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Full text of "Biographisch-bibliographisches Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten der christlichen Zeitrechnung bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts"

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Biographisch  -  Bibliographisches 

Quellen-Lexikon 

der 

Musiker  und  Musikgelehrten 

der 

christlichen  Zeitrechnung 

bis  zur 

Mitte  des  neunzehnten  Jahrhunderts 


von 


Rob.  Eitner. 

1.  Band. 

Aa    —     Bertali. 


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Leipzig, 

Breitkopf  &  Haertel. 
1900. 


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Subscribentenliste. 


Prinzessin  Marie  von  Sachsen -Moiningpn, 
Meiningen  1 

Kgl.  preufsisches  Ministerium  für  geistl.-, 
Unterrichts-    u.    Medicinal -Angelegen- 
heiten, Berlin  10 
Bibliothek  der  Erzabtei  Beuron   (Hohen- 
zollern)  1 
Kgl.  Bibliothek  in  Berlin  1 
Kgl.  Hochschule  für  Musik,  Berhii           1 
Grofsherzgl.  Hofbibl.  in  Darmstadt           1 
Kgl.      öffeutl.     Bibliothek     in     Dresden 
(Dr.  Schnorr  von  Carolsfeldt)                1 
Dr.  Hoch'sohe  Conservatorium  für  Musik, 
Frankfurt  a/M.                                         1 
C.  F.  Peters  Musikbibliothek,  Leipzig       1 
Stadtbibiiothek  in  Lübeck                           1 
Kgl.  Akademie  der  Tonkunst,  München    1 
Das  Bischöfl.  Ordinat,  Regensburg  (Proske- 
sche  Bibliothek)                                       1 
Ksl.    Universitäts-     u.     Landesbibliothek, 
Strafsburg                                               1 
Kgl.  öffentliche  Bibliothek,  Stuttgart        1 
Grofsherzogl.  Bibliothek,  Weimar              1 
K.  K.  Hofbibliothek,  Wien                        1 
Gesellschaft  der  Musikfreunde  des  österr. 
Staates,  Wien                                           1 
Paulus    Museum    in    Worms    (Prof.    Dr. 
AVeckerhng)                                              1 
Kircheuchor  St.  Marien,   Zwickau  (Reinh. 
VoUhardt)                                                 1 
Dr.  Wilh.  ßäumker,  Pfarrer,  Rurich      - 1 
Wilhelm  Barth,  Nürnberg                         1 
Lionel  Benson,  Esq.  London                      1 
Karl  Berger,  Berlin                                    1 
Rieh.  Bertling,  Antiquariat,  Dresden        1 
H.  Bewerunge,  Esq.,  Maynooth                 1 
Ferd.  Beyer's  Buchhdlg.,  Königsberg        1 
A.  Bielefeldes  Hofbuchhdlg.,  Karlsruhe    1 
Dr.  Boecker,  Pfarrer,  Aachen         ■           1 
Breitkopf  &  Haertel,  Leipzig                    2 
„        „        „        New -York               1 
„         ,.        „        Brässel                    1 
Buchhdlg.  des  Waisenhauses,  Halle         1 
Ernst  Challier,  Buchhdlg.,  Giefsen           1 


Henry  Davey,  Esq.,  Brighton  1 

Deismann     &     Nolthenius,      Buchhdlg., 

Amsterdam 
Doebereiner'sche  Buchhdlg.  Nachf.,  Jena 
J.  Eeorcheville,  Paris 
Dr.  Herin.  Eichhorn,  Gries  (Bozen) 
Prof.  Eickhoff,  Wandsbeck 
A.  Eisert,  Redakteur,  Magdeburg 
J.  Esser.  Buchhdlg.,  Paderborn 
Fehsenfeld's   Universitäts  -  Buchhandlung 

Giefsen 
W.  Fischbacher,  Sortiment,  Paris 
0.  Fischer,  Buchhdlg.,  Laibach 
Dr.  Karl  Flatau,  Nürnberg 
Prof.  Dr.  Oskar  Fleischer,  Berlin 
Max  Friedlaender,  Berlin 
Dr.  H.  Gehrmaon,  Königsberg  i/Pr. 
Gerold  &  Co.,  Buchhdlg.,  Wien  ■ 
Dr.  Hugo  Goldschmidt,  Berlin 
Karl  Grönlund,  Buchhdlg.,  Zwickau 
S.  A.  E.  Hagen,  Kopenhagen 
Prof.  Hartog,  Amsterdam 
Dr.  Haym,  Elberfeld 
Wilh.  Hemme,  Musikalienhdler.,  Leipzig 
Prof.  Hennig,  Posen 
J.  C.  Hinrich'sches  Sortiment,  Leipzig 
Dr.  Rob.  Hirschfeld,  AVien 
Paul  Hoffmann,  Musikdir.,  Solingen 
Dr.  R.  Hohenemser,  Frankfurt  a/M. 
Holtschneider,  Chordirekt.,  Dortmund 
Gebrüder      Hug     &      Co.,      Verlagshdlg 

Zürich 
Max  Ibach  (Rud.  Ibach  Sohn)  Barmen 
Carl  Jügel's  Nachfolg.,  Frankfurt  a/M. 
P.  Jürgenson,  Moscau 
Karl  Kipke,  Redakteur,  Leipzig 
Prof.Wilh.Kleinen,  Oberlehrer.  Köln  a/Rh, 
C.    A.   Klemm,    Hof -Musikalienhandlung 

Dresden 
Johannes  Klingenberg,  Braunschweig 
Prof.  Dr.  Köster,  Bonn 
Prof.  Dr.  H.  A.  Köstlin,  Giefsen 
Dr.    Alb.    Kopfermann,    Oberbibliothekar, 

Grofs  Lichterfelde  1 


Major  a.  D.  Eörte,  Berlin 

Joseph  Liebeskind,  Leipzig 

Leo  Liepniaiinssolin,  Antiquariat.  Berlin  i 

Excellenz    Freiherr    K.     von    Liliencrcm 

Schleswig' 
J.  Lindauer'sehe  Buchhdlg.,  München 
0.  S.  L   Löhr,  Chorinastr ,  Southsea 
Alfred  Lorentz,  Buchlulg.,  Leijjzig 
Dr.  Friedlich  Ludwig,  Stialsburg  i/Els. 
Lübcke  «.t  Haitinaim.  Buchhdg,  Lübeck 
E.  Luppe's  Hofbuehlidlg.,  Zerbst 
Abbe  Leo  Lux,  Redakteur,  Strafsburg  i/E. 
Dr.  Albert  Mayer-Reinach,  Berlin 
Rev.  J.  R.  Milne,  Norwich 
Freifräulein  Therese  von  Miltitz,  Bonn 
E.  Mohr's  Sortiment,  Heidelberg 
E.  Morgenstern,  Buchhdlg.,  Breslau 
0.  Mory's  Hofbuchhdlg ,  Donaueschingen 
Charles  F.  Mutter,  Richmond  (N,  A.) 
Dr.  Wilibakl  Nagel,  Darinstadt 
G.  Neugebauer,    K.  K.  Hofbuchhandlung 

Prag 
Prof.  Fr.  Niecks,  Edinburgh 
Cand.  med.  Oberkirch,  Schlettstadt 
Gr.  Odencrantz,   stellvertretender  Bezirks 

richter,  Kalmar 
Osiander'sche  Buchhdlg.,  Tübingen 
Dl-.  Erich  Prieger,  Bonn 
Dr.  Arthur  Prüfer,  Leipzig 
Bernhard  Friedrich  Richter,  Leipzig 
Dr.  Hugo  Riemann,  Leipzig 
L.  Riemann,  Gesanglehrer,  Essen 


Prof.  Dr.  Ernst  Robel,  Grofs  Lichterfelde 
C.  F.  Eösch'  Ww.  Nachf.,  Temesvär 
Jacques  Rosenthal,  Antiquariat,  München 
Ludwig  Rosenthal,  Antiquariat,  München 
Carl  Ruckmich,  Buchhdlg.,  Freiburg  i/Br. 
Paul  Runge,  Colmar 
Dr.  A.  Sandberger,  Conservator,  München 
Schmid  &  Francke,  Buchhdlg.,  Bern 
C.  F.  Schmidt,  Buchhdlg..  Heilbronn 
Schott  freres,  Musikverlag,  Brüssel 
Prof.  Gustav  Schreck,  Kantor,  Leipzig 
Rieh.  Schumacher,  Gesangiehrer,   Herms 

dorf 
Dr.  Rudolph  Schwartz,  Leipzig 
Dr.  Max  Seiffert,  Bertin 
Herm.  Spies,  Domkapellmeister'Salzburg 
C.  Spiels  &  Co.,  Buchhdlg.,  Fiume 
Wm.  Barclay  Squire,  Bibliothekar,  London 

A.  Stahl,  Buchhdlg.,  Berhn 
Stiller'sche  Hofbuchhdlg.   (G.  Nusser)   in 

Rostock  i/M.  2 

Dr.  Heinrich  Stinnes,  Berlin 
Albert  Tills,  München 

B.  Traub  &  Co.,  Buchhdlg.,  Szegedin 
Martin  Vogeleis,  Pfarrer,  Behlenheim 
Dr.  Franz  Waldner,  prakt.  Arzt,  Innsbruck 
K.  Walter,  Seminar-Musik-Lehrer,  Monta 

baur 
E.  von  Werra,  Chordirektor,  Konstanz 
Williams  &  Norgate,  Buchhdlg.,  London 
Dr.  Johannes  Wolf,  Berlin. 


Vorwort. 


Die  Musik  -  Bibliogi'aphie  ist  die  Grundlage  alles  historischen 
Wissens.  Mcht  nur,  dass  sie  die  Werke  eines  Autors  aus  dem  Dunkel 
vergangener  Zeiten  zur  Kenntnis  der  Gegenwart  bringt,  sondern  sie 
benachrichtigt  uns  auch  von  dem  Lebenslaufe  des  Autors  durch  den 
Wortlaut  des  Titels  und  den  der  Dedikationen.  Frühere  Musikhistoriker 
legten  auf  die  Bibliographie  einen  viel  zu  geringen  Wert  und  gingen 
deshalb  oft  fehl.  Ich  selbst  wurde  erst  von  der  Bibliographie  auf  die 
Biographie  hingewiesen  und  so  entstand  nach  und  nach  der  Plan  die 
gewonnenen  Resultate  in  einem  Lexikon  niederzulegen.  Quellen-Lexikon 
nenne  ich  es,  weil  ich  nicht  eine  umständliche  Lebensgeschichte  der 
Autoren  schreiben  will,  sondern  nur  in  Kürze  das  Wichtigste  mitteüe, 
■was  durch  archivarische  und  bibliographische  Untersuchungen  bis  heute 
bekannt  geworden  ist  und  was  sich  von  den  Werken  auf  öffentlichen 
Bibliotheken  erhalten  hat. 

Ich  bin  mir  sehr  wohl  bewusst,  dass  meine  Arbeit  erst  ein  Anfang 
auf  neuer  Babn  ist,  doch  ist  der  Gewinn  immerhin  so  bedeutend,  dass 
mein  Nachfolger,  wenn  er  in  gleicher  Weise  das  Material  heranschafft, 
wohl  schliefsüch  in  gewisser  Weise  es  erschöpfen  kann. 

Keine  Kunst  und  Wissenschaft  bedarf  der  Bibliographie  so  un- 
bedingt als  die  Musikgeschichte,  denn  die  alten  Kunstwerke  wurden 
im  17.  und  18.  bis  in  die  40er  Jahre  des  19.  Jhs.  in  der  unvernünf- 
tigsten Weise  vernichtet,  teils,  dass  man  sie  an  feuchten  Orten  auf- 
bewahrte, teils  wie  unnützen  Kram  als  Makulatur  verkaufte,  oder  sogar 
verbrannte  und  sind  wir  heute  sehr  oft  gezwungen  uns  die  einzelnen 
Stimmbücher  aus  den  verschiedensten  Bibliotheken  zusammenzusuchen. 
Keins  der  älteren  Lexika  legt  darauf  einen  Wert  anzugeben  was  und 
wo  sich  die  Werke  erhalten  haben,  sondern  sie  ziehen  die  Yerzeich- 
nisse  aus  älteren  Katalogen  oder  aus  älteren  Lexika  ohne  sich  darum 
zu  kümmern,  ob  das  betreffende  Werk  überhaupt  noch  existiert. 
Diese  Lücke  nach  Ki-äften  auszufüllen  war  mein  redlichstes  Bestreben 
und  die  Neuzeit  hat  dasselbe  durch  die  zahlreichen  und  meistens 
vortrefflich   angefertigten  Kataloge  unterstützt. 


Vorwort.  6  Vorwort. 

Doch  nicht  für  jeden  Autor  fand  ich  Dokumente  oder  Werke  auf 
Bibliotheken  und  so  war  ich  gezwungen,  um  späteren  Entdeckungen  zu 
Hilfe  zu  kommen,  die  Lexika  von  Gerber  und  Fetis  Biographie  uni- 
verselle, 2.  Aufl.  zu  benützen.  Diese  3  Lexika  sind  die  Einzigen,  die 
nach  teilweis  sicheren  Quellen  arbeiten.  Gerber  im  allgemeinen,  Fetis 
nur  in  betreff  französischer  und  belgischer  Autoren.  Ferner  fand  ich 
brauchbaren  Stoff  in  den  Lexika,  die  sich  auf  einzelne  Länder  oder 
Städte  beschränken.  Im  Quellenverzeichnis  findet  man  sie  einzeln  an- 
geführt. 

Da  ich  nur  über  Thatsächliches  berichten  wollte,  wählte  ich  die 
Grenze  der  christlichen  Zeitrechnung.  Über  die  griechische  und 
römische  Zeitrechnung  gewähren  die  Schriften  von  Ambros  und  West- 
phal  hinreichende  Auskunft.  Dass  ich  das  19.  Jahrh.  in  seiner  gröfseren 
letzten  Hälfte  ausschloss,  wurde  bestimmt  durch  die  gewählte  Behand- 
lung der  Bibliographie.  Sollte  ich  alle  neueren  Autoren  mit  derselben 
Genauigkeit  bibliographisch  behandeln,  so  wuchs  das  Werk  zu  einem 
unförmlichen  Umfange  an  und  wiederholte  nur,  was  bereits  in  den  biblio- 
graphischen Handbüchern  von  Hofmeister  u.  a.  hinreichend  verzeichnet 
ist.  Ich  beschloss  daher  in  einem  späteren  besonderen  Lexikon  die 
deutschen  Musiker  des  19.  Jahrhs.  zu  bearbeiten,  in  dem  ich  die  Biblio- 
graphie mehr  summarisch  behandeln  kann.  Die  allgemeine  Grenze  steckte 
ich  mit  dem  Geburtsjahre  1780,  so  dass  ohngefähr  das  Jahr  1840  die 
äufserste  Lebensgrenze  bildet.  Von  da  ab  beginnt  erst  Beethoven's 
Einfluss  durch  Frz.  Liszt's  Vorträge  Beethoven'scher  Sonaten  hervor- 
gerufen zu  wirken  und  giebt  der  Geistesrichtung  der  neueren  Musiker 
eine  ernstere  Richtung,  denn  bis  dahin  herrschte  uneingeschränkt  der 
Einfluss  Haydn's  und  Mozart's,  oder  vielmehr  der  Hummel's,  Pleyel's, 
Herz'  u.  a.  Nachkömmlinge. 

Einige  Bemerl(ungen  über  die  Einrichtung  des  Lexilcons. 

Die  Einstellung  der  Autornamen  ist  genau  nach  den  im  2.  General- 
register zu  den  Monatsheften  für  Musikgeschichte  1889  zu  Anfang 
niedergelegten  Grundsätzen  geschehen,  nur  ist  zu  Seite  4  ,,Autornamen 
mit  vorgesetztem  row,  c?e,  la  etc.  auf  Wunsch  französischer  Musik- 
historiker die  Änderung  getroffen  worden,  dass  französische  Autornamen 
mit  dem  Beiworte  La  oder  Le  stets  unter  L  gesetzt  sind,  wie  La  Rue, 
Le  Roy,  La  Borde  etc.  AVer  daher  obige  Regeln  genau  im  Kopfe  hat, 
wird  nie  vergeblich  suchen.  Autoren  des  15.  und  im  Anfange  des 
16.  Jhs.  sind  in  Akten,  Registern,  Verzeichnissen  alter  Dokumente  in 
so  verschiedener  Weise  geschrieben,  dass  die  Einstellimg  unters  Alphabet 
wohl   auf  geteilte   Ansichten   stofsen   kann.     Ich   habe   stets   diejenige 


Vorwort.  7  Vorwort. 

Schreibweise  gewählt,  die  am  öftersten  vorkommt,  oder  die  in  den 
Akten  zuletzt  gewählte,  oder  auch  mich  nach  Fetis  gerichtet. 

Die  Irrtümer  der  früheren  Lexika  sind  nur  soweit  erwähnt,  dass 
der  Leser  das  Richtige  vom  Falschen  unterscheiden  kann. 

Die  Anordnung  der  Bibliographie  ist  stets  nach  gewissen  Grund- 
sätzen geordnet,  welche  der  Leser  besonders  beim  Vorhandensein  zahl- 
reicher Werke  bald  erkennen  wird.  Für  gewöhnlich  ist  die  Ordnung 
folgende:  Theoretische  Werke,  geistliche  Gesangswerke,  weltliche,  Li- 
strumentalwerke,  stets  vom  Vielstimmigen  beginnend.  Bei  den  Autoren 
des  16.  Jhs.  ist  teils  eine  chronologische  Ordnung  gewählt,  teils  ist 
mit  den  Messen  begonnen,  denen  die  Motetten,  dann  Magnificat,  Psalmen 
u.  a.  folgen  und  zuletzt  die  weltlichen  Liederbücher;  Gesänge  in  Sammel- 
werken und  in  neuen  Ausgaben  beschliefsen  den  Artikel. 

Die  Sänger  älterer  Zeit  sind  soweit  aufgenommen,  als  sie  mir 
irgendwo  bekannt  wurden,  auch  wenn  sich  Kompositionen  von  ihnen 
bis  heute  noch  nicht  nachweisen  lassen,  denn  die  alten  Sänger  waren 
gebildete  Musiker,  die  alle  fleifsige  Studien  gemacht  hatten,  dagegen 
verschwindet  diese  Eigenschaft  vom  18.  Jh.  ab  immer  mehr  und  mehr 
und  sie  sinken  nach  imd  nach  zu  oft  ungebildeten  Menschen  und 
Musikern  herab,  die  nur  ihre  Kehle  ausgebildet  haben  und  öfter  aus 
niederem  Stande  herausgerissen  und  zum  Sänger  in  kurzer  Zeit  dressiert 
werden.  In  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jhs,  tritt  dieser  Fall  mit 
wenigen  Ausnahmen  fast  durchweg  ein  und  habe  ich  sie  deshalb,  wenn 
sie  nicht  auch  als  Komponisten  oder  Schriftsteller  auftraten,  durchweg 
übergangen. 

Sammelwerke  ohne  Nennung  eines  Herausgebers  stehen  unter  den 
Verlegern,  die  dann  als  Herausgeber  sich  dokumentieren. 

Bei  der  Angabe  der  Bibliotheken  sind  diejenigen  Exemplare 
komplett,  bei  denen  nichts  angezeigt  ist. 

Orgel-Einweihungspredigten,  ärztliche  Abhandlung  über  die  Wirkung 
der  Musik,  des  Tarantelstiches,  zum  Teil  auch  die  Gedichte  zum  Lobe 
der  Musik  sind  fortgelassen,  da  sie  nur  noch  unnützer  Ballast  sind, 
der  im  Forkel  und  C,  F.  Beckei'  hinreichend  vertreten  ist. 

Die  einstimmige  Gesangbuch -Literatur  ist  nicht  aufgenommen, 
ebenso  die  handwerksmäfsigen  Meistersänger.  Über  beide  Fächer  be- 
sitzen wir  eine  so  vorzügliche  Literatur,  dass  der  Fachgelehrte  dort 
genügende  Auskunft  erhält. 

Die  Vokale  sind  nach  der  Schrift,  nicht  nach  der  Aussprache  ge- 
ordnet. Die  Umlaute  ae,  oe,  ue  (ü)  nach  ad,  od,  ud  eingestellt.  Daher 
findet  maji  das  fi'anzösische  u  =  ü  als  u  behandelt  und  ou  =  u  als  ou. 

Spätere  Ausgaben  eines  Werkes  sind  am  Anfange  der  Zeile  mit 
einem  —  bezeichnet. 


Vorwort.  8  Vorwort. 

Bei  der  mannigfach  wechselnden  Schreibart  der  Autornamen,  kann 
es  wohl  vorkommen,  dass  ein  Autor  trotz  aller  Sorgsamkeit  unter  ver- 
schiedenen Namen  eingetragen  ist  und  möge  man  dies  nachträglich 
verbessern. 

Da  sich  die  gröfseren  öffentlichen  und  Staatsbibliotheken  jährlich 
durch  Ankäufe  vermehren,  leider  aber  auch  manches  Werk  verloren 
geht,  so  werden  sich  zwischen  meinen  Angaben  und  dem  jeweiligen 
Bestände  öfter  "Varianten  zeigen,  die  nicht  zu  vermeiden  sind. 

Zum  Schluss  sei  den  Herren,  die  mich  wesentlich  bei  der  Arbeit 
unterstützt  haben,  teils  durch  Beiträge,  teils  durch  Antworten  auf  An- 
fragen, mein  Dank  dargebracht.  Besonders  Herr  Michel  Brenet  in 
Paris  sandte  mir  freiwillig,  ohne  Aufforderung,  ein  umfangreiches  Ver- 
zeichnis von  Werken  auf  französischen  Bibliotheken,  nebst  einigen  bio- 
graphischen Dokumenten.  Die  Herren  Bibliothekare  Dr.  A.  Ko'pfermann 
in  Berlin,  Herr  Eusebius  Mandyczewski  in  Wien,  Herr  Dr.  Adolf 
Sandberger  in  München  und  Wm.  Barclay  Squire,  Esq.  in  London  am 
british  Museum  stellten  mir  in  liberalster  Weise  die  Bibliothekskataloge 
zur  Verfügung  und  beantworteten  zahlreiche  Anfragen  in  steter  Bereit- 
willigkeit. Herr  Peter  Bohn  in  Trier  zog  die  alten  Theoretiker  aus 
den  Tractaten  die  Gerbert,  Coussemaker  und  andere  herausgegeben 
haben,  sowie  einige  neuere  Werke,  wie  Ambros  und  Forkel.  Ebensa 
machte  Herr  Karl  Lüstner  in  Wiesbaden  Auszüge  aus  neueren  Quellen- 
werken. Herr  Osivald  Koller  in  Wien  schrieb  einige  Artikel  über  alte 
Theoretiker,  die  mit  seinem  Namen  gezeichnet  sind.  Herr  Prof.  Julius 
Keller  in  Karlsruhe  (Baden)  katalogisierte  die  dortige  Hofbibl.  und 
Herr  Prof.  Pottgiefser  teilte  den  Katalog  der  Instrumentalwerke  auf  der 
Stadtbibl.  in  Hamburg  mit.  Herr  Prof.  Dr.  Emil  Bohn  verzeichnete 
die  Bücher  seiner  eigenen  Bibl.,  ebenso  Herr  Dr.  Frx.  Xav.  Haberl 
in  Regensburg,  der  mir  auch  zahkeiche  geistliche  Werke  auf  italie- 
nischen Bibl.  anzeigte.  Herr  Wilh.  Weber  in  Augsburg  katalogisierte 
auf  der  Stadtbibl.  die  Druckwerke  des  18.  Jhs.  Herr  Prof.  Jos.  Sittard 
verzeichnete  aus  den  Ratsakten  die  Organisten  und  Kantoren  an  den 
Kirchen  Hamburg's.  Herr  Prof.  Karl  Stiehl  in  Lübeck  teilte  mir  seine 
in  Schweden  auf  den  Bibl.  angefertigten  Kataloge  mit.  Herr  Ernst 
von  Werra  teilte  mir  Kataloge  von  kleinen  süddeutschen  Bibliotheken 
mit,  Herr  J.  Angerstein  kopierte  den  Musikkatalog  der  Universitäts- 
bibliothek in  Rostock.  Mancher  andere  bereits  Verstorbene  hat  sich 
in  ähnlicher   Weise  um  das  Werk  verdient  gemacht. 

Templin  (U./M.),  Ende  1898. 

Rolb.  Eitner. 


Verzeichnis  der  angezogenen  neueren  Quellenwerke. 


Diejenigen  Titel  die  in  meinem  1891  erschienenen  Quellen-  und  Hilfswerke 
teim  Studium  der  Musikgeschichte  (Lpz.,  Breitkopf  &  Härtel)  ausführlich  verzeichnet 
sind,  teile  ich  nur  in  Kürze  mit. 


A.  d.  B.  =  Allgemeine  deutsche  Biogra- 

graphie.     Lpz.,  Dimcker  &  Humblot. 
Alessandri.    =     Biografie    di    scrittori . . 

bergamaschi.     Bergamo  1875. 
Ambros    1 — 5.      Geschichte    der    Musik. 

Lpz.  1.  Aufl. 
ApeU.     Gallerie   der   vorzüglichsten  Ton- 
künstler und  merkwürdigen  Musik-Dilet- 
tanten  in   Cassel   von  Anfang  des  16. 

Jhs.   bis    auf    gegenwärtige    Zeiten  . . . 

Cassel   1806.    8».    63   S.    ohne    Autor. 

Nur  stellenweise  als  Quelle  benützt. 
Audenarde.    Liste  generale,  de  la  musique 

appai-tenant  ii  l'eglise  parochiale  de  Sto 

Walburge  a  Audenarde  . . .   Ande« ,   F. 

van  Peteghem-Eousse.  8''.  16  S. 
Becker,   (Karl   Ferdin.)   1.     Systematisch 

chronolog.     Darstellung     der     musikal. 

Literatur  .  .  Lpz.  1836 
Becker  2.     Nachtrag  1839. 
Becker  3.    Die  Tonkünstler  des  19.  Jhs. 

. .  Lpz.  1849.  kl.  8". 
Becker    4.     Die    Choralsammlungen    der 

verschiedenen  christl.   Kirchen  . .  Lpz. 

1845  Fleischer.  8». 
Becker  (Georg)  La  musique   en  Suisse . . 

Geneves  1874. 
Bertolotti  (A.)  Musici  alla  corte  dei  Gon- 

zaga  in  Mantova  dal  secolo  XV  al  XVHI. 

Notizie    e    documenti    per . .  ,    MUano 

(1890)  Ricordi  &  Co.  hoch  4°.  130  S. 
Biographien    einiger    Tonküustler    (Nürn- 

berg's).     Frankfurt  u.   Lpz.    1790.    8«. 

48  S.,  ohne  Autor. 
Bitter  (C.  H.)  Carl  Ph.   Em.    und  Wilh. 

Friedemann   Bach    und   deren    Brüder. 

Berlin  1868  Müller.    2  Bde.  8".  350  u. 

379  S. 
Bessert  (D.)  Die  Hofkantorei  unter  Herzog 

Christoph  (von  Württemberg).    In  Neue 

Folge    Vn,     124     der    Württemberg. 

Viertel] ahrsheften  für  Landesgeschichte. 


Sonderabdruck:      Stuttgart     1898    W- 

Kohlhammer.   8".    • —    Ein  Auszug  mit 

Zusätzen  in  M.  f.  M.  31,  1  ff. 
Bouwsteenen  1 — 3.     Jahrboeck   der  Ver- 

eeniging  voor  Noord-Nederlands  Muziek- 

geschiedenis.  Selbstverlag.  1869—1881, 

gr.  80. 
Breitkopf.        Verzeichnis       musikalischer 

Bücher  sowohl  zur  Theorie  als  Praxis, 

für  alle  Instrumente . .  .   Lpz.  1760  bis 

1780.      Namen    vielfach    verstümmelt, 

z.  B.  für  Pisendel:  Bischendel. 
Brenet  (Mich.)  1.    Jean  de  Ockeghem  . . . 

Etüde  bio-bibliographique.     Paris  1893. 

80. 
Brenet  (Mich.)  2.    Seb.  de.Brossard.  Paris 

1896. 
Brown  (James  D.)  Biographical  Dictionaiy 

of  musicians  . .  London  1886  A.  Gardner. 

gr.  80.  1  vol. 
Burney  (Carl)  1.     Tagebuch   einer  musi- 
kalischen Reise   durch  Frankreich  und 

Italien .  .  .  Hbg.  1772. 
Burney   2.     Tagebuch ...     2.   Bd.    durch 

Flandern  bis  Wien.    1773. 
Burney  3.     Tagebuch ...  -3.   Bd.    durch 

Böhmen  bis  Holland.    1773. 
Burney  4.  5.  6.  7.    A  general  history  of 

music.  London  1776 — 89.    4  Bde. 
Busi   (Leonida)   II  Padre    G.  B.  Martini. 

Bologna  1891  Zanichelli.    1.  Bd.,  imvoll- 

endet.  8». 
Caffi  1.  2.    Storia ...    di   San   Marco    in 

Venezia   dal    1318    als    1797.     Venez. 

1854/55. 
Cambiasi     (Pomp.)     Rappresentazioni  . . . 

teatri  di  Milano   1768—1872.    2.  ediz. 

Milano  1872. 
Campardon  (Emile)  L'academie  royale  de 

musique.     Paris  1884.    Biogr.  Lexikon. 
Canal  (Pietro)   1.  2.  3.     Osservazioni  ed 

aggiivnte  aUe  Biographie. 


Canal  4. 


10 


Gerbert  4.  5. 


Canal  4,  Della  musica  in  Mantova.  Venez. 

1881. 
Cappelli  (Ant.)  Poesie  musicali  dei  secoli 

XIV,  XV  e  XVI  tratte  da  vari  codici. 

Bologna  1868  Romagnoli.   kl.  8".    Aus- 
zug in  M.  f   M.  30. 
Castil-Blaze.     Chapelle-Musique  des  Rois 

de  France.     Paris  1832. 
Chry Sander  1.  2.    Jahrbücher  f.  musikal. 

Wissenschaft.   2  Bde.  Lpz.  1863.  1867. 
Chiysander   3.     Musik    und    Theater    in 

Mecklenburg.     Archiv   f.  Landeskunde. 

Schwerin  1854  Heft  4—6,  S.  37  ff. 
Chrysander,   Händel's  Biographie,  3  Bde. 

unvollendet.     Lpz.,    Er.    &    H.    1858. 

1860.  1867. 
Clement  (et  Larouse)   Dictionaire  lyrique 

.  . .  Paris  1869  ff. 
Coussemaker  1.  2.  3.  4.     Scriptonmi   de 
*  musica.    Parisiis  1864  ff.  4  Bde. 
Coussemaker  5.     L'art   harmonique    aux 

12e  et  13e  siecle.     Paris  1865. 
Coussemaker  6.    Notice  sur  le  collect . . . 

de  Cambrai . .  Paris  1843. 
Coussemaker   7.     Histoire    de   l'harmonie 

au  moyen  age.     Paris  1852. 
Cramer  1.  2.  3.    Magazin  der  Musik.     3 

Bde.    Hbg.  1783.    1784-87.    1789. 
Davari    (Stef.)    La    musica    a    Mantova. 

Mant.  1884. 
Davey  (Heniy)  History  of  englisch  Music. 

London    (1895)    Curwen    &    Sons.    8<^. 

518  S. 
Denkmäler   der '  Tonkunst   in    Österreich, 

herausgegeben  von  Dr.  Guido  Adler  u.  a. 

Wien    1892   bis    1898    Artaria   &   Co. 

Jedes  Jahr  erscheinen  2  Bände. 
Dlabacz  (G.  Job.)  AUgem.  bist.  Künstler- 

Lex.  f.  Böhmen.     Prag  1815. 
Dörffel  (Alfr.)  1.    Führer  durch  die  musi- 

kal.  Welt  (Leipzig).     Lpz.  1868. 
Dörffel  2.     (beschichte  der  Gewandthaus- 
Konzerte  zu.  Lpz.     Lpz.  1884. 
Döring  (G.)  Zur  Geschichte  der  Musik  in 

Preufsen.     Elbing  1852. 

Eitner  (Rob.)  1.  Bibliographie  der  Musik- 
Sammelwerke  des  16.  u.  17.  Jhs.  Berün 
1877. 

Eitner  2.  Verzeichnis  neuer  Ausgaben 
alter  Musikwerke,  Berlin  1871.  Nach- 
träge in  M.  f.  M.  9. 

Elewyck  (Xav.  van)  Matthias  van  den 
Gheyn  . . .  Paris  1862. 

Elvert  (Chr.  d')  Gesch.  der  Mus.  in  Mähren 
u.  Österreich.  Brunn  1873.  Die  an- 
geführten Seitenzahlen  beziehen  sich 
auf  die  zweite  Seitenzählung. 

Fabricius  (J.  Alb.)  1.  2.  3.  Bibliotheca 
latina  med.  et  infimae  aetatis,  cum  Sup- 


plem.    Christ.  Schoettgenii.    Florentiae 
1858.  3  vol. 

Fetis  (F.  J.)  Biographie  universelle.  2. 
Aufl.   Paris  1860  ff. 

Florimo  (Fr.)  La  scuola  musicale  di  Na- 
poli . .  4  Bde.  NapoU  1880  ff. 

Forkel  (J.  Nie.)  1.  Musikalischer  Alraa- 
nach  für  Deutschland  auf  das  Jahr  1782 
(ohne  Autor).     Lpz.,  Schwickert.  8°. 

Forkel  2.     Abnanach  . .  für  1783.   Ib. 

Forkel  3.     Almanach  . .  für  1784.   Ib. 

Forkel  4.     Almanach  .  .  für  1789.    Ib. 

Forkel  5.  Musikalisch-kritische  Bibliothek. 
Gotha,  C.  W.  Ettinger     1778.  80.  1.  Bd. 

Forkel  6,  dito  2.  Bd. 

Forkel  7,  dito  3.  Bd.  1779. 

Forkel  8.  Allgemeine  Literatur  der  Musik 
..  Lpz.  1792  Schwickert.  8°. 

Friedländer,  Dr.  Die  kurfürstl.  Kapeile 
zu  BerUn.  Dokumente.  Im  2.  Hefte 
der  „Beiträge  zur  Geschichte  Berlins" 
von  G.  Gropius,  S.  51.  Auch  unter  den 
Mss.  „Borussia"  der  Kgl.  Bibl.  zu  Berlin 
befinden  sich  Aktenstücke  über  die 
Kapelle,  die  zum  Teil  im  Schneider  ab- 
gedruckt sind. 

Fürstenau  (Moritz)  1.  Beiträge  zur  Ge- 
schichte der  Kgl.  Sachs,  musikal.  Kapelle 
. .  Dresden  1849.  (Namen  oft  ver- 
stümmelt.) 

Fürstenau  2  a.  2  b.  Zur  Geschichte  der 
Mus.  und  des  Theaters  am  Hofe  ...  zu 
Di^sden.     Dresd    1861.   2  Bde. 

Fürstenau  3.  Die  Instiiimentisten  und 
Maler  Brüder  de  Tola  imd  der  Hof- 
kapellmeist.  Antonius  Scandellus.  In 
Archiv  f.  die  Sachs.  Gesch.  von  Dr.  K. 
von  Weber.  4.  Bd.  2.  Heft.  S.  167. 
Lpz.  1865  Tauchnitz.  8». 

Galvani  (L.  N.)  I  teatri  musicali  di  Venez. 
. . .  Milauo  (1878)  Ricordi.  4». 

Gaspari  (Gaet.)  1.  Ragguagli  sulla  cap- 
pella music.  della  Basilica  di  S.  Petronio 
in  Bologna.     In  atti  e  memorie. 

Gaspari  2.     La  musica  in  Bologna.     Dis- 

corso.  Milano,  Ricordi. 

Gaspari  3.    Ragguagli  biografici  e  bilblio- 

grafici  dei  musicisti  bolognese  del   se- 

colo  17.   e  delle  loro   opere   a  stampa 

. . .  Modena  1880  Vincenzi.  8«. 

Gerber  1.     Historisch -biograph.    Lexikon 

■  der   Tonkünstler.     2  Teile.    Lpz.    1790 

Breitkopf. 
Gerber  2.  Neues  histor.-biogr.  Lexikon  der 
Touk.  4  Bde.  Lpz.  1812—14,  A.  Kühnel. 
Gerbert  1.  2.  3.     Scriptores   ecclesiastici 
de   musica  . . .   S.   Blasianis   1784.   4»^. 
3  Bde. 
Gerbert  4.  5.   De  Cantu  et  Musica  Sacra. 
Ib.  1774.  2  Bde. 


Gregoir. 


11 


Marpurg. 


Gregoir  (E.  G.  J.)  Les  artistes-musiciens 
beiges  au  IS^e  et  au  IQ^^e  siecle.  Bru- 
xelles  1885  Schott's  Söhne,  gr.  8".  Eine 
Fortsetzg.  der  Galerie  biograph.  von 
1862. 

Grove  (George)  A  dictionaiy  of  music  and 
musicians.  4  Bde.  London  1879 — 90. 
80. 

Haberl  (Frz.  Xav.).  Kirchenmusikalisches 
Jahrbuch  1886  u.  f.  . 

Haberl  Katalog.  Bibliogr.  u.  thematisch. 
Musikkatalog  des  päpstl,  Kapellarchivs 
im  Vatikan  zu  Rom.  Lpz.  1888  Br.  u. 
H.  Beilage  zu  den  M.  f.  M.  19.  Bd. 

Hammerle  (A.  D.)  Chronik  des  Gesanges 
und  der  Musik  zu  Salzburg.  Beiträge 
zur  Geschichte  und  Statistik  dieses 
Landes  nebst  biograph.  Notizen  Salz- 
burgischer Musiker  und  Sänger  von  . .  . 
Salzburg  1877  Selbstverlag-.  8".  4  H., 
das  1.  von  1874,  das  4.  unvollendet, 
geht  bis  S.  304. 

Hanslick  (Ed.).  Geschichte  des  Conzert- 
wesens  in  Wien.  "Wien  1869  Brau- 
müller. 8». 

Hawlrins  (John)  1.  2.  3.  4.  5.  A  general 
history  of  the . .  Music.  London  1776  ff. 
5  Bde. 

Hoffmann  (K.  J.  Ad.)  Die  Tonkünstler 
Schlesiens.     Bresl.  1830.  8". 

Hosäus  (Wilh.)  Fr.  Wilh.  Eust  und  das 
Dessauer  Musikleben  1766  bis  1796. 
Dessau  1882  Barth  (ScheUer).  8«.  80  S. 

Huemer  (Georg).  Die  Pflege  der  Musik 
im  Stifte  Kremsmünster  .  .  .  Wels  1877. 
8«. 

Huygens.  Musique  et  Musiciens  au  17. 
siecle.  Correspondance  et  oeuvres  musi- 
cales  de  Const.  Huygens,  publiees  par 
Jonckbloet  et  Land.  Leyde  1882  ßrill. 
gr.  40. 

Israel  (Karl).  Frankfurter  Concert-Chronik 
von  1713—1780.  Frankf.  1876.  Die 
Autornamen  oft  verstümmelt. 

Jahn  (0.)  1.  2.  3.  4.  W.  A.  Mozart  von 
. .  Lpz.  1856—59  Br.  &  H.  8«. 

Jahrbuch  München.  Jahrb.  für  Münchens 
Geschichte.  München  1887—89  Lin- 
dauer.  3  Bde.  8°. 

Junghans  (W.)  Joh.  Seb.  Bach  als  Schüler 
der  Partikularschule  zu  St.  Michaelis 
in  Lüneburg  . .  .  Oster-Programm  1870. 
Lüneburg,  Stern.  4". 

Koch  (E.  Emil)  Geschichte  des  Kirchen- 
lieds und  Kirchengesaugs  der  christl. . . 
Kirche.  3.  Aufl.  Stuttgart  1866—77. 
8  Bde. 

Köchel  (Dr.  L.  von)  1.  Die  Kaiserl.  Hof- 
Musikkapelle  in  Wien  von  1543 — 1867 
,  . ,  Wien,  Beck. 


Köchel  2.  Johann  Jos.  Fux,  1698—1740. 
Wien  1872. 

Kommüller  (P.  Utto).  Die  Pflege  der 
Musik  im  Benedictiner  Orden,  in  Wissen- 
schaftl.  Studien  u.  Mitteilungen  aus  dem 
Benedictiner  Orden.  2.  Jahrg.  1.  Bd. 
Würzburg  1881.  Nachträge  in  Bd.  6,  H. 

La  Fage  (J.  Adrien)  1.  MisceUanea 
musicales  par  . . .  Paris  1844.  8". 

La  Fage  2.  Essais  de  Diphtherographie 
music.     Paris  1864. 

La  Fage  3.  Extrait  du  Catalogue  critique 
et  raisonne.  Rennes  (1857).  8^.  Die 
beschriebenen  Werke  besaTs  er  selbst, 
kamen  aber  1862    unter  den  Hammer. 

La  Mara  1.  2.  Musikerb  riefe  aus  fünf 
Jahrh.  . .  mit  facsimil.  Autographen.  Lpz. 
Br.  &  H.  (1886)  2  Bde.  kl.  8». 

Ledebur  (K.  v.)  Tonkünstler-Lexicon  Ber- 
lin's.    Bert.  1861. 

Lpz.  Ztg.  =  AUgem.  musikal.  Zeitung. 
Lpz.  Br.  &  H.  1798—1848.  50  Bde. 
mit  emem  Gesamtreg.  in  3  Bde.  — 
Fortsetzung.  Neue  Folge  1863,  ging 
später  in  Rieter -Biedermann's  Verlag 
über. 

Lindner  (Dr.  Ernst  Otto)  1.  Die  erste 
deutsche  Oper  (in  Hamburg).  Berlin 
1855. 

Lindner  2.     Zur  Tonkunst.   Vo.    1864. 

Lindner  3.  Geschichte  des  deutscheu 
Liedes  inr  18.  Jh.   Lpz.  1871  Br.  &  H. 

Lipowsky.  Baierisches  Musik  r  Lexikon. 
München  1811.     Hat  nur  wenig  Wert. 

Lisio  (Gius.)  Una  stanza  del  Petrai'ca 
musicata  dal  du  Fay,  tratta  da  due  Co- 
dici  antichi  (Codex  37  im  Liceo  da  Bo- 
logna und  Cod.  2216  in  der  Universit.- 
Bibl.  zu  Bologna,  mit  Register).  Bo- 
logna 1893  Virano.  gr.  fol. 

Lobstein  (J.  F.)  Beiträge  zur  Geschichte 
der  Musik  im  Elsals  und  besonders  in 
Strafsburg.     Strafsbg.  1840. 

Lucchini  (Luigi)  Cenni  storici  sui  piü  ce- 
lebri  musicisti  Cremonesi.  lllustrazione 
sull'organo  e  organisti  della  Cattedrale 
di  Cremona.  Casalmaggiore  1887  Con- 
tini  Carlo.  8°.  51  S.  (wenig  wert). 

M.  f.  M.  1—30  =  Monatshefte  für  Musik- 
gesch.  Jahrg.  1—30."  Berlin,  später 
Lpz.,  Br.  &  H.  1869—1898.  8".  mit  3 
Hauptregistern. 

Magazin,  1780—1782,  des  Buch-  und 
Kunst-Handels  .  .  .  Lpz. ,  Breitkopf.  3. 
Jahrg.  Enthält  neben  Bücheranzeigen, 
Todesfälle,   Erfindungen  u.  a. 

Marpurg  1.  2.  3.  4.  5.  Historisch  -  kriti- 
sche Beyträge  zur  Aufnahme  der  Musik 
von  Friedr.  Wilhelm  . . .  Berün  1754 
bis  1778,  5  Bde. 


Mai-purg  6.  7. 


12 


Schubart  (Fr.  Dan.) 


Marpurg  6.  7.  Kritische  Briefe.  Berlin 
1760—63.     2  Bde. 

Marschalk  (E.  von)  Die  Bamberger  Hof- 
Musik  . . .  Bambg.  1885. 

Masseangelo  (Masseangeli)  Catalogo  della 
collezione  d'autografi  lasciati  alla  R. 
Accademia  filarmonica  di  Bologna.  Bol. 
1881—96.  gr.  8». 

Mattheson  1.  Grundlage  einer  Ehrenpforte 
.  .  .  Hambg.  1740.  Biographisches  Lexik. 

Mattheson  2.  3.  Critica  niusica.  2  Bde. 
Ebg.  1722.  40. 

Mettenleiter  1.  Aus  der  Vergangenheit 
bayrischer  Städte.  Musikgeschichte  der 
Stadt  Regensburg.  Regensburg  1866 
Bössenecker.  &^. 

Mettenleiter  2.  Musikgesch.  der  Ober- 
pfalz.    Amberg  1867  Pohl.  8«. 

Morelot  (St.)  De  la  mus.  au  1.5.  siecle. 
Notice  sur  un  Ms.  de  la  bibl.  de  Dijon. 
Paris  1856  Didron  4"  (mit  themat.  Kat.). 

Motta  (Em.)  Musici  alla  corte  degli  Sforza, 
ricerche  e  documenti  Milanesi.  MU. 
1887.  8». 

Muoni  (Damiano)  Gli  Antignati  organari 
insigni  e  serie  dei  maestri  di  cappella  del 
duomo  di  Milano.    Mil.  1883.    Bono.  8°. 

N.  Z.  f.  M.  1  etc.  Neue  Zeitschrift  für 
Musik.     Lpz.  Kahnt. 

Nagel  1.  Annalen  der  englischen  Hofmusik. 
Beüage  zu  den  M.  f.  M.  1894/95.   S«. 

Nagel  2.  3.  Geschichte  der  Musik  in 
England.  2  Bde.  StraTsburg  1891/97. 
Triibner.  8". 

Nerici  (Luigi)  Storia  della  musica  in  Lucca. 
Lucca  1879.  4^  (mit  Vorsicht  zu  ge- 
brauchen^ . 

Niederrheinische  Musik  -  Zeitung.  Köln, 
Du  Mont- Schauberg  1853   et  bis  1867. 

Nuitter  et  Thoinan.  Les  origines  de  1' 
opera  fran^ais  d'apres  les  miautes  des 
notaires  .  .  .  Paris  1886.  8». 

Opel,  J.  0:  Neue  Mitteilungen  aus  dem 
Gebiete  historisch  -  antiquarischer  For- 
schungen. Thüringisch  -  Sachs.  Vereins 
für  . .  .  Vaterland.  Altertums.  Selbstverlg. 
Bd.  10.  1864  gr.  8°.  Artikel:  WeiTsen- 
fels-Querfurter  Musiker  am  Hofe  der 
Herzöge,  im  17/18.  Jh. 

Paloschi.  Almanacco  musicale.  Milano, 
Ricordi  c.  1880.  4».  Wie  ein  Abreifs- 
Kalender  eingerichtet. 

Peregrinus  (Joh.)  Geschichte  der  Salzburg. 
Dom  -  Sängerknaben  .  .  .  Salzburg  1889. 
80. 

Pohl  1.  2.  Mozart  und  Haydn  in  London. 
Wien  1867. 

Pohl  3.  4.  Joseph  Haydn  (Biogr.)  Lpz. 
1875.  1882  Br.  &  H.  2  Bde.  unvoll- 
endet. 


Pohl  5.  Denkschrift  aus  Anlass  des  100- 
jährigen  Bestehens  der  Tonkünstler- 
Societät.  Wien  1871.  Vertag  des  Ver- 
eins. 8°. 

Pougin.  Supplement  zu  Fetis  Biographie 
universelle  2.  Ausg.  2  Bde.  Paris  1878. 
1880. 

Prost  (B.)  Liste  des  artistes  mentionnes 
dans  les  etats  de  la  maison  du  roi  et 
des  maisons  des  Princes,  du  13.  siecle 
ä  Tan  1500.  In  Archives  historiques. 
Paris  T.  1.  1889.  S.  431  ff. 

PiTifer  (A.)  Untersuchungen  über  den 
aufserkirchlichen  Kunstgesang  in  den 
evangehschen  Schulen  des  16.  Jhs.  Lpz. 
1890  Fock.     Mit  Musikbeilagen. 

Publikation  älterer  praktischer  und  theo- 
retischer Musikwerke  vorzugsweise  des 
15.  u.  16.  Jhs.  Herausgeg.  von  der 
Gesellschaft  f.  Musikforschung.  1.  Jahrg. 
1873  bis  27.  Jahrg.  1899.  Lpz.  Br. 
&  H. 

Reichard  (Heinr.  Aug.  Ottokar)  Theater- 
kalender in  Gotha,  erschien  von  1775 
bis  1800  (zum  Teil  in  Bibl.  Berlin. 
Schletterer  besafs  ein  fast  vollständiges 
Exemplar,  was  ich  benützte). 

Rheinische  Musik -Ztg.  Köln  bei  Schloss 
von  1850  ab. 

Riemann  (Dr.  Hugo)  Geschichte  der  Musik- 
theorie im  9.— 19.  Jb.  Lpz.  1898  Hesse. 
80. 

Rimbaiüt  (Edw.  F.)  The  old  Cheque-book, 
or  book  of  remembrance  of  the  Chapel 
Royal  from  1561  to  1744  .  .  Lond.  1872. 
80. 

Ritter  (A.  G.)  Zur  Geschichte  des  Orgel- 
spiels.    Lpz.  1884  Hesse.  40. 

Rochlitz  1—4.  Für  Freunde  der  Ton- 
kunst, ed.  von  Dörffel.  4.  Aufl.  Halle 
1876  Gesenius.  4  Bde.  80. 

Rudhart  (Fr.  M.)  Geschichte  der  Oper  am 
Hofe  zu  München  .  .  .  Freising  1865.  8". 

Salzburg.  Biographien  Salzburgischer  Ton- 
künstler. Salzbg.  1845  Oberer,  kl.  80. 
58  S. 

Schmid  (Ant.)  Ottaviano  dei  Petrucci  da 
Fossombrone ,  der  erste  Erfinder  des 
(FigTiral-)  Musiknotendnickes  mit  be- 
weglichen Metalltypen  .  . .  Wien  1845. 
80. 

Schneider  (L.)  und  Schneider  H.  Ge- 
schichte der  Oper  und  des  Kgl.  Opern- 
hauses zu  Bertin.  Bert.  1852.  80.  Für 
gewöhnlich  ist  bei  Erwähnung  des 
Buches  der  Anhang  gemeint,  die  Doku- 
mente, nur  wenn  das  Hauptwerk  citiert 
wird,  heifst  es  „siehe  Schneider  H." 

Schubart  (Fr.  Dan.)  Ideen  zu  einer  Ästhe- 
tik der  Tonkunst.     Wien  1806  Degen. 


Schubiger  (P.  Auselm)  1. 


13 


Waldner  (Dr.  Frz.). 


8"^.     In     den    Jahren     nm     1784    ge- 
schrieben. 
Schubiger   (P.  Anselm)   1.     Die    Sänger- 
schiüe   St.  GaUens  vom  8.  bis  12.  Jh. 
Einsiedeln  1858.  4». 
Schubiger  2.    Die    Pflege    des    Kirchen- 
gesanges u.  der  Kirchenmusik    in    der 
deutschen  katholischen  Schweiz.     Ein- 
siedehi  1873.  4». 
Schubiger  3.   MusikaUsche  Spicilegien  .  .  . 
Lpz.    1876    Br.   &  H.  8.     5.  Bd.    der 
Publikation. 
Sittard  (Jos.)   1.     Geschichte  des  Musik- 
u.  Concertwesens  in  Hamburg.    Altona 
1890.  80.  ,,    ., 

Sittard  2.  3.     Zur  Geschichte   der  Musik 
und    des  Theaters    am   Wüi-ttembergi- 
schenHofe.  2  Bde.  Stuttgart  1890/91. 8». 
SowinsM  (Alb.)  Les  musiciens  polonais  et 

slaves.     Paris  1857.  8". 
Spitta  (Phil.)  Joh.  Seb.  Bach  (Biograph.) 
2  Bde.    Lpz.   1873/1880  Br.  &  H.  8». 
Stainer,  J.  F.  R.  and  C:    Dufay  and  his 
contemporaries  fifty  compostions   (ran- 
ging  from   about   A.  D.  1400  to  1440) 
transcribed  from  Ms.  Canonici  misc.  213 
in    the    Bodleian    library,     Oxford... 
London  1898  Novello.  fol.  208  S. 
Stephen     (Leslie)     Biographie     national. 
London.    Von  Bd.  26  ab  ist  Sidney  Lee 
der    Herausgeber.      London     1885  ff. 
Smith  Eider  &  Co. 
Stephens  (Ch.  Ed.)  Bemrose's  Choir  chant 
book.     London  1882    Bemrose  &  Sons. 
Stiehl   (Karl)    Lübeckisches    Tonkünstler- 
Lexikon.    Lpz.  1887  Hesse  S«. 
Straeten  (Edm.  van  der)  la.     Maitres  de 
chant  et  organistes  de  St.-Donatien  et 
de  St.-Sauveur  ä  Bruges . .  Brages  1870 

80. 

Straeten  1—8.  La  Musique'  aux  Pays 
Bas.  . .  BruxeUes  1867—1888.  8  Bde 
8".    Mit  Vorsicht  zu  gebrauchen. 

Succi  (Em.)  Catalogo  con  bre\i  cemii  bio- 
grafici  e  succinte  descrizione  degli 
autografi  e  documenti  possedati  da . 
Bologna  1888  societä  tipogr.  8«. 

Surzj-nski  (Ks.  Jozef)  Monumenta  musices 
sacrae  in  Polonia.  Kompozycye  kos- 
cielne  . .  .  Posen  1885  J^r.  Leitgeber. 
3  Lfg.  Partit.  mit  polnisch  u.  französ. 
Einleitung  biograph.  Inhalts. 

Taubert  (Dr.  Otto)  1.  Geschichte  der 
Musik  in  Torgau  vom  Ausgange  des 
15.  Jhs.  bis  auf  unsere  Tage.  Schul- 
programm. Torgau  1868.  4". 

Taubert  2.  Der  Gymnasial-Singechor  zu 
Torgau  in  seiner  gegenwärtigen  Ver- 
fassungnebst Nachträgen  zum  1.  Schul- 
progr.  1870. 


Thayer  1.  2.  3.  Ludw.  von  Beethoven's 
Leben  . . .     Berlin  1866—1879.  8«. 

Tebaldini  (Giöv.)  L'Archivio  musicale  della 
Cappella  Antoniana  in  Padova.  Illustra- 
zicme  storico  -  critica  con  5  Eliotipie. 
Padova  1895.  fol.  175.  Die  Bibho- 
graphie  ist  sehr  ungleich  behandelt,  oft 
ist  nur  der  Autor  genannt,  ohne  das 
"Werk  zu  bezeichnen. 

Thoinan  (Er.)     Les  origines   de   la   Cha- 
peUe-Musique  des  Souverains  de  France. 
Paris  1864.  12o. 
Thomas  (G.  Seb.)    Die   Grofsherzgl.  Hof- 
kapelle,    deren    Personalbestand    und 
Wii'ken    unter   Ludewig  I.   Grofsherzg. 
von  Hessen  und  bei  Rhein  etc.  2.  Aufl. 
Darmstadt  1859  G.  Jonghaus.  S».  28  u. 
199  S.     Mit   Vorsicht  zu  gebrauchen. 
Tijdschrift  1.'2.  3.  4.  5.  der  Vereeniging 
voor      Noord  -  Nederlands      Muziekge- 
schiedenis     (Forts,     der    Bouwsteene.) 
5  Bde.     Amsterd.  1882—1898.  8". 
Trithemus  (Joan.)  De  scriptoribus  ecclesia- 
sticis  collectanea  . . .    Coloniae  1546.  fol. 
Valdrighi  12.     Musurgiana  Nr.  12.     Cap- 
pelle,  Concerti  e  musiche  di  casa  d'Este 
dal    secolo    15    al    18.    Modeua    1884 
Vincenzi  e  nipoti.  gr.  8". 
Valdrighi    14.     Musurgiana   Nr.    14.     Al- 
cune    ristrette    biografie    die    musicisti 
Modenesi  e  dell'  antico  domino  Estense 
specie   degli   ultimi   tempi . . .     Modena 
1886  tipogr.  Rossi.  gr.  8». 
Valentini  (A.)    I  musicisti  bresciani  ed  il 
teatro  grande.   Brescia  1894  Queriniana. 
gr.  80.     LexiJ^alisch  behandelt  mit  nur 
wenigen     archivarischen     Nachrichten. 
Das  Meiste  aus  Fetis. 
Vasconcellos  (Joaq.  de)  Os  musicos  portu- 
guezes.  Biographia-Bibliogr.  Porto  1870. 
2  voll. 
Vemarecci  (D.   Ag.)     Ottaviano   de'_  Pe- 
trucci  da  Fossombrone  ...   2.  ed.  miglio- 
rata  . . .    Bologna  1882.  80. 
Viertelj.  =  Vierteljahi'sschi-ift  1—10,  für 
Musikwissenschaft . . .  Lpz.  1885—1894.      • 
8".    Haberl  gab  seine  2  Aiükel  in  Bd. 
1    u.    3    im    Separatdrack   unter   dem 
Titel:  Bausteine  heraus,  deren  Register 
Zusätze   bringen.       • 
Vogel  1.  2.  (Dr.  Em.)    Bibliothek  der  ge- 
drackten  weltlichen  Vocaknusik  Italiens. 
Aus  den  Jakren  1500-1700.     2  Bde. 
Berlin  1892.  A.  Haack.  8«. 
Waldner  (Dr.  Frz.)  Nachrichten  über  die 
Musikpflege    am     Hofe    zu    Innsbnick 
nach   archival.    Aufzeichnungen.     1490 
bis  1519.    Beilage  zu  M.  f.  M.  1897198. 
8  Bog. 


Walter  (Dr.  Fr.) 


14 


Zahn  5.  6. 


Walter  (Dr.  Fr.)  Geschichte  des  Theaters 
u.  der  Musik  am  kurpfälzischen  Hofe. 
Lpz.  1898  Br.  &  H.  8". 

Wasielewski  (Jos.  W.  von)  1.  Die  Vio- 
line und  ihre  Meister.  3.  Aufl*Lpz. 
1893  Br.  &  H.  8». 

Wasielewski  2.  Die  Violine  im  17.  Jh. 
und  die  Anfänge  der  Listrunieutalkom- 
positionen.  Bonn  1874  M.  Cohen  & 
Sohn.  8». 

Wasielewski  3.  Geschichte  der  Instru- 
mentalmusik im  16.  Jh.,  mit  Abbil- 
dungen u.  Musikbeilagen.  Berlin  1878 
J.  Guttentag  (Collin).  8". 

Weber  (Max  Maria  v.)  Carl  Maria  von 
Weber.  Ein  Lebensbild.  3  Bde.  Lpz. 
1864  Keil.  8«. 

Weckerhn  (J.  B.)  1.  3.  Musiciana  imd 
Nouveau  Musiciana.  Exiraits  d'  ou- 
vrages  rares  ou  bizarres.  Anecdotes  etc. 
Paris  1877.    1890  Garnier  freres.  kl.  8». 

Weckerlin  2.  (Catalogue.)  Bibüotheque 
du  Conservatoire  national   de  musique 


et  de  declamation  (ä  Paris).  Paris  1885. 
8". 

Wien  1. — 7.  Allgemeine  musikalische 
Zeitnng  . . .  des  Oesterreichischen  Kai- 
serstaates. Red.  von  Seyfried.  Wien 
1817—1823.     Steiner  40, 

Wiener  1. — 5.  Wiener  allgemeine  Musik- 
zeitung, redig.  von  Aug.  Schmidt.  4''. 

Winterfeld  1.  2.  3.  Der  evangelische 
Kirchengesang ...  3  Bde.  Lpz.  1843 
bis  1847. 

Winterfeld  4.  5.  Johannes  Gabrieli  und 
sein  Zeitalter.     Berlin  1834.    2  Bde. 

Wurzbach  (Const.  von)  Biographisches 
Lexikon  des  Kaiseiiiims  Oesterreich. 
58  Bde.     Wien  1856—1889. 

Zahn  5.  6.  Die  Melodien  der  deutschen 
evangelischen  Kirchenlieder  aus  den 
Quellen  geschöpft . . .  Gütersloh  1889 
bis  1893  Bertelsmann.  8»  Der  5.  u. 
6.  Bd.  enthalten  biographische  Notizen 
und  die  Literatur  der  Gesang-  und 
Choralbücher. 


.Verzeichnis  der  Bibliothelts-Abliiirzuiigeii. 


Aachen,  Stiftskapitel. 

Amst.,  Bibl.  der  Maatschappij  tot  bevor- 
deiing  der  Toonkunst  en  der  Vereeni- 
ging  voor  Noord-Nederlands  Muziek- 
gesch.  zu  Amsterdam.  Katalog  gednickt 
1884  mit  Nachträgen. 

Angelica  in  Rom  ist  jetzt  mit  Eom  Cecilia 
vereint. 

Ansbach,  Reg.  B.   =  Regierangs  Bibl. 

Augustenburg  in  Sachsen,  Pfarr-Ai'chiv. 

Baini's  Bibl.  befindet  sich  in  der  Bibl. 
Casanatense  zu  Eom. 

B.  A.  =  Augsburger  Bibl.,  gednickter 
Kat.  von  Schletterer  in  M.  f.  M.,  Bei- 
lage zu  Jahrg.  1878|79. 

Basel,  Universitäts-Bibl.,  Kat.  gedr.  in  M. 
f.  M.,  Beilage  zu  Jahrg.  24. 

Basevi,   Florenz  im  Istituto   musicale. 

Bassano  bei  Venedig,  Privatbibl.  des  Herrn 
Dr.  0.  Chüesotti. 

Bautzen  =  Stadt-  (Ratsschul-)  Bibl. 

B.  B.  =  Kgl.  Bibl.  zu  Berlin. 

B.  B.,  Grasn.,  ebendort,  Autographe  von 
Grasnick. 

B.  B.,  L.  ebendort.  Abteiig.  Landsberg. 

B.  B.  in  K.  =  in  Kapsel. 

B.  B.,  T.  ebendort,  Abteilung  Teschner. 

B.  B.,  "W.  ebendort,  Abteilung  v.  Win- 
terield. 

B.  B.  Z.  Handschriften  des  16—17.  Jhs. 

Berlin  graue  Kloster,  Kat.  von  H.  Beller- 
mann im  Schulprogramm  1856. 

Berhn  Hochsch.  =  Kgl.  Hochschule  für 
Musik,  Potsdamerstr.  120. 

Berlin  K.  H.  =  Königl.  Hausbibl.  im 
Schlosse  zu  Berlin.  Kat.  von  GeorgThou- 
ret.     Lpz.  1895  Br.  &  H.  gr.  8». 

Berlin  Kircheninstitut  auch  K.  Berl,  ab- 
gekürzt, Potsdamerstr.  120. 

Berlin  Singak.  =  Bibl.  der  Singakademie 
in  Berlin. 

Berlin  Th.,  von  Thulemeiersche  Sammlung 
im  Joachimsthalschen  Gymnasium  zu 
Berlin.  Katalog  mit  Themen  in  Beilage 
zu  den  Monatshaften  f.  M.  1898|99. 

B.  Becker  einst  in  Lancy  bei  Genf,  heute 
unbekannt. 

B.  Bohn  in  Br.  =  Privatbibl.  des  Herrn 


Dr.  Emil  Bohn  in  Breslau.  Der  Be- 
sitzer ist  Wülens  sie  einstmals  der  Stadt- 
bibl.  in  Breslau  zu  vermachen. 

B.  Borghese  einst  in  Rom,  wurde  1892 
auktioniert.  Vieles  davon  erwarb  die 
Cecilia  in  Rom ,  das  Conservatoir  in 
Paris  und  das  british  Museum  in 
London. 

B.  Br.  =  Bibliotheken  in  Breslau,  gedr. 
Katalog  von  Dr.  E.  Bohn,  Berlin  1883 
Alb.  Cohn.  —  Die  Hds.  der  Stadtbibl. 
ebd.  beschrieben  von  demselben:  Bres- 
lau 1890  Jul.  Hainauer. 

B.  Brdbg.  =  Bibl.  der  Katharinenkirche 
in  Brandenburg.  Kat.  beschrieben  von 
Taeglichsbeck  iin  Schulprogramm  des 
Gymnasiums  1857.  40. 

B.  D.  =  Stadtbibl  in  Danzig  und  Bibl. 
der  Marienkirche. 

B.  Frkft.  =  Bibliotheken  in  Frankfurt 
a.  M.  Kat.  von  Karl  Israel.  Frkft.  1872. 4». 

B.  G.  =  Universitäts-Bibl.  in  Göttingen. 
Kat.  von  Alb.  Quantz,  M.  f.  M.  1883, 
auch  im  Einzelabzug. 

B.  Gr.  =  Landesschule  in  Grimma.  Kat. 
von  Nie.  Matth.  Petersen  im  Schul- 
programm 1861. 

B.  Haberl,  Privatbibl.  in  Regensburg. 

B.  Hbg.  =  Stadtbibl.  zu  Hamburg.  Die 
Abteilung:  Gesangs  werke  des  18.  Jhs. 
war  mir  unerreichbar. 

B.  Joach.  =  Musikbibl.  des  Joachims- 
thalschen Gymnasiimis  zu  Berlin,  Ab- 
teilung Piiazessin  Amalie  und  S,  H. 
Spiker.  Kat.  von  Eitner,  gednickt  in 
M.  f.  M.  1884  als  Beüage. 

B.  K.  =  Ständische  Landesbibl.  zu 
Kassel.  Kat.  von  K.  Israel.  Kassel 
1881  A.  Freyschmidt.  8». 

B.  Kgsbg.  =  Kgl.  und  Universitäts-Bibl. 
zu  Königsberg  i.  Pr.  Abteilung  Fr. 
Aug.  Gotthold.  Kat.  von  Jos.  Mueller, 
Bonn  1870  Ad.  Mai-cus.  gr.  8». 

B.  L.  =  Bibl,  Eudolfina  der  Kgl.  Ritter- 
akademie zu  Liegnitz.  Kat.  von  Dr. 
E.  Pfudel.  Schulprogranmr  1876—78.  4". 
Die  Hds.  gedr.  in  M.  f.  M.  1886 187, 
Beilage. 


B.  Lpz. 


16 


Dresd.  Mus. 


B.  Lpz  =  Stadtbibl.  in  Leipzig.  Die 
Schriften  über  Musik  ini  Kat.  von  C. 
F.  Becker,  Lpz.  1846  Br.  &  H.  und  die 
Gesang-  und  Choralbücher  von  dem- 
selben: Lpz.  1845  Fr.  Fleischer.  8«. 

B.  Lindner.  Bibl.  des  verstorbenen  Dr. 
Otto  Lindner  in  Berlin. 

B.  M.  =  Hof-  und  Staatsbibl.  zu  Mün- 
chen. Die'Hds.  des  15 — 17.  Jhs.  von 
J.  J.  Maier,  gedruckt:  München  1879 
Palm.  8^.  Die  zahlreichen  Partituren 
älterer  Meister  in  neueren  Hds.  fehlen. 

B.  N.  =  Bibl.  des  germanischen  Museums 
in  Nürnberg. 

Bodleian'sche  Bibl.  in  Oxford. 

Bologna  =  Bibl.  des  Liceo  musicale  in 
Bologna.  Kat,  in  3  Bdn.  (der  4.  fehlt 
noch)  von  Fed.  Parisini  1890  u.  1892, 

3.  Bd.  von  L.  Torchi  1893.  Bologna, 
Romagnoli    dall'    Acqua.    gr.  8°.     Der 

4.  Bd.  soll  die  Insti-umental-Musik  ent- 
halten, die  mir  nur  zum  kleinsten  Teile 
bekannt  ist. 

Bologna  A.  fU.  ==  Bibl.   deU'   Accademia 

füarmonica. 
Bologna    Petr.     =    Archiv    der    Kirche 

5.  Petronio. 

B.  P.  =  Kirchenbibl.  zu  Pirna,  zur  Zeit 
in  der  Kgl.  öffentl.  Bibl.  in  Dresden. 

Brieg  =  Gymnasialbibl.  in  Brieg.  Kat. 
von  Fr.  Kuhn  in  M.  f.  M.  1896|97 
Beilage.  Einige  "Werke  fehlen,  die  man 
in  Brieg  zui'ückhielt. 

br.  Mus.  =  Musik -Abtlg.  des  british 
Museum  in  London.  Die  Hds.  sind 
nach  der  laufenden  Nr.  bezeichnet.  Von 
1  bis  239  im  gedruckten  Kat.  von  F. 
Madden,  London  1842,  8°,  die  übrigen 
nach  dem  Hds.  -  Kat.  im  Eeadingroom 
(Lesesaal).  Die  Bibliotheks-Nr.,  deren 
Bezeichnung  oft  sehr  umständlich  ist, 
erfährt  man  aus  dem  Hds.- Kat. 

Brüssel.  =  Kgl.  Bibl  in  Br.  Die  Abtlg. 
fonds  Fetis  erschien  im  Drack:  Bru- 
xelles  1877  C.  Muquardt.  gr.  8«. 

Brässel  Cons.  =  Bibl.  des  Kgl.  Conser- 
vatoriums  zu  Br.  Kat.  von  M.  van 
Lamperen.  Br.  1870  Poot  &  Co.  Der 
Kat.  ist  so  fehlerhaft,  dass  man  sich 
entschloss  ihn  von  neuem  herauszu- 
geben. Der  1.  Bd.  katalogisiert  von 
Alfr.  Wotquenne  erschien  1898  bei  J. 
J.  Coosemans.  gr.  8*^. 

Buckingham  Palast  in  London.  Der  Zu- 
tritt ist  sehr  erschwert.,  selbst  für  In- 
länder. Meine  Kenntnis  rührt  zum  Teil 
aus  dem  Kat.  der  einstigen  Musik- Aus- 
stellung in  London  und  aus  Chrysander's 
Händel  her. 

Büdingen  =  Gräfl.  Ysemburgisches  Archiv. 


B.  "W.  =  Fürstl.  Bibl.  in  Wernigerode. 

B.  Wagener.  Privatbibl.  des  verstorbenen 
Geheimen  Rats  in  Marburg,  jetzt  im 
Besitze  des  Herrn  Prof.  Dr.  H.  Strahl 
in  Giefsen. 

B.  Wolfenb.  =  Herzogl.  Bibl.  in  Wolfen- 
büttel. Kat.  von  Dr.  Em.  Vogel, 
Wolfenb.  1890  Jul.  Zwissler.  gr.  8o. 

B.  Zw.    =    Ratsschulbibl.    in  Zwickau. 
Kat.  von  Reinh.   Vollhardt  in  M.  f.  M. 
1893—96  Beüage.  ^ 

Cambridge  FW.    =   Fitzwüliam   Museum 

in  C.    Kat.    von    Fuller-Maitland    und 

Mann.   London   1893   C.   J.    Clay   and 

Sons.  8". 
Cambridge    U.  B.    =    Universitäts-Bibl. 

zu  C. 
Cap.  Julia  =  Archiv  der  Peterskirche  in 

Rom. 
Cap.  Lat.  =   Archiv  der  päpstl.  Kapelle 

im  Lateran  in  Rom. 
Cap.  sistina  =  Archiv  der  päpstl.  Capella 

sistina  im  Vatican   zu  Rom.     Kat.  von 

Frz.  Xav.  Haberl  mit  Themen  in  M.  f. 

M.  Bd.  19,  20  und  Separat  in  Bausteine 

2  von  Haberl,  Lpz.  Br.  u.  H. 
Casanatense  =  Bibl.  in  Rom. 
Celle     =    Ministerial-Bibl.    in    C.      Die 

Musik     ist     verstreut     unter      andere 

Werke. 
Cesena    B.    Mal,    =    Bibl.    Malatestiana, 

auch  Bibl.  comxmale  in  C. 
Chiesa  nuova  =   San  Filippo   in  Rom. 
Commer.    Privatbibl.  des  Prof.  Frz.  Com- 

mer  in  Berlin,  jetzt  verstreut. 

C.  P.  =  Bibl.  des  Conservatoire  national 
zu  Paris.  Ein  Kat.  mit  ausgewählten 
Werken  von  J.  B.  Weckerlin,  Paris 
1885  Firmin-Didot  et  Co.  80.  512  S. 

Crayn  (bei  Liegnitz),  Schlossbibl. 

Cremona  B.  gov.  =   Bibl.  govemativa. 

Crespano.  Bibl.  des  verstorbenen  Canal, 
jetzt  in  der  Stadtbibl. 

Danzig,  Bibl.  der  Marienkirche.  Die 
Stadtbibl.  ist  mit  B.  D.  gezeichnet. 

Darmst.  =  Grolsherzgl.  Hofbibl.  in  Darm- 
stadt. Gedi-uckter  Kat.  1874  bei  L.  C 
Wittich  in  3  Abtlg.  8^.  Nachträge  von 
Roth  in  M.  f.  M.,  Bd.  20,  S.  64.  82, 
118.  134.  154. 

Dreikönigskirche  in  Dresden. 

Dresd.  =  Königl.  öffentl.  Bibl.  in  Dresden 
-N.  Japanisches  Palais,  Kat.  von  Eitner 
und  Kade,  Beilage  zu  den  M.  f.  M.  1889 
u.  1890.  8«. 

Dresd.  kath.  Kirche  =  Archiv  der  kathol. 
Kirche  in  Dresd. 

Dresd.  Kreuzkirche,  jetzt  im  Stadt- 
archive. 

Dresd.  Mus.  =  Kgl.  Musikalien-Sammlung 


Dresd.  Oper. 


17 


London. 


Sr.  Maj.  des  Königs  von  Sachsen,  seit 
1898  übergesiedelt  in  die  Kgl.  öffenü. 
Bibl.  in  besonderer  Abtlg. 

Dresd.  Oper  =  Opernarchiv  in  Dresden. 

Eichst.  =  Kgl,  Bibl.  in  Eichstaett 
(Baiern).  Ein  Teil  der  älteren  Drucke 
jetzt  in  der  Münchener  Hofbibl. 

Einsiedeln.  Bibl.  des  Stiftes  St.  Ein- 
siedeln (Schweiz). 

Eisenstadt.   Archiv  des  Fürsten  Esterhazy. 

Elbing.     Archiv  der  Marienkirche. 

Ely.  Archiv  der  Kathedrale  zu  Ely  in 
England.  Kat.  von  Dickson,  Ely  1861.  8«. 

Eton  College,  Bibl.  in  Cambridge. 

Ferrara  =  Bibl.  comunale. 

Ferrara  Accademia  di  musica. 

Einspong.  Schlossbibl.  (in  Schweden)  Kat. 
Lunstedt.     Stockholm  1883. 

Florenz  =  Bibl.  nationale,  enthält  auch 
die  Abteiig.  Magliabecchiana  und  PaJatim. 

Elorenz  Ist.  mus.  =  Istituto  musicale. 

Florenz  B.  M.  =  Bibl.  Marucelliana. 

Florenz  B.  R.  =  Bibl.  Riccardiana. 

Florenz  B.  L.,  Privatbibl.  des  Herrn  Ho- 
race  de  Landau. 

Florenz  B.  B.,  einst  Base\a  s  Bibl.,  jetzt 
im  Istitute  musicale. 

Fi'eiberg  in  Sachsen,  Gymnasialbibl.  Kat. 
von  Kade  in  M.  f.  M.  1888,  Beilage. 

Freiburg  im  Breisgau.  Universitäts-Bibl. 

Frauenfeld  in  Thurgau  (Schweiz),  Kanto- 
nal-Bibl. 

Freising  in  Baiern,  Bibl.  des  Studien- 
Seminars. 

Gaesdonck.  Bibl.  des  einstigen  Augustiner- 
klosters zu  G.  bei  Cleve,  Rhprov. 

Gelena  in  Sachsen,  Kirchenarchiv. 

Gent  U.  B.  =  Universitäts-Bibl. 

Genua  B.  U.  =  Universitäts-Bibl. 

Geyer  in  Sachsen,  Kirchenbibl. 

Glasgow.  Universitäts-Bibl.  einst  Bibl. 
des  Anderson's  College.  Kat.:  The 
Euing  musical  libraiy.  Glasg.  1878.  8**. 
255  S.  Der  Verfasser  besals  nur  ge- 
ringe musikbibliograph.  Kenntnisse,  da- 
her die  argen  Verstöfse. 

Göttingen,  siehe  B.  G. 

Göttweih.  Bibl.  der  Benediktiner-Abtei  zu 
G.  in  Oesterreich. 

Gotha.     Herzogl.  Gothaische  Bibl. 

Graz  U.  B.,  Universitäts-Bibl. 

gr.  Kl.,  siehe  Berlin  gr.  Kl. 

Grimma,  siehe  B.  Gr. 

Güstrow.  Domschule.  Kat.  im  Schul- 
programm 1865. 

Haberl,  siehe  B.  Haberl. 

Halle  1,  "Waisenhausbibl.  in  H.  a.  d.  Saale. 

Halle  2,  Marienbibl. 

Hamburg,  siehe  B.  Hbg. 

Hannover,  Kgl.  öffentl.  Bibl. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Loxikon. 


Heilbronn.  Gymnasialbibl.  in  H.  ("Würt- 
tembg.)  Kat.  von  Edwin  Maj^ser,  Heilbr. 
1893  C.  F.  Schmidt.  40. 

Hermesdorf  in  Sachsen,  Superintendentur 
Frauenstein. 

Hofb.  Wien  =  K.  K.  Hofbibl.  in  Wien. 

Jena,  Universitäts-Bibl. 

Kamenz,  Ratsbibl. 

Karlsruhe,   Grofsherzgl.  Bibl.  (Baden). 

Kataloge  von  Antiquariaten:  Asher  &  Co. 
in  Berlin.  —  Jos.  Baer  in  Frankft.  a.  M. 
—  Alb.  Cohn  in  Berlin.  —  Leo  Liep- 
mannssohn  (abgekürzt  in  Leo  Liepm.) 
in  BerUn.  —  Mai  in  Berlin.  —  Reeves 
in  London.  —  Jak.  Roseuthal  in  Mün- 
chen. 

Kathar.  Danzig,  siehe  Danzig. 

K.  Br.  =  Kii'cheninstitut  in  Breslau,  Hds. 
u.  Drucke. 

Kircheninst.  Berlin,  siehe  Berlin. 

Khngentbal  in  Sachsen,  Kirchenbibl. 

Klosterneuburg,  Stiftskloster  bei  Wien. 

Köln,  Stadtbibl. 

Königsberg,  siehe  B.  Kgsbg. 

Kopenhagen  =  Grofse  öffentl.  Bibl. 

Krakau.     Archiv  des  Schlosses  in  Kr. 

Kreisarchiv  in  München.  In  Dr.  Ad. 
Sandberger's  Orlando  di  Lasso  1.  Teü, 
3.  Buch  von  1555 — 1600  aufgenommen. 

Kremsmünster,  Musikarchiv  des  Stiftes 
Kr.  in  Oesterreich. 

Laibach  f.  A.  A.  =  Fürstl.  Auersperg- 
sches  Archiv. 

Laventthahl,  Archiv  des  Benediktiner- 
stiftes' St.  Paul  im  Laventthal  in 
Kärnten  (M.  f.  M.  22,  22  ff.  von  Osw. 
KoUer). 

Leipzig,  siehe  B.  Lpz. 

Leipzig  Thomas  =  Bibl.  der  Thomas- 
schule. 

Leyden,  Universitäts-Bibl.  und  Bibl.  Thy- 
sius,  die  ein  Lautenbuch  besitzt,  von 
Land  in  der  Tijdschrift  Deel  1,  3.  Stuk 
u.  Deel  2,  1.  Stuk  sehr  ausführlich 
beschrieben  (siehe  auch  M.  f.  M.  18, 
39  ff.) 

Liegnitz,  siehe  B.  L. 

Lincoln  Ch.  L.  =  Chapter  Library. 

Lindner,  Dr.  Otto  L.'s  einstige  Privat- 
bibl. 

Linkoping,  Stiftsbibl.  in  Schweden. 

Liege.  Bibl.  music.  de  la  Societe  libre  d' 
emulation  de  Liege.  Catalogue  . .  .  Liege 
1861  L.  de  Thier  &  F.  Lovinfosse.  kl. 
80.  32  S. 

Liepm.,  siehe  Kataloge. 

Lissabon,  durch  Erdbeben  zerstört,  der 
Katalog  neu  herausgegeben  von  Vas- 
concellos,  Poito  1874.  4«. 

London,  siehe  br.  -Mus.,  R.  C.  of  Mus., 

2 


Lucca  B.  c. 


18 


Rostock. 


Buckingliam  -  Palast ,    Westminsterabtei 

und  Huth's  Privatbibl. 
Lucca  B.  c,  Bibl.  comunale. 
Lübeck,  Stadtbibl.     Kat.  von  Karl  Stiehl, 

Schulprogramm  des  Katharineums  1893. 

Buchhdlg.    von  Lübke  &  Hartmann    in 

L.  4". 
Lüneburg,  Stadtbibl.  • 

Lund,  Universitäts-Bibl.  in  Schweden. 
Mahingen,    fürstl.    Oettingen  -"WaUerstein- 

sche  Bibl.  bei  Nördlingen  in  Baiern. 
Mailand  B.  A.  =  Bibl.  Ambrosiana. 
Mailand  Braid.  =  Bibl.  Braidense  zu  M., 

jetzt  Bibl.  nazional. 
Mailand  B.  B.  =  Bibl.  Brera. 
Maüand  Cons.    =    Bibl.    des  Conservato- 

riums.    Kat.  über  die  Abteilung  Noseda 

von   Prof.  Eng.  de'  Guarinoni.     Milano 

1897  Enr.  Reggiani.  gr.  8».  419  S. 
Mailand  B.  T.  =  Privatsamlg.  des  Herrn 

Gins.  Torre. 
Mailand  Dom.  =  Archiv  im  Dome  zu  M. 
M.  D.,  siehe  Danzig  Marienbibl. 
Mainz,   Stadtbibl.,   siehe  M.  f.  M.   21   S. 

25  von  Roth. 
Mantiia  A.  G.  =  Archivio  Gonzaga. 
Maiienberg  in  Sachsen,  Kirchenbibl. 
Mittelsayda   in  Sachs.,    Superintendentur 

Marienberg. 
Mittweida  in  Sachs.,  Kirchenbibl. 
Modena.     Bibl.  Estense. 
Modena  Dom.  =  Domarchiv. 
München,  siehe  B.  M.  und  Kreisarchiv. 
München  Oper  =  Archiv  des  Hoftheaters. 
München     alte     Hofkirche     auch    Aller- 
heiligen Kirche  am  Schloss  in  München. 
Münster   b.    B.,    bischöfl.   Bibl.      (Vogel 

schreibt:  Bibl.  Santini's). 
Musikfr.  Wien   =   Bibl.  der  Gesellschaft 

der  Musikfreunde  des  österreichischen 

Staates  in  Wien. 
Neapel:  Archivio  del  Real  Collegio  di  Na- 

poli    schreibt  Florimo    und   Dr.  Vogel 

zeigt    zwei    Bibl.    an:    Bibl.    nazionale 

und   Bibl.    des   Kgl.    Conservatoriums, 

letztere  wird  die  von  Florimo  genannte 

sein. 
Neapel  Turch.,  Bibl.  des  Conservat.  della 

Pieta  de  Turchini.    Kat.  1801  gedrackt. 
Nüi'nberg,  siehe  B.  N. 
Oldenburg  =   Haus-  u.  Centralarchiv  zu 

Oldenburg. 
Ottendori  i.  Sachs.,  Superintendentur  Pirna. 
Ouseley.     Seine  kostbare   Sammlung  soll 

in  die  Bibl.  der  Musikschule  in  Oxford 

gekommen  sein. 
Oxford  B.  L.  =  Bodleian  Bibl. 
Oxford  Ch.  Ch.  =  Christkirche  in  0. 
Oxford  Musikschule. 
Padua  Antoniana  =  Archivio  music.  della 


Cappella  Antoniana  in  P.    Siehe  G.  Te- 
baldini. 

Padua  B.  d.  Sem.  =  Bibl.  del  Seminario. 

Padua  B.  U.  =  TJniversitäts-Bibl. 

Paris  Arsenal  =  Bibl.   de  l'Arsenal  ä  P. 

Paris  Genev.  =  Bibl.  de  St.  Genevieve 
ä  P. 

Paris  Mazarine  =  Bibl.  de  M.  ä  Paris. 

Paris  Nat.  =  Nationalbibl.  (frilher  Kgl. 
u.  Kaiserl.  Bibliothek). 

Paris  l'opera.  Bibl.  der  grofsen  Oper. 
Kat.  von  Lajarte.  Paris  1878.  2  Bde. 
mit  Portr. 

Parma  B.  n.  =  Bibl.  nazionale. 

Pasterwitz  in  Sachsen,  Superintendentur 
Dresden  n. 

Pegau  in  Sachsen,  Kirchenbibl. 

Pesaro,  Archiv  der  Kathedrale. 

Peterhouse,  Bibl.  in  Cambridge. 

Pirna,  siehe  B.  P. 

Pisa  B.  U.  =  Universitäts-Bibl. 

Pistoja  Kathedrale,  ist  gröfstenteils  der 
Bibl.  der  Accademia  di  S.  Cecüia  ein- 
verleibt, nur  die  theoretischen  Werke 
verblieben  ihr. 

Prag.     Universitäts-Bibl. 

Proske.  Bischöfl.  Privatbibl.  in  Regens- 
burg mit  den  Abteilungen:  Rutsch^ 
Hauber,  Mettenleiter  imd  Witt.  Proske- 
M.  ist  die  Mettenleitersche  Abteilung, 
die  nur  wenig  ältere  Werke  besitzt. 
Die  Abteilung  Witt  (Franz)  ist  mir  nicht 
bekannt.  Die  von  Proske  geschriebenen 
Kataloge  über  seine  eigene  Bibl.  mit 
Eiuschluss  von  Butsch  und  Hauber  sind 
vorzüglich  bis  auf  das  Fehlen  der  An- 
gabe der  Stimmbücher.  Von  den 
meisten  Werken  des  16.  u.  17.  Jhs., 
die  in  Stb.  gedruckt  sind,  hat  er  Parti- 
turen angefertigt. 

Regensburg  f.  Th.  =  fürstl.  Thurn-  u. 
Taxis'sche  Hofbibl. 

Regensburg  Dom.     Bibl.    des  Doraarchiv. 

R.  C.  of  Mus.  =  Real  College  of  Music 
in  London,  die  Bibl.  am  Conservatorium, 
die  eine  Anzahl  früherer  Bestände  in 
sich  vereint.  Der  gedruckte  Kat.  trägt 
noch  den  Titel  einer  der  früheren  Bibl. : 
Catalogue  of  the  übrary  of  the  Sacred 
Harmonie  Society.  A  new  edition,  re- 
vis  &  augmented.  London  1872.  8^.  Ein 
Nachtrag  erschien  1882. 

Rom  Barb.  =  Bibl.  Barberiana. 

Rom  B.  C  =  Bibl.  Casanatense. 

Rom  CeciUa  =  Bibl.  dell'  Accademia  di 
San  Cecilia. 

Rom  B.  Vall.  =  Bibl.  Vallicelliana.  Die 
übrigen  stehen  unter  Cap.  —  Rom  An- 
gehca  befindet  sich  jetzt  in  Rom  Cecüia. 

Rostock,  Universitäts-Bibl. 


Saaz. 


19 


Zwickau. 


Saaz,  Kap.  Conv.   =  Kapuziner  Convent. 

Salzburg,  Studienbibl. 

Scheurleei-,  Privatbibl.  im  Haag,  gedruciter 
Kat.  in  2  Aufl.  1886.  1893. 

Schletterer,  Privatbibl.  in  Augsburg,  ver- 
kauft. 

Schwarzenberg  in  Sachs.,  Kirchenbibl. 

Schwerin  P.  =  Musikalien-Sammlung  des 
Grofsherzogl.  Mecklenburg  -  Schw  eriner 
Fürstenhauses.  Kat.  von  Kade,  zum 
Teil  mit  Themen.  Wismar  1893  Hins- 
torff.     2  Bde. 

Siena  Bc.  =  Bibl.  comunale. 

Sondershaus.,   Bibl.  in  der  Schlosskirche. 

Stainer  (Sir  John),  Privatbibl.  in  London, 
Kat.  gedruckt  1891,  nicht  im  Handel. 

s.  Staatsarchiv  =  Kgl.  sächs.  Hauptstaats- 
archiv in  Dresden. 

Stockholm  =  Bibl.  der  Kgl.  Musik -Aka- 
demie. Ein  Teil  der  Drucke  lag  1888 
noch  im  Archiv  der  deutschen  Elirche 
St.  Gei-trad,  sollte  aber  mit  der  Bibl. 
obiger  Akademie  vereint  werden. 

Strafsburg  i.  Eis.,  Universitäts-Bibl. 

Stuttgart,  Kgl.  öffentl.  Bibl. 

Treviso  B.  cap.  =  Bibl.  capitolare. 

Trier,  Stadtbibl. 

Turin  B.  n.  =  Bibl.  nazionale. 

TJ.  B.  München  =  TJniversitäts-Bibl. 

Upsala,  Kgl.  Universitäts-Bibl.,  Kat.  1814 
gedr.  Die  Hds.  katalogisierte  Prof. 
Karl  Stiehl. 


Urbino  B.  TJ.  =  Universitäts-Bibl. 

Utrecht,  Collegium  musicum. 

Venedig  Marco  =  Bibl.  der  Kirche  San 
Marco.  Die  vorhandenen  Opern-Parti- 
turen katalogisierte  T.  Wiel  in  I  codici 
musicali  Contariniani  del  secolo  17 
nella  .  .  .     Ven.  1888  Ongania.  80. 

Venedig  M.  C  =  Museo  Correr. 

Verona  B.  c.  =  Bibl.  comunale. 

Verona  S.  f.  =  Societa  filarmonica  (Vogel 
bez.  sie  mit  Teatro  filarmonico,  doch 
der  italienische  Katalog  der  Wiener 
MusikaussteUung  in  Wien  1891  mit 
Societa). 

Vicenza  B.  B.  =  Bibl.  Bertoliana. 

Wagener,  siehe  B.  Wageuer. 

Weimar,  Grofsherzgl.  Bibl. 

Weraigerode,  siehe  B.  W. 

Westeras  in  Schweden,  Bibl.  des  Gym- 
nasiums. 

Westminsterabtei  in  London. 

Wien  M.  K.  =  Minoriten  Kloster.  Die 
Hofb.  siehe  unter  H.  und  die  Bibl.  der 
Musikfr.,  die  auch  in  Wien  mit  Ver- 
einsbibl.  bez.  wird,  siehe  unter  M. 

Wiesbaden,  Kgl.  Landesbibl.  Kat.  in  M. 
f.  M.  20  S.  48  von  Eoth. 

Wolfenbüttel,  siehe  B.  Wolfenb. 

Zittau  in  Sachsen,  Stadtbibl. 

Zwickau,  siehe  B.  Zw. 


Wortabkürzungen  mit  Ausschluss  der  allgemein 

gebräuchliehen. 


Bc.    =   Bassus  continuus. 

Bg.  =  Bass.  generalis. 

bez.  =  beziffert,  bezeichnet. 

f.  =  für. 

Br.  &  H.  =  Breitkopf  &  Haertel. 

enth.  =  enthält,  enthalten. 

Gard.  =  Gardano. 

gez.  =  gezeichnet. 

Gb.  =  Generalbass. 

Jh.  =  Jahrhundert. 

Kl.-A.  =  Klavier-Auszug. 

Madr.  =  Madrigal. 

Mst.  =  Männerstimmen. 

0.  =  ohne. 

P.  =  Partitur. 


Samlbd.  =  Sammelband. 

Sanilg.  =  Sammlung. 

Samlwk.  =  Sammelwerk. 

Stb.  =  Stinimbücher. 

(Titel)  bedeutet:  Nachricht  aus  dem  Titel 

oder  den  Titeln  seiner  Druckwerke, 
unterz.  =  unterzeichnet. 
V.  =  Violine. 
Va.  =  Viola. 
Vcl.  =  Violoncell. 
Ven.  =  Venedig. 
verz.  =  verzeichnet. 
Vinc.  =  Vincenti. 
vorh.  =  vorhanden. 


Yorbemerkung. 


Die  Monogramme  sind  nach  dem  ersten  Buchstaben  alphabetisch 
geordnet,  nicht  nach  dem  Familiennamen,  da  sich  derselbe  oft  gar 
nicht  erkennen  lässt.  Bei  der  Bestimmung  derselben  ist  stets  die  Zeit 
zu  berücksichtigen,  da  in  verschiedenen  Jahrhunderten  oft  dieselben 
Abkürzungen  für  andere  Autoren  vorkommen.  Die  Auflösung  derselben 
beruht  nicht  auf  Mutmafsung,  sondern  auf  sicheren  Beweisen. 


A. 


A.  A.  ist  Alexander  Agricola 
im  15./16.  Jh. 

A.  A.  ist  Andreas  Armsdorf f, 
17.  Jh. 

A.,  An.,  Ans.  S.,  oder  Ansa. 
S.  ist  Ansanus  S. 

A.  B.  ist  Arnoldus  Brugensis, 
oder  de  Brouck. 

A.  B.  gleich  Anton  Brumel, 
Anfang  des  16.  Jh. 

A.  B.  philo -mus.  Synopsis  of 
vocal  musick:  containing  the  rudi- 
ments  of  singing  rightly  any  har- 
monical  song,  delivered  in  a  me- 
thod  so  solid,  short  and  piain,  that 
this  art  may  now  be  learned  more 
exactly,  speedily  and  easily,  than 
ever  heretof ore  whereunto  are  ad- 
ded  several  Psalms  and  songs  of 
three  parts.  Composed  by  english 
and  italian  authors  for  the  benefit 
of  young  beginners.  By  A.  B. 
Philo-Mus.    London  1680  Dorman 


Newman.  quer  4°.  46  S.  Theorie, 
darauf  3st.  Gesänge  von  Edw.  Cole- 
man,  J.  Dowland,  G.  G.  Gastoldi 
14  Ganz.,  Will.  Harrison,  John 
Hilton  2,  Leno  Hodemont,  Tho. 
Holmes,  Simon  Ives  2,  Nich.  Lan- 
neare,  Henry  Lewis,  Math.  Lock  3, 
John  Milton,  Edm.  Nelham  4,  Tho. 
Ravenscroft  5,  John  Savile,  John 
Smith,  Stoner,  Simon  Stubbs,  Wm. 
Webb  u.  Dr.  Wilson  2.  [Bologna. 
Brüssel  5494.  Glasgow,  br.  Mus. 
Oxford  B.  L. 

A.  B.  C.  Dario  musico.  Bath 
1780.  8».  (Kiitische  Bemerkungen 
über  in  England  lebende  Musiker.) 
[R.  C.  of  Mus.     Brüssel.     Glasgow. 

A.  C,  oder  Ant.  Cap.,  oder 
Ant.  Cap.  Brixieu.,  ist  Capreoli. 

A.  C.  =  Caldara,  Ant. 

A.  C.  P.  oder  A.  C.  B.  == 
Perckkofer,  Christoph. 

A.  D.  A.  oder  A.   De  A.  V., 


A.  D.  M. 


21 


Aaron. 


oder  A.  De  A.  Yenetus,  ist  Antl- 
quis,  Andrea  de. 

A.  D.  M.  =  Antonius  Dulin- 
gius  Magdeburgensis,  (Jos.  Müller 
löst  sie  fälschlich  in  Abraham  Dö- 
lingk  auf). 

A.  D.  y,  Traite  de  la  musique 
moderne,  avec  quelques  remarques 
sur  la  musique  ancienne,  par  . . ., 
1702.  kl.  40.  fehlt  pars  2.  3.  Ms. 
150  (4918)  [br.  Mus. 

A.  E.  könnte  vielleicht  Am- 
brosius  Erich  sein  (Samlwk.  1549. 
1551.)  Ms.  Z.  26.  B.  B.  Orgel- 
buch von  Kleber,  fol.  34:  Ach  Ju- 
piter. —  fol.  128:  Fruintlich  u. 
mild,  von  H.  B.  für  Orgel  einge- 
richtet. 

A.  E.  S.  W.  M.  Neue  geist- 
liche Lieder.  Nehmlich  wie  eine 
christglaubige  Seele  auf  Gott  allein 
soll  trauen . . .  Mit  2  u.  3  Yocalen 
Stirn,  zu  singen.  Yon  . . .  Regensp. 
(1665  gedr.  b.  Christoff  Fischer.) 
kl.  40.  P.  4  BU.  [Hofb.  Wien. 

A.  F.  =  Adam  Fulda,  eigent- 
lich Adam  von  (aus,  in)  Fulda. 
Auch  das  „Dies  in  letitia"  4  voc. 
im  Codex  Z.  21  Nr.  38,  welches 
wie  W.  F.  aussieht,  ist  nach  dem 
Leipziger  Codex  ein  A.  F.  mit 
demselben  Tonsatze  (M.  f.  M.  21, 
96). 

A.  Gr.  B.  in  Anselmi's  Madrigali 
Yen.  1624  eine  Nr,  S.  27. 

A.  O.  T.,  oder  A.  Gc.  T.  B.  ist 
Cfuinpelzheimer  aus  Trossberg.     . 

A.  n.  —  And.  Harn.  —  A. 
Harn.  =  Hammerschmidt. 

A.  H.  Twelwe  italian  Canzo- 
nets;  to  which  is  added  a  collec- 
tion  of  english  songs  (inkomplet?) 
London,  qufol.  [K.  C.  of  Mus. 
Nr.  1274. 

A.  J.  H.  siehe  Hempel,  Ant. 
Jos. 

A.  K.  =  Adam  Krieger, 
Krüger. 


A.  L.  B.,  in  Kleber's  Orgel- 
buch, B.  B.  Z.  26  fol.  35  u.  47, 
ein  Orgelstück  mit  obigen  Buch- 
staben gezeichnet  über  „Zart  schene 
frau". 

A.  L.  C.  =  Grelle,  Aug.  Leop. 

A.  M.  In  Chr.  Schwartz's  Musae 
teutonicae  1705,  18  Melod.  mit  B. 
[B.  Kgsbg. 

A.  M.  L.  ist  Albrecht  Martin 
Lundsdörffer  in  Nürnberg. 

A.  M.  N.  =  Ambrosius  Müller 
in  Neu-Ruppin. 

A.  N.  Y.  =  Andreas  Nicolaus 
Yetter. 

A.  P.  =  Ambros.  Profe. 

A.  P.  0.  =  Aegidius  Paix,  Or- 
ganist. 

Ant.  Pata.,  auch  Ant.  String. 
Patavinus,  oder  Antonius  Pata., 
ist  Stringarius. 

A.  Boss.,  ist  Bossetus. 

A.  S.  Einige  Gesänge  in  Dr. 
Schuppii  Morgen-  und  Abendüeder 
1655.  Er  ist  jedenfalls  ein  Ham- 
burger Musiker  (siehe  Peter  Mayer). 

A.  S.,  ist  Schwartz,  Andreas, 
Francus. 

A.  S.  =  Ant.  Scandello.   16.  Jh. 

A.  S.  1663  =  A.  Steigleder. 

A.  T.  B :  Turbatur  sed  non  per- 
turbabor,  5  v.  2  Yiol.  [Ms.  B.  K. 
fol.  51i. 

A.  T.  D.  Card.  Sal.  Ms.  Z  26 
B.  B.  Orgelbuch  von  Kleber, 
1520.    F  in  re  3  voc.    fol.   120. 

A.  W.  S.  Philosophische  Frag- 
mente über  die  praktische  Musik. 
Auf  Kosten  des  Yerfassers.  Wien, 
1787.  10  u.  164  S.    [B.  Wagener. 

Aalström,  siehe  Alilström. 

Aaron,  ein  Schotte,  der  im  Kloster 
St.  Martin  in  Köbi  lebte  und  am 
14.  Dez.  1052  starb,  war  von 
1042—52  Abt  des  obigen  Klosters 
und  zu  St.  Pantaleon.  Als  eifriger 
Beförderer  und  Kenner  des  Kirchen- 
gesanges schrieb  er  mehrere  Werke 


Aaron,  Pietro. 


22 


Aaron,  Pietro. 


über  diesen  Gegenstand,  von  denen 
eins  „Ueber  den  Nutzen  des  Ge- 
sanges und  über  die  Weise  zu  singen 
und  zu  spallieren"  in  der  Bibl.  des 
Klosters  St.  Martin  bis  zu  dessen 
Auflösung  aufbewahrt  wurde.  Papst 
Leo  IX.  schenkte  dem  kunstsinnigen 
Abte  zur  Anerkennung  seiner  Ver- 
dienste um  die  Hebung  der  kirch- 
lichen Liturgie  das  von  ihm  selbst 
komponierte  Officium  (cantus  noc- 
turnalis)  des  hlg.  Papstes  Gregor 
d.  Gr.,  woraus  missverständlich  ge- 
schlossen wurde,  der  gregorianische 
Kirchengesang  sei  durch  Abt  Aaron 
zuerst  in  Köln  eingeführt  worden 
(M.  f.  M.  11,  149).  Roth  fand  in 
einem  Ms.-Kataloge  den  vollstän- 
digen Titel  der  oben  erwähnten 
Abhandlung  und  er  glaubt  danach, 
dass  es  fraglich  ist,  ob  die  Arbeit 
überhaupt  Musik  enthielte  und 
nicht  mehr  eine  allgemein  ge- 
haltene Empfehlung  des  Gesanges 
war.  Der  Titel  lautet:  6  tractatidus 
de  utilitate  cantus  vocalis,  de  modo 
psallendi,  de  attentione  in  divino 
officio  et  aliis  orationibus  adhiben- 
da,  qualiter  quis  ad  orationem  de- 
beat  se  praeparare,  de  orationis 
instantia  et  de  ejus  exaudibilitate, 
cujus  auctor  dicitur  Aaron  abb.  s. 
Martini  ad  a.  1052  (ib.  20,  141). 
Aaron,  Pietro  (wie  er  sich  selbst 
schreibt,  erst  die  opera  post.  nennen 
ihn  Aron).  Die  Nachrichten  über 
sein  Leben  und  seine  Stellungen 
sind  nur  aus  dem  Titelwortlaute 
seiner  Werke  zu  entnehmen.  Er 
war  aus  Florenz  gebürtig  und  da 
er  1516  schon  die  Libri  tres  heraus- 
gab, so  muss  sein  Geburtsjahr  noch 
ins  15.  Jh.  fallen.  1523  bekleidete 
er  ein  Kanonikat  in  Rimini,  1525 
trat  er  in  den  Orden  der  Kreuz- 
ritter und  nennt  sich  „Canonico 
in  Rimini  maestro  di  casa  de  Rev. 
et  Magno  Caval.     Sierosolimitano 


messer  Sebastiano  Michele  Priore 
die  Yinetia".  Später  muss  er 
wieder  in  Florenz  gelebt  und  dort 
vor  1545  gestorben  sein,  denn  sein 
Bruder  giebt  1545  das  Compen- 
diolo  heraus  und  bezeichnet  Pietro 
als  einen  Yerstorbenen.  (Viertelj. 
1,  405.  6,  64.  10,  417.  Riemann's 
Gesch.  der  Musiktheorie.)  Von 
seinen  Schriften  sind  nachweisbar: 

1.  Libri  tres  de  institutione  harmonica 
editi  a .  •. .  intQrprete  Jo.  Ant.  Flam.[iüio] 
Foro  Cornelite.  Bononiae  1516  Benedict. 
Hector.  4».  62  BU.  [B.  B.  br.  Mus. 
Florenz.  Bologna  (siehe  Kat.  1,186.) 
Brüssel.     Hofb.  "Wien. 

2.  Gli  errori  di  Franchino  Gafuri  dimo- 
strati  da  Giov.  Spatario.  Bononia  1521 
Bened.     Hector.  4°.     [Florenz. 

3.  Thoscanello  de  la  musica  di . . .  Vi- 
neggia  24.  Luglio  1523  Bernardino  et 
Mattlieo  de  Vitali,  fratelli,  kl.  fol.  53  BU. 
[Bologna.  Florenz.  Paris  Nat.  C.  P. 
br.  Mus. 

—  Ib.  1529,  5.  Juli.  fol.  a— o  40.  Titel 
variirt:  Toscanello  in  musica  nuovamente 
stampato  con  l'aggiunta  da  liü  fatta  et 
con  diligentia  corretto.  Stampato  . . .  [Paris 
Nat.  B.  Wagener.  br.  Mus.  C.  P.  Bo- 
logna. Brüssel.  Hofb.  "Wien.  Turin 
B.  n.     Rom  Cecilia. 

—  Ib.  1531.     [Maüand  Braid. 

—  Stampato  in  Vineg.  per  Marchio  Sessa 
1539.  19.Marzo.  [B.  M.  Bologna.  Paris 
Mazarin.  br.  Mus.  B.  B.  Dresden. 
Brüssel.  R.  C.  of  Mus.  Glasgow.  Mu- 
sikbibl.  Peters. 

—  Ven.  appr.  Domenico  Nicolino  1557. 
kl.  fol.     [C.  P.     Florenz. 

—  Toscanello ...  ib.  1562.  32  Bll.  kl.  fol. 
[B.  Br.  B.  B.  Bologna.  "Wolfenb.  br. 
Mus. 

4.  Trattato  della  natura  et  cognitione 
di  tutti  gli  tuoni  di  canto  figurato  non 
da  altrui  piü  scritti  composti  per . . . 
Vineg.  1525  Bernardino  de  Vitali.  kl. 
fol.  24  Bll.  sig.  a— h.  [Gotha.  B.  Wa- 
gener. Bologna  (siehe  Kat.  1,  186). 
Brüssel.     Hofb.  Wien. 

5.  Lucidario  in  musica  di  alcune  oppe- 
nioni  antiche  et  moderne,  con  le  loro 
oppositioni  et  resolutioni,  con  molti  altri 
secreti  appresso,  et  questioni  da  altrui 
anchora  non  dichiarati,  composto  dall' 
eccellente  et  consumato  musico  . . .  Vineg. 
1545  Gir.  Scotto,  kl.  4».  12  BU.  41  S. 
[B.  B.     B.  M.     C.  P.     br.  Mus.     Florenz. 


Aarts. 


23 


Abaco, 


Stadtbibl.  in  Abbe\-ine.  Bologna.  Brüs- 
sel.    Hofbibl.  Wien. 

6.  Compendiolo  di  molti  dubbi,  segreti 
et  sentenze  intorno  al  canto  fermo,  et 
figurato.  da  molti  eccellenti  et  consiimati 
musici  dichiarate.  Raccolte  dallo  eccellente 
scienziato  autore  frate  P.  Arou ...  In 
memoria  .  .  .  Milane  per  Jo.  Ant.  da 
CasteUiono.  4°.  (c.  1545)  38  BU.  [B.  B. 
B.  M.  Florenz,  br.  Mus.  Bologna  (siehe 
Kat.  1,187).  Brüssel.  Cecilia  in  Rom. 
Hofb.  Wien. 

Eine  Epistola  in  Ms.  Cod.  5318  im 
Vatican.  Briefe,  Bologna,  Kat.  1  S.  85 
unter  Lottere.  Nur  zwei  Gesänge  sind 
von  ihm  bis  heute  bekannt:  1)  Gloria  sit 
Deo  3  V.  in  Fröhlich's  Beiträge  zur  Gesch. 
der  Mus.  1868,  2.  Bd.  p.  129.  2)  im 
Peti-ucci  1505  d:  lo  non  posso  piu  durare, 
4  voc.  nur  mit  Aron  gez.  (Eitner  1). 

Aarts,  Fraiiciscus,  um  1705 
Musikmeister  in  Amsterdam,  wie 
er  sich  in  folgendem  Druckwerke 
nennt.  Die  Bouwst.  1,1  veröffent- 
lichten ein  Dokument,  worin  A.  im 
Sept.  1697  bei  dem  Stadtrate  in 
Amsterdam  einkommt  jeden  Mitt- 
woch ein  Konzert  geben  zu  dürfen, 
welches  am  3/10  gewährt  wurde. 
Er  nennt  sich  in  demselben  einen 
„Zangmeester".  Bekannt  ist  von 
ihm: 

Italiaansch  Musiek-Boek,  over  de 
Liederen  van  Dirk  Raphaelsz  Kamp- 
huyseu;  Gecomponeert  door  .  .  .  Tot 
Amsterdam.  1705.  qu4*'.  (Selbstverlag), 
155  Lieder.  Beschrbg.  M.  f.  M.  1,23. 
[Kat.  Kirclihoff  &  Wig.  1869. 

Abaco,  Signor  dalP,  siehe 
Abaco,  Joseph  Clemens  Ferdinand 
dair. 

Abaco,  Evaristo  Feiice  dalP. 
Die  Akten  des  Kreisarchivs  in 
München  verzeichnen  ihn  1726  als 
Konzertmeister  der  kurf.  Hofkapelle 
in  München  mit  1265,15  fl.  Ge- 
halt. iS[ach  "Walter  war  er  aus 
Verona  gebürtig,  dem  Fetis  hinzu- 
fügt: um  1662.  In  opus  1  heilst 
es:  „Cittadino  Yeronese  Musico  di 
Camera  di  S.  A.  S.  E.  die  Baviera." 
Gerber  2  lässt  ihn  noch  1738  in 
"Wirksamkeit  sein.     Das  von  Fetis 


verzeichnete  und  in  andere  Lexika 
übergegangene  Todesdatum:  26. 
Febr.  1726,  ist  ein  durch  Walther 
hervorgerufenes  Miss  Verständnis. 
"Walther  verzeichnet  nämlich  den 
Tod  des  Kurfürsten  bei  dem  A. 
diente  und  dieses  Datum  verstand 
Fetis  auf  A.  bezüglich.  Er  schrieb 
viel  Kammermusik,  von  denen  ich 
folgende  fand: 

op.  1.  Sonate  da  Camera  a  Violino  e 
Vcl.  overo  Clavic.  solo.  Amst.  Roger,  quer 
fol.  53  S.     [B.  B. 

op.  2.  Concei-ti  (12)  a  quatro  da  chiesa 
con  2  V.  A.  Vcl.  e  Bc.  5  Stb.  Amst., 
Roger  et  Le  Cene,  No.  114  [B.  Wagener. 

op.  3.  XU.  Sonate  da  chiesa  e  da  Ca- 
mera a  3,  cioe  2  V.  Yel.  e  Bc.  dedic. 
Leopolde  I.  duca  di  Loren  a.  Grave  par 
Mlle.  Michelon.  Paris,  Le  Clerc.  P.  [Kat. 
Liepmaunss.  1891. 

Concerti  ä  piü  istrumenti,  op.  3.  Amst. 
fol.     [br.  Mus.  fehlt  Vcl. 

op.  4.  Concerti  grossi  a  piü  stromenti 
Lib.  1.  Amst.  Roger.    [Paris  Nat.     Amst. 

op.  4  a.  Sonate  da  Camera  (12)  a  V.  e 
Vcl.  69  S.  Amst.  Roger.  No.  419.  [B. 
Wagener.    Paris  Nat.     Amst. 

op.  5.  Concerti  ä  piü  istrum.  (6  Conc.) 
Lib.  I.  (für  2  V.  A.  Fag.  u.  Organe.) 
Amst.  Roger  et  Le  Cene  No.  476.  7  Stb. 
[B.  Wagener.     Rostock. 

op.  6.  Concerti  ä  piü  Istiimi.  Amsterd. 
(s.  a.)     [Upsala. 

1  Violinpiece  in  Mich.  Corrette's  L'art 
de  se  perfectionner. 

Abaco,  Joseph  Clemens  Fer- 
dinand dalP,  wurde  am  29/3  1729 
am  kurf.  Hofe  zu  Bonn  als  „Ti- 
tular-Kammerdiener  und  Hofmusi- 
kus mit  dem  Violoncell"  mit  400 
Gld.  angestellt.  Am  26/8  1738 
rückte  er  in  die  Stellung  eines  Di- 
rigenten der  kurf.  Kammermusik 
mit  1000  rhn.  Gld.  Gehalt.  (Thayer 
1,  25/26)  In  Wien  wurde  1749 
ein  Konzertstück  für  5  Ycl.  von 
einem  Signor  dalV  Abaco  aufge- 
führt und  ist  der  Komponist  desselben 
jedenfalls  obiger  A.     (Pohl  1,  55.) 

Die  Bibl.  der  Musikfreunde  in  Wien 
besitzt  aus  Gerber's  Nachlasse  1  Violin- 
cellsolo  in  Cd.  im  Ms. 

In  Berlin  K.  H.  wird  er  mit  Giuseppe 


Abailard. 


24 


Abbatini. 


Baron  Abaco  bez.  und  befinden  sich  da- 
selbst 3  Sonate  in  D.  Es.  und  A.  per  il 
Violoncello  solo  e  B.  im  Ms. 

Abailard  (Abelard)  Pierre,  geb. 
um  1079  in  der  Burg  Palet  bei 
Nantes,  gest.  21/4  1142  im  Kloster 
St.  Marcel  bei  Chälon-sur-Saone, 
63  Jahr  alt.  Ein  gelehrter  Mönch, 
zuletzt  Prior  im  genannten  Kloster. 
Die  vatikanische  Bibl.  in  Rom  be- 
sitzt im  Ms.  85,  1  vol.  in  8.  des 
13.  Jhs.,  6  Gesänge,  deren  Dich- 
tung und  Melodie  von  ihm  her- 
rühren sollen.  (Ausführlicher  bei 
Fetis.     Lafage  2,  200  ff.) 

Abati,  Carlo,  18.  Jh.  Ms.  P.  qufol. 
B.  M.  eine  Aria:  Se  tutti  i  mali, 
per  Sopr.,  2  Y.   Va.  et  B. 

Abba,  fratello  del,  ist  derselbe 
wie  Henricho  sagrista,  1474  Sänger 
am  Mailänder  Hofe  mit  5  Duk. 
monatl.  Gehalt  (Motta  86.  117). 

In  einem  Briefe  wird  er  genannt 
Arigo  frateUo  de  d.  labbe,  Kapell- 
meister des  Herzogs  (7/10  1473). 

Abbate  Napolitano,  ein  Kompo- 
nist des  16.  Jhs.,  der  im  Samiwk. 
von  Ancina  1599  mit  dem  3  st, 
Gesge.  vertreten  ist:  „Yergine 
Santa"'. 

Abbate  Pitigliano,  ein  Kompo- 
nist des  16.  Jhs.,  der  im  Samiwk. 
von  Ancina  1599   mit  2  Gesg.  zu 

3  Stm.  vertreten  ist  und  in  Aras- 
cione's  Nuove  laude  1600  mit  fünf 

4  stim.  Gesängen. 

Abbate  Romano,  ein  Komponist 
aus  dem  16.  Jh.,  der  im  Samiwk. 
von  Ancina  von  1599  mit  einem 
3  st.  Gesge:  „Vergin  ch'  in  questa 
Valle"  vertreten  ist.  Santini  nennt 
ihn  Giacomo  Belletti  di  M[onte 
d'  Olma]  fügt  Yogel  2,  484  nach 
Qimdrio  hinzu,  der  ihn  unter  Ro- 
mano stellt. 

Abbate,  Carlo,  aus  Genua,  Mi- 
noriter,  Priester  und  Musicus  beim 
Fürst  Kardinal   von  Dietrichstein, 


d.  i.  Franz,  der  1598  in  Breslau 
Kardinal  wurde  und  auch  Statt- 
halter im  Erbreiche  Oesterreichs 
war;  er  lebte  in  Brunn.  Obige 
Angaben  über  den  Musiker  Abbate 
sind  aus  dem  Titel  seines  Druck- 
werkes. Man  könnte  im  Zweifel 
sein,  ob  sein  Zuname  Abbate,  oder 
dies  nur  sein  Titel  war,  doch 
schreibt  er  sich  „Fr.  Carolus  Abbate 
Genuensis  ord.  Mn.  conv."  und 
dies  giebt  wohl  den  Beweis,  dass 
er  wirklich  Abbate  hiefs.  Man 
kennt  von  ihm: 

Regulae  contrapuncti  excerptae  ex  ope- 
ribus  Zerlini  (!)  et  aliorura  ad  breviorem 
tjTonum  instructionem  accommodate 
per .  . .  Excudebat  in  Castro  Yallis  B.  M. 
de  Oslovan,  tj'pis  comra.  Hiera.  Casp. 
Hangenhoff erus,  an.  1629.  Kl.  S«.  101 
Seit.  u.  3  Bll.    [Musikbibl.  Peters  in  Lpz. 

Abbate,  Joannes,  siehe  Joannes 
Abbate. 

Abbatessa,  (Abbatezza),  Grio- 
Yanni  Battista  Bitontino.  Fetis 
unter  Abbatezza,  ein  Guitarrist  des 
17.  Jhs.,  aber  nicht  um  1690,  wie 
Fetis  glaubt,  sondern,  wie  sein  erstes 
Werk  angiebt,  in  der  1.  Hälfte  des 
17.  Jhs.    Er  gab  folgende  Sämigen. 

heraus : 

1.  Corona  di  vaghe  fiori  overo  nuova 
intavolatura  di  chitarra  alla  spagnuola. 
Yen.  1627  Magni.     qu40.     [br.  Mus. 

2.  Cerpuglio  di  varü  fiori,  Overo  in 
tavolatura  de  Chitarra  spagnola.  OiTieto 
1635.    qu80.     [br.  Mus. 

3.  Ghirlanda  di  varii  fiori,  overo  inta- 
volatura di  ghitarra  spagnuola,  dove  che 
da  se  stesso  ciascuno  poträ  imparare  con 
grandissima  facilitä,  e  brevitä.  Di ...  In 
Milano,  appresso  Lodov.  Monza,  s.  a.  kU 
qu40.  16  S.     [Brüssel  2916.     br.  Mus. 

Abbatia,  Petrus  de,  1479  und 
1483  als  päpstl.  Sänger  verzeich- 
net (Viertel].  3,  241). 

Abbatini     (Abatini)     Antonio 

Maria,  geb.  um  1595  in  Tiferno 
(Tiphernum),  das  heutige  Cittä  di 
Castello,  gest.  1677  ebd.  Fetis 
hält  Tifernus   u.  Castello   für  zwei 


Abbatini. 


25 


Abbie. 


verschiedene  Orte.  Vom  Juli  1626 
bis  Mai  1628  Kapellmeister  an  der 
Basilica  S.  Laterano  in  Kom,  1628 
an  der  Kirche  Nome  del  Gesü, 
1633  Kapellmeister  der  Stadt  Or- 
vieto  (Titel).  Von  1645  bis  5. 
Jan.  1646  an  S.  Maria  Maggiore 
in  Rom,  ging  dann  nach  Damaso 
n.  bekleidete  eine  Gesanglehrer- 
steUe.  Am  28.  Sept.  1649  ist  er 
wieder  Kapellm.  an  S.  Maria  Mag- 
giore, geht  im  Jan.  1657  an  die 
Kathedrale  in  Loreto  u.  im  März 
1672  zum  dritten  Male  an  die 
Kirche  S.  M.  Maggiore,  wo  er  bis 
1677  bleibt  und  sich  in  seine  Va- 
terstadt zurückzieht,  aber  schon 
in  demselben  Jahre  stirbt.  (Baini's 
Palestrma,  Fetis  u.  La  Fage  3, 
p.  6.  26.)  Von  seinen  Werken 
sind  nachweisbar: 

Autogi".  Bologna,  Kat.  1,  188:  1  Codex 
mit  14  Abhandlungen  musütheoretischen 
Inhalts,  geschrieben  in  den  Jahren  1663- 
1668. 

Missa  sexdecim  voc.  concinenda  nunc 
primum  . .  Eomae  1627  Masottus,  14  Stb. 
in  40.     [B.  B. 

II  Pianto  di  Eodomonte  del . . .  dato  alle 
stampe  da  Pietro  Ant.  Ubaldoni.  Orvieto 
1633  R.  Euuli.  1  vol.  in  fol.  Eine  dra- 
matische Scene,  am  Ende  Madrigale. 
10  Gesänge'  f.  1  Stim.  16  S.  [Bologna, 
Kat.  3,  282  Abdr.  der  Dedic. 

II  6.  libro  de  sacre  Canzoni  a  2,  3,  4 
e  5  voci . .  Eoma  1653  Mascardi,  4  Stb. 
in  40.     [br.  Mus.     Rom  Cecilia  C  2.  A. 

Antifone  a  12  Bassi,  e  12  Tenori  reali 
Uel . . .  (KapeUm.  in  Rom  an  S.  Mar. 
Magg.)  Cantate  in  S.  Maria  sopra  Mi-^ 
nerva  neUa  musica  fatta  dall'  istesso,  a 
8  chori,  il  giorno  di  S.  Domenico  l'anno 
1661.  Date  in  luce  da  D.  Domenico  da 
'1  Pane,  musico  della  cappella  ponteficia, 
e  discepole  dell'  autore  . . .  Roma  1677 
Successore  del  Mascardi  Part,  in  gr.  fol. 
Enthält  2  Antiph.,  eine  für  12  B.  und  1 
für  12  Ten.     [Bologna. 

Inveni  David,  Offertor.  a  4  voc.  Ms. 
[Bologna,  Kat.  2,  380. 

In  che  da  il  cercar,  Canto  per  solo  Te- 
nore  col  Bc.  in  Autori  romani  di  musica 
volgare,  t.  IV.  BL  237  [Bologna,  Ms. 
Kat.  3,  197. 


In  B.  Ä,  Samlg.  von  Winterfeld,  Bd. 
77  No.  948:  Dilatatae  sunt,  2  voc.  et  Bc. 
ex  1649  [auch  in  Upsala.  Samlwk.  1649a 
(Eitner  1). 

lone,  Oper,  Text  von  Draghi,  1666. 
[Musikfr.  Wien. 

Dal  male  il  bene,  di  A.  e  Marco  Ma- 
razzuoli,  poesia  di  Msg,  EospigUosi.  Atto 
2  e  3,  1650  in  Eom  gez.  Ms.  fol.  Part. 
[Bologna. 

Amante  dubbioro,  a  Sopr.  c.  Bc.  1662. 
40.  Ms.     [Modena. 

1  Cantata  per  voce  sola  col  B.  in  den 
28  Bd.  Mss.  des  17.  Jhs.  in  Modena. 

Aufser  obiger  Motette  im  Samlwk. 
1649a  sind  noch  zu  nennen:  0  dulcissi- 
ma  Virgo  ä  2  und  Alma  parens  ä  3  v. 
in  Berretti's  (Eil.)  Scelta  di  Mot.  1643. 
—  Honorem  date  Deo  3  v.  und  0  bona 
Jesu  3  V.  in  Florido's  Concentus  sacras, 
1643.  —  Congratulamini  2  v.,  0  admira- 
bile  2  V.  in  Floridos  Has  alteras  sacr. 
cant.  1645.  —  Linguae  ardentes  2  v.  in 
Florido  1650.  In  Geertsom's  Scelta  de  Mo- 
tetti  1656  eine  Motette  ä  2:  Dilatatae 
sunt. 

Nach  Eetis,  der  eine  Reihe  Druckwerke 
kurz  verzeichnet,  sollen  sich  in  den  Kir- 
chenarchiven von  S.  Giov.  di  Laterano, 
S.  Maria  Maggiore  u.  den  anderen  oben 
genannten  Kirchen,  an  denen  er  einst 
Kapellmeister  war,  viele  Werke  von  ihm 
im  Ms.  befinden.  Auch  soll  ein  Teil  in 
Kircher's  Musurgia  von  ihm  herrühren. 

Albbatis,  Jacobus,  ein  Musiker 
der  Kapelle  des  Königs  Sigis- 
mund  TU.  von  Polen  und  Schwe- 
den. Im  Samlwk.  1604:  Ego  sum 
pastor  bonus  8  voc.  (Eitner  1). 

Albb6,  Joseph  Bariiab6,  Saint- 

Sevin  dit  Labbe^  siehe  L'Al)!)^  (le 
jeune). 

Abbe  Tain^,  Philippe  Pierre 
Saint-Sevin  und  sein  Bruder  Pierre, 
siehe  Labbe. 

Abbelo,  Julio  Cesare,  Laute- 
nist  am  Hofe  zu  Mantua,  starb 
vor  dem  28.  Januar  1610  (Berto- 
lotü  90). 

Abbes,  Jolin,  IVIinistrel  in  der 
Hof  kapeile  Edward  VI.  von  Eng- 
land (1547  bis  1553).    Nagel  1,22. 

Abbie,  Jean,  Sohn  des  verstor- 
benen Godefroid  Flandrensis,  diente 


Abbo. 


26 


Abeille. 


in  der  Herzogl.  Kapelle  zu  Ferrara 
von  1541  ab  imd  lässt  sich  bis 
zum  Jahre  1571  verfolgen  (Strae- 
ten  6,  108). 

Abl)o,  Jacobus  Philippus,  Abt 
zu  Fleury  im  10.  Jh.,  verfasste 
das  Officium  auf  den  hlg.  Stepha- 
nus.  t  100-1  (Gerbert  5,  35.  Fa- 
bricius  1,1.) 

Abboudo,  Isidoro,  ein  Kompo- 
nist aus  dem  Anfange  des  17.  Jhs., 
der  im  Samlwk.  von  Angelico  Patto 
von  1613  mit  der  Canzone  zu  1 
St.  mit  B.  „Deh  chi  potria  mai 
dire"  vertreten  ist. 

Abbos,  Girolamo  siehe  Abos. 

Abbot,  Henry,  ein  englischer 
Geistlicher  aus  der  Mitte  des  18. 
Jhs.,  an  St.  John's  the  Baptist  in 
Bristol  als  Leser  (Lecturer)  ange- 
stellt, ist  der  Verfasser  von  The 
use  &  benefit  of  church  music, 
towards  quickening  our  devotion, 
1724.     (Brown.) 

Abbott,  John,  trat  um  1735 
als  Mitglied  der  Kgl.  Kapelle  in 
London  ein  (Viertel].  8,  325). 

Abegg-,  Dominik,  von  Schwyz, 
Ende  des  18.  Jhs.  hielt  er  sich 
längere  Zeit  in  Italien  auf,  wo  er 
sich  zum  Violinvirtuosen  ausbildete. 
1798  kehrte  er  nach  Schwyz  zu- 
rück.    (Schubiger  2,  53.) 

Abeille,  .  .  .  ein  bisher  unbe- 
kannter Komponist,  über  dessen 
Leben  wir  keine  Kunde  haben. 
Seine  Werke  wurden  aber  bisher 
fälschlich  Louis  A.  zugeschrieben, 
der  gut  50  Jahre  später  gelebt 
hat.  An  Kompositionen  finden  sich : 

1.  Miserere  für  Chor  und  Orchester, 
c.  1733  komponiert.  Ms.  P.  Paris  Nat. 
no.  Ym  320. 

2.  Les  Pseaumes  de  David  en  frang. 
2  voll.     [C.  P.     Näheres   mir  iinhekannt. 

3.  Einige  „Airs"  in  Recucil  d'airs  se- 
rieux  et  ä  boire.  1710.  [B.  Kgsbg. 
Nr.  535. 

Das  br.  Mus.  besitzt  unter  L'Abeille 
eine    Romance,     in    G.    A.    V.    Gariel's 


Samlg.     Fraglich  ob  obiger  A.   damit  ge- 
meint ist. 

Abeille,  Johann  Christian  Louis. 
Die  Allgem.  deutsche  Biogr. 
schreibt  ohne  Quellenangabe:  geb. 
am  20.  Febr.  1761  zu  Baireuth, 
gest.  den  2.  März  1838  in  Stutt- 
gart (Kirchenbuch).  Er  war  ein 
Schüler  der  Karlsschule  in  Stutt- 
gart und  hatte  zu  Lehrern  Boroni, 
Mazzanti  und  Seemann.  Später 
bekleidete  er  selbst  dort  eine  Leh- 
rerstelle, 1797  verzeichnet  ihn  Rei- 
chard (1788,  237)  als  Clavicenisten 
am  Hoftheater  in  Stuttgart;  bald 
nach  1801  wurde  er  an  der  Stifts- 
kirche Musikdirektor  mit  einem 
Gehalt  von  70  Gld.,  4  Scheffel 
Roggen,  4  Seh.  Dinkel,  "2  Seh. 
Hafer  u.  1  Eimer  AVein  (Sittard 
2, 316).  1803  verzeichnet  die  Leipz. 
Ztg.  seine  Ernennung  zum  Kon- 
zertmeister und  1815  zum  Hof  Or- 
ganisten. Er  schrieb  Opern  (Ur- 
teile in  der  Lpz.  Ztg.  2.  3.  5.  12), 
Kammermusik  und  Lieder.  Eins 
der  letzteren  bringt  die  Lpz.  Ztg., 
7.  Jahrg.  zu  Nr.  49.  Gerber  2 
spendet  ihm  als  Komponist  grofses 
Lob.  Urteil  von  Dommer  in  der 
A.  d.  Biogr.  Folgende  Werke  be- 
finden sich  auf  öffentlichen  Biblio- 
theken : 

Amor  und  Psyche.  Ein  Singspiel  in 
4  Aufzügen  von  F.  K.  Hiemer.  Kl.  -  A. 
Augsbg..  Gombart.  qufol.  155  S.  [B. 
Kgsbg,    B.  M.     B.  B.     Proske.     br.  Mus. 

Peter  und  Aennchen.  Singsp.  in  1 
Aufzg.  Kl.  —  A.  Lpz.,  Breitkopf  &  H. 
qufol.  [B.  B.  Musikfr.  Wien.  R.  C.  of 
Mus.  br.  Mus.  —  Pierre  et  Annette,  re- 
pres.  ä  Paris  en  1810.  Ms.  P.  in  Brüssel 
Cons. 

Jacobi's  Aschermittwoch  Lied  (für  4 
St.  m.  Pfte.)  op.  11.  Augsb.,  Gombart, 
qufol.  23  ö.  Part.  [B.  Kgsbg.  B.  B.  Lü- 
beck im  Ms.,  scheinbar  Autogr.     br.  Mus. 

Zu  dir!  Gesang  ra.  Pfte.  Lpz.,  Br.  & 
H.  40.     [B.  B. 

1  Cantate:  Weg  vom  Lustgesang  u. 
Reigen.     Ms.  Stadtb.  Augsburg. 

Vermischte  Gedichte  von  Eb.  Fr.  Hüb- 


Abel. 


27 


Abel,  K.  Fr. 


ner.  mit  Claviermelodien  von  Abeille.  1. 
Samlg.  Stuttgart  1788.  8".  NotenbeU.  I  — 
XVni.     [B.  Kgsbg. 

Lieder  und  Elegien  von  Matthison. 
Lpz.,  Br.  &  H.  40.     [B.  B. 

Der  Jüngling  am  Bache  mit  Pfte. 
Lpz.,  Br.  &  H.  40.     [B.  B. 

4  Lieder  mit  Pfte.  Autogr.  in  B.  B. 

Acht   Lieder  mit  Pfte.   (einige  zu  2  u. 

3  St.)  Lpz.,  Breitkopf  &  Haertel.  [Mu- 
sifcfr.  Wien. 

Musitaüscher  Potpourri  für  Liebhabe- 
rinnen und  Freunde  des  Gesanges  und 
Claviers.  Dargestellt  von  Abeille,  Eiden- 
benz und  Schwegler.  5  Hefte.  Stuttgart 
1790/91.  qu40.     [br.  Mus. 

Fantaisie  p.  le  Pfte.  op.  4.  Heilbronn, 
qufol.  [Dresd.  Mus.  —  Vienne  chez  Hoff- 
meister [Brüss.  Cons. 

Concerte  pour  le  Clavecin  ou  Pfte.  av. 
acc.  de  2  V.  3  Hautb.  2  Cors.,  A  et  B. 
oe.  5.  Offenb.,  Andre,  fol.  8  Stb.  [B.  Wage- 
ner.    Brüss.  Cons. 

Grand  Coucerto  p.  le  Clav,  et  orch. 
[Proske. 

Sonate  ä  4  ms.  p.  le  Pfte.  oe.  22.  Cd. 
Mainz,  Schott,  qufol.  [B.  B.  Musikfr. 
Wien. 

Pleyel  gab  c.  1790  leichte  Stücke  von 
ihm  heraus,     [br.  Mus.  unter  Pleyel. 

Im  Samlwk.  Klavierstücke  2  von  1784 
eine  Piece. 

Abel, ...  ein  Musiker  des  16. 
Jhs.,  von  dem  sich  im  Samlwt. 
1540o.  der  Gesang   .,Estant  assis," 

4  voc.  befindet.     (Eitner  1). 
Abel,  ...  ein    Vetter    des    Gam- 

bisten,  trat  1789  als  Violoncellist 
in  London  auf.     (Pohl  2,  371.) 

Abel,  August,  junior.  1783 
zweiter  Violinist  an  der  Mecklbg. 
Schwerinschen  Hofkapelle,  wahr- 
scheinlich ein  Sohn  des  Leopold 
August,  der  ebd.  angestellt  war  und 
mit  senior  bezeichnet  wird. 

Abel,  C.  F.,  ist  Karl  Friedricli 
Abel. 

Abel,  C.  F.,  trat  1759  in  Lon- 
don öffentlich  als  Waldhornist  auf. 
(Pohl  2,  373). 

Abel,  Chi'ist.  Ferdinand,  Vio- 
lagambist beim  Fürsten  von  Köthen, 
begleitete  denselben  1718  nach 
Karlsbad.     (Spitta  2,985.)    Dies  ist 


jedenfalls  der  Vater  des  Karl  Fried- 
rich. Gerber  1  nennt  ihn  ohne 
Vornamen  und  fügt  hinzu,  dass  er 
sich  1737  zur  Ruhe  setzte.  JSTach 
Spitta  1,  616  hatte  er  in  seiner 
Jugend  die  Feldzüge  Karls  XU. 
mitgemacht. 

Abel,   Clamor  Heinricli,   aus 

"Westfalen  geb.,  war  Kammermu- 
siker an  der  fürstl.  Braunschwg.- 
Lüueburg.  KapeUe  in  Hannover  in 
der  2ten  Hälfte  des  17.  Jhs.  (Ti- 
tel.) Von  seinen  Kompositionen 
haben  sich  erhalten: 

Erstlinge  musicalischer  Bluftien  .  .  Sona- 
tinen,  Allemauden,  Couranteu,  Sarabanden 
nebst  vorhergehenden  praeludiis  mit  4 
Instrumenten  u.  Bc.  Frankft.  a/M.  1674. 
4  Stb.  fol.     [Kamenz. 

3.  Thl.  musicalischer  Blumen,  bestehend 
in  Allem.  Cor.  Sarb.  u.  Giquen,  nebst 
ihren  Variationen.  Theils  mit  einer  Violin, 
th.  mit  einer  verstimbten  Violadagamba 
u.  Violin,  mit  jhrem  Basso  pro  Clavicim- 
balo.  Frankf.  a/M.  1677.  Th.  Heinr. 
Hauenstein,  gedr.  b.  Job.  GörHn.  3  Stb. 
fol.  51  Nrn.  Dedic.  gez.  7/8.  76  in  Han- 
nover.    [B.  B:  Violino. 

Ms.  auf  der  landschafti.  Registratur  zu 
Hannover:  „Musikalisches  Stück  in  4  Thl. 
der  Calenbergischen  Landschaft  am  21. 
Sept.  1656  didiciert".  Er  schreibt  sich 
hier  Abell. 

Abel,  Ernst,  wird  in  Clamor 
Abel's  3.  Thl.  niusik.  Blumen  von 
1677  der  kaiserl.  freien  Keichsstadt 
Bremen  bestallter  Musicus  genannt. 

Abel,  Johann,  von  1698—1699 
Intendant  der  Musik  am  Hofe  in 
Hessen-Kassel.  (Apell  und  Leipz. 
Ztg.  32,  348). 

Abel,  Johann  Christian,  lebte 
im  18.  Jh.  und  ist  bekannt  durch 
ein  Quartett  für  Streichinstrum. 
Ms.  4  Stb.     [Brüssel  Cons. 

Abel,  Karl  Friedrich,  geb. 
1725  zu  Köthen,  gest.  20.  Juni 
1787  zu  London.  Chorschüler 
a/d.  Thomasschule  in  Leipzig  unter 
Bach,  von  1748  ab  zehn  Jahre 
Gambist  am  Dresdener  Hoftheater. 


Abel,  K.  Fr. 


28 


Abel,  K.  Fr. 


Nach  Fürstenau  1,139  und  2b,240, 
war  er  aber  schon  1746  in  der 
Hofkapelle,  erhielt  anfänglich  180 
Thl.  und  bald  darauf  280  Thl. 
jährl.  Gehalt.  Er  verliefs  Dresden, 
weil  er  sich  mit  Hasse  nicht  ver- 
tragen konnte  und  ein  Mann  von 
grofsem  Selbstvertrauen  und  vieler 
Eitelkeit  war.  1759  ging  er  nach 
London  und  gab  am  5.  April  sein 
erstes  Konzert.  Unter  der  Köni- 
gin Charlotte  wurde  er  Kammer- 
musikus mit  einem  Gehalte  von 
200  £.  Bach  und  Abel  vereinten 
sich  in  London  (wohnten  selbst 
zusammen)  und  gaben  den  29/2 
1764  in  Spring- Garden  ein  Kon- 
zert. Yon  1765  ab  jährlich  15 
Konzerte  in  Almack's  Saale;  das 
letzte  fand  den  9/5  1781  in  Han- 
nover Square  room  statt,  vom  Pub- 
likum schon  sehr  vernachlässigt. 
Abel  setzte  sie  zwar  nach  Bach's 
Tode  allein  fort,  doch  ohne  Er- 
folg, da  die  Konkurrenz  schon  zu 
stark  war.  1783/4  besuchte  er 
Deutschland,  vom  Heimweh  be- 
fallen, gab  Konzerte,  reiste  über 
Paris,  was  er  ohnedies  jeden 
Sommer  zu  besuchen  pflegte,  und 
kehrte  1785  nach  London  zurück. 
1785  —  87  war  er  für  die  neu  ge- 
gründeten Professional  -  Konzerte 
geworben  und  1785  auch  für  den 
Pantheon  als  Komponist.  Am  21/5 
1787  liefs  er  sich  das  letztemal 
auf  der  Gambe  öffentlich  hören 
und  einen  Monat  später  starb  er, 
wie  Reichardt  im  Almanach  von 
1796  sagt:  an  einem  starken 
Rausche,  von  dem  er  nicht  mehr 
erwachte.  Abel's  musikalisches 
Wissen  war  bedeutend  und  er  ge- 
noss  das  Ansehen  einer  Autorität, 
trotzdem  er  äufserlich  erschreckend 
häfslich  und  dem  Trünke  sehr  er- 
geben war.  (Pohl  1,  49  u.  155. 
Gerber    2    spricht    von    ihm    mit 


grofser  Begeisterung  und  kann  sein 
Gambenspiel  nicht  genug  loben. 
Burnej  4,  678  ff.) 

Yon  seinen  Kompositionen  ha- 
ben sich  erhalten: 

The  Summer's  tale.  A  musical  come- 
dy.  As  it  is  perform'd  at  the  theatre 
royal  in  Covent  Garden.  The  music  by, 
Ahel^  Arne^  Arnold,  Boyce,  Bace^  Cocehi^ 
Ciampi^  C.  St.  Oermain^  Oiardin%  Hasse, 
Hoivard^  Lampe,  Lampugnani,  Richter, 
Rüssel^  Stanley.  For  the  harps.,  voice, 
germ.  fl.  or  V.  Lond.,  "Walsh.  qufol.  [br. 
Mus.     Brüssel.     R.  C.  of  Mus. 

The  favourite  Songs  in  the  opera 
Sifari.  No.  1.  2.  Part.  Lond.,  Welcker 
2  Hefte  fol.     [B.  B.     Berlin  K.  H. 

Simphonie  concertante  ä  plusieurs  in- 
stnim.  obl.  comp. . .  Lib.  1.  J.  J.  Hum- 
mel a  Berlin.  12  Stb.  fol.  [Schwerin 
F.     BerUn  K.  H. 

VI  Simphonies  ä  4  parties,  2  V.  A.  et 
B.  continue  con  les  Hautb.  et  Cornes  de 
chasse  ad  lib.  Op.  1. . .  Amst.,  J.  J. 
Hummel.  9  Stb.  Bd.  [Schwerin  F.  Up- 
sala.     Berlin  K.  H. 

2.  Sinfonie  (Esd.)  op.  4.  f.  Orch.  Ms.  in 
Stb.     [Brüss.  Cons. 

6  Symphouies,  op.  7.  Amst.,  Hummel. 
Stb.     [Berlin  K.  H. 

6  Symphonies  ä  2  V.  2  Hautb.  2  Cors 
de  chasse,  A.  et  B.  oe.  7.  Lond.  [br. 
Mus.  R.  C.  of  Mus.  —  8  Stb.  im  Ms. 
Schwerin  F.  anno  1772. 

6  Simphonies  ä  2  Viol.  T.  et  B.  Hautb. 
et  cors.  op.  10.  Londres  1783  Bremner. 
[br.  Mus.     Berlin  K.  H. 

6  dito,   oe.  14.  Beriin,  Stb.     [br.  Mus. 

Ms.  B.  B.  250  in  K.  ohne  Vornamen: 
2  Sinfonien  in  B.  u.  D.  f.  2  V.  2  Ob. 
2.  Corn.  Va.  u.  B.  oder  3  V.  Violetta  u. 
B.  Stb.  fol.  (Sie  bestehen  aus  den  Sätzen : 
Allegro.  And.  Minuetto,  oder  Allegro, 
And.  Presto.) 

10  Sinfonien  in  Stb.  Ms.  [Berlin  K.  H. 

6  Overtures  in  8  parts,  op.  1.  Lond. 
(c.  1761)  fol.     [br.  Mus. 

—  adapted  for  the  harps.  Lond.,  Harri- 
son  &  Co.  40.  40  S.     [B.  Wagener. 

6  Ovei-tures  in  8  p.,  for  2  V.  2  Hob. 
2  french  horns,  1  Tenor,  with  a  thor. 
Bass,  op.  4.  London,  Bremner.  Stb.  [br. 
Mus.  Upsala.  Schwerin  F.  Berlin 
K.  H. 

Six  Overtures  in  eigth  parts  for  the 
harps.,  Compos. . . .  op.  14.  London, 
Bremner.  8  Stb.  [Schwerin  F.  fehlt 
Harps. 


Abel,  K.fFr. 


29 


Abel,  K.  Fr, 


Six  Overt,  in  8  parts . .  op.  17.  Stb. 
Lond.,  Preston  &  Sou.     [br.  Mus. 

Abel,  Arne  &  Smith.  6  fav.  Ovei-tures 
for  V.  Hob.  &  french  borns,  with  a 
B . . .  from  Love  in  a  \ällage,  Thomas 
&  Sally,  Judith,  Eliza,  Erichanter,  Fairies, 
to  which  is  added  the  Tempest.  Lond.  c. 
1760.  3  vol.     [br,  Mus. 

In  Darmst.  3  Ouvei*turen  in  Stb.,  Ms. 
nur  mit  Abel  gez. 

In  Hofb.  Wien,  ohne  Vornamen:  An- 
dante per  2  V.  Va.  e  Vol.  Ms.  P. 

A  favourite  gr.  orchestre  for  the  Pfte. 
or  Harps.  Lond.     [br.  Mus. 

6  Coucerte  p.  le  Clav,  ou  Pfte.  av. 
l'accomp.  de  2  V.  et  Vcl.  op.  11.  Lond., 
Bremner.  fol.  4  Stb.  (Er  nennt  sich  hier 
Kammennusikus  Ihrer  Maj.  der  Kgin. 
von  Britannien.  Der  Charakter  der  Con- 
certe  ist  melodiös  u.  heiter  in  einfachem 
Stile,  ohne  viel  Passagen.)  [B.  B:  Ausg. 
Amst,  J.  J.  Hummel.  —  B.  Hbg.  4  Stb. 
Dresd.  Mus. 

Ms.  Dresd.  Mus:  6  Concerte  per  il 
Cembalo  concert.  Accomodato  per  2 
Cembali,     qufol. 

Ms.  252  in  K.,  B.  B.  Conc.  a  Vcl. 
concert.  c.  2  V.  Va.  et  Bc.  Stb. 

Ms.  253  in  K.,  B.  B:  Conc.  (Esd.)  ä 
Cemb.  conc.  2  Fl.  2  V.  Va.  et  B.  Stb. 
fol. 

Ms.  KarlsiTihe:  Concerto  a  5  ström. 
Cd.  Streichquart,  u.  Fl.  3  Sätze.  Stb. 

5  Coucertos  f.  Fl.  trav.  P.  Ms.  4". 
[B.  Lpz. 

Concerto  in  C.  (Vcl.  concert.)  Ms. 
Stb.     [Berlin  K.    H. 

Six  Quartettes  for  two  Violins  &  Tenor 
&  Violoncello  obl.  op.  8.  London  printed 
for  the  Author  &  sold  by  K.  Bremner 
fol.  4  Stb.     [B.  Wagener.    B.  B. 

—  6  Quart,  ä  2  V.  A.  Vcl.  obl.  op.  8. 
Amst.  fol.     [br.  Mus.     Upsala. 

A  second  set  of  6  Quartettes  for  2  V. 
Ten.  &  Vcl.  obl.  op.  12  London,  for  the 
author  &  sold  by  E.  Bremner.  4  Stb.^ 
[br.  Mus.     B.  Wagener. 

—  6  Quatuors,  op.  12.  Berlin  et  Amst., 
Hummel.  Stb.  [Berlin  K.  H.  —  Dort 
noch  im  Ms.  7  Quartette. 

6  Quatuors,  dem  Prinzen  von  Preufsen 
ge"w.  London.  4  Stb.  [Berlin  K.  H. 
Musikfr.  Wien. 

6  Quatuors  p.  2  V.  A.  et  Vcl.  Lond. 
[br.  Mus. 

2  Quartette  f.  4  Streichinstr.  Stb. 
[Musikfr.  Wien. 

1  Quart,  dito  Ms.  4  Stb.     [Bnissel  Cons. 

Streichquart,  in  Joh.  Chrstn.  Bach's 
6   Quatuors.     [br.  Mus.      Musikfr.  Wien. 


op.  2.  Six  Sonatas  for  the  Harpsicord 
with  acc.  for  a  Flute  germ.  or  V.  and 
Vcl.  Lond.  Bremner.  3  Stb.  [B.  Wagener. 
br.  Mus.    BerUn  Th. 

Six  Sonates  for  two  Violins  or  a  Ger- 
man  Flute  and  Violin  with  a  Thorough 
Bass  for  the  Harpsichord,  ded.  Earl  of 
Ashburnham.  op.  3.  London,  printed  for 
the  Autor  and  sold  by  R.  Bremner.  fol. 
3  Stb.     [B.  Wagener.     br.  Mus. 

—  Six  Trios  ä  2  V.  e  Basse  c.  op.  3.  . 
3  Stb.  Amst.  et  a  la  Haye  chez  Hummel, 
fol.     [B,  B. 

Six  Sonatas  for  the  Clavecin  avec  l'acc. 
d'  un  V.  ou  flute  trav.  et  d'  un  Vcl.  op. 
4.  Lond.  Bremner.  3  Stb.     [B.  Wagener. 

Six  Sonatas  for  a  Violtn,  a  Violoncello 
and  a  Base  for  the  Hai'psichord.  op.  9. 
London,  printed  for  the  Autor  and  sold 
at  his  House  also  by  E.  Bremner  fol.  3 
Stb.     [B.  Wagener.     br.  Mus. 

3  Trios  for  a  V.  Vcl.  and  B.  figured 
for  the  org.  or  harps.  Lond.,  Longman, 
Lukey  &  Co.  3  Stb.  Sind  aus  op.  9, 
No.  1.  4.  6.  [br.  Mus.  B.  Hbg.  B. 
Wagener. 

6  Trios  for  a  V.,  Ten,  and  Vcl.  op.  16. 
Lond.     [br.  Mus. 

4  Trios,  2  for  2  flutes  and  a  B.  and  a 
2  for  a  Fl.  V.  and  B.  op.  16.  Lond. 
[br.  Mus. 

6  easy  Sonattas  for  the  Hai-psichord  or 
for  a  Viola  da  Gamba,  Violin  or  german 
Flute  with  a  Thorough  Bass  Accompag. 
Amst.,  chez  Hummel,  qufol.  [Dresd. 
Mus. 

Ms.  Dresd.  Mus:  6  Sonate  ä  Clavicem- 
balo  oblig.  ^c.  Viol.  e  Flauto  traverse. 
qufol. 

6  Sonatines  p.  le  clav.  ou  le  vielen  et 
basse    cont.     Ajnst.,   Hummel,     quer   8^. 

Ms.'  B.  ß.  251  in  K.  Trio  (Gd.)  per  il 
Fl.  trav.,  V.  c.  Bc.  3  Stb.  fol. 

dito  Ms.  252  in  K.  (7)  Sonaten  (p.  2 
Fl.  c.  B.)  3  Stb.  fol. 

dito  Ms.  254  in  K.  6  Sonates  p.  le 
Clav.  acc.  1  V.  ou  Fl.  trav.  &  Vcl.  Stb. 
fol. 

dito  Ms.  255  in  K.  Trio  ex  C|J  per  il 
Cemb.  et  Violino.    Stb.  fol. 

3  Trios  f.  2  V.  u.  B.     [Musikfr.  Wien. 

6  Sonates  a  3  Fol.  Ms.  Upsala. 

1  Trio  in  Joh.  Chrstn.  Bach's  6  Trios, 
bei  Hummel  in  Berlin  und  Amst. 

6  Sonate  a  solo  per  il  Fl.  trav.  e  B. 
op.  5.     Lond.     [br.  Mus. 

6  dito,  op.  6.  Ib.  [br.  Mus.,  nebst  einer 
anderen  Ausg. 

1777.  op.  13.     Six  Sonates  p.  le  Clav. 


Abel,  L.  A. 


30 


Abell,  John. 


ou  Pfte.  avec  acc.  d'un  V.,  ded.  la  Comt. 
d'Abingdon.  Loüdon,  ßremner.  Part.  fol. 
35  S.     [B.  Wagener.     br.  Mus. 

—  Ausg.  A  la  Haye,  chez  B.  Hummel 
et  fils.     [Dresd.  Mus, 

Six  Sonates  pour  le  Clavecin  ou  Pfte. 
avec  acc.  d'un  Violen,  Ded.  a  duchesse 
de  Saxe  "Weimar.     Op.   18.     London,   S. 

A.  and  P.  Thompson.    P.  43  S.    [br.  Mus. 

B.  Wagener.     Glasgow. 

6  Sonatas  for  the  Pforte,  with  an  Ac- 
comp.  for  a  Violin  ded.  to  the  Queen. 
London,  printed  for  Harrison  &  Comp.  8^. 
44  Seit.     [B.  Wagener. 

6  Sonate  a  Clavic.  obl.  c.  V.  ö  Fl.  trav. 
Lpz.  1762  Breitk.  2  Stb.  fol.  [B.  B. 
Brüss.  Cons. 

op.  1.  XTT  Sonate  ä  V.  col  B.  Amst. 
[Rostock,  Kopie  in  Stb. 

2  Sonaten  f.  Vcl.  u.  B.  und  2  Sonaten 
f.  Gambe  u.  B.  in  Mss.     [Berlin  K.  H. 
These  adagio's  the  compos.  of  (the  late) 

C.  F.  Abel,  are  now  published ...  J.  B. 
Gramer.  Lond.  (1820)  print.  by  the  royal 
harmonie  Institut,  fol.  19  S.  [B.  Lpz. 
br.  Mus.     Brüssel. 

1  Allegro  in  Breitkopf's  Eaccolta  1761. 

Orgelkomp.  im  Ms.  391.     [br.  Mus. 

In  G.  Hiles:  Short  voluntaries  for  the 
organ  selected  from  the  works  of  A. . . 
(1851).     [br.  Mus. 

Abel,  Leoi)old  August,  (senior 
nach  Gramer)  geb.  zu  Köthen  1717, 
gest.  25.  Aug.  1794,  77  Jahr  alt 
zu  Ludwigslust  (Mecklenb.  Kirchen- 
buch nach  Kade's  Kat.  1,93),  Sohn 
des  Christ.  Ferdinand  und  Bruder 
des  Karl  Friedrich,  bildete  sich 
zum  Violinisten  aus,  trat  in  das 
Mcoünische  Orchester  in  Braun- 
schweig, wurde  1758  Konzert- 
meister in  Sondershausen,  wo  er 
(nach  Gerber)  ein  vorzügliches  Ta- 
lent in  der  Direktion  des  Orchesters 
zeigte;  1766  ging  er  als  Konzert- 
meister nach  Berlin  in  die  Kapelle 
des  Mrkgr.  von  Brandenburg- 
Schwedt  und  1769  nach  Schwerin, 
wo  er  1786  die  2te  Stelle  unter 
den  Instrumentisten  einnahm  (Kade). 
Die  Kgl.  Bibl.  in  Berlin  besitzt 
sein  eigen  in  Wasserfarben  ge- 
maltes    Porträt,     dat,     24/3      79, 


(Gerber  1.  Ledebur.)  Er  soll  sich 
auch  Leba  genannt  haben. 

Sinfonia  ä  8  voci,  2  V.  2  Ob.  2  Fl.  2 
Cor.  Va.  Vcl.  Bc.  e  Cemb.  compos . .  . 
1776.  Ms.  Stb.  Dieselbe  Sinf.  auch  unter 
dem  Namen  Leba  (siehe  Kade's  Kat.  2, 
7  nebst  seiner  Hds.)     [Schwerin  F. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  unter 
L.  Abel: 

Sinfoniesatz  zu  einer  Kirch encan täte  f. 
V,  u.  Vcl. 

24  kl.  Etüden  f.  V.  in  der  1.  Lage  op.  10. 

Gebrochene  Accorde  und  Arpeggien  in 
allen  Tonarten  f.  V.  op.  11. 

Abel,  Thomas,  Musiklehrer  und 
Grammatiker  der  Königin  Katha- 
rina, Gemahlin  Heinrich  des  VIII. 
von  England,  ward  am  30.  Juli 
1540  gehangen  und  gevierteilt. 
(Burney  5,  575). 
Abelardus,  siehe  Abailard. 
Abell,  John,  ein  berühmter  Al- 
tist und  Lautenist  in  England, 
wurde  am  1/5  1679  als  Gentle- 
man extraordin.  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle in  London  angestellt  u.  auf 
Kosten  des  Königs  Karls  11,  nach 
Italien  zur  weiteren  Ausbildung 
geschickt  (1682).  Um  1688  begab 
er  sich  auf -Konzertreisen.  Matthe- 
son  erzählt  im  voUkom.  Kapellm., 
dass  er  mit  grofsem  Erfolge  in 
Holland  und  in  Hamburg  auftrat, 
selbst  bis  nach  Polen  wanderte, 
kehrte  aber  dann  nach  England 
zurück  und  nahm  am  10/12  1700 
seinen  Platz  in  der  Kgl.  Kapelle 
wieder  ein  (Rimbault  220).  Gegen 
1716  muss  er  gestorben  sein.  Wie 
weit  Hawkins  4,  445  Beschreibung 
seines  abenteuerlichen  Lebens  rich- 
tig ist,  bleibt  dahingestellt.  (Grove.) 
Man  kennt  von  seinen  Werken: 

A  coUection  of  songs  in  several  lan- 
guages.  Lond.  1701.  fol,  [br.  Mus.  Glas- 
gow.    R.  C.  of  Mus, 

A  coUection  of  scotch  songs.    [br.  Mus. 

A  coUection  of  songs  in  english.  Lond. 
1701,  fol.     [ß.  C.  of  Mus. 

A  song  on  Queen  Ann's  Coronation,  the 
words  by  Mr.  Täte  (Lond.  1702)  fol.  [br. 
Mus. 


Abendroth. 


31 


Abingdon. 


Ms.  634  br.  Mus.     Songs  in  1  vol. 

Abendroth,  Martin,  aus  Eis- 
leben. Organist,  befand  sich  1596 
unter  den  Examinatoren,  welche 
das  neue  Orgelwerk  zu  Grüningen 
prüften  (Werckraeister). 

Abendt,  Andreas,  Yiolinist  an 
der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien  von 
1686  bis  zu  seinem  Tode  am 
3.  Dez.  1729,  78  J.  alt.  Erhält 
anfänglich  37  fl.  30  kr.,  von  1712 
ab  als  1.  Violinist  300  fl.  (Köchel  1). 

Abensperg,  Frater  Greorg  Mar- 
tin, gestorben  1684  im  Kloster 
Emmeram  in  Eegensburg,  in  welches 
er  1671  eintrat  und  das  Kantorat 
verwaltete.  (Kornmüller  1  Nach- 
trag.) 

Aber,  Griovanni,  1779  Flötist 
am  Scalatheater  zu  Mailand  (Cam- 
biasi  115).  Die  Bibl.  des  Mai- 
länder Cons.  besitzt  3  Concerti  per 
flauto  con.  acc.  di  V.  Ya.  Corni  e 
B.  in  Stb.  Ms.  —  8  Quintetti  für  2 
Fl.  2  Hörn,  u,  B.  oder  2  Fl.  2  V. 
u.  B.  —  2  Quartetti  f.  Fl.  V.  Sal- 
terio  u.  B.  —  15  Trii  f.  verschie- 
dene Insti\  1  Duo  f.  2  Fl.  Alle 
im  Ms.  u.  Stb. 

Abercorn,  Lord,  früher  trug 
er  den  Namen  Paisley,  ein  Eng- 
länder und  Schüler  Pepusch', 
welcher  die  Yorträge  desselben 
notierte  und  als  eigene  Arbeit  her- 
ausgab. Die  Bibl.  des  Anderson's 
Coli,  in  Griasgow  besitzt  2  Ab-, 
handlungen,  die  seinen  Namen 
tragen : 

1.  A  Short  treatise  on  harmony,  con- 
taining  the  chief  rules  for  composing  in 
2,  3  and  4  parts.  Lond.  1730.  quS«. 

2.  A  treatise  on  harmony,  containing 
the  Chief  rules  for  composing  in  2,  3  and 
4  paiis.  2.  ed.,  alter'd,  enlarg'd  and  illu- 
strated  by  exaniples  in  notes.  Lond.  1731. 
quSO. 

Abercroml)ie, . . .  wird  in  Cle- 
menti's  Yerlagsverz.  von  1799  mit 
„Lesson's  for  the  Pfte"  augeführt. 


ATbgewürdigte      Wagemeister, 
siehe  Mattheson,  Joh. 

Abhandlung  von  den  Trom- 
petern und  ihren  Kechten  . .  . 
(Becker  1,198  Titel)  Abgedr.  in 
den  Abhdlgeu.  der  prüfenden  Ge- 
sellschaft zu  Halle,  5.  Probe,  3. 
Abthlg.  S.  409—446.  Forts,  ebd. 
Halle  1741.  8».  4.  Thl.  No.  3. 

Abhandlung  von  dem  Einflüsse 
der  Mus.  in  die  Gesundheit.  Lpz. 
1770.  80.     [B.  M. 

Abhandlung  über  Kunst  1756. 
Siehe  Harris,  James. 

Abicht,  Johann  Greorg,  Dr. 
der  Theologie,  Generalsuperinten- 
dent an  St.  Marien  in  Wittenberg, 
geb.  21.  März  1672  zu  Königsee 
im  Schwarzburgischen  und  gest. 
5.  Juni  1740  in  Wittenberg,  be- 
schäftigte sich  vorzüglich  mit  he- 
bräischer Musik  und  ihren  Accen- 
ten.  Fetis  verzeichnet  die  Ab- 
handlungen genau.  Die  zuletzt 
verzeichnete  „Accentus  Hebraeo- 
rum"  .  , .  Lips.  1715  Koenig,  be- 
findet sich  in  der  Hofb.  Wien 
(Becker  2,  11). 

Abingdon  (Abyngdon),  Henry, 
war  der  erste  Lehrer  und  Chor- 
direktor des  Knabenchors  a.  d. 
Kgl.  Kapelle  zu  London  unter 
Edward  lY.  (1473/4)  und  erhielt 
jährl.  40  Marks  Gehalt,  die  ihm 
am  5/5  1464  bewilligt  wurden. 
Lebte   bis  c.  1493.     Rimbault  lY. 

Abingdon,  Willoughby,  Earl 
of,  (der  Kat.  des  br.  Mus.  ver- 
zeichnet ihn  unter  Bertie,  viel- 
leicht ein  angenommener  Name), 
ein  englischer  Musikliebhaber,  wel- 
cher komponierte  und  die  Flöte 
blies,  auch  Konzerte  in  London 
einrichtete.  Er  war  geb.  16/1 
1740  und  t  26/9  1799  zu  Lon- 
don (Brown.)  Er  folgte  1760 
seinem  Yater  als  Earle  und  wurde 
Erzbischof  von  York  (Stephen).  Yen 


Abington. 


32 


Abos. 


seinen  Kompositionen  haben  sich 
erhalten : 

A  selection  of  12  Psalms  &  Hyinns. 
Lond.  (1793)  qufol.     [br.  Mus. 

A  representation  of  the  execution  of 
Mary  Queen  of  Scots,  in  seven  views. 
The  music  composed  &  adapted  to  each. 
by  the...  Lond.  1790  qufol.  [Glasgow, 
br.  Mus. 

12  sentimental  Catches  &  Glees  for  3 
voices,  melodized  by  . . .  The  accomp.  for 
the  harp  or  pfte.  by  Haydn.  London, 
qufol.    [K.  C.  of  Mus.     Glasgow,    br.  Mus. 

Sis  songs  &  a  duet  (mit  seinem  Portr.) 
Lond.  fol.     [br.  Mus. 

Six  of  the  last  vocal  pieces,  arranged 
with  pfte.  by  T.  Monzani.  Lond.  c.  1800. 
fol.     [br.  Mus. 

The  effects  of  gamiug  (a  song)  fol.  und 
noch  2  andere  in  Einzeldrucken  [br.  Mus. 

12  Countiy  Dances  &  3  Capriccios  for 
2  Fl.  &  B.  Lond.  fol.     [br.  Mus. 

2  Gesge.  im  Samlwk.  Clio  &  Eutei-pe 
1758,  mit  Abigton  gez. 

Abington, . . .  ein  englischer  Mu- 
siker aus  der  Mitte  des  17.  Jhs., 
von  dem  sich  einige  Airs  in  der 
Samlg.  Airs  1676b.  befinden. 

AMngton,  Joseph,  wurde  1740 
Organist  an  St.  Martin  in  London 
(Mattheson  1,  428).  Im  Jahre  1741 
wird  er  Mitglied  der  Kgl.  Kapelle 
in  London  (Viertel].  8,  518), 

Abington,  Leonard.   Yon  ihm 

besitzt  das  brit.  Museum: 

The  Bashfull  Shepherd.  The  words  by 
Mr.  S.  Boyce.     (Lond.  c.  1770.) 

Bright  Celia's  charms  (ein  Gesang  im 
Druck)   und  noch  vier  ähnliche  Gesänge. 

1  Song  im  Einzeldruck  in  Songs:  A 
coUection  [R.  C  of  Mus.  1373. 

Abington,  William.  Das  bri- 
tisch Mus.  besitzt  von  diesem  eng- 
lischen Komponisten  aus  dem  Ende 
des  18.  Jhs.: 

6  fav.  Canzonets  with  an  acc.  for  a  V. 
op.  1.     Lond.  c.  1790  fol. 

The  devoted  &  victorious  british  Sol- 
dier  . .  a  song.  Lond.  1803  fol. 

Aufserdem  noch  3  Gesänge  in  Einzel- 
drucken und  2  Märsche. 

Aboelardus  (Abelardus),  Petrus, 
siehe  Abailard,  Pierre. 
Abondante,  Julio,  ein  Laute- 


nist  und  Komponist  für  Laute  im 
16.  Jh.,  gab  heraus: 

Intabolatura  di  . . .  sopra  el  lauto  de 
ogni  Sorte  de  balli.  Ven,  1536  Gard.  1 
vol.  mit  32  Nrn.  in  kl.  qu40.  [Hofb. 
Wien. 

Intabolatura  di  lautto  libro  2.  Madrigali 
a  5  &  a  4.  Canzoui  franeese  a  5  &  a  4. 
Motetti  a  5  &  a  4.  Ricercari  di  fantasia. 
Napolitane  a  4  Intabulati . . .  Ven.  1548 
Scotto,  1  vol.  in  kl.  40.  29  Nrn.  von  Leo- 
nardo Barre^  Cipr.  Rore,  Pre  Nicola 
Vicentius  und  Willaert.  Die  Uebrigeu 
vom  Herausgeber.     [Hofb.  "Wien. 

Das  3.  u.  4.  Buch  fehlt.  Das  5.  siehe 
unter  Abundante.     (M.  f.  M.  8,  120.) 

Abos  (Abbos,  Avos^  Avossa), 
Gleronimo  (Girolamo),  geb.  zu 
Malta  um  1708,  gest.  in  Neapel 
gegen  1786.  Kam  jung  nach  Ne- 
apel und  studierte  unter  Leo  und 
Durante,  fand  dann  Anstellung  im 
Conservatorium  della  Pietä  de'Tur- 
chini,  lehrte  in  einem  Frauenkloster 
in  Neapel  Gesang  und  versah  da- 
selbst auch  die  Kapellmeisterstelle. 
Als  Komponist  wandte  er  sich  der 
Oper  zu  und  schrieb  „La  pupilla 
e  '1  tuttore",  „La  serva  padrona" 
und  L'Ifigenia  in  Aulide".  1746 
kam  sein  ,,Artaserse"  in  Venedig 
zur  Aufführung.  1750  ging  er 
nach  Rom  und  schrieb  den  „Adri- 
ane". 1756  reiste  er  nach  London 
und  wurde  Clavicembalist  an  der 
italienischen  Oper,  schrieb  den 
„Tito  Manlio"  (den  Walsh  in  be- 
kannter Manier  druckte)  und  be- 
teiligte sich  an  der  Mischoper 
„Creso".  Nach  seiner  Rückkehr 
nach  Neapel  wurde  er  am  Conser- 
vatorium della  Pietä  als  Lehrer 
angestellt.  Burney  giebt  ihm  den 
Anrede -Titel  „Sir"  und  daraus 
machen  Gerber,  Schilling  und  Nach- 
folger einen  zweiten  Abos,  mit 
Vornamen  „Syr".  (Fetis,  Grove, 
Burnej  7,466.)  Von  seinen  Kom- 
positionen kann  ich  nachweisen: 

Tito  Manlio.  Opera  in  3  atti.  Ms.  P. 
[Hofb.  Wien. 


Abos. 


33 


Abraham. 


—  Mailand  Cons.  Opera  ia  2  atti? 
Ms.  P. 

Stabat  mater  3  yoc.  iu  C.  J.  Latrobe's 
Sainlwk.  1806—25.  6  voU.  (ohne  Vor- 
namen). 

Dixit  Dnus.  Dno.  5  voc.  c.  V.  Corn. 
e  B.  Ms.  P.  unter  Äbbos  [B.  Lpz.  B. 
Kgsbg.     B.  B:  Ms.  300.  106  S.  iu  Dd. 

Kyrie  e  Gloria  a  2  cori  e  10  voci  cou 
tutti  istrom.  P.  fol.     [Neapel  Turch. 

Litanie  della  B.  V.  a  2  C.  ed  A..  c. 
Viel,  (in  Eaccolta  di  varj)  [Neapel  Turch. 

Mss.  B.  B.  301.  301  m.  2  Arien  „Scor- 
gerai  a.  Sopr.  c.  B.  2  Stb.  —  Finche  ar- 
mato  per  Sopr.   c.  2  V".  Corni  e  B.  Part. 

—  In  T4,  2  geistl.  Gsge.  zu  2  u.  3 
Stim.  mit  Viol.  P.;  in  T5S  andere  Gesge. 

B.  B.  Ms.  6300.  Kyrie  et  Gloria  4  voc. 
c.  Bc.  Cm.  Part,  (auch  in  Darmst»  Ms.) 

Mss.  Dresd.  Mus.  1.  87  Arien  in  Stb. 
2.  27  Arien  aus  Opern  iu  P.  3.  1  Duett 
aus  Alessandro,  P.  gez.  Ancona  1747. 

Mss.  B.  M: 

Kyrie  eleison  4  voc.  2  "V.  Va.  2  Ob. 
Bc.  P. 

—  Aria:  Cara  ti  lascio,  p.  Sopr.  c. 
Str.  P. 

—  Arien:  Lion  per  la  foresta,  Sopr. 

Luci  vezzose,  Sopr. 
Pensa  che  fido,  Sopr. 
QueU'  usignolo,         „ 
Scorgerai  che  noUj  „ 
Nou  pensar  bell',      „ 

Ms.  C.  P.  (mit  Abel  iu  1  Bde.) :  1  Messa 
u.  Dixit  Dominus  5  voc.  c.  instr. 

Ms.  357  br.  Mus.  2  Cantate. 

Ms.  321  br.  Mus.  mit  Arien,  Cantat. 
etc.  f.  1  St.  in  P. 

Ms.  Karlsruhe.  3  Arien  für  Sopran  u. 
Orchester:  1.  Vä  trä  le  selve.  2.  Vendetta 
mi  chiede.     3.  Se  d'  un  amor  tiranno. 

Ms.  Bologna:  Aria,  Belle  luci,  per  Sopr. 
c.  istrum.  P. 

Motette:  Adeste,  ah  non  tardate.  Ms.  P. 
[Darmst.  Ebendort  in  einer  Samlg.  Arien, 
Kat.  p.  94. 

Aria  per  il  Sopr.:  Ritorno  in  te  stesso 
c.  2  V.  Va.  e  B.  (in  Varia  738.20,  Ms.  B. 
Rostock). 

Ms.  15852  B.  Kgsbg.  enthält  aufser  dem 
Dixit:  1.  Tecum  principium.  2.  Juravit 
Dnus.  3.  Dnus.  a  dextris.  4.  Judicabit 
in  nationibus.  5.  De  toiTente  in  via.  6. 
Gloria  patri. 

5  Arien  im  Ms.  17563  in  P.  [Hofb. 
Wien. 

Ms.  19084,  4  voU.  P.  Roß.  Wien: 
Magnificat  a  4  concert.  con  strum.  ed  org. 

lIs.  im  Cons.  zu  Mailand.,  ein  Trio 
(Sinfonia)  m  Re  (Dd.)  per  2  V.  e  B.  in  Stb. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon. 


Ms.    D    24    in    Padua    Änt.:    Aria    c. 
istrum:  Si  meste  o  luci  amate. 

2  Gsge.  in  neuen  Ausg.     (Eitner  2), 

Abos   (Avosa)    GriUvScppe.     Die 

Hofb.  in  Wien  besitzt  unter  dem 
Namen_(7ms.  ^i'os  die  Oper,,//  Oiar- 
Ione''\  op.  beriiesca  in  3  atti.  P.  iu 
3  voll.  Ms.  18252.  Möglich,  dass 
der  Vorname  Gmsepjje  nur  irrtüm- 
lich verwendet  ist  und  Geronimo, 
resp.  Girolamo  gemeint  ist.  Das 
Textbuch  obiger  Oper  liegt  im 
Theaterarchiv  in  Turin  und  trägt 
den  Namen  Ävosa.,  1766  in  Turin 
aufgeführt.  Sowie  2.  La  pupilla 
scalti'a  von  Avos.  Turin  1774.  3. 
Medo  von  Abos,  ib.  1753.  Stets 
ohne  Vornamen,  daher  nur  mut- 
mafslich  hier  angeführt. 

Abost,  Franz,  1569/70  Intru- 
mentist  an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen mit  180  fl.  Gehalt  (Kreisarch.) 

Abraliall, . .  .  um  1702  Musikus 
a/d.  Hofkapelle   in   London  (Nagel 

1,  67).  Im  Jahre  1710  Avird  er 
Mr.  Gilbert  Ahrahall  genannt  und 
als  Mitglied  der  Kg).  Privatkapelle 
bez.     (Viertelj.  8,  515). 

Abraham,  siehe  Weifshan,  ein 

Lautenist. 

Abraham, . . .  Prof.  der  Klarinette 
u.  Solfeggien  in  Paris,  trat  um 
1790  ins  Orchester  des  Theaters 
»Declassements  comique«.  f  gegen 
1805.  Aufser  Bearbeitungen  von 
Opernmelodien  für  verschiedene 
Instrumente,  schrieb  er  3  Schulen 
für  das  Flageolet,  für  die  Klari- 
nette und  den  Fagott.     (Pctis.) 

Abraham  a  Saucta  Clara,  hiefs 
eigentlich     Ulrich    Megerle.,     geb. 

2.  Juli  1644  zu  Krähenheimstätten 
im  Württembergischen,  trat  1660 
in  den  Augustinerorden,  dann  ins 
Kloster  Taxa  in  Baiern  als  Predi- 
ger, 1669  wurde  er  in  Wien  Hof- 
prediger und  starb  1.  Dez.  1709 
daselbst.     Ein   berühmter   Kanzel- 


Abrahamsou. 


34 


Abundante. 


reclner.  In  Karajan's  Monographie, 
Wien  1867,  wird  er  auch  als  Kom- 
ponist erwähnt,  der  an  2000  Kom- 
positionen hinterlassen  haben  soll, 
teils  im  Druck,  teils  im  Ms.  Man 
vergleiche  damit  den  Artikel  Abra- 
ham Mcgcrle  und  mau  wird  er- 
kennen, dass  Karajan  den  Einen 
mit  dem  Anderen  verwechselt  hat. 

Abrahamsoll,  Werner  Haus 
Friedrieh,  geb.  10./4.  1744  zu 
Schleswig,  bis  1787  Stabskapitän 
und  Lehrer  am  Kadettonchore  in 
Kopenhagen,  zeichnete  sich  als 
Dilettant  aus.  Im  3.  Bde.  des 
Bragur  von  1794  befindet  sich  das 
Lied  » Yom  schönen  Midel«.  (Gerber 
1.  Schilling.) 

Ahraiiiiiio  dair  arpa,  ein  Enkel 
des  ^Z/mwod all' arpa,  war  um  1587 
Harfenist  am  Hofe  zu  Mantua. 
(Canal  49.) 

Abramo  dalPArpa,  Ebreo,  ein 
Harfenist,  diente  1542  am  Hofe 
in  Mantua  und  wird  noch  im  Dez. 
1566  erwähnt  (Canal  49.  Berto- 
lotti  35.) 

Abrams.  Drei  Sängerinnen  Ha?'- 
riet,  TJ/codosia  und  Elixa^  lebten 
in  der  2ten  Hälfte  des  18.  Jhs. 
bis  ins  19.  Jh.  hinein  in  England. 
Miss  Harriet  war  eine  fleifsige 
Komponistin,  von  der  das  br.  Mus. 
besitzt: 

1.  A  coUection  of  12  songs  with 
pfte.   Lond.  qufol.   Titel  fehlt. 

2.  A  book  of  songs.  Lond.  Titel 
fehlt. 

3.  8  italian  &  english  Canzonets 
for  1  or  2  v.  A^ith  harps.   Lond.    « 

4.  A  second    sett   (dito)   for   1, 

2  &  3  V.  with  pfte.    Lond. 

5.  Little   boy   blue  . . .  Glee   for 

3  V.    Lond. 

6.  0  memory  thou  fond  deceiver. 
Lond.,  und  noch  eine  Anzahl  Ge- 
sänge in  Londoner  Einzeldrucken. 


Abran,  ein  französischer  Kom- 
ponist, von  dem  nur  1  Chansou: 
Tant  vous  allez  doux  guillemette, 
4  voc.  in  den  Samlwken.  1569  v. 
1575  b.  und  1636  sich  befindet. 
(Eitner  1  und  M.  f.  M.  23,  26.) 

Abreg'6  des  rögles  de  compo- 
sition  et  d'accomp.  dedio  ä  la  Reine, 
par  M.  De***.  Paris  1760.  fol. 
[Glasgow, 

—  historique  de  la  menestran- 
die,  siehe  Besehe. 

Abrek,  Nicolas,  um  1603  Mu- 
siker an  der  Hofkapelle  Sigis- 
mund  HI.  König  von  Polen  (So- 
winski). 

Abs,   Josei)h  Theodosiiis,   ein 

Franziskanermönch,  gegen  1775  im 
Herzogt.  Berg  geb.,  wurde  später 
von  seinem  Orden  als  Direktor 
eines  Waisenhauses  nach  Königs- 
berg gesandt.  Die  B.  Kgsbg.  (Kat. 
p.  63)  besitzt  von  ihm:  300  Lieder 
u.  Gesänge  aus  den  besten  Dich- 
tern Deutschlands  gewählt  u.  mit 
1-,  2-,  3-  u.  4  stimmigen  Sang- 
weisen besetzt^  nebst  100  Denk- 
sprüchen, als  2-,  3-,  4-,  5-  und  6  st. 
Canons,  ein  Lese-,  Sprach-  u.  Ge- 
sang-Buch für  die  liebe  deutsche 
Jugend,  herausgeg.  von  . . .  Halber- 
stadt 1823  Dölle.  40.  372  S.  Mel. 
in  Ziffern. 

Absolon,  Johann,  geb.  um 
1747  zu  Auscha  im  Leitmeritzer 
Kreise,  besuchte  die  Schule  in  Prag 
und  trat  bei  den  Kreuzherrn  als 
Discantist  ein,  bildete  sich  darauf 
als  Yiohnist  aus  imd  wurde  an 
der  Ksl.  Hofmusikkapelle  in  St. 
Petersburg   angestellt.    (Gerber  1.) 

Abundante,  M.  (xiulio,  detto 
dal  Pestrino,  ist  jedenfalls  ein 
anderer  Lautenist  als  der  unter 
Julio  Abondante  verzeichnete,  nicht 
nur    weist    die    Zeit    darauf    hin, 


Abundi. 


35 


Accorona. 


sondern  auch  der  Beiname  (M.  f. 
M.  8,  121.)  Er  gab  scheinbar  als 
Anschhiss  an  die  Samlg.  von  Abon- 
dante  heraus: 

II  quinto  libro  de  tabolatura 
da  liuto  de  .  .  .  Nella  quäl  si  con- 
tiene  Fantasie  diuerse,  Pafs'e  mezi 
&  Padoane,  Nouamente  composte 
. .  .  Yen.  1587  Gardano.  1  vol.  in 
kl.  qu4o.  34  Nrn.  61  S.  Sämtliche 
Nrn.  mit  seinem  Namen  gez.,  auch 
oft  mit  „Giulio  del  Pestrino." 
[Hofb.  Wien.     Bologna. 

Abundi,  Antonelli,  vielleicht 
ein  Komponist  des  16.  Jhs.,  von 
dem  die  Proske  -  Mettenleitersche 
Bibl.  in  Regeusburg  eine  6  st.  Mo- 
tette im  Ms.  in  P.  u.  St.  besitzt: 
„Quem  vidistis  pastores." 

Abyngdoii,  Henry,  ein  Kleriker 
und  Musiker,  der  am  24.  Nov. 
1447  Subceutor  zu  Wells  wurde 
und  am  1.  Sept.  1497  starb.  Im 
Mai  1465  wurde  er  zum  „Master 
of  song"  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
London  ernannt.  1478  erhielt  er 
dieselbe  Stellung  zu  Bristol  im 
Katharinen  Hospital.  (Grove  teilt 
die  Dokumente  mit.) 

Academie.  An  account  of  the 
Institution  and  progress  of  the  aca- 
demie of  ancient  music,  with  a 
comparative  view  of  the  music  of 
the  past  and  present  times,  by  a 
member.  London  1740.  8^.  [Brüssel 
4202.  B.  B.  eine  Ausgabe:  Lond.. 
1770. 

Titres  concernant  Y academie  roy- 
ale  de  musique.  (Paris)  1740.  4^. 
[Brüssel  3846. 

Arrest  du  conseil  d'etat  du  roy; 
en  faveur  de  Vacademie  roy.  de 
mus.,  contre  les  comediens  Italiens. 
Du  1.  septemb.  1745.  Paris  1753 
Le  Mercier.  4^.     [Brüssel  3848. 

Aeaen,  Arnold,  siehe  Caen. 

Acajoii,  ...  in    Rellstab's   Ver- 


zeichnis von  1790  ist  eine  Ouver- 
türe ä  8  pt.  angezeigt. 

Acca, . . .  Theoretiker  des  7.  Jhs., 
war  Bischof  zu  Hexham  in  Eng- 
land (Gerbert  4,  260). 

Accademico  Invaghito  (degl' 
Elevati  imd  deTilomeli)  sind  nach 
Vogel  die  Komponisten:  Pietro 
Benedetti  und  Tomaso  Pecci. 

Accelli,  siehe  Acelli. 

Acciajuoli,  Filippo,  geb.  zu 
Rom  um  1637,  gest.  ebd.  3./2. 
1700.  Trat  in  den  Malteser  Orden 
ein  und  reiste  in  der  Welt  umher, 
bis  er  sich  wieder  in  Rom  uieder- 
liefs  und  Opern  dichtete  und  kom- 
ponierte. Fetis  und  zum  Teil  Cle- 
ment verzeichnen  folgende:  1.  11 
Girello.  Modena  1675,  Ven.  1682. 

2.  La  Damina  placata,  Ven.  1680. 

3.  L'ülisse  in  Feaccia,  Ven.  1681. 

4.  Chi  e  causa  del  suo  mal,  pianga 
se  stesso,  poesia  d'Ovidio,  e  rausica 
d'Orfeo.  In  der  Wiener  Ausstellung 
befand  sich  das  Textbuch  von 
Nr.  3,  im  Besitze  des  Herrn  Dr. 
Bonamici  in  Livomo. 

Accorimboni,  Agostiuo,  geb. 
zu  Rom  um  1754,  (AI.  Fuchs 
schreibt  auf  dem  unten  angezeigten 
Autograph:  geb.  28.  Aug.  1739), 
gest.  (nach  Paloschi)  13.  Aug.  1818 
zu  Rom.  Kapellmeister  zu  Rom 
und  Schiller  des  Rinaido  di  Caprea 
(siehe  das  Autogr.)  Mit  28  Jahren 
brachte  er  die  Oper  „II  regno  delle 
Amazzoni"  auf  die  Bühne  in  Parma 
(1782)  und  1786  in  Rom  die  Oper 
„II  podestä  di  Tuffo  autico",  später 
wandte  er  sich  der  Kirchenmusik 
zu.  Die  B.  B.  besitzt  im  Auto- 
graph (Grasnick  IV)  ein  ,,Recordare 
virgo"  f.  Sopr.  mit  Bc,  eine 
lustige  oberflächliche  und  schab- 
lonenhafte Musik.  In  Bologna  Ms. 
P.  dieAria:  Fate  largo,  Signori,  per 
Basso  c.  V. 

Accorona ,     Antonio ,     wahr- 

3* 


Accorsi. 


36 


Actis, 


scheinlich  ein  Komponist  des  17. 
Jhs.^  von  dem  die  B.  Upsala  im 
Ms.  in  Stim.  fol.  besitzt:  „Exurgat 
Psalteriuni''  ä  5:  2  C.  et  3  instr. 
c.  Bc. 

Accorsi,  D.  (xiacomo,  war  Yice- 
organist  an  Kammer  und  Kirche 
a/d.  Hofkapelle  zu  Mantua  und 
wurde  am  6.  Jan.  1688  Kapell- 
meister und  Organist.  (Bertolotti 
115). 

Accot,  Jörg,  Ksl.  Organist  in 
Innsbruck  neben  Hofflieimer,  gez. 
vom  Jahre  1507  ab  (M.  f.  M.  29, 
Beilage  Nachrichten  am  Hofe  zu 
Innsbruck  S.  44,  2.  46,  11.)  1509 
scheint  er  seinen  Abschied  erhalten 
zu  haben. 

Account  (An)  of  the  origin  & 
progress.  improvements  of  the  dia- 
tonic  Scale  . . .  also  the'  elements 
of  tuning  the  harps.  etc.  with  a 
new  Scale.  Lond.  s.  a.  8^.  [Glas- 
gow,    br.  Mus. 

Ace,  Jeaii-Baptiste  d',  um  1711 

als  Flötist  a/d.  Hofkapelle  in  Dres- 
den mit  400  Thlr.  Gehalt  angestellt. 
(Fürstenau  1,  114.)  Ein  späterer 
Äce  war  Violinist  und  Schüler  Frz. 
Benda's  in  Berlin. 

Acelli  (Accelli),  Cesare,  ein  ita- 
lienischer Komponist  des  16.  Jhs., 
von  dem  sich  3  Madrigale  in 
Samlwken.  befinden  und  zwar  in 
1586  f,  1588  d  und  in  einem  bis- 
her unbekannten  Samlwk.  in  Mo- 
dena:  „L'amorosa  caccia  . . .  a  5  v. 
Yen.  1588  p.  11  (siehe  unter  An- 
gelo  Gardano).  Ferner  in  Giac. 
Yincenti's  Samlwk.  Fiori  musi- 
cali,  lib.  2.  1598  mit  3  Aufl.:  2 
Canzonen  zu  3  Stim. 

Acetti,  Calimcria,  ein  zweiter 
Acetti,  (xirolamo  Domciiico  und 
ein  dritter:  Glirolamo  Francesco, 
sind  alle  di-ei  aus  Orzinuovi  (degli 
Orzinuovi);    sie   waren  Musiktheo- 


retiker und  Organisten  in  Brescia 
im  16.  Jh.  (Yalentini  1). 

Acevo,  siehe  Alyarez. 

Acli,  Julius  von,  wird  am  18. 
Okt.  1627  dem  Balth.  Cammerloher 
in  München  in  die  Lehre  gegeben, 
um  Orgelspiel  und  Komposition  zu 
erlernen    (Kreisarch.  in  München). 

Acllille  reconnu  p.  Ulysse,  dans 
Scyros.  Ballet.  JVIh.  1775  [Karls- 
ruhe. 

Achilles.  Unter  diesem  Namen 
besitzt  die  B.  B.  im  Ms.  450, 
Samlbd.  P.  Nr.  30  eine  Cantate 
resp.  Motette :  Christ  ist  erstanden, 
für  Canto  solo,  Y.  solo  c.  Continuo 
di  . .  .  3  Bll.  Kopie  aus  dem  An- 
fange des  18.  Jks. 

Achter,  Pater  Ulrich,  geb.  10. 
März  1777  zu  Aichach,  gest.  im 
Okt.  1803  ebd.,  trat  1798  ins 
Kloster  Scheyern  (Oberbaiern)  u. 
komponierte  geistl.  Musik.  (Korn- 
müller 1,  209.) 

Ackerfeld,  Armand  d',  lebte 
am  Ende  des  18.  Jhs.  und  gab  15 
Yar.  f.  Pfte.  als  op.  6  in  Augsburg 
bei  Gombart  heraus.  (Katalog.) 

Ackermann,  Dr.  Johann  Karl 
Heinrich,  ein  Arzt,  geb.  1765  zu 
Zeitz,  t  22./10.  1792  ebd.,  gab 
heraus:  Ueber  die  Yorzüge  der 
Musik,  eine  Rede.  Leipz.  1791. 
8".  27  S.  Eine  ästhetische  Ab- 
handlung.    [B.  Lpz. 

Ackeroyd,  siehe  Akeroyd, 

Acosta,  Abbate,  ein  Musiker 
des  18.  Jhs.,  von  dem  die  B.  B. 
im  Ms.  320  in  K.  ein  Duo  für  2 
Y.  in  Stb.  besitzt. 

Acourt, . . .  ein  Komponist  aus 
dem  Anfange  des  15.  Jhs.,  kommt 
hn  Codex,  Ms.  Canonici  raisc.  213 
der  Bodleianbibl.  zu  Oxford  mit 
dem  Gesge.  vor  „Je  demande  ma 
bienvenue"  3  voc.  fol.  17.  In  P. 
mitgeteilt  in  Stainer's  Dufay  S.  50. 

Actis,    Abbate,    ein     gelehrter 


Adalbert. 


37 


Adam  von  Fulda. 


Piemontese,  Mitglied  der  Aka- 
demie zu  Tiu-in  am  Ende  des  18. 
Jhs.,  hat  in  den  Publikationen 
obiger  Akademie  von  1788 — 89 
(Turino  1790)  veröffentlicht:  Ob- 
servations  sur  Techo  oii  porte-voix 
de  l'eglisc  de  Girgenti  (nach  Fetis). 

Adalbert,  Sanct,  mit  Namen 
Swiciity  Woyciech,  ein  Bischof 
von  Prag,  geb.  um  939  in  Böhmen, 
ist  der  Autor  der  Hymne  „Boga- 
RodziQa",  die  Gerbert  4,  348  mit- 
teilt, darauf  in  der  Revue  music. 
Bd.  4,  202  u.  in  Sowinski's  Lexi- 
con  p.  64,  der  überhaupt  sehr 
ausführlich  berichtet.  Siehe  auch 
Gerbert  5,  25.  35.  373. 

Adam  Schapenmelk  of  de  ver- 
liefde  Dorps-barbier,  komische  trek 
met  zang,  Ms.  kl.  8<>.  87  Bll.  mit 
Musik  (Zeit?)     [Amst. 

Adaui,  Kanonikus  der  Abtei 
St.  Victor  bei  Paris,  f  11. /7.  1177,' 
ist  der  Komponist  mehrerer  Hym- 
nen, wie  Fetis  schreibt. 

Adam,...  1612  Violinist,  ge- 
nannt „der  Pohlnische  Violist"  am 
Hofe  zu  Berlin  mit  400  Thh-.  Ge- 
halt (Schneider  28). 

Adam,  .  .  .  lebte  nach  Buruey 
3,  39  im  Jahre  1772  in  Dresden. 

Adam  Aquaiius,  Belgier,  nach 
Tschudi's  Ms.  463  in  qu40,  Stiftb. 
St.  Gallen,  inkompl.,  in  dem  sich 
ein  „Sub  tuum  praesidium"  4  v.  be- 
findet. 

Adam  de  la  Bassee,  Kanonikus 
am  Kollegium  an  St.  Peter  zu 
Lille,  t  25./2.  1286  (Coussemaker 
5,  205).  Er  ist  der  Komponist  von 
liturgischen  Gesängen,  die  Abbe 
D.  Carnel  im  Messager  des  scien- 
ces  historique  p.  241  ff.  im  Facsim. 
mitteilt.  Betitelt:  Chants  liturgi- 
ques  d'Adam  de  La  Bassoe,  cha- 
noine  . . .  publies  par . . .  Gand  1858 
Hebbelynck.  8».  28  S.  [B.  M. 
Brüssel. 


Im  Coussemaker  7,  pl.  XXVI 
Nr.  2  im  Facs.  u.  pag.  XXIV 
Nr.  24  in  Uebersetzuug. 

Adam  von  Fulda,  ein  Kompo- 
nist des  15.  Jhs.,  der  wohl  schon 
vor  1450  geboren  sein  muss,  da 
Dufay  und  Busnois  seine  Zeitge- 
nossen waren.  Sein  Geburtsort 
wird  Fulda  gewesen  sein,  da  er 
selbst  seinem  Namen  diesen  Ort 
anhängt,  ob  er  daselbst  auch  ge- 
lehrt habe,  ist  nicht  beweisbar. 
In  seinem  Tractate  bez.  er  sich 
als  musicus  ducalis  und  klagt  dar- 
über, dass  ein  bei  Hofe  Ange- 
stellter nicht  sich,  sondern  den 
Fürsten  lebe.  Vielleicht  war  sein 
„Herzog"  ein  Bischof  von  Würz- 
burg, die  sich  Dux  Franconiae 
Orientalis  nannten.  Noch  sei  er- 
wähnt, dass  er  nicht  mit  dem 
Adam  von  Fulda  mit  dem  Familien- 
namen Krafft  verwechselt  werden 
darf,  der  bedeutend  jünger  ist  und 
1537  die  Schmalkaldener  Con- 
cordienformel  mit  unterzeichnete. 
(Dr.  Hugo  Riemann  in  HaberFs 
Jahrb.  1897,  5.  M.  f.  M.  25,  183 
Urteil,  S.  184  das  4stim.  Lied: 
Apollo  aller  kunst  ein  hört  in  ^ 
P.  Viertel],  siehe  Hauptreg..  Rie- 
mann über  seine  Theorie.)  Sein 
bei  Gerbert  3,  329  abgedruckter 
Tractat  „De  Musica'-  trägt  das 
Datum  5.  Nov.  1490.  Das  von 
Gerbert  benützte  Ms.  lag  einst  in 
Strafsburg.  In  Bologna,  Ms.  in 
Kopie,  befindet  sich  die  Abhdlg. 
unter  dem  Titel:  Adami  de  Wulda 
musicale,  in  fol.  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  bis  jetzt  aufge- 
funden :  , 

Ach  hülff  mich  lavd  und  senlich  klag, 
4 Stirn.  (Arnt  v.  Aich  c.  1519  fol.  22);  mit 
lat.  Text:  0  vera  lux  im  Glarean  262, 
neue  Ausg.  208. 

Apollo,  aller  kunst  ein  hört,  4stim. 
Ms.  18  Augsburg  (p.-  3).  Neudruck  M.  t 
M.  25,  184. 


Adam  de  la  Halle. 


38 


Adam,  Joh.  Liidw. 


Ms.  Z.  21  B.  B.  Chorbuch  des  15.  Jhs. 
enthält  7  Gesänge  mit  A.  Fulda  und  mit 
A.  F.  gezeichnet,  und  zwar  fol.  46  v.  In 
principio  erat  3  v.  fol.  48  Te  deum  laud. 

4  V.  fol.  86  V.  Dies  est  letitia  4  voc. 
Das  W.  F.  heifst  A.  F.,  das  scheinbare 
W  ist  nur  Verzierung  des  Ä.  fol.  120 
Missa  4  V.  (Disc.  c.  h  a  g  c  h  a  g.  a  h.) 
fol.  169  Ut  re  mi  fa  3  v.  fo.  77  v,  Ma- 
gnificat  4  voc.  148/49  Namque  tiiumphanti 

5  V. 

Ms.  403  qu40.  Stiftsbibl.  in  St.  GaUen, 
Nr.  14.  68.  69  (inkompl.)  4  Lieder:  1) 
Ach  Jupiter.  2)  ApoUo,  aller  kunst.  3) 
.Jupiter  omnipotens.  4)  Ach  hilf  mich 
leid. 

Ms.  Universit-Bibl.  Lpz.  Mensural-Co- 
dex des  Mag.  Nikol.  Apel  aus  dem  15. 
Jh.,  beschrieben  von  Dr.  Riemann  in 
Haberl's  Jahrbuch  1897,  Iff.  Von  Adam 
befinden  sich  darin,  unter  Adam  fol.  29 
V.  4stim.  ohne  Text;  fol.  147  v.  4stim. 
0.  T.  —  Mit  A.  F.  gez.  fol.  7.  Dies  est 
laetitia  4  v.  =  Berliner  Cod.  21,  38.  — 
Mit  Adae  de  Vulda  gez.  fol.  3  v.  Fange 
lingua  4  voc.  fol.  156  v.  Sancta  dei  geni- 
trix,  4  voc,  mit  A.  F.  gez.  fol.  6  v.  Nun- 
tius celso  veniens  5  v,  fol.  23  v.  u.  24  v. 
2  Veni  creator  3stim.  —  Mit  Adam  von 
Fulda  gez.  fol.  109  v.  Regali  ex  progeuie 
4  voc.  —  Ln  Codex  Ms.  Canonici  misc. 
213  in  Oxford  Bodleian-Bibl.  die  3stim. 
Gesge:  A  temps  vendra  Celle  journee.  fol. 
76  V.  Au  grief  hermitage  fo.  77  v.  Tout 
ä  caup  m'ont  tourne  fol.  76.  Alle  drei 
in  P.  im  Stainer  p.  52  ff.  in  Part.  S. 
52 — 57  und  das  3.  im  Facsijnile.  Siehe 
auch  Andrech in. 

Adam  de  la  Halle,  Trouba- 
doure und  Komponist,  geboren  um 
das  Jahr  1240  zu  Arras,  lebte  zu 
Douai,  Arras,  Paris  und  Neapel, 
woselbst  er  mutmafslicli  1287  starb. 
(Coussemaker  5,  193.  Ambros  2, 
231.  Leipz.  Ztg.  29,  217  ff.  39, 
49.  Rieh,  Meienreis:  Ad.  de  le 
Hale's  Spiel  „Robin  und  Marion" 
und  dessen  Stellung  in  der  Ent- 
wickelung  der  dramat.  u.  musik. 
Kunst.  München  1893.  8«.  106  S. 
Oeuvres  completes,  Poesies  et  mu- 
sique  publ.  par  Coussemaker.  Paris 
1872.'  Verz.  der  Lieder  in  M.  f. 
M.  9,  48.  (Andere  Neudrucke  siehe 
in  Eitner,  2.) 

Mss.  in  Paris,  Ms.  de  la  Valliere,  Mont- 


pellier, Cambrai  u.  a. :  2  Rondeaux  und  3 
Motetten  ä  3  voc.  abgedruckt  in  Cousse- 
maker 5  in  der  Originalnotation  und 
Uebersetzung.  Man  wird  noch  lebhaft  an 
die  etwas  frühere  Zeit  erinnert,  in  der 
man  in  Qiiinten  und  Oktaven  sang.  Ms. 
19289  Hüfb.  Wien  einige  Chansons.  Auch 
Laborde  in  seinem  Essai  teilt  einige  mit. 
Ci  commences  le  jeu  de  Robin  et  de 
Marion  qu.  Adam  .  .  .  (1275)  publ.  av.  acc. 
de  Piano  par  J.  B.  Weckerlin.  Paris, 
Durand  et  Schoeneweck.  gr.  8<^. 

—  Zwei  Lieder  aus  d.  Singspiel  Robin 
u.  Marion  . .  .  harmonisiert  u.  herausgeg. 
von  W.  Tappert.  Berlin  1874  Challier. 
80. 

—  Le  jeu  de  Robin  et  Marion,  par 
Adam  Le  Bossu  .  . .  publie  par  Eruest  Lang- 
lois.  (Paris)  1896  Thorin  et  fils.  8».  143  S. 
mit  Einleitg.,  Text,  Commentar,  Musik  u. 

Siehe  Viertel].  4,74. 

Adam,  Joliaiiii  (Jean),  um 
1764  Balletcompositeur  an  der 
Hofkapelle  in  Dresden  mit  400 
Thlr.  Gehalt  (Fürstenau  1,  156. 
Marpurg  2,  475.  572  erwähnt  ihn 
schon  1756  in  obiger  Stellung. 
Gramer  1,  485  erst  1782).  In  den 
Breitkopf'schen  Yerzeichnissen  sind 
Airs,  Konzerte  für  Oboe  und  Kla- 
vier und  Sinfonien  als  Ms.  ange- 
zeigt. —  Airs  ä  danser  1756,  siehe 
Breitkopf   12.     Auch  Breitkopf   9. 

Adam,  Johann  Georg,  gehört 
wahrsch.  zum  Teil  noch  dem  18. 
Jh.  an,  denn  Whistling  verzeichnet 
ihn  1817  mit  6  Orgelstücken,  in 
Meifsen  gedruckt.  Das  br.  Mus. 
besitzt  von  ihm:  Den  König  segne 
Gott.  Thema  mit  12  Var.  u.  1 
Fuge  f.  Orgel.  8.  Werk.  Lpz.,  Hof- 
meister. 

Adam,  Johann  Ludwig  (Louis, 
oft  nur  mit  Louis  bez.),  Vater  des 
Adolf,  geb.  3.  Dez.  1758  zu  Miet- 
tersholz  (Elsass),  gest.  8.  April  1848 
zu  Paris.  Kam  1775  nach  Paris, 
trat  als  Komponist  mit  einer  Sin- 
fonie auf  und  liefs  sich  als  Musik- 
lehrer nieder,  wurde  am  20./5. 1797 
am  Conservatoire  als  Professor  an- 


Adam,  Joh.  Ludw. 


39 


Adami  da  Bolsenao. 


gestellt,  am  15./11. 1842  pensioniert 
und  erhielt  den  Titel  eines  Gene- 
raliuspektors  der  Klassen  für 
Pianofortespiel.  (Lassabathie,  bist, 
du  Conserv.  p.  424.  Gerber  mehr 
erzählend.  Lpz.  Ztg.  50,  333.)  Seine 
Klavierschule  fand  eine  Ver- 
breitung wie  sie  nur  selten  einem 
Werke  zu  teil  wird.  Als  Lehrer 
zählte  er  die  damals  bekanntesten 
Virtuosen  zu  seinen  Schülern,  wie 
Kalkbrenner,  Herold  u.  a. 

2  Symphonies  concertantes  p.  Clavec. 
Oll  ftp.  et  harpe  avec  V.  ad  lib.  Paris 
Stb.     [Paris  Nat. 

Soiiates  p.  le  Clavec.  av.  acc.  de  V. 
Paris,  oe.  1.  4.  6.  7,     [Paris  Nat. 

3  gr.  Son.  p.  le  Pfte.  oe.  8.  Paris, 
Pleyel.     [B.  Kgsbg.     Mailand  Coiis. 

4  Senates  p.  Pfte.  op.  8.  1.  et  2.  livr. 
Paris,  Pleyel.     [Brüss.  Cons. 

Das  C.  P.  besitzt  Senates  op.  8 — 11  p. 
le  Pfte.  —  Recueil  de  "Walses.  —  Pieces 
ä  4  ms.  etc. 

2  Variationenwerke  in  Mailand  Conser- 
vat. 

Siebe  Reicba  „Ariettes  ital." 

Methode  ou  principe  general  du  doigtee 
p.  le  Fortep.  par ...  et  Lachnith.  Paris, 
Sieber,  1798.  in  2  parts.  [Florenz.  Mai- 
land Cons. 

Methode  de  Piano  du  Conservat.  redigce 
p.  L.  A.  Gravö  par  Mme.  le  Roy.  Paris 
an  13  (1804)  fol.  234  S.  [Dresd.  Mus. 
B.  M.     B.  Wagener. 

Methode  complete  p.  le  Pfte.  Paris, 
Braudus  &  P.  Dufour,     [Brüss.  Cons. 

—  Deutsche  Ausg.  in  3  Bd.  Bonn  u. 
Cöln,  bei  M.  Simrock.     [B.  B. 

—  bei  Breitkopf  &  Härtel.  [B.  B.  B. 
Kgsbg. 

Methode  nouveUe  p.  le  Piano  . . .  Paris 
1802.     [Paris  Nat.     C.  P. 

50  Uebungsstücke  des  Conservat. . . . 
Wien,  Artaria.  qufol.     [B.  B. 

Sistema  armonico  per  ii  Pfte.  .  .  Firenze, 
Lorenzi.  fol.  [Florenz.  Mailand  Cons. 
Ebend.  auch  eine  Ausgabe  bei  Ricordi. 

Ferner  im  Ms.  Scale  all'  ottava  und 
Ottauta  passaggi  per  pfte.  di  divei'si  autori. 
[Mailand  Cons. 

Adam,  Joseph,  von  1767  bis 
zu  seinem  Tode  am  29.  April  1787 
(77  J.  alt)  Violinist  an  der  Ksl, 
Hofkapelle  in  Wien;   rückte  1772 


als  1.  Violinist  ein.  (Köchel  1.) 
War  auch  am  St.  Stephan  ange- 
stellt.    (Pohl  3,  47.) 

Adam,  Karl  Friedrich,  geb. 
um  1770  zu  Zadel  bei  Meifsen, 
war  Organist  in  Fischbacli  bei 
Bischofswerda.  Fetis  verzeichnet 
von  ihm  gedruckte  Orgelstücke, 
Gesänge  zu  4  Stim.  und  Tänze. 
Die  Orgelstücke  sind  aber  nicht 
von  Karl  Fried.,  sondern  von  Joh. 
Grottlieb,  1792  geb.,  und  besafs 
einst  Fotis  selbst,  heute  befinden 
sie  sich  in  der  Kgl.  Bibl.  zu 
Brüssel. 

Adamherger,  Valentin,  von 
1789  bis  zu  seinem  Tode  am  24. 
Aug.  1804  (64  J.  alt)  Tenorist  an 
der  Ksl.  Hotkapelle  in  Wien.  Be- 
zog von  1793  ab  einen  Gehalt  von 
800  fl.  (Köchel  1). 

Adamecki,  Valentinus,  ein 
Pole.  1  Canon  in  Scacclii's  (Marco) 
Cribrum  1643  S.  221. 

Adamer,  Joseph,  ein  Kompo- 
nist aus  dem  Ende  des  18.  Jhs., 
von  dem  MoUo  in  Wien  12  Me- 
nuetts f.  Klavier  druckte.  Bekannt 
ist  von  ihm  das  Lied:  So  wie  die 
edle  Frühlingssonne,  f.  1  Singst. 
u.  Pfte.  1806.     [Musikfr.  Wien. 

idami  da  Bolsena,  Andrea, 
als  Arkadior  trug  er  den  Namen 
„Cariele  (nicht  Carielo)  Piseo". 
(jreb.  zu  Venedig  im  Oktob.  1663, 
gest.  22.  Juli  1742  zu  Rom,  Ka- 
pellmeister der  päpstl.  Kapelle, 
denn  im  3.  Bande  der  Prose  dogli 
Arcadi  1718  p.  25  liest  man  im 
Namensregister  vom  5.  Okt.  1690: 
Cariele  Piseo.  L'abate  An(h'ea 
Adami  da  Bolseno  (!)  Beneliziato 
dalla  Basilica  Liberiana,  e  Maestro 
della  Cappella  Pontiincia.  Die 
Familie  stammte  aus  Bolsena  und 
siedelte  später  nach  Venedig  über. 
A.  war  Priester  und  stand  eine 
Zeitlang  in  Diensten  des  Kardinals 


Adami. 


40 


Adams. 


Ottoboni.     Unter  Papst  Alexander 

YIIl.    (1689—1691)    trat    er    als 

Sänger  in  die  päpstl.  Kapelle.    Sein 

Porträt  befindet  sich  in  seinen  Os- 

servazioni.      Er     gab     auch    eine 

Schrift  über  seine  frühere  Heimat 

Bolsena    heraus,    welche    sich    in 

Graet.  Moronis  Dizionario  di  erudi- 

zione    storico-ecclesiast.    befindet. 

(Haberl,    Jahrb.    1897,    40    nebst 

Auszügen    aus    den    Osservazioni). 

Der  Titel  letzerer  lautet: 

Osservazioni  per  ben  regolare  il  coro 
dei  eantori  della  capella  pontificia  tanto 
nelle  funzioni  ordinarie,  che  straordinai'le 
fatte  da...  Roma  1711  Ant.  de'  Rossi. 
kl.  40.  VIII,  46,  216  S.  u.  11  Porträts. 
[B.  B.  B.  M.  C.  P.  Kat.  p.  5  Be- 
schrbg.,  Allgabe  der  Biograph.  Florenz. 
Bologna,  ß.  AVagener.  Biüssel.  Mu- 
sikfr.  Wien. 

Adami,  Ernst  Daniel,  geb. 
19.  Nov.  1716  in  Zdung  in  Posen, 
gest.  29.  Juni  1795  in  Poramers- 
witz  bei  Neustadt  in  Oberschlesien, 
besuchte  in  Thorn  das  Gymnasium 
und  1736  als  Begleiter  seiner 
Zöglinge  des  Grafen  Dohna -War- 
tenberg-Leistenau  in  Königsberg 
die  Universität,  um  Theologie  zu 
studieren.  In  der  Musik  bildete 
er  sich  unter  Contenius,  Frendel 
und  Zachau  aus.  Yon  Königsberg 
ging  er  nach  Jena,  erlangte  1740 
die  Magisterwürde,  kehrte  in  seine 
Heimat  zurück,  wurde  1743  Koru. 
rektor  und  Musikdirektor  in  Lands- 
hut in  Schlesien,  1757  Pastor  zu 
Sorge,  1760  zu  Filehne  u.  1763 
zu  Pommerswitz  (Hoffraaun,  Biogr. 
und  seine  Druckwerke).  Hoff- 
mann zählt  eine  Anzahl  Kantaten 
ohne  Fundort  auf,  ob  sich  etwas 
davon  erhalten  hat,  ist  fraglich, 
dagegen  hat  sich  eine  gedruckte 
Abhandlung  in  mehreren  Exem- 
plaren erhalten:  Philosophisch- 
musikahsche  Betrachtung,  über  das 
göttlich  Schöne   der  Gesangsweise 


in  geistlichen  Liedern  bey  öffent- 
lichem Gottesdienste.  Breslau  1755 
K.  G.  Meyer.  8«.  112  S.  [B.  B. 
B.Hbg.  B.M.  Brüssel.  Musikfr. 
Wien. 

Die  Abhandlung  sandte  er  an 
Mizler,  als  er  korrespondieiendes 
Mitglied  der  von  Mizler  gegründe- 
ten Gesellschaft  in  Leipzig  wurde. 

Ferner  wird  noch  angezeigt: 
Vernünftige  Gedanken  über  den 
dreifachen  Wiederhall  vom  Ein- 
gange des  Aderbachschen  Stein- 
waldes in  Böhmen.  Liegnitz  1750. 
40. 

In  der  Bibl.  Schwerins  F.  be- 
findet sich  ein  Concerto  per  il 
flauto  trav.  2  Y.  Va.  e  fondamento. 
Allegro.  Ms.  Stb.  in  Dd.  18.  Jh. 
Dem  Obigen  gehört  es  keinenfalls 
an,  ebensowenig  könnte  man  es 
einem  der   folgenden   zuschreiben. 

Adami,  H  . . .  Die  B.  M.  besitzt 
von  ihm:  12  Tänze  mit  vollstim- 
miger Musik  und  passenden  Fi- 
guren. Braunschweig,  Magazin. 
8  Stb.  18.  Jh. 

Adami,  Vinatier,  von  Lichten- 
thal  als  Klarinettist  in  Turin  ver- 
zeichnet, der  eine  Methode  f.  sein 
Instrument  daselbst  bei  den  Gebr. 
Reycend  herausgab. 

Adams  und  Evens  Erschaffung, 
und  ihr  Sündenfall.  Ein  geistl. 
Fastnachtsspiel  mit  Sang  und 
Klang:  aus  dem  Schwäbischen  ins 
Oesterreichische  versetzt,  s.  1.  1783. 
kl.  40.  (Melod.)     [B.  B. 

Adams,  Abraham,  aus  Shore- 
ham  in  Keut,  wie  er  selbst  auf 
der  Psalmenausgabe  schreibt.  Um 
1810  war  er  Organist  an  St.  Mary- 
le-bone  in  London  und  gab  her- 
aus : 

The  Psalmist's  new  companion,  cont. 
an  introduction  to  the  grounds  of  niusick  . .  . 
also  forty  one  Psalm  tunes,   and  25  An- 


Adaras, 


41 


Addington; 


thems ...  in  3  aud  4  parts.  6.  edit. . . . 
London  c.  1760  Thompson  and  Son.  [br.  Mus. 

—  The  10.  edit.  Lond.,  C.  and  S. 
Thompson.  qu4^.     [br.  Mus.     Glasgow. 

•  —  The  11.  edit.  Lond.,  S.  A.  &  P. 
Thompson  qu4''.     [br.  Mus. 

—  The  12.  ed.  Lond.,  Mssrs.  Thompson, 
[br.  Mu.s. 

Adams,  David,  ein  Sohn  Edu- 
ard's,  ist  an  der  Hofkapelle  in 
Berlin  angestellt  nnd  erhält  1661 
100  Thlr.'  nebst  der  Erlaubnis  3 
Jahre  auf  Reisen  zu  gehen,  um 
sich  auf  der  Viol  de  Gamba  und 
Harfe  auszubilden.  1670  wird  er 
als  Kammermusikus  angestellt. 
1672  erhält  er  Erlaubnis  zu  einer 
Reise  nach  England.  (Schneider 
45  schreibt  David  Adam,  Ledebur 
wie  oben.) 

Adams,  Eduard,  wird  am 
26/9  1638  an  der  Hofkapelle  zu 
Berlin  Kammermusikus  u.  Harfenist. 
t  1659.    (Schneider  40.  Ledebur.) 

Adauis,  James  B. ..  von  ihm 

besitzt  das  br.  Mus.  3  Sonatas  for 
the  Pfte.  or  harps.  with  an  acc. 
for  a  germ.  flute  &  Y.  op.  4.  Lond. 
—  Ferner  21  Gesänge  in  Londoner 
Einzeldrucken,  darunter  1  Duett. 
Er  gehört  jedenfalls  dem  Ende  des 
18.  und  Anfange  des  19.  Jhs.  an. 

Adams,  Robert.  In  Ms.  30480 
bis  30484  im  br.  Mu.s.  1  Service. 

Adamus  de  Ponte,  siehe  Ponte. 

Adamus  Dorensis  (Adam  of 
Dore,  Dovr  oder  Dowr).  ein  Cister- 
ziensermönch  und  späterer  Abt  in 
der  Abtei  in  Herefordshire  um 
1200,  Er  schrieb  nach  Bits  eine 
Abhandlung  über  Musik.  (Fabricius 
1,  9.  Hawkins  2,  38.) 

Adamus,  Frater  ß.  In  einem 
Bassus  cont.  im  Ms.  Z  63  B.  B., 
aus  dem  17.  Jh.,  wird  er  als  Kom- 
ponist genannt. 

Adan,  Don  Vincenzo,  diente 
1786  in  der  spanischen  Hofkapelle 
zu  Madrid  und  gab  heraus: 


Documentos  para  instruccion  de  musi- 
cos,  y  aficionados,  que  intentan  saber,  el 
arte  de  la  coraposicion  . . .  (Titel  vollst, 
bei  Forkei  u.  Fetis)  Madrid  1786  J.  Otero. 
fol.  16  S.  und  75  Musikbeisp.  auf  Tafeln. 
Nach  Forkei  ist  die  Anweisung  sehr 
mangelhaft.  [B.  B.]  Anacleta  de  Leta 
schiieb  über  ihn  eine  Carta  laudatoiia 
ä.  ..  Madrid  1786.  8«.     [ß.  B. 

Ad  an  de  Jouvency  ein  fian- 
zösischer  Troubadour  des  13.  Jhs. 
Adcock.  James,  geb.  um  1778 
zu  Eton  (Bucks),  gest.  30.  April 
1860  in  Cambridge  (nach  Grove 
in  London),  war  1786  Chorsänger 
an  der  St,  Georg-Kapelle  in  Wind- 
sor,  1797  daselbst  Laienkleriker 
und  1799  zu  Eton.  Später  war 
er  Mitglied  des  Trinity-(3ollege  St. 
John's  und  am  Kgl.  Kollegium  zu 
Cambridge,  wurde  dann  zum  Di- 
rektor der  Chöre  gewählt.  Er  gab 
„Rudiments  of  singing,  with  30 
Solfeggi"  heraus.  Das  br.  Mus. 
besitzt  an  Kompositionen  von  ihm: 
4  Glees,  —  Lucy,  an  bailade.  — 
Wel  come  mirth  and  festive,  a 
song.     Londoner  Einzeldrucke. 

Addams,  Edward,  1550  Gentle- 
man an  der  Kgl.  Kapelle  in  Lon- 
don mit  7  d.  täglichen  Gehalt 
(Burney  6,  6). 

Addie,  .John,  Priester  von  Lich- 
field,  schwor  am  27./6.  1567  als 
Gentleman  a,  d,  Kgl.  Kapelle  in 
London,     f  9/2    1578   (Rimbault). 

Addington,  Stephen,  ein  eng- 
lischer Musiker  des  18.  Jhs.,  von 
dem  folgendes  Samlwk.  bekannt 
ist: 

A  CoUection  of  (21)  approved  Anthems, 
selected  from  the  most  eminent  Masters, 
printed  for  the  Author.  London  1780. 
kl.  fiu80.     [E.  C.  of  Music. 

—  2.  ed.  Lond.  1795  the  author.  kl. 
qu80.  122  S.  u.  Anhg.  44  Seit.  Nur  hier 
finden  sich  S.  28  die  Autoruamen  J.  Kent 
und  S.  37  Hmidel.  21  Nrn.  in  P.  [br. 
Mus. 

A  collection  of  Psalm  tunes  for  publick 
worship,  adapted  to  Dr.  "Watt's  psalms 
and  hynins  . , .     Lond.  1780.  qu8'^. 


Addison. 


42 


Adelboldus. 


—  Supplement.  11  ed.  Ib.  quS'^.  [br. 
Mus.,  besitzt  noch  die  6.  Ausg.  und  A 
second  volume. 

Addison,  John,  gest.  30.  Jan. 
1844  in  Camden  Town.  Seit  7/10 
1753  (?)  Mitglied  der  royal  society 
of  musician,  heiratete  1793  eine 
Nichte  des  Bassisten  Keiuhold,  die 
später  als  Sängerin  in  Vauxhall 
in  London  auftrat,  ging  nach  Liver- 
pool als  Yioloncellist  und  Contra- 
bassist im  Theaterorchester.  Be- 
fand sich  darauf  in  Dublin,  1796 
gehörte  er  dem  Covent  Garden- 
Orchester  in  London  an,  1797  war 
er  in  Bath,  darauf  wieder  in  Dub- 
lin und  Manchester.  Er  schrieb 
für  den  Covent  Garden  und  das 
Lyceum  Operetten  (Stephen).  Grove 
bez.  ihn  als  Sänger  im  Covent 
Garden.  In  Vauxhall  gab  er  Kon- 
zerte und  in  Dublin  war  er  Di- 
rektor eines  Liebhaber-Orchesters. 

Yon  seinen  Kompositionen  haben 
sich  erhalten: 

The  MeiTy,  Lord!  to  nie  extend.  Psalm 
57  th.  harmonized  &  aiTauged  with  an 
aoc.  for  the  Pfte.     Lond,  fol.     [br.  Mus. 

Free  &  Easy.  A  comic  opera,  1816. 
(S.  J.  Arnold)  Lond.  H.  Falkner,  fol. 
[br.  Mus. 

My  Uncle.  An  operetta  in  1  act.  1817. 
(S.  Beazley)  Lond.,  Falkner,  fol.  [br. 
Mus, 

(Robinet  the  Bandit)  The  Overt.,  songs 
&  duets.  Lond.  (1818J  Falkner.  [br. 
Mus. 

The  Russian  Impostor,  or  the  Siege  of 
Smolewsko  (H.  Siddons)  an  serio-comic 
opera,  1809.  Lond.'  fol.  P.  [br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus. 

The  Sleeping  beauty  . . .  Melodrama 
(Skeffington.  Lond.  18Ö5)  M.  Kelly,  fol. 
[br.  Mus. 

—    5  einzelne  Nrn.  daraus,     [br.  Mus. 

Two  words ;  or,  The  silent  not  dumb  .  . . 
Melodrame  (S.  J.  Arnold)  Lond.  (1816) 
fol.     [br.  Mus. 

Allena  Dale.  (Song)  Lond.  fol.  [br. 
Mus. 

In  Londoner  Einzeldrucken  besitzt  das 
br.  Mus.  noch  3  Balladen,  1  Duett  und 
15  Songs. 

The  Bexley  Hunt,  a  favorite   comitry 


dance . .    for   the    Pfte.     Lond.   fol.     [br. 
Mus. 

Singing  practically  treated,  in  a  series 
of  instructions.  Lond.  fol.  [Glasgow. 
br.  Mus. 

Im  Samlwk.  Sacred  Music,  Lond.  1788, 
Titel  fehlt  [br.  Mus.]  einige  Gesge.  mit 
Addison  gez. 

Adelboldus,  Bischof  von  Ut- 
recht, geb.  im  10.  Jh.  in  der 
Gegend  von  Lüttich,  gest.  27.  Nov. 
1027.  Seine  „Ars  musica"  schrieb 
er  zwischen  990  und  1003,  ab- 
gedr.  im  Gerbert  1,  303.  Das 
Liceo  in  Bologna  besitzt  eine 
Kopie:  Musica  Adelborti,  ad  Sil- 
vestrum  Papam,  nach  einem  Codex 
in  Tegernsee. 

Adelgasser  (Adlgasser)  Anton 
Cajetau,  geb.  3.  April  1728  zu 
Luzern  (Schweiz),  gest.  23.  Dez. 
(nach  Jahn  2,  149:  den  21.)  1777 
zu  Salzburg.  Schüler  Eberlin's  in 
Salzburg,  wo  er  wohl  das  Alumnat 
am  Dome  besuchte,  wurde  am 
11/12  1745  Hoforganist  ebd.  und 
rückte  1757  in  die  erste  Stelle 
hinauf;  von  1750  ab  war  er  auch 
Lehrer  am  Kapellinstitute  am  Dome. 
1752  heiratete  er  die  Tochter 
Eberlin's,  wobei  Leop.  Mozart  Trau- 
zeuge war.  (Peregrinus  93.  109 
u.  Jahn.)  A.  hat  sich  oft  als 
Theaterkomponist  bei  Schulkomö- 
dien versucht,  denn  die  Studien- 
bibliothek in  Salzburg  besitzt  aus 
den  Jahren  1763 — 72  eine  Anzahl 
Textbücher  auf  denen  er  als  Kom- 
ponist genannt  ist.  Salzburg  muss 
überhaupt  noch  manchen  Schatz 
besitzen,  der  einem  Glücklichen 
einst  zu  heben  vergönnt  ist.  Mar- 
purg  in  krit.  Beytr.  3,  183  sagt 
über  ihn:  „Sein  Spiel  ist  ver- 
nünftig, schön  und  meistens  can- 
tabel:  er  ist  nicht  nur  ein  guter 
Organist,  sondern  auch  ein  guter 
Accompagnist    auf    dem    Flügel." 


Adelmns. 


43 


Adlung. 


Yon    seinen   Kompositionen   kann 

ich  nachweisen: 

Missa  brevis  in  Bd.  4  voc.  c.  org.  P. 
Ms,     [Musikfr.  Wien. 

Mss.  in  Kremsmünster:  Einige  Messen 
und  Litaneien. 

Ave    maris    Stella   4  voc.     P.  Autogr. 

B.  B.  Grasnick. 

Komm  big.  Geist,  2  St.  2  V.  Org.  Ms. 
Stim.     [B.  M. 

Tantum  ergo,  P.  in  Habert's  Zeitsckrift. 
[B.  M.    B.  B. 

Concerto  a  Cemb.   obl.   2  V.  et  B.   ex 

C.  4  Stb.  Ms.     [Schwerin  F. 

2  Sonaten  in  Haffner's  Oeuv.  melee  V 
u.  VIII  für  Klavier. 

Praeambel  in  Cd.     Ms.  5473,  B.  B. 

Themat.  Verz.  seiner  Komposit.  Ms. 
fol.  69,  B.  B. 

Fundamenta  compositionis,  in  der  Hds. 
von  G.  Weisinger.  Text  mit  Beisp.  18. 
Bd.     [B.  M. 

Noch  sei  erwähnt,  dass  er  zu  dem  Sing- 
spiele „Die  Schuldigkeit  des  ersten  Ge- 
botes, wozu  W.  A.  Mozart  1766  den 
ersten  Teil,  Mich.  Haydn  den  2.  und  A. 
den  3.  komponierte.  Nur  Textbuch  vor- 
handen, Salzburg,  Studienbibl. 

Adelmiis,  siehe  Aldliemus. 

Adelung.  Die  Proske-Mettenl. 
Bibl.  in  Regensburg  besitzt  eine 
„Grand  Sonate  f.  Pfte.  nnd  V." 
Part.  u.  St.  Welchem  A.  dieselbe 
angehört,  bedarf  noch  der  Unter- 
suchung. 

Adelung,  Christian  Friedrich, 
Kautor  u.  Organist  a/d.  Sophien- 
kirche zu  Berlin,  geb.  1758,  gest. 
23.  Nov.  1807  zu  Berlin,  1793  an- 
gestellt. Errichtete  einen  Gesang- 
verein mit  dem  er  öffentliche  Auf- 
führungen veranstaltete  (Ledebur). 

Adelung,  Jakoh,  Kantor  in  Wei- 
mar um  1696  (Mattheson  1,  387). 

Adenez,  Troubadour  und  Mene- 
strel,  bekannt  unter  dem  Namen 
„Adam  Je  Roi'\  lebte  im  13.  Jh. 
am  Hofe  Heinrichs  HL,  Herzog 
von  Brabant  (f  um  1260).  Auf 
einer  Miniaturabbildung  ist  er  als 
Yiolaspieler  dargestellt  (Bibl.  Paris 
Nat.)  Siehe  Fetis  u.  Viertel].  1, 
197  ff. 


Adenpruner,  C. . .  bekannt  durch: 
Jubilaea  in  religione.  Yotorum 
renovatio  Mauri  H.,  praesulis  0 
Bened.  Weltenburg.,  p.  dramamusic. 
condecorata  ab  ejd.  subditis.  Mo- 
dules musicos  compos .  .  .  Kelheim 
chori  regens.  Pedeponti  1767.  4"^. 
9  Seit.  Text,  Musik  fehlt.  [Anti- 
quar Rosenthal  26. 

Adh6mar,  Gruillaume,  Trouba- 
dour und  Jongleur  des  13.  Jhs. 
Die  Bibl.  des  Arsenals  zu  Paris 
besitzt  18  Chansons  vom  ihm  mit 
Melodien  (Fctis). 

Adimari,  Luigi,  ein  1708  ver- 
storbener Edelmann  in  Florenz, 
hat  die  Oper:  „Roberti"  hinter- 
lassen (Choren,  Diction.). 

Adlgasser,  siehe  Adelgasser. 
Adlung,  Magister  Jakoh,  geb. 
14.  Jan.  1699  zu  Biudersleben  bei 
Erfurt  und  gest.  5.  Juli  1762  zu 
Erfurt.  1723  bezog  er  die  Uni- 
versität in  Jena  und  errang  den 
Dr.-Grad.  Zum  Lehrer  in  der 
Musik  hatte  er  Christian  Reichardt 
in  Erfurt;  1728  wurde  er  Nach- 
folger Buttsted t's  als  Organist  a.  d, 
Predigerkirche  in  Erfurt  und  be- 
hielt die  Stelle  bis  zu  seinem  Tode. 
Er  war  Mitglied  der  Akademie  in 
Erfurt  und  am  Ratsgymnasium 
ordentlicher  Lehrer.  (Selbstbiogr. 
in  Marpurg  7,  451.)  Als  Kompo- 
nist scheint  er  nur  wenig  geleistet 
zu  haben.  Die  B.  B.  besitzt  im 
Ms.  240  eine  Choralbearbeitung 
für  Orgel  über  „Herr  Jesu  Christ 
der  einig",  in  neuerer  Kopie.  Sein 
Hauptverdienst  liegt  in  seinen 
musikliterarischen  Werken,  die 
noch  heute  eine  Quelle  historischer 
Belehrung  bilden.     Es  sind  dies 

1.  Anleitimg  zu  der  musikalischen  Ge- 
lahrtheit.. .  (Titel  bei  Becker  u.  Fetis) 
mit  einer  Vorrede  des  Herrn  Joh.  Ernst 
Bach.  Erfurt  1758  Jungnicol  8".  30  u. 
814  S.  17  BU.  Eeg.  u.  8  Taf.  [B.  B. 
ß.  Joach.      B.  Hbg,      Proske.      Dresd. 


Admetus  de  Aureliana. 


44 


Adrian. 


ß,  M.  Brüssel.  Glasgow.  B.  Lpz. 
Freising.     Musikfr.  Wien. 

—  2.  Aufl.  ed.  von  Hiller.  Dresd.  u. 
Lpz.  1783  Breitk.  8".  976  S.  8  Taf.,  ohne 
die  Bach'sche  Vorrede.  [B.  B.  Hannov. 
Proske.  Dresd.  B.  M.  Brüssel.  B. 
Lpz. 

2.  Musica  mechanica  orgauoedi.  D.  i. 
Grändlicher  Unterricht  von  der  Structur, 
Gebrauch...  der  Orgeln,  Clavicynibel, 
Clavichordien  u.  a.  Instr. . .  Zum  Druck 
befördert  von  Job.  Lor,  Albrecht . . .  Berl. 
1768  Birnstiel.  4«.  2  Bde.  291  u.  185  S. 
[B.  Joach.  B.  B.  B.  "Wagener.  Hannov. 
Proske.  B.  M.  Dresd.  Briissel.  Glas- 
gow.    B.  Lpz.     Musikfr.  Wien. 

3. Musikalisches  Siebengestirn.  D.i.  Sieben 
zu  der  edlen  Tonkunst  gehörige  Fragen  .  . . 
mit  einer  Vorrede  ans  Licht  gestellet  von 
J.  L.  Albrecht.  Berl.  1768  Birnstiel.  8». 
XIV,  34  S.  1.  Tafel.  (Becker  398)  [B. 
B.  B.  Wagener.  B.  M.  Dresd.  Brüs- 
sel,    ß.  Lpz.     Musikfr.  Wien. 

Admetus  de  Aureliana  (Or- 
leans), Theoretiker  aus  dem  Ende 
des  13.  oder  Anfange  des  14.  Jhs., 
wird  citiert  von  Handlo.  (Cousse- 
maker  1,  397).     Osw.  Koller. 

Adö,  Pietro,  von  1720  bis  zu 
seinem  Tode  am  7.  Aug.  1762 
(75  J.  alt)  Violoncellist  an  der  Ksl. 
Hofkapelle  in  Wien.  Bezog  an- 
fänglich nur  75  fl,  bald  darauf 
aber  900  fl.,  die  1741  auf  800  fl. 
zurückgesetzt  wurden  (Köchel  1). 

Adolf ati,  Andrea,  geb.  zu  Ve- 
nedig um  1711,  Schüler  Galuppi's, 
wurde  Kapellmeister  an  Santa 
Maria  delle  Salute  in  Venedig  und 
später  an  der  Kirche  L'Anuunziata 
zu  Genua.  Nach  der  Oper  La 
Clemenza  in  der  Hofb.  Wien  war 
er  1753  Kapellmeister  der  Prin- 
zessin von  Modena.  Fetis  und 
Clement  verzeichnen  die  Opern: 
Artaserse.  Ariane.  Adriauo  in  Siria 
und  La  Gloria  ed  il  piacere  (1742 
bis  1752).  Nachweisen  kann  ich 
von  seinen  Kompositionen: 

La  Clemenza  di  Tito.  Dramma  per 
musica  in  3  atti.  1753  P.  Ms.  [Hofb. 
Wien. 

La    pace    fra   la   virtii    e   la   bellezza. 


Azione  drammatica  a  4  v.  e  coro  c.  istrom. 
(Text  von  Metastasio.  Eine  Cantate  f. 
Modena  komp.)     Ms.  P.     [Modena. 

Miserere  ä  4  voc.  c.  ström.  Ms.  P. 
[Dresd.  Mus.  Dresd.  kath.  Kirche,  P. 
u.  Stb. 

Nisi  Dominus,  ä  1  voc.  c.  B,  —  Lau- 
date  pueri  4  v.     [Paris  JSTat.  im  Ms.  P. 

Das  C.  P.  besitzt:  1  Cantate  ä  2  voix, 
2  ital.  Arietten.    Die  Motette:  In  exitu  zu 

5  St.  u.  Orch. 

In  Modena  5  Bde.  im  Ms.,  mit  Arien 
aus  dem  17.  und  18.  Jh.,  befinden  sich 
2  Arien  von  ihm. 

6  Sonate  a  3,  5  e  6.  Amst.  Stb. 
[Paris  Nat. 

Adorne,  ist  die  Chanson:  Vous 
larez  sil  vous,  4  part.  im  Smlwk. 
1533  a  fo.  10  überschrieben.  Frag- 
lich ob  es  ein  Autorname  ist 
(Eitner  1). 

Adriaensen  (Hadrianus),  Em- 
manuel, aus  Antwerpen  gebürtig, 
wie  er  sich  selbst  bezeichnet.  Er 
war  Lauteuist  und  gab  mehrere 
Lautenbüclier  heraus,  in  denen  er 
Motetten  und  andere  Gesänge  von 
bekannten  Meistern  des  16.  Jhs. 
für  Laute  bearbeitete  und  unter 
den  Titeln  herausgab: 

1.  Pratum  musicum  longe  amoenissi- 
mum  . .  .  Selectissima  diversorum  idio- 
matum  carmina  4,  5  et  6  voc.  Nonuulla 
duariim,  trium  et  quatuor  testudiuum 
spnphoniae  aptissima  . . .  Antv.  1584  Pha- 
lese.  fol.  mit  185  Nrn.,  danmter  auch 
alleriei  Tänze.     [B.  B. 

—  1600  Editio  nova  priori  locupletior. 
ib.  fol.  [Brüssel.  Kopenhagen,  br.  Mus. 
Wasielewski  3  Nr.  16  ein  Satz  abgedr. 

2.  No\ami  pra<:um  musicum  . .  .  Selec- 
tissimi  divei'soram  autorum  et  idiomatum 
Madrigales,  Cantioues,  et  Moduli  4.  5. 
et  6.  voc. . .  .  Neapolitanas  aut  Villane- 
schas  .  .  .  Passomezi,  Gaillardis,  Alemandis, 
Courrantis,   Branlis  . . .   ib.    1592  Phalese 

6  Bellere.  fol.  91  Nrn.     [B.  Hbg.     Paris 
Mazariu.     Bibl.  in  Arras.     br.  Mus. 

Alle  3  Titel  ausführlich  im  Goovaerts 
pag.  263,  274,  287. 

Adriaenszoon,  Frans,  Organist 
zu  Delft,  erhielt  am  1.  Okt.  1541 
das  Bürgerrecht  zu  Ley  den.  (Bouwst. 
2,  169.) 

Adrian,  Petit,  siehe  Coclieus. 


Adriani. 


45 


Adrien,  P. 


Adriani,  . . .  ein  jedenfalls  im 
18.  Jh.  lebender  Komponist,  von 
dem  die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien 
eine  ,,Sinfonia  a  quadro"  in  Stb. 
besitzt. 

Adriani  (Adrianus)  Francesco, 
nach  Fetis  geb.  zu  Santo  Severino 
(Ancona)  um  1539,  war  um  1573 
(nicht  1593)  Kapellmeister  an  S. 
Giov.  di  Lateran 0  in  Rom,  f  aber 
bald  darauf  am  16.  August  1575. 
Was  nun  seine  Kompositipnen  be- 
trifft, die  er  hinterlassen  haben 
soll,  so  hat  man  sich  wohl  zu 
hüten,  die  nur  mit  Adrianus  oder 
Adriano  gezeichneten  für  seine 
Werke  zu  halten,  denn  damit 
meinte  das  16.  Jh.  stets  den  be- 
rühmteren Adrian  Willaert,  der 
oft  nur  mit  dem  Vornamen  ge- 
nannt wird.  Die  Lexika  fallen  alle 
in  diesen  Fehler  und  schreiben 
das  bekannte  Psalmwerk  von  1550 
u.  1557  Francesco  zu,  während  es 
von  Willaert  ist  (siehe  meine 
Bibliogr.).  Nachweisen  kann  ich 
von  ihm: 

II  1.  üb.  de  Madrigal!  a  6  voci,  di .  . . 
Vinegia  L56S  Scotto.  6  Stb.  4».  33  Nrn. 
[Verona  S.  f. :  Basso. 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci . .  Vi- 
negia 1570  Scotto.    5  Stb.  4P.    [br.  Mus.:  B. 

II  2.  lib.  de  Madr.  a  5  voci ...  Ib. 
1570.     5  Stb.  4".     [br.  Mus.:  B. 

Eine  zweiteilige  5  st.  Canzone:  Gia  la 
vaga  sorella,  im  Samhvii.  1568  1  (Eitner  1.) 

In  Bonagionta's  Corona  1568:  Hör  che 
spogli'ha,  2.  p.  Ma  tu  come  5  voc. 

Adriano,  siehe  Reinerus  und 
Willaert. 

Adriano  da  Bologna,  Monaco 
Olivetano,  Discepolo  del  Sig.  Gio- 
seffo   Guami   1595,   ist  Banchicri. 

Adrianns  wird  Thiebault,  dit 
Pickart  genannt,  sowohl  in  einem 
Epitaph,  als  in  einem  Lobgedichte 
(Gregoir,  Panth.  5,  49). 

Adrianus  Schon aviensis,  im 
Kloster  zu  Treverico  (Trier?)  Abt 
im  15.  Jh.,    st.  Idus  Aprilis  anno 


1472.       Er     hinterüefs     mehrere 
Schriften.     Siehe  M.  f.  M.  20,  51. 

Adrianus,  Emmanuel,  siehe 
Adriaensen. 

Adrien, ...  Es  ist  noch  nicht 
festgestellt,  ob  hiermit  Willaert.^ 
Francesco  Adriano,  oder  ein 
anderer  Autor  gemeint  sei,  der  in 
der  1.  HäJfte  des  16.  Jhs.  lebte. 
In  2  Samlwken.,  von  denen  aber 
nur  der  Altus  bisher  bekannt  ist, 
kommen  5  Gesänge  von  ihm  vor. 
Die  Altst.,  im  Besitze  des  Liceo 
in  Bologna,  ti'ägt  den  Titel  1.  Al- 
tus. Liber  secundus  und  ist  eine 
Motetteu-Samlg.  2.  Altus.  Libro 
Prima  De  La  fortuna.  Beide  in 
kl.  qu4o. 

Adrien,  Fetis  und  Gregoir  ver- 
zeichnen 3  dieses  Namens  1.  Mar- 
tin-Joseph^ siehe  unten,  2.  einen 
ohne  Yornamen  und  3.  Ferdinand. 
Alle  drei  waren  Brüder  und  auf 
ihren  Druckw^erken  ist  meist  der 
Vorname  fortgelassen,  es  ist  daher 
schwer  zu  unterscheiden,  was  dem 
Einen  und  Anderen  zugehört.  Fetis 
scheint,  die  Werke  ziemKch  will- 
kürlich dem  Einen  und  Anderen 
zugeteilt  zu  haben.  Um  nicht  in 
denselben  Fehler  zu  verfallen,  no- 
tiere ich  alle  noch  erhaltenen 
Drucke  bei  Martin -Joseph,  dem 
Ältesten  der  Brüder. 

Adrien,  J. ..,  geb.  gegen  1768 
zu  Lüttich,  f  gegen  1824.  Er  war 
Sänger  und  Chordirektor  im  The- 
ater Feydeau  zu  Paris  um  1794 
und  gab  von  c.  1790—1802  fünf 
Samlg.  Komanzen  heraus.  (Fetis, 
Gregoir  u.  Biogr.  beige.) 

Adrien,  Ferdinand,  geb.  1770, 
f  gegen  1830  zu  Paris;  seit  1795 
Gesanglehrer  am  Conservatoire  zu 
Paris  und  Chordirektor  am  Opern- 
hause von  1798  bis  1800,  wurde 
aber  wegen  schlechter  Leistungen 
entlassen.     Er  soll  einige  Gesang- 


Adrien,  Jacob. 


46 


Aegidius  de  Murino. 


piecen  komponiert  haben.  (Gregoir 
und  Privatnachricht  von  Herrn 
Michel  ßrenet.) 

Adrien,  Jacob,  Menestrel  im 
Dienste  des  Königs  von  Portugal, 
1428    u.    1448    erwähnt    (Straeten 

7,  89). 
Adi'ieii  (l'aine),  Martin-Joseph, 

dit  le  Neiivüle,  geb.  26.  Mai  1767 
zu  Lüttich,  gest.  19.  Nov.  1824? 
zu  Paris.  Anfänglich  Opernsänger, 
wurde  1795  Professor  der  De- 
klamation lyrique  am  Conser- 
vatoire  zu  Paris  bis  1799,  dann 
wieder  im  Jahre  1823  in  gleicher 
Eigenschaft,  aber  nur  für  ein 
Schuljahr  (Verbesserung  Michel 
Brenet's  zu  Fetis  und  Gregoir). 
Aufser  Liedern  u.  Gesängen  schrieb 
er  auch  die  Oper  „Le  fou  ou  la 
revelation,  aufgeführt  den  3./12. 
1829  in  Amsterdam.  Seine  Tochter 
Atala-  Therese-Annette,  verheiratete 
Wartel,  geb.  1814,  f  6./11.  1865, 
war  Pianistin  und  Lehrerin  am 
Conservatoire  (Gregoir ,  Pantheon 
3, 1  und  Les  artistes.  Lpz.  Ztg.  4, 
640).  An  Kompositionen  von  Adrien 
ohne  Vornamen,  daher  nicht  sicher 
bestimmbar,  aufser  der  3.  und 
letzten,  sind  nachweisbar: 

1.  L'evacuation  du  territoire  de  la  repu- 
blique.  Chans,  de  giierre,  par  la  lombe, 
Musique  d' Adrian.  (Paris)  Magas.  de  mus. 
qufol.  [B.  B.  br.  Mus.  nennt  ihn  im 
Kat.  Marie  Joseph.  Im  Gregoir  p.  9  ab- 
gedruckt, Istim. 

2.  La  bonne  fille  („Affaible  douce"). 
Paris,  8».     [br.  Mus. 

3.  Aux  martyrs  de  la  liberte,  musique 
du  citoyen  Adrien  Faine.  Paris,  Imbault. 
fol.  (für  1  Singst,  mit  Klav.)  [Paris  Nat. 
Nr.  3135. 

4.  3e  recueil  de  Eomauces  avec  acc. 
de  pfte.  par  le  . . .  Paris,  ib.  8  Nrn.  [Paris 
Nat.  Nr.  4130. 

5.  5°  recueil  de  Romances  ...  ib.  6  Nrn. 
f.  1  Singst,  mit  Klav.     [Paris  Nat. 

6.  Invocation  ä  l'Etre  supreme,  paroles 
du  citoyen  Delaporte,  musique  du  citn. 
Adrien  l'aine,  dediee  ä  la  Section  du  Fau- 
bourg  Monmaitre.  A  Paris,  Imbault  (nach 


1793  erschienen),  fol.  P.  19  S.  für  Bass- 
solo, 4stim.  Chor  u.  Orch.  [Paris  Nat. 
Vm.  7,  7054. 

Adrrizza,  Griuseppe  (P,  Kapell- 
meister a/d.  Kathedrale  in  Anagni 
im  18.  Jh.  Die  B.  B.,  Ms.  535, 
Bl.  2  S.  344  u.  f.  besitzt: 

1.  Tantum  ergo  B.  solo  c.  Bc. 

2.  Salve  regina,  B.  solo  c.  Cla\äc. 

3.  DoiTui  0  bei  Bambino,  PastoreUa, 
Sopr.  solo  et  Org. 

4.  Sospira  questa  cor,  Canzoncina,  Sopr. 
c.  Bc. 

AdsOB,  John,  unter  König 
Karl  I.  von  England  (1625)  Mit- 
glied der  Kgl.  Kapelle  (Hawkins  4, 
370.  Nagel  1  S.  43  u.  45  schreibt 
dagegen:  in  den  Jahren  1634  u. 
1640  betrug  sein  Gehalt  46  ü' 
Als  Musiklehrer  wurde  er  am  7 
Jan.  1634  mit  täglich  20  d.  auf 
Lebenszeit  angestellt.)  Von  ihm 
hat  sich  erhalten: 

Courtly  Masquing  ayres,  comp,  to  5  & 
6  parts,  for  Violins,  Consorts,  &  Cornets. 
London  1611.  Stb.  [R.  C.  of  Mus.  besitzt 
den  C.  u.  B. 

—  Lond.  1621.  [br.  Mus:  A.  Oxford 
Ch.  Ch.     Bodleian  Cambridge. 

Aegid  von  Ammerfort,  Kapell- 
sänger  an  der  Ksl.  Hofkapelle  in 
Wien  in  den  Jahren  1563  u.  1564. 
(Köchel  1.) 

Aegidius  (Egidio)  war  vor  1595 
Priester,  Komponist  und  Instru- 
mentist an  der  herz.  Kapelle  in 
Mailand  (Straeten  6,  55.) 

Aegidius  ä  Molen dino  (Egide 
du  Molin  nach  Butkens  Ueber- 
setzung).  1547/48  Altist  an  der 
kleinen  Hofkapelle  Ks.  Karl  V.  . 
Nach  Maraeranus  im  Jahre  1550. 
(Straeten  1,  233.) 

Nach  Straeten  3,  147    hiefs  er: 
Oilles   Mollin    und    nach    S.   148, 
Gülis  Molin. 

Aegidius  de  Murino,  Theore- 
tiker des  14. — 15.  Jahrh.  Seine 
Abhandlung  „Cantus  mensurabilis" 
bei  Coussemaker  3,  124.  Spataro 
nennt    ihn   in  seinem  Tractate  de 


Aegidii;s,  Joh. 


47 


Affettuoso. 


rausica  einen^  „Clarnm  musicum". 
(Fotis  unter  Egide.) 

Aegidius,  Johannes,  ein  Spanier 
aus  Zamora  in  der  zweiten  Hälfte 
des  13.  Jhs.  lebend,  Hofmeister 
des  Prinzen  des  Kgs.  Alphons  X., 
schrieb  eine  „Ars  musica'\  abgedr. 
im  Gerbert  2,  369,  nach  einer 
vatikanischen  Hds.  Das  Liceo  in 
Belog,  besitzt  eine  Kopie  davon. 
(Fotis  unter  Egide,  Jean.  Yiertelj. 
9,  413.) 

Aelbreclitsz,  Clacs,  1541—61 
Organist  zu  Haarlem  (Bouwst.  1, 
65). 

Aelian,  Claudius,  ein  Sophist 
und  Historiker  um  223  n.  Chr., 
schrieb :  Variae  historiae  libri  XIV. 
die  in  vielen  Ausg.  erschienen, 
z.  B.  von  Lünemann ,  Götting. 
1811.  Lpz.  1819,  von  Dacier, 
fi'anzös.,  Paris  1827  u.  a.,  in  denen 
sich  Abhandig.  über  Musik  u. 
Musiker  u.  a.  befinden  (Becker  1, 
35). 

Aelrede,  der  Heilige,  geb.  in 
Schottland,  gest.  12.  Jan.  1166  als 
Abt  von  Kiedval.  Er  war  ein 
Schüler  des  hlg.  Bernard.  Man 
schreibt  ihm  den  Tractat:  De  ahusu 
musices  zu,  abgedr.  in  Biblioth. 
Concinatoria,  Paris  1665,  t.  1  p. 
610  u.  t.  8  p.  799.     (Gerber  1.) 

Aelsters,  Georg  Jakol),  geb. 
um  1770  zu  Gent,  gest.  11.  Apr. 
1849  ebd.  War  der  Schüler  seines 
Vaters  in  der  Musik  und  erhielt 
schon  mit  18  Jahren  den  Dienst 
eines  Glockenspielers  seiner  Vater- 
stadt, bald  darauf  wurde  er  auch 
Kapellmeister  an  der  Kirche  St. 
Martin  und  bekleidete  die  Stellung 
fast  ein  halbes  Jahrh.  Er  soll 
sehr  viel  Kirchenmusik  komponiert 
haben,  doch  ist  bis  jetzt  nichts 
Näheres  darüber  bekannt.     (Fetis.) 

Aemingus,  Siegfried  Coesus 
(nicht  Kaspar)  Prof.  der  Rechte  an 


der  Universit.  zu  Greifswald,  geb. 

3/12   1710    zu   Mölln  in  Mecklbg. 

gest.    25/5    1768     in     Greifswald 

gab  heraus: 

Programma  quo  ...  de  musica  instiu- 
mentaJi  festiva  desserit.  Giyphiswaldiae 
1749.  4«.     [B.  B.     Dresd.     Glasgow. 

Aengion  (Hengion)  Simon,  1486 
päpstl.  Sänger  (Viertelj.  3,  244.) 
Joannes  Hangion  u.  Hengion  siehe 
unter  Hangion. 

Aertsens  (Aertssens)  Hendrick, 
Verleger  zu  Antwerpen,  gab  heraus 
ohne  Nennung  eines  Autors: 

1631.  Den  Boeck  der  gheestelijcke 
Sangen  bedeelt  in  twee  deelen  der  Blijden, 
Requiem  ende  gheluckiche  iiytwaert  van 
een  salighe  siele,  die  om  tot  oprechte  iu- 
wendighe  rust  te  comen  . .  .  Door  eenen 
religieus  van  d'Order  van  Sente  Franfois 
ghenaemt  Minderbroederen  Capucijnen,  't 
Hantwerpen  . .  .  1631.  mit  Melodien,  [br. 
Mus. 

Aertsz  (Aertsen)  Willem,  van 
den  Bosch  .^  war  Organist  an  der 
Nieuwen  Kirche  in  Amsterdam 
und  wurde  am  15.  März  1607  be- 
graben.    (Kirchenregister.)    . 

Afat.  Im  Ms.  2216  der  Uni- 
versität zu  Bologna  pag.  30  be- 
findet sich  ein  Sanctus  3  voc. 
unter  obigem  Namen. 

Affettuoso,  Accademici  Filo- 
meli,  siehe  den  Artikel:  Ärrigoni, 
Oiov.  Giac.  —  Nach  Vogel  be- 
zeichnet sich  auch  Tov/aso  Pecci 
mit  „L'Invaghito  Accademici  filo- 
meli"  in  Siena  und  Mariano  Tan- 
tticci  mit  „L'Affetuoso". 

Im  br.  Mus.  ein  Druck;  Canzo- 
nette  a  3  voci  dell'  Affetuoso,  lib. 
5°:  C  1.  2.  B.  in  4».  Aus  der 
Bibl.  Borghese,  s.  a.  Gestochen 
von  Camillo  Ghini  in  Siena.  Au- 
toren nicht  genannt. 

In  Gastoldi's  Tricinia  1607 
deutsche  Ausg.,  befinden  sich  11 
Gesge.  mit  „delF  Affettuoso"   bez. 

In  Tomaso  Pecci's  Canzonette  3 
voc.    1599—1603    sind    15    Gesg. 


Affilard. 


48 


Agazzari. 


mit  Affett.  bez.  Hier  nennt  Vogel 
2,  59  Tantucci  als  Verfasser.  In 
1603,  2  lib.,  sind  10  Gesge  mit 
Äff.  bez. 

Affilard,  siehe  L'Affilard. 

Affrem,  Mutio,  siehe  EfFreiu. 

Aifterdingen,  siehe  Oflfter- 
dingeii. 

Afraiiio,  Phagotus,  Domherr 
in  Ferrara,  wird  als  Erfinder  des 
Phagotus  genannt,  eines  schwer- 
fälligen plumpen  Instrumentes, 
welches  aus  zwei  säulenartigen 
Hohlkörpern  besteht,  die  durch 
eine  dritte  kleinere  Säule  ver- 
bunden sind.  Die  äufseren  Säulen 
zeigen  einige  Tonlöcber  und  Klap- 
pen. Durch  einen  Blasebalg  wurde 
das  Instrument  zum  Tönen  ge- 
bracht. Mit  unserem  Fagott,  was 
schon  Praetorius  1618  als  ein  be- 
kanntes Orchesterinstrument  be- 
schreibt, hat  es  nichts  gemein, 
man  müsste  denn  die  doppelte 
Röhre  als  gemeinsames  Kenn- 
zeichen annehmen.  Afranio's  Be- 
schreibung nahm  sein  Neffe  Teseo 
Albani  in  seine  Introductio  von 
1539  auf  [Bibl.  Bologna].  Be- 
schreibungen mit  Abbildungen 
bringen  Weckerlin,  Kat.  pag.  6  imd 
Valdrighi  in  einer  seiner  Musur- 
giana.  Ambros  3,  422  giebt  eine 
kurze  Anzeige. 

Aga,  Achinet,  ein  Komponist 
aus  dem  Ende  des  18.  Jhs.  von 
dem  die  Dresd.  Musik,  besitzt: 

Marche  militaire  et  favorite  du  grand- 
turc  Mechomed  II.  pour  Piauof.  k  4  niains. 
Breslau,  Förster,  qu.  fol. 

Agatea,  P.  Mario,  mit  der  Be- 
zeichnung „Agostiniano",  d.  h.  ein 
Augustiner-Mönch,  geb.  zu  Baini 
und  Kapellmeister  an  der  Kathe- 
drale zu  Modena  im  17.  Jh.  (Titel). 
Man  kennt  von  ihm 

4  Cantate  a  Sopr.  solo  col  Bc.  Ms, 
qufol.  [Modena.  Ebendort  in  einem  hds. 
Samibd.    aus   Parma    von    1688   Nr.   29 


Anette  voce  sola  col  Bc.  (in  dem  Bande 
wird  bei  Nr.  10  schon  das  Violoncello 
genannt). 

Im  Smlwk.  von  Silvani:  Nuovo  raccolta 
di  motteti  von  1670  die  Motette:  Venite 
celeres,  1  voce  c.  B.,  dort  ist  auch  obiges 
Amt  verz.,  sowie  in  Maur.  Cazzati's  op.  3 
von  1666  im  5.  Buche  bei  der  AYidmung 


der  .5.  Motetti  an  Aaatea 


In  den  28 


Bänden  Kantaten  in  Modena  im  Ms.  be- 
findet sich  noch  1  Cantata  per  voce  sola 
col.  B. 

Agatliea,  Paul,  war  von  1654 
bis  1657  Sopranist  an  der  Ksl. 
Hofkapelle  in  Wien  mit  60  fl.  Ge- 
halt.    (Köchel  1.) 

Agazzari,  Agostino,  geb.  2.  Dez. 
1578  in  Siena,  aus  edler  Familie; 
sein  Tod  wird  mit  dem  10.  April 
1640  ebd.  angesetzt,  da  er  bis  zu 
diesem  Datum  im  Besitze  seines 
Amtes  war.  Schüler  von  Andrea 
RaffaeUi,  wie  Agaz.  in  op.  18  selbst 
sagt.  Anfänglich  im  Dienste  Ks. 
Mathias,  ging  nach  Rom  und  wurde 
Kapellmeister  am  Collegio  germa- 
nico,  nach  dem  1609  erfolgten  Ab- 
gange G.  Fr.  Anerio's  (nach  Andr. 
Steinhuber's  Gesch.  des  Collegio. 
Bd.  1,  119  ff.).  So  weit  wie  mir 
der  Wortlaut  der  Titel  seiner 
Druckwerke  bekannt  ist,  fällt  das 
früheste  Datum  seines  Aufenthaltes 
in  Rom  ins  Jahr  1600.  Auf 
einem  Drucke  von  1596  nennt  er 
sich  nur  „GentiP  huomo  Sanese" 
und  ist  die  Dedic.  1596  in  Siena 
gez.  Ich  möchte  tibei'haupt  an 
der  Stellung  am  Hofe  des  Ks. 
Mathias  einige  Zweifel  hegen  und 
scheint  dies  nur  eine  Nachricht 
zu  sein,  die  sich  von  Lexikon  zu 
Lexikon  zieht,  ohne  dass  irgend 
welche  Beweise  vorliegen.  Weder 
Köchel  noch  ein  anderes  Quellen- 
werk erwähnt  ihn  als  Ksl.  Musiker. 
A.  fügt  seinem  Namen  sehr  oft 
die  Bezeichnung  seiner  Beschäf- 
tigung hinzu  und  nennt  sich  mit 
Vorliebe  „Armonico  introito".    Im 


Agazzari. 


49 


Agazzari. 


Jan.  1607  finden  wir  ihn  wieder 
in  Siena,  nur  als  Armonico  intro- 
nato  gezeichnet  und  von  da  ab 
scheint  er  Siena  nicht  mehr  ver- 
lassen zu  haben.  Die  Lexika 
machen  ihn  in  Siena  zum  Kapell- 
meister a/d.  Kathedrale.  Seine 
Drucktitel  verraten  davon  nichts, 
er  nennt  sich  stets  nur  Armonico 
intronato.  1620  erscheintbei  seinem 
Verleger  in  Venedig  op.  19,  das 
letzte  bis  jetzt  bekannte  Werk, 
denn  Ausgaben  nach  diesem  Jahre 
sind  nur  spätere  Auflagen.  Fetis  ver- 
zeichnet das  Todesdatum  10.  April 
1640  als  eine  auf  Dokumente  ge- 
stützte Nachricht,  ohne  aber  die 
Quelle  zu  verzeichnen.  Seine  zahl- 
reichen Drucke  verzeichne  ich  nach 
den  Stichworten  der  Titel. 

Del  sonare  sopra  'l  basso  con  tutti  li 
Rtit)menti  e  dell'  uso  loro  nel  conserto  dell' 
111 10  Sigr. .  .  .  Armonico  Intronato.  Siena 
1607  D.  Falcini.  4».  12  Ell.  [Bologna, 
Kat.  1,  278. 

Wieder  abgedruckt  in  Agaz.'s  Sacrarum 
cantionnm  2—4  v.  lib.  2,  op.  5.  1608. 

Sacramm  Cantionnm  quae  quinis,  senis, 
Sept.,  octonisque  vocib.  concinuntiu-.  Lib. 
1.     Romae    1602    Zannettus.     7    Stb.    4«. 

17  Nrn.     [B.   Haberl  feblt  6  a.      B.  B.: 

A.  T.  B.     Bologna. 

—  c.  B.  ad  org.  Yen.  1608  Amadino.  7 
Stb.  17  Nrn.    [Proske  ohn6  A.  u.  B.     B.  A. 

B.  B.:  C.  T.  B.  5  a.  6  a.  B.  Br.  fehlt  Bc. 
B.  Ilaberl  5  Stb.  Bologna.  br.  Mus : 
6a.  Bc 

—  Yen.  1616  ib.  7  Stb.  [ß.  B.  7  Stb. 
Proske.     br.  Mus:  C. 

Sacrae  cantiones  quae   2,  3,  4que  voc. 
Lib.   2.    Op.  .0  Motectorum.    Cum  B.    ad 
org.  Mediol.  1607  haered.  Tini  et  Lomatius.  " 
3  Stb.  25  Nrn.     [Proske. 

—  Yen.  1608  Amad.  3  Stb.  25  Nrn. 
[Proske.     Bologna. 

—  Yen.  1609  ib.   3  Stb.  25  Nrn.     [B. 

A.  Bologna  Petron.     Bologna  in  4  Stb. 

—  Yen.  1613  Amadinus.  [Rom  Cecilia 
3  Stb.    br.  Mus:  C. 

Sacrar.  cant.  quae  5,  6,  7,  Sque  voc. 
concin.  Lib.  3.  Romae  1603  Zannettus. 
7  Stb.  18  Nrn.    [Bologna.     Proske,  Stb.  ? 

B.  Ilaberl:  C.  A.  B. 

—  Yen.    1608   Amad.    9   Stb.   mit  Bc. 

18  Nrn.      [B.  B.   fehlt  T.      Proske  fehlt 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon. 


A.B.  B.  A:9Stb.  Bologna,  br.  Mus: 
T.  6  a. 

—  Yen.  1616  Amad.  9  Stb.  4».  [Bo- 
logna,    br.  Mus:  C. 

Sacrae  cantiones  2,  3que  voc.  concin. 
Lib.  4.  Romae  1606  Zaimettus.  4  Stb. 
mit  Bc.  35  Nrn.  [B.  Haberl:  Bc.  br. 
Mus:  C2. 

—  Yen.  1606  Amadinus.  4  Stb.  [Bo- 
logna.    Hofb.  Wien:  2  C.  B. 

—  Yen.  1608  Amad.     [Bologna  3  Stb. 

—  Yen.  1609  Amad.  4  Stb.  27  Nrn. 
[ß.  A.     Bologna:  ßc. 

—  Yen.  1612  Amadinus.  [Ferrara. 
Bologna:  B.  "Rom  Cecilia  fehlt  ßc. 

—  Yen.  1614.  (Roma,  Robletti.)  [B. 
Haberl:  Bc.  br.  Mus:  2  C.  B.  Bc.  und 
Yen.  1614  Amad:  C.  ßc.  Bologna:  2  C. 
Modena  im  Domarchive. 

—  Romae  1618  Zannettus.  [Bologna: 
B.  Bc. 

—  Yen.  1620  B.  Magni.  [Bologna  1  C. 
B.^Bc. 

—  Ein  Nachdruck  aus  Buch  1.  3.  u.  a: 
Cantiones^   motectae  vulgo  appeU.  que 

4—8  voc  . . .  Francof.  a/M.  1607  tjqiogr. 
Richter,  impens.  Stein.  8  Stb.  44  Nrn. 
[B.  B.  B.  K.  Proske.  Wolfenb.:  B. 
br.  Mus.  8  Stb.     Darmst.:  C.  B.  5  a.  6  a. 

Agazzari,  Ag.,  et  Francesco  Anerio: 
Augustini  Agazzari  armonici  introuati 
Sacre  Cantiones  binis,  ternisq;  vocib.  con- 
cinendae  c.  ß.  ad  org.  Lib.  4.  Roma  1633 
Masotti.  4  Stb.  40.     [C.  P. 

Sacrae  cantiones  quae  tum  unica,  tum 
duabus  ac  quatuor  voc.  op.  18.  Yen.  1615 
Amadinus.  3  Stb.  4".  Enthält  Motetten 
von  Ägax.^  Fr.  Colombini,  Aless.  Paganelli 
und  Andrea  Raffaeli.  [Bologna.  Hofb. 
Wien.     br.  Mus:  C. 

Canzoni  sacre.  Yen.  1608.  [Kathedr. 
zu  Pistoja. 

Comflctormm  c.  organo  decantandum 
4  voc.  c.  B.  ad  org.  op.  12.  Yen.  1609. 
[br.  Mus:  T. 

Dialogici  concentus  senis,  octonisque 
voc.  c.  B.  Op.  16.  Yen.  1613  Amadin. 
7  Stb.  1*  Nrn.  [B.  M.  Bologna.  Cap. 
Later.  6  Stb.     br.  Mus:  C. 

—  Yen.  1616  Amadin.  7  Stb.  15  Nrn. 
[B.  B.    B.  M. 

—  Yen.  1618  Magni.  7  Stb.  'l5  Nm. 
Dedic.  gez.  in  Yen.  8/7  1618.  [B. 
Kgsbg.     Stockholm  inkompl. 

La  musica  ecclesiastica  dove  si  contiene 
la  Vera  diffinitione  della  musica  come 
scienza,  non  piü  veduta,  e  sua  nobilitä, 
di . . .  Siena  1638  Bonetti.  40.  [Briissel. 
Paris  Nat.     Paris  Mazarin. 

Eucaristicum    melos    tum    siugularibus, 

4 


Agazzari. 


50 


Agazzari. 


tuni  variis  vocibus  , .  .  op.  20.  Eom.  1625 
L.  A.  Soldus.  19  Nrn.  zu  1—5  St.  mit 
Bc.     [B.  B.:  B.  u.  Bc.    Bologna. 

Eumel/o  dramnia  pastoi'ale  recitato  in 
Roma  uel  Semiuario  romano  nei  giorni 
del  Carnovale,  Con  le  musiche  dell'  Ar- 
moüico  introuato.  L'auno  1606  .  .  .  Veu. 
1606  Amadiuo  1  vol.  in  fol.  36  S.  Dedic. 
vom  Autor  gez.  Auszug  aus  dem  Vorworte 
im  Vogel  1,  5.  [Cecilia  in  Kom.  Bo- 
logna. 

Sacrae  Landes  de  Jesu,  ß.  Virgina, 
Angelis,  Apostolis ...  4,  5,  6,  7,  8que  voc. 
c.  B.  ad  org.  &  musica  instrumenta.  Lib. 
2.  Rom.  1603  Zannettus.  7  Stb.  19  Nrn. 
[Haberl:  C.  A.  B.     Bolog.  7  Stb. 

—  Ven.  1608  Amad.  9  Stb.  19  Nrn. 
[B.  A.    Proske  fehlt  A.  B.      br.  Mus:  6a. 

—  Ven.  1615  Amad.     br.  Mus:  C. 
Litaniae  beatissimae  Virginis  quaternis, 

5,  6,  octonisque  vocibus  in  varium  melos 
concinendae.  Opus  21.  Ven.  1639  Vin- 
cent. Blancus.  Stb.  ?  4«.  [br.  Mus:^a. 
n  1.  lib.  de  Madrigali  ä  6  voci.  Veu. 
1596  Gardano.  6  Stb.  4".  21  Nrn. 
[Haberl.  Bologna  (im  Kat.  8,  16  fälschl. 
1590  gedr.).  Hofb.  Wien:  B.  Siena  B. 
c:  A.  T.  5  a. 

—  a.  Aufl.  siehe  Madrig.  harmoniosi, 
1600. 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  con  un 
Dialogo  a  6,  &  un  Pastorale  a  otto,  a  ul- 
timo .  .  .  Ven.  1600  Aug.  Gardano.  5  Stb. 
40.  20  Nrn.  [B.  D.  Bologna.  br. 
Mus:  B. 

—  Anversa  1602  Phalese.  20  Nrn. 
[br.  Mus:  T.  B.  Wolfeub.:  C.  T.  B.  Ox- 
ford Gh.  Ch.  kompl. 

—  Ven.  1608  Eaverii  (c.  Dialogo  a  6 
ed  1  Pastorale  a  8  voc.  rist.)  5  Stb.  20 
Nrn.  B.  B.:  C.  A.  B.  5  a.  Bolog.  Fer- 
rara.     Hofb.  Wien:  A.  B.  5a. 

—  Fi'ancof.  1608  Stein.  5  Stb.  [B.  B. 
br.  Mus:  T.  B.  5a. 

II   2.    lib.   de    Madrigali   5  voc.     Ven. 

1606  Raverii.  5  Stb.  4".  21.  Nrn.      [Paris 
Nat.  Hofbibl.  Wien. 

—  Ven.  1608  Raverii.  5  Stb.  4".  21 
Nrn.     [Hofb.  Wien:  A.  B.  5a. 

—  Madrigali.  Ven.  1613  Amadino.  5 
Stb.  40.  .21  Nrn.  [Kathedr.  Pistoja.  Bo- 
logna. 

Madrig.  harmoniosi  e  dilettevoli  a  6  voc. 
Anversa  1600  Phalese.  6  Stb.  4».  21  Nrn., 
dieselben  wie  in  1596  [br.  Mus.  komjjl. 
B.  B.:  T.  Darmst.:  T.  Wolfenb.:  C.  T. 
B.  Oxford  Ch.  Ch.  Gent  U.  B.:  A.  B. 
6  a. 

II  1.  lib.  de  Madrigaletti,  ä  3  voci.  Ven. 

1607  Amad.  3  Stb.   4".  21  Madr.     [B.  A. 


—  Ven.  1615  ib.  3  Stb.     [Florenz. 

II  2.  lib.  de  Madrigaletti  a  3  v.  Ven. 
1607  Amad.  3  Stb.  4«.  21  Nrn.  [B.  B.: 
C  2.  B.     Bologna:  C.     Siena  B.  c. 

Missae  quatuor,  tarn  organis,  quam 
pleno  choro  accomodat^,  quarum  du§  4 
voc,  altera  5,  postrema  vero  8  concin. 
Cum  B.  ad  org.  Op.  17.  Ven.  1614  Amad. 
7  Stb.     [Bologna:  A.  Kat.  2,  17  die  Dedic. 

—  Ristamp.  ib.  1617.  [B.  M.  B.  D. 
Bologna  9  Stb. 

—  Ven.  1625  Magni.  [B.  M. :  T. 
Proske. 

—  Ven.  1627  Amad.  rist.  9  Stb. 
[B.  M. 

Psahiii  6,  qui  in  Vesperis  ad  concentum 
varietatem  inter])onuntur,  3  voc.  Eosdem 
sequitur  Conipletorium  4  voc.  c.  B.  ad 
org.  op.  12.  Ven.  1609  Amad.  4  Stb. 
12  Nrn.  [br.  Mus.  B.  B.:  C2.  B.  Bc. 
Gaesdonck.     Proske. 

—  Ven.  ib.  1613.    [Bologna:  C.  B.  Org. 

—  Ven.  1618  Magni.  4  Stb.  4».  [Bo- 
logna. 

Psalmorum  ac  Magnificat,  quorum  usus 
in  Vesperis  frequentior  est,  8  voc.  op.  15. 
Ven.  1611  Amad.  9  Stb.  9  Nrn.  Nr'.  7, 
Nisi  Dominus  von  Fr.  Columbinus. 
[Haberl  2  Stb.  br.  Mus:  9  Stb.  B.  B.: 
T.  B.  2.  chori,  Bc.     Bologna:  C.  A.  T.  5a. 

—  Ven.  1615  ib.  9  Stb.  9  Nrn.  [B. 
Frkft.     Paris  Nat.:  A.  T. 

In  Gaesdonck  der  Cantus:  Ven.  1620: 
Psalmorum.  Vesper  . .  . 

Psalmi  ac  Magnif.  qui  in  vesp.  solem- 
nioribusdecantatur.  5  simplic.  voc.  c.  Org. 
op.  13.  Veu.  1615  Amad.  6  Stb.  10  Nrn. 
[B.  Frkft. 

Sertum  roseum  ex  plantis  Hiericho 
ab  .  . .  Singidis,  binis,  teruis  &  quaternis 
vocibus  decantandum  c.  B.  ad  org.  Op. 
14.  Ven.  1611  Amad.  4  Stb.  4».  22  Nrn. 
[Proske.  Florenz.  Bologna.  Hofb. 
Wien.     Rom  Cecilia. 

—  ib.  1612.  4  Stb.  40.     [Bologna. 

—  ib.  3.   ed.   1614.     [br.  Mus:   C.  Bc. 
Stille  soavi  di  Celeste  aurora  a  3.  4.  5. 

voci  col  B.  per  sonare,  op.  19.  Ven.  1620 
Magni.  4<'.  21  Nrn.  [B.  Haberl:  C  1.  2, 
A.  B. 

Ms.  171.  172.  Cap.  sistiua:  J.  Kyrie  und 
Gloria  8  voc.  —  Ms.  B.  B.,  0.  Sign.,  4 
Stb.  in  40.  des  16.  Jhs.  Nr.  22:  Laudate 
Dnum.  3  voc.  —  Ms.  B.  L.  Tristis  es 
auima  8  voc.  —  Ms.  B.  M.  263  u.  265 
Motetten  in  Orgeltabulatur.  —  Ms.  br. 
Mus.  Kat.  Nr.  238  S.  98:  2  Madr.  mit 
engl.  Text  zu  5  St.  in  P. 

Mss.  in  Bologna,  eine  Part,  von  1613 
geschrieben  in   Rom   von  Amigono   1)  In 


Agazzi. 


51 


Agincour,  Jacq.  Andre. 


voluntate.  2)  Pidchra  es,  3)  Tanquam 
sponsus,  a  2  voci. 

In  alten  Samlwk.  43  Gesänge  (siehe 
Eitner  1).  Aufeerdem  in  Degen's  Smlwk. 
1631  drei  Motetten.  —  In  Plialese's  Co- 
rona Sacra  1626  eine  Mot. 

Neue  Ausg.  3  Gesge.  im  Proske  Bd.  2 
u.  4.  (Eitner  2). 

Agazzi,  Graetaiio,  ein  Kompo- 
nist des  18.  Jlis.,  von  dem  das 
br.  Mus.  besitzt: 

Six  Senates  a  Vcl.  et  B.  oe.  1.  Anist, 
c.  1780.  fol.  —  Dieci  Sonate  per  Ycl.  e 
B.  im  Ms.     [Mailand  Cons. 

Agelsdorf,  siehe  Engelsdörffer, 
Mich. 

Ag'gartl, . . .  wird  von  Reichardt 
in  seinem  Musik.  Wochenblatt  als 
Kirchenkomponist  angezeigt. 

Aggere,  Antonius,  Magister  an 
St.  Martini  in  Gent.  Beendigte 
am  8.  Nov.  1503  den  Tractat:  For- 
male octo  tonorum  secundum  enn- 
dem  Guidonem.  Stadtb.  in  Gent, 
Ms.  421  fol.  140.  Vielleicht  ist 
der  auf  fol.  135:  „Ars  intonandi" 
auch   von  ihm.     (M.  f.  M.    5,  63.) 

Aggrelli,  GrioYanni,  ein  Kom- 
ponist des  18.  Jhs.,  der  nur  durch 
folgendes  von  Walsh  zusammen- 
gestellte Samlwk.  bekannt  ist. 

Six  Sonatas  or  Duets  for  2  germ.  flutes 
or  Vs.  comp,  by  Giov.  Aggrelli,  Frederico 
Änrelli,  Leonardi  Vinci,  op.  2.  Lond.  J. 
Walsli.  fol.  P.  25  S.     [br.  Mus. 

Agincour  (Agincourt,Dagincour). 
Es  muss  zwei  Musiker  dieses 
Namens  geben,  wenn  Fetis'  An- 
gaben ihre  Richtigkeit  haben: 

Fran^'Ois  D'Agincour  und 

Jacques  Andrö  d'Agincourt. 
Letz;terer  wird  von  Fetis  genannt, 
ersterer  von  Weckerlin  im  Kata- 
loge des  Conservatoire  zu  Paris 
S.  455,  leider  nur  mit  M.  D'Agin- 
cour gez.  Ebenso  unsicher  ist  es 
wem  die  Pieces  de  clavecin  vom 
Jahre  1733  zuzuschreiben  sind. 

Franrois  starb  am  18.  -Juni 
1758  zu  Paris.  In  den  Registern 
des    Kgl.    Hauses    zu    Paris    wird 


ihm  am  13.  Jan.  1714  als 
Organist  der  Kgl.  Kapelle  das  4. 
Vierteljahr  angewiesen,  während 
Gabr.  Garnier  das  3te  erhält.  Es 
müssen  demnach  4  Organisten  an- 
gestellt gewesen  sein,  von  denen 
jeder  ein  Vierteljahr  Dienst  hatte. 
Dort  ist  auch  der  oben  verzeich- 
nete Todestag  zu  finden,  indem 
Pierre  Claude  Fouquet  an  seinen 
Platz  tritt.  In  dem  unten  ver- 
zeichneten Werke  nennt  er  sich 
auf  dem  Titel:  Organist  der  Kgl. 
Kapelle  der  Metropoiitankirche  zu 
Ronen.,  „primatiale  de  Norman- 
die,  et  de  Tabbaye  royal  de  St- 
Ouen"  1733.  Weckerlin  im  Kat. 
der  Bibl.  des  Conservat.  zu  Paris, 
p.  456,  citiert  noch  einen  Aus- 
spruch des  Sohnes  Daquin's,  worin 
A.  als  Klavier-  und  Orgelspieler 
gerühmt  wird. 

Fetis  Biographie  lautet  in  Kürze : 
Dagincourt  (Jacques  Andre)  geb. 
zu  Ronen  um  1684,  war  Sänger- 
knabe an  der  Kathedrale  dieser 
Stadt,  später  Organist  an  der  Abtei 
von  St.rOuen.  Um  1718  ging  er 
nach  Paris  und  erteilte  Klavier- 
unterricht, einige  Jahre  später  er- 
hielt er  den  Organistenposten  an 
St.  Merry.  1727  wurde  er  Orga- 
nist an  der  Kgl.  Kapelle.  1745 
gab  er  den  Posten  auf  und  ging 
nach  Ronen  zurück,  wo  er  nach 
einigen  Jahren  starb.  Man  wird 
hieraus  erkennen,  dass  einige  An- 
gaben mit  falschen  Daten  mit  den 
Ämtern  des  Fran9ois  übereinstim- 
men. Weckerlin  geht  leicht  dar- 
über hinweg.  Im  (jonservatoire  zu 
Paris  befindet  sich  der  Druck,  den 
auch  Fetis  seinem  Jacques  Andre 
zuschreibt:         ^ 

Pieces  de  clavecm,  dedices  ä  la  Reine, 
composees  par  M.  DAngicour,  .  . .  Paris, 
le  S.  Boivin.  —  Ronen  1733  chez  l'auteur, 
nie  des  Chanoincs.  fol.  44  S.  [auch 
Nationalb.  zu  Paris. 

4* 


A.glassing. 


Agnola. 


Aglassing,  Adam.  Lieder  im 
Salzburger  Musenalmanach  von 
1787.  120.     215  S.     [Salzbg. 

Aglio,  Bartolomco  Dair,  war 

1627    Organist  am  Dome   zu  Este 
und  gab  heraus : 

Messe  a  4  voci  una  concertata  ä  voce 
piena,  e  2  ä  voce  pari.  Coa  alcuui  Mo- 
tetti  a  1,  2,  3  &  4,  oou  il  B.  per  sonare 
Di . .  .  Lib.    1.     Yen.    Iü27   AI.  Vincenti. 

4  Stb:  C.  e  A.,  B.  Bc.    [Bologna,  Kat.  2, 
65  die  Dedic. 

Ag'lio,  Doiiieiüco,  diente  um 
1622  in  der  Hofkapelle  in  Mantua 
als  „Musico"  mit  288  Lire.  (Berto- 
lotti  100). 

Aglione,  P.  F.  Alessaiidro,  di 
Spoltore  nell'Abruzzo,  dell'ordine 
de'predicatori.     Gab  heraus: 

1.  Canzonette  spiritiiali  a  3  voci  comp. 
. . .  Yen.  1599  Vincenti.  3  Stb.  4».  21 
Nrn.     [Bologna;  C. 

2.  Giardino  di  spirituali  concenti  a  4, 
ä  3,  et  ä  2  voci,  con  alciini  Motetti  k 
voce  sola,  del...  Opera  4a.  Yen.  1618 
G.  Vincenti.  5  Stb.  in  4".  48  Nrn.  Dedic. 
in  Venedig  unterzeicbnet.     [B.  B. 

3.  II  5.  lib.  dei  Motetti  a  1,  2,  3,  e  4 
voci,  c.  1  Messa,  e  Vespero.  Del . . .  Veu. 
1621  ib.  4".     [Bologna:  Bc. 

In  alten  Sauilwk.  befinden  sich.  8  Mo- 
tetten von  ihm  (siehe  Eitner  1). 

Im  Ms.  Z  63  der  B.  B.  ein  Bc.  aus  dem 
17.  Jh.  mit  Kompos.  von  ilim. 

Aguelletti,  Pre  (xioraimi  Bat- 
tista,  bekannt  durch 

Sacri  canfi  et  hinni  a  voce  sola  parte 
de'  quali  con  Sinfonia  ad  lib.  et  parte 
puonno  serv'ire  interamente  per  Sonate 
di  Pre  .  . .  Ven.  1673  stampa  del  Gardan o. 
[B.  Borghese  1  vol.  4",  wurde  1897  aiüi- 
tioniert. 

Agiielli,    Don    Lorenzo,    ein 

Mönch   in   Monte    Oüveto   im   17. 
Jh.,  gab  heraus: 

1.  Salmi  e  Messa  a  4  v.  in  couceiio, 
con   alcuni    Motetti.    Ven.  1637  Vincenti. 

5  Stb.  20  Nrn.     [B.  Br. 

2.  11  2.  lib.  de  Motetti.  Ven.  1638  ib. 
5  Stb.  20  Nrn.  2— 4  st.  Gesge.  mit  und 
ohne  Instr.     [B.  Br.  ißologna:  C.  A.  Bc. 

1  Tabulaturbuch  von  1640,  Ms.  in  Lüne- 
burg. 

Agnelli,  Sebastian,  siehe  Lemlc. 
Agncllo    de    Nai)oli   (auch   de 


Aiiiigncüw)  wurde  als  Sopranist 
am  23.  Nov.  1547  an  der  päpstl. 
Kapelle  angestellt  und  lässt  sich 
bis    1554    verfolgen.     (Yiertelj.    3, 

275.) 

Agnesi,  Piiiottiiii  Maria  Te- 
resa,  Tochter  des  D.  P.  Agnesi 
auf  Monteviglia  u.  Schwester  der 
Mathematikerin  Maria  Gaetano  in 
Bologna.  Sie  genoss  den  Ruf  einer 
ausgezeichneten  Klavierspielerin 
und  Komponistin  und  schrieb  4 
Opern,  Kantaten  und  vieles  andere. 
Breitkopf  zeigt  1766  und  1767 
zwei  Concerte  f.  Klav.  2  Y.  u. 
ßass   und   2  Sonaten  f.  Klav.    an. 

Die  Dresd.  Musikal.  besitzt  im  Ms.  die 
Oper:  Giro  in  Armenia.  Die  Dedic.  mit 
eigenhdg.  Unterschiift  ist  an  Friedrich 
August  I.  (III.)  gerichtet.  Ferner  12  Arien 
mit  Instr.  in  P.  und  Ms.  88  in  Stb.  Die 
B.  B.,  Ms.  137,  p.  37.  58.  128:  2  Fanta- 
sien u.  1  AUegro  f.  Klav. 

In  Karlsruhe^  Ms.  an  Alberti,  1  Sonate 
f.  Klav. 

Concerto  in  F.  f.  Pfte.  mit  Streich- 
quart, Ms.  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  be- 
sitzt die  heroische  Oper  in  3  Akten:  La 
Sofonista,  3  Bde.  P.  und  ein  Concert  für 
Klavier  mit  2  V.  und  B. 

Die  Hofb.  in   Wien: 

II  re  pastore.  Dranima  per  musica  in 
3  atti.     Ms.  19211  P.  179  Bll. 

La  Sofonista.  Dr.  p.  mus.  in  3  atti. 
Ms.  19230  P  in  3  voll. 

Airs  divers  pour  le  chaut  et  la  harpe. 
Ms.  des  18.  Jhs. 

Agniolo, . . .  ein  Komponist  des 
17.  Jhs.,  der  in  einem  Ms.  der 
Bibl.  Bologna:  Raccolta  di  arie  a 
voce  sola,  e  Madrigal!  a  piü  voci 
mit  einer  Nr.  vertreten  ist;  der 
Kat.  3,  24  ist  hier  wieder  einmal 
sehr  schweigsam,  während  er  zu 
ganz  unwichtigen  Dedicationen  den 
Raum  verschwendet. 

Agnola,  Jacopo,  geb.  13.  Sept. 
1761  zu  Venedig,  gest.  24.  Dez. 
1845  ebd.  War  Schüler  von  Angelo 
BaUlan   (Canal  2,  3).     Er  hat  viel 


Agnolo,  Michele. 


53 


Agostini,  Paolo. 


Kirchen-  imd  Kammermusik  ge- 
schrieben. 

Agnolo,  Michele,  wird  am  1/2 
1607  als  Instrumentist  an  der  Hof- 
kapeUe  in  München  angenommen 
und  erhält  220  Gld.  Gehalt.  (Kreis- 
archiv.) 

Ag'obardus,  Erzbischof  zu  Lyon, 
st.  6.  Juni  840  zu  Saintonge.  Er 
schrieb  eine  Abhandkmg  ,,De  cor- 
rectione  Antiphonarii'*,  welche  ab- 
gedr.  ist  in  der  Bibliothcque  des 
Peres,  t.  XIV  p.  323.  (Forkel  8, 
118.) 

Agosti, .  . .  Breitkopf  verzeichnet 
im  Kataloge  1785—87  die  Oper: 
Das  Herbstabentheuer,  in  2  Akten. 
Kastner  notiert  eine  Aufführung 
derselben   in  Riga  am  16/1   1784. 

Agostiiiello  (Augustonelli)  Fran- 
cesco Saverio,  geb.  1741  zu 
Venedig,  war  32  Jahre  lang  in 
der  Thurn-  u.  Taxischeu  Kapelle 
in  Regensburg  Flötist.  (Metten- 
leiter 1,  270.  272.)  Fetis  unter 
AuqustonelU  setzt  seinen  Tod  um 
18Ö9  an. 

Agostini,  wird  auch  Steffani 
genannt,  2te  Hälfte  des  17.  Jbs. 

Agostini,  Agostino,  bekannt 
als  Komponist  des  Madrigals:  Deli 
salvator  4  voc.  in  Lodov.  Agostini's 
lib.  2.  de  Madr.  ä  4  v.  1572. 

Agostini,  LodoTico,  aus  Fer- 
rara,  Priester  und  Geheimschreiber 
a/d.  päpstl.  Kanzlei  in  Rom.  J  582 
nennt  er  sich  auf  den  Madrigalen 
„Capellano  et  Musico  del  Sereniss. 
et  Invictiss.  Sig.  Duca  di  Ferrara. 
Ebenso  1586.  Er  war  also  nicht 
Kapellmeister  in  Ferrara  wie  Fötis 
angiebt.  Nach  Letzterem  starb  er 
am  20.  Sept.  1590,  was  der  Kat. 
3,  17 •von  Bologna  nach  seinem 
Denksteine  bestätigt  und  noch  das 
Alter  von  56  Jahren  hinzufügt,  so 
dass  er  demnach  um  1534  geboren 


sein  mnss.  Von  seinen  Kompo- 
sitionen sind  nachweisbar: 

Musica  di .  . .  sopra  le  rime  bizzarre  di 
M.  Andrea  Calmo  &  altri  autori  ...A4. 
voci.  Milano  1567  Ces.  Pozzo.  4  Stb.  8». 
25  Nrn.     [Turin  B.  u. 

Musica  di .  . .   II  1.   lib.  de  Madrigali  a 

5  voci Yen.  1570  figliuli  di  Ant.  Gar- 

dauo.  5  Stb.  4".  25  Gesge.  [Hofb.  AVien. 
Bologna. 

Enigmi  musicali  di  Don  ...  II  1.  lib.  a 

6  con  Dialoghi  a  7,  8  et  10  . .  .  Yen.  1571 
figliuli  Gardano,  6  Stb.  (|u4".  24  Nrn. 
Dedic.  in  Rom  gez.  [Modena:  C  A.  T.  B. 
Rom  Cecilia:  T.  B.  5a.  6a. 

Canones    et    Echo    6   voc ejusdem 

Dialogi.  Lib.  1.  Yen.  1572  aj).  filios  A. 
Gardani.  6  Stb.  23  Nrn.     [B.  A. 

Musica  di . . .  lib.  2.  de  Madrigaü  ä  4 
voci .  .  Yen.  1572  figl.  di  Gard.  4  Stb. 
f|u#.  30  Nrn.,  eine  von  Äqostino  Agostini. 
[Bologna.  Yenedig  B.  M. :  C.  T.  B.  R. 
C.  of  Mus. 

Canzoni  alla  uapolitana  a  5  v.  lib.  1. 
Yen.,  figliuoli  di  Gardano  1574.  5  Stb. 
[Modena.  Bologna:  C.  T. 

L'Echo  &  Enigmi  musicali  a  6  v  . . .  lib. 
2.  Yen.,  Gard.  1581.  6  Stb.  qu40.  22  Nrn. 
mit  Gesängen  von  Äless.  Milleville  und 
AI.  Striggio.  [Modena.  Ferrara.  Yerona 
S.  f.     Bologna. 

Madrigali  .  . .  lib  3.  a  6  v.  Ferrara  he- 
redi  di  Franc.  Rossi  et  Paulo  Tottorino 
Co.  1582.  •  6  Stb.-  40.  21  Nm.  [Modena. 
Verona  S.  f. 

II  Nuovo  Echo  ä  5  V . . .  lib.  3.  op.  10. 
Ferrara,  Yitt.  Baldini  1583.  5  Stb.  4«. 
27  Nrn.  mit  einem  Tonsatz  von  AI. 
Striggio  u.  Giach.  Wert.  [Modena. 
Turin  B.  n. 

Le  Lagrime  del  peccatore  a  6  v.  lib.  4. 
op.  12.  Yen.,  Yincenzi  et  Amadino  1586. 
6  Stb.     [Modena. 

Im  Samhvk.  1586e  das  Madr.  „Dolce 
vaga  mia  Clori",  5  voc.  (Eitner  ])  und  in 
Yincenti's  Giardino  1591  die  Canzone 
„Lasso,  lasso"-  5  voc. 

4  Madrigale  zu  5  Stirn,  in  Ms.  Modena 
16.  Jh.  5  Stb.  40. 

Agostini,  (Augustinus),  Paolo, 
da  Vallerano,  d.  h.  geb.  zu  Valle- 
rano  und  wie  er  in  der  Dedic. 
zum  3.  u.  4.  Buche  Messen  sagt: 
ein  Schüler  G.  B.  Nanino's  und 
dessen  späterer  Schwiegersohn. 
1627  zeichnet  er  sich  als  Kapell- 
meister am  St.  Peter  in  Rom;  Der 


Agostini,  Paolo. 


54 


Agostini,  Pietro. 


Kai  Bologna  2,  18  u.  156  sagt: 
er  war  vordem  Kapellmeister  an 
der  Kirche  S.  S.  Trinitä  de'  Pelle- 
grini,  dann  an  S.  Maria  in  Traste- 
vere  und  nach  dem  Drucke  von 
1619  um  diese  Zeit  Kapellmeister 
an  S.  Lorenzo  in  Damaso.  Dass 
er  aber  erst  1629  Kapellm.  am 
St.  Peter  wurde,  wie  Fetis  sagt, 
ist  durch  die  Drucke  von  1627 
widerlegt.  Er  f  im  Sept.  1629, 
36  Jahr  alt.  Von  seinen  Kompo- 
sitionen hat  sich  erhalten: 

Salmi  della  Madonna.  Magnificat  a  3. 
voci  I  Hinno  Ave  maris  Stella,  |  Antifone 
a  una,  2.  &  3.  voci,  |  et  Motetti  tutti  con- 
certati.  Di .  .  .  Maestro  di  cappella  in  San 
Lorenzo  in  Damaso,  discepolo,  &  genero 
di  Gio.  Bern.  Nanino.  Con  il  Bo.  Roma 
1619  Soldi.  4  Stb.  #.  [Bologna,  Kat.  2, 
1.56  mit  biogr.  Notizen. 

Missa  c.  4  voc.  Roma  1627  Robletti. 
[Proske. 

Spai-titura  delle  Messe  del  1.  üb. . . . 
Da  Vallerano  Maestro  di  Cap.  d.  sacr. 
Basilica  di  S.  Pietro  in  Vaticano  di  Roma. 
Roma  1627  Robletti.  kl.  fol.  2  Mess.  zu 
4  u.  5  St.  [Cap.  Jiüia.  Bologna ,  Kat, 
2,  18  Dedie. 

Spartitura  del  2.  üb.  delle  Messe  e 
Motet.  a  4  v.  con  Canoni.  Roma  1627 
Robletti.  kl.  fol.  [Cap.  Julia.  Bologna, 
ebd.  die  Dedic. 

Partitura  del  3.  üb,  deUa  Messa  sine 
nomine,  a  4.  Con  2  Resurrexit,  ü  see. 
tutto  in  Canone  ä  4.  &  il  B.  la  resolutione 
con  l'Alto  di  8.  7.  6.  5.  4.  3.  2.  &  1.  li 
doi  Soprani,  sempre  cantano  ad  unisono; 
&  Agnus  ä  7  in  canone,  con  obligo  di  3 
parte,  sopra  la,  sol,  fa,  mi,  re  ut.  di  2 
battute...  Roma  1627  ib.  fol.  14  Bü. 
[Bologna,  dort  die  Dedic.  Cap.  Julia. 
Cap.  Later.  ohne  Titelbl. 

Lib.  4  delle  Messe  in  Spartitura  di . . . 
Roma  1627  Robletti.  Dedic.  29.  Juli  27. 
kl.  fol.  24  BU.  [Cap.  Jul.  Bologna,  Kat. 
die  Dedic. 

Spartitura  della  Messa  et  Motette,  Bene- 
dicam Dominum  ad  Canones,  a  4  voci. 
E  la  resolutione  delle  ligature  ä  4  di  Gio. 
Maria  Nanino;  accomodata  per  un  Mo- 
tette :  con  una  5.  parte  aggionta  da . . . 
Roma  1627  Robletti.  fol.  [Bologna,  Kat. 
2,  17  mit  Dedic.  Cap.  Julia.  Cap.  Late- 
rano. 

Partitura  deUe  Messe  et  Motetti  a  4  et 


5  v.  con  40  Esempi  di  Contrapunti  all' 
Ottava,  Decima  et  Duodecima.  Alcuni 
composti  sopi-a  un  Cantofermo  di  ut  re 
mi  fa  sol  la  etc.  a  2,  3,  4  v.  (u.  noch  2 
Messen,  1  Beuedictus).  Roma,  1627  Rob- 
letti. kl.  fol.     [Cap.  Jul.     Brüssel. 

Ms.  B.  B.  Landsbg.  321.  Missa  ad  ca- 
nones 4  V.  Part. 

—  Missa  ad  can.  in  diatessaron,  4  v. 
Part. 

—  Missa  Gaudeamus  4  v.  P. 

—  Cum  jucundidate  4  v.  P. 

—  Et  resurrexit  4  v.  P. 

Ms.  340.  B.  B.  Improperium  expecta 
4  v.  mit  der  Bez.  Kapellm.  am  Vatican 
von  1626  —  Sept.  1629. 

Missa  Gaudeamus,  4  vel  5  voc.  si  placet. 
Ms.  in  P.     [Bologna  Petr. 

B.  B.  Ms.  L.  212.  Benedictes  3  voc. 
Canon.  Part. 

Agnus  Dei  8  v.  c.  org.  Ms.  P.     [B.  M. 

Mss.  in  grofser  Anzahl  in  d.  Biljl.  des 
Hauses   Corsini  alla  Lungara. 

Im  Samhvk.  1618  c.  ein  Gesang  (Eitner 
1).  Ferner:  Preparate  corda  vestra,  Motet. 
a  C.  B.,  liuto  e  V.  In  Franc.  Samma- 
ruco's  Sacri  affetti,  1625.  —  Peccavimus 
und  0  Jesu  cordis  mei  4  voc.  in  Florido's 
Coucentus  sacras  1643.  —  Piaga  dolce 
d'araore  2  voc.  in  Glos.  Giamberti's  Poesie 
diverse  1623.  —  1  Canon  perpetually  re- 
curriug  in  Clementi's  Practical  harmony 
und  1  Klaviersatz  in  dessen  Selection. 

In  neuen  Ausg.  4  Gesge.  zu  4 — 8  Stim. 
(Eitner  2). 

Ag'Ostiiii  (Augustinus)  Pietro 
Simone,  Fetis  nennt  ihn  „Chevalier 
de  l'Eperon  d'or",  geb.  zu  Rom 
gegen  1650,  Kapellmeister  des 
Herzogs  von  Parma.  Yon  seinen 
Werken  kann  ich  nachweisen: 

Primo  e  Secoudo  miracolo  di  S.  An- 
tonio. 2  Oratori  4  voci  e  coro  c.  istrom. 
Ms.  P.  (die  Textbücher  von  1687),  [Mo- 
dena. 

Improperium  expectavit  4  voc.  Ms. 
15641  P.  [Hofb.  Wien.  B.  B.  Autogr. 
Grasn.  XXV.  P.  auch  im  Ms.  T  13.  Eine 
charakteristische  Komposition. 

Justorum  animae,  Üffertor.  2  voci  c. 
org.  Ms.  qu4''.  Part.     [Bologna. 

Im  Archiv  von  S.  Petronio  in  Bologna 
ein  Offertorio  per  tutti  li  Santi  a  2  C.  e 
Basso  in  C,  ohne  V. 

Im  Paolucci  2,  172 :   Sicut  erat  5  voc. 

Opern: 
L' Adalinda.   Melodramma  in  3  atti  con 


Agostino. 


55 


Agrell. 


prologo.  P.  gez.  Firenze  nel  1679.  [Mo- 
'deua. 

~  im  Drack,  betitelt:  Gl'  inganni  iniio- 
centi  overo  l'Adaliuda.  Stanipa  di  Milauo 
1079.     [ib. 

II  Ratto  delle  Sabine  in  3  atti  di  Bussani. 
16S0  in  Venedig  aufgef.  Ms.  P.  [Bologna. 
Ms.  449  Venedig  Marco. 

Scena,  La  uiorte  di  Nerone:  „Lumi 
miei"  f.  B.  —  All'erta  mio  core  f.  B.  in 
Ms.  44  Nr.  13  b  u.  178  in  Cambridge 
FW. 

Ruscelleto  a]noroso,  Caut.  a  Sopr.  col 
B.  fol.  81  in  Ms.  B6a.     [Dresd.  Mus. 

Tu  si  dolce  la  ferita,  Caut.  a  So])r.  col 
B.  fol,    107    in  Ms.  B6a.     presd.  Mus. 

B.  M.  Ms.  1527  eine  Kammerkantate 
f.  Bass  und  Bc. 

Cantate  (4)  a  voce  sola  col  Bc.  Ms. 
17592,  P.  [Hofb.  Wien. 

8  Cantate  im  Ms.  a  voce  sola  e  Bc, 
[Bologna  Kat.  3,  192  mit  Textangabe.  5 
andere  a  voce  sola  Kat,  3,  257. 

6  Cantate  per  voce  sola  col  B.  in  den 
28  Bd.  Mss,  des  17.  Jhs.  in  Modena.  — 
Hofb.  Wien  Ms.  17769. 

br.  Mus.  in  Samlg.  49  Kat.  17,  Ms.  3 
Cautaten:  Non  e  amante  quel  core.  — 
La  mia  vagha,  —  Chi  bella  non  ha. 

Agostino,  Padre,  Priester  „Baci- 
liere  Agostiniano" ,  Bassist  und 
VicekapellmeisteiH  am  Dome  in 
Novara,  nach  der  Dedicat.  zu  Nr.  37 
in  Gasp.  Casati's  1.  üb.  de  Motetti 
1643. 

Agostino  Romano,  Sänger  an 
St.  Peter  in  ßom-um  1496  (Viertel]. 
3,  239.) 

Agostino,  Corona,  nur  bekannt 
durch  den  5 st.  Psalm:  Beati  om- 
nes  in  G.  Mat.  Asola's  Samlwk: 
Sacra,  omnium  solemnit.  Psal- 
modia  1592. 

Agrell,  Joliann  Joachim,  wie 
ihn  Haffner  in  Oeuv.  melce  nennt. 
Yergleicht  man  die  Daten  auf 
seinen  erhaltenen  Werken  mit 
denen  die  Gerber  1  mitteilt,  so 
muss  man  den  letzteren  vollen 
Glauben  beimessen.  Er  schreibt: 
geb.  1,  Febr.  1701  zu  Löth  in  Ost- 
gothland,  gest,  19.  Jan.  1765  in 
Nürnberg,   studierte   zu  Linköping 


und  auf  der  Universität  zu  Upsala, 
muss  wohl  dann  auf  Reisen  ge- 
gangen sein,  denn  man  findet  ihn 
1723  als  Kammermusikus  in  Kassel 
(Apell's  Angaben,  dass  er  1750 
bis  60  unter  dem  Prinzen  Maxi- 
milian in  Kassel  diente,  lassen  sich 
nicht  vereinbaren).  Nach  einem 
Besuche  Italiens  wurde  er  1746 
Kapellmeister  in  Nürnberg.  Schu- 
bart schreibt  S.  208:  „Ein  wahrer 
Künstler,  aber  kalter  Natur.  Er 
pflegte  zu  sagen:  die  Musik  ist 
eine  verdeckte  Arithmetik.  Sein 
Satz  ist  streng  nach  der  Regel. 
Er  schrieb  Motetten  u.  Klavier- 
sachen, die  Kenner  immer  schätzen 
werden."  Auf  seinen  Kompositionen 
heifst  er  mit  Vornamen  nur  Johann. 
Bekannt  sind: 

Ms.  Stb.  Brüssel  Cons:  Cantate  f.  Sopr. 
A.  T,  B.  mit  Orch. 

4  Sinfonien  f.  Orch.  im  Ms.  in  Stb. 
[Brüss.  Cons. 

6  Sinfonien,  V  2.  u.  Va.  Ms.  in  B, 
Kgsbg.  Nr.  1  in  Dd. 

Sinfonia.     Part.  u.  St.  Ms.     [Daj-mst. 

Concerto  a  Cemb.  obl,  con  2  V.  Va,  e 
Vcl.  Noribg.,  Bald.  Schmidt  (1761),  5 
Stb.  in  fol.  Ad.     [B.  B. 

Concerto  a  Cemb.  obl.  con  2  V.  Va.  e 
Vcl.  Tal  maniera  di  potecto  pugnare 
anche  a  Cemb.  solo  senza  gli  altri  ström. 
Noribg.,  Schmid  Vedova.  5  Stb.  fol.  Bd. 
4  Sätze.  (1748)  [B.  Wagener.  —  Im 
Ms.  in  B.  Kgsbg.  nur  Klavierstimme. 
Musikfr,  Wien. 

Concerto  a  Cemb.  obl.  con  2  V.  e  Vcl, 
Nrnbg,,  Schmidt,  qufol.  Gd.  4  Stb,  fol. 
[Dresd.  Mus.     B.  B, 

Concerto  (in  G)  p.  Pfte.  av.  2  V.  A. 
et  B.  Nrnbg.,  Schmid.  Stb.    [Brüss,  Cons. 

Conc.  in  Es,  ebenso.     Ms.  Stb.     [ib. 

3  Concerti  a  Cemb.  oblig.,  V.  1.  2., 
Alto  Viola  e  Vcl.  op.  3.  Norimbg,  [Kopen- 
hagen. 

4  Concerti  (ebenso)  Noribg,  [Kopen- 
hagen. 

Mss.  B.  B.  350  Nr.  1.  2.  in  Stb,  2 
Concei-ti  a  Cemb.  c.  2  V.  Va.  e  Vcl.  1748. 
—  Nr.  352.  1  Sonate  per  Cemb.  in  Ad. 
Auf  den  Konzerten  nennt  er  sich  1748 
Kapellm.  in  Nüinbg, 

Mss.  B.  M.   Concerto  per  il  Cemb.,   2 


Agresta,  Agostino. 


56 


Agricola,  Alexander. 


V.  e  Vcl.  composto  1761.    4  Stb.  —  So- 
nata per  Cemb.  e  V.  obl.  1743.     '^  Stb. 

6  Sonate  per  il  Cembalo  solo,  acc.  da 
alcune  Ariette,  Polonesi,  e  Menuetti  Op.  2. 
Noribg.  Haffner.  qufol.  40  S.  [B.  M. 
B.  Wagener.  br.  Mus.  Ausgabe  in  Lon- 
don. 

Senates  p.  clav.  Nrnbg.,  Riegel.  [Brüss. 
Cons. 

2  Senates  p.  V.  et  Cemb.  Norimbg., 
Vedova  Riegel.  1  Stb.     [ib. 

Sonata  per  il  Cembalo  und  Capriccio, 
Giga  im  Ms.     [Darmst. 

Das  C.  P.   besitzt  eine  Sonate  f.  Pfte. 

A  collection  of  easy  genteel  Lessons, 
for  tbe  harpsich.  Book  2.  To  which  is 
added  Vivaldi's  5th  Concerto  set  for  the 
harps.  Lond.  qufol.     [br.  Mus. 

2  Klavierpiec.  in  Thompsou's  Collect,  of 
Lessons.  —  1  Klaviersatz  in  Haffner's 
Oeuvr.  melee,  Hft.  1  Nr.  1.  —  1  Sonate 
f.  2  Fl.  in  Souatas  (6)  Lond.  [br.  Mus.] 
—  1  Concert  f.  Klav.  in  J.  G.  Graun's 
6  Concertos.  London,  [br.  Mus.]  —  Li 
JozzFs  Collection.  —  In  Kunzen's  Collect, 
[br.  Mus.]  —  In  Venier's  20  Sonates 
Oeuvre  2  eine  Son.  f.  Klav. 

Agresta,  Agostino,  aus  Neapel, 
wo  er  um  1601  nach  Cerreto  lebte. 
Man  Ivcnnt  von  ihm : 

Madrigali  a  6  voc.  lib.  1.  NapoH  1617 
Cost.  Vitale.  6  Stb.  4«.  21  Nrn.  [Con- 
servat.  di  San  Pietro  in  Neapel. 

In  den  Samlwk.  1606  a  und  1609  b.  2 
Canzonen  zu  5  Stirn.    (Eitner  1). 

Agresta,    CriOYanni    Antonio, 

Bruder  des  Agostino,  wird  1601 
von  Cerreto  als  guter  Komponist 
verzeichnet. 

Agricola ,  Alessandro ,  Fiam- 
niingo,  kam  im  November  1522 
nach  Mantua  und  trat  in  Dienste 
des  Hauses  Gonzaga  als  „Cantore". 
Sein  Gehalt  betrug  200  lire.  Am 
26/3    1523   werden  ihm   104  lire 

12  sol  angewiesen.  Dokumente 
im  Davari  9.  ]\Ian  verwechsle  ihn 
nicht  mit  dem  Folgenden.  Berto- 
lotti  32  verz.  aber  seine  Anstellung 
mit  dem  17.  März  1521. 

Agricola,  Alexander,  oft  nur 
mit  Alexander,  oder  Alex.,  auch 
nur  A.  A.  gezeichnet.    Straeten  6, 

13  fand  ihn  auch  in  einem  Doku- 


mente Alexande?^  de  Älamania  ge-, 
nannt  und  7,  131  in  einer  Rechnung 
von  1500  als  er  mit  Philipp  dem 
Schönen  in  Luxemburg  war: 
^^Alexander  Ackermann,  chantre  de 
la  chapelle."  A.  muss  gegen  1446 
in  den  Niederlanden,  die  damals 
zu  Deutschland  gehörten,  geboren 
sein  (M.  f.  M.  15,  113),  kam  wahr- 
scheinlich als  Sängerknabe  an  die 
Hofkapelle  der  Sforza's  nach  Mai- 
land ,  und  blieb  dort  bis  er  am 
10.  Juni  1474  seinen  Abschied 
nahm  und  mit  seiner  Familie 
„mehr  südlich"  zog.  (Motta  121 
verzeichnet  1474  einen  Alexandre 
mit  monatl.  10  Duk.  Gehalt  am 
Hofe  von  Mailand.  Im  Uebrigen 
wie  Straeten.)  Darauf  ging  er  in 
die  Dienste  des  Herzogs  von  Man- 
tua und  1491  in  diejenigen  Philipp 
des  Schönen  (Canal  p.  11).  1500 
und  1505  finden  sich  Rechnungen 
im  Archive  zu  Brüssel,  worin  er 
Kapellan  und  Sänger  genannt  wird 
(Fetis  1,  33).  ^on  1501  teilt 
Straeten  7,  108  Wn  Dokument  mit, 
aus  dem  hervorgeht,  dass  er  an 
der  Kapelle  zu  IVIiddelburg  in  Zee- 
land  war.  1505  geht  er  mit 
Philipp  I,  nach  Spanien  und  starb 
dort  1506.  (M.  f.  M.  15,  111.) 
Yon  seinen  Werken  sind  nach- 
weisbar : 

Misse  Aexandri  agricole  |  Le  feruiteur 
I  Je  ne  demande  |  Mal  heur  me  bat  |  Pri- 
mi toni  I  Secundi  toni.  |  4  Stb.  in  qu4''. 
Am  Ende  des  Bassus :  Impressum  Uenetiis 
per  Octauianum  Petrutium  Forosempro- 
nieufem.  1504.  die  23  Mai-tii.  [B.  B. 
Hofb.  Wien.  Bologna.  Cap.  Sistina. 
Brüssel  3  Stb.  und  Tenor  im  Facsim. 
Venedig  Marco  obne  T.  Rom  Cecilia. 
br.  Mus:  B. 

31  Gesänge  in  Sammelwerken  (Eitner  1). 

Mss.  1)  Bibl.  des  Prinzen  Gbigbi  in 
Rom,  Missa:  Li  niyne  sin.  2)  Cap.  sistina 
23:  Missa:  Je  ne  demande  u.  Le  serviteur 
4  voc.  Nr.  41:  Patrem  omnipot.  4  v. 
Nr.  44:  3  Magnif.  4  voc.  3)  B.  31aglil). 
in  Florenz,  58:  Ergo  sanctae  Mariae.     0 


Agricola,  Barth. 


57 


Agricola,  Fr.  Heinr. 


crux  ave  4  voc.  4)  Archiv  S.  Pietro: 
1  vol.  in  hock  4°  mit  107  Gesgen,  dar- 
unter auch  einige  von  A.  b)  B.  Casana- 
tens.  Ov  208  Codex  mit  Chansons  aus 
dem  15.  Jh.  von  Verschiedenen.  6)  B.  B. 
Codex  Z  21  Nr.  42.  47.  109  siehe  M.  f. 
M.  21,  101.  7)  Proske  Cod.  Prenner  2 
Chansons.  8)  Bibl.  Riccardiatm  xit  Flo- 
renx,  Nr.  2794:  2  Canzonen. 

Ms.  9126  Brüssel  fods.  Bourgogne, 
Chorbuch  in  fol.  auf  Pergament  mit  ge- 
malten Initialen,  Anfg.  des  16.  Jh.,  181 
Bll.  entli.  unter  Alexander: 

fol.  97  Missa  4  v.  sup.  In  myne  zyn. 

fol.  117  Missa  4  v.  sup.  MahUieur  me 
bat. 

fol.  139  unter  agrico:  y-^-^^-  Salve 
regina  4  v. 

fol.  145.  Mag-nif.  4  v. 

fol.  171.  Saucte  philippe  appost.  4  v. 

Ms.  18810,  5  Stb.  16.  Jh.  Hofb.  Wien, 
fo.  26  b.  Carmen  in  sol  3  voc. 

Ms.  mus.  I,  12  (alte  Sign.)  Hofb.  Wien, 
Chorbuch.  Missae:  1)  de  Malheur  me  bat, 
4  voc.  2)  Missa  paschalis  4  v. 

3)  M.  Le  serviteur,  4  voc.  Ms.  I,  40 
(alte  Sign.)  Chorb.  ib.  Ave  Domina  S. 
Maria,  4  voc.  Nr.  6. 

Ms.  18825  in  Hofb.  Wien.  Ms.  aus 
dem  Anfange  des  16.  Jh.,  4  Stb.  in  kl.  qu4". 
P.  Alamire,  scheint  der  Schreiber  zu  sein. 
Euth.  Tonsätze  von  Alex.  Ayricola^  Ant. 
de  Fevin^   Jo.  Le  Brun  und  Jo.  Moufon. 

Ms.  B.  Bologna,  ein  vol.  von  1518,  Bl. 
5 :  Nobis  sancte  Spiritus,  4  voc.  In  einem 
andern  Codex  von  Pergament  des  15.  Jhs. 
kl.  quS*^  befinden  sich  Canzoni  (Kat.  3, 
196  ist  sehr  wortkarg  imd  gerade  immer 
dort,  wo  das  historische  Interesse  am 
regsten  ist). 

In  Neudrucken  in  P.  6  Gesge.  (Eitner 
2)  u.  in  Ambros  5,  Part,  von  Kade:  1 
Chans.  „Comme  femme''  p.  180  und  532 
eine  Fiottole  ohne  Text.  Urteil  M.  f.  M. 
19,  52.  53.  In  Maldeghem's  Tresor  11. 
Jhg.  1875  drei  Chansons  und  im  29.  Jhg.  - 
1893  S.  1:  Salve  rigina  4  voc.  aus 
mehreren  Sätzen  bestehend. 

Agricola,  Bartholomcus,  wahr- 
scheinlich um  1575  Mönch  in 
Keichenau.  Mehrstim.  Gesänge 
siehe  bei  Herpol,  Ms.  10  in  Karls- 
ruhe. 

Agricola,  C...  F...,  Kgl. 
preufsischer  Hofkomponist,  liest 
man  auf  einem  Autograph  der  B. 
ß. ;  trotzdem  kann  es  nur  Johann 


Friedrich  sein,  denn  dieser  be- 
kleidete unter  Friedrich  H.  obiges 
Amt.  Die  beiden  unter  C.  F.  be- 
findlichen Autogr.  enthalten: 

a)  Neujahrs -Cantate:  Lobe  den 
Herrn,  für  2  Singchöre  mit  Instr. 
b)  Cantate  zum  Sonntag  Jubilate: 
Die  mit  Thränen  säen,  f.  4  St.  mit 
Instr.  Part.  15  Bog.  u.  9  Bog.  in  fol. 

Agricola,  Christian  Johannes, 
war  1594  Diskantist  a/d.  Weimarer 
Hofkapelle  und  wurde  später  Kan- 
tor a/d.  Schule  zu  Erfurt.  Auf 
seinen  gedruckten  Kompositionen 
nennt  er  sich  nur  Johann  Agri- 
cola Noricnm^  welches  einst  einen 
Teil  von  Baiern,  Oesterreich  und 
Steiermark  bildete  und  früher  zu 
Illyrien  gehörte.  Die  Musiklexika 
machen  Nürnberg  daraus.  1601 
bez.  er  sich  am  Gymnasium  Au- 
gustiana  zu  Erfurt  als  Schulkollege 
(M.  f.  M.  29,  140.  141  u.  Titel). 
Von  seinen  Werken  kennt  man: 

Motettae  novae  pro  praecipuis  in  anno 
festis  decantandae,  4.  5.  6.  8.  pluribusque 
vocibus  compositae  .  .  .  Noribg.  1601  typis 
Cath.  Alexaudri  Theodorici  viduae,  sumpt. 
Conr.  Agricolae.  6  Stb.  26  Nrn.  bis  12 
Stirn.  Dedic.  in  Erfurt  gez.  [B.  L.  Proske. 
B.  B.  M.  D.  Elbiug  nur  2  Stb.  br. 
Mus.  6  Stb.  Wolfenb.  6  Stb.  In  der 
Breslauer  Stadtb.  hds.  daraus  8  Nrn. 
(siehe  Bohn's  Hds.  Kat.  p.  325.  Ms.  18.) 

Eine  ernstliche  Clag  des  Herrn  Jesu 
Christi  an  die  undankbare  vnd  vnglaubige 
Welt,  seer  lieblich  vnd  lustig  zu  singen. 
—  Das  Vater  unser .  .  .  Ein  ander  geyst- 
üch  Lied.  s.  1.  1561.  kl.  8'\     [Hofb.  Wien. 

Ein  neuwes  Lied,  zu  bitten  vmb  Glauben, 
Liebe  vnd  Hoffnung  vnnd  vmb  ein  seliges 
leben,  s.  1.  et  a.  Amand  FarckaU,  8". 
[Hofb.  Wien. 

Ms.  1012  B.  Pro.ske  Nr.  37  ein  Echo. 
8  stim. 

Agricola,  Daniel,  ist  nur  be- 
kannt durch  3  Bass-Stimmen  von 
1508,  1.511  und  1521,  die  Pas- 
sionen enthalten,     [üpsala. 

Agricola,  Friedrich  Heinrich, 
lebte  im  17.  Jh.,  war  anfänglich 
Kantor   zu   Hildburghausen,    dann 


Agricola,  Georg. 


58 


Agricola,  Joh.  Fr. 


Kapellmeister  daselbst.  Nach  dem 
Tode  Michael  Bodinus  erhielt  er 
1684  dessen  Stelle  als  Kantor  zu 
Koburg,  er  starb  daselbst  1691 
(Gerber  2). 

Agricola,  Creorg,  war  Kantor 
a/d.  Frauenkirche  in  München  und 
f  (oder  wurde  begraben  ?)  am 
20/3  1719.  (Totenregister.) 

Agricola,  Greorg  Ludwig,  geb. 
25.  Okt.  1643  zu  Grofsen  Furra 
in  Schwarzburg  -  Sondershauseu, 
gest.  am  Sonntage  Reminiscere  und 
begraben  am  22/2  1676  in  Frieden- 
stein (Gotha).  Er  besuchte  in 
Eisenach  und  Gotha  das  Gym- 
nasium und  ging  1662  auf  die 
Universität  nach  Leipzig,  später 
nach  Wittenberg,  wo  er  die  Ma- 
gisterwürde erwarb.  1667  nahm 
er  eine  Hauslehrerstelle  an  und 
wurde  1670  Kapellmeister  beim 
Fürsten  auf  Friedenstein  (Gotha); 
1672  verheiratete  er  sich  mit  Anna 
Maria  Lentzer.  (Leichenpredigt  M. 
f.  M.  3,  35.)  Yon  seinen  Kom- 
positionen haben  sich  nur  wenige 
bis  auf  uns  gerettet.  Die  B.  B., 
Ms.  370,  besitzt  die  Motette:  Was 
ist  der  Mensch  a  9  (4  Singst.  2  V. 
2  Viele,  Violon  u.  Org.)  in  Stb. 
Upsala,  Ms.,  eine  Motette:  Ich  will 
schweigen  und  mein  Mund,  ä  4 
voc.  c.  4  Viele  di  Gamba. 

Agricola,  Joliaim  I.,  lebte  im 
16.  Jh.  als  Schulkollege  des  Gym- 
nasiums Augustianei  zu  Erfurt 
und  soll  herausgegeben  haben: 
Motetten  mit  4—8  und  mehr  Stm. 
Nürnberg  1601.  Ferner  Cantiones 
de  praecipuis  festis  per  totum  an- 
num  5,  6  et  plurimum  vocum. 
Noribg.,  Conr.  Baur.  (Draudius 
und  Gerber  2). 

Die  Hofb.  Wien  besitzt  von  einem  Joh. 
Agricola.,  von  1561  einige  geistliche 
Lieder,  wahrsch.  nur  einstimmige.  Er 
ist  mutmafslich  mit  dem  obigen  identisch. 


Agricola,  Johann  IT.,  Kantor 
a/d.  Domkirche,  einst  Bartholo- 
maeuskirche  in  Frankfurt  a/M.  von 
1591  bis  zu  seinem  Tode  1605 
(M.  f.  M.  23,  185).  Offenbar  ein 
anderer  als  Joh.  L 

Agricola,  Johann  Friedrich, 
geb.    4.  Jan.    1720    zu    Dobitz    b. 
Altenburg,    wo    sein    Vater   hzgl. 
Kammeragent  und  der  Bachofischen 
Rittergüter  Gerichtsverwalter  war, 
gest.  1.  Dez.  1774  zu  Berlin  (nach 
dem   Nekrol.   der  Vossischen  Ztg. 
vom  6/12  1774).     Am  29/4  1738 
immatrikulierte     er    sich    an    der 
Univ.  in  Leipzig,  um  Jura  zu  stu- 
dieren  (Spitta  2,  723)    und   unter 
Seb.  Bach  trieb  er  ernsthaft  Musik. 
Im   Herbste    1741    ging    er    nach 
Berlin  und    befreundete    sich   mit 
Quantz  aufs  innigste.      Ein  Sing- 
spiel  oder  Intermezzo :    II  filosofo 
convinto  in  amore  und  einige  Arien 
machten  ihn  bei  Hofe   vorteilhaft 
bekannt   und  er  wurde  1751  zum 
Hofkompouisten    ernannt.      Trotz- 
dem   konnte    sich    Friedrich    der 
Grofse  mit  seiner  Musik  nicht  be- 
freunden  und  nur  die  Not  zwang 
ihn   dazu   A.    1759   nach   Graun's 
Tode  zum  Kapellmeister  zu  machen. 
A.   war   den   Italienern  nicht   wie 
Graun    und    Hasse    unbedingt    er- 
geben, sondern  er  suchte  nur  all- 
zusehr   seine    eigenen    Wege    zu 
gehen.      Da   ihn    aber    die   Natur 
nur    mit    geringen    Gaben    ausge- 
stattet hatte,  m  fand  seine  Musik 
wenig   Anklang.     (Siehe   Ledebur 
das  Urteil  von  Rellstab.    Biogr.  im 
Marpurg   1,  148.     Forkel   5,  305^ 
Ein  Nekrol.  in  Rolle's  neue  Wahr- 
nehmungen 784.    Schneider  H  177 
u.  a.  0. 

A.  verfasste   unter  dem  Pseudo- 
nym   Flavio  Änicio  Olibrio   zwei 
Streitschriften : 
Schreiben   eines   reisenden  Liebhabers 


Agricola,  Joh.  Fr. 


59 


Agricola,  Joh.  Fi-. 


der  Musik  von  der  Tyber  an  den  cri- 
tischen  Musikus  an  der  Spree.  Berlin 
1749.  40.     [Dresd.     B.  B. 

Schreiben  an  Herrn  Agricola,  in  wel- 
chem FIa\äo  Anicio  Olibrio  sein  Schreiben 
an  den  critischen  Musikus  an  der  Spree 
vertheidiget.  Berün  1749.  4».  [Dresd. 
B.  B. 

Es  bedarf  der  Untersuchung  ob  man 
das  2te  Schreiben  Agricola  zuschreiben 
darf. 

Er  übersetzte  ferner  Tosi's  Gesangs- 
schule und  gab  sie  mit  Erläuterungen 
und  Zusätzen  heraus:  Anleitung  zur  Sing- 
kunst...  Berl.  1757  Winter  4".  16  u. 
239  S.  [B.  B.  B.  M.  B.  Wagener. 
Proske.     Brässel.     Musikfr.  AVien. 

Ms.  B.  Joach.  Nr.  404.  Contrapunct. 
Uebungen  zu  2,  3  und  4  St. 

Ms.  B.  B.  Nr.  386.  Uebimgen  im  dop- 
pelten Contrapunkt,  (auch  in  Brüssel,  Ms. 
6739.) 

An  Kompositionen  sind  nachweisbar: 

Eamler's  Auferstehung  u.  Himmelfahrt. 
Part.  Amoll.  62  BU.  fol  Autogr.  B.  B. 

Die  Hirten  bei  der  Krippe  zu  Bethle- 
hem nach  Ramler.  (f.  4  St.  m.  Orch.  u. 
Orgel,  Part.)  Ms.  B.  B.  Nr.  380  b.  — 
Brüssel  Cons.  710. 

Weihnachtscantate :  Kündlich  gi'ofs  ist 
das  gottselige  Geheimnis  f.  4  Stirn,  und 
Orch.  Ms.  B.  B.  Nr.  3S1.  * 

Der  21.  Psalm  nach  Cramer's  Ueber- 
setzg.  „Der  König  jauchzt'^  f.  4  St.  mit 
Orch.  Bert.  1759  Winter.  P.  fol.  77  S. 
[ß.  B.  B.  Kgsbg.  Lpz.  Thom.  Kirchen- 
institut Berlin.  Dresd.  Mus.  br.  Mus. 
Bmssel  Cons.  708.'  hds.  P.  u.  Stb.  in 
B.  B.  Nr.  380. 

Der  25.  Psahn.  Berlin  1759.  P.  [B. 
Lpz. 

Magnificat  5  voc.  c.  orch.  Ms.  P.  [B. 
Joach. 

3  Cantaten  zu  4  St.  mit  2  V.  A.  B. 
u.  Orgel.  Mss.  P.     [Brüssel  Cons, 

Dens  noster  5  v.  c.  orch.  P.  —  La 
gloire  du  seigneur,  5  v.  c.  orch.  P.  [Berl. 
Singakad. 

Singet  frölich  Gotte,  Cantate  zu  4  St. 
und  Soli  mit  Instr.  Ms.  P.  fol.  [Brüssel 
Cons.  711. 

B.  B.  Ms.  195.  2st.  Choräle  in  doppeltem 
Contrapunct. 

B.  Joach.  Ms.  590  u.  404  (Kat.  50/51) 
1  Magnificat  zu  5  St.  mit  Orch.  in  P. 


Ms.  384.  B.  B.  Achille  in  Sciro.   Dram- 
ma  rappr.  di  Berl.  1756.  Part. 


Ms.  383.  B.  B.  Cleofide.  Drama  in  3 
atti,  rappr.  di  Berlino  1754.    Part.  u.  Ell.- 

A.  P.  in  3  Bd.  u.  Stb.  —  Wolfenb.:  11 
Arien  u.  Duette  in  P.  u  St.  —  Dai'mst. 
P.  u.  Stb.  —  Rostock. 

L'Ippocondriaco  overo  l'uomo  fantastico. 
Intermezzo  in  3  at.  Ms.  P.  qufol.  195  S. 
[Leo  Liepmannss.  76. 

II  Füosofo  con-vinto  in  amore.  Diverti- 
mento. P.  Ms.  921.  Dresd.  Mus. 

II  tempio  d'amore.  Festa  teatrale.  Ms. 
P.  u.  Stb.     [Darmst. 

La  nobilita  delusa.  Dramma  giocoso 
1754.  Ms.  P.  u.  Stb.     [Rostock. 

(Aufser  diesen  6  dramat.  Arbeiten 
wnrden  von  ihm  in  Berlin  noch  aufgef. : 
La  ricamatrice  divenuta  dama,  Intermezzo. 
Amor  e  Psiche  Oct.  1767.  (Eine  Re- 
cension  im  8.  St,  1769  der  wöchentl.  Nach- 
richten die  Musik  betr.)  Oreste  e  Pilade 
1772,  umgearbeitet  in  „I  Greci  in  Tau- 
ride"  1772.) 

Les  Voeux  de  Berlin,  CantatUle.  Ms. 
P.  zur  Geburt  des  Prinzen  Friedrich  Wil- 
helm (in.)  1770.  ßeriin  K.  H.  Ebeu- 
dort  noch  Arien,  Marsch  u.  Balli  aus  der 
Oper  Cleofide  1754.  Ferner  Balli  aus 
AchUle    1765   im  Arrangement  für  V.  u. 

B.  Duetto  aus  II  Flosofo,  Mss.  P. 
Dem  beglückten  Hervorgang  der  Durch- 
lauchtig. Fürstin  . .  Charlotte  Sophie,  Her- 
zogin zu  Mecklenburg  . . ,  Poesie  von 
Aepinus.  Ms.  fol.  Text  gedrackt-  in  Ro- 
stock.    [Brässel  Cons.  709. 

Recit.  ed  Aria  ä  Sopr.  e.  ström,  nell' 
Opera  Zenobia,     P.  Ms.     [Dresd.  Mus. 

Mss.  Autogr.  B.  B.  Part.  Samlbd.  N,  1. 
Toma  Aprile  e  l'aure  scherzano.  Aria 
f.  Sopr.  mit  2  V,  Violetta  u.  B.  —  Nr. 
2.  L'accorto  noccliiero  che  vede,  Aria  f. 
Sopr.  c.  2  Corni,  2  V.  Violetta  e  Cont. 
Nr.  3.  Tergi  i'ingiuste,  Aria. 

Duett  f.  2  Sopr.  u.  1  Aiie  mit  Orch. 
Ms.  Stb.     [Briiss.  Cons. 

Ouvertüre  in  G  f.  2  V.  A.  B.  2  Fl. 
2  Ob.  u.  2  Hörn.  Ms.  Stb.  [Brüss. 
Cons. 

1  Sonata  per  Cemb.  Fol.  —  1  Marche 
Dm.  Ms.  385  in  K.  B.  B. 

Marcia  nell'  opera:  Achille  in  Sciro  f. 
Klav.     Ms.  133  fol.  34.  B.  B. 

In  Marpurg's  Raccolta  1756  einige  Ge- 
sänge. 

In  G.  A.  Lange's  Oden,  Berl.  1758, 
1  Ode. 

4  geistl.  Oden  in  Chrstn.  Fr.  Vofs 
Samlwk.  1758. 

Oden  und  Lieder  im  Birnstiel  1753. 
1760  a. 

Lieder  in  Samlg.  343  der  B.  Kgsbg. 


Agricola,  Kaspar. 


60 


Agricola,  Martin. 


1  Sonate  in  Winter's  Samlwk.  Manclier- 
ley  Musikalische  1762. 

2  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2). 

Agricola,  Kaspar,  Bassist  an 
der  Ksl.  HofkapeJle  in  Wien  vom 
1.  Jan.  1589  bis  1601  mit  12  fl. 
monatlich.     (Köchel  1.) 

Agricola,  Martin,  auch  Martin 
Sore,  wie  er  sich  selbst  mehrfach 
nennt;  man  könnte  glauben,  dass 
er  damit  die  Stadt  Sorau  meint, 
obgleich  er  im  Vorworte  zu  seinem 
Sangbüchlein  sagt:  „Welcher  Re- 
gion ,  und  sonderlich  den  zu 
Schtuibsen^  als  meinem  Vaterland, 
wünsch  ich  Gottes  gnad.  Dennoch 
nennt  ihn  sein  Amtsbruder  Sieg- 
fried Sacus  in  den  Duo  libri  musi- 
ces  von  1561  Mart.  Agr.  Silesia 
Sorauiensi.  Sein  Geburtsjahr  wird 
gewöhnlich  mit  1486  verzeichnet, 
1510  soll  er  nach  Magdeburg  ge- 
kommen sein  und  als  dort  die 
öffentliche  lateinische  Schule  er- 
richtet wurde,  stellte  man  ihn  als 
Lehrer  und  Kantor  an.  Obiger 
Sacus  sagt,  dass  er  am  10.  Juni 
1556  gestorben  sei,  nachdem  er 
36  Jahre  sein  Amt  verwaltet  habe, 
demnach  rauss  seine  Anstellung  im 
Jahre  1520  erfolgt  sein  und  nicht 
erst  1524  wie  die  Lexika  angeben. 
Auch  den  Todestag  geben  die 
neueren  Lexika  fälschlich  mit 
dem  10.  Januar  an.  Godescalcus 
Praetorius  bestätigt  in  der  Aus- 
gabe der  Melodiae  von  1557  den 
Monat  Juni  1556  als  Todesdatum. 
Agricola  war  ein  fleifsiger  Schrift- 
steller und  Komponist  und  dennoch 
müssen  seine  Einnahmen  sehr 
knapp  gewesen  sein,  denn  Gerber  2 
veröffentlicht  ein  Schreiben  von 
1544  worin  er  die  Schüler  bittet, 
sie  möchten  ihre  Eitern  und  andere 
anhalten,  dass  ihm  sein  „Stipen- 
dium etziichermafsen  gebessert" 
werden  möchte.    Die  Stelle  ist  aus 


dem  Nachworte  der  4.  Aufl.  seiner 
Musica  instrumentalis,  siehe  neue 
Ausg.  1896  p.  282.  Der  Verleger 
Georg  Rhau  in  Wittenberg  hielt 
ihn  sehr  hoch,  wie  er  mehrfach 
in  den  von  ihm  verlegten  Werken 
ausspricht,  doch  die  Honorare 
müssen  wohl  nur  knapp  gewesen 
sein,  sonst  hätte  A.  wohl  nicht 
nötig  gehabt  sich  aufs  Betteln  zu 
legen.  Seine  literarischen  Werke 
umfassen  die  ganze  Musikwissen- 
schaft damaliger  Zeit,  sowohl  theo- 
retisch als  praktisch  und  aufserdem 
war  er  bemüht  den  Singstoff  für 
Schule  und  Kirche  in  seinem 
ganzen  Umfange  zu  beschaffen 
und  darin  hat  er  Musterhaftes  ge- 
leistet. Wie  sehr  gerade  die  Letz- 
teren einem  Bedürfnisse  entgegen 
kamen,  ersieht  man  aus  den  mehr- 
fachen Auflagen,  die  manche  seiner 
Werke  in  kurzer  Zeit  erlebten. 
Ich  stelle  sie  in  Folgendem  nach 
den  Stichworten  alphabetisch  zu- 
sammen und  beginne  mit  den 
^theoretischen : 

Duo  libri  musices,  contin.  compendium 
artis  et  illustria  exempla.  Witebg.  1561 
haered.  Ehaw.  112  Ell.  in  kl.  8».  ediert 
von  Siegfried  Sacus.  [B.  B.  Hannover. 
Heilbronn. 

Musica  choralis  Deudsch.  1533.  AVittebg., 
Ehaw.  80.  a— 1  [B.  M.  Proske.  C.  P. 
Kat.  p.  16  Beschrbg,  B.  Wagener.  br. 
Mus. 

Musica  figuralis  deudsch  M.  A.  (Wit- 
tenibg.  1532  Ehaw.)  [B.  A.  C.  P.  B. 
B.  Univ.-Bibl.  München.  Mainz.  B.  M. 
Proske.    Dresd.    br.  Mus.    Musikfr.  Wien. 

—  1545  Maüdebg.,  Lotther.  [B.  B. 
B.  W. 

Musica  insti'umentali.s  deudsch  ynn 
welcher  begriffen  ist,  wie  uian  nach  dem 
gesange  auff  niancherley  Pfeiffen  lernen 
sol.  Auch  wie  auff  die  Orgel,  Harffen, 
Lauten,  Geigen  vnd  allerley  Instrument 
Vüd  Seytenspiel,  nach  der  recht  gegrün- 
dten  Tabelttiur  sey  abzusetzen.  M.  A. 
(Wttbg.  1529  Ehaw.)  12«.  60  BU.  Ent- 
hält eine  in  Versen  umschriebene  Wieder- 
gabe der  Virdung'schon  Musica  getutscht 
mit    vielen    Zusätzen.      [B.  B.      B.  Lpz. 


Agricola,  Martin. 


61 


Agricola,  Martin. 


Uofb.  Wien.  B.  M.  Dom  zu  Halber- 
stadt. B.  A.  B.  G.  Wolfenb.  Musikfr. 
Wien.  Einsiedeln.  Brüssel.  Upsala. 
br.  Mus. 

—  Eine  undatierte  Ausgabe  besitzt  die 

B.  Dresden:  Musica  |  Instru-  |  menta-  | 
lis.  Deudsch.  |  Martinus  Agricola.  Gothiscli 
in  Einfassung.  Rückseite  des  Titelbl.  der- 
selbe Titel  wie  in  obiger  1.  Ausg.  Dodic. 
gez.  Bartholomei  1528.  Inhalt  genau  der- 
selbe, kl.  80.  1— .56,  am  Ende  fehlen  4 
Bll. 

—  1530  ib.  60  Bll.  3  Taf.    [B.  Wagener. 

—  1532    ib.    60  Bll.      [B.  B.      B.  M. 

C.  P.    br.  Mus.  defekt. 

—  1542  ib.  [B.  Lpz.  B.  M.  Mainz. 
Gymnasiabibl.  in  Thorn  (siehe  Becker  2, 
85). 

—  1545  ib.  [B.  B.  Darmst.  B.  G. 
Hannover.  B.  Lpz.  Mamz.  br.  Mus. 
Glasgow. 

Die  1.  u.  letzte  Ausg.  von  1545  im 
Neudruck  in  Publikation  1896.  Jahrg.  24, 
der  Originalausgabe  getreu  nachgebildet, 
die  Abbildungen  facsimiliert. 

(Proporcionibus)  Von  den  Proporcioni- 
bus.  )Vie  dieselbigeir  jnn  die  Noten 
wirken,  vnd  wie  sie  jm  figiiral  gesang 
gebraucht  werden.  (Wittemb.  Rhaw.  c. 
1532)  20  Bll.  in  8«.  [B.  A.  B.  B. 
Mainz.  B.  M.  Dresd.  Proske  inkompl. 
B.  Wagener.     C.  P.     Musikfr.  Wien. 

Quaestiones  viügatiores  in  musicam, 
pro  Magdeburgensis  scholae  pueris  dige- 
stae  . .  ,  1543.  (Magd.  Mich.  Lotther.) 
160.  56  Bll.  [Darmst.  Beschrbg.  M.  f.  M. 
20,  120.     B.  B. 

Rudimenta  musices,  qiübus  canendi 
artificium  compendiosissime  compleximi, 
pueris  una  cum  monochordi  dimensione 
traditur,  per .  . .  (Vitbeg.  1539  Rhaw.)  kl. 
8».  40  BU.  [B.  B.  B.  M.  C.  P.  B. 
Wagener.     B.  Lpz.     B.  Zw.     br.  Mus. 

—  soll  noch  eine  Ausg.  von  1543  geben. 

Ein  Sangbüchleia  aller  Sontags  Evan- 
gelien. Eine  kurtze  Deudtsche  Leyen 
Musica,  mit  sampt  den  Euangelien  durchs 
gantze  Jar . .  .  Am  Ende :  Magdeburg 
durch  Michel  Lotther.  Vorrede  von  1541. 
kl.  80.  Bl.  2—12  Theorie,  13—15  2  Melod. 
folgen  bis  Bl.  78  die  Evangelien  in  Versen, 
[B.  Lpz.,  siehe  Becker  2,  76.] 

Scholia  in  musicam  planam  Venceslai 
Philomatis  de  nova  Domo  ex  variis  musi- 
corum  scriptis  pro  Magdeburgensis  scholae 
tyronibus  collectae.  1540.  s.  1.  ein  theo- 
ret.  Werk.  8».     59  Bll.     [B.  Zw. 


Deutsche  Musica  vnd  Gesangbüchlin 
der  Sontags  Evangelien,  artig  zu  singen, 
Für  die  Schulkinder,  Kneblein  vnd  megd- 
lein,  Etwa  in  Deutsche  reim  verfasset. 
Durch  . . .  Jetzund  .  .  .  mit  schönen  ge- 
sengen  vnnd  gebetlein  zugericht.  Durch 
Wolffg.  Figulum.  Anno  1560.  Am  Ende: 
Gedr.  zu  Nürnbg.,  Joh.  vom  Berg  vnd 
Ulr.  Newber.  kl.  80.  A— 0.    [B.  M.     B.  B. 

—  Anno  1563.  kl.  8».  A— D.  Anfäng- 
lich Theorie,  dann  2 — 3  st.  Gesge.  f.  hohe 
Stim.     [B.  M. 

—  1568.  Nrnbg.,  Ulrich  Newber.  8». 
[B.  Wolfenbüttel. 

Hymni  aliquot  sacri  veterum  patruni 
una  cum  eoiaindem  simplici  Paraphrasi, 
brevibus  argumentis  .  .  .  Melodijs  ä  D. 
Cantore  Pai-thenopolitano  M. .  .  Agr. .  Mu- 
sico  .  .  .  Magdeburgi  (Titel  vollst,  im 
Zwickauer  Kat.  104).  Collectore  Oeoryio 
Thymo.  1552.  s.  1.  8o.  9  7,  Bog.  enth. 
12  vierst.  HjTian.  Stim.  gegenüber.  [B. 
Zw. 

Melodiae  scholasticae  sub  horarum  inter- 
vallis   decantandae,   in    quibus  Musica . . 
edita    Godescalcus   Praetorius.     Wittebg- 
1557.  5  Stb.    [Hannover.     B.  B.  o.  Titel- 

—  Magdeburg.  1567  Wolfg.  Kirchner- 
5  Stb.  8".  [Heilbronn.  B.  Kgsbg.  Kat. 
426  Beschreibg. 

—  Mulhusinae  1584.  Am  Ende:  Mulh. 
1578  Georg  Hantzsch.  [B.  B.  4  Stb.  Ab- 
druck   von    A.Prüfer,    Lpz.    1890. Fock. 

'  Siehe  M.  f.  M.  23,  30. 

(Musica)  Ein  kurtz  Deudsche  Musica. 
Mit,  LXUI,  schonen  lieblichen  Exempeln, 
yn  vier  stymmen  verfasset.  Gebessert 
mit  VIII.  Magnificat,  Nach  ordenung  der 
viij.  Thon.  Mart.  Agricola.  Am  Ende: 
Gedr.  zu  Wittemberg  durch  Georgen  Rhaw. 
Bl.  3  V.  Gegeben  zu  Magdeburg  am  15. 
tag  Aprilis,  Im.  28.  Jar.  kl.  8».  48  sign. 
Bll.  Beisp.  mit  der  deutschen  Choralnote 
notiert  in  einzelnen  Stimmen.  [B.  Lpz. 
Wolfenb.     C.  P. 

—  In  B.  Dresd.  Kat.  p.  114  eine  andere 
Ausgabe ,  die  nach  „verfasset"  einen 
anderen  Wortlaut  hat,  auch  64  BU.  zählt. 
Mutmafslich  eine  gemehrte  Ausg.  Nach 
obigem  Titel  müsste  es  noch  eine  friihere 
Ausg.  als  1528  geben.  Die  Exempl.  der 
B.  B.  —  B.  M.  —  B.  Wagener  habe  i^h 
nicht  verglichen.  —  B.  Briissel  5452  ist 
gleich  B.  Dresden,     br.  Mus. 

In  Mss.  der  B.  B.,  Nr.  34:  Herr,  Herr, 
ich  verkündig'  euch  4  stim.  —  Ms.  W  34 
u.  96  zwei  4  stim.  Gesge.  1.  der  obige  u. 
2.  Ach  got  vom  Himmel,  in  P. 

In  B.  Zw.  Domiue  non  est  exaltatum 
5  voc.  Ms.  388,  5  Stbll.  —  Verbum  caro 


Agricola,  M.  Nicolaus. 


62 


Aghte. 


factum  est  4  voc.  Ms.  4,  85.  —  In  Ms. 
]2  ein  Tonsatz  ohne  Text. 

In  B.  Lüneburg,  Ms.  K.  N.  144,  4  Stb. 
von  1590:  Veui  redemptor  gentium  8  voc. 
und  Veni  maxime  Spiritus   4  voc.   p.  68. 

In  B.  Br.,  Ms.  6.  8  u.  92  obiges  Herr, 
Herr  ich  verkündige  euch  4  voc. 

In  alten  Samlwk.  6  Gesge.    (Eitner  1). 

2  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2). 
Neuausg.  der  Melodiae  scholasticae  von 
Piüfer  und  in  Fr.  ZeUe's  Schul-Programm 
1896:  Ein  feste  bürg  ist  unser  Gott, 
4stim. 

Agricola,  M.  Nicolaus,  ein  be- 
rühmter Laiitenist,  st.  1625,  45 
Jahr  alt  im  Wahnsinne. 

Agricola,  Nicolaus,  Rektor  zu 
Regensburg,  geb.  zwischen  1520 
bis  30  zu  Dollendorf  in  Thüringen, 
ein  Schüler  Melanchthon's,  gab 
heraus : 

Duae  orationes  de  re  grammatica  et 
musica  dignissimae  quae  ab  omnibus  scho- 
lasticis  leguntur.  Eatisb.  1553  Jo.  Carao 
excudeb.  8«.  18  BlI.  [Hofb.  Wien,  Be- 
sohrbg.  Becker  2,  3. 

Agricola,  Paul,  ein  Komponist 
aus  dem  Ende  des  17.  Jhs.,  von 
dem  die  B.  B.  in  einem  Samlbd. 
Nr.  450  folgende  Motetten  in  Par- 
titur besitzt: 

Nr.  27.  Accede  6  anima,  Alto  solo  c. 
2  instr.  e  B.  5  Bll. 

Nr.  28.  Laudate  pueri,  Canto  solo  c. 
2  V.  2  Viele  e  B.  10  Bll. 

Nr.  29.  Miserere  Deus,  4  voc.  c.  4 
instr.  et  Org.  15  BU. 

Agricola,  Rudolph,  Prof.  der 
Philosophie  in  Heidelberg,  geb. 
1442  zu  Baffon  bei  Groningen, 
gest.  25/10  1485  zu  Heidelberg, 
schrieb:  1.  R.  A.  lucubrationes  ali- 
quot lectu  dignissimae  . .  1539,  2 
vol.  in  4*'.  mit  Bemerkg.  über 
Boethius'  Tractat.  2.  Oratio  in 
lodern  philosophiae  et  reliquarum 
artium,  1476  öffentl.  vorgetragen. 
In  seinen  Opera,  Colon.  1539 
2.  Bd.  —  Der  von  Straeten,  7, 495 
erwähnte  Rudoljjhus  de  Frisia^ 
den  er  für  obigen  Agricola  hält, 
steht  unter  Rudolphus. 


Agricola,  Wolfgang  Christoph, 
nennt  sich  1637  „artium  libera- 
lium  et  philosophiae  Magister,  No- 
tarius  publicus  et  Neosta  diensium 
ad  Salam  Poligraphus."  Um  1647 
ist  er  fürstl.  würzburgischer  Notar 
und  Kellermeister  (cellarius)  in 
Mariapoli  (?).  Im  geistlichen  Wald- 
vögelein von  1700  ist  hinter  „Poli- 
graphus" noch  hinzugefügt  „et  Or- 
ganoedum  ad  Salam  Neapolitano." 
Er  gab  heraus: 

1.  Fasciculus  musicalis  2  voc.  .  .  .  Lib. 
1.  Herbipoli  1637  Zinck.  17  Nrn.  nur 
Organe  bekannt  in  der  Bibl.  des  Hr.  Kene 
della  Paille  in  Antwerpen. 

2.  Fase.  mus.  8  missai-ura  sup.  8  can- 
tionibus  H.  Pfendneri  ...  (8  voc.)  Herbip. 
1647  Pigrinus.  8  Stb.  mit  Part.  [B.  Br. 
B.  Kgsbg.  inkompl. 

3.  Fase.  mus.  variaruni  cantionmn  2, 
3,  4,  6  et  8  voc.  ib.  1648.  9  Stb.  31  Nr. 
[B.  B. 

Geistliches  Waldvögelein  d.  i : .  Unter- 
schiedliche geistliche  vnd  in  drey  Theil 
verordnete  Gesänglein  von  Gott,  seiner 
werthen  Mutter,  vnd'  heiligen  Gottes, 
nebens  andern  mehr  musikalischen  Ma- 
terien etc.  Authore  M  .  . .  Hierbei  synd 
jetzo  noch  angedrackt  alle  Sirenis  Ge- 
sänger. Würtzburg  1700.  12".  [B.  Wage- 
ner. In  Schlecht's  Gesch.  der  Kirchen- 
nrasik  Nr.  18  ein  Gesang  abgedruckt. 
Jedenfalls  ist  die  Ausg.  von  1700  eine 
spätere,  doch  ist  mir  die  erste  nicht  be- 
kannt. Bäumker  kennt  das  Liederbuch 
nicht. 

Agrippa  voil  Netteslieim,  Cor- 
nelius Heiuricli,  geb.  14.  Sept. 
1486  zu  Köln,  gest.  um  1535  zu 
Grenoble,  war  Mediciner  und  Philo- 
soph und  beschäftigte  sich  in  seinen 
Schriften  mehrfach  mit  der  Theorie 
der  Musik.  Die  in  der  „De  occulta 
philosophia,  libri  3.  Coloniae  1533'^ 
sich  befindende  Abhandlungen  über 
Musik  verzeichnet  Becker  2,  6 
genau. 

Agt, . . .  ein  Komponist  des  1 8. 
Jhs.,  von  dem  die  B.  B.  im  Ms. 
400  besitzt:  Concerto  ex  F.  Cem- 
balo, 2  V.  Va.  et  B.  in  Stb. 

Agtlie  (Aghte)  Karl  Christian, 


Aguilar. 


63 


Agus,  Joseph. 


geb.  1762  (wie  Gerber  2  verbessert) 
zu  Hettstädt  im  Mansfeldsclien, 
gest.  27.  Nov.  1797  zu  Ballenstedt. 
1778  bezeichnet  Reichard  (Theater- 
kalender S.  123)  ihn  als  Musik- 
direktor an  der  Hündebergschen 
Truppe  zu  Reval.  Wenn  Gerber's 
Verbesserung  richtig  ist  und  das 
muss  man  annehmen,  da  er  ihn 
jedenfalls  kannte,  so  wäre  er  1778 
erst  lö  Jahr  alt  gewesen  und  doch 
kann  R.  keinen  anderen  meinen, 
denn  er  führt  dann  später  auch 
die^  von  ihm  komponierten  Opern 
an,  nämlich:  Alkontius  und  Cy- 
dippe.  Das  IVIilchmädchen.  Martin 
Veiten.  Erwin  und  Elmira  und 
Philemon  und  Baucis,  von  denen 
einige  nachweislich  von  A.  in 
Ballenstedt  aufgeführt  worden  sind. 
A.  selbst  bezeichnet  sich  1782 
als  Hof-  und  Schlossorganist  in 
Ballenstedt,  wo  er  auch  sein  junges 
Leben  beschloss.  An  gedruckten 
Werken  sind  bekannt: 

1.  Lieder  eines  leichten  und  f liefsenden 
Gesanges  f.  d.  Klav.  Buchhdlg.  in  Dessau 
der  Gelehrten  1782.  qufol.     [B.  B. 

2.  Der  Morgen,  Mittag^  Abend  und 
Nacht  von  Sander . .  zum  Singen  b.  Kla- 
vier. BaUenst.  1784.  Selbstverl.  fol. 
[B.  B. 

3.  Drei  leichte  Sonaten  fürs  Ciavier 
oder  Pfte.  Ballenstädt  in  Commiss.  der 
Breitkopf.  Buchhdlg.  qufol.  39  S.,  hier 
nennt  er  sich  Fürstl.  Anhalt-Bernburg. 
Cammermus.  u.  Hof-Organist.  [B.  Wage- 
ner.    Dresd.  Mus. 

Sinfonia  (Dd.)  a  2  V.  2  Ob.  Fl.  obl.  2 
Corni,   2  Fag.,   Va.    Vcl.   c.   B.     5  Sätze. - 
Ms.  Stb.     [Wolfenb. 

In  B.  Kgsbg.  befinden  sich  G  Gesänge 
f.  1  Singst,  mit  Pfte.  von  Agthe.  Ms.  in 
qufol. 

Tänze  für  Orchester,  Ms.  Stb.  [Berlin 
K.  H. 

Aguilar,  Oaspar  de,  ein  spa- 
nischer Theoretiker,  von  dem  der 
Manuel  du  libraire,  suppl.  t.  I, 
col.  16  folgendes  Werk  anführt: 

Arte  de  priucipios  de  canto  Uano  en 
espanol,   nuevaineute   emendado  y  corre- 


gido,  con  otras  muchas  necessarias  para 
perfectamente  cantar.  s.  1.  et  a.  16  BU. 
nicht  sign. 

Aguilera  de  Heredia,  Sebas- 
tian, Priester  und  Kapellmeister 
zu  Saragossa  im  Anfange  des  17. 
Jhs.  Fetis  erwähnt  von  ihm  1618 
gedruckte  Magnificat  zu  4—8  Stim. 

Aguis  de  Soldanis,  Gr...  P..., 

ein  Komponist  des  18.  Jhs.,  von 
dem  bekannt  ist: 

Annone  Cartaginese  cioe  vera  spiega- 
zione  della  1.  Scena  deU'atto  .5.  della 
commedia  di  M.  A.  Flauto  in  Poenulo. 
Roma  17.57.  8».     [Kat.  Reeves  1882. 

Agas,  Henri  (auf  den  Drucken 
meist  ohne  Vornamen),  er  war 
Prof.  am  Conservatoire  zu  Paris 
vom  16.  thermidor  an  3  (3/8  1795) 
bis  zu  seinem  Tode.  Geb.  um 
1749,  gest.  im  Monat  floreal  an  6 
(April-Mai  1798.)  Seine  Werke 
werden  sehr  oft  mit  denen  von 
Joseph  verwechselt.  Sicher  sind 
von  ihm  die  „Solfeges"  im  Ver- 
eine mit  anderen  Professoren  her- 
ausgegeben (siehe  Solfeggien)  und 
die  „Principes  elementaires"  1797 
(siehe  Principes).  Beide  im  br. 
Mus.  und  in  Brüssel.  B.  Kgsbg. 
nur  die  Solfeg.  —  Musikfr.  Wien 
beide  Werke.  —  Glasgow. 

Agus,  Joseph  (auch  G.  und 
Giuseppe).  Ein  den  Lexicographen 
unbekannter  Autor,  dessen  Werke 
sie  aber  gewöhnlich  Henri  zu- 
schreiben. Es  scheint,  dass  er 
hauptsächlich  in  London  gewirkt 
hat,  denn  die  meisten  seiner  ge- 
druckten Werke  sind  in  englischer 
Sprache  abgefasst.  Die  Engländer 
druckten  zwar  sehr  fleifsig  nach 
und  übersetzten  die  Titel  durch- 
weg ins  Englische,  da  aber  keiner 
der  Drucke  wo  anders  als  in  Lon- 
don erschien,  so  ist  sein  Aufent- 
halt ziemlich  sicher  dort  anzu- 
nehmen. Nach  Pohl  2,  370  war 
er  ein  Schüler  Nardini's   und  trat 


Agus,  J. 


64 


Ahle,  Job.  Georg. 


1773  in  London  als  Yiolinvirtuose 
auf. 

Von  seinen  Werken  sind  nach- 
weisbar: 

6  italiaa  Duetts  with  a  thorougli  bass. 
op.  9.  Lond.     [br.  Mus. 

A  choice  coli,  of  Catches  &  Glees, 
adapted  for  a  V.  &  Vcl.  Loud.  P.  (c.  1790) 
fol.     [br.  Mus.     K.  C.  of  Mus. 

In  „Love  in  a  village"  einige  Gesänge, 
[br.  Mus. 

6  Trii  per  2  V.  e  Vcl.  op.  3.  Lond.  fol. 
[br.  Mus.     2  Ausg. 

6  Notturnos  for  2  V.  &  a  Vcl.  obl. 
Dedic.  Duke  of  Carlborough.  op.  4.  Lond. 
by  Welcker.    3  Stb.  ä  3  S.   [B.  Wagener. 

6  Duetts  for  2  V.  Lond.     [br.  Mus. 

6  Solos  for  a  V.  with  a  thor.  B.  for 
the  harps.  op.  1.  Lond.     [br.  Mus, 

6  Solos  (dito)  op.  2.     [br.  Mus. 

The  AUemands  danced  at  the  Kiug's 
Theatre  .  .  .  to  whicli  is  added  Mr.  Slings- 
by's  Hornpipe,  set  for  the  germ,  flute, 
V.  or  Harps.  Lond.  (1768)  qu4P.  [br. 
Mus. 

The  opera  dances . . .  at  the  Kings  The- 
ater in  the  Hay  Market  1771.  London, 
Welcker.    qu40.    29  S.     [br.  M. 

The  opera  dances ...  for  the  flute,  V. 
or  harps.,  book  3.  Lond.  (1771).  [br. 
Mus. 

Ein  ganz  ähnlicher  Titel  wie  der  dritt- 
letzte ist  mit  O.  Agus  gezeichnet.  Hier- 
mit kann  nur  der  Vorname  Joseph  italie- 
nisiert  in  Gmseppe  gemeint  sein.  Das 
Werk  ist  betitelt:  AUemands  danced  at 
the  Kings  Theatre ...  set  for  the  germ. 
fl.,  V.  or  Harps.  Lond.  (c.  1767.)  qu40. 
[br.  Mus. 

Ag-us,  J". . .  F...,  scheint  im 
18.  Jh.  gelebt  zu  haben.  Der  An- 
tiquar Keeves  in  London  zeigt 
1882  an:  Glees  &  airs  for  Y.  & 
Ycl. 

Ag'ustini,  Pietro  Simone,  siehe 
Agostiiii. 

Aguyles,  Fraiiciseus  de.  Die 
B.  B.  besitzt  im  Codex  Z  32.  fol., 
16.  Jh.,  Seite  53,  einen  Lautensatz, 
überschrieben:  Sopre  il  canto 
piano  deir  Ave  maris  Stella. 

Ahle,  Johann  Georg,  der  Sohn 
von  Joh.  Eudolph,  geb.  um  1650 
in  Mühlhausen,  gest.  1.  Dez.  1706, 
56    Jahr    alt.      Nachdem    er    eine 


wissenschaftliche  Erziehung  ge- 
nossen hatte,  trat  er  1673  das 
Amt  seines  verstorbenen  Yaters 
als  Organist  an  St.  Blasius  in 
Mühlhausen  an;  1680  erhielt  er 
das  Diplom  eines  gekrönten  Dich- 
ters, wurde  auch  zum  Ratsherrn 
der  Stadt  erwählt.  Eine  Rechnung 
von  1677  giebt  uns  seinen  Gehalt 
an,  er  betrug  66  Gld.  u.  14  ggr. 
nelDst  Naturalien.  Als  Komponist 
geht  er  mit  seinen  geistl.  Melodien 
vollkommen  ins  Arienhafte  über 
u.  man  vermisst  völlig  die  ältere 
kirchliche  Weise.  A.  nimmt  auf 
den  Gemeindegesang  gar  keine 
Rücksicht  mehr,  sondern  kleidet 
seine  Melodien  in  künstlichen 
Schmuck  mit  allerlei  weltlichen 
Zuthaten,  daher  sind  dieselben  auch 
nie  in  den  Gemeindegesang  über- 
gegangen. ("Winterfeld  2,"  296. 
Spitta  1,  381  ff.  Gerber  2.)  Yon 
seinen  Werken  sind  nachweisbar: 

Neues  Zehn  geistl.  Andachten.  Mit  1. 
u.  2.  Vocal  u.  1.  2.  3.  u.  4.  lustr.-St.  zu 
dem  Bc.  gesetzet.  Mühlh.  1671  Hüter. 
[B.  Kgsbg.  3  Stb.  4". 

Unstrutische  Clio  oder  musicalische 
Mayenlust.  k  Tbl.  Mühlh.  1676.  [B.  B. 
1  vol. 

—  Unstr.  CaUiope ...  2.  Tbl.  ib.  1677. 
TR    R 

'—  Unstr.  Erato  ...  3.  TU.  ib.  1677. 
TB    R 

—  '  Unstr.  Eutei-pe  ...  4.  Thl.  1678. 
[B.  B.  zusanmien  in  1  vol. 

Untratischer  Apollo.  Mühlh.  1681  Hüter. 
[B.  B.  1  vol. 

Drei  neue  4stim.  Bethlieder  a.  d.  Drei 
Einigen  Gott  um  gnädige  bcschirjnung  for 
der  zu  dieser  Zeit  hin  u.  wieder  sich  ein- 
schleichenden grausamen  Pest.  etc.  Mühlh. 
1681,  Hüters  Wittwe  8^  14  Bll.  [B. 
Wernig.  Hb.  2125. 

Unstruthinne,  oder  musikalische  Garten- 
lust:  welcher  beigefügt  sind  allerhand  er- 
getz-  u.  nützliche  ^Anmerkiingen.  Mühlh. 
1687.  Selbstverlag,  gedr.  bey  Bnickuers 
seel.  Witwe.  8».  VII  Bll.  80  S.  [B. 
Wa^ener.     Brüssel. 

Musikalisches  Frülilingsgespräch ,  da- 
rinnen fümemhch  vom  grund-  u.  kuust- 
mäfsigen     Componiren     gehandelt     wird. 


Ahle,  Job.  Eudolph.. 


65 


Ahle. 


MühJhausen  1695  Paiüi.  8».  42  S.  —  Dazu 
Sommer-Gespräch  1697.  41  S.  —  Herbst- 
Gespr.  1699  bei  Brückner.  42  S.  und 
Winter-Gespr.  1701.  41  S.   [Dresd.    B.  B. 

Mss.  B.  B.  unter  W  97  und  102.  Enth. 
28  geistl.  Gesänge  f.  1  und  2  bis  4  St. 
mit  Begltg.  in  P. 

8  Gesge.  in  neuen  Ausg.     (Eitner  2.) 

Ahle,  Johann  Rudolph,  geb. 
24.  Dez.  1625  zu  Mühlhausen  i/Th., 
gest.  8.  Juli  1673  ebd.,  studierte 
1643  in  Göttingen,  1645  in  Erfurt 
und  1646  erhielt  er  das  Kantorat 
an  der  Kirche  Andreae  daselbst, 
Ende  1654  wurde  er  Organist  an 
St.  Blasius  in  Mühlhausen,  1656 
wählte  man  ihn  in  den  Rat  der 
Stadt  und  endüch  1661  sogar  zum 
Bürgermeister,  während  er  sein 
Organistenamt  als  wohl  vereinbar 
beibehielt.  Er  verband  in  seinen 
Kompositionen  das  Liedhafte  des 
Kirchenliedes  mit  dem  Kunst- 
reicheren der  Arie  in  Concertform. 
(Spitta  1,  331  ff.  Gerber  2.  Winter- 
feld 2,  296.  Nach  Koch  3,  429 
und  4,  140  war  er  auch  Dichter.) 
Von  seinen  Kompositionen  und 
Schriften  sind  bekannt: 

Teutsche  kurtze  und  deutliche  Anleitwig 
zu  der  lieblich  und  löbUchen  Singekunst, 
vermehrt  und  herausgegeben  von  Job. 
Georg  Ahlen.  Müblhausen  1690.  8»,  ist 
die  2.  Ausg.  [B.  B.  B.  Lpz.  Musikfr. 
Wien. 

—  3.  Ausg.  kurtze  und  deiitliche . . . 
Mühlbausen  1704  Keiser.  8"^.  [Hannov. 
B.  B.     B.  Lpz.     br.  Mus. 

Anmuhtiges  Zehn  neuer  geistl.  Arien^ 
mit  1 — 4  oder  mehr  Vocal-  und  2 — 5 
Instr.-Stim.  op.  15.  Müblh.  1669  Hüter. 
40.  10  Nrn.     [B.  Kgsbg.:  C. 

Geistliche  Arien  1660  [Lünebiu'g. 

Neuverfassete  CÄor-Music,  in  welcher 
14  geistl.  Motet.  enthalten,  so  mit  5. — 8. 
und  10.  St.  benebenst  dem  Bc. . .  op.  13. 
Erfurt  1668  Birckner,  gedr.  in  Mühlh. 
bei  Hüter,  11  Stb.  40.  14  Nrn.  [B.  Br. 
B.  Frkft.     B.  Brdbg. 

Neue  geistl.  Chorstüeke,  mit  5 — 8  St. 
(mit  Gb.j  Mühlhaus.  1664  Mohr,  gedr. 
von  Hüter.  9  Stb.  40.  10  Nrn.  [B.  ßr. 
B.  B.     B.  Pirna  iukompl. 

Neue    geistl.     Communion    u.    Häupt- 

Rob.  Eitner's  Quelleu-Lexüon. 


Festandachten  mit  1 — 4  Vocal-  u.  2 — 5 
Instr.-Stim.  op.  14.  Mühlh.  1668  Hüter. 
9  Stb.  10  Nrn.     [B.  Br. 

1.  Tbl.  geistl.  Dialogen  .  . .  mit  2 — 4 
oder  mehr  Stirn. .  .  Erfurt  1648  von  Saher, 
gedr.  von  Dedekind.  4  Stb.  13  Nrn.  (7 
bis  15  mit  Viol.)  [B.  L.  Gotha.  Musikfr. 
"Wien.  br.  Mus.  Eine  Besprechung  in 
M.  f.  M.  12,  63. 

Geistl.  Fest-  u.  Communion- Andachten. 
Aus  Joh.  Rud.  A.'s  unterschiedHchen 
Theilen  in  einen  zusammengetragen  und 
.  . .  Mühlh.  1673  Hüter.  4".  24  Nrn.  [B. 
Kgsbg.:  C.  A.  B. 

Fried-  Freud-  u.  Jubel  Geschrey  Christo 
Jesu, . . .  mit  15.  20.  24  u.  mehr  Stim. 
Erff.  1650  Dedekind.  6  Stb.  1  Gesg.: 
„Singet  dem  Herrn".     [B.  Kgsbg. 

Himmel-süfse  Jesus-Freude  genommen 
auss  dem  Jubilo  B.  Bernbardi,  durch 
schöne  Concertlein  vnd  .  .  Arien  in  Zweyen 
Stimmen,  nechst  dem  Bc.  cum  textu, 
auch  nach  Belieben  ohne  fundament .  . 
In  Verlegg.  des  Autoris,  gedr.  bey  Fr. 
Melch.  Dedekind  in  Erffurdt  1648.  3  Stb. 
40.     [br.  Mus:  Bc. 

Monadimi  s.  uuicinioi'um  sacromm. 
Decas  I.  Erfford  1647.     [Kopenhag. 

Musikalische  Fiühlings-Lust,  in  welcher 
12  neue  geistl.  Concertlein  mit  1 — 3  u. 
mehr  St.  zu  d.  Bc.  gesetzet . . .  Mühlh. 
1666  Hüter.  Erf.  bei  Birkner.  4  Stb. 
[B.  Kgsbg.  Arch.  in  Büdingen.  4  Stb. 
br.  Mus:  la.  3a. 

Neu-gepflantzter  Thüring.  Lust-garten, 
in  welchen  26.  neue  geistl.  mus.  Ge- 
wächse mit  3.  4.  5.  6.  7.  8.  10.  u.  mehr 
St.  . .  mit  u.  ohne  Instr. ,  mit  u.  ohne 
CapeUen,  auch  theils  mit  u.  ohne  Gb.  zu 
brauchen  ...  1.  Tbl.  Birkner  in  Erfurt. 
Mühlh.  1657  Hüter.  9  Stb.  26  Nrn. 
[Elbing.  Kassel.  Halle  Marienbibl.  br. 
Mus. 

—  Ander  Thl.  30  neue  mus.  Gewächse 
mit  1—10  St.    ib.  1658.     10  Stb. 

—  Dritter  u.  letzter  Thl.  10  neue 
geistl.  mus.  Concert-Gew.  mit  3 — 20  St. 
ib.  1665.     9  Stb.     [B.  Kgsbg. 

Alle  3  Thl.  besitzen:  B.  Br.  —  Musikfr. 
Wien.  —  Büdingen  kompl.  —  1.  und  2. 
Thl:  B.  B.  —  B.  Brdbg.  —  Upsala.  — 
br.  Mus.  1  komplet,  vom  2ten  nur  2  a 
vox. 

Neu  gepflanzten  Thüring.  Lustgarten 
Nebengang . .  10  geistl.  mus.  Concert- 
gewächse  mit  3—10  St.  mit  Bc.  Mühlh. 
1663  Hüter.  Bei  Birkner  in  Erf.  6  Stb. 
fol.    [B.  Br.    B.  Gr.     B.  Kgsbg.     Upsala. 

Mss.  in  B.  B.,  W.  100.  101.  6  geistl. 
Gesänge  zu  4  St.  und  AV  104  geistl.  Ge- 

5 


Ahlefeldt. 


66 


Aiblinger. 


sänge  f.  4—8  St.  mit  u.  ohne  Begltg.  in 
Part. 

—  Ms.  Z.  40.  B.  B.    9  Foliobde.  17.  Jh. 

Nr.  7.     Weinet  alle  8  st.  c.  Bc. 

Nr.  101.     Kyrie  et  Gloria  8  voc. 

Nr.  123.     Lasset  die  Kindlein  8  st. 

Nr.  125.     Unser  keiner  lebet  8  st. 

Nr.  126.     Das  ist  gewisslich  8  st. 

Nr.  128.  Also  hat  Gott  die  weit  ge- 
lieb. 8  st. 

Ms.  B.  Upsala  in  4''.  Stirn.  Ich  armer 
Sünder.  Arie  4  voc.  a  Eitorn.  di  2  V. 
ed.  Org.  —  Ach  lasset  uns  zu  Gott,  Ana 
4  V.   Bc. 

14  Tonsätze  in  neuen  Partitur-Ausg. 
(Eitner  2.)  In  Demme's  Christi.  Liedern 
1799  einige  Melodien.  Zahn  teilt  eine 
Anzahl  Melodien  mit,  siehe  5,  430.  Im 
Bitter  Nr.  117  ein  Orgelsatz. 

Ahlefeldt,  M. . .  F. . .  Gräfin 
YOn,  geborene  Prinzessin  von  Thurn 
und  Taxis.  Die  Kgl.  Musikalien- 
Samlg.  in  Dresden  besitzt  von  ihr: 

Romanze  di  Nina  ä  Sopr.  con  ström, 
in  P.  Ms. 

L'harmonie.  Cantata  ä  2  Sopr.  e  B.  c. 
ström.     Chor  u.  Orch.    nebst  Kl.-A.   Ms. 

