zu Leyden (Bouwst. 3, 9
u. 11).
Berketshamiiier,iu(lreas,kom-
ponirte 1655 eine Tragödie (Metten-
leiter 2, 96).
Berks, Lothar, Edler von, be-
kannt durch einen: Marsch f. Pfte.
(Wien, Artaria & Co. c. 1797.)
[B. M.
Berlin, Johann Daniel, geb.
um 1710 in Memel, gest. um 1775
zu Drontheim in Norwegen. War
Schüler seines Vaters, ging 1730
nach Kopenhagen u. 1737 erhielt
er die Organistenstelle am Dome
und die Stadtmusik in Drontheim.
Er gab heraus:
Musikaliske Elementer, eller Anleedaing
tit Forstand pa de forste Ting udi Musi-
quen horudi den musikaliske Signatur
„den Brimg som den nu haves lios --de
fieeste, sä ogsa Applicaturen p& nogle sa
kaldte strygende og blasende Instrumenter
og andet meere Musiquen . . . Tronliiem
1744. 4". [Kopenhag. 2 Exempl. Musikfr.
Wien.
Anleitung zur Tonometrie, oder wie man
durch Hülfe der logarithmischen Rechnung
nach der geometrischen Progress die
musikal. Temperatur . . . Kopenhagen u.
Leipzig 1767 Friedr. Chrstn. Pelt. 8".
48 S. 3 Tal [B. M. B. B. Musikfr. Wien.
Dresd. Glasgow. Brüssel 7135.
Musikal. Divertissement best. . . . Sona-
tina (f. Clav.) Augsbg., Christ. Leopold.
4 Bll. [B. M.
Berlinische Oden, siehe Breit-
kopf.
Berls, Johann Rudolph, geb.
8. Mai 1758 zu Alacli bei Erfurt,
gest. . . . Schüler von Häfsler u.
Weimar, besuchte in Erfurt das
Gymnasium, 1779 wurde er Orga-
nist an der Regler-Kirche u. 1780
Schullehrer in Nöda in Thüringen
(Gerber 2 ausführlich). Er war
ein fleifsiger Komponist, der sich
an alle Formen heran^vagte und
in der Kunst die Befriedigung fand,
die ihm seine kleine Stelle, abseits
von der grofsen Welt gelegen,
kaum gewähren konnte. Die Deut-
schen besafsen im 18. Jh. eine
ganze Anzahl solcher Komponisten,
die einen Weltruf genossen und
ganz abseits, in einem entlegenen
Winkel, in den kleinsten Verhält-
nissen lebten und sich doch dabei
ganz glücklich fühlten. Von seinen
Kompositionen kann ich nur nach-
weisen :
Neue Volkslieder für Ciavier komp. . . .
1. Samlg. (f. 1—4 St.) Lpz. (1797) G.
Fleischer d. J. qufol. 63 S. 30 Ldr.,
meist Handwerksliedei'. Vorrede : Nöda
i. Dez. 1797 J. R. Berls, Knaben -Schul-
lehrer. [Gotha. B. Lpz. Musikfr. Wien.
Die Bibl. Gotha besitzt im Ms. „Gott
ist der unser Wohl bereitet."
In Böheim's Maurerliedern 2. Abthlg.
von 1799 zwei Lieder.
Berlyn, Joaehiui, Lautenist in
Hamburg und Ratsmusikant von
1538—51 (Sittard 1, 17).
Bermann, Hubert, kam Anfang
des 18. Jhs. von Bern nach Strafs-
burg und versah in Vertretung
Mich. Jos. Eauch's die Kapell-
meisterstelle am Dome vom Jan.
1706 bis 1710. (Lobstein 31. 32.)
Bermejo, Pedro, Kapellmeister
an der Kathedrale in Salamanca
Bermmer.
464
Beruabei, Ercole.
am Ende des 16. Jb. Seine Kom-
positionen Süllen sich nach Fetis
in den Kirchenarchiven Spaniens
befinden. Spanien ist für die Musik-
bibliographie noch ein dunkles
Land und muss doch bedeutende
Schätze besitzen. Gevaert erzählt
in seinem amtlichen Berichte über
eine Untersuchungsreise in Spa-
nien, dass er von den Kustoden
stets mit Argwohn betrachtet und
nur selten zu einer Einsicht in
die Kataloge zugelassen wurde und
dann stets nur auf ganz kurze Zeit,
so dass er an keinem Orte zu einem
übersichtlichen Bilde des Bestandes
der vorhandenen Bücherschätze ge-
langen konnte.
Berinmer, ... ist nur durch ein
Bruchstück einer Weihnachtsmusik
in P. in Mittelsayda bekannt.
Berinont, Pierre, in der Mitte
des 16. Jhs. Tenorist a/d. Hof-
kapelle in Paris mit 240 liv. Gehalt
(Castil-Blaze 160).
Bermiiclo, Juan, ein spanischer
Franziskaner zu Eoya in Anda-
lusien, (Eioja, Eoija, Ecya schreiben
andere, wahrscheinlich ein Kloster).
Er gab das theoretische Werk heraus :
Comienya el libro primero de la decla-
racion de instiimientos, dirigido al clemen-
tissimo y niuy padroso Don Jöan lU. deste
nombre Eey de Portugal. Am Ende:
Ossima (17. Sept. 1549) Juan de Leon,
impresso!'. ... in fol. 145 Bll. Näheres
bei Fetis und Soriano, historia 2, 120.
[ß. B. B. M.
— Libro de la declaracion de instr. . . .
Granada 1555. 4P. [bot L. Liepmanns-
sohn mit 900 M. an.
Comien^a el libro Llamado . . . Ossuna
1555 Juan de Leon. 5 Bücher in fol.
[br. Mus.
Comien^a el arte Tripharia dirigida a
la yUustre . . . Ossuna 1550 Juan de Leon.
40. 40 Bll. [Leo Liepm. 1899.
Bern, Matthias, Archidiaconus
Rastenb. Man kennt von ihm:
„Preise Jerusalem", 4 st. Ms. B. Kgsbg.,
an Scandellus 1568. Nur D. A. B. vor-
handen.
Bernabei, Giuseppe Ercole, di
Caprarola, wo er gegen 1620 ge-
boren war, st. vor dem 16/1 1688
in München. Schüler von Benevoli,
wurde 1662 Kapellmeister an S.
Giovanni di Laterano in Rom, 1667
an S. Luigi de' Francesci und am
20. Juni 1672 am St. Peter, Ka-
pelle Julia. Rudhart bestreitet,
dass er an letzterer Kirche Kapell-
meister war, da er nur „Musico"
war, wie ihn der Kardinal Bar-
berini am 15. Juni 1674 in dem
Schreiben an den Kurfürsten von
Baiern bezeichnet (obige Angaben
nach Fetis, Baini u. nach Titelbll).
Am 30. Juni 1674 wurde er als
Kapellmeister an der Münchener
Hofkapelle mit 1180 Gld. Gehalt
u. 243 Gld. Wemgeld, tägl. 3 Mafs
Bier, 2 weifse u. 2 schwarze Brote
und Futter für 2 Pferde angestellt
(Dekret in Rudhardt S. 60). Sein
Gehalt üef vom 15. April ab. Am
20. Nov. erhielt er den Ratstitel.
1677 betrug sein Gehalt 1423 Gld.
mit 60 Gld. Ordonanz. Im Kreis-
archiv in München ein eigenhän-
diges Schreiben vom 1/9 1687. In
den 1691 erschienenen Modula-
tiones sagt sein Sohn, dass die-
selben sein Yater als Kapellmeister
am Lateran in Rom u. in München
geschrieben habe. Von seinen ge-
druckten Kompositionen kann ich
nur nachweisen:
Concerto madrigalesco 3 voc . . . Eoma
1669 Amad. Belmonte. 4 Stb. 4«. 19 Nrn.
[La Fage 3, 14. Bologna im Druck u. Ms.
Dieselben in München im Ms., 15 Nr. c.Bc.
Sacrae modulatioues Herculis B... op. 2.
Mouach. 1691 L. Straub. 8 Stb: 2 C. A.
T. B. 2 V. Org. ediert von Gius. Ant.
Bernabei. 24 Nrn. zu 2 — 8 Stim. mit
lustrum. [B. Frkft. Upsala. Darmst.
Org. Proske, fehlen A. VI.
Mss. in B. M: 3 Introitus 4 voc. —
3 Hymnen 4 voc.
— Autogr., 2 bezifferteOrgelbässe (s.Kat.).
— Te Deuni 8 voc. im Chorb. u. in
neuerer Part.
Bernabei, Gios. Ant.
465
Bernabei, Gios. Ant.
Mss. B.B. T120. Salve regina 4 v. P.
— W55. 5 Mot. zu 5 St. in P. —
W71. Ave regina 8 voc. und obiges
Salve reg.
Ms. Modena: Amaute timoroso di pale-
sarsi, Cantata di Sopr. c. Bc. — Propone
di non piü amare, Cantata di Sopr. c. Bc.
Ms. B 11 a. Dresd. Mus. : Diietto ä Sopr.
6 Alto col B. in P.
Ms. 17755/2 Hofb. Wien: Arie: In sen-
tier dii-upato, per Sopr. c. clavic. — Ms.
17758: Fermo o tempo. Doletevi di voi.
In Ms. 174 u. 19'j im br. Mus. 2 Gesge.
Tribulationes cordis mei 5 voc. Ms. 31
Cambridge FW.
Ecce sacerdos 2 v. c. Bc. im Caifabri
1665 und im Seconda parte 1667 ein
anderer Gesg.
Von seinen Opern hat sich in München
nichts erhalten aufser 2 Textbüchern zu
„II Litigio del cielo deLla terra", München
1680 und ,,Erote ed Anterote, torneo,
Text von Terzago. 1686.
In Neudrucken 3 Gesänge (Eitner 2).
Bernabei , Grioseffo Antonio,
auch mit GAB gez. Der Sohn
Ercole's, geb. um 1659 zu Eom,
gest. 9. März 1732 zu München.
Wird vom Kurfürsten von Baiern
am 12/7 1677 als Vicekapellmeister
zur Aushilfe seines Vaters ange-
stellt und erhält als Keisekosten
von Rom nach München 400 Gld.
Sein Gehalt wurde vom 24/6 ab
mit 1080 Gld. festgesetzt. Am
16/1 1688 tritt er an Stelle seines
verstorbenenVaters, erhält 1483 Gld.
und den Ratstitel. 1702—1713,
als die österreichische Regierung
das Land inne hatte, betrug sein
Gehalt nur 600 Gld. (Kreisarchiv.)
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar :
Sex Missanim brevium, cum una pro
defunctis. Lib. 1. a 4 vocib. Conc. 4,
Rip. 2 Violinis, 2 Viohs & Violone ad
Hb., cum duplici Basso continuo . . . Aug.
Vindelic. 1710 Schlüter & Happach. Typis
Wagner. 15 Stb. 4°. 7 Messen. [Bo-
logna, Kat. 2, 40 Dedic. u. Lidex.
6 Missae 4 voc. c. et sine org., von
1715. Chorbuch. Ms. [B.M. Hofb.Wien,
Ms. 16522. P. kl. qufol. ISl Bll.