Telemaque  auf  der  Insel  Calypso,  ein 
Opern -Ballet  in  4  Akten  vom  Ballet- 
meister  Galcotti,  im  Kl.-A.  Dabei  ein 
Programm.  Ms.  —  Das  Cons.  in  Brüssel 
u.  br.  Mus.  besitzen  dasselbe  im  Druck, 
K1.-A. :  Copenhagen,  Sönnichsen.  qiifol. 

Die  Zeit  ihrer  Wirksamkeit  liefse  sich 
vielleicht  durch  Prüfung  ihrer  Schreibart 
erkennen.  Ich  schätze  sie  als  am  Ende 
des  18.  Jhs.  lebend. 

ihlström  (Aalström),  Ol  (Fetis 
nennt  ihn  A.  J.  N.),  geb.  14.  Aug. 
1756,  gest.  11.  Ang.  1835  in  Stock- 
hohn, Organist  an  St.  Jakob  in 
Stockholm,  nach  Anderen  a/d. 
Marienkirche.  Da  er  1827  in  der 
Jakobskirche  ein  geistliches  Konzert 
gab,  so  wird  er  wohl  vor  dem  a/d. 
Marienkirche  angestellt  gewesen 
sein.  Gramer  2,  1055  bespricht 
4  Sonaten  f.  Klav.  u.  V.,  die  als 
opus  2  1786  in  Stockholm  er- 
schienen; auch  die  Lpz.  Ztg.  Bd. 
29  und  49  erwähnt  ihn  mehrfach 
als  Komponisten.  In  B.  Glasgow 
ein  Heft  schwedische  Lieder:  Skalde 
stycken   satta   in   Musik,    samlade 


och  utgisne  af  . . .  Stockholm  1807. 
8^.  —  Im  Samlwk.  Klavierstücke 
1,  1794  unter  Aalström  eine  Piece. 
—  Obige  Daten  sind  aus  Schytte, 
Nerdisk  Musik -Lex.  und  Dalgren, 
Stockholms  Theatrar,  in  dem  auch 
Kompositionen    fürs    Theater    von 

o 

A.  verz.  werden. 

Ahnert,  .  .  .  Der  thematische 
Katalog  von  Breitkopf  verzeichnet 
1785  von  ihm  ein  „Concert  a  Clari- 
netto  primo,  Fag.  prirao,  2  Corni, 
2  Ob.  2  V.  Va.  e  B.  Bd." 

Ahnesorgeii,  Chi'ist. . .  Grott- 
lieb,  der  Breitkopfsche  thematische 
Katalog  von  1774  zeigt  6  Sona- 
tinen  für  Ciavier,  gedruckt  zu 
Hamburg,  an.  Das  Conserv.  in 
Brüssel  besitzt:  6  Senates  p.  clav, 
Hbg.,  Bock. 

Alirens, . . .  nach  einer  Subscrip- 
tionsliste  von  1783  war  er  Kantor 
in  Helmstädt  um  diese  Zeit. 

Aiblinger,...  zwischen  1714 
bis  1716  als  Sekretär  und  Tenorist 
an  der  Hofkapelle  in  Weimar  an- 
gestellt.    (Spitta  1,  854). 

Aiblinger,  Johann  Kaspar,  geb. 
23.  Febr.  1779  zu  Wasserburg  a. 
Inn,  gest.  6.  Mai  1867  in  München. 
Im  Klosterseminar  in  Tegernsee 
erhielt  er  die  wissenschaftliche  und 
musikalische  Erziehung,  1800  be- 
zog er  die  Universität  in  Landshut 
i/Baiern,  ging  dann  nach  Italien 
und  kehrte  erst  1819  zurück,  zum 
Kapellmeister  der  italienischen  Oper 
in  München  ernannt.  Nach  der 
Auflösung  der  Oper  1823  wurde 
er  Yicehofkapellmeister  und  am 
9/11  1826  Kapellmeister,  ging 
1833  abermals  nach  Italien,  um 
die  alten  Meisterwerke  im  Auf- 
trage des  Königs  zu  sammeln  und 
war  nach  seiner  Rückkehr  ganz 
besonders  bemüht  in  der  Hofkirche 
(Allerheiligen-Hofkapelle)  die  alten 


Aitlinger. 


67 


Aich,  Gottfr. 


Italiener  zum  Yortrage  zu  bringen. 
Die  Bibl.  derselben  ist  reich  mit  ge- 
schriebenen "Werken  dieser  Meister 
in    P.    u.    St.    ausgestattet.     1864 
nahm    er    seinen    Abschied.     Als 
Opernkomponist  versuchte  er  sich 
nur  einmal  mit  der  Oper  „Rodri- 
guez    und   Ximene"    jedoch    ohne 
Erfolg.    Seine  besten  Werke  schuf 
er    im    Fache    der    Kirchenmusik, 
wenn  er  auch  oft  in  einen  steifen 
und   trockenen  Ton  verfällt,   oder 
andernteils    wieder    ein    süfsliches 
Wesen     hervortritt.     (Biogr.     von 
Witt  in   Flieg.   Bll.  1888,  73   mit 
der  Motette:    Deus    noster    8  voc. 
—  Biogr.  von  Oberhofer  in  seiner 
Cäcilia    1867    p.    44.     In    Spohr's 
Selbstbiogr.    In  Kornmüller's  Lexi- 
kon   kirchl.    Tonkunst.      Yielfache 
Urteile    in    der    Lpz.    Ztg.,    siehe 
Regist.)     —     A.'s    Kompositionen 
einzehi   anzuführen   halte  ich  für 
überflüssig.     Sie    gehören    so    der 
Neuzeit   an   und    werden    in    den 
katholischen   Kirchen   so    gepflegt, 
vom    Cäcilienvereine   so   eindring- 
lich empfohlen,  trotzdem   derselbe 
einstmals    auf    seine    Fahne    die 
Pflege  der  altklassischen  Kirchen- 
musilf  schrieb,  dass  ich  wahrschein- 
lich  mit  einem  Verzeichnisse   der 
auf  öffentlichen    Bibliotheken   be- 
findlichen Werke  etwas  sehr  Lücken- 
haftes   liefern    würde.     Nur    eine 
kurze   Uebersicht   will   ich   geben. 
A.    legte     sich    erst    in    späteren 
Jahren    aufs    Komponieren.      Bis 
zum    Jahre    1829    war    erst    ein 
Pastorale  für  Orgel  bei  Ricordi  in 
Mailand    von    ihm    gedruckt,    bis 
1834  zwei  Offertorien  mit  Orchester. 
Erst    zwischen    1834—1851    ent- 
wickelte   er   eine  rege   Thätigkeit. 
Hier  verzeichnet  Hofmeister:  3  Re- 
quiem, 16  Messen  mit  Orgel,  oder 
mit  Orchester  (die  Trompeten  und 
Pauken  spielen  eine  wichtige  Rolle), 


4  Litaneien,  18  Graduale,  20  Offer- 
torien, 31  Yesperpsalmen,  2  Ave 
reg.,  1  Salve  reg.,  1  Yeni  s.  spirit., 
6  einst,  geistl.  Lieder,  3  Hefte 
Marien-Lieder  zu  1  und  mehr  Stiiii. 
Die  meisten  erschienen  bei  Falter 
in  München,  Weniges  bei  Schott 
und  Pustet.  Von  1852  ab  erscheint 
kein  Werk  mehr,  erst  nach  1860, 
nach  Gründung  des  Cäcilienver- 
eins  werden  seine  Werke  wieder 
hervorgesucht  und  neu  aufgelegt. 
Die  gröfste  hds.  Samlg.  besitzt  das 
Archiv  der  AUerhlg.  Kirche  in 
München,  hier  liegt  sehr  Vieles 
was  nie  gedruckt  worden  ist.  Von 
öffeutl.  Bibl,  die  eine  gröfsere 
Samlg.  seiner  Werke  besitzen, 
nenne  ich  B.  M.  —  B.  B.  — 
Proske.  —  Regensburg.  Dombibl. 
im  Studienseminar.  —  Die  Hofb. 
in  Wien.  —  Sogar  die  Capeila 
sistina  in  Rom  besitzt  den  8  st. 
Hymnus  „de  Conceptione  B.  M.  V." 
in  Part,  und  im  Mailänder  Conserv. 
befinden  sich  ein  Offertorium  u. 
Parafrasi  del  Salmo  60  im  Ms. 

In  Wüllner's  Chorübungen  ein 
Jubilate  Deo  5  voc.  (Münch.  1893 
Ackermann,  neue  Folge  in  P.) 

Aicardo,    Grioyanni  Battista, 

ein  Komponist  aus  dem  Anfange 
des  17.  Jhs.,  von  dem  sich  3  Con- 
certe  in  Molinaro's  Concerti  1612 
befinden. 

Aich,  Ariit  von,  Buch-  und 
Musikdrucker  in  Köln,  gab  um 
1519  das  bekannte  4  st.  Liederbuch 
mit  75  Liedern  heraus.  [Basel 
kompl.  B.  B:  Tenor,  siehe  Eitner's 
Bibliogr.  p.  14  u.  939. 

Aich,  Gottfried,  Kanonikus  und 
Subprior  im  Praemonstratenser- 
Kloster   zu    Weissenau,   gab   1663 

heraus : 

Fructus  ecclesiastici  a  3,  4,  5  voc.  2. 
vel  3.  instr.,  cum  2.  choro.  Aug.  Vind. 
1663    typis    Andr.    Erffurt,    sumpt.    Ad. 

5* 


Aichelburg,  d', 


68 


Aichiuger,  Gr. 


Neumayr.     5    Mot.    3    Messen.      [B.  M: 
A  2.  B.     Pirna:  A.  2.  T.  2.    3a. 

Aichelburg,  d',  lebte  am  Ende 
des  18.  Jhs.  zu  Wien  und  war 
Guitarrist  und  Mandolinenspieler, 
für  welche  Instinimente  er  op.  1 
bis  4  in  Wien  bei  Steiner  heraus- 
gab. 

Aicheliii,  JoLann,  1605  Instru- 
mentist  an  der  Hofkapelle  in  Stutt- 
gart (Sittard  2,  33). 

Aichhammer,  Michel,  Sänger 
an  der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien 
von  1559— 1564.  (Köchel  1.)  1575 
Altist  an  der  Sachs.  Kantorei  in 
Dresden,  bittet  um  Bezahlung  seiner 
Schulden  (s.  Staatsarchiv  Cop.  407 
Bl.  32). 

Aichinger,  Oregor,  geb.  in 
Kegensburg  um  1565,  gest.  21.  Jan. 
1628  in  Augsburg,  soll  in  Rom 
studiert  haben,  wurde  um  1584 
Organist  des  Hauses  Fugger  in 
Augsburg  und  auch  an  St.  Ulrich 
und  Afra.  Im  Jahre  1621  sagt  er, 
dass  er  37  Jahre  an  St.  Afra  diene^ 
das  wäre  also  seit  1584.  Später 
wurde  er  Kanonikus  des  Stiftes 
St.  Gertrud  und  Chorvikar  am 
Dome.  In  den  Cantiones  ecclesi- 
astici  von  1607  nennt  er  sich 
Priester,  Organist  u.  Komponist 
Jakob  Fugger's  des  Aelteren. 
{Mettenleiter  2,  30  ff.)  Ambros  3, 
560  rühmt  seine  Einfachheit  und 
edle  Schönheit,  die  an  die  Werke 
der  höchsten  Blüte  des  16.  Jhs. 
erinnert.  Der  neuen  Richtung  ist 
er  völlig  abhold,  von  dem  beliebten 
Bassus  ad  Organum  macht  er  nur 
in  wenigen  Werken  Gebrauch. 
Manche  der  folgenden  Drucke 
werden  Nachdrucke  sein,  die  sich 
aber  erst  bei  näherer  Bekannt- 
schaft als  solche  erkennen  lassen. 
Die  Werke  sind  alphabetisch  nach 
den  Stichworten  geordnet. 

Sacrae  cantiones  4 — ^10  v.   c.   Madrig. 


Yen.  1590  Gard.  6  Stb.  25  Nrn.  [B.  M. 
B.  A.     Proske.     br.  Mus:  5a. 

Lib.  2.  sacrarum  cantionum  (quas  vulgo 
Motettas  vocant)  timi  festis ...  6,  5  et 
4  voc.  His  quoque  accedunt  Missa  et 
Magnif.  nee  non  Dialogi  aliquot  8  et  10 
voe.  Yen.  1595  Gard.  8  Stb.  qu40.  42  Nrn. 
mit  1  Messe  u.  1  Magnif.  [B.  K.  Proske 
fehl.  7  a.  8  a.      Hof b.  Wien  fehl.  A.  T.  6  a. 

Lib.  3.  sacr.  cant.  5 — 8  v.  Noribg.  1597 
Kaufmann.   4  Stb.     [br.  Mus. 

Liber  sacrar.  cantion.  5-  8  v.  Noribg. 
1597  Kaufmann.  5  Stb.  20  Nrn.  [B.  L. 
B.  B:  C2.  C.  P.?  Brieg  o.  C.  u.  T. 
Brüssel.  br.  Mus.  5  a.  (Wahrscheinlich 
dasselbe  wie  das  vorhergehende  Werk.) 

Cantiones  eccles.  3  et  4  voc.  . .  cum 
Bg.  et  cant.  in  usum  organistorum.  Di- 
liugae  1607  "Ad.  Meltzer.  3  Stb.  4».  21 
Nrn.     [Proske.     Hofb.  Wien:  C  A.  Bg. 

Cantiones  niniimm  2.  3.  4.  5  voc.  c. 
B.  g.  Diling.  1609  Ad.  Meltzer.  9  Stb. 
[B.  M:  T.  B.  7.  B.  A:T.  B.B.:  5  a. 
(Ist  der  -2.  Teil  zu  Sacrae  dei  laudes 
1609.) 

Corolla  eucharistica.  Aiig.  Vind.  1621 
Jo.  Praetorius.     21  Nrn.     [Proske. 

Divinae  laudes  ex  floridis  Jacobi  Pon- 
tani  potissimum  ...  ad  voces  ternas  factae 
.  .  August.  Vind.  1602,  ex  offic.  Praeto- 
riana.  3  Stb.  15  Nrn.  [B.Br:  C.  A.  B. 
B.  M:    B. 

Di\änarum  lauduni  ternis  voc.  concinen- 
darum  Pars  2.  DiUngae  1608  Ad.  Melzer. 
C  1.  2.  B.    21  Nrn.  kl.  40.    [Hofb.  Wien. 

Encomium  verbo  incarnato,  ejusdem- 
que  matri  augustiss.  reginae  coeloram 
musicis  numeris  . . .  Ingolstad.  161^7  Greg. 
Haenlin.    21  Gesge.    [Proske.     B.  M:  Bg. 

Fasciculus  sacrar.  hamion.  4  v.  Diling. 
1606  Meltzer.  4  Stb.  16  Nrn.  am  Ende 
3  Eicercari.  [B.  Br.  0.  B.  B.  K:  B. 
defect.    Proske,  Stb? 

—  1609  ib.     [B.  Lpz.  Stb.? 

Partitura . . .  Elores  musici  ad  mensam 
S.  S.  Convivii  5  et  6  voc.  Anno  1626. 
Aug.  Vind.,  sumpt.  Casp.  Elurschütz.  19 
Gesge.  [Proske:  C.  A.  T.  B.  et  P.  kompl. 
Hofb.  Wien  nur  Part. 

Teutsche  Oesenglein:  aufs  dem  Psalter 
. .  .  Davids,  sambt  andern  . .  geistl.  Liedern 
zu  3  St.  Dillingen  1609.     [br.  Mus:  B. 

Ghirlanda.  Di  Canzonette  spirit.  a  8 
V.  Augusta  1603  Pretorio.  3  Stb.  4». 
21  Nrn.  [B.  Br.    Proske:  C.  B.    Mainz:  B. 

2  Klagelieder  vom  Tod  u.  letzten  Ge- 
richt . . .  mit  4  St.  comp.  Dillingen  1613 
40.     [br.  Mus.  f.  Ten. 

Lacrumae  D.  Virginis  et  Joh.  in  Chri- 
stum ä  cruce  depositum  ä  Marco  Velsero 


Aichinger,  Gr. 


69 


Aichler. 


Eeip.  Augustanae  . . .  Diling.  1604  Prae- 
torius.  5  Stb.  4P.  8  Gesge.  zu  4,  5  u. 
6  Stün.     [B.  M.      Proske.      Hofb.  Wien. 

—  1614.  Aug.  Vindel.  o.  Drucker,  zu  5 
u.  6  St.     [B.  B:  5  a  vox. 

—  1644.  Eegromonti,  Reusuer,  ed,  von 
Job.  Stobaeus   5  Stb.     [B.  B.     B.  Kgsbg. 

Sacrae  Dei  Landes  sub  officio  divino. 
5—8  V.  Düing.  1609  Meltzer.  Stb.  ? 
20  Nm.     [B.  M:   T.  B.   7  a.     B.  B:   5  a. 

B.  A:  T. 

—  1609.  Altera  pars  . . .  Cantioues  nimi- 
nim.  2—5  v.  c.  Bc.  ib.  9  Stb.  20  Nrn. 
[ß.  A:  T.     B.B.  5a.    B.M:  T.  B.  7a. 

Liturgica  s.  sacra  officia  4  v.  Augsbg. 
1603  G.  Praetorius.  4  Stb.  4".  [Upsala. 
Proske. 

Odaria  lectissima  ex  melitisso.  D.  Ber- 
nardi  Jubilo  deübata,  modisque  niusicis 
paiiim  4,  part.  et  3  voc.  Impensis  Donii- 
nici  Custodis.  Aug.  Viud.  1601.  C.  1. 
2.   A.  B.    34  Nrn.   kl.    4«.      [Hofb.  Wien. 

C.  P. 

—  Aug.  Vindel.  1611  Elias  WiUerus. 
37  Nrn.     [Proske:  C2.  B. 

Officium  angeH  custodis  a  S.  Romana 
ecclesia  approbatum  et  concessum  4  voc. 
Cum  Bc.  Dilingae  1617  Greg.  Haenlin: 
9  gröfsere  Gesge.  [Proske.  B.  B:  A. 
B.  Bc. 

Officium  pro  defunctis  5  v.  Aug.  Vind., 
Praetor.  1615  [B.  B:  A.  B.  5  a. 

Ps.  50.  Miserere  mei  Dens  . .  .  8 — 12 
V.     Monach.    1605  N.  Henricus.     [B.  M: 

D.  B.  6.  7. 

Quercus  dodonaea  cujus  vocales  glandes 
suavitate  cycnea  soporatas,  Olorina  canitie 
nitentes  in  sacro  Joui  Musisq. . . .  Aug. 
Vind.  1619  Praetor.  14  Gesänge  zu  3/4  St. 
[B.  B:    C.  1.  2.     Proske.     B.  Hbg:  C  2. 

Solemnia  augustiss.  corporis  Chr.  Missae 
(4—5  V.)  Aug.  Vind.  Praetor.  1606  [B.  B: 
5a.     B.  M.     Proske:  C.  5a.  u.  P.  hds. 

Tricinia  Mariana,  quibus  Antipbonae, 
Hymni ,  Magnificat ,  Litaniae  et  variae 
laudes  ex  officio  beatiss.  virg. ...  3  et 
4  voc.  Oenipont.  1598  Jo.  Agricola.  3 
Stb:  C.  T.  B.  kl.  4P.  19  Nrn.  [Proske. 
Hofb.  Wien. 

—  2.  impressa.  Diüngae  1609  Ad. 
Meltzer.  3  Stb.  20  Nrn.  die  letzte  von 
Nicol.  Reiner. 

Triplex  Liturgicam  Fasciculus  et  tribus 
ac  diversis  optimorum  musicorum  modulis 
...  4—6  V.  c.  Bc.  Aug.  Vind.  1616 
Praetor.     7  Stb.  3  Messen.     [B.  M. 

Vespertinum  Virg.  Cant .  .  Magnif.  5 
voc.  Aug.  Vind.  1603  Praetorius.  5  Stb. 
40.  6  Magnif.  [Berlin  gr.  Kloster.  Proske. 
br.  Mus:  C. 


Virginalia,  laudes  aeternae  V.  M. . . 
complexa  et  5  voc.  Diling.  1607  Meltzer. 
20  Nrn.     [Proske.     br.  Mus:  B. 

Vulnera  Christi,  a  D.  Bernardo  salu- 
tata  et  nimc  quaternis  et  3  voc.  Dilingae 
1606  excud.  Ad.  Meltzer.  4  Stb.  40.  38 
Gesge.     [Proske.     Elbing. 

Mss.  in  Ä  B: 

Ms.  Z.  ohne  Nr.  6  Bll.  in  Pergament- 
deckel, Hds.  des  16.  Jhs.  6  Stb.  zu  je  1 
Bll:  1)  Una  messanza.  lo  son  ferith',  Nas- 
cela  pena  mia,  Im  Meyen  u.  s.  f.  6  voc. 
—  2)  Hört  mir  zu  spricht  got  (0.  Autor). 

Ms.  121a.  Part,  in  Tabulatur:  Exur- 
gens  Maria.  —  Magnific.    I.  toni. 

Z  27.  Codex  in  fol.  Part,  mit  Taktstr. 
1624  S.  565 :  Nobilitas  \ii-tus  pietas  5  voc. 

Z  28.  Part,  von  1599.  S.  147:  Dum 
rex  gloriae  8  voc. 

Z  39.  12  Stb.  Nr.  97:  Dum  rex  glo- 
riae 8  voc. 

0  Domine  J.  Ch.  4  voc.  Ms.  12591 :  an 
Lassus,  Nr.  37  a. 

Ms.  T51.  126:  Peccantem  me  quotidie 
4  V.  —  Suseepimus  Deus  1601.   4  voc. 

B.  Proske  7  Mot.  in  Mss.,    s.  Kat.  IV. 

Ms.  B.  Kgshg.  6  Cauzonette  amorevoli 
a  3  V.  (wohl  aus  1603.) 

B.  A.  in  Mss.  1  Messe  u.  5  andere 
Gesg.  (s.  Kat.) 

Mss.  B.  Br.  4  Mot.  zu  5—8  St.  in 
Mss.  12.  18.  20.  21  (s.  Bohn's  Hds.  Kat.) 

Ms.  B.  M.  511  Salve  regina  5  voc. 
Chorbuch.  —  256.  260.  264 :  16  Motetten 
in  Orgeltabulatur. 

Hofb.  Wien,  Ms.  19423  Nr.  40:  In 
nomine  Jesu,  2  voc.  cum  organo,  in  Part, 
aus  dem  Samlwk.  von  Victorinus:  Philo- 
mela  1624. 

34  Gesg.  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1). 
■   21  Gesge.  in  neuen  Ausgaben  (Eitner  2). 

Aulserdem  noch  eine  Ost.  Mot.  in 
Commer's  Musica  sacra  Bd.  28.  In  Wüll- 
ner's  Chorübungen,  Neue  Folge,  Münch. 
Ackermann:  Miserere  10  voc. 

Aichleithner, . . .  Die  B.  B.  be- 
sitzt im  Autogr.  1  Arie  f.  Bass 
und  Guitarre. 

Aichler,  Assmus,  wird  1554 
von  Le  Maistre  als  Knabe  aus  den 
Niederlanden  nach  Dresden  mit- 
gebracht, erhält  Unterricht  im  In- 
strumentenspiel von  Rochio  Wass- 
kontzyn  und  geht  1557  mit  dem- 
selben zur  weiteren  Ausbildung 
in  dessen  Geburtsstadt  Brescia,  mit 
der   Bestimmung    einst   dem  kurf. 


Aichmiller. 


70 


Aimone. 


Hofe  in  Dresden  zu  dienen  (M.  f. 
M.  3,  10.) 

Aichmiller  (Aichmüller) ,  Jo- 
hann. Ein  Komponist  aus  dem 
Anfange  des  17.  Jlis.,  von  dem 
sich  in  alten  Samlwken.  4  Gesänge 
zu  3  u.  4  Stirn,  befinden.  (Eitner  1.) 

Aickin,  Francis,  ein  englischer 

Komponist  aus  dem  Ende  des  18. 

Jhs.,  von  dem  das  br.  Mus.  besitzt: 

L'Inchiesta  . . .  a  song  (Perche  sei  amor 
ciTidell.)    Lond.  fol. 

Aigenspurger  (oder  perger),  Jo- 
hann Greorg,  ein  Tenorist  an  der 
Münchener  Hofkapelle,  gest.  4/9 
1781,  65  Jahr  alt  (Totenreg.).  1726 
empfängt  er  300  fl,  1753  nur  285, 
1765  wird  er  mit  Tenorist  zum 
Choral  bezeichnet:  ,,soll  künftig 
nur  190  fl.  erhalten."  (Kreisarchiv). 

Aiguino,    Frater    Illuminato, 

aus  Brescia.  wie  er  seinem  Namen 
stets  beifügt.  Er  war  um  1520 
im  Schlosse  degli  Orzi  vecchi  in 
der  Nähe  Brescia's  geboren,  wurde 
Schüler  des  Pietro  Aaron,  wie  er 
selbst  angiebt,  und  trat  in  den 
Orden  des  Seraphico  d'Osservanza. 
Sein  im  Druck  von  1581  befind- 
liches Porträt  trägt  noch  die  Be- 
zeichnung „Capitano",  so  dass  man 
annehmen  muss,  er  hat  seine  Lauf- 
bahn als  Krieger  begonnen  und 
erinnert  sich  dieser  Zeit  mit  Vor- 
liebe. Er  gab  die  musiktheoreti- 
schen Schriften  heraus: 

1.  La  illuminata  de  tutti  i  tuoni  di  canto 
fermo^  con  alcuni  bellissinii  secreti,  non 
d'altrui  piü  scritti,  composta  per  il  Eev. 
Padre  Frate  . . .  Yen.  1562  Gardano.  40. 
58  BU.  [B.  B.  Gotha.  C.  P.  Bologna. 
Florenz.  Paris  Mazarin.  Brüssel.  Glas- 
gow.    B.  Angelica  in  Rom.     br.  Mus. 

2.  II  tesoro  illuminato  di  tutti  i  tuoni 
di  canto  figurato,  con  alcuni  bellissinii 
secreti.  uou  da'altri  piü  scritti:  Nuovam. 
composto  dal . .  .  Ven.  1581  Varisco.  4°. 
88  Bll.  4  Tat.  mit  dem  Poitr.  des  Ver- 
fassers. [B.  B.  C.  P.  Paris  Mazarin. 
br.  Mus.     Florenz.     Mailand  Braid.     Bo- 


logna (siehe  Kat.  1, 189  Auszüge.)    Brüssel. 

R.  C.  of  Mus.     Glasgow.     Neapel  Turch. 

Aikin,  John,  Mus.  Dr.,  ist  nur 

bekannt  durch  folgende  Werke: 

1.  Essays  on  song-wAing :  with  a  col- 
lection  of  such  english  songs  as  are  most 
eminent  for  poetical  merit.  Dublin  1777. 
120.     [Glasgow. 

2.  Vocal  poetry,  or  a  select  coUection 
of  english  songs:  to  which  is  prefixed  an 
essay  on  songwriting.  Lond.  1810.  8". 
[Glasgow. 

Aimon,  L6opold  (Pamphile- 
Leopold-Fran9ois),  geb.  4.  Okt.  1779 
zu  risle  (Vaucluse),  gest.  2.  Febr. 
1866  zu  Paris.  Schüler  seines 
Vaters  Esprit,  1796  Musikdirektor 
am  Theater  zu  Marseille,  seit  1817 
lebte  er  in  Paris  als  dramatischer 
Komponist.  1821  wurde  er  Or- 
chesterdirigent des  „Gymnase  dra- 
matique",  1822  am  Theatre  fran9ais, 
trat  nach  einigen  Jahren  in  den 
Ruhestand.  (Felis.  Pougin).  Von 
seinen  Werken   sind  nachweisbar: 

Abecedaire  musical;  principes  elemen- 
taires  ä  l'usage  des  jeunes  eleves,  par  . . . 
Paris  1831  Hachette.  8".  [Brüssel,  br. 
Mus.  von  1836? 

Etüde  elementaire  de  l'harmonie.  Paris, 
Frey  181 . .     [B.  B. 

Les  jeux  floraiix,  opera  en  3  act.  (par 
Bouilly)  aufgef.  in  Paris  16/11  1818.  P. 
Ms.  [Paris  Topera.  br.  Mus.  u.  Brüssel 
Cons:  im  Druck,  Part.  fol.  Paris,  Janet 
et  Cotelle. 

Les  Sybarites,  ou  les  Francma(;'ons  de 
Florence.  Drame  lyrique  en  3  act.  Musi- 
que  de  MM.  A.,  Barbereau,  Castil. -Blaze 
etc.     Paris  1831.  P.     [br.  Mus. 

Vaudeville  de  Michel  et  Christine.  P. 
3  Seit,  in  CoUection  des  Romances  Nr.  19. 
[B.  M. 

Air  favori,  Portrait  charmant.  Edin- 
burgh, J.  Sutheriand,  (f.  1  St.  u.  Kl.) 
[B.  M. 

Fetis  verzeichnet  die  Opern:  1)  Velleda. 
2)  Abufar.  3)  Aleide  et  Omphale.  4) 
Cherusques.  5)  Les  deux  Figaros,  die 
oben  genannten  aber  nicht. 

Aimone,  Padre  A , . .,  ein  Kom- 
ponist des  18.  Jhs.,  von  dem  die 
B.  B.  imter  T  78  Ms.,  ein  Kyrie 
et  Gloria  ä  3  voc.  c.  piccolo  Pfte. 
in  Part,  besitzt. 


Ainardus. 


71 


Airs. 


Ainardus...,  Tonsetzer  des  11. 
Jahrhs.,  von  Geburt  ein  Deutscher, 
lebte  bis  1077  als  erster  Abt  des 
Klosters  S.  Petri  ad  Divam  in 
Neustria.     (Gerbert  5,  36.) 

Aiiisworth,  Henry,  ein  Theo- 
loge um  1593  in  Holland  lebend, 
gest.  1622  zu  Amsterdam,  gab 
1612  in  Amst.  eine  Samlg.  Psalmen 
mit  Musik  heraus.  Eine  ameri- 
kanische Ausg.  trägt  den  Titel: 
The  book  of  Psalms.  (Brown.) 

Aiolli  (Aiolle.  Ajolla)  Francesco 
und  Alamauno  ist  Lajolle.  und 
wird  im  Drucke  von  1532  und 
auch  anderwärts  ausnahmsweise 
so  genannt  (siehe  auch  Ambros  3, 
271,  der  aber  474  wieder  darauf 
vergessen  hat). 

Airs,  Ayrs,  Sammelwerke  mit 
und  ohne  Nennung  der  Autoren, 
chronologisch  geordnet. 

1595.  Airs  mis  en  musique  ä  4,  &  5 
parties:  de  plusieurs  autheurs.  Paris  1595 
A.  le  Roy,  &  la  Yeufue  R.  Ballard.  qul20. 
Ohne  Autoren,     [br.  Mus:  5a. 

1597.  Airs  de  Court  Mis  en  musique 
ä  4.  &  5.  p.  De  plusieurs  autheurs.  Paris 
1597  le  Roy  &  Ballard.  39  Nm.  4  Stb. 
[Wolfenb.:  T.  ß. 

1613.  Airs  ä  4  part.  de  differents 
auteurs,  recueillis  et  mis  ensemble  par 
Pierre  Ballard.  Paris  1613.  5  Stb.  qu40. 
Eath.  Airs  von  Bäif^  Bataille,  Charbo- 
niere  (sie  ?),  Qrandrue,  Sauvage  u.  Vin- 
cent. [Brüssel  Nr.  2318,  4  Stb.  Florenz: 
Taille  u.  Bc.     La  Tage  3,  27. 

1614.  Airs  de  differents  autheurs,  mis 
eu  tablature  de  luth  par  Gabriel  Bataille. 
Cinquiesme  livre.  Paris,  Pierre  Ballard 
1614.  Enth.  Ist.  Gesge.  mit  Laute  von^ 
Baüly  3,  Bataille  6,  Boesset  (Antoine)  5, 
Courville  3,  Guedron  11,  Mauduit  2,  Sau- 
vage 4,  Savorny,  Viucent  5,  anonym  26. 
[Ans  Nat.     B.  M.     br.  Mus.     Wolfenb. 

1615.  Airs  de  cour  et  de  differents 
autheurs.  Paris  1615  Pierre  Ballard.  kl. 
8°.  1—7  liv.  von  je  c.  60  Bll.  Melodien 
ohne  B.  mit  den  Jahreszahlen  1617.  1619. 
1621.  1624.  1626.  Nur  selten  ein  Kom- 
ponist genannt:  Bataille.,  Boesset,  Oue- 
dron^  Vincinet.  [Brässel,  br.  Mus.  livr. 
6  u.  7. 

1617.  Airs  de  differents  autheurs,  mis 


en  tablature  de  luth  par  eux-mesmes. 
Septiesme  livre.  Paris,  Pierre  Ballard 
1617.  Enth.  Ist.  Gesge  mit  Laute  von 
Äuget  (Auger)  6,  Bataille  6,  Coffin  4,  Boes- 
set 10,  Le  Fegueux  6,  Grandrue  4,  Guedron 
14,  Vincent  7,  anonym  7.     [Paris  Nat. 

1618.  Airs  de  differents  autheurs  mis 
en  tablature  de  luth  par  eux-mesmes  .... 
huictiesme  livre.  Paris,  1618.  4".  Euth. 
Ist.  Gesge.  mit  Laute  von  Guedron  7, 
Boesset  5,  Bataille  1,  Vincent  3,  Grandrue 
10,  Signac  10,  Savorny  3,  Boyer  9,  Cof- 
fin 7,  Äuget  4,  anonym  2.  [Paris  Nat. 
br.  Mus. 

1621a.  Airs  de  diff.  autheurs.  Paris 
1621  P.  Ballard.  kl.  8".  35  Bll.  kein  Autor 
gen.     [Brüssel. 

1621b.  Airs  de  differents  autheurs, 
6.  hv.  {Coffiii^  Äuget,  Qrandrue .^  Boyer., 
Sauvage.,  Moulinie,  Boesset,  Richar,  Boc- 
can,  Barberon,  Battaille,  Le  Fevre.)  Paris 
1621  P.  Ballard.  8^.     [br.  Mus. 

1623  a.  Airs  de  differents  autheurs  avec 
la  tablature  de  luth.  Unziesme  (Onzieme) 
livre.  Paris  1623.  Ohne  Autoren.  [Paris 
Nat. 

1623  b.  Airs  de  cour  et  de  differents 
autheurs.  Paris,  P.  Ballard  1623.  1624. 
1628.  1628.  [Nat.  B.Paris,  B.  de  l'Ar- 
senal. 

1626.  Liv.  7.  Airs  de  differ.  autheurs. 
Paris,  P.  Ballard.     [br.  Mus. 

1652  a.  Select  musicall  Ayres  &  Dialo- 
gues  for  1  &  2  voyc.  to  sing  to  the  the- 
orbo,  lute  or  basse  vioU.  Comp,  by  John 
Wilson,  Gh.  Cohnan,  H.  Latves,  Wm. 
Webb.  '  To  which  is  added  some  few 
Short  ayres  or  songs  for  3  v.  to  an  instr. 
Lond.  1652.  kl.  fol.     [R.  C.  of  Mus. 

1652  b.  —  The  2.  booke  of  ayres,  cont. 
pastorall  dialogues  for  2  v.  to  sing . . . 
Also  Short  ayres  for  3  v.  with  a  thorow 
basse.  Compos.  by  many  excell.  masters 
in  musick  now  living.  ib.  1652.  kl.  fol. 
[ib. 

1653.  Select  musicall  Ayres  &  Dialo- 
gues, in  3  bookes.  1.  book  containes  Ayres 
for  a  voyce  alone  to  the  theorbo  or  B. 
VioU.  2.  b.  cont.  choice  Dialogues  for  2 
V.  to  the  theorbo ...  3.  b.  cont.  short 
Ayres  or  Songs  for  3  v.,  so  compose3  as 
they  may  either  be  sung  by  a  voyce 
alone  to  an  instr.,  or  by  2  or  3  v.  Com- 
posed  by .  . .  Dr.  John  Wilson,  Ch.  Col- 
man,  H.  Lawes,  Wm.  Lawes,  Wm.  Webb., 
Nich.  Lanneare.,  Wm.  Smegergill  alias 
Caesar,  Ed.  Cobnan.,  Jeremy  Savile. 
Lond.  1653.  kl.  fol.     [R.  C.  of  Mus. 

1658.  Airs  de  differents  autheurs  ä 
deux    parties    par   Rob.   Ballard.     Liv.  I 


Airs. 


72 


Airs. 


bis  VI.  Paris  1658—1663.  [B.  Hbg.  1 
vol.  in  8«. 

1(558—1694.  Airs  de  differents  autheurs, 
livres  I— XXXVH.     [Paris  Nat.  in  1  vol. 

1659.  Select  Ayres  &  dialogues  for  1, 
2  &  3  V.  to  the  tlieorbo,  lute  or  basse 
viol.  Composed  by  John  Wilson.,  Ch. 
Colman.,  H.  Laives,  Wm.  Lawes,  Nick. 
Laneare,  Wm.  Webb  ...  &  other  excell. 
masters.  Lond.  1659  Godbid.  kl.  fol. 
Diese  4  Samlg.  unter  1652  a.  b.  1653  und 
1659  sind  nur  verscliiedene  aber  sehr 
veränderte  Auflagen.  Eine  4.  erschien 
1669  (siehe  dort).     [R.  C.  of  Mus. 

1661a.  Airs  de  diff.  auth.  ä2  (et  ä  3) 
parties.  Liv.  4—31.  Paris  1661—1688. 
[br.  Mus.  fehl.  6.  u.  8.  livr. 

1661b.  Liv.  d'airsde  differents  autheurs 
...  Paris,  Ballard.  [br.  Mus.  besitzt:  liv. 
4.  5.  6.  7.  9—31.  Manche  doppelt.  1661 
bis  1688. 

1662.  Com-tly  masquing  ayres  2  parts 
compos.  Colman.,  Lawes,  Jenkins,  Lock, 
Meli,  etc.  London,  Playford.  (301  Nrn.) 
[Kat.  Liepmanussohn. 

1664.  VII.  livre  d'airs  de  differents 
autheurs  ä  2  part.  Paris  1664.  Rob.  Bal- 
lard, kl.  80.  35  Bll.  ohne  Autor.  [Bo- 
logna. 

1665.  8.  livre  d'airs  de  differents  au- 
theurs.  Paris,  Rob.  BaUard  1665.     [B.  B. 

1  vol. 

1668.  3  livres  d'airs,  augment.  Paris. 
[Kat.  Liepmannssohn. 

1668/1669.  X.  (et  XL  Xn.)  livre  d' 
airs ...  ii  2  part.  Paris  1677  Rob.  Ballard. 
Das  11.  von  1668,  das  12.  von  1669  in 
12".  ohne  Autor.     [Bologna. 

1669a.  livre  12.  Airs  de  differents  au- 
teurs  ä  2  part.  Paris  1669  P.  Ballard.  8°. 

2  Stb.     [Florenz. 

1669  b.  Treasury  of  Musick  (The),  con- 
taining  Ayres  &  Dialogiies  to  sing  to  the 
theorbo  lute  or  Basse  Viol.  Comp,  by  Mr. 
Henry  Latves  &  other  excell.  masters.  in 

3  books.  Lond.  1669.  kl.  fol.,  ist  eine  4. 
Ausgabe  der  Select  ayres  von  1652  a.  b. 
1653.  1659.     [R.  C  of  Mus. 

1676.  19.  livre  d'airs  de  different  au- 
theurs ä  2  parties.  Paris  1676.  8".  (Ein 
Komponist  ist  nicht  genannt.)  [R.  C.  of 
Mus. 

1678  a.  New  Ayres  and  Dialogues  com- 
posed for  voices  and  viols.  Of  two,  3, 
and  4  parts:  Together  with  Lessons  for 
Viols  or  Violins,  by  John  Bannister,  one 
of  the  Gentleraen  of  his  Majesties  private 
Musick:  And  Ihomas  Low,  one  of  the 
Vicars  Choral  of  Saint  Paiils,  London. 
London:  Printed  by  M.  C  for  H.  Brome, 


at  the  sun  near  the  West-End  of  St. 
Pauls.  MDCLXXVin.  Der  Herausgeber 
unterzeichnet  sich  mit  Cl.  J  [enkins]. 
Darauf  folgt  ein  2ter  Titel:  New  Ayres, 
Dialogues,  and  Trialogues,  composed  to  be 
sung  either  to  the  Theorbo-Lute,  or  Bass- 
Viol.  By  simdry  Authors.  London . . . 
kl.  8».  VI  BU.  200  S.  [B.  Wagener. 
br.  Mus.     R.  C.  of  Mus.     Glasgow. 

An  Autoren-  sind  auTser  obigen  (Ba- 
nister  2  und  Lowe  6  Instrumentalpiecen) 
genannt  mit  Songs,  Duets  und  Trios: 
Isaac  Blackivell,  John  Blotv,  Abrahatn 
Coatts  10,  Edward  Coleman,  James 
Hart  2,  John  Jamble  2,  Henry  Laves  3, 
Wm.  Lawes  15,  Porter,  Henry  Pur  cell  6, 
Stafford  3,  Wm.  Turner  4,  TT''.  G.  3, 
Benjamin  Wallington  3,  Wm.  Webb, 
Seignior   William  und  Michael  Wise. 

An  Instrumentalpiecen : 

Tlio.  Beedonn  2,  2ho.  Partner  6,  7heo- 
philus  Hawney  3,  John  Jenkins  6,  TT^. 
L.  2. 

1678b.  Premier  recueil  d'airs  serieux 
et  a  boire  de  differents  autheurs  a  2  et 
3  p.  Paris  1678  Christ.  Ballard.  8». 
Brüssel  2333. 

1696  a.  Recueil  de  tous  les  livres  d'airs 
donnez  en  l'annee  1696.  Paris  1697 
Chrph.  Ballard.  4^.  242  S.     [B.  M. 

1696  b.  Recueil  d'airs  serieux  et  ä  boire 
tires  des  livres  des  Mess.  du  Bousset,  la 
Barre,  Piroye,  du  Buisson,  &  autres  ha- 
bües  maitres  de  Paris  &  c.  1.  Hv.  Amst. 
1696  de  Lorme  &  Roger.  1  vol.  47  S. 
qu40.    16  Nrn.  zu  1—3  Stirn.     [Wolfenb. 

1696  c.  Recueil  d'airs  .  . .  Titel  wie  vor- 
her. Liv.  2.  ib.  1696.  47  S.  in  qu4''.  24 
Nrn.  nur  Fiocco  ist  2  mal  genannt. 
[Wolfenb. 

1696  d.  Airs  de  la  Comedie  franyaise. 
Paris,  Pierre  Ribou.  1696—1708.  [br. 
Mus. 

1697  a.  Recueil  d'airs . . .  Titel  wie 
1696  b.  Liv.  3.  Amst.  chez  Roger.  48  S. 
10  Lied,  nur  Fiocco  1  mal  gen.    [Wolfenb. 

1697  b.  Recueil  d'airs  . . .  Liv.  4.  ib. 
48  S.  27  Lied,  von  Koning  (nur  S.  D. 
K.  gez.),  La  Barre,  Ltilly,  Haron,  du 
Parc  u.  mit  D.  gez.     [Wolfenb.  .^ 

1697  c. . . .  Liv.  5.  ib.  22  Lieder  von 
De  la  Coste  (nur  D  L  C  gez.).  Du  Breuil, 
Du  Botesset,  Berthet,  D'Ambruis,  Des- 
fontaines.  De  La  Tour,  De  la  Croix., 
Clerambault,  Koning,  Regnault  u.  Anon. 
[Wolfenb. 

1697  d.  Recueil  de  tous  les  livres  d'airs 
donnez  en  l'annee  1696.  Outre  le  recueil 
de  diff.  aut . . .    Paris  1697  Chi-.  BaUard. 


Airs. 


73 


Airs. 


qii4'',  131  Lied.,  Melod.  mit  B.  ohne  Au- 
toren.    [B.  M. 

1698.  Recueil  d'airs  serieux  et  ä  boire 
de  differents  auteurs.  Avec  la  Bc.  Pour 
le  mois  Fevrier-Avril  1698.  Paris,  Clirstphe. 
Ballard.  P.  82  S.  (iu4".  [Hofb.  Wien. 
Upsala. 

1700  a.  Recueil  d'airs  serieux  et  a  boire 
de  diff.  auteurs,  iniprime  au  mois  de  may 
1700.  Paris,  Chr.  Ballard.  1  vol.  qu40. 
[Brüssel  24.59. 

1700  b.  CoUection  of  ayres  (A  choice) 
for  the  harps.  or  spiuett . .  .  comp,  by  .  .  . 
J.  Blou\  F.  Piggot,  J.  Clarke^  J.  Barreth 
S  W.  Crofts.  Lond.  1700.  qu8o.  [br. 
Mus. 

1701.  Cantiques  spirituels  sur  des  airs 
d'operas  et  Vaudevilles  choisis.  Bruxelles. 
180.     [Brilssel. 

1701.  Recueil  d'airs  (wie  1700  a)  pour 
le  mois  de  Nov.  ib.  qu40.  Seite  203—222. 
[Kat.  Liepmannssohn. 

1702.  Recueil  d'airs  serieux  et  ä  boire 
de  differ.  aut.  pour  l'annee  1702.  Paris, 
Chr.  Ballard  1  vol.  qu4^  10  Lied,  von 
De  la  Tour,  UAmbruis,  Du  Bu/'sson, 
Hubert,  Du  Parc,  Du  Bretiil,  Du  Plessis 
u.  von  G.     [Wolfenb. 

1703—1711.  Brünettes  ou  petits  airs 
tendres,  avec  les  doubles  et  la  Bc,  melees 
de  chaus.  ä  dauser,  recueillies,  &  mises 
en  ordre  par  Chrph.  Ballard.    T.  I.   Paris 

1703.  kl.  8".  293  S.  Text,  Melodie  mit  B., 
ohne  Autoren. 

2.  Bd.  1704.  296  S. 

3.  Bd.  1711.  311  S. 

[Briissel  2401.  Glasgow.  br.  Mus. 
B.  M.  der  2.  Bd.  Ausg.  1719  bei  J.  B. 
Chrstph.   gedr.      B.  Wagener  von  1702. 

1704.  1709.  B.  B.  nur  1.  Bd.  Amst. 
Bd.  1.  2.     Brüssel  Cons.  269,  3  voll. 

—  Nouv.  ed.  T.  I,  1730.  T.  2,  1719. 
T.  3,  1726.  3  voll,  in  12«.    [Brüssel  2404. 

1706.  Recueil  d'airs  serieux  et  a  boire, 
de  differents  auteurs,  pour  l'annee  1706. 
quer  4°.  242  S.     [Liepm.  88. 

1708.  Recueil  des  meilleurs  airs  Italiens," 
qui  ont  ete  publies  depiüs  quelques  annee. 
A  Paris  1718  Chrstph.  Ballard.  gr.  qu40. 
P.  440  S.      [Brüss.  Cons.      Hofb.  Wien. 

1710  a.  Airs  &  Symphonys  for  the  Bass- 
Viol. .  of  the  late  operas  Lond.  c.  1710. 
[br.  Mus. 

1710b.  Recueil  d'airs  serieux  et  ä  boire, 
de  differents  auteurs;  Paris  1710  Chrstph. 
Ballard.   [B.  Kgsbg.  Jan. — Aug.  vorhanden. 

Enth.  Abeille,  Bertin,  Caldara,  Cam- 
pion, Campra,  Charles,  Clerambault^ 
Collet,  Cor . .  .,  Dauphin,  De  La  Croix, 
De  La  Querre,   De  la  Tour,   Deon,  Des 


Fontaines,  Duhuisson,  Du  Careau,  Du- 
plessis,  Dutartre,  Oeoffroy,  Oervais, 
Oiiiiuird,  Hardouin,  Mslle.  Herville, 
Massard,  Montarin,  Morel,  P rumer  le 
fils,  Thevenard,   Valette  u.    Villeneuve. 

1710  c.  Recueil  d'airs  serieux  et  ä  boire, 
de  different  autheurs.  Amst.  1710.  1711. 
qu4".     [R.  C.  of  Mus. 

1711  (1713)  Recueil  d'a«Ves  serieux  et 
ä  boire  de  differents  autheurs.  Amst. 
1711.  cah.  1.  4".  mit  Bc.  —  cah.  2.  3. 
von  1713,  cah.  4.  5.  ohne  Jahr,  Cah.  5 
mit  V.  u.  Bc.     [Rostock. 

(c.  1712.)  New  airs  made  on  purpose 
for  2  fl.  &  a  B.  Lond.,  Walsh  &  Hare. 
fol.     [br.  Mus. 

1713.  Suite  des  mille-et-un  air,  ambigu 
divise  en  6  dialogues.  Paris  1713  Chr. 
BaUard.     [Brüssel  Cons. 

1714.  Nouvelle  suite  des  mille-et-un 
air,  ambigu  divise  en  6  nouveaux  dialo- 
gues, dont  le  dernier  est  Bacchique.  Paris 
1714  ib.     [Brüss.  Cons. 

1715.  Les  mille-et  un  air,  ambigu  en 
forme  de  dialogiie,  divise  en  douze  Ser- 
vices. Nouvelle  edition.  Paris  1715 
Christ.  Ballard.     [Brüssel  Cons. 

1730  siehe  1703. 

1737.  Nouvelles  poesies  morales  sur  les 
plus  beaux  aires.  Recueil  1 — 5.  Paris 
1737  Lettin.  Enth.  im  3.-5.  Buche 
Lulli,  Lambert,  Campra,  Desmarcts, 
Destouches  u.  a.  [Leo  Liepm.  besafs  einst 
Hv.  3.  4.  5. 

1752.  Nouvelles  poesies  morales  sur  les 
dIus  beaux  airs.  Paris  1752  Lottin. 
8  Thle.     [Kat.  Liepm. 

(1765).  A  collection  of  airs  &  marches 
of  2  V.  or  germ.  fl.,  some  of  which  have 
B.  Lond.,  R.  Bremuer.  qu8".     [br.  Mus. 

1768.  Recueil  d'airs  choisies  dans  les 
operas  comique  ...  in  Journal  hebdomad. 
ou  Recueil.     Paris  1768  ff.     [B.  M. 

1780.  40  Airs  for  2  V.,  germ.  flutes, 
or  giüttars,  consisting  of  Taltoos,  night 
pieces  &  marches  as  they  are  performed 
in  the  Hessiau  &  Pi-ussian  armies.  Lond. 
c.  1780.  fol.     [br.  Mus. 

s.  a.  1.  (Recueü  d'ariettes  franc.) 
Paris  s.  a.  6  voll,  in  8".  Enth.  nur  Me- 
lod. wie  sie  einst  auf  den  Strafsen  aus- 
geboten wurden,     [ß.  M. 

s.  a.  2.  Recueil  d'airs  de  Ballet  arrang. 
p.  le  Clav,  par  les  meilleurs  maitres. 
Paris,  Le  Duc  successeur  de  Mr.  de  la 
Chevardiere.  Ecrit  p.  Ribiere.  27  S.  in 
fol.  Enth.  auch  5  Arrang.  von  Mehiü. 
[B.  M. 

s.  a.  3.  Airs  ecossais,  Ms.  18.  Jh. 
[Brüssel  an  5526. 


Akademisches. 


74 


Alaire. 


s.  a.  4.  Airs  favorit  varie  pour  le  V. 
av.  la  Bc.  Nr.  2  u.  4.  Ainst.,  W.  C.  Nol- 
ting.  2  Stb.     [Amst. 

s.  a.  ,5.  250  Welsh  ayres  adapted  for 
the  V.  Fl.  Accordion  or  any  treble  In- 
strum.    London,  Davidson,  80  S.     [B.  M, 

s.  a.  6.  A  select  coUection  of  scotish. 
airs  for  the  voice  with  symphonies  . . .  by 
Pleyel,  Koxeluch^  Haydn  cO  Beethoven  . . . 
collected  by  G.  Thomson.     [B.  M. 

s.  a.  7.  The  Airs  in  the  Jovial  Crew 
or  Merry  Beggars  for  the  Violin,  germ. 
Flute  or  Guittar.  As  perform'd  at  the 
Theatre  in  Covent  Garden.  London, 
Thompson  k  Son.  qu4'^.     [B.  B. 

s.  a.  8.  circa  1790.  A  selection  of 
scotch,  english,  irish  and  foreign  Airs, 
adapted  for  the  Pfte.  V.  or  germ.  flute  . . . 
Glasgow.  qu49.  vol.  4.     [br.  Mus. 

Akademisches  Liederbuch,  siehe 
Lieder  1783. 

Akany,  kommt  im  Codex  Ms. 
Canonici  misc.  213  zu  Oxford 
Bodl.  fol.  102  V.  über  dem  Autor- 
namen Gilet  Velut  vor  und  ist  es 
fraglich  was  er  zu  bedeuten  hat 
(Stainer  200  u.  208  Anmkg.). 

A'Kemi)is,  siehe  Kempis. 

Aken,  Nycholaus  (van),  die 
Tijdschrift  2,  211  verzeichnet  ihn 
1446  als  Organisten  am  St.  Peter 
in  Utrecht  und  S.  209:  1461  an 
der  grofsen  Kirche. 

Akeroyd, ...  ein  englischer 
Komponist  des  17.  Jhs.,  von  dem 
sich  einige  Gesänge  in  Urfey's 
Choice  of  new  songs  1684  be- 
finden. 

Akeroyde,  Samuel,  geb.  in 
Yorkshire,  lebte  Ende  des  17,  Jhs. 
in  London,  vielfach  fürs  Theater 
thätig.  Das  br.  Mus.  besitzt  4 
Einzeldrucke  von  seiner  Kompo- 
sition : 

1.  Give  me  kind  heaveu;  a  song,  the 
words  by  Sir  Thomas  Jansen.  (Lond.  c. 
1700)  fol. 

2.  The  rays  of  dear  Clarinda's  eyes;  a 
song  (London  1700)  fol. 

3.  Thursday  in  the  morn,  s.  1.  fol. 

4.  Twas  Sunday  in  the  mom,   s.  1.  fol. 
Evadne,   2  voc.    Ms.    120    Nr.    169    in 

Cambridge  FW. 


Ferner  befinden  sich  in  Samlwk.:  3. 
Collect,  of  New  song  1685  (siehe  Urfey), 

—  im  3.  Teile  H.  Purcell's  Don-Quixote 
1696,  —  in  Wm.  Pearsou's  12  new  song, 

—  in  12  New  Songs  1699,  —  in  Play- 
ford's  The  Theatre  1687,  4.  Buch,  2 
Gesge.  u.  Banquet  of  Mus.  1688  Buch  1 
u.  2,  —  in  Young  u.  Walsh's  Ausg.  von 
Hiltou's  Catch  that  Catch  von  1720  u. 
1730,  2.  Buch,  -  im  Catch  Club  1,  2. 
Teil  je  1  u.  mehrere  Gesge. 

Grove  verzeichnet  noch  folgende  The- 
aterstücke u.  Samlwke.  in  denen  er  mit 
Gesgen.  vertreten  sein  soU: 

1685—87.  The  Theatre  of  Musick's. 

1687.  Vinculum  societatis. 

1687—94.  Comes  Ajnoris. 

1688—92.  The  banquet  of  Musick. 

1693—96.  Thesaurus  Musicus. 

1692—94.  The  Gentleman's  Journal. 

Akeroyde,  Tliomas,  bekannt  in 
H.  Playford's  Samlwk.  von  1687 
vier  Gesge. 

Ala,  GrioTanni  Battista,  geb. 
zu  Monza  im  Mailändischen,  war 
Organist  an  der  Kirche  Servita  in 
Mailand.  Die  Herausgabe  seiner 
Werke  fäUt  in  die  Zeit  von  1617 
bis  1634.  Sie  bestehen  in  geist- 
lichen und  weltlichen  Gesängen  in 
Mailand  und  Antwerpen  erschienen, 
wie  Fetis  sagt.  Sie  befanden  sich 
einst  in  der  Lissaboner  Bibliothek. 
Aufgefunden  habe  ich  nur 

Luscinia  sacra:  sive  cantiones  unius,  2, 
3,  4  voc.  c.  Bc.  Antv.  1633  Fhalese.  4". 
[br.  Mus:  T.  B.  Bc.  Enth.  auch  Gsge.  von 
Monteverdi  und  G.  Messaus. 

Alain,  Aleaims,  siehe  Groote. 

Alain  (Alani),  Johannes,  Ton- 
setzer um  1450,  von  dem  sich  ein 
Tonsatz  in  dem  Codex  Nr.  37  des 
Liceo  in  Bologna  befindet:  Sub 
Arturo  plebs  vallata  plaudat  melos, 
3  voc.  Haberl  in  Viertel]".  1,  476 
glaubt,  dass  der  „De  Anglia,''  von 
dem  sich  4  Tonsätze  ebenda  be- 
finden, derselbe  sei.  Ich  halte  dies 
für  einen  Irrtum.  Siehe  auch 
Lisio's  Kegister  des  Ms. 

Alaire  (Allaire,  Alere),  Sänger  am 
Notre-Dame  zu  Paris,  st.  13.  April 


Alamire. 


75 


Alart. 


1547  (Fetis  unter  Allaire).  In 
Samlwk.  des  16.  Jhs.  kommen  6 
Chansons  und  1  Messe  zu  4  St. 
Tor.     (Eitner,  Bibliogr.) 

Alamiiie,  Petrus,  ein  Kompo- 
nist aus  dem  Autange  des  16.  Jhs,, 
der  im  Ms.  18810,  5  Stb.  16.  Jh. 
Hofb.  Wien,  mit  Tandemack,  4  voc. 
fo.  14  b.  vertreten  ist. 

Alaiil,  Jo.  siehe  Alain. 

Alanus,  Sänger  am  St.  Peter  in 
Eom  um  1472.  (Viertel].  3,  237.) 
Wahrscheinlich  derselbe  wie  Alain 
und  Alani. 

Alanus  al)  Insulis,  geb.  1114 
zu  Ryssel  in  Flandern,  gest.  1203 
zu  Clairvaux,  schrieb:  Anti-Claudi- 
anus,  s.  de  officio  viri  in  omnibus 
virtutibus  perfecti,  Carmen  hexa- 
metrum  libris  IX.  Früheste  Ausg. 
Basel  1536.  8«.  Venedig  1582.  8°. 
Paris  1612.  8°.  etc.  Im  3.  Buche 
Kap.  5  und  7.  B.  Kap.  2  u.  6 
über  Musik.    (Becker  1,  205.  2,  49.) 

Alard  du  Graucquier,  siehe 
Oaucquier. 

Alard  (Alardi),  Jacobus,  wird 
am  1/3  1530  als  Sängerknabe  der 
Ksl.  Kapelle  Karl  V.  in  Spanien 
entlassen,  da  er  mutierte  (Straeten 
3,  163).  1559  nennt  ihn  die  Liste 
der  Sänger  der  spanischen  Hof- 
kapelle „Sire  Jaques  Alardi,  ca- 
pellan  de  missas  rezadas,  esta  en- 
fermo  en  sa  cassa"  (Straeten  8, 25). 
Bis  1593  (ib.  111.  160.  168)  lässt 
er  sich  als  dort  wirkender  Sänger, 
verfolgen.  In  B.  A.  Kat.  22,  Ms. 
Missae,  unter  h:  Missa  4  v.  Auth. 
Allardo  musico  Cesareo  1580, 
kann  man  ihm  wahrscheinlich  zu- 
schreiben. 

In  Gardane's  Excellent.  authorum 
divers.  Modulationes  1549  d.  1  Mot. 
mit  Alart  gez. 

Alard[us],  Lampert[us],  prote- 
stantischer Theologe  und  gekrönter 
Dichter,    geb.    27.    Jan.    1602    zu 


Crempe  in  Holstein,  gest.  29.  Mai 
1672  zu  Meldorf  als  Consistorial- 
rat.  (Fetis.)  Er  gab  ein  Werk  über 
die  Musik  der  Alten  mit  Psellus' 
Tractat  griechisch  und  lateinisch 
heraus : 

De  veterum  musica,  über  singiüaris:  In 
fine  accessit  Pselli  sapientissimi  musica  e 
graeco  in  latinum  sernionem  translata, 
autore  .  .  .  Sumtibus  Henniügi  Grosii  Jun. 
Schleusingae.  Excusus  typ.  Petri  Fabri. 
1G36.  kl.  120.  10  Bll.  und  203  Seiten. 
[B.  B.  B.  Hbg.  Lübeck.  Proske.  Dresd. 
B.M.  B.Lpz.  Brüssel.  Glasgow.  C.P. 
br.  Mus.  Koj^enhag'.  Paris.  Mazaiin. 
Musikfr.  Wien. 

—  ib.  1639.  [B.  Wagner.  Paris  Ma- 
zarin. 

Alardi,  Petro,  vel  Bojs,  ein 
Presbiter  aus  Löwen,  wird  am  28/1 
1474  als  Musiker  und  Sänger  an 
der  herz.  Kapelle  in  Mailand  ver- 
zeichnet; er  wird  noch  1480  er- 
wähnt.    (Motta  108.) 

Alardino, . . .  kommt  mit  einem 
Madrigal:  Passa  la  nave  mia  in 
Verdelott's  Madrig.  ä  6  voci,  Ausg. 
von  1561  vor. 

Alarius  Verloge,  Hilaire,  ge- 
wöhnlich D'Alarius  gen.,  geb.  gegen 
1684  zu  Gent  und  ebd.  um  1734 
gest.  War  Schüler  Forqueray's  in 
Paris  auf  der  Viola,  wurde  sp. 
Violinist  u.  war  Mitglied  der  Kgl. 
Kapelle.  Er  schrieb  nach  Fetis 
das  Ballet  „La  Jeunesse",  1718, 
was  aber  nie  aufgeführt  wurde. 

Alart  (Alard),  Simon,  geb.  zu 
Peronne,  wohl  noch  im  15.  Jh. 
Er  war  an  der  Kirche  von  St.- 
Quentin  Kanonikus  und  Sänger, 
wie  sein  Leichenstein  besagt  (s. 
Fetis,  Abdruck  des  Wortlauts.)  Bis 
jetzt  ist  nur  eine  einzige  Motette 
von  ihm  bekannt,  in  3  Samlwken. 
gedr.  1539.  1549.  1562  und  im 
Ms.  B.  Br.  2.  5.  —  Ms.  91.  B.  M. 
—  Hofb.  Wien.  Ms.  15608,  10: 
„Dum  trausisset",  c.  2.  p.,  4  voc. 

Vielleicht  gehört   ihm  auch  die 


Alauda. 


76 


d'Alayrac. 


Motette  in  Gardano's  SamJwk. 
1549  d  an,  die  ich  unter  Jacobus 
Alard  am  Ende  verz.  (Eitner  1). 
Alauda,  2  Samlwk.  ohne  Au- 
toren : 

1.  Alauda  coelestis,  seu  Concentus  Sacri, 
Singulis,  binis,  ternis,  quinisque  vocibus, 
una  cum  duobus  Violinis  necessariis,  & 
aliis  instr.  passim  ad  lib.  addendis  ador- 
nati  ä  Camoenis  Monasterii  S.  Georgii, 
Herciniae  Silvae ,  Ordiuis  S.  Benedicti, 
op.  1.  Bez.  des  Stb.  Cum  facultate  Su- 
perionim.  Ulmae  1682  Sumpt.  Danielis 
Gorliui.  Viduae;  literis  Math.  Wagneri. 
In  40.  11  Stb.  [B.  B.  Einsiedeln  nebst 
einer  Ausg.  von  1692. 

2.  —  dito,  op.  2.  ib.  1694  In  4«.  30 
Nrn.  bis  zu  17  Stirn.  [B.  B:  A.  1.  2. 
T.  1.  2.  V.  1.  2.  mit  1695  gez.  B.  Lpz : 
Viola  2.  B.  3.  Einsiedeln,  Besitz  nicht 
bekannt. 

Alay,    Mauro,    ein   Komponist 
des    18.   Jhs.,    von    dem    die    B.  • 
Wagener  besitzt: 

Cantate  a  voce  sola  e  Suonate  a  V.  solo 
col  B.  ded.  Duca  di  Richmond.  London. 
2  Ell.  28  Seit.  Cautate,  25  S.  Sonate. 

Im  Kat.  von  La  Coste  wird  er  Mauro 
d'Alay,  detto  il  Maurini  in  op.  1  genannt. 
(12  Conc.  f.  3  Viel.  .  .). 

(VAlayrac  (Dalayrac,  oft  niu- 
Da***  oder  M.  Dal***,  ferner 
d'AlIeyrac,  Allairac  gez.).  Nicolas, 
geb.  13.  Juni  1753  zu  Muret 
(Languedoc),  gest.  27.  Nov.  1809 
zu  Paris.  Auf  Wunsch  des  Vaters 
musste  er  Jura  studieren  und  kam 
1774  nach  Paris.  Er  muss  auch 
eine  Zeitlang  beim  Militär  gedient 
haben,  denn  Reichard  bezeichnet 
ihn  1799  fp.  81)  als  ehemaligen 
Hauptmann.  Seine  Musikstudien 
sind  nur  gering  und  er  bheb  stets 
ein  Autodidakt,  dem  aber  eine 
leichte  Erfindungsgabe  nur  zu 
sehr  zu  Gebote  stand  und  daher 
seine  Operetten  wie  aus  dem  Aermel 
schüttelte.  Jedoch  die  Gefälligkeit 
seiner  Melodien  sicherte  ihm  beim 
Publikum  der  ganzen  Welt  stets 
einen  gewissen  Erfolg. 

Via  de  Dalayrac,  contenant  la  liste  com- 


plete  des  ouvrages . . .  par  R.  C.  G.  P. 
(Pixerecourt.)  Paris  1810  Barba.  12».  mit 
Portr.     [Brässel.     Dresd. 

Eloge  funebre  du  T.  • .  R.  • .  F.  • .  Da- 
layrac . . .  par  La  Chesnaye.  Paris  1810 
Egron.  8°.     [Brüssel. 

Biogr.  in  L.  Escudier's  Mes  Souvenir. 
Paris  1863.  8». 

Biogr.  in  Lpz.  Ztg.  12,  889.  13,  729 
u.  sonst  vielfache  Urteile,  siehe  die  Ge- 
samtregister. —  Im  "Weckerlin  294  einige 
Briefe  von  ihm. 

Yerzeichnis  seiner  nachweisbaren 
Opern : 

Adele  et  Dorsan.  Comedie  en  3  act,  p. 
Marsollier  (Paris  27/4  1795)  Paris,  l'auteur 
P.  [B.  B.  B.  M.  C.  P.  Bmssel  Cons. 
br.  Mus.     Darmst. 

Adolphe  et  Clara,  ou  les  deux  Prison- 
niers,  Com.  en  1  act.  22.  Pluviose  an  7. 
(1/2  1799.)  Grav.  p.  Huguet.  Paris,  Pleyel. 
Part.  [B.  M.  Brüssel.  B.  B.  im  Ms. 
4404.  Schwerin  F.  C.  P.  Brüssel  Cons. 
Dresd.  Oper,  Ms.  Münch.  Hoftheat.  Ms. 
br.  Mus.  1799. 

—  K1.-A.  Hbg.,  J.  Mees  &  Co.  [B.  B. 
Proske-M.     Lübeck. 

—  Ad.  u.  Clara,  oder  die  beiden  Ge- 
fangenen.    P.     [Musikfr.  Wien. 

Agnes  etOlivier  1791  nicht  nachweisbar. 

Alexis,  ou  l'erreur  d'un  borf  pere.  Com. 
en  1  act.  p.  Marsollier.  L'an  6  de  la  repu- 
blique  (1797).    Paris,  l'auteur.  P.     [B.  B. 

B.  M.  C.  P.  Hofopern- Archiv  Wien, 
deutsch.  Brüssel  Cons.  im  Dr.  u.  Ms. 
Dresd.  Oper,  Ms.  Münch.  Hoftheat.,  Ms. 
br.  Mus.,  Druck.   Musikfr.  Wien.    Darmst. 

—  Arien  im  Kl.-A.  Berlin,  Rellstab. 
7  Nrn.     [einstige  B.  Lindner. 

L'amant  statue.  Com.  en  1  act.  4/8 
1785.  Paris,  Imbault.   P.   [ß.  B.    Brüssel. 

C.  P.  Paris  Nat.  Briiss.  Cons:  Paris, 
Pleyel.  br.  Mus.  Musikfr.  Wien.  Darm- 
stadt  P.  u.  im  Arrangem.  Ms. 

Ambroise,  ou  voilä  ma  journee,  op. 
com.  en  la.  (Paris  12/1  1793,  p.  Monvel) 
Paris,  Pleyel.  [C.  P.  ßrüss.  Cons.  br. 
Mus.     Musikfr.  Wien.     Darmst. 

Antichambre,  siehe  Picaros. 

Arnile,  siehe  Familie  americaine. 

Azemia  ou  les  Sauvage,  Com.  en  3  act. 
17.  Okt.  1786.  op.  7.  Paris,  Le  Duo . . . 
M.  de  la  Chevardiere.  P.  [B.  M.  B.  B. 
von  1787.  C.  P.  Paris  Nat.  Brüss. 
Cons.  br.  Mus.  Musikfr.  Wien.  Darm- 
stadt.    Schwerin  F. 

—  Ouvertüre  u.  Chans,  im  Kl.-A.  Berl., 
Rellstab.     [Dresd.  Mus. 

Die  beiden  Gefangenen,  siehe   Adolph. 


d'Alayrac. 


77 


d'Alayrac. 


La  boucle  de  cheveux,  op.-com.  en  1  a. 
(Paris  29/10  1802.)  Paris,  Iinbault.  P. 
[br.  Mus.     Musikfr.  Wien.     Darmst. 

—  Paris,  Mlles.  Erard.  P.  [B.  M.  C.  P. 
Briissel  Cons. 

—  Die  Haariocke.  Ausgewählte  Stücke. 
Wien,  Comptoir.     [B.  ß. 

Camille,  ou  le  souterrain.  Comed.  oeuv. 
12.  en  3  act.  19.  mars  1791  (p.  Marsol- 
lier).  Paris,  l'auteur.  —  Pleyel.  P.  [B.  B. 
Bi-üssel:  chez  Le  Duc.  C.  P,  Brüss. 
CoDS :  Paris,  Imbaiüt.  br.  Mus.  Musikf r. 
Wien.     Darmst. 

—  Kl.-A.  von  Wagner.  Paris,  Ve. 
Launer.     [Dresd.  Mus. 

Catinat,  op.  -  com.  en  1  a.  (Paris  29/9 
1800)   Paris,  Imbault.   P.     [Brüssel  Cons. 

Gange  ou  Le  commissionnaire  de  St.- 
Lazare  1794,  nicht  nachweisbar. 

Le  chäteau  de  Montenero,  Com.  en 
3  act.  24.  Vendemiaire  an  7.  (1798)  Paris, 
Pleyel.  P.  [B.  M.  Dresd.  Mus :  Paris  chez 
Boisselot.  C.  P.  mit  1799  gez.  Brüssel 
Cons.  Münch.  Hoftheat.,  Ms.  br.  Mus. 
Musikfr.  Wien.     Darmst. 

—  K1.-A.     [Amst. 

Chene  patriotique  ou  La  Matinee  du 
14  Juület.     10/7  1790,  fehlt, 

Le  Corsaire,  com.  lyr.  en  3  a.  (Ver- 
saiUes  7/3  1783)  Paris,  Le  Duc.  P.  [Briissel 
Cons.     B.  M.     Damist. 

Ciüistan,  siehe  Gulistan. 

Deux  mots,  ou  une  nuit  dans  la  foret. 
Comedie  en  la.  et  en  prose.  Paris  1806 
Mme.  Massen.  P.  [B.  B.  Dresd.  Oper, 
Ms.  München  Oper,  Ms.  Hofopem-Arch. 
in  Wien.  br.  Mus.  Darmst.  P.  im  Ms. 
u.  Stb.     Brässel  Cons:  Paris,  Pleyel. 

—  Zwey  Worte,  oder  die  Nacht  im 
Walde,    im   Kl.-A.      [B.  M.       Proske-M. 

Les  deux  petits  Savoyards.  Com.  en  1 
act.  14/1  1789.  Paris,  Le  Duc.  P.  oeuv. 
10.  [B.B.  im  Druck  u.  Ms,  4401.  C  P. 
Brässel  Cons.     Paris  Nat. 

—  deutsch  im  Ms.  P.  [Dresd.  Oper. 
München  Oper.     Darmst.     Proske-M. 

—  im  Kl.-A.  deutsch:  Mainz,  Schott, 
65  S.     [B.  B.     ß.  M.     Musikfr.  Wien. 

—  Neue  Ausg.  mit  Dialog.  Kl.-A.  Lpz., 
Senff. 

Les  deux  prisonniers,  siehe  Adolphe. 

Deux  Serenades,  Les.  23/1  1788,  fehlt. 

Les  deux  Tuteurs,  Com.  en  2  act.  11/10 
1783.  Paris,  Le  Duc.  P.  [B.  M.  B.  ß. 
C.  P.  Brässel :  Paris  chez  Pleyel.  Brüss. 
Cons :  Pai-is,  Pleyel.  br.  Mus.  Musikfr. 
Wien.     Darmst. 

Dichter  und  Tonsetzer,  siehe  Le  poete. 

La  dot.  Comedie  en  3  act.  (p.  Desfon- 
tauies)   oeuv.  4.  21/11   1785.     Paris,   Le 


Duc.  P.  fol.  [B.  B.  C.  P.  Paris  Nat. 
br.  Mus.  Darmst.  Briiss.  Cons  :  Paris, 
Pleyel. 

Eclipse  Totele,  L'  1/3  1782,  fehlt. 

L'eleve  de  l'amour,  siehe  Sargines. 

EUse-Hortense,  26/9  1809,  fehlt. 

Enfance  de  J.-J.  Rousseau,  L'.  23/5 
1794,  fehlt. 

L'esclave  persanne,  siehe  Gulnare. 

La  famille  americaine,  ou  Arnil,  priso- 
nier  americain.  Com.  en  1  act.  p.  Bouilly 
(20/2  1793.)  Paris,  Pleyel.  P.  [B.B. 
Brüssel.  Briiss.  Cons.  br.  Mus.  1796. 
Musikfr.  Wien  f.  Pfte.  u.  V. 

Fanchette  ou  l'heureuse  epreuve  31/9 
1788,  fehlt. 

Gefangene ,  der.  Ms.  Stb.     [Darmst. 

La  foUe  Soiree,  siehe  Picaros. 

Georg  von  Asten,  siehe  Renaud. 

Gulistan,  ou  le  HuUa  (Uhlau)  de  Samar- 
cande,  op.  com.  en3a.  (30/9  1805)  Paris, 
Pleyel  P.  [Brüssel  Cons:  Mlles.  Erard. 
C.  P.  B.  B.,  Ms.  Münch.  Hoftheat.,  Ms. 
Brüssel,  P.  br.  Mus.  Druck.  Musikfr. 
Wien. 

—  Kl.-A.  von  Wolff.  Lpz.,  A.  Meysel. 
53  S.  [Dresd.  Mus.  B.B.  br.  Mus. 
Darmst. 

Gulnare,  ou  l'esclave  persanne.  Com. 
en  1  act.  p.  ß.  Marsollier.  Paris,  Pleyel 
9/1  1798.  P.  u.  15  Stb.  [B.  B.  Druck  u. 
im  Ms.  4402.  C.  P.  Brüssel  Cons. 
Münch.  Hoftheat.,  Ms.  br.  Mus.  Musikfr. 
Wien.     Darmst. 

La  jeune  Prade,  ou  les  femmes  entre 
elles.  Com.  en  1  act.  14/1  1804.  Paris 
Pleyel,  P.  [B.  M.  Briissel  Cons.  br. 
Mus.     Musikir.  Wien.     Darmst. 

Koidouf,  ou  les  Chinois,  op.-comique 
en  3  act.  et  en  prose  (p.  Guilb.  Pixecourt) 
18/12  1806.  Paris,  Pleyel.  P.  [Brässel. 
C.  P.  br.  Mus.  1808.  Darmst.  Brüssel 
Cons. 

Laure,  ou  l'actrice  chez  eile,  27/9  1799, 
fehlt. 

La  le^on,  ou  la  tasse  de  glace,  op.-com. 
en  1  a.  (Paris  24/5  1797)  Paris,  Imbault. 
P.  [C.  P.  Brässel  Cons.  Musikfr. 
Wien. 

Lebemann,  ou  la  tour  de  Neustadt. 
Op.  en  3  act.  p.  Marsollier.  (11/12  1801) 
Paris,  Ch.  Erard.  P.  [B.  B.  Druck  u. 
im  Ms.  Nr.  4406.  C.  P.  Dresd.  Mus. 
Dresd.  Oper,  Ms.  Münch.  Hoftheat.  Ms. 
Brüss.  Cons.  Dresd.  deutsch,  P.  br. 
Mus.  Druck.      Musikfr.  Wien.       Darmst. 

Leo  oder  die  Burg  Montenero.  Part. 
B.  B.  im  Ms.  4403.  (siehe  Chsiteau). 

Leon,   siehe  Le  chäteau  de  Montenero. 

Lina,  ou  le  mystere,  op.  en  3  a.   (8/10 


d'Alayrac. 


78 


d'Alayrac. 


1807)  Paris,  Imbault.  P.    [C  P.     Brüssel 
Cons.:  Nadernianu.     br.  Mus.     Darmst. 

—  Lioa,  od.  Liebe  aus  Wahnsinn. 
Kl.-A.     [Proske-M. 

Maison  ä  vendi'e.  Com.  en  1  act.  1.  Brum. 
an  9.  (23/10  1800)  Gravees  p.  Me.  Leroy, 
Paris,  l'aut.  P.  [B.  M.  C.  P.  B.  B. 
deutsch  im  Ms.  P.  4405.  Brässel  Cons. 
br.  Mus.  Musikfr.  Wien.  Darmst. 
Schwerin  F. 

—  Kl.-A.  Hbg.     [B.  Lpz. 

La  maison  isolee,  ou  les  vieillards  des 
Vosges.  Com.  en.  2  act.  p.  Marsollier. 
Paris,  Pleyel.  P.  [B.  B.  C.  P.  von  1796. 
Musikfr.  Wien.     Darmst. 

Wurde  in  1  Akt  zusammengezogen 
unter  dem  Titel :  Les  Voleiu's  des  Vosges 
ou  la  maison  isolee,  6/5  1832  zu  Paris 
aufgeführt. 

Marianne.  Com.  en  1  act.  par  Marsollier. 
7/7  1796.  Paris,  l'auteur.  P.  [B.  B. 
Brüssel  Cons.  br.  Mus.  Musikfr.  Wien. 
Darmst. 

Neustädter  (der)  Thurm  oder  Lehmann, 
siehe  Lvhhnann. 

Nina  ou  la  folle  par  amour.  Com.  en 
1  act.  15/5  1786.  oeuv.  5.  Paris,  Le  Duc. 
P.  [ß.  M.  Dresd.  Mus.  ß.  ß.  Mu- 
sikfr. Wien.  br.  Mus.  Brüssel.  Paris 
Nat.  C.  P.  von  1796.  Bologna  im  Ms.  P. 
Mailand  Cons:  Paris  chez  Pleyel. 

—  The  musical  entertainment  of  Nina 
with  additional  selections  by  W.  Shield 
(und  englischem  Text  von  AV.  T.  Parke). 
Lond.  (1787)  qufol.     [br.  Mus. 

—  Ballet-pantomime.  Musik  von  Per- 
suis  nach  D'Alayrac.  1813.  Ms.  P. 
[Darmst.  München  Hoftheater.  Brüssel 
Cons.     Paris  l'opei'a. 

—  Kl.-Ausz.  Mainz,  Schott.  [B.  B. 
B.  M.     Darmst.     Amst. 

La  pauvre  femme,  op. -com.  en  1  acte 
8/4  1795,  fehlt. 

Le  Pavillon  dir  Calif  ou  Almanzor  et 
Zobeide,  op.  en  2  act.  (p.  Morel,  Despres 
Deschamps)  30.  Germinal  an  XII  (1803). 
P.  Ms.  Paris  l'opera.  (Wurde  13/5  1822 
in  1  Akt  zusammengezogen  unter  dem 
Titel:  „Le  pavillon  des  fleures  ou  Les 
pecheurs  de  Grenade".  Paris.  P.  fol. 
[br.  Mus. 

Le  petit  souper,  op.  -  com.  1781,  fehlt. 

Philippe  et  Georgette.  Com.  en  1  act. 
p,  Monvel,  28/12  1791,  oe.  16.  Paris, 
Pleyel.  Pari.  [B.  B.  C.  P.  Brüss.  Cons. 
br.  Mus.     Musikfr.  Wien. 

Picaros  et  Diego,  ou  la  folle  soiree.  Op. 
bouffou  en  1  act.  (3/12  1802).  Paris, 
Pleyel.  P.  [B.  B.  Brüssel.  Paris  Nat. 
Brüssel.  Cons.        Münch.  Hoftheat.,  Ms. 


br.  Mus.  Musikfr.  Wien.  Darmst. 
C.  P. 

—  Ouvert.  p.  Pfte  av.  V.  par  l'auteur. 
ib.     [B.  B. 

Die  Oper  hiefs  anfänglich  „L'Anti- 
chambre  ou  les  Vales  entre  eux". 

Le  poete  et  le  musicien,  ou  je  cherche 
un  sujet.  Com.  en  3  act.  p.  Em.  Dupaty. 
(30/5  1811)  Paris,  Duhan  &  Co.  Part. 
[B.  B.   Dnick  u.   im   Ms.   deutsch    in    P. 

B.  M.  Proske-M.  deutsch  P.  Hofopern 
Archiv  in  Wien,  P.  deutscher  Text: 
„Dichter  und  Tonsetzer-'.  Brüssel  Cons. 
Dresd.  Oper  Ms.  Hofb.  Wien,  deutsch, 
Kl.-A.  Wien,  Weigl  u.  Paris,  Duhan,  P. 
Darmst.,  P. 

La  polle  soiree,  siehe  Picaros. 

Primerose,  op.  en  3  actes,  7/3  1798, 
fehlt. 

Prise  de  Toulon,  La,  op.-com  en  1 
acte,  1/2  1794,  fehlt. 

Eaoul,  Sire  de  Crequi.  Comed.  en 
3  actes,  par  Marmontel,  31/10  1789,  oe. 
11.  Paris,  Le  Duc.  P.  [B.  B.  im  Druck 
u.  Ms.  Dresd.  Oper.  München  Oper. 
Dresd.  Mus.  B.  M.  Musikfr.  Wien.  br. 
Mus.  Brüssel  Cons.  Brüssel.  Paris 
Nat. 

—  In  Stb.:  Paris,  Lnbaiüt.  [B.  B. 
Darmst. 

—  Kl,  -  A.  Braunschwg  ,  Magazin 
(deutsch).  17  Seit.,  nur  einige  Arien. 
[B.  Linduer, 

Renaud  d'Ast.  Comed.  en  2  act.  oe.  8. 
Paris,  Le  Duc  (19/4  1787).  P.  [ß.  B.r 
P.  u.  10  Stb.  Paris  Nat.  Briissel  Cons. : 
Paris,  Imbault.     Münch.  Hoftheat.  im  Ms. 

—  Im  Kl.-Ausz.  [Darmst.  Schwerin  F. 
Musikfr.  Wien.     br.  Mus.     B.  M.  im  Ms. 

Le  Rocher  de  Leacade,  op.  -  com.  en  1 
act.  (6/7  1792.  14/2  1800.)  P.  imbek., 
par  Pfte.  et  V.     [Musikfr.  Wien. 

Romeo  et  Juliette,  ou  tout  pour  l'amour, 
Comed.  en  4  actes,  6/7  1792.  P.  unbe- 
kannt. 

Rudolph  de  Crequi,  siehe  Raoul. 

Sargines,  ou  l'eleve  de  l'amour.  Comed. 
en  4  act.  (p.  Monvel)  14/5  1788,  oe.  9. 
Paris,  Pleyel.  P.  [B.  B.  Dresd.  Mus. 
Darmst.     ■  Musikfr.  Wien.        Paris  Nat. 

C.  P.  mit  1787  gez.  Brüssel  Cons.  und 
Hofb.  Wien:  Paris,  Le  Duc.     br.  Mus. 

La  Soiree  orageuse,  Com.  en  1  act.  (p. 
Radet)  oe.  12.  29/5  1790.  Paris,  Plevel. 
P.  [Brüssel.  C.  P.  von  1795.  ßrüss. 
Cons.  br.  Mus.  Musikfr.  Wien.  Darmst. 
Schwerin  F. 

La  tour  de  Neustadt,    siehe  Lebemann. 

Tout  pour  l'amour  ou  Juliette  et  Romeo, 
siehe  Romeo. 


Albachin. 


79 


Albano,  Marcello. 


Une  heure  de  mariage.  Com.  en  1  act. 
p.  Etienne  (20/3  1804)  Paris,  Pleyel.  P. 
[B.  B.  B.  M.  C.  P.  Brüssel  Cons. 
br.  Mus.     Darmst. 

Une  journee  de  Catinat.  [br.  Mus.  be- 
sitzt nur  die  Ouvert.  u.  1  Duo  im  Driick]. 
Siehe  Une  matinee,  wahrscheinl.  dieselbe 
Oper. 

Une  matinee  de  Catinat,  ou  le  Tableau, 
l'an  IX  (29/9  1800),  op.  -  com.  en  1  acte 
(Marsollier).  Paris,  l'auteur.  P.  [Darmst. 
Musikfr.  Wien.  C.  P.  br.  Mus.  Brüssel 
Cons. 

Urgaude  et  Merlin,  Comed.  en  3  act. 
15/10  1793.  P.  unbekannt. 

Le  Valets  entre  eux,  siehe  Picaros. 

Vert-Vert,  op.  -  com.  en  1  act.  11/10 
1790.     P.  unbekannt. 

Voila  ma  journee,  siehe  Ambroise. 

Zwei  Worte,  siehe  Deux  mots. 

Operetten  in  deutschen  Bearbeitungen 
und  Ausgaben,  deren  ursprünglicher  Titel 
nicht  zu  erkennen  ist: 

1.  Die  beiden  Anton.  Im  Kl.-Auszge. 
[Proske-M. 

2.  Die  Frau  auf  eine  Stunde.  Lustspiel 
in  1  Akt  mit  Gesg.  Part.    [B.  B.  Ms.  4410. 

3.  Der  stürmische  Abend.  Operette  in 
1  Aufzg.  Im  Cl.-A.  Braunschwg.,  Maga- 
zin. 26  S.     fB.  Lindner. 

4.  Die  Wilden.  Oper  in  3  Acten.  Von 
Schmieder  übersetzt.  P.  (bey  Hofmusikus 
Simrock  Xbris  1792.)  [Dresd.  Mus. 
Proske-M.  B.  B.  in  P.  Ms.  4409.  Münch. 
Hoftheat,  Ms.     Darmst.  Kl.-A. 

5.  Arien  und  Scenen  aus  Opern.  [B.  M. 
Mss.  in  Stb.  Brüssel  Conserv.  5  Nrn. 
aus  Opern. 

Autogr.  in  B.  B.,  Gr:  ein  Chor  mit  Orch. 

1  Arie  in  dem  Samlwk.    Archiv  de  nius. 
Im    br.    Mus.    zahlreiche    Einzeldrucke 

von  Ouvert.  u.  Arien  aus  Opern  im  Druck. 
Ebenso  in  Musikfr.  Wien. 

2  Lieder  in  Bernhard^  kleinere  Lieder, 
Peters. 

Lübeck.  Samlbd.  Lieder  und  Duette, 
Kat.  p.  18. 

Das  Cons.  zu  Mailand  besitzt  im  Druck 
und  Ms.  zahlreiche  Ouvertüren  und  Sin- 
fonien aus  Opern  für  Orchester,  ferner 
Scenen,  Arien  u.  a.  aus  Opern. 

In  J.  J.  Himimel's  Samlwk.  4.  .5.  einige 
PiGCon. 

In  M.  f.  M.  23,  163  der  Gesg:  Quand 
le  comte  d'Artois. 

Albachin,  Mann  und  Frau, 
Harfen- Virtuosen,  gaben  5/7  1769 
in  Frankfurt  a/M.  Konzerte  (Is- 
rael 50). 


Albaiieze  (Albanese), . . .  geb.  in 
Albano  in  Apulien  um  1729,  gest. 
um  1800  in  Paris?  Ein  kastrierter 
Sopranist,  der  in  Neapel  ausge- 
bildet wurde,  um  1747  nach  Paris 
ging  und  als  Sänger  in  der  Kgl. 
Kapelle  Anstellung  fand.  Im  „Con- 
cert  spirituel"  wirkte  er  von  1752 
bis  1762.  Auch  als  Komponist 
scheint  er  sich  eines  gewissen 
Rufes  erfreut  zu  haben.    (Fetis.) 

Die  Bibl.  der  Kgl.  Musikalien- 
Samlg.  in  Dresden  besitzt  von  ihm: 

1.  Les  Proverbes.  Duo  dialogue.  A  la 
Haye,  B.  Hummel. 

2.  La  Toilette.   Duo  av.  acc.  2  V.  et  B. 

3.  Recueil  des  petits  airs  et  duos,  av.  la 
Bc.  P.  1.  2.  3.  A  la  Haye,  B.  Hummel, 
(in  Darmst.  Pars  3.  Drack  in  Paris  P.) 
—  1.  3.  4.  pai-ties.  Amst.,  S.  Markordt. 
qu40.     [Brüssel. 

Die  Nationalbibl.  in  Paris  besitzt: 

4.  1er — Ute  recueil  de  chansons  avec 
accompt-  de  V.  et  basse  continue.  Paris, 
s.  d. 

5.  Ve  rec.  de  duos  ä  voix  egales .  . . 
ibid. 

6.  Vme  rec.  d'airs  avec  acc^  de  V.  et 
B.  cont.  ib. 

7.  ceuvre  IX  La  Soiree  du  Palais-Eoyal 
. . .  Paris,  s.  d. 

8.  Oeuvre  X,  XT,  rec.  de  duos  et  d'airs 
ä  voix  seule  . . .  ibid. 

9.  op..l2.  Soirees  du  Bois  de  Boulogne, 
nouveau  rec . . .  Paris,  s.  d. 

10.  op.  14.  Les  petits  liens,  nouv. 
rec. ... 

Die  Kgl.  Bibl.  in  Berlin: 

L'arrivee  du  pfte.  acc.  d'un  V.  e  Vcl. 
oe.  7.  Mis  au  jour  p.  M.  Sieber.  Paris, 
chez  editeur.     3  Hfte.  in  qufol. 

Das  Conservatoire  zu  Paris  besitzt  eine 
Sammlung  Duos  und  Airs,  op.  6. 

Das  br.  Mus.  besitzt  29  Romanzen, 
Airs,  Chanson,  Duos  in  Pariser  Einzel- 
drucken. 

In    Bertena's   Recueil   einige   Arietten. 

Im  Journal  1  ein  Air. 

Albano,  Bart.  Mont%  siehe 
Mont'  Albano. 

Albano,  Jacopo  war  um  1579 
päpstl.  Sänger  (Dokum.). 

Albano,  Marcello,  ein  neapoli- 
tanischer Komponist  des  17.  Jhs., 
von  dem  bekannt  sind: 


Albarelli. 


80 


Albergati, 


1.  Madrigali  ä  5  voci,  di . . .  Lib.  1. 
Napoli  1616  Vitale.  5  Stb.  40.  20  Nrn. 
[Bologna:  C.  T.  B. 

2.  il  1  lib.  di  Canzoni,  e  Madrigaletti,  a 
3,  &  ä  4  voci.  Di . . .  Napoli  1616  Car- 
lino.  40.  20  Nrn.  mit  1  Madr.  von  Dentice. 
[Bologna:  C.  1.  2.  Kat.  3,  18  die  Dedic. 
u.  a'  lettori. 

Albarelli,  Luigi,  17.  oder  18. 
Jh,  Ms.  366  des  br.  Mus:  2  Cau- 
tate  per  Sopr.  e  B. 

Albe,  Maximilian,  Tenorist  an 
der  Hofkapelle  in  München,  bezog 
1635:  250  fl.  Gehalt  (Kreisarchiv). 

Albeniz,  Don  Pedro,  spanischer 
Mönch,  geb.  geg.  1755  in  Biscaja, 
gest.  gegen  1821  zu  St.  Sebastiano, 
76  Jahr  alt.  Er  war  zuerst  Ka- 
pellmeister an  der  Kathedrale  zu 
St.  Sebastiano,  dann  1795  in  Lo- 
grono.  kehrte  aber  bald  wieder 
nach  Sebastiano  zurück.  Eslava 
bezeichnet  ihn  in  seinem  Museo 
organico  als  Organisten  an  der  Kgl. 
Kapelle.  1800  gab  er  Gesangs- 
studien in  Spanien  heraus  u. 
schrieb  sehr  viel  Kirchenmusik, 
doch  soll  davon  nichts  gedruckt 
sein.  (Fetis.)  In  Eslava's  Museo 
organico  [B.  B.]  1  Orgelsatz. 

Alber,  Johann,  Violinist  an  der 
Ksl.  Hofkapelle  in  Wien  vom 
1.  Dez.  1706  bis  zu  seiner  Pensio- 
nierung 1740  (mit  540  fl.  von  1712 
ab);  St.  28.  Mai  1745,  72  J.  alt. 
(Köchel  1.)  Er  war  auch  am  Dome 
angestellt. 

Alber,  Paul,  Violinist  an  der 
Ksl.  Hofkapelle  in  Wien  vom  1. 
Juni  1701  bis  zu  seinem  Tode  am 
30.  Nov.  (Okt.  ?)  1732,  80  J.  alt. 
Bezog  zuerst  67  fl.  30  x  und  seit 
1712:  810  fl.  (Köchel  1  variirt 
im  Monat  des  Sterbejahres.) 

Alber,(Albe)  Wolf  gang-,  aus  Salz- 
burg, Tenorist,  wird  am  23/8  1630  an 
der  kurf.  Kapelle  in  München  mit 
250  fl.  angestellt,  1635  nüt  350  fl. 
Eingaben    von    1652    und    1655 


zeigen  Schriftzüge  eines  alten  ge- 
brechlichen Mannes.  1669  lebt 
seine  Wittwe  in  Landshut  (Baiern) 
als  alte  arme  Frau.  (Kreisarch. 
F.  462.)  Die  Wittwe  schreibt  an 
den  Kurf.,  dass  ihr  Mann  an  die 
37  Jahre  Hofmusikus  war,  also 
muss  er  vor  August  1667  gestorben 
sein. 

Alberdes,  siehe  Ebberdes. 

Albergati,  Pirro,  Conte  Capa- 
celli,  aus  einem  alten  Bologneser 
Geschlechte;  nach  Busi  1,  91  geb. 
1663  zu  Bologna,  gest.  ebd.  1735. 
Nach  opus  5  von  1687  stand  er 
im  Dienste  Ks.  Leopolds  I.  Er 
war  ein  fleifsiger  Komponist  und 
stand  seiner  Zeit  in  grofsem  An- 
sehen. Von  seinen  Werken  haben 
sich  erhalten: 

II  Convito  di  Baldassaro,  Oratorio  a  5 
voci  con  stromenti  in  2  parti  (1702)  Ms. 
17099  P.  66  BU.     [Hofb.  Wien. 

Oratorio  L'Innocenza  di  Sta  Eufemia 
in  2  parti  ä  3  voci  c.  ström.  1700.  Ms. 
17098  P.  60  Bll.     [Hofb.  Wien. 

Balletti,  Correnti,  Sarabande  e  Gighe  a 
V.  e  Violone,  con  il  2.  V.  ä  beneplacito, 
op.  1.  ristamp.  Bologna  1685.  4".  [br. 
Mus. 

Cantate  niorali  a  voce  sola  del .  . .  Op.  3. 
Bolog.  1685  Monti.  Pait  in  fiu40.  12  Can- 
taten.     [Bolog. 

Messa  e  Salmi  concertati  ä  1,  2,  3,  e  4 
voci  c.  strum.  obl.,  e  ripieni . . .  op.  4. 
Bolog.  1687  Giac.  Monti.  14  Stb.  in  4". 
Enth.  1  Messe,  9  Ps.,  1  Magnif.?  [B.  M: 
Org. '  Bologna  kompl.  auch  in  Part,  von 
Busi.  ^ 

Pletro  armonico  composto  di  dieci  So- 
nate da  Camera  a  2  V.  e  B.  con  VcUo. 
obl.  Op.  5.  Bologna  1687  Monti.  4  Stb. 
fol.  [B.  M.  Modena.  br.  Mus.  Bologna 
Petronio. 

Cantate  (12)  da  camera  a  voce  sola  (c. 
Bc.)  op.  6.  Bolog.  1687  Monti.  P.  [Mo- 
dena, auch  im  Ms.     Bologna. 

Motetti  et  Antifone  della  B.  V.  a  voce 
sola  c.  stmni.  del .  . .  Op.  7.  Bolog.  1691 
Micheletti.     [Bologna. 

Cantate  spirituaü  a  1,  2,  e  3  voci  c. 
stram.  del . . .  Op.  9.  Modona  1702  Rosati. 
12  Stb.  in  fol.  12  Nrn.     [Bolog. 

Cantate  et  Oratori  spirituali  a  1,  2,  e 
3  0.  strum.    Op.  10.    Bolog.  1714  frateUi 


Albergato. 


81 


Albert,  Heinr. 


•Silvaai.  8  Stb.  fol.  mit  Viol.  u.  Violone. 
6  Cantat.  2  Oratorien:  S.  Catterina  u.  S. 
Eustachio.     [Bolog. 

Hinno  et  Antifone  della  B.  V.  a  voce 
sola,  c.  strum.  unissone.  Del...  Op.  11. 
Bolog.  1715  fratelli  Silvani.  5  Stb.  (C, 
Y.,  Alto  V.,  Alto  Viola,  Violone  o  Tiorba, 
Org.)  4P.     [Bologna. 

Motetti  coa  il  Responsorio  di  S.  Antonio 
di  Padoa  a  1,  e  3  voci,  c.  strum.  del . . . 
Op.  12.  Bolog.  1717  Ct.  A.  Silvani.  9  Stb. 
4".  mit  V.     [Bologna. 

Corona  de  pregi  di  Maria.  Cantate  a 
voce  sola.  Op.  13.  del...  Bolog.  1717 
G.  A.  Silvani.  Part.  fol.  61  S.  [Bolog. 
Kat.  2,  335  die  Dedic. 

Messa  Litanie  della  B.  V.  Tantum  ergo, 
.  . .  ä  4  pleno.  Del .  . .  Op.  15.  Ven.  1721 
Bartoli  ä  San  Lorenzo.  6  Stb.  4*'.  [Bo- 
logna. 

In  Manuscripten  : 

Missa  4  voc.  c.  instrum.  et  org.  [StraTs- 
burg,  St.  Thomaskirche. 

2  Cantate  a  voce  sola  senza  ström.  Ms. 
P.  [Bolog.  Petr.,  dort  auch  1  Sonata  a 
5  strumenti  con  Tromba. 

Laudate  Dnum.  4  voc.  c.  orch.  P. 
[R.  C.  of  Mus. 

Cantata:  Quella  cara  pupületta.  Ms. 
[Padua  Ant. 

1  Cantata  in  Mar.  Silvani"  s  Melpomene 
1685:  Giä  ch'amor  cosi  vuole. 

2  Briefe  an  G.  A.  Perti,  [Bologna  Kat. 
p.  149.     Perti  an  A.  p.  152. 

Albergato,...  schon  vor  1513 
ein  berühmter  Sänger  und  Kom- 
ponist in  Bologna  von  Achilüno 
erwähnt  (Gaspari  2,  7). 

Alberghetti,  Bernardino,   aus 

Faenza,  war  1649  Kanonikus  und 

Musicus    an    der    herzogl.    Abtei 

S.    Barbara    zu    Mantua    und    gab 

heraus : 

Missarum  8  voc.  auctore  . . .  op.  1.  Ven. 
1649  Alex  Vincentius.  9  Stb.  in  4». 
3  Messen,  1  Benedictus,  1  Nos  autem, 
1  Iste  confessor.  [Bologna,  Kat.  2,  21 
Dedic.  und  biogr,  Notizen.     B.  Br. 

Alberglii,  Ignazio,  ein  Tenorist 
am  Dresdener  Hoftheater;  im 
Herbst  1782  sang  er  am  Theater 
San  Mose  in  Venedig.  1785  wieder 
in  Dresden  und  um  1792  am 
Theater  Fondo  in  Neapel.    (Fetis.) 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon. 


Die  Dresd.  Mus.  besitzt  1  Cantate 
in  P.  (Ms.)  gez.  18/5  1797. 

Alberici,  Doiniuiciis.  Am  10. 
Juh  1698  zum  Hof  Organisten  au 
der  kurf.  Kapelle  in  Bonn  ernannt. 
Geht  1700  wieder  ab  (Thayerl,  12). 

Alberici,  Fra  Criacomo,  da 
Sarnico  Bergamasco  dell'  ordine 
eremit.  di  S.  Agostino  della  cou- 
gregatione  osserv.  di  Lombardia. 
Gab  heraus: 

Catalogo  breve  de  gFülustri  scrittori 
venetiani,  quali  tutti  hanno  dato  in  luce 
([ualche  opera,  conforme  alla  loro  ])ro- 
fessione  particolare;  raccolta  dal . . .  Bo- 
logna 1605  heredi  Rossi.  kl.  4«.  88  S. 
[Bologna. 

13  venezianische  Musiker  werden  darin 
erwähnt. 

Alberico, . . .  ein  Mönch  auf 
Monte  Cassino  und  späterer  Kardi- 
nal, geb.  zu  Treviso  gegen  1020, 
lebte  in  Rom  seit  1059  und  st. 
dort  um  1106.  Die  Bibl.  der  Mino- 
riter  von  S.  Croce  in  Florenz  soU 
ein  Ms.  von  ihm  besitzen :  De  Mu- 
sica.     (Forkel  3,  486  und  Fetis.) 

Albert  Magnus,  der  Heilige, 
Bischof  von  Regensburg,  starb  1280. 
Soll  Melodieen  zu  den  Sequenzen 
komponiert  haben.  Er  schrieb 
auch  eine  Abhdlg.  „De  Musica", 
siehe  Gesamtausgabe  seiner  Werke 
durch  Pierre  Jammi,  Lyon  1651, 
21  Bde.  in  fol.  (Fetis.  Mettenleiter 
1,  22.    Biographie  von  Sighard.) 

Albei-t  (Alberti),  Heinrich,  geb. 
28.  Juni  st.  V.  (also  8/7)  1604  zu 
Lobenstein  (Voigtland),  gest.  6.  Okt. 
1651  zu  Königsberg  i/Pr.  Besuchte 
die  Schule  in  Gera  bis  1622,  geht 
nach  Dresden  zu  seinem  Onkel 
Heinrich  Schütz,  muss  aber  auf 
Wunsch  der  Eltern  das  Studium 
der  Musik  mit  juristischen  Studien 
auf  der  Universität  in  Leipzig 
vertauschen.  1626  gelit  er  nach 
Königsberg,  schliefst  sich  aus  Drang 
zum    Reisen    einer    holländischen 

6 


Albert,  Heinr. 


82 


Albert,  HeLar. 


Gesandtschaft  nach  Warschau  an, 
gerät  in  Feindeshände  und  muss 
viele  Unbilden  erleiden.  7.  Juni 
1628  kommt  er  nach  Königsberg 
zurück  und  erhält  am  10/12  1630 
das  Organistenamt  am  Dome  im 
Stadtgebiete  Kneiphof,  wird  aber 
erst  nach  abgelegter  Probezeit  am 
1/4  1631  fest  angestellt.  (Biogr. 
von  Fischer,  Auszg.  in  M.  f.  M. 
16,  95.)  Seine  Yerdienste  um  das 
weltliche  und  geistliche  Lied  wer- 
den in  obiger  Biographie  ein- 
gehend beleuchtet.  Siehe  auch 
Winterfeld  2,  136  und  Eiggenbach 
523.  Im  Fischer  eine  bibliogr. 
Beschreibung  seiner  Drucke,  Ab- 
druck der  Vorreden  und  der  Ge- 
dichte, nebst  einigen  Tonsätzen 
(Halle  1883/84  Max  Niemeyer). 

Kritik  einer  Komposition  von 
M.  Weyda,  Abdr.  in  M.  f.  M.  30 
Nr.  11. 

1.  Erster  TJieil  der  Arien  oder  Melodeyen 
Etlicher  theils  Geistlicher,  theils  Welt- 
licher, zu  gutteu  Sitten  vnd  Lust  dienen- 
der Lieder.  In  ein  Positiv,  Clavicimbel, 
Theorbe  oder  anders  voILstimmiges  In- 
strument zu  singen,  gesetzt  von  .  .  . 
Königsberg  1638  Segebads  Erben.  In 
Verlegung  des  Autoris.  fol.  7  Bog.  28 
Lieder.     [B.  B,     B.  M.     B.  Kgsbg. 

—  1642,  ib.  Paschen  Mense.  [B.  Wa- 
gener. 

—  1646,  Paschen  Mense.  [B.  B.  B. 
Wagener.     Univ.  Tübingen. 

—  1652  Reusner.  [B.  Br.  Dresd. 
B.Lpz.  B.G.  B.  Kgsbg.  B.  B.  B.  Hbg. 
br.  Mus. 

Ander  Theil  der  Arien  .  . .  (Schütz  dedic.) 
Kgsbg.  1640  Segebaden  Erb.  fol.  7  Bog. 
20  L.     [B.  B.     Gotha.     B.  M. 

—  1643  Paschen  Mense.  [B.  B.  B. 
Wagener.     B.  Kgsbg.     Univ.  Tübingen. 

—  1651  Reusner.  [B.  B.  B.  Br.  B. 
Lpz.  Dresd.  B.G.  B.  Kgsbg.  B.  Hbg. 
br.  Mus. 

Dritter  Theil . . .  Kgsbg.  1640  Segebad. 
fol.  7  Bog.  30  L.     [B.  B.     Gotha.     B.  M. 

—  1643  Paschen  Mense.  [B.B.  B.  Kgsbg. 
Musikfr.  Wien.       Univ.  Tübingen. 

—  1651  Reusner.  [B.  B.  B.  Lpz. 
B.Br.  Dresd.  B.G.  B.  Kgsbg.  B.Hbg. 
br.  Mus. 


Vierter  Theil...  Kgsbg.  1641  Segebad. 
fol.  24  L.     [B.  B.     Gotha.     B.  M. 

—  1645  Paschen  Mense.  [B.B.  B. 
Kgsbg.     B.  Wagener.     Univ.  Tübingen. 

—  1651  Reusner.  [B.  B.  B.  Lpz. 
B.Br.  Dresd.  B.G.  B. Kgsbg.  B.Hbg. 
br.  Mus. 

Fünffter  Theil . . .  1642  Paschen  Mense, 
fol.  21  L.     [B.  M. 

—  1644  ib.     [B.  B. 

—  1645  ib.  [B.  B.  B.  Wagener. 
Univ.  Tübingen.     B.  Kgsbg. 

—  1651  Reusner.  p.  B.  B.  Br. 
Dresd.  B.  Lpz.  B.  G.  B.  Hbg.  B. 
Kgsbg.     br.  Mus. 

Sechster  Theil . . .  1645  Paschen  Mense. 
fol.  24  L.  [B.  B.  B.  M.  B.  Wagener. 
B.  Kgsbg. 

—  1652  Reusner.  [B.  B.  B.  Lpz. 
B.Br.  Dresd.  B.G.  B.  Kgsbg.  B.Hbg. 
br.  Mus. 

Siebenter  Ttieil . . .  1648  Paschen  Mense. 
fol.  25  L.  [B.  B.  Musikfr.  Wien.  Dres- 
den. Gotha.  B.  Kgsbg.  B.  M.  Univ. 
Tübingen.     Hofb.  Wien. 

—  1648  Nachdr.  in  Kgsbg.  [B.  B. 
ß.  G.     B.  M. 

—  L654.  Reusner.  [B.  B.  B.  Lpz. 
B.  Wagener.  B.  Br.  Dresd.  B.  G. 
B.  Kgsbg.     B.  Hbg.     br.  Mus. 

Ächter  Theil...  1650  Paschen  Mense. 
fol.  22  L.  [B.  B.,  auch  als  Ms.  B.  Lpz. 
B.  Br.  Dresd.  ,  B.  G.  B.  Kgsbg.  B.  M. 
Univ.  Tübingen.  B.  Hbg.  ß.  Wagener. 
br.  Mus. 

2.  Musicalische  Kürbs- Hütte,  welche 
vns  erinnert  Menschlicher  Hinfälligkeit, 
geschrieben  vnd  in  3  St.  gesetzt  von . . . 
1641  (gedr.  zu  Kgsbg.  bey  Pasche  Mensen. 
1645).  Ein  zweiter  Titel  beginnt:  Parti- 
tura  oder  Tabulatur  H.  A.'s  music.  Kürbs 
Hütte ...  [B.  B.  Univ.  Tübingen.  Mu- 
sikfr. Wien.  ß.  M.  B.  G.  br.  Mus. 
Hofb.  Wien.     B.  Lpz. 

NB.  Vorwort  abgedr.  im  Fischer  p.  299. 

3.  Poetisch  -  Musicalisches  Lust  Wäld- 
lein, das  ist  Arien  oder  Melodeyen .  .  . 
Kgsbg.  1648.  kl.  fol.  80  BlI.  [Hofb.  Wien. 
B.  M.  B.  Wagener.  br.  Mus.  Berlin 
K.  H. 

Ist  ein  Nachdruck  der  ersten  6  Tbl. 
Arien,  in  anderer  Folge  u.  vielen  Fehlem. 

Auch  Ämbr.  Profe  gab  2  Bde.  Arien 
in  neuer  Aufl.  heraus:  Heinrich  Albert's 
Arien  .  . .  Lpz,  1657  Friedr.  Lanckisch 
durch  Chrstph.  Cellarium.  8».  60  L.  u.  2. 
Bd.  74  L.  [B.  Lpz.  B.  Hbg.  B.  ß. 
ß.ßr.    Gotha.    B.  Kgsbg.    Univ.  Tübingen. 

Es  giebt  auch  Exemplare  mit  der  Drack- 
firma: 


Albert,  J.  Fi-. 


83 


Alberti,  Domenico. 


Brieg  bei  Christoff  Tschom  1657.  245 
u.  272  S.  Melodie  mit  B.  [B.  B.  B. 
Wagener. 

4.  2  Lieder  in  Zesen's  Dichterische 
Liebesflammen.  Hbg.  1651.  p.  45  u.  175. 
[ß.  M.].  22  Lieder  in  Gottfr.  Wegener's 
Geistl.  Parodien   und  Geistl.  Oden.    1668. 

5.  Gelegenheitsgesänge  sind  sehr  zahl- 
reich vorhanden.  Die  B.  Kgsbg.  besitzt 
deren  25  von  1632-1657.  Die  B.  B.  8 
von  1644—1650.  ß.  ßr.  3  von  1648  u. 
1649.  B.  G.  5  von  1644—1649.  B.  M. 
3  von  1649—1651. 

6.  Ms.  Ä  Ä,  T,  114:  52  geisti.  u.  weltl. 
Arien  zu  4  und  5  Stim.  Kgsbg.  1651/52. 
Part.  —  W  96.  99.  100  Kopien  aus  den 
8  Theilen  Arien  und  Kürbshütte.  —  Von 
der  Kürbs  Hütte  besitzt  sie  einen  Thl. 
im  Autogr:  Titelbl.  u.  2  BU.  in  fol  — 
Ms.  germ.  Octav  231 :  Hymnoiiim.  Unter 
Nr.  12  die  Aria  LX:  Wohl  dem  der 
sich  nur  last  begnügen.  9  Stroph.  Melod. 
u    B.  S.  16.    —   2  voll.   Mss.   „Alberti'^ 

—  Ms.  B.  K.  0  du  aller  Wohlfarth  QueU, 
5  voc. 

Ms.  B.  Kgsbg.  Kat.  Samlg.  75  p.  19 
Choräle. 

7.  im  Neudruck:  15  Lieder  im  Fischer. 

—  1  Cantate  von  1638  in  M.  f.  M. 
16  Big.  p.  1.   (Ist  es  unsrer  Saiten  Werk.) 

—  29  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (s.  Eitner 
Verz.  u.  M.  f.  M.  9.) 

NB.  Fremde  Melodien  in  A's,  Arien, 
siehe  Fischer  in  Viertel] ahrsschrift  2,  467. 

In  Peter  Sohr's  Musical.  Vorschmack 
1683  Nr.  87.  88.  761.  852.  985. 

Choralgesänge,  s.  Kühnau,  Joh.  Chr., 
2.  Thl. 

A.'s  Regeln  über  das  Generalbass-Spiel 
aus  dem  2.  T.  der  Arien  abgedr.  in 
M.  f.  M.  15,  70. 

Albert,  J.  Friedrich,  von  dem 

sich  in  der  Nationalbibl.  in  Paris 
ein  „Libera  me"  im  Ms.  befindet. 
Siehe  auch  Alberti. 

Albert,  Peter,  Organist  in  Eise- 
nach um  1627,  gab  heraus: 

Hochzeitsgesang  zu  besonderer  Glück- 
wünschuug  dem  Herrn  Joh.  Nambergem, 
am  30.  Oct.  1627,  von  Petro  Alberto  be- 
stellten Musico  Organico  daselbsten  zu 
Eiseuach  mit  8  Stimmen.  Coburg  1628 
Joh.  Forckel.     [Dresd.  Mus, 

Im  Ms.  besitzt  die  B.  Kassel,  mit  Petrus 
Albei-tus  gez.,  2  Psalmen  zu  8  Stim. 
Herzog  Ernst  von  Sachsen  gew. 

Albert,   Salomon,  nennt   sich 


1588  „der  Artzney  Professor  publi- 
cus,  auch  der  medicinischen  Facul- 
tät  in  der  Universität  Wittenberg 
Senioris,  endtlichen  Churf.  Sachs. 
Leib  Medicus".  1628  Kefs  sein 
Schwiegersohn  Magnus  nach  dem 
Tode  A.'s  7  Lieder  in  neuer  Auf- 
lage erscheinen,  betitelt: 

Herrn  D.  Salomonis . . .  Andächtige  Lieder, 
so  er,  Gott  zu  Ehi-en  .  .  .  Anno  1588 
drucken  lassen  . .  .  (Berlin  1628  Runge). 
6  Bll.  in  40.     Melodie  mit  B.     [B.  ßr. 

Alberti, ...  Li  der  Bibliothek 
Kiccardiana  zu  Florenz  befindet 
sich  ein  Manuscript,  betitelt  „de 
Musica'"  von  einem  Alberti. 

Alberti, . . .  lebte  nach  Schubart 
199  in  Wien  in  der  Mitte  und 
2ten  Hälfte  des  18.  Jhs.  und  war 
einer  der  beliebtesten  Klavier- 
spieler. Besonders  glänzte  er  durch 
gebrochene  Akkorde,  die  er  mit 
grofser  Fertigkeit  spielte  und  das 
Publikum  damit  blendete.  Schubart 
geht  ihm  im  Uebrigen  arg  zu 
Leibe. 

In  Venier's  20  Sonates  oeuv.  1. 
et  2  befinden  sich  2  Sonaten  für 
Klavier,  nur  mit  Alberti  gez. 

Alberti,  Alexander,  ein  Oester- 
reicher,  Virtuos  auf  dem  Violon- 
cello und  Dommusikdirektor  in 
Breslau  um  1754  (Marpurg  1,  446). 

Alberti  (Albertis),  Domeiiico, 
geb.  zu  Venedig  um  1717.  Er 
soll  sehr  jung  zu  Rom  gestorben 
sein.  Die  Musik  betrieb  er,  wie 
man  sagt,  nur  als  Dilettant,  zeich- 
nete sich  aber  als  Sänger  und 
Klavierspieler  aus.  Auch  als  Kom- 
ponist erregte  er  Aufsehen.  1737 
soll  er  die  Oper  Endimione,  später 
Galatea  und  Oümpiade  komponiert 
haben.  Schilling  und  Fetis  ergehen 
sich  in  manigfachen  Anekdoten 
über  ihn.  Von  seinen  Kompo- 
sitionen sind  bekannt: 

Ms.  L  5.  B.  B.     Vedrai  che  a  le   co- 

6* 


Alberti,  Douiiiiico. 


84 


Alberti,  Gasparo. 


stante,  Aiia  p.  Sopr.  Part.  c.  ström.  1754, 
2.  Agosto  gez. 

Ms.  Dresd.  Mus.  Aria  aus  der  Oper 
Temistocle,  f.  Sopr.  u.  Instr.  Ebendort 
noch,  andere  Arien  in  Part.  u.  St. 

Ms.  B.  M.  Aria:  Atto  splendor  fugare, 
per  Sopr.  c.  ström,  in  P.  gez.  mit  Domen. 
Albertis, 

2  Arien:  Se  in  qualclie  volto.  Se  per 
me  non  v'e  speranza,  f.  Sopr.  u.  Instrum., 
nur  mit  Albertis  gez.  Ms.  17033  Nr.  7 
u.  11.     [Hofb.Wien. 

3  geistliche  Gesge.  in  C.  J.  Latrobe's 
Samlwk.  1806-25.  6  voU. 

In  Bologna  befindet  sich  eine  Samlg. 
Arien  (Kat.  3,  264).  Ms.  von  118  Ell,  am 
Ende  ein  Adoramus  te  Christe,  4  voc, 
■wo  er  Don  Domenico  Albertis  genannt 
wird.  Die  Hds.  ist  aus  dem  19.  Jh. 
Es  ist  fraglich  ob  sie  dem  obigen  an- 
gehört. Kat.  3,  283  in  einem  Ms.  die 
Arie:  Caro  sposo,  amato  oggetto.  P. 
Hier  heilst  er  Domenico  Alberti  (o  Al- 
bertis j. 

8  Sonate  per  Cembalo,  op.  1.  Lond. 
J.  Walsh.  27  S.  [ß.  Hbg.  B.  Wagener. 
br.  Mus.  Dresd.  Mus.  Paris  Nat.  Mu- 
sDrfr.  Wien.     Cambridge  FW. 

Diese  8  Sonaten  gab  Giuseppe  Jozzi,  der 
in  London  eine  Zeitlang  lebte  und  dann 
nach  Amsterdam  ging,  daselbst  als  seine 
eigenen  heraus  und  zwar  erschienen  sie 
in  2  Ausgaben  in  Amst.,  siehe  Jozzi. 

Thematisches  Verz.  der  8  Sonaten: 

1 


r-e-ö 1-i^^^^ — ■i-4^^_^jri_ 


tr  ^Jr  ^ 


±t=!!i5r--t:r 


rV.     Allegro  viod. 
g       tr 

-■Jf-ff-j^-#Ta»-F-»-#- 


tr 


V.     Andante. 


E^S^fe: 


^-FP 


-«*<h- 


■F=^T=F 


VI.     Allegro. 

-ri T 1       \P-»S-T ^ T  -l-*^  -- ^    I    i    i 


Vn.     Allegro. 


VIII. 


Allegro.  , , 

tr  ^iL^tt  "'  r5#. 


im^^^- 


Die  im  Ms.  nun  folgenden  Sonaten  habe 
ich  aufser  der  im  Ms.  435  der  B.  B.  und 
der  in  Schwerin  F.  nicht  untersuchen 
können,  ob  sie  dieselben  wie  in  op.  1  sind. 
Ms.  435  B.  ß.  ist  eine  andere,  dagegen 
die  in  Schwerin  F.  gleich  Nr.  4  aus  op.  1. 

Sonata  per  il  Cembalo.  Gd.  Ms.  1  Bog. 
[Schwerin  F. 

Ms.  B.  Wagener:  Sonate  per  Cemb.  15 S. 
14  S.  Generalbass-Regeln  u.  26  S.  Cla\ier- 
stücke. 

Ms.  Karlsruhe.  Sonata  per  il  Cemb. 
Cd.    1  Satz. 

Ms.  430.  B.  B.  Divertimenti  per  il 
Cemb.  —  Unter  Ms.  435  eine  „Sonata  per 
Cembalo",  St?,  Vivace,  gez.  mit  Alberti 
dt  Roma.,  sicher  gehört  sie  Domenico  an. 

1  Sonata  d'intavol.  del . . .  Ms.  383  [br. 
Mus. 

Toccate  per  cembalo.  Ms.  [Mailand  Cons. 

In  der  collection  of  lessons  for  the 
harpsicord  (siehe  unter  Jozzi)  befindet 
sich  auch  eine  Sonate  von  Alberti  imd 
zwar  ist  es  eine  andere  als  die  in  op.  1. 

Alberti,  Francesco  (Fran^ois), 
geb.  zu  Faenza  gegen  1750,  ging 
nach  Paris  und  liefs  sich  als  Lelu-er 
und  Konzertist  auf  der  Guitarre 
nieder.     Er  gab  heraus: 

Nouvelle  methode  de  guitare  dans  la- 
quelle  on  y  trouve  differentes  Variations, 
une  Sonate,  12  menuets  et  6  ariettes . . . 
Paris  (3.  Juni  1786)  chez  Camand.  fol. 
30  S.     [Paris  Nat. 

Le  berger  gaiUard:  Un  jour  l'aimable 
Doi-ine  (Paris  c.  1785)  8".  [br.  Mus.,  eben- 
dort noch  4  Chansons  in  Pariser  Einzel- 
diiicten. 

Alberti,  Gfasparo,  Priester  und 
Augustiner,  ein  neapolitanischer 
Komponist,     der    die    Dedikation 


Alberti,  Gius.  Matteo. 


85 


Alberti,  Innocenzo. 


nachfolgenden  Werkes  in  „Bergamo 
16.  Maggie  1548  unterzeichnete", 
gab  heraus: 

Hl.  Hb.  delle  Messe  di .. .  dal  proprio 
avitore  novamente  poste  in  luce . . .  Ven. 
1549  Scotto.  5  Stb.  kl.  c[u4P.  1  Messe  zu 
4   mid    2    zu    5    St.     [B.  M.       Cap.  Lat. 

"—  112.  lib.  dito.  ib.     [B.  M. 

Alberti,  Griuseppe  Matteo,  geb. 
um  1685  (?)  zu  Bologna  (Fetis). 
Schüler  im  Violinspiel  von  Carlo 
Manzolini,  später  von  Pietro  Minelli. 
Floriane  Aresti  war  sein  Lehrer 
im  Kontrapunkt,  Um  1713  war 
er  als  Yiolinist  an  der  Kapelle  der 
Kirche  St.  Petronio  in  Bologna  an- 
gestellt (s.  Opusl).  1714  Mitglied 
der  philharmonischen  Akademie  in 
Bologna,  deren  Präsident  er  1721 
war.  Die  Proske'sche  Bibl.  besitzt 
in  der  Abtlg.  Mettenleiter  eine 
Kopie  von:  II  1.  lib.  della  Missa 
in  Stb.  zu  4  und  5  Stirn,  gez.  mit 
Jos.  Alberti.  Fraglich  ob  es  der- 
selbe ist,  obgleich  er  oft  nur  Giu- 
seppe gezeichnet  ist.  Geradeso 
wie  in  den  hds.  Konzerten  in 
Karlsruhe. 

Verzeichnis  seiner  nachweisbaren  Werke: 

Concerti  (10)  per  chiesa,  e  per  camera 
ad  uso  deir  Accademia,  eretta  neUa  sala 
del  Sigr.  Orazio  Leonardo  Bargellini.  Op.  1. 
Bologna  1713  frat.  Silvani.  3  Stb.  fol. 
[B.  B.  Belog.  Petr.  Dresd.  Mus,  in  2  Ex. 
in  Part.  u.  Stb. 

—  Concerti . . .  a  V.  di  concerto,  V.  I. 
IL,  Alto  Viola,  Bc.  &  Vcl.  op.  1.  Amst., 
Roger  et  Le  Cene.  6  Stb.  [ß.  Wagener. 
Upsala  in  Kopie,  br.  Mus.  Paris  Nat. 
Berlin  Th.,  siehe  den  themat.  Katalog, 
inkomp. 

—  Concertos  for  3  V.  an  Alto  Viola, 
&  a  Th.  B.  for  the  Haips.  or  Bass  Violin. 
op.  1.  London.  6  Stb.  in  fol.  [R.  C.  of 
Mus.    B.B.     B.  Hbg.     br.  Mus. 

Concerto  con  flaute  trav.  &  5  voci.  Stb. 
defect.     1  Satz  in  Fd.  Ms.   in  Karlsruhe. 

3  Concerti  (Gd.  Em.  Gd.)  a  2  flauti 
trav.  c.  2  V.  Va.  2  Cor.  B.  Ms.  in  Stb. 
in  Karlsnihe, 

12  Sinfonie  a  4:  2  V.  A.  Organe  e  Vcl. 
op.  2.  Lib.  1.  2,    London,  Walsh  &  Hare. 


5  Stb.  [B.  Wagener.  br.  Mus.,  Ausg. 
Amst,  chez  M.  C.  le  Cene.  fol. 

Sonate  a  V.  e  B.  op.  2.  Part.  s.  1.  et 
a.  Privileg.  „Bologna  1720".  1  vol.  in 
qu40.     [B.  B. 

12  Solos  for  a  V.  with  a  Thorough  Bass 
for  the  Harps.  or  Bass  Violin.  Op.  3, 
Lond.,  Walsh  &  Hare.  P.  fol.  47  S.  (ist 
wahrsch.  dasselbe  wie  das  vorhergehende 
Werk.     [B.  Wagener.     br.  Mus. 

In  Sassi's  La  ricreazione  von  1730  be- 
finden sich  einige  Canzoni  von  ihm. 

In  Le  Cene's  VI  Concerti  ä  5  ström, 
(lib.  1.  2.)  ein  Konzert  f.  3  V.  Va.  u.  Bc. 

Alberti,  Innocenzo  (Nocentio), 
Musiker  im  Dienste  des  Herzogs 
Alfonso  von  Ferrara  im  16.  Jh., 
geb.  zu  Tarvisio  (wie  er  selbst 
schreibt,  ist  das  heutige  Trevisio), 
gab  heraus: 

1.  Salnii  penitentiali,  armonizzati  da . . . 
a  6  voc.  Lib.  1.  Ferrara  1594  Vitt.  Bal- 
dini. 6  Stb.  kl.  fol.  [br.  Mus:  6a.  Mo- 
deua  kompl.     Ferrara. 

2.  Motetti  ä  6  voci  d' . . .  Lib.  2.  Fer- 
rara 1594  Baldini.  6  Stb.  4«.  21  Nrn. 
[Proske  fehlt  5a.  Bologna,  mit  Dedic.  in 
Kat.  2.  336. 

3.  1.  lib.  de  Madrigal!  ä  4  voci . . . 
Ven.  1603  Vincenti.  4  Stb.  4".  21  Nrn. 
[Wolfenb:  T.     Neapel  Cons. 

4.  II  2.  lib.  de  Madr.  ä  4  voci . . .  Ven. 
1604  ib.  4  Stb.  4^.  21  Nrn.    [Wolfenb:  T. 

5.  II  3.  lib.  de  Madngali  ä  4  v.  di  Inno- 
cenzio  di  Alberti . . .  Ven.  1607  Vinc. 
4  Stb.  40;  23  Nrn.     [B.  A.     Bolog-na. 

4  Gesge.  in  Samlwk.  (Eitner  1),  femer 
das  5  st.  Madr.  „Parte  da  voi  ben  mio" 
in  Amadino's  Samlwk.  von  1592  „La  gloria 
musicale". 

In  Franc.  Portinaro's  4.  lib.  Madr.  5  v. 
1560  fünf  Madr. 

In  Cypr.  de  Rore's  4.  lib.  Madr.  5  v. 
1557  u.  a.  Ausg.  2  Madr. 

In  Vincenti's  Giardino  1591  ein  Madr. 
IVTi  f\  \n  \f{ '  ^ 
"  In  Ms.  19  (Append.  to  Royal  36—40) 
im  br.  Mus.,  5  Stb.  in  fiu4<^.  mit  46  Madr. 
(siehe  Kat.  von  Madden  mit  Register),  be- 
titelt : 

Anno  Domini  MDLXVin.  Pro  illustr. 
ac  exiao  Dno.  Henrico  Comiti  de  Anin- 
delle,  Quadraginta  et  sex  cantiones  in 
itaHca  lingua  (quod  vulgo  vocant  Madri- 
gali)  ad  5  v.,  comp,  ab  Innocentio  Alberti 
de  Tarvisio,  in  presentiarum  musico  . . . 

4  Madrigali  5  voci  im  Ms.  Modena, 
16.  Jh.  5  Stb.  40. 


Alberti,  Joh.  Fr. 


86 


Albertini,  Gioachino. 


Alberti,    Johann    Friedrich, 

Theologe,  Jurist  und  Musiker,  geb. 
den  11.  Januar  1642  zu  Tönningen 
in  Holstein.  Organist  am  Dome 
und  Hofe  Christian  1.  von  Sachsen- 
Merseburg;  st.  daselbst  den  14.  Juni 
1710.     (Mattheson  1,  5.) 

Er  ging  noch  als  angestellter 
Hoforganist  nach  Dresden  um  bei 
Albrici,  den  er  in  Stralsund  kennen 
gelernt  hatte,  Unterricht  zu  nehmen 
(Fürstenau  2a,  144).  Spitta  1,  98 
kennt  von  ihm  4  Choralbearbeitun- 
gen über  „Der  du  bist  drei  in 
Ewigkeit,  Gelobet  seist  du  Jesu 
Christ"  etc.,  die  er  sehr  günstig 
beurteilt.     Er  gab  heraus: 

De  jucunda  artis  musicae  conjunct. 
NorcUius.    1773  Coeler.     [B.  B. 

Ms.  B.  national  in  Paris  ein  ,,Libera 
me". 

Ms.  135  p.  14.  24. 100.  B.  B.  3  Choral- 
vorspiele mit  J.  F.  Alberti  gezeichnet. 

Choralvorsp.  im  Ms.  B.  Kgsbg.,  Samlg. 
499.     Im  Ritter  Nr.  122  ein  Orgelsatz. 

Alberti,  Karl  Friedrich  Wil- 
helm, lebte  im  18.  Jh.  und  be- 
zeichnet sich  als  emeritierten  Pastor 
an  der  Kirche  zu  Döringshagen 
bei  Naugard.     Er  gab  heraus: 

Klavier- Sonate.  EigenÜium  des  Ver- 
fassers. Lithogr.  von  E.  Sonne  u.  C.  Stettin, 
qufol.  15  S.     [B.  Wagener. 

Alberti,  Neri,  ein  Florentiner 
Komponist  aus  dem  Ende  des  16. 
Jhs.,  von  dem  sich  einige  Gesänge 
in  Samlg.  anderer  Komponisten 
finden:  1)  in  Luca  Bati's  1.  lib. 
Madr.  ä  5  v.  1594  das  Madrigal: 
„Quel  che  nel".  2)  in  Santi  Or- 
landi's  üb.  3.  Madr.  5  v :  „0  come 
sei  gentile".  3)  in  Stef.  Yentim's 
3.  lib.  Madr.  5  v.  1596:  „Selvaggia 
mia"  und  im  4.  lib.  Madr.  5  v. 
1598:  „Ape  che  si  soave". 

Alberti,  Ottaylo  und  Richardo 
di,  um  1567  Bassisten  au  der 
Hofkapelle  in  München  (nach  Tro- 
jane, M.  f.  M.  6,  110.  Sandberger 
verz.  sie  nicht). 


Alberti,  Pietro,  in  Diensten 
des  Prinzen  Carignan,  Bruder  des 
Herzogs  von  Savoyen.  Er  begleitete 
ihn  1697  nach  Paris  und  liefs 
sich  vor  Louis  XIV.  als  Violinist 
hören.  Roger  in  Amst.  druckte 
1700    eine    Sonate    a   tre,    op.    1. 


Albertin,  Kasi)ar,  geb.  um  1670 
zu  Zürich,  st.  1742  ebd.  Von 
1698  ab  leitete  er  den  Verein  der 
Chorherrngesellschaft  und  hatte  auf 
die  Musikausübung  in  Zürich  den 
gröfsten  Einfluss.  (G.  Becker  1, 
113.) 

Albertini, . . .  Die  Stiftsbibl.  in 
Einsiedeln  besitzt  im  Ms.  eine 
Messe  in  Dmoll  f.  4  Stim.  und 
Orch.  in  Part.  Er  lebte  im  18.  Jh., 
doch  ist  nicht  festzustellen,  welcher 
der  folgenden  Albertini  es  sein 
könnte. 

Albertini ,  Francesco  degP, 
oder  Francisciis  Albertiniis,  ein 
florentinischer  Priester  und  Anti- 
quarius  ums  Jahr  1500,  der  um 
1510  in  Rom  Kardinal  von  S. 
Sabina  wurde,  schriebauch  eine  „de 
Musica".     (Forkel  3,  221.  Fotis.) 

Albertini,  Francesco,  um  1795 
erster  Violinist  beim  Ballet  am 
Scalatheater  in  Mailand  (Textbuch 
B.  B.,  Bd.  4  der  ital.  Opern  bei 
Sarti's  Fra  i  due.) 

Albertini,  Grioachino  (Joachim), 

geborener  Italiener,  war  um  1784 

Kapellmeister  des  Kgs.  von  Polen 

und    schrieb    für   die   Warschauer 

Bühne  die  Oper  Don  Juan.    Nach 

der    Vertreibung    Kgs.    Stanislaus 

ging  er  mit  einer  kleinen  Pension 

nach  Rom  (1795),  wo  er  im  April 

1812,    60    Jahr    alt,    starb.      Man 

verzeichnet   auch    die    Oper:    „Le 

maitre  de   chapelle   polonais''   von 

ihm.    (Sowinski.   Lpz.  Ztg.  14,816.) 

Die  B.  B.  Ms.  104  besitzt  1.  Recitativ 
und  Rondo:  Bell'  idol  mio.     2.  Cavatine: 


Albertini,  Giuseppe. 


87 


Alberto  da  Eippa. 


La  mia  sposa,  per  Sopr.  2  V.  Va.  et  B. 
Fl.  c.  Corni. 

B.  Kgsbg.  Ms.  Duettino :  Quante  volte 
alla  fiuestra  mit  Orch.,  gez.  mit  9/9  1801. 

Im  Mailänder  Cons.  Alle  dame,  Scena 
e  Eondo  per  Sopr.  ,,ldol  mio,  quest'  alma 
araante"  cou  orch.  P.  Ms. 

In  Berlin  K.  H.  in  Mss.  1,  die  Sin- 
fonia  del  Don  Giovanni.  P.  u.  Stb.  2. 
Scena  e  Duetto  del  opera  Virginia  1786.  P. 

Albertini,  Griuseppe,  ein  Kom- 
ponist des  18.  Jhs. ,  der  wahrschein- 
lich in  England  lebte,  gab  heraus : 

La  mia  sposa,  Aria  in  the  opera  of 
Virginia.  Lond.  c.  1788.  P.  fol.  [br.  Mus. 
Vergleiche  den  Vorhergehenden. 

A  familiär  lessou  for  the  harps.  Lond., 
C.  &  F.  Thompson.  5  S.  qufol.  [B. 
"Wagener. 

6  Sonatas  er  Notturnas  for  2  V.  &  B. 
Lond.,  A.  Himimel.  fol.     [br.  Mus. 

Albertini,  Ignazio,  siehe  Al- 
bertino. 

Albertini,  Tommaso,  bekannt 
durch:  Pastorella  per  Viola  solo 
ed  org.  1699.     [Musikfr.  Wien. 

Albertino,  Ignazio,  stand  nach 
dem  Titel  der  12  Sonaten  im 
Dienste  der  Kaiserin  Wittwe  Eleo- 
nore von  Deutschland  als  Musicus 
um  1692.     Man   kennt   von   ihm: 

1.  Intrada,  Allem  anda,  Courante,  Gavot., 
Sarah.,  Gig-ue  e  Finale  a  4  voci  per  ström. 
Ms.  Cod.  I,  38  (alte  Sign.)  S.  167—180, 
mit  dem  Jahre   1683  gez.     [Hofb.  Wien. 

2.  Sonatinae  XII.  Violine  solo  Authore 
.  , .  Viennae  sumpt.  Philippi  Fieveti  typogr. 
&  bibliop.  Francof.  a/M.  1692.  fol.  65  Bll. 
Part,  gestochen.  Kaiser  Leopold  dedic. 
[Paris  Nat.  B.  ß.  mit  dem  Titel:  XH 
Sonate  a  V.  solo  col  B.  cifrato,  s.  1.  et  a. 

Albertis,  s.  Alberti,  Domenico. 

Albertis,  Antonio  de,  aus  Flo- 
renz, ein  Philosoph  und  gelehrter 
Musiker  um  1478,  der  in  eineni 
Briefe  Gafori's  erwähnt  wird 
(Straeten  4,  59). 

Albertis,  Griuseppe  Nicolö,  aus 
Padua,  lebte  in  der  Mitte  des  18. 
Jhs.  und  besitzt  das  Liceo  zu  Bo- 
logna von  ihm  ein  Credo  4  voci- 
bus  im  Autogr.  in  P.  (siehe  auch 
Kat.  2,  21  derselben  Bibl.) 


Alberto,  Frater,  ist  um  1473 
Organist  an  S.  Francesco  in  Bo- 
logna (Busi  1,  194.) 

Alberto  da  Mantua,  siehe  Al- 
berto da  ßippa. 

Alberto  da  Milano,  ein  Laute- 
nist aus  der  ersten  Hälfte  des  16. 
Jhs.,  von  dem  sich  in  Casteliono's 
Intabolatura  de  leuto  von  1536 
Lautenstücke  befinden.  (Siehe 
Casteliono). 

Alberto  da  Yenetia  wird  1540 
als  Violist  a/d.  Londoner  Hofkapelle 
mit  tägl.  12  d.  angestellt  und  ist 
noch  im  Jahre  1559  verz.  (Nagel 
1,  20.  27.) 

Alberto  da  Hippa,  oder  da 
Mantova,  oder  de  Rippe,  auch 
mit  A.  R.  oder  M.  ilbert  gez., 
lebte  im  März  1537  in  Paris,  wie 
aus  einem  Briefe  von  ihm  an 
Aretino  zu  ersehen  ist.  Er  war 
daselbst  am  Hofe  als  Kammer- 
musiker und  Lautenist  angestellt. 
Andere  Briefe  an  Aretino  tragen 
das  Datum  1538  u.  39.  1553  er- 
schien in  Paris  ein  Lautenbuch, 
welches  obige  Nachrichten  bestä- 
tigt, es  beginnt :  „Albert  de  Rippa 
de  Mantoue,  Seigiieur  de  Carois, 
ioueur  de  leut  et  varlet  de  chambre 
du  Roy  nostre  Sire" ...  Im  Cata- 
logo  des  Lande  (Venez.  1552/53) 
wird  von  A.  als  von  einem  Leben- 
den gesprochen.  Später  sollen 
noch  6  Bücher  Sonaten  (?)  für 
Laute  in  Paris  erschienen  sein. 
(Canal  27.  28.  Fetis.) 

Die  B.  M.  besitzt  im  Ms.  266  eine 
Samlg.  Lautenstücke,  in  denen  auch  6  von 
A.  herrühren.  Hier  findet  man  auch  die 
Abkürzung  A.  R.,  M.  Albeii  und  die  teil- 
weise Verdeutschung:  Albert  de  Eippe. 
In  Ms.  272,  Lauteubuch,  ist  Nr.  17  mit 
AE.  gez. 

Die  im  Gerle  1552  aufgenommenen 
2  Lautensätze  mit  Albrecht  von  Mantua 
gez.,  möchte  ich  auch  obigem  Alberto  zu- 
schreiben. 

Ferner  befinden   sich  Lautenstücke   in 


Alberto,  Ottaviano  de. 


88 


Albicastro. 


Francesco  da  Milano's  Intabolatura.  Mi- 
lano  1536  Marcolini  [Hof  bibl.  Wien].  Im 
Vonvorte  des  Verlegers  wird  er  Alberto 
di  Mcmtoua  genannt,  ebenso  in  Fraacesco 
da  Milano's  Intabolatura  von  1563,  worin 
sich  auch  einige  Piecen  von  ihm  befinden. 

Von  seinen  gednickten  Lautenbüchern 
sind  bekannt: 

1553.  Premier  (3.  4.  5.  et  6.)  livre  de 
tabulature  de  leut,  cont.  plus,  chans.  et 
fantasies,  comp.  . . .  Paris,  Fezandat.  1553 
bis  58.     5  voll.  qu4'^.     [Brüssel. 

1553.  Quart  livre  de  tabul.  de  luth, 
cont.  plus,  fantas.  chans.  et  pavanes,  com- 
pos.  par  feu  . .  Rippe.  Paris,  le  Roy  et 
Ballard.  4.  Nov.  1553.  1  vol.  in  qu4". 
Mit  anderem  Inhalte  als  das  obige  4.  Buch 
[Brüssel.     B.  M. 

—  Tabelature  de  Luth,  contenant  plu- 
siers  fantasies.  Paris  1562  Adr.  le  Roy 
et  R.  Ballard.  qu40.  in  6  Büchern.  Das 
2.  und  3.  enthält:  plusieurs  chansons. 
Das  4.  plus,  fantas.,  chansons  et  pavanes. 
Das  5.  plus,  motets  et  fantasies.  Das  6. 
plus,  chans.  nouvellement  mises  en  tabu- 
lature par  Adrian  le  Roy  (Paris  1559.) 
[Rostock  Buch  1—6.  B.M:  Buch  1—3 
und  5.     Das  4.  ist  von  1553. 

Alberto,  Ottaviano  de,  auch 
Ottavianiis  Eomanus  genannt,  war 
seit  c.  1568  bis  c.  Nov.  1582 
Bassist  a/d.  Hofkapelle  zu  München 
mit  500  fl.  Gehalt.  Yom  22.  Dez. 
1582  erhält  die  Wittwe  jähr).  100  tl. 
(Kreisarch.).     Vergleich  Alberti. 

Alberto,  Sebastiaiio  di,  Posau- 
nist von  1568  bis  1579  a/d.  Hof- 
kapelle  in  München  mit  anfänglich 
153,  später  180  fl.  Gehalt  (Kreis- 
archiv.) 

Albertino,  Komponist  des  18. 
Jhs.,  ist  in  (3.  A.  Wagner's  Thalia 
1790  mit  Arien  vertreten. 

Albertus,  Mönch  zu  Lobies  u. 
später  Abt  zu  Gemblours  im  10. 
Jahrb.,  verfasste  nach  Trithemius 
Gesänge  zu  Ehren  der  Heiligen. 
(Gerbert  5,  35.) 

Albertus,  Venetas,  ein  Domini- 
kaner aus  der  Mitte  des  16.  Jhs., 
soll  nach  Forkel  3,  486  ein  „Com- 
pendium  de  arte  musices"  ge- 
schrieben haben. 


Albertus,  Tobias  (auch  Alberti), 
von  1614 — 18  Lehrer  u.  Kantor 
an  der  Pfarrkirche  zu  Torgau. 
(Taubert  I,  17.)  In  der  Chronik 
von  Mühlberg  wird  von  1609 — 11 
ein  Kantor  gleichen  Namens  an- 
geführt, der  jedenfalls  derselbe  wie 
der  obige  ist. 

Albertz,  Jakob,  gab  1664  mit 
A.  G.  Haerlemme  die  Psalmen  von 
Diodati  mit  Musik  heraus. 

Alberus,  Creorgius;  im  Besitze 
der  B.  B.  ein  Ms.  4°.  69  betitelt: 
Musica  poetica,  Brunsvic.  Ao.  1653. 
Eine  theoretische  Abhandig. 

Albesby, . . .  ein  Klarinettist  um 
1795  zu  Paris  im  Theaterorchester 
de  la  Cito  angestellt,  der  auch 
1  Concert  f.  Klarinette  in  Paris 
bei  Sieber  herausgab.     (Fetis.) 

Albetti,  Oioseffo,  Kanonikus 
an  der  Kathedrale  in  Modena  gegen 
Mitte  des  18.  Jhs.,  gab  eine  kleine 
Schrift  heraus:  Lettera  contro  il 
canto  in  contrappunto  ne  funerali, 
ed  il  lungo  giro  de  funerali  stessi, 
s.  1.  et  a.  in  12«.     (Fetis.) 

Albi, . . .  Sänger  a/d.  Hofkapelle 
Louis  XII.  von  Frkr.  nach  1  Doku- 
ment: Etat  ä  Paris  K.  no.  322 
(Fetis  unter  Divitis). 

Albicastro,  Henrico  (Hainz 
Weifsenburg)  del  Biswaug-,  ein 
Liebhaber  der  Musik,  wie  er  sich 
auf  den  Drucken  selbst  bezeichnet, 
war  ein  geb.  Schweizer,  ging  unter 
die  Soldaten,  machte  den  spanischen 
Erbfolgekrieg  mit  und  rückte  bis 
zum  Rittmeister  herauf.  Er  muss 
ein  tüchtiger  Violinist  gewesen 
sein  und  da  alle  bekannten  Kom- 
positionen in  Amsterdam  erschienen, 
so  gewinnt  die  Mitteilung  in  den 
Bouwst.  3,  2  an  Wahrscheinlich- 
keit, dass  es  derselbe  sein  könnte, 
der  am  12.  April  1686  als  Musicus 
Academiae  an  der  Universität  zu 
Leyden  unter  dem  Namen  Johannes 


Albini,  Pater. 


89 


Albinoni. 


Heinrich  Weysenbergh  eingeschrie- 
ben ist  und  um  1700  ein  Ritt- 
meister Henricus  Albicastro,  von 
deutscher  Abkunft,  sich  in  den 
Niederlanden  aufhielt. 

Von  seinen  Kompositionen  kann 
ich  nachweisen: 

12  Suonate  ä  3.  Op.  1.  Amst.,  Roger. 
4  Stb:  2  V.  1  Vcl.  1  Bc.     [B.  Hbg. 

12  dito,  op.  2.  ib.     [B.  Hbg. 

Suonate  (15)  a  V.  solo  col  Vcl.  o  Bc. 
Dedic.  van  den  Bussen,  op.  2.  Lib.  1.  2. 
ib.  2  Stb.     [B.  Hbg. 

12  Senates  ä  V.  e  Violone  col  Bc., 
op.  3.  ib.  3  Stb.     [B.  Hbg. 

12  Suonate  a  tre,  2  V.  e  Vcl.  col  B. 
per  l'organo  dal  Signor  Henrici  Albica- 
stero  D.  B.  W.  Cavaliero,  Op.  4.  ib.  4  Stb. 
fol.     [Paris  Nat.     B.  Hbg. 

Sonate  a  V.  solo  col  IBc.  op.  5.  ib.  fol. 
[Dresd.  Mus. 

12  Concerti  a  4,  2  V.  A.  B.  Org.  op.  7. 
ib.  5  Stb.     [B.  Hbg.     Darmst :  A.  u   Org. 

Sonate  di  camera  a  3.  op.  8.  ib.  4  Stb. 
2  V.  Violine  u.  Bc.     [B.  Hbg. 

Albini,  Pater  (Ristordi),  ein 
Komponist  des  17.  oder  18.  Jhs., 
von  dem  die  B.  B.  im  Ms.  129 
eine  Motette  f.  Bass,  2  V.  u.  Orgel 
besitzt. 

Albiiii,  Feiice,  römischer  Kom- 
ponist, soll  2  Bücher  „de  musicali 
concerti",  Roma  1625  (1626)  bei 
Robletti  herausgegeben  haben. 
(Felis.) 

Albini,  Filippo,  aus  Moncalieri 
in  Sardinien,  war  um  1623  und 
1626  nach  den  Titeln  seiner  Druck- 
werke an  der  Hofkapelle  zu  Turin 
Kammermusiker  und   gab  heraus : 

1.  MusicaJi  concenti  di .  .  .  A  1,  2,  & 
4  voci . . .  Op.  2.  Milano  1623  Loinazzo. 
Part,  in  fol.  33  S.    32  Gesge.    [Turin  B,  n. 

2.  II  2.  lib.  dei  musicali  concenti  da 
cantarsi  nel  cenibalo,  tiorba,  ö  arpa  doppia, 
ad  1,  e  2  voci,  di . . .  Op.  4.  Roma  1626 
Robletti.  Part,  in  fol.  31  S.  23  Gesge. 
[Bologna. 

Albini,  Oirolamo,  um  1690 
Theorbist  an  der  Hofkapelle  in 
Dresden  mit  500  Thlr.  Gehalt, 
während  der  1.  Violinist  nur  350 
Thlr.  bekam.    (Fürstenau  2a,  310.) 


1694  erhielt  er  seinen  Pass.  (s. 
Staatsarchiv).  Die  B.  B.,  Autogr. 
Grasn.  besitzt  von  ihm  eine  Quittung 
vom  17/7  1690  über  den  Empfang 
von  142  fl.  18  gl.  als  Kammer- 
musikas. 

Albini,  Vincenzo,  lebte  im 
18.  Jh.  und  gab  1790  bei  Trag 
in  Wien  Trios  für  2  V.  u.  Vcl. 
heraus.     (Katalog.) 

Albinoni,  Tommaso,  ein  Vio- 
linist aus  Venedig,  dessen  Werke 
am  Ende  des  17.  Jhs.  erschienen 
und  bis  ins  18.  Jh.  hinein  reichen. 
Er  nennt  sich  auf  den  Druck- 
Werken  „Musico  di  Violino  diletante 
Veneto".  WeitereNachrichten  fehlen. 
Eine  Würdigung  seiner  Leistungen 
von  Rühlmann  in  der  Allg.  mus. 
Ztg.  Lpz.  1865  p.  637  und  von 
Wasielewski  1,  59.  Letzterer  geht 
wohl  zu  weit,  wenn  er  seine  Er- 
findungsgabe als  philisterhaft  trocken 
bezeichnet,  eher  kann  man  ihm 
den  Vorwurf  machen,  dass  er  seine 
Themen  nicht  genügend  verarbeitet, 
sondern  sich  begnügt  sie  in  gleicher 
Form  so  und  so  oft  zu  wiederholen. 
Ueber  seine  zahlreichen  Opern 
fällt  Fotis  nach  Einblik  einiger 
wenigen  Sätze  ein  scharfes  ab- 
sprechendes XJrtBil.  Das  ist  über- 
eilt, und  ehe  wir  nicht  den  ganzen 
Mann  kennen,  lässt  sich  ein  sicheres 
Urteil  nimmermehr  aussprechen. 
Von    seinen    Werken   lassen    sich 

folgende  nachweisen: 

2  Mag-nificat  ä  4  voc.  c.  ström.  Part. 
Ms.  572  Dresd.  Mus.  und  Ms.  444  Samlbd. 
in  B.  B.  Part.  (4  voc.  c.  ström.)  7  Bll. 

Eine  Oper,  Ms.  445  B.  B.  „Engelberta", 
5  Akte,  die  ersten  3  Alte  von  A.,  die 
letzten  2  von  Gasparini. 

Fetis  verzeichnet  42  Opern  vom  Jahre 
1694  bis  1741,  natürlich  ohne  Fimdort, 
nur  nach  Verzeichnissen  von  Opem- 
auffühi-ungen.  Galvani  vei'z.  8  Opern  in 
Venedig  aufgeführt  (gleich  Fetis  und 
Clement). 

Eine  Cantate  ä  Sopr.  col  B.   Ms.  B  13  a 


Albinoni. 


90 


Albinoni. 


in  Dresd.  Mus.  und  Ms.  B  922  BI.  39  die 
Arie  „Arno  e  ver  ma  uu  altro"  per  A.  con 
2  ström    g  Bc 

Kantaten.  1.'  Ms.  447.  B.  B.  kl.  qufol. 
38  Bog.  18  Cant.  mit  ital.  Text  f.  Sopr. 
u.  Bc. 

2.  Ms.  4.50.  Samlbd.  Part.  La  doue  il 
nobil  giaiio,  Sopr.  solo  il  Cemb.  4  Bll. 

3.  Ms.  136.    4  Cant.  f.  1  St.  u.  B. 
Cantata  per  il  Sopr.  col  B :  Que  rivolgo 

il  piede.     [Berlin  Sing. 

Ms.  B.  Upsala  in  Stb.  fol.  a)  Del  chiaro 
vio!  f.  1  St.  u.  Bc.  b)  Poiche  al  vago, 
1  voc,  solo  c.  Bc. 

Under  the  gloorny  shade  of  a  dark, 
sollen  grove.  A  Cantata.  (Lond.)  fol.  [br. 
Mus. 

Ms.  Part,  in  Rostock:  Aria  „Sento  an- 
cora"  f.  Sopr.  mit  4  V,,  Va.  u.  B. 

Ms.  in  Brüssel  2533.  Arien  aus  der 
Oper  ringauno  innocente  von  1701. 

26  Arie  di  Tiranno  Eroe.  Kl.-A.  Ms. 
qufol.  154  S.     [B.  Wagener. 

1  Arie  mit  Orch.  Ms.  P.    [Schwerin  F. 

The  modern  Musick- Masters  .  . .  collec- 
tion  of  airs  &  lessous. . . .  1731.  8".  [br. 
Mus, 

Sei  mia  speme  (Capranica  1726)  per  il 
Sopr,  c.  accomp.  Ms.  P.  in  Cambridge  FW. 

3  Ariette  della  Griselda  per  Contralto 
col  B.  d'acc.  Ms.  Mailand  Cons, 

Ms.  Bologna  (3,  198)  in  Arie  e  duetti 
c.  Bc,  qufol,   19.  Jh.  Bl.  5  v.   eine   Arie, 

In  der  Mischoper  Thomyris  einige  Arien. 


Instrumental  weike : 

Sinfonie  a  6  e  7.  op.  2.  Yen.  1700  G. 
Sala.  Stb.     [Brüss.  Cons. 

op.  2.  Sinfonie  e  Concerti  (10)  a  5,  2  V. 
Alto,  Tenore,  Vcl.  e  B.,  Violine  concert. 
Amst.,  Roger.  (Nr,  7)  7  Stb.  fol  [B.  Hbg, 
B.  Wagener.  Dresd.  Mus,  Paris  Nat.  B.B. 
br.  Mus.     Musikfr.  Wien.     Beriin  K.  H. 

6  Sinfonie  a  4,  2  V.  Va.  e  B.  Stb.  im 
Ms.     [Darmst. 

op.  2.  Concertos  in  7  parts  for  3  V. 
Tenors,  &  B.  Violin  with  a  Th.  B.  Lond. 
[br.  Mus, 

op.  5.  12  Concerti  a  5:  tre  V,,  A.  Ten. 
Vcl.  e  B.  per  il  Cembalo.  Amst.  Le  Cene. 
7  Stb.  in  kl.  fol.  [Berlin  K.  H.  Musikfr. 
Wien. 

—  Nouv,  edit.  exacteiuent  corrigee.  ib. 
Nr.  278.  7  Stb.  [B.  Hbg.  br.  Mus.  Paris 
Nat.  B.  Wagener,  Im  Ms.  P.  fol.  Dresd. 
Mus, 

op.  7.  Concerti  (12)  a  5.  con  2  V.  2  Ob., 
Violetta,  Vcl.,  Bc,  dedic.  al  Donato  Cor- 
reggio.  Nobile  Veneto.  Lib.  1  e  2.   Amst., 


Roger  e  Le  Cene.  (Nr.  361)  14  Stb. 
[B.  Wagener.  Paris  Nat.  nur  Üb.  2.  Lin- 
köpiug  Ausg.  von  Roger:  2  V.  u.  Ob. 
Darmst.     Berlin  K.  H. 

op.  9.  Concerti  (12)  a  cinque.  3  V., 
Oboe  l,  V.  2,  Violetta,  Vcl.  e  B.,  dedic. 
Ol  Massimiiiano  Emanuele  Duca  del  Pala- 
tinato. Lib.  1  e  2.  Amst.,  Le  Cene 
(Nr.  494,  495).  16  Stb.  [B.  Wagener. 
br.  Mus.  fehlt  Violetta.     Darmst. 

Mss.  B.  Upsala  in  Stb.  fol.  1)  5  Con- 
certi a  4—7 :2V.  Viola,  Vcl.,  Tenor- Viola, 
Bc.  2)  Sinfonia  ä  4:  2  V.  Va.  Bc. 

1  Concerto  a  5,  siehe  Concerti  3  und  Le 
Cene  Lib.  2. 

In  Et.  Roger's  Concerti  12  ä  5.  Lib.  2. 
Nr.  11. 

op.  1.  Suonate  (12)  a  tre,  2  V.  e  Vcl. 
col  B.  per  l'org.  Amst.,  Roger  &  Le  Cene, 
(Nr.  67)  4  Stb.  fol.  [B.  Hbg.  B.  Wagener. 
Paris  Nat.  B.B.  br.  Mus.  Berlin  K.  H. 
C.P. 

—  im  Ms,  qufol,  Dresd.  Mus.  Ms.  2  a. 
R.  C.  of  Mus. 

op.  3.  Balletti  a  3:  2  V.  e  Vcl.  col  Bc. 
Venet.  1704  Sala.  4  Stb.     [Paris  Nat. 

—  Amst.,  Roger.  (Nr.  260)  4  Stb.  kl. 
fol.  [B.B.  B.  Hbg.  Paris  Nat.  B.  Wage- 
ner.    Berlin  K.  H. 

—  Ms.  453  B.  B.  5  Hefte  in  hochfol. 
12  Sonaten  aus  3 — 4  Sätzen  bestehend. 
(Dieselbea  unter  453  a.) 

Balletti  e  Sonate  a  3:  a  2  V.  Vcl.  e 
Cemb.  con  le  sue  fughe  tiratte  a  canone, 
op.  8.  Amst.,  Roger.  4  Stb.  kl.  fol. 
[Berlin  K  H.  Darmst :  Org.  u.  Vcl.  br. 
Mus,  B.  Wagener.  Dresd.  Mus.  Lin- 
köping  fehlt  V  2.     Musikfr.  Wien. 

Balletti's  in  3  parts  for  2  V.  Vcl.  a  Th. 
B.,  consistg.  of  Preludes,  Alemands,  Sarah., 
Corants,  Gav.  &  Jigj^s.  Lond.  fol.  [br.  Mus. 
(Nicht  erkennbar  ob  op.  3  oder  8.) 

op.  4a,  Sonate  (6)  da  chiesa,  a  V,  solo 
e  Vcl.  e  Bc.  Amst.,  Roger.  Part.  qu4''. 
27  S.  [B.Wageuer.  Paris  Nat.  Upsala. 
R.  C,  of  Mus. 

—  Ausgabe  in  London,  fol.  [R,  C.  of 
Mus. 

op.  6.  Tratteuimenti  armonici  per  ca- 
mera  diväsi  in  12  Sonate  a  V.,  Violone 
e  Cemb.  London,  Walsh,  fol.  [B.  B.  br, 
Mus. 

—  Ausg.  mit  der  Dedic.  an  Gio.  Franc. 
Zeno,  Nobile  Veneto,  Amst.,  Roger  (Nr.  3). 
66  Piecen,  [Berün  K.  H.  Rostock. 
B.  Wagener.     Paris  Nat. 

—  An  Entertainment  of  harmony  cont. 
12  Solo  or  Sonatas  for  a  V.  with  a  Tho- 
rough  Bass.  Lond.,  Walsh.  fol.     [B.  B, 

6  Senates  p.  V.  solo  et  Bc,  dont  une 


Albinus, .  . 


91 


Albrecht,  Job.  Lorenz. 


de  Tibaldi.  Amst.,  J.  Roger.  Stb.    [Brüss. 
Cons.     br.  Mus. 

4  Sonaten,  in  B.  Rostock,    Varia  65,3. 
In  Harmonia  mundi,  1  Sonate. 
In  Spitta  1.  Beiige.   S.  2  eine  Fuge  f. 
2  V.  u.  Vcl.  Part. 

1  Violinpiece  in  Mich.  Corrette's  L'art 
de  se  perfectionner. 

Albinus, . . .    schrieb    eine    des 
Martianus    Capeila    ähnliche     Ab- 
handlung über  Musik  mit  Erklärun- 
gen  griechischer   Kunstausdrücke, 
die    aber    verloren    gegangen    ist. 
(Brambach,     Musiklit.     1883,     2.) 
Fotis  erwähnt  unter  Albinus  (3.  Ar- 
tikel)   einen    anonym.   Tractat    im 
Besitze  der  TJnivers.-Bibl.  zu  Gent 
aus    dem    14.  Jh.,    der    über    den 
Gebrauch  der  Saiteninstr.  im  14.  Jh. 
handelt, betitelt:  „De  diversis  mono- 
chordis,    tetracordis,    pentacordis, 
sextacordis,  eptacordis,   octocordis 
etc.   ex  quibus    diversa  formantur 
instrumenta  musicae,   cum  figuris 
instrumentorum"  und  fügt  dem  bei, 
dass   man  einem  Albinus  die  Er- 
findung der  viersaitigen  Yiola  zu- 
schreibt. 

Albinus,  Flaccus,  siehe  Alcui- 
nus. 

Albinus,  Johannes,  ein  Laute- 
nist, der  nach  E.  G.  Baron's  Unter- 
suchung der  Lauten  S.  64  um 
1596  in  Magdeburg  lebte  und  ein 
Lautenbuch  herausgab ,  welches 
Baron  kannte. 

Albinus,  Johann  Georg,  Rektor 
und  später  Prediger  zu  Naumburg 
(1624,  t  1679),  Liederdichter  und 
Komponist      von      Kirchenliedern 
(Winterfeld  2,  247.)    Man  schreibt 
ihm  die  Lieder  zu:    1)  Welt  ade, 
ich  bin  dein  müde.    2)  Alle  Men- 
schen   müssen    sterben.     3)    Straf 
mich  nicht  in  deinen  Zorn.     Nur 
das   dritte   Lied   ist   von  Yopelius 
1682  (S.  947)  erhalten  unter  aus- 
drücklicher  Nennung   seines    Na- 
mens. 


Albioso,  Mario,  Priester  und 
Kanonikus  des  Ordens  des  Hlg. 
Geists,  geb.  zu  Nasi  in  Sicilien 
und  gest.  um  1686  in  Palermo. 
Dichter  und  Komponist,  gab  heraus : 
Seiva  di  canzoni  siciliani.  Palermo 
1681.  80.     (Fetis.) 

Albis,  Nicolaus  de,  1513  bis 
zu  seinem  Tode  1516  (vor  dem 
Monate  Juli)  Sänger  am  St.  Peter 
in  Rom  (Yiertelj.  3,  253.  255.) 

Albonesi,    Teseo    Ambrogio, 
(Fetis  unter  Ambrogio)  Kanoniker 
an  St.  Giovanni    di  Laterano    und 
Professor    der    syrischen    Sprache 
an  der  Universität  zu  Bologna,  ein 
Mitglied  der  gräflichen  Familie  der 
Albonesi,   hat   in    seinem   Werke: 
Introductio  in  chaldaicam  linguam, 
syricam    atque    armenicara ...    et 
descriptio   ac   simulacrum   phagoti 
Afi^anü.     Pavia  1539,  kl.  4°,   pag. 
179    die    Beschreibung    des    von 
seinem  Onkel   Afranio  erfundenen 
Fagotts  gegeben,  nebst  Abbildung. 
Letztere  im  Kat.  des  Conservatoire 
zu    Paris    von     Weckerlin    p.    6. 
(Fetis  schreibt  irrtümlich  Albanese.) 
Alborea,    Francesco,    Violon- 
cellist  an   der   Ksl.  Hofkapelle   in 
Wien   von   1721   ab   mit   1260  fl. 
Gehalt    bis    zu    seinem    Tode    am 
20.  Juli  1739.     (Köchel  1). 

Albrecht, . .  .  nach  einer  Sub- 
scriptionsliste  von  1783  Organist 
in  Leutkirch. 

Albrecht,  Claudius,  siehe  Au- 
bert,  Claude. 

Albrecht,  €r ...  E  ...  ein  Kom- 
ponist des  18.  Jhs.,  von  dem  die 
B.  B.  im  Ms.  465  in  K.  1  Ouver- 
türe ex  D  per  2  Corni,  3  Ob.  2  Y. 
Ya.  B.  e  Cembalo  in  Stb.  besitzt. 
Yielleicht  sind  die  in  Darmstadt 
befindlichen  kurzen  Tonsätze  (Nr. 
2204)  für  Blasinstr.  u.  Pauk,  auch 
von  ihm. 
Albrecht,  Johann  Lorenz,  geb. 


Albrecht,  Joh.  Lorenz. 


92 


Albrecht,  Zachäus  Wilhelm. 


8.  Jan,  1732  zu  Görmar  b.  Mühl- 
haiisen  i/Th.,  gest.  um  1773  zu 
Mühlhausen  i/Th.;  studierte  in  Jena 
und  "Wittenberg  Philologie,  nahm 
bei  dem  Organisten  Rauchfiifs  in 
Mühlhausen  Musikunterricht  und 
wurde  1758  als  Gymnasiallehrer, 
Kantor  und  Musikdirektor  an  der 
Hauptkirche  in  Mühlhausen  ange- 
stellt. Er  war  auch  Ksl.  gekrönter 
Dichter  und  Magister.  Er  hat  sich 
mehr  der  Buch -Literatur  als  der 
Komposition  gewidmet  und  sich 
besonders  verdient  um  die  Heraus- 
gabe der  Adlung'schen  Werke  ge- 
macht. (Gerber  1  zum  Teil).  Von 
seinen  Kompositionen  kenne  ich  nur: 

0  Traurigkeit !  o  Herzeleid,  Cantate  für 
4  Stirn.  Soli  u.  kl.  Orch.  Ms.  P.  fol. 
[Brüssel  Cons.  712. 

Der  Gesang:  Herr  Gott  dich  loben  wir 
zu  4Stim.,  Trompeten  und  Pauken.  Berlin 
1768  Birnstiel.  Part.  fol.  [Einsiedeln. 
B.  Lpz.  Brüss.  Cons.  Stadtb.  Augsb.  In 
der  Bibl.  Schwerin  F.  Ms.  unter  Albrecht 
„Choral:  Herr  Gott  dich  loben  wir''  (wie 
oben,  doch  aufserdem  mit  Streichquart. 
Ob.  Hörn.  u.  Orgel  begleitet,  in  Cd.,  frag- 
lich ob  dasselbe). 

An  theoretischen  Werken  schrieb  er: 

1.  Gründliche  Einleitmig  in  die  An- 
fangslehren der  Tonkunst.  Zum  Gebrauche 
musikalischer  Lehrstunden  nebst  einer 
Erklärung  der  vornehmsten  sowohl  in  der 
Vokal-  als  Instnimentalniusik  vorkommen- 
den Kunstwörter,  und  einem  kurzen  Ab- 
risse einer  musikalischen  Bibliothek,  ab- 
gefassetvon. .  .  Langensalza  1761  Martini. 
40.  136  S.  [B.  B.  B.  M.  Dresd.  Proske. 
Brüssel.  B.  Lpz.  br.  Mus.  Musikfr. 
"Wien. 

—  Kurzer  Abriss  einer  musikalischen 
Bibliothek  für  die  Liebhaber  der  Musik. 
In  seiner  „Gründliche  Einleitung"  1761. 
Seite  125—136. 

2.  Abhandlung  über  die  Frage:  Ob  die 
Musik  bei  dem  Gottesdienste  der  Christen 
zu  dulden,  oder  nicht.  Mit  dem  Motto: 
II  y  a  peu  de  sujets  surquoi  las  hommes 
soient  plus  partages  que  sur  celui  de  la 
Musique  .  .  .  Crousaz.  Berlin  1764.  A^. 
32  S.     [B.  Lpz.     Musikfr.  Wien. 

3.  Versuch  einer  Abhandlung  von  den 
Ursachen  des  Hasses,  welchen  einige 
Menschen    gegen     die    Musik    von    sich 


blicken  lassen.  In  seinem  Sendschreiben 
an  . .  .  Chrstph.  Gottl.  Schröter  .  .  .  Franken- 
hausen 1765  J.  A.  Cöler.  4".  28  S.  [Dresd. 
B.  B.  Brüssel  von  1764  (?).  B.  Lpz. 
Musikfr.  Wien. 

4.  Folgendes  Werk  erschien  anonym, 
doch  glaube  ich,  dass  man  es  ihm  zu- 
schreiben kann :  Gedanken  eines  thüiin- 
gischen  Tonkünstlers  über  den  Streit 
zwischen  Sorge  und  Marpurg.  2.  Aufl. 
s.  1.  et  a.  (1761/2)    ]B.  B. 

5.  Er  gab  auch  Agost.  Steffani's  Quanta 
certezza  in  der  TJebersetzung  von  Werk- 
meister mit  Zusätzen  und  Bemerkungen 
heraus.     (Siehe  Steffani,  Agost.) 

6.  Aufserdem  befinden  sich  von  ihm 
Artikel  in  Marpurg's  Beyträge  Bd.  5, 
S.  269  u.  381 :  Ueber  den  Streit  zwischen 
Sorge  u.  Marpurg  u.  kurze  Nachricht  über 
Kirchenmusik  in  Mühlhausen. 

Albrecht,    Johann    Matthias, 

Organist  a/d.  St.  Katharinen  Kirche 
zu  Frankfurt  a/M.,  geb.  zu  Oster- 
behringen  i/Thürg.  am  1.  Mai  1701, 
Tod  unbekannt.  Schüler  von  Witt, 
ging  nach  Frankreich  und  wurde 
dann  1724  in  Frankf.  a/M.  Orga- 
nist. Nach  Gerber  1  erhielt  er 
2  Jahre  darauf  die  erste  Orga- 
nislenstelle  an  den  Barfüfsern. . 
Seine  Kompositionen  sollen  nur 
im  Ms.  bekannt  geworden  sein. 

Albrecht,    Johann    Wilhelm, 

Medicus  P.  F.,  extraordinarius  an 
der  Universität  in  Erfurt,  geb. 
1703,  t  7/1  1736  in  Göttingen, 
schrieb :  ^ 

Tractatus  physicus  de  effectibus  musices 
in  corpus  auimatimi ,  aufhöre  .  . .  Lips. 
1734  J.  C.  Martini.  S».  136  S.  [B.M. 
Bologna.  Bmssel.  Glasgow.  B.  ß. 
br.  Mus.     Musikfr.  Wien. 

Nach  Mar])urg's  LTrteil  spricht  er  über 
alles  Andere  besser  als  über  das  angezeigte 
Thema. 

Albrecht,  Mathias,  Kapeil  sänger 
an  der  Ksl.  Hofkapelle  mit  168  fl. 
Gehalt  von  1619  ab.  Abgang  un- 
bekannt (Köchel  1). 

Albrecht,  Zachäus  Wilhelm, 
geb.  1732  in  Berlin,  um  1754 
Violinist  in  Diensten  des  Prinzen 
Karl    in   Berlin    (Marpurg  1,  159). 


Albreclitsberger. 


93 


Albrechtsberger. 


Albrechtsberger,  Johann  Gre- 
org-,  geb.  3.  Febr.  1736  zu  Klo- 
sterneuburg bei  Wien,  gest.  7.  März 
1809  in  Wien  (Wiener  Ztg.).  Er 
besuchte  das  Gymnasium  zu  Melk, 
wo  er  auch  als  Sängerknabe  wirkte 
und  dann  zwölf  Jahre  lang  Orga- 
nist war.  1772  wurde  er  Regens 
chori  bei  den  Karmelitern  in  Wien 
und  am  6.  Mai  desselben  Jahres 
Hoforganist  a/d.  Ksl.  Kapelle,  legte 
aber  die  Stelle  am  1.  April  1793 
nieder,  nachdem  er  1792  Kapell- 
meister am  St.  Stephan  geworden 
war.  Schon  nach  Mozart's  Tode 
(1791)  Avurde  er  an  Stelle  desselben 
Adjunctus  am  St.  Stephan.  —  A. 
genoss  als  Theoretiker  eines  all- 
gemeinen Rufes  und  Schüler  aus 
aller  Herren  Länder  eilten  zu  ihm. 
Auch  Beethoven  unterzog  sich 
seiner  sti-engen  Zucbt.  Eine  Unter- 
suchung seiner  theoretischen  Werke 
fehlt  noch,  welche  feststellt,  in  wie 
weit  er  eigene  Wege  einschlug. 
Auch  als  Komponist  war  er  un- 
gemein fruchtbar.   (Wien,  Musikztg. 

1,  45.  Lpz.  Ztg.  1,  514  u.  f.  Bde., 
in  31,  443  eine  Biographie.  Köchel 
1,105.  Kornmüller  1,431.  Wurz- 
bach's  Lexikon.) 

Verzeichnis  seiner  nachweis- 
baren Werke: 

Ausweichungen  von  C-dur  und  C-moll 
in  die  übrigen  Dur-  und  Moll-Töne.  "Wien 
bey  Cappi  und  Czerny.  Nr,  I.  quer  4^. 
3 'S.  Nr.  n.  9  S.  Nr.  ni.  Unterricht 
über  den  Gebrauch  der  verminderten  und 
übermäfsigen  Intervalle  nebst  der  3.  Lief, 
der  Ausweichungen.  Wien,  Johann  Cappi. 
qu40.  7  S.  [B.  Wagener.  Dresd.  Mus.  in 
Kopie.  B.  M.  br.  M.  Mailand  Cons: 
"Wien  bei  Trag. 

—  Simrock  in  Bonn.  [B.  Kgsbg.  Glasgow. 

—  Leipzig,  Bureau.     [Lübeck. 

—  ...    Inganni    per    I'organo    o    Pfte. 

2.  Lfg.  der  Ausweichung.  Lpz.,  Külinel. 
[B.  B.  Dresd.  Mus.  B.  Kgsbg.  Musikfr. 
"Wien. 

—  Tnigschlüsse  . . .  "Wien,  Cappi.  [Mai- 
land Cons. 


—  B.B.  das  AutogT.,  7  Bll.  gez.  1793. 

—  Modulationsfrom  C...  Lond.  [br. 
Mus. 

Gründliche  Anweisung  zur  Komposition, 
mit  deutlichen  imd  ausführlichen  Exempeln 
zum  Selbstunterrichte ,  erläutert  u.  mit 
einem  Anhange:  Von  der  Beschaffenheit 
und  Anwendung  aller  jetzt  üblichen  musi- 
kalischen Instramente.  Leipzig,  Breitkopf 
1790.  40.  440  S.  [Dresd.  Mus.  B.  B. 
Dresd.  B.  M.  Proske.  Florenz.  Glas- 
gow,    br.  Mus.     B.  Lpz.     Briissel.  Cons. 

—  2.  Ausg.  Lpz.,  Br.  &  Haertel  s.  a. 
[B.  B.     Lübeck. 

—  3.  Ausg.  ib.  s.  a.  [B.  B.  Brüssel. 
Freising.     Musiifr.  "Vitien. 

—  übersetzt  von  Choron:  Methode  ele- 
mentaire  de  composition,  avec  des  exem- 
ples  tres-nombreux  . .  .  Paris  1814  Mme. 
Ve.  Courcier.  2  Bde.  in  S".  177  u.  208  S. 
Beisp.  [Bologna.  Florenz.  Briissel. 
Glasgow,     br.  Mus.     C.  P. 

Ich  finde  noch  eine  2te  Uebersetzung, 
die  wohl  obiges  "Werk  betreffen  kann: 

—  Uebersetzung  von  A.-Et.  Choron: 
Methodes  d'harmonie  et  de  composition 
. . .  ä  accomp.  la  basse  chiffree  et  ä  com- 
poser  toute  espece  de  musique  . .  .  Paris 
1830  BacheUer.  8»^.  1.  Bd.  279  Text, 
2.  Bd.  die  lithogr.  Musikbeisp.  in  4  Abtlg. 
[Bologna.     Briissel.     Glasgow. 

—  Methods  of  harmonj--,  figured-bass, 
. . .  transl.  by  A.  Merrick.  2.  ed.  2  voll. 
Lond.,  Cocks  1844.  8».  [br.  Mus.  E.  C. 
of  Mus.     Glasgow. 

Kurzgefasste  Methode  den  Generalbass 
zu  erlernen,  "^''ien  u.  Mainz,  (1792)  Ar- 
taria  &  Co.  qufol.  36  S.  mit  Musikbeisp. 
[Dresd.  B.B.  Musikfr.  Wien.  Schwerin 
F.,  Ms. 

—  Generalbassschule.  Neue  Aufl.  Lpz. 
(1804)  Hoffmeister  &  Kühiiel.  [B,  B.  br. 
Mus. 

—  Neue  vom  Verfasser  verm.  Aufl. 
Lpz.,  Peters.  quA^.  23  S.  [B.  M.  B.  B. 
Glasgow.       B.  "Wagener.      Musikfr.  "Wien. 

—  Methode  d'accomp.  selon  des  prin- 
cipes  des  ecoles  d'allemagne  (0.  Ueber- 
setzer)  Paris,  fol.  33  S.  [Bologna.  Glas- 
gow. 

(Becker  1,  419  sagt:  traduite  par  A. 
Choron.     Paris,  Gaveaux.  8'\) 

—  A  treatise  on  the  use  of  the  dimi- 
nished  and  supörfluous  inteiTals  for  the 
pfte.   Translated  . . .  Lond.  fol.     [Glasgow. 

—  Principles  of  accompaniment  or 
thorough-bass.  Translated  with  annotations 
by  J.  Jousse.  Lond.  fol.  [Glasgow,  br. 
Mus. 

—  Collected  soritings  on  thorough  bass. 


Albrechtsberger. 


94 


Albrechtsberger. 


harmouy,  &  composition  for  self-instnic- 
tion.  Loud.  1855  Novello.  3  voll.  8". 
[Glasgow. 

(Wenn  man  die  Uebersetzuugen  nicht 
selbst  geprüft  hat,  kann  man  nur  mut- 
mafsen,  welches  deutsche  Werk  von  A. 
gemeint  ist.  Ich  muss  dies  für  alle  ver- 
zeichneten Uebersetzungen  bemerken.) 

Kurze  Regeln  des  reinen  Satzes  als 
Anhang  zu  desselben  gründlicher  An- 
weisimg zur  Composition.  Wien,  im  Verl. 
des  Kunst-  u.  Industrie-Comptoirs.  qu40, 
9  S.  [B.  M.  ß.  Wagener.  B.  B.  br. 
Mus. 

—  2.  Aufl.  Wien,  Haslinger.  [Musikfr. 
Wien. 

Sämmtliche  Schriften  über  Genei'albass, 
Harmonielehre  u.  Tonsetzkimst  zum  Selbst- 
unterrichte systematisch  geordnet,  mit 
zahlreichen  aus  dessen  mündl.  IVIitteikm- 
gen  geschöpften  Erläuterungsbeispielen, 
einer  kurzen  Anleitung  zum  Partiturspiel 
u.  Beschreibung  aller  jetzt  gebräuchlichen 
Instrumente  herausgegeben  von  seinem 
Schüler  Ignax  Ritter  v.  Seyfried.  Wien, 
Druck  u.  Verlag  von  Anton  Straufs.    8^. 

I.  Band:  556  Notenbeisp:  Porträt,  5 
Bll.     218  S. 

//.  Band:  260 Notenbeisp :  2  Bll.  264  S. 

///.  Band:  136  Notenbeispiele.  224  S. 
[Proske.  B.  M.  B.  Wagener.  Dresd. 
B.  Lpz.  B.  B.  Hannover.  Einsiedeln. 
Brüssel.  br.  Mus.  Salzburg.  Musikfr. 
Wien. 

—  2.  revid.  Aufl.  Wien ,  Haslinger. 
[Lübeck  2.  u.  3.  Bd. 

—  Engüsche  Ausg.  von  NoveUo.  Lond. 
(1855)  [br.Mus. 


Kompositionen : 

Die  Pilgrimme  auf  Golgatha.  Oratorium 
in  2  Thl.  von  Zachariae  (1.  Aufführung 
1781  in  Wien)  für  Solo,  Chor  u.  Orch.  P. 
[Musikfr.  Wien. 

Entr'acte  de  l'opera  Henri  IV.  ou  la 
bataille  d'Ivry.  Haag,  B.  Hummel,  Stb. 
[Berlin  K.  H. 

Mss.  in  B.  B: 

—  475.  Missa  canonica  a  4  voci  (auch 
Missa  pro  Dominica)  senza  ström,  e  senza 
org.  Cd.  Part. 

—  478.  Hymnus  pro  festo  pasch.  Haec 
dies,  4  voc.  c.  ström.  Part. 

—  479  in  K.  Graduales  de  confess. 
4  V.    2  V.    Violone  c.  org.  Stb. 

—  480  in  K.     Libera  nie  4  v.  Part. 

—  Autogr.  Graduale  für  S.  A.  T.  B.  mit 
Orch.  u.  Bc.  Part.  31  S.  fol. 

In  B.  Proske- Mettenl.  hds.  in  P.  u.  St. 


Missa  in  C,  Miserere,  1  Offert,  u.  Vesper- 
Ps.  12  Fug,  n.  1  Praelud. 

2  Messen  in  Bd.  u.  Cd.,  1  Graduale  im 
Ms.  P.  f.  4  Stirn,  mit  Instr.  [Musikfr. 
Wien. 

Requiem  a  4  v.  2  V.  et  Org.  P.  Ms. 
[Leipz.  Thom. 

Sancti  et  justi  in  Dno.  4  v.  2  V.  et  org. 
P.  Ms.     [Leipz.  Thom. 

Estote  fortis  in  hello,  4  v.  3  Violes, 
3  Trombon.  Violone  et  Org.  P.  Ms. 
[Leipz.  Thom. 

Venite  adoremus  4  v.  2  V.  Va.  Org. 
P.  Ms.     [Leipz.  Thom. 

5  Mottet,  ä  4  voc.  Ms.  P.     [B.  Lpz. 

Laudate  Dnum.  4  v.  c.  instr.  Ms.  P. 
[Miüich.  Hofk. 

In  Kremsmünster  einige  Messen. 

Missa  4  voc.  Ms.  Stb.    [Münch.  Hofk.  3. 

3  geistl.  4  st.  Gesge.  mit  Orgel.    [B.  M. 
3  vollst.  Messen  und  3  Vokal -Messen 

[Göttweih.  Ferner  7  Graduale.  2  Alma 
redemptor.  1  Salve  regina.  2  Asperges. 
1  Te  Deum.  Hymni  et  Responsoriae. 
20  Off  ertönen,  meistens  4  st. 

Im  Stifte  Kloster  Neuhurg :  13  Messen, 
3  Litaneien,  38  Graduale  u.  Offertorien, 
1  Te  Deum,  1  Requiem,  1  Veni  sancte, 
19  Hjminen,  1  Salve,  5  Regina  coeli, 
8  Alma. 

Aria:  Wie  toben  nicht  des  Meeres 
Wogen,  mit  Orch.  M.  16145.  P.  [Hofb. 
Wien. 

Sinngedichte  bey  der  Durchreise  der 
Ksl.  Majestäten,  gesungen  im  Kloster  zu 
Mölck  den  21/1  1765.  V.  Autogr.  [Hofb. 
Wien  16451. 

Ms.  B.  B.  485.  Concertino  per  Cemb. 
V.  Va.  B.   2  Corni  in  Es.  Stb. 

Qiüntuor  p.  3  Violons,  A.  et  B.  cont. 
1  fuge  ä  4  Sujets .  .  .  Vienne,  au  bureau 
d'arts.  5  Stb.  fol.     [B.  B.     B.  Wagener. 

op.  2.  Six  Quatuors  en  fugiies  ä  2  V. 
Va.  et  Vcl.  Berlin,  Hrnnmel."  4  Stb. 
[Berlin  K.  H.  Musikfr.  Wien.  B.  Wage- 
ner.    B.  Joach.     br.  Mus. 

op.  20.  Sei  Quartetti  con  fughe  per 
diversi  stromenti.  Vien.,  Artaria.  4  Stb. 
Nr.  1  u.  2  für  2  V.  Va.  Vcl.,  die  anderen 
f.  1  V.,  2  Violen  u.  Vcl.  [B.  Wagener. 
Musikfr.  Wien. 

op.  21.  6  Quatuors  p.  2  V.  A.  et  Vcl. 
Vien.  Bureau.  4  Stb.  [B.  M.  B.  Wagener. 
Musikfr.  Wien. 

Trois  Senates  a  2  Choeur,  Savoir 
/.  Choeur:  2  Viol.  Alto  et  Basso,  //. 
Chneur:  2  Viol.  Alto  et  Basso.  Viefie, 
Bureau  d'Arts  8  Stb.  [B.  B.  B.  Wagener. 
Musikfr.  Wien, 

Quatour  p.   le   Clavec.    ou    fortepiano, 


Albrechtsberger. 


95 


Albrechtsberger. 


2  violons  et  Basse.  Vienne,  Hoffmeister. 
4  Stb.  querfol.  u.  hoch  fol.  [B.B.  Dresd. 
Mus.  Mailand  Cons.  Musikfr.  "Wien. 
Schwerin  F. 

2  Sonatas  (or  Quartetts)  for  stringed 
instr.  P.  1782.  Ms.  1951.     [R.  C  of.  Mus. 

Six  Fugues  en  forme  de  Quatuors  pour 
2  V.  Alto  et  Vcl.  Offenb.,  Andre.  1  vol. 
Part.  gr.  80.  [B.B.  B.  M.  Bnissel. 
B.  Lpzg. 

Six  Trios  concertans  p.  Violon,  Viola 
et  Vcl.  op.  9.  Offenb.  Andre.  3  Stb.  fol. 
[ß.  B.     B.  Wagener. 

3  Duos  instructives  p.  V.  et  Vcl.  2  liv. 
Lpz.,  Hoffmeister  &  Kühnel.  2  Stb. 
[B.  Wagener.     Dresd.  1.  liv. 

XII  Fugen  für  die  Orgel  oder  das  Pfte., 
Herrn  Abbe  Maximil.  Stadler  Hochwürden 
zugeeignet  vom  Verleger.  I.  Werk.  Wien 
bei  Cappi  et  Czerny,  lang  4".  27  S. 
[B.  Wagener. 

—  Mit  französischejn  Titel:  Berlin  und 
Amsterdam,  Hummel.  [B.  Kgsbg.  Dresd. 
Mus.     Amst.     br.  Mus.     Schwerin  F.,  Ms. 

12  neue  leichte  Praeludien,  nur  mit  3 
oder  4  Registern  zu  spielen,  op.  2.  Lpz., 
Kühnel.  Wien,  Artaria  &  Co.  [Musikfr. 
Wien.  Mailand  Cons.  B.  B :  Wien,  Ver- 
lag des  Hoftheaters  (Weigl).  qufol.  Dresd. 
B,  Wagener. 

12  Pi'eludes  et  une  fugue  pour  le  Cla- 
vecin  ou  l'Orgue.  Op.  3.  Amsterdam,  J. 
S.  Hummel.  17  S.  [B.  B.  B.  Wagener. 
Hofb.  Wien  im  Ms.  Schwerin  F. ,  Ms. 

Musikfr.  Wien. 

Fugha  per  Organe  o  Clavicembalo.  Op.  4. 
Cdur.  Bronsvic  nel  Magazino.  qufol. 
[SchwerinF.  Musikfr. Wien.  B. Wagener. 
br.  Mus. 

—  2.  ediz.  Vienna,  Cappi  e  Co.  qu40. 
[B.  B.     ß.  Wagener. 

Fuga  sopra  11  Thema  do  re  mi  fa  sol 
la  per  il  Clavicembalo  o  1' Organe  com- 
posta.  Op.  5.  Vien.,  Cappi  e  Comp.  (1791) 
4  S.  [ß.  Wagener.  B.  M:  Vien.,  Artaria. 
Dresd.  Mus.     br.  Mus.     Musikfr.  Wien. 

6  Fughe  e  Preludie  per  il  Clavic.  Vien. 
1791.     [B.  Lpz.     br.  Mus. 

VI  Fugen  u.  Praeludien  für  Pfte.  oder 
Orgel  verfasst.  6.  Werk.  2.  Auflage. 
Wien  bei  Johann  Cappi  qu40. ,  15  S. 
[B.  Wagener.     B.  M.     br.  Mus. 

—  Vienna,  Artaria.  [Mailand  Cons. 
Dresd.  Mus.     B.  B.     Musikfr.  Wien. 

Sei  fughe  per  Torgano  o  clavic.  op.  7. 
Vien.,  Ai-taria  e  Co.;  quer  fol.  [B.  B.  B.  M. 
Musikfr.  Wien. 

—  Ausg.  in  Braimschweig.  [besafs 
Schletterer. 

Sei  Fughe  per  1' Organe  o  Clavicembalo. 


Op.  8.  Vienna,  Artaria  et  Comp.  qu4<', 
13  S.  [Bnissel.  ß.  M.  B.  B.  Brüss. 
Cons.     Musikfr.  Wien. 

VI  Fughe  coUe  cadenze  per  l'organo, 
0  forte-piano.  op.  9.  Vien.,  T.  Mollo  e  C. 
quer  fol.  [B.  B.  B.  Wagener.  Musüfr. 
Wien. 

6  fugues  p.  les  orgues  ou  le  Pfte.  Oeuv. 

10.  Vien.  au  bureau  d'arts  .  . .  quer  fol. 
[B.  B.  B.  Wagener:  Vien.,  Haslinger. 
Bi-üssel.     br.  Mus.     Musikfr.  Wien. 

Sei  fuge  per  il  Cla\dc.  o  Organo.  op.  11. 
Vienna,  Gio.  Cappi.  quer  fol.  [B.  B. 
Brüssel.     Musikfr.  Wien. . 

Sechs    Fugen    für    Pfte.    oder    Orgel. 

11.  Werk.  2.  Aufl.  Wien,  Cappi  &  Co. 
qu40.  17  S.     [B.  Wagener.     br.  Mus. 

6  Praeludien  f.  d.  Orgel  od.  d.  Pfte. 
op.  12.  Wien,  Comptoiis.  (3  Hefte  zu 
je  6  Praeludien  a  13  S.)  [B.B.  niu- 
2  Hefte.  B.  Wagener.  Dresd.  Brüssel 
Heft  1.  2.     Musikfr.  Wien. 

—  Wien,  Riedl.  [Brüssel,  Heft  2.  br. 
Mus.  Heft  2. 

Six  Preludes  et  Fugues  pour  1' Organo 
ou  Pfte.  Op.  15.  Vienne,  Aat.  Diabelli 
et  Comp.  22  S.     [B.  Wagener. 

Six  Fugues  pour  l'Orgue  ou  Pfte.  Oeuv. 
16  posth.  Vienne,  DiabeDi  et  Co.  15  S. 
[B.  B.     B.  Wagener.     Musikfr.  Wien. 

—  Vien.,  Cappi  &  Diabelli.     [Dresd. 
Six   Fugues   poiir   le  Pfte.    ou  l'Orgue. 

Op.  17.  Vienne,  S.  A.  Steiner  et  Comp. 
16  S.  [B.  Wagener.  br.  Mus.  MusiMr. 
Wien. 

—  Vien.  et  Pesth,  bureau  d'mdustr. 
[B.  B.     Dresd. 

6  Fughues  p.  le  Pfte.  ou  l'orgue.  18mö 
et  dernier  oeuvr.  Vien.,  Cappi  et  Co. 
15  S.  (1  Fuge  sur  la  parole  Caffe  u.  2 
im  plagalen  Ton.)  [B.  Wageuer.  Musikfr. 
Wien. 

Tre  Fughe  per  l'organo  o  Pfte.  in  occa- 
sione  delle  feste  di  Pasqua,  comp. . .  op.  21. 
Vienna,  Artaria  e  Co.  qu4''.  9  S.  [B. 
Wagener.     Bnissel.     br.  Mus. 

Six  Preludes  et  fugues  pour  le  Clavecin 
ou  Pfte.  ded.  Joseph  Noble  de  Fürnberg, 
Lieut.  Colon,  et  Maitre  de  Post.  Vienne 
chez  Louis  Maisch.  22  S.     [B.  Wagener. 

—  Vienne, Magazin  [B.B.    MaUand  Cons. 
Preludes   et  fugue    pour   le   Pfte.    a  4 

mains,  ded.  Frany.  deCerini.  B-dur.  Vienne, 
S.  A.  Steiner  et  Co.  qu40.  11  S.  [B.  B. 
B.  Wagener.     br.  Mus. 

Fuga  a  4  ms.  per  l'organo  .  .  .  dedic.  al 
Fred.  Starke.  Vienna,  Artaria  «&  C.  4P. 
[B.B. 

—  Vien.,  G.  Trag.    [B.  Wa!gener,  Kopie. 
44  Versetten  oder  kurze  Vorspiele  für 


Albrici,  Bartolomeo. 


96 


Albrici,  Vincenzo. 


die  Orgel  oder  Fortepia.  komponirt.  Wien 
bei  Cappi  u.  Co.  qu.4P.  9  S.  [B.  Wageuer. 
Musikfr.  Wien. 

50  Yersetteu  u.  8  Fugen  für  die  Orgel 
componirt  (aus  dessen  Nachlasse.)  Wien, 
Tobias  Haslinger.  I.  Abtheil.  Moll-Ton- 
arten. 23  S.  //.  Abtheü.  Dur-Tonarten. 
23  S.     [B.  Wagener. 

66  Cadeuze,  Versetti  et  fugae  in  den 
alten  8  Toni.  Ms.  16662.     [Hofb.  Wien. 

Fugha  per  Clavic.  Vien.  Artaria  &  Co. 
[B.M. 

Orgelfugen  in  Musikalische  Aehrenlese. 
1.  Bd.  Erfurt,  Körner.  23  S.  [B.  Kgsbg. 
p.  70  Nr.  499. 

Fuga  in  Cd.  (Pfte.  od.  Orgel)  qufol. 
[Dresd.  Mus. 

12  Fugues  p.  cl,  u.  18  fug-ues  in  Far- 
renc's  Tresor  Livr.  10.  u.  14.  Aus  op.  1. 
4.  6.  8.  10.  11.  16.  u.  17.  [Brüss.Cons. 
B.M. 

"Vni  toni  ecclesiastici.  Ms.  49  Bll.  — 
Praeludien  und  Fugen.  Ms.  64  Bll.  — 
Septimen-,  Oetaven-  undDecimen-Sprönge. 
Ms.     [Hofb.  Wien. 

Clavier-Schule  für  Anfänger.  Wien, 
Artaria.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

Autogr.  B.  B.  Canons  verschiedener 
Komponisten  und  das  Poiirait  A.'s. 

Mss.  in  B.  B. 

—  481.     8  Toni  eccles.  per  org. 

—  482.     Preludj  per  org. 

—  483.     Praelud.  u.  Fugen,  1—4. 

—  484.     12  Fugues.  fol."  u.  Ms.  194. 

—  486.  Sonate  I.  —  VI  da,  per  ü 
Cla\'i-Cemb. 

—  150  in  K.  p.  1.  4.  7.     8  Fug. 
Themat.    Verzeichnis    seiner    Kompos., 

angefertigt  von  AI.  Fuchs  1838.  Ms.  4*^, 
97.     [B.  B. 

Komposit.  in  neuen  Ausg.  siehe  Eituer  2. 
u.  9.  Bd.  M.  f.  M. 

Kirnberger:  3  Fugen,  davon  1  von  A. 
6  Duos  f.  V.  u.  Vcl,  Hbg.  1876   Pohle. 

Im  Ecclesiasticon  Nr.  40  ein  geistl. 
mehrstim.  Gesang. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  ist 
aufserordeutlich  reichhaltig  an  Quintetten, 
Quartetten,  Trios,  Duos  etc.  für  Streich- 
instramente, ebenso  an  Fugen  und  anderen 
Orgelkompositiouen ,  doch  die  Kataloge 
sind  so  ungenau  imd  kurz  in  Angabe  der 
Titel,  dass  eine  genaue  Angabe  danach 
nicht  möglich  ist.  Was  irgendwie  er- 
kennbar ist  habe  ich  in  das  Verz.  auf- 
genommen. 

Albrici,  Bartolomeo,  Bruder 
des  Vincenzo,  war  vor  1663  Or- 
ganist an  der  Hofkirche  in  Dresden 


und  erhielt  in  genanntem  Jahre 
seinen  Abschied  (s.  Staatsarchiv. 
Fürstenau  2  a,  136).  Er  ging  in 
Gesellschaft  seines  Bruders  Vin- 
cenzo nach  England  und  beide 
wurden  1664  als  Komponisten  a/d. 
Kgl.  Kapelle  in  London  mit  zu- 
sammen 200  ü^  Gehalt  angestellt. 
In  den  Jahren  1666/67  werden  sie 
noch  in  den  Listen  genannt  (Nagel 
1,  51.  57).  2  it.  Cantaten  f.  Sopr. 
m.  B.  in  Ms.  1037  Dres.  Mus. 

Albrici,  Vincenzo,  Bruder  des 
Bartolomeo,  geb.  26.  Juni  1631  zu 
Eom,  gest.  1690  zu  Prag.  Die 
Königin  Christine  brachte  ihn  um 
1650  mit  nach  Stralsund.  1654 
kam  er  in  kurf.  sächsische  Dienste 
an  die  Privatkapelle  des  Kron- 
prinzen (Fürstenau  1,  76).  1662 
wird  er  Kapellmeister  genannt 
(ib.  2a,  11).  1663  nimmt  er  nebst 
seinem  Bruder  den  Abschied  und 
geht  nach  England  (s.  Bartolomeo 
A.)  und  bleibt  dort  nachweislich 
bis  zum  Jahre  1667  (Nagel  1,  51. 
57).  Im  Sachs.  Staatsarchiv  finden 
sich  noch  folgende  Aktenstücke 
über     seine     Austellungen    u.  a. : 

1671  wird  er  mit  Familie  von 
Köln  a/Rh.  nach  Dresden  geholt. 
1673  erhält  er  einen  Pass  nach 
Berlin.  1677  als  Geschenk  einen 
goldenen  Becher.  1678  bittet  er 
den  Kurfürsten  um  ein  Kanonikat 
in  Köln  für  seinen  Sohn.  Von 
1680  ist  ein  Schreiben  vorhanden. 
Fürstenau  berichtet  noch:  1666 
(sie?)  war  er  als  Hofkapellmeister 
mit  1200  Thlr.  in  Dresden  an- 
gestellt. (Die  Jahreszahl  muss 
falsch  sein,  da  er  sich  1667  im 
März    noch    in    London    befand.) 

1672  quittiert  er  abermals  den 
Dienst  in  Dresden.  1676  ist  er 
wieder  als  sächs.  Kapellmeister 
verzeichnet.  1680  war  sein  Gehalt 
auf  1000  Thlr.  gesunken.    Er  nahm 


Albrici,  Vincenzo. 


97 


Alcarotto, 


seinen  Abschied  und  wurde  Or- 
ganist a/d.  Thomaskirche  in  Leipzig. 
1682  findet  man  ihn  zu  Prag  als 
Musikdirektor  a/d.  Kirche  St.  Au- 
gustin (Fürstenau  1,  92.  97.  100. 
2  a,  143). 

Von  seinen  Werken  lassen  sich 
nachweisen: 

Hofbibl.  Wien,  Ms.  1)  Te  Deuin  zu 
2  Chören  u.  Orch.  (auch  iu  Darmst.) 
2)  Samlg.  Kiesewetter:  Te  Deum  5  voc. 
c.  orch. 

Dresd.  kathol.  Kirche:  Missa  5  voc.  c. 
2  V.  Va.  Ob.  Tromh.  Timp.  ed  org.  P.  u.  St. 

Dresd.  Mus. :  Messa  3  voc.  c.  stroin.  P. 
Ms.  gez.  mit  S.  E.  S.  C.  M.  --  Missa  5  voc. 
4  Trombe,  5  istrom.  ed  org.  (Kyrie,  Gloria, 
Credo).     Ms.  A.  1  d.  41  BU.  P. 

—  19  Kirchenstücke.     P.  Ms. 

—  1037.  Italienische  Cantaten  f.  Sopr. 
mit  bez.  B.,  Ms.  des  17.  Jhs. ,  wahrsch. 
Autogr. 

Mss.  B.  B.  500.  18  Stb.  Te  Deum  8  voc. 

2  V.  4  Trombe  Timp.  e  B. 

—  501.  19  Cantaten  oder  Mot.  über 
lat.  Texte  für  Solo,  Chor  und  einige  Instr. 
Albrici  als  kuri.  Kapellm.  gez. 

Mss.  B.  Upsala^  teils  in  Tabulatur-Part., 
teils  in  ausgeschriebenen  Stirn:  39  geistl. 
Gesänge,  Mot.,  Psalm,  u.  a.  f.  Singst,  u. 
Instr.  mit  ital.  u.  deutsch.  Text. 

—  Sinfonia     a    6    piimo    tono    1654. 

3  V.  Va.  Viola  Basso.  Teorba.  Spinetto. 
Cemb.-Org.  4P. 

—  Sinfonia  a  2  V.  2  B.  4«.  —  Sonata 
ä  5:  2  V.  2  Trombetti,  Fag.  in  4«. 

Ms.  1270  br.  Mus.  in  einer  Samlg. 
B1.27b:  Non  so  se  l'hö  da  dire.  Ms.  1501 
br.  Mus.  in  einer  Samlg.  Bl.  66  b  Manda 
i  nobüi  allori. 

Ms.  Darmst.:  Venite  omnes  gentes. 
2  C.  B.  c.  2  V.  Stb. 

In  Godbid  &  Playford's  Samlwk:  Scelta 
di  Canzonette  1679  zwei  Gesge:  DiCupido 
chi  fugge  und  Ninfe  vezzose,  ä  1  voce. 

Albus  Grallus,  siehe  Blancqocq. 

Albus,  Rev.  D.  Mathias,  wird 
1588  im  Diario  der  päpstHchen 
Kapelle  als  ein  schon  längere  Zeit 
im  Dienste  stehender  Sänger  be- 
zeichnet und  dem  Kapellmeister 
zu  Hilfe  beigegeben,  um  mehrfache 
Angelegenheiten  zu  ordnen.  (Haberl, 
Jahrb.  1891,  84.)  Nach  Baini  1, 
240    und   Straeten   6,   376    wurde 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon. 


er  schon  Ende  August  1565  pen- 
sioniert {?). 

Albutio  da  Milano,  M.,  Joannes 
Jacobo,  ein  Lautenist,  von  dem 
sich  Lautenstücke  in  CasteKono's 
Lautenbuch  von  1536,  in  Phalese's 
Hortus  Musarum  von  1552  (ein 
teilweiser  Nachdruck)  und  in  Fi'an- 
cesco  da  Milano's  Intabolatura  von 
1563  befinden. 

Alcaini ,  Uiorgio  Griacoiiio 
(nicht  Giuseppe),  Hofmusikus  und 
Bassist  an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen, verzeichnet  am  10.  Sept.  1655 
mit  993  fl.  Gehalt;  wird  Mitte 
1657  entlassen.  Er  ist  auch  der 
Dichter  des  Operntextes  L'Oronte, 
komp.  von  Kerl,  Textb.  B.  M.  In 
Hambg.  komp,  Theile  1678  den- 
selben Text.  (Eudhart  38.)  Ber- 
tolotti  p.  108  teilt  einen  Brief  vom 
20/9  1656  aus  München  mit,  be- 
gleitet von  Kompositionen  an  den 
Herzog  von  Mantua.  Da  Bertolotti 
sein  Namens -Autogr.  mitteilt,  so 
heilst  er  nicht  Giuseppe.,  sondern 
Qiacomo.  Am  1.  April  1664  tritt 
ein  Bassist  Giacomo  Alcaini  in  die 
Ksl.  Hofkapelle  mit  60  fl.  Gehalt 
monatl.  ein  (KöcheM),  der  jeden- 
falls derselbe  ist. 

Alcalä,  GrioTaiini  Andrea,  aus 
Sapino,  lebte  in  Neapel  als  Priester 
und  wird  von  Cerreto  in  pratt. 
musica  1601  p.  302  ff.  als  ver- 
storbener und  ausgezeichneter  Kom- 
ponist erwähnt.  In  den  Motetten 
von  1547  von  Giov.  Giac.  Lucario 
befindet  sich  p.  33  die  Motette 
„Alma  redemptoris  mater",  4  voc, 
mit  Alcala  gez. 

Alcalä,  Sebastiane  (1%  war  um 
1556  Tenorist  in  der  Kapelle  Ks. 
Karl  Y.  (Straeten  7,  362.) 

Alcarotto  (Alcaroti,  Alcharotto), 
Griovanni  Francesco,  geb.  zu  No- 
varra  gegen  1536,  war  Organist 
an  der  Kirche  in  Como. 


Alcock,  John. 


98 


Alcock,  John. 


Lamentationes  Jeremiae,  cum  Respon- 
soriis  Antiphonis  et  Cantico  Zachariae, 
Psaknoque  Miserere.  Editae  ä . . .  5  voc. 
Mediolani  1570  (ohne  Verleger)  5  Stb.  kl. 
4P.     [ß.  B.  fehlt  A.  u.  ö«».     Rostock:  5^s, 

B  1.  lib.  de  Madrigal!  a  5  et  6  voci. 
. .  Yen.  1567  Gardauo.  6  Stb.  qu40.  29 
Nm.     [Verona  S.  f.:  6». 

H  2.  lib.  di  Madrigali  a  5  et  a  6  voci, 
con  2  Dialoghi  a  8 . . .  Yen.  1569  Gar- 
dano.  6  Stb.  qu40.  26  Nm.  [B.  M.  — 
Verona  S.  f:  C. 

Alcock,  Doct.  John,  geb.  11.  April 
1715  zu  London,  gest.  im  März 
1806  zu  Close,  Lichfield.  Chor- 
knabe an  St.  Paul,  wurde  dann 
Schüler  von  Stanley,  1731  Organist 
an  den  Kirchen  Allhallo ws  und 
St.  Andrew,  Holborn,  1735  an  St. 
Andrew  in  PJymouth,  1742  an 
St.  Lawrencekirche  in  Reading, 
1749  Chordirektor  an  der  Kathe- 
drale in  Lichfield.  (Im  Druck 
von  1750  bez.  er  sich  als  „late  Or- 
ganist of  Reading".)  Am  6.  Juni 
1755  erwarb  er  sich  zu  Oxford 
den  Grad  eines  Baccalaureus  und 
1761  den  eines  Dr.  der  Musik. 
1760  gab  er  den  Posten  eines 
Chordirektors  auf  und  blieb  nur 
Yikar.     (Grove.  Stephen.) 

Von  seinen  «zahlreichen  Kompo- 
sitionen haben  sich  noch  erhalten: 

26  select  Anthems  in  score,  a  burial 
Service  for  four  voices,  and  part  of  the 
last  verse  of  the  150 th  Psahn,  in  latin, 
for  8  voices,  with  instramental  accompani- 
ments.  London  1771.  fol.  21  Stb.  [R.  C 
of  Mus.  52.     br.  Mus. 

9  Anthems  komp.  von  1773—76.  [R.  C. 
of  Mus.  54. 

6  new  Anthems  for  2,  3  and  4  voic, 
with  two  hautb.  'and  a  Bassoon,  and 
figured  for  the  organ.  Von  Alcock  sen. 
und  junior.  London,  Bland  &  "Weller. 
fol.     [br.  Mus. 

A  morning  &  evening  Service,  consisting 
of  a  Te  Deum,  Jubilate,  Kyrie,  Nicene, 
Magnif.',  &  Nunc  dimittis  for  3,  4,  5  &  6 
V.  Lond.  1753.  kl.  fol.  [Glasgow,  br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus. 

Miserere  or  the  51th  Ps.  in  Latin  for 
4  voic.  Lichfield,  London.  1771.  fol. 
[br.  Mus. 


Te  Deum  in  D.  Part,  im  Autogr.  foL 
[Antiq.  Reeves. 

Ms.  Oxford  Christ  church  1  Service  in 
Em.  zu  3 — 6  Stim.,  ohne  Vornamen. 

Siehe  Tippelt  (G.)  The  Crimean  Anthem 
(1855). 

Siehe  Westrop  (E.  J.)  The  Antiphonal 
(1850).     [br.  Mus. 

The  harmony  of  Sion,  or  a  collection 
of  . . .  Psalm  tuues  . . .  for  4  voic.  Ta 
which  are  added,  Nine . . .  Hymns,  and 
a  chant .  . .  The  Contra-tenor,  Tenor  and 
Bass  parts  composed  by  Dr. . . .  the  whole 
selected  by  F.  Roome  . .  .  Load.,  for  the 
Editor.  8".  [br.  Mus.  Eine  2te  Ausg. 
erschien  Lond.  by  Walker. 

Psalmody :  or  a  collect,  of  Psalm  tunes . . . 
with  several  festival  Hymns . .  set . .  for 
1,  2,  3  and  4  voic  . . .  to  which  are  added 
Canons  for  3,  4,  5  and  6  voic,  with  a 
Thorougli-B.  Printed  for  the  author.  qu4P, 
[br.  Mus. 

The  harmony  of  Jeinisalem,  being  a 
collection  of  106  Ps.  &  Hymns  in  score, 
the  melodies  by  John  Alcock,  Brotvn, 
Calah,  FlacJiton^  Handel,  Harrington,. 
Heighington,  Heivitt^  Jackson,  Madan, 
Marsh,  Mather,  Riley,  Selby,  Sivims .  . , 
Harmoniezed  by  .  .  .  Selected  by  F.  Roome. 
Printed  for  the  Editor.  Lond.  1801.  (En- 
graved  by  E.  Riley.)     8°.     [br.  Mus. 

12  english  songs,  with  a  recitativo  & 
duet  out  of  the  opera  of  Rosamond .  . . 
Lond.     40.     [br.  Mus. 

The  golden  ode,  for  2  v.  (Lond.)  kl.  fol. 
[br.  Mus. 

Harmonia  festi;  or  a  coUect.  of  canons, 
cheerful  &  serious  glees,  &  catches  for  4 
&  5  V.  Lichfield  1791.  qufol.  [Glasgow. 
br.  Mus. 

6  Canzanets  or  Glees  in  3  p.  qufol. 
[Antiq.  Reeves. 

Celinda,  when  I  vlew  that  face.  A  song, 
Lond.     fol.     [br.  Mus. 

1  Glee  in  ITullah's  The  singer's  library 
of  concerted  Music.     Nr.  71.     [br.  Mus. 

In  Longman  &  Broderip's  collect,  of 
Catches  1  Glee  zu  4  St.,  Bd.  3   Nr.  218. 

In  John  Bland's  Smlwk:  4  Gesge.  In 
H.  Row.  Bishop's  collect,  of  Glees  1  Nr. 
[B.  B.    br.  Mus. 

In  Catch-  Club  3,  Bd.  1,  2  Gesge,  — 
in  Catch  Club  1,  2.  TeU,  1  Gesg. 

In  Amüsement  1791  Glees  u.  a.  [br.  Mus. 

2  Gesänge  in  neuen  Ausg.   (Eitner  2). 

6  Concertos  in  7  parts  for  4  V.  a  Tenor 
a  Vcl.  &  a  Tourough  B.  for  the  Harpsich. 
London  1750  Author.  7  Stb.  [B.  Hljg.  VcL 
fehlt. 


Alcock,  John,  jun. 


99 


Alday,  Taine. 


10  Volunfaries  for  tlie  organ  or  harps. 
book  1,  qufol.    33  Seit.   London.    Thomp- 
son.   [Antiq.  Liepni.  1896.  —  Ant.  Eeeves. 
8  easy  voluntaries  for  the  organ.   Lond. 
(jufol.     [br.  Mus. 

Six  easy  solos  for  the  german  flute  or 
V.     Lond.     qufol.     [br.  Mus. 

6  Suites  of  easy  lessons  for  the  hai-ps. 
or  spinnet  with  a  trompet  piece . . .  Lond. 
1741  for  the  author.  qufol.  32  S.  im 
Stich,  [br.  Mus.  defekt.  —  B.  Wagener: 
Lond.  1741  Walsh.  —  Leo  Liepm.  besafs 
es  1896  mit  der  Adresse :  for  the  author. 
Alcock,  John,  junior,  Sohn  des 
Doctor  A.,  geb.  1740,  wahrschein- 
lich in  Plymouth,  gest.  30.  März 
1791  zu  Walsall,  51  Jahr  alt. 
Schüler  seines  Vaters,  dann  Or- 
ganist an  St.  Mary  Magdalen  a/d. 
Singschule  zu  Newark-on-Trent 
von  1758  —  68.  Im  JuB  1766 
wurde  er  in  Oxford  Baccalaur. 
und  circa  1773  Organist  in  Wal- 
sall (Stephens).  Das  br.  Mus.  be- 
sitzt von  ihm: 

A  coUection  of  Anthems  for . .  Christ- 
mas, Easter  and  Whitsuntide,  with  a 
Hymn  for  the  Nati\äty  and  a  Christmas 
Carol.     Lond.,  C.  &  S.  Thompson,     fol. 

Anthem  for  the  New  Year  for  1,  2,  3 
&  4  voic.    Lond.,   Longman,  Lukey  &  Co. 

8  Anthems  in  Einzeldnicken  von  1773 
bis  76.     Lond.     [R.  C.  of  Mus. 

Einige  Anthems  in  seines  Vaters  6  new 
Anthems  for  2,  3  and  4  voices. 

Parochial  harmony,  or  a  collection  of 
divine  music  in  score.  .  Lond.  1777.  F. 
Eoome.     fol. 

A  Cantata  &  6  songs.  Lond.  (1770?)  fol. 

Dämon  and  Pastora.  A  new  song. 
Lond.,  R.  Falkener.  fol.  und  der  Song- 
The  Mince  Pye,  ib. 

Venus  &  Bacchus.  A  2  part  songs. 
Lond.,  printed  L[ongmann],  L[ukey].  In 
2  Ausg. 

Take  those  lips  away.     A  2  part  song.- 
Lond.,  Falkener.     fol. 

Let  nie  sink  to  the  regions  of  shade. 
A  favorite  elegy.     (Lond.)     fol. 

Sincetime  &experience  (asong.  Lond.)  fol. 

Six  Canzonets  or  Glees  in  3  parts.,  Lond. 
Longmam,  Lukey  &  Co.  [br.Mus.  in  2  Ausg. 

3  Sonatas  for  2  V.  &  a  Vcl.  Lond.  fol. 

A  favorite  Rondo  for  the  harps.  or  Pfte. 
(Lond.)     C.  and  S.  T.[hompson]     fol. 

The  Chace,  a  favorite  lesson  for  the 
harps.  or  Pfte.     Lond.     fol. 


Alcock,  Philipi.  Im  Ms.  574, 
4  Stb.  16.  Jh.  br.  Mus.    1  Motette. 

Alcock,  William,  ein  Zeitge- 
nosse des  John  A.  jun.,  war  Orga- 
nist zu  Newcastle  und  wird  oft  mit 
John  A.  jun.  verwechselt.  (Stephen.) 

Alciüims  (Albinus)  Flaccus, 
ein  Theoretiker  und  Komponist, 
geb.  um  735,  gest.  19.  Mai  804, 
lebte  zu  York,  dann  als  Abt  zu* 
Canterbury  und  später  in  Tours  in 
Frankreich.  Das  Ms.  1285  der 
Stadtbibl.  in  Trier  enthält  eine  mit 
Neumen  notierte  Sequenz  mit  der 
Überschrift:  „Seq.  de  S.  Michaele, 
quam  Alcuin  composuit  Karolo 
Imperatori".  Eine  kleine  Abhand- 
lung „Musica",  abgedruckt  in 
Gerbert  1,  26,  handelt  über  die 
8  Kirchentöne,  nach  einem  Ms.  in 
der  Hofb.  Wien.  (Haberl,  Jahrb. 
1886,  3.)  Brarabach  in  „die  Musik- 
lit.  des  Mittelalters"  1883,  p.  5/6 
weist  die  Aechtheit  der  Abhandig. 
nach.  In  Bibl.  Vatican  Nr.  4162 
Ms.  Miscellan.  Bl.  53  obiger  Tralt. 
Ebendort  Nr.  4162  u.  4272  ein 
Fragment  „Diximus  et  jam  octo 
tonos",  Ms.  des  15.  Jhs.  (Fetis, 
Biographie.   Riemann  12  ff.  s.  Reg.) 

Alday,  eine  Musikerfamilie,  die 
sich  durch  mehrere  Generationen 
auszeichnete.  Der  Vater,  geb.  zu 
Perpignan  um  1737,  war  zuerst 
bei  einem  hohen  Herrn  Sekretär 
und  bereiste  mit  demselben  Italien. 
Er  zeichnete  sich  als  Mandolinen- 
spieler aus,  Hefs  sich  später  in 
Avignon  nieder,  wo  er  sich  ver- 
heiratete, und  dann  in  Paris,  wo 
er  sich  durch  Musikunterricht  er- 
nährte.    Er  hatte  2  Söhne: 

Alday,  genannt  Taine,  geb.  um 
1763,  trat  schon  mit  8  Jahren 
im  Concert  spirituel  in  Paris  als 
Mandolinist  auf,  später  bildete  er 
sich  als  Violinist  aus  und  zeigte 
sich  auch  als  gewandter  Komponist 


Alday,  F. 


100 


Aldlielm. 


in  Sinfonien  concertantes  und  Solo- 
sacheu,  von  denen  nach  Fetis 
mehrere  in  Paris  gedruckt  wurden. 
Um  1795  liefs  er  sich  in  Lyon 
nieder  und  errichtete  dort  eine 
Musikalienhandlung.  Fetis  verz. 
noch  1  Quartett  (Paris,  Pleyel)  und 
eine  „Methode  de  Violon",  die  in 
mehreren  Auflagen  erschienen  sein 
•  soll.  Nachweisen  kann  ich  nur: 
1.  Concerto  per  il  Yiolino  con 
accompagn.  Paris  chez  Bailleux. 
Stb.  [Musikfr.  Wien].  Ferner  „VI 
airs  varios  p.  le  Y.  et  B."  von 
Alday  l'aine  et  Cartier.  Ms.  in 
kl.  fol.,  welches  Liepmannssohn  aus- 
bot.    Sein  jüngerer  Bruder 

Alday,  F.,  gen.  le  jeuue,  war 

ebenfalls  Violinist  und  als  Virtuose 
bedeutender  als  sein  älterer  Bruder. 
Er  war  Schüler  Viotti's,  dessen 
Manieren  er  täuschend  annahm. 
1791  trat  er  im  Concert  spirituel 
in  Paris  auf,  ging  nach  England, 
wurde  1806  Musikdirektor  in  Edin- 
burgh und  scheint  auch  dort  ge- 
storben zu  sein.  Fetis  verz.  von  ihm 
4  Concerte  in  Paris  gedruckt,  Duos, . 
Trios  und  Variationen,  ebendort  ge- 
druckt.   Nachweisen  kann  ich  nur 

1.  Airs  varies  p.  "V.  avec  acc.  de  basse. 
Paris,  Irabault.     2  Stb.     [Paris  Nat. 

2.  Vingt-huit  Etudes  p.  le  V.  op.  4. 
(Baillot  dedic.)  Lps.,  Probst.  [Musikfr. 
Wien.     Mailand  Cons. 

3.  Im  Kat.  der  Bibl.  des  Cons.  zu  Mai- 
land ist  der  Jüngere  mit  J.  Alday  verz. 
Dort  aucb  eine  Komposition  der  Gebriider 
(Fratelli  Alday):  6  Duetti  facili  per  2  V. 
Torino,  Magrini. 

Das  br.  Mus.  besitzt  noch  von 
einem  Paul  Alday: 

A  grand  pastoral  oveiiure  . . .  for  the 
Pfte.  with  an  acc.  for  a  V.  &  Ycl.  (Lond. 
c.  1795.)    fol. 

Adelmus,  siehe  Aldhebn. 

Alderinus,  Cosmas  (Cos.  Aid. 
abgekürzt),  ein  Schweizer,  wie  er 
sich  selbst  nennt.  Nach  dem  unten 
beschriebenen  Ms.  lebte  er  um  1545 


in  Bern  und  wird  von  Apiarius 
in  dem  Vorworte  zu  Waunen- 
macher's  Biciuia  1553  als  ein  Ver- 
storbener erwähnt  (M.  f.  M.  8,  103.) 
Neuerdings  hat  Herr  Adolf  Thür- 
lings  in  der  Viertel].  8,  411  über 
A.  dokumentarische  Notizen  ver- 
öffentlicht, woraus  sich  ergiebt, 
dass  er  ein  Berner  Bürger  war, 
1536  zugeordneter  Schreiber  des 
Schaffners  von  Frienisberg  imd 
1538  die  Stelle  eines  Bauherren- 
schreibers bekleidete,  in  Bern  ein 
Haus  besafs  und  seit  1538  Mitglied 
des  grofsen  Kats  war.  Nach  dem 
schweizerischen  Lexikon  von  1747 
starb  er  1550.  Ebd.  p.  418  sein 
Autograph.  Ich  kenne  von  ihm: 
Ms.  F.  X.  5—9  in  Basel  4  Gesäuge  zu 
4  und  5  St.,  gez.  mit  „faciebat  ßerne 
Juni  1545"  und  dann  1546. 

1.  Nr.  24  Yeni  electa  mea,  5  v.  (in 
acta  Noe.) 

2.  Nr.  28.  Ispruck,  muss  ich  dich 
lassen  ist  mir  ein  schwerer  pin,  (4 st.), 
(Text  u.  Melodie  anders  als  in  dem  be- 
kannten Liede). 

3.  Nr.  32.  Da  Jakob  nun  das  kleid 
ansah,  mit  grofsen  schmei"tzen  er  da 
sprach,  4  st. 

4.  Nr.  35.  Ich  weifs  eine  stoltze 
Müllerin,  4  st. 

Ms.  4,  B.  Zw.,  6  Stb.  von  1534,  Nr.  101: 
Cum  rex  gloriae,  4  voc.  in  4'  Ä.btlg.  — 
Ms.  in  B.  K.  (Kat.  S.  52)  1  Motette.  In 
Ms.  940  B.  Proske  ein  Tonsatz. 

-Ferner  das  Drackwerk: 

Hymni  sacri  numero  LVII.  Quorum 
usus  in  ecclesia  esse  consuevit, . . ,  Bernae 
Nuithonum  in  Helvetiis  per  Math.  Api- 
arium  tj^pogr.  1553.  4  Stb.  kl.  qu4<'. 
[Proske  kompl.     Hofb.  AVien. 

In  alten  Smlwk.  befinden  sich  3  Lieder 
und  eine  3  teilige  Motette  (Eitner  1). 

Alderwelt,  L  . . .  A  . . .  yaii,  geb. 
gegen  1780  in  Rotterdam,  gab  nach 
Fetis  in  Rotterdam  Sonaten  u.  a. 
für  Klavier  heraus. 

Aldhelm  (Adelmus),  Angelsachse, 
zuerst  Mönch,  dann  705  Bischof 
von  Sherborne,  st.  20/5  709.  Dich- 
ter und  erfahrener  Musiker,  der 
viele    Gesänge    komponiert   haben 


Aldigei-j. 


101 


Aldrich,  Henry. 


soll.     Seine  Mitteilungen  über  ein  . 
in  England  befindliches  Orgelwerk 
lim    690,    siehe    M.  f.  M.    1,  131. 
Gerbert  4,  202.    Fetis.    Schäbiger 
1,  6. 

Aldig-erj  (Aldigiry,  Aldigieri), 
Domeiiico  und  Jakob.  Domenico 
diente  in  der  Mtinchener  HofkapeUe 
von  1568—1570  mit  180  fl.;  er 
war  wahrscheinlich  wie  Jakob 
Posaunist.  Jakob  trat  erst  1569 
ein  und  diente  mit  180  fl.  Gehalt 
bis  zum  Jahre  1580  und  wird 
darauf  beurlaubt  (Kreisarchiv). 

AldoYrandini,  ein  verstümmel- 
ter Autorname  statt  AldroYandini. 

Aldrich,  Bedford,  ein  Kom- 
ponist aus  dem  Anfange  des  18. 
Jhs.,  von  dem  bekannt  sind: 

How  happy  are  we  now  the  wind  is 
abaft:  a  2,  song.  (Lond.)  fol.  Dieser  Gesg. 
wurde  „Slinging  the  bowl"  genannt,  [br. 
Mus.  in  3  Ausg.  Cambridge  FW.  im 
Ms.  120,  ä  2  voc,  genannt  „Seafaring 
Song". 

The  not  night  (a  song,  begins:  As 
tiplingJohn.  Lond.  c.  1716.)  br.  Mus.  2  Ex. 

1  Gsg.  in  J.  Simpson's  Thesauras. 

Till  the  glasses  (Harry  the  Fifth).  Frag- 
lich ob  von  A.     Ms.  120  Cambridge  FW. 

Aldi'ich  (Aldridg,  Oldrig),  Henry 
(Dr.),  geb.  um  1647  zu  London, 
gest.  14.  Dez.  1710  zu  Oxford. 
1662  besuchte  er  die  Universität 
in  Oxford  und  wurde  1669  Magister 
der  Künste.  1681  Kanonikus  a/d. 
Christkirche  in  Oxford,  17/6  1689 
Dekan.  Neben  theologischen  schrift- 
stellerischen Arbeiten  war  er  auch 
Komponist.  (Hawkins  5, 9  mit  Portr. 
—  Burnej  6,  600  über  seine  Kompo-^ 
sitionen.  —  Grove.)  Von  seinen 
Kompositionen  kann  ich  nachweisen : 

0  praise  the  lord.  Ms.  1645  in  R.  C. 
of  Music.  Ein  anderes  Anthem  ebd.  „I 
am  well  pleased"  nach  Carissimi  bearbeitet. 
Steht  auch  in  Ms.  1648  u.  1652. 

God  is  cur  hope,  Anthem  in  Ms.  P. 
1648  ebd. 

God  is  our  hope  &  strength.  Anthem 
for  5  V.     (Lond.  1780?)     fol.     [br.  Mus. 

Hark   the  bonny    Christ  church  beUs. 


Lond.  fol.  [br.  Mus.  in  4  Ausg.  in  neueren 
Samlwken. 

Ms.  578,  Part.  br.  Mus. :  1  Anthem.  — 
Ms.  634  br.  Mus.  2  Songs  in  1  vol. 

10  geistl.  Gesänge  in  P.  Ms.  597  br. 
Mus.  —  6  Anthems  4—6  St.  Ms.  599. 
Part.  —  Ms.  Tudway  98,  1  Samlg.  Mot. 
mit  engl.  Text  von  Palestrina  u.  a. 

Die  Kirche  Ely  besitzt  im  Ms.  von  ihm 
28  Serv.  u.  Anthems,  siehe  den  Kat.  S.  12. 
In  Bd.  17  sechs  Anthems  in  P. 

3  Anthems  in  Boyce  Cathedr.  Mus. 
1760. 

Ms.  116,  eine  Orgelst,  zu  Anthems  in 
Cambridge  FW.  mit  4  Gesgen.  —  Ebd. 
Ms.  117  Nr.  465  der  Ps.  Out  of  the  deep, 
4  voc.  —  Ebd.  Ms.  118,  6  Catches. 

0.  Vorn.  Ms.  Oxford  Christ  church: 
30  Anthems  orig.  adapt.  3  conipiled  from 
1 — 6  V.  —  Ebendort  Mss.  mit  dem  Namen 
Oldrig  und  Aldrig:  2  Mot.,  2  Service  in 
A.  u.  F.,  1  Benidicite,  1  Te  Deum,  1  Can- 
tate,  3  einstim.  Gesänge,  3  Songs  mit 
Orchester,  Philomela  und  14  kleine 
Fancies  (Fantasien). 

Ms.  1643  in  E.  C.  of  Mus.  und  Ms. 
1644,  1648  die  Anthems:  Give  the  king 
und  God  is  our  hope.  Li  Ms.  476  ein 
Service  in  P. 

Out  of  the  deep.  Anthem.  [br.  Mus. 
Ms.  Tudway.  3.  Bd.  Gedruckt  in  P.  in 
Nr.  62  R.  C.  of  Mus. 

Dr.  A.  his  service  in  G.  (engraved  on 
Copper).     [Lond.  ?]     qufol.     [br.  Mus. 

In  Playford's  Pleasaut  Musical  Com- 
panion  von  1726  zwei  Catches. 

In  S.  Arnold's  Cathedral  music  1790: 
6  geistl.  und  2  weltl.  Gesänge. 

1  Anthem  in  Thomas  Williams  Har- 
moniae  coelestis  1780. 

1  Anthem  in  Joh.  Page's  Harnionia 
Sacra.    London  1800. 

In  Corri's  Select.  collect.  1788.  Bd.  3. 
S.  109  ein  Tonsatz. 

2  Catches  in  Longman  &  Broderip's 
coUect.     Bd.  1  Nr.  31  u.  49. 

In  Hilton's  Catch  that  Catch,  6.  Ausg. 
von  John  Toung  1720  ein  Gesg.,  steht 
schon  in  H.  Playford's  Ausg.  von  1701, 
dann  wieder  in  "Ausg.  1707  und  in  der 
10.  Aufl.  von  Johnson  1726  ediert.  Auch 
schon  im  Companio,  Nachtrag  1682  oder 
83  ist  er  unter  Aldrigde  vertreten. 

8  Gesänge  in   neuen   Ausg.  (Eitner  2). 

In  Oxford  bewahrt  man  15  Abhdlg.  über 
Musik  auf.  Siehe  Becker  1,  534  das 
Yerz. 

Seine  Bibhothek  nebst  seinen  Kompo» 
sitionen  im  Dnick  u.  Ms.  vermachte  er 
dem    Christ    church    College   in    Oxford. 


Aldricli,  Heary. 


102 


Aldrovandini. 


Einen  geschriebenen  Katalog  besitzt  das 
E.  C.  of  Mus.  Nr.  1984. 

Aldricli,  Henry,  ein  scheinbar 

jüngerer  Komponist  gleichen  Na- 
mens, der  am  Ende  des  18.  und 
Anfang  des  19.  Jhs.  in  London 
gelebt  haben  muss.  Das  br.  Mus. 
besitzt  von  ihm  nur  eine  Bearbei- 
tung von  TalKs'  Litanei,  betitelt: 
Talus'  Litany,  with  additions  by 
Dr.  Henry  Aldrich,  ed.  by  W. 
Crotch.  Lond.  1807.  Möglich  auch, 
dass  es  derselbe  Aldrich  v^^ie  der 
vorhergehende  ist  und  nur  die 
Ausgabe  erst  in  späterer  Zeit  ge- 
schah. 

Aldridge,  Jolin,  jun.,  gab  her- 
aus: 

A  first  set  of  6  Duets,  for  2  clarinets. 
Lond.  Part.  fol.  [R.  C.  of  Mus.]  Ob  er 
noch  ins  18.  Jh.  gehört  ist  fraglich. 

Aldrighetti  (Andrighetti),  An- 
tonio LodoTico,  geb.  22/10  1600 
zu  Padua,  gest.  24/8  1668  ebd., 
war  Prof.  des  Rechts  an  der  Uni- 
versität in  Padua  und  schrieb: 
Eaggualia  di  Parnasso  tra  la  musica 
e  la  poesia.  Padova  1620.  4<'. 
(nach  Forkel.) 

Aldrorandini,  Grinseppe  An- 
tonio Yincenzo,  (Fetis  u.  a.  fälsch- 
lich Aldovrandini)  geb.  gegen  1673 
zu  Bologna,  studierte  unter  Jacopo 
Ant.  Perti,  wurde  1695  Akademiker 
und  bekleidete  1702  das  Amt  eines 
Prinzen.  1703  nennt  er  sich 
„maestro  di  capella  di  onore  del 
Ser.  Duca  die  Mantova."  War  also 
nur  ein  Ehrentitel  und  kein  Amt. 
Vor  1711  muss  er  gest.  sein,  Fetis 
und  Clement  verzeichnen  1 1  Opern 
von  1696—1711.  (Busi  1,  130.) 
5  Oratorien  werden  von  ihm  an- 
gezeigt: La  guerra  in  cielo  1691, 
S.  Sigismondo  1691.  Gesü  nato 
1698,  L'Italia  humiliata  1698,  II 
doppio  martire  1706.  An  Opern: 
Cesare  in  Alessandria,  Napoli  1700. 
Semiramide,   Genua  1701.     Gl'In- 


ganni  amorosi,  Bologna  1690.  Amor 
torna,  Bol.  1698.  Fortezza  al  Ci- 
mento,  Yen.  1699.  Due  Auguste, 
Yen.  1700.  Tre  Rivali,  Bol.  1711. 
Bekannt  sind  nur: 

L'iucoronazione  di  Dario,  opera  in  3  atti 
1706.  Ms.  P.     [Mailand  Cons. 

II  Mitridate,  op.  in  3  atti,  Nap.  1706. 
Ms.  P.     [ib. 


Armonia  sacra  conceriata  in  Motetti 
a  2,  e  3  voci,  c.  Viol.  e  senza  op.  1. 
Bologna  1701  Mar.  Süvani.  7  Stb.  in  4". 
[B.  B.  fehlen  C.  A.  Bologna  Petr.  7  Stb. 
B.  N.  3  Stb.  Bologna  7  Stb.  u.  in  P. 
im  Ms. 

Cantate  a  voce  sola  c.  V. .  . .  op.  2. 
Bolog.  1701  Silvani.  Part.  qu40.  102  Bll. 
[Bologna. 

Concerti  sacri  a  voce  sola  c.  V. . .  op.  3. 
ib.  1703.    5  Stb.  40.     [Bologna. 

Concei-ti  a  2  V.  e  Vcl.  o  Tiorba . . . 
op.  4.  ib.  1703.     [ib. 

X  Sonate  a  3,  2  Y.  e  Vcl.  col  B.  per 
l'org. . .  op.  5.  ib  1706.     [ib. 


In  Manuscripten. 

Dresd.  kath.  Kirche.  Ms.  P.  u.  St.  Credo 
4  voci  c.  2  V.  Va.  ed.  org.  —  Magnificat 
c.  2  V.  Va.  ed  org. 

Mss.  Dresd.  Mus.  1  Messe  a  5  v.  con- 
certata  c.  ström.  P.  —  2  Credo  ä  4  v. 
c.  ström.  P.  Magnificat  a  4,  2  V.  Va. 
c.  Org.  ex  C.  Ms.  A  4,  21  BU.  P. 

Scena  buffa  della  Semiramide  (Sopr.  e 
B.  c.  ström.  (752).  Scena  buffa  del  Cesare 
in  Alessandri.  Mirena  e  Floro;  folgen 
noch  mehrere  andere  Scenen.  Ms.  B  752. 
[Dresd.  Mus. 

Mss.  B.  B.  450.  Samlbd.  Part.  4  Can- 
taten  mit  latein.  Text  f.  Solo  2  V,  u.  B. 
—  510.  Lamentationes  f.  Sopr.  mit  Y. 
u.  B. 

Ms!  Joachimsthal  53  (418)  Lamentazione 
ä  Canto  solo  c.  2  V.  e  B. 

Arien  im  Samlwk.  1724  von  Joh.  Ludw. 
Steiner  (s.  d.) 

Cantata:  Parti,  l'idolo  mio,  Sopr.  col 
Bc.     [litlusikfr.  Wien. 

Cantata,  Onda  chiara  chel  nel  rio,  per 
il  Sopr.  c.  accomp.  Ms.  46  in  Cambridge 
FW. 

3  Cantate  per  Contralto  col  Bc.  1.  Amor 
fin  dalle  fasce.  2.  Con  ingiusto  decreto. 
3.  Scherza  negli  oechi  il  riso.  Ms.  P. 
[Mailand  Cons. 

Ms.  Bologna:  Dixit  Dmis.,  4  v.  c.  Yio- 
üni    e    2    trombe ,     15/9    1710    Autogr. 


Aldus. 


103 


Aleotti,  Vittoria. 


(Busi  1,  132  bezweifelt  das  Autogr.  UDd 
die  Autorschaft  A.'s,  da  er  sicher  in  dieser 
Zeit  nicht  mehr  lebte.) 

—  9  Arie  e  Cantate  Kat.  198,  Bl.  61 
bis  79. 

—  Cantate  ed  arie  per  camera  e  per 
teatro  di  vari  compositori  della  fine  del 
secolo  XVII.    Auf  pag.  1 6  eine  Nr.  von  A. 

Mss.  des  Archivs  der  S.  Petroniokirche 
in  Bologna,  enthalten  1.  Laetatus  sum 
8  V.    2.  Sinfonie.    3.  Sonate  con  trombe. 

15  Airs  ä  voix  seule,  av.  Bc.  Ms.  qu8°. 
[Brüssel  Cons.  557. 

Lo  sdegno  il  rigore,  Ms.  1270  Bl.  32  b, 
[br.  Mus. 

In  Fagnani's  Samlwk.  von  1695,  1  Motet: 
0  popuH  ad  jubila. 

2  Sonaten  f.  Y.  und  Vol.  im  Samlwk. 
1700  a.     (Eituer  1.) 

Aldus,  Paulus,  um  1548  Männer- 
Altist  in  der  kurfürstl.  Kapelle  in 
Torgan,  jährlich  mit  24  Gld.  Gehalt. 
(Fürstenau  1,  9.) 

Aleaiius,  siehe  (xroote. 

Alectorius ,  Johannes ,  ein 
deutscher  Tonsetzer  des  16.  Jahrh., 
von  dem  sich  in  Rhau's  Samlwk. 
von  1539  1  ein  vierst.  Officium 
paschalis  befindet  (Eituer  1). 

Alef,  Johann,  Joseph,  Drucker 
in  Mainz  um  1783,  gab  eine 
Choralschule  heraus  (siehe  Choral). 

Alefs,  Johann,  Hofmusikus  an 
der  kurfürstl.  Kapelle  in  Bonu,  am 
17.  Aug.  1726  mit  300  Gld.  jährl. 
angestellt  (Thayer  1,  24). 

Alem,  Pierre  (1%  ein  Meder- 
länder  des  16.  Jhs.,  den  Cerreto 
1601  in  seiner  Pratica  musica, 
lib.  3,  p.  156  als  einen  bedeuten- 
den Künstler  erwähnt.  Er  soll  zu 
Neapel  noch  um  1601  gelebt  haben. 

(F  Alemhert ,    Jean  -  le  -  ßontl, 

Philosoph  und  Mathematiker,  geb. 
16.  Nov.  1717  zu  Paris,  gest.  29. 
Okt.  1783  ebd.  Er  war  Mitglied 
der  Akademien  zu  Paris  und  Berlin. 
In  den  Schriften  beider  Akademien 
befinden  sich  akustische  Abhand- 
lungen, die  man  im  Fetis  genau 
verzeiclmet   findet.     Sein   epoche- 


machendes   Werk   in   der  Theorie 
der  Musik  ist  betitelt: 

Elemens  de  musique,  theorique  et  prati- 
que,  suivant  les  principes  de  M.  Rameau, 
eclaircis,  developpes  et  simplifies(o.  Autor). 
Paris  1752,  chez  David,  Breton  et  Du- 
rand. 8".  XVI,  171  S.  u.  10  Taf.  [B.  Lpz. 
B.  B.  Dresd.  Bologna.  Lübeck. 
Bi-üssel.     br.  Mus.     Musikfr.  Wien. 

—  2.  ed.  augmentee  de  quelques  eclair- 
cissements.  Paris  1759  Jombert.  Lyon 
chez  J.-M.  Bruyset.  8".  171  S.  [B.  B. 
Bologna.    Lübeck.     B.  Lpz. 

—  Nouvelle  edition,  revue,  corrig.  et 
coDsiderabl.  augm.  (mit  dem  Autornamen). 
Lyon  1762  Brayset.  8".  236  S.  [B.  B. 
Bologna.  B.  M.  Dresd.  mus.  Brüssel. 
Amst.     br.  Mus. 

—  1766  Lyon,  ib.  36  u.  236  S.  [B.  M. 
Florenz.  Glasgow,  br.  Mus.  Musikfr. 
"Wien. 

—  1772  Lyon  ib.  [B.  B.  Florenz. 
Ferrara.     Glasgow,     br.  Mus. 

—  1779  ib.  [B.  B.  Neapel  Turch. 
Brüss.  Cons. 

—  Deutsch  von  Marpurg:  Herrn  d'Alem- 
berts  systematische  Einleitung  in  die  musi- 
kalische Setzkunst. . .  Leipzig,  1757  Breit- 
kopf 4°.  12  u.  136  S.  [Dresd.  Mus.  B.  B. 
B,  M.  Dresd.  Einsiedeln.  Klosterbib. 
zu  Beuron.    Bnissel.     Glasgow,     br.  Mus. 

Lettre  de  M.  d'Alembert  ä  M.  Rameau. 
(s.  1.)  120.  37  s.,  c.  1760,  über  Akustik. 
[Bologna  Kat.  1,  16. 

Alen,  William.  Im  Ms.  Peter- 
house  in  Cambridge  1  Motette. 

Aleotta,  Raffaela,  siehe  Ale- 
otti, Vittoria. 

Aleotti,  detto  Mazzone,  Cr . . . 
In  der  B.  D  ärmst,  eine  Sinfonia 
Dd.  im  Ms.  in  Stb.,  Zeit  unbekannt. 

Aleotti,  Vittoria  (Raffaela  Ale- 
otta), zweite  Tochter  des  berühmten 
Architekten  Giov.  Batt,  geb.  gegen 
1.570  in  Ferrara,  entwickelte  schon 
als  Kind  ein  hervorragendes  musi- 
kalisches Talent,  dass  sie  Aufsehen 
erregte.  Herculo  Pasquino  wurde 
ihr  Lehrer,  dann  ging  sie  zur 
weiteren  Ausbildung  in  das  Kloster 
zu  Yito,  fand  aber  an  dem  Kloster- 
leben so  grofsen  Gefallen,  dass  sie 
sich  einkleiden  liefs  u.  das  Ge- 
lübde   ablegte.     Der    Vater    liefs 


Alesii. 


104 


Alessandri. 


eine   Samlg.   Madrigale   Ton   ihrer 
Komposition  drucken: 

Ghirlanda  di  Madrigali  a  4  voci 
dl...  Ven.  1593  Giac.  Yincenti. 
4  Stb.  kl.  40.  21  Nrn.  Gedichte 
von  Guarini.  Dedic.  an  Hippolito 
Bentivoglio,  von  Gio.  Batt.  Aleotti 
d'Argenta,  Yenedig  16/6  93  ge- 
zeichnet. [B.  Weimar.  Bologna, 
bei  Yogel  1,  14  die  Dedic. 

Nun  treffen  wir  aber  in  der 
Bibl.  Kassels  auf  ein  anderes  "Werk 
einer  Äleotta^  mit  Vornamen  Kaffa- 
ela,  die  sich  als  Nonne  im  Kloster 
Yito  befand  und  in  der  Dedication 
Herculo  Pasquino  als  ihren  Lehrer 
angiebt.  Es  ist  kein  Zweifel,  dass 
wir  es  hier  mit  derselben  Kompo- 
nistin zu  thun  haben  und  lernen 
ihren  angenommenen  Klosternamen 
kennen,  während  der  Vater  ihren 
Mädchennamen  beibehielt.  Dass 
die  Veröffentlichung  in  demselben 
Jahre  geschah,  unter  verschiedenen 
Namen,  wirft  ein  Streiflicht  auf 
den  Zwiespalt  zwischen  Vater  und 
Tochter.  Lorenzo  Agnelli  (s.  d.) 
widmet  ihr  1638  seine  Motetten, 
sie  war  damals  Priorin  des  Klosters 
Vito,  und  nennt  sie  „Sigra.  Donna 
Kaffaela  Aleotti  Ferarese  meri- 
tissima,  Priora  nel  monasterio  di 
S.  Vito  in  Perrara,  legiadrissima 
Organista;'^  sie  war  also  immer 
noch  die  meisterhafte  Spielerin. 
Obiges  Werk  ist  betitelt: 

Sacrae  Cantioaes  5,  7,  8  et  10  vocibus 
decantandae.  Lib.  1.  A.  R.  S.  Eaphaela 
Aleotta  Ferrarieusi,  iu  monasterio  Eever. 
Monialiiini  S.  Viti  Monaca  in  lucem  editae. 
Yen.  1593  Rice.  Amadinus.  5  Stb.  in  #. 
18  Gesänge ,  Dedic.  dem  Bischöfe  Job. 
Fontana  in  Ferrara  [B.  Kassel. 

In  Vincenti's  Giardino  1591 :  Di  pallide 
viele  5  voc. 

1  Sonate  f.  Orgel   mit  Oiuseffo 

Aleotti  da  Cremona  gez.  in  Poffa, 

Ms.  1743  (siehe  Poffa). 

Alesi  siehe  Algliisi. 


Alessandra ,  Caterina ,  eine 
Komponistin  in  Pavia  lebend,  von 
der  Fetis  anzeigt:  Motetti  a  2  e 
3  voci,  op.  2.  Milano  1609  Tini  e 
Lomazzo. 

Alessandri  da  Foligno,  siehe 
Ottavio. 

Alessandri,  Feiice,    nach  Val- 
drighi's  Musurgiana  Serie  2  Nr.  3 
Modena  1896.  8«.   S.  23:  geb.  24. 
Nov.  1747  inDamaso,  gest.  15.  Aug. 
1798    in    Casinalbo,    studierte    in 
einem   der  Conservatorien  zu  Ne- 
apel,   trat   in   Turin    als    Klavier- 
spieler und  Komponist   auf,   lebte 
dann  4  Jahre  in  Paris,  kehrte  1767 
nach  Italien   zurück,  heiratete  die 
Sängerin   Quadagni^   ging  mit  ihr 
1768  nach  London  (Burney  sagt  7, 
493   dass   er  aus   Rom  kam)   und 
führte  daselbst  die  komischen  Opern 
„La  moglie  fedele"  und  „II  re  alla 
caccia"    auf,    die    aber    nur    eine 
kühle  Aufnahme  fanden,  trotzdem, 
wie  Burney   sagt,   sie   nicht   ohne 
Verdienst  sind.    Pohl  2,  368  führt 
ihn   1770   als   Klaviervirtuosen   in 
London  an.    Fetis  setzt  seine  Rück- 
kehr nach  Italien  erst  nach  1775 
an.     1779  gab   er  in  Mailand  die 
Oper    „Calüroe"    (nach    Cambiasi). 
Von   Italien    aus    wandte    er    sich 
nach    Russland,    resp.    Petersburg, 
in    der   Hoffnung    eine    feste   An- 
stellung zu   finden,    als   sich  aber 
auch  diese  nicht  erfüllte,   ging   er 
1789  nach  Berlin  und  wurde  1790 
als   2.  Kapellmeister  an   der  Oper 
mit   3000    Thk.    angestellt.     Hier 
gelangten    1790    seine    Opern    „II 
ritorno  d'ülysse  a  Penelope",  1791 
„Dario"  und    in  Potsdam   die   ko- 
mische Oper  „rOuverture  du  grand 
opera  Italien  ä  Nankin"   zur   Auf- 
führung.   1792  wurde  er  entlassen 
(Schneider  234  und   237).       Sein 
ferneres  Leben  ist  unbekannt.   Von 
seinen    Werken    hat    sich    Vieles 


Alessandri,  Feiice. 


105 


Alessandri,  Giulio  d'. 


erhalten  und  weist  auf  die  einstige 
Beliebtheit  hin: 

Bethulia  liberata,  fabula  saera.  Patavii 
canenda  in  privata  Academia  Anno  1781. 
Ms.  der  Arien  mit  Orch.  in  Stb.  [Padua 
Ant. 

Das  Conservatorium  zu  Paris  besitzt 
folgende  Opernpartitui-en : 

Alessandro,   op.  in  3  att.  1781.   2  voll. 

Astaritta,  in  1  vol. 

Attalo,  1780.  2  voll.' 

Calliroe,  op.  in  3  att.  1779.  3  voll, 
(auch  in  Darmst.  P.) 

Creso,  1774.  3  voU. 

Ezio  1767.  3  voU. 

H  vecchio  geloso  1781  in  2  atti,  2  voll, 
[auch  in  Bologna. 

Andere  Opern  in  verschiedenen  Biblio- 
theken : 

Adriane  in  Siria.  Op.  in  3  Atti  P.  Ms. 
3  voU.     [B.M. 

L'Amor  soldato.  Op.  buffa  in  3  atti. 
(Burg  1773  aufgef.)  Ms.  P.  u.  Stb.  [Hofb. 
"Wien. 

Arniida.  Op.  seria  in  2  atti.  Ms.  autogr. 
in  2  vol.  qufol.  Padova  1794.    [B.  Bologna. 

La  compagnia  d'opera  a  Nanchino.  Opera 
1788.  Ms.  P.     [BerhnK.H. 

I  due  fratelli  Pappamosca.  opera  1785. 
Ms.  P.  [Berlin  K.H.  (Siehe  auch  die 
folgende.) 

La  finta  principessa  osia  le  due  fratelli 
Pappamosca.  Opera  giocosa.  2  atti.  Ms.  P. 
[Darmst. 

Matrimonio  per  Concorso.  Op.  bernesca 
in  3  atti  (Venedig  1767)  Ms.  P.  [Hofb. 
Wien. 

The  favourite  songs  in  the  opera  „La 
moglie  (sposa)  fedele".  Lond.,  E.  Bremner. 
(Lond.  1768/69).  fol.  P.  [B.  B.  R.  C.  of 
Mus. 

II  re  alla  caccia.  The  favourite.  songs 
in  the  opera . . .  Lond.  P.  1768/89  in 
London  aufgef.     [Darmst.     E.  C.  of  Mus. 

n  ritorno  d'Ulisse,  rappr.  di  Berlino 
1790.  3  Atti.    P.  Ms.  520.     [B.  B. 

La  sposa  persiana.  Dramma.  Ms.  P. 
u.  Stb.    [Dresd.  Mus. 

Einzelnes  aus  Opern: 

Ms.  B.  B.  133.  Prodi  guerir,  Chor  aus 
der  Oper  Dario.  Tenorarie:  Si  d'enbrambi 
und  4  franz.  Eomanz. 

—  Ms.  521  in  K:  Aria:  Nel  seno  per 
il  Ten.  136:  Aure  dolci  per  Sopr.  522: 
2  Arien  f.  Sopr. 

Balli  aus  der  Oper  II  ritorno  d'Ulisse 
1790.  —  BaUi  aus  der  Oper  Dario  1791. 
Beide  im  Kl.-A.     [Berlin  K.  H. 

3  Arien  im  Ms.  P.     [Dai-mst. 


Ms.  Dresd.  Mus.  6.  Eec.  ed  Aria  a  Sopr. 
neir  op.  Demofoonte.  P. 

B.  Dresden  Musikal.  Ms.  16:  Eondo  ä 
Sopr.  col  Cembalo. 

B.  Kgsbg.  Rec.  u.  Duett:  Non  temer  non 
son  piü  amante.  1787.  P.  —  Scena  e 
Duetto:  Mio  ben  mio  \'ita.  P. 

1  Duetto:  Quella  marzia  nel  Catone, 
per  i  due  Sopr.  et  orch.  P.  Ms.  —  Aria: 
Quanto  mai  felici  siete,  mit  Orch.  P.  Ms. 

—  Duettino  buffa:  Questi  vostra  cicisbei, 
Sopr.  e  B.  2  V.  Va.  e  B.  P.  Ms.  unter 
Alessandri.     [Schwerin  F. 

Demofoonte.  1  Eec.  u.  Arie  u.  1  Duett 
in  P.  —  12  andere  Arien,  Scenen  etc. 
aus  Opern  in  P.     [Musikfr.  Wien. 

Piu  per  te  non  sento,  Arie  p.  Sopr. 
avec  Orch.  Paris,  Erard.  Stb.    [Brüss.  Cons. 

1  Arie  und  1  Eondo  f.  Sopr.  u.  Orch. 
Ms.  P.     [Mailand  Cons. 

Instrumentalwerke : 

Six  Sonatas  for  2  V.  &  a  Thor.  B.  for 
the  harps.  ded.  George  Pitt.  Lond., 
Welcker.  3  Stb.     [B.  Wagener. 

6  Sinfonie  a  8  stromenti,  op.  6.  Pai'is, 
au  bureau  musical.  Stb.,  ohne  Vornamen. 
[Paris  Nat.     Darrast. 

Mss.  B.  B.  527  in  K.  2  Sonate  per 
Cemb.  1773  in  Dd.  u.  Esd.  —  525/26 
in  K.  1  Concert  f.  Clav.  u.  Orch.  in  Stb. 
3  Sonaten  für  Clav,  und  Viel.  1773,  mit 
„Firenze''  gez. 

1  Ouvertüre  und  3  Sinfonien  f.  Orch. 
in  P.  Ms.,  einige  gez.  mit  Paris  1774  und 
1775.     [Mailand  Cons. 

Alessandri  (Alessandro),  Gren- 
naro  d',  geb.  um  1717  zu  Neapel, 
ist  bekannt  als  Opernkomponist. 
Clement  verzeichnet  die  Oper 
„Ottone",  1740  in  Venedig  auf- 
geführt. Das  Textbuch  mit  obigem 
Datum  fand  ich  in  Privathand. 
Die  Kgl.  Musikalien-Samlg.  zu 
Dresden  besitzt  im  Ms.  17  die 
Oper  „Adelaide".  Venezia  1740 
und  Ms.  6:  7  Arien  daraus.  — 
Karlsruhe  besitzt  im  Ms.  die  Arie 
„Se  per  une  tu.  Ad."  —  Das  Cons. 
zu  Brüssel  die  Arie  „Doux  zephir". 

—  In  Bologna:  Se  brami  la  mia 
morte,  Aria  per  Contralto  c.  orch. 
Part.  Ms.  Yenez.  1746. 

Alessandri,  Canonico(xiiiliod', 
in  Eerrara,  lebte  in  der  2ten  Hälfte 


Alessaüdrini. 


106 


Alessandro  Eomauo  I. 


des  17.  Jhs.;  1686  nennt  er  sich 
auf  einem  Textbuche:  Kanonikus 
im  Stifte  S.  Nazaro  in  brogiio  zu 
Mailand.  Man  kennt  von  ihm  das 
Oratorium : 

Santa  Francesca  Romana  ^  Oratorio 
a  5  voci.  Bestehend  aus  Recit. ,  Arien 
und  Chören  bis  zu  9  Stirn,  nur  mit  einem 
hez.  Bass  versehen.  P.  in  Hofb.  Wien 
nebst  einer  Kopie  von  Kiesewetter  mit 
10  ßU.  Yorbericht.  Eine  Part,  im  Aus- 
zuge von  Kiesewetter  in  Ms.  530  der 
B.  B.  Derselbe  Auszug  in  Kopie  in 
Dresd.  Mus.  Ms.  A4a  mit  einer  Vor- 
rede von  Kiesewetter. 

Modena  besitzt  in  Part.  Ms.  und  ge- 
drucktem Textbuche  von  1689  das  Ora- 
torium : 

La  Bersabea.  Orat.  6  v.  c.  istrom.  in 
2  parti. 

Te  Deum  ä  8  voci,  sempre  concertato 
con  4  voci  pari,  con  ogni  sorte  d'isti-u- 
menti.  Ms.  Autogr.  P.  27  BU.     [Hofb.  Wien. 

Ln  Autogr.  besitzt  die  B.  B.  das  Duett 
für  Sopr.  u.  B.  „Pu  e  ver  ch'  a  questo  sono". 

Alessandrini,  Pietro  Matioli, 

ist  wahrscheinlich  der  von  Fetis 
erwähnte  Opernkomponist  in  der 
Mitte  des  18.  Jhs.  lebend.  Die 
Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 

von  ihm: 

Preludio,  Eecitativo  e  Neiua:  La  Morte 
di  Sofonisba.  f.  Bariton  u.  Bc. 

Un  Sognaccio  (Jeri  sera),  ebenso. 

L'appuntamento  (Giä  dal  magro  cam- 
panile),  ebenso. 

Alessandrino    Veuetiano ,    er 

wird  auch  Alexandrlno  Veuetiano 
geschrieben,  ist  bekannt  durch  ein 
Madrigal:  Sia  vil  ä  gl'altri  4  voc. 
in  den  Sammelwerken  1555  1  und 
1569  d.     (Eitner  1). 

Alessandro  amaiite,  eine  Oper 
im  Ms.,  br.  Mus.  1267  ciu4o.  17. 
Jh.  Man  glaubt  dass  sie  von  Bern. 
Pasquini  ist. 

Alessandro  Mantovano,  ein 
Komponist  aus  dem  15.  u.  16.  Jh., 
von  dem  sich  im  Samlwk.  1517, 
ediert  von  Antigo  (s.  d.),  8  Frottole 
befinden  (Yogel  Bibl.  2,  374). 

Alessandro  Padoano,  ein  Kom- 
ponist des  16.  Jhs.,  von  dem  sich 


in    dem    Samlwk.    1563   fünf  Mo- 
tetten zu  5/6  St.  befinden  (Eitner  1). 

Alessandro  Romano  I.  Fetis 
bringt  ihn  unter  A.  und  E,.  und 
giebt  ihm  den  Beinamen  „Bella 
Viola".  Er  soll  gegen  1530  zu 
Kom  geb.,  1560  päpstlicher  Kapell- 
sänger geworden  und  später  in  den 
Orden  zu  Monte  Oliveto  unter  dem 
Namen  Don  Giulio  Cesare  (siehe 
Cesare)  getreten  sein.  Fetis  wirft 
hier  wieder  2  Autoren  zusammen. 
Der  Mönch  in  Monte  Oliveto  ist 
Cesare  (Giulio)  und  Alessandro 
Romano  ist  der  Violaspieler,  der 
aber  keinen  weiteren  Beinamen 
trägt  als  Romano  und  überhaupt 
nur  in  den  noch  erhaltenen 
Drucken  ein  einziges  Mal  als  „Can- 
tore  et  Sonatore  di  Viola  d'Arco" 
bez.  wird  (1565).  Haberl  verz. 
keinen  der  beiden  als  päpstlichen 
Sänger.  Bertolotti  36  teilt  einen 
Brief  vom  17/6  1561,  in  Mirandola 
geschrieben,  an  den  Herzog  von 
Mantua  mit  in  Begleitung  einiger 
Madrigale.  Von  seinen  Werken 
lassen  sich  nachweisen: 

.  . .  Le  Vergine  a  4  voci  con  la  gionta 
di  alcuni  Madrigali,  nouam  .  .  .  corretti  et 
dati  suoi  proprii  esemplani  stampati.  Ven. 
1554.  4  Stb.  21  Nrn.  [Musitfr.  Wien. 
R.  C.  of  Mus.,  im  Kat.  unter  Romano,  wie 
auch  E.  Vogel. 

—  15G2  ib.  per  Ant.  Gardano  ristamp. 
4  Stb.  qu40.  28  Gesge.  [R.  C.  of  Mus. 
Florenz  B.  L:  T. 

—  1585   Gard.      [Vicenza,  B.  B:  A.B. 

...  II  1.  lib.  di  Madrigali  a  5  v.  con 
2  dialoghi  a  7,  nouam.  per  Ant.  Gardano 
stampato  . . .  Ven.  1565  Gard.  5  Stb.  <iu40. 
21  Gesge.     [Venedig  Marco:  C. 

...  II  1.  lib.  delle  Canzoni  alla  napoli- 
tana,  ä  5  voci.  Nuouam.  rist.  Vineg.  1572 
Scotto.5Stb.40.24Gesg.  [B.  M.     Bologna. 

—  1579  ib.  5  Stb.  40.  [Bologna.  Turin 
B.  n.     Florenz  B.  L.     br.  Mus :  T. 

...  II  2.  lib.  deUe  Napolitane  a  5  v. 
con  1  Canzone  del  medesimo  nel  fine. 
Nuouam.  list.  Vineg.  1575  Scotto.  5  Stb. 
4".  22  Gesge.  [B.  M.  Bologna.  Bologna 
Petr.     Modena.     Verona  S.  f. 


Alessandro  Romano  11. 


107 


Alexander. 


Le  Sirene  di . . .  Et  2.  lib.  de  siioi  Ma- 
drigali  a  5  voci , . .  Vineg.  1577  Scotto. 
5  Stb.  4«.  21  Gesge.  [B.  K.  B.  M.  Be- 
log: C. 

...  II  1.  libro  deUe  VilaneUe  &  secondo 
suo  ä  qiTattro  voci . . .  Vineg.  1579  Scotto. 
4  Stb.  40.  29  Gesge.     [Bologna:  CA. 

Im  Samlwk.  1561  ein  Madrig.  zu  5  St. 
(Eitner  1).    In  Rudenius  Lautenb.  1  Piece. 

Alessandi'O   Bomano  II.,    ein 

Komponist  aus  dem  Ende  des  17.  und 
Anfange  des  18.  Jhs.,  von  dem  sich 
an  Kompositionen  erhalten  haben: 

Sonate  per  V.  e  Bc.  Stockholm.  1  vol. 
[Brüss.  Cons. 

Sonate  p.  V.  e  Bc.  Amst.,  Roger.  1  vol. 
[Brüss.  Cons. 

Alessandro,  Gian  Andrea  di, 
siehe  Grian  Andrea. 

Alessi,  Griovanni,  Kapellmeister 
zu  Pisa,  lebte  wahrscheinlich  im 
17.  Jh.  Die  B.  B.  besitzt  im  Ms. 
L  9 :  Salmi  a  4  voci  con  org.  5  Stb 
Die  Nationalbibl.  zu  Paris:  7  Mo- 
tetten zu  4,  5  u.  6  St.  im  Ms.  — 
In  Sileari's  Samlwk:  Sacri  concerti 
1675:  Spiritus  tuus  3  v.  c.  B. 

Alessius,   GrioYanni   Battista, 

Tenorist  an  der  päpstl.  Kapelle 
1630  (Haberl,  Kat.  Cod.  96.)  Busil, 
296  erwähnt  einen  Giov.  Batt. 
Alessi^  der  1632  in  Bologna  im 
Kloster  als  Musikdirigent  lebte. 
Yi eileicht  ist  es  derselbe,  der  1636 
Predigten  und  Gedichte  in  Bologna 
herausgab. 

Alethinopel.  Musikalisches 
Handbuch  auf  das  Jahr  1782.  Ale- 
thinopel kl.  80.  2  Bog.  u.  116  S. 
[B.  B.  Brüssel.  Forkel  schreibt 
es  mutmafslich  Junker  zu,  ich 
möchte  es  Reichardt  zuschreiben 
(s.  M.  f.  M.  12,  144). 

Alethinopel.  Sichtbare  und  un- 
sichtbare Sonnen-  und  Mondfinster- 
nisse, die  sich  zwar  im  musika- 
lischen Handbuch  oder  Musik- 
almanach  fürs  Jahr  1782  befinden, 
aber  nicht  angezeigt  sind.    Alethin. 


80.   16  S.  M.  f.  M.  12,  148.    [B.  B. 
Brüssel.     Musikfr.  Wien. 

Alethinopel  Musikal.  Almanach 
für  Deutschland  auf  das  Jahr 
1783.  [B. Hbg.  in  B.Dresden  ein 
Ahnanach  „Alethinopel'  ohne  Jahr. 

Alethophilos.  In  Marpurg's  Zeit- 
schrift befindet  sich  ein  Schreiben 
des  obigen  an  Herrn  Hoffmann  in 
Breslau  gerichtet.  Man  könnte 
Mizler  darunter  vermuten. 

Alitophilos,  siehe  Sorge. 

Aleworth  (Ayleworth) ,  Jona- 
than, wurde  1716  Mitglied  der 
Kgl.  Privatkapelle  in  London  und 
fehlt  von  1745  ab  in  den  Listen 
(Viertel].  8,  516.  519). 

Alex.,  Abkürzung  für  Alexander 
Agricola. 

Aex  ander,  oder  Alexandre, 
ein  Troubadour  des  13.  Jhs.,  mit 
dem  Bemaraen  der  Wilde.  Er 
war  ein  Zeitgenosse  Heinrich  von 
Sachsen,  Markgraf  von  Burgau  im 
baierschen  Kreise  Schwaben  und 
regierte  mit  seinem  Bruder  von 
1234—1282  (siehe  Hagen's  Minne- 
sänger 4.  Thl.  p.  665  ff.).  Hagen 
veröffentlichte  6  Lieder  mit  Melo- 
dien von  ihm  nach  Mss.  in  Wien 
und  Jena. 

Alexander  de  Alamania  ist 
ebenfalls  Agricola  und  wird  1474, 
als  er  Cantor  am  mailänder  Hofe 
war,  in  einem  Dokumente  so  ge- 
nannt (Straeten  6,  13). 

Alexander  Damascene ,  wird 
1700  als  Sänger  in  der  Londoner 
Hof  kapeile  angenommen  (Nagel  1, 
66). 

Alexander  da  Milano,  wird  1540 
als  Yiolist  a/d.  Hofkapelle  in  Lon- 
don angestellt.     (Nagel  1,  20). 

Alexander  in  Persia.  The  fa- 
vourite  songs  in  the  opera  called 
.  .  .  (composed  by  Leo,  Hasse, 
Arena,  Pescetti,   Lamjnignam,  & 


Alexander  Florentinus. 


108 


Alexis. 


B.  Scarlatti.)   Lond.  (1741)  2  voll, 
fol.     [br.  Mus. 
Alexander    Florentinus,    ein 

Komponist  des  15.  Jhs.,  von  dem 
sich  in  dem  kleinen  Pergament- 
bande im  Besitze  Basevi's  die  Kom- 
position „Teco  signora  mia"  be- 
findet. In  Ambros  5,  531  eine 
4  st.  Frottole  ohne  Text,  P. 

Alexander  Symplioniarclia, 
ein  Komponist  aus  dem  Anfange 
des  17.  Jhs.,  von  dem  Fetis  an- 
führt: Mottectorum  5  et  12  vocum, 
lib.  3.     Francof.  a/M.      1606.     4». 

Alexander,  Joseph  (nicht  Jo- 
hann), geb.  um  1770  zu  Duisburg, 
gest.  1822,  war  ein  vortrefflicher 
Violoncellist  und  gab  für  sein  In- 
strument zahlreiche  Kompositionen 
heraus.  Meysel  zeigt  sie  im  Hand- 
buch vou  1817  an.  Nachweisen 
kann  ich: 

Anweisung  für  das  Violoncell.  Lpz., 
Br.  &  H.  1801.  fol.  32  S.  [Brüss.  Cons. 
Lübeck. 

Potpourri  p.  le  Vcl.  av.  acc.  d'un  V.  et 
d'une  Basse.  Lps.,  Br.  &  H.  3  Stb.  fol. 
[R.  C.  of  Mus. 

10  Variations  pour  le  Vcl.  acc.  d'un  V. 
sur  l'air:  0  mein  lieber  Augustin.  Berlin, 
Hummel.     2  Stb.     fol.     [B.  B. 

Air  avec  variations  progress  pour  l'etude 
de  Vcl.  c.  acconip.     [Musikfr.  Wien. 

Schilling  giebt  ein  Urteil  über  denselben. 

Alexandre  . . .,  um  1692  Maitre 
de  clavecin  zu  Paris  (Du  Pradel, 
le  livre  commode  des  adresses  de 
Paris  pour  1692,  publ.  parFournier, 
t.  1,  p.  207).  Dies  muss  ein  früherer 
Komponist  als  Charles  Guillaume 
sein  (s.  d.).  Die  National-Bibl.  in 
Paris  besitzt  von  ihm 

1.  Europe  et  Jupiter,  cantate  ä  2  voix. 
Paris.     1715. 

2.  Premier  livre  d'airs  . . .    Paris  1715. 
Ob   die  bei   Cbarles  Guill.  angeführten 

„Beaux  airs"  von  ihm  oder  Charles  sind, 
bedarf  noch  der  Untersuchung,    (ßrenet). 

Alexandre,  Charles  Griiillaume, 

war  in  der  Mitte  des  18.  Jhs. 
Professor  des  Yiolinspiels  in  Paris 


und  Komponist  mehrerer  komischer 
Opern,  von  denen  das  Conservatoire 
in  Paris  folgende  besitzt: 

1.  Georget  et  Georgette,  Opera  comique 
in  2  act.  1761.  2  voll.  [B.  B.  im  Drack 
„en  1  acte.  Paris  1761  Huberty".  br.  Mus. 
in  ISTouv.  theatre  de  la  foire,  Bd.  5.  8°., 
auch  hier  in  1  Akt.  Die  K.  H.  Berlin 
besitzt  Einzelnes  daraus. 

2.  Le  Petit -Maitre  en  Provence,  Co- 
medie  en  1  acte,  et  en  vers  mis  en  musi- 
que  par  Mr.  Alexandre.  Repr.  7/10  1765. 
Gravee  par  Gerardin  a  Paris,  chez  le 
Clerc.  P.  hoch  4^.  [auch  in  Paris  Nat. 
Schwerin  F.  und  Biüssel  Cons. 

Die  Nationalbibl.  in  Paris  besitzt: 

3.  Les  beaux  airs  ou  symphonies  chan- 
tantes  arranges  par  M.  A  . . .  pour  2  V. 
2  Hautb.  ou  Fl.,  Basso  Fagotte  et  Cors 
ä  volonte.  Ire  (Ije,  nie)  Suite.  Paris, 
M.  Alexandre  et  chez  M.  Miroglio.  5  Stb. 
in  fol.  Enth.  kleine  Openiarien  u.  Lieder 
in  Suitenform  ziisammengestellt. 

Clement  verzeichnet  noch  die  einaktige 
kom.  Oper:  L'Esprit  du  jour,  am  22/1 
1767  in  der  Comedie-Italienne  aufgeführt. 

Folgendes  Werk,  nur  mit  Alexandre 
gez.,  ist  vielleicht  auch  von  ihm: 

28e  Suite  d'airs  d'Opera  comique  en 
quatuors  concertants  avec  l'Ouverture  poiu' 
2  V.  A.  &  B.,  choisis  dans  l'Opera  de  Nina 
(von  D'Alayrac).  Paris,  Le  Duo.  4  Stb. 
[B.  M. 

Da  sehr  oft  der  Vorname  und  auch 
eine  Jahreszahl  bei  obigen  Drucken  fehlt, 
so  ist  eine  Verwechselung  mit  dem  Vor- 
hergehenden leicht  möglich  und  nur  eine 
Prüfung  der  Kompositionen  selbst  kann 
den  Autor  derselben  allenfalls  bestimmen. 

Alexandri, . . .  Breitkopf  zeigt 
1777  von  ihm  an:  1  Sinfonia  a 
2  C.  2  Ob.  2  T.  Ya.  e  B.  Bd. 

Alexandrini  Yenetiano,  siehe 
Alessandrino  Yen. 

Alexandris,  Claudio  de,  1519 
Cantor  secretus  in  der  Kapelle 
Papst  Leo  X.  (Yiertelj.  3,  255). 

Alexandrus,  um  1477  Magister 
und  Organist  an  der  grofsen  Kirche 
zu  Utrecht  (Tijdschrift  2,  209). 

Alexandry  (Alexandri),  Florian 
(Florentius),  war  1451  — 1455 
päpstl.  Sänger  (Yierteljahrsschr.  3, 
226).  Yergl.  Alexander  Florentinus. 

Alexis,  Dominique,  1660  Ka- 


Alfonso  Ferrabosco. 


109 


Algarotti. 


pellan  und  Sänger  an  der  Kirche 
Sablon  zu  Brüssel  und  seit  1673 
an  der  Kgl.  Kapelle  daselbst.  Im 
Jahre  1660  wird  er  als  42  Jahr 
alt  bezeichnet.  (Straeten  2,  73. 
81.     5,  146.) 

Alfonso  ist  Ferrabosco,  der 
oft  nur  mit  seinem  Yornamen  be- 
nannt ist,  da  es  aber  drei  Alfonso 's 
giebt,  so  ist  es  meistens  nicht 
möglich  festzustellen,  welchem  der 
Gesang  zugehört. 

Alfonso  oder  Alphonso,  ist  Joh. 
Ad.  Scheibe;  diesen  Namen  legt 
er  sicli  im  kritisch.  Musikus  im 
48.  Stück  bei. 

Alfonso  Romano,  lebte  um  1628 
als  Kapellmeister  und  Priester  a/d. 
Kirche  San  Paolo  zu  Argon  (Aragon  ?) 
Vinc.  Tuzzi  widmet  ihm  eine  Mo- 
tette 1628. 

Alfonso  el  Sabio,  ein  Trouba- 
dour des  13.  Jhs.,  von  dem  Anibros 
2, 233  ein  Bruchstück  einer  Chanson 
im  Facsim.  bringt. 

Alfonso  ä  Solarolo,  Frater 
Minor  reformatus,  Cantus  eccle- 
siastici  professor  et  Choralis,  schrieb 
1752  ein  Officium  ad  matutin. 
[Bologna,  Kat.  2,  12. 

Alfonso     della    Viola,     siehe 
Viola,  da  er  bereits  als  Familien- 
•name  auftiltt. 

Alfonso  del  Violino,  ein  dem 
Ende  des  17.  Jhs.  angehörender 
Komponist,  der  in  Angelo  Berardi's 
Arcani  musicali  1690,  Blatt  15, 
mit  einem  Bruchstück  von  230 
Takten  einer  Sinfonia  vertreten  ist. 

Alford,  John,  ein  Lautenist  in 
London,  der  1568  Adrien  Le  Roy 's 
Lautenbuch  herausgab,  betitelt: 
A  Brief  and  easye  Instruction  to 
learne  the  tableture,  to  conduct . 
and  dispose  the  hande  unto  the 
Lute.  Enghshed  by  J.  A.  Lond. 
1568.     40.     (Grove.) 

Alford,  Märmaduke,  geb.  1647 


in  Somersetshire,  gest.  im  Mai  1715. 
Ein  Sänger  und  Komponist  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  London,  welcher 
die  Aemter  eines  Yeoman  und 
Sergeant  of  the  Yestry  daselbst 
bekleidete.     (Brown.) 

Alfred,  the  Masque.  London, 
Walsh.  (eine  Oper,  vielleicht  von 
Th.  Aug.  Arne,  1740?).  [B.Wagener. 

Alfred  der  Philosoph,  oder  Al- 
phedus  Anglicus,  ein  englischer 
Gelehrter  im  13.  Jh.,  soll  eine  Ab- 
handlung „De  musica"  geschrieben 
haben  (Fetis.     Davey  40). 

Algarotti,  Conte  Francesco, 
geb.  11.  Dez.  1712  zu  Venedig, 
gest.  3.  Mai  1764  zu  Pisa.  Er 
studierte  im  Collegio  Nazzareno  zu 
Rom  und  trieb  philosophische, 
physikalische,  anatomische  Studien 
und  ebenso  sah  er  sich  in  der 
Malerei,  Architektur  und  Musik 
um,  besuchte  die  Universität  zu 
Bologna,  dann  Venedig  und  trat 
früh  als  Schriftsteller  auf.  Be- 
sonders regte  ihn  die  Lehre  New- 
ton's  an  und  seine  erste  Schrift 
behandelte  das  Thema  ,,De  coelorum 
immutabilitate".  Machte  darauf 
Reisen  nach  Paris  und  London, 
ging  an  den  sächsischen  Hof  und 
dann  an  den  preufsischen,  wo  ihn 
Friedrich  IL  ganz  besonders  mit 
seiner  Freundschaft  auszeichnete. 
Schon  1739  befindet  er  sich  in 
Rbeinsberg  beim  Kronprinzen  (M. 
f.  M.  9,  37).  Später  lebte  er  in 
Pisa.  (Biogr.  im  Alessandri  1.) 
Eine  Gesamtausgabe  seiner  Werke 
in  17  Bd.  erschien  in  Venedig  bei 
Carlo  Palese  1791.  Exempl.  auf 
allen  gröfseren  Bibliotheken.  An- 
dere Ausg.:  Cremona,  Manini  1778 
in  9  Bd.  und  Venedig,  Pasquali 
1757.  [Stadtb.  in  Bergamo.]  S.  157 
im  Alessandri  ein  Verz.  s.  Werke. 

üeber  Musik  schrieb  er: 

Saggio  sopra  in   musica  (s.  nom.  et  I.) 


Algarotti,  Giovanni  Francesco. 


110 


Algisiis. 


1755.  80.  90  S.  [B.  M.  B.  B.  Bologna. 
Brüssel.     Musikfr.  Wien  von  1762. 

—  Livorno  1765  M.  ColteUiui.  8«.  157  S. 
[Bologna.     Brüssel  1763. 

—  Essai  sur  l'opera,  traduit  par  M. 
(Cliastellux).     Paris  1771.     [B.  Lpz. 

■ —  An  essay  on  the  opera .  , .  Loud. 
1767  Davis  &  Eeymers.  SP.  [Brässel. 
R.  C.  of  Mus.    Glasgow:  Glasg.  1768.  12o. 

—  Leghorn  1763.  kl.  8».  [R.  C.  of 
Mus,     br.  Mus. 

—  Livorno  1763  Coltellini.  kl.  80. 
[Glasgow.     Florenz.     B.  B.     Brüssel. 

—  Versuch  über  die  Architectur . . .  u. 
mus.  Oper,  übersetzt  von  R.  E.  Raspe. 
Cassel  1769  Hemmerle.  [B.  B.  B.  Lpz. 
Musikfr.  Wien. 

Die  Bibl.  in  Neapel  Turch.  besitzt  eine 
Oper  ohne  Titel  mit  Algarotti  gezeichnet 
(vielleicht  nur  als  einstiger  Besitzer  der 
Hds.). 

Algarotti,  Grioyanni  Francesco, 

ein  Komponist  aus  dem  16.  Jh., 
von  dem  sich  in  der  Bibl.  Societä 
filarmonica  zu  Verona  zwei  in- 
komplette Madrigalen -Samlg.  be- 
finden: 1)  II  1.  üb.  de'Madr.  a  5  et 
a  6  voci.  Yen.  1567  Gardano.  Canto 
in  qu40.  2)  II  2.  üb.  di  Madr.  a 
5  et  a  6  voci,  con  doi  dialoghi 
a  8.  Yen.  1569  ib.  Canto  in  qu4o. 

Algermanii,  Franz,  ein  Dichter 
und  Komponist  in  Hamburg,  Ende 
des  16.  Jhs.  lebend,  soll  daselbst 
Kirchengesänge  u.  a.  herausgegeben 
haben  (Jöcher.  Gerber  1).  Nach 
Dokumenten  in  M.  f.  M.  23,  127 
Nr.  4  war  Franz  Algermann  der 
Jüngere  von  1598  bis  1603  Or- 
ganist a/d.  Marienkirche  zu  "Wolfen- 
büttel. 

Alg'hisi  (Fetis  u.  Clement  unter 
Algisi),  Paris  Francesco,  geb. 
19.  Juni  1666  zu  Brescia  (der 
Yater  hiefs  Antonio  und  die  Mutter 
Margherita  geb.  Bonvicini),  gest. 
1733,  3.  Cal.  April  (30.  März) 
aetatis  vero  LXYII.  1681  hielt  er 
in  der  Kirche  SS.  Faustino  e  Gio- 
vita  Maggiore  unter  Assistenz  des 
Padre  Montini  eine  philosophische 
Rede.     Musik    studierte    er   unter 


Polarolo  (Orazio),  wurde  darauf  mit 
einigen  anderen  Schülern  desselben 
Meisters  in  die  Kapelle  des  Königs 
von  Polen  berufen,  kehrte  dann 
nach  Brescia  zurück  und  wurde 
Kleriker  (Minoriter  am  RR.  PP. 
deirOratorio).  Yor  diese  Zeit 
müssen  die  von  Fetis  angeführten 
zwei  Opern  fallen,  die  in  Yenedig 
zur  Aufführung  gelangten.  Yalen- 
tini  wiederholt  beide  Angaben  nach 
den  Textbüchern,  die  sich  daher 
fast  als  zutreffend  erweisen  (1.  Amor 
di  Curzio  per  la  patria.  2.  II 
trionfo  della  continenza,  1699  in 
Yenedig  aufgef.  Er  wird  dort: 
D.  Paris  Alghisi  Bresciano  genannt). 
Yalentini  führt  aber  noch  3  andere 
Opern  auf,  die  in  Bologna  zur 
Aufführung  gelangten:  3.  II  Sera- 
fiuo  neiramore  e  Cherubino  nell' 
intendere  1703  und  1708.  4.  II 
trionfo  della  Sapienza  1705.  5.  Lite 
in  cielo  tra  la  sapienza  e  la  san- 
titä  per  la  incoronazione  di  S. 
Tommaso  d'Aquino,  1708.  Ferner 
führt  Yalentini  nach  Cozzaudo  und 
Peroni  noch  1  Cantata,  2  Sonate 
di  Camera,  zwei  Oratorien,  Brescia 
1689  und  1698  (Textbücher),  Musica 
Sacra,  Canzonette,  ein  theoretisches 
Werk  und  Briefe  an,  doch  fehlen 
durchweg  die  Fundorte,  haben  da- 
her nur  wenig  Wert.  Nachweis- 
bar ist  nur:  Ms.  450  B.  B.  Cantata: 
Suaves  accentus  6  flammae,  Sopr. 
c.  2  Y.  1  Yioletta,  Ycl.  obl.  ed  org. 
P.  4  BU.  —  Ms.  B.  TVagner  mit 
„Francesco  Alesi''  gez.  2  Trio  in 
Dd.  u.  Bd.  f.  2  Y.  u.  B.  kl.  fol. 
Algisiis  (Lazisius,  Lasizi),  Fran- 
ciscns  Fridericus  de,  Romanus, 
1539  Sänger  am  St.  Peter  in  Rom 
unter  dem  Namen  Fi'anciscus  Fri- 
dericus Romanus;  tritt  am  30/12 
1543  in  die  sixtinische  Sänger- 
kapelle ein  und  wird^am  26.  Febr. 
1547    zum    Abbas    gewählt    (ein 


AlgJ'een. 


111 


Allacci. 


Ehrenamt  in  der  Kapelle).  Nach 
1552  verschwindet  sein  Name  aus 
dem  Diario.  (Viertel].  3,  269  u. 
Reg.  in  Haberl's  Separatabdruck 
„Bausteine  3".) 

Algreen,  Sweii,  ein  schwe- 
discher Gelehrter,  veröffentlichte 
im  18.  Jh.  im  19.  Bde.  der  Aka- 
demie in  Stockholm  die  Schrift: 
Description  du  clavecin  ä  tangen- 
tes  du  Dr.  Breiin,  decede,  et  des 
additions  qu'y  a  faites  M.  Scheffer. 
(Siehe  Breiin,  nach  Fetis.) 

Aliardo,  Crermano,  1595  Te- 
norist und  Chorist  am  Dome  zu 
Yercelli,  dem  Val.  Bona  seine 
Regole  widmete. 

Alifax,  Andre,  die  National- 
bibl.  in  Paris  besitzt  von  ihm  im 
Autogr.  „Nisi  Dominus'',  4  voc.  in 
P.  Vielleicht  gehört  es  dem  eng- 
lischen Musiker  gleichen  Namens 
an,  der  am  Ende  des  17.  Jhs.  lebte. 

Aliprandi,  Bernard(F;  aus  Mai- 
land geb.,  wird  am  19/1  1732  als 
Violoncellist  an  der  HofkapeUe  in 
München  angestellt  und  1737  zum 
Kammercompositeur  ernannt.  1750 
erhält  er  den  Titel  Konzertmeister 
und  1105  fl.  Gehalt.  Am  2/7  1780 
wird  er  mit  500  Gld.  pensioniert, 
doch  schon  die  Akten  von  1778 
zeigen  ihn  als  Pensionär  an.  Er 
schrieb  u.  a.  die  Opern  „Apollo 
trä  le  Muse  in  Parnasso",  ein  Fest- 
spiel am  6/8  1737  in  Nymphen- 
burg aufgeführt:  Mit7~idate  rö  di 
Ponte,  vincitor  di  se  stesso,  1738 
im  Karneval  aufgeführt  und  1740: 
Semiramide  riconusciata  (Textb.  in 
B.  M.)  (Kreisarchiv  u.  Rudhart  125) 
Von  seinen  Kompositionen  kann 
ich  nur  nachweisen,  die  oben  ge- 
nannte Oper  ^^Mitridate'-  im  Kl.-A. 
[Dresd.  Mus.  Textb.  in  B.  M.]  und  ein 

Stabat  mater  ä  2  voc.  (Sopr.  ed 
Alto)  c^ Strom.,  1749.  Ms.  P.  [Dresd. 
Mus. 


Aliprandi,  Grerhard,  Violon- 
cellist an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen, erhält  1785  Gehaltszulage. 
(Kreisarchiv,  ebendort  noch  meh- 
rere A.  ohne  Vornamen  und  alle 
Violoncellisten,  so  dass  es  schwer 
ist,  dieselben  zu  unterscheiden. 
So  heilst  es  in  einem  Aktenstück 
vom  Jahre  1780,  dass  er  schoa 
18  Jahre  im  Dienst  ist,  dann  wird 
ein  Leonhard  A.  1765  als  Konzert- 
meister mit  1105  fl.  angeführt. 
Hier  ist  aber  augenscheinlich  der 
Vorname  Gerhard  in  Leonhard  ver- 
wechselt. Ebensowenig  ist  zu  er- 
sehen, in  welchem  verwandtschaft- 
lichem Grade  sie  zu  einander 
stehen.)  Lipowsky  führt  nur  den 
Bernhard  A.  als  Konzertmeister 
und  Kammerkomponisten  an,  der 
später  Kapellmeister  wurde,  1738 
die  Oper  Mithridate,  1739  Iphigenie 
in  Aulis  und  1740  Semiramide 
komponierte  (s.  d.  vorhergehen  Ar- 
tikel). Sein  Sohn,  ebenfalls  Bernard 
genannt,  war  Violoncellist  am  baie- 
rischen  Hofe  und  schrieb  1782  Pie- 
cen  für  die  Gambe.  Lipowsky  ist 
aber  kein   sicherer  Gewährsmann. 

Aliquot,  Jehau,  genannt  ßo- 
quier,  ein  Musiker  im  Dienste  der 
Charlotte  von  Savoyen,  Frau  Lud- 
wig XL,  von  1462  bis  1469.  Sein 
Gehalt  betrug  72  üvres  tournois, 
das  sind  432  fr.  64  c.  nach  heu- 
tigem Werte  (Fetis). 

Alison,  siehe  Allison. 

AUaby,  William,  wird  1663 
als  Mitglied  der  Londoner  Kapelle 
verz.  (Nagel  1,  54.) 

Allacci  (Allatius),  Leone,  geb. 
um  1586  auf  der  Insel  Ohio,  gest. 
19.  Jan.  1669  in  Rom.  Ein  Literar- 
historiker, der  um  1661  zum  Biblio- 
thekar am  Vatican  ernannt  wurde. 
Um  die  Geschichte  der  Musik 
machte  er  sich  durch  ein  Ver- 
zeichnis der  in  Italien  aufgeführten 


AUaire. 


112 


Allegri,  Georgorio. 


Dramen  und  Opern  verdient,  be- 
titelt: 

Drammaturgia  di  . . .  divisa  in 
sette  indici.  Roma  1666  Mascardi. 
120.     [Bologna. 

—  ...  accresciuta  e  continuata 
fino  all'anno  1755.  Yen.  1755  G. 
B.  Pasquali.  4°.  [Bologna.  Brüssel. 
B.B. 

Noch  wird  durch  Fi'eher  an- 
geführt: De  melodis  graecorum. 

Allaire,  siehe  Alaire. 

Allard, . . .  war  1514/15  Sänger 
in  der  Hofkapelle  Louis  XII.  von 
Frankreich  (Thoinan  91.  Fetis 
unter  Divitis).  Gaucquier  kann 
dies  nicht  sein,  da  derselbe  in  der 
2ten  Hälfte  des  16.  Jhs.  lebte. 

Allardus,  Jacobus,  siehe  Alard. 

AUavalla,  d',  giebt  am  29.  und 
31/5  1751  mit  seiner  Tochter  in 
Frankfurt a/M.  Konzerte.  (Israel  37.) 

Allcock,  siehe  Alcock. 

Allegri,  Domenico,  geb.  zu 
Rom  in  der  2.  Hälfte  des  16.  Jhs., 
war  Kapellmeister  an  S.  Maria 
Maggiore  in  Rom  vom  3/4  1610 
bis  1629.  Nach  Fetis  lebte  er 
noch  um  1638.  In  Florenz  besitzt 
man  das  Werk:  Modi  quos  ex- 
positis  in  choris  (in  Hilar.  Frumentii : 
Caelestium  orbicum.  1617).  Fetis 
verzeichnet  es  mit  dem  Titel:  Modi 
quos  expressis  in  choris,  Romae  1617. 
Ferner:  Motetti  a  2 — 5  v.  Roma 
1638.  4".  —  In  Bologna  eine 
Separatausgabe  obigen  Werkes : 
Modi  quos  expositis  in  choris,  fecit 
D.  A.  romanus,  musicae  praefectus 
in  Basilica  liberiana.  Romae  1617 
Jo.  Bapt.  Roblettus.  4».  35  S.  (Kat. 
3,  193  Näheres.) 

Allegri,  D.  FUippo,  geb.  18.  Juli 
1768  zu  Florenz,  Schüler  von  L. 
Braccini,  wurde  Lehrer  am  Seminar 
in  Florenz  u.  Kapellmeister  an  S. 
Michaele.  Fetis  spendet  seinen 
geistl.  Kompositionen   grofses  Lob 


und  erwähnt  ein  Requiem  zu  4  St. 
u.  gr.  Orch.,  sowie  ein  0  salutaris 
und  Verbum  caro  factum  est  für 
Ten.  u.  B. 

Allegri,     GrioTanni    Battista, 

lebte  um  1700  nach  op.  1  als 
Maestro  und  Organist  in  der  Ge- 
meinde Arziguano  (im  Kreise  Yi- 
cenza).     Man  kennt  von  ihm: 

Motetti  a  voce  sola  con  2  V.  e  Vcl.  col 
B.  per  rorgano,  üb.  1,  op.  1.  Amst.,  Roger 
(0.  Nr.)  5  Stb.  fol.  12  Nm.  mit  ein- 
geschobenen   Instnimentalsätzen.      [B.  B. 

—  Fetis  verz.  eine  Ausg. :  Venet.  1700. 

Fulgent  flammae,  1  voc.  mit  2  V.,  B. 
u.  Bc.    Ms.  1744  R.  C.  of  Mus. 

3  Cantateu  f.  Sopr.  mit  2  V.  u.  ß.  im 
Ms.  450  B.  B. 

Mss.  Darnist.  Heu  pectora,  C.  con  YV. 
e  Vcl.  Stb.  —  Coelum  suspicite,  C.  con 
VV.  e  Violone.  Stb. 

Allegri,  Oregorio,  Priester  und 
Komponist,  geb.  zu  Rom  gegen 
1560  (?).  gest.  18.  Febr.  1652  ebd. 
Schüler  G.  Maria  Nanino's,  erhielt 
an  der  Kathedrale  zu  Fermo  ein 
Benefiz  und  war  dort  zugleich 
Sänger.  Am  6.  Dez.  1629  wurde 
er  an  der  päpstlichen  Kapelle  als 
Altist  angestellt  und  behielt  die 
Stellung  bis  zu  seinem  Tode  (Haberl, 
Kat.  68).  Wenn  obiges  Geburts- 
jahr richtig  wäre,  so  hätte  er  erst 
mit  69  Jahren  die  Stellung  an  der 
sixtinischen  Kapelle  erhalten,  also 
in  einem  Alter,  in  dem  sich  andere 
Sänger  pensionieren  lassen.  Das 
Geburtsjahr  ist  demnach  viel  zu 
früh  angesetzt.  Schon  seine  Druck- 
werke, die  in  den  Jahren  1618 
bis  1621  erschienen,  geben  Zeug- 
nis, dass  er  vielleicht  um  1585 
geboren  sein  kann.  In  Adami's 
Osservazioni  p.  198  und  Hawkins 
4,  89  sein  Porträt.  Fetis  hängt 
der  Biogr.  A.'s  eine  längere  Ab- 
handlung über  die  in  der  sixtin. 
Kapelle  aufgeführten  Miserere  an. 
Yon  seinen  Werken,  die  einst 
imd    noch    heute    allgemeine   Au- 


Allegri,  Gregorio. 


113 


Allegri,  Pietro. 


erkennung  durch  ihre  Erfindungs- 
kraft und  echt  kirchliche  Würde 
geniefsen  (Arabros  4,  90  ff.),  kann 
ich  folgende  nachweisen: 

Conceiüni  h  2,  ä  3  et  ä  4  voci . . . 
lib.  2.  Eoma  1619  Aut.  Soldi.  4  Stb.  4». 
[B.  Haberl.  Kopenhagen.  Bologna  siehe 
Kat.  2,  236.  Hofb.  Wien  in  Kopie  Part. 
20  Gesge.  zu  2 — 5  Stirn,  mit  Organo. 

—  20  latein.  Gesänge,  Coucertini  a  2, 
8,  4  e  5  voci.  Lib.  2.  Roma  1619  Soldi. 
Ms.  15629.  P.     [Hofb.  Wien.    ' 

(Das  1.  Buch  erschien  1618  und  ver- 
zeichnet Fetis.) 

Motecta  2,  3,  4.  5  et  6  voc.  Roma 
1621  ib.  4  Stb.  4".  [B.  Haberl.  Bo- 
logna. 

Symphonia  aus  Kircher's  Musurg.  ab- 
gedr.  in  P.  im  Wasielewski  2  Nr.  15, 
Text  p.  41. 

Die  Neudrucke  der  3  Miserere  sind  in 
"meinem  Verz.  und  M.  f.  M.  9  verzeichnet 
und  finden  sich  gröfstenteils  in  der  B.  B. 
Aufserdem  noch  mehrfach  im  Ms.  in  B.  B. : 
550  b,  L  8,  535,  16705,  300.  In  Dresd. 
Musikal.  Ms.  A  6  imd  6  a  zu  4  und  5  Stirn., 
letzteres  mit  den  Verzierungen.  In  Dresd. 
zu  9  Stirn.  —  In  B.  M.  zu  8  St.  In  R.  C. 
of  Mus.  zu  8  St.  Nr.  1639.  —  In  Brüssel 
Ms  1854.  —  Bologna  5  voc.  del  2.  tuono 
P.  —  Hofb.  "Vgien  in  2  cori  GmoU,  senza 
organo.  Von  Ms.  15602—613  in  P.  Mi- 
serere zu  4  u.  5  Stim.  Ps.  50,  Miserere 
mal.  5  voc.  1.  im  Original,  2.  wie  es  in 
der  sixtinischen  Kapelle  gesungen  wird, 
3.  wie  es  in  Salzburg  im  Dome  ge- 
sungen wird.  Ms.  15604  Nr.  1.  P.  [Hofb. 
Wien. 

Ms.  Cap.  sistina  (s.  Kat.  mit  Themen) : 

166.  Missa:  In  lectulo  meo  8  v. 

53.         „       Che  fa  oggi  il  mio  sole  5  v. 

71.        ,,       Vidi  tiu'bam  magnam  6  v. 

]  06.       „       Salvatorem  expectamus  6  v. 

103.  u.  101  Missa:  Christus  resurgens 
8  v. 

96.  Laudate  regem  8-v.  Nasceris  alme 
puer  6  voc. 

69.  Salutis  humanae  4  v. 

105  u.  142.  Te  Dominum  8  v. 

69.  Veni  creator  4  v. 

185.  203.  205.  263.  Miserere  5  v. 

Mss.  B.B.  551.  P.  De  lamentatione  Jere- 
aniae  4  voc.  (auch  Ms.  535  S.  55  und  Bibl. 
Brüssel  Nr.  1798. 

—  450.  Laudate  Dnimi.  gentes.  C.  solo 
c.  2  V.  et  Org.  —  Sonitu  tubae,  ebenso. 
—  Audite  populi,  ebenso. 

—  L  6  Prima  Lameutat.  per  il  venerdi 
Santo  a  4  voc.  —  Jerusalem  5  voc. 

Rob.  Eitner's  Quellen  -Lexikon. 


—  L  323.  Est  secundura  5  voc.  c. 
org. 

—  T  7.  26.  39.  101.  111.  119.  137. 
146  lat.  geistl.  Gesänge  in  P. 

—  L  7.  Popule  mens  8  voc. 

—  W.  2.  103.  Salvatorem  expect.  6  v. 

—  162.  8  Mot.  aus  1619  spart,  von 
Santini,  zu  2 — 4  St.  mit  Bc. 

Ms.  B.  M.  4  Lamentationes  4  v.  Maguif. 
8  V.  Salvatorem  6  v. 

Te  Deum  8  voc.  Ms.  15622  P.  10  Bll. 
[Hofb.  Wien.     Lübeck. 

Se  d'  amor  le  catene,  2  voci  c.  Bc. 
ohne  Vornamen.  Man  schreibt  den  Gesg. 
auch  Domenico  Allegri  zu.  Ms.  des  17.  Jhs. 
p.  98.     [Bologna.  Kat.  3,  193. 

7  Gsge.  in  alten  Samlwk.  Siehe  Eitner  1. 
Dazu  kommen  noch  in  Z.  Zanetti's  Sacrae 
et  divinae  cantiones  1619:  Surge  amica 
mea.  Tota  pulchra  es.  0  suavissime  Jesu 
Christe,  2  et  3  voc.  —  In  Sammaruco's 
Sacri  affetti  1625:  Quasi  Libanus  dedit 
odorem  4  voc. 

In  Phalese's  Corona  Sacra  1626,  1  Mot. 

In  Frober's  Jubilus  rythmicus,  Paris, 
Legouix,  moderne  P.  1  Gesg.  [Brüssel 
1826. 

In  Daussoigne's  Recueil  de  chants  reli- 
gieiix,  Brässel  1843,  P.     [Brüssel  3099. 

12  Gesänge  in  Neudracken  (Eitner. 
Verz.). 

Ms.,  Breslau  Kircheninst.,  Bd.  158,  aus 
Concertiui  ä  2,  3  e  4,  Roma  1619  elf 
Gesge.  in  P.  Am  Schlüsse  das  Miserere 
4  V.  mit  den  Verzierungen  der  päpstl. 
Sänger. 

Sinfonia  ossia  Quartette  (f.  Streich- 
instr.).  [Musikfr.  AVien  (ein  sehr  zweifel- 
haftes Werk,  was  wohl  dem  18.  Jh.  an- 
gehört). 

Allegri,  Lorenzo.  Nach  der 
Dedication  des  verz.  Werkes  lebte 
er  in  Florenz  um  1618. 

II  1.  lib.  delle  musiche  di . .  .  al  Seren. 
Gran  Duca  di  Toscana.  Stampa  del  Gar- 
dano  in  Venetia  (Magni)  1618.  58  S.  in 
fol.  enth.  in  Part,  mehrst.  Instrumental- 
sätze: Sinfonien,  Galliarden,  Balletten  etc. 
u.  die  Cäntate  „Spirto  del  ciel",  poesia 
de  SaracineUi.  [gr.  Kloster,  Berlin.  Mo- 
dena.     Pisa  IT.  B. 

Tu  piaugi  al,  1  voce  c.  ström,  in  Ant. 
Brunelli's  Scherzi  1614  p.  32. 

Como  ch'  in  biondo  1618,  Neudnick  in 
Lpz.  Ztg.  1869,  221. 

Allegri,  Pietro.  In  Berlin  K.  H. 
eine  Arie  für  Sopran  im  Ms.  P. 
„Chi  un  dolce  amor  condanna". 

8 


Allemande  ä  trois. 


114 


AUori. 


Allemande  ä  trois.  Getanzt  von 
Alex.  Casorti  &  seinen  Schwestern 
. . .  Nrnbg.,  L.  Amersdorffer.  2  Bll. 
[B.  M. 

Allemaiule,  Karl.  158.5  Hof- 
mnsikus  zu  Berlin  mit  15  Thl.  im 
Quartal  nebst  13  Thl.  Kostgeld. 
(Schneider.  20.) 

Allen,  Richard,  ein  englischer 
Musiker,  von  dem  sich  erhalten  hat: 

An  essay  to  prove  singing  of  Psalms 
with  conjoin  'd  voices  a  Clu'istian  duly. 
Lond.  1696.     120.     [Glasgow. 

Dr.  Bussel  schrieb  darauf  eine  Beur- 
teilung und  griff  seine  Ansichten  mehr- 
fach an  (Animadversions  upon  AUen  . .  . 
Lond.  1696),  worauf  A.  als  Entgegnung 
drucken  liels:  A  brief  vindication  of  an 
essay,  to  prove  sing-ing  of  psalms  .  .  .  from 
Dr.Eussel's  Animadversions,  &  M.  Marlow's 
remarks.  Lond.  1696.  12*^.  Diese  rief  eine 
andere  Gegenschrift  von  Eich.  Claridge 
hervor,  betitelt:  An  answer  to  Eich.  A.'s 
essay  vindication  and  appendix.  Lond.  1697. 
8».     (Fetis.) 

Allen,  William,  Instrumentist 
a/d.  Hofkapelle  in  London,  ange- 
stellt am  17.  Febr.  1616.  Ist  noch 
1640  genannt.  (Nagel  1,  39.  43.  45.) 

Allerley  Musicalisches,  siehe 
Birnstiel. 

Allevi,  Giuseppe  detto  Piacenza 
um  1654  Kapellmeister  am  Dome 
zu  Piacenza  (Titel).    Er  gab  heraus : 

Conipositioni  sacre  a  2,  3,  4  voci,  con 
il  Basso  per  1'  org. . .  Ven.  1654  Vinc. 
5  Stb.    40.    20  Gesge.    [B.  Br.     Bologna. 

Compositioni  sacre  a  2,  3,  4  voci,  parte 
con  Violiui,  Messa  de  morti  da  capeUa  ä 
4,  agiontoui  1  Sequenza,  &  Offertorio  ä 
4  in  concerto,  con  il  B.  per  l'org.  Lib.  2  . . . 
Ven.  1662  Magni.  .5  Stb.  4".  mit  1  Dia- 
loge von  Isidoro  Tortona.     [Bologna. 

Terzo  libro  delle  coinj).  sacre  a  2,  3  e 
4  voci,  acc.  parte  da  V.,  con  Sonate  a  3, 
e  le  Letanie  della  B.  V.  h  4  voci  con  il 
Bc. ..  Belog.  1668  Monti.  5  Stb.  40. 
[Bologna.  Bolog.  Petr.  Ferrara.  Paris 
Nat. 

AUison  (Alison),  Richard,  lebte 
am  Ende  des  16.  und  Anfange  des 
17.  Jhs.  in  London  als  Lehrer  der 
Musik.  Er  nennt  sich  auf  den  1599 
erschienenen  Psalmen:  „Gentleman 


practitioner  in  the  art  of  musicke, 
and  are  to  be  solde  at  his  house 
in  the  Dukes  place  neere  Aldgate." 
1594  ist  er  Mitarbeiter  an  der 
Psalmenausgabe  von  Este  und  1621 
an  der  von  Eavenscroft.  Bekannt 
sind  von  ihm: 

The  Psalmes  of  David  in  meter,  the 
plaine  song  beinge  the  common  tune 
(4stim.).  Priuted  by  W.  Bailey,  the  assigne 
of  Th.  Morley  1599.     fol.     [br.  Mus. 

An  howres  recreation  in  musicke,  apt 
for  instrumentes  and  voyces:  framed  for 
the  dehght  of  Gentlemen  &  others  which 
are  wel  affected  to  that  qualitie.  All  for 
the  most  part  with  2  trebles,  necessarie 
for  such  as  teach  in  priuate  farailies,  with 
a  prayer  for  the  long  preseruation  of  the 
King  and  his  posteritie  .  .  .  London  1606. 
Stb.     [R.  C.  of  Mus.  in  1  vol.  geb. 

In  W.  Gross'  collection  of  Psalmes  1818 
befinden  sich  A.'s  Psalmen,     [br.  Mus. 

In  Rimbault's  Ausg.  der  Musical  antiqu. 
Society,  Bd.  6,  in  The  whole  Book  of 
Psalms,  sind  auch  die  Ps.  A.'s  enthalten. 
1  Madr.  Shall  I  abide  this  jesting,  5  voc. 
in  T.  Oliphant's  Ausg.  Von  demselben 
bearbeitet  und  in  Lond.  (1847)  heraus- 
gegeben „A  garden  is  my  lady's  face". 
Madr.  for  5  v.     fol.     [br.  Mus. 

In  Charl.  Smith's  AncientTsalniodial843. 

10  Psalmen  im  Neudruck  in  Musical 
antiqu.  Societ.  (Eitner,  Verz.). 

1  Psalm   in   Gawler's  Divine  harniony. 

Ms.  Oxford  Christ  church,  i  song  for 
Treble  with  Bass. 

Alli80n[e],  Robert,  schwor  am 
12/12  1589  als  Gentleman  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  London  und  ver- 
kaufte die  Stelle  am  8/2  1610  an 
Humfr.  Bathe.     (Rimbault.) 

Allnott,  John,  ein  englischer 
Musiker  des  i8.  Jh.,  von  dem  das 
br.  Mus.  besitzt: 

Musick  made  for  . . .  play  call'd  Phaedra 
&  Hyppolitus  (Lond.  c.  1709)  fol.    4  Stb. 

In  Ms.  162  in  Cambridge  FW.  befindet 
sich  ein  Ms.  von  c.  1770,  bestehead  aus 
48  Gesängen  (Arien  und  Duette),  schein- 
bar einer  Oper  angehörend,  in  der  der 
Name  Attilia  mehrfach  vorkommt.  Auf 
dem  1.  Blatte  ist  der  Name  Mr.  Allnott 
quer  geschrieben. 

Allori,  Laurenzio  (il  Tede- 
schino),    diente    im-    Anfange    des 


AUou. 


115 


Almen. 


17.  Jhs.  am  Florenzer  Hofe  als 
Instrumentist  (Yiertelj.  5,  421). 

AUou,  Adrien,  ein  französischer 
Musiker  des  16.  Jhs.,  Chorknaben- 
lehrer an  St.  Martin  zu  Tours;  um 
1585  gewann  er  beim  Musikfeste 
zu  Evreux  den  ersten  Preis  auf 
die  Motette:  Gustafe  ed  videte. 
(Fetis.) 

Allouette,  Jean  Frangois  1',  siehe 
Lalloiiette. 

Allovisio  Giov.  Batt.,  siehe 
Aloisi. 

Allred,  Henry,  siehe  Alred. 

AUudemon,  Cr. ..  C. ..,  ein 
Komponist  scheinbar  des  18.  Jhs., 
von  dem  die  B.  Rostock  imter 
Varia  besitzt:  Aria  della  Cleopatra: 
Cerca  pur  con  men  rossore  f.  Alt 
mit  V.  Ya.  u.  Bc.  Ms.  P.  fol. 

Allwood,   siehe  Alwood,  Rieh. 

Almadero,  eine  Oper  in  5  Akten 
in  Stb.  ohne  Autor.     [Dresden. 

Almanach,  siehe  Alethinopel. 
Forkel.     Junker.     Reichardt. 

—  P.  1.  faris,  Bureau  1782.  1783 
(ed.  Luaeau  de  Boisjermain)  [Brüssel  1782. 
B.  ß.  1783. 

Musikalischer  und  Künstler  Almanach 
auf  das  Jahr  1783.  Kosmopolis.  8". 
[Bmssel.     Dresden. 

—  Musikal.  A.  auf  das  Jahr  1784. 
Freiburg.  8».     [Brüssel.     B.  Hbg. 

Almanach  des  theätres.  Paris,  Ballard 
fils  1744—45.  12».     [Briissel  4565. 

Almanach  historique  et  chronologique 
de  tous  les  spectacles.  Paris,  Duchesne 
1752/53.  120.     [Briissel  4566. 

Almanach  des  spectacles  de  Paris,  ou 
calendrier  historique  et  chronologique  des 
theätres.  Paris,  Duchesne,  an  8,  an  9. 
(1799_1801)  et  1815.  12".    [Bmssel  4566. 

Almanach  general  de  tous  les  spectacles 
de  Paris  et  des  provinces,  poui-  l'annee 
1791,  par  une  societe  de  gens  de  lettres. 
Paris,  Froiüle.  12«.     [Briissel  4570. 

Almeida,  siehe  Almeyda. 

Almeida,  Antonio  de,  hält  man 
für  einen  Kapellmeister  an  der 
Kathedrale  in  Porto  um  1556  und 
für  den  Komponisten  eines  Ora- 
toriums (nach  Fetis).    Vasconcellos 


bezweifelt  dies  und  glaubt,  dass  er 
nur  der  Dichter  von  „La  humana 
sarga  abrazada,  el  gran  martyr  S. 
Laurentio.  Coimbra  1556  por  Th. 
Carvalho,  in  4^,  sei.  Vielleicht  ist 
er  derselbe  wie  Francesco  Antonio 
de  Almeyda  (siehe  diesen). 

Almeida,  Fi\  Fernando  de,  in 

Lissabon  geb.  und  gest.  zu  Thomar 
am  21.  März  1660;  trat  1638  in 
das  Kloster  zu^  Thomar  ein  und 
wurde  1656  Visitator  des  Ordens 
Christo.  Er  war  ein  Schüler  von 
Duarte  Lobo  und  wurde  als  Kom- 
ponist geistlicher  Gesänge  sehr  ge- 
schätzt. Die  vernichtete  Kgl.  Bibl. 
zu  Lissabon  besafs  eine  Messe  zu 
12  Stim.  von  ihm;  auch  im  Kloster 
zu  Thomar  befanden  sich  im  18. 
Jh.  noch  Kompositionen  von  ihm 
(Vasconcellos). 

Almeida,  P.  Ignacio  Antonio 

de,  geb.  18.  Febr.  1760  zu  Gui- 
maräes,  gest.  25.  Okt.  1825  als 
Abt  von  S.  Pedro  de  Penedono 
(Lamego).  Seine  Kompositionen, 
aus  Messen,  Officien,  Stabat  mater 
u.  a.  bestehend,  befinden  sich  zum 
Teil  im  Ms.  im  Archiv  des  Erz- 
bischofs von  Braga.   (Vasconcellos.) 

Almeri,    G^iov.    Paolo.     Um 

1654  „Mastro  die  Camera  di  Mons. 
illustr.  Boccapaduli",  Nuntius  in 
Venedig.  1689  nennt  er  sich  Ca- 
nonico  an  der  Kathedrale  zu  Seno- 
gaglia.     Er  gab  heraus: 

1.  Partitura  Motetti  a'  voce  sola  di . . . 
Consecrati .  .  .  Ferdinaudo  Carlo,  Arciduca 
d'Austria.  Yen.  1654  Stampa  del  Gar- 
dano,  appresso  Franc,  Magni.  1  vol.  in 
kl.  qu40.  Dedic.  ohne  Ort  u.  Datum. 
Euth.  206  S.  mit  17  Motetten,  resp.  Kan- 
taten auf  geistl.  lat.  Texte.  Melodie  fiir 
verschiedene  Stimmen  mit  bez.  B.  Die 
Siugstimme  zeigt  schon  das  Bestreben 
sich  aus  einem  Motive  zu  entwickeln,  der 
Bass  dagegen  ist  meistens  nur  begleitend 
und  beteiligt  sich  nur  selten  an  den  Mo- 
tiven. Die  Erfindung  ist  unbedeutend. 
[Brüssel.      B.  Br.    besitzt    das    Werk    in 

8* 


Almeriglii. 


116 


Aloysio. 


2  Stb.  mit  der  Jahreszahl  1655  uud 
gleichem  Verlage. 

2.  Motetti  sagri  a  2  e  3  voci,  op.  2. 
Bologna  1689  Micheletti.  4  Stb.  4".  [br. 
Mus.     Bologna:  C2.  Bc. 

Almeriu;hi  di  Bimini,  Joseph, 

geb.  zu  Rimini,  stand  im  Dienste 
des  Landgrafen  von  Hessen-Darm- 
stadt und  soll  1761  in  Nürnberg 
6  Sonaten  f.  2  V.  u.  B.  als  op.  1 
herausgegeben  haben  (Fetis). 

Almeyda  (Ahneida),  Carlo  Fran- 
cisco, stand  um  1798  im  Dienste 
des  Königs  von  Spanien  als  Violi- 
nist und  soll  ,zu  Burgos  geb.  sein. 
1798  erschienen  in  Paris  bei  Pleyel 
6  Quartette  f.  Streichinstr.  als  op.  2. 
Urteil  in  der  Lpz.  Ztg.  1,  555. 

Almeyda  (Almeida),  Francesco 
Antonio  de,  ein  Komponist  des 
18.  Jhs.,  ob  Portugiese  oder  Spanier 
ist  unbekannt.  Die  B.  B.  besitzt 
von  ihm  im  Ms.  560,  2  voll,  in 
querfol.,  die  Part,  zu  „La  Giuditta", 
Oratorio  ä  4  voci  concertata-  c. 
Trombe  da  caccia,  Oboi,  Flauti, 
Y.  e  Va.  Text:  Quella  fiamma  etc. 

Dresd.  Mus.  besitzt  im  Ms.  A  7 : 
1.  Beatus  vir  ä  2  v.  (C.  ed  A.)  e 
voci  rip.  c.  ström.  P.  —  2.  Domine 
ad  diuuandum  me  festina  ä  4  v. 
c.  ström.  P. 

Aloisi  (Alovisius,  AUovisio  und 
Aloysius),  Griovanni  Battista,  aus 
Bologna  geb.,  wie  er  sich  selbst 
bezeichnet,  lebte  im  Kloster  der 
Minoriter  daselbst  und  nennt  sich 
Dr.  der  Theologie  und  Kapell- 
meister. Bekannt  sind  von  seinen 
Kompositionen : 

1.  Celestis  Parnasus  in  quo  nouem  Mu- 
sae,  tum  duae,  t.  3,  t.  4  simul  concer- 
tantes  concinunt . . .  0\).  1,  3.  impr.  Ven. 
1644  Magni.   5  Stb.  4".    10  Nrn.     [B.  Br. 

2.  Contextus  musicarum  proportionum, 
quo  concertuum  varietate  2,  3,  4,  5  &  6 
voc.  debitum  . . .  op.  4.  Ven.  1637  Magni. 
7  Stb.  4".  Dedic.  in  Wien  gez.  1636. 
12  Mot.     [B.  Br.     Bologna. 

3.  Corona  stellarum  duodecim  Anti- 
phonis  B.  V.   ter  ductis   binis,    ternis,  & 


quaternis  voc.  stj'lo  musico . . .  Op.  5. 
Ven.  1637  (Magni.)  5  Stb.  4«.  Dedic. 
in  Nicolsburg  gez.     [B.  Br. 

4.  Vellus  aureum  sacrae  deiparae  vir- 
ginis  Litanijs  4.  5.  6.  7.  &  8  voc.  decan- 
tandis ...  op.  6.  Ven.  1640  ib.  9  Stb.  40. 
Dedic.  in  Nicolsburg  gez.  10  Lit.     [B.  Br. 

5.  Harmonicum  coelimi  sub  quo  Missae 
harmonicis  aiie  haud  simili  compactae 
numeris  4  voc.  .  .  Aloysio,  de  Bononia, 
Minorita  Conventuali,  Sacrae  Theologiae 
Baccalaureo,  ac  Magnificae  Communitatis 
sacelli  musices  praefecto  . . .  Ven.  1628 
Magni.     5  Stb.  4P.     [Bologna. 

4  Motett.  in  Samlwk.     (Eitner  1). 

1  Mot.  in  Prolins'  Cunis  sol.  1646  Nr.  4. 

Mss.  B.  B.  W  49  Exaltabo  6  v.  Dele- 
antor  4  v.  c.  Bc.  ex  1637  in  P. 

Ms.  in  Kremsmünster  L  Bd.  3  p.  140 
Attollite  portus  principes  4  voc.  c.  org. 

Sanctus  Dnus.  Dens  Sabaoth  4  voc.  del 
P.  Giov.  Batt.  Alovisi  bolognese  minore 
conventuale,  Ms.  Bologna,  Kat.  2,  259. 

Inclina  Domine,  T.  ß.  —  Salve  regina, 
S.  B.  2  Mot.  unter  G.  B.  AUovisio  in 
Ms.  179  Cambridge  FW. 

Aloisi,  Cfiuseppe,  Ende  .des 
18.  Jhs.,  nur  bekannt  durch  eine 
Canzone  in  Antoni's  Samlwk.  und 
durch  „Aure  amiche,  ah!  non  spi- 
rate".  Terzette  nottuilio  per  2  S. 
e  B.  c.  Bc.  P.  3  Bll.     [Bologna. 

Aloisio  (Lovisius,  Alovisio)  de 
Spiritu,  auch  Luigi,  Organist  an 
St.  Peter  von  1492—1500.  1513 
im  März  heifst  es  Aloysio  Organi- 
stae  cleric.  Bituricens.  (Bourges) 
(Viertelj.  3,  253  u.  Reg.  110  in 
Haberl's  Bausteine  3). 

Alonso,  Creronimo,  1 633  Sänger 
an  der  Hofkapelle  in  Madrid 
(Straeten  8,  423). 

Alotli  (Alon) . . .  Sänger  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  Neapel,  27/10 
1480  (Straeten  4,  29). 

Alovisi,  siehe  Aloisi. 

Aloyseto, ...  um  1475  Sänger 
an  der  herzogl.  Kapelle  in  Mailand. 
(Straeten  6,  18/19). 

Aloysio,  Mazzi,  ist  im  Samlwk. 
von  ßug.  Argilliano  (Responsoria 
1612)  mit  dem  Gesänge:  Vinea 
mea  electa  8  voc.  c.  Bc.  vertreten. 


Aloysius. 


117 


Alt,  Joseph. 


Aloysius,  siehe  Aloisi. 

Aloysius,  Joannes,  de  Epis- 
copis,  Neapolitamis,  Bassist  an  der 
St.  Peterskirche  in  Rom  von  1536 
bis  1546,  ti'at  am  28.  Juni  in  die 
sixtinische  Kapelle  ein  und  ver- 
blieb bis  1552.  (Viertel].  3,  274 
n.  Reg.   zu  HaberFs  Bausteine  3). 

Aloyson ,  M  . . .  Anglus  (Eng- 
länder). Fuhrmann  veröffentlicht 
1615  in  seinem  Lautenbuche  eine 
Pavane. 

Alphonsi,  Franciscus,  von  1488 
bis  1492  Tenorist  am  St.  Peter  in 
Rom  unter  dem  Namen  Francis- 
cus. 1496/97  ist  ein  Alphonsi 
Hispanus  genannt,  der  vielleicht 
derselbe  ist.  Auch  1461  ist  ein 
AlphonsusHys^^iüms,  gez.  (Viertel]'. 
3,  236  u.  Reg.  zu  HaberFs  Baust.  3). 

Alphredus  Anglicus,  siehe  Al- 
fred der  Philosoph. 

Alred  (Allred)  Henry,  Gentleman 
a/d.  Kgl.  Kapelle  in  London,  f  30/3 
1571.     (Rimbault). 

Alsinois,  Comte  d'  (Nicolas  De- 
nisot)  ein  Maler  und  Dichter  aus 
Mans  (Maine),  ging  nach  England. 
Er  gab  heraus: 

Cantiques  du  premier,  advenement  de 
Jesu  -  Christ.  (Paris  1553  La  veufue 
Maurice  de  la  Porte.)  8».  Enthält  12  Chan- 
sons,    [br.  Mus. 

Alsop, . . .  ein  englischer  Kom- 
ponist, von  dem  die  Bibl.  der 
Christ  church  in  Oxford  im  Ms. 
besitzt:  1  Song  „Britannia"  zu  1 
bis  4  Stim. 

Alssen,  Anton,  Organist  an  der 
St.  Michaeliskirche  in  Hamburg-, 
gewählt  am  3/3  1722  (Ratsakte). 

Alstedt  (Alstedius)  Joliann 
Heinrich,  Professor  der  Philo- 
sophie und  Theologie  zu  Herborn 
um  1613.  Geb.  1588  zu  Bellers- 
bach  bei  Herbom  (Nassau),  gest. 
8.  Nov.  1638  in  Weifsenburg  in 
Siebenbürgen.  (Biogr.  in  Allg. 
deutsche  Biogr.)    In  den  „Elemen- 


tale mathematicum"  etc.  Francof., 
Joh.  Bringer,  sumpt.  Hummii,  1611. 
kl.  40.  [Hofb.  Wien.  Brüssel  349.] 
befindet  sich  in  der  6.  Abteilung 
ein  „Elementale  musicum"  (siehe 
Becker  2,  118/19.)  In:  Methodus 
admirandorum  mathematicorum, 
complectens  novem  libros  Mathe- 
seos universae . . .  Herbonae  Nassov. 
1613.  120.  8.  Buch  über  Musik. 
[C.  P.     Bohn  in  Br. 

—  ib.  1623.     [Bohn  in  Br. 

Ferner  in  ,,Scientiarum  omnium 
Encyclop."  Lugduni,  Huguetan 
ülii  et  Ravaud  '  1 649,  gr.  Fol.  4 
Teile.  [Hofb.  Wien.  -  B.  Wies- 
baden: Herborn  1630  u.  a.  Ausg.] 
im  2.  T.  S.  616—633.  10  Kap.  u. 
Appendix  über  Musik.  Im  3.  T. 
wird  S.  687—690  über  die  In- 
strumente und  Instrumentalmusik 
gehandelt.  Im  Schilling  wird  noch 
gesagt,  dass  im  ersteren  Werke 
der  Name  des  7.  Tones  der  Ton- 
leiter mit  „si"  benannt  ist.  (Schon 
Orgosinus  nennt  ihn  1603  so,  auch 
Calvisius  1611.  M.  f.  M.  4,  40.j 
S.  312  soll  von  Melch.  Laubanus 
ein  „Schema  praecepta  musica  con- 
tinens"  enthalten  sein.  Der  Eng- 
länder Jokn   Birchensha   zog    die 


^f) 


Abhandlungen  A.'s  über  Musik,  ins 
Englische  übersetzt,  in  ein  Buch 
zusammen,  betitelt:  Templum  mu- 
sicum; or,  tlie  musical  Synopsis  of 
the  learned  &  famous  J.  H.  Al- 
stedius, being  a  Compendium  of 
the  Rudiments  both  of  the  mathe- 
matical  &  practica!  part  of  musick: 
of  which  subject  not  any  book  is 
extant  in  our  english  tongue. 
Faithfully  translated  out  of  latin 
by  J.  B.  Lond.  1664  Godbid.  kl. 
80.    [R.  C.  of  Mus.  fehlt  das  Titelbl. 

Alswortlie ,  siehe  Alyeworth 
und  Alyworth,  Richard. 

Alt,  Joseph,  aus  preufsisch 
Schlesien    gebürtig,  studierte  Jura 


Alt,  Philipp  Samuel. 


118 


Altenburg,  M. 


und  wurde  dann  Lehrer  u.  Musik- 
direktor im  Stifte  Lilienfeld  in 
Oesterreich  um  1790.  (Wien  2, 
53.  Lpz.  Ztg.  31,  376.)  Hoff  mann 
führt  von  einem  Glogauer  Stadt- 
sekretäre Alt  3  Quartette  f.  Fl.  V. 
Va.  u.  Ycl.  an,  die  1790  in  Berlin 
bei  Hummel  erschienen.  Fraglich 
ob  dieselben  nicht  von  obigem  Alt 
sind. 

Alt,  Philipp  Samuel,  Sohn  des 
Hofkantors  zu  Weimar,  geb.  16. 
Jan.  1689  und  gest.  gegen  1750 
daselbst.  Trotz  seinem  Hange  zur 
Musik  und  entschiedener  Begabung, 
wandte  er  sich  doch  der  Juristerei 
zu,  studierte  in  Jena,  nahm  dabei 
aber  bei  mehreren  Meistern  ab- 
wechselnd Musikunterricht  und 
zeichnete  sich  schon  jung  als  Kom- 
ponist aus.  Nach  seiner  Rückkehr 
nach  Weimar  wurde  er  Hofadvokat 
und  zu  gleicher  Zeit  Organist  an 
der  Jakobskirche.  Die  herzogl. 
Bibl.  in  Weimar  soU  viele  seiner 
Kirchenkomposition,  aufbewahren. 
(Scliilling.  Spitta  1,  854  verzeichnet 
einen  Alt,  o.  Vornamen,  als  Hof- 
cantor,  Bassist  und  Lehrer  in  der 
Quinta  in  den  Jahren  1714—16, 
damit  ist  wohl  der  Vater  gemeint.) 

Altacuira,  Jo.  de  (vielleicht 
aus  Chur?)  um  1394  päpstl.  Sänger 
in  Avig-non  (Viertel].  3,  213). 

Altemps,  Dom  Faiistino,  ein 
Sohn  des  Serafino,  Benediktiner 
im  Kloster  St.  Caliste  zu  Rom. 
Die  B.  M.,  fonds  Monte  Cassino, 
Mss.,  besitzt  5  geistl.  Gesänge  zu 
2,  3  und  4  St.  mit  Orgel.  (Fetis. 
Im  hds.  Musikkataloge  sind  sie 
aber  nicht  angeführt). 

Altemps,  Serafino,  aus  Irland 
stammend,  lebte  in  Rom  in  der 
Mitte  des  18.  Jhs.  und  war  als 
Sänger  an  der  12  Apostelkirche 
angestellt.  Die  B.  M.  fonds  Monte 
Cassino,    Mss.,    besitzt    1  Bd.    mit 


kontrapuuktischen  Studien  von  ihm. 
(Fetis.  Siehe  die  Bemerkung  im 
vorhergehenden  Artikel.) 

Alten,  Lorenz  van,  ein  Nieder- 
länder, verpflichtet  sich  3  Jahre  in 
Kassel  als  Sänger  zu  dienen,  ent- 
fernt sich  aber  heimlich  und  wird 
im  Oktob.  1558  in  Dresden  an- 
gestellt, bis  ihn  am  15.  Jan.  1559 
der  Kurfürst  Philipp  von  Hessen 
zurückfordert  (M.  f.  M,  24,  13). 

Altenburg,  Johann  Ernst,  geb. 
um  1734  zu  Weifsenf  eis,  Sohn  des 
Weifsenf  eis.  Kammertrompeter  Joh. 
Kasimr^  der  sich  im  Jahre  1713 
verheiratete  und  in  der  Weifsen- 
fels-Querfurter  Hofkapelle  von  1 714 
bis  1722  verz.  ist  (J.  0.  Opel),  trat 
in  die  Fufstapfen  seines  Vaters 
und  wurde  ein  Virtuose  auf  seinem 
Instrumente.  Gegen  1794  lebte 
er  in  Bitterfeld,  wo  er  auch  das 
untenstehende  Werk  abfasste.  Von 
dem  Organistenamte,  welches  ihm 
von  den  Lexika  angedichtet  wird, 
giebt  Titel  u.  Vorwort  keine  Kunde. 
Das  Werk  ist  betitelt: 

Yersuch  einer  Anleitung  zur  lieroisch- 
musitaüschen  Trompeter-  und  Pauker- 
Kunst,  zu  mehi'erer  Aufnahme  derselben 
historisch,  theoretisch  und  praktisch  be- 
schrieben und  mit  Exenipeln  erläutert 
von . . .  Halle  1795  Hendel.  4".  144  S. 
mit  Text  und  Beisp.  S.  133  ein  Konzert 
für  7  Tromp.  u,  Pauken,  1  Menuet  und 
1  Marsch.  [B.  B.  B.  Hbg.  B.  Lpz. 
Brüssel.     Dresd.     Musikfr.  "Wien. 

Die  B.  B.  besitzt  im  Autogr.  einen 
Brief  vom  1/2  1767.  Abgedr.  in  M.  f.  M. 
24,  159. 

Altenburg,  Michael,  geb.  27. 
Mai  1584  zu  Alach  bei  Erfurt, 
gest.  12.  Febr.  1640  in  Erfurt. 
Ein  geistlicher  Liederdichter  und 
Komponist.  Sein  Vater  war  ein 
Schmied  in  wohlhabenden  Verhält- 
nissen und  liefs  den  Sohn  in  Erfurt 
Theologie  studieren,  wurde  1599 
Baccalaureus  und  1603  Magister. 
Schon    1600    als    Lehrer    an    der 


Altenburg,  M. 


119 


Alters. 


Reglerschule   angestellt,  wurde   er 
1601  Kantor   an  St.  Andreae  und 
1608  Rektor.    1609  erhielt  er  eine 
Predigerstelle  zu  Ilversgehoven  und 
Marpach,  1611  in  Tröchtelborn  bei 
Erfurt  und  1621  in  Grofs-Sömmerda 
an    der    St.   Bonifacius -Gemeinde. 
In     diesen     Jahren,     die     er     in 
Tröchtelborn  verlebte,   entwickelte 
er    eine    gTofse    Arbeitskraft     als 
Komponist.     Der  30jährige   Krieg 
zerstörte  sie  und  all  sein  Eigentum 
im  Stich  lassend,  flüchtete  er  nach 
Erfurt,    musste  sich  dort  kümmer- 
lich ernähren,  bis  er  endlich  1638 
Diakonus    an    St.  Andreae    wurde. 
(M.  f.  M.  11, 185  nach  Motschmann's 
Darstellung     mit     Verbesserungen 
nach    den    eigenen    Angaben    in 
seinen    Druckwerken.     Winterfeld 
2,  S.  XV  und  78  über  seine  Be- 
deutung  als  Dichter  und  Kompo- 
nist geistl.  Lieder.    Zahn  teilt  eine 
Anzahl  Melodieen  mit,  siehe  5, 413.) 
Von     seinen    Werken    kann    ich 
nachweisen  {siehe  die  ausführliche 
Bibliogr.  M. f. M.  11,  189 u.  191  ff.): 

1.  Das  53.  Cap.  des  geistreichen  Pro- 
pheten Esaiae  (eine  Passion)  mit  6  St. 
Erf.  1608  Jac.  Singe.  6  Stb.  mit  s.  Portr. 
fB.L. 

2.  Adams  hochzeitl.  Frewde  .  . .  Joh. 
Eappold . . .  20/7  1613  mit  6  St.  (u.  7  St.) 
Erf.,  ^^ittel.  6  Stb.  2  Gesge.  [B.  B,  br. 
Mus. 

3.  Gaudium  Christianum,  d.  i.  Christi, 
musical.  Frewde  . . .  mit  12  oder  16*  St. 
(mit  Tromp.  u.  Pauken) .  .  .  Jehna  (1617) 
Weidner.     16  Stb.    6  Gesge.     [B.  B. 

4.  Musikalischer  Schild  und  Schirm  der 
Bürger  und  Einwohner  der  Stadt  Gottes, 
d.  i.  der  55  Psalm  . . .  mit  6  St.  Erf. 
(1618)  Wittel.  7  Stb.  1  Gesg.  zu  6  Teü. 
[Dresd.  Beschrbg.  Kat.  S.  80.  B.  P:  Alt. 
B.  Br.     B.  Hbg. 

5.  Hochzeitl.  musical.  Frewde  auss 
dem  Propheten  Esaia  zu  9  oder  12  St. 
Eiifurdt  1620  Röhbock.  40;  Wie  ein 
lieber  Bule  einen  Bulen.  \)n\  Mus. 
Hannov:  C. 

6.  1.  Theil.  Newer  lieblicher  u.  zier- 
licher Intraden  mit  6  St.  auf  Geigen, 
Lauten  und  Orgeln,    nebst  einer  Choral- 


stimme . . .  Erf,  1620  Eöbock.  6  Stb. 
16  Nrn.  [B.  B.  B.  Br.  B.P:Alt.  ß. 
Lpz.  C2.  T  1.  2. 

7.  Cantiones  de  Adventu  Dni.  ac  sal- 
vatoris  nostii  J.  Chr.  5.  6.  &  8  v.  Wittel 
u.  Birkner  in  Erf.  1620.  8  Stb.  21  Nrn. 
[B.Br.  B.  Gr.  7  Stb.  B.B:T.  B.  Lpz. 
wie  bei  6.     Wolfenb. 

8.  1.  TheU.  Christlicher,  lieblicher  u. 
andechtiger  newer  Kirchen  u.  Haufs  Ge- 
sänge, so  auff  alle  Festtage  . . .  mit  5  St. 
(Vorrede  v.  Wedmann)  Erf.  1620  Eöh- 
bock.  5  Stb.  15  Nrn.  [B.  B.  B.  Gr. 
Elbing.  B.  Br.  B.  Lpz.  wie  6.  br.  Mus. 
Wolfenb.     Hannov:  C. 

9.  Der  ander  Theil  christl Kirchen- 

u.  Haufs  Gesänge  mit  5.  6.  u.  8.  St.  ib. 
1620.  8  Stb.?  26  Gesge.  [B.  Gr.  7  Stb. 
Elbing  9  Stb.  (?).  B.Pirna:  Alt.  B.B: 
CT.  B.  Lpz.  T.  5.  6.  Wolfen15.  Han- 
nover: C. 

10.  Der  dritte  Theil  (dito)  mit  5.  6.  u. 
8.  St.  dessgl.  2  Intraden  zu  10  voc.  auff 
Geigen    und    Zinken,     ib.    1620    (1621). 

8  Stb.  22  Nrn.  [B.  B.  B.  Gr.  fehlt  8a. 
B.  Lpz.  wie  9.  br.  Mus:  Diso.  Wolfenb. 
von  1622. 

11.  Der  vierte  Theil  der  Fest  Gesänge 
...    Ei-f.    1621    Wittel,    Verl.    Birckner. 

9  Stb.  15  Nrn.  [B.  Br.  B.  Gr.  7  Stb. 
Musikfr.  Wien.  Wolfenb.  fehlt  Disc.  gene- 
ralis. 

12.  Musical.  Weynacht-  u.  New  Jahrs 
Zierde ...  zu  4—8  ü.  9  Stirn.  1621  ib. 
9  Stb.  12  Nrn.  [B.  Br.  B.  Gf ..  7  Stb. 
B.  B:  T.     Wolfenb.  fehlt  C  gen. 

Mss.  B.  B.  in  neuerer  Part.,  geistl.  Ge- 
sänge: T  33.  42.  202.  W.  101.  —  In 
alten  Stb.  Gräffenhain,  o.  Sign.,  10  geistl. 
Lieder  zu  8  St.  —  3  Stb.  4».  o.  Sign, 
von  1619:  Tänze  zu  5  Stirn. 

Ms.  B.  Hbg.     15  geisti.  Gesänge. 

Mss.  B.  Br.  3  achtst.  Gesge.  in  Ms.  21 
u.  121. 

Mehrstimmige  Gesge.  in  Casp.  Cramer's 
Animae  1641. 

Das  ist  mir  lieb  in  4  Tbl.  im  Samlwk. 
1623  a.     (Eitner  1). 

Im  Gothaer  Cantional  1646,  15  Gesge. 
(s.  Gotha). 

13  Gesänge  in  neuen  Ausg.  (Eitner, 
Verz.)  und  Teschner:  11  deutsche  geistl. 
Gesge  zu  4-6  St.  P.  u.  St.  Magdebg., 
Heinrichshofen. 

Alters,  Cleorges- Jacques,  geb. 
um  1770  in  Gent,  gest.  11.  April 
1849.  Organist  und  Glockenist, 
auch   Kapellmeister  an  St.  Martin 


Altinoni. 


120 


Alvaro. 


zu  Gent.     Seine    geistlichen  Kom- 
positionen sollen  einst  sehr  beliebt 
gewesen   sein.     (Biogr.  nat.  beige.) 
Altinoni, . . .  nur  bekannt  durch 

eine 

Cantata:   Clori,  nel  ciel  d'amor  lucida 
Stella,  Sopr.  col  Bc.     [Musikfr.  Wien. 

Altmitter,  Mattliaeus,  Violinist 

an  der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien 
vom  1.  Febr.  1797  bis  zu  seinem 
Tode  am  14.  Sept.  1821,  62  J.  alt 
(Köchel  1). 

Altnickol    (Altnicol),    Joliann 
Christoph,     geb.    in    Berna    bei 
Seidenberg   i.  Schles.    (Hoffmann), 
gest.  in*  JuH  1759    zu  Naumburg. 
Seit  1745,  vielleicht  schon  früher, 
Schüler    Seb.  Bach's    in    Leipzig. 
Bach  giebt  ihm  am  25/5  1747  das 
Zeugnis,  dass  er  auf  dem  Thomaer 
Chore    seit    3  Jahren    sowohl    als 
Vokalist,  Violinist  und  Violoncellist 
gut  zu  gebrauchen  sei.    A.  studierte 
in  Leipzig  auf  der  Universität  und 
hatte  vom  Magistrat  schon  einmal 
eine  Unterstützung  empfangen.   Im 
Jahre  1747  bittet  er  abermals  um 
ein  Benefiz.     (Abdruck  des  Bach- 
schen    Zeugnisses    in    Lessmann's 
Musikztg.  1889,  257.     Siehe  auch 
M.  f.  M.  21,  140.)    Auf  Bach's  Em- 
pfehlung wurde  er  1747  Organist 
in    Niederwiesa    bei    Greifenberg 
und  am  30.  Juli  1748  an  St.  Wen- 
ceslaus  in  Naumburg.    Am  20.  Jan. 
1749     heiratete     er    die    Tochter 
Bach's,   Elisab.  Juliane   Friderike, 
ein  Beweis,  dass  Bach  viel  auf  ihn 
hielt.     (Spitta  2,  727.  755.)     Von 
seinen  Kompositionen  haben  sich 
nur  einige  wenige  im  Ms.  erhalten. 
Gerber    erwähnt,    dass    Breitkopf 
1  Magnif.  u.  Kantaten  in  Abschrif- 
ten auf  Lager  hielt. 

Die  B.  B.  besitzt  im  Autogr.  2  Sonaten 
f.  Klav.  in  C.  u.  D.  Ferner  in  Ms.  565 
die  Cantate:  Frolocket  und  jauchzet,  zu 
4  Stirn.  2  Tromp.  Pauk.  2  V.  Va.  u.  Bc. 
8  EU. 


Die  Singakademie  in  Berlin  die  5  st. 
Motette :  Nun  danket  alle  Gott  in  P.  u.  Stb. 

B.  AVagener  in  1  Bd.  Klavierkompos. 
von  Seb.  Bach  u.  a.  (60  BIl.  in  qufol.) 
befinden  sich  auch  einige  kleinere  Piecen 
von  A. 

In  B.  Cambridge  FW.  Ms.  78  befindet 
sich  eine  Saonlg.  Ricercare  in  4  parts. 

Aito  Monte,  Mauritio  (1%   ein 

Lautenist  des  16.  Jhs.,  von  dem 
sich  in  Rudenius'  Florum  musicae 
von  1600  einige  Lautenstücke  be- 
finden. 

Alutarius,Christophorus,Nouo- 
castrense  (hiefs  wohl  Chr.  Gerber 
aus  Neuenburg),  Besitzer  oder 
Schreiber,  vielleicht  auch  der  Kom- 
ponist der  ungezeichneten  Tonsätze 
des  Samlbd.  13.  F.  IL  35  Bibl. 
Basel  (Kat.  S.  27),  ein  Bd.  von 
1534  mit  14  lat.  und  deutschen 
Liedern  zu  3  und  4  St. 

Aluyseto,  siehe  LoysetComp^re. 

Alva,  Melchor  de,  Sänger  um 
1556  in  der  Kapelle  Karl  V. 
(Straeten  7,  362). 

Alvarado,  D.  Felix  Anthony, 

ein  Spanier,  der  in  England  gelebt 
zu  haben  scheint,  gab  dort  heraus: 
La  liturgia  ynglesa,  o  el  libro  de  oracion 
comraun  y  administracion  de  los  sacra- 
mentos,  y  otros  ritos  y  ceremonia  de  la 
Yglesia,  segun  el  uso  de  la  Tglesia  de 
Ynglaterra:  Juntamente  con  el  psalterio 
6  psalmos  de  David  . .  .  hispanizado  por  . .  . 
London  1707  Bowyox.     8^.     [Brüssel. 

Alvarez  Acevo,  Bernardo,  war 

um  1787  Kapellmeister  au  der 
Kirche  Soledad  in  Madrid  und  soll 
sich  als  Komponist  ausgezeichnet 
haben.  Fetis  berichtet,  dass  sich 
im  Archive  des  Escurials  eine 
Samlg.  seiner  Werke  im  Ms.  be- 
findet. 

Alvarez,  Luis,  1633  Kapellan 
u.  Sänger  an  der  Hofkapelle  in 
Madrid  (Straeten  8,  423). 

Alyaro , . . .  ein  portugiesischer 
Komponist  im  15.  Jh.,  von  dem 
sich  im  Autogr.  in  der  Bibl.  des 


Alveii. 


121 


Alvise,  Marcantonio  de. 


Infanten  D.  Petro  folgendes  Werk 
von  1472  befindet: 

Vesperae,  Matutinum  et  Landes  cum 
Antiphonis  et  figuris  musicis  de  inclyta 
ac  miraculosa  \'ictoria  in  Africa  parte  ad 
Arzillam.  (Vasconcellos.) 

Alveri,  GrioTanni  Battista,  ein 

Bologneser  in  der  2.  Hälfte  des 
17.  Jhs.  lebend.  Auf  einem  in 
Wolfenbüttel  befindlichen  Text- 
bucbe  znr  Oper  „II  re  pastore, 
overo  II  Basilio  in  Arcadia",  1691 
in  Braunscbweig  aufgeführt,  nennt 
er  sich  „Accademico  filarm.  di 
Bologna,  e  Virtuoso  d.  S.  A.  S. 
sudetta".  In  demselben  Jahre 
wurde  auch  die  Oper  L'Isione  von 
ihm  ebd.  aufgeführt.  Im  Druck 
von  1(587  heilst  es:  Musico  dell' 
Illustr . .  Sign.  Marchese  Guido 
Kangoni.  Von  seinen  Komposi- 
tionen sind  bekannt: 

Cantate  a  voce  sola  da  camera  di  . . . 
op.  1  .  . .  Bologna  1687  Gios.  Micheletti 
P.  qu-4".  72  S.  [Bologna,  dort  auch  eine 
von  Busi  geschrieb.  Part. 

Arie  italiane  col  il  Basso.  Anversa 
1690.  [Paris  Nat.  fehlt  die  Part,  mit 
dem  Bc. 

Die  B.  B.  besitzt  im  Ms.  450  in  P. 
Samlbd.  unter  Nr.  10—16,  7  Motetten 
oder  Kantaten: 

1.  Arma,  bella,  praelia  mortales,  Batta- 
glia  ä  4:  B.  solo,  2  V.  Violetta  et  Org. 
8  BU. 

2.  Gens  Christiana  laetare,  Sopr.  solo 
c.  3  instr.  et  Org.  4  Bil. 

3.  Ridete  sidera,  Bas.  2  V.  Violetta, 
Fag.  Bc.  6  BU. 

4.  Laeti  sui'gite  pastores,  A.  c.  2  instr. 
et  Org.  4  Bll. 

5.  Del  bei  Mincio  alle  spende,  Sopr. 
et  Bc.   2  Bll. 

6.  Acheronte  errini  horribile,  Sopr.  Bc. 
2  BU. 

7.  Se  tu  parti  anima  mia,  Sopr.  Bc. 
2  BU. 

In  Sondershausen  in  der  Schlossldrche 
befinden  sich  3  Bände  mit  italienischen 
Kantaten,  unter  denen  auch  eine  von 
Alveri  vorkommt. 

Abiniare   (Dahimare),   Martin 

Pierre  i\%  geb.  18.  Sept.  1772  zu 
Dreux  (Eure-et-Loir),  gest.  13.  Juni 


1839  zu  Paris.  Er  bildete  sich 
zum  Harfenisten  aus  und  erregte 
in  Paris  durch  sein  Spiel  Auf- 
sehen. Im  Jahre  1800  wurde  er 
an  der  grofsen  Oper  als  Harfenist 
angestellt,  unterrichtete  auch  1807 
die  Kaiserin  Joseplüne.  Am  12. 
März  1812  nahm  er  seinen  Ab- 
schied und  zog  sich  nach  Dreux 
zurück.  (Pougin  nach  Jal.)  Fetis 
verzeichnet  28  Insti'umentalpiecen 
meistens  für  Harfe  komponiert.  In 
der  Lpz.  Ztg.  werden  sie  vielfach 
recensiert.  Ich  habe  auf  öffent- 
lichen Bibl.  gefunden: 

Le  Manage  par  Imprudence,  opera  en 
1  act.  (4/4  1809)  Paris,  Erard.  P.  132  S. 
[B4I.     br.  Mus. 

i^rner  die  Eomanzen  f.  Gesg.  u.  Pfte. 
Adele  et  Jennys.     Paris,  Bureau.     [B.  M. 

Premier  baiser  d'amour.  Paris,  fi'eres 
Gaveaiix.     [B.  M. 

Bavard  und  noch  15  andere  Romanzen, 
[ib.    ^ 

Mon  coeur  soupire,  Romance  av.  clavec. 
Ms.     [BerUn  K.  H. 

3  Senates  pour  harpe  avec  acc.  de  V. 
ad  lib.  oe.  9.  Paris,  Erard.  [Paris  Nat. 
Maild.  Cons. 

Fantaisie  suivie  de  12  vai'iations  pour 
la  harpe.     [Paris  Nat. 

Fantaisie  avec  8  var.  p.  pfte'.  oe.  26. 
Paris,  Erard.     [Maild.  Cons. 

Das  brit.  Mus.  besitzt: 

A  duet  for  the  harp  &  pfte.  op.  22. 
Lond.  fol. 

Fandango,  air  favori . . .  arr.  et  varie 
pour  la  harpe.     Paris,  fol. 

3  Fantasien,  Yariat.,  Romanzen  für 
Gesg.,  Sonaten  für  Harfe. 

4  nissische  airs  variirt  f.  Harfe.  Lond. 

Sonaten  op.  2  u.  18  und  noch  17  Druck- 
werke. Antiquarisch  kommt  er  hin  und 
wieder  vor. 

AMse,  Arciero,  qu.  ser  Martini, 
wurde  am  20.  Febr.  1519  (1518 
alten  Stils)  zum  Organisten  an  der 
kleinen  Orgel  an  S.  Marco  in 
Venedig  erwählt  und  am  29/3 
1533  von  B.  da  Imola  gefolgt 
(Caffi  1,  77). 

AMse,  Marcautonio  de,  ver- 
trat im  Jahre    1556   Willaert    als 


Alwood. 


122 


Amadino. 


Kapellmeister  an  S.  Marco  in  Venedig 
und  erhielt  für  11  Monate  25  Du- 
katen (Caffi  1,  90.  —  Straeten  6, 
204),*  sowie  vom  Dez.  1564  bis 
15.  Okt.  1565  Cipr.  Rore  als  Ka- 
pellmeister, bis  Zarüno  gewählt 
wurde  (Caffi  1,  125). 

Alwood,  (Allwood)  Richard, 
ein  engKscher  Priester  und  Kom- 
ponist des  16.  Jhs.,  ist  im  Codex 
Ms.  „Forrest-Hej^ther  Collection''  in 
Oxford's  Musikschule  mit  dem  Ge- 
sänge: Fraise  Hirn  praiseworthy 
vertreten;  1  Instrumentalpiece  im 
Ms.  50513  des  br.  Mus.  (Mulliner's 
Book).  Ferner  in  Ms.  30485  des 
br.  Mus.  Hawkins  5,  467  teilt  eine 
4stim.  Fantasie  mit.  • 

Alyeworth,  Richard,  um  1550 
Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
London  mit  TYa  ^£  Gehalt  (Burney 
6,  6).  Rimbault  2,  188  verzeichnet 
einen  Alsivorthe  als  Gentleman  an 
derselben  Kapelle,  der  am  22/1 
1567  als  gestorben  gemeldet  wird. 
Möglich  dass  dies  ein  und  der- 
selbe Sänger  ist.    Siehe  Alyworth. 

Älypius,  ein  Sophist  aus  Alexan- 
drien,  um  300  n.  Chr.  lebend, 
schrieb  griechisch  die  Abhandig. 
„Introductio  musica.''  Herausgeg. 
von  Meursius  und  Meibom  (s.  d.). 

Alypius  junior,  ein  Pseudonym, 
der  sich  als  Verteidiger  Bieder- 
mann's  auf  wirft: 

Quid  sit  musice  aetatem  agere  es  Plauti 
Mostellaria  Act.  IE.  Sc.  II.  v.  40.  ad 
componendam  controversiam  de  vita  musica 
inter  vires  musicos  nuper  ortam  exponit 
...  s.  1.  1751.  40.  16  S.  [Bnissel.  B. 
Lpz.     B.  B. 

Alyworth  (Alsworthe),  Richard, 
Mitglied  der  Kgl.  Kapelle,  f  22/1 
1566/67.  Möglich  dass  die  Instru- 
mentalpiecen  im  Ms.  30485  des 
br.  Mus.  von  ihm  sind  (Davey  154). 

Alzate,  Matthaeus  de,  war  von 
1507—9  päpstl.  Sänger  (Viertel]'.  3, 
248). 


Amadei,  Filippo,  Opernkompo- 
nist, geb.  um  1683  zu  Reggio. 
Seine  erste  Oper  wurde  1711  in 
Rom  aufgeführt:  „Teodosio  il  gio- 
vane".  Nachweisen  kann  ich  nur 
die  Oper  „Arsaces"  von  Orlaudini 
(G.  M.)  in  3  Akten,  an  der  er 
einen  Teil  gearbeitet  hat.  (Ms. 
16371  B.  B.  in  P.)  Der  Text  ist 
von  Mattheson  übersetzt  und  1722 
in  Hamburg  aufgeführt.  Ferner 
im  Ms.  51  Cambridge  FW:  Pasto- 
rella sventurata,  per  il  Sopr.  col 
Bc.  Hds.  des  18.  Jhs. 

Amadei,  Grioseffo  Maria,  Teno- 
rist an  der  Hofkapelle  in  München, 
wollte  4/12  1640  abgehen,  büeb 
aber  wieder.     (Kreisarch.) 

Amadei,  Michaele  Angelo,  ein 
Komponist  aus  dem  Anfange  des 
17.  Jhs.,  gab  heraus: 

Motecta  pluribus  vocibus,  Lib.  1.  Veu. 
1614/15.     Gard.   4  Stb.      [Florenz:   e^  1. 

2.  3.  B. 

Motecta  singulis,  2,  3,  4,  quiuisque  voc. 
Lib.  2.  Yen.  1615.  Magni.    [Florenz:  C  1. 

3.  Bc. 

Amadeo ,  Gr . . .  wahrscheinlich 
ein  Komponist  des  18.  Jh.,  von 
dem  die  Musikfr.  in  Wien  besitzen : 

Scena  ed  Aria  (Trolo  svenasti)  p.  Sopr. 
c.  B.  —  und  Variazioni  per  pirata  per  il 
Vcl.  e  Pfte. 

Amadiuo,  Ricciardo ,  Musik- 
drucker und  Verleger  in  Venedig, 
war  von  1583  bis  1586  mit  Gia- 
como  Yincenü  sociiert  und  er- 
richtete Ende  1586  oder  Anfang 
1587  allein  eine  Druckerei  und 
Musikverlag,  in  denen  er  zahlreiche 
und  wertvolle  Werke  verlegte, 
darunter  sich  auch  einige  Samlwk. 
befinden.  Letztere  sind  folgende 
und  zum  Teil  in  meiner  Bibliogr. 
genau  beschrieben: 

1587  a.  Canzonette  a  8  V.  Lib.  1.  3  Stb. 
40.     [B.  D. 

—  Ausg.  1589  novam.  rist.  [B.  B:  C. 
Bologna. 

—  Ausg.  1594,  ristamp.     [B.  K:  T.  B. 

1588  d.    NoveUi  ardori,  1.  üb.  de  Madr. 


Amadiuo. 


123 


Amalarius. 


a  4  voci.    4  Stb.  4P.    [B.  D.     Verona  S.  f : 
C.  A.  B. 

Von  beiden  im  Vogel  die  Register. 

1592  a.  Sacra  omniiim  solemnitatum 
Psalmodia  Vespertina  cum  cantico  B.  V. 
A  diversis  in  arte  musica  praestantissimis 
viris  notulis  niusicis  exornata.  5  Voc.  Ad 
celeberr.  ac  praestant.  in  arte  musica 
Coryphoeum  D.  Jo:  Petrum  Aloysium 
Praenestiaum.  Ven.  1592.  5  Stb.  16 
Nrn.  Dedic.  abgedr.  im  Busi  1,  274. 
[Bologna. 

Enth.  an  Autoren:  0.  Mat.  Asola  3,  Ip. 
Baccusi,  Paolo  Bosi,  Gio.  Cavacio,  Or. 
Colombaui,  Ag.  Corona,  Gio.  Croce,  G.  G. 
Gastoldi,  Dom.  Lauro,  Leone  Leoni,  Nicola 
Parma,  Pietro  Ponzio,  Cost.  Porta,  Giro- 
lamo  Vespa. 

1592  b.  Gloria  (La)  musicale  di  diuersi 
ecceU.  auttori:  a  5  v.  Ven.  1592.  5  Stb. 
4*^.  Herausgegeben  von  Filtppo  Nicoletti 
in  Ferrara.  Enth.  19  Madrig.  von  Innoc. 
Alberti,  Paolo  Bellasio,  Girol.  Belli,  Giulio 
Belli  3,  G.  Croce,  Hip.  Fiorino,  Alf.  Fon- 
tanelli,  G.  G.  Gastoldi  2,  Eug.  Giovanelli  2, 
G.  Heremita,  P.  Isnardi,  Luz.  Luzzaschi, 
L.  Marenzio,  Fil.  Nicoletti  2,  Paolo  Virchi. 
[br.  Mus:  A.  Modeua.  Bologna.  Cres- 
pano:  T. 

Register  u.  Beschrbg.  im  M.  f.  M.  21, 
88,  auf  210  die  Fehlerverbesserung,  auch 
im  Vogel  1592,  5. 

1593.  Florindo,  e  Armilla  Canzon  pasto- 
rale,  ornata  di  musica  da  diversi  de  piu 
celebri  compositori  de  tempi  nostri,  &  con 
altri  Madrigali ...  a  5  voci.  Ven.  1593. 
5  Stb.  40.  21Madr.  von  21  Autoreu.  Siehe 
Vogel  2,  470.     [Verona  S.  f:  C.  5  a. 

1595.  Di  XII.  autori.  Vaghi  e  dilette- 
voli  Madr.  a  4  v.     [Proske. 

1598  a.  Laudi  amore.  Madr.  a  5  v. 
[B.  Lpz. 

1598  c.  Madr.  di  div.  a  4  v.  racc  da 
G.  M.Eadino.  [B.  Kgsbg.  fehlt  Ten.  Hofb. 
Wien:  CA.     Im  Vogel  die  Register. 

Amadio,  Pippo,  ein  um  1720 
lebender  Violoncellist,  der  mit 
seinen  virtuosen  Leistungen  grofses 
Aufsehen  erregte  (Gerber  2). 

Amadori,  GrioTanni,  Tedeschi, 
ein  von  Bernacchi  ausgebildeter 
Sänger,  kam  1754  an  die  Kgl.  Oper 
zu  Berlin,  ging  aber  bald  darauf 
in  die  Dienste  des  Königs  von 
Neapel  und  errichtete  daselbst  eine 
Gesangschule.  Er  soll  daselbst  um 
1780    in    hohem    Alter    gestorben 


sein.  (Ledebur).  In  B.  B.,  Ms.  L 
308  in  einem  Samlwk.  Arien,  ist 
er  mit  Kompositionen  vertreten. 

Amadori,  Griusei)pe,  Schüler 
Bernacchi 's  (sie?),  führte  1702  in 
Rom  das  Oratorium  ,,n  martirio  di 
S.  Adriane"  auf.  Er  lebte  noch  1730 
wie  eine  Messe  beweist,  die  einst 
Santini  besafs.  Derselbe  verzeich- 
nete noch  4  geistl.  Gesge.  in  seinem 
Besitze.  Er  stand  besonders  als 
Gesanglehrer  in  hoher  Achtung. 
(Arteaga,  Rivoluzioni  del  teatro  2, 
.36,  danach  Gerber  2.  Fetis.) 

Die  B.  B.  besitzt  im  Autogr.  ein  Fange 
lingua  f.  Sopr.  u.  Bc,  hier  nennt  er  sich 
Kapellmeister  in  Rom.  Ferner  Ms.  L  308 
eine  Aria  c.  istrom.  in  P. 

In  der  Schlosskirche  in  Sondershausen 
die  Cantate  „Pria  che  giunge  a  godere''^ 
Sopr.  c.  Bc.  lu  einem  Samlbde.  mit  M 
gez. 

Cantata  per  Sopr.  „Se  l'empia  gelosia" 
col  Bc.  Ms.  P.     [Mailand  Cons. 

Amaducci,  Antonio,  Altist  an 
der  Kgl.  Hofkapelle  in  Wien  mit 
400  fl.  Gehalt  von  1729  bis  1739. 
(Köchel  1). 

Amaduci  (Amadusky  im  s.  Staats- 
archiv) Donato,  war  um  1666  und 
168(i»  Tenorist  an  der  Hofkapelle 
in  Dresden  mit  800  Rthlr.  Gehalt 
(Fürstenau  1,  93.  98).  Nach  den 
Akten  des  s.  Staatsarchivs  erhielt 
er  1669  seinen  Pass.  Von  Italien 
aus  sandte  er  dem  Kurfürsten 
einen  Hochzeitsgesang.  Am  19. 
Febr.  1685  wird  er  vom  Kurf. 
bei  einem  Besuche  in  Yenedig  zur 
Tafel  gezogen,  er  rauss  also  in 
Venedig  sesshaft  gewesen  sein. 
Gerber  2  berichtet,  dass  zu  seiner 
Zeit  der  Stadtrichter  Herzog  in 
Merseburg  verschiedene  Kompo- 
sitionen im  Ms.  von  ihm  besafs. 
Amael,  siehe  Eamal,  Henri  Guil. 
Amalarius,  Sympliosiiis,  Theo- 
retiker des  9.  Jahrhs.,  Chorbischof 
zu  Metz  und  später  Lehrer  an  der 
kaiserlichen    Hofschule    zur    Zeit 


Amalia. 


124 


Amaiyllis. 


Ludwigs  des  Frommen,  st.  um  837. 
In  der  Biblioteque  des  Peres,  t. 
14,  980  ist  die  Abhandlung  „De 
ordine  Antiphonarii"  aufgenommen. 
(Gerbert  4,  278.  Forkel  8,  117. 
Gerber  2.) 

Amalia    von    Sachsen  -  Weimar, 
siehe  Anna  Amalia. 

Amalia  Anna  (Fetis  unter  Anna 
Amalia),  Prinzessin  von  Preufsen, 
Schwester  Friedrich  des  Grofsen, 
geb.  9.  Nov.  1723  zu  Berlin,  gest. 
30.  März  1787  ebd.  Eine  gelehrte 
Dame,  kontrapunktisch  gewandte 
Komponistin  und  strenge  Richterin, 
die,  entgegengesetzt  zu  den  An- 
sichten ihres  Kgl.  Bruders  an  der 
tändelnden  italienischen  Musik  den 
gröfsten  Missfallen  hatte,  Händel 
und  Seb.  Bach  dagegen  über  alles 
schätzte  und  nur  dasjenige  vor  ihr 
Gnade  fand,  welches  sich  genau 
in  derselben  Ausdrucksweise  be- 
wegte. Geradeso  absprechend  wie 
ihr  Kgl.  Bruder  und  durchdrungen 
von  ihrer  Unfehlbarkeit  strotzen 
ihre  Briefe  von  den  wunderlichsten 
Urteilen.     (Ledebur.) 

Sie  und  ihr  Lehrer  Kirnbtrger, 
nebst  dem  federgewandten  Marpurg 
waren  die  Seele  und  zugleich  Be- 
gründer der  sogenannten  Berliner 
Schule,  die  ein  Gegengewicht  bil- 
dete gegen  die  gedankenlose  ober- 
flächliche Musikmacherei  des  18. 
Jhs.  Ihnen  ist  es  auch  zu  danken, 
dass  Seb.  Bach  mit  einigen  seiner 
Werke  stets  lebendig  blieb  und 
den  zukünftigen  grofsen  Ton- 
meistern zugänglich  waren. 

Ihre  umfangreiche  und  wertvolle 
Musikbibliothek  hat  sie  dem  Joa- 
chimsthalschen  Gymnasium  ver- 
macht. Ein  gedruckter  Katalog 
von  Eitner.  —  B.  Joachimsthal 
Nr,  604  eine  Mappe  mit  Studien 
u.  allerlei  Kompositionen.  —  B.  B. 
Autogr.  1  Choral,  1  Marsch  f.  Blas- 


instr.,  1  Lied,  1  Duett,  4  figurierta 
Choräle  zu  4  St.  und  ein  5stim. 
Zirkel -Kanon.  Ms.  238  in  K. 
4  st.  Choräle.  Kopien  von  Briefen 
an  Ms.  autogr.  F  13  (Friedrich  11.). 

—  4  st.  Choräle  sind  aufgenommen 
in  Kühnau's  4  st.  Choralgesänge 
1786,  in  Andre's  Lehrbuch  1832, 
l.Thl.,  und  in  Christmann's  Vollst. 
Samlg.  1799. 

Orgelst,  in  Becker's  Caecilia.  Lpz. 

In  C.  Baldamus  Autographa  ber, 

Tonk.  Berl.  1853  Bd.  3  ein  Marsch. 

—  In  Kellstab's  Melodie  und  Har- 
monie 1788  der  Choral:  Man  lobt 
dich  in  der  Stille. 

Amalia  Katharina,  eine  Tochter 
des  Grafen  Philipp  Dietrich  von 
Waldeck  zu  Eisenberg,  geb.  1640, 
vermählt  1664  mit  dem  Grafen 
Georg  Ludwig  von  Erpach,  gest. 
1696,  hat  sich  als  geistliche  Lieder- 
dichterin und  Komponistin  hervor- 
gethan.  Gerber  2  führt  den  Druck 
an:  Andächtige  Sing -Lust,  Hild- 
burghausen 1692.    qu8^\     Zahn  6, 

267  teilt  den  Titel  mit: 

Andächtige  Sing-Lust  Das  ist  1  Morgen- 
11  Abend-  III  Tage-  IV  Beth-  V  Biifs- 
VI  Klag-  und  Trost-  VII  L0T3-  u.  Danck- 
VTTT  Lehr  -  Lieder ,  wormit  Eine  Gott- 
ergebene Gräfliche  Dame  Sich  und  Andre 
. . .  Herausgegeben  zu  Hildburghausen  .  . . 
Anno  1692.  Dedic.  mit  A.  C.  Gr.  z.  E. 
unterz.  76  Lied.     [Gotha. 

Amanditis,  siehe  Corsus. 

Amans,  siehe  Saint-Amans. 

Amantius,  ein  Theoretiker  viel- 
leicht des  16.  oder  17.  Jhs.,  der 
von  Lamb.  Alard  in  seiner  de 
Musica,  Kap.  17  p.  87  erwähnt 
wird.     (Forkel  8,  95). 

Amaryllis  (A) 

consistiug  of  such  songs  as  are  most 
esteemed  for  composition  &  delicacy  . .  . 
all  chosen  from  the  works  of  the  best 
masters  &  rigthly  adapted,  for  the  voice, 
Violin,  Hauboy,  flute,  &  germ.  flute,  with 
a  figured  base  for  the  harps.  2.  ed.  2  voll. 
Lond.  (1780?)  4".  [br.  Mus.  E.  C.  of 
Mus.  ohne  Titelbl. 


Amati, . . 


125 


Ambrosch, 


Amati, . . .  wird  im  Mailändischen 

Tlieater  -  Alnianach  seit  1788  als 
Opernkomponist  aufgeführt.  Er 
war  1790  Cembalist  am  Opern- 
theater in  Petersburg   (Gerber  2). 

Amati  (Amatus)  Vinceiizo,  Dr. 
der  Theologie  und  Kapellmeister 
zu  Palermo,  geb.  6.  Jan.  1629  zu 
Cimmina  in  Sicilien,  gest.  29.  Juü 
1670  ebd.,  machte  im  Seminar  in 
Palermo  seine  Studien  und  wurde 
um  1665  Kapellmeister  a/d.  Kathe- 
drale daselbst.  Gerber  2  führt  von 
ihm  2  gedruckte  Samlg.  mit  geistl. 
Gesg.,  wie  Messen,  Psalmen  u.  a., 
gedruckt  in  Palermo  1656  und 
eine  Oper  von  1664:  „L'lsaura"  an. 

AmMela,  Miquel,  geb.  gegen 
1665  in  Aragonien,  gest.  23.  März 
1733  in  Toledo.  Er  trat  in  einen 
Mönchsorden  und  wurde  Welt- 
priester und  Kapellmeister  seines 
Ordens.  Den  7/5  1700  erhielt  er 
an  der  Kirche  del  Pilar  zu  Sara- 
gossa den  Kapellmeisterposten,  den 
er  bis  1707  inne  hatte;  erst  am 
22/3  1710  bekleidete  er  dasselbe 
Amt  an  der  erzbischöfl.  Kirche  zu 
Toledo,  welches  er  bis  zu  seinem 
Tode  behielt.  Nach  Fetis  be- 
finden sich  seine  zahlreichen  Kom- 
positionen in  den  Kirchenarchiven 
zu  Toledo  u.  Oviedo.  Ich  kann 
nur  2  Gesge.  von  ihm  nachweisen, 
die  sich  in  einer  hds.  Samlg.  von 
Chrisost.  Ripolles  Bl.  9  b  und  10  b 
in  der  B.  Wagener's  befinden.  Es 
sind  4  st.  Gesge  mit  Bc.  auf  spa- 
nische Texte  (M.  f.  M.  15,  33  Nr. 
9/10). 

AmbleviUe,  R.  P.  Cliarles  A% 

ein   Jesuit   aus   dem   Hause   Cler- 
mont  zu  Paris,  gab  heraus: 

1.  Octouarium  sacrixm,  seu  canticum 
B.  V.  per  diversos  ecclesiae  tonos  decan- 
tatiim.  Paris  1634  P.  BaUard.  gr.  fol. 
44  S.  4  st.  Magnif.  enthaltend  [Köln. 

2.  Harmonia  Sacra,  seu  vesperae  in 
dies    tnm    dominicos,    tum    festos    totius 


anni,  una  c.  missa  ac  litanüs  B.  V.  6  voc. 
Paris  1636  ib.    [Paris  Genev:  Sup.  Contra. 

AiiibreTllIe,   Jlichele  Angiclo 

d',  bekannt  durch  ein  Ms.  in  Stb : 
Concerto  p.  le  Y.  avec  2  Y.  Ya. 
et  B.  Stb.     [Musikfr.  Wien. 

Ambrosio,  Bologiicse,  lebte  um 
1621  und  soll  nach  Barcotto  (Ant.) 
eine  Abhandlung  über  den  Bau 
der  Orgel  geschrieben  haben.  (Siehe 
Barcotto.) 