Messa di Requiem 4 voc. concertati in
Part. Ms. L 194 e. [B. B. und Nr..33 in Stirn.
Kob. Eitner's Quellen-Lexikon.
Missa. Ms. T 72. in Part. [B.B.
Missa ad regias agni dapes 4 voc. (neue
Ausg. von Oberhoffer). Lpz., Braun. P.
[B.M.
Agnus Bei 4 voc. c. Bc. Ms. L331. [B. B.
Magnificat 4 voc. von 1690. Ms. Chor-
buch 83 Bll. [B. M.
Intonationes Psalmorum 4 voc. Ms. Chorb.
Nr. 2755. [B. M. Proske 8 Nrn. in P.
Anno 1701.
Improperij. P. in Ms. L312. [B.B.
Congregati sunt. — Laudate pueri (für
4 St. mit Instr.) P. [Dresd. Mus. Ms. A 31.
9 Lamentationes supra cantu firmo cum
Bc. Juxta Autographum ineditum 1716
u. 17. [Proske Ms.
8 Nunc dimittis I. — VIII. toni 4 voc.
von 1687, gez. mit GAB. Chorbuch
Nr. 2752. [B. M. Ms.
La morte e vita 4 voc. Ms. L331. [B. B.
In T38. 58. 113. 120 B.B. zahlreiche
Gesänge, in Ms. 1561 u. 535, Bd. 2, S. 41 :
Ave regina 7 voc. [B. B.
Ms. 1560 u. 1562 : 5 Gesge. iu P. u. Stb.
[B.B.
Ebendort in Ms. 312 u. 1561 Nr. 1.
In 1563 in K. [B. B.] Canon 6 voc. ad
unjs. in suo Orpheo eccles., edito Aug.
Vind. 1696, a 2 V. et org. 1 Bog. in
fol.
6 geistl. Gesge. im Ms. P. [B. Kgsbg.
2 geistl. Gesge. im Ms. P. [Dresd.
24 Hymni iu dominicis et festis variis.
Ms. [Brüssel.
In Hofb. Wien. Ms. 15604 Nr. 8—12:
Accurrunt tarbae 4 voc. Gloria laus.
Popule meus 8 v. Vexilla regis 4 v.
0 sacrum convivium 4 v. 0 quam suavis
4 voc. c. org. P.
— Ave regina a 7 voci con org. (Am.)
Ms. 15618. P. kl. fol.
— 4 Salve regina 4 voc. c. org. 1690.
1692. 1702. 1728. Ms. 16686. P. kl. qufol.
— 2 Missae pro defunctis in Cm. 4 voc.
c. instr. u. 2 Responsor. Libera me. Ms.
16641. P. kl. qufol.
— 2 Sequentiae, Lauda Sion 4 voc. c.
instr. von 1716 u. 1718. Ms. 16642. P.
qufol.
— Miserere a 4 voci, 3 Viele ed org.
1697. Ms. 16617. P. qufol.
— 2 Stabat mater 4 voc. c. instrum.
(Am. u. Gm.) 1680 u. 1725. Ms. 16685.
P. kl. qufol.
— 3 Regina coeli 4 voc. c. instrum.
(Bd. Cd. Cd.) 1701 u. 1715. Ms. 16684.
P. qufol.
— Hymni pro festivitatibus totius anni
4 voc. c. org. 49 Nrn. Ms. 19030. Autogr.
P. gr. 4". 319 S.
30
Bernabei, Gios. Ant.
466
Bernacchi.
— 33 Hymni 4 voc. c. org., gez. mit
den Jahren 1697—1720. Ms. 16523. P.
in kl. qufol.
— Te Deum laudamus, a 2 cori con
Strom. (Cd.) Ms. 15999. P. kl. fol.
— In heiidoniada sancta 8 voc. c. 3 Violis
ad Hb. Dm. Ms. 16253. P.
Ave regiua 7 voc. ed oi'g. P. [Musikfr.
"Wien.
Agnus dei 4 voc. P. [ib.
Mss. in Bologna: 9 Messen zii 4 Stirn,
mit u. ohne Orgel. In sudore vultus 4 v.
0. ström, und 8 andere Piecen (Kat. 2,
40—41 in 1 vol.). — Motetten a 2, 3 e
4 voci (Kat. 2, 344). — Ave Maria 4 v. ;
Verbum caro 4 v. (2, 380 ersteres ohne
Vornamen).
Weltliche Kompositio7ien :
1678, 10. Febr. München: Alvilda in
Abo, Melodr. di Vent. Terzago. (Rud-
hart 63 Beschrbg.)
1679, Jan. Münch.: Enea in Italia, Musik
fehlt.
1680, Giulio Cesare ricovrato all'ombra.
Text von Terzago. Textb. in B. M.
1683, 11. Juli Münch. L'Ermione, Text:
Terzago. Textbuch in B. M.
1688 am 18. Jan. in München aufge-
führt: La gloria festeggiante, introduci-
mento dramatico musicale del Torneo, Text
von Orlandi. Musik fehlt.
Gli dei festeggianti. Festspiel, 31 Arien
imd 1 Duett mit Bc. [B. M. Hofb. Wien
Ms. 18703. Part, von der Kurfürstin Maria
Autonia von Baiern geschenkt.
1688. Torneo, Opera in 1 atto, Wien
1688 aufgeführt. [Hofb. Wien, Ms. 17745 P.
1688. Trionfo d'Imeneo, Drama mus.
5 atti. Ms. 17739. P. [Hofb. Wien.
1688. Venere pronuba, Serenata, Text:
Orlandi. Ms. 17744. P. [ib.
1690. II segretto d'Amore in petto del
savio. (Orlandini), Melodramma. [Hofb.
Wien, Part. Ms. 17707.
1690. L'Ascanio, Opera, [ib. Ms.l7703P.
1690. Diana amante, Opera, [ib. Ms.
17704 P.
1690. Niobe, Opera, [ib. Ms. 17705 P.
1690. Vaticinio di Apollo e Diana,
Opera, [ib. Ms. 17640 P.
1690. L'Eraciio, Opera, aufgef. in Wien,
Musik verloren.
1691. La Fiera, Opera, Wien 1691
aufgef., Ms. 17633 P. [Hofb. Wien.
Serenade ohne Autor, Eudhart 113
schreibt sie B. zu: Egloga pastorale, Münch.
6. Aug. 1726 aufgef. Part. Ms. 174.
[B.M.
Duetti da camera im Ms. Bologna Kat. 3,
199. Ebendort, ohne Vornamen: 2 Duetti
1 . Lungi dalFidol. 2. Lontananza crudel.
Ferner mit Vornamen, S. 4: Kyrie u. Et
vitam venturi 4 voc.
18 Arien per voce sola con istrom.
Ms. 16689. 17761. P. kl. qufol. [Hofb.Wien.
In Franz Lang's Theatrum 1717 vier
Kantaten aber mit den Vornamen Gios.
Andrea (sie?).
Im Samhvk. 1675 ein 3 st. Gesang und
in Neudrucken 18 Gesge. (Eitner ]. 2.)
Bernabei, Viucenzo, wurde am
1. April 1685 als Hoforganist in
München mit 300 Glcl. angestellt.
Im Jahre 1700 wurden sie auf
150 Gld. herabgesetzt u. erst nach
der Restauration wieder in alter
Höhe gezahlt. 1726 wird er noch
mit dem Titel eines kurf. Kammer-
dieners und mit 700 Gld. Gehalt
in den Akten des Kreisarchivs
verzeichnet. Von seinen Kompo-
sitionen fand ich:
14 lutroitus Pars L, 21 dito Pars 2. 3.,
46 in Pars 4 zu 4 St. mit Org. — Re-
sponsoria 4 voc. 3 Violen 2 Vcl. Violon
u. Org. — 2 Messen, 1 Hymnus mit Resp.
4 Offertorien, 5 Hymnen, 5 Psalm, f. Chor
u. Instr. — 4 Ave reg. 4 voc. c. org. —
2 Salve, 5 Abna red. — 1 Regina, 1 Vidi
aquam 4 voc. c. org. — 6 Asperges ebenso.
1 Stab, mater 4 v. c. org. im Ms. P.
[Münch. alte Hofkirche.
In Dresden in kath. Kirche befindet
sich im Ms. ein „Alma redemptoris" ä 3
in Canone: A.T. B. ohne Vornamen, daher
fraglich, welchem der 3 B. sie zugehört.
Derselbe Satz auch in Dresd. Mus. Ms. D a
2a S. 319 imd A32. 4 Bll. P., auch ohne
Vornamen.
In Ms. 19171 eine Sinfonie zur Oper
L'Eraciio für 4 Streichinstr. P. [Hofb.Wien.
Bernacchi, Antonio, ein be-
rühmter Sopranist, geb. gegen 1700
zu Bologna, gest. um 1756 wie
es scheint ebendort. Er hatte
Ricieri zum Lehrer im Kontrapunkt
und Pistocchi im Gesänge. Am
12/6 1722 ernannte ihn die Aka-
demie Filarmonico zu Bologna zu
ihrem Mitgliede. 1726 war er in
München au der Hofkapelle an-
gestellt (Kreisarch.). Auch in Lon-
don soll er aufgetreten sein. Aus
Bernacho.
467
Bemardi, Bartolomeo.
seiner Schule ging der berühmte
Sänger Bartolom. Bortoli da Faenza
hervor. (Busi 1, 180. Fetis. Ger-
ber 1.)
Die Bibl. der Accad. filarra. zu Bologna
besitzt im Autogr. ein Gravo e fuga a
4 voci 1722. — Mss. in Bologna (Liceo):
Kyrie (Gloria) 5 voc. c. stnini. e ripieni.
P. qiifol. — Justiis ut palnia a 5 v. c. V.
(1749) Autogr. von Busi, 38 S. (.Kat. 2.)
— H. Ferd. Mannstein schrieb : Das System
der grofsen Gesangschule des Bernacchi.
Dresd. (1845) Arnold, fol. [B. B.
Beriiaclio, GlioTauiii ßattista,
Tenorist zu Mailand um 1625, dem
Eg.Trabattoni einen Gesang widmete.
Bernal, Bon A..., ein spa-
nischer Komponist des 16. Jhs.,
von dem Eslava eine 4 st, Motette
mitteilt (Eitner 2).
In Miguel de Fuenllana's Lautenbuch
von 1554 eine Romanze für Laute gesetzt
(A las armas moriscote).
Bernal, Don Jose, ein Sänger
Kaiser Karl Y., lebte in Spanien
im Anfange des 16. Jhs. In der
Bibl. des Escurials sollen sich
Kirchenkompositionen von ihm be-
finden (Fetis).
Bcniarallle, Simon, Kleriker
u. Sänger am Hofe Charles V". von
Frankreich um 1364 (Thoinan 57).
Beniard, siehe Claude.
Bernard, ... ein Komponist der
Mitte des 18. Jh., von dem die
Nationalbibl. in Paris besitzt: Can-
tate Domino. — Cantique de Moise.
Mss. c. 1768.
Bernard mit dem Beinamen
Ventadour, ein Troubadour des
12. Jhs. Fetis sagt: man kennt
von ihm ohngefähr 50 Chansonä,
davon sind 16 mit Melodien ver-
sehen.
Bernard, Eniery,geb. zuOrleans,
schrieb :
Brieve et facile methode pour appreudre
k chanter en musique. Paris 1541 Jehan
Petit. 8'^. Fetis verzeichnet noch Aus-
gaben : Orleans 1561. 4". und Geneve
1570 in 8".
Bernard, Fat. Georg-, geb.
11. Sept. 1745 zu Langenargen,
gest. 15. Jan. 1811 im Kloster
"Weingarten (Wiirttembg.). 1765
trat er in dasselbe ein und hinter-
1
Te Deum,
(Kornmüller
Magnif,
einige
liefs im Ms.
Hymnen u.
1, 223).
Bernard, Philippe, Magister,
Kanonikus und Kapelhneister (Pho-
nascus) an der Kathedrale zu Tournai
in der ersten Hälfte des 17. Jhs.
oder an der Grenzscheide beider
Jh. (16.— 17.) (Straeten 2, 15).
Er muss gegen 1656 gest. sein,
(ib.) 1634 — 56 war er Lehrer des
Knabenchors.
Bernardello, siehe Gianoncelli.
Bernardi, Bartolomeo, geb. in
Bologna, war Violinvirtuose und
in seinen reiferen Jahren Kapell-
meister in Kopenhagen, wo er um
1730 starb. Eine Charakteristik
in Scheibe's krit. Musik, p. 759
in 2. Aufl. von 1745. Seine Kom-
positionen im Ms. sollen 1794 beim
grofsen Brande in Kopenhagen ver-
nichtet worden sein. Nachweisbar
sind :
Die B. B. besitzt eine theoretische Ar-
beit in deutscher Sprache mit seinem
Namen gez. (Ms, 4°. Nr. 19) „Anweisung
alle Noten in (?) Generalbass, sie mögen
gehen oder springen, auff besonderer Art
accorap. könne (sie ?).
In der Hofb. Wien, im Ms:
Trattenimento per Camera a 2 voci (A.B.)
con strum., di . . . Poesia di Dario Doretti. P.
Ms. 182 B. B. Cantate f. Sopr. mit Bc.
„Qual di feroce''. Ad. P.
Ms. 101a Dresd. Mus. Cantata: Ombre
care ombre dilette, ;i Sopr. col B. Part.
6 Senates ou Concerts ä 4, 5 & ö
parties comp, par Mrs. B., Torelli & autres
fameux auteurs. Liv. 1. Amst. c. 1710.
Est, Roger. Nr. 96, Stb. o. weitere Au-
toren, [br. Mus.
Sonate da Camera a 3, 2 V. e Vcl. col
Violone o cimbalo. Op. 1. Bolog. 1692.
40. [br. Mus.
Sonate ä Violino solo, op. 3. Amst.
[Paris Nat.
30*
Bernardi, Franz.
468
ßernardo, Stefauo IL
Im Samlwk. 1700 a. s. d. Sonate Nr. 10
für V. u. Vcl. (Eitner 1).
Wasielewski 2, 75 verz. noch 2 Sonaten-
werke, die wahrsch. im Liceo mus. zu
Bologna liegen, wo er seine Quellenstudien
machte, betitelt:
üodici Sonate a Violino solo e continuo,
op. 1.
10 Sonate a tre con il Basso per
rOrgano, op. 2. Bologna 1696.
Auf der Bibl. in Kopenhagen sollen sich
im Ms. noch Capriccien und Konzerte für
Violine mit Begleitung befinden. In dem
mir vorliegenden Kataloge sind sie aber
nicht verz.
Bernardi (Beinhardi), Franz,
geb. 1767 in Unter- Oesterreicb,
ging um 1785 als Schauspieler zur
Bühne, zuerst in Brunn, dann in
Wien und zeichnete sich nebenbei
als vorzüglicher Flötist aus, für
welches Instrument er auch kom-
ponierte (Schilling). Nach der Lpz.
Ztg. war er um 1799 in Riga und
wird dort als Flötist erwähnt, dann
1805 in Wien, 1814 werden Varia-
tionen von ihm besprochen. In
den Verlagskatalogen wird ein
Quartett und zahlreiche Soli für
die Flöte angezeigt.
Bernardi, GioTanni, Bassist
an der Hofkapelle in Wien mit
60 GId. monatl. vom 1. April 1637
— 31. Jan. 1649 (Köchel 1).
Bernardi, Innocenzio, ein
Komponist des 17. Jhs., ist im Ms.
16708, 2 Chorbücher (das 3. fehlt)
mit einem 12stim. Magnificat ver-
treten, defekt. [Hofb. Wien.
Bernardi, Ludovico, wurde
im Jan. 1440 päpstl. Sänger mit
5 Gld. monatl.; wahrscheinlich ist
er der Sängerknabe, der seit Jan.
1438 in den Listen als puer Ludo-
vicus genannt wird. Im Nov. 1440
fehlt er in den Listen. (Viertelj.
1, 465.)
Bernard[i], Stefano I., war
1586 Knabensänger an der Hof-
kapelle Philipp II. von Spanien.
Ein Schüler Philipp Rogier's und
späterer Komponist nach dem Lissa-
boner Kataloge (Straeten 8, 117).
Es kann kein Zweifel sein, dass
dies ein anderer als der Vero-
nenser ist.
Bernardi, Stefano Tl., nennt
sich einen Veronenser. Auf seinen
Druckwerken bez. ihn Luc' Antonio
Saldo, der Herausgeber von 1611
(Madrigal! 3voci): Kapellmeister
a/d. Kirche Della Madonna sanctiss.
de' i Monti (zu Verona?). Maffu-
chelli in Gli scrittori dltalia bez.
ihn schon 1600 als Kapellmeister
zu Verona, so dass man sein Ge-
burtsjahr ins letzte Viertel des
16. Jhs. verlegen könnte. B. widmete
sich den juristischen Studien und
erlangte den Dr. beider Rechte,
wie man auf seinen Hds. in Salz-
burg liest, jedoch muss er sich
dann der Musik zugewandt haben,
denn auf seinem ersten Drucke
von 1611 ist er wie oben bereits
gesagt Kapellmeister. Bis 1627
lässt er sich in dieser Stellung
verfolgen, darauf wird er vom Erz-
bischof Paris Lodron von Salzburg
berufen, um die Feierlichkeiten zur
Einweihung des vollendeten Domes
zu leiten; dieselben fanden im
Herbst 1628 statt. Später erhielt
er noch die Praebende am Schnee-
herrnstifte. Hier wirkte er als
Kapellmeister bis zum Jahre 1634,
darauf scheint er sich zurück-
gezogen zu haben. Im Jahre 1638
ist seine Pfründe vacant, also wahr-
scheinlich sein Todesjahr. Noch
ist nachzutragen, dass er in den
Priesterstand trat, den 6/3 1632
das Subdiaconat, am 27/3 die
Diaconatsweihe und am 10/4 die
Priesterweihe empfing. (Herm.
Spies, Biogr. in der Salzburger
Chronik 1899 Nr. 11/12). Von
seinen Werken sind nachweisbar:
Porta musicale per la quäle il princi-
Beraai'di, Stefano II.
469
Bemardi, Stefano II.
piante con facile brevitä all' acquisto delle
perfette regole del coutrapunto vien intro-
dotto. . . . Verona lbl5. Aug. Tamo. 4^.
[Fr. Mus. Bologna, Kat. 1, 295 Beschrbg.
— Yen. 1639 Ales, Yinceuti. 4". 21 S.
[B. Joach. Bologna.
Geistliche Gesänge :
Coucerti academici con vaiia sorte di
Siftfonie di . . . Lib. 1. Op. 8. Yen. 1615
A'incenti. 7 Stb. 4°. 10 Gesge. u. 8
Instruinentalkomp. [Ferrara B. c. : T. 5 a.
Hofb. Wien feiilt Ten.
— „a 6 voci" ... ib. 1616. 7 Stb. 4«.
[Ferrara B. c: C. A. 6 a. Bc. Verona
S. f: CA. 6a. Inhalt derselbe.
Concerti sacri scielti, & trasportati dal
secondo, & terzo lib. de Madrigali ä 5 voci
con 11 B. per l'organo . . . Ven. 1621 Vin-
centi. 6 Stb. 4«: 40 Nrn. [B. Frkft.
Dedic. u. Eeg. abgedruckt. Ferrara B. c.
Bologna.
Encomia sacra ä 2, 3, 4, 5 et 6 voc.
concinnenda. op. 15. Saüsburgi 1634
Greg. Kyrnerus. in fol. 6 Stb. 35 Nrn.
mit Instrumenten. [Proske. Kremsmünster.
Messe a 4 et 5 voci. Parte sono per
capella, e parte per Concerto con una nel
fine da morto con tutti gli comodi per
cantare ... col suo Bc. Lib. 1 . Op. 6.
Ven. 1615 Vincenti. 6 Stb. 4". ediert
von Ag. Angelieri. [Bologna: C. T. Bc.
B. B: T. ohne Titel.
— ed. von AI. Vincenti. Ven. 1624
AI. Vinc. 6 Stb. 4». 4 Messen, dabei
1 Requiem, Falsibord., Eespons., Adorani.
Libera me. [Bologna, br. Mus: T. B.
Missae 8 voc. Ven. 1616 Vincenti
[Ferrara.
Missae quinque ... St. B. et Aliorum
quatuor vocum, cum Bc. ad org. Antv.
1619 Phalesius. 5 Stb. 40. Enth. aufser
B. noch Messen von G. Biseghino, G.
RambeUi u. M. Serre.
Messe a 8 voci del . . . raccolte d'Aless.
Vincenti. Lib. 2. Ven. 1638 A. Vinc.
9 Stb. 4'\ 3 Messen. [Bologna. Ferrara.
Motecta binis, 3, 4 et 5 voc. concinenda.
Romae 1610J. B. Roblettus. 4 Stb. kl. 4».
20 Nrn. [Hof . Wien : B. fehlt.
Motetti in cantileua a 4 voci con alcuni
Canzoni per sonare con ogni sorte di
ström. Op. 5. Ven. 1613 Vincenti.
5 Stb. mit Bc. 4» 26 Nrn. [Hofb. Wien.
Ferrara.
— Motetti in cantüena a 4 voci con
alcune Canzoni per sonare con ogni sorte
di stromenti , con il B. per Forgano . . .
op. 5. Novam. ristampata. Ven. 1623
Vincenti. 5 Stb. 4°. 20 Mot. u. 6 Sonaten.
[B. Frkft. B. B: Bc. Cap. Laterano. Bo-
logna fehlt C. Hofb. Wien.
Psalmi integri 4 voc. c. Bg., op. 4.
Ven. 1613 Vincenti. 5 Stb. 4«. [B.M:
B. u. Bg. Dom in Salzburg. Dr. Bohn
in Bresl. 4 Stb. Bologna: T.
— 1617. ib. [Bologna: C. T. Bc.
— 1621, ib. 3. edit. 5 Stb. 4".
[Bologna.
— 1623, ib. 4. edit. [Bologna: C. B. Bc.
— 1627, ib. 5. edit. 5 Stb. 40. [B. Frkft.
Bologna. Bologna Petr. Paris Nat. in-
kompl.
Psalmi 8 vocib. c. Bc. pro organo . . .
op. 14. Ven. 1624 Vincenti. 9 Stb. 40.