Ambrogio,  siehe  Albonesi. 

Ambrogio  da  Pessano,  1418 
Sängermeister  am  Dome  in  Mai- 
land mit  3  fl.  Gehalt.  Noch  1442 
im  Dienst  (Muoni  26). 

Ambrosch,  Joseph  Karl,  geb. 
1759  in  Crumnau  (Böhmen,  nacb 
Gerber  2)  in  Friaul  dagegen  nach 
den  Annalen  des  Theaters  von 
1792,  9.  Heft  p.  66,  gest.  8.  Sept. 
1822  zu  Berlin.  Studierte  Musik 
bei  Kozeluch  in  Prag  und  trat  als 
Sänger  auf  dem  Theater  in  Bay- 
reuth auf  (nach  obigen  Annalen 
aber  auf  dem  Schmidtschen  Theater 
ins  Ansbach.)  Nach  vielfachem 
Wechsel  der  Bühnen,  kam  er  end- 
lich nach  Bfrlin  aus  Kgl.  National- 
Theater,  wo  er  am  28/3  1791  als 
erster  Tenorist  angestellt  wurde. 
Seine  Stimme,  verbunden  mit  grofser 
Kehlfertigkeit  und  einem  ge- 
wandten Spiele,  wird  von  den  Zeit- 
genossen durchweg  bewundert. 
1811  wurde  er  pensioniert,  blieb 
aber  ein  treues  und  fleifsiges  Mit- 
glied der  Berliner  Singakademie, 
wo  er  noch  bis  1817  mitwirkfe. 
Seine  Gesangskunst  brachte  er  lyi- 
zähligen  Schülern  bei;  auch  als 
Liederkomponist  trat  er  mit  Erfolg 
auf  und  schuf  eine  grofse  Anzahl 
Lieder  für  1  Singstimme  mit  Pfte., 
oft  mit  Yariationen  für  die  Sing- 
stimme versehen.  Die  B.  B.  besitzt 
15  Drucke  mit  je  einem  auch 
mehreren  Liedern.    Aufserdem  gab 


Ambroscb. 


126 


Ambniise. 


er  mit  dem  Schauspieler  JBöJieitn 
eine  Samlg.  Freimaurer-Lieder  her- 
aus, betitelt: 

Freimaurer  Lieder  mit  Melodien. 
Herausgegeb.  von  . .  .  Berlin  1793 
Starcke.  4«.  2  Teile  mit  je  25 
Liedern,  82  u.  41  Seit.  Die  Melo- 
dien von  Verschiedenen,  die  in 
der  1.  Aufl.  nur  mit  den  Anfangs- 
buchstaben genannt  und  erst  in 
der  2.  Aufl.  von  1795  ausge- 
schrieben sind.  Beide  Ausg.  in 
B.  B.  —  Die  2.  auch  B.  Kgsbg.  in 
3  Teilen. 

Genannt  sind  Ambrosch  15,  Andre, 
Euslin  3,  Gürlich  8,  Mozart  3,  Naumann, 
Pleyel,  Eibbe,  Schulz,  v.  Wessely,  B.  A. 
AVeber  14  (die  1.  Aufl.  nennt  bei  Andre's 
Lied  Cartelieri). 

Den  3.  Theil  gab  Böheim  1795  allein 
heraus,  siehe  dort. 

Deutsche  und  italienische  Lieder  mit 
Variat.  f.  d.  Singst.  Heft  2.  Berlin, 
Schlesinger.     [Lübeck. 

6  Lieder  mit  Veränderungen  für  die 
Singstimmen,  s.  1.     [Berlin  K.  H. 

6  Gesänge  mit  Begleitg.  des  Pfte.  von 
Beczwarzowsky,  Himmel,  Hurka  und  Ri- 
ghini  nebst  besonderer  Begltg.  der  Guitarre. 
Oranienburg,  AVercfaneister.   [Berlin  K.  H. 

Lied:  Als  ich  auf  meiner  Bleiche,  mit 
Verändeningen  füi'  eine  Singstimme  von 
Ambrosch.  Hbg.,  bey  Günther  u.  Böhme, 
qufol.     [Brüssel  Cons. 

Scene  aus  der  Lützener  Schlacht  für 
1  Singst,  mit  Klav.  (1831  gesungen).  Ms. 
[Berlin  K.  H. 

Righini's  Abschiedsempfindungen  für 
Pfte.  mit  Veränderungen  f.  die  Singstim. 
von  A  .  . .  (Berlin,  Concha  &  Co.)     [B.  B. 

Ms.  B.  Kgsbg.,  Samlg.  87,  Part,  reli- 
giöser Gesänge,  als  letzte  Nr.  Gaudium 
divinum  von  A  .  . .  Ferner  in  Samlg.  398 
einige  Canons. 

Ms.  B.  Lübeck  (Kat.  p.  10)  2  Arien  f. 
Sopr.  mit  Veränderungen  f.  d.  Singst.,  f. 
Orchester  eingerichtet  von  F.  Seeücke. 
P.  u.  St. 

Romanzen  u.  Oden,  Samlwk.  von  Spehr 
[B.  Dresd. 

Im  Samlwk.  Erato  und  Eutei-pe  1789, 
1  Gesg. 

Ambrose,  John,  ein  englischer 
Musiker  aus  dem  16.  oder  17.  Jh., 
bekannt    durch    einen    Kanon    zu 


mehreren  Stimmen  ohne  Worte, 
welcher  sich  im  br.  Mus.,  Appen- 
dix Roy.  Mss.  Nr.  58  Fol.  14b  be- 
findet. 

Ainbrose,  John,  ein  Musiker 
aus  dem  Ende  des  18.  Jhs.,  von 
dem  das  br.  Mus.  21  Londoner 
Einzeldrucke  besitzt,  bestehend  in 
Songs,  Sonnets,  Ballads  u.  Aehn- 
lichem. 

Anihrosini, . . .  Hofmusikus  an 
der  kurf.  Kapelle  in  Bonn  um  1729, 
erhält  eine  Zulage  von  100  Gld. 
(Thayer  1,  25). 

Ambrosio  Cremonese ,  nach 
Felis  Kapellmeister  an  der  Kirche 
in  Ortana  a  Mare,  einer  kleinen 
Stadt  in   den   Abruzzen.     Er   gab 

heraus: 

Madi'igali  concertati  a  2.  3.  4.  5.  6.  voci 
di...  Lib.  1.  Op.  1.  Ven.  1636  Magni. 
6  Stb.     40.     21  Gesg.     [Oxford,  Ch.  Ch. 

AuTserdem  befinden  sich  3  Gesge.  in 
Profius'  Cunis  sol.  1646  Nr.  7  u.  9  und 
im  4.  Theile  dessen  Concerte  von  1646 
(Eitner  1). 

Ambrosio,  Griovanni,  siehe 
Dalza. 

Ambrosio,  Joannes,  1517  Sänger 
in  der  Privatkapelle  Papst  Leo  X. 
(Viertelj.  3,  255). 

Ambrosius,  Bischof  von  Mai- 
land, starb  397.  Ueber  denselben 
siehe  Ambros  2,  14.  u.  Caecilia 
von  Hermesdorf,  Jahrg.  XI,  57  etc. 
Felis  sehr  ausführlich. 

Ambroso  da  Milano,  Viola- 
spieler a/'d.  Hofkapelle  in  London 
seit  3.  Nov.  1532  mit  täglich  12  d 
Gehalt  (Nagel  1,  20). 

Ambrughe,  Horge  van,  trat 
im  April  1519  als  Posaunist  in 
die  Hofkapelle  in  London  mit  täg- 
lich   12   d.    Gehalt   (Nagel   1,   15). 

Ambruisc,  Sieur  d',  ein  im 
17.  Jh.  in  Paris  lebender  Gesang- 
lehrer und  Komponist,  dessen  „Airs" 
und   „Doubles"   einst  sehr  gesucht 


Arne,  d'. 


127 


Amaeyden. 


waren.  Ich  kann  nur  eins  seiner 
Werke  nachweisen,  betitelt: 

1.  Titel:  Livre  d'airs  du . . .  avec  les 
seconds  couplets  en  diminution  mesurez 
sur  la  basse  cont.  Gravez  au  Burin  par 
Lhuilier.  —  2.  Titel :  Livre  d'airs  du .  .  . 
Se  vent  ä  Paris  chez  l'autheur  nie  St. 
Avoye.  qu4".  1685  auf  dem  Privilege. 
Dedic.  an  Ms.  Lambert.  Beschrbg.  in  M. 
f.  M.  11,  62  u.  166.  [B.  Becker  in  Lancy. 
Paris  Nat. 

Einige  Airs  auch  in  den  Samlwk.  Airs 
1697c  und  1702. 

Arne,  d',  Breitkopf  verzeichnet 
1778  von  ihm  1  Concerto  ä  Fiauto 
conc,  2  Y.  Ya.  e  B.  Paris. 

Ameide,  Pieter  yau,  von  1798 
bis  1809  Organist  an  der  Marien- 
kirche zu  Leyden  (Bouwst.  2,  169). 

Ameiide,  Michael,  in  Preufsen 
geb.,  war  Kats-Musikant  in  Danzig 
und  st.  1709  an  der  Pest  im40sten 
Jahre  seines  Lebens  (Mattheson 
1,  8). 

Amendola,  Griuseppe,  geb.  zu 
«Palermo,  ist  nur  bekannt  durch 
eine  Oper  von  1776,  die  aber  ihre 
Reise  durch  ganz  Europa  machte, 
sie  ist  betitelt:  II  Beglierbei  da 
Caramania,  in  3  Akt.  In  P.  Ms. 
vorhanden  in  C.  P.  und  P.  u.  Stb. 
im  Dresd.  Mus.  In  letzterer  Bibl. 
noch  ein  Rondo  f.  Sopr.  u.  Klav. 
(Ms.  16). 

Amenreich,  Bernard,  „Helt- 
prunnensis"  (Heilbronn).  Die  Hofb. 
in  Wien  besitzt  in  einem  Codex 
(I,  46  alte  Sign.)  Bl.  16—19  ein 
Lied  von  1564,  überschrieben 
„Querela  Bernardi  Amenreich  de 
Landgravio  (Philippe  Hassiae)  iteöi 
Marchione  Georgio  Friderico  (Bran- 
denbg.-Onolsbac.)  principibus  ad 
Imperatorem.  A.  1564.  Text:  Bifs 
in  den  Himmel  clage.  Amenreich 
unterz.  sich  „Organist  a  Heltprun- 
nensis". 

Ainerbacli,  siehe  Ammerbach. 

Ameria  (Amerinus);  Hierony- 
mus  d',    1519  Cantor  secretus  in 


der  Kapelle  Papst  Leo  X.     (Yier- 
telj.  3,  255). 
American. 

The  A.  musical  Miscellany.  A  collection 
of  the  newest  &  most  approved  songs, 
sei  to  music.  Northampton.  Mass.  1798. 
8".     [Glasgow. 

Amery,  John,  von  Nor  wich, 
schwor  am  4/12  1595  als  Gentle- 
man an  der  Kgl.  Kapelle  in  Lon- 
don, t  18/7  1623.     (Rimbault.) 

Ameyde,  Pieter  van,  junior, 
aus  Leyden,  ist  am  15.  Sept.  1792 
als  Musicus  an  der  dortigen  Uni- 
versität eingeschrieben.  1798 
wurde  er  Organist  an  der  Marien- 
kirche ebd.  u.  lebte  noch  1809. 
(Bouwst.  3,  11). 

Ameyden,  Christian,  geb.  zu 
Oirschot  in  Brabant  c.  1534,  gest. 
20.  Nov.  1605  in  Rom.  Er  wurde 
von  seinem  Onkel,  einem  Kapellan- 
Sänger  am  Notredame  zu  Ant- 
werpen, unterrichtet  und  ging  dann 
nach  Rom  (Biogr.  nat.  beige).  Am 
1.  März  1564  wird  er  als  Tenorist 
an  der  päpstl.  Kapelle  angestellt 
(Haberl,  Jahrb.  1891,  85)  und  am 
31.  Aug.  1565  mit  13  anderen 
entlassen.  Am  10.  März  1569 
kommt  er  an  die  Paulinenkapelle, 
erhält  auch  des  verstorbenen  Simon 
Sauvage  Praebende  und  Kanonikat. 
Der  Wortlaut  des  Dokumentes  ist 
folgender:  „Eadeni  die,  congregatis 
D.  cantoribus  in  capella  Paulina, 
elegerunt  D.  Christ.  A.  ad  canoni- 
catum  et  probend  am  collegiate 
ecclesie  Duaceusis,  vacanter  per 
obitum  quondam  Sim.  Sauvage  . .  ." 
Er  muss  dann  wieder  in  die  päpst- 
liche Kapelle  aufgenommen  worden 
sein,  denn  am  2.  Jan.  1572  wird 
er  zum  Abbate  und  in  den  folgen- 
den Jahren  zum  Punctator  des 
päpstl.  Sängerchores  gewählt.  Am 
18/8  1588  feiert  er  sein  jubilaeum 
sanctissimumund  wird  vom  täglichen 


Ami,  P. 


128 


Amman. 


Chordienste  befreit.  Für  1593  und 
1594  ist  er  vom  Sängerkollegium 
zum  Kapellmeister  erwählt  und 
1596  wird  er  ,,cantor  giubilatus" 
genannt,  d.  h.  er  wird  pensioniert. 
(Straeten  6,  441,  448  ein  Facsim., 
457,  458  über  sein  Begräbnis.  — 
Haberl,  Jahrb.  1891,  85.)  Von 
seinen  Kompositionen  hat  sich  nur 
wenig  erhalten.  Die  Cap.  sistina 
Ms.  30  besitzt  eine  „Missa  Fontes 
et  omnia",  5  voc.  und  Ms.  29  ein 
Magnificat  4  v.  und  im  3.  lib.  di 
Madr.  von  Orl.  Lassus  1563  p.  30' 
ist  ein  „Quel  dolce  suon"  zu  finden. 
Aini,  Mr.  P. . . .,  Direktor  der 
Musik  an  der  Kathedrale  zu  Ronen 
im  Anfange  des  18.  Jhs.,  soll 
nach  Forkel  8,  139  herausgegeben 
haben:  Cantates,  petits  Motets  ä  1. 
2.  et  3v. ..  Paris  1721  fol.  52 
Seiten,  mit  einer  Yorrede  wie 
Kirchenmusik  beschaffen  sein  müsse. 

Amici,  Pietro,  siehe  Griacobetti. 

Amico,  ßaimondo  d',  Domi- 
nikaner und  Komponist,  geb.  am 
Ende  des  16.  Jhs.  zu  Noto  in 
Sicilien,  soll  nach  Fctis  heraus- 
gegeben haben:  Motetti  a  2,  3  e 
4  V.     Messina  1621.  4«.  2  Teile. 

Amicone,    Antonio    (Fetis    u. 

Clement:  Amiconi),  ein  Neapoli- 
taner, der  als  Opernkomponist  auf- 
trat. Die  Oper  „La  grotta  del 
mago  Merlino"  soll  1787  in  Rom 
aufgeführt  sein.  Die  Bibl,  in 
Neapel  Turch.  besitzt  im  Ms.  die 
Oper 

„L'Achille  in  Sciro".     Part.   —  In  der 
Bibl.  des  Cons.  zu  Mailand  befinden  sich 

1.  Ouvertüre   zu  obiger  Oper  im  Autogr. 

2.  Esercizi  per  Sopr.  im  Autogr.  3.  3  Sol- 
feggi  per  Sopr.  c.  Bc.  im  Autogr.  4.  Mi- 
nuetto  p.  Cemb.  o  Pfte. 

Amiciis,  siehe  Cornelius  Freund. 

Amigone,  Claudio,  war  um 
1625  Contraltist  zu  Mailand  und 
widmet  ihm  Trabattoni  einen  Ge- 
sang in  1625. 


Amigone,  Ferrando,  wird  um 
1568  als  Sänger  am  Hofe  zu 
Mautua  erwähnt  (Canal  76.  Ber- 
tolotti  56). 

Amigone,  Grioranni,  um  1622 
Bassist  a/d.  Hofkapelle  in  Mantua 
mit  1440  Lire  (Bertolotti  100). 

Amiot,  Le  Pere,  Jesuit  und 
Missionar  in  China,  geb.  um  1718 
in  ToLilon,  gest.  um  1794  in  Peking. 
Er  verfasste  ein  Werk  über  China, 
in  dem  er  auch  über  die  ältere 
und  neuere  chinesische  Musik  be- 
richtet, abgedruckt  im  6.  Bde.  der 
Memoires  concernant  l'histoire,  les 
Sciences,  les  arts...  des  Chinois. 
Paris  1780  Nyon.  15  Bde.  4°. 
[Brüssel.  B.  B.  Musikfr.  Wien. 
Glasgow.]  Forkel  8,  33  teilt  den 
Inhalt  der  Abteilung  über  Musik 
mit.     Siehe  auch  Fetis. 

Auiiller,  Andreas,  Konzert- 
meister an  der  Ksl.  Hofkapelle  i% 
Wien  mit  900  fl.  Gehalt  vom  20. 
April  1729  bis  1740;  von  1741 
ab  wurde  er  Concertdispensator 
und  zugleich  Kopist  mit  400  fl. 
Gehalt  und  st.  27.  Okt.  1750,  69  J. 
alt  (Köchel  1). 

Amilha,  Le  Pere,  ein  Kanoniker 
des  Hlg.  Augustin  an  der  Kathe- 
drale zu  Pamiers  (Ariege),  lebte 
im  Anfange  des  18.  Jhs.  Er  ist 
der  Verfasser  einer  Samlg.  Volks- 
lieder aus  Languedoc,  deren  Texte 
er  mit  Melodien  im  Charakter  des 
liturgischen  katholischen  Kirchen- 
gesanges versah,  betitelt. 

Le  tubleu  de  la  bido  del  parfet  crestia, 
en  bersses,  que  represento  l'exercici  de 
la  fe.     Toulouse  1704.     kl.  8".     (Fetis.) 

Amman,  Johann  Konrad,  Arzt, 
geb.  1669  zu  Schaffhausen,  gest. 
1724  zu  Wermund  bei  Leyden, 
schrieb  eine  Abhandlung  über  die 
menschliche  Stimme : 

Dissertatio  de  loquela   qua  non  solmn 


Ammei. 


129 


Ammoü,  Blasius. 


vox  humana  et  loquendi  artificium  ex 
origiuibus  siiis  enumter:  sed  et  traduntur 
media,  quibus  ii  qui  ab  incmialjulis  siirdi 
et  iiuiti  fuerunt. . .  Amst.  1700  Jo.  Wolters. 
80.     [Brüssel  7086. 

Ammei,  Magister,  war  1747 
Chordirektor  an  St.  Wilhelm  in 
Sti-afsburg  i/Els.  (Lobstein  89). 

Ammerbaeh  (Amorbach,  Amer- 
bach),  Anton,  stand  1751  in  herzogl. 
braunschw.  JDiensten  zu  Wolfen- 
biittel  (Chrysander  1,  148).  In 
einem  Hochzeitsgesange  von  Dre- 
bonstad  1591  wird  er  gewesener 
fürstl.  braunschw.  Organist  seelig 
genannt    (Gerber  2.     Drebenstad). 

Ammerbach  (Ammorbach, Amer- 
bach),     Elias     Nicolaus,     „sonst 

Ammerbach  genannt''  (Titel  von 
1571),  geb.  in  Naumburg,  gest.  am 
27.  Jan.  1597  in  Leipzig,  seit  1560 
Organist  an  der  Thomaskirche  in 
Leipzig,  wird  in  den  Ratsakten 
„alter  Organist  an  St.  Thomas"  ge- 
nannt. Ln  s.  Staatsarchiv  ein  Doku- 
ment, worin  ihm  1578  150  Thlr. 
für  Anfertigung  eines  nicht  näher 
bezeichneten  Listruments  (eine 
Orgel?)  angewiesen  werden.  (Da- 
mit ist  aber  wahrscheinl.  Eusebius 
A.,  der  Orgelbauer  gemeint.)  üeber 
seine  Werke  siehe  Ritter  1 13  ff. 
Tappert  im  Klavierlehrer  1887 
Nr.  7.  Yon  seinen  Orgel-  und 
Klavierbearbeitimgen  haben  sich 
erhalten: 

Orgel  oder  Instrument  Tabiüatiir.  Ein 
nütziiciis  Büchlein,  in  welchem  notwendige 
erklerung  der  Orgel  oder  Instrnmeut  Tabu-^ 
latur,  sampt  der  Application,  Auch  frö- 
liche  deutsche  Stücklein,  vnd  Muteten, 
etliche  mit  Coloraturen  abgesatzt,  desgl. 
schöne  deutsche  Tentze,  Galliarden  vnnd 
Welsche  Passometzen  .. .  Lpz.  1571  Jac. 
Berwald's  Erben.  kl.  qu4".  [B.  Lpz. 
Eostock.  Kopenhagen.  Musikfr.  Wien, 
br.  Mus. 

Ein  new  kvnstlich  Tabulaturbuch,  .  .  . 
darin  sehr  gute  Moteteu  vnd  liebliche 
deutsche  Tenores  jetziger  Zeit  vornehmer 
Componisten  auff  die  Orgel  vnnd  Instru- 

Rob.  Eitner's  Qucllon-Lexikon. 


ment*)  abgesetzt.  Lpz.  1575  gedr.  durch 
Joh.  Beyer,  in  verleg.  Dietrich  Gerlachs 
zu  Nürmberg  . . .  hoch  fol.  [B.  M.  br.  Mus. 
Beschrbg.  M.  f.  M.  14,  151. 

Orgel  oder  Instrument  -  Tabulaturbuch, 
in  sich  begreiffende  eine  notwendige  vTind 
application  zuverstehen  .  .  .  Darnach  fol- 
gen auffs  allerleichtest  gute  Deutsche, 
Lateinische,  Welsche  vnd  Frantzösische 
stücklein,  neben  etlichen  Passomezen, 
GaUiarden,  Repressen  vnnd  Deutschen 
Dentzen  . . .  Nürmberg.  Am  Ende  „Tyi^is 
Gerlachianis".  Vorrede  gez.  Lpz.  21/3 
1583.  40.  142  Nrn.  213  S.  [Dombibl. 
in  Magdeburg.  B.  M.  Proske.  MusiMr. 
Wien. 

2  Klavier-  oder  Orgelst,  in  neuen  Ausg. 
(Eitner  2). 

Ammerbacli,  Eusebius,  ein  ge- 
schickter Orgelspieler  und  Orgel- 
bauer in  Fugger'schen  Diensten  in 
Augsburg  im  16.  Jh.  Einen  Brief 
von  1593  besitzt  die  B.  B.,  Autogr. 
Grasnick.  Er  sagt  darin,  dass  er 
8  Jahre  mit  Weib  und  Kind  sich 
im  Erzherzogtum  Oesterreich  auf- 
gehalten habe  (siehe  M.f.M.  24,160). 

Ammerbaclier,  Crcorg- Konrad, 

Kantor  in  Nördlingen,  soll  zu  Nürn- 
berg 1717  eine  „kurtze  und  gründ- 
liche Anweisung  zur  Yocalmnsik" 
herausgegeben  haben. 

Ammon  (Amon),  Blasius,  ein 

Tiroler,  war  als  Knabe  Diskantist 
an  der  Kapelle  des  Erzherzogs 
Ferdinand  von  Oesterreich,  lebte 
einige  Zeit  in  Venedig,  wahrschein- 
lich auf  Kosten  desselben  Erz- 
herzogs behufs  weiterer  Ausbildung 
in  der  Musik,  trat  vor  1590  in 
das  Franziskanerkloster  in  Wien 
und  starb  daselbst  im  Juni  1590 
(Beweise  in  M.  f.  M.  18,  15  und 
1,  27.  205).  Von  seinen  Werken 
sind  bekannt: 

1.  Liber  sacratissimarum  (quas  vulgo 
introitus  appeUant)  cautiouum  selectissi- 
mas  ...  5  vocum  .  .  .  Viennae  Austriae 
1582  Creuzenis.    5  Stb.    41  Nrn.     [B.  B. 


*)  Unter  Instrument  ist  stets  ein  Klavier- 
Instr.  zu  verstehen. 

9 


Ammon,  Dieder.  Chr. 


130 


Amiier,  Jobu. 


fehlt  T.    B.  Br:  T.  5a.     br.  Mus:  fehlt  S^. 
liaibach  Lyceuni. 

2.  Missae  4  voc.  Vienna  1588  Formica. 
[Upsala.     Krenismünster, 

—  Patrocmium  musices.  Missae  cum 
braves  tum  4  voc.  Monach.  1591  Berg. 
Chorb.  fol.  132  Bll.  [B.  B.  Hofb.  Wien. 
Proske.  B.  A.  B.  M.  B.  Lpz.  Krems- 
müuster. 

Enthält  die  Messen  1.  Super  ut  re 
mi .  .  .  2.  Pour  ung'  plaisir.  3.  Surge 
propera.    4.  Dixit  Dnus.    5.  Pro  defuuctis. 

3.  Sacrae  cant.  quas  vulgo  nioteta  voc. 
4,  5  et  6  voc. . .  Monach.  1590  Berg. 
6  Stb.  30  Nrn.  Davon  giebt  es  2  Titel- 
und  Dedikat-Ausgabeu  mit  gleicher  Firma 
von  1590.  1.  Dedic.  von  Ammon,  gez. 
Wien  1.  Juni  1590.  2.  Dedic.  von  Berg, 
gez.  München  21.  Juni  1590,  durch  den 
inzwischen  eingetretenen  Tod  A.'s  hervor- 
geiiifen  und  im  Ex.  vom  21.  Juni  er- 
wähnt. [B.  L.  vom  1.  Juni.  B.  Br.  B.B. 
vom  21.  Juni.  B.  A.  B.  M.  Proske. 
Köln:  C2.     br.Mus:  fehlt  C. 

4.  Breves  et  selectae  quaedam  Motetae 
4,  5  et  6  voc . . .  Monach.  1593  Berg. 
6  Stb,  28  Nrn.  Dedic.  vom  Drucker  an 
Jacob  Fugger.  [B.  Wolfenb.  G  Stb.  B.  B : 
C.  5a.  B.M:  5a  6a.  Köln:  C2.  br. 
Mus:  fehlt  6a. 

5.  Introitus  dominicales  per  totum 
annum,  sec.  ritum  ecclesiae  catholicae  .  . . 
4  voc.  Collecti  per  authoris  fratrem  Steph. 
Amon.    Vien.  1601  Formica.    [B.  M:A.  T. 

Mss.  B.Br.  23  Mot.  zu  5  u.  8  St.  in 
Ms.  15.  21  und  wiederholt  in  anderen  Mss. 

Ms.B.L.  „Cautate  Dno".     3  voc. 

Mss.  B.  M.  101,  Salve  sancta  5  voc.  — 
259,  260.  264:  10  Motetten  in  Orgel- 
tabulatur. 

Mss.  B.  Lpx, :  5  Missae  in  P. 

Mss.  B.  A.  3  Gesäuge. 

Mss.  B.  Qr.  13  fünf-  u.  sechsstim.  Mo- 
tetten in  5  Stb.,  Ms.  10.  Andere  in  Ms. 
49/50,  7  Stb. 

Mss.  B.  Zwo.  Cantate  Domino  8  v.  Puor 
natus  5  v.  Vocavit  me  Dnus.  5  voc. 
27,  6.  389.  390. 

Ave  Maria  4  voc.  Ms.  16705,  34  P. 
[Hofb.  Wien. 

5  Gesge.,  darunter  2  Messen  in  alten 
Saaiilwk.  (Eitner  1),  ferner  in  Phalese's 
Florilegium  von  1609  eine  Motette  5  voc. 

9  Motetten  in  P.  im  Neudrack,  Commer, 
Musica  Sacra  Bd.  21. 

Ammon,  Diedericli  Christian, 
ist  Auniann,  Dieder.  Chrstn.,  imd 
durch  einen  IiTtum  v.  Winterfeld 's 
3,  530  entstanden. 


Imbault  in  Paris  verlegte  von 
einem  Amnion  (ohne  Vornamen) 
6  Duos  f.  V.  lind  Alto,  18.  Jh. 

Ammon,  Wolfgang,  nennt  sich 
auf  den  Titeln  der  nnten  ver- 
zeichneten Werke  „Diener  des 
Wort  Gottes  an  der  Kirche  der 
Ksl.  Stadt  Dinckelspuhol"  (Dinkels- 
blichl  im  baierschen  Mittelfranken). 
Ein  Wolfgang  Ammon  studierte 
1534  in  Frankfurt  a/0.  (Matrikel- 
buch), allem  Anscheine  ist  dies  der 
Komponist  folgender  Schulgesänge 
(siebe  auch  Winterfeld  1,  309.  326. 
417): 

Libri  tres  odarum  ecclesiasticarum,  de 
sacris  cautionibus  .  . .  Anno  ]  578.  Am 
Ende:  Francof.  a/M.  1578  haered.  Chiist. 
Egenolph.  impens.  Ad.  Loniceri,  Job.  Cnipij 
etc.  12".  9  Bog.  3  Bücher  mit  66  Oden 
mit  Melodien.     [B.  Br.     B.  W.     B.  G. 

—  andere  Ausg.  Lips.  1579  haered. 
Jac.  Baerwaldi.  kl.  8*^.  A — X  ein  und 
4  st.  Lieder.     [B.  Lpz.     Dresden.     B.  Br. 

—  New  Gesangbuch  Teutsch  und  la- 
teinisch , .  .  Psalmodia  wov^  germanica 
et  latina  . . .  Am  Ende :  Francof.  a/M. 
1581  Haered.' Christ.  Egenolph.  12 o.  223 
Bll.  86  Istim.  Lieder.    [B.  Lpz.     Stuttgart. 

—  ib.  1.583.     [Dresd.      B.  Hbg.     B.B. 

—  ib.  1586.    [B.  B.    Stadtb.  Nördlingen. 

—  ib.  1591.  [B.  Lpz.  B.  Hbg.  B.  B. 
B.W. 

—  Francof.  1606  Joa.  Saurius.  [B.  Lpz. 
B.B. 

Titel  bei  Becker  4,  82.  83.  85  u.  Zahn. 
In  manchen  Verz.  fehlt  der  deutsche 
Anfangstitel. 

Amncr,  Jolin  (Fotis  fälschl. 
unter  Anmer),  Organist  und  Chor- 
direktor an  der  Kathedrale  zu  Ely. 
Er  folgte  1610  George  Barcroft 
und  bekleidete  den  Posten  bis  zu 
seinem  um  1641  erfolgten  Tode. 
1613  erwarb  er  sich  in  Oxford 
den  Grad  eines  Baccalaureus,  wurde 
auch  später  Yicar  (Dokument  in 
Ely.  Grove.  Hawkins  4,  23).  Man 
kennt  von  ihm: 

Sacred  Hymnes  of  3,  4,  5  &  6  parts 
for  voyces  &  VyoLs;  newly  composed  by... 
Lond.  1615.  40  in  Stb.  25  Nrn.  [E.G. 
of  Mus.     br.  Mus. 


Aiiiner,  Ealph. 


131 


Amon,  Jo]i. 


3  Serväces  und  15  Anthems  im  Ms. 
Katliedr.  Ely,  Orgelbuch  I  u.  Bd.  4. 

Anthems  in  Cüfford's  Collection. 

8  geistl.  Gesänge  in  5  Stb.  17.  Jh. 
Ms.  ms.     hv.  Mus. 

Ms.  Tudway  98  br. Mus:  6  Anthems  u. 
3  Service  in  P.  —  6  Anthems  in  Oxford 
Christ  chiu'ch,  Ms. 

Ainiier,  Ralph,  der  Sohn  John's, 
in  Ely  geb.,  und  gest.  zu  Windsor 
am  3/3  1663/4.  Die  Kegister  der 
Kirche  zu  Ely  erwähnen  ilm  1604 
als  Laien-Kleriker  und  das  Cheque- 
book  der  Kgl.  Kapelle  in  London 
verzeichnet  ihn  (Rimbault  p.  10) 
am  16/12  1623  als  Kleriker  und 
Bassist  zu  Windsor,  der  an  obigem 
Tage  seinen  Scliwur  als  Gentleman 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  •  London 
ablegte  und  in  die  Stelle  von  John 
Amery  rückte.  Sein  Tod  wird 
p.  13  angezeigt.  S.  57  wird  er 
bereits  1621  den  14/4  als  Ver- 
treter erwähnt.  Alle  anderen  An- 
gaben im  Rimbault  207  und  Grove 
sind  falsch.  In  Hilton's  Catch  that 
Catch  von  1667  befindet  sich  ein 
Epithalamion  auf  ilm,  genannt  „the 
Bull  Speaker",  komponiert  von  Dr. 
AV.  Child. 

Amodei,  Cataldo,  geb.  in  Sciacca 
in  Sicilien,  st.  um  1695  in  Neapel, 
wo  er  einst  als  Kapellmeister  lebte. 
Bekannt  ist  von  ihm  :  Cantate  a  voce 
sola.  Lib.  1.  op.  2.  Napoli  1685. 
qu4'^.     |br.  Mus. 

Amoeiiitatiim  musicalium 

Hortulus  plantulis  amoeuissimis ,  flos- 
culisq;  ...  ijsq;  quasi  ceutum:  Fantas. 
Ganz.  Padovan.  Intrad.  Galliard,  Courant. 
Ballet.  Yolt.  Almand.  Brausl.  GaUicarum^ 
Auglicarum  &  Belgic. ,  Insertis  etiam 
Choreis,  inclitae  Polonicae  nationi  hoc 
tempore  usitatissimis,  ab  authoribus  vario- 
nun  . . .  Anno  1622.  4  Stb.  40.  Enth. 
41  Tänze  und  einige  Gesänge,  genannt 
sind  C.  Antegnati  2,  Mart.  Bei'ger,  Dav. 
Emmerus  4,  M.  Christ.  Greventhal,  H.  L. 
Hassler,  Paul  Peurl  3,  Philippus  (ist 
Philippi),  Isaac  Posch,  M.  P.  C.  (Praeto- 
riusVj  2,  Schein,  Gottfr.  Scholz  5,  Joh. 
Scholz,  Joh.  Staden,  Fr.  "Widmann,  Lib. 
Zangius  xmd  74  Incerti.     [B.  Br.      B.  L. 


Aiiioirre,  siehe  Arnorit. 
Amou,  Blasius,  siehe  Ammon. 

AmoD,  Joliaiin  Andreas,  geH"^ 
um  1763  in  Bamberg,  gest.  29. 
März  1825  in  Wallerstein  (Baiern). 
Er  bildete  sich  als  Sänger  und 
Yiolinist  aus,  als  er  aber  den 
Waldhornisten  Punto  (Stich)  kennen 
lernte^  wurde  er  dessen  Schüler 
und  ti'euer  Begleiter  auf  dessen 
vielfachen  Reisen.  Er  nennt  sich 
mit  Vorliebe  auf  seinen  Werken 
„elcve  du  citoyen  Punto"  und 
lebte  eine  Zeitlang  mit  Punto  in 
Paris.  Hier  nahm  er  auch  bei 
Sacchini  Unterricht  in  der  Kom- 
position. Gegen  1789  soll  er  Mu- 
sikdirektor in  Heilbronn  geworden 
sein  und  gegen  1817  beim  Fürsten 
von  Wallerstein.  (Biogr.  u.  Urteil 
über  seine  Leistungen  als  Kom- 
ponist in  Lpz.  Ztg.  27,  365.)  Von 
seinen   zahlreichen  Kompositionen 

*kann  ich  nachweisen: 

An  den  Tod,  mit  Begleitimg  einer  obl. 
Flöte  u.  Pfte.  oder  Guit.  Bonn,  Simrock. 
[B.  Kgsbg.     Musikfr.  Wien. 

6  Lieder  fürs  Ciavier  mit  Begltg.  einer 
Guit.  op.  36,  ib.  qufol.     [br.  Mus.- 

Sinfonie  periodique  p.  2  V.  2  A.  Fl. 
2  Hautb. . .  oe.  60.  Eltville,  G.  Zulehaer. 
14  Stb.  für  Heilbronn  kompon.  [B.  M. 
Darmst. 

Conceiio  f.  Alto  Viola  u.  Orch.  op.  10. 
Paris ,  Pleyel.  fol.  [Proske  -  Metten!, 
Dresd.  Mus. 

Concerto  p.  le  Foi-tep.  av.  acc.  2  V. 
...  oe.  34.  Mayence ,  Ch.  Ziüehner. 
9  Stb.     [B.  B. 

Serenade  f.  2  Corni,  Fl.  V.  et  Harpe. 
Part.  Autogr.     [B.  B. 

4  pieces  pour  musique  turque,  op.  57. 
Stb.     [Musikfr.  Wien. 

4  Angloises  f.  2  V.  2  Fl.  2  Cor.  u.  B. 
Ms.  7  Stb.     [B.  M. 

1.  Qiüntetto  p.  Fl.  et  Cor  obl.,  V.  A. 
e  Vol.  c.  B.  ad  lib.  op.  110.  Offenb. 
Andre.  [Dresd,  Mus.  Musikfr.  Wien  eins 
op.  69. 

2.  Quintette  p.  M.  et  Cor  obl.  V.  A.  et 
Yd.  c.  Coutrab.  ad  lib.  op.  118.  ib.  fol. 
[Dresd.  Mus.     Musikfr.  "W'ien. 

3  Quatuors  conc.  p.  l'Alto,  V.  Va.  & 
Vcl.  Audre.  4  Stb.    [B.  M.    MusiMr.  Wien. 

9* 


Amon,  Joli. 


132 


Amoros  y  Ondeano. 


3  Quatuors  conc.  p.  Fl.  V.  A.  &  Vcl. 
Vien.,  Bureau.     4  Stb.     [B.  M. 
JB8  Quatuors  conc.   p.  l'Alto,   V.   Va.   et 
^cl.  op.  15.    Andre.    4  Stb.     [br.  Mus. 
Quatuor  in  D.  pour  Pfte.   Fl.  Va.  Vcl. 
oe.  84.     [Musikfr.  Wien. 

3  Quatuors  conc,  p.  Hautb.  V.  A.  et 
Vcl.  op.  92.     Simrock.  4  Stb.     [B.  B. 

2  Quatuors  concert.  j).  Clarinette,  V. 
Va.  Vcl.  oe.  106.     [Musikfr.  Wien. 

3  Trios  conc.  p.  V.  A.  et  B.  op.  8. 
Paris,  Pleyel.    3  Stb.     [B.  Wagener. 

3  Sdnates  p.  le  Pfte.  av.  V.  et  Vcl. 
obl.  oe.  58.  Simrock  3  Stb.  [B.  B.  Mu- 
sikfr. Wien. 

3  Senates  p.  Pfte.  V.  et  Vcl.  oe.  76. 
[Musikfr.  Wien. 

3  Sonates  p.  le  Pfte.  av.  acc.  Fl.  et 
Vcl.  obl.  oe.  48.  Naigueli  &  Co.  3  Stb. 
[B.  B.  Lübeck,  Ausg.  Hbg.,  Boehm  Nr.  2/3. 
Musikfr.  AVien. 

3  Sonates  p.  Pfte.  et  Fl.  Hessen-Cassel 
1603  Wöhler.  2  Stb.     [Brüss.  Cons. 

6  Duos  p.  V.  et  Va.  Berl.,  Hummel. 
Amst.,  gr.  Magasin.  2  Stb.     [B.  AVagener. 

3  Sonates  p.  Pfte.  et  V.  oe.  11.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

3  Sonatines  p.  le  clav.  av.  acc.  de  V. 
op.  19.     [Paris  Nat. 

3  Sonates  p.  Pfte.  et  Guit.  ad  üb.  oe." 
69.     [Musikfr.  Wien. 

3  Sonates  periodifjue  p.  Pfte.  et  Fl. 
oe.  71.     [Ib. 

Sonate  conc.  p.  le  Pfte.,  Basson  ou  Fl. 
oe.  88.  Wallerstein,  chez  auteur.  3  Stb. 
[B.  B. 

Sonate  in  Es  p.  barpe  et  Fl.  oe.  95. 
[Musikfr.  Wien. 

Sonate  a  4  ms.     [Proske-Mett. 

Air  nationale  Suabe,  varie  p.  le  pfte: 
A  bissl  a  Lieb.  op.  78.  s.  1.  qufol.    [B.  B. 

Thema  mit  Var.  f.  Viola.  [Dresd.Mus. 
nur  Viola  vorhanden. 

Rocueil  de  38  Cadences  ou  poiuts  d'orgue 
faciles  p.  le  clavecin  oe.  21.  Andre,  fol. 
[br.  Mus.     Paris  Nat.     Brüss.  Cons. 

Recueil  de  18  cadences  (dito)  op.  22. 
Charenton,  impr.  lithogr.  qufol.  [Kat. 
Liepmannssohn.  Brüss.  Cons:  Offenb., 
Andre. 

Amonc,  Padre  Antonio  Maria, 

wird  in  dem  untenstehenden  Ms. 
„Maestro  di  Capeila  nella  Patriar- 
cale  di  Assissi"  genannt. 

Die  B.B.,  Ms.  L  312  besitzt  die  Part, 
zii  Ascendit  Dens,  2  Ten.  et  B.  c.  Bc. 
und  Bologna  1)  das  Graduale  „Quid  mihi 
est  in  coelum  4  voc.  o.  Bc.  Ms.  P.  qufol. 
2)  Christus  factus  est,  3  voc.  P.  mit  der 


Aufschrift  ...  di  F.  Ant.  M.  Amone 
Maestro  della  Patriarcale  Basilica  e  Cap- 
pella Papalo  di  S.  Francesco  in  Assissi . . . 
1821."  3)  Jesu  Christo  cracifixe  3  voc. 
P.     4)  Miserere  4  voc.  P. 

1  Siüfonia  in  Dd.  für  Orchester,  Ms.  in 
Stb.     [Mailand  Cons. 

Amor  admirabilis  quo  Dens  ho- 
minem  complectitnr.  Drama  von 
1649,  siehe  Seylinus. 

Anioreuse, . . .  ein  blinder  Or- 
ganist an  der  Marienkirche  in  Lisle 
(Frankreich)  imi  1770  (Burney  1,  3). 

Amorevoli,  Angclo,  aus  Yene- 
dig  gebürtig,  lebte  1750  in  Rom 
und  ist  mehrfach  als  Tenorist  am 
Dresdener  Hofe  angestellt,  so  um 
1745,  verliefs  aber  Dresden  heim- 
lich, da  er  sich  zum  Karneval  in 
Mailand  engagiert  hatte.  Seine 
Frau,  Kinder  und  Brüder  folgten 
ihm  von  Dresden  am  14/1  1759 
nach  Mailand.  1764  ist  er  wieder 
mit  1000  Thlr.  Gehalt  angestellt 
(Fürstenau  1,  155),  ebenso  findet 
man  ihn  1771  wieder  in  Dresden 
(s.  Staatsarchiv). 

Amorforte,  Griovan  de,  siehe 
Tollius. 

Aniorit  (Amoirre)  Jacques  und 
Louis,  sind  Sänger  in  der  Kapelle 
Karl  des  Kühnen  im  15.  Jahrb. 
(Thoinan  66). 

Amorosius,  Simon,  ein  Mu- 
siker der  Kapelle  Kgs.  Sigismund 
III.  von  Polen  und  Schweden,  von 
dem  sich  im  Samlwk.  1604  die 
8 st.  Motette:  Cantabant  sancti  can- 
ticum  befindet  (Eitner  1). 

Amoros  y  Ondeano,  Don 
Francisco,  Direktor  des  Normal- 
Gymnasiums  für  Militär  und  Civil 
zu  Paris,  geb.  9.  Febr.  1770  in 
Yaleucia  in  Spanien,  gest.  1843  zu 
Paris.  Fotis  verzeichnet  ein  Schul- 
gesangbuch in  Paris  1806  und 
einen  Lettre  de . . .  ä  la  sociote 
pour  l'instruction  elomentaire  . . , 
Paris  1809. 


Arnos. 


133 


Ana. 


Arnos ,  Gr. . .  B. . . ,  ein  eng- 
lischer Komponist  am  Ende  des 
18.  Jhs.,  gab  heraus:  Sonatas  in 
a  pleasing  familiär  style  for  the 
Pfte.  or  Harps.  Nr.  1  Lond.  (c. 
1800)  fol.  [br.  Mus. 

Ampliion  (1615)  sacre, 

reciieilly  de  quelques  excellens  musi- 
ciens  de  ce  temps,  cont.  plus,  beaux  airs, 
chans.,  Noels  &  Madrig ...  ä  4  et  5  voix. 
Lyon  1615  chez  L.  Muguet.  Am  Ende; 
priut.  Claude  Cayne.  Snperius  in  qu4". 
[br.  Mus :  Superius.  Frauenfeld  (Thurgau, 
Kantoubibl.)  kompl.  Enthält  98  Kompo- 
sitionen von  Bonnet  6,  Cerveau,  G.  Gas- 
toldi  13,  Guedrou  24,  De  La  Tour  27  u. 
Anonymi. 

Amphioii,  (1780)  or,  the  chori- 
sters delight,  containing  a  select 
number  of  Psalm  tiines,  Hymns,  & 
Anthems  (Compiled  by  J.  Burgher 
dta  Tiehout.)  New- York  (1780  ?) 
fol. 

Amselius,  Paiicratius,  geb. 
22.  Okt.  1593  in  Rostock,  gest. 
15.  Mai  1654  ebd.  War  1614 
Sclmlkollege  zu  Gnojen  (i/Mcklbg), 
wurde  1616  gekrönter  Dichter, 
Schulrektor  in  Lüdge  im  Pader- 
bornschen,  1622  Kantor  a/d. 
Jakobskirche  in  Rostock  und  1623 
Magister.  Nach  Walther  soll  er 
ein  tüchtiger  Musiker  gewesen 
sein. 

Amsterdamsclie  Pegasus, 

waeriu  by  een  vergadert  zijn,  veel 
minnelijcke  liedekens,  gesteh  op  ver- 
scheyden  nieuwe  stemmen :  by  een  ge- 
bracht ■  dor  M.  C[ampauus] ,  J.  J.  C[ole- 
velt],  J[an]  E[obertsen],  A.  P[ieterz.]  C 
[raen].  Verliert  met  kop.  figxiren  en  by 
meest  al  d'  onbekende  voysen  de  notetf 
gevoeght,  Amst.  1627  gedr.  voor  C.  W. 
Blaeu-Laken,qu8o.  [Amst.     Brüssel  2302. 

Amstcldams  Minne-beckje  op  nieuws 
vermedert  en  verbetert,  met  verscheyden 
minne-deuntjes,  1.  (2.  3.)  drukk.  Amst. 
1637/38  Joost  Hartgersz.  qul20.     [Amst. 

Amsteldamsche  Vrohkheyt,  veroult  met 
veel  'erhande  gesangen  en  nieuwe  voysen. 
Amst.  1647  J.  Eex.  12  o.     [Amst. 

Amst.  Vreughde-stroom ,  bestaande  in 
zoete,  vrolijcke  ende  aengename   nieuwe 


deuntjes,  enz.  2  deeln.  Amst.  1654  J. 
Vinckel.  qul2".     [Amst. 

Arnst.  (De)  Zangburg,  of  zomer  en 
wintervreugd.  Bestaande  uit  verscheide 
aii"tjes,  ZOO  menuetten,  contredanseu, 
marssen,    enz.  Gedr.  1761.   klB".     [Amst. 

Ainsteldamschen  (Den)  geestelijckeu 
Laisthof.,  beplaut  met  godsalighe  gebeden, 
enz.  Sanghs-wyse ,  ghestelt  door  J.  T. 
Amst,  J.  Jaquet.  tl.  quB".     [Amst. 

Amüsement 

for  the  ladies,  being  a  selection  of . .  . 
Catches,  Canons,  Glees  &  Madrigals... 
comp,  by  Loid  Mornington,  Dr.  Arne, 
Arnold,  Alcock,  Cooke,  Dupuis,  Hayes  & 
Haringtou,  Messrs.  Atterbury,  Calicott, 
Danby,  Norris,  Faxten,  Smith,  Stevens  & 
AVebbe,  3  voU.  Lond.  (c.  1791—93.)  72 
Gesge.  in  Fart.  qufol.  [br.  Mus.  R.  C. 
ofMus.     Glasgow. 

Amyon,  John,  von  AVestchester, 
schwor  am  13/4  1615  als  Gentle- 
man extraordinarie  an  der  Kgl. 
Kapelle  in  London  (Rimbault). 

Aniyot,  Grugiielmus,  1513 
päpstl.  Sänger  (Viertel].  3,  253). 

Amyot,  Jacques,  Lehrer  der 
Könige  Charles  IX.  und  Henri  in. 
von  Frankreich,  geb.  30.  Okt.  1513 
zu  Melun,  gest.  als  Bischof  von 
Auxerre  am  6.  Febr.  1593.  Ist 
bekannt  durch  die  Uebersetzung 
Plutarch's  über  Musik  ins  Franzö- 
sische. Abgedruckt  in  der  Ge- 
samtausgabe von  G.  Brottier  et 
Vauvilliers,  Paris  1783/87  und 
von  Ciavier,   Paris  1801/6.  (Fetis.) 

Ana  (Dana,  Fetis  fälschl.  unter 
Anna),  Francesco,  Veneto  Orga- 
nista,  abgekürzt  in  alten  Drucken 
in  F.  F.,  oder  Fran.  Orga.  Venehis^ 
oder  Fran.  Vene.  Orga..,  oder  Fran- 
ciscus  Venetiis  Org.  Er  wurde 
am  20.  Aug.  1490  zweiter  Orga- 
nist in  Venedig  an  S.  Marco. 

Kompositionen  finden  sich  in  Codex 
1221  der  Bibl.  Estense  in  Modeua,  ge- 
schrieben um  1495.  25  GeScänge  in  Pe- 
tnicci'schen  Samlwken.  Davon  1  Frottole 
(Nasce  l'aspro)  im  Neudnick  in  Ambros 
5,  536.  (Eitner  1.  Caffi  1,  54.  Ambros  3, 
198.  485). 

Unter   Franciseus    Venetus   veröffent- 


Anacleta. 


134 


Ancina. 


licht  Coussemaker  in  seiner  Scelta  1868 
(siehe  den  Artikel  Franciscus  de  Floreutia) 
einen  Rispetto  d'amore  „La  luce  de 
questi"  4  voci,  im  Facsim.  u.  Partitur. 
[B.  M.]  Derselbe  Tonsatz  auch  im  Ms. 
Modeua  Ms.  1221  Bl.  14/15,  im  Facsimile 
und  Uebersetzung   im  Cappelli  mitgeteilt. 

Anacleta  de  Lcta,  siehe  Leta. 
Anagiiino,  P.  Spirito,  Agosti- 

niano.  Ein  um  1625  zu  Neapel 
lebender  Komponist,  der  herausgab : 

Sacro  convito  Celeste  adorno  di  varie 
Armonie  sacre.  Op.  6.  Orvieto  1625  Fei 
et  Ruuli.  Enth.  Mot.  Messa,  Psalm. 
[Caecilia  in  Rom:  Ten. 

Aliart,  siehe  Haiiard,  Martin. 
Anca  Balleriiio ,  Griovaiini 
Battista  deir  (der  Kat.  3  von 
Bologna  schreibt  S.  24  u.  im  Reg. 
Anca  und  S.  195  Äuca,  sonst  ist 
der  Name  unbekannt).  Im  Ms.  Q. 
49,  Bl.  5  die  Arie  p.  Sopr.  c.  Bc: 
Che  farai  alma  mia.  Bl.  6  Invan 
mi  fuggite.  Bl.  10  Pascermi  di 
dolore.  Bl.  15  v.  Quelle  dolci 
parolette,  ebenso.  Der  Komponist 
scheint  dem  17.  Jh.   anzugehören. 

Ancelet, . . .  ein  Major  der  schwar- 
zen Musketiere  unter  der  Regie- 
rung des  Herzogs  von  Orleans  und 
Louis  XV.,  gab  eine  kleine  Ab- 
handlung über  Musik  ohne  Namen 
heraus,  betitelt:  Observations  SLir 
la  musique,  les  musiciens  et  les 
instrumens.  Amst.  (Paris)  1757 
aux  depens  de  la  Comp.  12<>. 
40  S.  [Brüssel  4314.  Paris  Nat. 
(Fetis,  Forkel  8,  187  unter  Obser- 
vations.) 

Aiichieta,  Jiianes  de,  ein  spa- 
nischer Kapellan  und  Sänger  der 
Königin  Isabelle  zu  Sevilla,  verz. 
in  den  Akten  vom  20.  Dez.  1490 
(Pedrell's  Neuausg.  vol.  1.  Vor- 
wort 18.  1894). 

Ancliini,  Francesco,  die  Kgl. 
B.  B.  besitzt  im  Ms.  L  13  eine 
Sonata  per  V.  e  B.  Gd.  in  P.  u.  Stb. 

Anchorena,  Joseph,  ein  spa- 
nischer   Komponist    des    15.  Jhs., 


geb.  zu  Navarra  um  1438,  machte 
seine  Studien  auf  der  Universität 
zu  Salamanca.  Er  liefs  sich  später 
in  Burgos  nieder.  Soriano  Fuertes 
teilt  in  seiner  Historia  de  la  musica 
Bd.  2,  119  ein  Fragment  eines 
Stabat  mater  zu  4  St.  mit. 

Anclioux,  Jean,  bekannt  durch 
Sonata  a  Violino  solo  e  B.  [Musikfr. 
"Wien. 

Ancina,  P.  Oiovenale,  geb.  19. 
Okt.  1545  zu  Fossano  in  Piemont, 
studierte  Medicin,  dann  Theologie, 
wurde  Priester  an -der  Congregatio 
deir  Oratorio  und  schliefslich  um 
1602  Bischof  von  Saluzzo.  Auch 
in  der  Musik  war  er  wohlbewan- 
dert und  schaffender  Künstler. 
1599  gab  er  folgendes  Sammelwerk 

heraus: 

Tempio  armonico  della  beatissima  Verg. 
N.  S.  fabricatori  per  opera  del  R.  P.  Gioue- 
nale  A.  P.  della  Congreg.  dell  Oratorio. 
Prima  parte  ä  3  voci  stampata  in  Roma 
1599  da  Nie.  Mutij.  3  Stb.  in  4«.  Die 
93  Nrn.  bestehen  meist  aus  weltl.  Can- 
zonen.  An  Autoren  sind  aufser  Ancina, 
der  mit  5  Nrn.  vertreten  ist,  vorhanden: 
Abbate  Napolitano,  Abbate  Pitigliano  2, 
Abbate  Romano,  G.  Animuccia,  Fei.  Anerio, 
G.  Fr.  Anerio  3,  Marchese  Anuibale  Na- 
polit.,  Arnolde  Fiamengo,  Sim.  Boyleau, 
Paolo  Ag.  da  Cavi,  Arcang.  Crivelli  2, 
Scip.  Dentice  4,  Gio.  Andr.  Dragoue,  Rüg. 
Giovanelli  2,  Dorizio  Isoreili  4,  Gio.Macque, 
Marc'  Antonio  da  S.  Genn.,  Luca  Mareuzio, 
Franc.  Martini  Fiamengo  2,  Rin.  Melle, 
Mico  Montelli  6,  Christoforo  Montemayor 
2,  Belardino  Nanino,  Gio.  Mar.  Nanino, 
Ben.  Narducci,  Fulvio  Novelli,  D.  Paolo 
Papini  2,  Paolo  Quagliati  2,  Don  Remigio 
11,  Franc.  Roccia,  Vespasiano  Roccia  Na- 
polit.  4,  Bart.  Roy  2,  Prospero  Santini,. 
Scipione  Calabrese  2,  Franc.  Soriano, 
Franc.  Soto  11,  Ortensio  Spalenza  3, 
Teofilo  Romano.  [Bologna.  br.  Mus: 
Sopr.  2.  B.  Rom  Casan.  Sopr.  1.  Hofb. 
Wien:  B. 

Einen  2.  Teil  dieses  Smlwkes.  siehe 
^^nter  Ärascione,  doch  ist  Ancina  dort 
nicht  vertreten. 

Nach  Danjou  befinden  sich  in  der  Bibl. 
Vallicella  zu  Rom  im  Kloster  de  l'Oratorio, 
unter  den  Nrn.  0,  29.  30.  31.  32.  35,  Mss. 
die  von  A.  theoretische  Abliandlungen  ent- 


Ancot. 


135 


Andre.  Charles-Louis-Josejjh. 


halten.  Lafage,  Diphtheogr.  290  u.  344 
beschreibt  einige  davon.  Die  eine  ist  be- 
titelt „Regole  del  c'anto  figurato  e  del 
contrapunto"  und  die  andere  „Opuscula 
propria  manu  scripta  vel  subscripta  a 
venerabili  Dei  servo  Juvenale  Ancina, 
episc.  Salutiar".  Darin  Nr.  14  u.  25  die 
Anfangsgründe  der  Musik  und  wie  man 
die  Viola  stimmen  soll.  Die  erstere  Ab- 
handkmg  bespricht  auch  die  Laute  mit 
5  Saiten.  —  P.  Giac.  Bacci  beschrieb  sein 
Leben.   Roma  1671.   [Bologna,  siehe  Bacci. 

Ancot,  Jean,  geb.  22.  Okt.  1776 
zu  Brügge,  gest.  ebd.  12.  Juli  1848. 
Er  machte  seine  Musikstudien  als 
Chorknabe  an  St.  Donat  unter  dem 
Abbe  Cramone  und  dem  Orga- 
nisten Thienpont,  ging  dann  nach 
Paris,  wo  er  unter  Kreutzer  und 
Baillot  sich  als  Violinist  ausbildete 
und  unter  Rudolphe  und  Catel  als 
Komponist.  Im  Mai  1804  kehrte 
er  niich  Brügge  zurück  und  lebte 
dort  als  Musiklehrer.  Von  seinen 
zahlreich  bei  Felis  verzeichneten 
"Werken  kann  ich  keine  nach- 
weisen.    (Fetis.    Biogr.  nat.  beige.) 

Andächtige  Sing -Lust,  Hild- 
burghausen 1692,  siehe  Anialie 
Catharina  Gräfin  zu  Erpach. 

Andermann, . . .  scheint  in  Paris 
um  1780  gelebt  zu  haben,  wo  er 
Arrangements  herausgab.  Das  br. 
Mus.  besitzt  eine  Ouvertüre  von 
Chardiug  f.  Klav.  u.  V.  bearbeitet. 

Andermatt,  Pat.  Placidus,  geb. 
aus  Cham  in  der  Schweiz,  Kanton 
Zug,  ging  ins  Kloster  Fischingen 
und  versah  den  Organistendienst. 
Er  st.  1835  in  hohem  Alter.  Schu- 
biger 2,  53  sagt,  dass  er  sehr  viel« 
Orgelstücke  in  allen  Formen  ge- 
schrieben hat,  die  er  aber  meist 
verschenkte  und  in  alle  Welt  zer- 
stiebt sind. 

Anders,  Hendrik,  soU  ein  ge- 
borener Deutscher  sein,  der  sich 
in  Amsterdam  niederliefs  und  von 
1696  —  1719     als     Organist     und 


Glockenist  angestellt  war.  Von 
seinen  Werken  kenne  ich: 

Trioos,  Allemande,  Courante,  Sarah., 
Giglie  .  .  .  Amst.  (1696)  A.  de  Lairesse. 
3  Stb.     [Bibl.  Thysius  in  Leyden. 

Symphoniae  introductoriae  3  et  4  instr. 
Amst.  (1698)  ^Y.  de  Coup.  4  Stb.  2  V. 
Vcl.  Bc.     [ib.     Darmst. 

Anderson,  Anthony,  ward  am 

21/2  1587  zum  Vicarage  of  Step- 
uey  ernannt,  am  12/10  1591  zum 
Gentleman  a/d.  Kgl.  Kapelle  in 
London,  den  26/7  1592  zum  Sub- 
dekan  und  st.  10/10  1593  (Rim- 
bault  196  ff.). 

Anderson,  John,  ein  schotti- 
scher Komponist  des  18.  Jhs.,  der 
in  Edinburgh  veröffentlichte: 

A  selection  of  the  most  approved  High- 
land Strathspeys,  Countiy  Dances,  English 
and  French  Dances,  with  a  Harpsichord 
or  Vcl.  Bass.  fol.  (Brown).  —  A  2. 
selection  (dito)  Edinburgh  c.  1790.  fol. 
besitzt  das  br.  Mus. 

Anderiis,  J  . . .  Juste,  Diener 
der  evangelischen  Kirche  in  Grau- 
bündten  (Schweiz),  gab  heraus: 

Hg  Spejel  Christian  Tschan  tat  a  cantar 
in  diversas  melodias.  Stampad  in  Engadina 
bassa.     1681.     120.     (G.  Becker  1,  91.) 

An  die  Freude.  Ode  von  Schiller. 
Siehe  Böhme,  Job.  Aug. 

Anding-,  Johann  Georg,  lebte 
am    Ende    des    18.  Jhs.    und   gab 

heraus : 

16  Lieder  mit  Begltg,  des  Cla\'iers. 
Einteln  (1795)  fol.     [br.  Mus. 

Andlaw,  Cavalier  Joh.  Chri- 
stopher TOn,  gab  „II  1.  di  arie" 
von  Kapsberger,  1612  in  Rom 
heraus,      [br.  Mus.      Brüssel  2363. 

Andr.ault,  .  .  .  bekannt  durch 
eine  4  st.  Chanson  im  Attaingnant 
1553  0  (Eitner  1). 

Andre,  Anton,  siehe  Johann 
Anton  Andre. 

Andr6,  Charles-Louis- Joseph, 
geb.  23.  Febr.  1763  zu  Ath,  gest. 
8.  April  1839  zu  Mecheln  (nach 
Piron,  nach  And.  geb.  1765),  wurde 
Priester  und  erhielt  den  Organisten- 


Andre,  Chr.  Karl. 


136 


Andre,  Job. 


posten  an  der  Kathedrale  zu  Me- 
cheln;  1797  abgesetzt  und  auf  die 
Insel  Oleron  verbannt,  1801  aber 
zurückberufen.  1803  zum  Honorar- 
Kanonikus  ernannt  und  1816  zum 
Almonsier  in  Mecheln.  Er  war 
ein  Schüler  des  Pariser  Carpentier, 
zu  dem  er  auf  Kosten  des  Bischofs 
von  Mecheln  geschickt  wurde,  um 
sich  im  Orgelspiel  zu  vervoll- 
kommnen. In  op.  2  nennt  er  sich 
„Abt".     (Straeten  4,  397.) 

oeuv.  2 . .  Trois  sonates  p,  le  pfte.  ou 
harpe  concertante  avec  1  V.,  ded.  cardinal 
de  Franckenberg.  Bnixelles,  chez  Gode- 
f roy,  chez  Zana . .  . '  gr.  4".  44  S.  die 
Klavierst.  [Straeten  4,  398  Beschrbg.  u, 
Musikbeisp. 

Das  Archiv  der  Kirche  zu  Mecheln  be- 
sitzt im  Ms.  (?)  0  salutaris  hostia;  0  quam 
suavis;  Ave  verum;  Lauda  Siou  u.  6  an- 
dere; aufserdem  1  Magnif. ,  2  Messen, 
Praeludien  u.  Piecen  für  Klavier. 
■  Straeten  sagt  4,  402 :  Gustave  van  Hoey, 
Direktor  der  Musikakademie  in  Mecheln, 
soll  „alle  Werke  im  Ms.  u.  Drack"  von 
ihm  besitzen. 

Andre,  Christian  Karl  (auch 
C.  C.  gez.),  geb.  20.  März  1763  zu 
Hildburghausen,  gest.  19.  Juli  1831, 
nach  Becker  2,  32  als  Hofrat  zu 
Stuttgart.  Fast  hat  es  den  An- 
schein, als  wenn  damit  ein  anderer 
gemeint  sei,  oder  Titel  und  Ort 
sind  falsch,  "Wal deckscher  Sekre- 
tär zu  Arolsen,  seit  1785  Eductions- 
rat  zu  Schnepfenthal  bei  Gotha, 
errichtete  1788  mit  Salzmann  da- 
selbst eine  Mädchen-Erziehungs- 
anstalt, die  er  von  1790  ab  allein 
leitete  und  nach  Gotha  verlegte, 
musste  sie  aber  aufgeben  und 
nalyn  1798  eine  Schullehrerstelle 
zu  Brunn  an.  Nach  Schilling  soll 
er  als  pädagogischer  Schriftsteller 
Vieles  geschrieben  haben,  derselbe 
schreibt  ihm  auch  folgende  Kritik 
zu,  die  aber  mit  L.  C.  Andre  ge- 
zeichnet ist: 

Schreiben    au  einen  Freund   über  das 
miisikal.  Drajna  Thirza  und  ihre   Söhne. 


Eisenach  1783  Wittekindt.  8».  3  Bog. 
Eine,  wie  Forkel  8,  108  sagt,  etwas  leere 
Lobrede  auf  Bolle.  [B.  B.  Brüssel.] 
Ferner  wird  folgende  Arbeit  von  ihm  sein, 
die  mit  C.  C.  Andre  gezeichnet  ist. 

Die  Musterung  der  Stände,  ein  Spiel 
mit  Musik.  4  Stücke.  Gotha  1792.  [Kat. 
Calvary. 

(Schilling.     Fetis.) 

An(lr6,  Johann,  geb.  28.  März 
1741  zu  Offenbach  a/M.,  gest.  ebd. 
18.  Jan.  1799.  Trat  in  das  kauf- 
männische Seidengeschäft  seiner 
Mutter  ein,  um  es  einstmals  selbst 
leiten  zu  können,  lernte  dann  in 
Mannheim  und  Frankfurt  den  Ge- 
schäftsgang anderer  Häuser  kennen. 
Nur  nach  und  nach  brach  sich  die 
Lust  zur  Musik  Bahn  und  seinem 
angeborenen  Talente  genügte  selbst 
die  geringste  Anleitung,  sodass  er 
öffentlich  als  Komponist  mit  Glück 
auftrat,  ohne  je  ernstliche  Studien 
gemacht  zu  haben.  In  Frankfurt 
a/M.  komponierte  er  das  Singspiel 
„Der  Töpfer"  und  Goethes  „Erwin 
und  Elmire",  die  allgemein  ge- 
fielen, sodass  man  ihm  im  Juli 
1777  die  Musikdirektorstelle  am 
deutschen  Theater  (das  Döbbelinsche) 
in  Berlin  anbot.  Die  Seidenfabrik 
trat  er  an  seinen  Bruder  ab  und 
ging  mit-  Frau  und  Kind  nach 
Beriin.  Hier  war  ihm  besonders 
der  Umgang  mit  Marpurg  förder- 
lich. Schon  früher  hatte  er  neben 
der  Seidenfabrik  eine  Musikhand- 
lung in  Offenbach  errichtet,  die 
auch  während  seiner  Abwesenheit 
weiter  geführt  wurde  und  sich  in 
einer  "Weise  hob,  dass  A.  sich 
entschloss  die  Berliner  Stellung 
aufzugeben  und  nach  Olfenbach 
zurückzugehen.  Mit  dem  Kapell- 
meistertitel in  der  Tasche  findet 
man  ihn  am  1.  Sept.  1784  in  Offen- 
bach als  Musikverleger  (Gramer  2, 
266).  Im  Jahre  1797  verlegte  er 
bereits  das   1000  ste  Werk.     Trotz 


Andre,  Joh. 


137 


Andre,  Joh. 


der  kaufmännischen  Thätigkeit  kom- 
ponierte er  sehr  fleifsig  und  hat 
allein  an  Singspielen  26  geschiieben. 
Ein  Yerz.  seiner  Werke  findet 
man  im  Ledebur,  die  Biogr.  im 
Gerber  1.  Ein  Urteil  über  die 
Operette  „der  Baibier  von  Sevilien'" 
im  Gramer  1,  593.  Seine  Sing- 
spiele machten  die  Runde  über 
alle  deutschen  Theater  mit  Aus- 
schluss Uesterreichs,  welches  aus- 
schliefslich  seine  eigenen  Produkte 
pflegte.  A.'s  Singspiele  und  Ope- 
retten schlössen  sich  dem  franzö- 
sischen Vaudeville  und  denen  von 
Ad.  Hiller  an,  es  waren  Lieder 
und  Scenen,  welche  die  gesprochene 
Handlung  unterbrachen.  Ein  mu- 
sikalisch dramatischer  Ausdruck 
war  völlig  ausgeschlossen  und  nur 
das  lyrische  Element  vertreten. 
Als  Verleger  war  er  bemüht  das 
Bessere  zu  unterstützen,  wenn 
auch  nicht  durch  hohe  Honorare, 
das  war  damals  ein  unbekannter 
Begriff,  so  doch  durch  einen 
sauberen  Stich,  korrekte  Wieder- 
gabe und  weite  Yerbreitung.  In 
Goethe's  Wahrheit  und  Dichtung 
4.  Teil,  17.  Buch  wird  manches 
Charakteristische  über  ihn  mit- 
geteilt. Auch  die  Viertel].  10, 40  ff. 
bringt  Beurteilungen. 

Schubart  spricht  S.  197  über 
ihn  und  nennt  ihn  nur  Andree. 
Er  wirft  ihm  Mangel  an  gründ- 
licher Einsicht  vor,  der  aber  doch 
das  volkstümliche  im  Liede  recht 
gut  zu  treffen  weifs.  Seine  Ope- 
retten wurden  durcTi  ganz  Deutsch- 
land mit  Beifall  aufgenommen.  Er 
besitzt  einen  Reichtum  an  Melo- 
dien und  Geschick  sich  an  den 
Modegeschmack  anzufügen.  —  Von 
seinen  Kompositionen  und  Samlwk. 
kann  ich  nachweisen: 

Missa  Esd.  4  voc.  2  V.  Va.  B.  1  Fl. 
2  Ob.    2  Clai-.   2  Tag.    2  Cor.    2  Tromb. 


1  Basspos.  Pauken.  P.  u.  Stb,  Offen- 
bach, Andre.  [Leipz.  Thom.  Münch. 
Hofk.  im  Ms.  P. 

Kyrie  eleison  4  v.  P.  Autogr.  [Berl. 
Singak. 

Opern  und  Singspiele  (ich  verzeichne 
auch  diejenigen  deren  Fundort  ich  nicht 
nachweisen  kann): 

Akazia,  Singsp.  in  3  A.  von  Schwan, 
26/10  1778  in  Berlin  aufgeführt. 

Alchimist,  Der,  Singsp.  in  2  A.  von 
Meissner,  11/4  1778  ebd.   [B.  B.  Ms.  603  P. 

Alte  (der)  Freyer,  Sgsp.  in  1  A.  2/10 
1776  Berlin,  gedr.  bei  Andre. 

Arsena,  Die  schöne,  Oper  in  4  A.  nach 
Favart. 

Barbier  (der)    von   Bagdad,    Singsp.    in 

2  A.  9/2  1783  Berlin.     [B.  B.  Ms.  610  P. 
Autogr.  B.  B.  Arie  und  Duett  aus  der 

Oper  Der  Barbier  von  Bagdad.  Part,  und 
sein  Porträt. 

Barbier  (der)  von  Sevilien,  Lustsp.  mit 
Gesg.  in  2  A.  2/10  1776  Berlin.  [B.  B. 
Ms.  601  P.    B.  M.  Ms.  P. 

Belmonte,  siehe  Entführung. 

Bezauberten  (die)  oder  Peter  und  Haun- 
chen,  Op.  in  2  A.  Berl.  18/10  1777. 
[B.  B.  Ms.  602  P. 

Claudine  von  Villa  bella,  Schausp.  mit 
Gesg.  von  Goethe. 

Colonie  (die),  Oper  in  2  A.  Frankf. 
1776. 

Elmine,  Schausp.  mit  Gesg.  Berl.  14/2 
1782.  Gedruckt:  Gesang  zur  Elmine, 
einem  Singspiel  in  drey  Aufzügen,  vom 
Freyherrn  von  Drais.  Berlin  1782  Fr. 
Maurer.  Kl.-A.  54  S.  [B.  M.  B.  B.  br. 
Mus. 

Eins  wird  helfen,  od.  die  "Werbung  aus 
Liebe,  Sgsp.  in  1  A.  nach  Lesage,  Berl. 
24/8  1782.     P.  Ms.     [Darrast. 

Entführung  (Die)  aus  dem  Serail  oder 
Belmonte  und  Constanze.  Singsp.  in  4  A. 
von  Bretzner  26/5  1781  Berlin.  Abgedr. 
in  Abschnitten  in  Andre's  Samlwk.  Lieder, 
Arien  u.  Duette,  2.  Jahrg.  1782  im  Kl.-A. 
[B.  B.  Ms.  608  P. 

Erwin  u.  Elmire,  Singsp.  in  2  A.  von 
Goethe,  Frankf.  a/M.,  Berlin  1782.  Kl.-A. 
Offenb.,  Andre,  fol.  [B.  B.  P.  von  1775 
im  Ms.  600  ebd.     Dresd.  Mus. 

Friedensfeyer  (die)  od.  die  unvermutete 
Wiederkunft.     Lpz.  1779  gedmckt. 

Fürst  (der)  im  höchsten  Glänze.  Vorsp. 
mit  Gesg.     Berl.  25/9  1777. 

Herzog  Michel  (?) 

Kurze  Thorheit  ist  die  beste,  Singsp., 
Berl.  18/7  1780.     [B.  B.  Ms.  606  P. 

Lanassa,  Ouvert.,  Zwischenakte  u.  Chöre. 
Berl.  1781.     [ß.  B.  Ms.  612  P. 


Andre,  Joh. 


138 


Andre,  Joh. 


Laura  Rosetti,  Schausp.  mit  Gesg.   21/5 

1778,  Berlin.  [B.  B.  Ms.  604  P.  2  voU. 
Gedruckt  bei  Andre  im  Kl.-A.  67  S.  B.  B. 
Musikfr.  Wien. 

Liebhaber  (Der)  als  Automat,  oder  die 
redende  Mascliine,  Singsp.  in  1  A.  11/9 
1782  Berl.  [B.  B.  Ms.  609  P.  BerUn 
Hochsch. 

Mehr  als  Grofsmuth.     (?) 

Peter  und  Hannchen  (siehe  Bezauber- 
ten (die). 

Schadenfreude  (Die),  Kinderoper.  [B.  B. 
Ms.  611.  P. 

Seidenen  (die)  Schuhe,  od.  die  hübsche 
Schusterin,   Oper  in  2  A.     Frankf.  1776. 

Tartarische  Gesetz  (Das).  Singsp.  in 
3  A.  von  Gotter,  Berl.  31/5  1779.  [B.  B. 
Ms.  605  P.     Brüss.  Cons.  Ms.  P. 

Töpfer  (Der),  eine  komische  Oper  in 
1  Aufz.  Am  22/1  1773  zu  Hanau  1.  Auf- 
fühiimg.  Offenb.,  Andre.  P.  fol.  [B.  ß. 
Musilcfr.  Wien. 

Weiber  (Die)   von  Weinsberg.     Kl.-A.' 
Offenb.  Andre  1802.    HS.  Lieder.    [B.  B. 

Wütende  (Das)  Heer,  oder  d.  Mädchen 
im  Thiirme.  Operette  in  2  A.  v.  Bretzner. 
Berl.  26/4  1781.  ]B.  B.  Ms.  607  P.  B. 
M.  Ms. 

Leonore.  Ballade  von  Bürger,  für 
1  Siügstim.  mit  V.  Va.  B.  Ob.  Fl.  Hörn. 
Andre.  P.  57  S.  [B.  B.  B.  M.  im  Ms. 
Musikfr.  Wien. 

—  2.  Aufl.  Berl.  1782  Maurer.  [B.  G. 
B.  Kgsbg.     B.  B.     br.  Mus. 

Lieder  in  Musik  gesetzt  von ...  1.  Thl. 
(19  L.  u.  7  Canons  f.  3  St.)  Andre.    [B.  B. 

—  2.  Thl.  25  L.  ib.     [Berlin  K.  H. 

—  3.  Thl.  24  L.  ib.     [Schletterer. 
Lieder  für  Sopran  mit  Ciavier.    Berlin 

1779.  [Brüssel  Cons. 

Lieder  am  Ciavier.  Berlin  qufol.  [br. 
Mus. 

Scherzhafte  Lieder  von  Herrn  Weisse, 
in  Mus.  ges.  Selbstverlag.  qu4<'.  [B.  B. 
br.  Mus. 

Neue  Samlg.  von  Liedern  mit  Melodien. 
1.  2.  Thl.  Berl.,  Decker  4».  [B.  B.  br. 
Mus. 

Lieder,  Arien  und  Duette  beym  Klavier. 
1.  Heft  1785.  40.  70  S.  3.  Heft  1782. 
18  Bll.  in  40.   Ms.     [Stadtb.  Breslau. 

7  deutsche  Canons  zu  3  St.  Ms.  B.  B. 
in  T  173. 

Melodien  von  Pleyel  mit  untergelegten 
Liedern.  Andre.  3  Thle.  mit  je  12  L. 
[Schletterer. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  46  Lieder 
in  verschiedenen  gedrackten  Sämigen. 

Li  Sammelwerken  findet  man: 


In  Voss  Musenalmanach  1776.  1778. 
1779  u.  1783  5  Lieder.     [B.  M. 

In  J.  A.  Hiller's  Arien  u.  Duetten  1781 
zwei  Arien  aus  dem  wüthenden  Heere. 

In  Kiefer's  Samlg.  1828  religiöse  Gesge. 
(ohne  Vornamen). 

Lieder  in  Rellstab's  Winterblumen. 

In  Joh.  Michael  Schmidt's  Samlg.  ver- 
schiedener Lieder  von  1780  ein  Lied. 

Lieder  in  Marzius'  Samlg.  1783. 

B.  Kgsbg.  Ms.  Samlg.  402  einige  Lieder. 

In  Lübeck  (Kat.  p.  18)  Samlbd.  von 
Gesang-  u.  Klavierstücken  von  1776. 

Seid  uns  gegräfst  mit  Chor  in  Ambrosch 
Freymaurerlieder  Nr.  7. 

In  Lindner's  deutschem  Liede  6  Lieder 
(M.  f.  M.  9,  116.) 

3  Quatuors  p.  2  V.  A.  et  Vcl.  Andre. 
Stb.     [Brüss.  Cons. 

Quatuor  p.  Pfte.  Fl.  V.  et  Vcl.  Ms. 
Stb.  (Bearbtg.  eines  Duos  von  Sterkel.) 
[Brüss.  Cons. 

Journal  de  musique  p.  les  dames  Liv.  1. 
3  Quatiiors  de  Pleyel,  arr.  en  Senates  p. 
le  Fortep.  av.  V.  et  Vcl.  par  J.  Andre. 
Offenb.  3  Stb.  fol.     [B.  B. 

3  Sonate  per  il  Cembalo  oblig.  Viol.  e 
Violoncello.  Op.  1.  Offenbach,  TAutore. 
fol.     [Dresd.  Mus. 

Introduction  to  the  use  of  the  pedals 
in  Organ  playiug.  Translat.  by  J.  A.  Hamil- 
ton, Lond.  gr.  8".     [Glasgow. 

Saimnelwerlie  von  A.  herausgegeben: 

1.  Samlg.  neuer  itahenischer  Arien  u. 
Duetten  von  den  besten  Meistern  mit 
beigef.  deutschen  Texte  und  in  ein  4  st. 
Accomp.  gebracht,  von  Joh.  Andre.  4  Thle. 
Offenbach.  Selbstverl.  fol.  Klav. -Ausz. 
und  4  Stb.:  2  V.  Va.  Vcl.  Text  ital.  u. 
deutsch.  Entli.  von  Cimarosa  3,  Jos. 
Haydn  2,  Naumann  2,  Salieri  3,  Saiii  6, 
Schuster  4,  Seidebnann  2,  Trajetta  1. 
[B.  B:  Thl.  1.  2.  4.     B.  Wagener:  Thl.  3. 4. 

2.  Thl.  Klav.  u.  4  Stb.  Salieri,  Sarti  2, 
Schuster  2,  Trajetta. 

3.  Thl? 

4.  Thl.  Klav.  u.  4  Stb:  Jos.  Haydn 
(Or  vicina  a  te  mio  core),  Naumann,  Ci- 
marosa, Salieri,  Sarti  2. 

2.  Scelta  di  Scene,  Duetti  ed  Arie,  poste 
in  musica  dei  piü  cclobri  maestri.  Offenb., 
Andre.  In  einzelnen  Nrn.  erschienen  im 
Kl.-A.,  enth.  auch  lustrumentalsätze. 
[B.  B.  Nr.  ]  —34  in  8  Heften  in  fol. 

Enth.  aus  Opern  von  Baer  (Paer), 
Maurer,  Mozart,  Salieri,  K.  M.  v.  Weber. 

3.  Lieder,  Arien  und  Duette  beym  Klav. 
Herausgeg.  von  . . .  (Porträt  der  Louise 
Niedhardt's).   Berl.,  Haude  k  Spener.  gr. 


Andre,  Anton. 


139 


Andre,  Anton. 


40.   4  Hefte  144  S.    3./4.  Hft.  von  1781. 
[B.  B.     br.  Mus.    Hft.  3/4.     B.  Kgsbg. 

Euth.  von  Andre  Vieles  aus  seiner  Oper 
Das  tartarisclie  Gesetz  u.  a.,  von  Des 
Aides  2,  von  Oretry  aus  der  samnitisch. 
Vermählungsfeyer  u.  dem  Zaulierspiegel, 
von  Freib.  v.  Kospoth^  von  Anfossi. 

4.  —  2.  Jhrg.  1782.  4  Hefte.  Berl., 
Cbrstn.  Sigism.  Spener.  gr.  40.  143  S. 
41  Nrn.  Entb.  Andre,  Anfossi  3,  Maria 
Adelbeid  Eicbner,  v.  Kospotb,  Gretiy  4, 
Paisiello.     [B.B.     B.  Kgsbg.  _ 

5.  Gesänge  beym  Klavier  aus  den 
neuesten  deutseben,  italieniscben  und  fran- 
zösiscben  Operetten,  mit  willkürlicber  Be- 
gleitung von  einer  Flöte  xmd  einer  Vio- 
line. Offenb.,  Andre.  8  Teüe.  presden 
3.  Tbl.  B.B.  nur  Nr.  2.  4.  6.,  enth. 
Sebenk,  "Winter  imd  P.  Wranitzky. 

6.  Lieder  und  Gesänge  beym  Ciavier. 
4  Hefte.  Berlin  1779/1780  bey  Himburg. 
Entb.  19,  18,  18  u.  20  Lied,  meist  von 
Andre,  aufserdem  von  Oretry^  Kaffka, 
Kospoth,  Monsigfiy,  Rolle  u.  Steinacker. 
[B.  Kgsbg.  p.  57.  B.  Wagener.  B.  B. 
1779/80.  br.  Mus.  3./4.  Heft.  Brüssel 
Cons. 

—  2.  Aufl.  vom  1.  Heft,  ib.  1780. 
[B.  "W agener.    B.  Kgsbg. 

Auswabl  von  Lieder,  Arien  u.  Duette 
beym  Ciavier.  2.  Samlg.  Berl.,  Selbst- 
verlag. 144  S.  ist  der  2.  Jabrg.  von 
Lieder^  Arien  u.  Duetten  .  . . 

Eine  Silhouette  im  Reicbard  1778,  Okt. 

Andre,  Johann  Anton,  dritter 
Sohn  des  Johann,  geb.  6.  Oktober 
1775  zu  Offenbach,  st.  6.  April 
1842  ebd.  Schüler  seines  Yaters 
und  dann  des  Kapellmeisters  Fränzl's 
in  Mannheim,  bei  dem  er  sich 
hauptsächlich  als  Violinist  aus- 
bildete. Trat  in  das  dortige  Or- 
chester, bis  er  1791  wieder  in 
seine  Yaterstadt  zurückkehrte  und 
am  Theater  von  Bossann  als  Musik- 
direktor angestellt  wurde;  ging 
aber  1792  wieder  nach  Mannheim, 
um  sich  bei  Vollweiler  in  der 
Komposition  eine  bessere  Grund- 
lage anzueignen,  besuchte  1796 
die  Universität  Jena,  studierte  dort 
Humaniora,  begab  sich  dann  auf 
Keisen  und  kehrte  um  1799  in 
seine    Vaterstadt   zurück,    wo    er 


nach  des  Vaters  Tode  die  Leitung 
der     Verlagshandlung     übernahm. 
In    der    Vorrede    des    4.    Buches 
seines  Lehrbuches,  ed.  von  Henkel 
1843,   werden   ihm   die  Titel  bei- 
gelegt:   „Grofsherz.    Hess.    Kapeil-, 
meister  u.  Fürstl.  Isenburg   wirkl. 
Hofrath".   Das  eigene  Verz.  seiner 
Werke  im   1.  Thl.   des   Lehrbuchs 
nennt  op.  1  bis  op.  62.     In  Mün- 
chen hatte   er  Senefelder's  Erfin- 
dung  im  Steindruck    kennen    ge- 
lernt und  war  nun   eifrig  bemüht 
dieselbe  für  sein  Geschäft  auszu- 
beuten.    Er    trat    auch    mit    der 
Wittwe    Mozart's    in    Verbindung 
und  erwarb  einen  grofsen  Teil  des 
Nachlasses  (280  Nrn.),  den  er  nach 
und   nach  durch  den  Druck  ver- 
öffentlichte,   auch    einen    themati- 
schen Katalog   der  Werke  anlegte 
und  ihn  später  druckendiefs.   Trotz- 
dem er  dem  Geschäfte  die  gröfste 
Sorgsamkeit  widmete,  fand  er  doch 
noch  Zeit  zum  Komponieren   und 
sogar  als  Lehrer  der  Theorie  sich 
einen  Ruf  zu  erwerben.   Verfasste 
auch   ein   umfangreiches   theoreti- 
sches Werk,  welclies  eine  Zeitlang 
viel    gebraucht    wurde.     Wie     er 
selbst  in  der  älteren  Musikliteratur 
bewandert  war,  beweisen  die  zahl- 
reichen Tonsätze,   die   er   als  Bei- 
spiele seinem  Lehrbuche  der  Ton- 
setzkunst beifügte.    Er  fand  sogar 
noch  Zeit  sich  vielfach  mit  Kritik 
zu  beschäftigen  und  wird  besonders 
seine  objektive  Beui'teilung  hervor- 
gehoben.   (Charakteristische  Zeich- 
nimgen  findet  man  in  Hiiler's  Er- 
innerungen  1884    p.  94,   auch   in 
dessen  Fei.  Mendelssohn  p.  5.  Biogr. 
in    Cäcilia    von    Schott    21,    173. 
Hilliger    und    Rühl,     Biogr.     des 
Kapellm.  und  fürstl.  Hofraths  Anton 
Andre.  Offenb.  1845.  [Musikfr.Wien.] 
Andre,  Anton,  beurtheilt  in  Bezug 
auf   sein    musikal.    Wirken.     Be- 


Andre,  Anton. 


140 


Andre,  Anton. 


sonderer  Abdruck  aus  dem  Frankf. 

Conversationsblatt.  Offenb.  a/M. 
(1844).  8«.  [Dresd.]  Ein  Yerz. 
seiner  Kompositionen  erschien  am 
Ende  des  1.  Bd.  seines  Lehrbuchs 
von  1832.)  Folgende  Werke  finden 
sich  auf  öffentlichen  und  privaten 
Bibliotheken: 

Lehrbuch  der  Tonsetzkiinst.  2  Bde. 
Andre.  1832.  8».  I.  380  S.  u.  Musikbig. 
n.  in  3  Abthlg.  1835.  1838.  1843:  286, 
302  u.  259  S.  mit  Anhang,  die  letzte  von 
H.  Henkel  ediert,  [ß.  B.  B.  M.  Ein- 
siedeln. Glasgow.  Brüssel.  B.  Lpz. 
Dresd.     B.Kgsbg.  1.  Bd.     br.  Mus. 

—  in  gedrängter  Form  von  H.  Henkel. 
Andre  1874—78.  [B.  M.  B.Lpz:  An- 
leitung zur  Fuge.  Offenb.  Ein  Teil  des 
2.  Bdes. 

Thematisches  Verz.  sämtl.  Komposit. 
von  "W".  A.  Mozart,  wie  er  solches  vom 
9/2  1784  an  bis  zum  15/11  1791  eigen- 
händig niedergeschrieben  hat.  Andre. 
8''.  63  S.  [B.  Wagener.  br.Mus.  von 
1805. 

Thematisches  Verz.  derjenigen  Original- 
hds.  von  W.  A.  Mozart,  welche  Hofrath 
Andre  in  Offenb.  besitzt.  Andre  1841. 
8".  Er  bezahlte  für  die  Autogr.  der 
Witt\\'e  12000  Gld.  österr. 


Missa  4  voc.  c.  instr.  Ms.  P.     [B.Lpz. 

Missa  musica  4  voc.  op.  43.  P.  und 
Kl.-A.  Joh.  Andre.  [B.M.Kl.-A.  Brüssel, 
Kl.  -  A.  B.  B :  P.  Stb.  u.  Kl.  -  A.  Berl. 
Singak.  P.  Lpz.  Thom.  P.  im  Ms.  Mu- 
sikfr.  Wien.     br.  Mus.     E.  C.  of  Mus. 

—  Messe  ä  4  voc.  av.  acc.  d'orgue  p,  L. 
Dietsch.    Paris,  fol.     [br.  Mus. 

4  Messen  f.  4  u.  6  St.  mit  Orch.  P.  u. 
Stb.  Andre.     [R.  C.  of  Mus. 

Crucifixus  (5  v.)  couiposto  sopra  il  Bc. 
di  G.  S.  Bach.  op.  58.  Andre.  P.  u.  Stb. 
[Einsiedeln.     B.  Wagener.     Berl.  Singak. 

Hymnus:  Te  Deum  4  v.  comitante  or- 
chestra.  op.  60.  Andre.  P.  [B.  B.  Darmst. 
P.  u.  Stb. 

2  Psalme  nach  Cramer's  Uebersetzung 
f.  1  St.  mit  Pfte.  op.  63.   Andre.     [B.  B. 

God  is  my  shield,  a  paraphrase  of  the 
28 th  psalm.    Lond.  fol.     [br.  Mus. 

Veni  Creator  4  voc.  c.  Bc.  Autogr.  in 
B.  B.  nebst  seinem  Porträt. 

Klopstocks  Vater  imser  f.  2  Chöre  u. 
willkürl.  Orchesterbegltg.  (Aug.  1827). 
50.  Werk.  Kl.-A.  Andre.  43  S.  [B.  Wa- 
gener. Amst.  B.  M.  B.  B.  br.  Mus. 
Darmst.  Kl.-A.  u.  Stb. 


Ein  alt  Lied  von  Gott  aus  dem  Schweiz. 
Museum  f.  mehrere  Singst,  u.  Pfte.  49. 
Werk.  Andre.  P.  15  S.  [B.  Wagener. 
Musikfr.  Wien. 

Dank-Cantate :  Lasset  auf  zur  Gottheit 
schallen,  P.  Ms.  B.  B.  ohne  Vornamen. 

Kleine  Cautate  f.  3  Sopranst.  mit  Pfte. 
55.  W.    Andre,  fol.     [br.  Mus. 

Der  Liebhaber  als  Automat.  Operette. 
P.  u.  Stb.  im  Ms.     [Darmst. 

Des  Sängers  Lied  zu  den  Sternen  nach 
der  Melodie  God  save  the  king  v.  Th. 
Körner  f.  mehrere  Singst,  m.  Pfte.  47. 
Werk.    Andre.  P.  7  S.     [B.  Wagener. 

Sprüchwörter  f.  4  Singst,  mit  Klavier- 
begltg.  32.  W.  Andre.  25  S.  [B.  Wagener. 
B.  M.  B.  B.  Musikfr.  Wien.  Stadtb. 
Breslau. 

—  Neue  Ausg.  1870  von  Ad.  Kaini 
aber  fälschl.  als  Komposition  Jos.  Haydu's 
bez.     [B.  B. 

Ruf  der  Freude,  Ged.  von  F.  v.  K.  f. 
mehrere  Singst,  u.  Pfte.  48.  W.  Andre. 
19  S.     [B.  Wagener.     Musikfr.  Wien. 

Zur  Geburtstagsfeier  der  Herzogin  von 
Isenburg  f.  2  B.  u.  Pfte.  Offenb.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Der  Friede  Taiskons.  Ein  Gedicht  in 
Musik  gesetzt.  Kl.-A.  Offenb.  33  S.  [br. 
Mus.     Darmst.  im  Ms.  in  P.     Hofb.  Wien. 

6  Duetten  für  Sopr.  u.  Alt  mit  Pfte. 
51.  W.  Andre.   19  S.    [B.  Wagener.     B.  B. 

6  dito.  69.  W.  ib.  33  S.     [B.  Wagener. 

Lieder  und  Gesänge  mit  Pfte.    1.  2.  3. 
.  Samlg.  op.  38,  Nr.  1—12.  Andre.     [B.  B. 

Lieder  und  Gesge.  m.  Pfte.  4  Hefte, 
op.  38.  40  u.  62.  46  Lieder,  ib.  [B.  B. 
B.  Wagener. 

Lieder  und  Gesänge  m.  Pfte.  Nr.  43 
KlageHed.  ib.     [B.  B. 

Martin  Luthers  Denkspruch :  Wer  nicht 
liebt...  f.  1  Singst,  u.  Chor.  Andre.  4P. 
[B.B. 

Lied  von  der  Njnnphe  zu  Geilnau  von 
Langbein,  ib.  2  BIl.     [B.  Wagen  er. 

Maurer  Gesänge  mit  Begl.  des  Pfte. 
1.  Samlg.  59  S.  gr.  4".     [B.  Wagener. 

Lieder  in  Ms.  910.    Dresd.,  Kat.  p.  39. 

Maurerlieder  im  Böheim  2.  Abthlg. 
1799. 

A.  Andre  in  Freimaurer  Lieder,  Berlin, 
s.  a. 

Sinfonie  ä  gr.  orch.  op.  6.  Offenb.  Stb. 
[Lübeck. 

Grofse  Sinfonie  zur  Friedensfeyer  für 
1797.  op.  7.   Andre.  Stb.    [B.  B.    Lübeck. 

Symphonie  a  gr.  orch.  oe.  13.  Paris, 
Duhan.  Stb.     [Paris  Nat. 

Gr.  Sinfonie  p.  2  V.  A.  etc.  oe.  25. 
Andre.  Stb.    [B.M.     [Darmst. 


Andre,  Anton. 


141 


Andre,  Yves  Maiie. 


Sinfonie  op.  41.    Ms.  Stb.     [Darmst. 

8  Sinfonien  für  Orch.  in  Stb.  gedr.  in 
Offenbach  bei  Andre:  op.  5.  6.  7.  11 
(liv.  1.  2.)  op.  13.  25.  und  1  im  Ms.  in 
Stb.     [Brüss.  Cons. 

Concertante  in  Form  einer  Ouvertüre 
fürs  Orch.  op.  1.3.  ib.  Stb.     [B.  B. 

Ouvertüre  ä  gr.  orch.  de  l'opera  Rinaldo 
et  Alcina,  op.  16.  Offenb.  Andre.  Stb. 
[Bmss.  Cons. 

Ouvertüre  militaire  ä  gr.  orchestra; 
op.  24.  P.  Ms.  Stb.  gedr.  in  Offenb., 
Andre,     [Darmst. 

6  Valses  avec  Introduction  et  Coda  p. 
orch.  2  collect.     [Musikfr.  Wien. 

6  Walzer  für  2  V.    B.  Piccolo-Pl.  etc. 

1.  Samlg.    Andre.    9  Stb.     [B.M. 
Charakteristische  Ouvertüre  z.  Schausp. 

Die  Hussiten  vor  Naumburg  f.  Orch.  ib. 
86.  W.  Stb.     [B.  B.     Darmst. 

3  Quatuors  p.  2  V.-  A.  et  Vcl.  concert. 
op.  14.  Paris,  Duhau.  Stb.  [B.  Wagener. 
Darmst:  Offenb.  Andre.  Stb.  Musikfr. 
Wien. 

3  Quatuors  p.  2  V.  Va.  et  Vcl.  concert. 
op.  15.  Andre  (Nr.  1600)  Stb.  [B.  Wa- 
geuer.    Musikfr.  Wien. 

Poissons  d'Avril.  2  Quatuors  ex  diffe- 
rentes  mesures  synchrones  ä  2  V.  Va.  et 
Vcl.  par ...  oe.  22  et  54.  Offenb.  P.  u. 
Stb.      [B.  Wagener.         B.  B.  nebst  einer 

2.  Ausg.  Darmst.  op.  22.  Musikfr.  Wien, 
beide.     Mailand  Cons:  op.  22. 

Sonate  p.  Pfte.  av.  V.  et  Vcl.  ad  lib. 
op.  17.  ib.  Stb.     [ß.  Wagener. 

2  Duos  p.  2  V.  op.  27.  ib.  Stb.  [B. 
Wagener. 

Sonate  p.  le  Clav,  et  V.  Offenb.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

3  Duetten  f.  2  Flöten  und  Petites  etu- 
des  progressives  p.  la  flute  op.  53.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

op.  46.   3  Senates  p.  le  Pfte.  ib.  [B.  B. 

op.  45.  6  Sonatines  progressives  p.  le 
Pfte.  ib.     [B.  B.     Musikfr.  Wien :    op.  34. 

op.  12.  Sonate  a  4  ms.  per  le  Pfte. 
ib.     [B.  B.     Berlin  K.  H. 

op.  56.  Sonate  facile  ä  4  ms.  Offenb. 
[Musikfr.  Wien. 

3  Marches  ä  4  ms.  op.  28.  [Musikfr. 
Wien. 

op.  68.  10  Orgelstücke  mit  und  ohne 
Pedal    zu   spielen.     Andre,    qu4''.     [B.  B. 

Anleitung  zum  Violinspielen  in  stufen- 
weise geordneten  Uebungsstücken.  op.  30. 
2  Thle.  ib.  35  u.  33  S.  [B.  Wagener. 
B.  B.     Musikfr.  Wien. 

—  Violüi-Schule.  Wien,  Artaria  &  Co. 
[Musikfr.  Wien. 

Vierstimmige  Fuge,  verfertigt  u.  dem 


Recensenten  der  Allgem.  mus.  Ztg.  (Herrn 
Spazier)  zur  Prüfimg  vorgelegt.  Offenb. 
1799  J.  Andre.  P.  querfol.  [B.  B.  B. 
Wagener. 

Andre,  Louis,  wurde  am  11. 
Sept.  1720  als  Compositeur  de  la 
musique  mit  1200  Tlik,  an  der 
HofkapelJe  in  Dresden  angestellt. 
1729  zum  Kapellmeister  der  Musik- 
aufführungen an  der  protestan- 
tischen Hofkirche  ernannt,  erhielt 
dann  noch  die  Aufsicht  über  die 
Kapellknaben  und  hatte  auch  die 
Musik  für  die  soeben  engagierte 
französische  Truppe  zu  schreiben. 
1733  entlassen,  wurde  er  1734  als 
Compositeur  la  dause  mit  400  Thlr. 
wieder  angestellt  und  starb  den 
23.  Jan.  1739,  55  J.  alt.  (Fürste- 
nau  1,  127.  129.  2'^-  202.)  Von 
seinen  Kompositionen  hat  sich  in 
Dresden  nichts  erhalten,  doch  das 
Liceo  in  Bologna  besitzt  eine  theo- 
retische Arbeit  im  Ms.,  die  ganz 
sicher  von  ihm  herrührt,  betitelt: 
Essay  de  principe  de  musique  par 
demaudes,  et  par  reponces,  mis 
dans  un  ordre  nouueau  par  Mon- 
sieur Andre,  Maitre  de  chapelle  de 
Sa  Majeste,  le  Roy  de  Pologne,  et 
electeur  de  Saxe.  A  Varsovie  1721 
fol.  94  S.  viell.  Autogr. 

Andre,  L.  C.  siehe  Christian 
Karl  Andre. 

Andre,  Yves  Marie,  ein  franzö- 
sischer Jesuit,  geb.  1675,  gest. 
26.  Febr.  1764,  Prof.  der  Mathe- 
matik in  Caen,  gab  heraus: 

Essai  sur  le  beau,  ou  Ton  examine  phi- 
sique-musiqvie.  Paris  1741.  [Kai  Liepm, 
Glasgow. 

—  ...  avec  un  discours  prelimiuairc  et 
des  reflexions  sur  le  goüt  p.  Formey, 
Amst.  1767  Schneider.     8.     [Brüssel. 

—  Versuch  über  das  Schöne  . .  .  übers, 
von  E.  G.  Baron  . . .  Altenbg.  1757  Richter. 
8».     [Brüssel. 

—  Steht  auch  in  E.  G.  Jouve's  Diction. 
esthetique  . . .  Paris  1856,  als  Apendix. 
[Brüssel. 

Siehe  bei  Fctis  Näheres  über  das  Buch. 


Andrea  da  Fireuze. 


142 


Andreae,  Job.  Gottfr. 


Andrea  da  Firenze,  Magister 
frater  organista,  ein  Komponist  des 
14/15.  Jbs.,  von  dem  sich  Kompo- 
sitionen im  Ms.  Cod.  535  Suppl. 
in  der  Nationalbibl.  in  Paris  und 
Ms.  Cod.  87  in  der  B.  Laiirenziana 
zu  Florenz  befinden.  (Ambros  3, 
469). 

Andrea  Lucchesi.  Ms.  345. 
br,  Mus.,  italien.  Duette,  Arien 
u.  Kantaten. 

Andrea  Mantovano,  ein  Teno- 
rist im  Dienste  des  Herzogs  von 
Ferrara.  Canal  p.  8  erwähnt,  dass 
der  Herzog  von  Mailand,  Galeazzo 
Maria  Sforza,  ihn  1473  gern  an 
seinen  Hof  haben  wollte  und  sich 
behufs  dessen  an  Luigi  III.  wandte. 
Ein  Andrea  de  Majitiia,  oder  de 
Casale  ist  1529  päpstl.  Sänger 
(Viertelj.  3,  262).  Jedenfalls  ist 
dies  ein  anderer. 

Ein  Andrea  diente  auch  1473 
bis  1475  am  Mailänder  Hofe  mit 
monatl.  12  Duk.  Gehalt.  Er  war 
Tenorist  und  wird  auch  Andrea  dl 
Leoni  genannt  (aus  Lattich).  Nach 
den  bei  Motta  109  u.  110  mit- 
geteilten Nachrichten  und  einem 
Briefe  ist  es  derselbe  wie  Andrea 
Mantovano. 

Andrea  di  Modona  (Modena), 
Franziskanermönch,  gab  heraus: 

Canto  harmonico  in  5  parti  diviso,  col 
qiiale  si  puö  arrivare  alla  perfetta  cog- 
nitione  del"  cauto  fermo,  del  P.  F.  .  .  . 
Modana,  1690  eredi  Cassiani.  40.  228 
u.  90  S.  Kapitelüberschrifteu  in  Wecker- 
lin's  Kat.  des  C.  P.  pag.  25.  [B.  B.  B. 
M.     C.  P.     Bologna.     Biiissel.     br.  Mus. 

In  der  Hofb.  Wien  in  Ms.  17760  P. 
ein  Gesang  „Udite  stato  neu  ndite"  f.  Bass 
und  Bc.,  gez.  mit  Don  Andrea,  17.  Jh. 

Andrea      dalle      Poniarance, 

Sänger  und  Lautenist  beim  Kar- 
dinal d'  Este  in  Tivoli  um  1562 
(Valdrighi  12,  11.  51). 

Andrea  ßouiano,  aus  Neapel 
gebürtig,  wird  von  Cerreto  in 
seiner  pratt.  musica  1601  p.  156  ff. 


als   Yerstorbener   und    einst    aus- 
gezeichneter   Viola    d'arco-Spieler 
genannt. 
Andrea     da     San     Silvestro. 

Priester,  seit  8.  Nov.  1375—1379 
Organist  an  S.  Marco  in  Venedig 
(Winterfeld  4,  198.     Caffi  1,  53.) 

Andrea,  Nicolaus,  Prediger  zu 
Pithea  in  Lappland  im  Anfange 
des  17.  Jhs.,  gab  1619  in  Stock- 
holm :  „Rituale  ecclesiae"  heraus. 
Die  Nationalbibl.  in  Paris  soll  be- 
sitzen :  Libello  musici  concentas 
missae.  Stockholm  1619.  4''.  (nach 
Gerber). 

Andreae  (Endres)  Fr.  Carolus, 
Ursinensi,  1612  Abt  im  Kloster 
Irrsee  bei  Gries  in  Oesterr.,  gest. 
1627.  In  der  B.  Proske  befinden 
sich  2  Codices  von  1604  u.  1684 
mit  Falsibordoni  octo  tonorum  zu 
4—6  Stim. 

In  B.A.  Mss.  (s.  Kat.  S.  117  u. 
126)  Te  Deuni  8  v.  —  Kyrie  5 
V.  In  exitu  4  voc. 

In  B.  M.  Mss.  260.  264.  256 
enthalten  unter  Endres  1  Hymne 
4  V.,  1  Magnif.  8  v.  1  Mot.  6  v. 
(Kornmüller  1,  231.) 

Andrea,  Johann  Adam,  diente 
von  1718—1722  als  Violinist  a/d. 
Wei  fsenf els-Querf urter  Hofkapelle. 
1716  verheiratete  er  sich  (J.  0. 
Opel). 

Andreae,  Joliann  Oeorg,  wurde 
am  13.  Sept.  1701  Chordirektor  an 
der  Schloss-  und  Jakobikirche  zu 
Riga.  Mit  dem  Domorganisten 
Meder  stand  er  stets  auf  gespanntem 
Fufse  (siehe  Viertelj.  7,  46  u.  456). 

Andreae,  Joliann  Gottfried, 
1783  Oboist  au  der  Mcckl.-Schwe- 
rin'schen  Hofkapelle.  (Gramer  1, 
747.)  Kade  im  Kat.  Schwerin 
teilt  aus  den  Akten  mit:  geb.  1734, 
war  schon  1769  in  Mecklenburg. 
Diensten  und  wird  Hofkapell-Musi- 
cus    und    Concertmeister   genannt, 


Andrea,  Joh.  Valent. 


143 


Andreozzi. 


gest.  22.  Jimi  1812,  78  J.  alt.  Die 
B.  in  Schwerin  F.  besitzt  von  ilim 
den  145  Ps.  f.  Chor  u.  Orch.  (12/10 
1780)  Ms.  P.  nncl  den  111  Ps. 
(1782)  Ms.  P. 

Aiulrea[e],  Johann  Valentin, 
nennt  sich  1623  Pfarrer  n.  Super- 
intendent in  Kalw  (Württemberg) 
und  gab  heraus: 

Adenlicker  Zucht  Ehrenspiegel.  Nach 
dem  Leben  desz  "VVeyland  . . .  Herrn 
Hohen  felders  von  Aistersheimb  . .  .  Ge- 
nomen durch . . .  Straszburg  1623  L. 
Zetzners  Erben.  12".  Dedic.  vom  28/10 
1621.  Auf  Seite  131  em  4 st.  Tonsatz: 
Willkommen  war  uns  der  Ehreuhold  . . . 
4  Stnipli.     [B.IIbg. 

indreac,  Wibranilus,  1615  — 
c.  1641  Sangmeister  an  der  Kathe- 
drale in  Antwerpen,  nach  einem 
Dokument  im  Straeten  3,  5. 

Andreas,  Musiker  des  12.  Jhs. 
nach  Mabillon  T.  III.  Annal.  pag. 
343.     (Gerbert  4,  298.), 

Andreas,  Magister,  ist  wahr- 
scheinlich Andreas  Tallafangi  aus 
Calabrien,  s.  diesen. 

Andreas  (vielleicht  Silva).  Ms. 
630  br.  Mus.  1  vol.  in  qu4o  des 
16.  Jhs.,  enth.  geistl.  Gesge.  f. 
„Tenor  and  treble  uoices"  (Sopran). 

Andreas, . . .  um  1524—32  Di- 
rektor der  Ratsmusik  in  Hamburg 
(Sittard  1,  16.  22). 

Andreas,  Don,  Kapellmeister 
des  Kurprinzen  Joh.  Georg  (IL) 
von  Sachsen  um  1655.  (s.  Staats- 
archiv.) 

Andreas  Imperial,  siehe  An- 
glesio,  Andrea. 

Andreas  Ungarili|  siehe  Tngar. 

Andreaux,  J. . .  J. . .,  genannt 
Fal)rice  aus  Nancy,  lebte  am  Ende 
des  18.  Jhs.  in  Genf.  (M.  f.  M. 
10,  134.) 

Andrecliin,  um  1480  Lehrer 
der  Tonkunst  in  Basel,  wurde  von 
Adam  von  Fulda  heftig  ange- 
griffen, der  ihm  vorwarf,   er  gelte 


nur  bei  Unwissenden  als  ein 
grofser  Musiker  und  unterweise  so 
übergelehrt,  dass  er  sich  selber 
kaum  verstehe.  (Adam  de  Fulda's 
Worte  in  Schnbiger  2,  32.) 
Audree,  siehe  Saint- Androe. 

Andreini,   (xiovanni  Battista, 

aus  Florenz  (Fiorentino),  gab  1617 
das  Samlwk.  heraus: 

Musiche  de  alcuni  eccellentisshni  musici 
composte  per  la  Maddalena,  sacra  rap- 
preseutazione  di  G.  B.  A. . .  Stampa  del 
Gardano,  appr.  B.  Magni  1617.  4  BU.  in 
fol.  Enth.  Tonsätze  von  3Iux,.  Effrem  2, 
Ales.  Guivi%xani,  Monteverdi  u.  Salom. 
Rossi.  [Liceo  Belog.  Dr.  E.  Bobn  in 
Breslau. 

Andreoni,  Giovanni  Battista, 

Priester  und  Sopranist  an  der 
Stadtkapelle  in  Lucca  vom  22/3 
1736  bis  22/3  1785,  wurde  nüt 
monatl.  5  sc.  pensioniert  und  starb 
23/4  1797  (Nerici  210).  Die  Bibl. 
der  Musikfr.  in  Wien  besitzt:  3 
Arien  u.  2  Cavatinen  aus  Opern.  P. 

Andreozzi,  Glaetano,  geb.  um 
1763  zu  Neapel,  gest.  zu  Paris  im 
Dez.  1826.  Schüler  des  Conser- 
vatoriums  dei  Turchini  in  Neapel, 
wo  er  unter  Jomelli  studierte. 
Schon  im  Alter  von  16  Jahren 
schrieb  er  für  Rom  die  erste  Oper: 
La  morte  di  Cesare  (1779),  der 
nach  Clement  16  andere  folgten. 
(Fotis.  Florimo  3,  58.)  Von  seinen 
Werken  haben  sich  erhalten: 

Ms.  Neapel  Turch:  L'Arsinoe,  opera 
1795.  P. 

Mss.  B.  Neapel: 

1778.  Se  dal  ciel  pietosi  nimii,  Rondo 
per  Sopr.  c.  V.  Va.  e  B.  P. 

1785.  Giasone  e  Medea,  op.  seria,  2  at., 
f.  Petersburg. 

1788.    Sesostri.    op.,  f.  Neapel. 

1794.  Saulle,  Oratorio  in  2  p„  f.  Neapel. 

1795.  Arsiuoe,  2  at.  f.  Neapel. 

1802.  Armida  e  Einaldo,  op.  ser.,  2  at. 
f.  Neapel. 

1803.  Piramo  e  Tisbe,  op.  ser.,  2  at. 
f.  Neapel. 

1803.  II  Trionfo  d'Alessandro,  op.  ser., 
f.  Neapel. 


Andreozzi,  Gaetano. 


144 


Andriel. 


—  Domine  Dens  per  Sopr.  e  Ten.  c. 
ström.  P. 

Mss.  C.  P:  Orator.  Saiüle  in  2  voll, 
und  das  Orator.  Sofronia  ed  Olindo  1724 
(?  1824). 

Mss.  Drcsd.  Mus.  Nr.  24:  Cantata  a  3 
voc.  c.  B.  P.  —  Nr.  25.  2  Arie  ä  Sopr. 
c.  Strom.  P.  —  Nr.  26.  4  Arien  (f.  Sopr., 
f.  Ten.),  1  Duett  (f.  2  Sopr.),  1  Terzett 
(f.  2  Sopr.  u.  T.)  mit  Instr.  in  P. 

Ms.  B.  B.  620  fol.  P.  Ana  seria:  A  chi 
frenar  puö  mai,  con  Recit.  (f.  Sopr.  m. 
Orch.) 

Ms.  B.  M.  1  Cavat.  und  1  Terz,  von 
1791  in  P. 

Ms.  B.  Kgshg.  1  Duett:  lo  quando  dico, 
mit  Orch.  Personen:  Albina  u.  Arpia. 

Ariettes  italiennes  del .  . .  Paroles  fran9. 
par  Desriaux.  Paris,  Mlles.  Erard.  Zuric, 
Naigueli.  fol.  5  fe.  KI.-A.  „Mai  Davide 
cedi."     [B.Kgsbg. 

Scena  e  preghiera  nell'  opera  seria  di 
Sofronia  ed  Olindo,  avec  Pfte.  Paris, 
Lelu.     [B.  M. 

Im  br.  Mus.  6  Gesänge  aus  Opern  in 
Londoner  Einzeldrucken. 

Ms.  Brüssel  2622  entli.  Arien  und  Ms. 
2632  eine  Samlg.  Duette  und  Chöre. 

Se  pieta  l'affanno  mit  Orch.  P.  [Berlin 
Singak. 

Mss.  Dresd.  Nr.  298,  1—3  und  300: 
3  Arien. 

Mss.  Darmst.  Scena  e  Terzetto  „Che 
colpo  e  questo  mai.  P.  —  Recit.  e  Duette: 
Imnierro  alarmi.  P.  —  In  einer  Samlg. 
Duette  u.  Terz.;  Kat.  p.  94. 

Ms.  Musik  fr  ^  Wien:  Cavatina  a  4.  P. 
Aria  seria  „Ah  si  punisce  e  svena"  con 
Eecitat.  Ms.  18559,  8  BU.  [Hofb.  Wien. 
Im  Cons.  %u  Mailami  befinden  sich 
6  Arien,  4  Duetti,  1  Recitativo  ed  Arie, 
1  Scena  per  Sopr.,  1  Rec.  e  Cavatino, 
1  Cavatino,  1  Terzetto  und  Preghiera  del 
popolo  napolitano  alle  LL.  MM.  legittimi 
sovrani  dei  due  regni  di  Napoli  e  Sicilia 
(f.  2  Sopr.  mit  Orch.)     P.  alle  im  Ms. 

In  Bologna  das  Oratorio:  Olindo  e  So- 
fronia, rappreseutato  in  Napoli  al  teatro 
S.  Cario  1793.  P.     Ms.  2  vol.  qufol. 

La  Principessa  filosofa.  Dramma  per 
musica  in  2  atti.  P.  Ms.  2  vol.  qufol. 
aufgef.  im  Herbst  1794  au  S.  Benedetto 
in  Venedig.     [Bologna. 

In  Bologna  im  Ms.  12  Arien,   Scenen, 

Recitat,  Duette,  Terzette  (siehe  Kat.  3, 283). 

In  Padua  Ant:    No,  quest'  anime,  Rec. 

ed  Aria  per  il  Sig.  Matteo  Babbini.  P.  mit 

Orch.  Ms.  D6. 

Andreozzi,  Pietro,  ein  Opern- 


koraponist  des  18.  Jhs.,  von  dem 
das  br.  Mus.  im  Ms.  546  die  Oper 
von  1795  besitzt:  „11  trionfo  d'Ar- 
sace". 

Aiidrcpolitanus ,  Musiker  an 
der  Kapelle  des  Kgs.  von  Polen 
um  1560,  war  dann  Pensionär  an 
der  Kathedrale  zu  Krakau  (So- 
winski). 

Andres  de  Sevilla,  Sänger  um 
1556  in  der  Kapelle  Karl's  Y. 
(Straeten  7,  362). 

Andres,  Juan,  ein  Spanier  und 
Jesuit,  geb.  um  1740  zu  Planis, 
gest.  13.  Jan.  1817  zum  Rom,  gab 
heraus:  Dell'  origine,  progressi  e 
stato  attuale  d'ogni  letteratura. 
Yen.  1783—1802.  8».  22  Bde. 
Der  11.  Bd.  S.  101  ff.  handelt  von 
der  Geschichte  der  Musik.   (Fetis.) 

Andrew,...  wird  1516  als  „fi- 
deler" an  der  Kgl.  Hofkapelle  in 
London  genannt.     (Nagel  1,  13.) 

Andrewe,  Nicliolas,  seit  1538 
ebendort  Yiolist,  1541  mit  Nicho- 
las  Andria  gez.,  dann  von  1553 
unter  den  Posaunisten  genannt  bis 
zum  Jahre  1559.  (Nagel  1,  18. 
21.  22.  24.  27.) 

Andrez,  Benoit,  Graveur  und 
Musikverleger  in  Lüttich  in  der 
Mitte  des  18.  Jhs.,  gab  nach 
Straeten  1,  109—112  heraus: 

1.  Ludus  methodicus  ou  le  jeu  de  dez 
harmonique,  cont.  plusieurs  calciils . .  . 
comp.  diff.  menuets  avec.  Face,  de  basse 
...  s.  anno.  4».  ^  15  S.     [Straeten  1,  110. 

2.  1758.  L'Echo  ou  Journal  de  mns. 
fran(;oise,  italienne,  cont.  des  airs,  chaus., 
brünettes,  duo  tendres  oubachiques,  rondos, 
vaudevaUes,  coii||pdances  &  c.  8**.  Er- 
schien bis  17G1,  ]eden  Monat  eine  Nr.  zu 
24  Seit.     [Straeten  1,  110.  112. 

Enthalten  sind:  Gluck,  Grctry,  C.  E. 
Graft,    Hamal   zu  Lüttich,    Herbain  etc. 

Straeten  sagt  in  5,  276,  dass  sich  die 
Jahrg.  1764—66  auf  der  öffentl.  Bibl.^  in 
Antwerpen  befinden.  Vom  Jahrg.  1759 
giebt  er  einen  facsim.  Titelabdruck. 

Andriel,  Antonio,  wird  als 
„welscher  Yiolinist"  1569  a/d.  Hof- 


Andrien. 


145 


Auelli. 


war  1388  Organist 


kapeile  in  Weimar  bez.  (M.  f.  M. 
29,  138.) 

Aiulrieii,  Gr.  F.,  gab  nuter  dem 

Buchstaben  ,,A."  heraus:  Kurtze 
Anführung  zum  Greneralbass.  Lps. 
1728.  80.     [br.Mus. 

Aiidries, . 
an  der  Liebfrauen  Bruderschaft  zu 
Herzogenbusch     (Bouwst.  2,  211). 

Andrighetti,  siehe  Aldrighctti. 

Aiidriesscn,  Andreas,  lebte  in 
der  Mitte  des  18.  Jhs.  und  war 
Prediger  zu  Vere  in  Holland.  Er 
schrieb  3  Abhandlungen  über  die 
Psalraenbearbeitungen  von  Petrus 
Dathenus,  die  in  Middelburg  1756 
u.  1759  erschienen.  [Ex.  in  Brüssel 
Nr.  1588.  1590  u.  1591. 

Andrieu  de  Douai,  mutmafs- 
Bch  ein  Komponist  des  12. — 13. 
Jhs.     (Coussemaker  5,  191  ff.) 

Aiidrioli,   GrioTanni  Antonio, 

wird  in  Alf.  Bamfi's  Selva  de  sacri 
1655  ein  „Suonator  di  Violino" 
(Yiolinist)  genannt  und  widmet 
ihm  Bamfi  einen  der  Gesänge. 

Andriolo,  Felicc,  Contrabassist 
a/d.  Turiner  Hofkapelle  von  1781 
bis  85  mit  150  L.  Gehalt  (Ricordi, 
Gazzetta  di  Milano  1891,  457). 

Andriolo,  Gliuseppe,  war  1766 
und  1775  Bassist  a/d.  Turiner  Hof- 
kapelle mit  250  L.  Gehalt.  (Ibid. 
1891,  457.) 

Andropediacns ,  Lycostenes 
Psellionoros,  schrieb: 

Singscliul,  ein  kurtzer  einfaltiger  Bericlit 
vom  ubralten  Herkommen,  Fortpflantzung, 
nutz  und  rechten  Gebrauch  des  alten 
löbl.  teutschen  Meister-Gesangs,  in  gestalt 
einer  Comödi . . .  Nürnbg.,  G.  L.  Fuhr- 
mann. 8'*.  (c.  1610,  da  Fulirmann  bis  c. 
1Ü17  druckt.)  Enthält  eine  Geschichte  der 
deutschen  Meistersänger.  Ein  Auszug  in 
Gottsched's  Vorrath,  Lpz.  1757,  Bd.  18G 
bis  89.     (Becker  1,  78.) 

Androux,  Johann  Jaliol),  von 

ihm  besitzt  das  R.  C.  of  Mus.  in 
London 

Roll.  Eitnor's  Quollen -Loxikon. 


6  Trios  for  2  germ.  flutes^  or  2  V.  with 
a  Th.  B.  for  the  harps.    3  Stb.  Lond.  fol. 

Aneaii,  Bartlielemy,  Jurist  und 
Dichter,  geb.  zu  Bourges,  Anfang 
des  16.  Jhs.,  kam  am  21.  Juni 
1565  bei  einem  Volksauflauf  ums 
Leben.  Felis  glaubt,  dass  er  auch 
Komponist  war,  dies  wird  aber 
durch  Douen  in  seinem  Buche: 
Clement  Marot  et  le  psautier  hu- 
guenot,  T.  1.  p.  706  widerlegt.  Er 
hat  nur  auf  bekannte  Melodien 
neue  Gedichte  untergelegt. 

Anecdotes 

dramatiques,  contenant:  Toutesle  pieces 
de  theätre,  tragedie.s,  comedies,  opera . . . 
joueS  u  Paris  ou  en  province,  ranges  par 
ordre  alphabetique,  un  recueil  d'auecdotes, 
d'  epigrammes,  de  bons-mots ...  les  noms 
de  tous  les  auteurs,  poetes  ou  musiciens 
. . .  Paris  1775.  3  vol.  kl.  8».  [Liep- 
mannss.  87. 

Anecdotes  of  G.  F.  Handel  &  J.  C. 
Smith.    Lond.  1799  Bulmer  &  Co.    [B.  B. 

Anelli,  Ang-elo,  geb.  gegen  1751 
zu  Desenzano,  gest.  3.  April  1820 
zu  Padua.  Studierte  zu  Verona 
im  Seminar  schöne  "Wissenschaften, 
kehrte  gegen  1771  in  seine  Vater- 
stadt zurück,  besuchte  1793  die 
Universität  Padua,  ging  zur  Ju- 
risterei über  und  wurde  1817  Pro- 
fessor an  der  Universität  zu  Padua. 
Seit  Gerber's  2.  Lexikon  wird  A. 
als  Operukomponist  angeführt. 
Gerber  zog  die  Opern  aus  den 
Mailänder  Verzeichnissen  der  dort 
aufgeführten  Opern,  auch  der  neueste 
Biograph  Valentini  thut  dasselbe 
und  führt  30  Opern  an,  die  er 
komponierthabeusoll  (1786  —  1807). 
Ein  Mann,  der  sich  mit  schöner 
Literatur  beschäftigt  und  von  dessen 
Musikstudien  nirgends  die  Rede 
ist,  erregt  Zweifel  über  seine  so 
umfangreiche  musikalische  Thätig- 
keit.  Diese  Zweifel  bestätigen  sich 
durch  ein  Opernverzeichnis,  welches 
Valentin!  ans  Ende  seiner  Musi- 
cisti    bresciani   anhängt   und    hier 

10 


Anollo  de  Autiirnano. 


140 


Aiiorio,  Folioe. 


den  A.  bei  0  Oporn  als  Text-  ! 
dichter  anführt,  während  die  Musik 
von  anderen,  wie  t^rhindi.  Paer, 
Dussek.  Pavesi  etc.  herrührt.  Sämt- 
liche G  Operntexte  befinden  sich 
aber  auch  in  dem  Verzeichnis  der 
Opern,  die  er  komponiert  haben 
soll.  Der  Beweis  liegt  daher  klar 
auf  der  Hand,  dass  er  der  Text- 
dichter und  nicht  der  Komponist 
der  Opern  war. 

Anollo    de   Autiirnano.    1579 
päpstlicher  Säuger  {Dokument.) 

Auerio.  Feliee.  Sohn  des  päpst- 
lichen   Sängei"s    Mauricio;    ob.  er 
mit  Giov.  Francesco  verwandt  oder 
überhaupt    der    ältere   Bruder  ist, 
lässt  sich  bis  jetzt  nicht  feststellen, 
sondern    nur    vermuten.     Ebenso 
beruht   die  Angabe  Fetis.   dass  er 
1560  geb.  ist.  nur  auf  Vermutung. 
Laut    Censualbücher    des    Kapitel- 
archivs von  St.  Peter  in  Rom,  war 
er  im  Mai  1575  Sopranist  (Knabeu- 
säuger)  unter  Palestrina  mit  4  Scudi 
mouatl.    Gehalt.      Mit    1579    ver- 
schwindet    er     aus     den     Listen. 
(Haberl.  Jahrb.  ISSG.  51.)     Nach 
Baini  1,  244  wuide  er  nach  Pale- 
sti-ina's    Tode    am    3.  April    1594 
als  Komponist  an    der  päpstl.  Ka- 
pelle  augestellt.     Diese   Xachiicht 
wird   durch   die  Drucktitel   seiner 
"SVerke  bestätigt,   wo  er  von  1594 
bis  1602  mit  ..Capellae  apostolicae 
Compositor"  sich  bezeichnet     Auf 
mehreren  anderen  Titeln  nennt  er 
sich  einen  Schüler  Gio.  Mar.  Xa- 
fthif's.    Auf  dem  Titel  der  Madri- 
gaü   spirituali   5  voci  1585  nennt 
er  sich  ..Maestro  di  cappella  del  Col- 
Jesio  de  grin£:lesi  in  Roma."    So- 
weit   mir    die    Unterschriften   der 
Dedic.    bekannt    sind,    befand    er 
sich  in  den  Jahren  15S5  und  folg. 
in  Rom.     Sein  Porti-ät  findet  man 
in  Adami's  Osservazioni  und  Haw- 


kins  2,  192.    Von  seinen  Werken 
sind  nachweisbar: 

11  1.  lib.  de  Madr.  spiritualo  a  5  voc. 
Roma  15S:>  Ales.  Oai-d.  5  Stb.  4'^.  '20  Nm. 
Nach  der  Pedio.  ist  dies  sein  ei-stes  "SVerk. 
[Cecilia  in  Kom.     Hofb.  Wien  fehlt  5  a. 

Cauzouette  a  4  voci.  I.ib.  1.  Yen.  Iö86 
Viueeuzi  et  Aniadiuo.  Dedie.  gez.  Roma 
ultimo  MaiTgio  15S0.  4  Stb.  23  Nrn. 
[Freske. 

—  uov.  rist.  e  corret.  Yen.  15S8  Vinc. 
4  Stb.     [B.  Waeeuer. 

—  Auss:.  MUiuvo  1590  Tini.    [Amst.  C2. 

—  Yen':  1592  Yinc.  4  Stb.     [B.  K. 

—  rist.  Yen.  1607  Yinc.  4  Stb.  [br. 
Mus.     Boloicua:  C2.  B. 

—  Auvei^a  1610  Phalese.  [B-B:  C2. 
B.     Gent  F.  B.  kompl. 

II  1.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  Yen.  15S7 
Yinc:  5  Stb.  4".  20  Nrn.,  gez.  in  Rom 
IS.  Juni  1587.  [B.B:T.  br.  Mus.  5  Stb. 
"^'eimar.  Amst:  CT.  Köln:  C.A.Sa. 
Venedig  B.  M.  5  a. 

n  1.  lib.  Madr.  6  voc.  Yen.  1590. 
Amad.  6  Stb.  4».  22  Nm.     [B.  B. 

—  Ajivei-sa  1599  Phalese  (ohne  Lib.  1.) 
[Kopenhag:  T.     Haberl:  A.B. 

Sacri  Hyumi.  et  Cantica,  sive  Motecta 
musicis  notis  expi-essa,  &  8  voc.  canenda. 
Lib.  1.  Yen.  1596  Yinc.  8  Stb.  4».  Dedic. 
Romae.  Julü  1596.  17  Nrn.  [B.  B. 
Proske.    Bologna. 

. . .  Sacri  hymni,  et  cantica,  sive  mo- 
tecta musicis  notis  espressa,  quinis,  senis, 
octonis  vocib.  canenda.  Lib.  2.  Romae 
1602  Zanettus.  6  Stb.?  4«.  [B.  Kgsbg. 
6  Stb.  Haberl  in  Regensburg.  Kathedr. 
in  Pistoja?     br.  Mus:  B. 

Madrii?ili  a  3  voci  di . .  .  Yen.  1598 
Yinc.  3 ''Stb.  4«».  21  Nm.     [Bologna. 

Felicis  Romani  Musicorum  in  Cappella 
Apostolica  Concentuum  Compositoiis. 
Quatuor  Yocum.  Responsoria  ad  Lectiones 
divini  Officij  feriae  4*^..  5ae.,  et  6»^.  . . . 
Romae  1606  Zannettus.  4''.    [Bologna:  A. 

In  Hofb.  Wien  in  Mss :  Requiem.  4  voc. 
Ms.  15606  P.  Jesu  dulcis  memoria.  Romae 
1589.  das  4.  von  A.  Ms.  15607.  P.  Quin- 
que  Motecta  in  jubilum  St.  Bemardi. 
Ms.  P.  —  Missa  pro  def  unctis  4  v.  e.  okc. 

—  Ave  regina  8  v.  c.  org.  (fragl.  ob  nicht 
diese  beiden  letzten  Gesge.  von  Giov. 
Franc,  sind,  weil  FeUce  sonst  nie  einen 
Bassns  c.  organo  gebraucht.) 

Mss.  Cap.  sistina  7  Tonsätze  siehe  Kat. 
Nr.  29.  33.  76.  117.  205.6. 

Mss.  B.  21.  Missa  pro  defunctis  4  v.  P. 

—  Miserere  8  voc.  P.  —  6  Motetten  zu 
4—6  St  P.  —  1  Madrig.  Nr.  218. 


Anerio,  Feiice. 


147 


Anerio,  Giov.  Franc. 


Ms.  K  7> :   Tibi  laas  zu  2  u.  8  St.  in  . 

3  Kopien. 

M.S.S.  Ä  ^.  Codex  E.  2  Madr.  2  Mo- 
tett.  in  P.  p.  490. 

—  163.     Christas  resarfren.s  8  v.  P. 

—  IfjO.     3  Motetten  zu' 4  u.  8  St    P. 

—  32.     Venite  a^J  me  8  v.  P. 

—  L  .321.   MLsäa  sopra:  Or  le  sue  forze 

4  V.  P. 

—  T  23.  37.  allerlei  Gesge.  zu  4  u. 
mehr  St.  in  P. 

—  53.5  im  2.  Bde.  4  Motett.  zu  4—8 
St.  in  P. 

—  Z  27.  Part  von  1624,  S.  .500:  Jesu 
decus  angelica  3  v. 

Mss.  Ber/.  Singak.  zahlreiche  Gesge, 
zu  4  St  in  P.  u.  St. 

Mss.  Breslau  Kirchenitustit.     Bd.  156: 

Miäsa  pro  defunctis  4  toc.  Ms.  P, 
Femer:  Canite  tuha  5  v.  Ecce  merces 
sanctorum  5  v.  Panis  angelicas  4  voc. 
aus  1611  wie  die  folgenden:  Congratola- 
mini.  Ecce  quam  bonum.  Popule  mens. 
Duo  Seraphim.  —  Christus  factus  est, 
4  voc.    Ms,  P.  Bd.  1.58. 

4  Gesge.  im  Samlwt  Conirapunto  2. 
im  Ms. 

Mss.  B.  Dresd.  Sr.  261.  2.  282,  7, 
1249,  49.  1260.  26.  27.  36.  1264.  18. 
19.  1278, 14/4).  4 St.  Motett  in  P.  (siehe 
KatJ 

}!l(s,.  2dusikfr.  Wien,  in  P.  2  Christus 
factos  fest  und  0  sacrum  convivium  4  voc. 

Tantum  ergo  sacramentum  4  voc.  Ms. 
[Bologna. 

In  einem  Ms.  Palestrinasche  Werke  ent- 
haltend. 1  Gesg.  S.  106  in  P.  [Bologna. 
Kat  2,  170. 

0  hone  .Jesu  4  v.  Ms.  P.  [Bologna  ib. 
380  u.  338.  Ib.  344  Motett  zu  2—4  St 
im  Ms.  Ib.  338 :  Christus  resurgens  8  vocL 
Decantabat  populus  5  v. 

Br.  Mas.  229  Kopien  von  Bumev  in  P. 

Ms.  1881  in  R  C.  of  Mus.  3  Madrig.  in 
Stb. 

In  alten  Samlwk.  findet  man  37  Gesge.- 
(Eitner  1).  femer:  In  Vincenti's  Fiori 
masicali  1590:  Fuggi  dal  petto  3  v.  — 
In  desselben  Canzonette  lib.  2.  a  3, 1591 : 
AI  suon  non  posa  ü  core.  —  Flamme  che 
da  begl"  oc-chi.  —  Ebd.  lib.  3:  Donna 
sei  cor  legasti.  —  Mentre  ü  mio  miser 
core.   —  In  Yerovio's  Canzonette  .spirit 

3  V.  1591:  Giesu  de  penitenti.  —  In 
Yincentis  De"  Floridi  virtuosi  1592:  Chie- 
dei  piangend'  ä  la  mia  Flori,  und  Se  i 
lustr"  awolt"  in  5  V.  —  In  dessen  Nuova 
spoglia  1593:    Dun  si  bei   foco   c.  2.  p. 

4  V.  —  In  Amadino's  Florindo  1593 :  i31a 
vezzosa  5  v.   —   In   Phalese's   Paradiso 


1.596:  Amor  se  bei  ruMni  Queue  rose 
che  colt  in  paradi-so.  Da  questa  tragge 
invLsibel  foco  5  voc.  —  In  Vincenti's 
Yittoria  1-596:  Hör  col  canto  5  voc.  — 
In  Morley'ä  Canzonets  1-597 :  6  ^m.  4  voc. 

—  In  Flaccomio'ä  Le  Risa  1-598:  Fuggi 
filH  mia  5  voc.  —  In  Vincenti's  Fiori 
masicali  1-598:    De  la  mia  donna  3  voc. 

—  In  Phalese's  Floridi  virtuosi,  Aasg. 
1600:  Mio  cor  se  vera  sei  5  voc.  —  In 
desselben  Canzonette  alla  romana  1607 : 
AI  suon  di  comamusa  3  v.  —  In  An- 
cäna's  Tempio  1-590:  AI' hör  ch'io  penso 
a  voi,  3  voc.  —  Gesg.  im  Samlwk.  tlores 
vemi  1628.  —  In  Bobletti's  litaniae  AT. 
1622.  —  In  Castrjvaüis  de  Oslovan  1625 
ein  Stabat  mater  3  voc. 

Ei  gab  auch  das  Sammelwerk  heraus: 

Le  gioie  Madrigal!  a  5  v.  di  diverä 
ecceU.  masici  deÜe  c-ompagni  di  Borna 
(San  Cecilia),  nouam. . . .  üb.  1,  Yen., 
Kicc.  Amadino.  1.589,  [Bibl.  de  la  Fage 
(3,  .35).  Bologna,  br.  Mas.  Enthält:  FeL 
Anerio  3,  Paolo  ßelasio,  Are.  Crrvelli, 
G.  Andr.  DragonL  Eug.  Giovanelli-  Orat. 
Griffi.  G.  B.  Lucatelli,  G.  de  Macque, 
Christot  Malvezzi,  L  Marenzio,  Bern. 
Jfanino,  Gio.  Mar.  Xanino,  Palestrina.^ 
Paolo  Quagiiati,  Bart  Boi.  Franc.  Soriano,* 
Ann.  Stabile,  Gio.  Trojano.  An.  Zoilo. 

In  neuen  Aasg.  53  Gesänge  (Eitner  2). 

In  Farrenc's  CoUection  d'oeuvre  de  mus. 
das  Ave  regina.  [Brüssel  Cons.  48.]  In 
"WüUner  s  Chorubtmgen  Xeue  Folge.  Mönch. 
1893  Ackermann:  Christus  re-urgens 
8  voc.  In  E,  Frober's  -Jubflus  rythmicns 
5  Gesge,  Lpz..  Br.  k  H.  Christus  factus 
est  4  voc.  S.  21  in  Schott's  Söhne  Neue 
Bibliothek,  ed.  von  Janssen. 

Das  -Te  Detun-  in  Proske's  Mas.  div. 
Bd.  4  gehört  G.  Francesco  an.  siehe 
diesen:  Besponsoria  Ausg.  1629. 

Anerio.  (TioTanni  Francesco, 

seine  Leben.?zeit  fällt  in  die  Jahre 
1.567  bis  1620.  Genaueres  ist  bis 
jetzt  nicht  zu  ermitteln.  Er  war 
von  Geburt  ein  Römer,  wie  Feiice, 
und  lebte  auch  meist  in  Rom. 
Aus  der  Dedic.  zu  1609  lä.sst  sich 
schliefsen,  das*  er  beabsichtigte  in 
den  Priesterstand  zu  treten.  Am 
7/8  1616  celebriert  er  das  erste 
Messopfer  in  der  Jesuitenkirche  in 
Rom.  Eine  Zeitlang  muss  er  Ka- 
pellmeister am  Hofe  des  Königs 
Sigismund  HI.  von  Polen  gewesen 

10* 


Aüerio,  Giov.  Franc, 


148 


Anerio,  Giov.  Franc. 


sein,  wie  Scaccbi  in  seinem  Cribrum 
berichtet,  (vielleicbt  um  1G09). 
1611  Avar  er  eine  kurze  Zeit  Ka- 
pellm.  am  Dome  zu  Verona,  doch 
noch  in  demselben  Jahre  findet 
man  ihn  wieder  in  Rom  als  Musik- 
direktor am  Seminario  romano. 
1613  ist  er  Kapellm.  au  der  Kirche 
S.  Maria  ai  Monti  zu  Rom  und 
noch  1620  findet  man  ihn  dort 
(nach  den  Titeln  u.  Dedic.  seiner 
Druckwerke.  Bio-  und  Bibliogr. 
in  Haberl's  Jahrb.  1886  p.  51  u. 
M.  f.  M.  19,  17). 

Yon  seinen  AVerken  sind  nach- 
weisbar : 

Antiphonae,  seil  sacrae  cantiones  . . . 
vesperar.    ac   completorii   solemnit ...    in 

3  partes  distribiite  ...  2,  3  &  4  voc. . . 
Una  cum  B.  ad  org.  Prima  (2.  3.)  pars. 
Eomae  1613  J.  B.  Roblectus.  4  Stb.  mit 
121,  77  u.  48  Nrn.  [B.  B.  febltBc.  Bo- 
logna. CecLüa  in  Rom.  Haberl,  Kat. 
von  Bologna  2,  157  beschreibt  die  Aus- 
gabe. 

Sacranim  cantiomim  quae  singiilis,  2, 
3,  4,  5que  vocib.  Lib.  5.  Eomae  1618 
Eoblettus.  4  Stb.  4«.  [Bologna.  Haberl 
kompl.  In  dessen  Jahrb.  1886  p.  61  ein 
Adoro  te,  2  voc.  c.  Bc.  in  P. 

La  bella  Clori  armonica.  Arie,  Can- 
zonette,  e  Madrig.  ä  1 — 3 . . .  Roma  1619 
Soldi.  4  Stb.  40.  54  Nrn.  [Hofb.  AVien. 
Bologna. 

Concentuum  compositoris  1 — 3  v.  Siehe 
die  2.  Ausg.  von  1609:  Motecta. 

II  dialogo  pastorale  al  presepio  a  3  v. 
con  r  intavolatura  del  cemb.  e  del  liuto. 
Rom.  Verovio  [nach  Baiui. 

Diporti    musicali    Madr.    ä    1.    2.   3.   & 

4  V.  . .  Roma  1617  Robletti.  4  Stb.  4". 
23  Nrn.     [Cecilia  in  Rom. 

Gagliarde  a  4  voci.  Intavolate  per  so- 
nare  sul  Cimbalo  et  sul  Liuto.  Lib.  I. 
0.  Ort  u.  Verl.  16  Gagliard.  in  doppelter 
Notation.     [B.  B. 

Ghirlanda  di  sacre  rose  musicalmente 
contesta,  concertata  a  5  v.  Roma  1619 
Soldi.  6  Stb.  4".  Enthält  je  1  Motett.  von 
Pellegr.  Scacchl  u.  Marco  Scacchi.  [Bo- 
logna.    Haberl  hds.  Part. 

Litaniae  deiparae  virginis  Septem,  oc- 
tonisque  voc.  decantandae,  una  c.  4  Ulis 
Antiphonis,  quao  pro  varietate  temporum 
post  Completorium  cani  solent ...  A 
Christoph.  Margarine  in  unum  collectae  . . . 


Eomae  1611  Zannettus.    9  Stb.  4*^.     [Bo- 
logna.    Cap.  Jiüia, 

—  1626  Romae,  Masottus.  9  Stb.  4». 
[Bologna. 

II  L  lib.  de  Madr.  a  5  v.  Yen.  1599 
Amadino.  [Bologna:  A.  Hofb,  "Wien: 
C.B. 

Madrig.  a  5  et  a  6  voci  con  uno  a  8  . . . 
Lib.  2.  Ven.  1608  G.  Vincenti.  6  Stb.  4«. 
19  Nrn.  ed.  von  Hip.  Strada.  [B.  M. 
Bologna:  A.  6a.  Siehe  auch  Teatro  ar- 
monico  1619.     Dipoiti  musicali  1617. 

. .  .  Romano.  In  Ecclesia  Deipara  Vir- 
ginis ad  Moutes  Capellae  Magister.  Missa- 
rum  quatuor,  quinque,  &  6  vocib.  Missa 
quoque  pro  defuuctis  una  cum  Sequentia, 
&  Resp.  Libera  me  Dne.,  4  vocib.  Lib.  I. 
Auetore  . . .  Cum  Basso  ad  Organum.  Romae 
1614  typogr.  Jo.  ßapt.  Roblectus.  Stb.  ? 
4".  Ediert  von  Arch.  Tocchi.  5  Missae: 
1)  Doctor  bonus  4  voc.  5)  In  te  Dne. 
6  voc.     [B.  B:  CA.  5  a. 

—  Die  3.  Messe  pro  defunctis  erschien 
auch   mehrfach  allein,    siehe   weiter  hin. 

Messe  a  4  voci  le  tre  prime  del  Pa- 
lestina, cioö.  Isto  Confessor,  Sine  nom., 
et  di  Papa  Marcello,  ridotta  ä  4.  et  la  4. 
della  Battaglia  dell  G.  Fr.  Anerio.  Con 
il  Bc.   Rouia  1619  Soldi.     5  Stb.     [B.  B. 

(Ausg.  von  1605  u.  1608  kenne  ich 
nicht,  die  Andere  anführen.) 

—  1626.  Roma,  Masotti-Soldi.  5  Stb. 
[B.  B. 

( —  1627.    Soldi,  kenne  ich  nicht.) 

—  1635.  ib.  [B.  B:  Organ,  br.  Mus: 
Cant. 

( —  1639.  Rom,  Andr.  Fei,  kenne  ich 
nicht.) 

—  1646  mit  2  Messen  von  Pietro 
Heredia.  Eoma  1646  Grignani.  5  Stb. 
[Bologna. 

—  1662.  Eoma,  Jac.  Fei.  4  Stb.  ebenso 
[Hannover. 

—  1689.  ed.  da  Fr.  Giannini.  Roma, 
Mascardi.  [B.  B.  5  Stb.  Brüssel.  4  Stb. 
br.  Mus.  Ms.  160,  6  Stb.     R.  C.  of  Mus. 

Die  Missa  pro  defunctis  erschien  auch 
allein: 

—  1630.  Missa  p.  d.  cum  Sequent.  et 
Resp.  4  voc.  Rom.  Masottus.  4  Stb. 
[Hannover.  Archiv  der  Peterskirche  in 
Rom.     Cap.  Julia. 

—  s.  a.  Giierardin.    5  Stb.     [B.  B. 

—  1649.  Eoma,  Grignani.  [Archiv  der 
Peterskirche  in  Eom.     Cap.  Julia. 

—  1677.  Eoma,  Jac.  Fei.  [Petersk.  in 
Eom.  B.  B.  kompl.  T.  u.  Org.  defect. 
Capeila  Julia  5  Stb. 

—  im  Ms.  Hofb.  Wien.  Part.  R.  C.  of 
Mus. 


Auerio,  Giov.  Franc. 


149 


Atierio,  Giov.  Franc. 


Motecta  1,  2,  3  qiie  voc.  concin.  Una 
c,  B.  ad  org.  Rom.  1609  RoWectus.  4  Stb. 
40.  [B.M:B.  Bologna:  B.  Bc.  Einst 
auch  in  B.  Borghese  4  Stb. 

—  1620  ib.  mit  lib.  1  gez.:  Conoentuum 
compositoris.  [Bologna  kompl.  in  4  Stb. 
40.     Kat.  2,  339  das  Reg. 

Motectoruni  singiilis,  2,  3,  4,  5,  6que 
voc.  lib.  2.  Romae  1611  Zannettus.  4  Stb. 
40.  29  Ni-n.  [B.  B.  Bologna:  B.  u.  Bc. 
La  Fage  3,  p.  9  kompl. 

—  1612    Yen.,    Amadinus.     5  Stb.   4«. 

38  Nrn.  [B.Br.  ohne  A.  Proske:  T.  B. 
Bologna  kompl.     B.  Borghese  4  Stb. 

Motectorum  singulis,  2,  3,  4,  5,  6  quo 
voc;  una  cum  Litaniis . . .  4  voc.  c.  B. 
ad  org.  Lib.  3.  Rom.  1613  Roblectus.  4". 
17  Nrn.  [B.  M:  B.  Bologna:  B.  Bc. 
Cap.  Lateran  kompl.  br.  Mus:  C.  1.  2. 
ß,  Bc. 

—  1620  ib.  [Bolog.  kompl.  in  4  Stb. 
4". 

7  Mot.  ä  1  voc.  c.  B.  in  l'uUaschi's 
Musiche  varie,  Rom  1618. 

Psalmi  Vesp.  3,  4  voc.  necnon  2  can- 
tica  B.  V.  4  voc.  Roma  1620  Robletti. 
[Bologna  kompl. 

Recreatione  armouica.  Madrig.  a  1  et 
2  V.   Ven.  1611  Gard.  et  trat.     Stb.  ?  4". 

39  Nrn.     [B.  B:C.     Bologna:  Bc. 
Responsoria  nativitatis  domini,  una  cum 

invitatorio  et  psalmo  Venite  exultemus, 
ac  Te  Deum  laudamus.  Ternis,  quaternis 
et  octonis  voc.  Roma  1614  Roblectus. 
[Hof b,  Wien:  Bc. 

—  Responsorii  della  nativita  di  Nostro 
Sig.  Giesu  Christo,  con  l'invitatorio;  Salmo 
Venite  exultemus,  et  Te  Deum  laudamus. 
A  3,  4,  e  8  V.  Del  Sig ...  Di  novo  cor- 
retti  e  dati  in  luce  con  1  Messa  ä  4.  & 
Motettini  ä  2,  del  Sig.  Abundio  Äntonelll, 
et  ü  Bc.  per  l'org.  ib.  1629.  5  Stb. 
27  Nrn.  Dedic.  Roma  21/12  1628  von 
Robletti.  Das  Te  Deum  hat  Proske  in 
Mus.  div.  Bd.  4  fälschl.  Feiice  A.  zu- 
geschrieben. [B.  B :  CA.  Haberl  komi)l. 
u.  hds.  Part.  Cap.  Julia  4  Stb,  La  Fago 
3,  12  kompl. 

Rime  sacre  concertate  a  2,  3,  et  4  v. 
Roma,  Robletti.  4  Stb.  4".   [Bologna  kompl. 

Sacri  concentus  quaternis,  5,  6que  voc. 
lib.  1.  Romae  1613  Roblectus.  4».  enth. 
eine  Mot.  von  Marco  MarcelU  de  Hennis. 
[Bologna:  ohne  C.     Cecilia  im  Rom. 

Sacri  concentus  singulis,  2,  3,  4,  5, 
6que  voc.  Una  c.  B.  ad  org.  lib.  4. 
Romae  1617  Roblectus.  4  Stb.  4».  [Bo- 
logna kompl. 

Selva  armonica.  Dove  si  contengono 
Motetti,   Madr.,   Canz.,   Dialog.,  Arie  ;"i  1, 


2,  3  &  4  voci...  Roma  1617  Robletti. 
3  Stb.  40.     [CecUia  in  Rom. 

Teatro  arinonico  spirituale  di  Madrigal! 
a  5,  6,  7  et  8  voci.  Concertati  con  il  B. 
per  l'org.  composto  dal . .  .  Roma  1619 
Robletti.  9  Stb.  40.  94  Madrig.  [B.  B: 
T.  Casanatense  in  Rom:  C.  2.  T.  6a.  7a. 
Bc.  Cecilia  in  Rom.  Haberl:  T.  6a.  7a. 
Im  Vogel  1,  19  Abdr.  der  Dedic.  und  des 
Reg. 

Mss.  Cod.  205  u.  206  in  Cap.  sishna: 
Miserere  9  voc. 

Mss.  Hofb.  Wien:  Te  Deum  4  voc.  c. 
Org. 

Mss.  B.  B.  630.  Missa  per  li  defonti. 
Concertata  del  Sig.  Feiice  (ausgestrichen, 
dafür  Giov.  Battista  (sie  ?)  Cautore  e  Com- 
positore  pontificio  1007.  4  voc.  Dieselbe 
Messe  in  Ms.  1635. 

—  Mss.  Landsberg  12.  Missa  di  Re- 
quiem 4  voc.  in  Sthn. 

—  T  101.     Gesäuge  in  Part. 

—  1.     Magnificat  8  voc.  c.  Bc.  Part. 

—  Die  Missa  pro  defunct.  ist  5  mal 
vorh. 

5  Motetti  a  4  voc.  con  org.  (Panis 
angel.  —  Congratulamini.  —  Ecce  quam 
bonum.  —  Popule  mens.  —  Duo  Sera- 
phim) Ms.  P.  gr.  4''.  aus  der  Hauber'- 
schen  Bibl.  [Hofb.  "Wien.  Ms.  15606,  aixs 
1611. 

Ms.  Archiv  der  Oratorianer  a/d.  Chiesa 
nuova  zu  Rom  (BibJ.  Vallicelliana)  Missa: 
In  te  Domine  6  v.    —  Partit.  B.  Proske. 

Ms.  Bibl.  Proske :  Missa  Paulina  Burg- 
hesia  ad  canonib.  5  v. 

Ms.  Liceo  Bologna:  Missa  Constantia 
12  voc.  in  P. 

Ms.  Bibl.  Vallicelliana  zu  Rom:  Missa 
Papae  Marcelli  v.  Palestrina,  12  st.  bear- 
beitet. 

Ms.  Bibl.  Altaempsiana  des  Collegium 
Romanum  zu  Rom:  1  Canzona,  1  Con- 
fiteb.  8  V.  1  Mot.  Fit  porta  etc.  (Haberl 
p.  59)  in  Part.  Bibl.  Proske. 

2  Mot.  zu  4  u.  5  St.,  Ps.  1.32.  4 st.  u. 
Bc. ,  Popule  mens  4  v.  c.  org.  Mss.  P. 
[B.  M. 

Ms.  R.  C.  ofMiis.  Nr.  1641:  Missa  pro 
defunctis  4  voc.  P. 

Ms.  Brüssel  1810:  Te  Deum  4  voc. 
von  Ferne  in  P.  gesetzt. 

91  Gesänge  in  Samlwk.  (Eitner  1.) 
Aufserdem  in  Puliaschi's  Gemma  musieale 
1618  sieben  Motett.  f.  1  St.  mit  Bc.  1. 
Hodie  apparuerunt.     2.    ßeata  N.  orabat. 

3.  Sicut  lilium.  4.  Felix  namque.  5. 
Quid  mihi  est  iu  coelo.  6.  Tu  es  pastor. 
7.  Coeli  enarrant  gloriam  Dei.  —  In  An- 


cina's  Samlwk,   1599:    17  Madrig. 


In 


Anerio,  Mauricio. 


150 


Anfossi. 


Petrozzi's  Souetti  uovi  1609:  2  Gesge.  — 
In  Phalese's  II  Helicone  1616  ein  Madr. 
—  In  Fab.  Costautiui's  Gliirlandetta  amo- 
rosa  1021:  ein  Gesg.  —  In  desselben 
L'aurata  cintia  1622  ein  Gesg. 

7  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (siehe  Eitner  2). 
Ferner  in  HabeiTs  Jahrb.  1886 :  Adoro  te 
2  V.  c.  Bc.  Miserere  4  v.  Missa  brevis 
4  voc.  und  in  E.  Frober's  Jubilus,  Paris, 
Legouix,  [Brüssel  1626].  —  In  Schmitt's 
(Georg)  Authologie,  Paris  T.  IX  ein  Te 
Deum  in  P. 

Auerio,    Mauricio,   Vater    des 
Pelice,  quittiert  im  Juli  1575  den., 
päpstlichen  Dienst  (Haberl,  Jahrb. 
1886  p.  52). 

Anerio,  Ottavio,  Sopranist  in 
der  päpstlichen  Kapelle  1597. 
(Haberl,  Jahrb.  1886  p.  52.) 

Anet,  Baptiste  (Jean-Baptiste?), 
nach  dem  Druck  von  1724  war 
er  Violinist  in  der  Kgl.  Kapelle 
zu  Paris  und  wie  Liepmaunssohn 
in  einem  Kataloge  in  Paris  mit- 
teilt, Schüler  Corelli's.  Derselbe 
besafs  von  ihm  das  Werk; 

1.  livre  de  Senates  a  V.  seul  et  la  Bc. 
Paris  1724  Boivin.  fol. 

Das  Cous.  in  Paris  scheint  dieselben 
Sonaten  zu  besitzen.  Die  Angabe  im 
Kat.  ist  zu  ungenau. 

Das  Cons.  in  Briissel  besitzt  von  Jean- 
Baptiste  (wohl  derselbe): 

12  Senates  p.  V.  et  Bc.  1.  liv.  Paris, 
l'auteur.    1  vol. 

Anctti, . . . 

in  G.  Zanni's  6  Sonatas  for  2  V.  &  a 
Vcl.  Lond.  c.  1770  einige  Sonaten  von 
üun.  [br.  Mus.]  —  Das  C.  P.  besitzt  von 
ihm  eine  Messe  und  in  C.  &  Sam.  Thomp- 
son's  6  Sonaten  eine  Sonate  f.  2  V.  Vcl. 
u.  Bc.    Sammelwerk  1. 

Aufossi,  Pasquale,  geb.  um 
1736  zu  Neapel,  gest.  im  Pebr. 
1797  zu  Rom.  Besuchte  das  Con- 
servatorium  de  la  Pietä,  später 
studierte  er  unter  Piccinni.  1769 
wurde  in  Venedig  seine  Oper 
,,Cajo  Mario"  mit  Erfolg  aufgeführt, 
1771  erhielt  er  einen  Auftrag  für 
das  Theater  delle  Damme  in  Rom 
u.  schrieb  die  Oper  „I  Visiouari", 


der  bis  1773  zwei  andere  folgten, 
von  denen  die  letzte  „L'incognita 
perseguitata"  einen  durchschlagen- 
den Erfolg  erzielte  und  seinen 
Namen  über  ganz  Europa  ver- 
breitete. 1780  kam  er  nach  Paris, 
von  hier  ging  er  nach  London, 
überall  mit  Erfolg  bestrebt  seine 
Opern  einzuführen.  In  London 
wurde  er  Musikdirektor  an  der 
italienischen  Oper,  ging  1783  nach 
Deutschland,  berührte  Berlin  und 
Prag  und  langte  1784  in  Florenz 
an,  wo  die  Oper  ,,Chi  cerca  trova" 
zur  Aufführung  kam;  1787  lebte 
er  wieder  in  Rom  und  erhielt  im 
Aug.  1791  die  Anwartschaft  auf 
Casali's  Kapellmeisterstelie  an  S. 
Giovanni  di  Laterano,  die  er  auch 
im  Juli  1792  antrat.  Die  ge- 
druckten Textbücher  nennen  ihn 
stets  „Neapolitanischen  Kapell- 
meister-', schon  1770  im  Cajo  Mario, 
in  Venedig  aufgeführt.  Ein  end- 
gültiges Urteil  über  seine  Leistun- 
gen als  Opernkomponist  fehlt  uns 
noch  u.  was  bis  jetzt  darüber  ge- 
schrieben ist,  erscheint  nicht  be- 
gründet genug,  da  eine  allgemeine 
Kenntnis  seiner  Leistungen  bisher 
wohl  ausgeschlossen  war.  (Florimo 
2,  370.  Fotis.)  Von  seinen  Werken 
kann  ich  nachweisen: 

ücisflicJ/e  Koi/qjosif Ionen : 

La  Betulia  liberata.  Oratorium.  Part. 
2  Bd.  Ms.  in  Einsiedeln. 

II  convitto  di  Baldassare.  Oratorio,  der 
Atto  2  von  ADfos.si.  M.s.  P.     [B.  M. 

S.  Elena  al  calvario,  Oratorio  in  2  p. 
a  5  V.  con  istr.  P.  Ms.  2  voll,  qufol. 
[Bologna. 

Ester.  Oratorio  in  2  p.,  a  6  v.  c.  istr. 
P.  Ms.  qufol.     [Bologno. 

Giuseppe  riconosciuto.  Oratorio  a  6  v. 
2  p.  e  con  piena  orch,  P.  Ms.  qufol. 
[Bologna. 

Noe  sacrificium  modi  sacri  recinendi 
a  Piis  Yirginihus  Choristis  in  nosocomio 
mincupato  pauperum  derelictorum  recur- 
rente  die  festo  Deiparae  .  . .  Florentiae 
1769.     Textb.    u.   P.    in    2   kl.  Büchern. 


Anfossi. 


151 


Anfossi. 


Wird    auch    uuter    II    sacrificio    di    Noe, 
Oratorio  angez.     [Padua  Ant.  Ms.  D2. 

II  Sedecia,  Oratorio  a  7  v.  c.  istrom. 
P.  Ms.  1785  qufol.  [Bologna.  Padua 
Ant.  Nr.  22  in  D2. 

L'uscita  daU'  arca,  Oratorio  a  5  voci  c. 
istrom  .  .  .  P.  Ms.  f|ufol.     [Bologna. 

Missa  4  voc.  Ob.  2  C.  2  V.  Va.  e  Cont. 
18  Stb.  im  Ms.     [B.  M. 

Messa  concertati  a  4  v.  col  solo  org. 
in  si.  Ms.  P.     [ß.  Neapel. 

Messa  (Kyr.  et  Glor.)  4  voc.  conoertata 
coli'  org.  Ms.  P.  qufol.    24  S.     [Bologna. 

Messa  (Kyr.  et  Glor.)  4  tfoc.  c.  org. 
(Hm.)  Ms.  15624,  P.     [Hofb.  Wien. 

Credo  4  voc.  c.  ström.  Ms.  P.  qufol. 
[Bologna. 

Lauda  Jerusalem,  Salmo  5  voc.  c.  Org. 
obl.  Ms.  P.  qufol.  41  Ell.  —  Laudate 
pueri,  Salmo  3  voc.  coU'  org.  Ms.  P.  qufol. 
50  Bll.  —  Dixit  Dominus,  Salmo  8  voci 
piano,  coli'  org.    Ms.  P.    qufol.     [Bologna. 

B.  B.  im  Ms.  besitzt  an  geistlichen  Ge- 
sängen: Ms.  640:  Kyrie  Gloria  et  Credo, 
5  V.  c.  ström.  P.  —  641 :  Lauda  Sion 
8  V.  P.  —  642:  Dixit  dnus.  4  v.  21: 
Kyrie  et  Gloria  8  voc.  conc.  P. 

Lauda  Sion,  concert.  5  v.  c.  org.  Ms. 
535  im  4.  Bd.     [B.  B. 

ß.  B.  T.  101.  W  21.  einige  mehrstim. 
Gesge.  in  P. 

B.  Neapel  im  Ms.  Alma  redemptoris 
2  V.  1773.  Autogr.  Ave  reg.,  voce  .sola 
in  do.  Autogr.  Salve  reg.  per  Contralto. 
Femer  Arien,  Cavatina,  Duetti  und  Sol- 
feggien. 

Laudate  pueri,  Salmo  a  7  voci  c.  org. 
P.  Ms.     [Mailand  Cons. 

0  salutaris  hostia  3  voc.  c.  instr.  P.  im 
Autogr.  17046,    2  Bll.   fol.     [Hofb.  Wien. 

1  vol.  Ms.  enthaltend  20  geistl.  Gesge. 
[C.P. 

1  Bd.  geistl.  Musik,  5  Nrn.,  dabei  1  Messe 
zu  4  St.  concertata.     Ms.  312,  br.  Mus. 

Opern : 

NB.  Ohne  Vergleich  der  P.  lässt  sich 
oft  nicht  feststellen,  welche  Opern  die- 
selben sind,  da  die  Bühnen  sehr  oft  die 
Titel  aus  irgend  einem  Grunde   änderten. 

Alessandro  neu'  Indie ,  Opera  3  voll. 
P.  im  Ms.  gez.  mit  1772.  Einst  im  Be- 
sitze Liepmannssohn's. 

L'amaute  confuso,  opera.  Ms.  1836, 
2  voll.  P.     [R.  C.  ofMus. 

Li  amanti  canuti  (Dresden  1784)  Ms. 
in  Stb.     [Dresd.Mus. 

Armida,  Opera  1782  (London).  Ms.  P. 
[Paris  Nat. 

GrArtegiani,  Oper  1795  Ms.  423.  [br.  Mus. 


L'Auroro,  Opera  in  3  atti  1775.  P.  Ms. 
[B.  B.     C.  P. 

L'avaro,  opera  in  3  atti  1775.  Ms.  Stb. 
[Berlin  K.  H.  Bologna  in  2  voll.  br.  Mus. 
Ms.  421,  422. 

B  Barone  di  Rocca,  op.  in  2  atti.  1771. 
P.  Ms.     [C.P.  2  voll. 

Cajo  Mario,  opera  1769.  Ms.  Stb. 
[Berlin  K.  H. 

II  cavaliere  per  amore,  opera  1784. 
Ms.  Stb.     [Berlin  K.  H. 

La  Clemenza  di  Tito,  op.  seria  in  3  at. 
NapoU  1772.  Ms.  P.  B.  Neapel  (AVurde 
in  Rom  schon  1769  aufgef.)  —  R.  C.  of 
Mus.  —  Neapel  Turch.  —  C.  P. 

La  Cleopatra,  Milane  1778,  3  atti.  [C.  P. 
Darmst:  Milane  1779.  P. 

II  curioso  indiscretto,  Opera  gioc.  in 
3  at.  (Paris  13/8  1778)  Ms.  in  Stb.  [Dresd. 
Mus.     Ms.  P.  Paris  l'opera.     C.  P.  2  voll. 

Danae,  Comedie  de  nouveau  theätre 
Italien,  avec  des  Diveifissemens  se  vend 
ii  Paris  (mit  Klav.  u.  Viol.)  wird  nach 
dem  Kat.  der  B.  Rostock  A.  zugeschrieben. 
Clement  kennt  imr  eine  Oper  Danae  von 
Benno.     [Rostock. 

Didone  abbandonata,  op.  seria  (Neapel 
1785.)    P.  Ms.  B.  Neapel. 

Eifersucht  auf  der  Probe,  deutsch  von 
Eschenburg,   siehe   II  geloso    in  Cimento. 

Ezio,  op.  in  ]   act.     [C.  P. 

Farnace,  op.  in  3  act.     [C.  P. 

La  finta  Giardiniera,  Opera  gioc.  in  3  at. 
(Rom  1774)  Ms.  in  Stb.  [Dresd.Mus. 
Ms.  1838 ,  3  voll.  Part,  in  R.  C  of  Mus. 
Part:  Paris  l'opera.  br.  Mus.  Ms.  425  P. 
nur  1.  u.  2.  Akte.     Brüssel  Cons. 

Forza  delle  donne,  1780.  2  voll.    [C.  P. 

Le  gelosie  foriunate,  1788.  2  voll.   [C.  P. 

II  geloso  in  (al)  Cimento,  Opera  giocosa 
in  3  atti  (Roma  1775)  Ms.  in  Stb.  [Dresd. 
Mus.  doppelt.  B.  B.  Part.  Ms.  1780  mit 
deutsch.  Text.  2  voll.  Nr.  645.  Krems- 
münster Part.  Paris  l'opera,  P.  C.  P. 
Darmst.  P.  u.  Stb.  Hofb.  Wien  mit 
1774  gez. 

—  Brüssel  Cons:  deutsch:  Eifersucht 
auf  der  Probe,  Oper  in  2  Akt.  BerUu 
18/1   1779.    Ms.  P. 

Gengiskan,  opera  1777.  Ms.  P.  [Berhu 
K.  H. 

La  Gianetta  per  seguitata,  ossia  L'in- 
cognita  riconosciuta  (Venedig  1778).  Ms. 
27 d.  P.  [Dresd.Mus.  C.P.  Brüssel 
Cons :  Dramma  giocosa. 

—  L'incognita  perseguitata,  ossia  Gia- 
netta. Opera  bernesca  in  3  atti,  Roma 
1773.  F.  Ms.  27 d.  [Dresd.  Mus.  Hofb. 
Wien.     C.  P.  Italien,  u.  französ.     Bologna. 

—  L'incounue  persecutee.  Comedie  en 


Anfossi. 


152 


Anfossi. 


3  act.  par  A.  et  Rochefort,  Paris  21/9 
1781.  Ms.  P.  [Paris  l'opera.  Brüss. 
Cons.     br.  Mus.  im  Kl.-A. 

—  Darjiist.  P.  im  Druck:  Paris,  Lawalle- 
l'Ecuyer.  Stb.  im  Ms. 

Isabella  e  Rodrigo  ossia:  La  constanza 
in  amore.  Dram.  giocosa.  (Roma  1776.) 
P.  Ms.  27  e.  Dresd.  Mus.  —  Darmst.  P. 
u.  Stb.  —  Berlin  K.  H.  in  Stb. 

Issipile.  The  favorite  songs  in  the 
opera  . . .  Nr.  1.  2.  Lond.  fol.     [br.  Mus. 

Jahrmarkt  (der)  von  Venedig.  Voce  e 
Basso.     Orchester-Stb.  Ms.     [Darmst. 

La  Metilde  ritrovata,  Dramma  giocoso 
in  3  atti  (Wien  1773)  Ms.  P.  2  voll. 
[Hofb.  Wien. 

La  nascita  del  Redentore.  Componi- 
mento  pastorale  a  3  v,  c.  istr.  2  Bde.  in 
P.  Ms.  qufol.     [Bologna, 

Lucio  Scilla.  Dram.  seriosa.  (Venedig 
1774).    P.  Ms.  2  voll.     [B.  M. 

II  matrimonio  per  inganno,  Intermed. 
in  2  at.  Paris  30/9  1779.  Ms.  P.  [Paris 
l'opera, 

Ninive  conversa,  1.  Akt.  Ms.  424.  [br.  Mus. 

La  Nitetti,  op.  seria,  3  at.  (nirgends 
verz.)  P.  Ms.  [B.  Neapel.  ß.  M.  Part. 
2  voll.  Ms.  „nel  teatro  in  S.  Benedetto 
l'Ascenza  1780."      Neapel  Turch.      C.  P. 

L'Olimpiade  1776  Roma.     [C.P. 

La  pazzi  di  gelosi,  opera  1787.  Ms,  P. 
[Paris  Nat. 

Rodrigro,  siehe  Isabella. 

La  scuola  degii  amanti.     [C.  P. 

Lo  sposo  disperato  (Vened.  1777.  Rom 
1778)  Ms.  P.     [Brüssel  Cons.     C.P. 

Lo  sposo  di  tre  e  marito  di  Nessuna. 
Opera  buffa  in  3  atti.  1778.  Ms.  P.  3  voU. 
Im  ].  Akt  eine  Arie  und  im  3.  ein  Sex- 
tett von  Flor.  Gasmann.     [Hofb.  Wien. 

II  trionfo  d'Arianna,  opera  1781.  Ms.  P. 
[Berlin  K.  H. 

Le  tuteure  avare,  opera  giocosa  di  Pasq. 
Anf. .  et  O.  Cambini^  in  3  atti  (Paris 
15/3  1787).  Paris,  Lawalle  - L'Ecuyer. 
P.     [Brüssel  Cons.     Amst.     Darmst. 

II  veccbio  avai'o.  Dram.  gioc.  in  3  atti, 
1777.  P.  Ms.  27  f.  Dresd.  Mus.  (fehlt  in 
allen  Verz.  und  ist  \'ielleicht  mit  der  vor- 
hergehenden identisch).    Darmst. 

La  Vera  coustanza,  ov.  la  pescatrice 
fedele,  Dram.  gioc.  in  2  atti.  1776  in 
Rom  aufgef .  Part.  Ms.  Hofb.  Wien.  Dresd. 
Mus.     C.P.     Musikfr.  AVien. 

I  viaggiatori  felici,  Dram.  gioc.  in  2 
atti  (Lond.  1782.  Braunschweig  1782. 
29/12  1783  in  Wien.)  P.  Ms.  27g.  Dresd. 
Mus.  —  C.  P.  2  voll.  —  Darmst.  1780. 
Ouvert.  in  P.  Ms.  —  Hofb.  Wien  vollst, 
Oper  im  Ms.  P.  460  BU. 


La  Zenobia  in  Palmira,  Op,  seria  in 
2  a.  (Ven.  1790)  Ms,  P,  [Schwerin  F. 
Bologna  in  3  atti  u.  3  voll,  qufol. 

La  Zingarella,  2  atti.     [C.  P. 


Einzelnes  aus  Opern: 

Parti  cantanti  di  tutte  le  Arie  e  Duetto 
deU'Antigono  col  basso  d'acc.  Venezia, 
Alessandri  e  Scattagiia.       [Mailand  Cons, 

Duetto  per  2  Sopr.  „Oh  che  auretta 
delicata"  c.  Pfte.  ov.  arpa.  Paris,  Nader- 
mann.    [Mailand  Cons. 

Duetto,  2"  Arie  seria,  Rondo  per  il  Sig. 
Venanzio  Rauzzini  uelF  Autigono,  in  Venet. 
nel  teatro  .  .  .  1773.  (Ven.)  Marescalchi. 
Part,  qufol.     [B.B. 

B.  B.  im  Ms.  besitzt  9  Arien  mit  Rec, 
in  P.     1  Duett  in  P. 

2  Arien  und  2  Duette  aus  Opern,  Ms. 
[Berün  K.  H. 

Mss,  Darmst:  3  Arien  u,  1  Duett  in  P. 

Ms,  Dresd,  Nr.  298,   4.  5.  zwei  Arien. 

Dresd.  Mus.  im  Ms.  besitzt  7  Arien 
mit  Instr.  in  P. 

1  Duett,  1  Scene,  3  Arien  nebst  2  Sinf. 
aus  Opern  im  Ms.  P.     [Schwerin  F. 

Ms.  Wolfenb.  Aria  „Tu  sei  che  a  si  bei 
giorno"  aus  Geloso  in  Cimento.  P.  — 
Andere  Arien  in  Samlwk.  im  Ms.  Nr.  303, 
7.  309,  12.  18.  AuTserdem  3  Sinfonien 
zu  Opern  im  Samlwk.  Ms.  308,  2.  5.  und 
311,  9. 

B.  in  Einsiedeln  ein  Convolut  von  ge- 
stoch.  und  geschrieb.  Kompositionen:  1 
Rondo  aus  Antigono.  Ven.  1773  und  7 
Arien  von  1771.  —  Ms.  421:  3  Arien, 
Scenen  und  Duette  von  1789/90  mit  Or- 
chester in  Part,  qufol. 

26  Duette,  Arien,  Scenen,  Rondos  u.  a. 
aus  Opern,  in  P.  u.  auch  im  Kl.-A.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

C.  P.  besitzt  aufserdem  2  voll.  Scenen, 
airs,  duos  etc.,  2  voU.  Airs,  1  vol.  Duos 
et  Trios,  2  voll.  Finale,  1  vol.  Ouvertüren 
in  Part.,  2  voll.    Arien,  Ouvertüren  u.  a. 

Padua  Ant.  im  Ms.  D  24  Arien,  Rondo, 
Duetti,  Terzetti  etc.  aus  den  Opern  Lucio 
Silla,  Zenobia  in  Palmira  und  Antigono. 
Einige  davon  im  Druck:  Ven.,  L.  Marcs- 
PI  loiii 

'  Mss.  2622.     2624  Arien.     [Brüssel. 

Mss.  in  Stb.  Brüssel  Cons.  1  Aria: 
Questo  e  il  passo  f.  Bass  u.  Orch.  1  Duett: 
Per  pieta  da  questo,  aus  Antigono. 

Aria  (Aupres  des  femmes)  p.  Sopr.  av. 
instr.  Paris,  Mme.  Erard.  Stb.  [Briiss. 
Cons. 

Arien  aus  Opern  in  Ms.  330.  [br.  Mus. 

In  der  Bibl.  des  Cons,   zu  Maild.   be- 


Anführung. 


153 


Angelini  Romano. 


finden  sieh  im  Ms.  6  Finale  zu  Opern 
(L'Avaro.  La  Forza.  II  geloso  in  cimeuto. 
Zur  letzteren  auch  die  Introduzione. 
L'incognita  persegiütata.  Auch  ein  Chor.) 
Ferner  viele  Arien,  Duette,  Terzette, 
Quartette ,  Eecit,  mit  Arien ,  Scenen. 
Ferner  11  Ouvertüren  resp.  Sinfonien  zu 
Opern  in  P.     Im  Ganzen  57  Nrn. 

Das  Archiv  des  St.  Pietro  zu  Rom  soll 
17  Werke  von  ihm  besitzen. 

13  Arien  mit  Orch.  in  P.  Ms.    [Bologna. 

Cavatina  „Pastorella,  auch'  io  con  voi" 
per  il  Sopr.  P.  u.  Stb.  im  Ms.  in  Cam- 
bridge FW. 

Journal  d'Ariettes  italienne.  Paris  1779 
bis  82.  fol.     [br.  Mus. 

1  Arie  in  Hüler's  6  italienische  Arien 
1778. 

4  Londoner  Eiuzeldn;cke  von  Arien 
aus  Opern  u.  einige  Ouvertüren,    [br.  Mus. 

Arietten  in  dem  Samlwk.  der  Erard. 

Arien  und  Duette  in  Joh.  Andrc's  3.  u. 
4.  Samlwk. 

Prinzip]  di  musica  con  solfeggi.    [C.  P. 

4  Sinfonie  a  2  Corni,  2  Ob.  2  V.  Ya. 
e  B.  in  Stb.    Ms.  650  in  K.     [B.  B. 

Sinfonia  con  Oboe  e  Corni  di  ripieuo 
neir  Antigono ;  eseguita  in  Venezia  1773. 
Venez.,  Innoc.  Alessandri.  qufol.  [Dresd. 
Mus.     br.  Mus. 

Sinfonia  c.  V.  Ya.  Ob.  Trombe  e  B. 
Ms.     [Dresd.  Mus. 

Ms.  Darmst:    1  Sinfonia  ex  B.  in  Stb. 

Aiiführimg  (Kurze)  zum  Geue- 
ralbass.     Lpz.  1728.     [B.  B. 

Anführimg  zum  Geueralbass. 
Lpz.  1733.     [B.Lpz. 

Angeber,  Joseph  Anton,  ein 
Komponist  des  18.  Jhs.,  von  dem 
die  B.  M.  folgende  Drucke  besitzt: 

Missa  solennis.  op.  1.  Aug.  Yind.  J.  J. 
Lotter  &  filii.     12  Stb. 

Yesperae  solennes,  op.  2.  Campidonae, 
Danheimer,     15  Stb. 

Yeni  creator  pro  choribus ...  2  Y.  2 
Clarinettis  2  C  . . .  op.  5.  Campidonae,  Tob. 
Dannlieimer.     15  Stb. 

Angeher,  Wilhelm,  Kapeil- 
meister zu  Kempten,  dessen  op.  1 
nach  der  Lpz.  Ztg.  1,  240  um  1798 
erschien.  Fetis  yerwechselt  ihn 
mit  Jos.  Anton  und  ist  daher  auch 
die  Kapelimeisterschaft  in  Zweifel 
zu  ziehen.  Whistliug's  Verz.  geben 
nur  Variat.  f.  Pfte.  als  op.  1  an. 

Angecourt,  Perrin  d%  Trouba- 


dour des  13.  Jhs.,  in  Diensten  des 
Charles  von  Anjou,  Bruder  des 
Hlg.  Ludwigs.  Die  Nationalbibl. 
in  Paris  (Nr.  66,  fonds  de  Gange) 
besitzt  11  Chansons  mit  Melodien 
von  ihm,  ferner  ISTr.  65  ebd.  7 
Chansons.  Ein  Ms.,  welches  einst 
dem  Marquis  de  Paulmj  gehörte, 
enthält  25  Chansons  (Fetis). 

Angel,  John,  um  1550  Gentle- 
man an  der  Kgl.  Kapelle  in  Lon- 
don mit  IIV2  ^  Gehalt.  (Burney 
6,  6.)  Kimbault  führt  ihn  unter 
Ängell.,  ohne  Vornamen  an,  Sub- 
dekan,  f  17/8  1567. 

Angeli,  Padre  Francesco  Maria, 

Franziskanermönch  des  Klosters 
Kivotorto,  geb.  zu  Assisi  und  im 
dortigen  Kloster  sowie  zu  Perugia 
Custode  um  1691.  Nach  P.  Mar- 
tini's  Notiz  starb  er  1697.  Das 
Liceo  zu  Bologna  besitzt  von  ihm 

im  Ms. 

,,Sommario  del  Contrapunto"  kl.  4". 
15  Bll.  Ferner  1  Messe  (Kyr.,  Glor.  et 
Credo)  uel  secondo  tono,  8  voci  col  Bc. 
P.  Autogr.  qufol.  —  Compieta  a  8  piena 
in  2  cori  c.  Bc.  Ms.  P.  qufol.  —  Salmi 
di  vespro  a  8  v.  pieni  c.  org.  Ms.  P.  — 
Confitebor  angelorum,  Salmo  a  8  voci  c. 
Bc.  Ms,  P.  qufol.  7  Bll. 

Angelica,  Tabulaturbuch  für  die 
17  saitige  Angelica.  131  Piecen 
aus  dem  17.  Jh.  Nur  einmal  ist 
Strobel  .  genannt.  Enth.  Suiten, ' 
Airs,  Fantasien,  Praeludien  u. 
Tänze.  [Schwerin  F.  im  Kat.  2, 
265  ff.  das  Reg.  nebst  einem  Fac- 
simile  u.  Entzifferung. 

Angelieri,  Agostino,  gab  1621 
die  Concerti  sacri  von  Stef.  Ber- 
nardi  heraus. 

Angelini,  ist  Bontempi,  Giov. 
Andrea  Angolini. 

Angelini, . . .  Das  br.  Mus.  be- 
sitzt A  favourite  Solo  for  the'V. 
&  Harpsichord.  Lond.  fol.  c.  1780. 
Vielleicht  ist  es  Bernardo  A. 

Allgelini     Romano,     Kapeil- 


Angelini,  Baldassarre. 


154 


Angelo  da  Picitono. 


meister  an  der  Kirche  del  Soc- 
corso  iu  Rovigo  um  1650  (eigene 
Angabe),  gab  heraus: 

Concerti  a  2,  3,  4  e  5  alcuni  con  2 
Violini.  Del  Augelini  Roinauo  .  . .  Ven. 
1650  Vincenti.  6  Stb.  in  4".  Dedic.  in 
Venedig  gez.  IG  Gesge.     [B.  Br. 

Aügeliiii,  D.   Baldassarre,    di 

Perugia,  ein  Komponist  der  Mitte 
des  18.  Jhs.,  von  dem  das  Liceo 
iu  Bologna  besitzt: 

Abigaille.  Coniponimento  sacro  a  4  voci 
con  iistrumenti,  composto  1741.  P.  Ms., 
nur  der  1.  Teil  vorhanden. 

Messa  in  re  (Kyr.  et  Glor.)  ä  5  concer- 
tato  c.  V.  Oboe,  trombe,  Corni  e  ripieni, 
composta  10  d'Agosto  1743.  Ms.  P.  qufol. 
64  Ell. 

Beatus  vir  4  voc.  col  solo  org.  (25/11 
1740)  P.  Aiitogr. 

Confitebor  3  voc.  c.  V.  1740.  P.  Autogr. 

Magnificat  4  voc.  c.  V.  P.  Autogr. 

Tantiun  ergo,  a  C.  e  B.  c.  org.  — 
Domine  ad  adjuvandum  4  voc.  c<  ström, 
e  ripieni.  —  Kirie  4  voc.  c.  instrum. 
—  Laudate  pueri,  a  C.  solo  c.  ström,  e 
ripieni.     Mss.  P.  qufol. 

Angelini,  Bernardo,  aus  Tar- 
tini's  Schule,  ein  Komponist  des 
18.  Jhs. 

Die  B.  B.  besitzt  ein  Autograph  einer 
,, Sonata  a  Violino  solo  e  Basso."  6  Bll. 
in  rpifol.  iu  Ed.  mit  3  ä,  bestehend  aus 
Adagio,  AUegro,  Adag.  (Cisni.),  AUegro  u. 
Gavotte  mit  Var.  Eine  melodisch  gehal- 
tene Komposition,  in  der  sich  besonders 
das  mittlere  Adagio  durch  grofse  Innigkeit 
auszeichnet.  Die  Form  ist  die  alte  3tei- 
,  lige  (siehe  die  Erklärung  der  alten  Sonaten- 
form in  M.  f.  M.  20,  167  oben). 

Angelini,  Orazio,  aus  Ugubbio 
(Titel),  gab  heraus: 

II  secondo  Ubro  de'  Madrigal!  a  5  voci 
. . .  Yen.  1585  Gardano.  5  Stb.  ciu40.  22 
Nrn.     [B.  D.     Bologna:  T.  5a. 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  6  voci.  Ven. 
1592  Amadino.  6  Stb.  kl.  4».  22  Nrn. 
[Hofb.Wien:  B. 

Im  Samhvk.  von  1585b  mit  2  Madrigalen 
zu  5  St.  vertreten  und  in  Hove's  Lauten- 
buch von  1601  mit  1  Motette  für  Gesang 
u.  Laute  arrangiert  (Eitner  1). 

Angelio,  Tullio,  bekannt  durch 
ein  Madrigal:  Se  le  stelle  5  voc. 
in  Oratio  Caccino's  Madrigali  von 
1585. 


Angelino, ...  ein  Italiener,  ist 
um  1571  Instrumentist  an  der 
Dresdner  Hofkapelie  (S.Staatsarchiv). 

Angclis,  Bernardo  de,  dotto 
Bernarduecio,  aus  Grenua,  Violi- 
nist an  der  Stadtkapelle  in  Lucca 
vom  24/7  1736  bis  zu  seinem  Tode 
am  16/7  1757,  mit  monatl.  19,10 
Lire  Gehalt.     (Nerici  210.) 

In  San.  Antoniana  zu  Padua  be- 
finden sich  von  einem  De  Angclis 
detto  Rivotorto  M.  C.  das  Autogr.: 
Salmi  di  terza  a  8  voci  c.  ström. 
P.  und  in  Kopie:  Salmi  di  Ves- 
])ero  a  8  voci  c.  Bc.  in  Stb.  Tebal- 
dini  103  giebt  nichts  Näheres  über 
den  Autor. 

Angelis,  Silvester  de,  1514 
und  1536  Sänger  der  Capeila  Julia 
am  St.  Peter  in  Rom,  mit  3  Duc. 
monatl.  Gehalt  (Viertelj.  3,  258). 

Angelo,  Pater,  nach  einem'  Do- 
kument päpstlicher  Kapellmeister 
im  14.  Jh.  Abt  des  Klosters  S. 
Maria  de  Rivaldis.  Im  Testament 
des  Kardinals  Philippe  d'Alenoon, 
datiert  den  11.  Aug.  1397,  findet 
man  folgende  Stelle:  „Praesentibus 
ibidem  venerabili  patre  domiuo 
Angelo  Abbate  monasterii  S.  Mariae 
de  Rivaldis  magistro  cappellae  D. 
K  Papae,  praedicti"  (Bonifacius 
IX.)     (Fotis.) 

Angelo  Fiorentino,  Ms.  364, 
Kantaten  enthaltend,  dabei  eine 
von  ihm,  br.  Mus. 

Angelo  da  Picitono,  ein  Fran- 
ziskaner, geb.  in  der  kleinen  Stadt 
Piccighittone;  um  1547  Organist 
in  seinem  Kloster,  wie  unten- 
stehender Titel  verzeichnet.  Man 
kennt  von  ihm  nur  das  eine  theo- 
retische Werk: 

Eior  augelico  di  musica:  nuovamente 
dal  R.  P.  frate . , .  Conventuale ,  dell' 
ordine  minore,  Organista  preclarissimo, 
composto.  Nel  tpial  si  contengono  alcime 
bellissime  dispute  contra  (luelli  che  dicono, 
la   musica   non   esser  scienza:    con  altre 


Angelo,  Bacchi. 


155 


Angermayr,  Joh. 


molte  questioui  et  solutioni  di  varii  dubbi : 
Pur  hora  da  lui  dato  in  luce.  1547.  Am 
Ende:  Vinegia  per  Äg.  Biudoni.  kl.  4*^. 
sig.  a  4— z  4  11.  4  Bll.  [B.  B.  B.  M.  B. 
Wagener.  C.P.  (im  Kat.  p.  224  Beschrbg.) 
Bologna.  Glasgow.  Mnsikfr.  Wien.  bl-. 
Mus.     Rom  Cecilia.     Brüssel  5315. 

Ambros  3,  81  ff  bis  158  spricht  aus- 
führlich über  seine  Theorie.  Busi  1, 
289  bez.  ihn  als  einen  Cremonenser  (sie?). 

Aiig-elo,  Bacchi,  wie  ihn  Kade 
in  Kat.  108  Bibl.  Schwerin  F.  bez., 
ist  im  Ms.  mit  einer  Sinfonie  für 
2  Y,,  A,  et  B.  vertreten.  Ferner 
kommt  er  ebendort  II,  188  in 
einer  Samlg.  Sinfonien,  verlegt  von 
Bagard  in  Paris,  mit  1  Sinfonie 
in  Dd.  vor.  Hier  kommen  noch 
2  Hörner  dazn. 

Angcio ,    Griovanni    Yincenzo 

d',  ein  berühmter  Sänger  am  Hofe 
zu  Mantua,  der  Anfang  des  17. 
Jhs.  in  den  Opern  Monteverdi's 
sang.     (Fetis.) 

Angelo,  Micliel,  Cancineo,  siehe 
Michel  Angelo. 

Angelo,  Michele,  Bologna,  siehe 
Michele  Angelo. 

Angelo,  Paolo  d';  in  Gr.  D.  da 

Nola's  Yillanellen  zu  3  u.  4  St., 
Yen.  1570,  ist  eine  Yillanelle  p. 
38  von  ihm  aufgenommen. 

Angelone,    Filippo,    war   um 

1581/1582  Sänger  am  Hofe  zu 
Mantua.    (Canal  76.    Bertolotti  61). 

Angeloni,  Luigi,  ein  Schrift- 
steller, geb.  um  1758  zu  Frosinone, 
gest.  in  London  um  1842,  gab  das 
vielverbreitete  Buch  über  Guido 
von  Arezzo  heraus: 

Sopra  la  vita,  ed  il  sapere  di  Guido  d' 
Arezzo,  restauratore  della  scieuza  e  dell' 
aiie  musica ;  disseiiazione  di .  . .  Parigi, 
appresso^  l'autore.  1811.  8«.  240  S! 
(siehe  Fetis.)  [besitzen  alle  gröfseren  Bi- 
bliotheken. 

Deutsch :  Guido  von  Arezzo,  sein  Leben 
u.  Wirken.  Aus  Veranlassung  u.  mit  be- 
sonderer Rücksicht  auf  eine  Dissertation  . . . 
Nebst  einem  Anhange  über  die  dem  hei- 
ligen Bernhard  zugeschriebenen   musika- 


lischen  Tractate;   von  R.  G.  Kiesetvetter. 
Lpz.  1840  Br.  &H.  4".     [B.B.     Brüssel. 

Angelus  Bononiensis,  1526 
Sänger  am  St.  Peter  in  Rom 
(Yiertelj.  3,  263). 

Angelus  Silesius,  siehe  Scheff- 
le r. 

Angenheim,  von,  war  von  1698 
bis  c.  1720  Organist  in  Strafsburg 
i/Els.  an  St.  Magdalena  (Lobstein 
91). 

Angerer,  Edmund,  geb.  24. 
Mai  1740  zu  St.  Johann,  gest.  7. 
August  1794  im  Kloster  Fiecht  in 
Tirol,  in  welches  er  1759  eintrat; 
bekleidete  den  Chorregentenposten 
im  Stifte  und  hiuterliefs  mehrere 
Messen  im  Ms.  (Kornmüller  1 
Nachtrg.) 

Angermann , . . .  Organist  in 
Altenburg  um  1740  (Matthes.  1, 
419). 

Anger  maier,  Hans,  aus  Eich- 
stätt,  1583  Domschulmeister  und 
Organist  in  Regensburg.  (Metteu- 
leiter 1,  123). 

Angermayr,  Johann,  Tenorist 
an  der  Ksl.  Hofkapelle  iii  Wien 
mit  45  fl.  Gehalt  vom  1.  April 
1691  bis  zu  seinem  Tode  am  18. 
Juli   1712,   56  J.  alt.     (Köchel  1). 

Angermayr  (Anghermayr)  Jo- 
hann Ignaz,  Hofscholar  im  Yio- 
linspiel  an  der  Ksl.  HofkapeUe  in 
Wien  von  c.  1715  ab;  wird  auf 
Empfehlung  Fux'  vom  2.  Dez. 
1722  mit  Gehalt  angestellt.  Nach 
Köchel  2,  247  schon  am  1/2  1721 
mit  450  Gld.  Zur  weiteren  Ausbil- 
dung sendet  ihn  der  Kaiser  nach 
Mailand,  macht  aber  dort  so  grofse 
Schulden,  dass  man  ihn  fallen  liefs. 
Er  St.  in  Wien  23/2  1732,  31  Jahr 
alt.  (Köchel  1.  und  2,  230.  409.) 
Die  Hofbibl.  in  Wien  besitzt  im  Ms. 
„Partitura  di  Sinfouia  a  12  instr.  per 
servizio  di  tavola  ci;  S.  M.  C.  C.  L'impe- 
radore  Carlo  VI."    Autogr.  16494.  P.    Er 


Angermiller. 


156 


Anglebert. 


nennt  sich  dort  Balletmeister  xmi  schreibt 
sich  lg)ia;.io  Atigl/erinaijr. 

Ang-ermiller  (Angermüller),  Jo- 

liaiin,  Stifts-Musiker  in  München, 
t  21/5  1737  (Totenreg.) 

AngersteiD,  Johann  Karl,  nm 

1788  Organist  zu  Stendal,  dann 
Pastor  zu  Bretkow,  später  zu  Sten- 
dal.    Schrieb 

Theoretisch-praktische  Anweisung  Cho- 
ralgesänge nicht  nur  richtig,  sondern  auch 
schön  spielen  zu  lernen.  Stendal  1800 
Franz  und  Grosse.  2  Teile  in  1  Bd.  in  8". 
248  Seit.  Text  u.  6  Taf.  Musik  in  (iu4  0. 
[ß.  B.     Brüssel.     B.  Lpz.     Glasgow. 

Angler,  J. . . .  H. . . ,  scheint 
in  London  im  18/19.  Jh.  gelebt 
zu  haben.  Das  br.  Mus.  besitzt 
von  ihm :  3  hymns  in  score,  to 
which  is  added  a  separate  accomp. 
for  the  organ  by  John  Parkis. 
Lond.  fol.  —  Sweet  Menth  of  May; 
a  pastoral  duet.  Lond.  (c.  1798)  fol. 

Angioletto  da  Viuegia,  wird 
von  Aaron  im  Lucidario  1545  Bl. 
31 V.  als  Lautenist  bezeichnet. 

Angioli,   Allessandro   d%   von 

ihm  besitzt  das  br.  Mus.  ein  Tan- 
tum ergo  „for  a  bass  voice  &  Cho- 
rus . . .  the  organ  accomp.  by  A. 
Le  Jeune  jr."  London  (c.  1839) 
fol.  Die  Lebenszeit  des  Autors  ist 
unbekannt. 

Angiolini,  D.  Bartolomeo,  ist 

nur  bekannt  durch  3  Motetten  für 
3  St.  und  Bc,  welche  Pater  Mar- 
tini einst  als  Aufgaben  stellte:  1. 
Deposnit  potentes.  2.  Ecce  enim 
ex  hoc  beatam.  3.  Sicut  erat  in 
principio,  Ms.  in  3  voll.  Bd.  1  Bl. 
207—215.     [Bologna  Kat.   3,  4/5. 

Angiolini,  Gasparo.  Gerber  2 
nennt  ihn  römisch  und  russisch 
Kaiserl.  Balletmeister,  der  vermut- 
lich in  Mailand  lebte  und  dort  im 
Jahre  1789  5  Ballette  auf  die 
Bühne  brachte.  Im  Jahre  1764 
scheint  er  sich  in  Wien  aufgehal- 


ten zu  haben.     Ich  kann  folgende 
Ballette  von  ihm  nachweisen: 

Ballo  della  Didone,  20  Nrn.  in  Part. 
Ms.  in  Einsiedeln,  fehlen  einige  Nrn. 
Ferner  in  W.  ß.  de  Krifft's  A  collectiou 
of  Sigr.  G.  A.  grand  ballet  dances  arrang. 
for  the  pfte.     Dublin  1805.     [br.  Mus. 

L'arte  vinta  della  natura,  ou  le  peintre. 
Ballo.  Stb.  im  Ms.     [Darmst. 

Chinois.     Ballo.  Stb.  im  Ms.     [Darmst. 

Le  Muse  protette  dal  genio  d'Austria. 
Ballo  pantommimo.  Vieuna  17G4.  Ms. 
P.  32  Bll.     [Hofb.  Wien. 

Angiolini,  Giovanni  Federico, 

geb.  zu  Siena,  ging  um  1787  nach 
Berlin,  von  da  nach  Petersburg 
und  liefs  sich  endlich  in  Braun- 
schweig nieder,  wo  er  noch  1812 
lebte.  Gerber  2  verzeichnet  6 
Drucke  Klaviersachen  von  ihm. 
Die  Dresd.  Musik.  Samlg.  besitzt 
im  Ms.:  Rondo  a  Sopr.  con  Cem- 
balo. —  In  Kellstab's  Clavier-Magaz. 
1.  Viertelj.  eine  Sonate  u.  Lieder, 
im  3.  ein  Allegro.  In  dessen  Me- 
lodie und  Harmonie,  1788,  Ge- 
saugspiecen. 

Angkistro,  G. . .,  das  br.  Mus. 
besitzt  von  ihm:  A  grand  Sonata 
for  the  harps.  or  pfte.  with  acc. 
for  a  V.  &  Yd.  Lond.  c.  1785  fol. 
nur  Klav.  vorh. 

Anglebert,  Jean  Henry  d% 
nennt  sich  c.  1689  „ordinaire  de 
la  musique  du  Roy"  und  war  Cla- 
vicembalist  unter  Ludwig  XIV. 
von  Frankreich.  Von  seinen  Wer- 
ken haben  sich  erhalten: 

Pieces  de  Clavecin,  avec  la  maniere  de 
les  jouer.  Diverses  chacounes,  ouvertures 
et  autres  airs  de  Mr.  de  hully  mis  sur 
cet  Instrument.  Quelques  fugues  pour 
l'orgue,  et  les  principes  de  raccompagne- 
ment.  Livre  I.  Paris,  chez  l'autheur.  quer 
40.  Das  Privilege  ist  von  1689.  128  S. 
Beschreibg.  im  Kat.  "NVeckerlin's  p.  431. 
[B.  B.  B.  M.  Dresd.  Mus.  Brüssel.  C. 
P.  Hofbibl.  "Wien,  Paris  Nat.  B:  Lpz. 
Bologna,     br.  Mus. 

-  Amst.,  Roger.   70  S.     [B.  M.     B.  B. 

—  Neue  Ausg.  von  Farrenc  ijn  Le  Tre- 
sor 1871.  Bd.  19.     [B.  M. 

5  Fugen,  Ms.  B.  Joachimsthal. 


Angledi. 


157 


Augrisani. 


L'annee  musicale  ou  clioix  des  uou- 
velles  musique  en  tous  genres.  Liege 
1776  Betrand.  Liv.  1—24.  [B.  M.  fehlen 
Uv.  6.  9.  12.  13. 

Vai'iations  sur  les  folies  d'  Espagne  jj. 
Clavec.  Ms.  137  p.  40.     B.  B.     B.  M. 

3  Oi'gelstücke  in  E.  v.  Werra's  Orgel- 
buch  1894.  Ein  Orgelsatz  im  Kitter 
Nr.  41. 

1  Chacone  f.  Klav.  in  Dupont's  Ecole 
de  Piano  (Lpz.  Br.  &  H.). 

1  Allemande  im  Weitzmanu  (Eitner  2). 

1  Kyrie  4  voc.  in  Maitrise  (ib.) 

Aiigiecli, .  .  .  von  ihm  besitzt  die 
Nationalbibl.  in  Paris  ein  Ms. 
„Toccate  per  i'orgauo".  Fetis  be- 
stimmt nicht  die  Zeit  seines 
Schaffens. 

Aiigleria,  Fra  Camillo,  aus 
Cremona,  war  Schüler  Claudio 
Merulo's  (eigene  Angabe  in  1622) 
und  trat  in  den  Franziskanerorden. 
1622  war  er  Kapellmeister  am 
Hofe  zu  Florenz  (Lucchini  19).  Er 
gab  heraus: 

La  regola  del  contrapuuto,  e  della  com- 
positione.  Nella  qiwle  si  tratta  brevemeute 
di  tutte  le  cousonanze,  e  dissonauze  coi 
siioi  esempi  ä  2,  3,  e  4  voci . . .  con  2 
Ricereari . . .  e  Canoni  ...  del  Sign.  G.  P. 
Cima.  MUauo  1622  G.  RoUa.  4».  4  ßll. 
117  u.  7  S.  Bescbreibg.  u.  Auszüge  im 
Kat.  Bologna  1,  291.  [Darmstadt.  Bo- 
logna. br.Mus.  Bibl.  Wagener.  Brüssel. 
Glasgow.  B.  Joach.  im  Ms.  24.  B.  B. 
in  Ms.  666  mit  den  Ricereari.     Wolfenb. 

Aiig'lesi,  Domeiüco,  Musiker  im 
Dienste  des  Kardinals  Giovanni 
Carole  von  Toscana  zu  Florenz, 
schrieb  1660  (nicht  1629)  für 
Florenz  die  Oper  „La  serva  no- 
bile" (Viertel].  5,  544).  Aufserdem 
gab  er  heraus : 

Lib.  1.  d'Arie  musicali  per  cantarsi  nel 
gravicimbalo,  e  Tiorba.  A  voce  sola. 
Di . . ,  Fiorenza  1635  Landini.  1  vol.  in 
fol.  76  S.  Dedic.  gez.  in  Florenz  am  18/9. 
Enth.  31  Gesge.  [Bologna.  Die  Ilofb.  in 
Wien  besitzt:  Occhi  belli  per  il  Baritone 
solo  col  Bc.  im  Ms.  17762.  P. 

Aiiglesio,  Andrea,  detto  Impe- 
riale di  Fregius,  Cittadino  Komano 
(römischer  Bürger).     Gab   heraus: 

1.  II  L  lib.  de  Madrig.  concertati  a  4, 


e  a  5  V.  Con  il  suo  Bc.,  per  sonare  col 
Cliittarone,  Clavic,  ov.  Spinetta . . .  Yen. 
1617  Amadino  4«.  21  Nrn.  [Modena  Tenor. 
2.  Responsorii  della  settimana  S*»  con 
il  Passio  nella  Domeuica  delle  Palme  a 
4  voci  con  falsi  bordoni  ä  4  &  ä  8.  per  il 
Miserere  &  Benedictus.  Con  il  Bc. . . 
Op.  3  . . .  Ven.  1623  Magni,  4».  Tenor  in 
Bologna. 

I^Unter  dem  Namen  Andreas  Imperial 
ist  er  in  dem  Sandwk.  1624 'J  mit  3  Mo- 
tetten veiireten  (Eitner  1  unter  Imperial). 

Aiiglia,  siehe  G-eryasius,  lebte 
c.  1450. 

Aiiglia,  Roibort  de,  1492  päpstl. 
Sänger  (Viertelj.  3,  246). 

Anglicus, . . .  vielleicht  derselbe 
wie  Gervasiiis  de  Anglia.  In  den 
Trienter  Codices  (jetzt  Hofb.  Wien) 
befinden  sich:  Cod.  87,  fol.  139b: 
Agnus  Dei.  Cod.  90,  fol.  430'\  Et 
in  terra  3  voc.  mit  Auglico  gez. 
Cod.  92  fol.  177'-  Benedicta  es. 
Er  gehört  der  Mitte  des  15  Jhs. 
an.  Haberi  (Jahrb.  1897,  25)  glaubt, 
dass  er  mit  Leoiiel  (Power)  iden- 
tisch sei.  Mit  gröfserem  Eechte 
könnte  man  glauben,  dass  es  Ger- 
vasiiis de  Anglia  sei,  da  sich 
Power  nie  mit  Anglicus  bez.,  oder 
bez.  wird. 

Aiiglornm  Speculum; 

or,  tbe  Wortbiers  of  England  in  chiu'ch 
&  State.  Wherein  are  illustrated  tbe  lives 
&  characters  of  tbe  most  eminent  persons 
since  tbe  conquest  to  tbis  present  age. 
Also  an  account  of  tbe  commodities  & 
trade  of  each  respective  couutj-,  &  tbe 
most  flourisbing  towns  &  eitles  tberein. 
London  1684.  8».  Vorredft  gez.  mit  O.  S. 
in  80.     [R.  C.  of  Mus. 

All  glosin  i, ...  Das  br.  Mus.  be- 
sitzt in  5  Einzeldrucken  ohne  0. 
u.  J.  5  Gesänge  in  fol.  c.  1780. 

Aiigltaller,  Victor,  Kapellsänger 
an  der  Kgl.  Hofkapelle  in  Wien 
von  1544  ab.     (Köchel  1.) 

Angrisani,  Carlo,  geb.  zuReggio, 
trat  als  Bühnen-Sänger  auf  und 
ging  dann  nach  Wien,  wo  er  in 
den  Jahren  1798  und  99  Gesang- 
sachen zu  3  St.  mit  Klav.  bei  Ar- 


Angropoli. 


158 


Animuccia,  Giov. 


tciria  veröffentlichte.  Ms.  B.  Dresd. 
Nr.  730,  1:  3  Italien.  Notturni  f. 
Gesg. 

Sei  notturni  a  3  voci  coir  acc. 
del  clavic.  op.  1.  Vienna  1797. 
qufol.  27  S.     [Padua  Antoniana. 

(Gerber  2.    Fotis.     In   Lpz.   Ztg. 

1,  521  Urteil  über  3stim.  Gesge.) 
Angropoli,    Nlcolo,    Violinist 

an  der  Xsl.  Hofkapelle  in  Wien 
mit  522  fl.  Gehalt,  vom  1.  Juli 
1713  bis  zu  seinem  Tode  am  22. 
Juni  1732  (Köchel  1). 

Aiigsteiiberger,  Michael,  geb. 

2.  Jan.  1717  zu  Reichstadt  in 
Böhmen.  Sängerknabe  bei  den 
Kreuzherrn  in  Prag,  trat  1738  in 
den  Orden  der  Kreuzherrn  ein 
und  legte  am  1.  Jan.  1743  das 
Gelübde  ab,  wurde  dann  als  Kap- 
lan nach  Karlsbad  geschickt,  rückte 
zum  Dekan  herauf  u.  1768  zum 
Commendator  an  St.  Karl  in  Wien, 
wo  er  sich  noch  1789  befand.  Er 
soll  in  seinen  jüngeren  Jahren 
viel  Kirchenmusik  geschrieben 
haben,  die  sich  grofser  Beliebtheit 
erfreute.  Yielleicht  liegt  noch 
Einiges  in  Kirchenarchiven.  (Fetis). 
Bekannt  ist  mir:  Te  Beum  f.  S.  2 
A.  T.  B.  u.  Orchester.  Offertorium, 
Yeni  sanct.  4  voc.  c.  orch.  [Mu- 
sikfr.  Wien. 

Allgus,  Jolin,  ein  schottischer 
Geistlicher,  der  1596  starb,  lebte 
anfänglich  im  Kloster  Dunfermline, 
trat  zur  protestantischen  Kirche 
über  und  wurde  Kaplan  zu  Stir- 
ling.  In  den  Wood'schen  bio- 
graphischen Aufzeichnungen  wird 
er  als  Kirchenkomponist  bezeich- 
net, doch  ist  bis  jetzt  nur  im  St. 
Andrews  Psalter  von  1566  bei  Tho. 
Wood  ein  vierstim.  Psalm  ent- 
deckt worden.  (Brown  nach  Wood.) 

Anhalt, . . .  Die  B.  B.  besitzt 
unter  Ms.  670  eine  P.  des  18.  Jhs. 
mit  obigem  Namen  gez.,  jedoch  von 


anderer  Hand  ist  darunter  geschrie- 
ben „P.  Oberländer'-'^  so  dass  man 
nicht  sicher  ist,  wie  der  Autor  eigent- 
lich heilsen  soll.  Da  aber  das  Wort 
„Anhalt"  nicht  durchstrichen  ist, 
so  könnte  man  vermuten,  dass  der 
Komponist  P.  Oberländer  heilst 
und  aus  Anhalt  geb.  ist.  Das  Ms. 
enthält  eine  Motette :  „Festo  Micha- 
elis." Vor  dir,  vor  deinem  An- 
gesichte, 4  voc.  2  Corni,  2  Clari- 
netti,  2  V.  Ya.  et  Fondamento.  P. 
u.  10  Stb.  in  Kapsel. 

Anihale  Bolognese,  ein  Nea- 
politaner, wird  von  Cerreto  1601 
in  seiner  pratt.  musica  als  ein  ver- 
storbener berühmter  Lautenist  er- 
wähnt (p.  156  ff.).  In  Fr.  Ant. 
Baseo's  II  1.  lib.  delle  Canzoni  ä 
4  voci  1573  befindet  sich  die  Can- 
zone:  Cantare  voglio  sempre. 

Anibal  Padoano,  siehe  Aiini- 
bale  Päd. 

Anichini,  FranCcsco,  lebte  im 
1 8.  Jahrh.  Eine  Sonate  für  3  Instr. 
in  der  kgl.  Bibl.  Berlin,  Ms.  L 13. 

Anicot, . . .  schrieb  nach  Becker 
1,  363  eine  „Methode  de  Yiolon". 
die  bei  Fröre  in  Paris  erschien. 
Frere  verlegte  um  1782  bis  c.  1792. 

Aniello  San  Angelo,  (Sant- 
angello).     Die   Bibl.   in   Karlsruhe 

besitzt  im  Ms. 

„Coucerto  a  4o.  Fl.  2  V.  e  B."  Stb., 
in  3  Sätzen.  18.  Jh.  Die  Nation.  -  Bibl. 
in  Paris:  6  Sonate  per  dxie  Violoncelli 
del  Signor  Aniello  Santangello.  Paris, 
chez  le  Sr.  Le  Clerc,  Me.  Boivin.  Melle. 
Castagnery  etc.  (muss  nach  den  Verlegern 
zu  urteilen  in  den  40ger  Jahren  des  18. 
Jhs.  erschienen  sein}.  2  Stb.  in  fol.,  ohne 
Dedic. 

Animuccia,     tliovanni,     aus 

Florenz,  wie  er  in  1551  u.  J554 
bez.  wird.  Die  einzigen  sicheren 
Nachrichten  über  seine  Stellungen 
bieten  zwei  Druckwerke  von  ihm 
und  zwar  nennt  er  sich  1567 
„Magister    capellae    sacro  -  sanctae 


Aiiimuccia,  Giov. 


159 


Animuccia,  Paolo. 


Basilicae  Yaticanae"  und  1568 
„Basilicae  S.  Petri  Magister".  Be- 
merkt sei  noch,  dass  die  Kapell- 
meisterstelleu au  der  Cap.  sistiua  u. 
am  St.  Peter  in  Rom  vollständig  ge- 
trennte Aemter  sind.  Siehe  Haberl, 
Vierteljahrsschrift  1887.  Im  Jahrb. 
1894,  89  verz.  er  ihn  als  Nach- 
folger Palestrina's  als  Kapellmeister 
und  Gesauglehrer  der  Sängerknaben 
an  der  Capeila  Julia  am  St.  Peter 
1555  (13.  Jan.?),  Busi  1,  504  teilt 
eine  Nachricht  vom  Pater  Martini 
mit,  der  ihn  bei  der  Auflösung 
eines  Canons  von  A.  als  Kapell- 
meister am  St.  Peter  bez.  und  hin- 
zufügt: „quäle  mori  deli'  anno 
1569".  Die  Laudi  von  1570,  wo 
es  auf  dem  Titel  heifst  „fatti  per 
l'oratorio  di  S.  Girolamo,  mentre 
quivi  dimorava  S.  Filippo,  e  1 'Ani- 
muccia era  il  maestro  di  cappella" 
bevk^eisen,  dass  er  auch  Kapellm. 
bei  der  Gesellschaft  „Oratorio"  in 
Rom  war.  Yergleiche  auch  Fetis 
und  La  Fage  3,  68.  Von  seinen 
"Werken  kann  ich  nachweisen: 

1.  Missamm  Liber  Primus.  Romae 
1567  apiid  haered.  Valerij  et  Aloysij  Dori- 
corum  fratrum.  Chorb.  in  fol.  6  Missae. 
[ß.  B.  Cap.  sistina.  Florenz.  Cecüia  in 
Rom.  Paris  Nat.  Bibl.  Lateran.  Brüssel, 
br.  Mus.     Bologna. 

2.  Missa  öup.  Gaudent  in  coelis  4  voc. 
1565.  Ms.  15623  P.  —  Missa  sup.  Creator 
alme  siderum  4  voc.  Ms.  16655  P.  — 
Maguific.  4  voc.  Chorb.  15942.  Ms.  [Hofb. 
Wien. 

3.  Canticum  B.  Mariae  Virginis  (Maginf. 
4  voc.)  Roma  1568  (wie  1.)  Cliorb.  in 
fol.  20  Nrn.  [Cap.  Lat.  Pietro  in  Rom.. 
Florenz.  Cecilia  in  Rom.  Brüssel.  Bo- 
logna, br.  Mus.  (Beide  Werke  be- 
schrieben in  La  Fage  3,  12  u.  68.) 

4.  Jesvs.  Maria.  Basso.  II  1.  libro  delle 
Laudi  di  G.  A.  Composte  per  Consolatione, 
et  a  requisitioue  di  molte  persone  spiri- 
tuali,  et  devote,  tanto  religiosi,  quanto 
secolari.  Roma  1563  Dorico.  4  Stb.  qu40. 
29  Gescänge.     [R.  C.  ofMus. 

5.  II  1.  lib.  delle  laudi  spirituali  a  3 
voc.  Roma]  1563.  4  Stb.  fiu4».  [R.  C. 
of  Mus. 


—  Roma'1583,  4».     [br.  Mus. 

6.  II  2.  libru  delle-  laudi.  Dove  si 
conteugono  Mottetti,  Salnii  et  altre  diverse 
a  4  voc.  .  .  Roma  1570  Blado.  [Bibl. 
Haberl  in  Regensbg:  C  1.  br.  Mus.  von 
1583.     Enth.  Motetten  u.  17  Laudi. 

7.  1.  lib.  di  Madrigal!  a  4,  a  5  &  a  6 
voci .  . .  Yen.  1547  Gard.  5  Stb.  qu40. 
40  Madr.  [Florenz  nur  2  Stb.  br.  Mus. 
kompl.     Verona  S.  f.  kompl. 

—  Ven.  1597.   5  Stb.     [br.  Mus. 

8.  II  2.  lib.  de  i  Madrigali,  a  5  voci, 
Di  .  .  .  Am  Ende:  Roma  jter  Ant.  Blado 
1551.  5  Stb.  fiu40.  31  Nrn.  [Verona 
S.  f:  T.     Bologna:  Contralto. 

9.  Madrigali  a  5  voci , . .  Roma  ]  554 
Dorico.  5  Stb.  qu4''.  23  Nrn.  [Florenz. 
Cecilia  in  Rom:  T.  A.  B. 

10.,  II  1.  lib.  de  Madr.  a  3  v. . .  c,  al- 
cuni  Motetti  et  Madr.  spirituali . . .  Roma 
1565  Dorico.  3  Stb.  qul».  24  Nrn.  [LJp- 
sala.     Florenz.     Cecilia  in  Rom. 

Mss.  1.  Cap.  sistina  Cod.  30  p.  1: 
Missa  Gaudent  in  coelis  4  v.  2.  B.  M. 
moderne  P.  6  Benedictus  4  v.,  Ave  Maria 
3  V.,   Beata  a  3  v.    und  3  Mot.   zu  3  u. 

5  St.     3.    B.  B.    Cod.  Z  27    fol.     17.  Jh. 

6  Mot.  zu  5  u.  6  St.  in  P.  mit  Taktstrichen. 
In  moderner  Part:  Nr.  680  Messa  4  voc. 
Nr.  160  Missa:  Creator  alme  4  v.  Nr.  681 
Voce  mea  ad  Duum.  5  v.  L  200  Canon 
mit  Auflösg.  von  Martini  u.  Redi.  4  Mot. 
zu  3  u.  5  St.  (Ave  Maria.  Sancta.  Usque 
modo.   Voce  mea.) 

4.  Nasce  la  pena  mia  6  voc.  in' Ms.  28 
Nr.  34  u.  Ms.  52  Nr.  47  die  sich  gegen- 
seitig ergänzen.     [Brieg. 

2  Gesge.  im  Samlwk.  Contrapunto  2, 
im  Ms. 

5.  Ms.  15942/43  Chorb.  des  16.  Jhs., 
Hofb.  Wien:  Magnificat  4  voc.  mit  Joh. 
Animutio  gez. 

6.  In  Bologna  Kat.  3,  4  in  einer  Spar- 
titura  generale,  Romae  1613,  Ms.  in  fol. 
Bl.  25  0  quam  suavis  est,  Bl.  44  Voce 
mea,  o.  Vornamen,  der  Kat.  schreibt  sie 
Giov.  zu. 

In  alten  Samlwk.  10  Gesge.  (Eitner  1), 
aufserdem  1  Madr.  (Valle  vicini  3  v.)  in 
Ang.  Gardauo's  Samlwk.  1561a,  Ausgabe 
1597.  —  In  Vinc.  Galilei's  Fronimo  1  Madr, 
5  voc.  —  In  Gardauo  figliuoli's  4.  lib. 
delle  Muse  4  Gesge.  —  In  Ancina's  Tempio 
1599:  Lodate  Dio  3  voc. 

3  Agnus  und  2  Canons  in  neuen  Ausg. 
(Eitner  2). 

Animuccia,  Paolo,  der  Bruder 
Giovanni's,  war  von  Mitte  Januar 
1550   bis    1552    Kapellmeister   an 


• 


Anjos. 


160 


Alma  Maria. 


S.  Giovanni  di  Laterano  nnd  starb 
1563.  (Fetis.)  Yon  seinen  Kompo- 
sitionen sind  bisher  nur  diejenigen 
bekannt  geworden,  die  sich  in  alten 
Samhvk.  finden  (Eitner,  Bibliogr.), 

aufscrdcm  noch: 

Ave  sanctissima  4  voc.  in  Rore's  Mo- 
tetta  15(j3  S.  10.  Vielleicht  ist  das  Madri- 
gal „Valle  vicine  o  nipi"  3  v.  ia  1597 
(M.  f.  M.  19,  2'.2)  auch  vou  ihm.  —  Feruer 
iu  Arascioue's  Nuove  Laudi  ariose  4  voci, 
1  Gesg.  p.  46.  —  la  Cost.  Porta's  Lih.  1. 
Motectonim  4  voc.  1559  die  Motette  „Tri- 
bularer^'  4  voc.  Bl.  22.  —  In  Ippol.  Tar- 
taglini's  Motettonim  1574  p.  14  eine  Mot. 
—  In  Barre's  2.  lib.  delle  Muse  1558: 
1.  Donna  felice  e  bella.  2.  Qual  sveutu- 
rato.  3.  Tu  mi  ponesti  4  voc.  —  In 
Coruelio  Autouelli's  I  dolci  fmtti  1570: 
Piaugeano  i  padri  4  voc. 

Ferner  in  Mss:  B.  B.  Cod.  Z27,  17.  Jh., 
Part,  mit  Taktstrichen,  Seite  470—492 
sieben  Motetten  zu  5  u.  6  St.  Seite  496 
gehört  \aelleicht  noch  dazu  (Venit  lumen. 
Jubilate.  Populus.  Voce  mea.  Pater  nost. 
Peccavi.  Beata  u.  viell.  „Alia  modo"  S. 
496,  6  voc.) 

1  Motette  iu  einem  Ms.  in  Modena, 
16.  Jh.  fol.  in  4  Stb.,  fehlt  Tenor. 

Alljos,  Fr.  Diniz  dos,  geb.  zu 
Lissabon,  gest.  19.  Jan.  1709  im 
Kloster  Belem,  iu  welches  er  am 
6/1  1656  eintrat.  Ein  guter  Harfe- 
nist, Gambist  u.  Komponist.  Gerber 
verz.  nach  Machado :  ßesponsorien, 
Psalmen,  Messen  und  Motetten,  die 
im  Kloster  zu  Belem  liegen  sollen. 
(Vasconcellos.) 

Ankcnbraiid,  Sel)astiaii,  ist 
seit  1669  dem  Organisten  Kilian 
Keller  am  Würzburger  Dome  zur 
Unterstützung  beigegeben.  1691 
wird  er  der  alte  Ankhenbrand  ge- 
nannt und  1694  sein  Sohn,  der 
seine  Ausbildimg  in  Wien  erhalten 
hatte,  an  seiner  Statt  angestellt 
(ohne  Yornamen).  In  der  Lieb- 
frauenkirche in  Würzburg  befanden 
sich  noch  1694  Offertorien  und 
Messen  von  obigem  (M.  f.  M.  13,  48). 

Ankhenbrand,  siehe  Auken- 
liraiid. 


Anleitung. 

Ganz  neue  u.  vollständige  Anleitg.  nach 
welcher  man  Clavierinstrameute  tempe- 
riren  u.  auf  die  beste  und  leichteste  Art 
. . .  stimmen  kann.  Nach  Asioli,  Pizzati, 
d'Alembert,  Rameau,  Kirnberger,  Vogler, 
Weller,  Fritzen.  Nebst  3  Tabellen.  Wien 
s.  a.  Artaria  &;  Co.  fol.  [Brüssel  7151. 
Musikf  r.  Wien. 

A.  zum  Gencralbass. 

—  3.  Aufl.  Lpz.  1744  Martini.  [B.  Hbg. 
P   Ti 

'—'  4.  Aufl.  Lpz  1752  Byk.  8«.  [Brüssel 
6435.     Musikf  r.  Wien. 

Kurze  und  gründliche  Anleitung  ziun 
Generalbass.  Augsburg  1749.  [Musikfr. 
Wien. 

Anna  Anialia,  Tochter  des 
Herzogs  Kaii  von  Braunschweig, 
geb.  24.  Okt.  1739,  gest.  zu  Weimar 
10.  April  1807  als  verwittwete 
Herzogin  von  Sachsen-Weimar.  Sie 
war  nicht  nur  eine  Pflegerin  der 
Kunst,  sondern  auch  Komponistin. 
Sie  schrieb  ein  Oratorium  und  das 
Singspiel  Erwin  und  Elmire,  1776 
in  Weimar  aufgeführt.  Wahr- 
scheinl.  bewahrt  man  im  Weimar- 
schen  Archive  ihre  Kompositionen 
auf  (Gerber  1.  2).  In  der  Bibl. 
der  Musikfr.  in  Wien  befindet  sich 
ein  Yerz.  ihrer  nachgelassenen 
Musikalien  und  besitzt  davon  unter 
dem  Namen  Amalie: 

1  AJma  redemtoris,  2  Salve  re- 
gina  u.  Regina  coeli  für  4  St.  u. 
Orch.  im  Ms.  in  P. 

Duett!  di  Azima  e  Diamantina 
u.  di  Rosalba  e  Ubaldo :  f.  2  Singst. 

Die  Hofb.  in  Wien  besitzt  das 
Schauspiel  mit  Gesang:  Erwin  u. 
Elmire.   Ms.  16740.  P.  184  Bll. 

In  Bologna  (Kat.  3,  264)  Se  per- 
desti  la  Germania.  Cavatina  in 
Esd.  per  Mezzosopr.  c.  orch.  P.  Ms. 
•45  S.  qufol. 

Anna  Maria  von  Braunschweig, 
Gemahlin  des  Herzogs  Albrecht  I. 
von  Preufsen,  st.  1568.  Sie  ver- 
fasste  Psalmen  zu  5  St.,  die  Perne 
wahrsch.  im  Autogr.  in  5  Stb.  er- 


Anneuse, 


161 


Annibale  Padoano. 


warb  und  iii  Partitur  setzte.  Beide 
Mss.  jetzt  in  B.  Brüssel  1433. 

Aiiiieiise, . . .  ein  blinder  Orga- 
nist an  der  Marienkirche  in  Lisle, 
den  Burney  1770  auf  seinen  Reisen 
kennen  lernte. 

Annibale  in  Capiia,  eine  Misch- 
oper.  Titel:  The  favourite  songs 
in  the  opera  called  Annibale  in 
Capua  (the  words  by  F.  Vamiescbi, 
the  niusic  by  Hasse,  Laufpugiirnti, 
Malegiac,  Terradella  cO  Paradies.) 
London  (1746)  fol.     [br.  Mus. 

Annibale  Marchese,  Duca,  ein 
Dichter,  gab  heraus: 

Tragedie  cristiane  del  Duca  .  .  .  dedicata 
all'  Imperator . . .  Carlo  A^I.  il  Graude. 
Napoli  1729  Fei.  Mosca.  4".  2  Bde.  mit 
Musili,  Abbildg.,  resp.  Porträts.  Am  Ende 
des  2.  Bd.  40  S.  Ist.  Melod.  zu  Chören 
von  Tom.  CarapeUa.,  Fr.  Durante.,  Nie. 
Fago,  J.  A.  Hasse,  Leonardo  Leo,  Franc. 
Mancini,  Nie.  Porpora,  Dom.  Sarri  u. 
Leon.  Vinci,  ßeschrbg.  nebst  Inhalt  in 
Cäcilia  von  Schott  25,  58.  [B.  B.  Neapel. 
Hofb.  "Wien. 

Annibale  Padoano,  aus  Padua 
gebürtig  und  da  er  bei  seiner  An- 
stellung als  Organist  am  S.  Marco 
in  Venedig  am  30.  Nov.  1552  erst 
25  Jahr  alt  Avar,  muss  er  1527 
geb.  sein.  Am  30/9  1566  trat 
Merulo  an  seine  Stelle,  dies  muss 
also  der  ungefähre  Zeitpunkt  sein, 
wo  er  Venedig  verliefs  und  Ka- 
pellmeister beim  Erzherzoge  Karl 
von  Oesterreich  zu  Gratz  wurde, 
wie  uns  der  Druck  von  1573  be- 
lehrt und  Bertolotti  S.  58  vom 
19/9  1571  aus  den  Akten  be- 
glaubigt. Galilei  spendet  ihm  in^ 
seinem  Dialogo  und  im  Frouimo 
gi'ofses  Lob.  (Caffi  1,  55  u.  a.  Ort., 
siehe  Reg.)  Nur  4  selbständige 
Samlg.  seiner  Kompositionen  kann 
ich  nachweisen  und  Einiges  in 
Samlwk.  u.  Mss.  An  der  Heraus- 
gabe der  Toccaten  von  1604  hatte 
er  selbst  wohl  keinen  Anteil,  ent- 
weder war   er  schon  tot,   was  fast 

Eob.  Eitnoi's  Quollon-Loxikon. 


Ausg.  von  1575  in  B.  M. 


als  sicher  vorauszusetzen  ist,  oder 
Gardano  kannte  seine  spätere 
Stellung  nicht,  denn  er  bezeichnet 
ihn  noch  als  einstigen  Organisten 
am  S.  Marco  in  Venedig. 

1.  11  1.  Hb.  di  Ricercari  a  4  voci. 
Yenetia  1556.  4  Stb.  (iu4o.  [R.  C.  of  Mus. 
1082. 

2.  II  1.  libro  de  Madrigali  a  5  voc. 
Yen.  1564  Gardano.  5  Stb.  qu40.  24 
Madr.  [Florenz,  br.  Mus.  Verona  S.  f: 
C.  A.  5  a.     London  Westminster  Abtei. 

3.  Liber  Motectonim  5  et  6  voc.  Lib.  1. 
Yen.  1567.     [br.  Mus:  ß. 

4.  Missamm  5  voc. . .  Lib.  1 .  Index 
Missanim  . . .  (AUa  dolc'  ombra.  —  Ultimi 
miei  sospiri.  —  Domine  h  lingua  dolosa.) 
Yen.  .1573  filios  Ant.  Gardani.  5  Stb.  kl. 
i|u4''.  dem  üerzoge  Willielm  von  Baiern 
gewidmet.    [B.  B.     Bologna  fehlt  Bass. 

5.  Toccate  et  Ricercari  d'organo,  del . .  . 
Yen.  1604  Gardano.  1  vol.  in  4".  10  Nrn. 
[B.  A.  Bologna,  hds.  das  Ricercare  del 
12.  tuono. 

In  folgenden  Sanmielwerken  ist  er  auf 
dem  Titel  als  Autor  genannt. 

1.  Di  Cipriano  et  Annibale  Madrig.  (s. 
Eitner  1,  1566a.),   befindet   sich    kompl. 
in  B.  A. 
B.L.     B.B:  T. 

2.  Angelo  Gardano's  Dialoghi  musicali 
1590.  1592.  1594  (siehe  Yogel  2,  456  ff.). 

20  Gesänge  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1). 
Ferner  in  Blessi's  1.  lib.  delle  Greghesche 
1564,  3  Gesge.  —  In  Scotto's  3.  lib.  del 
Desiderio  1567:    Cinto  de  chiare,  8  voci. 

—  In  Com.  Antonelli's  Idolci  fiiitti  1570: 
Pasce  la  peccorella  und  Amor  e  gratioso. 

—  In  G.  B.  Mosto's  1.  lib.  della  Ghir- 
landa  1577 :  lo  felice  sarei  5  v.  —  In 
Ang.  Gardano's  Dialoghi  music.  1590:  Aria 
della  Battaglia  p.  sonar  a  8.  —  In  Yinc. 
Galilei's  Fronimo  5  Madr.  4  voc.  (Kat. 
Bologna  1,  335). 

In  Franc.  Rosselli's  1.  lib.  Madrig.  5  v. 
1562:  Giovene  donna.  Padre  del  ciel. 
Hör  volge  signor. 

Mss.  B.  M.  In  voluntate  5  v.  P. 

Mss.  B.  Br.  5  Mot.  zu  5,  6  u.  8  v.  in 
Nr.  1,  11,  12,  15. 

Ms.  B.  L.    Domine  a  lingua  8  v. 

Ms.  Brüssel  2289,  Madrig.  in  P. 

Ms.  B.  Ziv.  391:  Dne.  Dens  rex  6  voc. 

Ms.  Nr.  11  Brieg  6  Stb.  Nr.  1:  Domine 
a  lingua  dolosa  5  voc.  in  Nr.  15  noch 
einmal. 

—  Samlbd.  Nr.  28:  Cantate  Domino 
canticum  4  voc.  —  In  voluntate  tua  Do- 
mine, 5  voc.  fehlt  Bass. 

11 


Anuibali. 


162 


Ansani. 


In  Mss.  775,  6  Stb.  von  1579  ein  Gesg. 
[Proske. 

Domine  Dens  rex,  2.  p.  Exaudi  Dne. 
6  voc,  angehängte  Mss.  au  5  Stb.  Mus. 
q  10  qu4C.  von  1583.     [B.  D. 

Ms.  11,  588  br.  Mus.  F.  von  Burney: 
A  qualunque  animal  4  v.  und  Ms.  12,  532 
p.  111  Se  delle  voglie. 

Ms.  16702,  4  voll.  Chorb.  17  Jh.    Hofb. 
Wien.    Missa  24  voc.  gez.  Hanuibal  Pata- 
vinus,    letzte  Nr.    —    Ms.  15506,  Chorb. 
von  1580  Nr.  5,  Missa  sup.  Ove  chi  posi,  . 
5  voc. 

Nach  Scardeoni's  De  anüquitate  urbis 
Patavii,  Bas.  1560  S.  264,  komponierte 
er  auch  Konzerte  für  2  Orgeln  (Viertel.]. 
8,  310). 

Aimibali,  Francesco,  um  1739 
Säuger  an  der  Hotkapelle  iu  Dres- 
den (s.  Staatsarchiv). 

AimoiiTille, . . .  iV.  Breitkopf 
verzeichnet  1770  von  ihm:  6  Soli 
per  il  Viol.  c  B.  —  Die  B.  B.  be- 
sitzt im  Ms.  700  „Sonata  per  il 
Viol.  c.  B."  6  Sonaten. 

Aimuiiciacjiio,  Fr.  Oabriel  da, 
geb.  um  1681  zu  Ovar,  trat  am 
6/9  1706  in  den  Franziskanerorden 
und  lebte  zu  Coimbra,  Porto  und 
zuletzt  in  Lissabon,  wo  er  um 
1747  starb.     Er  gab  heraus: 

Arte  de  Cantochäo  para  uso  dos  reli- 
giosos  Franciscanos  observantes  da  S.  Pro- 
vkicia  de  Portugal.  Lisbao  1735  offic.  da 
musica.  4**.  [Nationalbibl.  Paris  nach 
Vasconcellos ;  derselbe  verzeichnet  noch 
4  Bücher  Messen,  2  Bde.  Antiphonen,  1 
Officio  und  1  Manual  e  Ceremonial  do 
cauto,  die  wahrscheinl.  einst  in  der  zer- 
störten  Bibl.    in   Lissabon  sich  befanden. 

AniiuuciaQao ,    Philippo    de, 

ein  Mönch  im  Kloster  S.  Cruz,  der 
nach  Vasconcellos  1754  schrieb: 
Acompanhamentos  para  Orgäo,  de 
Hymnos,  Missas  e  tudo  o  mais 
quo  se  canta  no  coro  dos  Conegos 
reguläres  Lateranenses  da  Congre- 
gayao  reform ada  de  S.  Cruz  de 
Coimbra.  fol. 

Auodaro,  Dante,  bekannt  durch 
den  einst.  Gesg.  mit  Bc.  ,,Giä  per 
tua  beltä''  in  P.  P.  Sabbatini's  3. 
lib.  (Arie)  1631. 


Anolgio, ...  18.  Jh.     Das  C.  P. 

besitzt  von  ihm  ^,6  Senates  pour 
le  Violon  seul".  Eiust  befanden 
sich  noch  6  Airs  daselbst,  die  aber 
verloren  gegangen  sind. 

Allou  (Annon,  Avon,  Annono, 
Hanon)  Zannino  (Giovanni,  Jo- 
annes), Kleriker  aus  Cambrai,  diente 
seit  1474  in  der  Mailänder  Hof- 
kapelle als  Sänger  mit  10  Duk. 
monatl.  Gehalt.  In  einer  Unter- 
schrift nennt  er  sich  „Ego  Jo. 
Anon".     (Motta   100.) 

Anora,  Gioseffo,  aus  Venedig, 
schrieb  die  Oper  „Don  Saverio", 
die  1744  in  Venedig  aufgeführt 
wurde. 

Anriqnez,  siehe  Valderavano. 

Ansalone,  Ferdinand  Mar . . ., 
Bassist  an  der  Ksl.  Hofkapelle  in 
Wien  mit  45  fl.  Gehalt  vom  1.  Jan. 
1682  bis  zu  seinem  Tode  am  30. 
Juni  1709,  51  J.  alt  (Köchel  1). 

Ansalone,  Griacinto,  aus  Ne- 
apel, war  1635  Kapellmeister  an 
der  Regalkirche  di  Monte  Oliveto 
und  am  Conservatorio  della  Pietä 
delli    Turchini    in    Neapel    (Titel). 

Er  gab  heraus: 

Psalnii  de  Vespere  a  4  voci.  Con  1 
Laudate  pueri  alla  Venetiana.  Di . . .  Op.  3. 
Napoli  1G35  Ottav.  Beltrano.  5  Stb.  4". 
[Bologna,  Kat.  2,  160,  Abbildung  seines 
Wappens. 

Ansani  (Anzani),  Oiovanni,  geb. 
zu  Rom  in  der  Mitte  des  18.  Jhs., 
lebte  noch  1815.  Ein  ausgezeich- 
neter Tenorist;  1770  sang  er^in 
Dänemark,  1782  in  London,  17*84 
in  Florenz  und  liefs  sich  dann  in 
Neapel  nieder,  um  als  Gesanglehrer 
zu  wirken.  Man  verzeichnet  auch 
die  Oper:  La  venegance  de  Minos, 
1791  in  Florenz  gegeben.  Folgende 
Arie,  nur  mit  „Ansani"  gez.,  be- 
sitzt die  B.  B.  in  Ms.  711:  Aria, 
Chi  ma  mi,  Ten.  solo  c.  Orch.  19 
Bll.  P.  und  Ms.  710:  11  Duo  Not- 
turni per  2  Sopr. 


Ansanus  S. 


163 


Änseimo, 


Ansanus  S.  auch  nur  A.,  oder 
Ans.,  Ans.  S.,  oder  Ansa.  S.  gez., 
ein  Komponist  aus  dem  Anfange 
des  16.  Jhs.,  von  dem  Sambonettus 
im  Samlwk.  von  1515  a.  16  ita- 
lienische 4  st.  Gesänge  veröffent- 
licht (Eitner  1). 

Ansaux, . . .  ein  Troubadour  des 
13.  Jhs.,  der  zu  Arras  lebte  und 
von  dem  sich  nach  Gerber  1  noch 
Chansons  erhalten  haben  sollen. 

Anschütz,  Franz  Kaspar,  war 

1760  Komponist  und  Organist  in 
der  kurf.  Trierschen  Hofkapelle 
(M.  f.  M.  24,  37),  dann  Hoforganist 
in  Koblenz  um  1781  (Forkel  1, 
152). 

Anschütz,    Johann    Andreas, 

geb.  19.  März  1772  zu  Koblenz, 
gest.  26.  Dez.  1855  ebd.  Studierte 
Jura  und  brachte  es  in  seiner 
juristischen  Laufbahn  nach  manig- 
fachem  Wechsel  bis  zum  Staats- 
■prokurator.  Nebenbei  fand  er  noch 
so  viel  Zeit  als  Klaviervirtaose 
Aufserordentliches  zu  leisten.  Seine 
Kompositionen  fanden  ebenfalls 
eine  beifällige  Aufnahme,  zugleich 
war  er  Vorsteher  eines  Musik-In- 
stitutes. (Nekrol.  Niederrh.  Musik- 
ztg.  4,  22.  Eecensionen  in  der 
Lpz.  Ztg.  bis  Bd.  44.)  Von  seinen 
Kompositionen  kann  ich  nach- 
weisen: 

2  ,,Tautl^m  ergo"  und  1  „Ecce  panis"  in 
P.  u.  Kl.-A.  Drack.     [Lpz.  Thomas. 

Hymne  Ma(;'onuique ,  iniitatiou  d'un 
Hymne  Ganlois  (f.  Mst.  u.  Pfte.  Kl.-A.) 
Bonn,  Simrock.  fol.     [B.  B. 

Rhapsodische  Gesänge  . . .  mit  Pfte. 
Augsbg.,  Gombai-t.    33  S.    op.  8.      [B.  M. 

2  airs  Italiens  av.  paroles  allemandes 
p.  la  voix  d'Alto  arrang.  p.  le  Pfte.  Bonn, 
Simrock.  fol.     [B.  B. 

Wer  kauft  Liebesgötter  von  Göthe,  für 
1  St.  mit  Orch.  oder  Klav.   [Musikfr,  Wien. 

Variation  Musete  de  Nina  f.  Kl.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Anschütz,  Sal.  Johann  Oeorg, 

geb.  28.  Febr.  1743,  gest.  28.  Febr. 


1807  zu  Peterwitz  bei  Schweid- 
nitz,  wo  er  seit  1773  Pastor  war. 
Er  veröffentlichte  im  Schlesischen 
Provinzial  Blatt  1785  mehrere  Ar- 
tikel über  Musik.  S.  103  ebd. 
„Etwas  über  das  Klavier  und  Pfte." 
(Hoffmann.) 

Anseame,  Bertholde,  18.  Jh. 
Im  C.  P.  die  komische  #1  aktige 
Oper:  A  la  Ville. 

Anselme  de  Flandre  (Flamand), 
Musiker  des  16.  Jh.,  war  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  München  angestellt. 
Nach  Zaccoui  soll  er  dem  Hexa- 
chord  die  7.  Silbe  sc  hinzugefügt 
haben.  Fotis  citiert  ausführlich 
ein  Schreiben  des  Francesco  Pro- 
vedi  von  1743,  welches  das  System 
Anselme's  näher  beleuchtet. 

Anseitue,  Jean  -  Baptiste, 
schrieb  eine  Parodie  auf  Mondon- 
ville's  Titon  et  l'Aurore,  betitelt: 
Raten  et  Rosette.  Ms.  P.  [Berlin 
K.  H. 

Anselmi,  (xiovanni  Battista, 
Cavaliero,  Nobile  di  Treviso,  ein 
Dichter,  gab  1624  ein  Sanilwk. 
Madrigali  in  Venedig  heraus,  Dedic. 
gez.  in  Venedig  den  23.  Dez.  1623 
(siehe  1624  c  Eitner  1),  wo  noch 
hinzuzufügen  ist:  Bibl.  Modena 
5  Stb.  und  Oxford  Ch.  Ch:  C2. 
—  B.  B:  Bc.  tTnter  den  28  Ma- 
drigalen befindet  sich  auch  eins 
mit  G.  B.  A.  gez.,  möglich  dass  es 
von  dem  Herausgeber  ist.  (Siehe 
Vogel  2:  1624,  2,  S.  512.) 

Anselmi,  Secondini,  ein  Opern- 
koraponist  des  18.  Jhs.,  geb.  zu 
Lodi  in  der  Lombardei,  schrieb  ,,I 
tre  pretendenti"  1786  in  Lodi  auf- 
geführt (Fetis). 

Anselmo,...  am  27/10  1480 
als  Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
Neapel  dokumentarisch  genannt 
(Straeten  4,  29). 

Anselmo, . . .  unter  diesem  Na- 
men finden  sich  in  den  Samlwken. 

11' 


Anseliiio  Perugino. 


164 


Antegnati,  Costaazo. 


1539  p.  und  1569  drei  Madrigale 
zu  4  St.  (Eituer  1).  Ebenso  stehen 
in  Archadelt's  3.  Buche  Madrigale 
ä  4  voci  1556  die  Madrigale  „Quauto 
era  1  meglio"  und  ,,LangLÜdotta 
giacendo".  Nach  neuerer  For- 
schung Aveils  man  jetzt,  dass  sein 
Eamilienname  Reulx  war  (s.  d.). 

Ause^iuo  Perugino,  von  ihm 
befinden  sich  in  dem  Samlwk.  von 
Scutto:  1.  lib.  di  Napolitane  a  3  v. 
1570  sieben  Canzonen  zu  3  Stim. 
(M.  f.  M.  14,  161).  Auch  in  Glos. 
Policreti's  1.  lib.  Napolit.  1571 
findet  mau  ihn  mit  3  Canzonen 
vertreten. 


Auselmo, 

widmet    ihm 


Aiiiiibale 

1647 


eine 


Cazzati 

Motette. 


Es  ist  fraglich  ob  er  ein  Musiker 
war. 

Anselmo,  Aiiselmi,  Neffe  und 
Schüler  des  Vincenzo  de  Grandis. 
Er  war  Kapellmeister  am  Seminar 
zu  Eom.  In  Grandis'  Sacrae  can- 
tionis  1621  befinden  sich  die  Mo- 
tetten: Diligam  te  Domine  2  v. 
und  Laudate  nomen  Domini  3  v. 
(Kat.  2,  435  Bologna.) 

Aiiselmo,  Domcnico,  nennt  sich 
1618  Alumne  des  Gymnasiums  zu 
Verona.  Im  Samlwk.  1618b  be- 
finden sich  2  Motetten  zu  3  St. 
mit  Bc.     (Eitnor'l.) 

Anselmo  di  Parma,  Giorgio, 
ein  Musikschriftsteller  des  15.  Jhs., 
den  Gafor  in  Pj'actica  musicae, 
lib.  1,  4.  Cap.  und  der  Pater  Affo, 
Bibliothekar  in  Parma,  in  seinen 
Memorie  erwähnt.  Erst  der»Ab- 
bate  Pietro  Mazzuchelli,  Bibliothe- 
kar an  der  Ambrosiana  in  Mai- 
land ,  fand  gegen  1824  die  Ab- 
handlung im  Mö.  in  seiner  Biblio- 
thek, betitelt  „De  Immionia  dia- 
logi"-  (Siehe  Näheres  im  Fotis). 
Anselmo  war  Musiker,  Mediziner 
u.  Astronom  und  datiert  sein  AVerk 
,,Ex    Parma,    idus    aprilis    1434," 


welches  87  Bll.  in  fol.  umfasst  und 
in  3  Teile  zerfällt:  1.  De  harmonia 
celesti.  2.  de  härm,  instrumontali. 
3.  de  härm,  cantabili. 

Anseimus,  1394  Sänger  im 
Dienste  des  Gegenpapstes  Bene- 
dict XIII.     (Viertel].  3,  213.) 

Anseimus  de  Meester,  wird 
am  13.  Sept.  1728  zum  Organisten 
an  St.  Donation  zu  Brügge  ge- 
wählt.    (Straeten  1  a,  41.) 

Anseloni,  4  Brüder :  Francesco, 
Tarquinio,  OioYanni  und  Barto- 
lomeo,  Neapolitaner,  werden  in 
Cerreto's  Prattica  musica  p.  158 
als  ausgezeichnete  Instrumentisten 
des  16.  Jhs.  erwähnt,  die  auf  der 
Posaune  u.  dem  Cornet  sich  hören 
li  eisen, 

Anselyne,  Antoine,  war  unter 
der  Regierung  Franz  I.  von  Frank- 
reich um  1534  an  dem  Ivnaben- 
chore  der  Kgl.  Kapelle  angestellt 
(Dokument,  Fotis). 

Ansolone,  Crabriele,  wird  ani 
26/7  1657  als  Hofmusiker  in  Mün- 
chen angestellt.     (Kreisarchiv.) 

Ansi)erg,  Franz  Xarer,  ist  be- 
kannt durch  ein  Requiem  4  voc. 
c.  instrura.  Ms.  16698,  27.  P.  [Hofb. 
Wien. 

Anstey,  Thomas,  ein  englischer 
Musiker,  wahrscheinlich  des  18.  Jhs., 
gab  heraus: 

Sacred  music,  the  words  from  the  bible 
&  Milton's  works,  in  solo,  du  et,  trio,  & 
quartett;  with  a  Motet  for  the  orcliestra. 
London,  for  the  author.  fol.  2  voll.  276 
S.  Part.     [R.  C,  of  Mus.     Brässel  Cons. 

Ant.  Cap.  Brixien.,  siehe  Capre- 
olus. 

Ant.  Pata.  oder  Ant.  String., 
siehe  Stringarius. 

Antegnati,  Bartolomeo,  Orga- 
nist an  der  Kathedrale  zu  Brescia 
im  15.  Jahrb.  und  bedeutender 
Orgelbauer  (Ambros  III,  554  nach 
Costanzo  A.'s  Angaben). 

Antegnati,  Costanzo,  aus  Bres- 


Äntegnati,  Costanzo. 


165 


Antes,  John. 


cia  gebürtig  und  daselbst  als  Or- 
ganist am  Dome  angestellt,  besafs 
auTserdem  eine  Fabrik  für  Orgel- 
bau, die  er  selbst  leitete  und  von 
seinen  Yoreltern  geerbt  hatte.  Er 
bezeichnet  sich  in  seiner  L'arte 
organica  1608  als  51  Jahr  alt,  war 
also  1557  geboren,  und  als  Be- 
gründer der  Orgelfabrik  den  Bar- 
tolonieo  Antegnatl,  der  um  1-186 
lebte.  Zum  Lehrer  hatte  er  nach 
derselben  Quelle  den  Geronimo  d' 
Urbino.  Fetis  nennt  den  Yater 
Costanzo's  Gratiadio  und  bezeichnet 
ihn  als  tüchtigen  Orgelbauer, 
aufserdem  nennt  er  noch  als  Vor- 
fahren die  Instrumentenbauer  Gio- 
vanni Francesco  und  Giovanni  Ja- 
copo  Äntegnati,  deren  aber  Costanzo 
nicht  erwähnt.  In  demselben 
obigen  Werke  zählt  er  auch  die 
Städte  auf,  für  die  er  schon  Orgeln 
geliefert  hat  und  kommen  über  105 
Orgeln  heraus,  üeber  die  Familie 
Antiguati,  die  sich  später  Änteg- 
nati nannte,  siehe  Maoni  S.  1  ff. 
Sie  stammte  aus  Cremona.  Aufser 
praktischen  Musikwerken  gab  er 
auch  eins  über  den  Orgelbau  her- 
aus, betitelt: 

L'arte  organica  di . . .  Dialogo  tiii  Padre, 
et  figlio,  ä  cid  per  via  di  auiiertimenti 
iusegna  il  vero  modo  di  sonar,  et  registrar 
Torgano;  con  l'indice  de  gli  organi  fabricati 
in  casa  loro.  Op.  16.  utile  e  uecessaria 
ä  gli  organisti.  Brescia  1G08  Franc.  Tebal- 
dino.  fol.  10  BU.,  diesen  folgen  eine 
Samlg.  ßicercaii  mit  besonderem  Titelbl. : 
L'  Antegnata  in  Intavolatura  de  Ricercari 
d'  orgauo  di .  . .  Op.  16.  Ven.  1608  fiar- 
dano  et  fratelli.  fol.  16  BU.  mit  12  Nrn. 
\md  seinem  Portr.  [B.  A.  Bologna,  Kat. 
1,  328  mit  dem  Abdrucke  eines  Teils  des 
Textes.  Siehe  auch  Ambros  3,  554  An- 
merkg.  3.  br.  Mus.  E.  von  Werra  in 
Konstanz. 

üb.  1.  Missarum,  6  et  8  vociun  . . . 
Ven.  1578  Gardanus.  6  Stb.  qul".  [Bo- 
logna, dort  die  Dedic.  abgedr.  S.  22. 

—  ib.  1587.     [M.  D. :  A.  6  a.     Bologna :  C. 

Lib.  2.  Missamm  6  et  8  voc.  Ven. 
1589   Gard.  8  Stb.   kl.  4».  3   Messen  „a 


cori  spezzati".  [M.  D.  kompl.  Hofb. 
Wien:  A.B. 

fialmi  a  8  voc.  Ven.  1592  Gard.  8  Stb. 
17  Nrn.  [Haberl  8  Stb.  Proske,  f.  Bass. 
Kathedr.  Pistoja.  Bologna,  Abdr.  der 
Dedic.  p.  160. 

Sacrarum  cantionum  lib.  1,  5  voc.  Ven. 
1575  Gardanus.  5  Stb.  qu40.  19  Nrn. 
[Hofb.  Wien:  B.  5a. 

Sacrae  cantioues,  vulgo  Motecta,  paribus 
vocibus  cantandae  ...  4  voc.  Brixiae  1581 
Sabbius.  40.     [Bologna:  B. 

II  1.  lib.  de  Madrigal!  a  4  voci  con 
uno  Dialoge  ä  8 . . .  Ven.  1571  Gardano. 
4  Stb.  (iu4".  28  Madr.  [Venedig  B.  M: 
C.  T.  B. 

15  Ganz,  frauc.  f.  Klavier  in  Woltz' 
Tabiüaturb.  1617.  3.  Tbl.  Nr.  25—39.  — 
2  Tänze  in  Amoenitatum  1622. 

In  den  Samlwken.  1608  b  2  Canzoni  f. 
4/5  Instr.,  in  1589  ein  4  st.  Madrigal  und 
in  1622  bl  Fantasia  u.  1  Canzone  zu  4  St. 
(Eitner  1).  Ferner  1  Madrig.  in  Lelio 
Bertaui's  Madrig.  spirit.  a  3  v.  1585. 

Ms.  (i89  B.  Danzig  Nr.  18  Missa  sup. 
Surrexit  pastor,  6  voc. 

Ein  Verz.  seiner  Werke  in  Cozzando's 
Libreria,  Brescia,  P.  1,  60,  und  eine  Lob- 
rede in  Ott.  Rossi's  Elogi  istorici  S.  500. 

Äntegnati,  Griovanni  Battista, 

2ter  Sohn  des  Bartolomeo,  war 
auch  „musico  et  organista  assai 
fomoso"  (vide  Ambros  3,  554). 

Äntegnati,   Oiovan   Giacomo, 

Sohn  des  Bartolomeo's,  Oi-ganist 
am  Börne  zu  Mailand  und  bedeu- 
tender Orgelbauer  (ib.). 

Antenori,  siehe  Antinori,  Bo- 

menico. 

Antenori,  Onofrio,  Padoano, 
oder     Honoplirius     Antenorius 

Patavinus,  ein  Komponist  im 
Anfange  des  16.  Jhs.,  von  dem 
Petrucci  in  seinen  Samlwk.  1504  b, 
1505e  und  1507  a  12  italienische 
4st.  Lieder,  Frottole  genannt,  bringt 
(Eitner  1). 

Antes  Jolin,  ein  englischer  Mu- 
sikschriftsteller u.  Erfinder  eines 
Notenumwenders  um  1801,  der  in 
der  Lpz.  Ztg.  1806  (Bd.  8,  657) 
einen  Artikel  über  Verbesserungen 
der  Piauoforte-Hämmer,  der  Yioline 


Antesignanus. 


166 


Äntignati. 


und    des    Violinbogens    veröffent- 
lichte.      • 

Antesignanus ,  Petrus ,  siebe 
Davantes. 

Aiitgartcn,  Arnold,  erster  Vio- 
linist an  der  Hofkapelle  des  Kur- 
fürsten von  Köln  in  Bonn,  wurde 
am  23.  Jan.  1701  beauftragt  die 
Kapellknaben  in  den  musilvaliscben 
Wissenschaften  zu  unterrichten 
und  erhielt  dafür  jährl.  100  Gld. 
Behielt  die  Stellung  nur  bis  zum 
Sept.  1701.     (Thayer,  1,  12.) 

Antgarten,  Franz,  Hofrausikus 
beim  Kurfürsten  von  Köln  in  Bonn, 
ist  seit  1712  angestellt  und  wird 
um  15/7  1725  vom  Nachfolger  des 
Kurf.  Clemens  bestätigt  (Thayer  1, 
23). 

Antgarten,  Max[imilian],  eben- 
dort  seit  dem  15/7  1725  Hofmu- 
sikus. Erhält  vom  17/8  1726  300 
Gld.  jährlich  (ib.  23.  24). 

Antgarten,  Max,  Avird  ebendort 
am  23/1  1730  Direktor  der  Musik 
bei  den  Hof  ballen  mit  350  Gld. 
Gehalt  (ib.  25). 

Antgarten,  Max  Heinricli,  wird 
am  27/4  1706  während  der  Ver- 
bannung des  Kurfürsten  von  Köln, 
als  er  in  Brüssel  lebte,  an  der  Hof- 
kapelle mit  100  Gld.  angestellt  (ib. 
12).  Seite  28  berichtet  Thayer, 
dass  im  Jahre  1755  der  Tod  eines 
Antgartens  gemeldet  wird. 

Antliems. 

Anthcnis  (Ten  füll),  collected  from  the 
works  of  several  eminent  composers  •,  pub- 
lished  principally  for  the  use  of  country 
churches.  London,  fol.  Part.  4  davon  gez. 
mit  Dr.  Aldrich^  Jer.  Clark,  Palestrma 
(engl.  Text)  u.  Dr.  Rogers.    [E.  C.  of  Mus. 

Six  select  A.  in  score  ...  for  1,  2  &  3 
V.  witli  a  th.  bass.  composed  by  Dr.  Croft, 
Dr.  Birne,  Mr.  Harry  Piircell  db  Jeremiah 
Clarle.     Lond.  fol.     [br.  Mus. 

Six  easy  A.  for  2  voic,  chiefly  adapted 
for  ladies,  by  aii  eminent  Master.  Lond. 
fol.     [R.  C.  of  Mus. 

An  hds.  Sauilwken.  mit  Anthems  sind 
die  englischen  Bibl.  sehr  reich  und  findet 


man  sie  hier  unter  den  Autornamen  ver- 
zeichnet. 

Antlioine,  bastard  de  Bcrghes, 
siehe  Bcrghes. 
Anthologie. 

Anthologie  classifiue  p.  le  Piano.  Offenb. 
Andre,  fol.  Enth.  Seb.  Bach.,  Händel, 
Hasse,  Moxnrt,  Scarlattiw.  a.  [Dresd.  Mus. 

Anthologie  tx&m;.  ou  Chansons  choisies 
depuis  le  13o-  siecle  jusq.  a  present.  s.  1. 
17(i5.  8".  3  Bde.  (die  Einleitung  ist  von 
Meusnier  de  Querlen.)  s.  Mond.  [B,  M. 
B.  Lpz.     Glasgow.     B.  N.     Musikfr.  Wien. 

A  . . .  Chansons  joyeuses.     [Glasgow. 

Musikalische  A  . .  .  für  Kenner  und 
Liebhaber.  Der  musik.  Realzeitung  prak- 
tischer Theil.  1.  Bd.  (Juli— Dez.  1788).  2. 
Bd.  1789.  Forts.  1790/91.  Speier,  Bossler. 
4".     (Siehe  Bossler).     [B.  Kgsbg.  p.  69. 

Anthony  der  Greiger,  von  1569  u. 
70  an  der  Hofkapelle  in  München 
mit  90  Gld.  jährl.  angestellt,  wird 
erst  1573  mit  seinem  Familiennamen 
Morari  genannt.     (Kreisarcliiv.) 

Antici  da  Recanati,  Frances- 
co, bekannt  durch  eine  3  st.  Mo- 
tette mit  Bc.  im  Samlwk.  1646  a 
(Eitner  1).  In  einer  Cantus-Stimme 
eines  bisher  unbekannten  Samlwk. 
von  c.  1650  nennt  er  sich  P.  M. 
D.  Francesco  Antici  Monasterio 
Silvestrino  da  Recanati  und  sind  2 
Gesänge  von  ihm  darin  enthalten. 
[Antiqu.  Rosenthal  1890. 

Antico  (Anticho)  Andrea,  siehe 
Antigo. 

Antidote. 

An .  .  .  against  melancholy ;  being  a 
coUection  of  fourscore  Merry  songs.  The 
music  of  them  all  intirely  new,  &  several 
of  the  songs  never  before  set  to  music. 
Lond.  1749,  kl.  8".  [R.  C.  of  Mus.  Glas- 
gow,    br.  Mus. 

Anticr,  Mlle.  Marie,  siehe 
Mouret,  J.  J. 

Antignano,  siehe  Agnello. 

Äntignati,  Oraziadio,  Organist 
in  Brescia,  schreibt  mehrfach  an 
den  Herzog  von  Mantua.  Berto- 
lotti  37/38  teilt  3  Briefe  mit:  vom 
17/12  1566,  vom  29/11  1570  im 
Facsimile  und  vom  24/1  1575. 


Autigo. 


167 


Antinori,  Domenieo. 


Antig'O  (Antico,  Auticbo,  Anti- 
quus),  Andrea,  de  Montona,  wie 
ersieh  1510  und  1516  nennt, 
1535  c  aber  den  Geburtsort  fort- 
lässt.  Er  war  ein  Musikdrucker 
und  Komponist  in  Rom,  eigentlicb 
Holzschneider  und  Graveur,  denn 
er  bez.  sich  mit  „Sculpito"  1510 
und  „Intagliatore"  1535  c.  1516 
nennt  er  sich  als  Herausgeber  (der 
Messen).  Die  ersten  Drucke  er- 
schienen in  Rom,  die  späteren  in 
Yenedig,  letztere  waren  stets  von 
Ottavio  Scotto  gedruckt.  (Siehe 
Eitner  1  u.  M.  f.  M.  19,  91,  Druck 
von  1539  b.)  Folgende  Samlwk. 
gab  er  heraus: 

1510.  Canzoni  nove  cou  alcuue  scelte 
de  varii  libii  di  canto.  [Basel.  (Eitner  1. 
p.  939.)  Möglich  dass  die  mit  ,. Andrea  de 
Ant."  gez.  Canzone  auch  von  ihm  kom- 
poniert ist. 

1516,  LiberXV  Missarum.  [B.  B.  B. 
Kgsbg.  Florenz.  Paris  Mazarine.  Auge- 
lica  in  Rom.  Cap.  sistina.  Brüssel  Nr. 
1641  hds.  P.     Bologna.     Cecilia  in  Rom. 

1517.  Canzoni  Sonetti  Strambotti  et 
Frottole  lib.  4».  1  vol.  in  qu40.  55  Bll. 
Am  Scbluss :  Impresso  in  Roma  per  A.  A. 
da  M.  et  Nicolo  de  Jiidicibus  nel  anno 
M.DVII  (soll  1517  heifsen).    [Florenz  B.  L. 

—  [Frottole  libro  4".]  Titelbl.  fehlt. 
Am  Ende  Venetiis  Impressum  opera  et 
ai^te  A.  antifpü:  Impensis  vero  D.  Luce 
Antonii  di  giunta  florentini  Anno  1520, 
die  15.  Oct.  Gleicher  Inhalt  wie  1517.  1 
vol.  in  qu40.  40  Gesge.  von  Nie.  Broeh 
3.  Marchetto  C[ara]  8.  11.  d.  L[auro]  6. 
Piero  da  Lodi  2.  L[ud.]  M[ilanese]  3. 
Ranieri.  Eustachius  Romanus  3.  Bart. 
Tromboncini  14.  [Florenz  Bibl.  Marucell. 
Beschrbg.  im  Vogel  2,  376. 

(1517)  Frottole  libro  tertio.  1  vol.  in 
quS*'.  Firma  und  .Tahresz.  fehlen,  nur  das 
Druckerz.  ist  vorhanden  [Florenz  B.  L. 

Enth.  40vierst.  Gesge.  von  Allessandro 
Mantovano  8,  Andrea  Antico  2,  Marchetto 
Cara  5,  Carpentras  2,  F.  D.  Luprano,  M. 
M.,  B.  Tromboucino  7,  D.  Michael  Vin- 
centino  14. 

1521  (in  Yenedig  als  Buclihäudler). 
Motetti  hb.  1.,  hb.  IV.  [Hofb.  Wien. 
(Eitner  1  p.  940.) 

1535  c  (Eitner  1).  Canzoni  fraucese. 
[B.M. 


1536  b  (ib.).  La  courone  et  fleur  de 
chau!?ons  a  3.     [Ilofb.  Wien. 

1537ab  II  2.  (3.)  lib.  de  Madr.  diVer- 
delotto.     [B.M. 

1537.  Nur  Bassus  bekannt:  Belli  Madri- 
gali  a  3  voci.  |  B.  |  quS«.  28  S.  28  Madrig. 
von  Archadelt,  C.  Festa  13,  Jac.  Fogliauo 
u.  Anonymi  13.     [BologTia:  B. 

Nach  der  Druckauzeige  in  1518  (ohne 
Titelbl.)  lässt  sich  schliefsen,  dass  Jacobe 
de  Gionta  die  Druckerei  und  Verlag  von 
Antigo  vor  dem  27.  Febr.  1518  ankaufte; 
als  Drucker  ist  allerdings  nicht  Gionta, 
sondern  Jacopo  Mazochi  in  Rom  gez.  und 
Gionta  nur  als  Verleger.  Dieses  Frottolen- 
buch  trägt  nämlich  das  Druckprivilegium, 
welches  Antigo,  datiert  mit  dem  3.  Oct. 
1513,  zum  Druck  der  Frottolen  erworben 
hatte,  die  nun  Gionta  vou  neuem  heraus- 
giebt. 

1513  muss  er  das  3.  Buch  Frottole  heraus- 
gegeben haben  (Vogel  2,  375  siehe  1518'). 

Antigo,  Giovanni  de,  siehe 
Antiquis. 

AntinoIIo,  siehe  Antonelli, 
Abundio. 

Antinoni, . . .  verz.  Breitkopf  im 
Kat.  von  1766  mit  1  Concert  ä  V. 
L,  2  Y.  conc.  e  B.  Dd.  Ich  glaube 
dass  es  Domenico  Antinori  heifsen 
soll,  siehe  diesen. 

Antinori,  Cavaliere,  von  ihm 
findet  man  im  Samlwk.  1589  zwei 
Madrigale  zu  5  und  6  Stim.  (Eit- 
ner 1.) 

Antinori    detto    3Iencguccio, 

18.  Jh. ;  die  Kgl.  B.  B.  besitzt  von 
ihm  im  Ms.  721  K.,  1  Bog.  in  fol, 
1  Grave  f.  Klavier  in  Esd. 

Antinori,  Domenieo,  18.  Jh., 
wahrgcheinlich  derselbe  wie  der 
vorhergehende.  In  Karlsruhe  be- 
finden sich  im  Ms:  3  Concerti  ä 
4:  Fl.  2  Y.  B.  (Gd.  Gm.  Gd.)  3  Stb. 
—  In  B.  B.,  Ms.  720:  Sonata  per 
Cembalo,  9  Bll.  in  fol.  mit  detto 
Meneguccio  gez.  und  im  Autogr: 
Sonata  ä  Y.  solo  e  B.,  ohne  den 
Beinamen.  —  Sonate  a  Y.  solo 
(col  Bc).  —  Im  C.  P.  eine  Sonate 
in  Cd.  bestehend  aus  Allegro,  Grave 
u.  Andantello   (!)    6  Seiten   in  fol. 


Antinori,  Lodov. 


168 


Antoinc,  Marck. 


Antinori,  Lodovico,  geb.  zu 
Bologna  um  1697,  bildete  sich  zum 
Sänger  aus  und  trat  in  London 
unter  HändeVs  Leitung  gegen  1726 

auf. 

Ms.  in  Stb.  Brüssel  Cons.  Ana  (Ch'io 
niai  vi  possa)  f.  Sopr.  2  V.  A.  u.  B. 

Antiocilus, 

Songs  in  tlie  opera . . .  Lond.  J.  Walsli 
&  J.  Haies.  69  S.  P.  [ß.  B.  B.  Wa- 
ge aer. 

Antiplionen  im  mehrstimmigen 
Tonsatze,  Mss.  in  B.  M.  siehe  Kat. 
p.  161. 

Antiphonae  et  Psalini.  Codex  des  16. 
Jhs.  [Verona,  Domkap.]  Stimmen  gegen- 
über; Autoren  sind  genannt:  Adrianus 
(s.  Willaert),  Claudius  2  (siehe  Sermisy), 
Alex.  Dangion  2,  Const.  Festa  2,  Lauras, 
Leretier  4,  Lupus,  Hieron.  Masson,  J. 
Mouton,  Mutuo'?,  Fr.  Petr.  de  Ostia,  Jos- 
quin  (des  Pres)  4,  Franc.  Seraphin,  Ver- 
delot. 

Antiquis  Venetus,  Andrea  de 

(auch  nur  gez.  mit  A.  D.  A.,  oder 
A.  De  A.,  oder  A.  De  A.  Yenetus). 
Man  kennt  von  ihm  in  den  Pe- 
trucci'schen  Drucken  von  1504  bis 
1508  15  Frottole  zu  4  St.  {Eitner  1.) 
Der  Andrea  Antiquis  da  Montona 
ist  der  bekannte  Musikverleger  in 
Rom,  der  1516  vom  Papste  das 
Druckerprivilegium  erhielt,  italie- 
nisch Antigo   genannt,  siehe  dort. 

Antiquis,  Griovanni  de,  aus 
Bari  und  dort  Kapellmeister  an 
der  Kirche  S.  Nicolo  in  der  2ten 
Hälfte  des  16.  Jhs. ,  gab  aufser 
eigenen  Kompositionen  auch  2 
Samlwke.  von  Komponisten,  aus 
Bari  heraus,  die  1574  und  1574a 
in  Venedig  bei  Gardano  erschienen : 

II  1.  IIb.  delle  Villanelle ...  a  3  voci, 
dito  II  2.  lib.  [B.  M.  u.  Hofb.  Wien.]  siehe 
Eitner,  Bibliogr.  In  diesen  Samlwken. 
hat  er  auch  von  eigenen  Kompositionen 
13  Nrn.  aufgenommen,  aufserdem  ein 
Duo  in  1590  a.  und  1  Kicercare  zu  2  St. 
in  1591  d.  Fetis  verzeichnet  noch  ein 
mir  unbekanntes  Samlwk.  (in  Brüssel  liegt 
es  nicht):  II  1.  lib.  di  Canzonette  a  2  voci 
da  diversi  autori  di  Bari,  Venet.  1584, 
welches  A.  herausgab;    aufserdem  soll  er 


noch  Madrigale  eigener  Komposition  1584 
haben  dracken  lassen.  In  Gumpelzhaimer's 
Compendium  von  1655  ist  auch  ein  Tön- 
satz von  ihm  zu  finden.  • 

Antiquus,  Andrea,  da  Montova, 
siehe  Antigo. 

Antoine,  Ernest,  Bruder  des 
Henri,  geb.  um  1770  zu  Mann- 
heim, wurde  Oboist  und  trat  in 
den  Dienst  des  Kurfürsten  zu 
Koblenz.  Der  Krieg  vertrieb  ihn 
und  er  wurde  in  München  Kgl. 
Lotterie-Einnehmer.     (Fetis.) 

Antoine,    Ferdinand  d',    aus 

Bonn  geb.,  diente  als  Kapitän  beim 
Kurfürsten  von  Köln  gegen  1770. 
Er  zeichnete  sich  als  Komponist 
für  die  Bühne  aus  und  schrieb 
die  Singspiele:  1.  Das  tartarische 
Gesetz,    1782   in  Bonn  aufgeführt. 

2.  Das  Mädchen  im  Eichthale,  1782. 

3.  Otto  der  Schütz  1792.  4.  Der 
Fürst  u,  sein  Volk.  5.  Ende  gut 
alles  gut,  in  2  Akt.  1794.  6.  Chore 
zur  Tragödie  Lanassa.  Aufserdem 
Sinfonien  u.  Quartetts.  (Gramer  1, 
393.  Thayer  1,72.  Reichard  1783 
nennt  ihn  d' Antonie.) 

Antoine,  Henri,  mit  dem  Bei- 
namen Crux,  geb.  um  1768  in 
Mannheim,  ging  mit  seiner  Mutter, 
einer  bekannten  Bühnensängerin 
(geb.  Amberger)  nach  München 
und  wurde  von  ihr  als  Sänger 
ausgebildet,  soll  auch  in  München 
aufgetreten  sein.  Später  ging  sie 
nach  Salzburg  und  er  wurde  Schü- 
ler Leopold  Mozart's  im  Violin- 
spiel. 1786  trat  er  als  Violinist 
in  die  kurf.  Kapelle  in  Koblenz 
ein  und  machte  viele  Konzertreisen 
als  Virtuose,  heiratete  die  Sängerin 
Job.  Fontaine  und  wurde  in  Mün- 
chen 1791  an  der  Hofkapelle  an- 
gestellt, .  wo  er  um  18()9  starb. 
Seine  Kompositionen  für  Violine 
sollen  Ms.  geblieben  sein  (Fetis). 

Antoine,  Marck,  in  Phalese's 


Antolini. 


169 


Anton,  Joh.  Ephr. 


Lautenbuch  „Luculentuni  1568" 
ist  ein  Lautenstück  mit  seinem 
Namen  gezeichnet,  siehe  Phalese. 
Antolini,  Francesco,  geb.  um 
1771  zu  Macerata,  gest.  gegen  1845 
zu  Mailand  (Fetis) ;  war  Lehrer  der 
Musik  in  Mailand  und  nach  seinen 
Werken  zu  urteilen  muss  er 
Klarinettist  gewesen  sein,  der  sich 
aber  im  Allgemeinen  mit  dem  In- 
strumentenbau und  deren  Behand- 
lung   eingehend    beschäftigte.     Er 

gab  heraus: 

1.  La  retta  maniera  di  scrivere  per  il 
Clarinetto  ed  altri  istroraenti  da  fiato; 
con  sei  tavole  conteneuti,  oltre  varj  esempi 
dimostrativi ,  eziandio  le  due  scale  del 
Clarinetto  piü  chiare  e  complete  delle 
comuni.  Milano,  1813  C.  Bucciuelli.  S**. 
62  S.  [B.  B.  Brässel.  Bologna  (Kat.  1, 
330  falsche  Jahresz.). 

2.  Osservazioui  su  due  Violini  esposti 
nelle  sale  dell'  J.  R.  palazzo  di  Brera 
iino  de'quali  di  forma  non  comune  (o. 
Autor).  Milauo  1832  Luigi  di  Giacomo 
Pirola.  12°.   14  S.    [Brüssel.     Hofb.  Wieu. 

Six  graudes  Sonates  (zeigte  Liepmanns- 
sohu  au.) 

Antologia  di  Eoma. 

Brani  delle  annate  1777,  1778,  1779  e 
1780  racchiudenti  articoli  suU'  efficacia 
della  musica,  suUe  incongruenze  del  siste- 
nia  di  Ramean.,  sul  teatro;  e  notizie  deil' 
obito  di  Pasquale  Pisari,  lettere  di  Paolo 
MoreUati  sul  cembalo  da  liü  stesso  costru- 
ito,  e  l'estratto  d'una  dissertazione  del 
Padre  Barca.     [Bologna  1,  S.  115. 

Anton,  Prinz  von  Sachsen, 
Bruder  Friedrich  August's,  König 
von  Sachsen  und  seit  5/5  1827 
König  von  Sachsen,  geb.  27.  Dez. 
1755,  gest.  6.  Juni  1836.  Ein 
sehr  musikalisch  begabter  Fürst, 
der  seine  lange  Mufsezeit  fast  aus- 
schliefslich  der  Kunst  gewidmet 
und  bei  gründlicher  Musik- 
bildung einen  aufserge wohnlichen 
Fleifs  als  Komponist  entwickelt 
hat.  Die  Kgl.  Musikalien -Samlg. 
in  Dresden  besitzt  unter  D7  über 
50  Foliobände  im  Ms.  mit  Kom- 
positionen  von  ihm,   die  von  der 


Oper,  der  Kantate  herab  bis  zum 
kleinen  Klavierstücke  fast  alle 
Fächer  umfassen.  (Genaueres  in 
Fürstenau's  „die  musikal.  Beschäf- 
tigungen der  Prinzessin  Amalie, 
Herzogin  zu  Sachsen".  Dresden 
1874  R.  V.  Zahn.  8«,  und  in  Max 
Maria  v.  Weber's  Biogr,  seines 
Vaters,  2,  192  ff.) 

Anton  Ulrich,  Herzog  von 
Braunschweig  -  Wolfenbüttel ,  geb. 
4/10  1633,  gest.  26.  oder  27.  März 
1714,  Mitregent  seines  älteren 
Bruders  Rudolph  August  (1666  bis 
1714)  ein  eifriger  Musikfreund, 
während  sein  Bruder  unempfäng- 
lich dafür  war  und  1667  sogar 
die  Kapellmitglieder  entliefs.  1687 
muss  aber  doch  wieder  eine  Ka- 
pelle vorhanden  gewesen  sein,  da 
in  den  Akten  von  „fürstlichen" 
Opornaufführungen  die  Rede  ist. 
(Chrysander  1,  183.)  Man  kennt 
von  ihm: 

(Antonius  Ulricus,  Dux  Brunsvicensis) 
Cbiist  -  fürstl.  Davids  -  Harpf en  -  Spiel .  .  . 
Nürnbg.  1667  Chrstph.  Gerhard.  Mel. 
mit  B.  15  Bll.  265  S.  8«.  Die  Melo- 
dieeu  mit  Bass  sollen  aber  von  Elisabeth 
Christine  von  Brauuschweig  sein.  [B.  B. 
Hofb.  Wien.     B.  Wagener. 

—  Ausg.   1670   Wolfenbüttel.   —   Des 
Herzogs  A.  U. .  .  geistliche  Lieder.    Nebst 
I    einigen     Melodieen    nach    den    Original- 
texten .  . .  Heraiisgeg.  von  Herm.  Wende- 
!   bourg.     Halle  1856  Jul.  Fricke.    Kl.  12o. 
\   35  Lieder.    Der-  Herausgeber  sagt  in  der 
;    vorangehenden  Biographie,   dass  sich  die 
j    Autorschaft  der  Komposition   nicht  mehr 
'    mit  Sicherheit  feststellen   lässt.     Er  ver- 
zeichnet übrigens  obiges  Liederbuch  mit 
1647,  was  wohl  ein  Dnickfeliler  ist.    Am 
Ende  teilt  er  8  Gesge.  mit.     [B.  B. 

Anton  vom  Dorf,  war  1573 
Altist  an  der  Hofkapelle  zu  Berlin 
(Fi'iedläuder  Akteust). 

Anton,  Johann  Ephraim,   um 

1743  Kantor,  Musikdirektor  und 
Lehrer  an  der  Hauptschule  zu 
Bremen,  geb.  in  Dessau,  gab  her- 
aus: 


Anton,  Konr.  Gottl. 


170 


Autonelli,  Abondio. 


Principia  musices  oder  erste  Anfänge 
der  Musik . . .  Bremen  1743  H.  Cli.  Jani. 
8°.  71  S.  in  Fragen  und  Antworten. 
[B.  Lpz. 

Anton,  Konrad  Grottlol),  geb. 
29.  Nov.  1746  zu  Lauban,  gest. 
4.  Juli  1814  in  Wittenberg,  wo 
er  seit  1780  Prof.  der  orientali- 
schen Sprachen  war.  Er  hat  sich 
viel  mit  Erforschung  hebräischer 
Musik  beschäftigt  und  herausge- 
geben: 

1.  Dissertatio  de  metro  hebraeoram 
antiquo.     Lips.  1770.  #. 

2.  Vindiciae  disputationis  de  metro  . .  . 
ib.  1771.  80.   2  Teile.     [B.  B. 

3.  Versuch  die  Melodie  u.  Harmonie 
der  alten  liebr.  GeScänge  u.  Tonstücke  zu 
entziffern  . . .  abgedr.  im  Repertorium  für 
biblische  und  morgenländische  Litteratur 
des  Prof.  Paulus.  Jena  1790.  Bd.  1 
p.  160—191  u.  Bd.  3,  1791  p.  1-81. 

4.  üeber  das  Mangelhafte  der  Theorie 
der  Musik,  in  Reichardt's  mus.  Wochen- 
blatt S.  133. 

5.  lieber  die  Musik  der  Slaven  in 
Cramer's  Magazin  Bd.  1,  1034. 

6.  Salomonis  carmen  melicum  quod 
canticum  canticorum  dicitiir  ad  metrum 
priscum  et  modos  rausicos  revocare  . .  . 
Yitebg.  1793.  Dürrius.  8".  [Brüssel. 
B.-B. 

—  1800  ib.  Selbstverlag.  108  S.  [B.Lpz. 

7.  Salomonis  carmini  melico  .  . .  glossa- 
rium  addit. . .  Vitebg.  1799  Meltzer.  S«. 
[Brüssel. 

(Fetis  ausführhch.) 

Antonacci ,  Pietro ,  bekannt 
durch  eine  Sinfonia  (pastoral e)  in 
G  per  due  V.  e  B.  Ms.  in  Mailand 
Cons. 

Antonelli.  An  der  Ksi.  Hof- 
kapelle in  Wien  dienten  drei 
Sänger  dieses  Namens:  Agostino  A. 
war  Sopranist  von  1741—43  mit 
800  GId.  Gehalt. 

Angelo  A.,  Sopranist  von  1733 
bis  1739  mit  1800  Gkl.  Gehalt  und 

FiUjopo  A.,  Altist,  vom  1/1  1734 
bis  1749,  1 1760.  Erhielt  900  GId. 
Gehalt.     (Köchel  1.). 

Antonelli  de  Caserta,  siehe 
Antonellus. 


Antonelli  (Antinollo),  Abondio, 

di  Fabrica.  Fetis  bez.  ihn  1608 
als  Kapellmeister  an  S.  Giov.  Late- 
rano  in  Eom,  der  Anfang  1609 
starb.  Das  Todesjahr  ist  jeden- 
falls falsch,  denn  1614  und  1615 
gab  er  noch  2  Werke  heraus. 
Nach  den  Titeln  seiner  Werke  war 
er  in  obigen  Jahren  Kapellmeister 
a/d.  bischöflichen  Kirche  zu  Bene- 
vento  (im  Neapolitanischen).  Wahr- 
scheinlicher ist,  dass  er  1609  den 
Posten  am  Lateran  verliefs,  den 
Giacomo  Beuincasa  erhielt  und 
den  in  Benevento  antrat.  Florido 
bez.  ihn  in  seinen  Saralwken.  als 
Kapellmeister  an  der  Kirche  San 
Lorenzo  und  San  Damaso  in  Rom 
und  erwähnt  ihn  noch  im  Jahre 
1647.  In  letzterem  Jahre  verz. 
ihn  auch  Poggioli  in  seinem  AVerke 
mit  denselben  Posten.  Demnach 
könnte  man  annehmen,  dass  er 
zuerst  am  Lateran  zu  Rom,  dann 
in  Benevento  und  zuletzt  wieder 
in  Rom  an  Lorenzo  u.  Damaso 
angestellt  war.  Yon  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 

Sacrarum  cantionum  quae  quatuor,  quin- 
que  ac  6  voc.  cum  B.  ad  org.  Lib.  1. 
Romae  l(ü4  Zannetti.  0  Stb.  4".  [B.  Haberl. 
Bologna  fehlt  T. 

Madrigali  a  5  voci  di . .  .  Con  11  Basso 
ad  org.  per  souare.  Lib.  1.  Roma  1614 
Zannetti.  5  Stb.  4».  21  Nrn.  [Bologna: 
A.  T.     Pistoja  Kathedr. 

Santini  besafs  einst: 

Lib.  1.  diversarum  modulationum  binis, 
ternis,  4nis,  5nis,  senis,  ac  septenis  voci- 
bus.  Romae  1615  Zannettus.     6  Stb.  4". 

In  Mmmscripten : 

Ecce  nunc  benedicite,  3  v.  c.  org.  Ms. 
15626  P.     [Hofb.  AVien. 

In  B.  Upsala,  Ms.  in  Stb.  in  4".  Amor 
Jesu  dulcis.  4  voc.  et  org.  —  In  tribu- 
lationibus,  Canto  solo  c.  org.  nur  mit 
Antonelli  gez. 

In  Samhvk.  10  Gesge.,  Mot.  und  Madr. 
1616—49  (Eitner  1). 

Ferner  1  Messe  zu  4  und  Motetten  zu 
2  St.  mit  Bc.  per  l'organo  in  G.  Fr. 
Anerio's  Responsorii,  Roma  1614  u.  1629, 


Antonelli,  Angelo. 


171 


Antonii,  Cnov. 


In  Fab.  Costantini's  L'  aurata  ciutia 
1622:  AI  dolce  mormorar  2  v.  Derselbe 
Gesang  auch  in  Quagliati's  Giardino  1621. 
—  In  Fab.  Costantini's  Ghirlandetta  1621 : 
Ecco  nata  or  la  rosa  2  voci.  —  Cum 
medium  silentium ,  Mot.  a  2  Bassi  in 
Sammaraco's  Sacri  affetti  1625.  —  Jesu 
sole  serenior  und  Adolescentulus  sum  in 
Dom.  Bianchi's  Sacrar.  modiüat.  1642.  — 
In  Fil.  Berretti's  Samlwk.  von  1643  (ohne 
Vornamen):  0  Sacramentum  2  v.  Quao 
est  ista  4  v.  —  Gaudete  cum  Maria,  3  v. 
c.  Bc.  in  Florido's  Alteras  sacras  cant. 
1645.  —  In  tribulationibus  und  Cante- 
mus  Domino  2  et  4  voc.  in  Poggioli's 
Scelta  di  Mot.     1647. 

Antonelli,  Angelo,  ein  Bruder 
des  Abondio,  von  dem  sich  in 
dessen  Sacrar.-  cant.  1614  drei 
Motetten  befinden. 

Antonelli,   K.  P.  R  Cornclio, 

da  Rimini  detto  il  Turturino,  gab 
das  Samlwk.  heraus: 

„I  dolci  frutti  1.  lib.  de  vaghi  et  dilette- 
voli  Madrigali  di  diuersi  eccellentissimi 
autori  a  5  voci,  Novam  .  . .  per  il . , .  Vi- 
negia  1570  Scotto".  5  Stb.  4».  28  Nrn. 
von  Annibale  Padoano  2,  Paolo  Ani- 
muccia,  Gio.  Contino,  Bald.  Donato, 
Andr.  Gabiieli,  Adriano  Havuille  3,  Paolo 
Isnardi  2,  Orl.  Lasso,  Gabr.  Martinengo, 
Cl.  Merulo,  Dom.  MicheU,  Pelestina  (PaJe- 
strina),  Franc.  Bonardo  Perissone,  Cost. 
Porta,  AI.  Striggio  2,  Bart.  Spoutoni  2, 
Hettor  Vidue,  G.  Wert,  Glos.  Zarlino  u. 
2  An.  [Bologna:C.  A.  5  a.    Florenz  B.  L:  C. 

Antonelli,   Griulio  Cesare,  um 

1606  Kapelhneister  an  S.  Andrea 
zu  Mantua.  In  der  Bibl.  des  Con- 
servatorio  zu  Mailand  befinden 
sich  einige  Madrigale  im  Ms.  mit 
1606  gez. 

Antonellus  de  Caserta,  Kom- 
ponist des  14/15  Jhs.  Vier  Hymnen 
(Liber  coutin.  Hymnos)  in  Ms.  568 
der  Bibl.  palatina  in  Modena,  kl. 
Pergamentcodex  des  14.  bis  15. 
Jhs.  (Cappelli  p.  6).  Ambros  3,  473 
bez.  in  derselben  Bibl.  einen 
Codex  IV.  D.  5.  welcher  Kompo- 
sitionen von  A.  enthält.  (M.  f.  M. 
30,  116  (35.  37.  39.  40). 

Antonetto    Veneziano ,     diente 


am  Ende  des  16.  Jhs.  als  Organist 
am  Hofe  in  Siebenbürgen.  (M.  f. 
M.  30,  147,  2). 

Antoni,  lebte  in  Wien  und  ist 
nicht  näher  bestimmbar  als  was 
sich  aus  dem  vorliegenden  Druck- 
werke ergiebt.  Die  B.  B.  besitzt 
aus  dem  Anfange  des  19.  Jhs.  ein 
Samlwk.  betitelt: 

XXXIV  Cauzouette  e  Romanzi  messi 
in  musica  dai  piü  celebri  maestri,  e  dilet- 
tanti  in  Vienna  composti  e  dedicati .  .  . 
L'Archiduca  Rodolfo  dal  suo  . . .  servitore 
. . .  (AVien)  qufol.,  starker  Bd.  mit  ver- 
schiedener Zählung.  Enth.  1  st.  ital.  Gesge. 
mit  Klavier  von  Gius.  Aloisi,  Matt.  Bevi- 
lacqua  2,  Brainbilla,  Bridi,  Dragonetti  2, 
Ab.  Gelinek  2,  Mauro  Giuliani,  Gyrowetz 

2,  Hünmel  2,  Leop.  Kozeluch,  Baron  von 
Kruft,  Leidesdorf,  Giov.  Liverati  2,  J.  Mo- 
scheies, Salieri,  Sechter  2,  Giuseppe  Si- 
boni  6,  Terziani  2,  Sign.  Vogel  (wahrsch. 
Job.  Mich.  Vogl),  Jos.  Weigl.  [B.  B. 
Musikfr.  Wien. 

Antoni,  Carlo  I.,  Kastrat,  von 
1651—57  an  der  Münchner  Hof- 
kapelle (Kreisarchiv). 

Antoni,  Carlo  II.,  Komponist 
des  18.  Jhs.,  von  dem  die  B.  B., 
Ms.  L  313,  „Sonata  c.  stromenti", 
op.  9  in  P.  besitzt. 

Antoni,  Johann  (nach  der 
Univers. -Matrikel  der  Universität 
Frankf.  a/0.),  geb.  um  1755,  gest. 

3.  Juli  1830  im  76.  Jahre  zu  Pots- 
dam. Seit  1784  Direktor  der  Obo- 
istenschule des  Waisenhauses  zu 
Potsdam,  1823  pensioniert.  Näheres 
bei  Ledebur. 

Antoni,  Pietro,  Hofmusikus  in 
München  vom  5/10  1602  —  1625 
mit  442  Gld.  Gehalt  (Kreisarchiv). 

Antonii,  Bartholomaeus,  wird 
am  8.  April  1418  als  Magister 
Capellae  a/d.  päpstl.  Kapelle  bez. 
(Viertel]".  3,  219). 

Antonii  (Antoni)  Griovanni 
Battista  degl',  Organist  an  S. 
Giacomo  maggiore  de  RR.  PP. 
Agustiniani  zu  Bologna  und  Phil- 
harmoniker  um    1687,    gab    nach 


Antonii,  Christ. 


172 


Antonio  de  Belem 


Joh.  Krieger's  Vorrede  zu  seinen 
6  Partien:  Intavolatura  nuova  di 
certi  Versetti  per  tutti  li  tuoni  per 
l'organo,  heraus.  (Gerber  2.)  Wahr- 
scheinlich ist  damit  folgendes  Werk 
gemeint: 

Versetti  per  tv'tti  li  tvoni,  tanto  naturali, 
conie  traspoiiati  per  rorgauo  cousecrati  al 
Eeuerend.  Sig.  Abbate  Franc.  Lvigi  Chri- 
stiani.  Opera  11.  Bologna  1687  G.  Mouti 
in  4*^.  123  S.  Voi-rede  gez.  in  Bologna  23. 
Dec.  1687.  Eüth.  1  S.  Eeg.  dann  2stim. 
Orgelstücke  mit  bez.  Bass.  114  Nrn.  [be- 
safs  einst  Antiqnar  Asher  und  erwarb 
Prof.  Frz.  Commer  1868  für  7  M.  [br. 
Mus. 

Versetti  da  organo  per  li  tutti  li  tuoni 
dedicati  al . . .  Don  Giuseppe  Mariaui,  op. 
7.  Bologna  1696  per  Carlo  Maria  Fagniani. 
fol.     [Bologna. 

Er  schrieb  auch  die  Oper:  Atide,  1679 
zu  Bologna  aufgeführt.  Unter  Antonii 
kenne  ich  noch:  Balletti  e  Correnti,  Gighe 
e  Sarabande  da  camera  a  V.  e  Clavic,  op. 
3.  Belog.  1688  G.  Micheletti.  P.  56  S. 
[B.M. 

Eicercate  per  il  V.  c.  B.     [Modena. 

Antonii,  Christophorns,  Kom- 
ponist des  15.  Jhs.,  ist  im  Cod.  90 
des  Trienter  Domkapitells  (jetzt 
Hofb.  Wien)  mit  3  Gresgen.  ver- 
treten: fol.  375b, Et  exultavit  3  v. 
fol.  376a,  Ut  queant  laxis.  fol. 
432b,  Sanctus  und  Benedictus 
3  voc. 

Antonii,  Pietro  dcgli,  Bolog- 
nese,  ein  um  1645  geborener  Bo- 
logneser, gegen  1680  Kapellmeister 
an  S.  Maria  Maggiore  ebendaselbst 
und  Mitglied  der  Accademia  tila- 
schise  und  filarmonica,  an  der  er 
in  den  Jahren  1676  und  1718 
Yorsitzender  (Prin'z)  war.  Um  1686 
war  er  a/d.  Kirche  S.  Stefano  und 
1697  an  San  Giovanni  zu  Bologna 
Kapellmeister.  In  seiner  Jugend 
soll  er  ein  vorzüglicher  Cornett- 
bläser  gewesen  sein.  (Zum  Teil  nach 
Fetis,  hauptsächlich  aber  nach  den 
Titeln  seiner  Werke).  Man  kennt 
von  ihm : 

L'  Innocenza  depressa.  Oratorio  a  6  v. 


c.  istrom.   in  2  p.  Ms.  P.   Das  gedruckte 
Textbuch  von  1686.     [Modena. 

Messa  e  Salnii  concertati  ä  3  voci,  2  C, 
e  B.  di  .  . .  Op.  2.  Bologna  1670  Monti.  b 
Stb.  40.  [Bologna:  C  1.  2.  B.  org.  Bolog. 
Petronio  5  Stb.     Glasgow:  Organo. 

Messe  coucertate  ä  3  voci,  2  C.  e  B. . . 
Op.  8.  Bolog.  1697  Silvani.  4  Stb.  40. 
3  Mess.  [Bologna  und  1  Messe  im  Ms. 
von  ßusi  in  Part,  gesetzt. 

Motetti  sacri  a  voce  sola  c,  Violini, 
Viole,  e  Violoncello  obblig. .  .  Op.  7.  Bolog 
1696  Fagnani.  5  Stb.  4".     [Bologna. 

Cautate  da  camera  a  voce  sola  couse- 
crato  all'  Altezza  Seren.  Di  Ferdinando 
Cario  Duca  di  Mantoa ...  Op.  6.  Bologna 
1690  Monti.  P.  qu40.  163  S.     [Bologna. 

Partitura.  Balletti,  Correnti  &  Arie  di- 
verse ä  V.  e  Violone  ])er  camera  &  anco 
per  suonare  nella  Spinetta  &  altri  istrom., 
op.  3.  Bolog.  1671  Monti.  45  S.  mit  18 
Nrn.     [B.  M. 

Suonate  a  V.  solo  col  Bc.  per  Torgano 
op.  5.  Bolog.  1686  Monti.  fol.  P.  [Mo- 
dena, auch  im  Ms.  in  P. 

Sonate  e  Versetti  per  tutti  li  tuoni  tanto 
naturali  come  trasportati  per  l'organo  de 
rispondere  al  coro  . . .  Op.  9.  Bologna  1712. 
[Bologna. 

Sonata  a  2  V,  e  Vcl.  c.  org.  3  Stb.  im 
Ms.     [Modena. 

1  Sonate  f.  2  V.  u.  B.  in  dem  Samlwk. 
von  Mar.  Silvani  1680. 

Antonini,  Vincenzo,  um  1668 
Musiker  an  der  Hofkapelle  des 
Herzogs  von  Braunschweig,  nach 
Vannarelli's  Decachorduni  Maria- 
num  1668. 

Antonio,  .  .  .  erwähnt  schon 
Walther  als  Komponist  von  So- 
naten, die  Boivin  in  Paris  um 
1729  herausgab.  In  der  Bibl. 
Schwerin  F.  befindet  sich  unter 
demselben  Namen  ein  Concerto 
in  Dis  per  il  Fag.  princip.  acc.  da 
2  Y.  2  Corni,  2  Ob.  Ya.  e  B.  Esd. 

Antonio  (***)  siehe  Guido, 
Giov.  Antonio. 

Antonio,  siehe  Marc'  Antonio. 

Antonio  tle  Belem,  genannt 
nach  seinem  Kloster  in  dem  er 
lebte.  Geb.  zu  Evora  um  1620, 
gest.  3.  März  1700  in  obigem 
Kloster.     Am  29.  Jan.  1641  legte 


Antonio  Bergamo  I. 


173 


Antonio  del  Pergamasco. 


er  im  Kloster  zu  Espinheiro  das 
Gelübde  ab,  wurde  dann  Chor- 
Vikar,  später  Kapellmeister  im 
Kloster  7ai  Belem,  wo  er  seit  1667 
Prior  war.  Von  seinen  geistlichen 
Kompositionen  sollen  eine  Anzahl 
sich  im  Kloster  Belem  noch  be- 
finden, die  dagegen  einst  in  der 
Kgl.  Bibl.  zu  Lissabon  sich  be- 
fanden, wurden  bei  dem  Erdbeben 
vernichtet.  Vasconcellos  verzeich- 
net von  ihm  1  Buch  Responsorien, 
Psalmen  zu  4,  5  e  6  coros,  Messen 
zu  4,  6  u.  8  Stim.,  Lamentationen, 
Miserere  zu  3  Chören,  Oragäo  de 
Jeremias  a  4  vozes,  Li9öes  do  Of- 
ficio de  defunctos  a  4  e  8  vozes 
und  Vilhancicos  para  todas  as  festi- 
vidades. 

Antonio  Bergamo  I.  Kapell- 
meister am  Dome  zu  Treviso  von 
1720—65.  Autogr.  B.  B.  (66)  Sal- 
mo:  Domine  ad  adjuvandum  me  8 
voc.  P.  -  Ebd.  T.  59 :  3  Psalmen 
u.  2  andere  Gesänge  in  P.  —  In 
den  Autogr.  Grasnick's:  Adoramus 
te  3  voc.  c.  Bc.  —  Im  Kloster- 
neuburg unter  „Bergamo"  ein  Ave 
Maria,  comp.  1760. 

Antonio  Bergamo  II,  ein 
Priester,  wird  am  23.  Sept.  1774 
Vicekapellmeister  an  S.  Marco  in 
Venedig  (Caffi  1,  58.  450)  und  am 
18.  Dez,  1794  entlassen,  da  er 
einen  Schlaganfall  erlitten  hatte. 
1751  soll  ein  Oratorium  von  ihm 
in  Venedig  aufgeführt  worden  sein, 
doch  ist  es  fraglich,  ob  von  obigem. 
Caffi  sagt:  er  schrieb  nur  für  die 
Kirche  im  leichteren  Stile  (im 
„Stile  saporito"). 

Antonio  di  Bruges,  wird  am 
15.  Juli  1474  als  Sänger  am  Mai- 
länder Hofe  mit  6  Dukat.  Gehalt 
genannt,  doch  fehlt  er  in  der  Liste 
von  1475.  (Motta  83.  86.  Seite 
102  nennt  er  einen  Antonio  Baerd 
de  Flandria  am  21/2  1473.  Ferner 


nennt  er  noch  einen  TurcMno  da 
Bruges,  der  1476  von  Savoyen 
nach  Mailand  ging.  Die  Letzteren 
sind  jedenfalls  andere  Musiker  wie 
der  obige. 

Antonio  de  Cambray,  am  15. 
Juli  1474  als  Sänger  am  Mailänder 
Hofe  erwähnt,  ebenso  am  30/3, 
4/12  1475  und  am  11/2  1476. 
Sein  Gehalt  betrug  12  Dukat. 
(Motta  83.  97). 

Antonio  da  Carpi,  ist  Tonelli 
(s.  d.) 

Antonio  de  Civitate  oder  Civi- 
dale,  siehe  Antonius. 

Antonio  da  Lendinara  (Lendi- 
nara  liegt  in  der  Lombardei).  In 
Gabussi's  Libri  quatuor  1619  be- 
finden sich  2  Pater   noster  5  voc. 

Antonio  da  Lucca,  ein  Theo- 
retiker des  15.  Jhs.  (?),  ist  in 
Coussemaker's  Scriptores  Tomus  IV 
Nr.  4  mit  dem  Tractat  ,,Ars  cantus 
figurati"  vertreten. 

Antonio  Marques  Fagote,  ein 
Portugiese  und  Musiker  im  Dienste 
Juan  IV.  im  17.  Jh.,  gab  eine 
„Methode  ou  Arte  para  o  instru- 
mento  Fagote"  heraus.  Als  be- 
rühmter Fagottist  erhielt  er  wohl 
den  Beinamen  Fagote  (VasconceUos 
unter  Fagote). 

Antonio  del  Mazzara,  ein  sici- 
lianischer  Musiker,  geb.  zu  Mazzara 
in  der  1.  Hälfte  des  17.  Jhs.,  lebte 
ungefähr  bis  1680.  Mongitori  (in 
Biblioth.  Sicula  2,  69)  schreibt  ihm 
das  Werk  zu:  „Cithara  Septem 
chordarum"  (Fotis).  Müller  ver- 
mutet (M.  f.  M.  2,  48),  dass  damit 
Antonio  del  Pergamasco  gemeint 
sei.     Siehe   diesen   unter  Antonio. 

Antonio  degli  organi,  siehe 
Squarcialupi. 

Antonio  del  Pergamasco,  von 
dem  Fuhrmann  1615  in  seinem 
Lautenbuche  2  Tonsätze  mitteilt. 
Dr.    E.   Bohn    vermutet    den    von 


Antonio  Rigum. 


174 


Antonius,  Meister. 


Printz  (Sing-  und  Kiingk.  p.  135) 
erwähnten  Giov.  Antonio  Terzi  da 
Bergamo.  Jos.  Müller  dagegen 
(M.  f.  M.  2,  48)  den  Antonio  del 
Mazzara.  Ich  halte  beide  Yermu- 
tungen  für  unwahrscheinlich. 

Antonio  ßiaum,  siehe  ßigum. 

Antonio  de'  Seryi,  Frate,  Or- 
ganist an  S.  Marco  in  Venedig 
vom  10.  Juli  1389  bis  1397  in 
Gemeinschaft  mit  Fihppino  d'  Servi. 
(Caffi  1,  53.) 

Antonio  della  Tavola,  die  B. 
B.  besitzt  im  Ms.  730  ein  „Laudate 
pueri"  zu  4  St.  mit  2  V.  u.  2 
Cornettini  in  P.  Er  gehört  wahrsch. 
dem  18.  Jh.  an. 

Antonio  M»,  Padre  Amone, 
Kapellmeister  an  der  Patriacale  zu 
Assisi.  Die  B.  B.  besitzt  im  Ms. 
L  312  ein  „Ascendit  Deus"  3  voc. 
in  P. 

Antonio,  Don  GioYan.  Eine 
Canzone  3  voc.  im  Samlwk.  1566 
(Eituer  1).  In  einem  Kataloge  von 
1569  wird  ein  Giovanni  Anto?iio 
de  Prago  mit  dem  Druckwerke 
„Madrigal!  ä  4  voci.  Lyon"  ver- 
zeichnet. 

Antonio ,  Griovanni  (Joanne), 
war  um  1485  „Maistro  da  mana- 
chordi"  in  Venedig  und  sein  Sohn 
Stefano  wird  1515  „Maistro  d' 
arpicordi"  genannt  (Viertelj.  8,  112). 

Antonio,  Giovanni,  nennt  sich 
Musikdirektor  an  S.  Francesco  (in 
Bologna?)  und  gab  im  17.  Jh.  bei 
Magni  in  Venedig:  Syntaxis  har- 
monica  2.  3.  4  voc.  op.  IV  (s.  a.) 
heraus,  welches  einst  clie  Bibl.  des 
Elisabeth  Gymnasiums  in  Breslau 
besafs. 

Antonio,  P.  Oiulio,  Carmeli- 
tano,  bekannt  durch  die  3stim. 
Motette:  „Tota  pulchra  es"  in  Za- 
netti's  Sacrae  et  divinae  cantiones 
1619. 

Antonio,    Dottor    Vito,    nach 


Cerreto's  Mitteilung  in  seiner  pratt. 
musica  1601  p.  156  ff.  ein  Ver- 
storbener ausgezeichneter  Lira- 
spieler aus  Neapel. 

Antoniotto,  Giorgio,  Milano, 
um  1692  zu  Mailand  geb.  und  gest. 
um  1776  ebd.,  lebte  einige  Zeit  in 
Holland.  (Fetis  nimmt  dies  wohl 
nur  an,  weil  Le  Gene  in  Amst. 
sein  op.  1  druckte,  doch  die  hol- 
ländischen Verleger  waren,  wie 
bekannt,  arge  Nachdrucker,  die 
Annahme  ist  daher  sehr  fraglich, 
geradeso  fraglich  ist  die  Behaup- 
tung Gerber 's  1,  dass  er  sich  1760 
in  London  befand,  weil  dort  sein 
L'arte  armonica  in  englischer 
Uebersetzimg  1760  erschien.  Fetis 
setzt  sogar  noch  hinzu,  dass  er  in 
London  20  Jahre  lebte.  Hawkins 
5,  393  sagt:  er  lebte  einige  Jahre 
in  London.)  Um  1770  soll  er 
wieder  nach  Mailand  zurückge- 
kehrt sein  und  Giov.  Sacchi  ein 
System  vorgelegt  haben,  welches 
aus  der  Tonleiter  die  Harmonie  ent- 
wickelte. Näheres  ist  nicht  be- 
kannt. Von  seinen  Werken  kann 
ich  nachweisen: 

L'arte  amionica;  or,  a  treatise  on  the 
composition  of  musick,  in  3  books;  with 
an  iutroduct.  on  the  histoiy,  &  progress 
of  nnis.,  from  its  beginning  to  this  tinie, 
written  in  italian  by  . . .,  &  translated  into 
englisli.  Lond.  1760  Johnson.  2  Bde.  in 
fol.  mit  62  Taf.  Musik.  [Brüssel  6452. 
R.  C.  of  Mus.  Glasgow,  br.  Mus.  B. 
Wagener. 

Die  Originalausgabe  ist  mir  nicht  be- 
kannt. 

XII  Sonate  le  prime  5.  a  Vcl.  Solo  & 
Basso,  r  altre  7.  a  2  Vcl.  overo  2  Viole 
di  Gamba,  op.  1.  Amst.,  Michele  Carlo  Le 
Cene  (Nr.  ,569)  49  S.  [B.  AVagener.  Paris 
Nat. 

Antonius,      siehe     Bartliolo- 
maeus. 

Antonius,  Frater,   Organist  an 
St.  Peter  in  Rom  um  1458  (Vier- 
telj. 3,  236). 
Antonius,    mit    Meister    bez., 


Antonius  de  Civitate. 


175 


Anvilla. 


wird  1510  von  Lübeck  als  Orga- 
nist an  die  Marienkirche  in  Dan-, 
zig  berufen;  wegen  religiöser  An- 
sichten mehrfach  verfolgt  und  ge- 
mafsregelt,  ist  aber  noch  1523  im 
Amte.     (Döring  200). 

Antonius  de  Ciritate,  Frater. 
Im  Cod.  2216  der  Univ.-Bibl.  in 
Bologna  aus  dem  Jahre  1423,  2 
Gesg-e.:  1.  Et  in  terra  3  voc.  pag. 
14.  2.  Kyrie  2  voc.  pag.  15.  (Am- 
bros  3,  472  schreibt  fälschlich 
Fi-auz  Anton  Civitato.  Im  Cod.  37 
des  Liceo  mus.  zu  Bologna:  1.  0 
felix  flos.  2.  Pie  pater.  3.  Et  in 
terra.  4.  Patrem  omnipotentem. 
3  voc.  5.  Sanctus  itaque  4  voc. 
—  Das  Ms.  in  Oxford,  Bodl.,  (Ca- 
nonici misc.  213  fol.  8  ff.)  schreibt: 
Pi-ater  Antonius  de  Civitato  1422 ; 
fol.  112  fügt  es  noch  „Austrie" 
hinzu  und  fol.  118  v.  noch  „ordi- 
nis  predicatorum".  Man  findet  auf 
obigen  Blättern  die  3stim.  Gesge: 
Inclita  per  splendens,  Je  suy  si  las 
venus  pour  tant  und  Strenua  quem 
duxit  c.  2.  p.  4  voc,  datiert  1423. 

Antonius  de  Leno,  ein  italie- 
nischer Theoretiker,  scheint  gegen 
den  Anfang  des  15.  Jahrhs.  gelebt 
zu  haben.  Sein  Tractat  findet  sich 
bei  Coussemaker  3,  307 :  Regulae 
de  contraptinto. 

Antonius  de  Luea,  Theoretiker 
des  15.  (?)  Jahrhs.,  siehe  Antonio 
da  Lucca. 

Antonius  Patayinus,  siehe 
Stringarius. 

Antonius  Sanct  Clementis, 
Contraltist  am  St.  Peter  in  Rom 
1485/6  (Viertel].  3,  238). 

Antonius  Koni.tnus,  um  1400 
lebend,  von  ihm  befinden  sich  6 
Gesänge  im  Cod.  37  des  Liceo  zu 
Bologna:  1.  Aurea  flamigeri  jam 
excedis,  4  voc.  mit  der  Angabe 
„Johannes  Francisce  quem  clara 
prosapia  perlustrat  Gouzaga"  (Gon- 


zaga  lebte  von  1395—1444.)  2. 
Ducalis  sedes  inclita,  4  voc.  es 
Venetorum  predita  Tema . . .  Stii'ps 
Mocinico  (war  Doge  1413—1422). 
3./4.  Et  in  terra  pax  4  voc.  5. 
Patrem  omnipotentem  4  v.  6. 
Carminibus  festos  4  voc. 

Antonius  de  Ungaria,  wird 
1386  als  Chordirektor  an  S.  Fran- 
cesco in  Bologna  in  den  Akten 
erwähnt.     (Busi  1,  192). 

Antonius,  Christophorus,  siehe 
Antonii. 

Antonius,  Cliristoph,  Organist 
an  St.  Petri  zu  Freiberg  (Titel). 
Von  ihm  befindet  sich  im  br.  Mus. 
das  Druckwerk: 

1.  TU.  weltliche  Liebes-Gesäuge  mit  1 
Vocal  Stimme,  benebenst  dem  Generalbass 
darunter  gesetzt.  Freybergk  in  Meifsen 
1643.  40.  1  vol.  12  Nrn.  in  Part. 

Antonius,  Johannes  Ephraim, 
siehe  Anton. 

Antonius,  Marcus,  Bassist  an 
der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien  vom 
1.  Dez.  1564  bis  1576  mit  15  Gld. 
monatl.  Gehalt  (Köchel  1). 

Antonolini,  . . .  wahrsch.  ein 
Komponist  des  18.  Jhs.,  von  dem 
die  B.  Dresd.  in  Ms.  730  Nr.  2 
eine  Romanze  des  Orseo  „Perduta 
r  arbitra''  im  Kl.-A.  besitzt. 

Antuacensis ,  wahrscheinlich 
Antonacense  =  Andernach  am  Rh., 
nennt  Glareau,  Dodecach.  p.  280, 
den  Le   Gendre.     Siehe  Leyenclre. 

Antwort-Schreiben 

eines  Ton-Künstlers  an  seinen  Freund 
das  Spielen  der  Bratsche  bey  grofsen  Mu- 
sikern betreffend.  Berlin  1782  Berge- 
maun.  8**.     [Brüssel  4335. 

Anvidi,  Conte,  von  ihm  besitzt 
die  B.  M  im  Ms.  5  Stb.  eine  Sin- 
fonia  a  2  V.  2  Corni  e.  Bc. 

Anvilla,  Adriano,  im  Samlwk. 
1566  b  fünf  (6)  Madrigale  zu  4 
St.  (Eitner  1.)  Ferner  in  Bona- 
gionta's  Corona  della  morte  1568: 


Anweisuiiff. 


176 


Apell. 


Queste  für'  le  tue,   2.  p.  Deh  che 
simil  5  voc. 
Anweisung. 

Antveisung  zum  Generalbass.  1740.  4". 
Ms.  in  B.  Lpz. 

Die  methodische  Ciavier  -  Anweisung. 
Nürnberg  1749.  1  Bd.  mit  Beisp.  [Kopen- 
hagen. 

Kuiize  A .  .  .  zu  den  ersten  Anfangs- 
gründen der  Miisik.  Abgefasst  von  G. 
G.  G.  Langensalza  1752  Martini.  quA^. 
[B.  B.     Dresd. 

Kurze  A . .  .  das  Trommeln  zu  lernen, 
Berl.  1777  Winter.     [B.  B. 

Anweisung  zu  den  Anfangsgründen  der 
Musik  überhaupt  u.  denen  des  Claviers 
insonderheit  (aus  dem  Allgem.  Schul-Me- 
thodus  zu  Gotha  vom  Inspector  Haun. 
Erf.  1801  Keyser.  8".     [Brüssel  .5553. 

A  . . .  das  Ciavier  zu  spielen.  Halle, 
Dreyfsig.  8".  6  S.  mit  6  Klavierst.  [Dresd. 

Amvetstmg  der  mechanischen  Behand- 
lung des  Claviers  nach  einer  neuen  Tem- 
peratiu-  zu  stimmen.  Dresden.  [Musikfr. 
Wien. 

Anzani,  siehe  Ansani. 

Anzoletti,  Francesco.  Unter 
diesem  Namen  haben  sich  ver- 
schiedene Werke  erbalten,  die  wohl 
nicht  ein  und  demselben  Autor  an- 
gehören und  die  ich  daher  einer 
weiteren  Prüfung  zusammenstelle: 

1.  Salve  regina  4  voc.  c.  organo.  Ms.  P. 
[München  alte  Hof kapelle.     Musikfr.  Wien. 

2.  Offertorium,   Salve  regina  per  Sopr. 

A.  T.  et  B.  mit  Streichquartett,  Flöte,  2 
Clarinett.  2  Fag.  2  Cor.  und  Orgel,  op.  6. 
Wien,  F.  Göggl.  P.  10  S.  u.  Orgelst.  [B. 
Wagener. 

3.  Einige  Gesänge  in  P.,  Ms.  T  225  in 

B.  B. 

4.  Eomanzetta  nel  Beatrico  (Fabbro  di 
dolce  astuzie)  per  T.  c.  Clavic.  [Musikfr. 
Wien. 

5.  wahrsch.  ein  Hornist:  Diveiiimento 
per  Corno  in  mi  (E)  con  acc.  di  Quar- 
tetto.     Autogr.  P.     [Mailand  Cons. 

Apel,  August,  (Friedr.  Aug. 
Ferdinand),  einfleifsiger  Mitarbeiter 
an  der  Allg.  Lpz.  Musikztg.,  von 
dem  sich  in  den  Jahrg.  1799  bis 
1823  mehrfache  Aufsätze  befinden 
(siehe  das  Generalregister  zu  obiger 
Ztg.).  Er  war  auch  Textdichter 
und  schrieb   den  Text  zum  Welt- 


gericht von  Schneider.     Gab  auch 

.heraus: 

Metrik.  Neue  wohlfeile  Ausg.  Lpz. 
1834  Wigand.  2  Bde.  mit  Musikbeilage. 
[Brüssel. 

—  Die  1.  Ausg.  zeigt  Becker  1  von 
1814/lü  an.  Derselbe  zeigt  noch  au:  Ton 
und  Farbe.  Ueber  Metnim  u.  Rhythmus. 
Ueber  musikal.  Behandlung  der  Geister. 
Musik  und  Declamation.  Musik  und  Poesie. 

Apcl,  Greorg  Christian,  geb. 
12.  Nov.  1775  in  Tröchtelborn  u. 
gest.  31.  Aug.  1841  in  Kiel,  ein 
in  strenger  Schule  erzogener 
Künstler,  der  Stadtkantor  und  Or- 
ganist an  der  Nikolaikirche  in  Kiel 
war.  Otto  Jahn  war  sein  Schüler 
(Kastner's  Biogr.  in  Lessmann's 
Zeitschrift.  1890,  3.  Urteile  in  der 
Lpz.  Ztg.  Felis  nennt  ihn  fälsch- 
lich Theophile  Christian.  Er  gab 
heraus : 

VoUstäudiges  Choral  -  Melodienbuch  zu 
dem  Schleswig  -  Holsteinschen  Gesang- 
buche . . .  Kiel  (1830)  8".  8  BU.  Vorwort, 
102  S.  Melod.  12  Bll.  Reg.  4  Bll.  biogr. 
Notizen.     [B.  Lpz.     B.  B. 

Röschen,  Ballade  mit  Guit.  Schott  in 
Mainz.     [B.  B.     Berlin  K.  H. 

Gesänge  mit  Pfte.-Begltg.  op.  4.  Augsbg. 
Gombart.     [Stadtb.  Augsbg. 

Die  Nacht  (v.  Tieck)  f.  3  Singst,  mit  2 
Guitarren.    Ms.?     [Berlin  K.  H. 

Apell,  David  A.  von,  (Pseudo- 
nym: Cai>elli.  Auf  seinen  Kom- 
positionen heilst  er  auch  D.  F.  d'. 
und  G.  C.  R.  V.  Apell  =  Geheimer 
Cammer  Rat  v.  A.)  In  seiner  ano- 
nym erschienenen  Gallerie  (1806) 
teilt  er  seine  Autobiographie  mit, 
die  Gerber  2  fast  wörtlich  ab- 
druckt, ohne  den  Verfasser  der- 
selben zu  ahnen.  Zu  Kassel  1754 
geb.  (nach  Oscar  Paul's  Lexik,  am 
23.  Febr.,  gest.  ebd.  1833).  Ob- 
gleich er  die  Musik  nur  als  Dilet- 
tant betrieb,  denn  er  hatte  Kame- 
ralia  studiert  und  bekleidete  in 
Kassel  die  Stelle  eines  Ober-Kam- 
merrats, so  betrieb  er  das  Studium 
der  Musik  doch  so  gründlich,  dass 


Apell. 


177 


Apell. 


seine  Komposition  sich  allgemeiner 
Anerkennung  erfreuten  und  A.  von 
der  Akademie  Filarmonico   in  Bo- 
logna  zum    Mitgliede,    sowie    von 
der    schwedischen    Akademie    der 
Künste    zum    Ehrenmitgliede    er- 
nannt wurde.    Auch  der  Kurfürst 
von  Hessen-Kassel   erkannte  seine 
Bestrebungen  an  utid  ernannte  ihn 
zum    Theaterintendanten.     Lynker 
schreibt     322:     Ein     vielbegabter 
Dilettant  in  der  theatralischen  Dar- 
stellung, in  der  Komposition   und 
Poesie.     Er    schrieb    Gedichte    in 
französischer  Sprache  und  kompo- 
nierte   sie  unter  dem  Namen  Ca- 
pelli  im  italienischen  Stile.    Seine 
Poesie  ist  süfslich  u.    geschminkt. 
Schon  1780  schrieb  er  Ballette  für 
die    Kasseler    Bühne    und    führte 
sich   dadurch  vorteilhaft   bei  Hofe 
ein.     Später    griff    er    auch    zur 
Oper;  er  schrieb:  La  Clemenza  di 
Tito.     —    Tancrede.    —    L'amour 
peintre.     Ferner   Sinfonien,   Quar- 
tette, Arien  u.  a.   1800  wurde   er 
vom  Papst  zum  Eitler  des  golde- 
nen  Sporns   ernannt,    wodurch   er 
in  den  Adeistand  trat.    In  seinem 
Privatleben  von  grenzenloser  Ver- 
schwendung,  wurde  ihm  die  Ver- 
waltung seines  Vermögens  gericht- 
lich entzogen,  und  seine  Frau  liefs 
sich  von  ihm  scheiden.    1804  zum 
Theaterintendanten    ernannt,     mit 
dem  Titel  Geheimrat,  stand  er  auf 
der  Höhe  seines  Glückes,  verstand 
es  aber  nicht   sich   darauf  zu    er- 
halten,  wurde    entlassen  und   ver- 
schwand von  der  Bildfläche.     Die 
Lpz.  Ztg.  erwähnt  ihn  schon  1798 
und  1801  unter  obigen  Titeln.    In 
seiner   Autobiogr.   (in  Gallerie  der 
vorzüglichsten    Tonkünstler)     sagt 
er  selbst,  dass  er  unter  dem  Namen 
CapeUi    viele    Kompositionen    bei 
Westphal  verlegt  habe.    Nachweis- 
bar sind : 

Rob.  Eitnor's  Quellen-Lexikon. 


Oratorio:  Maria  Ssma  de'  dolori,  ä  4  v. 
c.  Strom.    Part.  Ms.  10  in  Dresd.  Mus. 

Missa  soleuuis  a  4  v.  c.  ström.  P.  Ms. 
Titelbl.  Autogr.     [Dresd.  Mus. 

Messe  f.  4  St.,  Streichquart,  u.  3  Pos. 
in  Cd.  P.  Ms.  740  B.  B.  —  Nr.  741  nur 
Kyrie  uud  Gloria  in  P. 

Magnificat  per  il  Sopr.  solo  con  cori  e 
ström.-    Kassel  1818.    Ms.  in  Dresd.  Mus. 

Ave  corpus  4  voc.  imd  Agnus  Dei  4  voc. 
c.  ström.,  erschienen  zu  Bologna.  [Liep- 
niannssokn. 

Benedictus  uud  Crucifixus  zu  4  St.  u. 
Instrum.,  gedruckt  o.  Ort.  P.     [B.  M. 

Psalmus  66,  für  Chor  und  Orgel  in  P. 
0.  Ort.     [Liepmannssohn. 

7  Psalmen,  1  Laudamus  und  1  Cruci- 
fixus  in  Ms.  P.  für  4  St.  u.  Orgel,  oder 
nur  4  Stim.  oder  mit  2  Y.  Ya.  u.  Orgel, 
auch  für  2  Stim.  u.  Instr.    [Musikfr.  Wien. 

Salve  regina  4  v.  P.  s.  1.  qu4''.  hier 
ist  er  nur  genannt:  Churf.  Hess.  Geh. 
Rat  Appel  in  Kassel.     [B.  B. 

Te  deum  laudamus.  Mainz  1815  Schott. 
P.  [Darmst.  B.  B.  im  Ms.  743  in  Stb. 
Ddur.     br.  Mus. 


Anakreon.  Singspiel.  Cassel  1824.  P. 
Ms.  in  Darmst. 

Ardore,  Principe  d'  (Marquis  de  St.  Georg) 
Ms.  in  Dresd.  Mus. 

Euthyme  et  Lyris.  laallet  pastoral  heroi- 
que.     Orchester-St.  im  Ms.     [Darmst. 

11  trionfo  della  musica.  Cantata  tradotta 
da  tedesco  e  nuovamente  postea  in  musica 
da  D.  d'Apell,  Prä  gli  Arcadi  Filleno  Tiu- 
daride,  Accademico  Filarmonico  di  Bo- 
logna. Cassel  1802  stamp.  con  caratteri 
di  .J.  F.  Estienne.  Die  Dedic.  unterz.  er 
als  intimo  della  fmanze  (uud  wie  oben). 
[B.K. 

—  neuere  Ausg.  Mainz,  Schott.  [B.  M. 
B.  B.     Amst.     br.  Mus.     Musikfr.  Wien. 

Cantate  zur  Einweihung  einer  Kirche: 
Lasset  unsre  Lieder  schallen,  4  St.  mit 
Instr.  Gd.  P.  Ms.  18730  in  B.  ß. 

La  Gelosia.  Cantata  di  Metastasio.  1786. 
P.  Ms.  in  Darmst. 

Ana  deU'  opera  Griselda.  Kl.  -  A.  mit 
Capelli  gez.     Ms.  746  in  B.B. 

Le  Canzonette  di  Metastasio  poste  in 
musica.     Cassel  1784.  quful.     [br.  Mus.  ^ 

Duette  con  Recitat.  P.  Offen  b..  Andre. 
[B.  Lpz. 

La  parteuza.  Duettino  per  Sopr.  e  Ten. 
c.  Cemb.  („0  Dio!  mancar")  Erfurt  bei 
Uckermann,  [B.  M.  B.  B.  Ausg.  s.  1. 
(^uer  4". 

Im  Bossler  Ib  unter   Capelli   befinden 

12 


Apelles. 


178 


Apollo's  Banquet. 


sich  1.  Coro  pastorale.  2.  2  Arie  con 
Eecitat.     3.  1  Canzonnette. 

1  Siufonia  a  4.  in  Ms.  fol.  mit  Appel 
gez.  [Upsala. 

Gallerie  der  vorzüglichsten  Tonkünstler 
und  'merkwürdigen  Musik -Dilettanten  in 
Cassel  von  Anfang  des  16.  Jhs.  bis  auf 
gegenwärtige  Zeiten.  Ein  Beytrag  zur 
Hessis(^hen  Kunst-Gescliichte  (s.  nomine). 
Cassel  1806.  8«.   63  S.     [B.  B. 

Apelles,     siehe    Löwensteril, 

Matthäus. 

Apelles,  Paul,  Schul-Rektor  und 
Mitglied  des  Collegii  musici  zu 
Oiihiu  um  1681.  Er  schrieb  einen 
Hochzeitsgesang  f.  1  St.  mit  YuAn 
da  Gamba  u.  Bc.  nebst  einem  Ri- 
tornell  für  4  Instr. ,  dem  Herrn 
Job.  Schultz  geweiht.  Gedr.  in 
Brieg  1681  durch  Job.  Chr.  Jacob. 
2  Bll.  in  fol.     [B.  Br. 

Apelman,  Karl,  um  1641 
Sänger  au  der  Hofkapelle  in  Brüssel 
mit  245  fl.  Gehalt  (Straeten  5,  136). 

Apfel,  P. .  .j  bekannt  durch 

Ms.  2.  Danzig,  'Stadthibl.  1  vol.  in  kl. 
fjuS*^.  Bl.  31  zwei  Ballette  in  Lauten- 
tabulatur  und  2  andere  Lautenstücke. 

Aplirodise , .  . .  Masiklehrer  am 
Kapitel  St. -Sernin  zu  Toulouse, 
komponierte  (nach  Fetis)  1684  die 
Ouvertüre  zu  Jeux  Floraux. 

Apiaria  uuiversae 

philosophiae  mathematicae  etc.  Bono- 
niae,  Tjins  Jo.  Baptistae  Ferronij.  M.DC. 
XXXXn.  Der  10.  Theil  behandelt:  Mu- 
sico  et  Sonimetrica,  43  S.  mit  Abbildung 
akustischer  Experimente  u.  einiger  Musik- 
Instrumente.  [Mai,  Antiquar,  in  Berlin 
1870. 

Apiarius ,  Mathias  (eigentlich 
Biener),  geb.  gegen  1500,  st.  bald 
nach  1553  in  Bern.  Er  war  Kom- 
ponist, Buchdrucker  und  Buch- 
händler; anfänglich  mit  Schoeffer 
in  Strafsburg  vereint,  errichtete 
er  später  in  Bern  eine  eigene 
Druckerei.  Sowohl  allein,  wie  mit 
Schoeffer  gab  er  verschiedene  Mu- 
sik-Druckwerke heraus,  so  auch 
die  Bicinia  von  Wannenmacher, 
zu    der    er    die    Vorrede    schrieb 


2stim. 


(at^gedr.  M.  f.M.  8,  101).  In  letzte- 
rem Werke  auch  2  deutsche  Lieder 
von  ihm: 

Es  taget  vor  dem  walde.)< 
Ach  liülff  mich  leid.         |' 
Uober  seineThätigkeit  als  Drucker 
s.    M.  f.  M.  14,   14.      Vicrtelj.    8, 
395  ff. 

Sein  Sohn  *Sigfrid  Apiarius, 
genannt  Biner,  war  um  1553  Stadt- 
pfeifer in  Bern  und  ein  zweiter 
Sohn  Samuel  übernahm  1554  die 
Druckerei  seines  verstorbenen 
Vaters,     (ib.  407.  410.  414.) 

Apligiiy,  siehe  Le  Pileur  d' 
Apligny. 

Apolliiii  (Apollonj),  Salvatore, 
geb.  zu  Venedig  am  Ende  des  17. 
Jhs.  Erlernte  das  Barbierhandwerk ; 
jedoch  der  Trieb  zur  Musik  be- 
wegte ihn  ohne  ernste  Vorstudien 
die  Bahn  eines  Komponisten  mit 
Glück  zu  betreten.  Er  schrieb  die 
Opern  1.  La  fama  dell'  onore,  e 
della  virtü,  1727  in  Venedig  auf- 
geführt. 2.  Metamarfosi  amorosi, 
1732  ebd.  3.  II  pastor  fido  1739. 
Die  Kgl.  Musikalien -Sammlung  in 
Dresden  besitzt  die  Oper:  II  Con- 
trasto  dello  regine  Malghera  e 
mestre  per  il  trono.  P.  Varsavia 
1748  (hiefs  eigentl.  Le  contese  di 
mestre  e  Malghera . . .). 

Apollo's  Banquet, 

sielie  Playford,  Henry  1690. 

Apollo  (The);  or  a  coUection  of  aucient 
&  moderu  Glees,  Canons  &c.  London. 
3  voll.  Part.  kl.  8».  Porträts  von  Sam. 
Wcbbe,  J.  S.  Smith  u.  W.  Hawes.  [K.  C. 
of  Mus. 

Apollonian  harmony;  a  collection  of 
scarce  &  celebrated  Glees,  Catches,  Madri- 
gals, Canzonetts  &c.  London.  Bd.  2.  8*^. 
[R.  C.  ofMus.     Glasgow  G  Bde. 

The  feast  of  Apollo^  cont.  11  Lessons, 
a  duet  for  2  performers  on  one  harpsi- 
chord  or  Pfte.  and  22  favourite  sougs. 
Lond.  (1788)  1.  Bd.  fol.     [br.  Mus. 

Apollo's  feast  or  the  harmony  of  the 
opera  .  . .  compos.  by  Mr.  Handel.  Lond. 
■Walsh.    2  Bücher.    1.  von  Händel.  2.  B. 


Apolloni,  Giov. 


179 


Apiile,  Bernardo  I. 


von  Bononcini^  Attih'o,  u.  a.  107  Arien. 
Die  letzteren  sind  nicht  näher  bezeichnet, 
sondern  tragen  nur  den  Namen  der  0[)er 
und  den  des  einstigen  Sängers,  während 
der  Komponist  fehlt.  Nach  Prüfung  der 
genannten  Opern,  die  um  1720  in  London 
über  die  Bühne  gingen,  sind  5  von  Bo- 
noncini,  6  von  Attil.  Ariosti,  1  von  Wm. 
Bates  (Pharnaces)  und  1  von  Leonardo 
da  Vinci  (Elpidia).  [B.M.  Dresden  Mus. 
314  a.     Bologna  Kat.  3,  285. 

Apolloni,  Le  chevaliere  (tIo- 
vaiini,  geb.  zu  Arezzo  gegen  1G50, 
trat  als  Operukomponist  auf  und 
schrieb:  1.  La  Dori,  ossia  lo  schi- 
avo  regio,  Eora  c.  1680.  2.  L'Ar- 
gia  1682.  3.  L' Astiage  1683.  (Fotis, 
Cloment.)  Ein  Giov.  AppoUoni  aus 
Arezzo  lebte  um  50  Jahre  früher 
(s.  d.) 

Ai)Olloiii,  Criuseppe,  bekannt 
durch  die  Oper  seria:  L'Ebreo, 
P.  Ms.  4  voll,  in  fol.     [Bologna. 

ApoUoiiian  Hannony, 

a  collect,  of . . .  glees,  catches,  madrig. 
canzonetts,  rounds  &  canons,  antient  & 
modern ...  2  voU.  Lond.  (c.  1785)  4". 
[br.  Mus. 

Apologie 

de  la  musique  fran9aise  contre  Rousseau. 
s.  1.  1754.     [B.  B. 

Appel,  Greorg-  Albert,  lebte  in 
der  Mitte  des  18.  Jahrhs.  als  Or- 
ganist und  Stadtmusikus  in  Rends- 
burg, nach  Haffner's  Oeuv.  mel.; 
dort  auch  3  Sonaten  f.  Kl.  von 
ihm,  Heft  1  Nr.  3,  Heft  2  und  4. 
In  der  Bibl.  Schwerin  R  unter 
Georg  Appel  2  Hds.  1.  Simphonia 
p.  2  V.  Va.  e  B.  Stb.  2.  Ciavier- 
suite ex  Gl?,  ä  Cembalo  solo,  4  Sätze. 

Appelraayr,  siehe  Aspelmayi^ 

Appeltliorii,  Arnolde  van,  17. 
u.  18.  Jh.,  verzeichnet  in  dem  Kata- 
loge der  Bibl.  von  St.  Walburge 
in  Audenarde  mit  einem  ,,werck". 
(Straeten  1,  226). 

Appenzeller,  Appenzelders,  s. 
Benedictus. 

ippiani  (Appianino),  Oiuselfo, 
geb.  zu  Mailand  am  20.  April  1712 


und  gest.  2.  Juni  1741.  Ein  be- 
rühmter Altist  und  Schüler  Por- 
pora's,  war  an  der  Hofkapelle  in 
Wien  mit  1800  fl.  vom  1/1  1739 
bis  1741  angestellt  (Köchel  1.  Fetis). 

Appiano,  Oian  Maria,  von  1693 
bis  f  1714  Kapolhneister  am  Dome 
zu  Mailand  (Lpz.  Ztg.  34,  280). 
Vielleicht  derselbe  der  in  Vigoni's 
Samlwk:  Nuova  raccolta  de  Mo- 
tetti  a  voce  sola  1681  mit  einer 
Motette  vertreten  und  Giovanni 
Appiano  gez.  ist.  Nach  Muoni  31 
war  er  schon  seit  1684  Aspirant 
ebendort.  Im  Archiv  sollen  mehrere 
seiner  Kompositionen  liegen. 

Appleby,  Thomas,  um  1539 
Organist  am  Magvlalen  College  zu 
Oxford  (Davey  152.)  Im  Ms.  574, 
4  Stb.,  16.  Jh.  im  br.  Mus.  1  Mo- 
tette. In  Sadler's  Chorbuch,  Bod- 
leian-Bibl.  in  Oxford  von  1585,  ist 
er  auch  vertreten.  Im  Ms.  Peter- 
house  zu  Cambridge  1  Messe  und 
1  Magnificat  (Tenor  fehlt). 

Appold,  V  . . .,  wahrscheinlich 
ein  Darmstcädter  Hofmusikus  des 
18.  Jhs. ,  von  dem  die  Bibl.  in 
Darmst.  2  Mss.  besitzt:  1.  Concer- 
tino  suisse  p.  FL  av.  acc.  de  2  V. 
A.  B.  etc.  P.  2.  Concerto  p.  la  Fl. 
(dito).  P. 

Appolloni ,      Oiovanui ,      aus 

Arezzo  geb.,  lebte  auch  1599  da- 
selbst, wie  aus  folgendem  Druck- 
werke zu  ersehen  ist: 

II  1.  hb.  de  Madrigali  a  4  voci.  Ven. 
IGOO  Amadino.  4  Stb.  4«.  21  Nrn.  [Bo- 
logna: C. 

Die  Lissaboner  Kgl.  Bibl.  besafs  einst 
ein  Buch  Madr.  zu  5  Stim. 

In  Oratio  Tigiini's  2.  lib.  Madr.  6  v. 
1591  das  Madrig:  Raggio  di  pura  luce, 
6  voc. 

Walther  und  Gerber  nennen  ihn  Äretino. 

AppoUonio,      Giacomo;      im 

Samlwk.  1612  a  eine  8  st.  Mot: 
Tanquam  ad  latronem.     (Eituer  1.) 

Aprile,  Bernardo  d',  muss  vor 

12* 


Aprile,  D  . . .  G 


J80 


Aprile,  Gius. 


1727  bereits  Kapollmeister  a/d. 
Hufkapelle  in  Wien  gewesen  nnd 
entlassen  worden  sein,  denn  er 
kommt  im  Jahre  1727  nnd  noch- 
mals 1728  um  eine  Anstellung  als 
Hofkomponist  ein  und  legt  der 
Eingabe  eine  Messe  und  einen 
Psalm  seiner  Komposition  bei.  Fux 
berichtet  darüber  an  den  Kaiser 
nnd  befürwortet  die  Anstellung, 
erwähnt  auch,  dass  A.  ein  AYeib 
und  6  Kinder  zu  ernähren  habe. 
Der  Kaiser  lehnt  aber  ab.  (Köchel 
2,  415.  418.) 

Aprile,  D  . . .  Gr . . .,  hält  Fetis 
für  einen  anderen  Sänger  als  den 
Ginseppe  und  sagt,  dass  er  zu 
Neapel  geb.  und  Tenorist  am  The- 
ater de  la  Pergola  in  Florenz  war. 
Yon  den  Exercices,  bei  Oinseppe 
angezeigt,  trägt  die  Ausgabe  der 
36  Sülfeggi:  ,,The  modern  italian 
method  of  singing"  allerdings  den 
Autornamen  D.  G.  Aprili  [br. 
Mus.  R.  C.  of  Mus.]  Ebenso  be- 
sitzen die  Musikfr.  in  Wien  „Sol- 
feges  du  Conservat.  de  Naples'' 
mit  D.  G.  Aprile  gez.  Fetis  scheint 
die  Ausgaben  zu  kenneu,  denn  er 
sagt:  es  ist  nicht  unmöglich,  dass 
sie  von  seinem  homonyme  her- 
rühren. Die  Lpz.  Ztg.'  28,  237 
nennt  aber  den  D.  G.  Aprile  einen 
berühmten  Sopranisten,  der  von 
1765  —  1790  Gesanglehrer  am  Con- 
servatorium  zu  Neapel  war  und 
schreibt  ihm  die  Solfeggien  zu. 
Nur  eine  Prüfung  aller  Ausgaben 
der  Solfeggien  könnte  zur  Gewiss- 
heit führen. 

Aprile,  Giuseppe,  berühmter 
Contraltist,  geb.  29/10  1732  zu  Mar- 
tina in  Puglie,  st.  1814  ebd.  (Fio- 
rimo  3,  466).  Er  machte  seine  Stu- 
dien im  Conservatorium  La  pietä 
de'  Turchini  in  Neapel  und  begann 
darauf  seine  Sängerlaufbahn,  die 
sich  über  fast  ganz  Europa  erstreckte. 


Burney  hörte  ihn  und  berichtet 
über  seine  Stimme  (Gerber  1).  Auch 
als  Komponist  und  Lehrmeister  hat 
er  sich  einen  Namen  erworben. 
Man  kennt  von  ihm: 

Veuti  solfeggi  per  voce  di  basso  com- 
posti  dal  celebi'e  conipositore  G.  A.  Roma, 
prosso  la  direzione  dell'  Ape  italiana  delle 
belle  arti.   qufol.    28  S.     [Bologna. 

Venti  Solfeggi  scelti  per  voce  di  con- 
tralto,  col  basso  d'acc.  Napoli,  (jirard. 
[Maild.  Cons.  Nr.  1—10. 

Trentasei  Solfeggi  per  voce  di  contralto 
col  Bc.     [Ms.  Mailand  Cons. 

Solfeges  a  1'  usage  du  Conservat.  de 
Naples.    Paris,  Typogr.  de  la  Sirene,    [ib. 

Exercices  pour  la  vocalisation  ä  1'  usage 
du  Conservatoire  de  Naples,  coniposes 
par . .  .  avec  accorap.  de  Pfte.  d'apres  la 
Basse  chiffree  de  l'auteur  par  I.  Cousul. 
Paris,  B.  Latte,  fol.  50  S.  [Bologna.  Der 
Kat.  1,  312  spricht  Zweifel  über  die  Echt- 
heit der  Ausgabe  aus.     Im  Ms.  B.  Neapel. 

—  Munic,  Aibl.  (neue  Au.sg.)     [B.  M. 

—  Berl.  Schlesinger.  2  Bücher,  deutsch 
u.  franz.     [B.  B. 

—  Lpz.  Breitkopf  &  H.     [Maild.  Cons. 
Trenta  -  sei    solfeggi    del    Sign.    Aprile. 

Nr.  6.  s.  1.  et  a.  1  vol.  in  qu4".  [Biüssel 
610G.  R.  C.  of  Mus.  heifst  es:  per  Sopr. 
col  B.  numerato.     Napoli.  qufol. 

—  The  inodern  italian  method  of  sin- 
ging .  .  .  Lond.  qufol.  [R.  C.  of  Mus.  br. 
Mus. 

—  A  new  edition,  correct.  by  Mr.  Cooke. 
Lond.  qufol.     [Glasgow. 

Ms.  Proske.  3G  Solfeggi  in  Ag.  Steffani's 
Duetti. 

2  Mss.  Nr.  928  u.  956,  1.  R.  Dresden: 
Solfeggien. 

Eine  Sanilg.  Duos  mit  Bass  und  einige 
mit  Orchester.     [C.  P. 

Ms.  133.  B.  B.  Duette  für  2  Sopr. 
c.  Bc. 

Ms.  750  qufol.  19  Bll.  B.  B.  VI  Du- 
etti a  2  Sopr.  c.  Bc.  P.  Nr.  2—7. 

4  Duettini  f.  2  Soprane.  Ms.  [Berlin 
K.H. 

26  Duettini  p.  2  Sopr.    [Ms.  B.  Neapel. 

5  italian  duettos  for  2  v.  comj).  by  .  .  . 
&  one  by  Gius.  Sarti.  Lond.  quS''.  [br. 
Mus. 

Mss.  Dresd,  Mus.  0  Notturni  ä  2  Sopr. 
col  B.  ^  2  Duetti  nottunii  ;i  Sopr.  e  A 
col  B.  P.  —  8  Duetti  nott.  ä  2  Sopr.  col 
B.  P. 

IX  Divertimenti  da  camera  per  due 
Sopr.    del    Sigr.    Ms.    qu40.    Nr.    1    Aura 


Apruzzese. 


181 


Aqiiin,  D\ 


amiche.  Nr.  9  T'  intendo,  si,  mio  cor. 
[Brüssel  Coüs. 

2  Arien  im  Ms.     [B  Neapel. 

Kgi.  Bibl.  Neapel  besitzt  4  Gescäiige  im 
Ms. 

Neapel  Turch:  Duettiui  da  camera.  Ms. 

Mailand  Cons. :  5  Duettini  per  2  Sopr. 
col  Bc.  P.  Ms. 

12  favorite  Canzonets  . .  .  set  -svith  acc. 
for  the  Pfte.  or  Pedal  Harp .  .  .  by  P. 
Seybold.  Brighthelmstone  (1790)  rpifol.  [br. 
Mus. 

6  Canzonets  with  an  acc.  for  the  great 
or  sniall  harp,  Pfte.  or  Harps.  Lond.  [br. 
Mus. 

Ms.  331  br.  Mus.  1  Bd.  Mot.  u.  Arien. 

Siehe  br.  Mus.  die  "Werke  von  G.  Pug- 
nani,  6  Divertimentos  und  L.  Stark,  Sol- 
feggie. 

Ms.  23  Stb.  Hofb.  Wien :  Laudate  pueri 
a  4  voc.  c.  ström,  in  Ms.  16065  in  P.  lu- 
stiTunente  sind  hinzugefügt. 

In  Corri  Samlwk.  Select  collect.  3,  Bd. 
4  Nm. 

Siehe  auch  den  D.  G.  Aprile. 

Apruzzese,  Griulio,  lebte  dem 
vorband  onen  Autograpb  zu  folge 
um  1737  und  sind  von  ibm  17 
Toccate  di  cembalo  sopra  li  tuoni 
piü  usiiali  pelli  principianti  im 
Cons.  zu  Mailand  vorbanden.  Die 
letzte  ist  mit  Capriccio  über- 
scbriebeu. 

Ai)thorp,  East,  ein  engliscber 
Geistlicber,  Dr.  der  Theologie  und 
Prcäbendarius  an  St.  Paul  in  Lon- 
don, lebte  in  der  2.  Hälfte  des 
18.  Jbs.  und  gab  heraus;  On  sa- 
cred  poetry  &  music^  a  discourse 
at  Christ-Cburcb,  Cambridge,  on 
the  Organ.  Lond.  1764.  4o.   (Fötis.) 

Apulejiis,  Lucius,  geb.  um  150 
n.  Chr.  zu  Medaura  im  Tunesischen 
Gebiete  in  Afrika.  Ein  platouischei; 
Philosoph,  schrieb  auch  über  Mu- 
sik. In  der  Ausgabe  seiner  Opera 
omnia  quae  exstant.  Fraucof.  1621. 
S'',  befinden  sich  mehrere  Abhand- 
lungen über  die  Tonarten.  Siehe 
Forkel  8,  61  und  Fetis,  der  aus- 
führlich darüber  berichtet.  Auch 
Brambach,  die  Musiklitorat,  1883 
S.  1. 


Apulee.  Traduction  nouvelle  par  M.  N. 
Betoland.  Paris  183r)/38  Panckoucke.  4 
Bde.  8".     [Brüssel   10r)9. 

Apuzzo,  Doiueiüco,  Violinist 
an  der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien 
vom  1.  Juli  1713  bis  zu  seinem 
Tode  am  10.  Okt.  1740,  63  J.  alt, 
mit  700  fl.  Gehalt  (Köchel  1.) 

Aqua,  (xiuseppe  dalP,  1649 
Contraltist  an  der  Kirche  di  N. 
Signora  presso  S.  Celso  zu  Mailand. 
C.  Cozzi  dedic.  ihm  ein  Lauda 
Hierusalem. 

Aquanus,  Adam  und  Thomas, 
Belgier,  werden  in  einer  Musikhds. 
vonTschudi  (Stiftsbibl.  in  St.  Gallen) 
als  Musiker  im  Anfange  des  16. 
Jbs.   genannt.     (M.  f.  M.   6,    133.) 

Aquapedente,  siehe  Fabricius, 
Hieron. 

AquaTiva,     Andrea     Matfeo, 

Duca  d'  Atri  e  Principe  di  Teramo,' 
geb.  um  1456,  gest.  zu  Conversauo 
um  1528.  1526  gab  er  ein  Werk 
über  Plutarch  heraus,  in  dem  die 
Kapitel  14 — 36  über  Musik  han- 
deln. Dieselben  erschienen  dann 
einzeln  unter  dem  Titel 

Disputationum  libri  quatuor:  qmbus  om- 
nis  divinae,  atq.  huniauae  sapientiae,  prae- 
seitim  animi  moderatricis  musicae,  atq. 
astrologiae,  arcana,  in  Plutarchi  Chaeronei 
de  virtute  morali  praeceptionibus  recon^ta, 
summo  iugenii  acumine  retecta,  patefmnt, 
et  figuris  suo  quaeque  loco  illustrantur: 
Opus  praeclarum,  unde  princeps  ad  refi- 
eiendum  ex  reip.  curis  animum  documen- 
tiun  sibi  petat . .  .  Helenopoli  ap.  Theob. 
Schönwetterum.  1609.  4^'.  [Bologna, 
vollst.  Titel  p,  190. 

Forkel,  Literat  p.  70  die  Kapitelüber- 
schriften. 

Aquila,  siehe  Mareo  da  1'  Aquila. 

Aquila,  Jaeobus,  Sänger  an  St. 
Peter  in  Rom  1416  (Yiertelj.3,236). 

Aquilar, . . .  um  1761  Oboist 
am  Theater  in  Bologna;  seine 
Frau  war  ebd.  als  Sängerin  ange- 
stellt. Er  war  ein  geb.  Spanier. 
(Dittersdorf,  Selbstbiogr.  108.) 

Aquüi,  W  siehe  l)aqniu,   wie 


Aquinus,  .  .  . 


182 


Araja. 


er  sich  auf   allen   seinen   Kompo- 
sitionen schreibt. 

Aquimis,...  ein  Dominikaner 
und  Musiktheoretiker  nach  den 
Lehren  des  Boethius'  Musica,  lebte 
im  15.  Jh.  Sein  Geburtsland  wird 
so  verschieden  angegeben,  dass 
eine  Entscheidung  ohne  Beweise 
unmöglich  ist.  Er  soll  in  München 
als  Dominikaner  gelobt  haben. 
Nach  Gesner  hat  er  geschrieben: 
De  numeroruin  ex  sonorum  pro- 
portionibus.     (Forkel,  Fetis.) 

Aquinus,  David,  aus  Querfurt, 
nennt  sich  1561  Candidatus  J.  V. 
und  zeichnet  die  Dedikation  in 
Jena.     Er  gab  heraus: 

1557.  Revelatio  Jesaiae  prophetae,  qnae 
extat  apiid  eiindem  capite  YJ.  germauice 
reddita  a  reverendo  \äro  D.  M.  Luthero 
laudatissimae  et  piae  memoriae,  4  voc. .  . 
^tem:  Precatio  contra  tiirciciim  tyrannum 
4  composita  ab  eodem.  Yitebergae.  4**. 
[Rostock. 

1561.  Versiis  ex  Hymno  de  Passione 
Christi,  germanice  redditiis  a  Eev.  ac  Doct. 
viro  M.  Joan,  Spangenbergio  piae  memo- 
riae et  5  vocib.  compositus  dedic. .  .  Duci 
Bavariae . . .  Jliena  1561  Donatus  Richtzen- 
hain.  5  Stbll.  in  4^  (Sey  gegrüfset)  [Heilbr. 
fehlt  A. 

1571.  Psalmus  CXXXIII  compositus 
4  V.  Noribg.,  Ulr.  Neiiber.  4  Stb.  4». 
[B.  B.     Rostock. 

1571.  Psalmus  CXXXIE  Davidis  .  .  . 
coiiJ|»os.  a  . . .  C.  Stephauo  collectore.  Mo- 
nach.     [Kopenhag.  4  Stb. 

Aquintis,  Thomas,  siehe  Tliomas 
von  Aquino. 

Aragoiia,  Aiitonia,  di  Napoli, 
wird  von  Aaron  im  Lucidario 
1545  Bl.  32  eine  berühmte  Laute- 
nistin    und    Komponistin    genannt. 

Aragona,  (jiuseppe  Ximencs 
Marcliese  d'.  Die  Kgl.  Musika- 
lien-Samlg.  in  Dresden  besitzt  von 
ihm  im  Ms.  „II  Delirio  Omano". 
Cantata  ä  3  v.  c.  ström.  P. 

Aragona,  Paolo,  ein  Kompo- 
nist, der  um  1616  in  Neapel  nach 
folgendem  Druckwerke  lebte,  wel- 


ches einst  Landsberg   in  Kom  ge- 
hörte : 

Amorose  querelle  Canzonette  ä 
3  V.  Segnate  con  le  lottere  dell' 
Alfabeto  per  la  chitarra  alla  spag- 
nolo,  sopra  la  parte  del  Basso,  e 
Canto.  Di . . .   Napoli    1616   Nucci. 

I  vol.  in  4".  St.  gegenüber.  28  Nrn. 
[B.B. 

Aragona,  D.  Pietro,  von  Flo- 
renz, dessen  Werk  „Istoria  armo- 
nica"  bisher  nirgends  aufgefunden 
ist. 

Aragoni,...  18.  Jh.  1  Sonate 
f.  2  V.  u.  Ycl.  mit  B.  in  Thomp- 
son's  Samlwk.     6  Sonatas. 

Aragonia,  Joannes  de,  siehe 
Ylianas. 

Araja  (Araia,  Araija,  Araya), 
Francesco,  geb.  zu  Neapelum  1700, 
st.  um  1770  ebd.  Ein  fruchtbarer 
Opernkomponist,  der  sich  um  1734 
bis  1759  in  Petersburg  aufhielt. 
In  Eicordi's  Gazz.  mus.  1853,  85 
sind  die  Kapellmitglieder  des  Thea- 
ters in  Petersburg  vom  Jahre 
1734  verz.,  dort  ist  Franc.  Araja, 
Napolitana  als  Kapellmeister  ge- 
nannt. Auf  dem  Titel  zur  Oper 
Semiramide  nennt  er  sich  „Napo- 
li tano  und  Kapellmeister  „della 
sudetta  S.  M."  (die  Oper  war  für 
Wien  geschrieben). 

Die  Kgl.  Musikalien-Samlg.  in  Dresden 
besitzt  14  Alien,  eine  mit  1735  gez.,  eine 
andere  „Napoli,  Teatro  di  S.  Bartolomeo," 
f.  Sopr.  Alt,  Ten.  mit  lustrum.  in  P.  im 
Ms. 

Ms.  720  B.  B.  La  Semiramide  riconos- 
ciuta,  Op.  seria  in  3  atti  P. 

—  Ms.  761.     Capricci  per  Cembalo. 

Ms.  Hofbibl.  in  Wien:  Serenata:  La 
forza  dell'  amore   e  dell'  odio.    1739.    P. 

Orpheus.  The  favourite  sougs  in  the 
opera  call'd  . .  .  Printed  for  AYalsh,  fol.  P. 

II  Ell.     Die    Autoron   sind   Araja,    Vinci 
u.  Porpora.     [Bologna. 

Fetis  und  Clement  verzeichnen  die 
Opern:  Amor  regnante.  Lucio  Vero  für 
Venedig  1735.     Für  Petersburg: 

Abiatare  1737.  Semiramide  1738.  Sci- 
pione.  Arsacc.   Scieuco  um  1744.     Belle- 


Ai'ixldi. 


183 


Arascione. 


rofonte.  Alessandro  nelle  Indie.  (La 
Eussia  afflitta  e  ricousolata,  für  Mijskau 
1742  geschrieben,  wird  ihm  fälschlich  zu- 
geschrieben, denn  sie  ist  von  Domenico 
Dalloglio^  Text  von  Staehlin.  Fetis.)  La 
Cimotea,  Ce])hale  et  Procris  und  das  Ora- 
torium :  La  Nativita  di  Gesa  für  Bologna 
komponiert. 

Ms.  301  Wolfenb.  Nr.  18  eine  Arie 
mit  Listr. 

B.  Mailand  Cons.  Aria  „La  sul  torbido 
Acheronte",  per  Sopr.  c.  Quartette.  Ms,  P. 

Die  Musikfr.  in  Wien  eine  Arie:  Per 
dar  pace  a  questo  core,  a  Sopr.,  nur  mit 
Araya  gez. 

1  Sonate  f.  Klav.  in  Haffner's  Eaccolta  5. 

iraldi,  Michele,  geb.  gegen 
1779  zu  Bologna,  war  Mitglied  der 
Klasse  für  Physik  und  Mathematik 
des  National -Instituts  in  Bologna, 
errichtet  durch  Napoleon  I.  Er 
schrieb : 

Pensieri  siüla  eredulita  e  sulla  premi- 
nenza  tra  la  pittiira  e  la  musica.  2.  ed. 
cou  annotazioni .  . .  BologTia  1807  fratelh 
Masi.  80.  94  S.     [Bologna. 

Fetis  verzeichnet  die  Abhandlung  „Esame 
di  un  articolo  deUa  teoria  del  suono, 
presentato  ai  15  di  gennaio  1808"  (in  den 
Schriften  obigen  Instituts,  2.  Bd.  ent- 
halten). 

Araiiay, . . .  Priester  in  Spanien, 
war  Kapellmeister  zu  Cuen9a  und 
st.  gegen  1780.  Der  Colonel  Geoff- 
roy  brachte  aus  dem  spanischen 
Kriege  (1809/1-4)  eine  Messe  mit 
nach  Paris,  deren  Stil  Cherubini 
bewundernswert  hiel*  (Fetis). 

Araiiaz,  D.  Pedro,  geb.  zu  Soria 
in  Castilien,  gest.  gegen  1825  in 
Cuen^a.  Priester  u.  Kapellmeister 
an  der  Kathedrale  zu  Cuen9a. 
Seine  Kompositionen  sollen  nach 
Fetis  und  Eslava  in  den  Archiven 
zu  Cuenya  u.  im  Escurial  liegen. 
Eslava  hat  in  der  Lira  sacra,  53. 
Lfg.  1  Offertor.  5  v.  u.  1  Laudate 
zu  6  St.  mit  Insti".  in  Part,  ver- 
öffentlicht. Kat.  Brüssel  verz.  sie 
unter  Nr.  19H9  u.  1941.  Eine 
Abhandlung  über  den  Coutrapimct 
soll  nach  Fetis  im  Ms.  existieren. 

Araiida,  siehe  Sessa  d'Araiida. 


Aranda,  Matheo  de,  Kapell- 
meister an  der  Kathedrale  zu 
Coimbra,  bekannt  durch ; 

Tratado  de  Canto  llano  y  contrapuncto 
. .  .  Lisbao  1.533  Gallarde.  4".  IV  u.  144  S. 
(siehe  Vasconcellos).  ßesafs  einst  die 
Kgl.  B.  in  Lissabon.  —  Zwei  andere 
"Werke  zeigt  Leo  Liepm.  1899  an: 

Tratado  de  canto  mensurable:  y  cou  | 
trapuncto:  uuevamente  conpüesto  por 
Matheo  |  de  aranda  maestro  en  musica. 
Dirigido  al  mui  |  alto  y  illustr.  senor  den 
Alonso,  Cardenal  |  .  .  Ar(;-obispo  de  Lix- 
boa  I  obispo  Deuora.  Comendatario  d'Al- 
cobaca ...  4".  33  BU.  Privileg,  von 
1534. 

Tratado  de  Musica  echo  ]3or  . .  .  Maestro 
de  la  Ca  |  piUa  da  Se  de  L^a  Dirigido  al 
lihuo  Seu'or  D.  Alon  |  so  cardenal  Infante 
de  Portugal .  . .  Lixboa  por  German  Gal- 
larde.    (1533).  kl.  40.    38  BU. 

Araniez  (Aranies),  Juan,  spa- 
nischer Komponist,  machte  seine 
Studien  zu  Alcala,  ging  dann  nach 
Kom,  wo  er  herausgab: 

1.  e  2.  lib.  de  tonos  y  Yillancicos  a  1, 
2,  3  et  cantro  voces.  1624.  4".  (Fetis.) 
Die  B.  in  Bologna  besitzt  davon  das 
2.  Buch,  betitelt:  Libro  Segimdo  des  tonos 
y  Villancicos  a  uua  dos  tres  y  4  voees. 
Con  la  zifra  de  la  Guitarra  espan.  a  la 
usanza  romana.  De  Juan  Aranies  .  . .  En 
Roma  1624  Roblotti.  P.  23  S.  mit  span. 
Text.  Unter  der  Dedic.  bez.  er  sich  als 
,,CapeIlan  de  V.  E.  &  Maestro  de  Capilla 
J.  A." 

Arascioiie,  Rev.  D.  Criovaiini, 

Fiemontese  da  Cairo  Prete  seco- 
lare,  nennt  er  sich  in  dem  folgen- 
den von  ihm  herausgegebenen 
Werke,  welches  aus  Rom  datiert  ist : 
Nuove  laudi  Ariose  della  Beat'ua  Yer- 
gine  scelte  da  diuersi  Autori  ä  Quattro 
Voci..  Roma  1600  Nie.  Mutij.  4  Stb. 
in  4".  [Bologna,  Kat.  2,  349.]  Genannt 
sind  au  Autoren :  Abbitte  PitigHano  5,  P. 
Aniiimccia,  Scijyio)i  Calabrese,  Mich.  Ang. 
Concino,  Aless.  Costantini^  Seip.  Deii- 
tice  2,  B.  Donato  3,  Ferabosco^  Vinc. 
Ferro^  Rüg-  Oioranelli,  Ant.  Inyiyneri^ 
Orl.  Lasso,  Giov.  Macque  4,  Fra  Marino 
da  Corigliano,  Mico  (Domenico),  Montelli, 
Christoforo  Montenuiijor  4,  Giov.  Nasco, 
Fulvio  Noitelli  2,  Paolo  Papini  3,  Prosp. 
Saut  in  i  4,  Franc.  P.  Sofo  10,  Pietro 
Ta(/lia,  Guglielmo  Tesiori  Francese,  Giov. 


Arauco. 


184 


Arbuthnot. 


da  Todi,  Giov.  Maria  Trahacci^  Or.  Yecclti 
3  uud    Villanora. 

Aranco,  Rafaole,  ein  raailändi- 
scher  Violinist  in  der  2ten  Hälfte 
des  18.  Jhs.  lebend,  liefs  anonym 
folgende  Schrift  erscheinen: 

Eiflessioni  d'iin  professore  di  Yiolino 
sopra  uu  discorso  morale  e  politico  intorno 
il  teatro.  1780  s.  1.  12«.  42  S.  —  Der 
Pater  Zanoiii  liefs  die  Abhandlung  in 
neuer  Auflage  mit  Notizen  und  2  Briefen 
zu  Lugano  1783  bei  Aguelli  in  4°  drucken. 
[Bologna,  von  1780  (1781)  Kat.  1,  93 
ohne  Autor,     (Fetis.) 

Arauxo     (Araujo) ,     Francisco 

CoiTca  de,  ans  alter  adliger  Fa- 
milie, M^ar  Dominikaner,  Organist  an 
8t.  Salvador  in  Sevilla,  dann  Rektor 
desselben  Klosters,  später  Professor 
zu  Salamanca  und  endlich  Bischof 
von  Segovia,  wo  er  am  3.  Jan. 
1663  starb.  (Vasconcellos  u.  Fetis.) 
Er  ist  Verfasser  des  theoretisch- 
praktischen Werkes: 

Libro  de  tientos  y  discursos  de  musica 
practica,  y  theoriea  de  organo,  intitulado 
Facultad  organica:  cou  el  quäl,  y  con 
raoderado  estudio  y  perseverau(;-a ,  qual- 
quer mediane  taüedor  puede  sali]'  avan- 
tajado  en  ella,  sabiendo  destrameute  cautar 
canto  de  organo  y  sobretudo  teniendo 
buen  natural.  Compuesta  por  .  . .  clerigo 
presbitero,  organista  de  la  iglesia  coUegial 
de  San  Salvador  de  la  cuidad  de  Sevilla, 
rector  de  la  hermandad  de  los  sacerdotes 
della,'  y  maestro  en  la  facultad.  Alcala 
1626  Aut.  Arnao.  fol.  5  Vorbll.  26  Ell. 
Text,  204  Bli.  Musik.  Neben  einer  grofsen 
Anzahl  Orgelstücke  in  Tabulatur  enthält 
es  auch  eine  Musiktheorie  u.  a.  Alle 
fabelhaften  bisherigen  Angaben  zerstreut 
obiger  Titel.  [Brüssel  2004.  Kat.  Liep- 
mannssolm.  Nationalbibl.  zu  Madrid.  Die 
vernichtete  Lissaboner  Bibl.  besals  auch 
im  Autogr.  „Casos  morales  de  la  musica" 
und  Kompositionen  von  Psalmen,  Mo- 
tetten und  Vilhaucicos. 

Araya,  Franc,  siehe  Araja. 
Arbeaii,    Thoinot,   Pseudonym 
für  Tal)ourot,  Jehan. 

Arbesser,  Ferdinand,  Organist 
an  der  Ksl.  Hofkapelle  in  "Wien 
vom  6.  Mai  1772  bis  1.  Dez.  1791; 
t  12.  Dez.  1794,  75  J.  alt  (Köchel 


1).  Die  Musikfi-.  in  Wien  besitzen 
von  ihm :  Motette,  Qnis  similis  Deo, 
Basso  solo  et  orch.  P,  Ms.  In  der 
Stiftsbibl.  in  Göttweih  mehrere  ■ 
Messen  im  Ms.  —  1  Litanei  im 
Kloster  Neuburg. 

Arbilliiis,  Jacob,  Drucker  und 
Herausgeber  des  Samlwk.  Lib.  1. 
Modulorimi  4  et  5  voc.  s.  a.  Ein 
Samlwk.  von  c.  1600.  [Proske. 
Pfarrer  le  Blanc  in  Everdingen 
(M.  f.  M.  23,  26). 

Arblay,  Mde.  Francisca  d', 
Tochter  des  bekannten  Musik- 
historikers Biirncy,  geb.  den  13. 
Juni  1752  zu  King's  Lynn,  gest. 
6.  Jan.  1840  in  London  (?).  Sie 
trat  als  Romanschriftstellerin  auf, 
heiratete  am  31/7  1793  den  Marquis 
d' Arblay,  ging  nach  Paris,  kehrte 
aber  auf  Wunsch  des  Vaters  wieder 
nach  London  zurück.  Sie  schrieb 
eine  Biographie  ihres  Vaters: 

Memoirs  of  Dr.  Burney,  arrangetl  from 
bis  own  manuscri])ts,  from  family  papers, 
and  from  personal  recoUeetions,  by  bis 
daughter .  .  .  Lond.  1832  Moxou.  3  voU. 
in  80.  \.  Bd.  XVI  und  360  S.,  2.  Bd. 
400  S.,  3.  Bd.  436  S.  Ein  Auszug  vom 
Hofrat  von  Mosel  in  den  Wiener  Jahrb. 
der  Litteratur  1834,  Bd.  65  S.  178.  Bd.  66 
S.  43.  [B.  B.  Brüssel.  Hofb.  Wien. 
R.  C.  of  Mus. 

(Stephen  ausführlich.) 

Arbuthnoti^  Dr.  Jolin,  ein  Arzt, 
Dichter  und  Schriftsteller,  der  auch 
Musik  als  Komponist  betrieb,  als 
er  aber  Händel  kennen  lernte  und 
ein  grofser  Bewunderer  dessen 
wurde,  liefs  er  seine  eigene  Musik- 
ausübung liegen.  Er  st.  27.  Febr. 
1735  in  London  (nach  Fetis  in 
Hampstead.)  Chrysander  im  Händel 
2,  339  giebt  einen  Auszug  seiner 
Verteidigungsschrift  Händel's,  be- 
titelt : 

Harmony  in  an  Uproar.  A  letter  .  .  .  from 
Hurlothrumbo  Johnson  Esq.  (Pseudonym) 
...  Lond.  1733.  4«.     [E.  C.  ofMus. 

lu  Croft's  CoUoctious  von  1712  be- 
findet sich  das   Antheai:    „As   pants  the 


Arcangelo  Bargam. 


185 


Arcliadelt. 


hart",  ohne  Autor,  welches  nach  Hawkin's 
5,  126  von  A.  herrührt.  Im  Samlwk. 
,,Divine  harniony"  ein  Anthem  mit  seinem 
Namen  gez. 

Arcangelo  Bergamasco    siehe 

Crivello,  Archangelo. 

Arcangelo  detto  il  Bolognese  und 
Arcavigelo  dal  Violino  erklärt  Val- 
drighi  12,  20  für  Corelli.  S.  72 
ein  Dokument  aus  dem  Jahre  1687 
aus  dem  sich  ergiebt,  dass  er  durch 
Modena  nach  Rom  reiste. 

Arcangelo  del  Leuto,  aller 
Wahrscheinlichkeit  nach  ein  Laute- 
nist, von  dem  aber  nur  ein  Ge- 
sang bekannt  ist:  Cantata,  Dimmi 
amor,  a  voce  sola  c.  Bc.  aus  einem 
Ms.  von  1645.  Dieselbe  erschien 
in  2  neuen  Ausgaben  1.  ediert 
von  Gevaert  2.  bei  Fiirstner.  (Siehe 
Eitner,  Verz.  unter  Leuto.) 

Ein  römischer  Musiker  Arcangelo 
des  17.  Jhs.  (viell.  derselbe)  ist  in 
einem  Ms.  zu  Bologna  (Kat.  2, 
342)  mit  „Venite  gentes"  a  C.  solo 
c.  Y.  e  Leuto,  Bl.  1  vertreten. 

Arcangelo  da  Lonato,  sein 
Geburtsort  soll  in  der  Provinz 
Brescia  Liegen;  er  war  Mönch  in 
Cassano  in  S.  Eufemia  zu  Brescia, 
in  welches  er  am  28.  April  1566 
eintrat.  Er  zeichnete  sich  als  Mu- 
siker aus  und  gab  heraus: 

Cantiones  sacrae,  tarn  in  nativitate  Do- 
mini,  cum  in  hebdomada  Sanctä  decantari 
solitae.  Yen.  1585  Amadinus.  (Valentini.) 
Unter  Archangelus  Bn'xonensis  steht  in 
Thysius'  Lautenbuch  die  Motette:  Domine 
quis  habitabit  (siehe  Tijdschi-ift  2,  112  im 
Abdruck). 

Archadelt  (Arcadelt,  Arcadet), 
Jacol).  In  den  Mouatsh.  f.  M.  15, 
142  und  19,  121  ist  alles  bisher 
durch  Straeten  und  Haberl  ans 
Licht  geschaffte  Quellenmaterial 
zusammengezogen  und  darauf  ver- 
weisend, ziehe  ich  kurz  das  Resul- 
tat zusammen.  Geb.  um  1514  in 
den  Niederlanden,  gest.  bald  nach 
1557  in  Paris  (?),  diente  vor  1539 


am  Hofe    zu   Florenz    als   Sänger, 
trat  1539  im  Febr.  in  die  Capella 
Julia  in  Rom  ein  und   wird  vom 
Juli    bis    November   als   „magister 
capellae"  bezeichnet,  welches  Amt 
zugleich   den  Unterricht   und   Ge- 
sangbildung der  Chorknaben   (ma- 
gister  puerorum)    einschloss.     Am 
30/12  1540  wird  er  als  Sänger  in 
die   Capella  sistina    aufgenommen, 
1544   ist    er    Abbas    oder    Camer- 
lingo   der  Xapelle,   verzichtet   am 
11/1  1545   auf  das  Amt  und  tritt 
wieder  unter  die  Sänger;    am  27. 
Juli  1549   scheidet  er  aus.     1557 
erfahren  wir  aus  dem  Drucke  der 
Messen,   dass   er   sich   im  Dienste 
als    Kapellmeister    des    Kardinals 
Karl  von  Lothringen,  der  bis  1560 
in  Paris  residierte,  befindet.  Weitere 
Nachrichten    fehlen.     (Straeten  6, 
322.   353  fi'.     Haberl  in    Viertel]. 
3,  234.  249.  273  u.  a.  0.)     Seine 
Werke    sind    ausführlich   in  M.  f. 
M.   19,  123   ff.    beschrieben    und 
gebe  ich  hier  nur  ein  kurzes  orien- 
tierendes Yerzeichnis  mit  Zusätzen 
aus  Yogel's  Bibliothek: 

Chanson  a  3  part ...  en  3  vol.  Paris 
1573  le  Roy  et  Ballard.  3  Stb.  [Hofb. 
Wien:  Super.  1.  2.     Florenz  B.  L:  Sup.  1. 