32 Psalm. [B. Frkft., Kat. das Reg. Paris
Nat. inkompl. Bologna, br. Mus : B 1.
— 1632, ib. 9 Stb. 4». [Kremsmünster.
Bologna. Capella Laterano.
— 1641, ib. [B. B: 2 C. A. Tl. B2.
Kremsmünster. Bologna (Stb.?)
Salmi concertati a 5 voci del . . . Raccolti
da Alessandro Vincenti . . . Ven. 1657
Vincenti. 6 Stb. mit Bc. [B. Frkft. Kat.
mit Reg. Kremsmünster. Bologna.
Weltliche Gesänge.
... II 1. lib. di Madrigali ä 3 voci.
Op. 3. Roma 1611 Zannetti. 3 Stb. 4".
20 Nrn. [Florenz B. n. br. Mus: CA.
Verona. Bologna.
— Nouam. rist. con l'aggiunta del Bc.
Ven. 1621 Vincenti. 4 Stb. 4». statt des
letzten Gesg. ein anderer. [Hofb. AVien.
Bologna: C2. B. Bc.
2. Hb. de MadrigaU a 5 voci di . . . Op.7,
Ven. 1616 Vincenti. 5 Stb. 4"; 20 Nrn.
[Hofb. Wien: C A. B. 5a. Oxford Ch. Ch.
Madrigaletti a 2 et a 3 voci c. alcune
Sonate a 3 per 2 Violini, overo Cornetti,
et un Chitarrone, Tromboue, overo Fag.
op. 12. Ven. 1621 Vincenti. 4 Stb. kl. 4°.
27 Nrn. [Hofb. Wien.
Madrigaletti a 2 et a 3 voci con alcune
Sonate a 3 per 2 V., overo Cornetti, &
1 Chitarrone, Trombone, overo Fagotte,
con il Bc. di . . . Op. 12. Nuouam. rist.
. . . Lib. 2. Ven. 1627 Vincenti. 4 Stb.
4°. 19 Gesge. u. Instnimentalpiecen.
[Bologna.
11 3. lib. de Madr. a 5 voci conceii;.
con il Bc. di . . . Op. 10. Nouam. rist.
Ven. 1622 Vincenti. 6 Stb. 4P. 18 Nrn.
[Bologna.
H 3. lib. de Madrigali a 6 voci con-
certati, con alcune Sonate accom. per
ogni Sorte d'Istrom. . . . Op. 13. Ven. 1624
Vincenti. 7 Stb. 4^^. 12 Gesge. u. In-
strumentalpiecen. [Kassel: A. T. B. 5a,
6 a. Bc.
Bemardi, Stefano U.
470
Bernardioo da Pavia.
In Manuscripten :
2 Motetten f. Singst, u. Instr. in Stb.
Ms. B. Upsala.
Historia nuptianiin in Cana, Ms. in
Paris Nat.
3 Hymnen : Cantate caDticum novum,
1 voc. c. org. — Solemnitas inagna 1 vou.
e. org. — 0 beatum Martinum 3 v. c.
org. [Mss. B. Kremsniünster L Nr. 13 p.
21. 23. 120.
Mss. B. B. (ex Bibl. Voss) Missa 5 voc.
c. Strom. Ed. — 2. Missae 5 v. a cap. 1)
aaagaf. ed. — 2)dfgagc.
Mss. in Salzburg in der sogenannten
AVachskammer: 1 Codex von 478 S. Missae
quateruis, 5 et 6 voc. dem Erzbischof
Lodron 1629 gew. — Offertoria domini-
calis a prima dom. Advent, usque ad
Nativit. Dni . . . c. 2 Missas 8 voc. 1630
demselben gew. 348 S. in fol. — Tertiuni
Volumen: Canticum beatae V. M. super
tonos numeris armonicis esornatum, allis-
que cautionibus additis eccl. Catliedr.
Salisbg. ... 1631, demselben gew. — In
Ms. AV. b. 38 in fol. s. anno ein Officium
defunctonmi, welches schon im Bde. von
1631 sich befindet, sowie noch mehrere
andere Gesge. aus demselben Bde. und
4stini. Falsibordoni, sowie 8stim., die man
Palestrina bisher zuschrieb. Siehe obigen
Artikel der Salzburger Chronik, wo noch
eine Reihe zweifelhafter Kompositionen
angefühi-t werden.
20 Gesänge in alten Samlwk. (Eitner 1)
und in Patto's Samlwk. Canoro pianto
1613: Volto che hör. — Come oscurato.
InL. Calvo's Rosarium 1626 zwei Litaneien
zu 4 u. 5 St. — In Sanimaruco's Sacri
affetti 1625 : Dilectus mens 2 voc. —
In Elores verni 1628 einige Gesge. —
In Phalese's Corona sacra 1626 ein Gesg.
— 2 Gesge zu 3 St. in Hip. Baccusi's
Le vergini 1605 S. 12/13. — 3 Madrig.
in Gal. Sabbatini's 2. üb. Madr. op. 2.
1626 ff.
Sigm. KeUer gab 1871 in J. E. Habert's
Zeitschrift als Beilage einen Satz unter
St. Bernardio in P. heraus. — Ein Lauda
Sion 8 voc. (Eitner 2). ,
Beriiardini di Capua, 3Iarcello,
geb. in Capua im 18. Jh., wird
auch Marcello da Capua genannt.
Er komponierte zahlreiche Opern,
besonders im Stile der opera buffa,
in der er einen gewissen Ruf sich
errang. Fetis und Clement ver-
zeichnen deren 19. Gefunden habe
ich in der kgl. Musikalien- Samlg.
in Dresden folgende Mss:
1 a. L'Amore. Dramma giocoso. P.
(L'amore per magia 1791).
Ib. L'Amore de la musica, Drara. gioc.
im Xl.-Ausz.
2. II Basso generöse. Intermezzo ä 5 v. P.
■■ 3. L'isola incantata (opera) ä 5 voc,
P. (Perugia 1784).
In der B. der Musikfr. in "Wien:
4. La donna bizzarra , nur 1 Akt vorh.
im Ms. P. (Wien 1793).
5. Im Liceo zu Bologna: Li tre Orfei.
Op. buffa in 2 atti. P. Ms. qufol. Roma
1784. Bologna 1788.
Im Theaterarchiv zu Turin befinden sich
die Textbücher zu den Opern :
6. La finta sposa olandese, 1780.
7. II Conte di bell' umore 1783.
8. Aria „Se credessi di volare". Ms. P.
[Musikfr. Wien.
In der Oper „II Vilano" von Galuppi
befinden sich Einlagen, die mit Marcello
gez. sind.
2 Rondo ä . Sopr. col Cemb. Ms. 16.
Dresd. Mus. in P. 4", nur mit Marcello gez.
In B. Darmstadt die Ouvertüre zur
Oper : Eurberio et Pontiglio. Ms. P. — In
der Hofb. Wien, Ms. 17828, in der Oper
,.Le finte gemelle" von Nie. Piccinni, einige
eingelegte Arien.
Beriiarcliiio, Maestro, Organist
an S. Marco in "Venedig vom
3. April 1419 bis Mitte April
1445. (Caffi 1, 53.) Vielleicht der-
selbe, dem man die Erfindung des
Pedals an der Orgel zuschreibt.
In Beeskow bei Frankfurt a/0. war
aber schon 1418 eine Orgel mit
Pedal im Gebrauche. (Chrysander
2, 69.) Fetis unter ^^Bernhard der
Deutsche".
Beriiardino. Pietro Aaron bez.
ihn in seinem Lucidario von 1545
Bl. 31 V. mit „overo il Rizzo della
Rocca contrada" als einen ausge-
zeichneten Sänger.
Beriiardino Fraiiciosiiio, siehe
Pagaiii.
Beriiardino die Napoli, Sopra-
nist an St. Peter in Rom um 1499
(Viertel]. 3, 240).
Beriiardino da Pavia wird von
Giov. del Lago in seinen Epistole
Bernardino piffero.
471
Bernardus, B.
composte in lingua volgare (Ms. in
Bologna, Kat. 1, 75) erwälpit und
gesagt, dass sich im Vatican zu
Eom ein Tractat aus dem 16. Jh.
von ihm befindet.
Bernardino piffero, in Venedig
angestellt um 1495 (Canal p. 12).
Im Samlwk. Antigo's von 1518,
ohne Titel und Nachdruck 1519
von Primartini befindet sich unter
Bernardo^ dem Vogel 2, 376 den
Beinamen Pifaro hinzusetzt, die
Frottole: Dius del ciel, 4voci. Ob
man darunter den obigen Autor
verstehen kann ist eine offene Frage.
In der Viertel]. 4, 529, Anmkg. 5
wird gesagt, dass Bernardino piffero
der Vater Tromboncino's sei und in
Diensten Venedigs stand. — Ber-
' tolotti 19 schreibt: Bernardino
Piffaro, Vater des Tromboncino,
stand in Diensten der Gonzaga's,
ging von da nach Venedig, sp.
wieder nach Mantua. Sein Sohn
. hiefs Stefano Piffaro, 1502.
Bernardino, Azzolino, ist nur
bekannt durch eine Sonate per
Cembalo. Roma. qu4'^. [Glasgow.
Bernardinus deFlandria, Sänger
an St. Peter in Rom um 1486
(Viertel]. 3, 238).
Bernardlo, siehe Bernardi,
Stefano.
Bernardio, St . . . nur bekannt
durch ein Lauda Sion 8 voc. in
Habert's Zeitschrift (Eitner 2).
Bernardo oder Bernardino,
ein Flanderer,Contraltist,iu Diensten
des Kardinals von Augsburg in
Rom bis 1565 (Canal 41).
Bernardo, Maestro, im Ms. 266
der B. M. befinden sich in einem
Lautenbuche aus dem 16. Jh. 8 Gesge.
für Laute bearbeitet. Maier klam-
mert im Kataloge den Namen
Schmid ein, was er damit eigent-
lich meint verschweigt er, vielleicht
meint er die 3 Orgelbücher von
den beiden Bernhard Schmid, doch
kommt dort nur in 1606 ein Bernar-
dino Morello vor, der mit dem
obigen wohl nicht identisch sein
kann.
Bernardo d'Argentina, lebte im
Kloster di S. Maria Novella zu
Florenz und starb im Sept. 1556,
86 Jahr alt. Er versah in dem
Kloster seit 40 Jahren den Dienst
als Sänger und fertigte Orgeln für
die Klöster S. Spirito, S. Maria dell'
Impruneta, des Domes und für
kleine Städte an. (Aus den Akten
des Kloster Maria Novella).
Bernardo Pifaro-, siehe Bernar-
dino piifero.
Bernardo von Pisa, Tonsetzer
des 15. Jahrhs. Corteccia spricht
von ihm in der Dedicat. zu seinen
Responsorien von 1570 als einen
Vorgänger in dieser Art Gesänge.
La Fage 3, 33 bezeugt, dass er die
Responsorien von Bernard in der
Bibl. Magliabecchia zu Florenz, in
einem Codex Ms. fol. aus der herzogl.
Kapelle, gefunden habe u. einige
davon in Part, kopiert, von denen er
eine Probe in der Diphtherogr. giebt.
Bernardo di Stefanino Murer,
Nachfolger von Maestro Bernardino
als Organist an S. Marco in Venedig
vom 15. April 1445—1459. (Caffi 1,
53). Die Lexika glauben, dass es
Bernhard der Deutsche sei, der
Erfinder des Pedals (siehe Bernar-
dino, Maestro und Fetis unter Bern-
hard der Deutsche).
Bernardo, Bartolomeo, unbe-
kannter Komponist:
Ombre care, Cautata^a Sopr. col B. S. 187
in Ms. BlOla. [Dresd. Mus.
Bernardus, Sanct, siehe Bern-
liard der Heilige.
Bernardus, B. 2 Tractate im
Ms. in B. Brüssel. Vielleicht der-
selbe den Fabricius 1, 215 anführt
und gegen 1124 ansetzt.
Bernardus, Christph.
472
Bemasconi, Andrea.
Bernardus, Christoph, siehe
Bernhard.
Bernardy de Valernes, Le
vicomte Edouard - Joseph, geb.
15. Okt. 1763 zu Bonniou bei Apt.
Er war Violinist und gab bis opus 28
heraus und zwar Sinfonien, Ouver-
türen, Trios, Duos; schrieb auch eine
Oper: Antoine et Camille. (Fetis.)
Bernasconi, Andrea, der Sohn
eines französischen Offiziers, geb.
zu Marseille um 1706 auf einer
Keise der Eltern. Auf B.'s Text-
büchern ist zwar seinem Namen
oft die Stadt Parma (di Parma)
beigefügt, als wenn er dort geboren
w^äre, doch hat er dort nur seine
Jugend verlebt und seine Aus-
bildung erhalten wie Fetis nach-
weist. Gestorben vor dem 29. Jan.
1784 in München, an welchem
Tage er begraben wurde. (Rudhart
138 nennt als Todestag den 24. Jan.)
Die Totenregister der Frauenkirche
bezeichnen ihn als 78 Jahr alt, er
war also nicht 1712 geb., wie Fetis
angiebt. Man errichtete auf seinem
Grabe ein Monument von Stein
(Totenregister). Seine 1. Oper„Flavio
Anicio" kam 1738 in Wien und
1741 „Alessandro Severe" inVenedig
auf die Bühne. Er hielt sich dann
in Rom und anderen Städten Italiens
auf und heiratete 1747 die Tochter
eines österreichischen Kapitäns.
1743 war er in Wien und kompo-
nierte 3 Opern (La Ninfa Apollo;
Temistocle; Antigene). Der Kur-
fürst von Baiern ernannte ihn am
24/11 1753 zum Vicekapellmeister
mit 1200 Gld. Gehalt. Am .5/6 1754
wird er zum Lehrer der Prinzes-
sinnen angenommen und erhielt
dafür 150 Gld. Im Sept. 1755 wird
er der Nachfolger des Kapellmeisters
Porta und erhält den kurf. Rats-
titel. Rudhart urteilt über seine
Opern, von denen sich 9 in B.3L
befinden: Man trifft von der ersten
bis zur^^letzten Oper dieselbe trost-
lose Monotonie an, dieselben nichts-
sagenden Phrasen, die nämlichen
steifen Melodieon, die in der her-
gebrachten Form sich sti'eng be-
wegen; allen Aufschwungs baren'
Arien und endlosen Seccorecitativen
u. s. f. Im Textbuclie zur Oper
üidone, Venedig 1741, wird er mit
,,Dilettante" bezeichnet [B. B.]
Im Sachs. Staatsarchiv finden sich
Briefe vom 15/12 1771 und 16/1
1772, Avelche seine Oper Demetrio
betreffen. (Kreisarchiv und Rudhart.)
Von seinen Kompositionen kann
ich nur im Ms. anführen:
Oratorio, Betülia liberata. Parte I. 11.
Ms. P. [Karlsruhe I. p. C. P. in 2 parte.
Ilofb. Wien Ms. 17085 P. kl. qufol.
3 Offertorien, Ms. P. [B. M.
2 Magnificat 4 voc, Instrumente fehlen
zum Teil, scheinen überhaupt von anderer
Hd. hinzugefügt zu sein, wie es z. B.
Harrer oft that. Mss. 1600 u. 6820. [B.B.
Die Münchener alte Hofkirche besitzt
im Ms. in P. u. St. für Chor, Soli, und
Instrumente 34 Messen, 4 Credo, 14 Üffer-
toiien, 12 Mot, 2 Eequiem, 17 Litaneien,
9 Miserere, 6 Stabat mater, 4 Salve regina,
4 Ave reg., 8 Eegina coeli, 3 Alma re-
demptor., 4 Tantum ergo, 4 A'"eui sancte,
3 Te Deum in Dd., 34 Psalmen, 11 Magni-
fic. und 1 Sub tuum praesidium.
Beatus vir. Ms. 1602, B.B. in Stb.
Cantate h voix seule. [C. P., ebdort.
noch allerlei Kirchenkompositionen.
An Ojwrn :
L' Adriane in Siria, in 3 a. 1755. P.
[B. M. C. P.
Artaserse, in 3 a. Monach. 1763. P.
[B. M.
Bajazet, 1754. Ms. 153 B. M. in Part.
La Clemenza di Tito, 3 atti. 1768. P.
[B. AVagener. C. P.
Demetrio, 3 atti. P. 1772. [B.M. C.P.
Demofoonte, 3 at. 1766. P. [B.M.
Euridice, Favola pastorale per musica
(1750 in Wien aufgeführt, komponiert von
Wagenseii, Holzbauer, Jomelli, Hasse,
Galuppi u. B.l Ms. 18082 P. [Hofb. Wien.
Ebendüi-t Ms. 18033 P. die Oper Andro-
vieda^ 1750 in Wien aufgef., komp. von
Wagenseil, Hasse, Abos, Saro, B., Jomelli,
Leo, Händel. 3 Akte.
Bernasconi, Andrea.
473
Berner, Friedr. Wilh.
Flavio Anicio Olibrio, Op. in 3 atti.
Text von Zeno. 1737. Ms. 18294. P.
8 voll. kl. qufol. [Holb. Wien.
Germanico, Op. in 3 atti. Ms. P. u. Stb.
1744. [Musikfr. Wien.
L'Oliuipiade, 3at. P. 1764. [B.M. C.P.
Semiramide, Bat. P, 1765. [B.M.
Temistocle, 3 at. Textb. von 1754 und P.
[B. M.
Tito, in 3at. P. [B.M.
Die verlassene Dido, Textb. von 1756.
[B.M.
9 Arien in B. M. — 12 Ar. in Rostock.
Duette und Arien Ms. 345 br. Mus.
1 Arie in Brüssel Cons.
17 Arien und 3 Duette inP. [Dresd. Mus.
8 Arie und 1 Duett mit Instr. in P.
Ms. L 311 [ß. B-] Er wird liier em „Di-
lettaate" genannt.
2 Arien, Ms. 301. [Wolfenb.
1 Arie, Ms. [Darmst.
Quando saprei chi soro, Ms.'177. [br. Mus.
1 1 Arien im Ms. [Schwerin F.
Aria : Cosi f ra doppio vento. P. [Musikf r.
Wien.
2 Sinfonien f. 2 V. A. B. con Cembalo.
Fol. [Upsala.
1 Sinfonia ex A a 3: 2 V. e B. Stb.
Ms. 1604 in K. [B. B.
1 Sinfonia in Dd. f. 2 V. A. B. 2 Com.
et Triangel. Stb. [Briiss. Cons.
2 Sinfonien f. Orch. Stb. im Ms. [Darmst.
1 Ouvertüre ä 2 V. 2 Ob. et B. 5 Stb.
Ms. 17 (in 3 Sätzen: Allegro, Andante,
Allegro). [Karlsruhe.
Ccncerto a 4: Fl. trav., 2 V. et B.
Ms. 18. [Karlsrahe. (3 Sätze in Gd.
Gm. Gd.)
Bernelinus, Theoretiker des
11. Jahrb., ein Franzose. Seine Ab-
handlung bei Gerbertl, 122 und313:
„Cita et Vera divisio monochordi in
diatonico genere". B. Brüssel Codex
10078—95, eine bessere Lesart als die
bei Gerbert, der überhaupt den Tractat
ohne Kritik abdruckt.
Dr. H. Müller, Vierteljahrsschrift 1885,
171, sagt: „fälschlich unter dem Namen
des Bernelinus mitgeteilt". Dieselbe Ab-
handlung in Migne's Patrol. la:. Paris
1858 vol. 151. [B. B.] Das von Gerbert
mitgeteilte Ms. befindet sich jetzt im Stifte
St. Paul im Lavantthfil in Kärnten (s. M.
f. M. 22, 26. 29).
Beriier, Andreas, geb. um 1766
in Böhmen, gest. 5. Aug. 1791 in
Bonn. Nach Neefe's und Gerber's
Urteil war er ein vorzüglicher
Violinist und auch geschickter Kom-
ponist für sein Instrument. Er war
an der kurf. Kapelle in Bonn an-
gestellt (Gerber 2). Es soll auch
eine Sinfonie von ihm bei Westphal
in Hamburg 1 774 (?) erschienen sein.
Beriier, Frieclrieli Wilhelm,
geb. 16. Mai 1780 zu Breslau, gest.
9. Mai 1827 ebd. Schüler seines
Yaters des Organisten Joh. Georg;
schon 1793 als 2ter Organist a/d.
St. Elisabeth-Kirche in Breslau au-
gestellt, ging er um 1800 noch
nach Halle zu Türk, um sich im
Kontrapunkt zu vervollkommnen.
1812 wurde er im Auftrage der
Regierung in Gemeinschaft mit
Schnabel nach Berlin gesandt, um
die Einrichtung des Instituts für
Kirchenmusik kennen zu lernen
und in Breslau ein ähnliclies In-
stitut ins Leben zu rufen. -B. wurde
Musikdirektor an der Universität,
nachdem er schon früher die Stelle
eines Ober-Organisten an St. Elisa-
beth erhalten hatte. (Hoffmann
ausführlich. Fr. AV. B. nach seinem
Leben u. Wirken in der Musik.
Bresl. 1829. 8». 40 S. Einzeldr.
aus der Eutonia. [B. Lpz.J Yon
seinen zahlreichen Kompositionen
kann ich nur nachweisen:
Der 150. Psalm für 4 Singst, mit Orch.
Breslau, Leuckart. (Lobt Gott) P. [B. B.
Elbing. Pxoske. B.M. Musikfr. Wien.
Psalm: Mein Gott waram hast. Ms. P.
[Elbing.
Der Herr ist Gott, f. 4 Mst. u. Blasinstr.
Bresl., Leuckart. P. [B. B.
— 2. Ausg. instrament. v, Tschirch. P.
ib. [B. B.
Opfergesang, op. 10. Bresl., Förster &
Hoffmann. [B. B. Schwerin F.
Trauer- Cantate 1815. Autogr. 17 Bll.
[B.B.
Cantatina religiösen Inhalts (4 Mst. u.
Orch.) Bresl., Förster. P. 27 S. [B.B.
B. Wagener.
Cantate zur Feier des allgem. Friedens.
Bresl., Förster. P. 94 S. f. Chor, Soli u.
gr. Orch. [B. B. Einsiedelu.
Hymne der Deutschen (für- 4 Stirn.
Berner, Friedr. "Wilh.