L'excellence  des  chansons  music.  comp. 
. . .  RecueUlies  .  .  .  pai-  Cl.  Goudimel.  Lyon 
1586  de  Tournes.  4  Stb.  [B.  M.  (Fetis 
verz.  eine  Ausg.  von  1572  ohne  Fimdort.) 

3.  livre  de  chansons  ä  4  p.  de  la  Ar- 
cadet  et  autres.  Paris  1573  le  Eoy  & 
Baliard.  23  Chans,  siehe  Eitner  Samlwi. 
1509  i.  [br.  Mus.  Ten.  Upsala:  Sup. 
Contratenor. 

4.  5.  6.  8,  u.  9.  Buch  von  1573,  1575 
imd  1578  mit  gleichem  Titel.  Samlwerk 
1569  k.  1.  m.  0.  p.  20,  21,  18,  14  u.  21 
Chans.    [B.  K:  Contraten.  und  wie  vorher. 

Intavolatura  di  liuto  di  Fr.  Vindella  . .  . 
d'alcimi  Madrigali^  lib.  1.  Yen.  1546  Gar- 
dane.    1  vol.     [B.  B. 

1.  üb.  di  Maclrigali  d'Arch.  a  3  voci, 
insieme  alcuni  di  const.  festa.  Con  la 
gionta  di  12  canzoni  francese  &  6  motteti 
nouissimi.  Ven.  1542  Gardane.  3  Stb. 
qu40.     [Verona  S.  f. 

Enth.   von  Archadelt  nur  9  Nrn.,    die 


Archadelt. 


186 


Archaclelt. 


sich  in  deu  späteren  Ausg.  bis  auf  5  redu- 
zieren, aufserdem  von  Claudiu  (Serinisy), 
Certon,  Cosson,  Courtois.  Fran9ois  du  bois, 
Const.  Festa,  Jacotin,  Lheretier,  Lupus, 
Loyolle,  Mathias  (Werrecorensis  ?),  Mouhi 
u.  Ysore,  deren  Anzalü  Gesänge  bei  jeder 
Ausg.  wechseln  (sielie  M.  f.  M.  19,  144 
u.  145.  Bei  Vogel  1,  39  fehlen  die  Mo- 
tetten und  Chansons.' 

—  Ausg.  ib.  1543.     [Hofb.  AVien. 

—  Ausg.  ib.  1559.  [B.  M.  Belog:  C  B. 
Padua  U.  ß :  B. 

—  Ausg.  1587  Scotto  [besals  einst 
Farrenc  in  Paris. 

II  1.  lib.  di  Mach:  . .  a  4  v.  con  nuova 
gionta  impressi  (ist  also  nicht  die  1.  Ausg.) 
Yen.  1539  Gard.  4  Stb.  [B.  M.  Venedig 
B.M:  A.  T.  B. 

—  Ausg.  1541a.  ib.     [Hofb.  Wien. 

—  Ausg.  1541  b.  ib.  [br.  Mus.  Bo- 
logna: A. 

—  Ausg.  1541c.  Scotus.     [Jena. 

—  Ausg.  1543  Scotus.     [Jena,  ohne  B. 

—  Ausg.  1544  Scotus.  [Base%a  in  Flo- 
renz. 

—  Ausg.  von  Gardane  o.  JaJir.  Hier 
werden  zum  ersten  Male  noch  andere 
Komp.  als  A.  genannt.    [Venedig  B.  M :  A. 

—  Ausg.  1546a,  ohne  Drucker,  das 
Dnickerzeichen  deutet  auf  Damianus  Ze- 
narius.     [br.  Mus. 

—  Ausg.  1546b.  Gardane.     [Belog:  B. 

—  Ausg.  1551.  (56  Madr.)  Gardane. 
Hier  sind  10  Madr.  anderen  Autoren  zu- 
geschrieben. [B.  B:  T.  Bologna:  B.  T. 
Cecilia  in  Eom:  A. 

—  Au.sg.  1556  Scotus.    [Bologna  4  Stb. 

—  Ausg.  1558  Gard.    43  Madr.   [B.  M. 

—  Ausg.  1561  Scotto.  [Oxford  Ch.  Ch: 
4  Stb. 

—  Ausg.  1566  a.  Milane,  Fr.  Moschenio. 
[Eosenthai:  A.  wie  1551. 

—  Ausg.  1566b.  Eampazzetto.  [Florenz 
B.  E:  A. 

—  Ausg.  1567.     [C.  P:  Basso. 

—  Au.sg.  1568  Scotto.    [Bologna:  A.  T. 

—  Ausg.  1570 Scotto,  43 Madr.  [Wolfenb. 

—  Ausg.  1575  Ven.  appr.  G.  Guglielmo. 
mit  mehreren  Aenderungen  in  den  Autor- 
namen.    [Dr.  Bohns  Bibl.  in  Breslau:  C. 

—  Ausg.  1585  Vincenzi  &  Amadiuo. 
[Oxford  Ch.  Ch:  C.  A.  B.      • 

—  Ausg.  1597  Ven.  [Upsala:  C.  A. 
br.  Mus :  C.  A.  B. 

—  1601  Vincenti.   [Florenz  B.  L.  4  Stb. 

—  lG03a.  Pietroiac.  Petrucci.  [Bolog:B. 

—  Ausg.  1603  b.  Ang.  Gardano.  [Be- 
log: C.A.ß. 

—  Ausg.  1606  Scotto.    [Belog:  A.  T.  B. 

—  Ausg.  1608a.   Vincenti.     [Belog:  C. 


—  1608b.  Sc.  Bonino.    [Neapel:  C.  T.  ß. 

—  Au.sg.  1617a.  Vincenti,  33  Madr. 
[B.B. 

—  Ausg.  1617b.  Amadino.     [Belog:  B. 

—  Ausg.  1625,  mit  den  Autoren  G. 
Dom.  di  Nola,  Cipriano,  Fr.  Layole,  Fera- 
bosco  u.  Hippol.  Tartaglino.     [Neapel. 

—  Ausg.  1627  ed.  von  Cl.  Monteverde. 
Eoma,  Masotti.    4  Stb.  31  Nrn.    [Bologna. 

—  1628.  Napoli,  Beltrano,  ad  instanza 
di  P.  P.  Eiceio  libraro.  Titelzusatz:  Con 
la  giunta  di  alcuui  di  Gio.  Domeuico  di 
Nola.     [E.  C.  of  Mus:  A.  T.  B.     Neapel. 

—  1030.  Eoma,  Paolo  Masotti,  ad  istan- 
tia  d'Ant.  Poggioli.     [br.  Mus:  T. 

—  Ausg.  1640,  Eoma,  V.  Bianchi. 
[Brüssel.     B.  B.  u.  Bologn.  nur  A. 

—  Ausg.  1642.  Eoma,  A.  Fei.  [B.B: 
A.     ßolog.  4  Stb. 

—  Ausg.  1654.  Napoli,  Eicci.  [Ne- 
apel: A. 

I\  vero  2.  lib.  di  ]\ia(JH(jali .  .  Ven. 
1539  Gard.  4  Stb.  [B.M.  Belog:  B. 
Venedig  B.M:A.T.  B. 

—  Ausg.  1541.  ib.  30  Nrn.  [br.  Mus. 
Hofb.  Wien. 

—  Aiisg.  1560.  ib.  4  Madr.  von  anderen 
Autoren.     [B.M.     Belog:  T. 

II  3.  lib.  de  i  Madr.  . .  a  4  v.  con  . . 
Const.  Festa  et  altri . ,  Ven.  1539  Scotus. 
4  Stb.  qu4'^.  48  M.     [B.M. 

■  —  Ausg.  1541.   Gardane.    [Hofb.  Wien, 
br.  Mus.  mit  verdruckter  Jahreszahl  1561. 

—  II  3.  lib.  di  Madr.  d' . . .  a  4  v.  m- 
sieme  alcuui  di  Const.  Festa.  Ven.  1543 
Gard.   ciu40.    [Glasgow:  C.       Belog.  T.  ß. 

—  Ausg.  1556.  Gardano.  [B.  M.  ßo- 
log.    Venedig  BM:  A.  T.ß. 

II  4P.  lib.  di  Madr.  . .  a  4  voci . .  con 
alcuni  Madr.  de  altri  ätitori.  Ven.  1539 
Gardane.  4  Stb.  [B.M.  Venedig  B.M: 
A.  T.  B.      - 

—  Ausg.  1541  Gard.  [br.  Mus.  Hofb. 
AVien.     Oxford  Ch.  Ch:  ß. 

—  Ausg.  1545  Gardaue,  vermehrt  um 
6  Madr.  u.  vielfach  geändert  (Vogel  1, 
38).     [ßolog.     Florenz  ß.  L:  T. 

n  50.  lib.  di  Madr.  . .  a  4  voci,  Ven.  1544 
Gardane.  4  Stb.  qu4".  31  Nrn.  (wie  die 
Ausg.  von  1550).    [Verona  S.  f.     ßolog:  B. 

—  Ausg.  ib.  1550.     [B.M. 

Missae  tres  ...  c.  4  et  5  voc. . .  Lute- 
tiae 1557  le  Eoy  et  ßallard.  1  vol.  gr. 
fol.  Chorb.  von  44  ßll.  [Hofb.  AVien. 
Kgsbg.  ß.A.  B.M.  B.B.  Turin  Kathe- 
drale S.  Giov.  Battista. 

Quatuor  vocum  Motecta  lib.  1.  A'"en. 
1545  Gard.  A.  T.  ß.  ei.'ist  bei  List  & 
Franke  in  Lpz. 


Archadelt. 


187 


Archeaume. 


In  Manuseripten  : 

Cap.  sistina  Cod.  155  fol.  59:  Missa 
Ave  regiua,  5  v.  fol.  1 :  Missa  De  ßeata 
M.  Virg.  4  V. 

—  24.  Candida  Virginitas  2.  p.  Quae 
meniit  6  v. 

—  24.  Corona  aurea,  2.  p.  Quouiam 
praevenisti  5  v. 

—  13.  Domine  non  sec.  .3  v.  Domine, 
ne  memineris  4  v.   —    Adjuva  nos  5  v. 

.  —  19.    Dum  complerentvir  5  voc. 

—  24.  Gloriosae,  2.  p.  Cum  jocundi- 
tate  5  V.  —  Istorum  est,  2.  p.  Isti  sunt 
6  V.  —  Memento  salutis  auctor  4  v.  — 
Pater  noster  8  v. 

—  13.    Regina  coeli  5  v. 

—  24.    Salve  regina  5  v. 

B.  M.  Ms.  1501,  Madr.  4  st.  —  1536, 
defett  1  Mot.  7  st.  u.  1  zu  8  St.  —  266, 
eine  Chans,  f.  Laute  gesetzt.  —  3  Laraen- 
tat.  u.  1  Magnif.  zu  4  u.  5  Stirn.  P. 

Ms.  B.  Proske,  5  Stb.  von  1538  einige 
Gesge.  von  A.  —  15  Gesge.  in  anderen 
Mss.,  siehe  den  Kat.  IV.  In  Ms.  940 
neun  Tonsätze. 

Ms.  B.  B.  770/1.  2.  771/1.  2.  moderne 
P.  Domüie  Dens  4  v.  0  gloriosa  4  v. 
II  bianco  4  v.  zweimal. 

—  T  1.  3.  148.  155  mehrst.  Gesge.  in  P. 

—  W  87  in  P.  J'ay  mis  mon  cnenr 
3  V. 

B.Ziv.   Ms.  11,  81  Dum  complerentur 

5  V. 

Mss.  Bologna:  1.  Pro  hebdomada  sancta 
(Lamentationes)  plura  diversorum  auc- 
toram.  Ms.  des  16.  Jhs.  3  Stb:  C.  A.  T. 
inkompl.  (Kat.  2,  169.)  —  0  gloriosa  Do- 
mina 4  voc.  (2,  340  u.  343).  —  Ave 
Maria  4  voc.  ebd. 

„Ancioletemi  pur"  und  „Or  le  tue  foize 
adopia"  4  voc.  im  Ms.  Spartitura  generale 
Rom.  1613.     [Bologna  Kat.  3,  4. 


270  Gesge.  in  Samlwk.  (Eitner  1.) 
Ferner  in  V.  Ruffo's  3.  Üb.  Madr.  5  v. 
s.  a.  1  Madr,  Andere  Samlwk.  von  Ma- 
drigalen zeigt  noch  Yogel  an. 

Dont  vieut  F  esionissance  und  Fraoc 
berger  pour  soulager  4  voc.  in  Straton's 
Samlwk.  1561. 

10  Chans,  in  Granjon's  Trophee,  Uv.  1. 
et  2.  1559. 

In  Rore  1544  b.  1  Madrig.  S'infinita 
bellezza  5  v. 

In  Gardane's  Excellent.  authorum  divers. 
Modulationes  1549  d.     1  Mot. 

In  Ant,  Gardane's  Musica  5  voc.  1549 
p.  26  eine  Mot.  —  In  Rampazetto's  Mo- 
tetti  de  fiore  1564   die    bekannten  Mot: 


Fille  Jerus.  u.  Haec  dies.  —  In  L'Heri- 
tier's  Motetti  de  la  fama  üb.  1.  1555:  0 
gloriosa  Domina.  —  In  Ant.  Gardano  2. 
lib.  Yillote  1559:  Perche  la  vit'e  breve 
4  V.  —  In  Bosco's  2.  livre  de  Pseaulmes 
1555  ein  4  st.  Psalm. 

In  Ant.  Gardane's  De  diuersi  autori 
(Madr.)  1546:  4  Madrig.  a  4  voci.  —  In 
desselben  1.  lib.  di  Madr.  1547:  Vosti-a 
mercede  4  v.  —  In  Scotto's  2.  lib.  Madr. 
1567:  5  Nrn.  4  voc. 

In  Barre's  2.  lib.  delle  Muse  a  4  voci 
ein  Madr.  1558. 

In  Mig.  de  Puenllana's  Lautenb.  1554, 
lib.  5  die  arrang.  Canzone  Se  le  interna 
mia. 

In  den  Ausg.  in  B.  Bologna  von  Le  Roy's 
&  Ballard's  li\Tes  de  Chansons  von  1559 
u.  1561:  28  Madr. 

In  neuen  Ausg.  12  Gesge.  (Eitner  2); 
ferner 

In  Schmitt's  (Georg)  Anthologie,  Paris 
T.  Vm,  1  Satz.     [B.B. 

Im  Echos  du  monde  relig.  bei  plax- 
land  1859  8».  1  geistl.  Tonsatz. 

4  Chansons  in  Publikation  Bd.  23  Nr. 
1—4. 

Archadius,  Beiiedictus,  1579 
päpstlicher  Sänger  (Dokument.) 
Archaiigeli,    Mcliele,    ist   im 

Donfried  1623  mit  einer  Motette 
„Filiae  Hierusalem"  3  voc.  c.  B. 
vertreten.     (Eitner  1.) 

Archangelo,  siehe  Arcangelo. 

Archang-elo  Bergamascho,  siehe 
Crivello. 

Arcliangelo  da  Reggio,  siehe 
Borsaro. 

Archangelus  (Arcangelo)  Sänger 
an  St.  Peter  in  Rom  1458—1461 
(Viertel]".  3,  236). 

Archangelus,  Frater  Ordinis  S. 

Spirit.,  Sänger  an  St.  Peter  in  Rom 

von  1472-1479  (Viertel].  3,  237). 

•  Ob  derselbe  wie  der  Obige  bleibt 

weiterer  Untersuchung  offen. 

Archangelus  Brixonensis,  siehe 
Arcangelo  da  Lonato. 

Archeauiue.  Im  Mercure  de 
France  1779  befindet  sich  eine 
„Romance  nouvelle,  A  MUe.  Finet", 
Text  V.  Rad  et,  die  obigen  Namen 


Archer. 


188 


Ardemanio. 


als    Komponisten    trägt.     (Gregoir, 
Panth.  8,  4.) 

Archer,  Pierre,  in  der  ]\litte 
des  16.  Jhs.  Bassist  a/d.  Hof- 
kapelle in  Paris  mit  300  liv.  Ge- 
halt (Castil-Blaze  160). 

Archibald,  Nieliolas,  um  1550 
Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  London  (Burney  6,  6). 

Archieli,  Antonio.  Kiesewetter 
veröffentlicht  in  seinen  Schicksale 
u.  Beschaffenheit,  Lpz.  1841,  S.  70 
das  Madrigal:    Balle  cele  sti  fere, 

4  voc.     Der   Komponist  ist   sonst 
nicht  bekannt. 

Archier,  Jean  P,  siehe  L'  Ar- 
chier. 

ArcMIei,      Ferdinando.       In 

Pompeo  Nenna's  8.  libro  di  Madr. 

5  voc.   Roma   1618   befindet   sich 
ein  Madrigal  von  ihm. 

Arcliilei,  Vittoria,  eine  Sänge- 
rin, die  um  1591  in  den  Inter- 
medii,  die  am  Toscaner  Hofe  auf- 
geführt wurden,  sang.  Näheres 
teilt  Yogel  1,  383  mit.  Siehe  auch 
dort  S.  40  unter  Archilei. 

Arcliitectouice  musices ,  siehe 
Sclionsleder. 

Archiv  der  auserles.  Musikalien, 
siehe  Bossler. 

Archiv  de  musique  du  theatre 
fran^ais  conten.  les  Airs,  Duos  etc. 
rediges  p.  Fortep.  et  Ghant.  Nr.  1. 
2.  Bronsvic,  sur  la  Höhe  et  Hambg., 
Spehr.  21  S.  hochfol.  Enth.  D' 
Alaj^'ac,  Dellamaria,  Gavaux,  Gre- 
try,  Kreutzer  u.  Solle.     [Dresd. 

Arciero,  Aluise,  2.  Organist 
am  S.  Marco  in  Venedig  vom  20. 
Febr.  1519  bis  1533.  (Caffi  1,  54. 
77.) 

Arcimholdo,  Tommaso,  wird 
1568  als  Sänger  am  Hofe  zu  Man- 
tua  erwähnt  (Canal  76.) 

Arco,  Conto  Nicolo  d',  wird 
von  Aaron  im  Lucidario  1545  Bl. 


31  V.  als  berühmter  Sänger  „Can- 
tor"  genannt. 

Arconati,  Feiice  Antonio,  aus 

Seregno  gebürtig,  trat  in  den  Fran- 
ziskanerorden und  wurde  Kapell- 
meister in  seinem  Kloster  zu  Assisi, 
w^o  er  16  Jahre  blieb,  darauf  ging 
er  nach  Rom  und  wurde  Kapell- 
meister an  der  12  Apostelkirch^. 
Vannarelli  in  seiner  Messa  o  Sahni 
von  1653  bestätigt  dies.  Hier 
blieb  er  3  Jahre,  worauf  er  4  Jahre 
zu  Bologna  an  S.  Francesco  diente 
und  darauf  3  Jahre  in  Bergamo 
a/d.  Kirche  S.  Maria  maggiore. 
Von  hier  folgte  er  Vannarelli  an 
S.  Antonio  in  Padua  als  Kapell- 
meister und  blieb  10  Jahre,  wor- 
auf er  1679  an  die  Kathedrale 
zu  Fermo  ging.  (Tebaldini  S.  36 
u.  37.  Fetis  unbrauchbar.)  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Ms.  450.     B.  B.  4  Cantaten  in  P: 

1.  Alloluja,  Victoria  ä  uo  ö  piü  5  Viole 
et  5  voci.  Bc.  12  Ell. 

2.  Selenthim  tenebant  omnia  ä  5:  2  Sopr. 
1  Ten.  2  instr.  et  Bc.  8  BU. 

3.  Resonate  melodiae.  Alto  solo,  3  V. 
et  Bc.  7  BU. 

4.  Geüs  Christiaua  laetare,  B.  solo  c.  2 
V.  et  Org.  4  BU. 

Im  Vannarelli  (s.  oben)  1  Psalm  zu  2 
Stiin.:  Lauda  Jerusalem. 

Im  Kloster  S.  Pi'ancesco  zu  Bologna 
sollen  sieb  viele  Kircbenkompositioneu  von 
ibm  im  Ms.  befinden  (Fetis.) 

Ardanaz,  Pedro,  Priester, 
Komponist  und  Kapellmeister  an 
der  Hauptkirche  in  Toledo  seit 
dem  16/6  1674  bis  11/12  1706 
seinem  Tode.  In  den  Kirchen- 
archiven zu  Toledo  und  im  Escu- 
rial  sollen  sich  Messen  und  Mo- 
tetten von  ihm  im  Ms.  befinden 
(Fetis). 

Ardemanio,     Oiinlio     Cesare, 

war  Kapellmeister  und  Organist 
an  der  Kirche  della  Scala  und  S. 
Fedele  zu  Mailand,  wo  er  um  1650 


Ardesi,  Alberto. 


189 


Arellana. 


starb.  Siehe  auch  Kat.  Bologna  2, 
355,  wo  er  1617  nur  als  Organist 
an  der  Scala  gez.  ist.  Fetis  ver- 
zeichnet von  ihm  Motetten,  von 
1616,  Falsiborcloni  1618  und  Musica 
a  piü  voci  con  B.  per  Forgano, 
concertata  in  occasione  d'una  pa- 
storale  alludente  alla  vennta  di  S. 
Carlo.  Milano  1628.  4°.  Im  Saralwk. 
1608  u.  f.  Ausg.  eine  Motette.  (Eit- 
ner  1.)  Nach  Kat.  Bologna  2,  354 
bis  355,  wo  das  Saralwk.  in  allen 
3  Ausg.  beschrieben  ist,  sind  3 
Gesänge  verz.  und  in  1617,  einer 
Forts.,  2  Canzoni  a  4. 

Ardcsl,  Alberto,  aus  Cremona, 
Instrumeutist  an  der  Ksl.  Hof- 
kapelle in  Wien  mit  monatl.  12  fl. 
Gehalt  vom  1.  Nov.  1566  bis  zu 
seinem  Tode  am  30.  Mai  1580. 
(Köchel  1.) 

Ardesi  (Ardasi,  Arthesi),  Carlo, 
aus  Cremona,  lustrumentist  (Musico 
di  Camera)  am  Ksl.  Hofe  zu  Prag 
mit  15  fl.  monatl.  Gehalt,  später 
30  fl.  von  1582—1612  (Köchel  1). 
Man  kennt  von  iJim: 

II  1.  lib.  de  Madi'igali  4  voci.  Ven. 
1597  Yincenti.  4«tb.  4«.  21  Nrn.,  4  von 
G.  P.  Ardesi.  [Hof b.  Wien :  C.  A.  Kassel : 
C.  A.  B.  Im  Samlwk.  IGlOa  eine  Gst. 
Mot.  (Eitner  1.) 

Ardesi  (Arthesi),  Griovaiiiii  Pa- 
olo, war  ebenfalls  am  Ksl.  Hofe 
Instrumentist  und  erhielt  monatl. 
10  fl.,  sp.  18  und  20:  vom  Aug. 
1580—1612  angestellt.  (Köchel  1.) 
In  obigen  Madrigaion  von  1597 
befinden  sicii  vier  von  ihm. 

Ardcspin  (Dardespin,  Ardespine)^ 
Melchior  d'  (der  Name  wird  in 
den  Akten  so  vielfach  verstümmelt, 
dass  nur  die  eigene  Unterschrift 
Kunde  giebt,  wie  er  sich  eigent- 
lich schrieb :  d'  Ardespin).  Er  war 
am  baierschen  Hofe  angestellt.  In 
einer  Eingabe  vom  14/7  1706  sagt 
er,  dass  er  63  Jahr  alt  sei  (also 
1643  geb.)   und  an  40  Jahre  dem 


Kurfürsten  diene  (also  seit  1666). 
Er  war  Cornettist  und  wurde  erst 
am  9/10  1669  mit  250  fl.  fest  an- 
gestellt. 1670  verheiratet  er  sich, 
1683  2/9  erhält  er  den  Titel  eines 
kurf.  Kammerdieners  mit  600  fl, 
1688  wird  sein  Gehalt  um  300 
fl.  erhöht  nebst  Lieferung  von 
Bier,  Brot,  Licht  etc.  Bald  darauf 
(Dokument  ohne  Jahr)  wird  er 
Konzertmeister  und  erhält  den 
Titel  eines  kurf.  Rats.  1699  be- 
trägt sein  Gehalt  1073  fl.  Während 
der  Besetzung  Baierns  durch 
Oesterreich  wird  sein  Gehalt  am 
20/3  1700  auf  400  fl.  zurückge- 
setzt. Er  st.  1717  zu  München. 
(Kreisarchiv  in  München.)  Yon 
seinen  Kompositionen  haben  sich 
nur  einige  Balletmusiken  erhalten 
die  er  zu  Opern  von  Bernabei 
schrieb  und  zwar  in  Ms.  1528  B. 
M.  1  Menuet  und  in  der  Hofb. 
Wien  zu  den  Opern  „L'  Eraclio" 
und  „II  segi'eto  d'  amore;".  Beide 
Hds.  tragen  das  Jahr  1690  und 
bestehen    aus    20    u.  25  Bll.  Part. 

Ardiiia, . . .  Breitkopf  zeigt  1776 
von  ihm  an:  6  Sinfonie  ä  2  Cor. 
2  Ob.  2  V.  Ya.  e  B. 

Arditi,  Marquis  Mieliele,  ein 
Advokat  zu  Neapel,  sp.  Direktor 
der  Kgl.  Museen,  geb.  29.  Sept. 
1745  zu  fresicca  (Neapel),  gest. 
23.  April  1838  zu  Neapel.  War 
ein  fleifsiger  und  durchgebildeter 
Musiker,  der  viel  komponiert  hat. 
Man  erwähnt  die  Oper  „L'  Olim- 
piade",  Kantaten,  Orchesterwerke, 
Sonaten  u.  a.  (Fctisj. 

Ardore,  Prinz  von,  siehe  Milano, 
Criacoiuo  Francesco. 

Arduini,    üieronymus,    1529 
päpstl.  Sänger  (Viertel] .  3,  262). 
Arellana,  Don  Monzo  Kamirez 

de.     Ist  nur  bekannt  durch  ein 

Sanctns.  Canon  rocte  et  retro  (für  48 
Stirn.)  P.  Lond.  (1765  ?)  qnfol.  [R.  C.  of  Mus. 


Arena. 


190 


Argenist, 


Arena,  Oiiiseppe,  Neapolitaner 
des  18.  Jhs.,  schrieb  die  Opern: 

Achille  in  Sciro,  Rom  1738.  La  Cle- 
menza    di    Tito    1739.     Tigrane,    Venedig 

1741.  Allessandi'o  in  Persia,  London  1741. 
Parnace,  Rom  1742.  Er  soll  auch  im  Ms. 
„Principi  per  cembalo  ed  organo"  hinter- 
lassen haben.  In  Upsala  bewahrt  man 
von  ihm  ein  Ms.  auf:  „Rispondes  si,  in 
Stb.  imd  1  Sinfonia  a  3,  G  |,  2  V.  u.  B. 
Stb.  in  fol. 

B.  Mailand  Cons.  Aria  „Intendo   11  tuo 

rossor",  ])er  Contralto  con  Quartetto.  Ms  P. 

B.  Schwerin   F.     1.   Aria  mit  V.  Rom 

1742.  2.  Aria  mit  V.  Rom  1742.  3.  Aria 
mit  Instr.  ebd. 

Von  seinen  Opern  sind  mir  einige  Text- 
bücher bekannt. 

Arenbers;,  Paul  d',  scheint  noch 
am  Ende  des  18.  Jhs.  gelebt  zu 
haben.  Die  B.  M.  besitzt  von  ihm: 
Sonatine  p.  le  Pfte.  avec  V.  op.  1. 
Paris,  Le  Duc.  P.  9  S.  Gerber  2 
berichtet  von  einem  Ärenherg, . . . 
dass  in  den  Leipziger  Miscellaneen, 
Bd.  9  sich  eine  Dissertatio  de  re 
vetustiss.  befindet. 

Arens  Zooii,  Lambrcgt,  Or- 
ganist an  der  Neuen  Kirche  zu 
Delft,  st.  28.  Febr.  1534  (Grabstein: 
Bouwst.  3,  22). 

Arents,  Sire  Daniel,  Sänger  an 
der  Kapelle  Karl  V.  seit  1517  im 
Dez.  Ist  noch  1521  genannt. 
(Straeten  7,  294). 

Aresti  di  Bologna,  ist  Giulio 

Cesare  Arresti.     Siehe  Arresti. 

Aresti,  (Arresti)  Floriauo,  Bo- 
logneser, Organist  an  der  Haupt- 
kirclie  in  Bologna  u.  Philharmoniker, 
schrieb  die  Opern:  Crisippo,  Fer- 
rara  1711.  Inganno  si  vince,  Be- 
log. 1710.  Enigma  disciolta.  Belog. 
1710.  Costanza  in  cimento  con 
la  crudeltä.  Ven.  1712.  II  trionfo 
dr  Pallade  in  Arcadia,  Belog.  1716. 
Nach  Fantuzzi  (Scrittori  bologn.) 
soll  er  vor  1719  gest.  sein.  (Fetis, 
Clement.) 

Ms.  L  200  B.  B.  Canone  a  3  v.  in  P. 
Ob  die  Sonaten  im  Samlwk.    1700  (s.  d. 


Eitner  1)  von  ihm  oder  von  Giulio  Cesare 
sind  ist  zweifelhaft,  da  beide  Bologneser 
sind.  —  Im  Ms.  Bologna  Kat.  3,  199: 
Cieli !  che  cara  pena,  Cantate  a  voce  sola. 
Dieselbe  auch  in  Padua  Aut.  Ms.  D  5  und 
„Sdegno  ed  amor." 

Aretliuse.  Eine  Oper  ohne 
Autor.  Ms.  1  vol.  in  hoch  fol.  Nr. 
79  B.  Joachimsthal.  Nur  die 
Singst,  vorhanden. 

Aretin,  Christoph,  Baron  von, 
geb.  2.  Dez.  1773  zu  Ingolstadt, 
gest.  zu  München  am  24.  Dez. 
1824,  seit  1793  Rat  am  Hofe  zu 
München  und  Bibliothekar.  Er 
war  ein  vortrefflicher  Klavier- 
spieler und  auch  Komponist.  Unter 
dem  Namen  August  Renati  liefs 
er  um  1810  „Gesänge  mit  Beglei- 
tung des  Pfte."  s.  1.  20  S.  drucken. 
[B.M.]  Siehe  Fetis,  Bader's  ge- 
lehrtes Baiern  und  C.  F.  Becker 
3,  144. 

Arevalo  (Arevalus)  Faustino, 
ein  spanischer  Schriftsteller,  be- 
kannt durch  das  Werk: 

Hymuodia  hispanica  ad  cantus  latinitatis, 
metrique  leges  revocata  et  aucta.  Prae- 
mittitur  dissertatio  de  Hymnis  ecclesias- 
ticis,  eorumque  correctiBne,  atque  0])tima 
constitutione.  Kojnae  178G  ex  tj^pograi)hia 
Salomonianae  ad  divi  Ignatii.  4".  [B.  Hbg. 
Glasgow.     (Fetis'  Jahreszahl  ist  falsch.) 

Aretinus,  siehe  Paolo  und 
Petrus. 

Argany,  Gabriel,  ein  spanischer 
Komponist  des  18.  Jhs.,  von  dem 
im  Ms.  von  Ripolles  (B.  Wagener) 
sich  10  Gesänge  für  Chor  und 
Instrumente  befinden  (M.  f.  M.  15, 
33). 

Argelati,  Filippo,  aus  Bologna, 
lebte  um  1745  in  Mailand.  Das 
Liceo  in  Bologna  besitzt  von  ihm 
eine  Hds.  betitelt: 

Notizie  di  musica  estratte  dall'  opera 
intitolata :  Philippi  Argelati  bononiensis, 
Bibliotheca  Scriptorum  Mediolanensum  . . . 
Mediolani  1745.  fol. 

Argenist,  siehe  Argiuist. 


Argent. 


191 


Arici. 


Argept,  siehe  Martin  Pen  d' 

Argent. 

•  Arg-entille  {Argentil,  Argentilly) 
Charles  iV  (Carolus  d'),  Gallus, 
wurde  am  25.  Nov.  1528  als  Bas- 
sist in  die  päpstliche  Kapelle  anf- 
genomraen  und  trat  am  9.  Jan. 
1556  in  den  Karthäuserorden  ein. 
(Haberl,  Kai  Nr.  13.  Baust.  1,  115.) 

Im  Archiv  der  sixtin.  Kapelle,  Cod.  13 
eine  Missa  super  De  beata  Virg.  4  voc. 
nur  mit  „Charles'^  gez.  Haberl  vermutet 
obiü,en  Autor  darunter;  ebenso  glaubt  Dr. 
Eni.  Vogel  ihm  das  Madrigal  „Monota  sig- 
nor  mio"  5  voc.  im  Samlwk.  1542  i,  nur 
mit  „Charles''  gez.,  zuschreil)eu  zu  können. 
(Siehe  auch  Charles.) 

Arg-eiitiiia  und  Argentini,  Padre 
Stefano,  siehe  Fllippini,  Stefano. 

Argentini,  Cesare,  Kapell- 
meister 7A1  ßimini,  bekannt  durch 
eine  Motette  im  Samlwk.  1620. 
(Eitner  1.) 

Argentio,  Bon.,  Säuger  an  der 
päpstl.    Kapelle     und    circa    1660 

•  Kapellmeister     daselbst.      (Haberl, 
Kat.  Cod.  205/6.) 

Argies,  Gautliier  d%  Tronba- 
dour  des  13.  Jhs.,  aus  dem  Hause 
der  Argies  ^n  der  Picardie.  Paris 
Nat.  besitzt  im  Ms.,  cote  7222,  21 
Chansous  mit  Melodien. 

Argil[lliano,  ßoggerio,  de 
Castro  Novo  Carfignano,  gab  1612 
das  Samlwk.  heraus: 

,,Responsoria  hebdomadae  sanctae  Psal- 
mi"  in  Venedig  bei  G.  Vincenti  (l(jl2a), 
in  dem  sich  auch  10  Gesänge  von  ihm 
befinden.  [Proske.  B.  Ambrosiana  zu 
Mailand.  Bologna  9  Stb.  in  40.  (Be- 
schreibg.  Dedic,  Eeg.  im  Kat.  von  Belog. 
2,  IGl.     Eitner  1.)  - 

Arginist  (Argenist),  Leonhard, 
war  1471  —  1474  Organist  in  Augs- 
burg  (Patsakten.     Mouatsh.    f.    M. 

30,  82). 

Argomenti,  Agostino,  Bassist 
an  der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien 
vom  1.  April  1637—1670  mit  60 
fl.  Gehalt  jährlich  (Köchel  1) 


Argyropylus,  Isaac,  der  Sohn 


des  Johannes,  soll  nach  Mattheson 
1,  9  ein  vortrefflicher  Musiker  ge- 
wesen sein. 

Argyropylus,  Joliannes,  grie- 
chischer Schriftsteller  und  Musiker, 
geb.  um  1404  in  Konstantinopel, 
gest.  zu  Rom  an  der  Pest  1474. 
Tim  1430  hatte  er  sich  als  Sprach- 
lehrer in  Florenz  niedergelassen. 
Nach  Vossius  soll  die  Bibl.  des 
Kgs.  von  Frankreich  ein  Ms.  be- 
sessen haben,  betitelt  „Monodia", 
welchem  1  st.  Gesge.  enthielt.  Fetis 
erklärt,  dass  es  dort  nicht  mehr 
vorhanden  ist. 

xirianus,   Joliannes   T. . .,   er- 
wähnt   von    Blankenburg    in    den 
Znsätzen    zu   Sulzer's  Theorie    der 
schönen  Künste,  als  Verfasser  eines 
theoretischen  Werkes:  Isagoge  mu- 
sicae  poeticae.     Erford.  1581.    4°. 
Aribo,...     Scholastiker,     nach 
Engelbert  Admont  (Gerbert  2,  289) 
aus    Orleans    gebürtig.      Er    war 
Schulvorsteher   in   Freising,    lebte 
anfänglich  im  Kloster  St.  Emmeram 
in     ßegensburg,     und     st.      nach 
Meichelbeck  1078   (Haberl,   Jahrb. 
1887,  18).     Sein  Tractat:    Musica, 
abgedruckt  bei  Gerbert  2,   197  ist 
ein  Kommentar  zur  Lehre  Guido's 
(Fctis).    Im  Liceo  Bologna  ein  Ms. : 
„Praefatio  in  librum  suum  de  mu- 
sica".   (Siehe  auch  Viertelj.  1,  243. 
3,  489.  9,  189,  414.) 

Arici,  Marco,  geb.  1778  zu 
Foresto  (Bergamo),  gest.  26.  Okt. 
1827  zu  Chiari.  Er  war  Organist 
in  Palazzolo  (Bovato),  dann  zu 
!  Martinengo  und  zuletzt  Kapell- 
meister der  Stadt  Chiari.  Er  trat 
auch  als  Komponist  von  Kantaten, 
Arien  und  Opern  auf,  doch  lässt 
sich  nichts  von  ihm  nachweisen, 
sogar  nicht  einmal  näher  bezeich- 
nen. (A^alentini.  Schon  die  Leipz. 
Ztg.  30,  143  bez.  ihn  als  Operu- 
komponisten.) 


Arien. 


192 


Ariosti,  Attilio. 


Arien,  im  Ms.  und  Druck,  teils 
einzeln,  teils  in  Sammelwerken  mit 
und  ohne  Autoren.  (Die  Airs 
stehen  unter  Airs.) 

Ärie7i  41,  48  und  38  Arien.  Hbg.  c. 
1684  bei  Rebeulein,  Titel  fehlt,  3  vol.  in 
qu40.     [B.  Kgsbg.  nur  Bc.  (Sanilg.  333). 

Angenelmie  Arien  oder  Weisen,  nach 
welchen  die  geist-  und  lehrreichen  Ge- 
sänge sollen  abgesungen  werden.  Eich- 
städt,  Wilibal-Collegio.  qu40.  135  pp. 
mit  133  Lied.  m.  Generalb.  (Gesänge  von 
Unbekannten.)  Einst  in  Bibl.  Commer  in 
Berlin. 

Ein  Hundert  auserlesene  Arten  (aus 
Opern),  sind  von  Strunck. 

Ariettes  Tom.  1 — 11.  Paris,  BaiUon. 
11  vol.  in  8°.  aus  französ.  Opern  des  18. 
Jhs.     [B.  B. 

Saralg.  (Neue)  vorzüglicher  und  beliebter 
Arien  und  Lieder  aus  den  besten  deut- 
schen Dichtern  mit  Melodien  zum  Singen 
und  Spielen  am  Klavier:  neu  kompouirt 
von  verschiedenen  beriihmten  Toukünst- 
lern.  Wien  1800  musik.  typogr.  Gesell- 
schaft. 2  Hefte  mit  85  S.  in  kl.  qufol. 
Die  Komponisten  sind  Frz.  .Jak.  Freistädt- 
1er,  Chr.  Gebhardt,  Habaczek,  Jos.  Haydn, 
Mich.  Haydn,  Jaeger,  Müller,  Naumann, 
Wilh.  Pohl,  Queck  und  Türk.  [Hofb.  Wien. 
Musikfr.  Wien. 

—  Mss.  Hofb.  Wien.  Arie  di  diversi 
autori :  Collezione  Leopoldina.  18  Bdchen. 
c.  1657—1705.  Enthält  Arien  von  Stra- 
deUa,  Carissimi,  Pasquini .  .  . 

(A  N  49  E.) 

—  Arie  di  diversi  maestri  (nur  die 
Sänger  sind  genannt:  Broschi,  Faustina 
etc.). 

—  Arie  di  div.  autori  (Hasse,  Por- 
pora  .  . .).     [Hofb.  Wien. 

Mss.  in  B.  Dresd.  Nr.  722  Samlg.  ver- 
schiedene Arien  mit  Pfte.  Nr.  898  Arien 
imd  Lieder,  67  BU.  in  fol. 

Mss.  in  B.  M.  siehe  gedr.  Kat.  Reg.  p. 
161  unter  Arietten. 

Mss.  in  Rostock  zahlreiche  italien.  Arien 
in  P.  u.  Stb.  unter  „Varia". 

Arietta. 

In  questa  tomba,  siehe  unter  Mollo. 
Eine  ähnliche  Samlg.  gab  Kühnel  in  Leip- 
zig heraus.     [B.  Kgsbg.  483. 

Ariette,  Sei,  a  due  voci  e  basso  di  varj 
autori  dedicate  al  merito  impareggiabile 
deir  niustr.  Signora  Baronossa  D.  Giu- 
stiua  di  Boetzelaer  nata  Baronessa  d' 
Aerssen  di  Voshol .  . .   Neil'  Aja.     Dedic. 


von  F.  P.  Ricci  gez.  quS».  8  BU.  18.  Jh. 
[Bologna. 

Ariette^  Sei,  a  Canto  e  Cembalo.  De-  • 
dicate  all'  Ornatissima  Dama,  la  Signora 
Marchesa  Visconti  nata  Bagliotti,  e  com- 
poste  dalla  Baronessa  N.  N.  Neil'  Aja . . . 
qu8".  10  BU.  Dedic.  von  obigem  Ricci 
gez.     [Bologna. 

Arietto,  Simone,  ein  berühmter 
Yiolinist  des  17.  Jhs.,  geb.  zu  Yer- 
celli,  diente  anfänglich  an  der  Hof- 
kapelle zu  Mantua,  ging  dann  in 
seine  Geburtsstadt  und  um  1630 
an  den  Hof  des  Herzogs  von  Sa- 
voyen.  Seine  beiden  Söhne  Fran- 
cesco und  Simone  zeichneten  sich 
ebenfalls  als  Violinisten  aus,  sollen 
aber  den  Vater  nicht  erreicht  haben. 
(Fetis.) 

Arighi,  Griacomo  Calamani,  ist 
in  Poffa's  Ms.  Lib.  di  Suonate  d' 
organo  mit   einer  Piece   vertreten. 

Arigo,  Antonio,  stand  um  1636 
als  Kapellan  und  Musikus  am  pfalz- 
gräflichen  Hofe  von  Jülich  und 
Berg  (M.  f.  M.  28,  95). 

Arigoni,  Francesco,  seit  Ende 
1697  an  der  Hof  kapeile  in  Dres- 
den als  Theorbist  angestellt,  ist 
noch  bis  1719  daselbst  zuerst  mit 
300  Thlr.  dann  mit  400  Thlr.  Ge- 
halt verz.  (Fürstenau  1,  114.  124. 
2  b.  19.  50.)  Die  B.  B.  besitzt  im 
Autogr.  Gr.  eine  Quittung  vom 
29/9  1715. 

Arigoni,  Griacomo,  lebte  viel- 
leicht im  18.  Jh.;  von  ihm  besitzt 
im  Ms.  die  B.  Upsala:  üscite  ge- 
mine  f.  Ten.  2  V.  vel  Viol  di 
Gamba. 

Arigoni,  Griov.  Giac,  siehe 
Arrigoni. 

Arimino,   Ludovicus   de,    im 

Codex  87  der  6  Trienter  Musik- 
bände (jetzt  Hofb.  Wien)  fol.  160b. 
„Salve  cara  Deo  tellus",  c.  1450. 
Ariosti,  Attilio,  oft  nur  Atti- 
lio genannt,  geb.  zu  Bologna  gegen 
1660  (sie?   siehe  den  Schlusssatz), 


Ariosti,  Attilio. 


193 


Ariosti,  Attilio. 


lässt  sich  bis  1728  in  seinem 
Lebenslaufe  verfolgen.  Er  war  ein 
Dominikaner-Mönch ,  scheint  aber 
vom  Papste  von  seinem  Gelübde 
entbunden  zu  sein,  um  ganz  der 
Kunst  leben  zu  können.  Seine 
erste  Oper  „Dafne"  kam  in  Vene- 
dig- 1686  auf  die  Bühne.  Von 
1698  bis  1705  war  er  Hofkompo- 
nist und  Kapellmeister  am  Berliner 
Hoftheater  (Schneider  H.  6).  Sein 
erster  Aufenthalt  in  London  muss 
ins  Jahr  1715  fallen,  denn  1716 
geht  er  wieder  in  seine  Heimat 
(Chrysander,  Händel  2,  63.  95). 
Burney  nennt  das  Jahr  1716.  Er 
war  ein  ausgezeichneter  Spieler 
auf  der  Viola  d'  amour  und  liefs 
sich  in  London  öffentlich  hören. 
Sein  zweiter  Besuch  fällt  nach  Bur- 
ney 7,  257  ins  Jahr  1720,  nach 
Chrysander  erst  1723.  Diesmal 
trat  er  als  Opernkomponist  auf. 
Am  19/2  1723  wird  seine  Oper 
,,Coriolan''  aufgeführt.  1724  21/5 
Äquilio  (Burney  hält  sie  für  eine 
Mischoper,  Chrysander  2,  110  da- 
gegen glaubt  einem  alten  Verzeich- 
nis nach,  dass  sie  nur  von  A. 
komponiert  sei.)  14/1  1724  Ves- 
pasiano,  Text  von  Nie.  Haym,  fiel 
durch.  1/12  1724  Ärtaserse. 
10/4  1725,  Dario.  7/1  1727  Lu- 
cius Verns,  Burney  bespricht  die 
Oper  Vespasiano  (7,  290)  ausführ- 
lich und  teilt  die  Arie  ,,Ah  tradi- 
tore"'  f.  Sopr.  p.  293  mit.  Ueber 
seine  weitereu  Lebensumstände 
sind  wir  nicht  unterrichtet.  Sein 
letztes  Lebenszeichen  ist  die  Her- 
ausgabe der  6  Cantaten,  Kg.  Georg 
von  England  im  Jahre  1728  dedic. 
Hawkins  5,  290  bringt  sein  Porträt. 
An  geistlichen  Kompositionen 
kann  ich  nachweisen: 

La  profezia  d'  Eliseo  neu'  assedio  di 
Sainaria.  Oratorio  1705  iu  2  paii  Ms. 
16295.  P.     [Hufb,  Wieu. 

Roll.  Eitnor's  Quollcn-LexLkuii. 


Oratorio :  Nabucodonosor,  Text  von  Ber- 
nardoni.  1706  iu  Wien  aufgeführt.  Ms. 
P.  Hofb.  Wien. 

Oratorio:  La  Passione  di  Christo,  1709 
in  Wien  aufgeführt.  Ms.  17100  P.  in  2 
pari.  Hofb.  Wien. 

Eine  Passion,  Oratorio  5  voc.  c.  orch. 
Gedrucktes  Textbuch,  Modena  169.3,  Text 
von  Cam.  Arnoldi.     Ms.  P.  Modena. 

La  madre  dei  Maccabei,  Oratorio  1704, 
für  Venedig  geschrieben.     [C.  P. 


6  Cantaten,  4  Lezioni  u.  Piecen  für  die 
Viola  d'amour  ohne  eigentliches  Titelblatt; 
das  1.  BI.  besteht  aus  der  Dedication  „Alla 
Maesta.  di  Giorgio  Re  della  Gran  Britagna 
&c.  &c.  A.  A."  84  S.  in  gr.  Fol.  mit 
einer  Subscriptionsliste  von  825  Namen. 
Beschreibung  u.  Urteil  im  Chrysander, 
Händel  2,  132.  [B.  Wagener.  R.  C.  of 
Mus.     br.  Mus.     Glasgow. 

Ms  Dresd.  (Kathol.  K.)  0  quam  suavis, 
Cantata  a  Ten.  solo  c.  2  V.  Va.  Ob.  ed 
org.  P.  u.  Stb. 

Mss  in  Darmstadt  3  Cantaten  mit  Cem- 
balo u.  mit  lustr.  („Loutanauza  crudel'. 
„Pur  al  fin  gentil''.) 

Arie  aus  der  Cantate  ,, Diana  on  Mount 
Latmos.  s.  1.  fol.     [br.  Mus. 

Cantate:  1.  Nice  quella  severa  amabil 
Niufa.  2.  Filii  gentil,  nel  tuo  bei  fior 
degli  auni,  a  Sopr.  col  Bc.    [Musikfr.  Wien. 

11  Cantate  a  voce  sola,  con  acc.  del 
Basso.  Ms.  17575.  P.     [Hofb.  Wien. 

In  B.  Schwerin  F.  Cantata:  Occhi  belli, 
p.  Sopr.  col  Bc.  Ms. 

Mss.  Berl.  Singak.  Cantate  a  Sopr.  c. 
Bc.  P.  i.  Non  han  piii  gl'  occlii.  2.  0 
filli,  0  dolce.  —  4  Cantate  per  il  Sopr.  P. 

Mss.  Dresd.  Mus.  B  101  a  S.  5.  54.  141. 
146  4  Cantate  a  Sopr.  col  B.  P.  1.  D' 
una  rosa.  2.  Non  ve  pena.  3.  AI  voler. 
4.  Cieco  Nume.  —  Aria  ä  Sopr.  c.  ström. 
P.  —  Cantata  „0  quam  suavis"  a  Ten. 
solo  c.  ström,  von  Zelenka's  Hd.  Ms.  A 
11,  3  Bll.  fol.  P. 

Mss.  B.B.  11,  öOOSamlbd.  P.  Cantata: 
Cieco  Nume  alto  arciero,  Sopr.  solo  et 
Cont.  2  Bll.  mit  Pater  Attilio  gez.  —  Ms.- 
780.  Cantata:  Questo  mar  di  vita,  Basso 
solo  0.  Bc.  mit  4  st.  Ritorn eilen  u.  3  Du- 
ette f.  2  Sopr.  u.  Bc.  —  Ms.  450.  Samlbd. 
P.  Kantaten  1.  Risolvo  ad  adorar\'i,  ä 
Sopr.  solo  col  B.  2.  Belle  stille  che  gron- 
date.  3.  Quanti  sospiri.  4.  Duna  rosa 
che  mi  punse.  —  Ms.  4078.  Samlbd.  P. 
Cant.  Se  lontan  stä  1'  Idol  mio,  mit  Atti- 
lio gez. 


13 


Ariosti,  Attilio. 


194 


Aristoteles. 


Opern : 

Amore  tra  nemici,  op.  in  3  atti,  Text: 
Bernai-doni.  Wien  1708.  Ms.  P.  [Hofb. 
Wien.     Musikfr.  AVien  nur  3.  Akt. 

Artaserse  (Artaxerces).  The  favourite 
songs  .  . .  Lond  (1 724)  Walsli.  P.  fol.  16 
S.     [br.  Mus. 

H  bene  da  1  male,  Trattanimeuto  carne- 
valesco.  1704  P.,  nur  der  1.  Akt.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

II  Coriolauo.  Opera  rapresent.  a  Lon- 
dra  1723.  Lond.,  Meares.  P.  fol.  [B.  B. 
br.  Mus.  P.  u.  Einzeldrucke. 

Cyrus,  opera.  London,  fol.  Part.,  nur 
einige  Gesänge.     [R.  C.  of  Mus. 

La  gala  delle  anticlie  Eroine  ne'  campi 
Elisei.  (1706)  Text:  Stampigiia.  Ms.  P. 
[Hofb.  Wien. 

I  gloriosi  presagi  di  Scipione  Africano. 
Text:  Copeda.  (1704)  Ms.  16276  P.  [Hofb. 
Wien. 

Lucio  Vero.  The  fav.  songs  . . ,  Lond. 
(1727)  Walsli.  fol.  P.     [br.  Mus. 

Muzio  Scaevola,  opera.  Lond.  fol.  Part., 
konip.  von  Buononciui,  A.  und  Händel. 
Nur  die  Arien  in  Vokal- P.  [R.  C.  of 
Mus.  br.  Mus.  1  Arie.  Cambridge  F.  AY. 
Ms.  54  eine  Arie. 

La  piü  gioriosa  fatica  d'  Ercole.  Text : 
Bernardoui.   (1703)  Ms.  P.     [Hofb.  Wien. 

La  profezia  d'  Eliseo  nell'  assedio  di 
Samaria.  (1705)  Text:  Neri.  Ms.  P.  [Hofb. 
Wien. 

Vespasian,  an  opera .  . .  Lond.  (1724) 
Walsli.  P.  fol.     [Paris  Nat.     br.  Mus. 

Serenata.  Marte  placato.  Text  von 
Bernardoni  1707.  Ms.  P.     [Hofb.  Wien. 

Serenata:  La  Placidia.  Text  von  dems. 
1709.  Ms.  P.     [Hofb.  Wien. 

Die  im  Schneider  p.  4/5  erwähnte  Oper 
yon  Ariosti  u.  Rieck  „La  festa  dol  Hyme- 
neo"  ist  in  Berlin  nicht  auffindbar. 

Arien  in  P.  in  Walsh:  Le  Delizie. 

Ms.  in  Rostock:  Scene  aus  der  Oper 
Coriolano  „Spirale  o  iniqiii  Marmi."  P. 

A  togliermi  la  pace.   Aria  per  Sopr.   c. 
2  Y.   e  Bc.   fo.  31   Ms.  B  937.     [Dresd 
.Mus. 

Yon  der  Oper  ,,Aquilio''  1724  den  21/5 
in  London  führt  Chrysander  den  Drack 
The  favourite  songs.  Lond.,  Walsh,  17  S. 
in  fol.  an,  doch  habe  ich  denselben  nicht 
gefunden. 

Im  br.  Mus.  1  Arie  aus  der  Oper  Da- 
rius,  s.  1.  fol.  —  Ms.  345  ein  Samlbd. 
Arien. 

1  Arie:  Lasso  ch'io  t"ho  perduta,  in  Mart. 
Röder's  Tesori  antichi,  Lps.  Br.  &  H.  Nr. 
11. 


Im  Burney  4,  293:  Ah,  ti-aditore  spirar, 
Arie  aus  der  Oper  Yespasiano  f.  Sopr. 

In  Apollo's  feast  einige  Gesänge. 

Eötis  lind  Clement  führen  noch  folgende 
Opern  an,  deren  Fundort  ich  nicht  kenne: 
Dario  1696.  Erfile.  Yen.  1697.  La  Ma- 
dre  de'  Maccabei,  Yen.  1704.  La  festa 
d'  Imenei,  Berlin  1700.  Atys,  Lutzen- 
burg  1700.  Dario,  London  1725.  Tenzoue, 
Lond.  1727.  Tirsi,  3.  Akt.  Yen.  1696 
(nach    Galvani). 

Divertimento  da  camera  a  Y.  e  Ycl. 
Bologna  1695.  fol.     [Bologna  Petr. 


Die  B.  Upsala  besitzt  unter  Padre  Atti- 
lio Ariosti's  Namen  4  Werke  in  Stb.  Ms., 
die  eine  so  frühe  Jahreszahl  ti'agen,  dass 
sie  entweder  einem  anderen  Komponisten 
gleichen  Namens  angehören,  oder  das .  von 
Fetis  angegebene  Geburtsjahr  1060  viel  zu 
spät  ist.  Icli  halte  das  Letztere  für  das 
Wahrscheinlichste.  Es  sind  folgende  Ge- 
sänge : 

Cantata:  Tribunal  d'  amore.  Factus  est, 
repente  de  coelo  (De  St.  Spiritus). 

Cantata  a  2  C.  e  2  Yiolini  c.  Org.  1664 
in  40. 

Potestis  bibere  calicem  a  5:  A.  T.  B. 
c.  2  Yiole.  1605.  4«. 

Quem  admodum  desiderat  cerxTis,  2  C. 
B.  Yiolini  1663.  4". 

Ariosti,  Pater  Ottavio  Attilio, 

kommt  in  einem  Ms.  des  19.  Jhs. 
der  B.  Bologna,  Kat.  3,  198  ßl.  85, 
mit  der  Cantata  vor:  II  ratto  di 
Proserpina.  Er  ist  wahrscheinlich 
ein  anderer  als  Attilio  Ariosti,  ob- 
gleich derselbe  auch  ein  Pater 
war,  doch  den  Vornamen  Ottavio 
auf  keinem   seiner  Werke   führte. 

Aristides  Quiiitiliaims ,  über 
dessen  Lebenszeit  man  schwankend 
ist;  gewöhnlich  wird  er  um  150 
n.  Chr.  lebend  angenommen.  Er 
schrieb  „de  Musica,  libri  III.''  Siehe 
Meibom  u.  Fetis.   Viertel]'.  1,16  ff. 

Aristote,...  ein  Musiker  des 
13.  Jhs.,  von  dem  Coussemaker  in 
seiner  L'art  harmonique  aux  12. 
et  13.  siele,  Paris  1865  S.  XXIX. 
XXX.  XXXn.  XXXIV.  und 
LXXXVIII  vier  3  und  4  st.  Sätze 
veröffentliciit.     (Eitner  2.) 

Aristoteles,    Pseudonym    eines 


Aristoteles. 


195 


Armi. 


Musiktheoretikers    aus    dem    Ende 
des  12.  Jhs.,  der  von  Johannes  de 
Muris  (Specnlum  mus.  VII,  1)  neben 
Franco  als  Mitbegründer  der  Men- 
suralmusik   genannt    wird.      Sein 
Tractat  findet  sich  auch  unter  den 
"Werken  des  Beda  venerabilis  (Köln 
1688,  I.  324)    und    ist    noch    von 
Gei-bert  2,  1    für    ein    Werk    des- 
selben gehalten  worden.    Botto  de 
Toulmon     (Bulletin     archeologique 
III.  215)  hat,  gestützt  auf  Joh.  de 
Muris   Spec.    mus.   XII,    11  u.  18 
nachgewiesen,  dass  der  Beda  nicht 
der  Auto»  des  Tractates  ist.    Fetis 
hat  zwar  erkannt,  dass  der  Tractat 
nicht  in   die  Zeit  Bedas  gehören 
kann,  jedoch  nicht,  dass  der  Trac- 
tat des  Beda  und  der  des  Aristo- 
teles identisch  sind.    Es  sind  zwei 
Handschriften    bekannt,    beide    in 
Paris,    die    eine    Fond    St.  Victor 
Nr.    (359,    sehr    verstümmelt,     die 
andere  fond  latin  Nr.  11266.   Eine 
dritte    Oxforder    Handschrift,    wie 
Fotis     behauptet,     existiert    nicht 
(Couss.  1,  XVI).     Der  Tractat  „de 
musica"   ist  abgedruckt  bei  Couss. 
1,  251—281.    Er  behandelt  zuerst 
den    Cantus    planus,     kennt    die 
Guidonische    Solmisation;  «von    S. 
269  behandelt   er  die  mensurierte 
Musik.    Er  stimmt  im  ganzen  und 
grofsen  mit  Franco  überein,   doch 
statuiert   er    9    modi,    rechnet   im 
Gegensatze  zu  Franco   die  beiden 
Terzen  zu  den  Dissonanzen;  seine 
Ligaturenlehre  weist  eigentümliche 
Bestimmungen    auf,   die,   weil   sie 
die  Werte  der  Ligaturen  zum  Teil 
vom  Modus  abhängig  machen,  be- 
zeugen, dass  er  älter  ist  als  Franco 
(vgl.  Jacobsthal,  die  Mensuralnoten- 
schrift des  XII.  u.  XIII.  Jhs.  pag. 
71-83).      Franco    (Couss.  1,  124) 
polemisiert    gegen    seine    Art    der 
Notation.    Die  Lehre  von  der  Be- 
zeichnung  der   Modi    durch   Liga- 


turen ist  versificiert  und  stammt 
vielleicht  aus  einem  anderen  Werke. 
Am  Ende  des  Codex  1J266  finden 
sich  sieben  Motette,  die  von  Couss. 
5,  155,  166  —  171  ihm  zugeschrie- 
ben werden;  doch  lässt  sich  nicht 
nachweisen,  dass  er  der  Kompo- 
nist derselben  ist  (Vierteljahrs- 
schrift IV,  46).  Dagegen  ist  unter 
dem  Einflüsse  seiner  Theorie  wahr- 
scheinlich der  n.  V.  u.  VH.  Fas- 
cikel  des  Codex  von  Montpellier 
niedergeschrieben  (Vierteljahrs- 
schrift IV,  28-31.  Riemann  122 
ff.  Eeg.). 

Ostv.  Koller. 

Aristoxen    der   Jüngere,    ist 

Mattlieson,  siehe  Scheibe's  kriti- 
scher Musikus,  Vorwort,  Bog.  b  7  v. 
und  35.  Stück. 

Arithuu'tique  de  musiciens, 
Paris  1754,  siehe  (jallimard. 

Arizo  (Arizu),  Mig'uel  de,  spa- 
nischer Komponist  des  17..  Jhs., 
von  dem  die  B.  M.  in  Ms.  E  (200) 
2  Gesänge  zu  3  u.  4  St.  besitzt. 
Nach  Straeten  8,  423  war  er  1633 
Sänger  an  der  Hofkapelle  in  Madrid. 

Arkenl)Out ,    Martiiius.      Die 

Bibl.  in  Amsterdam  besitzt  von  ihm: 
De  zaag-eu  speelkoust    iu    haar   uuttig 
gelmiik  en  schadelijk  inisbmik.    Haariem, 
Bo.sch.  1771.  80. 

Armag'iiac,  . . .  Kammermusikus 
an  der  Hofkapelle  Henri  IV.  von 
Frankreich  (Castil-Blaze  72  ff.). 

Arinl)orst,  Jakob,  aus  Ober- 
yssel,  ist  am  8/10  1708  an  der 
Universit.  zu  Leyden  als  „Musicae 
Magister"  gezeichnet  (Bouwst  3,  4). 

Armelly,  Ludovicus  d',  Con- 
traltist  u.  Organist  1490—92  an 
St.  Peter  in  Rom  (Viertelj.  3,  238). 

Armi,  Giovanni  DalP,  geb.  um 
1775  in  Tirol,  liefs  sich  in  Rom 
gegen  1814  nieder  und  veröffent- 
lichte mehrere  akustische  Schriften, 

13* 


Arminio. 


196 


Amaud,  Baculard  d'. 


die  Becker  1,  216   und   Fotis   an- 
führen.   Nachweisen  kann  ich  nur 

die  eine: 

Eistretto  di  fatti  acustici.  Roma  1821. 
[Mailand  Cons.]  Im  Giornale  arcadio  di 
Roma,  Nov.  1821  p.  164;  Dez.  1821  p.  321. 
Jaü.  1822  p.  48  und  Febr.  p.  221  sollen 
sich  seine  sämtUclien  Artikel  über  den 
Gegenstand  befinden. 

Armiiiio,  Antonio  de,  Chor- 
direktor an  der  Kirche  S.  Francesco 
in  Bologna,  wird  1356  in  den 
Akten  genannt.     (Busi  1,  192.) 

Ariuonio  de  Crocicchieri,  siehe 
Crociccliieri. 

Armsdorff,  Andreas,  geb.  9. 
Sept.  1670  zu  Mühlberg  bei  Gotha, 
gest.  31.  Dez.  1699  in  Erfurt. 
Studierte  Jura  und  wurde  darauf 
Organist  zu  Erfurt,  zuerst  an  der 
Reglerkircße,  dann  au  der  Andreas- 
und endlich  an  der  Kaufmanns- 
kirche. Er  hinterliefs  eine  grofse 
Anzahl  Kirchen-,  Orgel-  und  Kla- 
vierkqmpositionen ,  von  denen 
Gerber  2  besonders  die  variirten 
Choräle  hervorhebt.  Er  unter- 
zeichnete seine  Kompositionen  mit 
Ä.Ä. 

Körner  in  Erfni-t  hat  1  Trio  für  Orgel 
über  „Wie  schön  leuchtet  der  Morgen- 
stern'' neu  herausgegeben.  Die  B.  B.  be- 
sitzt dasselbe  im  Ms.  136  p.  12  und  Ms. 
135  p.  39.  52.  58.  69.  80.  93.  113  be- 
finden sich  andere  Choralbearbeitungen. 
—  B.  Hannover  (Nr.  IV,  7.  519)  besitzt 
mehrere  Italien.  Kantaten  mit  Gb.  u.  Vio- 
line. London  s.  a.  in  fol.,  die  mit  A.  A. 
gez.  sind. 

Ms.  B.  Lpz.  in  einem  Samlbde.  Choral- 
vorspiele von  Pachelbel,  Walther,  Krebs 
etc. 

Ms.  in  Berlin  Hochsch.  3  Choralbearbtg. 
u.  3  andere  in  eiuem  2.  Hefte. 

Aruald,  Arild,  Sohn  des  Thor- 
wald, ein  isländischer  Barde  (Skalde) 
im  Dienste  des  Kgs.  Waldemar 
des  Grofsen  von  Dänemark,  in  der 
2.  Hälfte  des  12.  Jhs. 

Arnaldus , . . .  Komponist  des 
12.  Jhs.,  ein  Belgier  nach  Gerbert 


5,  39.  Ein  Arnaldus,  vielleicht 
identisch  mit  Laiins ,  findet  sich 
in  Cod.  2216,  c.  1450,  der  Univ.- 
Bibl.  in  Bologna,  mit  5  Gesäugen: 

2  Kyrie,  Christe  und  3  Et  in  terra 

3  voc.  p.  2—8. 

Aruaud ,     L'  al>lbe    Fran^ois, 

geb.  27.  Juli  1721  zu  Aubignan 
(bei  Carpontras),  gest.  2.  Dez.  1184 
zu  Paris.  War  Kleriker,  kam  1752 
nach  Paris,  1765  gehörte  er  der 
Abtei  Grandchamp  an,  wurde  Biblio- 
thekar und  Yorleser  des  Königs 
und  Historiograph  des  Ordens  St. 
Lazare.  Er  war  auchf  Mitglied 
der  Akademie  des  inscriptions  et 
belles-lettres  u.  der  Akad.  fran9ais. 
Als  eifriger  Verehrer  der  Gluck- 
schen  Muse  schrieb  er  mehrere 
Streitschriften,  meist  anonym: 

Lettre  sur  la  musique  ä  Mous.  le  comte 
de  Caylus.  s.  1.  1754.  8».  36  S.  [B.  B. 
Brüssel.     Glasgow.     Musikfr.  Wien. 

—  auch  in  La  Borde' s  Essai  Bd.  3 
p.  551  und  in  Arteaga's  Rivoluzioni  Bd.  3, 
243  in  ital.  Uebers.  abgedruckt. 

Reflexions  sur  la  musique  en  general, 
et  sur  la  nnisiqne  fran(;'aise  en  particulier. 
Paris  1754.  V2^.     [br.  Mus. 

Einige  Abhandlungen  befinden  sich  auch 
in  seineu  Oeuvres  completes,  Paris  1808. 
3  Bde.  in  8'\  [Hof  b.  Wien.  B.  B.  br. 
Mus.]  (siehe  Fetis  u.  Becker  2,  131). 

Folgendes  Werk  ist  auch  zum  Teil  von 
ihm :  i 

Memoires  p.  servir  a  T  histoire  de  la 
Revolution  operee  dans  la  musique  par 
M.  le  Chev.  Gluck.  Glucks  Portf.  Naples. 
Paris  chez  Bailly.  8".  491  S.  [B.  Wa- 
gener.    (Siehe  Gluck.) 

In  seinen  mit  Suard  herausgegebenen: 
Varietes  litteraires,  ou  recueil  de  pieces 
tant  originales  que  traduites,  concernaut 
la  Philosophie  la  litterature  et  les  Arts. 
Paris  1768/69  Lacombe.  gr.  8».  4  Teile, 
befinden  sich  Aufsätze  über  das  englische 
Tiieater,  über  HaendeJ,  über  die  italienische 
Gper,  Uebersetzung  über  alte  Musik  der 
Chinesen,  über  die  Menestrels  u.  a.  [Hofb. 
Wien,  siehe  Becker  2,  131  mit  näheren 
Angaben.] 

In  Friedr.  Just.  Riedels  Ueber  Chr.  von 
Gluck,  Wien  1775,  ein  Brief  von  ihm. 

Aruaud,  Fran9ois-Thomas-Marie 


Arnaiid,  Pierre. 


197 


Arne,  Mich. 


Baeiilard  (1%  geb.  zu  Paris  1718, 
gest.  1805  ebd.,  lebte  eine  Zeitlaug 
in  Berlin  am  Hofe  Friedrich  IL 
wurde  dann  Legationsrat  in  Dres- 
den und  ging  später  wieder  nach 
Paris,  wo  er  in  Not  geriet  und 
starb.  Er  schrieb  Trauerspiele, 
Gedichte  und  Romane.  Seine 
Oeuvres  erschienen  in  12  Bd.  in 
Paris  1774  chez  DeLalain.  In  den 
,,Nouvelles  historique",  1.  Bd.,  am 
Ende  zur  Novelle  „Sire  de  Crequi" 
eine  Chanson  von  ie  Boucher  Du- 
crosco  und  eine  Romanze  von  de 
Moncriff  mit  Melodien.  In  den 
Epreuves  du  sentiment,  Bd.  3,  am 
Ende  findet  man  Chansons  mit 
Melodien  von  Desaugiers  2,  Simon 
2  u.  Rochefort  4.  [Antiquar  Mai 
in  Berlin. 

Ariiaud,  Pierre,  Violinist  in 
Paris,  von  dem  sich  erhalten  haben 

6  Quatuors  concertants.  Oeuv.  3.  Paris 
1787.     [Paris  Nat. 

Arndt,  Jakol),  Kantor  in  Frank- 
furt a/0.  in  der  Mitte  des  17.  Jhs. 
Man  kennt  von  ihm  mehrere  Ge- 
legenheitsgesänge : 

Prosplionema  harmonicum  suinmis  boiio- 
ribus  . . .  Luberti  Erbenii  .  .  1651  .  .  Voce 
&  organo  decantatum,  8que  numeris  coni- 
liositum  .  . .  Typis  E.  Rösneri.  9  Stbll. 
Quod  felix  faxit.     [B.  Br. 

Begräbnis-Gesang  . . .  der  .  .  .  Jungfr.  . 
Evae  Catbarinae  .  .  Molleri . .  mit  4  St. 
ib.  (1653)  4  Stb.  Der  Gerechte,  ob  er 
gleich.     [B.  Br. 

Ms.  800  B.  B.  in  6  Stb.  (fehlen  4)  ein 
Gelegenheitsgesang:  Triunipluis  Christi 
redivivi  nmsices  noveui  vocuni.  Text: 
Heilt  trimnphiret  Gottes  Sohn,  Ostiin.  mit 
Bo.  (C.  1—3.    B.  1—2.  Bc.) 

Arne, .  . .  ein  englischer  Kom- 
ponist des  17.  Jhs.,  von  dem  sich 
4  Airs   in    Airs    1676b.    befinden. 

Arne,  Michael,  Sohn  des  Tho- 
mas Augustine,  geb.  um  1740  oder 
1741  in  London,  gest.  14,  Jan. 
1786  ebd.  Bildete  sich  unter  Mrs. 
Cibbcr  zum  Sänger  aus  und  trat 
1751   bereits  in  Frauenrollen  auf. 


1763  komponierte  er  das  Drama 
„The  fairy  tale",  1764  zusammen 
mit  Battishill  die  Oper  ,,Almena". 
Am  5/11  1766  verheiratete  er  sich 
mit  Miss  Elis.  Wright.  1767  schrieb 
er  die  Musik  zu  Garrick's  drama- 
tischer Romanze:  Cymou.  1771  bis 
1772  reiste  er  in  Norddeutschland 
mit  der  Sängerin  Miss  Venables 
und  gab  Konzerte  und  Oratorien- 
Aufführungen.  Am  23/9  1771 
führte  er  z.  B.  in  Hamburg  Händel's 
Alexanderfest  in  deutscher  Sprache 
auf  und  nach  demselben  trug  er 
ein  „Flügelconcert"  vor  und  Miss 
Yenables  sang  eine  Arie  mit  ob- 
ligater Trompete  aus  der  Oper 
Artaxerxes  von  seinem  Vater.  Am 
15/4  und  21/5  1772  führt  er  ebd. 
den  Messias  von  Händel  auf  (das 
wäre  die  früheste  Aufführung  des- 
selben in  Deutschland).  Am  5.  Juni 
giebt  er  in  Lübeck  ein  Konzert, 
er  als  Flügelspieler  und  Miss  Ve- 
nables als  Ariensängerin  (Sittard  1, 
110.  111,  der  aber  den  Vater  mit 
dem  Sohne  verwechselt.  M.  f.  M. 
22,  105).  1779  wurde  er  zum 
Musikdirektor  am  Theater  in  Dublin 
ernannt.  1784  dirigiert  er  die 
Oratorien-Aufführungen  in  London 
als  Fortsetzung  der  von  Händel 
eingeführten  Einrichtung.  Später 
zieht  er  sich  von  der  Oeffentlich- 
keit  ganz  zurück  und  widmet  sich 
ausschliefslich  chemischen  Unter- 
suchungen, wozu  er  sich  ein  be- 
sonderes Laboratorium  in  Chelsea 
bauen  liefs.  Nach  einigen  Jahren 
kehrte  er  wieder  zur  Musik  zurück 
und  trat  als  Komponist  auf.  (Brown. 
Grove,  der  aber  fälschlich  das 
Todesjahr  mit  1806  verz.) 

Von  seinen  Werken  kann  ich 
nachweisen: 

The  overture,  songs  &  duets  in  the 
Opera  of  Almen.  London  (1764)  fol.  P. 
[R.  C.  of  Mns.  Dresd.Mus.  fehlt  die  Ouvert. 
br.  Mus.  2  Ausg. 


Arne,  Mich. 


198 


Arne,  Dr.  Thomas. 


The  choice  of  Harlequiu  (1.  Akt).  Lond. 
1781.     [R.  C.  ofMus. 

Cymon.  Opera.  Lond.  (1767)  P.  [R.  C. 
of  Mus.  br.  Mus.  Ausg.  von  Bishop  c. 
1815.  Im  R.  C.  of  Mus.  noch  3  additional 
songs  von  Arne  und  Dihdin,  c.  1783. 

The  fairy  tale'  &  Hymen.  Opera, 
Lond.  (1764)  P.     [br.  Mus. 

Ranelagh  songs  1780.  Sung  by  Miss 
Morris.  P.  Lond.  (1780).  fol.  [R.  C.  of 
Mus. 

Grove  führt  noch  die  Operetten  an: 
1778  The  fathers.  1780  The  belle  Stra- 
tag-em.  1782  The  positive  Man.  1783 
Tristan  Shaudy. 

A  favourite  coUection  of  english  songs 
...  Book  3.     Lond.  (1758)  fol.     [br.Mus. 

The  favourite  songs,  &  in  the  fairy 
tale  wäth  the  airs  etc.  London  1764. 
qufol.     [br.  Mus. 

The  Flow'ret;  a  new  collect,  of  engl, 
songs.  Lond.  fol.  c.  1760.  [R.  C.  ofMus. 
br.  Mus. 

The  Violet;  a  collection  of  12  english 
ballads  by  Mr.  A.  jun.  book  2.  Lond. 
(1756)  qufol.     [br.Mus. 

A  coUection  a  favourite  songs,  which 
were  sung  by  Mrs.  Arne,  at  Ranelagh  & 
Vauxhall .  . .  with  the  new  scots  bailad, 
pittv  patty  . . .  P,  Autogr.  fol.  Lond.  [R.  C. 
of  Mus.     br.  Mus.  Druck:  Lond.  (1775)  fol. 

A  collection  of  songs  by  . . .  published 
singly.     Lond.  fol.     [R.  C.  of  Mus. 

Songs  and  Ballads  sung  at  Vauxhall, 
containing  the  favourite  song,  „Thro'  the 
Wood,  Laddie.  Sold  by  the  Autor'^  qufol. 
[Kat.  Reeves  1882. 

The  songs,  duetts  and  trio  for  a  harp- 
sichord  and  voice  and  may  &  accomp. 
with  a  Violin  or  German  Flute  &  Vilou- 
cello.     London,  John  Coxta.    [Dresd.  Mus. 

1  Duett  aus  Artaxei-xes  und  der  Gesg. 
Rule  Britannia  im  Ms.  u.  Druck  bei  Bir- 
chall.     [Berlin  K.  H. 

The  Amazon  (a  song)  Lond.  1783.  fol. 
[br.  Mus. 

The  Balloou,  a  song  ...  ib.  fol.  [br.  Mus. 

Tlie  favourit  air  sung  in  the  Belle's 
Stratagem.     Lond.  fol.     [br.  Mus. 

Three  additional  songs  in  C.  by  M.  A. 
&  C.  Dthdin.     Lond.  qufol.     [br.  Mus. 

46  Gesänge  in  Londoner  Einzeldrucken 
und  in  Samlwk.  [br.  Mus..  Kat.  verz.  sie 
genau.     Songs  in  R.  C.  of  Mus  Nr.  1376. 

Siehe  Roffe:  12  english  ßass  Songs. 
Book  2  Nr.  2.    Lond.  1854.  fol.    [br.Mus. 

In  Corri's  CoUection  1788  in  Bd.  2 
zwei  Nrn. 

In  Karl  Fr.  Abel's  6  fav.  Overtures 
1760  mit  2  Ouvert.  vertreten. 


Arne,  Dr.  Thomas  Augustiue, 

geb.  12.  März  oder  28.  Mai  1710 
zu  London,  als  Sohn  eines  wohl- 
habenden Tapeziers  und  gest.  den 
25.  März  1778  ebd.  Nach  des 
Vaters  Willen  sollte  er  Jurist  wer- 
den, bekämpfte  aber  mit  Ausdauer 
alle  Hindernisse  bis  er  sein  Ziel^ 
erreicht  hatte  Musiker  zu  werden.^ 
Seine  erste  Oper  „Rosamond"  wurde 
1733  am  7.  März  in  Lincoln's  Tun 
Filds  Theater  aufgeführt.  (Pohl  1, 
157.)  1734  seine  Dido  und  Aeneas. 
1736  HiU's  Zara.  Seine  Schwester, 
die  später  verheiratete  Mrs.  Cibber, 
war  eine  vorzügliche  Sängerin  in 
seinen  Opern.  1736  verheiratete 
er  sich  mit  Cecilia  Young.  1738 
komponierte  er  Milton's  Comus, 
1740  die  Maskerade  „The  Judgment 
of  Paris"  (ürury  Lane  Theater) 
und  „Alfred''  in  dem  zum  ersten 
Male  das  später  so  beliebte  „Eule 
britannica"  gesungen  wurde  (Chry- 
sander  Händel  3,  6).  1742  ging 
er  nach  Irland  und  wurde  bei 
seiner  Rückkehr  1744  als  Kompo- 
nist am  Drmy-lane  playhouse  an- 
gestellt. Jetzt  reihte  sich  Jahr  für 
Jahr  Oper  an  Oper  in  der  damals 
in  England  gebräuchlichen  Manier, 
die  aus  einigen  Instrumentalstücken 
und  Einzelgesängen  bestand.  Der 
am  2.  Febr.  1762  aufgeführte  Ar- 
taxerxes,  nach  Mesastasio's  Text, 
war  A.'s  bestes  Werk.  Hier  machte 
er  auch  nach  Smith 's  „Fairies" 
von  1755  Vorangang  den  ersten 
gröfseren  Versuch  Recitative  in 
der  englischen  Oper  einzuführen. 
Trotz  dem  Mangel  an  Originalität 
und  dramatischer  Kraft,  erlebte  die 
Oper  zahlreiche  Aufführungen  und 
die  Sänger  wählten  dieselbe  vor- 
zugsweise zu  ihrem  Benefice.  Die 
letzte  Auffülirung  dürfte  1825  ge- 
wesen sein.  Seit  1762  führte  er 
in    der    Fastenzeit    Oratorien    im 


Arne,  Dr.  Thomas. 


199 


Arne,  Dr.  Thomas. 


Driiiy  Laue  Theater  auf,  als  Gegen- 
partei den  im  Covent-Gardens  The- 
ater, die  Händel  seit  1735  ein- 
richtete. Durch  billigere  Preise 
suchte  er  auch  das  ärmere  Publi- 
kum heranzuziehen,  welches  ihm 
vollständig  glückte.  Den  Doctor- 
titel  erhielt  er  zu  Oxford  am  6. 
Juü  1759.  (Pohl  1,  37.  77.  81. 
Grove.  Stephen.  Burney  7,  655. 
662/3.  Potis  und  Grove  geben 
lange  Yerz.  seiner  Opern,  von 
denen  sich  aber  nur  wenig  erhalten 
hat.) 

Verzeichnis  seiner  nachiceisharen  Werke : 

Judith,  an  Oratorio  in  3  acts.  (words 
by  J.  Bickerstaff.)  Lond.  (1764).  P.  fol. 
[br.  Mus.  u.  Autogr.  R.«C.  of  Mus.  2  Ex. 
Glasgow. 

Rachel  sacrcd  song . . .  Lond.  (1848. 
1858.)  fol.     br.  Mus. 

An  Ode  upou  dedi'cating  a  building  to 
Shakespeare  („Sweelest  bard"  von  D. 
Garrick)  Lond.  (1769)  qufol.  br.  Mus.  in 
5  Ausg.     R.  C  of  Mus.     Glasgow. 

6  cantatas  for  a  voice  &  instnmients. 
Lond.  (1756)  Walsh:  70  S.  fol.  [Glasgow. 
br.  Mus.     B.  Wagener. 

6  Cantatas  for  a  voice,  harps.  &  Violin. 
Lond.,  Harrison  &  C.  31  S.  [B.  Wa- 
gener. 

Opern  : 

Oveitiare,  songs  etc.  in  the  opera  of 
j^Achüles  in  petticoafs.'''  Lond.  (1774) 
qufol.     [Glasgow,     br.  Mus. 

Songs  in  the  masque  of  Alfred.  Lond. 
fol.  (Ist  nicht  die  Original-Ausgabe)  [br. 
Mus.  2  Ausg.  und  Einzelnes  daraus,  be- 
sonders zahlreich  das  „Rule  Britannia'^ 
R.  C.  of  Mus.  P.  2  Ausg.  Glasgow.  B. 
Wagener:  Ausg.  von  J.  Walsh.  85  S. 
ohne  Namen.     Musikfr.  Wien. 

The  overture,  songs,  &  duets  in  the 
opera  .^Almena'-^   Lond.  qufol.     [Glasgow:: 

Artaxei-xes,  an  english  opera  as  it  is 
performed  at  the  theatre  royal  in  Covent 
Garden.  Lond.,  Johnson.  P.  [Mailand  Cons. 

—  Songs  &  Duetts  in  the  opera  of . . 
Kl.-A.  Lond.  1762.     [B.  Lpz. 

—  The  overture,  recitat.  airs  &  duets, 
in  the  serious  opera  of  „Artaxerxes". 
Grand  finale  to  ditto,  comp,  by  H.  R. 
Bishop.  Lond.,  Jobn  Johnsohn.  fol.  [Glas- 
gow. Dresd.  Mus.  R.  C.  of  Mus.  ohne 
Tilelbl.     br.  Mus. 


—  Artax.  An  engl,  opera  as  it  is  per- 
formed at  the  theatre  roy.  in  Cov.  Gard. 
Jjond.  print.  for  J.  Johnson.  180  S.  in  fol. 
[B.  B.  B.  Wagener.  br.  Mus.  nebst  zahl- 
reichen Einzeldnicken.     Darmst. 

Songs  in  the  Comedie  called  „ils  you 
like  it.,'-''  &  .i.,Tu-elfth  Nighf'\  written  by 
Shakespear;  with  a  favourite  Air  in  the 
,,F«/Z  of  Phaeto)i^\  another  in  the  ,.,Tender 
Hiisband^'-  &  the  Scene  of  the  Ghosts  of 
Darius  &  Statira,  in  the  .,.,Rival  Queens., 
or  the  Death  of  Alexander  the  Great' ; 
for  2  voic.  Lond.  fol.  [R.  C.  of  Mus. 
Glasgow,     br.  Mus. 

Overture  (f.  Pfte.  zu  The  Beggars  opera) 
Lond.  fol.  Aus  dieser  Oper  „Cease  your 
funuing  in  3  Ausg.     [br.  Mus. 

—  Beggar's  opera  with  the  alterations 
&  new  basses  by  Dr. . .  .  (1800?)  qufol. 
[br.  Mus. 

Songs  &  Duetts  in  the  Blind  Beggar 
of  Bethnal  Oreen^  as  perform'd  by  Mr. 
Lowe  &  Mrs.  Cüve  at  the  Theater  royale 
in  Drury  Lane.  With  the  fav.  songs  .  . . 
in  the  Merchant  of  Venice .  .  To  which 
will  be  added  a  coli,  of  New  Songs  & 
BaUads.  London  P.  fol.  [R.  C.  ofMus. 
Glasgow.       br.  Mus. 

Britannia,  a  masque  (the  overt.  &  songs) 
Lond.  P.  fol.  [R.  C.  ofMus:  2  Ausg. 
Glasgow,     br.  Mus.  im  Kl.-A. 

The  Castle  of  Andalusia,  a  comic  op. 
Siehe  Arnold,  S.  (1782).     [br.  Mus. 

(The  choice  of  Harlequin)  The  overture, 
songs  etc.  of  the  pantomime  called  ...  or 
the  Indian  Chief.  Lond.  (1782)  qufol. 
[br.  Mus. 

Colin  &  Phillis.  A  pastoral  dialogue 
s.  1.  fol.     [br.  Mus. 

Comus.  The  music  in  the  masque  of 
.  . .  written  by  Milton.  op.  1.  (1738) 
Lond.,  Walsh. '  P.  fol.  47  S.  [R.  C.  of 
Mus.  in  3  Ausg.  B.  B.  Glasgow,  br. 
Mus.  in  5  Ausg.  P.  u.  Kl.-Ausz.  nebst 
zahlreichen  Einzeldrucken.  Padua  Ant. 
1  Aria. 

The  Cooper,  comic  opera.  (Klav. -A.) 
Lond.  (1772)  qufol.     [br.  Mus. 

(Elfrida)  The  songs,  duets  &  chorasses 
in  .  . .  (words  by  AV.  Mason)  Lond.  (1772) 
fol.     rbr.Mus.     R.C.  ofMus. 

EliRi.  An  english  opera  (words  by  R. 
Rolt)  Lond.  (c.  1754)  Walsh.  P.  83  S. 
fol.  [br.  Mus.  und  Einzelnes  daraus.  R.  C. 
of  Mus.     Glasgow.     B.  Wagener. 

—  Eliza,  an  english  opera.  For  the 
voice,  harpsichord  and  violin.  London, 
Hai'rison  and  Co.     [Dresd.  Mus. 

—  Eliza.     The  Wordlack.     [br.  Mus. 
The  fairy  prince;  a  masque  (words  by 


Arne,  Dr.  Thomas. 


200 


Arne,  Dr.  Thomas. 


G.  Colman.)  Lond.  (1771)  qufol.  [br. 
Mus.  E.  C.  of  Mus.  2  Ex.  Glasgow. 
Darmst. 

(The  Guardian  outwitted.)  The  over- 
ture,  sougs  &c.  in  .  . .  Lond.  (1764)  fol. 
[br.  Mus.  P.  u.  St.  K.  C.  of  Mus.  2  Ex. 
Glasgow. 

An  hospital  for  fools;  a  dramatic  fable, 
(words  by  J.  Miller.)  Lond.  1739.  S». 
[br.  Mus. 

Judgment  of  Paris.  The  music  in  the 
.  . .  consisting  of  all  the  sougs,  duettos  & 
trio,  with  the  overt.,  in  score.  To  which 
.  . .  are  added  the  celebrated  ode  in  honour 
of  Great  Britain,  calFd  Rule  Britannia, 
&  Sawney  &  Jenny,  a  favourite  dialog-ue 
in  the  scotch  style.  Opera  sesta.  Lond. 
(1741)  P.  fol.  [R.  C.  ofMus.  br.  Mus. 
Glasgow. 

King  Arthur.  The  songs,  airs,  duets 
&  chorusses  in  the  masque  . .  . ,  comi^os'd 
by  Purcell  &  .  .  .  Loud.,  John  Johnson.  P. 
81  S.    fol.     [R.  C.  of  Mus.     B.  Wagener. 

—  Ouvertüre  to  King  Arthur  für  kl. 
Orch.  mit  2  Ob.  2  Hern  u.  2  Tromp.  in 
einem  Samlbd.  mit  11  anderen  Ouvert. 
von  demselben.     [R.  C.  of  Mus.  1586. 

The  Ladies'  Frolick ,  engl,  opera ,  by 
Bates  &  A.  Lond.  P.  qufol.  [R.  C.  of 
Mus.  in  2  Ausg. 

May  day,  or  the  little  Gypsy.  (Opera, 
the  words  by  D.  Garrick.)  Lond.  (1775) 
qufol.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Midas,  a  comic  opera  as  it  is  perform'd 
at  the  theatre  royal  in  Covent  -  Garden, 
for  the  haips. ,  voice,  germ.  fl.  V.  or 
Guitar.  Lond.  Walsh.  qufol.  (1734). 
[Brüssel. 

Phillis,  a  pastoral.  The  words  by  Pott. 
(Lond.  (1776)  fol.     [br.  Mus. 

The  Battle  Scene  in  the  Duke  of 
Buckingham's  comedy  of  „J7«e  Rehcarsal'-'- 
Autogr.  R.  C.  of  Mus.  1944,  nebst  Graces 
to  „La  dove",  Autogr. 

(Romeo  &  Juliet)  A  compleat  score  of 
the  solemn  dirige  in  . .  .  Lond.  (1770)  fol. 
[br.  Mus. 

—  The  solemn  dirige  in  . . .,  as  perform'd 
at  the  theatre  royal  in  Cov.  Gard.  Lond. 
P.  fol.     [R.  C.  ofMus. 

Thomas  and  Sally,  or  the  sailor's  return, 
a  dramatic  pastoral,  with  the  ov^rtui'e 
in  score,  songs,  dialogiies,  duettos  and 
dance  tunes,  as  perform'd  at  the... 
(1760)  P.  [Dresd.Mus.  R.C.  ofMus. 
br.  Mus.  nebst  5  Einzeldrucken. 

Tom  Thumb.  The  most  celebrated  aires 
in  the  opera  of  .  . .  (1733).  [R.  C.  of  Mus. 
in  2  Ex. 

—  Tom    Thiunb.     The    overt.,    songs, 


duetts  &  chorases  in  . . .  as  performed  . . . 
at  the  theat.  roy.  in  Cov.  Garden  com- 
posed  &  compiled  by  J.  Markordt.  In 
which  is  printed  . .  .  Lond. ,  Walker. 
[Wolfenb.  P.  fol.  33  S. 

The  Trip   to  Portsmouth   (words  by  G. 

A.  Stevens)  the  Overt.  &  dances  by .  . ., 
the  songs  by  C.  Dibdin.  Lond.  (1773) 
qufol.     [br.  Mus. 

(Twelfth  Night.)  The  musick  iu  the 
Comedy  (of  Skakesp.)  P.  Lond.  (c.  1780) 
qufol.      [br.  Mus. 

Siehe  Walsh:  The  Summer's  tale,  a 
musical  comedy. 

British  Amüsement,  a  favourite  Collec- 
tiou  'of  songs,  sung  at  the  publick  Gardens. 

B.  2.     Lond.  (1762)  fol.     [br.  Mus. 
Dialogue     in     the     Arcadian     nuptials. 

book  14.  ib.  fol.     [br.  Mus. 

Lyric  harmony,  consist.  of  18  new 
ballads,  with  „Colin  &  Plioebe''  in  score, 
as  performed  at*  Vauxhall  by  Mrs.  Arne 
&  Mr.  Lowe.  op.  4.  Lond.  (1745)  Harri- 
son  &  C.  18  S.  fol.  [R.C.  ofMus.  br. 
Mus.     Glasgow.     B.  Wagener. 

—  The  second  volume  of  Ljaic . . . 
with  Dämon  &  Cloe  in  score.  Op.  5. 
Loud.  ib.  (1745)  20  S.  fol.  [br.  Mus. 
Glasgow.     B.  Wagener. 

New  blessings,  new  life  für  Bass  und 
Instr.  im  Kl.-A. .  Lond.  fol.  [Berlin  Singak. 

A  collect,  of  songs ...  in  which  are  the 
new  songs,  sung  ...  in  the  Jovial  Crew. 
Lond.  (c.  1760)  fol.     [br.  Mus. 

A  favourite  collect,  of  engl,  sougs;  sung 
at  Ranelagh  Gardens  1757.  Nr.  1.  Lond. 
fol.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

The  vocal  Grove, .  . .  a  collect,  of  favou- 
rite songs,  sung  at  Vauxhall  Gardens. 
Lond.  1774.  fol      [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

The  new  songs,  sung  at  Vaux  Hall  .  . . 
Lond.  (1765)  Bremner.     [br,  Mus. 

The  new  songs,  sung  at  Vauxhall  by 
Mr.  Gilson,  with  the  favourite  Scots .  .  . 
Lond.  (c.  1766).  fol.     [br.  Mus. 

The  agreable  musical  choice,  a  favou- 
rite collection  of  english  Songs.  In  P. 
Lond.  fol.     [R.  C.  of  Mus. 

Vocal  melody,  an  eutire  new  collect, 
of  english  songs  etc.  sung  at  Vauxhall, 
Ranelagh  &  Maiybon  Gardens.  4  books. 
Lond.  (1746-52)  Walsh.  fol.  [br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus,  1  book. 

—  Fortsetzung:  The  agreable  musical 
choice,  an  entire  . . .  book  5—8.  Lond. 
(1752—57)  fol.     [br.Mus. 

—  Forts.  A  collection  of  songs ...  in 
the  Jovial  Crew  . . .  b.  9.  Lond.  fol.  \\n\ 
Mus. 


Arne,  Dr.  Thomas. 


201 


Arned, . 


—  Forts.  British  melody.  book  11. 
Loüd.  fol.     [hr.Mus. 

—  Foiis.  A  choice  collect,  book  12. 
Lond.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

A  fav.  coli,  of  songs,  with  a  dialogue 
in  The  Arcadian  nuptials.  book  14.  Lond. 
P.  c.  1764.  fol.     [E.  C.  of  Mus. 

New  fav.  songs  as  sung  by  Mrs.  Arne 
at  Eanelagh  House,  Master  A.  &  Mr. 
Phillips  at  Marybone  Gardens.  Lond.  P. 
qufol.     [R.  C.  of  Mus. 

The  Syren,  a  new  coli,  of  favourits 
songs,  sung  at  Covent  Garden  &  at  Eane- 
lagh .. .  Lond.  (c.  1777)  fol.  [br.  Mus. 
E.  C.  of  Mus. 

(The  Tempest.)  "Where  the  Bee  sucks, 
from  .  . .  newly  arrang.  for  1  or  2  voic. 
Lond.  (1850)  fol.  [br.  Mus.  in  35  ver- 
schied. Ausg. 

A  collection  of  songs  by  . . .  published 
singly.  Lond.  P.  u.  Stb.  [E.  C.  of 
Mus. 

Songs  in  E.  C.  of  Mus.  Nr.  1373.  1376 
(14  Songs).  1377  (2  S.). 

Delia,  a  pastoral  ballad  („Soft  pleasing") 
arranged  . . .  by  J.  B.  Gattie.  Lond.  (1866) 
fol.     [br.  Mus. 

Lyrique  harmony,  consistg.  of  18 
entiro  new  Ballads,  with  „Colin  &  Phoebe", 
in  score,  op.  4.  Lond.  (c.  1745)  "Wm. 
Smith,  fol.     [br.  Mus.    E.  C  of  Mus. 

Ms.  1924  in  E.  C.  of  Mus:  „Hush  to 
peace",  3  voc. 

Cymon  and  Iphigena,  a  Cantata  (f.  Sopr. 
mit  Pfte.)  London,  Harrison.  [Brüssel 
Cons.     br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

—  s.  1.  C.  &  S.  Thompson,  fol.  [br. 
Mus. 

The  Hymn  of  Eve.  Arrang.  by  Dr.  J. 
Clarke.  Lond.  (1868)  fol.  [br.  Mus. 
4  Ausg. 

Nymphs  &  Shepherds.  (song)  Lond.  c. 
1770.     E.  Falkener  fol.     [br.  Mus. 

Eeffley  s])ring.  A  Cantata.  London 
(1764)  fol.     [br.  Mus. 

The  Winter's  Amüsement.    Consistg.  of 


favourite    songs   &   Cautatas 


London 


(c.  1762)  fol.     [br.Mus,    R.  C.  ofMus. 

Lovo  in  a  Village,  a  song,  [br.  Mus.  in 
zahlreichen  Ausg. 

Summer  Amüsement;  a  collect,  of  lyric 
poems,  with  the  favourite  airs  set  to  them, 
with  the  new  Cantata  called  Love  & 
Eesentment.  Lond.  (c.  1760)  fol.  [br. 
Mus.     E.  C.  of  Mus. 

The  monthly  melody  (im  Samlwk.  von 
G.  Kearsly.     [br.  Mus. 

Gesänge,  Catch  etc.  in  Amüsement  1791. 

In  Airs  1676b.  4  Ajvs. 

In  Hyde's  Samlwk.     21  Gesge.     [B,  B. 


In  G.  G.  Bnttarelli's  Canzoniere  eine 
Ode.     1757. 

Das  br.  Mus.  besitzt  auTserdem  eine 
grofse  Anzahl  Londoner  Einzeldrucke  von 
Songs,  Catcha,  Ballads,  Duetts,  Trios  etc. 
aus  Opern  u.  a. 

Eight  Oveiiures  in  8  parts,  four  for 
Viohns,  Hoboys  or  Germ.  Flutes,  &  4  for 
V.,  french  horns.  Lond.  (1740)  fol.  [br. 
Mus.     E.  C.  of  Mus. 

6  Overtures  in  Stb.  Ms?  E.  C.ofMus. 
Nr.  1586. 

6  favourite  Concertos  for  the  organ, 
harps.  or  Pfte.  with  instrumental  parts. 
Lond.  (c.  1786)  Harrison  &  Co.  fol.  mit 
Porträt.  [br.Mus.  E.  C.ofMus.  B.Hbg. 
B.  "Wagener.    Dresden  Mus. 

Ms.  550  br.Mus.  1  Concert  f.  Klav. 

7  Sonatas  for  2  V.,  with  a  th.  bass  for 
the  harps.  or  Vcl.  op.  3.  Lond.  (1750)  J. 
Walsh.  3  Stb.  ä  17  u.  15  S.  [B.  Wagener. 
br.  Mus. 

8  Sonatas  or  Lessons,  for  the  harpsich. 
Lond.,  Walsh.  32  S.  1743.  qufol.  [E.  C. 
of  Mus.     br.  Mus.     B.  Wagener. 

Siehe  Eartley :  6  Sonatas  . . .  revised  by 
Arne.  (1753). 

Siehe  Hiles.  Orgelstücke.  —  Bauer, 
Old  engiish  Composers.     1879.     [br.  Mus. 

Minuet  with  variations,  &  AJlegro  (Pfte.) 
Neue  Ausg.  von  Westlake  1874.  [br. 
Mus. 

Die  Bibl.  in  Glasgow  besitzt  von  einem 
Arne:  The  compleat  musiciau.  Lond.  1760. 
Es  kann  wohl  nur  von  Th.  Aug.  sein. 

65  Gesge.  im  Samlwk.  Clio  &  Euterpe 
1758. 

Siehe  Thalia,  1  fav.  song,  dramatic 
piece. 

In  Catch  Club  1,  1  Gesg.,  2  Gesge.  in 
Catch  Club  3,  Bd.  1. 

4  Glees  in  H.  E.  Bishop's  collection  of 
glees.     [B.  B.     br.  Mus. 

5  Canzonea  in  Bottarelli's  Samlwk.  von 
1757. 

In  Warren's  Catches  einige  Nrn. 

In  Summer's  tale,  siehe  K.  Friedrich 
Abel. 

In  Corri's  Collection  1788,  1.  Bd.  10 
Nrn.  Bd.  3,  4  Nrn. 

1  Piece  f.  Flöte  u.  B.  in  J.  Simpson's 
The  delightf .  Pocket  Companion,  ohne  Vor- 
namen, fraglich  welchem  A. 

3  Gesänge  und  1  Sonate  im  Neudnick 
(Eitner  2). 

In  Arkwright's  Old  engl.  edit.  Lond., 
Jos.  Williams,  Nr.  2  Six  Songs. 

In  Th.  Busby's  Divine  harmonist. 

Arned, . .    Das  C.  P.  besitzt  von 


Arnell. 


202 


Ai'nold  von  Brück. 


ihm   2    airs   mit   englischem   Text 
in  P. 

Arnell,  Laurentius,  nur  be- 
kannt durch  „Livre  des  cantiques 
ä  Stockholm  1734".  12^  [B.  üp- 
sala. 

Arnest,  Bischof  von  Prag,  gest. 
30.  Juni  1364,  ist  bekannt  durch 
eine  Uebersetzung  des  Kyrie  elei- 
son, welche  noch  heute  am  Feste 
des  hlg.  Wenzeslaus  gesungen  wer- 
den soll,  auch  soll  er  der  Schreiber 
einer  Samlg.  Messen,  Sequenzen 
und  Motetten  in  6  Bd.  sein,  die 
nach  Berghauer  in  einer  Biblio- 
thek zu  Prag  liegen  sollen,  mit 
dem  Wappen  Arnest's  versehen 
und  der  Inschrift:  Anno  Domini 
MCCCLXIII.  Dominus  Arnestus 
Pragensis  ecclesiae  primus  Archi- 
episcopus  fecit  scribere  hunc  li- 
brum...  (Fotis.) 

Ariikiel,  Trogillus,  Pastor  zu 
Apenrade  (Schleswig),  f  1713  als 
Superintendent  der  holsteinsch. 
lutherischen  Kirchen.  Er  soll  ge- 
schrieben haben  (Becker  1,  123): 
Vom  Gebrauche  der  Hörner,  in- 
sonderheit beim  Gottesdienste. 
1683.  40.  Dieselbe  enthält  auch 
eine  historische  Vorrede  vom 
Kirchengesange  (siehe  Näheres  bei 
Becker). 

Arnobat,  Charles  Pierre  Coste 
d',  siehe  Coste. 

Arnold,  Komponist  des  11. 
Jahrhs..  lebte  als  Abt  zu  St.  Emme- 
ram,  nach  Fabricius  1,  132  als 
Mönch  u.  Priester  um  1010.  (Ger- 
bert 5,  35.) 

Arnold, . . .  1725  Altist  a/d.  Hof- 
kapelle in  Ludwigsburg  (Stuttgart). 
Sittard  2,  120  nennt  ihn  einen 
schon  alten  Mann,  der  1731  einen 
Gnadengehalt  von  150  Gld.  erhält 
(ib.  123). 

Arnold, .  . .   Die   B.   in  Darmst. 


besitzt  ein  „Concertante  p.  2  Fl. 
oe.  4.  Bonn,  Simrock."  Stb.  Wel- 
cher A,  dies  sein  soll  muss  erst 
durch  Prüfung  des  Werkes  be- 
stimmt werden. 

Arnold  von  Brück  (Arnoklus 
Brugensis,  Arnoklus  de  Brück,  A. 
de  Prugkh,  Arnolde  Fiamengo, 
Arnolde  de  Ponte,  auch  nur  mit 
A.  B.  gez.)  Jedenfalls  aus  Brügge 
gebürtig,  trotzdem  er  sich  mit  Vor- 
liebe mit  dem  deutschen  Liede  be- 
schäftigt hat.  Er  ist  nicht  mit 
dem  späteren  Aruoldus  Flandrus 
zu  verwechseln.  Die  älteste  Nach- 
richt über  ihn  erfährt  man  aus 
Ott's  erstem  Liederbuche  (121  newe 
Lieder,  1.  Teil)  von  1534.  Ott 
widmet  dasselbe  ihm  und  nennt 
ihn  Römisch  Kgl.  Majestät  ober- 
sten Kapellmeister  und  Dechant 
des  Stiftes  Lawbach  (Laibach). 
Köchel  1  verzeichnet  ibn  mit 
demselben  Amte  bis  1545.  (Siehe 
Näheres  über  ihn,  auch  über  seine 
Kompositionen,  Publikation  Bd.  4, 
46,  wo  er  aber  fälschlich  ein  Deut- 
scher genannt  wird.  (Auibros  3, 
400.  Winterfeld  1,  185.  Sti^aeten 
5,  90.    Cäcilia  von  Schott  23,  258.) 

Ein  eigenes  Druckwerk  ist  nicht 
bekannt,  doch  befinden  sich  in 
alten  Samlwken  60  deutsche  und 
lateinische  Gesänge  (Eitner  1  unter 
Brück),  denen  noch  hinzuzufügen 
sind: 

In  Aut.  Gardano's  Musica  quinque  voc. 
1549  p.  28  unter  Arnoldo  eine  Motette.  ■ — 

In  Ancina's  Samiwk.  1599:  Ahi  pargo- 
letto  infante  3  voc.  mit  Arnoldo  Fiamen- 
go gez. 

In  Sixt  Dietrich's  No\'i  operis  T.  1.  1545, 
1  Mot.  zu  4  Stirn. 

In  M.  f.  M.  26,  132  die  Part,  von  Des 
unfaln  kraft  hat  inicli,  4stim. 

6  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2). 

In  B.  Br.  im  Ms.  3,  41  die  Mot.  von 
Fe\'in  „Sancta  ti'initas  unus  Deus"  zu  4 
St.  um  2  St.  vermehrt  und  Christ  lag  in 
todesb.  aus  1544  c  Samiwk. 


Arnold  and  Calcott. 


203 


Arnold,  Ignaz  Ferd. 


Mps.  B.  M.  Dies  Irae  4  v.  Chorbnch. 
An  aller  weit,  4  st.     In  cmtate  5  v.  P. 

Ms.  B.  Proske,  Abtlg.  Butsch,  5  Stb. 
und  4  Stb.    in    kl.  (iu40    1538,    enthalten 

1  Miserere  4  voc.  —  Grates  nunc.  Pater 
noster.  Ave  Maria.  Da  pacem.  •  Laudate. 
Dens  misereatur  4  voc.  Grates  nunc  2  v. 
Grates  nunc  3  v. 

Im  Kat.  IV  derselben  Bibl.  werden  22 
deutsche  Kirchengesänge  zu  4 — 6  Stirn,  im 
Ms.  angezeigt. 

Ms.  15942  Chorb.  des  16.  Jhs.,  Hofb. 
"Wien:  Gloria  laus  4  voc.  —  Ms.  15613: 
In  civitate  dni.  5  voc.  P. 

Das  Ksl.  Münzkabinet  in  Wien  besitzt 
eine  vom  Jahre  1536  auf  ihn  geprägte 
Denkmünze.  Fetis'  Angabe  des  Todes- 
jahres ist  ein  Irrtum. 

Arnold  and  Callcott,  gaben 
heraus:  The  psalms  of  David,  for 
parish  churches.  Lond.  4*^.  [Glasgow. 

Arnold,  Dr.  Gr.  B.,  ein  eng- 
lischer Komponist  des  18.  Jhs.,  gab 
heraus : 

Ahab:  an  oratorio.  Vocal  score  "with 
organ  or  pfte.  accomp.  fol.     [Glasgow. 

In  Hyde's  Samlwk.  2  Gesge. 

Arnold,  Greorg,  Veldpergensis 
(aus  Yeldberg  in  Oesterreich  ge- 
bürtig), war  in  der  Mitte  des  17. 
Jhs.  Organist  beim  Fürstbischof 
von  Bamberg.  Von  seinen  zahl- 
reichen Werken  kann  ich  nach- 
weisen: 

1651.  Lib.  1.  Sacrarum  cantionum  2 
bis  5  voc.  Noribg.  1651  Endter.  [B.  B. 
V  1.  2.     B.  P.  4;us  5us. 

1656.  Operis  secundi  Über  I.  Missa- 
rum :  Psalmoiiun :  et  Magnific.  a  5  voc. 
et  2  V.  et  Va.  in  Concerto:  Trombonis 
aut  Violis  pro  Ubitu  ad  concertantes  voces 
quatuor . . .  Oeniponti  1656  typis  Mich. 
Wagner.  18  Nrn.  [Proske:  A  1.  Rip.  e 
Tromb.  1.     Upsala:  19  Stb.     br.  Mus.:  A. 

2  T.  2  B.  1  V.  Violone. 

1659.  Canzoui,  Ariae  &  Sonatae  (45) 
1—4  Violis  c.  Bg.  op.  3  Oenip.  1659  ib. 
fol.     [Upsala:  5  Stb.     br.  Mus.:  Viola. 

1661.  Lib.  2.  Sac]'arum  cantion.  de 
tempore  &  Sanctis  a  4 — 7  voc.  ac  instr., 
op.  4.  Oenip.  1661  ib.  [B.  M.  C  2.  Pars 
6.  7.  V.  1.  2.  Bg. 

1662.  Psalmi  de  beata  Virgine  c.  Salve 
reg.,  Ave  reg.,  Alma  red.  et  Regina  coeli, 
a  5  vel  6,  3  voc.  &  2  V.  concertant,  c. 
Va.  ad  lib.  Oeniponti  1662  ib.     [B.  B:  C 


1.  2.  Viola.  B.  Bg.  br.  Mus.  fehl.  C.  2. 
V.  u.Va. 

1663.  Psalmi  vespertini  a  4.  2  voc.  & 
2  V.  coucert.,  vel  7.  10.  aut  etiam  15.  ad 
placit...  Bambergae  1663  Felsecker.  11 
Stb.  15  Nrn.  [B.  Br.  B.  P:  C  1.  2.  A.  T. 
Upsala:  11  Stb. 

1665.  op.  Vlmu.  Tres  missae  pro  de- 
functis  et  alia  missa  laudativa  a  4.  5.  7 
voc.  et  3  vel  4  viol.  ad  plac. .  .  Bambergae 
1665.     [B.  P.:  Ten.  Violetta.      Paris  Nat. 

1672  a.  Quatuor  Missae  a  6  vel  9.  I. 
pars.  Bambergae  1672  sumpt.  Authoris, 
literis  Felseckerijyais.     [MusLkf r.  Wien :  C. 

A.  T.  B.   2   V.    Va.  2   Braccie,  Fag.    Org. 

B.  P.  Cantus.  B.  B. :  C.  B.  Violine  1.  von 
1672,  Org.  von  1675  u.  die  übrigen  Stb. 
von  1673.  Paris  Nat.:  Missaium  quater- 
uis  .  . .  la  pars.  Hofb.  Wien  11  Stb.  mit 
2  V.  u.  3  Violen. 

1672  b.  Motettae  tredecim  selectissimae 
de  nomine  Jesu  ...  OUni  una  &  sola  voce, 
nimc  verö  2  aut  4  instr.  ad  üb.  exorna- 
tae.  Es  typogr.  Ducalis  Monast.  Campi- 
donensis  1672.  4P.  [br.  Mus:  Violetta  u. 
Braccia. 

Ms.  in  Darmst.  Nr.  2907  fol.  8  BU. 
Danket  dem  Herren,  Ps.  107,  5  voc.  (3 
Singst.  2  Instr.  u.  Bc.)  mit  einer  Dedic, 
deren  Schlusssatz  nicht  recht  verständlich 
ist.  Er  nennt  sich  hier  Georg  Aruoldi 
musicus  und  ist  es  fraglich  ob  hiermit  der 
obige  gemeint  ist,  vielleicht  schrieb  er 
das  Werk  ehe  er  KapeUm.  war.  (M.  f.  M. 
20,  87  Nr.  93.) 

Ms.  Upsala:  16  goistl.  Gesg.  mit  lat. 
Texten  für-  Singst,  u.  Instr. 

Arnold,     Ignaz     Ferdinand. 

Fetis  unter  Ignaz  Ernst  Ferd.,  ein 
Advokat  und  Universitäts-Sekretär 
zu  Erfurt,  der  sich  eifrig  mit  Mu- 
sik beschäftigte,  geb.  4.  April  1774 
(1779  nach  Becker)  zu  Erfurt,  ebd. 
gest.  13.  Okt.  1812.  Von  seinen 
literarischen  Erzeugnissen,  die  nur 
von  geringerem  Werte  sind,  zeich- 
nete er  nur  den  ,,angehenden  Mu- 
sikdirektor" mit  seinem  Namen,  die 
übrigen  erschienen  anonym.  (Gö- 
decke,  Grundr.  2,  1141.) 

1.  Wolfg.  Amadeus  Mozarts  Geist,  eine 
Biogr. . .  Erf.  1803.  80.  452  S.     [B.  B. 

2.  Der  angehende  Musikdirektor;  oder 
die  Kunst  ein  Orchester  zu  bilden . .  . 
(Reichardt  gew.)  Erfurt  1806  Henning.  8°, 
393  S.     Eine  Beurtlg.   in  der  Leipz.  Ztg. 


Arnold,  Joh. 


204 


Arnold,  John. 


9,  599  ff.     [B.  M.     Dresd.     B.  Lpz.  Aiisg. 
1810  (sie?).     Brüssel.     Musikfr.  Wien. 

3.  Jos.  Haydn,  seine  kurze  Biographie 
u.  ästhetische'Darstellung  seiner  "Werke... 
Erfurt  1810.  8".  272  S.     [B.  Lpz.      B.  B. 

4.  Friedrich  Heinrich  Himmel.  Seine 
kurze  Biograpliie  u.  ästhetische  Darstellung 
seiner  Werke . .  .  Erfurt  1810  Müller, 
(anonym).  8°.     [Brüssel. 

5.  Wolfg.  Am.  Mozart  u.  Jos.  Haydn. 
Nachträge  zu  ihren  Biographien  .  .  .  Erfurt 
1810.  8".  118  S.     [B.  Lpz. 

6.  Peter  Winter.  Seine  kurze  Biogr. , . 
ib.  1810.  8".     [Brüssel.« 

7.  Gallerie  der  beiühmtesten  Tonküust- 
1er  des  18.  und  19.  Jhs.  Ihre  kurzen 
Biographien,  charakterisirende  Anekdoten 
u.  ästhetische  Darstellung  ihrer  Werke, 
(anonym)  Erfurt  1810  Müller.  Sie  er- 
schienen zuerst  von  1803—10  in  einzel- 
neu Bändehen.  2  Thle.  in  8».  Enth.  Mo- 
zart, Haydn,  Zumsteeg,  Dittersdorf,  Che- 
nihini,  Paesiello,  Cimarosa,  Winter,  Him- 
mel. Jede  Biogr.  für  sich  paginiert.  Die 
obigen  gehören  hierzu.  [B.  ß.  B.  Lpz. 
Musikfr.  Wien. 

—  2.  Ausg.  ib.  1816.  [B.  B.  Brüssel. 
Hannover. 

Arnold,  Johann,  erster  Trom- 
peter am  Hofe  zu  Dresden  in  der 
Mitte  des  17.  Jh.,  komponierte  um 
1652  zur  Hochzeit  Georg  1.  eine 
Sonate  f.  4  Trompeten,  gedr.  in 
Dresden  (Gerber  1.) 

Arnold,  Joliann  Greorg,  Orga- 
nist zu  Suhl,  wie  er  sich  selbst  be- 
zeichnet. Lipowsky  verwechselt 
ihn  mit  (Teorg  Arnold.  Marpurg  7, 
165  urteilt  günstig  über  denselben 
und  zählt  ihn  nnter  die  besseren 
Komponisten  seiner  Zeit.     Er  gab 

heraus : 

2  Concerts  p.  le  Clav,  avec  le  V.  comp. 
Nrnbg.  (1761)  veuve  du  feu  B.  Schmid. 
fol.     [B.  B.:  fehlt  V.     br.  Mus. 

Concert  für  Viol. ,  1789  komp. ,  neu 
herausgeg.  u.  mit  Begl.  des  Ffte.  vei'- 
sehen  von  C.  Schröder.  [Musikfreunde 
Wien. 

Arnold,  Joliann  Gottfried,  geb. 
1.  Febr.  1773  in  Niedernball  (Oeh- 
ringen),  gest.  26.  Juli  1806  in 
Frankfurt  a/M.,  ein  ViolonceJIo- 
,  Virtuose,  der  seit  1795  sich  auf 
Konzertreisen   befindet   und    1797 


am  Theater  in  Frankfurt  a/M.  als 
Violoncellist  angestellt  ist.  (Lpz. 
Ztg.  8,  750.  12,  609,  .mit  Urteilen. 
Gerber  2.)  Von  seinen  Kompo- 
sitronen*  kenne  ich  (er  nennt  sich 
auf  op.  2  „Professor  du  Violoncelle 
ä  Frcft.  s./M."): 

1.  Concerto  p.  Vcl.  avec  acc.  de  gr. 
orchestre,  dedie  a  Ant.  Andre.  Offenb. 
Andre.     9  Stb.     [B.  B. 

2.  Concerto  p.  Vcl.  av.  orch.  ib.  op.  2. 
[B.  B.     Dresd.  Mus. 

—  Solostim.  für  Viola  arrangiert,  ib. 
[Dresd.  Mus. 

3.  Concerto  p.  Vcl.  av.  orch.  oeuv. 
posth.  ib.  (Vcl.  auch  f.  Viola).  [Dresd.  Mus. 

4.  Mss.  Dresd.  Mus.:  2  Concerte  f.  die 
Viola  mit  Orchester.  Beim  2ten  nur  Viola 
vorhanden,     qufol. 

5.  Autogr.  B.  B.  gez.  Frankf.  a/M.  1806. 
1  Conc.  f.  Vcl.  mit  Orch.  P. 

Arnold,  John,  geb.  um  1720 
zu  Essex,  gest.  1792.  (Brown.) 
Auf  dem  Drucke  von  1759  nennt 
er  sich  nur  „Philo-Musicae"  und 
Autor  des  compleat  Psalmodist. 
Von  seinen  Werken  kann  ich  nach- 
weisen : 

The  compleat  Psalmodist,  or  the  orga- 
nist's  pai-ish  Clerk's,  &  Psalm  singer's 
Companiou.  In  4  books.  Lond.  1750.  4«. 
Enth.  Chants,  Anthems,  Psalm  tunes, 
Hymns,  Canons  etc.  in  P.     [In-.  Mus. 

—  Ausg.  Lond.  1769.  4».  [br.  Mus.  R. 
C.  of  Mus.     Glasgow. 

—  Ausg.  1779  Lond.  by  Bigg  etc.  1  vol. 
in  8°.  mit  dem  ausführlichen  Titel : 
.  . .  Companion.  Cout.  I.  a  new  and  coin- 
plete  introductiou  to  psalmody,  and  musi- 
cal  dictionary.  II.  five  and  thirty  capital 
Anthems,  etc.  The  vvhole  set  in  score, 
for  one,  2,  3,  4  &  5  v.  with  the  basses 
figured  for  the  orgau.  7.  ed.  with  addi- 
tions.     [Brüssel,     br.  Mus. 

A  Supplement  to  the  complete  Psalmo- 
dist; cout.  a  new  set  of  capital  Anthems, 
composed  by  J.  Arnold,  with  a  new  set 
of  Psalm  tiines.  P.  Lond.  8».  [R.  C.  of 
Mus. 

The  Leicestershire  harmony.  Coutaiuing 
a  set  of  .  .  .  Psalm-tunes  &  Anthems  . . . 
comp,  for  4  voic.  by  an  eminent  master 
of  the  County  of  Leicester;  &  now  first 
published  ...  by  . . .  Lond.  1759.  piinted 
by  Rob.  Brown.  174  S.  mit  26  vierst. 
Psalm.  8».     [br.  Mus. 


Arnold,  Michel  Heinrich. 


205 


Arnold,  Samuel. 


Orgel- 


Church  music  reformed:  or  the  art  of 
psalmody  iiniversally  explained  unto  aJl 
people.  By  .  . .  London  1765.  Brown.  8''. 
[Brüssel. 

The  Essex  harmony.  (1.  ed.  ohne  Autor 
u.  Jahr.)     London,     [br.  Mus. 

—  3.  ed.  London  1767.     [br.  Mus. 

—  Der  vollständige  Titel  ist  mir  erst 
von  der  4.  Ausg.  bekannt,  er  lautet: 

The  Essex  hannouy:  being  a  choice 
coUection  of  the  most  celebrated  songs  & 
Catches  for  2,  3,  4  &  5  voices.  From  the 
works  of  the  most  eminent  masters-.  Vol. 
I.  The  4.  ed.  with  large  additious  by . .  . 
Loud.,  E.  &  M.  Brown  1774.  8».  [B.  B. 
Glasgow,  br.  Mus.  in  2  voll.,  der  2.  Bd. 
in  1.  Ausg.  von  1769?  und  in  2.  Ausg. 
von  1777. 

3  Einzeldrucke  von  Gestängen.  Lond. 
[br.  Mus. 

Arnold,  Michel  Heinrich,  geb. 
1682  zu  Erfurt,  gest.  ebd.  1738, 
schrieb  Choralvorspiele  von  denen 
Körner  einige  in  seinen 
Samlwken.  veröffentlichte. 

Arnold,  Samuel,  Mus.  Doct., 
geb.  10.  Aug.  1740  in  London, 
gest.  ebd.  22.  Okt.  1802.  Schüler 
Gates',  Sängerknabe  an  der  Kgl. 
Kapelle  n.  Schüler  Nares'.  1763 
schon  als  Komponist  am  Covent 
Garden-Theater  angestellt,  wo  1765 
die  Oper  „Maid  of  the  Mill'^  auf- 
geführt wurde.  Im  Ganzen  schrieb 
er  43  Opern.  1767  folgte  das 
Oratorium  „The  eure  of  Saul"  u. 
mehrere  andere.  1771  verheiratete 
er  sich  mit  Miss  Napier.  5/7  1773 
wurde  er  in  Oxford  zum  Dr.  der 
Musik  ernannt.  1783  folgte  er 
Nares  als  Organist  und  Komponist 
an  der  Kgl.  Kapelle  und  schrieb 
Kirchenmusik.  1789  wählte  man 
ihn  zum  Direktor  der  Akademie 
für  alte  Musik.  1794  wurde  er 
Organist  an  der  Westmiusterabtei 
(Pohl  2,  337).  Im  Jahre  1786 
war  er  zum  Direktor  der  Händel- 
Ausgabe  gewählt,  die  in  40  Bd. 
erschien,    doch    ist    die    Ausgabe 


durch  Neu-Ausg.  alter  Samlwk.  hat 
er  sich  verdient  gemacht  1.  Cathe- 
dral  Music.  2.  The  Psalms  of  Da- 
vid. (Eine  ausführliche  Biogr.  in 
The  musical  World,  Lond.  1885  p. 
5.  Im  Stephen,  Fetis  und  Grove  nur 
in  Kürze.)    Von  seinen  zahlreichen 

Kompositionen  kann  ich  nachweisen : 
Anthem  for  trebles,  contratenor,   tenor 

&  bass  voices,   adapted   to  the   Overture 

of  (Arne's  opera)  Artaxei-xes  by  . . .  Lond. 

(1785)  fol. 

The  hymn  of  Adam  and  Eve,  from  Mü- 

tou's  Paradise  Lost.  Part.  Autogr.  2  voll., 

gez.  Jan.  1802.     [K.  C.  of  Mus. 

A  collectiou  of  Hymn  tunes  for  3  &  4 

voic,  .comp,   for  the    Suny   Chappel,    c. 

1790.  (von  Arnold,  G.  Breillat  und  W. 
Discon.)  qufol.     [br.  Mus. 

Ode  for  the  anniversary  of  the  London- 
Hospital.     1785.  P.  qufol.     [br.  Mus. 

The  Psalms  of  David  for  the  use  of 
parish  churches,  the  words  .  . .  by  Gordon, 
the  music  selected,  adapted  &  composed 
bv .  . .  assisted  by  J.  W.   Callcott.     Lond. 

1791.  fol.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

In  Boyce  The  church  Service  1862  ein« 
Eveniug   ser\'ice  in  A.     Dito  in  ChapeU's 
neuer  Ausg.  der  church  Service  1866.  Nr.  2. 


nicht 


sorg 


revidiert,     trotz 


ihrer  prächtigen  Ausstattung.  Auch 


Opern^  Operetten,  Färsen  ti.  Verivandtes  : 

The  agreable  suiiirize,  a  comic  opera 
(words  by  J.  0'  Keefe)  op.  16'  Lond. 
(1781)  qufol.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Auld  Robin  Gray  (Oper,  Text  von  Sa- 
muel Arnold  jun.)  the  music  selected  and 
comp,  by . .  .  Lond.  (1794)  qufol. 'P.  [br. 
Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Bannian  Day,  a  musical  entertainement, 
o,p.  39.  Lond.  c.  1796.  P.  qufol.  [br. 
Mus.     R.  C.  of  Mus. 

(Battle  of  Hexham)  The  Overture,  songs 
etc.  in  the  ...  or  Days  of  Old  (words  by 
G.  Colman  jun.)  op.  32.  Loud.  (1789.) 
qufol.     [Ijr.  Mus. 

Cambro  Britons ;  an  historical  play  (J. 
Boaden)  op.  45.  Lond.  c.  1798.  fol.  fbr. 
Mus.    R.  C.  of  Mus. 

The  Castle  of  Andalusia;  a  comic  opera 
(words  by  0'  Keefe)  the  selected  airs  by 
Handel,  Yento,  Giordani,  Beiioni,  Giardini, 
Arne,  &  Carolan  the  Irish  Bard,  the  Over- 
ture, chorusses  etc.  composed  by  .  . .  Op. 
20.  Lond.  (1782)  G.  Gouldiug.  qufol. 
[br.  Mus.  P.  u.  4  Einzeldrucke.  Glasgow. 
C.  P.    Dresd.Mus.     R.  C.  ofMus. 

The    children    iu    the   wood;    a    comic 


Arnold,  Samuel. 


206 


Arnold,  Samuel. 


opera.     Op.  35.    Lond.  (1793)  qufol.    [Ijr. 
Mus.     R.  C.  ofMus. 

(The  Corsair).  The  overture,  songs, 
duett,  choruses  and  appropriate  music  in 
the  graud  pantomimical  drame  ...  op.  51. 
Lond.  (1801)  P.  fol.     [br.  Mus. 

The  enchauted  "Wood  (A  tegendaiy 
Drama)  Lond.  op.  35.  (1792.)  P.  qufol. 
[br.  Mus.     R.  C.  ofMus. 

The  Enraged  Musician ;  a  musical  enter- 
tainment  founded  on  Hogarth.  written  by 
G.  Colman.  op.  31.  Loüd.  (1788.)  qufol. 
[br.  Mus. 

Fairies'  Revels,  or  Love  in  the  High- 
lands. A  burletta . . .  w  ritten  by  Fawcett. 
Lond.  c.  1802.  fol.     [br.  Mus. 

Palse  &  True  (an  opera  by  Moulton)  for 
the  voice,  Pfte.  etc.  Lond.  (1798)  fol.  [br. 
Mus. 

The  Genius  of  Nonsense,  an  original 
whimsical  operatical  pantomimical  farcical, 
electrical  naval  &  militaiy  Extravaganza 
compos.  (chiefly  selected)  by .  . .  op.  27. 
Lond.  1784.  qufol.  [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Gretna  Green,  a  comic  opera,  cousisting 

of  italian,  french,  irish,   engiish  &  scotch 

Music,  the  overture  by  . . .  (Kl.-A.)  op.  22. 

Lond.  (1782)  qufol,     [br.  Mus.       R.  C.  of 

»Mus. 

The  songs,  tunes  &  dances  in  üarlequin , 
Dr.  Fausti;s,   for  the  harps.,    germ.  fl.  or 
V.  Lond.  c.  17G6  Welcker.  fol.     [br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus.  von  1793. 

(Harlequin  teaque.)  The  overt.,  songs, 
duet,  choruses,  comic  tunes  &  glee  in 
the  . . .  pantomime  etc.  Lond.  (1782)  fol. 
[br.  Mus. 

Hunt  the  Slipper;  a  musical  farce 
(words  by  Knapp)  op.  26.  Lond.  1784. 
qufol.     [br.  Mus.     R.  C.  ofMus. 

Inkle  &  Yarico,  a  comic  opera,  the 
words  by  G.  Colman  jr.  op.  30.  Lond. 
(1787)  qufol.  [br.  Mus.  auch  Einzeldrucke 
daraus  im  Kl.-A.  R.  C.  of  Mus.  B.  Lpz. 
Kl.-A.  von  1790? 

The  italian  monk.  (Drama  von  Boaden) 
Lond.  (1797)  fol.  [br.  Mus.  R.  C.  of 
Mus. 

Love  &  money,  or  the  fair  Caledonian, 
comp.  &  selected ...  op.  38.  Lond.  (1795) 
fol. 

The  favouiite  scotch  airs  in  score . . . 
as  they  are  perform'd  in  . . ,  Macbeth  . . . 
to  M'hich  is  added  the  march  in  Bonduca. 
Lond.  c.  1785.  fol.     [br.  Mus. 

Mother  Shipton  von  1770.  Lond.  c. 
1770.     [R.  C.  ofMus. 

The  Mountaineer's,  written  by  Colman 
jr.  Loud.  (1795)  qufol.  [br.  Mus.,  auch 
zahlr.  Einzeldrucke  daraus.     R.  C.  of  Mus. 


New  Spain,  or  Love  in  Mexico,  an  opera 
(in  Kl.-A.)  op.  33.  Lond.  (1790)  qufol. 
[br.  Mus. 

(Obi)  The  overt.,  songs,  chorus.  and 
appropriate  music  in  the  graud  pantomi- 
mical drama . . .  (Kl.-A.)  op.  48.  Lond. 
(1800)  fol.     [br.Mus.    R.C.  ofMus. 

Peeping  Tom  of  Coventry,  A  comic 
opera  (Kl.-A.  mit  Violine)  op.  25.  Lond. 
1784.  qufol.  [br.  Mus.  u.  2  Einzeldrucke. 
R.C.  ofMus. 

The  prince  of  Arcadia;  a  pastoral  ele- 
gy  .  .  .  Lond.  (1788)  fol.     [br.  Mus. 

The  Review,  or  ways  of  AVindsor.  A 
comic  oper.  (Kl.-A.)  op.  52.  Lond.  c. 
1801.  fol.     [br.Mus. 

The  royal  british  tar  (von  Andrews) 
Lond.  ]783.  1  Gesg.  fol.     [br.Mus. 

The  Shipwreck;  a  comic  opera,  written 
by  S.  Arnold  jr.  op.  40.  Lond.  (1796) 
qufol.     Kl.-A.     [br.Mus.     R.C.  ofMus. 

The  Siege  of  Curzola,  a  comic  op.  (KL- 
A.)  op.  29.  Lond.  (1786)  qufol.  [br.Mus. 
R.  C.  of  Mus. 

(The  spanish  Barber)  The  fandango 
overt.,  airs  etc.  in  the...  (nach  Beau- 
marchais) op.  17.  (Kl.-A.)  Lond.  (1778) 
qufol.     [l3r.  Mus. 

Summer  Amüsement,  or,  an  Adventure 
at  Margate.  A  comic  opera  .  . .  the  music 
(partly)  by  Arne,  Giordani,  Dibdin  . .  .  (im 
Klav.-A.)  Lond.  c.  1780.  qufol.  [br.Mus., 
auch  3  Einzeldrucke.     R.  C.  of  Mus. 

The  surrender  of  Calais ...  by  Col- 
man . . .  Loud.  (1808)  qufol.  [br,  Mus. 
R.C.  ofMus. 

Turk  &  no  Turk;  a  comic  opera.  . .  for 
the  voice  harps.,  V.  or  germ.  fl.  op.  28. 
Lond.  1785.  qufol.     [br.  Mus. 

TS\"o  to  one,  a  comic  op.  (Kl.-A.  u.  V.) 
op.  24.  Lond.  1784.  qufol.  [br.Mus.  R. 
C.  ofMus. 

The  Veteran  Tar,  a  comic  op.  in  3  acts 
(Kl.-A.)  op.  50.  Lond.  1801.  fol.  [br. 
Mus. 

Zoriuski ,  the  words  bv .  .  .  (Thomas 
Morton),  op.  37.  Lond.  (1795)  qufol.  [br. 
Mus. 

A  coUection  of  the  favoiuite  songs,  sung 
at  Vaux  Hall  etc.  Lond.  c.  1770.  fol. 
[br.  Mus. 

—  book  2.  Lond.  by  Welcker.  fol.  [br. 
Mus. 

—  A  third  collect,  op.  9.  Lond.  c.  1774. 
fol.  Enth.  Cantaten. 

Auacreoutic  songs  for  1.  2.  3  &  4  voi- 
ces,  comp.  &  selected  by  . . .  Lond.  1785. 
fol. 

Ms.  B.  B.,  T  248:  Who  this,  a  3  v.  con 


Arnold,  Samuel. 


207 


Amoldo  Fiamengo. 


coro.  Sein  Portr.  mit  eigener  Unterscliiift, 
in  B.  B.,  Autogr.  Grasnick. 

Im  british  Mus.  zahlreiche  Einzeldruclve 
alter  und  neuer  Zeit,  von  Songs,  Ballads, 
aus  Opern  u.  a. 

Siehe  Ciniarosa:  Gli  orazi.   Kl.-A.  1815. 

In  dem  Samlwli.  Cyclopedia  of  Music. 
Lond.  (1858)  fol.  mehrere  Glee's. 

In  Harlequin  Teague  1752,  1  Gesg. 

In  B.  Jacob's  collect,  of  Hymn.  c.  1815. 

Madrig.,  Catch  etc.  in  Amüsement  1791. 

In  ^Y.  Riley's  Psalms  1750. 

In  Tenducci  collect,  c.  1780.    Nr.  2,  5. 

In  E.  J.  Westrop's  Antiphonal  1856. 

In  "Walsh,  The  summer's  tale,  einige 
Arien. 

In  Corri's  Collection  1788  Bd.  2  eine 
Nr.  u.  in  Bd.  3  ebenso.  Glee's  in  1182 
[R.  C.  of  Mus. 

Von  Haydn  gab  er  12  engiish  Ballads 
1788  heraus. 


6  Overtures  in  8  parts.  (Strings,  2  Ob., 
2  Horns)  op.  8.  Lond.  c.  1775.  fol.  [br. 
Mus. 

8  Lessons  for  the  Harps.  or  Pfte.  op.  7. 
Lond.  c.  1778.  qufol.     [br.  Mus. 

A  second  sett  of  8  lessons  for  the 
Harps.  op.  10.  Lond.  1775.  qufol.  [br. 
Mus. 

A  third  sett  of  8  Sonatas  for  the 
Halles,  or  Pfte.  with  a  V.  op.  11.  Lond. 
(1780?)  qufol.     [br.  Mus. 

Lebens  progressives  p.  clav.  op.  12. 
Lond.,  Broderip.     [Brüss.  Cons, 

3  grand  Sonatas  for  the  Harps.  or  Pfte. 
op.  23.     Lond.  (1783)  qufol.     [br.  Mus. 

Das  C.  P.  besitzt  8  Sonaten  von  einem 
Arnold  ohne  Vornamen. 

12  Minuets  for  the  Harps.,  V,  or  germ. 
fl.  Lond.  c.  1775.  qu80.     [br.Mus. 

A  favourite  lesson  for  the  Harps.  Lond. 
c.  1770.  qufol.     [ib. 

A  set  of  progressive  lessons  for  the 
harps.  or  pfte. ,  expressly  calculated  for 
tlie  use  of  beginners.  Book  1.  2.  op.  12. 
Lond.  for  the  auth.  qufol.  42  u.  62  S. 
[R.  C.  of  Mus.  bk.  2.  B.  Wagener  bk.  1.  2. 
B.  Hbg.  Buch  2. 

New  instractions  for  the  germ.  flute, 
to  which  is  added  a  variety  of  favorite 
tunes  .  .  .  Lond.  1787.  qu4". 

Cathedral  music,  beiug  a  collection  iu 
score  of  the  most  valuable  and  useful 
compositious  for  tliat  Service  by  the  seve- 
ral  euglish  inastcrs  of  the  last  200  years; 
selected  and  revised  by  Dr.  Sam.  Arnold, 
Organist . . .  Lond.,  D'  Almaiue  &  Co.  fol. 
Dedic.   gez.   1.  Nov.   1790.   4  Bd.  der  4. 


enthält  das  Organum.  [R.  C.  of  Mus.  br. 
Mus.     Hofb.  Wien,  Bd.  2.  3. 

—  Neue  Ausg.  1843  von  Rimbault.  Lon- 
don. 4  Bde.  [R.  C.  ofMus.  br.Mus. 
Glasgow.] 

Enthält  an  Komponisten  (ein  Inhal ts- 
vei'z.  bei  Grove) :  Aldrich  8,  Ayrton,  Boyce 
7,  Bryan,  Child,  Clark,  Croft  3,  Dupuis, 
Goldwin,  Green  9,  Hall,  Hiue,  Kent  2, 
King  9,  Nares  6,  Patrick,  Purcell,  Savage, 
Tallis  2,  Travers  5,  Tudway,  Weldon  2. 

3  Gesänge  im  Neudruck  (Eitner  2). 

Gesänge  im  John  Bland  4 :  The  Ladies. 

In  Th.  Busby's  divine  harmonist. 

In  John  Page's  Harmonia  Sacra.  Lond. 
1800. 

Arnold, 


Samuel   James , 


ein 

englischer  Komponist,  vielleicht  um 
1780  geb.,  von  dem  das  br.  Mus. 
.  4  Drucke  aus  den  Jahren  1805, 
1811  und  1835  besitzt,  Anthems 
und  Theatergesänge  enthaltend. 

Arnold,  Valentin,  um  1606 
Männer-Altist  an  der  Hofkapelle 
in  Dresden  mit  150  fl.  Gehalt. 
War  noch  1612  dort,  erhielt  aber 
nur  140  fl.  (Fürstenau  1,  38.  47.) 

Arnoldi, . . .  von  Wolfenbüttel. 
Walther  berichtet  nach  einer  Nach- 
richt in  der  Lippstädter  Zeitung 
vom  16.  Aug.  1730,  dass  der 
König  von  Schweden  dem  be- 
rühmten „Amoldi  von  Wolfen- 
büttel eine  jährl.  Pension  von  100 
Species-Ducaten  angewiesen  habe.'' 
Von  einem  Arnoldi  besitzt  die  B. 
Kgsbg.  Samlwk.  81  Ms.  13661  drei 
Gesänge  1.  Ehre  sei  Gott  in  der 
Höhe  4 st.  2.  Jesus  Christus  ob  er 
wohl  8 st.  3.  Siehe,  ich  komme 
bald  4 St.  (Nr.  27-29).  Es  ist 
fraglich  welcher  A.  damit  gemeint 
ist.  Das  Ms.  gehört  dem  18.  Jh. 
an. 

Arnoldi,  (xeorg-,  siehe  Arnold, 
Georg,  das  Ms.  aus  Darmstadt. 

Arnoldi,  Jean-Amand,  um 
1688  Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  Brüssel  (Straeten  5,  155). 

Arnoldo  Fiamengo,  siehe  Ar- 
nold von  Brück. 


Arnoldt,  Gregor. 


208 


Arnone. 


Arnoldt,  Gfregor,  ein  Komponist 
aus  dem  Anfange  des  16.  Jhs.  Ms. 
4,  B.  Zw.,  6  Stb.  Yon  1534,  Nr. 
25 :  Yerbum  caro  factum  est,  in  3 
Abtlg.,  4  voc.  Unter  den  Auto- 
graphen  Grasnick's  (XXX)  in  der 
B.  B.  befindet  sich  eine  Quittung 
von  1594  von  einem  Gregor  Ar- 
ndt, gewesenen  Organisten  zu 
Träfsmauer  (Trasmauer  in  Oester- 
reich).  Wenn  dies  der  obige  Kom- 
ponist sein  sollte,  so  muss  er  ein 
hohes  Alter  erreicht  haben.  Als 
Pensionär  giebt  er  sich  zwar  in 
der  Quittung  zu  erkennen. 

Ariioldiis,  um  1379  Organist 
an  St.  Peter  in  Utrecht,  wahr- 
scheinlich der  1384  ebd.  verzeich- 
nete Weijnkiin  (s.  d.),  der  als  Ver- 
besserer der  Orgel  genannt  wird. 
Organist  und  Orgelbauer  vereinten 
sich  in  dieser  Zeit  meist  in  einer 
Person.     (Tijdschrift  2,  209). 

Ariioldus  Flaiidrus  zeichnet 
sich  1595  mit  „Eremita  Organ ista 
Tulmetini"  und  unterschreibt  die 
Dedic.  im  Jan.  1595  in  Venedig. 
Felis  übersetzt  Tulmetini  mit  Tol- 
mezzo  (im  Venezianischen)  und 
Eremita  mit  Camaldulenser.  Von 
seinen  Werken  kann  ich  nach- 
weisen: 

Sacrae  cantiones..  .  4  voc.  lib.  1.  Ven. 
1595  Gard.  4  Stb.  20  Mot.  [B.  B.  Köln : 
T.B. 

Missa  solenne  a  7  v.  intitulata  Si  fortuna 
favet.     Dilingae  1608.  4^.     [br.  Mus:  B. 

Ms.  B.  B.  Codex  Z  27  fol.  17.  Jh.  Can- 
tate  Dno.  8  voc.  —  Jubilate  Deo  8  v.  pag. 
180  u.  188. 

Ariioldus  de  Latiiiis,  siehe 
Lantiiis. 

Ar D  oldus ,  Christaiuis ,    1618 

Altist  an   der  Berliner  Hofkapelle 

mit    192  Tbl.  Gehalt.     (Schneider 
29.) 

Arnolplii,  aus  der  florentinischen 
Schule,  wie  Fr.  Corteccia  in  der 
Dedic.  zu  seinen  Responsorien  von 


1570  sagt  u.  einer  der  ältesten 
Komponisten  der  Responsorien 
komponiert  habe.  Vielleicht  ist 
damit  der  Theoretiker  Arnulph  im 
15.  Jh.  gemeint.  Dies  gewinnt  an 
Wahrscheinlichkeit,  da  Corteccia 
auch  den  Bernardo  von  Pisa  aus 
dem  15.  Jh.  citiert. 

Ariiolt,  Gregor,  siehe  Arnoldt. 

Ariiolt  (Arnould)  le  Vielleux, 
d.  h.  ein  Viellespieler  (Rebecspieler), 
Troubadour  des  13.  Jhs.,  von  dem 
die  National -Bibl.  in  Paris,  Ms. 
7222  2  Chansons  mit  Melodien  be- 
sitzt. 

Arnon,    Le    R. . .    P. ..,    um 

1772  Organist  an  der  RecoUets  zu 
Antwerpen,  nach  einer  Subscrip- 
tionsliste. 

Arnone,  Criiglielmo,  geb.  zu 
Mailand;  Morigia  nennt  ihn  1595 
einen  jungen  Manu  und  Orga- 
nisten an  der  Kathedrale  in  Mai- 
land. Er  war  Mitglied  der  Aka- 
demie „Uniti."  Der  Titel  zum  2. 
u.  3.  Buche  Motetten  und  den 
Madrigalen  bestätigt  beides.  Fctis 
verzeichnet  Magnificats   1595   und 

3  Bücher  Motetten.    Bekannt  sind 

bis  jetzt: 

Pai-titura  Del  2.  lib.  delli  Motetti  ä  5 
&  8  voci,  di . . .  Milauo  1599  Tini  &  Be- 
sozzi.  1  vol.  in  fol.  59  S.     [Bologna. 

Sacrorum  modulationum  quae  vulgo 
Motecta  vocantur  6  voc.  Lib.  3.  Ven. 
1002  Amadinus.     [B.  B:  5^« 

II  1.  lib.  de  Madrig.  a  6  voci.  Ven. 
1600  AmadiQO.  6  Stb.  4".  21  Nrn.  [Paris 
Nat.     Hofb.  Wien. 

In  Samlwken.  befinden  sich  16  Nrn. 
(Eitner  1.) 

In  Gabussi's  Libri  quatuor  1619  drei 
Pater  noster  ä  5  &  6  voci.  —  In  Bono- 
nietti's  Pamassns  musicus  1615  eine  4  st. 
Mot.  —  In  Lucino's  Partitura  delli  Con- 
certi  1612:  Ardens  cor  meum  2  v.  Non 
tiu"betur  cor  vestruni  3  v.  En  ista  est 
speciosa  3  v.  Montes  et  colles  3  v.  Hi 
sunt  qui  nos  habuimus  3  v. 

In  Ms.  B.  L.     3  sechsstim.  Gesge. 

Im  Samlwk.  Contrapunto  2,  Ms.  in  B.  B. 

4  Gesg. 


Amould  de  Flandre. 


209 


Arquier. 


Arnoiild  de  Flandre  siehe  Ar- 
iioldus  Flandrus. 

Arnscliwanger,  Johann  Chri- 
stoph, geb.  1625  am  28.  Dez.  zu 
JSTürnberg,  gest.  10.  Dez.  1696  ebd. 
Geistlicher  und  evangelischer  Pre- 
diger in  seiner  Vaterstadt  und  be- 
kannt als  Liederdichter  zu  denen 
Nürnberger  Musiker  die  Musik 
komponierten  (Allg.  d.  Biographie. 
Winterfeld  2,  456.)  Er  gab  heraus: 

1.  M.  J.  C.  Arnscliwaugers  Neue  Geist- 
liche Lieder,  Nach,  bekanuten  Singweisen 
verfasset,  Und  von  den  fürnemsten  Nürn- 
bergischen Musicis,  mit  neuen  wolgesetzten 
Melodeien  gezieret.  Nürnberg,  Gedr.  bey 
Chr.  Gerhard.  1659.  kl.  S».  9  Vorbll, 
288  Seiten  mit  je  20  Liedern  in  2  Teil. 
(Disc.  u.  bez.  B.  komponiert  von  David 
Schedlich  5,  Georg  Caspar  "Wecker  4, 
Heinrich  Schwemmer  15,  Paul  Heinlein 
13  und  2  mit  A.  M.  L.  gez.  (Alb.  Mart. 
Lunfsendorffer).  [B.  B.  B.Hbg.  B.Lpz. 
B.  W.     br.  Mus. 

2.  Heilige  Psalmen,  und  Christliche 
Psalmen,  Das  ist:  Unterschiedliche  Neue 
Geistliche  Lieder  und  Gesänge  .  . .  von 
untersch. . . .  kunstbelobten  Musicis  (der 
Stadt  Nürnberg)  wohlgesetzt . . .  Abgefasset 
...  in  dem  . . .  Fruchtbringenden  Psalmen 
—  Orden  der  Unschiddige.  Nürnl)erg, 
Christoph  Endters  seel.  Handels  Erben. 
1G80.  kl.  80.    8  BU.  u.  368,  256  u.  157  S. 

An  Komponisten  der  149  Melodien  mit 
B.  werden  aufser  obigen  noch  genannt 
Joh.  Löhiier  und  Ä.  C.  Hültx.  [B.  B. 
B.Hbg.     B.Lpz.     B.W.     br.  Mus. 

„Gottseelige  Hertzensfreud"  und  „Zeit- 
lichen Todes  u.  Erden  Verachtung"  sind 
die  Titel  der  2.  u.  3.  Abteilung  zu  No.  2. 

Arnalfus,  Gr . . . ,  ein  Kompo- 
nist des  15.  Jhs.,  der  in  einem 
Ms.  im  Archive  des  St.  Peter  in 
Rom,  1  vol.  in  4»  mit  107  Chan- 
sons von  Yerschiedenen,  mehrfach 
genannt  ist. 

Arnulphus  de  Sancto-Oilleno, 

Magister ,     ein    Musikschriftsteller 
des  15.  Jhs. 

Ms.  Bibl.  nat.  Paris:  De  differentiis  et 
geneaibus  cantorujn.  Abgedr.  im  Gerbeii 
3,  316.  (Fetis.)  Auch  im  Ms.  des  Ar- 
chivs des  Benediktinerstiftes  St.  Paul  im 
Lavautthal    in  Mähren    (M.  f.  M.  22 ,  42. 

Rolj.  Eitner's  Quellon-Loxikon. 


Dort  wird  er  Amulphus  de  S.  Gilleno  ge- 
nannt.) 

Arnulphus,  Raymundus,  Pres- 
byter Lemovicen.  dioces.  (Limoge) 
wurde  am  8.  Juli  1405  unter  Bene- 
dict XIII.  zum  päpstlichen  „Ma- 
gister organorum"  erwählt  und 
eingeführt.     (Viertel].  3,  213.) 

Aromatorio,  Ludovico,  Dis- 
cantist,  Kastrat,  kommt  1639  aus 
Regensburg  und  wird  am  26/11 
1639  an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen mit  165  fl.  angestellt.  (Kreis- 
arhiv.) 

Aron,  Pietro,  siehe  Aaron. 

Arondeus,  Hendrik,  ein  Nieder- 
länder aus  der  Mitte  des  18.  Jhs., 
komponierte  die  Psalmen  von  J, 
Bloem,  betitelt: 

Stichtelyke  Zeede-verssen ,  gepast  op 
alle  de  Zang-wyzen,  begreepen  in  de 
Psalmen  Davids . .  .  Geheel  op  nooten 
door...  Am.st.  (s.  a.)  Fr.  Verlern.  \2^. 
[Amst. 

Arpa,  Giov.  Leonardo  di  1',  siehe 
Leonardo. 

Ari)a,   siehe  Orazio   dell'Arpa. 

Arquier,  Joseph,  geb.  um  1763 
zu  Toulon,  St.  im  Okt.  1816  im 
Elend  in  Bordeaux.  Violoncellist 
am    Theater    zu    Lyon   um    1784, 

1788  wurde  zu  Carcassonne  seine 
erste  Oper  „L'Indienne"  aufgeführt. 

1789  war  er  Orchesterdirektor  am 
Theater  du  Pavillon  in  Marseille, 
wo  die  Oper  „Daphnis  et  Hortense" 
gegeben  wurde,  darauf  in  Toulon 
der  Pirate.  1790  ging  er  nach 
Paris,  1792  wurde  er  Musikdirektor 
am  Theater  Meliere,  fort  und  fort 
mit  den  Städten  und  Aemtern 
wechselnd  (Fetis  verzeichnet  sie 
genau).  Hin  und  wieder  auch 
eine  Oper  auf  die  Bühne  bringend, 
brachte  er  es  nirgend  zu  irgend 
einem  nennenswerten  Erfolge.  Auf 
den  von  mir  untersuchten  Biblio- 
theken habe  ich  keine  Komposition 
von    ihm    gefunden,    doch    zeigte 

14 


Arquilla. 


210 


Arrighi. 


Liepmannssohn  in  Paris  Tor  1870 
im  Kataloge  3  Autogr.  an:  1.  Pecca- 
vimus,  motet  a  3  v.  qu4o.  2.  Noel 
pastoral,  3  v.  et  B.  qu40.  3.  Pascha 
nostrum,  ä  1  v.  c.  Vcl.  et  B.  qu4<'. 

Arquilla,  Giulio,  Sänger  an 
der  päpstl.  Kapelle  und  1726  Ka- 
pellmeister daselbst  (Haberl,  Kat. 
Cod.  182/3). 

Arras,  siehe  Adam  Barbct, 
Jan  rEyaugeliste  und  Jean  d' 
Arras. 

Arresti,  siehe  Aresti,  Floriano. 

Arresti  (Aresti),  Griulio  Cesare, 
geb.  zu  Bologna  gegen  1630, 
Schüler  von  Ottavio  Vernizzi,  dessen 
Nachfolger  er  als  Organist  an  S. 
Petronio  zu  Bologna  wurde  und 
gegen  1685  (Titel)  den  Kapell- 
meisterposten bekleidete.  Als  Phil- 
harmoniker war  er  dreimal  zum 
Vorsitzenden  (Prinzen)  gewcählt 
und  zwar  1671,  1686  und  1694. 
Ein  Streit  über  ein  Kyrie  mit 
Cazzati  rief  folgende  Schrift  her- 
vor, betitelt: 

Dialogo  fatta  tra  un  maestro  ed  un  dis- 
cepolo  desideroso  d' approf ittare  nel  con- 
trapunto.  fol.  4  Bll.  Die  Schrift  fällt  in 
das  Jahr  1659.  Ms.,  vielleicht  Autogr., 
B.  Liceo  zu  Bologna,  siehe  Näheres  im 
Kat.  1,  65.  Ebd.  Kat.  1,  162  noch  1  Ms. 
Dialogo  satirico  in  occasione  delle  gare 
musicali  fra  Don  Maur.  Cazzati  e  G.  C. 
Arresti,  maestro  ü  primo,  e  organista  il 
secondo  S.  Petronio.  An  Kompositionen 
kenne  ich: 

Ms.  Bologna  (Kat.  2,  23)  Kyrie  a  8  v. 
in  2  coro,  il  primo  dei  quali  canta  per 
[f  moUe  e  il  2.  per  l?  quadro,  col  ris- 
pettivo  Bc.  a  ciascun  coro.  P. 

Messa  e  Vespro  della  B.  V.  con  Tlnno 
a  8  voci  reali  composti  di  tre  figure  can- 
tandosi  senza  hattuta,  &  organo  se  piace 
di  . . .  Op.  1.  Ven.  1603  Magni.  9  Stb. 
4*^.     [Bologna. 

Messe  a  3  voci,  con  Sinfonie,  e  ripieni 
a  placito,  acc.  da  Motetti,  e  Concerti . .  . 
op.  2.  Ven.  1663  Magni.  6  Stb.  4". 
[B.  ßr.  Näheres  im  Kat. ,  angebunden 
an  die  Organostimme  ein  5  stimmiges 
Kyrie   in   P.    —    Bologna,    Abdruck   der 


Dedic,  Kat.  2,  24,   auch   eine  P.  im  Ms. 
von  Busi. 

Gare  musicali  di . .  .  Ven.  1664  Magni. 
2  vol.  in  4^,  der  1.  enth.  91  S.  mit  obigem 
Werke,  der  2te  Salmi  von  Cazzati,  64  S, 
[Bologna,  Kat.  2,  162  Näheres.  Auch 
eine  P.  im  Ms.  von  Busi. 

Partitura  di  Modulationi  precettine  sopra 
gi'Inni  del  canto  fermo  gregoriano  con  le 
riposte  intavolate  in  sette  righe  per  1' or- 
gano.    Opera  7.  c.  1664,   s.  1.     [Bologna. 

Sonate  a  2,  &  a  3.  Con  la  parte  del 
Vcl.  a  beneplacido,  op.  4.  Ven.  1665. 
Magni  detto  Gardano.  4  Stb.  (2  V.  Vcl. 
Bc.)  12  Sonaten.     [B.  Br. 

In  dem  Samlwk.  Sonate  da  organo 
1700  s.  d.  (Eituer,  Bibliogr.)  3  Sonaten 
imter  „Aresti  di  Bologna' ^  Ritter  teilt 
einen  Satz  unter  Nr.  24  mit. 

In  Silvani's  Melpomene  corouato  da 
Felsina,  Belog.  1685  eine  Cantate:  Sco- 
stasi  0  la. 

Vide  Cazzati :  Risposti  alle  opposit.  1603. 
[br.  Mus.     Bnissel. 
Arret  du  conseil 

d'  etat  du  roi.     Paris  1784.     [B.  B. 

Ärret  rendu  ä  1' Amphitheätre  de  1' 
opera.     (Paris  17.  .)  [B.  B. 

Arrhenius,  Lorenz,  geb.  zu 
üpsala  gegen  1680,  folgte  1716 
seinem  Vater  als  Professor  der 
Geschichte  an  der  Universität  seiner 
Geburtsstadt.     Er  gab  heraus: 

Dissertatio  de  priniis  musicae  invento- 
ribus ,  quam  sub  praesidio  . . .  publicae 
censurae  subjicit  Joh.  Chrstn.  Duracus. 
Upsaliae  1729.  12».     [Dresd. 

Arrighetti,  Lodovico,  ein  Flo- 
rentiner; in  Marco  da  Gagliano's 
6.  lib.  Madr.  5  voc.  Ven.  1617 
p.  8  ein  Madrigal:  Movetevi  ä  picta, 
ebenso  in  Musiche  ä  una  1615 
ein  2  st.  Gesg.  auf  p.  13:  Pur  ve- 
nisti  cor  mio. 

Arrighi,  Jacopo  intonio,  aus 
Cremona,  lebte  in  Bologna  und 
war  1745  Kapellmeister  am  Dome 
zu  Cremona  (Fantuzzi).  Pater  Mar- 
tini schrieb  über  ihn :  Attestati  in 
difesa  del  Signor  . . .  Bologna  1746 
(siehe  Kat.  1,  87  von  Bologna, 
nebst  Auszügen).  Bologna  besitzt 
von  ihm: 

Documeuti   riguardanti   il  merito  jnusi- 


Arrigo. 


211 


Arrowsmith,  D . . , 


cale  di  Jac.  Ant.  A .  . ,,  con  lettere  d'esso 
A...,  del  Vescovo  di  Cremona  Aless. 
Litta,  e  di  altri  soggetti.  (Kat.  1,  163.) 
—  In  Poffa's  Ms.  1743  befindet  sich  eine 
Orgelsonate   unter  dem  Namen  „Ariglii". 

Arrigo  Tedesco,  siehe  Isaac, 
Heinrich. 

Arrigoui,  Carlo,  geb.  zu  Flo- 
renz, lebte  in  der  ersten  Hälfte 
des  18.  Jhs.  in  London,  zeichnete 
sich  als  Lautenist  (sie?)  aus  und 
wurde  vom  Prinzen  von  Carignan 
als  Kapellmeister  seiner  Kapelle 
angestellt.  Um  1732  ernannte  ihn 
die  Gesellschaft  (des  Nobles?)  in 
London  -zu  ihrem  Kapellmeister 
um  Händel  entgegen  zu  wirken. 
Er  schrieb  Oratorien  und  Opern, 
die  in  London  zur  Aufführung  ge- 
langten. Fetis  schliefst  aus  einem 
in  Brüssel  1728  erschienenen 
Drucke,  dass  er  sich  zu  der  Zeit 
dort  aufgehalten  habe,  das  könnte 
aber  nur  vor  dem  Londoner  Aufent- 
halte geschehen  sein.  In  einem 
Ms.  der  Musikfr.  in  Wien,  das 
Oratorium  Ester  enthaltend,  anno 
1738  komponiert,  nennt  er  sich 
„compositore  di  camera  del  Gran 
duca  di  Toscana."  Ich  kenne 
von  ihm: 

Ester.  Oratorio  (Metastasio),  1738  in 
"Wien  aufgeführt.  P.  Ms.  17064.  [Hofb. 
"Wien.     Musikfr.  "Wien. 

Festa  da  camei-a  (Titel  fehlt)  1737. 
Ms.  17606,  P.     [Hofb.  Wien. 

(10)  Cantate  da  camera  (a  Sopr.  c.  B.) 
...  Londral732.  P.  qufol.  48  S,  [Dresd. 
Mus.    R.  C.  ofMus.     br.Mus. 

6  Cantate  (3  h  Sopr.  e  3  ä  Alto)  c.  ström. 
London,  fol.  Enthält  aiich  6  Lezzioni  per 
il  Yiola  d'  auiore.     [Dresd.  Mus. 

2  Cantaten,  die  eine  betitelt:  Lucretia 
romana;   Ms.     [B.  Wagener. 

4  Cantaten  f.  1  St.  mit  1  und  2  V.  u. 
B.,  auch  einem  Vcl.  Ms.  17577.  P.  — 
Cantata  (Chi  e  costei,  che  oltre  l'usato) 
1737.     Ms.  17594.  P.     [Hofb.  Wien. 

Cantate,  ao.  1732.  P.  Ms.  1.  Pittura, 
Scultiu-a  ed  Architettura.  2.  In  dolce 
servitu,  viver  per  voi  vogl'  io,  a  Sopr.  col 
Bc.     [Musikfr.  Wien. 

Allegora,  per  Sopr.  solo,  4.  Nov.  1737 


in  Wien  aufgeführt,  scheint  verloren  ge- 
gangen zu  sein. 

3  Cantaten  im  Ms.  351  br.  Mus. 

6  Lezioni  f.  die  Viola  d'amore  mit  einer 
Anwei.sung  das  Insti-ument  zu  stimmen, 
in  6  Cantate.     Ms.  P.     [Dresd.  Mus. 

3.Canzoni  in  Rigaeci's  Raccolta  1739 
u.  40,  1.  u.  2.  Teil.  [br.Mus.  Bologna, 
Kat.  3,  205. 

Siehe  Zanni,  6  Sonates  c.  1770. 

Arrigoni    (Arigoni),    Griovaiini 

Griacomo,  war  nach  eigener  An- 
gabe Organist  an  der  Hofkapelle 
Ks.  Ferdinand  II.  in  Wien.  Köchel 
1  verzeichnet  ihn  unter  Jac.  Arri- 
goni erst  vom  1.  Jan.  1637  bis 
5.  Okt.  1637.  Aus  seinem  2.  Werke 
aber,  welches  er  fast  30  Jahre 
später  herausgab,  teilt  er  in  der 
Dedication  mit,  dass  er  lange  Zeit 
unter  der  Regierung  Ks.  Ferdi- 
nand n.  u.  III.  Organist  gewesen 
sei.  Wo  er  damals  lebte  ist  nicht 
zu  ersehen,  gewidmet  ist  dasselbe 
dem  Herzoge  Carlo  IL  von  Mantua. 
Fetis  sagt,  dass  er  als  Mitglied  der 
Akademie  Fileatrea  den  Beinamen 
„l'Affettuoso^'  führte.  Von  seinen 
Kompositionen  kann  ich  nach- 
weisen : 

1.  Gli  amori  d'  Alessandro  magno  e  di 
Rosane  festa,  dedic.  Leopolde  I,  Atto  I. 
—  ni.  Ms.  16755.  Autogr.?  P.  34  Bll. 
[Hofb.  Wien. 

2.  Salmi  a  3  voci  conceiiate  et  al- 
quanti  con  li  repieni  ad  lib.,  con  1  Magnif. 
a  5  V.  concert.  &  2  V.  di . . .  Yen.  1663 
Fr.  Magni.  8  Stb.  9  Nrn.  Hier  nennt 
er  sich  Arigoni.     [B.  Br. 

3.  Coücerti  di  camera  a  2.  3.  4.  5.  6. 
7.  8.  9.  di...  Yen.  1635  Magni.  7  Stb. 
40.  26  Gesge.  und  4  Sonaten.  [B.  Br. 
B.Hbg.     br.Mus:  C.  B.  5a.  6a.  Bc. 

Ms.  in  Freibei;g  (Kat.  p.  28  unter  Nr. 
58):  Benedicta  sit  3  voc. 

Im  Samlwk._1624  ein  Madrigal  f.  2  T. 
u.  Bc.  mit  Arigoni  gez.  Aufserdem  mit 
Jacomo  und  Giacomo  Arigoni  und  Arri- 
goni in  5  anderen  Samlwken.  mit  9  Mot. 
vertreten.     (Eitner  1.) 

Arrowsmith,  D  . . .,  ein  eng- 
lischer Liederkomponist  der  2  ten 
Hälfte  des  18.  Jh.,  wahrscheinlich 
in  London   lebend,   von   dem    das 

14* 


Arsago. 


212 


Arthopius. 


br.  Mus.  3  Gesänge  in  Einzel- 
drucken besitzt. 

Arsago,  Oiacomo  da,  war  An- 
fang des  15.  Jhs.  Organist  am 
Dome  zu  Mailand  (Maoni  25). 

Arsenius,  nach  Gerber  1  ein 
griechischer  Geistlicher  aus  dem 
Anfange  der  christlichen  Zeitrech- 
nung; soll  sich  durch  seine  Er- 
findung von  Gesängen  (Melodien) 
verdient  gemacht  haben. 

Arte  (de) 

1.  Arte  (de)  musiea.  Hds.  in  4°.  von 
155  Bll.  Abschi-ift  von  Leo  de  Burbure 
nach  einer  Hds.  der  Bibl.  in  Gent,  Anfang 
des  16.  Jhs.  Der  Tractat  wird  Dionysius 
dem  Kartheuser  zugeschrieben.  Das  Ms. 
enthält  aufserdem  Anmerkg.  von  "W".  Moll. 
[Am  st. 

2.  Arte  canendi,  pars  1.  2.,  Titel  fehlt, 
beginnt  mit  S.  3,  ist  nicht  die  bekannte 
Abhandlung  von  Seb.  Heyden.  Enthält 
viele  einst.  Melodien  in  der  deutschen 
Choralnote.     [B.  B. 

3.  Art  (L')  de  transposer  toute  sorte 
de  nrasique.    Paris  1711.  kl.  8".    [Glasgow. 

4.  Art  (The)  of  composing  music,  by 
a  method  eutirely  new,  suited  to  the 
meanestcapacity.  Lond.  1751. 8*^.  [Glasgow. 

5.  Vnrt  du  plem-chant,  o\\  traite  theo- 
rico-pratique  sur  la  fay.on  de  le  chanter 
.  .  .  daus  la  capitale  du  royaume  pour  le 
chant  des  offices.  —  Pieces  de  pl.-ch. 
choisies,  et  relatives  ;\  cet  ouvrage.  Ville- 
fi-anche-de-Rouergue  1765  Vedeilhie.  8*^. 
[Brüssel  5998. 

6.  Uart^  Science  et  pratique  de  plaine 
musique,  siehe  Chemin,  du. 

Artaiii,  Henry  und  John  van, 

Posaunisten  an  der  Hofkapelle  in 
London,  angestellt  im  April  1516 
(Nagel  1,  13). 

Arteaga,  Stefano,  aus  Madrid, 

t  30.  Okt.  1799  in  Paris.  Mit- 
glied der  Gesellschaft  Jesu  und 
ein  in  den  Wissenschaften  wohl- 
bewanderter Mann,  fand  stets 
freundliche  Unterkunft  bei  hoch- 
gestellten Männern,  so  beim  Kar- 
dinal Albergati  in  Bologna,  dann 
beim  spanischen  Gesandten  in  Rom, 
dem  er  auch  nach  Paris  folgte. 
(Didot's  Nouv.   biogr.  goneral.) 


Auf  Anregung  P.  Martini's  (wie 
man  sagt)  schrieb  er: 

Le  rivoluzioni  del  teatro  musicale  ita- 
liano  dalla  sua  origine  fino  al  presente, 
opera  di .  . .  Bologna  1783  C.  Trenti.  8«. 
T.  1.  Venez.  T.  2.  u.  3.  1785.  1788.  [B.B. 
B.  M.  Ferrara.  Bologna.  Glasgow. 
Neapel  Turch.  Paris  Nat.  Musikfr. 
Wien.     Mailand  Cons. 

—  2.  ed.  accresciuta,  variata,  e  coretta  . . . 
Yen.  1785  C.  Palese.  3  Bde.  S«.  [B.  B. 
Dresd.Mus.  Hannover.  Bologna.  Brüs- 
sel.    R.  C.  of  Mus.    br.  Mus.     B.  Lpz. 

—  Geschichte  der  ital.  Oper .  . .  über- 
setzt von  J.  N.  Forkel.  "  Lpz.  1789 
Schwickert.  2  Bde.  8«.  [B.B.  Dresd. 
Mus.  B.  Lpz.  Musikfr.  AVien.  B.  Hbg. 
Hannover.     B.  M.     B.  Wagener.     Brüssel. 

—  Les  revolutions  du  theatre  .  .  .  tra- 
duites  . . .  (Baron  de  Rouvron)  Londres 
1802  Nardini.  1  Bd.  8".  [Brüssel.  Glas- 
gow,    br.  Mus. 

Ein  hinterlassenes  Ms.  „Del  ritmo 
sonoro  et  del  ritmo  muto  degli  antichi, 
dissertazioni  7"  ist  bis  jetzt  nicht  auf- 
gefunden (Gerber  2). 

Artemanio ,     Giulio     Cesare, 
siehe  Ardemanio. 
Artliesi,  siehe  Ardesi. 

Arthon,  ...  1618  englischer 
Cornettist  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
Brüssel.     (Straeten  2,  11.) 

Arthopius  (Artopius)  Balthasar, 
ein  deutscher  Komponist  aus  dem 
Anfange  des  16.  Jhs.,  ist  in  Saml- 
wken.  von  1535  — 1542  durch 
sieben  4  und  5  st.  Motetten  und 
deutsche  Lieder  bekannt.  (Eitner 
1.)  Im  Ms.  4,  B.  Zw.,  6  Stb.  von 
1534  Nr.  46,  liest  man  bei  seinem 
Namen  „piae  memoriae".  Er  war 
demnach  1534  schon  tot.  Dort 
die  Gesänge  Nr.  46:  Beatus  qui 
intelligit  5  voc.  —  Nr.  47 :  Jubi- 
late  deo  omnis  terra,  5  voc.  —  In 
B.K.  im  Ms.  4.  24  (Kat.  S.  51) 
1.  Nisi  dominus.  2.  De  profundis, 
4  voc.  in  4  Stb. 

Ecce  quam  bonum,  4  voc.  Ms. 
40  24,  um  1535  geschrieben,  Nr. 
51   [Breslau  Kircheninst. 

Wer  hoffart  treibt  mit  fremden 
gut,  4 st.  P.  in  M.  f.  M.  26,  35. 


Arthur  aux  Cousteaux. 


213 


Artusi. 


Arthur  aux  Cousteaux,  siehe 
Aux-Cousteaux. 

Arthus  de  beiuollis  Vciietus, 

15.  Jh.  Der  Cod.  90  des  Dom- 
kapitelarchivs zu  Trient  (jetzt  Hofb. 
Wien)  enthält  fol.  406  b.  Et  in 
terra,  3  voc. 

Articals-Brief 

derer  gesamten  Musicorum  Instrumen- 
taliura  im  Ober-  und  Niedersächsischen 
Kreise,  auch,  anderen  interessanten  Orten 
u.  a.  Ms.  von  1653.     [Musikfr.  Wien. 

Artins,  .  .  .  ein  französischer 
Komponist  aus  dem  Anfange  des 
1(3.  Jhs.,  von  dem  sich  im  Samhv. 
1539 X  und  im  Moderne  1540  p, 
eine  Chanson:  Puisque  de  moi,  4 
pari,  befindet.     (Eitner  1.) 

Artomiiis,  Peter,  Pastor  in 
Thorn,  geb.  um  1552  zu  Grodzisko, 
gest.  2.  Aug.  1609  in  Thorn,  gab 
ein  protestant.-polnisches  Cancio- 
nale  (Gesgb.)  1595  heraus,  welches 
mehrere  Auflagen  erlebte  (1600. 
1620).  Als  Komponisten  der  Me- 
lodien nennt  Sowinski :  Adam 
Freytag  von  Thorn,  G.  Gjtesnerus 
von  Preufsen,  71/.  E.  C'<('nvo)iha 
von  Cekalovitz,  Thomas  Chodoirski, 
Gasjjard  Frisms,  Andreas  Trice- 
siiis  (Trzycieski).  Fundort  unbe- 
kannt. 

Ai*topius ,  siehe  Arthopius, 
Balthasar. 

Ar  tot,  Maurice  Montagiiey, 
(lit,  geb.  3.  Febr.  1772  zu  Gray 
in  Frkr.,  gest.  8.  Jan.  1829  zu 
Brüssel.  Während  20  Jahren  Hor- 
nist am  Theater  in  Brüssel.  Er 
war  der  Vater  der  3  Brüder  Artot 
und  dm'ch  seine  Verheiratung  mit 
Ferdinand  Ries  verwandt.  (Gregoir, 
Panth.,  6, 193.   Gregoir  Les  artistes.) 

Artufel,  Damien  de,  ein  spa- 
nischer Dominikanermönch  des  17. 
Jhs.,  von  dem  die  Abhandlung 
„Canto  Uano,  Valladoüd  1672.  S»." 
angezeigt  wird  (Gerber  2). 


Artus,  Sr.  (Sieur),  ist  bekannt 
durch  mehrere  Tänze  und  wahr- 
scheinlich derselbe ,  der  unter 
Kaiser  Maximilian  I.  als  Lautenist 
diente  und  auf  dem  von  Albrecht 
Dürer  gezeichneten  Triumphbilde 
in  einem  Gedichte  besonders  er- 
wähnt wird.  (Gerber  2.)  Ms.  B. 
K.  (Kat.  S.  64  Nr.  3)  ein  Heft  mit 
Allemande,  Cour.  Sarah,  ä  5  ex 
G[7-moll  et  les  passe  pieds  ä  4, 
et  la  Bouree  Christiana.  fol.  .61, 
d  (7). 

Artusi,  Giovanni  Maria,  Theo- 
retiker u.  Komponist,  geb.  in  Bo- 
logna, gest.  18.  Aug.  1613  (Viertel]'. 
3,  339).  Er  war  Canonico  reguläre 
au  S.  Salvatore  seiner  Geburts- 
stadt. Seine  Angriffe  auf  Monte- 
verdi  in  seinem  „L'  Artusi  overo 
d.  imp."  von  1600  sind  ausführlich 
von  Dr.  E.  Vogel  mitgeteilt  und 
mit  Auszügen  in  deutscher  Ueber- 
setzung  begleitet  in  Viertel].  3, 
326  ff.  u.  a.  0.  Riemann  380.  426. 
Von  seinen  Werken  haben  sich 
erhalten : 

1.581.  Invettiva  del  Burla  Academico 
(siehe  Kat.  Bologna  1,  67). 

1586.  V  arte  del  contrapunto  ridotta 
iutavola  .  .  .  Ven.  1586  Vincentius  &  Ama- 
dinus.  fol.  46  Seit.  u.  2  Taf. 

—  1589.  Seconda  parte  , .  .  Ven.  1589 
Vincenti.  47  S.  [Bologna  (Kat.  1.  292.) 
br.Mus.  Paris  Nat.  CR  B.  Hhg. 
B.  B.     Cap.  Julia.     Brässel.     Eom  Cecilia. 

—  1598.  Nuovam.  ristamp.  Yen.,  Tinc. 
fol.  80  S.  6  Taf.  mit  neuer  Dedic.  Venez. 
13/4  1598.  [Bologna.  br.Mus.  C.  P. 
B.  G.  B.B.  B.M.  Florenz.  Bmssel. 
B.  der  Univers,  zu  Pisa  eine  Ausg.  von 
1603?     Wolfenbüttel.     Musikfr.  Wien. 

1600.  L'  Ai'tusi  overo  delle  imper- 
fettioni  della  moderna  musica . . .  Ven. 
1600  Vinc.  fol.  71  Bll.  u.  8  Vorbll. 

—  1603.  Seconda  parte...  ib.  fol.  12 
u.  56  S.,  dann  die  „Considerationi"  54  S. 
[Bologna.  C.  P.  br.Mus.  B.  A.  B.  G. 
B.  B.  Paris  Nat.  Florenz.  Dresd. 
Gotha.  B.  Hbg.  Paris  Mazaiin.  Brüssel 
1.  Tl.  Glasgow.  Bibl.  Angelica  zu  Eom, 
AVolfenb.  1.  T.     Musikfr.  Wien. 

1604.     Impresa  del   molto   Rev.    Gios. 


Artusiui. 


214 


Aschenbrenner. 


Zarlino  da  Cliioggia  . .  .  Dichiarata  dal . . . 
Bolog.  1604  Bellagamba.  4",  [Bologna. 
Kat.  p.  191.     br.Mus. 

1608.  Discorso  secondo  musicale  di 
Ant.  Braccino  da  Todi  per  la  dichiaratione 
della  lettera  posta  ue'  Scherzi  musicali  de 
Sig.  CI.  Monteverde.  Ven.  1608  Vinc. 
40.  15  S.  [Bologna,  Kat.  p.  66.  Florenz 
Istituto  mus. 

Siehe  Bottrigari,  Ercole,  gegen  Artusi 
u.  Artusi  für  Melone. 

Die  angeführten  „Considerationi  musi- 
cali" kommen  auch  einzehi  auf  Bibl.  vor, 
z.  B.  in  B.  A.  —  Antiqu.  Rosenthal. 

An  Kompositionen  sind  nur  bekannt: 

1598.  Canzonette  a  4  voc.  lib.  1.  Ven. 
1598  Vinc.  4  Stb.  4».  21  Nrn.  Bologna 
Petronio.     Bologna. 

Im  Samlwk.  1599  a  1  achtst.  Mot.  (Eit- 
ner  1.) 

Ein  Brief  von  Banchieri  an  ihu  von 
1628  in  Lettere  armoniche  p.  94. 

Artusiui,    Antonio,    aus    Ea- 

venna,  lebte  1598  ebd.  nacli  dem 
einzig  bekannten  Druckwerke: 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci .  . .  Ven. 
1598  Gardano.  5  Stb.  qu40.  24  Nrn.  [Bo- 
logna. 


Arzbcrger . 


veröffentlichte 


1809  in  der  Lpz.  Ztg.  11,  481 
einen  Artikel:  Vorschläge  zu  einer 
wesentlichen  Verbesserung  im  Bau 
der  Guitarre. 

Asarieus,  Daniel,  Prof.  der 
griech.  u.  oriental.  Sprachen,  Kan- 
tor u.  Bibliothekar  am  akadem. 
Gymnasium  in  Danzig.  -j-  24.  Jan. 
1606.     (Viertelj.  7,  403). 

Asea,  Antonio,  um  1572  Sänger 
an  der  Hofkapelle  Philipp  IL  von 
Spanien  (Straeten  8,  99). 

Aseauio,  siehe  Josquin  Das- 
canio. 

Ascanio  Bol[ognese]  ist  Trom- 
betti,  Asc. 

Ascanio  (verstümmelt  in  Oscary, 
Oschani),  Gioseffo,  de  Pesero  (Pe- 
saro?),  wird  am  9/4  1581  als  Orga- 
nist a/d.  Münchener  Hofkapelle  mit 
300  fl.  angestellt  und  nimmt  im 
Juli  1589  seinen  Abschied.  Im 
Straeten  6,  145  ff.  befinden  sich 
briefliche  Aeufserungen    über  sein 


meisterhaftes  Spiel,  wodurch  er 
bei  einem  Besuche  in  Ferrara  1585 
sich  auszeichnete.  Dort  wird  er 
auch  als  ein  Schüler  Houtermann's 
bezeichnet.     (M.  f.  M.  17,  24.) 

Die  Bibl.  München  besitzt  im  Ms.  23 
zwei  Magnificat  5  voc.  mit  Dec.  1582 
gez.,  ferner  in  P.  1  Litania  6  voc.  Die- 
selbe auch  in.P.  u.  Stb.  in  B.  Proske-M. 
—  In  alten  Samhvken.  2  Gesge.,  dar- 
unter  auch   obige   Litaney   (Eitner  1). 

Ein  Sigr.  Ascanio  gab  1619  Girol. 
Kapsberger's  Lib.  2  di  Villanelle  heraus. 
Fraglich  ob  der  obige. 

Aschenbrenner ,  Christian 
Heinrich,  geb.  29.  Dez.  1654  zu 
Alt-Stettin,  gest.  13.  Dez.  1732  in 
Jena.  Sein  Vater,  einst  Kapell- 
meister in  Wolfenbüttel;  dann 
Ratsmusikus  in  Alt-Stettin,  erzog 
ihn  zum  Musiker  und  sandte  ihn 
1668  zu  Joh.  Theile,  um  die  Kom- 
position zu  studieren,  darauf  kam 
er  nach  Wien  zu  Andr.  Ant. 
Schmeltzer,  wo  er  sich  noch  be- 
sonders als  Violinist  ausbildete 
und  dann  1677  als  Violinist  in 
der  Kapelle  in  Zeitz  eine  Anstellung 
fand.  Nach  dem  Tode  des  Her- 
zogs wurde  er  brotlos  und  erhielt 
erst  im  Jahre  1683  die  erste  Stelle 
als  Violinist  an  der  Merseburger 
Hofkapelle.  1692  ging  er  auf 
Reisen,  besonders  nach  Wien,  1695 
kam  er  wieder  ifach  Zeitz  als  Mu- 
sikdirektor, ging  1703  wieder  auf 
Reisen,  Avieder  nach  Wien,  wurde 
1713  vom  Herzoge  von  Merseburg 
zum  Kapellmeister  ernannt  und 
zugleich  von  Haus  aus  in  Zeitz 
Musikdirektor,  wo  er  nur  bei  Fest- 
lichkeiten die  Leitung  zu  über- 
nehmen hatte.  1719  zog  er  sich 
wegen  Altersschwäche  nach  Jena 
zurück  und  soll  in  kümmerlichen 
Verhältnissen  gestorben  sein.  Auf 
einer  Quittung  (B.  B.,  Autogr. 
Grasn.)  quittiert  er  den  Empfang 
von   20  Thlr.,   die   er   wahrschein- 


Aschenbrenner,  Joh. 


215 


Ashley,  John. 


lieh  als  Pension  aus  Dresden  (!) 
empfing.  Sie  ist  unterz.  mit  Zeitz 
11.  Febr.  1726  und  bez.  er  sich 
mit  ,,ge wesener  fürstl.  Weydaischer 
Music  Director,  Eemiuisc.  und 
Triuit."  (Walther.  Chrysander  1, 
184;  s.  Staatsarchiv.)  Von  seinen 
Kompositionen  kann  ich  nur  einige 
hds.  Cantaten  nachweisen: 

Ms.  B.  Upsala,  Stirn,  in  Fol! ,  Die  Seele 
Christi  heilige  mich,  4  st.  mit  4  Instr. 

Ms.  450.  B.  B.  Samlbd.  P.  0  Jesu  süfs 
wer  dein  gedenkt.  2  Sopr.  ii.  Alt  mit  3 
Instr.  u.  Bc.  6  BU. 

Asclieiibreiiiier,  Joliaiin  Fried- 
rich, geb.  1728  zu  Soldin  (Neur 
mark),  Flötist,  Schüler  Lindner's, 
trat  um  1754  in  die  Kapelle  des 
Markgr.  Karl  in  Berlin  und  um 
1767  in  die  Kgl.  Kapelle  als 
Kammermusikus.  Er  lebte  noch 
1797    (Ledebur.  Marpurg  1,   158). 


Ascliermaiin, 


ein 


Regens 


choi'i  zu  Zöptau  in  Mähren  um 
1750,  wird  als  ausgezeichneter 
Tonkünstler  erwähnt.     (Elvert  69.) 

Asclipra,  Yaleriaii  yan,  siehe 
Asper. 

Aseolaiio,  Antoiiello,  Musikus 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  Neapel  um 
1481  (Sti\aeten  4,  31). 

Asculanus,  Greorg,  1506  Sänger 
am  St.  Peter  in  Rom  (Viertelj.  3, 
251). 

Aslibye,  Jolin,  wurde  im  Juni 
1611  in  der  Kgl.  Kapelle  in  London 
mit  30  ^  Gehalt  angestellt  (HaAv- 
kins  4,  15.  Nagel  1,  38  verz.  ihn 
erst  im  Jahre  1612  als  „musycon"). 

Ashe,  Andrew,  Flötist,  geb.^ 
gegen  1759  zu  Lisburn  (Irland), 
gest.  im  April  1838  zu  Dublin. 
Schüler  von  Wendung.  Duj'ch 
hohe  Gönner  vielfach  unterstützt, 
bildete  er  sich  zum  Flötisten  aus 
und  bereiste  als  Begleiter  derselben 
einen  grofsen  Teil  Europas.  Zu- 
erst in  Brüssel  am  Opernorchester 
angestellt,    wurde    er    1784    Solo- 


Frau  ,    eine 
Sängerin, 


flötist  im  Konzert  zu  Dublin,  ging 
1791  nach  London  und  wurde  in 
das  Orchester  Salomon's  eingereiht, 
trat  1M2  mit  einem  eigenen 
Flötenkonzerte  auf,  kam  dann  an 
die  italienische  Oper  als  Flötist 
und  ging  ]810  mit  Rauzzini  nach 
Bath.  Er  hatte  j\Iiss  Comer  zur 
in  England  beliebte 
mit  der  -er  1814  nach 
Brüssel  ging  und  am  15/10  ein 
Konzert  mit  ihr  und  seiner  Tochter, 
einer  Pianistin  und  Harfenistin, 
gab.  Ton  seinen  Kompositionen 
scheint  sich  nichts  erhalten  zu 
haben.  (Fetis.  Brown.  Gregoir, 
Panth.  6,  194.) 

Asliley,  Cliarles  Jane,  Bruder 
des  General's,  Violoncellist,  geb. 
um  1773,  gest.  20.  Aug.  1843  zu 
London.  Nach  Pohl  2,  371  trat 
er  schon  1783  in  London  als  Vir- 
tuose auf.  Er  war  Mitbegründer 
des  Glee-Klubs,  Sekretär  der  rojal 
Society  of  Musicians,  Mitglied  der 
Philharmony,  musste  aber  wegen 
Schulden  fast  20  Jahre  im  Ge- 
fängnisse sitzen.  Am  Ende  seines 
Lebens  war  er  Eigentümer  des 
Tivoli  Gardens,  Margate.    (Brown.) 

Ashley,  Oeneral  C,  Sohn  des 
John,  w^ar  einer  der  besten  Vio- 
linisten in  England  im  18.  Jh.  und 
starb  in  London  am  21.  Aug.  1818. 
Er  war  ein  Schüler  Giardini's 
und  Barthelemon's.  1781  trat  er 
in  London  als  Virtuose  auf  (Pohl 
2,  370).  Nach  dem  Tode  seines 
Vaters  übernahm  er  die  Direktion 
der  Oratorien konzerte  im  Covent 
Garden  im  Vereine  mit  seinem 
Bruder  John  James.  Man  kennt 
nichts  von  seinen  Kompositionen. 
(Fetis.) 

Ashley,  John,  ein  Oboist  (und 
Fagottist)  bei  der  englischen  Garde. 
Vater  des  Charles  Jane,  General 
C,    John    JamOö    und    Richard's. 


Ashley,  John. 


216 


Asliton. 


1774  trat  er  in  einem  Konzerte 
in  London  als  Solofagottist  auf 
(Pohl  2,  373.  S.  372  erwähnt  er 
ihn  1792  als  Oboespieler).  1784 
war  er  unter  Joah  Bates  Vice- 
direktor  bei  der  Händelfeier  in  der 
WeStininsterabtei ,  leitete  während 
7  Jahren  die  Oratorienauffilhrungen 
und  reiste  vielfach  mit  seinen  4 
Söhnen  behufs  Konzertauffüh- 
rungen. Nach  dem  Tode  Boyce's 
veranstaltete  er  1788  eine  neue 
Ausgabe  des  Samlwk.  „Cathedra! 
Music".  (Grove.  Brown.  Davey  422.) 

Das  br.  Mus.  besitzt  6  Einzeldrucke  mit 
Songs,  Bailaden  und  den  „Dancing  day." 
Der  Katalog  setzt  die  Drucke  in  die  Jahre 
1800—1805. 

Asliley,  Joliii  James,  Bruder 
des  General,  war  Organist  in  Lon- 
don am  Ende  des  18.  Jhs.  und 
ein  sehr  tüchtiger  Gesanglehrer, 
der  viele  der  bekanntesten  eng- 
lischen Sängerinnen  ausgebildet 
hat.  Es  werden  genannt  M.  EUiot, 
C.  Smith,  Mstr.  Vaugham,  Mstr. 
Salomon  u.  a.  Er  schrieb  Gesangs- 
und Instrumental  -  Kompositionen. 
Das  br.  Mus.  besitzt  nur  3  Canzo- 
nets  for  1,  or  2  voic.  op.  5.  Lond. 
fol. 

Ashley,  Josiali,  auch  Ashley 
of  Bath  genannt,  ein  englischer 
Sänger  und  Fagottist,  geb.  vor 
1780  zu  Bath,  gest.  ebd.  1830. 
Er  war  in  Bath  Musiklehrer  und 
Konzertsänger.  Das  br.  Mus.  be- 
sitzt von  ihm : 

The  royal  Dorsetshire  March  (in  P.  u. 
K1.-A.)  Lond.  c.  1795.  fol. 

The  sky  lark.  A  duett  for  patent  fla- 
geolett  or  flute  &  püe.  Lond.  c.  1820. 
fol.  (fehlt  die  Flötenstim.) 

Grove  nennt  ihn  fälschlich  mit  Vor- 
namen ,^John"  und  erwähnt  2  Pamphlets 
gegen  Richard  Clark: 

1827.  Reminiscences  and  observations 
respecting  the  Origin  of  God  save  the  king. 

1828.  A  Letter  to  the  Rev.  W.  L. 
Bowles,  siipplementary  to  the  Observa- 
tions etc. 


Beide  in  Bath  gedruckt,  ohne  Fundort. 

Ashley,  Richard,  Bruder  des 
General,  war  Violaspieler  und  trat 
mit  Vater  und  Brüdern  in  Kon- 
zerten in  den  Jahren  1785 — ^794 
auf.     (Pohl  2,  229/30.) 

Ashmole, . . .  nach  Hawkins  1, 
XXIII  Chorsänger  an  der  Kathe- 
drale zu  Litchfield,  verliefs  die 
Stellung  imd  wurde  Anwalt  (soli- 
citor)  in  Chancery,  dann  Antiquar, 
Heraldiker,  Virtuose  (?),  Naturalist 
und  Philosoph.     Zeitpunkt  fehlt. 

Ashton  (Aston,  Asthan,  Auston), 
Hiig'h,  geb.  in  Lancashire,  erlangte 
1505  die  Würde  eines  Baccalau- 
reus,  wurde  Magister,  1507  Mit- 
glied der  Universität  zu  Cambridge, 
dann  Haushofmeister  bei  der  Lady 
Margaret,  Comtesse  von  Richmond, 
zuletzt  Archidiakonus  von  York, 
wo  er  im  Dezemb.  1522  starb 
(Davey  114).  Von  seinen  Kompo- 
sitionen kennt  man: 

Im  Ms.  der  Bibl.  der  Music  School  iu 
Oxford  mehrere  Messen  u.  Anthems. 

In  Ms.  26  br.  Mus.  ein  Instrumental- 
satz (fol.  38b)  betitelt:  A  hornpype.  In 
Ms.  100 ,  ein  Satz :  Ave,  Domyna,  Sancta 
Marya. 

1  Mascjue  u  5,  Ms.    in  Oxford  Ch.  Ch. 

In  der  Universität  zu  Cambridge  ein 
Chorbuch  des  15.  Jhs.,  enthält  1  Messe 
mit  Auston  gez. 

In  einer  hds.  Samig-  von  John  Baldwin 
of  AVindsor,  Ende  1591  der  Lady  Nevells 
zu  Bridge  Castle,  Sussex,  gehörig,  steht 
unter  Nr.  35  ein  Gesang  „Grownde"  ge- 
nannt, mit  Aston  gez. 

In  Forrest-Heyther's  Collection  in  der 
Musikschule  zu  Oxford,  um  1530  ge- 
schrieben, ein  „Te  Deum  Mass"  und  „Vi- 
dete  manus  meae." 

Im  Chorbuch  Peterhouse  zu  Cambridge 
1  Messe.  Davey  S.  94  bez.  ein  Ms.  zu 
Cambiidge  mit  Part-Books,  welches  auf 
der  Universität  liegi.  Wahrscheinlich  ist 
es  dasselbe,  siehe  oben.  Davey's  Biblio- 
theks-Bezeichnungen lassen  den  Leser  oft 
sehr  im  Unklaren.  —  Im  Cod.  John  Sad- 
ler's  in  Oxford  Bodleian-Bibl.  1  Motette 
unter  Aston. 

In  Smith's  Musica  antiqua  p.  82  ein 
4stim.  Klaviersatz.  obige  A  hornpipe. 


Ashwell. 


217 


Asioli,  Bonifacio. 


Hawkins  3,  421  bez.  ihn  vou  1509  bis 
1547  als  Organist  a/d.  Kgi.  Hofkapelle  in 
London,  doch  wird  diese  Angabe  von 
keiner  Seite  bestätigt. 

Ashwell,  Thomas,  ein  eng- 
lischer Komponist  aus  dem  An- 
fange des  16.  Jh.,  der  in  dem 
Samlwk.  von  Wynkyn's  von  1530 
[br.  Mus.  nur  Bassus]  mit  1  Gesge. 
vertreten  ist.  Die  Musik-School 
in  Oxford  besitzt  im  Ms.  Eorrest- 
Heyther  ein  „Ave  Maria  Mass". 
Das  br.  Mus.,  Ms.  Harl.  1709,  in 
dem  Samlwk.  „The  Medius  Yoice 
part  of  a  collect,  of  latin  Hymns 
or  Anthems  (also  nur  1  Stb.)  be- 
finden sich  ein  Stabat  mater  und 
Te  matrem  dei  laudaraus.  Er  ist 
hier  Ashwelle  genannt. 
(Hawkins  3,  421.  Burney  5,  554.) 

Ashworth,  Caleb,  geb.  1721  zu 
Northampton,  gest.  1775  zu  Daven- 
try  (Brown).  Ein  englischer  Geist- 
licher und  Direktor  des  theologi- 
schen Instituts  zu  JSTorthampton, 
von  Cow^ard  gegründet,  schrieb 
über  Musik  folgende  Abhandlungen : 

1.  A  coUection  of  tuues.  Lond.  [Glas- 
gow. 

2.  An  introduction  to  the  art  of  singing 
&  piain  composition.  A  collect,  of  tunes 
&  anthems.  Lond.     [Glasgow. 

Asiain,  Joachim,  ein  Bruder 
des  Hierouymiten  und  Organist  in 
dem  Kloster  St.  Hieronymus  in 
Madrid  in  der  Mitte  des  18.  Jhs., 
•wurde  einst  als  Komponist  für 
Orgelsachen  sehr  geschätzt.  (Fetis.) 

Asioli  (Azioli  öfter  fälschlich 
geschrieben),  Bonifacio,  ein  seiner  ^ 
Zeit  in  hoher  Achtung  stehender 
Musiker,  geb.  30.  Aug.  1769  zu 
Correggio  (nach  A.'s  eigener  An- 
gabe), gest.  18.  Mai  1832  ebd. 
(Lpz.  Ztg.  34,  594.  Fetis  und  die 
übrigen  Lexika  fälschlich  den  26. 
Mai.)  Schüler  von  Morigi  in  Par- 
ma, bildete  sich  als  Komponist  u. 
Pianist  aus.     Yon   1787    lebte  er 


in  Turin,  1796  in  Yenedig,   über- 
all als  Komponist  auftretend,  1799 
siedelte    er    sich    in    Mailand    an, 
wurde  Kapellmeister  am  Kgl.  Hofe 
und   nach    Gründung  des   Couser- 
vatoriums  (1808)  Censor  und  Lehrer 
in  der  Komposition.    Im  Juni  1814 
zog  er  sich  nach  seiner  Yaterstadt 
zurück.     (A.  Coli:    Yita   di  Bonif. 
A  . .  .  Milano,  Ricordi.    Melzi,  Lod., 
Cenni  storici  sul  R.  Conservatorio 
di   musica   in  Milano.     Mil.   1873 
Ricordi.      Lpz.    Ztg.    2    zahlreiche 
Urteile;    im    Bd.   22    p.    667    ein 
Yerz.  seiner  Komposition  bis  zum 
Jahre  1820  nach  eigener  Angabe. 
Ms.  Bologna,  Kat.  1,  126:   eine 
kurze  Biographie  und  ein  Bericht 
über    seine    Kompositionen    nach 
Catelani's  Hds.    Eotis.)    Nach  dem 
Titel   eines  Druckes   von  1816  ist 
er  „Direktor  der  Klavier-  u.  Orgel- 
stimmer genannt."    Wahrscheinlich 
bezieht   sich   dies   noch  auf  seine 
frühere  Stellung  in  Mailand,  da  er 
doch    1816    bereits    in    Correggio 
lebte. 

Verzeichnis seinernachtveisbaren  Werke: 

Dialoghi  siü  trattato  di  armonia  di . .  . 
per  ser\-ire  d' esame  agli  allievi  di  com- 
posizione,  e  d'accompagn.  del  E.  Conser- 
vatorio di  musica  in  Milano.  Mil.  1814. 
L.  Mussi.  8".  [Briissel.  Glasgow.  B.  b! 
Musikfr.  Wien. 

—  2.  ed.  Mü.  (1829)  Ricordi.  8«.  95  S. 
[Bologna. 

—  Milano,  dall'Imper.  regia  stamperia 
1819.     [Maild.  Cons. 

Elementi  di  contrappunto.  Firenze  1836 
Batelli  e  figli.  gr.  8».  34  S.  und  7  Taf. 
ohne  Autor,  mutmafslich  von  AsioH.  [Bo- 
logna. 

II  maestro  di  composizione,  ossia  seguito 
del  trattato  d' armonia,  3  libri.  Op.  post 
Mil.,  (1832)  Ricordi.  4  Bd.  in  kl.  fol. 
XXXJX  u.  44  S.  Lib.  1 :  3  S.  Lib.  2, 
95  S.  Lib.  3,  223  S.  [Bologna.  R.  C.  of 
Mus.  Glasgow,  br.  Mus.  B.  B.  B.  M 
Hofb.  Wien.    Maild.  Cons. 

Osservazioni  sul  temperamento  proprio 
degl'   istromenti   stabili,    fatte  da .  . .   Mi' 
1816  Ricordi.  S».    16  S.    1  Taf.     [Dresd. 


Asioli,  Bonifacio. 


218 


Asioli,  Bonifacio. 


Mus.    Bologna.    Glasgow,    br.  Mus.    B.  B. 
H.  M.     Musikfr.  "Wien.     Mailand  Cons. 

Principi  elementari  di  musica  adottati 
dal  R.  Conservatorio  di  Milauo  per  le 
ripetizioni  giornaliere  degli  alunni,  com- 
pilati  da  . .  .  Con  tavole.  Milano,  tipogr. 
Mussi  1809.  8".  49  S.     [Bibl? 

—  2.  ed.  ib.  1811.  [B.  B.  B,  M.  Bo- 
logna. Glasgow.  Musilifr.  Wien.  Mai- 
land Cons. 

—  3.  ed.  Firenze  1824.  12".  48  S. 
[Bologna. 

—  4.  ed.  Firenze  1830  A.  Lucherini. 
12«.     [Bologna. 

—  5.  ed.  1833,  ib.  48  S.  und  3  Taf. 
[B.  AV agener. 

—  6.  ed.  Firenze,  V.  Batelli  e  Co. 
1839.  120.     68  S.    3  Taf.     [Bologna. 

—  7.  ed.  Milano  1851  Rieordi.  8°. 
[Brüssel.     Glasgow,     br.  Mus. 

—  Deutsche  Uebers:  Lehrbuch  der  An- 
fangsgründe . . .  von  C.  C.  Büttinger. 
Mainz  1823  Schott.  63  S.  [Eiusiedeln. 
Glasgow.     Proske.     Brüssel. 

—  Ausg.  Genua  1821. 

—  Holländische  LTebers.  Grondbegin- 
selen .  .  .'s  Bosch  1826  Arkesteyn.  8". 
[Amst.     Brüssel. 

—  A  compendious  musical  grammar,  in 
which  the  theory  of  music  .  .  .  Translat.  by 
J.Jousse.   Lond.  12".   [Glasgow,     br.  Mus. 

—  Graniniaire  niusicaJe,  ou  theorie  des 
princ.  de  mus.  Lyon  1819  Cartoux.  8". 
[br.  Mus.  Brüssel,  dort  noch  eine  Aus- 
gabe Bnixelles  1820  "Weissenbruch  und 
eine  von  1832. 

—  Gramatica  elementare  di  jnusica  (con 
tavole).     Vercelli,   Vallieri.     [Maild.  Cons. 

Trattato  di  armonia  adottato  dal  R.  Con- 
servatorio di  mus.  di  Milano  .  . .  Milano 
(1813)  Ricordi.  fol.  139  S.  mit  Porträt. 
[Bologna.  Dresd.Mus.  B.  B.  B.  Wa- 
gener. Brüssel.  R.  C.  of  Mus.  Glasgow. 
br.  Mus.     Musikfr.  Wien.     Maild.  Cons. 

—  2.  ed.  ib.  139  S.  [Bologna.  R.  C. 
of  Mus. 

Er  gab  auch  Ang.  Morigi's  Abhdlg.  ü. 
den  fug.  Contrap.  heraus  (siehe  diesen). 

Preparatione  al  Cauto.  Parte  2  da. 
[Musikfr.  Wien. 

Primi  Elementi  il  canto  con  12  Ariette. 
Mil.  1809  Ricordi.  [Einsiedeln.  Musikfr. 
Wien. 

Scala  e  Salti  per  il  Solfeggio,  prepa- 
razione  al  Canto  ed  Ariette  di .  .  Milauo 
(1816)  Ricordi.  querfo).  [R.  C.  ofMus. 
br.  Mus.     Maild.  Cons. 

Scale  e  Salti  per  B.  col  Bc.  Ms.  [Mai- 
land Cons. 

L'alüevo   al  Clavicembalo,   ossia  facile 


metodo  per  apprendere  il  Pft.     (1.  Ausg. 
unbekannt.) 

—  2.  ed.  1.  parte  in  Novara.  2.  e  3.  parte 
in  Milano,  jier  Gio.  Ricordi  (1819).  qufol. 
3  voll.  [Bologna.  R.  C.  of  Mus.  B.  B. 
br.  Mus.     Musikfr.  Wien.     Maild.  Cons. 

—  Ganz  neue  und  vollständige  Anleitung 
nach  welcher  man  Clavierinstruniente 
temperieren  und  stimmen  kann  (ohne 
Autornamen)  Wien,  Artaria.  [Musikfr. 
Wien. 

Elementi  per  il  Contrabasso,  con  nuova 
maniera  di  digitare.  Milano,  Ricordi.  qu- 
fol.    [R.  C.  ofMus.     br.  Mus.     B.  B. 

Transunto  dei  principj  elementari  di 
musica.  E  breve  metodo  per  Flagioletto, 
Pfte.  e  Fagotte.  Milano,  presse  Luigi 
Bertuzzi.  17  Bll,  in  qu40.  [Hofb.  Wien. 
Musikfr.  Wien. 

—  E  breve  metodo  per  Clarinetto.    Ib. 

—  —  per  C)phicleide.  Ib.  [Beide  in 
Maild.  Cons. 


Messa  a  3  voci.  c.  ström.  Milano,  Ri- 
cordi. P.  fol.     [br.  Mus.     Brüssel  Cons. 

Domine  ad  adjuvandum.  —  Tantum 
ergo  a.  T.  con  cori  ed  orch.,  beide  gedr. 
in  Mailand  bei  Ricordi.     [Brüssel  Cons. 

Domine  salvum  fac  imperatorem  4  voc. 
c.  orch.  Ms.  P.  qufol.  20  Bll.  [Bologna. 
Dresd.Mas.,  Ms.  144  in  P. 

Laudate  pueri  Dnum. .  per  B.  c.  cori 
ed  orch.  Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

Magnificat,  Psalmen,  Hvmneu,  8  Gesge. 
im  Ms.  P.  für  Solo,  Chor  u.  Orch.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Maguifiat,  arrauged  by  R.  Steinforth. 
Lond,  fol.     [br.  Mus. 

Tantum  ergo,  a  Basso  c.  coro  ed  acc. 
di  piena  orch.  e  Vcl.  obl.  Ms.  P.  (jufül. 
20  Bll.     [Bologna. 

An  geistl.  Kompositionen  besafs  einst 
Liepmannssohn  in  Mailänder  Drucken 
von  Ricordi  (Part.)  1.  Credidi  3  v.  et 
orch.  2.  Disit  (dito.)  3.  Domine  ad  ad- 
juvandum, e  prova  deU'  accordatura  dell' 
orchestra  di  Corregio.  4.  Laudate  Dnum. 
3  V.  c.  orch.  5.  Laudate  pueri,  B,  solo 
con  cori  ed  orch.  6.  Tautiun  ergo,  Ten. 
solo  c.  cori  ed  orch. 

11  Cousiglio,  cantata  p.  Sopr.  (lo  lo  so 
che  il  bei  sembiante)  c.  orch.  Poesia  dell' 
Metastasio.  Ms.  P.     [Maild.  Cons. 

Pigmalione.  Azione  teatrale.  P.  Ms. 
qufol.     [Bologna. 

II  noine,  a  cantata  from  Metastasio 
(„Scrivo  in  te".)  Kl.-A.  Lond.  qufol. 
[br.  Mus.     Maild.  Cons.  im  Ms. 

Piramo  e  Tisbe.  Cantata.  P.  Ms.  qufol. 
[Bologna, 


Asioli,  Bonifacio. 


219 


Asioli,  Bonifacio. 


La  tempesta,  Cantata  per  Sopr.  c.  Cemb. 
Ms.  P.     [Öchweriü  F.     Maild.  Cous. 

Ms.  B.  B.  W  23  in  Part.  Cantate:  Tisbe, 
voce  sola,  2  V.  Viola,  Ob.  Clarinetti, 
Comi,  Pag.  e  B. 

Mss.  Einsiedeln,  Scenen  aus  Atenaide, 
La  tempesta  u.  Piramo  e  Tisbe.  P. 

op.  9.  La  Campana  di  niorte.  Sonetto 
coli'  acc.  di  Pfte.  Zurigo,  Negbeli.  [B.  B. 
Milano,  Artaria:  im  Cons.  zu  Mailand. 
B.  Wagener  im  Ms. 

1  Canzonetta,  1  Sonetto  mit  Pfte.  Ms. 
Maild.  Cons. 

Dialogo  fra  Malvina,  la  Morte  e  Amore 
c.  acc.  d'arpa.  Milano,  Eicordi.  [Mailand 
Cons. 

In  Mss.  Padua  Anton:  Ode  alla  Luno, 
Sonetto  ed  Arie  diverse  c.  Fortep.  ■ — 
Duetti  da  camera  c.  Fortep.  —  Rec.  e  Duetto 
aus  der  Oper  Siria. 

2  Eco  italiane  ä  3  voci.  Ms.  T  171  in 
B.  B.,  Part.     Musikfr,  Wien. 

3  Anette  coU'  acc.  di  Pfte.,  op.  3. 
Zurigo,  Negbeli.  [B.  B.  Bologna.  Mu- 
siüfr.  Wien. 

3  Ariette  coli'  pfte.  op.  4,  ib.  23  S. 
[B.  B.  B.  Wagener.  Bologna,  br.  Mus. 
im  Londoner  Drucke. 

3  Ariette  e.  pfte.  op.  8,  ib.  [B.  B.  br. 
Mus.  inr  Londoner  Drucke. 

3  Ariette  in  cbiave,  c.  pfte.  Mil.,  Ei- 
cordi.    HS.     [Bologna. 

3  Ariette  e  4  Cauoni,  op.  .5.  London, 
Birchall.  fol.     [br.  Mus.     Brüssel  Cons. 

Dodici  Ariette  con  Accompto  di  Forte- 
Piano.  Milano,  G.  Eicordi.  [Dresd.  Mus. 
Musikfr.  Wien.     Maild.  Cons. 

6  italian  Arietts.    Lond.  qufol.    [br.Mus. 
11  italian  Arietts.   Lond.  qufol.  [br.Mus. 

4  Anetten  im  Einzeldruck  u.  im  Saml- 
wk.     [br.  Mus. 

Two  Anettes,  two  Duetts,  and  a  Scene 
from  the  opera  of  Cinna  with  pfte.  op.  9. 
Lond.,  Bircball.  fol.     [Brüssel  Cons. 

Ariette  facili  e  progressive  c.  acc.  di 
pfte.  in  seguito  di  nn  ristretto  di  precetti 
utilissimi  per  apprendere  a  cantare  con 
. .  .  Firenze,  Lorenzi.     [Maild.  Cons. 

7  libri  d' ariette  (27)  e  undici  ariette 
(op.  post.)  con  acc.  di  pfte.  «Paris,  Carli. 
fol.     [Kat.  Liepmannssobn. 

Im  Almanaco  1827/28  Le  Ore  ad  Eu- 
terpe.  Arietten  und  Cauzonen.  Anno  1. 
2.  Mil.,  Eicordi. 

A  Celebrated  Air  London,  Harrison  &  C. 
(Nr.  18)  8".     10  pp.     [B.  Wagener. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  nocb 
Mancberlei  was  sieb  aber  durcb  die  Kürze 
des  Katalog- Verz.  nicbt  genau  bestimmen 
lässt. 


Cavatine.    Lond.  fol.    [br.  Mus. 

Ms.  536  B.  B.  Sonetto  a  1  voc.  c.  pfte. 

La  partenza  di  Metastasio  e  Notturno. 
Lond.  Bircball.    36  S.     [B.  Wagener. 

Ms.  B.  Wagener  querfol.  66  Seiten. 
6  Notturni  a  5  v.  due  Eco  a  3  C.  T.  B. 
II  duo  col  ai^ja. 

4  Diveitimenti  notturni  (3  voc.)  Lond. 
fol.     [br,  Mus. 

Ode  alla  luna  a  voce  sola  di  T.  c.  pfte. 
Mil,,  Eicordi.    7  S.     [Bologna. 

Six  Notturnos  for  5  voic,  and  2  Ecos 
for  3  voic.  witb  pfte.  op.  4.  Lond.,  Bir- 
cball. fol.     [Brüssel  Cons.     Musikfr.  Wien. 

Sonetto  ,,In  quall'  etä  cb'io  misurar' 
solea  von  Zappi.  Ms.     [Scbwerin  F. 

Duetti  vocali  con  acc.  di  arpa  o  Pfte. 
Firenze.  Gius.  Lorenzi.  P.     [B.  M. 

Six  Duettos  (3  for  2  Sopr.  and  3  for 
a  Sopr.  &  Ten.)  witb  pfte.  Lond. ,  Bir- 
cball. fol.  [Brüssel  Cons.  br.Mus.  Berlin 
K.  H:  Lond.,  Corri.  fol. 

12  Duettos  witb  acc.  for  tbe  Pfte. 
Lond.,  Birchall.     [B.  B. 

Drei  Mal  3  Duetti  per  2  Sopr.  op,  2. 
4.  6.     [Musikfr.  Wien. 

24  Duetti  ä  4  Parti  per  Sopr.  o  Alto 
e  Ten.  con  accompag.  del  Clavicembalo. 
Vienna,  Ignazio  Sauer.  qu4''.  36  Seiten. 
[Dresd.  Mus.  B.  Wagener,  Bologna. 
Musikfr.  Wien. 

—  Firenze,  Lorenzi.     [Einsiedelu. 

38  Duetti  vocali  con  accompag.  di  arpa 
0  pfte.     Firenze,  Lorenzi.     [Einsiedeln. 

Duetto  coU.  accomp.  di  Pfte..  op.  5. 
Vienna,  Tranqiiillo  MoUo.  quer4^.  11  S. 
[B.  Wagener. 

5  Duetti  da  camera,  op.  12.  London, 
qufol.     [br.  Mus. 

4  Duettini  (Sopr.  Ten.)  con  acc.  di  pfte. 
Ms.  P.     [Schwerin  F. 

3  Duettini.  2  davon  in  Mailand  ge- 
druckt, 1  im  Ms.     [Berlin  K.  H. 

Duetto:  Non  temer  io  giä  rammento  c. 
orcb.  Ms.  P.     [Maild.  Cons. 

12  Notturni  p.  S.  e  T.  c.  pfte.  und  2 
Duetti,  ebenso.   Ms.  P.     [Maild.  Cons. 

Tre  Duetti  per  due  Voci  di  Soprane 
col  accomp.  di  Pfte.  op.  6.  Zurigo  presse 
G.  G.  NegheH.  13  Seiten.  [B.  Wag-ener. 
Bologna. 

Duettini  per  Sopr.  e  Ten.  con  accompag. 
di  Pianoforte.      Ms.  1069.      [Dresd.  Mus. 

Ms.  Wolfenb.   6  Duetti  c.  acc.  di  pfte. 

Duettino  p.  Sopr.  e  T.  (S'io  t'amo,  oh 
Dio,  mi  chiedi)  c.  pfte.  Mil.,  Ubicini. 
[Maild.  Cous. 

Duettino  per  Sopr.  e  Ten.  (Queste 
monte ,  quell'  antro)  con  acc.  di  pfte. 
Milano,  Ubicini.     [Maild.  Cons. 


Asioli,  Bonifacio. 


220 


Asler. 


CoUection  complete  des  Duos  avec  acc. 
de  Piano  on  de  harpe.  Livre  1 — 3.  Paris 
et  Milano.  Wien,  Artaria.  [B.  Wagener 
(o.  Buch  1.)  Brüssel  2465.  Maild.  Cons. 
Paris,  Typograpliie  de  la  Syrene. 

52  Duos  nocturues  av.  acc.  de  pfte. 
Paris,  Carii  in  11  T.  (Texte  italien.)  [Kat. 
Liepuianussohn. 

Sonata  per  Clavic.  e  Vcl.  oblig.  Milano. 
fol.  Stb.     [br.Mus. 

3  Sinfonie,  1  Divertiinento  per  orche- 
stra,  2  Sonate  per  arpa  e  per  pfte.  a  4 
mani.  1  Divertim.  per  pfte.  a  4  mani. 
1  Ouvertüre  pastorale  a  4  m.  Mss.  im 
Cons.  zu  Mailand. 

Overture  to  Artaxerxes  im  Arrangem. 
für  Klav.     Ms.  149  Cambridge  FW. 

Sonata.  Toccata.  lOVariazoni.  SCapricci 
per  il  Clavic.     [Musikfr.  Wien. 

Sonate  f.  Pfte.  (Cd.)  &  Vcl.  herausgeg. 
von  Fr.  Grützmacher.  Lpz.  Senff.  2  Stb. 
[B.  Wagener.  Milano  presso  Ricordi: 
Maild.  Cons. 

Sonate  pour  le  pianof.  Mil.  Ricordi  fol. 
[Rosenthal  26. 

op.  8.  Three  Sonatas  for  the  Pfte.  (to 
the  first  the  air  of  Molinarella).  Lond. 
Birchall.   47  S.     [B.  Wagener. 

Capriccio  per  il  pfte.  op.  I,  III,  IV  . . . 
Paris,  Naderman.     [Paris  Nat. 

Capriccio  per  il  Pianoforte.  op.  5.  Zurigo 
presso  Giov.  Giorgio  Negheli.  quer4ö. 
HS.     [B.  Wagener.     Maild.  Cons. 

12  Variazioni  sopra  l'aria:  „La  me  Bet- 
tina"  per  il  Pfte.     Wien,   Traeg.     [B.  B. 

Er  schrieb  auch  drei  komische  Opern 
1.  La  Volubile,  2.  La  Contadina  vivace. 
3.  La  discordia  teatrale,  die  um  1786  in 
Rom,  Neapel  u.  Mailand  aufgeführt  wurden. 

Im  Neudrack  1  Sonate  u.  4  Duetti  f. 
Gesg.     (Eitner  2.) 

Ms.  Darmstadt,  Kat.  p.  94  in  einer 
Samlg.  von  Duette  u.  Terz,  mit  Azioli  gez. 

Die  Hofb.  in  Wien  besitzt  auch  eine 
reiche  Auswahl  seiner  Werke,  doch  ist  mir 
ein  Verz.  derselben  nur  teilweise  bekannt. 

In  Bologna  eine  neue  Ausg.  der  Ode 
aJla  luna  a  voce  sola.  Ricordi.  Auch  3 
Duetti  per  contralto  e  Ten.  befinden  sich 
dort  (Kat.  3,  265). 

Asioli,  Francesco,  ans  Reggio, 
wie  er  sich  selbst  bezeichnet,  scheint 
nach  den  von  ihm  bekannten 
Werken  ein  Guitarrspieler  des  17. 
Jhs.  gewesen  zu  sein.  (Yaldrighi 
14  p.  10  weifs  nicht  mehr  über 
ihn.)     Man  kennt  von  ihm: 


1.  Primi  Scherzi  di  chitarra  di . . .  Dedic. 
dem  Herzog  Francesco  IL  von  Este.  Bolog., 
Monti  1674.  qu4".  1  vol.     [Modena. 

2.  Concerti  armonici  per  la  ^Chitarra 
spagnuola  esposti  da  .  .  .  Reggiano.  Op.  III. 
Bologna,  Monti  1676.  qu40  48  pp.  Im 
Besitze  Dr.  0.  Chilesotti's  in  Bassano 
Veueto  1886.  Beschrbg,  und  3  Sätze  im 
Ricordi,  Gazzetta  1886,  349  bis  253. 
Liepmannssohn  verkaufte  ein  Ex.  1888 
für  48  M. 

Asioli,   Liii^i,   da   Correggio, 

Süll  ein  Bruder  des  Bonifacio  sein. 
Als  Tenorist  lebte  er  eine  Zeitlang 
in  Neapel  in  Diensten  des  Mi- 
nisters Graf  di  Micheroux,  ging 
dann  nach  Palermo  und  gegen 
1804  nach  London  in  Begleitung 
Miledy  Beverley's.  Er  starb  am 
17.  Nov.  1815  38  Jahre  alt. 
(Annuario  de  R.  Conservat.  di  Mi- 
lano 1890  p.  48.  Auch  im  Yal- 
drighi 14,  11.)  Yon  seinen  Kom- 
positionen lassen  sich  nachweisen  : 

6  Quartettini   per  S.  A.  T.  B.   c.   pfte. 

—  4  Duetti  caratteristici  a  2  v.  c.  Cemb. 

—  Duetto:  Bella  Nice.  —  6  Canzonette 
per  S.  c.  pfte.  Mss.  im  Cons.  zu  Mailand. 

Terzette  a  3  voci  (Non  smarrirti)  c. 
pfte.  Parole  di  Buonaiuti.  Londi-a,  Mon- 
zani.     [Mailand  Cons. 

Tre  Canoni  a  3  voci  coli'  acc.  cü  pfte. 
Londra.     [Mailand  Cons.     br.  Mus. 

DegU  eserciti  gran  Dio.  Inno  a  4  voc. 
Lond.  fol.     [br.  Mus. 

Six  italiau  Duets  (per  S.  e  T.  c.  i)fte.) 
ded.  Miss  Howard.  Londra,  by  the  author. 
33  S.  [Maild.  Cons.     B.  Wagener.     br.Mus. 

Cavatina,  Duetto,  Pollaca,  Canone  a  3, 
Duettino,  Coro  a  3  col  acc.  di  Pfte.  ded. 
Fitzroy.  Lond.  by  the  author.  25  S.  [B. 
Wagener.     br.  Mus. 

4  Duetti  caratteristici  ded.  Johnstone. 
40  S.  Londra,  for  the  author.  [B.  Wagener. 

Sei  Ariette  italiane.  Lond.  by  the  author. 
17  S.     [B.W^geuer. 

Three  italian  airs  (c.  pfte.)  Londra 
[Maild.  Cons. 

Due  Ariette,  uua  Cavatina  ed  uua  Can- 
tata,  per  S.  c.  pfte.  Londra.    [Maild.  Cons. 

2  Arien  in  Einzeldrucken,  Lond.  fol. 
[br.  Mus. 

Asler,  Jodocus,  war  von  1606 
bis  c.  1614  Kantor  an  der  Dom- 
kirche ,      früheren     Bartholomäus- 


Asola. 


221 


Asola. 


kirche  in  Frankfurt  a/M.  (M.  f.  M. 
23,  185). 

Asola,  Giovanni  Matteo  (latein. 
Asula,  Asuliis),  geb.  zu  Verona, 
wie  er  sich  selbst  als  Yeronenser 
stets  bezeichnet ;  dass  er  dem  Geist- 
lichen Stande  angehörte  besagen 
auch  die  Titel  seiner  Werke.  Ferner 
erfährt  man  daraus,  dass  er  1578 
Kapellmeister  an  der  Kirche  in 
Treviso  und  1581  Kapellm.  an  der 
Kirche  zu  Vicenza  war,  jedoch 
trotz  der  vielen  Druckwerke  finden 
sich  diese  Notizen  nur  auf  2  Titeln 
und  zwar  auf  den  Vespertina  und 
dem  2.  Buche  Missae.  Das  folgende 
Verzeichnis  ist  nach  den  Stich- 
worten geordnet.  Ambros  3,  554 
widmet  ihm  einige  ehrende  Worte. 

Secivndi  Chori  qiübusdam,  respondens 
Caiitüenis,  quae  in  secuuda  parte  musi- 
ces  .  . .  Cantico.  Benedictus  . . .  Psalmo, 
Miserere  mei . . .  Veu.  ]  584  Gardan.  4 
Stb.  qu40.     [Bolog. 

Canto  fermo  sopra  Messa,  Hinni  ed 
allri  cose  ecclesiasticlie  appartenenti  ai 
suonatori  d'  organo  per  rispondere  al  coro. 
Venez.  1607  Vinc.     [B.  B. 

—  Yen.  1615.     [Proske. 

—  Yen.  1635  Robletto,  rist.     [B.  B. 
Sacrae     cantiones    in    totius    anni  .  .  . 

4  voc.  Yen.  1587  Amadino.  4  Stb,  4P. 
[Modena.     B.  D. 

—  1591  ib.  4  Stb.     [B.  B. 
Completorium   per   totum    annum    qna- 

tuorque  illae  B.  V.  Autiphonae  .  .  .  Ciun  6 
voc. , . .  Yen.  1573  Seouls.  4^.  [Dom  in 
Modena:  5a. 

—  Completorium  per  totnm  annum 
quatuorque  illae  B.  Y.  Antiphonae  quae  in 
fine  pro  anni . . .  Cimi  6  voc.  Yen.  1576 
liaered.  Scoti.  6  Stb.  4».  20  Nrn.  [Bolog. 
Hofb.  Wien,  fehlt  T.     Köln:  C.  B. 

—  1585  ib.  6  Stb.  4».     [Bolog. 
Completorium    romanum    8    voc.    Yen. 

1575  Scotto.     [B.B:  A2.  T.  1.  B.  2. 

—  1599  [Kathedr.  in  Pistoja. 
Duplex  Completorium  romanum,   unum 

communibus,  alterum  vero  paribus  voci- 
bus  . .  .  quibus  etiam  adjunximus  quatuor 
illas  Antiphouas . . .  Choras  I.  c.  4  voc. 
Yen.  1583  Vinc.  et  Amad.  4  Stb.  qu40. 
[Bologna,  Kat.  2,  164  die  Dedic. 

Completorium  romanum  duae  B.  V. 
Antiplionae,  scUicet  Salve  regiua  &  Regina 


coeli.  4que  alia  Motetta.  Musica  8  voc  . . . 
Yen.  1585  liaer.  Scoti.  8  Stb.  40.  [Bolog. 
Secundus  Chorus  duplicis  completorii 
romani,  quorum  primum  paribus,  altenmi 
vero  commimibus  decantantur  vocibus. 
4  que  illae  B.  Y.  Antiphonae  . .  .  Paribus 
voc . . .  Yen.  1587  Amad.  4  Stb.  4».  [Bolog: 
C.  A.  T. 

—  Secundus  chorus  duplicis  Completorii 
romani,  quorum  primum  paribus,  alterum 
vero  communibus  decantatur  vocibus. 
Quatuorque  illae  B.  Y.  Antiphonae  . . . 
Paribus  voc  . . .  Yen.  1596  Amad.  4  Stb. 
4*'.  Index  im  Kat.  2,  167  von  Bolog.  [Bolog. 

Falsi  Bordoni  per  cantar  Salmi,  in  4 
ordini  divisi,  sopra  gli  8  tuoni . .  .  del . . . 
Asola  &  alcuni  di  Vinc.  Ruffo.  Et  anco 
per  cantar  gli  Hymni  secondo  il  suo  canto 
fermo.  A  4  voci.  Yen.  1575  figiiuoli  di 
A.  Gardano.  4  Stb.  qu4'^.     [Bologna. 

—  1587  Yen.,  Yincenti.     [Ferrara. 

—  1587  Milano,  Tini.  4  Stb.  4«.  [Bolog: 
C.  T.  B. 

Hymni  Yespertiui  et  ]\fissae.  A^en.  1574  ^ 
Gard.     [Ferrara. 

Secunda  pars  Hymnorum  vespertinis 
omnium  solennitatum  horis  deservientium, 
a  festo  Set.  Trinitatis  . .  .  Accedunt  etiam  hi 
qui  in  Commune  sanctor.  concinuntur.  4 
voc . . .  Yen.  1585  Yinc.  et  Amad.  4  Stb. 
40.  zcählt  von  22—43.     [Bolog. 

Hymnodia  Yespertina  in  majoribus  anni 
solemuitatibus  8  voc  .  . .  Yen.  1 602  Ama- 
dinus.  8  Stb.  kl.  4«.  21  Nrn.  [Hofb.  Wien: 
C.     B.B:  Bc. 

Organicus  Hymnodiae  Yespertinae  8  voc. 
Yen.  1602  Amadinus.     [B.  M:  Bc. 

Introitus,  Missarum  omnium  majorum 
solemnitatum  ...  &  AUeluia  ac  musica 
super  cantu  piano ...  4  voc.  Brixiae  1583 
Bozzola.  4  Stb.  qu4''.  ediert  von  Yigüio 
Tarsia.     [Bolog:  B. 

Introitus  et  Alleluja  missarum  omnium 
majorum  solemnitatmn  totius  anni . .  .  4  v. 
Yen.  qu40.     [br.  Mus:  B. 

Introitus  in  Dominicis  diebus  ...  et  As- 
perges  nie,  Yidi  aquam  Musica  nuper 
cantu  piano  restituto  ...  4  v.  Yen.  1598 
Amad.  4  Stb.  48  Nrn.     [Cap.  Jiü. 

In  Omnibus  totius  anni  solemnit.  In- 
troitus et  Alleluja  ad  Missalis  romani  4 
V.  ib.  1598.  4  Stb.  96  Nrn.     [Cap.  Jul. 

Lamentationes,  Improperia,  et  aliae  sa- 
crae Landes,  in  hebdom.  maiori  decant.  3 
voc.  Yen.  1588  Amad.  4  Stb.  4».    [Bolog. 

Sacro  sancte  Bei  lm(dcji  8  v.  Yen.  1600 
Amad.  9  Stb.     [B.B.     B.  M:  8  Stb. 

Divinae  dei  lamles  2  voc.  Yen.  1600 
Amad.     [B.  B :  CT. 

(Fetis:  Ausg.  1586  Gardanus.) 


Asola. 


222 


Asola. 


Madrigali  a  2  v.  accomodaii  da  cantar 
in  Fuga . . .  Nova  editione  correct.  Ven. 
1587  Vinc.  1  vol.  in  kl.  4«.  36  Madr.  im 
Canon.     [C.  P.     Hofb.  Wien.     Bologna. 

—  Eist.  Ven.  1604  Yinc.  1  vol.  in  kl. 
40.     [B.  A.     Belog. 

—  1624  ib.  1  vol.  [Venedig  B.  M. 
Bolog.    Treviso  B.  c. 

—  1665  AI.  Vinc.  1  vol.     [Bologna. 
Madrigali  a   6   voci   del .  . .    Vau.    1605 

Amadino.  6  Stb.  kl.  4».  22  Nrn.  [Hofb. 
Wien:  B. 

Missae  tres  6  voc ...  1.  toni  Andreas 
Chr.  Escoutez.  Lib.  2.  Ven.  1570  ap.  fiüos 
A_nt.  Gardani.  [Caecilia  in  Rom:  T.  br. 
Mus:  CA.  Cesena  B.Mal:  T.  Verona 
S.f:  T. 

Le  Messe  a  4  voci  pari,  composte  sopra 
li  Otto  toni  della  musica  con  due  altre, 
l'una  pro  defuuctis,  l'altra  de  S.  Maria 
a  voce  piena.  Ven.  1574  filii  Ant.  Gar- 
dani.    [Hofb.  Wien. 

—  Le  Messe  a  4  voci  pari  del . . .  com- 
poste sopra  li  otto  toni  della  musica;  in- 
sieme  con  dui  altre,  l'una  de  S.  Maria  ä 
voce  piena,  1'  altra  pro  defunctis,  diuise 
in  dui  libri,  delle  quali  cinque  sono  nel 
preseute  primo  lib.  le  rimanenti  saranno 
nel  secondo.  Novam.  ristamp.  Lib.  1.  Ven. 
1580  Gardano.     [Bolog:  C.  B. 

—  Neue  Ausg.  bei  Pustet  1865  in 
Regensburg.  fol. 

Messa  pro  defunctis  a  4  voci  pari  del .  . . 
Si  vis  etiam  alterum  canere  Chonim  in 
secundo  volumiae  quaerito.  Ven.  1576 
Gardanus.  4  Stb.  qu40.     [Bologna. 

—  Messa  per  i  moiii  a  4  voc ...  nov. 
rist.  Ven.  1585  Vinc.  &  Amad.  4  Slb. 
[Modena.  B.B:  A.  br.Mus:  CA.  Bo- 
logna. 

n  2.  libro  delle  Messe  a  4  voci  pari 
del .  . .  Composti  sopra  li  toni  rimanenti 
al  1.  libro  insieme  con  uua  Messa  pro  de- 
functis accomodata  per  calJtar  ä  2  Cbori 
(si  placet).  Novam.  rist.  Ven.  1580  Gard. 
4  Stb.  qu4o.     [Bologna. 

—  1586  Ven.,  Vincenzi  ed  Amadino. 
[Modena:  C.  A. 

2.  Liber  in  quo  reliquae  Missae  octonis. 
compositae  tonis,  videlicet  5.  6.  7.  et  8. 
continentur .  .  .  Ven.  1581  Gard.  4  Stb. 
qu4''.     [Bolog. 

—  2.  Liber  in  quo  reliquae  Missae . . . 
Cum  4  vocibus.  Ven.  1601  Gard.  [Bolog: 
C  B.  qu40. 

Missae  octonis  comp,  tonis,  a  4  voc. 
Lib.  1.  Ven.  1586  Vinc.  et  Amad.  Chorb. 
fol.     [B.  M. 

Messe  a  4  v.  pari  sopra  li  toni,  Divise 
in  2  libri.  Rist.  Lib.  1.  2.  Ven.  1586  Vinc. 


&  Amad.  je  4  Stb.  Ln  2.  Buch  „uua  pro 
defunctis" ,  im  Proske  abgedr.  [B.  M. 
Modena:  C.  A.  T. 

—  Lib.  1.  Ven.  1588  Vincenzi.  [Mo- 
dena, fehlt  B.     Kathed.  in  Pistoja. 

—  2  libri.  Nuov.  ristamp.  Ven.  1590 
Amadino.  4  Stb.  kl.  4°.  4  Messen  u.  1 
Sancta  Maria.     [Hofb,  Wien. 

Missae  4  ad  5  voces . . .  Ven.  1588 
Vincenti.  [Hofb.  Wien:  A.B.  in  kl.  4". 
Bologna:  T.  A.  5a. 

Missae  tres  8  vocibus  lib.  1  . . .  Ven. 
1588  Amadinus.  8  Stb.  4».  [Bolog.  Kat. 
2,  26  Abdr.  der  Dedic. 

Missae  duo  decemque  sacrae  laudes,  3 
vocibus  coucinendae ...  2.  impressio.  Ven. 
1588  Amadinus.  3  Stb.  4».     [Bolog. 

—  Missae  duae,  decemque ...  3  voc.  4. 
impress.  ib.  1593.  3  Stb.  4",     [Bolog. 

—  cum  additione  partis  ad  Organum. 
Ven.  1624  Magni.  4  Stb.  40.  [Bolog.  br. 
Mus:  Org. 

Missae  tres,  totidemque  sacrae  laudes, 
5  vocib . . .  Lib,  2.  Ven.  1591  Amadinus. 
5  Stb.  4*'.  ediert  v.  Angelus  Homi,  [Bolog. 

Missa  defimctonmi  tribus  voc.  (Titelbl. 
fehlt).  Ven.  1600.  4«.  [CP:  C  T.  B. 
Bologna  ebenso. 

Missae  tres,  4  sacr.  6  voc.  lib.  3.  Ven. 
1602  Amadinus.     [B.B:  5a. 

Ms.  q  78  B.  Dauzig  (fehlen  6  a  u.  7  a): 

3  Missae  8  voc.  Nr.  68—70.  —  Ms.  q 
89  ib.  6  Stb.  Nr.  55  Missa  6  voc.  1  toni. 

Missa  pro  def.  für  A.  2  T.  u.  B.  in  P. 
[Musikfr.  Wien. 

Prima  pars  musices  contineus  Officium 
liebdomadae  sanctae,  videlicet  Benedic- 
tionem  Palmarum  &  alia  Missaiiim  solem- 
nia,  quas  Sancta  romana  observat  ecclesia. 
Cum  4  voc . . .  Ven,  1583  Gard.  4  Stb. 
40.    [Bolog:  CB. 

Secimda  pars  continens  Officium  heb- 
dom.  sanctae,  idest  Lamentationes,  Res- 
ponsoria  et  alia .  .  .  Feriae  textae  conci- 
nuntur.  Cum  4  voc . .  .   Ven.   1584  Gard. 

4  Stb.  qu40.     [Bologna. 

Officium  defimctorum,  4  voc.  Per  . , . 
Ven.  1588  Vincentius.  4  Stb.  8".  Ist  eine 
neue  vermehrte  Ausg.  ohne  den  Gesg. 
Zachariae.     [Bolog:  CA. 

Officium  defimctoiTim  addito  Cantico 
Zachariae.  4  voc  . . .  Ven.  1593  Amadinus. 
4  Stb.  8".  29  Nrn.     [Bologna:  B. 

—  1599  ib.  4  Stb.  8".     [Bolog:  C  B. 

—  1603  ib.  4  Stb.  8°.     [Bolog. 
Officium  maioris  hebdomadae,  videlicet 

Beoedictio  Palmamm  atque  Missarum  so- 
lemnia:  Et  quae  in  4  Euangiistarum  pas- 
siones  concinuntur,  4  paribus  decant.  vo- 
cibus.    Et  in   eisdeni   passiouibus  .  . .  ter- 


Asola. 


223 


Asola. 


nis  voc .  .  .  Ven.  1595  Amad.  4  Stb.  4". 
[Bolog. 

Offi(;iuoi  Psalmi  et  Missa  defunctorum 
addito  Cautico  Zachariae.  4  voc.  Ven.  1621 
Magni.  4  Stb.  8".     [Bolog:  CT. 

lu  Pässionibus  quatuor  Evangelistarum 
Christi  locutio,  cum  3  voc  . . .  Ven.  1583 
Gard.  3  Stb.  40.     [Bolog. 

Psalmodia  ad  vespertinas  omniuni  so- 
lemnit.  lioras  8  voc . . .  Canticaque  duo 
B.  V.  M. . .  Ven.  1574  haered.  Scoti.  8 
Stb.  40.  19  Nrn.  [Bologna.  Cap.  Later. 
Bolog.  Petr.     Brüssel. 

—  ib.  1582.  8  Stb.  [B.  B.  Kathedr. 
Pistoja. 

Psalmodia  iiiajonim.  Ven.  1581  Scotto. 
[Ferrara. 

Psalmodia.   Ven.  1587  Amad.    [Ferrara. 

Sacra  omni,  solemn.  psalmod.  vesp.  5 
voc.  Ven.  1592  Amad.     [B.  B.  5  a. 

Psalmi  ad  tertiam  sec.  usum  S.  roma- 
nae  eccl.  cum  Hymno.  Te  Deum  laud. 
Chorus  I.  4  voc .  .  .  Extat  etiam  Chorus 
sec.  ad  pares  voces  cauendus  . . .  Ven. 
1586  Amadinus.  8  Stb.  4«.  [Bolog:  AI. 
C  2.  A  2.  Kat  2,  165  die  Dedic. 

Psalmi  ad  Vespertinas  omnium  solemnit. 
horas.  Uua  c.  Cantico  B.  V.,  Salve  regina, 
&  Resina  coeli.  Omnia  3  voc . . .  Ven. 
1602  Amad.  Stb.  in  4».    [Bologna:  T.  1.  2. 

Le  Vergine  a  8  voci  di . .  .  ristamp. 
Lib.  1.  Ven.  1571   figi.    di  Ant.  Gardano. 

3  Stb.  qu40.  21  Canzoneu.  [PaduaU.  B:  B. 

—  1576.  Angelo  Gard.  3  Stb.  qu40.  21 
Nrn.     [Bologna:  T.  B. 

—  1582  ib.  [Hofb.  Wien.  Bolog:  C. 
Florenz  B.  n:  T. 

—  1588  Vincenti.     [Bolog:  T. 

—  1596  Amadino.     [Bolog.  kompl. 

—  1603  Gardano.  [B.  B :  C.     Bolog :  C.  B. 

—  1607  Ven.,  AI.  Eaverij.     [Bolog:  B. 
Vergini  a  3  voci  del .  . .  ristamp.  Lib.  2. 

Ven.  1587  Vincenzi.  3  Stb.  qu40.  22  Gesg. 
[Hofb.  Wien. 

—  1603  ib.  3  Stb.  40.,  die  letzten  4 
Gesge.  sind  andere  wie  die  in  1587.  [Bo- 
log: T. 

Vespertina  majonim  solennitatum  Psal- 
modia senis  vocib.  Ven.  1576  haered.  H.- 
Scoti.    6    Stb.   40.   17  Nrn.     [Proske:   B. 
fehlt.      Cap.  Later:  C.  5a.  6a.      Bolo^a. 

—  1581.  Ven.,  Scotto.  6  Stb.  4».  17  Nrn. 
[Cap.  Later:  C.     Bologna. 

—  1590.  Ven.  haered.  Hieron.  Scoti. 
6  Stb.  40.  17  Nrn.  [CaeciUa  in  Rom. 
Ca.  Later :  B.  B.  B,  kompl.  Bibl.  Angelica 
in  Rom.     Bolog. 

Vespertina  omnium  solemnitatiim  psal- 
modia .  .  .  duoq;    B.  V.    cantica,    I.  toui  c, 

4  voc.  Ven.  1578.     [br.Mus:T. 


—  Vespeioina  omnium  solemn.  psalmod., 
juxta  deci'etam  sacrosancti  Tridentini  Con- 
cilii,  duoque  B.  V.  cantica,  I.  toni  c.  4 
voc.  Ven.  1582.  Gardano  4  Stb.  1  chori 
in  qu40.  [br.  Mus:  C.  A.  B.  B.  kompl. 
Bologna. 

—  1590  Ven.,  Amadinus.  4  Stb.  4». 
[Bologna. 

—  Secundus  Chorus  Vespertina  4  voc. 
Ven  1583.  qu40.  [br.  Mus :  C.  A.  Bo- 
logna: C. 

Duplex  Chorus  Vespertinae  omnium  so- 
lemnitatum  Psalmodiae,  juxta  .  . .  Triden- 
tini concilium.  4  voc.  paribus  . . .  Ven. 
1583  Gardauus.  4  Stb.  qu4".    [Bologna:  C. 

Vespertina  omnium  solemnitatum  Psal- 
modia, juxta  decretum  Tridentini  concilij . . . 
c.    4  voc  .  .  .  Ven.    1578   Ang.    Gardanus. 

4  Stb.  qu40.     [Bologna;  C.T.B. 
Secundus  Chorus  Vespertinae  .  .  .  Voci- 

bus  4  paribus . . .  Ven.  1578  ib.  4  Stb. 
qu4ö.     [Bologna. 

—  Ven.  1582  ib.  4  Stb.  qu40.  [Bologna. 

—  Ven.  1584  Vincenti  et  Amadino. 
[Bolog:  B.  in  4«. 

Nova  vespertina  omnium  solemnit.  Psal- 
modia, c.  Cautico  B.  V.  8  voc  . . .  Ven. 
1587  Amad.  8  Stb.  40.  [Bologna,  Kat. 
2,  166. 

—  1599  ib.  8  Stb.  4».  [B.  B.     Bologna. 

—  1604  ib.  8  Stb.  4».     [B  B:Bc. 

Vespertina  omnium  solemnitatum  Psal- 
modia, Canticum  B.  V.  duplici  modulatione 
primi  videlicet,  &  8  toni.  Salve  Reg., 
Missa  et  5  divinae  laudes.  Omnia  12  voc. 
Ternis  variata  choris,  ac  omni  instrumen- 
torum  genere  modulanda.  I.  Chorus  .  . . 
Ven.  1590  Amadinus.  Die  Dedic.  ist  mit 
1610  gez.  siehe  den  Kat.  2,  167  von  Bo- 
log.    In  fol.  36  Bll.     [Bolog. 

Nova  omnium  solemnit,  Vespertina  Psal- 
modia. 6  voc.  canenda .  . .  Ven.  1599 
Amad.  6  Stb.  4°.  [Bolog.  fehlt  6  a.  Kat. 
2,  168  die  Dedic. 

Secundi  chori  Vespertinae  omnium  so- 
lemnit. Psalmodiae,  Vocibus  ternis  paribus 
canendae  .  . .  Ven.  1599  Amadinus.  3  Stb. 
40.     [Bolog. 

—  1603  ib.  3  Stb.  4".     [Bolog. 

Ein  V071  Ä.  lierausgegehenes  Saudirk.: 

Sacra  omnium  solemnitatum  Psalmodia 
vespertina  cum  Cantico  B.  V.  A  diversis 
in  arte  musica  praestantiss.  viris  notulis 
musicis  exornata,  5  vocib.  Ad  celeberr. 
ac  praestantiss  . .  ,  D.  Jo.  Petrum  Aloy- 
sium  Praenestinum.  Ven.  1592  Amadinus. 

5  Stb.  40.  16  Nrn.  Dedic.  an  Palestrina 
von  Gio.  Matt.  Asola,  gez.  Ven.  15/9  1592. 
[Bologna,  Kat.  2,  170  Dedic. 


Asola. 


224 


Asper. 


Enthält:  Gio.  Mat.  Asola  3,  Ippol.  Bac- 
cusi,  Paolo  Bozi,  Gio.  Cavaccio,  Graz.  Co- 
lombani,  Agost.  Corona,  Gio.  Croce,  G.  G. 
Gastüldi,  Dom.  Lauro,  Leone  Leoni,  Ni- 
cola Parma,  Pietro  Ponzio,  Cost.  Porta 
Girol.  Vespa. 

Mss.  B.  B.  in  Part.  Nr.  187  im  1.  Bde. 
Missa  def.  4  v.  Passio  Lucam,  Marc, 
Matth.  ä  4  V.  u.  11  Mot.  —  Ms.  300.  P. 
Antifona  4  v.  —  Ms.  821.  P.  Mangnif. 
8  V.  1587.  —  Ms.  820.  P.  Messa  de  Ee- 
quiem  3  v. 

—  Ms.  L  282,  5  Missae  1.— 4.  toni  und 
Saneta  Maria.  —  L329.  Ave  sanctiss. 
4  V.  —  Ms.  W37.  Quo  progrederis  8  v., 
Protomartyr  8  v. 

Mss.  B.  M.  2  Messen  zu  6  St.  in  Nr.  34, 
Cliorbuch.  —  10  Introitus  zu  4  St.  in  53, 
54,  Chorb.  —  2  Motett.  zu  6  St.  in  101 
u.  109,  Chorb.  u.  P.  —  1  Madr.  zu  5  St. 
in  218.  —  Ferner  in  P.  1  Messe  pro 
def.  4  voc.  u.  1  coi  toni  4  v. 

Ms.  B.  L.    2  Mot.  zu  4  u.  7  St. 

Mss.  B.  Br.  1  Messe  6  v.  in  Nr.  98. 
1  Magnif.  8  v.  in  Nr.  4.  2  Mot.  8  v. 
in  Nr.  4  u.  15. 

Ms.  B.  A.  sehr  zahlreiche  geistl.  Gesge. 
in  alten  Hds.  (siehe  Kat.) 

Mss.  in  Padua  Ant:  Antifone,  lutroito, 
Tratte,    Passio,    Offertoria  a  4  v.    C.  71. 

—  GraduaJe,  Offertorio,  Responsori  a  4 
voci.  —  Passio,  Venite  adoremus,  Impro- 
peria  a  4  voci.  —  Libera  me  Domine 
Nr.  3. 

In  alten  Samlwk.  17  Gesänge  (Eitner  1). 
AuTserdem  noch 

In  Vinceuti  &  Amadino's  Samlwerk: 
Musica  1.584:  Adopra  l'arc'  amore  12  voc. 

—  In  Bozi's  Giardinetto  1588:  Gioiva 
gioiva  3  v.  —  In  Vincenti's  Fiori  musi- 
cali  1590:  Mentr'empia  mano  3  v.  — 
Meditabor  in  mandatis  5  v.  in  Ag.  Ben- 
dinello's  Sacr.  caut.  1588,  2.  Werk.  — 
In  seinem  eigenen  Samhvk.  von  1592 
zwei  Psalmen:  Dixit.  Momente  Dne.  5 
voc.  und  1  Magnificat. 

Im  Neudi-uck  10  Gesänge,  darunter 
mehrere  ganze  Messen  (Eitner  2). 

Airlserdem  in  Commers  Musica  Sacra 
Bd.  21  eine  6  st.  Mot. 

1  Biief  von  Banchieri  an  ihn  in  Lettere 
armoniche  1628  p.  107. 

Bei  genauerer  Prüfung  der  "Werke 
vpird  sich  wohl  manches  als  eine  spätere 
Ausgabe  ergeben. 

Aspelinayr,    Franz   (Gerber   1 

nennt  ihn  auch  ippelmayer),  wur 

K.  K.  Hofrausikus  und  Balletkom- 
ponist   an   der   italienischen    Oper 


in  Wien  (Reichard  1776,  266  nennt 
ihn  Komponist  an  der  Ksl.  Oper). 
Er  schrieb  nach  Reichard  (L  c.) 
die  Singspiele:  1780,  Die  Kinder 
der  Natur  und  1782,  Der  Sturm 
von  Schink.  Gerber  1  verzeichnet 
seinen  Tod  den  9.  Aug.  1786  in 
Wien  (Fotis  29.  Juli).  1796  soll 
noch  das  Drama:  Pigmalion  von 
Landes  von  ihm  zur  Aufführung 
gelangt  sein  (Reichard  1796),  auch 
werden  noch  einige  Ballets  von 
ihm  genannt  (Gerber  2).  Ich  kenne 
von  ihm  nur  unter  dem  Namen 
Aspelmayr: 

Mss.  B.  B.  840  in  kl.  querfol.  1.  Acis 
et  Galathee.  Ballo  per  il  Cembalo.  11  Nrn. 
2.  Agamemnon  Yenge.  Ballo  per  il  Cem- 
balo. 3.  Alexandre  et  Campaspe  de  La- 
risse.  Ballo  per  il  Cemb.  Sind  die  Tänze 
zu  den  genannten  Opern. 

In  Berlin  K.  H.  in  Mss.  die  Ballette: 
Agamemnon,  Iphigenie  und  Flora,  teils  in 
P.,  teils  in  Stb.  Ferner  „Äria  di  Ballo" 
und  1  Sinfonia  in  Es.  in  Stb. 

1  Sinfonie  in  Gd.  f.  2  V.  A.  B.  und  2 
Hörn.     Ms.  in  Stb.     [Brüss.  Cons. 

9  Trios  f.  2  V.  u.  B.  —  2  Violen  u. 
B.  Mss.  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Divertimento  a  2  V.  e  B.  3  Stb.  im 
Ms.     [B.  M. 

Die  B.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 
von  ihm  Agamemnon  venge.  Ballet  im 
Kl.-Ausz.  L'espiegle  du  ViÜage,  Ballet 
im  Kl.-Ausz.     Ferner 

Sinfonie  f.  2  V.  Va.  B.  2  Ob.  2  Fag. 
2  Tromb.  2  Timp.     Stb. 

6  Trios  f.  2  V.  u.  B.  op.  1.  Stb. 

4  Divertimenti  f.  2  V.  u.  B.  Stb. 

1  Concert  f.  V.  mit  Begl.  von  2  V. 
Va.  u.  ß. 

12  Quartette  f.  2  V.  Va.  u.  B.  Stb. 

3  Sonaten  f.  V.  u.  B.  Stb. 

Asper  (Aschpra),  Valeriaii  van, 

um  1550  Tenorist  a/d.  Hofkapclle 
in  Dresden  mit  120  fl.  Gehalt 
(Staatsarch.  Fürstenau  1,  25  liest 
Valentin  Aster).  Von  hier  ging 
er  1557  an  die  herz,  baiersche 
Hofkapelle  nach  München,  wo  er 
135  fl.  Gehalt  erhielt.  1571  wird 
er  „abgefertigt".  (Kreisarchiv. 
Viertel]".  10,  255). 


Asplind, . 


225 


Astarita. 


Asjjlind , . . .  ein  schwedischer 
Gelehrter  des  18.  Jhs.,  gab  eine 
Dissertation  heraus:  De  Horologiis 
Musico  -  Automatis.  Upsala  1731. 
(Forkel.) 

Aspra,  siehe  Precaccese. 

Aspri,  Orsola,  ein  Komponist 
des  18.  Jhs.,  von  dem  die  B.  M. 
im  Ms.  (Autograph?)  La  tomba, 
Romanza  del  Do.  G.  B.  Canovai, 
1  voc.  c.  Clavic.  besitzt. 

Asprilio,  siehe  Pacelli. 

Asprilio,  Paolo,  Musiker  am 
Hofe  zu  Ferrara  im  17.  Jh.,  gab 
heraus:  Madrigali  a  4  v.,  üb.  1. 
Yen.  1601.  4«.     (Fetis.) 

Asproys,  Jo.,  um  1394  päpstl. 
Sänger  in  Avignon  (Viertel].  3,  213). 

Aspyck,  Giiillaiime  d',  wird  den 
29/4  1654  zum  Organisten  zu  Haar- 
lem  erwählt  und  am  6.  Nov.  1655 
folgt  sein  Nachfolger  (Bouwst.  1,  65). 

Asqucn,  Anton vaD,  aus  Brüssel, 
wird  1569  an  der  spanischen  Hof- 
kapelle angestellt  (Straeten  8,  84). 

Assalon,  Sänger  an  St.  Peter  in 
Rom  um  1499  u.  1500  (Viertel]'. 
3,  240). 

Assandra,  Caterina,  aus  Pavia 
gebürtig,  lebte  im  Kloster  S.  Agata 
di  Lomello  daselbst  und  ist  als  Kom- 
ponistin bekannt.  Ihr  Lehrer  war 
Benedetto  Rö  (Titel).  Sie  gab  heraus : 

Motetti  ä  dua,  &  tre  voci,  per  cantar 
nell'  orgauo  c.  il  Bc.  di .  .  .  Op.  2.  Aggion- 
tovi  1  Canzon  francesa  a  4.  &  le  Letanie 
della  B.  V.  ä  6  del  Reuer.  Don  Bene- 
detto Ee  sno  Maestro  di  contraponto. 
Milano  1609  berede  di  S.  Tini  &  Lomazzo. 
4  Stb.  4".  [Bologna,  Kat.  2,  341  die  Dedic. 
B.  Haberl. 

Im  Samlwk.  1616  a  und  1622  eine  3  st. 
Motette  (Eitner  1). 

Assendelft,  Johannes  van,  von 

1765— fl778,  Organist  an  der  Ma- 
rienkirche in  Leyden.  (Bouwst.  2, 
169.) 

Afsmufs,  M.  Johann  Karl  Gott- 
Iried,  lebte  am  Ende  des  18.  Jhs. 
und  gab  heraus: 

Rob.  Eitnor's  Quellen-Lexikon. 


Lieder  für  Gesellschaft  und  Einsamkeit. 
Riga,  W.  Chr.  Andr.  Müller.  qu40.  46  S. 
24  Lieder  auf  nur  2  Notensystemen  für 
1  Singst,  und  Klavier,  ohne  höhere  Be- 
deutung. [B.  B.  B.  Wagener.  br.  Mus. 
setzt  sie  ins  Jahr  1780. 

Assump^ao,  Soror  Archangela 

Maria  de,  eine  Nonne  im  Kloster 
Nüssa  Senhora  da  Concei9äo  bei 
Marvilla.  Von  ihr  verzeichnet 
Vasconcellos  ohne  Fundort: 

Fetivo  applauso  em  que  uma  religiosa 
como  pastora,  e  os  Anjos  conio  musicos, 
. . .  Lisbao  1737  J.  A.  da  Sylva. 

Assoucy,  siehe  Dassoucy. 

Astarita  (Asterita),  Gennaro, 
geb.  gegen  1749  in  Neapel.  Im. 
Textbuch  (B.  B.)  seiner  Oper  L'as- 
tuta  Cameriera  von  1770  wird  er 
Kapellmeister  in  Neapel  genannt. 
Er  erfreute  sich  in  Italien  durch 
die  Komposition  von  komischen 
Opern  grofser  Beliebtheit.  Fetis 
verzeichnet  deren  20,  von  denen 
auch  einige  in  Deutschland  Ein- 
gang fanden.  Schmid  in  der  Cä- 
cilia  von  Schott,  Bl.  26  p.  263  er- 
wähnt seiner  und  sagt,  er  schrieb 
im  Jahre  1780  zu  Prefsburg  3 
Opern,  welche  die  Hofbibl.  in  Wien 
im  Autogr.  besitzt: 

1.  La  Didone  abbandonata,  op.  in  3  a. 
Pressburg  1780.  P.  kl.  qufol.  271  BU. 
im  Autogr.  16538. 

2.  II  Trionfo  della  Pietä.  Tratteniraento 
drammatico  in  2  parti,  1780.  P.  kl.  qufol. 
374  Bll.  im  Autogr.  16595. 

3.  L'Isola  disabitata.  Tratten,  dram. 
in  2  parti,  1780.  P.  kl.  qufol.  248  BU. 
im  Autogr.  16612. 

Aulserdem  kann  ich  nachweisen: 

11  Francese  bizarro,  opera  giocosa.  P. 
[Dresd.  Musikal.     C.  P. 

II  Divertimento  in  Campagna,  Dramma 
giocosa.  P.     [Dresd.  Mus. 

Cantata  ä  solo  (Sopr.  col  B.)  per  Ca- 
mera. P.     [Dresd.  Mus. 

1  Arie  und  2  Rondo  f.  Sopr.  mit  Instr. 
oder  Klav.     [ib. 

Im  Journal  d' Ariettes  italiennes  . . .  1779 
bis  1782.  fol.     [br.Mus. 

Autogr.  B.  B.  II  re  alla  caccia,  Sin- 
fonia,  P.  —  Ms.  133.  Come  lascia  p. 
Sopr.  con  istrofti.  P. 

15 


Astartns. 


226 


Astorga. 


Mss.  n  Musikf r.  Wien :  Alma,  Motetto, 
Tenor  solo  u.  Orch.  P.  Ms.  Aiia:  Sono 
le  scienze  amabili.  P. 

In  Padua  Anton.  4  Arie  buffe  c.  orch. 
Ms.  D6. 

Ms.  Bologna,  Aria  per  Sopr.  c.  orch.: 
In  questo  aniico  amplesso.    P.  Ms. 

Sinfonia  zur  Oper:  II  re  alla  Caccia. 
Autogr.  Grasn.     [B.  B. 

Ms.  in  Wolfenb.  8  Stb.  Sinfonia  Dd. 
(Allegro,  And,,  AUegr.  f.  2  V.  Va.  B. 
2  Ob.  2  Cor.) 

—  Ms.  308  Samlbd.  Sinfon.  zu  Zyrze 
(?)  ed  UUisse.  Nr.  12  eine  Arie.  Samlg. 
309  Arie  aus  Circe  ed  Ulysse  und  eine 
andere  Arie,  ungenannt. 

An  Textbüchern  zu  Opern  fand  ich 
1.  L'  Astuta  cameriera,  Turin  1770.  2. 
Gli  amanti  perseguitati,  ib.  1770.  3.  L'a- 
varo  in  campagna,  ib.  1772.  4.  La  con- 
tessa  di  Bimbiuboli,  ib.  1773.  5.  I  filosofi 
immaginari,  ib.  1773.  6.  II  principe  ipo- 
condriaco,  ib.  1774.  7.  II  francese  biz- 
zarro,  Milano  1779.  [Turin  und  Rom  Cecilia. 

Astartus. 

Eine  komische  Oper  ohne  Autor  (\'iel- 
leicht  ein  Pasticcio)  von  der  das  br.  Mus. 
8  Ausgaben  in  Londoner  Drucken  von  c. 
1775  besitzt. 

Aste,  Charles  dall',  bekannt 
durch 

Trio  a  Clavichord.,  V.  e  Vcl.  19.  Juli 
1800.  Autogr.  16429.  Diesem  folgen 
1  Sonate  für  Vcl.  —  1  Sonate  für  Viol., 
Autogr.  —  In  Ms.  16448  ein  Concerto 
pour  pfte.  1802.  P.  Autogr.    [Hofb.Wien. 

Aster,  Dayid,  Organist  in  Oschatz 
im  Anfange  des  18.  Jhs.,  soll  nach 
Gerber  1  ein  sehr  fruchtbarer 
Komponist  gewesen  sein.  (Matthe- 
son  1,  420.) 

Asterita,  siehe  Astarita. 

Astesani,   Fra  Benedetto,   ein 

Dominikaner  und  Schüler  P.  Mar- 
tini in  Bologna,  schrieb  ein  „Laudate 
pueri"  3  voc.  e  Basso  con  istrora., 
composto   1763.   Ms.  P.     [Bologna. 

Astier,  . . .  Schatzmeister  beim 
Kardinal  yon  Fürstenberg  in  Paris 
imd  Abt  der  Abtei  St.  Germain 
des  Pres.  Der  Kardinal  lebte  von 
1688—1704  zu  Paris.  Nach  1704 
war  A.  Pfarrer  oder  Dekan  in 
Bondesir  (einem  Dorfe  im  Departe- 


ment Indre- et -Loire).  Mitteilung 
des  Herrn  Michel  Brenet.  Man 
kennt  von  ibm: 

Motets  ä  I.  II.  ni.  voix  avec  et  sans 
Instruments  et  basse  continue,  par  M. 
Astier,  doyen  de  Bondesir  et  cy-devant 
aumönier  de  S.  E.  Mgr.  le  cardiual  de 
Fursteniberg.  A  Paris  1712  Chrphe.  Bal- 
lard. Part.  gr.  fol.  60  S.  mit  6  Motetten 
die  ganz  unbedeutend  und  wenig  kirch- 
lich sind.     [Paris  Nat. 

Astolfo  da  Pesaro,  um  1586 
Sänger  am  Hofe  zu  Mantua  (Canal  7  6). 

Aston,  Astone,  siehe  Ashton, 
Hugh. 

Astor,  Gr.  Das  brit.  Mus.  be- 
sitzt aus  dem  Jahre  1803:  24 
Couutry  Dances  for  the  year  1803. 
Lond.  quS*^. 

Astor,  W  . . .  H  . . . ,  lebte  am 
Ende  des  18.  und  Anfange  des  19. 
Jhs.    Yon  ihm  besitzt  das  br.  Mus. 

1.  The  Sovereign,  a  comic  opera  (von 
Bygrave)  Lond.  (c.  1816)  fol. 

2.  Sweet  bird  approach;  a  Canzonet, 
with  a  flageolet  ad  lib.  Lond.  (c.  1817)  fol. 

Aufserdem  Waltzes  for  Pfte.,  24  Con- 
tretänze  xind  1  Song. 

Astorga,  Emmanuele  d',  geb. 
11.  Dez.  1681  zu  Neapel,  gest. 
21.  Aug.  1736  in  einem  Schlosse 
der  Lobkowitz'schen  Majoratsherr- 
schaft Raudnitz  a/d.  Elbe,  welches 
ihm  als  Wohnort  eingeräumt  war. 
Ueber  das  Geburtsdatum  besitzen 
wir  noch  kein  Dokument,  über- 
haupt liegt  der  Lebensgang  A.'s 
noch  so  im  Dunkeln,  dass  sich 
nur  wenige  Momente  mit  Beweisen 
belegen  lassen.  Die  beste  Arbeit 
über  A.  rührt  von  W.  Stechow  in 
der  Allg.  Lpz.  Musikztg.  von  Chry- 
sander  1881  Sp.  1  ff.  her,  doch 
muss  auch  er  sich  mehr  darauf 
beschränken  zu  beweisen,  dass  die 
meisten  bisherigen  Daten  und  Nach- 
richten auf  Irrtümern  beruhen  als 
authentische  Beweise  beizubringen: 
A.  stammt  aus  der  Familie  der 
Grafen  und  Fürsten   von   Capece, 


Astorga. 


227 


Astorga. 


der  Marchesi  di  Roferano.  Mut- 
mafslich  war  er  ein  Schüler  Aless. 
Scarlatti's.  Sein  Aufenthalt  in 
Spanien  ist  unwiderlegbar  und 
fand  er  an  den  Orsini's  eine  that- 
kräftige  Unterstützung.  Seine  Ab- 
reise von  dort  ist  in  Dunkel  ge= 
hüllt,  sie  kann  1704  erfolgt  sein, 
doch  fehlen  die  Beweise.  Er  soll 
von  da  nach  Parma  gegangen  sein. 
Sicher  dagegen  ist,  dass  er  1709 
für  den  Hof  des  Gegenkönigs 
KarrsIII.  zuBarcellona  dasDramma 
pastorale  „Dafne"  schrieb  und  selbst 
leitete.  Ebenso  sicher  ist  es,  dass 
er  1712  in  Wien  anwesend  war, 
denn  nach  dem  Kirchenbuche  stand 
er  am  9.  Mai  1712  als  Pathe  bei 
der  Tochter  Ant.  Caldara's.  Auch 
sein  Aufenthalt  in  England  lässt 
sich  nicht  bezweifeln,  trotzdem  Be- 
weise nicht  vorhanden  sind.  Alle 
anderen  bisher  genannten  Aufent- 
haltsorte und  die  damit  verbur^de- 
nen  Anekdoten  sind  eitel  Wind 
und  von  Rochlitz  verbreitet  worden. 

Verzeichnis  seiner  naehweisbareti  Werke  : 

Stabat  mater,  4  voc.  2  V.  Va.  Bc.  2  i? 
(CmoU).  P.  Ms.  [B.M.  B.  B.  Ms,  860. 
P.  56  S.  und  Ms.  T 138.  W.  7.  C.  P. 
Dresd.  kath.  Kirche.  Dresd.  Mus.  Ms.  A 12. 
Hofb.  Wien,  Ms.  15605,  P.     br.  Mus. 

—  In  neuen  Ausg.  (Eitner  2),  femer 
ediert  von  Schletterer  in  P.  Lpz.,  Br. 
&  H.  1878.  —  ed.  von  Gust.  Rösler.  Lpz., 
Peters.  —  Iin  Kl.-Ausz.  Lpz.,  Peters.  — 
Neu  instrumentiert  von  Karl  Neuner,  Ms. 
P.  ■  Hofb.  AVien.     In  Latrobe's  Selectio. 

Stabat  mater  ä  3  voc.  c.  clavicemb.  Ms. 
[Hofb.  Wien. 

6  geistliche  Gesge.  in  C.  J.  Latrobe's 
Samlwk.  1806-1825.  6  voU. 

Dafne.  Drama  pastorale.  1709.  Ms.  P. 
[Dresd.  Mus. 

12  Cantate  a  voce  sola  col  B.  Ms.  861 
in  B.B.  in  qufol.  italienische  Kopie.  Enthält: 

Augellin'  ch'  iniprigionato. 

Chiedo  al  sonno  che  pietoso. 

Arno  ne  amor  poss'io. 

Sento  nel  seno  ü  core.  , 

Chiudete%'i  per  sempre. 

0  dolce  mia  speianza. 


Augellin  che  trä  le  fi'ondi. 
In  questo  core  piü  vä  crescendo. 
Ziffiretto  arresta  il  volo. 
Cloii  nel  tuo  bei  viso. 
Ch'io  mi  scordi  al'amarti. 
Non  e  solo  un  tormento. 

—  In  Ms.  16,  776.  T99.  100.  175 
ebenfalls  Kantaten. 

12  Cantate  da  camera  a  voce  sola 
(c.  Bc.)  Ms.  1893.    R.C.  of  Mus.    Enthält: 

Ascolta,  0  beUa  ingrata.  Beliissima 
cagion.  Chiaro  fönte.  Come  lieto.  Da 
te  lungi.  Filii,  che  ascondi.  Gran  piacer. 
Or  suir  omo.  Per  conformarmi.  Sal- 
tando  mostra.  Venticei  che  sussurrando. 
Vö  cercando. 

—  8  C.  a  voce  sola  (c.  Bc.)  Ms.  1900: 
Colsen  di  gigli  adorni  (2  mal).  —  In  questo 
core.  —  Non  lasciarmi.  —  Or  che  Febo. 
—  Pensier  che.  —  Qua  poco.  —  QueUa 
Fileno.     [R.  C.  of  Mus. 

Cantata  da  camera  a  voce  sola  di .  . . 
Lisbona  occidentale  1726  stamp.  musicale. 
P.  qufol.  Text  Italien,  u.  spanisch.  104  S. 
12  Cant.  [Bologna,  Kat  3,  195  mit  Reg. 
3  Mss,  in  Bologna  mit  12  Cantaten  aus 
obigem  Dinicke.     Inhalt: 

Or  SU  l'oimo  et  or  sui  faggio. 

BeUissima  cagion  de'miei. 

Vo  cercando  al  monte. 

Come  Heto  il  rascelletto. 

Filii  che  ascondi  dentro. 

Saltando  mostra  ognor. 

Ascolta  0  beUa  ingrata. 

Gran  piacer  saria  l'amore. 

Venticei  che  sussurrando. 

Da  te  lungi  quäl  mai-tire. 

Chiaro  fönte  cristallino. 

Per  conforniarmi  al  mio  destin. 

9  Cantate  a  voce  sola,  2  Duetti  per 
2   Sopr.   e   2   Alti  de  Baron . . .    (1764). 

1.  Antri  amici  a  voi  ritorno,   ä  Sopr.  col 
B.  etc.    Ms.  B38a.  P.     [Dresd,  Mus.        * 

28  Kantaten  f.  Sopr.  u.  Bc.  in  P.,  Ms. 
676.     [B.  M. 

Mss.  in  Rostock,  3  Cantaten :  1.  Sorra 
letto   d'erbette   ove  fiorina,    f.  S.   u,  Bc. 

2.  Clorinda  sio  t'amai  con  pura  fede,  ebso. 

3.  II  parlo  e  non  m'ascolti,  ebenso. 

B.  Wagener  besitzt  in  Kopie  die  Can- 
taten in  B.«M. ,  Dresd.  Mus.,  B.B.  und 
aufserdem  noch  13  C.  f.  Sopr. 

Die  B.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt: 
Cantate:  Se  in  remote       1 

Non  piü  g-uerra  >  f.  S.  u.  Bc. 

Del  sol  cocente  J 

1  Ai'ie  und  1  Cantate  in  P.  u.  im  Kl.-A. 

Im  Cons.  zu  Mailand,   Mss.,   3  Cantate 

p.  Sopr.  1.  A  filli  troppo.    2.  Pensier  che 

con  l'imago.     3.   Piango,   sospiro  e  peno. 

15* 


Astorga. 


228 


Ath. 


4  Arien  im  Aiitogr.  und  Abbozzi  di  com- 
posizioni  sacre,  7  geistl.  Gesge.  im  Autogr. 

Recueil  factice  de  3  Cantates  p.  Sopr. 
av.  Bc.  Ms.  qu4i'.  (Amor,  amor  vincesti. 
La  dove  alto  e  fastoso.  Qual  da  rupe 
scoscesa.)     [Brüssel  Cons, 

Ms.  B.  üpsala,  fol.  in  Stb.  Cantata 
con  flauto:  Non  e  sol. 

Arien  u.  Cantaten  im  br.  Mus:  Ms.  351 
eine  C,  Ms.  352  zwei  C,  Ms.  353:  3  C. 
—  Ms.  354  19  Cantaten.  —  Ms.  363  mit 
4  C.  für  Sopr.  —  Ms.  365  eine  C. 

Ms.  2439  in  Briissel.  2  voll,  qufol. 
Kantaten  enthaltend. 

Mss.  50  und  52  in  Cambridge  FW.  6 
Cantaten  f.  Sopr.  u.  Bc.  1.  Novo  dardo 
il  sen.  2.  Ne  solinghi  recessi.  3.  Non 
so,  non  so  di  pene.  4.  Del  sol  cocente. 
5.  Tu  parti?  6.  Quella  Fileno. 

Duo  d' .  . .  Caro  tu  parti  ma  viene, 
Sopr.  e  T.  c.  3  ström,  col  Bc.  Ms.  B36. 
8  Bll.  P.     [Dresd.Mus. 

2  Duetti  a  2  C.  e  2  A.  c.  Bc.  Ms. 
Neapel  Turch.  —  Ms.  36  Dresd.  Mus. 
dieselben.  —  Ms.  B.  Wagener:  2  Duetti 
1.  Del  pio  chiaro  2  Sopr.  2.  Bench'io  vissi, 
a  S.  e  A.,  dann  3  Duetti  ä  2  S.  e  ä  2  A. 

2  Duetti:  Aurette  grate.  Vö  cercando, 
0.  Bc.  im  hds.  Samlwk.  Nr.  693  der  B. 
Bmssel  Cons. 

2  Arien:  Or  non  giova  piü  sperar  und 
AI  fin  sei  pur  feUce,  per  Sopr.  e  Bc.  Ms. 
B38  fol.  110  ff.     [Dresd.Mus. 

2  Arien  in  einem  Ms.  zu  Bologna  p.  7, 
63  (Kat.  3,  200). 

Ms.  345  im  br.  Mus.,  ein  Band  mit  Duetten. 

1  Arie:  Qual  mai  fatale  arcano  viva 
mi  tiene,  in  Mart.  Eöder's  Tesori  antichi, 
Lpz.,  Br.  &  H.  Nr.  6. 

In  Neudrucken  1  Cant.,  1  Duett,  1  Ter- 
zett und  das  Stabat  mater  in  4  Ausg. 
(Eitner  2).  Letzteres  erschien  aufserdem 
*im  Kl.-A.  im  Archiv  curieux,  Heft  3 — 5 
(Paris)  grave  par  L.  Parent  [B.  B.]  und 
0.  0.  u.  Verl.  qufol.  in  P.  28  S.  [besals 
einst  Otto  Lindner  in  Berhn].  Siehe 
auch  oben. 

Br.  Mus.  im  Neudruck  2  Arien  und  3 
Ausg.  des  Stab.  mat. 

Astorga,    Griovanui   Oliyiero, 

ein  Komponist  in  der  2ten  Hälfte 
des  18.  Jhs.  dessen  Werke  durch- 
weg in  London  erschienen,  er  sich 
also  dort  niedergelassen  haben 
muss.     Man  kennt  von  ihm: 

3  Cantaten  im  M.     [B.  "Wagener. 

12  italian  sougs  &  duets  for  voice  & 
harps.  op.  2.  Lond.  (1768)  fol.     [br.  Mus. 


6  Sonatas  a  Violon  &  Bass.  Ded.  My- 
lord  Abington.  Op.  1.  P.  London,  by  the 
Author.  36  S.  fol.  [Dresd.  Mus.  B.  Wa- 
gener.    R.  C.  of  Mus. 

Six  Sonatas  for  2  Germ  an  Flutes  or 
2  V.  &  a  Bass,  ded.  Earl  of  Abington. 
Lond.  Preston  &  Son.  3  Stb.  [B.  "Wagener. 
Dresd.  Mus.     br.  Mus.     B.  B. 

Astroa,  Giovanni  (vielleicht  soll 
es  Astorga,  Giov.  Oliviero  sein). 
In  Rostock  im  Ms.  1  Duetto  per 
il  2  Sopr.  c.  2  V.  Ya.  e  ß. 

Asiila,  Gr.  Matt,  siehe  Asola. 

Asuni,  Grhillini  di,  lebte  in  der 
2ten  Hälfte  des  18.  Jhs.  in  Lon- 
don und  gab  dort  heraus: 

12  Songs  for  2  Flutes  and  Harps.  Lond. 
Welckei-.  fol.     [Kat.  Reeves  1882. 

24 . . .  Minuets  for  3  germ.  flutes,  V. 
or  har])s.  Lond.  (c.  1776)  J.  Preston. 
qu4".     [br.  Mus. 

Ata i de  y  Portugal  de,  Enci- 
gue  Cabalt.  Aficionado,  so  nennt 
sich  der  Komponist  folgenden 
"Werkes : 

Seis  Quartetos  de  dos  Violines,  Va.  B. 
Obi^  1.  Se  hallara  en  Madrid  en  la. 
Libreria  de  Copin  Carrera  de  San  Gero- 
nimo.     qu40.    4  Stb.     [B.  Wagener. 

Atfleld,  John,  ein  englischer 
Musiker  des  18.  Jhs.  Man  besitzt 
von  ihm: 

Arise  brave  Britons  aU.  A  loyal  song 
(gedichtet  von  Webb)  (Lond.  c.  1750)  kl.  fol. 

Comus  Court  (a  song,  Text  von  Howai'd) 
(Lond.)  kl.  fol. 

Cupid's  power  restored  (a  song.  ib.)  fol. 

A  scotch  song  (ib.)  fol.  [sämtl.  im  br.  Mus. 

Im  Samlwk.  Arien  (Ayres)  von  1676  b. 
befinden  sich  folgende  Gesänge  [R.  C.  of 
Mus] :  1.  Comus's  Court.  2.  Cupid's  power 
restor'd.  3.  Gin  ere  I'se  in  love.  4. 
Spring.     5.  The  impartial  adviser. 

Ath,  Andrea  d',  ein  Komponist 
des  17.  Jhs.,  dessen  Stellung  aus 
folgenden  Titeln  zu  ersehen  ist. 

Prolusiones  musicae  binis,  ternis,  qua- 
temis,  qvinis  vocibus  comprehensae ,  et 
ad  Organum  bassi  contiuui  intei-ventu  ac- 
commodatae.  Auetore  M.  Andrea  d'  Ath 
Gallo-Belga,  servio  in  insigni  et  collegiata 
divi  PauU  aede  apud  Eburones  Sacellano 
et  Organista.  Duaci  1622  Joan.  Bogardi. 
Enthält  Motetten.  [Paris  Genev:  T.  B. 
in  qu4<'. 


Athelard. 


229 


Attaingnant. 


—  Tom  n.  Prolusiones  musicaram  3 
—  6  voc.  Cum  Bc.  ad  org.  vel  chelyn, 
vel  aliud  istius  modi  instrumentum.  Auct. 
M.  A.  d'A.  ser\io  in  celeberrimae  Aede 
D.  Lambert!  Leod.  (Lütticli)  Sacellano. 
Duaci  1626  ib.  [C.  A.  Bc.  in  Paris  Genev. 
in  qu40.  Enthält  Motetten,  2  zu  6  Stirn., 
4  zu  5  St.  u.  9  zu  4  St.   (Michel  Brenet.) 

Athelard  (Adelardus) , . . .  ein 
Theoretiker  gegen  1120  (Fetis  um 
1200),  war  Benediktiner  zu  Bath 
in  England  zur  Zeit  Kg.  Heinrich  I. 
Er  übersetzte  die  Introductio  har- 
monica  des  Euclides  auä  dem  Ara- 
bischen ins  Lateinische.  [Ms.  im 
Trinitat  Colleg.  zu  Oxford. 

Atlieiiaeus ,  ein  griechischer 
Schriftsteller,  geb.  zu  Naucratis  in 
Aegypten  gegen  160  n.  Chr.,  lebte 
noch  um  228  (Fetis).    Er  schrieb: 

A.'i  Deipnosophistarum  sive  coenae  sa- 
pientium  libri  XV.  Es  giebt  mehrere 
Ausg.  Die  Bibl.  des  C.  P.,  Brüssel  646, 
br.  Mus.  Ms.  148,  nach  Lugduni  1657,  be- 
sitzen eine  lateinische  Uebersetzung  von 
„Isaacus  Casaubonus  recensuit,  et  ex  anti- 
quis  membranis  supplevit  auxitque"  .  .  . 
(Heidelbg.)  apud.  Hierou.  Commelinum 
1597.  fol.  (siehe  Kat.  C.  P.  p.  35  mit  In- 
haltsangabe, auch  Ferkel  8,  62.)  Fetis 
verzeichnet  eine  in  Stralsburg  1801—07. 
14  Bde.  in  B**.  [Brüssel  646.]  Eine  fran- 
zösische schlechte  Uebers.  vom  ^bbe  de 
Marolles  (Paris  1680.  40.),  femer  von 
Lefebvre  de  Villebrune  in  5  Bde.  Paris 
1785/87.  [Brüssel  647.  Dies  soll  nach 
Fetis  die  beste  Ausgabe  sein. 

Atilla,...  lebte  um  1770  in 
Venedig  (Burney  1,  107.  128). 

Atis,  siehe  Atys, . . . 

Atkins,  E...,  ein  englischer 
Musiker  aus  dem  Ende  des  18.  Jhs. 
Im  br.  Mus.  befindet  sich 

The  Blue  Ey'd  Maid . . .  Ballad.  Lond.  foL- 

Atkinsoii, . . .  Miss.  Das  br.  Mus. 
besitzt  von  ihr: 

1.  How  sleep  the  brave;  an  Ode  (the 
words)  by  CoUins.     (Lond.  1790?)  fol. 

2.  The  Shepherd's  complaint  (ein  Gesg. 
Lond.  c.  1785.)  fol. 

Atkinsoii,  John,  wurde  am  12. 
Dez.  1661  als  Violinist  a/d.  Kgl. 
Kapelle  in  London  angestellt  mit 
täglich  20  d.  Gehalt  und   wird  bis 


zum  Jahre  1668  genannt  (Nagel  1, 
51  -60). 

1553 — 58  ist  ein  Sänger  Eichard 
AtUnson  ebendort  S.  24  genannt. 

Ein  John  Atkyns  ist  S.  5-f  im 
Jahre  1663  verz.,  der  jedenfalls 
der  oben  genannte  ist. 

Atrio,  siehe  Hermaiinus  de  Atrio. 

Attaingnant  (Attaignant),  Pi- 
erre, Musik-Drucker,  Verleger  und 
Herausgeber  zahlreicher  Samlwke. 
in  Paris,  „demourant  ä  la  rue  de 
la  Harpe  pres  l'oglise  de  Sainct 
Cosme."  Seine  Lettern  und  Musik- 
noten entnahm  er  wenigstens  an- 
fänglich von  Pierre  Hautin,  der 
im  Jahre  1525  eine  Offizin  grün- 
dete. Der  Druck  ist  ein  einfacher, 
d.  h.  Note  und  Linie  sind  auf 
einer  und  derselben  Punze  dar- 
gestellt. Die  Formen  der  Noten 
stehen  denen  von  Petrucci  und 
Schöffer  nach,  obgleich  sein  Druck 
klar  und  scharf  ist.  Nach  Schmid's 
Petrucci  p.  225  verband  er  sich 
um  1536  mit  Hubert  JuUet,  druckte 
und  verlegte  aber  von  1542  ab 
wieder  allein  (siehe  BibliogT.  der 
Samlwk.  1542  m.  1542  k  sind  noch 
beide  gezeichnet).  1543  g  nennt 
er  sich  „Libraire  &  Imprimeur  cie 
Musique  du  Key"  und  lässt  sich 
bis  ins  Jahr  1549  verfolgen;  1553 o 
zeichnet  seine  Wittwe.  Fetis  und 
Brunet  verzeichnen  seinen  ersten 
Druck  im  Jahre  1527:  Chansons 
nouvelles  en  musique  ä  4  p.  na- 
gueres  imprim . . .  (nach  einem 
Kataloge  von  1778  zu  Avignon 
erschienen). 

Mir  sind  erst  Drucke  von  1529 
ab  bekannt  (siehe  die  Bibliogr. 
1529  etc.)  Ich  gebe  hier  in  Kürze 
ein  chronologisclaes  Verzeiclmis  der 
Samlwke.  nebst  den  in  meiner 
Bibliogr.  fehlenden  Werken.  Schmid 
macht  noch  darauf  aufmerksam, 
dass  die  erste  Chansons-Samlg.  von 


Attaingnant. 


230 


Attaingnant. 


10  und  mehr  Büchern  in  verschie- 
denen nicht  erkennbaren  Auflagen 
erschienen  ist.  So  besitzt  Paris 
eine  Ausgabe    des    5.  Buches  von 

1528.  Trente  et  quatre  chans.  mus.  ä 
4  p.  23/1  mü.  V.  CXXVIIT  (sie?)  par . .  . 
ohjie  Autoren.     [Paris  Nat. 

1529.  XII  Motetz  a  4/5  p.  [B;  M. 
Paris  Nat.     Eichstaett.     B.  Wernig. 

1529.  Trente  et  vne  chansons  musicales 
a  4  parties  nouueUement  imprimees  . .  . 
folgi  Register  „Au  ioly  boys-Vire  vire  ian. 
1529  Kai.  Noueb.  4  Stb.  kl.  qu4o.  Fund- 
ort unbekannt.  Expert  gab  1897  in  seinen 
Maitres  musiciens  de  la  Renaissance  franc., 
Paris,  Leduc  einen  Neudruck  in  Part., 
mit  Facsim.  heraus.  Enthalten  sind  die 
Autoren :  Consilium  2,  Courtoys,  Deslouges, 
Dulot,  Gascongne  2,  Hesdin,  Jacutin,  Jane- 
quin  5,  Lombart,  Cl.  de  Semiisy  11,  Sc- 
hier, Vermont  primus,  Incerti  3. 

1529  a.  (s.  a.)  Motetz  nouueUem .  . . 
[Eichstaett.     Paris. Nat.  4  Stb. 

1529  b.  38  Chans.  4  p.  [Eichstaett. 
B.  W.     B.  M.     4  Stb.     Brüssel :  T. 

1529  c.  (s.  a.)  30  chans.  4  p.  [ib.  ohne 
Eichstaett.     Paris  Nat. 

1529  d.  (s.  a.)  32  chans.  4  p.  [wie 
1529  b  und  in  Paris  Nat. 

1529  e.  (1531)  33  chans.  4  p,  [B.  M. 
B.  Wernig.,  im  Bassus:  Febr.  1531. 

15291  (s.  a.)  34  chans.  4  p.  [B.  M. 
B.W.     Brüssel  :T. 

1529  g.  (s.  a.)  35  chans.  4  p.  [ib.  ohne 
Brässel  und  in  Paris  Nat. 

1529  h.  6  GaiUardes  et  6  Pavanes,  13 
chans.  a  4  p.  [B.  M.  B.  W.,  im  Tenor 
1529.     B.  B.  Ms.  W.  124  in  P. 

1529  i.  Dix  huit  basses  dances  p.  Lut. 
[B.B.  1  vol.  in  kl.  8». 

1529  k.  Tres  breve  et  familiere  . . .  In- 
troduction  chans.  p.  Lut.     [B.  B. 

15291.  31  chans.  a  4  p.  Kai.  Noueb.  o. 
Autoren.     [Paris  Nat. 

1529  m.  42  chans.  ä  3  p.  22.  Apiil.  o. 
Autor.     [Paris  Nat.  4  Stb. 

1530.  36  chans.  ä  4  p.  [B.  M.  Eich- 
staett.   B.  Wernig.     Paris  Nat.  4  Stb. 

1530  a.  28  chans.  4  p.  [wie  1530. 
1530  b.  29  chans.  4  p.  [wie  1530. 
1530  c.  9  Basses  dances,  2  branles,   25 

Pavan.4Stb.  [B.  M.    B.B.  Ms.  W  124 in P. 

—  1538.     [Hofb.  Wien. 

1530 d.  19  chans.  en  tabul.  des  orgues, 
Espinettes,  Manicordions.     [B.  M. 

1.530  e.  25  chans.  (ebenso),     [ib. 

1530  f.  26  chans.  (ebenso),     [ib. 

1530  g.  (s.  a.)  37  chans.  a  4  p.,  o.  Au- 
tor.    [Paris  Nat.  4  Stb. 


1530h.  (s.  a.)  38  chans.  a  4  p.,  o.  Au- 
tor.    [Paris  Nat.  4  Stb. 

15301.  Magnific.  sur  les  8  tons  avec  Te 
Deum  . . .  en  tabulature  (wie  vorher),    [ib. 

1530  k.  (s.  a.)  Quatuorze  GaiUardes,  9 
Pavanes,  7  Branles  . . .  (wie  vorher).  [B. 
M.,  abgedr.  in  M.  f.  M.  7,  Beilage  p.  78. 

15301.  (s.  a.)  Tabulature  pour  le  jeu 
dorgues  Espinetes  et  Manicordions  sur  le 
piain  chant  de  Cuncti  potens  et  Kyrie 
fons  ...     [B.  M.  siehe  M.  f.  M.  2,  124. 

1531a.  Treze  Motetz,  1  Prelude  (wie 
vorher)  1  vol.  40  BU.     [B.  M. 

1531b.  37  chans.  a  4  p.  [B.  M.  Eichst. 
B.W. 

1532.  7  Messen  in  7  Büchern  mit  be- 
sonderem Titel.     [Hofb.  Wien. 

1533  a.  Chans,  music.  ä  4  p.  (31  Chans.) 
[B.  Wernig:  Super. 

15.33  b.  27  chans.  4  p.     [B.  M.      B.  W^ 

1533  c.  30  chans.  4  p.     [ib. 

1533  d.  28  chans.  4  p.     [ib. 

1534.  Missarum  mus. 4 voc. üb.  1. [B.Jena. 

1534  a.  dito  Hb.  2.     [ib. 

1534  b.  Lib.  1.  25  musicales  (Motet.) 
4  V.  [Hofb.  Wien.  Jena.  Mailand  Ambr. 
vom  C.  lib.  1,  vom  B.  lib.  1 — 11. 

1534  c.  Lib.  2.  24  mus.  4/5  v.     [ib. 

1534d.  Lib.  3.  20  mus.  5/8  v.     [ib. 

1534  e.  Lib.  4.  29  mus.  4/5  v.     [ib. 

15341  Lib.  5.  12  Magnil     [ib. 

1534g.  Lib.  6.  13  Magnil     |ib. 

1534  h.  Lib.  7.  24  Modules  3/6  v.    [ib. 

15341  Lib.  8.  20  Motel  4/6  v.     [ib. 

1534k.  Lib.  9.  18  Psalm,     [ib. 

15341.  Lib.   10.  Passiones.     [ib. 

1534  m.  Lib.  11.  26  Modules  4/5  v.  [ib. 

1534  0.  26  chans.  4  p.     [B.  M.      B.  W. 

1534  p.  31  chans.  4  p.    [ib.  et  Eichstaetl 

1534  q.  28  chans.  4  p.    [ib.  sine  Eichsl 

1535.  Lib.  12.  17  Musicales.  [Hofb. 
Wien.     Jena. 

1535  a.  Lib.  13.  18  Music.  4/6  v.     [ib. 
1535  b.   31   chans.   a  3  p.  av.  15  Duo. 

[B.  W.     Eichst 

1535  c.  Liure  premier  cont.  XX  PK 
chansons  a  4  p.  le  tout  en  vng  liure  im- 
primees . .  .  Januar  1535.  Stimmen  gegen- 
über gestellt.    Enth. 

CertoD  Hesdin 

Claudin  Jecotin 

Doublet  Jennequin 

Desfraz  Morel 

Gombert  Passereau 

Sohier  und  De  viUiers. 

[Paris  Nat. 

1535  d.  Second  livre  cont.  31  chans. 
(wie  vorher)  Mense  Febr. 

Enthält:  Duboys,  Dulot,  Gombert, 
Guyon,  Isore.     [Paris  Nat. 


Attaingnant. 


231 


Attey. 


1535  e.  Premier  liure  cont.  31  chans. 
musicales  esleues  de  plusieurs  liures  p,  cy 
deuant  imprim.  et  nagueres  reimprim  en 
vng  vol.     Mense  Febr.  1535. 

Heurteur    und  Lupi   auTser  den   schon 
oben  genannten. 
[Paris  Nat. 

1536  a.  Second  liure  cont.  25  cbans. 
nouveUes  a  4  p.  le  tout  en  ung  liure. 
Mense  Aprili  1536,  ebenso  gedruckt.  Enthält 

Godard  Du  pont 

Morel  Renes 

La  Rue  und  Witentier. 
[Paris  Nat. 

1536  b.  Tiers  li\Te  cont.  21  chans.  (wie 
vorher)  Mejise  rgayo.    [Paris  Nat. 

1538  siehe  1530  c. 

1539  s.  (soll  1538  sein)  1.  liv.  25  chans. 
4  p.  en  2  voll.  [B.  M.  von  1546.  Wolfenb. 
besitzt  die  1.  Ausg.  von  1538  in  2  Stb. 
mit  etwas  verändertem  Inhalte,  Kat.  264. 

1539  t.  (1538)  2.  liv.  27  Chans.  [B.  M. 
von  1540.     AVolfenb.  von  1538. 

1539  u.  (1538)  3.  Hv.  29  chans.  [B.  M. 
von  1540.     Wolfenb.  1538. 

1539  V.  (1538)  4.  liv.  28  chans.  [ß.  M. 
von  1540.     AVolfenb.  1538. 

1539w.  (1538)  5.  liv.  25  chans.  [B.  M. 
V.  1540.     Wolfenb.  von  1538. 

1539  X.  6.  Hv.  27  chans.  [B.  M.  v. 
1539.     Wolfenb.  1539.    Verona  S.  f. 

1540b.  Missarum  mus.  4  v.  lib.  3.  [Jena. 
1540,  siehe  1539  u—w.  (Eitner  1). 

1540  m.  (1539)  7.  hv.  30  chans.  4  p. 
en  2  voll.  [B.  M.  Wolfenb.  von  1539 
etwas  geändert,  siehe  Katal.  Verona  S.  f. 
1539,  2  Stb.  je  2  Stirn,  zusammen. 

1540n.  8.  Hv.  19  chans.  de  Jeunequin. 
[B.M. 

1542  k.  9.  liv.  28  chans.  4  p.  en  2  voll. 
(B.M.  Wolfenb.  von  1540,  geändert. 
Verona  S.  f. 

15421. 10.  Hv.  28 dito.  [B.M.  VeronaS.f. 
1542m.  11.  Hv.  28  dito.     [B.M.      Ve- 
rona S.  f. 

1543  g.  12.  liv.  30  dito.  [ib.  u.  Hofb.  Wien. 
1543  h.  13.  Hv.  19  dito.     [ib. 

15431.  14.  liv.  29  dito.     [ib. 
1544k.  15.  Hv.  30  dito.     [ib. 
1545  m.  16.  liv.  29  dito.    [B.  M.  u.  B.  Ä. 
1545 n.  17.  liv.  19  diio.     [B.M. 

1545  0.  18.  Hv.  28  dito.     [B.M. 

1546  g.  19.  liv.  22  dito.     [B.  M. 
1546h.  20.  liv.  28  dito.     [B.M. 

1547  d.  21.  liv.  25  dito.  [ib. 
1547  e.  22.  Hv.  26  dito.  [ib. 
1547  f.  23.  Hv.  17  dito.  [ib. 
1547  g.  24.  liv.  26  dito.     [ib. 

1547  h.  25.  Hv.  28  dito.     [ib. 

1548  d.  26.  Hv.  27  dito.     [ib. 


1548  e.  27.  Hv.  27  dito.  [ib.        * 
15491.  28.  Hv.  28  dito.  [ib. 

1549  m.  29.  liv.  29  dito.  [ib. 
1549  n.  30.  Hv.  28  dito.  [ib. 
15490.  31.  Hv.  30  dito.  [ib. 
1549  p.  32.  liv.  23  dito.  [ib. 
1549  q.  33.  Hv.  20  dito.  [ib. 
1549  r.  34.  Hv.  20  dito.  [ib. 
1549  s.  35.  Hv.  24  dito.  [ib. 

La  vetifve  de  P.  Attaingnant: 

15530.  1.  Hv.  26  chans.  en  2  v.  [B. 
Coussemaker. 

In  B.  Brüssel  Nr.  2305—08,  4  Bücher 
Chansons,  nur  Tenor,  ohne  Jahr:  -30  chans. 
a  4  part.  32  chans.  musicales  a  4  p.  34 
chans.  38  chans.  music.  a  4  p. 

Attaig-nant,  Abbe  de  L',  siehe 
L'  Attaignaiit. 

Atterbiiry,  Liiifinann,  Kapell- 
mitglied  unter  Kg.  Georg  HI.  von 
England,  lebte  im  letzten  Drittel 
des  18.  Jhs.  Mitglied  des  Catch 
Club  für  den  er  3  Glees  und  2 
Catches  schrieb.  Er  starb  11.  Juni 
1796  zu  London.  (Grove.)  Erhalten 
haben  sich  vonseinenKompositionen 

1.  Goliah,  an  oratorio,  aufgef.  5/5  1773. 
P.  3  voU.  Ms.  1808  m  R.  C.  of  Mus. 

A  collection  of  Catches  &  glees,  for  3 
&  4  V.  Lond.  1775  (V),  qufol.     [Glasgow. 

A  coUection  of  12  Glees,  Rounds  etc. 
Op.  2.  Lond.  c.  1790.  qirfol.     [br.  Mus. 

A  collection  of  Glees,  Canzanets  and 
Rounds  for  2,  3  &  4  voic.  Op.  3.  Lond. 
fol.     [br.  Mus. 

Come  let  us  aU  a  Maying  go,  Glee,  4- 
stim.  Ms.  1940  in  R.  C.  ofMus.  br.Mus. 
Druck:  London,  fol.  u.  neue  Ausg.  von 
1879.  8". 

Sweet  Enslaver;  a  vocal  round  of... 
with  Variatious  for  the  Pfte.  &  an  acc. 
for  a  flute,  or  V.  compos.  by  S.  Wesley. 
Lond.  (1816)  fol.     [br.  Mus. 

Aufserdem  15  Songs,  Glees,  Rounds  in 
Einzeldrucken  und  Samlwk.  im  br.  Mus. 

Siehe  Mago  &  Dago  1794.  fol.  [br.  Mus. 

Canons,  Glees  u.  a.  in  Amüsements  1791. 

Gesänge  im  John  Bland,  4.  Samlwk. 
Catches  in  Warren's  Samlwk.  Catches. 

In  Corri's  CoUection  Bd.  3  p.  109  ein 
Gesg. 

Attey,  Joliii,  Privatmusiker  in 
London,  der  sich  „Gentleman  and 
Practitioner  of  Musicke"  1622  nennt. 

Das  br.  Mus.  besitzt  von  ihm : 

The  first  booke   of  Ayres  of  4  parts, 


Attfield. 


232 


Attwood,  Thomas. 


wiüAbleture  for  the  lute.     Lond.  1622. 
fol.  14  Gesge. 

Ms.  632  br.  Mus.  Songs  zu  2—4  Stirn. 

Attfield, ...  1  Gesg.  im  Samlw. 
Clio  and  Euterpe  1758. 

Attilio,  siebe  Ariosti. 

Attwood,  Charles,  trat  1791 
als  Violoncellist  in  London  auf 
und  t  1807  (Pohl  2,  371). 

Attwood,  F  . . .  Das  br.  Mus. 
besitzt  von  ihm  „Notbing" ;  a  song. 
Dublin  (1795)  fol.  Soll  wahrschein- 
lich Thomas  sein. 

Attwood,  Thomas,  geb.  23. 
Nov.  1765  in  London,  gest.  24. 
(28?)  März  1838  ia  Chelsea  (Lon- 
don). Chorknabe  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle, ging  später  auf  Kosten  des 
Prinzen  von  Wales  nach  Italien 
und  studierte  in  Neapel  unter  Fil. 
Cinque  u.  G.  Latilla.  Von  da  aus 
1785  nach  Wien  zu  Mozart  (Kelly 's 
Eeminisc.  1,  225).  Im  Febr.  1787 
kehrte  er  in  die  Heimat  zurück, 
■wurde  Organist  an  St.  George  in 
London  u.  MitgKed  der  Kapelle 
des  Prinzen  von  Wales.  1796  Or- 
ganist u.  Choral-Vikar  an  St.  Paul, 
und  Komponist  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle, 1821  Organist  an  der  Privat- 
kapelle Kg.  Georg  IV.  zu  Brighton, 
und  1836  Organist  an  der  Kgl. 
Kapelle.  Er  war  einer  der  Mit- 
begründer der  Philharmonie  society 
(1813)  und  leitete  einige  Jahre  die 
Aufführungen  derselben.  Als  Kom- 
ponist war  er  von  seinen  Lands- 
leuten sehr  geschätzt.  Man  schrieb 
ihm  bis  jetzt  auch  den  Druck 
„Cathedral  Music",  London  c.  1856 
zu,  der  seinem  Namen  den  Zusatz 
„Walmisley"  giebt  und  hielt  ihn 
für  den  Geburtsort  obigen  Thomas. 
Der  Thomas  Attwood  Walmisley 
ist  aber  am  21.  Jan.  1814  zu  Lon- 
don geb.  und  starb  den  17.  Jan. 
1856  ebd.  (Davey  435.  474.  Grove. 
Stephen.     N.   Z.   f.   Mus.   8,   138.) 


Das  E.  C.  of  Mus.  besitzt  unter 
2002  einen  Brief  von  ihm  vom 
8/11  1837.  Erhalten  hat  sich  von 
seinen  Werken: 

Anthem  „I  was  glad"  compos  .  . .  July 
19th  1821.  P.  u.  Kl.-A.  Lond.  fol.  [biv 
Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Anthem  „0  Lord,  grant  the  king  (Wil- 
Uam  IV,)  Part.  Lond.  1831.  fol.  [br.  Mus. 
R.  C.  of.  Mus. 

Behold  the  habe.  Hymn.  Lond.  fol.  [br. 
Mus. 

Bow  down  thine  ear.  Solo  anthem. 
Lond.  fol.     [br.  Mus. 

EUen's  Song.  Ave  Maria,  by  W.  Scott. 
Lond.  fol.     [br.  Mus. 

Evening  Service  in  F;  Dirige  for  the 
organ.  In  Nelson's  The  burial  service.- 
1806.     [R.  C.  ofMus.  380. 

Humanity.  A  sacred  song.  Lond.  foL 
[br.  Mus. 

Lord  of  my  life.  A  sacred  song.  Lond. 
fol.     [br.  Mus. 

Morning  &  Evening  Service  in  Dmajor. 
Organ  score  Lond.  (1854,  neue  Ausg.)  fol. 
[br.  Mus. 

Perfice  gressus  meos,  Turn  thee  again. 
Füll  Anthem  for  4  voices.-  In  Cantica 
Sion  or  engl.  Anthems  set  to  latin  words 
Nr.  2  (1880.)     [br.  Mus. 

A  Sanctus  &  Commandments  as  perfor- 
med  at  the  chapel  royal.  Lond.  (1816) 
fol.     [br.  Mus. 

The  Spacious  Firmament  on  high  . . . 
Hymn.  Lond.  (184Ü)  fol.     [br.  Mus. 

Turn  thee  0  Lord.  Anthem  for  4  voic. 
...  of  the  Princess  Charlotte.  Lond. 
(1817)  fol.     [br.Mus. 

Siehe  Hiülah :  The  singer  Nr.  18.  1859. 
1  Quartett  Teach   me,  o  Lord.     [br.  Mus. 

Opern,  Singspiele  ti.  a.  fürs  Theater: 

The  adopted  child.  A  musical  Drama. 
Lond.  (1795)  fol.    [br.Mus.     R.  C  of  Mus. 

n  Bondocami,  a  musical  Drama,  written 
by  T.  Dibdiu,  compos.  by . . .  &  J.  Moore- 
head.    Lond.  fol.    [br.Mus.     R.  C.  ofMus. 

Caernarvon  Castle  (or  the  birth  of  the 
Prince  of  Wales)  An  opera  (von  J.  Rose) 
Lond.  (1793.)  qufol.  [br.Mus.    R.  C.  ofMus. 

The  Castle  of  Sorrento,  a  comic  opera 
(Text  von  H.  Heartwell.)  Lond.  (1799.) 
fol.     [br.  Mus. 

—  Ausg.  1826.  fol.     [br.Mus. 

The  Dominion  of  Fancy,  an  opera  1800, 
mitMooreheadkomp.  Lond.  P.  [R.C.  ofMus. 

(Elphi  Bey)  „The  Arab  vouth"  in  the 
opera  . . .     Lond.  (1817)  fol.     [br.  Mus. 

The  Escapes,   or  the  Water  Carrier,   a 


Attwood,  Thomas. 


233 


Attwood,  Thomas. 


musical  entertainraeut.  Lond.  fol.  (Die 
Musik  ist  teilweis  von  Cherubini.)  [br. 
Mus.     R.  C.  of  Mus. 

(Fast  Asleep)  Ah!  once  when  I  was  a 
very  little  maid ;  sung  in  the  f arce  of . .  . 
Loml..(lV97)  fol.     [br.  Mus. 

(The  Hebrew  Family)  The  sky  lark 
calls;  Eecitative  &  airs  in  the  play  of  . .  . 
Lond.  (182.5)  fol.     [br.  Mus. 

Lalla  Rookh,  4  Gesänge  im  Kl.-A.  ein- 
zeln erschienen  in  London  by  Power. 
[Berlin  K.  H. 

The  Magic  Oak,  or  Harlequin  Wood- 
cutter.    Lond.     [br.  Mus.     ß.  C.  of  Mus. 

(Guy  Mannering)  The  Overt.,  songs  etc. 
in...  Lond.  (1816)  fol.  (ein  Teil  von 
Sir  Heni-y  Rowl.  ßishop.)     [br.  Mus. 

The  Mariners;  a  musical  entertainment. 
Lond.  (1793)  qufol.  [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

—  The  additional  song,  duett  &  Trio  in 
the  .  . .     Lond.  (1796)  fol.  '  [br.  Mus. 

Marraton  and  Yaratilda.  Lond.,  Gramer, 
Addison  &  Beale.     [B.  M.     br.  Mus. 

The  Month  of  the  Nile,  a  musical  enter- 
tainment. Lond.  (1798)  fol.  —  Overture 
arrang.  for  the  harp,  or  pfte.  ib.  fol.  [br, 
Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Li  Musical  ßouqet,  2  Recitat.  u.  Arien : 
The  Sk-ylark  calls.  Lond.  (1874)  fol.  [br. 
Mus. 

The  old  Cloathsman,  an  opera  1799. 
London.  P.     [R.  C.  of  Mus. 

The  Poor  Sailor;  or,  Little  ben  &  little 
Bob;    a    musical    drama.      Lond.    (1795), 
qufol.     [br.  Mus.     Glasgow.     R.  C.  of  Mus. 

The  Prisoner.  A  mus.  Romance.  Lond. 
(1792)  fol.  —  A  new  song  („Oh!  how 
wild")  Lond.  (1794)  fol.  [br.  Mus.  R.  C. 
of  Mus. 

St.  Da^^d's  day:  a  favorite  comic  opera. 
Lond.  (1801)  fol.  —  The  Overture  arrang. 
as  a  Sonata  for  the  Pfte.  Lond.  fol.  [br. 
Mus.    R.  C.  of  Mus. 

The  smugglers.  A  musical  drama  (by  S. 
Birch)  Lond.  (1796)  fol.     [R.  C.ofMus. 

The  airs  „Sweet  Charity  &c.  in  the  Ope- 
ras  „The  Smugglers'-^  &  ,,The  Prisoner'-'- 
(Kl.-A.)  In  Dramatic  airs  Nr.  6.  1818. 
Siehe  Airs.     [br.  Mus. 

Fetis  führt  von  1792—1800  13  Opern 
an,  die  in  London  aufgeführt  wurden, 
Grove  zeigt  19  Opern  an,  keiner  nennt 
einen  Fundort. 

Balladen,  Songs^  Glces  u.  a. 

The  Adieu.  A  Bailad.  Lond.  neue 
Ausg.  von  W.  H.  Callcott.  (1859)  fol.  [br. 
Mus. 

Carol  for  May  Day,  the  words  by  Bishop 
Heber.     Lond.  fol.     [br.  Mus. 


2  Duette  f.  Gesang.  Lond.     [ib. 

At  Evening.  A  ballad.  Lond.  fol.     [ib. 

The  song  of  the  fire-worshipper.  Lond., 
J.  Power.     [B.  M. 

The  Genealogy  of  the  british  Kings  (by 
S.  Carey)  Lond.  c.  1790.  fol.     [br.  Mus. 

Hark  the  curfew's  solenn  sound.  A 
Glee  for  3  voices.  Kl.-A.    [Musikfr.  Wien. 

Hark  the  distant .  . .  Trio  for  3  Sopr. 
(mit  Pfte.)  Lond.  (Neuausg.  1843)  fol.  [br. 
Mus.  besitzt  noch  2  spätere  Ausg. 

The  Harper's,  a  song.  Lond.  fol.     [ib. 

The  Harp's  wild  notes.  Glee  for  4  voic. 
Lond.  fol.     [ib. 

The  heath  this  night  must  be  my  bed. 
Norman's  song.  Lond.  fol.     [ib. 

A  eoUection  of  glees  . .  .  Lond.  c.  1830. 
fol.     [ib. 

Christma^Eve,  or  füll  well  our  Christian 
sires  of  old ,  f  rom  Marmion ...  by  W. 
Scots.   A  glee  for  3  voic.  Lond.  fol.     [ib. 

Invitation  to  the  Bee.  Glee  for  4  voic 
Lond.  fol.     [ib. 

Li  peace  love  times  the  shepherd's 
reed.  Glee.  Lond.  fol.     [ib. 

Eise  to  the  battle.  Glee  for  3  voic. 
Lond.  (1804)  fol.  [br.  Mus.,  nebst  einer 
späteren  Ausg.  in  fol.     [ib. 

A  rose  bud  by  mv  early  walk;  a  glee 
for  4  voic.  Lond.  (1817)  fol.     [ib. 

Twas  on  an  ever.  Glee  for  4  voic.  — 
Virtue,  my  Emma,  Glee  for  4  voic.  — 
Up  quit  thy  bower,  Glee  for  3  voic.  Lond. 
fol.  (einzeln)  [br.  Mus. 

The  Acacia  boever  from  Moore's  Poem 
Lalla  Rookh.  Lond.  (1817)  fol.     [ib. 

The  cold  wave  my  love  lies  under; 
from  Moore's  Poem  Lalla  Rookh.  Lond. 
fol.     [ib. 

Her  hands  were  clasp'd;  Recitative  & 
air,  the  words  from  Moore's  Poem  Lalla 
Rookh.  Lond.  fol.     [ib. 

Lochinvar.  Lady  Heron's  song  in  Mar- 
mion.    Lond.  (1844)  fol.     [ib. 

Instrumentalwerke  im  british  Museum: 

A  Short  Introduction  to  the  Pfte.  Lond.  fol. 

A  March  &  Waltz  for  2  performers  on 
the  Pfte.  Lond  fol. 

Royal  Exchange  March.  P.  Lond.  fol. 

The  third  Regiment  of  royal  East  India 
Volunteers  slow  &  quick  marches  ...  for 
the  Pfte.  Lond.  fol. 

3  Sonatas  for  the  Pfte.  or  Harps.,  with 
acc.  for  a  V.  &  Vcl.  op.  2.  Lond.  fol. 

3  Trios   for  the  Pfte.    or  Harps.,   with 

acc.  for  a  V.  &  Vcl.  obl.  op.  1.  Lond.  fol. 

The  Salzburg  Waltz  (f.  Pfte.)  Lond. 
(1816)  fol. 

Easy  progressive  lessons  fingered   for 


Atys. 


234 


Aubert,  Jacques. 


young  beginners  on  the  Pfte.   or  Harps. 
Lond.  fol. 


Siehe  Dussek:  A  complete  delineation 
(1797). 

Preludes,  47  Pr.  for  the  Pfte.  Lond. 
fol. 

Storace's  Collect,  of  original  harps. 
(1790)  fol. 

Aufserdem  besitzt  das  br.  Mus.  noch 
eine  sehr  grofse  Anzahl  Einzelgesänge, 
Balladen  u.  a. 

Im  Neudruck  2  Gesge.  (Eitner  2.) 

In  Bishop's  (H.  Row.)  coUection  of 
Glees,  1  Nr.     [ß.  B.     br.  Mus. 

In  John  Page's  Harmonia  Sacra.  Lond. 
1800. 

Atys  (Atis), . . .  ein  Kreole,  geb. 
in  S.  Domiugo  18.  April  1715, 
gest.  8.  Aug.  1784  (nach  Bermann's 
wenig  zuverlässigen  Daten  im 
Österreich,  biogr.  Lexikon).  Ein 
ausgezeichneter  Flötist,  der  sich  in 
Wien  und  Paris  aufhielt.  Von 
seinen  Kompositionen  hat  sich  er- 
halten : 

6  Senates  cn  forme  de  conversations, 
pour  2  Flütes.     Ms.  Paris  Nat. 

6  Senates  en  duo,  travaillees  pour  6 
instr.  differens.  Oe.  4.  Paris,  qufol.  [br. 
Mus. 

Seine  Quartette  op.  6  werden  1781  im 
Magazin  angezeigt. 

Aubat,  St.  Fluor,  nennt  sich 
1707  Maitre  ä  danser  zu  Gent  u. 
gab  heraus: 

100  Contredanses  en  Eondeaux  propre 
se  executer  pour  toutes  sortes  d'instru- 
ments  avec  la  Basse  chiffrees  p.  le  Clavec, 
et  une  explication  raisonnee  de  chaque 
Contredance.  Gand.  (o.  Verleg.)  VI,  98  S. 
in  quer  4".     [B.  "Wagener. 

Auberge,     siehe    L' Aulberge, 

Isoice. 

Auberlen,     Samuel    Crottlob, 

geb.  23.  Nov.  1758  zu  Fellbach  b. 
Stuttgart  (Selbstbiogr.),  gest.  6.  Juni 
1817  zu  Ulm  (Becker  3,  69).  In 
Zürich  wurde  er  als  Violinist  von 
Heinr.  Ritter  ausgebildet,  heiratete 
mit  26  Jahren,  ging  auf  Reisen 
als  Virtuose,  kehrte  nach  Zürich 
zurück,  nahm  in  Stuttgart  am  Hof- 
theater *  eine    Accessistenstelle    an 


in  der  Hoffnung  auf  eine  baldige 
feste  Anstellung.  Nach  kummer- 
vollen Jahren  erhielt  er  im  Jan. 
1791  die  wenig  einträgliche  Stelle 
eines  Musikdirektors  in  Zofingen, 
bald  darauf  die  in  Winterthur, 
doch  die  Fi^anzosen  vertrieben  ihn 
und  wieder  war  Not  und  Sorge 
die  Begleiterin,  bis  er  am  4/11 
1807  in  Schaffhausen  Musikdirektor 
und  am  6/6  1817  Organist  und 
Musikdir.  an  der  Katiiedrale  iu 
Ulm  wurde.  (Selbstbiographie  u. 
danach  Fotis  ziemlich  ausführlich.) 
Von  seinen  zahlreichen  Werken 
an  Oratorien,  anderen  Gesangs- 
werken, Instrumental-  und  Schul- 
werken kann  ich  nur  folgende 
nachweisen : 

VersTich  einer  kurzen  leichtfasslichen 
Anleitung  zum  vierst.  Choralgesang  mit 
besonderer  Eücksicht  auf  das  allgemeine 
Bedürfnis  in  den  Schulen.  Schaffhausen 
1817  Beck.  8".     [Brüssel. 

Geliert's  geistliche  Oden  und  Lieder, 
mit  vierstinmiigen  Chorälen.  Schaffhausen 
1817.  80.     [br.Mus. 

Lieder  fürs  Ciavier  u.  Gesang.  St.  Gallen 
.1784  Reutiner  der  Jung.    [B.B.     br.Mus. 

A.'s  Leben,  Meinungen  und  Schicksale, 
von  ihm  selbst  beschrieben.  Ulm  1824 
Stettinische Buchhdg.  M.  8».  248  S.  [B.B. 
Dresd.     Brässel. 

Sein  op.  7,  1799  erschienen,  bespricht 
die  Lpz.  Ztg.  2,  341,  dann  4,  511. 

Aubert, . . .  genannt  Auberti, 
war  in  der  2ten  Hälfte  des  18.  Jhs. 
Violoncellist  an  der  italienischen 
Oper  zu  Paris  und  gab  mehrere 
Kompositionen  für  Violoncell  her- 
aus. (Fetis.)  Breitkopf's  Verzeich- 
nis zeigt  1773  unter  Auberti  an: 
6  Duetti  ä  2  V.  op.  2.     Paris. 

Aubert,  Claude,  1554  Singer 
an  der  Hofkapelle  in  Stuttgart  mit 
30  fl.  jährl.  Gehalt.  1555  ist  er 
in  den  Rechnungen  mit  Clmtdiiis 
Albrecht  gez.     (Sittard  2,  14.) 

Aubert,  Jacques,  le  Vieux  (le 
Pere),  gestorben  am  19.  Mai  1753 
zu    Belleville   bei   Paris.     Er   war 


Aubert,  Jacques. 


235 


Aubert,  Louis. 


von 
zog    er 


"Violinist    bei    der    Kgl.    Kammer- 
musik in  Paris,  bei  der  Oper  und 
dem  Konzert   spirituel,   trat    1727 
in    die    Kgl.    Musikakademie    und 
wurde  1747    Chef  der  Violinisten 
und  um  dieselbe  Zeit  Surintendant 
der    Musik     beim     Herze 
Bourbon.     1752    im    Mai 
sich  von  seinen  Aemtern  zurück 
Er  schrieb    die  Musik   zu  Ballets 
(1713),  Divertissements  und  komi- 
schen  Operetten    (1716,    1721  bis 
1746).     Für  seine  La  fete  cham- 
petre  et  gueriere  von  1746  erhielt 
er  den  Preis  von  300  üv.     (Fetis. 
Pougin.)     Erhalten    hat    sich    von 
seinen  Kompositionen: 

La  reine  des  Pens,  Comedie  persane 
en  5  act.  et  un  prologue  (par  Fuzelier), 
represent.  10/4  1725  in  Paris,  dedic.  dem 
Herzoge  von  Bourbon.  Ms.  P.  [Paris 
l'opera.  Paris Nai,  Druck:  Paris  1724. 
C.  P.  2  voll. 

Le  Ballet  de  Chantilly,  Cantate.  Paris 
1722  in  qu4P.  [Paris  Nat.,  Fetis  schreibt 
1728. 

Le  Ballet  de  vingt-quatre  bem-es.  1722. 
[Paris  Nat. 

Les  Amuzettes,  pieces  p.  le  Vielles, 
Muzette,  Violons,  Flütes  et  Hautbois. 
Oe.  14.     Paris,  fol.     [br.  Mus. 

Les  petits  Concerts,  duo  pour  les  Mu- 
settes, Vielles,  Violons,  Fl.  et  Hautb. 
oe.  16.  Paris,  chez  l'auteur,  Me.  Boivin 
etc.  fol.  24  S.     [br.Mus.     Hofb.  Wien. 

Conceri  de  Simpbonies  pour  les  Vio- 
lons, flutes  et  hautbois  par  Mr.  Aubert, 
ordinaire  de  la  chambre  du  roy  et  de  1' 
Academie  royale,  Intendant  de  la  musique 
de  S.  A.  S.  Mgr.  le  Duc  |  graves  par  Melle. 
Eoussel.  Suite  L  Paris  chez  l'auteur,  et 
le  Sr.  Boivin  . . .  (Suite  II.— Y.  mit  den- 
selben Titeln.  Suite  VI:  pour  le  Mu- 
zettes,  Alelles,  Violons,  Fl.  et  Hautb.) 
3  Stb.  in  fol.  [Paris  Nat.  Hofb.  Wien 
12  Suiten. 

Senates  ä  Violon  seul  et  Bc.  liv.  1—4. 
Paris  grave  Le  Clair.  fol.  (ohne  Vor- 
namen). [B.  B.  Paris  Nat,  mit  1719  gez. 
C.P:  liv.  1—5.  1719.  Dresd.  Mus:  Liv. 
1.  2:  chez  l'auteur. 

—  Liv.  5.  Paris,  chez  l'auteur,  Mad. 
Boiviu  et  le  Sieur  Le  Clerc.  Part.  43  S. 
in  kl.  fol.     [Hofb.  Wien. 

Senates  pour  les  Violes  ä  5  cordes. 
oe.  4.     [C.  P. 


Oeuvre  XV.  Pieces  ä  2  violons  ou  2 
flütes  .  . .  Paris.     [Paris  Nat. 

Die  Hofb.  Wien  besitzt  noch  von  einem 
Aubert  ohne  Vornamen: 

1.  Senates  a  2  V.  oe.  24.     Paris. 

2.  Les  jolis  airs  ä  2  V.  Liv.  1.  2.  3. 
oe.  27—29.     Paris,  gr.  4».  2  Stb. 

In  neuen  Ausg.  2  Violtupiecen  (Eitner 
2)  und  in  Maupetit's  Menuets,  ohne  Vor- 
namen. 

Aubert,    l'Abbe    Jean -Louis, 

Bruder  des  Louis,  geb.  15.  Febr. 
1731  zu  Paris,  gest.  ebd.  10.  Nov. 
1814.  Er  schrieb  mehrere  Ab- 
handlungen über  Musik,  von  denen 
Fetis  nur  die  eine  anführt:  Kefu- 
tation  suivie  et  detaillee  des  prin- 
cipes  de  M.  Rousseau  de  Geneve, 
touchant  la  musique  fran9aise, 
adressee  ä  lui-meme,  en  reponse 
ä  sa  lettre.     Paris  1754.  8». 

Aubert,  John,  ein  Oboebläser 
a/d.  Kgl.  Hof  kapeile  in  London, 
speziell  im  Dienste  des  Prinzen 
Georg  von  Dänemark.  1700  in 
den  Listen  genannt.  Er  scheint 
nach  dem  Tode  desselben  (1708) 
an  die  Kgl.  Kapelle  gekommen  zu 
sein,  denn  unter  Georg  I.  wird  er 
mit  einem  Gehalte  von  5Q.£  verz. 
(Nagel  1,  66.  68.) 

Aubert,  Louis  (Aubert  fils), 
der  Sohn  des  Jacques,  geb.  15.  Mai 
1720  zu  Paris,  lebte  noch  1798. 
Er  war  Violinist,  trat  1731  ins 
Opernorchester  und  etwas  später 
•  auch  ins  Concert  spirituel.  Im 
Sept.  1755  erhielt  er  den  Posten 
seines  Vaters  als  erster  Violinist 
am  Opernorchester  und  wurde  zu- 
gleich „battre  la  mesure^'.  1771 
zog  er  sich  zurück  mit  einer 
Pension  von  1000  fr.  Er  schrieb 
die  Tanzmusik  zu  mehreren  Opern. 
Nachweisen  kann  ich: 

6  symphonies  ä  4  p.   oe.  2.    Paris  (c. 
1750).  Stb.     [Paris  Nat. 

Concerto  p.  le  V. . .  Paris,     [ib. 
Senates   p.    V...    oe.   1.    Paris    1756. 
[Paris  Nat. 
Senates  ib.  Nr.  1896  imd  1516.     [ib. 


Aubert,  Pierre. 


236 


Audefroid  le  Batard. 


Premier  livre  de  Senates  ä  V.  seul, 
avec  la  Bc.  P.  Paris,  chez  1'  auteur.  fol. 
[Dresd.  Mus. 

Senates  a  Y,  seul  et  Bc.  Liv.  5.  Grave 
pardeGland.  Paris  c.  1760.  fol.    [br.Mus. 

Aubert,  Pierre -Fraii(jois-01i- 
Tier,  geb.  um  1763  zu  Amiens, 
gest. . . .?  Er  war  als  Violoncellist 
an  der  komischen  Oper  in  Paris 
thätig  und  ein  fruchtbarer  Kompo- 
nist. Er  nennt  sich  auf  seinen 
späteren  gedruckten  Werken:  Prof. 
am  Conservatoire  in  Paris.  Er 
schrieb  auch  eine 

Histoire  abregee  de  la  musique  ancieune 
et  moderne,  öu  reflexions  .  . .  Paris  1827 
l'auteur  et  Boucbard.  12".    [Brüssel.     B.B. 

Von  seinen  Kompositionen  kann  ich 
nachweisen : 

Duos  de  V.  ou  Vcles.  oe  2.  3.  6.  7. 
12.  13.  (Letztere  tragen  den  Titel:  La 
marchande  d'artichaux.)     [Paris  Nat. 

Duos  de  V.  av.  acc.  de  guitarre.  [Paris  Nat. 

Petits  airs  avec  acc.  de  harpe  ou  Forte- 
piano.     [Paris  Nat. 

3  Duetti  p.  2  Vcl.  oe.  30.  [Musikfr 
Wien. 

3  Duetti  p.  2  Guit.  oe.  34.  Paris 
Yauteur.  P.     [B.  M. 

Etudes  p.  le  Vcl.  op.  8.  Paris.  [Paris Nat, 

Nouvelles  etudes  p.  le  Vcl.  Paris 
[Paris  Nat. 

Methode  pour  le  Violoncelle.  Vienne 
Trag.     [Brüssel  Cons.      C.  P. 

—  Breve  istruzione  pel  suono  del  Vio- 
loncello, nella  quäle,  oltre  la  teorica,  si 
contengono  molti  esercizi  pratici,  e  i  primi 
elementi  pel  suono  del  Flagioletto,  di . 
Vienna,  Artaria  e  Co.  fol.  28  S.    [Bologna, 

—  Kurze  Anweisung  zum  Violoncell- 
spielen, Wien,  Artaria.  [Musikfr.  Wien. 
br.Mus:  Simrock  in  Bonn  und  Offenb., 
Andre.     Mailand  Cons.  im  Ms. 

Auberti,  siehe  Aubert, . . . 

Aubigiiac ,  Abbe  Francois- 
Hedelin,  geb.  1604  zu  Paris,  gest. 
1676  zu  Nemours.  Er  war  Ad- 
vokat, später  Geistlicher  und  be- 
schäftigte sich  vielfach  mit  philo- 
logischen Arbeiten.  Hier  wären 
seine  Arbeiten  über  das  Theater 
zu  erwähnen  von  denen  eine  schon 
Mattheson  in  seiner  Grit.  mus.  1^ 
91  bespricht. 

1.    La  pratique  du  theätre,  oeuvre  tres- 


necessaire  a  tous  ceux  qui  veulent  s'appli- 
quer  ä  la  composition  des  poemes  drama- 
tiques,  qui  fönt  profession  de  les  reciter 
en  public,  ou  qui  prennent  plaisir  d'en 
voir  les  representations  (anonym).  Paris 
1657  A.  de  SommaviUe.  4".  [Brüssel. 
2.  Dissertation  sur  la  condemnation 
•  des  theätres  (anonym.)  Paris  1694  Le 
Pebvre.     250  S.  in  12".     [Briissel. 

Aubigny  von  Engelbrunner, 
Nina  d\  Tochter  eines  Legatious- 
rates  in  Kassel,  die  sich  nebst 
ihrer  älteren  Schwester  Susaiiiia 
einen  Namen  als  gute  Sängerinnen 
erwarben.  Gerber  1.  2.  berichtet 
ausführlich,  der  auch  Kompositio- 
nen von   ihr  anführt.     Ich  kenne: 

Briefe  an  Natalie  über  den  Gesang,  als 
Beförderung  der  häuslichen  Glückseligkeit 
und  des  geselligen  Vergnügens.  Ein  Hand- 
buch für  Freunde  des  Gesanges  . . .  Leipzig 
1803  Voss.  8«.     [B.  M.     Einsiedeln. 

—  2.  verm.  Aufl.  ib.  1824.  31  Briefe, 
252  S.  und  8  Musikbig.  8".  [Hannover. 
Brüssel,    br.  Mus,    Musikfr.  Wien.    B.  Lpz. 

Deutsche,  itahenische  und  französische 
Gesänge  mit  Pfte.  Augsburg,  qufol.  [br. 
Mus.     Musikfr.  Wien. 

Weep  no  more,  a  song.  Lond.  fol. 
[br.  Mus. 

The  woodland  hallö,  a  song.  ib.  fol.  [ib. 

Aubiiigher,  Matthias,  lebte  im 
18.  Jh. ;  von  ihm  besitzt  die  B.B. 
im  Ms.  890  eine  Sonate  per  Cem- 
balo (in  3  Sätzen  in  heutiger  ge- 
wöhnlicher Ordnung). 

Aubins  de  Sezanne,  Trouba- 
dour des  13.  Jhs.,  von  dem  die 
Nationalbibl.  zu  Paris  in  Ms.  Nr. 
65  u.  66,  fonds  de  Gange  2  Ge- 
sänge besitzt.     (Fetis.) 

Aucupacius,  Rudolph,  Musik- 
dirigent zu  Römerstadt  (Mähren) 
um  1615,  war  auch  als  Komponist 
bekannt  (Elvert  69). 

Audebert,  Pierre,  Sänger  und 
Dechant  in  der  Kapelle  des  Herzogs 
Johann  von  Orleans  von  1455  bis 
1467  mit  24  liv.  tournois  (=  140 
frs.  88  ct.)  Gehalt.     (Fetis.) 

Audefroid  le  Batard,  Trouba- 
dour aus  Artois  des  13.  Jhs.,  von. 


Audibert, . . 


237 


Auer,  Sebald. 


dem  die  Nationalbibl.  zu  Paris  in 
Ms.  66,  fonds  de  Gange,  1  Chanson 
und  in  Ms.  cote  7222  sechzehn 
Romanzen  besitzt.  (Fotis.  Cousse- 
maker  5,  191—204.) 

Audibert, . . .  geb.  zu  Aix  (Pro- 
Tence)  im  Anfange  des  18.  Jhs., 
gest. . . .  ?  Er  war  Kirchensänger 
an  St.-Sauveur,  ging  dann  nach 
Toulon ,  wo  er  Pensionair  des 
„Concerts"  war.  Später  wurde  er 
Lehrer  der  Musik  an  der  Kgl.  Aka- 
demie zu  Lyon.  Fetis  erwähnt 
eine  von  ihm  erfundene  Chiffer- 
schrift,  die  in  Nr.  26,  5.  Jhg.,  der 
Eevue  musicale  mitgeteilt  ist. 

Audiencier ,  GruiL  Michel, 
siehe  Micliel. 

AiidifFret,  Pierre  -  Hyacinthe- 
Jacques-Jean-Baptiste,  geb.  7. 
Nov.  1773  zu  Avignon,  gest.  1. 
JuJi  1841  zu  Montmartre  bei  Paris. 
17  92  war  er  Regiraentsmusiker  u. 
machte  die  Kriege  1794/95  gegen 
Belgien  u.  Holland  mit.  1797  kam 
er  nach  Paris  und  trat  in  das 
Börsengeschäft  seines  Vaters  ein. 
Nach  mannigfachem  Wechsel  in 
der  Beschäftigung  wurde  er  1820 
an  der  Kgl.  Bibl.  zu  Paris,  Abtlg. 
für  Mss.  als  Beamter  angestellt. 
Er  war  ein  fleifsiger  Schriftsteller 
in  den  verschiedensten  Fächern, 
so  auch  als  Mitarbeiter  an  bio- 
graphischen Lexika,  wo  er  mehr- 
fach die  Musikerbiographien  schrieb, 
so  an  der  Biogr.  universelle  von 
Rabe  und  von  Michaud.  Fetis 
führt  ihn  auch  als  Komponist  von 
6  Romanzen  mit  Pfte.,  Paris  1801 
Leduc,  an. 

Audimont, . . .  d%  Kapellmeister 
in  Paris,  wird  von  Mereaux  von 
Paris  in  einem  Briefe  an  den  Abt 
Gerbert  vom  Jahre  1774  als  guter 
Kirchenkomponist  gerühmt.  (Ger- 
bert 5,  363.) 

Audinot,  Nicolas-M6dard,  geb. 


gegen  1730  zu  Nancy,  gest. . . .? 
Er  war  Bassist  an  der  komischen 
Oper  zu  Paris  und  trat  am  3/1 
1764  zum  ersten  Male  auf.  Schon 
1767  zog  er  sich  zurück  und  über- 
nahm das  Theater  in  Versailles, 
1769  ging  er  wieder  nach  Paris 
und  errichtete  das  Marionetten- 
Theater  de  TAmbigu-Cornique;  der 
Erfolg  war  so  bedeutend,  dass  er 
1772  das  Theater  vergröfserte. 
Auch  als  Komponist  ist  er  mit 
Glück  aufgetreten,  wovon  eine 
vielfach  aufgeführte  Operette  Zeug- 
nis giebt: 

Le  Tonnelier,  opera-comique  en  1  acte. 
Eepresente  1765.  Paris,  Le  Duo.  P.  99  S. 
[B.  B.    P.  u.  geschrieb.  Stirn,   im  Ms.  21 

0.  Alltor.  Dresd.  Mus.  Brüssel  Cons.  be- 
sitzt die  gedr.  P. :  Paris,  Chevardiere,  mit 
dem  Daüim:  Paris  28/9  1761.  —  Paris 
Nat.  Hofb.  "Wien,  P.  im  Druck,  wie  oben, 
Datum:  16/3  1765.  Part,  in  kl.  fol.  99  S. 
Berün  K.  H. 

Auch  in  Deutschland  wurde  dieselbe 
unter  dem  Titel:  Der  Fassbinder  gegeben 
{Reichard  1776,  192.  Fetis). 
-  Ms.  Samlg.  306  B.  Wolfenb.  unter  Nr. 
27 — 30  vier  Airs  aus  Tonnelier.  Im  Jour- 
nal 1  ein  Air. 

Audister,  J.,  Minime.  In  einem 
Ms.  von  Libau,  1764,  befinden  sich 
einige  Preludes  et  Versets  (Straeten 

1,  84). 

AudoTard,  Claude,  wird  1717 
als  Phonascus  in  den  Akten  der 
Kirche  St.  Sauveur  zu  Brügge  er- 
wähnt. Am  4.  Sept.  1719  nimmt 
er  seinen  Abschied.  (Straeten  la. 
56). 

Aiieiilbrugg'  (Gerber  1  unter 
Auenbrügger)  Marianna  von^  die 
Tochter  eines  Wiener  Arztes,  st. 
um  1786  (Gerber).  Sie  gab  heraus: 

Sonata  per  il  Clavicembalo  o  Forte 
Piano.  Con  ode  di  Ant.  Salieri.  Vienna, 
Artaria  &  Co.  qufol.     [B.  B. 

Ihre  Schwester  Franziska  soll  sich  als 
Klavierspieleiin  und  Sängerin  ausgezeich- 
net haben.  Gerber  1  schreibt  ihr  obige 
Sonate  fälschlich  zu. 

Aller,  Sebald,   wurde   am  1/10 


Auer,  Sigmund. 


238 


Auffschnaidter. 


1665  als  Knabensänger  in  die  Hof- 
kapelle in  München  aufgenommen 
und  trat  dann  1684  als  Instru- 
mentist ein.  1726  erhält  er  350 
Gld.  Gehalt.  In  einer  Eingabe  von 
1706  sagt  er,  dass  er  41  Jähre 
dem  Kurfürsten  diene.  Er  starb 
am  6/1  1731.  Am  8/1  beerdigt. 
(Kreisarchiv.  Totenreg.  der  Frauen- 
kirche in  München). 

Auer,  Sigmund,  in  München 
geb.,  war  Kantor  und  Chori  regens 
am  St.  Peter  in  München.  Erhält 
vom  Kurfürsten  den  Knaben  Ma- 
thias Bastian  am  29/3  1684  in  die 
Lehre  (Kreisarchiv). 

Au[e]riihammer,  Fräulein  Jo- 
sephiiie,  spätere  Frau  Bösen- 
höiiig,  da  sie  aber  als  Konzert- 
geberin  und  Klavierspielerin  unter 
dem  Namen  Auriihammer  be- 
kannt war,  so  findet  man  sie 
häufig  mit  Frau  Aurnhammer 
angezeigt,  welches  zu  mehrfachen 
Irrtümen  Yeranlassimg  gegeben 
hat.  Sie  war  eine  Schülerin 
Richter's  u.  Kozekich's  und  eine 
brillante  Klavierspielerin  in  "Wien, 
an  der  Mozart  1781  sein  Ver- 
gnügen hatte,  als  er  im  Hause 
deren  Eltern  fast  täglich  verkehrte 
(Jahn  3,  133).  Er  nennt  sie  zwar 
„ein  Scheusal'',  aber  ,,sie  spielt 
zum  Entzücken,  nur  geht  ihr  der 
wahre  feine  singende  Geschmack 
im  Cantabile  ab,  sie  verzupft  alles". 
Jahn  teilt  noch  Urteile  anderer 
mit,  die  ziemlich  auf  dasselbe 
hinauslaufen.  Mozart  berichtet 
aufserdem  noch  weiter  über  ihr 
Äufseres  und  ihre  Aufdringlichkeit 
(siehe  Jahn  ib.).  Sie  gab  alle  Jahre 
ein  öffentliches  Konzert,  welches 
sich  grofser  Beliebtheit  erfreute, 
war  auch  als  Komponistin  thätig 
und  gab  verschiedene  Klavier- 
sachen heraus,  die  dem  damaligen 
seichten     Geschmacke     anpassend 


waren.  Nach  Wurzbach  verhei- 
ratete sie  sich  1791  mit  Bösen- 
hönig.  Die  Lpz.  Ztg.  berichtet 
vom  1.  bis  15.  Jahrg.  über  sie, 
also  von  1798—1813.  Im  Whist- 
liug'schen  Handbuche  sind  1817 
p.  391  neun  Variationenwerke  an- 
gezeigt, darunter  op.  1 — 3.  Auch 
Hanslick    125    berichtet   über   sie. 

Die  B.  B.  besitzt  von  iJir  unter  dem 
Namen  Md.  Josepha  (auch  Signora  Mdme. 
Giuseppa)  Aurnhammer: 

6  Variazioni  per  il  Cemb.  dell'  opera 
La  Molinara  „Nel  cor  pia".  Lips.,  Br.  & 
Härtel.    4». 

10  Variaz.  p.  le  Pfte.  op.  63.  Wien, 
Magasin.  qufol. 

6  Variaz.   p.  il  Pfte.  Vien.,   Mollo.  fol. 

Ms.  900  in  K.  Sonata  p.  Cemb.  e  V. 
in  Cd.  2  Stb. 

Ms.  901.  Face  caro  mio  sposo,  Duo 
varie  p.  le  Clavecin  ou  Pfte.  par  Madame 
Josephe  Aurnhammer,  8  Ell.  —  Ange- 
bunden noch  2  Sonaten  von  Sigra.  Giu- 
seppa d'  Ättrnhammer.  16  BU. 

Die  B.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt  1 
Bd.  Variationen  f.  Klavier. 

Die  Kgl.  Hausbibl.  in  Berlin:  6  Varia- 
tionen über  „Der  Vogelfänger  bin  ich  ja" 
von  Mozart.  Offenb.,  Andre. 

Siehe  auch  Bossler  Samlwk.  15. 

Aufdiener, ...  ein  zu  Paris 
Ende  des  18.  Jhs.  lebender  Klavier- 
komponist, von  dem  Gerber  1  ein 
Potpourri  als  op.  2  anführt. 

Auferstehung,  Die, 

Vusers  Herren  Jhesu  Christi .  . .  (nach 
den  4  Evang.)  Ms.  10  Bll.  16  Jh.  [B.  A. 
Kat.  Nr.  4L 

AnfFenberg,  Johann  Freiherr 
Ton,  siehe  Weixelbaum. 

AufFmann,  Joseph  Anton,  Ka- 
pellmeister in  Kempten  in  der 
Mitte  des  18.  Jhs.,  gab  heraus: 

Triplex  concentus  organicus  3  Concerti 
organici  a  8  instrum.  op.  1.  Aug.  Vind. 
1754  Lotteri  haered.  8  Stb.     [B.M. 

Auifschi'.aidter  (Aufschnaiter), 
Benedict  Anton ,  Kapellmeister 
an  der  Kathedrale  in  Passau  Ende 
des  17.  und  Anfang  des  18.  Jhs. 
Von  seinen  zahlreichen  "Werken 
kenne  ich  nur: 


Aufhauser,  Joseph. 


239 


August,  Karl. 


Concorsa  discordia.  Noribg.  1695.  fol. 
[Upsala:  2  V.  2  Viele.  Vcl. 

Dulcis  fidium  harmonica  symphoniis 
ecclesiasticus  concinnata  Rev.  D.  Noberto 
Zielstzky .  . .  Aug.  Vind.  1703  Andr. 
Maschenbauer  &  D.  Walder.  7  Stb.  kl.  fol. 
2  V.  conc.  2  Y.  ad  lib.  Va.  Violone,  Org. 
8  Sonaten.     [B.  B. 

Aquila  clangens  exaltata  supra  domum 
Dni.  sive  12  Offertoria  ...  4  voc.  (c.  instr.) 
Passau  1719  Mar.  Magdal.  Hölderin.  12 
Stb.     [B.M.  fehlen  CA.  Bc.  2. 

Cymbalum  Davidis  vespeitinum ,  seu 
Vesperae  pro  ...  B.  M.  V.  et  Sanctorum. 
A  4  voc.  2  V.,  2  Violis,  c.  duplici  Bc.  op. 
8.  Passavii  1729  apud  Gabr.  Mangold. 
[Dresd.  Mus.     Einst  auch  in  Breslau. 

Ms.  Dresd.   kath.   Kirche:    Ave  regina 

4  voc.  c.  instr. 

Mss.  Proske-M.  1.  Asperges  me  4  voc. 
c.  org.  2.  Graduale  4  v.  c.  orch. 

In  Kremsmünster  befioden  sich  viele 
Kompositionen  von  ihm,  damnter  1  Messe 
super  Laetemur  in  ea,  Offertorien.  Mise- 
rere u.  a. 

Ms.  Upsala:  6  Ouvertüren,  nur  Violone 
vorhanden. 

Ms.  Berlin  Singakad.  in  P.  ein  Offertor. 
Ecce  sacerdos  4  voc. 

In  Göttweih  einige  4stim.  Fugen  mit 
Praeludien. 

Aufliauser,  Joseph,  ein  Walcl- 
hornist  an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen. 1765  beti'ägt  sein  Gehalt 
380  fl.,  um  1770:  400,  1777  wird 
er  auf  380  fl.  herabgesetzt,  1789 
erhält  er  505  fl.  Er  st.  1797 
(Kreisarchiv). 

Aufhauser,     Joseph     Ignaz, 

ebenfalls  dort  Waldhornist  um 
1750.  Noch  1755  in  den  Akten 
erwähnt  (ib.). 

Aufmüller, . . .  Priester  und 
Domkapellmeister  in  Regensburg 
um  1625.  (Mettenleiter  1,  120).    ^ 

Aufmunterung  zur  Andacht, 
Eisenach.  1720,  siehe  Joh.  Fr. 
Heibig. 

Aufreri,  Damasceno,   da  Pe- 

saro,    ist   nur    bekannt   durch   die 

5  st.  Motette  „Jesu  dulcis  memoria" 
(c.  Bc.)  in  dem  Samlwk.  1646  a 
(Eitner  1). 


Aufrichtige  Gedanken 

über  das  Bidermannische  Programma  de 
vita  musica ...  St.  Gallen  1749.  Abgedr. 
in  Gottsched's  neuem  Büchersaal,  Bd.  9, 
Stück  4.     Rechtfertigt  Bidermann. 

Aufschneider  (Aufschnaiter) 
siehe  Auifschnaidter. 

Aufvndclahiii,  siehe  Elias. 

Auger,  Paul,  Surintendant  der 
Kgl.  Kammermusik  zu  Paris  und 
Konzertmeister  der  Königin.  War 
schon  vor  1629  im  Amte  bis  zu 
seinem  Tode  am  24.  März  1660. 
Cambefort  war  sein  Schwiegersohn. 
Felis  führt  von  ihm  mehrere 
Ballets  aus  den  Jahren  1626  u. 
1627  an.  Vergleiche  den  Autor 
Äuget  ^ . . .  (Mich.  Brenet  schreibt 
mir  bei  der  Beschreibung  des  in 
Paris  befindlichen  Samlwk.  von 
Airs  von  1617  (s.  d.)  „Äuget  oder 
Auger,  ohne  Vornamen".) 

Augesky,  Joseph,  ein  Priester 
und  fertiger  Harfenspieler,  geb. 
26.  Nov.  1745  zu  Iglau  (Mähren), 
legte  am  27/8  1763  das  Ordens- 
gelübde im  Predigerorden  zu  Prag 
ab,  wurde  darauf  Prediger  u.  Lehrer 
in  Pilsen,  dann  mehrere  Jahre 
Feldkaplau.  Dlabacz  berichtet  über 
seine  aufserordentliche  Fertigkeit 
von  der  er  in  Prag  selbst  Zeuge 
gewesen  ist.  Fotis  fügt  Kompo- 
sitionen von  Harfenkonzerten  hinzu. 

Äuget,...  um  1661  Intendant  der 
Kgl.  Hofmusik  in  Paris  (M.  f.  M.  21, 
125).  Ob  die  Airs  für  Laute  gesetzt, 
die  sich  in  den  Samlwken.  unter 
„Airs"  1617,  1618  und  1621b  be- 
finden, von  ihm  sind  ist  schwer  fest- 
stellbar. Vergleiche  auch  Auger^  Paul. 

Augier,  siehe  Laugier. 

Augsburger  musikalischer  Mer- 
cur  auf  das  Jahr  1795.  [Musikfr. 
Wien.  , 

August,  Karl,  1754  Oboist  a/d. 
Kgl.  Kapelle  zu  Berlin,  aus  Pillau 
in  Pr.  geb.  (Marpurg  1,  76). 


August  Wilhelm. 


240 


Augustinus,  Aurelianus. 


August  Wilhelm,  Herzog  von 
Braiinschweig  (1714— -1731),  siehe 
Chrysander  1,  263.  Unter  ihm 
diente  Schürmann,  der  bedeutendste 
der  damaligen  Opernkomponisten 
Deutschlands.  Der  Herzog  war 
nicht  nur  ein  grofser  Musiklieb- 
haber, sondern  selbst  ausübend. 
Die  B.  Wolfenb.  besitzt  im  Ms. 
Samlg.  296  vier  (?)  Airs,  von  denen 
das  erste  sicher  von  ihm  kompo- 
niert ist. 

August  Emil  Leopold,  Herzog 
von  Sachsen-Gotha,  geb.  23/11 
1772,  gest.  17/5  1822;  komponierte 
eine  Oper  (?)  die  1808  zur  Auf- 
führung kam.  In  der  Ztg.  für  die 
elegante  AVeit  von  1806  sind  einige 
Lieder  aufgenommen,  die  dann  als 
Samlg.  unter  dem  Titel :  Kyllenion 
erschienen.     (Gerber  2  u.  Fetis.) 

August  (Augusto)  Peter  (Pietro) 
war  um  1756  Organist  a/d.  katho- 
lischen Kirche  in  Dresden.  1764 
erhält  er  700  Thlr.  Gehalt.  Ist 
noch  1781  am  Leben.  (Marpurg 
2,  477.  Forke]  1,  145.  Fürstenau 
1,  149.  157.)  Ein  Angust  ist 
1744  ^Is  Kammernmusikus  an  der 
Hofkapelle  in  Berlin  mit  120  Thlr. 
angestellt.  Möglich  dass  es  der- 
selbe ist  (Bitter  1,  26).  Die  Kgl. 
Musikalien-Samlg.  in  Dresd.  besitzt 
von  obigem  (Peter  August  u.  Pietro 
Augusto  abwechselnd  gez.) 

Ms.  IV.  Coücerto per  il Cembalo  (Dd.)  con 

2  Viol.  Viola,  2  Corni  e  Basso.  1768.  qufol. 

Ms.  1.    Concerto   per  il  Cembalo  (Dd.) 

con '  2  Viol.,   Viola,  2  Corni  e  Basso.   P. 

1768  qu40. 

Ms.  IV.  Concerto  per  il  Cembalo  (Bd.) 
c.  2  Viol.  Viola,  e  Basso.  1769.  qufol. 

Ms.   1.   Concerto  iper  il  Cembalo   (B.d) 

con  2  Viol.  Viola  e  Basso.  P.  1769.  qu40. 

Ms.  IV.   Concerto  per  il  Cembalo  (Ad.) 

con  2  Viol.  Viola  e  Basso.   1770.  qufol. 

Ms.  1.  Concert%  per  il  Cembalo  (Ad.) 

c.  2  Viol.  Viola  e  Basso.  P.  1769.   qu40. 

Ms,  IV.  Concerto  per  il  Cembalo  (Ad.) 

C.-2  Viol.  Viola  e  Basso.  1770.  qufol.  Iü 

Nr.  1  scheinbar  dasselbe. 


Ms.  IV.  Conc.  (Gd.)  per  il  Cembalo  c. 
2  V.  Va.  e  B.  qufol. 

Ms.  IV.  Concerto  (Cd.)  per  il  Cembalo 
c.  2  Viol.  Viola  e  Basso.  qufol. 

Ms.  IV.  Concerto  (Fd.)  per  il  Cembalo 
c.  2  Viol.  Viola  e  Basso.  qufol. 

Ms.  LXXV.  6  Concerti  ä  2  Cembali, 
Cembalo  I  Concertante.  qufol. 

Ms.  La.  2  Divertimenti  per  il  Cembalo 
qufol. 

Ms.  La  2  Sonate  p.  il  Cembalo.    qu40. 

Ms.  La.  40  Sonate  per  il  Cembalo,  qufol. 

Ms.  La.  6  Sonate  p.  il  Cembalo  qufol. 

Augusti,  Johann  Christian 
Wilhelm,  geb.  1772  (Becker  2, 
24),  war  Doct.  und  Professor  der 
Theologie  in  Bonn.     Er  schrieb: 

Dissertatio  de  Hymnorum  sacrorum, 
quos  Luthero  debemus,  in  historia  dog- 
matmn  usu.  Vratislaviae  1817.  4^.  47  S. 
[B.  Lpz.]  Ferner:  De  Hymnis  Syrorum. 
Vratisl.  1814.     [B.  Lpz. 

Augustin,  Joachim,  ist  1621 
Hofmusikus  zu  Berlin  mit  200  Thlr. 
Gehalt.  (Schneider  34.) 

Augustmi,  Anton,  von  1720 
bis  c.  J726  Altist  u.  Gesanglehrer 
an  der  Domkapelle  in  Salzburg, 
von  1722  —  1742  als  Hofsänger 
und  Praefekt  der  Kapellknaben 
verzeichnet  (Peregrinus  167). 

Augustini,  Pier  Simeone  siehe 
Agostini. 

Augustinus , . . .  Sopranist  am 
St.  Peter  in  Kom  um  1548  (Viertel]. 
3,  277). 

Augustinus,  Aurelianus,  ein 
Kirchenvater,  geb.  zu  Tagaste  in 
Numidien  den  13/11  354  und  gest. 
zu  Hippon,  dem  heutigen  Bona  in 
Afrika  den  28/8  430.  Er  hinterliefs 
eine  Schrift,  worin  gesprächsweise 
von  den  metrischen  und  rhyth- 
mischen Kegeln  der  Musik  gehan- 
delt wird  und  welche  sowohl  ein- 
zeln als  in  seinen  Gesamtausgaben 
mehrfach  gedruckt  ist.  Einzeln 
erschien  sie  in  Basel  1521  und 
1836  in  Paris.  Die  älteste  be- 
kannte Ausg.  ist  betitelt: 

Divi  Aurelii  A  .  .  .  Hipp,  de  Musica  Dia- 
logi    VI.    Eeverendi    Patris . . .    editi    per 


Augustonelli. 


241 


Aumaun,  Diederich. 


Seb.  de  Felstin.  Cracoviae,  Hieron.  Vic- 
toris.  Die  VIII . . .  1536.  40.    [Hofb.  Wien. 

Ferner:  Praeeepta  artis  musicae  coUecta 
ex  libris  sex  Aurelü  Aug.  de  Musica.  Ex 
Codice  antiquo,  Eomae  1825.  4^.  21  Ka- 
pitel. T.  3,  P.  3,  fol.  116—134.  [Hofb. 
"Wien,  siehe  Becker  2,  12. 

Angelo  Majo  druckte  im  3.  Bde.  p.  116 
seiner  Scriptonim  vetenmi  (Rom  1828) 
einen  Auszug  eines  Anonymus  aus  obigem 
Tractat,  betitelt:  Praeeepta  artis  musicae 
...     [B.  B.  6.  edit. 

De  Musica  libri  sex,  post  recensionem 
monachorum  ordinis  S.  Benedicti  e  con- 
gregatione  S.  Mauri,  ad  Mss.  bibl.  regiae 
Codices  et  veteres  editiones  noAis  nunc 
curis  recogniti  atque  emendat.  Parisiis  apud 
Gaume  fratres  1836.  12".  268  S.  [Bologna. 
B.  B.  Glasgow.  Hofb.  Wien  (siehe 
Becker  2, 12).]     In  Biüssel  im  Ms.  14.  Jh. 

Bibl,  zu  Yalenciennes,  Ms.  L  33,  be- 
sitzt aus  dem  9/10.  Jh.  den  Tractat:  In 
nomine  trino  divino  incipit  üb.  1.  aureli 
Aug . .  .  episcopi  ...  de  musica  feliciter. 

Bibl,  Mediceo-Laurenziana.  Piut.  XXIX. 
Cod.  16.  Ms.  D.  Augustini  Musica.  Ano- 
nymi  scriptoris   fragmenta   (La   Page    2, 

Ms.  4".  Nr.  37  B.  B.  eine  Abschrift  aus 
der  Baseler  Ausg.  von  1521  mit  Reg.  von 
Forkel's  Hd.  von  De  musica  libri  VI. 

Das  br.  Mus.  in  Mss.  11.  89  und  105, 
besitzt  Kopien  der  Musica  libri  sex  imd 
Speculum  cantanciiun  sive  psaUencium, 

Augiistouelli,  Francesco  Save- 
rio,  siehe  Agostinello. 

Aulen, . . .  vielleicht  Joannes 
Aulen,  von  dem  Petrucci  im 
Samlwk.  1505  b  fol.  23  eine  Mo- 
tette veröffentlicht.  Im  Ms.  Cod. 
Z  21,  B.  B.,  15.  Jh.,  fol.  41 V.  ein 
„Officium  Anleni":  Missa  4  voc. 

Auletta,  Donienico,  geb.  zu 
Neapel,  schrieb  die  komische  Oper 
,,La  Locandiera  di  spiiito",  die  nach 
Clement  gegen  1820  in  Neapel  auf^ 
geführt  wurde ;  aufserdem  Kirchen- 
imd  Instrumentalkompositionen. 
Nachweisen  kann  ich  nur 

2  Concerti  per  Cembalo  con  2  V,  e  B. 
imd  Concerti,  ebenso,  in  Bibl.  Neapel  Turch. 

Auletta,  Pietro,  aus  Neapel, 
Kapellmeister  des  Prinzen  von 
Belvedere  in  der  1.  Hälfte  des  18. 
Jhs.,  schrieb  an  Opern  „Ezio"  Ptom 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon. 


1728,  „Orazio",  Venedig  1748  und 
die  zwei  Intermezzi  „II  Giocatore" 
und  „II  Maestro  di  musica",  Paris 
1752.  (Clement.)  Textbücher  be- 
finden sich  noch  in  Privathand: 
Cajo  Fabrizio  1743,  L'  impressario 
1748.  Yon  seinen  Kompositionen 
kann  ich  nur  nachweisen: 

1.  De  profundis  p.  Sopr.  2  G.  V.  e  B. 

2.  Aria  „Alla  selva"  p.  Sopr.  c.  ström. 
P.  Ms.  bez.  mit  „Napoletano''.     [B.  M. 

3.  Burletta,  Intermezzo  [Kremsmünster. 

4.  Sono  i  zerbini  f.  1  St.  u.  Klav.  in 
Hasse's  Venetian  Ballad's. 

Mss.  13  und  53  in  Cambridge  FW.  2 
Arien  1.  Che  mi  giova  1729.  2.  Se  ve- 
desse  l'idol  mio,  Alto  c.  istr. 

1  Bd.  geistl.  Gesge.  zu  1 — 5  St.,  dabei 
ein  Requiem,  alle  im  Autogr.  —  1  Inter- 
mezzo ,J1  maestro  di  musica".  Mss.  300. 
301  im  br.  Mus. 

Aulnay,  F.  H.  St.  de  1',  sieh  L' 
Aulnay. 

Aumann, ...  ist  wahrscheinlich 
derselbe  wie  Diederich  Christian, 
ein  Komponist  zweier  komischen 
Opern,  die  wohl  in  Wien  ihre 
Heimat  haben,  trotzdem  ich  Näheres 
darüber  nicht  nachweisen  kann 
als  den  Fundort.    Sie  sind  betitelt : 

1.  Bachus  im  Pass,  kom.  Oper  in  1 
Akt.  Ms.  P.  2.  Der  Schustermeister  Pix, 
kom.  Op.  in  2  Akten.  Mss.  P.  [Musikfr. 
Wien.]  Clement  verzeichnet  von  Äuwann 
die  kom.  Oper:  Das  neue  Rosenmädchen, 
2  aktig,  1789  in  Hamburg  gegeben.  Fetis 
nennt  den  Komponisten  letzterer  Oper 
fälschlich  A»inion  statt  Aumann.  Das 
Rosenmädchen  ist  von  Diederich  Christian 
Aumann  und  sind  wahrscheinlich  die  oben 
genannten  Singspiele  von  demselben. 

Im  Samlwk.  Erato  und  Euterpe  1789, 
1  Gesg.  unter  Aumann. 

Aumann,  Diederich  Cliristian, 

um    1780    Organist-Adjunctus   der 

hlg.    Dreifaltigkeits-Kirche    in    St. 

Georg    zu    Hamburg    (Titel).      Er 

schrieb    die    Operette:    Das    neue 

Rosenmädcheu,    in    2    Akt,    Hbg. 

1789.    Ln  Kat.  von  Traeg  in  Wien 

I  ist  ein  Ms.  angezeigt:  Das  Hoche- 

j  nauer  Schiffsgeschrei,  für  4  Singst., 

I  2  V.  u,  B.    Gerber  zeigt  noch  ein 

16 


Aumann,  Franz. 


242 


Aurelianus. 


Oster-Oratorium  an  im  Kl.-A.,  gedr. 
in  Hbg.  1788  bei  Matthiesen.  Ich 
kenne  von  ilim: 

Choral-Buch  für  das  neue  Hamburgisohe 
Gesangbuch.  Herausgegeben  von  . .  .  Ham- 
burg 1787  Gottl.  Friedr.  Schniebes.  qu40. 
104  Melodien  mit  Bass  u.  4  Lieder  als 
Anhang.  [B.  B.  v.  Winterfeld  5 ,  530 
fälschlich  unter  Amnion. 

Ebendort  im  Autogr.  eine  „Sonata  a 
Cemb,  obl.  c,  V.  de  Cafsa  primo  e  se- 
condo." 

Siehe  auch  den  Artikel  unter  Aximann 
ohne  Vornamen  und  Franz  Joseph  Au- 
mann, Ms.  15907  in  der  Hofb.  Wien. 

Aumann,  Franz  Joseph,  geb. 
in  Böhmen,  soll  noch  1795  im 
Stifte  St.  Florian  in  Oesterreich  als 
regulierter  Chorherr  gelebt  haben. 

Einige  Messen  besitzt  nach  Dlabacz  das 
Stift  Strahow  und  1  Arie  der  Kirchenchor 
in  Eaudnitz.  In  Kremsmünster  befinden 
sich  im  Ms.  einige  Messen  vind  die 
Regensburger  Dombibl.  besitzt  ein  Tene- 
brae  facta  sunt  4  voc.  c.  3  Trombon.  Die 
B.  M.  besitzt  unter  Franz  Aumon  (aus 
derselben  Zeit)  „Parthia  a  2  V.,  2  Viole 
e  Violone.  5  Stb.  im  Ms.  Vielleicht  be- 
trifft es  denselben  Autor.  Jedenfalls  sind 
die  4  Messen  in  Göttweih  (o.  Vorn.)  auch 
von  ihm,  sowie  2  Requiem,  auf  denen  er 
mit  „ad  S.  Florian"  bezeichnet  ist,  also 
ganz  sicher  der  obige  ist.  Ferner  2  Te 
Deum  laudamus.  1  Litanei.  —  Im  Stifte 
Klosterneuburg  1  Messe,  1  Motette,  1  Re- 
quiem u.  1  Regina  coeli,  sämtlich  im  Ms. 
P.  u.  St. 

Die  Hofb.  in  Wien  besitzt  im  Ms.  15905 
eine  Missa  4  voc.  (3  Singst,  u.  Violone, 
2  V.  ad  lib.  gez.  mit  Amnan :  „Canonicus 
regul.  in  coeonbio  S.  Floriani.")  Ein 
zweites  Ms.  15907,  welches  der  Katalog 
demselben  Autor  zuschreibt :  Das  Gevatter- 
bitten, ein  Duett  zwischen  Riepel  und 
Hans  jnit  Klavier  möchte  ich  nicht  obigem, 
sondern  dem  Diederieh  Christian  zu- 
schreiben. 

Aumann,  Franz  Seraph,  geb. 
19.  März  1728  zu  Trasenmaur 
(ünterösterreich),  kam  als  Sänger- 
knabe nach  Wien  in  das  Seminar, 
trat  1753  in  das  Stift  St.  Florian 
ein  und  war  später  Chorregent  im 
Stifte  zu  Gmunden.  Er  st.  1797. 
(Biogr.  in  Wien  1,  129.  Habert's 
Zeitschrift  1,  38.) 


Aumann,  Friedrich,  nur  be- 
kannt durch  3  in  der  Bilbl.  der 
Musikfr.  in  Wien  befindliche  Sin- 
fonien für  2  V.  2  Violon  und  B. 
in  Stb. 

Aumon,  Franz,  siehe  Aumann, 

Fr.  Joseph. 

Aurant,  Louis,  wurde  1543 
zum  zweiten  Unterkapellmeister  an 
der  Hofkapelle  Kg.  Franz  I.  von 
Frankreich  ernannt  mit  einem  Ge- 
halte von  300  liv.  tournois  (c. 
1800  fr.  heutigen  Geldes).  Der 
1.  Unterkapellmeister  war  Claude 
de  Sermisy  und  der  erste  der 
Kardinal  de  Tournon,  nur  dem 
Namen  nach,  da  er  kein  Musiker 
war.     (Fetis.) 

Aureli,  Camillo,  von  ihm  be- 
sitzt das  br.  Mus.  im  Ms.  346 
(Samlbd.)  Arien  und  Duette.  Wahr- 
scheinlich ist  er  derselbe  von  dem 
sich  im  Theaterarchiv  zu  Turin 
das  Textbuch  zur  Oper  „La  for- 
tuna  di  Rodope  Damiro"  von  1662 
befindet,  doch  wird  er  dort  nur 
d' Aureli  genannt. 

Aurelianus     Reomensis,     ein 

Mönch  zu  Reome  oder  Montier 
S.  Jean  in  der  Diöcese  Langres  in 
der  Mitte  des  9.  Jhs.  Er  schrieb: 
Musica  disciplina  in  20  Kap.,  ab- 
gedr.  im  Gerbert  1  p.  27  —  63. 
Eine  Kopie  von  1755  besitzt  das 
Liceo  in  Bologna,  Kat.  1,  191. 
Ferner  ein  Ms.  De  laude  musicae 
disciplinae,  Kopie  nach  einem  Ms. 
der  vaticanischen  Bibl.  Nr.  1346. 
—  Die  Bibl.  Laurenziana  zu  Flo- 
renz besitzt:  De  disciplina  musicae 
artis,  Liber  ad  Bernardura  Archi- 
cantorem.  —  B.  Brüssel  Cod. 
10078 — 95:  Musica  disciplina,  ist 
derselbe  Tractat.  —  In  Bibl.  Casa- 
natense  in  Rom,  G.  III.  6,  alter 
Fond,  Hds.  des  16.  Jh.  Das  br. 
Mus.  unter  Ms.  110.     (La  Fage  2, 


Aurelio,  Feiice. 


243 


Aurisicchio. 


343  Beschrbg.  Riemann  pag.  12. 
14.  34.     Viertel].  1,  174.  246.) 

Aurelio,  Feiice,  wird  am  12/6 
1662  als  Hofmusikus  der  kurf.  Ka- 
pelle in  München  mit  993  fl.  an- 
genommen und  verlässt  Mitte  1665 
den  Dienst.     (Kreisarchiv.) 

Aurelio,  Signoretti.  In  Zac. 
Zanetti's  Sacrae  et  divin  ae  cant. 
1619:  Ducite  fideles  Christi,  3  v.  Bc. 

Ein  Aurelio  wird  um  1636  in 
den  Akten  der  pfalzgräflichen  Hof- 
kapelle in  Düsseldorf  als  Musiker 
genannt  (M.  f.  M.  28,  95). 

Aurelli,  Frederico,  ein  Instru- 
mentalkomponist des  18.  Jhs.,  von 
dem  2  Sonaten  für  2  Flöten  oder 
Violinen  in  Giov.  Aggrelii's  Saml- 
wk.  stehen  (s.  d.) 

Aurelli,  Marco.  Er  ist  wahr- 
scheinlich derselbe,  der  sich  auch 
Marcorelli  schrieb  und  Giovanni 
Francesco  Marco  Aurelli  hiefs. 
Florido  nennt  ihn  abwechselnd 
Marcorelli  und  Marcurelli  (Giov. 
Franc.)  Er  war  aus  Spello  ge- 
bürtig, um  1649  Kapellmeister 
a/d.  Chiesa  nuova  zu  Rom  und 
um  1654  an  S.  Maria  della  Valli- 
cella  ebd.  Von  seinen  Kompo- 
sitionen die  den  Namen  Marcorelli 
tragen  sind  bekannt: 

Lamentazioui  due  per  la  settimana  Santa 
a  voce  sola  con  Bc,  e  una  terza  a  2  v. 
parimente  col  Bc.  Ms.  in  einem  Saralbd. 
in  B.  Bologna. 

Ms.  Bologna,  Kat.  2,  342,  1.  Exultavit 
cor  nieuni.  2.  Exiütent  jubilis.  3.  Phan- 
tasma noctis  pag.  112.  171.  174.  —  In 
Florido's  Samlwk.  Cantiones  alias  sacras 
1649:  Jubilate  gentes  2  v.  —  in  Geert- 
som's  Seeita  di  motetti  16f)6  dieselbe 
2stim.  Motette  und  in  dessen  Canzonette 
von  1556  „Pill  non  dorma,  Serenata"  3  v. 

Aureo,  Dix.  Breitkopf's  Verz. 
von  Hds.  von  1761  p.  57  zeigt  2 
Sonaten  für  2  Lauten  an. 

Aurenti, . . .,  Hofkantor  um  1692 
am  herz.  Braunschweig.  Hofe  (Chrj- 
sander  1,  194). 


Auriel,  Diego  de,  bekannt 
durch  2  Quintetti  a  2  V.,  2  Viele 
e  B.     [Musikfr.  Wien. 

Auriemma ,    Domenico ,     ein 

Theoretiker  des  17.  Jhs.  In  dem 
Specchio  primo  di  musica  von 
Picerli,  Nap.  1630,  wird  er  auf 
der  „Tavola  delli  autori"  als  Au- 
torität aufgezählt.  Das  br.  Mus. 
besitzt: 

1.  Introductione  facile  di  canto  fermo. 
NapoU  1620. 

2.  Breve  Compendio  di  musica.  Nap. 
1622. 

Aurisicchio,  Antonio^  ein  Kom- 
ponist der  römischen  Schule,  lebte 
in  der  Mitte  des  18.  Jhs.  und  war 
Kapellmeister  an  der  spanischen 
Kapelle  S.  Giacomo  in  Rom.  In 
London  führte  man  1758  die  Oper 
„Attalo"  auf,  in  der  sich  Arien 
von  ihm  befanden.  Seine  Kompo- 
sitionen haben  sich  nur  im  Ms. 
erhalten : 

B.  B.  Ms.  985  in  K.  1.  Tantum  ergo, 
a  Basso  solo.    2.  Caro  mea,  ä  Ten.  c.  Bc. 

—  Ms.  T178  fol.  129:  Salve  regina  a 
Contralto  c.  ström.  1754. 

—  Ms.  3100.  Mulierem  fortem,  a  C. 
solo  et  B.  Roma  1765.     (Nr.  11.) 

B.  Dresd.  Musikal.  3  Arie  a  Sopr.  c. 
Strom.  P.  1753.  —  2  Arie  dito.  P.  — 
88  Arien  in  Stb. 

B.  Paris  Nat.,  Ms.,  Beatus  vir. 

Abt  Santini  in  Rom  besafs  noch,  andere 
geistl.  Gesge.,  die  Fetis  namentlich  anführt. 

Ms.  134  p.  73  Cambridge  FW.  eine 
Cantate:  Gia  sento  fremere  le  fauci  orri- 
bile,  per  Sopr.  c.  istrom. 

In  Schwerin  F.  unter  dem  falsch  ge- 
schriebenen Namen  Auridicchio  die  Arie: 
Son  dolci  i  sospiri  p.  Sopr.  c.  orch.  Ms. 
P.  u.  Stb.  Dann  eine  Arie:  Fra  taute 
pene,  ebenso,  mit  Aurischio  bez. 

Fetis  bringt  im  6.  Bande  noch  einen 
2ten  Artikel  über  ihn  unter  dem  Namen 
Orisicchio,  wie  ihn  die  Franzosen  wohl 
nennen.  Das  einzige  Wichtige  daraus 
besteht  in  dem  Nachweise,  dass  er  an 
der  Accademia  di  San  Cecilia  zu  Rom 
den  Posten  eines  Guardia  bekleidete  (was 
wir  etwa  einen  Kustos  an  Bibliotheken 
nennen)  und  derselbe  1779  au  CasaU  ver- 
geben wurde,  man  daher  annehmen  kann, 
dass  er  in  dem  Jahi-e  starb.     Gerber  2 

16* 


Aumliaromer. 


244 


Aux-Cousteanx. 


verz.  ihn  auch  unter  Orisicchio  und  teilt 
Einiges  aus  Gretry's  Schrift  über  ihn  mit. 

Auriihammer,  siehe  Auern- 
hammer,  Josephiiie. 

Ausesiano,  Filimbo  (?)  Die 
B.  Darmst.  besitzt  von  ihm  „II 
trionfo  d'Orfeo".  Cantata.  P.  Ms. 
(Kat.  p.  96),  wahrscheinlich  lebte 
er  im  18.  Jh. 

Aiisqiüer,  Nicolas,  Conti-altist 
und  Sopranist  1474—79  am  St. 
Peter    in    Rom    (Viertel].  3,  237). 

Aussi, . . .  vielleicht  ein  falsch 
geschriebener  Name,  wie  es  in  der 
Bibl.  Schwerin  F.  öfter  vorkommt. 
Dort  ein  Concerto  per  fagotto  prin- 
cipale,  2  Y.  2  Clarinetti,  2  Cor. 
8  Tromba,  Alto  Viola,  Tymp.  e  B. 
del  Sign.  Aussi.  11  hds.  Stb.  qufol. 
Fagott  u.  1  V.  Stirn,  fehlen. 

Aliston,  siehe  Ashton. 

Austrini,  Grailleaiuue,  tritt  1447 
im  Okt.  als  päpstl.  Sänger  mit  8 
flor.  Gehalt  ein  (Viertelj.  3,  225). 

Auswahl  der  neuesten  Opern- 
gesänge, siehe  G-rass  &  Barth. 