474
Bernhard, Christoph.
Text von Stechling). Kl. -A, Breslau,
Förster & Hoffniann. [B. B. Musikfr.
AVien, auch in P. mit Orch.
Mss. der Berliner Singakademie:
Ewiger, den die Sterne, 4 st.
Fleht die Gottheit um das Leben, 4 st.
"Wer sollte dich o Gott, 8 st.
6 deutsche Gesänge, op. 11. Bresl.,
Förster & Hoffniann. [Dresd.
6 Gesänge f. 3 Mst. Breslau, Förster &
Hoffmann. op. 19. [ß. B.
3 Gesänge für 2 Sopr. 1 T. u. 1 B. mit
Pfte. op. 26. Breslau, Förster. 36 S.
[B. B. B. Lpz.
8 Lieder vom Jahre 1827. Bresl., Förster
& Hoffmann. [B. B.
■ Über den Sternen. 2 Lieder f. 1 Singst,
mit Pfte. Bre.sl., Förster. [B. B.
Wohl gespeist zu haben. Bresl., Förster.
[B. B.
Die Bibl. der Musikfr. in Wien besitzt:
Der kluge Herr. Breslau, Grars,Barth & Co.
8 Lieder im schlesischen Musenalmanach
1827, Breslau, Weinhold.
4 Gesänge f. 4 Mstim. ebd. 1827. Bres-
lau, Weinhold.
Menschen, Blumen u. Zeit, Gedicht von
Baron von Zedlitz. Breslau, Leuckart.
12 Lieder aus dem schles. Musenalmanach
von 1826. op. 30. Bresl., Weinhold.
Arien f. 1 St. mit Pfte. Autogr. Gras-
nick. [B. B.
In Hientzsch' Samlg. 4 Gesge. [B. Kgsbg.
2 Responsorien in Wollgast' Musik.
Beylage. [B. Kgsbg.
In Theomele 2. Bd. einige Lieder.
8 Variat. f. Pfte. op. 9. Bresl., Förster
& Hoffm. [B.B.
Divertissement p. le Vcl. avec orch.
op. 13. Bresl, Förster. [B.B.
In Musikfr. Wien:
Rondoletto, op. 23. Breslau, Weinhold.
Rondeau brill. op. 21. Ib.
Trennung und Wiedersehen, Belöge p.
clav. Ib.
Var. sur Wals favorite op. 20. Breslau,
Weinhold.
Var. brillantes (aus dem Freischütz)
op. 24. Ih.
Beriier, Ludwig-, ein zu Ger-
ber's Zeit noch junger Komponist,
der 1801 von Berlin nach Dresden
wanderte, um Naumann's Unter-
richt zu geniefseu, doch ihn nicht
mehr am Leben fand. Er führte
am 28/1 1802 eine Trauerkantate
auf. im Ms. 126 B. B. befinden
sich in F. W. Sejffert einige Choral-
zwischenspiele. Man vergleiche das
Biographische und die Trauerkan-
tate, nach Gerber mitgeteilt, mit
dem Artikel Ludwig Berger und
man wird dort dieselben Daten und
Begebenheiten finden. Es bleiben
demnach nur die von mir verz.
Choralzwischenspiele übrig.
Beriier, Nielaiis, 1605 Instru-
mentist an der Hofkapclle in Stutt-
gart (Sittard 2, 83).
BerneAille, Crilbert de, Kom-
ponist des 13.(?) Jahrhs. (Cousse-
maker 5, 191—200).
Beriihaiizky, Rochus, Lautenist
c. 1700 an der Hofkapelle in Mün-
chen; wird entlassen. (Kreisarchiv.)
Bernhard der Deutsche, siehe
Beruardino, Maestro und Ber-
nardo di Stefanino Murer.
Bernhard der Heilige oder Sanct
Bernhard (Bernhardus), Abt zu
Clairvaux, geb. um 1091 im Dorfe
Fontaine in Bourgogne,gest. 20. April
1153.
Pater Michel veröffentlichte in Leipzig
1517 bei Lottber einen Band verschiedene
Schriften, die Bernbard zugeschrieben
werden, darunter „Isag-oge in musicam".
— „Opus musicum divi." — ,,Modulus
psalleudi metri primi" u. a. 55 Bll. [Hofb.
Wien. B.B. B. Br. Musikfr. Wien.]
Kiesewetter giebt in seinem Guido von
Arezzo p. 48 eine Beschreibung. Auch
Gerbert II, 265—277 druckt den Tractat
„Tonale S. Beruardi" ab. Lambilotte giebt
eine französ. Uebersetzg. eines Briefes
V. St. B. und das Tonale. (Fetis ausführ-
lich.)
Das br. Mus. besitzt unter den Mss. die
Tractate :
Nr. 2. Regula S. B. de modo psalleudi . . .
Nr. 43. De tonis per modum dialogi . . .
fol. 30.
Nr. 86. Modus cautandi . . .
Nr. 105, Speculum cantancium . . . fol.
58b. Im Stifte St. Paul: Touale im Ms.
(M. f. M. 22, 35).
In Haberl's Jahrb. 1889 S. 1 von Korn-
müller über sein Antiphonar.
Bernhard (Bernardus, Bernhar-
dus), Christoph. Ueber sein Ge-
burtsjahr sind die Mtteilungen sehr
Bernhard, Christoph.
475
Bernhard, Christoph.
unsicher. Fttrstenaa zeigt seinen
Tod am 14. Nov. 1692 im 65. Lebens-
jahre an, demnach wäre er 1628
geb. und zwar zu Danzig, wo er
der Schüler Paul Siefert's gewesen
sein soll. Um 1686 (also im
8. Lebensjahre, wenn 1628 richtig
ist) ging er nach Dresden und
wurde unter Schütz Altist a/d. Hof-
kapelle. Nach der Mutation stu-
dierte er Jura und auch Theologie
(!), doch die Lust zur Musik liefs
ihn das theologische Studium auf-
geben, und da sich seine Stimme
zu einem Tenor ausgebildet hatte,
trat er am 1. August 1649 als
Musicus und Sänger in den Ver-
band der kurf. Kapelle in Dresden
mit 200 Gld. Gehalt, auch wurde
ihm der Unterricht der Kapell-
knaben übertragen. Zur weiteren
Ausbildung sandte ihn der Kur-
fürst nach Italien. Am 17. Nov.
1651 bat er den Kurfürsten um
seine Entlassung, weil ihm der
pekuniäre Ertrag zu gering sei
und er seine wissenschaftliche Stu-
dien wieder aufnehmen wolle. (Brief
in La Mara 1, 110 mit Autogr.)
Der Kurfürst ging nicht darauf ein
und liefs ihn dafür zum zweiten
Male nach Italien gehen. Am
1. Aug. 1655 wurde er Yicekapell-
meister mit 350 Thlr. Gehalt, die
später auf 500 Thlr. erhöht wurden.
Da die Italiener ihm auf jegliche
Weise die Stellung erschwerten,
trat er mit der Behörde in Ham-
burg nacli Seile's Tode in Ver-
bindung, um dessen Posten zu er-
langen. Heimlich erhielt er die
Zusicherung und ebenso heimlich
entfernte er sich vor dem 30/9
1664 aus Dresden. Der Kurfürst
söhnte sich später wieder mit ihm
aus unter dem Versprechen auf
seinen Euf wieder nach Dresden
zurückzukehren. Schon in Berge-
dorf bei Hamburg holten ihn die
Vornehmsten der Stadt mit „6
Kutschen" ein. (Mattheson's Ehren-
pforte.) B. bekleidete in Hamburg .
die Stelle eines Kantors und Musik-
direktors (leider sind über sein
Wirken fast gar keine Nachrichten
erhalten, so dass Sittard 1, 31 nur
durch Fürstenau Bekanntes mit-
teilt). Dass seine Wirksamkeit aber
auf das musikalische Leben Ham-
burgs von Einfluss war, lässt sich
bei einem so regen und hoch-
begabten Künstler mit Sicherheit
voraussetzen. Das Wenige was
uns über seine Thätigkeit erhalten
ist fasst Dr. Chrysander in einem
Artikel im HaralDurger Correspon-
denten vom 10. Dez. 1889 in der
i 1. Fortsetzung mit IL gez. zu-
sammen. Demnach leitete er das
von Weckmann gegründete Colle-
gium musicum, welches etwa un-
seren heutigen Konzerten ent-
spricht. — 1674 verlaugte der
Kurfürst seine Rückkehr nach Dres-
den und bot ihm die Erziehung
seiner beiden Enkel an. Als B.
wenig Lust zur Rückkehr zeigte,
tivxie er noch die Vicekapell meister-
stelle, mit 1100 Thlr. hinzu. Am
31 '3 1674 unterzeichnete B. den
Kontrakt (Fürstenau 1, 97 und
S. 100 nennt er die Summe von
1200 Thlr. als Gehalt). 1679 wurde
er noch zum Kämmerer ernannt
(Fürst. 2a, 246), 1681 zum allei-
nigen Kapellmeister mit 600 Thlr.
(?) Gehalt (2 a, 262). 1688 über-
nahm er die Aufsicht über die
Musik -Bibliothek imd bezog als
einstiger Lehrer der Prinzen eine
Pension. Weiteres siehe Fürstenau
2 a, 267. Gerber 2 mit Vorsicht
aufzunehmen. Winterfeld, ev. kirch.
2. Bd. Fürstenau: Christ. Bern-
hard kurf. Sachs. Kapellmeister und
Praeceptor . . . Dresd. 1866. Aus-
Bernhard, Christopli.
476
Bernliard, Wilh. Chrstph.
schnitt. 13 S. Yon seinen Werken
kann ich nachweisen:
Tractatus compositionis augmentatus
, Domini... 13 Kap. Ms. fol. 4, [B. B.
Resolutionis tonorum dissonantium in
Consonantes. Ms. 4». Nr. 25. [B. B.
Kurze Reguln von der Manier oder
künstlichen A.rt zu singen. Ms. 4".
Nr. 20. [B. B.
Von der Singe-Kunst oder Maniera, Ms.
von Kuhnau's Hd. 16 S. in 4". [B. B.
Ausführlicher Bericht von dem Ge-
brauche der Consonanzen und Disso-
nanzien. Nebst e. Anhange von denen
doppelten u. vierfachen Contrapunkten.
29 Kap. Ms. fol. Sa. [B. B.
Generalbass. 2 Thle. 47 BU. Ms. fol.
8. [B.B. .
Auch in B. Joachimsthal befindlich,
Kat. .579. fol. 128 S. — Ueber obige
theoretische Abhandlungen siehe Viertel]'.
7, 495.
Kompositionen :
Missa brevis ä 12: 5 voc. 2 Ob. 2 V.
2 Viola et org. Ms. 1580. 17 Stb. [B. B.
1. Missa: Durch Adams Fall, 5 voc.
Kyrie u. Gloria. P.
2. Missa: Christ unser Herr, Kyrie u.
Gloria. P. Ms. 1620. [B.B.
Missa ä 2 Oboi, 2 V. 2 Ve. S. A. T. B.
con org. Fd. Ms. P. [B. Kgsbg.
Kyrie et Gloria ä 4 voc. con ström.