Autrino,  d',  gab  1782  zu  Paris 
1  Concert  f.  Yioline  heraus.  (Ma- 
gazin.) Wahrscheinlich  ist  Jacq.- 
Franc.  d'Autrive  gemeint. 

Autiive,  Jacques-Fran^ois  d', 

geb.  um  1758  zu  St.  Quentin,  gest. 
im  Dez.  1824  zu  Mons.  Einer 
der  besten  Schüler  Giornovichi's. 
Fetis  lobt  besonders  sein  Adagio. 
Yon  seinen  Violinkompositionen 
scheint  sich  nichts  erhalten  zu 
haben.  Fetis  bezeichnet  sie  mit 
mehreren  Konzerten,  Duos  u.  a., 
ohne  genauere  Titel  zu  geben. 
(Siehe  auch  Autrino.) 

Auttini, . . .  wahrscheinlich  ein 
verstümmelter  Name,  worin  die 
Hds.  der  Bibl.  Schwerin  in  F.  reich 
ist.  Kade  mutmafst  auf  Ruttini. 
Dort  eine  Aria  „II  pastor  se  torna 
Aprile"    p.  Sopr.   und  Streichinstr. 


„in  Braga  1753  aus  der  Oper  Se- 
miramide. 

Au  tumnus,  Jo  h.  Andr.  ist  Herbst. 
AuTergne,     Antoine   d',    siehe 
Dauvergne. 

Auverjat,    Jean  de  1%    siehe 
L'AuA'erjat. 

Auville,  Adi'ien.  In  Scotto's 
Corona  della  niorte  1568  ein  Gesg. 
Auvray,  J. . .  B. . .,  ein  Kom- 
ponist des  18.  Jhs.,  von  dem  die 
Kgl.  Musik-Samlg.  in  Dresden  be- 
sitzt: Le  Corbeau  et  le  Renard, 
Fable  de  la  Fontaine.  Kl.-A. 
Gerber  2  führt  mehrere  in  Paris 
erschienene  Werke  an. 

Aux-Cousteaux  (Aucousteaux) 
Arthur,  geb.  in  der  Picardie,  ob 
in  Beauvais  oder  in  St.-Quentin 
ist  unentschieden,  gest.  1656  in 
Paris.  Er  war  um  1627  Sänger 
an  der  Kirche  zu  Noyon,  dann 
wurde  er  Lehrer  der  Musik  am 
Kollegium  zu  St.  Quentin,  später 
ging  er  nach  Paris  und  trat  als 
haute-coutre  (Tenorist)  in  die  Kgl. 
Kapelle.  (Fetis.)  Bekannt  sind  von 
seinen  Werken: 

Missa  5  V.  sup.  Quelle  beaute,  6  mortels. 
Ms.  Kopie  nach  der  Ausg.  von  Ballard 
1651.     [Brüssel. 

Missa  a  5  voc.  1661.  5  Stb.     [C.  P. 
Missa  5  ti  toni  4  voc.  im  Laborde  (Eit- 
ner  2). 

Psalnii  aliquot  ad  numerum  musices 
...  Paris  1631  BaUard.  [Paris  Nat:  Sup. 
u.  Contratenor. 

Noels  et  cantiques  spirituels  . . .  Paris, 
[Paris  Nat. 

Second  livre  de  noels  et  cantiques  spir. 
. . .  Paris  1655  Ballard.     [Paris  Nat. 

Paraphrase  de  pseaumes  de  David  en 
vers  fran^ois  par  Ant.  Godeau,  et  mis  en 
chant  par ...  4.  ed.  revue  et  corr.  Paris, 
Le  Petit  1656.  120.  Ist.  Gesg.  [Bmssel. 
Paris  Nat. 

Les  Quatrains  de  Mr.  Matliieu,  mis  en 
musique  a  3  part.  Selon  l'ordre  des  12 
modes.  Paris  1643.  4P.  [br.  Mus :  B.  Paris 
Genev:  Haute. 

Suite  de  la  premiere  partie  des  Qua- 
trains de  Mr.  Mathieu  . . .  Paris  1653.  4P. 
[br.  Mus.  kompl.    Paris  Nat.  von  1652. 


Anx-Cousteaux. 


245 


Aveoant. 


Meslanges    de    chansons ...    ib.    1644.   j 
[Paris  Nat. :  Dessus,  Hautecon.  5.  I 

Aux-Cousteaiix,  Arthur.     Der  j 

vorhergehende  Autor  gleichen  i 
Namens  veröffentlichte  seine  Werke 
von  1631  bis  1661.  Nun  fand  ich 
aber  noch  ein  4  st.  "Werk  Magni- 
ficats  von  1614,  welches  ich  nicht 
dem  vorigen  zuschreiben  möchte, 
da  es  mir  schon  dem  Wortlaute 
des  Titels  nach  einer  früheren 
Zeit  anzugehören  scheint.  Sicheres 
könnte  sich  erst  durch  eine  Prü- 
fung der  Werke  selbst  ergeben, 
doch  mache  ich  vorläufig  darauf 
aufmerksam.     Er  ist  betitelt: 

ücto  Cantica  divae  M.  V.  secundum  8 
modos  seu  tonos  in  templis  decantari  so- 
litos  singula  quaternis  vocibus  constantia 
auctore  Arturo  Aux-Cousteaux.  Parisiis  ex 
offic.  Rob.  Ballardi . . .  1614.  1  Bd.  in  fol. 
23  S.  Chorbuch  [Köln. 

Der  Komponist  der  ini  Laborde  2,  84 
veröffentlichten  Missa  5.  toni  4  voc.  muss 
auch  noch  festgestellt  werden. 

Avaiizani,  Roberto,  aus  Mantua, 
auch  ßubertino  genannt,  ein  In- 
strumentist aus  dem  Anfange  des 
16.  Jhs.  (siehe  P.  Canal,  della 
musica  in  Mantova,  p.  22)  wird 
von  Ganassi  (Sylvestro  di)  in  seinen 
Schulwerken  mehrfach  als  Autori- 
tät erwähnt.  (M.  f.  M.  20,  19. 
Kat.  Wolfenb.  p.  87)  Bertolotti  21. 
22  verz.  einen  Roberto  Avanxini^ 
der  wohl  derselbe  ist.  1525  und 
1529  wird  er  in  den  Akten  als 
Musiker  am  Hofe  zu  Mantua  ge- 
nannt, 1532  als  Sänger  bez.  Er 
starb  vor  dem  20.  Jan.  1560,  68 
Jahr  alt. 

Avanzi,  Sigismondo  degli,  di 

Bologna,  Musikus  an  der  Stadt- 
kapelle in  Lucca,  von  1549 — 51 
(Nerici  207). 

Avanziiii,  Griacomo,  aus  Cre- 
mona,  wird  nach  Gerber  2  seit 
1783  als  Mailändischer  Opernkom- 
ponist genannt. 


Avanzolini,  Grirolamo,  geb.  zu 
Rimini  (Kirchenstaat).  Yon  seinen 
Kompositionen  kennt  man : 

1.  Messe  e  Motetti  a  3  voci  variate. 
Con  il  ß.  per  sonar  nell'  org.  di .  . .  Op. 
3.  Yen.  1623  AI.  Vincenti.  3  Stb:  Parte 
superiore,  Parte  mezzana,  P.  inferiore 
(fehlt  der  Bc.)  in  4».     [Bologna. 

2.  Salmi  a  8  voci  con  il  B.  per  1'  org. 
di . . .  Op.  1.  Yen.  1623  AI.  Vincenti.  9 
Stb.  40.     [Bologna. 

In  den  Sammlungen  des  Bizarre  Acca- 
demico  1620  u.  1621  befinden  sich  die 
Canzonen:  1.  Occhi  affhtti  2  voc.  2.  Chiesi 
al  verno  3  voc. 

Avaiix,  d',  siehe  Dayaux. 
Avella,    Padre    Fra   GrioYaniii 

d%  nennt  sich  1657  „Predicatore 
de  Minori  osservanti  della  Pro- 
vinzia  di  Terra  di  Lavoro".  Man 
kennt  von  ihm  nur  das  theoretische 
Werk: 

Regole  di  musica,  divise  in  5  trattati, 
con  le  quali  s'  insegna  il  canto  fermo  e 
figiirato  per  vere  e  facili  regele;  il  modo 
di  fare  il  contrapunto;  di  comporre  l'uno 
e  l'altro  canto ;  di  cantare  alcimi  caati  dif- 
ficili,  e  molte  cose  nuove  e  curiose.  Com- 
poste  . . .  Eoma  1657  Fr.  Moneta.  fol.  2  BU. 
167  S.  Beschreibg.  im  Weckerlin  Kat.  p. 
191.  [B.  B.  C.  P.  Bologna.  Brüssel. 
Florenz,     br.  Mus.      Glasgow.    Paris  Nat. 

Ms.  Bologna.  Kat.  1,  1.57/58  Annotazioni 
über  obiges  Werk  von  Q.  Fr.  Becattelli. 
fol.  51  S. 

Avelliiii,  Andrea,  nennt  sich 
auf  dem  Drucke  von  1712:  „Con- 
gregationis  Clericorum  regul.  Thea- 
tinorum,  Felicis  a  Cantalicio,  ord. 
Minorum  &  Fi'ancisci  Capucinorum 
et  Catharinae  de  Bononia".  Er  war 
demnach  ein  Franciskaner-Mönch 
in  Bologna  und  gab  heraus: 

Preces  dicendae  per  Ss™i  D.  N.  Cle- 
mentem  XI.  Pont.  Max.  in  canonizazione 
beatoi-um  Pü  Y. . .  Romae  1712  Ex  typogr. 
Rev.  Camerae  Apostolicae.  kl.  fol,  [Cap. 
sistina. 

Ayello,  siehe  Bello,  Don  Benito 
a  . . .  del  Torices. 

Avenant,  William  d%  st.  1668. 
Er  schrieb:  Entertainment  of  Decla- 
mation     and     Musick     after     the 


Avenarius,  Joli.  I. 


246 


Avenarius,  Thomas. 


Manner  of  the  ancients.  1657. 
(ßurney  7,  180  Auszüge.) 

Aufserdem  soll  er  nach  derselben 
Quelle  die  erste  englische  Oper 
geschrieben  haben,  betitelt:  The 
siege  of  Rhodes,  1656. 

Aycnjirius,  Johann  T.  aus 
Fündenau,  Bruder  des  Philipps, 
Icässt  am  27.  März  1572  durch 
seinen  Bruder  dem  Herzoge  von 
AVürttemberg  eine  gedruckte  Kom- 
position überreichen,  wofür  er 
10  Thlr.  erhält  (M.  f.  M.  31,  20/21). 

Ayenarius,  Johannes  II.,   ein 

lutherischer  Theologe  der  sich  sehr 
eingehend  mit  dem  Choral  be- 
schäftigt hat.  Er  ist  der  Sohn  des 
Matthias,  um  1670  in  Steinbach 
geb.  und  st.  zu  Gera  am  11.  Dez. 
1736.  Er  bekleidete  Prediger- 
und Diakonusstellen  und  war  zu- 
letzt Superintendent  (Gerber  2). 
Er  schrieb : 

1.  Sendschreiben  an  M.  Gottfr.  Ltido- 
vici,  von  den  Hymnopoeis  Hennebergen- 
sibus.  1705.  40.  2.  Erbauliche  Lieder-Pre- 
digten über  vier  evangelische  Sterb-  und 
Trost-Lieder.  Frantf.  1714.  8".  560  S.  3. 
Evangelische  Lehr-  oder  Lieder-Predigien, 
Arnst.  1729.  4».  —  2.  Ausg.  ib.  1731.  40. 
(Becker  1.  2.) 

ATenarius,  Matthaeus,  geb.  21. 
März  1625  in  Eisenach,  gest.  17. 
Apr.  1692  in  Stein bach  im  Amte 
Hallenberg,  war  1650  Kantor  zu 
Schmalkalden  u.  1662  Prediger  zu 
Steinbach.  Er  soll  nach  Forkel  8, 
223  eine  Abhandlung  „Musica" 
geschrieben  haben. 

Ayenarius,  Philipp,  geb.  um 
1550  zu  Lichtenstein  im  Schön- 
burgischen (die  von  Gerbert  2  an- 
gegebene Jahreszahl  1553  erscheint 
mir  zu  spät,  da  1572  bereits  ein 
Werk  von  ihm  erschien).  Auf  dem 
Titel  dieses  Druckes  nennt  er  sich 
nur  Musicus  und  datiert  die  De- 
dic.  an  den  Herzog  von  Württembg. 
aus    Falkenau,     13.    Aug.     1572. 


Auch  1608  nennt  er  sich  ebenso, 
doch  lag  mir  das  "Werk  nicht  zur 
Untersuchung  vor.  Gerber  nennt 
ihn  einen  Organisten  in  Alten- 
burg; dass  er  ihn  aber  einen  Sohn 
des  Johann  nennt,  ist  ein  Irrtum, 
denn  er  war  der  Bruder  des 
Johann  I,  wie  man  M.  f.  M.  31, 
20  lesen  kann.  Nach  dem  dortigen 
Wortlaute  könnte  man  glauben,  er 
sei  in  Württemberg  angestellt,  doch 
widerspricht  dies  der  Dedikations- 
unterschrift ,  die  Falkenau  bei 
München  als  Wohnort  bez.  Von 
seinen  Werken  sind   nachweisbar: 

Cantioues  sacrae  5  voc  .  .  .  Norinbg. 
1572  in  offic.  viduae  &  haered.  Uh. 
Neuber.  5  Stb.  30  Mot.  [Proske.  B.  M. 
ßrieg:  D.  A.B.  5a. 

Devota  acclamatio  novis  honoribus  Dn. 
Jos.  Avenarii  Cicensis . . .  Jenae  1608 
Lippoldianis.  Text:  Dum  petis  Ennomiae. 
[Proske:  C2.  6a. 

B.  Proske  Ms.  in  Stb.,  Abtlg.  Butsch 
Nr,  205:  Vater  unser  im  Himmelreich. 
5  St.,  fehlt  C. 

Ms.  B.  B.  Z  28.  Codex  in  fol.  Part,  mit 
Taktstr.  aus  dem  16.  Jh.,  derselbe  Tonsatz. 

Mss.  B.  Br.  18  Mot.  u.  a.  zu  4—7  Stim.. 
in  alten  Hds.  Nr.  2.  3.  4.  5.  11.  14.  15. 
20  und  101,  meist  in  Orgeltabulatur 
notiert. 

Ms.  11,  6  Stb.  B.  Zw.  Nr.  112:  Äppro- 
pinquante  Jesu  portas,  6  voc. 

Ayenarius,  Thomas,  nennt 
sich  auf  dem  Titel  von  1630  „Ile- 
bergä  Misnicum",  was  Gerber  mit 
Eulenburg  übersetzt,  ferner  be- 
zeichnet er  sich  als  Organist  in 
Hildesheim.  JSTach  Mattheson's 
Ehrenpforte  gab  er  schon  1614 
eine  Samlg.  Amorosischer  Gesäng- 
lein heraus,  deren  Vorrede  er  ab- 
druckt. Das  Werk  selbst  kann 
ich     nicht     nachweisen,    dagegen 

folgende: 

Convivium  musicale,  In  welchen  etz- 
liche  Newe  Tractamenta.  Als  gar  schöne 
vnd  fröhliclie  Paduanen,  Galliarden,  Cou- 
randen, Intraden,  vnd  Balletten  sonder- 
licher Ä.rt  offeriret  werden  .  .  .  mit  4.  vnd 
5.  St.  comp.  Durch  .  .  .  Hildeszheimb  1630 
Joach.  Gössel,  Verlag  von  Hering  in  Ham- 


Aventino. 


247 


Avilez. 


bürg.    5  Stb.  kl.  4».  38  Tänze   o.  Text  u. 
2  vierst.  Lieder.     [B.  Hbg. 

Viridarium  musicum.  In  welchem  etz- 
liche  sonderliche  Flores  mus.  gefunden 
werden  . .  .   (Hildesh.)    1638.      [Hannover. 

Ayentino,  Ayeiitini,  aus  Bies- 
cia,  lebte  mutmafslich  im  15.  Jh. 
und  war  Priester,  Sänger  und 
Komponist.  Er  soll  in  Brescia 
und  Venedig  gelebt  haben  (Valen- 
tini). 

Aventinus,  Johannes,  lebte  am 
Hofe  des  Kurfürsten  von  der  Pfalz 
um  1516  und  gab  auf  "Wunsch 
des  Kurfürsten  Nicolaus  Faber's 
Musica  rudimenta  heraus  (siehe 
diesen.)  Dieselbe  wurde  bisher 
Aventinus  zugeschrieben. 

Ayentinus,  Petrus,  lebte  1574 
wahrscheinlich  in  Breslau,  denn 
die  dortige  Stadtbibl.  besitzt  unter 
Nr.  122,  5  Stb.  in  fol.,  entbaltend 
1  Messe  5  voc,  1  Benedicta  sit 
5  voc.  und  Veni  creator  5  voc, 
welche  der  Stadt  Breslau  gewid- 
met sind.    (Bohn's  Hds.  Kat.  p.  126.) 

Averoldi,  Paolo,  aus  Brescia, 
um  1592  Musiker  am  Dome  zu 
Mailand.  (Dedic.  zu  Scarabelli's 
Lib.  1  Motect.) 

ATertel,...  wird  im  Kataloge 
von  Traeg  in  Wien  1799  als  Kom- 
ponist von  Harmoniemusik  ver- 
zeichnet. 

Avesne,  siehe  Davesne. 

Avia,  Jakob,  ein  Dilettant,  um 
1650  zu  Kostnitz,  wie  Gerber  1 
berichtet,  der  in  genanntem  Jahre 
Teutsche  neue  kurtzw^eilige  Tafel- 
Musik  von  Gesprächen,  Quodlibeten 
und  andern  erbarn  Schnitzen  und 
Schnacken  mit  2,  3  und  4  Stim. 
zu  Costnitz  drucken  liefs. 

Avianus,  Johann,  geb.  zu  Tonn- 
dorf bei  Erfurt,  war  Superintendent 
zu  Eisenberg  und  st.  1617. 
(Walther.)  In  jüngeren  Jahren  be- 
schäftigte   er   sich   eifrig   mit   der 


Theorie  der  Musik.  Eine  seiner 
Abhandlungen  gab  er  heraus,  die 
andern  blieben  Ms.,  worüber 
Walther  ausführhch  berichtet.  Die 
erstere  ist  betitelt: 

Isagoge  in  libros  musicae  practicae  . . . 
Joannis  Aviani  Tuntorph.  Erfurt  1581.  8*'. 
31  BIl.     [B.  Zw. 

Delphica  &  vera  pennae  literatae  nobi- 
litas  Das  ist  Warhaffter  der  Gelerthen 
Feder  Adel:  Conspicuo  .  . .  viri .  . .  Phil, 
Jac.  Schroten  Austriaci,  Doctoris  . . .  Har- 
nionia  musica  per  J  .  . .  Av  .  . .  Tondor- 
phianum  Cantata  .  .  .  Am  Ende :  Erphor- 
diae  1595  G.  Baumann.  1  Bl.  gr.  fol.  P. 
von  4  Stim.  Text:  Jede  Feder  ziert,  mit 
kunst  formirt.     [B.  Zw. 

Avicus,  B  . . .  Gr . . .,  kommt  in 
einem  inkompletten  Samlwk.  des 
Liceo  Bologna  (Kat.  2,  344)  vor, 
von  dem  nur  der  Altus  bekannt 
ist.  Der  Druck,  betitelt:  Altus 
Lib.  Primo  De  La  fortuna,  in  qul2<'. 
ist  vielleicht  von  1530. 

Avidius,  Gerard,  siehe  Greer- 
hart,  Jean. 

Avila,  siehe  Romero  de. 

Arila,  Antonio  de,  Organist 
an  der  spanischen  Hof -Kapelle 
Karl  V.  um  1556  (Straeten  7,  362). 

Avila,  Thomas  Lodovico  Vit- 
toria  d',  führt  Fetis  als  spanischen 
Komponisten  des  16.  Jhs.  an  und 
verzeichnet  eine  Motetten- Samlg. 
von  1585,  die  dem  Titel  nach 
gleich  ist  einer  Samlg.  des  be- 
kannten Thomas  Lodovico  Victoria^ 
der  zu  Avila  geboren  ist.  Auch 
Becker  verzeichnet  sie  S.  33. 

Aviles,  Antonio  de,  um  1633 
musico  de  vihuela  an  der  Hof- 
kapelle in  Madrid  (Straeten  8,  424). 

Avilez,  Manoel  Leitaö  de,  ein 

portugiesischer  Komponist  aus  dem 
Anfange  des  17.  Jhs.,  der  Kapell- 
meister in  Granada  war.  In  der 
vernichteten  Bibl.  zu  Lissabon  be- 
fanden sich  2  Messen  zu  8  und 
12  St.  im  Ms.     (Vasconcellos). 


Avison. 


248 


Avitrano. 


Ayison,  Charles,  geb.  udi  1710 
zu  Newcastle,  gest.  9.  Mai  1770 
ebd.  Schüler  Gerainiani's,  wurde 
am  12.  Juli  1736  Organist  an 
St.  John  ebd.  und  1746  an  St. 
Nicliolas  auf  Lebenszeit.  (Hawkins 
5,  418.  Burney  7,  670.  Fetis. 
Stephen.)  Er  zeichnete  sich  als 
Musikschriftsteller  und  Komponist 
aus  und  gab  heraus: 

1.  An  essay  ou  musical  expression  .  . . 
Lond.  1752  Davis.    8».     [B.  B.     Glasgow. 

—  An  essay  on  musical  expression, 
by . . .  The  2.  ed. ,  with  alterations  and 
large  additions.  To  which  is  added  a 
letter  to  the  autlior,  concerning  the  music 
of  the  ancients,  and  some  passages  in 
classic  writers,  relating  to  that  subject. 
Likewise,  Mr.  Avison's  reply  to  the  author 
of  Remarks  on  the  essay  on  musical  ex- 
pression. In  a  letter  from  Mr.  A.,  to 
his  friend  in  London.  London  1753 
Daxis.  8^.  [Briissel.  Glasgow,  br.  Mus. 
B.  B. 

—  Ein  Anonymus  griff  A.'s  Schrift  in 
einer  Gegenschrift  an,  betitelt:  Eemarks 
on  Mr.  A.'s  Essay  (1753.  Grove  giebt 
Näheres  an), 

—  3.  ed.  (wie  die  2.)  Lond.  1775 
Lockyer  Davis.  8*^.  [Brüssel.  R.  C.  of 
Mus.  Glasgow,  br.  Mus.  Musikfr.Wien. 
Karlsruhe. 

—  (Deutsche  Uebersetzg.)  Carl  A.'s 
Versuch  über  den  musikalischen  Aus- 
di-uck.  Aus  dem  Engl,  übers.  Lpz.  1775. 
Schwickert  8".  112  S.  [B.  Lpz.  Dresd. 
B.  M.     B.  B.     Lübeck.     Musikfr.Wien. 

—  Forkel  üi  seiner  Musikal.  Bibl.  Bd.  2, 
S.  142  eine  Beurteilung.  Becker  1,  491 
kurzer  Auszug. 

—  Die  2.  Ausg.  enthält  noch  einen 
Brief  von  Dr.  Jortin:  A  letter  to  the 
author,  concerning  the  music  of  the  an- 
cients.    [Brüssel  3279. 

In  Lübeck  befindet  sich  noch  die 
deutsche  Uebersetzung  eines  Buches, 
welches  ihm  zugeschrieben  wird,  betitelt: 
Schreiben  eines  Reisenden.  Beschaffen- 
heit der  Leipziger  Komödien.     1734.  4". 

A.'s  Melody  on  which  is  foundet  Mr. 
Moore's  „Sound  the  loud  timbell"  arrang. 
for  Pfte.  by  Czerny.  Lond.  (1839.) 
[br.  Mus. 

—  Lond.  (1855)  arrang.  u.  mit  Vai'. 
von  J.  S.  Stone.  —  bearb.  von  G.  F.  Harris. 

—  In  HuUah's  The  singers  übrary  Nr.  34. 

—  von   Eimbault    für   2  Stirn.    —    von 


G.  D'Gote.    —    von    C.  S.  Cook.    —    von 
N.  C.  Bochsa.     [br,  Mus. 

A  Christmas  hymn,  Zion  the  marvelous 
story  be  telling  (auf  die  Melodie  von 
obigem  Sound  the  loud)  Lond.  (1858)  fol. 
[br.  Mus.  Das  br.  Mus.  besitzt  noch  28  Be- 
arbtg.  dieser  Melodie. 

6   Concertos   in    7  paits   for  4  V.  etc 
op.  3.     Lond.  1751  Johnson.    7  Stb.    fol. 
[B.  Wagener.     B.  Hbg.     Dresd.  Mus. 

26  Concertos  for  4  V.  1  Alto  Viola,  Vcl. 
&  ripieno-bass.  in  4  books.  Lond.  1758 
Walsh.  Part,  in  4  Bücher  zu  43,  38,  41 
und  57  S.  in  fol.    [B.  AVagener.     br.  Mus. 

12  Concertos  . .  di\'ided  into  2  sets  . . . 
for  2  V.  1  A.  &  a  Vcl. . . .  op.  9.  Set  1. 
Lond.  1766  Johnson.  2.  set  1766  Bremner. 
fol.  [br.  Mus.  nur  Klav. -Stimme  vom 
1.  Set.  Cambridge  F.W.  scheint  auch 
nur  die  Klav.-Stim.  zu  besitzen  (Nr.  488) 
vom  1.  u.  2.  Set. 

6  Concertos  in  7  parts.  Op.  10.  Lond. 
1769.     fol.     [br.  Mus. 

6  Sonatas  for  the  harps.  with  acc.  for 
2  V.  &  Vcl.  op.  5.     Lond.  1756.  fol.     [ib. 

6  Sonatas  (ebenso)  op.  7.  Newcastle 
1760.     fol.     [ib. 

6  Sonatas  (ebenso)  op.  8.  Lond.  1764. 
fol.     [ib. 

Sae  mercy,  as  we  twa  ha  been,  a  scotch 
tune  with  variations  for  the  Pfte.  Lond. 
fol.     [ib. 

Mss.  B.  B.  920  Nr.  1.  Fuga  per  Cemb. 
2  V.  e  B.  Nr.  2.  Presto  p.  Cemb.  2  V. 
e  B.  5  Stb. 

Siehe  Cramer,  J.  B.,  Divertimento  nello 
Stile  antico.     fol. 

Siehe  JoUy:  A  select.  of  voluntaries. 
1858. 

Siehe  Scarlatti,  D.   12  Concertos   1744. 

1757  gab  er  mit  John  Garth  die  Psal- 
men Marcello's  mit  englischem  Texte 
heraus,     [br.  Mus. 

Grove  macht  noch  die  Mitteilung,  dass 
sein  Sohn  (Näheres  giebt  er  nicht  an)  der 
Nachfolger  seines  Vaters  wurde  und  1793 
starb  und  dessen  Sohn  ihm  wieder  ün 
Amte  folgte,  der  1816  starb. 

Avitrano,  Griuseppe,  ein  ita- 
lienischer Komponist,  der  am  Ende 
des  17.  und  Anfange  des  18.  Jhs. 
mutmafslich  in  Neapel  lebte,  da 
dort  seine  Werke  verlegt  wurden. 
Man  kennt  von  ihm: 

1.  Sette  Cantate  per  sopr.  col  basso 
d'acc.  (1.  Che  si  peni  in  amore.  7.  Non 
piü  mio  core).  2.  Sonate  (10)  a  3,  2  V. 
e   Violone    col   B.    per   l'organo.     Op.  1. 


Avogari[us]. 


249 


Awbery. 


Napoli,  Mutio  1697.  3.  Sonate  (10)  a  3, 
2  V.  e  Violoue  col  Bc.  Op.  2.  ib.  1703. 
[Alle  3  Werke  in  Mailand  Cons. 

Avogari[us],  Petrus  Bonus, 
siehe  Bono  ÄYOgarius. 

Avolio,  J...,  vielleicht  der- 
selbe, von  dem  Breitkopf  1768 
verzeichnet:  6  Soli  per  il  Viol. 
c.  B.  gedruckt  in  Paris  und  1770 
op.  2  und  3  ebendort  gedruckt,  je 
6  Duette  f.  2  Yiol.  enthaltend. 
Liepmannssohn  zeigte  an:  6  So- 
nates  ä  V.  seul  et  B.  oe.  4.  Paris, 
aux  adresses  ord.  fol. 

Gerber  1  verz.  einen  F.  cVAvogUo^ 
welcher  derselbe  zu  sein  scheint. 
Er  trat  1755  im  Concert  spirituel 
als  Violinist  auf  und  gab  in  den 
Jahren  1780  —  84  6  Werke  für 
Violine  in  Paris  heraus,  bestehend 
in    Quartetten,   Duetten    und   Soli. 

AtoIIo,  J  . .  .,  führt  Breitkopf 
1802  als  Komponist  von  Duos  und 
Sonaten  für  V.  u.  B.  an. 

Avon,  Zanino,  siehe  Anon. 

Avondano,  Pietro  Giorgio,  ein 

Komponist  des  18.  Jhs.,  von  dem 
die  B.  M.  besitzt: 

4  Divertimenti  da  camera  a  2  V.  e  B. 
1748,  in  je  4  Sätzen.  Ms.  P.  —  In  B. 
Eostock  3  Arien  1.  Entra  l'nomo  allor  f. 
Sopr.  u.  Quai-tett.  2.  Quell'  innocente 
figlio,  dito  u.  2  Corni.  3.  Ah  se  macchiar 
quest'  anima,  dito.     Ms.  in  Stb. 

Avondano    (Avontano),    Pietro 

Antonio,  Violinist  und  Komponist, 
geb.  zu  Neapel  im"  Anfange  des 
18.  Jhs.  Seine  Werke  sind  nur 
im  Ms.  bekannt,  nur  England  hat 
Einiges  von  ihm  gedruckt. 
Mss.  in  B.B. 

—  930.  Gioas,  re  di  Guida.  Oratorio 
(f.  4  St.  u.  kl.  Orch.)  nur  prima  parte  in 
P.  vorhanden. 

—  931.  Morte  d'Abel.  Orator.  in  2 
parti.  (f.  4  St.  u.  kl.  Orch.)  P.  2  voll. 

—  935.  und  15630  Nr.  5.  Scenen  aus 
der  Oper  Antigouo :  Berenice  che  fai !  (Am 
Eande  die  Jahreszahl  1813  V)  Sopran-Solo 
mit  Orch. 

Oratorium:    Die  Aufopferung  Isaacs,   f. 


Soli,  Chor  u.  Orch.  Ms.  P.  qufol.  2  partes, 
40  Stb.     [Schwerin  F. 

Sinfonia  a  8  zu  dem  Oratorium  Abraham 
luid  Isaac  f.  Orch.  in  St.  Ms.     [ib, 

(Nach  Felis  u.  Clement  schrieb  er  die 
Opern:  Berenice  c.  1730  und  II  mondo 
nella  luna,  Neapel  c.  1732.) 

1  Sinfonie  in  Fol.  f.  2  V.  A.  u.  B.  Ms. 
in  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Mss.  B.  B. 

—  935  m.  in  K.  3  Concerti  di  Violino 
obl.  c.  2  V.  e  B.  in  Stb. 

—  935  0.  1  Duetto  f.  2  Vol.  u.  1  Sonate 
f.  Vcl.  u.  B.    Stb. 

—  935  q.     1  Sonata  f.  Vcl.  u.  B.  in  P. 

—  936  in  K.  Toccata  per  Cembalo. 

A  second  sett  of  22  Lisbon  Minuets 
for  2  V.  &  a  B.    Lond.     qu4o.     [br.  Mus. 

A  favourite  lesson  for  the  harpsich, 
Lond.     fol.     [br.  Mus. 

Con  lusiughieri  accenti,  Aria  per  Sopr, 
c.  istr.  P.  Ms.  53.     [Cambridge  FW. 

1  Arie  im  Ms.  Kat.  3,  285  Bologna 
S.  163.  Ms.  des  18.  Jhs. 

In  der  Kgl.  Hausbibl.  zu  Berlin  befinden 
sich  in  Mss.  6  Sonaten,  4  zu  2  Violoncells 
und  2  für  1  Vcl.  und  Bass  und  zwar  gez. 
mit  „G^.  B.  A.  Avondano^'-.  Wahrscheinlich 
ist  dies  ein  anderer  als  der  obige  und 
werden  die  in  B.  Berlin  befindlichen  Piecen. 
für  ViolonceU  auch  von  letzterem  herrühren. 

Avos  (Avossa)  siehe  Abos. 

Avosani,  Orfeo,  nennt  sich  1641 
und  1645  Organist  in  Viadana  an 
der  Kirche  S.  Nicola.  Von  seinen 
Kompositionen  kennt  man  bis  heute: 

1.  Compieta  concertata  a  5  voci  di . . . 
Op.  1.  Ven.  1641  AI.  Vincenti.  6  Stb. 
40.     [Bologna.     Ferrara. 

2.  Messa  e  Salmi  ä  3  voci . . .  Op.  2. . . . 
Ven.  1645  Ales.  Vincenti.  4  Stb:  2  C.  B. 
u.  Bc.  in  40.  8  Gesg.  [B.  Br.  Bologna, 
Kat.  2,  33  die  Dedic. 

Avossa,  Giusepi)e  d',  von  ihm 

besitzt    im    Ms.  330   das    br.  Mus 
eine  Motette  im  Autogr. 

Avoux, ...  d',  bekannt  durch 
4  Quartette  f.  2  V.  Va.  und  Bass. 
[Musikfr.  Wien. 

Avresse  (Havresse ,  Anverse) 
Eustacliius  de,  von  1479—1491 
pcäpstl.  Sänger  (Viertelj.  3,  241). 

Awbery,  Kev.  Jolin,  lebte  im 
18.  Jh.  und  finden  sich  Kompo- 
sitionen von  ihm  in  Hayes'  (Phil.) 


Axt. 


250 


Ayrton,  Edm. 


Harmonia     "Wiccamica.       [E.  C.  of 
Mus.  1155. 

Axt,  Friedrich  Samuel,  geb. 
in  Um  1684,  gest.  1745  in  Franken- 
hausen. Lebte  einige  Zeit  in  Ber- 
lin, wurde  1718  zum  Kantor  nach 
Ivönigsee  berufen  und  1719  nach 
Frankenhausen.  Gerber  1  zeigt 
einen  Jahrgang  Kirchenmusik   an. 

Aybliiiger,  siehe  Aibliiiger. 

Aydie,  Raymond  d%  Sänger  in 
der  Kapelle  Louis  XI,  von  Frank- 
reich, Rechnungen  von  1462—64. 
(Thoinan  68.) 

Ayguino,  siehe  Aiguino. 

Aylward,  Tlieodore,  Mus.  Doct. 
geb.  um  1730,  gest.  27.  Febr.  1801 
zu  Windsor.  1769  erhielt  er  vom 
Catch  Club  den  Preis  auf  die  Glee 
„A  cruel  fate".  5.  Juni  1771 
wurde  er  Prof.  der  Musik  am  Gres- 
ham  Collegium.  1788  folgte  er 
"W.  Webb  als  Organist  und  Chor- 
direktor an  der  St.  Georgkapelle 
in  Windsor.  19.  Nov.  1791  er- 
langte er  zu  Oxford  den  Grad 
eines  Baccalaureus  u.  zwei  Tage 
später  den  eines  Dr.  der  Musik. 
(Grove.     Stephen.) 

I  will  cry  uuto  God,  Authem  4  v.  — 
Ponder  niy  words,  Solo  Anthem  1755.  P. 
Ms.  1928  in  R.  C.  of  Mus. 

Elegies  &  glees.  Lond.  qufol.    [Glasgow. 

8  Canzonets  for  2  soprans  voices.  Lond. 
fol.     [br.  Mus. 

Oft  liave  I  seen.  Sonnet  by  Carey. 
Lond.  fol.     [br.  Mus. 

6  songs  in  „Harlequin's  invasion", 
„Cymbeline",  „Midsummer  uight's  dream" 
&c.  Lond.  (1787)  P.  fol.  [Glasgow,  br. 
Mus.     E.  C.  of  Mus. 

Sweet  Tyrant  Love.  A  new  song. 
(Lond.)  fol.     [br.  Mus. 

Siebe  Mago  &  Dago  1794.  fol.    [br.Mus, 

6  Lessons  for  the  harps.  op.  1.  Lond. 
for  the  author  33  S.  Stich,  qufol.   [br.Mus. 

In  der  Musikschule  zu  Oxford  im  Ms. 
einige  Gesänge. 

In  Catch  Club  3,  Bd.  2,  1  Gesg. 

Aylward,  Tliomas,  geb.  1730 
wahrsch.  zu  Chichester,  wurde  Or- 
ganist   an    der    Oxforder   Kapelle 


in  London  (jetzt  St.  Peter),  von 
1762 — 68  an  St.  Lawrence,  Jewry 
ebd.,  dann  an  St.  Michael,  Cornhill 
als  Nachfolger  Dr.  Boyce  von 
1768-1781.  (Stephens.)  Er  gab 
Glees,  Elegies,  Canzonetten  und 
Lessons  für  Orgel  in  London  her- 
aus.   Nachweisbar  ist  davon  nichts. 

Aylworth,  William,  bekannt 
durch  1  Gesg.  in  Playford's  The 
Theater  1687,  4.  Buch. 

Ayne,  siehe  Gliizegliem,  Hayne 
van. 

Ayres,  E. . .  E. . .,   gab  heraus: 

Comiterpoint  and  Canon.  Philadelphia 
1704  Theo.  Presser,  8«.    68  S.    [Bologna. 

Ayrs,  siehe  Airs. 

Ayrton,  Edmund,  Mus.  Doct, 
geb.  um  1734  zu  Eipon,  gest.  um 
1808  zu  London.  Schüler  von 
Nares,  wairde  Organist,  Auditor  u. 
Chordirektor  an  der  Kollegiatkirche 
in  South  well,  1764  Gentleman  an 
der  Kgl.  Kapelle,  dann  Vicar-Cho- 
ralist  an  St.  Paul,  Laienkleriker 
an  der  Westminsterabtei  und  1780 
Chordirektor  an  der  Kgl.  Kapeile. 
1784  erhielt  er  von  der  Universi- 
tät in  Cambridge  den  Doctortitel. 
1805  zog  er  sich  von  seinen 
Aemtern  zurück  (Grove.  Fetis.) 
Als  Komponist  ist  von  ihm  be- 
kannt: 

Begin  unto  my  god,  an  anthem  for 
voic.  &  instr.  compos.  as  an  exercise  for 
the  degree  of  Doctor  in  Music.  Perfor- 
med  1784.  Lond.  1788.  Part.  fol.  [R.  C. 
of  Mus.  Glasgow,  br.  Mus.  Cambridge 
FW. 

3  Anthems  im  Ms.  B.  Upsala,  in  Stb. 
fol.  1.  Unto  thee  o  Lord.  (Chor  u.  Org.) 
2.  Bow  down  thine  Ear.  Duo  u.  Chor  mit 
Org.  3.  0  coine  let  us  worship.  Solo 
mit  Chor  u.  Org. 

Canon,  five  in  two.   Lond.  iol.   [br.  Mus. 

An  ode  to  harmony,  set  to  music  (4 
voic.)     Lond.  fol.     [br.  Mus. 

Thie  prize  carnation  (v.  C.  Smart)  (Lond.) 
fol.     [br.  Mus. 

Fair  &  fair,  and  twice  so  f;nr.  Pastoral 
duet.     [br.  Mus. 


Ayrton,  William. 


251 


Azopardi. 


In  S.  Amold's  Cathedr.  mus.  1790  Bd.  3 
von  einem  Ayrton  ein  Gesang. 

Ayrton,  William,  Sohn  des 
Edmund,  geb.  1777  in  London, 
gest.  8.  März  1858  in  London.  Er 
war  ein  sehr  gesuchter  Musiklehrer, 
einer  der  Mitgründer  der  Phil- 
harmonie Society  (1813)  und  eine 
Zeitlang  Direktor  derselben,  auch 
am  -Kgl.  Theater  war  er  Musik- 
direktor und  gab  1817  zum  ersten 
Male  Mozart's  Don  Giovanni.  1823 
gab  er  mit  Mr.  Clowes  die  Musik- 
Zeitschrift:  IIarmom'co)i  heraus,  an 
welcher  er  11  Jahre  die  Redaction 
führte  und  viele  wissenschaftliche, 
kritische  u.  biographische  Artikel 
schrieb.  1834  veröffentlichte  er 
eine  Sammig.  Instrumental-  u.  Ge- 
sangsmusik, betitelt:  Musical  Li- 
brary. Ein  Supplement  enthält  Bio- 
graphien u.  Notizen.  Er  schrieb 
die  Musik-Artikel  in  Knight's  Pic- 
torial  History  of  England,  ebenfalls 
die  Einleitung  zu  Pictorial  Shake- 
speare. Sein  letztes  Werk  war 
eine  Samlg.  „Sacred  Minstrelsy", 
published  by  J.  W.  Parker,  in  2 
voll.  (Grove.  Stephen.)  Von  seinen 
Arbeiten  kann  ich  nachweisen: 

1.  The  Logerian  System  of  teaching 
niusic  carefnlly  siu'veyed,  analysed,  &  ex- 
Ijloded,  by  a  niaster,  member  of  the  royal 
societv  of  musicians  (anonym).  London 
1818  Phillips  &  Co.  80.     Brüssel. 

The  musical  library;  a  coUection  of 
Yocal  Music,  consist.  of  songs,  duets,  giees, 
madrigals ...  by  various  composers,  in 
vocal  score,  with  pfte.  acc. ;  &  of  instru- 
mental music  adapted  for  the  pfte.  Edi- 
ted by  .. .  8  vol.  Lond.  1834—37.  fol. 
[R.  C.  of  Mus. 

—  The  monthly  Supplement  to  the  . . . 
comprising  biographical  Sketches  of  the 
composers  whose  works  are  published  in 
the  „Mus.  Libr."  ...  3  vols.  Lond.  1834 
bis  1836.  fol.     [R.  C.  of  Mus. 

Oh  memoiy.  1833.     [br.  Mus. 

Siehe  Harmonicoa,  edit.  by .  . .  1823 
bis  1833.  40.     [br.Mus. 

Das  R.  C.  of  Mus.  besitzt  unter  2003 
einen  Brief  vom  lG/11  1837  an  Taylor. 


AzaTs,  PieiTe-Kyaciuthe,  geb. 
1743  zu  Ladern  (Languedoc),  gest. 
zu  Toulouse  1796.  War  Knaben- 
sänger an  seinem  Geburtsorte,  dann 
in  Auch  an  der  Kathedrale  zweiter 
Musikdirektor,  lebte  dann  um  1763 
in  Marseille;  gegen  1765  ging  er 
nach  Paris,  wurde  auf  Empfehlung 
Gossec's  Musikdirektor  in  Soreze, 
wandte  sich  1783  nach  Toulouse, 
wo  er  Musikunterricht  gab  und 
komponierte.  Ein  Exemplar  seiner 
Methode  de  musique  sur  im  nou- 
veau  plan,  ä  l'usage  des  eleves  de 
l'ocole  militaire"  von  1776  habe 
ich  nicht  entdecken  können,  aber 
von  seinen  Kompositionen  für  das 
Violoncello  haben  sich  einige  er- 
halten : 

12  Sonates  pour  Violonc.     [Paris  Nat. 

Lesson  pour  le  Vcl.     [C.  P. 

Duo  de  Vcl.     [C.P. 

Azais,  Pierre -Hyacinthe,  der 

Sohn  des  obigen,  geb.  1.  März 
1766  zu  Soreze,  gest.  22.  Jan. 
1845  zu  Paris,  hat  sich  nur  neben- 
bei in  seinen  philosophischen  Wer- 
ken mit  musikalischen  Fragen  be- 
schäftigt (siehe  Fetis  ausführliche 
Darstellung). 

Azeretto,  Alexandre,  vielleicht 
ein  Spanier  aus  dem  Ende  des 
18.  Jhs.,  denn  der  unten  genannte 
Verleger  J.  A.  Böhme  begann  um 
1799  sein  Geschäft.  Bekannt  ist 
von  ihm  ein 

Marche  espagnole  du  Regiment  Infanterie 
Guadalaxara  executee  ä  l'occasion  de  l'en- 
tree  ä  Haiaibourg,  arrang.  p.  le  Pfte. .  . . 
Hbg.,  J.  A.  Böhme.  qu4''.  1  Bog.  [Schwerin  F. 

Azioli,  siehe  Asioli,  Bonif. 

Azopardi  (Azzopardi),  Frances- 
co, Kapellmeister  zu  Malta  (Druck). 
Ein  Komponist  des  18.  Jhs.,  dessen 
Kompositionen  scheinbar  verschol- 
len sind,  nur  sein  theoretisches 
Werk  in  französischer  Uebersetzung 
hat  sich  in  mehreren  Exemplaren 
erhalten,  betitelt: 


Azpilcueta. 


252 


Azzopardi. 


Le  rausicien  pratique,  on  le^ons  qui 
condiüsent  les  eleves  dans  l'art  du  Coutre- 
point,  en  leiir  enseiguant  la  maniere  de 
composer  correctement  tonte  espece  de 
musique . .  .  Traduit  de  1'  italien  par  M. 
Framery.  Paris  1786  chez  Leduc.  2  Bde. 
in  8°.  zu  127  und  120  S.,  der  2te  mit 
Beisp.  [B.  B.  Bologna.  Brüssel,  br. 
Mus.     Glasgow. 

—  Nouvelle  ed.  revne  , . .  par  Choron. 
Paris,  chez  l'editeur.  1  Bd.  in  fol.  [Brüssel. 

P.  Pullicino  nennt  ihn  Azzopardi  und 
gab  eine  Notizia  biografica  di . . .  maestro 
di  cappella  della  chiesa  cattedrale  di  Malta, 
Malta  1876.  8°.  63  S.  heraus  [Leo  Liepm. 
1894. 

Azpilcueta,  Martiiiiis,  aus  Yer- 
asoiu  in  Navarra,  war  Priester  u. 
Kanonikus  des  Ordens  des  heiig. 
Augustins;  er  lebte  meist  in  Sala- 
manca  und  Coimbra  und  starb  zu 
Rom  1586.  Unter  seinen  zahl- 
reichen Schriften  befinden  sich 
auch  zwei  über  Musik. 

1.  De  niusica  et  cantu  figiirato,  in  der 
Ausg.  Lugduni  1589  und  ib.  1597.  2.  B 
Silenzio  necessario  nell'altare.  nel  coro  ed 
altri  luoghi,  ove  si  cantano  i  divini  uffizii. 
Yenetia  1597  Barezzo  Barezzi.  gr.  8".  4 
Bll.  88  S.  Hierin  lehrt  ei'  was  und  wie 
man  singen  soll  und  in  der  Stille  reci- 
tieren.  [Hofb.  Wien.]  Walther  teilt  die 
Grabschrift  mit.     (Fetis.     Becker  2,  80.) 

Azzaiolo,  Filippo,  ein  Bolog- 
neser, der  durch  3  Bücher  Vil- 
lotten  bekannt  ist,  von  denen  aber 
das  1.  u.  2.  Buch  seinen  Namen 
nicht  nennen  und  erst  in  der 
Dedic.  zum  3.  Buche  sich  als  Ver- 
fasser derselben  bekennt.  Sie  sind 
betitelt: 

II  1.  Hb.  de  Villotte  alla  Padoana  con 
alcune  Napolitane  a  4  voci  intitolate  Vil- 
lotte del  fiore  nouam.  per  A.  Gardano 
stampate  . ,  .  Ven.  1557  Gard.  4  Stb.  qu4''. 
24  Nrn.  davon  1  von  Gio.  Francesco  Cal- 
darino ,  1  Ghirardo  da  Panico,  1  Vinc. 
Euffo   und    1    von    Spontoue.      [Bologna. 


Haberl  in  Regensbg.    Eeg.  bei  Vogel  46. 

—  1560  Yen.,  Scotto.  20  Nrn.  4  Stb. 
qu40.     [B.  M. 

—  1564.  Gardano.  20  Nrn.  4  Stb. 
qu40.     [br.Mus.  A.T.     Florenz  B.  L:  T. 

—  1566.  Ven.  Fr.  Rampazetto.  [Turin 
B.  n:  C.A.B. 

1\  2.  lib.  de  Villotte  del  fiore  alla  pa- 
doana con  alcune  Napolitnae  (!)  e  madri- 
gali  a  4  voci  Nouam.  per  Gardano .  . . 
Ven.  1559  Gard.  4  Stb.  qu40.  13  Nrn. 
dabei  1  von  Conte  Briaco,  Archadelt,  Cal- 
darino,  Alfonso  Ga[nassi],  Gioan  thomaso 
[Lambertini].  [Bologna:  T.  B.  Florenz 
B.  L:  T. 

—  1564  Ven.,  Scotto.  4  Stb.  qu40.  wie 
1559.  [Hofb.  Wien:  C.  A.  T.  Zwickau: 
CT. 

Di  Filippo  Azzaiolo  Bolognese  11  3.  lib. 
deUe  Villotte  del  fiore  alla  Padoana  con 
alcune  Napolitane  e  Bergamasche  a  4  voci 
et  un  Dialogo  a  8  Nouamente  stampate 
&  date  in  luce  .  . .  Ven.  1569  Gardano. 
4  Stb.  qu40.  12  Nrn.  davon  5  von  Ghir. 
da  Panico ,  Bartolomeo  Pifaro ,  Ghinolfo 
Dattaro,  Paolo  Casanuova  u.  Marc'  Ant. 
Romano.     [Bologna:  T.  B. 

In  B.  M.,  Ms.  1503  c.  (Nr.  215)  be- 
finden sich  einige  obiger  Villotten  in 
mehreren  Lesarten. 

Azzia,  Alessandro  d*',  gegen 
1765  in  ISTeapel  geb.,  gest.  um 
1804  zu  Paris.  Er  war  in  Paris 
an  der  italienischen  Oper  alsUeber- 
setzer  der  Textbücher  angestellt. 
Fetis  schreibt  ihm  noch  die  Ab- 
handlung zu:  Sur  le  retablissement 
du  theätre  bouffon  italien  ä  Paris. 
Paris  1801.    2  Bog.  in  8». 

Azzioli,  Boiiifacio,  ein  Kompo- 
nist des  18.  Jhs.,  von  dem  die  B.  B. 
im  jVIs.  940  drei  Arietten  c.  acc. 
di  Pfte.  besitzt.  Man  könnte  fast 
glauben,  dass  damit  Boiiifacio  Asi~ 
oli  gemeint  sei. 

Azzoliiio,  siehe  Ciaja. 

Azzopardi,  siehe  Azopardi. 


B. 


253 


Baban. 


B. 


B:  Corydon  &  Cynthia,  set  to 
music  by  the  Kev.  Mr.  B.  (Lond. 
c.  1770)  fol.     [br.  Mus. 

B.  ist  Boeeklin;  vielleicht  ist 
der  um  1780  im  Anzeiger  ver- 
zeichnete B***  auch  derselbe. 

B.  C.  D.  ist  DoWhoff. 

B.  D.  ist  Benedictus  Ducis, 
16.  Jh. 

B.  D.M.  =  Bernardino  di  Mosto. 

B.  (D.)  de  B.  ist  Benigne  de 
Bacilly. 

B.  de  W.  ist  Baron  von  Wiese, 
Christian  etc. 

B.  F.  L.  unterz.  Balthasar  Fritsch 
aus  Leipzig  1606  seine  Instrumen- 
talsätze. In  Rude's  Lautenbuch 
von  1600  finden  sich  einige  Sätze 
ebenso  bez.,  möglich  dass  er  damit 
gemeint  ist. 

B.  Gr.  ==  Bartholomeo  Gesius. 

B.  n.  mutmafslich  Balthasar 
Hartzer  15./16.  Jh. 

B.  H.  im  17.  Jh.  ist  Bartholo- 
meus  Helder. 

B.  K.,  siehe  Kliii genstein, 
Bernhardt. 

B.  L:  Gesge.  in  Ballard's  Mes- 
langes  1727. 

B.  M.  ist  Balthasar  Musculus. 
Ende  des  16.  Jhs. 

B.  M.  2te  Hälfte  des  17.  Jhs. 
Ms.  B.  Joachimsth.  39,  25  ein 
Capriccio  f.  Orgel. 

B.  P.  The  parish-clerk's  guide, 
or  the  singing  psalms  used  in  the 
parish  churches  . . .  Lond.  1731. 
18«.     [Glasgow. 

Br.  H...  r.  Ein  2stim.  Lied 
mit  Klav.  „Die  Ihr  einem  neuen 
Grabe."  Zur  Gesellenreise  über- 
schrieben. 1  Bl.  in  qufol.  [B. 
Egsbg. 


Br. . .  J.  Gr.,  gab  heraus :  Yer- 
sach  einige  Lieder  mit  Melodien 
für  junge  Clavierspieler,  2.  Theil. 
1788.     [Dresd.  Mus. 

B.  S.  =  Benedikt  Schultlieifs, 
Organist  in  Nürnberg. 

B.  S.,  in  W.  Chr.  Dessler's 
Gott  geheiligte  Christen,  einige 
Arien. 

B.  T.  ist  Bartolomeo  Troml)on- 
cino,  16.  Jh. 

B.  von  W.  ist  Chr.  L.  G.  Baron 
von  Wiese. 

B.  W.  siehe  Barlay. 

B.  zu  B.  ist  Boeeklin. 

Baader,  Joseph,  lebte  an  der 
Grenze  des  18.  und  19.  Jhs.  Er 
gab  mehrere  Werke  für  die  Kirche 
heraus.    Nachweisen  kann  ich  nur 

Deutscher  Messgesang  für  1 — 3  St.  u. 
Orgel.  Straubing,  J.  Heigl  &  Co.  P.  [B.  M. 

Baader,  Fat.  Placidus,  geb.  3. 
Febr.  1736  zu  Schongau,  gest.  8. 
Dez.  1766  im  Kloster  Benedict- 
beuern.  1760  wurde  er  zum  Prie- 
ster in  Augsburg  geweiht,  1701 
Musikinstructor  u.  dann  Chor-  und 
Seminardirektor.  (Kornmüller  1, 
216). 

Baal,  Johann,  lebte  im  17.  Jh. 

Die  B.  B.  besitzt  im  Ms.  950,  Samlbd. 
Nr.  1  eine  Missa  tota  a  2  V.  2  Ve.  Fag. 
4  voc.  Bc.  17  Bll.  P.  und  in  der  Natio- 
naJbibl.  in  Paris  befindet  sich,  das  "Werk: 

Argumentum  et  inscriptiones  .  .  .  1641. 
fol.;  am  Ende  4  Motetten  und  1  Sonate. 

Baaregar  (Beauregard),  Fran- 
^ois,  wird  am  22.  Dez.  1681  zum 
Kammermusiker  am  Berliner  Hofe 
ernannt.  1701  wird  ein  Beauregard 
als  Oboist  ebendort  verzeichnet 
(Schneider  48.  52). 

Baban,  Graeian,  war  nach 
Fetis  von    1650   bis   1665  Kapell- 


Babbani. 


254 


Babel. 


meister  in  Yalencia  (Spanien).  Nach 
den  neuesten  Untersuchungen  von 
Ph.  Pedrell  in  der  Ausg.  der  Kom- 
positionen J.  G.  Perez'  im  Vor- 
worte, war  er  von  1657  bis  1675 
Kapellmeister  a/d.  Kathedrale  zu 
Yalencia. 

Die  B.  M.  besitzt  von  ihm  2  Lamen- 
tationen für  2  Chöre  und  Orgel  im  Ms. 
in  P.  —  Eslava  veröffentlichte  einen  8  st. 
Psalm  (siehe  Eitner  2). 

Babbani,  Grioyanni. 

Messe  a  4  c.  3  ström,  e  Bc.  Ms.  A  24, 
P.  30  BU.     [Dresd.  Mus. 

Confitebor  tibi  Domine,  Sopr.  e  A.  c. 
V.  solo.  Vol.  solo  e  Bc.  Ms.  A  24.  P.  26 
BU.     [Dresd.  Mus. 

Biibbi,  Christof oro ,  geb.  um 
1748  zu  Cesena,  st.  vor  1816  in 
Dresden.  Er  war  ein  Schüler  Al- 
berghi's  und  wurde  am  18/8  1781 
Konzertmeister  a/d.  Hofkapelle  in 
Dresden;  1813  erhielt  er  1200 
Thir.  Gehalt.  (Fürstenau  1,  167. 
176.  186.)  Yon  seinen  Komposi- 
tionen ist  nur  bekannt  die  Ein- 
gangs-Sinfonie zu  Chrstn.  Ehregott 
Weinlig's  Kantate :  Augusta,  Kl.-A. 
Dresd.   bei  Hilscher.     [Dresd.  Mus. 

Babbi,  Oregorio,  Sohn  des 
Cristoforo,  Yiolinist  an  derselben 
Kapelle;  seit  1805  Musikmeister, 
liefs  sich  1807  pensionieren.  (Für- 
stenau ebd.)  Im  Liceo  zu  Bologna 
ein  „Sul  cuor  dell'  uomo  ognora". 
Polacca  per  S.  con  orch.  Ms.  P. 
12  Ell. 

Babbini,  Matteo,  geb.  um  1754 
zu  Bologna,  gest.  21.  Sept.  1816 
ebd.,  einer  der  berühmtesten  Teno- 
risten seiner  Zeit,  der  in  Italien, 
Deutschland,  Frankreich  und  Eng- 
land goldene  Lorbeeren  erntete, 
siehe  Gerber  2,  Fotis  und  Elogio 
di  M.  B.  dal  Pietro  Brighenti.  Bo- 
log.  1821/2.  [B.  Brüssel  4778  u. 
Liceo  Bologna]  Er  gab  heraus: 

6  Romances  av.  acc.  de  Pfte.  Paris, 
Erard.     [Dresd.     br.  Mus. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 


von  B.,  ohne  Vornamen,  2  Chans,  franc, 
3  Canzonette  f.  1  Singst,  mit  Klav. 

Babel  (Babell)  William,  geb. 
gegen  1690,  gest.  23.  Sept.  1723 
zu  Canonsburg.  Sohn  des  Fagot- 
tisten B.  und  Schüler  Dr.  Pepusch', 
wurde  Mitglied  der  Kgl.  Kapelle 
(sie?  Kimbault  verzeichnet  ihn 
nicht)  und  Organist  an  der  Kirche 
All  Hallows  in  London.  Mattheson 
nennt  ihn  einen  Schüler  Händel's, 
was  wohl  ein  Irrtum  ist,  dagegen 
arrangierte  er  mehrere  Händel'sche 
Opern  für  Klavier.  (Hawkins,  Bur- 
ney  7,  648.  Grove.)  Yon  eigenen 
Kompositionen  kann  ich  nach- 
weisen: 

Concerto  grosso,  Bd.,  für  2  Viol.  del 
concerto,  2  V.  del  conc.  grosso,  Va.  Vcl. 
del  cooc.  1  B.  del  conc,  Viol.  I.  conc. 
Ms.  3633,  Stb.     [B.  Hbg. 

Chamber  Music.  12  Solos  for  a  V.  or 
Hautb.  with  a  B.  figur'd  for  the  harps. 
Part  1  of  the  posth.  -work.  Lond.,  Walsh, 
59  S.  in  fol.     [br.Mus.     B.  Wagener. 

12  Solos  for  a  V.  Hautboy,  or  germ. 
fl.  with  B.  fig.  for  the  harps.  Lond.  fol. 
[br.  Mus. 

Pieces  de  Clavecin  de  Mr.  Händel  tirees 
p.  lui  meme  de  ses  meilleurs  opera  et 
ajustees  avec  des  variations.  Op.  8.  Paris, 
Md.  Eoivin.  42  S.     [B.  Wagener. 

Suits  of  the  most  celebrated  lessons, 
collected  &  fitted  to  the  harpsic.  or  spinnet. 
With  variety  of  passag'es  by  the  author. 
Lond..  AVaIsh  &  Hare.  fol.  77  S.  (aus 
Häuderschen  Opern).  [B.  Wagener.  R.  C. 
ofMus:  book  3.     Cambridge  FW. 

Suits  of  harps.  &  spinnet,  lessons  collec- 
ted from  the  most  celebr.  masters  works. 
To  which  is  added  a  great  variety  of  pas- 
sages.     Lond.  fol.     [br.  Mus. 

The  3^  (4th)  book  of  the  lady's  Enter- 
tainment, or  Banquet  of  Musik,  .  . .  a  col- 
lect, of  .  .  .  aires  &  dueto  &  fitted  to  the 
harps.  or  spinnet .  .  .  Lond.  c.  1720.  fol. 
(enth.  Arien  aus  den  Opern:  Pyrrhus  & 
Clotilda,  Hydaspes  &  Almahide.)    [br.  Mus. 

Die  B.  Wolfenbüttel  besitzt  2  Samlwk. 
0.  J.  nur  mit  Mr.  Babel  gezeichnet  und 
ist  es  fraglich,  ob  damit  der  obige  gemeint 
ist,  betitelt  L  Trios  de  differents  autheurs 
choisis  &  mis  en  ordre  par  Mr.  Babel.  Ce 
livre  sera  suivi  dans  peu  d'un  second 
qui  contiendra  la  Suite  de  ces  pieces  icy 
jusques  au  Nombre  de  130.  Liv.  I.  Amst., 


Babini,  Fra  Giuseffo  Ma- 


255 


Bacchino,  Girolamo. 


Roger.  3  Stb.  qu40.  Die  1.  Ouvert.  ist 
von  Liüly,  die  andern  Piecen  unbekannt. 

2.  Trios...  Liv.  IL  ib.  3  Stb.  qu40. 
Beide  Bücher  129  Nrn. 

In  der  Klavierschule,  sielie  Harpsichord 
1,    befinden   sich  einige  Piecen  von  ihm. 

1  Song  im  Londoner  Einzeldruck,  [br.  Mus. 

Babini,   Fra  Giuseffo  Ma,    da 

Faenza ,  Kapellmeister  zu  Fer- 
rara  1675,  erwähnt  in  einem  Ms. 
des  Liceo  in  Bologna,  s.  Kat.  1, 
99:  Trattato  di  musica.  8^. 

Babini,  Matteo,  geh  18.  Febr. 
1754  zu  Bologna,  gest.  22.  Sept. 
1816.  Studierte  Medicin^  wurde 
dann  Opern-Sänger  und  Komponist, 
trat  in  St.  Petersburg,  London,  Ber- 
lin, Wien  und  in  Italien  auf.  Emi- 
lia  Succi  (siehe  dessen  Autogr.-Kat. 
1888)  besafs  von  ihm  einen  Brief 
„Vienna  2/5  1781''  gez.  und  das 
Autographen  -  Yerz.  Masseangeli's 
einen  aus  Triest   vom  5/10  1796. 

Babo,  Josepli  Maria  Ton,  in 
München  am  Theater  angestellt, 
st.  dort  5.  Febr.  1822  (Leipz.  Ztg. 
24,  210). 

Babst,  . . .  Postmeister  jur.  prac- 
ticus  und  Organist  an  der  St.  Ja- 
kobskirche in  Rostock  um  1703 
(Mattheson  1,  284). 

Babticoclii,  Bomenico,  ist  nur 
bekannt  durch 

A  lesson  for  the  harns.  or  pfte.  Lond 
(1786).  qufol.     [br.Mus. 

Babtista  Avird  sehr  oft  der 
baiersche  Hofmusikus  Morari  ge- 
nannt, s.  d. 

Baccelli,  Domenico,  ein  an  der 
italienischen    Oper    in    Paris    um 
1766   angestellter  Sänger,   der  um- 
1779    wieder    nach    Italien    ging. 
Er  schrieb  die  Oper 

Le  Nouveau  Marie  ou  les  Impoi-tuns. 
Opera  comique  en  un  Acte.  1770.  [Ms.P. 
in  Dresd.  Mus. 

Er  gab  auch  den  Kl.-A.  zu  Piccinni's 
La  buona  figliuola  heraus,     [ß,  M. 

Baccelli,  P.  Matteo,  geb.  gegen 
1680  zu  Lucca,  gest.  ebd.  um  1756. 
Er  war  Kapellmeister  am  Seminar 


San  Giovanni  von  1717—1734  und 
schrieb    zahlreiche    Kirchenmusik. 

Im  Archiv  des  Seminars  San  Martine 
ebd.  befindet  sich  1  Doniine,  1  Dixit  und 
1  Magnificat  zu  4  St.  mit  Instr.  im  Ms. 
(Pougiü  -  Felis).  Die  Bibl.  der  S.  Cecilia 
in  Eom  besitzt  unter  ihrer  reichen  Samlg. 
Textbücher  auch  eins  zur  Oper;  La  donna 
girandola  von  Matteo  Pantaleone  Baccelli. 

Bacclii  Tempel 

öpnadt  vid  en  hieltes  död.  Stockholm 
1783.     80.     [br.  Mus. 

Bacchi,  Joannes  de,  siehe 
Bacchiiis. 

Bacchini, . . .  unter  diesem  Namen 
besitzt  die  Nationalbibl.  in  Paris 
ein  Ms.  lat.  9339  aus  dem  18.  Jh., 
betitelt  Musica  veterum  instru- 
menta . . . 

Bacchini,  Benedetto,  ein  ge- 
lehrter Benedictiner,   geb.  zu  San 
Domino    bei    Parma    am    31.  Aug. 
1651,  gest.   1.  Sept.  1721   zu  Bo- 
logna.     1668    trat    er    in    obigen 
Orden  ein   und  wurde  später  zum 
Sekretär  in  der  Benedictiner-Abtei 
zu  Ferrara,  dann  in  Venedig,  Pia- 
cenza  und  Pavia  ernannt.    Er  gab 
die  Zeitschrift  Giornale  de'letterati 
d'Italia,    in   deren   34.  Bde.    seine 
Selbstbiogr.  zu  finden  ist,   heraus. 
Ins  Musikfach  fällt  folgende  Arbeit: 
De  Sistrorum   figuris  ac  differentia  . . . 
ob    sistri  romani  effigiem  communicatam, 
dissertatio.    Bononiae  1691  Pisariana.    40. 
25  S.  u.  2  Taf.     [C.  P.     Bologna. 
_  Eine  2te  Ausgabe  besorgte  Tollius:  De 
sistris,  eonmique  figuris,  ac  differentia  .  . . 
dissertatio.     Jacobus   Tollius  dissertatiun- 
culam  &  notulas  adjecit . .  .  Trajecti  a/Rh. 
1696    Franc.  Halma.      4".      1  Tf.     36  S. 
[Dresd.    B.B.    B.Lpz.    Briissel.    Bologna. 
Kopenhag. 

Bacchino,  Criovanni  Maria,  ein 

Musiker  ans  Mantua,  wie  das  Smlwk. 
von  Ang.  Gardano :  L'amorosa  caccia 
1588  anzeigt.  Dort  das  Madrigal: 
Pill  che  Diana  5  voci,  in  Aufl. 
1592  kompl. 

Bacchino,  Girolamo.  Das  Con- 
servator.  in  Mailand  besitzt  aus  dem 
ISTotenbestande  der  herzogl.  Kapelle 


Bacchüio,  Teodoro. 


256 


Baccio, . 


des  16.  Jabrh.  einen  Bd.  Messen 
zu  5  u.  6  St.  (Canal  91). 

Bacchino,  Padre  maesti'o  Teo- 
doro, geb.  in  Mantua,  ein  gelehrter 
Franziskaner,  Dr.  der  Theologie, 
war  um  1595  Sänger  am  herzogl. 
Hofe  zu  Mantua  (Canal  91). 

Baccbius  der  Aeltere,  ein  grie- 
chischer Schriftsteller  um  130  n. 
Christi,  schrieb 

Introductio  aitis  musicae.  Die  beste 
Ausgabe  ist  die  von  Meibom  in  seinen 
Antiquae  musicae.  Siehe  Forkel  8,  49 
u.  Fetis,  beide  sehr  ausführlich.  Die  Bibl. 
Vallicellana  zu  Eom  besitzt  nach  Lafage 
2,  306  dieselben  im  Ms.  C.  2  in  4».  Hds. 
des  15.  Jhs. 

Ausg.  von  Morel  (Morellus,  F.)  in  Paris 
1623.     80.     [Glasgow. 

Ausg.  von  Janus,  Lips.,  Teubner  1895. 

Baccbius  (Bacchus,  Bachus, 
Baclii,  vielleicht  auch  Bachy),  Jo- 
annes de.  Einen  Joh.  Bachy  ver- 
zeichnet Köchel  1  als  Altisten  an 
der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien  um 
1554.  Unter  den  obigen  ver- 
zeichneten drei  Namensvarianten 
finden  sich  in  den 

Samlwk.  von  1553 — 64  dreizehn  Mo- 
tetten und  Chansons  von  4  —  8  Stirn. 
(Eitner  1).  Ferner  in  Ms.  Z39,  12  Stb. 
hochfol.  von  1623,  B.  B.,  Nr.  10:  Factum 
est  silentimn,  2.  p.  Millia  millium  5  voc. 
—  In  der  B.  Proske,  Ms.  A  802,  6.  873, 
12.  877,  19.  35.  Ms.  851  eli  Gsge.  zu 
mehreren  Stim.  —  Auch  in  B.  M.,  Ms.  1536 
(Nr.  132)  5  Stb.,  inkompl.,  befinden  sich 
2  Motetten;  die  Stb.  tragen  die  Jahres- 
zahl 1583. 

Factum  est  silentium  in  coelo,  5  voc. 
Nr.  113  im  Ms.  11,  6  Stb.,  B.  Zw. 

Mss.  B.  Br.,  unter  Jo.  de  Bachi,  5  Motett. 

Bacchusi,  siehe  Baccusi. 
Bacci,  Domenico,  ein  Musiker 

aus  Cremona,  dort  gest.  am  27.  Jan. 
1549,  citiert  durch  L.  Cavitelli, 
siehe  Walther. 

Bacci,  Pietro  Griacomo,  geb. 
zu  Perugia  gegen  die  Mitte  des 
17.  Jhs.,  schrieb  um  1691  die  Oper 
„Abigail".  Fetis  kennt  von  ihm 
die  Arie  „Pensa  a  quest'  ora",  der 
er  grofses  Lob  spendet. 


Die  B.  M.  besitzt  im  Ms.  P.  3  Kantaten 
f.  1  St.  mit  Bc,  nur  mit  Bacci  gez. 

Die  B.  des  Liceo  in  Bologna  besitzt  eine 
Biographie  über  G.  G.  Ancina  von  Pietro 
Giacomo  B  . . ,,  hier  nennt  er  sich  auf  dem 
Titel  einen  Priester  und  aus  Arezzo  ge- 
bürtig? Das  Buch  ist  betitelt:  „Vita  del 
V.  Servo  di  Dio  Giov.  Giovenale  Ancina 
della  Congregatione  dell'  Oratorio,  e  poi 
Vescovo  di  Saluzzo,  raccolta  da  processi 
fatti  per  la  sua  Beatificatione,  e  da  altre 
scritture  autentiche  da  Pietro  Jacomo 
Bacci  Aretino  Prete  della  medesima  Con- 
gregatione (nämlich  des  Oratorio).  In 
Eoma  1671  F.  M.  Mancini.  4«.  Ob  Bacci 
mit  „Aretino"  seinen  Geburtsort  anzeigen 
will,  oder  nur  seinen  Wohnort,  bedarf 
näheren  Aufschlusses.  —  In  Ms.  697  der 
B.  Brüssel  Cons.  am  Schluss  die  Kantate : 
Piimavera  gradita  für  Alt  u.  Bc. 

Bacciarelli,  F  . . .  de,  scheint 
um  1805  in  Berlin  gelebt  zu  haben. 
Die  Kgl.  Hausbibl.  in  Berlin  besitzt 
von  ihm: 

8  Polüuaises  a  gr.  orch.,  arrang.  pour 
le  Pfte.  Berlin  1805.  Ms.  —  8  dito, 
op.  1 .     Berlin  1805  F.  Unger. 

Baccilieri,  Gliovanni,  geb.  zu 
Ferrara  im  16.  Jh.,  lebte  bis  ins 
17.  Jh.  hinein.  Fetis  verzeichnet 
von  ihm: 

1.  Lamentationes  5  voc.  op.  1.  Ven. 
1607.  fol.  —  2.  Vesperi  8  voc.  op.  2. 
Ven.  1610  Gard.  ■ —  3.  Totum  defuuctorum 
officium  5  vocibus,  op.  3.  Ven.  1619 
Magni. 

Baccinetti,  Griovanni  Battista 

(Fetis  schreibtfälschlichBaccinelli), 
geb.  zu  Siena  im  16.  Jh.,  ein  Aka- 
demiker Intronati,  wie  er  sich  selbst 
nennt.     Man  kennt  von  ihm: 

Sacrae  cautiones  quae  binis,  ternis,  qua- 
ternisque  vocibus  concinuntur,  c.  IB.  ad 
org.  Lib.  1  . . .  Ven.  1616  Vincenti.  4  Stb. 
in  4".  2  Mot.  von  Franc.  Piccolomini, 
[Bologna. 

5  Motetten  zu  2  u.  3  St.  mit  Bc.  in 
Samlwken.  nur  mit  einem  der  obigen  Vor- 
namen benannt  (Eitner  1). 

Baccini,  Antonio,  pseudonym 
für  Artusi. 

Baccino,  (xiovanni,  Bassist  am 
Dome  zu  Mailand  1625  (siehe  Seraf. 
Cantone). 

Baccio,  . . .   ein  Komponist  des 


Baccioni. 


257 


Baccusi, 


15.  Jh.,  von  dem  sich  in  einem 
Codex  Ms.  hoch  4«  im  St.  Peter  in 
Rom  imter  107  mit  Chansons  auch 
einige  von  ihm  befinden.  Der 
Baccio  Moschini.,  der  erst  1539 
bekannt  wird,  muss  ein  späterer 
Komponist  sein. 

Baccioni,  Grioseifo,  geb.  um 
1763  zu  Florenz,  war  unter  Na- 
poleon Mitglied  des  Instituts  für 
Wissenschaft  und  schöne  Künste 
in  Florenz  und  Kapellmeister.  Er 
soll  viel  für  die  Kirche  geschrieben 
und  1807  die  Abhandlung:  „Traito 
de  l'art  du  chant"  in  Florenz  ver- 
öffentlicht haben  (Fetis). 

Bacco,  Domenico,  ein  Cremo- 
neser  und  ausgezeichneter  Sänger, 
st.  27.  Jan.  1559  (Lucchini  7). 

Baccusi  (Baccusio,  Bacchusi), 
Ippolito  (Hippolito),  geb.  zu  Man- 
tua,  gest.  1609  zu  Yerona,  wo  er 
seit  1592  Kapellmeister  am  Dome 
war  (Dedicat.  zu  den  Messen  von 
1593).  Vordem  muss  er  sich  1570 
in  Ravenna  aufgehalten  haben,  denn 
er  schreibt  am  22.  April  von  da 
aus  an  den  Sekretär  des  Herzogs 
von  Mantua  (ßertolotti  71).  1572 
zeichnet  er  als  Kapellmeister  der 
Signori  di  Spilimbergo  in  Verona 
und  zugleich  Kapellmeister  an  San 
Eufemia  (Kat.  Bologna  3,  44).  1584, 
auch  1587,  zeichnet  er  als  Kapell- 
meister an  der  Kathedrale  in  Man- 
tua. Von  seinen  zahlreichen  Kom- 
positionen   kann   ich    nachweisen : 

(1570  a.)  Missarum  c.  5  et  6  voc.  lib.  1. 
Missa  lUuminare  Hierusalem.     M.  Aspice" 
dne.  M.  Tribularer.  M.  Staudomi  vn  giorno. 
c.  6  voc.      Yen.    1570    H.  Scotus.      4«. 
[B.  Kgsbg:  C.  5  US.     br.  Mus.  kompl. 

{1570  b.)  II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  & 
a  6  voci,  con  2  a  7  &  8,  Nouam  . .  .  Ven. 
1570  Gai-dano.  6  Stb.  qu40.  26  Nrn.  Er 
nennt  dies  sein  erstes  Werk.  [Verona 
S.  f:  A.  T.  6a. 

(1572.)  II  2.  lib.  de  Madrigali  ;\  6  voci. 
Con  1  Cauzone  nella  gran  vittoria  contra 
i  Turchi.    Vineg.  1572  Scotto.    6  Stb.  4". 

Rob.  Eitiier's  Quellen-Lexikon. 


21  Nrn.  mit  2  Nrn.  von  Gio.  B.  Falcidio, 
[Verona  S.  f :  C.  A.  T.  B.  6  a.      Bologna  B. 

(1579  a.)  Motectorum  cum  5,  6  et  8 
vocib.  Lib.  1.  Ven.  1579  Eampazettus. 
6  Stb.  qu4".  23  Nrn.  Dedic.  an  Aloysio 
Balbo.     [Bologna. 

—  Exempl.  mit  der  Jahresz.  1580. 
[B.  K.  Nr.  41  f.  Cecilia  in  ßom:  T.  Ce- 
sena  B.  c:  T. 

(1579  b.)  Madrigali  di . . .  Lib,  3  a  6  voci. 
Ven.  1579  Ang.  Gard.  6  Stb.  qu40.  21  Nrn. 
[B.  D.  Cecilia  in  Rom.  Venedig  B.  M. 
B.  B:  T.     Veronas,  f:  CT. 

(1585.)  Missarum  c.  5,  6,  et  8  voc. 
lib.  2.  Ven.  1585  Vinc.  et  Amad.  4  Mess. 
[Cecüia  in  Rom:  A.  S^^»».  Cesena,  Bibl. 
com :  A.  5us.  (Kat.  2,  34  Bologna  die  Dedic.) 

(1587.)  II  4.  libro  de  Madr.  ä  6  voc  .  . . 
Ven.  1587  Gard.  6  Stb.  qu4".  21  Nrn. 
[B.  D.     Modena.     Cecilia  ia  Rom. 

(1588.)  B  1.  Üb.  delle  Messe  a  4  voci. 
Ven.  1588  Ang.  Gard.  4  Stb.  5  Mess. 
[Modena. 

(1593.)  Missanim  cum  5,  et  9  voc. 
Lib.  4.  . .  Missa  Intonuit.  a  5.  Missa  ne 
reminiscaris.  a  5.  Missa  Benedicta  es 
coelorum  regiua.  a  5.  Missa  Laudate  Do- 
minum de  coelis,  a  9.  Ven.  1593  Gar- 
danus. 8  (?)  Stb.  40.  [br.  Mus.  fehl. 
A.  T.  B.  2.  coro.  Bologna:  Kat.  2,  33  die 
Dedic. 

(1594  a.)  Psalmi  omnes  qui  in  Vesperis 
a  romana  eccl.  Cum  cantica  B.  V.  4  voc. 
lib.  2.  Ven.  1594.  Amad.  4  Stb.  15  Nrn. 
[Cecilia  in  Rom. 

(1594  b.)  Psalmorum  qui  a  S.  Rom.  Eccl. 
ut  plurimum  iuVesperisdecantauturtriplici 
distinct.  4  v.  lib.  2.  Veronae,  Franc,  ä 
Dennis.     20  Nrn.     [Cecilia  in  Rom  4  Stb. 

(1594  c.)  II  1.  lib.  de  Madr.  a  3  voci. 
Ven.  1594  Amadino.  3  Stb.  4".  21  Nm. 
[Cecilia  in  Rom. 

(1596.)     Missae  tres ...     8  voc.     Ven. 

1596  Amadinus.     [Rom  Cecilia. 

(1597  a.)  Psalmi  omnes  qui  a  S.  romana 
eccl.  in  solemnitatibus  ad  Vesperas  decan- 
tari  solent,   c.  2  Magnif. . .   c.  8  v.     Ven. 

1597  Amadino.  4«.  17  Nrn.  Chor  1  u.  2. 
[Cecilia  in  Rom  8  Stb.  Bologna:  fehl: 
A  1  und  der  2.  Chor.  (Kat.  2, 173  die  Dedic.) 

(1597  b.)  Magnificat  4  voc.  Chorb.  1597 
Ms.     [B.  M. 

(1605.)  Le  vergine  d' . . .  Madr.  a  3  voci 
Lib.  2.  Ven.  1605  Amadino.  3  Stb.  4». 
15  Nrn.  davon  2  von  Stef.  Bernardi. 
[Cecilia  in  Rom. 

Ms.  in  Bologna  (Kat.  2,  342)  Messa  a 
8  V.  del  5.  tono.  P.  Nr.  1. 

Ms.  B.  L.  „Si  bona  suscep."  6  v.,  auch 
Ms.  11  in  Brieg. 

17 


Bace. 


258 


Bach,  Christoph. 


Ms.  12,  6  Stb.  in  Brieg  Nr.  1  Aspice 
Dne.,  c.  ,2.  p.  0  voc,  auch  iu  B.  Zw., 
Ms.  11,  144. 

Mss.  B.  M.  218.  53.  u.  2.57,  enthalten  1 
Maguif.  4  voc,  3  Madrig.  u.  1  Motette  iu 
Tabiilatur. 

Mss.  B.  Br.     1    Messe:     Asplce    Dne., 

8  Motett.  u.  1  Ganz.  (s.  Kat.) 

Ms.  Musikfr.  Wien,  8  Stb.  17.  Jli:  Surrexit 
Christus  6  voc. 

20  Gesge.  in  Samlwk.  des  lG/17.  Jhs. 
(Eituer  1),  aufserdein  in  Vinc.  Galüei's 
Frouimo  4  Madr.  5  voc.  (s.  Kat.  Bologna 
p.  335). 

In  Äsola's  Samlwk.  Sacra  omniura  1592 : 
Beatus  vir  5  voc.  —  Iu  Aug.  Gardano's 
L'amorosa  caccia  1588:  Questo  e  quel 
chiaro  fönte.  —  In  Bozi's  Giardinetto  1588  : 
lo  me  ne  vo  3  v.  —  In  Ang.  Gardano's 
Dialoghi  musicali   1590:   Ninfe    leggiadre 

9  V.  —  In  G.  Vinceuti's  Fiori  musicali 
1.590:  Deh  torna  ä  nie  mio  sol  3  v.  — 
In  desselben  De'floridi  virtuos!  1592:  De 
Tamato  chi  ama  5  v.  —  In  Amadiuo's 
Florindo  1593:  Son  le  labbra  5  v.  —  In 
Vinceuti's  Nuova  spoglia  =  1588  e.  —  In 
Phalese's  Paradiso  1596:  Dolce  mia  pasto- 
rella.  —  Qual   presse   ä  bei   rabiuo    5  v. 

—  In  Vinceuti's  Fiori  musicali  1598: 
Misera  nou  credea,  2.  p.  Ma  che  squallido. 

—  In  Ang.  Gardano's  I  diporti  1601  fünf 
Cauzoni  5  voc.  —  In  Phalese's  Madr.  h 
6  V.  1601:  4  Madr.  1.  Solo  e  peusoso; 
2.  Si  ch'io  mio  cred'homai.  3.  Occhi  miei. 
4.  Care  higrime. 

Bace,  . . .  Mitarbeiter  an  der  Co- 
medy  Te  Summers'tale.  Sielie  Abel, 
K.  Fr. 

Bacfarc  (Bacfart,  Backt'arkh, 
Backfarekh,  Bakfarc),  Valentin, 
Pannonius.  Er  muss  eigentlich 
Graeiv  oder  Gref^  auch  Grc'ff\ 
alias  Bacfart  geheifsen  haben,  wie 
ihn  das  Epitapli  und  die  Akten 
der  Ksl.  Kapelle  nennen.  Er  war 
aus  Ungarn  gebürtig  gegen  1515, 
denn  als  er  am  13.  Aug.  L576  in 
Padua  starb,  war  er  61  Jahre  alt. 
Nach  Küchel  1  war  er  vom  1.  Juli 
1566  bis  1567  als  Lautenist  an 
der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien  mit 
300  Thlr.  Gehalt  angestellt.  Nach 
Fetis  stand  er  auch  eine  Zeitlang 
in  Kg.  Sigmund  August's  von  Polen 
Diensten,   ging  von  hier  aus  nach 


Wien  und  dann  nach  Italien,  wo 
er  in  Padua  starb.  Fetis  teilt  das 
Epitaph  mit.  Auch  die  Lpz.  Ztg. 
16,  784  erwcähnt  seiner.  Von  seinen 
Werken  sind  bekannt: 

1.  livre  de  tabolaturo  de  luth,  coutenaut 
plusieurs  lantasies,  motetz,  chausons  fran- 
9oises,  et  madrigals.  Paris  1564  Le  Roy 
et  Ballard.     qi;4".     [B.  M.     Brässel. 

Valeutiui  Greffi  Bacfarci  Panoni  Har- 
moniarum  musicarum  iu  usum  testudiuis 
factarum.  Tom.  1.  Cracoviae  1565  Andreas, 
Mensi  Octobri.    fol.     [B.  M. 

—  Harmouiarum  musicarum  in  usum 
testudiuis  factarum.  Tom.  I.  Antv.  1569 
Jo.  Lata,  vidua.  20  Nrn.  von  Clemens 
n.  p.  Nie.  Gombert,  Arcadelt,  Josquin  de 
Pr.    1  vol.  in  qu40.    51  Bll.    [Hofb.  Wien. 

Hier  heilst  es  auch  wieder:  Valentiuus 
Greffus  Bacfarcus  Pannonius. 

Ein  2.  Teil  soll  1568  iu  Krakau  er- 
schienen sein. 

In  Phalese's  Thesaurus  von  1571  unter 
Val.  Bacfarc  und  im  Waisselius  1573  unter 
Val.  Backvart  befinden  sich  Lauteupiecen. 

Die  Bibl.  in  Amsterdam  besitzt  ein 
Lauteubuch  im  Ms.  aus  dem  16.  Jh. 
(Kat.  134),  welches  neben  Ileckel  und 
Waisel  auch  Piecen  von  Valentin  Balfare 
von  1564  besitzt,  jedenfalls  ist  Bacfarc 
gemeiut,  vielleicht  nur  falsch  gelesen. 

Die  Viertelj.  bringt  Einiges  in  2,  37.  65. 

Bacfart,  Joannes,  aus  Ungarn 
(Hungarus).  Lautenstücke  im  Be- 
sardus  1603.  Ob  hier  nur  der 
Vorname  verwechselt,  oder  derselbe 
vielleicht  ein  Bruder  des  Vorigen 
ist,  lässt  sich  vorläufig  nicht  fest- 
stellen. Ein  Vergleich  der  Ton- 
sätze würde  vielleicht  Aufklärung 
geben. 

Bach'scheFamilicn-Stammbaum: 
Lpz.  Ztg.  45,  537  von  Kawac- 
zynski.  —  Spitta  1,  1  ff.  —  Bitter 
in  Seb.  Bach's  Leben.  —  Genea- 
logie der  Bach'schon  Familie  mit 
Zusätzen  von  C.  Ph.  Em.  Bach. 
8  Bll.  in  40  Ms.     [B.  B. 

Bach,  Andreas,  siehe  Johann 
Andreas  B. 

Bach,  Christian,  siehe  Johann 
Christian  11. 

Bach,    Christoph,    Sohn    des 


Bach, . . 


259 


Bach,  Georg. 


Hans  und  Grofsvater  des  Job. 
Sebastian,  geb.  19.  April  1613  zu 
"Wecbmar,  gest.  in  Arnstadt  am 
14.  Sept.  1661.  Lebte  als  Musiker: 
,^fürstlicber  Bedienter"  am  herzogl. 
Hofe  in  Weimar,  gegen  1640  in 
Prettin  in  Sachsen,  wo  er  sich 
mit  Maria  Magdalene  Grabler  ver- 
heiratete, 1642  in  Erfurt  als  Mit- 
glied der  Musikanten -Compagnie, 
und  1653  oder  54  in  Arnstadt  als 
gräfl.  Hof-  imd  Stadtmusikus.  Er 
scheint  die  Grenze  eines  zünftigen 
Musikanten  nicht  überschritten  zu 
haben.     (Spitta  1,  20.  139  ff.) 

Bach, ...  Die  Stiftsbibl.  in  Ein- 
siedeln besitzt  unter  obigem  Autor: 
Prime  tre  lezioni  e  responsori  con 
piü  stromenti.  Ms. 

Bach, ...  In  der  B.  Wagener 
eine  Sonate  (Dmoll)  f.  Klavier  solo. 
Ms.  2  Bll.  in  4». 

Bach,  Ch.  Chr.  (?)  Die  B.  Dresd. 
besitzt  im  Ms.  1400  ein  Recit.  und 
Duett  f.  Sopr.  u.  Alt  mit  Streich- 
instr.  „Lode  agli  Dei".  —  „Se  mai 
turbo  il  tuo  viposo".  Vielleicht 
soll  es  Job.  Christian  heifsen. 

Bach,  D.  (?)  Die  B.  Dresd.  be- 
sitzt ein  Quartett  für  Männer- 
stimmen in  P.  „Ein  Gott,  ein 
wahrer  Gott",  im  Ms.  B.  706,  Iz. 

Bach,  Erust  Christian,  Kantor 
u.  Schullehrcr  in  Wecbmar,  st.  am 
29.  Sept.  1822  ebd.    (Spitta  1,  15.) 

Bach,  Friedrich  Adam,   Sohn 
des    Job.    Elias  B.,    geb.    5.  Sept. 
1752,    gest.     2.   März    1815    (nach 
dem    Stammbaum).      Sonst    nichts  ^ 
Näheres  bekannt.     (Spitta  1,  849.) 

Bach,  Friedrich  Ernst  Wilhelm, 
auch  nur  Wilhelm  genannt,  ein 
Sohn  des  Bückeburger  B.,  Job. 
Christoph  Friedrich,  geb.  27.  Mai 
1759  (nach  der  Lpz.  Ztg.  48,  94 
am  27/5  1756),  gest.  zu  Berlin 
25.  Dez.  ]  845.  Yon  seinem  Oheim 
in    London    erzogen    und    bis    zu 


dessen  Tode  (1782)  dort  lebend, 
ging  er  dann  als  Virtuose  auf 
Reisen,  liefs  sich  in  Minden  nieder 
(1787  wird  er  von  dem  Flötisten 
Dulon  in  seiner  Selbstbiogr.  2,  423 
als  Musikdirektor  in  Minden  be- 
zeichnet), wurde  Kapellmeister  der 
Gemahlin  Kgs.  Friedrich  H.  von 
Preufsen  und  Lehrer  ihrer  Kinder, 
welche  ihm  später  eine  Pension 
von  300  Thlr.  aussetzten,  von  der 
er  zurückgezogen  bis  an  sein 
Lebensende  lebte.  Bei  der  Ent- 
hüllung des  Bach -Denkmals  in 
Leipzig,  am  23.  April  1843,  war 
er  als  einziger  noch  lebender  Ver- 
wandter B.'s  anwesend.  (Dörfel  1, 
118/119.  —  Bitter  2,  199,  der 
seinen  Tod  den  22/12  1845  ansetzt. 
Spitta  1,  12  nach  Bitter.)  Von 
seineu  Kompositionen,  die  durch- 
weg unter  W.  Bach  erschienen, 
lassen  sich  nachweisen: 

Auswahl  deutscher  und  französischer 
Lieder  u.  Anetten  der  Königin  v.  Preufsen 
gewid.  Verlag  des  Autors.  Berliu,  Hummel. 
19  S.     [ß.  Wagener.     B.  B.     Berlin  K.  H. 

Rheinwoiulied  von  C.  Müller.  Berlin, 
Werckmeister.     2  Bll.     [B.  Wagener. 

A  favorite  overtiire  .  .  .  for  the  harps. 
or  Pfte.     Lond.  (c.  1790)  fol.     [br.  Mus. 

Die  Kgl.  Hausbihl.  in  Berlin  besitzt: 
Westphaleus  Freude.  Cantate.  Kl.  -  A. 
Rinteln  1791  Bösendahl.  —  3  Konzerte 
f.  Kl.  u.  Orch.  1  Koüz.  fiü-  2  Klav.  1 
Sinfonie  f.  Klav.  u.  Viol.  6  Walzer  für 
Klav.  und  3  kleinere  Klavierpiecen  alle 
im  Ms.  u.  Stb.  —  Die  1.  auch  im  br.Mus. 

12  grandes  Variations  „Gestern  Abend 
war  Vetter  Michel"  für  Pfte.  Berlin, 
Schlesinger.  19  S. ,  er  nennt  sich  hier 
„Maitre  de  chapelle''.  [B.  Wageuer.     B.  B. 

Ein  Menuet  f.  Pfte.  im  Samlwk :  Werck- 
meister,  Mouatsfrüchte,  Heft  3. 

In  Hurka's  Auswahl  maurerischer  Gesge. 
1  Lied, 

Bach,  a...  B...  (?);  die  B. 
in  Darmstadt  besitzt  „Partite  di- 
verse sopra  il  Chorale:  ,Christ 
der  du  bist  der  helle  Tag"  im  Ms. 
(Kat.  150.) 

Bach,  Oeorg  Christoph,  Sohn 

17* 


Bach,  Gottl. 


260 


Bach,  Job.  Auibros. 


des  Christoph,  geb.  G.  ^ept.  1642 
in  Erfurt,  1668  Kantor  in  Themar 
bei  Moiningon,  gegen  1688  in 
Schweinfurt,  st.  dort  am  24.  April 
1697.  Im  Nachlasskataloge  Em. 
Bach's  ist  eine  Kantate  verzeichnet: 
„Siehe,  wie  fein  und  lieblich  ist 
es"  f.  2  Ten.  1  B.  1  V.  3  Violen 
da  Gamba  u.  Bc.  gegen  1689  komp. 
(Spitta  1,  152.) 

Bacli,  Grott  lieb  Friedrich,  Sohn 
des  Joh.  Ludwig's,  lebte  von  1714 
bis  1785  als  Hoforganist  in  Mei- 
uingen  (Spitta  1,  12).  In  der  B. 
Wagener  eine  Sonate  f.  Vcl.  im 
Ms.,  gez.  mit  G.  F.  Bach. 

Bach,  Hans,  Spielmann  und 
Teppichflechter  in  Wechmar,  geb. 
etwa  um  1580,  st.  26.  Dez.  1626 
an  der  Pest.  Er  ist  der  ürgrofs- 
vater  Joh.  Sebastian's.  Emanuel 
Bach  besafs  von  ihm  2  Porträts. 
(Spitta  1,  8.) 

Bach,  Heinrich,  Sohn  des  Hans 
B.,  geb.  16.  Sept.  1615  zu  Wech- 
mar b.  Gotha,  gest.  10.  Juli  1692 
zu  Arnstadt.  Bildete  sich  bei 
seinem  Bruder  Johann  als  Orgel- 
spieler aus,  ging  nach  Schweinfurt, 
dann  zurück  nach  Erfurt  u.  trat 
in  die  Musik-Compagnie  ein.  1641 
berief  ihn  Graf  Günther  von 
Schwarzburg  zum  Organisten  an 
die  Barfüfser-  u.  Liebfrauenkirche 
und  als  Stadtmusikus  nach  Arn- 
stadt. 1642  verheiratete  er  sich 
mit  Eva  Hoff  mann  aus  Suhl.  1683 
gab  er  sich  in  Pflege  u.  Kost  bei 
seinem  Schwiegersöhne  Christoph 
Herthum,  zuletzt  erblindete  er. 
(Leichensermon  in  M.  f.  M.  7,  178. 
Spitta  1,  28  ff.  nebst  Urteil  übei' 
seine  Kompositionen.) 

In  Ritter's  Orgelfreund  Bd.  6  Nr.  1-i 
die  Choralbearbtg.  über  Christ  lag  in 
todesbanden.  1  Orgelstück  in  Riegels 
Sanilg.  (Eitner  2.)  Die  Universit.-Bibl. 
in  Upsala  besitzt  ein  Ms.  in  Stb.  #  mit 
Henr.  Bach  gez.   „Ach,   dass  ich  "Wasser 


genug  hätte.  Lamento.  Alto  e  Viol.  c. 
4  complenienti",  welches  wohl  von  obigem 
B.  sein  kann. 

Im  Ritter  Nr.  101  ein  Choral- Vorspiel, 
fälschlich  mit  Johann  Heinrich  über- 
schrieben. 

Bach,  Jakob,  geb.  1655  in 
Wolfsbehringen,  war  Kantor  in 
Steinbach,  seit  1694  in  Ruhla  u. 
st.  ebd.  1718.    (Spitta  1,  11.  788.) 

Bach,  Johann,  Sohn  des  Hans, 
geb.  26.  Nov.  1604  in  Wechmar, 
gest.  13.  Mai  1673  in  Erfurt.  Lebte 
anfanglich  in  Suhl,  Schweinfurt  u. 
a.  Orten  als  Spielmann,  wurde  dann 
Organi.^t  in  Schweinfurt;  1628 
taucht  er  als  Spielmann  in  Wech- 
mar auf,  dann  wieder  1634.  1635 
wird  er  Direktor  der  Ratsmusik 
in  Erfurt  und  später  noch  Organist 
an  der  Predigerkirche.  (Spitta  1, 
15  ff.) 

Bach,  Johann  Aegiclius,  Sohn 
des  Johann's,  geb.  9.  Febr.  1645 
zu  Erfurt  und  ebd.  gest.  1717. 
1671  wurde  er  Bratschist  an  der 
städtischen  Musikkapelle  zu  Erfurt, 
heiratete  am  9.  Juni  1674  Susanna 
Schmidt  aus  Arnstadt  und  wird  in 
den  Pfarrregistern  Musikant  und 
Organist  genannt;  auch  den  Orga- 
nistendienst a/d.  Michaeliskirche 
hatte  er  übernommen.  Am  21/8 
1684  heiratete  er  das  2te  Mal. 
Nach  des  Yaters  Tode  wurde  er 
Direktor  der  Ratsmusik  in  Erfurt 
(Spitta  1,  23). 

Bach,  Joliann  Ambrosius,  Sohn 
des  Christophs  und  Vater  Johann 
Sebastian's,  geb.  22.  Eebr.  1645 
in  Erfurt,  gest.  im  Jan.  1695  in 
Eisenach,  am  31.  begraben.  1667 
kam  er  in  die  Erfurter  Ratskom- 
pagnie als  Geiger  (Alt-Geige),  im 
Okt.  1671  ging  er  nach  Eisenach. 
Verheiratet  war  er  mit  Elisabeth 
Läimnerhirt  am  8/4  1668.  Se- 
bastian war  von  8  Kindern  das 
jüngste.  (Spitta  1,  22.  154.  171  ff.) 


Bach,  Joh.  Andreas. 


261 


Bach,  Joh.  Chrstn.  IT. 


Bach,  Joliaim  Andreas,  Sohn 
des  Joh.  Christophs  III.,  ein  Neffe 
Joh.  Sebastian's,  geb.  1713  in  Ohr- 
druf,  gest.  gegen  1779  ebd.  War 
1733  Oboist  im  Gothaischen  Dra- 
goner-Regiment, dann  5  Jahre  beim 
Grafen  von  Gleichen  Tafeidecker, 
erhielt  darauf  den  Organistenposteu 
an  der  Trinitatskirche  in  Ohrdruf 
und  1744,  nach  dem  Tode  seines 
Bruders  Joh.  Bernhard,  den  an 
der  Michaeliskirche.  Das  bekannte 
Orgelbuch,  welches  seinen  Namen 
trägt,  ist  wahrscheinl.  von  seinem 
Bruder  Joh.  Bernh.  geschrieben, 
der  mehrere  Jahre  bei  Sebastian 
in  Weimar  lebte.  (Spitta  1,  182. 
795  ff.) 

Bacli,  Johann  Bernhard  1., 
Sohn  des  Joh.  Aegidius,  geb.  23. 
Nov.  1676  zu  Erfurt,  gest.  11.  Juni 
1749  in  Eisenach.  War  anfäng- 
lich Organist  a/d.  Kaufmannskirche 
in  Erfurt  (um  1695),  wurde  dann 
nach  Magdeburg  berufen  und  1703 
nach  Eisenach  als  Organist  und 
Kammermusikus  der  Herzogi.  Ka- 
polle, zuerst  mit  60  Thlr.,  1723 
mit  100  Thlr.  Gehalt.  1741  wurde 
die  Kapelle  aufgelöst.  (Mattheson 
1,  388.     Spitta  1,  24.) 

Die  B.  B.  besitzt  im  Ms.  4  Orchester- 
suiten, Klavierstücke  und  Choralliearbei- 
tungen. 

In  Berlin  Hochsch.  im  Ms.  1  Fuge  und 
2  Clioralbearbtg. ,  ob  Bernhard  1  oder  2 
bedarf  der  Untersuchiing. 

1  Fuge,  ed.  von  H.  Riemann,  Lpz. 
Steingi'äber.  —  Im  Ritter  Nr.  105/106 
zwei  Orgelpiecen. 

Bach,   Johann  Bernhard  II.,  ^ 

Neffe  Sebastian's  und  2ter  Solm 
seines  Bruders  Johann  Christophs 
III.  in  Ohrdruf,  geb.  24.  Nov.  1700 
in  Ohrdruf,  st.  ebd.  1744.  1715 
nahm  ihn  Sebastian  zu  sich  und 
erzog  ihn  —  von  ihm  rührt  wahr- 
scheinl. auch  das  unten  beschrie- 
bene Orgelbuch  her,  welches  aber 
den  Namen  seines  jüngeren  Bruders 


(Joh.)  „Andreas  1754''  trägt.  Er 
folgte  1721  seinem  Vater  als  Or- 
ganist in  Ohrdruf.  (Spitta  1,  182. 
519.) 

Dr.  W.  Rust  in  Lpz.  besafs  2  Klavier- 
stücke von  ihm,  die  das  Vorbild  seines 
Lehrers  und  Erziehers  sehr  verraten.  — 
Im  Ms.  des  H.  Nie.  Gerber's  von  1715 
befindet  sich  eine  Kla\ierpiece.  [Musikfr. 
Wien. 

Ms.  B.  Lpz.,  ein  Orgelbuch,  mit  Andreas 
Bach  1754  gezeichnet,  enthält  neben  14 
Stücken  von  Seb.  Bach:  Böhm,  Buttstedt, 
Buxtehude,  J.  C.  F.  Fischer,  Küchenthal, 
Kuhnau,  Marai,  Marchand,  Melante  (Tele- 
mauD),Pachelbel,Pestel,  Polaroli,  Reincken. 
Ritter  u.  W(itt).    Spitta  1,  795  Beschrbg. 

Ms.  Brilssel  2910,  Lautenstücke,  „ä  Mens. 
Scheuster  par  J.  B.  Bach".  Autogr.  fol. 
Ob  damit  obiger  B.  gemeint,  ist  sehr 
fraglich. 

Bach,    Johann   Christian   I., 

Sohn  des  Johann,  geb.  25.  Aug. 
1640  in  Erfurt,  st.  1692  ebendort. 
Er  wirkte  anfänglich  in  der  Musik- 
bande seines  Vaters  mit  und  zog 
dann  nach  Eisenach,  wo  er  sich 
verheiratete  (28/8  1665);  1666 
war  er  wieder  in  Erfurt  u.  wurde 
nach  dem  Tode  seines  Vaters  1673 
Direktor  der  Ratsmusik.  (Spitta  1, 
22.) 

Bach,    Joliann   Cliristian   II. 

(auch  nur  Giovanni  gez.),  der  jüngste 
Sohn  Sebastian's,  getauft  7.  Sept. 
1735  in  Leipzig,  gest.  1.  Jan.  1782 
in  London  (Spitta  2,  955.  Maga- 
zin 1782,  76).  Wurde  nach  des 
Vaters  Tode  von  K.  Pli.  Emanuel 
in  Berlin  erzogen,  ging  aber  1754 
mit  einer  italienischen  Sängerin 
heimlich  nach  Italien ,  studierte 
nach  einem  Briefe  (La  Mara  1, 
256)  in  Bologna  beim  P.  Martini 
Musik  und  liefs  sich  in  Mailand 
nieder,  wurde  Kapellmeister  und 
Opernkomponist  (Burney  7,  482 
sagt:  er  war  am  Dome  in  M.  Or- 
ganist). 1758  kam  in  Mailand 
seine  Oper  „Catone"  zur  Auf- 
führung.    Im   Herbst  1762    (nicht 


Bach,  Joh.  Chrstu.  11. 


262 


Bach,  Joh.  Chrstn.  IL 


1763)  wurde  er  durch  den  Theater- 
direktor Mattei  als  Komponist  für 
die  italienische  Oper  in  London 
gewonnen  (Pohl  1,  71)  und  schon 
am  19.  Febr.  1763  gelangte  seine 
Oper  „Orione  ossia  Diana  vendi- 
cata"  zur  Aufführung,  welcher 
viele  andere  nachfolgten  (siehe 
Burney).  Mit  dem  Gambisten  Abel, 
mit  dem  er  auch  zusammen  wohnte, 
gab  er  von  1765 — 1781  anfäng- 
lich sehr  besuchte  Konzerte,  die 
aber  schliefslich  an  zu  geringer 
Beteiligung  eingingen,  da  die  Kon- 
kurrenz zu  stark  wurde.  Später 
erhielt  er  bei  der  Königin  die  Musik- 
meisterstelle und  nennt  sich  „Maitre 
de  musique  de  S.  M.  la  Reine  de  la 
Grande  Bretagne"  (aufop.  11).  Auf 
dem  Titel  der  6  Sonatas  for  the 
harps.  op.  16  nennt  er  sich  „Music 
Master  to  Her  Maj.  and  the  roy. 
family."  In  Cramer's  Magazin  1, 
553  befindet  sich  ein  Brief  aus 
London  abgedruckt,  in  dem  gesagt 
ist,  dass  viele  in  Deutschland  ge- 
druckte Werke  B's.  nicht  von  ihm 
sind.  B.  selbst  gab  sie  nur  Bremner 
und  Welker  in  Verlag.  Mozart 
berichtet  1778  aus  Paris  an  seinen 
Yater,  dass  B.  daselbst  angekommen 
sei  um  seine  Oper  in  Scene  zu 
setzen;  er  spendet  seinen  Kompo- 
sitionen das  grüfste  Lob.  Aufser 
den  oben  bereits  erwähnten  Quellen 
ist  noch  anzuführen:  Lpz.  Ztg.  8, 
811,  Urteil,  abgedruckt  im  Bitter 
2,  143;  auch  1,  174.  Pohl  1,159. 
Gramer  1,  83.  Burney  ist  sehr 
ausführlich  von  7,  480  ab.  Schu- 
bart widmet  ihm  ein  langes  und 
breites  Kapitel  S.  201,  nennt  ihn 
aber  fälschlich  Georg;  was  er  ihm 
auf  der  einen  Seite  an  Verdienst 
nimmt,  giebt  er  ihm  reichlich  auf 
der  anderen  Seite  wieder.  Trotz- 
dem er  beklagt,  dass  er  so  sehr 
dem    Modegeschmack    sicli    fügte 


und  seine  Kunst  nach  Geld  gehen 
liofs,  gesteht  er  ihm  doch  ein 
grofses  Talent  zu,  was  manches 
Schöne  geschaffen  hat. 

Biogr.  u.  Urteil  in  Rabich's  Bll. 
f.  Haus-  u.  Kirchenmusik.  Langen- 
salza 1897,  45. 

Briefe  in  Tom.  28.  Martini, 
Liceo  Bologna  (Kat.  1,  152). 

Seine  echten  Kompositionen  von 
den  unechten  zu  unterscheiden 
muss  einer  späteren  Zeit  überlassen 
bleiben.  Wo  er  nur  mit  Johann, 
G.  oder  Giovanni  B.  gezeichnet 
ist  werde  ich  es  jedesmal  kurz  an- 
geben. Da  er  der  seiner  Zeit  am 
bekannteste  und  der  beliebteste 
Vertreter  des  Namen  B.'s  war,  so 
kann  man  ihm  auch  Vieles,  was 
nur  den  Namen  „Bach"  trägt  zu- 
schreiben. 

Gli  Ehrel  nel  deserto.  Oratorio  in  2 
parti.  Ms.  P.  fol.,  ohne  Vornain.   [Glasgow. 

Gioas,  re  de  Giuda.  Oratorio  ä  6  voci 
con  cori.  Autogr.  P.  im  Privatbesitze  in 
Wien,  Pohl  1,  160.  Kopie  in  Wien  Mu- 
sikfr.  (wurde  1770  in  London  aufgef.) 

—  The  favourite  songs  &  duets  in  the 
Oratori . .  .  op.  9.  Lond.,  Welcker.  22  S. 
fol.  [br.Mus.  B.B.  B.  Wagener.  R.  C. 
of  Mus. 

Ms.  Berl.  Singak.  Lieber  Herr  Gott. 
Motette  8  st.     (Joh.  gez.) 

Mss.  Einsiedeln:  Requiem  8  voc.  c.  piü 
ström.  P.  u.  Stb.  (Dies  irae  daraus,  Bibl. 
Eitner  u.  Dresd.  Mus.  —  Te  Deum  4  voc. 
c.  ström.  P.  u.  Stb.  —  Miserere  4  voc. 
c.  Strom.  Stb.  —  Magnific.  —  Kyrie  in  D. 
- —  3  Gloria.  —  1  Credo  in  C.  —  .3  Le- 
zioni  e  Responsori  c.  piü  ström.  P.  110  S. 

—  1  Dixit  in  D.  —  Beatus  vir  in  F.  — 
Confitebor  in  Es.  —  Laudate  pueri  in  G. 

—  Lauda  Sion.  —  Tantum  ergo.  —  Ave 
coi'pus.   —   Tantum    ergo  a   Sopr.   c.  str. 

—  Dne.  ad  adjuvandum.  (die  Hds.  rühren 
zum  Teil  aus  Mailand  her.) 

Dies  irae  in  Cm.  ä  8  voci  c.  orch.  Ms. 
P.  24  Bll.  riufol.  [Bologna.]  Ebendort: 
Dixit  Dominus,  Sabno  in  Dd.  a  4  voci  c. 
strum.  Ms.  P.  33  Bll.  qufol. 

Gloria  in  excelsis,  Gd.  4  stim.  2  V.  2. 
Ob.  2  Corn.  Va.  B.  Ms.  P.     [B.  Lpz. 

Ms.  B.  Kgsbg.  Gloria.  P.  .jufol.  97  BU. 

Gloria  f.  4  St.  Streichquart,  u.  Bläser, 


Bach.  Job.  Chrstn.  n. 


263 


Bach,  Job.  Chrstn.  II. 


auch   2  Posaunen  u.  Pauken.   Gd.  Kopie 
P.  154  S.  u.  Stb.     [B.  B. 

Laudate  pueri,  Mot.  f.  Sopr.  u.  Tenor 
mit  Orch.  P.  80  Seit.  Kopie.     [B.  B. 

Mss.  Darinst.  Laudate  pueri.  P.  und 
Gloria  in  excels.  4  voe.  c.  ström.  P. 

Two  settings  of  the  Hymn  „Magnificat" 
one  for  2  choirs  with  instr.  (1758)  an  the 
otlier  for  solo  voices  &  chorus  with  instr. 
(1760).  P.  aufol.  [Ms.  E.  C.  of  Mus.  1656. 
(Adriano  in  Siria)  The  favourite  songs 
in  the  opera.  .  .  Lond.,  Welcker  (c.  1765) 
fol.  52  S.  [br.  Mus.  B.  B.  Berlin  K.  H. 
Bologna.  Brüssel  Cons:  Ms.  P.  qufol.  1 
Akt  fehlt. 

—  eine  andere  Ausg.  von  c.  1770.  fol. 
[br.  Mus. 

Alessandro  neU'  Indie,  opera  in  3  atti, 
1762  in  S.  Carlo  zu  Neapel.  P.  Ms.  [Nea- 
pel Turchini.     Mailand  Cons. 

Amadis  des  Gaules.  Trag-ed.  lj-ri(|ue  de 
Quinault,  reduite  en  3  act.  (15/12  1779) 
Paris,  Sieber.  P.  345  S.  gr.  fol.  [Hofb. 
"Wien.  Brüssel  Cons.  B.  B.  br.  Mus. 
Paris  Oper  Ms.  P.     Darmst. 

(Bach  erhielt  für  das  Ms.  10000  fr., 
Rechnungen  von  1779—80). 

(Berenice).  The  favourite  songs  in  tlie 
opera  .  . .  London.     [Berlin  X.  H. 

(Carattaco).  The  favour.  songs  in  the 
opera...  Lond.  c.  1768  Welcker.  60  S. 
in  fol.  P.  [B.  B.  Berlin  K.  H.  br.  Mus. 
in  3  voll.  Bologna  ohne  Verleger.  Brüs- 
sel Cons.  im  Ms.  P.  3  voll. 

II  Catone,  aufgef.  1761  in  S.  Carlo  zu 
Neapel.     P.  Ms.     [Neapel  Turch. 

La  Clemenza  di  Scipione.  An  opera. 
Op.  14,  P.  Lond.  (1777)  Welcker.  fol.  [br. 
Mus.  R.  C.  of  Mus.  Bmssel.  Cons. 
2  voll. 

Fragment  aus  der  Oper  ,,Egi.sto."  16  S. 
P.     [ß.  B. 

L'Endimione.  Serenata  a  quattro.  P.  Ms. 
Darmst. 

Lucio  Silla.  Dramiua  per  musica.  Ms. 
P.  in  Darmst. 

Montesuma,  Ballo,  Kl.-A.  [Musikfr. 
Wien. 

(Oliinpiade).  The  favour.    songs  in  the  - 
opera  L'  .  .  .  Lond.  P.     [Darmst. 

(Orione).  The  favoiir.  songs  in  the  opera 
. . .  osia  Diana  vendicata.  Lond.  c.  1765 
Welcker.  fol.  [B.  B.  Berlin  K.  H. 
Darmst.  br.  Mus.  Bologna:  Lond., 
Walsh.  fol. 

Temistocle,  Opera  seria  in  3  atti  di 
Metastasio.  c.  1773.  P.  3  voll.  Kopie. 
[B.  B.  Berlin  K.  H.  Darmst.  Dresd. 
Mus.     C.  P.  nur  1.  Akt. 

Zanaida.    The    favourite    songs    in    the 


Opera  call'd ...  by  Sgr.  Bach.  Lond. 
Walsh.  fol.  31  S.  [Bologna.  Berlin  K.  H. 
br.Mus.  in  Walsh'  Delizie  1776.  Die 
Ouvertüre  auch  unter  6  Overtures  Nr.  2. 
Ms.  ß.  B.  980,  fol.  neue  Pait-Kopie: 
L'  Olimpe.  Partitiir.  Choeur.  Pour  l'anni- 
versaire  du  jour  de  Naissance  Du  Eoi. 
Del  Sigr.  Bach.  74  Seiten  Text :  Gloire  a 
Jamals  au  prince,  4  v.  2  Corni,  2  Clarinet. 
2  V.  Viola  et  Vcl.  —  Darauf  44  Seit. 
derselbe  Chor  ohne  Orch.  nur  [mit  ßc. 
(Wahrscheinlich  1778  geschrieben,  als  er 
sich  in  Paris  aufhielt.) 

Amor  viucitore.  Cantata  a  2  voci  cou 
cori  e  ström.  1774.  Ms.  P.  Darmst. 

Aurora,  a  Cantata,  adapted  from  the 
Ms.  score  by  C.  Knvvett  jr.  Lond.  (1818) 
fol.     [br.  Mus. 

Cease    a    while    ye   winds    to  blow . . . 
Rondo  . . .     Lond.   c.  1800.  fol.     [br.  Mus. 
Cruel  Strephon,  a  song  in   A  collect,  of 
fav.  songs  Nr.  2.     [br.  Mus. 

Nei)tune.  Composed  for  the  satisfaction 
of  Dido;  to  the  addition  of  News,  (nur  1 
Arie)  Lond.  fol.     [br.  Mus. 

6  Ode  di  oratio,  tradotte  in  lingua  ita- 
liana  da  G.  G.  Bottarelü,  messe  in  musica 
da  Signor  Bach,  Giordani,  Boroni,  Vento, 
Barthelemon  e  Holtzbauer,  Lond.  fol.  [br. 
Mus. 

Orfeo,  einige  Arien  zu  Gluck's  Orpheus 
im  Rob.  Bremner  7.  8.  9  (zur  Olimpiade). 
10,  2  Arien  zu  Ezio. 

Ueber  die  Arien  zu  Orfeo  siehe  M.  f. 
M.  4,  220.  Sie  gelangten  im  Winter 
1769/70  in  London  zur  Aufführung. 
AValsh  druckte  die  Arien.  In  Berlin  K.  H: 
Favourite  ■  deir  opera  Orfeo,  im  Ms.  134. 
—  Im  br.  Mus.  eine  Ausg:  Orpheus  and 
Eurj^dice,  a  grant  serious  Opera  . . .  com- 
pos.  by  Gluck,  Handel,  Bach,  Sacchini  and 
Weichsel,  with  addit.  new  Music  by  W. 
Reeve.  Lond.  Preston  fol. 

Quintette,  accommadato  per  iL  Cembalo 
Solo.  Ms.  qufol.     [Dresd.  Mus. 

Ms.  B.  Kgsbg.  Duetto  dell'  opera  Ales- 
sandro neir  India.  P.  36  S.  —  Arie  1. 
Per  quel  imterno  amplesso."  2.  Piumi- 
cello.     3.  Chiari  fonti. 

In  Wolfeub:  Duetto  nell'  Adriano  in 
Siria  „Se  nou  ti  moro  a  lato".  Ms.  P. 

6  Canzonette  a  2.  op.  4.  London, 
Welcker.  qu4''.  [Dresd.  Mus.  B.  Lpz. 
br.  Mus. 

6  Canzonette  a  2.  op.  6  (mit  Bc.)  Ib. 
qu4".  29  S.  [br.  Mus.  Bologna  ohne  Ort 
u.  Verleg. 

3  Canzonets  for  2  voices   with  acc.  of 

a  Thorough-Bass.  Ms.  18680.    [Hofb.  Wien. 

A  coUection  of  favourite  songs  at  Vaux- 


Bach,  Joh.  Chrstn.  II. 


264 


Bach,  Joh.  Chrstn.  II. 


haJl,  by  Mrs.  Weichsel!,  composed  hy  . . . 
Lond.,  Welcker.  fol.lßS.  [br.Mus.  Bologna. 

A  second  coUection ...  by  Mrs.  Pinto 
and  Mrs.  Weichsell.  Lond.  ib.'fol.  18  S.  [ib. 

A  third  coUection  . . .  Lond.  ib.  fol.  [br. 
Mus. 

Ariette  italienne  „Non  e  ver,  ch'assise 
in  Trono",  aceomp.  de  2  V.  A.  ß.  2  Fl. 
2  Cors.  Amst.,  Hmnmel.  9  Stb.  [B.  B. 
Schwerin  F. 

Zahlreiche  Arien  aus  Opern  im  Ms.  Stb. 
[Berlin  K.  H.  Nr.  137—140. 

3  Alien  im  Ms.  Darmst. 

Aria  nel  Endimione.  Ms.  Stb.    [Darmst. 

Ms.  Dresd.  Mus.  2  Arie  ä  Sopr.  nell' 
opera  „Catone  in  Utica."  P.  —  Duetto 
dell'  opera  „Alessandro  nell'  Indie"  f.  Sopr. 
u.  A.  P.  (nur  mit  Giov.  B.  gez.)  —  6 
Duettim  a  Sopr.  col  Basso. 

Aria  ä  Sopr.  nell'  opera  „Olimpiade'''  P. 
Ms.  Palermo  1764.     [Dresd.  Mus. 

Ms.  B.  M.  2  Arien  mit  Instr.  P. 

Ms.  B.  Lübeck,  Samlbd.  Gesang-  u. 
Klaviermusik,  darin  Einiges  von  B. 

Ms.  Rostock,  Aiia:  Confusa  smarita  spie 
garti,  Sopr.  c.  2  Fl.  2  V.  Va.  B.  e  Cemb. 
(mit  Giov.  B.  gez.) 

Aria  ,, Tortorella  abbaudonata"  ...  f.  Sopr. 
mit  Orch.  Ms.  Stb.     [Schwerin  F. 

Arien  in  Part.  Nr.  17.  Aria  nel  Orione, 
A.  nel  Zanaida,  A.  nel  Orione.  30  S.  [B. 
"Wageuer. 

1  Aria  u.  1  Rondo  f.  Sopr.  u.  Instr. 
Mss.  in  Stb.     [Brüss.  Cons. 

3  Arien  1.  Per  quel  paterno.  2.  Se  in 
campo.  3.  Non  so  donde  (2  f.  Sopr.  1  f. 
Ten.  mit  Orch.)  und  das  Duett  (2  Sopr. 
c.  Viel.)  Se  mai  turbo.  Ms.  P.     [Bologna. 

Im  Cons.  zu  Mailand :  7  Arien  aus  Opern 
in  P.  Mus. 

Smiling  Venus,  a  song.  Lond.  [R.  C.  of 
Mus.  in  1375. 

6  Sünphouies  ä  2  V.  2  Hautb.,  2  Cors 
de  chasse,  Alto  Ya.  et  B.  oe.  3.  Lond. 
fol.  [br.  Mus.  Eiusiedeln.  Berlin  K.  H : 
Amst.,  Hummel, 

6  Simphonies  a  2  V.  A.  B.  2  Ob.  2  Cors. 
op.  6.  Berl.  Hummel.  8  Stb.     [B.  B. 

6  Sinfonys  for  the  harps.  with  3  instr. 
op.  9.  London.     [Einsiedeln. 

3  Symph.  p.  le  V.  Ob.  Cor.  concert. 
av.  Cemb.  2  V.  Va  et  B.  Lipsia.  [Ein- 
siedeln. 

2  Sinf.  ä  gr.  orch.  oe.  18.  Amst.  Stb. 
fol.  [br.Mus.  L  V.  defekt.  Einsiedeln. 
Darmst. 

Antiquar  Reeves  bot  1882  Three  Symph. 
in  8  pts.  op.  21  zum  Verkauf  an. 

Simphonie  periodique  a  8  instr.  Amst. 
fol.     [br.  Mus,  Nr.  G.  Stb. 


—  a  plus,  parties.  Nr.  9.  Amst.  fol. 
Stb.    [ib.  und  Schwerin  F.  ches  J.  Schmitt. 

Symphonie  periodique  a  2  V.  TaiUe  et 
B.,  Fl.  ou  Ob.  et  Cors.  Amst.  Hummel 
Nr.  28.  Esd.  9  Stb.     [B.  B. 

Sinfonia  concert.  p.  3  V.  2  A.  B.  Vcl. 
obl.  2  Ob.  2  Cors  de  chasse.  Paris,  Che- 
vardiere.  12  Stb.     [B.  B. 

Symphouie  (in  Gd.)  p.  2  V.  A.  et  B. 
liv.  1.  Berl.,  Hummel.     [Brüss.  Cons. 

—  (in  Esd.)  ä  double  orch.  liv.  2.  _ib. 
[Brüss.  Cons. 

Three  Simphonys  in  8  pts.  Lond.,  Long- 
man.  hochfol.     [Eiusiedeln.     R.  C.  of  Mus. 

14  Sinfonien  im  Ms,  Stb.  nebst  1  Con- 
certo,  2  Quintetti  u.  3  Trii.    [Berlin  K.  H. 

Ms.  B.  Lpz.  1  Sinfonie  in  P. 

3  Sinfonien  f.  Streichquart.  2  Ob,  2 
Hörner  in  Mailand  geschrieben.  Ms.  in 
Stb.     [Schwerin  F. 

Sinfonia  a  8  v.  Dd.  in  Lond.  geschr. 
Ms.  Stb.     [Scliwerin  P^. 

In  B.  Schwerin,  Kat.  1  S.  62  Nr.  32, 
Sinfonia  2  V.  Va.  B.  3  Sätze  in  Dd.,  S. 
128—130  drei  Sinfonien,  2  Konzerte  u.  1 
Ouvertüre  mit  Signor  Bach  gez.  sind  mög- 
licherweise von  obigem.  Die  Themen  im 
Kat.  Das  1.  Concerto  per  Cembalo  S.  128 
ist  sogar  nachweislich  von  ihm, 

1  Sinfonia  in  Gd.  für  Orcli.  Ms,  393  in 
Stb.     [B.  Zw. 

19  Sinfonien  f.  kl.  Oi'ch.  teils  gedruckt, 
teils  im  Ms.     [Einsiedeln. 

2  Sinfonien  a  2  Clarini,  Tymp.  2  Cor. 
2  Ob.  2  V.  Va.  et  B.  Dd.  u.  Esd.,  die 
erste  fraglich.  Mss.  11  Stb.     [Wolfenb. 

1  Sinf.  (in  Bd.)  f.  2  V.  A.  B.  2  Ob.  2 
Hörn.  Ms.  in  Stb.     [Brüss.  Cons. 

In  G.  Ant.  Banner's  Compendio  musico 
1740  am  Schluss  eine  Sinfonia  zur  Oper 
„II  Catone  in  Utica.''' 

Sinfonie  f.  2  Orch.  f.  Streichquart.  [Mu- 
sikfr.  Wien. 

6  Ouvertures  p.  2  V.  A.  B.  2  hautb.  et 
2  cors.  op.  3.  Amst.,  Hummel.  Stb.  [Brüss. 
Cons. 

6  fav.  Overtures  (Orione,  La  Calamita, 
Artaserse,  II  Tutore  o  la  Pupilla,  Cascina, 
Astarto)  in  8  parts  for  V.  Hob.  french  IL, 
with  a  B.  for  the  Harp,  &  Vcl.  Lond.  fol. 
8  Stb.     [br.  Mus.    B.  Lpz. 

—  im  Kl.-A.  Lond.  in  2  Ausg.    [br.  Mus. 
6  gr.  Overtures,  three  for  a  Single  &  3 

a  double  orchestre.  op.  18.  I^ond.,  Forster, 
fol.  Stb,     [1h-.  Mus.     Berlin  K.  H. 

The  fav.  Overt.  in  8  p.  op.  21.  Lond. 
fol.     [br.  Mus.     B.  Lpz. 

An  Overt.  (in  D)  in  8  p.  Lond.  Stb.  fol. 
[br,  Mus. 

A  favorite  Overt,  in  8  p.  L.  fol.  [br.  Mus. 


Bach,  Job.  Chrstn.  II. 


265 


Bach,  Joh.  Chrstn.  n. 


The  Periodical  Overt.  in  8  p.  L,  fol.  [br. 
Mus. 

Oveiiure  zum  Orfeo.  Kl.-A.  fol.  [br.  Mus. 

op.  1.  Six  Concerti  p.  le  Clav,  deux  V. 
et  1  Vcl.  ded.  la  Reine  de  gr.  Bretaguo 
Charlotte,  (nur  mit  G.  und  Johann  gez.) 
Loud.  Prestou  &  Son.  [B.  Wagener  nur 
Clavecin  33  S.  B.  B.  4  Stb.  br.  Mus. 
4  Stb.     B.  Hbg:  bei  J.  Welcker. 

—  Dieselben:  Amsterdam,  J.  J.  Hum- 
mel. [B.  Wagener.  B.  M.  Brüssel  Cons. 
Schwerin  F.     Berlin  Th. 

op.  7.  Six  Couceiis  p.  le  Clav,  avec  1' 
acc.  de  2  V.  et  Vcl.  ded.  a  S.  M.  Char- 
lotte Reine  de  la  gr.  Bretagne.  London, 
Longman  &  Broderip.  Klav.  39  Seit.,  Stirn. 
fehlen.  [B.  Wagener.  Einsiedeln.  Schwe- 
rin F.,  alte  Ausg.  in  2  setts,  London, 
Welcker  in  Stb. 

—  Dieselben  Couc.  Amst.  Hummel.  4 
Stb.  [B.  Wagener.  Dresd.  Mus.  Ber- 
lin Th. 

A  third  sett  of  six  Concertos  for  the 
harps.  or  pft.  with  acc.  for  2  V.  &  a  B. 
2  Hautb.  &  2  french  horns.  op.  13.  Lond. 
fol.     [br.  Mus. 

■ —  sp.  Ausg.  fol.     [ib. 

—  Afavorite  Concerto  .  .  .op.l3  Lond.  [ib. 

—  A  fav.  Conc.  (Nr.  4)  op.  13.  Lond.  [ib. 

—  Neue  Ausg.  von  E.  H.  Turpin.  Loud. 
(1878)  fol.     [ib. 

Concerto  (1.  2.)  per  il  Clavic,  2  V.  Va. 
e  B.  Riga,  Hartknoch.  5  Stb.  fol.  [br. 
Mus.  B.  M.  Brüss.  Cons.  B.  Wagener. 
B.  B.  nur  das  2.  Einsiedeln.  B.  Lpz, 
gez.  mit  1770  und  1772. 

Concert  ou  Symphonies  a  2  V.  obl.  2 
V.  rip.  2  Fl.  2  Cors,  Taille  et  B.  Amst. 
Hummel.  10  Stb.  Esd.  [B.  B.  B.  Wagener. 
Einsiedeln. 

6  Concerti  per  il  Cemb.  o  Pfte.  con  2 
V.  e  Vcl.  d'acc.  op.  8.  Lond.  fol.  [br.  Mus. 

3  Concerts  p.  le  Clavecin  ou  le  Pfte. 
av.  2  V.  et  B.  2  Ob.  2  Cor.  oe.  12.  La 
Haye,  B.  Hummel  &  fils.  8  Stb.  fol.  [br. 
Mus.  Brüss.  Cons.  Dresd.  Mus.  Ein- 
siedeln.    Berlin  Th.  mit  oe.  13  gez. 

op.  13.  G  Concertos  p,  Clav,  ou  Fortep. 
2  V.   B.  2  Ob.   ou  Fl,   et  2  Cors.  Paris,  . 
Sieber.  8  Stb.     [B.  B. 

Celebrated  Concei^to  from  opera  13.  for 
the  Pfte.  Lond.  Harrison  &  Comp.,  nur 
mit  Bach  gez.     [B.  Wagener. 

op.  13  et  14.  6  Concertos  pour  le  Clav, 
ou  Pfte.  avec  l'acc.  de  2  V.  et  B.,  2  Fl. 
ou  Ob.  et  Cors  de  chasse.  Amst.  J.  Schmid. 
Part.  56  S.  [B.  Wagener.  Dresd.  Mus. 
op.  14:  3  Conc.     Einsiedeln  op.  13. 

4  Concerto.  op.  13.  in  Noble:  Classical 
&  celebrated.  Nr.  27.  1861.  fol.    [br.  Mus. 


3  Conceiis  p.  le  Clav,  ou  Pfte.  (mit  2 
V.  u.  B.)  ded.  an  von  Glocksberg.  Liv.  I. 
Vienne.  Torriceila.  [B.  Wagener.  Dresd. 
Mus. 

Ms.  550,  br.  Mus.,  1.  u.  2.  Concert  f. 
Klav.  —  3.  Sonate  aus  op.  2  'f.  Klav.  u.  V. 

Ms.  B.B.  Landsbg.  313:  Giov.  Bach; 
Concerto   per  Cimbalo. 

Darmst.  1  Conc.  im  Ms. 

5  Klavierconcerte  mit  2  V.  Va.  u.  B. 
P.  Autogr.  100  S.  (Bd.  Fm.  Dm.  Ed.  Gd.) 
[B.B. 

Klavierconcert  mit  Streichquart.  2  Fl. 
2  Klarinetten,  2  Hörn.  u.  »Fag.  Esd.  P. 
48  S.  Kopie.     [B.  B. 

Mss.  B.  Kgsbg.  6  Concerte  f.  Klav.  mit 
Streichinstr.  Cd.  Fd.  Dd.  Bd.  Ä.d.  Bd. 

Conceiio,  Cemb.  obl.  c.  2  V.  Stb.  Ms. 
[Schwerin  F. 

Mai'che  ex  Es  di  Bach  a  London,  f. 
Blasinstr.  Ms.  Stb.     [Schwerin  F. 

Die  Kgl.  Musik-Samlg.  in  Dresd.  besitzt 
im  Ms.  in  P.  27  Concerte  für  Klavier 
mit  Instr.  in  Ed.  Esd.  Dd.  Bd.  (2)  Dd. 
Fd.  Cd.  Esd.  und  dreimal  6  Conc,  in  3 
voll.,  dabei  12  für  2  Cembaü  ohne  Instr. 
—  Auch  in  Einsiedeln  befinden  sich  Conc. 
im  Ms. 

Im  Cons.  zu  Mailand  im  Ms:  10  Ouver- 
türen f.  Orch.  m  P.  u.  St.  —  1  Concerto 
in  Mi  bem.  per  2  V.  Va.  Ob.  Trombe  e 
B.  —  7  Trii  per  2  V.  e  B.  —  1  Trio  in 
G.  2  Fl.  e  Vcl.  in  Stb.  —  6  Concerti  per 
Cemb.  con  2  V.  e  Vcl.  in  Stb.  —  6  So- 
nate p.  Cemb.  V.  e  B.  Stb.  —  7  Sonate 
p.  Cemb.  e  V.  Stb.  —  7  Sonate  ebenso 
fehlt  die  V.  —  2  Sonate  p.  Cemb.  1773. 

Sinfonie  ä  2  Clarini,  Tympani  2  Cor. 
2  Ob.  2  V.  Va.  &  B.  Dd.  3  Sätze.  4.  mit 
vollem  Namen:  Sinfonia  Disdur  per  2  V. 
2  Fl.  2  Clarinetti  2  Cor.  Fag.  Va.  B.  3 
Sätze.  5.  Ouvertüre  zu  La  Clemenza.  6. 
Sonate  p.  Clav.  av.  V.  Gd.  7.  Sonate  per 
Cemb.  Dd.  8.  Duett  aus  Adriane.  9.  3 
Arien  mit  Orch.  10.  2  Sinfon.  f.  Klav. 
ohne  Vornamen.  Esd.  u,  Dd.    [Karlsruhe. 

op.  3.  Sestetto  a  Cemb.  o  Pfte  (Cd.)  c. 
Ob.  V.  Vcl.  2  Cor.  Offenb.,  Andre.  6  Stb. 
[B.  Wagener.     Berlin  Th.     Musikfr.  Wien. 

6  Quintetti  a  Viol.  ö  Flute,  Viol.  ö  Oboe, 
Violon,  Taille  et  Basse.  Ded.  a  son  altesse 
Electorale  Palatiu.  Op.  XL  Amsterdam,  J. 
J.  Hummel,  fol.  5  Stb.  (Cd.  Gd.  Fd.  Esd. 
Ad.  Dd.)     [B.  Wagener.     Darmst. 

Ms.  Dresd.  Mus:  6  Quintetti  accommo- 
dati  per  2  Cembali,  qufol. 

Quintet  in  D.  f.  Clav.,  Fl.  Ob.  V.  u.  B. 
Ms.  in  Stb.     [Brüss,  Cons. 

6  Quintettes  for  a  FL,  Hautb.,  V.  Ten. 
&  B.  London.  Stb.     [Darmst. 


Bach,  Joh.  Chrstn.  ET. 


266 


Bach,  Joh.  Chrstn.  11. 


Qiüntett  f.  Streichinstr.   [Musikfr.  Wien. 

ü  Quartettos  for  a  germ.  fhite,  V.  Ten. 
&  Vcl.  op.  8.  London,  Welcker.  4  Stb. 
[B.  B.  B.  Wagener.  br.  Mus.  Musikfr. 
Wien. 

—  dito,  Amst.,  Hummel.  4  Stb.  [Ber- 
lin K.  H. 

—  dito,  La  Haye,  Stechwey,  4  Stb. 
[br.  Mus.     B.  M.     B.  Wagoner. 

6  Quatuor  ä  2  V.  ou  1  Fl.,  IV.,  Taille 
et  B.  oeuv.  9.  Lond.  Longmau.  Partit. 
[Kat.  Liepmanns. 

G  Quatuors  concertans  par  Bach  et  C. 
F.  Abel  op.  14.     [Musikfr.  Wien. 

4  Quartetts,  2  for  2  Fl.,  a  T.  &  Vcl., 
1  for  2  FL,  a  V.  &  Vcl.,  &  1  for  a  Fl. 
&  Hob.,  or  2  FL,  a  T.  &  VcL  op.  19.  Lon- 
don, Preston  Stb.  in  fol.     [br.  Mus. 

4  Quatuors  pour  le  Flaute  I,  II,  Alto 
et  Violoncello  (Cd.  Dd.  Gd.  Cd.)  Op.  20. 
Berlin,  J.  J.  Hummel,  fol.  4  Stb.  [B. 
Wagener. 

4  Quatuor,  2  p.  2  FL,  A.  et  Vcl.  et  2 
p.  2  Fl.  V.  et  Vcl.  Franc!  s.  M.  fol.  [br. 
Mus. 

3  Quartette  für  2  V.  Va.  B.  in  Cd.  Fd. 
Gd.  in  Kopie.     [Leipz.  Tliomas. 

Quart,  f.  Streichinstr.  Ms,  393,  br,  Mus. 

Mss.  Dresd.  Mus:  6  Quatuors  p,  le  Cla- 
vecin,  Violon,  Viele  et  Basse,  qu.  fol.  — 
6  Quartetti  accommodati  ]3er  2  Cembali, 
qufol. 

6  Quart,  for  a  germ.  fl.,  V.  Ten  &  B. 
or  2  V.  a  T.  &  B.  by  Mssr.  Bach,  Abel  d; 
Oiardini.  Lond.  fol.     [br.  Mus.     B.  B. 

4  Son,  originally,  comp,  as  Quartetts . . . 
adapted  for  the  harps.  &  V.  by  J.  C. 
lAither.  Lond.  fol.     [br.  Mus. 

3  fav.  Quartetts  &  1  Quintett  for 
the  harps.  V.  FL  Hautb.  Ten.  &  Vcl. 
Lond.  fol.  [br.  Mus.  Berlm  Th.  fehlt  Kla- 
vierstim. 

op.  2.  Six  Senates  p.  le  Clav,  acc.  d'un 
V.  ou  flute  trav.  et  d'un  Vcl.  ded.  Augusta 
Princ.  de  Brunsvich.  Lond.,  Welcker. 
3  Stb,     [ß.  Wagener.     br.  Mus. 

6  Trio  pour  2  V.  et  Alto  Va.  ou  Basse 
oblige.  oe.  2,  Paris,  fol.     [br.  Mus. 

—  Amst.,  Hummel.  [Dresd.  Mus.  Ber- 
lin K.H. 

6  Sonaten  f.  2  V.  u,  B.  (op.  4)  P.  32  S, 
Kopie.     [B.  B. 

op,  15.  6  Sonates  p.  le  Clav.  av.  V. 
Vcl,  Paris,  Sieber,     [B.  B.  defekt. 

—  6  Sonates  p.  le  Clavecin  ou  Pianof, 
quatre  avec  Accomp.  1  Violon  et  1  VcL 
la  ciuquieme  est  ä  4  mains,  et  peutetre 
joues  par  deux  Personnes  sur  le  meme 
Clavecin.  La  Sixieme  est  une  Sonate  con- 
certante   a   deux .  . ,    op.   15,     Berliii    et 


Amsterdam,  HummoL  fol.  [Dresd.  Mus. 
Einsiedeln,     B.  Lpz,     Musikfr.  Wien. 

6  Trios  f.  2  V.  u.  B.  Ms.  Stb.  [Brüss, 
Cons, 

Mss.  B.  M.  4  Trio  f.  2  V.  u.  B,  —  1 
Terzetto,  2  Sonaten,  1  Sonatine  ebenso 
besetzt  in  Stb. 

6  Son.  for  2  V.  &  a  Vcl.  with  a  tho- 
rough  bass  for  the  harps ...  by  Bach^ 
Abel  rf-  Kammell.  Lond.  fol.     [br.  Mus, 

Sei  Sonate  per  il  Cemb.  ö  il  Fortep. 
comp,  da .  .  .  con  1  V,  ad  lib.  op.  1.  comp, 
dal  editore,  s.  1.     [B.  G. 

—  Offenb.,  Andre,  [Dresd.  Mus.  Ein- 
siedeln. 

Ms.  11  Karlsruhe.  Sonata  a  3.  in  Bd. 
f.  FL  V.   u.  B    in  Stb,    ohne  Vornamen. 

6  Trios  p.  le  Clav,  avec  V.  (V.  fehlt) 
[Musikfr.  Wien. 

6  Son.  for  the  harps.  with  an  acc.  for 
a  V.  op.  10.  Lond.  qufol.     [br.  Mus. 

■ —  andere  Ausg.  qufol.     [br.  Mus. 

—  Paris,  Berault.  P,  37  S.     [B.  B. 

—  Amst. ,  HummeL  2  Stb.  [B.  M. 
Dresd.  Mus, 

4  Son.  &  2  Duetts  for  the  pfte.  with 
acc,  op,  15.  Lond.  fol.  [br.  Mus.  nur  Klav. 
B.  Lpz. 

op.  16.  G  Sonatas  for  the  Harpsich.  or 
Pianof.  with  an  accomp.  for  the  Violin  or 
germ.  flute,  dedic.  Miss  Greenland,  Lond. 
(John  AVelcker).  37  pp.  [B,  Hbg.  br. 
Mus.     Schwerin  F. 

—  Paris,  Sieber.     [Eiusiedeln. 

—  Bert.,  Hummel.  P.  37  S.  [B.  Wage- 
ner.    Dre.sd.  Mus. 

4  Son.  &  2  Duetts  for  the  harps.  (germ. 
fl.  or  V.)  op.  18.  Lond.,  Selbstverlag  fol. 
Stb.     [br.  Mus.     Schwerin  F. 

—  Paris,  Roullede  fol.  2  Stb.  [br.  Mus. 
B.  Wagener  in  P, 

—  6  Sonates  p.  le  Clav.,  4  avec  d'un 
V.  et  2  ä  4  ms.  op,  18.  BerL,  HummeL 
[B.  B.     Dresd.  Mus. 

6  Son,  for  the  pfte.,  with  Fl.  or  V.  op. 
19.  Lond.  fol.     [br.  Mus. 

3  Son.  for  the  pfte.,  mlh  V,  op,  20, 
L.  fol.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

6  Duetts  for  2  V.  etc.  Lond.  fol.  [br, 
Mus. 

Six  Sonates  p.  le  Pfte  avec  Violon. 
Vienne,  Torricella.   2  Stb.     [B.  Wagener, 

Mss.  in  Wolfenb.  2  Sonate  per  il  Cemb. 
e  V.  in  G.  u.  D.  in  Stb. 

6  Sonates  p.  le  Clav.  oe.  5.  Lond., 
Welcker.  fol.     [br.  Mus.    Cambridge  FW. 

—  . , .  ou  Pfte.  ded.  Duo.  Ei-nst  de  Meck- 
lenbg.  0.  0.  u.  Veri.  2  BU.  u.  34  S.  [B. 
Wagener.  B.  B.  Berlin  Th.  Musikfr. 
Wien. 


Bach,  Joh.  Chrstn.  II. 


267 


Bach,  Joh.  Chrst^A.  I. 


—  Amst.  Hummel.  34  S.  [B.Wag. 
B.B.    B.  M.     Dresd.  Mus.     Wolfenb. 

—  Antiqu.  Eeeves  besafs  1882  eine 
Ausg.  gedr.  in  Paris,  qufol. 

op.  6.  6  Souates  p.  le  Clavecin  ou  le 
Pfte  Nürnbg.     [Musikfr.  Wien. 

op.  17.  6  Senates  p.  le  Clav,  ou  Pfte. 
Berlin,  Hummel 43  S.  [B. Wagener.  B.B. 
Dresd.  Mus.     br.  Mus :  Lond.,  Welcker. 

Sonata  p.  le  Clav,  qui  represente  la 
Bataille  de  Rosbach.  Lond.  fol.     [br.  Mus. 

Ms.  Dresd.  Mus.  6  Senates  pour  le  Cla- 
vecin ou  Pianof.  fol. 

Sonata  a  V.  solo  col  B.,  Cembalo.  P. 
Ms.  qufol.  [Berlin  Th.  scheint  Autogr.  zu 
sein,  Ddur. 

7  Son.  p.  le  Clav.  Paris  1870  L.  Far- 
renc  (Bd.  18  in  Le  Tresor.)     [B.  M. 

Sonata  a  4  ms.  sur  un  Clav.  Amst.  fol. 
[Ijr.  Mus. 

7  Sonat.   zu  4  Hd.  Mss.     [Briiss.  Cons. 

God  save  the  king,  with  Var.  for  the 
haips.  (Lond.)  fol.     [br.  Mus. 

Variat.  p.  le  Pfte  sur  la  chansonette 
favorite  (ce  n'  est  plus  Lisette)  ded.  Mr. 
Zinmi  ermann.  Paris,  Bnüoy-Gerdret.  (nur 
Joh.  Bach  gez.)     [B.  B. 

4  progressive  lessons  for  the  harps.  or 
pfte.  &  2  Duetts .  . .  Lond.,  Forster.  fol. 
[br.  Mus. 

Eoudo  ia  G  from  Violin  Sonata,  . . . 
transcrib.  by  J.  Rummel,  (f.  Pfte.)  Lond. 
(1873)  fol.     [br.Mus. 

Marcia  (für  Klav.  u.  Fl.)  Lond.  (1788) 
fol.     [br.  Mus. 

Praeludium  und  Fuge,  Esd.,  Ms.  fragl. 
welcher  J.  Chr.     [B.  Lpz. 

. .  .  et  F.  P.  Bicci :  Methode  ou  recueil 
de  connaissances  elementaires  p.  le  For- 
tep.  ou  Clav.  Oeuvre  mele  de  theorie  et 
de  pratique,  divise  en  2  part.  compose  p. 
le  Conservatoire  de  Naple.  Paris  (o.  Ver- 
leg.) qufol.     [B.B. 

Siehe  Farewell  to  Lochaber.  fol.  [br. 
Mus. 

Siehe  How  blyth. 

Siehe  Jones  Musical  remains.  1790. 

Das  br.  Mus.  besitzt  aufserdem  eine 
Anzahl  Einzeldrucke  (Londoner)  von 
Songs,  und  Arien  in  alten  und  neuen 
Ausgaben. 

Neu-Ausgaben  siehe  bei  Eitner,  Verz. 
und  aufserdem:  Sonate  ä  4  ms.  Chez  A. 
Kühnel  ä  Leips.  13  S.  qufol.  —  Sonata 
per  il  Clavic.  in  Cm.  Eicordi  in  Milano,  in 
L'Arto  antica  e  moderna. 

Die  Fuge  über  BACH  (siehe  Eitner's 
Verz.)  steht  zuerst  in  Haffner's  Oeuv. 
melees,  Heft  12  mit  einer  eingeschobenen 
Arie. 


Hugo  Riemann  gab  bei  Steingräber  in 
Lpz.  1892  heraus:  3  Klavierkonzerte  in 
Dd.  Gd.  Ed. 

In  Haslinger's  (Wien)  Vollkommene  Or- 
ganist, 5  Hefte,  darin  1  von  Chr.  (?)  Bach. 
—  In  dessen  Fugen,  Toccaten,  Sonaten  1 
Chrstn.  Bach. 

Andante  in  Esd.  für  Klavier  aus  6  Se- 
nates pour  le  clav.  oe.  6.  Abgedr.  in  Bagge 
Deutsche  Musikztg.  Wien  1869  zu  S.  224. 

Der  Kastrat  Tenducci  in  London  besafs 
(1790)  eine  Samlg.  von  Scenen  u.  Kan- 
taten von  B.  im  Ms.,  welche  er  oft  als 
seine  eigenen  Kompositionen  ausgab. 

Das  C.  P.  besitzt  zalilreiche  Werke  von 
ß.,  doch  ist  der  mir  vorliegende  Katalog 
so  kurz  abgefasst,  dass  ein  Erkennen  des 
Werkes  unmöglich  ist, 

Bach,  Joh.  Christian  III.,  Sohn 
des  Georg  Michael,  lebte  von  1743 
bis  1814  als  Mnsiklehrer  in  Halle, 
„der  Clavier-Bach"  genannt.  Ihm 
schenkte  Wilh.  Fried omann  B.  das 
bekannte  „Ciavier -Büchlein  von 
W.  Fr.  B.",  welches  jetzt  der  Ober- 
appelationsrat  Krug  in  Naumburg 
besitzt  (1873).     (Spitta  1,  13.) 

Bach,   Johann   Cliristoph   I., 

Sohn  des  Heinrich,  geb.  8.  Dez. 
1642  zu  Arnstadt,  gest.  31.  März 
1703  in  Eisenaoh,  war  1665  Or- 
ganist in  Eisenach  an  der  Georgen- 
kirche, heiratete  1667  Maria  Elisa- 
beth Wedemann  aus  Arnstadt  und 
zeugte  mit  ihr  7  Kinder.  Yon 
1696  ab  hatte  er  im  fürstl.  Münz- 
gebäude freie  Wohnung,  rauss  dem- 
nach bei  Hote  eine  Stellung  be- 
kleidet haben,  die  sich  aber  bis 
jetzt  nicht  nachweisen  lässt.  Hof- 
organist war  1677  Pachelbel. 
(Niederrh.  Zeitung  5,  166.  Spitta 
1,  29.  33.  37.  43  ff.)  Er  war  der 
bedeutendste  der  Vorfahren  Se- 
bastian's.  Yon  seinen  Kompo- 
sitionen haben  sich  erhalten: 

Ms.  B.  Joach.  Cantate :  Fürchte  dich  nicht. 

Ms.  B.  B.  Cantate :  Es  erhub  sich  ein 
Streit.  (Spitta  1,  43  Urteil  u.  Mu.sikbeis]).), 
Besprechung  anderer  Motetten  ebd.  p.  73, 
davon  2  im  Besitze  des  Organisten  Stein- 
häuser  in   Mühlhausen,    auch   in   BerHn 


Bach,  Joh.  Clu-stph.  I. 


268 


Bach,  Joh.  Chrstph.  VI. 


Hochsch.  im  Ms.,  doii  noch  Choralbe- 
arbeitungen. 

Mss.  B.B.  von  1672:  Lieber  Herr  Gott 
wecke  uns  auf.  Autogr.  (Sp.  1,  76.)  — 
Der  Gerechte,  ob  er  gleich  zu  zeitig  stirbt, 
1676,  auch  Berlin  Siugak.  im  Ms.  (Sp.  79.) 
—  Herr  nun  lassest  du  deinen  Diener  in 
Frieden  fahren.  Fehlerhafte  Kopie  (Sp.  82. 
788(6)).  —  Unsers  Herzens  Freude  (Sp.  87. 
Part.  Ausg.  Bote  &  Bock.  Siehe  ferner 
Spitta  S.  91).     2  im  Naue  (Eitner,  Verz.) 

Cantate  über  den  Gesang:  Straf  mich 
nicht  (für  Chor,  Solo  u.  Orch.)  Ms.  P. 
[Berlin  Kircheninst. 

Mss.  B  B.  Icli  lasse  dich  nicht,  du 
segnest  mich  denn,  wurde  von  Schicht 
als  Komposition  Seb.  B.'s  bei  Breitk.  &  H. 
herausgegeben.  —  Andere  Ausg.  „Motetto 
terzo  de  Sebast.  Bach:  Ah  mio  Gesu  non 
ti  lasciero.     Paris,   Bobeuf  &  Co.     [B.  B. 

Ms.  B.  M.  5  Motetten  und  1  Sarabande 
Kopie  von  1703. 

Durch  denselbigen  deinen  lieben  Sohn, 
Sstim.  in  Trautwein's  Ausw.  vorzügl. 
Werke,  6.  Lfg. 

3  Motetten  gab  Naue  heraus  (Eitner 
Verz.,  dort  noch  andere  Ausg.  verzeichnet). 

Choralhcarheitungeti.  Spitta  1,  99,  der 
im  Besitze  1  Bdes.  im  Ms.  war  (jetzt 
Berlin  Hochsch.) 

2  Orgelstücke  in  Körner's  Präludien- 
buch Bd.  2,  Nr.  2.  Eitter'.s  Kunst  des 
Orgelspiels  Bd.  3,  3.  Körner's  Orgelvirtuos 
Nr.  340.  Eine  4  hdg.  Sonate  von  Riemann 
bei  Steingräber  in  Lpz.  herausgegeben. 

12  Var.  über  eine  Sarabande  f.  Klav. 
Ms.  B.  B.,  Spitta  1,  126.  1892  von  Rie- 
mann bei  Steingräber  in  Lpz.  neu  heraus- 
gegeben. —  [m  Ritter  Nr.  101.  102. 
Orgelsätze. 

2  Variationen -Werke:  1.  Aria  Eber- 
liniana pro  dorinente  Camülo,  variata  a  .  .  . 
Org.  Mens.  Mart.  ao.  1690.  —  2.  15  Var. 
über  eine  Aria  in  Amol!  Ms.  Autogr. 
Bibl.  Spitta  (1,  128)  jetzt  in  Berlin  Hoch- 
schule. 

Ms.  Dresd.  Mus.  6  Senates  p.  le  Cla\i- 
cembalo  accomp.  d"un  Viel,  qufol. 

Orgelchoral  „Warum  betrübst  du  mich", 
abgeclr.  im  Spitta  1,  Beilage  1. 

Bach,  Johann  Christoph  II., 

Sohn  des  Christoph's,  geb.  22.  Febr. 
1645  in  Erfurt,  gest.  25.  Aug.  1693 
zu  Arnstadt.  Wurde  am  17.  Febr. 
1671  Hofmusikus  (Violinist)  beim 
Grafen  Gtinther  zu  Schwarzburg- 
Arnstadt  mit  30  Gld.  Gehalt  und 
Naturalien,    heiratete    um    Ostern 


1679  Martha  Elisabeth  Eisentraut 
aus  Ohrdruf.  1681  am  7/1  löste 
der  Graf  die  Kapelle  auf  und  B. 
war  ohne  Versorgung,  bis  1682  er 
vom  jungen  Grafen  zum  Stadt- 
pfeifer ernannt  wurde.  (Spitta  1, 
L54  ff.  169.) 

Bach,  Johann  Christoph  III., 

ältester  Briuler  des  Sebastian,  geb. 
16.  Juni  1671  in  Erfurt,  gest. 
22.  Febr.  1721  in  Ohrdruf.  Schüler 
Pachelbol's  in  Erfurt  während 
3  Jahren,  1688  Organist  a/d.  Tho- 
maskirche in  Erfurt,  ging  später 
nach  Arnstadt  und  wurde  17/6 
1690  Organist  a/d.  Stadtkirche  in 
Ohrdruf  mit  45  Gld.  Gehalt  und 
Naturalien.  Heiratete  am  23/10 
1694  und  zeugte  6  Söhne,  davon 
wurden  5  Musiker,  der  Q.  starb 
im  1.  Lebensjahre.  Den  anfäng- 
lich abgelehnten  Schuldienst  über- 
nahm er  von  1700  ab  und  erhielt 
dafür  97  Gld.  (Spitta  1,  154.  171. 
181  ff.     Bitter  51). 

Bach,  Johann  Christoph  IV., 

2.  Sohn  des  Joh.  Christian's  1.,  geb. 
1673  in  Erfurt,  gest.  1727  zu 
Gehren.  Wurde  Kantor  und  Or- 
ganist in  ünter-Zimmern  (b.  Erfurt), 
verheiratete  sich  1693  mit  A.  M. 
König  und  erhielt  1698  die  Kantor- 
stelle in  Gehren  b.  Arnstadt.  Er 
hatte  Theologie  studiert,  war  aber 
ein  unfriedfertiger  Charakter,  der 
viel  Aergernis  bereitete  (Spitta  1, 22), 
Bach,  Johann  Christoph  V., 
Sohn  des  Joh.  Aegidius,  geb.  15. 
Aug.  1685  in  Erfurt,  rückte  1717 
nach  des  Vaters  Tode  in  das  Amt 
des  Dirigenten  der  Ratsmusik  ein 
und  bekleidete  es  noch  1735  (Spitta 

1,  24.  27). 

Bach,  Johann  Christoph  VI., 

2.  Sohn  des  Joh.  Christoph  I.,  ging 
als  Klavierlehrer  nach  Erfurt,  dann 
nach  Hamburg,  später  nach  Rotter- 


Bnch,  Joh.  Chrstph.  VII. 


269 


Bach,  Jub.  Chr.  Fr. 


dam  und  endlich  gegen  1730  nach 
England.  Weiter  ist  über  ihn 
nichts  bekannt  (Walther  und  Spitta 

1,  138). 

Bach,  Johann  Christoph  VII., 

Sohn  des  Johann  Chiistoph's  III., 
geb.  1702,  war  Kantor  in  Ohrdruf 
bis  1736  (Spitta  1,  182.    Bitter  51). 

Bach,  Johann  Christoph  Fried- 
rich (auch  nur  C.  F.  gez.),  (der 
Bückeburger),  Sohn  Sebastian's,  ge- 
tauft am  23.  Juni  1732  in  Leipzig, 
gest.  26.  Jan.  1795  zu  Bückeburg, 
studierte  in  Leipzig  Jura,  ging  aber 
zur  Musik  über,  zeichnete  sich  als 
Klavierspieler  und  Komponist  aus. 
Schon  1750  im  August  war  er  Kam- 
mermusikus beim  Grafen  Schaum- 
burg-Lippe (Spitta  2,  978).  Gerber  2 
nennt  ihn  Kapellmeister  des  Grafen 
und  Bitter  2,  132  Konzertmeister 
daselbst.  Aulser  einer  Reise  nach 
London  war  sein  ständiger  Wohnort 
Bückeburg,  daher  er  der  besseren 
Unterscheidung  halber  der  Bücke- 
burger Bach  genannt  wurde.  Aufser 
obigen   Quellen  siehe  noch    Spittii 

2,  955.  Biogr.  in  SchlichtegroU's 
Nekrolog.  —  Hugo  Riemann  in 
Rabich's  Bll.  f.  Haus-  u.  Kirchen- 
musik. Langensalza  1897,  46. 
Union  sagt  in  seiner  Selbstbiogr. 
2,  425  über  ihn,  dass  er  zwar  die 
Gründlichkeit  des  EmanueFs  be- 
sitze, aber  nicht  die  Gefälligkeit 
des  Stils  und  jenen  Reichtum  an 
Gedanken,  wodurch  sich  jener  vo]- 
allen  übrigen  so  vorteilhaft  unter 
scheidet.  Von  seinen  Komposi- 
tionen kann  ich  nachweisen : 

Autogr.  B.  Wagener:  Der  Tod  Jesu, 
Cantate  von  C.  W.  Ramler.  1769.  82  Bll. 
in  lil.  quer  4^. 

Autogr.  B.  Wagener:  Cassaudra,  Cantatr 
per  Contra  Alto,  2  Viel.  Alto  o  Violonc 
obig,  e  Cembalo,     kl.  <iu40.     49  Bll. 

Die  Kindheit  Jesu.  Ein  biblisches  Ge- 
mälde für  Chor  u.  Orch.  P.  60  S.  Autogr. 
[B.  B. 


Die  Auferweckung  Lazarus.  Oratorium 
von  Herder.  Chor,  2  V.  Violetta,  2  Fl. 
2  Hörn.  2  Ob.  Bc.  P.  24/3  1773.  .52  S. 
Autogr.     [B.  B. 

Cantate  auf  die  Himmelfahrt  Christi, 
f.  Chor,  2  V.  Va.  u.  Bc.  P.  „Grofs  und 
mächtig,  stark  und  prächtig".  Esd.  10/7 
1776.     Autogr.     [B.  B. 

2  Motetten  zu  4  Singst.  1.  Ich  lieg 
u.  schlaf,  Esd.  2.  AVachet  auf,  ruft  uns 
die  Stimme,  Fd.    P.    Autogr.     [B.  B. 

Autogr.  B.  B.  0  wir  bringen  gerne  Dir, 
Arie  f.  2  St.  mit  B. 

Cantate  zum  Geburtstage  der  Fürstin 
von  Schaumburg- Lippe,  8/6  1787:  Gott 
wird  deinen  Fufs  nicht  gleiten  lassen,  f. 
Chor,  2  Hörn.  2  Ob.  2  Fl.  2  V.  Va.  u. 
Bc.  P.  Autogr.  58  S.  u.  Stb.  Autogr. 
[B.  B. 

Ino.  Eine  Cautate  von  Ramler,  f.  Sopr. 
u.  Streichquart.  P.  Autogr.  44  S.  [B.  B. 
Brüssel  Cons.  Ms.  in  Stb. 

—  Im  Kl.-A.  Dresden  u.  Lpz.  1786 
Breitkopf.     20  S.     [B.  ß.     B.  M. 

Pigmalion.  Cantate  für  Alt  mit  2  V. 
Va.  Bc.  Text  von  Ramler.  Kopie  P.  u. 
Stb.     [B.  B. 

4  Lieder  von  Munter  und  Geliert,  4  st. 
Autogr.     [B.  B. 

Dr.  iBalth.  Münters  Erste  Samlg.  geistl. 
Lieder  mit  Melodieen  von  Bach  (Em.), 
Scheibe  in  Kopenhagen,  Hiller,  Rolle, 
F.  Hertel,  Kunzen  in  Lübeck,  Bach  in 
Bückeburg,  Benda  in  Gotha,  "Wolf  in 
Weimar.     Lpz.  1773  Dyk.     51  S. 

—  2.  Samlg.  mit  Melodien  von  j.  Chr. 
Fr.  Bach.  Ib.  1774.  50  S.  (Munter  war 
Pastor  a/d.  deutschen  Kirche  St.  Petri  in 
Kopenhagen.)  [B.  B.  Stadtb.  Augsburg. 
Amst.  B.  Hbg.  fehlt  2.  Samlg.  B.  Kgsbg. 
B.  Lpz.  Lübeck.  Strafsburg  i/Els. 
Brüssel  Cons. 

2  Cantate  ed  Arie.  Ms.  P.  [Musikf r.  Wien. 

Die  Amerikanerin,  ein  lyrisches  Ge- 
mälde von  V.  Gerstenberg  (1  Stim.  mit 
Instr.)  Riga  1776  Hartknoch.  P.  24  S. 
[B.  B.  B.  G.  B.  Kgsbg.  B.  M.  Dresd. 
Mus.  br.  Mus.  Brüss.  Cons.  B.  Lpz. 
Musikfr.  Wien. 

—  dieselbe  erschien  auch  im  2.  Heft 
der  „Musikalische  Nebenstunden"  im  Kl.-A. 
Rinteln  1787  Bösendahl.  fol.  [B.  B. 
Hofb.  Wien.     br.  Mus. 

Luci  amate,  Arie  f.  Sopr.  u.  Streich- 
quart.    P.    Autogr.     [B.  ß. 

11  Arien  in  P.  —  1  Quintette,  1  Ter- 
zette u.  1  Duetto  f.  Gesg.  in  P.  [Musikfr. 
Wien. 

Siufouie  in  Bd.  f.  2  V.  Va.  B.  2  Hörn., 
2  Klarinetten  u.  Fag.    P.    Autogr.     [B.  B. 


Bach,  Job.  Chr.  Fr. 


270 


Bach,  Joh.  Ernst  11. 


Mss.  Dresd.  Music.  9  und  6  Sinfonien 
für  Orchester  in  P. 

Ms.  B.  B.     2  Concerte  f.  Klav. 

Mss.  Wolfenb. ,  fraglich  ob  von  ihm, 
2  Sinfonien  in  D.  und  Es,  3  Sätze  f.  2  V. 
2  Ob.  2  Cor.  Va.  B.,  die  2te  für  2  Tromp. 
2  Hörn.  2  Violette,'  2  Fag.  u.  B. 

Ms.  Dresd.  Mus.  6  Quiütetti  a  Flauti, 
Oboe,  Violine  e  Basso.     P.  qufol. 

6  Quartetti  a  Flauto  trav.,  V.  Viola, 
Basso,  ded.  Wilhelm  I.  di  Schaumburg. 
Hbg.,  Christ.  Bock.  [B.  Wagener.  Brüss. 
Cons. 

Ms.  Dresd.  Mus.  (5  Quartetti  ä  Viel,  primo 
e  secondo,  Viola  e  Basso.     P.    qufol. 

6  Quartuors  ä  2  V.  Taille  et  Vol.  op.  1. 
Lond.     fol.     [br.  Mus. 

6  leichte  Sou.  fürs  Clav,  oder  Fortep. 
Lpz.  1785  Buchhdlg.  der  Gelehrten.  43  S. 
[B.  M.  Dresd.  Mus.  B.  B.  B.  G, 
B.  Wagen  er. 

Sonaten  und  andere  Stücke  in  „Musi- 
calische Nebenstunden"  für  das  Ciavier. 
2  Hefte.  Herausgeg.  von  . . .  Rinteln 
1787— 1788  Bösendahl.  fol.  [Hofb.  Wien. 
Brüss.  Cons,     br.  Mus.     B.  B. 

8  leichte  Sonaten  f.  Klavier  od.  Pfte. 
Rinteln  1789  Bösendahl.  [B.  B.  Stadtb. 
Augsbg. 

Senates  et  diverses  pieces  p.  le  Clav., 
neu  herausg.  im  Le  Tresor  des  Pianistes, 
Bd.  15  Nr.  1.  Paris,  A.  Leduc.  44  S. 
[B.  M.     Brüss.  Cons. 

Ms.  B.  Lpz.  und  B.Wageuer:  Sonata  per 
il  Flauto,  Violine  e  B.     3  Bog.  in  fol. 

Sonata  a  Vcl.  solo  col  B.  P.  Autogr. 
2  Bll.     [B.  B. 

Menuetto  ziun  Tanz  für  Ciavier.  Musik- 
Quodlibet.     [Da  61.  Dresd.  Mus. 

Im  Verz.  neuer  Ausg.  von  Eitrier  ist 
aufser  dem  Rondeau  noch  die  unter  Joh. 
Christoph  stehende  Motette:  Er  ist  er- 
standen,  4  voc.     Sander  1,  24  von  ihm. 

Eine  4  händige  Klaviersonate  im  Neu- 
druck bei  Steiugräber  in  Lpz.,  ed.  von 
H.  Riemann,  ebend.  Variationen. 

Siehe  K.  Ph.  Em.  Bach,  Ms.  Wagener  . . . 
und  in  seinem  Musikal.  Vielerley  15  Kom- 
pos :  Lieder,  Klav.  u.  f.  Vcl. 

In  Rellstab's  Winterblumen  1  Satz. 

Bach,  Joliaun  Elias,  2ter  Sohn 
Job.  VaJentin's,  geb.  12.  Febr.  1705 
in  Scbweinfurt,  gest.  30.  Nov.  1755 
ebd.;  1739  war  er  Kantor  in  Schweiu- 
furt,  ging  nach  Leipzig,  um  Theo- 
logie zu  studieren  und  bei  Sebastian 
Bach  Unterricht  zu  nehmen,  wurde 
29.  Mai  1743  Kantor  und  Inspek- 


tor in  Schweinfiu't.    (Lindner  2,  68. 
Spitta  1,  154.  2,  720.  981.) 

Bach,  Johann  Ernst  I.,  Sohn 
des  Joh.  Christoph's  IL,  geb.  8.  Aug. 
1683  in  Arnstadt,  gest.  1739  ebd., 
studierte  in  Hamburg,  dann  in 
Frankfurt  (steht  aber  nicht  im 
Matrikolbuche)  und  kehrte  nach 
Arnstadt  zurück,  erhielt  aber  erst 
1707  den  Organistenposten,  als 
Seb.  Bach  abging.  Sein  Gehalt 
wurde  auf  40  Gld.  und  IV2  Mafs 
Korn  herabgesetzt.  1728  erhielt 
er  die  besser  bezahlte  Stelle  an 
der  Ober-  und  Liebfrauenkirche, 
wo  er  77  Gld.  Gehalt  hatte.  Seine 
Leistungen  scheinen  nach  Spitta's 
Darstellung  (1,  169.  334)  nur  ge- 
ring gewesen  zu  sein. 

Bach,  Johann  Ernst  II.,  Sohn 
des  Beruhard  aus  Eisenach,  geb. 
daselbst  am  1.  Sept.  1722,  gest. 
28.  Jan.  1777  ebd.,  besuchte  seit 
1735  die  Thomasschule  in  Leipzig, 
studierte  dann  Jura  ebd.  und  liefs 
sich  in  Eisenach  als  Advokat  nieder. 
Seine  musikalische  Tüchtigkeit  war 
aber  so  hervorragend,  dass  er  nicht 
nur  von  1748  ab  seinen  Yater  im 
Organistendienste  unterstützte  und 
nach  dessen  Tode  sein  Nachfolger 
wurde,  sondern  auch  1756  zum 
Weimarschen  Kapellmeister  mit 
400  Thlr.  Gehalt  ernannt  wurde. 
Er  behielt  aber  Wohnsitz  und  Amt 
in  Eisenach  und  kam  nur  zeit- 
weise nach  Weimar.  Dass  er  ein 
Schüler  Sebastian's  war,  beweisen 
die  Abschriften  der  12  Vivaldi'schen 
Concerte,  die  Seb.  für  Klavier  be- 
!  arbeitete.  (Spitta  1,  848.  2,  720.) 
'  Zu  Adlung's  Buch  „Von  der  musi- 
kal. Gelartheit"  schrieb  er  die  Vor- 
rede. An  Kompositionen  haben 
sich  erhalten: 

Ms.  Berl.  Singakademie:  1.  Straf  mich 
nicht  in  deiuem  Zorn,  4  st.  mit  Ürch.  P. 
2.    Trauerkantate:    Kein    Stündleiu    geht 


Bach,  Job.  Ernst  11. 


271 


Bach,  Joh.  Jakob  II. 


dahin,  4st.  mit  Orch.  P.  (vielleicht  dieselbe 
die  Spitta  1,  849  in  seinem  Besitze  er- 
wähnt, jetzt  in  Berlin  Hochsch.). 

Mss.  B.  B:  Psalm  18,  Herzlich  lieb  habe 
ich  dich,  Herr,  f.  4  St.  2  Ob.  2  V.  Va.  u. 
B.    Am.  P.  u.  St.  in  Kopie. 

4  Kantaten  f.  4  St.  u.  Instrmn.  ['.  Kopie: 

1.  Kein  Stilndlein  geht  dahin. 

2.  Der  Herr  ist  nahe  bei  denen. 

3.  Die  Liebe  Gottes  ist  ausgegangen  (als 
Instiaimentaleinleitung  ein  Orgelconcert 
mit  Begl.  vom  Orchester). 

4.  Meine  Seele  erhebet  den  Herrn, 
Sstim.  mit  Instr.  [B.  B.  Berhn  Hochsch. 
Nr.  4. 

Dank-Cantate.  Autogr.  [Felix  Moscheies 
in  London. 

Wer  sagt  mir  doch  was  für  Entzücken, 
Ms.  P.     [Berlin  Hochsch. 

Dr.  Alfr.  Dörffel  in  Lpz:  1  Magnific. 
Ed.,  scheinbar  Autogr.  Ein  anderes  Prof. 
Spitta  in  Berlin  in  alter  Kopie.  [Berlin 
Hochsch. 

Samlg.  auserlesener  Fabeln  mit  darzu 
verfertigten  Melodeyen.  1.  Thl.  Nürnbg. 
(1749)  Haffner.  fol.  15  Lieder.  [Dresd. 
Mus.     br.  Mus.     B.  Lpz. 

3  Sonaten  für  das  Ciavier  und  1  Viol. 
1.  Theil.  Eisenach,  Grielsbach  seel.  Söhne 
1770.  27  S.  in  4«.  [Dresd.  Mus.  B.  Lpz. 
Brüss.  Cons.  B.  Wagener.  B.  B.  Ein- 
siedeln. 

—  3  Sonaten ...  2.  Thl.  ib.  30  S. 
[Dresd.  Mus.  B.B.  B.  Wagener.  B.  Lpz. 
br.  Mus. 

Vom  1.  Thl.  2.  Aufl.  ib.  1775.  27  S. 
[B.  Wagone]'. 

2  Sonaten    in    Haffner's    Oeuv.  melee. 

Ms.  B.B.  199  c.  Samlbd.  1  Fantasie  und 
Fuge  f.  Klav.  AmoU.  Ferner  1  Sonate 
in  Ad. 

In  Clementi's  Selection  1  Fantasie  u. 
Fuge. 

In  Pauer's  Alte  Klaviermusik,  Lpz.  bei 
Senff.  2.  Folge,  3.  Heft:  1  Fantasie  u. 
Fuge  in  Fd.     (Siehe  auch  Eitner,  Verz.) 

In  Em.  Bach's  Musik.  Vielerley  1  Fant, 
u.  Fuge  u.  1  Lied. 

Im  Neudruck  2  Fugen  u.  1  Fantasie, 
siehe  Eitner,  Verz. 

Bach,  Jobaun  Friedrich,  Sohn 
Joh.  Christoph's  1.,  geb.  zwischen 
1674  u.  1678  in  Eisenstadt,  gest. 
1780  zu  Mühlhausen:  studierte 
Theologie,  wurde  1708  Organist 
an  der  St.  Blasiuskirche  in  Mühl- 
hausen, welche  Stelle  Sebastian  B. 
in    diesem   Jahre   aufgab.     Er  er- 


hielt an  Besoldung  43  Thlr.  2  ggr. 
8  Pfg.,  zu  Neujahr  10  ggr.  8  Pfg., 
für  jede  Brautmesse  mit  Figural- 
gesang 12  ggr.,  mit  Choralgesang 
nur  6  ggr.  Er  war  ein  talentvoller 
und  leistungsfähiger  Künstler,  ver- 
fiel aber  so  der  Trunksucht,  dass 
er  selbst  für  den  Kirchendienst 
unbrauchbar  wurde.  Gerber,  der 
ihn  genau  kannte,  rühmt  seine 
Technik.     (Spitta  1,  138.) 

Bach,  J  . . .  tr . . .,  die  B.  B.  be- 
safs  das  Druckwerk:  Unterricht  für 
diejenigen,  welche  die  Musik  und 
das  Ciavier  erlernen  wollen.  Hanibg. 
1782.     (Yerloren.) 

Bach,  Joliaiiu  Grottfricd  Beru- 
hard, Sohn  des  Sebastian 's,  geb. 
11.  Mai  1715  in  Köthen,  gest. 
30.  Mai  1739  in  Jena.  Wurde 
auf  Verwendung  des  Vaters  1735 
Organist  an  der  Marienkirche  zu 
Mühlhausen,  ging  aber  1738  an 
die  Universität  in  Jena,  um  zu 
studieren  und  starb  bald  darauf 
an  einem  hitzigen  Fieber  (Spitta 
1,  620.  753  ff.). 

Bach,  Johann  Grünther,  Sohn 
des  Heinrich,  geb.  17.  Juli  1653 
zu  Arnstadt,  wurde  9.  Nov.  1682 
seinem  Vater  zur  Unterstützung 
im  Dienste  beigegeben,  heiratete 
1682  Anna  Margar.  Krül  in  Arn- 
stadt und  starb  1683  ebd.  (Spitta 
1,  33). 

Bach,  Johann  Heinrich,  Sohn 
des  Johann  Christoph's  III.,  Neffe 
Sebastian's,  geb.  1707,  war  Kantor 
in  Oehringen  (Spitta  1,  182). 

Bach,  Johann  Jakob  I.,  Sohn 
des  Johann  Christian  IL,  geb.  um 
1666  in  Erfurt,  ging  zu  seinem 
Oheim  Ambrosius  nach  Eisenach 
und  starb  dort  erst  24  Jahr  alt  im 
Jahre  1692.     (Spitta  1,  22.) 

Bach,  Johann  Jakob  IL,  Sohn 
des  Joh.  Christoph's  III.,  geb.  9.  Febr. 
1682  zu  Eisenach,  gest.  gegen  1722. 


Bach,  Joh.  Lorenz. 


272 


Bach,  Joh.  Mich.  I. 


Er  wurde  Kunstpfeifer  und  ging 
um  1704  in  schwedische  Dienste 
als  Oboist,  machte  alle  die  kühnen 
Züge  des  Schwedenkönigs  Karl's XII. 
mit  und  erreichte  das  türkische 
Bender.  Hier  nahm  er  1713  seinen 
Abschied  und  begab  sich  als  Hof- 
musikus  nach  Stockholm.  Er  reiste 
über  Constantinopel,  traf  dort  den 
berühmten  Flötisten  Buffardin  und 
nahm  bei  ihm  Unterricht,  lieber 
seine  weiteren  Schicksale  ist  nichts 
bekannt,  doch  bezog  er  bis  1721 
aus  der  Ilofkasse  in  Stockholm 
seinen  Jahresgehalt.  In  den  dor- 
tigen Rechnungen  ist  sein  Name 
,,Back"  geschrieben.  (Spitta  1,  172. 
231.  763.) 

Bach,  Johann  Lorenz,  Sohn 
des  Johann  Valentin 's,  geb.  10.  Sept. 
1695,  Organist  in  Lahm  in  Pranken, 
st.  14.  Dez.  1773.  Spitta  kennt 
von  ihm  ein  Präludium  nebst  Puge 
in  Dd.,  woraus  ein  tüchtiger  u. 
selbständiger  Musiker  zu  Tage  tritt. 
(Spitta  1,  154.)  Im  Besitze  der 
Bibl.  Berlin  Hochsch. 

Bach,  Johann  Ludwig:,  Sohn 
des  Jakob,  geb.  1677  in  Steinbach, 
1708  Hofkantor  in  Meiningen,  drei 
Jahre  später  ebd.  Kapell-Direktor, 
St.  1741.  (Spitta  1,  11,  12,  566/67 
ff.)  Ein  Porträt  in  B.  Berlin,  eben- 
dort  folgende  Kompositionen: 

1.  12  Cautateu  zu  4  Stirn,  u.  Instruni. 
in  der  Hds.  Seb.  Bach's. 

2.  5  Cantaten,  ebenso. 

3.  Trauermusik  auf  Herzog  Ernst  Lud- 
wig, „Ich  suche  nur  das  Himnielleben'^ 
Ms.  von  1724.  P.  78  Bll.  3  Teile. 

4.  Ouvertüre  ä  4.  en  G.  h.  Febr.  1715.  Ms. 
Die   B.  Joachimsthal  besitzt  11  Motett. 

im  Ms.  (siehe  Kat.) 

B.  M.  „Uns  ist  ein  Kind  geboren",  8  st. 
Motette.     Ms.  P. 

Mss.  P.  Berhner  Singak.  die  3  Motetten: 
1.  Das  ist  meine  Freude.  2.  Uns  ist  ein 
Kind  geb.,  beide  8 st.  3.  Gott  sey  uns 
gnädig,  9  Stirn. 

Bach,  Johann  Michael  L,  Sohn 
des  Heinrich'«,  geb.  9.  Aug.  1648 


in  Arnstadt,  gest.  im  Mai  1694  zu 
Gehren.  Er  war  1673  Organist 
in  Gehren  und  zugleich  Gemeinde- 
schreiber. Sein  volles  Einkommen 
giebt  er  1686  selbst  auf  72  Gld., 
18  Klafter  Holz,  5  Mafs  Korn, 
9  Mafs  Gerste  frei  zu  brauen, 
3Y2  Eimer  Bier  und  sonstige 
Kleinigkeiten  an,  dazu  etwas  Acker- 
land und  freie  Wohnung.  Er  baute 
auch  Klaviere  aas  besonderer 
Neigung  und  eine  Geige  seiner 
Arbeit  befand  sich  Anfang  dieses 
Jhs.  im  Besitze  des  Georaeters 
Schneider  in  Gehren.  1675  ver- 
heiratete er  sich.  Seine  jüngste 
Tochter  wurde  die  Gattin  Joh. 
Sebastian's.  Ueber  seine  Bedeu- 
tung als  Komponist  und  der- 
jenigen seines  älteren  Bruders  Joh. 
Christoph  siehe  Spitta  1,  40  (Nie- 
derrh.  Ztg.  5,  165.  166.  Spitta  1, 
33.  39.  51.  58.  105.  117.  123. 
2,  982).  Von  seinen  Kompositionen 
kann  ich  nachweisen: 

B.  M.  7  Motetten  zu  6  u.  8  St.  und 
1  davon  zu  4  St.  2  V.  2  Violen,  Tag.  u. 
Org.    Mss.  P. 

Mss.  B.  B.  in  Stb.  Ach  bleib  bei  uns 
Herr  Jesu  Christ.  (Spitta  1,  51  Urteil  u. 
Musikbeisp.) 

Ms.  B.  Kgsbg.  Samlbd.  13  661,  1  Fest- 
motette zum  Neujahr  „Sey  lieber  tag  will- 
kommen" 6 st.  (Sp.  1,  .59). 

Ms.  B.  Joachimsth.  6  Cantaten  (s.  Kat.) 
6  Mot.  in  Naue's  Samlg.     [B.  B.      B.  M. 

Im  Besitze  des  Prof.  Spitta  in  Berlin: 
5  Choralbearbtg.  in  Walther's  Hds.  (jetzt 
Berlin  Hochsch.). 

1  Choralbearbtg.  im  Mannheimer  Orgel- 
Journal  1.  Heft  7  (Nun  freut  euch  lieben 
Christen).  Im  Ms.  Kopie  in  Berlin  Hochsch. 

Spitta  1,  58  (10)  führt  noch  verloren 
gegangene  Motetten  an. 

Ms.  Berliner  Singakad.  in  P.  Fürchtet 
euch  nicht,  Sstim. 

Mss.  B.  Gotha  4  Motetten,  die  teils  (sie?) 
von  J.  M.  Bach  sein  sollen :  1.  Schmecket  und 
sehet.  2.  Mache  dich  auf.  3.  Das  Volk 
so  im  Finstem.  4.  Singt  dem  Vater,  der. 
Pai-t. 

lo  Musikfr.  Wien  ein  5  stim.  Benedictus. 

In  B.  Kgsbg.  Choralvorspiele  in  Samlwk. 
Nr.  499.  —  Im  Ritter  Nr.  104  ein  Orgelsatz. 


Bach,  Joh.  Mich.  II. 


273 


Bach,  Joli.  Sebastian. 


Bacli,    Johann    Michael    II., 

ein  nicht  zur  Familie  Seb.  Bach's 
gehöriger  Musiker,  der  gegen  Mitte 
des  18.  Jhs.  Kautor  in  Tonna  war. 
die  Stellung  aber  verliefs  und  nach 
Holland,  England  u.  Amerika  ging, 
wieder  nach  Deutschland  zurück- 
kehrte und  in  den  Jahreu  1779/80 
in  Göttingen  studierte,  worauf  er 
sich  in  Güstrow  (Mcklbg.)  als  Ad- 
vokat niederliefs.  Man  kennt  von 
ihm  eine  theoretische  Abhandlung, 
betitelt: 

Kurze  und  systematische  Anleitung  zum 
Generalbafs,  und  der  Tonkunst  überhaupt, 
mit  ExompeLn  erläutert . . .  Cassel  1780 
Waysenhaus.  4".  48  S.  [B.  B.  Glasgow. 
Brüssel.  B.  Lpz.  Dresd.  Mus.  im  Ms.  40ui 
unter  Generalbafsschule,  in  4**.]  (Biogr. 
nach  Forkel  3,  39,  danach  Gerber  1.) 

Die  B.  B.  besitzt  ferner  2  Kantaten: 

1.  Friedens-Cautate :  Jehova,  Vater  der 
"Waisen,  für  Chor  u.  Orch.    P.  Autogr. 

2.  Gott  fährt  auf  mit  Jauchzen.  Cantatc 
auf  Himjnelfahrt  f.  4  St.  2  V.  Ya.  B. 
2  Ob.  2  Tromp.  u.  Pauk.    Cd.    P.  in  Kopie. 

Zur  1.  schreibt  der  frühere  Kustos 
Espagne:  geb.  1745  in  Struth  bei  Schmal - 
kalden,  gest.  1820  als  Prof.  in  Elberfeld 
(ohne  Quellenangabe).  Der  Zeit  nach 
würden  diese  Notizen  mit  den  obigen  in 
Einklang  zu  bringen  sein. 

Ferner  besitzt  die  Kgl.  Musikaliensamlg. 
in  Dresden  von  einem  Komponisten  gleicheu 
Namens : 

1.  6  Concerts  p.  le  Clavecin  m.  Begleit. 
Y.  2  Viol.,  Taille  e  VcUo.  2  Cors  de  Chasse 
ad  libit.  op.  1.    Amsterdam,  Hummel,  fol. 

2.  Ms.  LXXYI.  6  Concerti  ä  2  Cembali, 
qufol. 

Auch  diese  könnten  der  Zeit  nach  von 
obigem  Bach  sein.  —  Zur  Zeit,  als  ei' 
Advokat  in  Güstrow  w^ar,  schrieb  er  zur 
Geburtstagsfeier  des  Herzogs  von  Meclden- 
burg  eine  „Cantate  a  13  voci  e  ström: 
Heil  dir!  beglücktes  Land."  Ms.  P.  u.^ 
Textbuch.     [Schwerin  F. 

Bacli,   Johann    Michael    III.. 

Sohn  des  Joh.  Elias  B.,  geb.  1754, 
nach  dem  Stammbaum.  Weiteres 
unbekannt  (Spitta  1,  849). 

Bach,  Joh.  Nicolaus  I.,  Sohn 
des  Johann's,  geb.  1653  in  Erfurt, 
Ratsmusikus    und    Gambenspieler, 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexiton. 


st.  1682    an   der  Pest  ebd.  (Spitta 
1,  27,  565). 

Bach,  Joh.  Nicolaus  II.,  Sohn 
des  Joh.  Christoph's  I.,  geb.  10.  Okt. 
1669  in  Eisenach,  gest.  in  Jena 
4.  Nov.  1753.  Er  wurde  1695 
Stadt-  u.  Universitäs- Organist  in 
Jena  und  heiratete  1697  Anna 
Amalia  Baurath  aus  Jena,  1713 
Anna  Sibylla  Lange  aus  Isserstedt 
und  zeugte  mit  ihnen  10  Kinder. 
Den  Zeitgenossen  war  er  als  ein 
fleifsiger  Suitenkomponist  bekannt. 
Adlung  erwähnt  seiner  als  eines 
sehr  kundigen  Orgelbauers;  auch 
als  Klavierbauer  und  Verbesserer 
genoss  er  eines  ausgezeichneten 
Rufes.     (Spitta    1,    38.    129.    135. 

585.  855.) 

Messa  a  9  voci  da  Giov.  Nicolö  Bach, 
figlio  di  Giov.  Cristofforo  Bach,  e  Zio  di 
Gio.  Seb.  Bach.  [Ms.  Kopie  B.  Kgsbg.  18866. 
B.  B.  Kopie  mit  1734  gez..  und  betitelt: 
Kyrie  u,  Gloria:  AUein  Gott  in  der  Höh. 
f.  Chor  2  V.  2  Violen  u.  Bc.  Em.  —  Breit- 
kopf &  Haertel  mit  16.  Sept.  1716  gez. 
Berl.  Hochsch.     Spitta  1,  130  Urteil. 

Der  Jenaische  Wein-  und  Bierrafer. 
a  2  V.  Alto  Monsieur  Peter,  Tenore  1, 
Mons.  Clenion.  Ten.  2,  Herr  .lohannes. 
Basso,  Mons.  Caspar,  ed  Fondamento  von 
.  . .  Stb.  Ms.  ß.  B.  —  Spitta  1,  133  Urteil 
u.  Beschrbg. 

Eitter  in  Magdebg.  besafs  eine  2  st.  Be- 
arbtg.  für  Orgel  des  Chorals:  Nun  freut 
euch  lieben  Chr.  gem.  Jetzt  befindlich 
in  Berlin  Hochsch. 

Bach,  Johann  Philipp,  Sohn 
des  Gottlieb  Friedrich's,  war  Hof- 
organist in  Meiningen  und  st.  1846 
im  95.  Lebensjahre  (Spitta  1,  12). 

Bach,  Johann  Sebastian,  ge- 
tauft am  23.  März  1685  in  Eise- 
nach, demnach  am  21.  oder  22. 
März  geb.  und  am  Dienstage  den 
28.  Juli  1750  Abends  nach  8  Uhr 
zu  Leipzig  gestorben.  Er  war  der 
jüngste  Sohn  des  Johann  Ambrosius 
(Spitta  1,  179).  Nach  des  Vaters 
Tode  (1695)  nahm  ihn  sein  ältester 
Bruder  Joh.  Christoph  TU.  zu  sich 

18 


Bach,  Joli.  Sebastian. 


274 


Bacl),  Job.  Sebastian. 


nach    Arnstadt.     In    Ohrdruf    be- 
suchte  er    das  Lyceum   und   wird 
bis    8ecuiida   gekoiiuneu    sein    (1, 
184).     1700    erhielt  er  eine  Frei- 
stelle   an    der   Michaelisschule  -zu 
Lüneburg   (S.  187  und  Junghans). 
Von  hier  aus  machte  er  öfter  Aus- 
flüge   nach   Hamburg,    Zelle   u.  a. 
Orten  und  lernte  von  den  dortigen 
Meistern    und    Musikaufführungen 
ohne  besonderen  regelrechten  Mu- 
sikunterricht zu  geniefsen  (S.  193  ff. 
Spitta    verlegt    die    ersten    Choral- 
bearbeitaugen und  die  Klavierfuge 
in  Emolll   vor  und   in   diese  Zeit. 
S.  207  ff.).     1703   wird   er  Lüne- 
burg  verlassen  haben   und   erhielt 
eine  Violinistenstelle  an  der  Wei-. 
marer  Kapelle   des  Johann  Ernst, 
eines    jüngeren    Bruders    des    re- 
gierenden Herzogs,  doch  schon  am 
14.  Aug.  1703  wurde  er  zum  Or- 
ganisten all  der  Neuen  Kirche  zu 
Arnstadt  ernannt  mit  dem  damals 
schon   ahnsehnlichen   Gehalte   von 
84  Gld.  6  ggr.    Nebenbei  hatte  er 
noch  die  Verpflichtung  den  Schüler- 
chor für  die  sonntäglichen  Kirchen- 
aufführungen   zu    leiten     und     zu 
bilden.     Im  Oktob.  1705  nahm  er 
einen     vierwochentlichen     Urlaub 
um    Buxtehude    in    Lüneburg    zu 
besuchen,  kehrte  aber  erst  im  Fe- 
bruar   1706   zurück  und   zog  sich 
die  Ungnade  der  Ratsherren  zu,  so 
dass    er    am    15.    Juni    1706    die 
Organistenstelle  in  Mühlhausen  in 
Thüringen    an    St.  Blasius   mit   85 
Gld.  Gehalt  u.  Naturalienlicferunp 
annahm  und  erst  am  29.  Juni  sich 
von   den    Ratsherren    in   Arnstadt 
empfahl.     (S.  334.)     Am    17.   Okt. 
1707  verheiratet  er  sich  mit  Marie 
Barbara  Bach,  Tochter  des  Johann 
Michael.    Am  25.  Juni  1708  kün- 
digte   er    die    Stellung   und   nahm 
den  Organistenposten  an  der  Hof- 
kapelle in  Weimar  an,   mit  einem 


Jahresgehalte  von  156  Gld.  15  ggr., 
der  bis  1713  sich  auf  225  Gld. 
erhöhte.  Von  hier  machte  er 
fleifsig  Ausflüge  und  liefs  sich  als 
Oi'gelvirtuose  hören,  so  in  Kassel, 
1713  in  Halle.  In  Halle  wollte 
man  ihn  gern  behalten,   doch  war 


die    Besoldung    eine    zu 


germge. 


1714  ernannte  ihn  der  Herzog  von 
Weimar  zum  Konzertmeister  und 
hatte  deshalb  als  erster  Violinist 
nach  altem  Gebrauche  den  Insti'u- 
mentalchor  zu  leiten.  Im  Dez. 
1714  besuchte  er  Leipzig  u.  1716 
prüfte  er  in  Halle  das  neu  erbaute 
Orgelwerk.  1717  besuchte  er 
Dresden,  wo  die  bekannte  Episode 
mit  dem  französischen  Orgelspieler 
Marchand  erfolgte.  Im  November 
desselben  Jahres  nahm  er  die  ihm 
vom  Prinzen  Ernst  August  von 
Küthen  angebotene  Kapellmeister- 
stelle an.  Dass  man  ihn  bei  der 
Wahl   eines  neuen  Kapellmeisters 


un- 
mag 


und  den 

wählte, 
Ursache    ge- 

die  Stellung 
(578.)     Hier- 


m  Weimar  überging 
fähigen  Sohn  Drese's 
wohl  hauptsächlich 
wesen  sein,  dass  er 
in  Köthen  annahm, 
mit  schliefst  auch  seine  Tliätigkeit 
als  Organist  und  Begleiter  des  Ge- 
meindegesanges. Das  stille  fried- 
liche ,  nur  der  Kunst  geweihte 
Leben,  wo  er  weder  mit  Chor- 
knaben, noch  einem  Consistorium 
zu  thun  hatte,  soll  Bach  als  die 
glücklichste  Zeit  seines  Lebens  be- 
bezeichnet haben.  Am  7.  Juli 
1720  starb  ihm  seine  Gattin,  als 
er  mit  dem  Fürsten  in  Karlsbad 
war.  Ende  des  Jahres  besuchte 
er  Hamburg.  (627  ff.)  Am  3.  Dez. 
1 7  2 1  verheiratete  er  sich  zum  z  weiten 
Male  mit  der  Tochter  des  Feld- 
Trompeters  Wülken,  Ainia  Magda- 
lena. Sie  nahm  an  des  Meisters 
Künstlerthätigkeit  verständnisvollen 
Anteil,  und  mit  einer  vortrefflichen 


Bach'  Job.  Sebastian. 


275 


Bach,  Juh.  Sebastian. 


Sopranstimme  begabt,  wirkte  sie 
bei  den  Ausführungen  seiner  Kom- 
positionen im  Familienkreise  mit. 
80  konnte  er  nun,  wie  er  selbst 
an  seinen  Freund  Erdmanu  1730 
schreibt,  mit  seinen  Familienmit- 
gliedern ein  „Concert  vocaliter  und 
instrumentaliter  formiren".  Auch 
beim  Kopieren  war  ihm  seine 
junge  Frau  behilflich.  (754.)  Im 
Mai  1723  verpflichtete  er  sich  zur 
Uebernahme  des  Kantorats  an  der 
Thoraasschule  in  Leipzig.  (765.) 
Die  Stellung  in  Köthen  hatte  in- 
dessen durch  die  Verheiratung  des 
Fürsten  mit  einer  für  Musik  ganz 
unempfindlichen  Frau  für  Bach 
viel  eingebüfst,  auch  fühlte  er 
wohl,  dass  er  in  den  kleinen  Ver- 
hältnissen verkümmere.  Durch 
Kuhnau's  Tode  1722  wurde  das 
Kantorat  an  der  Thomaskirche  frei 
und  obgleich  B.  ungern  seine  an- 
genehme und  auskömmliche  Stelle 
verliefs,  selbst  ungern  vom  Kapell- 
meister zum  Kantor  herabstieg,  so 
redeten  seine  Freunde  ihm  so 
,  lange  zu,  bis  er  sich  endlich  An- 
fang Februar  1723  nach  Leipzig 
begab  und  am  7.  als  Probestück 
die  Kantate  „Jesus  nahm  zu  sich 
die  Zwölfe''  aufführte.  Man  wählte 
ihn  aber  erst  als  Granpner  und 
Telemanii  zurücktraten.  B.  ver- 
pflichtete sich  auch  den  wissen- 
schaftlichen Unterricht  in  Quarta 
und  Tertia  zu  übernehmen,  der  in 
wöchentl.  5  Stunden  Latein  be- 
stand. Später  überliofs  er  den- 
selben gegen  jährl.  50  Thlr.  dem 
Magister  Pezold.  (,2,  5  ff.)  Am 
5.  Mai  1723  wurde  ihm  eröffnet, 
dass  er  gewählt  sei  und  am  31. 
fand  die  förmliche  Einführung  statt 
(2,  9).  Aufser  freier  Wohnung  be- 
lief sich  sein  Jahreseinkommen  auf 
etwa  700  Thlr.  (20).  Den  Kapell- 
meisterposten in  Köthen  behielt  er 


bei,  mit  dem  damals  gebräuch- 
lichen Zusätze  „von  Haus  aus", 
d.  h.  er  sandte  hin  und  wieder 
Kompositionen  und  stand  mit  Rat 
und  That  zur  Verfügung.  Auch 
der  Weifsenfelser  Hof  zeichnete 
ihn  zur  selben  Zeit  (1723)  mit 
diesem  Titel  aus.  Seine  Stellung 
im  Kantorat  wurde  ihm  besonders 
seit  1729  durch  den  Stadtrat  auf 
jede  Weise  verkümmert  und  er- 
schwert (2,  65  ff.)  und  man  be- 
wundert die  Geduld,  mit  der  B. 
dies  ertrug,  und  doch  alles  nur 
um  seinen  Kindern  nicht  die  gün- 
stige Gelegenheit  der  Lehranstalten 
Leipzigs  zu  entziehen.  Seit  J.  M. 
Gessner  das  Rektorat  übernahm 
(1730)  wurde  es  besser  und  trafen 
von  da  ab  die  Gegensätze  nicht 
mehr  so  scharf  aufeinander  (2,  88). 
Neue  Misshelligkeiten  entstanden 
im  Jahre  1736  mit  dem  Rektor 
Ernesti  (2,  483).  Die  mehrfach  er- 
betene Kgl.  Hoftitulatur  als  Kgl. 
Sachs.  Hof-Compositeur  erhielt  er 
endlich  am  19.  Nov.  1736  (488), 
nachdem  er  schon  am  27/7  1733 
die  Hmoll  Messe  eingereicht  hatte 
(befindet  sich  in  der  Kgl.  Musi- 
kalien-Samlg.  in  Dresden).  Durch 
obige  Zwistigkeit,  die  sich  zwei 
Jahre  hindurch  zog,  wurde  er  aus 
den  Schulverhältnissen  ganz  heraus- 
gedrängt, desto  mehr  aber  von 
Auswärtigen  geehrt  und  in  Leipzig 
aufgesucht.  Von  seinen  Kompo- 
sitionen teile  ich  nur  die  Titel  der- 
jenigen Drucke  mit,  die  zu  seinen 
Lebzeiten  erschienen.  In  betreff 
der  Mss.  verweise  ich  auf  die 
Vorreden  der  Gesamtausgabe,  auf 
Spitta  und  das  Verzeichnis  der 
Autographe  von  Prieger.  Am  Ende 
gebe  ich  ein  Verzeichnis  der 
Schriften  über  B.  und  seine  Werke. 
Die  Bezeichnung  (B. -G.  1871) 
deutet  die  Ausg.   der  Bach-Gesell- 

18* 


Bach,  Job.  Sebastian. 


276 


Bach,  Joli.  Sebastian. 


Schaft  an,  die  im  Jahre  1898  den 
45.  Bd.  herausgab. 

(1708.)  Glückwüiischende  Kirchen  Mo- 
totto  als  bei  solennen  Gottes  Dienste  in 
der  Hanptkirchen  B.  M.  W.  der  gesegnete 
Eathswechsel  am  4.  Febr.  dieses  Jahres 
1708  geschach  —  u.  die  Regierung  der  K. 
fr.  Eeichsstadt  Mühlhausen .  . .  Mühlh. 
druckts  Tob.  Brückner.  1708.  Sopr.  Titel 
u.  Text,  2  BU.  Musik.  A.  T.  B.  2  V. 
Yiola,  Violon,  Vcl.  2  Fl.  2  Ob.  Fag.  2 
Tromp.,  Triangel  u.  Orgel.  [B.  Wagener. 
—  32  Stb.  in^B.  B. 

Bach  nennt  sich:  Organ.  Div.  Blasii. 
Text:   Gott  ist  mein  König  (B.-G.  1871). 

(1726)  Ciavier  Übung  bestehend  in  Prae- 
ludien  .  . .  Denen  Liebhabern  . . .  Partita  I. 
(Lpz.)  In  Verlegung  des  Autoris.  1726. 
quer  4».     [B.  B. 

(1727)  —  dito.  Partita  IL  ib.  1727.  7 
BU.  von  Bach  selbst  gestochen.     [B.  B. 

(1730)  —  dito.  Partita  V.  ib.  1730.  13 
S.  in  qufol.     [B.  B.     B.  Wagener. 

Eine  Gesamtausgabe  mit  6  Partiten  er- 
schien 1731  unter  dem  Titel: 

Clavir  Übung  |  bestehend  in  |  Praelu- 
dien,  AUemanden,  Couranten,  Sarabanden, 
Giguen  |  Menuetten,  imd  andern  Galan- 
terien; I  Denen  Liebhabern  zur  Gemüths 
Ergoetzung  verfertigt  |  von  |  .  .  .  |  lioch- 
fürstl.  Sachs.  -  Weifsenfels.  würklichen 
Capellmeistern  |  und  |  Directore  Chori 
etc.  1  OPUS  1.  I  In  Verlegung  des  Au- 
toris. I  1731.  I  kl.  qufol.  73  S.  [ß.  B. 
B.  Joach.  B.  Wagener.  Hofb.  Wien. 
Dresd.  Mus. 

In  B.  Wagener  noch  eine  Ausg.  ohne 
Jahr  und  gedruckt  bei  Schmidt  in  Nürn- 
berg. 

In  Berlin  Kircheninst.  eine  Kopie  der 
Ciavier  Uebuug.  21  ßU.  in  qufol.  sci'i])S. 
1742.  Darauf  folgen  Choralbearbeitungen 
ohne  Autor.  Angebunden  Graupner  und 
Händel. 

Zweiter  TheiJ  der  Ciavier  Übung  |  be- 
stehend in  1  Concerto  nach  italienischem 
Gusto  und  einer  Overture  nach  franz.  Art 
vor  ein  Clavicymbel  mit  Zweyen  Manualen 
denen  'Liebhabei'n  zur  Gemuthergötzung 
verfertiget.  In  Verlegung  (Nürnberg) 
Christph.  Weigel  junioris.  fol.  27  pp.  [B. 
AVagener.  B.B.  "Brüssel  2959.  br.  Mns. 
in  2  Exempl. 

Dritter  Theil  |  der  |  Ciavier  Übung  |  be- 
stehend I  in  I  Verschieduen  Vorspielen  | 
über  die  |  Catechismus-  und  andere  Ge- 
sänge, I  vor  die  Orgel  |  Denen  Liebhabern, 
und  besonders  denen  Kennern  von  der- 
gleichen I  Arbeit,  zur  Gemüths  Ergetzung 


1  verfertiget  |  von  ...  |  In  Verlegung  des 
Authoris.  qufol.  77  pp.  [B.  B.  Hofb. 
Wien.     B.  Wagener. 

Clavier-Ubung  bestehend  in  einer  Aria 
mit  verschiedenen  Verändrungen  vors 
Clavicimbal  mit  2  Manualen.  Denen 
Liebhabern  zur  Gemüthsergötzung  ver- 
fertigt. Nürnberg  in  Verlegung  Balthasar 
Schmids  (Nr.  10)  kl.  fol.  32  pp.  [B. 
Wagener.  B.  B.  Hofb.  Wien.  Dresd. 
Mus. 

(Kgl.  Polnisch,  u.  Churf.  Hofcompositeur) 
Einige  canouische  Verändeningen  über 
das  Weihnachtlied:  Vom  Himmel  hoch 
da  komm  ich  her,  vor  die  Orgel  mit  2 
Ciavieren  und  dem  Pedal.  Nürnberg  in 
Veriegung  Balth.  Schmids  (Nr.  XXVIII). 

2  Bg.  fol.     [B.  AVagener.     B.  B. 
Musicalisches  |  Opfer  |  Sr.   Königlichen 

Majestät  in  Preufsen  etc.  allerunterthänigst 
gewidmet  j  von  |  .  .  .  |  2  Bll.  Dedic.  gez. 
Leipzig  7.  Juli  1747  und  4  Bll.  im  gröfs- 
ten  Format  (siehe  Beschrbg.  Kat.  Joach. 
p.  31)     [B.  Joach.     B.  Wagener.    B.B. 

Die  Kunst  der  Fuge  durch  Herrn  . .  . 
ehemaligen  CapeUmeister  u.  Musikdirektor 
zu  Leipzig,  qufol.  Titelbl.,  Vorrede  und 
67  S.,  erschien  gleich  nach  dem  Tode  B\s. 
[B.  B.     B.  AVagener. 

1752  gab  sie  Marpurg  mit  einer  Vor- 
rede von  neuem  heraus.     [B.  B.      Dresd. 

Sechs  Choräle  von  verschiedener  Art 
auf  einer  Orgel  mit  2  Ciavieren  und  I'edal 
vorzuspielen  verfertiget  von  ...  In  Ver- 
legung Joh :  Georg  Schüblers  zu  Zella  am  < 
Thüringer  AValde.  [Einstige  Bibl.  W.Rust's. 
Bibl.  Hauser  mit  Korrekturen  nach  dem 
Autogr.  Musikfr.  AVieu.  (B.  G.  25,  2. 
Spitta  2,  698  setzt  den  Druck  zwischen 
1746 — 1750  giebt  aber  die  Verlagsfirma 
etwas  anders  an.) 

Des  Kgl.  Hoff-Composit. . .  Vorschriften 
u.  Grundsätze  zum  vierstim.  Spielen  des 
General-Bass  oder  Accompagn.,  für  seine 
Scholaren  in  der  Musik.  (Durch  Joh. 
Peter  Kellner's  Niederschrift  von  1738 
erhalten.)  [B.  Wagener.  Abgedr.  im 
Spitta  2,  913. 

Die  Bachausgabe,  Jahrg.  44,  enth.  142 
Tafeln  B.'s  Hds.  im  Lichtdruck. 

Autogr.  des  2.  Teils  des  wohltemperirteu 
Klaviers,  bis  1896  unbekannt,  in  Rein- 
schrift im  br.  Mus.  Die  Praeludien  sind 
komplet,  von  den  Fugen  fehlen  Nr.  4,  5, 
9,  12.  Die  Asdur-Fuge  besitzt  die  B.  B. 
im  Autogr.  (Siehe  Lessmann's  Musikztg. 
1896  Nr.  27,  eine  Uebersetzung  aus  der 
Londoner  Monthly  musical  record  Nr.  303 
bis  304  nebst  Musikbeisp.) 

In  Samhvken.   des   18.  Jhs.  kommt   er 


Bach,  Joh.  Sebastian. 


277 


Bach,  Joh.  Valeut.  I. 


nur  im  Breitijopf  14,  im  Birnstiel  1760  a, 
2.  Theil  nud  in  G.  L.  AVinter's  Musical- 
Manelierley,  2.  Vierteljahr  mit  4  Pieceu 
vor,  die  ich  aber  Emanuel  zuschreiben 
möchte.  

Verzeichnis  der  mir  bekannten  Bio- 
graphien über  Seb.  Bach: 

In  Mizler's  Mu&ii^al.  Bibliothek,  Bd.  4, 
1  von  Karl  Phil.  Em.  Bach  und  J.  Fr. 
Agricola. 

Hiller,  Joh.  Adam,  in  Lebensbeschi-ei- 
buug  berühmter  Musikgelehrten  und  Ton- 
kÜDStler  neuerer  Zeit.  1.  Theil  Lpz.  1784. 8". 

Allgemeine  musik.  Ztg.  Leipzig  1843 
Br.  &  H.  S.  537:  Ueber  die  Familie  Bach. 

Bach,  Seb.  in  Kassel.  M.  f.  M.  25,  129. 

Bitter,  C.  H:  Joh.  Seb.  Bach.  Berlin 
1865  Sclmeider.  2  Bde.  8".  —  2.  Aufl. 
4  Bd.  Berlin  1881.  8». 

—  Kay-Shuttleworth :  The  life  of  .  . . 
An  abridged  translation  from  the  german 
of  C.  H.  Bitter.  London  (1873).  8». 

Cart,  WiU:   Etiide  sur .  .  .  1645-1750-» 
Paris  1885  Fischbaeher.  kl.  8». 

David,  Ernest:  La  vie  et  les  oeuvres 
de...,  sa  famille,  ses  eleves,  ses  con- 
temporains.    Paris  1882  Calni.  Lq\j.  16**. 

Forkel,  J.  N.- Ueber...  Leben,  Kunst 
und  Kuustn'erke.  Lpz.  1802.  Hoffmeister 
&  Kühnel.  4».  —  2.  Aufl.  Lpz.  1855.   4". 

—  Life  of  John  Seb.  B. .  .,  with  a  cri- 
tical  view  of  bis  comjjosition  by  J.  N. 
Forkel.  Translated . . .  Lond.  1820  Roo- 
sey.  80. 

—  Dr.  Rimbault  gab  sie  nochmals  eng- 
lisch heraus  (nach  Reeves  Katalog  1882). 

—  Vie,  talents  et  travaux  de  . . .  Ouvrage 
traduit  de  1'  Allemaud  de  J.  N.  Forkel . .  . 
par  Felix  Grenier.  Paris  1876  Fisch- 
bacher. 8°. 

Franz,  Rob.  Mitteilungen  über  J.  S.  B.'s 
Magnificat.     Halle  1863  Kamrodt.  8». 

Grosser,  J,  E.  Lebensbeschreibung  des 
Kapellmeister  .  . .  Nebst  Ajiekdoten  .  .  . 
Neue  Ausg.  Breslau  1834  Pelz.  8». 

Halten,  Anton  van:  Joh.  S.  B. . .  Ut- 
i'ocht  (aus  der  Zeitschrift  Iris.)     [B.  B. 

Heinrich,  E:  Seb.  B.'s  Leben  von... 
Berlin  1885.     [B.  B. 

Hilgenfeldt,  C.L:  Joh.  Seb.  B.'s  Leben, 
Wirken  u.  Werke.  Ein  Beitrag  zur 
Kunstg(?Schichte  . . .  Mit  einer  genealogi- 
schen Tabelle  u.  Notenbeilagen.  Lpz. 
1853  Ambr.  Abel.  4».  Erschien  als  Pro- 
gramm zum  Todestage  am  28.  Juli  1850 
l)ei  Fr.  Hofmeister  in  Lpz.  in  4^.  X, 
182  S.  u.  7  BU. 

His,  W:  Forschungen  über  dessen 
Grabstätte,  Gebeine  und  Antlitz  . .  .  Lpz. 
1895.  4". 


Junghans,  W.  Bach  als  Schüler  in 
Lüneburg.  Lünebg.  1870.  4".  Schulpro- 
gramm. 

Lud-ttig,  C:  J.  S.  Bach  in  seiner  Be- 
deutung für  Kantoren.  Bleichrode  1865 
Rüdiger. 

Poole,  Reginald  Lane:  The  great  musi- 
cians  edited  by  Fr.  Hueffer.  Seb.  Bach. 
Lond.  1882.  8".     [Dresd. 

Prieger,  Erich:  Echt  oder  Unecht?  Zur 
Lukas-Passion.  Berlin  1889.  Conrad.  8*>. 
28  S. 

Sachse.  Ueber  die  Bedeutung  Joh.  Seb. 
Bachs  für  den  musikal.  Unterricht  im 
Seminar.     Borna  1884.     [Dresd. 

Schäffer,  Jidius.  Seb.  B.'s  Cantate  „Sie 
werden  aus  Saba"  in  der  Ausgabe  von 
Rob.  Franz.  Leipz.  1877  Leuekart. 

Schauer,  J.  K.  Seb.  Bachs  Lebensbild. 
Jena  1850  Luden.  8».     [B.  M. 

Schümann,  Joh :  J.  S.  ß. . .  der  Cantor 
der  Thomasschule  . .  .  Schulfestrede  am 
12/12  1871.  Lpz.  1872.  4«. 

Spitta,  Phil:  Joh.  Seb.  Bach.  Lpz.,  Br. 
&  H.  2  Bde.  1873  u.  1880.  8". 

Stein,  A : .  . .  ein  Küustlerleben.  Halle 
1896. 

Zimmer,  Rob:  Gedanken  beim  Erschei- 
nen vom  3.  Bde.  der  Bach-Gesellschaft. 
Berl.  1854  Harz. 

Ueber  J.  S.  B.  aus  einem  noch  uuge- 
druckteu  Werke  entlehnt.  Sk  1.  et  a.  [B.  B. 

In  Niederrh.  Ztg.  4,  346.  9,  24.  32 
allerlei  Dolaimente. 

2  Briefe  von  B.  an  J.  E.  Bach  (Lind- 
ner 2,  64.  66  ff.).  Andere  im  Chrysander 
2,  235. 

Streitschrift  in  Mizlers'  Musik -Bibl. 
Bd.  1,  Tbl.  4  p.  62  ff. 

Thematischer  Kat.  der  Instrumental- 
werke von  ...  in  der  Ausg.  von  Peters. 
Angefertigt  von  A.  Dörffel.  Lpz.  1867 
Peters.  4". 

Thematisches  Verz.  der  Vocalwerke  von 
.  .  .  Auf  Gi'und  der  Gesanitausg.  von  C.  F. 
Peters  n.  der  Bach-Gesellschaft  verfasst 
von  Carl  Tamme.     Lpz.  Peters  1890.   4*^. 

B's.  Bearbeitung  Vivaldischer  Violin- 
concerte  in  Viertel].  1,  356,  Ueber  die 
Originalgestalt  von  B's.  Cmoll  Concert  f. 
2  Klav.  (Viertel].  2,  482). 

Verz.  B. 'scher  Choralgesänge  mit  den 
ihnen  eigenen  Texten,  und  Nachweis  der 
Cantaten,  in  denen  sie  sich  voiünden 
lassen.  Leipz.  Ztg.  46,  625. 

Bach,    Johann    Valentin    I., 

ältester  Sohn  des  Georg  Christoph, 
geb.  6.  Jan.  1669  in  Themar  bei 
Meiningen,  gest.  12.  Aug.  1720  in 


Bach,  Joh.  Valent.  n. 


278 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


Schweinfuit,  wurde  am  1.  Mai  1694 
Stadtmusikus  und  Oberthürmer  in 
Schweinfurt,  heiratete  am  25.  Sept. 
1694  Anna  Margarete  Brandt. 
(Spitta  1.  153.) 

Bach,  Johann  Valentin  IT., 
ein  Verwandter  des  Johann  Elias, 
stellt  ihm  am  12.  Aug.  1752  in 
Schweinfurt  das  Zeugnis  eines 
tüchtigen  Sängers  und  Instrumen- 
tisten  aus.     (Spitta  1,  849.) 

Bach,  Joseph,  nur  bekannt  durch 

9  Sinfonien  f.  2' V.  2  Ob.  2  Hörner, 
Va.  u.  B.  oder  2  V.A.B.    [Musikfr.Wien. 

Bach,  Karl  Philipp  Emanuel, 

zweiter  Sohn  der  lebend  gebliebenen 
Söhne  Sebastian's,  geb.  8.  März 
1714  in  Weimar  (Kirchenbuch), 
gest.  14.  Dez.  1788  Abends  um 
10.  Uhr  zu  Hamburg  (Hamburger 
Correspond.  vom  15.  Dez.  1788).  Der 
Vater  bestimmte  ihn  zum  Rechts- 
studium und  bezog  daher  nach  den 
Gymnasialstudien  am  1/10  1731 
die  Universität  zu  Leipzig  und  am 
9/9  1734  d!e  zu  Frankfurt  a/0. 
(Matrikelbuch,  6  gr.  Einschreibe- 
gebühr). Trotzdem  hatte  ihn  der 
Vater  in  musikalischer  Hinsicht 
nicht  vernachlässigt  u.  das  eigene 
Streben  machte  ihn  fähig  sich  dem 
-gewiegtesten  Musiker  gegenüber 
zu  stellen.  Auch  als  Komponist 
hatte  er  seinem  eigenen  Kataloge 
zu  folge  schon  1731,  als  er  also 
noch  die  Schide  besuchte  eine 
Reihe  Werke  geschrieben.  1738 
begleitete  er  einen  jimgen  vor- 
nehmen Mann  in  fremde  Länder, 
bis  ihn  Friedrich  IL  als  Kronprinz 
nach  Rheinsberg  als  Clavicerabalist 
berief.  Aus  dem  Etat  von  1744 
(Bitter  1,  21)  ersehen  wir,  dass  er 
seit  1741  einen  Gehalt  von  300 
Thlr.  bezog.  Er  muss  aber  schon 
früher  eingetreten  sein  als  1740, 
da  er  von  Friedrich  II.  noch  als 
Kronprinz   aufgefordert    wurde    in 


seine  Dienste  zu  treten,  wie  er 
selbst  in  seiner  Biographie  schreibt. 
Nach  des  Vaters  Tode  bewarb  er 
sich  um  dessen  Stelle  in  Leipzig, 
doch  wurde  ihm  HatTer  vorgezogen. 
1744  verheirate  er  sich  mit  der 
Tochter  eines  Weinhändlers,  Jo- 
hanna Maria  Dannemann.  Ehe 
Bach  die  Stelle  in  Hamburg  er- 
hielt, ernannte  ihn  die  Prinzessin 
Amalie ,  Schwester  Friedrich  IL, 
zum  Hofkapellmeister  (Siehe  den 
Titel  zu  op.  1,  6  Senates  p.  le  Clav, 
a  Fusage  des  dames,  2.  Ausgabe. 
Arasterd.,  Hummel),  doch  konnte 
ihn  nichts  an  Berhn  fesseln,  denn 
die  Stellung  bei  Friedrich  IL  war 
ihm  widerwärtig  geworden,  so  dass 
^r  sogar  zeitweise  in  Ungnade  fiel; 
dennoch  wollte  ihn  der  König 
nicht  missen.  Am  3.  Nov.  1767 
wurde  er  in  Hamburg  zum  Musik- 
direktor gewählt  und  am  13.  Nov. 
erklärte  er  von  Berlin  aus  die  An- 
nahme der  Stelle  (Sittard  1,  41 
zwei  Schreiben  abgedruckt.  Aus 
dem  2.  Schreiben  ersieht  mau  aber- 
mals, dass  er  auch  bei  der  Prin- 
zessin Amalia  in  Diensten  stand). 
Der  König  war  wenig  geneigt  auf 
den  Abschied  Bach 's  einzugehen. 
Bach  reiste  daher  heimlich  nach 
Hamburg  und  hielt  als  Kantor  u. 
Musikdirektor  an  St.  Jakobi  am 
Johanneum  seine  lateinische  An- 
trittsrede. Er  bezog  einen  Gehalt 
von  720  M  und  von  jeder  der  5 
Hauptkirchen  mit  jährlich  12  Mu- 
sikauffühi'ungen  eine  bestimmte 
Summe.  Aufserdem  gab  er  noch 
öffentliche  Konzerte  (1770—1779). 
Seit  Telemann's  Zeit  war  dem 
Kantor  der  wissenschaftliche  Schul- 
unterricht abgenommen.  B.  er- 
klärte Buruey  gegenüber,  dass  er 
nur  zum  Teil  in  Hamburg  gefunden 
habe,  was  er  erhoffte.  Die  Kirchen- 
chöre   waren    sehr    schwach    und 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


279 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


meist  mit  schlechten  Stimmen  be- 
setzt. Nur  2  Bassstimmen  standen 
ihm  zur  Verfügung,  für  die  er 
Soli  schreiben  konnte.  Die  In- 
strumente standen  in  keinem  Ver- 
hältifis  zu  den  Chorstimmen  (7  zu 
17  und  noch  3  Trompeten  und 
Pauken).  Nach  dem  Urteile  der 
Zeitgenossen  war  B.  ein  ausgezeich- 
neter Klavierspieler,  der  besonders 
im  Yortrage  alle  übertraf.  Roch- 
litz  4,  179  sagt:  er  spielte  am 
liebsten  auf  dem  Clavichord  und 
öffentlich  auf  dem  Flügel.  Die 
Pianoforte  verschmähte  er,  da  sie 
noch  zu  unausgebildet  waren.  Mo- 
zart's  Urteil  über  B.  ist  zwar  be- 
kannt, doch  soll  es  hier  nochmals 
eine  Stelle  finden,  da  es  charakte- 
ristisch für  die  Gesinnung  der 
Zeitgenossen  Bach 's  gegenüber  ist. 
Mozart  sagt  (Rochlitz  4,  202):  „B. 
ist  der  Vater,  wir  sind  die  Buben. 
Wer  von  uns  was  Rechts  kann, 
hats  von  ihm  gelernt,  wer  das 
nicht  eingesteht,  ist  ein  ....  Mit  was 
er  macht,  dagegen  kämen  wir  jetzt 
nicht  mehr  aus:  aber  wie  er  es 
macht,  da  steht  ihm  keiner  gleich." 
B.'s  Kompositionen  unterliegen  zum 
grofsen  Teile  dem  üblichen  Ge- 
brauche des  18.  Jh.  auf  Bestellung 
komponiert  zu  sein.  Darunter  litt 
Haydn  u.  Mozart,  wie  die  anderen; 
erst  Beethoven  schuf  gröfstenteils 
nur  aus  eigenem  Drange.  B.  er- 
klärt in  seiner  Selbstbiographie, 
dass  er  nur  wenige  Arbeiten  aus 
innerem  Drange  geschaffen  habe 
und  sagt  „Unter  allen  meinen  Ar- 
beiten, besonders  fürs  Ciavier,  sind 
blos  einige  Trios,  Solos  und  Con- 
certe,  ^v^^elche  ich  mit  aller  Frey- 
heit  und  zu  meinem  eigenen  Ge- 
brauch gemacht  habe,"  Wir  be- 
sitzen von  den  Künstlern  des  18.  Jh. 
eine  hübsche  Anzahl  Selbstbiogra- 
phien,   die   alle    mit  gleicher  Ver- 


ehrung und  Hochachtung  B.  sowohl 
als  Menschen,  wie  als  Künstler 
hoch  stellen,  ja  sogar  als  höchsten 
über  alle  damaligen  erheben.  Die 
Leipz.  Ztg.  1881  Nr.  37  druckt 
z.  B.  M.  Claudius  Niederschrift 
über  B.  im  Wandsbecker  Boten 
ab.  (Quellen:  Selbstbiogr.,  die  er 
1770  für  seinen  Freund  Bode  in 
Hamburg  (Buchhändler)  abfasste 
und  dieser  sie  in  den  3.  Bd.  der 
Uebersetzung  von  Burney's  musi- 
kal.  Reise  aufnahm,  siehe  Burney 
3,  198.  Nohl  druckt  sie  S.  59  in 
seinen  Musiker  -  Briefen  nebst  10 
Briefen  (Lpz.  1867  Duncker  & 
Humblot)  Avieder  ab.  Burney's 
Besuch  bei  Bach  und  sein  Urteil 
über  ihn  ist  im  Sittard  1,  45  ab- 
gedruckt, nebst  dem  Nachrufe  im 
Hbger.  Correspondenten.  —  Ge- 
sammelte Nachrichten  von  dem 
Leben  u.  d.  Werken  .  .  .  Nebst  e. 
Samlg.  verschiedener  Recensionen 
. . .  seiner  Werke,  gesammelt  von 
J.  H.  Westphal.  Ms.  Autograph, 
Brüssel  Nr.  4779.  —  Bitter,  Biogr. 
Berl.  1868  W.  Müller,  2  Bde.  mit 
Porträt.  —  Einzelnes  in  Spitta, 
Job.  Seb.  Bach,  siehe  Reg.  — 
Reichardt  im  Musikal.  Almanach 
1796.  —  Forkel  3,  22.  6,  275.  — 
Urteil:  Niederrh.  Ztg.  15,  1.  129. 
—  Winterfeld  3,  456.  Dr.  Hugo 
Riemann,  Die  Söhne  Bachs,  in 
Rabich's  Blätter  füi*  Haus-  und 
Kirchenmusik.  Langensalza  1897 
Beyer  &  Söhne.  S.  26  ff.  nebst 
Abdruck  eines  Sti'eichquartetts  in 
P.  in  Nr.  2  u.  3.  Gdur.) 
•  Das  Verzeichnis  nachgelassener 
Werke,  welches  als  Katalog  er- 
schien [B.  B.],  enthält  680  Nrn. 
Dazu  kommen  noch  etwa  280  ge- 
druckte Werke. 

Bitter  verzeichnet  eine  grofse 
An-zahl  Werke,  druckt  oft  die  Vor- 
reden imd  Dedic.   ab,   giebt   auch 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


280 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


zum  Teil  den  Inhalt  an,  besonders 
bei  den  Liedersamlg.,  doch  fehlt 
der  Fundort. 

Verzeichnis  seiner  nachiveisbaren  Werke : 

Auf  der  Kgl.  Bibl.  zu  Berlio  befindet 
sich  ein  thematisches  Verz.  aller  dort  be- 
findlichen AVerke,  angefertigt  von  Herrn 
Dr.  A.  Koijfermami,  Oberbibliothekar. 

Autographe  auf  der  Kgl.  B.  B : 

Eamler's  Auferstehung  und  Himmelfahrt 
Jesu.     Part. 

Oster  Cantate  1784:  „Anbetung  dem 
Erbarmer",  für  Chor  u.  Orch. 

Passions  -  Musik  nach  dem  Evangelisten 
Lucas.  „Mein  Erlöser,  Gottes  Sohn."    1787. 

Passions-Musik  nach  Matthäus  „0  Jesu 
Christo,  Gottes  Sohu",  4  st.  mit  Orch. 

Oster-Cantate  (de  Resurrectione).  Poesie 
von  Cochius  (17.56)  a  4  v.  3  Trombe, 
Timp.,  2  Ob.,  3  V.  Va.  e  Cont.  „Gott 
hat  den  Herrn  auferwecket".  Cd.  P. 

2  Litaneien  aus  dem  holsteinischen  Ge- 
sangbuche mit  ihrer  bekannten  Melodie 
für  8  St.  und  Fundament.  P.  8  Bog.  in 
fol.  Vorrede  14/3  1785.  Stb.  vom  Komp. 
korrigiert. 

Magnificat  4  voc.  c.  orch.  P.  Potsdam 
25/8  1749. 

Et  misericordia  ejus,  Em.  2  Kompos. 
zu  seinem  Magnific. 

Psalm  86,  v.  8,  Herr  es  ist  dir  keiner 
gleich.  Chor  u.  Orch.  28  Seiten  (gehört 
zur  Osterkantate). 

Psalm  nach  Cramer:  Lass  mich  nicht 
deinen  Zorn  empfinden,  4  voc.  c.  instr. 
Cm. 

Den  Engeln  gleich,  erhebt  zum  Loblied 
eure  Chöre.  Cantate  auf  das  Michaelis- 
fest für  4  St.  u.  Orch.  P.  8  Seit,  nur  der 
1.  Chor  vorh.  Gedruckte  Textbuch  von 
1774. 

Cantate  zur  Einführung  des  Predigers 
Gasie  (in  Hambg.  1785)  „Gnädig  und  barm- 
herzig ist  der  Herr".  Ed.  zu  4  St.  2  V. 
Va.  2  Ob.  u.  B. 

Cantate  zur  Einführung  des  Predigers 
Haeseler  (Hambg.  1772)  „Siehe  ich  will 
predigen  deine  Gerechtigkeit",  4  St.  3  Tromp. 
Pauk.  2  Ob.  2  V.  Va.  u.  B. 

Cantate  zur  Einfühning  eines  Predigers 
in  Hambg.  „Der  Herr  lebet  und  gelobet 
sey  mein  Hort,"  4  St.  2  Ob.  2  Hörn. 
3  Tromp.  u.  Pauk.  Ed. 

Cantate  zur  Einführung  des  Predigers 
Winclder  in  Hambg.  1773  „Hallelujah, 
lobet  den  Herrn",  4  Singst.  Streich(|uart. 
2  Ob.  3  Tromp.  Pauk.  Esd. 

Herr    Gott    du    bist    unsere    Zuflucht. 


Cantate  zur  Einführung  eines  Predigers 
in  Hambg.,  für  4  Singst.  Streichfpiart. 
2  Ob.  3  Tj'omp.  u.  Pauken.    Dd.  P. 

Dich  bet'  ich  au,  Herr  Jesu  Christ  (aus 
Sturm's   Liedern)  f.  2  Sopr.  mit  Bc.    Cd. 

3  Lieder  von  Geliert  1.  Gedanke,  der 
uns  Leben  giebt,  3  st.  u.  Bc.  2.  OfWdagt 
dein  Herz,  4 st.  3.  Gott  deine  Güte  reicht 
so  weit,  4  st. 

4  Choräle  für  4  St.  u.  mehrere  Reci- 
tative  aus  der  Matthäus  -  Passion  1777. 
5  S.  fol. 

1.  Ach  Gott  und  Herr.  2.  Hilf  dass 
ich  folge   treuen  Rath,   2  vierst.  Choräle. 

Selma,  Cantate  von  Holty,  Em.  für  Sopr. 
mit  2  Fl.  u.  Streichrjuart. 

9  Chöre  mit  und  ohne  Orchester.  Arien, 
Accompagn.  zur  Passions-Musik. 

10  Lieder  am  Klav.  zu  singen. 
Magnificat  a  4  voci  3  Trombe  e  Timp. 

etc.     P.  fraglich  ob  Autogr. 

Orchester-Sinfonien  in  D.  Es.  F.  G.  C. 
Fd.  P. 

Concerte  f.  Klav.  mit  Instr.  in  Cd.  2  in 
Am.  4  in  Gd.  Em.  5  in  Dd.  Hm.  3  in  Ad. 
2  in  Esd.  2  in  Cm.  3  in  Bd.  Gm.  4  in  Fd. 
2  in  Dm. 

Concert  f.  Vcl.  mit  2  V.  Va.  u.  B. 
Am.     Berlin  1750.     P.  17  S. 

2  Concerte  f.  die  Oboe  mit  2  V.  Va. 
B.     39  S.   P.     Bd.  u,  Esd.     1765    komp. 

11  Senat,  f.  Klav.  V.  u.  Vcl.  1778 
komp.,  davon  1.  4.  5.  3.  2  bei  Hummel 
im  Stich  erschienen. 

Für  Klav.  Violine  u.  Bass,  3  in  Cd. 
2  in  Dd.  1  in  Esd.  2  in  Em.,  in  G.  A. 
Am.  B.  Fd.  je  1. 

8  Trios  f.  Fl.  V.  u.  B. 

1  Trio  f.  2  Fl.  u.  B. 

2  Trios  f.  2  V.  u.  B. 

1  Trio  f.  Klav.  u.  Gambe. 

5  Trios  f.  Klav.  u.  Violine. 

Trios  für  Flöte,  Viol.  u.  B.  2  in  Cd.,  je 
1  in  Dd.  Dm.  Ad.  Am.  Hm. 

—  für  2  V.  u.  B.  in  Em.,  Gd. 

—  für  2  Fl.  u.  B.  in  Ed.      ' 

Für  Klavier  und  Violine,  Om.  Fd.  Fism. 
Bd.  Hm. 

—  Ciavier  und  Gambe  in  Gm. 

27  Ciaviersonaten  nur  die  1.  (Hm.)  und 
letzte  (Fism.)  von  B.'s  Hd. 

Klaviei'sonaten  in  Em.  (Suite),  Ed. 

Empfindungen.  Sonate  f.  Klav.  mit  V. 
Fism.  P. 

Fantasie  in  Fism.  und  Fantasia  sopra 
Jesu  meines  Lebens  Leben.     2  Bll. 

Polonaise  in  Gm. 

Klavier.st.  ohne  nähere  Bezeichnung. 
Fragm.  Arpeggios  A.  Es  u.  ohne  Vorz. 
Skizzen. 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


281 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


In  Kopie. 

Ich  will  den  Namen  des  Herrn  preisen, 
Cantate  mit  Schuback  komponiert.  Ham- 
burg 1771.  P. 

Mein  Heiland,  meine  Zuversicht,  Chor 
mit  Instr.  —  Wenn  der  Erde  Gründe 
beben,  ebenso. 

Mein  Heiland,  meine  Zuversicht,  für 
Chor,  Streichquart.  u.  2  Ob.  Dm. 

Duett  für  2  Sopr:  Muster  der  Geduld 
und  Liebe,  mit  Begl.  des  Streichquart,  u. 
2  Fl,  Bd. 

Sing  ihm  voll  Rührung,  Tenor-Arie  mit 
Quartettbegl.  (nicht  Autogr.  und  nicht  der 
Text  von  seiner  Hd.) 

2  Orchester-Sinfonien  in  P.  Ed.  Em. 

1  Klavierconcert  in  Esd.  P. 

Sonatina  seconda  f.  2  Klav.  concert.  3 
Tromp.  Pauk.  2  Hörn.  2  Fl.  2  Ob.  2  V.  Va. 
Vcl.  Fag.  u.  B.  Dd.  zum  Teil  von  B.'s  Hd. 

6  Fugen,  zum  Teil  in  Marpurg's  Fugen- 
samlg.  ged]-. 

Sonate  f.  Orgel.  Fd.  (zweifelhafte  Koinp.) 

4  Klaviersonaten  mit  V.  Ycl.  P. 

Petites  pieces  avec  des  reprises  variees 
po\ir  le  Pfte.  5  Nrn. 

Arietta  con  11  variazioni  per  il  Comb.  Ad. 

Petites  pieces  avec  des  reprises  variees 
p.  le  Pfte. 

Drucke  und  Mmmscripte  auf  verschiedenen 
Bibliotheken. 

Die  Israehten  in  der  Wüste.  1  Ora- 
torium, in  Musik  gesetzt  von  C.  P.  E.  Bach. 
P.  Hamburg  1775  beim  Autor.  P.  114  S. 
[Dresd.  Mus.  Rostock.  B.  B.  B.  Kgsbg. 
B.  Lpz.  B.  Wagener.  Glasgow.  B.Joach. 
Elbing.  B.  M.  Darm  st.  Briissel  Cons. 
Bologna.  Einsiedeln.  R.  C.  of  Mus.  Mu- 
sikfr.  AVieu. 

—  Kl.-A.  von  Schletterer.  Wolfenb.  1864 
Holle.     [B.  M.     Einsiedeln. 

Carl  Wilhelm  Ramniler's  Auferstehung 
u.  Himmelfahrt  Jesu,  in  Musik  gesetzt . .  . 
Leipzig  1787  Breitkopf.  P.  184  S.  [Dresd. 
Mus.  B.  B.  ß.G.  Dresd.  B.  M.  R.C. 
ofMus.  Wolfenb.  Darmst.  B.  Lpz. 
Brüssel  Cons.     Musikfr.  Wien. 

—  Kl.-A.  von  Schletterer.  Wolfenb.  1865 
Holle.     [B.  M. 

Die  Pilgiimme  auf  Golgatha.  Passions- 
Oratorium.  P.  Ms.     [B.M. 

Ostermusic:  „Gott  hat  den  Herren." 
P.  Ms.     [B.  M. 

Der  sterbende  Jesu.  Passions  -  Cant. 
P.  Ms.  B.  Joach.  (Nr.  57). 

Passions-Cantate  (Du  Göttlicher,  warum 
bist  du)  ein  Cl.-A.  von  A.  J.  Steinfeld. 
Hbg.    1789   Hermann,    quiol   75  S.     [B. 


Kgsbg.  B.  Hbg.  B.  B.  im  Ms.  u.  Druck. 
Leipz.  Thom.  Rostock  mit  1799  gez. 
Schwerin  F.  Ms.  in  P.  u.  Stb.  Textb.  von 
1779.  Brüssel  Cons.  im  Ms.  P.  u.  in  obi- 
gem Kl.-A. 

Oster  -  Cantate  .  .  .  vom  Hofprediger 
Cochius.  1756.  P.  Ms.  33  S.  [ß.  Joach. 
Nr.  60.     Ms.  P.  u.  Stb.  Schwerin  F. 

Tu  Musikfr.  Wien :  Die  Leiden-  u.  Ster- 
ben.sgeschichte. 

Passions -Musik  nach  dem  Evangel. 
Matthäus.  P.     [Musikfr.  Wien. 

Magnificat  ä  4  v.  3  Trombe  e  Timpani, 
2  Corui,  2  Flauti,  2  Oboi,  2  Violini,  Viola 
e  Continuo.  Duopo  Partitura  autografa 
dell'  autore.  Bonn.  N.  Simrock.  [Dresd. 
Mus.  B.  B.  B.  Kgsbg.  Proske  P.  105  S. 
ediert  ven  Pölchau.  ß.  Wagener.  B.  M. 
Einsiedeln.     Darmst.  Musikfr.  Wien. 

Magnificat  p.  a  4  v.  2  Cor.  2  Fl.  2  Ob. 
2  V.  Va.  e  Cent,  in  Dd.  [Ms.  B.  Joach. 
Nr.  59. 

Heilig,  mit  2  Chören  u.  1  Anette  zur 
Einleitung.  Hamburg  1779  beim  Autor. 
P.  in  sehr  gr.  Format,  22  S.  [Dresd. 
Mus.  Rostock.  B.  Joach.  B.  Kgsbg. 
B.  B.  B.  G.  Leipz.  Thom.  Proske  M. 
B.  Wagener.  B.  M.  Brüssel.  Darmst. 
Dresd.  B.  Lpz.  Lübeck.  Schwerin  F. 
Musikfr.  Wien.  Hofb.  Wien  im  Autogr., 
Ms.  15517. 

Bitten.  Gott  deine  Güte  reicht  so  weit 
etc.  von  Geliert.  Für  4  Singst,  mit  Orgel. 
Bonn  u.  Cöln  bey  Simrock.  qufol.  6  S. 
[B.  Kgsbg.  Dresd.  Mus.  B.  Wagener. 
ß.  B.     Darmst.     Musikfr.  Wien. 

Chor,  Leite  mich  nach  deinem  Willen. 
Ducas  nie  quocumque  velis,  für  4  Sing- 
stin^men,  2  Violinen,  2  Hoboen,  2  Hörnern, 
Bratsche  und  Bass.  Nach  der  Original- 
Handschrift  (NB.  ist  nur  eine  Reinschrift) 
herausgegeben  und  dem  Conferenzrath  von 
Gabler  in  Altena  gewidmet  von  Georg 
Poelchau.  Partitur.  Wien,  S.  A.  Steiner 
&  Comp.  (1818)  fol.  11  pp.  (Gesamttitel: 
Kunstwerke,  musicalisch -classische  alter 
ujid  neuer  Zeit)  [B.M.  B.  ß.  Lpz. 
Thom.  B.  Wagener.  Dresd.  Mus.  B. 
Kgsbg.  Einsiedeln.  B.  Lpz.  Darmst. 
Dresd.  Schwerin  F.  ß.  Joach.  Kat.  61, 
Ms.  P.  nebst  1  Briefe.  Musikfr.  Wien  im 
Dmck. 

Cantata  in  feste  paschal.  Cd.  (Gott  hat 
den  Herrn  auferwecket.)  Part.  u.  Stim, 
Ms.  B.  Göttiugen. 

Zwey  Litaneyen  aus  dem  Schleswig- 
Holst.  Gesgbuche.  mit  ihrer  bekannten 
Melodie  für  8  Stim.  u.  Fundament.  Kopen- 
hagen 1786  Chr.  Gottl.  Proft.  P.  ediert 
von  Niels  Schiörring.  qu4''.  47  S.  u.  Text 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


282 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


in  80.  20  S.  [B.  M.  B.  Kgshg.  Hofb. 
Wien.  Dresd.  B.  B.  Lübeck.  B.  Wa- 
gener.    Brüssel  Cons.     Musikfr.  AVien. 

—  1792  Wien,  o.  Verleg.  S».  10  S. 
[Hofb.  Wien  und  im  Ms.  IG 690. 

Hupstocks  Morgengesang  am  Schö- 
pfungsfeste. In  Partitur  u.  mit  beigefügtem 
Clav.-Ausz.  Leipzig  1784  b.  Autor,  fol.  2 
BU.  u.  40  S.  [B.  Kgsbg.  B.  B.  Dresd. 
Mus.  B.  Wagener.  B.  G.  B.  M.  B. 
Lpz.  Lübeck.  Schwerin  F.  Brüssel 
Cons:  Wien,  Artaria  und  ein  Kl.-A.  sine 
loco.     Musikfr.  Wien. 

—  im  Kl.-A.  Nürnbg.  Winterschmidt. 
6  Bll.     [B.  B.     ß.  0.     B.  Wagener. 

Ms.  1190.  B.  B.  öamlbd.  Part.  Nr.  18. 
Der  8te  Psalm :  Wer  ist  so  würdig  als  du, 
4  St.  3  Tromp.  PaiJf.  2  Ob.  2  V.  Viola, 
Bc.  [auch  in  Ms.  Dresd.  Mus. 

Herr  es  ist  dir  keiner  gleich  unter  den 
Göttern.  P.  Ms.  B.  Joach.  Nr.  61.  —  B. 
Kgsbg.  Nr.  32. 

Esto  mihi,  So  gehst  du  nun,  mein  Jesu 
hin,  Cant.  1763.  Ms.  P.  B.  Kgsbg. 

Cantate  auf  die  Vermählung  des  Herrn 
von  G.  (Wiltu  mit  diesem  Manne  ziehen) 
c.  1765.  Ms.  P.,  B.  Kgsbg. 

P.salm  149  für  Chor  u.  Orch.  Ms.  P. 
[Berlin  Kircheninst. 

In  Musikfr.  Wien :  Meine  Lebenszeit 
verstreicht.  —  Gott  deme  Güte  reicht  so 
weit,  beide  für  Chor  und  Orch.  —  Gott 
dem  ich  lebe,  f.  Chor  u.  Orgel.  P.  —  1 
Messe  in  B.,  Ms.  P.  —  13  geistl.  Gesge.  in  P. 

In  Brüssel  Cons.  719—728  geistl.  Kan- 
taten, Weihnachts-Musik:,  Arien,  Motetten 
im  Ms.  P.  —  Ms.  730:  Heilig,  nebst  1 
Chor  zu  Seb.  Bach's  Magnificat  u.  ver- 
mehrter Instnimentation.  , 

Oratorium     (Cantate)     zur    Feyer     des 
Ehrenmahles  der  Herren  Bürgerkapitains    i 
in  Hamburg  im  Jahre  1780,  für  Soli,  Chor 
u.  Orch.  P.     [Musikfr.  Wien. 

Der  Wirth  u.  die  Gäste,  eine  Singode 
V.  Gleim  mit  Clavierbegltg.  Berl.  1766 
Winter.     [B.  M.     Brüssel  Cons.     B.  B. 

—  Der  Wirth  und  die  Gäste,  ein£ 
Gleimsche  Singode  in  Musik  gesetzt  und 
dem  Dichter  gewidmet.  Dritte  Auflage. 
Op.  ni.  Berlin,  in  der  Rellstabschen  Mu- 
sikhdlg.  quer4'^.  4  Seit.  (Kleine  Aende- 
rungen  von  fremder  Hand.)  [B.  Wagener. 
B.  Kgsbg. 

Phillis  &  Thirsis,  eine  Cantate  für  2  St. 
u.  Instr.  Bert.  1766  Winter  8  S.  in  fol. 
[B.M.  B.B.  br.  Mus.  B.  Lpz.  Brüssel 
Cons.     Musikfr.  Wien. 

Cantate  f.  Sopr.  mit  Clav.  Berl.  1774 
Winter.     [Brüssel  Cons. 

. . .  Sturms  geistliche  Gesänge  mit  Me- 


lodien zum  Singen  bey  dem  Clav.  1. 
Samlg.  Ilbg.  1780  Herold,  qufol.  31  S. 
[B.B.     B.  Wagener.     Musikfr.  Wien. 

—  2.  Aufl.  ib.  1781.  6  Bll.  30  S.  in 
•lufül.  [B.  Kgsbg.  B.D.  B.Lpz.  B. 
Wagener.     B.  M. 

—  3.  Aufl.  ib.  1792.  qufol.  31  S.  [B.  G. 
B.  B.     B.  Wagener. 

...  2.  Samlg.  ib.  1781.  kl.  qufol.  32  S. 
[B.B.  B.D.  B.Lpz.  B.  Wagener. 
B.  G. 

Herrn  Prof.  Gellerts  Geistl.  Oden  und 
Lieder  mit  Melod.  Berün  1758  AVinter, 
60  S.  [B.  B.  B.  Wag'.  B.  M.  Dresd. 
Mus.     Schwerin  F.     Musikfr.  Wien. 

—  2.  Aufl.  ib.  1759.     [B.  B.        Dresd. 

—  3.  Aufl.  ib.  1764.  60  S.  [B.B. 
Dresd.  B.  Kgsbg.  B.Lpz.  B.W. 
Brüss,  Cons.     Wolfenb. 

—  4.  Aufl.  ib.  1771.     [B.B.     B.  Wag. 

—  5.  Aufl.  Lpz.  1784  Breitk.  [B.  Kgsbg. 
B.  Hbg. 

Zwölf  geistl.  Oden  u.  Lieder  als  ein 
Anhang  zu  Gellerts .  .  .  ib.  1764.  qufol. 
14  S.     [B.  Wagener.     B.  Kgsbg. 

2.  Aufl.  ib.  1771.  [B.  B.  B.  Kgsbg. 
B.Lpz.  im  Ms. 

Herrn  Dr.  Cramers  übersetzte  Psalmen 
mit  Melodien  zum  Singen  bey  dem  Cla- 
viere.  Lpz.  1774  b.  Autor,  kl.  qufol.  52 
S.  mit  41  Psalm,  f.  1  St.  m.  Klav.  [B. 
Wageuer.  B.  Kgsbg.  B.Lpz.  B.B. 
Dresd.  Rostock.  Wolfenb.  Stadtb. 
Bresl.  Schwerin  F.  Musikfr.  Wien. 
Hofb.  Wien  Ms.  15  748. 

Neue  Melodien  zu  einigen  Liedern  des 
neuen  Hamburg.  Gesangb.  nebst  einigen 
Berichtigungen.  Im  Verlage  Herolds  1787 
16  S.  in  quer4".  [ß.  Wagener.  B.B. 
B.  Kgsbg.     B.  Lpz.     Musikfr.  Wien. 

Geistl.  Lied,  von  Münster,  siehe  Job. 
Christoph  Friedr.  Bach. 

Eine  neue  Ausg.  der  12  Gellert'schen, 
8  Sturm'schen  Lieder  u.  6  Cramer'schen 
Psalmen,  ed.  von  C.  H.  Bitter,  Berl.  b. 
Simrock.  4  Hefte. 

Drey  verschiedene  Versuche  eines  ein- 
fachen Gesanges  für  den  Hexameter.  Berl. 
Winter  (o  Autor  1760)  Nach  B's.  Selbst- 
biogr.  ist  nur  der  2te  Versuch  von  ihm, 
Nr.  1  u.  3  ist  der  Autor  nocli  unbekannt. 
(Bitter  1,  157  druckt  Abschnitte  daraus 
ab.)     [B.  B. 

Oden  mit  Melodien  vom  .  . .  Berl.  1762 
Wever.  kl.  quful.  20  Nrn.  28  S.  [B.  Wa- 
gener. B.  Kgsbg.  Dresd.  Brüssel  Cons. 
B.  Lpz.     Musikfr.  Wien. 

—  2.  Aufl.   ib.   1774.   20  Nrn.     [B.  B. 
Neue  Lieder-Melodien  nebst  einer  Kan- 
tate (die  Grazien  von  Gerstenberg)  beym 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


283 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


Klavier, .  . .  Lübeck  1789  Donatius.  qufol. 
61  S.  [B.  Kgsbg.  B.  B.  B.  Wagener. 
Biiiss.  Cons.     B.  Lpz.     Musikfr.  Wien. 

Ms.  Bruss.  Cons.  1  Heft  Lieder.  Eben- 
dort  noch  1  Heft  Lieder  mit  Clav.  Wien, 
Artaria. 

Phantasie  mit  doppelt  untergelegtem 
Te.xt  von  Gerstenberg,  qufol.  s.  1.  [B.  B. 
Ms.  B.  Hbg.  3292.  9  S.  Besprochen  nebst 
Abdruck  in  Viertel].  7,  1  von  Chrysander. 

Lieder  finden  sich  noch  „in  Cramer's 
Flora,  1.  Samlg.  1787.  —  In  Gräfe's  Oden 
4  Thle.  1737—43.  —  In  Lieder  1783.  — 
Im  Göttinger  Musenalmanach  von  1774 
bis  76.  1778.  1780/81  Summa  11  Lieder. 
Dieselben  im  Neudmck:  Düsseldorf  1851 
[B.  M.]  —  In  Voss'  Musenalmanach  von 
1776  p.  107  u.  225.  [B.  M.]  —  Siehe  auch 
Kat,  Kgsbg.  p.  99  von  Nr.  47  ab.  —  In 
Maurerlied  von  Böheim.  —  In  Freimaurer- 
lied. 1788  a.  —  Eine  Ode  im  Facsimile  in 
C.  Baldramus  Autographa,  Berl.  1853 
Selbstverl.  Bd.  2  Nr.  1. 

(4)  Orchester -Sinfonien  mit  12  obl. 
Stimmen :  2  Hörn.  2  Fl.  2  Hob.  2  V.  Br. 
Vcl.  Fag.  Flügel  u.  Violen.  Friedr.  Wilh. 
Prmz  v.  Preufsen  gew.  Lpz.  1780  Schwik- 
kert.  12  Stb.  Titel  auf  derVioletta  (Brat- 
sche). [B.  M.  Dresd.  Mus.  im  Ms.  4  Hefte 
in  P.  qufol.  u.  Druck.  Brüss.  Cons. 
B.B.  B.G.  B.Hbg.  br.Mus.  Wolfenb. 
B.  Lpz.     Berlin  K.  H. 

—  1 — 3  neu  herausg.  v.  Espagne.  Lpz. 
u.  Berl.,  Peters.  P.     [B.M. 

Ms.  B.  Wagener :  2  Sinfonien  f.  Streich- 
inst, mit  Fag. 

—  Sinfonia  Dd.  a  6  ström :  2  V.  Viola, 


B.  2  Corni. 


Sinf.  Fd.  2  V.  Viola,  B.  7  Bll.  fol. 


4  Sinfon.  von  1741  u.  1755  im  Ms. 
Stb.     [Berlin  Th.,  s.  Kat. 

Im  Autogr.  B.  Wagener:  Sinfonie  a  4. 
Bd.  9  Bll.  —  Sinf.  a  4.  Hm.  8  Bll.  hoch 
fol.     Dabei  2  Briefe  von    1776  u.   1786: 

Ms.  B.  M.  2  Sinf.  in  F.  u.  G. 

Ms.  Brüss.  Cons.  12  Sinf.  ä  4  u.  Stb. 
für  2  V.  A.  u.  B. 

Ms.  B.  Joach.  2  Sinf.  in  Em.  u.  Esd. 
in  P.  für  Quartett. 

6  Sinfonien  in  F.  Em.  3  Dd.  Esd.,  die 
5.  für  2  Orch.,  die  2te  für  Streichquart., 
die  übrigen  mit  Bläsern.    [Musikfr.  Wien. 

Ciavier -Concert  Nr.  5.  (C-moU)  mit  2 
Viol.  Bratsche  und  BaTs.  Berlin  1739. 
qufol.     presd.  Mus. 


Concerto  3.  per  il  Cembalo  conc.  acc. 
da  2V.  Violetta  e  B.  Berl.  1760  Winter. 
Stb.     [B.B.    B.M.     Dresd.  Mus. 

6  Concerti  per  il  Cemb.  concert.  acc. 
a  2  V.  Violetta  e  B.  con  2  Cor.  e  2  Fl. 
Hbg.  1772  Autore.  9  Stb.  [B.G.  Brüss. 
Cons.     B.  Wagener. 

Concerto  per  il  Cemb.  concert.  da  2  V. 
Violetta  e  B.  comp,  da . . .  Musico  di  ca- 
mera  di  S.  M.  il  re  di  Prussia.  Norimb., 
Bath.  Schmid.  Bd.  5  Stb.     [B.  Joach. 

3  Concertes  p.  le  Clav,  ou  Pfte.  Vienne. 
fol.     [br.  Mus. 

A  favourite  Concerto  for  the  harpsich. 
Lond.  qufol.     [br.Mus. 

Mss.  B.  Joach.  7  Conc.  f.  Klav.  u.  Instr. 
in  Ed.  Em.  Gm.  Cd.  Ad.  Cm.  in  P.  Nr. 
63—69. 

Mss.  B.  Kgsbg.  5  Conc.  f.  Klav.  u. 
Instr:  in  Ad.  Bd.  Ad.  Esd.  Bd.  in  Stb. 
u.  1  Conc.  f.  2  Klav.  in  Fd.  (Nr.  35—40). 

Mss.  B.  Brüss.  Cons.  44  Conc.  f.  Klav. 
u.  Instr.  in  Stb. 

Mss.  B.  Wagener :  Concerti  in  Em.  Bd. 
Part.,  in  Gd.  in  Stb.  —  Concerto  pro  or- 
gano  in  Es  mit  2  V.  A.  u.  Vcl.  (b  es  g 
f  as  g  b  es  g). 

Mss.  Dresd.  Mus.  1.  Concerto  per  il 
Cembalo  accomodato  per  2  Cembali,  qufol. 
2.  6  Concerti  ä  2  Cembali,  qufol.  [B. 
Joach.  1  Conc]  3.  Conc.  1—6  (Fd.  Dd. 
Esd.  Cm.  Gd.  Cd.  f.  Klav.  u.  Instr.  4.  6 
Concerti  per  il  Cemb. 

4  Concerte  f.  Flöte  mit  Streichquart, 
und  2  Conc.  f.  Oboe  mit  Streichq.  im  Ms. 
in  Stb.  [Brüss.  Cons.  B.  Joach.  f.  Flöte. 
E.  C.  of  Mus.  für  Flöte. 

3  Conc.  f.  Vcl.  mit  Streichquartett.  Ms. 
Stb.     [Brüss.  Cons. 

Mss.  in  Schwerin  F.  3  Concerte  f.  Klav. 
u.  Orch.  in  F.  G.  u.  Bd.  in  Stb. 

Ms.  Berlin  Th.  12  Concerti  per  1  e  2 
Cemb.  c.  Instr.  siehe  Katalog.  —  1  Sona- 
tine  f.  Klav.  mit  Orch.  im  Ms.  1762. 

Ms.  B.  Wagener,  zum  Teil  Autogr.  12 
Sonaten  f.  Cembalo  und  Orch.,  darunter  2 
für  2  Claviere  (Nr.  8  fehltV 

8  Menuets  f.  2  V.  A.  B.  u.  2  Clarinett. 
Ms.  P.     [Brüss.  Cons. 

6  Märsche  f.  2  Ob.  2  Clarmetten,  2 
Hörn.  u.  Fag.  Ms.  in  Stb.  (wohl  fraglich 
ob  von  E.  Bach?)     [Brüss.  Cons. 

3  Sonatinen  für  Cembalo  concei-tate  2 
Fl.  2  V.  Violetta  u.  B.  Berlin  1764 
Winter  8  Stb.  [B.  Wagener.  Brüss.  Cons. 
Berlin  Th. 

In  Lpz.  Thomas:  2  Quartette  f.  2  V. 
Va.  u.  B.  in  G.  u.  A.  im  Druck :  Trovano 
da  Christian 0  Godofr.  Thomasio  Candidato 
de  leggi  e  Musico  in  Lipsia.  Nr.  1  u.  4. 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


284 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


(Siehe  Eiemann's  ohen  angezeigte  Bio- 
graphie im  Rabich,  nebst  Abdruck  des 
einen). 

Quartett  für  Clav.  Fl.  u.  Bratsche.  Ms. 
in  Stb.     [Bmss.  Cons. 

Divertimenti  a  3  (V.  Va.  Vcl.)  [Mu- 
sikfr.  "Wien. 

3  Trios  pour  2  V.  et  B.  Norbg.,  B. 
Schmitt,  1751.  Stb.  [Biiiss.  Cons.     br.  Mus. 

(Kgl.  preuss.  Kammermusicus)  Zwei 
Trio  das  erste  für  zwo  Violinen  und  Bass, 
das  zweite  für  eine  Querflöte,  eine  Vio- 
line und  Bass  bei  welchen  beiden  aber 
die  eine  von  den  Oberstimmen,  auch  von 
dem  Flügel  gespielt  werden  etc.  Nürnberg, 
Schmids  seel.  Wittib.  P.  fol.  [B.  Wagener. 
B.  Kgsbg. 

Sonata  (Bd.)  a  2  V.  e  B.  (Part.  15  S.) 
Berlin  1763  G.  L.  Winter.  [B.  Wageuer. 
Bnlss.  Cons. 

Ciavier -Son.  (3)  mit  1  V.  u.  1  Vcl. 
Lpz.  1776  Selbstverl.  3  Stb.  [ß.  M.  Brüss. 
Cons.  Dresd.  Mus.  in  Kopie.  Dresd.  (o. 
V.  u.  Vcl.)  B.  B.  Musikfr.  Wien.  B. 
Wagener.  Einsiedeln.  Schwerin  F., 
siehe  Kat.  1,  124/25.     br.  Mus. 

—  2te  Samlg.  (3  Sonaten)  Lpz.  1777 
Selbstverl.  3  Stb.  Sonate  4—6.  [B.  M. 
Dresd.  Mus.  B.  B.  Musikfr.  Wien  fehlt 
Vcl.  Dresd.  B.  Wagener.  Eiusiedeln. 
br.  Mus. 

6  Sonates  pour  le  Clavecin  ou  Pfte  acc. 
d'un  Violon  &  Violoncelle.  Op.  LT.  Berlin, 
Hummel  3  Stb.  [Dresd.  Mus.  B.  Wage- 
ner.    Brüss.  Cons. 

6  Trios  p.  harpe,  V.  et  Vcl.  Lond.  1776 
Bremner.  Stb.     [Brüss.  Cons. 

10  Trios  f.  Fl.  V.  u.  B.  — "  6  Trios  f. 
Clav.  Clariuette  u.  Fag.  —  1  Trio  f.  2 
Fl.  u.  B.  —  1  Trio  f.  Fl.  Br.  u.  B.  im 
Ms.  in  Stb.     [Brüssel  Cons. 

13  Sonatinen  für  Clav,  mit  Instrumen- 
talbegltg.  im  Ms.  in  Stb.     [Brüss.  Cons. 

4  Trios  für  Pfte.  Violiu  und  Vcl.  Auto- 
graph kgl.  Bibl.  Berlin.  Fd.  Cd.  Em.  Dd. 
[Kopie  B.  Wagener. 

Trio  a  Flaute,  Basso,  Viola  e  Cembalg 
3  Bll.     [Ms.  B.  Wagener. 

Sonata  I  a  2  V.  e  B.  dedic.  Guill.  di 
Lippe,  anno  1751.  3  Stb.  Ms.  [Schwerin  F. 

IG  Trios  f.  2  V.  od.  Fl.  u.  B.  teils  Kopie, 
teils  Autogr.  in  Stim.  [B.  Wagener.  1  Trio 
in  Darmst.,  Ms. 

Ms.  B.  AV agener:  Trio,  kop.  von  F.  W. 
Rust,  in  Stim.  —  15  Trio  f.  2  V.  u.  B. 
teilweise  Autogr. 

Ms.  B.  Joach.  Trio  f.  2  V.  u.  B.  in 
Em.   (Nr.  72). 

Ms.  Berlin  Th.  4  Trios  im  Ms.  Stb.  s.  Kat. 

12   Duos    p.    2    fl.    av.    Cemb,     Berlin 


1758.  Hbg.  1770.  Ms.  in  40.  1  vol.  [Brüss. 
Cons. 

Ms.  in  Schwerin  F:  Sonate  f.  Klav.  u. 
V.  in  C.  Stb.  —  Berlin  Th.  f.*  Klav.  u. 
Flöte  in  Dd.  1747  Ms. 

12  Sonaten  f.  Clav.  u.  V.  —  8  Son.  f. 
Clav.  u.  Fl.  —  1  Duett  f.  2  Clariuetten 
-  9  Senat,  f.  Fl.  u.  Bc.  —  Solos  f.  die 
Harfe.  Mss.  in  Stb.  und  in  Part.  [Bnissel 
Cons. 

. . .  (Musico  di  Camera  di  S.  M.)  Sei 
Sonate  |  per  Cembalo  |  del.  a  F'^ederico  H 
I  Re  di  Prussia.  |  Norimberga,  Balthas. 
Schmid.  |  fol.  34  pp.  (c.  1742)  [B.  M. 
B.  Kgsbg.  Musikfr.  Wien.  B.  Hbg. 
Dresd.  Mus. 

—  In  der  Bibl.  Lpz.  eine  Ausgabe, 
wahrscheinlich  die  älteste  mit  gleichem 
Titel  und  „Alle  Spese  di  Giovanni  Vlrico 
llaffner,  Intagliatore  in  rame  .  .  .  Norim- 
berga. Nr.  XV.  42  Seiten. 

—  a.  Ausg.  „ä  l'usage  des  Dames.  op. 
1.  Amst.,  Hummel.  [B.  Hbg.  Dresd.  Mus. 
Strafsburg  i/Els.  •   B.  Wagener.      Brüssel. 

—  a.  Ausg.  1773  Riga,  Hartknoch.  [B. 
Hbg.     B.  Wagener.     B.  Lpz. 

Sei  Sonate  per  Cembalo  dedic.  all  Al- 
tezz.  Sereniss.  di  Carlo  Eugenio  di  Wür- 
teinberg  e  Teckh  etc.  Opera  II.  Nürem- 
berga,  G,  Ulr.  Haffner.  querfol.  40  pp. 
[B.  Hbg.  B.  B.  ProskeM.  B.  Wagener. 
B.M.  B.  Joach.  Hofb.  Wien.  Musikfr. 
Wien.     Einsiedeha. 

—  a.  Ausg.  Norimb.,  G.  G.  Winter  & 
Co.     [B.M.     Dresd.  Mus.     Berlin  Th. 

6  Sonaten  f.  Clav,  mit  veränderten  Re- 
prisen. Berl.  1760  Winter.  34  S.  [B.  B. 
ß.  Joach.  B.  W.  ß.  Kgsbg.  Musikfr. 
Wien.  B.  Hbg.  B.  Wag.  Einsiedebi. 
B.  Lpz. 

—  a.  Ausg.  Berl.,  Rellstab.     [B.M. 

1.  Fortsetzung  von  6  Sonaten,  ib.  1761. 
33  S.     [ebd.  wie  1760. 

2.  Fortsetzung  von  6  Son.  ib.  1763. 
33  S.     [ebd.  und  B.  M.     B.  G. 

Kurtze  und  leichte  Ciavierstücke  mit 
veränderten  Reprisen  .  . .  Bei'l.  1766  Win- 
ter, 13  S.  1.  Samlg.  [B.M.  B.  Kgsbg. 
Hofbib.  Wien.     B.  B.     Schweiin  F. 

—  2.  Aufl.  1780  ebd.     [B.M    B.  B. 

—  2.  Samlg.  1768  ebd.  18  S.  [B.M. 
B.  Kgsbg.     B.  Wagener.     Dresd.  in  Kopie. 

6  leichte  Ciaviersonaten.  Lpz.  1766. 
Breitk.  &  Sohn.  [B.  B.  B.  Hbg,  Musikfr. 
Wien.     B.  Wageuer.     B.  M.     br.  Mus. 

6  Clav.-Son.  für  Kenner  und  Liebhaber 
1.  Samlg.  Lpz.  1779  Selbstv.  46  S.  [B.M. 
B.  Kgsbg.  B.  B.  Strafsbg.  i/Els.  B. 
Wag.  Dresd.  Mus.  B.  Hbg.  Musikfr. 
Wien.     R.  Cef  Mus.      Brüssel.      B.  Lpz. 


Bach.  K.  Ph.  Em. 


285 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


—  Clav.-Son.  nebst  einigen  Rondos  fürs 
Fortep.  f.  Kenner.  2.  Samlg.  Lpz.  1780. 
Selbstv.  32  S.     [ebd. 

—  3.  Samlg.  1780  nebst  einig.  R.  38  S. 
[ebd. 

—  4.  Samlg.  1783  und  freie  Fantasien 
nebst  e.  R.  35  S.     [ebd. 

—  5.  Samlg.  1785  wie  vorher.  38  S 
[ebd. 

—  6.  Samlg.  1787  ebenso,  30  S.  [ebd., 
in  B.  B.  aucli  im  Ms.  24  BU.  fol. 

—  Neue  Ausg.  von  Baumgart.  Lpz. 
1863  Leuckart. 

Bataille  de  Bergen,  Sonate  pour  le  Pfte. 
ou  l'Harpe.  Worms,  G.  Kreitner  4  Bll. 
fol.    (mit  C.  E.  Bach  gez.)     |B.  Wagener. 

Una  Sonata  per  il  Cemb.  solo.  Lpz.  et 
Dre.sd.  1785  Breitk.     [B.B. 

Preludio  e  sei  Sonate  per  organo.  Op. 
93.  Berl.  Rellstab.  Vm  u.  45  S.  [B. 
Wagener.     Brüssel. 

Nachdruck:  6  Senates  for  the  Harpsi- 
ohord  er  Pianof.  London,  Bremner  ]776. 
fol.     [Dresd.  Mus. 

Ms.  Dre.sd.  Mus..  13  Son.  u.  6  Fug. 

Ms.  B.. Wagener,  Sonata  Gm.  4  Bll. 
(16tel:  d  b  a  g  f  g  f  es  I  d  c  h  c  c  I  . 
—  48  Son.  in  hoclifnl. 

7  Sonaten  in  Haffner's  Oeuv.  mel.  —  1 
Son.  in  Nebenstimdeu  der  berliner  Musen 
(siehe  J.  Chr.  Fr.  Bach).  —  1  Son.,  siehe 
Winterschmidt. 

Sonaten  und  Fugen  1774,  s.  Wever. 

3  Senates  p.  le  Clav.,  oeuv.  posth.  Berl. 
Rellstab.  (1792)  29  S.    [B.  Wag.     Brüssel. 

Grande  Sonate  (Bdur)  Oeuvres  ijosthimic 
Nr.  I.  Leipzig  a  Kühnel  (Bur.  de  Mus.) 
qu40.     [B.  M.     B.  Wagener. 

3  Senates  'pour  de  Clav.  Nmbg.  Ad. 
AVolfg.  Winterschmidt  (feu  Ulr.  Haffnei ) 
Nr.  141.  17  Seiten.  Eutli.  1  Sonate  von 
Bach,  von  C.  S.  Binder  u.  C.  Fasch.  [B.  B. 

Bach's,  Nichelmann's  und  HändeFs  So- 
naten u.  Fugen  für  Ciavier.  ed.  2.  Berl. 
1774  Wever.     [B.B. 

Im  Le  Tresor  des  Pianistes  von  Far 
renc,  Bd.  13  befinden  sich  6x6  Senat 
Paris,  A.  Farrenc  u.  Paris,  A.  Leduc. 

Im  12.  Bd.  5x6  Senat,     ib. 

Ms.  B.  M.  6  Son.  u.  1  Fuge. 

Ms.  B.  G.  4  Son. 

Ms.  2969  Brüssel:  6  Sonaten. 

Ms.  B.  Hbg.  an  3191:  3  Son.  f.  Klav., 

1  für   Orgel    (Gm.).    12   Var.    Thema   v. 
Rameau.  1  Suite  E,sd.  —  Marche  u.  Murqui. 

2  Son.  Allemande.  2  Son. 

Wer  nur  den  lieben  Gott  1.  w.  1  Bl. 
Ms.     [B.  B. 

3  Sonaten  für  Oi-gel.  Ms.  2026.    [Brüssel. 
Ms.  B.  B.  3700  fol.  Sonata  Ad.  p.  Cemb. 


Ms.  B.  Wagener.  Sonaten,  Variationen, 
Sinfonien  etc.  von  Bach,  Cramer  in  Gotha 
u.  C.  F.  Bach  Bückeburg. 

5  Bde.  im  Ms.  Sonaten  f.  Clav.  [Brüss. 
Cous. 

Hofb.  Wien:  1  Sinfonie  f.  3  Instr.  4 
Sonaten.  1  Son.  für  das  Bogenclavier. 
Priüudia,  Fant.  u.  Fuge.  La  Jiüiane.  — 
1  Bd.  kleinere  Klavierp.  1  Bd.  mit  Trios 
f.  Klav.  u.  Instr.  in  Mss.  18677.  687.  980. 
19035. 

Musikfr.  Wien:  17  Sonaten  u.  Sonatinen. 
Sonata  in  Es.  7  Conc.  2  Hefte  mit  Sonaten, 
Fug.  u.  a. 

Die  B.  in  Brüss.  Cons.  besitzt  4  Samlg. 
Sonaten  gedr.  1762.  1770.  1787.  imd  s.  a. 
doch  ist  aus  dem  Kataloge  nicht  zu  er- 
kennen, welche  Sonaten  dies  sind. 

Ms,  13.  Kgsbg.  Sonaten  u.  Klavierpiecen 
in  zahlreichen  Abschriften,  siehe  Katalog 
S.  98  Nr.  41—45. 

Ms.  18677  in  Hofb.  Wien:  4  Sonate  per 
il  Clavic.  —  In  Ms.  15961 :  La  Juliane, 
ein  Klavierst.  —  In  Ms.  19035.  AUegro, 
Polonaise,  Ariette  mit  Var.,  Rondo,  Siu- 
fonia,  Suite  f.  Klav.  —  In  Ms.  S.  A  68 
Aa  170  (alte  Sign.)  Sonata  fürs  Bogen- 
Clav.  Gd.  —  Sinfonia  a  2  V.  e  ß.  in  P. 
Arioso  f.  Klav.  u.  V.  —  Sinfonie  f.  Klav. 
u.  V.  —  4  Trios  f.  Klav.  u.  V.  —  Trio 
a  Cemb.  e  Va.  da  Gamba.  Ms.  16786. 

Mss.  in  Darmst.  (ohne  Vornamen):  4 
Klavierpiecen:  2  Fantasien,  2  Fugen,  1 
Partita  III.  —  Petites  pieces  und  3  Sonaten. 

Ms.  B.  lipz :  Sonata  e  Arioso  per  il  Clavic. 

Six  Sonatas  f.  Klav.  Ms.  161  Cambridge 
F.  W.  im  Kat.  die  Themen.    « 

In  Berlin  Thulem.  13  Sonaten,  8  Soli 
und  1  Sonate  f.  Orgel  1755,  siehe  den 
themat.  Kat.  in  M.  f.  M.  30,  Beilage. 

Tonstücke  für  das  Ciavier,  vom  Herrn 
.  . .  und  einigen  andern  classischen  Mu- 
sikern. Berlin  1762  Arn.  Wever.  Gedr. 
bey  Breitk.  in  Lpz.  qufol.  28  S.  Neben 
E.  Bach  noch  Händel,  Kirnberger  und 
Nichelmann.  [B.  AVolfenb.  336.  B.B. 
B.  Kgsbg.  476.     B.  Wagener. 

—  2.  Ausg:  C.  Ph.  E.  Bach,  Nichel- 
mann und  Händel's  Sonaten  und  Fugen 
füi's  Ciavier.  Berlin,  Wever,  s.  a.  (]u4'^. 
[B.B. 

Ciavierstücke  verschiedener  Art.  1. 
Samlg.  Beri.  1765  Winter.  19  Nrn.  Nr.  1 
ein  Conc.  3  Singoden,  am  Scliluss  eine 
Fuge.  [B.  M.  B.  Hbg.  B.  Wagener. 
Einsiedeln. 

Kleine  leichte  Klavierst.  mit  der  Finger- 
setzung ...  1.  (u.  2.)  Samlg.  Wien  1799 
Verlags  -  Gesellschaft,  (im  Violinschlüssel) 
[B.B. 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


286 


Bach,  K.  Ph.  Em. 


3.  Samlg.  kleiner  leichter  Klavierstücke 
mit  Fingersatz.  Wien  1800  Typogr.  Ge- 
sellschaft (mit  Biogr.)     [B.  B. 

Recueil  de  diverses  pieces  p.  l'orgTie. 
Quedliubg.  1773  u.  1791  Keussner  (?). 
[Brüss.  Cons. 

Fünf  kurze  und  leichte  Klavierstücke 
mit  Fingersetzung.  Berlin  gedr.  bey  Fr. 
Willi.  Birnstiel  zu  finden  in  der  Eellstab- 
schen  Musikhdlg.  fol.  8  pp.    [B.  Wagener. 

12  zwei-  u.  dreyst.  kl,  Stücke  f.  d. 
Flöte  od.  V.  u.  d.  Clav.  Hbg.  Schönemann. 
3  Stb.     [Briissel. 

—  12  kl.  Stücke  mit  2  u.  3  Stirn,  f. 
Flöte  od.  V.  u.  das  Klav.  2.  Aufl.  BerUn, 
1759  Winter.  3  Stb.  [Briissel.  Schwerin 
F.  nur  EJavierstim. 

Six  Fugues  pour  le  Pfte.  Bonn  &  Co- 
logne.  N.  Simrock.  qu4''.  [B.  AV agener. 
R.  C.  of  Mus.  im  Ms. 

Les  folies  d'Espagne  avec  12  Variations 
pour  le  Pfte.  Vienne  chez  Jean  Traeg 
(Nr.  215)  qu40.  7  Seit. 

Menuet  de  Locatelli  avec  21  Variations 
pour  le  Pfte.  Wien,  Jean  Traeg  (Nr.  216) 
qu#.  11  pp. 

La  bataille  de  Prag.  Divertissement  pour 
le  Clav,  et  un  Violon.  6  Bll.  in  fol.  nur 
mit  Bach.  bez.  Ms.  ß.  Wagener. 

Ms.  B.  Wagener:  Veränderungen  ver- 
schiedener seiner  Claviercompositionen 
querfol. 

Versuch  über  die  wahre  Art  |  das  Cia- 
vier zu  spielen  |  mit  Exempeln  |  und  acht- 
zehn Probestücken  in  sechs  Sonaten  |  er- 
läutert. 1  1.  Theil.  I  B3rtin  1753  Chr.  Fr. 
Henning.    {B.  B.     Dresd. 

—  2.  Aufl.  1759  u.  2.  Thl.  1762.  Bertin, 
Winter.  B.B.  B.Hbg.  Strafsbg.  i/Els. 
Musilifr.  Wien.  Parts  Nat.  br.  Mus. 
Brtissel.      B.  Lpz.     Lübeck.      Dresd.  Mus. 

—  2.  Aufl.  Lpz.  1780  Schwickert.  1. 
2.  Thl.     [B.  B.      Brüssel.      Dresd. 

—  3.  Aufl.  mit  Zusätzen  und  6  neuen 
Clavier-Stücken  vermehrte  Aufl.  Lpz.  1787 
Schwickert.  4«.  VEI,  103  S.  —  2.  ThJ. 
2.  Aufl.  mit  Zusätzen,  ib.  1797.  40.  4  BU. 
280  S.  u.  1  Taf.  [B.  Hbg.  B.  B.  B.  Wag-. 
B.  M.     Glasgow,     br.  Mus.     Brüssel. 

—  4.  Aufl.  von  G.  Schilling  ed.  Heiz- 
berg 1852.     [B.M. 

—  5.  Aufl.  von  demselben.  Bert.  1856 
Klage.  436  S.  u.  4  Taf.  [Hannover.  B.  M. 
B.  B.  als  4.  Aufl.  bez.     B.  Wagener. 

—  B.  Wagener  besitzt  eine  Ausg.  ohne 
Verlag  u.  Jahr. 

Anfangsstücke  mit  einer  Anleitung  den 
Gebrauch  dieser  Stücke,  die  B.sche  Finger- 
setzung, die  Manieren  u.  den  Vortrag  be- 
treffend  von  Joh.   Carl  Friedr.  ReUstab. 


3.  Aufl.  Beriin,  Rellstab.  46  Nrn.  fol. 
XVI,  31  S.  [B.  B.  B.  Wagener.  B.  M. 
Dresd.  Proske.  br.  Mus.  Emsiedeln: 
Noriinb.  Haffner. 

Kurze  Anweisung  z.  General-Bass,  mit 
Exempeln  über  Jeden  Accord  .  .  .  Ms. 
Autogr,  Brüssel  6487.  —  Brüssel  Cons. 
4594. 

Einfall,  einen  doppelten  Contrqranct  in 
der  Octave  von  6  Tacten  zu  machen  .  . . 
lu  Mari)urg's  hist.-krit.  Beyträg.  3.  Bd.  2. 
Stück  p.  167. 

Anleitung  so  viel  Walzer  man  will  mit 
Würfeln  zu  componiren.  Deutsch  u.  fran- 
zös.  ohne  Autor.  Op.  142.  Berlin,  Rell- 
stab. kl.  qu4<'.  Wird  B.  zugeschrieben. 
[Bmssel  6840. 

Vei'zeichniss  des  music.  Nachlasses 
Hambg.  1790  Schniebes.  8°.  [B.B.  B. 
Wagener  s.  a.  Dresd.  B.  M.  Brüssel, 
br.  Mus. 

Katalog  seiner  Werke,  mutmafslich  von 
Westphal.  Ms.  fol.  65.  fB.  B.  Brüssel. 
Nr.  5218. 

Einige  Briefe  in  Nolil's  Musiker  Briefe. 
Lpz.  1867. 

Ein  Sammelwerk  von  Bach  herausge- 
geben : 

Musikalisches  Vielerley.  Herausg.  von 
. .  .  Hbg.  1770  Bock,  hochfol.  in  51  Stück. 
=  204  S :  Klaviersachen  u.  Lieder.  [B.  B. 
B.  G.  B.  Kgsbg.  Dresd.  B.  Wag.  br. 
Mus. 

Von  Bacli  sind  enth.  2  Son.  3  Fant.  2 
Solfeg.  4  Menuet,  3  Polen.  1  Duo,  2  Var. 
3  Stücke.  Die  übrigen  sind  von  J.  Chr. 
Fr.  Bach  15,  J.  Ernst  Bach  in  Eisenach 
2,  Cramer  in  Gotha  6,  Fasch  5,  Gräfe  4, 
Graun  Concertm.  5,  Hien,  Karl  Höckh  3, 
Kirnberger  5,  C.  Ludw.  Mattlies  2  und 
Schönfeld. 

In  älteren  Saimnehverken : 

In  Birnstiels's  Music.  Allerlei,  9.  Samlg. 
enthält  2  Psalmen,  4  Sonaten  f.  Klav. 
(Em.  Gd.  Fm.  Bd.)  2  Themen  mit  Vai. 
u.  6  kl.  Klavierst. 

Klavierst.,  Senat.,  Lieder,  siehe  Birn- 
stiel 1753. 

Gottes  Gäste  in  der  Natur.  Bossler  1  b. 

Hoch  wie  des  Adlers,  „  „ 

Siehe  Bossler  9. 

Siehe  Breitkopf  1.  10. 

Kompositionen  in  K.  F.  Cramer's  Flora. 

lu  Graefe's  Samlg.  Oden  1737—1743. 
3  Oden. 

In  Haffner's  Collect,  recreat.  7.  8:  zwei 
Sonaten. 

In  J.  Ad.  Hiller's  Sophiens  Reise  einige 
Lieder. 


Back,  Nikol.  Ephr. 


287 


Bach,  Friedemann. 


In  J.  J.  Hummei's  6.  u.  8.  Samlwk.  je 
eine  Sinfouie. 

In  Marpurg's  Eaccolta  1756  u.  1757: 
2  Sonaten,  1  Fuge,  6  kl.  Klavstücke.  — 
In  dessen  Fugen-Samlg.  1.  Tl.  1758  p.  8 
Fuga  Dm.  —  In  dessen  Ciavierstücke  1. 
2.  3.  Samlg.   2  Fugen  u.  1  Sonata  in  D. 

In  Arnold  Wever's  Sonaten  u.  Fugen. 
1774. 

In  Winter  s  Music.  Mancherlei  1762:  1 
Sonate  f.  Flöte  solo.  Am.  2  Sonat.  f.  2  V. 
u.  B.  in  Bd.  u.  Dm.  5  Sonat.  f.  Ivlav. 
allein,  9  kl.  Klavierst.,  Lieder,  im  Ganzen 
36  Nrn. 

Kompositionen  im  Neudruck,  siehe  Eit- 
ner  Verz.     Ferner: 

In  Haslinger's  „Der  vollkommene  Or- 
ganist", Fugen,  Toccaten.  —  Sonaten 
in  dessen  6  Senates  p.  le  clavec. 

Choralvorspiele,    s.    Kühnau,   Joh.   Chr. 

In  Latrube's   Samlwk.  3   geistl.  Gesge. 

Dr.  Riemann  gab  bei  Steingräber  in  Lpz. 
heraus:  1.  3  Klavierkonzerte  in  G.  D.  Es. 
2.  ausgewählte  Klav.-Komposit. 

In  Venier's  20  Sonate  p.  Cemb.  op.  2: 
Sonaten. 

In  Welcker's  Six  Lesson  1  Piece. 

Im  br.  Museum  sind  seine  Drucke  reich- 
lich vorhanden. 

Bach,      Nikolaus     Ephraim, 

Bruder  des  Joh.  Ludwiig's ,  seit 
1708  Hofmusikus  am  Meiningischen 
Hofe,  an  dem  er  noch  verschiedene 
andere  Aemtor  bekleidete,  so  wurde 
er  am  30/11  1712  zum  Lakaien 
ernannt,  hatte  aber  dabei  die  Auf- 
sicht über  die  „Mahlereyen-  und 
Statuen  -  Gallerie".  Später  wurde 
er  Mundschenk  u.  am  15/4  1719 
Organist  u.  Kellermeister;  musste 
auch  die  ^,abteilichen  Bedienten" 
in  der  „Musik  und  Malerei"  unter- 
richten. Seit  1724  führte  er  die 
Privatrechnungen  der  Aebtissin. 
(Spitta  1,  12.) 

Bach,  Oswald,  lebte  wahrschein- 
lich in  Salzburg,  denn  Gerber  2 
berichtet  von  einem  dort  aufge- 
fundenen Ms.,  betitelt:  Unterricht 
im  Singen  für  meine  Schüler  1790. 
2  Thl.,  der  2.  ist  unvollendet. 

Bach,  Samuel  Anton,  Sohn 
des   Joh.   Ludwig's   in   Meiningeo, 


lebte  von  1713—1781  und  war 
Hoforganist.  1732  7/4  liefs  er 
sich  auf  der  Leipziger  Universität 
einschreiben  und  lebte  viel  im 
Hause  Sebastian's.  Er  war  ein 
vielbegabter  Mann  und  betrieb 
Malerei  und  Mu.sik  nicht  ohne  Er- 
folg.    (Spitta  1,  12.  2,  719). 

Bach,  Simon  Friedrich,  Sohn 
des  Joh.  Elias  Bach,  geb.  1755, 
gest.  2.  Mai  1799.  Nach  dem 
Stammbaum.  Weiteres  unbekannt 
(Spitta  1,  849). 

Bach,  Stei)lian,  um  1(590  Kantor 
und  Succentor  am  Blasius- Stifte 
in  Braunschweig,  starb  1717  ebd. 
(Spitta  1,  13). 

Bach,  Tohias  Friedrich,  Sohn 
Joh.  Christoph's  HL,  Neffe  Seba- 
stian's, geb.  1695,  von  1721  Kantor 
zu  Uttstädt  bis  1768.  (Spitta  1, 
182.     Bitter  51.) 

Bach,  Wilhelm,  siehe  Fried- 
rich Ernst  Wilh.  B. 

Bach,  Wilhelm  Friedemann, 
der  älteste  der  am  Leben  gebliebe- 
nen Söhne  Joh.  Sebastian's,  geb. 
22.  Nov.  1710  in  Weimar  (Spitta 
1,  620),  gest.  1.  Juli  1784  zu  Berlin 
(Forke!  4,  99).  Zeigte  schon  als 
Knabe  so  bedeutende  Anlagen  für 
Musik,  dass  ihn  der  Vater  stets 
für  denjenigen  hielt,  der  einstmals 
Grofses  leisten  würde.  Da  in  da- 
maliger Zeit  für  den  Musiker  eine 
gelehrte  Bildung  unumgänglich  not- 
wendig war,  da  er  sonst  nie  oder 
nur  ausnahmsweise  eine  höhere 
Stellung  einnehmen  konnte,  so  be- 
suchte auch  Friedeman  die  Uni- 
versität in  Leipzig  und  hörte  philo- 
sophische und  juristische  Vorlesun- 
gen. Schon  am  22/12  1723  liefs 
ihn  der  Vater  in  das  Studenten- 
verzeichnis in  Lpz.  eintragen,  ob- 
gleich er  erst  am  5/4  1729  die 
Universität  bezog  (Spitta  2,  36). 
Marpurg  1,  430   teilt  mit,   dass  er 


Bach,  Friedemami. 


288 


Bach,  Friedeinann. 


auf  der  Violine  ein  Schüler  des 
Concertm.  Graun  (Joh.  Gottl.)  war 
(sie?).  Am  23.  Juni  1733  wird  er 
zum  Organisten  an  der  Sopbien- 
kirche  zu  Dresden  unter  4  Be- 
werbern gewählt.  (Fürstenau  2  b, 
220  teilt  die  näheren  Umstände 
aktenmäfsig  mit.)  Er  erhielt  79  Tblr. 
19  Gr.  6  Pf.  festen  Gehalt,  80  Thlr. 
Zulage  und  ein  Beneficium  von 
3  Fass  Bier  oder  noch  5  Thlr. 
Hier  setzte  er  seine  begonnenen 
mathematischen  Studien  beim  Hof- 
mathematiker Walz  fort  (ib.).  Am 
16.  April  1746  kam  Friedemann 
um  seine  Entlassung  ein,  „da  er 
eine  Verbesserung  aufserhalb  Dres- 
den gefunden"  habe,  welche  Stelle 
er  schon  Pfingsten  antreten  müsse. 
Zugleich  empfahl  er  den  Schüler 
und  Schwiegersohn  seines  Vaters, 
Johann  Altnickol,  zu  seinem  Nach- 
folger. Friedemann  ging  nun  als 
Organist  an  die  Liebfrauenkirche 
in  Halle  (ib.  aber  nicht  an  die 
„Marienkirche".  Abdruck  der  Be- 
stallung im  Chrvsander  2,  242). 
Sein  Gehalt  betrug  181  Thlr.  12 
Ggr.  mit  allen  Nebeneinnahmen. 
Eine  Eingabe  vom  20/10  1761  (ib. 
245)  betrifft  die  Erhöhung  seines 
Gehaltes,  die  ihm  aber  nicht  be- 
willigt wurde,  da  er  sich  durch 
vielfache  Ungehörigkeiten  bei  dem 
Stadtkollegium  bereits  sehr  un- 
beliebt gemacht  hatte.  Die  ab- 
Aveisende  Antwort  zählt  ihm  alle 
seine  Sünden  vor,  darunter  feind 
wohl  am  meisten  bezeichnend: 
Vergesslichkeit,  Dienstversäumnis 
und  ungebührliches  Betragen  (ib.). 
Die  näclistfolgenden  Jahre  ver- 
strichen in  Hader  und  Unannehm- 
lichkeiten aller  Art.  Eudlich  am 
12.  Mai  1764  richtet  B.  ein  ganz 
kurzes  Schreiben  an  das  Kirchen- 
kollegium, dass  er  seinen  Abschied 
nehme.      Man    griff    mit   Freuden 


zu,  zahlte  ihm  aber  seinen  Gehalt 
nur  bis  zum  12.  Mai,  statt  wie  B. 
wünschte  bis  Johanni.  Nachdem 
bis  1768  zwei  Organisten  schnell 
aufeinander  das  Zeitliche  gesegnet 
hatten,  trat  abermals  eine  Bewer- 
bung um  die  Stelle  ein  und  man 
traut  kaum  seinen  Augen,  dass  B. 
sich  wieder  unter  denselben  befindet. 
Die  Eingabe  ist  mit  Halle  den 
22.  Febr.  1768  gezeichnet  (Chrys. 
2,  247  Abdruck  derselben).  Er 
muss  sich  also,  wie  Chrysander 
sagt,  in  Halle  dienst-  und  brotlos 
herumgetrieben  haben  und  nur  die 
Not  und  das  Mitleid  mit  Frau  und 
Kinder  mag  ihn  zu  dem  Schritte 
gezwungen  haben.  Zeitgenossen 
versichern  uns  zwar,  dass  er  gegen 
dieselben  mit  der  gröfsten  Eoheit 
und  Sorglosigkeit  gehandelt  habe. 
Chrysander  2,  218  teilt  aus  den 
Kirchenbüchern  der  Liebfrauen- 
kirche die  Daten  seiner  Ver- 
heiratung und  die  Taufscheine 
seiner  Kinder  Wilhelm  Adolf,  Gott- 
hilf Wilhelm  u.  Friederica  Sophia 
mit.  Er  heiratete  demnach  am 
25/2  1751  die  Jungfr.  Dorothea 
Elisabeth,  Herrn  Johann  Gotthilf 
Georgi's,  Acciseeinnehmers,  älteste 
Tochter.  Die  Kinder  gebar  sie 
1752,  1754  und  1757.  Nur  die 
Tochter  blieb  leben  und  sah  ihren 
Vater  von  Stufe  zu  Stufe  immer 
tiefer  sinken.  B's.  Wittwe  erhielt 
aus  der  1786  stattfindenden  Ber- 
liner Messias  -  Aufführung  unter 
Hill  er 's  Direktion  eine  Unter- 
stützung. Ueber  B's.  fernere  Schick- 
sale erfahren  wir  nur  aus  Burney 
(3,  259),  dass  er  1772  in  Braun- 
schweig lebte  und  1773  nach 
Göttingen  ging.  Aus  der  Vossi- 
schen Ztg.  vom  29/4  1774  ersehen 
wir  aus  einem  von  ihm  angekün- 
digten Orgel -Konzert  Nachmittags 
4    Uhr    in    der    Marienkirche    zu 


Bach,  Friedemaiin. 


289 


Bach,  Friedemauü. 


Berlin,  dass  er  sich  um  diese  Zeit 
dort  befunden  haben  niuss.  (Das 
Billot  1  TMr.,  heifst  es  in  der  Be- 
kanntmachung). Seite  261  Avird 
dasselbe  jedoch  auf  den  4.  Mai 
verschoben  und  dann  nochmals 
(S.  351)  auf  den  10.  Juni.  Ob 
es  wirklich  stattgefunden  hat  ist 
zu  bezweifeln,  da  die  Zeitung  nichts 
weiter  darüber  berichtet,  was  ge- 
wiss geschehen  wäre,  wenn  Bach 
das  Konzert  gegeben  hätte.  Wahr- 
scheinlich war  die  Billetabnabme 
so  gering,  dass  er  darauf  verzich- 
tete. Bitter  2,  227  teilt  übrigens 
ein  Gedicht  auf  B's.  Orgelspiel 
mit,  aus  dem  er  geneigt  ist  darauf 
zu  schliefsen,  dass  er  dasselbe  doch 
noch  gegeben  habe.  In  der  Dedi- 
cation  an  die  Kurfürstin  Maria 
Antonia  von  Sachsen  vom  Jahre 
1767  unterzeichnet  er  sich  mit 
,^Sr.  Hochfürstl.  üurchl.  dem  Land- 
grafen von  Hessen-Darmstadt  ohn- 
längst  berufenen  Kapellmeister". 
Dies  fäUt  in  die  Zeit  als  er  in 
Halle  ohne  Amt  sich  befand,  doch 
scheint  es  nur  ein  Titel  ohne  Amt 
und  Gehalt  gewesen  zu  sein,  denn 
schon  1768  meldet  er  sich,  wie 
bereits  erwähnt,  wieder  zur  Haile- 
schen  Organistenstelle,  worin  er 
übrigens  den  Titel  unerwähnt  lässt. 
Bitter  2,  225  erwähnt  noch  eines 
Anerbietens  des  ■  Kapellmoister- 
postens  in  Kudolstadt,  doch  soll 
er  darauf  nicht  einmal  geantwortet 
haben.  Die  Ankündigung  des 
Orgelkonzert 's  in  Berlin  scheint, 
der  letzte  Funke  von  künstlerischem 
Ehrgefühl  gewesen  zu  sein;  er 
sank  von  da  ab  imftier  tiefer  und 
tiefer.  Freunde  suchten  ihm  zu 
helfen,  doch  er  war  bereits  gegen 
jegliche  Hilfe  unempfänglich  ge- 
worden. Der  Genuss  von  Spiri- 
tuosen raubte  ihm  auch  die  körper- 
lichen Kräfte  und  in  Schmutz  und 

Rob.  Eitnor's  Quellen-Loxikon. 


Elend  verkommen  war  ihm  der 
Tod  eine  Erlösung.  B.  hat  viel 
Unbedeutendes  geschaffen,  doch 
wieder  so  Geniales,  dass  man  um 
so  mehr  bedauert,  eine  so  genial 
veranlagte  Natur  mit  einem  un- 
moralischen Leben  vereint  zu  finden. 
Unter  die  letzteren  ist  die  Sonate 
für  Klavier  in  Esdur  zu  rechnen. 
(Siehe  M.f.  M.  20,  180.  Bitter, 
Biogr.  Berlin  1868  Müller  Bd.  2, 
150,  nur  zum  Teil  brauchbar^  giebt 
aber  ein  langes  Verzeichnis  seiner 
Werke.  —  Marpurg,  1,  430  eine 
Biogr.) 

Schubart  p.  90  sagt  über  ihn: 
Sein  Registerverständnis  an  der 
Orgel  hat  ihm  noch  niemand  nach- 
gemacht. Er  mischt  die  Register 
ohne  sein  Spiel  zu  unterbrechen 
und  bringt  dadurch  einen  bewunde- 
rungswürdigen Eindruck  hervor. 
Seine  Faust  ist  eine  Riesenfaust, 
die  nie  ermattet.  Kontrapunkt, 
Ligaturen , '  ungewöhnliche  Aus- 
weichungen, herrliche  Harmonien 
und  äufserst  schwere  Sätze,  die 
er  mit  der  gröfsten  Sauberkeit 
und  Richtigkeit  herausbringt,  herz- 
erhebeudes  Pathos  und  himmlische 
Anmut  —  all  dies  vereinigt  der 
Zauberer  Bach  in  sich  und  erregt 
dadurch  das  Staunen  der  Welt. 

Cantaten,  B.  B.  im  Äutogr. 

1.  Wer  mich  liebt,  1746. 

2.  Lasset  uns  ablegen  die  Werke,  1749. 
B.  Zur  Geburtstagsfeier  Friedrich    des 

Grofsen,  in  Halle  Icomp. 

4.  Ach,  dass  du  den  Himmel  zerrissest, 
Dd. 

5.  0  Wunder,  Dd. 

6.  Erzittert  und  fallet,  Dd. 

7.  Zerbrecht,  zerreisst,  ihr  schnöden 
Bande,  Ana  mit  Orgel  u.  Hörn,  Cd. 

8.  Heihg,  und  Lobet  Gott,  Dd. 

9.  Der  Herr   zu  Deiner  Rechten,   Fd. 

10.  Erzittert  ihr  brausenden  Schaaren, 
Aria. 

11.  Wir  sind  Gottes  Werke,  Fd. 

12.  Es  ist  eine  Stimme,  Dd. 

13.  Heraus,  verblendeter  Hochmut,  Fd. 

19 


Bach,  Friedeinann, 


290 


Bach,  Friedemaun. 


14.  Der  Herr  wird  mit  Gerechtigkeit,  Dd. 

15.  Gott  fähret  auf  mit  Jauchzen,  Dd. 

16.  Wo  geht  die  Lebensweise  hin?  Dd. 

17.  Ihr  Lichterjener  schönen  Höhen,  Dd. 

18.  Kj-rie  u.  Gloria,  Dm. 

19.  Dienet  dem  Herrn  mit  Freuden,  Esd. 

20.  Verhängniss,  dein  Wütlien. 

21.  Der  Höchste  erhöret,  Esd. 

22.  Wohl  demder  den  Herrn  fürchtet.  Ad. 

23.  Feste  pentecostes  a  4  voc.  2  Cor. 
2  Ob.  2  V.  Va.  Bc.  in  Stb. 

Mss.  B.  Joach.  3  Arien  in  P.  1.  Der 
Trost  gehöret  nur  für  Kinder.  2.  Zer- 
brecht, zerreilset  ihr  schnöden  Bande,  f. 
Sopr.  3.  Lass  dein  Wehen  in  mir  spielen, 
f.  Ten. 

Mss.  Berliner  Singakad.  in  P.  3  Mot. 

1.  Aus  tiefer  Noth,  4  st.  P. 

2.  Amen  u.  Halleluja  4 st.  P. 

3.  Du  bist  allein  der  Höchste. 
Pfingst-Cantate  in  DÖ  f.  Chor  u.  Orch. 

P.  [in  des  Kaisers  von  Oesterreich  Privat- 
samlg.  imd  in  Musikfr.  Wien. 

Lasset  uns  ablegen,  Pfingst-Cantate, 
4st.  mit  Orchester.  P.  Ms.    [Musikfr.  Wien. 

Pfingstcantate  in  F.  Ertönet  ihr  seligen 
Völker,  für  4  Singst,  mit  Orch.  P.  Ms. 
17911  [Hof b.  Wien. 

Lied:  Behutsam  sei  u.  schweige,  Kopie, 
angebunden  a  54  Sonaten.     [B.  B. 

Instrumentalwerke  im  Autograph  in  B.  B : 

1.  Klaviersonaten  12  nebst  zahlreichen 
verschiedenen  Kopien. 

2.  Klavierfantasien  9. 

3.  1  Suite  in  Gm. 

4.  1  Divertimento. 

5.  Klavierpiecen  8. 

6.  Kiavierfugen  11. 

7.  Polonaisen  12. 

8.  Skizzen  im  Autogr. 

9.  ]   Smfonie  (Sextett). 

10.  1  Sextett. 

11.  1  Ricercata  f.  Quartett. 

12.  Trio  f.  2  Fl.  u.  B.  —  Trio  f.  Ob. 
Fag.  u.  Bc. 

13.  Daos  f.  2  Fl. 

14.  2  Orgelconcerte. 

15.  9  Klavierconcerte  (eins  f.  2  Klav.) 

16.  für  2  Kla\äere  ohne  Begltg:  1  Sonate, 
1  Duett,  1  .AUemande. 

17.  Trio  per  V.  e  Cemb.  obgl. 

Ein  Presto  f.  Clav.  Dm.  3/4  ist  fraglich. 

Siufonia  in  Dd.  für  Orchester,  P.  im 
Autogr.     [Hofb.  Wien  Ms.  15580. 

Mss  Dresd.  Mus.  Autogr.  1.  Coneerto 
per  il  Cembalo  c.  Violini,  Viola  e  Basso. 
Mit  einem  Widmungsschreiben  des  Kom- 
ponisten an  die  Churfürstin  Maria  Antonie 
von  Sachsen,  qufol.  29/7  1767  Halle. 


2.  Coneerto  per  il  Cembalo  c.  Violini 
Viola  e  Basso.     P.  qufol. 

Mss.  B.  Wagener  1.  Concert  f.  Clav,  in 
Cm.     2.  in  Em. 

Mss.  B.  Kgsbg.  2  Concerte  für  2  Clav, 
u.  2  V.  Va.  2  Hörn.  u.  Bc.  Esd.  Fd. 

Coucert  für  2  Claviere  jnit  Orch.  Ms. 
Stb.     [Musikfr.  Wien. 

Ms.  B.  Joach.  Concert  f.  Clav,  mit  2  V. 
Va.  u.  Bc. 

6  Son.  for  thc  liarps.  or  Pfte.  vnüi  an 
acc.  for  a  V.  &  Vcl.    Lond.  fol.    [br.  Mus. 

Sonate  p.  le  Clavecin  (Esd.)  Halle  1739 
b.  Autor.  [Hofb.  Wien.  B.  B.  B.  Kgsbg. 
B.  Lpz. 

Diese  Sonate 


=^^M 


besitzt  die  B.  B.  in  3  Ausg.  1.  dedic,  a 
son  Excell.  Mens,  de  Keiserling.  Halle 
d.  8.  Jen.  1768  (hds.  verb.  in  1739).  2. 
ded.  Mr.  de  Happe  gez.  8.  Jen.  1748.  3. 
ded.  Mr.  de  Kaiserliug.     Halle  1763. 

Sei  Sonate  per  il  Cemb.  Sonata  I.  (Dd. 
2/4)  D]-esden,  qufol.  Nur  Nr.  1  erschien, 
gez.  in  Dresden  16.  März  1745,  zy  haben 
beym  Autor,  2.  bey  dessen  Herrn  Vater 
in  Leipzig  und  3.  dessen  Bruder  in  Berlin. 
[B.  B.     br.  Mus.     B.  AVageuer  in  Kopie. 

Sonate  p.  le  Clavecin.  1  vol.  in  qufol. 
[B.B. 

Ms.  B.  B.  2  Autogr.  Sonaten  für  Klav. 
in  Dd.  Gd. 

—  3  Sonaten  in  Kopie  in  F,  A,  Bd. 

—  Ms.  196,  Samlbd. ,  mehr  am  Ende 
eine  Reveille  für  Klavier. 

Ms.  Dresd.  Mus.  2  Sonate  per  ilCemb.  fol. 

Ms.  B.  Joach.  6  Sonaten  f.  2  fleuttrer. 

Sonate  für  2  Claviere  in  Fd.  Ms.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Sonata  per  Cemb.  Dm.  Ms.  18783. 
[Hofb.  AVien. 

Fantasie  f.  Ciavier.  Ms.     [R.  C.  of  Mus. 

Polonaise  für  Klavier,  in  Ms.  54,  17. 
[B.  Zw. 

Klavierstücke  in  Ms.  Ch.  6,  2:  S.  92. 
96.     [Dresd.  Mus. 

In  AA'inter's  Mancherley  Musical.  Stück 
21  S.  83  eine  Sonate  in  Em. 

Unter  Job.  Christn.  Bach  H,  einem 
neueren  Samlwk:  Fugen,  Toccaten,  Sonaten 
.  .  .  bey  Haslinger  in  AA^ien ,  darin  auch 
Einiges  von  Friedemann. 

8  Fugen  von  .  . .  Berlin  1778.  Dedic. 
der  Prinzess.  Amalia  v.  Pr.  4  Vorbll.  u. 
6  BU.  Musik.  [B.  Joach.  R.  C.  of  Mus. 
C.  F.  Peters  gab  sie  heraus. 

7  fugirte  Choräle,  Ms.  B.  Kgsbg. 


Bach,  Friedemaim. 


291 


Bachini,  s.  Bacchino. 


8  variirte  Choräle  f.  Orgel.  Ms.  B.  Lpz. 

Eioe  3  st.  Fuge  für  Klav.  Fd.  (Autor 
fraglich.     [B.  B. 

4  Fugen  f.  Ciavier,  Ms.   [Musikfr.  Wien. 

Ms.  B.  D.  Fugen  f.  Klavier.  6  BU.  — 
Fantasie  f.  Klav.  3  Bll. 

3  Fugen  f.  Orgel.  Ms.  18784.  [Hofb. 
"Wien. 

Ms.  B.  "Wagener:  1  AUemande  f.  Orgel 
mit  2  Clav.  6  Fugen  f.  Orgel,  4  Fugen 
f.  Orgel. 

Fague  p.  l'orgue  p.  le  Pfte.  ä  4  ms.  p. 
C.  C.  Kegel  Nr.  1.  Lpz.  Br.  k  H.  fol. 

Fuga  Fd.  f.  0)-gel.     Erf.  Körner.    5  S. 

In  der  Bibl.  des  Conseivat.  zu  Köln 
befindet  sich  ein  starker  Bd.  mit  115  Kla- 
vierkompositionen, von  denen  N.  J.  Honi- 
pesch  17  Nrn.  in  3  Sanilg.  in  Einführung 
'•1  die  Klassiker,  Köln  bei  Tonger  (Heft 
4—6)  1886  herausgegeben  hat.  B.  als 
unmittelbarer  Nachfolger  seines  grofsen 
Vaters  und  von  demselljen  in  alle  kontra- 
puuküschen  Feitigkeiten  gewiss  gründlich 
eingeführt,  zeigt  in  seinen  Kompositionen 
(besonders  im  vorliegenden  6.  Hefte)  doch 
den  neuen  Geist,  der  sich  andere  AVege 
bahnt.  Die  Piecen  klingen  fast  modern, 
so  zeigen  sie  einen  Zug  von  freier  leben- 
diger Ent Wickelung.  Sie  ruhen  nicht  mehr 
auf  einem  fugieiten  Aufbau,  soudein  be- 
wegen sich  in  einfach  lebendiger  kontra- 
punktisch harmonischer  "Weise,  die  das 
Motiv  in  geschickter  Ali;  zu  benützen 
weifs  und  einen  foimell  glatten  Satz  zu 
bilden  versteht.  Der  Fortschiitt  der  Zeit 
ist  nicht  aufzuhalten  und  was  in  sich 
vollendet  ist,  lässt  sich  nicht  nachahmen 
uod  nicht  weiterfortführen,  sondern  bildet 
e'ne  abgeschlossene  Periode. 

Zwölf  Polonaisen  für  das  Pfte.  Mit 
einer  Beschreibung  und  Bezeichnung  des 
wahren  Vortrags  wie  derselbe  von  Friede- 
mann Bach  auf  Ferkel  u.  von  dem  auf 
seine  Scliüler  übertragen  worden.  Leipzig, 
C.  F.  Peters,  rpfol.  [B.  Wageuer.  Ms. 
B.  Lpz. 

In  neuen  Ausgaben,  siehe  Eitner  2. 
Dazu  kommen  noch 

Sonate   in   C.   für  Klavier,    ed.    von  E. " 
Bauer.     Lpz.  1870  Br.  &  H. 

12  Polonaisen,  1  Sonate  von  1739,  8 
Fugen,  1  Suite  u.  4  Fantasien  f.  Klavier 
in  Farrenc's  Tresor  livr.  6.  9  und  13. 
[Biüss.  Cons. 

Dr.  ßiemann  gab  1892  bei  Steingräber 
in  Lpz.  heraus  1..  4  Klavierkonzerte  in 
Em.  Dd.  Am.  Fd.  2,  eine  Suite  in  Gm. 
3.  eine  Sonate  und  kleinere  Stücke. 

Davison  ed.  bei  Duncan  Davison  &  Co. 
5  Hefte :    1.   Gr.  Fantasia.      2.   Dramatic 


Fant.  3.  Sonata  in  Cd.  4.  dito  in  Em. 
^.  dito  in  Esd.  (f.  Pfte.)     [B.  B. 

Coucert  für  die  Orgel  mit  2  Manualen 
u.  dem  Pedale.  Erste  Ausgabe  nach  dem 
Autograph  J.  S.  Bach  durch  Friedr.  Conr. 
Griepenkerl.  Leipzig,  C.  F.  Peters,  qufol. 
Autogr.  kgl.  Bibl.  Berlin. 

Concert  für  die  Orgel  mit  2  Manualen 
imd  Pedal  eingerichtet  für  das  Pfte.  zu 
4  Händen  von  Carl  Plato.  Leipzig,  C.  F. 
Peters,  qufol.     [B.  B. 

Aktenstücke  aus  der  Marienkirche  in 
Halle  u.  aus  Frankfiirt  a/0.  [Ms.  fol.  63. 
B.  B. 

Baclie,  Humfrie,  kaufte  den 
Platz  als  Gentleman  an  der  Kgl. 
Xapelle  in  London  am  8/2  1609 
von  Rob.  Allison  und  schwor  am 
selbigen  Tage,  f  31/3  1630.  (Rim- 
bault.) 

Bachelerie,  Hugues  de  la,  siehe 
La  Bachelerie. 

Bachelier, . . .  1728  ist  er  mit 
Maitre  de  musique  ä  la  Haye  in 
folgendem  Druckwerke  genannt: 

Recueil  de  cantates.  La  Haye  1728. 
Ist  ein  Verz.  von  Cantaten,  Texten  und 
Komponisten.     [Kat.  Liepmanussohn. 

Bachelier,  Louis,  geb.  um  1702 
zu  Angers,  gest.  24.  Jan.  1782  ebd., 
war  Knabensänger,  später  Musik- 
meister an  der  Kirche  St.  Maurice 
in  Angers.  Er  legte  um  1769  das 
Amt  nieder  und  verlebte  den  Rest 
seines  Lebens  als  Kanonikus.  Die 
obige  Kirche  besafs  im  Archive 
einst  14  Messen  von  ihm.  (Port, 
les  artistes  angevins,  p.  10.)  Er- 
halten haben  sich  von  ihm  3  Mo- 
tets  von  1749  im  Ms.  in  der  Na- 
tionalbibl.  zu  Paris. 

Bachelor,  Daniel,  lebte  um 
1610  und  stand  in  Kgl.  Diensten 
zu  London.  Rob.  Dowland  nahm 
einige  Piecen  in  sein  „Musical 
ßanquet"  von  ihm  auf;  auch  soll 
er  im  Ms.  Lautenpiecen  hinter- 
lassen haben  (Davey  212.  232). 

Bachi,  Joannes,  siehe  Bacchius. 

Bacliiui,  siehe  Bacchino,  Teo- 
doro. 

19* 


Bachini,  Gislamerio. 


292 


Bachmann,  Gottl. 


Bachiui,  (xislamerio,   bekannt 
durch 

II  1.  libro  delle  Messe  a  3,  4  concer- 
tate,  et  a  uove  il  I.  choro  concertato  di . . . 
Con  il  B.  per  l'org. . .  Veu.  Iö27  AI.  Vin- 
centi.  10  Sth.  40.     [Bologna,  fehlt  Bl. 

BachiiLiiin,  CharlottcKaroline 
Wilhelmme  (nicht  Christine  wie 
Gerber  angiebt),  geb.  2.  Nov.  1757 
zu  Berlin,  Tochter  des  Kammer- 
musikus  Wilh.  Heinr.  Stöwe,  hei- 
ratete 1785  den  Kammerniusikus 
Karl  Ludwig  Bachmann  und  starb 
19.  Aug.  1817  zu  BerUn.  Sie  war 
eine  vorzügliche  Konzertsängerin 
und  musikalisch  durchgebildet.  An 
jedem  Charfreitage  führte  sie  in 
den  Jahren  1797—1806  den  Graun '- 
sehen  Tod  Jesu  auf,  komponierte 
auch  Lieder  und  findet  sich  eins 
derselben  in  Rellstab's  Klavier- 
Magazin,  1.  Vierteljahrsheft.  Härtung 
und  Klipfei  gaben  heraus :  Erinne- 
rungen an  Ch.  K.  W.  Bachmann. 
(Ledebur.) 

ßachmanii,  Christian  Ludwig-, 

bezeichet  sich  mit  Schwarzavio- 
Heunebergensis  nnd  befand  sich 
nach  Gerber  1  1785  auf  der  Aka- 
demie in  Erlangen,  wo  er  heraus- 
gab : 

Entwurf  zu  Vorlesmigen  über  die  Theorie 
der  Musik.  Erlangen  1785.  4".  [B.  B. 
Musikfr.  Wien. 

Dies  soll  nach  Gerber  eine  Kopie  nach 
Forkel's  Abhandlung  gleichen  Titels  sein. 
Forkel  selbst  kannte   die  B.'sche  nicht. 

Aufserdem  gab  er  noch  heraus: 

Dissertatio  inauguralis  niedicado  effecti- 
bus  musicae  in  hominem.  Erlangae  1792. 
8°.     [B.  Lpz. 

Baclimaiin,Friedricli  Wilhelm, 

Bruder  des  Karl  Ludwig  nnd  Sohn 
des  Instrumentenmachers  Anton, 
die  Gerber  1  alle  drei  verwechselt 
und  irrige  Angaben  macht.  Er 
trat  1786  als  Violinist  in  die  Kgl. 
Kapelle  zu  Berlin  ein,  leitete  auch 
die  Liebhaberkonzerte  bis  zu  ihrer 
Auflösung  1797,  wurde  1811  pen- 


sioniert, führte  aber  noch  bis  1822 
die  Verwaltung  der  1800  gegrün- 
deten Orchester  -  Wittweu  -  Kasse. 
Sein  Todesjahr  ist  unbekannt. 
(Ledebur.) 

Bachmauii,  Gottlob,  geb.  28. 
März  1763  zu  Bornitz  bei  Zeitz, 
gest.  10.  April  1840  zu  Zeitz. 
Gerber  2  widmet  ihm  eine  aus- 
führliche Biographie.  1791  wurde 
er  Organist  a/d.  Nikolai kirche  zu 
Zeitz.  Im  Intelligenzblatte  der 
Lpz.  Ztg.  4,  Beilage  11,  befindet 
sich  eine  Verteidigung  gegen  eine 
Recension  über  ihn.  Man  findet 
in  den  Jahrg.  1799,  1801,  1807 
mehrfache  Besprechungen  seinei 
Werke.  Von  seinen  Werken  kann 
ich  nachweisen: 

Kurze  u.  deutliche  Generalbassauweisung. 
Zeitz.     [B.  B. 

Aligemeiue  . .  .  Musikschule.  Zeitz, 
Webel  1833.     [B.  B. 

Orpheus  u.  Eurydice.  Ein  Singspiel  v. 
Jacoby  ra.  Pfte.  Braunschweig,  Magazin. 
[B.B. 

Don  Sylvio  von  Eosalva,  oder  der  Sieg 
der  Natur  über  die  Schwärnierei.  Eine 
komische  Oper  von  Bürde...  Kl.-A 
Braunschweig  (1797)  qufol.  [br.  Mus. 
Darmst. 

Die  Bürgerschaft.  Ballade  von  Schiller 
m.  Pfte.  Wien,  Comptoir.  [B.  B.  Mu- 
sikfr. Wien. 

Elysium  von  Matthisou,  op.  31.  Wien, 
Comptoir.  17  S.  qufol.  f.  1  St.  u.  Klav. 
[B.  B.     B.  Kgsbg. 

Lenardo  u.  Blaudiue.  Ballade  v.  Bürsier, 
op.  37.  Leipzig  Br.  &  H.  qufol.  [B';  B. 
Musikfr.  Wien. 

Arion.  Eomanze  von  A.  W.  Schlegel. 
f.  1  Singstimme  mit  Begl.  d.  Pianof.  Bomi, 
Sbnrock.     [Dresd.  Mus. 

Terzette.  Mit  der  wahrsagenden  Zigeu- 
nerin aus  dem  Don  Sylvio  von  Eosalva 
u.  2  Arien  aus  der  Eegate  zu  Venedig. 
Clav.-Ausz.    Wien,  J.  Eder.    [Dresd.  Mus. 

Des  Mcädchens  Klage.  Augsbg.,  Gombart. 
5  8.     [B.  M. 

Die  Schlachl  v.  Schiller  für  1  Singst. 
mit  Klav.  Wien,  Haslinger.  [Musikfi; 
Wien. 

Klage  der  Ceres  von  Schiller.  Wien, 
Eiedl.     [Musikfr.  Wien. 

Leonore  von  Bürger,  mit  Pfte.     Wien, 


ßachmann,  Gottl. 


293 


Bachofen,  Joh. 


Comptoir.  qufol.  29  Seit.  [Kat.  Liepm. 
1891. 

Gruppe  aus  dem  Tartarius  u.  Elisiuin 
von  Schiller.  Wien,  Haslinger.  [MusiMr. 
Wien. 

12  Lieder,  op.  6.  Offenb.,  Andre. 
[Musikfr.  Wien. 

Lieder  und  Arien  v.  Salis,  Matthis.  etc. 
Halle  1794.     [Kat.  Kirchoff  &  Wigand. 

6  Gesänge  beym  Ciavier,  gew.  der  Kgn. 
von  Preulsen.  AVien,  Comptoir.  fjufol. 
[B.  B.     Berha  K.  H. 

op.  45.  6  Gesänge  beym  Klav.  Oranien- 
bui'g,  Werckmeister.  qufol.  [B.  B.  Berl. 
K.  H. 

Wenn  auf  süfser  Ahndung,  Lied  im 
Taschenb.  der  Ubier  1800  p.^178.    [B.  M. 

Quintuor  p.  le  Pianof.  avec  Accomp, 
1  Flute,  1  Viol.  Alto  et  Vcl.  op.  42. 
Wien,  Jos.  Eder.  Stb.  in  qufol.  [Dresd. 
Mus.     Brüss.  Cons.     Musikfr.  Wien. 

■  op.  3.     2  Quatuors  p.  2  Violons ,   Alto 
et  Vcl.     Lpz.  Br.  &  H.     [B.  Wagener. 

op.  5.  2  Quatuors  pour  2  V.  A.  et  Vcl. 
Lpz.  Br.  &  H.     [B.  Wagener. 

op.  32.  Quatuor  p.  2  V.  A.  et  Vcl. 
Lpz.,  ib.     [Musüfr.  Wien. 

op.  23.  Sonate  in  D.  für  Pfte.  u.  V. 
Wien,  Eder.     2  Stb.     [Musiifr.  Wien. 

Sonate  pour  le  Pianof.  op,  21.  Leipzig, 
Breitkopf  u.  Härtel.    qufol.     [Dresd.  Mus. 

Ms.  Dresd.  Mus.  2  Sonate  accommodate 
per  2  Cembali,  qufol.,  nur  mit  Bachmann 
gez. 

1.  Variationen  über:  „Auf,  auf,  ihr 
Brüder,   und   seid   stark.     2.    3.   Walzer, 

1  Ballet,  1  Anglaise.  Ms.  [BerUn  K.  H., 
die  noch  im  Ms.  1  Menuet  mit  Trio  und 

2  Hefte  Var.  besitzt. 

op.  41.  Sonate  a  4  m.  p.  Pfte.  Bonn, 
Simrock.     23  S.     [B.  Wagener. 

12  Orgelstücke.  Lpz.  Hofmeister.  17  S. 
[B.  Wagener.     B.  B. 

op.  34.  6  Orgelstücke  zum  Theil  auch 
für  Klav.  oder  Harmonica.  Lpz.  Br.  &  H. 
qufol.     [B.  B.     B.  Kgsbg.     B.  Wagener. 

B.  Brilssel  2053  besitzt  eine  Fugha  per 
clavicemb.    o    pfte.    del  Sigr.   Bachmann. 
Vien.,    Artaria.    qu40.     Vielleicht  ist  die--- 
selbe  von  obigem  B. 

In  Rellstab's  Winterblumen  1  Piece. 

Baclimami,  Karl  Ludwig,  ein 

Bratschist  au  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Berliu,  der  um  1765  eintrat  und 
am  26.  Mai  1809  ebd.  starb.  Er 
soll  anfänglich  ein  tüchtiger  Kon- 
zertspieler gewesen  sein,  gründete 
mit   Benda    177Ö    die    Liebhaber- 


Konzerte,  die  sich  unter  Benda's 
Leitung  grofser  Beliebtheit  er- 
freuten, als  aber  nach  dessen  Tode 
Bach  mann  dieselbe  übernahm,  zeigte 
er  sich  der  Aufgabe  nicht  ge- 
wachsen und  überliefs  sie  seinem 
Bruder  Friedrich  Wilhelm.  Auch 
sein  Insti'ument  vernachlässigte  er 
und  beschäftigte  sich  hauptsächlich 
mit  Instrumentenbau.  (Ledebur.) 
Hiller  in  Wöchentl.  Nachr.  3,  77 
schreibt  ihm  die  „Lieder  nach  dem 
Anakreon  . . .  Berlin  1767  typogr. 
Gesellschaft",  zu  [B.  Lpz. 


Bachiiianii,    Sixt. 


geb. 


1754 


den  18.  Juli  zu  Kittershausen.  Er 
erregte  als  Knabe  durch  seine 
aufserordentlichen  Leistungen  als 
Klavier-  und  Orgelspieler  grofses 
Aufsehen.  1766  lebte  er  in  Bibe- 
rach, wo  er  mit  Mozart  auf  der 
Orgel  wetteiferte.  Er  scheint  vom 
Grafen  Fugger  von  Babenhausen 
erzogen  worden  zu  sein,  der  in 
Biberach  wohnte.  Später  ging  er 
ins  Kloster  Marchthal  und  lebte 
dort  als  Pater  (Jahn  1,  67.  Gerber  2). 
Er  nennt  sich  auf  seinen  Kompo- 
sitionen Pater  Sixtus  ß.  Capitolare 
ä  Marchthal  und  später  Pfarrer  in 
Eeutlingsdorf.  Von  demselben  haben 
sich  erhalten: 

Sonata  per  il  Fortepiano  ö  Cemb.  Vienna, 
Hoffmeister,  qufol.  (Cd.)  [B.  B.  Mai- 
land Cons. 

Sonata  dito.  (Dd.)     [B.  B. 

2  Son.  f.  Clav.,  Sonatine  zu  4  H.  u.  a. 
im  Autogr.     [Proske  -  Mettenleiter. 

Bachiiiayer,  Nikolaus,  lebte  in 
Wien  und  ist  bekannt  durch  12 
Teutsclie  (Tänze  mit)  Trio  et  Coda. 
1806.  45  Stim.  für  Orch.,  auf- 
geführt im  Redoutensaale.  [Hofb. 
Wien,  Ms.  18511.  Stb. 

Bachs, . . .  ein  Musiker  am  Hofe 
des  Kgs.  Sigmund  I.  von  Polen, 
Anfang  des  16.  Jhs.  (Sowinski.) 

Bacliofeii,  Johann  (Hans)  Kas- 
par,   geb.    1692    zu    Zürich    (das 


Bachofen,  Joh. 


294 


Bachy,  Joh. 


Allgemeine  helvetische  eydgenöss. 
oder  schweitz.  Lexicon  von  Lau 
1747  schreibt:  geb.  1697),  gest. 
24.  Juni  1755  ebd.  (im  Supplement 
desselben  Lexicons).  Er  wurde 
1719  unter  die  Kirchendiener  auf- 
genommen und  1742  zum  Kantor 
zuerst  an  der  unteren,  dann  in 
der  oberen  lateinischen  Schule  ge- 
wählt, sowie  auch  an  der  Kirche 
zum  grofsen  Münster.  (Neujahrs- 
geschenke,  Zürich  1857,  13.)  Er 
war  ein  fleifsiger  geistlicher  Lieder- 
komponist und  gab  heraus: 

Musikalisches  Halleluja,  oder  schöne  u. 
geistreiche  Gesäuge,  mit  neuen  und  an- 
mühtigen  Melodeven  Begleitet .  .  .  von  J. 
0.  Bachofen,  V".  D.  M.  und  Cant.  der 
Kirchen  und  Schiüen.  Zürich,  bey  Joh. 
Heiur.  Bürcklj.  1727.  8".  479  S.  nüt  115 
Liedern  zu  3  Stirn.,  G4  Lied,  zu  2  u.  27 
f.  1  Stirn.     [Einst  B.  Connner. 

2.  Ausg.  ib.  1733.  200  einst.  Lieder 
und  370  dreistim.     [B.  Lpz. 

5.  Ausg.  ib.  1750.  8^».  379  dreist,  u. 
202  zweist.  Lied.  880  S.     [B.  M. 

6.  Au.sg.  ib.  1759.  8».  380  Lied.  [B. 
Zw.    br.  Mus. 

8.  Ausg.  ib.  1767.  8".  Ebenso.  [B.  Lpz. 
Einsiedeln. 

—  (1803)  bey  David  Bürkli.  gr.  fol. 
Vorwort  vom  Verleger.  880  S.  200  einst. 
mit  B.  u.  370  dreist.     [B.  Lpz. 

Herrn  B.  H.  Brockes  . . .  Irdisches  Ver- 
gnügen in  Gott,  bestehend  in  Physicalisch 
und  Moralischen  Gedichten,  Mit  Musi- 
calischen Compositionen  begleitet .  . .  mit 
Kupfern  geziehrt.  Zürich,  Bürcklj.  1740. 
8».  4  Bll.  1000  Seit.,  Melodie  mit  Bass. 
[B.  Lpz.     B.  B.     B.  M.     br.  Mus. 

Musicalisch  -  Wöchentliche  Ausgaben, 
3  Jahrgänge  in  4".  Zürich,  ib.  1748.  49. 
50.     [Glasgow  von  1748. 

Musicalische  Ergetzungen  bestehend  in 
angenehmen  Arien  (17);  Concerts-Weiss 
vorgestellt,  meistens  zu  zwey  Stim.,  ohne 
u.  mit  Violinen  ad  lib.,  samt  einem  Geue- 
ralbass.  Zürich,  ib.  1755.  4".  5  Stb. 
[B.  M.     br.  Mus. 

Der  für  die  Sünden  der  Welt  gemarterte 
und  sterbende  Jesus  .  .  .  von  Brockes, 
nebst  einem  Anhang  etlicher  kleinen  Soli. 
Zürich,  ib.  1759.     [Zürich. 

Musicalisches  Noten  -  Büchlein.  D.  i. 
Ein  auf  die  allerneueste  u.  kürzeste  Art 
vorgestellter    Unterricht,    wie    man    den 


ersten  Anfängeren  könne  in  kurtzer  Zeit 
einen  theoretischen  Begriff  von  der  Music 
oder  Sing-Kunst  beybringeu.  In  Frag  u. 
Antworten.  Zürich,  J.  II.  Köchli.  80  S. 
s.  a.     [Zürich. 

Die  Psalmen  Davids  sammt  etlichen 
alten  Psalmen,  Fest-  u.  Kirchengesängen. 
Mit  dem  Generalbass  versehen.  Nebst 
einer  fuudamentalischen  Handleitung  zum 
Generalbass  u.  gründlichen  Underweisung 
ein  S])ineten  oder  Instrument  zu  stimmen. 
Zürich,  J.  Bürldi.  8".     [Zürich. 

2.  Ausg.  1759  ib.     [B.  Lpz. 
Vermehrter  Zusatz  von  Morgen-,  Abend-, 

Fast-,  Zeit-,  und  geistlichen  Gesängen. 
Zürich,  ib.  1738.  8".     [Zürich. 

(12)  musikalisch-monatliche  Ausgaabeu, 
bestehend  in  angenehmen  geistl.  Arien; 
Concerts-Weiss  vorgesteUet.  Theils  zu 
zweyen,  theils  zu  dreyen  Stin:men,  samt 
einem  Generalbass  und  Violoncello. 

3.  Ausg.  Zürich,  ib.  1740.  4».    [br.Miis. 

4.  Ausg.  ib.  1755.  40.    4.  Stb.     [B.  M. 
G.  Becker  1  zeigt  obige  Werke  an,  die 

er  in  der  Züricher  Bibl.  vorfand. 

Sonate  p.  la  harpe  et  Viel.  [Proske- 
Mett.  Nach  dem  Kat.  nur  mit  Bachofeu  gez. 

Bacliofeii,  Thomas,  ein  Musiker 
des  16.  Jhs.,  von  dem  die  Proske'- 
sche  Bibl.  von  1557  in  Ms.  940, 
284  besitzt:  Beati  omnes  c.  2.  p. 
5  voc. 

Baclisclimidt,  Anton,  geb.  1709 
zu  Melk  in  Oesterreich,  gest.  1780 
zu  Eichstätt  in  Baiern.  War  an- 
fänglich Thürmermeister  und  ein 
guter  Posaunist,  bildete  sich  zum 
Violinisten  und  Komponisten  aus, 
erhielt  1760  in  Würzburg  bei  der 
■  Hofkapelle  Anstellung,  dann  in 
Eichstaett,  wo  er  bis  zum  Konzert- 
meister stieg.  In  der  Zeit  von 
1768-1771  vertrat  er  den  ab- 
wesenden Kapellmeister  Mango 
(M.  f.  M.  15,  22.  Lipowsky  um- 
ständlich erzählt.  Fetis,  fälschlich 
unter  Bachsmidt.  Wiener  Ztg.  2, 
250.     Lpz.  Ztg.  31,  416). 

Von  seinen  Komjtositionen  kann  ich 
nur  eine  Messe  zu  4  St.  mit  ürch.  im 
Ms.  in  Einsiedeln  und  1  Litaney  4  voc. 
c,  orch.  P.  in  Musikfr.  Wien  nachweisen. 

Bachy,  Johann,  siehe  Bacchius, 
Joannes  de. 


Bacier, . . 


295 


Back. 


Bacier, . . .,    ein  Komponist  des 

18.  Jhs.,    von   dem    die   Eibl.    des 

Conservatoire  zu  Brüssel  besitzt: 

3  Quatuors  p.  Pfte.  Fl.  V.  et  Vcl.  op.  3. 
Francf.,  Haueisen.     Stb. 

Bacileriiis,  siehe  Bacilieri. 

Bacilieri  (Bacilorius),  Grio- 
Taniii,  Priester  in  und  aus  Fer- 
rara,  gab  heraus: 

1.  Lamentationes,  Benedictus  et  Evan- 
gelia, ...  5  voc.  op.  1.  Yen.  1007  fratres 
de  Gardano,  Part.  4P.  [B.  B.  Bologna. 
Perrara. 

2.  Vesperae  8  voc.  op.  2.  Yen.  1610 
Gardanus.  9  Stb.  4».  [B.  B:  C.  A.  T.  I. 
coli.     Pistoja.     Bologna. 

3.  Totum  defunctorum  officium  ex  Pauli 
V.  Pont.  Max  ...  5  voc. . .  Op.  3.  Yen. 
1619  Gard.  5  Stb.  4«.   [Bologna.     Ferrara. 

Bacilly,  Benigne  de  (B.D.B.), 
geb.  gegen  1625  in  der  Unter- 
Normandie  und  starb  um  1692  in 
Paris.  Er  kam  nach  Bourdelot's 
Histoire  einige  Jahre  vor  Lully 
(also  etwa  um  1650)  nach  Paris 
und  war  einer  der  Ersten,  der  sich 
um  die  Ausbildung  der  mensch- 
lichen Stimme  bemühte.  Als  Kom- 
ponist trat  er  nicht  auf,  doch  ver- 
sah er  die  Gesänge  von  Guedron, 
Boesset  u.  a.  mit  Yerzieriingen 
(M.  f.  M.  23,  112).  B.  war  Priester 
und  führte  den  Namen  „Prieur  de 
Bacilly"  (Fetis).  Nach  der  Dedi- 
cation  der  1.  Ausg.  seiner  Remar- 
ques stand  er  in  Diensten  des 
Prinzen  Charles  de  Lorraine,  Her- 
zog d'  Elbeuf  und  unterrichtete 
die  Prinzessin  Marie  -  Marguerite, 
Tochter  des  Herzogs.  Er  gab  her- 
aus : 

Eemarques  Cvrievses  Svr  l'art  de  bien 
chanter,  et  particulierenient  pour  ce  qui 
regarde  le  chant  fran^ois;  Par  B.  D.  B.  | 
A  Paris  1668  cbez  l'auteur  (Blageart). 
kl.  80.  8  BU.  u.  428  S.  [Dresd.  C.  P. 
(siebe  Kat.  S.  277).     Paris  Nat.     Bologna. 

—  Paris  1671  Guill.  de  Luyne.  ^8". 
VII  u.  430  S.  mit  dem  2.  Titel:  Traite 
de  la  metbode  ou  art  de  bien  cbanter. 
[Paris  Nat. 


—  Paris  1679  l'auteur.  8».  Vn,  32  u. 
430  S.  mit  ,,augmente  d'un  Discours  qui 
seri  de  reponse  ä  la  critique  de  ce  traite" 
...  [B.  B.  (In  M.  f.  M.  23,  112  ff.  Aus- 
züge.) 

Auiserdem  gab  er  Samhvke.  von  Airs 
heraus.  Petis  verzeichnet:  Eecueil  des 
plus  beaux  vers  qui  ont  ete  niis  en  chant, 
avec  le  nom  des  auteurs,  taut  des  airs 
que  des  paroles.  Pai-is  1661.  2  voU.  in 
12*^,  ohne  Fundort ;  ebenso  I.  et  11.  re- 
cueils  d'airs  bachi(jues.    Paris  1677.    qu8'^. 

Mir  dagegen  sind  bekannt: 

XXII  livres  de  chansons  pour  danser 
et  pour  boire,  par  B.  D.  B.  Paris  1663 
Eob.  Ballard.     [Brüssel  2398. 

2.  livre  de  chansons  pour  danser  et  p. 
boire.  Paris  1664  Robert  Ballard.  8^». 
[Brilssel. 

3.  livre,  dito  1665.  —  4.  livre,  dito  1666. 
5.  livre,  dito  1667.     [Bi-üssel  2398. 
Meslanges  d'airs  h  d«ux  "parties,   d'airs 

a  boire  et  autres  chansons.  B.  D.  B.  Paris 
1671  ßob.  Ballard.  8».     [Briissel  2331. 

2.  livre  des  meslauges  de  chansons,  airs 
serieux,  et  a  boire,  a  2.  et  3.  parties. 
Paris  1674  Chrstphe.  Ballard.  8°.  [Brüss. 
2331. 

II.  recueil  d'airs  bachiques,  de  M.  L. 
S.  D.  B. . .  Paris,  de  Lynes,  1677.  [Pai'is 
Nat. 

Airs  spirituels  a  deux  parties  sur  les 
stauces  chrestiennes  de  M.  l'abbo  Testu 
. .  .  Paris,  1682.     [Bibl.  zu  Niort. 

Premier  livre  d'airs  spirituels  de  feu 
M.  de  Bacilly  ä  deux  i)arties  .  .  .  Seconde 
edition.  Paris  1692  Ballard.  (22  mor- 
ceaux.)     Paris  Nat. 

Second  hvre  . . .  (26  jnorceaux.)  [Paris 
Nat. 

Recueil  des  huit  livres  de  chansons 
pour  boire  et  p.  danser,  par  M.  de  Ba- 
cilly. Paris  1699  Chr.  Ballard.  8". 
[Brüssel  2398. 

Bacli,  Pater  Konrad,  geb.  um 
1749  zu  Heigerloch,  gest.  1810  im 
Kloster  Ottobeuren.  Trat  1770  in 
den  Benediktinerorden  ein  und 
war  ein  fleifsiger  Komponist  von 
Kirchenmusik.  Auch  eine  Oper 
,,Joseph"  wird  von  ihm  genannt. 
Die  Bibl.  München  besitzt  von 
ihm: 

1.  I)ie  Leidensgeschichte  Jesu,  eine 
Cantate.  P.  im  Ms.  und  gedr.  Textbuch. 
Hier  wird  er  „Kapitiüar  in  Ottobeuren" 
genannt. 


Backer. 


296 


Backstroh. 


2.  3  Axitogr.  von  1793  u.  94:  2  Messen 
mit  Instrumenten  und  1  Drama  musicum 
in  P. 

1  Sinfonie  in  dem  Samlwk.  J.  J.  Hum- 
mels  Simphonie  6. 

Backer,  Jan  Jaiisz.  Organist 
an  der  Westerkirche  in  Amsterdam 
vom  29.  Jan.  1691  bis  f  1.  Jan. 
1708  (Tijdsclirift  1,  46). 

Backfarckli ,  siebe  Bacfarc, 
Valentin. 

Backhaus  (Costanza),  Johann 
Ludwig  (Fetis  unter  Bacbaus).  Im 
Marpurg  7,  460  befindet  sieb  eine 
Selbstbiograpbie,  danacbister  1715 
in  Gotba  geb.,  war  Schüler  G.  H. 
Stölzel's,  wurde  mit  13  Jahren  Or- 
ganist a/d.  Stiftskirche  in  Gotha, 
ging  nach  Jerfk  um  Jura  zu  stu- 
dieren und  wurde  1740  Stadt- 
organist an  St.  Augustini  und  St. 
Margaretba  zu  Gotha.  Er  zeich- 
nete sich  als  Dichter  und  Kompo- 
nist aus.  Ein  Gedicht  in  Sorge's 
Kationalrecbnuug. 

Backofen,  Jolian  u  Georg  Hein- 
rich, geb.  zu  Durlach  1768.  Tho- 
mas Seite  85  nennt  einen  Backofen 
senior,  es  scheint  als  wenn  dies 
der  obige  sei;  er  st.  in  Darmstadt 
]830.  Gerber  2  berichtet  über 
ihn ,  dass  er  mit  seinen  zwei 
Brüdern  1780  nach  Nürnberg  kam 
und  sich  dort  unter  dem  Kapell- 
meister Gruber  als  Musiker  aus- 
bildete. 1789  begab  er  sich  auf 
Reisen  und  trat  als  Klarinetten- 
Yirtuose  auf,  kehrte  1794  nach 
Nürnberg  zurück  und  vertauschte 
die  Klarinette  mit  der  Flöte,  zeich- 
nete sich  dabei  noch  auf  der  Pedal- 
harfe und  dem  Bassethorne  aus. 
1802  lebte  er  eine  Zeitlang  in 
Gotha.  Hier  bricht  Gerber  ab  und 
träte  Thoma  mit  dem  B.  senior 
(S.  85)  ein,  dessen  Nachrichten 
wieder  mit  Fetis  zum  Teil  über- 
einstimmen. Es  heilst  dort:  1811 
wurde   er  als  Flötist   an  der  Hof- 


kapelle in  Darrastadt  angestellt  und 
spielte  aufserdem  Fagott  u.  Harfe. 
Nach  Gerber  2  liiefs  der  eine 
Bruder  Ernst  und  war  1770  in 
Durlach  geb.,  um  1803  Fagottist 
in  Nürnberg  und  der  andere  Oott- 
fried,  Uli  ebd.  geb.,  trat  1803 
als  Klarinettist  in  Nürnberg  auf. 
Von  den  Kompositionen  des  älte- 
sten der  drei  Brüder  haben  sich 
erhalten : 

Coucert  pour  Cor  priucip.  eu  Fa  av. 
orch.  Stb.     [Musikfr.  AVien. 

3  Concerte  f.  Clarinette  u.  Orcli.  op.  10. 
24.     [Musikfr,  Wien. 

Trio  (in  F.)  f.  Harfe,  ßassethorn  und 
Vcl.  op.  7.  Lpz.,  Breitk.  Stb.    [Brüss.  Cons. 

B.  Darmst.  besitzt  von  H.  Backofen  im 
Ms.  1.  Concerto  per  il  Corno  di  Bassetto. 
P,  2.  Variationi  per  il  Corno  di  Bassetto 
(mit  Orch.)  P.  3.  im  Druck:  Concerto 
pour  Cor  principal  en  fa  av.  acc.  de  2  V. 
etc.  Lcipsic.  Stb. 

Abeodgesang  der  Balsora,  f.  1  Singst, 
mit  Ki.     [Musikfr.  Wien. 

Anweisung  für  die  Klarinette  und  das 
Bassethorn.  Lpz.,  (1803)  B.  &  H.  fol. 
[Brüss.  Cons.     br.  Mus.     Musikfr.  AVien. 

—  Neue  Ausg.     Lpz.  (1824)  ib.    [B.  B. 

Anleitung  zum  Harfenspiel  mit  ein- 
gestreuten Bemerkungen  über  den  Bau 
der  Harfe  ib.  (1801)  4".  [B.  B.  br.  Mus. 
Brilssel.     Musikf]-.  Wien. 

—  Neue  Ausg.  ib.  (1807).  [B.  B.  Proske. 
Einsiedeln. 

Die  Bibl.  der  Musücfr,  besitzt  noch  au 
Schulen :  « 

1.  Theoretisch-praktische  Klarinettschule. 
Wien,  Cappi. 

2.  Anweisung  f.  d.  Basset-Horn.    Wien. 

3.  10  Vorspiele  oder  Uebungen  f.  Harfe. 
Anhang  zur  Harfenscbule. 

Backstroh.  An  der  Dresdner 
Hofkapelle  scheinen  drei  dieses 
Namens  angestellt  gewesen  zu  sein. 
Um  1697  wird  ein  Bratschist  mit 
200  Thlr.  Gehalt  genannt  (Fürstenau 
1,  110).  In  demselben  Jahre  wird 
ein  B.  junior  als  Theorbist  mit 
200  Thlr.  erwähnt  (ib.)  und  1691 
ist  ein  Gcorq  Gottfried  B.  als 
dritter  Violinist  mit  300  Thlr.  Ge- 
halt verzeichnet,  der  Ende  1697 
zum    Konzertmeister    und    Instru- 


ßackvart. 


297 


Badenhaupt. 


raenten  -  Inspektor  ernannt  wird, 
auch  bei  der  protestantischen 
Kirchenmusik  mitzuwirken  hatte. 
1703  findet  sich  im  sächs.  Staats- 
archive eine  Eingabe  von  ihm,  in 
der  er  um  die  Besoldungsrückstaude 
mahnt,    (ib.  1,  113.  2a.  309.  2b.  18.) 

Backvart,  Yaleutiu,  wird  in 
Waisselius  Lautenbuch  (Tabulatura) 
als  Komponist  genannt. 

Bacmeister,    Lucas,    Dr.    der 

Theologie,  Prof.  u.  Superintendent 
zu  Rostock,  geb.  18/10  1530  zu 
Lüneburg,  gest.  9.  Juli  1608  zu 
Rostock,  schrieb 

„Oratio  de  Luca  Lossio"  Rostock  1562. 
(Forkel  190.    Fetis  schreibt  Bachuieister.) 

Baco,  Fraiiciscus,  von  Verulam, 
der  berühmte  englische  Kanzler, 
geb.  um  1560,  gest.  1626.  Er 
schrieb  unter  anderem  die  Abhand- 
lung: 

Sylva  sylvarum,  sive  historia  naturalis. 
Amstelod.  1648.  [B.  Lpz.]  Forkel  8,  227 
giebt  die  Kapitel  -  Ueberschrifteu.  Siehe 
auch  Becker  2,  51.  Die  Abhaudlg.  be- 
findet sich  auch  in  den  opera  orania, 
Francof.  1665,  fol.  p.  754. 

Bacoii,    Richard    Mackeiizie, 

geb.  1.  Mai  1776  zu  Norwich,  gest. 
ebd.  2.  Nov.  1844  (Grove).  Nach 
Stephen:  geb.  um  1775  zu  Nor- 
wich,  gest.  27.  Nov.  1844  zu  Cos- 
sey  i)ei  Norwich.  Er  war  Besitzer 
einer  Buchdruckerei  in  London. 

Iq  seinem  Magazine  &  Eeview,  Lond. 
1820—26,  befinden  sich  die  Abhandlungen: 
„The  Quaterly  musical'\  Vol.  2—6  Nr. 
6—13.  16—24.  26—30.  [B.  ß.  Im  br. 
Mus.  ist  das  „Magazine"  schon  von  1818 
ab  vorhanden  (8*^).  AuTserdem  besitzt  das 
br.  Mus : 

Elements  of  vocal  science,  being  a  phi- 
losopheurpüry,  into  some  of  the  priuciples 
of  singing.  Lond.  (1824)  Baldwin,  Cra- 
dock  &  Joy.  8".  [auch  in  Glasgow  u. 
Brüssel. 

Art  of  Improving  the  voice  &  ear,  & 
of  increasiug  their  musical  powers,  on 
philosophical  principles.  8°.  [Kat.  Keeves 
1882. 

Bacoii,  Robert,  ein  englischer 


Musiker,  wurde  1738  Baccalaureus, 
dann  Vikar  an  der  Kathedrale  in 
Salisbmy  um  1753  und  f  t759 
(Stephens,  der  auch  einige  Altar- 
gesänge mitteilt). 

Bacoii,  Roger,  ein  englischer 
Franziskanermönch,  geb.  um  1214 
zu  Ilchester  (Sommerset) ,  st. 
gegen  1294  zu  Oxford.  Er  stu- 
dierte zu  Oxford  und  Paris  und 
ti'at  dann  zu  Oxford  in  obigen 
Orden  ein.  Unter  seinen  Schriften 
befindet  sich  auch 

„De  valore  musices",  gedr.  in  seinem 
Opus  majus,  Lond.  1733.  fol.  Die  Bibl. 
Ambrosiaua  zu  Mailand  besitzt  ein  Ms. 
des  14.  Jhs.  (R  47  fol.),  mit  dem  Tractat: 
Opusculum  valde  utile  de  musica  (S.  43 
bis  57)  Siehe  Felis  u.  Lpz.  Ztg.  25,  640. 

Bacquoy-Giiedon,  Tänzer  am 
Theater  fi'an^ais  in  Paris,  gab 
heraus : 

Methode  pour  exercer  I'oreille  a  la  me- 
sure  dans  l'art  de  la  danse.  Amst.  et 
Paris  (1778)  Valade.  2  Teile  in  S«.  mit 
Musikbeilagen.     [Brüssel  6864. 

Bacusio,  Melchiore,  wird  in 
dem  Samlwk.  1587:  1.  lib.  suavis- 
simas  . . .  als  Herausgeber  der  italie- 
nischen Gesänge  genannt  (Eitner  1). 

Badalla,  Rosa  Griaciiita,  nennt 
sich  „Monaca  di  S.  Redegonda  in 
Milano"  und  gab  heraus: 

Motetti  (12)  a  voce  sola.  Dedic.  Carlo 
Vincenzo  Giovanelli  Nob.  Venez.  Veu. 
1684  Glos.  Sala.  2  BU.  151  S.  iji  qu4". 
[B.  Wagener. 

Die  Nationalbibl.  in  Paris  besitzt  im 
Ms.  Ariette  italieune  dediee  a  M.  l'abbe 
de  Louvois.  Hier  wird  sie  Badalli  genannt, 
sowie  im  Ms.  57  des  br.  Mus.  fo.  44  „Vuö 
cercando-'. 

Badeühaupt,  Hermauii,  Musik- 
direktor an  der  Hofkirche  zu 
Glückstadt,  gab  1674  eine  Samm- 
lung mit  40  Dank,  Lob,  Büss  etc. 
Lieder  heraus  unter  dem  Titel: 
Choragimn  melicum  (7  Bücher). 
Mattheson  1,  14.  Dieselben  er- 
schienen in  (rlückstadt,  1674  und 
besitzt  die  B.  Hbg.  ein  Exemplar. 


Bader. 


298 


Badia,  Carlo  Agost. 


Bader,  Andreas,  ein  Bruder 
des  Tenoristen  Karl  Adam,  geb.  zu 
Theftilicim,  wo  sein  Vater  Lehrer 
war,  trat  als  Sängerknabe  ins  Dom- 
stift zu  Bamberg  u.  besuchte  dann 
das  Studienseminar,  wurde  am  1. 
Okt.  1795  Hof  Organist  an  der  Bam- 
berger Kapelle  und  heiratete  1808 
eine  Gräfin  Louise  Frohberg.  St. 
um  1848  in  Frankfurt  a/M.  (Mar- 
schalk 34). 

Badg-er, . . .  ein  englischer  Kom- 
ponist, von  dem  die  Kirche  in  Ely 
1  Anthem  im  Ms.  besitzt. 

Badi,  Liica,  schrieb  zu  der 
theatralischen  Darstellung  Gabriello 
Chiabrera's  ,J1  Rapimento  di  öe- 
falo"  (Firenze  1600  Marescotti)  den 
4.  Chor.  Textbuch  in  Bologna. 

Badia,  Carlo  Agostiuo,  geb. 
um  1672  zu  Venedig,  gest.  23.  Sept. 
1738  in  Wien  (Wiener  Diarium). 
Vom  1.  Jan.  1696  bis  zu  seinem 
Tode  war  er  als  Komponist  an 
der  Hofoper  in  Wien  angestellt 
und  ein  fruchtbarer  Komponist, 
der,  wie  Köchel  2,  66  sagt,  mit 
Gewandtheit  schrieb  und  gute 
Studien  zeigte;  doch  seine  Be- 
gabung in  der  Erfindung  war  nur 
matt.  (Köche!  1.  Fürstenau2b,  71.) 

Die  Hofb.  Wien  besitzt  von  ihm  im  Ms. 

1694  a.  Oratoi-io  di  Santa  Orsola.  Ms. 
16906.  Part,  nebst  einem  2teu  Ex.  mit 
1695  gez.,  ob  mit  Aenderungen  bedarf 
der  Untersuchung. 

1694b.  L'  inuocenza  illesa  dal  tradi- 
mento,  descritta  in  S.  Carlo.  Orator.  Text: 
Angelico.  Ms.  16002  Part,  in  2  part. 

i695.  Sta.  Orsola  vergine  e  martire. 
Orat.  Ms.  18767.  Part. 

1697.  La  pace  tra  i  numi  nella  caduta 
di  Troja.  Serenata.  Text:  Minato.  Ms. 
16296  Part. 

1698a.  Oper:  L'Amazona  corsara,  o\"i'ero 
rAluilda  Regina  de'  Goti.  Text:  Corradi. 
Ms.  19002  Part. 

1698  b.  Serenata:  L'Idea  del  felice 
governo.  Text:  Cupeda.     Ms.  Part. 

1699a.  Serenata:  Imeneo  trionfante. 
Ms.  16001  Part,  in  2  part.- 

1699  b.    Serenata:    11   Narcisso   Favola 


boschereccia.  Text:  Lemeiie.    [Ms.  16005 
Part,  in  3  atti.  Textbuch  in  Mnsikfr.  Wien. 

1699  c.  II  Commun  giubilo  del  Mondo. 
Mus.  da  Cam. Text:  Copeda.  Ms.  16306 Part. 

1699d.  3  Cantate  ä  3:  II  Sole.  La  Pe- 
uice.  II  Tempo.  Text:  Copeda.  Ms.  16308. 
102  Bll.  in  Part, 

1700  a.  Lg  Gare  dei  Beul.  In  Wien 
aufgef.  am  21.  Febr.  Ms.  18930  Part. 

1700  b.  Cantata:  Diana  rappacificata  con 
Venere   e   con  Amore.     Ms.  17722   Part. 

1700c.  La  Costauza  d' Ulisse.  Text: 
Copeda.     Ms.  Part. 

1700  d.  La  Corte  No\iziato  del  Cnsto, 
per  la  beata  Catarina  da  Bologna.  Text 
von  Roberti.  In  "Wien  aufgef.  Part,  ver- 
loren, nach  Köchel  2. 

1701.  Cantata:  La  Pace  e  Marte  suppli- 
caoti  avanti  al  trono  della  gloria.  Text: 
Filipeschi.  Am  19.  März  in  Wien  aufgef. 
Part.  Ms.  17725. 

1702a.  L'amore  vuol  somigliauza.  Oper 
in  3  Akten.  Text:  Bernardoni.    Ms.  Part. 

1702b.  Oper:  La  concordia  della  virtü 
e  della  Fortima.  Text:  Bernardoni.  Ms. 
16009.  Part. 

1702  c.  Telemaceo  overo  il  valore  coro- 
uato.     Ms.  18965  Part. 

1702  d.  Enea  uegii  EHsi.  Poemetto  dra- 
matico  .  . .  Text:  Bernardoni.  Ms.  18506  P. 

1703a.  Oper:  La  Psiche.  Text:  Bernar- 
doni.    [Ms.  16006  Part. 

1703  b.  Oratorio:  La  Clemenza  di  Da- 
vidde.     [Ms.  16277.  Part,  in  2  atti. 

1704.  Oratorio:  II  Martirio  di  Sta.  Su- 
sanna. Text:  Negro.     Ms.  19166  Part. 

1706.  La  Sepoltura  di  Christo.  Oratorio, 
Text  Bernardoni.  Ms.  16891.  P. 

1707  a.  Serenata:  Napoli  ritoruata  a  Ro- 
mani.    Text  Stampiglia.     Ms.  17673  Part. 

1707b.  Oratorio:  II  ritorno  di  Tobia. 
Text:  Negro.  Ms.  16305  u.  17083  Part, 
in  2  part. 

1707c.  Oratorio:  Santa  Teresa.  Text: 
Bernardoni.     Ms.  19165  Part. 

1708a.  Serenata:  Ereole  vincitore  di 
Gerione.  Text:  Bernardoni.  Ms.  17701  Part. 

1708b.  Oratorio:  II  pentimento  di  Da- 
vidde.  Text:  Stampiglia.  Ms.  17075.  Part. 
2  part. 

1709.  Oi'atorio:  11  Martirio  de'  Maccabei. 
Text:  Stampiglia.     Ms.  17077.  Part. 

1710.  Orator.:  La  Giuditta.  Text:  Stam- 
piglia.    Ms.  17079.  Part. 

1711.  Orat.:  San  Geltrude.  Text:  Filip- 
peschi.    Ms.  17081  Part. 

1712.  Serenata:  II  Sagrificio  di  Bere- 
nice.  Text:  Negro.     Ms.  17675.  Part. 

1713.  Orat.:  11  Trionfo  di  Davidde.  [Ms. 
16292  Part,  in  2  part. 


Badia,  Carlo  Agost. 


299 


Bahr,  Joh. 


1717.  Orat.:  Ismaelle.  Ms.  17056,  Part. 
17057  Stb. 

1723.  II  bei  genio  dell'  Austria  e  il 
fato.     Ms.  Part. 

1730.  II  Profeta  Elia.  Orator.  (von  Carlo 
Badia)  Text:  Zati.  Ms.  17065  Part,  in  2 
part. 

Die  Kgl.  Musikalieu-Samlg.  in  Dresden 
besitzt  im  Autogr.  ,,I1  tempo  parta  alla 
fama.  Cantata  ä  Teuere  solo  c.  ström. 
1706.  P.  11  Bll. 

Ein  viel  verbreitetes  Werk  sind  die 
Tributi  armonici  (12  Cantaten  für  1  St. 
mit  Bc. ,  dem  Kaiser  Leopold  I.  gew., 
gestochen  von  Weigel  in  Nürnberg.  Die 
Poesie  von  Ruggieri.)  150  S.  in  qufol. 
[Hofb.  Wien.  B.  B.  br.  Mns.  Dresd. 
Mus.  Wolfenb.  "Wien  Minoritenconvent. 
Bologna.     Brüssel  Cons. 

38  Cantaten  für  1—3  St.  im  Ms.  Hofb. 
Wien. 

1  Brief  an  G.  A.  Perti  (s.  Kat.  Bologna 
1,  149,  wo  aber  B.  Carlo  Francesco  ge- 
nannt ist,  ob  mit  Recht  oder  irrtümlich, 
bedarf  der  Untersuchung. 

Die  Hofb.  in  Wien  besitzt  aufserdem 
noch  an  Mss.: 

Dialogo  da  cantarsi  nel  felic.  ritorno  da 
Praga  delle  Augustiss.  Maestä.  A  2  voci 
con  istromenti    e  Tromba.   Ms.  17625.   P. 

9  Cantate  a  voce  sola  (Sopr.j  c.  Cla- 
vich.  Ms.  17734.  P. 

15  Cantate  a  voce  sola  di  Sopr.  coli 
Bc.  Ms.  P.  17574. 

Duetti  con  Arie  (4)  Ms.  18794.  P.  6 
Arien  f.  Sopr.  mit  Orch.  Ms.  17721  P. 

Badia ,    Gfiovaimi     (xiuseppe, 

Köchel  I,  653  und  673  yerzeichnet 
ihn  einmal  unter  Giuseffo  als  Bas- 
sist und  das  andere  Mal  als  Teno- 
rist a/d.  Hofkapelle  in  Wien  mit 
25  fl.  Gehalt  von  1690—1702;  st. 
31.  März  1706,  64  J.  alt. 

Badino,  Lodorico  Diodoniie, 
Poet  und  Musiker,  ^eh.  7.  Aug. 
1675  zu  Mondovi,  trat  in  den  geist- 
lichen Stand,  wurde  Kapellmeister 
und  Rektor  am  Seminar  zu  Mon- 
dovi, wo  er  am  18.  Nov.  1742 
starb. ,  Fetis  verzeichnet  das  Werk 
von  ihm:  Sacri  affectus  poetici  in 
honorem  B.  M.  V.,  4  voc.  Mon- 
dovi 1712.  4«. 

Badini, . . .  Die  B.  in  Dresd.  be- 
sitzt im  Ms.  310  zwei  Arien  mit 


B  . . .  gez.,  vielleicht  ist  damit  Seb. 
Bodinus  gemeint. 

Badiiis,  Antonius,  ist  nur  be- 
kannt durch  eine  Motette  f.  1  St. 
mit  Bc,  die  Yictorinus  1616a  und 
Donfrid  1623  mitteilen  (Eitner  1). 

Badland,  Tliomas.  Das  br. 
Mus.  besitzt  aus  dem  Anfange  des 
19.  Jhs.  folgenden  Druck  von  ihm: 

A  set  of  original  tunes  in  4  parts, 
adapted  to  the  hymns  of  the  Rev.  J. 
Wesley  etc.  Lond.  qu4''. 

Baduin,...  15.  Jh.,  wird  als 
Komponist  im  Florentiner  Codex 
des  John  Hothby  erwähnt. 

Bahr  (Beehr,  Beer,  Beerens, 
Behrens,  Ursinus)  Joliann,  geb.  in 
dem  österr.  Marktflecken  St.  Georg 
um  1652,  gest.  im  Aug.  1700  zu 
Weifsenfeis  (wurde  beim  Schützen- 
feste durch  Unvorsiclitigkeit  er- 
schossen). Studierte  Theologie  in 
Leipzig,  sang,  spielte  Klavier  und 
Yioline,  komponierte  und  erhielt 
vom  Herzoge  August  in  Halle  den 
Ruf  in  seine  Kapelle  zu  treten. 
Nach  dessen  Tode  kam  er  an  den 
Hof  zLi  Weifsenfeis,  wo  er  Konzert- 
meister wurde.  Er  war  ein  ge- 
lehrter, schlagfertiger  und  witziger 
Kopf  und  ■  hat  zeit  seines  Lebens 
vielfach  im  Streite  mit  seinen  Zeit- 
genossen gelebt  (Mattheson  1,  14. 
Gerber  1).  Von  seineu  Schriften 
gehören  hierher: 

Murmerische  Nacht-Music.  Musa  noc- 
turna Murneriana .  . .  vocibus  3,  V.  2,  et 
B.  unis  &  Murn.  N.  M  .  . .  mit  .  .  .  und 
een  Fystermental-Bass  (von  J.  Baehr. 
Bremen?  1685.)  4«.     [br.  Mus. 

Schola  phonologica  sive  tractatus  doc- 
trinalis  de  compositione  hannoniea,  d.  i. 
ausführliche  Lehrstücke  (siehe  weiter  bei 
Becker  1,  539).  (1690)  133  S.  in  40.  Ms. 
B.  Lpz. 

TJrsus  murmurat,  d.  i.  klar  und  deut- 
licher Beweiss,  welcher  gestalten  Herr 
Gottfried  Vockerod ...  in  seinem  1696 
herau.sgeg.  Programmate  der  Mnsic  ...  zu 
viel  gethan.  Weifseufels  1697.  [B.Hbg. 
B.  B.     Musü-fr.  AVien. 

—  a.  Aufl.   Weimar,   zum  audernmahl 


Bähr,  Joh. 


300 


Bärmanu,  H.  Jos. 


gednickt  mit  Bewilligung  des  Autoris  bei 
J.  A.  Müllern,  kl.  8«.  42  S.  Brüssel,  ß.  B. 
B.  Lpz. 

Gottfried  Vockerod  war  Rektor  zu  Gotha 
und  eiferte  iu  dem  Programm  gegen  die 
Musik.  Diese  Schrift  rief  noch  mehrere 
Gegenschiifton  hervor  (s.  Lorber). 

Ursus  vulinnatur.  List  wider  List  oder 
musikalische  Fuchs- Jagd,  darinnen  Gott- 
fried Vockerodtens  .  . .  seiner  wider  Hern. 
Dr.  Wenzeln,  Hrn.  Lorbern  und  wider 
mich,  den  Authoren  dieser  Schrift,  aus- 
gegangenen Apologie,  der  Balg  abgejagt, 
ausgestreift,  auch  ohne  einige  Vulpiua- 
tionirang  oder  Fuchsschwänzerei  tapfer 
ausgegerbt  und .  .  .  AVeissenfels  1697  b. 
Verf.  40.  95  S.  [B.  B.  Musikfr.  Wien. 
B.  Lpz.     Siehe    Becker   1 ,    528    Mheres. 

Bellum  musicum  oder  musicalischer 
Krieg,  in  welchem  erzählet  wird,  wae  die 
Königin  Compositio  nebst  ihrer  Tochter 
Harmonia  mit  den  Hümpern  u.  Stümpern 
zerfallen  . . .  nebst  einer  Landcharte  des 
cymbalischeu  Reichs  versehen  von  Joh. 
Beehr,  (s.  1.)  1701.  [Dresd.  B.  B.  Han- 
nov.     Lüneburg,     br.  Mus.     B.  Lpz. 

Johann  Beerens  .  . .  Musicalische  Dis- 
curse  durch  die  Principia  der  Philosophie 
deducirt,  und  in  gewisse  Capitel  eiuge- 
theilt.  Is[ebst  einem  Anhang  .  .  .  genannt 
der  Musicalische  Krieg  zwischen  der  Com- 
position  und  der  Harmonie.  Nürnberg 
1719  P.  C.  Monath.  8».  216  S.  [B.  B. 
B.  M.  Dresd.  B.  Wagener.  B.  Lpz. 
Musikfr.  AVien.     Florenz. 

Im  Neudruck  in  Haberl's  Jahrb.  1885  u.f. 

Dem  Hexachordum  von  Pachelbel  von 
1699  fügt  er  eine  „Kabbala"  hinzu. 

An  Kompositionen  besitzt  die  B.  B.  in 
Ms.  1100,  Part.,  vielleicht  Autogr.,  fol- 
gende Motetten: 

1.  Quid  moraris  6  anima  mea,  Ten,  solo 
et  Org.  2  Ell.  Weifsenfels  d.  15.  Martij 
1687. 

2.  Patere  cor  meum,  Ten.  solo  c.  3 
instr.  et  Org.  2  Ell. 

3.  Venite  ad  nie  omnes  ä  7:  2  V.  3 
Viele,  Fag.  Canto  ö  T.  et  Org.  4  EU. 

4.  Dixit  Dnus.  Dno.  meo.  A  et  B.  c. 
Org.  4  Ell. 

1675  wird  er  als  Komponist  des  Dramas 
Mauritius  Imperator  genannt. 

Die  B.  Schwerin  F.  besitzt:  1.  Coucerto 
ä  4.  ä  Posthorn,  2  V.  Ec.  Ms.  Stb.  2. 
Ouvertüre  a  4.  2  V.  Viel  dy  braccio  Solo, 
E.   et  Cemb.   dy  Mous.  ürsinus.  Ms.  Stb. 

Mattheson  3,  70  geht  ihm  scharf  zu 
Leibe. 

Bahr,  (Bär)  Joseph  siehe  Beer. 


Baeker,  Petrus,  Sangmeister  an 
der  Kathedrale  zu  Antwerpen  von 
1713— c.  1714.  (Straeten  3,  6.) 

Bäkker,  Dietrich,  wahrschein- 
lich ein  Hamburger  Musiker  des 
17.  Jhs.,  da  er  sich  in  dem  Kom- 
ponistenkreise Zesen's  befindet. 
11  Lieder  (Melod.  u.  B.)  in  Zesen's 
Rosen-  u.  Lilienthal  1670. 

Baemeiit, . . .  1573  zum  Orga- 
nisten an  der  alten  Kirclie  in 
Amsterdam  erwählt,  st.  1577  und 
wurde  am  21.  Nov.  begraben. 
(Kirchenregister). 

Baena,  Aloiiso  de,  um  1490 
Kapellan  und  Sänger  a/d.  Hof- 
kapelle der  Königin  Isabella  von 
Spanien  (Pedrell,  Hispaniae  schola 
musica,  vol.  L  18  Yorwort  (1894). 

Baena,  Lope  de,  Sänger  und 
Organist  in  der  spanischen  Hof- 
kapelle um  1505  Straeten  YII,  107). 

Bäiikelsängerlieder,  Tänze  u. 
Instrumentalmusik.  6  Stb.  von  1684 
oder  85,  in  4^.  ohne  Titel,  im  Be- 
sitze des  Herrn  Prof.  Rektor  Fr. 
Zelle  in  Berlin,  beschrieben  nebst 
Auszügen  in  M.  f.  M.  1882,  1  ff. 
mit  Musikbeilage  S.  17—36. 

Baer,  Johann,  siehe  Bähr. 

Bär,  Joseph,  siehe  Beer. 

Baer,    Nicolaus,    Schulrektor,- 
gab  heraus: 

Ornitliophonia  sive  harmonia  melicarum 
avium  juxta  naturas  . . .  Eremae  1695  Joh. 
Wessel.  40.  [Salzbg.  Studienbibl.  Haui- 
merle  giebt  den  Inhalt  S.  77  an. 

Bärmanii ,  Heinrich  Joseph, 
geb.  14.  Febr.  1784  iu  Potsdam, 
gest.  10.  (od.  11.)  Juni  1847  zu 
München.  Er  war  der  bedeu- 
tendste Klarinettist  seiner  Zeit. 
Im  Mililitär- Waisenhause  in  Pots- 
dam erzogen,  trat  er  1798  in 
die  Kgl.  Garde  als  Klarinettist 
ein.  Gegen  1807  wurde  er  am 
Münchener  Hofopernorchester  an- 
gestellt.    Von  hier  aus  machte  er 


Bärmann,  Joli.  Fr. 


301 


Bagauo. 


alljährlich  Konzertreisen,  bis  sein 
Sohn  Karl  in  seine  Fufstapfen  trat 
und  ihn  ablöste.  Er  hat  gegen  38 
Werke  seiner  Komposition,  die 
sich  meist  auf  die  Klarinette  be- 
schränken, veröffentlicht,  die. bei 
Simrock,  Schlesinger  u.  a.  erschie- 
nen. Ledebur  giebt  ein  genaues 
Verzeichnis.  Exemplare  finden 
sich  auf  allen  gröfsereu  Bibl. 

Bärmaiiu,  Johanu  Friedrich, 
Fagottist  und  Flötist  zn  Halle,  gab 
in  Leipzig  und  Offenbach'  in  den 
Jahren  1798—1802  nach  Fetis  8 
Werke  für  Flöte  u.  Violine  heraus. 
Die  Nationalbibl.  in  Paris  besitzt 
op.  9,  3  Duos  pour  2  V.  Paris.  Stb. 

Bärmaiiii,  Karl,  geb.  nm  1782 
zu  Potsdam,  gest.  30/31  März  1842 
zu  Berlin,  Bruder  des  Heinrich  B.'s, 
erhielt  im  Militär-Waisenhause  zu 
Potsdam  seine  Erziehung,  trat  in 
das  Musikchor  der  Garde  ein, 
wurde  hierauf  Schüler  des  Fagot- 
tisten G.  W.  Ritter  u.  ging  nach 
Paris,  1803  wurde  er  Kammer- 
musikus in  Berlin  u.  1842  pensio- 
niert. Er  gab  1828  bei  Breitk. 
&  Haertel  ein  Concert  für  Fagott 
als  op.  1  heraus  und  in  der  Lpz. 
Ztg.  22  Nr.  36  befindet  sich  von 
ihm  eine  Abhandlung  über  die 
Natur  und  Eigentümlichkeit  des 
Fagotts.     (Ledebur.) 

Die  B.  B.  besitzt  im  Ms.  1000  in  K, 
ein  Concerto  per  il  Fagotte  c.  orch.  in 
Stb.,  das  Solofagott  fehlt,  nur  mit  Biir- 
mann  gez.,  welches  wahrscheinlich  von 
obigem  B.  ist. 

Baert,  (xuillaume,  siehe  Bart. 
Bacrt,  Nicolas,  siehe  Bart. 

Bärwolf,...  geb.  I.April  1774 
in  Kohlenfeldt  (Blumenau),  st.  12. 
Febr.  1839  in  Meiningen,  Violinist 
u.  Musiklehrer.  (Biogr.  Lpz.  Ztg. 
41,  775.) 

Baeten,  Seyerinus,  Kapellan, 
wird  am  2.  Dez.  1.596  Succentor 
an  St.  Donatien  zu  Brügge.    1601 


nimmt  er  seinen  Abschied.  (Strae- 
ten   la,  30.) 

Baethcii,  Jacob,  ein  Drucker 
und  Herausgeber  in  Mastricht  im 
16.  Jh.  von  dem  sich  erhalten  hat: 

Bat  ierste  boeck  banden  nieuve  duytsche 
Liedekens,  met  3.  4.  5.  6.  ende  8  paiiyen. 
Van  excellente  Musiciens  nv  corts  in 
Musijcke  ghestelt,  beqnaem  om  te  singhen, 
ende  vp  instnimenten  te  speien  .  .  .  Ge- 
drncttotMaestricht  by  my  Jacop  Baethen, 
1554  vor  hem  ende  Hendrik  Peymans, 
boeckvercooper.  Die  Dedic.  von  Baethen 
geschrieben,  5  Stb,  in  kl.  r]u4'^.  30  Nrn. 
[Heilbr,  fehlt  C. 

Autoren:  Clemens  n.  p.  5,  Lud.  Epis- 
copius  8,  Theodor  Evertz  3,  Francisc. 
Florius,  Pierken  Jordain,  Petit  Jean  de 
Latre  2,  Servat.  van  der  Muelen,  Claud. 
Salmier  2,  Joan,  Wintelroy,  Joan.  Zacheus 
2  u.  4  Anonynii. 

Bäimil,  Johann  Kaspar,  geb. 
zu  Eger,  gest.  17.  Febr.  1796  zu 
Bamberg.  Violinist,  Schüler  des 
Konzertmeisters  Schmidt  zu  Würz- 
burg, reiste  als  Virtuose;  seit  1771 
als  Violinist  an  der  bischöfl.  Hof- 
kapelle in  Bamberg  angestellt, 
wurde  am  1.  Juli  1773  erster  Vio- 
linist, d.  h.  zugleich  Dirigent  vom 
Pulte.  Er  bezog  einen  Gehalt  von 
366  Gld.  24  Kr.,  befand  sich  aber 
stets  in  Geldverlegenheit,  besonders 
seit  er  die  Hofsopranistin  Maria 
Barbara  Bauerschmitt  geheiratet 
hatte  (2/4  1779).  Seine  Frau  war 
seit  dem  16/10  1771  als  Hof- 
sängerin augestellt.  B.  gab  fleifsig 
Konzerte;  im  Winter  1782/83  spielte 
er  in  Frankfurt  a/M.  in  14  Kon- 
zerten und  empfing  dafür  700  Gld. 
rhein.     (Marschalk.) 

Bäwerl,  Paul,  um  1611  Orga- 
nist an  der  ovangel.  Kirche  zu 
Steyer  in  Oesterreich,  wie  es  im 
folgenden  Drucke  heifst: 

Newe  Padovan ,  Inti'ada  Däntz  vnnd 
Galüarda,  mit  4  Stim. .  .  auf  vielen  musi- 
calischen Saitenspipleu  . , .  Nürnbg.  1611 
Wagonmann.     4  Stb.    44  Nrn.     [B.  G. 

Bagauo  (Pagano),  Ferdiuando, 

Instrumentist  au  der  HofkapeUe  in 


Bagati. 


302 


Baglioni,  Girolamo. 


München,  ist  im  Juni  1584  an- 
genommen, vom  16/10  ab  mit  180 
Gld.  augestellt,  1587  beurlaubt. 
(Kreisarchiv.) 

Bagati  (Bagatti) ,  Francesco, 
nennt  sich  1659  Organist  am  her- 
zogl.  Hofe  zu  Mailand  und  Kapell- 
meister an  der  Kirche  S.  Sepolcro, 
di  Vittore  al  Corpo  und  di  S.  Maria 
Porta. 

Das  br.  Mus.  besitzt  folgendes  AVerk 
von  ihm: 

II  1.  lib.  de  sacri  concenti  a  2,  3  e  4 
voci,  con  1  Messa  e  Letania  della  B.  V. 
Milano  (1658).     5  Stb.  4». 

Die  B.  Ambrosiaua  zu  Mailand:  Missa 
e  Salmi  brevi,  con  Motetti  a  4.  di .  . . 
Milano  1659.    25  Nrn. 

In  Vigoni's  Samlwk.  Nuova  raccolta  de 
Motetti  1681  eine  Mot.  zu  1  St.  mit  B. 

Bagg,  Pater  Koiirad,  geb.  23. 
Juni  1749  zu  Haigerloch,  gest.  10. 
April  1810  im  Kloster  Ottobeuren. 
Trat  1771'  in  dasselbe  und  schrieb 
sehr  viel  Kirchenmusik,  von  denen 
sich  noch  vieles  auf  dem  Chore 
von  Ottobeuren  im  Ms.  befindet. 
Auch  eine  Oper:  ,Joseplius  hono- 
ratus",  die  er  für  das  Studenten- 
theater schrieb-XKornmüller  1, 443.) 

Bagge,  Baron  Karl  Ernst  von, 

Kammerherr  des  Königs  von  Preu- 
fsen,  ein  Dilettant,  der  in  Paris 
lebte  und  ein  grofses  Haus  machte. 
Er  soll  gegen  1791  dort  gestorben 
sein  (Schilling).  Er  war  Violinist 
und  Komponist.  Dnlon  lernte  ihn 
in  Paris  kennen  und  giebt  1785 
folgendes  nicht  gerade  schmeichel- 
hafte Urteil  über  ihn  ab:  „Er  ist 
aus  Kurland  gebürtig  und  ein  ein- 
gebildeter Mensch,  der  die  entsetz- 
lichsten Viobnconcerte  schreibt  u. 
ebenso  spielt.  Da  er  aber  reich 
ist  und  ein  grofses  Haus  macht, 
so  wird  ihm  von  aUen  Seiten 
Weihrauh  gestreut." 

Die  B.  B.  besitzt  von  seinen  Kompo- 
sitionen im  Ms-.  1020:  Cantate  ä  Fred. 
Guill.    n.    sur    son    avancem.    au   trOne, 


par  Moliere  (4 stimmig  mit  V.  Fl.  und 
Tromp.)  P. 

Ferner  den  Druck: 

Airs  de  Malborough  varie  p.  le  Clave- 
cin  avec  1  Yiol.  Paris.     2  Stb. 

In  Berlin  K.  H:  1  Sinfonie  in  D.  Paris 

1788  Stb.  —  4  Sinfonien  concertante  von 

1789  u.  1790,  Ms.  Stb.  —  1  Concerto  de 
Violon  h  plusieurs  instrum.  iu  C.  Paris. 
Stb.  —  4  Quintetti  mit  Fiorillo  zusammen 
komponiert,  1  Quartett  und  ein  2tes  mit 
Fiorillo.  Ms.  Stb. 

Im  br.  Mus.  befinden  sich : 

6  Quatuors  concert.  p.  2  V.  A.  e  B. 
oe.  1.  Paris  (177:S)  fol.  [auch  in  Paris  Nat. 

Die  Nattonalbibl.  in  Paris  besitzt  von 
ihm: 

Concerto  pour  V"  principal . . .  Paris 
(178.3). 

Baglianclli, . . . 

In  Rostock,  Ms.  P.  u.  St.  Aria:  Se  al 
labro  mio  non  crcdi,  Sopr.  c.  Quartette. 

Bagliono,  Francesco,  Vater 
des  Lodovico,  war  Kammermusikus 
am  Hofe  zu  Ludwigsburg,  in  der 
2ten  Hälfte  des  18.  Jhs.  (Fetis.) 
Seine  5  Töchter  waren  bedeutende 
Sängerinnen,  die  in  Italien  und 
Wien  auf  der  Bühne  wirkten. 
Gerber  1  berichtet  nach  Burney 
des  Näheren. 

Bagiione  (Bagliori),  Lodovico, 
aus  Mailand  (?)  gebürtig,  Sohn  des 
Francesco,  Violinist  und  seit  1763 
an  der  Hofkapelle  in  Stuttgart  an- 
gestellt. Fetis  unter  BagKoni  ver- 
zeichnet die  Opern:  Tancrede  und 
La  Guinguette  allemande,  1777  in 
Stuttgart  aufgeführt.  Sittard  3 
verz.  ihn  dreimal  unter  Baglioni, 
das  letzte  Mal  1773.  Er  wird  ein 
Bologneser  genannt. 

Baglionella,  Signora,  aus  Peru- 
gia, lebte  im  16.  Jh.  und  war  als 
Komponistiu  bekannt.     (Gerber  1.) 

Baglioni,  Antonio,  nur  bekannt 
durch  ein  „Ave  regina  coelorimi" 
a  3  V.,  A.  T.  e  B.,  concertata  con 
istrom.  e  ripieni.  Ms.  P.  qufol. 
18  Bll.     [Bologna. 

Baglioni  (Ballionus),  Oirolanio, 
aus  Mailand  geb.,  Schüler  des  Gugl. 


Bagnacavallo. 


303 


Baif,  . 


Arnoni  und  Organist  an  der  Kirche 
S.  Maria  Seal.  reg.  duc.,  st.  vor 
1608  (Titel).  Man  keniit  von  seinen 
Kompositionen : 

Sacrarum  cautiumun,  quae  ima,  binis,  3, 
4,  5,  &  6  vocihus  . .  .  Lih.  1.  &  Op.  2. 
Mediol.  1608  Tini  &  Lomatio.  G  Stb.  u. 
Partitio  in  4».  [Bologna.  Kat.  2,  370  mit 
Abdr.  der  Dedic,  dem  Epitaph  aiif  seinen 
Tod  xind  An  die  ,, Virtuosen"  von  Lomazzo. 

In  3  Sanilwk.  findet  sich  die  eme  Mo- 
tette unter  Balloni:  Allehija,  surrexit 
Christus  6  voc.  (Eitner,  1).  Dieselbe 
Mot.  im  Ms.  in  B.  L.  u.  iukompl.  in  B.  B., 
Stb.  von  1612  Nr.  26,  ohne  Signatur. 

Ferner  2  lustrumentalsätze,  in  Gastol- 
di's  1.  lib.  della  mnsiQp,  a  2  v.  1598. 

Bagnacavallo,  Fraiieesco   de, 

soll  ein  Ungar  gewesen  sein  und 
Sänger  am  Hofe  des  Herzogs  von 
Mantua  1491,  Contra-Alt.  (Davari 
11.) 

Bagnacavallo,  Thoma  Gtra- 
tiano,  von  ihm  besitzt  die  Kra- 
kauer Bibl.  Messen  und  3  Motetten 
bis  zu  12  Stim.  von  1587. 

Bagiier,  Carlos,  ein  spanischer 
Komponist,  von  dem  Eslava  in 
Museo  organico  1  Orgelsatz  mit- 
teilt.    Zeit  mir  unbekannt. 

Bagnerio,   Benedetto,   ist  nur 

bekannt  durch  ein  Madrigal  zu  (3 
Stim.  in  P.  Vinci's  2.  lib.  Madrig. 
6  voc.  von  1579  p.  24. 

Bagni,  Benedetto,  nennt  sich 
Musiker  im  Dienste  „der  Herrn 
Stadtälteston  in  Bologna".  Bau- 
chieri  erwähnt  ihn  in  seiner  Con- 
clusioni  von  1609  pag.  25  als  her- 
vorragenden Organisten  und  be- 
zeichnet ihn  als  ,,musico  deirillu- 
striss.  Signoria  dl  Bologna"^  er 
war  demnach  an  der  städtischen 
Musikkapelle  angestellt.  Er  gab 
heraus : 

Motectonim  octonis  vocibus  ß  .  .  .  B  . .  . 
Musici...  una  cum  Basso  gen.  pro  org. 
Lib.  1.  Yen.  1608  Vincenüus.  9  Stb.  21 
Motet.    [B.  Br.     B.  K.     Pistoja,    Bologna. 

Im  Samlwk.  Schadaei  1611—1621,  fünf 
Mot.  —  4  Mot.   im  Ms.  B.  L.  —  Ms.  Z 


27  B.  B.,  Cod.  in  hochfol.  P.  mit  Taktstr. 
von  1624  S.  131:  Vocem  jucuuditatis  8  v 
—  7  Mot.  im  Ms.  B.  Br. 

Bagni,    Pietro   Antonio,   von 

ihm  ist  nur  das  Mot.  „Audite  om- 
nes"  f.  T.  mit  Bc.  im  Samlwk. 
1624  a  bekannt.     (Eitner  1.) 

Bagnoli,  Allesandro,  ein  römi- 
scher Gelehrter  des  17/18.  Jhs., 
der  sich  mit  hebräischer  Musik 
beschäftigte   und  herausgab: 

Eaggionamento  in  difesa  della  osser- 
vazioni  del  Sig.  Ott.  Maranta  contro 
TAutilogia  del  Sig.  Fabio  Carsellini.  Roma 
1713  Franz.  Gonzaga.  4P.  6  Ell.  und 
120  S.  [Hofb.  Wien.]  Siehe  das  Nähere 
ni  Becker  2,  12,  von  Anton  Schmid. 

Bahn,  Johann  David,  um  1760 

Bassist  a/d.  Hofkapelle  in  Dresden 
mit  500  Thlr.  Gehalt.  (Fürstenau 
1,  155.) 

Bahn,  T. . .  0. . .  ist  nur  durch 
6  Senates  pour  le  Clavecin,  acc. 
1  V.  Berlin,  Hummel  (c.  1790) 
fol.     [Dresd.Mus.]  bekannt. 

Bai,  Tommaso,  siehe  Baj, 

Baialupi,  Olicerio,  aus  Cre- 
mona,  war  1592  Musiker  am  Dome 
zu  Mailand.  (Dedic.  zu  Scarabelli's 
Lib.  1.  Motect.) 

Baiczka,  siehe  Woczitka. 

Baier, . . .  um  1776  2ter  Orga- 
nist an  der  Hofkapelle  in  Mann- 
heim mit  550  Gld.  Gehalt,  bleibt 
1778  in  Mannheim,  als  die  Kapelle 
nach  München  übersiedelte.  (Kreis- 
archiv.) Walter  verz.  einen  A7co- 
kms  Bayer,  der  in  Mannheim  a/tl. 
Hofkapelle  von  1765-1778  Orga- 
nist war,  jedenfalls  derselbe  wie 
der  obige. 

Bai'f, ...  La  Fage  3,  28  bezeich- 
net ihn  als  Dilettanten  in  der  Mu- 
sik und  Dichter  als  Lebensberuf. 
Jn  seinem  Hause,  Anfang  des  17. 
Jhs.,  wurden  die  ersten  Versuche 
in  der  franz.  Oper  gemacht.  Er 
ist  nicht  der  Sohn  des  folgenden 


Baif,  Jean-Ant.  de. 


304 


Bailey,  J. 


Jean-Ant.  de  Ba'if.  Im  Samlwk. 
Airs  1613  befinden  sich  3  Airs 
mit  Baif  gez.  (siehe  Airs.)  Laborde 
in  seinem  Essai  teilt  auch  1  Air 
mit.     (Eitner  2.) 

Ba'if,  Jeaii-Aiitoiue  de,  Sohn 
des  Lazzaro  de  Baif,  geb.  um  1532 
zu  Venedig,  gest.  19.  Sept.  1589 
zu  Paris.  Er  wandte  sich  der 
diplomatischen  Karriere  zu  und 
maclite  sich  als  Dichter  bekannt. 
Liefs  sich  in  Paris  nieder  und  er- 
richtete eine  Akademie,  d.  h.  ein 
regelmäfsig  wiederkehrendes  Kon- 
zert um  1566,  welches  auch  der 
König  Karl  IX.  mit  seinem  Hofe 
öfter  besuchte  (Weckeriin  46.) 
Nach  Fotis  starb  er  arm  und  ver- 
lassen. Dort  auch  4  Drucke  ver- 
zeichnet. 

1.  Instruction  pour  tonte  mnsique  des 
hnit  divers  tons,  en  tablatnre  de  Luth. 
Paris  15  . . .  8".  2.  Insti'uction  pour  ap- 
prendre  la  tablature  de  guiterne  (giütarre). 
ib.  3.  12  chans.  spirituelles,  paroles  et^ 
musique  par . . .  Paris  1562  Adr.  le  Roy. 
4".  4.  1.  et  3.  liv.  de  chans.  a  4  p.  Paris 
1578  u.  1580.  —  Aufgefunden  habe  ich 
kein  Werk. 

Baildoii,    John,    von    ihm   ist 

nur  ein  3  st.  Gesg.  „When  gay 
Bachus  fills"  bekannt,  den  Horsley 
im   Neudruck   mitteilt   (Eitner,  2). 

ßaildoii,  Joseph,  ein  englischer 
Musiker,  geb.  1727,  soll  Gentleman 
der  Kgl.  Kapelle  gewesen  sein, 
doch  Rimbault  führt  ihn  nicht  an; 
Layen-Vikar  an  der  "Westminster- 
Abtei,  1768  Organist  an  St.  Luke's 
Kirche,  Old  Street  in  London,  dann 
Organist  an  All-St.  Church  Fulhara, 
st.  7.  Mai  1774  zu  London.  1763 
und  1766  gewann  er  Preise  «im 
Catch  Club  (Brown.  Grove).  Von 
seinen    Kompositionen    kann    ich 

nachweisen : 

A  collection  of  glees  &  catches,  for  3 
&  4  voices.     Lond.  qufol.     [Glasgow. 

1  Catch  for  3  voic.  Lond.  c.  1770  [br. 
Mus. 


Of  love's  a  sweet  Passion  (1  St.  mit 
Klav.)     [B.  B. 

A  collection  of  glees  &  catches  for  3 
&  4  voic.  Lond.  c.  1770.  qufol.  [br.  Mus. 
Glasgow. 

A  new  favourite  Cautata  and  2  Songs 
. .  .  sung.. .  .  at  Vauxhall.  Lond.,  J.  Phil- 
lips, fol.     [br.  Mus. 

The  Laurel,  a  collect,  of  songs  for  the 
voice  etc.  book  1.  2.  Lond.  (1775)  qufol. 
[br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Au  Ode  to  Contentnient,  the  words  by 
S.  Boyce.     Lond.  fol.     [br.  Mus. 

Love  in  a  village,  a  comic  opera,  (einige 
Nrn.  von  ihm,  c.  1790  aufgef.,  nach  Fetis 
i.st  das  Uebrige  von  Baruard).  fol.  [br. 
Mus. 

(Merchant  of  Venice)  Jessica's  song.  c. 
1770.  fol.     [Ib. 

On  pleasure's  smooth  wings.  c.  1750. 
fol.     [ib. 

Paloemon  loved  pastora.  c.  1750.  fol.  [Ib. 

Stern  winter  bas  left  us.  c.  1755.  fol.  [Ib. 

Im  R.  C.  of  Mus.  1373,  Songs  im  Einzel- 
druck. 

10  Londoner  Einzeldr.  von  Songs  u.  a. 
[br.  Mus. 

In  Bishop's  A  collect,  of  Glees,  1  Gesg. 
[br.  Mus. 

Im  Catch  Club  1  ein  Catch.  Catch  Clul) 
3,  Bd.  4  ein  Catch.  —  In  John  Bland  4 
ein  Gesg.  ohne  Vornamen.  —  In  Clio  and 
Euterpe.  —  In  Longman's  Collection  of 
Catches:  2  Cat.  u.  2  Glees  zu  3  Stirn.  — 
In  John  Page's  Harmonia  sacra  2  Nrn. 
—  In  Tho.  Warreu's  Catches  1.  &  2. 
Book:  10  Catch.,  4  Glees. 

Baildon,  Thomas,  wurde  1755 
Gentleman  an  der  Kgl.  Kirchen- 
kapelle zu  London.  (Viertel].  8, 
529).  Im  Samlwk.  Clio  and  Eu- 
terpe 1758  sieben  Gesge. 

Baillet,  Jean,  war  um  1533 
Sänger  an  der  Hofkapelle  in  Paris 
mit  UOliv.  Gehalt (Castil-Blaze 296). 

Bailey,  Amselme,  ein  eng- 
lischer Musiker  des  18.  Jhs.,  wel- 
cher nach  Gerber  2  herausgab:  A 
practical  treatise  on  singing  and 
playing  with  just  expression  and 
real  elegance.  London  1771.  8*^. 
Das  Buch    soll   wenig  wert    sein. 

Bailey,  J. . .,  von  ihm  besitzt 
das  br.  Mus.  2  Songs  von  c.  1794 
in  Londoner  Einzeldrucken. 


Bailleul. 


305 


Baillot, 


Bailleul,  Grillequiu  de,  Sänger 
in  der  Kapeile  Philipp  des  Schönen 
1505/6  (Sü^ieten  VII,  162). 

Ballleux,  Aiitoiiie,  Lehrer,  Mu- 
sikhändler lind  Komponist  in  Paris 
in  der  2ten  Hälfte  des  18.  Jhs., 
von  dem  Fetis  8  Werke  anführt: 
Kantaten^  Sinfonien,  Solfeggien  u. 
ein  Journal  mit  Arietten  von  1758 
bis  1791.     Ich  kenne  von  ihm: 

Siehe  Eoussier,  P.  J. :  L'harmonie  prati- 
que,  mis  en  jour  par . .  .  (1775.)  8".  [br. 
Mus. 

le  bouquet  de  l'amitie,  cantatille  . . .  s.  a. 
[ParLs  Nat. 

iSolfeges  pour  apprendre  facilement  la 
nuisique  vocale  et  instnimentale,  ou  tous 
las  principes  sont  developes  avec  beau- 
coup  de  clarte.  Nouv.  ed.,  aiigm.  des 
nouv.  Solf.  d'Italie,  avec  la  Basse;  par 
Mrs.  Leo  Durante,  Piccini,  Sacchini,  Ca- 
faro,  La  Barbiera,  Stefani  et  autres.  Paris 
(1760).  3  Teile.  [Bologna.  Paris  Nat: 
Ausg.  1784.  fol.    B.  M.     C.  P. 

Methode  p.  apprendre  facil.  la  mus. 
vocale.     Paris,  c.  1770.  fol.     [br.  Mus. 

Methode  de  chant.     [Paris  Nat. 

Journal  d'Ariettes  italiennes  des  plus 
celebres  corupositeurs.  Dediee  ä  la  Reine 
(Melodie  mit  B.)  Annee  1790.  Paris, 
Bailleux.  [B.  Wagener.  Darmst:  Annee 
1779—1793.     Paris  Nat? 

An  Komponisten  sind  genannt:  Baini, 
Bianchi  (2),  Cimarosa  (5),  Cherubini,  Fer- 
rari (2),  Gazzaniga,  GiordoneUo,  Gughelmi, 
Martini  (2),  Mortellari  (2),  Naumann,  Pai- 
siello,  Rast.  Sarti  (3). 

Symphonies  ä  4  pari.     [Paris  Nat. 

Les  petits  concerts  de  Paris,  I.  recueil. 
Paris,  s.  a.  (chansons)  [Paris  Nat. 

YI.  Recueil  de  Menuets  uouveau  Italiens, 
alleuiands  et  fran(;ais.  Graves  par  Mme. 
Gera,  qufol.  15  S.  39  Nrn.  Dabei  eins 
von  Sacchini.     [Schwerin  P. 

Methode  raisonnee  pour  apprendre  ä 
jouer  du  violon . .  .  Paris ,  Ledru.  fol. 
(1779.)     [Paris  Nat.     C.  P. 

Baillie,  Alexander;  das  br. 
Mus.  besitzt  von  ihm: 

Airs  for  the  flute,  with  a  thorough  bass 
for  the  harps.  (Edit.  by  .  . .)  (Edinburgh, 
1735.)  quSO.     [br.Mus. 

Baillie,  Peter,  ein  schottischer 
Komponist  des  18.  Jhs.,  geb.  zu 
Libberton,  f  um  1823.  Er  war 
Violinist  in  der  Kgl.  Privatkapelle. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lezikon. 


Brown  verzeichnet  von  ihm  „A 
selection  of  original  tunes  for  the 
pfte.  &  V.  Edinburgh  1825."  fol. 
—  „Scotch  dance  music." 
Bailliflcus,  siehe  Balliyius. 
Bailloii,  Pierre -Joseph,  war 
Maitre  ordinaire  der  Musik  beim 
Herzoge  von  Aiguillon  im  18.  Jh. 
und  lebte  zu  Paris.  Fetis  ver- 
zeichnet von  ihm:  Nouvelle  me- 
thode  de  guitare  selon  le  System 
des  meilleurs  auteurs,  contenant 
les  raoyens  les  plus  clairs  et  les 
plus  aises  pour  apprendre  ä  acc. 
une  voix,  et  parvenir  ä  jouer  tout 
ce  qui  est  propre  a  cet  Instru- 
ment. Paris  1781.  4",  ein  Exem- 
plar in  C.  P.  Ferner  ein  Journal 
für  Violine,  betitelt:  La  muse  lyri- 
que,  ein  Journal  f.  Arietten,  Harfe 
und  Guitarre,  von  1772 — 81. 

Baillot  ^  Pierre  -  Marie  -  Fraii- 
(jois,  de  Sales,  geb.  1.  Okt.  1771 
zu  Passy  bei  Paris,  gest.  15.  Sept. 
1842  zu  Paris.  Einer  der  bedeu- 
tendsten Violinisten  seiner  Zeit, 
Schüler  St.-Marie's  und  PoUani's. 
Seit  etwa  1790  begleitete  er  als 
Sekretär  einen  Herrn  von  Bouche- 
porn  auf  seinen  Reisen,  kam  im 
Febr.  .1791  nach  Paris,  wurde  auf 
Viotti's  Empfehlung  als  Violinist 
am  Theater  Feydeau  angestellt, 
vertauschte  aber  nach  kurzer  Zeit 
denselben  mit  einer  Anstellung  im 
Finanz  -  Ministerium ,  bis  er  am 
22/12  1795  als  Lehrer  des  Violin- 
spiel an  das  von  der  Republik  ge- 
gründete Conservatoire  für  Musik 
berufen  wurde.  Von  jetzt  ab  ent- 
wickelte sich  sein  Talent  in  wunder- 
barer Weise;  Technik  und  Ton  er- 
I  reichten  eine  Vollendung  wie  man 
j  glaubte  noch  nie  gehört  zu  haben. 
!  (Eine  ausfülirlichere  Biogr.  im  Fetis, 
I  Lpz.  Ztg.  44,  841.  Lpz.  Ztg.  1865. 
685.  Zahlreiche  Urteile  in  Lpz 
Ztg.  6  u.  f.)     Als   Komponist   für 

20 


Baillot. 


306 


Baillou. 


sein  Instrument  hat  er  zahlreiche 
Werke  geliefert,  die  sich  einst  der 
gröfsten  Beliebtheit  erfreuten,  ob- 
gleich sie  mehr  der  Virtuosität  als 
der  Kunst  huldigen.  Auf  öffentl. 
Bibl.  fand  ich: 

Die  B.  B.  besitzt  an  Concerteu  f.  V. 
mit  Orchester: 

op.  3.  1.  Conc.  Paris,  Impr.  du  Cou- 
servatoire. 

op.  10.    4.  Conc.    Offenb.,  Andre. 

op.  13.  5.  Conc.  Lpz.  et  Berlin,  au 
Bureau.     12  Stb. 

op.  18.    6.  Conc.    Offenb ,  Andre. 

op.  21.  7.  Conc.  Offenb.,  Andre  12  Stb. 
[auch  in  Daruist.] 

op.  22.    8.  Conc,  ib. 

op.  30.   9.  Conc,  ib. 


Symphonie  coucertante  p.  2  V.  prmcip. 
avec  2  V.,  A.  B.  et  Contreb.  Fl.  Ob.  Cor. 
Tromp.  obl.  Basson,  2  Trombonnes  et  tim- 
balles  ou  de  Pfte,  seulement.  Op.  38. 
Lyon,  Arnaud.  P.  im  Ms.,  Stb.  gedr. 
[Mailand  Cons. 

Variations  p.  le  V.  av.  orch.  Leipz. 
Stb.     [Maild.  Cons. 

op.  29.  Andante  p.  le  V.  et  orch. 
Offenb.,  Andre.    10  Stb.     [B.  B. 

op.  34.  3  Quatuors  p.  2  V.  A.  et  B. 
Lpz.  Probst.     [B.  AVageuer. 

op.'  25.  Air  charmante  Gabriele  p.  le 
Violon,  V.  2.  A.  et  B.  Offenb.,  Andre. 
[B.  Wagener. 

op.  1.  Üb.  1.  2.  6  Trios  f.  2  V.  u.  B. 
Offenb.,  Andre.     3  Stb.     [B.  B. 

op.  4.  op.  9.  3.  u.  4.  livr.  Trios,  ib. 
Stb.     [B.  B. 

op.  12.  Sonate  p.  V.  et  Pfte.  ib.  2  Stb. 
[B.B. 

op.  26.  2  Andante  p.  V.  et  Pfte.  ib. 
Part,  auch  Br.  &  H.     [B.  B. 

op.  31.  Nr.  1—3.  3  airs  f.  V.  u.  Pfte. 
Offenb.,  Andre,   3  Hefte  ä  2  Stb.     [B.  B. 

op.  35.  3  Noct.  f.  V.  et  Pfte.  Br. 
e%  H.     2  Stb.     [B.  B 

op.  8,  liv.  1.  2  Duos  p.  2  V.  Lpz., 
Kühnel.     2  Stb.     [B.  Hbg.     B.  B. 

Caprice  p.  le  V.  av.  de  B.  ou  Piano 
(mit  1  Briefe  vom  25/2  1828)  Ms.  16264. 
Autogr.     [Hofb.  Wien. 

op.  2.  12  Caprices  ou  Etudes  p.  le  V. 
av.  de  Basse.  Lpz.,  Peters,  oe  2.  [Dresd. 
Mailand  Cons. 

op.  12.  6  airs  ou  Etudes  p.  V.  avec 
acc.  d'un  2.  Violon.  Lpz.  Berlin,  au 
Bureaux.    Stb.     [B.B. 

In  Musikf r.  Wien :  2.  u.  9.  Coucert.  — 


3  Noct.  —  4  Variation -Werke.  —  24 
Etudes,  oe.  5.  6.  24.  30.  31.  33—35  u. 
oe.  posth. 

L'art  du  Molon,  nouv.  meth.  Paris, 
Troupeuas.     [Brüss.  Cons. 

L'art  du  violon.  Trad.  par  J.  D.  Anton. 
Mayence,  Schott.     [B.B. 

—  übersetzt  von  H.  Panofka.  Berlin, 
Schlesinger.    312  S.     [B.B.    B.  Wagener. 

Meth.  de  V.  avec  Eode  et  Kreutxer. 
Paris ,  Brandus  &  Dufour.     [Brüss.  Cons. 

Metodo  di  Violino.  Toriuo,  filli  Reycend. 
[Maild.  Cons. 

Baillot,  Levasseur,  Catel  et  ßaudiot: 
Exercises  p.  le  Violoncello.  Paris,  Sieber. 
[B.B.     B.  M.     Dresd.     br.  Mus. 

—  Ausg.  in  2  Teil,  franz.  u.  deutsch. 
Bonn,  Simrock.     [br.  Mus. 

—  Ausg.  bei  Peters.     [B.  M.     B.  B. 
Auch  an  Panseron's  Solfege  du  Violo- 

niste  war  er  beteiligt.     [Brüssel  6229. 


Eecueil  de  pieces  ä  opposer  ä  divers 
libelles  diriges  contre  le  conservatoire  de 
musique  (redige  p.B.)  (Paris  an  XIj  Didot 
aine.  4<>.     [Brüssel. 

Conservatoire  imperial  de  mus. . .  Notice 
sur  les  travaux  du  Conserv. . .  et  sur  les 
objets  soumis  ä  son  examen,  pendant 
l'annee  1812.    Paris,  Hocquet.  4^.    [Brüss. 

Rapport  sur  le  Conservatoire  imperial 
de  musique  pendant  l'annee  1813.  Paris, 
Hocquet.     [ß.  B.  •  Brüssel. 

Notice  sur  J.  B.  Viotti .  .  .  par  B.  Paris 
1825  Hocquet.  8°.    [Brüssel.     B.  AVagener. 

Siehe  Cherabini,  Rapport  vom  15/7  1811. 

Baillou  (Baillow  wird  er  im 
Textbuche  zu  Paer's  La  Rossana 
[B.  B.]    genannt)    Louis    de ,    ein 

französischer  Musiker,  Schüler  Ca- 
pron's  auf  der  Yioline,  ging  nach 
Italien,  erhielt  in  Orchestern  An- 
stellung und  war  nach  obigem 
Textbuche  um  1795  Orchester- 
direktor am  Scalatheater  in  Mai- 
land. Er  war  ein  fruchtbarer 
0[3ernkomponist ,  docli  gedruckt 
scheint  von  ihm,  wie  von  den 
meisten  italienischen  Opern  des 
18.  Jl)s.,  nichts  zu  sein.  Ihnen 
allen  stand  das  Schicksal  zur  Seite 
nur  Kinder  des  Augenblicks  zu 
sein.  Ein  Karneval  und  das  Werk 
war  meist  für  immer  begraben  u. 


Bailly. 


307 


Baiai,  Giuseppe. 


andere  mit  gleichem  Schicksale 
erstanden  an  seiner  Stelle.  Fetis 
verzeichnet  in  den  Jahren  1777 
bis  1809  zwanzig  Opern. 

Im  Mailänder  Cous.  besitzt  man  von  ihm 

1  Ouvei-tui-e  in  C.  f.  Orch.  P.  u.  St.  — 

4  Sinfonien    ebenso.    —   Passe   a   due    e 

aJIemanda   per  orch.  1796.   —   Duetto  in 

G  per  2  V.  Mss. 

Bailly,    Bieiifaisaüt,    von  ihm 

besitzt  das  br.  Mus. 

Messieurs  survotrecounaissance.  Yaude- 
vüle  du  B.  ß.  (chez  P.  A  D,  Chapelle. 
Paris,  1779.)     8°. 

Bailly,  Henry  de,  Sarintendant 
der  Kgl.  Musikkapelle  Louis  XII. 
von  Frankreich  um  1625,  st.  25. 
Sept.  1639. 

Er  schrieb  die  Musik  zu  Ballets,  Mo- 
tetten u.  a.  Ich  kann  nur  3  Airs  in  Gabr. 
Bataille's  Airs  von  1614  nachweisen  und 
in  Mei-senne's  Harmonie  univers  1636, 
Bd.  2,  p.  411  ein  Air. 

Balls,  D.  Bejiito,  Direktor  der 
Mathematik  an  der  Akademie  San 
Fernando  zu  Barcelone,  geb.  ebd. 
um  1743.  Er  gab  eine  spanische 
Uebersetzung  der  Klavierschule 
von  ßemetzrieder  heraus: 

Lecciones  de  clave  y  priucipios  de  har- 
monia.  Madrid  1775.  Ibarro.  4*'.  [Glas- 
gow.    B.  B.     Brüssel. 

Baily,  Aiiselm,  wurde  1743 
Gentleman  der  Kgl.  Kapelle,  d.  h. 
Sänger  a/d.  Kgl.  Kircheukapelle  zu 
London;  im  März  1744  befindet 
er  sich  unter  den  Priestern,  sang 
aber  noch  Solo  in  der  Aufführung 
von  Händel's  Messias.  (Viertelj.  8, 
527.  528.  529.  Chrysander's  Facsi- 
mile-Ausgabe  von  Händel's  Messias 
XI.  XII.) 

Baiiibridge  &  Wood,  gaben 
heraus  The  Preceptor  for  B.  &  W.'s 
patent  flute  flageolet.  Lond.  1800. 
qu4*^.     [br.  Mus. 

Baini,  Oiuseppe,  muss  um  1730 
gelebt  haben,  da  Clemente  Maria 
Sassi  in  seinem  Samlwk:  La  ricrea- 
zioue  einen  Tousatz  von  ihm  auf- 
nahm.   Ferner:  Caro  mea  u,  Beati 


mortui    3   voc.    in    Schwartz'    (J.) 
Kecueil  p.  9  u.  12. 

Baini,  Abate  Giuseppe,  geb. 
21.  Okt.  1775  zu  Rom,  gest.  21. 
Mai  1844  ebd.  Von  seinem  Onkel 
Lorenzo  B.  und  Jannaconi  in  die 
Kunst  der  alten  Italiener  (des  16. 
Jhs.)  eingeweiht,  hielt  er  zeitlebens 
an  dieser  Richtung  fest.  Als  Sänger 
der  päpstlichen  Kapelle,  deren  Di- 
rektor er  1817  wurde,  fand  er 
reichlich  Gelegenheit  seine  Vor- 
liebe zu  bethätigen,  ging  aber 
darin  soweit,  dass  er  alles  Spätere 
und  Neuere  nicht  nur  nicht  kannte, 
sondern  geradezu  nicht  achtete, 
wie  uns  Mendelssohn  in  einem 
Briefe  an  Goethe  mitteilt.  Seine 
Kompositionen  tragen  denselben 
Charakter,  erreichten  aber  nicht  die 
Tiefe  und  Erhabenheit,  die  ihnen 
den  Stempel  des  Unvergänglichen 
aufdrücken.  Trotzdem  er  an  La 
Fage  einen  liebevollen  Biographen 
fand,  sind  seine  Werke  dennoch 
bald  der  Vergessenheit  anheim- 
gefallen und  nur  wenige  haben 
sich  in  den  Programmen  der  päpst- 
lichen Kapelle  erhalten.  Das  Be- 
deutendste was  er  geleistet  hat, 
ist  die  Biographie  Palestrina's  und 
doch  weist  ihm  ein  neueres  Quellen- 
werk nach  dem  anderen  zahlreiche 
Irrtiimmer  und  Ungenauigkeiten 
nach.  Obgleich  ihm  alle  archiva- 
rischen Hilfsmittel  in  Rom  zu  Ge- 
bote standen,  hat  er  sie  teils  nicht 
benützt,  teils  flüchtig  ausgezogen, 
teils  geradezu  Falsches  mitgeteilt. 
(Biogr.  in  Lafage  1,  505.  ~  2,  1 
mit  einem  Verz.  seiner  Werke, 
auch  1864  einzeln  erschienen. 
Mederrh.  Ztg.  8,  15.  Lpz.  Ztg.  46, 
446.  Fotis.  Necrologia  ...  (da 
Luigi  Picchianti)  s.  1.  8^,  [Brüssel 
4787.J  Mitteilungen  über  B.  aus 
persönl.  Verkehr  von  F.  Hiller  im 
Echo,  Musikztg.  Berlin  1867  p.241. 

20* 


Baiüi,  Giuseppe. 


308 


Baini,  Lorenzo. 


J. . .  B. . .,  antistiti  urbano,  chori- 
didascalo  ...  Jo.  Ballius  S.  et  Pa- 
tricius  Auagninus  felicitatem.  Ro- 
mae  1842.  8°.     [Brüssel  4788.] 

Von  seinen  Werken  auf  öffeutl.  Bibl. 
kann  ich  nachweisen: 

Memorie  storicho  -  critiche  della  vita  e 
delle  opere  di  Gio.  Pierhiigi  da  Palestrina. 
Eoma  1828.  2  voll,  [sehr  zahlreich  ver- 
treten. 

—  Deutsch  von  Kandier,  ed.  von  Kiese- 
wetter.   Lpz.  1834  Br.  &  H.  8".    [ebenso. 

—  von  "Winterfeld:  Joh.  Pierluigi  von 
Palestrina . . .  Mit  Bezug  auf  B.'s  neueste 
Forschungen.  Breslau  1832  Aderholz. 
[Brüssel.     B.  B. 

Saggio  sopra  l'identita  de'  ritmi  jnusi- 
cale  e  poetico  . . .  Firenze  1820.  Piatti. 
80.  76  S.  [B.  B.  Glasgow,  Bologna. 
Brüssel,     br.  Mus. 

—  Davon  ist  auch  eine  französ.  Ueber- 
setzung  von  Saint -Leu,  Florence  1825 
Piatti.  8**.  erschienen,  (nach  Fetis.) 

Mss.  Cap.  sistina  in  Rom  Cod.  114. 
115.  159.  187.  4  geistliche  Gesänge  zu 
4—8  St.,  siehe  Kai  S.  116.  La  Fage 
führt  noch  S.  486  an:  Bibl.  Casanatense 
und  Arcliiv  der  pä])stl.  Kapelle:  Cauone 
in  onore  di  S.  Cecilia.  —  Te  deum  lauda- 
mus  a  8  voc.    Canoni  composti  o  risoluti. 

—  Canzone   francese  del  secolo  Xu.  ri- 
dotta  alla  uota  moderna.     Mss. 

Mss.  B.  B.  Nr.  535  zalüreiche  Gesänge 
in  Bd.  2  S.  183  —  218.  Bd.  9  S.  423. 
429.  441.  —  Ms.  3100  Nr.  9  u.  18,  Mo- 
tetten. —  Ms.  T.  48.  75.  —  Ms.  1040. 
Tentanien  renovationes  musicae.  Fr.  Wil- 
helm III.  von  Preiifsen  gewidmet.  P.  — 
Ms.  1041.     Fuga  3  voc. 

Ms.  B.  M.     Ecce  sacerdos  8  voc.  P. 

Ave  maris  stelle  3  v.  Lond.  fol.  [br. 
Mus. 

Recordare  virgo  . . .  arrang.  for  4  v.  by 
Dr.  Crookall.    L.  fol.     [br.  Mus. 

ü  Roma  nobiUs  4  v.  P.  Ms.  BerHner 
Singak. 

Autogr.  B.  B.  Missa  3  voc.  Canone  a 
64  voci.     12/12  1821. 

Mss.  in  Bologna:  1.  Messa  breve  a  3 
voci  (A.T.B.)  Ms.  P.  (lufol.  10  BU.  — 
2.  Antifone,  Sahni,  Inno  e  Cantico  pel 
primo  e  secondo  vespro  deU'  Immacolata 
Concezione  di  M.  V.  a  8  voci.  P.  Autogr. 
von  1809.  qufol.  73  BU.  —  3.  Libera  nie 
Dne.  4  voc.  c.  Bc.  P.  qufol.  4  BU.  —  5. 
Benedictus  qui  venit.  —  6.  Pueri  Ilebrae- 
orum  a  piü  voci.  P.  Autogr.  qufol.  13  BU. 

—  7.    Caro  mea  3  v.     Regina  coeli  4  v. 
Hei  mihi  Dne.  4  voc.  P.  von  Santini. 


Mss.  Ilofb.  Wien: 

Stabat  juater  ä  3  voci.  —  Hei  mihi 
Domine  ä  4  voci.     Ms.  15625  P. 

Ms.  Bologna,  Kat.  3,  24  nnitmafslich 
von  B:  Seuza  procelle  ancora,  Madr.  5  v. 
qufol. 

Beati  mortui  2  T.  IB.  in  Schott's  Söhne 
Neue  Bibliothek  herausgeg.  von  Janssen 
etc.  S.  51.  —  In  deren  Repertoire:  Cujus 
animam,  2  T.  1  B.  pag.  101.  Veni  Creator 
Spiritus  4  voc.  c.  org.  S.  71. 

1  Arie  in  A.  BaiUeux'  Journal. 


B.  hat  aber  noch  eine  Reihe  theore- 
tische Abhandlungen  geschrieben,  die  sich 
mit  seiner  gesamten  Bibl.  in  der  Bibl. 
Casanatense  in  Rom  als  Mss.  befinden 
und  von  La  Fage  2,  79.  95.  100.  191. 
408.  411.  428.  493.  499  beschrieben  und 
umfangreiche  Auszüge  gemacht  sind.  Es 
sind  dies  hauptsächhch: 

Tentamen  renovationis  musicae  har- 
monicae-syllabicae-rhythmicae  super  cantu 
gregor.  saeculo  VU.   Ms.    (Lafage  2,  79.) 

—  Ad  tentamen  renovat.  angefügt  an 
das  Vorige. 

Risposta  di  G.  B.  all'  opuscolo  del  sig. 
Gius.  Rossi,  impresso  in  Teriii  il . . .  1809: 
AUi  intendeuti  del  contrapunto,  sig.  o.  U. 
220  (Lafage  2,  408). 

L'artificio  e  le  regele  da  osservarsi  nel 
comporre  tre  sorti  di  canoni  (Lafage  2, 411). 

Trattato  delle  fughe  sopra  soggetti  rica- 
vati  dal  canto  fermo  (ib.  411). 

3  Mss:  1.  Dissertaz.  sopra  i  tuoni  del 
canto  gregoriano.  —  2.  Breve  Notizia 
istorica  e  regele  del  coutrapimuto.  —  3. 
Regole  circa  U  modo  di  cantare  le  Le- 
zioni,  le  Lamentazioni  etc.  (ib.  428). 

Trattado  delle  fughe  sopra  soggetti  rica- 
vati  dal  canto  fermo  (ib.  418). 

Ms.  0.  IL  75  fonds  Baini:  Risposta  ai 
dubbj  proposti  al  sig.  Maestro  BasUy  dal 
Maestro  Catrufo.  1843.     (ib.  493.) 

Bibl.  des  Monsiguor  Giov.  BruneUi  in 
Rom:  Carteggio  di  D.  G.  Baini.  (ib.  499 
Auszüge.) 

Baini,  Lorenzo,  der  Onkel 
Giuseppe's,  geb.  in  Venedig,  gest. 
in  Rieti,  lebte  in  der  2ten  Hälfte 
des  18.  Jhs.,  denn  der  Theater- 
Almanacli  zu  Mailand  verzeichnet 
in  den  Jahren  1785 — 88  mehrere 
von  ihm  aufgefiUn'te  Opern,  ohne 
aber  die  Titel  anzugeben.  Er  war 
ein  Schüler  G.  Carpani's,  wurde 
an   der   12  Apostelkirche   in  Born 


Bainville, .  . 


309 


Baker,  George. 


Kapellmeister,  dann  au  der  Kathe- 
drale zu  Terni  u.  endlich  in  Rieti. 
Er  hat  Vieles  für  die  Kirche  ge- 
schrieben. Santini  besafs  ein 
Stabat  mater  von  ihm.  Folgende 
Gesänge  erschienen  in  neuer  Aus- 


gabe: 


Caro  mea  vere  est,  2  T.  IB.  con  org., 
ebenso  Miserere  mei  Deus,  in  Schott's 
Söhne  Neue  Bibliothet ,  herausgeg.  von 
Janssen  S.  4  u.  9. 

BaiuTillc, . . .  Organist  an  der 
Hauptkirche  zu  Angers  gegen  Mitte 
des  18.  Jhs.,  gab  nach  Gerber  1 
heraus: 

Nouvelles  pieces  d'orgue,  coniposees 
sur  differeuts  tons.     Paris  17G7. 

Baioiij,  Oirolaiiio  (Hieronimo) 
wird  am  1/4  1682  als  Harfenist 
mit  400  fl.  Gehalt  an  der  Hof- 
kapelle in  München  angestellt. 
(Kreisarchiv.) 

Baisible,  Bessibel,  soll  wahr- 
scheinlich Paisible  sein. 

Baj  (Bai,  Bay),  Tommaso,  geb. 
gegen  1650  zu  Crevalcore  (Bologna), 
gest.  22.  Dez.  1714  zu  Rom.  Baiui 
berichtet,  dass  er  Sänger  am  Vati- 
can  und  vom  19.  Nov.  1713  ab 
Kapellmeister  am  St.  Peter  war. 
Haberl  (Kat.  p.  68)  erwähnt  ihn 
nicht,  besitzt  aber  ein  „Virgo  glo- 
rioso"  von  ihm  im  Ms.  aus  dem 
Ende  des  18.  Jhs.,  auf  dessen  Titel 
obige  Angaben  zum  Teil  bestätigt 
werden,  nur  ist  das  Todesjahr  mit 
1717  verz.  und  gesagt,  dass  er 
päpstl.  Sänger  und  Komponist  war. 

Von  seinen  geistl.  Kompositionen  wird 
besonders  ein  Miserere  geschätzt,  welches 
die  päpstl.  Kapelle  alljährlich  an  Ostern 
singt.  Der  1.  Chor  zu  5  Stirn,  ist  von 
Allegri  und  der  2.  Chor  zu  4  Stini,  von 
Bai.  [Capeila  sistina  Kat.  p.  50.  B,  B., 
L  24.  B.  Joach.  Bei'lin  Singak.  Lübeck. 
Schwerin  F.  inkompl.  Hofb.  Wien  15926, 
2.     Musikfr.  Wien.     Bologna. 

—  Gedruckt  iin  Choron,  Burney  und 
Lugano  1840. 

Miserere  8  voc.  fecit  1700.  Ms.  16690 
in  B.  B.,  ebendort  Nr.  17  eine  Missa  super 


Ut  re  mi  fa,  5  voc.  in  P.  —  T  39  allerlei 
Gesge.  in  P.  —  "W.  17  Nr.  81  obige  Messe 
in  P. 

Mss.   in  B.  M.    2   Messen    zu  5   Stkn., 

1  Miserere  zu  5  Stirn,  und  13  Motetten 
zu  4  u.  5  Stirn,  in  P. 

Ms.  16698  Nr.  13  in  Hofb.  Wien  eine 
Missa  5  voc. 

Ms.  Bd.  158  in  Breslau  Kircheninstit. : 

2  Motetten  zu  4  Stirn,  in  P:  Serve  bone 
und  Dne.  quando  veneris. 

1   Gesg.   in   alter  Hds. ,   P.  in  Brässel 
1854. 
4  Gesänge  im  Neudruck  (Eitner  2). 

Baker  &  Gralabin,  Verleger  in 
London,  gaben  heraus: 

1775.  Vocal  Music  or  the  songster 
Conipanion,  cont.  a  new  &  choise  Collec- 
tion  of  the  greatest  variety  of  songs,  Can- 
tatas  etc.  with  the  music  prefixed  of 
each.  Adapted  for  the  Y.  &  germ.  Flute. 
8*1.  2  BU.  283  S.  [B.  Wagener.  br.Mus: 
2  Ausg.  von  1772  u.  1775  in  120. 

Baker,    David    Erskine,    ein 

englischer  Schriftsteller  des  18.  Jhs., 
der  nach  Stephen  am  30.  Juni 
1730  in  London  geb.  und  dessen 
Todesjahr  sehr  verschieden  mit 
1767,  1770  und  1780  verzeichnet 
wird.  Er  hat  mehrere  Werke  übers 
Theater  geschrieben,  teils  biogra- 
phisch ,  teils  Yerzeichuisse  von 
Dramen  in  England  aufgeführt: 

1.  The  Conipanion  to  the  play  house; 
or,  an-  historical  account  of  all  the  dra- 
matic  writers  (and  their  works)  that  have 
ajjpeared  in  Great  Britain  &  Ireland  from 
the  commencement  of  our  theatrical  ex- 
hibitions  down  to  the  present  year,  1764. 
Lond.  1764.    2  Bde.    12».      [R.  C.  of  Mus. 

2.  ß.  &  Lsaac  Reed;  A  new  theatrical 
dictionary ...  an  alphabetical  Catalogue  of 
dramatic  writers  . .  .  Lond.  1792.  12".  [ib. 

3.  B. ,  Reed  &  Stephens  Jones:  Bio- 
graphica  dramatica  . .  .  Lond.  1812.  3  Bde. 
8»      [ib. 

Baker,  (xeorge,  Dr.  der  Musik, 
geb.  um  1768  (nach  A.  1750)  zu 
Exeter,  gest.  im  Febr.  1847  zu 
Rugeley.  Schüler  von  Jackson  u. 
Hugh  Bond,  trat  1775  in  die  Fa- 
milie des  Earl  of  Uxbridge  als 
Lehrer,  wurde  dann  Organist  zu 
Stafford  und   1801  Dr.  der  Musik 


Baker,  John, 


310 


BalM  Alois, 


zu  Oxford.  (Brown.  Fetis.)  An 
Kompositionen  kennt  man: 

„Dear  is  my  little  uative  vale",  a  glee. 
Loiid.  c.  1800.  qufol.     [br.  Mus. 

1  Ballade,  1  Song,  4  st.  Gesang,  Canzo- 
nett,  Glee  zu  3  St.  [br.  Mus.  in  Londoner 
Einzeldrucken. 

Baker,  Rev.  John,  of  Bromley, 
K(Mit,  gab  heraus: 

Darby  &  Joan,  a  glee  for  3  voic.  Lond. 
(c.  1800)  Ciufol     [br.Mus. 

A  glee  &  catch  for  3  v,,  with  an  acc. 
for  the  Pfte.  by  T.  Essex.  Lond.  c.  1798. 
fol.     [br.  Mus. 

Baker,  Kobert,  Mitglied  der 
Kapelle  Karl  1.  von  England  um 
1625  (Hawkins  4,  369).  Nagel  1 
S.  34"  ff.  verz.  ihn  zuerst  im  Jahre 
1597  als  Kgl.  Musiker,  dann  im 
Jahre  1602,  1603  mit  einem  Ge- 
halte von  46  '£  2.  6.  bis  zum 
Jahre  1640,  in  dem  sein  Gehalt 
66  ^  beträgt.  Im  Jahre  1625 
wird  auch  ein  Robert  Baker  junior 
als  Musiker  verz.  (ib.  40). 

Baker,  Thomas,  schwor  am  8/8 
1715  als  Gentleman  a/d.  Kgl.  Ka- 
pelle in  London,  wairde  Minor- 
Canonicus  an  Westminster,  Cano- 
nicus  an  St.  Paul,  Rektor  in  Nail- 
stone  bei  Leicester  u.  f  10.  Mai 
1745,  59  Jahr  alt  (Rimbault).  Ein 
Baker  ohne  Vornamen  ist  im 
Samlwk.  Clio  and  Euterpe  von 
1758  mit  1  Gesge.  vertreten. 

Bakfarc,  Valentin,  siehe  Bac- 
farc. 

Bakker,  J.  J.,  lebte  nach  Bouw- 

steenen  2  um  1684  in  Alkmaar. 

Die  B.  in  Amsterdam  besitzt  von  ihm : 
„De  CL.  Psalmen  Davids  en  de  Lof- 
Zangen  op  twee  stemmen  gestelt  met 
Bovenzangh  en  Bas.  Amst.  1720  Matthijsz." 
l'^o.  in  2  Teilen,  [br.  Mus.J  Havingha  verz. 
in  seinem  Vorspronk  von  1659  seine  Vor- 
gänger als  Organisten  in  Alkmaar  und 
nennt  von  1670—1084  einen  Henrik 
Bakkerus. 

Balaiii,  D.  Gahriele,  lebte  am 
Ende    des    17.  Jhs.   zu  Fano   und 


gab  nach  Gerber  2  heraus:  Sacre 
Canzone.     Fano  1682.  4«. 

Baiard,  Jean,  aus  Paris,  ein 
Lautenist  des  16.  Jhs.,  von  dem 
Besardus  1603  in  Thesaurus  har- 
monicus  einen  Lautensatz  mitteilt. 

Balatri,  Philippus,  Kammer- 
musikus an  der  Hofkapelle  in 
München  klagt  am  22/4  1721 
wegen  Rückstand  des  Gehaltes. 
(Kreisarchiv.) 

Balhaiü,  Juan,  Gallo,  1633  Ka- 
pellan und  Sänger  an  der  Hof- 
kapelle in  Madrid.  (Straeten  8, 423. 
Seite  427  ist  er  1636  mit  Juan 
Gallo  gez.) 

Balhastre,  Claude,  geb.  8.  Dez. 
1729  zu  Dijon,  gest.  9.  April  1799 
zu  Paris.  Schüler  Rameau's;  21/3 
1755  gab  er  ein  Orgelkonzert  im 
Conc.  spirituel  und  erhielt  am 
26/3  1756  den  Organistenposten 
an  der  Kirche  St.  Roche,  1760  am 
Notre  Dame  und  1776  beim  Mon- 
sieur (Bruder  des  Königs).  Seine 
Orgelvorträge  erfreuten  sich  stets 
des  gröfsten  Zulaufs.  (Fetis,  Schil- 
ling.) Von  seinen  Kompositionen 
kann  ich  nachweisen: 

Eecueü  de  Noels  formant  4  Suites  avec 
des  Variations  pour  le  Clavecin  ou  Pfte. 
Dedic.  Duchesse  de  Choiseul.  Paris  chez 
l'Auteur.  qu40.  37  pp.  [C.  P.  B.  Wagener. 
Paris  Nat. 

Pieces  de  Clavecin.  I.  Livre.  Dedic. 
Mad.  de  Caze.  Paris  chez  l'Auteur.  fol. 
29  pp.     [C.  P.     B.  Wagener.      Paris  Nat. 

Pieces  de  clavec.  av.  2  fugues.  1748. 
Ms.  in  C.P. 

Sonates  (4)  en  4  p.  clavec.  ou  le  forte- 
piano,  op.  3.  Paris,  autheur,  qu40.  [C.  P. 
Paris  Nat. 

Einige  Arietten  in  Bertena's  Recueil. 

1  Klavierpiece  im  Neudruck  (Eitner  2). 

BalM,  P.  Aloisio  (Luigi),  aus 
Venedig,  nennt  sich  1606  Kapell- 
meister der  ecclesiae  magnae  do-- 
mus  Venetiarum.  Tebaldini  14  u. 
32  schreibt:  Ein  Venezianer,  der 
als  Sänger  um   1584  in   die  Cap- 


Balbi,  Galeazio  de. 


311 


Balbi,  Lodovico. 


pella  Antouiaiia  zu  Padua  eintrat, 
daraiii  den  Organisten  eine  Zeit- 
lang vertrat.  Am  27.  J^ov.  1587 
nahm  er  seinen  Abschied  um  den 
Kapellmeisterposten  a/d.  Kirche 
della  Caritä  zu  Venedig  anzutreten, 
gab  den  Posten  aber  im  Juni  wie- 
der auf,  kehrte  nach  Padua  zurück 
und  errichtete  ein  Institut  (?), 
nebenbei  erhielt  er  am  26.  Mai 
1618  den  Kapellmeisterposten  an 
S.  Antonio,  den  er  im  August  1621 
wieder  aufgab. 

In  den  Samlwken.  der  Jahre  1622  bis 
1627  ist  er  mit  13  Motetten  zu  2—3  Stirn, 
mit  Bc.  vertreten  (Eitner  1). 

Balbi  (de  Baldis)  Oaleazio  de, 

aus  Bologna,  war  von  1513  — 17 
päpstl.  Sänger  an  St.  Peter  mit  6 
Duc.  monatl.  Gehalt.  Schon  vor 
dem,  ehe  Leo  X.  Papst  wurde,  be- 
fand er  sich  in  dessen  Diensten 
(Viertel]'.  3,  255.) 

Balbi,  Igiiazio. 

Die  Hofb.  in  Wien  besitzt  von  ihm  im 
Ms.  17084  von  1720,  ein  Oratorium,  dem 
Kaiser  gew.,  betitelt:  ,, Della  Madonna  de 
7  dolori".  P.  1752  zeichnet  er  sich  in 
einem  Briefe  an  Gasp.  Francesconi  als 
„regio  segretario  imperiale",  Mailand  am 
2  Aug.  (Succi).  Auch  1775  14/4  zeichnet 
er  einen  Brief  in  Mailand.  Nach  Fetis 
sang  er  1756  in  Lissabon,  1782  in  Deutsch- 
land. Ein  Textbuch  im  Theaterarchiv  zu 
Turin  „Lucio  Papirio'^  1753  gedruckt, 
nennt  einen  Balbi  als  Komponisten.  Im 
Liceo  Belog.,  Kat.  3,  208,  ein  Tu  vuoi 
ch'io  Viva,  o  cara,  D netto  per  2  Sopr.  c. 
V.  Ms.  P.,  ohne  Vornamen. 

In  Eostock,  Ms.  P.  u.  St.  Aria:  Per 
che  non  cadi  e  sangue,  Sopr.  c.  Quartette 
e  Corni. 

Balbi,  Lodovico,  geb.  zu  Vene- 
dig, wird  am  15.  Dez.  1604  als 
ein  Verstorbener  bez.  (Druck  von 
1605).  Ein  Schüler  Cost.  Porta's, 
trat  in  den  Minoriterorden  und 
wurde  an  S.  Marco  in  Venedig 
Sänger  (schon  im  Drucke  von  1570 
bez.  er  sich  als  solcher),  darauf 
ging  er  an  die  Kathedrale  zu  Verona 


und  um  1578  wurde  er  Kapell- 
meister a/d.  Kirche  Ca  grande  zu 
Venedig,  auch  Chiesa  dei  Frari 
genannt.  Am  5/4  1585  erhielt  er 
den  Kapellmeisterposten  an  S.  An- 
tonio zu  Padua,  den  er  1591  wie- 
der aufgab  (am  26/5  1592  wurde 
Orazio  Öoiombani  sein  Nachfolger). 
Wahrscheinlich  zog  er  sich  in  sein 
Kloster  zurück  und  starb  dort. 
(Gaspari.  Busi  1,  276.  Tebaldini 
und  nach  den  Titeln  seiner 
Werke).  Von  letzteren  sind  nach- 
weisbar : 

1570.  H  1.  lib.  de  Madrigal!  a  4  voci . . . 
Yen.  1570  Gardano.  4  Stb.  qu40  25  Nrn. 
[Bologna:  A. 

1578.  Ecclesiasticarum  cantionum  4  voc. 
Omnibus  Aduentus  Domiuicis,  nee  non 
Septuagesimae ,  ...  totius  anni . . .  Ven. 
1578  Gard.  4  Stb.  qu40.  21  Nrn.  [B.  D. 
Celle:  C.B.  br.Mus:C.  Bologna  4  Stb. 
Kat.  2,  372  die  Dedic. 

1580.  Missae  quatuor  5  vocum,  una  ex 
quibus  alternatim  canitur.  . .  Missae:  Ecce 
mitto.  —  Fupgite  il  sonno.  —  12.  toni. 
—  Alternatim  eanenda.  Ven.  1580  Ang. 
Gardanus.  qu40.     [Bologna. 

1586.  I  capriccil  di .  . .  a  6  voc.  Yen. 
1586  Ang.  Gard.  6  Stb.  21  Nrn.  Dedic. 
Bartol.  Marrucini,  Säuger  und  Dichter 
obiger  Texte.  [Modena.  B.  D.  br. 
Mus. 

1587  gab  er  ein  Graduale  et  Antipho- 
nariuiii  in  Ven.  bei  Angel.  Gardano  her- 
aus und  wädmet  es  dem  Magister  Evang. 
Pellaeo.  Er  selbst  nennt  sich  Francis- 
caner  ordinis  professor.  [Bologna,  Katalog 
2,  8. 

1589.  Musicale  essercitio  di . . .  5  voc. 
Ven.  1589  Gard.  5  Stb,  ein  Samlwk.  siehe 
M.  f.  M.  2,  89  mit  27  Gesgen.  Von  Balbi 
ist  kein  Gesang  darin.  [B.  D.  B.  Mar- 
ciana  in  Venedig.     Ferrara  Stadt-B. 

1595.  Missae  5,  cum  5  voc.  Ven.  1595 
Gard.     [Ferrara. 

1605.  Messe  et  Motetti  con  il  Te  Deum 
laud.  a  8  voc.  (ed.  von  G.  Griti)  Ven. 
1605  Gard.  9  Stb.  4  Mess.  4  Mot.  1  Te 
Deum.     [B.  Br.     B.B:  Bc. 

1606.  Ecclesiastici  concentus  canendi 
una,  duobus,  3,  &  4  vocib,,  aut  organo, 
aut  alijs  quibusuis  Instnimentis  ...  &  alij 
5,  6,  7,  &  8  tum  ad  concertandum,  tum 
ad  vocibus . . .  Lib.  1 .  Ven.  1606  AI. 
Rauerius.  8  Stb.  4».  4  Wot.  ä  1  voce,  13 


Balbi,  LoreDzo. 


312 


Balbiu,  Boliuslaw. 


ä  2,  4  ä  3,  andere  zu  4,  4  zu  5,  6  u.  7 
Stirn.  24  zu  8  St.     [Bologna.    br.Mus:A. 

1609.  Completorimn  L  .  .  .  B  .  . .  Veneti 
12  voc. ,  3  choris  di&tinctuni ,  cum  suis 
versiculis,  Kespous.,  Hymno,  Antiph.,  unä 
cum  Motectis . . .  Ven.  1609  Eaverius.  12 
Stb.  17  Gesg-e.,  ed.  von  Griti.     [B.  Br. 

Mss.  B.Br.  3  Motetten. 

B.  M.,  Ms.  260,  1  Mot.  8  voc.  in  Tabu- 
latur. 

Ms.  53,  II.  87  in  B.  Zw.  „Factum  est 
proelium"  8  voc. 

Ms.  B.  L.  5  Mot.  zu  6,  7  u.  8  St. 

Im  Archiv  von  S.  Antoniana  2  Messen 
5  voc.  1580.  Tebaldini  11  teilt  von  Ijeiden 
Biiiclastiicke  mit. 

Cautate  Domino  cant.  nov.  8  voc.  Ms. 
P.  Nr.  2.     [Bologna,  Kat.  2,  342. 

In  Samhvii.  20  Gesg.  (Eitner  1.) 

Balbi,  Loreiizo,  nennt  sich 
„Nobile  liuorao  dilettante  cli  Violon- 
cello" und  lebte  am  Ende  des  17. 
und  Anfange  des  18.  Jhs.  Von 
seinen  Kompositionen  kann  ich 
nachweisen: 

Suonate  (6)  da  camera  a  V.,  Vcl.  e 
Cemb.,  op.  1.  Amst.,  Roger.  3  Stb.  [B. 
Wagener. 

Sonate  a  3  :  2  V.  Vcl.  obl.  e  Cemb.  ib. 

4  Stb.  in  40.     [B.  B. 
"Wahrscheinlich  gehört  ihm  auch  folgen- 
des Werk  an,  welches  nur  mit  Balbi  gez. 
ist:   8  Trios   f.   2  V.    u.  B.  3  Stb.     [Mu- 
sikfr.  Wien. 

Balbi,  Marc' Antonio,  einMönch 
in  Venedig,  der  wahrscheinlich  im 
Anfange  des  16.  Jhs.  gelebt  hat, 
ist  Autor  eines  kleinen  Tractates : 

Regiüa  brevis  musice  practicabilis  cum 

5  generibus  proportionum  practicabilium. 
Der  2.  Titel  lautet:  Qui  commenza  la  no- 
bil  opera  di  pratica  musicale,  ne  la  quäle 
se  tratta  tutte  le  cose  a  la  prattica  per- 
tinente,  facta,  compilata  e  ;ordinata  per 
frate ...  s.  1.  et  a.  goth.  Letter,  14  BU. 
[Briissel. 

Balbi,  Melchiore.     Ich  bin  zu 

der  üeberzeugung  gekommen,  dass 
es  zwei  Theoretiker  dieses  Namens 
gegeben  hat,  die  nur  37  Jahre  aus- 
einander lebten: 

Melcliiore  Balhi  fder  Aeltere) 
stammte  aus  edler  Familie,  zu 
Venedig  um  1759  geb.,  gest.  im 
Juli  1828   zÜ  Padua   (nach  Fetis), 


doch  der  Todesort  ist  sehr  fraglich 
und  scheint  schon  auf  einer  Ver- 
wechselung mit  dem  Jüngeren  zu 
beruhen,  ebenso  die  Angabe,  dass 
er  ein  Schüler  des  Antonio  Cale- 
gari  in  Padua  war.  Er  betrieb  die. 
Musik  nur  als  Dilettant.  Das  nach- 
gelassene Werk  von  Calegari  gab 
der  jüngere  Balbi  heraus.  Vom 
älteren  Balbi  kann  ich  kein  Werk 
nachweisen;  die  im  Fetis  verz.  ge- 
hören dem  jüngeren  an. 

Melchiore  Balhi  (der  Jüngere), 
geb.  4.  Juni  1796  zu  Venedig, 
gest.  im  Juni  1879  zu  Padua. 
Schüler  des  Ant.  Calegari,  folgte 
Ant.  Maria  Costantini  di  Monte- 
santo  (Ancona)  1853  als  Kapell- 
meister an  S.  Antonio  zu  Padua. 
(Tebaldini  91).     Er  gab  heraus: 

Grammatica  ragionata  della  musica  con- 
siderata  sotto  l'aspetto  di  Hugiia  da  .  .  . 
nobile  veneto.  Milano  1825  Ricordi.  8". 
[Brüssel,  Ebd.  1845,  8»,  262  S.  mit  9 
Tafeln  in  Bologna,     br.  Mus.     Maild.  Cons. 

Trattato  del  sistema  armonico  di  Ant. 
Calegari . .  .  proposto  e  dimostrato  da  . . . 
con  annotazioni  e  appendice  dello  stesso. 
Padova  1829  Crescmi.  8».  143  S.  [Bologna, 
br.  Mus.     Padua  Antoniana. 

—  Eine  2.  Ausg.  in  Mailand  bei  Ricordi, 
s.  a, 

Nuovo  sistema  musicale  . . .  Milano  1871 
Vismara.     [Bologna. 

Estratto  degli  studii  sulla  musicografia 
del  maestro  cav.  Stefano  Tempia  e  delle 
risposte  del  cav.  Melch.  B.  Padova  1873, 
44  S;     [ib. 

Im  Archiv  S.  Antoniana  zu  Padua,  Ms. 
E,  37  Werke:  12  Messen  inclus.  Requiems 
zu  2  Stirn,  u.  Instnim.,  die  übrigen  be- 
stehen aus  Messenteilen,  Magnific,  Psal- 
men, Offertorien  u.  a.  (siehe  Tebaldini 
97/98). 

Baibin,  Boliuslaw,  ein  ge- 
lehrter Jesuit,  geb.  um  1621  zu 
Königgrätz,  gest.  um  1688.  Er 
schrieb  Miscellaneae  regni  hohem., 
in  denen  er  Genaueres  über  die 
grofse  Orgel  in  Prag  berichtet 
und  über  die  Kirchenglocken  Böh- 
mens.    (Gerber  2.) 


Balbia,  Job. 


313 


Bälde,  Jakob. 


Balbiii,  Johann,  geb.  in  Prag, 
gest.  9.  Mai  1596  za  Leutmeritz, 
war  seit  1563  Chorregens  und 
Sänger  in  letzterem  Orte.  (Dla- 
bacz.) 

Baibin,  Wenzel,  von  Krzeta, 
gest.  13.  Okt.  1626  zu  Leutmeritz, 
wo  er  an  der  Stephanskirche  Sänger 
war.     (Dlabacz.) 

Balch,   Greorg   Christoph,   um 

1764  Contrabassist  a/d.  Hofkapelle 
in  Dresden  mit  350  Thlr.  Gehalt; 
noch  1771  im  Dienst  (s.  Staats- 
archiv. Fürstenau  1,  157  schreibt 
Christian  statt  Christopli). 

Baldacini,  Antonio  Luigi,  lebte 
um  1720  als  Yiolinist  in  ItaHen 
und  gab  nach  Eoger's  Katalog  2 
Samlg.  von  je  12  Sonaten  zu  3 
Stim.  heraus.  ♦ 

Baldamus,  Ferdinand,  gab  in 

Hamburg  bei  Cranz,  Sonatinen  zu 
4  Hd.  und  2  Lieder  zu  2  Stim.  in 
Berlin  bei  Cosmar  heraus.  Er 
muss  am  Anfange  dieses  Jhs.  ge- 
lebt haben. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen 
2  Lieder  von  Alex.  Cosmar  I.  An  Sie. 
2.   Geschw'indwalzer,    1  Singst,    mit  Klav. 

Baidan,  Angelo,  ein  Kirchen- 
komponist des  18.  Jhs,  in  Venedig, 
Schüler  A'alent.  Ceccato's  und  Do- 
nato  Gallo's.  Als  er  sich  in  Yene- 
dig  niederliefs  nahm  er  bei  Hasse 
noch  Unterricht  in  der  Instrumen- 
tation. Er  st.  im  August  1804, 
im  56.  Lebensjahre,  war  also  1747 
geb.  (Canal  2,  1.)  Derselbe  führt 
eine  Messe  von  1789  an,  die  sich 
ganz  besonders  auszeichnen  soll, 
doch  fehlt  die  Angabe  des  Fund- 
ortes, sowie  bei  dem  theoretischen 
"Werke  „Istruzioni  d'accompagna- 
mento,"  in  dem  sich  42  Arien  für 
Bass  als  Beispiele  befinden  sollen. 

Baldassani,  Andrea,  ein  um 
1643  in  Warschau  angestellter  Hof- 
musikus, von  dem  Scacchi  in  seinem 


Cribrum  musicum  gegen  Siefert 
einen  Canon  (S.  216)  mitteilt. 

Baldassare  (Baidissera,  Balde- 
sar)  da  Imola,  gebürtig  aus  Imola, 
war  Organist  an  der  Kirche  S. 
Geremia  und  seit  dem  29.  März 
1533  zweiter  Organist  am  S.  Marco 
in  Yenedig.  1541  trat  Buus  an 
seine  Stelle  und  schliefst  man  auf 
seinen  Tod  in  diesem  Jahre  (Caffi 
1,  54.  106.  Straeten,  6,  272/3). 

Im  Samhvlf.  1540  k  1  Madrig.  zu  5  St. 
(Eitner  1  S.  634  unter  Imola:  „Non  vi 
gloriate  donua." 

In  Vinceuti's  Giardino  L591:  Amor  io 
sento  5  voc.  mit  Baidassar  Baldassari 
gez. ,  vielleicht  ein  anderer  Autor. 

Baldassari,  Pietro,  geb.  zu 
Rom  im  17.  Jh.^  schrieb  um  1709 
zu  Brescia  das  Oratorium: 

Applausi  eterui  dell'  amore  manifestato 
nel  tempo.  (Gerber  1  nach  La  Borde.)  Die 
Hofb.  in  Wien  besitzt  von  ihm  im  Ms. 
17677  die  Serenata:  II  giudizio  di  Paride, 
corretto  dalla  giustizia.  Text:  Cyni.  1707. 
Part.  Die  B.  M.  im  Ms.  unter  dem  Namen 
Baiassare :  11  couvitto  di . . .  Oratoiio  Atto 
1.  2.  Part,  (einige  Sätze  sind  von  Gluck, 
Cornetti,  Paisiello  u.  a.)  Bologna  besitzt 
einen  Brief  von  ihm  (Kat.  1,  151). 

Baldas'saris  (Baltassaris,  Baldas- 
sar)  Joannes,  von  1488 — 1494 
päpstl.  Sänger  (Yiertelj.  3,  244). 

Balday,  Franz,  Contrabassist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
300  fl.  Gehalt  von  1791  bis  zu 
seinem  Tode  am  15.  Juni  1796, 
48  J.  alt  (Köchel  1). 

Bälde,  Jakob,  Mitglied  der  Ge- 
sellschaft Jesu,  gab  heraus: 

1647.  Teutscher  Poeten  eyfrig  u.  lustiges 
Nachsinnen  über  das  trostreiche  Lied  Aga- 
thyrs  genannt  vom  Lob  u.  Wohlstaude 
der  dürr  oder  mageren  Gesellschaft  an- 
fänglich lateinisch  beschrieben.  München, 
1647  Straub.  Verlag  von  Wagner.  1. 
Titel:  Jacobi  Baldesi  Agathvrsus  Teutsch. 
16«,  176  Seit.  Kupfer  und  Musik.  [B. 
Wagener. 

1647.  Ehrenpreis  der  allerseel.  Jungk- 
frawen  vnd  Mutter  Gottes  Mariae.  Auff 
einer  schlechteu  Harpffe  ihres  vnwürdigen 
Dieners  gestimbt  vnd  gesungen  (o.  Autor) 
Mönch.  1647. 16»;  mitMelod.  [Rosenthal 26. 


Bälde,  Jean. 


314 


BaJdrati. 


1654.  Jephtliias,  tragoedia.  Acced.  raelo- 
dramatica.  Ainberg.  1654.  164  u.  19  S. 
als  Anhang  Melodien.     [Dresd.  Musik. 

Bälde,  Jean,  wird  am  23.  Juni 
1412  als  Organist  an  St.  Donation 
in  Brügge  angestellt  (Straeten  1  a, 
38). 

BaUleiiecker,  Johann  Bern- 
hard, besafs  im  Anfange  dieses 
Jhs.  ein  Privatinstitut  für  Musik 
in  Frankfurt  a/M.  (Schilling.)  Fetis 
sagt:  er  st.  daselbst  1849  in  vor- 
gerücktem Alter.  Ich  kenne  von 
ihm  nur  mit  der  Bez.  J.  B.  Bal- 
denecker  l'aino: 

Le  Cercle.  Delassement  musical  en 
Theme  varie  p.  V.  principale  avec  un  2. 
Y.  et  Vcl.  Amst.,  Steup.  3  Stb.  [B.  Wagener. 

Fetis  und  Hofmeister  verzeichnen  aufser- 
dem  noch  einige  Klavier-  und  Violinpiecen. 

Baldenecker,  Udalrieh,  Mu- 
siker und  Violinist  am  Hofe  zu 
Mainz;  um  1775—80  v^^ar  er  Mu- 
sikdirektor an  der  Marchand 'sehen 
Truppe,  die  am  Rhein  und  Main 
spielte.  (Gerber  1.  Reichard  1776, 
245.)  Man  besitzt  mehrere  Werke 
von  einem  B.  ohne  Vornamen,  ob 
sie  ihm  angehören  ist  fraglich, 
doch  verzeichne  ich  sie  hier: 

6  Trios  a  V.,  Taille  et  Vcl.  concertans. 
oe.  1.  Frkft.  a/M.,  Haueisen.  —  Amst., 
Dyk  (1784)  3  Stb.  fol.  [B.  Wagener. 
Dresd.  Mus. 

Diese  Trios  schreibt  Gerber  ihm  zu.  Er 
nennt  sich  ai;f  dem  Titel  „Music.  de  la 
Cour  de  Mayence  electorale". 

6  Sonate  accomodate  per  2  Cembali. 
Ms.  qufol.     [Dresd.  Mus. 

2  Duette  f.  2  Y.  op.  5.    [Cambridge FW. 

Baldesar,  siehe  Baldassare  d' 

Imola. 

Baldi,  Domenieo,  von  ihm  be- 
sitzt die  Nationalbibl.  in  Paris  ein 
Ms.  mit  Cantaten. 

Baldi,  Grlovanni,  geb.  in  Pi- 
stoja  gegen  Ende  des  18.  Jhs.  und 
dort  ansässig,  war  ein  in  Italien 
beliebter  Komponist  für  Violine, 
schrieb  auch  Messen,  Motetten  u.  a. 
(Fetis.) 


Baldini,  Grirolamo,  geb.  zn 
Verona,  lebte  zu  Paris  als  Lehrer 
des  Flötenspiels  in  der  ersten 
Hälfte  des  17.  Jhs.  (?)  und  schrieb 
Sonaten  für  sein  Instrument.  (Fetis.) 

Baldini,  Vittorio,  Musikdrucker 
und  Verleger  in  Ferrara,  Heraus- 
geber der  beiden  Samlwke : 

1.  II  lauro  secco  IIb.  1.  di  Madrigali  a 
5  voci  di  diversi  autori . .  .  Ferrara  1582  a. 
5  Stb.  40.  29  Madr.  [B.  D.  Bologna. 
Modena.  br.  Mus :  B.  Vened.  Marco : 
5  a.]  Eitner  1.  Vogel  2,  429.  —  Kirch- 
hoff &  Wig.  besafsen  eine  Ausg.  von 
1584.  Angelo  Gardano  druckte  sie  1596 
nach. 

2.  11  lauro  verde,  Madrigali  a  6  voci  di 
div.  autori.  Ferrara  1583  h.  6  Stb.  4".  33 
Nrn.  Eitner  1.  Vogel  2,  433.  [B.  D. 
Vened.  Marco,  Ferrara  B.  c.  und  br.  Mus : 
5a.]  Pierre  Phalese  und  Angelo  Gardano 
druckten  sie  1591  und  1593  nach. 

J5aldis,  siehe  Bali)!,   Galeazio. 

Baldis,  Simon  de,  aus  Bari, 
ein  l{^omponist  des  16.  Jhs.,  von 
dem  sich  in  Samlwken.  1574, 
1574a  und  1590  fünf  Sätze  zu  2 
bis  6  Stim.  befinden  (Eitner  1). 

Baidissera,   siehe   Baldassare. 

Baldoni,  siehe  Boldon,  To- 
maso. 

Baldotti,  Domenico,  Priester 
und  Contrabassist  an  der  Stadt- 
kapelle in  Lucca  vom  11/1  1765 
bis  zu  seinem  Tode  am  10/4  1791, 
mit  monatl.  4  sc.  (Nerici  211). 

Baldrati  (Baldradi)  Fra  Bartolo- 
meo,  da  Rimini,  nennt  sich  1678 
Kapellmeister  an  S.  Francesco, 
seiner  Geburtsstadt.  Man  kennt 
von  ihm  nur  einen  Druck  in  2 
Auflagen : 

Messe  a  4  voci  da  capella,  di . . .  op.  1. 
Bologna  1678  Monti.  5  Stb.  4P.  [Brüssel: 
T.  B.  Org.  br.  Mus:  CA.  T.  Bologna 
5  Stb. 

—  a.  Ausg.  Roma  1694  Mascardi.  Ad 
istanza  di  Seb.  Testa,  in  Parione.  5  Stb. 
mit  Bc.  4  Messen.  [Bologna  Petr.  C.  P. 
Brüssel:  CA.  Bologna.  br.  Mus:  Or- 
gane. 

Die  Bibl.  national  zu  Paris  besitzt  im 
Ms:   1  Messe  zu  24  St.   —   1   Missa  S. 


Balduin. 


315 


BaUa. 


Aatonii  Patavini . . .  (avec  parties  d'acc. 
ajoutees  par  Brossard)  —  Motetten  zu  5 
u.  6  Stirn. 

Balduin,  siehe  Baultluiii,  Noel. 

Baldiiiii,  ...  ein  Domdecbant  in 
Olraütz  (1190  —  1201),  regelte  den 
Kirchengesang,  liefs  die  Choral- 
bücher anfertigen  und  komponierte 
selbst  Gesäuge.     (Elvert  70.) 

Balduiiiiis,  Crottlieb,  lebte  vor 
1684  in   Regensburg  (Mettenleiter  ! 
1,   231.  233).     War   Avahrsch.   nur  | 
Dichter,    nicht    Komponist,    starb 
1684,  Totengesg.  von  Gradenthaler 
(ib.  234). 

Baldwin,  John,  Sänger  und 
Kleriker  a/d.  Kgl.  Kapelle  in  Wind- 
sor,  schwor  am  20/8  1598  als 
Gentleman  a/d.  Kgl.  Kapelle  in 
London   und    f  28/8    1615   (Bim- 

bault  199). 

Im  Chorbuch  des  Eton  College  in  Cam- 
bridge 1  Magnificat. 

Die  Bibl.  der  Kgn.  von  England  im 
Buckingham-Palast  in  London  besitzt  eine 
von  ilam  in  den  Jahren  1581 — 160G  ge- 
schriebene Samlg.  von  Motetten,  Chorbuch, 
welche  aufser  eigenen  Kompositionen  noch 
folgende  enthält: 

John  Bedyngham,      Elway  Bovin, 

John  Byrchley,  John  Byrd, 

Dr.  Cooper,  W.  Dämon, 

John  Dygon,  Dr.  Giles, 

Golder,  Moris  Gore, 

Bob.     Johnson     of 
"Windsor,  Luc.  Maren  zio, 

Moorecocke,  J.  u.  W.  Mundy, 

Parsons,  Shepherd, 

Talus,    '  Taverner, 

John     Thorne     of 
York,  Tye, 

Wilkinson,  John  Wood, 

Thomas  Woodson. 

Ebendaselbst  das  von  ihm  kopierte  Vir- 
ginal  book  bez.  mit  „My  Lady  Nevells 
booke,  1591,"  welches  42  Piec.  vonWm. 
Byrd  enthält. 

Baldwyn,  siehe  Baulduin. 

Baldy,  Joäo  Jose,  ein  portu- 
giesischer Komponist  der  2.  Hälfte 
des  18.  Jhs.,  der  in  Lissabon 
Karamermusikus  und  Hoforganist 
war.    Yon  seinen  Werken  scheint 


sich    nichts     erhalten    7A\    haben. 
(Yasconcellos.) 

Bales,  Alfonso,  1625  Mitglied 
der  Kgl.  Kapelle  in  London  mit 
20  #  Gehalt  (Hawkins  4,  "37). 
Auch  Nagel  1  verz.  ihn  im  Jahre 
1625  als  Sänger  und  Lautenist 
unter  Alphonso.  1620  unter  Al- 
fonso Bales  mit  20  ^  Gehalt. 
1635  mit  Alph.  Baues.  In  dem- 
selben Jahre  starb  er  und  tritt 
John  Wilson  an  seine  Stelle. 

Balestra,  siehe  Ballestra. 

Balfare,  Valentin,  soll  Bacfarc 
sein. 

Baliani,  Carlo. 

Im  Archiv  des  Domes  zu  Mailand  be- 
findet sich  eine  achtstimmige  Messe  von 
Gaetano  Brotti  kopiert.  Sie  soll  vom  Ende 
des  16.  Jhs.  herrühren,  muss  also  einen 
anderen  als  den  folgenden  Autor  betreffen, 
wenn  nämlich  die  Zeitbestimmungen  nicht 
auf  einem  Irrtum  e  beraht. 

Baliani,  Carlo,  war  von  1714 
bis  1747  f  Kapellmeister  am  Dome 
zu  Mailand  (Leipz.  Ztg.  34,  280. 
Muoni  31.)  In  den  Psalmen  von 
Marcello,  Ausg.  1724,  befindet  sich 
im  4.  Bde.  ein  Schreiben  von  ihm. 

Die  Bibl.  des  Conservat.  zu  Paris  be- 
sitzt „Musique  d'Eglise".  (In  der  Weise 
katalogisieren  die  Franzosen.)  In  Dresden 
kath.  Kirche  im  Ms.,  P.  u.  Stirn.,  1  Messe 
zu  5  St.  mit  2  V.  Va.  Ob.  u.  Org. 

In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wiau: 

Cantata  a  solo :  Solitudino  amata,  a  Sopr. 
col  Bc. 

Im  Archiv  des  Domes  zu  Mailand  be- 
finden sich  2  Concerti  a  6  e  8  voci,  Ecce 
nunc  a  6  voci  concertato.  Domine  quis 
habitabit  8  voc.  Ferner  1  Bd.  Ms. 
darunter  1  Messe  zu  4  Stirn. 

Balinconqt, . . .  wahrscheinlich 
ein  verstümmelter  Name.  In  der 
B.  Schwerin  F.  im  Ms.  eine  So- 
nate ex  D.  Fl.  trav.  solo  e  B.  2  Stb. 
Balla  (Balle),  Luigi  dalla,  ist 
nur  bekannt  durch  2  Cauzonetten 
im  Samlwk.  1587  a.  (Eitner  1.) 
Ferner  in  Vincenti  ed  Amadino's 
Musica  di  diversi,  7—12  v.  1584: 
Per  che  piangi,  t\  9. 


Ballabene. 


316 


Ballard,  Pierre. 


Ballabene,  Gregorio,  aus  Rom, 
starb  daselbst  gegen  1800.  Nach 
einem  Autograph  (Kat.  Leo  Liepm.) 
lebte  er  im  Sept.  1755  in  Macerata 
und  suchte  eine  Anstellung.  1778 
hatte  er  sich  zur  erledigten  Kapell- 
meisterstelle in  Padua  an  S.  An- 
tonio gemeldet  und  sich  der  Prü- 
fung unterzogen,  wurde  aber  nicht 
gewählt  (Tebaldini).  In  Gennaro 
Catalisano's  Grammatica  armonica 
1781  wird  er  als  Examinator  der 
Congregazione  dei  musici  zu  Kom 
bez.  Von  seinen  Kompositionen 
sind  bekannt: 

In  B.  B.,  Ms.  1070  ein  Kyrie  u.  Gloria 
zu  48  Stim.  in  12  Chören,  von  Santini 
kopiert  in  gr.  fol.  Dieselbe  als  Missa  48 
voc.  in  Cd.  P.  besitzen  die  Singaivad.  in 
Berlin.  —  Bologna.  —  Rom  Cecilia.  — 
Joseph  Heiberger  schrieb  1774  eine  Kritik 
über  dieselbe  (siehe  diesen). 

Compieta  a  4  voci  concertata  e  breve, 
con  organo,  di . . .  1762.  Autogr.  P.  qufol. 
[Bologna. 

Magnificat  a  4  cori  1778.  Autogr.  P. 
fol.     [R.  C.  of  Mus. 

Ein  Briefwechsel  zwischen  Pat.  Martini 
und  B.  über  die  48  stim.  Messe  [Bologna, 
Kat.  1,  163. 

Ballabeni,    Pictro    Antonio; 

das  Antiquariat  von  Liepmanns- 
sohn  besafs  1886  ein  Autograph, 
gez.  in  Prato  1735  imd  der  Be- 
zeichnung „Musico". 

Ballad  Singers  (The)  summers 
to  her  love.  s.  1.  c.  1730.  fol.  [br. 
Mus. 

Ballard,  Monsieur,  von  ihm  teilt 
Mersenne  1  Lautenst.  in  seiner 
Harm.  univ.  Bd.  2  letzte  Abtlg. 
S.  90  mit.  Wahrscheifilich  derselbe, 
der  im  Anfange  des  17.  Jhs.  am 
Florenzer  Hofe  als  Instrumentist 
angestellt  war  (Viertel].  5,  421). 

Ballard,  John,  Mitglied  der 
Kgl.  Kapelle  in  London  vor  1625, 
erhielt  40   '£  Gehalt   (Hawkins   4, 


37.) 


Nagel 


1 ,    40    verz.    ihn    in 


demselben  Jahre   als    Sänger   und 
Lautenist. 


Ballard,  Robert  (siehe  Le  Boy, 
Adrien),  der  Leiter  einer  Buch- 
und  Musikdruckerei,  sowie  Ver- 
lagshandlung in  Paris,  die  an 
zwei  Jahrhunderte  an  der  Spitze 
buchhändlerischer  Unternehmun- 
gen stand. 

Ballard,  Pierre,  der  Sohn 
Robert's.  Nach  dem  Tode  Robert's 
trat  seine  Wittwe  ein  und  nach 
Le  Roy 's  Tode  zeichnen  1599  die 
Wittwe  Ballard's  und  ihr  Sohn 
Pierre.  Von  1606  ab  zeichnet 
Pierre  allein  und  lässt  sich  bis 
1639  verfolgen,  in  welchem  Jahre 
sein  Sohn 

Robert  II.  das  Geschäft  durch 
Patent  vom  24/10  übernimmt.  (Im 
Huygens  von  Jonckbloet  und  Land 
befinden  sich  S.  XXXIV  vom  Jahre 
1647  zwei  Briefe  an  ihn.)  Am 
11/5  1673  folgte  dessen  Sohn 

Christophe,  der  sich  1677  mit 
Lambert  BouUand  auf  kurze  Zeit 
verband.  Den  5/10  1695  folgte 
der  Sohn  Christoph's 

Jean-Bcqjfiste- Christian^  der  viel- 
fach mit  Christophe  fälschlich  bez. 
wird  (Dokument  im  Campardon). 
Ihm  folgte 

Ch7'istophe-Jean-'FrQ.n(;.ois  am  6/5 
1750  und  starb  1765.     Sein  Sohn 

Pierre  -  Robert  -  Christophe  üb  er- 
nahm  am  20/10  1763  das  Geschäft. 
Die  Firma  auf  den  Drucken  ist 
auch  manchmal  nur  mit  Paris, 
au  Mont-Parnasse  gez.,  z.  B.  1724 
und  1730.  Von  späteren  Drucken 
fand  ich  einen  von  1780  von  der 
Wittwe  Ballard  &  Sohn  gez.  und 
von  1827  abermals  von  einer 
Wittwe  gez.  Obige  Angaben  nahm 
ich  von  den  Originaldrucken  selbst 
und  die  Daten  der  Patente  aus 
Campardon's  Werk.  Im  Catalogue 
chronologique  des  libraires  de  Paris 
von  Lottin,  1788,  weichen  manche 
Daten  von  obigen  ab.    Dort  heilst 


Ballard,  Pien'e. 


317 


Ballard,  Piprre. 


es:  KobertBallardl:  1551— f  1606. 
Liicrece  Le  Be,  veuve  de  Robert  I 
fut  en  1606—1608.  Pierre  I,  fils 
de  Eobcrt  I  fut  depuis  1608, 
t  1639.  Robert  II,  fils  de  Pierre  I 
fut  depuis  le  4/1  1640,  f  1679. 
La  veuTe  de  Robert  11  f  avant 
1693.  Christophe  eiit  depuis  le 
17.  Juin  1666  de  titre  de  libr.  et 
impr.  du  roi.  f  1715.  Jean 
Baptiste  Christophe,  fils  aine  de 
Christophe  eut  depuis  le  8/6  1694. 
f  5.  mai  1750,  dann  folgt  seine 
Wittwe  5.  Mai  1750  —  6/10  1750, 
t  1758  und  Pierre  II,  2.  Sohn  des 
Robert  IL  von  7/9  1694  bis  f  1703, 
darauf  seine  Wittwe,  f  1719.  Jetzt 
folgt  Christophe  -  Jean  -  Fran9ois, 
Sohn  des  Jean  Bapt  Chr.,  f  5.  Sept. 
1765.  Marie  Anne  Genevieve  über- 
nahm das  Geschäft  und  Pierre- 
Robert-Christophe  trat  am  24.  Sept. 
1779  als  Mitinhaber  ein.  —  Die 
Samlwke.  der  Ballard's  verz.  ich 
chronologisch,  die  Airs  dagegen 
stehen  unter  dem  Artikel  Airs. 

—  Pierre. 

1629.  Recueil  des  chansons  de  L.  M.  P. 
A  Parispar...  1629.  S".  118  S.  [Bologna. 
Die  Dedic.  ist  mit  Tou  Berger  Melinte 
unterz.     Ebeudort  uoch  die  Bücher: 

V.  liv.  de  chans.  pour  dancer  et  pour 
boire.     1631.     8".     47  BU. 

VI.  liv.,  dito.     1632.     43  BU. 

VII.  liv.,  dito.     1633.     46  Bll. 

Vm.  Hv.,  dito.  1634.  51  BU.  [Bo- 
logna. 

1634.  8.  (9.  10.  11.)  livre  de  chansons 
p.  dancer  et  p.  boire  1634 — 38.  2  vol.  in 
8".     [Brüssel  2383. 

—  13.  et  14.  livres . . .  1644.  1645.  8«. 
Eob.  B.     [Briissel  2390. 

—  16.  livre  1652.     [Brüssel  2394.- 

—  5.  6.  7.  üvres.  Eob.  B.  1667—69. 
8°.     [Brüssel  2396. 

1636.  Recueil  de  chans.  a  boire,  finis- 
sant  en  1636  Pierre  B.  1  vol.  in  8«. 
[Brüssel  2384. 

—  Robert  B.  (fUs). 

1640.  Chansons  pour  dancer  et  pour 
boire  (recueillies  de  divers  auteurs  et  mises 
en  mus.  en  XXIX  livres).  Par  1640—94 
Rob.  Ballard   15.  Bd.   in   kl.  8".     47   BU. 


[Hofb.  Wien.  Buch  1  —  14  u.  16  —  29 
fehlen. 

1649/57.  Meslanges  ä  1 — 5  part.  avec 
la  hasse  cont.,  contenant  plusieurs  chan- 
sons, raotets,  magnific.  preludes  et  aUe- 
mands  pour  l'orgiie  et  les  vieles.  Liv.  1. 
Paris  1649  BaUard. 

—  liv.  2.  ib.  1657. 

[C.  P.  liv.  2:  Haute  taiUe  u.  Bc.  —  Herr 
Gust.  Francotte  in  Lüttich  vom  2.Uv.  Dessus, 
Dessus  de  Viele,  Haute  taille  u.  B. 

1650.  La  Marre,  Les  chansons  pour 
danser  et  p.  boire.  Par.  1650.  [B.  M. 
(Mus.  pr.  80.  18/5.) 

1652.  Chansons  p.  dauser  et  pour  boire. 
16.  Uv.  Par.  1652  R.  Ballard.  44  Ch. 
8".     [B.  M. 

1653.  —  17.  liv.  1653.    44  BU.  [B.  M. 
1664.    Ballet  du  Roy  Danse  ä  Fontaine- 

bleau.  4  Stb. :  Dessus,  Haute  -  contre, 
TaiUe  et  B.;  an  Autoren  sind  genannt 
Brular  und  Maycn^  die  übrigen  anonym. 
[Modena. 

In  der  Bibl.  Schwerin  F.  (Kat.  2,  267) 
befindet  sich  ein  Lautenbuch  im  Ms.  mit 
der  Aufschrift:  Au  Mont  Parnasse.  Rue 
St.  Jean  de  Beauvais.  Par  Rob.  Baillard  (?). 
fju4''.  Das  Geschäft  Ballard's  befand  sich 
in  der  Stralse  St.  Jean  de  Beauvais  und 
gehörte  das  Lauteubuch  demnach  einst 
Rob.  BaUard.  Es  enthält  72  Nrn.  für  die 
11  saitige  Laute,  davon  sind  30  mit  P. 
{Pinet)  gez.,  7  mit  Gaidtier  und  4  mit 
Mercure.  Der  Verleger  Rob.  BaUard  fils 
druckte  in  den  Jahren  1642 — 1673,  in 
dieselbe  Zeit  fällt  auch  die  Lebenszeit 
von  Pinet  und  Mercure.,  unter  Oauttier 
kann  daher  nur  Denis  Gaidtier  gemeint 
sein.  Der  obige  Katalog  teilt  genau  den 
Inhalt  und  auch  Noteubeispiele  mit. 

1664.  2.  livre  des  meslanges  de  chan- 
sons, air  serieux  et  ä  boire,  ä  2  et  3  p. 
1664.     80.     [Brüssel  2333. 

1668.  Capilotade  bachique  ä  2  parties, 
cont.  4  alphabets  de  frag'mens  choisis  des 
meilleures  chansons  a  boire.  8**.  1  Vol. 
[Bi-üssel  23:30. 

—  Christoph. 

1675.  Recueil  (I — XX)  de  chanson- 
nettes de  differens  auteurs  ä  2  (et  3)  part. 
]  675— 1694.  2  voU.  in  8».  [Paris  Nat. 
Briissel  2332. 

1686.  Xn.  Recueil  de  Chansonettes. 
Paris  1686.  k.  8°.  21  Nrn.  zu  1—3  Stirn, 
mit  Bc.  ohne  Autoraugabe.     [br.  Mus. 

1699.  Rec.  de  different  Uvres  de  chan- 
sons pour  boire  et  pour  danser.  Paris 
1699  Christ.  BaUard,  8".  7  Bücher.  [br.Mus. 

—  Jean-Bapt.-Chretien. 

s.  a.  (c.  1700).     Les  Parodies  nouveUes 


Ballaiid,  Pierre. 


318 


Ballenus, 


1    in    120. 

j         Autc 


Ohne 
Autoren. 


et  des  Vaudevilles  inconmis.  Paris  par 
les  Soins  de  Jean  Baptiste  Cliretien  Ballard 
Jmprimeur.  kl.  ^114*^.  4  Bll.  u.  117  pp. 
[B.  Wagener. 

—  Christophe  (Jean-Frangois-). 

1700.  Nouvelles  Parodies  bacchiques 
nielees  de  Vaudevilles  ou  Rondes  de  table. 
Tom  I.  1700.  275  S 
T.  11.  1700.  264  S. 
T.  III.  1702.  244  S. 
[B.  Wagener.  Hofb.  AVien.  Amst.  T I  bis 
JIL  B.  Hbg.  2voll.  br.Mus.  B.M.T3. 
B.  B.  1  vol.     B.Lpz. 

—  a.  Ausg.  3  voll,  von  1714.  12°. 
[B.M.  Bd.  1.  2.  Brüssel  Cons.  2  Bde.,  der 
3.  von  1702.     br.  Mus:  3.  Bd.  1714. 

1703.  Chants  des  noels,  anciens  et 
nouveaux  de  la  grande  Bible,  notez  avec 
des  basses,  iniprim.  pour  la  1.  fois.  1703. 
qu40.     [Brüssel  2400. 

1703.  Brunetes,  ou  petits  Airs  tendres 
avec  les  doubles,  et  la  Bc.  Recueillies  par 
Christ.  Ballard.  Paris  1703.  [Darmst. 
Amst.  2  Bde.  Brüssel  Cons.  269  von 
1703—1711,  3  Bde.  in  12^^. 

1712.  Recueil  de  Motets  choisis  de 
differents  auteurs,  Italiens  et  fran9ois 
M.  DCC.  XII.  Premiere  annce  . . .  A  Paris 
chez  Christoph  B  . .  .  fol.  Partitur  über 
100  Seit.     Liv.  1.  2.  3.     [Paris  Nat. 

Enthält  G.  B.  Bassani,  Oraz.  Benevoli, 
Brossard,  Carissimi,  Cazzati,  Fr.  Gasparini, 
Aless.  Melaui  2,  Pollaroli. 

1712/18.  Tendresses  bacchiques  on  Duo 
et  Trio  melez  de  petits  airs  tendres  et  ä 
boire  des  meilleurs  auteurs,  ä  2  p.  Paris. 
2  voll.  1.  1712  mit  228  S.  2.  1718  mit 
232  S.  in  16«.  [B.M.  Brüssel  1.  vol. 
br.  Mus. 

1715.  La  gamme  bacchique.  Paris  1715 
Chr.  Ballard.  1  vol.  in  qu-t^.  4stim.  Airs. 
[Brüssel  Cons. 

1717.  La  Clef  des  Chansonniers,  ou 
recueil  des  VaudeviHes  depuis  100  ans  et 
plus  notez  et  recueillis  p.  la  1.  fois.  Paris 
1717  (J.-Bernh.-Chretien  Ballard).  2  Bd. 
304  u.  296  S.  [B.M.  Glasgow.  br.Mus. 
R.  C.  of  Mus.  Hofb.  Wien.  Brässel  Cons. 
270.  2  Bde.  in  ]2o. 

1724.  Les  Rondes,  Chansons  ä  danser. 
Suite  des  10  volumes  d'amusements.  Paris 

1724  Chrstpli.  Ballard.  12».  2  T.  308  u. 
270  S.  50  Roud.  u.  100  Contre-Dauses. 
[B.  M.     Brüssel  2402. 

1725.  Les  Menuets  chantants  sur  tous 
les  tons,   notez  pour  les  instrum.     Paris 

1725  J.  B.  C.  Ballard.  2  T.  260  u.  2.52  S. 
[B.  M.     br.  Mus. 

1727.  Meslanges  de  musique  latine, 
francoise  &  italienne,  divisez  par  Saisons. 


Suite  du  recueil  de  differents  auteurs, 
donne  au  public  de  mois  en  mois,  pendant 
30  annees  consecutiver.  1  vol.  Part,  in 
qu40.     [Modena. 

Autoren : 

Barre,  de  la  Charpentier  Dornel 

Benoist  Chatelain  G 

B.-L.  Coco  GuiUou 

Bouvard  Couperin  H  . . . . 

Buttier  Danielis  Lemaire 

Campra  Dauphin  Montarin 

Charles  Desfoutaines  Saggione. 

1729.  Missae  4  voc.  Chorb.  in  fol. 
Die  4.  von  Pacotat.  ed.  J.  B.  Ballard. 
[Paris  Nat.     B.  Cambrai. 

1741.  Etremes  d'Horace,  pour  Tan  1741. 
Chansons,  prises  des  pensees  de  ce  poete 
et  recueillies  par  le  Sr.  Ballard.  8*^.  [Dresd. 

NB.  Die  Drucke  des  18.  Jhs.  sind  in 
der  Angabe  der  Vornamen  des  Verlegers 
so  schwankend,  dass  es  immöglich  er- 
scheint, Klarheit  zu  schaffen. 

Ballarotti ,     Francesco ,     ein 

Opernkomponist  des  17.  Jhs.,  von 
dem  Fetis  die  Opern  verzeichnet 
1.  Alciade  violenza  d'amore,  knmp. 
zusammen  mit  Er.  Carolo  Pollarolo 
und  Fr.  Gasparini.  Ven.  1699.  2. 
Ariovisto,  Maild.  1699,  komp.  mit 
Perti  u.  Magni.  (Textbuch  im  Be- 
sitze Dr.  Bonamici  in  Livorno.)  3. 
L'Amante  impazzito,  Yen.  1714. 
4.  Ersione  1699.  Textbuch  im 
Theaterarchiv  in  Turin.  Ich  kann 
von  ihm  nachweisen  als  .5.  Otta- 
viauo  in  Öicilia  in  3  atti,  Ms.  F., 
das  Libretto  gedruckt  1692.  [Mo- 
dena. Ebendort  im  Ms.  37 :  Ari- 
ette  c.  stromenti  des  17.  Jhs.,  3 
Arien. 

Ein  Brief  an  Perti  in  Bologna, 
Kat.  1,  149. 

Ballek,  lUarc'  Antonio,  kommt 
in  Besardus'  Lautenbuch  Novus 
partus  1617  mit  1  Satze  vor. 

IJallcnberg-e,  M.,  um  1760  Or- 
ganist an  St.  Gilles  zu  Brügge 
(nach  einer  Subscriptionsliste). 

Ballenus,  Grcorgius,  Bassist  u. 
Priester  an  der  Kirche  St.  Kom- 
baud  in  Mecheln  am  1.  Jan.  1571, 


Ballerini. 


319 


ßallicourt, , 


erhält  541.  17  s.  6  d.  jährl.  Gehalt. 
(Straeten  1,  3.) 

Ballerini,  Baron  Francesco, 
nennt  sich  1709  auf  dem  Titel 
des  Textbuches:«  Gl'Amori  di  Circe 
con  Ulisse  .^Virtuosa  di  Cesare'-' 
u.  dirigierte  die  Aufführung  obiger 
Oper  im  Jahre  1709  in  Dresden. 
(Fürsteuau  2  b,  71.)  Nach  Fiirsteuau 
war  er  Sänger  an  der  kaisl.  Hof- 
kapelle Joseph  I. 

Ballestra  (Palestra.  Fctis  unter 
Balestra),  Raimonclo.  In  den 
Akten  des  Kreisarchivs  zu  München 
findet  sich  die  Notiz,  dass  er  im 
Jahre  1604  und  am  30/8  1616 
dem  Kurfüi'sten  von  Baiern  Kom- 
positionen einsandte  und  mit  14  fl. 
24  kr.  und  12  fl.  honoriert  wurde. 
Vielleicht  giebt  der  Titel  zu  den 
Sacrae  Symphoniae  Näheres  über 
Geburtsort  und  Stellung  an: 

Sacrae  Symphoniae  ...  7.  8.  10.  12  voc, 
Lib.  1.    Venetiae  1611.    10  Stb.,    [B.  K. 

In  Bonometti's  Paruassus  musicus  1615, 
zwei  Mot.  zu  3  u.  4  Stirn. 

Ms.  16702,  4  Bde.  (fehlt  1  Bd.)  in 
Hofb.  Wien:  Missa  con  le  Trombe,  16  voc. 
Nr.  9.  —  In  Ms.  16707,  3  Chorb.,  das  1. 
fehlt,  ebd.  eine  12stim.  Motette  mit  Pa- 
lestra gez.  —  Ms.  16708,  3  Chorb.,  das 
3.  fehlt,  2  Magnific.  zu  12  und  14  Stim. 
Nr.  25  u.  31,  ebd. 

Ballet.  Come  buy  my  new 
ballet.  (Lond.  c.  1760).  fol.  br. 
Museum. 

Ballet,  William,  ein  englischer 
Lautenist  zur  Zeit  der  Königin 
Elisabeth,  von  dem  Chilesotti  in 
seinem  Lautenspieler  ein  reizendes 
Sätzchen  mitteilt:  Melodiös,  formell 
und  modulatorisch  ganz  über- 
raschend. 

Ballets,  opera,  et  autres  ouvra- 
ges  liriques,  siehe  Valliere. 

Balletti  (12)  a  2  ström,  col  Bc. 
Ms.  B.  Hbg.,  engl.  Hds.  von  1802, 
85  Seiten. 

Balletti,  Beruarclino,  ein  bis- 


her unbekannter  Lautenist  des  16. 
Jhs.,  von  dem  die  Hofb.  in  Wien 
folgende  Samlg.  besitzt:  . 

Intabola^ura  de  lauto  di .  .  .  di  varie 
Sorte  de  Balli.  Lib.  1.  Ven.  1554  Gard. 
14  Nrn.  kl.  (iu40.    20  BU. 

Balletto  a  Cavallo  fatte  nella 
piazza  '  di  Naiborgo  dal  Sereniss. 
Duca  di  Guiliers  . . .  per  il  passagio 
della  iuvitissimo  et  Serena-  Chris- 
tina Alessandra  regina  di  Suetia 
e  Gotia,  L'anno  1662.  (für  Chor 
u.  Solo.)     [Salzburg,  Studienbibl. 

Balletzius  aus  Holland,  wird 
von  Besardus  1617  in  seiner  Isa- 
goge  als  Lautenist  erwähnt. 

Balley,  J. ..,  lebte  am  Ende 
des  18,  Jhs.,  wahrscheinlich  in 
London.  Das  br.  Mus.  besitzt  zwei 
Einzeldrucke  von  ihm: 

1.  Victoria  („AVhy  ask")  the  words  by 
Mrs.  Robinson.  Lond.  c.  1794.  fol.  2. 
The  Christian's  Consolation.  Hymn  (,,Never 
let  the  good"),  writton  by  G.  S.  Carey. 
Lond.  c.  1800.  fol. 

Ballhorn  (Balhorn),  Ludwig 
Wilhelm,  geb.  in  Holstein,  gest. 
20.  Mai  1777,  war  Superintendent 
zu  Neustadt  am  Rübenberg.  Er 
gab  heraus: 

Prolusio  de  phonascis  veterum  vocis 
formandae  conservandaeque  magistris.  Al- 
tonae  et  Haunoviae  1762.  4^.     [B.  Hbg. 

Balli  (Balletti)  Neapolitan  in  4 
parts.,  betitelt  „Gallyardes  &  Nea- 
polytans  Songs.  4  Stb.  in  kl.  4*^, 
Ms.  br.  Mus.  Nr.  27,  ohne  Autoren. 
71  Nrn.  mit  Italien.  Texten,  16.  Jh. 

Balli,  Dziano,  soll  nach  So- 
winski  ein  Italiener  sein  und  um 
1568  im  Dienste  des  Kgs.  von 
Polen  in  Krakau  gestanden  haben. 
In  alten  Dokumenten  wird  er  Mu- 
sicus regius  genannt. 

Ballicourt, . ..  trat  1752  als 
Flötist  in  London  auf  (Pohl  2,  372). 
Gerber  1  sagt,  dass  er  in  London 
in  den  Orchestern  mitwirkte  und 
mehrere  Bücher  Flötensolos  bei 
Preston  in  London  herausgab. 


Balliere  de  Laisement. 


320 


Balnhoffer. 


Balliere  de  Laisement,  Cliar- 
les-Louis-l)eiiis,  geb.  9.  Mai  1729 
zu  Paris,  gest.  8  jSTov.  1800  zn 
Ronen,  ein  vielseitig  in  den^Wissen- 
schaften  thätigei'  Gelelu'ter,  der  im 
eifrigen  Verkehr  mit  J.  J.  Rousseau, 
d'Alembert,  Diderot  und  Voltaire 
stand,  einige  Textbücher  zu  ko- 
mischen Opern  schrieb  und  auch 
eine  Theorie  der  Musik,  die  auf 
die  Töne  des  Horns  u.  der  Trom- 
pete begründet  ist  und  durch  Ja- 
mard  u.  Sorge  wieder  aufgenommen 
wurde  (Fetis).     Sie  ist  betitelt: 

Theorie  de  la  musique  par  M.  Balliere. 
Paris,  Didot  le  jeune,  et  Ronen,  1764 
Machuel.  4».  mit  Taf.  [br.  Mus.  Glasgow. 
ß.  B.     Brüssel.     Musikfr..Wien. 

La  Borde  (Essai  3,  57Ü)  bespricht  das 
"Werk  und  giebt  das  Urteil  ab,  dass  die 
Abhandlung  voller  Widersprüche  sei  und 
von  der  Akademie  zu  Ronen  nur  deshalb 
anerkamit  worden,  Aveil  die  Herren  selbst 
nichts  von  Musik  verstanden. 

Ballieux  (wahrscheinlich  ist  An- 
toine  Bailleux  gemeint),  gab  L. 
Hoteterre's  Methode  de  la  flute 
heraus  (siehe  Hoteterre). 

Balling'au  (Bellingan) . . .,  2  Chans. 
in  Ms.  126  zu  Florenz  zu  3  Stim. 
(?),  erwähnt  von  Morelot  p.  9,  der 
daran  die  Bemerkung  knüpft,  dass 
die  Namen  vielleicht  eine  Ver- 
drehung von  Barbingant  (Berbi- 
gant)  sind. 

Ballionas,  siehe  Baglioni,  Gi- 

rolauio. 

Ballis,  Oliviero,  aus  Crema, 
nennt  sich  1607  Kapellmeister  am 
Dome  zu  Ceneda.  Er  muss  vor- 
dem in  Padua  gelebt  haben,  denn 
das  Samlwk.  1598  a  verzeichnet 
ihn  unter  den  Paduanerkompo- 
nisten  und  bringt  ein  5  st.  Madri- 
gal von  ihm  (Eitner  1).  Bekannt 
sind  von  ihm: 

Canzonette  amorose  spirituali  a  3  v,  di 
. . .  lib.  1.  Yen.  1607  AI.  Raverij.  3  Stb. 
22  Nrn.     [B.  A.     B.  Hbg. 

Sacri  hymni  cantiones   et  litaniae  dei- 


parae  Virg.  M.,  8  voc.  Yen.  1609.  8  Stb. 
[br.  Mus.  fehl.  AI.  C2. 

Ballius,  Daniel,  in  Mainz  Hof- 
organist um  1627  (M.  f.  M.  13,  48). 

Ballivius  (Baillificus), . . .  ein 
französischer  Lautenist,  wird  von 
Merseune  in  Harmonicor.  lib.  XII. 
in  den  angehängten  Propositionen 
pag.  51/52  erwähnt  und  ein  Or- 
pheus Gallicus  genannt.  Die  Ab- 
bildung seines  Instrumentes  be- 
findet sich  im  Bonanni  p.  102. 

Balloce,  Joannes,  Tiieoretiker 
des  ]3.  Jhs.,  ist  bekannt  durch  den 
Tractat : 

„  Abreviato  Magistri  Franconis  a  Johanne 
dicto  Balloce."  Abgedr.  im  Coussemaker 
1,  292.  Es  ist  dies  ein  Auszug  aus  Fran- 
co's  Ars  musica,  desjenigen  Franco,  den 
man  für  den  älteren  dieses  Namens  hält. 
Neben  der  Abhandl.  Rob.  de  Handlo's  wäre 
die  obige  ein  2ter  Beweis  dieser  Annahme. 

Balloni,  (xiambattista,  Mitglied 
der  Akademie  St.  Cecilia  in  Rom 
und  „Maestro  Cantore"  an  der  Ba- 
silica  di  Recanati,  gab  heraus: 

Christus  e  Miserere  in  Cauto  fermo 
armonizzato  a  3  paiü  con  trasporto  in 
musica  figurata  per  . .  .  Firenze,  Venturiuo. 
8".  35  S.  [Bologng,  Zeit  unbek. ,  auch 
vom  Verleger. 

Balmaekers, . . .  Choral  ä  4  v. 
et  orch.  Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 
Balniont ,    Francois  -  Colincle, 

geb.  zu  Versailles  am  22.  Nov. 
1690,  gest.  14.  Febr.  1760  zu  Pa- 
ris, war  Ritter  des  St.  Michael 
Ordens,  Oberaufseher  und  Kapell- 
meister zu  Paris.     Er  schrieb: 

Essai  sur  le  gout  ancien  et  moderne  de 
la  musique  fran^aise.  Paris  1754.  4". 
(Becker  1,  91.) 

Balnhoffer ,  Plefbanus] ,  be- 
kannt durch  den  Tractat: 

Fragmentulum  tractatus  de  mu- 
sica, continens  regulas  et  explaua- 
tiones  de  siguis  temporum,  de 
mensura  notarum  . . .  Incip.  Priores 
musici  binis  circulis  et  puncto  tres 
musice  gradus  . .  .  8*^.  15.  Jh.  Ms. 
Suppl.   3893   (19329)   [Hotb.  Wien. 


Balochi. 


321 


Balthasar,  Ignaz. 


Balochi,  Luigi,  (nach  Fetis  soll 
er  eigentlich  Balloco  geheifsen 
haben,  woraus  er  dies  schliefst, 
sagt  er  aber  nicht;  mir  liegt  der 
Name  nur  als  Balochi  vor),  geb. 
zuYercelli  (Piemont)  um  1760,  st. 
an  der  Cholera  im  April  1832  zu 
Paris.  Studierte  zu  Pisa  Jura  und 
Humaniora,  erhielt  1786  den  Doc- 
tortitel,  ging  1802  nach  Paris  und 
wurde  am  Theater  Italien  als 
Dichter  und  Uebersetzer  angestellt. 
Auch  in  der  Musik  war  er  wohl 
erfahren  und  stand  ihm  eine  leichte 
gefällige  Erfindungsgabe  zu  Gebote, 
die  einige  seiner  Romanzen  zu  all- 
gemein beliebten  Gesängen  machte. 
Potis  führt  die  Romanze  „L'Aman- 
dier"  an  und  eine  Samlg.  Noc- 
turnes zu  2  Stim.  Ich  kann  von 
ihm  nachweisen: 

1.  L' Erraite  de  St.  Avelle,  Romance. 
Paris,  Carli.    P.  3  S.     [B.  M. 

2.  3  Canons  ä  3  v.  Paroles  ital.  de 
Metastase.     Paris  (1801')  fol.     [In-.  Mus. 

Balon, . .  .  um  1720  Tanzmeister 
Sr.  Majestät  Louis  XY.  von  Frank- 
reich, komponierte  auch  die  Tänze 
zu  den  Ballets.  Siehe  Lalande's 
(Mich.  Rieh.)  Ballet:  L'Inconnu, 
Ms.  im  C.P.  von  1720. 

Babamiiio,  P.  Simone,  nennt 
sich  Kapellmeister  am  Dome  zu 
Yenedig  und  Priester.  Er  gab  eine 
Samlg.  Madrigale   heraus,  betitelt: 

Teuere  Simone  Balsamino ...  AI  Ser. 
Francesco  Maria  Duca  d'Urbino.  . .  A  Sei 
Voci.  Yen.  1594  Amadino.  6  Stb.  20  Madr. 
Titel,  Dedic.  u.  luhalt  bei  Vogel  1,  52. 
[B.  K.     Wolf  eub :  T. 

Baltar,  Franciscus,  ein  spani- 
scher Komponist,  Zeit  unbekannt, 
von  dem  sich  in  dem  hds.  Samlwk. 
19169  der  Hofb.  Wien  unter  Nr. 
22  der  Gesang  befindet: 

Boleras  del  solfeo.  (He  pensado 
olvidarte)  1  voc.  c.  clavichordio 
vel  guitarra. 

Baltazariui,  eigentlich  Baltasar 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon. 


de  Beaujoyeux,  auch  „Sieur  de 
Beaujoyeux"  genannt,  kam  um 
1560  aus  Piemont  nach  Paris  und 
wurde  vou  der  Königin  Katharina 
von  Medici  zum  Intendanten  der 
Hofmusik  und  ersten  Kammer- 
diener ernannt;  noch  1582  nennt 
er  sich  „Yalet  de  chambre  du  royal 
de  la  royne  sa  mere."  Er  soll 
ein  ausgezeichneter  Geiger  ge- 
wesen sein,  ob  auch  Komponist,  ist 
unerwiesen.  Bekannt  ist  von  ihm 
ein  Ballet,  doch  sagt  er  in  der 
Yorrede,  dass  die  Musik  von  Girard 
de  Beaulieu  und  Maistre  Jacques 
Scdmon  sei.  Er  selbst  war  der 
Erfinder  des  Stoffes,  La  Chesnaye 
machte  cUe  Yerse  und  Patin  die 
Dekorationen.  Die  neue  Ausgabe 
gestattet  Jedem  einen  Einblick. 
(Nuitter  &  Thoinan  p.  XY.  —  Fetis. 

Ballet  comique  de  la  royue,  faict  aux 
nopces  de  M.  le  duc  de  Joyeuse  et  de 
mademoiselle  de  Vaudemont,  chansons  de 
musique  et  autres  gentillesses.  Paris  1582 
Le  Roy  &.  Rob.  Ballard.  1  vol.  iu  4».  75 
BU.  [C.P.  br.  Mus.  Paris  Nat.  B.  Wa- 
gener. B.  M.  in  Koi)ie.  Hofb.  Wien. 
Brilssel  2511.  * 

—  Neue  Ausg.  von  Weckerlia.  Paris 
187. .  Th.  Michaelis.  16  u.  ^9  S;  lO.-Aus- 
zug.  (In  der  Wiener  freien  Presse  1868 
beschreibt  es  Schelle  ausfi'üirUch,  auch 
WeckerUn  in  seinem  Kat.  304  ff.) 

Baltliar,  ein  Mönch  von  Säk- 
kingen  in  der  Schweiz  im  9 — 10  Jh., 
zeichnete  sich  als  Schriftsteller  u. 
Tonsetzer  aus.  Schrieb  die  Respon- 
soriengesänge  auf  das  Fest  des 
heil.  Fridolin  u.  dedizierte  sie  seinem 
Lehrer   Notker.     (Schubiger  2,   8.) 

Baltliasar,  ein  Priester  des 
Klosters   Ober-Altaich   im    17.  Jh., 

gab  heraus: 

Azi\inischer  Bogen  in  Ritterstreit  u. 
frewdenspiel  bewahrt  .  . .  vou  Domiuicus 
Abt  von  Altaich .  . .  Straubing  1679  bey 
Haan.  8».  374  S.  am  Ende  7  Melod.  mit 
Bass,     [B.  Wagener. 

Balthasar,  Ignaz,  1715  Oboist 
an    der    Hofkapelle    in    München, 

21 


Baltz. 


822 


Balvansky, 


erhält  am  12/9  20  Gld.  Zulage. 
(Kreisarchiv.) 

Baltz,  Thomas,  1(312,  1618. 
Bassist  au  der  Hofkap.  in  Berlin. 
(Schneider  29.) 

Baltzar  (Balthasar,  Balzer)  Tho- 
mas, der  Stammvater  der  musika- 
lischen Familie,  wird  um  1595  als 
Posaunenbläser  des  Rates  in  Lü- 
beck in  der  Kämmereirechnung  an- 
geführt.    (M.  f.  M.  20,  1.) 

—  Davide  sein  Sohn,  folgte  ihm 
im  Amte  und  starb  1664  (ib.  2). 

—  David  und  Jochim^  Söhne 
des  vorigen  David,  waren  m  Lü- 
beck als  Altisten  u.  Lautenisten 
bei  der  Katsmusik  angestellt,  (ib.  2.) 

Baltzar,  Thomas,  ältester  Sohn 
des  David  (f  1664)  war  um  1630 
zu  Lübeck  geboren,  beerdigt  27. 
Juli  1663  in  London,  zeigte  schon 
in  jungen  Jahren  ein  bedeutendes 
Talent  zur  Musik.  Wahrscheinlich 
war  Greg.  Zuber  im  Violinspielen 
sein  Lehrmeister  und  Franz  Tunder 
in  der  Komposition,  auch  f^chnittel- 
bach,  der  1654  nach  Lübeck  kam, 
wird  auf  seine  Bildung  von  Ein- 
fluss  gewesen  sein.  Die  Wander- 
lust brachte  ihn  1655  nach  Eng- 
land. John  Evelyn  berichtet,  dass 
er  ihn  am  4.  März  1656  in  einem 
Privatkreise  in  London  spielen 
hörte.  Er  erregte  daselbst  durch 
seine  bis  dahin  unerhörte  Technik 
in  Läufen  und  Sprüngen  grofses 
Aufsehen  und  schhig  den  bis  da- 
hin bewunderten  Violinisten  Davis 
Meli  völlig  aus  dem  Felde.  (Haw- 
kins  4,  327.  376.  384,  5,  15  giebt 
eine  ausführliche  Beurteilung  des 
Spiels  beider  Virtuosen.)  B.  lebte 
anfänglich  2  Jahre  im  Hause  Sir 
Anthony  Cope  in  Hanwell  (Oxford- 
shii-e).  Man  nannte  ihn  in  England 
kurzweg  „the  Swede".  Als  ihn  der 
König  Karl  IL  hörte  (nach  1660), 
stellte    er   ihn    am    30.  Nov.    1661 


j  als   ersten  Geiger  (Vorgeiger,  Di- 
[  rektor)  in  seiner  Kapelle  an.  Grove 
fand  ilm  in  den  Registern  der  Kgl. 
j  Kapelle   als    ,,Mr.   Thomas   Baisart, 
j  one   of   the   violins   in  the  King's 
Service"  angezeigt.     1658  ging  B. 
nach  Oxford,   wo    ihn  der  Schrift- 
steller und  Violinist-Dilettant  An- 
I  thony  Wood  kennen  lernte  und  in 
seinen  haudschriftl.  hinterlassenen 
biographischen  Notizen   über  Zoit- 
j  genossen  (im  Ashmoleum  in  Oxford 
aufbewahrt)    ausführlieh    über  ihn 
berichtet.   Dies  ist  auch  die  Quelle, 
woraus   Hawkins    und    Burney    (6, 
427)    schöpften.      Hawkins    macht 
;  noch  darauf  aufmerksam,  dass  sich 
I  Wood   irrt,    wenn   er  sagt:   B.  sei 
,  in    Cambridge    zum    Baccalaureus 
j  der  Musik  ernannt  worden.   —  An 
Kompositionen  siud  nur  1  Prelude 
i  und  1  Allemande  auf  uns  gekom- 
I  men,   die   in   den  M.   f.  M.  20,   5 
zu    finden    sind.      Die    Allemande 
auch  in  Hugo  Wehrle's  „Aus  alten 
Zeiten",  Lpz.  Br.  &  H.  Nr.  12.    Die 
beiden    Tonsätze     sind     sehr    be- 
achtenswert   und    zeigen    ein    be- 
deutendes Talent.  —  Li  John  Play- 
ford's   Division  Vioiin    1685    Ton- 
sätze,   wahrscheinlich   sind   es   die 
obigen.    Leider  war  B.  dem  Trünke 
sehr  ergeben  und  haben  wir  wohl 
auch  darin  die  Ursache  zu  suchen, 
dass  er  so  wenig  komponierte  und 
schon    im    33.   Lebensjahre    starb. 
(M.  f.  M.  20,  1.    Nagel  1,  51.    Be- 
stallungs-Urkunde 68.) 

Baltzcr,  Heinrieh,  komponierte 
als  Student  auf  den  Tod  des  Stu- 
denten Chrstn.  Kluge  am  10/6 
1643  einen  Begräbnisgesang: 

Was  ist,  dass  ich,  0  mensch,  des  Todes 
gTofse  schrecke]],  6  Str.  für  C.  2  V.  und 
Bc.  Ms.     [B.  Br.  Nr.  124. 

Balvansky, ...  ein  aiu  Ende  des 
18.  Jhs.  wahrscheinlich  zu  Wien 
lebender  Komponist,  der  nach  Ger- 


Balyowsky, 


323 


Ban  oder  Bannius. 


ber  2  1795  iu  Wien  12  Hongroises 
f.  KIrv.  und  V.  herausgab.  " 

Balyowsky, . . .  nennt  sich  hochf. 
Markgraf  1.  Baden  -Durchlachischer 
Rat,  Professor  und  Organist  zu 
Durchlach  (Bibl.  Dresden  A  336,  2). 
Balziani,  Leonardo,  lebte  um 
1700  und  gab  nach  Gerber  2  eine 
Samlg.  Violinsolos  und  Violintrios 
heraus. 

Bamberg, . . .  Organist  am  Würt- 
tembergischen Hofe  um  1757  (Mar- 
purg  3,  67).  Sittard  2,  123  verz. 
ihn  schon  1731  als  Organist  a/d. 
Hofkapelle  zu  Ludwigsburg  (Stutt- 
gart) mit  330  Gld.  Gehalt. 

Bamberger,. .  .seit  1789  zweiter 
Waldhornist  an  der  kurf.  Kapelle 
in  Bonn  (Eeichard  1791,  198). 

Bambiiii,  Feiice  (Gerber:  J. 
B.),  geb.  in  Bologna  gegen  1742, 
kam  1752  mit  seinem  Vater,  einem 
Schauspieldirektor,  nach  Frankreich 
und  erhielt  in  Paris  Unterricht  bei 
Bordenave  und  Rigade.  Er  liefs 
sich  spcäter  als  Klavierlehrer  in 
Paris  nieder.  Von  seinen  Kompo- 
sitionen kann  ich  nachweisen: 

op.  1.  6  Siufouie  a  r[uattro  .  .  .  Paris, 
au  bureau  musical.     [Paris  Nat. 

3  Sonates  p.  Clav.  av.  aco.  de  V.  Paris 
c.  1781.     [Paris  Nat. 

6  Sonates  pour  le  Claveciii  besitzt  das 
C.P. 

Ms.  B.  B.  1080,  kl.  qufol.  3  Sonate  per 
Cembalo  (3  sätzig  in  heutiger  Orduimg). 

Fetis  verzeichnet  noch  die  komischen 
Opern:  Les  amants  de  villag'e  1774.  — 
Nicaise  1776.  —  Les  fourberies  de  Ma- 
thurin. —  L'  amour  rem))orte.  Ferner 
eine  Klavierschule  und  KlaWerkomposi- 
tioneu. 

Bambini,  J. ..  B. ..,  ein  Ita- 
liener, geb.  um  1745,  der  als  Kom- 
ponist und  Musiklehrer  in  Paris 
lebte  und  herausgab:  Methode  de 
pfte.  Paris  chez  Louis.  (Becker 
1,  374.) 

Bamfi,  Alfoiiso,  Organist  u. 
Kapellmeister  am  Dome  zu  Ossola 
(Titel),  gab  heraus: 


Selva  de  sacri,  et  ariosi  concei-ti  a  una, 
2,  3,  e  4  voci  con  1  Messa  breuissima, 
Maguificat,  Salue  Regina,  e  Lettanie  della 
B.  V.  M.  con  il  Bc.  Di .  .  .  Milauo  1655 
heredi  di  Camagno  stamp.  5  Stb.  4°.  [Bo- 
logna. 

Bamhauer,  Lamprecht,  1557 
Mitglied  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen, erhielt  50  Gld.  Gehalt.  (Kreis- 
archiv.) 

Ban  oder  Baiiiiius,  Jan  Albert, 
geb.  um  1597  oder  1598  zu  Har- 
lem,  f  27.  Juli  1644  ebd.,  wm-de 
Priester,  1626  ¥ikar,  1628  Cano- 
nicus,  1630  Direktor  der  Beguinen- 
gemeinde  u.  später  Erzbischof  zu 
Harlem.  Sein  Briefwechsel  nebst 
Biogr.  im  Hu/jge?is  p.  36  ff.  — 
Bouwsteenen  2,  77:  Bio-  und  Bi- 
bliogr.  Seine  Bedeutung  für  die 
Musik  besteht  mehr  in  dem  leb- 
haften Interesse,  welches  er  der 
Kunst  entgegen  brachte,  als  in 
seinen  Werken  selbst.  lieber  seine 
Leistungen  in  der  Theorie  nebst 
Auszügen  aus  seinem  Werke  s. 
Tijdschrift  1,  95. 

In  Bibl.  Amst.  eine  Biogr.  von 
^J.  J.  Graaf.  Ms. 

Von  seinen  Werken,  die  Musik 
betreffend,  kann  ich  nachweisen: 
1 .  Dissertatio  epistolica  de  musicae  na- 
tura, origine,  progressu  . . .  Lugd.  Batav. 
1637  Commehnus  12°.  Im  Forkel  8,  17 
das  Kapitelverz.  Im  Huygens  LVII,  S. 
LXII  sein  Briefwechsel.  [Amst.  Darmst. 
Glasgow.  br.Mus.  C.P.  Brüssel. 
Kopenhag. 

—  In  H.  Grotii  et  aliorum  Disserta- 
tiones,  Amst.  1645  Elzevir,  12«.  p.  686. 
[Bologna.     Upsala. 

—  In  Vossii  Disseriat.  abgedr.  Traj.  ad 
Rh.  1658  p.  664.     [B.  Hbg. 

Zangh-bloemzel,  dat  is,  staeltjes  van  den 
zinroerenden  zangh;  met  3  stem.,  en  de* 
gemeene-grondstem.  Neffens  een  kort 
zangh -bericht.  Amst.  1642  P.  Matthysz 
voor  L.  Elzevier.  kl.  4*^.  Beschrbg.  im 
Huygens  XLIX,  nebst  Abdnick  1  Discant- 
stimme.  S.  CSX'VT;!  ist  der  Gesangbe- 
richt abgedruckt.     [Amst. 

Kort  Sangh  -  bericht  van  ...  op  zyne 
ziel  —  roerende  zangeu . .  .  Amst.  1643 
Paul   Mathysz   voor   L.   Elzevier.   kl.  4". 

21* 


Bauastir. 


324 


Banchieri. 


1'22  S.  Beschrbg.  im  Huygeus  S.  CCXCni. 
[Amst. 
Im  Huygens  LXXVI  ein  Air  iiiitgeteilt. 

Banastir,  siehe  Baiiister,  Gil- 
bert. 

Banchieri  (Bianchieri),  Adriaiio, 
auch    Adriane    da   Bologna   ge- 
nannt, auf  dem  litei'arischeu  Felde 
versteckt  er   sich  öfter   unter  den 
Namen  Camillo  Scaligcri  (Scalig- 
geri)   dalla  Fratta.     Geb.  in  Bo- 
logna   um    1567,    gest.    1634    im 
Kloster  S.  Bernardo  ebd.,  Schüler 
von  Guis.  Guami,  wie  es  auf  dem 
Titel  der  Coucerti  von  J595  heifst, 
studierte   schöne  Literatur,    Philo- 
sophie, Theologie  und  ging  darauf 
ins  Kloster  der  Olivetaner.     Nach 
seineu  Druckwerken  bekleidete  er 
1599    den   Organistenposten   an  S. 
Michele  in    Bosco   und   lebte    um 
1600—1607    zu    Imola.     Am    12 
Aug.  1607   zeichnet    er   in  Monte 
Oliveto  Maggiore,  dazwischen  war 
er  1604  in  Mailand  um  den  Druck 
eines  seiner  Werke  zu  beaufsich- 
tigen.   Im  Drucke  von  1609,  1610, 
1613  bez.  er  sich  als  Organist  an. 
S.  Michele   in  Bosco,    wo  er  auch 
ins   Kloster    eintrat.     1613    nennt 
er  sich  nur  Mönch  und  Musico  zu 
Oliveto.     1617    wurde    er    Abate. 
In  Imola   w^ar   er   an    der  Kirche 
S.  Maria   in    Eegola    als    Organist 
angestellt.     In  Bosco   bei  Bologna 
gründete  er  die  Gesellschaft  (Acca- 
demia)     „Florida".      Gegen     1623 
wurde  dieselbe  nach  Bologna  ver- 
legt,   versammelte  sich  im  Hause 
des  Kapellmeisters  Girol.  Giacobbi 
«nd  nannte    sich   „Acc.  Filomusi", 
aus   welcher   dann  1666   die  noch 
heute  bestehende   „Acc.  filarmoni- 
ca"  entstand.    Im  Drucke  von  1622 
bez.  sich  B.  mit  „Abb'ate  beneme- 
rito  OlivetanOj  e  capo  de  Concerti 
nolla  Florida   Accademia  di  S.  Mi- 
chele in  Bosco.    Noch  am  1.  März 


1623  unterz.  er  die  Dedic.  aus 
der  Acc.  Florida  in  Bosco. 

Banchieri  war  ein  eifriger  An- 
hänger des  Stilo  recitativo  mit  be- 
gleitendem Bass  und  hat  viel  zur 
schnelleren  Verbreitung  desselben 
beigetragen,  da  seine  Kompositio- 
nen von  den  Zeitgenossen  sehr 
geschätzt  Avurden. 

Quellen:  Fantuzzi  1,  338  nebst 
Yerz.  seiner  Werke.  Gaspari  2. 
Wasielewski  2,  9.  58.  Fotis  und 
die  Titel  seiner  Werke.  Die  ver- 
schiedenen Angaben  aus  Biogra- 
phien, verglichen  mit  den  Druck- 
titeln, sind  oft  nicht  vereinbar  und 
bedürfen  noch   sehr  der  Nachilfe. 

Verzeichnis  seiner  literarischen  Werke, 
geordnet  nach  den  Stichworten. 

Armouiche  conclusioui  nel  suono  dell' 
organo,  canto  fermo  figiirato,  e  coutra- 
ponto  sosteuute  nell'  Accademia  filomusa 
il  di  Novembre  1626,  Da  D. . . .  con  le 
coiToboratioüi  dell'  organo  suonarino  giä 
dedic. . . .  Bologna  1626  Girol.  Mascheroni. 
4".     [C.  P. 

Cartella  overo  regele  utilissime  a  quelli 
clie  desiderano  imparare  il  canto  figurato. 
...  Yen.  1601  Vincenti.  8».  79  Bll. 
Lehrbuch  in  Frage  und  Antwort.  [Bo- 
logna, Kat.  1,  192  Auszg.  br.  Mus.  Ce- 
cilia  Eom.     Hofb.  Wien. 

—  La  Cartella  .  . .  Utile  ä  gli  figlinoli, 
et  principiauti  che  desiderano  . .  .  Ven. 
1610  Vinc.  4".  47  S.  Neuer  Titel:  Brevi 
documenti  musicali  a  gli  figliuoli . .  .  ri- 
stamp.  ib.  1609.     [Bologna. 

—  CartoUa  musicale  nel  canto  figiu'ato 
fermo  et  contrapunto  . . .  Yen.  1614  Vinc. 
40.  248  Bll.  [C.  P.  B.  B.  Bologna. 
Brüssel.  Siehe  Beschreibung.  Kat.  C.  P. 
p.  39,  auch  Fetis  1,  235.  Bologna  Kat. 
1,  193.  Am  Ende  die  Druckfirina  von 
1613.  In  Bologna  (Kat.  1,  193)  ein  2tor 
Druck  Yon  Vincenti  mit  1615  gez.  und 
als  3.  Ausgabe  bez. 

—  CarteUina  del  canto  fermo  gregoriano, 
novamente  spiegata  in  autori  celebri  et 
pratici  esempi  dal . . .  Belog.  1614  Eossi. 
kl,  80.  80  Bll.  [Bologna,  S.  168.  Musikfr. 
AVieu. 

—  4.  impress.  La  CarteUina  musicale 
che  in  docuinenti  facili  ridotti  dalF  autico 
alle  istile  nioderno  introduce  i  principiauti 


Bancliieri. 


325 


Baucbieri. 


ä  sicuro  posesso  del  cauto  figurato.  Op. 
35.  Yen.  1615  Vinc,  4».  39  S.  [Bologna 
Kat.  1,  313  Auszge.  (Auf  S.  34  ein  Verz. 
seiner  Werke  von  1594  ab.) 

—  La  Bancliieriua  overo  cartella  picci- 
ola  del  canto  figurato  di . .  .  5.  impr.  ri- 
dotta  dair  antico  al  modenio  stile.  Ven. 
1623  Vinc.  4".  43  Bll.  [Brüssel.     Bologna. 

Cantorino  utile  a  Novizzi,  e  Chierici 
secolari  e  regolari,  principianti  del  canto 
Eerino  aUa  romana,  raccolta  di  Mss.  libri 
chorali .  .  .  Belog.  1622  Cocbi.  .  .  Magni. 
8^.  104  S.,  ohne  Autornamen.  fBolog. 
S.  169. 

Conclusioni  del  suono  dell'  organo.  Di 
D. . . .  Nouellamente  tradotte,  &  dilucidate, 
in  scrittori  musici,  &  organisti  cellebri. 
Op.  20.  Bologna  1609  bered.  Gio.  Rossi. 
kl.  40.  [Bologna,  Kat.  1,  52  Auszüge. 
Cecilia  Eom.  Entb.  von  Agazaii  inter- 
essante Mitteilungen  übers  Orcbester. 

Conclusiones  de  musica  in  organo  mo- 
dulanda,  testinionijs  auctorum  insignium 
comprobatae:  Quas  in  Pbilomusorum  Aca- 
demia  . .  .  Bononiae  1627  H.  Mascberonius. 
40.    [C.  P. 

Discorso  per  fuggire  l'otio  estivo,  dove 
si  proua,  cbe  la  faueUa  ßolognese  preceda 
la  Toscana  cosi  in  prosa,  come  in  rima. 
Curiositä  bonesta,  niorale,  e  di  tratteni- 
mento  ciuUe  di  Camillo  Scaligeri  dalla 
fratta...  Bologna  1622  Ferroni.  kl.  8". 
[Bologna.  Kat.  1,  3  Bescbrbg. 

Frutto  salutifero  alli  R.  P.  Sacerdoti  per 
prepararsi  alla  celebratione  della  S.  Messa 
privata  e  cantata.  Operina  raccolta  . . . 
Belog.  1614  beredi  Rossi.  12».  132  S. 
[Bologna  Kat.  168. 

Lottere  armonicbe  del . . .  Bologna  1628 
Mascheroni.  160  S.  mit  25  Briefen  an 
Musiker,  siebe  Kat.  1  Bologna  S.  4. 
[Bologna. 

La  nobüissima,  anzi  asinissima  com- 
pagnia  delU  briganti  della  bastioa .  .  . 
Opera  nuova . . .  Compositioue  di  CamiUo 
Scaligeri  dalla  Fratta.  Ven.  1597  Perin.- 
Barrezzi.  Mit  -Abbildg.  und  Musik.  4  Bll. 
88  S.  kl.  40.  [Brüssel  Nr.  7290.  Hofb. 
Wien.     br.  Mus. 

La  nobilitä  dell'  asüio  di  Attabalippa 
dal  Perii  Provincia  del  mondo  novo.  Tra- 
dotto  in  lingua  italiana.  Ven.  1592  Ba- 
rezzi.  12".     [Bologna. 

—  ...  Peru,  riformata  da  Griffagno 
delli  impacci.  Ib.  1599.  4».  [besafs 
Rosenthal. 

L'  organo  suonarino  di . .  .  Entro  il  quäle 
si  pratica  quanto  occorrer  suole  ä  gli  suo- 
natori  d'  organo,  per  alternar  corista  ä  gli 
canti  fermi  in  tutte  le  feste,  et  solennitä 


dell'  anno  . . .  Op.  13.  Ven.  1605  Amad. 
4".  118  S.  u.  4  BU.  [Bologna.  Musikfr. 
Wien. 

—  L'  organo  suonarino  opera  25  del 
R.  P.  Adr.  B.  Monaco  Olivetano,  nuovam. 
in  questa  2.  irapressione,  accordato  in 
tuouo  corista,  con  gli  Cerimoniali,  Messali, 
Breviarij,  et  canti  fermi  romani . .  .  Ven. 
1611  Amadino.  fol.  104  S.  [Rom  Cecilia. 
br.  Mus.     Bologna,  Kat.  1,  167  mit  Auszg. 

—  3.  impress. ,  op.  43.  Ven.  1628 
(soll  1622  sein)  Vinc.  4".  159  S.  [Dresd., 
I3escbreibg.  im  Kat.  S.  82.     Bologna  Kat. 

1,  168. 

—  4.  impress.  op.  43,  ib.  1638.  4". 
159  S.    [C.P.  Kat.  p.  38.     Bologna  1,  169. 

Progressi  politici  e  christiani  di  S.  Fran- 
cesca  romana  oblata  OUuetana  della  Madre 
di  Dio;  Operetta  in  Compendio  raccolta 
Dal . . .  ristamp.  Bologna  1616  Rossi.  kl. 
80.    32  S.     [Universit.  zu  Bologna.     Kat. 

2,  174  vom  Exemplar  des  Liceo  in  Bo- 
logna das  Vorwort  abgedruckt. 

Bologna  besitzt  aucli  mehrere  litera- 
rische Werke  über  andere  Themen  als 
Musik.  Hier  nennt  er  sich  durchweg 
Scaliggeri. 

Praktische  Musikiverke. 

Due  Ripieni  in  Applanso  musicale,  con 
8  parti,  distinte  in  2  chori  di  voei  stro- 
menti,  &  organo  appropriati  al  Nome,  & 
all'  ingresso  di  quäl  si  voglia  prelato  . . . 
Bologna  1614  Rossi.     [br.  Mus. 

Barca  di  Venetia  per  Padova  dilettevoli 


Madrigali    a  5   v.    Di 


mipress. 


aggiuntoui  il  Bc.  per  lo  Spinetto  . . .  Ven. 
1623  Magni.  6  Stb.  4^.  Ein  Singspiel 
mit  20  Madrig.  [Bologna,  Kat.  3,  287. 
(1.  Ausg.  unbekannt). 

Barca  di  Venetia  per  Padova  dentrovi 
la  nuova  mescoleuza  di . . .  Lih.  2.  de 
MadrigaU  ä  5  voci.  Op.  12.  Ven.  1605 
Amad.  5  Stb.  Ein  Singspiel  mit  21  Nrn. 
[B.A.  B.  B:  Gl.  2.  A.  B.  M.  Ms.  P. 
br.Mus:  Gl.  2.  B. 

Prima  parte  del  1.  libro  al  direttorio 
monastico  di  Canto  fermo,  per  uso  parti- 
colare  dalla  congregazione  Olivetaua  in 
prevenire  1'  offitio  diurno  al  choro :  nuovam. 
registrato  dalü  libri  chorali  aUa  riforma  . . . 
Papa  Paolo  V. .  .  Bologna  1615/16  Rossi. 
8».  406  S.  [Brüssel.  Bologna.  br.Mus. 
in  2  übri  u.  4  parti. 

Ganzoni  alla  francese  a  4  voci  sonare 
...  in  fine  una  battaglia  a  8  voci,  &  dui 
Goncerti  fatti  sopra  lieto  godea.  Di .  . . 
Ven.  1596  Amadino.  4  Stb.  4P.  Enthält 
nur  die  Battaglia.  [Bologna  im  Dr.  und 
moderner  Part,  im  Ms. 


Banchieri. 


326 


Banchieri. 


Hier  nennt  er  sich  Organist  an  S.  Mi- 
chele  in  Bosoo. 

(Studio  dilettevole  dal . .  .  Lib.  3  delle 
Cauzonette  a  3  voci)  Milane  1600  Gio. 
Francesco  Besozzo  e  Co.  4".  14  Nrn. 
TiteJbl.  fehlt.     [Bologna  C. 

Canzonette  a  3  voci  sotto  diversi  ca- 
pricci  lib.  1,  Ven.  1603  Ainadino.  3  Stb. 
[B.B:  C.     Bologna:  C. 

Concerti  ecclesiastici  a  8  voci  di . . . 
aggiuntoui  nel  1.  choro  la*  spartitura  per 
sonare  nell'  org.  commod.  Ven.  1595 
Vincenti.  8  Stb.  40.  [ß.  K.  Ferrara  (?). 
Bologna:  B2,  u.  Spartitura.  (Der  Autor 
ist  hier  Adriano  da  Bologna  genannt.) 

Eaccolta  di  Concerti  da  camera,  e  da 
chiesa  con  due  variate  voci  nell'  organo. 
Vortitel,  enthält  die  Dnicke:  II  \irtuoso 
ritrovo  und  Dialoghi,  Concerti  1625  und 
1626. 

Dialoghi,  Conceiii,  Sinfonie  e  Cauzoni 
da  cantarsi  con  2  voci  in  variati  modi 
nell  org.  Op.  48,  di .  .  .  Ven.  1G25  Magni. 
5  Stb.  4".     [br.Mus. 

—  Ingoist.  1629  Haenlinus.  5  Stb. 
22  Gesge.     [Proske. 

II  Donatwo  di  quattro  asinissimi  i)er 
sonaggi,  et  insieme  sei  servitori  d'essi. 
Che  sono  stati  accattati  et  imbastinati 
novamente.  Nelle  nobilissima  Compagnia 
delli  Briganti  della  Bastina.  Milano  1598 
Pacifico  Pontio.  12°.'  4:  4  st.  Gesänge. 
[Hofb.  Wien. 

Ecclesiastiche  Sinfonie  dette  Cauzoni 
in  aria  francese,  a  4  voc.  Op.  16. .  .  Ven. 
1607  Eic.  Amadino.  5  Stb.  4».  14  Sin- 
fonien mit  Text,  6  Concerte  mit  Text. 
[Proske  fehlt  Bc.  B.  M.  in  P.  Ms.  B.A. 
B.  Frkft.  Bologna,  Kat.  2,  373,  Dedic.  u. 
Vorw.,  auch  im  Ms.  in  Part.  Nr.  21. 

Fantasie  overo  Cauzoni  alla  francese 
per  suonare  neU'  organo  et  altri  stromenti 
musicali,  a  4  voci . . .  Nuovam.  revista  e 
ristamp.  Ven.  1603  Amad.  4  Stb.  21  Nrn., 
2  druckt  Wasielewski  2,  Nr.  5/6  ab. 
[Biäissel. 

Festino  nella  sera  del  Giovedi  grasso 
avanti  Cena,  Genio  al  3.  lib.  Madrigalesco 
con  5  voci .  .  .  Ven.  1608  Amad.  5  Stb. 
4".  Ein  Sing.spiel  von  42  Nrn.  [B.A. 
B.B:  C2.A.  B.  K.  B.  M.  Ms.  P.  Hofb. 
Wien:  C2.  A.  B.     Bologna. 

Gemelli  armonici  che  auiceudeuolmente 
concertano  2  voci  in  uariati  modi.  Parto 
21  del...  Ven.  1609  Amadino.  3  Stb. 
4°.  Im  Bc.  wendet  er  schon  die  Beziffe- 
nmg  an.  [Bologna,  Kat.  2,  373  Dedic, 
Vonv.  u.  Beschrbg. 

—  Gemelli  armonici  che  concertano 
nell'organo  una,  e  2  voci . . .  Parto  vente- 


simo  primo.  Novam.  revisti  e  modernati 
dall'  autore  con  3  Concerti  e  2  Dialoghi. 
Ven.  1622  Magni.  60  Gesge.  [Proske. 
1.  lib.  delle  Messe  e  Motetti  concertato 
con  B.  e  due  Tenori  nell'  org.  Op.  32 
di . .  .     Ven.    1620   AI.   Vincenti.     4  Stb : 

2  T.  1  B.  Bc.  3  Mess.  3  Mot.  1  Sonata 
f.  2  V.  u.  Trombone  über  eine  Arie  des 
Grofsherzogs.    [Bologna.  Dedic.  Kat.  2, 35. 

Messa  solenne  a  8  voci  dentrovi  variati 
Concerti  all'  Introito,  Graduale,  Offertorio, 
Levatiooe  et  Connnunione.  Et  nel  fine 
r  Hiuno  degli  gloriosiss.  S.  S.  Ambrogio 
et  Agostino  . . .  Lib.  3  degli  suoi  Concerti 
. .  .  Ven.  1599  Amad.  8  Stb.  14  Nrn.  zu 
4— 8 Stirn.  [B.B.     B.D.     Proske:  Gl.  Tl. 

Missa  8  voc.  sup.  Lieto  godea,  Nr.  49 
in  Ms.  q  78  Stadtb.  Danzig.  6  Stb.  fehlen 
6  a.  u.  7  a  vox. 

Ms.  1810  Brüssel:  Missa  dominicalis 
4  voc.     P.  von  Perne. 

II  Metamorfosi  musicale  4.  lib.  delle 
Canzonette  a  3  voci . . .  Eistamp.  Ven. 
1606  Amad.  3  Stb.  Ein  Singspiel  mit 
18Gesg.  [B.A.  B.  Kgsbg.  Bologna:  C. 
br.  Mus.  1.  Ausg.  von  1601. 

Moderna  armonia  di  Canzoni  alla  fran- 
•cese  opera  26  del  E.  P.  D.  .  .  Nouamente 
composta  per  suonare  con  facilitri  tutte 
la  parti  nell'  organo,  o  Clauic.  et  dentrovi 
(piacendo)  concertare  üno  &  dui  stromenti 
acuto  e  grave,  con  l'aggiunta  in  fine  di 
doi  Fantasie  h  4  ström.,  &  uno  Magnific. 
in  Concerto  ä  4  voci.  Ven.  1612  Amad, 
P.  40.     [Bologna. 

La  Pazzia  senile.  Eagionamenti  vaghi, 
et  dilettevoli  composti .  . .  Lib.  2.,  a  3  voci. 
Ven.  1598  Amadino.  3  Stb.  4".  17  Nrn. 
[Brüssel. 

—  1599  ib.  „re\'isti  aggiunti,  &  di  nuovo 
rist."     [Verona  S.  f:  B. 

—  1601  ib.  Nuovam.  rist.  vermehrt 
um  3  Gesge.     [Mainz:  B. 

—  La  Pazzia  senile. .  .  Colonia  1601 
Ger.  Greuenbruch.  3  Stb.  4".,  ein  Sing- 
spiel mit  17  Gesaugsnummern.  [Wolfenb. 
(Siehe  Vogel  1,  56.) 

—  lib.   2.   rist     Ven.    1607    Amadino. 

3  Stb.  4".  mit  neuer  Dedic.  u.  geändertem 
Inhalte.  [B.  A.  B.  M.  im  Ms.  in  P. 
Bologna. 

—  Inhalt  wie  1607.  Ven.  1621  Magni. 
[Bologna:  C. 

Terzo  übro  di  nuovi  Pensieri  eccle- 
siastici, da  cantarsi  con  1,  &  2  voci  in 
variati  modi  nel  Clavic,  Tiorba,  Arpichi- 
tarrone,  &  Organo.  Op,  35  del .  . .  Bo- 
logna 1613  Eossi.  Part,  in  fol.  Nach 
dem  Vorworte  erschien  sein  erstes  Werk 
1594.     Dort  auch   die  Beschi'eibung   des 


Banchieri. 


327 


BanderaJi. 


1608  von  Bancliieri  erfundenen  Instni- 
mentes  dei"  Arpicliitarrone  mit  24  weifseu 
u.  16  schwarzen  Saiten.  [Bologna,  Kat. 
2,  374.     C.  P. 

II  Principiante  fanciullo  a  2  voci.  Che 
sorto  la  disciplina  d'autori  iJlustri  impara 
solfizare  note  e  mutationi,  e  parole  solo,  & 
asuefar  Torrecchio  in  compagnia.  Op.  46. 
Yen.  1625  Magni.     2  Stb.    4".     [br.  Mus. 

Enth.  Archadelt,  Monteverdi,  T.  Pecci, 
Lassus,  Marenzio,  Gesualdo,  Rore,  Ghiz- 
zolo,  Gastoldi.  Finetti,  Viadana,  Cifra  u. 
Agazzari. 

Sacra  harmonia, ...  4  voc.  Ven.  1619. 
[B.  D.  (Kat.  93.) 

Saluii  festivi  intieri,  coristi,  allegri  et 
moderni  da  recitarsi  a  Battuta  larga  in 
Concerto  di  4  voci,  &  org.  Et  nel  fine, 
3  variate  armouie  sopra  il  Magnif.  Op. 
33...  Ven.  1613  Amadino.  5  Stb.  [B.M: 
B.  u.  Org.     Bologna:  A. 

Saviezza  giovenile  ragionamenti  comici 
vaghi,  e  dilettevoli  concertati  nel  Clavi- 
cembalo  con  3  voci  Intermedi,  &  Argo- 
menti.  Op.  1.  e  4.  inipress.  I)el  Disso- 
nante Academico  Filomuso  Bolognese  .  .  . 
Ven.  1628  Magni.  4  Stb.  4»,  der  Name 
des  Antors  fehlt  und  -ist  unter  obiger  Be- 
zeichnung versteckt.  Vogel  1,  60  Näheres. 
[Bologna. 

Tirsi,  Fili  e  Clori,  ehe  in  verde  i)rato 
di  variati  fiori  cantano.  II  6.  et  ultimo 
libro  delle  Canzonette  a  3  voci  di .  .  .  Ven. 
1614  Amad.  3  Stb.  20  Ganz.  [gr.  kl. 
Berlin. 

Tratteuimenti  da  villa  concertati  in  or- 
dine  seguente  nel  chitarroue  con  5  voci 
in  variati  modi.  Vaga,  e  curiosa  conca- 
tenazione  drammatica  del . . .  Ven.  1630  AI. 
Vincenti.  6  Stb.  4».  20  Nrn.  mit  1  Sin- 
fonie und  einer  Oberst,  von  Gio.  Ghizzolo. 
[Bologna. 

Vezzo  di  perle  musicali  modernamente 
conteste  alla  regia  sposa  effigiata  nella 
Sacra  cantica.  Op.  23. . .  Ven.  1610  Ric. 
Amadino.  3  Stb.  kl.  4«.  12  Nrn.  [Bologna, 
Kat.  2,  374  Dedic,  Inhalt  u.  Vorw. 

—  Ausg.  ib.  1616.  3  Stb.  4».  [Proske. 
B.B. 

—  3.  impressione.  op.  43.  Ven.  1-622 
Vincenti.  kl.  4".  16  Bll.  auf  den  Bogen 
159  S.  mit  1  und  mehrstim.  Tousätzen 
zum  Unterricht  für  Chorsänger  u.  Orga- 
nisten im  Caut.  firm,  des  ganzen  Jahres. 
[B.B. 

Virtuose  ridotto  tra  Signori,  e  Drame, 
entr'il  quäle  si  concerfa  recitabilmente  in 
suoni  &  canti  una  nuova  comcdia  detta 
Prudenza  giovenile  5.  Lib.  de  gli  Terzetti 
&  Op.  15  di . . .    Milano  1607  Tini  &  Lo- 


mazzo.  4".  [br.  Mus :  Parte  superiore  alla 
Bastarda.     (Näheres  bei  Vogel  1,  60.) 

II  Virtuose  ritrovo  Academico  del  disso- 
nante, publicamente  praticato  con  variati 
concerti  miasicali  a  1,  2,  3,  4,  5  voci  o 
stromenti,  nell'  Academ.  de  fUomusi.  Op. 
49  di . . .  Ven.  1626  Magni,  5  Stb.  4». 
[br.  Mus. 

Vivezze  di  flora  e  primavera  cantate, 
recitate  e  concertate  con  5  voci  nello  spi- 
netto  e  Chittarone.  Op.  44  di  D  . . .  Ven. 
1622  B.  Magni.  6  Stb.  4».  mit  Bc.  [br. 
Mus. 

II  Zabaione  musicale  inventione  bosca- 
reccia,  et  1.  üb.  di  Madrig.  a  5  voci . . . 
Mediolani  1603  haered.  Tini  &  Lomatio. 
5  Stb.  Ein  Singspiel  in  3  Akten  mit  17 
Nrn.  [B.A.  B.B:C.  B.M.  Ms.  P. 
Vogel  1,  53  teilt  das  Eeg.  mit. 


8  Motetten  u.  a.  im  Ms.  B.  L. 

Ms.  260.  B.M:  1  Messe  u.  2  Motetten 
in  Tabulatur. 

Ms.  1810  B.  Brüssel,  Part.  1  Missa. 

39Gesge.  u.a.  in  alten  Samlwk.  (Eitnerl). 
Ferner  im  Samlwk.  Flores  verni  1628.  — 
In  Gi-uber's  Synopsis  1673  einige  Musik- 
beispiele und  9  Canzon  fran^.  für  Klavier 
m  Woltz'  Tabulatur  1617,  3.  Teil  Nr.  42 
bis  50.  —  In  Monteverdi's  Musica  tolta 
1607  u.  1611:  Aprestateci  fede  (Confite- 
miui)  5  voc.  —  In  Phalese's  Corona  1626, 
2  Gesge.  —  In  Calvi's  Rosarium  Litan. 
1626  eine  Litanei  zu  4  St. 

2  Ricercare  in  Diruta's  Transilvano 
1622,  2.  Teil. 

2  Fantasien  zu  4  Stirn,  im  Neudruck 
(Eitner  2). 

Banci,  Oiovaimi,  d'Argenta. 
1619  lebte  er  auch  dort.  Sein  er- 
haltenes Druckwerk  giebt  keine 
weitere  Nachricht  über  ihn;  es  ist 

betitelt: 

II    1.  Hb.  de  sacri    concei-ti  a  2,  3,  4, 

e    5    voci.      Con    il    B.    per    sonar  nell' 

organo.    E  nel  fine  le  letanie  della  B.  V. 

M.  a  3,   a  5   &  a  6.  Di .  . .     Ven.  1619 
Magni.     6  Stb.  in  4°.     [Bologna. 

Baiick,  J  . . .  C  . . .  H  . . ,,  gab 

1798  Lieder  heraus  (Anzeige). 

Baucleralli,  Dayide,  geb.  um 
1780  zu  Lodi,  gest.  13.. Juni  1849 
zu  Paris.  War  Buffo-Tenorist  und 
trat  1806  in  Mailand  auf,  später 
zog  er  sich  von  der  Bühne  zurück 
und    wurde    Gesanglehrer.      1828 


Bandettini. 


328 


Banister,  Gilbert. 


berief  man  ihn  ans  Conservatoire 
zu  Paris.  Er  gab  einige  Anetten, 
Cavatinen  nnd  eine  Gesangschule 
in  Mailand  und  Paris  heraus.  (Petis.) 
In  Beriin  K.H:  Solfeggi  im  Ms. 
unter  „D.  Banderali". 

Bandettini,  Oermano,  geb.  1756 
zu  Lucca,  gest.  13.  März  1835  ebd., 
war  vom  25/2  1785  ab  daselbst 
Violoncellist  a/d.  Stadtkapelle  mit 
monatl.  3  sc.  Gehalt  (Nerici  212. 
219). 

Bandicra,  Lodovico,  ein  Mino- 
ritermönch,  Dr.  der  Theologie  und 
Kapellmeister  a/d.  12  Apostelkirche 
zu  Eom  im  17.  Jh.  (Titel),  gab 
heraus: 

Psalmi  vespertina  Doniinicales  unä  cnm 
4  antiphouis, . . .  Litanüs  B.  M.  V.,  &  Re- 
sponsor  ,  .  D.  Antonii,  4  voc  .  . .  Romae 
1663  Jac.  Phaeus.  5  Stb.  4".  [Bologna 
Petr,     Bologna. 

Bandini  (Bandino),  .  .  .  kurf. 
Sachs.  Hofsänger  (Castrat),  wird  1651 
vom  Kurf.  von  Baiern  beschuldigt, 
baierische  Musiker  für  die  Dresdner 
Kapelle  abspenstig  gemacht  zu 
haben.  In  den  Akten  des  s.  Staats- 
archiv wird  er  noch  1652  erwähnt. 
In  Salvator  Rosa's  Ms.  befindet 
sich  die  Cantate  „Non  a  tregna 
nel  fine  il  duolo  mio".  (Burney  7, 
160;  s.  Staatsarchiv).  In  Succi's 
Autographen-Katalog  ist  ein  Cosimo 
Bandini  verzeichnet,  Sänger  des 
17.  Jhs.,  der  am  4.  ApriJ  1612 
aus  Venedig  einen  Brief  an  Monte- 
verdi  richtet,  vielleicht  ist  es  der- 
selbe, obgleich  die  Jahreszahl  1612 
etwas  früh  ist. 

Bandini,  Angelo  Maria,  geb. 
25.  Sept.  1726  zu  Florenz,  gest. 
um  1800  ebd.  War  Priester  und 
ein  gelehrter  Literaturhistoriker, 
erhielt  1756  ein  Kanonikat  und 
die  Bibliothekarstelle  an  der  Bibl. 
Laurenziana  in  Florenz.  Er  schrieb 
unter  Anderem: 


1.  Dissertatio  de  saltatiouibus  veterum. 
abgedr.  in  Meursius  opera  t.  V.  2.  Com- 
mentarioruin  de  vita  et  scriptis  Jocm. 
Bapt.  Donii .  .  . ,  libri  V,  adnotatiouibus 
illustrati.  Accedit  ejusdem  Douii  Uterariuru 
commercium  ...  Florentiae  17.55  typ. 
Caesareis.  fol.  mit  Portr.  [Brüssel.  Bo- 
logna.    Cecilia  Rom. 

Briefe  in  Bologna,  Kat.  1,  150.  152. 

Banester,  siehe  Banister,  Gil- 
bert. 

Baneston  (Baveston,  Gaveston, 
Laveston),  Antonius,  von  1483  bis 
1502  päpstl.  Säuger  (Viertel].  3, 
242). 

Banfi,  Oiulio,  ein  Lautenist  aus 
Mailand,  der  nach  abenteuerlichen 
Erlebnissen  in  Madrid  endlich  zur 
Ruhe  kam.  Er  soll  eine  Guitarren- 
schule geschrieben  haben: 

11  maestro  di  chitarra.  Milauo  1653. 
(Waltber  u.  danach,  alle  anderen  Lex. 
Auch  Picciuelli  in  Aten.  de'Letter.  Milan. 
Bl.  354  erwähnt  seiner.) 

Bani,  Cosimo,  ein  Komponist 
des  17.  Jhs.,  der  1687  in  ßom  die 
Oper  komponierte:  „II  figlio  delle 
selve",  in  3  atti.    Ms.  P.  in  Modena. 

Banieres,  Jean,  ein  gelehrter 
Franzose  in  der  ersten  Hälfte  des 
18.  Jhs.  lebend,  gab  nach  Gerber 
2,  1737  heraus: 

Traite  physique  de  la  lumiere,  et  des 
Couleurs,   des    sous  et  des  differens  tons. 

Banister,  Charles  William,  ein 

englischer  Komponist  aus  dem  Ende 
des  18.  Jhs.  Das  br.  Mus.  besitzt 
von  seinen  Kompositionen: 

12  Psalm  &  Hymn  tunes.  Lond.  1792. 
fiu40. 

The  Star  of  Betbleheni^  (a  song,  von 
H.  K.  White).     Lond.  (1808).     (pi4". 

4  moral  pieces,  Morniog,  the  Sun  dial 
etc.  set  to  music.     Lond.  c.  1803.     qu4". 

I  am  not  concei'ned  to  know;  a  Trio, 
written  by  Di'.  Watts.    Lond.  c.  1800.   fol. 

A  complete  edition  of  the  Vocal  Music 
of  .  . .  Edit.  by  H.  J.  Banister.  21  Nrn. 
Lond.  (1831/3).    fol.    356  Seit. 

—  Eine  neue  Ausg.     c.  1840.     fol. 

Ms.  634  br.  Mus.,  2  songs. 

Banister  (Banastir,  Banester), 
Grilbert,    um    1493    Lehrer    und 


Bauister,  Jeoffeiy. 


329 


Banister,  John  I. 


Chordirektor  des  Knabenchores  der 
Kgl.  Kapelle  zu  London  mit  40  M 
jährl.  Gehalt  (Rimbault  Y).  Davey 
8.  81/82  setzt  ihn  schon  1482  an 
und  verz.  das  Jahr  1509  als  Todes- 
jahr, weil  ihm  dannWilliam  Cornysch 
im  Amte  folgte.  1482  war  er 
William  of  Newark  gefolgt. 

In  dem  Fayrfax'schen  Ms.,  br.  Mus. 
Nr.  203,  der  Gesang  fol.  90  b  „My  f eerf ull 
dreme  nevyr  forgete  cau  I,  3  voc.  —  In 
Cambridge  Magdalena  College,  Ms.  Pepy- 
sian  123(3  ein  3stim.  Gesg.  unter  Gilb. 
Banastir.  —  Im  Etou  College  zu  Cam- 
bridge :  0  Maria  et  Elizabeth  5  voc.  (Davey 
91.     Squire:  Etou  College  1898,  11.) 

Banister  (Bannister),  Jeoffery 
(Geoffiy,  Jeffrey),  wurde  am  24.  Dez. 
1663  als  Yiolinist  a/d.  Kgl.  Kapelle 
in  London  angestellt.  Am  29.  Aug. 
1665  erhält  er  die  lebenslängliche 
Anstellung  (Nagel  1,  55.  57.  60). 
In  Th.  Greeting  The  pleasant  Com- 
panion  1682  einigen  Piecen  f. 
Flageolet. 

Banister  (Bannister),  Jolin  1., 
der  erste  bedeutende  Violinspieler 
Englands,  folgte  am  3.  Mai  1662 
David  Meli  als  „Leader'^  (1.  Vio- 
linist und  Orchesterdirigent)  der 
Hofmusik  in  London.  (Nagel  1,  52.) 
In  den  Hoflisten  wird  ein  John 
Banister  noch  1710  angezeigt  und 
erst  1737  als  fehlend  bez.,  dies 
kann  sich  nur  auf  seinen  Sohn 
beziehen,  der  ebenfalls  John  hiefs 
und  Violinist  a/d.  Hofkapelle  war, 
denn  des  obigen  John's  Tod  wird 
mit  dem  3.  Okt.  1679  zu  London 
(Westminster)  angezeigt.  Karl  H. 
von  England  sandte  ihn  zur  weite- 
ren Ausbildung  nach  Paris,  doch 
soll  er  sich  später  die  Gunst  des 
Königs  durch  eine  unvorsichtige 
Aeufserung  zugezogen  haben,  die 
ihm  seine  Stelle  kostete.  Nach 
Nagel  1,  58  wurde  Banister's  Stelle 
am  12.  Nov.  1666  durch  Louis 
Orahii  besetzt.     Als  Ersatz   grün- 


dete er  1672  ein  öffentliches  Konzert 
und  zeigte  in  den  Zeitungen  au, 
dass  er  täglich  um  4  Uhr  Nach- 
mittags in  seiner  Wohnung  vor 
Jedermann  gegen  ein  Eintrittsgeld 
von  1  Schilling  sich  hören  lasse. 
Hawkins  5,  2  teilt  aus  der  Lon- 
doner Gazette  von  1672  —  1678 
Auszüge  von  seinen  Konzertan- 
zeigen mit.  Die  Programme  fehlen, 
nur  1674  wird  angezeigt,  dass  sich 
4  Trompeter-Marine  werden  hören 
lassen.  Pohl  1,  45  teilt  die  Auf- 
stellung des  Orchesters  und  die 
Einrichtung  des  Konzertsaales,  so- 
wie die  Eintrittspreise  mit.  Siehe 
auch  Hanslick  101.  Davey  321. 
Hawkins  4,  371.  381.  384.  416. 
Burney  7,  188.  Nagel  1,  52  ff. 
70  sein  Anstellungsdekret.  Viertel]. 
8,  515.  518.  Erhalten  hat  sich 
von  seinen  Kompositionen: 

Music  for  Charles  Davenant's  Circe 
Act  I.  (1676.)  [R.  C.  of.  Mus.  Nr.  1839 
und  1921  unter  Purcell's  Namen.  Cam- 
bridge EW.  Ms.  87  „Circe"  1.  Akt,  1676. 

The  opening  scene  in  the  tragedy  of 
„Circe",  gedr.  in  Kimbaiüt's  Anc.  voc. 
mus.  of  Engl.  Nr.  15.  1847  fol.    [br.  Mus. 

B . .  .  u.  Thomas  Low : 

New  ayres  and  dialogues  composed  for 
voices  anJ  viols  of  2,  3  &  4  parts.  Lond. 
1678.-  M.  8».  VI  u.  200  S.  [B.  Wageuer. 
Glasgow. 

The  Ariels  songs  in  the  Tempest.  c.  1670. 
fol.     [br.  Mus. 

Courtly  masquing  ayres.  Samlwk.  Lond. 
1662.     [R.  C.  of  Mus. 

AjTes  u.  Dialogues  f.  Singst,  u.  Violen, 
siehe  Airs  1678  a. 

In  John  Playford's  Division  Violin  1685 

Ms.  625  br.  Mus.  5  Stb.  Tänze. 

Ms.  77  br.  Mus.  2  books  of  Airs  for  the 
Mean  &  Bass  Viol.,  einige  tragen  B.'s 
Namen.  Es  scheinen  Stb.  zu  fehlen  sagt 
der  Katalog. 

Mss.  in  Oxford,  Christ  church :  3  Songs 
for  1  V.  —  1  Trio  „The  bread".  —  2  Airs 
for  VioLm.  —  2  Pavins  a  5.  —  1  Sara- 
bande. 

Songs  imd  Duets  in  Playford's  Choice 
Ayres  1675.  1679.  — In  Playford's  Banquet 
of  musick   1.   book   1688  drei   Arien.  — 


Banister,  John  11. 


330 


Banwart. 


In  Hilton's  Catch,  Ausg.  von  Playford 
2.  Teil  1667.  —  Im  Tempest  einige  Nrn. 
—  In  Th.  Greeting's  The  pleasant  Com- 
panion  1682  einige  Piecen  f.  Blageolct  in 
Tabiüatur.  In  New  ayres  and  Dialogues 
1678  zeig-t  Davey  S.  316  auch  Gesge.  au. 

Banister,   Jolin   IL,  junior, 

Sohn  des  John  J,  Violinist  an  der 
Privatkapelle  des  Kgs.  Karl  IL, 
Jakob  II.  und  Kgin.  Anna,  auch 
Principal  Geiger  an  der  italienischen 
Oper  in  London,  Ende  des  17.  Jhs., 
starb  1725.  Im  Nagel  1  wird  er 
als  John  Banister  junior  S.  60  im 
Jahre  1668  zum  ersten  Male  an- 
geführt und  dann  wieder  S.  65  im 
Jahre  1694.  Hawkins  5,  175  sagt, 
dass  er  der  Schüler  seines  Vaters 
war  und  Violinist  am  Drury-lane- 

Theater. 

In  Playford's  Division  Violin  1688  einige 
Piecen  von  ihm.  Mit  Godfried  Finger  gab 
er  1691  eine  Samlg.  heraus,  die  in  der 
Londoner  Gazette  angezeigt  wird.  —  Ein 
Sohn  von  ihm  niuss  ein  wohlbetannter 
und  geschätzter  Flötist  gewesen  sein,  so 
dass  er  sogar  in  einer  englischen  Grammatik 
von  1710  zu  einer  Satzhildung  seinen 
Namen  hergeben  musste.  (Brown  und 
Hawkins.) 

Banks,  Kalpli,  geb.  8.  Nov. 
1767  zu  Durham,  gest.  20.  Sept. 
1841  in  Chatham.  War  anfänglich 
Chorsänger  an  der  Kathedrale  unter 
Tho.  Ebdon,  dann  Organist  an  der 
Kirche  Houghton-le-Spring  in  Dur- 
ham u.  Assistent  an  der  Kathedrale 
bis  1789,  1790  wurde  er  Organist 
u.  Direktor  des  Chors  an  der  Kathe- 
drale zu  Kochester.  Von  1829—36 
Organist  an  St.  John  in  Chatham 
(Stephens).  Man  kennt  von  ihm 
nur  in  John  Page 's  Harmonia  sacra, 
Lond.  1800,  das  Anthem:  „0  lord, 
grand  the  king." 

Banner,  Gr . . .  Ant . . .,  um  1 740 
KapeHmeister  in  Padua. 

Die  Bibl.  der  S.  Cecilia  in  Rom  besitzt 
von  ihm  im  Ms.  ein  „Compendio  musico . . . 
tutto  ciö,  che  occorre  nella  musica ...  II 
contrap,  per  vie  naturali .  . .  otto  aggiunte 
molto  giovevoli.    1740.    396  S.    Am  Ende 


eine  Sinfonie  zur  Oper  II  Catone  in  Utica 
von  Joh.  Chrstn.  Bach. 

Banner,  John,  ein  englischer 
Komponist   im    18/19.  Jh.   lebend, 

gab  heraus: 

AU  together;  a  comic  song,  the  words 
byD.  Lawler.  Lond.  c.  1805.  fol   [br.  Mus. 

Charming  Jenny;  a  baUad  (von  dem- 
selben).    Lond.  (1805).     fol.     [br.  Mus. 

The  loyal  London  volunteers'  march.  P. 
Lond.     fol.     [br.  Mus. 

In  Schwerin  F.  unter  Giovanni  Banner': 
Te  Deum  laudamus  a  8  voci:  2  S.  A.  T. 
B.  Bc.  2  V.  Va.    Ms.  P.  u.  Stb. 

Banner,  Rev.  Ricliard,  ein  eng- 
lischer Geistlicher  und  Dr.  der 
Theologie  a/d.  Universität  zu  Ox- 
ford, gab  zur  Einweihung  einer 
neu  erbauten  Orgel  1737  eine 
kleine  Schrift  heraus,  betitelt: 

The  nse  and  antiquity  of  musick  in  the 
Service  of  Good.  A  sermon  preacli'd  in 
the  Cathedral  Church  at  Worcester,  Sept. 
14,  1737,  at  the  annual  meeting  of  the 
3  choires,  Worcester,  Gloucester  &  Here- 
ford.      Oxford    1737.     8".      [R.  C.ofMus. 

Bannet,  Juan,  um  1586  Kapell- 
sänger an  der  Hofkapelle  Philipp  IL 
von  Spanien  (Straeten  8^  116). 

Bannister,  siehe  Banister. 

Bannius,  siehe  Ban. 

Banquet  of  Musick  (The),  siehe 
Playford,  Henry,  1688  b. 

Banti,  Ignazio,  unbekannter 
Komponist,  von  dem  die  Bibl.  der 
Musikfr.  in  Wien  eine  „Sonata  p. 
il  Clavic."  besitzt, 

Bantzland,  Christian,  aus  Tor- 
gau, schrieb: 

Dissertatio  inauguralis  jmidica  de  Buc- 
cinatoribus  eorumque  jure.  Vom  Eecht 
der  Trompeter,  quam  rectore  .  .  .  1711. 
Jenae,  Mullerianis.     4».     52  S.     [B.  B. 

Banwart,  Jakob,  nennt  sich 
1657  „Sigmaringen  Suevus,  Cathe- 
dral Constantiensis  musices  prae- 
fectus".  Aus  diesem  süddeutschen 
Musiker,  der  in  Constanz  Kapell- 
meister war,  machen  sämtliche 
neuere  Lexika  einen  Schweden! 
Er  muss  1657  schon  ein  Ver- 
storbener gewesen  sein,  denn  der 


Baptist,  John. 


331 


Baptiste,  Ijudwig. 


Druck  trägt  die  Bezeichnung  ,,opus 
posthumum"^.     Bekannt    sind    von 

ihm: 

Liber  I,  sacronini  concentuum  2,  3  et 
4  voc.  Constantiae  1641  Jo.  Geiig.  kl.  4». 
C.  A.  T.  B.  V.  Org.     [Hofb.  Wieu. 

Pars  I.  Missarum  brevium  4—5  voc. 
c.  instr.,  5  et  altro  choro  a  4.  op.  3. 
Constant.  1649  Gang.  [B.  B :  A2.  B2.  Va.2. 

Pars  l\.  Missanim  a  4,  5  voc,  addita 
una  a  10  overo  18,  cum  triplici  Basso  ad 
org.  op.  1  postli.  alias  qiüutum.  Constantiae 
1657  Geng.  7  Messen.  [B.  M.  9  Stb. 
B.  B:  C 1.  T.  B.  2.  coro  C.  T.  B.  Org.  3.  coro. 
Vn.  vox.  Org.     Paris  Nat.      br.  Mus:  T2. 

Missa  uuica  alias  15  super  Motet.  5  voc. 
ib.  1662.  5  Stb.  4«.  [üpsala.  Berlin 
Kircheninst.  Nr.  12. 

Das  Kircheninst.  Berlin  besitzt  au  Nr.  12 
(Di-uckwerk)  ein  Ms.  mit  7  Messen  zu 
4  St. :  auf  Bl.  1 1  ist  eine  Messe  mit  obigem 
Autor  gez.,  die  aus  1662  kopiert  ist. 

Die  Lexika  verzeichnen  noch  „Teutsche. . . 
Tafel-Musik  von  2—4  Instr.",  ib.  1652  und 
Motetae  von  1—11  St.  ib.  1661. 

Baptist,  Signor  oder  Mr.,  auch 
John  Baptista,  ist  Giovanni  Bat- 
tista  Drag-lii,  der  in  England  lebte. 
Wahrscheiniich  ist  der  folgende 
derselbe. 

Baptist,  Senior,  ist  in  Playford's 
The  Theatre,  1.  u.  4.  Buch  von 
1685  u.  1687  mit  7  Gesängen  ver- 
treten. In  desselben  Banquet  of 
musick  von  1688,  2.  Buch  1  Gesg. 

Baptista,  Fr.  Francesco,  geb. 
in  Campo-Maior  (Alemtejo);  seine 
Lebenszeit  fällt  in  die  Jahre  1620 
bis  1660.  Er  war  Schüler  Ant. 
Pinheiro's,  ging  ins  Kloster  der 
Augustiner  zu  Cordova  und  leitete 
daselbst  die  Musilfaufführungen. 
Seine  geistlichen  Kompositionen 
befanden  sich  auf  der  vernichtaten 
Lissaboner  Kgl.  Bibl.  (Yasconcellos). 

Baptista,  Johannes,  den  Ger- 
ber 1  und  Fetis  verzeichnen  ist 
Bononietti. 

Baptista,  Siculus,  ein  Lautenist, 
der  nur  durch  sein  noch  erhaltenes 
Porträt  bekannt  ist,  welches  Gerber 
1  beschreibt. 


Baptiste, ...  1663  vom  Jan.  bis 
Juli  Musikintendant  und  Kom- 
ponist an  der  Hofkapelle  in  Paris; 
dann  wieder  1665  (M.  f.  M.  21, 126). 

Baptiste  Anet,  dit  Baptiste, 
Violinist  und  Schüler  Corelli's,  kam 
gegen  1700  nach  Paris,  konnte 
aber  keinen  festen  Fufs  fassen  und 
fand  endlich  bei  dem  flüchtigen 
Könige  von  Polen,  Stanislaus  Le- 
czinski  eine  Anstellung.  Nach 
Jacquot's  La  mus.  en  Lorraine 
p.  160  starb  er  um  1755  in  Lun6- 
ville,  Avo  der  abgesetzte  König  lebte. 
(Fetis.  Sowinski.)  Von  seinen 
Kompositionen   hat   sich   erhalten- 

Senates  pour  Violen  ...  I.  livre . . .  Paris 
1724.     [Paris  Nat. 

oeuv,  n.  Deux  suites  de  pieces  pour 
deux  musettes  (1726).     [Paris  Nat. 

Senates  p.  Yiolon,  oeuv.  III . . .  Paris 
1729.     [Paris  Nat. 

Duos  (6)  pour  deux  musettes,  oeuv.  3. 
Paris.   Ist  nur  mit  Baptiste  gez.   [Paris Nat. 

I.  oeuvre  de  Musette,  ebenso  gez.    [C.  P. 

Baptiste,LiidwigAlbertFrietl- 
ricli  (auch  italienisch :  Albert Lui^i 
Fr.  Battista),  geb.  8.  Aug.  1700 
in  Oettingen,  st.  zu  Kassel  zwischen 
1760  und  1770.  Sein  Vater  war 
in  Darmstadt  Hoftanzmeister,  trotz 
des  Widerspruches  des  Vaters  bil- 
dete er  sich  als  Violinist  aus,  ging 
1718  auf  Reisen  nach  Paris,  Italien 
u.  a.  Ländern,  bis  er  1726  in  Kassel 
sesshaft  und,  wie  Lipowsky  sagt, 
als  Violinist  und  Tanzmeister  an 
der  Hotkapelle  angestellt  wurde. 
Er  schrieb  Konzerte,  Sonaten  und 
Ensemblepiecen  für  verschiedene 
Instrumente.  Auf  seinen  noch  er- 
haltenen Kompositionen  nennt  er 
sich  stets  in  italienischer  üeber- 
setzung  (siehe  oben)  und  bezeichnet 
sich  auf  op.  2  mit  „Maestro  di 
Ballo  della  corte,  e  Musico  di  S. 
Maestä  il  re  di  Suezzia,  Landgravio 
di  Hassia".  (Suezzia  soll  wohl 
„Svezia",  Schweden,  heifsen): 

Concerto  a  4  Flaute  trav.  2  V.  e  Comb. 


Baptistin, 


332 


Barbandt. 


4  Stb.  im  Ms.  [Schwerin  F.  mit  Luigi 
Battista  gez.  , 

Sonate  da  camera,  op.  1.  Cassel.  Autogr. 
P.  in  B.  K. 

6  Sonate  da  camera  a  FI.  trav.  o  V. 
solo,  e  Comb.  6  Vcl.  (Angusta,  G.  Chr. 
Leopold.)    fol.     24  S.     [Stadtb.  Aug8l)g. 

Mss.  B.  Upsala,  einst  dem  Kapellmeister 
Düben  gehörend  (1692):  3  Sonaten  für 
Viol.,  Cornetto,  Viol.  da  Gamba  e  ßc. 

In  Rostock,  Ms.  2  Yioliu-Soli,  1728  ge- 
schrieben, mit  Luigi  Battista  gez. 

24' Menuettes  nouveaux  p.  2  V.  2  Cors 
et  B,  anno  1750—55.  op.  1.  [Musikfr. 
Wien,  mit  A.  L.  F.  ßaptiste  gez. 

Ms.  in  Oxford  Ch.  Ch.  1  Gesg.  für 
1  Stim.  mit  B.  und  2  Suiten  für  5  In- 
stramente, gez.  L.  A.  Fr.  Baptiste. 

Baptistin,  ...  In  der  B.  Ro- 
stock im  Ms.:  Cautate  ä  voce  sola 
c.  Sinfonia. 

Bar,  . . .  Du,  ein  Komponist  des 
16.  Jhs.,  von  dem  du  Chemin  1549 
zwei  4  st.  Chansons  veröffentlicht. 
(Eitner  1  unter  Du  Bar.) 

Bar,  Cristoph,  aus  Sunias,  Contr- 
altist,  1569  an  der  Hofkapelle  in 
Madrid  angestellt  (Straeten  8,  84). 
Die  Hofb.  in  Wien  besitzt  im  Ms. 
19189,  Chorb.  des  17.  Jhs.  unter 
Nr.  5  den  5 stim.  Gesang:  Suscipe 
verbum,  mit  Christoph  Bar.  gezeich- 
net. Der  Punkt  hinter  „Bar"  konnte 
allerdings  auch  anzeigen,  dass  man 
es  mit  einem  unvollständigen  Worte 
zu  thun  habe  und  der  Autor  des 
Tonsatzes  doch  ein  anderer  sei. 

Baraldi,     Criambattista,     aus 

Modena  geb.,  war  1837  Direktor 
der  Kgl.  Hofkapelle  (wo?)  Die  B.  B. 
besitzt  im  Autogr.  eine  Messa  da 
Requiem.     Part.  qu4ö. 

Barba,  Daniele,  aus  Verona, 
lebte  zur  Zeit  der  Kaiserin  Maria 
Theresia,  der  er 

„6  Cantate  a  voce  sola  c.  V.  e  B."  dedic. 
Ms.  17  724  Part.  [Hofb.  Wien.]  Die  Lexika 
ei-wähnen  1  Sonata  f.  Vcl.  mit  B.,  welche 
Traeg  in  Wien  1799  anzeigt.  Bekannt 
sind  mir  aufserdem: 

Ms.  45  Dresd.  Mus.  2  Arie  ä  Sopr.  c. 
ström,  P. 


Ms.  1542  Cons.  Brüssel  eine  Samlg.  Arien 
f.  Sopran  mit  2  V.  Va.  u.  B.  in  Stb. 

Ms.  ITpsala:  Sonata  solo  per  il  Pfte. 
Fol.  (ohne  Vornamen). 

Ms.  12  Karlsriüie:  Concerto  di  flute  trav. 
0.  2  V.  3  Stb.  3  Sätze  in  A.  D.  A.  (ohne 
Vornamen). 

Barbandt,  Charles,  von  deut- 
schen Eltern  abstammend,  lebte  in 
London  und  nennt  sich  auf  op.  1 
von  c.  1760  „King  Mus.  of  Hanovre". 
Fotis  sagt,  er  war  Organist  in  der 
Kapelle  der  baierischen  Gesandt- 
schaft in  London  beim  Grafen 
Haslang.  B.  war  Yirtuose  auf  der 
Oboe  und  Klarinette  und  trat  nach 
Pohl  2,  372/73  in  London  in  den 
Jahren  1753 — 56  öffentlich  auf. 
Ebd.  2,  208  berichtet  Pohl,  dass 
er  in  den  Jahren  1753 — 63  im 
kleinen  Haymarket  Theater  Ora- 
torien in  seinen  Subscriptions- 
konzerten  aufführte  und  nennt  die 
Oratorien  „The  universal  prayer", 
Text  von  Pope,  und  „David  and 
Jonathan".  Sam.  Webbe  soll  sein 
Schüler  gewesen  sein.  Von  seinen 
Kompositionen  kann  ich  nach- 
weisen: 

Hymni  sacri,  Antiphonae  &  Versiculi, 
Diviuo  cultui,  tum  Matutiuo  .  . .  Lond.  for 
the  Author.  1706.  8".  Titel  auch  in 
engl.  u.  franz.  Sprache.  Melod.  mit  bez.  B. 
[B.  B.     br.  Mus. 

4  favour.  italian  songs  .  . .  to  which  are 
added  two  Sonatas  for  the  harps.  Lond. 
c.  1765.     fol.     [br.  Mus. 

Six  Sonatas  for  two  Violins  two  German 
flutes  or  two  Hoboys  with  a  Bass  for  the 
Violonc.  or  Ilarpsichord.  Op.  I.  London 
(o.  Verleg.),  fol.  3  Stb.  [B.  Wagener. 
br.  Mus. 

6  Sonatas  or  Duetts  for  2  germ.  Flutes 
or  Violins.  To  wich  are  added  six  lessons 
for  treve  French  Horns.  Fol.  [Ms.  B. 
Upsala. 

A  Son.  for  the  harps.  Lond.  1764 
Welcker.  qufol.  6  S.  (ß.  Wagener. 
br.  Mus. 

Sonate  p.  harpe  et  violon,  gravee  ä 
Londres,  1759.     Stb.     [Bi'üss.  Cons. 

Mr.  B.'s  yearly  subscriiition  of  new 
music  to  be  delivered  monthly.  (Lond. 
1759/60.)     fol.     [br.  Mus. 


Barbaretti. 


333 


Barbarinus. 


Barl)aretti,  Oiovaiini  B.,  Te- 
norist an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  100  Gld.  Gehalt  vom  1.  April 
1701—1.  Okt.  1711,  wird  pensio- 
niert u.  St.  21.  Juni  1730,  51  J. 
alt  (Köchel  1). 

Barl>ariaii,  siehe  Barbireau. 

Barbariis,  s.  Barberijs,  Melch, 
Barbarino,  Bartolomeo,  geb. 
zu  Fabriano  (Ancona).  Er  trug 
den  Beinamen  //  Pesarino,  auch 
Del  Pesarino.  In  den  Samlwken. 
von  1624  n.  1625  heifst  er  durch- 
weg Bartolomeo  Pesarino  und  in 
den  Drucken  von  1609,  1610, 
1616  u.  1617:  „Bart.  Barbarino  da 
Fabriano,  detto  il  Pesarino".  Ueber 
seine  Lebensstellung  giebt  nur  der 
Druck  von  1606  Auskunft,  wo  er 
sich  Musico  des  Bischofs  von  Padua 
nennt.  Von  seinen  Werken  kennt 
man : 

1.  Madrigali  dl  diversi  autori  posti  in 
musica  da .  .  .  Per  cantare  sopra  11  Cbi- 
taiToue,   Clavecimb.,  o  altri  stromenti  da 

1  voce   sola,    con    1  Aria   da   cantarsi  da 

2  Teuori.  Nouam.  ristamp.  Veu.  160G 
Amadino.  1  vol.  fol.  .38  S.  27  Nrn.  AUo 
Gesänge  von  Barliariuo  und  bezieht  sicli 
der  Alisdruck  „di  diversi  autori"  nur  auf 
die  Dichter.     [Genua  U.  B. 

—  Ausg.  ib.  1609.     [Oxford  Ch.  Ch. 

2.  II  2.  lib.  de  Madrigali  de  diversi 
auttori  posti  in  musica  da  .  .  .  Per  cantare 
(wie  1.  lib.)  con  1  Dialogo  di  Aninia  o 
Caronte  .  .  .  Ven.  1607  Amadino.  1  vol. 
fol.  36  S.  23  Gesge.  [Bologna.  Genua 
U.  B. 

—  Ausg.  ib.  1611.     [Oxford  Ch.  Ch.     - 

3.  II  3.  lib.  (wie  Nr.  2)  con  alcime  Can- 
zonette  nel  fine.  Ven.  1610  ib.  1  vol. 
in  fol.  57  S.  33  einst.  Gesge.  mit  Be- 
gitg.     [br.  Mus.     Genua. 

4.  II  4.  lib.  (wie  Nr.  2)  con  1  Dildogo 
fra  Tirsi,  &  Aminta.  Ven.  1614  ib.  1  vol. 
fol.  56  S.  24  einst.  Gesge.  mit  Begltg. 
[Oxford  Ch.  Ch. 

5.  II  1.  lib.  de  Motetti  di .  . .  Da  can- 
tarsi da  1  voce  sola,  o  in  Soprane,  ö  in 
Tenore  .  .  .  Ven.  1610  Amadino.  2  Stb  : 
Singst,  u.  Partit.  in  fol.  47  S.  [Bologna. 
Kassel. 

6.  n  2.  lil).  dein  Motetti  di . .  .  (wii3 
1.  lib.  KJJO).     Ven.  1014  Magui.     2  Stb: 


Singst,  n.  Part,    fol.,    für    den   Contralto. 
[Bologna. 

7.  Canzonette  a  1  e  2  voci  con  alcuui 
Sonetti  da  cantarsi  da  1  voce  sola  nel 
Chitarrone  ö  altro  iustrom.,  in  Soprane, 
ouero  in  Tenore  . . .  Ven.  1616  ib.  1  vol. 
fol.     46  S.     28  Gesge.      [Oxford  Ch.  Ch. 

8.  Madrigali  a  3  voci  da  cantarsi  nel 
chittarone  o  Clavicerab.  con  il  Bc . .  .  con 
alciini  Madr.  da  cantar  solo.  Ven.  1617  ib. 
3  Stb.    fol.    23  Gesg.     [Oxford  Ch.  Ch. 

In  Sanilwk.  unter  dem  Namen  Barto- 
lomeo Pesarino  6  geistl.  Gesänge  (Eitner  1 
unter  Pesarino).  Ferner  in  Legname's 
Amilla  lib.  2.  1608:  Milla  mia,  MiUa  dolce 
3  voc.  —  In  Bonometti's  Parnassus  1615 
ein  Gesg.  Nach  Vogel  unter  Pesarino, 
während  obige  Sämigen,  unter  Barbarino 
stehen:  In  Angel.  Patto's  Cauoro  pianto 
1613^  7  einst.  Gesge.  mit  Bc.  (nach  Vogel). 

Ms.  19  in  Wolfenb..  ein  Samlbd.  der 
52  Gesänge  von  ihm  enthält. 

Barbarimis  (Barberini)  Lupus, 
Manfredus,  aus  Corregio,  wird 
daher  wohl  „Manfredini  Barbarini 
Lupi"  geheifsen  haben.  In  seinen 
Werken  aber  gebraucht  er  stets 
die  erste  Form,  da  er  sich  in 
Deutschland  niederliefs  und  dem 
Gebrauche  seiner  Zeit  folgte.  Wir 
wissen  über  ihn  nur,  dass  er  in 
den  50  ger  Jahren  des  16.  Jhs.  bei 
dem  kunstliebenden  Fürstabte  Diet- 
helm  Blarer  in  St.  Gallen  in  der 
Schweiz  Unterkunft  fand  und  von 
hier  aus  seine  Werke  herausgab. 
Eine  Samlg.  seiner  Kirchenkom- 
positiouen  besitzt  die  Bibl.  in  St. 
Gallen  in  2  prachtvollen  Codices 
von  Pergament  (Nr.  542/43),  die 
204  mehrst.  Gesänge  enthalten  (be- 
schrieben in  M.  f.  M.  3, 12  ff.).  Ferner 
kann  ich  nachweisen: 

Symphoniae,  seu  iusigniores  aliquot  ac 
dulcisonae  5  voc.  Melodiae  super  D.  Henr. 
ülareuni  Panegyrico  de  Helvet.  tredecim 
urbium  laudibus  per ....  Basileae  1558 
Hieron.  Curionis,  impeus.  H.  Petri.  5  Stb., 
Titel  zum  Tenor,  die  der  anderen  Stb. : 
Quinque  vocibus  cantiones ...  33  Nrn. 
Erschien  auch  als  Beilage  zu  Wonnegers 
Mus.  Epitome.     [B.  M.     Eostock. 

Cantiones  sacrae  4  voc.  Aug.  Vindel. 
1560  Ulhard.     [B.  M.    B.B:A.T. 


Barbaro. 


334 


Barbe,  Ant.  HI. 


Musice  Epitome  ex  Glareani  Dode- 
cachordo  una  ciun  5  voc.  Melodiis . .  . 
Basil.  1559  H.  Petri.  5  Stb.  120.  [B. 
Augsbg.     B.  B.     B.  M.     Brüssel. 

2  Mot.  in  P.  Ms.  B.  M. 

Ms.  15613,  25.  26  iu  Hofb.  Wien,  neuere 
Part.      1.    Angelus  domini   1560,  4  voc. 

2.  Ave  Maria  gratia  c.  2.  p.  4  voc. 

2  Tousätzc  in  M.  f.  M.  3,  21,    (Ambros 

3,  263.     Scliubiger  2,  40.) 

Barbaro,  Dauiele,  geb.  18. Febr. 
1513  zu  Venedig,  gest.  12.  April 
1574.  Becker  1,  55  und  Lpz.  Ztg. 
26,  700  sagen:  f  1570,  57  Jahr 
alt.  Patriarch  zu  Aquileja  und 
Philosoph,   schrieb   auch   über  die 

Wasserorgel  in 

,,Commentariura  in  Vitruvium.  Ven. 
1557,  13.  Kap.  —  In  Bologna  das  Ms. 
„Bella  Musica",  in  fol.  20  Bll.  Auszüge 
u.  a.  im  Kat.  1  p.  193;4. 

Barbatiello,  Griovaiini,  ist  nur 

bekannt  durch  das  Ms.  386,  br.  Mus., 
1  Sonate  f.  Klav.  in  der  Hds.  von 

Dom.  Scarlatti. 

Barbato,  Aiigelo,  Komponist 
und  Herausgeber  des  Samlwkes. 
1587  a: 

Canzonette   a  3  voci,   gez.  in  Venedig. 

Von  ihm  selbst  2  Canzonette  in  dem- 
selben. Spätere  Ausg.  erschienen:  1589 
ib.  Vermehrt  um  1  Gesg.  von  Paolo 
Bozi:  S'adira  il  niio  bei  sole  3  voc. 
[B.  B:  C.  Bologna  3  Stb.]  Ferner  von 
1594  ib.  Inhalt  wie  in  1589,  jedoch 
fehlen  „Si  vaga  e  si  gentile  (Pigna)  und 
Non  vedi  amore  ch'io  (Giulio  Renaldi). 
[Kassel:  T.  B. 

Ferner  gab  er  das  Samlwk.  1583i  Floridi 
virtuosi  d'Italia,  Ven.  Vinc.  &  Amadino, 
heraus.  5  Stb.  4".  [ß.  D.  Modena. 
Bologna.  Padua  B.  d.  S:  C  T.  B.  Verona 
S.  f :  A. 

Davon  erschienen  Ausgaben:  1586  ib. 
5  Stb.  4".  Vermindert  um  1.  ,,Io  son  di 
neve"  (Macque).  2.  „Quando  mia  fera 
Stella"  (Orologio).  3.  „Mentre  ch'intorno" 
(Pardenon).  [B.  D :  f clüt  5 a.  Hofb.  Wien: 
C.  B.  Amst:  CT.  London  AVestminst. 
5  Stb.  Glasgow  5  Stb.  Brässel  5  Stb. 
Bologna  5  Stb. 

—  1600.  Anversa,  P.  Phalesio.  5  Stb. 
q\i4P.  Vermindert  um  7  Madrig.  und  ver- 
mehrt um  9  Madr.  von  Fei.  Auerio,  Lelio 
Bertani,  Giov.  Cavaccio  2,  Giulio  Eremita, 
Giov.  Maria  Nanino  2 ,   G.  P.  Xuigi  Pale- 


strina,  Com.  Verdonch.  [Wolfenb.  Ox- 
ford Ch.  Ch.  R.  C.  of  Mus.  Oxford  B.  L: 
C.  T.  B.  5  a.  br.  Mus :  T.  B.  London  AVest- 
minst. fehlt  5  a. 

(Siehe  Eitner  Bibliogr.  und  Vogel  2 
Samlwlie.)  In  G.  A.  Terzi's  II  2.  üb.  de 
mtavolatura  di  liuto  1599  befinden  sich 
einige  arrangierte  Gesge.  von  ihm. 

Barbe  (Barberius),  siehe  Barben, 
Joauues. 

Barbe  (Barbe).  Antoiue  I.  Nach 
Burbure's  aktenmäfsigen  Unter- 
suchungen, die  Fetis  wiedergiebt, 
war  er  ein  Belgier  und  1527  als 
Sangmeister  am  Notre-Dame  zu 
Antwerpen  angestellt.  Nach  dem 
Tode  seiner  Frau  wurde  er  Priester 
und  celebrierte  1548  die  erste 
Messe.  Er  starb  am  4.  Dez.  1564 
und  hatte  G.  de  Turnhout  zum  Nach- 
folger. Aufser  mehreren  Söhnen 
hatte  er  auch  eine  Tochter,  Jeanne 
genannt,  welche  die  Frau  des  Kom- 
ponisten Seven'u  Cornet  wurde. 

A^on  seinen  Kompositionen  lassen  sich 
bis  jetzt  nur  1  Messe,  1  Motette,  1  nieder- 
ländisches 4  st.  Lied  und  2  Chansons  in 
den  Samlwk.  1540,  1542,  1544,  1546  und 
1551  nachweisen  (Eitner  1).  Die  Chanson 
„Ung  capitaine",  auch  im  Neudruck, 
Commer  12,  35  erschienen,  ist  mehr 
akliordlicli  als  melodisch  behandelt  und 
der  Eiudi'uck  ist  steif  und  wenig  an- 
sprechend. Die  B.  M.  besitzt  im  Ms.  P. 
2  Chans,  a  5  voix  und  2  Hymnen,  Ms. 
202  Nr.  2  „Sununi  regis",  Nr.  5  „Inter 
spinas". 

Barbe,  Antoiue  II.,  Sohn  des 
Antoine  L,  auch  „Maitre  A.  B." 
genannt,  war  lustrumentist  zu  Ant- 
werpen, st.  10.  Febr.  1604  und 
wurde  wie  sein  Vater  in  der  Kathe- 
drale beerdigt  (Burbure  und  Fctis). 
Nach  Letzterem  soll  er  ohne  Zweifel 
der  Autor  einiger  Pavanen  und  Cou- 
ranten  in  folgendem  Samlwk.  sein: 

Petit  tresor  des  danses  et  branles  a  4 
et  5  part.  des  meilleurs  autheurs  propres 
ä  jouer  sur  tous  les  esti-umenz  (sie);  ä 
Louvaine  1573  P.  Phalese.  riul".  Fund- 
ort fehlt. 

Barbe,  Antoine  III.,  ein  Enkel 
des  Antoine  L,   war    von  1595  ab 


Barbella,  Emanuele. 


335 


Barbella,  Francesco. 


Organist  a/d.  Kirche  St. -Jacques 
zu  Antwerpen  während  31  Jahren 
und  st.  am  15.  März  1626  (ib.). 
Er  ist  nacli  Fetis  wahrscheinlich 
der  Autor  des  Werkes: 

„Exemplaire  des  douze  tous  de  la  mu- 
sique,  et  de  leur  nature.  Anvers  1599."  4"^. 

(Siehe  auch  Biogr.  nat.  beige.  Fetis 
Darstellung  deckt  sich  nicht  genau  mit 
Burbure's  Biographie  in  obigem  Lexikon). 
Burbure  schreibt  z.  B. 

Die  Söhne  Antoine  I.  waren 
Jean  und  Antoine.  Jean  war 
Sänger  und  Komponist  und  cele- 
brierte  seine  erste  Messe  am  11. 
Nov.  1548  in  der  Kirche  Noti-e- 
Dame  zu  Antwerpen.  Antoine  war 
Instrumentist,  Komponist  und  Or- 
ganist a/d.  Kirche  St.  Walburge  zu 
Audenarde  am  Ende  des  16.  Jhs. 
Seine  Frau  hiefs  Joanne  Ceels. 
Seine  Schwester  Jeanne  heiratete 
Corneille  van  Mildert,  Organist  am 
Notre-Dame  und  nach  dem  Tode 
desselben  Severin  Cornet,  der  Nach- 
folger des  Gerard  Turnhout  als 
Kapellmeister  am  Notre-Dame  in 
Antwerpen. 

Barlbella,  Emanuele,  geb.  zu 
Neapel,  gest.  ebd.  um  1773,  bildete 
sich  unter  seinem  Vater  Francesco 
zum  Violinisten  aus,  wurde  dann 
Schüler  von  Zaga  und  Pasqu.  Bini, 
einem  Schüler  Tartini's.  Im  Kontra- 
punkt hatte  er  Mich.  Gabbalone  und 
Leon.  Leo  zum  Lehrer;  nach  einem 
Briefe  an  Martini  (Kat.  Bologna  1, 
Samlg.  21)  war  er  ein  Schüler  des- 
selben. Leon.  Leo  soll  ihn  für 
einen  gänzlich  unfähigen  Kopf  er- 
klärt haben  (siehe  Fetis).  B.^  war 
ein  grofser  Verehrer  des  Tartini- 
schen  Systems.  Der  in  Buruey 
6,  571  mitgeteilte  Instrumentalsatz 
ist  nicht  bedeutend ,  strotzt  aber 
von.  Dissonanzen.  Burney  nennt 
ihn  6,  570  (auch  1,  241,  264) 
einen  bescheidenen  und  sinn- 
reichen  Musiker   und   Schüler   im 


Violiuspiel  von  RaimoncH.  Er  muss 
sich  eine  Zeitlang  in  London  auf- 
gehalten haben,  da  nicht  nur  einige 
seiner  erhaltenen  Werke  in  Lon- 
don erschienen,  sondern  er  sich 
auf  den  Titeln  als  Selbstverleger 
bezeichnet.  Ein  sicheres  Zeichen 
eines  längeren  Aufenthaltes  in 
London.     Er  gab  heraus: 

6  Trios  for  2  V.  and  a  Vcl.,  ded.  Hamil- 
toü.  Lond.,  Welcker.  3  ötb.  [B.  Hbg. 
Maild.  Cous. 

1  Trio  per  2  V.  e  B.  in  Sth.  —  6  Duetti 
per  2  V.  in  P.  und  1  Divertimento  per 
2  Mandoliui  in  Ms.  Mailand  Cons. 

6  Sonatas  for  2  V.  &  a  Ycl.  with  a 
Thor.  Bass  for  the  harpsich.  op.  1.  liOnd. 
for  the  Autor  &  sold  ac  Mr.  Oswald.  4  Stb. 
fol.     [B.  Wagener. 

6  Duos  p.  V.  et  Vcl.  op.  4.  Paris,  Mm©. 
Beraidt.     Stb.     [Brüssel.  Cons.     C.  P. 

6  Duetti  per  2  V.  Paris,  Leone.  P. 
37  S.  fol.     [Kat.  Liepmanus.  1891. 

6  Duets  for  the  2  Violins,  composed 
in  au  easy  style  for  the  Duke  of  Parma. 
London,  AVelcker.     2  Stb.    fol.     [br.  Mus. 

—  6  duos  tres  faciles  pour  2  V.  ä 
l'usage  de  l'infant,  duc  de  Parme.  Paris, 
2  Stb.,  ohne  Vornamen.    [Paris  Nat.    C.  P. 

Six  solos  for  a  V.  &  Bass,  or  2  Violins. 
London,  Bremner.  1  vol.  37  S.  in  fol. 
[B.  "VV agener.     br.  Mus. 

A  2.  sett  of  six  Solos  for  a  V.  Lond. 
fol.     [br.  Mus. 

0  Solos  for  a  V,  &  B.,  or  2  V.  L.  fol. 
[br.Mus. 

In  Cambridge  FW.  Ms.  149  ein  Andante 
in  Dm.  und  1  Menuett  in  D.,  ohne  Vor- 
namen. Das  Ms.  ist  um  c.  1780  ange- 
fertigt. Es  ist  fraglich,  ob  sie  V4»n  obigem 
B.  sind,  trotzdem  der  Katalog  sie  ihm 
zuschreibt. 

Leo  Liepm.  besals  einst  6  Sonaten  f. 
Violine  u.  B.  1760  dem  Baron  von  Bakye 
gewidmet.     Ms.,  viell.  Autogr. 

3  Instrimientalsätze  in  neuen  Aiisg. 
(Eitner  2),  aufserdem  1  Violiusonate  in 
Cartier's  L'art  de  Violon. 

1753  wurde  in  Neapel  die  Oper  Elmira 
geuerosa  aufgeführt,  gemeinsam  mit  Lo- 
groscino  komponiert  (Pougiu). 

Barbella,  Francesco,  ein  Kom- 
ponist aus  der  Zeit  Bach's  und 
Händel's,  also  der  ersten  Hälfte 
des  18.  Jhs. 

Bekannt  ist  von  ihm  im  Ms.  1095  B.  B. 


Barben. 


336 


Barberijs. 


Sonata  ä  V.  solo  e  B.  4  Bll.  und  in  neuer 
Ausgabe:  Souates  p.  le  V.  avec  acc.  de 
B.  Part.  Lpz.,  Hofmeister  fol.  11  S.  in  dem 
Samlwk :  Chefs  d'  oeuvre  de  1'  ecole  ita- 
lienne.     [B.  Wagener. 

Barben  (Barbe,  Barberiiis)  Jo- 
annes, von  1474 — 1502  pilpstl. 
Säuger  (Yiertelj.  3,  231). 

Barber,  Abraham,  ein  Buch- 
und  Musikliäiidler  zu  Wakefield^ 
der  im  17.  Jh.  ein  Psalmenbuch 
herausgab,  'welches  eine  grofse 
Verbreitung  fand  und  noch  neuer- 
dings in  neuer  Auflage  erschien, 
betitelt  (Herr  Squire  in  London 
teilt  mir  den  Titel  der  7.  Auflage 
mit,   weifs  aber  keinen  Fundort): 

A  book  of  Psalm -Tunes  (in  4  parts). 
With  Psalms:  Licensed  Febr.  14.  168G 
bis  1G87.  Seventh  Edition  with  Additions. 
York:  printed  of  John  "White,  Senior, 
1715.  80. 

—  Church  of  England  Psalmody  . .  . 
with  Memoirs  of  the  Composers  and  Hi- 
stories  of  the  Pieces,  by  Henry  Parr . . . 
New  . . .  Edition.  London  1880  Novello, 
Ewer  &  Co.  qu8^  21  Seit.     [br.  Mus. 

Barber,  Robert  I.,  ein  eng- 
lischer Komponist  des  16.  Jhs.  von 
dem  das  br.  Mus.  in  Ms.  574,  4 
Stb.  des  16.  Jhs.,  eine  Motette  be- 
sitzt. 

Barber,  Robert  II.,  of  Cast- 
leton,  ein  Dorf  in  Erigland,  ist  be- 
kannt durch  mehrere  Ausgaben 
Yon  Psalmenbüchern. 

1.  The  Psalm  Singer's  choice  companion : 
a  piain  and  easy.  lutroduction  to  musick, 
set  down  in  form  of  a  Dialogue.  By .  .  . 
London :  printed  of  W.  Pearson  and  sold 
of  Josiah  Rathbone,  in  Macclesfield,  and 
J.  Osborn  &  T.  Lougmann . . .  1727.  8«. 
[br.  Mus. 

2.  A  book  of  Psalmody  .  . .  the  2.  edit., 
with  additions  .  . .  London  1733  John  Eyres 
bookseller.  8".  [br.  Mus.  defekt.  Die 
erste  Ausgabe  erwarb  die  Bibl.  erst  vor 
kurzem,  betitelt:  A  book  of  Psalmody. 
Containing  variety  of  tunes  .  .  .  with  sc- 
veral  Hymns  and  13  Anthenis.  A]\  set  in 
4  parts."  Lond.  1723  W.  Pearson.  8".  Als 
Komponisten  sind  John  u.  Robert  genannt. 

—  The  third  edit.,  with  additions  .  .  . 
Lond.  1753,forCharlesBatharst.80.  [br.Mus. 


Barber,  Robert  III.,  über  ihn 
fehlt  jede  Nachricht,  nur  die  spä- 
teren Jahreszahlen  seiner  Druck- 
werke deuten  darauf  hin,  dass  er 
ein  anderer  als  die  obigen  sein 
muss.     Man  kennt  von  ihm: 

1.  Thomson's  Hymn  to  the  Seasous  in 
score .  . .  dedicated  to  the  Night  hono- 
rable  Lord  Frey  de  Wilton  .  .  .  op.  4.  Lond. 
(c.  1799)  G.  Goulding  fol.     [R.  C.  ofMus. 

2.  24  favoiite  soots  songs  for  the  Pfte. 
and  voice,  humblv  dedicated  to  James 
Carrie  M.  D.  .  .  Liverpool  (c.  1795)  H. 
Ilime.     [br.  Mus. 

Six  Trios  for  a  harps.  V.  obl.  and  Bass 
comi)os. . .  by. . .  op,  2.  Lond.  Wm.  Na- 
pier.  3  Stb.  I'ol.     [Schwerin  F. 

Aufserdem  soll  er  nach  Mr.  S<]uire's  An- 
gabe noch  herausgegeben  haben :  6  Soua- 
tas  for  the  harpsich.  with  acc.  —  A  col- 
lection  of  songs  und  A  Single  lesson  for 
the  harpsich. 

Barber,  William,  um  15.50 
Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
London  mit  IIV2  g  Gehalt.  (Bur- 
ney  6,  6.) 

Barberianus,  siehe  Barbireau. 

Barberijs,  (Barborio,  Barbariis, 
Bafberis)  Melcbiore  de,  aus  Pa- 
dua,  ein  Lautenist  des  16.  Jhs.,  der 
in  Venedig  folgende  Lautenbücher 
herausgab 

1546  a.  lutabulatura  di  lautto  lib.  4  de 
la  messa  di  Antonio  Fevino  sopra  Ave 
Maria  intabulata  et  accomodata  per  sonare 
sopra  il  lautto  dal  Reverendo  Messer  Pre 
Marchiore  de  barberiis  da  Padoua,  sonatore 
eccel.  de  Lautto,  da  lui  proprio  nuovam. 
posta  in  luce,  con  alcuni  altri  suoi  Recer- 
cari  accomodati  sopra  il  tuono  di  ditta 
messa.  Agiontovi  il  uuovo  modo  di  accor- 
dare  il  Lautto.  Venetia  1546.  Scotto  qu4*^. 
24  Bll.  28  Nrn.     [Kat.  Rosenthal  1888. 

15461).  lutabulatura  di  lautto  lib.  5.  De 
Madr.  et^Canz.  Yen.  (0.  Dr.)  1  vol.  24 
Nrn.     [Kat.  Rosenthal  1888. 

1546  c.  lutabulatura  di  lautto  lib.  6.  di 
diversi  Motetti  ä  4  voc.  Veu.  1546.  (mit 
Scotto's  Typen  gedr.)     [Wolfeub. 

1549  a.  Intabolatura  di  Lauto  lib.  9  iuti- 
tolato  il  Bembo,  di  Fantasie,  Balli,  Passi 
et  Mezzi  e  Padoane  Gagliarde.  Veu.  i549 
Scotus.  1  vol.  fiu40.  40  Nrn.  26  Bll.  [Kat. 
Rosenthal  1888.     Hofb.  Wien. 

1549  b.  Opera  intitolata  contina.  Intabo- 
latura di  lauto  di  Fantasie,  motetti,  canz.. 


Barberiui, . 


337 


discordate  a  varii  modi  fautasie  per  sonar 
nno  solo  cou  uno  lauto,  et  farsi  tenore  et 
soprauo.  Madrigali  per  sonar  a  2  lauti: 
Taut.  p.  s.  sopra  la  chitara  da  7  corde. 
lib.  10.  Yen.  1549.  Scotus.  1  vol.  fiu40. 
34  Nrn.  30  Bll.  [Kat.  Rosenthal  1888 
Wolfeub.     Hofb.  Wien. 

Barberini,...  .ein  Komponist 
aus  dem  Anfange  des  18.  Jhs., 
von  dem  das  br.  Mus.  besitzt: 
Minnet  (Song :  Think  when  to  plea- 
sure.     Lond.  c.  1720)  fol. 

Barberini  siehe  Barbariniis 
Lupus,  Manfredus,  16.  Jh. 

Barberio,  Giuseffo,  ein  Hof- 
musikus am  baierschen  Hofe  in 
München,  wird  am  1/5  1665  an- 
gestellt und  erhält  am  2/8  1681 
1000  Thlr.  Gnadengeld  und  50  Gld. 
fürs  Leben  jährlich  verschrieben. 
(Kreisarchiv.) 

Barberio  und  Barberis,  Melch., 
siehe  Barberijs. 

Barberoli,  Francesco,  Viola- 
spieler um  1597  am  Hofe  zu  Man- 
tua  (Canal  89). 

Barberot,    Simon,    Sänger   m 
der  Kapelle   des  Herzogs  Jean   d' 
Orleans,    15.  Jahrh.     (Thoinan  67.) 
Barbery  (Barbry,  Barberi,  Bar- 
bier,   Barbirio)    Pierre,     Sänger, 
Tenorist  des  römischen  Königs  von 
1492—1495,     also     Maximilian  L 
(Lafage  2,   353    nach   einer  Kech- 
nung  in  Lille).     Straeten   erwähnt 
ihn  3,  213  und  7,  140  als  Kapell- 
sänger   Philipp    des    Schönen    um 
1495,   ebenso   S.  108   und   S.  178 
begleitete    er    1501    denselben    an 
den  Hof  in  Middelburg  in  Zeeland. 
Um    1515   wird   er   in    der   spani- 
•  sehen  Kapelle  Karl  V.   mit  Pedro 
Barbier,  ein  Niederländer,  bez.  und 
ein  „Maestro"  und  „Kapellan'^    ge- 
nannt (Straeten  7,  387  ff.). 

Barbet,  Adam,  d  Arras,  be- 
kannt durch  2  Madrigale  in  P. 
Ant.  Spalenza's  1.  lib.  Madr.  4  voc. 
1574. 

Rob.  Eitnor's  Qiiollen-I-exikon. 


Barbier,  Juan. 

Barbet,  Oirard,  von  1492-95 
Sänger  an  der  Kapelle  des  römi- 
schen Königs,  (Maximilian  I.  La- 
fage 2,  353*  nach  einer  Rech- 
nung in  Lille).  1496—1505  ist  er 
als  Sänger  am  Hofe  Philipp  des 
Schönen  in  Middelburg  in  Zeeland 
verzeichnet  (Straeten  3,  213.  —  7, 
108).  Er  war  ein  Amtsgenosse 
Pierre  Barbery 's  und  diente  mit 
ihm  in  gleichen  Jahren. 

Barbetta,  Oiiüio  Ccsare  (Fotis 
und  Zacco  schreiben  Barbetti),  ein 
Lautenist  aus  Padua,  von  dem  sich 
folgende  Drucke  erhalten  haben: 
11  1.  lib.  dell'  intavolatura  de  liuto. 
Vineg.  1569  Scotto.  [bi'- Mns.  Bibl.  S. 
Marco  Vened. 

Novae  tabidae  musicae  testudinanae 
hexacordae  et  heptachordae . . .  Neu  Lauten- 
buch auff  6  vnd  7  Chorseyten  gestellt 
Durch . . .  Getruckt  zu  Strafsbg.  1582 
durch  Beroh.  Jobin.  fol.  79  S.  mit  54 
Piecen  ohne  Text,  meist  Tänze  u.  Bear- 
beitg.  nach  Italien.  Madrig.  von  bekannten 
Meistern  wie  Archadelt,  Berchem  u.  a. 
[B.  Br.  Fürstl.  Fürstenberg.  Bibl.  in  Do- 
naueschingen (Baden). 

Intavolatura  di  liuto  . .  .  dove  si  conti- 
ene  Padoane,  Arie,  Baletti,  Passe'  mezi, 
Saltarelli  per  baUai-  a  la  itahana  .  .  .  Ven. 
1585  Gardane.  4^.     [br.  Mus. 

Intavolatura  di  liuto  delle  •  canzonette  a 
3  voci  di .  . .  Novam.  data  in  luce.  Ven. 
1603  Vinc.  4P.     [Brüssel. 

8  Lautenst-aus  1569  im  Neudruck  m 
Chilesotti's  Lautenspieler. 

Siehe  Zacco,  Teod.,  Cenni  biogr.  di  scritt. 
e  compos.  di  musica  padovani.  Päd.  1840. 
Barbicci, ...  lebte  wahrschein- 
lich im  18.  Jh.  Die  B.  Wagener 
besitzt  im  Ms.  in  Stb:  12  Quartctti 
ä  2  Y.  A.  e  B. 

Babier  de  Seville,  Musique  du, 
Prix  3  fl.  Grave-par  IVllle.  Girard. 
A  Paris  chez  Ruoult,  Libraire  1775. 
P.  14  S.  fol.  5  Piecen.  Unbekannter 
Komponist,  Text  von  Beaumarchais. 
[Schwerin  h\  Kat.  1,  31.]  Scheint 
die  älteste  Komposition  dieses  Textes 
zu  sein. 

Barbier,  Juan,  ist  nach  Strae- 

99 


Barbier,  Nicolas. 


338 


Uarbieri,  Vinceiizo. 


ten  5,  137.  154  und  155  Instru- 
mentist an  der  Hofkapelle  in  Brüs- 
sel und  in  den  Jahren  1624,  1641 
und  1656  verzeiclm*et.  1641  er- 
hielt er  jährl.  428  Gld. 

Barlficr  (Barbirio),  Nicolas,  ein 
Niederländer,  um  1522  (1530) 
Sänger  und  Kapelan  an  der  Ilof- 
kapelle  Karl  V.  in  Spanien.  (Strae- 
ten  7,  388.  390.) 

Barbier,  Pierre,  siehe  Barbery. 

Barbier,  Willelimis,  Sänger 
und  Kapitular  an  der  Kirche  St- 
Donatien  zu  Brügge  am  13/8  1365 
gewählt  und  gest.  im  Dez.  1367 
(Straeten  la,  9). 

Barbiera,  Daldassarc  La,  war 

nach  den  Solfeggi  per  voce  di  So- 
prane, Paris:  „Maestro"  am  Kgl. 
Conservatorium  della  Pietä  in  Nea- 
pel [Musikfr.  "Wien,  im  Kat.  ohne 
Ort  und  Verlag.]  In  den  Solfeges, 
die  Ant.  Bailleux  in  Paris  1760 
u.  1784  herausgab  ist  er  auch  ver- 
treten (s.  Bailleux,  Ant).  • —  Das 
Hoftheater  in  München  besitzt  von 
einem  Barhicri  die  Posse :  Doctor 
und  Priseur,  die  Avahrscheinlich 
von  einem  anderen  herrührt. 

Barbieri,  Born.  (?),  In  Darmst. 
befindet  sich  im  Ms,  ein  Kyrie  a 
piii  voci  con  stromenti.  Gloria  in 
excels.  1774.  Ms.  Part. 

Barbieri,  C. . .,  ein  Komponist 
vom  Ende  des  18,  Jhs.,  der  wahr- 
scheinlich in  London  lebte.  Yon 
ihm  besitzt  das  br.  Mus. 

Ouvertüre  et  3  airs  de  ballet  p.  le  Pfte. 
op.  13.  Loud.  c.  1795.  fol. 

Im  Fritzzier:  ein  Marsch  im  Arrangen. 
0.  1798.  fol. 

Barbieri,  Gfaetaiio,  geb.  gegen 
1780  zu  Mailand.  Er  war  Schrift- 
steller und  Musikliebhaber.  Das 
von   ihm  herausgegebene  Journal: 

\  Teatri.  Giornale  drammatico  musicale 
e  coreografia.  Milane  1827—1830.  8  Bde. 
in  8*^.  tipografia  de!  dottor  Giiüio  Ferrario. 
[Bologna]  enthält  Biograi>hieu  über  Kom- 


ponisten und  Sänger,  Berichte  über  Opern 
und  Konzerte.     Ferner  gab  er  heraus: 

Notizie  biografiche  di  M.  F.  Malibraii^ 
raccolte  e  pubblicate  da .  .  .  Milane  1836 
Ant.  Fort.  Stella  e  figli.  8°.  53  S.  u.  Port. 
[Bologna,     Brüssel. 

Barbieri,    GioYaiini    Aiigelo, 

Sänger  im  Dienste  des  Herzogs 
Gonzaga  gegen  Mitte  des  17.  Jhs. 
Ein  Oratorium  seiner  Komposition 
bewahrte  einst  die  Kgl.  Bibl.  zu 
Kopenhagen  vor  dem  Brande  von 
1794  auf.  Gerber  2  sagt:  „viel- 
leicht war  es  von  ihm." 

Die  B.  B.  besitzt  in  Ms.  1100  aus  dem 
Ende  des  17.  Jhs.  eine  Cantate  in  P.  „Ad 
magna  gaudia"  für  Sopr.  solo,  2  V.  Fag. 
u.  Orgel,  7  BU.  nur  mit  Barbieri  gez. 
Ebenso  gez.  in  der  kath.  Kirche  in  Dresd: 
1  Messe  im  Ms.  Möglich,  dass  die  beiden 
Mss.  einem  anderen  B.  angehören. 

Barbieri,  Graf  (Conte)  Lodo- 
vico,  von  Vicenza,  ist  der  Ver- 
fasser von: 

Nuova  scoperta  e  dichiarazione  della 
Vera  corrispondenza  ed  analogia  del  colorito 
co'  suoni  chiamati  vocali,  e  del  chiaro 
scuro  co'  tuoui  musici  con  la  esprcssione 
de'  caratteri  di  varj  liuguaggi.  Trattato  del 
co : . . ,  Vicenza  1780  Vendramini  Mosca. 
80.  37  S.     [Bologna. 

Barbieri,  Lucio,  aus  Bologna, 
nennt  sich  1620  Organist  an  S. 
Petronio  in  Bologna,  nachdem  er 
seit  dem  6/10  1610  Organist  an 
S.  Pietro  in  Bologna  gewesen  war. 
(Kat.  Bologna  1,  4.  168  oben,  S. 
313  und  375.)  Bekannt  ist  von 
ihm: 

II  1.  lib.  de  motetti  a  5,  6,  7  e  8  voc. 
con  Basso  per  1' organo.  Veu.  1620  Vinc. 
21  Nrn.  [B.  B :  CT.  B.  VI.  Bologna  9 
Stb.  40.  u.  ha  moderner  Part.  Die  B.  M, 
besitzt  im  Ms.  P.  die  6  st.  Mot.  „Veni  de 
Libano".  In  neuer  Ausg.  derselbe  Satz 
(Eitner  2). 

Ms.  Bologna:  Dixit  Dnus.  Psalm.  8  voc. 

In  einem  Ms.  des  Liceo  zu  Bologna 
(Kat.  3,  3)  ein  Amen  a  4  voc.  nur  mit 
Barbieri  gez.,  fraglich  ob  der  obige  ge- 
meint ist. 

Barbieri,  Viuceuzo,  ein  Gui- 
tarrist, von  dem  die  Bibl.  der  Mu- 
sikfr.  in   Wien    op.    1—3,   Yaria- 


Barbigi 


339 


Barea,  Aless. 


tionen  für  Guitarre  besitzt.  Zeit 
mir  unbekannt. 

Barl)igi . . .  nur  bekannt  durch 
eine  Toccata  per  il  Cembalo  [Nea- 
pel Tarch.  in  Raccolta. 

Barbimoli,  Oioyaimi  Battista, 
Yiolaspieler  am  Hofe  des  Herzogs 
von  Mantua   um    1597  (Canal  89). 

Barl)iii,Ji-aut  und  Barbinguant, 
siehe  Barbireau. 

Barbioii,  Eustaehe  (Eustatius), 
ein  französischer  Meister  aus  der 
1.  Hälfte  des  16.  Jhs.,  von  dem 
sich  in  Samlwken.  von  1550  bis 
1570  elf  Gesänge,  weltliche  und 
geistliche  befinden  (Eitner  1). 

In  den  Chorbüclieru  zu  Leyden,  Ms. 
422—27  befinden  sich  3  Motetten.  —  Die 
B.  M.  1  Mot.  Candida  virginitas  5  voc.  in 
P.  (a;;ch  in  Hofb.  Wien  15613.)  —  Ms. 
19189  Choib.  16.  Jh.  Hofb.  Wien,  unter 
Nr.  38:  Sospitati  dedit  aegros.  5  voc.  — 
B.  Br.  die  Motette :  Justus  genniuabit  im  Ms. 

Barbireau,  Maitre  Jacques  (auch 
Barbarian,  Barbjrianus,  Barberi- 
anus,  Barwyrianus  —  so  im  Wiener 
Codex  —  Barbiryant,  Barbingant, 
Berbigant,  Harbinguant,  Barbareola, 
Berbingant  geschrieben)  war  seit 
1448  an  der  Kirche  Notre-Dame 
in  Antwerpen  Chordirektor  und  st. 
am  8.  Aug.  1491.  Er  war  der 
Yorgänger  Obrecht's  u.  stammte 
aus  dem  Hennegau.  Tinctoris  ci- 
tiert  ihn  unter  dem  Namen  Bar- 
bingant. Im  Liedercodex  zu  Dijon 
(Morelot  S.  8)  kommt  er  noch  unter 
den  Namen  BaUinga?i  und  Bel- 
lingan  vor.  (Fetis.  Biogr.  nat. 
beige.  Coussemaker  4,  60  ff.  Am- 
bros'  Urteil  über  seine  Komposit. 
3,  184:  Sein  Stil  ist  körnig,  aber 
noch  schwerfällig,  er  erinnert  dabei 
nicht  selten  an  Obrecht.)  Yon 
seinen  Kompositionen   ist  bis  jetzt 

bekan  t: 

In   Ms.   I    12    alte    Sign.,    Hofb.  Wien. 
Chorb.  des  16.  Jhs.,  in  Portugal  gescLu-ieben: 

1.  Missa:    Virgo  parens  Christi   5  voc. 

2.  ,,        FaiiLx  perverse  4  voc. 


3.    Missa :  Paschale  4  voc.  (nur  Kyrie). 

ISTr.  1.  2.  13.  mit  Jacobus  Barbirianus 
gez.     In  Ms.  11883   die    2.    noch  einmal. 

Kyrie  und  Christe  4  voc.  Pergament 
Cod.  von  98  Bll.  in  gr.  fol.  16.  Jh.  Am- 
braser Samlg.  Hofb.  Wien. 

Ms.  9126  B.  Brässel  fonds  Bourgogne, 
Chorb.  16.  Jh.  Bl.  175:  -Osculetur  nie  4  voc. 

Im  Codex  zu  Dijon  295  in  12».  2  Chan- 
sons zu  3  St.,  siehe  Morelot  S.  8. 

Im  Liederbuch  der  B.  M.  ein  Tanz  „Der 
pfoben  swancz,  abgedr.  in  M.  f.  M.,  Bei- 
lage zu  Jhg.  6  etc.  Tänze,  unter  Berbi- 
gant S.  60. 

Ms.  der  Bibl.  Casauatense  in  Rom, 
Ov.  208,  eine  Samlg.  Chansons,  des  15.  -Jhs. 

Codex  des  16.  Jhs.  mit  Missae,  Anti- 
phonae  u.  Psalmi,  unter  Berbingant.  [Ve- 
rona üomkap. 

Im  Samhvk.  1538  h  ein  3  st.  deutsches 
Lied.     (Eitner  1.) 

Barbirianus,  siehe  Barbireau. 
Barbirio,  siehe  Barbery. 

Barbo,  Giovanni,  um  1451  an 
der  Hofkapelle  zu  Neapel  angestellt 
(Valdrighi,  Memorie  Accad.,  Mo- 
dena  1884.  242.  420). 

Barbosa,  Arias,  gebürtig  aus 
Aveiro,  Schüler  von  Aug.  Politiano 
in  Florenz,  war  Prof.  der  Elo- 
quenzia  in  Salamanca  und  wurde 
vom  Kg.  Juan  UI.  nach  Lissabon 
berufen;  sein  Tod  wird  in  die 
Jahre  1520/30  verlegt.    Er  schrieb: 

Eporaetria,  on  tratado  da  geraeäo  dos 
sons.  Sevilha  1520.  4".  (Forkel  8,.  441 
Näheres,    Vasconcellos.) 

Barbot, . . .  bekannt  durch  einen 
Valse  „La  Braban(,'onne  (f.  Klav.) 
Ms.  fol.     [Schwerin  F. 

Barbotier,  Ouy,  Sänger  und 
Kapellan  an  der  Hofkapelle  zu  Pa- 
ris, in  den  Dokumenten  von  1452 
bis  1453  genannt.  Sein  Gehalt  be- 
trug monatl.  XV  livre.  (Brenet  p.  5.) 

Barbry,  siehe  Barbery. 

Barca,  P.  Alessandro,  geb.  26. 
Nov.  1741  zu  Bergamo,  gest.  14. 
Juni  1814  zu  Padua.  Er  war  Prof. 
der  Philosophie  a/d.  Universität  zu 
Padua  und  schrieb  mehrere  Werke 
über  die  Theorie  der  Musik: 

22* 


Barca,  Franc. 


340 


Bai'di,  Giov. 


Introduzioue  a  una  nuova  teoria  di  mu- 
sica;  Memoria  prima.  23  gennaio  1783  fol. 
[Bologna. 

—  Memoria  secouda.  178G.  fol.     [ib. 

Memoria  prima  del . .  .  1790.  4°.  19  S.  [ib. 

Di  una  nuova  teoria  di  musica.  Memoria 
II.  Padova  1808  Bettoni.  gr.  40.  40  S.  [ib. 

Siehe  Bologna  Kat,  1,  269,  auch  Fetis 
und  eine  Biogr.  im  Alessandri  21,  33  u. 
158  ff. 

Barca,  Francesco,  ein  portu- 
giesischer Komponist,  geb.  zu  Evora 
gegen  1603,  gest.  zu  Lissabon,  trat 
1624  in  den  Orden  S.  Jacques  ins 
Kloster  Palmella  ein,  wurde  da- 
selbst um  1640  Kapellmeister  und 
später  am  Kgl.  Hospital  Todos  os 
Sanctos  zu  Lissabon.  Seine  Werke 
befanden  sich  einst  in  der  zer- 
störten Lissaboner  Bibl.  (Vascon- 
cellos.) 

Barelaiiis,  L. . .,  ist  nur  bekannt 
durch  einen  Totengesang:  Klag- 
Stimmen  über  den  Tod  Henr. 
Müllers.  1675.     [Kat.  Stargard. 

Barcotto,   Antonio,   da   Mon 

tagna,  ein  Orgelbauer  in  Padua 
um  1652,  der  die  Abhandlung 
schrieb : 

Regola  e  breve  raccordo  per  far  render 
agiustati ,  e  regolati  ogni  sorte  d'Istro- 
menti  da  vento,  cioe  organi,  claviorgani, 
regali,  e  simili,  e  conteugono  le  vere 
maniere  per  formare  detti  istronienti  delli 
piü  buoni,  belli,  e  ben  compartiti.  Com- 
posta  da  . .  .  Fabricator  d'  organi  abitante 
in  Padova ....  Padova  nella  stampa  Cam. 
con  licenza .  .  .  Ms.  8".  Bologna,  Kat. 
1,  145. 

Barcroft  (Barcrofte),  Thomas 
und  Gicorg'C,  zwei  englische  Kom- 
ponisten des  16.  Jhs. ;  über  das 
Leben  Thomas'  weifs  man  nichts, 
George  dagegen  war  Vikar  an  der 
Kirche  in  Ely  und  voti  1535  bis 
1579  Organist  daselbst.  Nach  Grove 
starb  er  1609.  Von  ihren  Kom- 
positionen, sind  folgende  bekannt. 
Von  Thomas: 

Ms.  98  br.  Mus.  (Tudway  Ms.)  The 
Morning  Service  in  G.  und  das  Antheni 
„0  almighty  God".    1.  u.  4.  Bd.;  letztere 


als  Motette  auch  im  Ms.  Berl.  Singalcad. 
—  Beide  gedr.  in  der  Samlung.  der  Mo- 
tets-Society. 

George :  in  den  Mss.  der  Kirche  zu  Ely 
Nr.  5,  j^nthems  und  Service  in  Tabulatur. 
N'r.  3  nur  Bassstim.  vorhanden.  Nr.  18, 
Service.  Aufserdem  1  Service  u.  2  An- 
thems.     (Ely-Kat.  S.  14.) 

Bardane,  A . . .  liest  man  S.  103 
in  Jos.  Müller's  Kat.  der  B.  Kgsbg. 
Bas  ist  ein  Druckfehler  und  soll 
Gardane,  Antonio  heifsen,  denn 
von  dem  ist  die  verzeichnete  Messe. 

Barde,  Konrad,  Kantor  in  Wer- 
nigerode Anfang  des  17.  Jhs;  be- 
suchte die  Alma  Julia  zu  Helm- 
stedt um  dort  zu  studieren  und 
wurde  von  hier  aus  nach  Wernige- 
rode berufen  (Viertel].  6,  112). 

Bardella,  siehe  Naldi,  Antonio. 

Bardemont , . . .  Ende  des  15. 
Jahrb.  Bassist  an  der  Hofkapolle 
Louis  XIL  von  Frankreich.  (Thoi- 
nan  83.) 

Bardi,  (xiovanni,  Conte  di  Ver- 
uio,  ein  vornehmer  und  gelehrter 
Florentiner,  Mitglied  der  Academien 
Crusca  und  Alterati  zu  Florenz. 
Papst  Clemens  VHL  ernannte  ihn 
zum  Maestro  di  camera.  In  seinem 
Hause  versammelten  sich  die  Ge- 
lehrten und  Künstler  Florenz'  und 
hier  wurde  die  Idee  der  Oper  ge- 
fasst  und  von  Rinuccini,  Galilei, 
Caccini  und  Peri  ausgeführt.  Doni 
berichtet  in  Musica  scenica  t.  2, 
31  des  Näheren  und  jede  Ge- 
schichte der  Oper  wiederholt  die 
Entstehung  des  Stilo  recitativo  oder 
represeutativo.  Siehe  Publikation 
Bd.  10,  die  Oper  1.  Teil.  Bardi 
ist  auch  der  Verfasser  von  einem 

„Discorso  maudato  da  Giov.  di  Bardi  a 
Giulio  Caccini  detto  Romano,  sopra  la 
nuisica  antica  e'l  cantar  bene",  den  Doni 
1.  c.  tom.  2  p.  233—248  abdruckt.  (Siehe 
auch  Vogel  unter  Caccini  1.  2.  4.)  In 
Malvezzi's  Intermedii  1591  ein  4  st.  Gesg: 
Miseri  habitator.  —  Im  Samlwk.  1582  a 
(Eitner  1)  soll  nach  Vogel  fol.  31  das 
Madrigal:    „Lauro   ohime,  laiu'o''  von  B. 


ßardi,  Girolamo  I. 


341 


Baretti,  Gioseffo. 


sein,  während  ich  es  nur  als  ihm  gewid- 
met bezeichnete. 

Bardi,  Grirolaiuo  I.,  aus  Flo- 
renz, ist  wohl  der  erste  Heraus- 
geber einer  Art  Wohnungsanzeiger 
und  zwar  der  Stadt  Venedig.  Das 
Liceo  musicale  in  Bologna  besitzt 
von  ihm  das  Buch: 

Delle  cose  notabili  della  cittä  di  Vene- 
tia,  libri  2,  ne  i  quali  si  coutengono 
usanze  antiehe;  Hahiti  et  vestiti;  Officj 
&  magistrati;  Priucipi  &  vita  loro;  tntti 
li  Patriarchi . .  .  Fabriche  &  palazzi;  Pittori 
&  i»itture ;  ScnJtori  &  scolture ; . . .  Musici 
di  i)iii  Sorte,  Ven.  1587  Valgrisio.  8*^. 
215  S.  Das  Verz.  der  Musiker  befindet 
sich  S.  78/79. 

Bardi,   Grirolamo  II.,   ein  Dr. 

der  Theologie  und  späterer  Medi- 
ciner,  geb.  7.  März  1603  zu  Ra- 
pallo  in  Sardinien,  f  um  1680  zu 
Rom,  lebte  in  Pisa  und  Rom  und 
ist  der  Yerfasser  der  Schrift: 

Musica  medica,  magica,  moralis,  con- 
sona,  dissona,  curativa,  catholica,  ratio- 
naJis.  1651  (bisher  unbekannt).  Becker  1 
erwähnt  nach  derselben  Quelle  (Oldoini's 
Athenaeum  p.  238)  noch  eine  „Encyclo- 
paedia  sacra  et  profana",  mit  dem  An- 
liange  einer  Verteidigung  Kirchefs  gegen 
die  Angriffe,  dass  er  keine  Kenntnis  der 
griechischen  Literatur  habe ;  betitelt : 
Strigilis  dispaca,  qua  involuti  flocci  paeda- 
gogici  et  durae  lappae  Musurgiae  Kirche- 
rianae  a  Marco  Meibomio  male  impositae 
evelluntur.  Einen  Fundort  kann  ich  von 
keinem  der  beiden  Werke  nachweisen, 
siehe  Fetis. 

Bardill , . . .  ein  Franzose  und 
Virtuose  auf  dem  Serpeut,  der  um 
1790  sich  in  Madrid  in  der  Kapelle 
des  Herzogs  von  Osuna  befand  und 
1799  als  Verstorbener  angezeigt 
wird  (Lpz.  Ztg.  1,  403). 

Bardou,  d'Audri,  schrieb  wider 
die  italienischen  Buffonisten  in 
Paris:  L'impartialite.  Paris  1753. 
(Forkel  8,  178.) 

Bareclia,  P.  Fr.  Beriiardo, 
spanischer  Musiker,  geb.  zu  Vinacet 
in  Aragonien,  war  um  1623  Mu- 
sikdirektor im  Kloster  Montserrat 
in    Catalonien    und    erfreute    sich 


eines  grofsen  Rufes  als  Bass-Sänger 
und  tüchtiger  Musiker  (Pougin.) 

Barccha,  P.  Fr.  Miguel,  viel- 
leicht ein  Bruder  des  Bernardo, 
da  er  auch  in  Vinacet  geb.  ist. 
Er  diente  anfänglich  in  der  Marine 
unter  dem  Prinzen  von  Savoyen, 
ging  1617  ins  Kloster  Montserrat, 
zeichnete  sich  als  Kirchenkompo- 
nist aus  und'st.  um  1628  daselbst. 
(Pougin.) 

Bareiieheiii,  Joacliiin  Franz, 
Praeceptor  der  Singknaben  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  12  Gld. 
monatl.  vom  1.  April  1605  bis  27. 
Juli  1612.     (Köche]  1.) 

Bareo,  V. . .,  ein  italienischer 
Guitarrist  des  18.  Jlis. ,  der  sich 
in  Wien  niedergelassen  hatte  und 
bei  Artaria,  AVeigl  und  anderen 
allerlei  Sammlungen  von  Guitarre- 
Piecen  herausgab  (Fotis). 

Barepas,  Pierre,  Sänger  am 
Hofe  des  Dauphin  Louis,  Sohn 
Charles  VI.  von  Frankreich,  um 
1415  (Thoiiian  62). 

Barera  (Barrera),  Rodiano, 
(Ahrodiano,  Fotis  unter  Bareta), 
Musiker  an  der  Kathedrale  in  Cre- 
men a,  gab  heraus: 

II  1.  lib.  de  Madr.  ä  5  v.  Ven.  1596 
Gardan 0.     5  Stb.  4".    21  Nrn.     [B.K. 

Fetis  zeigt  eia  2tes  Buch  von  lül5  au. 

Sacra  omnium  solemnitatum  Vespertina 
Psalmodia  c.  B.  V.  M.  Cautico,  4  voc. 
Ven.  1622  ß.  Magni.  4".    4  Stb.    [br.Mus. 

Im  Samlwk.  1591  c.  und  1597  f  eine 
Cauzone  (Eitner  1).  Ferner  in  Vinceuti's 
Vittoria  amorosa  1596:  1.  Non  puo  scop- 
rire.  2.  Nemica  mia  5  voc.  —  In  Sabbio's 
L'amorosa  Ero  1  Kompos. 

Baretti,  A. . . ,  soll  ein  Bruder 
des  Gioseffo  sein  und  um  1770 
zu  Tarin  gelebt  haben.  Er  schrieb 
Instrumental  werke  die  in  Paris  u. 
London  erschienen,  (xerber  1.  2. 
verz.  einige  nach  Katalogs- Anzeigen. 

Baretti,  Gioseffo,  ein  Diciiter 
und  Schriftsteller,  geb.  22.  März 
1716   zu   Turin,    ging    1751    nach 


Barford,  T. . 


342 


Bariere, 


London  und  st.  dort  den  5.  Mai 
1789.  In  London  bemühte  er  sich 
um  die  Direktion  des  italienischen 
Theaters,  wurde  Sekretär  an  der 
Akademie    der    bildenden    Künste 

und  schrieb: 

Account  of  the  maimers  aod  custom  of 
Italy.  London  1768.  8«.  (Fetis.  Er  zieht 
die  Oper  mit  in  Betracht.) 

Dasselbe  -mirde  ins  Italienische  von 
Girol.  Pozzoli  übersetzt:  Gl'ltaliani,  o  sia 
relazione  degli  nsi  e  costunii  d'ltalia  di 
G.  B.,  tradotta  dall'  inglese  cou  note  del 
traduttore.  Milano  1818  Giov.  Pirotta.  8". 
288  S.     [Bologna. 

Ins  Französische:  Les  Italiens,  ou 
moeurs  et  coutunies  d'It.    Paris  1775.  12". 

Ins  Deutsche:  Beschreibung  der  Sitten 
und  Gebräuche  in  Italien.  2  Theile. 
Breslau  1781. 

Ein  Bruder  desselben  lebte  in  Turin 
als  Musiklehrer  und  schrieb  Piecen  fürs 
Violoncello,  gedr.  gegen  1770  in  Paris, 
walirscheinlich  ist  dies  der  vorher  ge- 
nannte. 

Barford,  T. . .,  .  ein  englischer 
Musiker,  der  an  der  Wende  des 
18/19.  Jhs.  lebte.  Das  br.  Mus. 
besitzt  von  ihm: 

1.  The  niinstrel  to  his  harp;  a  ballad, 
written  by  Miss  F.  D.  Browne.  Man- 
chester (c.  1815)  fol. 

2.  The  Southport  march  and  "Waltz  for 
the  Pfte.     Eoud.  fol. 

Bafords  CoUection 

of  Rondos,  Airs ,  -  Marches,  Songs... 
adapted  for  the  pfte.,  V.  or  germ.  Flut. 
Cambridge  (c.  1790)  M.  Barford.  qu8". 
[br.  Mus. 

Bargaglia,  Scipioiie,  ein  nea- 
politanischer Violist,  den  Correto 
in  seiner  musica  prattica  erwähnt. 
Er  gab  heraus  „Trattenimenti  ossia 
divertimenti  da  suonare".  Ven. 
1587.  Fetis  sagt,  dass  hier  zum 
ersten  Male  die  Bezeichnung  „Cou- 
certo"  für  die  Piece  eines  Solo- 
instrumentes gebraucht  wird.  Das 
Werk  selbst  habe  ich  bis  jetzt  noch 
nirgends  gefunden. 

Barg-as,  siehe  Urban  de  Vargas. 

Barges,  Antonio,  ein  Minoriter- 
Mönch,  Schüler  Willaert's,  war  um 


1550  Kapeilmeister  an  der  „Casa 
grande"  in  Venedig  u.  1562  Ka- 
pellmst.  am  Dome  zu  Treviso.  In 
Willaert's  Testament  wird  er  als 
Zeuge  genannt  (Straoten  6,  246/47 
und  der  Drucktitel  von  1550).  Er 
gab  heraus: 

II  1.  lib.  de  Vülotte  a  4  voci  con  1 
altra  Ganzen  della  Galina  nouamente  .  .  . 
comp.  Ven.  1550  Gardaue.  4  Stb.  qu40. 
21  Nrn.  Siehe  Dedication  im  Katalog: 
[Wolfenb.     B.B:  C.  A.  B. 

Im  Samhvk.  1559  f.  3  Eicercari  3  voc. 
und  in  ßore's  Motett.  von  1563  die  4  st. 
Motetten :  0  sacrum  convivium.  0  inenti- 
mabile  c.  2  p.  (Eitner  1). 

Bargnani,  Ottayio,  Nobile  da 
Salö,  wo  er  auch  geb.  ist.  Er  war 
Organist  an  der  Kirche  zu  Salo 
(Titel)  und  später  an  S.  Barbara  zu 
Mantua,  wo  er  auch  starb.  (Valen- 
tin.) Man  kennt  von  seinen  Kom- 
positionen : 

Canzonette,  Arie,  et  Madrigal!  a  3,  <& 
a  4  uoci.  Di . . .  Ven.  1599  Amadiuo.  4*^. 
Dedic.  in  Brescia  gez.  23  Nrn.,  davon  2 
von  Marenzio.     [Hofb.  Wien:  CA. 

Fetis  verz.  noch  1597  Motetti  u.  1601 
Madrigali.  Im  Samlwk.  1622  eine  Mo- 
tette.    (Eitner  1.) 

In  Bibl.  Lüneburg,  Orgeltabulaturbuch 
18,  der  Satz:  Dori  mia  bella  (Nr.  62. 
Junghans  32). 

Bargonio,  Toniaso,  ein  Kom- 
ponist des  16.  Jhs.,  von  dem  Ant. 
Franc.  Doni  in  seinem  Dialogo 
della  musica  von  1544  das  Madri- 
gal:   „Alma  mia  fiamma"   mitteilt, 

Bargqiier,  siehe  Graucquier, 
Alard  du. 

Bari,  siehe  1.  Cfiuscppe  di 
Bari.     2.  Bodio,  Rocco  di  ß. 

Baridono(i), . . .  Farrenc  besafs 
einst  von  iiim 

6  Sonate  per  ü  V.  solo  c.  B.  op.  1.  In 
der  B,  Rostock's  befindet  sich  im  Ms. 
unter  dem  Namen  Baridoni  ein  „Concerto 
per  il  2  Ob.  2  V.  ed  org. 

Bariere,...  gab  1782  zu  Paris 
op.  3,  „6  Quatnors  concertans" 
heraus  (Magazin).  Scheint  derselbe 
zu   sein   wie  Barriere,   E.-B.-Jos. 


Barillault, 


343 


Barmann. 


Barillault, . . .  Musiter,  angestellt 
bei  einem  Herrn  von  Rouville,  be- 
teiligte sich  1576  an  dem  Con- 
cours  zu  Evreux  (M.  f.  M.  22,  202). 

Biiriola,  Ottavio,  war  um  1595 
Organist  an  der  Kirche  della  Ma- 
donna di  S.  Celso  in  Mailand  und 
gab  nach  Fotis  1585  Ricercate 
heraus.  Cost.  Antegnati  bezeichnet 
ihn  als  einen  berühmten  Orgel- 
spieler. 

Iin  Liceo  zu  Bologna:  CaprJtci,  overo 
Canzoui  ü  4  d' .  .  .  Lib.  3.  Milano  1594 
heredi  di  Franc.  &  Simon  Tini.  C.  u.  A. 
in  40.  vorhanden. 

In  Vincenti's  Yittoria  amorosa  159C  das 
Madrigal:  AU'  arme  5  v. 

Bariplioiius,  siehe  Baryplioiiiis. 
Bariiis,   Christopliorus,  ist  in 

den  Samlwk.  15G0b  und  1574b 
mit  einer  3  st.  Chanson  vertreten 
(Eitner  1). 

Barizoii , . . .  wird  als  älterer, 
vielleicht  schon  verstorbener  einst 
berühmter  Musiker  des  15.  Jhs. 
in  Cretin's  Deploration,  V.  212  ge- 
nannt. An  Basiron  dabei  zu  denken, 
möchte  ich  nicht  vorschlagen,  da 
Cretin  im  Uebrigeu  keinen  Namen 
in  der  Weise  verstümmelt  (M.  f. 
M.  11,  46). 

Barjoua  Madclka,  SiniOB,  aus 
Oppeln  in  Schlesien  gebürtig,  lebte 
um  1581  u.  86  in  Pilsen,  ein  Amt 
verzeichnet  er  auf  seinen  Titeln 
nicht.  Er  muss  sich  in  der  Zeit 
zwischen  1581 — 86  noch  den  Bei- 
namen MadeÜM  zugelegt  haben, 
vielleicht  durch  eine  Verheiratung, 
denn  in  dem  Drucke  von  1581 
fehlt  er.  Von  seinen  Werken  sind 
bekannt: 

Canticuni  Beatiss.  V.  M.  exornatum  4 
voc.  ä  Simone  Barjona  Oppoliensi . .  Pragae 
1581  G.  Nigrinus.  Die  Dedic.  ist  in 
,,Pilsnae  ex  aedibus  nieis"  unterzeichnet. 
4  Stb.  qu4<\  8  Maguific.  [B.  Br.  nur 
Tenor. 

Septem  Psalnii  poenitentiales,  5  voc. 
exornati  a  Simone  Bariona  Madelka  0])po- 
lieusi .  .  .  Altorphi  158G  Knorr.   Die  Dedic. 


ist    in    „Püsnae    civis"    gez.      5  Stb.    4" 
[B.M.     Brieg:  D.  T.  B.  5  a. 

Barker,  John,  um  1741  Orga- 
nist of  Holy  Trinity  zu  Coventry, 
nach  dem  Titel  des  Druckes: 

Twelve  Songs,  three  for  two  voices, 
with  Symphonies  for  the  Violin  or  Ger- 
man  Flute  .  .  .  Coventry  1741,  fol.  [be- 
safs  1899  der  Antiquar  Maggs  Brothers 
in  London. 

Barlaain , . . .  ein  Mönch  des 
Klosters  St.  Basilio,  geb.  zu  Semi- 
nara  in  Calabrien  im  14.  Jh.  Üni 
1348  wurde  er  zum  Bischöfe  von 
Geraci  ernannt.  Er  schrieb  einen 
Kommentar  zu  Ptolemaeus  Har- 
monicarum  Kap.  14  — 16  des  3. 
Buches,  welcher  sich  als  Ms.  in 
Paris  Nat.  (Nr.  2381  fol.)  befindet. 
(Näheres  bei  Futis,  der  die  früheren 
Angaben  verbessert.) 

Barlasca,  Beruardo,  siehe  Bor- 
lasca. 

Barley,  William  (W.  B),  ein 
englischer  Instrumentist  des  16/17. 
Jhs.,  der  1596  herausgab: 

A  new  bocke  of  tabliture  containing 
sundrie  easie  and  familiär  Instructions, 
showing  howe  to  attaine  to  the  kaowledge 
to  guide  &  dispose  thy  band  to  play  on 
sundry  instrnments  as  the  lute,  orpharion 
&  baudora,  where  unto  is  added  an  intro- 
duction  to  pricksoug  etc.  coUected  together 
out  of  the  best  authors.  Lond.  1596. 
qu4ö.  nur  mit  W.  B.  gezeichnet,    [br.  Mus. 

Er  schrieb  auch  zu  Corkine's  Ayres 
von  1012  die  Instrumental -Begleitung. 
Mit  Morley  und  Fast  war  er  zeitweise  als 
Verleger  sociirt.     (Davey  242.) 

Barly, . , .  ein  Virtuose  auf  der 
Oboe,  der  um  1790  in  der  Kapelle 
des  Herzogs  von  Osuna  in  Madrid 
diente  (Lpz.  Ztg.  1,  402). 

Barmaiin,  Joiiaiiii  Baptist,  geb. 
1.  März  1709  zu  Immenstadt,  gest. 
16.  April  1788  als  Exprior  zu  Hof; 
war  Prior  des  Benediktiner-Ordens 
zu  Weingarten  in  Württemberg 
und  Professor  in  Hof.  Er  soll 
kleine  Opern  und  Singspiele  ge- 
schrieben haben  (Gerber  2).  1760 
gab  or  in  Augsbg.  heraus: 


Bai'mann,  Juli.  Fr. 


344 


Barni. 


Christkatholisclies  Kirchengesangljuch . . . 
mit  aumuthigen  Melodien.  Ein  Exemplar 
besafs  Bo.sontbal  in  München.  In  Wein- 
garten sollen  sich  von  seinen  Kompo- 
sitionen noch  befinden:  1  Messe  zu  4  St. 
mit  Orgel  von  1781,  1  Salve  reg.  und 
2  Reg.  coeli  von  1751  u.  1768. 

Barmanu,  Johann  Friedrieh, 

war  nach  Gerber  2  Fagottist  an 
der  Hofkapelle  in  Halle  am  Ende 
des  18.  Jhs.  Von  seinen  Instru- 
mentalkompositionen befinden  sich 

in  der  B.  Wagener's: 

1.  Tre  Duetti  per  due  Violini.  Dedic. 
Canonico  di  Gansange.  Op.  9.  Offen- 
bach a/M.,  Giov.  Andre,  fol.  2  Stb.  [auch 
in  Mailand  Cons. 

2.  Trois  Quatnors  pour  Flute,  Violon, 
Viola  et  Violonc.  op.  13.  Berlin,  Rodoljjh 
Werckmeister.     fol.     4  Stb. 

3.  Trois  Duos  pour  Violon  et  Viola. 
Ms.  Mailand  Cons. 

Barnard,    Rev.  John  I.,    ein 

Minor  Canonicus  an  St.  Paul  in 
London  zur  Zeit  Karl  L,  gab  1641 
das  Samlwk.  heraus: 

The  firstBook  of  selected  Churcli  Musick, 
consisting  of  ser\'ices  and  anthems,  such 
as  are  now  used  in  the  cathedrall  and 
collegiat  churches  of  this  kiugdom.  Never 
before  printed.  Whereby  such  bookes  as 
were  heretofore,  with  much  difficulty  and 
charges,  transcribed  for  the  use  of  the 
quire,  are  now,  to  the  saving  of  much 
labour  and  expence,  pubUsht  for  the 
generali  good  of  all  such  as  shall  desire 
thom  .  . .  Collected  out  of  divers  approved 
Authors,  by.*.  .  Loud.  1041  printed  by 
Edw.  Griffin.  Stb.  in  fol.  [R.  Cef  Mus: 
Contraten.  1.  2.  T.  B.  Decani.  Medius, 
2.;,Contrat.  T.  B.  Cantoris.  Der  Medius 
Decani,  1.  Contrat.  u.  B.  Cantoris  fehlen. 
Durch  das  Ms.  Nr.  1642  lassen  sich  die 
inkompl.  Gesänge  vervollständigen.  Im 
br.  Mus:  2.  Contratenor.  Decani,  Bass  und 
eine  von  John  Bishop  of  Cheltenham  ge- 
schriebene Partitur.  In  der  Kathedr.  zu 
Lichfield:  1  A.  T.  B.  Decani,  2  A.  T.  B. 
Cantoris. 

An  Autoren  sind  gen:  Batten  7,  E.  Bevin, 
Dr.  Bull,  Byrd  24,  Farrant  2,  0.  Gibbons  8, 
Dr.  Gih^s  zaJilr.,  E.  Hooper  3,  Morley  zahlr., 
W.  Mundv  7,  R.  Parsons  5,  J.  Shepheard  2, 
N.  Strogers  2,  TaUis  13.  Dr.  Tye  4,  Ward 
3,  AVeelkes,  Rob.  White,  Woodson. 

Das  schon  erwähnte  Ms.  des  R.  C.  of 
Mus.  Nr.  1642    und    1643,     datiert    mit 


„August  XXn.  1625"  besteht  aus  7  Stb. 
imd  enthält  neben  den  vorher  genannten 
Autoren  noch  zahlreiche  andere.  Der 
Kat.  teilt  das  Register  mit.  Von  Barnard 
selbst  sind  enthalten  2  Preces  6  voc.  und 
mehrere  Responses.  Die  übrigen  zahl- 
reichen Tonsätze  werden  bei  den  Autoren 
selbst  genannt.  In  Corri's  A  select  collec- 
tion  Bd.  2  S.  3  ein  Gesg.  von  B  . .  .  In 
Hilton's  Catch,  Ausg.  1663  ein  Gesg. 

Barnard,   Rev.  John  II.,   ein 

englischer  Geistlicher  des  18.  Jhs., 
der  ein  „Book  of  Psalms,  together 
with  50  lunes  to  sing  thera,  neatly 
engraven  on  copper  piates",  1727 
herausgab,  auch  1752  zu  Boston 
„A  new  Version  of  the  Ps.,  fitted 
to  the  tunes  used  in  the  churches". 
(Brown.)  Es  ist  wahrscheinlich 
derselbe,  der  1728  in  den  Kgl. 
Kirchenchor  als  Sänger  mit  jährl. 
40 i^  gewählt  wurde  (Viertelj.8, 516). 

Barneflen,  Joannes  de,  1482 
Sänger  am  St.  Peter  in  Rom 
(Viertelj.  3,  238). 

Barnes,  Charles,  schwor  am 
10/9  1694  als  Gentleman  extraord. 
a/d.  Kgl.  Kapelle  in  London  nnd 
wurde  1695  festangestellt.  121/1 
1710.  (Rimbault  225.  Nagel  'l, 
66  verz.  ihn  im  Jahre  1700.) 

Barnes,  Josua,  ein  Theologe 
und  Philologe,  geb.  10/1  1654  zu 
London,  gest.  3/8  1712  zu  Cam- 
bridge. In  seinem  „Euripides  quae 
extant  omnia",  Cambridge  1694 
fol.,  befindet  sich  eine  Abhandlung 
über  die  theatralische  Musik  der 
Griechen.     (Fotis.) 

Barnes,  William,  kam  1583 
von  Exeter  und  trat  am  11.  Okt. 
als  Gentleman  in  die  Kgl.  Kapelle 
in  London  ein,  wurde  später  Ka- 
nonikus in  Windsor  und  -j-  1603 
(Rimbault). 

Barni,  Camillo,  geb.  18.  Jan. 
1762  zu  Como,  gest.  ?  . . .  Violon- 
cellist am  Theater  in  Mailand, 
1791  daselbst  Solospieler,  ging 
dann    nach    Paris,    gab    Konzerte 


Baj'nickel, 


345 


Bai'on,  E.  Gottl. 


und  war  einige  Zeit  im  Orchester 
der  italienischen  Oper  angestellt. 
Er  schrieb  1811  für  das  Theater 
Feydeau  die  Oper  „Edouard,  ou  le 
frere  par  supercherie",  welche  aber 
durchfiel.  Fetis  verzeichnet  6  Druck- 
werke von  ihm :  Yariationen,  Duos, 
Trios,  Quartetts,  Airs  und  Romanzen 
ohne  nähere  Angaben. 

Barnickel, . . .  gab  ohne  Namen 
heraus : 

Kiirtzgefasstes  musikalisches  Lexikon. 
(Auszug  aus  Walther.)  Chemnitz  1749. 
Angezeigt  von  List  &  Francke. 

Bariiwell, ...  ist  in  John  Hilton's 
Catch  that  catch,  Ausg.  1652.  1658. 
1663  mit  Gesängen  vertreten. 

Barocci,  Francesco,  ein  edler 
Venezianer   des   16.  Jhs.,   schrieb: 

li  nobilissimo  e  antichissimo  Giuoco 
Pitagorico,  nominato  ritmomachia,  cioe 
battaglia  di  consonanze  di  numeri,  pei" .  .  . 
Yen.  1572  Percaciano.  4".  —  Jacob  Faber 
Stapulensis  gab  das  Werk  in  latein.  Ueber- 
setzung  heraus,  die  Claudio  Bussero  Del- 
finaute  mit  Zusätzen  versah.  —  August, 
Herzog  von  Braunschweig,  übersetzte  das 
Werk  mit  den  Zusätzen  Bussero's  ins 
Deutsche  und  gab  es  unter  dem  Namen 
Otistav  Selen  in  Lpz.  bei  Gross  1616  in 
fol.  heraus  [Wolfenbüttel.]  (nach  Becker 
1,  273). 

Barochius,  Adeodatiis,  wird 
in  Marco  Scacchi's  Cribrum  gegen 
Siefert  (Syfertus)  1643  S.  205  ff. 
„Ord.  Eremit.  S.  Aug.  &  Reg.  Maje- 
statis  Capellanus  &  Musicus"  ge- 
nannt und  ein  Canon  von  ihm 
mitgeteilt.  Er  war  an  der  Hof- 
kapelle in  Warschau  angestellt. 

Baron, . . .  war  um  1694  Sänger 
am  churf.  Hofe  zu  Berlin  (Schnei- 
der 50). 

Baron,  Pater  Maurus,  geb. 
15.  Jan.  1667  zu  Solothurn,  st. 
1734  zu  Mittnau,  trat  1684  ins 
Kloster  Mariastein  (Schweiz),  wurde 
1710  Abt  u.  resignierte  1719.  Er 
schrieb  Antiphonae  Marianae  4  voc, 
aus  dem  ein  Salve  regina  noch 
bis    zur    Aufhebung    des   Klosters 


1874  gesungen  Avurde  (Kornmüller 
1,  421). 

Baron  de  W.  ist  Wiese. 

Baron,  Ernst  Grottlieb  (auch 
E.  T.  =  Theophile),  geb.  17.  Febr. 
1696  zu  Breslau,  gest.  12.  April 
1760  zu  Berlin  (nach  Walther  und 
Gerber  2.  Reichardt  1  giebt  ganz 
falsche  Daten,  wie  überhaupt  seine 
biograph.  Mitteilungen  durchweg 
mit  Yorsicht  aufzunehmen  sind). 
1715  studierte  er  in  Leipzig  Jura, 
betrieb  nebenbei  Musik  und  bil- 
dete sich  als  Lautenist  aus.  Von 
Leipzig  ging  er  nach  Halle,  reiste 
einige  Jahre,   lebte  1720  in  Jena, 

1727  in  Nürnberg,  wurde  am  12/5 

1728  als  Lautenist  am  gothaischen 
Hofe  angestellt,  1732  in  Eisenach 
und  kam  1735  an  die  kronprinz- 
lich preufsische  Kapelle  in  Rheins- 
berg zu  Friedrich  H.  als  Theorbist. 
Sein  Gehalt  betrug  1744:  300  Thlr. 
1756  nennt  er  sich  auf  dem  Titel 
seines  Abrisses  „Kgl.  preufs.  Kam- 
mermusikus". (Bitter  1,  26.  Allg. 
deutsche  Biogr.  Viertelj.  Bd.  2. 
Gerber  1.  2.  Marpurg  1,  544.) 
Er  war  nicht  nur  ein  tüchtiger 
Praktiker,  sondern  auch  als  Schrift- 
steller einst  wohl  angesehen  und 
oft  citiert.  Seine  Abhandlung  über 
die  Laute  (1727)  hat  für  den 
Historiker  aber  nur  einen  sehr  ge- 
ringen Wert.  Baron  macht  viel 
Worte  und  versteht  über  Unbe- 
deutendes einen  seitenlangen  Wort- 
schwall zu  machen.  Der  positive 
Wert  schmilzt  bei  der  Prüfung  auf 
ein  ganz  geringes  Quantum  zu- 
sammen. Eine  gründliche  Be- 
lehrung über  irgend  einen  Gegen- 
stand seines  Themas  findet  man 
nirgends.  Die  historische  Ein- 
leitung hat  einen  sehr  fraglichen 
Wert,  die  hierauf  folgenden  bio- 
graphischen Mitteilungen  über  be- 
deutende Lautenisten  sind  zu  kurz, 


Baron,  E.  Gottl. 


346 


Barozzi. 


ungenau  und  selbst  in  den  Namen 
oft  falsch  und  was  dann  die  Lehre 
über  das  Lautenspiel,  die  Notirung 
und  das  Generalbassspielen  betrifft, 
so  ist  sie  flüchtig  und  lückenhaft. 
DasDedikatious-  u.  Schlussschreiben 
charakterisiert  den  Schwätzer  am 
Treffendsten.  Yon  seinen  Werken 
sind  bekannt: 

Historisch -theoretisch  und  praktische 
Untersucliung  des* Instrumentes  der  Lau- 
ten, mit  Fleifs  auftresetzt . .  .  Nürnbg. 
1727  Rüdiger.  8".  28  und  218  S.  Forkel 
8,  319  u.  Fetis  teilen  den  Inhalt  der 
Kapitel  mit.  [B.  B.  B.  Hbg.  B.  M. 
Basel.  Mainz.  C.  P.  Brüssel.  B.  Lpz. 
Amst.     Koi)euhagen.     Musikfr.  "Wien. 

Abriss  einer  Abhandlung  von  der  Melodie. 
Berlin  1756  Haude  &  Spener.  40.  12  S. 
u.  1  Bl.    [B.  B.    Dresd.    Brüssel.    B.  Lpz. 

In  Marpurg's  historisch -krit.  Bevträg. 
1756.  Bd.  2  S.  65—83:  Beitrag  z.  histor.- 
theoret.  u.  prakt.  ünteisuchg.  der  Laute. 
•—  Ebd.  S.  119—123:  Abhdlg.  von  dem 
Notensystem  der  Laute  und  der  Theorbe. 
—  Ebd.  S.  124—144:  Zufällige  Gedanken 
über  verschiedene  musikal.  Materien.  Han- 
delt über  die  Veranlagung  u.  Pflichten 
eines  Kapellmeisters. 

Auch  als  Uebersetzer  gab  er  Mehreres 
heraus:  "Versuch  über  das  Schöne  (von 
P.  Yves -Marie  Andre)  Alteuburg  1757, 
und  Des  Herrn  Gresset's  Rede  vom  Adel 
und  Nutzen  der  Musik.  Altenbg.  1757 
Richter.      8».      [Brüssel.     Musikfr.  Wien. 

Yon  seinen  Kompositionen  scheint  sich 
nur  "Weniges  erhalten  zu  haben.  Fetis 
berichtet,  dass  er  selbst  ein  Ms,  besitzt: 
1  Duo  für  Fl.  u.  Laute,  1  Konzert  f. 
Laute,  V.  u.  B.  u.  2  Fantas.  (Ms.  Nr.  2912 
B.  Brüssel.) 

Ein  Trio  f.  Fl.  trav.,  V.  u.  Fag.  3  Stb. 
im  Ms.  in  der  Bibl.  Schwerin  F. 

1  Fantasie  f.  Laute  steht  in  Ferd.  Seidel's 
12  Menuetten  von  1757.  Eine  Allemande 
f.  Laute  in  Telemanu's  Musikmeister  p.  50. 

Baroiii,   Antonio.      Yon    ihm 

besitzt  die  Kgi.  Musikalien -Samlg. 
in  Dresden  ein  Gesang-Rondo  für 
Sopr.  mit  Instrumenten  im  Ms.  in  P. 

Baron i,  Fernando,  nur  bekannt 
durch  „La  cieca  Diana  di  chivri 
nel  suo  abbandono,  Cantata  a  Sopr. 
c.  Clavic."     [Musikfr.  Wien.    . 

Baroni,  Filippo,  geb.  in  Ancona, 


einige  mit  Auf- 


lebte am  Anfange  des  18.  Jhs. 
Seine  Druckwerke  geben  über  seine 
Person  keinen  Aufschluss.  Er  gab 
heraus: 

1704.  Canoni  a  2  voci  parte  all'  uni- 
sono chiusi,  et  altri  risoluti . . .  Op.  1. 
Bologna,  delli  Peri.  1704.  4».  24  Canoni 
auf  46  S.  Ist.  notiert  u. 
lösung.     [B.  B.     Bologna. 

1710.  Psalmodia  Vesp.  totius  anni, 
duplici  choro  per  breviter  concinenda  . . . 
op.  2.  Bonon.  1710  typ.  Mar.  Silvani. 
9  Stb.  in  4".  [br.  Mus.  Bologna.  PaduaAut. 

Ms.  L.  339,  B.  B.  7  Canone  infinita. 

In  neuen  Ausg.  1  Amen  8  voc.  (Eitner  2). 

Baroni,  Paolino,  Sohn  des  Pas- 
quino,  diente  in  der  Stadtkapelle 
in  Lucca  vom  28.  Juli  1628  bis 
zu  seinem  Tode  am  H.  Dez.  1677. 
(Nerici  209). 

Baroni,  Paulus,  siehe  Borrono, 
Pietro  Paolo,  Mediolanensis. 

Baroni,  Vincenzo,  von  1608 
bis  1652  au  der  Hofkapelle  und 
am  Dome  in  Salzburg  als  Musiker 
angestellt  (Peregrinus  80). 

Baronius,  Caesar,  ein  Kardinal, 
geb.  30.  Okt.  1538  in  Sora  (Ne- 
apel), schrieb: 

„Annales  ecclesiastici"  in  20  Bd.,  von 
denen  1 — 12  in  Antwerpen  bei  Platin 
1589  —  1616  und  Bd.  13  —  20  in  Kühi 
1693/94  in  fol.  erschienen.  Nach  Forkel 
8,  136  enthalten  sie  \aele  Nachrichten 
über  die  Kirchenmusik  im  Mittelalter. 
Einen  Auszug  besitzt  das  Liceo  mus.  in 
Bologna,  Kat.  1,  159. 

Barotius,  Scipio,  Kantor  an 
der  Kirche  St.  Martin  in  Köln  im 
Anfange  dos  17.  Jhs.,  der  nach 
Gerbei'  2  Sacri  concentus,  Colon. 
1622  u.  Missa  et  Magnificat  heraus- 
gab. Ich  kenne  von  ihm  nur  in 
der  B.  Liegnitz  im  Ms.  2  Motetten 
zu  8  Stirn.  Siehe  Hds.-Kat.  Die- 
selben Motetten  stehen  auch  im 
Schadaeus  1611  (Eitner  1)  und 
eine  davon  im  Neudruck  Bd.  25, 
Commer,  Musica  sacra. 

Barozzi,  Giovanni,  geb.  um  1665 
zu  Carpi,  gest.  10.  Jan.  1745  ebd., 


Barra. 


347 


Barre,  Leonard. 


ein  Geistlicher,  Prof.  der  Musik  im 
gregorianischen  Gesänge  ii.  Schatz- 
meister am  Dome  zu  Carpi  (Val- 
drighi,  Musurgiana  6,  p.  3). 

I5arra,  Ilotinet,  ein  französischer 
Musiker  aus  dem  Anfange  des 
16.  Jhs.    Er  ist  nur  bekannt  durch 

7  Gesänge  (Motetten  und  Magnificat) 
in  Samlwken.  von  Ättaingnant  und  Mo- 
derne (Eitner  1),  sowie  durch  eine  Messe 
zu  4  St.,  die  sich  in  Cod.  '26,  Ms.  Cap. 
sistina  befindet.  Li  M.  f.  M.  23,  142  ist 
noch  eine  Motette  (Nr,  14)  in  einem  bis- 
her unbekannten  inkompl.  Samlwk.  an- 
gezeigt. 

Barraiult,  C  . . .,  von  ihm  be- 
sitzt die  Bibl.  in  Glasgow:  Hymni 
sacri,  Antiphonae . . .  Lond.  1766.  8°. 

Barre,  alle  De  la  Barre  siehe 
unter  La  Barre. 

Barre,  Alessandro,  der  Sohn 
eines  Franzosen,  zu  Rom  geb.,  war 
schon  vor  1578  päpstl.  Säuger 
(nach  einem  Dokument). 

Barr^,  Antonio,  jedenfalls  von 
französischer  Abstammung,  lebte 
aber  in  Rom  und  zwar  war  er 
1552  Altist  in  der  Sängerkapelle 
am  St.  Peter  (Yiertelj.  3,  278), 
gründete  aber  bald  darauf  eine 
Verlagsanstalt  in  Rom,  aus  der 
sowohl  eine  Reihe  eigener,  als 
fremder  Musikwerke  hervorgingen: 

155öa.  1.  üb.  delle  Muse  a  5  voci 
Madrigal!  de  diversi  authori . .  .  Am  Ende 
seine  Firma.  In  meiner  Bibliogr.  unter 
1555  m  in  einem  Drucke  von  Gardano  in 
Venedig.  Der  Inhalt  ist  nur  um  1  Madr. 
von  Barre  verkürzt.  8  Gesge.  von  Barre. 
[Cecilia  in  Rom :  A.  T.  B. 

1555  b.  =  Bibliogr.  15551.  Primo  libro 
delle  Muse,  a  quattro  voci  Madrigal!  ariosi 
di  Ant.  Barre  et  altr!  diversi  autori  . . . 
Am  Ende:  Roma,  Barre  1555.  4  Stb. 
qu40.  von  Barre  11  Tonsätze.     [B.  B. 

1557.  2.  IIb.  delle  Muse,  a  5  voci, 
Madr.  d'Orlandus  di  Lassus  .  . .  Firma  am 
Ende.  Siehe  Vogel  2,  394.  Von  Barre 
1  Tonsatz.    [Bologna.    Rom  Cecilia:  A.T.B. 

1558.  2.  lib.  deUe  Muse  a  4  voci, 
Madrigal!  arios!,  de  diversi  eccell.  autori, 
con  doe  Canzoni  d!  Gianetto,  d!  nuovo 
raccolti . . .    Am  Ende :  Roma  appr.  A.  B. 


1558.  4  Stb.  qu40.  85  Nrn.,  davon  4 
von  Barre.  Gianetto  ist  Palestrina,  10  Nrn. 
[Bologna.  Crespano:  C.T.B.  Florenz  B.L: 
T.  Index  bei  Vogel  2,  396.  Gardano 
druckte  die  Samlwke.  mehrfach  nach  unter 
dem  Titel  Madrigal!  arios!  (siehe  Gardano). 
Irrtümlich  sagt  Fetis  am  Schlüsse  des 
Artikels,  dass  er  1588  in  Mailand  druckte 
und  das  AVerk:  Lib.  1.  Musaiiini  c.  4  voc. 
herausgab.  Allerdings  ist  Ant.  Barre  als 
Sammler  und  Herausgeber  genannt,  docli 
verlegt  haben  das  Werk  Francesco  und 
die  Erben  Simone  Tini  in  Mailand.  (Siehe 
Eitner,  Bibliogr.  1588  b  u.  Lassus'  chrono- 
log.  Verz.)  Die  B.  Bologna  besitzt  davon 
eine  friihere  Ausgabe:  Liber  Primus  Mu- 
sarum  cum  4  vocibus  sacrarum  cantionum 
que  vulgo  Motetta  vocantur  ab  Orlando  etc. 
wie  1588  b.  Ven.  1563  apud  Franc.  Ram- 
pazettum,  4  Stb.  in  qu4".  29  Mot.  incl. 
der  2.  Teile.  [Bologna,  Reg.  Kat.  2,  350.] 
Der  Inhalt  variirt  gegen  1588:  Josquin 
Baston  ist  mit  einer  2teüigen  Mot.  ver- 
treten u.  ein  Incertus.  28  Gesänge  fiuden 
sich  von  seiner  Komposition  in  Samlwk. 
(Eitner  1)  und  eine  selbständige  Samlg. 
von  Madrigalen  erschien  1552  in  Rom: 
Madr.  4  voc.  lib.  1.  Roma  1552  Valerio 
ed  Aluisi  Dorico.  4  Stb.  qu40.  35  Nni. 
[B.  Crespano:  C.T.B. 

Dunque  fia  verdi,  I  stanza  —  IV  st., 
4  voc.  in  Viertel].  8,  468.  —  Non  e  pena 
maggior  4  v.  ib.  476  in   Partitur. 

Barre,  Jelian,  wird  1465  ein 
Kapellan  und  Mitglied  der  Kgl. 
Kapelle  in  Paris  genannt.  (Brenet 
p.  9.) 

iJarre,  Leonard  (auch  Barrae, 
Barris,  Barret,  Bare).  Er  nennt 
sich  Clericus  Lemonicensis  (d.  i. 
Limoges).  Nocii  jung  muss  er  nach 
Venedig  gekommen  sein,  wahr- 
sclieinlich  als  Sängerknabe  am  S. 
Marco,  denn  er  nennt  sich  einen 
Schüler  Willaert's.  Haberl  ver- 
zeichnet ihn  in  Yiertelj.  3,  267  und 
Reg.  vom  13.  Juli  1537  bis  30.  Juli 
1552  als  Sänger  a/d.  päpstl.  Kapelle. 
Als  Verheirateter  musste  er  nach 
der  neuen  Verordnung  die  Stellung 
aufgeben  und  ^yurde  Kapellmeister 
an  S.  Lorenzo  in  Damaso.  (Siehe 
auch  Fetis.)  Von  seinen  Kompo- 
sitionen sind  nur  14  Gesänge  durch 


Barrera. 


348 


Barrigue  de  Montv. 


alte  Samlwk.  bekannt  (Eitner  1). 
Aufserdem    noch     in     Archadelt's 

4.  lil).  di  Madr.  1545:  Tengan  d' 
unque  4  v.  Fetis  Angabe,  dass 
sich  Kompositionen  im  Ms.  in  der 
päpstl.  Kapolle  befinden,  ist  falscli. 
In  B.  M.  befindet  sich  ein  „Pater 
noster"  6  voc,  6  Stb.  im  Ms.  — 
In  Wolfenb.  Kat.  Nr.  293  (31): 
Tua  est  potentia  6  v.  Ms.  in  Stb. 
Bass  fehlt. 

Barrera,  siehe  Barcra. 

Barrett,  John,  ein  Schiller  Dr. 
Blow's,  war  nm  1700  Musikmeister 
am  Christ- Hospital  und  Organist 
an  der  Kirche  St.  Mary-at-Hill  in 
London,  In  D'Urfey's  „Wit  and 
Mirth"  und  in  The  Beggar's  Oper 
finden  sich  Gesänge  von  ihm.  Er 
komponierte  auch  die  Ouvertüre 
zu  Love's  last  shift  1696,  zu  Tan- 
bridge  Walks  1703  und  Mary, 
Queen  of  Scots  1703  nebst  einigen 
Gesängen    dazu    (Hawkins  4,  491. 

5,  177.  Grove).  Nachweisen  kann 
ich  von  seinen  Kompositionen: 

A  I'sahn  of  Thaiiksgiving',  to  be  sung 
by  the  childreu  of  Christ's- Hospital, .  . . 
1706.     Lond.,  F.  Leacli.     fol.     [br.  Mus. 

— 's  Musick  in  the  comedy  caU'd  the 
Ladys  fine  Aires,  for  V.  &  Hob.  (first 
treble,  2.  trebl.  T.  B.  Lood.)   fol.  [br.  Mus. 

Ms.  610  br.  Mus.,  1  Minuott. 

(Collection.)  A  choice  collection  of 
Ayres  for  tbe  harps.  by  J.  Blow.  1700. 
qu40.     [br.  Mus. 

Das  british  Mus.  besitzt  von  ihm  43 
Einzeldrucke  in  London  um  1700  u.  f. 
gedruckt,  enthaltend  Songs  u.  Ähnliches. 
Aufserdem  in  Sanihvken.  des  br.  Mus. 

In   Watts  Miscellany  1729    drei  Gesge. 

Die  Christ  church  in  Oxford  besitzt  im 
Ms.  1  Courante. 

In  John  BIow's  Amphion  1700  einige 
Gesge. 

In  Songs  1699  einige  Nrn. 

Einige  Airs  in  dem  Smlwk.  Airs  1700  b. 

Im  Samlwk.  Harpsichord  3  u.  4  einige 
Piecen. 

Barrett,  N  . . .  Die  Antiquariat- 
handlung von  Reeves  in  London 
zeigte  1882  an: 


Harmonia  coelestis,  a  collection  of  Hymn 
&  Psalm  tun  es,  &  Anthems  in  2,  3  &  4  p. 
Ms.  von  412  S.  von  1782. 

Barri,  Ivo,  Gallus,  wurde  am 
24.  Dez.  1528  als  päpstl.  Sänger 
angenommen  und  ist  im  Jahre 
1535  unter  Yvo  Barry  Gallus  verz. 
(Viertel]",  3,  261/62.  265).  1549 
ist  er  zum  letzten  Male  in  den 
Listen  genannt.  Im  Codex  57  der 
Cap.  sistina  wird  er  „Maestro  can- 
tore  di  sua  santitä  Trento"  ge- 
nannt (Haberl,  Kat.  p.  23). 

Barriere.  Fetis  verz.  zwei 
Musiker  dieses  Namens,  einen  ohne 
Vornamen,  der  Violoncellist  war, 
um  1736  zur  weiteren  Ausbildung 
nach  Italien  ging  und  sich  1739 
in  Paris  niedorliefs  und  einen 
Zweiten  mit  Vornamen: 
■  Et ienne-Beriiard- Joseph,  geb.  im 
Okt.  1749  zu  Valenciennes,  hatte 
auf  der  Violine  Pagin  zum  Lehrer 
und  Philidor  in  der  Komposition. 
Er  ging  nach  Paris,  trat  als  Vio- 
linist im  Concert  spirituel  auf  und 
gab  1801  mit  Lafont  im  Saale 
Olympique  ein  Konzert.  Beide 
werden  als  Komponisten  angeführt, 
doch  ist  es  kaum  möglich,  ihre 
noch  vorhandenen  Kompositionen 
richtig  zu  trennen.  Dem  Ersteren 
gehören  sicher! icli  die 

Senates  pour  le  Violoncelle  avec  la  Bc. 
Paris  an,  von  denen  Paris  Nat.  4  livres 
besitzt;  von  denen  im  C.  P.  und  br.  Mus. 
kenne  ich  nicht  die  Anzahl  der  Bücher. 
Ferner:  Senates  de  par  Dessus  de  la  Viele. 
Livre  .5.     Paris  (1739).     [Paris  Nat. 

Die  folgenden  werden  wohl  dem  2.  an- 
gehören, die  zum  Teil  die  Voruauien 
E.  B.  J.  tragen: 

6  t^uatours  concertants,  op.  1.  Paris, 
Le  Duc.  Le  Jeune.  Stb.  [Berlin  K.  H. 
Paris  Nat:  op.  1.  2.  3. 

3.  Oeuvre  de  6  Quatuors  conc.  p.  2  V. 
A.  &  B.  oeuv.  8.  Paris,  Le  Duc.  4  Stb. 
[B.  M.     Berlin  K.  H.     Mailand  Cons. 

Senates  et  pieces  de  clavecin,  liv.  0. 
I'aris.     [Paris  Nat.     C  P. 

Barrigue  de  Moiitvalloii.  Aii(lr('', 

geb.  um   1678    zu  Marseille,   gest. 


Banincloe, . 


349 


Barsanti. 


18.  Jan.  1759  zu  Aix.  Ein  Jurist 
und  Magistratsbeamter  zu  Aix,  be- 
trieb Musik  mit  Eifer  und  gab 
heraus : 

Nouveau  System o  de  musique  sur  les 
intervalles  des  tons  et  sur  les  proportious 
des  accords  ...  Aix  1742.  8**.  Ein  Auszug 
in  den  Drucken  der  Academie  des  sciences 
1742  und  im  Journal  de  Trevoux  1742 
eine  Analyse  von  P.  Castel.  Ferner: 
Nouveau  Systeme  sur  la  transmission  et 
les  effets  des  sons,  sur  la  proportion  des 
accords  et  la  mcthode  d'accorder  juste  les 
orgues  et  clavecins.  Avignon  1756.  8*^. 
(Fetis  unter  Montvallon). 

Barriiicloc , . . .  ein  englischer 
Komponist  der  2ten  Hälfte  des  17. 
Jhs.,  von  dem  Playford  1693  einen 
Gesang  „Jehovah  reigns^'  1  voc.  c. 
Bc.  aufnahm.     (Eitner  1.) 

Barriiigton,  Hon.  Dsiincs,   ein 

Eechtsgelehrter,  der  in  England 
verschiedene  Staatsämter  bekleidete, 
geb.  1727  zu  London,  gest.  11.  März 
1800  ebd. 

In  seinen  Miscellanies,  Lond.  1781.  4°. 
[R.  C.  of  Mus]  befindet  sich  eine  Besclirei- 
bung  des  Aufenthalts  Mozart's  als  Kind 
in  England  nebst  Portiät,  aufserdem  noch 
über  Charles  und  Samuel  Wesley,  Crotch 
und  Lord  Mornington,  auch  das  Portr. 
John  Wynnes  von  1553.  Aufserdem  fin- 
den sich  in  seiner  Archeologie,  Lond.  1775 
Abhandlungen  iibor  dun  Crowth  und  das 
Pib  -  Corn,  betitelt :  Some  account  of  two 
musical  Instruments  used  in  Wales,  mit 
Al)bildung.  Eine  3.  hiei'her  gehörige  Ab- 
handlung ist  betitelt:  Experiments  and 
observations  on  the  siuging  of  birds.  Lond. 
1773.  4".     [Glasgow. 

Barrow,  Jolm.  Man  kennt  von 
ihm  nur: 

The  Psalm -Singer's  choice  Companion 
...  3.  ed.  Lond.  c.  1760  Rob.  Brown  8«. 
[br.  Mus. 

Barrow,  Thomas,  geb.  1722  zu 
Monmouth  (?),  gest.  13.  Sept.  1789 
zu  London.  Von  1735—45  Knaben- 
sänger an  der  Kgl.  Kapelle  unter 
B.  Gates.  1743  wurde  er  zum 
Baccalaureus  zu  Oxford  ernannt, 
1746  Gentleman  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle,   Laien    Kleriker    an    West- 


minster,  1784  Sekretär  des  Roy. 
College  of  Miisic.  Er  vpar  ein  viel 
bewunderter  Alt-Sänger  und  schrieb 
liturgische  mehrstim.  Gesänge. 
(Stephens.)  In  Rimbault's  Cathe- 
dral  Music  von  1847  ist  er  mit 
einem  geistlichen  Tonsatze  ver- 
treten. 

Barrowy  jun.,  ein  Doctor  der 
Musik  zu.  London,  wurde  nach 
dem  Tode  Gordon's  1740  am  Grcs- 
ham  Collegium  zum  Prof.  der  Mu- 
sik gewählt  (Gerber  1). 

Barrta,  Jos.,  siehe  Barta. 


Barrvis, 


Man  kennt  von  ihm 


nur : 


La  Collerette.  Romance  av.  Guit. 
18.  Jh.     [br.  Mus. 

Barry,  siehe  Barri,  Ivo. 

Barsanti,  Doiiato,  geb.  18. 
Sept.  1759  zu  Lucca,  gest.  ebd. 
1.  Nov.  1823,  war  Schüler  des 
Seminars  S.  Michele  unter  Pas- 
quale  Soffi.  Er  bildete  sich  zum 
Kirchenkomponisten  aus  und  schrieb 
eine  grofse  Anzahl  Messen  u.  a., 
auch  gründete  er  eine  Gesang- 
schule in  Lucca  mit  deren  Schü- 
lern er  kirchliche  Gesaugsauffüh- 
rungen veranstaltete.  (Pougin  nach 
Nerici.) 

Barsanti,  Francesco,  geb.  gegen 
1690  in  Lucca,  studierte  in  Padua, 
ging  zur  Musik  über,  reiste  nach 
Schottland,  hielt  sich  einige  Jahre 
dort  auf  und  erhielt  dann  in  Lon- 
don am  Covent  Garden  eine  An- 
stellung als  Flötist.  Um  1713  gab 
er  die  in  Schottland  gesammelten 
Lieder  (Melodie  mit  Bass)  heraus. 
(Hawkins  4,  7.  5,  371.  Im  Gerber 
2  übersetzt.  Fetis  zum  Teil  selb- 
ständig.) Von  seinen  Komposi- 
tionen kann  ich  nachweisen: 

6  Autifone.  op.  5.  Lond.  c.  1760  qu40. 
[br.  Mus. 

A  collection  of  old  Scots  tunes  with  the 
bass  for  the  Vol.  or  Har})S.  Edinburgh 
(1750)  4".     [br.  Mus. 


Barsocchini. 


350 


Bartali. 


Coucerti  grossi.  Parte  prima,  con  2 
Comi,  2  V.  Ya.  B.  e  Timp.  Parte  2.,  con 

2  Ob.  1  Tromba,  2  V.  Va.  B.  e  Timp. 
op.  3.  Ediuburgh  c.  1800.  fol.  9  Stb. 
[br.  Mus. 

Nove  Overture  a  4,  2  V.  Va.  e  B.  op. 
4.  (Loud.)  fol.     fbr.  Mus. 

Solos  (G)  for  a  germ.  Flute  a  Hoboy 
or  V.  with  a  Thor.  Bass  for  a  barps.  or 
Bass  Violiu.  Op.  3.  Loud.,  J.  Walsh.  4«. 
31  S.     [B.  Wagener.     br.  Mus. 

Six  Souatas  for  2  V.&B.  Land.,  Welcker. 

3  Stb.     [B.  AVagsner. 

Sonate  (6)  a  Fl.  o  V.  solo  c.  B.  per 
Violone  o  Cemb.  (o.  Ort  u.  Verleg,  eng- 
lischer Druck).  35  S.     [B.  Wagener. 

Sonatas  of  3  parts  for  2  V.,  a  Vcl.  & 
thor.  B.,  made  out  of  Geminiaui's  solos. 
Lond.  fol.     [br.  Mus. 

6  Son.  for  2  V.  &  a  B.  op.  6.  Lond. 
fol.     [br.  Mus. 

Souatas  or  Solos  for  a  Fl.  vvitb  a  Th. 
B.  Loud.,  J.  Walsb  &  Hare.  fol.  [br.  Mus. 

Siebe  Sammartini,  G.,  12  Souate,  date 
in  luce  da  F.  B.  fol.     [br.  Mus. 

Barsocchini,  Alessaiidro,  diente 
vom  26.  Juli  1588  bis  90  in  der 
Stadtkapelle  zu  Liicca  als  Musiker 
(Nerici  208). 

Bart-Streit,  siehe  Mayer,  Job. 
Bapt.,  A^erleger. 

15art, . . .  ein  Fagottist,   war  um 

1772  in  Mecklenburg,  und  dann 
in  Württembergiscben  Diensten. 
Er  wurde  unter  die  bedeutendsten 
Virtuosen  gezählt.  (Gerber  1.)  Sit- 
tard   3    erwcähnt    ihn    1763     und 

1773  (Seite  73  u.  149.) 

Bart  (Baert)  Guillaiimc,  lebte 
in  der  2ten  Hälfte  des  17.  Jhs. 
Im  Kataloge  der  Kirche  Walburge 
in  Audenarde  ist  er  auch  unter 
dem  Namen  Baert  verzeichnet. 
1674  nennt  er  sich  „Congregatio 
Oratorij  Presbyter".  Erhalten  hat 
sich  von  ihm : 

1.  Pbilomela  sacra  seu  cantiones  1 — 3 
voc.  cuminstrum.  Antv.  1671  [Upsala.  7  Stb. 

2.  Missae  et  Motettae  3.  4.  5.  v.  cum 
instrum.  Antv.  1674  baered.  PhaJese.  3 
Messen  u.  4  Mot.  9  Stb.  [Musikfr.  Wien, 
angeb.  an  Vermeeren.  Stiehl  setzt  ihn 
unter  Bart.  Gugliemo  (gedi'.  Kat.  p.  51). 
Der  unter  Wilhelm  Barth  verz.  ist  \\»hr- 
scheinlich  derselbe  Autor. 


Bart  (Baert)  Nicolas,  um  1641 
bis  60  Mitglied  der  Hofkapelle  in 
Brüssel  mit  416  Gld.  Gehalt  (Strae- 
ten  5,  135.  156). 

Bart,  Pedro,  1641  ebd.  als 
Sänger  mit  300  Gld.  Gehalt  an- 
gestellt (ib.  136). 

Barta, ...  ein  Musiker  des  16. 
Jhs.,  der  in  der  Bicinia  von  Ehau 
1545e  mit  einem  2  st.  Exercitium 
vertreten  ist.     (Eitner  1.) 

Baiiia  (Bartta,  Barrtta,  Barth a), 
Josepli,  ein  Böhme,  war  zuerst 
Organist  bei  den  Paulanern  in 
Prag,  ging  dann  nach  Wien,  wo 
er  am  18/7  1772  im  Hoftheater 
die  Oper  Diavolessa,  1778  das 
Singspiel  „Da  ist  nicht  gut  zu 
ratlien,"  1780  „Der  adliche  Tage- 
löhner" und  1784  II  mercato  di 
malmantile  im  Burgtheater  zur 
Aufführung  brachte  (Reichard  u. 
Pohl). 

Ms.  1130  Nr.  1.  2.  in  B.  B.  Zwei  So- 
naten f.  Cembalo  in  Gm.  u.  Fm.  —  Die 
Kfjl.  Musikal.- Sandg.  in  Dresden  unter 
Gius.  Bartta  der  Druck:  6  Sonate  per  ü 
Fortepiauo  o  Cembalo  solo,  op.  2.  Lyon, 
Guera,  editeur.  fol.  —  Die  Hofb.  Wien 
eine  Scene  und  Duett  mit  dem  Datum 
28/3  1780  Ms.  P.,  aus  „Der  adeliche  Tage- 
löljuer".  Die  Musikfr.  in  Wien:  12 
Quartette  f.  2  V.  A.  Vcl.  in  Stb.  —  7 
Souaten  f.  Klav.  —  Aria:  Son  regiua  e 
son  amante  f.  Sopr.  in  P. 

Bartali,  Antonio.  Gerber  und 
Felis  verwechseln  ihn  mit  Ant. 
Bertali,  der  Kapellmeister  am  Ksl. 
Hofe  war.  üeber  die  Stellung  Bar- 
tali's  ist  nichts  bekannt  und  von 
seinen  Kompositionen  kann  ich 
nur  einige  im  Ms.  nachweisen. 
Wie  weit  die  bei  Fctis  verzeich- 
neten von  1671:  Thesaurus  musi- 
cus  3  instrum.  Dillingae.  fol.  und 
1672:  Prothimia  suavissima  sona- 
tarum  c.  3  et  4  iubtr.  (ohne  Autor 
und  Ort)  riclitig  sind,  kann  ich 
nicht  feststellen.  So  viel  ist  aber 
aus   allen   seinen  Werken   ersieht- 


Bartei,  Girolamo. 


351 


Barth,  Clivstu.  Sana. 


lieh,  dass  er  im  17.  Jh.  lebte  und 
Instrumentist  gewesen    sein    muss. 

Ms.  B,  Upsala^  iu  Stb:  Omiies  saucti 
augeli.  B.  solo  c.  3  Instr. 

Ms.  121a  B.  B.  Part,  in  Talnilatur:  0 
Jesu  redemptor  Ü  voc.  6  Viele.  3  Bll. 

Ms.  B.  K.  Sonata  ä  3,  2  V.  e  Trombone 
overo  Viola  da  Ganiba. 

ib.  Sonata  a  6  ex  P  t7mo]l.  fol.  (jl. 

Ms.  Upsala:  8  Sonaten  zu  3^0  St.  für 
2  V.  Viola  d.  G. ;  Trombone,  Viola  da 
brazzo,  Tiorba  und  Bc.  Stb.  fol. 

Bartei  (Baithäus,  Bartheus,  Bar- 
teo)  (xirolaino,  ein  Augustiner- 
mönch in  Arezzo  geb.  und  im  An- 
fange des  17.  Jhs.  General  seines 
Ordens  in  Eom  (Gerber).  Er  selbst 
nennt  sich  1607  .,Reverend.  F. 
Hieronymus  Bartheus  Arretinus, 
Augustiauü  Cathedr.  Volateranae 
Eccles.  Praef.  Musicus",  d.  h.  er 
war  1607  Kapellmeister  a/d.  Ka- 
thedrale in  Volterra,  Stadt  iu  Tos- 
cana.     Er  gab  heraus: 

1.  Respousoria  onniia,  5.  ac  6.  feriae 
Sabb  ...  (4)  paribus  voc.  Veu.  Iü07  Ama- 
dinus.  4  Stb.  4<^.  [Caecilia  in  Rom.  Bologna. 

2.  Missae  8  voc.  Roma  1608  [B.  Ange- 
lica  (St.  Agostiuo)  in  Rom,  jetzt  in  Cecilia. 

3.  Lib.  1.  sacrarum  Modulationum  quae 
vulgo  Motecta  appellantur  duabus  vocibus 
c.  B.  ad  org . . .  Romae  1G09  Roblettus. 
3  Stb.  40.,  befinden  sich  auch  einige  Mo- 
tetten von  seinem  Neffen  RaffacUo  Bartei 
darin.     [Bologna.     C.  P. 

4.  Concerti  a  2  voci.  Roma  1618  [B. 
Angeliea  in  Rom. 

.5.  Die  Proske-M.  BüjI.  besitzt  im  Ms. 
ein  Magnificat  5  voc,  vielleicht  dasselbe, 
welches  sich  im  Samlwk.  1600  a  befindet 
(Eitner  1). 

6.  II  1.  lib.  de  Ricercari  2  voc.  op.  12. 
Roma  1618  Zannetti.  (mit  Baiihei  gez.) 
FR  B  ■  C  B 

Bartei,  Raffaello,  aus  Arezzo. 
Neffe  des  Girolamo  Bartei.  Einige 
Motetten  in  dessen  1609  erschie- 
nenen Motetten  zu  2  St.   mit  Bc. 

Bartei,  siehe  Bartl. 

Bartem[s],  Pedro,  Sänger  a/d. 
Hofkapelle  Philipp  II.  von  Spanien 
von  1584  bis  zu  seinem  Tode  am 
13.  Aug.  1591  (Straeten  8,  111. 
116.  160). 


Barteuschlas:,   Micliael.    Yon 

ihm  besitzt  die  Hofb.  iu  Wien  im 
Ms.  (Autograph  ?]  19096  und  97 
ein  Requiem  mit  1810  gez.,  da- 
hinter der  Name  „Martin  Brobus," 
der  nicht  recht  erklärlich  ist  was 
er  bedeuten  soll.  Neben  der  P. 
noch  43  Stb.  Im  Ms.  17536  ist 
sein  Tod  mit  1855  angezeigt. 

Barter, ...  ein  spanischer  Kom- 
ponist des  18.  Jh.  ist  vertreten  mit: 

Hadela  luz  del  dia,  Villancico,  11  voc. 
c.  instr.  im  Ms.  von  RipoUes,  B.  Wagener. 

Barth.  T.  Vero.  ist  Trombon- 

ciiii. 

Barth, . . .  Hornvirtuose  an  der 
Hof  kapeile  in  Kassel  um  1763.  Er 
war  ein  vorzüglicher  Bläser  und 
hatte  nur  die  Soli  zu  blasen  (Lyn- 
ker  293). 

Barth,  Christian  Samuel,  geb. 
um  1735  zu  Glachau,  gest.  S.Juli 
1809  in  Kopenhagen.    Er  besuchte 
die   Thomasschule  in  Leipzig   und 
wurde  dadurch  Gesangschüler  Seb. 
Bach's,  wählte   dann  die  Oboe  zu 
seinem  Instrumente  und  soll  nach 
Gerber   und  Dulon  imübertrefflich 
darauf   gewesen   sein.     Anfänglich 
am  Rudolst.  Hofe  angestellt,  kam 
er   dann  nach  Weimar,  Hannover 
und    Kassel    (Apel    lässt    ihn    von 
17(38__85  in  Kassel  als  Solo-Oboist 
angestellt  sein,   während    er   nach 
Gramer  1,  147  erst  mit  1782  dort 
eintritt.      Da    sein    Sohn    Philipp 
1773  in  Kassel  geb.  ist,  so  scheint 
die  Angabe  Apel's  richtig  zu  sein.) 
1786  wurde  die  Kapelle  entlassen 
und    B.    ging    nach    Kopenhagen, 
wurde    a/d.    Hofkapelle    angestellt 
und  1798  mit  500  Thlr.  pensioniert 
(Gerber  1.  2.).     Er   war   auch  ein 
fleifsiger   Komponist.      Fetis    verz. 
Sinfonien,  Ouvertüren,  Sonaten  und 

Soli  für  die  Oboe. 

In  Darmst.  befindet  sich  unter  Ch. 
Barth:  Grande  Sinfonie  pour  Instruments 
•i  vent.  Offeub.  iu  Stli.     Möglich  dass  sie 


Barth,  F.  Ph.  K.  A. 


352 


Barthcleuion,  Franc. 


von  obigem  ist.  Ebenso  das  „4nie  Con- 
certo  pour  Hautbois  accomp.  de  2  V.  A. 
etc.  Offenb."  Stb. 

Barth,  F.  Philipp  Karl  Anton, 

der  Solm  des  Christian  Samuel, 
1773  in  Kassel  geb.  und  um  1804 
in  Kopenhagen  gestorben.  Die  Lpz. 
Ztg.  7,  745  nennt  ihn  nur  Philipp 
B.  und  sagt:  er  st.  noch  jung  um 
1804,  beurteilt  ihn  als  Liederkom- 
ponisten und  teilt  eins  derselben 
mit,  was  aber  recht  unbedeutend 
ist.  Er  bildete  sich  unter  seinem 
Vater  zum  Oboisten  aus  und  wurde 
der  Nachfolger  desselben  in  der 
Kopenhagener  Kapelle.  Fetis  sagt 
noch:  er  wurde  Direktor  der  Mili- 
tärmusik und  1829  (?)  führte  man 
in  Kopenhagen  2  Ouvertüren  von 
ihm  auf.  Er  komponierte  Konzerte 
für  Oboe,  Flöte  und  Hörn  ii.  a., 
doch  habe  ich  nirgends  etwas  von 
ihm  gefunden. 

Barth,  Henri,  geboren  zu  Gent 
und  gest.  ebd.  1791.  Er  war  Kapell- 
meister an  der  Kathedrale  St.-Ba- 
von  in  Gent  und  einst  Schüler 
Diirante's.  Straeten  VI,  536  führt 
1  Werk  von  ihm  an: 

Deirs  concerts  vocal  en  fran^ois  ä  3  v. 
.  .  .  avec  d'  instr.  1.  Le  retour  de  la  paix. 
2.  Les  plaisirs  rennies  . . .  Gand ,  chez  1' 
auteur. 

Fetis  f  iüirt  an :  6  motets  a  graud  choeur 
et  6  duettes  p.  2  B.,  avec  2  V.  et  oigue, 
dedies  au  priuce  Charles  de  Lorraine, 
Gouverneur  des  Pays-Bas.  (s.  1)  fol.  (Siehe 
auch  Pougin  u.  Gregoir.) 

Barth,  Johann  Wolfgang^,  von 

1705  —  1707  Violinist  a/d.  Weifsen- 
fels-Querfurter  Hofkapelle  (Opel, 
J.  0.). 

Barth,  Wilhelm,  ein  Kompo- 
nist der  an  der  Wende  des  17. 
zum  18.  Jh.  gelebt  haben  muss 
und  von  dem  die  B.  Upsala  im 
Ms.  besitzt:  1.  Dilectus  mens  2 
voc.  c.  3  ström.  2.  Mundi  delitiae 
3  voc.  c.  3  Viole.  Wahrscheinlich 
derselbe  wie  G  uillaume  Bart  (Baert). 


Barth,    Wilhelm    Lehereclit, 

geb.  10.  Mai  1775  zu  Grimma, 
1813  Stadtmusikus  zu  Leipzig 
(Leipz.  Ztg.  36,  856). 

Bartlia,  Joseph,  siehe  Barta. 

Bartheil,  Johann  Jakoh,  ein 
Hornist,  Schüler  K.  Türrschmiedt's, 
stand  1797  in  Diensten  des  Grafen 
von  Schweinitz  iu^  Schlesien,  (Ger- 
ber 2). 

Barthel,     Johann    Christian, 

geb.  19.  April  1776  in  Plauen  im 
Voigtlande,  gest.  10.  Juni  1831  in 
Altenburg.  Alumnus  an  der  Tho- 
masschule in  Leipzig  unter  Hiller 
u.  Görner,  bildete  sich  als  Klavier- 
und  Orgelspieler  aus.  1792  an  den 
fürstl.  Schönburgischen  Hof  als 
Konzertdirektor  und  Musiklehrer 
berufen,  ging  er  1795  zurück  nach 
Leipzig,  um  seine  Studien  als 
Komponist  zu  vollenden;  wurde 
1797  in  Greiz  als  Kantor  u.  Mu- 
sikdirektor angestellt,  bereiste  dann 
als  Orgelvirtuose  Deutschland  und 
erhielt  1804  an  Krebs'  Stelle  den 
Hof  Organistenposten  in  Altenburg, 
wie  er  in  der  Lpz.  Ztg.  6,  Beilage, 
selbst  anzeigt.  Gerber  2  erwähnt 
von  seinen  Kompositionen  eine 
Kantate  und  Orgelstücke,  jedoch 
ist  nichts  davon  gedruckt.  (Ger- 
ber 2.  Fetis.) 

Die  B.  Kgsbg.  besitzt  im  Ms.  R.fß  68 
fol.  Bl.  .15/16,  Fuge  in  Dmoll  f.  Orgel 
und  in  der  folgenden  Samig.  abermals  1 
Fuge  für  Oa-gel  (Kat.  S.  72  Nr.  .515;. 

In  derBibl.  Berlin  X.H.  „An  das  Vater- 
land". Lied  mit  Klav.  (April  1813,  .Alten- 
burg). Ms. 

Bar thelemon ,  Fran(,'ois  -  Hip- 
polyte,  geb.  27.  Juli  1741  zu  Bor- 
deaux, gest.  1808  zu  London, 
diente  einige  Zeit  als  Offizier  in 
der  Armee.  Bildete  sich  zum  Vio- 
linisten aus.  Der  Graf  Kelly  be- 
weg ihn  nach  England  zu  gehen 
und  dort  sein  musikalisches  Talent 
verwerfen.     1764  trat  er   in  Lon- 


Barthelemon,  Franc. 


353 


Barthelemon,  Franc. 


don  als  Yiolinvirtuose  auf,  1766 
wurde  er  Orchesterdirektor  am 
King's  Theater,  wo  auch  seine  erste 
Oper  „Pelopida"  zur  Aufführung 
gelangte.  Er  schrieb  noch  Mehre- 
res  für  die  Oper,  später  jedoch  nur 
fürs  Ballet,  darunter  die  Musik  zu 
„Les  petits  riens"  von  Noverre, 
„Convito  degli  Dei'',  1785  aufge- 
führt und  zu  „Macbeth".  Er  war 
mit  der  Sängerin  Mary  Young  ver- 
heiratet und  ging  1776  mit  ihr 
nach  Italien,  wo  er  in  Florenz  sein 
Oratorium  „Jefte  in  Masfa"  auf- 
führte. Noch  in  den  90  ger  Jahren 
liefs  er  sich  mit  Beifall  mit  Co- 
relli'schen  Soli  hören.  Sein  Ton 
war  kräftig  und  voll  (Biogr.  nach 
den  Angaben  seiner  Tochter,  Pohl 
1,  163). 

Seine  Tochter  gab  mit  Hilfe  von  Dr. 
Busby,  Clementi,  Dr.  Crotch,  S.  Wesley, 
Attwood  und  Greatorex  sein  Oratoriiun 
Jefte  heraus:  Memoir  of  the  late  F.  H. 
B  .  .  .  Prefixed  to  selections  from  the  Ora- 
torio  of  Jefte  in  Masfa,  composed  at  Flo- 
rence  in  the  year  1776  for  the  Grand 
Duke  of  Tuscany  by  the  late  F.  H.  Bar- 
thelemon. Lond.  by  Clementi,  Collard  & 
Coilard.  (1827).  fol.  [br.  Mus.  R.  C.  of 
Mus.     Glasgow  F.  Ms. 

Belphegor  or  che  Wishes.  A  comic 
opera.  Kl. -Ausz.  London  (1787)  qufol. 
[br.  Mus. 

(Cleonice).  The  favourite  songs  in  the 
Opera  .  . .  Lond.,  Bremner.  Stb.  [Berlin 
K.  H.  inkompl. 

(The  Election)  The  songs  in  .  .  .,  an  inter- 
lude...  Lond.'  (1774)  qufol.  [br.  Mus. 
E.  C.  of  Mus. 

The  Maid  of  the  Oaks.  (an  opera,  von 
J.  Burgoyne.  Kl.-A.)  Lond.  (1774)  qufol. 
[l3r.  Mus. 

(Pelopida).  The  favour.  songs  in  the 
opera. .  .  P.  Lond.  (1766)  Welcker.  2  Hefte, 
fol.     [br.  Mus.     Berlin  K.  H. 

A  coUection  of  favour.  songs .  .  .  sung 
at  Vaux  Hall  &  Marylebone.  Lond.  (1775) 
foi.     [br.  Museum. 

A  coli,  of  new  songs  sung  at  Ranelagh 
Lond.  fol.     [ib. 

Durandarte  &  Belerma.  A  .  . .  scotch 
ballad,  with  an  accomp.  for  the  harp. 
Lond.  fol.     [ib. 

—  andere  Ausg.  fol.     [ib. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon. 


Orpheus,  an  engl.  Burletta.  Lond.  (1767) 
qufol.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

The  African's  Pity  on  the  white  man 
(a  song)  Lond.  (1798)  fol.     [br.  Mus. 

5  new  fav.  engl.  Songs  &  1  ital.  duett 
.  .  .  Dublin,  fol.     [ib. 

Arien  aus  der  Oper  Carattaco  und  Pelo- 
pida im  Samlwk.  132  u.  140  Nr.  1.  5  bis 
13.     [Berlin  K.  H. 

4  Einzeldrucke  von  Songs,  Duetts, 
Quartetts  [br.  Mus. 

6  Overtures  for  2  V.  2  Ob.  or  Fl.  2 
french  Hörn,  a  Ten.  &  a  B.  for  harps. 
op.  6.  Lond.  fol.  8  Stb.     [ib. 

Six  Concertos  for  3  V. ,  a  Tenor  and 
Vcl.,  2  Ripieno-V.  and  a  Thor. -Bass  ad 
lib.  for  the  harps.  Op.  3.  Lond.,  "Welcker. 
[Berlin  K.  H. 

2  favour.  Solo  Concertos  for  the  V. 
Lond.  fol.     [br.  Mus.     B.  Lpz. 

3  gr.  Sonatas,  from  the  Quartetts  of 
Haydn  with  favorite  Scotch  reels  etc. 
adapted  for  the  Pfte.  Lond.  fol.    [br.  Mus. 

6  Sonatas  for  2  V.  or  germ.  flutes  with 
a  thor.  B.  Op.  1.  Lond.,  Welcker.  fol. 
[Paris  Nat.     br.  Mus.     Berün  K.  H. 

6  Duetts  for  2  V.  op.  4.  Lond.  fol. 
[br.  Mus. 

3  Duets  in  a  familiär  style,  two  for  2 
Vcl.  &  1  for  a  V.  &  Vcl.  Lond.  fol.  [br. 
Mus. 

6  Senates  a  V.  seiü  et  B.  op.  2.  Lond., 
Welcker  fol.     [br.  Mus. 

Tutor  for  the  harp,  in  which  are  intro- 
duced  Arpegios  &  Sonatas .. .  Lond.  fol. 
[br.  Mus. 

A  new  Tutor  for  the  harps.  or  Pfte. 
Lond.  qufol.     [ib. 

6  voluntaries  or  easy  Sonatas  for  the 
org,  op.  2.  Lond.  qufol.     [br.  Mus. 

6  petites  Senates  p.  le  Pfte.  Lond., 
Welcker.  qufol.  13  S.     [ib. 

Preludes  for  the  Violin,  Lond.  for  the 
au  thor.  qufol.     [ib. 

The  celebrated  dances  performed  at  the 
Kings  Theatre  1783,  adapted  for  the  harps. 
etc.  couipos.  by  Mr.  B.,  Signor  RauTixini 
etc.  book  1.    Lond.  qu4''.     [br.  Mus. 

The  favorite  dance  of  Robin  Gray,  adapt. 
for  the  harps.  Lond.  1785.  qu4".  (entli. 
die  Musik  zu  Lewis'  Gesang  auf  Auld 
Rob.  Gray.)     [br.  Mus. 

6  Lessons  with  a  fav.  Rondon  in  each 
for  the  Fortep.  with  a  V.  ad  lib.  op.  5. 
Lond.  qufol.     [ib. 

The  Priace  of  Wirtembergs  March.  P. 
L.  fol.     [ib. 

Siehe  Guglielmi,  Oper  Ezio. 

Siehe  Thalia,  1  fav.  song,  dramatic  piece. 

Siehe  Joh.  Christian  Bach  II.  6  Ode. 

23 


Bai-thelemoD,  Maria. 


354 


Baiiholomaeus,  Com. 


Einige  Airs  mit  Pfte.  im  Samlwb.  Cho'ix 
de  musique ;  hier  ist  er  F.  H.  Barthelemont 
geschrieben. 

Bartheleinoii,  Maria,  ist  wahr- 
scheinlich die  Tochter  des  Vorher- 
gehenden, die  dort  bereits  erwähnt 
wurde.  Seine  Frau,  Mary  Young, 
Sängerin,  ist  wohl  ausgeschlossen, 
da  sie  schon  am  20/9  1799  in 
London  starb  und  sicherlich  ihren 
Mädchennamen  beigefügt  hätte. 
Yon    ihr   besitzt    das    hr.  Mus.   an 

Kompositionen: 

3  Hymo  &  3  Anthems  composed  for 
the  Asylum  &  Magdalen  Chapels.  op.  3. 
Lond.  fol. 

An  Ode  on  the  preservation  of  our 
gracious  Sovereign.  Op.5.  Lond.  (1800)  fol. 

6  english  &  italian  songs.  op.  2.  Lond. 
qiifol. 

The  Weaver's  Prayer  (a  song)  Lond.  fol. 

3  Sonatas  for  the  pfte.  or  harps.  the  2 : 
with  the  V.  op.  L  Lond.,  the  author. 
[B.  Hbg. 

6  Sonatas  for  the  hai-ps.  with  a  V. 
Lond.  fol. 

The  Capture  of  the  Cape  of  Good  Hope, 
for  the  Pfte. .  .  Lond.  (1795)  fol. 

Barthelemy  ,     Jeau  -  Jacques, 

geb.  20.  Jan.  1716  zu  Cassis  (bei 
Aubagne),  gest.  30.  Apr.  1795  zu 
Paris,  ein  gelehrter  und  hohe  geist- 
liche Aemter  bekleidender  Abbe, 
der  Sprachforscher  u.  Numismatiker 
war  (Fetis).  Sein  Werk  über  Mu- 
sik ist  betitelt: 

Entretiens  sur  l'etat  de  la  musique 
grecque,  vers  le  milieu  du  4me  siecle  de 
l'ere  vulgaire.  Amst.  et  Paris  1777  de 
Bure.  8».  110  Seit,  ohne  Autor.  [Glas- 
gow, br.  Mus.  B.  B.  B.  M.  Brüssel. 
Bologna.     Musikfr.  Wien. 

Forkel  8,  76  teilt  Näheres  über  das 
Buch  mit. 

Barthelemy,  L  abbe  Louis,  geb. 
gegen  1750  zu  Grenoble.  Er  liels 
sich  in  Paris  nieder. 

Fetis  verzeichnet  das  AVerk:  La  canta- 
trice  graramairienne,  ou  l'art  d'apprendre 
l'oi-thographe  fraucaise  sans  le  secours  d' 
aucun  maitre,  par  le  moyen  des  chan- 
sons.     Geneve  et  Lyon  1787.  8». 

Bartheus,  siehe  Bartei,  Giro- 
lamo. 


Barthoffer, . . .  lebte  wahrschein- 
lich als  Musiklehrer  in  Wien  und 
gab  1799  bei  Trag  ein  Schlacht- 
gemälde für  Klavier  heraus  (Kat. 
von  Traeg  in  Wien). 

Bartholai,  Antonio,  s.  Bertali. 

Barthold,  siehe  Heiligmundt. 

Bartholdi,  Antonio,  ein  Kom- 
ponist des  17.  Jhs.,  von  dem  die 
B.Upsala  im  Ms.  besitzt  1.  Beatus 
vir,  Basso  solo  c.  2  V.  2.  Kyrie 
ex  Missa  vivorum,  6  voc. 

Bartholdi,  Oiorgio,  1650  in 
Diensten  des  Kurprinzen  von 
Sachsen  in  Dresden;  heiratete  1650 
und  wird  ihm  die  Hochzeit  vom 
Prinzen  ausgerichtet  (Fürstenau  2  a, 
11). 

Bartholdi,  Hermann.  Scheidt 
widmet  ihm  und  einigen  anderen 
Mitgliedern  der  erzbischöfl.  Kapelle 
in  Halle  1621  seine  Paduanen  u. 
bez.  ihn  als  „Mus.  Instr.  Bassista". 

Bartholinus,  Orindius,  siehe 
Bartolini,  Orindio. 

Bartholinus,  Frater,  siehe  Bar- 
tolino,  Frater  da  Padova. 

Bartholinus,  Caspar,  g  b.  um 
1654  in  Kopenhagen,  gest.  gegen 
1705;  ein  Prof.  der  Medicin  und 
Anatomie,  ist  der  Verfasser  von 

„De  tibiis  vetenun,  et  earmn  antiquo 
usu  libri  tres".  Roma  1677  Moneta.  kl. 
4".  8  Bll.  235  Seit.  Forkel  8-,  87  die 
Kapitelüberschriften.  [B.  Hbg.  br.  Mus. 
C.  P.     Dresd.     B.  B.     Brüssel.     Bologna. 

—  a.  Ausg.  (editio  altera)  Amstelod. 
1679  Wetstenius.  12».  XI  u.  415  S.  mit 
Porträt.  Yorwort  in  Eom  gez.  [B.  Br. 
br.  Mus.  B.  Wagener.  B.  B.  Darmst. 
Mainz.  Dresd.  Brüssel.  Bologna.  Mu- 
sikfr. Wien.      Amst.  1680.      Hofb.  Wien 

Bartholomaeus  Antonius,  be- 
kleidete an  der  päpstl.  Kapelle,  als 
sie  sich  1418  in  Konstanz  befand, 
die  Kapellmeisterstelle  (Viertelj.  3, 

219). 
Bartholomaeus,Comes,Gallicus, 

ist  nur  bekannt  durch  den  Druck: 

Motetta  5  vocum  suavissime  sonantia. 


Bartholomaeus  de  Glantvüle. 


355 


Bartleman. 


Yen.  1547  Gardaaus.  5  Stb,  (iVL4P.  20  Nrn. 
[Hofh.  Wieu  fehlt  5"s. 

Bartholomaeus  de  Grlaiitville 
oder  Oaetaiius,  aus  der  Familie 
der  Grafen  Yon  Suffolk.  Ein  Fran- 
ziskanermönch,  schrieb   um    1366 

eine  Abhandlung 

„De  proprietatibus  rerum" ,  welche  nach 
Forkel  von  der  Musik  im  Allgemeinen  u. 
insbesondere  von  der  Buccina  u.  a.  In- 
strumenten handelt.  Der  Mönch  Jean 
Corbichon  übersetzte  dieselbe  ins  Fran- 
zösische und  der  Engländer  John  Trevisa 
ins  Englische.  Letztere  Uebersetzung  von 
c.  1398  teilt  Hawkins  2,  279—88  im  A.us- 
zuge  mit.  Der  lateinische  Text  wurde 
zuerst  1480  durch  Nie,  Pistoris  von  Bens- 
heijn  und  Marc  Reinhardt  von  Strafsburg 
s.  1.  gedruckt.     (Fetis.) 

Bartholomaeus,  Johann  Chris- 
tian, ein  Schriftsteller  am  Ende 
des  17.  Jhs.,   der  die  Abhandlung 

herausgab : 

Surdus  de  sono  judicans.  Jena  1690. 
40.    Eine  akustische  Abhandlung.    (Fetis.) 

Bartholom  ei,  si  ehe  Bartolomei. 

Bartholomei,  El  Conte,  nennt 
sich  1547  „Comitis  Gallici".  Man 
kennt  nur  eine  Samlg.  Motetten 
von  ihm,  die  Gardane  herausgab 
und  auch  die  Dedication  schrieb, 
daher  erfährt  man  durch  den  Druck 
über  die  Person  des  Komponisten 
so  wenig.     Sie  ist  betitelt: 

El  Conte  Bartholomei  Comitis  Gallici 
Eccellentissimi  Musici,  Motetta  Quinque 
uocibus  suauissime  sonantia,  Nunc  primum 
in  lucem  edita,  Ad  Delectationem  Canen- 
tium.  Yen.  1547  Ant.  Gardane.  5  Stb. 
qu40.  20  Mot.  [Lübeck.  Proske.  Verona 
S.  f.  fehlt  A.     br.Mus:  B. 

Im  Samlwk.  1549  von  Ant.  Gardano: 
II  vero  3.  lib.  di  Madr.  4  voci  kommt  das 
Madrigal:  Di  cio  cor  mio  mit  „il  Conte" 
gez.  vor,  der  jedenfalls  der  obige  u.  nicht 
Giov.  Contino  ist  wie  Emil  Vogel  in  seiner 
Bibliothek  2,  390  glaubt.  —  In  Sp.  Us- 
per's  1.  lib.  Madr.  5  v.  1604:  Mordi  mordi 
ben  mio. 

Bartholomeus, ...  in  den  Jahren 
1612  u.  1618  als  Bassist  u.  Laute- 
nist  an  der  Hofkapelle  zu  Berlin 
mit  164  Thl.  Gehalt  erwähnt 
(Schneider  28). 


Bartholomeus  de  Bononia, 
siehe  Bartolomeo. 

Bartholomeus  Organista  Floren- 
tinus,  ist  im  Codex  Basevi,  jetzt 
in  Bologna,  Istituto  musicale,  mit 
5  Gesängen  vertreten: 

1.  Pietä,  pietä.  2.  Quel  amore.  3. 
Questo  mostrarsi  irato.  4.  Amore  pauca 
e  sdegno.  5.  Quando  0  begli  occhi.  (Ambros 
3,  474.)  Eine  6.  Frottole  aus  demselben 
Ms.  veröffentlicht  Kade  im  5.  Bde.  S.  530 
von  Ambros  Musikgesch:  Si  talor  questa 
0  quella,  3  voci. 

Bartholomio  de  Flandre,  her- 
zogl.  Sänger  zu  Ferrara  um  1502 
(Straeten  6,  73). 

Bartholus  de  Biunol  (Bruol?), 
ein  Komponist  des  14.  oder  15. 
Jhs.,  von  dem  die  B.  M.  ein  Frag- 
ment einer  Chanson  .,J'ay  grant 
desir  de  vostre  amour",  3  voc.  be- 
sitzt (Ms.  Pergament  3224). 

Bartholus ,      Bartholomeus, 
päpstlicher  Sänger,  wird  1565  pen- 
sioniert (Straeten  6,  377). 

Bartholutzius ,  der  gefälschte 
Name  von  Bertolusi  und  Bertho- 
lusius,  siehe  den  ersteren. 

Bartl,  Franz  Kourad,  geb.  zu 
Weyperth  in  Böhmen  den  14.  Juni 
1750,  gest.  als  Prof.  der  Mathe- 
matik am  Lyceum  zu  Olmütz  am 
28.  Okt.  1813.     Schrieb: 

1.  Nachricht  von  der  Harmonika.  Ol- 
mütz 1796  Hirün.  8".  [Salzburg.  Mu- 
sikf  r.  Wien. 

2.  Abhandlung  von  der  Tastenharmonika. 
Biünn  1798  Haller.  gr.  4»,  75  S.  5  Taf. 
[Hofb.  Wien.  B.  B.  B.  M.  Dresd. 
B.  Lpz.     Musikfr.  Wien. 

Biograph.   Notizen   nach  Becker  2,  98. 

Bartleman,  James,  geb.  19. 
Sept.  1769  zu  Westminster  in  Lon- 
don, gest.  15.  April  1821  ebd. 
1788  Bassist  am  „Concert  of  an- 
cient  music"  in  London  bis  1791, 
ging  als  Solosänger  an  das  „Yocal 
Concert"  (Grove).  Das  Conserv. 
zu  Paris  besitzt  von  ihm: 

1.  livre  d'airs  anglais. 

23* 


Bartiet. 


356 


Bartolini,  Orindio. 


Bartiet,  John,   (wie   ihn   sein 

Druckwerk  nennt)    war  Privatmu- 

siker   in  London  und  erwarb'  sich 

1610  den  Grad  eines  Baccalaureus 

in  Oxford.    Von  ihm  ist  bekannt: 

A  booke  of  ayres  with  a  triplicitee  of 
musicke  whereof  the  first  part  is  for  the 
lute  or  orpharion  aud  the  viole  de  gambo, 
&  4  partes  to  sing;  the  2.  part.  is  for 
2  trebles  to  sing  to  the  lute  &  viole;  the 
3.  p.  is  for  the  lute  &  1  voyce,  &  the 
viole  de  gambo.  Loud.  1606.  fol.  21  Nrn. 
[br.  Mus. 

Bartolai,  LudoTico,  Tenorist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  vom 
1.  April  1637  bis  zu  seinem  Tode 
im  Juli  1641,  mit  65  Gld.  monatl. 
Gehalt.     (Köchel  1.) 

Bartolamineo  di  Batista  de 
Vielmis,  wurde  am  12.  Okt.  1459 
Organist  (einziger)  am  S.  Marco 
in  Venedig.  Der  nächste  in  der 
Liste  ist  erst  am  31/8  1491  gez. 
Vom  20.  Aug.  1490  ist  noch  ein 
zweiter  Organist,  Francesco  Dana 
angestellt.  (Caffi  1,  54.  Winter- 
feld 4.  198  nennt  ihn  Bartolamio 
Batista  u.  schreibt  22/9  1459.  - 
Fetis  unter  Batista  de  Vielmis.) 

Bartolani,  Federico,  wird  von 
Romanin  sub  41  (Storia  docamen- 
tata  di  Venezia  Ven.  1853—61) 
mit  „Madrigali  ä  4  v.  Lib.  1.  Ven. 
1573  Gardano"  angeführt. 

Bartolazzi,  B  . . .,  ein  Kompo- 
nist am  Ende  des  18.  und  An- 
fange des  19.  Jhs.,  von  dem  das 
br.  Mus.  besitzt: 

Periodical  amusements  for  the  spanish 
giütar . . .  Nr.  4.  (Lond.  c.  1802.)  fol. 

Bai-toli  (Bartler)...,  um  1726 
Kammermusiker  in  München  (Kreis- 
archiv). 

Bartoli,  Pater  Daniele,  geb.  zu 
Ferrara  um  1608,  gest.  13.  Jan. 
1685  zu  Rom,  ein  gelehrter  Jesuit, 

gab  heraus: 

Del  suono  de'  tremori  armonici  e  dell' 
udito,    Trattati    del   P. . . .      Roma    1679 


Tinassi.  kl.  4«.  8  BU.  330  S.  [C.  I . 
Kat.  p.  46  Beschreibg.  br.  Mus.  Brüssel. 
Bologna. 

—  Bologna  1680  Bottelli.  kl,  4".  8  Bll. 
330  S.  [B.B.  Glasgow.  Bologna.  Musikfr. 
Wien. 

—  Fetis  verz.  noch  Roma  1681.  4^^. 

—  Auch  abgedruckt  in  seinen  Opere 
varie,   3  Bde.   Ven.  1716.  40.  im  3.  Bde. 

Bartoli,  Giovan  Battista,  be- 
kannt durch: 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  di . . , 
Firenze  1617  Pignoni.  5  Stb.  4».  20  Nrn. 
Dedic.  in  Florenz  gez.  [Rom ,  Casan : 
C.  B.  5  a.     Bologna:  A.T. 

Bartolini  (Bertolini),  Donienico 
Antonio,  Sopranist  an  der  Hof- 
kapelle in  Wien  vom  3.  April 
1652  bis  1664  (Köchel  1). 

Bartolini,  Francesco,  da  Fano, 
zeichnet  1633  die  Dedication  in 
Venedig,  scheint  aber  in  Fano  zu 
leben  und  nur  behufs  Drucklegung 
sich  in  Venedig  aufzuhalten. 

Die  Stadtb.  in  Breslau  besitzt  von  ihm : 
Concerti  ecclesiastici  a  due,  3,  4,  et  5  voci 
c.    le    Letanie    della    B.  V.    di . . .      Yen. 

1633  AI.  Vincenti.  5  Stb.  4».  (mit  Bc.) 
24  Nrn.     [Ten.  auch  im  br.  Mus. 

Bartolini  (Bartholinus),  Orindio 
(nicht  Oriondo  wie  Fetis  unter 
Bartholini  schreibt),  aus  Siena  ge- 
bürtig und  um  1633  Kapellmeister 
am  Dome  zu  üdine,  auch  nennt 
er  sich  Accaderaico  Suentato  detto 
lo  Strepitoso  (nach  dem  Titel  von 
1 633).  Man  kennt  bis  jetzt  von  ihm : 

B  l.lib.  de  Madrigali  a  5  voci.  .  .  Yen, 
1606  Rauerij.  5  Stb.  4".  21  Nrn.  [Hofb. 
Wien  fehlen  C.  T.     Oxford  Ch.  Ch.  kompl. 

Canzonette  ed  Arie  alJa  romana,  a  3  v. . . 
üb.  1.  Yen.  1606  Raverij.  3  Stb.  4". 
21  Nrn.     [B.  K.     Hofb.  Wien. 

Compietä  con  le  Littanie  della  B.  Y.  a 

8  V.  con  il  Bc.  Yen.  1613  Magni.  9  Stb. 
10  Gesge.  u.  1  Lit.    [B.  M.  fehlt  8  a  vox. 

Messe  concertate  a  8  v.  e  Messa  per  li 
morti  con  1  Motetto,  &  il  Te  Deum  laud., 
c.  il  Bc.  per  Forgano  .  .  .  A^en.  1633  Magni. 

9  Stb.     6  Nrn.     [B.  Br. 

Messe  concertate  a  5,  8  et  9  voci,  et 
Motteti  ä  1,  2,  3  &  8  col  Bc.  op.  5.   Yen. 

1634  Magm.  10  Stb.  3  Messen  u.  13  Mot. 
[Kremsmünster. 


Bartolini,  Simone. 


357 


Bartolomeo  de  Bononia. 


Motetti  a  1,  2,  3  &  8  V.  col.  Bc.  Yen. 
1634.     10  Stb.     [Kremsraünster. 

Mss.  in  Kremsmünster  in  Cod.  Lech- 
ler Nr.  3  p.  134:  Egredimini  8  v.  c.  org. 
—  Adorna  regium,  ebenso. 

AU'  amoroso  fönte,  5  voc.  Ms.  1881 
R.C.  of  Mus.     4  Stb.,  fehlt  5  a  vox. 

Im  Samlwk.  160Sb  eine  Canzone  mit 
8  verzeichneten  Instrumenten  (Eitner  1). 

Bartolini  (Bartolo),  Simone,  de 
Perusia,  vom  9.  Juli  1542—1552 
päpstJ.  Sänger  (Yiertelj.  3,  269). 

Bartolino  (Bartholinus,  Barto- 
lomeo), Frater  da  Padova,  auch 
Frater  Carmelitus  genannt,  ein 
Komponist  des  15.  Jhs.,  der  mit 
7  Gesängen  im  Ms.  568  zu  Mo- 
dena  vertreten  ist,  siehe  M.  f.  M. 
30,  109.  113-115.  Im  Register 
die  Gesge.  verz.  Auch  im  Ms.  568 
Suppl.  Nationalbibl.  in  Paris  und 
Codex  87  in  Bibl.  Laurenziana  in 
Florenz  vertreten. 

Bartolo,  siehe  Bartolini,Simone. 
Bartolo,  siehe  Petrus  Bartolo 

de  S.  Germano.  - 

Bartolo,  Erasmo  di,   mit  dem 

Beinamen  P.  ßaimo,  geb.  1606 
in  Gaeta,  gest.  11.  Juli  1656  zu 
Neapel.  1637  dirigierte  er  die  Musik 
bei  der  Hochzeit  der  Signoria  Co- 
lanchise;  auch  zeichnete  er  sich  als 
guter  Klavierspieler  aus,  war  Mit- 
glied des  Oratorio  dei  Filippini  in 
Neapel  und  widmete  sich  ganz 
allein  der  Pflege  der  Musik.  Biogr. 
von  Camillo  Franco,  Soprauist  der 
Kapelle  des  obigen  Oratorio,  ge- 
schrieben am  15/7  1786  und  be- 
findet sich  im  Ms.  14201  gr.  fol. 
des  br.  Mus.  Der  schön  geschrie- 
bene Foliobaud  enthält  nur  Kom- 
positionen des  Bartolo  und  zwar 
9  Motetten,  Psalmen  u.  a.  zu  16 
Stimmen  mit  Bc.  auf  lateinische 
Texte.  Die  Gesänge  sind  mehr 
homophon  als  polyphon,  und  nur 
kontrapunktische  Einsätze  finden 
sich,  doch  steht  seine  Kontrapunktik 


auf  nur  schwachen  Füfsen  und  das 
harmonische  Element  herrscht  vor. 
Äufserlich  haben  sie  noch  das  Aus- 
sehen von  Gesäugen  aus  dem  Ende 
des  16.  Jhs.  Das  br.  Mus.  besitzt 
aufserdem  im  Ms.  331  Motetten, 
die  erst  1803  kopiert  sind.  Das 
Ms.  339  ist  das  oben  beschriebene. 
Bartolo,  Oabriele,  um  1598 
Sänger  am  Hofe  zu  Modena  (Val- 
drighi  12,  18). 

Bartoloccius,  Julius,  ein  Mönch 
des  Ordens  des  Hlg.  Bernhards  und 
Prof.  der  hebräischen  Sprache  am 
Kollegium  Sapienza  in  Rom,  geb. 
um  1613,  gest.  1.  Nov.  1687.  Er 
schrieb  über  die  hebräischen  Psal- 
men und  den  Gebrauch  der  In- 
strumente, betitelt: 

1.  De  Psalmorum  libro,  Psalmis  et 
musicis  instrumentis.  2.  De  Hebraeonim 
musica,  brevis  dissertatio.  Beide  Abhdlg. 
aufgenommen  in  seine  Biblioteea  Rabbinica, 
Roma  1675.  4».  Teil  2,  S.  184.  Teil  4, 
S.  427.  —  Auch  in  Ugolini's  Thesaurus, 
T.  XXXII,  p.  457.  (Fetis.)  In  Bologna 
(Kat.  164)  im  Ms.  Nr.  7. 

Bartolomei,  Antonio,  genannt 
Maurice,  1.  Violinist  und  städti- 
scher Orchester  direkter  in.  Parma, 
geb.  ebd.  um  1760,  Schüler  von 
Pugnani  und  Morigi.  Yen  seinen 
Violinkompositionen  soll  nichts  ge- 
druckt worden  sein.  Er  lebte  noch 
1815.     (Fetis.) 

Bartolomeo  ist  der  in  München 
u.  Dresden  1651  und  1666  ange- 
stellte Kastrat:  Sorlisi. 

Bartolomeo  (Bartholomeus),  de 
Bononia  (aus  Bologna),  ein  Kom- 
ponist und  Benediktiner  des  14. 
oder  15.  Jhs.,  von  dem  sich  im 
Codex  568  der  Bibl.  palatina  in 
Modena  (Pergamentcodex  des  14/15 
Jhs.)  1  Gesang  befindet,  bezeichnet 
mit  ,,Frater  Bartholomeus  de  Bo- 
nonia, ordinis  S.  Benedicti''.  Fabri- 
cius  hält  ihn  für  einen  Prediger- 
mönch, der  um   1338  lebte,  führt 


Bartolomeo. 


358 


Bartolus. 


aber  noch  einen  B.  de  Bisona  aus 
Bologna  an,  der  Bisehof  war  und 
1409  starb.  Der  Codex  213  in 
Oxford  Bodleian  beschrieben  von 
Stainer  bez.  ihn  mit  „Prior".  Das 
Ms.  enthcält  die  Gesänge:  Morir. 
desio  poche  fortuna  3  voc.  foJ. 
137  V.  und  Yince  con  lena  cascun 
aspro  3  v.  fol.  135.  Letzterer  auch 
im  Facsimile  und  in  Part.  S.  60 
mitgeteilt. 

Bartolomeo  Organista  de  Flo- 
rentia,  siehe  Bartliolomeus. 

Bartolmeo  da  Padua,  siehe 
Bartolino. 

Bartolomeo   del  Piombo,    ein 

bisher  nicht  bekannter  Komponist, 

von  dem  die  Bibl.  der  Musikfr.  in 

Wien  besitzt: 

2  Cavatine,  1  Terzettino  f.  Gesg.  u. 
Begltg.  I  venti  d'Agosto,  5  Nrn.  im  Kl.-A. 
—  Maria  d'Arles,  4  Nrn.  im  jKl.-A.  — 
I  due  Savojardi,  7  Nrn.  im  Kl.-A. 

Bartolomeo   da  Raveima.    In 

Scotto's  Samlwk.  von  1570  il  1. 
lib.  Neapolitane  3  v:  Non  son  nei 
vaghi  prati.  Bartolomeo  ist  wohl 
der  Sammler  desselben,  da  er  die 
Dedic.  dazu  schrieb.  Näheres  bei 
Vogel  2,  418. 

Bartolomeo  de  Selma  e  Sala- 
yerde,  P.  F.,  ein  spanischer 
Augustinermönch ,  einst  Fagottist 
beim  Erzherzoge  Leopold  von 
Oesterreich.  Die  Dedication  des 
folgenden  Druckes  ist  1638  in 
Venedig  unterzeichnet.  Die  Stadtb. 
in  Breslau  besitzt  von  ihm: 

1.  Lib.  Canzoni  Fantasie  et  Correnti  da 
suonar  ad  una  2.  3.  4.  c.  Bc.  Ven.  1638 
Magni.   5  Stb.   fol.  57  Instrumentalpiecen. 

Bartolomeo  da  Tricarico  (Tri- 
cerico,  Trichiricho),  wird  1537 — 39 
als  Kapellmeister  an  S.  Francesco 
in  Bologna  bezeichnet  (Busi  1, 194). 

Bartolomeo  da  Valeuza,  1475 
Säuger  a/d.  Hofkapelle  in  Modena 
(Yaldrighi  12,  40). 


Bartolomi,    Aiigelo    Mieliele, 

ein  italienischer  Theorbist  aus  der 
Mitte  des  17.  Jhs.,  der  sich  in 
Paris  niederliefs  und  dort  herausgab : 
Table  pour  ai)prendre  .  . .  a  toucher  par- 
faitement  le  theorbe.  Paris  1669  ßallard. 
qu40.  [Paris  Nat.]  Gegen  1660  befand 
er  sich  in  Diensten  des  Prinzen  von  Conde 
(Fetis). 

Bartolomio,  Barbarino  aus  Fa- 
briano,  genannt  II  Pesarino,  wird 
von  Fetis  als  Sammler  von  Madri- 
gali  verz.  und  ist  der  unter  Bar- 
barino, Bartolomeo  verz.  Autor. 

Bartolommei,  Girolamo,  giä 
Smediicei,  gab  1657  heraus: 

Dialoghi  sacri  musicali,  Firenze,  Bo- 
nardi.     4».     591  S.     [Kat.  Eosenthal. 

Bartolomucio     da    Picinisco, 

Ro.  P.,  um  1594  päpstl.  Sänger 
(nach  e.  Dokument). 

Bartoloni,  Federigo,  ein  Kom- 
ponist an  der  Grenze  des  18/19.  Jhs. 
lebend,  von  dem  die  Dresd.  Musi- 
kal.  besitzt: 

Cantica  ä  voce  sola  col  Cembalo.  Firenze 
presse  F.  Lorenzi. 

Bartolotti ,   Aiigiolo   Michele, 

aus  Bologna,  lebte  nach  der  Unter- 
schrift der  Dedication  des  unten 
verzeichneten  Werkes  1640  in 
Florenz  und  war  wohl  Chitarrist. 
Man  kennt  von  ihm: 

Libro  1.  di  Chitarra  spagnuola,  di . . . 
Dedicato  All'  Illmo  &  Eccmo  Sig.  Duca 
Salviati.  s.  1.  Dedic.  von  1640,  9/8.  [br. 
Mus.     Florenz. 

Bartolus,  Abraham,  aus  Beuthen 
bei  Meifsen  gebürtig,  war  um  1614 
Magister  der  sieben  Künste  in 
Leipzig  und  beschäftigte  sich  be- 
sonders mit  Astronomie.  In  Hen- 
ning Grossen's  Theatri  machinarum, 
Lips.  1614, befindet  sich  S.  89—175 
eine  musiktheoretische  Abhandlung, 
betitelt: 

Musica  mathematica,  d.  i.  Das  Funda- 
ment der  allerlieblichsten  Kunst  der 
Musicae ...  (kl.  qnA°.  mit  3  Taf.  Siehe 
Näheres  M.  f.  M.  18,  95).  [B.  B.  Glasgow. 
Einstige  Bibl.  des  Herrn  Raym.  Schlecht. 
Prag.     Upsala.    B.  L.     Hofb.  Wien. 


Bartorelli. 


359 


Baryphonus. 


Bartorelli,  Benedetto,  ist  durch 
eine  Kantate  für  1  St.  mit  Bc.  be- 
kannt. Ms.  in  Oxford,  Christ  church. 

Bartoszewski,    Valentin,    ein 

Jesuit  des  17.  Jhs.,  welcher  Mit- 
arbeiter der  1610—1620  in  Wilna 
erschienenen  polnischen  Lieder- 
samlg.  war.  Er  ist  auch  der  Ver- 
fasser eines  Festgesanges  auf  die 
Eückkehr  des  Kgs.  Sigismund  III., 
der  1611  erscliien.     (Sowinski.) 

Bartsch,  C  , . .  F  . . .,  nur  be- 
kannt nach  Gerber  2  durch  Arien 
und  Lieder  mit  Klavierbegltg.,  die 
1792  in  Halle  erschienen. 

Bartsch,  Franz  Xaver,  war 
Cembalist  am  Nationaltheater  in 
Wien  und  schrieb  um  1796  die 
Singspiele  1.  Victor  und  Heloise. 
2.  Das  Hexengericht.     (Gerber-  2.) 

Bartscherer,  Fat.  Aegidius,  geb. 
4.  Juli  1730  zu  Neumarkt,  gest. 
12.  Nov.  1799  als  Abt  des  Klosters 
in  Michelfeld,  in  das  er  1749  ein- 
trat. Er  hatte  Theologie  studiert 
und  wurde  1783  Abt.  Nach  Li- 
powsky  spielte  er  die  Violine  vor- 
trefflich.    (Kornmüller  1.) 

Bartscherer,  Michael,  bekannt 
durch  die  Werke: 

1.  Selectae  quaedam  cantiones  sacrae, 
modis  musicis  5  voc.  Noribg.  1570.  qu4'-'. 
[br.  Mus.  fehlt  5  a. 

2.  Sacrae  Cantiones  plane  novae,  4,  5 
et  plur.  vocum,  ita  compositae  . . .  Norimbg. 
1573.     qu40.     [br.  Mus.,  fehlt  Tenor. 

Bartta,  siehe  Barta,  Jos. 
Baitteuhach,  Hans  Leonhard, 

um  1621  Stadtmusikus  in  Augs- 
burg (M.  f.  M.  30,  84). 

Barwyrianus,  siehe  Barhireau. 

Baryphonus,  Heinrich,  hiefs 
eigentlich  Pipegrop,  wie  ein 
Aktenstück  in  Viertel].  7,  459  be- 
weist, geb.  um  1581  zu  Wernige- 
rode, gest.  1655,  begraben  am  7.  Jan. 
zu  Quedlinburg.  Besuchte  die  Alma 
Julia  zu  Helmstedt  und  ist  am  20. 
April  1603   eingeschrieben.     1606 


erhielt  er  in  Quedlinburg  das  Amt 
eines  Stadtkantors  und  Lehrers  u. 
zwar  als  Subrektor  des  dortigen 
Gymnasiums.  Von  der  Kirche  er- 
hielt er  nur  einen  Gehalt  von 
12  Thlr.  6  Ggr.  Alle  Bemühungen 
einer  Verbesserung  seiner  wenig 
einträglichen  Stelle  blieben  frucht- 
los. In  seinen  lateinisch  abgefassten 
Schriften  hängt  er  nur  allzusehr 
der  zopfig  gelehrten  Form  seiner 
Zeit  an,  wie  Jacobs  in  seiner  Schrift 
über  ihn  (Viertel].  6,  121)  nach- 
weist. Von  seinen  musiklitera- 
rischen Arbeiten  scheint  nur  die 
eine  unten  verzeichnete  gedruckt 
worden  zu  sein,  während  Praetorius, 
der  mit  ihm  befreundet  gewesen 
sein  muss,  wie  aus  den  Vorworten 
zum  2.  und  3.  T.  seiner  Syntagma, 
besonders  aus  dem  3.  T.  S.  227 
hervorgeht,  13  theoretische  Werke 
im  Manuscr.  erwähnt.  Calvisius 
lobt  ihn  gelegentlich  als  Komponist 
eines  3  st.  Satzes.  (B.  als  Theore- 
tiker in  Viertel].  7,  478.)  Die  bisher 
bekannte  Abhandlung  ist  betitelt: 

H.  Baryph.  "Wernig.  Cherusci  Pleiades 
musicae,  quae  in  certas  sectiones  distri- 
butae  praecipuas  quaestiones  musicas  dis- 
cutiunt,  &  omnia  quae  ad  theoriam  perti- 
uent, .  et  Melopoeiae  plurimum  inserviunt 
ex  veris  fundamentis  Mathematicis  ex- 
structa,  Theorematis  septenis  proponunt, ' 
exemplis  illustrant,  &  coram  judicio  ra- 
tionis  &  sensus  exarainant,  studiosis  non 
solum  musices,  verum  etiam  Matheseos 
scitu  necessariae  &  lectu  ]ucimdae. .  .K 
Halberstadi,  Ex  officina  typogr.  Jacobi- 
Arnoldi  Cotenii,  anno  1615.  kl.  8°.  7  Bog. 
Dedic.  vom  29.  Sept.  1615.  [B.  W.  B.  Zw. 
B.L.  B.  Hbg.  Florenz.  Kopenhag.  Paris 
Mazarin.     Musikfr.  Wien. 

Heinrich  Grimm  gab  dieselbe  verbunden 
mit  Seth  Calvisius'  Melopoeie  1630  unter 
verändertem  Titel  heraus :  . . .  Pleiades 
musicae,  quae  fuudamenta  musicae  theo- 
ricae  ex  principiis  mathematicis  eruta,  et 
Melopoeticae . . .  cura  &  auctiore . . .  Magde- 
burgi,  Joh.  Franc.  1630.  kl.  8».  243  S. 
[B.  Wolfenbüttel.  B.  B.  Gotha.  B.Hbg. 
C.  P.    Eine  Kopie  von  Bokemeyer  in  B.  B. 

Von  seinen  Kompositionen  kann  ich  mir 


Bas. 


360 


Basilj. 


nachweisen:  Molos  genethliacnm  Oder 
Weihenacht  Gesang.  Mit  6  Stimmen  ge- 
satzt,  vnd  dem  Newgebornen  Jesulein  .  .  . 
verehret  Von  , . .  Magdeburgk  1609.  kl. 
hoch  i'K  6  Stbll.  Text:  Ein  Engel  schon 
vons  Himmels  Thron.  [B  Hbg.]  In  mo- 
derner Part,  in  Viertel].  9,  381. 

Wir  glauben  an  einen  Gott,  1  St.  mit 
Bc.  im  Samlwk.  1637  Nr.  24  und  in  P. 
Hofb.  Wien,  Ms.  19242  Nr.  14. 

1  Brief  an  H.  Schütz,  abgdr.  in  A.  Werck- 
meister's  Cribrum  1700,  S.  39. 

Bas,  Autonio,  1633  Kapellan 
u.  Sänger  an  der  Hofkapelle  in 
Madrid  (Straeten  8,  423). 

Basaiiier,  Martin,  ein  zu  Paris 
lebender  Mathematiker  schrieb: 

Plusieurs  beaux  secrets  touchant  la 
theorie  et  pratique  de  la  musique.  Paris 
1584.     (Jöcher.) 

Basch,  Sigismund,  Prof.  der 
Philosophie  und  Superintendent, 
geb.  3/9  1700  zu  Juliusburg  in 
Schlesien,  gest.  2/4  1771  in  Wei- 
mar, schrieb: 

Von  der  Sprache  des  Herzens  im  Singen, 
0.  1754.     (Fetis.) 

Basconi,  Domeiiico,  aus  Sici- 
Men  (nach  Marpurg  2,  568),  bildete 
sich  zum  Yiolinisten  aus  und  diente 
von  1745 — 1760  im  Mannheimer 
Orchester,  leitete  von  1753  —  1757 
die  Proben  zu  den  Intermezzi,  wo- 
für er  150  Gld.  erhielt  und  schrieb 
auch  die  Musik  zu  pantomimischen 
Komödien  (Walter  169.  203.  215. 
218). 

Baseggio,  siehe  Basseggio,  Lo- 
renzo. 

Baselli  (o?),  Constantino,  ein 
Komponist  des  17.  Jhs.,  der  1600 
in  Vicenza  lebte  und  von  Leo 
Leoni  im  Drucke  von  1614  p.  21 
Kapellmeister  am  Dome  zu  Vicenza 
genannt  wird,  während  er  sich 
selbst  1618  nur  als  einen  Musico 
an  der  Kathedrale  ebd.  bezeichnet. 
Von   seinen  Kompositionen  lassen 

sich  nachweisen: 

1.  II  1.  libro  de  sacri  Conceiü  a  1 ,  a 
2,  a  3  &  4  voci.  Con  il  Bc.  Ven.  1614 
Ajnadino.  5  Stb.  4".  15  Gesänge  für  1  u. 


mehr  Stirn,  mit  Instram.,   wie  Tromboni, 
Chitaroni  etc.     [B.  B. 

2.  Sacrarum  modulationum  unica,  2,  3 
et  4  vocib.  concineudarum  cum  parte  or- 
gani  principali.  Lib.  2.  Ven.  1618  Vincenti. 
4  Stb.  4".  24  Nrn.     [B.  B. 

3.  Grati,  gratiosi,  giocondi,  giocosi  et 
graditi  Canti  sopra  il  nascimento  del . , . 
Maria  Virg.  a  1,  2,  3  e  4  v.  con  il  Bc. 
op.  5.  Ven.  1640  AI.  Vinc.     [br.  Mus:  T. 

4.  II  2.  lib.  delle  Canzonette  a  3  v.., 
Con  alcune  de  diuersi  eccellenti  musici... 
Ven.  1600  Amadino.  3  Stb:  C.  1.  2.  B. 
4".  21  Nrn.  von  Marsüio  Santini  2. 
O.  B.  Grillo  3,  Diomsio  Polato  2,  L.  L. 
(Leo  Leoni)  2  u.  Inc.      [Hofb.  Wien. 

Baseo ,    Francesco    Antonio, 

aus  Lecce  (Neapel),  bekleidete 
1573  noch  keinen  Posten,  wäh- 
rend er  1582  sich  Kapellmeister 
am  Dome  seiner  Geburtsstadt 
nennt  (Titel).    Ich  kenne  von  ihm: 

1.  II  1.  lib.  delle  Canzoni  Villanesche 
alla  Napolitana  ä  4  voci.  Di . . .  Ven.  1573 
Scotto.  4  Stb.  80.  29Madr.,  gewidm.  Anibale 
Bolognese,  Franc.  Maria  Guidaui,  Pietro 
Mereschallo,  Jac.  Mettula,  S.  Paschali  di 
negro,  Fabio  Pelusu  de  Leccie  und  Vulpio 
Aversano.     [B.  Zw:  D.  T. 

2.  .  .  II  1.  lib.  de  Madrig.  a  5  voci .  .  . 
Ven.  1582  Aug.  Gardano.  5  Stb,  qu40.  21 
Madr.     [B.  D. 

Basilj,  (Basily)  Andrea,  geb. 
zu  Loreto,  Vater  des  Francesco  II., 
war  Kapellmeister  an  San  Casa  zu 
Loreto,  wo  auch  sein  Sohn  eine 
Zeitlang  die  Stelle  bekleidete,  st. 
um  1775  (?).  Er  war  ein  ange- 
sehener Komponist  und  zeichnete 
sich  auch  als  Theoretiker  aus.    Er 

schrieb : 

Musica  universale  armonico  pratica,  det- 
tata  dair  Istiato,  e  dalla  natura  illuminata 
dai  veri  precetti.  Armonici  Opera  utile 
per  i  Studiosi  di  Contrapunto,  e  per  i  Suo- 
natori  di  Grave  Cembalo  ed  Organe  (o.  Ort 
u.  Verleg.  qu40).  I.  53  pp.  n.  77  pp.  [B. 
Wagener.  Dresd.  Mus.  br.  Mus.  Mu- 
sikfr.  Wien. 

—  Dasselbe  im  Antograph  „Anno  1776''' 
(sie?)  Ms.  B.B.  Landsberg  27.  Dabei  24 
Esercizij.  B>^. 

La  musica  e  un'  arte  di  ben'  modulare 
cousistento  in  voci,  snoni,  e  numeri.  1748. 
108  Bll.  in  4".  Ms.  Nr.  117  B.B.  Ein 
2.  Ex.  49  BU.  Nr.  119. 


Basil]. 


361 


Basil  j. 


In  omnem  terram  Offertor.  4  voc.  Ms. 
535  B.  B.  Part,  vou  Alfieii  Bd.  3  Nr.  17. 

Fuga  in  8.  tono  plagale  sopra  1'  Auti- 
fona:  Veni  sponsa.  1740  kl.  fol.  6  Bll. 
Ms.  in  Bologna. 

Ms.  P.  qufol.  4  Bll.  Bologna:  Justorum 
auimae,  Offertor.  a  5  voci  conceiiato  col  org. 

Im  Ms.  A  474. in  Dresd.  Mus.  Part: 

1.  Confitebor  a  4  concertato  wie  die 
folgenden.  2.  Beatus  vir.  3.  Laetatus. 
4.  Nisi  Dominus. 

Ms.  Mailand  Cons:  Miserere  in  F  a  2 
cori  ed  a  sedici  parti  reali.  Part. 

Mss.  der  Hofb.  in  Wien: 

2  Miserere  zu  8  u.  10  St.  —  2  Christus 
factus  est  zu  4  u.  5  St.  Ms.  15627.  P. 

Missa  breve  ;\  4  v.  concertata  con  org. 
(Kyrie  et  Gloria.  Dm.)  Ms.  15516.  P. 

Ms.  329  br.  Mus.,  geistl.  Gesge. 

Canoni,  6  Bll.  Kyrie  et  Gloria  8  v.  58 
Bll.  Cauone  ä  16,  2  Bl.  1750.  Autogr. 
[B.  B.  Landsbg. 

Liberty  regain'd.  Au  Ode  to  Dapbne. 
(Lond.  c.  1750?)  fol.     [br.  Mus. 

Canone  a  2,  3  e  4  parti.  Ms.  in  fol. 
[Bologna.]  —  Canon  ad  uuisonuni  sexde- 
cira  vocibus  elucubratus  ab  .  . .  Neapolis. 
Ms.  Part,.  [Bologna]  am  Ende  andere  4  st. 
Kompositionen. 

Sonata,  fugiua  di  Culcano  per  11  Clavic. 
[Musikfr.  Wien. 

In  Schott's  Söhne  Repertoire:  Ave  rex, 
noster  4  voc.  S.  83.  Christus  factus  est, 
2  T.  1  B.  S.  85,  in  P. 

1  Brief  im  Liceo  musicale  zu  Bologna, 
Samlg.  Martini,  Kat.  1,  151. 

ßasili,  D.  Francesco  (I),  geb. 
zu  Perugia,  war  Kapellmeister  an 
der  chiesa  nova  daselbst.  Um  1696 
schrieb  er  für  die  Akademie  Uni- 
soni das  Melodrama  „Santa  Cecilia 
Vergine"  und  wenige  Zeit  darauf 
das  Oratorium:  I  Martiri.  (Gerber 
2.  Fetis,  der  aber  fälschlich  1796 
schreibt.)  Der  D.  Basilio  im  Samlwk. 
1652  ist  wahrsch.  derselbe  (Eitner 
1).  Die  Bibl.  des  Liceo  zu  .Bo- 
logna besitzt  Mehreres  von  einem 
Fr.  Basilio,  doch  glaube  ich,  dass 
sie  sämtlich  dem  Fi^mcesco  II.  an- 
gehören. Bei  dem  Kyrie  u.  Gloria 
8  voc.  et  2  orch.  ist  es  erwiesen, 
weniger  bei  den  übrigen  (Kat.  2, 
36.  173.  377).  Ich  habe  sie  sämt- 
lich unter  Francesco  IL  verz. 


Basilj  (Basilj,  Basili)  Frances- 
co, (II.)  Sohn  des  Andrea,  geb. 
im  Febr.  1766  zu  Loreto,  gest.  25. 
IVIärz  1850  zu  Rom.  Schüler  von 
Jannaconi  in  Eom,  wurde  Kapell- 
meister zu  Foligno,  schrieb  an- 
fänglich fürs  Theater  und  war 
seine  1.  Oper  Ariana  e  Teseo 
(Mailand  1788),  der  schnell  andere 
folgten  (Fetis).  Erhalten  scheint 
sich  von  all  seinen  Opern  nichts 
zu  haben;  sie  wurden  ebensoschnell 
vergessen  als  sie  geschrieben  wur- 
den. Der  Italiener  des  18.  Jhs. 
gab  für  den  Druck  seiner  Opern 
kein  Geld  aus.  Gegen  1799  ging 
er  von  Foligno  nach  Macerata  als 
Kapellmeister,  die  Opernschreiberei 
Jahr  aus  Jahr  ein  weiter  be- 
treibend. In  Macerata  verheiratete 
er  sich  mit  einer  reichen  Dame 
und  lebte  von  da  ab  nur  dem  leib- 
lichen Genüsse,  bis  er  sich  von 
seiner  Fran  trennte  und  zur  Mu- 
sik zurückkehrte.  Gegen  1816 
findet  man  ihn  als  Kapellmeister 
an  S.  Casa  zu  Loreto,  oder  wie 
ihn  das  Ms.  1150  der  B.  B.  be- 
nennt: Kapellmstr.  „del  Ven:  San- 
tuario  di  Loreto".  Zum  Karneval 
1817  schrieb  er  für  Venedig  zwei 
Opern:  ,,Ira  d'  Acliille"  und  „L' 
Orfana  egiziana".  Um  1827  wurde 
er  zum  Censor  am  Conservatorium 
in  Mailand  ernannt  und  im  August 
1837  zum  Kapellmeister  am  St. 
Peter  in  Rom.  (Fetis  ausführlich. 
Lpz.  Ztg.  22,  705.  39,  292.  420  u. 
zahlreiche  Urteile  in  anderen  Bän- 
den.) Von  seinen  Kompositionen 
kann  ich  nachweisen: 

La  sconfitta  degli  Assiri.  Oratorio,  P. 
Ms.  qufol.  [Dresd.  Bologna  eine  Aiie 
daraus. 

Miserere  a  8  voc.  reali  in  stile  a  Ca- 
pella,  cioe  senza  istromenti,  detto  volgar- 
niente  alle  Palestrina,  come  s'  usa  nella 
capella  del  Papa.  [Ms.  1150  kl.  quS'^. 
Part,  in  B.  B.  C.  P.  Bologna  Accad.  im 
Autogr. 


Basilj. 


362 


Basilj. 


—  Gedruckt  1828  bei  Ricordi  in  Maild. 
P.  fol.     [B.  B.     Amst. 

Miserere  ä  8  voci  concertanti  con  ripieni 
ed  un  Versetto  a  16  reali  da  cantarsi 
senza  1'  accomp.  d'  alcuno  stromento.  Lip- 
sia,  Breitk.  &  Haertel.  P.  Fdur.  20  S.  in 
qufol.  [B.  Wagener.  B.  Kgsbg.  Lübeck. 
Darnist.      Bologna. 

—  Milano  1828  Ricordi.  P.  38  S.  [Hofb. 
Wien.     Bologna. 

—  I  tre  Miserere  a  voci  sole  clie  si 
cantano  in  S.  Pietro  in  Vaticauo  la  setti- 
niana  santa .  .  .  di  B.,  Zingarelli,  Oug- 
lielmi.    Roma.  8".         » 

Miserere  a  4  voci  concertato  di . . .  Mi- 
lane, Ricordi.  P.  S^.     [Brüssel  Cons. 

—  Miserere  a  4  voc.  conc.  in  Biblio- 
teca  1877.  8».     [br.  Mus. 

Offerten  Nos  1  et  2,  voci  con  organo 
solo  ob].  Firenze,  G.  Lorenzi.  qufol.  [Kat. 
Liepmannssohn. 

Aurea  luce  et  decore  roseo,  Inno  a  8 
voci  reali  concertato  coli'  organo  . . .  Mi- 
lano, Ricordi.  qufol.  21  S.     [Bologna. 

Ave  Maria  a  3  voci  coli'  acc.  di  Pfte. 
Lips.,  Br,  &  H.  (1832).  [B.  B.  Dresd. 
Mus.     Schwerin  P.     Mailand  Cons. 

Confitebor.  Salnio  CX.  a  4  voc.  con 
gr.  orch.  P.  Milano,  Ricordi.  qufol.  [br. 
Mus.     Brüssel  Cons. 

Christus  factus  est  3  voc.  in  Repertoire 
Nr.  5  [br.  Mus. 

Justorum  animae  in  manu  Dei  sunt; 
Offertorio  in  Mi  maß:giore  pel  comune  de' 
martiri,  a  4  voci  col  solo  organo  .  . .  Fi- 
renze, G.  Lorenzi.  qufol.  11  S.  In  Loreto 
geschrieben.     [Bologna. 

Kyrie  ä  4.  breve  coli'  acc.  di  Pfte. 
Lips.,  Br.  &  Haertel.    [Dresd.  Mus.     B.  M. 