P. [Dresd.Mus. 570.
Tribularer si nescirem a 10 o piu in
2 cori ä 5 voc, 2 V. 2 Violette, Fag.,
2 Coruetti, 3 Tromboni et org. Ms. 1190
Samlbd. Part. 8 BU. [B.B. Dresd.Mus.
P. 571.
17 deutsche und lat. Motetten für Chor
u. Instr. in Tabulaturpartitur. 5 andere
in Stb. Mss. [Upsala.
Geistlicher Harmonien erster Theil, be-
greiffende 20 deutsche Concerten von 2.
3. 4. und 5 Stimmen. Op. 1. Dresd. 1665
"Wolfg. Seyffert. 7 Stb in kl. fol. [br.
Mus. kompl. Upsala fehlt die 5 Stirn.
B. B. ebenso. Pirna ? Asher veikaufte
es kompl. mit 54 M.
Letzter Schwanen-Gesang, so bei christl.
BeerdigTiug des Herrn Job. Risten . . . aui
12. Sept. 1667 ... ist angeordnet u. ge-
halten worden . . . Hbg. 1667 G. Reben-
lein. 10 Stb. in fol. [B. Br.
Mss. in Dresd. Mus. in 571: 1. Schaffe
in mir ein reines Herz, f. Sopr. mit Instr.
P. — 2. Ich sah an alles Thun, 4 st. mit
Instr. P. — 3. In unbesternter Nacht,
5 Stim. — 4. Herr, nun lassest du deinen
Diener, für 2 fünfst. Chöre mit Instr.
P. zu Heinr. Schütz' Begräbnis kom-
poniert.
— Dieselben Gesge. in Ms. 1190 Nr. 5.
6. 7. 8. B. B. Samlbd. in P. und Nr. 9 :
"Wohl dem der den Herren fürchtet ä 6,
mit 4 Violen , C. et B. (Kortkamp setzte
noch einen Altus und Bassus hinzu.)
B. besorgte auch eine neue Ausg. des
Dresdner Gesaugbuches für Discant und
Bass. Dresden 1676. [Dresd. 2 Ex.
In Hofb. Wien, Ms. 18830 eine Sere-
nade f. 1 Singst, u. Klav. aus Kotzebue's
Graf Benjowsky: Komm, fein Liebchen,
komm an's Fenster.
In B. Karlsruhe befinden sich iu den
Mss. 19—26 acht Sonaten f. Flöte trav.,
V., Va. und Vcl. mit Beriiharto gezeichnet.
Fraglich wer damit gemeint ist. In den
Sonaten kommt mehiiach die Menuett
vor. Bei Nr. 25 sind nur 2 Viol. vor-
handen. Nr. 26 nur 1 Flöte. Nr. 19
tragen V. Va. und Vcl. den Namen Bo-
dino. Die Sonaten bestehen aus 3 — 5 Sätzen
in wechselnder Tonart.
Bernhard, Franz, s. Beriiardi.
Bernhard, Jakob, wird IGGl
vom Sachs. Hofe in Dresden als
Violinist an den Kurf. von Bran-
denburg empfohlen (s. Staatsarchiv).
Bernhard. Wilhelm Christop h,
geb. um 1760 zu Saalfeld, gest.
1787 in Moskau. Ein talentvoller
Klavier- und Orgelspieler, der be-
sonders im Vorti'age Seb. Bach'sclier
Kompositionen sich auszeichnete.
(Gerber 1. Forkel 4, 100. Gramer
2, 493.) Um 1785 lebte er in
Göttingen, siehe den Druck. Von
seinen Kompositionen kann ich
nachAveisen :
Ein Praeludium und drey Sonaten fürs
Ciavier (gewidm. Schuth von Schutdurff).
Auf Kcsteu des Autors. Leipzig, gedr.
bey Breitkopf, qufol. 29 S. Die Dedic.
gez. in Göttiugen 18. Febr. 1785. [B. G.
Gotha. B. B. ^
— dieselben im Ms. 1612 in K., B. B.
Messe f. 5 Singst, ohne Credo, Ms. 167.
P. [B. B.
In B. Schwerin F. von einem Bernhardi
eine Sonate für Clavier im Ms. Kade
glaubt, dass es der obige sei, doch nennt
sich dieser nirgends Bernhardi, es muss
daher ein anderer Musiker des 18. Jhs. sein.
Bemhardi,
477
Berno v. Reichenau.
Beruh ardi, .. . imi 1714 Altist
an der Hofkapelle in Weimar
(Spitta 1, 854).
Beriiharcli, Andreas, Organist
a/d. Petrikirche in Hamburg von
1517 bis t 1547 (Ratsakten).
Beriihardin, ... 1612—1618
Violinist u. Lautenist an der Ber-
liner Hofkapelle mit 480 Tblr. Ge-
halt. (Schneider 28.)
Bernhardt, Simon, um 1651
Kapellknabe an der Hofkapelle in
Dresden für Violine u. Trompete.
1680 angestellter Hofmusikus für
dieselben Instrumente mit 250 Thlr.
Gehalt. (Fürstenau 1, 70. 98)
Bernhardus, N..., anno 1573
Organist a/d. Hauptkirche Beatae
Mariae Virginis zu Wolfenbüttel
(M. f. M. 23, 127).
Bernhardus, Sanetus, siehe
Bernhard der Heilige.
Bernharto, siehe Bernhard,
Christoph, am Ende des Artikels.
Bern hold, Johann Balthasar,
ein Prof. der Theologie zu Altorf,
schrieb in Mizler's musik. Bibl.
Bd. 3, 233 u. 371 einen Aufsatz
über Kirchenmusik.
Bernia, Vincenzo, aus Bologna,
ein Lautenist, von dem Besardus
im Novus partus 1617, pars 3 ein
Ricercar „Gallus et Gallina" auf-
genommen hat (Bl. 47). Einen
früher lebenden Chitaristen Bernia
nennen die Dokumente in Modena
1543. (Valdrighi 12, 49.)
Bernier, Nicolas, geb. 28. Juni
1664 zu Mantes, gest. 5. Sept. 1734
zu Paris. Er war zuerst Musik-
meister an St. Germain FAuxerrois,
spcäter (um 1703) an der Hlg. Ka-
pelle des Kgl Palais. Er hatte in
Rom studiert (Fetis. Straeten 5,
253. Gerber 1). Von seinen Kom-
positionen kann ich nachweisen:
Motets ä une, 2 et 3 voix, av. sym-
pliouie et sans symph., au nombre de 26.
1. oeuv. Paris 1703 chez l'auteur. 26 Mot.
254 S. fol. [br. Mus. Paris Nat. Paris
Arsenal. Briissel. ß. Wagenei'. Glasgow.
R. C. of Mus. C. P.
— oe.2. ib. 1713. fol. löMot. 192 S. [ib.
Cantates fran^aises , livres le — VÜe.
Paris 1706—1713 Foucault. fol. [Paris
Nat. Paris Arsenal. C P. 4 voU. Brüssel
Cons: 3/4. Buch.
Motets, livre posthume, mis au jour par
La Croix. Paris 1741. fol. (mit 6 Mot.
von B. und die übrigen von La Croix).
[Paris Nat.
In ß. Postock befinden sich folgende
Kantaten im Ms. in P. u. in Stb. 1. Medee.
2. L'Enlevement de Proserpine. 3. Le
Triomphe de l'amour. 4 Les sorges de
Lemnos. 5. ohne Namen. 6. Erigone.
7. Orphee. 8, Le triomphe de Psyche.
9. Protee. 10. Le caffe. Alle für 1 Stirn,
mit Instrum.
In der Bibl. des Königs zu Paris (nach
Fetis) 2 Motetten und 1 Salve regina.
Im C. P. allerlei Kirchenmusik im Ms.
In B. Modena, Ms. .5 Bände Arien,
Duette u. a. aus dem 17/18. Jh. 1 Nr.
Bernini, Ansano, Sänger an des
päpstl. Kapelle u. 1731 Kapellm.
(Haberl, Kat. Cod. 185.)
Bernino, Pietro Filippo, wird
von Franc. Foggia in der Dedicat.
zu den Offertoria von 1681 „Cano-
nico e Prefetto della musica" an
der Basilica di S. Maria Maggiore
in Rom genannt.
Berno von Beichenau, Abt zu
Reichenau in Schwaben seit 1008,
st. 7. Juni 1048. Schrieb folgende
Tractate :
1. Musica seu Prologus in Tonarium.
2. Tonarius. 3. De varia psalmorum atque
cantuum modulatione. 4. De consona to-
norum diversitate. Abgedruckt in Migne,
Patrol. lat. Paris 1853, 4". und Gerbert
2, 62. — In Darmstadt Cod. 1988 Bl. 147,
saec. XI : Orditur proemium und der sog.
Tonarius (Gerbert 2, 79) mit den Anti-
phonen. — Mss. finden sich noch in B.
Lpz. — B. Emmeram in Regensburg. —
ß. Admont u. Ottobeuren. — B. Vatican.
Stadtb. Trier Nr. 60. — Bologna 3 Mss.
Kat. 1, 196. — Im Stifte St. Paul 6 Ms.
(M. f. M. 22, 22).
Tonarius und Musica, in Cod. Lips. Paul
Nr. 1492 u. 1493. [Universit -Bibl. in Lpz.
Teile obiger Tractate auch abgedruckt in
Bernoulli.
478
Berretti.
Petz' Thesauiiis. Ueter denselben: Schu-
biger 1, 83. — Haberl, Jahrb. 1887, 9.
"\V. Branibach: Das Tonsystem u, die Ton-
art des Mittelalters, Lpz. 1881 und Die
Musikliteratur des Mittelalters. Lpz. 1883.
— U. Holder: Die Reichenauer Sänger-
schiüe, Karlsruhe 1883. — M. f. M. 9, 223.
— Fetis.
Essai sur la tradition du chant eccles.
depuis St.-Gregoire, suivi d'un tonal inedit,
de Bernon de Reich enau, par un superieur
de semiuaire (l'Abbe L. Chustain). Tou-
louse 1867 Ratier. 12". mitFacs. [Brüssel.
Glasgow.
Beruoulli (Fetis schreibt Ber-
iiouilli), Daniel, geb. 19. Febr.
1700 zu Groningen, gest. 17. März
1782 zu Basel. Ein berühmter
Mathematiker. Nach Anderen Arzt,
Prof. der Anatomie, Botaniker und
Physiker. Veröffentlichte in Aka-
demischen Schriften die Abhand-
lungen :
De Souis multifariis u. a. Siehe Becker
1, 225 u. 247. Auch bei Fetis sind zwei
verzeichnet. (Gerber 2.)
Bernoulli, Jakob, Neffe des
Daniel, geb. 17. Okt. 1759 zu Basel,
gest. 3. Juli 1789 in Petersburg,
ertrank in der Neva. Prof. der
Akademie in St. Petersburg. In
den Memoiren der Akademie be-
findet sich die Abhandlung:
Essai theorique sur les vibrationes des
plaques elastiques rectaugulaires et libres.
(Fetis.)
Bernoulli, Johann, geb. zu
Basel den 27. Juli 1667, gest.