Kyrie  e  Gloria  in  excelsis  8  voci  in  2 
cori  e  con  2  orchestre.  Ms.,  wahrscheinl. 
Autogr.   mit  1769  gez.  62  Bll.     [Bologna. 

Litania  della  B.  M.  V.  ä  8  voci  c.  org. 
Ms.  15741.  P.     [Hofb.  Wien. 

Litanies  de  la  vierge  4  voc.  ed  orch. 
Ms.     [Bibl.  in  Ronen,  ohne  Vornamen. 

Magnificat,  Salmo  messo  in  musica  a 
8  voc.  c.  r  org.  Mil. ,  Ricordi ,  P.  40  S. 
[B.  M. 

Offertorio  a  4  voc.  coU'  acc.  di  Pfte. 
ib.     [Dresd.  Mus. 

La  salutazione  angelica  ossia  l'Ave  Maria 
a  4  voc.  c.  l'org.  Mil. ,  Ricordi.  P.  7  S. 
[B.  M.     Hofb.  Wien. 

Bologna  besitzt  im  Ms.  in  P.  1.  Si  que- 
ris  miraculo,  4  v.  c.  org.  —  2.  Antifona 
pel  giorno  di  S.  Antonio  di  Padova  a  2 
voci  c.  l'org.  (ü  lingua  benedicta).  —  3. 
En  gratulemur  hodie,  Inno,  4  v.  c.  l'org. 
—  4.  In  exitu,   Ps.  4  voc.   concertato  c. 


l'org.  —  5.  2  Litanie  4  voc.  et  8  voc.  c. 
l'org.  —  6.  4  Motetti  col  solo  organo:  1. 
Calicem  salutaris  4  voc.  2.  Quemadmo- 
dum  4  voc.  3.  Venite  filii  3  voc.  4. 
Annunciate  gentes  4  voc. 

Mss.  Mailand  Cons.  1.  Aurea  luce,  Inno 
a  8  parti  reali  concertato  coli'  organo. 
Autogr.  2.  Terzettino  nell'  oratorio  drara- 
matico  II  Sansone,  per  Sopr.,  T.  e  B.  (Ti 
ascondi  nel  petto)  c.  pfte.  Autogr.  1824 
für  Neapel  komp.  3.  Aria  „Le  smanie 
che  provo  c.  pfte.  4.  3  Quartetti  p.  2  V. 
Va.  Vcl.  ridotti  p.  Pfte.  Autogr. 

Pensieri  in  genere  suUo  stüe  musicale 
conveniente  al  salmo  miserere,  ed  analisi 
speciale  d'  un  Miserere.  Roma  1847  Sal- 
viucci.     [Maild.  Cons. 

Ricordi  in  Mailand  gab  noch  in  P. 
heraus:  Salmo  110,  4  voc.  o.  orch.  — 
Aurea  luce,  Inno  8  voc.  c.  org.  [Hofb. Wien. 

Mss.  der  Musikfr.  in  AVien : 

Confitebor  4  voc.  c.  orch. 

Miserere  8  voc. 

3  Offertorien  4  voc.  c.  org.  (eins  f.  2 
Bassi  soIi  c.  org.) 

Responsorien  4  voc.  c.  org. 

Magnificat  8  voc.  c.  org. 

Ave  Maria  4  voc.  „     ,, 

Aurea  luce,  4  „     „     „ 

Im  Stifte  Klosterneuburg  1  Graduale  et 
Offerior.  im  Ms.  mit  Fr.  Basili  gez. 

Grande  Scena  e  Terzette  (Si  morrai) 
neir  opera  Grilhnesi.  Mil.,  Ricordi. 
[Maild.  Cons. 

Duetto  p.  Sopr.  e  Ten.  (Va  stranier, 
non  appressarti)  nell'  opera  Gl'  lUinesi.  Rid. 
per  C.  e  Pfte.  Milano,  Ricordi.  [Maild.  Cons. 

Cavatina  per  Sopr.  (Sventurata!  a'maii 
miei)  nell'  opera  Antigone,  rid.  per  C.  e 
Pfte.  Mil.,  Ricordi.     [Maild.  Cons. 

Ricordi  in  Mailand  gab  1  Cavatina  und 
1  Duetto  im  Kl.-A.  heraus  (Dolce  sceude 
al  cuor.  Caro  ben  da  questo). 

Romanze  aus  II  Sansone  [Lpz.  Ztg.  1825 
Nr.  7. 

Scherzo  estratto  dall'  Opera  „Lo  Ara- 
vagante"  (Kl.-A.)  Mil,  Ricordi.  [Dresd.  Mus. 

Silenzio,  per  pietä,  Scena  e  Aria  per 
Basso  c.  strum.  Autogr.  qu8'^.  25  Bll. 
[Bologna. 

Mss.  B.  B.  T  35.  54.  80,  aUerlei  Ge- 
sänge in  P. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt: 

Gl'  lllinesi :  1  Duett,  1  Scene,  eine  Ca- 
vatine.  mit  Kl.-Begltg.  —  Sansone:  1  Ro- 
manze, Duett  u.  Terz,  im  Kl.-A.  —  Anti- 
gone :  1  Cavatine.  —  Lo  Stravagante  :  1 
Scherzo,  im  Kl.-A.  —  Solfeggi.  3  Hefte 
f.  Bass. 


Basüi,  Pasq. 


363 


Bassainge. 


Sinfonia  dell'  opera  L'  Ira  d'  Achille,  ri- 
dotta  per  pfte.  dall'  autore.  Mil.,  Ricordi. 
[Mailand  Cous. 

Sinfonia  für  Orchester  betitelt:  All' 
Haydu  in  A.  Ms.  P.     [Amst. 

Fiiga  4  mani  per  il  Pfte.  Mil.,  Ricordi. 
Firenze,  Rio.  Grua  &  Co.  15  S.  in  qufol. 
[B.  Wagener.  Maild.  Cons.  Musikfr. 
Wien.  Daselbst  noch  2  Fughe  per  il  Clavic. 

In  G.  Ricordi's  Le  Ore  ad  Euterpe, 
Almanaco  1827/28  eine  Ariette. 

Solfeggi  per  voce  di  basso  estratti  dalF 
editore  da  una  raccolta  composta  dall'  au- 
tore.    Lib.  1.  Mil,,  Ricordi.    [Maild.  Cons. 

Ein  Verz.  seiner  Werke  trägt  den  Titel: 
Opere  manoscritte  autografe  di  niusica  di 
chiesa,  di  teatro,  e  di  caniera  del  celebre 
Fr.  B.  Romano  (?).  Roma,  Baldassari.  s. 
a.  1  vol.  8^.     [Brüssel  5216. 

1  Brief  in  Bologna  an  Martini  (Kat.  1, 
151).  Sein  Miserere  analysirt  von  AI. 
Carcano  1847.  (siehe  Kat.  1  von  Bologna 
p.  73.) 

Basili,  Pasqiiale,  lebte  zu  Lo- 
reto,  vielleicht  der  Vater  von  An- 
drea, denn  er  zeichnet  ein  Anto- 
graph  mit  „Loreto  30.  Ging.  1735: 
Seite  brevi  coraponimenti  in  stile 
rigorose  sopra  le  parole  Benedica- 
mus Domino  e  Bononia  docet . . . 
[Bologna,  Kat.  2.  377. 

Basili,  Pasquale  Antonio,  ein 
Enkel  des  Andrea,  lebte  um  1784 
und  zeichnet  sich  als  Kapellmeister 
zu  Narni  u.  Akademiker  filarmonico. 
Bologna  besitzt  von  ihm: 

Lettera  di .  . .  in  risposta  alla  critica  dell' 
esame  fatto  dalla  Signora  Maria  Rosa  Coc- 
cia.  Terni,  per  Ant.  Saluzi.  4^.  2  Bll.  — 
Ebendort  auch  1  Brief  an  Martini  (Kat. 
1,  151.) 

Basilio,  D.  bekannt  durch  eine 
3  St.  Motette  im  Samlwk.  1652  (Eit- 
ner  1).  Siehe  auch  D.  Francesco 
Basüi. 

Ein  Joseph  Basilio  wird  1638 
als  Musiker  a/d.  Düsseldorfer  Pfalz- 
gräfl.  Kapelle  genannt  (M.  f.  M. 
28,  94). 

Basilly,  M.  de,  gab  1693  heraus : 

1.  livre  d'airs  spirituels  de  .  . .  Nouv. 
ed.  Paris,  Christph.  Ballard.  4".  [Kat. 
Liepmannss.  1882. 

Basin,   ein   Komponist   des  14. 


oder  15.  Jhs.,  der  im  Cod.  0.  Y. 
208  der  Bibl.  Casanatens.  in  Rom 
mit  den  Chansons:  „Madame  ma 
mie"  und  „Vien  avauti  morte  do- 
lente"  vorkommt. 

Basiron,  (Baziron,  Basseron, 
Bassiron),  Pliilippe,  ein  Nieder- 
länder des  15.  Jhs.,  der  noch,  wie 
Ambros  3,  186  sagt,  ein  Ueber- 
läufer  aus  der  ersten  Schule  zu 
sein  scheint.  Der  Grundzug  seiner 
Werke  ist  der  einer  starren  Grofs- 
artigkeit;  gewichtige  Noten  voll 
schwerwandelnder  Harmonie,  häu- 
fige Fermaten  vermehren  das  Ge- 
fühl des  Lastend  ou.  Man  kennt 
von  ihm  in  den  Drucken 

Peti-ucci'  1505^  und  1508  eine  Motette 
zu  4  St.  und  eine  Missa  De  franza  4  voc. 
(Eitner  1).  In  Mss.  der  Cap.  sistina  Nr. 
35 :  Missa  sine  titulo,  4  voc.  Nr.  42 :  Re- 
gina coeli  4  voc.  Unter  dem  Namen 
Philippou:  ebendort  Nr.  51  eine  Missa  4 
voc.  und  Nr.  35  Missa  mit  dem  Thema 
„L'homme  arme",  4  voc.  —  Ms.  im  Ar- 
chiv des  St.  Peter  in  Rom,  1  vol.  in  4^ 
mit  107  Chansons  von  Verschiedenen. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  18742,  4  Stb.  Nr. 
2  die  Missa  de  Franza  aus  Petracci. 

Ms.  B.  Proske,  Cod,  Prenner:  Mari  de 
per  sa  luere  4  voc.  mit  Basseron  gez.  — 
Im  Neudruck  1  Agnus  Bei  4  voc.  (Eit- 
ner 2). 

Siehe  auch  Phelippmi  u.  Pkilippon  des 
Bourges. 

Baslon,  Johannes,  ein  Kompo- 
nist aus  der  Mitte  des  16.  Jhs., 
von  dem  die  Bibl.  in  Pirna  (jetzt 
Dresd.)  in  Cod.  YIH  Nr.  2  (anno 
1555)  Missa  super:  Bewar  mich 
Herr,  4  voc.  und  Nr.  12  eine  5  st. 
Motette  besitzt. 

Bason,...  scheint  im  18.  Jh. 
gelebt  zu  haben,  denn  Maupetit 
nahm  in  sein  Samlwk.  Menuets 
einen  Tonsatz  von  ihm  auf. 

Bassainge,  Jaeob  de,  ist  nur 

bekannt  durch  das  Ms.  1100  in 
B.  B.  mit  der  Cantate :  Salve  sal- 
vator  pater,  f.  Alt  mit  2  V.  u.  B. 
Dd.  P.  Ende  des  17.  Jhs. 


Bassainus. 


364 


Bassani,  Giov.  ßatt. 


Bassainus,  Job.,  siehe  Bassaiio, 
Giovanni. 

Hassan,  Giovanni  da,  detto 
dal  Cornetto,  am  12.  Dez.  1601 
als  Cornettist  an  der  herzogl.  Ka- 
pelle in  Venedig  angestellt.  (Caffi 
2,  56.) 

Bassanesi,  GrioYanni  Battista, 

ist  bekannt  dorcb:  Ariette  e  Duet- 
tini. Lond.  c.  1770.  qu-l».    [br.  Mus. 

Bassani  di  Ferrara,  ist  Giov, 
Batt.  Bassani. 

Bassani,  Francesco  Maria,  lebte 
um  1621  und  ist  bekannt  durch 
eine  theoretische  Arbeit  im  Ms. 
zu  dem  sein  Onkel  Orazio  Bassani 
einige  Madrigale  beigefügt  hat,  be- 
titelt: 

Lezioiii  di  Contrappunto  fatte  da  .  .  .  con 
alcune  Toccate  e  varj  Madrigali  rotti  da 
Orazio  Bassani  siio  zio.  Ms.  autogr.  4P. 
22  BU.     [Bologna. 

Bassani,    Grioranni    Battista, 

geb.  um  1657  zu  Padua,  gest.  um 
1716  zu  Ferrara.  Seine  künst- 
lerische Ausbildung  empfing  er  in 
Venedig  von  Castrovillari  u.  zeich- 
nete sich  besonders  als  Violinist 
aus.  Um  1677  wurde  er  Organist 
und  Musikmeister  a/d.  Akademie 
„della  Morte"  iti  Ferrara  (Wasie- 
lewski  sagt  in  Modena,  doch  wider- 
spricht dies  den  Drucktitein),  ging 
später  als  Kapellmeister  nach  Bo- 
logna an  S.  Petronio  —  1680  nennt 
er  sich  Kapellmeister  der  Herzogin 
della  Mirandola  —  und  kehrt  um 
1685  nach  Ferrara  zurück,  wo  er 
sich  mit  Kapellmeister  a/d.  Kathe- 
drale, a/d.  Akademie  della  Morte 
und  mit  Akademiker  der  Filar- 
monia  zu  Bologna  bezeichnet.  Schon 
1682,  als  er  noch  in  Bologna  an- 
gestellt war,  bekleidete  er  an  der 
Filarmonica  die  Stellung  eines 
Prinzen.  .(AVasielewski  2,  64  nebst 
Urteil  über  seine  Leistungen  als 
Instrumentalkomponist.     Fetis  nur 


teilweise  benutzbar  und  die  Druck- 
titel.) Von  seinen  Kompositionen 
sind  nachweisbar: 

Oratorien  : 

Giona,  Oratorio  a  5  v.  c.  istr.  e  coro 
Parti  due.  Ms.  P.  dedic.  1689,  er  lebte 
in  Ferrara  u.  war  Kapellm  an  der  Kathe- 
di-ale  u.  der  Akad.  della  Morte.    [Modena. 

La  Morte  delusa,  Oratorio  a  5  v.  e 
coro   c.    istr.    in  2  p.     Ms.   P.     [Modena. 

La  Tromba  della  divina  misericordia. 
Oratorio  a  4  v.  c.  cori  e  istr.  in  2  p. 
Ms.  P.     [Modena. 

Messen  : 

Messe  concertate  h  4.  e  5.  voci,  c.  V., 
e  ripieni . .  .  Op.  18.  Bologna  1698  Sil- 
vani.  13  Stb.  4".  [R.  C.  ofMus.  Paris 
Nat.     Bologna. 

Messa  per  li  Defonti  concertata  ä  4  v. 
con  Viele  e  Eipieni.  Opera  vigesima. 
Bologna  1698  Silvani.  12  Stb.  in  4». 
[Dresd.  Mus.     R.  C.  of  Mus.     Bologna. 

Acroma  Missale  complexu  suo  cont.  4 
voc.  in  concerto  &  4  in  rip.  assoc.  2  V. 
1  Va.  3  Tromb.  et  2  Bassi  generali . . . 
Aug.  Yind.  1709  Job.  Chrstph.  Wagner. 
16  Stb.  6  Messen.  [B.  M.  Im  Ms.  aus 
Em.  Bacb's  Nachlass  in  B.  B.  1160.  P. 

Messe  concertate  a  4  voci,  con  stru- 
menti,  e  ripieni,  parte  con  stiTim.  oblig., 
&  aJtre  con  strum.  ä  beneplac,  c.  1  Messa 
per  li  Defouti...  Op.  32.  Bologna  1710 
Silvani.     13  Stb.  4".    [Bologna.     Ferrara. 

Ms.  24.  Dresd.  Mus:  Messa  ä  4  v.  c. 
ström.  (Kyrie  e  Gloria  vollständig,  Credo 
nnvoUst.)  P. 

Messe  (Kyrie  u.  Gloria)  für  4  St.  und 
Instr.     Ms.  fol.  P.     [R.  C.  of  Mus. 

Missa  canonica  4  voc.  Bc.  (Kyrie  et 
Glor.)     Ms.  444  B.  B.     Part.  Nr.  2. 

Missa  sancti  Pauli  4  voc,  c.  instrum. 
P.  Ms.  W62  in  B.  B. 


Andere  geistliche  Gesänge. 

Antifone  Sacra  a  voce  sola  c.  V. . .  e  2 
i    Tantum  Ergo.  Dedic.  .  . .  Op.  26.    Bologna 
1701  Silvani.     5  Stb.  4".     [Bologna. 

Completorij  concenti  A'  4.  voci  concer- 
tate maucaudo  quäl  si  voglia  parte,  c.  V. 
e  Ripieni  ä  beueplacito  .  . .  Op.  25.  Bo- 
logna 1701  Silvani.  12  Stb.  4P.  [Bologna. 
!  Lagrime  armoniche  ö  sia  il  Vespro  de 
'  defonti  a  4  voci  con  V.  e  suo  ripieni 
I  di .  .  .  Op.  22.  Yen.  1699  Sala.  12  Stb. 
i   40.     [Bologna. 

!       Magnificat  in  Ms.  1161  Nr.  14  f.  4  St. 
2  V.    2  Violetten,  Fag.  u.  Bc.    B.  B.  — 


Bassani,  Giov.  Batt. 


365 


Bassani,  Giov.  Batt. 


Andere  in  1168/1  ä  6:  4  voc.  2  V.  Bc. 
9  Stb.  Nr.  1167/1  zu  5  St.  2  V.  u.  Bc. 
8  Stb. 

Melodie  moderne  in  Concerti  sacri  a 
una,  2,  3,  e  4  voci,  con  V.,  e  senza  .  . 
op.  11  .  .  .  Anversa  1695  H.  Aeitssens. 
8  Stb.  im  br,  Mus.  in  4". ,  vorhanden : 
C.  A.  T.  B.  2  V.     Violone  6  Tiorba. 

Motetti  per  concerti  eocles.  5 — 12  voc. 
Yen.  1698  Vinc.  5  a.     [B.  B. 

Metri  sacri  resi  armonici.  In  Motetti 
a  voce  sola  c.  V.  dedicati . . .  op.  8.  Bo- 
logna 1690  Monti.  4  Stb.  4».  12  Nrn. 
[B.Frkft.    B.  B.     Bologna.     Paris  Nat. 

—  Amst.,  ßoger.     [R.  C.  of  Mus. 

—  Anversa  1691  Phalese.  40.  [Biüssel, 
auch  in  fds.  Fetis  in  Kopie. 

—  Harmonia  festiva,  being  the  8.  opera 
of  divine  Motetts,  for  a  Single  voice,  with 
proper  symphouies,  wherein  are  the  cele- 
brated  Motetts  of  Quid  Arma,  quid  Bella, 
&  AUegri  amores.  London,  W.  Pearson. 
fol.  P.  [br.Mus.  R.C.ofMus.  Glasgow. 
B.  Wagener.     Cambridge  FW. 

Concerti  sacri  Motetti  ä  1 — 4  voc.  c.  V., 
e  senza  op.  11.  Bol.  1692  Monti.  4  St. 
2  V.  1  Violone,  1  Org.  8  Stb.  4».  12  Nrn. 
[B.  B.  br.  Mus.  Paris  Nat.  von  1698. 
Bologna  1692. 

Motetti  a  voce  sola  c.  2  V.  ad  lib.  op. 
12.  Ven.  1692  Sala.  2  Stb.  Part.  145  S. 
fol.  [br.Mus.  Bologna.  B.B.  von  1696? 
R.  C.  of  Mus.  Ausg.  in  Amsterdam. 

Armonie  festive  o  siano  Motetti  sacri 
a  voce  sola  c.  V. . .  op.  13,  Bolog.  1693 
Monti.  5  Stb.  4P.  6  Nrn.  [B.  B.  Bologna. 
Einsiedeln  fehlt  C.  1696.  Bologna:  1696 
Bolog.,  Silvani:  Org.  Ausgabe  in  Amst. 
bei  Roger :  br.  Mus. 

—  Harmonia  festiva,  being  the  13.  opera 
of  di\'iae  Motetts,  for  a  Single  voice,  M^ith 
proper  symphonies.  London,  W.  Pearson. 
kl.  fol.  P.  [R.  C.  of  Mus.  B.  Wagener. 
br.  Mus.     Cambridge  FW. 

Motetti  ä  voce  sola  c.  V.  op.  27.  Ven. 
1696  Sala.     [B.B:  C.  u.  Part. 

—  Motetti  sacri  a'  voce  sola  c.  V.  del 
.  .  .  Op.  27.  Bolog.  1701  Süvani.  5  Stb. 
(1  Singst.  2  V.  Violone,  Org.)  40.  [Bo- 
logna.    B.  B. 

Aulserdem  in  Fagnani's  Motetti  sagri 
1695:  Caeli  tuba  clangente  1  voc.  c.  ström. 

In  Christoph  BaUard's  Recueil  de  Mo- 
tets  1712:  Pompae  vanae,  Bassus  c,  2  V. 
et  Bc. 

Le  note  lugubri  concertate  ne  Respon- 
sorij  deU'  ufücio  de  morti,  a  4  voci,  con 
Viele,  e  ripieni .  . .  Op.  23.  Ven.  1700 
Sala.  12  Stb.  4».  (dabei  Canto  Viola,  Alto 
Viola,  Violone  ö  Viola)  [Bologna. 


Armonici  entusiasmi  di  Davide  overo 
Salmi  concertati  a  4  voci  c.  V.  e  suoi 
ripieni.  Con  altri  Salmi  ä  2,  e  3  voci  c. 
V.,  consecrati  al . . .  Op.  9.  Ven.  1690 
Sala.  12  Stb.  4«.  11  Nrn.  [B.Frkft. 
Dresd.  Mus.  mit  1698  gez.  B.B.  Bologna 
von  1698:  Violone  ö  Viola. 

Salmi  di  compieta  a  3  e  4  voci  concert., 
c.  V.  e  ripieni  op.  10.  Ven.  1691  Sala. 
12  Stb.  [B.  B.  10  Stb.  Bülogua  12  Stb. 
nebst  einem  2.  Exemplar  mit  gleicher 
Jahreszahl  aber  anderer  Dedication. 

—  Ven.  1697  Sala.  [Ferrara.     Paris  Nat. 

—  noch.  1745,  Ven.  presse  Ant.  Bor- 
toli,  soll  nach  Gasparini  eine  Ausg.  er- 
schienen sein. 

Salmi  concertati  a  3.  4.  e  5.  voci  c.  V. 
e  ripieni.  Del...  Op.  21.  Bologna  1699 
Silvani.  14  Stb.  4".  von  Silvani  ed.  [Bologna. 

Davidde  armouico  espresso  ne  Salmi  de 
mezzo  concertati  ä  2,  e  3  voci  c.  V. .  . 
Op.  24.  Ven.  1700  Sala.  7  Stb.  4".  [Bo- 
logna.    Ferrara. 

Salmi  per  tutto  l'anno  a  8  voci  reali 
diuise  in  2  chori,  con  il  secondo  organo 
ä  beneplac ...  Op.  30.  Bologna  1704  Sil- 
vani.    11  Stb.  4".     [Bologna. 

Pro  primitiis  musicalibus  continentibus. 
Te  Deum  laudamus  5 — 8  voc.  a  Violini 
etc.     Osnabrück  1664.    13  Stb.     [B.B. 

L'armonia  delle  Sirene  Cantate  amorose 
musicali  ä  voce  sola  di . .  .  Op.  2.  Bo- 
logna 1680  Monti.  1  vol.  in  qu4".  164  S. 
10  Cantaten.     [Bologna. 

—  Bolog.  1692  Monti.  —  Süvani  wie 
oben.  [R.  C.  of  Mus.  Oxford.  B.  L.  Bo- 
logna. 

II. eigne  canoro  cantate  amorose  dedi- 
cate  . . .  Lib.  2.  Op.  3.  Bologna  1682 
Monti.  1  vol.  in  qu4<'.  105  S.  10  Gesge. 
mit  Bc.     [Bologna. 

—  Cantate  ä  voce  sola  del .  .  .  oj).  3. 
Bologna  1699  Silvani.  Part.  107  BU.  qu40. 
[Bologna. 

La  moralita  armonica  Cantate  a  2,  e  3. 
voci  composte  e  dedic.  . .  op.  4.  Bologna 
1683  G.  Monti.  2  Canti,  B.  Violone,  Bc. 
40.  12  Nrn.     [Bologna. 

—  Bologna  1690  Pier -Maria  Monti.  5 
Stb.  40.  12  Nrn.     [B.  B.     Bologna. 

—  Ib.  1700.  5  Stb.     [B.  B. 

Affetti  canori  Cantate  e  Ariette  di . . . 
op.  6.  Bologna  1684  G.  Monti.  Part. 
qu4''.  12  Gesge.  mit  Bc.     [Bologna. 

—  Ven.  1692  Sala.  qu4".  87  S.  [B.B. 
Bologna. 

—  Bologna  1697  Mar.  Silvani.  Part. 
qu40.    132  S.     [Bologna. 

Eco  armonica  delle  Muse  Cantate  amo- 


Bassani,  Giov.  Batt. 


366 


Bassani,  Girolamo. 


rose  a  voce  soU  dedic. . .  Op.  7.  Bologna 
1688  G.  Monti.  qu4o,  164  S.  12  Gesge. 
[Bologna. 

—  Bolog.  1693  Pier -Maria  Monti.  wie 
oben.  [Bologna.  Paris  Nat.  R.  C.  of  Mus. 
Oxford  Bodl. 

Amorosi  sentimenti  di  Cautate  a  voce 
sola . . .  Op.  14.  Yen.  1693  Sala.  1  vol. 
qu40.  88  S.  12  Gesge.     [Bologna. 

—  Yen.  1696  Sala.  —  Grisostomo. 
[B.  B.     Oxford  B.  L. 

Armoniclie  Fantasie  di  Cantate  amorose 
a  voce  sola  del . . .  Op.  15.  Yen.  1694 
Sala.  —  Grisostomo.  1  vol.  qu4'\  58  S. 
6  Cant.     [B.  B.     Bologna.     Paris  Nat. 

La  Musa  armonica  Cantate  aniorose 
musicali  ä  voce  sola .  . .  Op.  16.  Bologna 
1695  P.  Mar.  Monti.  —  Silvani.  1  vol. 
in  fiu40.  114  s.  12  Gesge.  [Oxford  Bodl. 
Bologna. 

La  sirena  amorosa.  Cantate  a  voce  sola 
con  V.  Dedicate ...  Op.  XVII.  Yen. 
1699  Sala.  P.  u.  1  Singst.  4«.  [Bologna 
nur  Singst. 

Langiüdezze  amorose  Cantate  a  voce 
sola  . . .  Op.  19.  Bologna  1698  Silvani. 
1  vol.  qu4*'.  156  S.  12  Gesge.  [br.  Mus. 
Oxford  Bodl.    Bologna. 

Corona  di  fiori  musicali  tessuta  d' Anette 
con  varij  stromenti,  dedic ...  op.  29. 
Bologna  1702  Silvani.  1  Singst.  2  Y.  Ycl. 
Part.  4".     [Bologna,     br.  Mus:  Y.  2. 

Cantate,  et  Arie  amorosi  a  voce  sola  c. 
Y.  Unisoni,  dedic ...  op.  31.  Bolog.  1603 
(sie?)  Silvani.  qufol.  Part.  u.  Yiol.  [Bo- 
logna.   

Mss.  B.  B.  Nr.  1162  entbcält  in  Part. 
44  Motetten  und  Cantaten  f.  1  Solost.  mit 
Instram.  Alte  Kopie  um  1734.  —  Nr.  1163 
ein  gleicher  Bd.  mit  8  Cantaten.  AuTser- 
dem  in  Stb.  eine  grofse  Anzahl  Motetten, 
Psalmen  und  Cantaten  unter  den  Nrn. 
1164—1172.  In  den  Samlbd.  444  Nr.  3 
und  16720  Nr.  11  in  P.  2  Motetten. 

Ms.  Dresd.  Mus.  Confitebor  2  voc.  c. 
ström  P. 

Ms.  Barmst.  Chor-  u.  Orchester -Stb. 
„Patrem  omnipotentem"  6  v.  con  6  Y.  e 
6  Rip.  (die  Jahresz.  1660  ist  falsch).  — 
Nascere  dive  puellule,  Alto  solo  c.  Bc. 
P.  Ms. 

Mss.  StraXsburg,  St.  Thomasldrche  1. 
Dixit  dominus,  Cantate.  2.  Lauda  Jeru- 
salem, Cant.  3.  Jesus  ist  der  schönste 
Nam',  Cant.  4.  Wer  unter  dem  Schirm 
d.  H.,  Cantate. 

Ms.  B.  National  in  Paris  3  Motetten: 
Quid "  ego  moratur.  —  Lauda  Jemsalem. 
—  Laetatus  sum. 


Mss.  Bologna:  Laetatus  sum  2  v.  c.  Y. 
Yioletta,  Viola,  Yioloncino  e  organo.  P. 
Autogr.  —  Beati  omnes  2  v.  c.  Y.  unisoni  P. 

Ms.  Modena.  1  vol.  16  Ariette  1688 
in  qufol.  voci  diverse  c.  Bc.  (6  davon  sind 
von  Gins.  Feiice  Toxi)  und  1  Kantate  in 
den  28  Bd.  Mss. 

Ms.  br.  Mus.  Nr.  85  p.  113  „Officium 
B.  Y.  Mariae  musicis  aptatum  concentibus 
a  . . .     Kopie  des  18.  Jhs.  P. 

Ms.  593  br.  Mus.  4  Motetten  in  P. 

Mss.  im  R.  C.  of  Mus.  Nr.  1648.  1659. 
1676  drei  Motetten  in  P. 

In  Mss.  zu  Cambridge  F\V.  Nr.  42 :  Dixit 
Dnus.  4  voc.  c.  instr.  P.  —  Nr.  180: 
Magnific.  a  4  c.  ström.  —  Nr.  50:  Ardea 
di  due  beg-rocchi  f.  Sopr.  u.  Bc. 

Instrumentalkompositionen: 

Sinfonie  a  2,  o  3  istromenti  con  il  Bc. 
per  rOrgano,  op.  5.  Bologna,  Monti  1683. 
12  Nrn.  [Bologna.  Paris  Nat.  im  Ms? 
Wasielewski  2  Nr.  33/34  zwei  Sonaten 
daraus. 

XII  Sonate  da  Chiesa  a  Tree,  Due 
Yiolini,  Basso  e  Basso  cont.  Op.  Y. 
Amsterdam,  Estienne  Roger,  fol.  4  Stb. 
(Nr.  93.)  [B.  Wagener.  B.  Hbg.  u.  Ms. 
2323  Son.  3  u.  4  in  P.  br.  Mus.  Paris 
Nat.  im  Ms. 

Zur  Zeit  desNachdrackes  war  erKapellm. 
in  Ferrara,  wie  obiger  Titel  aussagt. 

Fantasie  3  voc.  Yen.  1585  Yincenti. 
3  Stb.  in  4».     [B.  B. 

Balletti,  Correnti,  Gighe  e  Sarah,  k  Y. 
e  Yiolone  overo  Spinetta,  con  il  2.  Y.  ä 
beneplac.  Op.  1.  Bolog.  1677  Monti.  Enth. 
12  Sonaten  per  camera.     [Bologna. 

—  Ristamp.  ib.  1684  kl.  4».  3  Stb. 
[ß.  Wagener.     br.  Mus. 

—  ib.  1693.     [Bologna. 

In  Harmonia  mundi  1  Sonate  für  2  Y. 
u.  B. 

1  Sonate  für  Orgel  im  Samlwk.  1700 
s.  a.  unter  dem  Namen  Bassani  di  Ferrara. 
(Eitner  1.) 

Eine  Sonate  f.  Orgel  oder  Klav.  in 
Roger's  XVII  Sonate  da  organo. 

In  neuen  Ausg.  1  Gesg.  und  3  Instru- 
•  mentalpiecen  (Eitner  2),  aufserdein  2  achtst. 
Mot.  in  Commer's  Musica  sacra  Bd.  27.  — 
In  Latrobe's  Samlwk.  1  Reqmem,  1  Sanc- 
tus  und  1  Recordare.  —  Im  Ritter  Nr.  22 
ein  Orgelsatz. 

Bassaui,  Oirolamo,  geb.  zu 
Venedig  am  Ende  des  17.  Jhs., 
Schüler  Lotti's,  soll  ein  vortreff- 
licher Sänger  gewesen  sein  und 
der  Komponist  zweier   Opern:    1. 


ßassani,  Gius. 


367 


Bassano,  Giov. 


Bertoldo,  Venedig  1718.  2.  L'amore 
per  forza,  ib.  1721.  Letztere  mit 
Luchini  komponiert  (Fetis).  Im 
Caffi  wird  er  1,  348  um  1737  mit 
den  Opern:  Endimione  u.  Galatea, 
in  Venedig  aufgeführt,  erwähnt. 
Im  Liceo  zu  Bologna  eine  Kantate 
f.  B:  Ch'io  viva  in  tante  pene 
(DD  51,  BI.  69). 

Bassani,  Griuseppe,  um  1708 
Baritonist  an  S.  Marco  in  Venedig 
(Caffi  2,  45). 

Bassaiii,  Orazio.  Nach  dem 
Ms.  von  Francesco  Maria  Bassani 
(s.  d.)  ist  Orazio  der  Onkel  des- 
selben und  sind  der  kontrapunk- 
tischen Abhandlung  seines  Neffens 
einige  Madrigale  von  ihm  beigefügt 
[B.  Bologna];  aufserdem  befindet 
sich  im  Samlwk.  1591a  und  wieder 
1605  ein  5  st.  Madrigal.  (Eitner  1.) 
Vicenzo  Bonizzi  erwähnt  seiner  in 
dem  Druckwerke:  Alcune  opere  di 
diversi  auttori  1626  in  der  Dedi- 
cation  und  bezeichnet  ihn  als  Viola- 
spieler in  Parma  lebend  (siehe 
Vogel  2,  513).  In  Degen's  Samlwk. 
1631  eine  Motette. 

Bassani,  Paolo  Antonio,  Le- 
benszeit unbekannt;  in  dem  Ms. 
des  Liceo  zu  Bologna  (Kat.  3,  198) 
befinden  sich  die  Gesänge  „L'ombra 
di  Mustafa  corä"  und  „Dalle  sponde 
del  Nilo",  wo  er  zusammen  mit 
den  übrigen  Bassani's  vorkommt, 
da  es  aber  eine  neuere  Kopie  ist, 
so  lässt  sich  kein  Schluss  auf  seine 
Lebenszeit  ziehen.  Auf  S.  212  ebd. 
sind  noch  Cautate  due  a  Basso  solo 
angezeigt. 

Bassano,  Alinxus,  Mitglied  der 
Kgl.  Kapelle  in  London,  wird  im 
Jahre  1540  neben  Aidhonij^  Bap- 
tista,  Jasper  und  John  Bassano 
(eigentlich  „Basam"  geschrieben) 
als  Instrumentisten  erwähnt.  An- 
thony „Basson"  wird  schon  im 
Jahre  1538  als  Instrumentenmacher 


und  Musicus  genannt  (Nagel  1,  19. 
20  ff).  Dort  werden  noch  bis  ins 
Jahr  1667  (Seite  59)  folgende 
Bassano^s  genannt,  die  Mitglieder 
der  Hofkapelle  in  London  waren: 
Andrew^  ein  späterer  Anthony 
(17.  Jh.),  Arthure,  Augustine,  Ed- 
ward, 2  Henry,  Jeronimo,  Lndo- 
vico,  Marc'  Antonio,  Scipio  und 
Thomas  (siehe  das  Eeg.  bei  Nagel  1). 
Als  Komponist  ist  nur  ein 

GiroIm7io  (obiger  Jeronimo)  Bas- 
sano, der  im  Nagel  1  von  1581 
bis  1625  zuletzt  als  Recorder  ver- 
zeichnet ist,  zu  erwähnen,  von  dem 
das  R  C.  of  Mus.  besitzt:  A  collec- 
tion  of  Fancies  in  5  parts,  Ms.  1956 
in  kl.  fdl.  (fehlen  B.  u.  5  a)  mit 
4  Piecen.  Ferner  in  Oxford  Ch. 
Ch.  Ms:  1  Sonata  ä  4  u.  4  Fan- 
tasien ä  5. 

Bassano,  Cristoforo,  ist  nur 
bekannt  durch:  Six  select  Anthems. 
P.  London,  c.  1780  fol.  [R.  C.  of 
Mus.  Nr.  95.     br.  Mus. 

Bassano,  Griovanni  (Zuanne), 
Sänger  und  Lehrer  am  Seminar 
des  S.  Marco  in  Venedig,  am  15. 
Nov.  1595  gewählt  (Caffi  1,  44). 
Nach  Seite  195  scheint  es  aber, 
als  wenn  er  schon  1590  den  Posten 
als  Nachfolger  Bald.  Donati's  er- 
hielt. Sein  Gehalt  betrag  50  Du- 
caten  jährl.  Im  2.  Bande  S.  50 
schreibt  Caffi:  am  16.  März  1596 
wurde  er  Gesanglehrer  am  obigen 
Seminar.  Auf  so  schwankenden 
Angaben  trifft  man  Caffi  mehr- 
fach. Im  Druckwerk  von  1585 
nennt  sich  B.  schon  ,,Musico  dell' 
lUustr.  Signoria  di  Venetia",  dann 
1598:  „Musico  della  Serenissima 
Signoria  di  Venetia,  et  Maestro  di 
musica  del  Seminario  di  San  Marco". 
1615  nennt  ihn  MicheH  Romano: 
Maestro  de'  Concerti  an  S.  Marco. 
Von  seinen  Kompositionen  kann 
ich  nachweisen: 


Bassano,  Giov. 


368 


ßassere. 


1585  a.  Fantasie  a  3  voci,  per  cantar 
et  sonar  con  ogiii  sorte  d'instrumeuti. 
Ven.  1585  Vincenzi  &  Amadiuo.  3  Stb. 
(C.  T.  B.)  in  40.  20  S.  Instrumeutalpiecen 
ohne  Angabe  der  Instram.  [B.  B.    br.  Mus. 

1585  b.  Ricercate,  Passagi  e  Cadeutie 
per  potersi  essercitar  nel .  .  .  con  ogni  sorte 
d'instrom. .  .  .  Ven.  1585  Giac.  Vincenti. 
fol.     [Bologna.     Siehe  auch  1598  b. 

1587.  Canzonette  a  4  voci  di . .  .  Ven., 
Vinc.  4  Stb.  4«.  21  Nrn.  [B.  K.  B. 
Kgsbg.  fehlt  T. 

1588.  II  fiore  dei  Capricci  musicali  ä  4 
voci.  Per  sonar  con  ogni  Sorte  di  strumenti. 
Ven.  1588  Giac.  Vincenti.     [Bologna. 

1591.  Motetti,  Madrigal!  et  Canzoni 
francese,  di  diversi  eccell.  auttori  a  4,  5 
e  6  voci.  Diminuiti  per  sonar  con  ogni 
Sorte  di  stromenti  et  anco  per  cantar  con 
sempüci  voce  da  .  . .  Ven.,  Vinc.  1  vol. 
in  fol.  61  Seit.  auTser  Dedic.  u.  Vorwort, 
[gr.  Kloster  in  Berlin. 

Enthält  von  Clemens  n.  p.  2,  CrecquiUon, 
Andr.  Gabriele,  Rüg.  Giovanelli,  Glos.  Guami, 
0.  Lasso  2,  L.  Marentio  7,  Claudio  da 
•  Corregio  (Merulo),  G.  Mar.  Nanino  2,  Pale- 
strina  11,  C  Rore  9,  An.  Stabile,  Aless. 
Striggio  4  u,  Adriane  (Willaert)  2. 

1598a.  Motetti  per  Concerti  ecclesiastici 
A  5.  6.  7.  8.  &  12.  voci  di . .  .  Ven.  1598 
Vinc.  9  Stb.  4«.  19  Nrn.  [B.  Frkft: 
C.  5  a.  6  a.  8  a.  Reg.  im  Kai  B.  B:  5  a. 
Bologna  kompl.  mit  B.  ad  Organum. 

1598b.  Ricercate,  Passaggi  et  Cadentie 
per  potersi  essercitar  nel  dimiuuir  ter- 
minatamente,  con  ogni  sorte  d'istrumento : 
et  anco  diversi  passaggi  per  la  semplice 
voce,  di .  .  .  Nuovam.  ristamp.  Ven.,  Vinc. 
1  vol.  in  fol.  20  Seiten,  [gr.  Kloster. 
Florenz.     Siehe  1.  Aufl.  1585  b. 

1599.  Concerti  ecclesiastici  a  5.  6.  7. 
8  &  12  voci ...  üb.  2.  ib.  (ist  das  2.  Buch 
der  Motetti,  1598.)  8  Stb.  4".  einschhefs- 
lich  des  Bc.     [Bologna  Petrou.     Bologna. 

1602.  Madrigale  e  Canzonette  coucer- 
tate   per   potersi,   lib.  1.    ib.      [B.  Haberl. 

In  Samlwk.  8  Gesäuge:  1  Messe,  Mo- 
tetten und  Madrigale  (Eitner  1).  Ferner 
in  Morley's  Canzonets  1597  drei  Gesge. 

In  Ziani's  (P.  A.)  Volunlarys  &  Fugues. 
fol.     [br.  Mus. 

Ms.  Z.  39.  B.  B.  12  Stb.  Quem  vidistis 
8  voc.  Nr.  64.  —  0  Domine  J.  Chr.  8  v. 
Nr.  70.  —  Cibavit  nos  8  v.  Nr,  111. 

—  Z  28.  Cod.  von  1624.  Part,  mit  Takt- 
strichen :  Die  nobis  Maria  6  voc  fo.  44. 
TJeberschrieben  „In  symphonia". 

Mss.  B.L.  3  Motetten  zu  2—8  Stim. 

Ms.  Oxford,  Christ  church:  13  Mot.  zu 
1  u.  2  St.  mit  Bc. 


Bassean,  Jehaii,  1611  Kapellan 
imd  Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle 
iu  Brüssel  (Straeten  2,  9). 

Bassecoiirt,Robei*tus,  Presbyter 

und  Sänger  an  der  Kirche  St.  Petri 
zu  „Insulensis'^,  wird  am  7.  Oct. 
1621  als  Maitre  de  chant  an  St. 
Donatien  in  Brügge  angestellt. 
(Straeten  1  a,  33.) 
Bass6e,  s.  La  Bass«^e,  Adam  de. 

Basseg^gio  (Baseggio),  Lorenzo, 
ein  Komponist  am  Anfange  des 
18.  Jhs.,  von  dem  die  B.  B.  im  Ms. 
1100  besitzt:  Pulchra  sum  suavis, 
Cantata  per  il  Sopr.  solo  c.  2  V. 
etBc.  P.  Fotis  und  Clement  führen 
von  ihm  die  Opern  an  „Eqtiivoci 
del  caso'^  Ven.  1712  und  „Laome- 
donte",  Ven.  1715. 

Bassei,  Jacobus,  Sopranist  um 
1476  am  St.  Peter  iu  Rom  (Viertel] 
3,  237). 

Basseiia,  Aegidiiis,  ein  Kom- 
ponist des  16.  Jhs.,  von  dem  sich 
in  dem  Chorbuche  Ms.  Z25  der 
B.  B.,  fol.  248,  der  Gesang  „Dies 
irae,  dies  illa  4  voc.  in  mehreren 
Abtlg.  befindet. 

Bassengius,  (Bassenge),  Aegi- 
dius  (Gilles).  Alle  Nachrichten 
über  ihn  giebt  das  einzig  bekannte 
DruckAverk  von  1591,  dort  heilst 
es:  er  ist  ein  Lütticher  und  war 
um  diese  Zeit  Kapellmeister  des 
Erzherzogs  Maximilian,  erwählter 
König  der  Polen.  Der  Titel  seines 
Druckwerkes  lautet: 

Motectorum  quinque,  sex,  octo  vocum : 
Lib.  1.  Serenissimi  archiducis  Maximiliani 
Electi  Poloniae  regis  etc.  musicorum  prae- 
fecti.  .  .  Viennae  Austr.  1591  Leon.  For- 
mica.  6  Stb.  qu40.  24  Gesge.  [Hofb. 
Wien.  B.  K.  Ein  De  profundis  clamavi 
5  voc.  in  hds.  P.  (18576)  in  Hofb.  Wien. 

Bassere  M(aitre?),  Jean,  ein 
Komponist  des  15.  Jhs.,  von  dem 
im  Cod.  89  fo.  294  b  des  Dom- 
kapitelarchivs  zu   Trient   sich   die 


Basset, 


369 


Bassi,  Nicola. 


Messe  befindet:  super  Christus 
surrexit  (jetzt  iu  Hofb.  Wien). 

Basset, . . .  ein  Lautenist  des 
16/17.  Jhs.,  schrieb  einen  Tractat 
von  der  Kunst  die  Laute  zu  spielen, 
den  Mersenne  nebst  1  Laiitenstück 
in  seiner  Harmonie  universelle,  Bd.  2 
letzte  Abthlg.  S.  76-90  abdruckt. 

Basset, . . .  ein  Komponist  des 
18.  Jhs.  Die  B.  B.  besitzt  im  Ms. 
1180  fol.  in  Stb.  Variations  pour 
le  Violen  (2  V.  u.  B.). 

Bassevi,  Giaeobbo,  detto  Cer- 

yetto,  die  Engländer  nennen  ihn 
James  Cervetto,  auch  Cervetto 
senior.  Er  war  um  1682  in  Ita- 
lien geb.  und  st.  14.  Jan.  1783  zu 
London.  Um  1738  kam  er  nach 
London  (Burney  7,  660  sagt  1739, 
Grove  sogar  1728)  und  trat  als 
Yioloncello- Virtuose  auf.  Er  soll 
der  Erste  gewesen  sein,  der  in 
England  das  Violoncello  bekannt 
machte,  obgleich  er  kein  bedeuten- 
der Spieler  war.  Zu  Garrick's 
Zeiten  wurde  er  Mitglied  des  Or- 
chesters am  Drury-lane  Theater, 
wo  er  wegen  seiner  langen  Nase 
die  Zielscheibe  des  Witzes  der 
GalleriebesLicher  war  (Pohl  1,  54). 
Grove  berichtet  noch,  dass  er  später 
eine  Aufseherstelle  (manager)  er- 
hielt. Von  seinen  Kompositionen 
kann  ich  nachweisen: 

6  Sonatas  or  Trios  for  3  Violoncellos 
or  2  Violins  &  a  B.  Lond.,  Walsh.  3  Stb. 
fol.     [B.  Hbg.     br.  Mus. 

6  Trios  for  2  V.,  Vcl.  or  harps.  Lond., 
Walsh.     3  Stb.  fol.     [br.  Mus. 

12  Solos  for  a  Ycl.  with  a  Thor.  B. 
ib.  qufol.     [br.  Mus. 

6  Solos  for  the  Ycl.  with  a  Thor.  Bass 
for  the  harpsich.  Lond.,  Breniner.  [Berlin 
K.  H. 

Six  Solos  for  a  germ.  flute,  with  a 
thorough  Bass  for'  the  harpsich.  Lond., 
Harrison  &  Co.  qu8".     [br.  Mus. 

8  Solos  for  a  germ.  flute  with  a  Th,  B. 
op.  3.     Lond.  qufol.     [br.  Mus. 

6  Lessons  or  Divertimentos  for  2  Vcl. 
op.  4.    Lond.     [br.  Mus. 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon. 


Sein  Sohn,  James  Cervetto 
junior,  1758  oder  59  in  London 
geb.  und  am  5.  Febr.  1837  ebd. 
gestorb.,  trat  1765  bereits  als  Vio- 
loncellist öffentlich  auf.  Von  seinem 
Spiele  sagt  Pohl  1,  54,  dass  es 
zart  u.  ausdrucksvoll  war.  (Grove.) 
Man  kennt  von  ihm: 

12  Divertimentos  f.  2  Ycl.  op.  2.  Lond. 
c.  1780.  fol.     [br.  Mus. 

6  Duetts  for  2  Ycl.  op.  5.  Lond.  fol.  [ib. 

3  Duetts  for  2  Ycl.  op.  6.  ib.  fol.    [ib. 

6  Solos  for  the  Ycl.  &  a  B.  op.  3. 
ib.  qufol.     [br.  Mus.    R.  C.  of  Mus. 

6  dito,  ohne  op.  ib.  fol.     [br.  Mus. 

12  Souatüies  for  a  Ycl.  &  a  B.  op.  4. 
Lond.  [ib. 

Yon  einem  Jasper  Cervetto^  vielleicht 
einem  Sohne  des  letzteren,  fand  ich  im 
Kat.  von  Reeves  1882  efn  op.  2,  12  Di- 
vertimento in  an  essay  style  for  2  Ycl. 
[besitzt  auch  die  Bibl.  Wagener,  o.  Titelbl.], 
ferner  op.  5  u.  6  augezeigt,  mit  je  6  Duets 
for  Y.  &  Ycl.  Er  gehört  bestimmt  dem 
19.  Jh.  au. 

Bassi,  Aclolfo,  um  1818  Theater- 
direktor in  Triest,  schrieb  die  Oper 
Cenerentola  (Lpz.  Ztg.  20,  289). 
Die  Bibl.  derMusikfr.  iu  Wienbesitzt: 

1  RondiueUa.  Cauto  d'Egilda.  Cava- 
tina  f.  Sopr.  u.  Klav. 

Bassi,  Dioiiisio  di  Tossiguano 
(Tusiniaueusis?);  gab  heraus: 

Sacrarum  cantiouum  5  vocibus,  Lib.  1. 
Yen.  1604  Yincentius.  5  Stb.  40.  [Bo- 
logna: A.  5  a. 

Bassi,  M.,  Sekretär  des  Prinzen 
von  Conde,  schrieb  eine  Schmäh- 
schrift gegen  die  italienische  Oper, 
durch  Leonard,  Friseur  der  Königin 
von  Frankreich,  in  Versailles  ins 
Leben  gerufen.  Die  Truppe  liefs 
sich  später  iu  Paris  als  Bouffo- 
nisten  nieder.  Die  Schrift  ist  be- 
titelt: 

Lettre  adressee  ä  la  societe  Olympique, 
ä  l'occasion  de  l'opera  bouffon  italien 
etabli  ä  Yersailles.  Paris,  Nov.  1787. 
24  S.     (Fetis.) 

Bassi,  Nicola,  ein  berühmter 
Sänger  im  komischen  Fache,  geb. 
um  1767  zu  Neapel,  sang  um  1791 
in  Venedig,  dann  in  Mailand,  um 

24 


Bassiaao,  Casola. 


370 


Bastini,  Girol. 


1808  in  Paris  und  st.  3.  Dez.  1825 
zu  Vicenza.     (Fetis.) 

Er  soll  mehrere  Samlg.  Anetten  heraus- 
gegeben haben ;  ich  kenne  nur  eine  Arietla 
in  Aurora  d'Italia  e  Germania.  Wien, 
Mechetti  qm.  Carlo  [B.  B.]  und  12  Arietten 
im  Kl.-A.  [Musikfr.  Wien.]  Im  Cons.  zu 
Mailand  im  Ms.  Arietta  per  Sopr.  „Ah 
non  lasciarmi  bell'  idol  mio"  c.  Pfte. 

Bassiano,  Casola,  war  nach  der 
Dedication  in  Dulcino's  (Giov.  Batt.) 
Sacrae  cantiones  von  1609  „ars 
musicae  professor"  am  Hofe  des 
Herzogs  von  Mantua. 

Bassiano,  E.  D.,  detto  il  „Musico 
Baveriante,  erwähnt  von  Adr.  Ban- 
chieri  in  seinen  Conclusioni  del 
suono  deir  oi^ano,  Bologna  1609, 
p.  49/50  als  Komponist  einer  Messa 
in  concerto  ä  4  cori,  die  ausgeführt 
wurde  von  3  Violini  da  braccio 
und  1  Tenorstimme,  der  2.  Chor 
von  4  Yiole,  der  3.  von  4  Yiole 
da  Gamba  oder  menschlichen  Stim- 
men, der  4.  von  3  Posaunen  und 
einer  Contraltstim.  (Siehe  Kat.  Bo- 
logna 1,  54.) 

Bassiron,  siehe  Basiron. 

Bassista, ...  1621  Hofmusikus 
in  Berlin,  war  vorher  an  der 
KapeUe  in  Königsberg  c.  1617. 
(Schneider  34.) 

Bassmair,  Matthias,  um  1573 
Altist  an  der  Hofkapelle  in  Berlin 
(Friedlcänder,  Dokumente). 

Basso,  Andrea,  lebte  wahrsch. 
im  18.  Jh.  In  Ms.  356  br.  Mus., 
68  Can taten  und  Arien  mit  ital.  Text. 

Bassus  continiius.  Onderwijs  om 
de  B.  c.  te  leeren  speelen.  Ms. 
des  18.  Jhs.    20  Bll.  in  fol.    [Amst. 

Bastan  (Basten)  Johann.  Ein 
Joh.  Bastan  ist  1549  als  Kapell- 
sänger an  der  Hofkapelle  in  Wien 
genannt  (Köchel  1)  und  ein  Johann 
Basten  um  1555  als  Altist  (Männer-) 
an  der  Hofkapelle  in  Dresden  mit 
120  Gld.  Gehalt  verzeichnet.  Es 
liegt  nahe  beide  Namen  auf  einen 


Träger  zu  beziehen  (Fürstenau  1, 
25,  der  aber  Nusser  gelesen  hat, 
verbessert  in  M.  f.  M.  9,  237). 

Basfart  (nicht  Brestant  wie  in 
Eitner's  Bibliogr.  steht),  ist  bekannt 
durch  die  5 stim.  Motette:  Ambu- 
lans  Jesus  juxta  c.  2.  p.  im  Saml- 
wk.  1550. 

Basten,  siehe  Joh.  Bastan. 

Bastianello,  Pietro,  aus  Tre- 
viso,  Säuger  an  der  päpstl.  Kapelle 
u.  1724  Kapellm.  daselbst.  Unter 
seiner  Leitung  wurden  die  Bände 
der  Bibliothek  der  sixtinischen 
Kapelle  gebunden  und  hat  er  sich 
durch  die  oft  barbarische  Behand- 
lung der  Mss.  kein  gutes  Andenken 
gestiftet.     (Haberl,  Kat.) 

Bastiano  da  Poggibonsi  (Poggi- 
bonzi  im  Toscanischen),  nur  be- 
kannt durch  Gesänge  in  ßazzi's 
Samlwk:  Lib.  1.  delle  Laudi  spirit. 
1563.  Ob  er  aber  der  Dichter 
oder  Komponist  ist  möchte  ich 
nicht  entscheiden.  Der  Kat.  2,  357 
von  Bologna  hält  ihn,  wie  es 
scheint,  für  den  Komponisten. 

Bastide ,  Jean  -  Fran(^ois  de, 
geb.  zu  Marseille  den  15.  März 
1724,  gest.  zu  Mailand  den  4.  Juli 
1798.     Er  gab  heraus 

,, Varietes  historiques,  litteraires,  ga- 
lantes." Paris  1774.  2  Tle.  in  8».  Im 
2.  Tl.  befindet  sich  ein  „Lettre  sur  las 
grandes  ecoles  de  musique",  in  dem  die 
Werke  eines  LuUy,  Pergolese  u.  Händers 
analisiert  werden.     (Fetis.) 

Bastini,  Cristoforo  T.,  diente 
vom  8.  Febr.  1593  bis  zu  seinem 
im  Aug.  1615  erfolgten  Tode  als 
Musiker  in  der  Stadtkapelle  zu 
Lucca  mit  5  Sc.  monatl.  (Nerici  208.) 

Bastiui,  Cristoforo  II.,  am 
25.  Febr.  1638  mit  4  Sc.  monatl. 
Gehalt  an  der  Stadtkapelle  in  Lucca 
angestellt,  woselbst  er  am  7.  März 
1697  st.     (Nerici  209.) 

Bastini,  Grirolamo,  am  17.  Jan. 


1637(-38)    als 


überzähliger 


Mu- 


ßastini,  Jacopo  I. 


371 


Battaille. 


siker  an  der  Stadtkapelle  in  Lucca 
angestellt  (Nerici  209). 

Bastiui,  Jacopo  L,  Sohn  des 
Vincenzo,  diente  von  1592  — 1598 
in  der  Stadtkapelle  zu  Lucca  (JN'e- 
rici  208). 

Bastini,  Jacopo  II.,  diente  in 
der  Stadtkapelle  in  Lucca  vom  15. 
Juli  1619  bis  zu  seinem  Tode  im 
Dez.  1674  mit  monati.  3  Scudi. 
(Nerici  208.) 

Bastiui,  Pasq  uino  di  Girol  aiuo, 
vom  28.  Jan.  1570-1575  Musiker 
an  der  Stadtkapelle  in  Lucca,  ging 
ins  Ausland.     (Nerici  208.) 

Bastiui,  Vincentio,  auch  Vinc. 
di  Pasquino  Bastini  gen.,  war  um 
1529  in  Lucca  geb.  und  1591  ebd. 
gest.  Er  wird  am  27/12  1543 
unter  den  Coruettisten  der  Stadt 
Lucca  mit  4  Scudi  monati.  Gehalt 
augeführt,  am  9.  Febr.  1557  und 
im  Druck  von  1567  wieder  ge- 
nannt (Nerici  186.  188.  192).  Wir 
besitzen  von  seinen  Kompositionen: 

1.  1.  lib.  de  Madrigal!  ä  5  et  a  G  voci, 
corretti  da  Claudio  da  Coneggio.  Yen. 
1567  Cl.  da  Correg.  6  Stb.  qui«.  29  Nrn. 
[ß.  M.     Upsala.     Amst:  C. 

'2.  II  2.  lib.  de  Madr.  ä  5  et  ä  6  voci, 
con  1  dialogho  a  8  a  2  cori  di  . .  .  Yineg. 
1578  Scotto.  5  Stb.?  4P.  32  Nrn.  [Mo- 
dena:  A.  T.  B.  5  a. 

Bastmeier,  Mattliias,  1573  Al- 
tist an  der  Hofkapelle  zu  Berlin 
(Schneider  9). 

Bastoii,  Joliii,  ein  englischer 
Komponist  des  18.  Jh.,  •  von  dem 
das  br.  Mus.  besitzt 

6  Coucertos  in  6  pts.  for  V.  &  Fl.  . . 
Lond.,  Walsh&Hare.  6  Stb.  fol.  [br.Mus. 

1  Piece  für  Fl.  u.  B.  in  J.  Simpseu'w 
ComiDanion. 

Bastoii,  Josquin,  ein  nieder- 
ländischer Meister  aus  der  1.  Hälfte 
des  16.  Jh.,  von  dem  wir  in  alten 
Samlwk.  aus  der  Zeit  von  1542 
bis  1559  45  Motetten  und  Chan- 
sons besitzen. 

Die  B.  M.    besitzt  im  Ms.   1  Mot.   und 


5  Chans.  In  B.  Zw.,  Ms.  13,  20  der  4stim. 
Satz  mit  deutschem  Texte  von  Freund 
versehen:  Heut  ist  geboren,  u.  in  Ms.  47 
ein  Tonsatz  ohne  -Text.  Die  B.  Breslau 
besitzt  im  Ms.  1  Nr.  84  eine  zweiteilige 
Motette  in  Tabulatur  über  „Jacta  super 
Dominum  curam,  6  v.  —  Im  Ms.  940 
B.  Proske  eine  Motette.  1  Motette  ist 
noch  abgedruckt  in  Martin  Peu  D'argent's 
Samlg.  von  1561.  1  Motette  u.  1  Chans, 
im  Neudruck.  (Eitner  1.  2.)  In  Pha- 
lese's  Lib.  8.  cant.  1561  einige  Mot.  In 
Aut.  Barre  Lib.  1.  Musarum  4  voc.  (1563) 
die  Motette:  Factum  est  cor  meum.  2  p. 
0  crux  benedicta.  —  In  Suotto's  1.  lib. 
de'  Motetti  a  5  voci  1549.  eine  Mot.  — 
Die  einst  vielfach  gedruckte  Chanson  „C'est 
a  grand  tort"  zeigt  B.  nicht  als  strengen 
Niederländer,  sondern  als  einen  unter 
italienischem  Himmel  zum  Wohlklange  er- 
zogenen Meister,  wie  auch  Willaert,  Archa- 
delt  u.  a.  'Niederländer,'  sobald  sie  sich 
lange  in  Italien  aufhielten,  besonders  im 
weltlichen  Tonsatze  sich  den  italienischen 
Stil  und  italienische  Klangfarbe  jeder  in 
seiner  Weise  zu  eigen  machten  und  sieh 
mehr  einem  harmonischen  Wohlklange 
hinnaigten  als  dem  kontrapunktisch 
strengen  Satze. 

Bastoiiier  (Batonier),  Matliieu, 
Sänger  in  der  Kapelle  Karl  V.  1518 
bis  1521.     (Straeten  7,  295  ff.) 

Basuel,  Cr...,  Musikerin  Mecheln, 
Verfasser  der  Komposition  ,,Brand 
van  Mechelen,  27  en  28  juny 
1687",  Worte  von  J.  B.  Joseph 
van  de  Venne,  zu  3  Stim.  und 
Orgel  komponiert  um  1746.  (Gre- 
goir,  Galerie.) 

Basuel,  Pliilippe-Claude,  Prie- 
ster und  Organist  zu  Mecheln  um 
1680.  Gregoir,  Galerie,  verzeichnet 
von  ihm  ,,Bly-eyndende  treur-spel 
van  het  leven  en  de  wondere  daeden 
van  den  H.  ßombaut  (in  Versen) 
vertoond  op  de  12,  15,  16  en  de 
17  july  1680  ter  gelegenheid  van 
een  jubile. 

Bataille,  Gabriel,  war  im  An- 
fange des  17.  Jhs.  Lautenist  am 
Hofe  zu  Paris  und  trug  den  Titel: 
„luthiste  de  la  chambre  de  la  reine". 
Aiifser  vielen  Lautenstücken  schrieb 

24* 


Batall  as, . 


372 


Bates,  John. 


er  auch  in  Gemeinschaft  mit  Gue- 
dron,  Mauduit  und  Bochet  die 
Ballets,  die  unter  Louis  XIII.  auf- 
geführt wurden;  Fetis  nennt  die 
Jahreszahlen  1617  und  1620  ohne 
die  Ballets  näher  zu  bezeichüen. 
Von  seinen  zahlreichen  Airs  für 
1  Singst,  mit  Lautenbegleitung 
haben  sich  erhalten: 

Airs  de  differents  autheiirs  mis  en 
tablaüu-e  de  Luth.  Paris,  P.  Ballard  1608. 
73  Nrn.     [B.  M.    br.  Mus.     Paris  Nat. 

1609  siehe  2.  livre. 

Airs  de  (ebenso)  1612,  kl.  4«.  -ib.  73 
Airs.     76  Bll.     [ib.  und  Wolfenb. 

—  4.  liv.  1613.  71  Airs,  Ballets,  Pseau- 
mes.  ib.  72  Bll.  Enthält:  Guedron, 
Sauvage,  Courville,  Savorny,  Vincent, 
Mauduit,  Bovsset  (Ant.  Boesset),  Bailly.  [ib. 

—  2.  liv."  1614.  72  Airs,  Ballets.  ib. 
72  BU.  [ib.  und  Bibl.  Dr.  ßohn's  in 
Breslau  von  1609,  ebenso  Wolfenb. 

—  3.  liv.  1614.  69  airs,  ballets  et 
Pseaumes  de  portes.  74  BU.  [B.  M.  br. 
Mus.     Paris  Nat.     Wolfenb. 

—  5.  hv.  1614.     67  airs.    58  BU.    [ib. 
6.-8.  hvre.  1614—1618.  40.    [br.Mus. 

Paris  Nat. 

Der  Inhalt  der  8  Bücher  siehe  unter 
Airs.  (Siehe  auch  Pougin  nach  LhuilUer. 
BataiUe  ist  aber  stets  ohne  Accent  auf  e 
geschrieben.) 

Batallas, ...  ein  Komponist  von 
Messen,  die  sich  Ende  des  16.  Jhs. 
in  der  Bibl.  der  Hofkapelle  in 
Madrid  befanden  und  im  dortigen 
alten  Kataloge  angezeigt  sind  (nach 
Straeten). 

Batardi  (Patardi) ,  Antonius, 
Patavius.  In  der  Stadtb.  Danzig 
im  Ms.  mus.  q78,  6  Stb.,  fehlen 
6  a  u.  7  a,  Nr.  65  eine  Missa  8  voc. 

Batclielar,  M.  Daniel,  bekannt 
durch  Ayres  in  Bob.  DowJand's 
A  musicall  Banquet  1-610.  Dort 
wird  er  „Groome  of  the  Majesties 
Privie  Chamber"  genannt.  Davey 
272  nennt  ihn  Batchiler  und  ver- 
zeichnet von  1661  eine  Biographie 
„The  Virgin 's  Pattern". 

Batello, . . .  lebte  wahrscheinlich 
im  18.  Jh.     Die   Kgl.    Musikalien- 


Samlg.  in  Dresden  B47,  30  Bll.  be- 
sitzt von  ihm  im  Ms.  ^,Arie  nuove. 
30  Canzonetti  ä  Sopr.  col  Basso" 
in  P. 

Bateman,  Robert,  ist  bekannt 
durch  1  Paduane  und  1  Galliarde 
für  5  Instrum.  im  Samlwk.  1609  d 
(Eituer  1  fälschlich  1619  d  gedruckt). 
In  Th.  Sinqjsou's  Taffei  Consort 
1  Instrumentalstück  und  in  W. 
Brade\s  Neue  auserl.  liebl.  Branden 
von  1617  drei  Instrumentalstücke. 

Baten  (Batew  nach  Forkel), 
Henri,  auch  Henricus  de  Malinis 
genannt,  da  er  aus  Mecheln  geb. 
war.  Er  lebte  nach  einem  Briefe, 
den  er  an  den  Bischof  von  Ut- 
recht 1301  schrieb,  im  13/14.  Jh. 
und  war  Dr.  der  Theologie  und 
Kanzler  an  der  Universität  zu 
Paris,  später  Kanonikus  u.  Sänger 
an  der  Kathedrale  in  Lüttich.  Er 
schrieb  ein 

„Speculum  divinorum  et  naturalium 
quoroudam"-,  welches  sich  vor  der  fran- 
zösischen Revolution  als  Ms.  in  St.  Martin 
zu  Löwen  und  in  der  Abtei  Tongerloo  be- 
fand. Nach  Fetis  behandelt  es  die  Musik 
und  die  Philosophie. 

Batenborgb,  (xisbert,  aus  Her- 
zogeubusch  (Bolduch);  Musiker  am 
Hofe  Alfonso  IL  von  Este  zu  Fer- 
rara,  f  dort  3.  Juli  1616.  (Straeten 
6,  107.) 

—  Jacques  di^  ebendaher,  wird 
1.566  als  Komponist  erwähnt  (Strae- 
ten 6,  108). 

Batenitz,  Andres,  1585  Hof- 
musikus zu  Berlin  mit  6  Thlr. 
viertel]'.  Gehalt  (Schneider  20). 

Bates,  Jolin,  geb.  um  1740  zu 
Halifax,  gest.  8.  Juni  1799.  Stu- 
dierte Musik,  nahm  aber  beim  Earl 
von  Sandwich  eine  Sekretärstelle 
an,  dirigierte  1776  —  1793  die  Kon- 
zerte für  alte  Musik  und  1784  die 
Oratorien -Aufführungen  im  West- 
minster  in  London.  Er  schrieb 
Vieles  fürs  Theater,  doch  was  ihm 


Bates,  Thomas. 


373 


Bateson. 


Fetis  an  Kompositionen  zuschreibt, 
gehört  William  Bates  an.  Nach- 
weisen kann  ich  von  ihm  nichts 
mit  Sicherheit,  denn  die  Flöten- 
schnle  [in  Glasgow]  ohne  Vornamen, 
könnte  nur  mutmafslich  ihm  zu- 
geschrieben werden,  siehe  William 
Bates.  Ebenso  das  in  Longraan's 
Collect,  of  Catches  unter  Bates' 
Namen  aufgenommene  Catch  zu 
3  Stim :  Sir  you  sir  you,  Nr.  23. 
[B.  Kgsbg. 

Bates,  Thomas,  trat  1661  an 
Stelle  der  beiden  verstorbenen 
Ferrabosco  als  Musiker  (Instru- 
mentist) in  die  KgJ.  Kapelle  in 
London  (Nagel  1,  52.  54). 

Bates,  William  (schrieb  auch 
unter  dem  Pseudonym :  Jack  Catch), 

Privatmusiker  in  London  im  18. 
Jh.  2te  Hälfte,  der  mit  dem  The- 
ater Marylebone  Cardens  in  steter 
Verbindung  stand,  auch  der  Lehrer 
der  Sängerin  Anna  Cat[oJly  war, 
mit  der  er  aber  unerlaubten  Um- 
gang gepflegt  haben  soll  und  mit 
Schande  sein  Ende  fand  (Brown). 
Grove  schreibt  ihm  4  Operetten 
zu:  1.  The  Jovial  crew  1760.  2. 
Pharnaces  1765.  3.  The  Ladies' 
Frolick  1770.  4.  The  theatrical 
Candidates,  musical  prelude  1775. 
Ich  fand  von  ihm: 

Flora,  or  Hob  in  the  Well,  as  now 
perform'd  at  the  Theatre  royal  in  Coveat 
Garden.  The  Overt. ,  Duets  &  principal 
Songs  couiposedby  .  .  .  Lond.  qufol.  [br.Mus. 

The  airs  in  the  Jovial  crew,  or  Merry 
Beggars, .  . .  Covent  Garden.  The  over- 
tnre  in  score. . .  Loud.  (1760)  J.  Johnson, 
fol.  [br.  Mus.  Brüssel :  London  by  Thoaip- 
son.  fol.     R.  C.  ofMus. 

W.  B.  &  Thomas  Aug.  Arne: 

The  Ladies'  frolick.  A  comic  opera 
(altered  from  the  jovial  Crew  by  J.  Love.) 
The  overt.  ...  «&  principal  airs  by .  .  . 
(Kl.-A.)  Lond.  1770.  qufol.  [br.Mus. 
R.  C.  of  Mus. 

Pharnaces^  an  english  opera  (altered 
from  the  Italian  by  T.  Hüll)  Lond.  qufol. 
[br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 


The  airs ,  overtiire  ...  in  the  Prelude 
called  the  Theatrical  Candidates  .  .  .  Lond. 
1775  qufol.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Songs,  sung  at  the  Grotts  Gardens  . . . 
1771.     Lond.  fol.     [br.Mus. 

The  favourite  songs,  sung  at  Ranelagh 
...  Lond.  1777.  fol.     [br.Mus. 

The  fav.  songs  sung  at  Vaux-HaU  Gar- 
dens.    Lond.  1776.  fol.     [ib. 

A  collection  of  songs,  sung  at  Vauxhall 
.  . .  Lond.  1771.  fol.     [ib. 

A  new  buck's  song,  dedicated  to  the 
agriculturean  Lodge  by  brother  Sherratt. 
(Lond.  c.  1770.)  fol.     [ib. 

Unter  dem  Namen  Jack  Catch  gab  er 
heraus : 

Sir  Hugh,  the  piteful  fellow,  or  the  3 
L[or]ds  of  the  Adni[ira]lty  who  have  con- 
ducted  our  navy,  or  knavish  äff  airs,  a 
catch  which  requii'es  execution,  by  J.  C. 
(Lond.  c.  1778)  fol.     [br.Mus. 

17  Einzeldrucke  u.  Gesänge  in  Samlwk. 
im  british  Mus.     Siehe  Kat. 


6  Senates  for  2  V.  with  a  thorough  B. 
for  the  harps.  or  Vcl.  Lond.,  printed  for 
the  author  by  Johnsons  Music  Shop. 
3  Stb.  fol.     [br.  Mus.     B.  Wagener. 

18  Duettinos  for  two  Guittars,  tvpo 
french  Horns,  or  2  Clarinetts.  London. 
qu4".     [br.  Mus. 

Complete  preceptor  for  the  german  flute. 
Lond.  qu8^.    (ohne  Vornamen).     Glasgow. 

In  Warren's  Collection  befinden  sich 
Glees,  Catches  u.  Canons  von  ihm. 

Im  Catch  Club  3,  Edinburgh  1  Nr. 

Im  Hawkins  3,  375  Abdruck  eines  3st. 
Madrig. 

In  Bland's  (John)  4.  Samlwk, 

In  Apollo's  feast  Arien  aus  der  Oper 
Pharnaces. 

In  Sam.  Webbe's  The  2  celebrated  Catches. 

Bateson,  Thomas,  ein  englischer 
Musiker,  der  von  1599—1611  Or- 
ganist a/d.  Kathedrale  zu  Chester 
war,  darauf  in  Irland  beim  Lord 
Chichester  lebte  und  1618  nach 
dem  Titelblatt  der  Second  set  of 
Madrigals  sich  „Bachelor  of  Music, 
Organist  &  Master  of  the  children 
of  the  Cathedral  church  of  the 
Blessed  Trinity"  zu  Dublin  nannte. 
(Grove.  Hawkins  3,  375.) 

The  first  set  of  english  Madrigales  to  3, 
4,  5  &  6  voyces . . .  Lond.  1604  Este.  6 
Stb.  in  40.     [br.Mus.     R.  C.  ofMus. 

—  neue  P.-Ausg.  von  Rimbault.    Lond, 


Bathe. 


374 


Batisda,  Juan  de. 


1845-46.   fol.     [Hofb.  Wien.         br.  Mus. 
E.  C.  of  Mus. 

—  Dazu  ein  Pfte.  part,  compressed  from 
the  score  by  G.  A.  MacfaiTcn.  Lond.  1847. 
fol.     [br.  Mus. 

The  2.  set  of  Madr.  to  3,  4,  5  &  6  parts; 
apt  for  Viols  &  Voyces  . .  .  Lond.  1618. 
40.  6  Stb.     [br.  Mus.     R.  C.  ofMus. 

Ms.  624  br.  Mus.  4  Stb.  inkompl.,  3  bis 
8stim.  Gesge. 

Ms.  1940  R.  C.  ofMus.  1  Madr:  Dame 
Venus,  hence.  4  Stb.  und  3  andere  Gesge. 

In  Mss.  Cambridge  FW.  6  Madrigale 
und  2  in  Morley's  Triumph  of  Oriana  1601. 

In  englischen  Neudruckeii  29  Nrn.  (Eit- 
ner  2). 

In  Jos.  G-wilt's  CoUection  1815  zwei 
Gesge. 

In  Rieh.  Webb's  Collection  of  Madrig. 
1  Gesg. 

In  Nüvello's  Studies  in  Madrigalian  1 
Gesg. 

Bathe,  William,  ein  englischer 
Theoretiker,  geb.  um  1564  zu  Dub- 
lin, st.  bei  einem  längeren  Aufent- 
halte im  Auftrage  seines  Klosters 
in  Madrid  den  17.  Juni  1614.  Er 
studierte  in  Oxford,  trat  1596  in 
den  Jesuitenorden,  bereiste  Flan- 
dern, Italien  und  Spanien  und 
fasste  endlich  festen  Fufs  in  dem 
irischen  Seminar  in  Salamanca  in 
Spanien.  (Hawkins  3,  356  Biogr.) 
Die  erste  Ausgabe  seiner  theoreti- 
schen Schrift  ist  nach  Hawkins  be- 
titelt: 

A  briefe  introduction  to  the  true  art  of 
musicke,  w  herein  are  set  downe  exact 
and  easie  rules  for  such  as  seeke  but  to 
know  the  tnieth  .  . .  by  W.  B.  Student  at 
Oxenford.  Lond  1584.  40.  (Fetis  Titel  aus- 
führlich.    Fundort  nicht  bekannt.) 

—  2.  Ausg.  A  briefe  introduct.  to  the 
skill  of  song:  concerning  the  practise  . .  . 
in  which  work  is  set  downe  X.  sundry 
wayes  of  2  pts.  Loud.  (c.  1590)  Th.  Este. 
8».     [br.  Mus. 

Batben  11s,  Petrus,  ein  Pastor 
in  Curow,  wie  er  sich  selbst  be- 
zeichnet, gab  heraus: 

Symbolum  Christo  et  reipublicae  .  .  .  des 
Herrn  Philippi  IL  Hertzogen  zu  Stettin . . . 
Mit  4  Stim.  gezieret,  durch  .  . .  4".  4  Seiten 
am  Ende:  Stetini,  typis  Rhetianis.  1617. 
[B.Br.     B.  Zw.  Nr.  763. 


Batlika,  siehe  Batka. 

Bat!,  Luca,  Schüler  von  Cor- 
teccia,  Kapellmeister  an  S.  Lorenzo 
in  Florenz  und  Kapellmeister  des 
Grofsherzogs  von  Toscana.  Starb 
1608.  Er  ist  der  Autor  einer 
Mascherata,  die  am  26.  Febr.  1595 
am  Hofe  zu  Florenz  aufgeführt 
wurde.  Schon  1589  sollen  Inter- 
medii  von  ihm  in  die  „Esaltazione 
della  croce"  eingeschoben  worden 
sein.  Dieselben  bestanden  bereits 
aus  Soli  mit  Begleitung  des  Basso 
sostenuto.  Hiergegen  behauptet 
Dr.  Vogel  in  Viertel].  5,  409,  dass 
er  den  in  Florenz  sich  entwickeln- 
den Reformbestrebungen  in  betreff 
des  Sologesanges  niemals  gehuldigt 
habe.  Er  war  auch  einer  der  Mit- 
arbeiter des  verloren  gegangenen 
ßapiraento  di  Cefalo  von  Gabr. 
Chiabrera.  (Canal  2,  4.  Viertel].  5 
siehe  Eeg.) 

Canal  Seite  86  sagt:  um  1600 
Kapellmeister  an  S.  Maria  del  Fiore 
zu  Florenz. 

(Siehe  auch  Fetis.)    Von  seinen 

Kompositionen  kenne  ich: 

\.  n  1.  lib.  de  Madr.  ä  5  voc.  Yen. 
1594  Gard.  5  Stb.  4».  25  Nrn.  davon  1 
von  Neri  Alberti  u.  1  von  Anton.  Bicci. 
[B.  B:  T.      br.  Mus.  5  Stb.      Bologna:  C. 

2.  II  2.  lib.  de  Madr.  ä  5  voc.  ib.  1598. 
[B.  K:  C.  B.     Crespano:  T. 

3.  1  Madrig.  in  Marco  da  Gagliano's  1. 
lib.  Madrig.  5  voc.  1602:  Luce  soave.  — 
In  ebende,sselben  2.  lib.  1604:  Se  de  tor- 
menti. —  „0  Dio  me  stesso"  u.  „Mentre 
con  raille  amori"  im  3.  Buche  1605.  — 
„Neve  tu  mi  rassembri"  im  4.  Buch.  1606. 
—  „Ha  di  serpe  il  velen"  5  v.  in  G.  del 
Turco's  1.  lib.  Madr.  1602.  —  In  Phalese's 
Samlwk.  Madr.  a  6  v.  1601:  „Un  dolce 
riso".  —  In  Santi  Orlandi's  3.  lib.  Madr. 
5  V.  1605 :  „Voi  ch'io  son  morto." 

Balis,...  von  ihm  besitzt  die 
Bibl.  der  Christkirche  in  Oxford  1 
Sarabande. 

Batisda,  Juan  de,  um  1633 
musico    de    vihuela    an    der   Hof- 


Batista  de  Vielmis. 


375 


BatoD,  Heuri. 


kapeile     in    Madrid     (Straeten    8, 
424). 

Batista,  de  Vielmis,  siehe  Bar- 
tolammeo. 

•  Batiste,  verzeichnet  Gerber  1 
als  einen  zu  Anfange  des  18.  Jhs. 
lebenden  bedeutenden  Violinisten, 
der  der  erste  gewesen  sein  soll, 
welcher  Doppelgriffe  auf  der  Vio- 
line hervorbrachte.  Er  war  ein 
Schüler  Corelli's  und  starb  als 
erster  Violinist  und  Direktor  an 
der  polnischen  Kapelle  (in  War- 
schau?). 

Batistin,  (wie  ihn  Fetis  verz.) 
und  Babstistini,  siehe  Stuck, 
Job.  Baptist. 

ßatka,  Anton,  Sohn  des  Lorenz, 
Kammermusikus  und  Bassist  des 
Bischofs  von  Breslau,  geb.  zu  Prag 
am  21.  Nov.  1759  (Gerber  1. 
Dlabacz). 

Batka,  Lorenz,  Vater  einer 
musikalischen  Familie,  dessen  5 
Söhne  sich  als  Musiker  auszeich- 
neten, geb.  1705  zu  Lischau,  gest. 
1759  in  Prag,  wo  er  an  melireren 
Kirchen  als  Musikdirektor  angestellt 
war.   (ib.) 

Batka,  Martin,  Sohn  des  Lorenz, 
ein  tüchtiger  Violinist,  der  nach 
des  Vaters  Tode  dessen  Nachfolger 
im  Amte  wurde.  Er  st.  1779  zu 
Prag,  (ib.) 

Batka,  Michael,  Sohn  des  Lo- 
renz, geb.  29.  Sept.  1755  in  Prag, 
lebte  noch  1789  als  angesehener 
Violinist  in  Prag,  (ib.) 

Batka,  Veit,  Sohn  des  Lorenz, 
geb.  29.  Mai  1754  zu  Prag,  ist 
Oboist  und  Flötist  in  der  Kapelle 
des  Herzogs  von  Kurland  in  Sa- 
gan.  (ib.) 

Batka,  Wenzel,  Sohn  des  Lo- 
renz, geb.  zu  Prag  14.  Okt.  1747, 
war  Kammermusikus  (Tenorist  und 
Fagottist)  an  der  bischöfl.  Kapelle 
in  Johannisberg.  (ib.) 


In  der  Bibl.  des  Stiftes  Kloster- 
neuburg unter  Bathka  (o.  Vornamen) 

1  Ave  Maria  im  Ms. 

Die  Hofb.  in  Wien  besitzt  von 
einem  Evermodus  Ediiardus  Batka, 
Pfarrer  von  Deutschkonitz  bei 
Znaim  zur  Zeit  Ks.  Joseph  L,  unter 
Ms.  18607  —  09  u.  19273  —  75  aller- 
lei Märsche  für  Orchester. 

Baton,  Cliarles,  (Baten  le  jeune) 
Bruder  des  Henri,  Virtuose  auf 
der  Bauernleier  (vielle)  und  auf 
der  Musette  (Sackpfeife),  die  in 
damaliger  Zeit  (18.  Jh.)  in  Paris 
sehr  beliebt  waren.  Er  ist  auch 
bekannt  durch  eine  Schrift  gegen 
Rousseau,  worin  er  die  alte  fran- 
zösische Musik  verteidigt,  betitelt: 

Examen  de  la  lettre  de  M.  Eousseau 
sur  la  musique  fran^aise  (Paris)  1753.  8". 
36  S.     [B.  B. 

—  2.  ed.  (Paris)  1754.  8«.  43  S.  [B.  B. 
Briissel.     Bologna. 

Dieselbe  Abhandlung  auch  abgedeckt 
in  Rousseau's  Lettre  sur  la  musique.  2. 
ed.  1753  [Bologna]. 

Fetis  bezeichnet  die  Schrift  als  eine  der 
besten  über  diesen  Gegenstand.  Baton 
veröffentlichte  auch  mehrere  Abhand- 
lungen im  Mercure  de  France  über  die 
Vielle,  deren  Konstniktion  er  verbesserte 
(Sept.  1750  p.  153.  Juni  1752  p.  161. 
Auch  1757);  letztere  ist  betitelt :'  „Memoire 
sur  la  vielle  en  D-la-re,  dans  lequel  on 
rend  compte  des  raisons  qui  ont  engage 
ä  la  faire,  et  dont  l'extrait  a  ete  presente 
a  la  reine."  Von  seinen  Kompositionen 
kann  ich  nachweisen: 

1.  Suite  pour  2  vielles  ou  musettes, 
oeuv.  1.  Paris  1733.  fol.     [Paris  Nat. 

2.  Amusemens  d'une  heure,  duos  pour 

2  vielles,  oeuv.  4.  (Paris)  s.  a.  fol.    [Paris 
Nat. 

3.  La  vielle  amüsante,  divertissement  en 
suivie  suites  pour  les  Vielles,  Musettes  . . . 
oe.  2.  Paris,  fol.     [br.  Mus. 

Das  C.  P.  besitzt  von  Baton  (o.  Vor- 
namen) 6  Senates ,  pour  le  Violoncelle, 
welchem  B.  sie  angehören  bedarf  der 
Untersuchung. 

Baton,  Henri,  (Baton  l'aine) 
geb.  gegen  1710  zu  Paris,  war 
Virtuose  auf  der  Musette,  eine  Art 
Sackpfeife.    Er  liefs  3  Bücher  So- 


Batonier. 


376 


Batteux. 


naten  und  2  Bücher  Duos  für  sein 
Instrument,  von  semer  Komposi- 
tion in  Paris  stechen,  wie  Fetis 
sagt,  doch  glaube  ich,  dass  dies 
eine  Yerwecb seiung  mit  seinem 
Bruder  Charles  ist  (s.  d.). 

Batonier,  s.  Bastoiiier,  Mathieu. 

Batta,...  In  La  Chevardiere's 
Kecueil  de  18  Contredanses  einige 
Nrn. 

Battaglia ,  LodoTico ,  diente 
dem  Senate  von  Messina  als  Mu- 
siker. Poggioli  nahm  von  ihm  in 
sein  Samlwk.  Scelta  di  Motetti 
1647  die  Motette  auf:  Adjuva  me 
4  voc. 

Battaglia,  Matteo,  aus  Bologna, 
diente  um  1666  als  Musico  dem 
Herzoge  von  Naiburgh  (Neuburg 
an  der  Donau?),  erwähnt  in  Maur. 
Cazzati's  5.  lib.  Motetti  op.  39  von 
1666,  der  ihm  eine  Motette  widmet. 

Battaglia,  Mauritio,  ein  Schü- 
ler des  Horatio  Tarditi,  in  dessen 
Canzonette  lib.  2,  1647  sich  „II 
ciel  per  me"  3  voci  befindet. 

Battaglini ,  Lodovico,  diente 
vom  15/10  1619—21  in  der  Stadt- 
kapelle in  Lucca  mit  monatl.  2  Sc. 
(Nerici  208.) 

Battaglioni,  Orazio;  die  Kathe- 
drale zu  Pistoja  besafs  von  ihm 
eine  Samlg.  Madrigale.  Venelia 
1574  (nach  einem  älteren  Katalog.) 

Battelier,  Albert,  1641  Sänger 
an  der  Hofkapelle  in  Brüssel  mit 
490  Gld.  Gehalt  (Straeten  5,  136). 

Batteil  (Battle),  Ralph,  geb. 
11/4  1649,  gest.  20/3  1713  in 
London,  erzogen  im  Peterhouse  zu 
Cambridge,  wurde  1662  Kektor  am 
All  Saints,  mit  ^lem  Vikariat  an 
St.  John  in  Hertford,  1680  Präben- 
dar  in  Worcester,  1689  schwor  er  als 
Subdekan  und  Clerk  of  the  Cheque 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  London, 
Er  soll  ein  guter  Orgelspieler  ge- 
wesen sein  und  erzog  viele  Schü- 


ler (Rimbault  224).    Folgende  Lob- 
rede   auf   die  Musik   ist   von  ihm 

gedruckt: 

The  lawfulness  and  expediency  of  clii;rcli 
musick  asserted  in  a  sermon  . . .  preacbed 
at  St.  Brides-chnrch,  npon  22/11  1693. 
Lond.  1694  Heptinstall.  4".  [Brüssel. 
Glasgow. 

Battell  (Battle)  William,  schwor 
am  10/12  1691  als  Gentleman 
extraord.  a/d.  Kgl.  Kapelle  in  Lon- 
don und  wurde  im  Jan.  1710  fest 
angestellt.  Bis  dahin  war  er  Sänger 
an  der  Westminster- Abtei.  (Rim- 
bault.) 

Batteii,  Adrian,  ein  englischer 
Komponist,  geb.  in  dem  letzten 
Viertel  des  16.  Jhs.,  Schüler  von 
Holmes  an  der  Kathedrale  in  "Win- 
chester, 1614  Choral -Vikar  am 
Westminster  in  London,  1624  an 
St.  Paul,  sowie  Organist  daselbst. 
f  gegen  1640.  B.  wird  nnter  die 
besten  englischen  Komponisten  ge- 
zählt und  gleich  einem  Gibbons, 
Hilton  u.  a.  geschätzt.  Von  seinen 
Kompositionen  hat  sich  nur  Weniges 
erhalten. 

In  Boyce's  Cathedra!  Music  2.  Bd.  3 
Gesge.  zu  4  u.  5  St.  —  In  Clifford's 
CoUection  von  1664  mehrere  Gesge.  Im 
Ms.  Oxford  chr.-ch:  2  Services  5  v.,  Pre- 
ces,  6  Psalmen  u.  5  Anthems.  In  Barnard's 
Samlwk.  von  1641:  7  Gesänge.  Im  Ms. 
1642  der  Bibl.  des  R.  C.  of  Music:  27  Gesge. 
(Kat.  p.  188  ff.).  In  Tudway's  CoUection, 
Ms.  98  im  br.  Mus.  1  Anthem :  Hear  my 
prayer,  o  Good.  Ms.  Ely,  3  Anthem,  auch 
im  Orgelbuch  1.  In  Bd.  8  eine  Litanei. 
In  Mss.  der  Bibl.  in  Cambridge  FW. 
Nr.  116:  Haste  Thee,  o  God.  0  praise  the 
Lord.  Nur  Orgelst,  vorhanden.  Ebendort 
Nr.  88.  117  u.  152  Hear  my  prayer.  Auch 
in  Boyce  Cathedr.  mus. 

In  englischen  Neudrucken  3  Gesge. 
(Eitner  2). 

Batteux,  Charles,  geb.  7.  Mai 
1715  zu  Alleud'huy  bei  Reims, 
gest.  14.  Juli  1780  zu  Paris,  ein 
gelehrter  Kanonikus  und  Prof.  der 
Philosophie,  schrieb : 

Les  beaux-arts  reduits  ä  un  seul  (memo) 
principe.     Paris  1743. 


Batti 


377 


BattisMU. 


—  Paris  1746  Durand.  120.  291  S. 
[Bologna. 

—  nouv.  ed.  Paris  1747  Durand.  8". 
[Brüssel.     Paris  Nat. 

—  nouv.  ed.  Leide  1753  E.  Luzac  fils. 
120.     [Brüssel.     Mailand  Cous. 

—  In  deutscher  Uebersetzung:  Ein- 
schrenkung  der  schönen  Künste  auf  einen 
einzigen  Grundsatz  mit  damit  verwandten 
Abhdlg.  von  (Job.  Ad.)  Schlegel.  Lpz.  17.52. 
—  2.  Aufl.  Lpz.  1759.  —  3.  Aufl.  Lpz. 
1770.  Weidmann's  Erben  u.  Reich.  8".  2 
Bde.  [B.  B.  Brüssel.  Näheres  bei  Becker 
1,  479. 

Ferner:  Cours  de  belles  lettres.  Paris 
1747.  4.  Aufl.  1769.  Eine  deutsche 
Uebersetzung:  Einleitung  in  die  schönen 
Wissenschaften  mit  Zusätzen  von  Karl 
Wilh.  Ramler.  2  Aufl.  Lpz.  1762/63. 
Weidmann's  Erben  und  Reich.  4  Bde.  8". 
[Brüssel. 

—  4.  Aufl.  ib.  1774.  4  Bde.     [B.  B. 

Batti,  Francesco,  von  ihm  be- 
sitzt die  B.  B.  im  Ms.  17098  ein 
Magnificat  zu  4  St.  mit  Bc.  in  P. 

Battiferri,  Luigi,  geb.  zu  Sas- 
corbara  (nicht  Pascorbara)  bei  Bo- 
logna im  Anfange  des  17.  Jhs., 
war  um  1642  T\äpeUmeister  „nella 
cittä  di  Sant'  Angelo  Inuado",  wie 
es  auf  dem  Drucktitel  heilst.  Er 
gab  heraus: 

Messa  et  Salmi  concertati  a  3  voci  cioe 
A.  T.  e  Basso,  con  Motetti,  Letauie,  & 
Salue  regina  a  Due,  &  Tre  Voci.  Di  Luigi 
...  op.  2.  Ven.  1642  Aless.  Vinceuti.  4 
Stb.     [B.  Br.     Bologna. 

Fetis  nennt  noch  op.  4  und  5,  zwei 
Bücher  Motetten  f.  1  St.  mit  Bc.  eben- 
dort  1669  gedruckt  (siehe  Battiferro). 

Im  Ms.  W.  49  der  B.  B.  ein  Magnificat 
ä  3  voc.  c.  Cent,  ex  1642,  in  P.  —  Im 
Ms.  15799  (Kat.  S.  21  Nr.  89  B.  Kgsbg.) 
„Christe  eleison"  4  voc.  (Müller  schreibt 
fälscht.  Balliferri,  wirft  auch  S.  104  Bat- 
tiferii  und  Battiferro  zusammen.)  —  Im 
Ritter  Nr.  26  ein  Orgelsatz. 

Battiferro,   S.   D.  Luigi,   aus 

Urbino,  war  um  1669  Kapellmeister 
an  der  Akademie  dello  Spirito 
Santo  zu  Ferrara  (Titel);  ob  er 
noch  1719  lebte,  wie  man  aus  dem 
Ms.  1200  der  B.  B.  vermuten 
könnte,  ist  sehr  fraglich.  Man 
kennt  von  seinen  Kompositionen: 


1.  11  1.  lib.  de  Motetti  a  voce  sola  di 
...  Op.  4.  Bologna  1669  Monti.  Part,  in 
4".  S.   91 

2.  H  2.  lib.  (dito)  ib.  1669.  Op.  5.  Part, 
in  4».   83  S.     [beide  in  Bologna  u.  C.  P. 

3.  H  3.  lib.  (dito)  ib.  1669.  Op.  6.  P. 
40.     [C.  P.        Bologna  nur  ein  Fragment. 

4.  Ricercari  a  4,  a  5,  a  6  con  1,  2,  3, 
4,  5,  6  soggetti ...  op.  3.  Bologna  1669 
Giac.  Monti.     [Bologna. 

Ms.  1200  B.  B.  12  Fugen  auf  4  Notea- 
systeme  notiert,  oft  mit  mehreren  Themen. 
Ms.  1200a  eine  2.  Kopie.  Ms.  1201  enth. 
2  Fug.  in  4  Stb.  Diese  Fugen  sind  wahr- 
scheinlich dieselben  wie  die  vorherge- 
nannten „Ricercari".  Auch  die  Bibl. 
Joachimsthal  besitzt  11  dieser  Ricercari 
in  P.  —  Die  Kgl.  Musikal.  -  Samlg.  in 
Dresden  besitzt  von  der  Hand  Zeleuka's, 
1718  und  1719  kopiert:  Ricercar  con  5 
soggetti,  über  3. ;  Ricercari  hb.  4  und  Ric. 
con  6  soggetti,  lib.  5. 

Ms,  2008.  B.Brüssel:  12  Ricercari  per 
organo.  1719.  —  Ebenso  in  B.  Lpz. 

Im  Neudnick  2  dieser  Ricercari  (Eitner 
2)  und  in  Dehn's  Lehre  v.  Contrapunkt, 
ed.  von  B.  Scholz.  Berl.  1859  Schneider, 
Tab.  Xp.  41—47  eine  Fuge. 

Battillier,  FraiiQois,  um  1618 
Sänger  in  Brüssel  (Straeten  5, 155.) 

Battiiio , . . .  lebte  um  1780  wahr- 
scheinlich in  London  u.  gab  heraus: 

1.  A  coUection  of  airs  &  duets  for  the 
gernian  flute  or  2  Violius.  Lond.  fol. 
[br.  Mus.]  2.  0  Sonatas  for  2  Violins. 
Part.  Lond.,  Johnson,  fol.  18  Seit.  [B. 
Wagener. 

Battisliill,  Jonathan,  geb.  im 
Mai  1738  zu  London,  gest.  10.  Dez. 
1801  zu  Islington.  1747  war  er 
Chorknabe  an  St.  Paul  und  Schüler 
W.  Savage's,  wurde  dann  als  Kla- 
vierspieler am  Covent  Garden 
Theater  angestellt  u.  trat  durch 
die  Verheiratung  mit  der  Sängerin 
Miss  Davies  1763  noch  näher  mit 
dem  Theater  in  Verbindung.  1764 
komponierte  er  mit  Arne  die  Oper 
„Almena".  1764  zur  Pantomime 
„The  Rites  of  Hecate".  In  späterer 
Zeit  wandte  er  sich  der  Kirchen- 
musik zu,  wurde  gegen  1771  Or- 
ganist an  St.  Clement,  Eastcheap 
und   St.  Martin,    Orgar   und  dann 


ßattishill. 


378 


Battistini,  Giacomo. 


an  der  Christuskirche  in  der  New- 
gate  Street  in  London.     (Grove.) 
Von  seinen  Kompositionen  kann 

ich  nachweisen: 

1.  Almena.  au  engl,  opera.  as  performed 
at  the  Theatre  roy.  in  Druiy  Lane,  cont. 
the  songs. . .  (Kl.-A.  mit  Violine)  London 
c.  1766.  qufol.     [br.  Mus.       R.  Cef  Mus. 

2.  Call  to  remembrance.  Anthem  for  7 
voic.     Lond.  fol.     [br.  Mus. 

3.  6  Änthems  &  ten  chants  composed 
by  the  lata .  . .  from  the  original  ms. 
(With  a  memoir  by  Dr.  Busby  &  engra- 
ved  Portrait.).  In  score.  Lond.  1804  prin- 
ted  for  the  Editor,  fol.  [R.  C  of  Mus.  br. 
Mus.     Glasgow. 

2  Anthems,  as  they  are  sung  at  St. 
Paul  s  Cathedral.  Lond.  C.  and  S.  Thompson, 
fol.     [Glasgow,     br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

In  John  Page's  A  coUect.  of  Hymns  12 
Psalms  &  an  Ode  by  B.  Lond.  1804.  [R. 
C.  of  Mus. 

12  Hymns.  The  words  by  .  . .  C.  Wesley. 
Lond.  40.     [br.  Mus. 

The  Shepherd  &  Chepherdess.  A  cantata 
(Lond.  1764)  kl.  fol.     [br.Mus. 

1  Glee  in  AYill.  Horsley's  Vocal  Har- 
mony.  Lond.     [R.  C.  of  Mus. 

A  collection  of  songs  for  3  &  4  voices, 
comp...  books  1  &  2.  London,  fol.  [R. 
C.  of  Mus.     br.  Mus. 

A  collect,  of  favourite  songs,  sung  at 
the  publick  Gardens  and  Theatres.  Lond. 
fol.     [R.  C.  of  Mus.     br.  Mus. 

In  Cyclopedia  of  music,  einige  Nrn. 

In  Thalia,   1  fav.  song,  dramatic  piece. 

In  Leslie,  H.  Cassel's  Choral  Music  Nr. 
28  (1867). 

In  Pittman's  (J.)  A  Series  of  progressive 
studies  . . .  book  6.  (1882)  8». 

In  Bishop's  (Sir  H.  R.)  A  Midsummer 
Nights  Dream.  The  Overt.  Songs  etc.  tei^- 
weis  von  B.  (1816)  fol. 

In  Novello's  Cathedr.  volunt.  (1731). 

In  Rüey's  (W.)  Psalms  &  hymns.  (1750?) 

In  The  Silver  moou's  enamoured  c.  1770. 

Select  pieces  for  the  organ  or  Pfte  . .  . 
select . .  .  by  G.  Page.  Lond.  c.  1805.  qu4<'. 

Siehe  ßishop  (J.)  of  Cheltenham:  Sundry 
Piano  mus.  (1870)  fol. 

Das  br.  Mus.  besitzt  aufserdem  noch 
eine  Anzahl  Londoner  alte  Einzeldrucke 
von  Arien,  Glees  u.  a. 

Im  Catch  Club  1,  1  Nr. 

In  Longmau's  Collect,  of  catches  2  Glees 
zu  3  u.  5  St.  Nr.  193  u.  204. 

In  H.  Row.  Bishop's  collect,  of  Glees, 
2  Nrn.     [B.  B.     br.  Mus. 

In  John  Bland's  4.  Samiwk. 


als    vorzüglicher 


In  Th.  Busby's  Divine  harmonist. 

In  John  Page's  Harmonia  Sacra.  Lond. 
1800,  5  Anthems. 

In  Warren's  Catches  1763  etc.  Canons, 
Catches  und  Glees. 

Im  Neudruck  4  Gesge.  (Eitner  2). 

Battista  dal  Foiiclaco,  von  A. 

Fr.  Doni  im  Dialogo  della  musica, 
1544,    Bl.  42  V. 
Cornettist  erwähnt. 

Battista  Romano,  war  im  16. 
Jh.  nach  Trojane  Geiger  am  Mün- 
cheuer  Hofe  und  f  1570.  Nach 
den  Akten  im  Kreisarchive  zu 
München  (Sandberger,  Lassus  1. 
Tl.  3.  Buch)  wird  ein  Johann  Bah- 
tista  Roinaiio,  Geiger,  von  1568 
bis  1570  mit  160  Gld.  Gehalt  und 
mehreren  Gnadengeldern  verz. 
Dies  ist  jedenfalls  der  von  Trojano 
Erschossene.  Ein  anderer  Geiger 
ist  nur  mit  Bahtista  Geiger  verz. 
und  zwar  von  1569 — 1575  mit 
180  Gld.  Gehalt.  Trojano  meint 
sicherlich  den  Ersteren. 

Battista  Siciliano,  wird  von 
Luigi  Dentice  in  Due  dialogi  della 
musica  1553  im  2.  Dialoge  als  In- 
strumentist erwähnt,  den  er  im 
Hause  der  Donna  Giovanna  d'Ara- 
gona,  Mutter  der  berühmten  Vit- 
toria  Colonna  (Divina  nennt  er  sie) 
hörte. 

Battista  da  Verona,  ein  Flötist 
um  1506  zu  Modena  (Valdrighi  12, 9). 

Battista,  Albert  Luigi  Fr.,  siehe 
Baptiste,  Ludwig  Albert  Friedrich. 

Battistini,  Gahriel  Angelo  de^ 
war  um  1666  Sopranist  (Castrat) 
an  der  Hofkapelle  in  Dresden  mit 
800  Rthlr.  Gehalt  angestellt  und 
erhielt  1680  an  1000  Rthlr.  (Für- 
stenau  1,  92),  am  2/10  1662  wird 
ein  Castrat  gleichen  Namens  an 
der  Hofkapelle  in  München  angestellt 
(Kreisarchiv). 

Battistini,  Oiacomo,  war  um 
1695  u.  f.  Jahre  Kapellmeister  an 
der    Kathedrale    in    Novara    und 


Battle. 


379 


Bandet,  Eleazar. 


schrieb  nach  Chrysander's  Händel 

1,  174  Anmkg.  den  3.  Akt  zur 
Oper  Antemio  für  Novara  (A.  Be- 
sozzi  und  Dionigi  Erba  den  1.  und 

2.  Akt).     Man  kennt  von  ihm: 
Motetti  sacri,   op.  1.   Bolog.    1698  Sil- 

vani.     [Paris  Nat. 

Eoger  zeigt  Motetti  sacri  op.  2  an  und 
Fetis  Qocli  Armonie  sagre;  Bolog.  1700. 
Bestehend  aus  12  Piecen  zu  1 — 3  St.  mit 
und  ohne  Violine. 

Im  Ms.  1744,  R.  Cef  Mus.,  1  Motette 
für  1  Stirn,  u.  Bc.  —  Im  Ms.  1745  drei 
Motetten  arrang.  für  1  und  2  St.  u.  Bc. 
auch  mit  2  Violinen. 

Battle,  Ralph,  siehe  Battell 
und  William  Batteil. 

Battoiii,  Olovaniii,  Die  Kgl. 
Musikalieu-Samlg.  in  Dresden  be- 
sitzt von  ihm  im  Ms.  1,  48,  49  u. 
89  an  15  und  mehr  Arien  für 
Sopr.  u.  Instr.  in  P.  Ob  er  im  17. 
oder  18.  Jh.  lebte  bedarf  noch  der 
Untersuchung. 

Batu,...  um  1798  erschienen 
zu  Paris  3  Duos  concert.  für  2 
Violinen  als  op.  2.     (Gerber  2.) 

Bau,  N...,  ein  französischer 
Schriftsteller  um  1750,  soll  nach 
Caffiaux  (Fetis)  eine  musik- theo- 
retische Abhandlung  geschrieben 
haben. 

Baubdweyn,   siehe   Baulduiii. 

Bauck,  Matthias  Andreas,  geb. 
1765,  25.  Mai  zu  Hamburg,  gest. 
6.  April  1835  zu  Lübeck,  Schüler 
von  Königslövv  in  Lübeck,  seit 
1799  Organist  und  Werkmeister 
an  St.  Jakobi  in  Lübeck.  (Stiehl  1). 
Er  gab  heraus: 

Anleitung  zur  Kenntniss  der  Harmonie 
in  Fragen  u.  Antworten,  als  Handbuch  .  .  . 
Lübeck  1814 Michelsen.  8".  [Brüssel.     B.B. 

Vorkenntnisse  zur  Harmonielehre.  Lüb. 
1832.  8».     [B.Lpz. 

Lübeckisches  Choral  -  Melodien  -  Buch. 
Lüb.  1821  Rohden  8«.  93  Choräle  auf  72 
S.     [B.  Lpz.     Brässel  Cons. 

Paulus,  Oratorium,  1.  Teil  von  B.  1792, 
Autogr.  P.  2.  Tl.  von  Königslöw  [Stadtbibl. 
Lübeck. 


Zeit  und  Ewigkeit.  Orat.  1794,  Autogr 
P.     [Lübeck. 

Jesu  Auferstehung,  Kantate  [Lübeck. 

2  Fugen.  3  st.  Ricercata.  Introduct.  u. 
Fuge  f.  Orgel,  Mss.  in  Lübeck.  Ebendort 
in  einem  Samlbd.  Fugen  f.  Orgel. 

Musikalisches  Andenken.  Meinen  Freun- 
den gew.  Hambg.  1798  Schniebes.  (Lieder 
f.  1  St.  u.  Kl.)  [ib. 

Händel's  Hallelujah  f.  Orgel  nebst  einer 
3  st.  Fuge.  Hambg.,  Meyn.     [ib. 

Band  de  la  (^uarri^re  (Kakerie 
nach  Coussemaker  5,  191—200), 
ein  Troubadour  des  13.  Jhs.  2 
Chansons  in  Paris  Nat.  Ms.  Nr. 
66  (fonds  de  Gange).  La  Borde 
citiert  in  T.  2,  313  noch  2  andere. 

Baudachlus,  Friedericus,  um 
1643  der  evangel.  Kirchen  und 
Schulen  Kantor  zu  Sagan,  Salom. 
Hossmann  erwähnt  ihn  in  der 
Widmung. 

Baude,  Claisse,  Sänger  in 
Brüssel  in  der  Kapelle  Philipp  des 
Schönen  um  1504  (Straeten  7,  159). 

Baudechoii,   siehe  Le  Jeusiie. 

Baiiderali,  David,  lebte  gegen 
1785.  Die  Bibl  der  Musikfr.  in 
Wien  besitzt  von  ihm  4  Ariette. 
1  Eec.  e  Cavatina. 

Bauderoii,  Antoine,  siehe  Se- 
nece  (Senegal). 

Bandet  Cordier,  aus  Piacenza. 
Ein    Komponist   des    15.  Jh.,   von 

dem  sich  im 

Cod.  37  des  Lioeo  zu  Bologna  2  Gesge. 
befinden:  Et  in  terra  pax  und  Se  euer 
damant  3  voc.  —  Im  Ms.  Codex  213  Bod- 
leian  zu  Oxford  heifst  er  Magister  Baude 
Cordier  und  ist  mit  den  Gesgen.  vertreten: 
Amans,  ames  secretement  3  voc.  fol.  123 r. 
Ce  jour  de  Fan  que  mant  3  v.  fo.  97  v. 
Dame  exceUent  ou  sont  bonte  4  v.  fo. 
116r.  Je  suy  celuy  qui  veul  3  v.  fo.  llOv. 
Pour  le  desfault  du  noble  3  v.  fo  108  v. 
Que  vaut  avoir  qui  ne  vit  3  v.  fo.  110  v. 
Taut  ay  de  plaisir  et  de  desplaisance  3  v. 
fol.  111  r. 

Bandet,  Eleazar,  lebte  1669 
als  Sänger  an  St.  Peter  zu  Genf 
und  erhielt  am  9.  April  obigen 
Jahres  das  Bürgerrecht  gratis  mit 
der  Verpflichtung  gegen  ein  billiges 


Baudet,  Jacques. 


380 


Baudrexel,  Phil.  Jak. 


Entgeld  die  Musik  zu  leliren.  (G. 
Becker  1,  91.) 

Baudet,  Jacques,  um  1514/15 
Sänger  in  der  Hofkapelle  Louis  XII. 
von  Frankreich.     (Thoinan  91.) 

Baudier,  siebe  Le  Baudier. 

BaudiiiO,  Fi lippo,  Tenorist,  wird 
am  23/10  1677  an  der  Hof  kapeile 
in  München  mit  993  Gld.  an- 
gestellt. Der  am  26/10  1650  mit 
525  Gld.  angenommene  Altist: 
ßaudini  oder  Baudino  (ohne  Vor- 
namen; ist  wahrscheinlich  derselbe. 
(Kreisarchiv.) 

Baudiiiis,  Baudinus  de,  war 
um  1643  an  der  Hofkapelle  in 
Warschau  angestellt.  Scacchi  ver- 
öffentlicht in  seinem  Cribrum  mu- 
sicum  gegen  Siefert  einen  Canon 
(S.  224). 

Baudewyn  (Bauduwyn,Bauduyn, 
Bauwin,  Bauduin,  Baudoin)  Jehaii. 
Sti-aeten  YU,  513  zeigt  ihn  im 
Register  als  Orgelträger  in  der 
spanischen  Kapelle  an.  Seite  163 
und  165  wird  er  aber  unter  dem 
Namen  „Bauduyn"  als  Sänger  mit 
4  s.  für  den  Tag  verzeichnet  (Ka- 
pelle Philipp  des  Schönen  in  Spa- 
nien 1506).  Er  kommt  in  der  Ka- 
pelle Karl  Y.  noch  1514  u.  1531 
vor.  Man  verwechsele  ihn  nicht 
mit  Noel  Baulduin,  dessen  Name 
mit  denselben  Yarianten  vorkommt. 

Die  Bibl.  der  Christ  churcli  zu  Oxford 
besitzt  von  einem  John  Baivdicine  im  Ms. 

2  Motetten  zu  5  Stirn,  und  1  Fantasie  zu 

3  St.      Nach   Angabe   des   Kataloges   ist 
dies  aber  ein  englischer  Komponist. 

Baudiot,  Charles  Nicolas,  geb. 
zu  Nancy  den  29.  März  1773,  gest. 
26.  Sept.  1849  zu  Paris.  Schüler 
von  Jansen  Taine,  wurde  1802 
Prof.  fürs  Yioloncellspiel  am  Con- 
servatoire  zu  Paris  an  Stelle  seines 
Lehrers  u.  1806  erster  Yioloncellist 
der  Kgl.  Kapelle.  1822  zog  er 
sich  zurück,  reiste  aber  noch  öfter 
als  Yirtuose.     (Castil-Blaze  160  u. 


Fetis.)  Fetis  berichtet  ausführlich 
über  sein  nicht  bedeutendes  Talent 
und  verzeichnet  16  Werke  für 
Kammermusik  und  Methoden.  Mir 
sind  nur  folgende  Werke  bekannt, 
die  Fetis  nicht  verzeichnet: 

Traite  de  transposition  musicale , .  .  . 
oeuv.  35.  Paris  (1837)  Espinasse  fol.  mit 
2  Heften  Etudes.  [B.  B.  br.  Mus.  Mu- 
sikfr.  Wien. 

—  Etudes  de  transposit.  music.  oe.  37. 
ib.     [B.  B. 

—  Etudes  de  transposition  p.  V.  et  Alto, 
op.  38.     Paris ,    Espinasse.     [Brüss.  Cons. 

Siehe  Baillot,  Methode  de  Vcl. 

Tu  me  sais,  Eomance.  Paris  fol.  [br. 
Mus.,  dort  auch  noch  1  Italien.  Arie,  gedr. 
in  Paris. 

3.  Quintette  (in  Gm.)  pour  2  V.  A.  et 
2  Vcl.  oe.  34.  Paris,  Guerin.  P.  [Mai- 
land Cons. 

Baudoin,  Jehan,  s.  Baudewyn. 
Baudoin,  Noel,  siehe  Baulduin. 

Baudoin  des  Autiex  (Autels), 
ein  Dichter  und  französischer  Mu- 
siker um  1250,  von  dem  die  Na- 
tionalbibl.  in  Paris,  Ms.  Nr.  65 
fonds  de  Gange,  1  Chanson  besitzt. 

Baudouin,  siehe  Blondeau. 

Baudouyn,  siehe  Baulduin. 

Baudrexel,  A. . .,  nennt  sich 
bürgerlicher  Stadtmusikus  in  Mün- 
chen, doch  ist  es  fraglich,  ob  er 
noch  dem  18.  Jh.  angehört.  Die 
Staatsbibl.  in  München  besitzt  den 
Druck : 

Jakl,  Görgl,  Franzi  und  Hanns,  ein 
musikal.  Gaudium  in  baver.  Volkssprache 
f.  1  St.   u.  Pfte.   s.  1.   (München)    7  Seit. 

Baudrexel ,     Philipp     Jakob, 

geb.  gegen  1635  zu  Fies  in 
Schwaben ,  studierte  Theologie, 
wurde  vom  Kurfürsten  nach  Rom 
geschickt,  um  sich  in  der  Musik 
weiter  auszubilden,  n.  erhielt  nach 
der  Rückkehr  die  Pfarre  in  Kauf- 
beuern  in  Baiern.  Auf  seinen 
Druckwerken  nennt  er  sich  Doct. 
der  Theologie,  Decan  zu  ,,Kauf- 
burae".  Yon  seinen  Kompositionen 
kann  ich  nachweisen: 


ßaudron. 


381 


Bauer,  Jos. 


Primitiae  musicales:  Te  Deum,  Missae, 
Requiem,  Mutettae  16  de  comuni  5  et  8 
voc.  couc.  c.  2  V.  5  vocib.  semper  ad- 
iuncto  secuudo  clioro  c.  suo  org.  Oeni- 
pouti  1664  Mich.  Wagener.  40.  20  Gesge. 
[B.  B:  13  Stb.     B.  M:  Bl.     Paris  ^Jat. 

Psalmi  vespertini  de  Dominica,  de  B.  V. 
apostoüs  et  f estis . .  .  Cum  Hymnis  4 
Magnif.,  4  Antiphon.,  Te  Deum:  8,  5, 
4  voc.  c.  2  V.  et  secundo  clioro  c.  suo 
org  Monaster.  Campidon.  Colon.  1668. 
Dreher.  [B.  B :  12  Stb.     B.  M:  A  1 .  2.  V2. 

Baudron ,    Antoine  -  Laurent, 

geb.  16.  Mai  1743  zu  Amiens,  gest. 
um  1834  zu  Paris.  Schüler  von 
Gavinies  im  Violiiispiel,  trat  1763 
ins  Orchester  des  Theater  fran(,'.ais 
und  wurde  1766  Orchesterchef. 
1780  komponierte  er  die  Musik  zu 
Kousseau's  Pygmalion,  die  Arien 
zur  Mariage  de  Figaro  und  vieles 
andere,  wovon  aber,  wie  es  scheint, 
nichts  gedruckt  worden  ist.  1822 
zog  er  sich  zurück.  (Fetis,  Gerber 
1.  2.)  Ich  kann  von  ihm  nur  nach- 
weisen: 

J'ai  toujours  vendu  des  chansons.  Paus 
0.  1795.  8".  -  Flavie  R***  ä  son  Pere 
rendu  ä  la  liberte.  Rondeau.  Pans  fol. 
[Beide  im  br.  Mus. 

Baiidryiigeii  (Baudring)  Elias, 
Schüler  von  H.  Wulff  in  Lübeck, 
von  1652—59  Kornettist  und  Mu- 
sikdirektor zu  Norköping  u.  1659 
bis  1673  Katsmusikus  zu  Lübeck, 
st.  daselbst  um  1673.  (Stiehl  1.) 
Bauduiii  und  Bauduwyn,  siehe 
Baudewyn. 

Baudy,  N. . .,  1-  Violinist  an 
der  Hofkapelle  Louis  XIV.  mit 
912  liv.  u.  Naturalien  (Castil-Blaze 
146). 

Bauer, ...  ein  Violinvirtuose  der 
1792  von  Lissabon  kam  und  sich 
in  Hamburg  hören  liefs.  Gerber  2 
glaubt,  dass  es  vielleicht  Franz  war. 
Bauer,  Frau,  die  Gattin  des 
vorigen,  eine  Yirtuosin  auf  dem 
Psalterion,  oder  Hackbrette,  wie 
Gerber  2  sagt.  Sie  trat  mit  ihrem 
Gemahl  in  Hamburg  1792  auf  und 


berichtet  Sittard  nach  einer  alten 
Kritik:  „Das  bisher  wenig  bekannte 
Psalterio  ist  durch  den  Capellmstr. 
Zimmermann  zu  solcher  Vollkom- 
menheit gebracht,  dass  Mde.  B.  die 
schwersten  Violin-  u.  Clavier-Con- 
certe  mit  der  grölsten  Fertigkeit  u. 
Ausdruck  darauf  spielt." 

Bauer,  Franz,  geb.  zu  Gitschin 
in  Böhmen,  studierte  um  1783  zu 
Prag  Theologie  und  erhielt  ein 
Subdiakonat.  Von  Jugend  auf  be- 
trieb er  das  Violinspiel  und  hatte 
es  zu  grolser  Fertigkeit  gebracht. 
Er  verliefs  sein  Amt,  ging  mit 
einem  vornehmen  Russen  nach 
Petersburg  und  st.  dort  um  1796. 


Mozart  hörte  ihn  in  Prag  und  be- 
zeigte ihm  seine  gröfste  Anerken- 
nung; seine  Technik  u.  der  selische 
Ausdruck  sollen  bewundernswert 
gewesen  sein.    (Gerber  1.  Dlabacz.) 

Bauer,  Greorg  Christoph,  Kan- 
didat der  Theologie,  gab  heraus: 

der  Gottesgelartheit  Candidat  12 
Lieder  von  versch.  ungenannten  Dichtern, 
für  das  Ciavier  gesetzt. . .  Hof,  Vierung. 
Buchh.  178.Ö.  qu40.  [B.  B.  br.  Mus. 
Stadtb.  Augsb. 

Wahrscheinlich  ist  die  Arie  m  Chrst. 
Gottl.  Hilscher's  Samlwk.,  die  ■  nur  mit 
Bauer  gez.  ist,  auch  von  ihm. 

Bauer,  Jakob,  von  1712—1722 
Chorvikar  und  Praefekt  am  Dome 
zu  Salzburg  (Peregrinus  167.) 

Bauer,  Johann  Zacharias,  Mu- 
sikus am  Hofe  des  Herzogs  Moritz 
von  Sachsen- Zeitz,  wird  1666  an 
den  Herzog  von  Hannover  em- 
fohlen  (s.  Staatsarchiv.) 

Bauer,  Joseph,  die  Lexika 
machen  einen  Kapellmeister  der 
würzburgischen  Hofkapelle  aus  ihm, 
während  der  mir  vorliegende  Druck 
ihn  nur  einen  Trompeter  an  der 
Hofkapelle  in  Würzburg  nennt. 
Nach  Fetis  starb  er  1797  zu  Würz- 
burg.    Ich  kenne  von  ihm: 

3  Quatuors  pour  le  Claveciu  avec  l'acc. 
1   Fl.   trav.,   V.   et   Vcl.   op.  3.     Franc- 


Bauer,  Katharine. 


382 


Baufils. 


fürt  s/M.,  Haueisen.  4  Stb.  fol.  [Dresd. 
Mus. 

3  Sonates  p.  le  Clav,  avec  Tacc.  1  Fl. 
trav.  V.  et  Vcl.  op.  4.  ib.  4  Stb.  fol. 
[B.  M.    Dresd.  Mus. 

Sonates,  dito  op.  5,  ib.  4  Stb.  fol. 
[Dresd.  Mus. 

(Gerber  1  sagt  die  5  Theile  erschienen 
1772—1776. 

VieUeieht  ist  das  im  Ms.  128,  XUI  in 
B.  B.  befindliche  ,, Quartette  ä  Cla\i-Cem- 
balo,  Fl.  trav.  V.  e  Vcl.  ohne  Vornamen 
(nur  Klav.  vorh.)  auch  von  ihm. 

Die  Bibl.  Dresd.  Mus.  besitzt  noch  im 
Ms.  2  mal  „3  Sonate  ä  2  Cembali"  qufol. 
und  3  Quatuors  p.  le  Clav,  qufol. 

Die  Stadtb.  Br.  besitzt  im  Ms.,  Stb.  in 
hiol.  1  Quartetto  in  F.  per  il  Clavic, 
Fl.,  V.  et  Vcl. 

Die  B.  in  Schwerin  F.  besitzt  unter 
Baiier  ein  Klavierkonzert  mit  V.  solo  col 
B.  3  Stb.  im  Ms.,  was  ihm  wahrsch.  angehört. 

Bauer,  Katliarine,  die  Tochter 
Josepli's,  Schülerin  Sterkel's  im 
KlavierspieJ  und  der  Komposition, 
geb.  in  Würzburg  um  1785  (sie?). 
Trat  schon  als  Kind  in  den  dortigen 
Konzerten  als  Klaviervirtuosin  auf 
und  erschienen  1798/99  in  Offen- 
bach bei  Andre  op.  1 — 3,  3  Yaria- 
tionenwerke  (Anzeige  in  der  Lpz. 
Ztg.  und  Gerber  2). 

Bauer,  Nicolaus,  aus  Georgen- 
thal im  Gothaischen,  ist  um  1754 
Violinist  a/d.  Hofkapelle  in  Gotha. 
(Marpurg  1,  270.) 

Bauerbaeli,  Moritz,  aus  Pirna, 
Tenorist  an  der  kurfiirstl.  Kantorei 
inTorgau  um  1562  (Fürstenau  3,17  6). 

Bauerbacli,  Sartorius,  um  1555 
Allist  (Männer-)  an  der  Hofkapelle 
in  Dresden  mit  29  Gld.  Gehalt. 
(Fürstenau  1,  25.) 

Baueriifeiuclt  (Pauerfeind),  Jo- 
hann, aus  Innsbruck,  wurde  durch 
Scandellus  nach  Dresden  berufen. 
Die  s.  Staatsakten  erwähnen  ihn 
in  den  Jahren  1574  u.  1586.  Im 
Jahre  1591  wurde  er  entlassen. 
Er  war  Sänger  (Altist)  und  Instru- 
mentist, (s.  Staatsarch.  Fürstenau, 
1,  35.  3,  210.) 


Bauersachs,  Cliristian  Fried- 
rich, geb.  4.  Juni  1767  zu  Schnabel- 
weid  bei  Pegnitz  im  Baireutschen, 
gest.  14.  Dez.  1845  zu  Sömmerda# 
bei  Erfurt  (im  79.  Lebensjahr), 
war  Yirtuose  auf  dem  Bassethorne 
und  dem  Yioloncell  und  an  kleinen 
süddeutschen  Fürstenhöfen  in 
manigfachem  Wechsel  angestellt. 
Er  wendete  sich  später  dem  Stu- 
dium der  Mineralogie  zu  und  er- 
hielt an  der  Bergakademie  zu 
Clausthal  eine  Anstellung.  Yon 
seinen  Kompositionen  scheint  sich 
nichts  erhalten  zu  haben  (Leipz. 
Ztg.  48,  534). 

Bauerschmidt,...  Gerber  1 
und  2  führen  zwei  Komponisten 
dieses  Namens  an,  1.  einen  deut- 
schen Musiker,  der  um  1784  zu 
Paris  lebte  und  Quartette  und 
anderes  herausgab;  2.  einen  Pia- 
nisten, der  um  1794  in  Petersbm^g 
lebte  und  Lieder  und  Klaviersachen 
veröffentlichte. 

Die  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  wahr- 
scheinlich von  dem  Ersteren  (o.  Vornam.) : 
6  Trios  pour  harpe,  clavecin  et  Violon, 
oe.  6.  Paris.  3  Stb.  und  das  C.  P.  „Sona- 
tes de  Harpe." 

Bauerschmidt,  Franz  Lud- 
wig, geb.  um  1748,  gest.  24.  Jan. 
1809  in  Bamberg.  Sohn  des  Jo- 
hann Georg.  AYar  Domvikar  und 
Rector  chori  und  wurde  1777  Dom- 
organist in  Bamberg.  Er  soll  ein 
beliebter  Komponist  gewesen  sein 
(Marschalk  33). 

Bauersclniiidt,  Johann  Greorg, 

Domorganist  in  Bamberg,  diente 
um  1750  und  wurde  den  19/3 
1760  mit  50  Gld.  u.  12  Simrn 
Korn  Hoforganist  an  der  bischöfl. 
Kapelle ;  st.  17.  Mai  1 7  7  7.  (Marschalk.) 

Baufils,  Johann,  Fagottist  an 
der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien,  von 
1705 — Okt.  1711,  darauf  pensioniert 
(Köchel  1). 


Baulduin. 


383 


Laumaim. 


Baulduin  (Balduin,  Valduiri, 
Baldwyn,  Baudouyn,  Bauldwin, 
Baiildweyn,  Baubdweyn,  Baydouyn) 
Noel  (Natalis),  ein  Belgier  des 
15.  Jlis.,  der  anfänglich  Kapellan- 
Sänger  am  Notre-Daine  zu  Ant- 
werpen, dann  von  1513 — 18  Ka- 
pellmeister an  der  Kapelle  St.  Vierge 
war  und  gegen  1530  starb.  (Biogr. 
nat.  beige)  Fetis  teilt  noch 
mit,  dass  er  in  den  alten  Akten 
und  Rechnungen  nur  „raaester 
Noel,  Nouel,  Noe"  etc.  genannt 
wird  und  nur  einmal  soll  er  unter 
dem  Namen  Balduinus  vorkommen. 
Ob  er  je  in  Italien  war  ist  nicht 
nachweisbar,  aufser  dass  der  Vene- 
tianer  Petrucci  in  das  Samlwk. 
von  1519b  eine  4st.  Motette  (Exal- 
tabo  te)  aufnahm,  ihn  also  als 
Komponisten  kennen  musste.  Man 
verwechsele  ihn  ferner  nicht  mit 
Jehan  Baudeivyn^  der  zur  selben 
Zeit  lebte  und  dessen  Namen  fast 
in  denselben  Varianten  vorkommt. 
Letzterer  ist  in  der  Zeit  von  1514 
bis  31  als  Sänger  der  spanischen 
Kapelle  Karl  V.  verzeiclmet  und 
wird  nur  Bauduyn  in  den  Akten 
genannt.  Jedenfalls  bedarf  diese 
Thatsache  der  Beachti^ng. 

Von  Kompositionen  des  Obigen  haben 
sich  8  Gesänge  (Motetten,  Chans.,  1  deut- 
sches Lied)  in  alten  Samlwk.  erli alten 
(Eitner  1). 

Ms.  Cap.  sistina  22 :  Missa  En  douleur 
et  tristesse,  4  v.  (resp.  5  v.)  —  Nr.  57 
Missa  ohne  Titel,  5  voc.  (resp.  6  v.) 

Ms.  B.  M.  Nr.  1.  Missa  sup.  Mijn  Hef- 
kens bn;ijn  oghen,  4  voc.  und  Missa  ,,Da 
pacem"  4  voc.  Letztere  im  Samlwk.  1539 
unter  Josquin  Depres'  Namen.  —  In  Ms. 
88  ein  Salve  regina  super  Je  n'ay  deul, 
6  voc. 

Ms.  Bibl.  Proske  (Abthlg.  Butsch,  4  Stb. 
in  qu4''.)  Venite  filii  3  voc,  Oculi  Dui.  2 
voc,  Confitantur  4  voc 

Ms.  18810,  5  Stb.  Hofb.  Wien,  fo  2. 
Ach  Gott  wem  soll  ichs  klagen,  5 st.  — 
fo  32  a  Ach  hülff  mich  layd,  4  st.  (Ersteres 
in  Part.  Ms.  W96  Nr.  1249  B.  B.  und  in 
den  Samelwk.  in  Stb.  1556  1  und  1536  a, 


letzteres  mit  Grefinger  als  Komponist  ge- 
zeichnet.) 

Nach  A.  Schmid's  Petrucci  befinden 
sich  in  Anriquez  de  Valderavano's  Musis 
dicatum  1547  einige  Gesänge  in  Lauten- 
tabulatur  von  ihm;  bei  einigen  steht  die 
Cantus-Stim.  in  Noten  darüber. 

Baul^gne,    siehe    Beaulaigne. 

Baum,  Greorg,  Schüler  des 
Zeitzer  Hofvioldagambisten  Aug. 
Kühnel  um  1670,  stand  darauf  in 
kurf .  Sachs.  Diensten  (s.  Staatsarchiv). 

Baum  an  (Bawman)  Stefan, 
gegen  1581  Organist  an  der  Hof- 
kapelle zu  Warschau  mit  100  Gld. 
Gehalt  und  2  Gld.  Kost  für  die 
Woche.     (Sowinski.) 

Baumann,  Erasmus,  siehe 
Bawmann. 

Baumann,  Grcors:,  ein  Drucker 
und  Verleger  in  Erfurt,  nennt  sich 
Bürger  von  Erfurt,  wohnhaft  auf 
dem  Fischmarkt.  Seine  Noten- 
drucke lassen  sich  von  1572  bis 
1596  verfolgen.  In  Breslau  lebte 
auch  ein  Georg  Baumann  als 
Drucker  und  Musikverleger,  er 
lässt  sich  von  1588  bis  ins  17.  Jh. 
hinein  verfolgen.  1650  zeichnen 
die  Baumannischen  Erben  und 
1657  heifst  der  Nachfolger  Gott- 
fried Gründer.  In  welchem  Ver- 
wandtschaftsgrade die  beiden  Bau- 
mann zu  einander  standen,  oder 
ob  das  Breslauer  Geschäft  ein 
•Zweiggeschäft  des  Erfurter  war, 
ist  mir  unbekannt.  Der  Erfurter 
gab  an  Samlwken.  heraus: 

1576.  Cantiones  suavissimae  4  voc.  T. 
L  4  Stb.  25  Mot.  (siehe  Eitner  1).  [B.  B: 
T.  fehlt.     Elbing. 

1580.  Einen  Secundus  Tomus  besitzt 
die  B.  in  Elbing,  der  mir  aber  nicht  näher 
bekannt  ist. 

1587.  I.  Über  suavissimas  praestantissi- 
moram  nostrae  aetatis  artificium  Italiano- 
rum  cantilenas  4.  5.  6  &  8  voc.  .  .  Das 
erste  Theil.  Die  lieblichsten  wälschen 
Gesenge  ...  5  Stb.  26  Nrn.  (siehe  ebd.) 
[B.  B:  A.B.     Proske  fehlt  T. 

Baumann,  Jakol),  um  1610  ein 
Instrumeutist    in    Augsburg,     der 


Bauraann,  Joach.  H. 


384 


Baumbach. 


sich  eines  weiten  Rufes  erfreute, 
(s.  Staatsarcliiv.)  Eine  Eingabe  an 
die  Ratsherrn  von  Augsburg  in 
betreff  seiner  Anstellung  mit  eigen- 
händiger Unterschrift  in  Gemein- 
schaft mit  Hassler  vom  18/5  1600, 
nebst  Anstellung  mit  jährl.  100 
Gld.,  befindet  sich  in  M.  f.  M.  25, 
12.  21).  Er  stand  vordem  in 
Diensten  der  Frau  Anna  Fuggerin 
„weyland  Herrn  Jacob  Fuggers 
wittib."  Im  Augsburger  Muster- 
buche von  1615  ist  er  p.  162  „mit 
44  Jahre  alt,  Orgelist  in  heiig. 
Kreutze-Yiertel"  verz.  1632  wurde 
ihm  gekündigt,  da  er  katholischer 
Religion  war.  Nach  drei  Jahren 
kamen  die  Katholiken  wieder  ans 
Ruder  und  Baumann  erhielt  seinen 
vorigen  Posten.  1653  war  er  noch 
im  Amte,  1654  versah  es  "VVilh. 
Liechtlein.  (M.  f.  M.  29,  57  ff.  30, 
83.  76). 

Bauinaim,  Joacliiin  Heiiiricli, 
ein  Flötist  der  um  1727  in  Ham- 
bui-g  Ratsmusikus  war  (Mattheson 
1,  26,  Sittard  1,  23). 

Baumaiin,  Johann,  Instrumen- 
tist an  der  Hofkapelle  in  Wien 
vom  1.  März  1656—1664,  mit  30 
Gld.  raonatl.  Gehalt  (Köchel  1). 
Yon  ihm  sind  wahrscheinlich  die 
in  B.  Göttweih  befindlichen  4stim. 
Fugen  mit  Praeludien,  ebenso  die 
ohne  Vornamen  im  Klosterneuburg' 
befindhchen  Mss:  2  Te  Deum,  1 
Hymne  und  2  Regina  coeli. 

Baumami,  Johann  Jakob,  geb. 
am  7.  Aug.  1824  (hds.  in  1834  im 
Berliner  Exemplare  Lobstein's  korri- 
giert) zu  StraCsburg  i/Els.,  wo  er 
seit  1804  Kantor  zum  Jungen  St. 
Peter  ernannt  war  und  von  1807 
ab  a/d.  Predigeikirche.  Er  wird 
als  tüchtiger  Klavier-  und  Orgel- 
spieler gerühmt  (Lobstein  46.  81). 

Baumann,  Paul  Christoph, 
um  1732  Musikdirektor  und  Prae- 


ceptor  am  Stifte  zu  Stuttgart;  als 
tüchtiger  Komponist  in  Majer's 
Musiksaal  1732  genannt. 

Baumann,  Sehaldus,  geb.  um 
1515  in  Nürnberg,  studierte  1537 
in  Wittenberg,  wurde  von  Melanch- 
ton  dem  Dresdener  Stadtrate  als 
Kantor  empfohlen  und  a/d.  Kreuz- 
kirche 1540  angestellt.  Wegen 
Vernachlässigung  seiner  Amts- 
pflichten und  wegen  einer  Geld- 
schuld bestraft,  wurde  ihm  1553 
gekündigt.  Im  Jahre  1557  ist  er 
Besitzer  der  Gastwirtschaft  zum 
„Güldenen  Löwen"  in  Dresden. 
Ein  alter  Katalog  im  Archiv  der 
Kreuzkirche  verz.  von  ihm  Messen, 
Motetten  u.  a.,  die  sich  einst  auf 
dem  Kirchenchore  befanden.  (Vier- 
tel]. 10,  251  ff.) 

Baumhach,  Friedrich  August, 

geb.  gegen  1753  (oder  1757)  und 
gest.  zu  Leipzig  30.  Nov.  1813, 
war  um  1778  Musikdirektor  am 
Theater  in  Hamburg,  1782/83  am 
Theater  in  Riga  (Reichard  1783, 
278),  ging  dann  nach  Leipzig  und 
lebte  als  Musiklehrer,  wo  er  auch 
die  Artikel  über  Musik  zu  dem 
1794  erschienenen  :  „Kurz  gefasstes 
Handwörterbuch  über  die  schönen 
Künste"  schrieb.  (Gerber  1.  2. 
Fetis.  Nach  Schilling  soll  er  ein 
guter  Mandolinenspieler  gewesen 
sein.)  Er  war  auch  ein  beliebter 
Komponist,  da  sich  von  seinen 
Kompositionen  eine  ganze  Reihe 
erhalten  haben: 

An  August,  Ode  des  Horaz,  für  Orch. 
u.  4  Singstim.  Ljjz.  1794.  P.  u.  Stb.  Friedr. 
Wilhehn  II.  von  PreuTsen  gew.,  als  er  aus 
Frankreich,  zurückkehrte.     [Berlin  K.  H. 

Alphonso  u.  Zaide,  Duett  mit  4  hdg. 
Klavierbegltg.  zu  singen,  von  . .  .  Lpz. 
(1794)  W.  fleinsius.  qu4".  [Brüssel  Cons. 
B.  Lpz.     br.  Mus. 

Duo  pour  Sopr.  et  Basse  av.  de  Clav. 
Lpz.,  Heinsius.     [Brässel  Cons. 

Ms.  in  B.  Gotha,  o.  Vornam.,  4  Dank- 
Cantaten  in  P. 


Baumbach. 


385 


Baumgärtner,  Job. 


Maria  Theresia  hey  ihrem  Abschiede 
aus  Frankreich.  Roudeau  am  Pfte.  zu 
singen.     Lpz.  Breitk.     [Darmst. 

Theresen's  Klagen  über  den  Tod  ihrer 
rmglücklicben  Mutter  Maria  Antonia.  Eme 
Cantate  am  Fortep.  zu  singen.  Leipzig 
Voss  &  Co.  fol.  [Dresd.Mus.  B.  B. 
Darmst.     BerUn  K.  H.     Biiissel  Cons. 

Lyi-isebe  Gedichte  vermischten  Inhalts 
mit  Melodien  zum  Singen  beyin  Clav.  Lpz. 
in  Comm.  bei  Breitkopf.  36  S.  [B.  Wage- 
ner.    Brüssel  Cons. 

La  Fayettes  Traum,  ein  musikahsches 
Gemaehlde  fürs  Pfte.  mit  Deklamation. 
Leipzig,  F.  A.  Leo.  (1794)  Gedicht  von 
Oertel.  (lufol.  14  S.  [B.  Kgsbg.  Musikfr. 
Wien.  ^    ^ 

Gesänge  am  Ciavier  od.  Pianoforte. 
Gotha,  Ettinger.  [Dresd.  Mus.  Musikfr. 
Wien,  1.  u.  2.  Samlg. 

Aria:    Calma  la  pena  amara,   per  Sopr. 

c.  istrom.  P.  Autogr.    [Hofb.  Wien  18440. 

Duetti  Notturni  coiracc.  del  Pfte.  libr.  I. 

Lps.,  Gerh.  Fleischer,  qniol.  (1798)  12  S. 

3  Duette,     [ß.  Kgsbg.  . 

Autogr.  B.  B.  Komm  und  hülle  mich  m 
deine  Schatten,  4stim. 

Air  de  trois  notes  (Que  le  jour  me 
■dure)  p.  J.  J-  Rousseau,  avec  la  parodie 
allemande  par  Gotter  et  24  Var.  p.  le 
Clavecin,  1  V.  obl.  et  1  Vcl.  Beriin, 
Morino  &  Co.  fol.  [Dresd.  br.  Mus:  Klav. 
Briissel  Cons. 

Ms.  1210.  B.  B.  VI  Senates  p.  le  Clavec. 
ou  le  Fortep.  c.  1  V.  1  Vcl.  Stb. 

6  Sonates  p.  le  Clavecin  ou  Pianof. 
op.  1.  Beriin,  Hummel,  fol.  [Dresd.  Mus. 
B.  B.     Musikfr.  Wien. 

6  Sonate  a  Cemb.  o  Pfte.  V.  obl.  e  Vcl. 
Lips.  1780  G.  Gottl.  Im.  Breitkopf.  3  Stb. 
[B.  B.     br.  Mus.     Musikfr.  Wien. 

Six  Sonates  pour  le  Clavecin  ou  Pfte. 
Jena  dans  la  Librairie  Academique.  fol. 
27  pp.     [B.  AVagener. 

Russ.  Volkslied  mit  Veränderungen  f. 
Pfte.     Gotha.     [Dresd. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 
noch:  3  Sonates  p.  Clav.,  V.  e  Vcl.  op.  3. 
^  3  Rondos  f.  Clav,  und  Variat.  sui-  un 
AUegretto  p.  V.  e  'B. 

Bauinberg,  J  . . .  C  . . .,  (der 
Kat.  der  Bibl.  Berlin  K.  H.  schreibt 
J.  L.  als  Vornamen).  Gerber_  2 
vermutet,  dass  es  ein  Wiener  ist. 
Er  gab  heraus: 

6  Trios  ä  2  Fl.  trav.  &  Vcl.  ou  Fagot,  oe.  1. 
Amst.    (1783)  Hummel.    3   Stb.    [br.Mus. 

6  Quatuors  concert.  p.  2  V.,  A.  et  B. 
Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon. 


08.  2.    Berlin  u.  Amsterd.  (1784)  Hummel. 
Stb.    [Beriin  K.  H.  mit  J.  L.  als  Vornamen. 

Baumeister,  Hans,  Sohn  des 
Trompeters  Ernst  B.  in  Diensten 
des  Erzbischofs  von  Magdeburg, 
wird  vom  Vater  nach  Dresden  in 
die  Lehre  zu  Antonio  Scandello 
gesandt,  um  den  Zinken  zu  erlernen 
(1555—58).     (Fürsteuau  3,  173.) 

Baum  er,  Erdmauii,  geb.  1734 
zu  Kassel,  wurde  1757  daselbst  an 
der  Hofkapelle  als  Waldhornist  an- 
gestellt und  ging  nach  dem  Tode 
des  Landgrafen  1787  nach  Berlin 
in  die  Kapelle  der  Königin.  Nach 
Gerber  soll  er  17  Öö  gest.  sein. 
Ledebur  glaubt  aber,  dass  dies  eine 
Verwechselimg  mit  Friedrich  Sa- 
muel ist. 

Baumer,  Friedrich,  geb.  zu 
Kassel  1736,  gesf  um  1802  zu 
Berlin,  war  wie  sein  Bruder  "VVald- 
hornist  u.  teilte  mit  ihm  die  gleichen 
Anstellungen.  Ledebur  glaubt  ihm 
die  Komposition  „Leichte  Zerstreu- 
ungen am  Glavier"  zuschreiben  zu 
können,  die  1794  in  Berün  er- 
schienen, ebenso  „Die  schwärmende 
Terpsichore"  und  20  Tänze,  Berlin 
1792.  . 

Baumer,  Friedrich  Samuel, 
Waldhornist  an  der  Hofkapolle  in 
Berlin,  starb  17.  Aug.  1796  im 
28.  Lebensjahre.     (Ledebur.) 

Von  einem  Baumer  findet  sich 
in  Rellstab's  Winterblumen  1  Piece. 

Baum^'ärtner, . . .  Reichard  ver- 
zeichnet 1787,  135  einen  B.  o.  Vor- 
nan!, als  Musikdirektor  einer  Schau- 
spielergesellschaft, der  die  Opern: 
Perseus  und  Aiidromeda  kompo- 
nierte, sowie  den  3.  Akt  zu  der 
Oper  Megärmis. 

Baumgärtner  (Baumgärtner),  Jo- 
hann  Baptist,  geb.  zu  Augsburg, 
gest.  18.  Mai  1782  zu  Eichstätt  in 
Baiern.      War    Violoncellist    und 

25 


Baumgarten,  Georg. 


386 


ßaumgarten,  K.  Fr. 


reiste  viel  als  Virtuose,  liefs  sich 
1776  in  Amsterdam  nieder,  ging 
darauf  als  Kammermusiker  nach 
Stockholm,  später  nach  Hamburg 
und  Wien,  bis  er  dann  in  Eich- 
stätt  an  der  fürstbischöfJ.  Kapelle 
eine  Stelle  annahm.  Aufser  Kom- 
positionen für  sein  Instrument, 
schrieb  er  auch  eine  Schule.  Nach 
Gramer  1,  151  sollen  seine  Kom- 
positionen einen  „gefälligen  und 
leichten  Gesang  haben"  (Gerber  1. 
Fotis).  Seine  Yioloncelloschule 
führt  den  Titel: 

Instructions  de  musique  theorique  et 
pratique  ä  l'usage  de  Violoncello,  A  la 
Haye  1774  Monnier,  qufol.  31  S.  Theorie, 
14  S.  Musik  nebst  einem  mit  Vcl.  be- 
gleiteten Recitativ.  Dedic.  dem  Prinzen  von 
Orange  und  Nassau,  worin  er  Rousseau 
seine  Bewunderung  zu  erkennen  giebt. 
[B.  B.  B.  M.  Glasgow,  br.  Mus.  Brüssel. 
Becker  1,  367  sagt,  dass  auch  eine 
deutsche  und  englische  Ausg.  erschienen 
sein  soll. 

Die  Bibl,  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt: 
Fautasies  pour  Violonc. 

Baumgarten,  Georg,  Kantor  zu 
Landsberg,  gab  heraus: 

Rudimenta  musices.  Kurtze  jedoch 
gründliche  Anleitung  zur  Figuralmusik, 
lüruehmlich  der  studierenden  Jugend  zu 
Landsberg  a/d.  Warthe  zum  Besten  vor- 
geschrieben, und  uunmehro  zimi  andern - 
mahle,  nicht  ohne  merkliche  Yermehi'ung 
imd  Verbesserung  ans  Licht  gegeben  . . . 
Berlin  1673  Chr.  Runge  (nach  Marpurg 
krit.  Beytr.  II.     Forkel). 

Baumgarten,    C  . . .    (jrotthilf 

von,  geb.  12.  Jan.  1741  zu  Berlin, 
gest.  1.  Okt.  1813  (wo?).  Er  hatte 
das  Kölnische  Gymnasium  in  Berlin 
besucht,  ging  dann  unters  Militär, 
stieg  bis  zum  Stabskapitain  (1797) 
und  wurde  dann  Landrat  des  Kreises 
Strehlen  in  Schlesien  (Gerber,  Hoff- 
mann, Ledebur).  Als  Kg],  preufs. 
Premier-LieuteuantbeimTauenzien- 
Regiment  komponierte  er  und  liefs 
drucken : 

1.  Alcidoro,  Festspiel  in  1  Akt.     1773. 
P.     [Musikfr.  Wien. 

2.  Zemire  und  Azor,   eine  romantisch- 


komische Oper.  Herausgeg.  von  W(olf). 
KJ.-A.  Breslau  1775  Korn.  8  BU.  u. 
90  S.     [B.  AVagener.     br.  Mus.     B.  Lpz. 

3.  Andromeda,  ein  Melodrama.  Kl.-A. 
Brefslau  1776  Korn  der  ältere.  qii40. 
|B.  B.  Dresd.  Mus.  Darmst.  Musikfr. 
Wien. 

4.  Das  Grab  des  Mufti  oder  die  beyden 
Geizigen,  eine  komische  Oper.  Breslau 
1778  J.  E.  Meyer.  Kl.-A.  qu40.  [ß.  B. 
Dresd.     br.  Mus. 

Baumgarten,  Johann,  gest. 
12.  Okt.  1747  zu  Tabor,  war  da- 
selbst Organist,  Chorregens  und 
Schulrektor  (Dlabacz). 

Einen  Jean  Baumgarten  (ä  la 
Haye)  verz.  der  Kat.  der  Bibl. 
Berlin  K.  H.  mit  10  arrangierten 
Opernarien  für  Violoncello,  Nr.  210. 

Baumgarten,  Karl  Friedrich, 

ein   Schüler   des   Organisten  J.  P. 
Kuntzen,  ging  nach  England  (vor 
1790,  denn  Gyrowetz  erwähnt  ihn 
in  seiner  Selbstbiographie  um  1791 
und  lobt  ihn  als  tüchtigen  Kontra- 
punktisten  und  Orchesterdirigenten), 
wurde  Organist  an  der  Savoy-Chapel 
in  London  und  trat  häufig  als  Vio- 
linvirtuose  auf.     Der  Herzog  von 
Cumberland,    Bruder    Georg    III., 
war    sein    besonderer    Beschützer 
und   B.  komponierte   für  ihn  und 
seine  Hauskapelle  viele  Instrumen- 
talwerke.    Eine    Zeitlang   war   er 
auch   „leader"    des    Orchesters   im 
Covent  Garden-Theater  und  schrieb 
die   Musik   zu   vielen  Possen   und 
Pantomimen.  Sein  Violinspiel  wird 
als   matt   und   geistlos  geschildert. 
1794  wurde  er  seiner  Stellung  am 
Covent  Garden   enthoben   (Pohl  1, 
165).    Brown  nennt  1824  als  sein 
Todesjahr.      Von    seinen    Kompo- 
sitionen sind  bekannt: 

Martin  Luther's  Hymn  (Great  God) 
harmoniz'd  by  Mr.  B.  Lond    fol.   [br.  Mus. 

Six  Quartettos,  3  for  Flute,  Oboe  or 
Violiu,  Teuor,  Vcl.,  3  for  2  Violins,  Oboe 
or  flute  germ.  and  Vcl.  Dedic.  Duke  of 
Cumberland,  op.  2.  London,  Will.  Forster. 
4  Stb.     [br.  Mus.      B.  Wagen  er.      Berlin 


Bauuigarten,  Ph. 


387 


Baur,  Alphons. 


K.  H.  schreibt  iai  Kat.  209  als  Vornamen 
C.J.  (sie?) 

A  gr.  Concerto  for  the  hautboy,  flute 
or  Clarinet  obl.,  with  acc.  for  2  V.,  2  Te- 
nors, 2  FL,  2  Bassons,  2  Horns  &  a  Vcl. 
Lond.     fol.     [br.  Mus. 

6  Solos  for  a  V.  with  a  thorough  B.  for 
the  harps.     Lond.     fol.     [br.  Mus. 

3  Capricios  for  the  Pfte.  or  Harps. 
Lond.  c.  1790.     fol.     [br.  Mus. 

A  celebrated  fugue  or  t-oluntary  for  the 
^  harps.  or  org.  Nr.  3  u.  5.  Lond.  fol. 
.    [br.  Mus. 

Siehe  Shield  (W.):  Natley  Abbey,  a 
Comic  opera.  (1794.)  qufol.  Einige  Nrn. 
von  B.     [br.  Mus. 

Baumgarten,  Philipp,  von  1795 
bis  1800  Kantor  u.  Praeceptor  an 
der  Schule  St.  Anna  in  Augsburg 
(Akten).  Die  Stadtb.  in  Augsburg 
besitzt  eine  Friedensfestcantate 
(1780/81)  für  Soli,  Chor  und  Or- 
chester, die  er  in  (Gemeinschaft  mit 
Friedr.  Hartm.   Graf    komponierte. 

Baumgarten,  Samuel,  ein  Fa- 
gottist in  London,  der  seit  1750 
im  Geschäftsbuche  der  Society  of 
Musicians  gezeichnet  und  noch 
1792  genannt  wird.  1752  zeigt 
er  ein  Konzert  an.    (Pohl  1,  165.) 

Baumg-artiier  (Paumgartner) . . ., 
ein  Zeitgenosse  Konrad  Paumann's, 
der  im  Locheimer  Liederbuche, 
Anhang  S.  90  und  im  Buxheimer 
Orgelbuche  f.  61  mit  einem  für 
Orgel  arrangierten  Liede  vertreten 
ist.     (M.  f.  M.  25,  152.) 


Baumgartner,  Pater  Albert. 


war 


um  1697  Chordirektor  im  Kloster 
Molk  (Oesterr.)  und  werden  dort 
noch  Kompositionen  im  Archive 
aufbewahrt.     (Kornmüller   1,  430J 

Baumgartner,  Greorg  Sigmund, 

geb.  7.  Juni  1657,  1692  Kantor  in 
Regensburg,  starb  daselbst  23.  Aug. 
1713  (Mettenleiter  1,  216.  223). 

Baumgartner  (Paumgartner),  Jo- 
Iiann,  Tenorist  mit  225"Gld.  Gehalt 
an  der  Hofkapelle  in  München  an- 
gestellt. In  einer  Eingabe  vom 
20/1    1616    an   den   Kurfürst   von 


Baiern  bittet  er  um  eine  Gehalts- 
erhöhung und  führt  dafür  seine 
langjährigen  Dienste  an.  Ferdinand 
Lassus  stellt  ihm  ein  Attest  aus. 
Er  erhält  25  Gld.  Zidage.  Am  5/2 
1619  eine  neue  Eingabe  um  Zu- 
lage (Kreisarchiv). 

Baumg-artner,  Johann  Baptist, 
siehe  Baumgartner. 

Baumgartner,  Matthias,  ein 
Komponist  des  18.  Jhs.,  von  dem 
die  Musikfi'.  in  Wien  besitzen: 

Missa  S.  S.  Nomiuis  Jesu,  4  voc.  c.  org. 
Ms.  Autogr.  1779  in  P. 

Concerto  per  V.  c.  2  V.  e  B.  P. 

2  Sinfonien  f.  2  V.  Va.  B.  u.  8  Blasinstr. 

Von  einem  scheinbar  anderen  Baum- 
gartner (o.  Vorn.)  besiezt  sie  ein  „Con- 
certo per  il  Corno  2'io  (?)  e  Fag.  c.  orch." 

Obige  Bibl.  besitzt  noch  18  deutsche 
Tänze  f.  2  V.  u.  B.  von  1786  in  Stb.,  gez. 
mit  Matthias  Paumgartner^  welches  wohl 
der  erst  genannte  sein  kann. 

Baumiller  (PaurmiJler),Stephan, 

Musiker  am  kurpfälz.  Hofe  m  Düs- 
seldorf um  1638  ff.  (M.  f.  M.  28, 
94.  95). 

Baumüller, ...  1728  Chordirek- 
tor am  Jungen  St.  Peter  in  Strafs- 
hurg  i/Els.  (Lobstein  82). 

Baumüller,  Joseph,  geb.  um 
1780  zu  Mannheim,  Schüler  von 
Frz.  Schemenauer  in  München,  trat 
1800  als  Violinist  in  die  kurfstl. 
Kapelle  daselbst.  Falter  in  München 
verlegte  von  ihm  Duette  f.  2  Vio- 
linen.    (Felis.) 

j  Baur, .  . .  wird  als  Klavierkom- 
ponist in  einer  1782  erschienenen 

I  Samlg.  in  Paris  angezeigt  (Gramer 

j  1,  315),  kann  daher  nicht  Charles- 
Alexis  sein,  der  erst  1789  in  Tours 
geb.    ist.     Das    C.  P.    besitzt   von 

I  „Baur  pere"  Airs  arranges. 

Baur,  Alphons.     Von  ihm  be- 

safs  Leo  Liepmannssohn  ein  „Asper- 
ges"  a  C.  A.  B.  et  Organo.  Augsbg., 
A.  Boehm.  qu4^.  Seine  Lebens- 
zeit ist  vorläufig  nicht  zu  be- 
stimmen. 

25* 


Baur,  Wolfgang. 


388 


Bayin. 


Baur,  1\  olfgaug-,  war  um  1622 
Stadtmusikus  in  Augsburg  (M.  f.  M. 
30,  84). 

Bausset,  Alexauclre  de,  ist  be- 
kannt durch 

5  Eondos  p.  2  et  3  voix  av.  acc.  de 
Pfte.     London  c.  1790.     qiifol.     [br.  Mus. 

Baustetter(Bauwstetter),Etienne- 
Guillaumo- Conrad,  geb.  um  1728 
zAi  Antwerpen  (fraglich,  siehe  Johann 
Kourad),  gest.  25.  April  1811  zu 
Antwerpen,  83  J.  alt,  Sohn  des 
Joh.  Konrad,  war  Priester  und  Ex- 
jesuit,  Sangmeister  a/d.  Kathedrale 
zu  Antwerpen  von  1771 — 1789, 
in  welchem  Jahre  den  Posten  der 
Abt  Godart  erhielt  (Gregoir  mit 
Dokumenten). 

In  John  Simpson's  Pocket  Companion 
ein  Assai  für  2  Flöten  im  6.  Bde.  S.  30. 

Baustetjtjcr,  Johann  Konrad 

(Walther  nennt  ihn  Boustetaire), 
soll  nagh  Fotis  Organist  in  Amster- 
dam gewesen  sein  (die  Bouwsteene 
kennen  sein  Amt  nicht).  Gregoir 
sagt  S.  35,  dass  er  ein  Deutscher 
war,  gegen  1726  nach  Amsterdam 
kam  und  an  der  Neuen  Kirche 
Organist  wurde.  Sein  letztes  Werk 
soll  1752  erschienen  sein.  Gregoir 
übersieht,  dass  er  am  Anfange 
obiger  Seite  sagt:  sein  Sohn  sei 
1728  in  Antwerpen  geboren,  ent- 
weder soll  es  statt  Antwerpen 
Amsterdam  heifsen,  oder  der  Vater 
lebte  in  Antwerpen  statt  in  Amster- 
dam. Von  den  Werken,  die  Wal- 
ther, Gerber  und  Fetis  anführen, 
kann  ich  nur  folgende  nachweisen: 

Trios  p.  2  V.  et  B.  oe.  1.  Amst.  Roger. 
(Mnss  schon  vor  1729  erschienen  sein, 
siehe  Walther.)     [Paris  Nat. 

1  Piece  f.  Flöte  u.  B.  in  J.  Simpson's 
Companion. 

Bauwens,  Josse,  geb.  1771  zu 
Brügge,  gest.  im  Sept.  1856,  85  J. 
alt,  ebd.  Er  war  anfänglich  Vio- 
linist und  Stadtmusikus  in  Brügge, 
wurde  aber  später  Kapellmstr.  am 
Notre  Dame.    In  Gregoir 's  Galerie 


werden  Messen,  Motetten  und  In- 
strumentalkompositionen von  ihm 
angeführt.  (Pougin  führt  ihn  unter 
Jacques  B.  an.) 

Bauwens,  Paul,  Violinist  in  der 
Kgl.  Kapelle  in  Brüssel  um  1729 
bis  nach  17-12;  1745  fehlt  er. 
(Straeten  5,  153.  181.)  Ein  Bau- 
wens ist  1767  als  2.  Viel.  ebd.  an- 
gestellt (Gregoir,  Panth.  6,  131). 

Bamvin,  siehe  Baudewyn. 

Baux,  Julien,  1794  Violin- 
virtuose, 5  Jahr  alt,  trat  in  London 
auf  (Pohl  2,  370),  kam  um  1799 
nach  Hamburg  und  spielte  Viotti- 
sche  Konzerte  (Gerber  2). 

Bavais,  Michel,  um  1563—65 
Knabensänger  an  der  Kapelle  zu 
Mons.     (Straeten  1,  243.  8,  79.) 

Bavalle,Sebastiano,  Portoghese, 
war  nach  Ms.  L200  Nr.  2  der  B.  B. 
Kapellmeister  in  Lissabon. 

Baverini,  Francesco,  italieni- 
scher Konti'apimktist  des  15.  Jhs., 
schrieb  ein  Drama  mit  Musik:  La 
conversione  di  San  Paolo,  welches 
1440  zu  Rom  aufgeführt  wurde 
(Fotis). 

Baveston,  siehe  Baneston. 

Baviere  (Bauier,  Bauieris,  Ba- 
uiere),  Martin  de,  vom  1.  Dez. 
1564  bis  1566  Discantist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien,  ist  dann  unter 
Martin  de  Bauier  von  1567  bis  zu 
seinem  Tode  am  5.  April  1575  als 
Altist  (Männer-)  mit  12  Gld.  monatl. 
ebendort  verzeichnet.  (Köchel  1 
Nr.  85.  169.  180.)  Ib.  122  ist  er 
1566  unter  den  Kapellmitgliederu 
verzeichnet,  welche  Ks.  Maximilian 
auf  den  Reichstag  in  Augsburg 
begleiteten. 

IJaviero,  daaspro,  bekannt  durch 
das  Madrigal  „Qual  sacra"  5  voci 
in  Franc.  Rosselli's  1.  üb.  Madr.  5  v. 
1562  p.  29. 

Bavin,  Claude,  war  nach  Pougin 
von   1598 — 1601  Kapellmeister  an 


BawdwinB. 


389 


Bayer,  Christian. 


Hocbzeitsgesg.     von     Melcli. 


der  Kathedrale  zu  Ronen  und  ein 
geschätzter  Kirchenkomponist. 

Bayrdwine,  John,  siehe  unter 
Baude  wy  11. 

Bawmau,  Stefaii,sieheBauman. 

Bawiiiaiiii,Erasmiis,  1614fürstl. 
Sachs.  Hoforganist  in  Koburg,  ver- 
heiratet sich  am  25.  Okt.  Siehe 
den 
Franck,  M.  f.  M.  17,  78 

Bawr,  ilexaudrine  -  Sophie, 
Madame  la  Comtesse  de,  Tochter 
des  Barons  Goury  de  Champgrand, 
geb.  8.  Okt.  1773  zu  Paris,'  gest. 
31.  Dez.  1860  ebd.  Eine  Schülerin 
Gretry's,  verheiratete  sich  gegen 
1789  mit  Saint- Simon^  von  dem 
sie  sich  wieder  scheiden  Jiefs,  wo- 
rauf sie  sich  mit  dem  russischen 
Offizier  Baivr  verheiratete.  Der- 
selbe kam  1809  ums  Leben  und 
sie  verlor  bald  darauf  ihr  Vermögen, 
so  dass  sie  sich  durch  Schrift- 
stellerei  ernähren  musste.  Aufser 
Romanen,  Komödien,  Melodramen 
u.  a.  schrieb  sie  für  die  Encyclo- 
pedie  des  dames  eine  Geschichte 
der  Musik,  die  auch  im  Einzel- 
druck erschien: 

Histoire  de  la  musiqiie  (Paris  1823 
Audot.  2  Auflagen,  eine  in  12^'  und  eine 
in  18".).  Aug.  Lewald  übersetzte  sie  ins 
Deutsche:  Geschichte  der  Musik  für  Freunde 
und  Verehrer  dieser  Kunst.  Nürnberg 
1826  Haubeustricker.  8°.  192  S.  Beide 
Ausgaben  sind  nicht  selten,  haben  auch 
einen  nur  geringen  historischen  "Wert. 
Als  Schülerin  Gretry's  schrieb  sie  unter 
seiner  Anleitung  eine  Oper  und  ein  Melo- 
drama; letzteres  wurde  in  Paris  mit  Er- 
folg aufgeführt.  Auch  war  sie  als  Ro- 
manzenkoinpoiiistin  in  den  Pariser  Salons 
sehr  beliebt.  Nach  der  Biographie :  Madame 
de  Bawr,  etude  biogr. .  . .  par  Mme.  Elise 
Gagne  (Elise  Moreau).  Paris  1861  Didier. 
12".     66  S. 

Bax,  Christoph,  1572  Sänger 
am  Hofe  Philipp  IL  von  Spanien 
(Straeten  8,  99). 

Bay,  Abbe  de,  ein  französischer 
Musiker  des  18.  Jhs.,  der  zu  Cam- 


brai  an  der  Hauptkirche  Kapell- 
meister war  und  sich  als  Kirchen- 
komponist  auszeichnete.  Beim  Aus- 
bruche der  Revolution  zog  er  sich 
in  ein  Kloster  bei  Paderborn  zu- 
rück. Er  hinterliefs  eine  Theorie 
der  Musik,  worüber  Brun-Lavainne 
1844  in  der  France  musicale  be- 
richtet.    (Pougin.) 

Bay,  Tom.,  siehe  Baj. 

Bayart,  Konstanz,  ein  Musiker 
in  Oedinberge  im  Osnabrück'schen, 
gab  um  1799  nach  Gerber  2  Lie- 
der und  Klavierstücke  heraus.  In 
der  Lpz.  Ztg.  von  1798  Bd.  1, 
Beilage  V  ist  sein  „erster  Versuch" 
abgedruckt.  Aufserdem  sind  noch 
bekannt: 

Gesänge  mit  Melodien.  Osnabrück  1799 
Karl  &  Co.  (Dichter:  Ad.  Groningen.)  Am 
Ende  Klavierstücke.     [B.  Lpz. 

Bayheck  (Buybeck),  Johann, 
Praeceptor  oder  Expenditor  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  4  Gld. 
monatl.   von    1556    ab  (Köchel  1). 

Baydouyn,  siehe  Bauldnin. 

Bayer,  Mademoiselle  . . .,  Toch- 
ter eines  Ksl.  Hoftrompeters,  1760 
zu  Wien  geb.,  trat  1781  als  Violin- 
virtuosin  auf  imd  wird  1797  von 
Dauben  unter  die  Komponistinnen 
gezählt.     (Gerber  1.  2.) 

Bayer,  Andreas,  geb.  1710  zu 
Gesenheim  bei  Würzburg,  gest. 
1749  zu  Würzburg;  hatte  Jura 
studiert  und  war  Organist  in  Würz- 
burg. Sein  Ruf  als  Orgelspieler 
zog  viele  Schüler  dorthin.  Von 
seinen  Kompositionen  kann  ich 
nur  ein  Praeludium  und  Fuge  für 
Orgel  nachweisen  (Ms.  1220,  B.  B.) 

Ein  Christian  Bayer  ist  1751 
Tenorist  a/d.  Hofkapelle  in  Wien 
mit  600  Gld.  Gehalt,  der  zukünftig 
nur  500  betragen  soll.  Er  starb 
vor  dem  1.  Juli  1759  (Viertel]'.  8, 
184.  186). 


Bayer,  Chiystoph. 


390 


Bayly. 


Bayer,  Chrystoph,  kommt  1571 
als  Bassist  von  Ansbach  an  die 
Hofkapelle  in  Dresden  (s.  Staats- 
archiv). 

Bayer,  Jakob,  Organist  in 
Kuttenberg  in  Böhmen  am  1783, 
lebte  noch  1807.  Besafs  eine 
reichhaltige  Musik-Bibliothek  (Ger- 
ber. Fetis). 

In  der  B.  B.,  Ms.  98,  befindet  sich  ein 
thematisches  Verzeichnis  von  70  Orgel- 
konipositionen  (Praelud.  u.  Fug.),  gezeich- 
net mit  G.  Bayer  nnd  Beyer  und  ange- 
fertigt von  Aloys  Fuchs  1850.  Dieser 
G.  Bayer  könnte  wohl  der  obige  sein, 
wenn  man  Giacomo  lesen  wollte,  wie 
mau  ja  einst  die  itahenische  Bezeichnung 
öfter  anwandte. 

Bayer,  Johann  Jakob,  Orga- 
nist zu  Pentz  in  Böhmen,  st.  im 
Mai  1714  (Dlabacz). 

Bayer,  Joseph  1).,  gab  1801 

Variationen   für  Klavier  in  Augs- 
burg bei  Gombart  heraus.  (Gerber  2.) 

Bayer,  Miehael,  von  1594  bis 
1607  Trompeter  und  Musikus  am 
Hofe  Kaiser  Rudolfs  H.  (Dlabacz.) 

Bayer,  Nikolaus,  um  1781  Or- 
ganist an  der  Mannheimer  Hof- 
kapelle (Forkel  1,  124). 

Bayerdöi-ffer,  Adam  Friedrieh, 
Organist  an  St.  Michael  in  Hall  in 
Schwaben,  wie  die  Vorrede  folgen- 
den "Werkes  unterzeichnet  ist: 

Choral  Buch  darinnen  die  Melodien  (mit 
bez.  B.)  aller  in  dem  neuen  Schwäbisch- 
Hällischen  Gesang  Buch  enthaltenen  auch 
in  andern  benachbarten  Evangel.  Kirchen 
. .  .  herausg.  und  verlegt  von .  . .  Titel  und 
Musik  gestoch.  von  Gottl.  Pfeiffer  in 
Michelfelda.  1768.  kl.  8».  2  Bog.  Vorw.  u. 
Eeg.  179  S;  die  letzten  Lieder  4  st.  Hin 
luid  wieder  ein  Komponist  genannt  als 
/.  G.  a  Stoerl,  J.  J.  Renner.  [B.  B.     B  N. 

Bayert,  Greorg,  bekannt  durch: 

VII  Variatious  sur  l'air:  „Wer  niemals 
einen  Eausch  gehabt",  pour  ime  Flute 
par .  . .  Bronsvic  au  Magazin  de  musique 
sur  laHöhe.  (Anfang  des  19.  Jhs.)  [Schwe- 
rin F.     Stadtb.  Breslau. 

Bayley,  Daniel,  the  Tounger, 
ein    englischer    Kirchenkomponist 


des  18.  Jhs.,  von  dem  das  british 
Museum  folgende  Drucke  besitzt 
(das  erste  Werk  trägt  nicht  die 
Bezeichnung  „der  Jüngere"): 

The  Essex  harmony,  or  musical  Miscel- 
lany.  Containing,  in  a  concise  &  familiär 
manner  all  the  .  .  .  rules  of  psalmody.  The 
which  are  annexed  a  variety  of  plaiu  & 
fugeing  Psalm  &  Hymn  tunes  . .  .  New- 
bury-Port  1785.  qu4'>. 

The  new  harjuony  of  Zion ;  or,  complete 
melody  cont ...  all  the  . . .  rules  of  Psal- 
mody, to  which  is  added  . . .  tunes,  selec- 
ted  . . .  Newbmy-Port  1788.  (iu8o. 

Baylon,  Äneiet,  auch  El  Bay- 
lon  genannt,  ein  spanischer  Kom- 
ponist des  17.  Jhs.,  studierte  in 
Valencia.  Seine  Kompositionen 
sollen  sich  in  den  Kirchenarchiven 
von  Valencia  und  im  Escurial  be- 
finden.    (Fetis.) 

Bayon,  Mademoiselle  . . .,  gab 
um  1770  zu  Paris  6  Klaviersonaten 
als  opus  1  heraus.     (Gerber  1.) 

Bayllon,  Luigi  de,  1789/99 
Orchesterdirektor  am  Scalatheater 
zu  Mailand.     (Cambiasi  115.) 

Bayly,  Anselm,  Sohn  des  An- 
selm  von  Haresfield.  4/11  1740  im- 
matrikul.  er  sich  am  Exeter  College 
in  Oxford,  21  Jahr  alt,  und  trat 
am  29/1  1741  als  Gentleman  in 
die  Kgl.  Kapelle.  Am  13/3  1744 
wurde  er  Priester  ordinär.,  12/6 
1749  Baccal.  a/d.  Christidrehe; 
10/7  1764  D.  C.  L.  Minor  Cano- 
nicus  an  St.  Paul  und  Westminster, 
auch  Subdekan  a/d.  Kgl.  Kapelle. 
Er  starb  1794.  Aufser  grammati- 
kalischen u.  a.  Werken  gab  er 
eine  Abhandlung  über  die  Ge- 
saugskunst  und  ein  musik- ästhe- 
tisches AVerk  heraus. .  1769  eine 
Samlg.  Anthems,  dessen  Vorwort 
von  besonderem  Interesse  ist.  (Rim- 
bault  232.) 

A  practical  treatise  on  singing  &  playing 
with  just  expressiou  &  real  elagance.  Loiid. 
1771.Ridley8".  [br.Mus.  B.B.  Brüssel. 
R.C.  of  Mus.   Bologna,  Kat.  1, 194  der  Inhalt. 

The  sacred  singer:  containing  an  essay 


Bayr,  Georg. 


391 


Bazzini,  Francesco. 


on  grammar,  tlie  reqiüsites  of  singing; 
Cathedral  compositions.  Lond.  1771.  8". 
[Glasgow. 

Tlie  alliance  of  musick,  poeüy,  &  ora- 
tory  . . .  Lond.  1789  Stockdale.  80.  [Glas- 
gow.    Brüssel.     R.  C.  of  Mus. 

Collection  of  Anthems  in  His  Majesty's 
Chapeiby  . . .  Lond.  1769.  8«.  [E.G.  ofMus. 

Enthält  nur  die  Texte. 

Bayr,  Greorg,  mit  dem  Titel 
Professor  bez.  ilm  die  Lpz.  Ztg., 
geb.  um  1773  in  Böhmiscbkrud 
(Böhmen),  gest.  1833  in  Wien, 
bildete  sich  zum  Flötisten  aus, 
wurde  1803  am  Theater  an  der 
Wien  angestellt,  machte  Kunst- 
reisen, liefs  sich  in  Kzreminiek  in 
Podolien  nieder  und  erhielt  eine 
Professur,  kehrte  aber  später 
nach  Wien  zurück.  Er  machte 
Aufsehen  durch  die  Erzeugung  von 
Doppel  tönen  auf  der  Flöte,  erfand 
auch  das  Blasinstrument  Panaylon. 
Er  gab  eine  Flötenschule,  Concerte, 
Soli  u.  a.  heraus.  (Schilling.  Lpz. 
Ztg.  siehe  Reg.)    Nachweisen  kann 

ich: 

Duo  f.  Fl.  und  Guit.  —  Variat.  en  Qua- 
tuor  pour  Fl.  V.  Va.  e  B.  op.  4.  —  Pract. 
Flötenschule.  Wien  bei  Mollo.  —  1.  Thl. 
der  Schule  f.  Doppeltöne  auf  der  Flöte. 
Wien.     [Musikfr.  Wien. 

Bayr,  Leonhard,  der  erste 
Kantor  an  St.  Anna  in  Augsburg, 
eine  Lateinschule,  die  1559  ge- 
gründet wurde.  (Schletterer,  Kat. 
pag.  XVI.) 

Bayr,  Michael,  um  1604  baier- 
scher  Hofinstruraentist,  erhält  ein 
Gnadengeld  von  30  Gld.  (Kreis- 
archiv in  München.) 

Bayrhamuier,  P.  Maurus,  geb. 
4.  Sept.  1721  zu  Salzburg,  gest. 
8.  Juni  1787  im  Kloster  Wesso- 
brunn  (Oberbaiern).  Trat  1741  in 
dasselbe  ein,  war  dann  Professor 
in  Salzburg  und  Leiter  in  seinem 
Kloster.  Er  war  auch  Komponist. 
(Komraüller  1,  225.) 

Bazani,  Francesco  Maria,  ein 


italienischer  Komponist  des  17.  Jhs., 
von  dem  bekannt  ist: 

La  caduta  di  Gerico.  Oratorio  a  5  v., 
cori  e  ström,  in  2  p.  Ms.  P.  Textbuch: 
Modena  1693.  Dedic.  vom  Autor  in  Pia- 
cenza,  Febr.  1693  gez.     [Modena. 

Da  er  nach  obiger  Dedic.  in  Piacenza 
lebte,  so  giebt  sie  uns  die  Gewissheit,  dass 
er  der  Onkel  von  Fort.  Chelleii  war,  der 
Bruder  dessen  Mutter,  der  an  der  Kathe- 
drale zu  Piacenza  am  Ende  des  17.  Jhs. 
Kapellmeister  war  und  Chelleri  erzog. 
Fetis  nennt  ihn  Bazzani  und  bei  Chelleri 
sogar  Bassani  und  verzeichnet  von  ihm 
die  beiden  Opern  1.  L' Inamio,  Parma 
1673 ;  2.  n  Pedante  di  Tarsia,  Bologna  1680. 

Baziavelll, ...  von  dem  die  Na- 

tionalbibl.  in  Paris  besitzt: 

Missarum  octo  brevium  facilium  sua- 
vium  quae  ad  5  voces  in  smguUs  tonis 
redactae  nunc  in  Germania  prodierunt  cum 
Basso  ad  organmn.  Auetore  A.  R.  D.  Z. 
B.  (der  Name  hds.  ergänzt)  Colouiae  Ubi- 
orum  1668  Joan.  Wilh.  Friess.  Sumptibus 
auctoris.  6  fetb.  in  fol.  8  Messen  in  den 
8  Toni,  ohne  Dedic.  Fetis  verzeichnet 
ihn  unter  Bazziavelli. 

Baziron,  siehe  Basiron. 

Bazzani,  siehe  Bazani. 

Bazzi,  Carlo,  1649  Bassist  an 
der  Kirche  di  N.  Signora  presso 
Sarono  in  Mailand.  C.  Cozzi  dedic. 
ihm  ein  Domine  probasti. 

Bazzini,  Francesco,  geb.  gegen 
1600  zu  Lovere  (Brescia),  gest. 
15.  April  1660  zu  Bergamo.  Stu- 
dierte im  Seminar  'zu  Bergamo, 
wurde  Organist  an  der  Kirche  San 
Maria  Maggiore  daselbst,  ging  in 
den  Dienst  des  Herzogs  von  Mo- 
dena, später  nach  Wien  und  1636 
wieder  nach  Bergamo  zurück.  Er 
war  ein  tüchtiger  Theorbist,  schrieb 
Sonaten  für  sein  Instrument,  Can- 
zonetten  für  1  Stirn,  und  das  Ora- 
torium: La  representazione  di  S. 
Orsola.  (Fetis.)  Calvi  erwähnt  ihn 
1664  in  seiner  Scena  letteraria  p. 
155.  Alessandri  sagt  S.  139:  er 
befand  sich  in  Diensten  zu  Parma, 
Venedig,  Florenz  u.  den  obigen. 
Siehe  auch  Valentini. 


Bazzini,  Natale. 


392 


Beattie. 


Bazzini,  Pre  ^fatale,  geb.  za 
Lovere  (Brescia),  der  ältere  Bruder 
des  Francesco,  war  Priester  und 
um  1628  Organist  zu  Ardesio. 
Nach  Fetis  u.  Alessandri  139  soU 
er  1639  in  Bergamo  gestorben  sein. 
Man  kennt  von  ihm  nur  das 
Druckwerk: 

Messe,  Motetti  et  Dialogi  a  5.  concer- 
tati  di . . .  Yen.  1628  Magui.  6  Stb.  iu  4P. 
[B.  Frkft.     Upsala:  CA.  T.  5  a. 

Fetis  verzeichnet  noch  2  Bücher  Mo- 
tetti, Messe  e  Salmi  und  Arie  diverse. 
Valentini  giebt  nicht  mehr. 

Beainond,  Robert,  Instrumen- 
tist a/d.  Hofkapelle  in  London  um 
1581  (Nagel  1,  30). 

Beaimoir,  siehe  Briaiiiioii. 

Beanon,  Lambert  de,  soll  gegen 
1460  päpstl.  Sänger  in  Rom  ge- 
wesen sein  (nach  Baini,  Haberl 
verz.  ihn  nicht). 

Beard,  Jolin,  geb.  1716,  gest. 
4/2  1791  zu  Hampton,  London, 
Chorknabe  unter  B.  Gates.  Bildete 
sich  zum  Sänger  aus  (Tenorist)  u. 
trat  1736  im  Covent  Garden  auf, 
sang  1737  im  Drury  Lane  Theater, 
verheiratete  sich  mit  Lady  Hen- 
rietta  Herbert,  Wittwe  des  Lord 
Edward  H.,  1759  mit  Miss  Rieh. 
1761  war  er  Mitunternehmer  des 
Covent  Garden  und  zoa:  sich  1768 
zurück.  (Brown.)  Das  br.  Mus.  be- 
sitzt den  Song: 

Crofs  purposes  (Tom  loves  Mary.  Lond.)  f  ol. 

Er  war  neben  Harrison  der  bedeutendste 
Gesangküüstler  Englands.  Pohl  1,  78/79 
sagt  über  ihn  „von  seltener  Bildung  und 
Rechtschaffenheit." 

Davey  122  erwähnt  einen  Richard 
Beard,  der  im  IG.  Jh.  lebte  u.  mehrst. 
Psalmen  veröffentlichte,  Davey  bez.  ihn 
als  einen  clergyman  (Geistlichen)  in  Lond. 

Bearden,  Daniel,  von  ihm  be- 
besitzt das  brit.  Museum: 

The  Inscription  songs  &  Ode  to  charity 
taten  from  Miss  Moore's  (or  rather  More's) 
pastoral  drama  „a  search  after  happiness". 
Lond.  c.  1790.  qufol. 

Beardiiig-Scbool, 

or  the  Sham  Captain.    An  opera  written 


by  (C.  Coffey)  wüh  the  musick  prefixed 
to  each  song.     Lond.  1733.  8".     [br.  Mus. 

—  A  diaJogue  in  the  comedy . , .  Lond. 
fol.     [br.  Mus.  2  Ausg. 

Beare, . . .  ein  englischer  Kom- 
ponist, wahrscheinlich  des  17.  Jhs., 
der  in  dem  Virginalbuche  der 
Elisabeth  Rogers  (br.  Mus.  214)  mit 
2  Tänzen  vertreten  ist. 

Bearez  (Beharez),  Jean,  Priester 
und  Phonascus  (Chordirektor)  zu 
Courtrai,  wird  am  27.  Juli  1700 
an  St.  Martin  zu  Ypres  als  Sang- 
meister angestellt.  1701  bietet  er 
dem  Kapitel  verschiedene  Kompo- 
sitionen an  und  starb  am  21.  Sept. 
1708  (Straeten  2,  286). 

Beatelius  schreibt  Mattheson  1, 
154  und  bez.  ihn  um  1670  als 
Kantor  a/d.  Kreuzkirche  in  Dres- 
den. Nach  Karl  Held  (Yiertelj.  10, 
305)  soll  es  Jalvb  Beutel  heifsen, 
der  von  1654—1694  daselbst  Kantor 
war. 

Beatson,  John,  ist  nur  bekannt 
durch : 

A  com})lete  collection  of  all  the  tunes 
suug  by  the  different  congregations  in 
Hüll.  To  which  is  prefixed  an  intro- 
duction  to  the  art  of  psalmody.  (1780.) 
qu40.     [br.  Mus. 

Beattie ,  James ,  LL.  D.  geb. 
25/10  1735  zu  Laurencekirk,  gest. 
18/8  1803  zu  Aberdeen.  (Brown. 
Nach  Fetis  geb.  5/11  1735  und 
gest.  8/8  1803.)  Er  studierte  in 
Aberdeen,  wurde  Lehrer  in  Kin- 
cardine  (1753,-58),  dann  Prof.  der 
Philosophie  in  Aberdeen  (1760). 
Er  schrieb: 

Essays :  on  poetiy  &  music  as  they  äff ect 
the  mind;  on  laughter,  &  ludicrous  com- 
position...  Edinburgh  1778.  8».    [br.Mus. 

—  3.  ed.  Lond.  1779  Billy.  8".  [Glas- 
gow.    Brüssel.     Upsala. 

—  französ.  Ueberstzg:  Essai  sur  la 
poesie  . . .  Paris,  an  Vlo,  (1798)  Tardieu 
et  Milan,  Giegler  et  Mainardi.  8^.  [Brüssel. 
Mailand  Cons. :  Paris  chez  Benoist. 

Letter  to  the  Rev.  Hugh  Blair,  D.D., 
on  the  improvement  of  Psalmody  in  Scot- 
land.     1778.  kl.  8".     [Glasgow. 


Beauchamp, 


393 


Beaumont, . 


A  letter  to  the  . . .  Hugh  . . .  one  of  tlie 
ministers  of  Edinburgh,  (wie  oben)  Eding- 
burg  1829.  kl.  8».     [Glasgow. 

Trio  (in  B.)  f.  2  V.  Br.  u.  B.  Ms.  Stb. 
[Brüss.  Cons. 

M.  Forbe  schrieb  eine  Biographie  über 
ihn:  Account  of  the  life  &  writings  of 
Dr. . .  Edinburgh  1806.  2  vol.  in  4".  (Fetis.) 

Beauchamp, ...  ein  Tanzkompo- 
nist  dessen  Tanzmelodieea  Prae- 
torius  in  der  Terpsichore  von  1612 
mehrst,  bearbeitet  hat. 

Beauchamps,  Pierre-FraiiQois, 
(xodard  de,  geb.  gegen  1689  zu 
Paris,  gest.  um  1761  ebd.  Fetis 
nennt  ihn  einen  „mittelmiifsigen 
Schrittsteller"  und  verzeichnet  die 
Werke : 

Eecherches  sur  les  theatres  de  Frauoe, 
depuis  1161  jusqu'  ä  present.  Paris  1735. 
3  vol.  in  120. 

Bibliotheque  des  theatres,  cont.  le  cata- 
logue  alphabetique  des  pieces  dramatiques, 
operas  parodies  et  operas  comiques  . . . 
Paris  1746. 

Beaiichant, ...  ist  durch  die 
Samlg.  Philidor's  in  der  Bibl.  des 
Conserv.  zu  Paris  in  Bd.  18  u.  44 
durch  folgende  Ballets  bekannt: 

1.  Ballets  des  Jesuites.   Bd.  18.  c.  1670. 

2.  Les  Plaisirs  troublee,  Masquarade, 
Bd.  44,  von  1657. 

8.  Le  revant  des  habits  de  Ballet  de  la 
Masquarade.     Bd.  44. 

4.  Le  Ballet  des  facheux  dance . . .  Bd. 
44,  c.  1661. 

Beaufils,  Jelian,  Kleriker  und 
Sänger  an  der  Kapelle  Louis  XL 
von  Frankreich.  Bechnimgen  von 
1462—64.     (Thoinan  68.) 

Beaufort, . . .  um  1760  Priester 
u.  Organist  an  der  Abtei  zu  St. 
Andre  (zu  Brügge?),  nach  einer 
Subscriptionsliste. 

Beaufort,  Martin  de,  1611 
Kapellan  und  Sänger  an  der  Kgl. 
Kapelle  in  Brüssel  (Straeten  2,  9). 

15eaujeaii,  Philipi)e,  ist  am 
5/12  1705  an  der  Universität  zu 
Leyden  als  Musicus  eingeschrieben. 
(Bouwst.  3,  4.) 

Beaiijan,  Samuel,  aus  Leyden, 


ist  am  2/3  1728  an  der  Universit. 
zif  Leyden  als  Musicus  einge- 
schrieben.    (Bouwst.  3,  5). 

Beaujoyeux,  Baltasar  de,  siehe 
Baltazarini. 

Beaulaigne  (Baulegne)  Bartlie- 
lemi,  ein  französischer  Musiker, 
der  um  1559  Chorsänger  an  der 
Kathedrale  zu  Marseille  war  (Fetis 
sagt:  etait  enfant  de  choeur,  das 
wäre  ein  Knabensänger)  von  dem 
sich  folgende  Werke  erhalten  haben : 

Mottetz  nouellement  mis  en  musique 
ä  4,  5,  6,  7  et  8  parties  en  4  üvres.  Tenor. 
Lyon  1559  Rob.  Granjon.  kl.  qu4'>.  42  S. 
[br.  Mus :  T.  B.  von  1554.  Paris  Nat :  Sup. 
A.  u.  B. 

Chansons  nouvelles  mises  en  musique 
ä  4  part.  et  en  4  livres.  Lyon  1559  ib. 
[Paris Nat:  Sup.  A.  u.  B.     br.  Mus:  B. 

2  Motetten  zu  8  St.  im  Saralwk.  1564. 
Die  beiden  Motett.  tragen  ein  sehr  alter- 
tümliches Gepräge  (Eitner  1). 

2  achtstim.  Mot.  Ms.  B.  M.  Nr.  132. 

Motetten  in  8  Stb.,  Ms.  786,  Tenor 
fehlt,  in  B.  Proske. 

Beaulieu,  Andre  de  Rosiers,  s. 
Kosiers. 

Beaulieu,  siehe  Eustorg. 

Beaulieu,  (xirard  de  (nicht 
Lambert),  ist  nachMersenne's  Harm, 
univ.  proface  u.  Puy  de  musique 
d'Evreux  p.  24  Bassist  (chanteur 
basse-contre)  an  der  Privatkapelle 
des  Königs  von  Frankreich  um 
1581  und  neben  Jacques  Salmon 
der  Komponist  des  Ballets  von 
Baltazarini  (s.  d.) 

Beaumavielle, ...  ein  Bassist 
an  der  Oper  zu  Paris,  der  1670 
von  Toulouse  kam  und  in  der  Oper 
Pomone  auftrat,  um  1678  bei  dem 
Binder  des  Kgs.  als  Musiker  an- 
gestellt war  u.  später  als  1.  Violi- 
nist in  der  Kapelle  des  Herzogs 
V.  Orleans  Anstellung  fand.  Nach 
Fetis  soll  er  1688,  gest.  sein. 
(Nuitter,  Origines  del'opera,  S.  163.) 

Beaumesniil,  s.  Villard  de  B. 

Beaumont , . . .  ist  nur  durch 
eine  Chanson   im  Samlwk.  1530  b 


Beaumont,  Abr.  van. 


394       Beaiivarlet-Charp.,  Jean-Jacques. 


bekannt  (Eitner  1).  Dieselbe  Chan- 
son auch  im  Ms.  in  B.  M. 

Beaumont,  Abraham  van,  aus 

Leiden,  von  1778—1783  Organist 
a/cl.  Marienkirche,  von  1783—86 
a/d.  hooglandschen  Kirche  u.  von 
1786  bis  zu  seinem  Tode  1794 
a/d.  St.  Peterskirche  in  Leiden 
angestellt.  Am  4/1  1787  ist  er 
als  Musicus  im  Matrikelbuche  der 
Universität  zu  Leiden  eingeschrie- 
ben (Bouwst.  2,  168.  169.    3,  10). 

Beaumont ,     Messire     Grilles, 

Comte  de,  Schatzmeister  von  Frank- 
reich, t  um  1220.  Im  Ms.  7222 
Paris  Nat.  eine  Chanson. 

Beaumont,  Jean  de,  1611 
Sänger  und  Musicus  an  der  Kgl. 
Kapelle  in  Brüssel  (Straeten  2,  9). 

Beaumont,  John,  ein  englischer 
Musiker,  schrieb: 

The  new  harmonic  Magazine,  or  com- 
pendious  repositoiy  of  sacred  rausic,  in 
füll  score.    Lond.  1801.  qufol.     [Glasgow. 

Beaumont,  Saunier  de,  geb. 
in  der  Normandie,  schrieb: 

Lettre  sur  la  niusique  ancienne  et  mo- 
derne..  .  Paris  1743.  12".  50  Seit.  Er 
behandelt  darin  die  Oper,  besonders  Ra- 
meau  uüd  LuUy  (Fetis).  [Leo  Liepm. 
besafs  ein  Exemplar. 

Beaumortrier, . ..  kommt  in 
einem  Samiwk.  Sonaten  des  18.  Jhs. 
im   Ms.    vor.     [Berlin  K.  H.  6208. 

Beaunois,  ein  Komponist  des 
15.  Jhs.,  der  von  Ambros  3,  260 
mit  der  Chanson:  Faulte  d'argent 
im  Codex  Base  vi   angeführt   wird. 

Beauregard,  Franc, .,  s.  Baaregar. 

Beausseron  (Beausiron)  Jo- 
annes, eigentlich  Bonnevin  (Bo- 
nevinius)  alias  Joan.  B.,  um  1^18 
päpstl.  Sänger,  f  22.  Mai  1542 
(Viertelj.  3,  256.  269). 

Die  Cap,  sistina  besitzt  im  Ms.  Cod.  55. 
Missa  de  feria,  4  voc. 

Cod.  19.    Missa  o.  Titel  4  voc. 

—  55.  (Doinine)  non  secundum,  c.  2. 
3.  4.  p.  2 — 4  voc. 


—  13.    Regina  coeli  4  (5)  voc. 

—  19.    Salve  reg.  4  voc. 

Beauvarlet-Charpentier,  Jean- 
Jacques,  dit  Charpentier,  geb.  zu 
Abbeville  um  1730,  war  zuerst 
Organist  zu  Lyon  an  Rousseau's 
Stelle,  1771  kam  er  nach  Paris 
als  Ot-ganist  an  die  Abtei  St.-Vic- 
tor,  und  etwas  später  auch  noch 
an  St.-Paul.  1793  verlor  er  durch 
die  Revolution  beide  Posten  und 
aus  Ärger  darüber  starb  er  1794. 
Er  soll  einer  der  bedeutendsten 
Orgelspieler  seiner  Zeit  gewesen 
sein.  (Fotis.)  Seine  Kompositionen 
sind  wohl  zu  unterscheiden  von 
dem  älteren  Marc-Antoine  Char- 
pentier (siehe  unter  Charpentier), 
sowie  von  denen  seines  Sohnes 
Jacques  -  Marie.  Es  ist  dies  oft 
schwierig  zu  unterscheiden,  da 
sich  alle  drei  meist  nur  mit  „Char- 
pentier" zeichnen.  Jean  -  Jacques 
fügt  aber  seinem  Namen  stets  die 
beiden  Aemter  an  St.  Paul  und 
St.  Victor  bei  u.  sind  sie  dadurch 
deutlich  unterscheidbar.  Schwie- 
riger ist  es  bei  seinem  Sohne,  der 
auch  an  St.  Paul  angestellt  war. 
Fetis  Verzeichnisse  sind  nicht  mafs- 
gebend  und  es  dedarf  daher  einer 
sorgfältigen  Prüfung.  Sicher  sind 
Jean-Jacques  zuzuschreiben : 

6  Fugues  p.  l'orgue  ou  le  Clav.  Oe.  1. 
Paris,  qufol.     [br.  Mus.     C.  P. 

6  Fugues  p.  l'orgue  ou  le  Clav.  Oe.  G. 
Paris,  Le  Duc.  qufol.  [B.  B.  Brüssel. 
Paris  Nat. 

Douze  Noels  varies  poiu'  l'orgue  avec 
un  carillon  des  morts,  qui  se  joue  le  jour 
de  la  Toussaint  apres  le  Maguificat,  Ded. 
a  MUe.  La  comtesse  de  Arundel.  Oeuv. 
13.  Paris,  Le  Duc.  qufol.  29  S.  [B.  B. 
B.  Wagener.     br.  Mus.     Brässel. 

Journal  d'orgue  ä  l'usage  des  Paroisses 
et  communantes  religieuse.  Paris,  Le  Duc. 
2  Bde.   in  kl.  (pifol.     12  Hefte  und  zwar 


Nr.  1  cont.  1  Messe  15  pp. 

„     2      „  6  fugues  13  „ 

„     ^      „  2  Magnif.  15  „ 

„  1  Messe    19  „ 

„  3  Hymn.  19  „ 


3 
4 


Beauvarlet-Chai-p.,  Jacques-Marie.       395 


Beccari. 


Nr.  6  cont.  1  Messe  Eoyal  'de  Dumont 
21  pp. 

Nr.  7  cont.  4  Hymn.  14  pp. 

Nr.  8  cont.  Plusieurs  Proses,  12  pp. 

„9      „2  Magnific.  15    „ 

„  10     „     1  Messe  15    „ 

„  11      „2  Magnific.  25    ., 

„  12      „     3  Hymnes  17    „ 

[ß.  B.     B.  Wagener.      br,  Mus.     Musikfr. 

Wien  nur  9  Hefte.      Brüssel,  Heft  2.  5. 

7.  8.  12. 

Concezio  per  il  Cembalo  c.  2  V.  e  B. 
Ms.  P.  fol.     [Dresd.  Mus. 

Zweifelhafte  Kompositionen: 

Ms.  B.  B.  125  p.  11.  29.  42.  48:  53 
Fugen  enthaltend.  Ms.  3420  in  K.  1. 
Yariat.  f.  Klav.  1.  et  2.  partie  (La  belle 
Eemonde;  Je  ne  scaurois  dauser).  2. 
Piece  de  Clav.     3.  Adagio. 

1  Gesg.,  1  Chansonette  u.  einige  Bear- 
beitungen besitzt  noch  das  british  Museum. 

1  Fuga  in  Gm.  für  Orgel  im  Körner 
(Eitner  2). 

Das  Conserv.  zu  Paris  besitzt  noch 
einige  Werke  nur  mit  Charpentier  gez. 
und  zwar :  Fugen,  Airs  für  Klav.  u.  eine 
4hdg.  Piece. 

Beauvarlet  -  Charpentier,  Jac- 
ques-Marie, Sohn  des  J.  J.,  geb. 
3.  Juli  1766  zu  Lyon,  gest.  im 
Nov.  1834  zu  Paris.  Nach  der 
Kestauration  in  Frankreich  wurde 
er  Organist  an  St. -Paul  in  Paris 
und  später  an  der  Kirche  St.-Ger- 
main-des  -  Pres.  Fetis  verzeichnet 
die  Oper:  Gervais  ou  le  jeune 
aveugle,  1802,  aufserdem  Kirchen- 
musik u.  a.  Wie  schon  bei  seinem 
Vater  Jean  Jacques  gesagt,  ist  es 
schwer  die  Kompositionen  beider 
zu  trennen,  da  sie  sich  nur  Char- 
pentier zeichnen  und  das  Amt  das 
gleiche  war.  Sicher  scheinen  fol- 
gende Kompositionen  ihm  zuzu- 
schreiben zu  sein: 

Six  Senates  pour  le  Clavecin  ou  Forte- 
piauo  avec  Face,  de  V.  obl.,  dont  2  sont 
dans  le  goüt  de  Symphonie  concertante. 
Oe.  3.  Dedic.  a  Mde.  Neubourg.  Paris, 
Cousineau,  Luthier.  l'l.  qufol.  2  Stb.  (von 
dem  Organisten  au  St.  Paul).  [B.  Wagener. 
br.  Mus.  fehlt  Clav.     . 

Messe  en  sol  min.  poür  l'orgue.  oe.  13. 
Paris,  Boyer  &  Le  Menü,  qufol.     [B.  B. 


^Airs  varies  ä  4  ms.  p.  Clav,  ou  Fortep. 
oe*.  14.    Paris,  Le  Duc.     [B.  B. 

Bataille  d'Austerlitz  ...  p.  le  Pfte.  avec 
V.  Paris  (1805)  2  Stb.     [B.  M. 

Herr  Michel  Brenet  teilt  mir  noch  einige 
Werke  mit,  die  sich  auf  der  Nationalbibl. 
in  Paris  befinden,  doch  schreibt  er  sie 
meiner  Ansicht  entgegen  dem  Vater  J.  J.  zu: 

Oeuvre  II,  6  Son.  de  clav.  ou  piano 
avec  accomp.  de  Violon.     Paris. 

oeuv.  IV,  3  Son.  idem. 

oeuv.  V,  et  XII  airs  varies  pour  le  piano. 

oeuv.  VIII,  3  Son.  dans  le  goilt  de  la 
Symphonie  concertante. 

oeuv.  X,  2  eoncerts  pour  le  piano. 

Bebell,  William,  wurde  1716 
Sänger  a/d.  Kgl.  Kirchenkapelle  in 
London  und  ist  1726  wieder  ge- 
nannt (Viertel].  8,  516).  . 

Beber,  Ambrosius,  1620  Musi- 
kus in  Naumburg  (s.  Staatsarchiv). 
Die  B.  B.  besitzt  von  ihm  im  Autogr. 
(Grasnick)  „Das  Leiden  unsers  Herrn 
Jesu  Christi  nach  Marcus",  4stim. 

Bebri  (Bibris),  Frä  Griovanni, 
wurde  am  26/11  1472  Kapell- 
meister Herzogs  Ercole  I.  von  Mo- 
dena  mit  30  Duk.  Gehalt  (Valdrighi 
12,  6/7).  Im  Dokument  36  wn-d 
ein  Birihis  genannt  und  Valdrighi 
glaubt,  dass  er  derselbe  wie  der 
obige  sei,  doch  ist  dies  ein  Irrtum, 
siehe  Birihis. 

Bebusch,  siehe  Pepiiscli. 
Beccaiitini,  Don  Antonio,  aus 

Bologna,  Zeit  mir  unbekannt. 

Kyrie  in  Si  [?  magg.  a  4  voci  concertato 
con  strum.  e  ripieni.  P.  Ms.  in  qufol. 
[Bologna. 

Beccari,  Fabio,  da  Medde,  wahr- 
scheinlich der  piemontesische  Ort 
„Mede",  sein  Geburtsort;  er  war 
um  1608  Kapellmeister  an  der 
Kathedrale  in  Fossano  und  1611 
Organist  an  der  Kirche  S.  Lorenzo 
in  Mortara  (n.  d.  Druckwerken). 
Man  kennt  von  ihm: 

Sacri  concenti  di .  . .  A  1.  2.  3.  &  4  voci. 
Milano  1608  Ag.  Tradate.  Nui-  die  Stb: 
Cl.  B.  u.  B.  priücipale  in  4^.  und  fol. 
bek.     [B.  Kgsbg. 

II  2.  üb,  de  sacri  concenti  a  2.  3.  4.  5. 


Beccattelli. 


396 


Beck  L, 


e  6  voci  di . . .  Mil.  1611  Melch.  Tradate. 
Stb.  wie  oben,  in  4".  22  Nrn.  [B.  Kgsbg. 
B.M:  B.     Hof b.  Wien:  B.  principale. 

Beccattelli,  Griovaiiiii  Fran- 
cesco, aus  Florenz,  Kapellmeister 
der  Stadt  Prato  im  Toscanischen, 
f  um  1734;  ist  der  Verfasser  einer 
Eeihe  kleinerer  Abhandlungen, 
welche  das  Liceo  mus.  in  Bologna 
besitzt : 

1.  Lette ra  critico-musica ...  ad  un  suo 
aniico  sopra  due  difficulta  nella  facoltä 
musica  da  un  moderno  autore  praticate.  — 
2.  Risposta  del  . . .  al  Parere  scritto  dal 
Sig.  N.  N.  sopra  la  sua  lettera  critico- 
musica.  —  3.  Parere  del . . .  sopra  il  mo- 
derno uso  di  praticar  nella  musica  questo 
seguo  tj  detto  Bequadro.  (Befinden  sicli 
in  dem  Supplement  des  Giornale  de'  lette- 
rati  d'Italia,  Bd.  3.  Venez.  1726  Hertz. 
120.  pag.  1,  67,  429.)  —  Ferner  im  Ms. 
4.  Sposizione  di .  .  .  delle  musiche  dottrine 
degli  antichi  musici  greci  e  latini.  fol. 
60  S.  —  5.  Appendice  o  sia  confutazione 
di  due  principale  paiii  dell'  antica  musica. 
—  6.  Spiegazione  sopra  alcune  cose  che 
si  trovano  nella  lettera  critico  -  musico 
del .  . .  —  7.  Documenti  e  Eegole  per 
imparare  ä  suonare  il  Basso  continuo  .  .  . 
(in  2  Kopien).  —  8.  Della  cognitioue  della 
commune  Tastatura  de'  Cimbalo  (nebst 
theoretischen  Regeln).  —  9.  Annotazioni 
suU' Opera  del  P.  Gio.  d'Avella,  intitolata 
Regole  di  musica  1657.  —  10.  Instruzione 
dell'organo.  —  11.  Divisione  del  Mono- 
cordo.  (Siehe  Näheres  im  Kat.  obiger 
Bibl.  Bd.  1,  S.  67,  74  u.  157.)  Aulser- 
dem  erschienen  ohne  Automamen: 

Laude  e  Antifone  da  cantarsi  nel  pelle- 
grinaggio  alla  S.  Casa  di  Loreto  1'  anno 
1729 . . .  Firenze  1729  Nestenus  e  Moücke. 
120.     [Bologna. 

Beccherini,  (liuseppe,  Kapell- 
meister in  Prato  um  1821.  Die 
B.  Bologna  besitzt  eine  „Antifona 
per  S.  Stefano  a  4  voci  con  strum. 
P.  Ms.  im  Autogr.  qufol. 

Becclil,  M.  Antonio  di,  Parme- 
giano,  also  aus  Parma  gebürtig, 
war  Lautenist  und  ist  bekannt 
durch : 

Lib.  1  d'  Latabiilatura  da  leuto  .  .  .  con 
alcuni  Balli,  Napolitaue,  Madr. ,  Ganz, 
franc,  Fant.,  Recercari.  Yineg.  1568 
Scotto.  46  Bll.  in  qu4o.  78  Nrn.  [Hofb. 
Wien. 


Becelli,  Oinlio  Cesare,  geb.  zu 
Verona  um  1683,  gest.  im  März 
1750.  Exjesuit  und  Gelehrter. 
In  Adelungs  Gelehrten  Lexikon 
werden  zwei  Schriften  angeführt, 
welche  Becker  und  Fetis  als  die 
Musik  betreffend  betrachten,  ob- 
gleich sie  keiner  kennt.  Sie  sind 
betitelt: 

1.  Lezione  nell'  Accademia  filarmonica. 
Verona  1728.  2.  De  aedibus  Acad.  philarm. 
Veronensis  ejusdemquemuseo.  Veronal745. 

Becenau,  Jacques,  1586  Sänger- 
knabe an  der  Hofkapelle  Philipp  II. 
von  Spanien.  1598  ist  ein  Jacqiies 
Becman  (sie?)  als  „mozo  di  capilla" 
angestellt.    (Straeten  8,  117.  400). 

Bcclie ,  .  . .  Fetis  führt  drei 
Brüder  dieses  Namens  au,  die  in 
Paris  im  18.  Jh.  lebten.  Der 
älteste  war  an  der  Kgl.  Kapelle 
gegen  1750  als  Haute -contre  an- 
gestellt u.  wurde  1774  pensioniert. 
Er  soll  Laborde  Beiträge  zu  seinem 
Essai  SLir  la  musique  geliefert 
haben.  Die  beiden  jüngeren  Brü- 
der gaben  Gesangs-Solfegien  heraus. 
(Siehe  Levesque,  Eitner  2,  S.  18.) 

Beche,  Wilhelm  de;  1695  vom 
Kurf,  Clemens  von  Köln,  als  er  in 
Lüttich  lebte,  zum  Hofmusikus  er- 
nannt (Thaver  1,10). 

Becliefort,  J.  de,  s.Boucliefort. 

Bechon,  Gebrüder,  Lautenisten. 
In  einem  hds.  Lautenbuche  des 
Conserv.  zu  Paris  (Kat.  485  von 
Weckerlin)  befinden  sich  von  ihnen 
Lautenpiecen. 

Beck  I. ,  ...  Vicekapellmeister 
zu  Frankfurt  a/M.,  starb  daselbst 
61  Jahr  alt  am  15.  April  1758. 
In  Israelis  Konzertchronik  p.  27  ff. 
u.  39-40  wird  er  im  Jahre  1738 
erwähnt,  als  er  am  21/3  als  Direk- 
tor Telemann's  Passionsoratorium 
aufführte;  auch  als  Komponist  in 
den  Konzerten  auftrat. 


Beck  U. 


397 


Beck,  Joh.  Hektor. 


Beck  II. .  . .  nach  Gerber  1  ein 
Violinist  an  der  Kirche  der  barm- 
herzigen Brüder  zu  Prag  um  1758. 

Die  Kgl.  Hausbibl.  zu  Berlin  besitzt  im 
Ms.  unter  Beck  „Due  Divertimenti"  in 
Stb.     Der  Autor  ist  unsicher. 

Beck,  Bartliolomeus,  scheint 
in  Eisleben  am  Gymnasium  an- 
gestellt gewesen  zu  sein  und  gab 

heraus : 

Hymnodia  scbolastica,  praecipuas  Canti- 
lenas,  tarn  latinas,  quam  germanicas,  in 
scliolis  usitatas,  exhibens,  ciun  precibus 
solsnnioribus  in  usum  Gymnasii  Islebensis 
collecta.  Islebensis  1625  Peter  Kühn. 
93  vierst.  Gescänge  in  Part,  von  ver- 
schiedenen Autoren.     [B.  Zw.  Nr.  151. 

Beck,     Christian     Friedrich, 

lebte  am  Ende  des  18.  Jbs.  in 
Kirchheim  (Gerber  2).  Von  seinen 
Korapositionenkannichnachweisen: 
Couceiio  per  il  Cembalo  accomodata  per 
2.  Cembalo.  Ms.  riufol.  [Dresd.  Mus.] 
Sonate  zu  4  Hdeu.  und  Sonate  mit  Be- 
gleitg.  1  Violine.  Ms.  qufol.  [ib.]  6  Me- 
nuetts f.  Klav.  zu  4  Hd.  Heilbronn,  Amou. 
[Briiss.  Cons.]  In  Joh.  Stamitz'  6  Siui- 
phonien,  Paris,  1  Sinfonie  von  Beck  (o. 
Vornamen).  Die  Bibl.  in  Amst.  besitzt 
imter  der  lakonischen  Anzeige  „Unser 
Vater",  wahrscheinlich  ein  gröfseres  Chor- 
werk. —  12  dreistimmige  Gesänge.  Mainz. 
[B.  Lpz.]  —  Die  Bibl.  der  Musikfr.  in 
Wien:  Concert  f.  Clav,  mit  2  V.  Va.  B. 
2  Fl.  u.  2  Höni.  —  6  pieces  faciles  p. 
Clav,  a  4  ms.  —  18  petits  pieces  tres 
faciles,  cah.  2.  —  In  der  B.  Schwerin  F. 
imter  Beck:  3  Sinfonien  f.  2  V.  Va.  u. 
B,  in  je  3  Sätzen.  Mss.  in  Stb.  Es  ist 
fraglich,  ob  der  obige  B.  gemeint  ist. 

Beck,  Franz  I.,  geb.  um  1730 
zu  Mannheim,  gest.  31.  Dez.  1809 
zu  Bordeaux.  Sein  Vater  bildete 
ihn  zum  Violinisten  aus,  dann 
ging  er  zu  Stamitz,  später  nach 
Paris  und  gegen  1780  nach  Bor- 
deaux, wo  er  die  Konzerte  leitete. 
Die  vierte  Klasse  des  Instituts  zu 
Paris  ernannte  ihn  zum  Korre- 
spondenten. Er  veröffentlichte 
Sinfonien,  ein  Stabat  mater  (1783), 
JVIessenteile,  die  Gerber  2  sehr  lobt 
u.  a.  1789  wurde  das  ]\Ielodrama 
Pandora    aufgefüiirt,     wovon    die 


Nationalbibl.  in  Paris  und  das  C.  P. 
die  Part,  besitzen.  (Gerber  1.2.  Fetis.) 
Das  C.  P.  besitzt  noch  „l'Isle  deserte" 
in  P.  —  Six  Sinfonies  ä  plusieurs 
instrum.  compos  .  .  .  Virtuose  di 
Camera  di  Sua  A.  S.  TElector  Pa- 
latino e  discepolo  di  Stamitz.  Mises 
au  jour  par  M.  de  la  Chevardiere. 
Opus  IV  (1776)  ä  Paris.  Stb.  fol. 
[Schwerin  F.  Man  »beachte  die 
Angaben  hinter  seinem  Namen. 

Beck,  31 . . .  Franz  II.,  viel- 
leicht ein  anderer  als  Franz  Beck  I. 
Von  ihm  erschien: 

Fantesies  pour  le  Clavecin  ou  Pfte. 
Dresde,  P.  C.  Hilscher.  fol.  9  BU.  [B. 
Wagener.]  Er  lebte  jedenfalls  am  Ende 
des  18.  und  Anfange"  des  19.  Jhs.  Das 
C.  P.  besitzt  Sonaten  für  Pfte.  in  2  Bänden. 

Beck  (Becken?),  Friedr.  August, 

bekannt  durch 

Sammlung  schöner  Lieder  mit  Melodien 
verfertigt  von  . . .  Erstes  Dutzend.  Frank- 
furt u.  Offenbach,  Andre  1775.  qu40. 
[Stadtb.  Augsbg.    Brüssel  Cons. 

Beck,  Grottfried  Joseph,  geb. 
15.  Nov.  1722  zu  Podiebrad,  gest. 
8.  April  1787  zu  Prag.  Studierte 
Philosophie,  ti-at  in  den  Domini- 
kanerorden, ging  1752  nach  Bologna 
u.  Rom,  kehrte  in  sein  Vaterland 
zurück  und  wurde  in  Prag  Prof. 
der  Theologie  an  der  Universität, 
später  Prior  und  Proviuzial  seines 
Ordens.  Er  besafs  eine  gute  musi- 
kalische Bildung  und  trat  als  Kom- 
ponist auf.  Dlabacz,  dessen  Neffe 
er  war,  führt  nur  eine  Sinfonie  an. 

Beck,  Ignaz,  siehe  Beccke. 

Beck,  Johann  Eberhard,  Kon- 
zertmeister in  Passau,  wo  er  ge- 
boren war.  Gerber  1.  bez.  ihn  als 
Violinisten  und  Komponisten. 

Beck,  Johann  llektor.  Man 
kennt  von  ihm: 

1.  Continuatio  Exercitü  musici,  bestehend 
in  Allemanden,  Balletten,  Gavotten  .  .  . 
Fraiikfiu-t  1666.  [Upsala  5  Stb:  2  C 
Braccio,  B.  Bc. 

2.  Continuatio  II.  ib.  1666.  [Upsala 
5  Stb.  ebenso. 


Beck,  Joli.  Philipp. 


398 


Becker,  Andreas. 


Beck,  Johann  Philipp ;  Gerber  1 
führt  von  ihm  an: 

Allemanden,  Giquen,  Couranteu  und 
Sarabanden  auf  der  Violadigamba  zu 
streichen,  von  etlichen  Accordeu.  Strafs- 
bui'g  1677.  4P.  Vielleicht  derselbe,  den 
Lobstein  S.  88  unter  den  Chordirektoren 
an  St.  Wilhelm  in  Strafsburg  1684  anfülirt 
und  der  den  17.  Hornüng  (Febr.)  1 693  starb. 

Beck,  Leonhard,  Bruder  des 
Flötisten  Jolmnn  Beeide,  geb.  1 730  in 
Nürnberg,  war  Stadtmusikus  und 
Oboe  d'amour-Spieler  in  Nürnberg 
(Gerber  1).  Fetis  bringt  unter 
Becke  (Leonhard)  einen  ähnlichen 
Artikel,  fügt  aber  noch  hinzu,  dass 
er  1702  geb.  u.  1769  gest.  sei  etc. 
Worauf  diese  Nachricliten  fufsen, 
giebt  er  nicht  an. 

Beck,  Pater  Lullus,  geb.  5.  Juni  ■ 
1715  zu  Oxford,  Benediktiner  und 
Chordirektor   am  Dome  zu  Fulda. 
Kirchenkomponist.      Fux    gedenkt 
seiner;  st.  1793  (SchilKng). 

Beck,  Michael,  Prof.  der  Theo- 
logie und  der  morgenländischen 
Sprachen  zu  Ulm,  geb.  24/1  1653, 
gest.    10/3    1712    in    Ulm.      Gab 

heraus: 

Dissertatio  de  accentuum  usu  et  ab  usu 
uuisico-hernieneutico.  Jena  1678.  4**. 
Wieder  abgedruckt  im  Thesaurus  theo- 
log. i)hilolog.  Amst.  1701.  Gerbert  giebt 
in  der  Musica  sacra  1,  7,  eine  Probe  der 
Entzifferung  der  Accente.  (Fetis.  Gerber  1.) 

Beck,  Pleichard  Karl  (Fetis 
macht  Reichardt  aus  Pleichard), 
wird  von  Gerber  1  als  Kompo- 
nist von 

„Erster  Theil  neuer  Allemanden,  Bal- 
letten, Arien,  Giquen,  Couranten,  Sara- 
banten  etc.  mit  2  Viel,  und  B.,  Strafsburg 
1654''  angeführt. 

Beck,  Wilhelm,  geb.  zu  Carls- 
haven  im  Hessen- Kasseischen  um 
1765,  studierte  die  Rechte  u.  ver- 
öffentlichte im  Intelligenzblatte  für 
Hessen  1787  den  Artikel  „Etwas 
über  die  Musik.''     (Gerber  2.) 

Walter  führt  als  Mitglieder  der  kurpfälz. 
Hofkapelle     einen    Oboisten    Joh.    Georg 


Aloys  Beck  von  1723—34  und  1779  einen 
Beck  ohne  Vornamen  an.    S.  868  u.  276. 

Becke,  Graf  von,  Dilettant,  um 
1772  in  Wien  lebend.  Nach  Burney 
2,  160  wurden  seine  Kompositionen 
in  Wien  sehr  geschätzt. 

Becke,  Ignaz  von,  Kapitän, 
siehe  Beccke. 

Becke,  Johann,  geb.  um  1740 
zu  Nürnberg,  war  seit  etwa  1770 
Flötist  an  der  Hofkapelle  zu  Mim- 
chen  mit  475,  500  u.  zuletzt  mit 
700  Gld.  Gehalt.  Die  Akten  im 
Kreisarchiv  geben  ihm  nur  einmal 
die  Vornamen  Jolmnn  JosejjJi 
(Gerber  1  unter  Beck). 

Becke,  Johann  Baptist,  fast 
scheint  es,  als  wenn  der  oben  ge- 
nannte Johann  Becke  dieselbe 
Person  sei.  Jahn  2,  51  berichtet 
über  ihn:  Er  betrieb  voll  Jugend 
auf  fleifsig  Musik,  studierte,  trat 
1762  unters  Militär  und  wurde  Ad- 
jutant beim  Feldmarschall  von  Roth. 
Mit  diesem  ging  er  nach  Stuttgart, 
wurde  Schüler  des  Flötisten  Stein- 
hart. 1766  verliefs  er  den  Kriegs- 
dienst, vervollkommnete  sich  als 
Flötist  bei  Wendung,  wurde  Kam- 
mermusikus an  der  Hofkapelle  in 
München  und  machte  wiederholt 
Reisen  als  Virtuose.  Da  ihn  Mozart 
1777  in  München  kennen  lernte, 
so  giebt  dies  einen  Anhaltspunkt 
für  seine  Wirksamkeit  daselbst,  und 
auch  den  Beweis,  dass  er  mit  Jo- 
hann Becke  identisch  sei. 

Becken,  Friedr.  Aug.,  s.  Beck. 

Becker,  senior,  wird  von  Reichard 
1798,  236  als  Musikmeister  am 
Hoftheater  in  Stuttgart  um  1796 
bezeichnet.  Vielleicht  ist  das  Lied 
im  Bossler  Ib  von  ihm. 

Becker  (Beker),  Andreas,  stand 
1573  in  herzogl.  Braunschweig. 
Diensten  zu  AVolfenbüttel  (Chry- 
sander  1,  148). 


Becker,  C.  C 


399 


Becker,  K.  Lndw. 


Becker,  C.  C,  ist  walirscliein- 
lich  derselbe  wie  Karl  Ludwig^ 
siehe  diesen. 

Becker  (Bekker),  Dietrich,  ein 

im  17.  Jh.  berühmter  Violinist,  der 
anfänglich  zu  Ahrensburg  im  Hol- 
steinischen Organist  war,  am  25/U 
1644  die  Tochter  Koning^  in  Ham- 
burg, Namens  Maria,  heiratete  und 
in  Hamburg  Anstellung  als  Rats- 
musikant fand  (Raths-Violinist  nennt 
er  sich  1668).  Man  schreibt  ihm 
die  Choralmelodie  zu  dem  Liede 
„Warum  soll  ich  mich  denn  grämen" 
zu,  die  noch  heute  in  den  Kirchen 
Hamburgs  gesungen  wird.  (Sittard 
1  20.)  Von  seinen  Kompositionen 
kann  ich  nachweisen: 

Musikalische  Friililings- Früchte,  be- 
stehend in  drey-,  vier-  und  füuf-stimmiger 
Instrumental-Harmonie  nebenst  deniBasso- 
Continuo.  Gesetzet  von  Diedrich  . . .  Hbg. 
1668  Rebenleiu.  6  Stb:  2  V.  Va.  Violon, 
Va.  da  bracc.  Bc.  in  fol.  [B.  B.  Upsala. 
br.  Mus. 

Dasselbe  Werk  unter  dem  Titel: 
Mvsicalische  |  Lendt-Yrvchten  |  Be- 
staende  |  In  dry,  vier,  vyf,  Instrumentale- 
Hermoniale  stimmen  1  Beneffens  1  Den 
Bassvs  Continvvs,  |  Door  |  Theodorvs 
Beckeru  |  ßaets -Violist  tot  Hamburgh.  | 
Violon.  I  Druckerz.  |  t' Antwerpen,  |  By  de 
Ervghenamen  van  Pieter  Phalesius,  indem 
Coninck  David,  1673.  1  6  Stb.  in  4«.  kom- 
plet  im  br.  Mus. 

1.  Theil  Zweistimmiger  Sonaten  und 
Suiten  nebst  einem  gedoppelten  Basso 
cont.  gesetzet:  Hbg.  1674  Rebenleiu, 
3  Stb.  in  kl.  4P.     [B.  Wagener. 

2.  Thl.  Zweistimmiger  Sonaten ...  ib. 
1679.    [B.  Hbg:  Bc. 

Mahrholds  Scheidelied  nach  der  neuen 
Zesischen  Eeimart,  die  sangweise  setzte 
D.  Bekker.  —  Weinlied  an  eine  lustige 
Gesellschaft.  Die  sangweise  . . .  s.  1.  1668. 
kl.  8*^.  2  Einzeldrucke  [besafs  1868  Alb. 
Cohn  (A,  Asher). 

Die  ßeimweise  Hertzogin  von  Zesen. 
Hbg.  1668  Rebenlein.  8«.  2  Nrn.  von  B. 
[Wolfenb. 

Gerber  2  verzeichnet  noch:  Sonaten 
für  1  V.,  1  Viol  di  Gamba  und  den 
Geueral-Bass,  über  Chorallieder  (?).    Hbg. 

1668. 
Im  Mss.  kenne  ich  noch: 


Mss.  B.  üpsala,  Stim.  in  4».  Laeta  nobis 
refulget,  2  Sopr.  c.  5  ström. 

—  Schaff  in  mir  Gott.  Coucerto  ä  6: 
A.  solo  c.  5  Strom. 

Ms.  1190.  B.  B.  Samlbd.  Part.  Cantate: 
^Sfev  unter  dem  Schirm  des  Höchsten  sitzt, 

2  Gant.    c.    7    Instr.    et   Org.    10  BU.   als 
2,  Nr.  —  0  hilf  Christe  gottes  Sohn,  C.  B. 

3  V.  Viula,  Fag.  et  Cont.  5  Bll.  als  Nr.  3. 
Ms.  294  Nr.  28   unter   D.  Beccer:   Der 

Herr   ist    mein    Hirt    f.    C.   2  V.    u.   Bc. 
(Viol.  fehlen). 

Becker,  Franz.  Scheidt  widmet 
ihm  nebst  anderen  1621  seine 
Paduanen  und  nennt  ihn  einen: 
„Violista"  a/d.  Hofkapelle  in  Halle. 

Becker,  Gottfried,  Kantor  in 
Leisnig  (Sachsen)  um  1706  (Matthe- 
son  1,  159). 

Becker,  Joliaim,  geb.  1.  Sept. 
1726  zu  Heisa  bei  Kassel,  st.  1808 
in  Kassel  (Apell),  Schüler  von  Süs 
ebd.,  wurde  dort  Organist  und  gab 

heraus : 

Choralbuch,  zu  dem  in  den  Hochfürstl. 
Hessen-Casselischen  Landen  eingeführten 
verbessertem  Gesaagbuche.  Cassel  1771 
Nie.  Seibert.  4».  164  S.,  144  Mel.  mit 
Bass.  [B.Lpz.  B.  Wernig.  B.  Wagener.] 
Eine  neue  verbesserte  Auflage  gab  1844 
J.  Wiegand  in  Cassel  heraus.     [B.  Lpz. 

Te  Deum,  Part.  1803.  Ms.     [B.  Kassel. 

(Gerber.  Lpz.  Ztg.  4,  343.)  .Reichard 
1780  führt  einen  Becker  als  Clavicinisten 
1779  an  der  Hofkapelle  in  Kassel  an.  Die 
Lpz.  Ztg.  nennt  ihn  Musikdirektor. 

Becker,  Joliaim  Wilhelm,  gab 

heraus : 

Lieder  mit  Begleitung  des  Claviers  in 
Musik  gesetzt.  1.  Thl.  Braunschweig, 
Magazin,     qufol.     [B.  B. 

Becker,  Johann  Tohias,  geb. 
zu  Grulich  in  Böhmen  um  1699 
oder  1700  und  st.  am  5.  Juli  1779 
zu  Leidsberg  in  Niederösterreich. 
Er  soll  Kirchenkomponist  gewesen 
sein  (Pougin's  Supplem.  zu  Fetis). 
Vielleicht  ist  er  der  Komponist 
des  üraduale  im  Stifte  Kloster- 
neuburg. 

Becker,  Karl  Ludwig,  Organist 
in  Northeim  um  1783,  wie  er  sich 
selbst   bezeichnet.      Die    Lpz.  Ztg. 


Becker,  Mai-tin. 


400 


Beckmaim,  Job.  Fr. 


zeigt  unter  C.  L.  Becker  1804  eine 

Samlg.  Tänze  an.     Ich  kenne  von 

ihm  nur: 

Arietten  und  Lieder  am  Cla^^er.  Göt- 
tiugeu  1784  Bossiegel,  gedr.  in  Cassel.  40. 
2G  Lied.  [B.  G.]  Vielleicht  derselbe  wie 
a  C.  Becker. 

Becker,  Martin,  1592  bis  8/10 
95  Organist  an  der  Stacltkirche  in 
Torgau  (Taubert  2,  17). 

Becker,  Paul  I.,  um  1596  Or- 
ganist an  der  Oberpfarrkirche  in 
Wernigerode  (Yiertelj.  6,  113). 

Becker,  Paul  II.,  lebte  um 
1659  in  Weifsenf  eis  als  „Musik- 
beflissener" und  gab  E.  C.  Hom- 
burg's  geistl.  Lieder  3  stimmig  her- 
aus, betitelt: 

Homburg's  geistliche  Lieder,  Ander  Tbeil, 
mit  dreystimmigen  Melodeyen  gezieret  von 
.  .  .  Jena  1659  Georg  Sengenwald.  8". 
214  S.  [B.  Hbg.  Stadtb.  Augsburg.  B. 
Wagener. 

Der  1.  Theil  steht  unter  "Werner  Fa- 
bricio  (Winterfeld  2,  481.    Zahn  6,  211). 

Becker,  Rudolf  Zacliarlas,  Ver- 
leger in  Gotha  u.  Herausgeber  des 

Müdheimischen  Liederbuches. 

Die  älteste  mir  bekannte  Ausgabe  ist 
von  1799  und  besteht  aus  Text-  und 
Melodienbuch.     Letzteres  trägt  den  Titel: 

Melodien  zum  M.  Liederb.  f.  das  Ciavier 
oder  Pfte.     [Dresd.     B.  Lpz. 

—  Ausgabe  von  1799  in  3  Stb.  2  Vio- 
linen u.  Bass.     [Dresd. 

—  2.  Aufl.  1800.     [Dresd.     B.  Lpz. 

—  3.  Aufl.  1801..   [Rosentbal. 

—  4.  Aufl.  1806  mit  518  Gesängen. 
[Dresd. 

—  Neue  vollst.  Ausg.  für  das  Ciavier. 
1817.  [Dresd.  Amst.  Musikf r.  Wien : 
Gotha  1815. 

■ —  Neue  vermehrte  u.  verb.  Ausg.  von 
„800  lustigen  und  ernsthaften  Gesängen'', 
(s.  a.)  kl.  8''.  8  BU.  551  S.  mit  Melo- 
dienbuch in  4^.  8  u.  426  S.  [B.  Wagener. 
Amst.  1822? 

Er  gab  auch  Karl  GotÜieb  Umbreit's 
Allgemeines  Choralbuch  1811  heraus. 

Becker,   Rupert,    gab   heraus: 

Auswahl  der  vorzüglichsten  Opern-Ge- 
sänge des  Herrn  Kapellmstr.  Schuster  im 
Klavier -Auszuge  mit  deutschem  Text, 
Dresd.  u.  Lpz.,  Richter.     [B.  B. 


Beckers,    Johann    Lodewijk, 

aus  Kopenhagen,  ist  am  2.  Juli 
1778  als  Musicus  an  der  Univer- 
sität zu  Leyden  eingeschrieben. 
(Bouwst.  3,  10.) 

Beckett,  J . . .,  ist  bekannt  durch : 

The  Toast;  a  Bacchanalian  Glee  (FiU  the 
glasses).    Lond.  c.  1795.    qufol.    [br.  Mus, 

Ein  Beeret  ist  in  Playford's  Division 
Violin  mit  Piecen  vertreten. 

Nagel  1,  53.  60  verz.  einen  Philip 
Becket,  der  um  1663  und  1668  als  Vio- 
linist in  den  Listen  der  Londoner  Kgl. 
Kapelle  vorkommt. 

Beckford,  William,  nach  dem 
Kataloge  des  Fitzwiiüam  Mus.  zu 
Cambridge  lebte  er  von  1759  bis 
c.  1844  und  war  ein  Schüler  Mo- 
zart's;  die  obige  Bibl.  besitzt  in 
Nr.  154  einen  Marsch  für  2  Ob., 
2  Clarin.  2  Hörner  und  Fagott  in 
P.,  gez.  mit  Mens,  de  Beckford. 
MutmafsKch  ist  damit  der  obige 
gemeint. 

Beckius,  Gregor,  ein  Kompo- 
nist aus  dem  Anfange  des  17.  Jhs,, 
von  dem  im  Ms.  Zlll  von  Peitsch 
geschrieben  fol.  157  sich  eine 
„IVIissa  super  Kepleatur*^',  5  voc. 
befindet.     [B.  B, 

Beckman,  D  . . .  N . . .,  ein  eng- 
lischer Komponist,  der  am  Ende 
des  18.  und  Anfang  des  19.  Jhs. 
lebte  u.  von  dem  das  brit.  Museum 

besitzt: 

Christmas  &  the  new  year,  or  the  sea- 
son's  return  fol.  s.  1. 

The  death  of  Nelson,  or  Jack  Kelson's 
description  of  bis  admiral.    Lond.     fol. 

Gallant  Nelson,  or  death  &  victoiy. 
Lond.    fol. 

Our  brave  volunteers  (a  song)  fol. 

Sophia  (a  song)  fol.  und  eine  Anzahl 
Londoner  Einzeldrucke.  Er  zeichnet  sich 
als  Dichter  und  Komponist. 

Beckmann,  Johann  Friedrich 
Gottlieh,  geb.  1737,  gest.  25.  April 
1792  zu  Celle  im  56.  Lebensjahre. 
Organist  an  der  neuen  Kirche  ebd. 
und  nach  Gerber  1.  2  einer  der 
besten   Klavierspieler  seiner   Zeit, 


Beckmann,  Joh.  Fr. 


401 


Beczwarzowsky. 


der  sich  in  seinen  Kompositionen 
nach  dem  Geschmacke  der  Lieb- 
haber richtete,  wie  Gerber  sagt; 
auch  dirigierte  er  die  dortigen 
Orchesterkonzerte  und  erzog  viele 
Schüler.  (Im  Gramer  1,  78  u. 
976  Urteile.)  Von  seinen  Kompo- 
sitionen kann  ich  nachweisen: 

3  Concerts  p.  le  Clavecin  av.  acc.  2  Viol., 
Taille  et  Bafs,  et  2  Cors  de  Chasse  ad 
libit.  Op.  1.  Berlin  et  Amsterdam,  Hunimel. 
fol.     [Dresd.  Mus. 

3  Concerts  p.  le  Clavecin  ou  le  Pfte. 
av.  accomp.  2  Viol,  Taille  Basse  et  2  Cors 
de  Chasse  (le  dernier  est  avec  2  Tlutes). 
op.  n.  Berlin  et  Amsterdam,  Hummel, 
fol.     [Dresd.  Mus. 

in  Concerti  ä  2  Cembali,  qufol.  — 
3  Concerti  ä  2  Cembali,  qufol.  im  Ms. 
[Dresd.  Mus. 

Couceii  f.  Kl.  tiiit  2  V.  Ya.  B.  u. 
2  Hörn.     7  Stb.  ün  Ms.     [B.  M. 

6  Senates  p.  le  Clavecin  ou  le  Pianof. 
accomp.  1  Flute  ou  1  Violen  et  Vcl.  Op.  3. 
Offenbach,    Andre,     qufol.     [Dresd,  Mus. 

Six  Senates  acc.  d'une  flute  ou  V.  et 
Vcl,  ded.  Baronesse  de  Spörcke.  Berlin, 
Hummel.     [B.  Wagener. 

3  Sonaten  für  das  Ciavier.  1.  u.  2.  Thl. 
(je  3  Son.)  Hambg.  Bock,  qufol.  [B.  B. 
Briiss.  Cons. 

Solo  pour  le  Clavecin  ou  Fortepiano. 
Hamburg,  Mutzenbecher.  fol.  16  pp. 
[B.  Wagener. 

Reichard  1780,  132  führt  noch  das 
Singspiel :  Lucas  und  Hannchen  an,  was 
im  Jahr  zuvor  zur  Aufführung  gelangte. 

Beckwitli,     Jolin     Christmas, 

Mus.  Doct,  geb.  25,  Dez.  1750 
(nach  Stephens,  nach  anderen  1759), 
gest.  3.  Juni  1809  in  Norwich. 
Schüler  Philip  Kay  es,  1780  Orga- 
nist a/d.  Kathedrale  zu  Norwich 
und  am  16/1  1794  an  St.  Peter's 
Mancroft.  Am  5.  Juli  1803  erhielt 
er  zu  Oxford  den  Grad  eines  Bac- 
calaureus  und  den  eines  Doctors. 
Der  Sänger  Thomas  Vaughan  war 
sein  Schüler.  Dr.  Bück,  sein 
Schüler  und  Nachfolger  im  Amte, 
bezeichnet  ihn  als  einen,  der  mehr 
die  Malerei  als  die  Musik  pflegte. 
(Grove.  Stephens.  Brown.    Letzerer 

Rob.  Eitner's  Quellen-Iiexikon. 


nennt  aber  den  Sohn  B.'s,  John 
Charles  B.,  geb.  1788  f  1819,  als 
Nachfolger  seines  Vaters  im  Amte.) 
Die  mir  vorliegenden  Verz.  von 
B.'s  Kompositionen  scheinen  Vater 
und  Sohn  zusammenzuwerfen. 
Wenn  der  Sohn  erst  1788  geboren 
ist,  so  müssen  alle  die  im  18.  Jh. 
erschienenen  AVerke  unzweifelhaft 
dem  Vater  zugeschrieben  werden, 
während  der  Katalog  des  brit.  Mus. 
sie  mit  ,,the  younger"  bez.  Grove 
und  Brown  schreiben  dem  Vater  zu: 

The  first  Verse  of  every  Psalm  of  Da- 
vid, "with  an  ancient  or  modern  chant  in 
score  of  Dr.  John  Beckwith :  London  1808. 
[R.  C.ofMus. 

Das  br.  Mus.  besitzt,  nach  dem  Kataloge 
mit  John  Beckwith  the  younger  gez.: 

Six  Anthems  in  score.  Lond.  c.  1790,  fol. 

A  favorite  concerto  for  the  organ,  harps. 
or  Pfte.  with  acc.  (op.  4)  Lond.  fol. 

A  favorite  Sonata  for  the  harpsich.  or 
Pfte.  op.  3.  Lond.  fol. 

Six  volimtai'ies  for  the  organ,  harps... 
Lond.  1780.  qufol.  (kann  nur  vom  Vater 
sein,  wie  auch  die  6  Anthems  von  c.  1790). 

Die  angedeuteten  Jahreszahlen  zeigen 
sicher  auf  den  Vater,  wo  sie  fehlen  ist 
die  Zuteilung  unsicher.  Ein  empfindlicher 
Mangel  des  sonst  vortrefflichen  Kataloges 
auf  dem  br.  Mus.  ist  die  fehlende  Angabe 
des  Verlegers,  der  oft  zur  Zeitbestimmung 
eine  gute  Handhabe  bietet. 

Die  Bibl.  des  R.  C.  of  Mus.  besitzt  noch 
das  Anthem  „My  soul  is  weaiy"  für-  Chor 
und  Orchester  im  Ms.  P. 

Becman,  *  Jacques,  siehe  Bece- 
nau. 

Becourt,...  lebte  um  1785  in 
Paris  und  war  Violinist  am  Thea- 
ter Beaujolais.  Er  komponierte 
Airs,  hinter  denen  einige  eine  grofse 
Verbreitung  fanden,  ebenso  wie 
ein  Contertanz,  der  unter  dem 
Namen  „Carillon  national"  populär 
wurde,     (Fetis.) 

Beczwarzowsky,  Anton  Franz, 
geb.  in  Jungbunzlau  in  Böhmen 
um  1754,  gest.  15.  Mai  1823  zu 
Berlin,  Schüler  von  Joh.  Kucharz, 
1777    Organist    a/d.    Jakobskirche 

26 


Beczwarzowskv. 


402 


Bedford. 


in  Prag,  ging  1779  nach  Braun- 
schweig. In  einem  Briefe  an  Andre 
aus  Braunschweig  vom  5/8.  1787 
[B.  B.]  wird  er  auf  dem  Umschlage 
herzgl.  Braunschweig.  Kapellmeister 
genannt.  Privatisierte  gegen  1798 
in  Bamberg,  liefs  sich  dann  in 
Berlin  nieder,  wo  er  1801  in  Kon- 
zerten auftrat.  (Dlabacz.  Gerber. 
Ledebur.)  Komponist  von  Gesängen 
und  Instrumentalmusik,  von  denen 
ich  nachweisen  kann: 

Gesäuge  beim  Klavier  in  Musik  gesetzt 
von  ...  1.  Heft.  Auf  Kosten  des  Verf. 
(Offenb.,  Andie)  qufol.  6  Lied.  [B.  Kgsbg. 
Berlin  K.  H. 

6  Gesäuge  mit  Fortepiano  von  B.,  Him- 
mel, Hurka  und  Righini  nebst  Begltg.  der 
Guitarre  von  Ainbrosch.  Oranienburg,  Ma- 
gazin, qufol.     [br.  Mus. 

Würde  der  Frauen  von  Schiller.  Braun- 
scliwg.,  Magazin,  qufol.     [B.  B. 

Zur  Einweihung  der  Mutterloge  zu  Ber- 
lin Berl.  1800  Starcke.     [B.  B. 

Leyer  und  Schwerdt  von  Th.  Körner  in 
Musik  ges.  . .  2.  Theil.  Berlin  beym  Autor 
Krouenstr.  Nr.  35.  4  Lieder,  dem  Herzog 
von  Mecklenbg.  gewidmet  (c.  1813 — 15). 
[Schwerin  F.]  —  Für  Guitarre  von  Klage 
eingerichtet.     Berlin,   Schlesinger.     [B.  B. 

Preiifsisches  Trinklied  der  'Elier.  Berl., 
Schlesinger,     [B.  B. 

•  Conceiio  p.  le  Fortep.   av.   Orch.  Ms. 
nur  Klavier  vorhd.     [Berlin  K.  H. 

2  Concerte  in  C.  und  Es  für  Klav.  u. 
Orch.     [Proske -Mettenleiter. 

Concert  pour  le  Clavecin  acc.  de  2  Y. 
2  Alt.  2  Cors  de  chasse,  2.  Ob.  1  Basson 
op.  6.  Bronsvic,  Magazin.  10  Stb.  [B.  B. 
Viola  2  fehlt. 

3  Siegesmärsche  der  verbundenen  Tnip- 
pen  der  Schlacht  bei  Leipzig.  Berl,  Sclile- 
singer  [B.  B. 

3  Senates  p.  le  Pfte.   av.  Viol.  et  Vcl. 

obl.   op.  3.   2.  ed.  Offenb.,  Andre,   qufol. 

[Dresd.  Mus.     Berlin  K.  H.  1.  Ausg. 
Saxe  Coburg,    a  Rondo   for   the   Pfte. 

London,  fol     [br.Mus.  | 

Rondeaux  p.  le  Pfte.  Berl,  Schlesinger,   j 

[B.  B.  j 

Polonaise  p.  le  Pfte.  ib.     [B.  B.  | 

Kleine  Haudstücke  f.  das'Pfte.  ib.  [B.  B.    ' 
Elementarhefte   f.  das  Pfte.  ib.     [B.  B.    j 
Instructive  Uebungen  f .  d.  Pfte.  ib.  [B.B. 
In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  be-    j 

finden  sich : 

3  Sonaten  p.  Cl.  V.  et  Vcl.  op.  3.  i 


Gr.  Sonate  in  C.  f.  Cl.  Fl.  oder  V.  op.  47. 

Rondoletto  f.  CL,  Vcl.  od.  V.  op.  48. 

Leichte  Sonatinen.  —  lustraktive 
Uebuugs-Stücke  1.  Heft,  —  2  Polonaisen. 
Roudos  etc. 

In  Ambrosch  6  Gesäuge  bei  AVerck- 
meister:  2  Lieder. 

Bcda ,    Presbyter.      Die    B.  B. 

besitzt  im  Ms.  21   an  Tinctor   die 

Abhandlung: 

Musica  theoretica.  Dieselbe  unter 
gleichem  Namen  in  Bologna  (Kat.  1,  194). 

Beda  veiierabilis,  ein  Schrift- 
steller aus  dem  8.  Jh.  Der  ihm 
zugeschriebene  Tractat  ,,de  musica 
quadrata  seu  mensurata"  (opp.  Colon. 
1688  I  334)  ist  von  Pseudo -Ari- 
stoteles.    (Koller.) 

Bedaeus  (Bede),  Joannes,  gab 
heraus :  , 

Jus  regiim  contra  Cardinalem  Bellarmi- 
num  et  alios  Jesuitas  autore  M.  J.  Bedaeo, 
de  la  Gormandiere,  Andino,  s.  1.  1692.  8*^. 
[Dresd. 

eb. 


Bedard ,   Jean  -  Bai)tistc 


?      b 


gegen  1765  zu  Rennes  in  der  Bre- 
tagne, gest.  gegen  1815  zu  Paris. 
Violinist  und  Musikdirektor  am 
Theater  in  Rennes,  ging  1796  nach 
Paris.  Fetis  führt  Orchester-  und 
Solostücke  von  ihm  an,  mir  sind 
bekannt: 

Symphonies  (2)  periodiques  ä  gr.  orch. 
Paris.     [Paris  Nat. 

Nouveaux  duos  concert.  p.  2  V.  Paris,  [ib. 

Piece  p.  le  2  V.  Lpz.,  Berlin.  Bureanx. 
2  Stb.  [B.  B. ,  die  noch  einige  kleine 
Piecen  f.  Violine  besitzt. 

15  Preludes  ou  Caprice  pour  le  V.  Pa- 
ris fol.     [br.  Mus. 

5.  Sonate  p.  la  Harpe  av.  acc.  de  V. 
non  obl.  oe.  59.  Paris  fol.     [br.  Mus. 

3  Duos  herausgegeben  von  Dacreux.  [br. 
Mus. 

1  Chans.  Einzeldrack,  Paris  [br.  Mus. 

Bede,  Jean,  siehe  Bedaeus,  Joan. 
Beden,    Grille^   van   den,    um 

1781  Organist  an  der  Mainzer  Hof- 
kapclle  (Forkel  1,  129). 

Bedford,  Rev.  Arthur,  geb.  zu 
Tiddenham  (Gloucester)  im  Sept. 
1668,  gest.  15.  Sept.  1745  zu  Lon- 
don, studierte  Theologie  und   trat 


Bedford. 


403 


Beecke. 


in  den  Orden  der  Minoriter;  gegen 
1692  wurde  er  zum  Priester  ge- 
weiht, später  Kapelan  in  Bristol 
und  gegen  1705  Kapelan  am  Hos- 
pital Haberdasher  in  Hoxton  (Lon- 
don). Die  Jahresz.  1705  ist  nach 
dem  Ms.  im  br.  Mus.  „Observations" 
angenommen,  doch  scheint  dieselbe 
nur  auf  einer  Annahme  des  Schrei- 
bers des  Kataloges  zu  beruhen. 
Nach  anderen  Quellen  wurde  er 
erst  gegen  17 IJ  Kapelan  in  Bristol 
und  1724  in  Hoxton.  (Fctis.  Brown. 
Drucktitel.)  Yon  den  dort  ver- 
zeichneten Werken  kann  ich  den 
Fundort  nachweisen: 

The  temple  of  musick;  or  an  essay 
concerning  the  metbod  of  singing  the 
psalms  of  David  in  the  temple,  before  the 
babylouish  captivity  . . .  Bristol  (London) 
1706  Woodward.  8".  [Glasgow,  br.  Mus: 
London  1706.  8".  R.  C  of  Mus.  Brüssel 
3261. 

The  great  abuse  of  musick.  In  two 
parts.  Lond.  1711  Wyatt.  8».  [Glasgow, 
br.  Mus.  C.  P.,  dort  noch  eine  Ausg.  1712 
for  the  author.  E.G.  of  Mus.  Nr.  2061. 
Brüssel. 

The  excellency  of  divine  musick;  or  a 
sermon  by .  .  .  preached  in  the  year  of 
our  Lord  1733.  Lond.  8".  [Glasgow,  br. 
Mus.     E.  C.  of  Mus. 

Das  br.  Mus.  besitzt  unter  Nr.  4917 
eine  Abhandlung:  Observations  concerning 
Musick,  niade  anno  Dni.  1705  or  1706  by 
the  Eev.  Mr.  Bedford,  Chaplain  to  the 
Haberdashers'  Hospital  at  Haxton,  near 
London,  kl.  4". 

In  John  Simpson's  Thesaurus  1  Gesg., 
aber  mit  Aldrich  (sie?)  Bedfort  gez. 

Bediiigham ,  John,  auch  mit 
dem  Bemamen  ^^Lang/xstiess^''.  Ein 
Engländer  des  15.  Jhs.  Im  Codex 
89  und  90  des  Domkapitelarchivs 
zu  Trient,  (jetzt  Hofb.  Wien)  die 
3stim.  Sätze  fol.  120:  0  rosa  bella, 
fol.  338  b:  Et  in  terra  pax,  fol. 
461b.  Le  seviteur,  fol.  462  b.  Grand 
temps  (Beata  es  virgo  Maria),  In 
der  hds.  Samlg  von  John  Baldwin 
einige  Motetten. 

Bedoiiski,  Paul,  lebte  um  1603 


und  führte  den  Titel  „Musicus  S. 
R.    Maj."    in   Krakau.     (Sowinski.) 

Bedos  de  Celles,  Dom  Fran- 
cois,  geb.  mu  1706  zu  Beziers, 
gest.  25.  Nov.  1779  zu  Toulouse. 
Ein  Benediktiner  von  St.-Maur, 
Mitglied  der  Akademie  zu  Bordeaux 
und  Korrespondent  der  Akademie 
des  Sciences  zu  Paris.  1726  trat 
er  zu  Toulouse  in  obigen  Orden 
ein.  (Fetis.)  Auf  seinem  Druck- 
werke von  1766 — 1778  nennt  er 
sich  Benedictiner  in  der  Vereini- 
gung St.  Maur  in  der  Abtei  St. 
Denis  in  Frankreich.  Der  Titel 
des  Werkes  lautet: 

L'art  du  facteur  d'orgues  par .  .  .  Am 
Ende  Imprim.  de  L.  F.  Delatour  1^78. 
3  Bände  in  gr.  fol.  gedruckt  1766.  1770. 
1778  in  Description  des  aris  et  metiers. 
1.  Thl.  142  S.  Taf.  1—52.  2.  xmd  3.  Thl. 
536  S.  u.  Taf.  53—70.  4.  Tbl.  zählt  weiter 
bis  S.  676  und  Taf.  80—137.  [Dresd. 
B.  M.  B.  B.  Lund.  Glasgow.  Paris 
Nat.  Stadtb.  Augsbg.  Eiusiedeln  2.  Tl. 
Bologua.  Hofb.  Wien,  im  Becker  2,  60 
Näheres.  B.  Lpz.         Musikfr.  ^Yien. 

Brüssel. 

— -  Deutsche  Uehersetzg.  von  J.  Chi*. 
Vollbeding:  Kurzgefasste  Geschichte  der 
Orgel.  Berl.  1793  Feilsch.  4".  34  S. 
[Dresd.     B.  M.     B.  B.     Musikfr.  Wien. 

Im  Mercure  de  France,  Jan.  1762  p. 
133  befindet  sich  die  Abhandlimg:  Examen 
du  nouvel  orgue  construit  ä  St.-Martin 
k  Tours.  In  deutscher  Uebersetzg.  von 
AgricolainAdlung'sMusic.  mechanica  p.278. 

Beecke  (Beck,  Becke,  Beeke) 
Ignatz  von,  meist  nur  Kapitän 
B.  oder  Major  B.  genannt.  Mozart 
nannte  ihn  den  Papa  der  Klavier- 
spieler, gest.  im  Jan.  1803.  Er 
diente  als  Major  im  Dragoner-Re- 
giment des  Prinzen  Friedrich  von 
Württemberg  in  Wien  (gegen  1783) 
und  wurde  dann  Kammerherr,  In- 
tendant und  Musikdirektor  am 
fürstl.  Oetting  -  Wallersteinschen 
Hofe  in  Hohenaltheim  und  Weil- 
burg,  wo  er  ansässig  war.  Er  be- 
fand sich  viel  auf  Reisen,  1790  z. 
B.  spielte  er  mit  Mozart  ein  vier- 

26* 


Beecke. 


404 


Beeckmans. 


händiges  Konzert  öffentlich.  Seine 
Zeitgenossen  hielten  ihn  ungemein 
hoch  und  als  Komponist  stand  er 
ihnen  über  Allen,  da  er  es  ver- 
stand dem  damaligen  musikalischen 
Begriffsvermögen  gerecht  zu  wer- 
den; auch  muss  er  ein  munteres 
lebhaftes  Wesen  besessen  haben. 
Am  13.  Juni  1780  wurde  im  Wiener 
Hoftheater  das  Liederspiel  von 
Goethe:  Villa -Bella  aufgeführt, 
1783  dessen  Claudine,  1783  in 
Mannheim:  Die  Weinlese,  hier 
nennt  ihn  Eeichard  1784,  172 
Hauptmann  in  Mannheim.  Sein 
Briefwechsel  mit  Dalberg  (1782 
bis^  85)  befindet  sich  in  B.  M. 
Man  findet  urteile  über  ihn  und 
seine  Werke  im  Forkel  1 ,  56. 
Gramer  1,  842.  Lpz.  Ztg.  2,  186  ff. 
siehe  Register  —  Schubart  schreibt 
S.  166  über  ihn:  er  ist  das  Haupt 
.des  Orchesters  in  Wallerstein- 
Öttingen,  ein  ausgezeichneter  ori- 
gineller Flügelspieler  und  vorzüg- 
licher Komponist.  Er  hat  im  Kla- 
vier eine  Schule  gebildet,  die  man 
die  Beekische  nennt.  Der  Cha- 
rakter dieser  Schule  ist:  eigentüm- 
licher Fingersatz,  kurzes  etwas  affec-  ! 
tiertes  Fortrücken  der  Faust,  deut-  | 
lieber  Yorti'ag,  spielender  Witz  in 
den  Passagen  und  sonderlich  ein 
herrlicher  Pralltriller . . .  Von  sei- 
nen Kompositionen  haben  sich  er- 
halten : 

Friedensgesang  in  Musik  gesetzt  u.  Carl 
dem  Helden  Deutschlands  . . .  zugeeignet. 
1  st.  m.  Klav.  Augsb. ,  Gombart.  [B.  M. 
Ajnst.     Proske-M.     Darmst. 

Musik.  Apotheose  des  Ritter  Gluck.  Ge- 
stochen V.  Schott  in  Mainz.  P.  45  S.  kl. 
fol.  (1787).  (1  St.  m.  Orch.)  [B.  M. 
Proske-M.     Darmst.     Hofb.  Wien. 

Louis  XVI.  ä  son  peuple  mis  en  mu- 
sique  p.  1  voix  av.  Clavec.  (Wien)  Artaria 
&  Co.  qufol.  [B.  B.  Dresd.  Musikfr. 
Wien.     br.  Mus. 

Les  Adjeux  de  la  reine  a  sa  prison  du 
toniplo  mis  en  mus.  Heilbron,  Ajnon.  [br. 
Mus. 


Les  yeux  bleux:   Aime  les  yeux  noirs, 

1  St.  mit  Klav.     [Musikfr.  Wien. 
Bürger's  Lied  vom  braven  Manne,  f.  1 

St.  mit  Chor  u.  Orch.  Mainz,  Schott.  Part, 
fol.     [B.  B. 

—  Der  brave  Mann  von  Bürger,  iu 
Musik  gesetzt  u,  Friedr.  Carl  Josepli,  Erz- 
bischof gew.  zum  Nutzen  der  Wasserbe- 
schädigten 1784.  Mamz,  Bernh.  Schott.  P. 
Chor,  Soli  u.  Orch.  55  S.     [Schletterer. 

Fischerlied ,  gew.  Frau  von  La  Roche. 
Mainz ,  Scliott  graveur.  kl.  (pifol.  [B.  B. 
Musikfr.  Wien.     br.  Mus. 

Deutsche  Ana  von  Bürger  (Das  Mädel 
das  ich  meine)  f.  1  S.  mit  Kl.  [Miisikfr. 
Wien. 

6  Lieder  von  Matthison,  Augsbg.  Gom- 
bart. 20  S.     [B.M. 

6  Lieder  von  verschiedenen  Dichtern.  Ib. 
Th.  2.  34  S.     [B.  M.     Berlin  K.  H. 

6  Lieder  3.  und  4.  Th.  Ib.   [Berlin  K.  B. 

Six  Airs  francois .  .  .  Berl. ,  Hummel. 
27  S.     [B.  Wag-ener.     Schwerin  F. 

Ms.  1230.  B.  B.  Coucerto  per  il  Clavi 
Cembalo,  c.  Orch.  P.  GO  S. 

—  1231.  VI  Sonate  per  il  Cemb. 
Mss.  Dresd.  Mus.  3  Concertr  (Ad.  Esd. 

Esd.)  a  Clavecin  av.  2  V;  Va.  et  B.  P.  fol. 

Six  Senates  pour  le  Clavecin.  Dedic.  M. 
le  Priuce  de  Turenne  etc.  Paris,  Mad. 
Berault  Mgs.  de  Musique,  fol.  [B.Wagener. 

Sonate  in  D.  f.  Kl.  u.  V.  2  Stb.  Ms. 
[B.M. 

Pieces  de  Clavecin.     [Paris  Nat. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  AVien  besitzt: 

2  Sonaten  in  C.  u.  G.  —  4  Sonaten  in  D. 
A.  B.  F.  —  3  Sonaten  in  F.  B.  Es.  — 
Partitta.  —  Sonata  ä  4  mani  (sämtlich  f. 
lüav. 

In  Berlin  K.  II.  in  Mss :  1  Terzett  f.  3 
Sopr.  —  ü  Duette  f.  2  Singst.  —  Schiffer- 
lied. —  5  Sinfonien  f.  Orch..  eine  mit 
1791  gez.  in  Stb.  —  18  Quartette  für 
Streichinst.  —  6  Trios  in  Stb. 

Das  C.  P.  besitzt  von  ihm  Sonaten  f.  Pfte, 

Siehe  Bossler  7.  8.  9. 

Becckh,  Christoff*  von,  Kapell- 
meister am  Hofe  Ludwig  des 
Jüngeren  von  Hessen,  Landgraf. 
17.  Jh. 

Die  Hofb.  in  Darmstadt  besitzt  im  Ms. 
2908,  8  Bll.  die  Cantate:  Lasst  uns  Gott 
loben  allzumahl. 

Beeekmaus,  Gruilljiume,  geb. 
23.  Aug.  1762  zu  Brüssel,  gest. 
26.  Jan.  1843  (1844  in  Artistes- 
musiciens  u.  Galerie  von  Gregoir) 


Beedonn. 


405 


Beethoven,  Job.  van. 


ebd.,  einer  der  berühmtesten  Con- 
trabassspieler seiner  Zeit,  gegen 
60  (in  Galerie  sagt  Gregoir  68 
Jahre)  Jahre  im  Orchester  des 
Theaters  Monnaie  und  am  Conser- 
vatorium  angestellt  (Gregoir,  Panth. 
3,  123). 

Bcedoiin,  Thomas,  2  Instru- 
mentalpiecen  im  Samlwk.  Airs 
1678  a. 

Bceke,  siehe  Beeckc,  Major. 

Bcekit,  Philip,  ein  englischer 
Musiker  von  dem  die  Bibl.  der 
Christ  Church  in  Oxford  12  Airs 
ä  4  voic.  besitzt. 

Beelaud,  Amhrose,  um  1668 
Yiolinist  a/d.  Hofkapelle  in  London 
(Nagel  1,  60). 

Beclcr,  Albert,  siehe  Beliler. 

Beeler  (Böhler)  Joseph  Wil- 
helm Ernst  (Fotis  J.  N.  E.),  von 
1732—1762  Organist  in  Deventer 
und  Komponist  von  französischen 
Canzonen  für  1  Stimme  mit  Bc. 
(Bouwst.  2,  8.  3,  17.) 

Beeil,  Bernard  Jansz,  ein 
niederländischer  Komponist,  viel- 
leicht zu  Utrecht  um  1600  lebend, 
erhielt  für  eine  Schlachtmusik  zu 
5  Stimmen  12  Gld.  Gratifikation. 
(Bouwst.  1,  4.) 

Beer,  siehe  Bahr,  Johann. 

Beer,  (xottlieh,  geb.  14.  Jan. 
1714  in  Adelsbach  (Goldberg),  st. 
13.  Dez.  1776  als  Organist  und 
Kantor  in  Löwenberg  (Schilling). 

Beer  (Bahr,  Bär)  Joseph,   geb. 
18.   Mai    1744    zu    Grünwald    in 
Böhmen,  st.  1811  in  Berlin.     Ein  j 
berühmter    Klarinettist,    der    1771   1 
in  französische  Dienste  ging,  1777 
beim  Herzoge  von  Orleans  eintrat, 
1782    eine    lümstreise    unternahm  ' 
(schon  1774  trat  er  in  London  als 
Virtuose    auf,   Pohl    2,    373),    in 
Petersburg   dann   Kammermusikus 
wurde,     1790     nach    Deutschland 
ging    und   in    Berlin    die    gleiche 


Stellung  einnahm.  Yon  seinen 
Kompositionen  wurden  Konzerte 
u.  Solopiecen  für  sein  Instrument 
gedruckt.  Breitkopf  zeigt  in  seinen 
Yerzeichnissen  1785/87  zwei  Con- 
certe  für  Clarinette  und  Orchester 
an.  (Ledebur.  Fetis.  Gerber. 
Dlabacz.) 

Beer  (Behr)  Magister  Leonhard, 
war  von  1644 — 1651  Organist  an 
St.  Nikolai  in  Leipzig.  Rosen- 
müller wurde  sein  Naclifolger 
(Ratsakten  in  Lpz.). 

Beer,  Samuel  Grottfried,  der 
Sohn  Gottliebs,  geb.  9.  April  1754, 
gest.  1822,  war  der  Nachfolger  im 
Amte  seines  Vaters  (Schilling). 

Beer,  Theodorich,  geb.  1654 
in  Feldkirchen  (Diözese  Chur),  gest. 
1708  in  Kremsmünster,  trat  in  das 
dortige  KJoster  1675  ein  u.  wurde 
1681  Priester.  Von  1689—1708 
war  er  Chorregent.  Die  Bibl.  des 
Stiftes  besitzt  eine  Messe  S.  Mar- 
cellini zu  22  Stim.  von  1700  im 
Ms.  (Huemer  33). 

Beerens   und   Behrens,    siehe 

Bahr,  Johann. 

Beere  wollt,  A. ..,  Komponist 
von  Gesängen,  lebte  im  18.  Jh. 
(Bouwst.  3,  17). 

Beesley,  Mich.,  gab  heraus: 

A  book  of  Psahnody . . .  collected  en- 
grav'd  &  printed  for  Mich.  Beesley.  Ox- 
ford c.  1720  Edward  Doe.  qu40.    [br.Mus. 

Beethoven,  Johann  van,  Vater 
des  Ludwig  IL,  geb.  1739  oder  40 
zu  Bonn,  die  Akten  bez.  ihn  im 
Jahre  1784  mit  44  Jahr  alt,  gest. 
18.  Dez.  1792  ebd.  Er  trat  aJs 
Sängerknabe  in  die  kurf.  Hof- 
kapelle  und  mag  auch  dort  seine 
wissenschaftliche  Erziehung  ge- 
nossen haben,  doch  scheint  letztere 
nur  auf  schwachen  Füfsen  gestanden 
zu  haben,  da  er  nicht  einmal  seinen 
Namen  richtig  schrieb  und  alle 
Eingaben  sich  schreiben  liefs.    Als 


Beethoven,  Kaspar. 


406 


Beethoven,  Liidw.  van  Tl. 


Kapellsiin^2:er  lief  er  die  Stimmen- 
reihe durch:  zuerst  Soprauist,  dann 
Altist  und  schliefslich  nach  der 
Mutation  Tenorist;  auch  als  Vio- 
linist fand  er  Vorwendung.  Bis 
zum  Jahre  1756  hatte  er  ohne 
Grehalt  gedient,  doch  am  27.  März 
wurde  er  fest  angestellt,  erhielt 
aber  erst  vom  Jahre  1764  ab  100 
Thl.  Gehalt.  Am  12.  Nov.  1767 
heiratet  er  die  junge  Wittwe  Laym. 
1769  bittet  er  um  eine  Zulage,  die 
ihm  mit  25  Gld.  gewährt  wird. 
1772  werden  ihm  50  Gld.  zugelegt. 
(Thayer  1,  29.  41.  103).  Als  Erb- 
teil seiner  Mutter  huldigte  er  sehr 
dem  Trünke. 

BeethoYcn,  Kaspar  Anton  Karl 
van,  Bruder  Ludwig'sIL,  geb.  S.April 
1774  in  Bonn,  gest.  15.  Nov.  1815 
in  Wien  (Thayer  3,  357),  war  Mu- 
siklehrer und  an  der  kurf.  Kapelle 
in  Bonn  angestellt,  ging  dann  nach 
AVien,  als  sein  Bruder  Ludwig 
dort  bereits  ansässig  war  imd  er- 
hielt durch  seine  Vermittlung  an 
der  Universal  -  Staatsschuldenkasse 
eine  Anstellung;  nebenbei  gab  er 
Musikunterricht.  Am  24.  März 
1800  wurde  er  Kassa-Officier  mit 
250  Gld.  Gehalt.  (Th.  2,  95).  25. 
Mai  1806  heiratete  er  Johanna 
Reiss.  Bis  1805  oder  1806  hatte 
er  seinem  Bruder  Ludwig  das  Ge- 
schäftliche geführt,  erlaubte  sich 
aber  über  die  Kompositionen  des- 
selben eigenmächtig  zu  verfügen 
und  wurde  von  Ludwig  ferner 
übergegangen.  (Th.  3,  13  u.  114.) 
1809  wurde  er  Liquidations- Ad- 
junct  mit  1000  Gld.  Gehalt  und 
160  Gld.  Wolmungszuschuss  (Th. 
2,  310).  Sein  Sohn  Karl  wurde 
nach  dem  Tode  des  Vaters  der 
Plagegeist  Ludwigs.  Die  Wiener 
Ztg.  vom  11.  Jan.  1801  zeigt  als 
gestochene  Kompositionen  von  ihm 
an:    6  Menuette,    8  deutsche  und 


8  Contra-Tänze.  Artaria  &  Co.  in 
Wien  besitzen  aufserdem  im  Ms. 
„Clavir  vor  4  Hände  par  Caspar 
Beeth."  Es  ist  eine  Sonate  in  3 
Sätzen  im  Autogr.  (Th.  Beeth. 
chronol.  Verz.  p.  134.) 

Beethoven,  Ludwig  van  1., 
der  Grofsvater  des  berühmter  B's. 
Getauft  23.  Dez.  1712  in  Ant- 
werpen, gest.  24.  Dez.  1773  in 
Bonn.  Verlässt  das  väterliche  Haus 
wegen  Misshelligkeiten  in  der  Fa- 
milie und  wird  am  9.  Nov.  1731 
in  Löwen  bei  dem  Kapitel  „ad 
Sanctum  Peti'um"  stellvertretend 
als  Tenorist  angestellt  (Dokument 
im  Thayer  1,  96).  Im  März  1733 
wird  er  an  der  kurf.  Kapelle  in 
Bonn  als  Hofmusikus  mit  400  Gld. 
jährl.  angestellt.  Er  nennt  sich  ^ 
hier  selbst  einen  Bassisten.  Am 
7.  Sept.  1733  verheiratet  er  sich 
mit  Maria  Josepha  PoU.  Am  22. 
Aug.  1746  erhält  er  eine  Gehalts- 
zulage von  100  Thlr.,  1761  meldet 
er  sich  zum  erledigten  Kapell- 
meisterposten u.  erhält  ihn  (Doku- 
mente u.  a.  im  Thayer  1,  26.  27. 
39.  45.  49.  96  ff.),  dann  Notizen 
106  über  sein  Äufseres  und  sein 
Ansehen.  Als  Komponist  scheint 
er  nie  aufgetreten  zu  sein  (Thayer 
1,  100/101). 

Beethoven,  Ludwig  van  II., 
getauft  am  17.  Dezember  1770  zu 
Bonn,  daher  wohl  am  16.  geboren. 
B.  selbst  glaubte  noch  1810,  dass 
er  1772  geb.  sei,  wie  auch  in 
älteren  Biographien  und  seinen 
Jugendarbeiten  zu  lesen  ist  (Thayer 
1,  95  ff).  Noch  ehe  er  das  13.  Jahr 
vollendet  hatte,  verliefs  er  die 
Schule  und  mit  Strenge  wurde  er 
vom  Vater  zu  Musikübungen  ge- 
halten. 1779  hatte  er  Tobias  Friedr. 
Pfeiffer  zum  Lehrer,  beim  alten 
van  den  Eedcn  erhielt  er  im  Orgol- 
spiel  Unterricht   und   unter  Zam- 


Beethoven,  Ludw.  van  U. 


407 


Beethoven,  Ludw.  van  n. 


bona  betrieb  er  Latein,  moderne 
Sprachen  und  Logik.  Dann  folgte 
Neefe  als  Musiklehrer,  der  ihn  in 
liebevoller  u.  doch  strenger  Weise 
behandelte,  denn  B.  war  bis  dahin 
durch  unberufene  Hände  gegangen 
(S.  119).  1782  liefs  sich  Neefe 
bereits  durch  seinen  Schüler  als 
Organist  vertreten.  1783  wurde 
er  als  Cembalist  am  Theater -Or- 
chester in  Bonn  angestellt  und 
1784  erhielt  er  neben  Neefe  als 
Organist  150  Gld.  Gehalt  (S.  155). 
Im  Frühling  1787  reiste  er  nach 
Wien  u.  erhielt  von  Mozart  einige 
Anweisung,  doch  war  der  Aufent- 
halt daselbst  nur  kurz  (S.  163). 
Nach  Bonn  zurückgekehrt,  nahm 
sich  Franz  Ries  seiner  im  Violin- 
spiel an.  1788  löste  sich  die  Klos' 
sehe  Theatergesellschaft  auf  und 
der  Kurfürst  Max  Franz  errichtete 
das  Nationaltheater.  B.  wurde  im 
Orchester  als  Bratschist  angestellt; 
dies  bestätigt  auch  Reichard  im 
Gothaer  Theaterkalender,  der  ihn 
1791,  191  neben  Philippart  als 
,,Braccisten"  verzeichnet.  1 792, 
Ende  Oktober,  reiste  B.  nach  Wien, 
wahrscheinlich  auf  Veranlassung 
Jos.  Haydn's,  der  Bonn  auf  der 
Hin-  und  Rückreise  nach  London 
1791/92  berührte  (227).  In  Wien 
wurde  er  Haydn's  Schüler  u.  heim- 
lich der  von  Johann  Schenk's  (260). 
Als  Haydn  zum  zweiten  Male  1794 
nach  England  ging,  übergab  er 
B.  Albrochtsberger,  doch  auch  bei 
Schuppanzig  und  selbst  bei  Salieri 
muss  er  eine  Zeit  lang  Unterriclit 
genossen  haben  (263).  1794  war 
B.  Gast  des  Fürsten  Lichnowsky 
und  wohnte  in  Wien  im  Winter 
in  dessen  Palais,  im  Sommer  auf 
dem  Laude.  1796  befand  er  sich 
auf  Reisen.  Nur  Nürnberg  ist  be- 
kannt, wo  er  sich  aufgehalten 
haben  soll;    darauf   ist   er   wieder 


in  Wien,  im  Februar  in  Prag, 
Dresden,  Leipzig,  Berlin  (Bd.  2, 
5  ff.).  In  den  Jahren  1797/98 
trat  er  sehr  oft  als  Klaviervirtuose 
in  Wien  auf  (S.  22  ff.).  Schon 
1798  soll  er  den  Beginn  seiner 
Taubheit  bemerkt  haben  (2,  33). 
S.  58  weist  Thayer  nach,  dass  B. 
um  die  Hand  Magdalena  Will- 
mann's,  eine  alte  Bonner  Bekannt- 
schaft, die  an  der  Schikaneder'schen 
Truppe  angestellt  war,  warb,  von 
der  Tante  aber  abgewiesen  wurde 
und  zwar,  wie  dieselbe  später 
zögernd  erklärte,  weil  B.  so  häss- 
lich  und  halb  verrückt  sei.  Sein 
ferneres  Leben  ist  nur  der  Arbeit 
geweiht  und  so  oft  beschrieben, 
dass  ich  eine  Wiederholung  er- 
spare. Die  Klarstellung  des  Ver- 
hältnisses seiner  Brüder  siehe 
Thayer  2,  202  ff.  In  Bd.  3,  80 
weist  Th.  nach,  dass  die  von  Sey- 
fi'ied  herausgegebenen  Studien  B.'s 
der  reine  Betrug  ist.  Der  Schluss- 
band von  Thayer's  Biographie  soll 
sich  1899  im  Druck  befinden. 

Otto  Mühlbrecht  teilt  in  seiner 
bio-bibliogr.  Skizze  der  Werke  B.'s 
(Lpz.  1866  Mersebm-ger)  S.  116 
ein  Verz.  der  Beethoven -Literatur 
mit,  worauf  ich  verweise  und  nur 
hinzufüge  was  mir  sonst  noch  be- 
kannt ist: 

Adler,  G.  Ein  Satz  eines  unbekannten 
Klavierkonzertes  v.  B.  Lpz.  1888.  8".  mit 
Musikbeila^-e.     20  S. 

Aktenmäfsige  Darstellung  der  Aus- 
grabung der  Reste  von  B.  und  Schubert. 
AVien  1863  Gerold.  S». 

Audley,  Mme.  A:  Beethoven,  sa  vie  et 
ses  Oeuvres.  Paris  18G7  Didier.  120. 
[Brüssel  Cons. 

B.  in  Gneixendorf.  Niederrheiu.  Ztg.lO,  94. 

B.  als  Klavierspieler:  Lpz.  AUg.  Musik- 
Ztg.  1,  524. 

B.'s  Leichenbegängnis:  Berliner  Musik- 
Ztg.  4,  167. 

B.  über  die  Arrengements  der  2.  Sin- 
fonie u.  des  Septetts,  die  von  Verlegern 
herriUiren.     M.  f.  M.  13,  18. 


Beethoven,  Ludw.  van  II. 


408 


Beethoven.  Lndw.  van  11. 


B.  und  Gottfried  Weber:  Berliner  Mu- 
siiztg.  5,  121. 

B.'s  vUimische  Abstanunimg:  Bock\sche 
Berliner  Miisikztg.  18S4  Nr.  11  ff. 

Berlioz,  Hect.  Voyage^  musical  en  AUe- 
mague  .et  en  Italie.  Etudes  sur  Beet- 
hoven . . .  Paris  1844  J.  Lahitte.  8".  2  Bde. 
—  Deutsche  Uebersetzg.  von  A.  Gathy, 
Hbg.  1844  Schuberth  &  Co.,  und  ohne 
Ue  bersetzer :  Lpz.  1 843  ?  Friedlein  u.  Hirsch. 

Breuuing,  Gerhard  von,  Erinnerungen 
an  B.     Wien  1874.  8».     [Dresd. 

Briefe  an  Bettina  von  Arnim:  AUgem. 
nius.  Ztg.     Lpz.  1882  Nr.  49. 

Briefe,  herausgegeb.  von  Nohl.  Stutt- 
gart 1865  Cotta.  —  Neue  Briefe.  Ib.  1867. 

Zur  5.  Sinfonie,  im  Scherzo  sind  2  Takte 
zuviel;  B.'s  Brief  darüber.  Lpz.  Ztg.  48, 
462. 

Bunge,  Kud:  Fidelio.  Nach  persönl. 
Mittign.  des  Herrn  Prof.  Jos.  Köckel. 
Lpz.  1868  Gartenlaube.  4". 

Deiters,  H:  L.  v.  B.  Leipz.  1882  Br. 
&  H.  gr.  80.     68  S. 

Frimmel,  Th.  Neue  Beethoveniana. 
Neue  Ausg.  mit  2  ungedruckten  Briefen 
B.'s  an  Goethe.  Mit  6  Illustrat.  Wien 
1890.  gr.  8".     1.  Ausg.  Wien  1888.  8o. 

Fuchs,  Aloys.  Verz.  aller  Abbildungen 
Jos.  Haydn's,  Mozart's  und  L.  v.  B. 
Einzeldruck  aus  der  Wien.  AUgem.  Musik- 
ztg.  1845.  40. 

Griepenkerl,  W.  R.  Das  Musikfest  oder 
die  Beethovener.    Lpz.  1838  Wigand.  8«. 

(Heimsoeth):  L.  v.  B.'s  Missa  solennis. 
Bonn  1845  Henry  &  Cohn.  8». 

Hiller,  Ferdin.  B.'s  letzte  Wochen  von 
...  als  Selbsterlebtes.  Kölnische  Ztg. 
1870,  Abdruck  im  Echo,  Schlesinger,  1871 
Nr.  5. 

Historische  Notizen  zur  Leonore.  Nieder- 
rheiu.  Musikztg.  Nr.  5,  6—8,  S.  246.  273. 

Hoff  mann,  L.  Dr.  Ein  Programm  zu 
B.'s  9.  Symphonie.  Berl.  1870  Grosser.  8". 

Jahn,  C.  F:  L.  v.  B.  als  Mensch  und 
Künstler.  Ein  Lebensbild.  2.  Auflage. 
Elbmg  1877.  8«. 

Jahn,  Otto:  B.  und  die  Ausg.  seiner 
Werke.     Lpz.  1864  Elbert.  8». 

Kalischer,  A.  Chr.  Ungediiickte  Briefe 
B.'s  an  Schindler.  In  Sonntags  -  Beilage 
zur  Vossischen  Ztg.  BerUu  1889  Nr.  347. 
359.  371  (oder  Nr.  30—32.  Siehe  M.  f. 
M.  21,  174). 

—  In  Deutsche  Revue,  Jan.  1898  S.  73: 
Briefe  u.  Zettel  von  B.,  mit  2  Forisetzg. 
im  selben  Jahrgange. 

—  B.'s  unsterbliche  Geliebte.  Vossische 
Ztg.  1891  Nr.  30/31.  In  Buchform  bei 
Rieh.  BertUngin  Dresden  1871  erschienen, 


nebst  Zugabe  von  3  Briefen  u.  früheren 
Arbeiten  über  dasselbe  Thema. 

Katalog  der  mit  der  B. -Feier  zu  Bonn 
am  1]. — 15.  Mai  1890  verbundeneu  Aus- 
stellung von  Hds.,  Briefen,  Bildnissen  u. 
ReLiq^^ien  v.  B.  Bonn  1890  mit  Auszügen 
und  vollständigen  Briefen. 

KeUer,  0 :  B.  Eine  biogr.  Skizze.  Wien 
1885. 

Köchel,  L.  Ritter  von,  83  Original  Briefe 
V.  B.  an  den  Erzherzog  Rudolph.  Wien 
1865  Beck.  S».    95  S. 

Lenz,  Wilh.  von,  Biographie  B.'s.  Die 
erste  Aufl.  erschien  französisch  1852  in 
Petersbui'g.  Die  deutsche  Uebersetzung 
in  Cassel  u.  Hamburg  1855 — 60.    5  Tille. 

Lenz,  W.  v.  Kritischer  Katalog  sämmtl. 
Werke  B.'s  mit  Analysen  derselben.  4  Thl. 
in  1  Bd.     Ilambg.  1860. 

Lorenz,  Frz:  Haydn,  Mozart  und  B.'s 
Kirchenmusik.     Breslau  1866  Leuckart. 

Mandyczewski,  Eusebius.  Namen-  und 
Sachregister  zu  Nottebohm's  Beethoveniana. 
Lpz.  1888.  8'>.  . 

Mai'sdijk,  W.  van,  Lettre  cont.  les  preu- 
ves  de  l'origine  Hollandaise  de  L.  van  B. 
Amsterd.  1836.  8^.     [Amsterd. 

Martins,  Ch.  Biographie  de  L.  v.  B. 
Paris  1844.  8».     23  S. 

Marx's  B.  1.  Aufl.  Beriin  1859,  die 
2te  Aufl.  1863.  .die  4.  Aufl.  2  Teile. 
Berlin  1884  Janke. 

Mensch,  G.  L.  v.  B.,  ein  musikalisches 
Charakterbild.   Lpz.  1871.  kl.80.  mitPortr. 

Naumann,  Emil,  L.  v.  B.  BerUn  1872.  8«. 

Nohl,  L.  B.'s  Leben.  Lpz.  1867—77 
3  Bde. 

—  Nach  Schilderungen  seiner  Zeit- 
genossen.    Stuttgart  1877  Cotta. 

—  B.'s  Bre\'ier.    Lpz.  1870. 

—  Eine  stille  Liebe  zu  B.  Nach  dem 
Tagebuche  einer  jungen  Dame.  Lpz.  1875. 

Nottebohm,  Gust:  B.'s  Studien.  1.  Bd. 
B.'s  Unterricht  bei  Haydn,  Albrechtsberger, 
Salieri.  Nach  Original -Ms.  dargestellt. 
Lpz.  1873  Rieter- Biedermann.  8".  IP/gBog. 

—  Beethoveniana.  Aufsätze  und  Mit- 
teilungen. Lpz.  1872  Rieter-Biedermann.  8". 

—  Zweite  Beethoveniana  Nachgelassene 
Aufsätze.  Lpz.  1887  Rieter-Biedermann, 
gr.  80. 

—  Neue  Beethoveniana.  (Aus  seinen 
Skizzenbüchern.  Auszüge  der  Entwürfe 
zu  seinen  Kompositionen).  Im  Musikal. 
Wochenbl.  von  Fritzsch  in  Lpz.  1875  bis 
1879. 

—  Ein  Skizzenbuch  von  B.  (aus  dem 
Jahre  1802),  beschrieben  u.  in  Auszügen 
dargestellt.  Lpz.  1865.  Br.  &  H.  S».  43  S. 

—  Ein  Skizzenbuch  v.  B.  aus  dem  Jahre 


Beethoven,  Ludw.  vaii  IT. 


409 


Beethoven,  Ludw.  van  n. 


1803.     In  Auszügen  dargestellt.    Leipzig 
1880  Br.  &  H.  gr.  8».    80  S. 

—  Thematisches  Verz.  der  im  Druck 
erschieneueu  Werke.  2.  Aufl.  Lpz.  1868 
Br.  &  H.  8  und  220  S.  in  gr.  8«.  —  Die 
1.  Ai;fl.  ib.  1851  ohne  N.'s  Beihilfe. 

Oulibicheff,  Alex.,  B.,  ses  critiqiies  et 
ses  glossateurs,  par . . .  Lpz.,  Brockhaus. 
Paris,  Gavelot  1857.  8°.  1  vol. 

—  deutsch  von  L.  Bischof.  Lps.  1859, 
80.     373  S.     [Dresd. 

Pachler,  Dr.  Faust:  B.  u.  Marie  Pachler- 
Koschak.  Berlin  1866  Behr.  80.  34  S. 
1  Facs. 

Prieger,  E:  B.'s  Entwicklung  als  Sym- 
phoniker.    Bonn  1894.     2  Lichtdrucke. 

Relistab,  L.  Beethoven.  Ein  Bild  der 
Erinnening  aus  meinem  Leben.     A.  s.  1. 

(von  Roda,  Dr.  F.)  König  Stephan, 
Opern-Di-ama  mit  Musik  v,  B.  Textbuch. 
Rostock  1868  Boldt. 

Rollet,  Dr.  H :  B.  in  Baden.   Baden  1870. 

Schlüter,  Jos.,  Dr:  Aus  B.'s  Briefen. 
Lpz.  1870  Engelmann. 

Schöne,  Alfr:  Briefe  v.  B.  an  Marie 
Gräfin  Erdödy,  geb.  Niszky  und  Mag. 
Brauchle,  Lpz.  1867  Br.  &  H.  gr.S».  28  S. 

Schilling ,  Gustav :  Beethoven  -  Album. 
Ein  Oedenld)uch  dankbarer  Liebe  und 
Verehrung  für  den  grofsen  Todten  ge- 
stiftet u.  beschrieben  von  einem  Vereine 
von  Künstlern  und  Kunstfreunden  aus 
Frankreich,  England,  Italien,  Deutschland 
etc.  Stuttgart,  Hallberger.  gr.  8».  XVI  u. 
312  S.     [B.  Wagener. 

Thayer,  AI.  W.  Ein  kritischer  Beitrag 
zur  B.-Literatur.  Beriin  1877  W.  Weber. 
80.     48  S. 

Thayer,  A.  W.  Chronologisches  Verz. 
der  Werke  L.  v.  B.  Berlin  1865  Schneider. 
8».     208  S. 

Thematisches  Verz.  sämtl.  im  Dnick 
erschienenen  Werke.  Lpz.,  Breitk.  &  H. 
gr.8o.  167  S. 

Thys,  Augustin,  Geschichte  der  Strafsen 
und  öffentl.  Plätze  Antwerpens.  Darin 
werden  die  Voreltern  B.'s  dokumentarisch 
nachgewiesen. 

Wagner,  Fr:  B.'s  Leben  und  Werke. 
Lpz.  1871. 

Wagner,  R.  Beethoven.  2.  Aufl.  Lpz. 
1870. 

Wasielewski,  AV.  J.  v. :  L.  v.  B.  2  Bde. 
Berlin  1887  Brachvogel  &  Ranft. 

Wawruch,  Andr.  Aerztlicher  Rückblick. 
1842. 

Wilder,  Victor:  B.,  sa  vie  et  son  oeuvre. 
Paris  1883  Charpentier.  8".     [B.  B. 

Autographe  nebst  Kopien  im  Besitze 
von    Ä.  Artaria   in   Wien.     Verzeichnis 


derselben  von  Dr.  G.  Adler  Wien  1890. 
40.  22  S.  71  Nrn.  Kompositionen,  20 
Skizzenbücher  und  Entwürfe ,  Contra- 
punktische  Studien.  Am  ScMusse  einige 
Kopien,  1  Duett,  vermutlich  von  B.'s 
Vater  .Johann  und  3  vierhdge.  Piecen  von 
Kaspar  van  B. 

Autographe  in  Hojhibl.  Wien: 

16447.  Sonata  IL  jier  il  Pfte.  in  Fd. 
con  Violine.  F.  16  Bll.  —  Quartett  in 
Fm.  op.  95?  in  P.  —  Ouveiture  zur 
Namenfeier,  op.  115.  —  Concert  op.  61 
für  VioUne  u.  Orch.  128  Bll.  —  Abeud- 
lied.  Unter  dem  gestirnten  Hhnmel  von 
H.  Goeble.  4/3  1820  mit  Pfte. 

Autographe  in  Musikfr.  Wien: 

Skizze  zu  einer  Komposition  von  Goethes 
Erlkönig.  Ein  Studienheft  überschrieben: 
Materialien  zum  Contrapunkt.  —  Sonate 
in  Es,  Titel  „Lebewohl  31.  Mai  1809  au 
Erzherzg.  Rudolph.  —  Violinkonzert  in  C, 
aus  B.'s  Kuabenzeit.  —  Skizzenbuch  zum 
Fidelio.  —  Skizzen  zur  Egmont-Ouverture. 
—  Brief  von  1824  an  die  Gesellschaft  der 
Musikfr.  —  Variationen  in  Gd.  über  ein 
Händelsches  Thema  f.  Pfte.  V.  u.  Vcl.  Part. 

Verzeichnis  und  Beschreibung  der  B.- 
Autographe  auf  der  Kgl.  Blbl.  %u  Berlin^ 
in  M.  f.  M.  27.  28.  Bd.  In  den  Registern 
ein  alphab.  geordnetes  Verz. 

In  B.  M.  das  BnndesHed  von  Goethe.  P. 

Vieles  befindet  sich  noch  in  Privathand, 
doch  bei  dem  steten  Wechsel  des  Be- 
sitzers hat  ein  Verzeichnis  kaum  einen  Wert. 

Eine  Gesamtausgabe  seiner  Werke  ver- 
anstaltete 1861  Breitkopf  &  Haertel  mit 
Unterstützung  d-er  preufsischen  Regierung 
in  24  Serien  mit  263  Werken.  Original- 
Ausgaben  besitzen  zalilreich  die  Kgl.  Bibl. 
zu  Berün  und  die  Staatsbibl.  in  München. 

Verzeichnis  B.'s   Werke  nach  Thayer^ 
mit  einigen  Zusätzen: 

1782.  9  Variationen  für  Ciavier  über 
einen  Marsch  (von  Ernst  Cbrstph.  Dressler). 
Mannlieim  Bossler.*)  Bossler  nahm  in 
seine  Samlwke.  8.  10  u.  11  Kompositionen, 
von  B.  auf. 

1782.  2  stimmige  Fuge. 

—  Bagatellen,  die  als  op.  33  1803  er- 
schienen (Th.  p.  121.  2,  209. 

1783.  Ein  Lied  „Schildenmg  eines 
Mädchens''.  Gedr.  in  Bossler's  Blmnen- 
lese  2.  Thl.  1783  p.  69. 

—  Ein  Rondo  für  Ciavier,  was  nach 
obigem  Liede  folgt,  ist  wahrscheinlich 
auch  von  ihm. 


*)  Die  Angabe  „11  Jahr  alt"   ist  eine 
wohl  absichtliche  Fälschung  des  Vaters. 


Beethoven,  Ludw.  van  II. 


410 


Beethoven,  Ludw.  van  11. 


(1783.)  3  Sonaten  f.  Ciavier,  ebd.  (Dedi- 
cation  ahgedr.  im  Thayer  1,  p.  123). 

1784.  Rondo  in  Adur,  2/4  Takt,  in 
Bossler's  Neue  Blunienlese  1.  ThI.  p.  183. 

—  Ein  Lied  ( Arioso)  „An  einen  Säugling", 
p.  44.  Neue  Blumenlese  2.  Thl. 

—  Un  concort  p.  le  Clavecin  ou  Forte- 
piano.  Ms.  32  Seiten.  [Artaria  &  Co.  in 
Wien. 

—  Ein  dreistim.  Satz  von  4  Seit.     [ib. 

1785.  Trois  Quatuors  p.  clav.,  V.  Viola 
e  B.  (TL  1,  162). 

1789.  Musik  zu  dem  Eitterballet,  ohne 
Angabe  des  Komponisten.  (203). 

1789—1702  Trio  in  Es  als  nachgelassenes 
"Werk  erschienen  (232). 

—  2  Arien  eingelegt  in  Umlauf  s  Schöne 
Schusterin.  1.  0  welch  ein  Leben,  für 
Tenor  (gedr.  als  Maigesang  in  op.  r)2). 
2.    Soll  ein  Schuh  niclit  drücken  f.  Sopr. 

—  Trauercantate  auf  den  Tod  Joseph's  IL 
(232). 

• —  Cantate  auf  Leopold  11. 

1792.  Ms.  im  Besitze  Artaria  &  Co.  in 
Wien:  AUegro  u.  Menuette  f.  2  Flöten, 
für  Freund  Degenhart  (komponiert). 

—  Ferner  alle  jene  kleinen  zum  Teil 
unbedeutenden  Kompositionen,  die  in  den 
Jahren  1802 — 1806  ohne  sein  Wissen  er- 
schienen, gehören  noch  in  die  Bonner 
Zeit  (233  u.  f.).  Aufserdem  muss  man 
aber  unbedingt  noch  manche  der  unter 
op.  1  bis  etwa  op.  20  erschienenen  Werke  in 
die  Bonner  Periode  legen,  denn  es  ist  un- 
möglich aiizunekmen,  dass  er  erst  in  Wien 
anfing  fleifsig  zu  komponieren,  dort,  wo 
er  die  nianigfaltigste  Zerstreuung  fand. 
So  ist  op.  2  zum  Teil  aus  den  Klavier- 
quartetten von  1785.  Op.  4  ist  ein  Arran- 
gement der  „Parthia  in  Es"  für  8  Blas- 
instr.,  welche  später  als  op.  103  erschien. 
Op.  8  ist  übereinstimmend  mit  op.  42. 

1793  spielte  Beethoven  die  3  Trios,  die 
dann  als  opus  1  erschienenen,  beim  Fürsten 
Lichnowskv.  (284)  Erschienen  erst  im 
Sept.  1795 "bei  Cappi  in  Wien  (295).  [B.  B. 

—  erschienen  Variationen  über  ein 
Mozart'sches  Thema,  wahrsch.  sind  es  die 
über  ,,se  vuol  ballare"  aus  Figaro.  Dedic. 
an  Eleonore  von  Breuniug. 

—  13  Variationen  über  das  Thema:  „Es 
war  einmal  ein  alter  Mann"  aus  Ditter- 
dorf's  rothem  Käppchen. 

—  Auch  die  4hdigen.  Variat.  über  ein 
Thema  von  WaJdstein,  müssen  in  die  Zeit 
fallen,  obgleich  sie  erst  1795  im  Januar 
erschienen  (285).  Die  Dresdner  Mus.  besitzt 
ein  Exemplar  mit  1800  gez. 

1794  muss  man  das  Klavierconcert  in 
Bdur  op.  19  ansetzen  (286). 


1795  spielte  er  das  Klavierconcert  op. 
15  in  einem  Konzerte  im  Burgiheater. 

—  3  Sonaten  op.  2,  spielte  er  beim 
Fürsten  Lichuowsky. 

—  Variationen  über  „Nel  cuor  piu  non 
mi  sento. 

—  Menuetts  und  deutsche  Tänze  für 
den  Ball  im  Eedoutensaale  im  Monat  Nov. 
geschrieben.  Gedruckt  u.  für  Klavier  ein- 
gerichtet bei  Artaria  &  Co. 

179Ü  erschienen  die  Sonaten  op.  2,  6 
Menuets  (2.  Theil),  Variationen  über  „Le 
nozze  disturbate'j  und  „Nel  cuor". 

—  Arie  „Ah  perfido"  komponiert  (2,  8). 

—  op.  5,  2  Sonaten  f.  Kl.  u.  Vcl.  in 
Berlin  f.  Duport  geschrieben.  1797  bei 
Artaria  erschienen. 

—  Friedelberg's  Abschiedsgesang  an 
Wicn's  Bürger  etc.  gedr.  15.  Nov.  1796. 
(2,  151. 

—  Sextett  in  Es,  später  als  op.  71  er- 
schienen, muss  eher  noch  früher  als  1796 
angesetzt  werden  (2,  273). 

1797.  op.  6  vierhändige  Sonate,  ersch. 
bei  Artaria  &  Co. 

—  op.  3.  Trio,  ib. 

—  op.  4.  Quintett,  ib. 

—  12  Variat.  über  den  „russischen 
Tanz",  ib. 

—  op.  16,  Quintett,  wurde  am  6.  Apr. 
im  Concert  von  Schuppauzigh  aufgef. 

1797.  Friedelberg's  Kriegslied  „Ein 
grofses  deutsches  Volk  sind  wir",  kompo- 
niert u.  am  14.  April  gedr. 

—  12  Variat.  f.  Kl.  u.  Vcl.  über  Hän- 
del's  Thema  aus  Judas  Maccabaeus,  bei 
Artaria  gedr. 

—  op.  7.  Sonate  f.  Klavier,  ib. 

—  op.  8.  Serenade, ib.  am  7.  Okt.  angezeigi. 

1798.  Entstehung  der  Sinfonie  eroica 
(2,  19). 

—  gab  heraus:  op.  10,  Klaviersonat. 
bei  Eder  in  Wien;  op.  9,  3  Trios,  bei 
Traeg  im  Wien ;  Var.  f.  Klav. . .  Vcl.  über 
„ein  Mädchen  oder  Weibchen",  Traeg; 
op.  11,  Trio,  Mollo  in  Wien;  Ivlaviervariat. 
über  „une  fievre  brülante,  Trag.  Aus  op. 
51  das  Rondo  Nr.  1.  Wahrsch.  auch  die 
Var.  über  das  schweizerische  Lied  (Air 
Suisse,  Nr.  12).  Opus  12,  3  Senat,  f.  Kl. 
u.  V.  gehören  auch  hierher,  obgleich  sie 
Artaria  erst  am  12.  Jan.  1799  anzeigt. 

1799  gab  er  heraus  aufser  dem  unter 
1798  angezeigten  op.  12:  10  Variationen 
iiber  Salieri's  La  stessa  la  stessissima, 
liei  Artana. 

—  8  Variation  über  Winter's  „Kind 
willst  du  ruhig  scblafeu",  bei  Mollo. 

—  8  neue  Variationen  über  Süfsmayer's 
Tändeln   und  Scherzen,   bei  Hoffmeister. 


Beethoven,  Ludw.  van  n. 


411 


Beethoven,  Ludw.  van  IT. 


(1799.)  op.  13,  Sonate  bei  Eder  und  auch 
von  Hoffmeister  angezeigt. 

—  op.  14,  2  Sonaten,  am  21.  Dez.  von 
Mollo  augezeigt. 

—  Er  muss  aufserdem  komponiert 
haben:  das  Septett  und  die  1.  Symphonie. 
(2,  40). 

—  12  Menuetti  f.  kl.  Orchester,  für 
die  Eedoute  des  Künstler-Pensions-Insti- 
tuts,  1799  komp.  Ms.  16925  in  Hofb.AVien. 

1800.  Sonate  f.  Pfte. .  .   Hörn   op.  17. 
für  Punto's  Conceii  in  Wien,  Ende  April 
geschrieben  (2,  99,   100)  gedr.  1801  bei  \ 
Mollo  &  Co. 

—  Concert  in  Cn\oll  op.  37  komponiert. 

—  Lied  mit  Veränderg.  zu  4  Händen. 
Wien  1800  Kunst  und  Industrie-Compt. 
[Dresd.  Mus. 

—  In  dieses  Jahr  muss  auch  die  Heraus- 
gabe der  ersten  8  Quartette  op.  18  bei 
MoUo  fallen,  siehe  Brief  an  Hofmeister 
(2.  110).  Die  2te  Liefg.  (4—6)  zeigt  Mollo 
1801  an  (2,  115). 

—  Am  15.  Dez.  1800  schreibt  er  Hoff- 
meister in  Leipzig,  dass  er  das  Septett, 
(ersch.  1802)  eine  Symphonie  (die  1.),  ein 
Concert  op.  19  und  die  Sonate  op.  22 
druckfertig  habe.  op.  22  ersch.  1802.  (2, 
109.  127.)  Seite  120  stellt  er  Hoffmeister 
die  Preise.  Die  Sonate  op.  22  „hat  sich 
gewaschen"  schreibt  er  an  ihn.  Für  die- 
selbe verlangt  er  ebensoviel,  als  für  die 
Sinfonie,  nämlich  20  Duc. 

Adelaide  erklärt  er  1800  (2,  105)  als 
schon  einige  Jahre  gedruckt. 

1801,  Kompon.  das  Oratorium  Christus 
am  Oelberg,  Gedicht  von  F.  X.  Huber  (2, 
133).  5.  Apr.  1803  im  Theater  aufgef.  (2, 
222)  1810  erst  gestochen.  (226). 

—  komponiert:  GK  uomiui  di  Prome- 
theus —  Die  Geschöpfe  des  Prometheus, 
vei-fasst  von  Vigano  (2,  123  ff.). 

Die  Prometheusmusik  op.  27  arrangierte 
er  selbst  für  Klavier  und  erschien  bei  Ar- 
taria  &  Co.  Die  Ouvertüre  als  Partitur 
erschien  dagegen  erst  1803  bei  Hoffmeister 
u.  Kühnel  in  Lpz.  (2,  126)  und  für  Streich- 
qartett  eingerichtet  1804  bei  Artaria  &  Co. 
Das  Autogr.  in  Hofb.  Wien  (2,  380). 

Eine  Textre vidierung,  siehe  M.  f.  M. 
24,  14. 

1801  gedruckt:  Concert  op.  15  bei  Mollo 
&  Co. 

—  Quintett  f.  Klav.  Ob.  Klav.  Hörn  u. 
Fag.  op.  16,  ib. 

—  6  Variat.  tres  facües,  Gd.  bei  Traeg, 
11.  Aug.  angezeigt. 

—  op.  23.  24.    2  Sonaten  f.  Kl.  u.  V. 

bei  Mollo  &  Co.  —  Autogr.  von  op.  24  in 

Hofb.  Wien. 

/ 


(1801.)  op.  19.  Concert  in  B.  bei  Hoff- 
meister &  Kühnel  in  Lpz. 

—  op.  21.  Sinfonie  in  C.  ib. 

—  Asdur-Sonate  op.  26  erschien  1802 
bei  Cappi.  Eine  Ausg.  Frankft.  bei  Dunst 
[B.  Dresden.  Prieger  gab  vom  Autogr.  ein 
Facsimile  heraus. 

—  2  Sonaten  op.  27,    1802  bei  Cappi. 

—  op.  29,  Cdur  Quintett  erschien  1802 
bei  Breitkopf  &  Haertel  und  als  Nach- 
dnick  bei  Artaria  (2,  214). 

—  YieUeicht  gehören  die  12  Contre- 
tänze  und  6  Ländierische  Tänze  auch  in 
das.  Jahr  (2,  134). 

1802.  Komponiert  oder  vollendet  die 
3  Sonaten  f.  Klav.  u.  V.  op.  30. 

—  op.  31,  Klavier-Son.  Nr.  1  u.  2  ver- 
legte Nägeli  in  Zürich  noch  in  demselben 
Jahre,  doch  so  fehlerhaft,  dass  B.  sie  bei 
Simrock  in  Bonn  noch  einmal  stechen 
liefs  (2,  200). 

—  2.  Sinfonie  in  Dd. 

—  op.  34  u.  35.  Variat.  (2,  188),  bei 
Breitkopf  &  Haertel  gedrackt.  Autogr.  be- 
safs  0.  Jahn. 

•  —  vierhändige  Märsche  für  Graf  Browne 
komponiert. 

— ■  gedruckt  aufserdem : 

7  Var.  f.  Klav.  u.  Vcl.  (Bei  Männern) 
bei  Mollo. 

—  6  Contretänze  (8.4.  7.  10.  9.  1.  von 
12)  bei  Mollo. 

—  Serenade  in  D.  f.  Fl.  V.  u.  Br.  op. 
25,  bei  Cappi.  . 

—  Streichquartett  nach  op.  14  Nr.  1. 
im  Kunst-  u.  Industriecomptoir  in  Wien. 

—  Rondo  in  Gd.  f.  Klavier,  sp.  op.  51 
Nr.  2,  bei  Artaria  &  Co. 

—  6  ländlerische  Tänze,  ib. 

1803,  komponiert: 

Opus  47,  Sonate  f.  Klav.  u.  Viol.  für 
den  Mulatten  G.  A.  Polgreen  Bridgetower, 
gespielt  am  24.  Mai  im  Augarten  und  — 
ausgelacht  (2,  227  ff.)  Erschien  1805  bei 
Riedl  in  Wien  (nach  Meysel's  Hdbuch. 
1817).     In  B.B:  Bonn  bei  Simrock. 

—  entsteht  die  3.  Sinfonie,  eroica  (2, 
234).  Im  Mai  1804  liegt  sie  in  fertiger 
Kopie  vor  (245.  274). 

—  Karl  Zulehner  in  Mainz  diiickt  die 
Werke  B.'s  nach  und  hatte  die  Dreistig- 
keit, sie  für  eine  Gesamtausgabe  zu  bezeich- 
nen. B.s  öffentliche  „Warnimg"  in  der 
Wiener  Ztg.,  siehe  2,  240. 

—  Romanze  in  Gd.  op.  40. 

—  Var.  f.  Kl.  V.  u.  Vcl.  op.  44  (ver- 
mutlich, keinenfalls  später). 

—  Sonate  f.  Klav.  u.  Viol.  op.  30. 
(Thayer  schreibt  stets  op.  31  statt  30). 
Nr.  3  (vermutlich). 


Beethoven,  Ludw.  van  11. 


412 


Beethoven,  Lndw.  van  IL 


1803  gedruckt:  op.  31  N.  1  u.  2.  in 
Nägeli's  Repertoire  des  Clavicinistes. 

—  op.  34,  6  Var.  ü.  ein  Origiualthema, 
der  Fürstin  Odescalchi  gewidm.,  bei  Br. 
&  H. 

—  op.  30.  3  SoQ.  f.  Kl.  u.  Viel.,  Ks. 
Alexander  gew.  im  Kunst-  n.  Industrie- 
Compt. 

—  op.  33,  7  Bagatellen,  ib. 

—  op.  88.  Lied :  das  Glück  der  Freund- 
schaft  von  Loschenkohl.     In  "Wien   gedr. 

—  2  Lieder:  La  Partenza  u.  Zärtliche 
Lieder,  bei  Traeg. 

—  op.  35.  15  Var.  mit  einer  Fuge, 
Thema  aus  dem  Finale  des  Prometheus, 
bei  Br.  &  H.  im  August  gedruckt. 

—  op.  48.  Ö  Lieder  von  GreUert.  Ar- 
taria. 

—  op.  39.  2  Praeludien.  ELoffmeister  & 
Kühnel,  am  17.  Dez.  angezeigt. 

—  op.  40,  Romanze  in  Gd.  f.  V.  u. 
Orch.,  ib. 

—  op.  41.  Serenade  in  Dd.  f.  KL,  V. 
u.  Flöte,  eingerichtet  nach  op.  25.  Nicht 
von  ihm  selbst,  aber  von  ihm  durchge- 
sehen.    Ib. 

1804  (bis  5)  die  Oper  Leonore  (sp. 
Fidelio),  der  Text  nach  Bouily's  Leonore, 
ou  l'amour  conjugal.  in  Paris  von  Ga- 
veaux  komponiert.  (2,  263  ff.  S.  278  ein 
Skizzenbuch.) 

—  op.  53  u.  54  komponiert. 

1804  gedi-uckt: 

2.  Sinfonie.  Kunst-  u.  lodustrie-Compt. 
1806  ebd.  von  Ries  für  Kl.  Y.  u.  Vcl. 
herausgeg.  (2,  272). 

—  Lied:  der  Wachtelschlag,  ebd. 

—  Notturno  p.  Fortep.  et  Alto  (Dd. 
nach  op.  8)  on.  42.  Lpz.,  Hoffmeister  & 
Kühnel  [B.  B.' 

—  7  Var.  f.  Kl.  über  God  save  the 
king,  ebd. 

—  3  Märsche  f.  Kl.  zu  4  Hd.  op.  45,  ebd. 

—  5  Variat.  f.  Kl.  ü.  Rule   brit.  ebd. 

—  op.  31  Nr.  3.  Nägeli  in  Rep.  des 
Clav.  cah.  11. 

1805.  Oper  Leonore  am  20.  21.  u.  22. 
Nov.  aufgef.  (2,  291).  Herausgeg.  1852 
von  0.  Jahn  bei  Br,  &  H. 

1805  erschienen: 

op.  49,  2  Sonaten.  Kunst-  u.  Industrie- 
Compt. 

—  Trio  (nach  dem  Septett)  f.  Kl.  V.  u. 
Vcl.  op.  38,  ebd. 

—  6  Var.  f.  Kl.  zu  4  Hd.  Cd.  (Ich 
denke  dein),  ebd. 

—  Menuet  f.  Kl.  Esd.,  ebd. 

—  Präludium  f.  Kl.  Fm.,  ebd. 

—  op.  50.  Romanze  f.  V.  u.  Orch.,  ebd. 

—  op.  53  Sonate  f.  Kl.,  ebd. 


—  Lied:  an  die  Hoffmuig,  op.  32,  ebd. 

1805  kann  vielleicht  noch  das  Concert 
f.  Kl.,  V.  u.  Vcl.  mit  Orch.  in  Cd.  (op. 
56)  als  komponiert  angesetzt  werden.  (2, 
299). 

1806.  Arbeitet  die  Leonore  (Fidelio)  um. 

—  Empfindungen  bei  Lydiens  Untreue, 
Lied. 

—  op.  57,  Sonate  in  Fm.  Haslinger  in 
Wien  [Dresd.  (der  Titel  „appassionata" 
wurde  ihr  erst  später  von  unbeinif euer  Hd. 
gegeben.  2,  321). 

—  op.  58  Clavierconcert  in  G. 

—  op.  59  3  Quartette  (321). 

—  op.  60  die  4.  Sinfonie  Bd. 

—  32  Variat.  Wien,  Kunst  u.  Industrie- 
Compt.     [B.  B. 

—  Concerto  par  Clemenza  pour  Clement, 
yiYuno  Violine  e  Direttore  al  Theatro  a 
Vienne,  dal  L.  v.  B.  1806;  am  23.  Dez. 
von  Clement  vorgetragen.  (2,  324). 

1806  gedruckt: 

—  Llme  Sonate  pour  le  Pfte.  Fd. 
Kimst-  u.  Industrie  -  Compt.  9.  April,  (ist 
op.  54). 

—  Grand  Trio  p.  2  Hautb.  et  Cor  angl. 
Cd.  Artaria  &  Co.  12.  Apr.  Später  erst 
mit  op.  87  gez.  —  Dasselbe  Werk  auch 
f.  2  V.  u.  Viola  und  als  Sonate  f.  Kl.  u. 
V.  zugleich  als  erschienen  angezeigt. 

—  Andante  f.  Klav.  Fd.  (Der  ur- 
sprüngliche 2.  Satz  zur  Sonate  op.  53 
(2,   326). 

—  Sinfouia  eroica  op.  55.  Kunst-  u. 
Ind.-Compt.,  29.  Okt. 

—  6  grandes  Senates  p.  le  Pfte.  V. 
obl.  et  Vcl.  ad  üb.  op.  60.  Simrock  in 
Bonn.  (Dies  sind  Bearbeitimgen  u.  zwar 
aus  op.  18,  op.  61  u.  op.  9,  die  übrigen 
werden  1807  angezeigt.  Die  Opuszahl 
wurde  von  B.  nicht  anerkannt.  AVahr- 
scheinlich  sind  es  Bearbeitungen  Karl  v. 
B.'s.  (3,  13). 

1807  schrieb  er:  Ouvertüre  zu  CoUins 
Coriolan. 

—  Messe  in  Cdur  für  Fürst  Esterhazy, 
in  Eisenstadt  am  13.  Sept.  1807  aufgef. 
(3,  21). 

—  Sinfonie  in  CmoU  (die  5te)  voll- 
endet. Motive  hierzu  finden  sich  schon 
in  den  Skizzenbüchern  von  1800  u.  1801. 

—  Li  questa  tomba,  Arietta,  Text  von 
Carpani  (in  der  bei  Mollo  gedr.  Samlg. 
Nr.  63)  Th.  3,  26. 

—  Das  Violinconcert  arbeitet  er  in  ein 
Klavierconcert  um. 

—  Ouvertüre  zur  Leonore-Fidelio,  sp. 
unter   op.  138   veröffentl.     Autogr.  B.  B. 

—  wahrsch.  auch  op.  69,  Son.  f.  Kl. 
u.  Vol. 


Beethoven,  Liidw.  van  II. 


413 


Beethoven,  Ludw.  van  II. 


1807  gedruckt: 

LIV.  Sonate  f.  Pfte.  op.  57.  Kunst- 
n.  ludiistrie-Compt. 

—  32  Variat.  in  Cmoll,  ib. 

—  Coucerto  concertante  f.  Kl..  V.  n. 
Vcl.  op.  .56,  ib. 

1808  vollendete  er  die  Sinfonia  pasto- 
rale,  op.  68. 

—  2  Trios  f.  KL,  V.  u.  Vcl.  op.  70. 

—  Phantasie  für-  kl.  Orch.  u.  Chor,  op.  80. 

—  Die  Sehnsucht,  von  Goethe,  mit  4 
Melodien  (3,  64). 

1808  wairden  gedruckt:  op.  59.  3  Quar- 
tette, Kunst-  u.  Industrie-Compt.  in,  Wien, 
9.  Januar.  Autogr.  B.  B. 

—  Ouvertüre   zu  Coriolan,   op.  62.    ib. 

—  Sehnsucht,  von  Goethe,  Nr.  1  der 
4  Melod.,  gedr.  als  Beilage  zu  der  Zeit- 
schrift „Prometheus",  im  April. 

—  4.  Concert  f.  das  Pfte.  mit  Orch. 
op.  58.     K.-  u.  Industr.-Compt.,  10.  Aug. 

—  Concerto  p.  le  Pfte.  av.  Orch..  ar- 
range  d'apres  son  1.  Concerto  de  Violon. 
op.  61.  ib.  10.  Aug. 

—  In  (i[uesta  tomba  oscura,  die  letzte 
u.  63.  Komposition  einer  Samlg.  ed.  von 
T.  Mollo.  8.  Sept. 

1809  komponiert: 

—  Esdur  Conceii  op.  73. 

—  Quartett  in  Esd.  op.  74  (Harfenquart). 

—  Sonate  f.  Pfte.  op.  81a.  Esd.  Lebe- 
wohl etc. 

—  Marsch  in  Fd.  f.  Militärmus. 

—  Variatio.  f.  Pfte.  Dd.  op.  76. 

—  Phantasie  f.  Pfte.  op.  77.  Gm. 

—  Sonate  op.  78.  Fisd. 

—  Sonatine  op.  79.  Gd. 

—  Lieder  aus  „Blümchen  aus  der  Ein- 
samkeit''. Nr.  1—5,  op.  75.  —  Ferner 
Gretel's  Warnung.  Andenken.  Die  laute 
Klage.  L'amante  impaziente  u.  wahr- 
scheinl.  alle  Nrn.  aus  op.  82. 

—  Bearbeitung  der  irischen  Melodien. 

1809  gednickt: 

—  4.  Sinfonie  Bd.  op.  60.  Kunst-  u. 
Ind.-Compt. 

—  Conc.  f.  Viel.  m.  Orch.   op.  61.    ib. 

—  Son.  f.  Kl.  u.  Vcl.  Ad.  op.  69.  Br.  &  H. 

—  2  Trios  op.  70.  ib. 

—  5.  Sinfonie  Cm.  op.  67  ib.  im  April 
angezeigt. 

—  6.  Sinfonie  Fd.  op.  68  ib. 

—  Lied:  Als  die  Geliebte  sich  trennen 
VFoUte.  Beilage  Nr.  2  zur  Allg.  Mus.  Ztg. 
Lpz.  Br.  &  H.  Bd.  12. 

1810  komponierte  er  die 

—  Musik  zu  Egmont. 

—  2  Lieder,  Mignon  u.  Neue  Liebe, 
neues  Leben. 

—  3  Gesänge  v.  Goethe  (op.  83). 


(1810.)  43  irische  Melod.  f.  Thomson  be- 
arbeitet. [Autogr.  Herr  G.  B.  Davy  in 
Kingusse,  Schottl.,  besitzt  auch  die  Schot- 
tischen Lieder  op.  108  im  Autogr. 

—  Ecossaise  f.  Harmonie-Musik. 

—  Polonaise  desgl. 

—  Marsch  in  Fd.  desgl. 

—  Quartett  serioso.  Fmoll.  Autogr. 
Hofb.  Wien,  Ms.  16531. 

—  irische  Melodien  fortgesetzt. 

1810  gedruckt: 

—  Lied  aus  der  Ferne.     Br.  &  H. 

—  Andenken  an  Matthison,  ebd. 

—  Sestetto  p.  2  Clarinettes,  2  Cors  et 
2  Bassons,  ebd. 

—  Ouvertüre  zur  Leonore  (mit  Nr.  3 
bez.)  ebd.- 

—  5  Lieder:  Aus  der  Ferne.  Der 
Liebende.  Der  Jüngling  in  der  Fremde. 
An  den  fernen  Geliebten.  Der  Zufriedene. 
In  der  Samlg:  18  deutsche  Gedichte  von 
verschied.  Meist,  herausg.  von  L.  L.Eeissig. 
Wien,  Artaria  &  Co. 

—  Die  Sehnsucht  v.  Goethe  mit  4Melo- 
dieen.  Kunst-  u.  Ind.  Compt.  Sept.  Eine 
sp.  Ausg.  giebt  als  Verleger  S.  A.  Steiner 
&  Co.  an. 

~  Var.  op.  76.     Br.  &  H. 

—  Quartett  op.  74,  ebd. 

■ —  6  Gesäuge  op.  75;  ebd.  (Mignon  etc.) 
■ —  Fantasie  op.  77,  ebd. 

—  Sonate  op.  78,  ebd.,  November. 

—  Sonatine  op.  79,  ebd. 

—  Sextett  op.  81  (81  b).    Bonn,  Simrock. 

1811  komponiert: 

—  Trio  in  Bd.  op.  97. 

—  Musik  zu  „die  Euinen  von' Athen", 
v.  Kotzebue. 

—  Musik  zu  König  Stephan,  von  dem- 
selben. 

—  Lied  „Au  die  Geliebte". 

1811  gednickt: 

—  Concert   in  Esd.    op.  73.     Br.  &  H. 
■ —  4  Arietteu  u.   1  Duett  op.  82.     Br. 

&  H.  (3,  18.5). 

—  Ouvertüre  zu  Goethe's  Egmont,  ebd. 

—  Fantasie  op.  80,  ebd. 

—  Les  adieux  . . .    Sonate  op.  81,  ebd. 

—  3  Gesge.  von  Goethe,  op.  83,  ebd. 

—  Christus  am  Oelberge.  Oratorium, 
op.  85.  Partitur,  ebd. 

1812  komponierte  er  die 

—  Sinfouie  Ad.  op.  92,  mit  13.  Mai 
1812  gez. 

—  Trio  in  einem  Satze,  Bd.  2.  Juni 
1812  gez. 

—  Sinfonie  Fd.  op.  93.  Oktober  gez. 
Autogr.  B.B. 

—  3  Equale  f.  4  Posaunen,  Linz  den 
2.  Sept. 


Beethoven,  Ludw.  vau  n. 


414 


Beethoven,  Ludw.  van  n. 


—  Sonate  f.  Pfte.  u.  V.  Gd.  op.  96. 
— •  Die    irischen    Melodieen    bearbeitet. 

—  Die  wallischen   Gesänge   bearbeitet. 

1812  gedruckt: 

—  Musik  zu  Egmont,  mit  Ausnahme 
der  Ouvertüre,  op.  84.     Br.  &  H. 

—  Missa  a  4  voci  coll'acc,  dell'orch. 
op.  86,  ebd. 

1813  komponiert: 

—  Triumphmarsch  Cd.  für  Kuffner's 
Tarpeja. 

—  Welliugton's  Sieg.  1.  Druck:  "Wien, 
Steiner  &  Co.     [Schwerin  F. 

—  Lied:  Der  Bardengeist,  3.  Nov. 

—  Canon:  Kurzist  der  Schmerz  (I.Form) 
23.  Nov. 

—  Irische  Gesänge  bearbeitet. 

1813  gedruckt: 

A  select  collection  of  original  Irish  Airs, 
Vorrede  datiert:  Edinburgh  1814. 

1814  komponiert: 

—  Vokal  -  Terzett :  Tremate,  Empj, 
tremate. 

—  Germanias  Wiedergeburt,  Chor  zu 
dem  Singspiele  „die  gute  Nachricht". 

—  Fidelio  überarbeitet. 

—  Un  lieto  brindisi,  Cantate  campestre 
f.  4  Singst. 

—  Elegischer  Gesang  „Sanft  wie  du 
lebest",  4  Stim. 

—  Chor:  Ihr  weisen  Griinder. 

—  Sonate  f.  Klavier,  Em.  op.  90. 

—  Ouvertüre  in  C.  op.  llr). 

—  Drei  Gesangsstücke  u,  die  Instni- 
mentation  des  Marsches  aus  der  Sonate 
op.  26,  für  Duncker's  Trauerspiel  „Leonore 
Prohaska". 

—  Canon  „Kurz  ist  der  Schmerz", 
2.  Form,  3.  März,  in  Spohi-'s  Album. 

—  Lied:  Des  Kriegers  Abschied. 

—  Lied:  Merkenstein  op.  100,  22.  Dez. 

—  Der  glorreiche  Augenblick,  Cantate. 
Text  von  "Weissenbach.  op.  136.  Autogr. 
Haslinger,  Erschien  nach  B.'s  ^ode  unter 
dem  Titel  „Preis  der  Tonkunst"  bei  T.  Has- 
hnger,  Text  von  Rochlitz.  [B.  ß.  Dresd. 
Mus.    Dresd. 

1814  gedruckt: 

—  Lied:  Der  Bardeugeist,  im  Musen- 
almanach von  Erichson. 

—  Irische  Gesänge,  1 .  Bd.  ed.  v.  Thomson. 

—  Chor:  Germanias  Wiedergeburt,  in 
Treitschke's  Gute  Nachricht,  Juni. 

—  Lied:  An  die  GeHebte.  In  Friedens- 
blätter 12.  Juli. 

—  6  Allemauden  f.  Pfte.  u.  V.,  ange- 
zeigt von  Ludw.  Maisch  am  30.  Juli  (frag- 
Mch  ob  von  Beethoven). 

—  Fidelio,  Klavierauszg.  von  Moscheies. 

1815  komponiert: 


(1815.)  15  schottische  Lieder,  im  Mo- 
nat Mai. 

—  Chor:  Es  ist  vollbracht. 

—  2  Sonaten  f.  Pfte.  u.  Vcl.  op.  102. 

—  Meeresstille  und  glückliche  Fahrt, 
op.  112. 

—  Lied:  Das  Geheimnis. 

—  Lied:  An  die  Hoffnung,  op.  94. 

—  Die  Canons  „Das  Beden"  und  „Das 
Schweigen". 

1815  gedruckt:  Polonaise  in  Cd.  op.  89. 
Mechetti  in  Wien. 

—  Sonate  in  Em.  op.  90.  Steiner  in 
Wien. 

—  Lied:  Des  Kriegers  Abschied. Mechetti. 

—  Chor:  Es  ist  voUbracht.  Kl.-A. 
Steiner  (3,  367). 

1816  komponiert: 

—  Sonate  f.  Kl.  Ad.  op.  101.  18.  Febr. 
von  Stainer  öffentl.  gespielt. 

—  Lied:  „Der  Mann  von  Wort",  op.  99. 
— ^  An  die  ferne  GeHebte,  op.  98,  April. 

—  Marsch  f.  Militärmusik,  3.  Juni. 

—  Abschiedsgesang  f.  2  T.  u.  2  B. 

—  Cantate  zur  Geburtstagsfeier  des 
Fürsten  Lobkowitz. 

■ —  Lied:  Ruf  vom  Berge.     13.  Dez. 
1816  gedruckt: 

—  Lied:  ,,Das  Geheimnis."  Beilage  zur 
Wiener  Modenztg.    29.  Febr. 

—  Lied:  An  die  Hoffnung,  op.  94, 
Steiner  &  Co.  in  Wien. 

—  Welliugton's  Sieg  op.  91.  ebd. 

—  Canon  „Glück  zum  neuen  Jahr". 
J.  Eiedl  in  Wien. 

—  Lied:  Die  Sehnsucht  von  Reissig,  in 
einer  Sammlung  bei  Artaria  &  Co.  er- 
schienen. 

—  Sonate  f.  Kl.  u.  V.  op.  96.  Steiner 
&  Co. 

—  Trio  op.  97,  ebd. 

—  Lied:  Merkenstein,  op.  100,  ebd. 

—  Lied:  Der  Mann  vonWort, op.  99,  ebd. 

—  Liederkreis  „An  die  ferne  Geliebte", 
op.  98,  ebd. 

—  7.  Sinfonie  in  Ad.  op.  92,  ebd. 

—  8.  Sinfonie  in  Fd.  op.  93,  ebd. 

—  Quaiiett  in  Em.  op.  95,  ebd. 

—  2  Sonaten  f.  Pfte.  u.  Vcl.  op.  102. 
Simrock  in  Bonn.  1819  verlegte  sie  Ar- 
taria &  Co. 

So  weit  reicht  Thayer's  Biogr.  B's.  3.  Bd. 
Das  Folgende  teile  ich  aus  seinem  chrono- 
logischen Verz.  m  Kürze  mit  und  ziehe 
nur  die  bedeutenderen  Werke  aus,  während 
ich  alle  kleineren  Gelegenheitskomposi- 
tionen übergehe  und  auf  obiges  sehr  aus- 
führliche Verz.  S.  134  verweise. 

1817.  Fuge  für  2  V.  2  Br.  u.  Vcl.  Dd., 
erschien  erst  1827   nach  seinem  Tode  in 


Beethoven,  Ludw.  vau  II. 


415 


Beffara. 


P.  u.  verschiedenen  Arrangem.  als  op.  137 
bei  Haslinger  in  "Wien.     [B.  B. 

1818.  Sonate  für  Ciavier,  op.  106  in 
Bd.  Wien.  Artaria  &  Co.,  angezeigt  15. 
Sept.  1819.     [B.  B. 

1818—19.  VI  variirte  Themen  f.  Clav. 
aUein  oder  mit  Fl.  oder  V.  ad  üb.  op.  105. 
Lfg.  1.  2.  Wien,  Artaria  &  Co.,  angezeigt 
6.  Sept.  1819.     [B.  B.  1.  Lfg. 

1818  —  20.  X  variirte  Themen,  wie 
vorher.  Lfg.  1 — 5.  Erschienen  11.  Juni 
1821  bei  Simrock  in  Bonn  und  Eiedl  in 
Wien,  ohne  Opuszahl. 

1820.  Abendlied:  Wenn  die  Sonne 
niedersinket,  von  Goethe.  Autogr.  Hofb. 
Wien.  Erschien  28/3  1820  in  der  Wiener 
Modeztg. 

1821.  VI  Bagatellen  f.  Clav.  op.  126. 
Erschienen  1825  bei  Schott  in  Mainz. 

—  (?)  Sonate  f.  Clav.  Ed.  op.  109.  Er- 
schien 1821  bei  Schlesinger  in  Berlin  und 
Jos.  Czerny  in  Wien.     (B.  B. 

—  Sonate  f.  Clav.  Asd.  op.  110.  Autogr. 
Artaria  &  Co.  Erschien  1822  bei  Schle- 
singer in  BerUn.     [B.  B. 

1821  —  22.  Mis.sa  solemnis,  op.  123. 
Autogr.  Artaria,  das  Kyrie  in  B.  B.  Er- 
schien 1827  bei  Schott  in  Paris  u.  Mainz. 
[B.  B. 

1822.  Sonate  f.  Clav.  Cm.  op.  111. 
Autogr.  Artaria,  gez.  mit  13.  Jan.  1822. 
Erschien  1823  bei  Schlesinger  in  Berhu 
u.  Paris.     [B.  B. 

1822.  Opferlied  f.  1  Singst.,  Chor  u. 
Orch.  op.  121  b.  Text  voq  Matthison.  Er- 
schien 1825  bei  Schott.     [B.  B. 

—  Bundeslied  f.  Solo,  Chol',  2  Clarinett., 
2  Hörn.  2  Fag.  op.  122,  von  Goethe.  Er- 
schien 1825  bei  Schott.     [B.  B. 

1820—22.  XII  Neue  Bagatellen  f.  Clav, 
op.  119.  Autogr.  Artaria.  Erschienen  1824 
bei  Sauer  u.  Leidesdorf  in  Wien. 

1822.  Ouvertüre  „Weihe  des  Hauses", 
Cd.  op.  124.  Autogr.  V  Artana.  Zur  Er- 
öffnung des  Josephstädter  Theaters  Ende 
Septem b.  Erschien  1825  bei  Schott.  [B.  B. 

—  Allegretto  f.  Orch.  Esd.  Erschien 
bei  Artaria  &  Co. 

—  Der  Kuss.  Ariette  f.  1  Singst,  u. 
Clav.  „Ich  war  bei  Chloe"  von  Weisse. 
Autogr.  Ascher  in  Wien.  Erschien  1825 
bei  Schott. 

1822  —  23.  IX.  Symphonie  f.  Orch., 
4  Solo-  u.  4  Chor-Stim.  Op.  125.  Er- 
schien 1825   bei  Schotfs  Söhnen.     [B.  B. 

1823.  XXXm  Variationen  f.  Clav. 
Cd.  op.  120.  Ueber  einen  Walzer  von 
Diabelli.  Autogr.  Spina  in  Wien.  Erschien 
1823  bei  Cappi  u.  Diabelli  üi  Wien.  [B.  B. 

1824.  Quartett   f.    2  V.    Br.    u.    Vcl. 


Esd.  op.  127.  Autogr,  des  1.  Satzes  be- 
sitzt P.  Mendelssohn,  das  Scherzo  Frau 
Viardot  Garcia  in  Paris.  Erschien  1826 
bei  Schott.     [B.  B. 

—  Adagio,  Variat.  u.  Eondo  f.  Clav.  V. 
u.  Vcl.  Gd.  op.  121a.  Thema:  „Ich  bin 
der  Schneider  Kakadu"  aus  Müller's 
Schwestern  von  Prag.  Erschien  1824  bei 
Steiner.     [B.  B. 

1825.  Quartett  f.  V.  Br.  u.  Vcl.  Am. 
op.  132.  Autogr.  P.  Mendelssohn.  Er- 
schien bei  Schlesinger  1827.     [B.  B. 

1825.  Quartett  f.  V.  Br.  u.  Vcl.  Bd. 
op.  130.  Erschien  1826  bei  Matthias 
Artaria  in  Wien  in  Part.     PB.  B. 

—  Fuge  f.  2  V.  Br.  u.  Vcl.  Bd.  op.  133. 
Autogr.  Artaria  &  Co.  Erschien  bei 
Matthias  Artaria  in  Wien.  [B.  B.]  Im 
vierhäncUgen  Arrangement  von  B.  als 
op.  134  erschienen.     [B.  B. 

i        1826.     Quartett  f.  2  V.  Br.  u.  Vcl.  Fd. 
■    op.  135.    Autogr.  des  2.  u.  3.  Satzes  be- 
;    sitzt  Ascher  in  Wien.    Erschien  1827  bei 
Schlesinger.     [B.  B. 

Die  folgenden  Nrn.  263-298  siud  als 
unbestimmbar  thematisch  verzeichnet.  Auf 
S.  183  folgen  Zusätze  u.  Berichtigungen. 

Befaiii,  P.  Isidore,   ein  Fran- 

ziskanerraönch,  geb.  zu  Rom  gegen 

1740,  um  1788  au  der  päpstl.  Ka- 

I  pelle  angestellt  und  später  Kapell- 

i  meister  a/d.  zwölf  Apostel-Kirche. 

I  Santini    besafs     von    ihm    einige 

mehrstim.  geistliche  Gesänge.  (Fetis.) 

I  Beffara,  Loiiis-Fran(^ois,  geb. 
zu  Nonaucourt  (Eure)  den  23.  Aug. 
1751,  gest.  2.  Febr.  1888  zu  Paris. 
Ein  Polizeikommissarius  zu  Paris 
von  1792  bis  1816,  gab  neben 
literarischen  Arbeiten  auch  eine 
Reihe  Lexika  übers  Theater  heraus, 
wobei  er  auch  Oper,  Sänger  und 
Musiker  mit  hineinzog.  Wie  Fetis 
sagt,  haben  seine  Verzeichnisse 
einen  grofsen  "Wert,  da  sie  auf  do- 
kumentarischer Sicherheit  ruhen. 
Mcht  alle  seine  Arbeiten  in  diesem 
Fache  sind  gedruckt  und  vermachte 
er  seine  Mss.  der  Nationalbiblio- 
thek zu  Paris.  Aus  Fetis'  Verzeich- 
nis ist  nicht  zu  ersehen,  was  da- 
von gedruckt  und  was  nur  im 
Ms.  vorhanden  ist.  Fetis  verzeichnet: 


Beffroy  de  Eeigny. 


416 


Begkher,  Joh.  de. 


1.  Dictiouaire  de  TAcademie  royale  de 
inusique  (enthält  die  Geschichte  des  In- 
stituts) 7  voll,  in  4*^  nebst  7  anderen  Bd. 
welche  die  Verordnungen  enthalten. 

2.  Diet.  alphabetique  des  acteiu'S,  actri- 
ces.  danseurs  et  dansenses  de  l'Acad.  roy. 
de  mus.  3  Bd.  in  fol. 

3.  Tableau  chionologique,  des  representa- 
tions  journalieres  des  tragedies  lyriques, 
operas,  ballets,  depuis  l'etablissement  de 
l'Acad.  en  1671  jiisqu'  a,  present. 

4.  Dict.  aiphabet,  des  tragedies  lyriques. 
operas,  ballets,  pantomimes,  non  represen- 
tes  ä  l'Acad.  roy.  de  mus.  Diesem  folgt 
ein  Dict.  des.auteurs  des  paroles  et  des 
compositeurs  de  niusique,  avec  la  liste  de 
leurs  pieces.  5  voll,  in  fol. 

5.  Dramaturgie  lyrique  etrangere,  ou 
Dict.  des  operas,  cantates,  oratorios  etc., 
represent.  et  imprimes  dans  les  pays 
etrangers,  depuis  la  fin  du  15.  siecle,  avec 
des  notices  sur  les  auteurs  des  paroles  et 
les  compositeurs  de  la  musique.  17  voll, 
in  40. 

Beffroy  de  Reigiiy,  Louis 
Abel,  geb.  6.  Nov.  1757  zu  Laon 
und  gest.  18.  Dez.  1811  in  Paris 
im  Elend;  schrieb  unter  dem  Namen 
Cousin  -  Jacques  Operetten  und 
Yaudevilles  in  Text  und  Musik; 
der  Inhalt  derselben  aber  ist  so 
verworren  und  wunderlich,  dass 
er  wenig  Glück  mit  seinen  Werken 
hatte;  nur  seine  beiden  Opern 
„Nicodeme  dans  la  lune"  1790 
und  „Nicodöme  aux  enfers"  1791 
hattenSensationserf  olge  und  mussten 
sogar  verboten  werden,  da  sie  die 
Demokraten  erregten.  Das  br.  Mus. 
verz.  im  hds.  Katalog  unter  Beffroy 
zahlreiche  Ausgaben  von  Gray 's  The 
Beggar's  opera,  die  in  den  Anfang 
des  18.  Jhs.  fallen  und  daher  einem 
älteren  B.  angehören,  der  jedenfalls 
in  London  lebte.  Ich  verz.  sie  am 
Ende  des  Artikels.  Yon  obigem 
Beffroy  besitzt  das  br.  Mus: 

(La  petite  Nannette)  J'amais  surtout  a 
la  maison  (Chans.)  1796.  S». 

Unter  Cousm-Jaeques  besitzt  dieselbe 
Bibliothek: 

Les  Soirees  ehantantes,  ou  les  Chanson- 
nier bourgeois,  forme  de  tous  les  yaude- 
villes, Couplets,  romances,   rondes,  scenes 


chantanta  du  Cousin  Jacques.  Stom.  Paris 
1805.  80. 

Aliens,  9a  va.  Tableau  patriotique.  (13 
Piecen)  ib.  (1793)  8°. 

Le  Club  des  bonnes  gens  (Opera,  12 
Piecen)  Paroles  et  mus.  du . . .  ib.  (1791)  8". 

Les  alles  de  l'amour,  comedie  eu  1  act, 
avec  les  aires  notes.  23.  Mai  1780.  Paris, 
Lawalle.  fol.     [B.  B.     Darmst.  in  Stb. 

Ronde  de  Club  (1  st.  mit  Pfte.)  Paris, 
Mlle.  Borelly.  kl.  8'1     [B.  B. 

Von  der  komischen  Oper  „Jeau-Baptiste". 
den  13.  15.  17.  19.  21.  und  25.  Prairial 
de  l'an  VI  (1798  im  Mai)  zu  Paris  auf- 
geführt, besitzt  die  Bibl.  Schwerin  F.  das 
Textbuch  unter  Jacques-Cousin. 

Ein  Verz.  seiner  Opern  teilt  Pougin  mit. 

Von  dem  älteren  Beffroy  besitzt  die- 
selbe Bibl: 

The  Beggar's  opera  wiitten  by  Mr.  Gay. 
To  which  is  added  the  musick . . ,  Lond. 
1728.  90. 

—  the  3.  ed.  with  the  ouverture  in 
score,  songs  &  basses  (by  Dr.  Pepusch) 
Lond.  1729.  4». 

—  6.  ed.  1749.  8°. 

—  Lond.  1777.  4P. 

—  for  voice,  harps.  &  V.  Lond.  qufol. 

—  with  the  alterations  &  new  basses  by 
Dr.  Arne,  for  the  voice,  harps.  &  V.  (Lond. 
c.  1800.)  qufol. 

—  Neue  Ausg.  von  J.  Barnett.  Lond. 
(1858)  fol. 

Das  br.  Mus.  besitzt  noch  5  Samlg.  die 
Einzelnes  aus  derselben  Oper  enthalten. 

Siehe  ferner  Oxenford  (G.)  & J. L. Hatten: 
English  Ballad  operas.  Nr.  3.  c.  1874.  8". 

Siehe  auch  J.  Barnett :  Introduction  .  . . 
on  an  air  from  the  B,'s  opera.  (1824)  fol. 

Siehe  Pepusch:  The  excellent  choire. 

Beggar's  opera. 

The  Songs  and  Dialogiies,  Duets  and 
Trios  in  the  . .  .  the  Songs  transpos'd  for 
the  flute . .  .  Printed  for  J.  Walsh  und 
J.  Hare.     8".     [br.  Mus.  defekt. 

—  ...  to  which  is  prefixed  the  Ouver- 
türe in  score;  and  the  Musick  to  each 
song.  London  1771W.Strahan.  8".  [br.Mus. 

Beggar's  Weclding. 

Songs  in  the  opera  _  called  the  B.  W. 
(written  by  C.  Coffey,  'die  Musik  besteht 
aus  Volksliedern)  The  sec.  ed.  Lond.  (1729) 
12".     [br.  Mus. 

Beghyn,  Pasquier,  wurde  1576 
Sangmeister  an  der  Kollegialkirche 
zu  Termonde  (Straeten  8,  86). 

Begkher  (Begker,  Begger)  Jo- 
hann de,  Altist  an  der  Ksl.  Hof- 


Begone  complaints. 


417 


Beil. 


kapeile  in  Wien  vom  1.  Juni  1570 
bis   zu   seinem   Tode   am   25.  Mai 
1593  (Köchel  1). 
Begone  complaints, 

and  sighs,  and  tears.  A  Psalm  of  Thanks- 
giving,  to  be  sucg  by  the  Children  of 
Christ's  -  Hospital .. .  in  Easter  Week  .  .  . 
1685.   Lond.,   J.  Playford.    fol.     [br.  Mus. 

Begue,  siehe  Le  Begue. 

Beguiii,  Martin,  mutmafslich 
ein  Komponist  des  12.— 13.  Jhs. 
(Coussemaker  5,  191  ff.). 

Behaim  (Behme,  Bohenne,)  Jo- 
hann, Bassist  an  der  Hofkapelle 
in  Dresden;  erhält  1569  einen 
Yorschuss,  5.  Aug.  1570:  350  Gld. 
Unterstützung.  1570  empfängt 
die  Wittwe  noch  auf  1  Jahr  die 
Besoldung  ihres  verstorbenen  Man- 
nes und  wird  noch  am  2/10  1602 
unter  dem  Namen  „Bohenn''  in  den 
Akten  des  sächs.  Staatsarchivs  ge- 
nannt. 

Ein  Lorenz  Belmim  war  bis 
1624  Stadtpfeifer  in  Nürnberg  (M. 
f.  M.  29,  58). 

Beham,  Johann,  ein  Komponist 
aus  dem  15.  Jh.,  von  dem  sich  im 
Ms.  Cod.  Z  21  B.B.  fo.  253  der 
vierst.  Satz  „Kum  heiliger  geist" 
und  fol.  254  derselbe  Text  in 
anderer  Bearbeitung  in  2  Teilen 
befindet.  (M.  f.  M.  21,  100.) 

Beharez,  siehe  Bearez. 

Behatschek, ...  in  Berlin  K.  H. 
befinden  sich  12  deutsche  Tänze 
für  kleines  Orchester.  Ms.  Stb. 

Behler  (Beeler,  Belar),  Albert, 
aus  Hildburghausen,  ist  am  11.  Juli 
1746  und  am  11/7  1755  unter 
dem  Namen  Albertus  Beeler  aus 
Hilburgo  -  Sausensis  als  Musicus 
Magister  an  der  Universität  zu 
Leiden  eingeschrieben.  (Bouwst. 
3,  7.  8.)  Von  ihm  sind  jedenfalls 
folgende  Kompositionen,  die  unter 
dem  Namen  Behler  erschienen: 

VI  Sinf  onies  ä  2  V.  A.  Vcl.  2  Ob.  2  Cors, 
Bc.  Leyde  (o.  Verleger)  ,Stb.  [ß.  Wagener. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikou. 


Behm,  Oeorg,  geb.  um  1621 
zu  Leitmeritz  in  Böhmen,  gest. 
7.  Nov.  1666  zu  Znaym.  Trat 
1636  in  den  Jesuitenorden  ein  u. 
lehrte  später  Philosophie  u.  Mathe- 
matik. Er  gab  1650  zu  Prag  her- 
aus: Propositiones  mathematico- 
musurgicae.  Eine  akustische  Ab- 
handlung.    (Dlabacz.) 

Behm,  Wenzeslaiis,  ein  Kom- 
ponist aus  dem  18.  Jh.,  von  dem 
die  Bibl.  Schwerin  F.  besitzt:  Sin- 
fonia  con  Ob.  vel.  Fl.  Corni  da 
caccia,  Viola  obl.  di . . .  op.  3.  Stb. 
im  Ms.  Siehe  auch  Venceslao,  der 
vielleicht  derselbe  ist. 

Behme,  siehe  Böhm,  Georg  IL 

Behold  in  this  age. 

The  Dissatisfied  subject . .  (Bailad)  to 
the  tune  of,  Let  Maiy  live  long.  Printed 
for  P.  Brooksby,  J.  Deacon,  J.  Blare, 
J.  Back.     fol.     [br.Mus. 

Behr,  Leonhard,  siehe  Beer. 
Behr,   Samuel  Budolph,   ein 

Instrumentist,  der  1703  zu  Leipzig 
herausgab : 

Musicaüa,  bestehend  in  Coui'anten,  Me- 
nuets,  Passepieds  etc.  für  2  V.  u.  1  Violon. 
(Gerber  2.)  —  In  der  B.  Salzburg  in  einem 
hds.  Lautenbuche  nebst  anderen  Instru- 
menten kommt  auch  als  Komponist  ein 
Behr  vor,  vielleicht  ist  dies  der  obige 
(siehe  bei  Blockh). 

Behrens,  Joh.,  siehe  Bahr. 

Behrmann,  Heinrich,  um  1590 
Instrumentist  an  der  Hofkapelle  in 
Dresden  (s.  Staatsarchiv). 

Behwisch, ...  Violinist  um  1663 
in  Plefs  (Mattheson  1,  270). 

Beigel,  G  . . .,  lebte  am  Ende 
des  18.  Jhs.  Die  B.  Dresden  be- 
sitzt von  ihm  im  Autogr. 

Gesangskompositiouen  und  Canons,  mit 
1796  gez.,  ferner  12  Allemanden  f.  Oi'chest. 

Beighton,  Nieholas,  aus  Lich- 
field,  schwor  am  25/2  1569  als 
Gentleman  a/d.  Kgl.  Kapelle  in 
London  (Rimbault). 

Beil,  Johann  Christoph,  wahr- 
scheinlich zu  Wollmerstadt  an  der 

27 


Beinet. 


418 


Belastra. 


Unstrut  geboren,  erhielt  1677  eine 
Freistelle  in  der  Klosterschiüe  zu 
Rosleben    a/d.  Unstrut   (Mattheson 

1,  339).     Von  ihm  kenne  ich: 
Zweyfaclier  Glückwunsch  auf  das  Trau- 
ungsfest des  J.  L.  Beil ...     4  Bll.  in  4". 
[B.  Wagener. 

Beinet,  . . .  lebte  zu  Paris  um 
1798  als  Oboist  und  gab  dort  Suites, 
Airs  und  Potpourri  für  Militair- 
musik  bei  Imbault  heraus.  1788 
war  er  Oboist  bei  der  Schweizer- 
garde   zu    Versailles.      (Gerber  2.) 

Beinlich, . . .  gest.  1787  in  Bres- 
lau in  den  besten  Mannesjahren. 
Er  hatte  sich  um  die  Musikpflege 
in  Breslau  grofse  Verdienste  er- 
worben und  verstand  es  alle  Krcäfte 
zu  sammeln,  um  Händel'sche  und 
Dittersdorf'sche  Oratorien  aufzu- 
führen. Nach  seinem  Tode  zerfiel 
alles  (Hoffmann). 

Beinstlorp,  siehe  Biedorp. 

Beis,  Thomas  de,  Kleriker  und 
Sänger  in  der  Kapelle  Philipp  IV. 
vonPrankreich  um  1285  (Thoinan47). 

Beissel,  Konrad,   s.  Peysel,  C. 

Beitiiiger,    Pat.    Ulrich,    geb. 

2.  Sept.  1743  zu  Inningen,  gest. 
24.  Jan.  1772  im  Kloster  S.  Ulrich 
u.  Afra  in  Ausgsburg,  Trat  in 
dasselbe  1765  ein  und  hinterliefs 
im  Ms.  mehrere  Kompositionen. 
(Kornmüller  1,  218.) 

Beiträ.^e  zum  Theater.  1785. 
Siehe  Dietx. 

Beker,  siehe  Becker,  Andreas. 
Bekker,  siehe  Becker,  Dietrich. 

Bekiihrs,  (xottlob  Friedrich 
Wilhelm,  geb.  zu  Dingelstedt,  gest. 
im  Nov.  1795  als  Prediger  zu 
Vogelsdorf.     Er  gab  heraus: 

lieber  die  Kirchen -Melodien.  Halle 
179(5  Hendel.  8".  3  54  S.  mit  15  Melod. 
u.  B.  am  Ende.  [B.  B.  B.  Hbg.  Dresd. 
Brüssel.    Musikfr.  Wien. 

Gerber  2  berichtet  über  den  Inhalt,  der 
aus  einer  Kritik  der  Melodien  zum  neuen 
Berliner  Gesangbuche  besteht,  nebst  dem 
Versuche,  den  Text  zu  verbessern.     Die 


angehängten  15  Choräle  könnten  schwer- 
lich als  Muster  dienen,  meint  Gerber. 

Bekwarek,  ...  Lautenist  im 
Dienste  des  Kgs.  von  Polen  Sigis- 
mund  I.     (Sowinski.) 

Bei,  Le,  siehe  Le  Bei. 

Bei  oder  BelFaver,  siehe  BelP- 
haver. 

Bei,  Berthe . . .  de.  Ein  Kom- 
ponist des  16.  Jhs.,  von  dem  sich 
in  der  B.  Lüneburg's  (Ms.  KN  144, 
4  Stb.  von  1590)  die  Motette:  Tota 
pulchra  es,  c.  2.  p.,  4  voc.  Nr.  8 
befindet.  Auch  in  der  B.  Glas- 
hütte (jetzt  Dresd.)  befindet  sich 
eine  Dicantstim.  aus  dem  16.  Jh. 
mit  der  Motette:  Caro  mea,  c.  2  p. 
4  voc.     Ebenso  in  Bosco's  Motet. 

2.  lib.  1554. 

Bei  (Belle),  Christopher  Tan, 
1673  Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  Brüssel,  f  14.  Sept.  1674 
(Straeten  5,  146). 

Beiami,  Johann,  aus  der  Schweiz, 
ist  am  21.  Dez.  1758  an  der  Uni- 
versität zu  Leyden  als  Musicus 
eingeschrieben.     (Bouwst.  3,  8.) 

Belar,  Albert,  siehe  Behler. 
Belardino    oder    Bernardinn» 

Mutinensis  oder  „de  Mutina",  Te- 
norist von  1501 — 06  am  St.  Peter 
in  Rom  mit  4  Duc.  Gehalt  (Viertelj. 

3,  251). 

Belasio,  Paolo,  siehe  Bellasio. 

Belasio  (Belasco,  'Pelasco),  An- 
tonio, ein  Spanier,  Musicus  (In- 
strumentist) und  Discantist  an  der 
Hofkapelle  in  München,  angestellt 
am  1/7  1595  mit  180  Gld.,  erhält 
1601  280  Gld.,  dient  noch  1636 
(Kreisarchiv). 

Belasius, . . .  nur  bekannt  durch 
eine  Sonate  für  Violine  in  Alard's 
Samlg.  klassischer  Meister  (Eitner  2). 

Belastra,  Raimundo,  ein  Kom- 
ponist des  17.  Jhs.,  der  1616  dem 
Kurfürsten    von    Baiem    Kömposi- 


Beldeüiaudis. 


419 


Belin,  Julien. 


tionen  übersendet,  wofür  er  12  Gld. 
erhält  (Kreisarchivj. 

Beldemandis  (Beldomandis), 
Prosdoeimo  de,  geb.  zu  Padua, 
war  ura  1400  Professor  der  Philo- 
sophie an  der  dortigen  Universität. 
Er  schrieb  folgende  musiktheo- 
retischen Tractate: 

1.  Expositiones  tractatus  practice  cantus 
meusurabilis  M.  Joa.  de  Muris  compilatae. 
1404. 

2.  Tractatus  practice  cantus  mensui-a- 
bilis  Paduae  compil.  1408. 

3.  Brevis  summula  proportionum  mu- 
sicae  applicabilium  ex  dictis  antiquomm 
extensa. 

4.  Contrapunctus  M.  Prosd.  de  B.  Pa- 
duani,  in  Castro  Montagnanae  Paduanae 
districtus.  1412  compilatus. 

5.  Tract.   pract.   cant.   meusurabilis   ad 

modum   Ytalicorum,    in  Castro    Magn 

1412.     [In  neuer  Kopie:  Brüssel. 

6.  Tractatus  planae  musice  1412. 

7.  Par^s  tractatulus  de  modo  mono- 
cordum  dividendi.     Paduae  1413. 

8.  Opusculum  contra  theoricam  partem, 
sive  speculativam  Lucidarii  Marchetti. 
Patav.  1410.' 

Coussemaker  3,  193  druckte  den  2.-5. 
und  7.  Tractat  ab.  Schlecht  übersetzte 
ins  Deutsche  aus  dem  4.  und  7.  in  M.  f. 
M.  9,  79  und  17,  64.  —  Nach  Felis  finden 
sich  die  Tractate  in  Padua  und  einige  im 
Vatican.  Das  Liceo  in  Bologna  besitzt 
sie  alle  in  Kopien  aus  dem  15.  Jh.  (siehe 
Kat.  1,  194  mit  Beschreibg.)  Biographien 
über  B.  findet  man  im  Teod.  Zacco,  Cenni 
Biogr.  di  Padovan!,  1840.  In  Ant.  Favaro, 
Intorno  aUa  vita  . . .  Roma  1879  u.  Appen- 
dice  188.Ö.  —  In  Viertel].  1,  510.  2,  291. 
10,  105.  423  über  die  Tractate. 

Belem,  siehe  Antonio  de  Belem. 

Belesta,  siehe  Mercadier. 

Beliini,  D.  Carlo,  wahrschein- 
lich ein  Musiker  des  18.  Jhs.,  von 
dem  die  B.  B.  im  Ms.  L294  besitzt: 

Soggetto  mandato  dalle  Sigr.  Critici 
Füarmoüici  di  Bologna  . .  .  Part. 

Beifante,...  wahrscheinl.  em 
Komponist  aus  dem  Ende  des 
18.  Jhs.,  von  dem  die  B.  Brüssel 
in  Nr.  2629,  Ms.  in  qu4«,  einige 
Opernge^nge  besitzt. 

Belgratzky,sieheBellag:radzkl. 

Belliaver,  siehe  Beirbayer. 


Belicius,    siehe   Belitz,   Joach. 
Beligradsky,  s.  Bellagradzki. 

Belin,  Gruillaume,  Tenorist  an 
der  Hofkapelle  König  Franz  I.  um 
1547.     Er   ist    wahrscheinlich  der 
Komponist  der  11  Chansons  zu  4 
Stim.,  die  Attaingnant  u.  Moderne 
in  den  Jahren   1538—1549    unter 
dem  Namen  Belin  veröffentlichten 
(Eitner  1).    Laborde  erwähnt  einen 
Quillaume  Bellin,   der  Kanonikus 
an  der  St.-Chapelle  zu  Paris  war 
und  herausgab:  „Les  cantiques  de 
la  Bible,  mis  en  vers  fran9ois  par 
Lancelot  de  Carle,  eveque  de  Riez. 
Paris  1560  Adrien   le  Roy.    qu40. 
—  Ferner  nennt  Castil-Blaze  p.  71 
und   Du  Peyrat,  in   antiquites   de 
la  chap.  du  roi,  p.  482  einen  Quill 
Belin,  der  von  1547—1553  neben 
Claude    de    Sermisy    Unterkapell- 
meister  an   der  Kgl.  Kapelle  war. 
Obige    Daten     werden    zum    Teil 
durch  Herrn  Michel  Brenet  aus  den 
Akten  bestätigt,    der  mir  schreibt: 
Guillaume    Belin    war    um    1547 
chanteur    taille    der    Kapelle    des 
Königs  Franvois  I.     Von  1547  bis 
1556  stand   er  in  Diensten  König 
Henri  IL    Am  1.  Juli  1550  wurde 
er   zum   Kanonikus  a/d.  Ste.  Cha- 
pelle    ernannt,    darauf    Unter -Ka- 
pellmeister   (sous-maitre)    an    der 
Kgl.  Kapelle  u.  1553  zum  .,Chantre'^ 
a/d.    Ste.    Chapelle    gewählt,    eine 
kirchliche  Würde,  verschieden  von 
der  eines  Musikmeisters.    Er  starb 
am  3.  Dez.  1568  zu  Paris. 

Belin,  Jean,  Kleriker  u.  Sänger 
in  der  Kapolle  Philipp  IV.  von 
Frankreich  um  1313  (Thoinan  47. 
Fetis). 

Belin,  Julien,  geb.  gegen  1530 
zu  Maus,  ein  seiner  Zeit  beliebter 
Lautenist.  Man  besitzt  von  ihm: 
Le  premier  livre  de  raotets,  chansons 
et  fanlaisies  reduites  en  tabulature  de  leut 
(Kit).     Paris  1556  Chemiu.   a^i^"-     [B-  ^• 

27* 


Belinzani,  Antonio. 


420 


BeUagradzki. 


Belinzani,  Don  Antonio,  lebte 
in  der  2ten  Hälfte  des  18.  Jh.  u. 
war  Kapellmeister  in  Pesaro.  Bo- 
logna besitzt  einen  Brief  von  ihm 
(Kat.  1,  151  in  Tom.  26). 

Belinzani,  Paolo  Benedetto, 
ein  Komponist  aus  dem  Anfange 
des  18.  Jhs.,  bez.  sich  auf  opus  2 
mit  Kapellmeister  a/d.  Kathedrale 
zu  Ferrara  und  „Censore  di  Sig- 
nori  Accademici  Risorti".  Er  ist 
bekannt  durch: 

Salmi  brevi  per  tutto  l'anao  ä  8  voc. 
pieni  con  Yiolini  ä  beue  placite.  Op.  2. 
Bologna  1718  G.  A.  Silvani.  [Dresd.Mus. 
Padua  Ant.,  siehe  Tebaidini  99. 

Belisario,  Antonio,  aus  Rovigo, 
Mitglied  der  Philharmonie  in  Bo- 
logna, Lebenszeit  unbekannt.  Ich 
kenne  von  ihm: 

Missa   4  voc.  c.  orch.     [Musikfr.  "Wien. 

Te  Deum  laudamus.  6  voc.  dem  Kaiser 
Franz  Joseph  I.  gewidmet  zur  Verhei- 
ratung mit  Elisabet  von  Baiern.  Autogr. 
19340.     [Hofb.  AVien. 

Belisi,  Filippo  Carlo,  veröffent- 
lichte : 

Balletti,  Correuti  etc.  a  2  Viol.  e  Vcllo. 
col  Bc.  op.  1.    Bologna  1691.     [Bologna. 
Wasielewski  2,  74  Urteil. 

Belissens,  siehe  Bellissens. 

Belitz,  Greorg-,  ein  Musiker  des 

18.  Jhs.,    ist   nur   bekannt    durch 

4  Concerte   für  Flöte   trav.,   2  Y. 

Ya.  u.  B.  im  Ms.  Stb.    [B.  Rostock. 

Belitz  (Belicius),  Joachim,  ge- 
bürtig aus  Brandenburg  („Branden- 
burgensi"),  war  um  1584  „Musiker 
und  Kantor  an  der  Schule  in 
Stargard''  (Pommern).  Man  kennt 
von  ihm: 

Fröliche  newe  teutsche  Lieder  mit  4 
Stimmen...  Alt  Stettin  1599  Müller. 
[B.  B:  T. 

In  Bibl.  Brieg  Samlbd.  25,  Disc.  u.  B. 
vorhanden;  2  deutsche  Lieder. 

Die  Gelegenheitsgesänge  :  1.  Epithalamia 
in  honorem  . .  .  Lazari  Opilionis  ...  5  voc. 
Francof.  1581,  2  Gesge.  einer  davon  von 
Gregor  Lange.     [B.  L.  5  Stb. 

2.  Cantio  gratulatoria  viris  Matth.  Wolfio 
...  6  voc.  Griphiswaldiae  1584  Ferber. 
2  Gesänge.  6  Stb.    [ß.  Kgsbg.,  Caut.  fehlt. 


In  Petr.  Eichmann's  Praecepta  musicae 
1604  einige  Musikbeisp. 

In  B.  Br.,  Mss.  5  deutsche  geistliche 
Lieder  und  5  lat.  Motetten. 

In  B.  Zw.,  Ms.  395 :  Fili  mi  si  aegrota- 
veris  c.  2.  part.  5  voc,  defekt. 

Belitz,  Moritz,  1642  am  12.  Juli 
als  Instrumentist  u.  Kammer-Musi- 
cus  am  Berliner  Hofe  angestellt 
(Schneider  41). 

Bell,  Christophe r,  um  1625 
Mitglied  der  Kapelle  König  Karl  I. 
von  England  (Hawkins  4,  370). 
Nagel  1,  43  und  45  erwähnt  ihn 
1635  und  1640  mit  60  ^  Gehalt 
pro  anno. 

Bell,  John,  ein  englischer  Mu- 
siker des  18.  Jhs.  von  dem  das 
brit.  Museum  besitzt: 

Away,  let  nought  to  love  displeaving. 
A  uew  song.     (Lond.  c.  1750)  fol. 

A  new  Medley,  three  songs  and  a  Can- 
tata.     Lond.  fol. 

Unter  Bell  im  Samlwk,  Clio  and  Eu- 
terpe  3  Gesge. 

Bell,  Thomas,  schwör  am  14/3 
1720  als  Gentleman  a/d.  Kgl.  Ka- 
pelle in  London  (Rimbault).  In 
der  Yiertelj.  8,  528  wird  er  1745 
als  ein  Yerstorbener  bez. 

Bella,  Domenieo  della  (dalla), 
Kapellmeister  an  der  Kathedrale 
zu  Treviso  im  Anfange  des  18.  Jhs. 

Die  Hofb.  in  "Wien  besitzt  aus  dem 
Nachlasse  Kiesewetter's  7  Messen  im 
alten  Kirchenstile  zu  4  Stirn,,  i  Gloria  zu 
4  St.  mit  V.  u.  Orgel,  Psalmen  für  Chor 
u.  Orchester,  1  Te  deum  zu  6  Stirn,  und 
andere  Gesänge.  —  Die  B.  B.  besitzt  im 
Autograph:  Gloria  a  4  voci  c.  V.  e  ripieni. 
16  S.  Part,  in  fol.  —  Autogr.  (Grasnick) 
Veni  sponsa  3  v.  —  B.  Proske:  Haec 
dies  4  voc. 

Au  Instrumentalwerken : 

Suonate  da  chiesa  a  tre,  2  V.  e  Vcl. 
obl.  col  B.  per  l'organo,  op.  1.  Amst., 
Roger.     Stb.  in  fol.     [br.  Mus. 

Sonata  a  Vcl.  solo  e  B.  Part,  im  Ms. 
4415  in  K.     [B.B. 

Bellagradzki  (Gerber  1  unter 
Beligradsky) . . .,  geb.  in  Circassien, 
ging  mit  dem  Grafen  Kaiserling 
nach  Dresden,   wurde  Schüler  des 


Bellagradzki. 


421 


Bellasio. 


Lautenisten  TVeifs,  kam  1739  in 
Kaiserl.  russische  Dienste,  kehrte 
aber  1740  nach  Dresden  zurück 
und  trat  in  die  Dienste  des  Grafen 
Brühl.  Sein  Spiel  und  Gesang 
wurde  allgemein  geschätzt.  (Gerber 
1.)    Eine  andere  Darstellung  lautet: 

Belgratxky  ^  ein  Lautenist  und 
Pandurenspieler ,  lebte  1737  in 
Berlin  und  später  in  Dresden 
(Biogr.  17). 

Bellagradzki,  Elisabetb,  seine 
Tochter,  trat  1755  als  14  jähriges 
Mädchen  in  St.  Petersburg  als 
Sängerin  und  Klavierspielerin  auf. 

Die  ß.  B.  besitzt  im  Ms.  199  c.,  SamlM., 
ein  Menuett  mit  Variazionen  für  Klavier 
(Nr.  11). 

Bellamano,  Fraiicescliiiia  und 

Marietta,  zwei  sich  als  Lauten- 
spielerin und  Komponistin  aus- 
zeichnende Schwestern.  In  Aaron's 
Lucidario  1545  Bl.  32  und  auch 
im  Caffi  mehrfach  erwähnt,  jedoch 
ohne  nähere  Angaben.  Ambios  3, 
555  macht  einen  Mann  daraus, 
Namens  Francesco. 

Bellamy,  Richard,  Bruder  des 
Tho.  Ludford's,  gest.  im  Sept.  1813 
zu  London.  Von  1771  —  1801 
Gentleman  a/d.  Kgl.  Kapelle,  1773 
bis  1801  Laien -Vikar  am  West- 
minster,  1775  Mus.  Bacc.  zu  Canter- 
bury.  1777  Choralvikar  au  St. 
Paul.  (Stephens.  Brown.)  Das 
british  Museum  besitzt  von  ihm : 

Te  Deum  for  a  füll  orchestre,  also  a 
set  of  Anthems.  Lond.  1788.  fol.  [auch 
im  R.C.ofMus. 

A  collection  of  glees  for  3  &  4  voic. 
Lond.  1789.  fol. 

2  Sonatas  for  the  Pfte.,  adapted  for  the 
use  of  schools.     Lond.  1789.  fol. 

Bellanda,  Lodovico,  aus  Verona. 
Seine  Drucke  geben  leider  keine 
weitere  Nachricht  über  ihn.  Ob 
er  in  Venedig  lebte,  wo  er  die 
Dedikationen  unterzeichnete  ist 
auch  nicht  sicher,  da  die  Kompo- 
nisten damals  zur  Bewachung  der 


Drucklegung  ihrer  "Werke  sich  an 
den  Ort  der  Druckerei  begaben. 
Die  B.Br.  besitzt  von  ihm: 

Musiche  di . .  .  per  cantare  sopra  11 
chitarrone,  et  clavicembalo.  Nouamente 
.  . .  Ven.  1607  G.  Vincenti.  fol.  14  Bll. 
25  Gesänge. 

Le  Musiche  di . . .  per  cantarsi  sopra 
Theorba,  Arpicordo,  &  altri  stromenti,  a  1, 
&  2  voci.  Nouamente  . . .  Lib.  2.  Ven. 
1610  ib.  fol.    12  Bll.    23  Gesänge. 

Sacre  laudi  a  1  voce.  Per  cantare  et 
sonar  nel  organo,  chitai'one  ouero  simüi 
istromenti  di  corpo . . .  Ven.  1618  Magill, 
fol.  20  Bll.    23  Gesänge. 

Das  Liceo  zu  Bologna  besitzt; 

Sacrae  cantiones  3,  4  et  5  vocibus  de- 
cantandae  juxta  acceptiorem  et  gratiorem 
componendi  modum  nostrae  aetatis  . . . 
Ven.  1604  Amadiuus.  T.  und  B.  in  4". 
Auf  S.  14  eine  Motette  von  Giiü.  Corsini. 

11  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  Con  uno 
a  8.  Ven.  1602  Amadino.  5  Stb.  4». 
19  Nrn.     [Verona  S.  f:  5  a. 

Canzonette  a  3  voci  di . . .  Lib.  1.  Ven. 
1593  Amadino.  3  Stb.  S".  19  Nrn.  [Hofb. 
Wien.     Bologna:  B. 

Bellante,  Dioiiisio,  aus  Verona, 
lebte  um  1629  daselbst  und  gab 
heraus : 

Concerti  accademici  a  una,  2,  3,  4,  5, 
&  6  voci.  Di .  .  .  Dedicate  .  . .  Op.  1.  Ven. 
1629  Magni.  6  Stb.  4".  32  Nrn.  [Ox- 
ford Ch.  Ch.  —  Haag  B.  Seh:  C]  In 
Geron.  Bettino's  Concerti  1643  p.  6:  Come 
il  sol,  2  voci. 

Bellasio  (Belasio)  Paolo,  geb. 
zu  Verona,  war  um  1582  in  Eom 
ansässig  wie  aus  dem  Samlwk. 
Scotto's  von  1582  (Dolci  affetti) 
hervorgeht.  Im  Druckwerke  von 
1591  u.  92  nennt  er  sich  „Maestro 
di  musica  neu'  Accademia  dell' 
Dlustrissimi  Signori  Accademici 
Filarmonici"  (zu  Bologna?).  Er 
war  ein  Madrigalenkomponist  und 
haben  sich  von  seinen  Kompo- 
sitionen erhalten: 

...  11  1.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  Vineg. 
1578  Scotto.  5  Stb.  4».  29  Nrn.  dabei 
2  von  P.  Masnelli.  [Bologna:  C.  A. 
Verona  S.  f.  kompl. 

n  2.  libro  de  Madrigali  a  5  voci.  Di . . . 
Vineg.  1582  l'herede  di  Scotto.  5  Stb. 
in  40.  21  Nrn.     [Modena:  B. 


Bellasio. 


422 


Bellere. 


...  11  1.  lib.  do  Madrigali  a  6  voci. 
Con  1  Dialogo  ä  dieci  .  . .  Ven.  1590  Gar- 
dano.    6  Stb.  4".  20  Nru.  [Verona  S  .  f :  T. 

. . .  Madrigali  a  3.  a  4.  a  5.  a  6.  a  7. 
&  a  8  voci.  Nouamente  . .  .  Ven.  1591 
Amadino.    5  Stb.  4«.  20  Nrn.    [Verona  S.  f. 

.  .  .  Villanelle  a  3  voci,  con  la  intavola- 
tura  del  linto,  novamente  composte  &  date 
in  luce.  Ven.  1592  Gardano.  3  Stb.  4". 
lü  Nrn.     [br.  Mus :    B.       Bologna  kompl. 

II  5.  lib.  de  Madrigali  a  5  v.  Del  Ca- 
vallier  Paolo  Bellasio.  Verona  1595  Franc. 
daUe  Donne.  5  Stb.  40.  21  Nrn.  Von 
Franc.  Stivori  nach  seinem  Tode  heraus- 
gegeben (che  sia  in  pace).  Dabei  1  von 
Tib.  Massaini  und  3  von  Fr.  Stivori.  Die 
letzte  Nr.  von  ungenanntem  Autor  auf  den 
Tod  des  Autors.  [Verona  S.  f:  A.  Cres- 
pano:  T. 

Aufserdem  10  Madrigale  in  Samlwk. 
(Eitner  1),  eins  in  Fei.  Anerio's  Le  gioie 
von  1589:  Mentre  il  grau  Giove  u.  „Quel 
dolcissimo  bacio  c.  2.  p.  5  voc.  in  Ama- 
dino's  Samlwk.  von  1592:  La  Gloria  mu- 
sicale.  Ferner  in  Phalese's  Paradiso  1596: 
3  Madrig.  In  Vincenti's  Fiori  musicali 
1590:  S'altra  fiamma  3  v.  —  In  desselben 
Vittoria  amorosa  1596:  Ancor  nel  tel  diss' 
io.  —  In  Moscaglia's  2.  lib.  Madr.  4  v. 
1585:  Donna  i  begli  occhi  vostri. 

In  den  Lautenbüchern  von  Denis,  Hove 
und  Rüde  findet  man  einige  seiner  Madri- 
gale für  Laute  gesetzt. 

Bellasi)ica ,     Francesco.     Ich 

kenne  von  ihm  nur  ein  hds.  Sammel- 
werk im  Ms.  133  der  B.  B.,  betitelt: 
Duetti  notturni  di  diversi  autori  per 
uso  di .  .  .  Principessa  di  Prussia.  12  Nrn. 
für  2  Sopr.  u.  Bc.  von  G.  Aprile.  Bellas- 
pica,  Marchesini,  Mazzanti,  Gius.  Sarti 
und  Tibaldi. 

Bellaver,  siehe  Beiriiaver. 

Bellazzo  (Bellatius),  Francesco, 
aus  Yigevano.  Er  war  Franzis- 
kaner. Fetis  bezeichnet  ihn  als 
einen  Venetianischen  Komponisten 
und  Schüler  Giov.  Gabrieli's.  Aus 
seinen  Drucken  ergiebt  sich,  dass 
er  um  1623  Kapellmeister  an  S. 
Francesco  zu  Mailand  war.  Be- 
kannt sind  von  seinen  Kompo- 
sitionen : 

Psalmi  ad  vesperas  8  voc.  Ven.  1618 
Magni.  [B.  D:  A.  T.  B.  5  a.  Bassus  II.  Bc. 
Bologna  9  Stb.  in  4«. 

Lib.  1.     Sacrorum   concentuum  2,  3,  4 


et  6  voc, . .  Litaniaram  B.  M.  V.  5  voc. ; 
una  cum  Missa  4.  voc. . .  Ven.  1620  Magni. 
6  Stb.  mit  Partitio.  in  40.     [Bologna. 

Messa,  Motetti,  Letaniae  della  B.  V. 
Magnific.  et  falsi  bordoni ...  a  8  voci, 
aggionto  al  primo  coro  conceiü  a  2,  3,  & 
h  4.  una  Messa ...  op.  4.  Ven.  1622 
Magm.  9  Stb.  4"  mit  1  Ave  gratia  von 
Gio.  Cavaccio.     [Bologna. 