2. Jan. 1747 ebd. In dem 3. Teile
der Memorien der Petersburger
Akademie (1732) befindet sich die
Abhandlung :
Erfindungen von dem Schwingen der
ausgestreckten Chorden , wenn dieselben
mit Gewichten von verschiedener Schwere,
aber in gleicher Entfernung beschweret
sind. (Fetis. G. Becker 1, 153 setzt seinen
Tod ohne Quellenangabe den I.Jan. 1748
an. Er nennt ihn auch Bernouilli.) In
der B. B. ein Brief im Autogr. Grasnick.
Bernstein, ... ist bekannt durch
ein Concerto a Cembalo obl, 2 V.
e B. in A. 4 Stb. Ms. [B. M.
Bernstein, Christian Andreas,
gest. 18. Okt. 1699 zu Domnitz bei
Halle, wo er Pfarrer war. Winter-
feld 3, 29, der auch eine Choral-
melodie mit Bass mitteilt, Beisp.
24, entlehnt aus Freylinghausen's
Gesangbuch.
Berny, ... ein Komponist des
17/18. Jhs., von dem die B. üp-
sala im Ms. besitzt:
Inclina coelos tuos, Motette all: 2 V.
2 Viele di B. & Violou. 6 Vocalst. und
Bc. in fol.
Beroaldo, Filippo, geb. 7. Dez.
1453 zu Bologna, gest. 15. Juli
1505 ebd. Ein Philosoph und
Arzt, von dem der Tractat: De
laude musices, Basil. 1509 an-
geführt wird. (Forkel 8, 6. Fabri-
cius 3, 275.)
Beroldi, . . . gab 1601 das 2. Buch
Motetti von Gabr. Fattorini heraus.
Beron, ... du, nur bekannt
durch eine 5stim. Motette im
Samlwk. 1559. (Eitner 1.) Die-
selbe Motetten auch im Ms. B. Br.
BerquLii,... bekannt durch 2
Romances, Paris c. 1790. Einzel-
drucke in 80. [br. Mus.
Berr, Michel, geb. um 1780
zu Nancy. Ein gelehrter Israelit,
der zu Paris lebte und von dem
sich im Magasin encyclopedique,
tome 16 eine „Dissertation sur la
musique et sur l'elegie des hebreux"
befindet (Fetis).
Berretta und Berretti, siehe
Beretta.
Berretta, Lorenzo, städtischer
Musiker in Lucca vom 6/4 1701
bis zu seinem Tode am 10/12 1740.
(Nerici 210).
Berretti, Filii)po, lebte 1643
in Rom und gab folgendes Samlwk.
heraus — über seine Person ist
sonst nichts bekannt:
Scelta di Motetti di diuersi eccellent.
Autori. Raccolti da F. B. a 2, 3, 4 e 5
voci. Dedicati . . . Gio. Maria Roscioli
Berniyer.
479
Bertali.
Coppiero di N. S. et Canonico di S. Pietro
in Vaticano. Roma 1643 Lod. Grignani.
A. u. Org. in 4^*. [Bologna.
Enthält die Autoren Ant. M. Abbattini,
Antonelli, Orazio Benevoli, Giac. Carrissimi,
TuUio Cima, Silvestro Durante, Stefano
Fabri, Franc. Foggia u. Virgillo Mazzocchi.
Berruyer, Miehaul (Michel),
war von 1492—95 Sänger an der
Kapelle des römischen Königs, also
Maximilian I., nach einer Rechnung^
in Lille (Lafage 2, 353, auch Strae-
ten 3, 213.) Die Bi< gr. nat. beige I,
063 nennt ihn Berniyer le vieux
und giebt die Zeit 1513—18 an
in der er zu gleicher Zeit neben
Balduiu Kapellmeister an der Ka-
pelle der St. Vierge am Notre Dame
zu Antwerpen war.
Bersaques (Bersacques) Odoard
de (Oudart, Edouard), von 1518
bis 1535 Sänger in der Kapelle
Ks. Karl Y.* (Straeten 3, 158. —
7, 100. 295 ff.)
Berselij, Augustin, wurde 1575
als Bassist in die Hoü^apelle in
München aufgenommen mit 120 Gld.
jährl. Gehalt. In den Akten ist er
bis 1579 genannt. (Kreisarchiv.)
Im Jahre 1569 u. 70 ist ein Bassist
Augiistin Pcrssy gezeichnet, doch
scheint damit nicht der obige ge-
meint zu sein, auch betrug sein
Gehalt 144 Gld. (Kreisarchiv -
Sandberger.)
Berses (Berces, Yerzes), Valeu-
tiiius de, von 1474—76 päpstl.
Sänger (Viertel]. 3, 231).
Bertaccha, Francesco, Musiker
an S. Petronio und an der städti-
schen Kapelle zu Bologna um 16_39
(Gaspari 3, 66. Nach Fantuzzi soll
er Kapellmeister gewesen sein).
Bertaccliini, Oiambattista, aus
Carpi (Modena), lebte in der Mitte
des 17. Jhs., wahrscheinlich in Rom
als Guitarrist und Mandolinist, wie
Valdrighi in Nr. 6 p. 4 seiner
Musurgiana (Modena 1881 Vin-
cenzi e nipoti) berichtet. Er starb
um 1654 in Rom.
Bertaccliini, Pietro, geb. um
1641 zu Carpi, lebte noch 1694.
Anfänglich Sänger in Carpi, dann
beim Herzoge von Modena u. an-
deren italienischen Fürsten; zeich-
nete sich auch als Lautenspieler
(Tiorbist, Arciliutist) aus. Eine
ausführliche auf Dokumente ge-
stützte Biogr. giebt Yaldrighi in
Musurgiana Nr. 6, Modena 1881
Vincenz e Nipoti. 8«. Dort heilst
es auch, dass er schliefslich Färber
(tintore) wurde.
Bertagnoli, Grregorio, Alumne
des Gymnasiums zu Yerona. Im
Samlwk. 1618 b 2 dreist. Motetten
mit Bc. (Eitner 1.)
Bertali (Berthali), Antonio, geb.
um 1 605 zu Yerona, gest. im April
1669 zu Wien. Hatte sich zum
^iolinisten_ ausgebildet, trat am
1. April 1637 als Instrumentist
in die Hofkapelle in Wien u. wurde
am 1. Okt. 1649 zum Kapellmeister
mit 1200 Gld. Gehalt erwählt, nach-
dem er sich als tüchtiger Kom-
ponist bei Hofe beliebt gemacht
hatte. 1652 wurde er mit einem
Auftrage nach Dresden gesandt
(s. Staatsarchiv). 1653 liefs der
Kaiser auf dem Reichstage zu
Regensburg dessen Oper „L'luganno
d'amore" aufführen. (Köchel 1.
Felis.)
Einige Messen bewahrt man im Ms. in
Kremsmünster auf.
Ms. 1640. 1642. B. B. 1 Missa, 3 Mo-
tetten f. Chor u. Instrum. in Stb.
— Ms. 17593 fol. 35: Adoramus 4 voc.
c. V. et Org.
— Ms. 8570, Bl. 20: 0 Jesu redemptur
6 voc. c. -2 V. 2 Violette, 2 Viele et Org.
Ms. B. Upsala: 4 Motetten f. Chor u.
Instr.
Ms. B.M.: Laudate Duum. 4 voc. c.
2 V. et Org. 7 Stb.
Msö. Stral'sbui-g in St. Thomas: 1. Surge
fidelis anima, 8 v. et instr. 2. Terra,
triumphans jubiia 4 v. c. 2 V. B. et Org.
Bertali.
480
ßertali.
3. Venite gentes 4 vocib. concert, c. choro,
3 Violette, 3 Violeu et org.
Oratorio: Maria Magdalena, 1663. Text
von Draghi. Ms. 16010. P. [Hofb.Wien.
Oratorio sacro (ohne Titel) 1063. Ms.
P. [Hofb. Wien.
Oratorio: La strage degl' Innocenti, a
5 voci. 166.5. Ms. 18695. P. [Hofb.AVien.
Teti. Fav. dramma. 1652 (in Mantua)
1656 in Wien. Komponist: Ant. Bartolli
gez. Ms. P. u. Textbuch. [Hofb. Wien.
Gli Amori di Apollo con Clizia. Festa
teatrale. 1660. Text: Amalteo. Ms. P.
[Hofb. Wien.
II Giro crescente, Divertissem. in 3 In-
termezzi. Text: Amalteo. 1661. Ms. 16038.
P. [Hofb. Wien.
1 Operetta ohne Titel. 1 Prolog u.
23 Scenen. 1664. Ms. 16861 P. [Hofb.
AVien. — Ms. 18885 eine Oper von 8 Scenen
1660, Text: Amalteo.
L'Alcindo. Opera. 1665. Ms. 16551. P [ib.
La Contesa dell'aria, e dello Aqua.
Festa a Cavallo con Mus. 1667. M.s. P. [ib.
Alle übrigen im Köchel 2 aufgeführten
Werke scheinen verloren gegangen zu sein.
1 Motette zu 3 St. im Samlwk. 1654
(Eitner 1).
Dixit dnus., 4 voc. c. 2 V. Ms. Stb.
•[Darm Stadt.
Das Textbuch zu L'inganno d'amore. —
Von Liebs Betrug, gedieht, von Bened.
Ferrari und 1653 in Regensburg gedr.,
besafs 1892 Leo. Liepm.
Verbesserungen und Nachträge.
S. 11 füge das Quellenwerk ein: Lajarte, siehe S. 18 unter Paris l'opera.
S. 48 unter Afranio lies Albonesi, statt Albani. •
S. 48 Agaxxari letzte Zeile lies „Armouico intronato".
S. 69 Aichinger, 1 Tonsatz in Joh. Dilliger's Exercitatio 1624a.
S. 89 Tommaso Albinoni. Die Hofb. Wien besitzt im Ms. 17730: II noine glorioso in
terra, Serenata 4/11 1724. P. — Ms. 17739: II nascimento dell'Aurora, Festa
Pastorale. P. — Ms. 18693: La Statira m 3 atti, Roma 1726. P.
S. 96, 2. Sp. Z. 11: 2 it. Cantaten, soll 2 italien. Cant. heifsen.
S. 108 Alexander Florentinus ist jedenfalls derselbe wie Alexandry^ Florian (Floren-
tiuus).
S. 158 Anibale Bolognese. Die im Baseo vorhandene Canzone möchte ich nachträg-
lich nur als ihm gewidmet bezeichnen.
S. 175 Antonius Romanus^ im Ms. 213 der Bodleian Bibl. zu Oxford (s. Steiners
Dufay) fol. 23 v. der Gesg: „De sitamo con fede", Istim.
S. 299 Ant. Badius, 1 Tonsatz in Joh. Diliiger's Exercitatio 1624 a.
S. 327 Adr. Banchieri, 1 Tousatz in Joh. Diliiger's Triciniorum 1623.
Nachträge und Verbesserungen nehme ich mit Dank entgegen und werde sie
von Zeit zu Zeit am geeigneten Orte veröffentlichen.
-^>^o <»•
Druck von Hermann Beyer & Söhne in Langensalza.
y.'SJv-iJ's
^ y
'^
%
l^f
1,..
'?**^.
"^t-^:
^s.^1
frv./
v-
V.
* '^.f:
\
'■'-^rriy'
TS
mi'm^-^:
(■^/
-^
^s^
- — .
i'-
iw^*
k
\
N.
»*'■ /
w
'HV,
1^
'15^.