Salmi  intieri  a  5  voci,  per  li  Vesperi 
di  tutto  l'anno ,  da  capella,  ...  op.  5. 
Milano  1623  Fil.  Lomazzo.  6  Stb.  4". 
[Bologna. 

Salmi  concertati  all'  uso  moderne  che 
si  cantano  nelle  compiete  a  4  voci  pari . . . 
con  le  Antifone  della  B.  V.  &  li  Salmi  di 
terza  ä  5  voci.  Con  il  B.  per  l'org. ..  . 
op.  7.  Ven.  1624  Magni.  6  Stb.  4«. 
[Bologna. 

Messe,  Magnificat  et  Motetti  concertati 
e  correnti  Falsi  Bordoni  con  Gloria  patri 
e  Ganzen  francese,  a  8  voci  con  Partitura. 
op.  8.  Ven.  1628  Magni.  9  Stb.  in  4f>. 
3  Messen,  3  Mot.  etc.  mit  1  Confitemini 
V.  M.  A.  Grancini.  [B.  Frk-ft.  Upsala2C. 
AI.  T.l.     Bologna. 

Belle,  Christoplier  van,  siehe 
Bei. 

Belle,   Jan  van,    gab   heraus: 

Davids  Psalmen,  op  nieuws  in  voUe 
vaerzen  en  korter  dan  voit  berymd; 
verders  op  de  gewoone  zangwyzen,  enz. 
benev.  alle  gebeden,  lofzangen  etc.  met 
muziek  voor  zang  en  Instrumenten.  Haar- 
lem  1733.  kl. 4».     [Amst. 

Ein  älterer  Jan  Belle  ist  mit  2  nieder- 
deutschen 4stim.  Liedern  in  Septiesme 
livre  de  chansons  in  der  Ausg.  von  1636 
vertreten.  1.  Intgroene  met  v  alderliefste. 
2.  Lact  ons  nu  al  verblijden  (M.  f.  M.  23,  25) 

Bellengues,  ßiccardo,  parochus 
eccles.  s.  Wilbrordi,  caraeracen. 
dioc,  wird  1422  als  päpstl.  Sänger 
erwähnt  mit  5  flor.  monatl.  Gehalt 
bis  Juni  1424.  Im  Febr.  1425 
wieder  genannt,  fehlt  1426.  (Viertel]'. 
1,  453/4.) 

Bellere,  Jean,  sociirt  mit  Pierre 
Phalese  von  1570-1595  (s.  Pha- 
lese).  Die  Wittwe  führte  zu  Ant- 
werpen das  Yerlagsgeschäft  weiter 
und  gab  das  Samlwk.  1597  h  und 
1613:  Livre  septiesme  des  chan- 
sons ä  4  p.  heraus.  (Eitner  1  u. 
M.  f.  M.  23,  22.)       [1597  h  in  B. 


Bellerive. 


423 


Belli, 


Kassel.  Stadtb.  Köln:  Siip.  Ten. 
Proske.  Ausg.  von  1613  im  br. 
Mus.  u.  Brüssel:  A.  T. 

BelleriYe,  Louis,  ein  unbe- 
kannter Komponist,  von  dem  die 
Musikfr.  in  Wien  besitzen:  Panore 
mere;  Eomance,  avec  Clavecin. 

Bellermaiin,  Constantiii,  geb. 
zu  Erfurt  1696,  gest.  1.  April  1758 
zu  Münden.  Studierte  in  Erfurt 
Philosophie  und  Geschichte,  dann 
Jura  und  betrieb  mit  grofsera  Eifer 
Musik,  wozu  er  ganz  besonders 
veranlagt  war,  so  dass  er  sogar  seine 
Eechtsstudien  unterbrach  u.  1719 
nach  ]\Iichaelis  eine  Kantorstelle 
in  Münden  annahm.  Ebenso  be- 
deutend waren  seine  Anlagen  zur 
Dichtkunst  u.  beide  Künste  pflegte 
er  gemeinsam  u.  verwertete  sie  in 
jeglicher  Weise.  1734  wurde  ihm 
in  Anbetracht  seiner  Verdienste 
der  Apollinische  Lorber  verliehen. 
1739  wurde  er  an  obiger  Schule 
Konrektor  und  im  Januar  1742 
Rektor.  Unter  seiner  Leitung  hob 
sich  die  Schule  zu  grofser  Blüte. 
B.  schrieb  sich  zu  seinen  Kompo- 
sitionen stets  selbst  den  Text, 
letztere  wurden  bei  der  Aufführung 
gedruckt  und  haben  sich  erhalten, 
während  seine  Komposition  bisher 
noch  nicht  aufgefunden  worden 
sind.  Auch  reine  Instrumental- 
musik schrieb  er  zahlreich.  Ver- 
zeichnisse von  beiden  Gattungen 
giebt  Marpurg  in  Krit.  Briefe,  3. 
Bd.,  Fetis  und  im  Sonntagsblatt 
der  Göttinger  Ztg.  1879  Nr.  9, 
Biographie  nach  W.  Lotze.  Mizler 
giebt  im  3.  Bd.  p.  559  seiner 
Bibliothek  eine  Analyse  des  Par- 
nassus  Musarum  von  1743. 

Bellerinann,  Johann  Joachim, 
geb.  zu  Erfurt  am  23.  Sept.  1754, 
gest.  zu  Berlin  am  26.  Okt.  1842. 
Direktor  des  Gymnasiums  zum 
grauen  Kloster  in  Berlin  seit  1804, 


schrieb:  Bemerkungen  über  Russ- 
land in  Rücksicht  auf  Wissen- 
schaft, Kunst,  Religion  und  andere 
merkwürdige  Verhältnisse.  Erfurt 
1788  Keiser  (o.  Autor).  Man  findet 
hier  auch  Nachrichten  über  Musik, 
Instrumente ,  den  Tanz  und  das 
Volkslied.     (Ledebur.) 

Bellerofonte,    siehe    Castaldi. 

Bellerophon,  siehe  Pers. 

Belletti,  Oiacomo,  siehe  unter 
Abbate  Romano. 

Belle val,  Karl,  ein  französischer 
Auswanderer,  liefs  sich  in  Erfurt 
um  1795  nieder  und  gab  allerlei 
Kammermusik  heraus.  Ein  Trio 
von   1798   beurteilt   die  Lpz.  Ztg. 

1,  283  etc. 

Beirhaver  (BeFhaver,  Bell'avere, 
Bellavere),  Tincenzo,  wurde  am 
30.  Dez.  1586  der  Nachfolger  An- 
drea Gabrieli's  als  2ter  Organist 
am  S.  Marco  in  Venedig.  Am 
30.  Okt.  1588  trat  Gius.  Guammi 
an  seine  Stelle.  Er  erhielt  100  Du- 
katen Gehalt.  (Caffi  1,  189.)  Von 
den  bei  Fetis  verzeichneten  Drucken 
habe  ich  bis  jetzt  nur  aufgefunden: 

n  2.  libro  de  Madrigali  a  5  voc.  Ven. 
1575  Scotto.    5  Stb.    4«.   23  Nrn.    [B.  M. 

In  Mss.  B.  B.,  W.  35,  Nr.  394  das  Ma- 
drigal: Sparve  ogni  nume  6  v.  Part. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  16703  in  Stb:  Lau- 
date  Dominum  in  sanctis  ejus,  8  voc. 

In  Samlwk.  finden  sich  21  Gesge. 
(Eitner  1). 

Ferner:  In  Blessi's  Samlwk.  1564:  Vu 
la  vedev  Madonna  5  v.  —  In  Bonagiunta's 
Corona  1568:  Ogni  stratio,  2  p.  Pur  cosi 
vuol  5  V.  —  Qual  ragion  8  v.;  ©  selve 
aniiclie  9  v.;  Questo  Re  12  v.  in  Vincenti 
et  Amadino's  Musica  1584.  —  In  Ang. 
Gardano's  Dialoghi  1590:  Non  raraor  di 
tambi;ri  7  voc,  —  In  Vincenti's  Fiori 
musicali  1590:  La  bella  pargoletta  c.  2  p. 
—  In  Bonagionta's  Ganz.  nap.  3  v.  1566 
2  Gesge.  —  In  Scotto's  Corona  della  moiie 
1568  ein  Gesg.  —  In  Diruta's  U  Transil- 
vano    1625,    Beispiele.    —    In    Vincenti's 

2.  lib.  Intavolatura  di  liuto  1599  eine  Nr. 

Belli, . . .  wird  Kapellmeister  ge- 
nannt   und     am    18/1     1735     auf 


Belli,  Domenico. 


424 


ßeUi,  GiuUo. 


3  Jahre  am  Müncliener  Hofe  ver- 
pflichtet den  Knaben  und  Mädchen 
Musikunterricht  zu  geben,  sie  auch 
ira  Komponieren  anzuleiten  (Kreis- 
archiv). 

Belli,  Domenico,  soll  nach 
Fetis  im  Dienste  des  Herzogs  von 
Parma  gestanden  haben.  Nach 
dem  Druckwerke  von  1616  muss 
er  aber  in  Florenz  gelebt  haben, 
da  er  dort  die  Dedikation  unter- 
zeichnet. Nachweislich  war  er  von 
1610  —  1613  an  S.  Lorenzo  in 
Florenz  Lehrer  des  Kirchenge- 
sanges für  die  jungen  Kleriker  als 
Nachfolger  Gagliano's.  (Vogel  in 
Viertel].  5,  534.)  Man  kennt  von  ihm 

...  II  1.  libro  deir  Arie  a  una,  e  a  due 
voci.  Per  sonarsi  con  il  cliitarrone  . . . 
Veu.  1616  Amadino.  1  vol.  in  fol.  20  Bll. 
35  Nrn.  Im  stilo  recitativo  komp.  [B.  Br. 
br.  Mus.     Brüssel.     Florenz  B.  n. 

Orfeo    dolente    musiea  di .  .  .  diviso  in 

5  intermedi  (zu  Tasso's  Aminta) .  .  .  Ve- 
netia  1616  Amadino.  1vol.  in  fol.  18  Bll. 
[B.  Bolin  in  Breslau. 

Belli,  Grirolaino  (Hieronymus 
Bellus),  geb.  in  Argenta  bei  Ferrara, 
Schüler  Luzzascho  Luzzaschi's, 
diente  in  der  Kapelle  des  Herzogs 
von  Mantua  und  1582  in  Rom. 
1617  bez.  er  sich  mit  „Neil'  Acca- 
demia  delli  Armonici  di  Cesena 
L'elevato".  (Canal  67.  Fetis.  Druck- 
werke.) Von  seinen  Werken  kann 
ich  nachweisen: 

1583.  Madrig.  a  6  v. . .  lib.  1.  Ferrara 
1583  Vitt.  Baldini.  6  Stb.  4«.  22  Nrn. 
In  der  Dedic.  an  den  Herzog  v.  Ferrara 
sagt  er,  dass  dies  sein  erstes  opus  sei. 
[Modena:  T.  6ta.  Ferrara  B.  c:  B.  B.  B: 
6a.      Bologna:  A.      Hof b.  Wien,  fehlt  C. 

1584  a.     II    1.  lib.  de  Madr.  a  5  v 

Venet.  1584  Gardano.  5  Stb.  4».  21  Nrn. 
[B.D. 

1584b.  I  furti  di . . .  H  2.  lib.  de  Madrig. 
a  6  V.  Ven.  1584  Ang.  Gardano.  6  Stb. 
qu40.    21  Nrn.    [Modena  C.  A.  T.  B.    B.  D. 

6  Stb.    br.  Mus.  6  Stb. 

—  I  furti  amorosi  a  6  voc. .  . .  con  noua 
gionta  ristamp.  &  coretti.  Ven.  1587 
Vincenzi.  (2.  Ausg.  vermehrt.)  6  Stb. 
40.      30  Gesge.       [Modena:    A.  T.  B.  5a. 


logna 


B.  K.     Ferrara  B.  c.     Köln:  C.  B.      Bo- 
B.  B:  5a. 

1585  a.  Missae.  Ven.  1585  Gardano. 
[Krakau. 

1585  b.  Sacrae  cantiones  6  voc.  lib.  1. 
Ven.,  Vincenti  et  Amadino.  1585.  6  Stb. 
4P.     [Modena.     Bologna. 

—  Sacrae  cantiones  6  voc.  Ven.  1586 
Jac.  Vinc.  et  Amad.  [B.  B.,  auch  in  neuer 
Part.  Ms.  1285.  16  Nrn. 

1586 II  2.  lib  de  Madrig.  ä  5  v., 

con  1  dialogo  ä  8  .  . .  Ven.  1586  Vin- 
ceuzi  &  Amadino.  5  Stb.  4«.  20  Nrn. 
[Modena.     Hof b.  Wien :  C.  5  a. 

1589.  Sacrae  cantiones  . . .  Motetta  8  v. 
Ven.  1589  Vinc.    8  Stb.    [B.K.     B.B:B1. 

1593 II   3.  lib.  de  Madrig.  a  6  v. 

Ven.  1593  Amadino.  6  Stb.  in  4P.  21  Nrn. 
[Modena:  CA.  6ta. 

1594.  Sacr.  Cant.  c.  B.  Virg.  Cantico 
denis  voc.  Et  in  fine  Missa  octonis  tan- 
tum  vocib  .  .  .  Ven.  1594  Amadinus. 
[B.K.  10  Stb.  40.     Bologna:  T  u.  B2. 

1596.  Canzonette  a  4  v.  Lib.  1.  Ferrara 
1596  Baldini.  4  Stb.  4».  21  Nrn.  [Florenz, 
br.  Mus. 

1610.  Salmi  a  5  voci  con  2  Magnificat 
et  Letanie  della  B.  V.  . .  con  il  suo  Bg. 
Op.  20.  Ven.  1610  Amadino.  6  Stb.  4", 
Bg.  in  fol.     [Bologna. 

1617.  II  9.  libro  de  Madrig.  a  5  voci. 
Et  nel  fine  cinque  Madr.  per  cantare  & 
sonare ...  Op,  22.  Ven.  1617  Magni. 
5  Stb.     40.     21  Nrn.     [Bologna:  Cl. 

2  Gesänge  in  Samlwk.  (Eitner  1).  Ferner 
in  Vincenti's  Fiori  musicali  1590:  0  dol- 
cissimo  bacio  3  voc.  —  In  Amadino's  La 
Gloria  1592:  Vola  calda  l'amor,  c.  2  p. 
5  voc.  —  In  Vincenti's  Fiori  mus.  Üb.  2. 
1598:  AU'aura  d'un  dolcissimo  c.  2.  p.  3  voc. 

In  B.  31.  im  Ms.  ein  6stim.  Madrig.  in 
Tabdatur. 

In  B.  Modena,  Ms.  5.  Stb.  4".,  16.  Jh. 
4  Madrig.  5  voci. 

2  Facsimile  von  1618  im  Bertolotti  95. 

Belli,  Griulio,  da  Longiano,  geb. 
um  1570  (sie?)  in  Longiano  (1584 
erschien  schon  sein  erstes  Werk); 
1582  erhielt  er  den  Musikdirektor- 
posten an  der  Kathedrale  zu  Imola, 
trat  1590  in  den  Franziskanerorden 
im  Kloster  S.  Maria  in  Carpi  ein 
und  wurde  zum  Kapellmeister  er- 
wählt. 1592  befand  er  sich  in 
Ferrara,  1595  in  Venedig  an  der 
Kirche  Frari  und  bezeichnet  sich 
mit  „Ecclesiae  maguae  domus  Vene- 


Belli,  Giulio. 


425 


Belli,  Giidio. 


tiarura  Musices  Magister'-.  1597 
befindet  er  sich  in  Montagnana, 
1599  in  Osimo  a/d.  Kathedrale, 
1604  in  Forli,  dann  wieder  1606 
in  Venedig  an  obiger  Kirche.  Von 
da  ging  er  um  1607  nach  Padua 
als  Kapellmst.  an  S.  Antoniana  und 
am  7.  Juni  1611  nach  Imola.  Die 
letzte  Nachricht  über  ihn  datiert 
von  dort  vom  1.  April  1613.  (Busi 
1,  280.  Biogr.  von  Adamo  Brigidi: 
Cenni  sulla  vita  e  sulle  opere  di . . . 
Modena  1865.  S».  19  S.  [Bologna. 
Brüssel.)     BelK  schrieb: 

Eegole  di  Contrappunto.  [Bologna  im 
Autogr.  u.  Kopie,  10  Ell.,  dabei  ein  Ms. 
von  Pitoni,  welches  über  die  Eegeln  B's, 
handelt. 

1584.  Canzonette  di . . .  Lib.  1.  a  4  voci. 
Yen..  Gard.  4  Stb.  4».  20  Nrn.  [B.  .D 
Bologna:  T.  B. 

—  Milano  1586  Tini.  4  Stb.  [Amsl: 
Ten.     Bologna. 

—  Ven.  1595  Gard.  ristamp.  4  Sth.  4«. 
22  Nrn.    [B.  K.    B.  Gr:  T.  B.    Bologna:  B. 

1586a....  Missarum  cum  5  vocibus. 
Lib.  1.  Ven.  Gard.  5  Stb.  4«.  5  Messen. 
[Bologna. 

—  1597  ib.  5  Stb.  40.  5  Mess.  [Bologna. 
1586b.  Canzonette  4v.  lib.  1.,  siehe  1584. 
1589.     II   1.   lib.   de  Madr.    a  5  et  a  6 

voci . .  .  Ven.  1589  Gardano.  Stb.  in 
qu40.     21  Nrn.     [br.  Mus.  5us. 

1592.  II  2.  lib.  de  Madrigali  a  5  et  a 
6  voci.  Ven.  1592  Amadino.  6  Stb.  40. 
21  Nrn.  [Modena  fehlt  C.  Bologna  fehlt 
C.     br.  Mus.  6  a. 

1593.  n  2.  lib.  delle  Canzonette  ä 
4  voci .  . .  cou  alcune  romane  ä  3  voci. 
Ven.  1593  Amadino.  4  Stb.  40.  21  Nrn. 
[Proske.     Bologna.  B. 

1595  a. , . ,  Missarum  sacraruraque  can- 
tionum  8  voc.  lib.  1  . . .  Ven.,  Amad. 
8  Stb.  4".  3  Mess.  7  Mot.  [Cap.  Later. 
Bologna. 

—  1596,  ib.     [Bologna. 

—  1607,  ib.  mit  Bc.  [B.  Br.  9  Stb. 
Upsala:  Gl.  A2.  B.2. 

1595b.  Canzonette  4  v.  lib.l.,  siehe  1584. 

1596  a.  . .  .  Psalmi  ad  Vesperas  in  to- 
tius  anni  solemnit.  8  voc.  2que  Cantica 
ß.  V.  ad  Magnif.  Ven.,  Gard.  8  Stb. 
[Bologna,     ßolog.  Petr. 

—  1600  ib.     ß.  B.  8  Stb, 

—  1607.  Ven.  Amadino.  9  Stb.  (Bc.) 
4°.     [Bologna. 


—  1615.  3.  impress,  Magni.  9  Stb. 
[Cap.  Lat.  8  Stb.  Bologna.  br.  Mus: 
C.  B.l.  A.  B.  2. 

1596  b.  Missanun  8  v.  lib.  1.,  siehe  1595. 

1597  a.  .  .  Missarum  5  voc.  lib.  1.  Ven. 
Gard.     5  Stb.    5  Mess.     [B.  M. 

1597  b.  Missanim  5  voc.  lib  1.,  siehe 
1586  a. 

1598.  PsaLmi  ad  Vesperas  in  totius 
anni  solemnit. ...  5  voc.  duoque  cantica 
B.  V.  et  Te  Deum.  2.  impress.  Ven., 
Amad.  [Bologna:  C.  B.  Rosenthal  5  Stb. 
4P.     br.  Mus.  5  Stb.  4". 

—  1606  ib.  5  Stb.  4".     [Bologna. 

1599  . .  .  Missarum  4  voc.  lib.  1.  Ven., 
Gard.  4  Stb.  4".  4  Messen  (1  Requiem). 
[B.  Wagener.     Bologna. 

—  1615.  3.  impr.  Ven.  Magni.  [Up- 
sala: A.  B. 

1600  a.  .  .  Sacranim  cantionum  4,  5,  6, 
8,  et  12  voc.  cum  litaniis  B.  V.  M.  lib.  1. 
Ven.,  Gard.  8  Stb.  4«.  dabei  1  Mot.  von 
Ant.  Righetti.  [B.  B.  br.  Mus:T.  5  a. 
Bologna. 

1600  b.    Psabni  ad  vesp.  8  v.,  siehe  1596. 

1604 . .  .  Psalmi  ad  vesp.  in  totius  anni 
festivit.  ac  tria  Cantica  B.  V.  M.  6  voc. 
concin.    Ven.,  Gard.    6  Stb.  4°.    [Bologna. 

—  1607  ib.  mit  Bc.  7  Stb.  [Bologna, 
br.  Mus:  Bc. 

1605  . . .  Conipieta,  Motetti,  &  Litanie 
della  Madonna  a  8  voci.  Falsi  Bordoni 
sopra  li  8  toni  a  2  chori  spezzati,  con  U 
Sicut  erat  intieri.  Ven.,  Gard.  9  Stb. 
40.     [B.B:  Tl.  Bg.    Bologna. 

1607  a.  Compieta,  Falsi  Bordoni,  Anti- 
fone,  et  Litanie  della  Madonna,  a  4  voci, 
co'l  Basso  generale  per  l'organo.  Ven., 
Raverij.     16  Gesge.     [Bologna. 

—  1608.  Ven.,  Gard.  e  fratelli.  [Bologna. 
1607  b.     Compieta,  Falsi-Bordoni,  Anti- 

fone,  et  Litanie  della  Madonna  a  5  voci 
co'l  Bg. . . .  Ven.  1607  Rauerij.  6  Stb. 
4".     [Bologna. 

1607  c.  Compieta,  Falsi  Bordoni,  Mot- 
tetti,  et  Litanie  della  Madonna  a  6  voci. 
Co'l  Bg.  . .  .  Ven.  1607  Rauerij.  7  Stb. 
40.     [Bologna.     Proske  fehlt  A.  B. 

1607  d.     Missarum   8  v.   lib.  1.,   siehe 

1595  a. 

1607  e.  Psabni  ad  vesp.  6  voc,  siehe 
1604. 

16071      Psalmi    ad   vesp.    8  v.,    siehe 

1596  a. 

1608  a.  Missae  sacrae  quae  cum  4,  5, 
6,  et  8  voc.  concin.  c.  Bg.  pro  org.  Ven., 
Gard.  et  fratres.  9  Stb.  5  Mess.  [B.  Br. 
B.  M.  fehlt  B2.     Bologna. 

—  1613.  Ven.,  Magni.  [B.M:  5  a.  6  a. 
7a.  B.B2. 


Belli,  Giulio. 


426 


Bellinzani. 


1608b.  Compieta,  Falsi  Bord.  4  voc, 
siehe  1607  a. 

1613  a.  Concerti  ecclesiastici  a  2  et  a 
3  voci.  Di . . .  Yen.,  Magni.  4  Stb.  4». 
28  Nrn.  davon  1  von  Roh.  PoggioUni. 
[Bologna.     Hofb.  Wien. 

—  1621.  Francol,  Stein.  4  Stb.  28  Nrn. 
fB.  B:  Cl.  2.  B.  Bc.  B.  Br:  C2.  B.  Gr. 
B.  K.  3  Stb. 

1613  b.  Missae  sacrae  4—8  v.,  siehe 
1608  a. 

1615.  Psalmi  3  voc,  siehe  1596  a. 

1615.  Missai-um  4  voc.  lib.  1.,  siehe  1599. 

1621.  Concerti  ecclesiastici,  siehe  1613a. 

s.  a.  Vespri,  messe,  motetti  e  compiete. 
Ven.,  Gard.     [Ferrara. 

21  Gesänge  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1). 
Ferner  in  Amadino's  La  Gloria  1592:  Ha 
Laura  il  crin  d'orato.  —  Perche  v'aJlon- 
taoate.  —  Sospirö  la  mia  donna.  —  In 
Gabbiani's  Musica  de  diversi  1604:  Occhi 
degli  occhi  niiei  5  voci.  —  In  Phalese's 
Florilegium  1609  eine  5  st.  Motette. 

Mss.  B.  Danzig  in  q  78  Nr.  67  :  Missa 
brevis  8  voc.  fehl.  6  a.  u.  8  a.  —  Nr.  72. 
Missa:  Tanto  tempore.  Nr.  73.  Mot. : 
Tanto  tempore.  Nr.  75.  Missa  8  voc.  In 
Ms.  q  99,  3  Stb.  (f.  B.  u.  5  a)  Nr.  15  eine 
Missa  5  voc. 

In  B.  Br.  in  Mss :  5  Messen,  siehe  den  Kat. 

In  Padua  Ant:  Beatus  vir  5  voc.  1606. 
P.Ms. 

Mss.  Liceo  in  Bologna,  Sc.  Q,  n.  37. 
aar.  66:  Lauda  Jei-usalem  12  voc... 
Sc.  Q,  n.  39,  car.  94:  Laetentur  omnes  8  v. 

Mir  lagen  die  Canzonetten  von  1584 
in  Partitur  vor  und  riefen  mein  lebhaftes 
Interesse  durch  die  bewegte  Stimmen- 
führung und  den  akkordlichen  Zusammen- 
klang hervor. 

BelU,  aiiilio  Cesare,  um  1587 
Lautenist  am  Hofe  zu  Mantua 
(Bertolotti  68). 

Belli,  Lazaro,  Veiianzio,  Ka- 
nonikus an  der  Kathedrale  und 
Gesanglehrer  am  bischöfl.  Seminar 
zu  Tosculano,  gab  heraus: 

Dissertazione  sopra  li  preggi  del  canto 
gregoriano,  e  la  necessitä  che  hanno  gli 
ecclesiastici  di  saperlo,  con  le  regele  prin- 
cipali,  e  piii  importanti  per  bene  appren- 
derlo,  lodevolmente  pratticarlo,  ed  in  esso 
ancora  comporre.  Frascati  1788  stamp. 
dello  seminario.  2  Bde.  in  4".  von  28 
und  230  S.  [B.  B.  Brüssel.  Proske. 
Glasgow.    Bologna. 

Bellicorius,  Wolfgang,  ist  im 


Samlwk.  1624  b  mit  einer  Motette 
zu  2  Cantus  u.  Bc.  vertreten 
(Eitner  1).  Dieselbe  in  P.  Ms. 
19423  in  Hofb.  Wien. 

Bellin,  siehe  Belin. 

Bellliia,  Madonna,  lebte  in 
Venedig  um  1566  und  soll  sich 
als  Instruraentistin,  Sängerin  und 
Komponistin  ausgezeichnet  haben 
(Canal  50). 

Belliiig,  Karl  Daniel,  war  um 
1801  Rektor  und  Prediger  zu  Neu- 
stadt-Eberswalde.     Er  gab  heraus: 

Leonardo  und  Blondine,  Ballade  f.  Ciavier 
in  2  Thl.  Berlin,  G.  F.  Starke.  qu40. 
(Urteil  Lpz.  Ztg.  3,  820.)     [B.  B. 

Belling,  E  . . .  Gr . . .,  Kantor 
und  Lehrer  der  Stadtschule  zu 
Stolpe  um  1799.  Er  gab  mehrere 
Liedersamlg.  heraus,  von  denen  die 
Lpz.  Ztg.  2,  313  und  im  8.  Bde. 
die  2.  u.  3.  Samlg.  anzeigt. 

Bellingan,  siehe  Ballingan. 

Bellini,  Filiberto,  Organist  a/d. 
Votivkirche  zu  Hannover  um  1717 
(Valdrighi  12,  14). 

Bellini,  Giannandrea,  ein  Vio- 
linist, von  dem  sich  in  der  Mar- 
tini'schen  Briefsamlg.  in  Bologna 
in  Tom.  17  ein  Schreiben  befindet. 

Bellini,  Rosario,  Vater  des 
Vincenzo,  war  auch  Komponist 
(maestro  di  musica). 

Bellinzani  (Bellizani),  Paolo 
Benedetto,  geb.  zu  Ferrara.  Um 
1717  soll  er  Kapellmeister  zu 
Udine  (nach  Fetis)  gewesen  sein. 
Nach  den  mir  vorliegenden  Druck- 
titeln war  er  um  1726  Kapell- 
meister an  der  Kathedrale  zu  Pesaro 
und  um  1733  zu  Urbino.  Man 
kennt  von  ihm: 

Missae  4  voc.  concinendae,  c.  B.  pro 
org.  ad.  lib.  .  .  op.  1.  Bononiae  1717  Sil- 
vani.  6  Stb.  4».  4  Messen.  [Ferrara. 
Bologna,  auch  im  Ms.  in  P. 

Offertorj  a  2  voc.  per  tutte  le  feste 
solenni . . .  op.  4.  Pesaro  1726  Gavelli. 
3  Stb.  fol.  [Ferrara.  B.  B:Organo. 
Proske-Mettenl.     Bologna. 


Bellinzani. 


427 


Bellmann,  K,  Mich. 


Salmi  brevi  per  tutto  l'anno,  a  8  v. 
pieni  eon  V.  a  beneplacito.  Op.  2.  Bolog. 
1718  Silvani.  12  Stb.  ?40.  [br.  Mus.  C2. 
A.  2.     Bologna  fehlt  der  2.  Bc. 

Duetti  da  camera ...  col  basso  cont. 
op.  5.  Pesaro  1726  stamp.  Gavelli.  P. 
gr.  fol.  12  Nrn.  [Ferrara.  Proske.  Bo- 
logna. 

Madrigal!  a  2,  a  3,  a  4,  e  5  voci  di .  . . 
op.  6.  ib.  1733.  gr.  fol.  20  Nrn.  [Proske. 
Ferrara. 

Ms.  Bologna:  Salmi  a  8  voci  c.  V.  P. 
qufol. 

Bologna,  Ms.  3  BU.  in  kl.  fol.  „Lettera 
di  D.  Paolo  Benedetto  B.,  maestro  di 
capella  della  Metropol.  d'Urbino,  al  Sig. 
D.  Angelo  Maria  Carosi,  maestro  di  capp. 
di  Siuigaglia,  ove  dimostra  il  buon  effetto 
degli  Unisoni  introdotti  al  suo  tempo  e  da 
lui  praticati  neUe  sue  musiche  compo- 
sizione  . .  . 

Dresd.  kath.  Kirche  besitzt  im  Ms.,  P. 
u.  Stb.,  16  lat.  Gesänge  f.  2  Chöre,  V. 
Va.  u.  Org.  und  zwar  auf  Psalmentexte 
und  2  Magnificat. 

Dresd.  Mus.,  Ms.  B  52  h  „Musica  d'amoro. 
Madrigali  ä  3,  4  e  5  voci  col  Basso.  Dies 
sind  -wohl  dieselben,  die  als  op.  6  1733 
erschienen. 

In  Biüssel  Cons.  Ms.  565,  2  Duetti  da 
Camera  Madrigalesci  per  Sopr.  e.  B.  qu40. 

Bellio  Griovanni,  Zeit  fraglich. 
Die  B.  B.  besitzt  im  Autogr. :  Sotto 
il  tuo  labbro,  ä  Sopr.  c.  Pfte. 

Bellis,   GioYanni  Battista  de. 

Nach  dem  Drucke  von  1608  u. 
1614  war  er  Organist  zu  Itri  u. 
1619  wie  1623  unterzeichnet  er 
die  Dedic.  zu  Gaeta.  Ein  Amt  ist 
nicht  genannt.  Fetis  Angabe  ist 
daher  fraglich.  Man  kennt  von  ihm : 

II  1.  libro  de'Madrigali  ä  5  voci.  Napoli 
1608  Giov.  Batt.  Sottile.  Per  Sc.  Bonino. 
5  Stb.  4«.  21  Nrn.     [B.Kassel 

...  II  2.  hb.  de  Madr.  ä  5  voci.  Napoh 
1614  Gargano  &  Nucci.  5  Stb.  4«.  21  Nrn. 
[Bologna. 

...  II  1.  lib.  di  Madr.  a  4  voci.  Napoli 
1619  Gargano  &  Matt.  Nucci.  4  Stb.  40. 
21  Nrn.     [Bologna. 

...  II  3.  libro  di  Madr.  ä  5  v.  Nap. 
1623  Beltrano.  5  Stb.  4".  21  Nrn.  [Bo- 
logna. 

Bellisi,   F. ..   C. ..,   von   dem 

sich  in  einem  Samlwk.,  Kupferstich, 
von  „12  Sonate  per  camera  ä  V. 


e  Vcllo.",  Anfang  des  18.  Jhs., 
eine  Sonate  befindet  (Kat.  von 
Kirchhoff  &  Wig.  1887).  Pougin 
nennt  ihn  Filippo  Carlo,  geb.  zu 
Bologna  in  der  Mitte  des  17.  Jhs. 
1685  wurde  er  in  die  Akademie 
Philharmonie  in  Bologna  aufge- 
nommen. Er  soll  Violinist  gewesen 
sein. 

Bellissens,  (Belissens,  Belissen) 
Laurent,  geb.  zu  Aix  um  1694, 
wurde  an  St. -Victor  Kapellmeister 
zu  Marseille  und  st.  dort  um  1762, 

68  Jahr  alt. 

Die  Nationalbibl.  in  Paris  besitzt  von 
ihm  im  Ms.  1.  Magnificat  f.  Chor  u. 
Orch.  in  P.  2.  die  3  Psalmen  f.  Soli, 
Chor  u.  3  Instr:  Nisi  Dominus,  Beatus 
vir  und  Laudate  pueri.  Auf  dem  Laudate 
pueri  nennt  er  sich  „Mr.  Belissen,  maitre 
de  musique  du  concert  de  Marseille  et  de 
l'abbaye  de  Saint  Victor  de  meine  ville^' 
und  auf  Nisi  dominus  ohne  die  Abtei. 
Die  Hds.,  Kopie,  trägi  die  Jahreszahl  1745. 
(Mich.  Brenet  in  Paris.)  Das  C.  P:  1 
Magnif.  ä  gr.  choeurs. 

Bellizaiii,  siehe  Bellinzaiii. 
Bellmann,  Johann  A. . .,  ein 

gelehrter   Schwede,   und  Verfasser 

der: 

Dissertatio  gradualis  de  antiqua  et  medü 
ae\'i  musica.     Upsala  1706.     [B.  Hbg. 

Bellmann,  Karl  Gottlieb  (auch 
C.  G.)  geb.  gegen  1775  zu  Muskau, 
st.  26.  Dez.  1861  in  Schleswig. 
Er  war  Kantor  und  Organist  vor 
Schleswig.    (Niederrh.  Ztg.  10,  48. 

Lpz.  Ztg.  35,  484.) 

Von  seioen  Kompositionen  ist  die  Mo- 
tette bekannt :  „AVanke  nicht,  mein  Vater- 
land" für  4  Männerstim.  Schleswig,  Bmhn. 

[B.  B.     B.  M. 

Ein  „Schleswig-Holsteiner  Lied."  Offenb., 

Andre.     [B.  M. 

Im  Ms.  in  der  Berliner  Singakademie 
die  Weihnachtscantate :  Ach,  dass  du  den 
Himmel. 

Bellmann,      Karl      Michael, 

schrieb : 

Musiken  tili  Fredmans  epistlar  (für  1 
St.  u.  Kl.)  Stockholm  (c.  1790)  in  8«. 
104  S.     [B.  M. 

Musiken  tili  Fredmans  Sänger  (Ist.  mit 


Bello,  Don  Benito  a. 


428 


Belotti. 


Klav.)  Stockhohn  1791.   S".  86  S.  mit  65 
Lied.     [B.  M. 

Bello,  Don  Benito  a,  de  Torices 
(nach  Fuertes  Historia;  die  Mün- 
cbener  Hds.  schreibt  „Benitto  A 
Yello  detorizess"),  war  ein  spani- 
scher Komponist  und  Kapellmeister 
in  Madrid,  im  17.  Jh.  von  dem  die 
B.  M.  besitzt: 

Villancico  a  S.  Bemardo  a  9.  1697. 
(Estribillo:  „Eesuene  el  darin".)  11  Stb. 
B.  2  feiilt. 

Villancico  a  7  a  nuestra  Senora  de  los 
Remedios.  (Estribillo :  De  Maria  remedios 
gloriosos.  Coplas:  Cautivo  el  genero  liu- 
mano,    7  Strophen.)  9  Stb.    Chor  2  fehlt. 

In  alten  Mss.  der  B.  M.  noch  2  Villan- 
cicos. 

Bello,  Martinus  de,  Episcopus, 
civitatis  Castelli,  wird  im  Mai  1455 
als  päpstlicher  Kapellmeister  ge- 
nannt (Viertel].  3,  227),  da  aber 
in  damaliger  Zeit  die  Kapellmeister- 
stelle mehr  ein  Ehrenamt  war  und 
hohen  Würdenti'ägern  verliehen 
wurde,  so  ist  "obiger  Vertreter  wohl 
nicht  unter  die  Musiker  zu  rechnen. 

Belloli,  Liügi,  geb.  2.  Febr. 
1770  in  Castel-Franco  bei  Bologna, 
st.  17.  Nov.  1817  zu  Mailand.  Ein 
ausgezeichneter  Hornist  an  der 
Hofkapelle  zu  Parma,  später  zu 
Mailand  am  Theaterorchester  und 
Lehrer  am  Konservatorium.  Als 
Komponist  beurteilt  ihn  die  Lpz. 
Ztg.  mehrfach  (siehe  das  Reg.), 
Fetis  verzeichnet  von  ihm  mehrere 
Ballets,  zu  denen  er  die  Musik 
komponierte,  aufserdem  sollen  seine 
Konzerte  für  Hörn  in  Italien  einst 
viel  gespielt  worden  sei. 

Im  Cons.  zu  Mailand  befinden  sich  im 
Ms.  1.  Concerto  in  fa  per  corno  da  caccia 
0.  acc.  d'orchestra.  P.  2.  Concerto  miU- 
tare  in  Fa  per  corno  c.  orch.  P.  3.  Diver- 
timento in  Mi  bem.  per  C.  c.  orch.  Autogr. 
4.  Fragment  eines  Divertimento's  f.  H. 
u.  Orch.  5.  im  Autogr.  verschiedene 
Piecen  f.  4  Hörner.  6.  ein  Drack:  Vari 
pezzi  di  musica  estratti  dal  ballo  II  Cava- 
lier  del  Tempio.  Eid.  per  Pfte  di  Pietro 
Kayaa.  Milano,  Eicordi. 


Belloni,  Grioseffo,  nennt  sich 
.,Clerici  Laudensis"  und  war  zu 
Lodi  geboren.  Man  kennt  von  ihm: 

1.  Missarum  5  voc.  lib.  1.  &  Missa  pro 
defunctis  accesseruut.  Op.  1...  Mediolani 
1603  Tini  &  Lomazi.  6  Stb.  4P.  [B.  B. 
Bologna  Petron. 

—  Ib.  1611.  6  Stb.  40.     [Bologna. 

2.  Psalmi  ad  Vesperas  omnium  dienim 
...  c.  5  voc.  op.  2.  Mediolan.  1604  haer. 
Sim.  Tini  et  Ph.  Lomatium  Socios  13  Nrn. 
[Proske:  C.  T.  B. 

3.  Vespertini  omnium  solemnit.  Psalmi 
5  vocib.  decantandi . . .  unä  c.  2  Magni- 
fic.  . .  Cum  B.  priucipali  org.  Op.  4.  Me- 
diol.  1605  Tini  &  Lomatius.  6  Stb.  4». 
[Bologna. 

4.  Messa  e  Motetti  6  voc.  con  il  Basso. 
Op.  5.  Yen.  1606  Vincenti.  7  Stb.  1  Messe 
u.  6  Mot.     [Musikfr.  Wien. 

1  achtst.  Mot.  im  Samlwk.  1612  a. 
(Eitner  1). 

4  Mot.  im  Ms.     [B.  Augsburg. 

Belloni,  GrloYanoi  Marino,  ein 

Lautenist  um  1651  in  Amsterdam 
lebend  (Dokument  in  Tijdschrift  2, 
221.) 

Belloviso,  Joannes  de,  1494 
päpstl.  Sänger  (Viertelj.  3,  246,) 

Beloni,  Johannes,  succentor 
und  cauonicus  im  Sept.  1458  in 
BesanQon  lebend  und  von  Du  Fay 
citJert  (Viertelj.  1,  443.) 

Beloselsky,    Alexander,    ein 

Prinz,  geb.  um  1757  zu  Petersburg 
und  gest.  ebd.  am  26.  Dez.  1809. 
Mehrfach  Gesandter  an  auswärtigen 
Höfen,  beschäftigte  sich  eingehend 
mit  Musik  und  verfasste  eine  Ab- 
handlung über  italienische  Musik, 
betitelt: 

De  la  musique  en  Italie.  A  la  Haye, 
1778.  8".  39  S.     [B.B.     Glasgow. 

Forkel  in  der  mus.  krit.  Bibl.  1779. 
Bd.  3  p.  312  giebt  einen  Auszug.  Fetis 
teilt  noch  Mehreres  mit.  Pougin  giebt 
Verbesserungen  und  Weiteres  über  ihn. 

Belotti,  Lorenzo,  Musiker  in 
der  Kapelle  Königs  Sigismund  IH. 
von  Polen  u.  Schweden  um  1604. 
Im  Samlwk.  von  1604  eine  6  st. 
Motette.     (Eitner  1.) 


Belserosky. 


429 


Bemetzrieder. 


Belserosky,  Joseph  Clemens, 

Hofmusikus  (Bratschist)  a/d.  kurf. 
Kapelle  in  Bonn,  am  29/1  1735 
angestellt,  war  noch  1774  im  Dienst 
(Yornamen  fehlen  stets  in  den 
Akten,  daher  ist  eine  sichere  An- 
gabe nnmöglich).  (Thayer  1,  26.) 
Beltram,  Joannes  Petrus,  Sacer- 
dos  Roboretti  (Geistlicher  in  Rovo- 

redo)  gab  heraus: 

Inscriptiones  .  .  .  pro  aedicula  musicae 
Sacra  in  suburbano  Bndioram  sub  quaque 
imagine  musices  magistronun.  Roboretti 
1817  offic.  Marchesania.  8".  4  S.  Inschriften 
älterer  Musiker,  wie  Gluck,  Haydu,  Mozart 
n.  a.     [Musikfr.  Wien.     B.  B. 

Beltrauie,  LocIoyIco,   ein  ita- 
lienischer Komponist  um  1758  geb. 
und  28.  Nov.  1834  zu  Verona  ge- 
storben, hinterliefs  im  Ms.  (Kathe- 
drale  in  Verona)    Messen   f.   Chor 
und   Orchester,  Motetten,  Vespern 
und  andere  Kirchengesänge  (Fetis). 
Beltrami,Lo(lovico,  ein  Priester 
und  Organist  zu  Sassuolo  um  1673. 
(Valdrighi,  Musurgiana  6  p.  4.) 
Beltrandus,  siehe  Bertrantlus. 
Beltz,  Urban  Natlianael,  ein 
Arzt  in  Neustadt-Eberswalde,  sandte 
an  die  Berliner  Akademie  folgende 
Abhandlung,  welche  auch  von  ihr 
veröffentlicht  wurde,  betitelt: 

Abhandlung  vom  Schalle,  wie  er  ent- 
stehet, fortgehet,  ins  Ohr  wirket,  und  wie 
der  Empfang  des  Schalles  kraft  der  inner- 
lichen Struktur  des  Ohrs  hervorgebracht 
wird,  und  wie  das  Hören  geschieht,  welche 
den  von  der  Kgl.  Akademie . . .  auf  das 
Jahr  1763  ausgesetzten  Preis  erhalten  hat. 
Berlin  1764  Haude  &  Spener.  4».  139  S. 
in  90  Kapiteln.  Forkel  sagt  über  die 
Arbeit,  dass  sie  zwar  sehr  gründlich  ist, 
aber  in  einer  steifen  und  unreinen  Sprache. 
Exemplare  in  B.  B.  —  Brüssel.  —  Musikfr. 
Wien.  Der  Titel  ist  auch  franzosisch: 
Dissertation  sur  le  son  et  sur  l'onie  . . . 

Belucius,  Cesar,  um  1585 
päpstl.  Sänger  (Dokument). 

Bell  US,  Hieronymus,  siehe  Belli, 
Girolamo. 

Beml)0,  La  signora  Antonia, 
eine  Kompouistin  des  17/18.  Jhs., 


von  der  die  Nationalbibl.  in  Paris 
folgende  Werke  im  Ms.  und  Part. 

besitzt : 

Te  Deum  pour  la  naissance  du  duc  de  Bre- 
tagne (1705). 

Te  Deum  poui-  la  conservation  de  la 
sante  du  roi  (Louis  XIV). 

Les  sept  psaumes  de  la  penitence. 

Produzioui  armoniche  (a  1,  2,  3  v.  col 
basso).     (Michel  Brenet.) 

Bemerkungen  über  die  Flöte 
(siehe  Biebock). 

—  eines  Reisenden  über  die  zu  Berlm 
vom  Sept.  1787—1788  gegebenen  öffent- 
lichen Musiken,  Kirchenmusik,  Oper,  Con- 
certe,  und  Kgl:  Kammermusik  betreffend. 
Halle  1788  (ohne  Verleger)  8«.  79  S. 
[B.  B.     Dresd.      Bmssel.     Musikfr.  Wien. 

Siehe  Eellstab,  gegen  die  Schrift. 

Bemetzrieder,  Anton,  um  1748 
im  Elsass  geboren  (nach  Querard, 
nach  Fetis  um  1743),  trat  in  den 
Benediktinerorden  ein,  ging  nach 
Paris,  wurde  von  Diderot  wesent- 
lich bei  seinen  Arbeiten  unter- 
stützt (Fetis  berichtet  darüber  sehr 
ausführlich)  und  schuf  eine  grofse 
Anzahl  musiktheoretische  Werke 
und  Schulwerke.  Von  1781—1810 
lebte  er  in  London  (Becker  2,  99. 
Brown).  Fetis  stellt  seine  Kompo- 
sitionsthätigkeit  sehr  niedrig  und 
glaubt  dies  aus  den  Musikbeispielen 
zu  den  theoretischen  Werken  be- 
weisen zu  können.  Ton  seinen 
Schriften    kann    ich    (alphabetisch 

geordnet)  nachweisen: 

Abstract  of  a  new  method  of  teaching 

the  principles  of  music.  French  &  english. 

Lond.  1782.  8».     [Glasgow. 

The  art  of  Modulation  illustrated  in  one 

o-rand  lesson  &  two  preludes  for  the  Pfte., 

harps.  or  org.  Lond.  (1796)  fol.    [br.  Mus. 
A  complete  treatise  on  music  the  pre- 

cepts  &  examples  in  2  sep.  books.  Lond. 

1800.  40.     [br.Mus. 

General  insti-uctions  in  music,  cont.  pre- 

cepts  &  examples  in  every  branch  of  the 

science...  Lond.,  by   the   author.    aufol. 

[Glasgow.    Bi-üssel. 
Exemples  des  priucipaux  Clements  de 

la  composition  musicale,  addition  au  nou- 

vel  Essai  sur  l'harmonie.    Paris  1780.  8". 

[C.P. 


Bemetzrieder. 


430 


Benatti. 


Humble  Petition  of  Sophia,  Frances,  & 
Louisa  B  ***,  to  the  houourable  Chiefs  of 
the  3  musical  armies  who  quard  the  vi- 
neyard  in  England  with  the  answer  of 
Sig-nor  Jocaronelli,  Dr.  F.  Sharp  &  Mein- 
herr Achenhochendorff  . . .  Opusc.  8"™. 
Lond.  1786.  fol.     [br.  Mus. 

Le^ons  de  clavecin  et  principes  d'har- 
monie.  Paris  1771  Bluet.  4».  VIII,  362  S. 
Vorwort  von  Diderot  (Siehe  Forkel  8, 
336.)  [B.  B.  Dresd.  B.  Wagener.  Brüs- 
sel. Glasgow.  Bologna,  br.  Mus.  C.  P. 
MusiMr.  Wien. 

—  Lecciones  de  clave,  y  principios  de 
harmonia,  por  D.  Benito  Balis.  Madrid 
1775  Ibarra.     [Brüssel. 

—  Music  made  easy  to  every  capicity 
in  a  series  of  dialogues  bemg  practical 
lessons  for  the  harps.,  writteu  in  French 
by.  .  .  with  a  preface  by  Mr.  Diderot;  the 
whole  translated  by  Giffard  Bernard.  Lond. 
1778  Ayre  &  Moore.  4".  [br.  Mus.  Brüs- 
sel.    Glasgow. 

Nouvelles  Legons  de  Clavecin,  ou  In- 
structions generales  sur  la  musique  vocale 
et  instrumentale,  sur  la  melodie  et  l'har- 
mony,  sur  raccompagnement  et  la  compo- 
sition  .  . .  New  Lessons  for  the  harpsich  .  . . 
(englischer  Titel)  2.  ed.  Lond,  1783.  qufol. 
[br.  Mus.     B.  B.     C.  P. 

Lettres  de  M  . . .  ä  MM.  ***  musiciens 
de  profession;  ou  reponse  ä  quelques  ob- 
jections  qu'on  a  faites  ä  sa  methode-pra- 
tique,  sa  theorie,  et  son  ouvrage  sur  1' 
harnionie.  Paris  1771  chez  Pissot.  8°. 
48  S.     [Glasgow.     Bologna. 

Lettre  de  M.  B. .  .  ä  M.  le  Baron  de 
S***  concernant  les  diezes  et  les  bemols. 
(Paris,  18.  juin  1773)  14  S.  in  8».  [Brüssel. 

Melody  and  härm ony.  Lond,  1783,  [B.Lpz. 

Methode  et  reflexions  sur  les  le^ons  de 
musique.  Avec  6  planches  gravees  sur  la 
science  des  accords  et  sur  l'accompagn. 
de  la  basse  chiffree.  Nouv.  edit.  Amst. 
et  Paris  1781  Morin  (Onfroy).  8».  127  S, 
6  Taf.     [B.  B.     Brüssel.     Bologna. 

Nouvel  Essai  sur  rharmonie,  suite  de 
traite  de  musique.  Paris  1779  l'auteur  et 
Onfroy.  8».  Beispielbd.  von  1780.  [B.  M. 
Glasgow,     br.  Mus.     Brüssel. 

—  2.  ed. .  .  Observation«  sur  l'ordon- 
•nance  des  tons,  et  sur  la  succession  des 
harmonies  dans  la  construction  nuisicale, 
suivant  les  regles  de  la  Syutaxe  et  de  la 
Rhetorique  Paris  1781  Morin.  gr.  8".  286  S, 
Text,  XlS.Explicat20S.  Mus,  [Hofb.  Wien. 

Precis  d'une  nouvelle  methode  pour  en- 
seigner  les  principes  de  la  musique.  Ab- 
stract  of  a  new  method . . .  Lond.  1782. 
8'^,     [br.  Mus. 


—  Principes  et  methode  de  musique. . . 
Piinciples  (engl.)  Lond.  1782.  8".  (andere 
Ausg.  mit  kleinen  Aendeningen.)  [br.  Mus. 

Reflexions  sur  les  legons  de  musique 
par . . .  Amst.  et  Paris  1778  chez  l'auteur, 
80.  [br.  Mus.  Brüssel.  B.  B.  Musikfr. 
Wien. 

Response  ä  quelques  objections  —  me- 
thode —  l'harmonie.  Paris  1771.  [Kat. 
Liepmannssohn. 

A  New  singing-book  in  French  and 
English:  containing  a  new  principle  for 
transposing  easily  ...  20  S.  in  qufol.  [Kat, 
Reeves  82. 

Le  tolerantisme  musical.  Paris,  Onfroy 
1779  8».  32  Seit.,  behandelt  den  Streit 
zwischen  Gluckisten  und  Piccinnisten.  [B. 
Hbg.     B.  B.     Brüssel. 

Traite  de  musique  concernant  les  tons, 
les  harmonies,  les  accords  et  le  discours 
musical,  Paris  1776  chez  Taut,  et  Pissot, 
(Onfroy)  S*».  37  Bll.  261  S.  80  S.  Musik. 
[B.  B.,  auch  im  Ms.  fol.  15.  B.  Wageuer. 
br.  Mus.     Brüssel.     Glasgow. 

—  Traite  de  musique.  2.  ed.  Paris  1780 
chez  l'aut.  et  Gueffier.  gr.  8».  Vm,  254  S. 
Text,  80  S.  Musik.     [Hofb.  Wien.     Amst. 

12  Lessons  for  the  Pfte.  Lond.  1802. 
fol.     [br.  Mus. 

Das  C.  P.  besitzt  noch  1.  un  Cahier  de 
Duos.     2.  La  science  d'harmonie. 

ßenaglia,  Francesco,  Violinist 
um  ]  708  an  der  herzogl.  Kapelle 
in  Venedig  mit  15  Duk.  Gehalt. 
(Caffi  2,  61). 

Beiiaut, . . .  bekannt  durch 
Recueil  de  Romances,  Chansons  et  Vaude- 

vüles  arranges  pour  le  clavecin  ou  le  Forte- 

piano  avec  acc.  de  deux  Violons  et  la  ßc. 

Paris,   l'auteur.  Gravee  par  Mme.  Menet. 

[br.  Mus. 
Fast  möchte  ich  glauben,  dass  der  Autor 

nicht  Benant,  sondern  Benaut  heilst,  siehe 

letzteren. 

Benare,  siehe  Grottifreddo. 

Benati,  Carlo,  aus  Bologna, 
lebte  um  1718  (Kat.  3,  213  von 
Bologna);  dort  ein  Ms: 

Passi  del  Sig . . .   per  li  Duetti  del  Sig. 
Giov.  Bononcini.   qufol.    Siehe  auch  S.  240 
unter  Marcello.  —  In  Ms.  D5   zu  Padua 
Ant.  die  Cantate :  Dimmi  o  rosa  che  pre-  . 
tendi.  —  Farfalletta. 

Benatti,  Vincenzo,  lebte  im 
18.  Jh,  Die  B.  Dresd.  besitzt  von 
ihm  eine  Arie :  Fieri  vi  morsi  atroci. 


Benaut,  Monsieur. 


431 


Bencini,  Gioseffo. 


Benaut  (Beüault),  Monsieur,  be- 
zeichnet sich  als  Maitre  de  Clave- 
9in  de  TAbbaye  royale  de  Mont- 
martre ä  Paris. 

Folgende  Drucke  besitzt  die  B.  Schwerin 
F:  1.  Airs  du  Ballet  de  la  cherclieuse 
d'esprit,  arranges  pour  Clavecin  ou  le  Pfte. 
av.  acc.  d'uu  V.  et  Vol.  ad.  üb.  Dedies  ä 
Melle.  Guimard  par  Benaut  (me  oben  bez.) 
Paris,  chez  l'auteur.  3  Stb.  Ms.  c.  1741, 
vielleicht  Autogr.  —  2.  3.  4.  3  Ouver- 
tures  de  la  Colonie  (de  la  fausse  Magie 
und  Henri  IV.  von  Gretry)  arranges  (wie 
vorher.  3  Stb.  Ms.  Vielleicht  gehören 
die  bei  Mademoiselle  B.  zuletzt  ange- 
führten Kompositionen  in  B.  Wagener  und 
C.  P.  auch  ihm  an.  Jedenfalls  gehören 
folgende  Saralg.  ihm  sicher  an,  obgleich  sie 
Mich.  Brenet  der  Mademoiselle  zuschreibt : 
ler  (11.  III.)  Recueil  des  Vaudevilles  des 
operas  comiques  arranges  pour  le  clavecin 
ou  le  forte-piano  .  . .  par  M.  Benaut,  maitre 
de  clavecin.  Grave  par  Madame  son  Epouse. 
A  Paris,   chez  l'auteur.     fol.     [Paris  Nat. 

Benaut  (Benault),  Mademoiselle, 
eine  Pianistin  und  Komponistin  des 
18.  Jhs.  in  Paris  (Michel  Brenet)^ 
von  der  die  Nationalbibl.  in  Paris 
besitzt: 

Recueil  d'Airs  avec  variations  arranges 
pour  le  clavecin  ou  forte-piano ....  par 
Melle.  Benaut  agee  de  neuf  ans.  Oeuvre 
Premier.  Paris,  l'auteur,  s.  d.  fol.  (vers 
1785). 

Recueil  .  .  .     Oeuvre  second,  idem. 

Recueil . . .  agee  de  dix  ans.  Oeuvre 
troisieme,  ibid. 

Recueil .  .  .     Oeuvre  quatrieme  .  .  . 

Piece  d'orgue  livre  1—9.  Dedic.  Mdme. 
de  Schodt.  Paris  chez  l'auteur,  rue  Dau- 
phine  la  porte  cochere.  qufol.  [B.  Wagener 
besitzt  nur  das  9.  Buch,  8  Seiten  mit 
24  Versetten. 

Das  C.  P.  besitzt  unter  „Benault'': 
1.  obige  Piece  d'orgue  —  dann  2.  Magui- 
ficat  und  3.  Recueil  d'ouvrages  pour  le 
Clavecin  und  Pieces  de  Clavecin,  1er  livre. 
(Die  Kürze  der  Titel,  wie  sie  der  Katalog 
der  Bibl.  des  C.  P.  giebt,  ist  wenig  ge- 
eignet Klarheit  in  die  BibUographie  zu 
bringen.  Der  Franzose  selbst  hat  für 
Bibliographie  gar  keinen  Sinn,  denn  ebenso 
karg  sind  die  Titel  im  Kat.  der  National- 
bibl. abgefasst.) 

Benbowes,  .  .  .  Burney  6,  6 
nennt  ihn  John  Benrlebowe  und 
führt  ihn  schon  1550  als  Gentleman 


der  Kgl.  Kapelle  in  London  mit 
c.  11 1/2  ^  Gehalt  an.  Rimbault 
schreibt:  bis  1592  ebd.  angestellt. 

Bencard,  Job.  Kaspar,  Drucker 
und  Verleger  in  Augsburg  und 
Dillingen,  gab  heraus: 

Justinus  a  desponsatione  B.  M.  V.  (Rev. 
P.  Carmel.)  Musicaüsche  Arbeith  und 
Kui-tz-Weil.  1723.  fol.  Enthält  Theorie, 
Piec.  f.  Klav.:  eine  Parthia,  10  Ariae 
pastor.,  1  Capric,  1  Soldatenmarsch  und 
1  Sonata  aUa  moderna.    [Kat.  Liepm.  1888. 

Bencini,  Antonio,  Romano,  viel- 
leicht ein  Komponist  des  18.  Jhs., 
der  einer  Notiz  zufolge  mit  der 
päpstl.  Kapelle  am  St.  Peter  in 
Verbindung  stand,  oder  sogar  dort 
angestellt  war.  Der  Katalog  der 
Hofb.  in  Wien  nennt  ihn  irrtüml, 
1743  Kapellmeister  am  St.  Pietro 
in  Rom. 

Die  B.  B.  besitzt  im  Ms.  535,  5.  Bd. 
(Kopien  von  Alfieri)  unter  Nr.  3  eiue 
„Messa  Bussia  a  8,  con  Christe  a  6  voci 
sole".  29  BIl.  Part.  Darüber  liest  man 
„scritta  per  S.  Pietro  in  Vaticano".  — 
Ob  die  Messe  f.  Chor,  2  V.  3  Viele  et 
Cembalo  tu  Ms.  444  auch  von  ihm  oder 
von  Pietro  Paolo  ist,  bedarf  noch  der 
Untersuchung. 

In  Ms.  T5.  80  u.  98  befinden  sich  eben- 
falls mehrst.  Gesänge  in  Part.  In  Ms. 
L30  1.  Laudate  pueri  domini  a  4- voci  con 
pieni.  2.  Cum  invocarem  ä  4  v.  concert. 
3.  In  te  Domine,  ä  canto  solo  con  Viel, 
e  pieni.  4.  Salve  regina,  ä  Contralto  solo 
c.  V.  e  pieni.  5.  Qui  habitat  ä  Contralto 
solo  c.  2  V.  e  B.  in  Part.  —  Die  Cap. 
sistina  besitzt  in  Codex  250  das  Autogr. 
einer  8  st.  Messe  ohne  Titel.  —  Ms.  Bo- 
logna: Magnificat,  Salmo  in  Do  minore 
a  8  V.  pieno,  in  2  cori.  qufol.  —  Ms.  15617 
Hofb.  Wien:  Messa  a  4  voc.  con  org.  P. 
—  Ms.  Musikfr.  Wien:  Missa  in  D.  5  voc. 
et  orch. 

Bencini,  Crioseifo. 

In    der    B.  Wageuer    befindet    sich    in 
einem    Samlbd.    mit    Clari    und    Marcello* 
vereint  die  ,,Cantata  k  voce  sola:  Dunque 
Irene  vorrai'".     4  Bll. 

In  Cambridge  FW.  Nr.  49,  ein  Samlbd. 
Cantaten  f.  Sopr.  mit  Begitg.,  einige  der- 
selben tragen  die  Jahresz.  1726,  die  von 
ß.  sind  nicht  datiert  und  sind  folgende 
1.  Fileno,  April  s'intorua,  gez.  mit  G. 
Bencini.  2.  Qual  dispera  tortorella.  3.  Im- 


Bencini,  Pietro. 


432 


Benda,  Franz. 


para  a  non  temer.  4.  Consolati  sul  sasso. 
Die  letzten  ohne  Vornamen. 

Bencini,    Pietro   Paolo,   war 

von  1743  bis  zu  seinem  Tode  am 
6.  Juli  1755  Kapellmeister  am  S. 
Peter  in  Rom  (Baini).  1750  wurde 
ihm  Jommelli  zur  Unterstützung 
beigegeben  (Alfieri,  JommelLi  p.  14). 
In  einem  Dekret,  resp.  Statut  der 
Congregazion  der  Musiker  zu  Rom 
wird  er  schon  1716  als  Mitglied 
erwähnt  (Kat.  Bologna  1,  59).  Von 
seinen  Kompositionen  kann  ich 
nachweisen : 

Mss.  B.  B.  1312  fol.  Part.  Sambld.  Nr.  1 : 
Messa  a  8  voc.  c.  organo. 

—  444  ohne  Vornamen,  fraglich:  Missa 
5  voc.  c.  2  V.  e  Cemb.  (Kyrie  et  Gloria 
in  Dd.)  8  Bll.  —  Missa  4  voc.  c.  instr.  Cd. 

—  535,  Bd.  11.  S.  109  (Part,  von  Al- 
fieri)   Jesu    redemptor    4  voc.   c.  Bc.    — 

5.  112:  Terra  tremnit  6  voc. 

—  W12  Nr.  59.     Magnificat  8  voc.  P. 
B.  B.  im  Autogr.  (Grasnick)  Laudate  a 

Canto  c.  ström. 

Ms.  B.  M.  2  Motetten  zu  2  St.  mit  Bc.  P. 

Ms.  Berl.  Singak. :  Dixit  8  voc. 

Ms.  br.  Mus.  332.     Geistl.  Gesge. 

Ms.  B.  Wagener:  Bencini  &  Ferrini: 
Serenata  fatta  dal  Princ.  di  Palestrina . . . 
per  la  nascita  della  maesta  del  Duca  di 
Bretagna.  17  Bll.  mit  Ouvert.  von  Ferr. 
u.  Bl.  18—74  von  Benc. 

Cons.  Mailand's  im  Ms.  8  Cantate  per 
voci  di  Sopr.  e  di  Contralto  col  Bc.  1.  Or 
clie  contenta  e  Heta.  2.  Clori  che  m'in- 
caghi.  3.  Clori  lungi  da  te.  4.  Non  ti 
bastava  amore.    5.  Amo  e  sdegnar  dovrei. 

6.  Sento  nel  core.  7.  0  Fileno  crudel. 
8.  FiUi,  giunt'  e  quell'  ora. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  15628,  P.  13.  14 : 
Calicem  salutaris  3  v.  c.  org.  —  Sacer- 
dotes  domini  2  v.  c.  org. 

Benda.  Eine  Tonkünstlerfamilie. 
Der  Vater  aller  jetzt  lebenden  B's. 
(schreibt  Gramer  1,  769)  heilst 
Hans  Georg  und  ist  ein  Leinweber 
zu  Alt-Benatky  in  Böhmen.  Er 
spielte  die  Oboe,  die  Sackpfeife  u. 
das  Hackbrett.  1742  (1740?)  nahm 
ihn  sein  Sohn,  der  Concertmeister, 
zu  sich  (das  ist  Franz  in  Berlin) 
und  1756  feierte  er  dort  seine 
50  jährige  Jubelhochzeit.  Er  hinter- 


liefs  an  Kindern:  Franz,  Johann, 
Georg,  Joseph  u.  Anna  Francisca, 
spätere  Hattasch. 

Franz  hinterliefs  an  Kindern, 
die  sich  in  der  Musik  auszeichne- 
ten: Friedrich  Wilhelm  Heinrich, 
Karl  Hermann  Heiyirich  und  die 
Töchter  Marie  Karoline,  Frau  des 
Kapellmeisters  Wolf  in  Weimar 
und  Juliane,  Frau  des  Kapeil m. 
Reichardt's,  auch  als  Komponistin 
bekannt. 

Georg  hatte  einen  Sohn  Friedrich 
und  eine  mit  Zimdor  in  Hamburg 
verheiratete  Tochter,  die  sich  als 
Sängerin  auszeichnete. 

Joseph  hatte  zum  Sohne  den 
Klaviervirtuosen   Ernst   Friedrich. 

Anna  Francisca,  verheiratete 
Hattasch,  war  Kammersängerin  in 
Gotha  und  starb  vor  oder  um  1783. 

Benda,  Ernst  Friedrich  (auch 
Friedr.  Ernst),  Sohn  des  Joseph, 
geb.  zu  Berlin  1747,  gest.  im  Febr. 
1785  (nach  Gramer  im  März)  ebd., 
38  Jahr  alt.  Er  war  Klavier-  und 
Yiolinspieler,  auch  Musikschrift- 
steller und  seit  1766  Kammermusi- 
kus an  der  Kgl.  Kapelle  zu  Berlin. 
Er  gründete  mit  Karl  Bachmann 
das  grofse  Liebhaberkonzert,  wel- 
ches von  1770  —  1797  bestand. 
(Gramer  2,  721.     Ledebur.) 

Minuetto  per  il  Cembalo  c,  Variaz.  Lips. 
1768  Breitkopf  e  figUo.  qu4'J.  17  S. 
[B.  B.     B.  D.     Stadtb.  Augsbg. 

Benda,  Felix,  aus  einer  an- 
deren Familie  stammend,  geb.  zu 
Skalsko  in  Böhmen,  gest.  1768  in 
Prag.  War  Organist  an  der  Michae- 
liskirche in  Prag  und  ein  tüchtiger 
Orgelspieler,  den  Seeger  sehr  rühmte. 
Er  schrieb  Oratorien  (1760.  1762) 
Messen  u.  a.  Kirchenmusik.  (Dlabacz.) 

Benda,  Franz,  geb.  25.  Nov. 
3  709  zu  Alt-Benatky  in  Böhmen 
gest.  7.  März  1786  zu  Potsdam 
Eine  Selbstbiographie,  im  Ledebui* 


Benda,  Franz. 


433 


Benda,  Franz. 


abgedruckt,  giebt  eine  ausführJiche 
Schilderung  seines  Lebens.  In 
Kürze  seien  nur  die  Hauptpunkte 
berührt:  1718  kam  er  nach  Prag, 
besuchte  die  Jesuitenschule  und 
war  Discantist  im  Benediktiner- 
Kloster  der  Nikolaikirche,  wurde 
von  einem  Studenten  Eoscher  nach 
Dresden  entführt  und  trat  in  die 
kurf.  Kapelle  als  Kapellknabe,  ver- 
lor seine  Stimme,  ging  nach  Prag 
und  trat  hier  als  Knabenaltist  ein; 
durch  Hilfe  hoher  Gönner  bildete 
er  sich  zum  Violinisten  aus,  kam 
viel  in  der  Welt  herum,  lernte  von 
jedem  guten  Violinspieler  und 
bildete  sich  dadurch  zu  einem  der 
bedeutendsten  Violonisten  aus,  so 
dass  ßochlitz  (3 ,  137)  von  ihm 
sagt:  B.  war  für  Norddeutschland 
der  Inbegriff  eines  vollendeten 
Violinvirtuosen.  Nach  vielen  Irr- 
fahrten der  abenteuerlichsten  Art, 
fasste  er  endlich  in  Dresden  festen 
Puls,  wurde  aber  bald  darauf  durch 
Quantz  an  den  Hof  des  Kron- 
prinzen von  Preufsen  in  Ruppin 
verlangt,  wo  er  am  17.  April  1733 
anlangte  und  von  Stufe  zu  Stufe 
bis  zum  Konzertmeister  der  Kgl. 
Kapelle  stieg  (1771).  Schubart  sagt 
von  ihm  in  der  bekannten  über- 
schwenglichen Weise  p.  87 :  Der 
Ton,  den  er  aus  seiner  Geige  zog, 
war  der  Nachhall  einer  Silber- 
glocke. Seine  Arpeggi  sind  neu, 
stark  und  voll  Kraft.  Er  spielte 
zwar  nicht  so  geflügelt,  wie  es 
jetzt  unsere  raschen  Zeitgenossen 
verlangen,  aber  desto  saftiger,  tiefer, 
einschneidender.  Im  Adagio  hatte 
er  beinahe  das  Höchste  erreicht: 
er  schöpfte  aus  dem  Herzen  und 
drang  in  die  Herzen.  Die  von 
ihm  hinterlasseneu  Kompositionen 
sind  nicht  immer  mit  vollem  Vor- 
namen gezeichnet  und  kaun  man 
daher   unter   „Pr.''   auch  Friedrich 

Rob.  Eitner's  Quellen-Loxikon. 


vermuten.     Den   vollen  Vornamen 
tragen  folgende  Werke: 

Six  Trios  pour  2  Y.  et  ß.  Dedic.  au 
Priuce  de  Prusse.  Op.  1.  Berl.  et  Amst., 
Hummel.     3  Stb.     [B.  AVagener. 

6  Senates  ä  V.  seul  av.  B.  oe.  1.  Paris, 
fol.     [br.  Mus. 

2  Concerti  ä  Y.  princip.,  2  V.  A.  et  B., 
2  Corni  de  chasse  ad  Hb.  oe.  2.  Berlin, 
Hummel,     fol.     [br.  Mus. 

3  Senates  p.  Clavec.  avec  Flute  ou 
Yioline.  op.  3.  ib.  [B.  Wagener.  Dresd. 
Mus.    B.  B. 

3  Senates  p.  le  Clavecin  acc.  d'  1  FI. 
oe.  5.     London,  fol.     [br.  Mus. 

Etudes  de  Yiol.  ou  Caprices.  Oe.  posth. 
par  Franz  et  Joseph  B.  Lps.,  Hoffmeister 
&  Kühnel.     2  livr.     [B.  B. 

Mss.B.B.131.5.4Sonatenf.Yiol.u.  B.Part. 

—  1315  m.    1  Solo  i.  Y.  u.  B.  Cd.  Part. 

—  1315  s.  Sonata  per  il  Y.  solo  e 
Cemb.  col  Ycl.  Nr.  1—34  (Nr.  21  fehlt, 
davon  ein  Teil  für  Y.  u.  B.)  in  Part,  qufol. 

■ —  1316  in  K.  Concerto  per  il  Cemb. 
e  2  Y.  Ya.  e  B.  in  Stb. 

Mss.  B.  Kgsbg.  2  Yiolinsoli  (in  Gd.  u. 
Am.)  mit  Ycl.  nur  mit  Benda  gez.  1762 
kopiert.  —  Sonata  ex  D  fiir  2  V.  Ya.  B. 
2  Flauti  trav.  Fag.  2  Corni  mit  vollem 
Namen,  in  Stb.  —  4  Yiolinsoli  (in  Ad. 
Dm.  und  B.)  con  Cemb.  overo  B.  Zwei 
davon  ohne  Yornamen. 

Ms.Dresd.Mus.  SonataaFlautoe  Cembalo. 

1  Sinfonie  in  D.  Ms.  Stb.  [Berlin  K.  H. 
in  2  Ex.  —  Ebendort  im  Samlwk.  6208 
Ms.     1  Sonate  für  Gambe  mit  B. 

Sonata  per  il  Y.  solo  e  B.,  Cembalo. 
P.  im  Ms.  Gd.     [Berhn  Th. 

B.  Schwerin  F:  1  Trio  f.  2  Fl.  trav. 
u.  B.  Ms.  3  Stb.  —  2  Trios  f.  2  Y.  u.  B. 
Ms.  3  Stb.  —  14  Yiolin-SoU  mit  Bass, 
Ms.  in  Stb.  —  2  Concerti  a  5:  Y.  solo, 
2  Y.  Ya.  e  Cemb.  Ms.  in  Stb.  —  2  Sou. 
für  Flöte  trav.  u.  Klav.,  Ms.  in  Stb.  — 
Etudes  de  Yiolon  ou  Caiirices,  oeuv.  posth. 
de  Messieurs  Fran?.  et  Joseph  B.  Liv.  I. 
U.  Leipz.,  Hofmeister  &  Kühnel  fol. 

Sonata  ex  Dis:  Yioline,  Basso.  P.  Ms. 
[Darmst. 

Siciliana,  Yiol.  Solo  (Y.  etB.)  Ms.  [Darmst. 

Concerto  a  Y.  c.  2  Y.  Ya.  e  B.  Ms. 
Stb.     [Darmst. 

Mehrere  Violinsoli.  4  Ell.  Ms.  15977 
Id.  fol.     [Hofb.  Wien. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen: 

12  Sonate  ä  V.  e  B.  Stb.  —  2  Concerte 
f.  V.  solo  u.  Streichquart.  —  10  Sonate 
ä  Y.  e.  B.  (zum  Teil  von  Johann  Benda). 
—  33  Sonate  ä  V.  e  B. 

28 


ßenda,  Franz. 


434 


Benda,  Friedr.  Ludw. 


Ms.  Brüssel  Cons.  i  Concerte  f.  V.  mit 
Streichquartett.  Stb. 

Nur  mit  Fr,  oder  oliue  Vornamen:  Mss. 
B.  B.  1314  in  K.  Siufonia  a  2  V.  Va.  e 
B.  Dd.  Stb.  —  1314  m  in  K.  Duetti  ä  2  V. 

Mss.  in  Karlsruhe  Nr.  15.     Concerto  ä 

5  Strom,    in  G.  Gm.  Gd.  für  Flöte,    2  V. 
Va.  B.  mit  einer  beziff.  Cembalo-Stimme. 

6  Stb.  —  Ms.  16.    Concerto  ä  5  in  Amoil, 
ebenso  besetzt. 

5  Capriccien  für  V.  in  David's  hohe 
Schule  Nr.  1.  2.  1867. 

3  Oden  und  1  Violonsolo  im  Birnstiel 
1753,  1.  Thl.  imd  1760  b. 

Benda,  Franz,  Junior,  trat 
1741  als  Kammermusilms  in  die 
Hofkapelle  in  Berlin  mit  150  Tlilr. 
Gehalt  ein.     (Bitter  1,  26.) 

Benda,     Friedrich     Ludwig, 

der  Sohn  Georges,  geb.  um  1744 
zu  Gotha,  gest.  27.  März  1792  zu 
Königsberg  i/Pr.,  48  Jahr  alt  (nach 
Gerber  2).  Trat  um  1776  als  Vio- 
linist in  die  Seyler'sche  Theater- 
gesellschaft in  Dresden,  darauf  in 
die  Döbbelin'sclie  in  Berlin,  ver- 
heiratete sich  mit  der  Sängerin 
Eelicita  Agnesia  Kietz  und  machte 
mit  ihr  zahlreiche  Konzertreisen. 
1780—82  lebte  er  in  Hamburg 
und  trat  nebst  seiner  Frau  in  den 
Abonnementkonzerten  auf  (Sittard 
1,  132).  Im  Winter  1782  wurde 
er  am  mecklenburgischen  Hofe  in 
Ludwigslust  mit  1000  Thlr.  ange- 
stellt. Von  seiner  Frau  liefs  er 
sich  scheiden;  es  war  bereits  ihr 
fünfter  Mann.  Als  sie  beide  in 
Wien  konzei'tierten  soll  sich  Gluck 
besonders  über  die  Frau  sehr 
günstig  geäufsert  haben  (Jahn  3, 
42).  1789  wurde  er  in  Königsberg 
als  Musikdirektor  angestellt.  B.  ist 
als  Komponist  durch  seine  Sing- 
spiele vorteilhaft  bekannt,  die  auf 
den  kleinen  Bühnen  ein  dankbares 
Publikum  fanden.  Erhalten  haben 
sich  von  seinen  Kompositionen: 

Oratorium:  Das  Andenken  an  die  Er- 
lösimg des  Gottmenschen  (Die  Sonne  bleich) 
Ms.  in  14  Stb.     [Schwerin  F. 


Gott  steigt  herab,  der  Seraph  nach, 
Cantate  zu  Weihnachten,  f.  Chor,  Soli  u. 
Orch.  Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

Der  97.  Psaljn:  Der  Herr  ist  König. 
1786.  P.  und  Stb.  im  Ms.  Textb.  gedr. 
[Schwerin  F. 

Die  Religion,  eine  Cantate  von  H.  Jul. 
Tode.  Klav.-A.  (1788)  Königsbg.,  Nicolo- 
vius.  qufol.  [B.  Kgsbg.  Glasgow. 
Schwerin  F:  Part.  u.  St.  im  Ms. 

Der  Tod.  Eine  Cantate  von  Tode.  Kgsbg., 
nur  Textbuch  in  B.  Kgsbg.  vorhanden.  — 
P.  u.  Stb.  im  Ms.  in  Schwerin  F. 

Trauercantate  bei  d.  Leichenbegängniss 
Sr.  Durch!.  Herrn  Friedrichs,  Herzogs  v. 
Mecklenburg.  (8/6  1785.)  Text  von  H. 
J.  Tode.  Schwerin,  Bärenspning.  P.  im 
Ms.  Stb.  u.  gedr.  Textb.  (Mit  Fried  und 
Freuden  fuhr  Er  hin.)     [Schwerin  F. 

(Cautate)  Unser  Vater.  (Wie  grofs  ist 
des  Allmächtigen  Güte.)  P.  u.  St.  im  Ms. 
Textb.  1787  gedr.     [Schwerin  F. 

Der  Barbier  von  Sevilla,  kom.  Oper  in 
4  Aufz.  Kl. -A.  Lpz.  1779  Schwickert. 
qufol.  31  Seiten.  [B.  B.,  Ms.  1321  in  P. 
Darmstadt.  Dresd.  Mus.  B.  Lpz.  B.  M. 
Hofb.  Wien.     br.  Mus. 

Nach  Reichard  wurde  sie  schon  1776 
aufgeführt. 

Mariechen,  eine  komische  Operette  in 
3  Aufz.  von  F.  E.  Jester.  Kl.-A.  von  J. 
W.  Schultz.  Königsbg.,  Härtung,  [ß.  B. 
br.  Mus. 

Louise,  eine  kom.  Operette  in  3  Aufz. 
von  Jester.  Kl.-A.  Kgsbg.  (1790)  Nico- 
lovius.  qufol.  92  S.  [B.  B.     B.  Lpz.     B.M. 

Cautate  bey  dem  Vorgange  der  Prin- 
zessin Friederich  zu  Mecklenbg.  4 '8  1782. 
Text  von  Tode.  Schwerin,  Bärensprung. 
Textb.  2.5  Stb.  im  Ms.     [Schwerin  F. 

Die  im  Kgsbg.  Kataloge  Uim  noch  zu- 
geschriebenen 2  Arien  sind  nicht  von  ihm, 
sondern  von  Friedrich  Wilh.  Heinr.,  der 
sich  meist  nur  Friedrich  nannte. 

3  Concerti  per  il  V.  princ,  acc.  2  Corni, 
2  Ob.  2  Fl.  2  V.  2  Viele,  Vcl.  obl.  e  B. 
rip.  Lips. ,  Schwickert.  10  Stb.  fol. 
[B.  B.     Dresd.  Mus.     Neapel  Turch. 

Sonate  p.  le  Violon  (19/4  1782)  Ms., 
die  2.  Sonata  a  Fl,  trav.  c.  Bc,  Ms.  Stb., 
ist  nur  mit  F.  Benda  gez.  und  daher  von 
Fiiedrich  Wilh.  Heinr.  —  8  Violinsolos 
mit  B.  Stb.  Ms.  —  Sinfonie  für  Orch. 
Part,  im  Ms.     [Schwerin  F. 

In  6  Rondo  und  6  kl.  Lieder  1784 
eine  Nr. 

In  Joh.  Mich.  Schmidt's  Samlwk.  1780 
ein  Lied. 


Benda,  Friedrich. 


435 


Benda,  Georg. 


Benda,  Friedrich  Wilhelm 
Heinrich,  der  Sohn  Franz,  geb. 
15.  Juli  1745  in  Potsdam,  gest. 
19.  Juli  1814  ebd.  (Lpz.  Ztg.  16, 
504).  Er  wird  vielfach  mit  Fried- 
rich Ludwig  verwechselt ;  auf  seineu 
Kompositionen  uenut  er  sich  nur 
Friedrich.  .  Seit  1782  war  er  als 
2ter  Yiolinist  an  der  Hofkapelle 
in  Berlin  angestellt.  Alle  anderen 
Nachrichten  die  hie  und  da  auf- 
treten sind  unsicher,  Yon  sei- 
nen Kompositionen  kann  ich  ver- 
zeichnen: 

Oratorium:  Lob  des  Höchsten.  P.  Ms. 
[BerUuer  Singak. 

Orator.  Die  Jünger  am  Grabe  des  Auf- 
erstandenen. P.  Ms.  Berliner  Singak.  — 
Berhn  K.  H. 

Orpheus,  ein  Singspiel  in  3  Aufz.  op.  9. 
Berlin  1787  im  Selbstverlage  (Rellstab's 
Druckerei).  Kl.-A.  132  S.  [B.  B.  Ber- 
lin K.  H.  B.  Kgsbg.  Dresd.  Mus.  B.  M. 
Strafsburg  i/Els.  Musikfr.Wieu.  br.Mus. 
Darmst.  Ms.  Stb. 

"Wurde  am  16.  Jan.  1785  im  Corsika- 
schen  Saale  zu  Berlin  aufgeführt. 

Das  Blumenmädchen.  Operette  in  1  Akt. 
Berhn  im  Juli  1806  aufgeführt.  Ms.  1320 
P.     [B.  B. 

L'isoladisabitata,  Oper,  Ms.P.  [Berlin  K.H. 

Die  Grazien,  eine  Cantate  im  Clavier- 
auszuge  nach  der  Poesie  des  Herrn  von 
Gersteuberg  . . .  Lpz.  1789  Breitk.  qufol. 
15  S.  [B.  B.  br.  Mus.  Berlm  K.  H. 
Dresd.  Mus. 

Pygmalion.  Eine  Cantate  von  . . .  Kgl. 
preufs.  Kammermus.  Delsau  1784  auf 
Kosten  der  Verlagskasse,  zu  finden  in 
Leipzig.     Kl.-A.     [B.  Lpz.         Dresd.  Mus. 

Ein  GesellschaftsHed  zu  5  Stimmen 
„Recht  thun,  und  edel  seyn",  ged.  von 
F.  Leop.  Grafen  von  Stollberg,  comp... 
(s.  1.)  für  Sopr.  solo  2  Sopr.  T.  B.  ohne 
Begltg.     [B.Lpz.     Berlin  K.H. 

In  Birnstiel's  Oden  mit  Melodien  1.  Tbl. 
einige  Nrn. 

In  B.  Lpz.  3  Sinfonien  im  Ms.  P.  4". 
nur  mit  Fr.  Benda  gez.,  daher  fraglich  ob 
von  Friedrich  oder  Franz  für  2  V.  Va. 
u.  B.  je  3  Sätzen. 

2  Sinfonien  in  D.  u.  C.  1795  für  Orch. 
Ms.  Stb.  —  2  Streichquartette  (1704)  im 
Ms.  Stb.     [BeriiQ  K.  H. 

Deux  Sinfonies  a  gr.  orch.  17  Stb.  im 
Ms.  Bd.     [Schwerin  F. 


Quai-tett  Esd.  f.  2  V.  Va.  u.  Vcl.  4  Stb. 
Ms.     [B.  Wagener. 

Six  Trios,  op.  1.  Berl.  u.  Amsterd., 
Hummel  Stb.     [Beriin  K.  H.     br.  Mus. 

Sonate  pel  Clavicemb.  &  Flaute  (Bd.) 
3  Stb.  s.  1.  fol.     [B.  B. 

B.  Kgsb.  Samlwk.  512  (Kai  p.  72)  Ms. 
von  Klavierkompositionen,  Nr.  5:  Un 
scherzando  scolto  dalle  opere  di  F.  Benda 
op.  3.  (mutmalslich  von  Friedrich.  Ob  die 
,,Una  Aria  di  Benda"  unter  Nr.  2  von 
ihm  ist,  bleibt  fraglich.) 

In  Rellstab's  Ciavier  -  Magazin  2.  Vier- 
telj.  p.  57  eine  Sonate  f.  Klav.  oder  Harfe. 
—  In  desselben  Melodie  u.  Harmonie  1 
Gesang. 

Die  B.  Kgsbg.  besitzt  noch  den  Text 
zu  seinem  Oratorium:  Die  Jünger  am 
Grabe  des  Auferstandenen  von  Kreutzfeld. 
1791. 

Ein  Brief  aus  Potädam  12/1  1797. 
Autogr.  B.  B.  (Grasnick). 

Benda,  Greorg-,  geb.  gegen  1721 
zu  Alt-Benatka,  st.  6.  Nov.  1795 
zu  Kösteritz.  1740  kam  er  zu 
seinem  Bruder  Franz  nach  BerHn, 
1742  wurde  er  Kgl.  Kammermu- 
siker bei  der  2.  Violine  ebd.,  1748 
nach  Gotha  als  Komponist  berufen 
und  gegen  1760  vom  Herzoge  zur 
weitereu  Ausbildung  nach  Italien 
geschickt,  wonach  er  zum  Kapell- 
meister ernannt  wurde.  (Haffuer 
nennt  ihn  1763  Kapellmeister.) 
Gegen  1774  traf  die  Seiler'sche 
Schauspielertruppe  in  Gotha  ein 
und  von  Gotter  und  Engel  unter- 
stützt, schrieb  er  das  erste  Melo- 
drama ,,Ariadue  auf  Naxos",  wel- 
ches in  Deutschland  viel  Aufsehen 
erregte  und  selbst  einen  Mozart 
für  die  Kompositiousart  begeisterte. 
1778  nahm  er  seinen  Abschied 
und  ging  nach  Hamburg,  wo  ihn 
Schröder  als .  Musikdirektor  an- 
stellte, doch  bald  darauf  begab  er 
sich  nach  Wien  u.  wechselte  noch 
mehrfach  seinen  Aufenthalt,  bis  er 
sich  mit  einer  kleinen  Pension 
vom  Herzoge  von  Gotha  in  dem 
Dorfe  Georgenthal  niedcrliefs.  Rei- 
sen   nach    Paris    u.    Berlin   gaben 

28* 


ßenda,  Georg. 


436 


Beuda,  Georg. 


ihm  Gelegenheit  seine  Opern  zur 
Aufführung  zu  bringen.  1785 
(nach  Keichard  1786,  123)  siedelte 
er  nach  dem  Städtchen  Ohrdruff 
über,  wechselte  dann  noch  mehr- 
fach mit  den  Wohnorten  und  fand 
endlich  in  Kösteritz  im  Altenbur- 
gischen  Euhe  und  das  Ende  seiner 
Tage.  (Ledebur.  Biogr.  von  Keichardt 
im  Musikal.  Almauach  1796.  Im 
Lyceum  der  schönen  Künste,  Ber- 
lin 1797,  In  Schlichtegroll's  Ne- 
krolog. Die  Lpz.  Ztg.  bringt  zahl- 
reiche Urteile.)  Schubart  p.  112 
preist  ihn  als  den  bedeutendsten 
Tonsetzer  seiner  Zeit,  der  im 
Kirchen-  wie  Kammerstile  gleich 
vortrefflich  ist  und  hebt  hervor, 
dass  er  auch  in  der  Oper  ganz 
gegen  alles  Herkommen  den  Kon- 
trapunkt anwendete.  Er  war  auch 
der  erste,  welcher  das  Melodrama 
einführte,  welches  beim  PubÜkum 
grofses  Gefallen  fand. 

Geistliche  Musik  : 

Mss.  B.  B.  1330.  Kyrie  et  Gloria  in 
Esd.  für.  Chor  u.  Orcli.  P.  u.  Stb.  — 
1331.  Kyrie4st.  Esd.  Stb.  —1332.  Magni- 
ficat.  4  V.  0.  Orch.  P.  —  1333.  Qui  tollis 
4  V.  P. 

—  1338.  8  Cantaten:  Vor  dir,  vor 
deiuem  Angesichte.  —  Folget  mir.  —  Er 
ist  nicht  mehr.  —  1337  p.  Peilst,  Zweifler. 
Stb.  —  1337  m.  Folget  mir,  so  spricht. 
1774.  —  1337  0.  Er  ist  nicht  mehr.  — 
199.  Seelig  sind  die  Augen,  4  St.  3  V. 
Va,  Bc.  —  198.  Jesu,  deine  hlg.  Lehren, 
—  Jetzt  geht  auf  ungebahnten  "Wegen  für 

1  Sopr.  u.  Instr. 

—  18  704.  Die  Gottheit  thürmte  Flut  auf 
Flut  (20  BIL).  —  Der  Herr  lebt  (13  BU.). 

2  Cantat.  f.  4  St.  u.  Instr.  in  P. 

—  21 745.  Gott  hat  ihn  verlassen, 
Motette  zu  4  St.  in  P. 

—  1334.  17  Kirchencantaten  zu  4  St. 
u.  Instr.  aus  Em.  Bach's  Nachlass. 

—  21745.  Part,  des  71.  u.  73.  Psalm, 
zu  4  St.  16  Seit. 

—  1339.     Ich  will  dir  danken.     P. 

—  1340.  Ode  auf  den  Sterbemorgen 
der  Herzog.  Luise  v.  Gotha  u.  Altenburg. 
1767.  Text  von  Stölzel.  4  St.  u.  Instr. 
P.     [Darmst. 


—  1337.  Besinget  festlich,  f.  4  St.  u. 
Instr.    P. 

—  1335.  11  Kirchencantaten  zu  4  St. 
u.  Instr.  in  P. 

—  1336.     4  dito,  in  P. 

—  Mss.  Stadtb.  Augsbg.  28  Kirchen- 
cantaten, ohne  Vornamen, 

—  Mss.  B.  Kgshr).  34  Cantaten  in  P. 
für  4  St.  u.  Orch.  m  P. 

(Ein  vollständiges  Verz.  der  Cantaten 
m.  Motetten  im  Besitze  der  B.  B.  befindet 
sich  im  Ledebur,  ein  anderes  in  der  B. 
Kgsbg.  im  gediiickten  Kataloge.) 

In  F.  Jungbauer's  Deutsches  Stabat 
mater  für  4  St.  sind  2  Nrn.  von  Benda. 
[B.*M. 

Ms.  Berl.  Singak.  Erhebet  den  Höchsten, 
Chor  u.  Orch.    P. 

Ms.  Stb.  Brüss.  Cons.  1.  Cautate  f.  Sopr. 
m.  Instr.  2.  Feste  nativitat.  Christi,  Can- 
tate  zu  4  St.  u.  Orch. 

In  Hofb.  Wien.  Ms.  15586  Missa  4  voc. 
c.  instrum.  P. 

—  Messe  (Credo  bis  Schluss  von  Max. 
Stadler)  Ms.  18621.  P.  kl.  fol.  Die  Stad- 
ler'sche  Part,  auch  im  Autogr. 

Singsjjiele  und  Verwandtes: 

Almansor  und  Nadine.  Ms.  18522.  P. 
56  BU.     [Hofb.  Wien.    Siehe  auch  Philon. 

Ariadne  auf  Naxos.  Ein  Duodrama 
(1774).  Kl.-A.  Lpz.  1777  Schwickert. 
qufol.  30  S.  [B.  B.  auch  im  Autogr.  in  P. 
Dresd.  Dresd.  Mus.  im  Ms.  P.  u.  KI.-A. 
im  Druck.  B.  M.  B.  Wagener.  Strafs- 
burg i.  Eis.  B.  Joach.  im  Ms.  Glasgow, 
br.  Mus.  Brüss.  Cons.  Ms.  Wolfenb.  im 
Ms.  B.  Lpz.  Darmst.  Neapel  Turch. 
Musikf r.  Wien.     Hofb.  Wien,  Ms.  P.  16843, 

—  Neue  verbesserte  Part.  f.  das  Klav. 
eingerichtet.  Lpz.  1782  ebd.  54  S.  [B.B. 
B.  Kgsbg.  Strafsburg.  B.  M.  Brüss.  Cons. 
Lübeck. 

—  Part.  ., vollständigere  und  verbes- 
serte". Lpz.,  Schwickert.  [br.  Mus.  B.  M. 
Darmst.     Schwerin  F. 

—  Zum  Gebrauche  gesellschaftlicher 
Theater  auf  2  V.  Br.  u.  Vcl.  eingerichtet. 
Lpz,     qufol.     [br.  Mus. 

—  Neu  bearbeitet  von  Spengel.  Ms. 
1352d.  P.     [B.  B.     Münchner  Hofthoater. 

Der  Dorfjahrmarkt,  eine  kom.  Oper  in 
2  Akt.  Lpz.  1776  Dyk.  Kl.-A.  40.  84  S, 
[B.  B.,  auch  im  Ms.  in  P.  Strafsburg. 
B.  Kgsbg.  B.  Wagener.  B.  M.  Dresd. 
Mus.  br.  Mus.  Darmst.  B.  Lpz.  Schwerin 
F:  P,  u,  Stb.  im  Ms. 

Das  Findelkind,  oder  Unverhoft  kömmt 
oft,  eine  Operette  aus  dem  Briefwechsel 
der  Familie  des  Kinderfreundes,  in  Musik 


Benda,  Georg. 


437 


Benda,  Georg. 


für  das  Pianoforte  oder  Cla^^er  gesetzt 
von  .  . .  Leipzig,  im  Schwickertschen  Ver- 
lage, qufol.  36  pp.  [B.  M.  Dresd.  Mus. 
br.  Mus.     Brüss.  Cons. 

Der  Holzhauer,  oder  die  drey  Wünsche, 
com.  Operette.  Kl.-A.  Lpz.  1777Schwickert. 
qufol.  54  S.  [B.  B.,  auch  im  Ms.  iu  P. 
br.Mus.  B.  M.  Dresd.  Mus.  im  Ms.  Brüss. 
CoDS.    Darmst.  im  Ms.  Stb.    Musikfr.Wien. 

Julie  und  Eomeo,  siehe  Romeo. 

Lukas  und  Bärbchen,  oder  der  Jahrmarkt, 
eine  komische  Operette  in  einem  Aufzuge. 
Für  das  Ciavier  eingerichtet  und  von  einer 
Violine  begleitet,  voa  .  . .  Leipzig,  im 
Schwickertschen  Verlage,  qufol.  54  pp. 
[B.  M.  br.  Mus.  B.  B.  im  Ms.  1.358  Part. 
1785  in  Mannheim  aufgeführt.  Hofb. 
Wien,  P.  Ms.  18635. 

Medea  (und  Jasoü),  Text  von  Gotter. 
Ms.  P.  Ein  Melodrama.  [Hofb.  Wien 
16840.  19244.  B.  B.  1351  u.  507,  P.  u. 
Stb.     Darmst.     Wolfenb.      Brüssel  Cons. 

—  Medea  von  Gotter.  Kl, -A.  Lpz. 
1777  Schwickert.  qufol.  34  S.  [B.  B. 
Dresd.  ß.Kgsbg.  Darmst.  Musikfr.  Wien, 
br.  Mus. 

—  Neue  Ausg.  im  Kl.-A.  Ib.  34  S. 
[B.  Kgsbg.     Lübeck.     B.  M. 

Philon  u.  Tbeone.  Melodrama.  Wien 
1779  (später  Almansor  und  Nadine).  Ms. 
18521.  P.  qufol.  Autogr.  51  Bll.  [Hofb. 
Wien. 

Pygmalion.  Ein  Monodrama  von  J.  J. 
Rousseau.  Kl.-A.  Lpz.  1780  Schwickert. 
[B.  B. ,  auch  im  Ms.  in  P.  B.  Kgsbg. 
br.  Mus.  B.  M.  Dresd.  Mus.  Münchner 
Hoftheat.  Brüss.  Cons.  B.  Lpz.  Darmst. 
u.  P.  im  Ms.  Musikfr.  Wien.  Hofb.  Wien 
Ms.  P.  16841. 

Romeo  und  Julia,  eine  Oper.  Kl.-A. 
Lpz.  1778  Dyk.  aufgef.  1776.  qufol.  54  S. 
[B.  B.,  auch  im  Ms.  in  P.  in  2  Ex.-  Dresd. 
Mus.,  auch  im  Ms.  in  P.  br.  Mus.  Brüssel 
Cons.  Amst.  Darmst.  P.  im  Ms.  u.  Kl.-A. 
im  Druck.  Musikfr.  Wien.  Hofb.  Wien 
P.  Ms.  18690. 

—  2.  Aufl.  ib.  1784.  [ß.  B.  B.  M. 
Dresd.     br.  Mus.     B.  Lpz. 

Alien  und  Duette  aus  dem  tartarischen 
Gesetze,  Singspiele  von  Gotter.  Für  das 
Ciavier  eingerichtet,  mit  Begleitung  einer 
Violine,  von  .  .  .  Leipzig,  im  Schwickert- 
schen Verlage,  qufol.  48  pp.  [Strafsburg. 
br.  Mus.     Musikfr.  Wien. 

Teseo  ed  Adrianno.  Duodramma.  Ms.  P. 
[Dresd.  Mus. 

Die  unvermuthete  Ziisammeukunft. 
(Operette.)     Stb.  im  Ms.     [Darmst. 

Walder,  eine  ei-nsthafte  Operette  in 
1   Akt.     Kl.-A.     Gotha    1777    Ettinger. 


qufol.  82  S.  [B.  B.,  auch  im  Ms.  in  P. 
Strafsburg.  Autogr.  Part.  1776,  38  Bll. 
B.Wagener.  br.  Mus.  Dresd.  Mus.  B.  M. 
im  Ms.  in  P.  Dfermst.  Stb.  im  Ms. 
Musikfr.  Wien.     Schwerin  F. 

Collezione  di  Arie  italiäne  composte 
da  .  .  .  Samlg.  ital.  Arien  mit  unterlegtem 
Kl.-A.  Lpz.  Schwickert.  P.  1.  u.  2. 
Samlg.  je  6  Arien.  [B.  B.  B.  Kgsbg.  B.M. 
B.  Wagener.  Dresd.  Mus.  im  Ms.  Brüss. 
Cons.      Schwerin  F:  2.  Samlg.      br.Mus. 

2  Arien  aus  Walderu  in  Hillers  1.  u. 
4.  Samlg.  Arien  u.  Duette  1777  u.  1778. 

Recit.  u.  Cavatine.  —  Arie:  Ach  ich 
liebte  sie.     [Musikfr.  Wien. 

2  Sopranarien   in  P.  Ms.  1343.     [B.  B. 

Aria  passionale  im  Kl.-A.  Ms.  1344  in 
K.     [B.  B. 

Aria  a  Sopr.  c.  ström,  nell'  opera  Olim- 
piade.     Ms.  in  P.     [Dresd.  Mus. 

Kantaten: 

Amynts  Klagen  ü.  die  Flucht  der  La- 
lage.  Cautate  f.  Sopr.  u.  Instr.  Lpz.  1774 
Br.  &  Sohn,  qufol.  8  Stb.  [B.  Wagener. 
B.  B.,  auch  im  Ms.  1347.  Schwerin  F. 
Brüssel  Cons.  Ms.  P.  br,  Mus.  Hofb. 
AVieu.  Ms.  P.  18770. 

Benda's  Klagen,  eine  Cantate  begleitet 
von  2  V.  2  Fl.  Br.  u.  B.  Hiermit  endet 
der  Verfasser  seine  musikalische  Lauf- 
bahn im  70sten  Jahre  seiües  Alters.  Lpz. 
(1792)  Breitkopf.  Kl.-A.  u.  5  Stb.  [B.  B., 
auch  im  Ms.     B.  Wagener. 

—  Kl.-A.  von  AV.  Scheibler.  Beriin, 
Hummel,     fol.     [B.  B.  Nr.  1360. 

Cephalus  und  Aurore,  Cantate,  aus  Herrn 
AVeissens  kleinen  lyrischen  Gedichten  mit 
Begleitung  von  2  Flöten,  2  Alolinen, 
Bratsche,  Violoucell  und  Clavecin  oder 
Pianoforte,  in  Musik  gesetzt  von  .  .  .  Leip- 
zig, im  Schwickertschen  A^erlage.  qufol. 
6  Stb.  [B.  B.,  auch  im  Ms.  in  P.  Nr.  1349. 
Dresd.  Mus.     br.  Mus. 

Er  ist  dahin,  der  Frühling,  meine  Blüthe. 
Abschieds -Cantate  f.  Sopr.  u.  kl.  Orch. 
Ms.  18769  P.     kl.  qufol.     [Hofb.  Wien. 

Die  Flucht  der  Lalage,  Cantate  f.  1  St. 
nüt  Streichquart.  Ms.  in  P.  u.  Stb.  [B.  B. 
Nr.  1347.     Musikfr.  AVien. 

Marianne,  Cantate  „Nur  noch_  eine 
einzge  bittre  Zähre"  f.  Sopr.  2  A.  A^a. 
Vcl.  u.  B.     Ms.  17539  P.  •    [Hofb.  Wien. 

Cautate :  A''erlass  uns  fürchterliche  Klage. 
Kl.-A.  u.  Stb.  für  Chor  u.  Orch.  im  Ms. 
[Darmst. 

Die  Zurückkunft  der  Lalage,  Cant.  f. 
1  St.  mit  Streichqu.  Fl.  u.  Hörn.  Ms.  in 
P.  u.  Stb.     [B.  B.  Nr.  1348. 


Benda,  Georg. 


438 


Benda,  Georg. 


Benda's  Gesang-  und  Ciavierstücke  ver- 
schiedener Art.    Gotha  1782.    36  S.    [B.  M. 

6  Lieder  fürs  Clav.  u.  1  Cantata:  Sie 
fliehet  fort.     Ms.  18797.     [Hofb.  Wien. 

Grabet  in  die  junge  Birke,  abgedr.  im 
Götting.  Musenalmanach  1774,  211.  Auch 
im  Ms.  in  B.  M.  3  Lieder  in  Münter's 
Samlg.,  siehe  Joh.  Chr.  Fricdr.  Bach. 

In  Lübeck,  Ms.  Samlbd.  von  Liedern 
und  Klav.-Stücken.  In  Schmidt's  Samlg. 
verschiedener  Lieder  1.  Thl.  Lied  auf 
Reisen  zu  singen.  Ms.  18449  Hofb.  Wien. 
—  Im  Grabe  wohnt  Vergassenheit  5  voc. 
P.  Ms.  18547. 

Sammlung  vermischter  Ciavier-  und  Ge- 
sangstücke für  geübte  und  ungeübte  Spieler 
(in  3  Abthlg.).  Gotha  beim  Verfasser  und 
bei  Ettiuger.  1.  Thl.  1780  lustnimental- 
piecen  36  S.  2.  und  3.  Thl.  1781  Gesge. 
u.  Instrumentalp.  qufol.  [B.  B.  B.  M. 
B.Dresd.Mus.  B.Kgsbg.  B.Lpz.  Musikfr. 
Wien.     br.  Mus.     Schwerin  F:  2.  Thl. 

—  Neue  vermehrte  Ausg.  Samlg.  verm. 
Ciavier-  u.  Gesang-Stücke.  Lpz.  Schwickert. 
86  S.     [B.  B. 

—  8.  Thl.  Eondeaux  u.  Lieder,  auch 
kleine  u.  gröfsere  Ciavierstücke.  Lpz. 
Schwickert.     36  S.     [B.  B.     B.  M. 

—  4. — 6.  Thl.  Saanlg.  verm.  Clavier- 
u.  Gesang-Stücke,  ib.  20,  28,  34  S.  [B.  B. 
B.  M.  nur  4.  Thl.     B.  Wagener  Thl.  1—6. 

Instrumentahcerke : 

2  Concerti  per  il  Cemb.  acc.  da  2  V. 
Viola  et  Vcl.  Lips.  1779  Schwickert. 
qufol.  5  Stb.  [B.  Wagener.  B.  B.  Ein- 
siedeln.    Neapel  Turch. 

Concertiuo  per  il  Cembalo  acc.  da  2  V. 
Viola  e  Vcl.  Lps.  Schwickert.  5  Stb. 
[B.  Wagener.     B.  B. 

Ms.  in  Stb.  B.  Leipzig:  18  Sinfonien. 

Ms.  Dresd.  Mus.  Sinfonia  nebst  6  Sona- 
tinen.     1.  Thl.     Gotha,     qufol. 

4  Sinfonien  (in  F.  G.  u.  2  in  Cd.)  f. 
2  V.  A.  B.  2  Hörn,  oder  2  FI.  u.  2  Oboen, 
auch  ohne  und  mit  Triangel.  Mss.  in  Stb. 
[Brüss.  Cons. 

Ms.  1361  in  K.  in  B.  B.  Sinfonia  ä  11. 
Stb.  Gd. 

Sinfonie  ex  F.  ä  2  V.  2  Corni,  Va.  et 
B.  sine  Cembalo.  6  Stb.  im  Ms.  [Schwe- 
rin F. 

Ouvertiire  in  F.  f.  kl.  Orch.  Ms.  Stb. 
[Brüss.  Cons. 

Mss.  B.  B.  1363  in  K.  7  Concerti  ä  5. 
Cemb.  2  V.  Va.  B.  in  F.  G.  G.  H.  F.  G. 
H.     Stb.  fol. 

—  1364  in  K.  Zwey  Flügel  Concerte  in 
Part.  Nr.  1.  Esd.,  das  2.  fehlt. 

Mss.  Dresd.  Mus.  10  Concerte  für  Kla- 


vier mit  2  V.  Va.  u.  B.  in  Gm.  Gd.  Fd. 
Fra.  Hm.,  in  Paii. 

Concert  (in  D)  f.  Clav,  mit  2  V.  A.  u. 
B.     Lpz.,  Schwickert.    Stb.    [Brüss.  Cons. 

4  Conc.  elieuso  im  Ms.  in  Stb.  [Bräss. 
Cons. 

Concerto    (in    Es.)    per    il   Viol.    conc, 

2  V.  A.  Bc.  7  Bg.  Ms.  in  B.  Wagener. 
Concerto  (Fd.)  a  Cemb,  2  V.  Va.  e  B., 

3  Sätze.     Ms.  in  Wolfenb.  5  Stb. 
Quartett  f.  Clav.  2  V.  Va.  u.  Br.    Gotha, 

Ettiuger.     1780.     Stb.     [Brüss.  Cons. 

Ms.  B.  B.  1362  in  K.  2  Trio  (Fd.)  a  Fl. 
V.  B.     Stb. 

Trio  in  Ed.  f.  2  V.  u.  B.  Ms.  Stb. 
[Brüss.  Cons. 

Trois  Senates  pour  le  Clavecin  avec 
l'accomp.  d'une  Flute  ou  Violon.  Op.  3. 
Beriin,  J.  J.  Hummel,  fol.  2  Stb.  [B. 
Wagener. 

Ms.  B.  B.  1366  in  K.  o.  Vornam.:  So- 
nata i)er  il  Cemb.  c.  Fl.  trav.  Stb. 

6  Duetti  a  2  V.  2  Stb.  im  Ms.  [B. 
Wagener. 

Sonata  per  il  V.  solo,  Cembalo  col  Vio- 
lone.     4  Bll.  Ms.     [B.  Wagener. 

Sei  Sonate  per  il  Clavic.  Berl.  1757 
Winter.  .34  S.  qufol.  [B.  Wagener.  B. 
Leipzig.  Hofb.  Wien.  B.  B.  C.P.  Gotha. 
Brüss.  Cons.     Dresd.  Mus.     br.  Mus. 

Sonate  a  4  ms.  pour  le  Clav,  ou  Pfte. 
op.  6.    Berl.  Hummel.    HS.    [B.  Wagener. 

1  Sonate  f.  Kla\'ier  in  Gd.  in  Haffner's 
Oeuv.  melee. 

6  Sonaten  f.  Klavier  in  Farrenc's  Tresor 
7.  liv.  Bd.  14  Nr.  8.  1864.  [Brüss.  Cons. 
B.  M. 

2  Sonaten  f.  Klav.  Mss.     [Brüss.  Cons. 
In  Eostock,  Ms.    Sonata  ä  Fl.  trav.  c. 

Cemb.  (ohne  Vornam.) 

Mss.  Dresd.  Mus.  Ch6,  2:  Sonata,  Fan- 
tasia,  Sinfonia  per  il  Cembalo,     fol. 

Sonate  f.  2  Clav.     [Proske-Mettenl. 

Ms.  116.  B.  B.  Ein  Stück  zur  Harpfen- 
Uhr.     1  ßl.  fol. 

—  131  p.  8.  Andante  vom  Herrn  Ka- 
pellm.  .  .  in  Gotha  1765  f.  Klav.  fol.,  beide 
ohne  Vornamen. 

Die  B.  B.  besitzt  an  Autographen  21  Nr., 
aul'ser  den  bereits  oben  angeführten  sind 
noch  vorhanden:  Chöre,  Arien,  Terzette 
&  Cantaten. 

Das  br.  Mus.  besitzt  noch  in  alten 
Sammiwk.  Siehe:  6  Lessons  for  the  harps. 
und  Symphonies.  A  coli,  of  . .  .  &  Sona- 
tas  by  . . .  1762.  fol. 

Ms.  B.  B.  19^.  Solo  f.  Klavier.  Allegro 
u.  Presto.    Ad.    Autogr. 

Menuet  u.  Var.  f.  Klav.  Ms.  [Brüss. 
Cons. 


Benda,  Johann. 


489 


Bendeler,  Joh.  Phii. 


Canzonet.  f.  Klav.  mit  Var.,  s.  Ettinger. 

Fantasia  xind  Allegro  f.  Klav.  Ms. 
[Schwerin  F. 

Scherzi  Nothinii,  Ms.     [Berlin  K.  H. 

Variat.  f.  Klav.  in  Ettinger's  Canzo- 
nette  1781. 

Sonaten  f.  V.  u.  Bc.  Mss.  Stb.  [Brüss. 
Cons.  2  voll. 

Ms.  B.  B.  131.^  m  in  fol.  Solo  p.  Yio- 
lino  e  B.  ex  C. 

Solo  per  Viola  d'amore  e  B.  Ms.  [B. 
Wagener. 

Klavierpiecen  iind  Gesänge  in  neuen 
Ausg.  (Eitner,  Verz.) 

1  Sinf.  f.  Ivlav.  Breitkf5pf  10.  üi  Far- 
renc's  Tresor  Bd.  7  sechs  Sonaten. 

In  musical.  Quodlibet  p.  4  u.  32  aller- 
lei Klavierstücke. 

In  6  Rondo  u.  6  kl.  Lieder,  1  Nr.  1784. 

In  Welcker's  Six  Lessons  1  Nr. 

Ein  Brief  an  Rust  vom  27/2  1780,  ab- 
gedruckt im  Hosäus  p.  60. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  19325  eine  General- 
bass-Lehre,  Fragment. 

Benda,  Johann,  Bruder  des 
Franz',  geb.  1713  zu  Alt-Benatkv, 
■j-  1752  zu  Berlin,  hielt  sich  um 
1733  in  Dresden  auf,  von  wo  ihn 
sein  Bruder  Franz  1734  nach 
Rheinsberg  nahm,  ihn  unterrichtete 
und  1740  in  die  Kgi.  Kapelle  als 
Violinist  brachte.  Er  erhielt  an- 
fänglich 150,  später  300  Thlr.  Ge- 
halt.    (Ledebur.     Bitter  1,  26.) 

Ms.  B.  B.  1370:  Trio  ex  C.  p.  Flaute, 
Yiol.  et  B.  in  Stb.  —  20  Capriccj  f.  V. 
[Musikfr.  Wien.]  Siehe  auch  Frz.  Benda 
10  Sonaten  f.  V. 

Benda,  Joseph,  geb.  7.  März 
1724  zu  Alt-Benatky,  gest.  24.  Febr. 
1804  zu  Berlin.  Kam  bei  der 
Uebersiedelung  der  Familie  1740 
nach  Berlin,  wurde  der  Schüler 
seines  Bruders  Franz  und  1742 
Kgl.  Kammermusikus  (als  Violinist), 
vertrat  später  seinen  Bruder  als 
Konzertmeister  und  rückte  1786 
in  dessen  StelJe  ein.  Erst  1798 
wird  er  in  den  Ruhestand  ver- 
setzt.    (Ledebur.     Bitter  1,  26.) 

Sonata  per  il  Cembalo.  Ms.  Dresd.  Mus. 
Etüden  in  Franz  B.'s  Etudes,  Lpz.  Hoff- 
nieister  &  Külmel. 

Benda,  Juliane,  s.  Reichardt. 


Benda,  Karl  Franz,  Sohn  des 
Joseph's,  geb.  1753  zu  Berlin,  gest. 
1.  Dez.  1817  ebd.  im  65.  Lebens- 
jahre (Lpz.  Ztg.  19,  49).  Er  war 
Kgl.  Kammermusikus  in  Berlin. 

Benda,  Karl  Hermann  Heinrich, 
geb.  21.  Mai  1748  zu  Potsdam 
(nach  Reichardt  1,  nach  Gerber 
den  2.  Mai),  gest.  15.  März  1836 
zu  Berlin  (Vossische  Ztg.).  Sohn 
des  Franz  B.,  bildete  sich  zum 
Violinisten  aus,  wurde  gegen  1766 
Kgl.  Kammermusikus,  später  Ballet- 
Correpetitor  und  1802  Konzert- 
meister. 

Sonata  per  il  V.  solo  e  B.    Autogi".  B.  B. 

6  Adagios  f.  d.  Pfte.  nebst  Bemerkg. 
über  Spiel  u.  Vortrag  des  Adagio.  Berlin, 
Himimel.     13  S.     [B.  Kgsbg.     B.  B. 

Bendehowe,  siehe  Benbowes. 
Bendeler,  Johann  Jakoh,  um 

169  7  Kantor  in  Wolf  enbüttel(Werck- 
meisters  Hypomnemata), 

Bendeler,  Johann  Philipp,  geb. 
um  1660  zu  Riethnord hausen  bei 
Erfurt,  war  um  1697  Kantor  uijd 
5.  Schulkollege  zu  Quedlinburg. 
(Werckmeister'sHypomnemata,Ger- 
ber  2  und  seine  Drucke.)    Er  gab 

heraus: 

Organopoeia  oder  Unterweisung  wie  eine 
Orgel  zu  erbauen  . .  sei  (Titel  bei  Becker 
1,  247).  Frckft.  u.  Lpz.  (c.  1690).  40. 
48  S.  [B.  B.  B.  Hbg.  B.  M.  Dre.sd. 
Glasgow.  B.  Lpz.  Bologna.  Musik-fr. 
Wien.     (Gerber  2  Beschrbg.) 

—  Andere  Ausg.  Orgel  -  Bau  -  Kunst, 
oder  . . .  Franckfm-t  1739.  4«.  52  S. 
[Proske.      Brüssel.      B.  Lpz.      Kopenhag. 

Directorium  musicum,  oder  Grüudl.  Er- 
örterung Dereijenigen  Streit-Fragen,  Wel- 
che bifshero  hin  und  wieder  zwischen 
denen  Schul -Rectoribus  und  Cantoribus 
über  dem  Directorio  Musico  moviret  wor- 
den. Nebst  beygefügten  Responsis  einiger 
hochberühmten  Juristen  CoUegiomm.  Zum 
Druck  übergeben  Von  Joh.  PhU.  Bendelern, 
Cant.  zu  QuedHnb.  Gedruckt  im  Jahr 
1706. 

Kgl.  B.  Berlin,  Abthlg.  Bibl.  Dieziana. 
Quart  2899  (Spitta.  Bach  ü,  49.5.  Beckoi-, 
Litteratur  472).  B.M.  Lüneburg.  B.Lpz. 
Brüssel.     Musikfr.  Wien. 


Bender. 


440 


Benecken. 


Bender,  C . . .,  die  B.  Darmstaclt 
besitzt  von  ihm  ,,Scena  ed  Aria 
con  cori"  Lascia  al  meno  ch'io 
riprendo.     P.  Ms. 

Beiidiiiello,   Agostino  I.,   aus 

"Verona.  Fetis  und  Nerici  47  ver- 
wechseln ihn  mit  dem  folgenden 
Autor,  der  aus  Lucca  gebürtig  ist, 
Canonicus  war  und  fast  ein  Jh. 
später  lebte.  lieber  obigen  Autor 
ist  aus  seinen  Druckwerken,  soweit 
sie  mir  vorgelegen  haben,  nichts 
zu  erfahren.    Man  kennt  von  ihm: 

1.  Sacrarum  Modulationum  8  voc.  Hb.  1. 
Veronae  1585  Seb.  ä  Donnis.  Stb.  4". 
[B.B:  T2.  B2. 

2.  Sacr.  cantionum  5  voc.  IIb.  2.  Ven. 
1588  Amadinus.  5  Stb.  26  Nrn.,  die 
letzte  von  G.  M.  Asula.     [B.  K. 

3.  Sacramm  cantionum  4  vocibns  con- 
cinendaruin  Lib.  1.  Ven.  1592  Amadinus. 
4  Stb.     40.     [Bologna. 

4.  Sacrarum  cant.  4  et  5  voc.  libri  duo. 
Francof.  1604  N.  Stein.  5  Stb.  23  Nrn. 
[Proske.     Upsala. 

—  lib.  2.  5  voc.  ib.  5  Stb.  25  Nrn.  [ib. 

5.  Ms.  Z.  28.  B.  B.  Codex,  Part.  1599, 
S.  1 :  Iste  sanctus  4  voc.  —  Ms.  B.  M : 
Iiftnolatus  4  voc.  und  Ms  91  in  Part,  für 
Orgel  geschrieben,  fraglich  welcher  ß., 
fol.  65  ein  Magnific.  zu  12  St.  Die  Be- 
merkung Maier's  im  Hds.-Kat.  S.  152 
wirft  beide  B.'s  zusammen. 

In  Phalese's  Corona  Sacra  1626  ein  Gesg. 

Beiulinello,  Agostino  IL,  aus 

Lucca  gebürtig,  nennt  sich  Cano- 
nicus regulari  Laterauense,  ferner 
sagt  er  in  der  Dedication  zu  1671, 
dass  er  Prior  in  S.  Agostino  zu 
Piacenza  und  Erzpriester  in  an- 
deren Kirchen  seines  Ordens  S. 
Frediano  sei.  .  Das  Liceo  mus.  zu 
Bologna  besitzt  von  ihm: 

Psalmi  vespertini  ternis,  4,  5  voci,  ad 
Organum  concinendi,  una  c.  Litaniis  . .  . 
Op.  1.  Bononiae  1671  ts^pis  Jac.  Montij. 
4".     6  Stb.    40. 

Nerici  p.  48  teilt  mit,  dass  die  Familie 
Puccini  ein  Salve  regina  4  voc.  im  Ms, 
von  ihm  besitzt.  Nerici  glaubt,  dass  es 
der.selbe  Autor  sei,  der  im  16.  Jh.  lebte. 
(Siehe  den  vorhergehenden  Artikel.)  Er 
soll  um  1707  gestorben  sein.  Die  weiteren 
Mitteilungen   desselben   aus   Dokumenten 


u.  Druckwerken  verwechseln  den  Kom- 
l^onisten  abermals  mit  einem  Abt  u.  ge- 
lehrten Theologen,  der  erst  am  21/5  1665 
geboren  ist,  und  dieser  soll  1671  sein 
opus  1  herausgegeben  haben?  In  der 
Hofb.  zu  Wien,  Ms.  15608  ist  ein  Bendi- 
nelli,  ohne  Vornamen,  mit  1  Magnificat 
8  V.  u.  1  Hymnus  zu  4 — 6  St.  vertreten. 

Bendiiielli,  Cesare,  nach  seinem 
Porträt  in'  der  Kirche  zu  Auf- 
kirchen befand  er  sich  in  Ksl. 
Diensten,  wurde  aber  irgend  einem 
Fürsten  auf  «inbestimmte  Zeit  ge- 
liehen u.  1582  (wie  man  auf  dem 
Porträt  liest)  vom  Kaiser  wieder  zu- 
rückgefordert. JEr  machte  die  Rück- 
reise auf  dem  Donaustrome. 

Bendiiielli,     Ubaldino,     ein 

Komponist  des  16/17.  Jhs.,  der  in 
Stb.  (Nr.  1274)  erwiihnt  wird,  siehe 
Kat.  S.  64  der  B.  Dresden. 

Beiidiiii  dl  Pietrasanta,  Ste- 
fano Tommaso,  lebte  in  der  Mitte 
des  18.  Jhs.  und  nennt  sich  einen 
Dilettanten.     Er  gab  heraus: 

II  cantore  brevemente  istniito  nel  canto 
fermo  e  l'organista  nel  rispondere  al  coro. 
Opera  del  dottore  Stefano  . . . ,  dilettante 
in  questa  materia.  Firenze  1761  Moücke. 
12«.     56  S.     [Bologna. 

Bendl,  . . .  um  1786  Musikdirek- 
tor an  der  Wilhelmischen  Truppe 
in  Baden  bei  Wien,  die  im  Winter 
in  Wien  spielte  (Reichard  1787, 222). 

Bendiisi,  Francesco,  geb.  zu 
Sieua.     Gab  heraus: 

Opera  nova  de  Balli  Di ...  a  4  accomod." 
da  cautare  &  sonare  d'ogni  sorte  di  ström. 
Ven.  1553  Ant.  Gard.  4  Stb.  24  Tänze, 
[br.  Mus:A.  T.  B.  M.  Mu.sikfr.  Wien. 
Wasielewski  3  druckt  unter  Nr.  30  zwei 
Pieceu  ab. 

Beiie,  GioTanni  dal,  Heraus- 
geber und  Sammler  des  Samlwk. 
Musica  spirituale  Lib.  1,  di  Canzon 
et  Madrigal!  a  5  voci.  Siehe  unter 
Scotto  1563. 

Benecke, . . .  trat  1752  in  Lon- 
don als  Violoncellist  auf  (Pohl  2,  .371). 

Bene[cjlfen ,  Friedrich  Bur- 
chard,   geb.  13.  August   1760   zu 


Benecken. 


441 


ßenedetti,  Pietro  11. 


Kloster  "Wennigsen,  einem  Dorfe 
bei  Hannover,  gest.  22.  Sept.  1818 
zu  Wülfingbausen  b.  Hannover. 
Studierte  Theologie,  lebte  dann  im 
Kloster  Wennigsen,  wie  er  im 
Gramer  2,  997  im  Jahre  1786 
selbst  anzeigt,  wuide  1790  Pastor 
in  Ronnenberg  b.  Hannover  und 
1803  in  Wülfingbausen  (Biogr. 
Bock'sche  Musikzlg.  1887,  265). 
Er  war  ein  fleifsiger  und  beliebter 
Liederkomponist,  schuf  auch  die 
Chorahnelodie:  ,,Wie  sie  so  sanft 
ruhn."  (Urteil:  Lpz.  Ztg.  4,  330, 
welche  die  Lieder  als  schwache 
Erzeugnisse  bezeichnet.  Zahn  5, 
466.)     Man  kennt  von  ihm: 

In  Memoriam.  Lied  (Rosen  welken  und 
verschwinden).  Göttingen  im  Nov.  1776. 
[Dresd.  Mus. 

Lieder  der  Unschuld  und  Liebe  mit  CL- 
Begltg.  (Frau  Landcrostin  von  Reden 
gew.)  Hannover  bei  Oebr.  Hahn,  qufol. 
36  S.  23  L.  u.  5  Misnuets.  [B.  G.  B. 
"Wagener.      Brüssel  Cons.      Berlin  K.  H. 

Lieder  u.  Gesänge  für  fühlende  Seelen, 
nebst  6  Menuetten.  Hannover  1787 
Schmidt.  4^.  Hierin  das  Lied:  Wie  sie 
so  sanft  ruhen.  [B.  B.  B.  G.  B.  Lpz, 
Brüss.  Cons. 

Lieder  u.  kleine  Klavierstücke  für  giite 
Menschen.  Hannover  1794  bei  Chrstn. 
Ritscher.  47  S.  [B.  G.  Brüss.  Cons. 
Schwerin  F. 

Lieder  der  Religion,  der  Freundschaft 
n.  Liebe  mit  Cl.-Begltg.  Haunov.  (1805) 
Gebr.  Hahn  fol.  27  Nrn.  [B.  B.  B.  G. 
Hannov.     B.  Lpz. 

In  Melodien  zu  den  Liedern  f.  Volks- 
schulen von  Hoppenstedt.  3.  Ausg  1.  Thl. 
Hannov.*  1809  Hahn,  enth.  77  Melod.  von 
B.     [B.  B.     B.  G.     B.  Lpz. 

Der  2    Thl.  ist  von  Heinrich  Wegener. 

1  mehrst.  Lied  in  nuuer  Ausg.  (Eitner2.) 

BeDCiietti,  Domeiiico,  Musiker 
der  Signoria  zu  Bologna.  Adr. 
Banchieri  richtet  einen  Brief  1628 
an  ihn  (siehe  Kat.  1,  4  B.  Bo- 
logna). Die  B.  Bologna  besitzt 
von  ihm: 

„Litanie  della  B.  V.  a  8  voci"  in  Giro- 
lamo  Giacobbi's  Letanie  e  Motetli  1618. 
Dort  wird  er  auch  ein  Sänger  an  S.  Pe- 
tronio  genannt. 


Benedetti,  Padre  Francesco 
Maria,  ein  Minoriter  zu  Assisi  und 
daselbst  Kapellmeister,  lebte  um 
1737.  Das  Liceo  zu  Bologna  be- 
sitzt von  ihm: 

1.  Regole  per  sonare  siüla  ])arte  de 
Basso.     Ms.  autogr.  16  Bll.  kl.  fol. 

2.  Regele  generali  per  sonare  sopra  la 
part3  ...  Ms.  26  Bll. 

3.  Regole  per  sonare  suUa  parte  de 
basso.     .38  Bll. 

4.  Regole  per  il  basso  continuo.  Von 
Nr.  5 — 8  folgen  Kopien  nach  einem  un- 
genannten Autor  (.siehe  Kat.  1,  276;  der 
Verfasser  des  Kataloges  glaubt,  dass  es 
Uebersetzungen  nach  Raineau  sind). 

Benedetti,  Giovanni  Fran- 
cesco, aus  Lucca,  lebte  um  1740 
in  Mantua  als  Maestro  an  der 
herzogl.  Kapelle  und  starb  nach 
Nerici  277  um  1760.  Das  Archiv 
des  Seminars  S.  Michele  in  Lucca 

besitzt  von  ihm: 

1.  Messe  e  Vespro  a  4  v.  concert.  c. 
ström.  2.  Salmi  a  4  v.  brevemente  con- 
certati  c.  V  . . .  dedicati  1742.  Wahr- 
schemlich  Mss. 

Benedetti,  Pietro  I.,  ein  Theo- 
loge zu  Florenz,  war  Mitglied  der 
Akademie  degli  Elevati  und  trug 
den  Namen  \J Invaghüo,  wie  uns 
die  Drucke  von  1611  u.  1613  be- 
lehren. Am  27.  März  1620  erhielt 
er  an  S.  Lorenzo  in  Florenz  die 
sechste  Kanouikatspfründe  unter 
dem  Titel  S.  Amato  Abate  (Viertel]. 
5,  534).     Man  kennt  von  ihm: 

Musiche  di..'.  Fiorenza  1611  gi'heredi 
di  Christofano  Marescotti.  1  vol.  in  fol. 
29  S.  mit  22  ital.  Gesg.  für  1  St.  u.  Bc. 
[B.  ßr. 

Musiche  di . . .  Hb  2.  Ven.  1613  Ania- 
dino.  fol.  29  S.  26  Gesge.  f.  1  St.  mit 
Bc.  [B.  Br.  R.  C  of  Mus.  Florenz  B.  L. 
Rom  B.  B.     C.  P. 

Musiche  di . .  .  a  1,  e  2  voci  cou  alcune 
spirituali  nel  fine.  Lib.  4.  Firenze  1617 
Pignoni.     fol.     [C.  P. 

!  Benedetti,  Pietro  II.,  geb.  zu 

1  Assisi  gegen  1685,  war  Kanonikus 

I  beim    Kollegium     zu    Spello    und 

I  Kapellmeister  an  der  Kirche  Apiro 

,  bei    Rom.      Auf    dem    folgenden 


Benedict. 


442 


Benedicti;s  Appenzeller. 


ersten  Drucke  nennt  er  sich  D. 
Pietro  Canonico  Benedetti,  Maestro 
di  Capella  di  Kicauati  e  della  su- 
detta  Sacra  Maestä  (von  Polen). 
Ich  kenne  von  ihm: 

1.  Applaus!  festivi  delle  virtii  morali 
alle  imniortali  glorie  della  Sac.  Maesta 
d'Augusto  II.  te  di  Polonia  ...  6  voc. 
Ms.  B892  in  P.  39  Bll.     [Dresd.  Mus. 

2.  Offertorii  per  tutte  le  Domeniche 
miüori  dell'auno  a  2  voci . . .  Op.  1.  Bo- 
logna 1715  Silvani.    3  Stb.  4P.     [Bologna. 

3.  Antifone  delle  beata  Verg.  termina- 
tive  dell'officio  divino  per  tutti  tre  i  tempi 
dell'anno  a  solo,  ä  2  e  ä  3  voci,  c.  V.  e 
senza.     Yen.  1716.     Stb.     [R.  C.  of  Mus. 

4.  12  Sonates  p.  V.  et  Clav.  Amst., 
Le  Cene.    2  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Benedict, . . .  um  1782  Musik- 
direktor an  der  Böhmischen  Truppe 
in  Mainz  u.  a.  0.  (ßeichard  1783, 
263.) 

Ein  Pater  Benedict,  Mönch  an 
St.  Norbert  ist  in  der  Stiftsbibl.  in 
Göttweih  mit  einer  Messe  vertreten. 

Ein  Lautenist  Benedict  stand  um 
1622  in  Augsburger  Diensten  (M. 
f.  M.  30,  25). 

Benedieti  (Benedictis,  wie  er 
sich  unter  der  Dedic.  unterz.),  Don 
GriOYaiiiäi  Toiiiaso,  da  Pascarola, 
lebte  um  1589  zu  Neapel  nach 
der  Dedic.  zu  urteilen  und  ist 
folgendes  Werk  sein  erstes  Druck- 
werk: 

...  11  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci. 
Ven.  1589  ad  iustaotia  di  Scipion  Rizzi. 
5  Stb.    4«.    29  Gesge.     [Neapel  Cons. 

Benedictis,  Bernardus,  oder 
de  Paulis  Florentinus,  vom  20.  Aug. 
1514  bis  zu  seinem  Tode  am  23. 
Januar  1548  päpstl.  Sänger.  Er 
liegt  begraben  in  S.  Maria  sopra 
Minerva.  (Viertelj.  3,  256  u.  Reg. 
zu  Bausteine  3  von  Haberl,  S.  115.) 

Benedictis,  Christophorus,  de 
Urbino,  1529  päpstl.  Sänger  (Viertelj. 
3,  262). 

Benedictis,  Donato  de,  da 
Taranto  monaco  celestino,  gab 
heraus : 


Harmonici  concentus.     Ven.  1614  Vin- 
ceuti.     [Ferrara. 

Benedictus,  siehe  Diicis. 

Benedictus,  1514  Sänger  der 
Capella  Julia  am  St.  Peter  in  Rom 
mit  3  Duc.  monatl.  Gehalt.  Am 
16.  April  1514  wird  er  als  Magister 
bezeichnet  und  empfängt  Zahlung 
für  3  Knaben.  Haberl  (in  Viertelj. 
3,  258)  glaubt,  dass  dies  der  Sänger 
Papien  sein  könne,  der  im  Jahre 
1526  in  den  Listen  gez.  ist  (Haberl, 
Bausteine  3,  110). 

Benedictus  Appenzeller  (Bene- 
dictus Abbatiscellanus),  nach  seinem 
Geburtsorte  in  der  Schweiz  ge- 
nannt. Er  ist  nicht  mit  Benedictus 
Ducis  zu  verwechseln,  der  in  den 
Musiksammelwerken  meist  nur  mit 
Benedictus  bezeichnet  wird.  Die 
einzige  sichere  Nachricht  über  ihn 
erhalten  wir  aus  den  Akten  des 
belgischen  Archivs;  hier  wird  er 
von  1539  bis  1555  unter  dem 
Namen  „Benedictus  Appenzelders" 
als  Lehrer  des  Knabenchores  an 
der  Kgl.  Kapelle  zu  Brüssel  als 
Nachfolger  Jean  Gossins  verzeich- 
net. Von  seinen  Kompositionen 
kennen  wir  nur  wenige,  die  den 
vollen  Namen  tragen  und  nur  die- 
jenigen können  wir  ihm  sicher  zu- 
schreiben. In  dem  Samlwk,  1553  c 
und  1557a:  Lib.  4  und  12.  Eccle- 
siasticarum  (Susato)  befinden  sich 
4  Gesänge  mit  Benedictus  ..Appen- 
zeller und  einer  mit  nur  Benedic- 
tus gezeichnet.  Es  sind  die  Mo- 
tetten: „Ave  verum",  „Orasmus  te", 
„In  illo  tempore"  und  „Beati  om- 
nes"  .(auch  im  Ms.  940  Nr.  169 
B.  Proske  und  B.  M.  vorhanden). 
Der  Index  nennt  ihn  aber  nur 
Benedictus  und  auch  in  den  Stb. 
kommt  hin  und  wieder  nur  der 
Name  Benedictus  bei  den  verzeich- 
neten Motetten  vor.  Man  sieht 
daraus,   wie   ungenau  die  Heraus- 


Benedictus  Appenzeller. 


443 


Benedictus,  R.  F. 


geber  verfuhren,  oder  selbst  nicht 
Bescheid  wussten.  Fotis'  Verzeich- 
nis der  Gesänge  des  Autors  ist 
ganz  ungenau.  Straeten  teilt  Bd.  7 
p.  421  ein  Sancta  Maria  von  1548 
im  Facsimile  mit  von  einem  Einzel- 
druck auf  Leinewand,  der  Maria 
von  Ungarn  und  Böhmen,  Statt- 
halterin der  Niederlande,  gewidmet, 
welches  aber  nur  mit  Benedictus 
gezeichnet  ist.  Straeten  glaubt, 
dass  es  obigem  Autor  angehört. 
(Monatsh.  8,  57  ff.  Straeten  3, 
246.  309  —  11.  7,  431.)  Seine 
Yermutungen,  dass  der  Name  Ap- 
penzeller ein  Familienname  ist,  kann 
uns  vorläufig  wenig  nützen.  Nur 
an  dem  Einen  müssen  wir  fest- 
halten, dass  nur  die  beliebtesten 
und  am  höchsten  geschätzten  Kom- 
ponisten damaliger  Zeit  sehr  oft 
nur  mit  Vornamen  verzeichnet  sind, 
während  andere  v/eniger  bekannte 
stets  mit  vollem  Namen  genannt 
werden.  —  Ein  Gesang  siehe  in 
Manuscript,  B.  Proske.  Fraglich 
sind  die  mit  Benedictus  gez.  Ge- 
sänge im  Ms.  15613  der  Hofb. 
Wien.  Ich  stelle  sie  unter  Ducis. 
Beiiedietus  a  San  Joseplio, 
in  Frankreich  bekannt  unter  dem 
Namen  Grand  Carme.  Sein  Fa- 
milienname soll  Buns  gewesen 
sein.  Geb.  um  1642  zu  Nimwegen. 
Fetis  sagt:  er  starb  um  1716  im 
Kloster  zu  Boxmeer  in  der  Nähe 
von  Herzogenbusch,  das  ist  aber 
nicht  richtig,  denn  er  nennt  sich 
noch  1721  Organist,  Jubilierter 
des  Klosters  Monte  Carmelo,  Bene- 
dictiner  ä  Josephe.  1666  bezeich- 
net er  sich  als  „Frater  ordinis  F.  F. 
beatiss.  Virginae  Mariae  de  Monte 
Carmelo",  In  einem  späteren 
Drucke  (s.  a.)  als  Subprior.  Das 
Karmeliterkloster  befand  sich  in 
oben  genanntem  Orte  Boxmeer. 
Straeten  zeigt  in  1,  211.  213.  221. 


224  eine  Anzahl  "Werke  von  ihm 
an,  die  einst  die  Kirche  Walburge 
in  Andenard  besafs.  Mir  sind  be- 
kannt : 

1.  Missae,  Litaniae  et  Motettae  4 — 6  v. 
c.  instr.  et  ripieiiis.  Op.  I,  Antv.,  haered. 
P.  Phalesius  1666.  15  Stb.  (3  Mess., 
4  Mot.)     [Musikfr.  Wien  15  Stb. 

2.  Corona  stellaram  diiodeeim  serta 
I.  n.  III.  IV.  vocib.  et  instr.  Ed.  2.  Antv. 
Phalesius  1673.     40.     [Amst:  T. 

3.  Encomia  sacra  musica  decantanda 
una,  duabus,  tribus  voc,  et  uno  quinque 
instnim.  op.Vl.  ültrajecti  1683.  [Paris  Nat. 

4.  Manuale  chori  ad  usum  ordinis  Car- 
melit.  juxta  norniam  Benedicti  a  S.  Jo- 
sepho,  Organistae  et  Musici  famosiss.  no- 
\ater  correct.  et  auctum  curaque  Joa.  Bapt. 
a.  S.  Arcadio  impressum.  Bruxell.  1721 
L.  de  Wainne.  12".  [Rosenthal  26.     B.  Lpz. 

5.  Orpheus  Elianus  a  Carmelo  in  orbem 
editus,  ded.  Comiti  Oswald  Albert  Franc, 
de  Bergh .  . .  (für  2  Y.  Vcl.  u.  Organe). 
Amst.  Roger.     4  Stb.     [B.  Wagener. 

6.  Ms.  ß.  Upsala:  2  Motett. 

Benedictus  de  Opitiis,  siehe 
Opitiis,  1515. 

Benedictus,  Christophorus  de, 

de  Urbino,  siehe  Benedictis. 

Benedictus,  Johannes,  Saxo., 
ist  am  3.  Mai  1686  in  der  Univers, 
zu  Leyden  als  Musicus  universi- 
tatis  eingezeichnet.    (Bouwst.  3,  3.) 

Benedictus  (Benedetto),  Joannes 
Baptist,  geb.  zu  Venedig,  um  1590 
zu  Turin  gestorben  iui  60.  Lebens- 
jahre, war  Mathematiker  u.  schrieb: 

Speculationes  mathematicae  et  physicae, 
in  der  sich  auch  eine  theoretische  Ab- 
handlung über  Musik  befinden  soll.  Nach 
Fetis  besitzt  die  Bibl.  in  Turin  im  Ms. 
.,De  optica,  musica  et  machinis". 

Benedictus,  P.  F.,  17.  Jh.   Die 

B.  Upsala  besitzt  im  Ms. 

3  Motett.  f.  Singst,  u.  lustr.  in  P.  Talni- 
latur.  —  1  Litania  u.  1  Kyrie  zu  4  St., 
2  Y.  u.  Bc.  in  Stb.  fol. 

Benedictus,  R.  P.,  das  Ms.  in 

B.  Kgsbg.  trägt  die  Notiz:  Inser- 
viunt  I  Molitor,  P.  1.  Kectori  Craut- 
hemii  1760.  (N.  a.  A.)  Man  kennt 
von  ihm: 


Benegger. 


444 


Benelli,  Antonio. 


Salvatoii  ascendenti  Vesperae  ex  D  tt 
(4  St.  2  V.  2  Clariui,  Violone  et  Org. 
Tymp.)  Ms.  B.B.  Nr.  1410.    P.  iü  gr.  fol. 

—  Ms.  B.  Kgshg.  4".  in  10  Stb. 

Beiieg'ger, . . .  gab  nach  Gerber  1 
Lira  1782  zu  London  6  Trios  f.  FL, 
Y.  u.  B.  und  24  Duetten  f.  Horu 
heraus. 

Beiieke, ...  In  einem  hds.  Saml- 
bde.  der  B.  Lübeck  (Kat.  p.  18) 
vom  Jahre  1776,  befindet  sich 
obiger  Autor  mit  einigen  Piecen 
vertreten.  Da  der  Bd.  schon  1776 
geschrieben  ist,  so  könnte  es  viel- 
leicht der  Yioloucellist  Benecke  sein 
(s.  d.). 

Beiieken,  siehe  Beneckcn. 

Benelli,  Allemanno,  s.  Meloui, 

Annibale  und  Bottrigari. 

Benelli,  Antonio,   Peregrino, 

geb.  5.  Sept.  1771  zu  Forli  (Ro- 
magna),  gest.  16.  Aug.  1830  in 
Börnichen  im  sächs.  Erzgebirge. 
Schüler  von  Martini  und  Mattei, 
trat  1790  als  Tenorist  in  der  Oper 
zu  Neapel  auf,  1798  in  London. 
Von  1801  —  1823  war  er  mit 
900  Thlr.  an  der  Hofoper  in  Dres- 
den angestellt  (Fürstenau  1,  176. 
181);  als  er  1823  pensioniert  wurde, 
ging  er  nach  Berlin  und  wiuxle 
an  der  Kgl.  preufsischen  Singschule 
als  Lehrer  angestellt.  1829  ging 
er  wieder  nach  Dresden  und  bald 
darauf  nach  Börnichen.  Aus  dem 
einstigen  Verehrer  Spontini's  war 
ein  sti'enger  Tadler  geworden^  und 
gab  er  dieser  Sinnesänderung  1829 
in  kritischen  Briefen  Ausdruck; 
dies  veranlasste  die  preufs.  Ver- 
waltung ihn  seines  Amtes  zu  ent- 
setzen. (Siehe  die  Briefe  Lpz.  Ztg. 
31,  367  ff.;  eine  Biogr.  33,  27. 
Urteil  über  seine  Solfegg.  31,  605. 

—  Felis.  —  Ledebur.)    Von  seinen 

Arbeiten  kann  ich  nachweisen: 

Messa  ä  4  v.  con  cori  e  a  piü  ström, 
obl.  Ms.  P.    [Darmst.     Dresd.  Mus.  —  lu 


B.  B.  2  Missae  4  voci  c.  ström.  Esd.  u. 
Cm.  Ms.  1430/31.  P. 

Messe,  Ms.  P.  u.  Stb.  in  Dresd.  katbol. 
Kirche. 

Pater  noster  ä  5  voci  pieno.  P.  Lips., 
Breitk.  &  H.  7  S.  [B.  Wagener.  B. 
Kgsbg.  Darmst.  Musikfr.  "Wien.  Dresd. 
Mus.  im  Ms.  P. 

Planctus  beatae  Mariae  V.  Stabat  mater, 
vocibus  4,  choris  et  instrum.  P.  Lpz., 
Probst.  49  S.  [B.  B.  B.  AVagener.  br. 
Mus.    Dresd.  Kgl.  Kapelle.    Musikfr. Wien. 

Stabat  mater  vocibus  quatuor  choris  et 
instrumentis.  P. Dresden  1821.  [Dresd.Mus. 

2  Adoramus  ä  4  v.  Ms.  P.  FmoU.  [B. 
Kgsbg. 

Adoramus  4  v.  u.  Ave  Maria  5  v.  P. 
Ms.  128  p.  37  u.  44  in  B.B.,  auch  Ms.  343 
Autogr.  (cf.  B.  31.) 

Ave  Maria  a  3  voci.  Ms.  98  in  B.  Kgsbg. 

Ave  Maria  5  voc.     P.  Autogr.  B.  B. 

De  profundis  8  voc.  c.  Bc.  Fd.  P. 
Octobre  1828.  Ms.  1434  B.B.  Berl. 
Singak. 

Domine  et  Dixit  4  voc.  c.  instr.  Ms.  28. 
P.     [Dresd.  Mus. 

Quicunque  terra  nati  ä  5  v.  Ms.  98  in 
B.  Kgsbg. 

Salve  regina  4  voci  pieni.  Lpz.,  Br. 
&  H.  P.  [B.  B.,  auch  im  Ms.  1435  in  K. 
Dresd.  Mus.  im  Ms.  P. 


Pianto  d'Elpino  per  la  morte  d'Egie. 
Cantate  pastorale  ä  2  v.  col  Cemb.  Lps., 
Br.  &  H.     [Dresd.  Mus. 

Scena  et  Aria  col  Pfte.  Vien.,  Sauer 
&  Leidesdorf.     [B.  B. 

Recitativ    e    Cavatina.    op.  32.      Berl., 
i    Schlesinger.     [B.B.     Musikfr.  Wien. 
j       Scena  e  Polacca.  op.  31.     Berl.,  Schle- 
I   Singer.     [B.B.     Musikfr.  Wien. 
i        Aria    alla    Polacca    „Da    te    lontano". 

Brunsvig.,  Spehr.  [B.  B.     Musikfr. Wien. 
;        Cavatina,  op. 33.  Berl.,Schlesinger.  [B.B. 
t        Cavaiiua  per  Sopr.   (Per  pietä  bell'idol 
mio)    c.   acc.  di  flaute    o  violino   e  pfte. 
Berlin.  Schlesinger.     [Maild.  Cons. 
i        4  Notturni  li  4  voc.   (ital.   u.  deutsch.) 
Lpz.,    Br.    &   H.      14  S.      [B.  Wagener. 
Musikfr.  Wien. 

4  Ariette  e  2  Duetti.  Lps.,  Br.  &  H. 
[B.  B.     Musikfr,  Wien. 

—  London  als  op.  .ö  gedr.     [br.  Mus. 
VI  original  vocal  pieces,   consistiiig  of 
'    4  venitian  canzonetts,  a  Duet  and  a  Not- 
turno for  3  voices.     [Musikfr.  Wien. 
I       Sonata   da   Cembalo.     Ms.  LIIL    qufol. 
:    [Dresd.Mus. 


Benenoit. 


445 


Benevoli. 


Regele  per  il  Canto  figurato  o  siano 
precetti  ragionato  per  apprendere  i  prin- 
cipj  di  musica  con  Esercizi,  Lezioni  et  in 
fine  Solfeggi,  per  imparare  a  cantare. 
Regeln  für  den  figuriiien  Gesang  ...  2 
parte.  Dresden,  (1S14)  a  spese  dell'autore. 
fol.  [B.  B.  Dresd.Mus.  Dresd.  Ein- 
sied ein. 

—  2.  Aufl.  Dresd.  1819  Arnold,  fol. 
[B.  B.  B.M.  B.Kgsbg.  Florenz.  br.Mus. 
Paris  Nat. 

Solfeges  pour  la  voix  de  Basse,  op.  34. 
Berl,  Trautweiu.  16  S.  [B.M.  Dresd. 
Musikf  r.  AVien. 

—  op.  35.  Bronsv.,  Meyer  jr.  24  S. 
[B.  M.    Dresd.    B.  B. 

B.B.  im  Autogr.  1  Brief:  Berlin  30/81829. 

Benenoit, ...  15.  Jh.  Der  Cod. 
37  des  Liceo  Bologna  enthält  die 
Fuga  sex  tempora :  Gaude  tu  baptista. 

Bener, ...  15.  Jh.  Cod.  568  in 
B.  Estense  in  Modena  1  Gesg. 

Benet  de  Opicijs,  siehe  Opitiis. 

Benet,  Joannes,  15.  Jh. 

Im  Codex  87  und  92  des  Domkapitel- 
archivs zu  Trient  (jetzt  Hofb  Wieu)  be- 
finden sich  fol.  130  Dens  creator  omnium, 
fol.  82  b.  Sanctus.  165  b.  Et  in  terra. 
226  b.  Sanctus,  alle  zu  3  Stim.  Im  Codex 
37  zu  Bologna  heilst  er  Joannes  Benet 
Anglicus  und  ist  mit  Sanctus,  Benedictus, 
Qui  toUis  et  Agnus  Dei  3  voci  Nr.  25  u. 
26  vertreten.  In  B.  Modena  befindet  sich 
im  Ms.  1  geistlicher  Gesg.  zu  mehreren 
Stimmen. 

Benetti, ...  In  der  Bibl.  der 
Christ  chiirch  in  Oxford  eine  Can- 
tate  a  voce  sola. 

Benevento  (IL  San  Raffaelle, 
ein  Graf  und  Direktor  des  Kgl. 
Instituts  zu  Turin,  Komponist  und 
Yiolinist,  lebte  um  1770,  ging 
später  jiach  Paris  und  gab  2  Briefe 
über  Musik  heraus,  die  in  der 
Raccolta  degli  opusculi  di  Milano, 
tom.   28  u.  29    Aufnahme   fanden. 

Das  br.  Mus.  besitzt  von  seinen  Kompo- 
sitionen: 6  Duetti  p.  2  V.  London,  fol.  — 
6  Sonate  a  V.  e  Cemb.  solo.    Paris,    fol. 

Benevoli,  Orazio,  auch  nur 
H.  B.  gez.,  der  natürliche  Sohn  des 
Herzogs  Albert  von  Lorraine,  geb. 
um  1602  in  Rom,  gest.  nach  Baini 
am  17.  Juni  1672  ebdort.    Ei-  war 


ein  Rchüler  Yiuc.  Ugolini's  (Fetis), 
erhielt  den  Kapellmeisterposten  an 
San  Luigi  de'  Francesi,  ging  dann 
1643 — 45  in  den  Dienst  des  Erz- 
herzogs von  Oesterreich,  kehrte 
darauf  wieder  in  seine  frühere 
Stellung  zurück  und  wurde  am 
23/2  1646  Kapellmeister  an  S. 
Maria  Maggiore  in  Rom  und  am 
7.  Nov.  desselben  Jahres  Kapell- 
meister am  S.  Peter  in  Rom  „in 
Vaticano"',  wie  ihn  auch  Florido 
1650,  1668  und  Caifabri  1665  be- 
zeichnen. Ein  Druckwerk  ist  von 
ihm  bis  jetzt  nicht  nachweisbar, 
nur  in  Sammeldruckwerken  ist  er 
mit  einigen  Gesängen  vertreten 
(Eitner  1.  Siehe  auch  S.  289, 
1668.)  Aufserdem  in  Ell.  Berretti's 
Samlwk.  1643:  Gaudeant  angeli 
und  Super  muros    3  voc.      Ferner 

1  dreist.  Laudate  im  Caifabri  1665.  — 

2  Motetten  (0  bone  Jesu.  —  Exultabunt 
labia  mea  2  voc.  c.  Bc.)  in  Poggioli's 
Scelta  di  Motetti  1647.  —  In  Bianchi's 
(Dom.)  Sacrarum  Modulationum  1642: 
Quam  bonus  panis  u.  Ego  sum  panis.  — 
In  Sileari's  Sacri  concerti  1675:  Miseri- 
cordia  Domini  2  v.  c.  Bc,  —  In  Florido's 
Concentus  sacras  1643:   Qui  sequitur  me 

3  V.  c.  Bc.  u,  Laudem  Dni.  2  v.  c.  Bc. 
In  desselben  Samlwk.  von  1645:  Surge 
propera  4  v.  c.  Bc.  —  In  dessen  1648 
(1649) :  Cognoscam  te  Domine  3  v.  c.  Bc. 

—  In  dessen  1650:   Qui  descendunt  2  v. 

—  In  dessen  1654:  Venite  et  videte  3  voc. 

—  Ocrdos  meos  1  v.  c.  Bc.  in  1659.  — 
Ego  autem  pro  te  Dne.  1  v.  c.  Bc.  in 
1663.  —  Agite  dies  laetitiae  3  v.  c.  Bc. 
in  1664.  —  Veni  electa  mea  2  voc.  c.  Bc. 
in  1672  (Florido's  Samlwk.)  —  In  Geort- 
som's  Scelta  de  Motetti  1656  mit  2  Mo- 
tetten: Fortitudo  mea  3  v.  Yenite  3  v. 
In  Florido's  Alias  cantiones  1655,  Ausg. 
1657:  Sit  mundo  laetissima  3  voc.  c.  Bc. 

—  In  Chrstph.  Ballard's  Recueil  de  Mo- 
tets  1712:  Quajn  pulchra,  T.  B.  2  Yiol. 
Bc.  pag.  87. 

9  Gesänge    in   Neudrucken    (Eitner  2). 

—  In  Bishop's  Repertorium  musicae  Lond. 
1848  eine  Nr.  —  In  Wülluer's  Chor- 
übungen, Neue  Folge  die  16 stim.  Messe: 
Kyrie  u.  Christo. 

Mss.  in  Bologna:    1.    Missa  in   diluvio 


Benevoli. 


446 


ßengral 


aquarum  raultarum  16  voc.  fol.  —  2.  Missa 
Tiracorda  a  16  voci.  Missa  Si  Deus  pro 
nobis  16  voc.  Missa  Tu  es  Petrus  16  v. 
Missa  Benevola  16  voc.  3.  8  Messe:  In 
angustia  pestilentiae  a  16  v.  Angelus 
Doniini  12  v.  Onde  tolse  amor  12  v. 
4.  Messa  a  12  voci  coU'org.  alte  Part,  in 
fol.  5.  Messe  a  16  v.  Autogr.  P.  6.  Et 
ecce  terremotus  factus  est  inaguus,  4  Bassi 
c.  l'org.  P.  1628.  7.  Mihi  autem  nimis 
8  v.  c.  org.  P.  8.  Dixit  Dnus.,  24  voci 
in  6  cori  coirorg.,  alte  P.  in  gr.  fol.  9.  0 
vos  omnes  qui  transitis  per  viam  a  8  v. 
a  capella,  alte  P. 

In  B.  B.  Autogr.  Missa  16  voc.  (1.  Diso. 
bbb|dd|   bda|b). 

—  Missa  16  voc.  (1.  Die.  b  b  |  c  f.  es  d  c  | 
beb  b). 

—  Ms.  1450  (ist  die  2.  der  eben  ver- 
zeichneten Messen):  Missa  In  diluvio  16  voc. 
P.  Dieselbe  Messe  noch  5  mal  in  Kopien. 
Ebenso  in  Kremsmünster,  Hds.  von  Chiti 
mit  der  JSfotiz :  dal  Sig. .  .  .  mastro  di  Ca- 
peila della  sacros.  Basilica  di  S.  Pietro  in 
Yaticano.  Roma  li  5.  Sept.  1660.  In  4". 
10  Bog.  Part.  —  Dieselbe  Messe  von 
Zelenka's  Hd.  in  Dresd.  Musikal.-Samlg.  P. 

(B.  B.)  Missa  Paradisi  portas  8  voc.  Ms. 
W103.  P. 

—  Missa  in  lectulo  meo  8  voc.  Ms. 
W103.  P. 

—  Ms.  L32.     Messa  3  voc.  Dm.  P. 

—  Ms.  L31.  Messa  8  voc.  u.  Missa 
tira  corda  4  cori  in  Stb.,  letztere  auch  L  316. 

—  9411.  Sanctus  u.  Dona  nobis  16  voc. 
von  Gottl.  Harrer  instrumentiert.  P.,  auch 
in  B.  Kgsbg. 

—  L31.  Magnificat  8  voc,  Gloria  laus 
4  V.  und  Ingrediente  4  v. 

—  Ms.  293  Autogr.  Haec  dies  a  4  voc. 

—  Allerlei  Motetten  in  Ms.  5.  37.  68. 
103.  1451  (Eegna  terra  12  voc.  c.  Bc.) 
L321.  In  T16.  58.  80.  113.  137.  154. 
155  in  P.  —  Ms.  535  Alfieri  2.  Bd.  S.  48 
u.  57. 

In  B.  Br:  0  beatum  3  voc.  c.  B.  Ms.  125. 
in  Stb. 

Christe  eleison,  4  voc.  Dd.  3/2  Ms. 
B.  Kgsbg. 

B.  M.  Missa  Si  Deus  pro  nobis  16  voc.  P. 

Dresd.  kathol.  Kirche  im  Ms.,  P.  u.  Stb., 
eine  der  Messen  zu  16  Stirn. 

Missa  in  diluvio  acquarum  multarum 
ä  4  chori  reali.    Ms.  A  30  P.    [Dresd.  Mus. 

Missa  a  4  chori  c.  Bc.  alte  Hds.  in  P. 
Bd.  4.  [Breslau  Kircheninst.  In  Bd.  112: 
Ecce  ajiparebit  Dnus.  6  voc.  P. 

Mss.  Hofb.  Wien:  Nr.  15530  Missa  (Gd.) 
a  4  voci  c.  oi-g.  P.  gr.  fol.  —  Nr.  15980 
Missa   in   diluvio   (Am.)    16  voc.    P.    — 


Ms.  15604  P:  Dixit  Dnus.  12  voc.  u.  2 
Antifoni  a  4  Bassi. 

Ms.  44  Cambridge  FW:  1  Mot.  f.  Sopr. 
u.  B:  Fremebat  furore  ductus. 

B.  G.ofMus.  Nr.  1742  ein  Mot.  „Qui 
descendunt''. 

Brüssel.  3  Messen  zu  16  Stim.  und 
1  zu  8  Stim.  in  P. 

Kopien  von  Perne  in  B.  Brüssel  Nr. 
1820—23:  4  Messen,  die  obigen. 

Br.  Museum^  Ms.  288.  1  Messe  zu 
16  St.  in  P. 

—  Ms.  289,   2  Messen  u.  4  Passionen. 

—  Ms.  361  br.  Mus.  2  Duette  u.  Arien. 
B.  Upsala   2  Motett.    f.    2  Sopr.    u.  B. 

in  Tabulatur  und  3  andere  in  Stb. 

9  Gesge.    im    Samlwk.    Coutrapunto   2, 
im  Ms. 
Ms.  Capella  Later.    Mazzo  U.    Missa   tira 

corda  a  16  v. 
„  —  Mazzo  M.  8  Magnificat  a  12,  2  a  8. 
„  —  Mazzo  BB.  0  coeli  Decus,  16  v. 
Regina  terre  12  v. 
Gaudens  gaudebo  9  v. 
Omnes  gentes  12  v. 
Eepleta  est  2  v. 
Filoe  regum  8  v. 
Urbs  beata  8  v. 
Dne.  Deus  16  v. 
Quam  dilecta  8  v. 
Mihi  autem  8  v. 
Christus  factus  est  8  v. 
Christus  uatus  est  8  v. 
Veni  sponsa  Missa  6  v. 
„  —  Casella  3  N44.    Missa:  Purpura  & 
Byssum,  8  v. 
Magnificat  8  v. 
„  —  Mazzo'  ^^:.  Missa    16  v.   (Victoria), 

„       8  V.  Pastoralis. 
„  —  Mazzo  3.  Missa:  Serviro  Deo  Reg- 
nare est  10  V., 
„       arzolona  10  v. 
„       ä  9. 

„       Angelus  Dni.  12  v. 
„       Pia  10  V. 
,,  —  Mazzo  V.  Missa  ä  16. 

„  „  12Eccesacerdot. 
„     .,  12. 

„  „80  quam  glor. 
„  „80  paradisi  porta. 
„     „  8  In  lectulo  meo. 

Bengraf,  Joseph  (nicht  Johann), 
lebte  um  1790  in  Pest.  Einige 
seiner  Kompositionen  erschienen 
auch  daselbst.    Ich  kenne  von  ihm: 

Mss.  B.  B.  1460  ein  Packet  in  4"  mit 
allerlei  geistl.  mehrst.  Gesgu.  mit  Instr. 
in  P.  uud  den  Jahreszahlen  1700  ff. 

—  2690.  Sainlbd.  P.  ältere   Ud.  Nr.  9 


Benham. 


447 


Benincori. 


bis  12:  0  sacrum  couvivium  4  voc.  2  V. 
et  Org.  6  Ell.  —  Rectus  Dnus.  Deus, 
Motet.  4  V.  et  Org.  6  Ell.  —  Sacrificabo 
Dno.  4  voc.  et  Org.  2  BU.  —  Veni  sancte 
4  voc.  ]  Bl. 

XII.  Lieder  mit  Melodien  beym  Ciavier 
zu  singen  von  .  .  .  Pest,  bey  AVeingaud 
u.  Köpf.    kl.  qufol.    23  S.    [Musikfr.  Wien. 

Die  Seligkeit  der  Liebenden  von  Hölty 
mit  doppelter  Melodie  versehen  (1  St.  mit 
Pfte.)  ib.  und  Wienn  bey  Torricella.  [B.  B. 

3  Divertissements  p.  le  Clavecin  seul 
avec  iin  Ballet  Hongrois.  Pest,  Weing. 
&  K.     fol.     [Dresd.  Mus. 

12  danses  liongroises  p.  le  clavec.  ou 
pfte.     Vienne,  Artaria.     [Mailand  Cons. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  besitzt  aufserdem : 

1.  Dein  Odem,  Gott,  belebet,  für  das 
Protestantenfest  in  Pesth  1.  Mai  1791 
komp.     Sopr.  mit  Pfte. 

2.  Sinngedicht  von  Bretschueider  auf 
Ks.  Joseph  u.  Ks.  Friedrich.    Pesth  1784. 

3.  6  Quart,  in  A.  F.  B.  G.  D.  A.  f. 
2  V.  Va.  u.  B. 

4.  3  Divertissements  avec  un  Ballet 
Hongrois  p.  le  Clav.  4.  Recueil. 

Benham,  Asahel,  ein  englischer 
Komponist  aus  dem  Ende  des  18. 
Jhs.,-  von  dem  das  br.  Mus.  besitzt: 

Federal  harmony ;  cont.  the  rudiments  of 
Psabnody,  together  with  a  coli,  of  churcK 
music ...  6.  ed.    Middletown  c.  1795.   quS'^. 

Social  harmony;  cont.  first  the  rudi- 
ments of  Psalmody  made  easy.  2.  a  coli, 
of  modern  music . . .  (Walliugford  1798)  qu8". 

Beiihonius,  Fraiiciscus,  Gallus, 
bekannt  durch  einen  defekten  deut- 
schen Gesg:  Braun,  braun,  in  eitel 
braun  wil  ich  mich  kleiden,  5  voc. 
16.  Jh.  nur  A.  u.  B.  vorhanden 
in  B.  Brieg  Nr.  27,  1. 

Belli, ...  ein  Italiener,  von  dem 
die  Motette  „Tantum  ergo"  im  hds. 
Samlwk.  Nr.  1744  im  R.  C.  of  Mus. 
vorkommt. 

Benigne  de  Bacilly,  s.  Bacillj. 

Benig-ni, ...  15.  Jh.,  1  Gesg.  in 
Cod.  90  Domkapitelarchiv  zu  Trient 
(jetzt  Hofb.  Wien). 

Beuigni,  Bcnedetto,  ist  in 
Donfrid's  Samlwk.  von  1622  mit 
einer  3  st.  Motette  mitBc.  vertreten. 

Benigni,  Tomaso,  wird  in  den 
Intermedii  von  Christ.  Malvezzi  von 


1591  im  6.  Intermedi  als  Sänger 
angeführt;  auch  gab  er  das  Samlwk. 
II  4.  lib.  delle  Muse  1574  bei  Gar- 
dano  heraus  (siehe  Ant.  Gardano). 

Benigne,  S.  Tommaso,  aus 
Rom,  Sänger  a/d.  päpstl.  Kapelle  u. 
im  Jahre  1599  Kapellmeister.  Schon 
1585  daselbst  Sänger  (Dokument), 
1594  Camerleugo  (Haberl,  Kat.  Cod. 
76.  Straeten  6,  455).  Wahrsch. 
derselbe  wie  der  vorhergehende. 

Benincasa  (Ben'Incasa),  Gria- 
COmo,  war  Sänger  an  der  Kirche 
S.  Giovanni  di  Laterano  in  Rom, 
um  1609  daselbst  Kapellmeister  als 
Nachfolger  Abondio  Antonelli's  u. 
St.  1613.  Nach  Fetis  erschien  1607 
in  Rom  eine  Motetten- Samlg.  zu 
5—12  Stim. 

Die  Berliner  Singakademie  besitzt  im 
Ms.  ein  Amor  Jesu  dulcissime  zu  5  St.  in  P. 

In  Robletti's  Samlwk:  Litaniae  B.  Virg. 
4 — 8  V.  1622  eine  6  st.  Lit.  und  in  Co- 
stantini's  Ghirlandetta  amorosa  1621:  I 
Heti  amanti,  4  v. 

Benincori,  Angelo  Maria,  geb. 
28.  März  1779  zu  Brescia,  gest. 
30.  Dez.  1821  zu  Belleville  bei 
Paris.  Bildete  sich  unter  Rolla 
zum  Violinisten  aus,  1797  ging  er 
nach  Spanien,  kehrte  nach  Italien 
zurück,  führte  die  Oper  Nitteti 
auf,  die  auch  gegen  1800  in  Wien 
gegeben  wurde,  wohin  er  sich  be- 
geben hatte.  1803  ging  er  nach 
Paris  und  gab  dort  seine  Quartette 
heraus.  Seine  Opern  erhielten 
keinen  Beifall,  dagegen  legte  er 
sich  seit  1815  auf  die  Komposition 
von  Operetten,  die  zum  Teil  Glück 
hatten.  Auch  erhielt  er  den  Auf- 
trag, die  hinterlassene  Oper  von 
Isouard's  „Aladin",  deren  3.  Akt 
fehlte,  zu  vollenden.  (Fetis  und 
Valentin  ausführlich.)  Von  seinen 
Werken  kann  ich  nachweisen: 

Aladin  ou  La  Lampe  merveilleuse, 
Opera-feerie  en  3  acte,  de  Isouard  et  B. 
6/2  1822  in  Paris  aufgef.  P.  u.  Stb. 
[Paris  Oper,  Kat.  Bd.  2,  100. 


Beniai. 


448 


Bennet,  John. 


(Aladin)  Venez  charmantes  bayaderes. 
Air.    Paris,    fol.     [br.  Mus. 

6  Quiutuors  (f.  Streicliinstr.)  oe.  8. 
[Musilif r.  Wien. 

Quatuor  concertants  p.  2  V.  Va.  et  Vcl. 
op.  2,  liv.  3.  Dd.  Bonn,  Simrock.  [B. 
Wagener.  Vienne ,  Weigl  im  br.  Mus. 
Musikfr.  Wien.     Wolfenb. 

3  Quatuors  conc.  (Esd.  Ad.  Fm.)  oe.  3. 
Lpz.,  Hoffmeister  &  Kühnel.  fol.  [B.  Wa- 
gener.    Musikfr.  Wien. 

—  Paris,  Pleyel,  4  Stb.   [br.  Mus.     B.  M. 
3  dito  op.  4.  Paris,  Pleyel.  4  Stb.    [B.  M. 

B.  Wagener.     br.  Mus."  Mailand  Cous. 

3  dito,  oe.  5.  Paris,  Pleyel.  4  Stb, 
[br.  Mus.     Lübeck. 

6  dito,  06.  8.  Mainz,  Schott.  4  Stb. 
[B.  B.  Proske-M.  B.  Wagener.  Darmst: 
Leips.  Stb.,  nur  3  Quart,  und  6  Quart, 
oe.  8:   Paris,  Nadermaun.     Mailand  Cons. 

—  Liv.  1.  oe.  8.  Eltville  dans  le  Rhein- 
gau, chez  George  Zulehner.  3  Quart,  in 
4  Stb.     \ß.  Wagener. 

3  Trios  p.  Pfte.  V.  et  Vcl.  oe.  6.  Paiis, 
Nadermann.     3  Stb.     [Kat.  Liepmanns. 

Beniiii,  Giuseppe,  geb.  1704 
zu  Florenz,  st.  zu  Paris  1731.  Ein 
Klavierspieler  von  Ruf,  der  viel 
fürs  Theater  geschrieben  haben 
soll.     (Gerber  1.) 

Beiiise, . . .  Musiker  an  der  Co- 
medie  italienne  in  Paris,  schrieb 
die  Musik  zu  „Caroline  magicienne", 
2.  Juli    1744    aufgeführt.      (Fetis.) 

Beujauiiii,  siehe  Rogers,  Dr. 

Beiikieii,  Andre  und  Michel, 

geb.  zu  Slu^k.  Sie  befanden  sich 
beide  im  Dienste  einer  Prinzessin 
Radziwill  und  gaben  1739  in  Slu^k 
geistliche  Musik  (Duchowna  muzj- 
ka)  heraus.     (Sowinski.) 

Beiiliowslii, ...  1744  im  Etat 
der  Berliner  Hofkapelle  als  Kam- 
mermusikus mit  120  Thlr.  gez. 
(Bitter  1,  26). 

Benn,  Joliann,  gebürtig  aus 
Möskirch  (Baden),  einst  den  Grafen  | 
von  Fürstenberg  gehörig.  Trat  i 
1618  in  den  Dienst  des  Grafen 
Wratislaus  von  Fiirstenberg  als 
Kapellmeister  und  wurde  später 
Organist  an  St.  Johann  in  Constanz, 


1638  Organist  im  Koüegiatstifte 
zu  Luzern. 

Aulser  6  Kompositionen  in  Samlwk. 
(Eitner  1)  von  Motetten  und  1  Messe  zu 
4  St.  mit  Bc.  ist  noch  folgendes  Druck- 
werk von  ihm  bekannt: 

Missae  concertatae  3  vocum,  adjuncto 
choro  secundo  sive  ripieni  a  IV  pro  bene 
placito  et  una  Missa  ab  octo.  Recens  in 
iucem  a  . . .,  organoedo  ecclesiae  collegia- 
tae  Lucerneusis.  Lucernae,  D.  Hautt. 
1644.  40.  8  Stb.  [Bürger-Bibl.  in  Luzern. 
Paris  Nat.  (Schubiger  2,  43.  60.  G.Becker 
1,  77.) 

Beim,  Johann  Georg,  vielleicht 
ein  Sohn  des  Johann,  war  1651 
Scholarch  und  Organist  in  Bero- 
münster  u.  erfreute  sich  dort  bis 
zu  seinem  1677  erfolgten  Tode 
eines  guten  Rufes  als  Musiker  und 
Komponist  (Schubiger  2,  60). 

Benna,    Oloyanni    Domenico, 

gab  1607  in  Neapel  Gio.  Dom. 
Montella's  2.  lib.  de  Madr.  ä  4  v. 
heraus. 

Benner,  Johann,  um  1719 
Theoiog.  Licent.  Can.  Cand.  Ad- 
ministr.  ad  St.  Trinit.  Aichelbergae, 
Komponist  eines  geistlichen  Dramas 
(Mettenleiter  2,  98). 

Bennet[t],  Charles,  geb.  um 
1767  zu  (Joombeinteignhead  bei 
Teigenmouth.,  erhielt  zu  Exeter 
unter  Hugh  Bond  und  Will.  Jack- 
son die  musikalische  Erziehung, 
kam  nach  London,  studierte  unter 
J.  Chr.  Bach  u.  später  unter  Schroe- 
ter.  1793  wurde  er  Organist  an 
St.  Andrew's  Kirche  in  Plymouth. 
Seine  Kompositionen  bestehen  in 
Anthems,  Glees,  Songs,  Klavier-  u. 
Orgelstücken  (Grove).  —  Schilling 
erwähnt  einen  Charles  Bennet,  der 
blind  war  und  Organist  zu  Truro 
in  Cornwall,   gest.  12.  April  1804. 

Bennet,  Joannes,  Anglicus,  ist 
Benet,  von  Ambros  so  geschrieben. 

Bennet,  John,  ein  Engländer 
des  16/17.  Jhs.,  von  dessen  Lebens- 
umständen   man    bis    jetzt    nichts 


Bennet,  John. 


449 


Bennison. 


"weirs,  dagegen  besitzen  wir  eine 
Samlg.  Madrigale  und  wissen  durch 
Ravenscroft,  dass  er  an  dem  1621 
erschienenen  4  st.  Psahnenbuche 
Mitarbeiter  war.  (Hawkins  3,  394. 
524.  Burney  6,  124.)  Von  seinen 
Kompositionen  kann  ,  ich  nach- 
weisen: 

Madrigalls  to  fovre  voyces  newly  publi- 
shed  by  J.  B.  his  first  works.  At  London 
M.  U.  XC.  IX.  Printed  in  little  Saint 
Hellens  by  William  Barley,  the  assigne 
of  Thomas  Morley.  4  Stb.  in  4«.  [br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus. 

—  Neudruck  1845  von  Hopkins  in 
Musical  Antiq.  Society  (siehe  Eitner  2, 
dort  noch  andere  Neuausgaben  verzeichuet). 

—  Pianoforte  part  to  Madrig.  by  Mac- 
farren.     Lond.     fol.     [br.  Mus. 

9  Einzeldrucke  und  Gesänge  in  Samlwk. 
neuerer  Zeit  im  br.  Mus. 

In  Ravenscroft's  A  brief  discourse,  Lond. 
1614,  einige  Beispiele  von  B. 

In  Morley's  Triimiphs  of  üriana  1601 
[br.  Mus.]  einige  Madrig. 

Ms.  B.  B.  T9.     Einige  Madr.  in  P. 

Ms.  br.  Mns.  201  „Round  about^'  4  v. 
aus  Ravenscroft's  A  brief.  —  Ms.  238  ein 
Madr.  4  v. 

2  Kompositionen  in  6  Stb.  Ms.  567 
br.  Mi;s. 

1  Anthem  in  Ms.  1642,  1  Madrigal  in 
Ms.  1939.  10  andere  in  Ms.  1940.  [R. 
C.  of  Mus. 

1  Anthem  (o  god  of  godo)  ä  5  voc.  im 
Ms.  in  B.  Oxford.  Ch.  Ch. 

In  Jos.  Gwilt's  Collection  1815  fünf 
Gesge.  —  Im  Catch -Club  3  (Edinburgh) 
Bd.  3  ein  „Ino  Bennet"  von  1599,  also 
aus  den  Madrigalls.  —  In  Rieh.  Webb's 
collect,  of  Madrigals,  Lond.  1808  eine  Nr. 

Ten  Voluntaries  für  the  orgau  orharpsich. 
London,  for  the  Author  (Win.  Smith  sculp.) 
41  S.     [B.  Hbg.     bi .  Mus. 

Beiiiiet,  Robert,  ein  englischer 
Musiker  aus  dem  18.  Jh.  gab  heraus: 

The  Psalm  Siuger's  necessary  Companion, 
cont.  the  grounds  and  principles  of  Psal- 
mody . . .  cont.  60  choice  Psalm  tunes  in 
2  parts.  Treble  &  Bass.  London  1718. 
8».     [R.  C.  of  Mus. 

Das  br.  Mus.  besitzt  von  einem  Robert 
Bennet  einen  Einzeldruck,  der  gegen 
100  Jahre    später   lebte.     Er  ist   betitelt: 

Love  will  still  be  Lord  of  all,  the  soug 
of  Albert  Grame  in  the  Lay  of  the  last 
minstrel.     Lond.  (1807)  fol. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon. 


Beiiiiet,  Sauiiders,  war  Organist 
zu  Woodstock  u.  st.  um  1809  in 
jungen  Jahren.  Er  gab  Pfte.-Piecen 
und  Songs  heraus  (Grove).  Ich 
kenne  von  ihm: 

A  selectiou  of  sacred  nuisic  for  3  voic. 
with  an  acc.  for  the  organ.  Lond.  1810. 
fol.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

The  trimnph  of  Africa  (a  song).  Lond. 
fol.     [br.  Mus. 

Beiiiiet[t],  Thomas,  geb.  um 
1779,  gest.  21.  Mcärz  1848  zu 
Chichester.  War  Chorknabe  an 
der  Kathedrale  zu  Salisbury,  dann 
Organist  und  Chordirektor  daselbst, 
wurde  darauf  Organist  an  der  St. 
John's  Kapelle  in  Chichester  und 
1803  ebendort  an  der  Kathedrale. 
Er  gab  heraus:  An  lutroduction 
to  the  act  of  singing.  —  Sacred 
Melodies  und  Cathedral  Selections. 
(Grove.)     Nachweisen  kann  ich: 

Sacred  melodies.  A  collection  of  psalms 
&  hymns,  composed,  selected  &  adapted 
for  divine  worship,  by  Thomas  Bennett. 
4  parts.  3.  edit.  Lond.  s.  a.  Latour.  4". 
[Briissel. 

Beiiiiet,  William,  geb.  um  1767 
in  Coombinteigrehead  bei  Teigen- 
mouth,  ein  Schüler  Joh.  Chrstn. 
Bach's  in  London,  wurde  Organist 
an  St.  Andrew's  Kirche  in  Ply- 
mouth:  Nach  Fotis  komponierte 
er  Vieles  fürs  Klavier.  Das  br. 
Mus.  besitzt  von  ihm: 

6  Songs  and  a  Glee  for  3  voices.  Lond.  fol. 

Adrairal  Rodnev  triumphant;  a  soug. 
(Lond.  1782)  fol.  " 

Gr.  Concerto  for  the  Pfte.  with  acc. 
for  a  füll  orch.  op.  4.     Lond.  fol. 

Beiiiiiiiger,  Joseph,  Priester 
u.  Scholastiker  am  KolJegiatstifte 
zu  Luzern,  gab  1704  eine  Samlg. 
Messen  heraus,  betitelt: 

Heliotropium  mane  orieas,  Vespere  occi- 
dens;  seu  Missae  solennes  et  funebres, 
a  5  v.  et  2  V.  necess.,  2  Violis  ac  rip|)ien. 
ad  libit.,  una  cum  duplici  Bc.  Op.  1.  Typis 
Maris  ...  Stellauis  1704.  4".  [Einsiedeln: 
1.  Voc.  u.  Organ. 

Beniüsoii,    T...    T...      Das 

br.  Mus.     besitzt     1    Romance     et 

29 


Benoist,  N . 


450 


Benvenuti,  Alfonso. 


Valse  p.  Pfte.  Chelsea  c.  1810.  fol. 
und  The  village  Coquette,  a  song. 
Lond.  c.  1795.  fol. 

Benoist,  N . . .,  ein  französischer 
Musiker  aus  der  1.  Hälfte  des 
16.  Jhs.,  von  dem  in  Saralwken. 
von  1538  —  40  4  Chansons  vor- 
kommen (Eitner  1)  und  im  Ms. 
3  Chansons  in  B.  M. 

Benoist,  Phfilippe?].  In  Che- 
min's  Sammelwk.  von  1550  kommen 
zwei  Chansons  vor  (Eitner  1). 

Ein  Benoist  kommt  auch  1727 
in  Ballard 's  Meslanges  vor. 

Von  einem  Benoist  besitzt  das 
C.  P. :  Büuquet  pour  la  fete  de  M. 
de  Vi . . . 

Benoit, . . .  ein  Komponist  aus 
der  ersten  Hälfte  des  15.  Jhs.,  von 
dem  im  Cod.  568  in  B.  Estense 
in  Modena  und  in  Cod.  37  im 
Liceo  Bologna  je  1  Gsg.  vorkommt. 
Vielleicht  derselbe  wie  Benoist. 
Im  Cod.  213  Oxford  Bodl.  fol.  54: 
De  euer  joyeux  je  veuil  chanter, 

3  voc.    Lisio  schreibt  Benenoit  mit 
dem   Gesänge:    Gaude   tu  Baptista 

4  voc.  (Ave  Jhesu  Christe),  fraglicli 
ob  der  Name  richtig  gelesen  ist. 

Benoit  de  Stryikow,  gest.  um 
1574  zu  Krakau,  war  Kapelan  Sigis- 
mund  August's  und  dritter  Direk- 
tor der  Kapelle  der  Koratisten  an 
der  Kathedrale  (Sowinski). 

Benoit,  Andre,  war  um  1743 
Kapellmeister  an  der  Kathedrale 
in  Chartres.  Fetis  schreibt  ihm 
Motetten  zu,  die  in  der  Kgl.  Ka- 
pelle aufgeführt  wurden. 

Benoit,  Claude,  geb.  den  6.  Juni 
1701  zu  Andresy,  gest.  1770  zu 
Paris;  'Schriftsteller   (Keichardt  1). 

Benozzi, . . .  w^ar  neben  Ign. 
Fiorillo  Kapellmeister  in  Kassel 
(1763.  Lyncker  292),  dann  von 
1770 — 71  Musikmeister  am  fran- 
zösischen Hoftheater  ebd.  (Apell). 
Unter    Benoxxij    besitzt    die    Kgl. 


Hofbibl.  in  Berlin  6  Sonate  per  il 
Violoncello  solo,  im  Ms. 

Bense,  M...,  bekannt  durch 
eine  Chanson  in  Chemin's  Samlwk. 
von  1554  s.  (Eitner  1). 

Benser,  J  . . .  D  . . .,  ein  eng- 
lischer Pianist  am  Ende  des  18.  Jhs. 
lebend.  Fetis  führt  4  Werke  von 
ihm  an,  ich  kenne  nur 

5  Sonates  &  1  Duetto  for  the  Pfte.  or 
Ilarps.  with  a  V.  or  germ.  Flute,  op.  5. 
Lond.  c.  1785.     fol.     [br.  Mus. 

Bensi,  Griovanni,  von  1609  bis 
1616  Musikdirektor  am  Seminar 
zu  Lucca  (Nerici  51). 

Benson,  Thomas,   Ms.  610  br. 

Mus.,  1  Minuet. 

Bentham,  Samuel,  schwor  am 
24/7  1683  als  Gentleman  extraord. 
a/d.  Kgl.  Kapelle  zu  London  und 
wurde  den  10/11  1684  fest  an- 
gestellt. 1716  wurde  er  Beicht- 
vater und  Minor  Canonicus  am 
Westminster,  dann  an  St.  Paul  und 
in  Ely.  f  im  März  1730.  (Rim- 
bault  224  ff.) 

Bentley,  Gottfried,  um  1709 
(1711,  1717)  Arciliutist  an  der  Hof- 
kapelle in  Dresden  mit  400  Thlr. 
Gehalt  (Fürstenau  1,  114.  2  b,  50). 

Benucci, . . .  lebte  um  1812  in 
Amsterdam  und  gab  eine  Ouver- 
türe heraus,  die  in  der  Lpz.  Ztg. 
14,  399.  400  besprochen  wird. 
Schilling  erwähnt  2  Sänger  dieses 
Namens  zwischen  1783  und  1796, 
die  sich  in  Wien  aufhielten,  weifs 
aber  auch  nichts  Weiteres  zu  be- 
richten. —  Im  Cons.  zu  Brüssel 
1038:  Gods  redding  uit  gevaren,  . 
cantate  door  Mr.  J.  van's  Graven- 
weert,  in  Muzijk  gebragt  door  R. 
Benucci^  1825.  Ms.  fol.,  ist  jeden- 
falls von  dem  oben  genannten. 

Benvenuti,  ilfonso,  Kaplan  an 
S.  Lorenzo  in  Florenz;  seit  1608 
Lehrer    des    Kirch eugesanges    für 


Benvenuti,  Lorenzo. 


451 


Berardi. 


die  Kleriker  nach  Marco  da  Gag- 
liano's  Abgange  (Yiertelj.  5,  534). 

Benvenuti,  Lorenzo,  bekannt 
durch  2  Madrigale  in  Bonagiouta's 
2.  üb.  delle  Fiamme  1567.  1570b. 
(Eitner  1,  lies  Tanime  statt  Faime.) 

Benzin,  Johann  Grottlieb,  gab 

heraus: 

Versuch  einer  Beui-teiluug  der  panto- 
mimischeu  Oper  des  Hrn.  Nicolini,  ent- 
worfen von  .  . .  Erfurt  1751  Nonne.  4". 
[B.  M.     Brüssel.     Musikfr.  Wien. 

Benzoni ,   GiOTanni  Battista, 

bekannt  durch  Cantate  a  Basso  solo:  1.  Su 
l'eleniento  infido,  2.  Mentre  sveglia  il 
di  Faurora.  Ms.  pag.  79,  82  in  Bologna 
DD  51.  Neben  dem  Namen  Benzoni  liest 
man  „alias  del  Sig.  D.  Antonio  Biffi''. 
das  kann  doch  nur  heilsen,  dafs  der  Autor 
der  Kantaten  zweifelhaft  ist. 

Beraneck, . . .  nur  bekannt  durch 
1  Graduale  im  Ms.  im  Stifte  Kloster- 
neuburg. 

Berard,  Jean-Baptiste,  geb.  um 
1710  in  Lunel,  gest.  1.  Dez.  1772 
zu  Paris.  Opernsäuger  seit  1733 
an  verschiedenen  Bühnen  Paris', 
zuletzt  an  der  grofsen  Oper  (1736). 
Im  Jahre  1745  verliels  er  die 
Bühne  uiid  gab  Gesangunterricht. 
Die  Gesangschule  „L'art  du  chant", 
par  M.  Berard,  die  er  1755  in 
Paris  bei  Dessaint  &  Prault  heraus- 
gab und  der  Mdrae.  Pompadour 
widmete,  ist  nicht  von  ihm,  son- 
dern von  Blanchet  (Abbe  Joseph), 
wie  durch  den  Prozess  sich  ergab, 
den  Blanchet  gegen  Berard  führte 
(Marpurg  7,  292.  Pougiu.  Petis 
erwähnt  davon  nichts,  nur  unter 
Blanchet  deutet  er  es  an,  scheint 
aber  den  darum  geführten  Prozess 
nicht  zu  kennen).  Obiges  Werk 
erschien  in  8*^.  8  Bll.  158  S.  3  ßU. 
34  S.  Musik.  [B.  B.  B.  M.  B. 
Wagener.  Paris  Nat.  br.  Mus. 
Brüssel.     Bologna.     C.  P. 

Das  C.  P.  besitzt  von  einem  Berard: 
Airs  avec  accomp.  de  Guitarre. 

Berardi,    D.  Angelo,    geb.   in 


der  Burg  S.  Agata  bei  Urbino  (?) 
in  der  Mitte  des  17.  Jhs.  Nach 
eigener  Aussage  war  er  ein  Schüler 
Marco  Scacchi's.  1668  Kapell- 
meister am  Dome  zu  Yiterbo, 
1675  an  der  Kathedrale  zu  Tivoli, 
1681  Lehrer  der  Komposition  und 
Kapellmeister  am  Dome  in  Spoleto, 
gegen  1687  Canonicus  an  S.  Angelo 
zu  Viterbo  und  um  1693  Kapell- 
meister an  S.  Maria  in  Trastevere 
(Nachrichten  aus  seinen  Druck- 
werken). Er  war  ein  tüchtiger 
Theoretiker  und  auch  Komponist. 
Seine  theoretischen  Werke  be- 
spricht Fetis  u.  AVeokerlin  im  Kat. 
der  Bibl.  des  C.  P.,  auch  im  Kat. 
Bologna.     Er  gab  heraus: 

1681.  Ragionamenti  musicali  composti 
dal  Sig.  D. . . .  Bologna  1681  Monti.  120. 
196  S.  [B.  B.  B.  M.  C.  P.  Florenz. 
Brüssel.     Paris  Nat.     br.  Mus. 

1681.  Aggiimta  di .  . .  alli  suoi  Ragiona- 
menti musicali,  nella  quäle  si  prova,  che 
la  musica  e  vera  e  reale  scienza.  ib. 
34  S.      [C.  P.  siehe  Kat.  p.  51.      br.  Mus. 

1687.  Documenti  armouici  di .  .  .  ih. 
4".  178  S.  mit  zahlreichen  Musiksätzeu. 
[B.Joach.  B.  Lpz.  B.  B.  Gotha.  Dresd. 
B.  M.  C.  P.  br.  Mus.  Brässel.  Ferrara. 
Brüss.  Cons.     Bologna.     Musikfr.. Wien. 

1689.  Miscellanea  nmsicale  di . . .  ib. 
40.  YI,  210  S.  mit  zahlreichen  Musik- 
sätzen. [B.Joach.  B.  B.  Dresd.  C.  P. 
br.  Mus.  Brüssel.  Ferrara.  Bologna. 
Musikfr,  Wien. 

1690.  Arcani  musicali  suelati  dalla  vera 
amicitia  neVjuali  appariscono  diuersi  studij 
artificiosi,  molte  osservatioui  e  regele 
concernenti  alla  tessitura  de  componi- 
menti  armonici,  con  un  modo  faciüssinio 
per  sonare  trasportato,  Dialogo  del .  .  .  ib. 
4P.     32  S.     [br.  Mus.     Florenz.     Bologna. 

—  a.  Ausg.  Bolog.  1706  Marino  Sil- 
vani.  kl.  4".  28  S.  am  Ende  ein  Canon. 
[C.  P.  mit  Beschrbg.  B.  B.  Dre.sd.  Mus. 
Glasgow.     B.  M. 

1693.  11  perche  musicale  ovvero  staf- 
fetta  armonica  nella  quäle  la  ragione 
sciogUe  le  difficolta,  e  gü  esempi  dimo- 
strano  il  modo  d'isfuggire  gli  errori,  e  di 
tessere  con  artificio  i  componimeuti  musi- 
cali, opera  del . . .  Bei.  1693  Monti.  4". 
[B.  B.  B.  M.  Dresd.  br.  Mus.  Brüssel. 
Florenz.     Bologna. 

29* 


Berai'di. 


452 


Berchem,  Jach  et. 


An  Kompositionen  kann  ich  nachweisen : 

Missa  pro  defunctis.  Cum  sequentia 
&  Eesp.  Libera  me  Dne.  5  vocib.  .  . 
Eomae  1663  Lazaris.  5  Stb.  40.    [Bologna. 

Salmi  concertati  ä  3  voc .  . .  Lib.  2. 
Op.  5  . .  .  Bol.  1668  Monti.  4  Stb.  4". 
[Ferrara.     Paris  Nat.     Bologna. 

Missa  6  voc.   Bol.  1669  Monti.  [Ferrara. 

...  Concentus  binis,  3,  4,  .'jque  vocib. 
concineudi  una  c.  Missa  6  voc . .  Lib.  2. 
Op.  6.  Bbnoniae  1669  Montij.  7  Stb.  4o. 
[Bologna. 

Psalmi    vespertini   4   vocib.    concinendi 
cum    organo    ad    lib.,    una    c.    Missa    ad- 
org. . .  Op.  8.    Romae  167.5  Mutij.   5  Stb. 
4».     [Bologna. 

Psalmi  Vespertini  ternis,  4,  5,  6que 
vocib.  concinendi  ad  organi  sonum  acco- 
modati,  rma  c.  Missa  5  vocib. . .  Op.  9. 
Bononiae  1682  Montij.  5  Stb.  4".  [Bo- 
logna.    Paris  Nat. 

Musiche  diverse  variemente  concertate 
per  camera,  a  2,  3,  e  4  voci  dal  Cano- 
nico  ...  op.  13.  Bologna  1689  Monti. 
5  Stb.  4".  Euth.  Madrig.,  Cauzonette, 
geistl.  Kantaten,  Dialoghi  u.  a.     [Bologna. 

Fetis  führt  noch  mehrere  Dnacke  ohne 
Quelle  an. 

Im  br.  Mus.  121  ein  Canon  zu  3  St.  1698. 

Mehrere  Canons  in  Neuausgab.  (Eitner  2). 

1  Psalm  zu  4  St.  im  Caifabri  1683. 

Böraudi^re,  Marc  de,  ein  fran- 
zösischer 3Iusiker  des  17.  Jhs.,  von 
dem  Gerber  2  anführt:  Combat  de 
seul  a  seul  en  champ  clos,  ä  4  part. 
Paris  1608  Bailard.     4°. 

Berbeiia,  siehe  Birbiiia. 

Berberichiii,  Joseph,  1765 
Kammer -Yirtuose  (Säuger)  an  der 
Hof  kapeile  in  München  mit  475  Gld. 
Gehalt.  —  Ein  Joh.  Berberich  ist 
1765  Concert-Tenorist  mit  925  Gld. 

Bereich,  Johann,  war  1724 
zur  Ausbildung  auf  Kosten  des 
Kurf.  von  Baiern  nach  Venedig 
gegangen  u.  wurde  am  24/3  1726 
zurückberufen.  (Kreisarchiv  in 
München.) 

Berbigant,  siehe  Barbireau. 

Berehelaers,  sielie  Berckelaers. 

Berchem,  Jachet,  nicht  zu  ver- 
wechseln mit  Jachet  de  Mantua. 
Ueber  seine  Lebensumstände  sind 
wir   bisher   äufserst    wenig   unter- 


richtet. Die  einzige  beglaubigte 
Nachricht  bringt  Cinciarino  in  sei- 
ner Introduttorio  von  1555  p.  11, 
Avo  er  sagt,  dass  Berchem  Organist 
des  Herzogs  von  Ferrara  sei.  Auch 
die  3  Bücher  Capriccii  von  1561 
sind  demselben  Herzoge  gewidmet. 
Im  Uebrigen  siehe  M.  f.  M.  21, 
129  ff.,  dort  auch  S.  146  die  Biblio- 
graphie, die  in  Kürze  umfasst: 

1.  Madrigali  a  .ö  voci  di  Giachetto  de 
berchem  . .  .  Ven.  1546  Gard.  5  Stb. 
qu40.  27  Nrn.  [B.  Wolfenb.  Bologna: 
5  a.     Proske. 

2.  Di  Jachet  Berchem  il  1.  lib.  di  Madr. 
A  4  V.,  per  lui  composti  nuouam  ...  da 
A.  Gardano  stampati .  .  .  Ven.  1,556  Gard. 
4  Stb.  qu4o.  31  Nrn.  [B.  M.  Verona 
S.  f.     Bologna.     Hofb.  Wien. 

3.  1.  2.  et  3.  lib.  del  Capriccio  di 
Jachetto  Berchem ...  4  voc.  ib.  1561. 
4  Stb.  qu4".  93  Gesge.  [B.  M.  Bolog: 
C.A.B.    VenedigB.M:C.   Hofb.Wien:T.B. 

Die  in  alten  Samlwk.  befindlichen  Ge- 
sänge sind  in  Eitner's  Bibliogr.  mit  Jachet 
vermischt,  in  M.  f.  M.  21  p.  148  aber  ge- 
trennt verzeichnet.  Sie  bestehen  aus 
55  italienischen  Madrigalen  und  Canzonen 
nebst  einigen  Motetten  und  5  Messen. 
Doui  (A.  Fr.)  nennt  ihn  in  dem  Dialogo 
1544  Giacchetto  und  Giaches  Berchem  und 
teilt  7  Madrig.  mit. 

In  Ant.  Gardane's  Lib.  1.  Missarum  6, 
c.  4  voc.  1544  als  4.  die  Missa  super 
Mort  et  fortune. 

In  desselben  De  diuersi  autori  (iladr.) 
1546:  6  Madrig.  a  4  voci.  —  In  Scotto's 
2.  lib.  Madr.  1567:  5  Nrn.  4  voc. 

In  Barre's  2.  lib.  delle  Muse  1558: 
Misere  lui  und  Et  beato  colui,  2.  p.  4  voci. 

In  neuen  Ausg.  4  Lieder  (niederdeutsch) 
im  Maldeghem  (siehe  Eitner  2  Nachti'äge, 
die  im  Hauptwerk  verz.  sind  von  Jachet). 
Maldeghem  Jahrg.  17  von  1881  ein  4stim. 
Noe,  Noe  hodie  Salvator,  mit  Jacobus  van 
Berghem  gez. 

Formoso  vermi,  Madr.  5  voc.  B.  Lübeck 
hds.  Samlbd.  P. 

Ms.  in  B.  M.,  Kat.  unter  Berchem,  doch 
gehören  ihm  davon  nur  an: 

Nr.  132  (Ms.  1536,  5  Stb.  sehr  def.) 
2  JaeJi.  Bcrch.  ohne  veeitere  Angaben. 

Nr.  205  (Ms.  1508,  6  Stb.  16.  J.) 
Jaquet    Berchem :    Plus    ne    sins    ce 

que  j'ay  e.ste,  4  p.  (ungedr.) 
—  Si    ennuieulx   et  faulx   rapportz, 
4  p.  (ungedr.) 


Berchem,  Gautier. 


453 


Beresford. 


Jaquet  Berchem :  L'aiütre  jour  je  vis 
ung  gallant,  4  p.  (ungedr.) 

—  Ma    fiile    disoit    iine    mere,    4  p. 
(ungedr.) 

—  Que  feu  craintif  in"a  cause,  4  p. 
{gedr.) 

■ —  Celle   qui    est  dedans  mou  coeur, 

4  p.  (gedr.) 

—  Yeu  le  grief  mal  que  louguement, 

5  p.  (ungedr.) 

—  Las  qu'on   cogneust  mon  voulloir 
5  p.  (ungedr.) 

—  Ung  moins  aimant  aura  peult  estre 
5  p.  (ungedr.) 

Nr.  206  (Ms.  1503  a,  6  Stb.  16.  J.) 
Jaquet  Berquem,  2  Chans,  aus  Ms.  205, 
unter  Nr.  7  u.  8. 

Nr.  251.  Lauteubuch,  1  Motette  vou 
Jaquet  Berchem. 

Ms.  ^40  in  B.Proske  eine  Motette  unter 
Jach.  Berchem. 

In  Eostock,  Samlbd.  im  Ms.  Nr.  1  eine 
Missa. 

Jehan  de  lagnv.  Que  feu  craintif,  4  voix, 
in  Publikation  Bd.  23  Nr.  5.  6. 

Berchem,  Gautier  (Gaultier) 
Tan,  Lauteuist  am  Hofe  Karl  des 
Kühneü  von  Burgimd  1488  (?) 
(Straeten  2,  369). 

Berckelaers  (Berkelaers,  Berclie- 
laers),  J  .  . .  Ein  blinder  Kom- 
ponist des  17.  Jhs.,  der  veröffent- 
lichte : 

Cantiones  natalitiae  2  et  4  voc.  cum 
reprisis  a  3.  4.  5  voc.  et  instr.  auctore 
J.  Berckelaers,  coeco.  Op.  4.  Antv.  1688 
Henr.  Aertssens.  [Brüssel:  C2.  A.  Mr. 
Terby  zu  Löwen  besitzt  die  3.  u.  4.  Yiolinst. 
u.  1.  u.  2.  Trom]iete.  Die  Texte  sind 
flamländisch  (Burbure  in  Biogr.  nat.  beige). 
In  Audeuarde  befanden  sich  nach  Straeten 
1,  214  u.  219  einst  zwei  Werke,  op.  4 
u.  5,  ohne  Titelangabe.  Er  wird  dort  mit 
„en  flamand-'  bez. 

Berckhofer,  Christoph,  siehe 
PerckhofVr. 

Berekzaimer,  Wolf2;aiig,  wird 
Yon  Draiidius  als  Komponist  an- 
geführt mit: 

Sacrorum  Hymnoruni  modulation^s  ä  5 
et  6  voc.  Mouäch.  1564.     (Gerber  2.) 

Bercy,  siehe  Bresy. 
Bereaud,  vide  Meyer:  Das  Feen- 
haus. 


Berenelow,   Beriiard  3Iartiii, 

ist   im   br.  Mus.   mit    dem    Einzel- 
druck vertreten: 

Hark,  the  trumpet  sounds  alarms.  A 
song.  (s.  1.  Lond.  c.  1715)  in  fol.  Ferner 
mit  dem  Song  „Arm,  arm  my  hearf 
u.  noch  2  Songs  in  Einzeldrucken.  In 
den  Mss.  56/57  vier  Gesänge  1.  Risuoni 
festante  fol.  75  b.  2.  Con  tromba  sonora 
fol.  17  b.  3.  Non  puo  vivere  fol.  33  b. 
4.  Stelle  che  remirate,  fol.  14. 

Bereiiger,  Pater,  Mönch  im 
Benediktinerkloster  Formbach  in 
Baiern.  Verfasser  der  Melodien 
(mit  Bass)  zu  Herzensfreud  und 
Seelentrost,  d.  i.  himmlische  Be- 
trachtungen und  Lobgesänge  (241 
Lieder),  welche  P.  Procopius,  Ord. 
Capuc.  1661  zu  Passau  bei  Georg 
Höller  herausgab.  Exemplare  in 
B.  B.  —  B.  Lpz.  —  B.  Br.von  1660. 
(Kornmüller  1,  228.  Bäumker,  das 
kathol.  deutsche  Kirchenlied  2,  38 
Nr.  95  unter  1660.)  Die  Melodieu 
sind  wenig  ansprechend  u.  tragen 
einen   völlig   weltlichen  Charakter. 

Berens,  . . .  ein  Lautenist  aus 
dem  Anfange  des  18.  Jhs.,  der  in 
den  hds.  Lautenpiecen  des  Con- 
servat.  zu  Paris  (Kat.  p.  485  von 
Weckerliu)  mit  einer  Piece  ver- 
treten ist. 

Bereut,  Simon,  geb.  1585  in 
Preufsen,  gest.  16.  Mai  1649  in 
Braunsberg.  Trat  1600  in  den 
Jesuitenorden,  reiste  als  Kanzel- 
redner u.  wurde  dann  Rektor  am 
Jesuiten-Kollegium  in  Braunsberg. 
Gerber  2  führt  ihn  als  Komponisten 
mit  2  Samlg.  Litaneien  an,  die  1638 
u.  1639  erschienen.    (Döring  105.) 


Beresford, 


lebte    am    Ende 


des  18.  und  Anfange  des  19.  Jhs. 
bis  nach  1817  als  Dr.  und  Prof. 
der  englischen  Spraciie  an  der 
Universität  zu  Berlin  u.  beschäf- 
tigte sich  eifrig  mit  der  Samm- 
lung von  Volksliedern  nebst  ihren 
Original-Melodien.    Er  gab  heraus: 


Beresowsky. 


454 


Beretta,  Pietro, 


(Erato)  The  german  Erato,  or  a  coUec- 
tiou  of  favorite  songs.  —  Schottische 
Lieder.    Berl.  1797  G.  C.  Nauck.    [Dresd. 

—  Ed.  2.*  ib.  1798.     [B.  ß. 

Der  Schottische  Barde  oder  .  . .  Samlg. 
von  National-Gesängen.  1.  Heft.  (Berl^ 
Selbstverl.  1817.  19  Nro.  32  S.  in  qufol. 
Melodie  mit  bez.  Bass.     [B.  M.     B.  B. 

1-2  favourite  songs.  Berl.  1800  Frölich. 
40.     [B.  B. 

—  A  Supplement.  Lond.  1801  Lavenu. 
4«.     [B.  B. 

The  Russiau  Troubadour  or  a  coUection 
of  Ukranian,  and  other  national  melo- 
dies  .  .  .  Lond.  1816  Clementi,  Banger  .. . 
fol.    40  S.     [B.  M. 

Beresowsky  (Berezowsky),Maxi- 
luus  Soziiovitcb,  ein  russischer 
Komponist,  geb.  um  1745  zu  Glu- 
chow  in  der  Ukraine,  ersclioss  sich 
1778.  Studierte  in  Kiew,  wurde 
Kaiserl.  Sänger,  ging  zu  Martini 
nach  Bologna,  kehrte  nach  9  Jahren 
Aufenthalt  nach  Petersburg  zurück, 
erhoffte  dort  eine  AnsteUung  als 
Gesangslehrer  an  der  Hofsänger- 
kapelle, und  da  er  sich  darin 
täuschte,  erschoss  er  sich  aus  Miss- 
mut. Seine  griechisch -russischen 
Gesänge  zeichnen  sich  durch  eine 
richtige  Deklamation  und  kunst- 
volle Mehrstimmigkeit  aus.  Er  soll 
der  Erste  gewesen  sein,  der  sich 
unter  den  Russen  das  Prädikat 
eines  Künstlers  erwarb. 

Breitkopf  &  Haertel  gaben  ein  \ierstim. 
,,A^ater  unser-'  für  Chor  und  Soli  um  1813 
in  Part,  heraus,  welches  in  dei'  Lpz.  Ztg. 
Bd.  15,  S.  353  besprochen  wird.  Exem- 
plare besitzen:  Borhn  Singakad.  Schwe- 
rin F.  Musikfr.Wien.  Ceutral-Musikbibl. 
der  Ksl.  Theater  in  Petersburg.  (Fetis 
nach  Nouv.  Biogr.  gen.  de  Didot.  Name 
nach  obiger  Ausgabe.) 

Beretta,  Boiiayentura,  Saro- 
nensi  (wahrsch.  Saronno,  Flecken 
bei  Mailand),  Kapellmeister  u.  Or- 
ganist an  St.  Antoniana  zu  Padua. 
Dedication  in  Padua  am  28.  Juni 
1635  gez.     Gab  heraus: 

Clio  Sacra  Davidicos  Psaimos  Vespcr- 
tiuis  horis  adscriptos  notis  musicis  decan- 
tans  . . .  Yen.  1635  AI.  "Viucenti.  5  Stb. 
40.    17  Nrn.  zu  4  Stirn.    [B.  Br.     B.  Frkft. 


Beretta  (Beretti,  Berretta),  Fran- 
cesco, nach  Caifabri's  Samlwk.  von 
1675  war  er  um  diese  Zeit  Kapell- 
meister an  S.  Spirito  in  Sassia, 
dann  nach  Baini  und  Caifabri  1683 
von  1678  bis  zu  seinem  Tode  am 
6.  Juli  1694  Kapellmeister  am 
Vatican  (St.  Peter)  zu  Rom.  Auf 
dem  Textbuche  [B.  B.]  zum  Ora- 
torium „San  Ermenegildo"  von 
1678  wird  er  „Canonico  regolare 
di  S.  Spirito  e  Maestro  di  capella 
della  Basilica  Yaticano  di  Roma" 
genannt.  Jedenfalls  derselbe,  der 
im  Samlwk.  1675  von  Caifabri 
,^Don  Franc.  Beretti''  genannt 
und  mit  einer  3  st.  Motette  ver- 
treten ist  (Eitner  1  S.  413;  die  Bez. 
des  Amtes  ist  dort  ein  Irrtum  und 
gehört  Lorenzano  an.)  In  Caifabri's 
Samlwk.  der  Salmi  vesp.  von  1683 
ist  er  mit  1  Psalm  vertreten.  Er 
ist  hier  Berretta  genannt  und  mit 
seinem  Amte  am  St.  Petei-.  In 
desselben  Samlwk.  von  1667  auch 
einige  Gesge.  Fetis  verz.  ihn  unter 
Berretta.^  geb.  zu  Rom  und  nennt 
eine  Anzahl  mehrstimmige  Psal- 
menbearbeitungen, die  einst  San- 
tini  im  Ms.  besafs.  Die  National bibl. 
zu  Paris  besitzt  im  Ms.  in  einer 
Kopie  vonM.A.Charpentier:  ,,Missa 
mirabiles  elationes  maris...  ä  16 
voix  en  4  choeurs'',  unter  dem 
Namen  Fr.  Berretta. 

Beretta  (Beretti),  Pietro,  ein 
Musiker  des  18.  Jhs.,  von  dem 
die  B.M. 

6  Trii  per  i  2  V.  e  B.  im  Ms.  in  Stb. 
besitzt.  —  Mit  Pietro  Beretti  gez.  besitzt 
das  hr.  Mus :  Six  Sonatas  f or  2  V.  with 
a  thorough  Bass  for  the  harps.  or  Vcl. 
London  fol.  —  Das  Conservat.  zu  Brüssel 
besitzt  im  Ms.  in  Stb.  ein  „Nisi  Dnus." 
f.  2  Sopr.  11.  B.  mit  2  V.  A.  u.  B.  1751 
auch  mit  Pietro  Beretti  gez.  —  Die  B.  B. 
in  Ms.  T79  ein  Confitebor,  für  Tenor,  V. 
Viele   und    Org.    mit  Pietro  Berretti  gez. 

Ms.  in  Darmst.  (0.  Vornam.)  Trio  ex  B : 
2  V.  et  B.    Stb. 


Berettari. 


455 


Berg  und  Neuber. 


Berettari,  Aurelio  (Fetis  fälscli- 
lich  Augelo),  war  Mönch  im  Kloster 
der  Hieronymiten  zu  Fesole  um 
1654  und  gab  heraus: 

Motetti  a  voce  sola  di  Fra .  .  .  della  con- 
gregatione  di  S.  Girolamo  di  Fesole.  Oi>.  1 . . . 
Ven.  1654  AI.  Vinceuti,  1  vol.  in  fol.  .53  S. 
mit  14  Gesgn.     [B.  Br.     Bologna. 

Compieta  da  capella  a  8  con  il  B.  per 
l'org.  a  beneplacito,  con  le  Letanie  a  8  voci 
coucertate  con  8  istromenti,  &  ripieni  a 
benepl .  .  .  Ven.  1656  Magni.  9  Stb.  4°. 
[Bologna. 

Fetis  verz.  denselben  Autor  nochmals 
unter  ^^Aurelio  Berrettari^'' . 

Beretti,  siehe  Beretta. 

Beretti,  Filippo,  Komponist  u. 
Direktor  des  Ballets  um  1793  in 
Venedig.  Ich  kenne  nur  das  Text- 
buch „Androuico  e  Eamira,  ballo 
eroico  pantomimo.  Venetia  1793 
an  S.  Eenedetto"  (Yenedig),  dessen 
Komponist  er  war.     [B.  JB. 

Berezowsky,  Maximilian,  siehe 
Beresowsky. 

Berg  und  Neuber,  oder  Mon- 
taiius  et  Neuber  (Johann  vom 
Berg  11.  Ulrich  xveuber)  Druckerei 
und  Verlagshandlung  in  Nürnberg 
von  Büchern  u.  Musikalien,  „wohn- 
haft auf  dem  Newenbaw  bey  der 
Kalckhütten".  1531  gaben  sie  ein 
Gesangbuch  heraus.  Joh.  vom  Berg 
starb    1563.     Ulrich  Neuber   starb 

1571  (beide  Dateu  aus  dem  Toten- 
reg.)  Die  Firma  heilst  nach  1563: 
U.  N.  und  J.  Berg's  Erben,  dann 
nahm  Neuber  Theodor  Oerlach  als 
Compagnon  ins  Geschäft.  1566 
heifst  die  Fn-ma:  Ulrich  Neuber 
und  Dietrich  Gerlach.  Neuber 
trennte  sich  1567  von  Gerlach  upd 
errichtete  allein  eine  Druckerei  u. 
Verlagsanstalt,  sowie  Gerlach  die 
alte  Druckerei  fortführte  als  Nach- 
folger  von    Joh.  vom  Berg   (s.  d.). 

1572  zeichnen  die  Wittive  und 
Erben  Neuber's.  Valentin  Neuber 
scheint  dann  1582  der  Nachfolger 
zu  sein.    Spätere  Jahreszahlen  sind 


mir  nicht  vorgekommen.  Ihre  zaid- 
reichen  und  grofsartigen  Samlwk. 
sind  in  meiner  Bibliogr.  verzeichnet. 
Ich  gebe  hier  nur  einen  kurzen 
üeberblick  mit  einigen   Zusätzen: 

1546  f.  Selectiss.  symphouiae  compos. 
4  Stb.     [B.  M.     Proske. 

1549  a.  Diphona  amoena  et  florida. 
2  Stb.     [B.  Zw.     B.  M.  2  a.     B.  G.  1  a. 

1549  h.  Lamentationes  Hieremiae.  4  Stb. 
[B.  M.  B.  Zw.  Heilbronn.  B.Gr. 
Proske  A.  B. 

1549  (siehe  1539  n)  druckten  sie  die 
2.  Ausg.  der  Forsterschen  Liedersamlg. 
Siehe  Georg  Forster. 

1550.  Carinina  vere  divina,  a  praestant. 
artificibus  ad  singula  anni  festa  quiuque 
vocib.  sie  composita,  ut  plane  appareat 
impetum  illum  musicum  sedibus  aethereis 
venire  excellentibus  ingenijs.  Pi'orsus  nova 
&  hactenus  non  edita  in  lucem  proferimiis 
Eine  &  friiere  laetus.  Towr.  Die  übrigen 
Stb:  C.  A.  B.  5a  haben  den  Titel: 

Selectissimarum  cantionum  de  praecipuis 
sanctoruni  .  .  .     [Heilbronu  kompl.    Proske 

A.  u.  B.  (für  den  Autor  Brestant  in  Eitner  1 
lies  Bastait), 

1550b.  nPOTEAEIOZ  EYXH  qua 
Chorus.     [B.  M.     B.  L. 

1550  c.  (ohne  Titel  u.  Jahr)  68  deutsche 
imd  einige  franz.  Lieder  zu  4  St.  [B.  B: 
T.  B.  M.  Disc.  A.  B.,  Ten.  in  Kopie.  (Be- 
schi-bg.  M.  f.  M.  XI,  205  und  Nachtrag  zur 
Bibhogr.) 

Eine  frühere  Ausg.  trägt  die  Jahresz. 
1549.     B.  B.  nur  Disc,   enthält.  50  Lied. 

1551b.  Bergkreyeu:  auff  zwo  stimmen. 
2  Stb.  [B.  B.  B.  Zw.  Heilbr.  B.  Augsbg. 
vox  vulg.  B.  M.  2  Stb.  (Vorwort  abgedr. 
in  Wackernagei's  Bibliogr.  p.  594). 

1553h.  i.  k.  Psalmomm  selectorum. 
Tomus  I.  IL  III.  1554  q  Tom.  lY.  je 
4  Stb.  [B.  B.    B.M.    B.K.    B.  L.    Proske, 

B.  Lpz.  fehlt  T.  german.  Museum  fehlt 
D.  B.     Rostock. 

1554  e.  Evangelia  Dominicorum.  To- 
mus I. 

1555  b.  0.  d.  Tom.  U.  III.  IV.  1556. 
15o6a.  T.  V.  VL  5  Stb.  [B.  B.  B.M. 
B.K.  B.Gr.  B.üpsala.  Brüssel.  Stock- 
holm ohne  B.  fehlt  Tom.  V.  VL 

1558  b.  Novum  et  insigne  opus  musi- 
cum 5/4  voc.  6  Stb.  Tomus  I.  1559 
See.  pars,  mag-ui  operis  musici  5  voc. 
1559  a.  Tei-tia  pars.  4  voc.  5  und  4  Stb. 
[B.  B.  B.  Kgsbg.  Nicolaikirche  Berl. 
Nürnberg  T.A.  B.  Br.  B.Gr.  Heil- 
bronn. Halle,  Marienbibl.  Proske.  B.M: 
T.  5a.     Brüssel  fehl.  5a.  6a. 


Berg  und  Neuber. 


456 


Berg,  George. 


1559  b.  Selectissimorum  Triciniorum. 
3  Stb.  qu80.  [B.  B:D.B.  B.  A:B.  B. 
Lpz :  T.     B.  Zw :  D.     br.  Mus :  D.  B. 

1559c.  Tom.  IL  Variarum  linguarum 
Tricina  15(50.     3  Stb.     [Bibl.  wie  T.  I. 

15Ü1.  Veteres  ac  piae,  cantione.s  prae- 
oipuonun  anni  festonun,  quibus  aliquot 
Psalmi,  Hymni,  et  alia  quaedam  cantica 
adiuncta  sunt.  Omnia  4  vooib.  composita, 
imientuli  pietatis  studiosae  .  . .  Noribg. 
1561.  4  Stb.  kl.  qu4".  Dedic.  von  Christoph 
Schweher.     63  Gesge.     [Heilbronn. 

Autoren  nicht  genannt,  nach  der  Dedic. 
sind  viele  von  Schweher  „Multas  quoque 
a  me  compositas  adieci". 

1563.  Melodiae  sex  genenim  carminum 
usitatiorum,  in  primis  suaues,  in  gratiam 
puerorum  selectae,  et  editae,  videlicet 
Hexametri,  Elegiaci,  Phalecij,  Sapphici, 
Choriambici,  Cliconici.  Noribergae  1563 . . . 
kl.S''.  9  Gesänge  von  Bened.Ducis,  Michael, 
Joh.  Stigel  und  P.  Tritouius.  [B.  Lpz. 
Eostock. 

1564.  1564  a.  b.  cd.  Thesaurus  musicus 
8—4  voc.  8  Stb.  5  Tomi.  [B.  B.  B.  M. 
Brieg.  B.  Hbg.  Proske.  B.  Kgsbg. 
Inst.  f.  Kirchenmus.  in  Br.  Lüneburg. 
Lübeck:  T.  B  ^.  Upsala.  Glasgow. 
Eostock,  T.  1—4.     br.  Mus.  kompl. 

Im  Samlwk.  1554  f.,  ein  Druck  von 
AVaelrant,  befindet  sich  eine  Motette  mit 
Montaniis  gez.,  ob  damit  der  Obige  ge- 
meint ist,  bleibt  zweifelhaft. 

Berg,  Adam,  Drucker  u.  Musik- 
verJeger  in  München.  Seine  Druck- 
zeit lässt  sich  von  1567  bis  1597 
nachweisen.  Er  war  zuletzt  mit 
Nicolaus  Henricus  sociirt,  der  von 
1600  ab  allein  zeichnet.  161J  bis 
1617  ti'itt  auch  eine  Wittwe  Anna 
Berg  auf,  die  wahrscheinlich  schon 
früher  als  Henricus  sich  allein 
etablierte  und  das  alte  Geschäft 
weiter  führte.  Klarheit  herrscht 
noch  nicht  über  die  Firmen  Berg 
und  Henricus,  denn  einmal  im 
Jahre  1603  fand  ich  sie  beide 
gezeichnet.  Unter  Berg's  zahl- 
reichen Musikdrucken  befinden  sich 
auch  einige  Samlwke.,  bei  denen 
aber  stets  ein  Herausgeber  genannt 
ist,  Berg  also  nur  als  Verleger  auf- 
tritt, siehe  meine  Bibliogr.  1585  a 
Fühler,  1586g  Gigii,  1590 e  Schor- 


mann,  1596  Victorinus,  1597  Fer- 
dinand Lassus,  1609  und  1609  a 
Herrerius,  1616  a  Yictorinus,  die 
Wittwe  Berg. 

Borg,  Ahasverus  Tan  den,  geb. 
20.  Febr.  1733  zu  Dordrecht,  gest. 
6.  Jan.  1807  zu  Arnhem,  wurde 
14.  März  1762  Prediger  zu  Bruchem, 
1766  zu  Barneveld  und  1776  zu 
Arnhem.     Schrieb : 

1.  Gedachten  over  gestelijke  Oden  en 
Liederen;  inzouderheid  tot  gebruik  bij  den 
openbaren  godsdienst. 

2.  Twee  brieven  over  de  zangwijze 
voor  liedern  bij  den  openbaren  godsdienst. 
(Bouwst.  1,  93.)  Die  Amsterdamer  Bibl. 
besitzt  noch  Mehreres  von  ihm  über  geistl. 
Lieder. 

Berg",  Gr . ..,  ist  nur  bekannt  durch 
1  Air,   in  Airs  1676  b  und  1  Catch  in 
Warreu's  Collection  (tom.  2). 

Berg,  Oeorge,  ein  Deutscher 
von  Geburt,  war  Schüler  Dr.  Pe- 
pusch'  in  London;  1763  erhielt  er 
von  dem  Catch  Club  in  London 
den  ersten  Preis  auf  ein  Glee  „On 
soffest  beds  at  leisure  laid",  1765 
schrieb  er  eine  Ode:  The  Invitation. 
In  Warren's  Collection  befinden 
sich  von  ihm  31  Glees.  u.  Catches. 
1771  wurde  er  Organist  an  der 
Kirche  St.  Mary  zu  Hill  bei  Bil- 
lingsgate.  Aufser  obigen  Werken 
gab  er  auch  Instrumentalmusik 
heraus.  (Grove.)  Ich  kenne  von  ihm : 

A  collection  of  new  english  songs,  sung 
at  Eauelagh;  book  2.  Lond.  1757.  fol. 
[br.  Mus. 

—  book  6.     ib.  1759.     fol.     [br.  Mus. 

12  songs.  Lond.  foL  —  dito  book  3  &  5. 
ib.  fol.     [br.  Mus. 

The  new  sougs  sung  by  Miss  Da\-is  & 
Mr.  Lowe  at  Marvbone.  Nr.  2.  P.  Lond. 
qufol.     |E.  C.  ofMus. 

In  Warren's  Catches  1763  etc.  befinden 
sich  Canons,  Catches  und  Glees. 

7  Einzeldrucke  imd  Gesänge  in  Samlwk. 
im  br.  Mus. 

10  voluntaris  for  the  org.  op.  2.  Lond. 
fol.     [br.  Mus. 

12  Sonatinas  or  easy  lessons  for  the 
harps.  op.  3.  Lond.,  Johnson,  qufol.  25  S. 
[br.  Mus.     B.  Wagener. 


Berganiascho. 


457 


Berger,  Jakob  II. 


12  Sonatinas  dito,  op.4.  ib.  fol.    [br.Mus. 

8  Suits  of  lessons  for  the  harps.  op.  5. 
ib.  fol.     [br.Mus. 

12  Sonatinas  or  easy  lessons  for  the 
haii^sichord,  chiefly  inteuded  for  the  im- 
provenieut  of  youug  practitioners  composcd 
in  various  styles.  Op.  6.  Loud.  (1759) 
J.  Johnson,  fol.  S.  25—36  und  S.  50—73 
Sonaten  [B.  Wagener. 

10  Sonatas  for  the  harps.  or  Pfte.  Lond., 
Johnson,  op.  7.     [br.  Mus.     B.  Wagener. 

10  voluntaries  for  the  organ  or  harps. 
op. 8.  Lond.,  Johnson,  qufol.    [B.  Wagener. 

Ms.  391  br.  Ms.  enthält  Orgelkompo- 
sitionen. Im  Catch  Club  1  von  einem 
Berg  2  Catches. 

Berganiascho  oder  Bergamo, 
siehe  Crivello,  Arcangelo. 

Berganiiiio,  Paris,  Instrumen- 
tist  an  der  Hofkapelle  in  Dresden, 
empfängt  1590  vom  Kurf.  Christian  I. 
1000  Gld.  zum  Ankauf  eines  Hauses 
(s.  Staatsarchiv). 

Bergamo  I.  II.  Antonio,  siehe 
Antonio  Bergamo. 

Bergancini,  Griiiseppe,  18.  bis 
19.  Jh. 

m.  B.B.  1500  Nr.  1.  2.  in  qufol.  2  Arien. 

6  Airs.  Paris ,  Nadermann.  [B.  M.] 
Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen: 

Scena  ed  Aria.  —  Cantata  ä  voce  sola. 
—  D  netto  —  Canzonetta.  Teils  P.,  teüs 
mit  Klav. 

Im  Cons.  zu  Mailand :  1)  Dixit  4  voc. 
c.  instr.  Ms.  P.  —  2.  Gloiia  a  4  v.  e  Soli 
con  instr.  1818.  Ms.  P.  —  3.  Kyrie  in  C. 
con  Corni,  Trombe,  Ob.  V.  Va.  B.  ed.  org. 
1818     Ms.  P. 

Berger,  Adam  Otto,  um  1725 
Organist  und  Komponist  am  Dome 
zu  Marienwerder,  geb.  zu  Breslau, 
verfertigte  auch  -allerlei  Musik- 
instrumente wie  Violinen,  Flöten, 
Oboen  und  Fagotte.    (Gerber  2.) 

Berger,  Andreas,  geb.  zu  Dolden 
bei  Meifsen  am  Ende  des  Ki.  Jhs., 
nennt  sich  1609  Fürstl.  Württem- 
bergischer Musicus  Aulicus  und 
lebt  in  Stuttgart,  hat  aber  mit  Nürn- 
berg Verbindung,  indem  er  den 
Ratsherrn  daselbst  seine  Threno- 
diae  widmet.  1606  scheint  er  in 
Augsburg  zu  leben,  denn  er  giebt 


dort  seine  Harmoniae  heraus  und 
im  Drucke  von  1635  ward  er  als 
,,inclytae  reipubl.  Angustanae  olim 
a  Secretis  et  Aerarii  rationibus" 
bezeichnet.  Sittard  2,  39  u.  43 
giebt  aus  den  Akten  an :  Er  befand 
sich  seit  1608  in  Diensten  des 
Herzogs  Johann  Friedrich  von 
Württemberg  als  Tenorist  und  wird 
von  den  Kapellmitgliedern  dem 
Herzoge  als  Komponist  vorgeschla- 
gen „so  er  ein  feiner  gesell''  ist. 
Noch  1610  findet  er  sich  in  den 
Akten.  Er  scheint  dann  wdeder 
nach  Augsburg  gegangen  zu  sein. 
Von  seinen  Werken  sind  bekannt: 

1606.  Harmoniae  seu  cantiones  sacrae, 
4,  .5,  6,  7  et  8  tarn  humanis,  quam  instru- 
mentalibus  vocibus  .  .  .  Aug.  Vind.  1606 
Praetorius,  8  Stb.  25  (32)  Gesge.,  einer 
von  Casp.  Solfleisch.  [B.B.  B.A.fehltöa. 
br.  Mus.     B.  Wolfenb. 

1609.  Threnodiae  amatoriae.  Das  ist: 
Newe  teutsche  weltliche  Trauer-  vnd  Klag- 
lieder, nach  art  der  welschen  Villanellen, 
mit  4 :  Defsgl.  ein  schöner  Dialogus  u. 
Canzon  mit  8  Stirn.  Augsp.  1609  Schuttes, 
(im  Tenor  1608).  4  Stb.  17  Nrn.,  die 
Canzone  f.  Instrumente.  [B.  L.  B.  B. 
br.  Mus :  C.  A. 

1635.  Da  pacem  Domine,  cet.  X  Voc. 
Deo  ter  Opt.  Maxime,  Regi  regum  Duo. 
exercituum,  Principi  pacis,  devotum.  Aug. 
Vind.  1635  Schönigk.  1  vol.     [B.  Frkft. 

Mss.  Proske  Nr.  1012,  Bassus  fehlt: 
Cantate  Dno.  8  voc.  —  Ms.  732  Nr.  95 
derselbe  Satz. 

Ms.  B.  ßr:  Cantate  Dno.  und  Jubilate 
Deo,  8  voc. 

3  achtstim.  geistl.  lat.  Gesge.  in  Samlwk. 
(Eitner  1.) 

Berger,  Gr . . . ,  veröffentlichte 
1800  Pastoral  -  Orgelstücke  den 
Orgelfreunden  gewidmet,  gedruckt 
in  München.     (Gerber  2.) 

Berger,  Jakob  I.,  Organist  und 
Orgelbauer  an  St.  Sauveur  in 
Brügge.  Dokument:  1/3  1726. 
(Straeten  la,  59.) 

Berger,  Jakob  II.,  von  ihm 
besitzt  die  B.  B.  in 

Ms.  1520  eine  Oper:  „Erst  16  Jahr  imd 
schon  so  alt?"  P.    Ms.  1521  in  K.  Einlage 


Berger,  Job.  Friedr. 


458 


ßerger.  Karl  Gottlieb. 


zu  „Der  Thurin  zu  Neustadt  für  Mad. 
Schulz  comp."  P.  Die  Sängerin  Schulz 
war  von  1813 — 31  an  der  Berliner  Hof- 
bühne angestellt. 

ßerger,     Joliaim     Friedricli, 

Violoncellist  am  Leipziger  Theater 
und  von  1781 — 86  am  Grewand- 
hauskonzert;  begraben  am  25.  April 
178(5  in  Leipzig.  Besuchte  in 
Bautzen  das  Gymnasium  und  dann 
die  Universität  zu  Leipzig,  ging 
aber  bald  darauf  zur  Musik  über. 
Im  Übrigen  siehe  seinen  Stuben- 
genossen Karl  Gottlieb  Berger. 
(Dörffel  2,  Register  u.Rochlitz  3, 128.) 
A^'on  ihm  ist  wahrscheinlich  die  Violon- 
cello-Schule die  das  C.  P.  besitzt. 

Berber,  Josei)h,  Gerber  2  nennt 
ihn  den  Jüngeren  und  bezeichnet 
ihn  als  Violoncellisten  an  der  Opera 
comique  in  Paris,  der  um  1796 
op.  1  herausgab.  Bekannt  sind 
mir  nur 

3  Senates  pour  Vcl.  et  Bass,  oe.  1. 
Paris,    fol.     [br.  Mus. 

Berger,  Karl  (xottlieb,  geb.  in 
Olmarsdorf  bei  Pirna,  gest.  21.  Jan. 
1812  in  Leipzig,  76  Jahr  alt,  also 
1736  geb.  Er  war  der  Sohn  eines 
Schulmeisters,  der  ein  tüchtiger 
Musikant  war  und  sich  die  Er- 
ziehung seines  Sohnes  sehr  an- 
gelegen sein  iiefs,  dabei  ein 
eifriger  Jäger.  Beide  Eigen- 
schaften erbte  der  Sohn  ^vom 
Vater  und  hat  sie  zeitlebens  be- 
thätigt.  Er  besuchte  c.  1745  die 
Kreuzschule  in  Dresden  als  Frei- 
schüler, da  er  eine  prächtige  Sopran- 
stimme besafs.  Die  damaligen 
Alumnen  mussten  in  der  Hofkirche, 
der  Kreuzkirche  und  in  der  Oper 
singen.  Auf  Wunsch  des  Vaters 
kam  er  nach  Bautzen  aufs  Gym- 
nasium, da  er  von  der  Musik  zu 
sehr  von  den  Schulwissenschaften 
abgezogen  wurde.  Dort  lernte  er 
einen  Namensvetter  kennen,  (Jo- 
hann   Friedricli    B.,    Violoncellist) 


an  den  er  sich  eng  anschloss  und 
mit  dem  er  bis  ans  Lebensende 
vereint  gelebt  hat,  da  sie  sich  ge- 
genseitig den  Schwur  abnahmen 
nie  zu  heiraten,  was  sie  beide  hiel- 
ten. Beide  bezogen  die  Universität 
in  Leipzig,  beide  liebten  die  Musik 
und  die  Jagd,  beide  hatten  nur 
eine  Kasse  und  eine  Wohnung 
und  setzten  sich,  erst  zwanzig- 
jährig, als  gegenseitige  Erben  ein. 
B.  nahm  nun  bei  Göpfert  Violin- 
unterricht und  bildete  sich  zu  einem 
tüchtigen  Virtuosen  aus,  doch  fehlte 
ihm  (nach  Rochlitz)  ein  feuriger 
Vortrag,  desto  besser  aber  gelang 
ihm  das  Adagio.  Seine  Technik 
war  nicht  bedeutend,  er  wählte 
daher  nie  schwierige  Concerte,  wie 
die  von  Viotti.  Dagegen  war  er 
als  Quartettspieler  vortrefflich;  auch 
Klavier  spielte  er  fertig,  Iiefs  sich 
aber  nie  öffentlich  darauf  hören, 
während  er  als  Violinist  jahraus 
jahrein  seine  Konzerte  gab.  Seine 
Kompositionen  behielt  er  ganz  für 
sich  und  kein  menschliches  Auge 
und  Ohr  hat  sie  je  gesehen  und 
gehört.  Wann  er  Aufnahme  im 
Theaterorchester  in  Leipzig  als 
Violinist  fand,  ist  nicht  bekannt, 
als  aber  1781  die  Gewandhaus- 
konzerte auf  sicherer  Grundlage 
ins  Leben  traten,  befand  er  sich 
unter  den  Orchestermitgliedern  und 
wurde  zugleich  zum  Kassierer  ge- 
wählt. Das  Kassiereramt  gab  er 
im  Jahre  1801  ab,  seit  1793  trat 
er  nicht  mehr  als  Soloviolinist  in 
den  Gewandhauskonzerten  auf  und 
1810  gab  er  auch  die  Orchester- 
stellung auf.  Als  vermögender' 
Mann  liebte  er  Buhe  und  Bequem- 
lichkeit, gab  einigen  Begabten 
Unterricht,  versah  den  Orchester- 
diensi,  lebte  aber  im  Übrigen  ganz 
zurückgezogen.  Als  man  ihm  die 
Stelle  des  1781  nach  Weimar  be- 


Berger,  Lebrecht  Friedr. 


459 


Berger,  Ludw. 


rufenen  Göpfert als  ersten  Yiolinisteii 
antrug,  leimte  er  sie  ab.  In  betreff 
seiner  Kompositionen  sagt  zwar 
Fetis,  dass  sich  in  den  Breit- 
kopf'schen  Katalogen  6  Capriccien 
für  Violine  allein  angezeigt  sind, 
doch  ist  dies  ein  Irrtum,  weder  in 
den  thematischen  Katalogen  von 
1766 — 1787  noch  in  späteren,  wie 
mir  Breitkopf  u.  Haertel  erklären, 
ist  ein  Werk  von  ihm  angezeigt. 
In  Meysel's  Handbuch  von  1817 
ist  allerdings  ein  Berger  ohne  Yor- 
namen  mit  opus  26  angezeigt,  doch 
weist  schon  die  Opuszahl  darauf 
bin,  dass  dies  ein  anderer  Berger 
ist.  (Rochlitz,  Biogr.  3,  128.  ^  — 
Dörffel  2,  22  ff.  236  (2).  244.  — 
Nekrolog  in  Lpz.  Ztg.  14,  101). 

Berger,  Lebrecht  Friedrich, 
Organist  an  der  Moritzkirche  zu 
Halle,  erhielt  1768  den  Posten  an 
der  Liebfrauenkirche  ebendort 
(Chrysander  2,  247). 

Berger,  Ludwig,  der  Berliner, 
geb.  18.  April  177  7  m  Berlin,  gest. 
16.  Febr.  1839  ebd.  Verlebte  seine 
Jugend  in  TempHii  und  Frank- 
furt a/0.  Ging  1799  nach  Berlin 
und  studierte  unter  Gürrhch  Kom- 
position. Eine  Keise  nach  Dresden 
1801  war  vergeblich,  da  er  Nau- 
mann nicht  mehr  am  Leben  antraf. 
1804,  bei  Clemeuti's  Besuch  in 
Berlin,  wurde  er  dessen  Schüler, 
ging  mit  demselben  nach  Petersburg 
und  lernte  dort  Steibelt  und  Field 
als  Klavierspieler  kennen.  6  Jahre 
hielt  er  sich  in  Petersburg  auf, 
giugdann nach  Stockholm  u.  London, 
wo  er  sich  als  Lehrer  niederliefs. 
Erst  1815  kehrte  er  nach  Berlin 
zurück  und  widmete  sich  ganz  der 
Kompositionen  und  dem  Musik- 
unterricht. Mendelssohn  und  Tau- 
bert' sind  seine  Schüler.  1819 
gründete  er  mit  Klein,  Reichardt 
und  ßellstab  die  „jüngere  Lieder- 


tafel" für  die  er  auch  Männer- 
quartette schrieb.  {Ledebur.  H.  Dorn's 
Aus  meinem  Leben,  1.  Bd.  Biogr. 
von  Rellstab,  ein  Denkmal,  Berlin 
1846  Trautwein,  8°.  VI  u.  165  S. 
Zahlreiche  Urteile  in  Lpz.  Ztg.  1  u.  f. 
(11,  93  ist  sehr  scharf).  Nekrolog 
ib.  41,  178,  186.  Über  seine  ge- 
sammelten Werke  in  N.  Z.  f.  Mus. 
16,  173.  Dresdner  Journal,  Sept. 
1864:  Louis  Berger  und  Fr.  Wieck 
von  Heinr.  Dorn.  Ledebur  giebt 
ein  Verz.  seiner  Werke.)  Nach- 
weisen kann  ich: 

Trauercantate  auf  Naumann's  Tod.  P. 
im  Autogr.  qufol.     [B.  B. 

Sappho,  Gesangscene  von  Löst.  P.  im 
Autogr.     [ß.  B. 

Clotar,  eine  Eomanze.  Andre.  7  S. 
[B.  M.     Musikfr.  Wien. 

Erlkönig  von  Goethe.  Schott.     \}n\  Mus. 

Gesänge  aus  einem  .  .  ,  Liederspiele  die 
schöne  Müllerin  von  W.  Müller,  mit  Pfte. 
op.  IL  Berl.,  Christiani.  22  S.  [B.  B. 
Musikfr.  Wien. 

4  Gedichte  von  Goethe,  op.  4.  AVürzburg, 
Bauer.     7  S.     [B.  M. 

6  deutsche  Lieder,  op.  6.  Andre.  [B.  M. 
Schwerin  F. 

3  Lieder,  op.  13.  Berl.,  Christiani.    [B.  B. 

9  deutsche  Lieder  mit  Pfte.  op.  17. 
Bei,  Laue.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

n  deutsche  Lieder  mit  Pfte.  op.  19. 
Lp :.,  Hofmeister.  19  S.  [B.  B.  Musikfr. 
W.en, 

10Lieder,op.27.  Lpz., Hofmeister.    [B.B. 

12  Lieder,  op.  33.    Hofmeister.     [B.  B. 

7  vierstim.  Lieder  f,  Männerst.  op.  46. 
P.  Hofmeister.     [B.B.     Dresd. 

Die  neuen  Pfingsten,  op.  46,  s.  1.   [Dresd. 

Wein  und  Wasser  von  Kopisch  f.  4 
Mst.  Ms.  P.  Nr.  196  in  K.     [B.B. 

Ich  will  wie's  Vöglein  ziehen,  5  Lieder 
f,  1  u.  4  St.  mit  Pfte.  und  2  Humoresken 
f.  Männerchor  u.  Solostim.  im  Autogr, 
(Grasnick).     [B.  B. 


Op.  1.    Sonate  f.  Klav.     [Musikfr.  AVieu. 

Op.  3.  Air  norvegien  a  12  Var.  17  S. 
[B.  Wagener.     Musikfr.  Wien. 

Op.  6.    Sonate  f.  Klav.     [Musikfr.  Wien. 

Op.  7.  Gr.  Sonate  p.  le  Pfte.  Clement! 
dedic.  Berl.,  Laue.  19  S.  [B.B.  br.  Mus. 
Druck  in  Lond.     Musikfr.  AVien. 

Op.  8.  Alla  Turca  (Pfte.)  Berl.,  Schle- 
singer. 9  S.  [B.B.    hr.  Mus.    Musikfr.  AVien. 


Berger,  Ludw. 


460 


Bergmann. 


Op.  9.  Gr.  Sonate  (Pfte.)  ib.  22  S. 
[B.  B.     Musikfr.  Wien. 

Op.  10.  Gr.  Souate.  (Pfte.)  ib.  21  S. 
[B.  ß.     Musikfr.  Wien. 

Op.  12.  12  Studien  für  das  Pfte.  Berl., 
Christiani.    27  S.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

—  ed.  C.  Engel,  2  books.  Lond.    [br.  Mus. 

—  Celebrated  Pfte.  Etudes,  ed.  by 
F.  Berger.     Lond.     [br.  Mus. 

Op.  14.  Air  russe  avec  Yar.  Hofmeister. 
[B.  B.     Musikfr.  Wien. 

Op.  15.  Sonate  a  4  ms.  Berl.,  Laue. 
25  S.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

Op.  18.  Sonate  über  che  e  d  c.  15  S. 
[B.  Wagener.     Musikfr.  Wien. 

Op.  21.  3  Märsche  f.  Pfte.  Berl.,  Laue. 
[B.  B. 

Op.  24.  3  pieces  caract.,  Schlesinger. 
[B.B. 

Prelude  &  Fugue,  Dr.  Crotch  dedic. 
Schlesinger.     5  S.     [B.  B. 

Eondeau  pastorale.    7  S.     [B.  Wagener. 

Pvreneau  March.  Loud.,  Clementi  &  Co. 
[B.B. 

Toccata  en  forme  de  Eondeau.  Lpz., 
Br.  &  H.     [Musikfr.  Wien. 

Concerto  p.  le  Pfte.  in  C.  Part.  Autogr. 
[B.B. 

Sinfonie  in  Dm.    Part.  Autogr,     [B.  B. 

Etüde    Cm.  im   Ms.  214  in  K.      [B.B. 

B.  B.  im  Autogr.  (Grasnick)  Concert  in 
Cd.,  Märsche,  Variat.  u,  Klavierstücke. 

Berger,  Moritz,  lebte  am  Ende 
des  18.  Jlis.  und  gab  heraus: 

Divertissement  p.  Pfte.  avec  2  V.  A.  &  B. 
ad  lib.  Op.  10.  Lpz.,  A.  Meysel.  5  Stb. 
[B.B. 

Von  einem  Martin  Berger  des  17.  Jhs. 
finden  sich  Tänze  im  Samlwk.  Amoeni- 
tatum  1622  (Eitner  1,  1622  b.). 

Bergli,   Gr.  van  den,    von  ihm 

besitzt  die  B.  Kgsbg. 

12  Variat.  p.  le  Clavecin  ou  Pfte.  sur 
l'air.  Ein  Mädchen  oder  W^eibchen.  oe.  2. 
Ches  Hummel  ä  Berlin,    fol.  7  S. 

Berghe,   A.  A.  v.an  den,    um 

1760  Organist  an  S.  Nicolas  in 
Gent.  Nach  dem  Titel  Brabandere's 
6  Concerti. 

Berghe,  Rogier  van  den,  1518 
jüngster  8änger  der  Kapelle  Karl  V., 
1525  in  Toledo.  (Straeten  7,  295  ff.) 

Berghes  (Berghe) ,  Anthoine 
(bastard  de  Berghes  in  einem  Doku- 
ment, Straeten  VII,  151,  genannt). 
Sänger  in  der  Kapelle  Philipp  des 


Schönen  1501.  Ib.  p.  156  heilst 
er :  Messire  AnthoineVan  de  Berghes. 
Philipp  residierte  damals  fl502)  in 
Zidracq  bei  Medina-Coeli.  1510  bis 
1512  ist  er  in  der  Kapelle  Karl  Y. 
Man  trifft  ihn  noch  bis  1531  an. 
(Ib.  274  ff.) 

Bergliofer  und  Berghover,  siehe 
Perckliofer. 

Bergier,  Ungay,  scheint  i.  16.  Jh. 
gelebt  zu  haben.  Die  B.  B.  besitzt 
ein  altes  Lautenbuch  unter  Z  32 
in  fol,  in  dem  er  auf  S.  52,  54 
und  128  mit  Canzonen  u.  Madrigalen 
in  Lautentabulatur  vertreten  ist. 

Bergier,  Nieolas,  ein  Advokat 
und  Professor  der  Rechte,  später 
Syndikus  zu  Keims,  geb.  1.  März 
1567  zu  Reims,  gest.  18.  Aug.  1623 
zu  Grignon  (Fetis).  Schrieb  unter 
anderem  auch  ein  Werk  über  La 
musique  speculative.  Ms.  des  17.  Jhs. 
in  B.  Paris  Nat.,  unter  fr.  1359 
(Fetis  verz.  es  unter  Nr.  7489  kl. 
fol.  alter  fond). 

Bergkholtz  (Pergkholtz),  Lucas. 
Ein  Komponist  aus  der  ersten  Hälfte 
des  16.  Jhs.,  bekannt  durch  die 
Gesänge 

1.  Wol  dem,  deju  die  Übertretung  ver- 
geben sind,  in  3  Teilen,  4  voc.  Ms. 
[Dresden  B  1276,  6.  B.  Zw.  4,  33  in  6  Stb.] 
—  2.  Ecce  dominus  veniet,  6  voc.  22/10 
1551.  [Dresd.B1270,  49.]  3.  Wer  unter 
dem  schirm  des  höch.sten  sitzt,  Ps.  91, 
2.  pars:  Ja,  du  mrst  mit  deinen  Augen, 
3  p.  Auf  den  leuen  und  ottern,  4  voc. 
[Dresd.B  1276,19. 

Bergkmann,  Christoph,  nennt 
sich  Kaiserl.  Musikus  und  widmet 
am  Ende  des  16.  Jhs.  den  Räten 
der  Stadt  Breslau  den  5 st.  Gesang: 
0  bone  Jesu.  Ms.  Stb.  B.  Br.  Nr.  126. 

Bergmann,  Adolph  Grottfried, 

geb.  8.  März  1740  in  Mühlhausen, 
1759  Organist  an  B.  Maria  Virgini 
daselbst,  st.  1807.  (Leipz.  Ztg.  40, 
669.)  Deutsche  Lieder  (6)  für  1 
Singst,   mit  Pfte.     [Musikfr.  Wien. 


Bergmann,  Andreas. 


461 


Bergt. 


Bergmann,  Andre.is,  war  am 

1778  Organist  a/d.  kurf.  Trierscheii 
Hofkapelle  (M.  f.  M.  24,  37). 

Bei'giuanii ,  Heiiir.  Christian, 

•  Guitarrist  im  18/19.  Jh.,  gab  heraus: 

Kurze  Anweisung  zum  Guitarrespieien. 

Halle  1802  Hendel,  qu.  4».    [B.  B.  Brüssel. 

Bergua,  Antonio,  aus  Ferrara, 
gab  heraus: 

Äd  vesperas  omnes  salmi  falso  bordonis 
c.    5    voc.   Ferrariae    1587.     V.  Baldinus. 

[Ferrara. 

Bcrgnani,  Ottavio,  aus  Brescia, 
bewarb  sich  1623  um  die  erledigte 
Organistenstelle  an  der  herzogl. 
Kapelle  in  Venedig.  Zur  Zeit  diente 
er  schon  14  Jahre  dem  Herzoge 
von  Mantua  und  heilst  es  in  den 
Akten  der  Procuratori  in  Venedig, 
dass  er  einst  der  erste  Organist 
seiner  A-^aterstadt,  am  kaiserl.  Hofe 
Rudolfs  und  zu  Rom  gewesen  sei, 
(Canal  93). 

Bergner,  Johann  Gottfried, 
geb.  zu  Eisenberg  den  31.  März 
1756,  studirte  in  Jena,  wurde  am 
28.  Febr.  1787  Kantor  in  Schwerin, 
St.  17.  Jan.  1804  (Chrysander  3,  39). 

Bergomus,  Alexander,  gab  nach 
Gesnerl  572Messen  hcraus(Gerber2). 

Bergrot,  Olaus  (Olavus),  ein 
Schwede,  geb.  zu  Helsingör  (nach 
Becker),  lebte  nach  Gerber  2  in 
üpsala  und  gab  heraus: 

Exercitium  academicum  instnimenta 
musica  leviter  delineans,  quod  consentiente 
ampliss.  philos.  in  Reg.  Acad.Upsalieusi .  . . 
7.  Dec.  anui  1717.  Upsaliae,  typis  Werne- 
rianis.  12°.  34  S.  Siehe  Näheres  im 
Gerber  u.  Becker.    [Musikfr.  Wien. 

Bergt,  Chrstn.  Gottlob  August 

(auch  Deodat  für  Gottlob),  geb. 
17.  Juni  1772  (1771  nach  Becker 
2,  117)  in  Oederan  im  Erzgebirge, 
gest.  10.  Febr.  1837  in  Bautzen 
(Lpz.  Ztg.  39,  454  Necrol.).  Wurde  ! 
Alumnus  der  Kreuzschule  in  Dres- 
den, besuchte  1791  cüe  Universität 
in  Leipzig  um  Theologie  zu  stu- 
dieren, vertauschte  aber  1801   die 


Theologie  mit  der  Musik,  indem  er 
mit  der  Komposition  eines  Terzetts 
an  die  Öffentlichkeit  trat.  1802 
erhielt  er  den  Organistendienst  an 
der  Hauptkirche  in  Bautzen,  wo 
er  zeit  seines  Lebens  blieb.  Er 
war  ein  aufserordentlich  frucht- 
barer und  beim  Publikum  beliebter 
Komponist,  der  sich  in  allen  Fächern 
der  Kunst  versuchte.  Von  seinen 
Werken  kann  ich  nachweisen : 

Briefwechsel  eines  alten  und  jungen 
Schulmeisters  über  allerhand  Musikalisches. 
Herausg.  u.  mit  e.  Lebensbeschreibung  des 
Verstorbenen  begleitet  von  C.  G.  Hering. 
Zittau  1838  Birr.  qufol.  mit  Notenbeilg. 
[B.  Lpz.     B.  B. 

Etwas  zum  Choral  und  dessen  Zu- 
behör . ,  .  Zunächst  f.  Seminarien.  Lpz. 
1832  Hofmeister.     80.     [B.  Lpz. 

Oratorium  Christus  durch  Leiden  ver- 
herrlicht. P.  op.  10.  Lpz.  Hofmeister, 
[ß.  B.  Einsiedeln  P.  im  Ms.  B.  Lpz. 
Thomas:  Ms.  P.    Amst. 

Oratorium:  Feier  der  Christen  am  Char- 
freitag.     Ms.  P.  [Lpz.  Thom. 

Charfreitagsfeier.  Ms.  Part.  u.  St. 
[Marienberg. 

Te  Deum  op.  19.  P.  Lpz.  Hofmeister. 
[B.  B.     B.  Kgsbg.     Musikfr.  Wien. 

To  Deum  laudamus  für  4  Singst,  u. 
Chor  mit  Begltg.  von  Violinen  etc.  Mainz. 
Part.  [Darmst. 

Te  Deum  in  Cd.  P.  und  1  Motette  im 
Autogr.     B.  B.  (Grasnick). 

Trauermusik.  Ms.  16503  Autogr.  P. 
Id.fol.  [Hofb.  Wien. 

Die  christlichen  Feste.  3.  Cantate  zum 
Reformationsfeste.  Durch  Kampf  zum 
Sieg.     Meifsen,  Gödsche.  P.  [B.  B. 

Ostercantate.  Ms.  P.  in  Gotha  und 
Musikfr.  Wien. 

Cautaten:  Es  waren  Hirten  auf  d.  Felde. 
—  Aus  deinem  Quell,  AUwater.  —  Ehre 
sei  Gott  in  der  Höhe.    Ms.  P.  [Lpz.  Thom. 

Cantate:  Die  göttliche  Thorheit...  für 
2  V.  Va.  Fundam.  u.  4  Singst.  Ms.  P. 
u.  Stb.  [B.  Kgsbg. 

Hochzeits-Cautatine  f.  4  Singst,  mit 
Pfte.  nebst  2  kleinereu  4 st.  Gesängen: 
1.  Beruhigung.  2.  Zum  Tanz.  op.  20. 
Lpz.,  Hofmeister.    [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

Das  Vater  unser.     [B.  M. 

Osterhymnus:  Christus  ist  erstanden 
f.  4  Singst,  u.  Orch.  P.  op.  18.  Lpz.,  Hof- 
meister.    [B.  B.     Amst. 

Hymne:    Herr   Gott    dich    loben    wir. 


Bergt. 


462 


Beringer,  Maternus. 


Lpz.  Hofmeister  (f.  4  St.  ii.  Orch.)  [B.  B. 
Marienberg  im  Ms.  P. 

Hymnen:  Gottheit,  mächtig  weise.  — 
So  weit  der  Sonne  Strahlen.  Ms.  P.  [Lpz. 
Thom.     B.  Lpz.     Musikfr.  Wien. 

Psalm,  Gott  sei  uns  gnädig,  f.  Männerst. 
[Elbing. 

Grabgesänge  (18  Nrn.)  ed.  von  K, 
GeiTsler.    Meifsen,  Gödsche.    P.    [B.  ß. 

Gesänge  religiösen  Inhaltes  f.  4  Singst. 
(ohne  Begleitg.)  1.  Heft.  Hofmeister.  P. 
[B.  Wagen  er. 

Religiöse  Lieder  f.  4  St.   [Musikfr.  Wien. 

Bergt  u.  Hering:  Neue  Choralmelodien 
f.  das  Budissiner-Dresdner  Gesgb.  Zittau 
1837  Fr.  Birr.     [B.  Lpz. 

List  gegen  List.  Operette  von  C.  F. 
Bretzner,  Lpz.  1801.  Kl.-A.  Ms.  [Musikfr. 
Wien.     Brüssel  Cons.  2380. 

Das  Dorf  im  Gebirge,  Lpz.  1813.  Ms. 
P.  Autogr.     [Dresd. 

Jery  und  Bäthely  v.  Goethe.     Ms.  P. 

Der  Schulmeister.     Ms.  P. 

Das  Ständchen,  komisch.  Intermezzo. 
Ms.  P.  [alle  in  B.  Dresden. 

Gesänge  f.  2  T.  u.  B.  Lpz.,  Peters. 
[B.  B.     Musikfr.  Wien,  3  Hefte  op.  7. 

Arie  mit  Chor  u.  Pfte.  1(3.  Werk.  Lpz., 
Hofmeister.     [B.  B. 

Bräutigams  Ständchen  von  Kretschmann. 
Berlin,  Conclia.     [B.  B. 

Sachsens  Friedens -Feier.  Ein  Rund- 
gesang.    Dresd.,  Hilscher,  fol.     [Dresd. 

2  Friedenslieder  für  die  Bautzner  Socie- 
tät  f.  Chor  u.  Orch.     Ms.     [B.  Zw. 

3  Quartette  f.  Männerst.  Bautzen, 
Reiche!     [Dresd. 

Rauschet  ihr  Meere.  Gesang  f.  Männerst. 
in  Hientzsch'  Samlg.  drei-  u.  4  st.  Gesge. 
Heft  1.     Züllichau  1822.     [B.  Kgsbg. 

Haltet  an  der  Hoffnung  fest,  f.  Mnst. 
Ms,     [B.  Dresd. 

Terzette  f.  3  Singst,  mit  Pfte.  3.  Heft. 
Lpz.,  Kühnel.  [B.  M.J  —  6.  Heft.  Lpz., 
Hofm.  [Dresd.]  —  Lpz.,  Peters.  [Dresd. 
Mus].  8.  Heft.  Lpz.,  Hofm.  [Dresd.]  — 
Heft  1—4,  Peters.  Heft  5—8  Hofmeister 
[B.  B.  Musikfr.  Wien.  B.  Wagener.]  — 
Heft  1.  2.     Lpz.,  Richter  [B.  B.] 

Alte  und  neue  Zeit,  Terzett,  Ms.  B. 
Dresden. 

Die  Freiheit  des  Menschen,  op.  9. 
Lpz.,  Hofmeister.     [Musikfr.  Wien. 

Symphonie  p.  2  V. .  . .  (gr.  Orch.)  oe. 
12.  Lpz.,  Hofmeister.  14  Stb.  [B.  M. 
B.  B.     Darmst.     Lübeck. 

3  Sinfonien  in  P.  Autogr.  [B.  AYagener. 
In  Kopie  B.  M. 

Ouvertüre  in  Cm.  P.  im  Autogr.  [B.  M. 


6  Trios.  Rondo  f.  Klav.  u.  Orch.  — 
Variat.  f.  Klav.  u.  Orch.     [Proske-M. 

1  Sonate  concert.  f.  Klav.  u.  Viol. 
[Proske-M. 

3  Senates  p.  le  Pfte  av.  acc.  d'un  V. 
et  Vcl.  oblige  ...  op.  1.  Lpz.,  Br.  &  Haertel. 
Stb.  qufol.     [B.  Kgsbg. 

Sämmtliche  Orgelcompositionen  ...  zu 
04  Ni'n.,  als  18  kurze,  22  längere  Vor- 
u.  Nachsp.,  10  neue  Choräle,  14  Uebungsst. 
im  Generalbass.  Herausgeg.  v.  Carl  Geissler. 
Meifsen ,   Gödsche.     58   S.     [B.  Wag-ener. 

Berguis ,  . . .  Organist  in  Delf t 
um  1772  (Burney  3,  250.   Gerber  1). 

Berhaiulisky  (Berhandizki),  Ko- 
chlis,  ein  Lauteuist  an  der  Hof- 
kapelle in  München,  am  1/9  1G82 
(1 G83)  mit  1 00  Gld.  angestellt  (Kreis- 
archiv). 

Beria,  GrioTanni  Battista,  be- 
kannt durch: 

Concerti  musicali  a  2,  3  e  4  'voc.  c. 
1  Messa  a  4  concertata . . .  op.  3  dato  in 
luce  dal  Sig.  Feder.  Rolandi.  Milano 
1650/51  per  Carlo  Camagno.  4".  [br. 
Mus:  B. 

Bericht  (Kurzer) 

von  der  Musik  und  dero  Composition  . . . 
und  Experimenta  musico-geometrica.  Ms. 
von  1720.     [Musikfr.  Wien. 

Berilli  Gfiovaimi,  ist  nur  be- 
kannt durch  Caifabri's  Parte  secon- 
da  von  1667,  in  der  sich  1  Gesg. 
befindet. 

Beriiiger  . . . ,  ein  Komponist  des 
18.  Jhs.,  von  dem  die  B.  B.  im  Ms. 
1540  in  Stb.  eine 

Sonate  i\  2  Fl.  e  B.  in  Cd.  in  3  Sätzen 
besitzt:  Allegro,  Arioso  und  Presto.  In 
Darmst.  befindet  sich  von  einem  Beringer 
eine  Arie  „Qual  buon  pastor  son  io"  im 
Ms.  u.  Stb. 

Bcriiiger,  Maternus,  Kantor  zu 
Weifsenburg,  gab  heraus: 

Musica,  d.  i.  die  Singkunst  der  lieben 
Jugend  in  Frag  und  Antwort  verfasset. 
Nrubg.  1606  Val.  Fuhrmann,  8".  Fund- 
ort unbekannt.)  Das  nächste  Werk  wird 
für  die  2te  Ausgabe  des  obigen  gehalten; 
Becker  1,  315  giebt  eine  ausführliche 
Beschreibung  desselben: 

Musicae  der  freien  lieblichen  Singkuust, 
1.  und  anderer  Theil .  . .  ib.  Georg  Leop. 
Fuhrmann  (1610).  4'^.  50  S.  in  Frag  u. 
Antwort  und  ein  „Exempel-Büchlein  für 


Beringhem. 


463 


Bermejo. 


die  Tyrones.  Euth.  u.  a.  23  zweist.  Gesge. 
von  0.  di  Lasso.     [B.  B. 

Bering'liem, . . .  Kammermusikus 
au  der  Hofkapelle  Henri  IV.  von 
Frankreich  (Castil-Blaze  72  ff.). 

Berkelaers,  siehe  Berckelaers. 

Berkeiiliof,    Franz    Xorbert, 

aus  Leydeu,  ist  ara  12.  Nov.  1759 
an  der  Universität  zu  Lejden  als 
Musicus  eingeschrieben  (Bouwst. 
3,  8). 

—  Hermann  Gabriel  ausLejden^ 
ebendort  am  28.  Mai  1768  als 
Musicus  eingeschrieben    (ib,  3,  9). 

—  Theodor  Albert,  aas  Leydeu, 
ebendort  am  7.  März  1767  u.  24. 
Okt.  1789  als  Musicus  eingezeichnet. 
Er  war  geb,  um  1746,  gest.  um 
1814^u.' Violist  u.  Stadt-Musik- 
meister zu  Leyden  (Bouwst.  3,  9 
u.  11). 

Berketshamiiier,iu(lreas,kom- 
ponirte  1655  eine  Tragödie  (Metten- 
leiter 2,  96). 

Berks,  Lothar,  Edler  von,  be- 
kannt durch  einen:  Marsch  f.  Pfte. 
(Wien,  Artaria  &  Co.  c.  1797.) 
[B.  M. 

Berlin,  Johann  Daniel,  geb. 
um  1710  in  Memel,  gest.  um  1775 
zu  Drontheim  in  Norwegen.  War 
Schüler  seines  Vaters,  ging  1730 
nach  Kopenhagen  u.  1737  erhielt 
er  die  Organistenstelle  am  Dome 
und  die  Stadtmusik  in  Drontheim. 

Er  gab  heraus: 

Musikaliske  Elementer,  eller  Anleedaing 
tit  Forstand  pa  de  forste  Ting  udi  Musi- 
quen  horudi  den  musikaliske  Signatur 
„den  Brimg  som  den  nu  haves  lios  --de 
fieeste,  sä  ogsa  Applicaturen  p&  nogle  sa 
kaldte  strygende  og  blasende  Instrumenter 
og  andet  meere  Musiquen  .  .  .  Tronliiem 
1744.  4".  [Kopenhag.  2  Exempl.  Musikfr. 
Wien. 

Anleitung  zur  Tonometrie,  oder  wie  man 
durch  Hülfe  der  logarithmischen  Rechnung 

nach  der  geometrischen  Progress die 

musikal.  Temperatur  .  .  .  Kopenhagen  u. 
Leipzig    1767    Friedr.    Chrstn.   Pelt.     8". 


48  S.  3  Tal  [B.  M.    B.  B.    Musikfr.  Wien. 
Dresd.     Glasgow.     Brüssel  7135. 

Musikal.  Divertissement  best.  . . .  Sona- 
tina (f.  Clav.)  Augsbg.,  Christ.  Leopold. 
4  Bll.     [B.  M. 

Berlinische  Oden,  siehe  Breit- 
kopf. 

Berls,  Johann  Rudolph,  geb. 
8.  Mai  1758  zu  Alacli  bei  Erfurt, 
gest.  .  . .  Schüler  von  Häfsler  u. 
Weimar,  besuchte  in  Erfurt  das 
Gymnasium,  1779  wurde  er  Orga- 
nist an  der  Regler-Kirche  u.  1780 
Schullehrer  in  Nöda  in  Thüringen 
(Gerber  2  ausführlich).  Er  war 
ein  fleifsiger  Komponist,  der  sich 
an  alle  Formen  heran^vagte  und 
in  der  Kunst  die  Befriedigung  fand, 
die  ihm  seine  kleine  Stelle,  abseits 
von  der  grofsen  Welt  gelegen, 
kaum  gewähren  konnte.  Die  Deut- 
schen besafsen  im  18.  Jh.  eine 
ganze  Anzahl  solcher  Komponisten, 
die  einen  Weltruf  genossen  und 
ganz  abseits,  in  einem  entlegenen 
Winkel,  in  den  kleinsten  Verhält- 
nissen lebten  und  sich  doch  dabei 
ganz  glücklich  fühlten.  Von  seinen 
Kompositionen  kann  ich  nur  nach- 
weisen : 

Neue  Volkslieder  für  Ciavier  komp.  .  . . 
1.  Samlg.  (f.  1—4  St.)  Lpz.  (1797)  G. 
Fleischer  d.  J.  qufol.  63  S.  30  Ldr., 
meist  Handwerksliedei'.  Vorrede :  Nöda 
i.  Dez.  1797  J.  R.  Berls,  Knaben -Schul- 
lehrer.    [Gotha.     B.  Lpz.    Musikfr.  Wien. 

Die  Bibl.  Gotha  besitzt  im  Ms.  „Gott 
ist  der  unser  Wohl  bereitet." 

In  Böheim's  Maurerliedern  2.  Abthlg. 
von  1799   zwei  Lieder. 

Berlyn,  Joaehiui,  Lautenist  in 
Hamburg  und  Ratsmusikant  von 
1538—51  (Sittard  1,  17). 

Bermann,  Hubert,  kam  Anfang 
des  18.  Jhs.  von  Bern  nach  Strafs- 
burg und  versah  in  Vertretung 
Mich.  Jos.  Eauch's  die  Kapell- 
meisterstelle am  Dome  vom  Jan. 
1706  bis  1710.    (Lobstein  31.  32.) 

Bermejo,  Pedro,  Kapellmeister 
an    der   Kathedrale    in  Salamanca 


Bermmer. 


464 


Beruabei,  Ercole. 


am  Ende  des  16.  Jb.  Seine  Kom- 
positionen Süllen  sich  nach  Fetis 
in  den  Kirchenarchiven  Spaniens 
befinden.  Spanien  ist  für  die  Musik- 
bibliographie noch  ein  dunkles 
Land  und  muss  doch  bedeutende 
Schätze  besitzen.  Gevaert  erzählt 
in  seinem  amtlichen  Berichte  über 
eine  Untersuchungsreise  in  Spa- 
nien, dass  er  von  den  Kustoden 
stets  mit  Argwohn  betrachtet  und 
nur  selten  zu  einer  Einsicht  in 
die  Kataloge  zugelassen  wurde  und 
dann  stets  nur  auf  ganz  kurze  Zeit, 
so  dass  er  an  keinem  Orte  zu  einem 
übersichtlichen  Bilde  des  Bestandes 
der  vorhandenen  Bücherschätze  ge- 
langen konnte. 

Berinmer, ...  ist  nur  durch  ein 
Bruchstück  einer  Weihnachtsmusik 
in  P.  in  Mittelsayda  bekannt. 

Berinont,  Pierre,  in  der  Mitte 
des  16.  Jhs.  Tenorist  a/d.  Hof- 
kapelle in  Paris  mit  240  liv.  Gehalt 
(Castil-Blaze  160). 

Bermiiclo,  Juan,  ein  spanischer 
Franziskaner  zu  Eoya  in  Anda- 
lusien, (Eioja,  Eoija,  Ecya  schreiben 
andere,  wahrscheinlich  ein  Kloster). 
Er  gab  das  theoretische  Werk  heraus : 

Comienya  el  libro  primero  de  la  decla- 
racion  de  instiimientos,  dirigido  al  clemen- 
tissimo  y  niuy  padroso  Don  Jöan  lU.  deste 
nombre  Eey  de  Portugal.  Am  Ende: 
Ossima  (17.  Sept.  1549)  Juan  de  Leon, 
impresso!'. ...  in  fol.  145  Bll.  Näheres 
bei  Fetis  und  Soriano,  historia  2,  120. 
[ß.  B.     B.  M. 

—  Libro  de  la  declaracion  de  instr. . . . 
Granada  1555.  4P.  [bot  L.  Liepmanns- 
sohn  mit  900  M.  an. 

Comien^a  el  libro  Llamado  . .  .  Ossuna 
1555  Juan  de  Leon.  5  Bücher  in  fol. 
[br.  Mus. 

Comien^a  el  arte  Tripharia  dirigida  a 
la  yUustre  .  .  .  Ossuna  1550  Juan  de  Leon. 
40.     40  Bll.     [Leo  Liepm.  1899. 

Bern,  Matthias,  Archidiaconus 
Rastenb.     Man  kennt  von  ihm: 

„Preise  Jerusalem",  4 st.  Ms.  B.  Kgsbg., 
an  Scandellus  1568.  Nur  D.  A.  B.  vor- 
handen. 


Bernabei,  Giuseppe  Ercole,  di 
Caprarola,  wo  er  gegen  1620  ge- 
boren war,  st.  vor  dem  16/1  1688 
in  München.  Schüler  von  Benevoli, 
wurde  1662  Kapellmeister  an  S. 
Giovanni  di  Laterano  in  Rom,  1667 
an  S.  Luigi  de'  Francesci  und  am 
20.  Juni  1672  am  St.  Peter,  Ka- 
pelle Julia.  Rudhart  bestreitet, 
dass  er  an  letzterer  Kirche  Kapell- 
meister war,  da  er  nur  „Musico" 
war,  wie  ihn  der  Kardinal  Bar- 
berini  am  15.  Juni  1674  in  dem 
Schreiben  an  den  Kurfürsten  von 
Baiern  bezeichnet  (obige  Angaben 
nach  Fetis,  Baini  u.  nach  Titelbll). 
Am  30.  Juni  1674  wurde  er  als 
Kapellmeister  an  der  Münchener 
Hofkapelle  mit  1180  Gld.  Gehalt 
u.  243  Gld.  Wemgeld,  tägl.  3  Mafs 
Bier,  2  weifse  u.  2  schwarze  Brote 
und  Futter  für  2  Pferde  angestellt 
(Dekret  in  Rudhardt  S.  60).  Sein 
Gehalt  üef  vom  15.  April  ab.  Am 
20.  Nov.  erhielt  er  den  Ratstitel. 
1677  betrug  sein  Gehalt  1423  Gld. 
mit  60  Gld.  Ordonanz.  Im  Kreis- 
archiv in  München  ein  eigenhän- 
diges Schreiben  vom  1/9  1687.  In 
den  1691  erschienenen  Modula- 
tiones  sagt  sein  Sohn,  dass  die- 
selben sein  Yater  als  Kapellmeister 
am  Lateran  in  Rom  u.  in  München 
geschrieben  habe.  Von  seinen  ge- 
druckten Kompositionen  kann  ich 
nur  nachweisen: 

Concerto  madrigalesco  3  voc  . .  .  Eoma 
1669  Amad.  Belmonte.  4  Stb.  4«.  19  Nrn. 
[La  Fage  3,  14.  Bologna  im  Druck  u.  Ms. 
Dieselben  in  München  im  Ms.,  15  Nr.  c.Bc. 

Sacrae  modulatioues  Herculis  B...  op. 2. 
Mouach.  1691  L.  Straub.  8  Stb:  2  C.  A. 
T.  B.  2  V.  Org.  ediert  von  Gius.  Ant. 
Bernabei.  24  Nrn.  zu  2 — 8  Stim.  mit 
lustrum.  [B.  Frkft.  Upsala.  Darmst. 
Org.     Proske,  fehlen  A.  VI. 

Mss.  in  B.  M:  3  Introitus  4  voc.  — 
3  Hymnen  4  voc. 

—  Autogr.,  2  bezifferteOrgelbässe  (s.Kat.). 

—  Te  Deuni  8  voc.  im  Chorb.  u.  in 
neuerer  Part. 


Bernabei,  Gios.  Ant. 


465 


Bernabei,  Gios.  Ant. 


Mss.  B.B.  T120.    Salve  regina  4  v.  P. 

—  W55.  5  Mot.  zu  5  St.  in  P.  — 
W71.  Ave  regina  8  voc.  und  obiges 
Salve  reg. 

Ms.  Modena:  Amaute  timoroso  di  pale- 
sarsi,  Cantata  di  Sopr.  c.  Bc.  —  Propone 
di  non  piü  amare,  Cantata  di  Sopr.  c.  Bc. 

Ms.  B  11  a.  Dresd.  Mus. :  Diietto  ä  Sopr. 
6  Alto  col  B.  in  P. 

Ms.  17755/2  Hofb.  Wien:  Arie:  In  sen- 
tier dii-upato,  per  Sopr.  c.  clavic.  —  Ms. 
17758:    Fermo   o  tempo.  Doletevi  di  voi. 

In  Ms.  174  u.  19'j  im  br.  Mus.  2  Gesge. 

Tribulationes  cordis  mei  5  voc.  Ms.  31 
Cambridge  FW. 

Ecce  sacerdos  2  v.  c.  Bc.  im  Caifabri 
1665  und  im  Seconda  parte  1667  ein 
anderer  Gesg. 

Von  seinen  Opern  hat  sich  in  München 
nichts  erhalten  aufser  2  Textbüchern  zu 
„II  Litigio  del  cielo  deLla  terra",  München 
1680  und  ,,Erote  ed  Anterote,  torneo, 
Text  von  Terzago.     1686. 

In  Neudrucken  3  Gesänge  (Eitner  2). 

Bernabei ,    Grioseffo    Antonio, 

auch  mit  GAB  gez.  Der  Sohn 
Ercole's,  geb.  um  1659  zu  Eom, 
gest.  9.  März  1732  zu  München. 
Wird  vom  Kurfürsten  von  Baiern 
am  12/7  1677  als  Vicekapellmeister 
zur  Aushilfe  seines  Vaters  ange- 
stellt und  erhält  als  Keisekosten 
von  Rom  nach  München  400  Gld. 
Sein  Gehalt  wurde  vom  24/6  ab 
mit  1080  Gld.  festgesetzt.  Am 
16/1  1688  tritt  er  an  Stelle  seines 
verstorbenenVaters,  erhält  1483  Gld. 
und  den  Ratstitel.  1702—1713, 
als  die  österreichische  Regierung 
das  Land  inne  hatte,  betrug  sein 
Gehalt  nur  600  Gld.  (Kreisarchiv.) 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar : 

Sex  Missanim  brevium,  cum  una  pro 
defunctis.  Lib.  1.  a  4  vocib.  Conc.  4, 
Rip.  2  Violinis,  2  Viohs  &  Violone  ad 
Hb.,  cum  duplici  Basso  continuo  .  .  .  Aug. 
Vindelic.  1710  Schlüter  &  Happach.  Typis 
Wagner.  15  Stb.  4°.  7  Messen.  [Bo- 
logna, Kat.  2,  40  Dedic.  u.  Lidex. 

6  Missae  4  voc.  c.  et  sine  org.,  von 
1715.  Chorbuch.  Ms.  [B.M.  Hofb.Wien, 
Ms.  16522.  P.  kl.  qufol.  ISl  Bll. 

Messa  di  Requiem  4  voc.  concertati  in 
Part.  Ms.  L 194  e.  [B.  B.  und  Nr..33  in  Stirn. 

Kob.  Eitner's  Quellen-Lexikon. 


Missa.     Ms.  T 72.  in  Part.     [B.B. 

Missa  ad  regias  agni  dapes  4  voc.  (neue 
Ausg.  von  Oberhoffer).  Lpz.,  Braun.  P. 
[B.M. 

Agnus  Bei  4  voc.  c.  Bc.  Ms.  L331.  [B.  B. 

Magnificat  4  voc.  von  1690.  Ms.  Chor- 
buch 83  Bll.     [B.  M. 

Intonationes  Psalmorum  4  voc.  Ms.  Chorb. 
Nr.  2755.  [B.  M.  Proske  8  Nrn.  in  P. 
Anno  1701. 

Improperij.     P.  in  Ms.  L312.     [B.B. 

Congregati  sunt.  —  Laudate  pueri  (für 
4  St.  mit  Instr.)  P.    [Dresd.  Mus.  Ms.  A  31. 

9  Lamentationes  supra  cantu  firmo  cum 
Bc.  Juxta  Autographum  ineditum  1716 
u.  17.     [Proske  Ms. 

8  Nunc  dimittis  I. — VIII.  toni  4  voc. 
von  1687,  gez.  mit  GAB.  Chorbuch 
Nr.  2752.     [B.  M.  Ms. 

La  morte  e  vita  4  voc.  Ms.  L331.    [B.  B. 

In  T38.  58.  113.  120  B.B.  zahlreiche 
Gesänge,  in  Ms.  1561  u.  535,  Bd.  2,  S.  41 : 
Ave  regina  7  voc.     [B.  B. 

Ms.  1560  u.  1562 :  5  Gesge.  iu  P.  u.  Stb. 
[B.B. 

Ebendort  in  Ms.  312  u.  1561  Nr.  1. 

In  1563  in  K.  [B.  B.]  Canon  6  voc.  ad 
unjs.  in  suo  Orpheo  eccles.,  edito  Aug. 
Vind.  1696,  a  2  V.  et  org.  1  Bog.  in 
fol. 

6  geistl.  Gesge.  im  Ms.  P.      [B.  Kgsbg. 

2  geistl.  Gesge.  im  Ms.  P.     [Dresd. 

24  Hymni  iu  dominicis  et  festis  variis. 
Ms.     [Brüssel. 

In  Hofb.  Wien.  Ms.  15604  Nr.  8—12: 
Accurrunt  tarbae  4  voc.  Gloria  laus. 
Popule  meus  8  v.  Vexilla  regis  4  v. 
0  sacrum  convivium  4  v.  0  quam  suavis 
4  voc.  c.  org.  P. 

—  Ave  regina  a  7  voci  con  org.  (Am.) 
Ms.  15618.  P.  kl.  fol. 

—  4  Salve  regina  4  voc.  c.  org.  1690. 
1692.  1702.  1728.  Ms.  16686.  P.  kl.  qufol. 

—  2  Missae  pro  defunctis  in  Cm.  4  voc. 
c.  instr.  u.  2  Responsor.  Libera  me.  Ms. 
16641.  P.  kl.  qufol. 

—  2  Sequentiae,  Lauda  Sion  4  voc.  c. 
instr.  von  1716  u.  1718.  Ms.  16642.  P. 
qufol. 

—  Miserere  a  4  voci,  3  Viele  ed  org. 
1697.     Ms.  16617.  P.  qufol. 

—  2  Stabat  mater  4  voc.  c.  instrum. 
(Am.  u.  Gm.)  1680  u.  1725.  Ms.  16685. 
P.  kl.  qufol. 

—  3  Regina  coeli  4  voc.  c.  instrum. 
(Bd.  Cd.  Cd.)  1701  u.  1715.  Ms.  16684. 
P.  qufol. 

—  Hymni  pro  festivitatibus  totius  anni 
4  voc.  c.  org.  49  Nrn.  Ms.  19030.  Autogr. 
P.    gr.  4".    319  S. 

30 


Bernabei,  Gios.  Ant. 


466 


Bernacchi. 


—  33  Hymni  4  voc.  c.  org.,  gez.  mit 
den  Jahren  1697—1720.  Ms.  16523.  P. 
in  kl.  qufol. 

—  Te  Deum  laudamus,  a  2  cori  con 
Strom.  (Cd.)  Ms.  15999.  P.  kl.  fol. 

—  In  heiidoniada  sancta  8  voc.  c.  3  Violis 
ad  Hb.  Dm.  Ms.  16253.  P. 

Ave  regiua  7  voc.  ed  oi'g.  P.  [Musikfr. 
"Wien. 

Agnus  dei  4  voc.    P.     [ib. 

Mss.  in  Bologna:  9  Messen  zii  4  Stirn, 
mit  u.  ohne  Orgel.  In  sudore  vultus  4  v. 
0.  ström,  und  8  andere  Piecen  (Kat.  2, 
40—41   in   1  vol.).  —  Motetten   a  2,  3  e 

4  voci  (Kat.  2,  344).  —  Ave  Maria  4  v. ; 
Verbum  caro  4  v.  (2,  380  ersteres  ohne 
Vornamen). 

Weltliche  Kompositio7ien : 

1678,  10.  Febr.  München:  Alvilda  in 
Abo,  Melodr.  di  Vent.  Terzago.  (Rud- 
hart  63  Beschrbg.) 

1679,  Jan.  Münch.:  Enea  in  Italia,  Musik 
fehlt. 

1680,  Giulio  Cesare  ricovrato  all'ombra. 
Text  von  Terzago.     Textb.  in  B.  M. 

1683,  11.  Juli  Münch.  L'Ermione,  Text: 
Terzago.     Textbuch  in  B.  M. 

1688  am  18.  Jan.  in  München  aufge- 
führt: La  gloria  festeggiante,  introduci- 
mento  dramatico  musicale  del  Torneo,  Text 
von  Orlandi.     Musik  fehlt. 

Gli  dei  festeggianti.  Festspiel,  31  Arien 
imd  1  Duett  mit  Bc.  [B.  M.  Hofb.  Wien 
Ms.  18703.  Part,  von  der  Kurfürstin  Maria 
Autonia  von  Baiern  geschenkt. 

1688.  Torneo,  Opera  in  1  atto,  Wien 
1688  aufgeführt.  [Hofb. Wien,  Ms.  17745  P. 

1688.     Trionfo   d'Imeneo,    Drama  mus. 

5  atti.    Ms.  17739.    P.     [Hofb.  Wien. 
1688.    Venere  pronuba,  Serenata,  Text: 

Orlandi.     Ms.  17744.    P.     [ib. 

1690.  II  segretto  d'Amore  in  petto  del 
savio.  (Orlandini),  Melodramma.  [Hofb. 
Wien,  Part.  Ms.  17707. 

1690.  L'Ascanio,  Opera,  [ib.  Ms.l7703P. 

1690.  Diana  amante,  Opera,  [ib.  Ms. 
17704  P. 

1690.     Niobe,  Opera,    [ib.  Ms.  17705  P. 

1690.  Vaticinio  di  Apollo  e  Diana, 
Opera,     [ib.  Ms.  17640  P. 

1690.  L'Eraciio,  Opera,  aufgef.  in  Wien, 
Musik  verloren. 

1691.  La  Fiera,  Opera,  Wien  1691 
aufgef.,  Ms.  17633  P.     [Hofb.  Wien. 

Serenade  ohne  Autor,  Eudhart  113 
schreibt  sie  B.  zu:  Egloga  pastorale,  Münch. 
6.  Aug.  1726  aufgef.  Part.  Ms.  174. 
[B.M. 

Duetti  da  camera  im  Ms.  Bologna  Kat.  3, 


199.  Ebendort,  ohne  Vornamen:  2  Duetti 
1 .  Lungi  dalFidol.  2.  Lontananza  crudel. 
Ferner  mit  Vornamen,  S.  4:  Kyrie  u.  Et 
vitam  venturi  4  voc. 

18  Arien  per  voce  sola  con  istrom. 
Ms.  16689.  17761.  P.  kl.  qufol.  [Hofb.Wien. 

In  Franz  Lang's  Theatrum  1717  vier 
Kantaten  aber  mit  den  Vornamen  Gios. 
Andrea  (sie?). 

Im  Samhvk.  1675  ein  3  st.  Gesang  und 
in  Neudrucken    18  Gesge.     (Eitner  ].  2.) 

Bernabei,  Viucenzo,  wurde  am 
1.  April  1685  als  Hoforganist  in 
München  mit  300  Glcl.  angestellt. 
Im  Jahre  1700  wurden  sie  auf 
150  Gld.  herabgesetzt  u.  erst  nach 
der  Restauration  wieder  in  alter 
Höhe  gezahlt.  1726  wird  er  noch 
mit  dem  Titel  eines  kurf.  Kammer- 
dieners und  mit  700  Gld.  Gehalt 
in  den  Akten  des  Kreisarchivs 
verzeichnet.  Von  seinen  Kompo- 
sitionen fand  ich: 

14  lutroitus  Pars  L,  21  dito  Pars  2.  3., 
46  in  Pars  4  zu  4  St.  mit  Org.  —  Re- 
sponsoria  4  voc.  3  Violen  2  Vcl.  Violon 
u.  Org.  —  2  Messen,  1  Hymnus  mit  Resp. 
4  Offertorien,  5  Hymnen,  5  Psalm,  f.  Chor 
u.  Instr.  —  4  Ave  reg.  4  voc.  c.  org.  — 
2  Salve,  5  Abna  red.  —  1  Regina,  1  Vidi 
aquam  4  voc.  c.  org.  —  6  Asperges  ebenso. 
1  Stab,  mater  4  v.  c.  org.  im  Ms.  P. 
[Münch.  alte  Hofkirche. 

In  Dresden  in  kath.  Kirche  befindet 
sich  im  Ms.  ein  „Alma  redemptoris"  ä  3 
in  Canone:  A.T.  B.  ohne  Vornamen,  daher 
fraglich,  welchem  der  3  B.  sie  zugehört. 
Derselbe  Satz  auch  in  Dresd.  Mus.  Ms.  D  a 
2a  S.  319  imd  A32.  4  Bll.  P.,  auch  ohne 
Vornamen. 

In  Ms.  19171  eine  Sinfonie  zur  Oper 
L'Eraciio  für  4  Streichinstr.  P.  [Hofb.Wien. 

Bernacchi,  Antonio,  ein  be- 
rühmter Sopranist,  geb.  gegen  1700 
zu  Bologna,  gest.  um  1756  wie 
es  scheint  ebendort.  Er  hatte 
Ricieri  zum  Lehrer  im  Kontrapunkt 
und  Pistocchi  im  Gesänge.  Am 
12/6  1722  ernannte  ihn  die  Aka- 
demie Filarmonico  zu  Bologna  zu 
ihrem  Mitgliede.  1726  war  er  in 
München  au  der  Hofkapelle  an- 
gestellt (Kreisarch.).  Auch  in  Lon- 
don soll  er  aufgetreten  sein.     Aus 


Bernacho. 


467 


Bemardi,  Bartolomeo. 


seiner  Schule  ging  der  berühmte 
Sänger  Bartolom.  Bortoli  da  Faenza 
hervor.  (Busi  1,  180.  Fetis.  Ger- 
ber 1.) 

Die  Bibl.  der  Accad.  filarra.  zu  Bologna 
besitzt  im  Autogr.  ein  Gravo  e  fuga  a 
4  voci  1722.  —  Mss.  in  Bologna  (Liceo): 
Kyrie  (Gloria)  5  voc.  c.  stnini.  e  ripieni. 
P.  qiifol.  —  Justiis  ut  palnia  a  5  v.  c.  V. 
(1749)  Autogr.  von  Busi,  38  S.  (.Kat.  2.) 
—  H.  Ferd.  Mannstein  schrieb :  Das  System 
der  grofsen  Gesangschule  des  Bernacchi. 
Dresd.  (1845)  Arnold,     fol.     [B.  B. 

Beriiaclio,  GlioTauiii  ßattista, 

Tenorist  zu  Mailand  um  1625,  dem 
Eg.Trabattoni  einen  Gesang  widmete. 

Bernal,  Bon  A...,  ein  spa- 
nischer Komponist  des  16.  Jhs., 
von  dem  Eslava  eine  4 st,  Motette 
mitteilt  (Eitner  2). 

In  Miguel  de  Fuenllana's  Lautenbuch 
von  1554  eine  Romanze  für  Laute  gesetzt 
(A  las  armas  moriscote). 

Bernal,  Don  Jose,  ein  Sänger 
Kaiser  Karl  Y.,  lebte  in  Spanien 
im  Anfange  des  16.  Jhs.  In  der 
Bibl.  des  Escurials  sollen  sich 
Kirchenkompositionen  von  ihm  be- 
finden (Fetis). 

Bcniarallle,  Simon,  Kleriker 
u.  Sänger  am  Hofe  Charles  V".  von 
Frankreich  um  1364  (Thoinan  57). 

Beniard,  siehe  Claude. 

Bernard,  ...  ein  Komponist  der 
Mitte  des  18.  Jh.,  von  dem  die 
Nationalbibl.  in  Paris  besitzt:  Can- 
tate  Domino.  —  Cantique  de  Moise. 
Mss.  c.  1768. 

Bernard  mit  dem  Beinamen 
Ventadour,  ein  Troubadour  des 
12.  Jhs.  Fetis  sagt:  man  kennt 
von  ihm  ohngefähr  50  Chansonä, 
davon  sind  16  mit  Melodien  ver- 
sehen. 

Bernard,  Eniery,geb.  zuOrleans, 
schrieb : 

Brieve  et  facile  methode  pour  appreudre 
k  chanter  en  musique.  Paris  1541  Jehan 
Petit.  8'^.  Fetis  verzeichnet  noch  Aus- 
gaben :  Orleans  1561.  4".  und  Geneve 
1570  in  8". 


Bernard,  Fat.  Georg-,  geb. 
11.  Sept.  1745  zu  Langenargen, 
gest.  15.  Jan.  1811  im  Kloster 
"Weingarten  (Wiirttembg.).  1765 
trat  er  in  dasselbe  ein  und  hinter- 


1 


Te  Deum, 

(Kornmüller 


Magnif, 


einige 


liefs    im  Ms. 
Hymnen    u. 
1,  223). 

Bernard,  Philippe,  Magister, 
Kanonikus  und  Kapelhneister  (Pho- 
nascus)  an  der  Kathedrale  zu  Tournai 
in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jhs. 
oder  an  der  Grenzscheide  beider 
Jh.  (16.— 17.)  (Straeten  2,  15). 
Er  muss  gegen  1656  gest.  sein, 
(ib.)  1634 — 56  war  er  Lehrer  des 
Knabenchors. 

Bernardello,  siehe  Gianoncelli. 

Bernardi,  Bartolomeo,  geb.  in 
Bologna,  war  Violinvirtuose  und 
in  seinen  reiferen  Jahren  Kapell- 
meister in  Kopenhagen,  wo  er  um 
1730  starb.  Eine  Charakteristik 
in  Scheibe's  krit.  Musik,  p.  759 
in  2.  Aufl.  von  1745.  Seine  Kom- 
positionen im  Ms.  sollen  1794  beim 
grofsen  Brande  in  Kopenhagen  ver- 
nichtet worden  sein.  Nachweisbar 
sind : 

Die  B.  B.  besitzt  eine  theoretische  Ar- 
beit in  deutscher  Sprache  mit  seinem 
Namen  gez.  (Ms,  4°.  Nr.  19)  „Anweisung 
alle  Noten  in  (?)  Generalbass,  sie  mögen 
gehen  oder  springen,  auff  besonderer  Art 
accorap.  könne  (sie  ?). 

In  der  Hofb.  Wien,  im  Ms: 

Trattenimento  per  Camera  a  2  voci  (A.B.) 
con  strum.,  di . .  .  Poesia  di  Dario  Doretti.  P. 

Ms.  182  B.  B.  Cantate  f.  Sopr.  mit  Bc. 
„Qual  di  feroce''.     Ad.  P. 

Ms.  101a  Dresd.  Mus.  Cantata:  Ombre 
care  ombre  dilette,  ;i  Sopr.  col  B.  Part. 

6  Senates  ou  Concerts  ä  4,  5  &  ö 
parties  comp,  par  Mrs.  B.,  Torelli  &  autres 
fameux  auteurs.  Liv.  1.  Amst.  c.  1710. 
Est,  Roger.  Nr.  96,  Stb.  o.  weitere  Au- 
toren,    [br.  Mus. 

Sonate  da  Camera  a  3,  2  V.  e  Vcl.  col 
Violone  o  cimbalo.  Op.  1.  Bolog.  1692. 
40.     [br.  Mus. 

Sonate  ä  Violino  solo,  op.  3.  Amst. 
[Paris  Nat. 

30* 


Bernardi,  Franz. 


468 


ßernardo,  Stefauo  IL 


Im  Samlwk.  1700  a.  s.  d.  Sonate  Nr.  10 
für  V.  u.  Vcl.  (Eitner  1). 

Wasielewski  2,  75  verz.  noch  2  Sonaten- 
werke, die  wahrsch.  im  Liceo  mus.  zu 
Bologna  liegen,  wo  er  seine  Quellenstudien 
machte,  betitelt: 

üodici  Sonate  a  Violino  solo  e  continuo, 
op.  1. 

10  Sonate  a  tre  con  il  Basso  per 
rOrgano,  op.  2.     Bologna  1696. 

Auf  der  Bibl.  in  Kopenhagen  sollen  sich 
im  Ms.  noch  Capriccien  und  Konzerte  für 
Violine  mit  Begleitung  befinden.  In  dem 
mir  vorliegenden  Kataloge  sind  sie  aber 
nicht  verz. 

Bernardi  (Beinhardi),  Franz, 
geb.  1767  in  Unter- Oesterreicb, 
ging  um  1785  als  Schauspieler  zur 
Bühne,  zuerst  in  Brunn,  dann  in 
Wien  und  zeichnete  sich  nebenbei 
als  vorzüglicher  Flötist  aus,  für 
welches  Instrument  er  auch  kom- 
ponierte (Schilling).  Nach  der  Lpz. 
Ztg.  war  er  um  1799  in  Riga  und 
wird  dort  als  Flötist  erwähnt,  dann 
1805  in  Wien,  1814  werden  Varia- 
tionen von  ihm  besprochen.  In 
den  Verlagskatalogen  wird  ein 
Quartett  und  zahlreiche  Soli  für 
die  Flöte  angezeigt. 

Bernardi,  GioTanni,  Bassist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
60  GId.  monatl.  vom  1.  April  1637 
—  31.  Jan.  1649  (Köchel  1). 

Bernardi,  Innocenzio,  ein 
Komponist  des  17.  Jhs.,  ist  im  Ms. 
16708,  2  Chorbücher  (das  3.  fehlt) 
mit  einem  12stim.  Magnificat  ver- 
treten, defekt.     [Hofb.  Wien. 

Bernardi,  Ludovico,  wurde 
im  Jan.  1440  päpstl.  Sänger  mit 
5  Gld.  monatl.;  wahrscheinlich  ist 
er  der  Sängerknabe,  der  seit  Jan. 
1438  in  den  Listen  als  puer  Ludo- 
vicus  genannt  wird.  Im  Nov.  1440 
fehlt  er  in  den  Listen.  (Viertelj. 
1,  465.) 

Bernard[i],  Stefano  I.,  war 
1586  Knabensänger  an  der  Hof- 
kapelle Philipp  II.  von  Spanien. 
Ein  Schüler  Philipp  Rogier's  und 


späterer  Komponist  nach  dem  Lissa- 
boner Kataloge  (Straeten  8,  117). 
Es  kann  kein  Zweifel  sein,  dass 
dies  ein  anderer  als  der  Vero- 
nenser  ist. 

Bernardi,  Stefano  Tl.,  nennt 
sich  einen  Veronenser.  Auf  seinen 
Druckwerken  bez.  ihn  Luc'  Antonio 
Saldo,  der  Herausgeber  von  1611 
(Madrigal!  3voci):  Kapellmeister 
a/d.  Kirche  Della  Madonna  sanctiss. 
de'  i  Monti  (zu  Verona?).  Maffu- 
chelli  in  Gli  scrittori  dltalia  bez. 
ihn  schon  1600  als  Kapellmeister 
zu  Verona,  so  dass  man  sein  Ge- 
burtsjahr ins  letzte  Viertel  des 
16.  Jhs.  verlegen  könnte.  B.  widmete 
sich  den  juristischen  Studien  und 
erlangte  den  Dr.  beider  Rechte, 
wie  man  auf  seinen  Hds.  in  Salz- 
burg liest,  jedoch  muss  er  sich 
dann  der  Musik  zugewandt  haben, 
denn  auf  seinem  ersten  Drucke 
von  1611  ist  er  wie  oben  bereits 
gesagt  Kapellmeister.  Bis  1627 
lässt  er  sich  in  dieser  Stellung 
verfolgen,  darauf  wird  er  vom  Erz- 
bischof Paris  Lodron  von  Salzburg 
berufen,  um  die  Feierlichkeiten  zur 
Einweihung  des  vollendeten  Domes 
zu  leiten;  dieselben  fanden  im 
Herbst  1628  statt.  Später  erhielt 
er  noch  die  Praebende  am  Schnee- 
herrnstifte. Hier  wirkte  er  als 
Kapellmeister  bis  zum  Jahre  1634, 
darauf  scheint  er  sich  zurück- 
gezogen zu  haben.  Im  Jahre  1638 
ist  seine  Pfründe  vacant,  also  wahr- 
scheinlich sein  Todesjahr.  Noch 
ist  nachzutragen,  dass  er  in  den 
Priesterstand  trat,  den  6/3  1632 
das  Subdiaconat,  am  27/3  die 
Diaconatsweihe  und  am  10/4  die 
Priesterweihe  empfing.  (Herm. 
Spies,  Biogr.  in  der  Salzburger 
Chronik  1899  Nr.  11/12).  Von 
seinen  Werken  sind  nachweisbar: 

Porta  musicale  per  la  quäle  il  princi- 


Beraai'di,  Stefano  II. 


469 


Bemardi,  Stefano  II. 


piante  con  facile  brevitä  all'  acquisto  delle 
perfette  regole  del  coutrapunto  vien  intro- 
dotto.  . . .  Verona  lbl5.  Aug.  Tamo.  4^. 
[Fr.  Mus.    Bologna,  Kat.  1,  295  Beschrbg. 

—  Yen.  1639  Ales,  Yinceuti.  4".  21  S. 
[B.  Joach.     Bologna. 

Geistliche  Gesänge : 

Coucerti  academici  con  vaiia  sorte  di 
Siftfonie  di  .  .  .  Lib.  1.  Op.  8.  Yen.  1615 
A'incenti.  7  Stb.  4°.  10  Gesge.  u.  8 
Instruinentalkomp.  [Ferrara  B.  c. :  T.  5  a. 
Hofb.  Wien  feiilt  Ten. 

—  „a  6  voci"  ...  ib.  1616.  7  Stb.  4«. 
[Ferrara  B.  c:  C.  A.  6  a.  Bc.  Verona 
S.  f:  CA.  6a.     Inhalt  derselbe. 

Concerti  sacri  scielti,  &  trasportati  dal 
secondo,  &  terzo  lib.  de  Madrigali  ä  5  voci 
con  11  B.  per  l'organo  .  . .  Ven.  1621  Vin- 
centi.  6  Stb.  4«:  40  Nrn.  [B.  Frkft. 
Dedic.  u.  Eeg.  abgedruckt.  Ferrara  B.  c. 
Bologna. 

Encomia  sacra  ä  2,  3,  4,  5  et  6  voc. 
concinnenda.  op.  15.  Saüsburgi  1634 
Greg.  Kyrnerus.  in  fol.  6  Stb.  35  Nrn. 
mit  Instrumenten.  [Proske.  Kremsmünster. 

Messe  a  4  et  5  voci.  Parte  sono  per 
capella,  e  parte  per  Concerto  con  una  nel 
fine  da  morto  con  tutti  gli  comodi  per 
cantare  ...  col  suo  Bc.  Lib.  1 .  Op.  6. 
Ven.  1615  Vincenti.  6  Stb.  4".  ediert 
von  Ag.  Angelieri.  [Bologna:  C.  T.  Bc. 
B.  B:  T.  ohne  Titel. 

—  ed.  von  AI.  Vincenti.  Ven.  1624 
AI.  Vinc.  6  Stb.  4».  4  Messen,  dabei 
1  Requiem,  Falsibord.,  Eespons.,  Adorani. 
Libera  me.     [Bologna,     br.  Mus:  T.  B. 

Missae  8  voc.  Ven.  1616  Vincenti 
[Ferrara. 

Missae  quinque  ...  St.  B.  et  Aliorum 
quatuor  vocum,  cum  Bc.  ad  org.  Antv. 
1619  Phalesius.  5  Stb.  40.  Enth.  aufser 
B.  noch  Messen  von  G.  Biseghino,  G. 
RambeUi  u.  M.  Serre. 

Messe  a  8  voci  del  . . .  raccolte  d'Aless. 
Vincenti.  Lib.  2.  Ven.  1638  A.  Vinc. 
9  Stb.    4'\    3  Messen.    [Bologna.    Ferrara. 

Motecta  binis,  3,  4  et  5  voc.  concinenda. 
Romae  1610J.  B.  Roblettus.  4  Stb.  kl.  4». 
20  Nrn.     [Hof .  Wien :  B.  fehlt. 

Motetti  in  cantileua  a  4  voci  con  alcuni 
Canzoni  per  sonare  con  ogni  sorte  di 
ström.  Op.  5.  Ven.  1613  Vincenti. 
5  Stb.  mit  Bc.  4»  26  Nrn.  [Hofb.  Wien. 
Ferrara. 

—  Motetti  in  cantüena  a  4  voci  con 
alcune  Canzoni  per  sonare  con  ogni  sorte 
di  stromenti ,  con  il  B.  per  Forgano  . . . 
op.  5.  Novam.  ristampata.  Ven.  1623 
Vincenti.  5  Stb.  4°.  20  Mot.  u.  6  Sonaten. 


[B.  Frkft.    B.  B:  Bc.    Cap.  Laterano.    Bo- 
logna fehlt  C.     Hofb.  Wien. 

Psalmi  integri  4  voc.  c.  Bg.,  op.  4. 
Ven.  1613  Vincenti.  5  Stb.  4«.  [B.M: 
B.  u.  Bg.  Dom  in  Salzburg.  Dr.  Bohn 
in  Bresl.  4  Stb.     Bologna:  T. 

—  1617.  ib.  [Bologna:  C.  T.  Bc. 

—  1621,  ib.  3.  edit.  5  Stb.  4". 
[Bologna. 

—  1623,  ib.  4.  edit.    [Bologna:  C.  B.  Bc. 

—  1627,  ib.  5.  edit.  5  Stb.  40.  [B.  Frkft. 
Bologna.  Bologna  Petr.  Paris  Nat.  in- 
kompl. 

Psalmi  8  vocib.  c.  Bc.  pro  organo  .  .  . 
op.  14.  Ven.  1624  Vincenti.  9  Stb.  40. 
32  Psalm.  [B.  Frkft.,  Kat.  das  Reg.  Paris 
Nat.  inkompl.     Bologna,     br.  Mus :  B  1. 

—  1632,  ib.  9  Stb.  4».  [Kremsmünster. 
Bologna.     Capella  Laterano. 

—  1641,  ib.  [B.  B:  2  C.  A.  Tl.  B2. 
Kremsmünster.     Bologna  (Stb.?) 

Salmi  concertati  a  5  voci  del .  . .  Raccolti 
da  Alessandro  Vincenti  . . .  Ven.  1657 
Vincenti.  6  Stb.  mit  Bc.  [B.  Frkft.  Kat. 
mit  Reg.     Kremsmünster.     Bologna. 

Weltliche  Gesänge. 

...  II  1.  lib.  di  Madrigali  ä  3  voci. 
Op.  3.  Roma  1611  Zannetti.  3  Stb.  4". 
20  Nrn.  [Florenz  B.  n.  br.  Mus:  CA. 
Verona.     Bologna. 

—  Nouam.  rist.  con  l'aggiunta  del  Bc. 
Ven.  1621  Vincenti.  4  Stb.  4».  statt  des 
letzten  Gesg.  ein  anderer.  [Hofb.  AVien. 
Bologna:  C2.  B.  Bc. 

2.  Hb.  de  MadrigaU  a  5  voci  di . . .  Op.7, 
Ven.  1616  Vincenti.  5  Stb.  4";  20  Nrn. 
[Hofb.  Wien:  C  A.  B.  5a.    Oxford  Ch.  Ch. 

Madrigaletti  a  2  et  a  3  voci  c.  alcune 
Sonate  a  3  per  2  Violini,  overo  Cornetti, 
et  un  Chitarrone,  Tromboue,  overo  Fag. 
op.  12.  Ven.  1621  Vincenti.  4  Stb.  kl.  4°. 
27  Nrn.     [Hofb.  Wien. 

Madrigaletti  a  2  et  a  3  voci  con  alcune 
Sonate  a  3  per  2  V.,  overo  Cornetti,  & 
1  Chitarrone,  Trombone,  overo  Fagotte, 
con  il  Bc.  di .  .  .  Op.  12.  Nuouam.  rist. 
.  .  .  Lib.  2.  Ven.  1627  Vincenti.  4  Stb. 
4°.  19  Gesge.  u.  Instnimentalpiecen. 
[Bologna. 

11  3.  lib.  de  Madr.  a  5  voci  conceii;. 
con  il  Bc.  di  .  .  .  Op.  10.  Nouam.  rist. 
Ven.  1622  Vincenti.  6  Stb.  4P.  18  Nrn. 
[Bologna. 

H  3.  lib.  de  Madrigali  a  6  voci  con- 
certati, con  alcune  Sonate  accom.  per 
ogni  Sorte  d'Istrom.  .  .  .  Op.  13.  Ven.  1624 
Vincenti.  7  Stb.  4^^.  12  Gesge.  u.  In- 
strumentalpiecen.  [Kassel:  A.  T.  B.  5a, 
6  a.  Bc. 


Bemardi,  Stefano  U. 


470 


Bernardioo  da  Pavia. 


In  Manuscripten : 

2  Motetten  f.  Singst,  u.  Instr.  in  Stb. 
Ms.  B.  Upsala. 

Historia  nuptianiin  in  Cana,  Ms.  in 
Paris  Nat. 

3  Hymnen :  Cantate  caDticum  novum, 
1  voc.  c.  org.  —  Solemnitas  inagna  1  vou. 
e.  org.  —  0  beatum  Martinum  3  v.  c. 
org.  [Mss.  B.  Kremsniünster  L  Nr.  13  p. 
21.  23.  120. 

Mss.  B.  B.  (ex  Bibl.  Voss)  Missa  5  voc. 
c.  Strom.  Ed.  —  2.  Missae  5  v.  a  cap.  1) 
aaagaf.  ed.  —  2)dfgagc. 

Mss.  in  Salzburg  in  der  sogenannten 
AVachskammer:  1  Codex  von  478  S.  Missae 
quateruis,  5  et  6  voc.  dem  Erzbischof 
Lodron  1629  gew.  —  Offertoria  domini- 
calis  a  prima  dom.  Advent,  usque  ad 
Nativit.  Dni  .  .  .  c.  2  Missas  8  voc.  1630 
demselben  gew.  348  S.  in  fol.  —  Tertiuni 
Volumen:  Canticum  beatae  V.  M.  super 
tonos  numeris  armonicis  esornatum,  allis- 
que  cautionibus  additis  eccl.  Catliedr. 
Salisbg.  ...  1631,  demselben  gew.  —  In 
Ms.  AV.  b.  38  in  fol.  s.  anno  ein  Officium 
defunctonmi,  welches  schon  im  Bde.  von 
1631  sich  befindet,  sowie  noch  mehrere 
andere  Gesge.  aus  demselben  Bde.  und 
4stini.  Falsibordoni,  sowie  8stim.,  die  man 
Palestrina  bisher  zuschrieb.  Siehe  obigen 
Artikel  der  Salzburger  Chronik,  wo  noch 
eine  Reihe  zweifelhafter  Kompositionen 
angefühi-t  werden. 


20  Gesänge  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1) 
und  in  Patto's  Samlwk.  Canoro  pianto 
1613:  Volto  che  hör.  —  Come  oscurato. 
InL.  Calvo's  Rosarium  1626  zwei  Litaneien 
zu  4  u.  5  St.  —  In  Sanimaruco's  Sacri 
affetti  1625 :  Dilectus  mens  2  voc.  — 
In  Elores  verni  1628  einige  Gesge.  — 
In  Phalese's  Corona  sacra  1626  ein  Gesg. 
—  2  Gesge  zu  3  St.  in  Hip.  Baccusi's 
Le  vergini  1605  S.  12/13.  —  3  Madrig. 
in  Gal.  Sabbatini's  2.  üb.  Madr.  op.  2. 
1626  ff. 

Sigm.  KeUer  gab  1871  in  J.  E.  Habert's 
Zeitschrift  als  Beilage  einen  Satz  unter 
St.  Bernardio  in  P.  heraus.  —  Ein  Lauda 
Sion  8  voc.  (Eitner  2).  , 

Beriiardini  di  Capua,  3Iarcello, 
geb.  in  Capua  im  18.  Jh.,  wird 
auch  Marcello  da  Capua  genannt. 
Er  komponierte  zahlreiche  Opern, 
besonders  im  Stile  der  opera  buffa, 
in  der  er  einen  gewissen  Ruf  sich 
errang.  Fetis  und  Clement  ver- 
zeichnen deren  19.   Gefunden  habe 


ich  in  der  kgl.  Musikalien- Samlg. 

in  Dresden  folgende  Mss: 

1  a.  L'Amore.  Dramma  giocoso.  P. 
(L'amore  per  magia  1791). 

Ib.  L'Amore  de  la  musica,  Drara.  gioc. 
im  Xl.-Ausz. 

2.  II Basso  generöse.  Intermezzo ä  5  v.  P. 
■■  3.  L'isola  incantata  (opera)  ä  5  voc, 
P.    (Perugia  1784). 

In  der  B.  der  Musikfr.  in  "Wien: 

4.  La  donna  bizzarra ,  nur  1  Akt  vorh. 
im  Ms.  P.  (Wien  1793). 

5.  Im  Liceo  zu  Bologna:  Li  tre  Orfei. 
Op.  buffa  in  2  atti.  P.  Ms.  qufol.  Roma 
1784.     Bologna  1788. 

Im  Theaterarchiv  zu  Turin  befinden  sich 
die  Textbücher  zu  den  Opern : 

6.  La  finta  sposa  olandese,  1780. 

7.  II  Conte  di  bell'  umore  1783. 

8.  Aria  „Se  credessi  di  volare".  Ms.  P. 
[Musikfr.  Wien. 

In  der  Oper  „II  Vilano"  von  Galuppi 
befinden  sich  Einlagen,  die  mit  Marcello 
gez.  sind. 

2  Rondo  ä .  Sopr.  col  Cemb.  Ms.  16. 
Dresd.  Mus.  in  P.  4",  nur  mit  Marcello  gez. 

In  B.  Darmstadt  die  Ouvertüre  zur 
Oper :  Eurberio  et  Pontiglio.  Ms.  P.  —  In 
der  Hofb.  Wien,  Ms.  17828,  in  der  Oper 
,.Le  finte  gemelle"  von  Nie.  Piccinni,  einige 
eingelegte  Arien. 

Beriiarcliiio,  Maestro,  Organist 
an  S.  Marco  in  "Venedig  vom 
3.  April  1419  bis  Mitte  April 
1445.  (Caffi  1,  53.)  Vielleicht  der- 
selbe, dem  man  die  Erfindung  des 
Pedals  an  der  Orgel  zuschreibt. 
In  Beeskow  bei  Frankfurt  a/0.  war 
aber  schon  1418  eine  Orgel  mit 
Pedal  im  Gebrauche.  (Chrysander 
2,  69.)  Fetis  unter  ^^Bernhard  der 
Deutsche". 

Beriiardino.  Pietro  Aaron  bez. 
ihn  in  seinem  Lucidario  von  1545 
Bl.  31 V.  mit  „overo  il  Rizzo  della 
Rocca  contrada"  als  einen  ausge- 
zeichneten Sänger. 

Beriiardino  Fraiiciosiiio,  siehe 
Pagaiii. 

Beriiardino  die  Napoli,  Sopra- 
nist an  St.  Peter  in  Rom  um  1499 
(Viertel].  3,  240). 

Beriiardino  da  Pavia  wird  von 
Giov.  del  Lago  in  seinen  Epistole 


Bernardino  piffero. 


471 


Bernardus,  B. 


composte  in  lingua  volgare  (Ms.  in 
Bologna,  Kat.  1,  75)  erwälpit  und 
gesagt,  dass  sich  im  Vatican  zu 
Eom  ein  Tractat  aus  dem  16.  Jh. 
von  ihm  befindet. 

Bernardino  piffero,  in  Venedig 
angestellt  um  1495  (Canal  p.  12). 
Im  Samlwk.  Antigo's  von  1518, 
ohne  Titel  und  Nachdruck  1519 
von  Primartini  befindet  sich  unter 
Bernardo^  dem  Vogel  2,  376  den 
Beinamen  Pifaro  hinzusetzt,  die 
Frottole:  Dius  del  ciel,  4voci.  Ob 
man  darunter  den  obigen  Autor 
verstehen  kann  ist  eine  offene  Frage. 
In  der  Viertel].  4,  529,  Anmkg.  5 
wird  gesagt,  dass  Bernardino  piffero 
der  Vater  Tromboncino's  sei  und  in 
Diensten  Venedigs  stand.  —  Ber- 
'  tolotti  19  schreibt:  Bernardino 
Piffaro,  Vater  des  Tromboncino, 
stand  in  Diensten  der  Gonzaga's, 
ging  von  da  nach  Venedig,  sp. 
wieder  nach  Mantua.  Sein  Sohn 
.  hiefs  Stefano  Piffaro,  1502. 

Bernardino,  Azzolino,  ist  nur 
bekannt  durch  eine  Sonate  per 
Cembalo.    Roma.    qu4'^.     [Glasgow. 

Bernardinus  deFlandria,  Sänger 
an  St.  Peter  in  Rom  um  1486 
(Viertel].  3,  238). 

Bernardlo,  siehe  Bernardi, 
Stefano. 

Bernardio,  St . . .  nur  bekannt 
durch  ein  Lauda  Sion  8  voc.  in 
Habert's  Zeitschrift  (Eitner  2). 

Bernardo  oder  Bernardino, 
ein  Flanderer,Contraltist,iu  Diensten 
des  Kardinals  von  Augsburg  in 
Rom  bis  1565  (Canal  41). 

Bernardo,  Maestro,  im  Ms.  266 
der  B.  M.  befinden  sich  in  einem 
Lautenbuche  aus  dem  16.  Jh.  8  Gesge. 
für  Laute  bearbeitet.  Maier  klam- 
mert im  Kataloge  den  Namen 
Schmid  ein,  was  er  damit  eigent- 
lich meint  verschweigt  er,  vielleicht 
meint   er   die   3   Orgelbücher   von 


den  beiden  Bernhard  Schmid,  doch 
kommt  dort  nur  in  1606  ein  Bernar- 
dino Morello  vor,  der  mit  dem 
obigen  wohl  nicht  identisch  sein 
kann. 

Bernardo  d'Argentina,  lebte  im 
Kloster  di  S.  Maria  Novella  zu 
Florenz  und  starb  im  Sept.  1556, 
86  Jahr  alt.  Er  versah  in  dem 
Kloster  seit  40  Jahren  den  Dienst 
als  Sänger  und  fertigte  Orgeln  für 
die  Klöster  S.  Spirito,  S.  Maria  dell' 
Impruneta,  des  Domes  und  für 
kleine  Städte  an.  (Aus  den  Akten 
des  Kloster  Maria  Novella). 

Bernardo  Pifaro-,  siehe  Bernar- 
dino piifero. 

Bernardo  von  Pisa,  Tonsetzer 
des  15.  Jahrhs.  Corteccia  spricht 
von  ihm  in  der  Dedicat.  zu  seinen 
Responsorien  von  1570  als  einen 
Vorgänger  in  dieser  Art  Gesänge. 
La  Fage  3,  33  bezeugt,  dass  er  die 
Responsorien  von  Bernard  in  der 
Bibl.  Magliabecchia  zu  Florenz,  in 
einem  Codex  Ms.  fol.  aus  der  herzogl. 
Kapelle,  gefunden  habe  u.  einige 
davon  in  Part,  kopiert,  von  denen  er 
eine  Probe  in  der  Diphtherogr.  giebt. 

Bernardo  di  Stefanino  Murer, 

Nachfolger  von  Maestro  Bernardino 
als  Organist  an  S.  Marco  in  Venedig 
vom  15.  April  1445—1459.  (Caffi  1, 
53).  Die  Lexika  glauben,  dass  es 
Bernhard  der  Deutsche  sei,  der 
Erfinder  des  Pedals  (siehe  Bernar- 
dino, Maestro  und  Fetis  unter  Bern- 
hard der  Deutsche). 

Bernardo,  Bartolomeo,  unbe- 
kannter Komponist: 

Ombre  care,  Cautata^a  Sopr.  col  B.  S.  187 
in  Ms.  BlOla.     [Dresd.  Mus. 

Bernardus,  Sanct,  siehe  Bern- 
liard  der  Heilige. 

Bernardus,  B.  2  Tractate  im 
Ms.  in  B.  Brüssel.  Vielleicht  der- 
selbe den  Fabricius  1,  215  anführt 
und  gegen  1124  ansetzt. 


Bernardus,  Christph. 


472 


Bemasconi,  Andrea. 


Bernardus,  Christoph,  siehe 
Bernhard. 

Bernardy  de  Valernes,  Le 
vicomte  Edouard  -  Joseph,  geb. 
15.  Okt.  1763  zu  Bonniou  bei  Apt. 
Er  war  Violinist  und  gab  bis  opus  28 
heraus  und  zwar  Sinfonien,  Ouver- 
türen, Trios,  Duos;  schrieb  auch  eine 
Oper:  Antoine  et  Camille.    (Fetis.) 

Bernasconi,  Andrea,  der  Sohn 
eines  französischen  Offiziers,  geb. 
zu  Marseille  um  1706  auf  einer 
Keise  der  Eltern.  Auf  B.'s  Text- 
büchern ist  zwar  seinem  Namen 
oft  die  Stadt  Parma  (di  Parma) 
beigefügt,  als  wenn  er  dort  geboren 
w^äre,  doch  hat  er  dort  nur  seine 
Jugend  verlebt  und  seine  Aus- 
bildung erhalten  wie  Fetis  nach- 
weist. Gestorben  vor  dem  29.  Jan. 
1784  in  München,  an  welchem 
Tage  er  begraben  wurde.  (Rudhart 
138  nennt  als  Todestag  den  24.  Jan.) 
Die  Totenregister  der  Frauenkirche 
bezeichnen  ihn  als  78  Jahr  alt,  er 
war  also  nicht  1712  geb.,  wie  Fetis 
angiebt.  Man  errichtete  auf  seinem 
Grabe  ein  Monument  von  Stein 
(Totenregister).  Seine  1.  Oper„Flavio 
Anicio"  kam  1738  in  Wien  und 
1741  „Alessandro  Severe"  inVenedig 
auf  die  Bühne.  Er  hielt  sich  dann 
in  Rom  und  anderen  Städten  Italiens 
auf  und  heiratete  1747  die  Tochter 
eines  österreichischen  Kapitäns. 
1743  war  er  in  Wien  und  kompo- 
nierte 3  Opern  (La  Ninfa  Apollo; 
Temistocle;  Antigene).  Der  Kur- 
fürst von  Baiern  ernannte  ihn  am 
24/11  1753  zum  Vicekapellmeister 
mit  1200  Gld.  Gehalt.  Am  .5/6  1754 
wird  er  zum  Lehrer  der  Prinzes- 
sinnen angenommen  und  erhielt 
dafür  150  Gld.  Im  Sept.  1755  wird 
er  der  Nachfolger  des  Kapellmeisters 
Porta  und  erhält  den  kurf.  Rats- 
titel. Rudhart  urteilt  über  seine 
Opern,  von  denen  sich  9  in  B.3L 


befinden:  Man  trifft  von  der  ersten 
bis  zur^^letzten  Oper  dieselbe  trost- 
lose Monotonie  an,  dieselben  nichts- 
sagenden Phrasen,  die  nämlichen 
steifen  Melodieon,  die  in  der  her- 
gebrachten Form  sich  sti'eng  be- 
wegen; allen  Aufschwungs  baren' 
Arien  und  endlosen  Seccorecitativen 
u.  s.  f.  Im  Textbuclie  zur  Oper 
üidone,  Venedig  1741,  wird  er  mit 
,,Dilettante"  bezeichnet     [B.  B.] 

Im  Sachs.  Staatsarchiv  finden  sich 
Briefe  vom  15/12  1771  und  16/1 
1772,  Avelche  seine  Oper  Demetrio 
betreffen.  (Kreisarchiv  und  Rudhart.) 
Von  seinen  Kompositionen  kann 
ich  nur  im  Ms.  anführen: 

Oratorio,  Betülia  liberata.  Parte  I.  11. 
Ms.  P.  [Karlsruhe  I.  p.  C.  P.  in  2  parte. 
Ilofb.  Wien  Ms.  17085  P.  kl.  qufol. 

3  Offertorien,  Ms.  P.     [B.  M. 

2  Magnificat  4  voc,  Instrumente  fehlen 
zum  Teil,  scheinen  überhaupt  von  anderer 
Hd.  hinzugefügt  zu  sein,  wie  es  z.  B. 
Harrer  oft  that.  Mss.  1600  u.  6820.     [B.B. 

Die  Münchener  alte  Hofkirche  besitzt 
im  Ms.  in  P.  u.  St.  für  Chor,  Soli,  und 
Instrumente  34  Messen,  4  Credo,  14  Üffer- 
toiien,  12  Mot,  2  Eequiem,  17  Litaneien, 
9  Miserere,  6  Stabat  mater,  4  Salve  regina, 
4  Ave  reg.,  8  Eegina  coeli,  3  Alma  re- 
demptor.,  4  Tantum  ergo,  4  A'"eui  sancte, 
3  Te  Deum  in  Dd.,  34  Psalmen,  11  Magni- 
fic.  und  1  Sub  tuum  praesidium. 

Beatus  vir.  Ms.  1602,  B.B.  in  Stb. 

Cantate  h  voix  seule.  [C.  P.,  ebdort. 
noch  allerlei  Kirchenkompositionen. 

An  Ojwrn : 

L' Adriane  in  Siria,  in  3  a.  1755.  P. 
[B.  M.     C.  P. 

Artaserse,  in  3  a.  Monach.  1763.  P. 
[B.  M. 

Bajazet,  1754.    Ms.  153  B.  M.  in  Part. 

La  Clemenza  di  Tito,  3  atti.  1768.  P. 
[B.  AVagener.     C.  P. 

Demetrio,  3  atti.  P.  1772.    [B.M.     C.P. 

Demofoonte,  3  at.  1766.     P.     [B.M. 

Euridice,  Favola  pastorale  per  musica 
(1750  in  Wien  aufgeführt,  komponiert  von 
Wagenseii,  Holzbauer,  Jomelli,  Hasse, 
Galuppi  u.  B.l  Ms.  18082  P.  [Hofb.  Wien. 
Ebendüi-t  Ms.  18033  P.  die  Oper  Andro- 
vieda^  1750  in  Wien  aufgef.,  komp.  von 
Wagenseil,  Hasse,  Abos,  Saro,  B.,  Jomelli, 
Leo,  Händel.     3  Akte. 


Bernasconi,  Andrea. 


473 


Berner,  Friedr.  Wilh. 


Flavio  Anicio  Olibrio,  Op.  in  3  atti. 
Text  von  Zeno.  1737.  Ms.  18294.  P. 
8  voll.  kl.  qufol.     [Holb.  Wien. 

Germanico,  Op.  in  3  atti.  Ms.  P.  u.  Stb. 
1744.     [Musikfr.  Wien. 

L'Oliuipiade,  3at.  P.  1764.    [B.M.    C.P. 

Semiramide,  Bat.  P,  1765.     [B.M. 

Temistocle,  3  at.  Textb.  von  1754  und  P. 
[B.  M. 

Tito,  in  3at.  P.     [B.M. 

Die  verlassene  Dido,  Textb.  von  1756. 
[B.M. 

9  Arien  in  B.  M.  —  12  Ar.  in  Rostock. 
Duette  und  Arien  Ms.  345  br.  Mus. 

1  Arie  in  Brüssel  Cons. 

17  Arien  und  3  Duette  inP.    [Dresd.  Mus. 

8  Arie  und  1  Duett  mit  Instr.  in  P. 
Ms.  L  311  [ß.  B-]  Er  wird  liier  em  „Di- 
lettaate"  genannt. 

2  Arien,  Ms.  301.     [Wolfenb. 

1  Arie,  Ms.     [Darmst. 

Quando saprei chi  soro, Ms.'177.  [br. Mus. 
1 1  Arien  im  Ms.     [Schwerin  F. 
Aria :  Cosi  f  ra  doppio  vento.  P.    [Musikf r. 
Wien. 

2  Sinfonien  f.  2  V.  A.  B.  con  Cembalo. 
Fol.     [Upsala. 

1  Sinfonia  ex  A  a  3:  2  V.  e  B.  Stb. 
Ms.  1604  in  K.     [B.  B. 

1  Sinfonia  in  Dd.  f.  2  V.  A.  B.  2  Com. 
et  Triangel.  Stb.     [Briiss.  Cons. 

2  Sinfonien  f.  Orch.  Stb.  im  Ms.    [Darmst. 
1  Ouvertüre  ä  2  V.  2  Ob.  et  B.  5  Stb. 

Ms.  17    (in   3  Sätzen:    Allegro,    Andante, 
Allegro).     [Karlsruhe. 

Ccncerto  a  4:  Fl.  trav.,  2  V.  et  B. 
Ms.  18.  [Karlsrahe.  (3  Sätze  in  Gd. 
Gm.  Gd.) 

Bernelinus,  Theoretiker  des 
11.  Jahrb.,  ein  Franzose.  Seine  Ab- 
handlung bei  Gerbertl,  122  und313: 

„Cita  et  Vera  divisio  monochordi  in 
diatonico  genere".  B.  Brüssel  Codex 
10078—95,  eine  bessere  Lesart  als  die 
bei  Gerbert,  der  überhaupt  den  Tractat 
ohne  Kritik  abdruckt. 

Dr.  H.  Müller,  Vierteljahrsschrift  1885, 
171,  sagt:  „fälschlich  unter  dem  Namen 
des  Bernelinus  mitgeteilt".  Dieselbe  Ab- 
handlung in  Migne's  Patrol.  la:.  Paris 
1858  vol.  151.  [B.  B.]  Das  von  Gerbert 
mitgeteilte  Ms.  befindet  sich  jetzt  im  Stifte 
St.  Paul  im  Lavantthfil  in  Kärnten  (s.  M. 
f.  M.  22,  26.  29). 

Beriier,  Andreas,  geb.  um  1766 
in  Böhmen,  gest.  5.  Aug.  1791  in 
Bonn.  Nach  Neefe's  und  Gerber's 
Urteil    war    er    ein    vorzüglicher 


Violinist  und  auch  geschickter  Kom- 
ponist für  sein  Instrument.  Er  war 
an  der  kurf.  Kapelle  in  Bonn  an- 
gestellt (Gerber  2).  Es  soll  auch 
eine  Sinfonie  von  ihm  bei  Westphal 
in  Hamburg  1  774  (?)  erschienen  sein. 

Beriier,  Frieclrieli  Wilhelm, 
geb.  16.  Mai  1780  zu  Breslau,  gest. 
9.  Mai  1827  ebd.  Schüler  seines 
Yaters  des  Organisten  Joh.  Georg; 
schon  1793  als  2ter  Organist  a/d. 
St.  Elisabeth-Kirche  in  Breslau  au- 
gestellt, ging  er  um  1800  noch 
nach  Halle  zu  Türk,  um  sich  im 
Kontrapunkt  zu  vervollkommnen. 
1812  wurde  er  im  Auftrage  der 
Regierung  in  Gemeinschaft  mit 
Schnabel  nach  Berlin  gesandt,  um 
die  Einrichtung  des  Instituts  für 
Kirchenmusik  kennen  zu  lernen 
und  in  Breslau  ein  ähnliclies  In- 
stitut ins  Leben  zu  rufen.  -B.  wurde 
Musikdirektor  an  der  Universität, 
nachdem  er  schon  früher  die  Stelle 
eines  Ober-Organisten  an  St.  Elisa- 
beth erhalten  hatte.  (Hoffmann 
ausführlich.  Fr.  AV.  B.  nach  seinem 
Leben  u.  Wirken  in  der  Musik. 
Bresl.  1829.  8».  40  S.  Einzeldr. 
aus  der  Eutonia.  [B.  Lpz.J  Yon 
seinen  zahlreichen  Kompositionen 
kann  ich  nur  nachweisen: 

Der  150.  Psalm  für  4  Singst,  mit  Orch. 
Breslau,  Leuckart.  (Lobt  Gott)  P.  [B.  B. 
Elbing.     Pxoske.      B.M.     Musikfr.  Wien. 

Psalm:  Mein  Gott  waram  hast.  Ms.  P. 
[Elbing. 

Der  Herr  ist  Gott,  f.  4  Mst.  u.  Blasinstr. 
Bresl.,  Leuckart.  P.     [B.  B. 

—  2.  Ausg.  instrament.  v,  Tschirch.  P. 
ib.     [B.  B. 

Opfergesang,  op.  10.    Bresl.,  Förster  & 
Hoffmann.     [B.  B.     Schwerin  F. 

Trauer- Cantate  1815.  Autogr.  17  Bll. 
[B.B. 

Cantatina  religiösen  Inhalts  (4  Mst.  u. 
Orch.)  Bresl.,  Förster.  P.  27  S.  [B.B. 
B.  Wagener. 

Cantate  zur  Feier  des  allgem.  Friedens. 
Bresl.,  Förster.  P.  94  S.  f.  Chor,  Soli  u. 
gr.  Orch.     [B.  B.     Einsiedelu. 

Hymne    der    Deutschen    (für-   4   Stirn. 


Berner,  Friedr.  "Wilh. 


474 


Bernhard,  Christoph. 


Text  von  Stechling).  Kl. -A,  Breslau, 
Förster  &  Hoffniann.  [B.  B.  Musikfr. 
AVien,  auch  in  P.  mit  Orch. 

Mss.  der  Berliner  Singakademie: 

Ewiger,  den  die  Sterne,  4  st. 

Fleht  die  Gottheit  um  das  Leben,   4  st. 

"Wer  sollte  dich  o  Gott,  8  st. 

6  deutsche  Gesänge,  op.  11.  Bresl., 
Förster  &  Hoffniann.     [Dresd. 

6  Gesänge  f.  3  Mst.  Breslau,  Förster  & 
Hoffmann.     op.  19.     [ß.  B. 

3  Gesänge  für  2  Sopr.  1  T.  u.  1  B.  mit 
Pfte.  op.  26.  Breslau,  Förster.  36  S. 
[B.  B.     B.  Lpz. 

8  Lieder  vom  Jahre  1827.  Bresl.,  Förster 
&  Hoffmann.     [B.  B. 

■  Über  den  Sternen.  2  Lieder  f.  1  Singst, 
mit  Pfte.     Bre.sl.,  Förster.     [B.  B. 

Wohl  gespeist  zu  haben.  Bresl.,  Förster. 
[B.  B. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt: 

Der  kluge  Herr.  Breslau,  Grars,Barth  &  Co. 

8  Lieder  im  schlesischen  Musenalmanach 
1827,  Breslau,  Weinhold. 

4  Gesänge  f.  4  Mstim.  ebd.  1827.  Bres- 
lau, Weinhold. 

Menschen,  Blumen  u.  Zeit,  Gedicht  von 
Baron  von  Zedlitz.     Breslau,  Leuckart. 

12  Lieder  aus  dem  schles. Musenalmanach 
von  1826.     op.  30.     Bresl.,  Weinhold. 

Arien  f.  1  St.  mit  Pfte.  Autogr.  Gras- 
nick.    [B.  B. 

In  Hientzsch'  Samlg.  4  Gesge.    [B.  Kgsbg. 

2  Responsorien  in  Wollgast'  Musik. 
Beylage.     [B.  Kgsbg. 

In  Theomele  2.  Bd.  einige  Lieder. 

8  Variat.  f.  Pfte.  op.  9.  Bresl.,  Förster 
&  Hoffm.     [B.B. 

Divertissement  p.  le  Vcl.  avec  orch. 
op.  13.     Bresl,  Förster.     [B.B. 

In  Musikfr.  Wien: 

Rondoletto,  op.  23.    Breslau,  Weinhold. 

Rondeau  brill.  op.  21.     Ib. 

Trennung  und  Wiedersehen,  Belöge  p. 
clav.     Ib. 

Var.  sur  Wals  favorite  op.  20.  Breslau, 
Weinhold. 

Var.  brillantes  (aus  dem  Freischütz) 
op.  24.     Ih. 

Beriier,  Ludwig-,  ein  zu  Ger- 
ber's  Zeit  noch  junger  Komponist, 
der  1801  von  Berlin  nach  Dresden 
wanderte,  um  Naumann's  Unter- 
richt zu  geniefseu,  doch  ihn  nicht 
mehr  am  Leben  fand.  Er  führte 
am  28/1  1802  eine  Trauerkantate 
auf.  im  Ms.  126  B.  B.  befinden 
sich  in  F.  W.  Sejffert  einige  Choral- 


zwischenspiele. Man  vergleiche  das 
Biographische  und  die  Trauerkan- 
tate, nach  Gerber  mitgeteilt,  mit 
dem  Artikel  Ludwig  Berger  und 
man  wird  dort  dieselben  Daten  und 
Begebenheiten  finden.  Es  bleiben 
demnach  nur  die  von  mir  verz. 
Choralzwischenspiele  übrig. 

Beriier,  Nielaiis,  1605  Instru- 
mentist an  der  Hofkapclle  in  Stutt- 
gart (Sittard  2,  83). 

BerneAille,  Crilbert  de,  Kom- 
ponist des  13.(?)  Jahrhs.  (Cousse- 
maker  5,  191—200). 

Beriihaiizky,  Rochus,  Lautenist 
c.  1700  an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen; wird  entlassen.  (Kreisarchiv.) 

Bernhard  der  Deutsche,  siehe 
Beruardino,    Maestro    und   Ber- 

nardo  di  Stefanino  Murer. 

Bernhard  der  Heilige  oder  Sanct 
Bernhard  (Bernhardus),  Abt  zu 
Clairvaux,  geb.  um  1091  im  Dorfe 
Fontaine  in  Bourgogne,gest.  20.  April 
1153. 

Pater  Michel  veröffentlichte  in  Leipzig 
1517  bei  Lottber  einen  Band  verschiedene 
Schriften,  die  Bernbard  zugeschrieben 
werden,  darunter  „Isag-oge  in  musicam". 
—  „Opus  musicum  divi."  —  ,,Modulus 
psalleudi  metri  primi"  u.  a.  55  Bll.  [Hofb. 
Wien.  B.B.  B.  Br.  Musikfr.  Wien.] 
Kiesewetter  giebt  in  seinem  Guido  von 
Arezzo  p.  48  eine  Beschreibung.  Auch 
Gerbert  II,  265—277  druckt  den  Tractat 
„Tonale  S.  Beruardi"  ab.  Lambilotte  giebt 
eine  französ.  Uebersetzg.  eines  Briefes 
V.  St.  B.  und  das  Tonale.  (Fetis  ausführ- 
lich.) 

Das  br.  Mus.  besitzt  unter  den  Mss.  die 
Tractate : 

Nr.  2.   Regula  S.  B.  de  modo  psalleudi . . . 

Nr.  43.  De  tonis  per  modum  dialogi . .  . 
fol.  30. 

Nr.  86.     Modus  cautandi  . .  . 

Nr.  105,  Speculum  cantancium  .  .  .  fol. 
58b.  Im  Stifte  St.  Paul:  Touale  im  Ms. 
(M.  f.  M.  22,  35). 

In  Haberl's  Jahrb.  1889  S.  1  von  Korn- 
müller  über  sein  Antiphonar. 

Bernhard  (Bernardus,  Bernhar- 
dus), Christoph.  Ueber  sein  Ge- 
burtsjahr sind  die  Mtteilungen  sehr 


Bernhard,  Christoph. 


475 


Bernhard,  Christoph. 


unsicher.  Fttrstenaa  zeigt  seinen 
Tod  am  14. Nov.  1692  im  65.  Lebens- 
jahre an,  demnach  wäre  er  1628 
geb.  und  zwar  zu  Danzig,  wo  er 
der  Schüler  Paul  Siefert's  gewesen 
sein  soll.  Um  1686  (also  im 
8.  Lebensjahre,  wenn  1628  richtig 
ist)  ging  er  nach  Dresden  und 
wurde  unter  Schütz  Altist  a/d.  Hof- 
kapelle. Nach  der  Mutation  stu- 
dierte er  Jura  und  auch  Theologie 
(!),  doch  die  Lust  zur  Musik  liefs 
ihn  das  theologische  Studium  auf- 
geben, und  da  sich  seine  Stimme 
zu  einem  Tenor  ausgebildet  hatte, 
trat  er  am  1.  August  1649  als 
Musicus  und  Sänger  in  den  Ver- 
band der  kurf.  Kapelle  in  Dresden 
mit  200  Gld.  Gehalt,  auch  wurde 
ihm  der  Unterricht  der  Kapell- 
knaben übertragen.  Zur  weiteren 
Ausbildung  sandte  ihn  der  Kur- 
fürst nach  Italien.  Am  17.  Nov. 
1651  bat  er  den  Kurfürsten  um 
seine  Entlassung,  weil  ihm  der 
pekuniäre  Ertrag  zu  gering  sei 
und  er  seine  wissenschaftliche  Stu- 
dien wieder  aufnehmen  wolle.  (Brief 
in  La  Mara  1,  110  mit  Autogr.) 
Der  Kurfürst  ging  nicht  darauf  ein 
und  liefs  ihn  dafür  zum  zweiten 
Male  nach  Italien  gehen.  Am 
1.  Aug.  1655  wurde  er  Yicekapell- 
meister  mit  350  Thlr.  Gehalt,  die 
später  auf  500  Thlr.  erhöht  wurden. 
Da  die  Italiener  ihm  auf  jegliche 
Weise  die  Stellung  erschwerten, 
trat  er  mit  der  Behörde  in  Ham- 
burg nacli  Seile's  Tode  in  Ver- 
bindung, um  dessen  Posten  zu  er- 
langen. Heimlich  erhielt  er  die 
Zusicherung  und  ebenso  heimlich 
entfernte  er  sich  vor  dem  30/9 
1664  aus  Dresden.  Der  Kurfürst 
söhnte  sich  später  wieder  mit  ihm 
aus  unter  dem  Versprechen  auf 
seinen  Euf  wieder  nach  Dresden 
zurückzukehren.    Schon  in  Berge- 


dorf bei  Hamburg  holten  ihn  die 
Vornehmsten  der  Stadt  mit  „6 
Kutschen"  ein.  (Mattheson's  Ehren- 
pforte.) B.  bekleidete  in  Hamburg  . 
die  Stelle  eines  Kantors  und  Musik- 
direktors (leider  sind  über  sein 
Wirken  fast  gar  keine  Nachrichten 
erhalten,  so  dass  Sittard  1,  31  nur 
durch  Fürstenau  Bekanntes  mit- 
teilt). Dass  seine  Wirksamkeit  aber 
auf  das  musikalische  Leben  Ham- 
burgs von  Einfluss  war,  lässt  sich 
bei  einem  so  regen  und  hoch- 
begabten Künstler  mit  Sicherheit 
voraussetzen.  Das  Wenige  was 
uns  über  seine  Thätigkeit  erhalten 
ist  fasst  Dr.  Chrysander  in  einem 
Artikel  im  HaralDurger  Correspon- 
denten  vom  10.  Dez.  1889  in  der 
i  1.  Fortsetzung  mit  IL  gez.  zu- 
sammen. Demnach  leitete  er  das 
von  Weckmann  gegründete  Colle- 
gium  musicum,  welches  etwa  un- 
seren heutigen  Konzerten  ent- 
spricht. —  1674  verlaugte  der 
Kurfürst  seine  Rückkehr  nach  Dres- 
den und  bot  ihm  die  Erziehung 
seiner  beiden  Enkel  an.  Als  B. 
wenig  Lust  zur  Rückkehr  zeigte, 
tivxie  er  noch  die  Vicekapell meister- 
stelle, mit  1100  Thlr.  hinzu.  Am 
31  '3  1674  unterzeichnete  B.  den 
Kontrakt  (Fürstenau  1,  97  und 
S.  100  nennt  er  die  Summe  von 
1200  Thlr.  als  Gehalt).  1679  wurde 
er  noch  zum  Kämmerer  ernannt 
(Fürst.  2a,  246),  1681  zum  allei- 
nigen Kapellmeister  mit  600  Thlr. 
(?)  Gehalt  (2  a,  262).  1688  über- 
nahm er  die  Aufsicht  über  die 
Musik -Bibliothek  imd  bezog  als 
einstiger  Lehrer  der  Prinzen  eine 
Pension.  Weiteres  siehe  Fürstenau 
2  a,  267.  Gerber  2  mit  Vorsicht 
aufzunehmen.  Winterfeld,  ev.  kirch. 
2.  Bd.  Fürstenau:  Christ.  Bern- 
hard kurf.  Sachs.  Kapellmeister  und 
Praeceptor  . . .  Dresd.  1866.     Aus- 


Bernhard,  Christopli. 


476 


Bernliard,  Wilh.  Chrstph. 


schnitt.    13  S.    Yon  seinen  Werken 
kann  ich  nachweisen: 

Tractatus  compositionis  augmentatus 
,  Domini...  13  Kap.    Ms.  fol.  4,    [B.  B. 

Resolutionis  tonorum  dissonantium  in 
Consonantes.     Ms.     4».     Nr.  25.    [B.  B. 

Kurze  Reguln  von  der  Manier  oder 
künstlichen  A.rt  zu  singen.  Ms.  4". 
Nr.  20.     [B.  B. 

Von  der  Singe-Kunst  oder  Maniera,  Ms. 
von   Kuhnau's   Hd.     16  S.   in   4".     [B.  B. 

Ausführlicher  Bericht  von  dem  Ge- 
brauche der  Consonanzen  und  Disso- 
nanzien.  Nebst  e.  Anhange  von  denen 
doppelten  u.  vierfachen  Contrapunkten. 
29  Kap.     Ms.  fol.   Sa.     [B.  B. 

Generalbass.  2  Thle.  47  BU.  Ms.  fol. 
8.     [B.B.    . 

Auch  in  B.  Joachimsthal  befindlich, 
Kat.  .579.  fol.  128  S.  —  Ueber  obige 
theoretische  Abhandlungen  siehe  Viertel]'. 
7,  495. 

Kompositionen : 

Missa  brevis  ä  12:  5  voc.  2  Ob.  2  V. 
2  Viola  et  org.    Ms.  1580.    17  Stb.    [B.  B. 

1.  Missa:  Durch  Adams  Fall,  5  voc. 
Kyrie  u.  Gloria.     P. 

2.  Missa:  Christ  unser  Herr,  Kyrie  u. 
Gloria.    P.     Ms.  1620.     [B.B. 

Missa  ä  2  Oboi,  2  V.  2  Ve.  S.  A.  T.  B. 
con  org.  Fd.  Ms.    P.    [B.  Kgsbg. 

Kyrie  et  Gloria  ä  4  voc.  con  ström. 
P.     [Dresd.Mus.  570. 

Tribularer  si  nescirem  a  10  o  piu  in 
2  cori  ä  5  voc,  2  V.  2  Violette,  Fag., 
2  Coruetti,  3  Tromboni  et  org.  Ms.  1190 
Samlbd.  Part.  8  BU.  [B.B.  Dresd.Mus. 
P.  571. 

17  deutsche  und  lat.  Motetten  für  Chor 
u.  Instr.  in  Tabulaturpartitur.  5  andere 
in  Stb.  Mss.     [Upsala. 

Geistlicher  Harmonien  erster  Theil,  be- 
greiffende  20  deutsche  Concerten  von  2. 
3.  4.  und  5  Stimmen.  Op.  1.  Dresd.  1665 
"Wolfg.  Seyffert.  7  Stb  in  kl.  fol.  [br. 
Mus.  kompl.  Upsala  fehlt  die  5  Stirn. 
B.  B.  ebenso.  Pirna  ?  Asher  veikaufte 
es  kompl.  mit  54  M. 

Letzter  Schwanen-Gesang,  so  bei  christl. 
BeerdigTiug  des  Herrn  Job.  Risten  .  .  .  aui 
12.  Sept.  1667  ...  ist  angeordnet  u.  ge- 
halten worden  . . .  Hbg.  1667  G.  Reben- 
lein.    10  Stb.  in  fol.     [B.  Br. 

Mss.  in  Dresd.  Mus.  in  571:  1.  Schaffe 
in  mir  ein  reines  Herz,  f.  Sopr.  mit  Instr. 
P.  —  2.  Ich  sah  an  alles  Thun,  4  st.  mit 
Instr.  P.  —  3.  In  unbesternter  Nacht, 
5  Stim.  —  4.  Herr,  nun  lassest  du  deinen 


Diener,  für  2  fünfst.  Chöre  mit  Instr. 
P.  zu  Heinr.  Schütz'  Begräbnis  kom- 
poniert. 

—  Dieselben  Gesge.  in  Ms.  1190  Nr.  5. 
6.  7.  8.  B.  B.  Samlbd.  in  P.  und  Nr.  9 : 
"Wohl  dem  der  den  Herren  fürchtet  ä  6, 
mit  4  Violen ,  C.  et  B.  (Kortkamp  setzte 
noch  einen  Altus  und  Bassus  hinzu.) 

B.  besorgte  auch  eine  neue  Ausg.  des 
Dresdner  Gesaugbuches  für  Discant  und 
Bass.     Dresden  1676.     [Dresd.  2  Ex. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  18830  eine  Sere- 
nade f.  1  Singst,  u.  Klav.  aus  Kotzebue's 
Graf  Benjowsky:  Komm,  fein  Liebchen, 
komm  an's  Fenster. 

In  B.  Karlsruhe  befinden  sich  iu  den 
Mss.  19—26  acht  Sonaten  f.  Flöte  trav., 
V.,  Va.  und  Vcl.  mit  Beriiharto  gezeichnet. 
Fraglich  wer  damit  gemeint  ist.  In  den 
Sonaten  kommt  mehiiach  die  Menuett 
vor.  Bei  Nr.  25  sind  nur  2  Viol.  vor- 
handen. Nr.  26  nur  1  Flöte.  Nr.  19 
tragen  V.  Va.  und  Vcl.  den  Namen  Bo- 
dino.  Die  Sonaten  bestehen  aus  3 — 5  Sätzen 
in  wechselnder  Tonart. 

Bernhard,  Franz,  s.  Beriiardi. 

Bernhard,  Jakob,  wird  IGGl 
vom  Sachs.  Hofe  in  Dresden  als 
Violinist  an  den  Kurf.  von  Bran- 
denburg empfohlen  (s.  Staatsarchiv). 

Bernhard.  Wilhelm  Christop h, 

geb.  um  1760  zu  Saalfeld,  gest. 
1787  in  Moskau.  Ein  talentvoller 
Klavier-  und  Orgelspieler,  der  be- 
sonders im  Vorti'age  Seb.  Bach'sclier 
Kompositionen  sich  auszeichnete. 
(Gerber  1.  Forkel  4,  100.  Gramer 
2,  493.)  Um  1785  lebte  er  in 
Göttingen,  siehe  den  Druck.  Von 
seinen  Kompositionen  kann  ich 
nachAveisen : 

Ein  Praeludium  und  drey  Sonaten  fürs 
Ciavier  (gewidm.  Schuth  von  Schutdurff). 
Auf  Kcsteu  des  Autors.  Leipzig,  gedr. 
bey  Breitkopf,  qufol.  29  S.  Die  Dedic. 
gez.  in  Göttiugen  18.  Febr.  1785.  [B.  G. 
Gotha.     B.  B.  ^ 

—  dieselben   im   Ms.  1612  in  K.,   B.  B. 
Messe  f.  5  Singst,  ohne  Credo,  Ms.  167. 

P.     [B.  B. 

In  B.  Schwerin  F.  von  einem  Bernhardi 
eine  Sonate  für  Clavier  im  Ms.  Kade 
glaubt,  dass  es  der  obige  sei,  doch  nennt 
sich  dieser  nirgends  Bernhardi,  es  muss 
daher  ein  anderer  Musiker  des  18.  Jhs.  sein. 


Bemhardi, 


477 


Berno  v.  Reichenau. 


Beruh ardi, .. .  imi  1714  Altist 
an  der  Hofkapelle  in  Weimar 
(Spitta  1,  854). 

Beriiharcli,  Andreas,  Organist 
a/d.  Petrikirche  in  Hamburg  von 
1517  bis  t  1547  (Ratsakten). 

Beriihardin,  ...  1612—1618 
Violinist  u.  Lautenist  an  der  Ber- 
liner Hofkapelle  mit  480  Tblr.  Ge- 
halt.    (Schneider  28.) 

Bernhardt,  Simon,  um  1651 
Kapellknabe  an  der  Hofkapelle  in 
Dresden  für  Violine  u.  Trompete. 
1680  angestellter  Hofmusikus  für 
dieselben  Instrumente  mit  250  Thlr. 
Gehalt.     (Fürstenau  1,  70.  98) 

Bernhardus,  N...,  anno  1573 
Organist  a/d.  Hauptkirche  Beatae 
Mariae  Virginis  zu  Wolfenbüttel 
(M.  f.  M.  23,  127). 

Bernhardus,  Sanetus,  siehe 
Bernhard  der  Heilige. 

Bernharto,  siehe  Bernhard, 
Christoph,   am    Ende  des  Artikels. 

Bern  hold,  Johann  Balthasar, 
ein  Prof.  der  Theologie  zu  Altorf, 
schrieb  in  Mizler's  musik.  Bibl. 
Bd.  3,  233  u.  371  einen  Aufsatz 
über  Kirchenmusik. 

Bernia,  Vincenzo,  aus  Bologna, 
ein  Lautenist,  von  dem  Besardus 
im  Novus  partus  1617,  pars  3  ein 
Ricercar  „Gallus  et  Gallina"  auf- 
genommen hat  (Bl.  47).  Einen 
früher  lebenden  Chitaristen  Bernia 
nennen  die  Dokumente  in  Modena 
1543.     (Valdrighi  12,  49.) 

Bernier,  Nicolas,  geb.  28.  Juni 
1664  zu  Mantes,  gest.  5.  Sept.  1734 
zu  Paris.  Er  war  zuerst  Musik- 
meister an  St.  Germain  FAuxerrois, 
spcäter  (um  1703)  an  der  Hlg.  Ka- 
pelle des  Kgl  Palais.  Er  hatte  in 
Rom  studiert  (Fetis.  Straeten  5, 
253.  Gerber  1).  Von  seinen  Kom- 
positionen kann  ich  nachweisen: 

Motets  ä  une,  2  et  3  voix,  av.  sym- 
pliouie  et  sans  symph.,  au  nombre  de  26. 


1.  oeuv.  Paris  1703  chez  l'auteur.  26  Mot. 
254  S.  fol.  [br.  Mus.  Paris  Nat.  Paris 
Arsenal.  Briissel.  ß.  Wagenei'.  Glasgow. 
R.  C.  of  Mus.     C.  P. 

—  oe.2.  ib.  1713.  fol.  löMot.  192  S.  [ib. 

Cantates  fran^aises ,  livres  le — VÜe. 
Paris  1706—1713  Foucault.  fol.  [Paris 
Nat.  Paris  Arsenal.  C  P.  4  voU.  Brüssel 
Cons:  3/4.  Buch. 

Motets,  livre  posthume,  mis  au  jour  par 
La  Croix.  Paris  1741.  fol.  (mit  6  Mot. 
von  B.  und  die  übrigen  von  La  Croix). 
[Paris  Nat. 

In  ß.  Postock  befinden  sich  folgende 
Kantaten  im  Ms.  in  P.  u.  in  Stb.  1.  Medee. 

2.  L'Enlevement  de  Proserpine.  3.  Le 
Triomphe  de  l'amour.  4  Les  sorges  de 
Lemnos.  5.  ohne  Namen.  6.  Erigone. 
7.  Orphee.  8,  Le  triomphe  de  Psyche. 
9.  Protee.  10.  Le  caffe.  Alle  für  1  Stirn, 
mit  Instrum. 

In  der  Bibl.  des  Königs  zu  Paris  (nach 
Fetis)  2  Motetten  und  1  Salve  regina. 

Im  C.  P.   allerlei  Kirchenmusik  im  Ms. 

In  B.  Modena,  Ms.  .5  Bände  Arien, 
Duette  u.  a.  aus  dem  17/18.  Jh.  1  Nr. 

Bernini,  Ansano,  Sänger  an  des 
päpstl.  Kapelle  u.  1731  Kapellm. 
(Haberl,  Kat.  Cod.  185.) 

Bernino,  Pietro  Filippo,  wird 

von  Franc.  Foggia  in  der  Dedicat. 
zu  den  Offertoria  von  1681  „Cano- 
nico  e  Prefetto  della  musica"  an 
der  Basilica  di  S.  Maria  Maggiore 
in  Rom  genannt. 

Berno  von  Beichenau,  Abt  zu 

Reichenau  in  Schwaben  seit  1008, 
st.  7.  Juni  1048.  Schrieb  folgende 
Tractate : 

1.  Musica  seu  Prologus  in  Tonarium. 
2.  Tonarius.  3.  De  varia  psalmorum  atque 
cantuum  modulatione.  4.  De  consona  to- 
norum  diversitate.  Abgedruckt  in  Migne, 
Patrol.  lat.  Paris  1853,  4".  und  Gerbert 
2,  62.  —  In  Darmstadt  Cod.  1988  Bl.  147, 
saec.  XI :  Orditur  proemium  und  der  sog. 
Tonarius  (Gerbert  2,  79)  mit  den  Anti- 
phonen. —  Mss.  finden  sich  noch  in  B. 
Lpz.  —  B.  Emmeram  in  Regensburg.  — 
ß.  Admont  u.  Ottobeuren.  —  B.  Vatican. 
Stadtb.  Trier  Nr.  60.  —  Bologna  3  Mss. 
Kat.  1,  196.  —  Im  Stifte  St.  Paul  6  Ms. 
(M.  f.  M.  22,  22). 

Tonarius  und  Musica,  in  Cod.  Lips.  Paul 
Nr.  1492  u.  1493.    [Universit  -Bibl.  in  Lpz. 

Teile  obiger  Tractate  auch  abgedruckt  in 


Bernoulli. 


478 


Berretti. 


Petz'  Thesauiiis.  Ueter  denselben:  Schu- 
biger 1,  83.  —  Haberl,  Jahrb.  1887,  9. 
"\V.  Branibach:  Das  Tonsystem  u,  die  Ton- 
art des  Mittelalters,  Lpz.  1881  und  Die 
Musikliteratur  des  Mittelalters.    Lpz.  1883. 

—  U.  Holder:  Die  Reichenauer  Sänger- 
schiüe,  Karlsruhe  1883.  —  M.  f.  M.  9,  223. 

—  Fetis. 

Essai  sur  la  tradition  du  chant  eccles. 
depuis  St.-Gregoire,  suivi  d'un  tonal  inedit, 
de  Bernon  de  Reich  enau,  par  un  superieur 
de  semiuaire  (l'Abbe  L.  Chustain).  Tou- 
louse 1867  Ratier.  12".  mitFacs.  [Brüssel. 
Glasgow. 

Beruoulli  (Fetis  schreibt  Ber- 
iiouilli),  Daniel,  geb.  19.  Febr. 
1700  zu  Groningen,  gest.  17.  März 
1782  zu  Basel.  Ein  berühmter 
Mathematiker.  Nach  Anderen  Arzt, 
Prof.  der  Anatomie,  Botaniker  und 
Physiker.  Veröffentlichte  in  Aka- 
demischen Schriften  die  Abhand- 
lungen : 

De  Souis  multifariis  u.  a.    Siehe  Becker 

1,  225  u.  247.  Auch  bei  Fetis  sind  zwei 
verzeichnet.     (Gerber  2.) 

Bernoulli,  Jakob,  Neffe  des 
Daniel,  geb.  17.  Okt.  1759  zu  Basel, 
gest.  3.  Juli  1789  in  Petersburg, 
ertrank  in  der  Neva.  Prof.  der 
Akademie  in  St.  Petersburg.  In 
den  Memoiren  der  Akademie  be- 
findet sich  die  Abhandlung: 

Essai  theorique  sur  les  vibrationes  des 
plaques  elastiques  rectaugulaires  et  libres. 
(Fetis.) 

Bernoulli,  Johann,  geb.  zu 
Basel    den    27.  Juli    1667,     gest. 

2.  Jan.  1747  ebd.  In  dem  3.  Teile 
der  Memorien  der  Petersburger 
Akademie  (1732)  befindet  sich  die 
Abhandlung : 

Erfindungen  von  dem  Schwingen  der 
ausgestreckten  Chorden ,  wenn  dieselben 
mit  Gewichten  von  verschiedener  Schwere, 
aber  in  gleicher  Entfernung  beschweret 
sind.  (Fetis.  G.  Becker  1,  153  setzt  seinen 
Tod  ohne  Quellenangabe  den  I.Jan.  1748 
an.  Er  nennt  ihn  auch  Bernouilli.)  In 
der  B.  B.  ein  Brief  im  Autogr.  Grasnick. 

Bernstein, ...  ist  bekannt  durch 
ein  Concerto  a  Cembalo  obl,  2  V. 
e  B.  in  A.    4  Stb.    Ms.     [B.  M. 


Bernstein,  Christian  Andreas, 

gest.  18.  Okt.  1699  zu  Domnitz  bei 
Halle,  wo  er  Pfarrer  war.  Winter- 
feld 3,  29,  der  auch  eine  Choral- 
melodie mit  Bass  mitteilt,  Beisp. 
24,  entlehnt  aus  Freylinghausen's 
Gesangbuch. 

Berny,  ...  ein  Komponist  des 
17/18.  Jhs.,  von  dem  die  B.  üp- 
sala  im  Ms.  besitzt: 

Inclina  coelos  tuos,  Motette  all:  2  V. 
2  Viele  di  B.  &  Violou.  6  Vocalst.  und 
Bc.  in  fol. 

Beroaldo,  Filippo,  geb.  7.  Dez. 
1453  zu  Bologna,  gest.  15.  Juli 
1505  ebd.  Ein  Philosoph  und 
Arzt,  von  dem  der  Tractat:  De 
laude  musices,  Basil.  1509  an- 
geführt wird.  (Forkel  8,  6.  Fabri- 
cius  3,  275.) 

Beroldi, . . .  gab  1601  das 2.  Buch 
Motetti  von  Gabr.  Fattorini  heraus. 

Beron,  ...  du,  nur  bekannt 
durch  eine  5stim.  Motette  im 
Samlwk.  1559.  (Eitner  1.)  Die- 
selbe Motetten  auch  im  Ms.  B.  Br. 

BerquLii,...  bekannt  durch  2 
Romances,  Paris  c.  1790.  Einzel- 
drucke in  80.     [br.  Mus. 

Berr,  Michel,  geb.  um  1780 
zu  Nancy.  Ein  gelehrter  Israelit, 
der  zu  Paris  lebte  und  von  dem 
sich  im  Magasin  encyclopedique, 
tome  16  eine  „Dissertation  sur  la 
musique  et  sur  l'elegie  des  hebreux" 
befindet  (Fetis). 

Berretta  und  Berretti,  siehe 
Beretta. 

Berretta,  Lorenzo,  städtischer 
Musiker  in  Lucca  vom  6/4  1701 
bis  zu  seinem  Tode  am  10/12  1740. 
(Nerici  210). 

Berretti,  Filii)po,  lebte  1643 
in  Rom  und  gab  folgendes  Samlwk. 
heraus  —  über  seine  Person  ist 
sonst  nichts  bekannt: 

Scelta  di  Motetti  di  diuersi  eccellent. 
Autori.  Raccolti  da  F.  B.  a  2,  3,  4  e  5 
voci.     Dedicati . . .     Gio.     Maria    Roscioli 


Berniyer. 


479 


Bertali. 


Coppiero  di  N.  S.  et  Canonico  di  S.  Pietro 
in  Vaticano.  Roma  1643  Lod.  Grignani. 
A.  u.  Org.  in  4^*.     [Bologna. 

Enthält  die  Autoren  Ant.  M.  Abbattini, 
Antonelli,  Orazio  Benevoli,  Giac.  Carrissimi, 
TuUio  Cima,  Silvestro  Durante,  Stefano 
Fabri,  Franc.  Foggia  u.  Virgillo  Mazzocchi. 

Berruyer,  Miehaul  (Michel), 
war  von  1492—95  Sänger  an  der 
Kapelle  des  römischen  Königs,  also 
Maximilian  I.,  nach  einer  Rechnung^ 
in  Lille  (Lafage  2,  353,  auch  Strae- 
ten  3,  213.)  Die  Bi<  gr.  nat.  beige  I, 
063  nennt  ihn  Berniyer  le  vieux 
und  giebt  die  Zeit  1513—18  an 
in  der  er  zu  gleicher  Zeit  neben 
Balduiu  Kapellmeister  an  der  Ka- 
pelle der  St.  Vierge  am  Notre  Dame 
zu  Antwerpen  war. 

Bersaques  (Bersacques)  Odoard 
de  (Oudart,  Edouard),  von  1518 
bis  1535  Sänger  in  der  Kapelle 
Ks.  Karl  Y.*  (Straeten  3,  158.  — 
7,  100.     295  ff.) 

Berselij,  Augustin,  wurde  1575 
als  Bassist  in  die  Hoü^apelle  in 
München  aufgenommen  mit  120  Gld. 
jährl.  Gehalt.  In  den  Akten  ist  er 
bis  1579  genannt.  (Kreisarchiv.) 
Im  Jahre  1569  u.  70  ist  ein  Bassist 
Augiistin  Pcrssy  gezeichnet,  doch 
scheint  damit  nicht  der  obige  ge- 
meint zu  sein,  auch  betrug  sein 
Gehalt  144  Gld.  (Kreisarchiv  - 
Sandberger.) 

Berses  (Berces,  Yerzes),  Valeu- 
tiiius  de,  von  1474—76  päpstl. 
Sänger  (Viertel].  3,  231). 

Bertaccha,  Francesco,  Musiker 
an  S.  Petronio  und  an  der  städti- 
schen Kapelle  zu  Bologna  um  16_39 
(Gaspari  3,  66.  Nach  Fantuzzi  soll 
er  Kapellmeister  gewesen  sein). 

Bertaccliini,  Oiambattista,  aus 
Carpi  (Modena),  lebte  in  der  Mitte 
des  17.  Jhs.,  wahrscheinlich  in  Rom 
als  Guitarrist  und  Mandolinist,  wie 
Valdrighi  in  Nr.  6  p.  4  seiner 
Musurgiana    (Modena    1881    Vin- 


cenzi  e  nipoti)  berichtet.    Er  starb 
um  1654  in  Rom. 

Bertaccliini,  Pietro,  geb.  um 
1641  zu  Carpi,  lebte  noch  1694. 
Anfänglich  Sänger  in  Carpi,  dann 
beim  Herzoge  von  Modena  u.  an- 
deren italienischen  Fürsten;  zeich- 
nete sich  auch  als  Lautenspieler 
(Tiorbist,  Arciliutist)  aus.  Eine 
ausführliche  auf  Dokumente  ge- 
stützte Biogr.  giebt  Yaldrighi  in 
Musurgiana  Nr.  6,  Modena  1881 
Vincenz  e  Nipoti.  8«.  Dort  heilst 
es  auch,  dass  er  schliefslich  Färber 
(tintore)  wurde. 

Bertagnoli,  Grregorio,  Alumne 
des  Gymnasiums  zu  Yerona.  Im 
Samlwk.  1618  b  2  dreist.  Motetten 
mit  Bc.  (Eitner  1.) 

Bertali  (Berthali),  Antonio,  geb. 
um  1 605  zu  Yerona,  gest.  im  April 
1669  zu  Wien.  Hatte  sich  zum 
^iolinisten_  ausgebildet,  trat  am 
1.  April  1637  als  Instrumentist 
in  die  Hofkapelle  in  Wien  u.  wurde 
am  1.  Okt.  1649  zum  Kapellmeister 
mit  1200  Gld.  Gehalt  erwählt,  nach- 
dem er  sich  als  tüchtiger  Kom- 
ponist bei  Hofe  beliebt  gemacht 
hatte.  1652  wurde  er  mit  einem 
Auftrage  nach  Dresden  gesandt 
(s.  Staatsarchiv).  1653  liefs  der 
Kaiser  auf  dem  Reichstage  zu 
Regensburg  dessen  Oper  „L'luganno 
d'amore"    aufführen.      (Köchel   1. 

Felis.) 

Einige  Messen  bewahrt  man  im  Ms.  in 
Kremsmünster  auf. 

Ms.  1640.  1642.  B.  B.  1  Missa,  3  Mo- 
tetten f.  Chor  u.  Instrum.  in  Stb. 

—  Ms.  17593  fol.  35:  Adoramus  4  voc. 
c.  V.  et  Org. 

—  Ms.  8570,  Bl.  20:  0  Jesu  redemptur 
6  voc.  c.  -2  V.  2  Violette,  2  Viele  et  Org. 

Ms.  B.  Upsala:  4  Motetten  f.  Chor  u. 
Instr. 

Ms.  B.M.:  Laudate  Duum.  4  voc.  c. 
2  V.  et  Org.  7  Stb. 

Msö.  Stral'sbui-g  in  St.  Thomas:  1.  Surge 
fidelis    anima,    8  v.    et   instr.      2.   Terra, 
triumphans  jubiia  4  v.  c.  2  V.  B.  et  Org. 


Bertali. 


480 


ßertali. 


3.  Venite  gentes  4  vocib.  concert,  c.  choro, 
3  Violette,  3  Violeu  et  org. 

Oratorio:  Maria  Magdalena,  1663.  Text 
von  Draghi.     Ms.  16010.  P.    [Hofb.Wien. 

Oratorio  sacro  (ohne  Titel)  1063.  Ms. 
P.     [Hofb.  Wien. 

Oratorio:  La  strage  degl' Innocenti,  a 
5  voci.  166.5.    Ms.  18695.  P.    [Hofb.AVien. 

Teti.  Fav.  dramma.  1652  (in  Mantua) 
1656  in  Wien.  Komponist:  Ant.  Bartolli 
gez.     Ms.    P.   u.  Textbuch.     [Hofb.  Wien. 

Gli  Amori  di  Apollo  con  Clizia.  Festa 
teatrale.  1660.  Text:  Amalteo.  Ms.  P. 
[Hofb.  Wien. 

II  Giro  crescente,  Divertissem.  in  3  In- 
termezzi. Text:  Amalteo.  1661.  Ms.  16038. 
P.     [Hofb.  Wien. 


1  Operetta  ohne  Titel.  1  Prolog  u. 
23  Scenen.  1664.  Ms.  16861  P.  [Hofb. 
AVien.  —  Ms.  18885  eine  Oper  von  8  Scenen 
1660,  Text:  Amalteo. 

L'Alcindo.  Opera.  1665.  Ms.  16551.  P  [ib. 

La  Contesa  dell'aria,  e  dello  Aqua. 
Festa  a  Cavallo  con  Mus.  1667.  M.s.  P.    [ib. 

Alle  übrigen  im  Köchel  2  aufgeführten 
Werke  scheinen  verloren  gegangen  zu  sein. 

1  Motette  zu  3  St.  im  Samlwk.  1654 
(Eitner  1). 

Dixit  dnus.,  4  voc.  c.  2  V.  Ms.  Stb. 
•[Darm  Stadt. 

Das  Textbuch  zu  L'inganno  d'amore.  — 
Von  Liebs  Betrug,  gedieht,  von  Bened. 
Ferrari  und  1653  in  Regensburg  gedr., 
besafs  1892  Leo.  Liepm. 


Verbesserungen  und  Nachträge. 

S.  11  füge  das  Quellenwerk  ein:  Lajarte,  siehe  S.  18  unter  Paris  l'opera. 

S.  48  unter  Afranio  lies  Albonesi,  statt  Albani.  • 

S.  48  Agaxxari  letzte  Zeile  lies  „Armouico  intronato". 

S.  69  Aichinger,  1  Tonsatz  in  Joh.  Dilliger's  Exercitatio  1624a. 

S.  89  Tommaso  Albinoni.  Die  Hofb.  Wien  besitzt  im  Ms.  17730:  II  noine  glorioso  in 
terra,  Serenata  4/11  1724.  P.  —  Ms.  17739:  II  nascimento  dell'Aurora,  Festa 
Pastorale.  P.  —  Ms.  18693:  La  Statira  m  3  atti,  Roma  1726.  P. 

S.  96,  2.  Sp.  Z.  11:  2  it.  Cantaten,  soll  2  italien.  Cant.  heifsen. 

S.  108  Alexander  Florentinus  ist  jedenfalls  derselbe  wie  Alexandry^  Florian  (Floren- 
tiuus). 

S.  158  Anibale  Bolognese.  Die  im  Baseo  vorhandene  Canzone  möchte  ich  nachträg- 
lich nur  als  ihm  gewidmet  bezeichnen. 

S.  175  Antonius  Romanus^  im  Ms.  213  der  Bodleian  Bibl.  zu  Oxford  (s.  Steiners 
Dufay)  fol.  23  v.  der  Gesg:  „De  sitamo  con  fede",  Istim. 

S.  299  Ant.  Badius,  1  Tonsatz  in  Joh.  Diliiger's  Exercitatio  1624  a. 

S.  327  Adr.  Banchieri,  1  Tousatz  in  Joh.  Diliiger's  Triciniorum  1623. 


Nachträge   und  Verbesserungen  nehme   ich    mit  Dank    entgegen  und  werde  sie 
von  Zeit  zu  Zeit  am  geeigneten  Orte  veröffentlichen. 


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Druck  von  Hermann  Beyer  &  Söhne  in  Langensalza. 


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